Okto ber Beiſel, l ohng, ert zu 63816 Stock, Zim, Septbr, 1. he und inieten. * Abonnement: Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich, Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 beo Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: der Stadt Mannheim und umgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Schippel über die Getreidepreiſe. Die Sozialiſtiſchen Monatshefte veröffentlichen eine Unterſuchung von Max Schippel: Dauernder Um⸗ ſchwung auf dem Getreideweltmarkt? Es iſt ein echter Schippel: volkswirtſchaftliche Forſchung mit vielen Zahlen und knurrige Abweifung der Leute im eigenen Lager, die die Tatſachen nicht ſehen wollen. Er ärgert ſich über die „gewohnte Uebertreibung und Unverbeſſerlichkeit“, mit der manche Genoſſen bereits verſicherten, wir gingen einer Teue⸗ rung entgegen,„wie ſie die Welt noch nicht geſehen hat“; er ärgert ſich, wenn ein„von Wiſſen und Erfahrung wenig be⸗ ſchwertes Weltmarktsorakel“ ſofort einen kataſtrophenartigen Umſchwung aller ſeit Jahren vorherrſchenden Preistendenzen ſich zurechtphiloſophiert; er ärgert ſich über den„kleinbürger⸗ lichen Bierbankradikalismus“, nach deſſen Geſchichtsauffaffung die oſtelbiſchen Junker an der ganzen Agrarſchutzgeſchichte ſeit 1879/80 ausſchließlich ſchuld ſind und er nennt die Regie⸗ rung Caprivis, die zu gleicher Zeit(1894), wo Frankreich zum 70 Franks⸗Zoll und Italien zum 70 oder 75 Lire⸗Zoll überging, den Getreidezoll herabſetzte,„unfähig und gegen das Ausland verräteriſch nachgiebig“. Schippel ſeinerſeits hat, wie man ſchon aus ſeinen früheren Schriften weiß, die Anficht, daß die oſtelbiſchen Junker eben nicht allein ſchuld ſeien an dieſer Bewegung, ſondern daß ſie in weltwirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen begründet ſei. Die beſondere Frage, die Schippel diesmal ſtellt, iſt: ob die Periode des internationalen Preisſturzes der Körner⸗ früchte, die an der Wende der ſiebziger und achtziger Jahre einſetzte, heute wieder ihrem Ende zuneigt? Dies iſt die Wirtſchaftliche Seite der Sache. Die politiſche würde ſich dahin definieren laſſen: ob ſich, nachdem wir zu ähnlichen Welt⸗ marktspreiſen wie vor dem Hereinbruch der Agrarkriſe zurück⸗ gekehrt ſein werden, ſich auch die politiſche Kraft der konti⸗ nentalen Agrarbewegung erſchöpft hat und unſere innere ung außere Wirtſchaftspolitik, ſowie unſere Partei⸗ und Regie⸗ kungsverhältniſſe wieder einen Umſchwung erfahren werden? Schippel ſelbſt hat ſeit dem Stuttgarter ſozialdemokratiſchen Parteitage von 1898 ſtets die Anſchaung vertreten, daß der politiſche Umſchwung dem wirtſchaftlichen folge, aber er iſt, wie er uns in ſeinem neuen Artikel mitteilt, nicht der Anſicht, daß die wirtſchaftliche Vorausſetzung ſchon vollkommen ein⸗ getreten iſt. Er legt dar: Die Getreidepreiſe ſind aller⸗ dings ſeit geraumer Zeit emporgeſchnellt und haben ſich auf der neu erzielten Höhe gehalten. Die Reichsſtatiſtik ver⸗ geichmet Weizen in Berlin(1000 Kilogramm gut, mindeſtens 755 Gramm den Liter) im Jahersdurchſchnitt von 1901 mit 163,6 M. 1902 mit 163,1., 1903 mit 161,1., 1904 mit 174,4., 1905 mit 174,8 M. und 1906 mit 179,8 M. Der Preis ſtiegt dann bis Oktober 1907 auf 268,36 M. Seit dem Beginn des Jahres 1908 haben wir ein unruhiges Auf und Ab, doch ſteht Ende Juli Septemberweizen ungefähr auf der Höhe des Dezemberdurchſchnitts von 1907, der 218,41 M. betrug. Der Roggen machte im Jahresdurchſchnitt von 1901 1907 eine Aufwärtsbewegung von 140,7 M. zu 193,19 durch. 5 deutſchen Ziffern fällt freilich ins Gewicht, Daß ſich vom 1. März 1906 ab unſer Roggenzoll 25 auf Die Colonel⸗Zelle. 35 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedakttn 377 Auswärtige Inſerate 80, in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 30 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. F5„ Nr. 3602 Mittwoch, 5. Auguſt 1908.(Abendblatt.) 50., unſer Weizenzoll von 35 auf 55 M. ſteigerte. In Frankreich und England trat aber keine Aenderung der Zoll⸗ geſetzgebung ein und auch hier iſt eine große Steigerung des Preiſes bemerkbar; die Verteuerung betrug in Frankreich pro Tonne Weizen von 1901 bis 1907 30 M. und in England 23 Mark. Aehnlich war es in Amerika. Die Preisſteigerung iſt alſo erheblich, aber Schippel ſcheint nicht der Anſicht zu ſein, daß die Höhe durchaus unnatürlich ſei und nicht noch überſchritten werden könnte; die Agrarbewegung werde wahrſcheinlich noch nicht ſo balderlöſchen. Im vornherein widerlegt er die Annahme, daß die hohen Getreide⸗ preiſe ſich nun zu einem ewig drückenden Joche ausgeſtalten müßten. Das habe man in früheren Zeiten auch prophezeit und unmittelbar darauf ſeien die Preiſe gepurzelt, als ob ſie eigens der Propheten ſpotten wollten. Man habe jetzt höchſt wahrſcheinlich die hohen Getreidepreiſe als vorüber⸗ gehend anzuſehen; man tue, um ſich Enttäuſchungen zu er⸗ ſparen, nach früheren Erfahrungen gut, keine beſonderen politiſchen Hoffnungen auf ſolche Erſcheinungen aufzubauen, die mit dem nächſten dauernden Sonnenſchein wie Nacht⸗ geſpenſter verfliegen müßten. So die Anſicht von Max Schippel, dem volkswirtſchaftlichen Iſegrimm der Sozial⸗ demokratie. Poſftische Uebersicht. Manmheim, 5. Auguſt 1908. Zentrum, Konſervatide und Reichsſinanzreform. Zeutrum und Konſervative können bis jetzt immer noch ſo wenig zuſammenkommen, als voneinander laſſen. Eben erſt hat die„Kreuzzeitung“ ſich alle Mühe ge⸗ geben, die Vergewaltigungspolitik der bayeriſchen ultramon⸗ tanen Kammermehrheit nach Kräften zu entſchuldigen und zu rechtfertigen, da muß ſie ſich von der„Germania“ ſagen laſſen, daß das alles verlorene Liebesmühe ſei. Unter der höhniſchen Ueberſchrift„Hilf, Samiel!“ ſetzt die„Germania“ ausein⸗ ander, es ſtelle ſich immer klarer heraus, daß die„Werbungen“ der konſervativen Blätter um das Zentrum zunächſt nur den Zweck hätten, in ihm einen Nothelfer für die Reichsfinanz⸗ reform, d. h. die neuen Steuern zu gewinnen.„Will man“ ſo heißt es dann,„aufrichtig eine Annäherung an das Zen⸗ trum, dann daärf man ſich nicht einbilden, dies lechze förmlich danach, Regierungspartei zu werden, und ſei glücklich, als Nothelfer darin zu wirken. Dann darf man ihm auch nicht ſagen, es bleibe alles beim alten, das Zentrum habe nichts zu ſagen, ſondern ſei nur geduldet, der Block regiere nach wie vor; dann muß man durch Taten beweiſen, daß man es auf⸗ richtig meint und im Intereſſe der Sache, nicht aus lediglich parteitaktiſchen Erwägungen nur eine Annäherung will. Im übrigen glauben wir, daß Zeitungserörterungen doch die Ent⸗ ſcheidung nicht bringen werden, ſondern die praktiſche Arbeit bei der Reichsfinanzreform erſt zeigen kann, was iſt und wird.“ „Taten“, das heißt natürlich Verrat der Konſervativen am Block und Ueberlaufen zu denUltramontanen.„Praktiſche Arbeit bei der Reichsfinanzreform“, das heißt Verſchacherung der Zuſtimmung zu Forderungen der abſoluten Notwendigkeit um durchaus nicht notwendige, ja höchſt unbillige partei⸗ politiſche Profite. Uebrigens iſt es doch eine Behauptung, die an die Geſchichte von gewiſſen ſauren Trauben erinnert, wenn die„Germania“ behauptet, das Zentrum lechze nicht nach den Ehren einer Regierungspartei. Warum hält denn Herr Bachem ſo eifrig ſeine Forderung aufrecht, daß das Zentrum wieder ins Reichstagspräſidium geſetzt werden müſſe, wenn es irgendwelche poſitive Mitarbeit bei der Finanzreform leiſten 5 Eben erſt hat er das aufs neue erklärt und ſtark ont. Das„Berl. Tagebl.“ meint, innerhalb des Zentrums wiſſe man noch immer nicht recht, ob man weiter im Schmoll⸗ winkel ſitzen bleiben oder bei der Durchführung der Reichs⸗ finanzreform poſitiv mitarbeiten ſolle. Die Regierung habe bereits mit einigen Zentrumsführern angebändelt; man ſei aber offenbar noch nicht handelseinig geworden. Zu den oben angeführten Worten der„Germania“ ſchreibt das freiſinnige Blatt, nach dieſen Aeußerungen zu ſchließen, ſei der Widerſtand des Zentrums nicht mehr ſehr ernſt zu nehmen. Hans und Grete ſcheinen auf dem beſten Wege ſich wieder zu verſöhnen, allerdings können wir uns ein Verhandeln des Reichskanzlers mit dem Zentrum nicht gut vorſtellen. Wir wollen es ab⸗ warten. Kommen aber jedenfalls mit der Frage des Heran⸗ rückens des Zentrums an die Reichsfinanzreform des bitter gehaßten Bülow⸗Blockes zu einem ſehr intereſſanten Kapitel unſer inneren Politik. Das Zentrum möchte ſchon mit⸗ machen, in dunkeln Worten enthüllt uns Herr Mathias Erz⸗ berger ſeine dunkle Sehnſucht in der neueſten Nummer des„Morgen“: „Die Sanierung der Reichsfinanzen iſt eine ernſte, hochwichtige und dringende Aufgabe, die das Volk in allen Teilen erfaſſen muß; alle Parteien haben das größte Intereſſe davan, wie die Laſten ver⸗ teilt werden ſollen; der ganze Reichstag iſt davon durchdrungen, daß mit guten Finanzen eine beſſere Politik zu machen iſt, als mit gzerrütteten. Der Regierung bleibt die Führung; der neue Lotſe S. M. S. hat ein gutes Zeugnis erhalten, möge es ihm gelingen, das Steuerſchiff gut in den Hafen zu bringen; der Dank des Vaker⸗ landes iſt ihm dann geſichert.“ Das Zentrum möchte ſich auch einen Teil des Dankes des Vaterlandes und der Regierung ſichern. Die große noch nicht zu beantwortende Frage iſt, wird man des Zentrums zur Sa⸗ nierung der Reichsfinanzen überhaupt bedürfen? Uns wäre es ſchon lieber, es ginge ohne die um Bachem und Erzberger, obwohl die„Kreuz⸗Zeitung“ wieder einmal müde des Blockes, die neuen Laſten nicht mit der„kümmerlichen Blockmehrheit“, ſondern mitallen Stimmen angenommen zu ſehen wünſcht, und weiter geſtern ſchreibt, auch ſie müſſen das Bedürfnis nach einer Art Rückverſicherung bei dem riskanten Unter⸗ nehmen einer Steuervermehrung haben, zumal der Freiſinn die von den Konſervativen angebotenen Konzeſſionen bisher noch nicht nach ihrem wahren Werte zu ſchätzen gewußte habe und die prinzipielle Stellung des Zentrums zu den Steuer⸗ fragen nicht allzu ſehr von der ihrigen abweiche. Die„Kreuz⸗ Ztg.“ vertraut, daß in dieſer kritiſchen Stunde kein e nationale Partei verſagen werde. Nein, die nationalen⸗ Partien ganz ſicher nicht. Zur Penſiousverſicherung der Privatbeamten. Der 19. Verbandstag deutſcher Bureaubeamten, der ge⸗ genwärtig in Berlin tagt, hat als erſte Privatbeamtenorga⸗ Aus der Vorgeſchichte der nationalliberalen Partei. H. In der neuen„Zeitſchrift für Politik“(Berlin, Carl Hey⸗ mann) veröffentlicht der Straßburger Hiſtoriker Martin Spahn eine Studie über die Entſtehung der nationallibe⸗ rolen Partei. Spahn hat ſchon früher auf dem Gebiet der Parteigeſchichte gearbeitet. Vor einem Jahre erſchien von ihm in der Sammlung„Kultur und Katholizismus“ eine kleine Schrift über das deutſche Zentrum, die ſich bei ſeinen perſönlichen Ver⸗ hältniſſen— man iſt ſchließlich nicht umſonſt Peter Spahns Sohn — und t Liebers Biograph— immerhin durch eine anerkennens e auszeichnete. Schon in dieſer Arbeit über das Zentrum war ein einleitender Abſchnitt der Entwicklung des „Fdeutſchen Parteiweſens im allgemeinen und der Geneſis der libe⸗ ralen Gruppen im beſonderen gewidmet. Was dort nur in großen Zügen aufzuzeichnen verſucht wurde, wird durch die neue Pub⸗ liation an einer Stelle ergänzt. Zeitlich gibt Spahn nicht viel; nur die neun Monate vom Januar bis zum September 1866 läßt er an uns vorüberziehen. Nur bis zu dem Zeitpunkt, wo ſich von der Fortſchrittspartei die neue Fraktion der nationalen Parter ubtrennt. Aber ſeine Darſtellung geht ins einzelne und kleinſte und wird ſo zu einer anſchaulichen Schilderung der Strömungen und Strebungen, aus denen heraus die nationalliberale Portei erwuchs. Zu Beginn des Schickſalsjahres 1866 befindet ſich die Land⸗ dagsfraktion der deutſchen Fortſchrittspartei in einem Stadium ſurker innerer Bewegung. Sie iſt 1861 aus der Verbindung zweier Gruppen erſtanden: aus den Geſinnungsgenoſſen und Epi⸗ gonen der Liberalen des Frankfurter Parlaments und aus den Demokraten der Berliner Nationalverſammlung. Die Reaktions- beit der fünziger Jahre bat beide Richtungen einander ſtark ge⸗ ſondern an Deutſchland dächte. Und wenn ſich der Anſchluß der nähert; aber der unfruchtbare Konflikt kreibt ſie doch wieder aus⸗ einander; ihre Hauptblätter— die„Volkszeitung“ für den demo⸗ kratiſchen Flügel und die„Nationalzeitung“ für den liberalen— reden eine grundverſchiedene Sprache. Beide Richtungen ſchillern zudem noch jede für ſich in unterſchiedlichen Spielarten, und ſchon während der Landtagsdebatten im Jannar wird es klar, daß ein anſehnlicher Bruchteil der Fraktion aus dem Konflikt herauszu⸗ kommen wünſcht. Vier Wochen ſpäter wird der Landtag vor der Zeit geſchloſſen, weil Bismarck freie Hand haben will, die deutſche Frage zu löſen. Gleichzeitig ſcheint der Miniſterpräſident auch ſeine Stellung gegenüber den Liberalen zu wechſeln, deven mora⸗ liſche Unterſtützung er für die große Auseinanderſetzung mit Oeſterreich nicht miſſen mag. Er macht ihnen zwar keinerlei Zugeſtändniſſe, verhandelt nicht einmal mit⸗einem ihrer Führer, aber er läßt doch durch offiziöſe und konſervative Federn an⸗ deuten, daß er einer Ausſöhnung mit dem Nationalzeitungsflügel der Fortſchrittspartei nicht abgeneigt wäre. Und das Echo, das zurückſchallt, iſt über Erwarten freundlich. Das„Hinweg mit Bismarck um jeden Preis“ verſtummt. Die gemäßigten und jüngeren Elemente der Partei beginnen ſich langſam in den Ge⸗ danken zu finden, daß Bismarck unter Zuſtimmung der Liberalen im Amte zu bleiben vermöchte. Inzwiſchen ſucht Bismarck Ver⸗ bindung mit den Altliberalen, den Rheiniſchen Reichsliberalen und den außerpreußiſchen Liberalen; während des April und Mai verhandelt er mit Duncker, Bernhardi, Roggenbach, Abraham Oppenheim und Bennigſen. Insbeſondere Bennigſen müht er ſich in einer Unterredung vom 14. Mai davon zu überzeugen, daß ſeine Zukunftspläne dem Programm des Nationalpereins von 1860—41863 durchaus entſprächen; daß er nicht nur an Preußen, außerpreußiſchen Liberalen an Bismarcks deutſche Politik auch nicht auf der Stelle vollzieht; ſoviel erreicht er doch, daß ſie von jenem 14. Mai ab ihren preußiſchen Geſinnungsgenoſſen nicht mehr Rückhalt gewähren. Dann kommen die Wahlen. Die libe⸗ ſrale Preſſe und die liberalen Führer haben einmal alle Kraft zuſammengenommen, um die Stellung des Miniſterpräſidenten zu berennen. Heftiger den je verlangen ſie ein liberales Miniſte⸗ rium. Aber unter dem Eindruck der Kriegserklärung, die am 14 Juni erfolgt iſt, verläuft die Wahlbewegung zwieſpältig und wäderſpruchslos, und bei den Wahlen, die auf den Tag von Königgrätz fallen, zeigt ſich, daß die Fortſchrittspartei ihre Wähle: nicht mehr hinter ſich hat. Sie verliert die altpreußiſchen Ge⸗ biete mit Ausnahme Berlins faſt ganz und behauptet nur noch die weſtlichen Provinzen; im Landtag verfügt ſie zwar über einige Sitze mehr als die Rechte, aber an der Mehrheit fehlen ihr 30 Stimmen und die Regierung vermag fortan eine Mehrheit gegen ſie zu bilden.„Mit voller Ueberlegung,“ ſchreibt Spahn,„hatten die Kernteile des preußiſchen Volkes ihre Stimme gegen die Par⸗ tei in die Urune geworfen; ſie wollten keinen Landtag, der der Regierung in der auswärtigen Politik und im Kriege Schwierig⸗ keiten bereitete, keinen Landtag, von dem ſie ſich allgemach ſagten, daß er mit ſeinen Anſprüchen doch nicht durchdrang.“ Unterdeſſen war gewiſſermaßen über Nacht in dem nichtpreußiſchen Nord. und Mitteldeutſchland eine„nationale Partei“ erſtanden in unge⸗ zählten Vereinen, die ſich„national und liberal“ nannten, jedoch hauptſächlich auf die Einheit den Ton legten; der Name„national⸗ liberal“ war einige Wochen zuvor zum erſten Male in Halle, dem damaligen Mittelpunkt der Altliberalen, aufgetaucht, die einen Aufruf vom 1. Juni als„Komitee der nationalliberalen Partet in Halle“ unterzeichnet hatten. In dieſen Kreiſen begeiſterte man ſich für Bismarck; man trug keine Bedenken mehr mit ihm zu⸗ ſammenzuſtehen und man zürnte den preußiſchen Parteifreunden daß ſie zögerten und trübe dreinblickten. Nach der Eröffnung des Landtages aber mit ſeiner ſchlichten und verſöhnlichen Thron⸗ rede ſchlug auch in Preußen die Stimmung um und immer deut⸗ licher wurde es, wie die liberale Partei von Natur eine national⸗ deutſche Partei war. Der Zauber Bismarcks wirkte, und in der mächtig aufwallenden patriotiſchen Begeiſterung verlor ein großer 2. Seit. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunbeim, 5. Auguſt. niſation Stellung zu der neuen Denkſchrift der Regierung über die Penſionsverſicherung der Pritatbeamten genommen und zwar in einer Erklärung folgenden Wortlauts: „Der Verband deutſcher Bureaubeamten zu Leipzig erkennt an, daß die zweite Denkſchrift der Regierung den Wünſchen der im Hauptausſchuſſe für die ſtaatliche Penſtonsverſicherung der Privat⸗ angeſtellten vertretenen Organiſationen näher zu kommen ſucht und daß ſich auf Grund der in der Denkſchrift enthaltenen Regierungs⸗ vorſchläge ein hefriedigender Ausgleich ihrer Forderung finden wird. — Der Verband wünſcht, daß Vorſchriften über die Beitragsleiſtung und Aufrechterhaltung der Anſprüche im künftigen Geſetze bei Stellenloſigkeit und Krankheit getroffen werden, auch daß Ueber⸗ gangsbeſtimmungen bei höherem Alter des Verſicherungspflichtigen zu ſeinen Gunſten eintreten, ſowie daß die Rückzahlung der Bei⸗ träge im allgemeinen nicht erfolgt, ſondern nur in Ausnahmefällen. — Der Verband fordert eine engere Verbindung der beabſichtigten Organiſation mit den Landesverſicherungsanſtalten, eine ent⸗ ſprechende Erweiterung der allgemeinen Arbeiterverſicherung, die Beſeitigung der Gehaltsgrenze von 2000 M. im Invalidenver⸗ ſicherungsgeſetz und Ausdehnung des Verſicherungsswanges auf alle Privatbeamte. Eine neue Zentrumsorganiſation. Nachdem ſich unter der katholiſchen Studentenſchaft inſolge ber von Rom äusgegangenen antimoderniſtiſchen Bewegung eine Abkehr vom Zentrum bemerkbar gemacht hat, ſucht man die katholiſche akademiſche Jugend unter der Flagge„ſozialer Ar⸗ beit“ im Banne des Zentrums zu halten. Zu dieſem Zwecke hat man unter der Leitung des von uns bereits mehrfach er⸗ wähnten Dr. Sonnenſchein in.⸗Gladbach ein„Sekretariat ſozialer Studentenzirkel“ gegründet. Dieſes iſt aber weiter nichts als eine Filiale des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland, was ſchon daraus hervorgeht, daß es mit der Zentralſtelle dieſes Vereins in demſelben Hauſe zu.⸗Gladbach untergebracht iſt. Der Volksverein trägt die Koſten der Agitation und Dr. Sonnen⸗ ſchein beſorgt dieſe als Beamter des Vereins. Der Volksverein für das katholiſche Deutſchland aber iſt erwieſenermaßen eine Or⸗ ganiſation des Zentrums, ſo ſehr dies auch die Vereinskorreſpon⸗ denz in Abrede zu ſtellen ſucht. In ſeinem engeren und weiteren Vorſtande ſitzen neben bekannten Zentrumsgrößen wie Graf Balleſtrem, Gröber, Hitze, Orterer, Pichler, Pieper, Porſch, Spahn, Schädler und Trimborn katholiſche Geiſtliche, an deren Zentrumszugehörigkeit kein Zweifel iſt; die Volksverſammlungen, die der Verein abhält, die Literatur, die er verbreitet, kurz, die ganze Agitation, die er treibt, alles das geſchieht im Dienſte der Zentrumspartei.— Was die vom Volksverein für das katholiſche Deutſchland eingerichteten Volksbureaus und Arbeiterſekretariate für die Zentrumsagitation unter der Maſſe des Volkes leiſten, das ſoll das„Sekretariat ſozialer Studentenzirkel“ unter der aka⸗ demiſchen Jugend leiſten. Sein Sekretär Dr. Sonnenſchein ver⸗ anſtaltet in den Städten, wo ſich deutſche Hochſchulen befinden, Verſammlungen, um„Soziale Studentenzirkel“ auf konfeſſionell⸗ katholiſcher Grundlage zu ſchaffen und darin die akademiſche Jugend im Zenkrumsgeiſte zu erziehen. Das Zentrum kennt eben die Zugkraft des Wortes„ſozial“ ſehr gut und weiß ſie für ſeine konfeſſionellen politiſchen Zwecke trefflich auszunuzen. , üe,, Deutsches Reich. — Das Verfahren gegen den Fürſten Eulenburg.) Ueber die Forkführung des Prozeſſes Eulenburg ſind von einer Korreſpondenz unzutreffende Mit⸗ keilungen verbreitet worden. Der„.⸗A.“ erfährt von autori⸗ tatiwer Seite, daß das Verfahren zurzeit vollkommen ruht. Die Behörden, denen die Fortführung des Prozeſſes obliegt, nehmen vorläufig eine abwartende Stellung ein. Daß in abſehbarer Zeit ein ärztliches Gutachten über das Befinden Eulenburgs eingefordert wird, muß als ſelbſtwerſtändlich gelten. Zurzeit jedoch kann nach ärztlichen Urteilen weder von einer Verhandlungsfähigkeit noch von einer Transport; fähigkeit die Rede ſein. Die Tromboſe hat völlig nachgelaſſen, jedoch hat der Patient noch Fieber bis zu 38 Grad und Huſten. 844 Bürgerausſchußſitzung in Weinheim. VWeinheim, 4. Aug. Die heutige Sitzung des Bürgerausſchuſſes iſt ſehr ſchwach be. ſucht, die landwirtſchaftlichen Mitglieder fehlen faſt ganz, was auf die Erntezeit zurückzuführen iſt. Anweſend ſind 50 Mitglieder. Bei der Verkündigung der Rechnungsergebniſſe der ſtädtiſchen Sparkaſſe erſucht .A. M. Hördt um beſſere Berückſichtigung der Hypotheken. ſuch Gemeinderat Kinzel erwidert darauf, daß neue Sparer ſchwach zugehen und die Abhebungen größer ſeien als die neuen Einlagen. Die Teil der Fortſchrittspart Programmfragen. Die Partei verlebte ſtürmiſche Wochen; alle Gemeinſamkeit des Empfindens ſchien in ihren Reihen aufgehoben und die Preſſe, die den Frieden mit der Regierung um jeden Preis wollte, riet zur Abſchüttelung der bisherigen Organiſation: in jenen Wochen machte ſich die„National⸗Zeitung“ zum Organ der in Mitteldeutſchland neu aufkommenden„nationalen Parkei“. Ueber dem Indemnitätsverlangen kam es dann zum Bruch. Wal⸗ deck war gegen die Bewilligung; Lasker, Forckenbeck, Tweſten da⸗ für.„Die Liberalen dürfen die Macht des Staates nicht wieder in Frage ſtellen.“ Die Einwirkung des Kronprinzen kam in den entſcheidenden Tagen hinzu: auch die außerpreußiſchen Liberalen wirkten in ähnlichem Sinne. Den letzten Anſtoß gab vielleicht Michaelis. Der erklärte als ſeine feſte Abſicht, aus der Fraktion auszuſcheiden, um für einige Zeit eine unabhängige Stellung ein⸗ zunehmen. Mit oder gleich nach ihm gingen Tweſten, Lasker, Roepell, Krieger⸗Berlin, Vaerſt, Reichenheim, Hammacher, Lent, und im September noch John⸗Labiau. Buntes Feuilleton. ink. Zur Eheſcheidung der Toſellis. Die„Information“ war ſchon vor mehreren Monaten in der Lage, von den Zerwürfniſſen in der Ehe der Gräfin Montignoſo mit Toſelli und von einer bevor⸗ ſtehenden Cheſcheidung zu berichten. Dieſe Meldung, die damals natürlich von manchen Seiten dementiert wurde, iſt jetzt zur Tat⸗ ſache geworden. Die„Inf.“ erhielt ſchon des öfteren von einer der Gräfin Montignoſo befreundeten Seite Nachrichten über das Leben der Gräfin und über ihre Zukunftspläne, die vielleicht jetzt nicht ohne Intereſſe ſein dürften: Die Gräfin Montignoſo lebt 85 ſeit dreiviertel Jahren von ihrem Gatten völlig ge⸗ trenn Wäßhrend er bei ſeinen Eltern lebt, führt ſie in ihrer Villa, die vor der Stadt auf einem kleinen Hügel liegt, ein zurückgezogenes Leben. Niemand beſucht ſie und ſie kennt auch keinen Menſchen in Floreng. Die Nachricht, daß die Gheleute ſeit der Geburt ihres Soh⸗ Verbeſcheidung deir Gemeinderechnung el das Intereſſe an den innerpolſtiſchen gab zu einer Beſprechung keinen Anlaß, ſie wurde einſtimmig gut⸗ geheißen. Als Hauptpunkt der Tagesordnung ſtand der Neubau für die Töchterſchule zur Beratung. Mangels geeigneter Räumlichkeiten war in den letzten Jahren die Töchterſchule in dem alten Volksſchulgebäude 1 untergebracht. Im nächſten Jahre bedarf die Stadtverwaltung dieſes Gebäude zu deſſen urſprünglichem Zweck, für die Volks⸗ ſchule. Es mußte alſo der Töchterſchule ein neues Gebäude er⸗ ſtellt werden. Zu dieſem Zweck iſt ſchon im Jahre 1907 an der Luiſenſtraße ein Grundſtück erworben worden. Das Bauprojekt ſieht einen zweiſtöckigen Bau mit Dachknieſtock vor. Er enthält Dienerwohnung, 8 Schulſäle, je ein Konferenz⸗ Sammlungs⸗, Diener⸗, Bibliotheks⸗ und Kartenzimmer, einen Sing⸗ u. Zeichen⸗ ſaal und zwei Induſtrieſäle. Zur Beheizung iſt Niederdruckdampf⸗ oder Warmwaſſerheizung vorgeſehen. Die Pläne ſind vom Ge⸗ werbeſchulvorſtand Feuerſtein entworfen worden. Der Koſten⸗ überſchlag ſieht 130 000 Mark vor, die durch Anlehen aufgebracht und mit 1 Prozent ab 1910 getilgt werden ſollen. B. A. M. Wolf ſähe den Neubau einer Volksſchule lieber; die Töchterſchule habe Platz im Schulhaus. Bürgermeiſter Ehret weiſt darauf hin, daß dieſes Haus für Volksſchulzwecke(aroße Säle) eingerichtet ſei. .A. M. Wolf erinnert daran, daß einmal von der Abſicht geſprochen worden ſei, in der Töchterſchule einen Leſeſaal für die Volksbibliothek einzurichten und der Altertumsſammlung einen Raum zur Verfügung zu ſtellen. Davon ſei jetzt nichts zu merken Bürgermeiſter Ehret: Dieſe Wünſche ſollen im Neubau der Gewerbeſchule Berückſichtigung finden, wohin Leſeſaal wie Alter, tumsſammlung beſſer paſſen. .A. M. Hördt beleuchtet den Vorteil, welcher entſteht, wenn beide Schulen, die ja doch auf denſelben Bauplatz kommen, gleich⸗ zeitig erſtellt werden. Da ſpare man Koſten. Er kritiſiert ſodann das Verfahren bei den Preisausſchreiben und wünſcht, daß mehr Mitglieder des Bürgerausſchuſſes zur Auswahl der Pläne beige⸗ zogen werden. Redner bemängelt, daß ein Staatsbeamter mit der Planfertigung bevorzugt ſei, der ſein feſtes Einkommen habe. Wenn geſpart werden ſolle, dann könne man doch die Pläne vom Stadtbauamt herſtellen laſſen. Redner glaubt, daß dieſer Staats⸗ beamte genug im Amte zu ſchaffen habe, wenn er dort alles er⸗ ledige, was er ſoll.(Sehr richtig.) Bürgermeiſter Ghret: Das Stadtbauamt ſei zu beſchäftigt um auch noch dieſe Arbeiten übernehmen zu können. Wenn Herr Feuerſtein den Sieg errungen habe, ſo ſei das ſeiner Arbeit zuzu⸗ ſchreiben. Der Gemeinderat ſei aus dem Rahmen ſeines Rechts nicht herausgetreten. B..M. Hördt bleibt darauf beſtehen, daß man vom Aus⸗ ſchuß mehr Leute hinzuziehe. B. A. M. Zinkgräf unterſtützt den Vorredner. Dem Red⸗ ſei aufgefallen, daß man die Fenſter ohne Hauſteine machen wolle, ſondern nur mit Verputz. Er regt an, daß dieſe Aenderung im Plan noch vorgenommen wird, der Haltbarkeit wegen. Dieſer Anſicht iſt auch Herr Bürgermeiſter Ehret. Die weitere Debatte, an der ſich die Herren Kleh, Zink⸗ gräf, Hopp, Hördt, Reinig, Gemeinderat Charbou und Gemeinderat Meiſer beteiligen, dreht ſich im weſentlichen um dieſe Hauſteine. Schließlich wird ein Antrag Zinkgräf, die Fenſter⸗ und Türwände und Stürze aus Sandſtein herzuſtellen, mit 33 gegen 17 Stimmen angenommen. Schließlich wird die ganze Vorlage angenommen. .A. M. Schwarzwälder ſtellt eine Anfrage wegen der Aenderung der Schichten im Gaswerk. Vom 1. Auguſt ab ſind von der Direktion des Gaswerks die dreiteiligen Schichten von 8 Stunden in ſolche zu 12 Stunden löweiteilig] umgewandelt worden. Die Arbeiter, welche ſämtlich nicht mit dieſer Aenderung einverſtanden geweſen ſeien, habe man dann ein⸗ fach entlaſſen. Bürgermeiſter Ehret erklärt, daß den Arbeitern ſchon am 17. Juli die Aenderung der Schicht eröffnet worden ſei und daß 10ſtündige Arbeitszeit zur Einführung komme, bei einem Schicht⸗ lohn von 4 Mark(50 Pfg. Aufſchlag). Die Arbeiter machten eine Eingabe, in welcher die Bitte auf Aufhebung der Anordnung vor⸗ gebracht wurde. Ehe jedoch der Gemeinderat über dieſe Bitte be⸗ raten konnte(4. Auguſt), ſind die Leute ſchon in den Ausſtand ge⸗ (1. Auguſt). Sie ſeien alſo nicht ausgeſperrt oder entlaſſen worden. ..M. Fichtner behauptet das Gegenteil, die Leute wären vom Gasmeiſter entlaſſen worden. .A. M. Kleh billigt, dieſe Maßnahme der Direktion nicht; er glaube, daßmit ſolchen Dingen ein Gaswerk nicht rentahel ge⸗ macht werden kann. Wenn die Aktiengeſellſchaft den Arbeitern Sſtündige Schicht bewillige, dann dürfe die Stadt da nicht ſparen wollen. Es äußern ſich hierzu noch Herr Bürgermeiſter Ehret und die.A. M. Hördt, Schwarzwälder und andere. Um 3½ 7 Uhr wurde nach ein und einhalbſtündiger Dauer die Sitzung geſchloſſen. ———— ———..—.—— nes wieder in Frieden leben, iſt nicht richtig. Nur in der Zeit, als die erſte Meldung von ihrem Ehezerwürfnis auftauchte, haben ſie ſich wieder einander genähert. Sie wollten dadurch den erneuten öffent⸗ lichen Skandal bermeiden; andererſeits wurde auch von den Ver⸗ wandten der Gräfin auf eine Wiederverſöhnung der beiden Gatten hingearbeitet. Aber trotzdem konnte die Verſöhnung nicht lange an⸗ dauern, da die Gräfin Montignoſo in ihrem Gatten allmählich den Poſeur und Phraſenhelden erkannte, der von Künſtlerſchaft nichts in ſich hatte und durch ſeine Erfolge, die er mehr dem Senſations⸗ bedürfnis als ſeinem Klavierſpiel verdankte, ruhmredig und eitel wurde. Die Gräfin Montignoſo zog ſich darum bald ganz auf ihre Beſitzung zurück. Auch die Florentiner hatten nicht oft Gelegenheit ſie zu ſehen, da ſie ihre Villa ſelten verließ. Jeden Nachmittag machte ſie nur einen Ausflug in ihrem feuerroten Automobil ſelbſt ganz in Weiß gekleidet. Ihr einziger Begleiter war dann der Chauffeur. Von ihren Verwandten lebte ſie übrigens nicht ſo getrennt, wie es mach den Meldungen den Anſchein hatte. Sie wurde hin und wieder von ihren Geſchwiſtern beſucht und war auch einmal bei ihrem Bru⸗ der Leopold Wölfling, der ja auch bekanntlich mehrere„Mesalltan⸗ cen“ eingegangen war, in der Schweiz zu Gaſt. Ueber ihre Zu⸗ kunftspläne verlautet noch nichts Gewiſſes, da ſie ſelbſt darüber noch keine Klarheit hat. Sie muß erſt Entſcheidung abwarten, die nicht in ihrer Hand liegen. Nur eins iſt ziemlich gewiß, daß ſie in Florenz nicht länger bleiben wird. Augenblicklich widmet ſie ſich nur der Erziehung ihres Sohnes, der wohl der einzig bürgerliche Sproß an dem alten Herrſcherſtamm der Habsburger iſt. Sie hofft natürlich, auch bei vollzogener Scheidung ihr Kind bei ſich behalten zu können, da ſte ihm ja nur die ſtandesgemäße Erziehung zuteil werden laſſen kann. So iſt alſo auch wieder dieſer Liebesroman, der in echter Backfiſchart mit Klavierſtunden begann, ſang⸗ und Hanglos zu Ende gegangen. Eine neue Ueberraſchung wird die Gräfin aber ihrer Familie und der Welt nicht mehr bereiten, da ſie ſchon vor Monaten, als der Zwiſt mit ihrem Gatten entbrannt war, ſich verſchwor, eine neue Ghe nicht mehr einzugehen. Die Gräfin, die bisher Frau Toſelli hieß, wird ihren früheren Namen „Montignoſo“ wieder annehmen, reſp. hat ihn ſchon angenommen. Aus Stadt und Land. * Manunheim, 5. Auguſt 1908. * Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtdirektionsbezirk Karlz; ruhe. Ange nommen: als Telegraphengehilfin Helene Breu⸗ nig in Mannheim. Etatmäßig angeſtellt: die Poſt⸗ gehilfin Emilie Creutzer in Heidelberg. Verſetzt: die Peſt. aſſiſtenten: Joſef Dierauf von Karlsruhe nach Gondelsheim, Hch Jöſt von Pforzheim nach Bühl, Adam Kloe von Feudenheim nach Ettlingen, Wilhelm Reinmuth von Freudenberg nach Meckesheim Wilhelm Schmitt von Kork nach Ottersweier, Auguf hreck boß Neckarbiſchofsheim nach Haßmersheim: der Telegrapheuaſſiſtegz Friedrich Gerhäuſer von Eberſtein(Schloß) nach Bühl. Frei, willig ausgeſchieden: der Poſtgehilfe Georg Herkert in Oberſchefflenz. Geſtorben: der Oberpoſtſekretär a.., Rech⸗ nungsrat Heinrich Schmalcalder in Karlsruhe. * Erweiterung des Fernſprechverkehrs mit dem Oberpoſt⸗ direktionsbezirk Frankfurt a. M. Der Handelskammer ſind von der Kaiſerlichen Oberpoſtdirektion Karlsruhe Mitteil n über die Zulaſſung des Fernſprechverkehrs zwiſchen Mannheim⸗Sand⸗ hofen, Weinheim, Hockenheim, Ladenburg und Schwe mit zahlreichen ſelbſtändigen öffentlichen Sprechſtellen des Oberpoſt⸗ direktionsbezirkes Frankfurt a. M. zugegangen. Das Verzeich⸗ nis kann auf dem Bureau der Kammer eingeſehen werden. * Hyperempfindliche Beamte haben wir auf unſerer Straßez⸗ bahn. Schreiber dieſes war am Samstag in einem Lindenhof⸗ wagen Zeuge folgender Szene: Ein Herr aus Ludwigshafen ver⸗ langt Wittelsbachplatz. Dieſer befindet ſich nicht auf den Monats⸗ karten, ſondern nur der Kaiſerplatz, obwohl dieſec vorerſt nur auf dem Plane exiſtiert. Der Beamte ſtutzt einen Augenblick und loch dann fünfmal. Der Fahrgaſt macht ihn in aller Ruhe darau aufmerkſam, daß er ein Loch zu viel gemacht habe. Soſort ſtieg dem Beamten dermaßen der Kamm, daß er in die Taſche langt, um dem Fahrgaſt die fünf Pfennig zu erſetzen. Als der Fahr⸗ gaſt ſich weigert, die 5 Pfennig anzunehmen, wirft der Straßenbahnſchaffner ſie wütend zum Fenſter hinaus. Die wenigen im Wagen anweſenden Fahrgäſte wun. derten ſich mit Recht über die merkwürdige Art des Verkehrs des Beamten mit dem fahrenden Publikum. Lampionfahrt der„Mannheimia“ nach Worms. Der Schreiber dieſer Zeilen machte Samstag, den 25. Juli auf dem Salon⸗Raddampfer„Mannheimia“ des Herrn Noll eine Lampionfahrt nach Wor ms mit. Die Abfahrt erfolgte kruz nach 6 Uhr abends und bald glitt das ſtattliche Boot maje⸗ ſtätiſch durch die Rheinwellen unter den frohen Klängen der Schiffskapelle. Was kann es für die Mannheim⸗Ludwigshafener Großſtadtſeele Erfriſchenderes geben, als ſoch eine Stromfahrte Friedlich wurde die Uferlandſchaft, wie eine ſtumme Stromwachz marſchieren die Pappeln auf, ein halbes Stündchen zum Träu⸗ men; dann taucht der ehrwürdige Wormſer Dom mit ſeinen wuchtigen Formen auf und bald wölbt ſich die Wormſer Rhein⸗ brücke ſtolz vor unſeren Blicken. Von den Ufern ertönt brauſen⸗ der Zuruf frohgeſtimmter Zecher, aber„Mannheimia“ wendet asketiſch, weiß ſie doch, daß ihre Paſſagiere auch hinſichtlich den leiblichen Bedürfniſſen auf ihre Rechnung kommen. kater Imbiß und ein paar Flaſchen guten Bieres wanderten blitzſchnell zum luſtigen Sitz auf der Kommandobrücke und nun war das Gefühl der Wunſchloſigkeit herbeigezaubert. Von unten tönk nun ein Rhein⸗Loblied herauf und Sancta Lucia und laft not leaſt ein Proſit der Gemütlichkeit, als das Licht⸗ meer der Schweſterſtädte erreicht war. Noch ein Blick hinauf an den ſternbeſäten Himmel, hinunter auf den flimmernden Strom und hinüber zu der ſchönen Nachbarin und frohgemut betritt man die Landungsbrücke. « Lieferungsbedingungen an die Proviantämter des 14. Armee⸗ korps. Mit dem beginnenden Ausdruſch wird von den Militär⸗ proviantämtern in Mannheim, Bruchſal, Karlsruhe, Raſtatt, Lahr, Freiburg, Konſtanz, Neubreiſach, Kolmar und Mülhauſen fungen der Ankauf von Hafer und Roggenſtroh auf⸗ genommen und bis zur Deckung des erheblichen Bedarfs forkgeſeßzt. ſtets bevorzugt, wenn ſie für ihre Waare micht höhere Preiſe for⸗ dern als Händler für gleiche Qualität. Außerdem genießen ſie beſondere Lieferungserleichterungen. Roggem und Hafer muß aus reifen, geſunden, trockenen Körnern beſtehen, rein ſein bon Mutter⸗ korn oder Brand ſotvie gut geveinigt, und darf nicht zu ſehr mit Unkrautſamen beſetzt ſein, muß auch mindeſtens ein Gewicht von 179 Gramm bei Roggen und 112 Gramm bei Hafer im Viertelliter haben. Heu muß gut getvonnen ſein, eime friſche Farbe und einen kräftigen Pflanzengeruch haben, darf nicht erhebliche Mengen min⸗ derwertiger oder den Pferden ſchädliche Gräſer und Kräuter ent⸗ halten. Es darf nicht mit Schlamm überzogen, nicht dumpfig, ſtau⸗ big oder ſchimmelig ſein. Nach dem Ermeſſen der Proviantämtet wird auch Kleeheu gekauft. Das Stroh muß Roggenlangſtroh ſein, darf nicht dumpfig riechen, nicht mit Roſt oder Brandpilzen behaftet, Hebrigens legt ſie auch heute noch auf den ihr urſprünglich zu⸗ kommenden Titel„Königliche Hoheit“ recht viel Wert und hält darauf, daß ihre Bekannten und ihre Dienerſchaft ihr ihn auch gukommen laſſen. Erwähnenswert iſt vielleicht noch, daß die Grä⸗ fin ſich jetzt dem Studium der Malerei widmet. Ueber ihr Talent wird nichts gemeldet; wir wollen aber annehmen, daß ſte recht be⸗ gabt iſt. — Geprügelte Prinzen. In einem ſoeben in Paris erſchienenen neuen Werke über die Höflichkeitsformen, die Etikette, die Mode und den guten Ton vom 13. bis zum 19. Jahrhundert gibt Alberk Franklin einige Einzelheiten über die Prinzenerziehung vergangener Zeiten, die zeigen, welch bedeutſame Rolle der Stock, die Peitſche und die Rute im Leben der jungen Königsſöhne geſpielt haben. Schon Bouchet, der zur Zeit Franz L. ſeine„moraliſchen Briefe verfaßte, empfahl den Eltern, ſobald das Kind eine Schuld be⸗ gangen habe, mit den ſchönſten Verſen„die Rute zu nehmen und den Körper weislich zu disziplinieren, auf daß er immer mehr zur Tugend neige. Margarete von Valois ſchrieb und ſprach lafeiniſch ſo vollkommen hauptſächlich darum, weil ihre Erzieher mit Züch⸗ tigungen nicht ſparſam waren, Heinrich IV., deſſen Jugend mit Prügel reich geſegnet war, beſtand darauf, daß dieſe Methode auch bei ſeinem Sohne, dem Thronerben, angewandt kourde. Und der künftige Ludwig XIII. bekam jeden Tag von ſeiner Ergieherin Mme. de Monglat ſeine Hiebe, die die wackere Dame ſtets mit einem aufrwnternden„Ca, troussons de cu“ einzuleiten pflegte. Als Heinrich IV. von Ravpaillac ermordet wurde und ſein kaum neun⸗ jähriger Sohn ihm im Königsamt folgte, hatte dies auf die An⸗ wendung der Rute keinerlei Einfluß. Der Aermſte war längſt in Reims feierlich gekrönt worden, als man ihn immer noch eifrig ver⸗ prügelte, auf daß er ein gerechter König werde. Noch den Dreizehn⸗ jährigen bedroht die Mutter mit Ohrfeigen. Und ebenſo haben Ludwig XIV. und ſein Bruder Philipp, der Stammvater der Or⸗ leans, ihre Hiebe reichlich zugemeſſen erhalten, der erſte Delphin, der Vater Ludwig XVI., wurde mit ſo brutaler Strenge von ſeinen Erziehern behandelt, daß er faſt ſtumpffinnig wurde. Die Prin⸗ zeſſin Palatina, die zweite Frau Philipps und Mutter des Regenten, Ein deli⸗ neben der Weiterführung der bereits ſtatifindendenm Heubeſchaf, Die Proviantämter Raſtatt, Neubreiſach, Kolmar und Müllhauſen kaufen auch Roggen zur Brotverbarckung. Produzenten werden auch nicht mit Diſteln vermengt und nicht durch Mäuſefraß beſchädigt nA AS K. * S ———— 2— JJT(. ͤ V0 ² ⅛˙ lüC'—.. arlz; e Poſt⸗ Poſt⸗ Hch. nach heinl, bon ſteasz rei. t in Nech⸗ rpoſt⸗ von über zand⸗ mit bpoſt⸗ zeich⸗ en. aßen⸗ nhof⸗ ver⸗ nats⸗ nur k und arau ſtieg langt, Fahr⸗ der ſter wun⸗ kehrs Der dem eine folgte maje⸗ u der Fener ahrte wachz Träu⸗ ſeinen thein⸗ ruſen⸗ bendet h den li⸗ derten nun Von Lucia Licht⸗ zinauf rnden gemut lrmee⸗ ilitär⸗ zaſtatt, nenen de und Albert igener eitſche haben. riefe“ Id be⸗ id den r zur einiſch Su d mit e auch id der eherin einem Als neun⸗ e An⸗ igſt in ig ver⸗ izehn⸗ haben Or⸗ elphin, ſeinen Prin⸗ jenten, Marſchall, kommiſſare. ein. Es kann durch * Tagen und zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten 3 Wochen. Maunheim, 5. Auguſt. Angebote ſind an die oben genannten Militärproviantämter— nich an die Intendantur— zu richten. Roggen⸗ und Haferangeboten wird zweckmäßig eine Probe von ½ Liter beigefügt, bei Ueber⸗ ſendung durch die Poſt als„Muſter ohne Wert“. * Ein ſtarkes Gewitter entlud ſich heute nachmittag zwiſchen und 8 Uhr über unſere Stadt. Es ging ein ſtarker Regen nieder. Die elektriſchen Entladungen waren ſehr heftig. * Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen in Wien. Aus der öſterreich. Hauptſtadt geht uns folgendes Telegramm zu: Aus Anlaß der Anweſenheit des Mannheim⸗Ludwigshafener Lehrer⸗ geſangvere ins hier hielt der Männergeſangsverein Schubertbund einen Feſtabend ab, zu dem in Vertretung des deutſchen Bot⸗ ſchafters der Botſchaftsſekretär Graf Bekewitz erſchienen war. durf eine Anſprache der Wiener dankte der erſte Vorſtand des Mann⸗ heimer Vereins, Herr Kabus, mit herzlichen Worben.— Ein uns aus Hochſchneeberg zugegangenes Privattelegramm lautet: „Der Lehrergeſangverein hatte beim geſtrigen Feſtabend höchſten lünſtleriſchen Erfolg. Neben drei Vertretern der größten Wiener Geſangvereine und des Niederöſterreichiſchen Sängerbundes waren erſchienen der Legationsrat der deutſchen Botſchaft und Vize⸗ bürgermeiſter Hierhammer, welcher die Mannheimer aufs herzlichſte willkommen hieß. Die Morgenzeitungen brachten begei⸗ Berichte. *Berein für Handlungs⸗Commis von 1858, Kaufm. Verein Hamburg, Bezirk Mannheim. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nächſten Donnerstag abend im„Reſtaurant Pergola“ eine ge⸗ ſchäftliche Sitzung ſtattfindet. In derſelben wird u. a. ein Bericht über die Abgeordnetenverſammlung und über den ſo glän⸗ zenden Verkauf der Hamburger Jubelfeier erſtattet. Die Mitglieder perden auf dieſe Sitzung nochmals hingewieſen. *Schiffsunfälle. Der am 1. d. M. im Bingerloch durch Auf⸗ fahren verunglückte Schleppkahn Gebr. Fendel Nr. 5“ har nach erfolgter Dichtung der Leckſchäden ſeine Fahrt am 3. ds. talwärts fortgeſetzt.— Der mit 12000 Zentner Kohlen deladene Schleppkahn„Freya“ iſt geſtern früh auf der Bergfahrt im Anhang des Schraubenbootes„Alfa“ in Bingen aufgeſtoßen und hat ein Leck im Vorderſchiff erhalten. Bei der Weiterfehrt iſt derſelbe bei Kempten geſunken. * Aus dem Schöffengericht. Der Taglöhner Martin Arnold bon hier, der im„Goldenen Adler“ in der Nacht zum 28. Jult mit verſchiedenenchäſtenKrach bekam, ging zu dem auf demMarktplatz patrouillierenden Schutzmann und erzählte dieſem, ſie hätten ihn Polizeiſpitzel geſchimpft. Der Schutzmann erwiderte ihm, das brauche er ſich nicht gefallen zu laſſen, es wäre aber beſſer, wenn er das Lokal nicht mehr beſuche. Frech erwiderte er ihm, das ginge ihn gar nichts an, jetzt ginge er gerade wieder hinein, jeßzt ſteche er drin einen tot. Kaum war er drin, da flog er auch ſchon wieder heraus. Anſcheinend bekam er in ſeiner Trunkenheit das heulende Elend und ſchreckte die ganze Nachbarſchaft aus dem Schlafe auf. Der Schutzmanm ermahnte ihn wiederholt zur Ruhe, als aber alles michts half, verbrachte er ihn zur Wache E 5. Dort verübte er im Notarreſt einen derartigen Skandal, daß er ins Amtsgerichts⸗ gefängnis verbracht werden mußte(infolge eines Prozeſſes iſt die Poligei gehalten, Spektakel im Notarreſt zu verhüten). Auf dem Transport zum Gefängnis machte er zwei Schutzleuten unter fort⸗ währendem Geſchimpfe derart zu ſchaffen, daß ſie ihn— einer an dem Kopf, der andere an den Füßen— trugen und unterwegs dor Müdigkeit ihre Laſt von Zeit zu Zeit abſtellen mußten. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Hafkſtrafe von 14 Badiſcher Landtag. Von unſerem Karlsruher Bureau.) 1. Kammer.— 28. Sitzung. 1 Karlsruhe, 5. Aug. Prinz Max eröffnet ½10 Uhr vorm. die Sitzung. Am Regierungstiſch Miniſterialpräſident Freiherr von Generaldirektor Roth und Regierungs⸗ Tagesordnung ſteht das Auf der Spezialbudget des Eiſenbahnbaues für 1908/09. Freiherr Böcklin von Böckl insau erſtattet den Kommiſſionsbericht. Das Eiſenbahnbaubudget kann als der außerordentliche Etat der Eiſenbahnverwaltung betrachtet werden. Während in ihrem ordentlichen Etat dem Eiſenbahn⸗ betrieb die fortlaufenden Mittel angefordert werden, handelt es ſich hier um die einmaligen Ausgaben, die Kapitalankagen. Eine Zuſammenſtellunz der Zahlen der Geſamteinnahmen und der Geſamtausgaben wie des Ueberſchuſſes lehrt, daß 1. der Prozentſatz des Wachstums der Geſamtausgaben ein höherer iſt, wie bei den Einnahmen; 2. daß auch die Pro⸗ greſſion bei den Ausgaben höher iſt, wie bei den Einnahmen, daß alſo 3. die Zunahme des Ueberſchuſſes in der Degreſſion erfolgt, 4. und ſomit wenn hierin keine Aenderung erfolgt, mit der Zeit die Ausgaben die Einnahmen erreichen und überholen müſſen. Die Lehren dieſer Zahlen, ſowie der Um⸗ ſtand, daß durch die zunehmende Bautätigkeit die Eiſenbahn⸗ betonte zwar:„Ohrfeigen ſind gefährlich,“ aber wenn ſie von ihrem eigenen Sohne ſprach, ſo fligte ſie hinzu:„Ich habe ihn ſo tüchtig dürchgepeitſcht, daß er ſchon noch eine Weile daran denken wird.“ Einmal wich ſie auch von ihrem Grundſatz hinſichtlich der Ohrfeige ab; in Gegenwart aller Höflinge, applizierte ſie dem künftigen Regenten eine höchſt kraftolle Backpfeife; es war an dem Tage, als ihr Sohn eine uneheliche Tochter des großen Königs zur Gattin erwählen wollte. — Rodin und die Amerikanerin. Eine Dame von jenſeits des Ozeans, die vorübergehend in Paris weilte, faßte den Entſchluß ſo erzählt der„Eri de Paris“—, ihre erhabenen Züge der Nach⸗ welt zu überliefern und ſuchte den Künſtler auf, den man ihr als den Meiſter der Kunſt bezeichnete: Rodin, natürlich. Da ſie reich und wohlgeſtaltet war, beſtellte ſie ihre Statue in ganzer Figur, und lange Stunden hindurch poſierte ſie, nach antikem Muſter ge⸗ leidet, vor dem Meiſter mit dem wallenden Varte. Nach ettoa 10 feierlichen Sitzungen erklärte der Künſtler, daß er nun das Modell nicht mehr brauche und daß er das Werk in Muße vollenden würde. s dann die Amerikanerin aber wieder kam, um ihr Bildnis in Beſitz zu nehmen, ſah ſie zu ihrer Ueberraſchung, daß der Kopf der Statue gar keine Aehnlichbeit mehr mit dem ihren hatte. Sie jam⸗ merte laut und beklagte ſich bitter über den Mangel, daß man ſie garnicht wieder erkennen könnte.„Es iſt wahr,“ antwortete der Meiſter träumeriſch,„Ihr Kopf hat mich garnicht inſpiriert, Zuerſt dachte ich daran, gar keinen darauf zu ſetzen, wie ich es gewohnt bin; uber nachdem ich mir alles reiflich überlegt hatte und um Gie nicht N letzen, habe ich an der Stelle Ihres Kopfes lieber den von „de N. geſetzt, die ihn bei mir beſtellt hatte, ohue ihn jedoch Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt). 31 Seite Bahnen und die Schiffbarmachung unberechenbaren und unvorherzu Technik zu einer plötzlichen Entwertung vorhandener An⸗ bahnhöfe. zu bezahlen; übrigens haben Sie bei dieſer Aenderung nur ge— Wwonmen. Jſchuld und damit auch der Aufwand an Paſſivzinſen wächſt, mahnen zur Vorſicht.— Die Folge eines Fehlbetrags in der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe wäre entweder der Verzicht auf eine geregelte Schuldentilgung oder die Begleichung des Fehlbetrags aus Staatsmitteln, eine Dotationspolitik. Die Frage der Dotationspolitik hat ſchon oft die Landſtände be⸗ ſchäftigt. Ob jedoch eine Dotation, man hat ſie auch eine „Verkehrsſteuer“ genannt, in größerem Umfang vom Lande gebilligt würde, iſt mindeſtens in jenen Gegenden zweifelhaft, welche abſeits des Bahnnetzes liegen, alſo insbeſondere in ländlichen Bezirken im Gegenſatz zu den induſtriell⸗ſtädtiſchen. Das vorliegende Budget bringt Anforderungen für die Vorarbeiten zum Bau von ſechs neuen Linien. Nach dem Geſetzentwurf, die Vervollſtändigung des Staatsbahnnetzes betr., ſind die Intereſſenten zur unentgeltlichen Stellung des nötigen Geländes, teilweiſe aber auch zu Barbeiträgen bei⸗ gezogen worden. Die Kommiſſion hat dieſes Vorgehen gut geheißen, ſie iſt der Anſchauung, daß wenn neue Landesteile der Vorteile des Eiſenbahnverkehrs teilhaftig werden, die unentgeltliche Stellung von Gelände im allgemeinen gerecht⸗ fertigt, und wenn es ſich um beſonders wohlhabende Gegen⸗ den handle, auch ein Beitrag zu den Baukoſten billig iſt. In der Zweiten Kammer haben Erörterungen darüber ſtatt⸗ gefunden, ob das Prinzip der Staatsbahnen für die Zukunft allein beizubehalten ſei. Die Kommiſſion glaubt ebenfalls an den Staatsbahnen feſthalten zu ſollen, ſie empfiehlt jedoch, Privatunternehmungen bei Bahnen von. lokalem Charakter nicht grundſätzlich auszuſchließen. Zu einer grundſätzlichen Aenderung des ſeit einem Jahrzehnt ein⸗ gehaltenen Verfahrens ſcheint keine Veranlaſſung vorzuliegen. Oft wird unſerm Vorgehen im Eiſenbahnbau der Vorwurf gemacht, daß allzu fiskaliſche Geſichtspunkte dafür maßgebend ſeien. Die Tatſachen haben erwieſen, daß die eingehaltenen Prinzipien durchaus geſunde ſind. Von dem rein fiskaliſchen Standpunkt der Erwirtſchaftung eines hohen Reinertrags ſind wir weit entfernt. Der Ertrag der rentablen Teile unſerer Eiſenbahnen wird vielmehr benitzt, um den Eiſenbahnbau und Betrieb in ſolchen Landesteilen zu ermöglichen, die einen ausreichenden Ertrag und eine Verzinſung vorerſt zwar nicht verſprechen, mit der Zeit jedoch durch den Anſchluß an das allgemeine Bahnnetz, einen wirtſchaftlichen Aufſchwung er⸗ leben werden. Seine Grenze muß dieſes Vorgehen in der Rückſicht auf den allgemeinen Staatshaushalt finden. Dieſen bewährten Mittelweg auch fernerhin beizubehalten, empfiehlt Ihre Kommiſſion. Auch im vorliegenden Budget wird von der Kommifſion der Umſtand, daß der größte Teil des Budgetſatzes für die Bahnhof bauten der Haupt⸗ ſtationen in Anſpruch genommen iſt, unangenehm empfunden. Der Geſamtbetrag, der für die größeren Stationen in letzter Zeit verwendet wurde und noch verwendet werden ſoll, beträgt 315 Millionen Mark. Die Kommiſſion erkennt an, daß die meiſten der vorgeſehenen Einrichtungen dazu bei⸗ tragen, die Leiſtungsfähigkeit und Betriebsſicherheit der Bahnen zu erhöhen, ſie möchte es ſich jedoch nicht verſagen. auch diesmal wieder der Großh. Regierung eindringlichſt ans Herz zu legen, wenn irgend möglich auch jetzt noch Erſparniſſe eintreten zu laſſen. wie die Einführung des elektriſchen Betriebs auf unſeren lagen und zu neuen Kapitalaufwendungen führen können. Die Kommiſſion hat vor zwei Jahren den Zuſammenhang zwiſchen dem Anwachſen der Projekte und dem Einſtellen von Budgetforderungen, denen der Fortgang nicht folgen konnte, nachgewieſen und hat deshalb auch auf das neue Verfahren bei Behandlung der Reſtkredite und der Fortgangsnachweiſungen ge⸗ drungen. Das beſte Mittel, um das Anwachſen der Projekte und den damit verbundenen unangenehmenlleberraſchungen zu ſteuern iſt die rechtzeitige Vorlage von ausführlichen Plänen und de⸗ taillierten Koſtenanſchlägen. Dieſe laſſen nicht nur erkennen, daß das Projekt gründlich durchgearbeitet und erwogen iſt, ſondern ſie ermöglichen auch bei ſpäteren etwaigen Vergrüßerungen den Landſtänden einen Vergleich mit dem Urſprungsprojekt und damit ein Urteil, ob ſie die Vergrößerung für unbedingt nötig halten oder nicht. Keine Poſition ſollte in das Budget eingeſtellt wer⸗ den und über keine neue Bahn ein Geſetzentwurf vorgelegt wer⸗ den, wo Plan und Koſtenanſchlag nicht bis ins Einzelne durch⸗ gearbeitet ſind. Als Koſtenanſchläge kann die Kommiſſion die ganz ſummariſchen Vorausberechnungen, wie ſie ihr bei manchen Po⸗ ſitionen vorgelegt wurden, nicht anerkennen. 6 de Vorgehen billigen bei Bauten von durchaus gleicher Ausführung, wie z. B. einfache Dienſtwohnungen oder Bahnwartshäuſer. 55 Zweite Kammer hat die Erwartung ausgeſprochen, daß in Zu⸗ kunft die Inanſpruchnahme des Adminiſtratib⸗Kredits tunlichſt vermindert werden ſolle. Dem kann die Kommiſſion nur bei⸗ pflichten; aber auch ſie erkennt an, daß bei einer Verwaltung wie die unſerer Staatseiſenbahnen unvorhergeſehene Fälle eintreten können, in denen ſie ohne Schaden den vom Etatgeſetz vorgeſehe⸗ nen Weg der Adminiſtratipkredite nicht vermeiden kann. Auf die Anregungen, die die 1. Kammer auf dem letzten Landtag gegeben hat, iſt die Großh. Regierung eingegangen. Sie hat die ſogenann⸗ ten Sammelpoſttionen aufgelöſt und dadurch Im Budget eine größere Ueberſichtlichkeit geſchaffen. Die Kommiſſion ſtellt ſchließ⸗ lich den Antrag das Bugdet zu genehmigen. Miniſter Freiherr von Marſchall: Wenn auch gegen⸗ wärtig eine kleine Depreſſion eingetreten iſt, müſſen wir uns der Hoffnung hingeben, daß der Verkehr noch weiter wächſt. Und da gilt es nicht nur, den Verkehr zu bewältigen, ſondern ihn auch wirtſchaftlich zu bewältigen. Auch mir iſt die Errichtung neuer Bahnhofsbauten in den großen Städten der ſpringende Punkt der Sorge. Gewiß wird heute der Verkehr auch auf den jetzigen Bahnhöfen bewältigt, aber man frage mich nur nicht wie. Heute müſſen wir z. B. in Baſel die Züge zuſammenſtellen wie die Wagen kommen; die Umlagefähigkeit unſerer Güterwagen wird durch die alten Bahnhofsbauten erheblich vermindert. Wenn ich auch an eine weitere Steigerung des Verkehrs glaub, ſo wird es doch nicht nötig ſein, weitere Geleiſſ zu er⸗ ſtellen, aber eben nur wegen der richtigen Anlage neuer Verſchub⸗ Die Erſtellung weiterer Geleiſe auf der ganzen Strecke würde weit mehr koſten, als einer der neuen Verſchubbahnhöfe. Wenn in den letzten Jahren große Ueberſchreitungen der Koſten⸗ voranſchläge bei den großen Projekten vorkamen, ſo war das zu⸗ rückzuführen auf die große Steigerung der Materialkoſten und der Arbeitslöhne. Selbſtverſtändlich bin ich auch der Meinung, daß die Regierung nur mit ausgereiften Projekten an den Land⸗ tag herantritt; Aenderungen der Projekte werden aber wohl nie zu umgehen ſein. Unſer Eiſenbahnnetz iſt jetzt ſo dicht, daß wohl ſchon das ganze Land mit wenigen Ausnahmen an den Wohltaten des Eiſenbahnverkehrs teilnimmt. Und wenn die noch projektierten Zu bedenken ſei auch, daß Neuerungen, des Oberrheins, mit ihren ſehenden Fortſchritten der Sie würde dieſes Bahnen ausgebaut ſind, ſo wird es überhaupt keine Gegend mehr geben, die nicht an den Wohltaten der Eiſenbahnen partizipiert. Oberbürgermeiſter Dr. Winterer: Ich freue mich, daß heute der Eiſenbahnminiſter, der früher auch düſterer gemalt hat, gleichfalls lebendgrüne Farben wählte zur Ausmalung der Lage der Eiſenbahnen. Der Rentenſtandpunkt kommt beim Eiſenbahnweſen erſtin zweiter Linie. Sobald der Staat die Eiſenbahnen in der Hand hat, ſo iſt die Eiſenbahn kein gewerb⸗ liches und erwerbliches Unternehmen mehr, ſondern ein wirt⸗ ſchaftliches und kulturelles. Staat und Gemeinde haben nur für den Gemeinnutzen zu arbeiten. Finanzminiſter Ellſtätter hat vor vielen Jahren denſelben Satz ausgeſprochen wie heute der Eiſen⸗ bahnminiſter, daß unſer Eiſenbahnnetz als ausgebaut zu betrachten iſt. Trotzdem ſind noch Hunderte von Millionen verbaut worden, und das wird wohl auch noch fernerhin ſo weitergehen. Es iſt wieder einmal der welterſchütternde Gegenſatz zwiſchen Optimis⸗ mus und Peſſimismus erörtert worden. Ich bin ein Verfechter der Lehre, daß ein vernünftiger Optimismus die Welt vorwärts bringt. Wenn es auch noch eines Beiſpiels hierfür bedurfte, ſo hat geſtern ein ſolches Graf Zeppelin in den Lüften gegehen. Dieſer Mann hat nicht auf die Warnungen und Theorien der gelehrten Leute gehört, ſondern hat ſich allein in echtem Optimis⸗ mus vertraut. Man hat wieder auf die hohen Koſten der Bahn⸗ hofsbauten in den großen Städten hinßgewieſen; warum ſtellt man aber keinen Antrag auf Abſtriche? Dieſe Bahnhofsbauten liegen ſowohl im Intereſſe der Städte als aber auch des Landes. Redner begrüßt die Einführung des elektriſchen Betriebs auf den Eiſenbahnen, der ja ſchon längſt freilich ohne Erfolg bisher von den Städten empfohlen worden ſei, und bringt mehrere Spezial⸗ wünſche vor. Hofſchuhmachermeiſter Bea beſpricht die Bahnhofs, verhältniſſe in Freiburg⸗Wiehre. Freiherr von la Roche ſpricht zur Bienenhaltung der Bahnwärter. Nach einem Schlußwort des Berichterſtatters wird die Ge⸗ neraldebatte geſchloſſen. In der Spezialdebatte macht der Berichterſtatter Freiherr von Böcklin auf das Anwachſen des Geſamtaufwandes für die neue Bahn Weiſenbach⸗Landesgrenze aufmerkſam. Die Paragr.—9(neue Bahnen) werden zurückgeſtellt, bis der einſchlägige Geſetzentwurf zur Beratung gelangt. 9 Freiherr von Bäcklin macht kurze Bemerkungen zu 8 10: Bahn Titiſee⸗St. Blaſien. Für Vornahme von Vorarbeiten 20000 Mark. Die Kommiſſion beantragt 1) die eingeſtellte For⸗ derung von 20000 Mark zu genehmigen; 2) dabei den Wunſch auszuſprechen, daß auch die Kurintereſſen von St. Blaſien mög⸗ lichſt berückſichtigt werden; 8) die zu der Poſition eingelaufenen Petitionen für erledigt zu erklären. Miniſter Freiher von Marſchall: Die Regierung wird vor allem auf die Intereſſen des Kurorts St. Blaſien Rückſicht nehmen. Wenn es möglich wäre, die Bahn elektriſch zu betreiben, ſo würde gerade den Beſorgniſſen St. Blaſiens die Spitze ab⸗ gebrochen werden. Bei einer direkten Verbindung Freiburgs mit St. Blaſien und dem Wieſental würden lange Tunnels nötig ſein. Die Regierung muß vor allem auch auf den Koſtenpunkt bedacht ſein. Bei der Ausſicht auf den Luftverkehr und auf den elektriſchen Betrieb der Bahnen ſollte man vorſichtig bei der An⸗ lage von Tunnels ſein. Freiherr von Böccklin berichtet zu Paragr. 15: Verlegung der Höllentalbahn bei Freiburg, 2. Teilforderung 100 000 Mark⸗ Hierzu liegt eine Petition des Stadtteils Freiburg⸗Wiehre vor, daß der Güterbahnhof Wiehre nicht aufgelaſſen werde. d Kommiſſion beantragt Ueberweiſung dieſer Petition zur Kenn nisnahme in dem Sinne, daß ein beſchränkter Güterverzehr auf dem Bahnhof Wiehre zugelaſſen wird.„ Hofſchuhmachermeiſter Bea unterſtützt die Petition des Stadtteils Freiburg⸗Wiehre. Miniſter Freiherr von Marſchall: Der Handelskammer Freiburg iſt bei Erſtellung des neuen Güterbahnhofes genügend Gelegenheit zur Aeußerung von Wünſchengegeben worden. Die großen Auslagen für den Freiburger Güterbahnhof ſind gerade darauf zurückzuführen, daß allzuſehr dieſen Wünſchen nachgekom⸗ men worden iſt. Es iſt ein Fehler geweſen, nicht ſogleich bei Er⸗ öffnung des neuen Güterbahnhofes den Güterverkehr in Wiehre einzuſtellen. Wenn Mannheim nur einen Zentralgüterbahnhof hat, dann kann Freiburg nicht zwei große Güterbahnhöfe ver⸗ langen. Im Intereſſe Freiburg müſſen wir auch hintanhalten, daß der Stadtteil Wiehre induſtrialiſiert wird. Der richtige Platz zur Anſiedlung von Induſtrie iſt der neue Güterbahnhof, Wenn es nötig ſein würde, bei Littenweier eine Güterſtation zu errichten, ſo würde die Regirung nicht abgeneigt ſein. Vorerſt liegt kein Bedürfnis vor. Freiburg muß vor allem der Charakter der Fremdenſtadt gewahrt werden; das würde aber nicht möglich ſein bei Erſtellung eines Güterbahnhofes in Wiehre. Freiherr v. Boecklin dankt bei Paragraph 17: Wieſen⸗ talbahn, Einführung des elektriſchen Betriebs 1. Rate der Re⸗ gierung, daß auch die Großh. Regierung nunmehr zum elek⸗ triſchen Betrieb übergeht. Der elektriſche Betrieb iſt für unſere Bahnen wie geſchafſen; er iſt gerade für die Nebenbahnen ſehr geeignet. Die Koſten ſpielen hierbei keine Rolle; dieſe werden in ſpäterer Zeit eingeholt werden. Freiherr v. Boecklin erklärt bei Paragraph 23: Be⸗ ſeitigung der ſchienenebenen Landſtraßenübergänge beim Nieder⸗ bühler Tor in Raſtatt 1. Rate, daß dieſe Forderung ſowohl für eine Ueber⸗ wie für eine Unterführung genehmigt werden Joll. Miniſter Freiherr v. Marſchall erklärt, daß die Re⸗ gierung eine Unterführung nicht erſtellen kann, da die Zweite Kammer die Poſition aber nur für den Fall einer Unterführung genehmigt habe, ſo kann die Regierung vorerſt von dieſer Po⸗ ſition keinen Gebrauch machen. Freiherr v. Boecklin erklärt bei Paragraph 31: Man n⸗ heim, Erweiterung der Bahnſteiganlagen uſw. im Perſonen⸗ bahnhof zu der Petition der Vorſtände der Gemeinnützigen Vereine Schwetzingerſtadt und Lindenhof⸗Stadtteiles um Er⸗ richtung eines zweiten Fußgängerſteges, daß die Kommiſſion den von der Regierung im Jahre 1906 eingenommenen Stand⸗ punkt als durchaus berechtigt anerkannt, und daß ſie deshalb die Ueberweiſung der Petition in dieſem Sinne zur Kennkftis⸗ nahme empftehlt. Oberbürgermeiſter Siegriſt ſpricht zu Paragraph 64: Karlsruhe, Verlegung des Perſonenbahnhofes 5. Rate. 6. Mill. Mark, die Stadt Karlsruhe wird für Verlegung der Straßen uſw. 6 Mill. Mark aufzubringen habe. Die Verlegung des Bahnhofes könnte deshalb ſehr wohl als ein Dangergeſchenk be⸗ zeichnet werden. Große Sorge bereiten die ſchienenebenen Uebergänge. Von Rintheim bis Bulach werden 23 Niveau⸗ Uebergänge nötig fallen. Es liegt auch im Intereſſe der Eiſen⸗ daß ein ſolcher Zuſtand nicht wieder geſchaffen wird. Generaldirekltor Roth erklärt, den ruher nache Möglichkeit nachkommen zu wollen. Freiherr v. Boecklin berichtet zu Pragaraph 47: Dens⸗ bach, Neues Aufnahmegebäude uſw. und beantragt Genehmigung Wünſchen der Karls⸗ der Poſition und Uebergang zur Tagesordnung über die hier⸗ 4. Seite. General- Anzeiger.(Abendblatt. Maunheim, 5. Auguſt, zu vorliegenden Petitionen. Weiter berichtet Referent zu Para⸗ graph 75: Offenburg, Bahnhofumbau und beantragt hier namens der Kommiſſion 1) die eingeſtellte Teilforderung zu genehmigen: 2) über die Petition des Vereins ſelbſtändiger Kaufleute Offen. burgs, ſoweit ſich ſolche auf eine Straßenüberbrückung im Zuge der Turnhallenſtraße bezieht, zur Tagesordnung überzugehen; 3) dieſelbe Petition, ſoweit ſich ſolche auf eine Straßenüberbrückung im Zuge der Zellerſtraße bezieht, und ebenſo J) die Petition des Stadtrats Offenburg der Großh. Regierung zur Kenntnis⸗ nahme zu überweiſen. Privatier Kirsner wünſchte bei Paragraph 79: Donau⸗ 9 Bahnhofumbau, die Ueberdachung des zweiten Bahn⸗ ſteiges. Baudirektor Waßmer erklärt, kommenden Anforderung ſein werde. Miniſter Freiherr v. Marſchall erklärt zu Paragraph 83: Emmendingen, Bahofneubau, daß de alte Bahnhof ſchon lange nicht mehr den Anforderungen genügt. Wenn man an der alten Stelle den Bahnhof erweitern wollte, ſo würden die Koſten ganz bedeutend höher ſein als bei einer Bahnhofverlegung. Die Aufwendung können durchaus als eine wirtſchaftliche bezeichnet werden. Freiherr v. Boecklin bemerkt zu Paragraph 88: Baſel, Bahnhofumbau 9. Rate, daß dieſer Bahnhof der teuerſte und wohl auch nicht der beliebteſte ſei. Die Unterſuchung, welche die J. Kammer gewünſcht hat, zwecks Feſtſtellung einer Koſten⸗ erſparnis, hat die Regierung bisher noch nicht vorgenommen; ſie hat aber erklärt, daß ſie wohl kaum Erſparniſſe machen könne. Trotzdem hat die Kommiſſion nochmals den Wunſch aus⸗ geſprochen, daß die Möglichkeit von Erſparniſſen bei dieſer koſt⸗ ſpieligen Anlage nochmals eingehend geprüft wird. Miniſter Freiherr v. Marſchall würde gern Koſten⸗ erſparniſſe machen, wenn dies nur möglich wäre. Eine Ein⸗ ſchränkung der Basler Anlagen wäre aber durchaus unwirt⸗ ſchaftlich. Heute führen wir Züge über den Schwarzwald, die wirtſchaftlicher Weiſe über Baſel geführt werden ſollten. Der gegenwärtige Betrieb hat auch große Zeitverluſte zur Folge. Fabrikdirektor Dewitz bitte die Regierung, daß die Bau⸗ behörde bei Ausführung der Hochbauten möglichſt einheimiſche Materialien verwendet werden. Miniſter Freiherr v. Marſchall: Es würden bei Hoch⸗ bauten vorzugsweiſe badiſche Unternehmer und badiſches Ma⸗ terial berückſichtigt. Freiherr v. Boecklin beankragt bei Paragraph 92: Kon⸗ ſtanz, Verbeſſerung der Bahnhofanlagen, Genehmigung der an⸗ geforderten Poſition und Ueberweiſung der Petition des Stadt⸗ rats Konſtanz zur Keuntnisnahme Zu Titel IV Betriebs⸗ mittel erklärt der Berichterſtatter, daß der Kommiſſion eine Betriebsmittelgemeinſchaft durchaus wünſchens⸗ wert erſcheint. Sie verſpricht ſick davon die Beſeitigung ſo manchen Mißſtandes, wie das läſtige Umſteigen an den Grenz⸗ ſtationen und der damit verbundene Aufenthalt der Züge uſw. Hierauf wird die Spezialdebatte geſchloſſen und das Budget nach den Anträgen der Kommiſſion genehmigt. Schluß der Sitzung ½1 Uhr. Nächſte Sitzung: Freitag, den 7. Auguſt, vormitiags ½10 Uhr: Polizeiſtrafgeſetz, Eiſen⸗ bahnpetitionen. Fahrt. daß dies Sache einer ——— Zeppelins grosse ü (igener Bericht des Mannheimer General⸗Anzeigers. Zeppelins Fahrt nach Mainz ſollte nicht programmäßig von⸗ ſtatten gehen und zu der Enttäuſchung des: Publikums bor 14 Tagen kam eine weitere, größere. Als die Nachricht von dem erſehnten Aufſtieg in Friedrichshafen in Mainz eintraf, ſorgten Extrablätter für raſches Bekanntwerden. Der Bevölkerung der gunzen Umgebung war es alſo möglich, ſich zu rüſten zur Teil⸗ nahme an dem längſt erwarteten Schauſpiel und am frühen Nach⸗ mittage brachten die Eiſenbahn und die Perſonendampfer eine Un. menge Fremder hierher. Viele Geſchäfte in Mainz ſchloſſen am frühen Nachmittag, die Schulkinder erhielten frei und ſchon gegen 3 Uhr waren das Rheinufer und die Straßenbrücken dicht mit Menſchen beſetzt. Die ſtädtiſche Kapelle konzertierte auf der Ter⸗ raſſe der dicht am Rhein gelegenen Stadthalle, wo ſich beſonders eine Menge Offiziere aus Mainz, Wiesbaden, Darmſtadt uſw. ein⸗ gefunden hatte. Von weitherwaren viele Intereſſenten in Auto⸗ mobilen erſchienen. Alle Schiffe und Badeanſtalten hatten reich⸗ lich geflaggt, das Wetter war herrlich, heller Sonnenſchein bei klarem Himmel und ſo ſtrömten eine Anzahl Menſchen zuſammen wie noch bei keiner Gelegenheit. Wir ſchätzten die Leute, die in Mainz allein den Rhein umſäumten, auf 100 000. Ungeheure Spannung lag auf allen Geſichtern und ſie vermehrte ſich, je näher das Luftſchiff der Stadt kam. In Germersheim, Speyer, Mannheim und Worms war Graf Zeppelin ſchon vorüber, die Extrablätter gaben Kenntnis davon, nun wurde auch die Sichtung aus Nackenheim gemeldet, in etwa einer Viertelſtunde alſo mußte man das Luftſchiff ſehen. Aber die Geduld der Leute wurde auf eine harte Probe geſtellt, halbe und wieder halbe Stunden waren verfloſſen ſeit der Meldnug aus Nackenheim, nun hörten alle wei⸗ leren Meldungen auf, niemand wußte, was denn nur los ſei, aber die Menge harrte immer noch in Spannung aus, bis nach 6 Uhr abends ganz allmählich die Kunde von Privaten verbreitet wurde, bei Nierſtein ſei Zeppelin abgeſtiegen. Die Nachricht wurde zunächſt nicht für richtig gehalten, nach und nach lichteten ſich aber die Zuſchauerreihen doch. Eben waren größere Scharen in die Stadt abgezogen, da gab es auf einem Schiffe zwei Böller⸗ ſchüſſe, dies wurde als Zeichen gehalten, daß das Luftſchiff dennoch ſichtbar geworden ſei und in wilder Haſt rannten die Leute zurück ans Rheinufer, um ihren Irrtum einzuſehen und noch verlegener zu werden. Als die Nachricht von dem Abſtieg Zep⸗ pelins bei Nierſtein beſtätigt wurde, ſtrömte ein Teil der Men⸗ ſchenmaſſe dem Bahnhofe zu, die Automobile raſten ſtromaufwärts die meiſten gingen aber enttäuſcht heimwärts. Auch Verfaſſer dieſes fuhr nach Nierſtein, es mußten mehrere Extrazüge ein⸗ gelegt werden. In den verſchiedenen Stationsorten hatten ſich faft alle Einwohner, ſoweit ſie nicht im Felde waren, längs der Eiſenbahnſtrecke aufgeſtellt, ſie empfingen die„Zeppelinzüge“ mit Hurra und Hutſchwenken. Schon zwiſchen Nackenheim und Nier⸗ ſtein ſah man vom Zuge aus das Zeppelinſchen Luftſchiff durch ſein weißes Segeltuch deutlich ſich vom Waldhintergrunde auf der andern(rechten) Seite des Rhein abheben, einem rieſigen ge⸗ wölbten Zelte in der grünen Umgebung vergleichbar. Und zwar ſchien es auf dem Wieſenboden der Nierſtein⸗Oppenheim gegen⸗ überliegenden Gemeinde Geinsheim zu ruhen. Auf einer ähn⸗ lichen Täuſchung muß die Behauptung der Nierſteiner Einwohner beruhen, das Luftſchiff habe zuerſt auf dem„Galgenberg“ bei Nierſtein aufgeſeſſen, habe ſich dann erhoben und ſei über den Rhein gefahren, um an jenfeitigen Ufer zu landen. Richtig iſt, daß Graf Zeppelin mehrere Bewegungen im Kreiſe und nach oben und unten ausführte, bevor er bei Geinsheim niederging. Vom möglichſt raſch über den Rhein zu kommen, was nicht allen gelang Wohl faßt die„fliegende Brücke“ viele hunderte Menſchen, aber ſie brauchte viel zu lange für die einzelne Tour und mußte im mitten Rhein erſt eine Weile ſtillhalten, damit— die Mitfahren⸗ den ihren Obulus entrichten konnten. Es iſt nicht möglich, die Aufregung des Publikums nach der Wirklichkeit darzuſtellen: Ein Haufen von vielen Tauſenden, der immer noch anwuchs, ſtürmte gegen den Anlegebock, der durch einen Schlagbaum abgeſperrt war vor dem zwei Schutzleute ſtanden. Jeder wollte mit dem nächſten Schub übergeſetzt ſein und ſo ſchob und drängte es von hinten der⸗ art, daß einem Hören und Sehen verging. Weiber und kleine Kin⸗ der wurden ohnmächtig gedrückt, Männer ſchoben ſich förmlich in die Höhe, darüber wurden Fahrräder geworfen, die mit befördert werden ſollten, ab und zu fuhr auch ein Automobil auf die Fähre, dann mußte die Menge ſeitwärts weichen und wurde in nicht zu beſchreibender Weiſe zuſammen⸗ gepreßt, viele lagen auf dem Boden und wurden mit den Füßen getreten. Der Schlagbaum wurde immer nur einen Augenblick geöffnet und dann drängten ſich ſoviele Menſchen gleichzeitig hin. durch, daß nichts übrig blieb, als gewaltſam zu ſchließen ohne Rückſicht auf die Köpfe. Einmal ſah ich, wie mehrere Männer ſich auf den Balken hingen, um ihn niederzubringen, er lag aber auf Schultern und Köpfen, die nicht vom Platz kommen konnten. Mit einem Wort, das Gedränge war beiſpiellos und wohl die Hälfte aller Gekommenen blieb unbefördert. Die Glücklicheren von denen ein Teil zerſchunden war, rannten geradezu auf das Luftſchiff zu, um das ſich bald eine undurchdringliche Menſchen⸗ mauer gebildet hatte. Ein gewaltiges Hurra erſchallte, als Graf Zeppelin ſich zeigte und eine Anſprache hielt, von der leider nicht alles verſtanden wurde. Der Graf führte aus, infolge der langen und ſchnellen Fahrt und der beſtändigen Sonnenhitze habe ſich in den Ballons das Gas zu ſehr erwärmt und ſich infolge⸗ deſſen derart ausgedehnt, daß die Behälter hätten platzen müſſen, wenn nicht die Spannung durch Gasablaſſen gemildert worden wäre. Dieſes Ablaſſen mußte aber eingeſtellt werden, ſonſt wäre der Gasverluſt zu groß geworden und ſo ſei er abgeſtiegen, um zu warten, bis ſich das Gas abgekühlt habe. Graf Zeppelin machte nicht die geringſte Andeutung, wielange die Unterbrechung der Fahrt dauern werde, und als Schreiber dieſes um 10 Uhr in Nierſtein abfuhr, dachte, zumal es völlig dunkel geworden war und der halbe Mond nicht viel Wirkung hatte, niemand, daß die Fahrt bald darauf weitergehen ſollte. Eben betrat ich meine Wohnung in Mainz, Punkt elf Uhr, da gab es draußen auf der Straße ein lautes Hurra aus mehreren Dutzend Kehlen und Rufe:„Der Zeppelin“. Kaum glaublich, in Geinsheim ruhte ja das Ungetüm und man hatte mir geſagt, Graf Zeppelin werde die Nacht in Nierſtein logieren! Aber auf die Straße, damit man wenigſtens ſicher iſt, daß die Leute wirklich nur an Einbildungen litten! Eben ſei das Luftſchiff in der Richtung nach Biebrich ge⸗ flogen, hieß es, Täuſchung völlig ausgeſchloſſen, man könne es in⸗ folge der matten Beleuchtung durch zwei unter den Gondeln hän⸗ genden Laternen ſehen, dann aber vernahm man ein gewaltiges Summen, das jetzt noch zu hören ſei und ſich übrigens ſchon wie⸗ der veuftärke, das Luftſchiff müſſe bei der Kaiſerbrücke gewendet haben. Ich ſtehe auf dem Sämmeringplatz, von wo aus durch mehrer Straßenzüge der Blick auf die Rheingegend frei iſt, eben wird das Summen in der Tat gut hörbar, immer lauter, jetzt dem Schnurren und Puſten eines ſchwer behangenen Rheindampfers ähnelnd— zwei Laternen, die Umriſſe des Koloſſes, vor dem ich „vor anderthaſb Stunden in Geinsheim geſtanden, erkennen laſ⸗ ſend, majeſtätiſch ſeine Bahn in der dunklen Nacht, etwa 200 Meter hoch ziehend, das erſte lenkbare Luftſchiff der Welt, darinnen mit ſeinen Leuten der alte Mann, der nicht ruhte, bis er die Luft er⸗ obert hatte, und deſſen Gebieten bedingen wird. Wie ſicher muß Graf Zeppelin ſeiner Sache ſein, wenn er bei pölliger Dunkelheit aufbricht, um die Fahrt zu Ende zu führen, genau, wie ſie vorgeſchrieben iſt! Und in der Tat, wer den Koloß ſo dahinfliegen ſieht, der gewinnt den Eindruck abſoluter Sicherheit. Graf Zeppelin folgte dem Rhein⸗ lauf auf der Rückfahrt, wie er es auch auf der Herfahrt getan hatte. Die Mainzer aber werden ſicherlich ſpäter einmal auch am Tage ein Zeppeliniſches Luftſchiff begrüßen dürfen. ** A Die Landung bei Echterdingen. —Stuttgart, 5. Aug.(Pribattelegr. des Mannh.„Gen⸗ Anz.“) Das Luftſchiff des Grafen Zeppelin iſt kurz gegen ½ 9 Uhr etwa 10 Minuten von Echterdingen entfernt gelandet, infolge eines Mokordefekts. Es iſt ein Kolbenſtamgenlager durchgeſchmolzen, deſſen Reparatur etwa drel Stunden in Anſpruch nehmen dürfte. Die Landung, unſeres Wiſſens, erſtmals auf dem feſten Lande, hat ſich in geradezu glänzender Weiſe vollzogen. Tauſende von Zuſchauern ſtrömen der Lan⸗ dungsſtelle zu. Reiter des Dragonerregiments„König“ ſuchten die Ordnung aufrecht zu erhalten, bis die drei abkommandierten Kompagnien des Grenadierregiments„Königin Olga“ um halb 11 Uhr eintrafen. Wie der„Schwäb. Merkur“ hört iſt von Fried⸗ richshafen ein Eptrazug beordert, der Nachmittags 5 Uhr in Echterdingen eintreffen wird. 15 Fuhrwerke ſind an die Bahn be⸗ ordert; es heißt, es ſoll Gas für den Ballon kommen, andererſeits, es ſollen Reparaturmannſchaften kommen. Die Weiterfahrt dürfte jedenfalls vor 6 Uhr heute Abend nicht erfolgen. * Stuttgart, 5. Aug. Außer den Mannſchaften ſind von Friedrichshafen auch drei dort ſtehende Eiſenbahnwagen mit Gas beordert worden, die als Expreßzug hierher befördert werden. Dieſer Transport ſowie die Abfüllung des Gaſes wird längere Zeit in Anſpruch nehmen, ſodaß das Luftſchiff vorausſichtlich vor 9 Uhr abends nicht mehr aufſteigen kann. Nach Echterdingen findet zur Zeit die reinſte Völkerwanderung ſtatt. Die Filderbahngeſellſchaft läßt Extrazüge fahren, die ſtark überfüllt ſind. Tauſende kommen zu Fuß, viele auch mit dem Rade, in Automobilen und ſonſtigen Wagen. Die Stuttgarter Grenadiere, die in der Gegend von Echter⸗ dingen eine Felddienſtübung hatten, waren raſch zur Stelle und halfen mit anderen Mannſchaften des Grenadierregimentes„Kön⸗ nigin Olga“ die Ordnung aufrecht erhalten. Der Hauptgr u nd zu dem Niederſtieg des Vallons liegt nicht in dem Defekt des vorderen Motores, der— wie ſchon morgens bei der Fahrt des Luftſchiffes über Stuttgart beobachtet werden konnte— nicht arbei⸗ tete, ſondern in dem Bedürfnis nach weiterer Gas⸗ füllung. Von Nackenheim aus wurde die Fahrt nur mit dem hinteren Motor bewerkſtelligt, woraus ſich auch, zumal gegen einen ziemlich kräftigen Gegenwind anzukämpfen war, die ſehr mäßige Geſchwindigkeit der Bewegung erklärt. Das flache Gelände von Echterdingen erſchien dem Grafen zur Landung beſonders geeignet. Der Motordefekt wird durch Monteure der Daimler'ſchen Werke in Cannſtatt beſeitigt, die in Automobilen und mit den nötigen Werk⸗ zeugen zu der Landungsſtelle gefahren ſind. Echterdingen, 5. Aug. 5 Uhr 15 Min. nachm. (Privattelegramm des Mannheimer„General⸗Anzeiger“.) Die Trümmer des durch Gewitterſturm und Brand zer⸗ ſtörten Zeppelinſchen Luftſchiffes hat der Wind ent⸗ e Rheinufer aus war der Koloß auf der andern Seite recht ich zu ſehen, die Menge aber, die ſich beſtändig vergrößerte— führt. Graf Zeppelin und ſeine Begleiter ſind ab ⸗ Nierſtein hat ſolche Menſchenmaſſen noch nicht geſehen— ſuchte gereiſt. An der Unfallſtelle wird noch mit Aufräumungs, Werk gewaltige Veränderungen auf vielen arbeiten fortgefahren. *** Zeppelins Luftſchiff verbrannt. Stuttgart, 5. Aug. 3 Uhr 35 Min. nachmittags. (Privattelegramm des Mannheimer„General⸗Anzeiger“) Wie der„Schwäb. Merkur“ meldet, geriet Zeppelins Ballon kurz nach 3 Uhr in Brand. Das Luftſchiff ſoll rettungslos verloren ſein, Echterdingen, 5. Aug. 4 Uhr 30 Min. nachm. (Privattelegramm des Mannheimer„General⸗Anzeiger“) Ein heute nachmittag um 3 Uhr niedergegangener Ge⸗ witterſturm hat den Ballon des Grafen Zeppelin auz den Ankern geriſſen, dabei geriet der Ballon in Brand und explodierte, während er mit dem Sturm in die Höhe ging. Mehrere Perſonen ſind verletzt. Graf Zeppelin blieb unverletzt, iſt aber troſtlos. ** Das iſt eine furchtbare, erſchütternde und lähmende Kunde, bei der man echten und tiefen Schmerz empfindet. So viel große und ſchöne Hoffnungen ſo jäh und grauſam zerſtört. Wir wollen nur hoffen, daß Graf Zeppelin, der ſo tapfere und mutige Mann, unter dieſem entſetzlichen Schlage nicht zuſammenbricht. Menſchlich begreiflich wäre es ſchon. Die Worte verſagen, um der Trauer Ausdruck zu geben, an der das ganze deutſche Volk Anteil nimmt. Sollen wir verzagen? Verzagen, nachdem wir geſtern Zeuge geweſen, wie herrlich und vollkommen das techniſche Problem an ſich gelöſt worden iſt? Es muß und ſoll weiter gearbeitet werden. Ehrenpflicht des Reiches und des deutſchen Volkes iſt es, dem Grafen Zeppelin und ſeinen Mit⸗ arbeitern die Mittel reichlich zur Verfügung zu ſtellen, daß ſie das durch den Gewitterſturm vernichtete Werk wieder aufbauen können. Eine Nationalſpende für den Grafen Zeppelin! Der Reichstag und das deutſche Volk ſie bewilligen und zuſammenbringen. Das ſind wir dem Grafen Zeppelin und unſerem An⸗ ſehen vor der Welt ſchuldig. demokratiſchen Preſſe warme und herzliche Worte der An⸗ erkennung für den Grafen und ſein Werk zu finden. Aufe gabe der ganzen deutſchen Preſſe iſt es, mit aller die Wege zu leiten. Letzte Nachrichten und Celegramme. München, 5. Aug. Nach hierher gelangter Nachricht aus des erzogs bon Cumberland in München, wie die„Frff, Ztg.“ erfährt, eine Begegnung mit Kaiſer Wilhelm be⸗ vorſtehen. la n dsfahrt des Präſidenten Fallisres gewidmeten Artikel den durchaus friedlichen Charakter der von franzöſtſcher Seite allerorten abgegebenen Erklärungen hervor. Die Erhaltung des europäiſchen Gleichgewichtes werde ſich ohne Schwertſtreich be⸗ werkſtelligen laſſen und Frankreich in voller Sicherheit ſeine wich⸗ tigen kulturellen und wirtſchaftlichen Aufgaben fortſetzen können. Saigon, 5. Aug. Die Gerichtskommiſſion verurteilte drei eingeborene Soldaten, die an der Maſſenvergiftung fran⸗ zöliſcher Jotonſalkruppen als Rädelsführer beteiligt waren, zum Tode. 2 Anomiſten und ein Chineſe, ſowie 2 Frauen wurden ins Bagno geſchickt. * Tientſin, 5. Aug. Der ruſſiſche Conſul in Tientſin wurde It.„Frkf. Zig.“ nachts im Bette überfallen und durch Meſſerſtiche in den Vauch ſchwer verletzt. Der Attentäter iſt un⸗ bekannt. * Windhuk, 5. Aug. Windhuk eingetroffen. Das Erdbeben in Konſtantine. Paris, 5. Aug. Der durch das Erdbeben in Conſtan⸗ tine verurſachte Materiabſchaden beträgt mehr als eine Million Francs. In Bone dauerte das Erdbeben 6 Stunden. Die Zahl der Staatsſekretär Deznburg iſt in der Verletzten iſt ſehr erheblich. Die Arbeiterunruhen in Frankreich. Paris, 5. Aug. Roblay, der Direktor des Gefängniſſes von Nimes, gegen deſſen Verwaltung zahlreiche Beſchwerden vorlagen, wurde durch einen anderen Beamten erſetzt. Infolge dieſer Perſonal⸗ veränderung haben die Unruhen aufgehört. *Paris, 5. Aug. Die 800 Arbeiter der Nancher Tabakmanu⸗ faktur, welche vorgeſtern eigenwillig die Arbeit eingeſtellt hatten, wurden für 48 Stunden ausgeſperrt. Erſt morgen ſoll die Arbeit wieder aufgenommen werden. Sport. « Anläßlich der Bodenſee⸗Regatten des Motor-⸗Jachtklubs von Deutſchland hat ſich ein Badiſches Landeskomitee gebildet, dem folgende Perſönlichkeiten angehören: Ehrenpräſi⸗ dium: Se. Exzellenz Wirkl. Geh. Rat Freiherr Heinrich von und zu Bodman, Präſident des Großh. Bad. Miniſteriums des Innern. Se. Exzellenz Wirkl. Geh. Rat und Vizeadmiral a la ſuite der Marine von Eiſendecher, Außerordentlicher Geſandter und bevollmächtigter Miniſter für Preußen. Ferner Bankier M. A. Straus, Karlsruhe, Vorſitzender, Freiherr von Böcklin auf Böcklinsau, Graf Othmar von und zu Bodman, Konſul Dr. Paul Ladenburg, Mannheim, Karl Lanz, Mannheim, Geh. Kommer⸗ zienrat Reiß, Mannheim, Kommerzienrat Robert Sinner, HKarls⸗ ruhe, Geh. Oberregierungsrat Boderich Straub, Großh. Landes⸗ kommiſſär, Kommerzienrat Ludwig Strohmeyer, Präſident der Handelskammer, Konſtanz, Freiherr von Venningen, Schloß Solms, Baden⸗Baden, Oberft von Walther, Kommandeur des Konſtanz, Oberbürgermeiſter Dr. Weber, Konſtanz. müſſen Wir haben uns gefreut, heute in der ſüddeutſchen ſozial⸗ Würme für eine ſolche Spende einzutreten, eventuell die Ver⸗ mittlung zu übernehmen und die erforderlichen Schritte in Oeſterreich ſoll anläßlich des für den Herbſt bevorſtehenden Beſuches Paris, 5. Aug.„Petit Pariſien“ hebt in einem der Nord⸗ Toten in den Ortſchaften Smendu, Bizet und Elmilia beträgt 11, die Kaiſer Friedrich III.(6. Bad.) Nr. 10% ‚ er D E — ene ——2— 3——-+ e W ings⸗ tags. ere ſein. achm. ſer“.) Ge⸗ aus hrere t, iſt nende ndet, uſam er ſo hlage ſchon. eben, eſtern niſche chen Mit⸗ ung ichtete ht aus eſuches „Irff. m be⸗ dord⸗ Artikel öſiſcher altung ich be⸗ wich⸗ önnen. te drei Fran⸗ eteiligt Frauen ientſin durch ſt un⸗ iſt in ſt an⸗ Nillion hl der 11, die es von clagen, rſonal⸗ manu⸗ hatten, Arbeit itklubs ritee ipräſi⸗ h von 1s des La la andter er M n auf Paul mmer⸗ Warls⸗ andes⸗ it der Schloß r des , 105, Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 5. Auguſt. ——— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Robert Haaß⸗Denkmal. Karlsruhe, 4. Aug. Im Beiertheimer Wäldchen, zwi⸗ ſchen Gutſch⸗ und Südendſtraße, iſt in dieſen Tagen das Denk⸗ mal aufgerichtet worden, das treue Erinnerung der Freande und dankbare Verehrung weiter Kreiſe der Heimat dem oaterlän⸗ diſchen Dichter Robert Haaß gewidmet hat. Ihm, dem Sänger des Schwarzwalds, dem dichteriſchen Herold nationaler Tat und Geſinnung, wie ſie ſich ihm namentlich in der gewaltigen Perſön⸗ lichkeit Bismarcks verkörperte, türmt ſich nun unter dein Grün der Bäume der Aufbau des Granits, den der von ihm ſo viel⸗ geprieſene heimiſche Bergwald hierzu geliefert. Waldgeſträuch und buntblühende Blumen umgeben das Erinnerungs nal, zwi⸗ ſchen deſſen Steinen erfriſchendes Waſſer ſich vordrängt, um ir einem größeren Becken geſammelt zu werden. Von einem der Steinblöcke aber ſchaut— ein vortreffliches Bonzerelicf aus Prof. Volz' Meiſterhand— das gütige Antlitz des Poeten her⸗ nieder, nachdenklich ſinnend, als trüg ihm das Rauſhen der Bäume, das Rieſeln des Waſſers, der Geſang der Vörcl nere Dichterträume in das horchende Herz. Zu einem echten Poeten⸗ winkel iſt, dank dem Entgegenkommen der Karlsruher Stadt⸗ gemeinde, dieſe lauſchige Stelle an der Beiertheimer⸗Nllee ge, ſchaffen worden. Und manch einer, der vorübergeht, wird darum gerne hier verweilend ſtehen bleiben, oder auch niederſitzen auf der granitenen Bank, die ſich zur Seite aus den Denkmatsblöcken hervorſtreckt, und wird die Träume des Dichters weiter träumen. — des Dichters, deſſen weichgeſtimmte Seele dem zaſtenden Leben ſo fern ſchien und der doch immer wieder ſeinem geheim⸗ nisvollen Rufe folgte und ſeine nationalen Mahnlieder, die trotzigen und mannhaften Heroldsworte in das Vaterland warf. Nun zeugt von ſeinem dichteriſchen Wirken dies Denkmal in der Stadt, die den am 4. Dezember 1847 zu Bruchſal geoorenen Poeten ſo lange Jahre den Ihrigen nannte, bis ihn am 22. Dezember 1905 ein raſcher Tod von hinnen rief. Die eigentliche Uebergabe des Gedenkſteins an die Stadtgemeinde wird— da die Hochſchulferien einen großen Teil der Freunde, Schüler und Be⸗ rufsgenoſſen von Robert Haaß zur Stunde fernhalten— erſt im Laufe des Oktobers vor ſich gehen, aber nachdem ſeine Zertis⸗ ſtellung in dieſen Tagen erfolgt, ſchien es angezeigt, heute ſchun auf dieſen neueſten Denkmalsſchmuck unſerer Reſidenz hinzu⸗ weiſen. Wie erinnerlich, iſt die Errichtung des Denkmals auf Grund einer öffentlichen Sammlung möglich ge vꝛien. die kin kleineres Komitee im Laufe des letzten Jahres verccnſtaltete. Der Entwurf des Denkmals ſtammt gleich dem Bronzerelief des Dich⸗ ters von Prof. H. Volz, nach deſſen Angaben Herr Auguſt Rupp in Firma Rupp u. Möller ſich um die Auswahl und den Auf⸗ bau der Steine ſehr verdient machte. Der vorzügliche Guß des Reliefs wurde von der Firma Pelargus in Stuttgart beſorgt. Den Fundamentaufbau führte Herr Archlte:t Geiſendörfer aus. Die gärtneriſchen Anlagen und die Waſſerführung ſind der Stadt Karlsruhe zu danken, deren Zuvorkommenheit derzlicher Anerken⸗ nung ſicher ſein darf Hiſtoriſches Muſeum der Stadt München. Mit dem Zenlenar⸗ feſt am 29. Juli 1888 trät die Stadt München in den Kreis jener Städte ein, welche ſich des Beſitzes eines eigenen hiſtori⸗ ſchen Muſeums rühmen können. Im hohen Bau, welcher ſich mit ſeinen buntfarbigen Türmchen guf dem ehemaligen Heumarkt, jetzt St. Jakobsplatz, erhebt, öffnsten ſich am genannten Tage die Räume des von der Stadt München neugegründeten hiſtoriſchen Muſeums jener ſchon dort untergebracht geweſenen Maillinger⸗ ſemmlung, mit der als letzter die Zentenarſejer weiland Könzg Ludwig I. von Bayern veranſtalteten Separatausſtellung. 15 Jahre waren bereits vergangen, ſeik der letzte Anſtoß zur Grün⸗ dung eines eigenen Münchener hiſtoriſchen Muſeums erfolgie. Seine Uranfänge und zwar ſowohl was das Gebäude als ſeine Beſtände und die Verwertung der letzteren zwecks eines Muſeums betrifft, reichen aber viel weiter, auf viele Jahrhunderte zurück. Am Mittwoch, dem 29. Juli 1908, blickte das Muſeum auf ein 20jähriges Beſtehen zurück. Die Anregung zu ſeiner Gründung hatte der ſtädtiſche Oberbaurat Arnold v. Zenetti gegeben, nach⸗ dem er von der Weltausſtellung Turin zurückgekehrt war, bei welcher die Gemeindeverwaltung im Pädagogium eine hiſtoriſche Ausſtellung veranſtaltet hatte. Die Vorbereitungen zur Grün⸗ dung eines Münchener Städtiſchen Muſeums hatte auf Ein⸗ ladung des Bürgermeiſters der Königliche Archivrat v. Des⸗ touches übernommen. Den Grundſtock des Muſeums hatten jene Gegenſtände von hiſtoriſchem und antiquariſchem Wert gebildet, welche in den Räumer des alten Rathauſes, des Adminiſtra⸗ tionsgebäudes im Tal, des Landwehrzeughauſes und der ſämt⸗ lichen übrigen ſtädtiſchen Verwaltungen, Stiftungen und Kul⸗ turgebäude ſich verſtreut gefunden hatten aufgrund einer Durch⸗ forſchung derſelben, die ſich von deren unterirdiſchen Gewölben und Kellergeſchoſſen bis hinauf zu den ehemaligen Bürgergefäng⸗ niſſen unter dem Dach des Rathauskurmes und bis hinauf auf den alten Petersturm erſtreckte, und von Destouches verzeichnet und geſammelt worden waren. Trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit ſeines Beſtehens hat ſich das Muſeum eines raſchen Auſ⸗ ſchwunges zu erfreuen gehabt, welche ſich durch die fortwährende Mehrung ſeiner Beſtände, durch zumteil ſehr wertvolle Ju⸗ wendungen und Schenkungen, wie durch den von Jahr zu Jahr ſich ſteigernden außerordentlichen zahlreichen Beſuch dokumentiert, Dieſes Intereſſe und dieſe Sympathien, welche ſich unſerem Stadtmufeum zugewendet, und welche insbeſondere Seine König⸗ liche Hoheit der Prinzregent und die Mitglieder des Königlichen Hauſes kundgegeben haben, verdankt es auch die ſchönen⸗ und. intereſſanten Separatausſtellungen, welche bei beſonderen hiſto⸗ riſchen Gelegenheiten veranſtaltet worden ſind. Vielleicht macht es der lokalpatriotiſche Sinn der Münchener Bürgerſchaft mög⸗ lich, daß bis zum 25jährigen Jubiläum des Muſeums und der mit ihm verbundenen ſtädtiſchen Sammlungen, der am 21. Aug. 1880 gelegentlich des 700jährigen Regierungsjubiläums des Hauſes Wittelsbach eröffneten Maillinger Sammlung, der am 7. Januar 1900 eröffneten ſtädtiſchen Modellſammlung, die wie⸗ derholten Anregungen ſeines Gründers und Vorſtandes auf Er⸗ ſtellung eines An⸗ und Neubaues ihre Verwirklichung gefunden haben, damit dieſes Unternehmen einen weſteren erfreulichen Aufſchwung zu Nutz und Ehr der Stadt nehmen kann. Der Eſſener Männergeſangverein hat für ſeine Koz zerte in Süddeutſchland Programme aufgeſtellt, die eine Fülle intereſſan⸗ ter Nopitäten enthalten und darum die Aufmerkſamkeit aller größeren Männergeſangvereine unſerer Gegend auf ſich lenken werden. Der Chor„Wilde Jagd“ von R. Buck hat überhaupt wegen ſeiner eminenten Schwierigkeit erſt eine Au, führung ſeitens des Leipziger Lehrergeſangvereins erlebt. Er dürfte trotz ſeiner Kürze einen verblüffenden, packenden Eindruck erzielen. Aus der Reihe der in Deutſchland gefürchteten belgiſchen Mäu⸗ nerchorkompoſttionen führt uns der Verein wohl den muſikaliſch⸗ ſten und ſchönſten„Die iriſchen Auswanderer“ von Geozart vor, der nicht mit orcheſtralen und programmatiſchen Effelthaſchereren, ſondern mit tiefinhaltlich rein muſikaliſchen Ideen arbeiten Freunde des edlen Männergeſanges werden auch an den lyriſchen und den mit rheinländiſchem Humor gewürzten kleinen Chölen ihre helle Freude haben. ——½— Volkswirtschaft. Förderung des Tabakbaues in Baden. Zur Förderung des badiſchen Tabakbaues werden künftig für vorzügliche Leiſtungen hinſichtlich der Pflanzung und der Behandlung des Tabaks Prämien verliehen. Die Prä⸗ miierung findet deim Abwiegen des Tabaks durch eine vom Miniſterium des Innern im Benehmen mit der Landwirt⸗ ſchaftskammer beſtellte Kommiſſion ſtatt, welcher es überlaſſen iſt, zu geeigneter Zeit die angemeldeten Tabakfelder zu be⸗ ſichtigen. Als Prämien werden Geldpreiſe in Beträge von 30, 20 und 10 Mark verliehen. Zum Preisbewerb ſind alle badiſchen Tabakpflanzer zugelaſſen. Anmeldungen zur Prä⸗ miierung ſind ſpäteſtens bis 15. Auguſt unter näherer Be⸗ zeichnung der Größe und Lage der Grundſtücke durch Ver⸗ mittlung der Bürgermeiſterämter an den zuſtändigen Land⸗ wirtſchaftslehrer zu richten, welcher ſie alsbald dem Mi⸗ niſterium des Innern vorzulegen hat. *** Teure Kohlen für den Winter! .C. Während die weitaus meiſten und wichtigſten Waren⸗ preiſe bereits unter das vorjährige Niveau geſunken ſind, ver⸗ harrt der Kohlenpreis noch unentwegt auf dem Stande der Hochkonjunktur. Die Induſtrie klagt fortgeſetzt darüber, daß die hohen Kohlenpreiſe denBetrieb empfindlich verteuerten. Von ſchär⸗ ferer Wirkung iſt aber faſt noch die Verteuerung der Kohlen im Kleinverkauf, von der die Konſumenten in erſter Linie betroffen werden, die die Kohle zum Kochen und Heizen, kurz für den Haushalt brauchen. Gerade ür dieſe wäre aber eine Verbilligung des Brennmaterials für den Winter eine ſehr große Erleichterung geweſen. Iſt doch das Einkommen in den breiten Schichten der Bevölkerung zurückgegangen, nicht etwa nur bei den gewerblichen Arbeitern, ſondern auch bei Kauf⸗ leuten und Kleingewerbetreibenden. Da muß denn eine Verteue⸗ rung des Heiz⸗ und in kleineren Städten auch des Kochmaterials umſo empfindlicher wirken und die Ausgaben für Ernährung und Bekleidung ungünſtig beeinfluſſen. Zu der Annahme, daß di: Kohlenpreiſe im Kleinverkauf im kommenden Winter noch höher ſein werden als im vorigen, kommen wir durch einen Blick auf die gegenwärtige Bewegung der Kohlenpreiſe im De⸗ tail⸗ und Kleinverkehr. Daß die Großhandelspreiſe für Kohte zumteil noch höher ſind als im Vorjahr, darf als bekannt vor⸗ ausgeſetzt werden. Der Großhandel vervollſtändigt alſo ſeine Lager mit leureren Kohlen als im Vorjahr. Aber auch der Klein⸗ handel bezahlt gegenwärtig höhere Preiſe für die Kohlenvorräte, mit denen er ſich für den Winter eindeckt. Wenn er ſelbſt aber die Kohlen teurer bezahlen muß, ſo wird er ſie im Winter den kleinen Konſumenten nicht billiger überlaſſen als im vorigen Winter, ſondern vielmehr auch noch ſeinerſeits Preiserhöhungen durchzuſetzen verſuchen. Bei dem gänzlichen Fehlen einee machtvollen Organiſation der kleinen Konſumenten wird höheren Preisforderungen kein nennenswerter Wibderſtand entgegengeſetzt. Höchſtens in den Städten und Gegenden, in die britiſche Kohle leicht Eingang findet, verſchiebt ſich die Situation zugunſten der Konſumenten, wie es auch gegenwärtig ſchon der Fall iſt. Nur dort, wo ſchottiſche Kohle in Konkurrenz za ſchleſiſcher oder rheiniſch⸗weſtfäliſcher Kohle tritt, aber auch nur dort, vermögen die: Kohlenpreiſe im Kleinverkauf wenigſtens gegenüber⸗den Vorjahrspreiſen nicht zu ſteigen. In allen Gegen⸗ den dagegen, wo rheiniſch⸗weſtfäliſche oder ſchleſiſche Kohle dis Feld behauptet oder auch beide Sorten vertrieben werden, ſtꝛat der Preis über dem vorjährigen. Die⸗ wenigen Städte, in denen ſchottiſche Köhle den Preis beeinflußt, ſeien gleich vorweg ge⸗ nommen: zuerſt Altona, dann Königsbergund Danzig. Schon in den beiden letztgenannten Städten iſt aber infolge der Konkurrenz ſchleſiſcher Kohle mit britiſcher Kohle der Pkeisruck⸗ gang nur bei einzelnen Sorten eingetreten. In Berlin, wo doch auch ſchottiſche Kohle verbraucht wird, ſtehen die Kleinver⸗ kaufspreiſe für Kohlen, Koks und Briketts durchweg noch höher als im Vorjahr. Ausgeſprochen teurer als im Vorjahr eſt Kohle in Hannover; von den vielen Sorten, deren Preiſe bier ver⸗ gleichbar notiert werden, ſteht auch nicht eine niedriger im Preiſe als 1907. In Elberfeld, Barmen und Köln, die zur Machtſphäre des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Syndikats gehören, ſind die Preiſe im Kleinverkauf überwiegend noch geſtiegen; in Kölhn, wo es noch por einem Monat den Anſchein hatte, als ob eine Preisermäßt⸗ gung ſich durchſetzen würde, hat der Juni eine erneute Auf⸗ wärtsbewegung gebracht, ſo daß die Preiſe höher ſind als 1907. In Elberfeld iſt zwar Anthrazitkohle etwas billiger als 1907, aber ſonſt hat Hausbrandkohle eine Preisſteigerung erfah⸗ ren. Wir greifen für einige Städte beſtimmte Kohlenſorten, bei denen die aufſtrebende Tendenz ſich beſonders charakteriſtiſch äußerte, heraus und geben nachſtehend die Kohlenpreiſe im Klein⸗ verkauf pro Zentner in Mark für dieſes und das vergangene Jahr: Berlin, Steinkohle 1907: 1,49(1908: 1,65); Berlin, Koks (1 hi) 1,53(1,80); Königsberg, Braunkohle 1,10(1,20); Danzig. Schleſ. Kohle 1,40(1,40); Stettin, Steinkohlen 1,21(1,30); Stet⸗ tin, Koks 1,26(1,45); Poſen, Koks 120(1,50); Breslau, Stein⸗ kohle—1,10(1,101,25); Halle a. S. Steinkohle 140 135 Halle a.., Braunkohle 0,90(0,95); Magdeburg, Steinkohle 1,59 (1,60); Altona, Steinkohle(Nuß) 130(1,25); Hannover, Stein⸗ kohle(Nuß) 1,35(J,400; Hannover, Koks, weſtf. 1,0(1,58); Bar⸗ men, Steinkohle(Nuß) 1,15(1,30): Köln, Steinkohle(Anthrazit 137(1,38): Elberfeld, Steinkohle(Nuß] 1,½0(1,25). Auffallend iſt, daß überall der Kokspreis noch geſtiegen iſt; nur in Altong iſt Koks billiger als 1907. ————— Zu den Zahlungsſchwierigkeiten der Seidenweberei Meckel u. Co. in Elberfeld wird gemeldet, daß die Firma Meckel zu den angeſehenſten Seidenhäuſern Deutſchlands gehörte und ſeit zieka 10 Jahren beſteht. Das Vermögen des früheren Inhabers, Kom⸗ merzienrats Meckel, der auch ſtellvertretender Aufſichtsratsvor⸗ ſitzender der Bergiſch⸗Märkiſchen Bank war, wurde in Weſt⸗ deutſchland auf zirka 10—15 Millionen Mark geſchätzt. Das Haus hatle ausgedehnte Beziehungen zu den meiſten Seidenintereſſenten Deutſchlands; allerdings waren in der letzten Zeit Gerüchte über Zahlungsſchwierigkeiten des ſonſt ſo allgemein geachteten Hauſes durchgeſickert, die hier und da Händlern Veranlaſſung gaben, ſich von einek Geſchäftsverbindung zurückzuziehen. Die Weberei be⸗ findet ſich in Vierſen, das Kontor und das Rohlager in Elber⸗ feld.— Eine andere Meldung beſagt, daß infolge des Preis⸗ ſturzes der Seiden allerdings Verluſte entſtanden ſeien, die aber zu einer Unterbilanz nicht geführt hätten. Wegen der Jortſey⸗ ung des Geſchäfts ſchweben Verhandlungen mit den dabei inter⸗ eſſierten Banken, die vorausſichtlich in allernächſter Zeit zu einer Entſcheidung führen werden. Elberfelder Bankverein. Die Verwaltung des Elberfelder Bankvereins teilt mit, daß für das verfloſſene Halbjahr die Er⸗ gebniſſe auf Gebühren⸗ und Zinſenrechnung ganz befriedigende geweſen ſind und zwar nicht weniger günſtig als im erſten Halb⸗ jahr 1907. In dem Proſpekt für die Einführung der neuen Aktiea wird folgendes mitgeteilt: Wenngleich die Betriebsverhältniſſ: des laufenden Jahres, infolge des Rückgangs der Konjunktur, ungünſtiger Waſſerverhältniſſe, die zeitweilig eine Eiaſtellung der Rheinſchiffahrt erforderlich machten, gegen die gleiche Zein des Vorjahres um zirka M. 20 000 zurückgeblieben ſind, ſo iſt angeſichts der augenblicklichen Verhältniſſe doch zu erwarten, daß dieſer Ausfall bis zum Schluß des Geſchäftsjahres zum mindeſten wieder eingeholt wird. Der Vorſtand der Kaligewerkſchaft Wilhelmshall führte in ſeinem Bericht über das Betriebsergebnis des zweiten Quartals 1908 den Rückgang im Geſamtnettogewinn des erſten Semeſters 1908(508 789 M. gegen 692 075 im erſten Semeſter 1907) teilweiſe auf eine erhebliche Einbuße im amerikaniſchen Geſchäft infolze des Vorgehens Sollſtedts gegen das Kaliſyndikat zurück. Nach einer Mitteilung der„Newyorker Handelszeitung“ iſt der Export von Kali nach den Vereinigten Staaten vornehmlich auf die ge⸗ ſchwächte Kaufkraft der amerikaniſchen Baumwollpflanzer zurück⸗ zuführen. Der wirkliche Grund des Rückganges wird wohl in beiden Faktoren zu ſuchen ſein. Daß die Sollſtedtverkäufe den Export ungünſtig beeinflußt haben, wurde ſowohl vom Kalt⸗ ſyndikat wie auch von Sollſtedt ſelbſt zugegeben. Andererſe 18 iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die ſchlechte Wirtſchaftslage in den Vereinigten Staaten eine Einſchränkung der Kalibeſtellungen zuv Folge gehabt hat. Das Osnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerk in Osnabrück bas im vorigen Geſchäftsjahre nach Abſchreibungen von 54 175 M. (i. V. 87453 M. einſchließlich Brandentſchädigung von 27 0⁰⁰ Mark) einen Reingewinn von 67849 M.(i. V. 129 275 M. erzielt. Die geſetzliche Reſerve ſoll 5000 M. li. V. 7900), die Sonderrücklage wie im Vorjahre 15000 M. erhalten. Vertrags⸗ mäßige und ſtatutariſche Gewinnanteile bedingen 6797 M.(Mk. 11327), Gratifikationen 4700 M.(5050). Die Aproz. Dipidens: beanſpruchte 48000 M.(84 000) und zum Vortrag auf neue Rech⸗ nung gelangen 3351 M.(6898). Harkortſche Bergwerke und chemiſche Fabriken zu Schwelm und Harkorten,.⸗G. zu Gotha. Die Goldgewinnung der Sieben⸗ bürgener Goldbergwerke betrug im Monat Juli 1908(151 669 G. gegen 168 154 G. im Juni 1908 und 129 487 G. im Jali 1097. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). **** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 4. 5 4 5 Amſterdam kurz 168.52 168.57 Paris kur) 81.133 81,125 Belgien„ 380.925 50,9660 Schweitz. Plätze„ 1 20 81 20 talien„ 81.175 81.15 Wien.125 85.10 London 20.78 20.387 Napoleonsd'or 16.25 16 25 25 lang———.—(Privatdiskonto„„ Staatspapiere. A. Deutſche, 4. 5. e 40% beutſch. Reichsanl. 99.75 99.75] Mexikaner äuß. 88/0 97.38 97.40 37 55 5 9230 92.2003 Mexikaner innere 65.70 6570 3 5 13 05 3 70ʃTaumaltpas 98..— 97.90 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 99.75 99.75 Bulgaren %%%„ 92.30 92.25 1% Griechen 1890 48 30 28 30 4 babiſche St.A. 99.80 4% Oeſt. Silberrente 99.15 fh. 4„„ neue 99.80 99.90½4%„ Papierren.— 2½% badSt⸗Olabght———— Oeſterr. Goldrente 98.65 98.7 5 M. 93.— 93.103 Portug. Serie! 61.80 61.80 8%„„ 1900 91.———3„ 63.30 63.20 abayr.⸗B.⸗A..1915 100 80 100.80 4% neue Ruſſen 1905 95.55 95 80 3% do. u. Allg. Anl. 91.55 91.504 Ruſſen von 1880 82.90 82.90 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.70 82.454 ſpan. ausl. Rente—.— 95.— 4 Heſſen von 1899 99.30 99.J54 Türken von 1903 86 30 85.80 3 Heſſen 81— 81.40(4„ unif. 94.10 93.80 3 Sachſen 88 40 883 504 Ungar. Goldrente 93.20—.— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98.50—.—[4„ Kronenrente 93.— 92.95 3%„„ B. Ausländiſche. Verzinsliche Loſe. 85 3 Oeſterreichiſcher860 154.— 153.10 4 Gold⸗A. 1887 101.— 101.— f 5 ½ Chineſen 1898 97.85 97 40 Türkiſche 4 Egypter unificierte—.——.— Aktien induſtrieller Anternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 147.50 148.80 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 214.50 21.50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.50 90 50 Lederwerk. St. Ingbert 60— 60.— Eichbaum Mannheim 112.— 112.500 Spicharz Lederwerke 118 50 118.50 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 157.-Ludwigsh.Walzmühle 170.— 170 Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Adlerfahrradw.Kleyer 275 60 278.— Weltzz. Sonne, Speyer—.——. Maſchinenfbr. Hilpert 63.— 67.50 Cementwerk Heidelbg. 149 30 148.70J Maſchinenfb. Badenia 194, 194.— 144.80 14404 Cementfabr. Karlſtadt 132— 182.50 314 314.— Badiſche Anilinfabrik 348— 349. Ch. Fabrik Griesheim 236.50 288.50 Farbwerke Höchſt 371.— 369.5“ Ver. chem. Fabrik Mh. 284.20 284.20 Chem. Werke Alberr 407.50 405. Südd. Drahtind. Pib. 115.— 115.— Atkumul.⸗Fab. Hagen———. Acc. Böſe, Berlin 60.50 61.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 212.— 214.50 Südd. Kabelw. Nhm. 119 59 119.5 Lahmeyer 117.80 119 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106.10 107. Siemens& Halske 175. 175.— Dürrkopp Maſchinenf. Gritzner 209, 209.— Maſch.⸗ Armatf,Klein 115.50 115,50 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Cco.———.— Schnellpreſſenf. Frkth. 183.30 188.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.70 129.80 Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.—122.— Seilinduſtrie Wolff 131.50 131.50 'wollſp. Lampertsm. 68.— 66.— Kammgarn Kaiſersl. 169.— 159 70 Zellſtoffabr. Waldhof 318.— 317 50 123.—128.— Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 1e% Pr. Pfdb. unt. 15 9775 97.75 1%„ 98 25 98 25 3105 114 92.10 92.10 91%, 8 12.20 30.20 ½ Pr. Afdbr.⸗Bk., Kleinb. b. 04 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Pfdbrf.⸗B Hyp.⸗Pſd. unt. 1917 2% Rh. H. B. Pfb. 02 4%„„ 1907 12 191 erſchied. 5„ 1914 ½% Rh..⸗B.(.O o% R. W. B. C. B. 10 , Pf. B. Pr.⸗Obl 900 Pf. B. Pr.⸗O. ½1 It al. ſttl.a. E. B. 93 50 93 50 90.3) 90.30 97.— 97.— 97.50 98.70 89.70 89.9 11.50 9390 99 20 91.19 — „ 97.— 97.— 97 50 98.50 89 70 89.99 .50 96 90 99 27 91 15 7050 * * 4eh Nrk. Hyv.⸗Pfdb. 97.50 97.—0 4%.K. B. Pfdbr.05 97.20 75 1„ 1910 97.890 97.8 %% Bf. HypB. Pfdb.§8 70 88.7 8%„„ 9080 g0.8 4½%% Pr. Bod.⸗Er. 8950 89.50 4% Ctr. Bd. Pfd. vgo 97.10 97.10 3⁰ 99 unk. 0% 97.20 97 20 1% dbr..o! 5 umi. 10.30 77 80 4e%„ Pfdbr..0B unt. 12 97.40 97.4 3½%„ Pfbbr..36 89 it. 94 89.10 89.5 34⁰5 Pfv. 96/06C 89.70 89 7 4%„ Com.xK bl. v. I,und 10 88 70 b8 70 3%„ Com.⸗Obl. v. 1891 0 20 0 20 %,„ Com⸗Obl. v. 95/06 90.— 40. 4% Pr. Pfdb.unl. oo.— 97.— %%%ͤͤͤC 4%„„ 14 87.28 97.25 Rannh. Berſ.⸗G.⸗A. 404.— 40. * 6. Seite. * Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 5. Auguſt⸗ Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 219 75 221.— Harpener Bergbau Buderus Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg 155 70 158 50 Friedrichshütte Bergb. 186.— 137 50 Gelſenkirchner 192.20194 20 Aktien deutſcher und Ludwigsh.⸗Bexbacher 217.25—. Pfälziſche Maxbahn 136— 136.— 109.40 110.25 200.40 200 75 Kaliw. Weſterregeln 180 50 180.50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 99.— 97.75 Br. Königs⸗ u. Laurah. 208 50 210.— Gewerkſch. Roßleben 8700 8700 Phönix 172.70 176.10 ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſt. Südbahn Vomb. 21.50 21.40 do. Nordweſtb.—.—— do. Nordbahn 130 50 130 50 do. do. Lit..—. Südd. Eiſenb.⸗G. 112. 112.—[Gotthardbahn—— Hamburger Packet do, neue— Norddeutſcher Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.20 143.— 112.25 112 30[IJtal. Mittelmeerbahn 131.80 * 131.70 93.25 do. Meridionalbahn 131.— Baltimore und Ohio 92.25 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 7 Badiſche Bank 180.— 180.— Berg u. Metallb. 120— 120.30 Berl. Handels⸗Geſ. 161.90 162 80 Gomerſ. u. Disk.⸗B. 106 80107.50 Darmſtädter Bant 124 50 125 25 Deutſche Bank 232.80 288 70 136.50 136. 100.20 100.20 174 70 175 50 139.— 140 80 201—201— 158.90 178.90 114 50 15.— Deutſchaſtat. Bank D. Effetten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank rkf. Hyp.⸗Ereditv. ationalbant Frankfurt 8.., 5. Auguſt. Kreditaktien 197.40, bahn 148.—, Lombarden 21.50 Eg 93 20, Gotthardbahn——, Disconto⸗Fommandit 17480 124.50 124 50 110.50 110.80 197.60 197.50 100.20 100.40 191.— 191.— 10960 109.70 158 30 158.30 138.80 1338 80 192.— 192.— 129 90 131 50 107.75 107.70 130 50 130.— 187.— 137.— Staats⸗ ypter—.—, 4% ung. Goldrente Laura Oeſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank „Kredil⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Zank Preuß. Hypothenb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbant MRhein. Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bant Mhm. Wiener Bankver. Zant Ottomane 209.26, Gelſenkirchen 193.25, Darmſtädter 124 70, Haudelsgeſellſchaft 162.50, Dresdener Bant140 50, Deutſche Bant 233.50, Bochumer 221.— Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe, Kreditaktien 19740 21.40, Disconto⸗Commondit 178.50 *** „Staatsbaßn 148.—, Lombarden * Berliner Effektenbörſe. Berlin, 5. Auguſt.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.45 214 60 Lombarden 216.0 21.60 40% Ruſſ. Anl. 1902 83 20 83 20 Canada Pacific 167.39 169.40 390% Reichsanl. 92.10 92.10] Hamburg Packet 112.— 112 10 30ſ0 Reichsanleihe 83.25 83 70] Hambg. Paket neue—-—— 40% Bad. St.⸗Anl.—.— 99.80 Nordd. Lloyd 95.60 96.— 40% B. St.⸗B. neue 99.70 99.70 Dynamit Truſt 153 25 154.10 3% B. St. Obl. 1900.— 90.90 Licht⸗ u. Kraftanl. 115 60 114.70 3%% Bayern 9150 91.60 Bochumer 219.10 221.60 4% Heſſen 90.20 90.50 Konſolidation 30% Heſſen 82 30 81.50 Dortmunder 56.50 57 70 30% Sachſen 83.40 83.40 Gelſenkirchner 191.60 194— 40% Pfhr. Rh. W. B. 96 30 96.30 Harpener 199.70 200 90 50% Chineſen 102,25 102.40 Laurahütte 207.50 210.70 4000 Italiener———.—[Phönix 172.60 175.80 4½ Japaner(neu) 89.10 89.10 Ribeck⸗Montan 192.70 192.50 1 55 1 153.50 153.50 555 4% Bagdad⸗Anl. 85.50 85.25 Anilin Treptow 65.50 365.— Kechkkakſen 197.— 197.40] Braunk.⸗Briketts 17380 Bank 151.90 151.90 D. Steinzeugwerke 207.— 207.— Berl. Handels⸗Geſ. 161.60 162.50 Düſſeldorfer Wag. 282.70 284.70 Darmſtädter Bank 12470 125.70 Elberf. Farben(alt) 407.50 407.70 ch⸗Aſiat. Bank 135.20 135.20 Weſtereg. Alkaliw. 180.— 180.50 eutſche Bank 234.90 283.40 Wollkämmerei⸗Akt. 127 40 125.30 Disc.⸗Kommandit 174.50 175.20 Chem. Charlottenb. 186.50 186.50 Dresdner Bank 139.10 140,20 Tonwaren Wiesloch 94.50 94.50 Rhein. Krebitbank 183.29 133.20 Feutoff Waldhof 317— 818.— Ae Bankv. 160.— 130.40 Celluloſe Koſtheim 212.— 212.— Qübeck⸗Büchener—.——— Rüttgerswerken 150.— 151,40 Staalsbahn 148.50. Privatdiskont 2¼% W. Berlin, 5, Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredii⸗Aktien Diskonto Komm. 174.70 175.40 196.80 198.— Staatsbahn Lombarden 148.10 148.10 2150 21.40 Londoner Effektenboͤrſe. London, 5. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleihe 82˙/ 83— Southern Paeifie 95¼% 96˙%/ 5% Chineſen 105— 105— Chicago Milwaukee 145— 145½½, 4½% Chineſen 100— 100¼] Denver Pr. 68— 68½ 25/%% Conſols 86˙½ 86˙ Atchiſon Pr. 96— 96— 3% Italiener 1034/ 103½/ Louisv. u. Naſhv. 111½ 112½½ 3 e% Griechen 50— 50— Union Paciſic 1587½ß 160%½% 8 J% Portugieſen 628/ 62¼] Unit. St. Steel oom. 43— 47½ Spanier 94% 94½¼„ prof. 112½% 114½ 5 Türken 94½ 93/ Eriebahn 24% 25½ 4% Argentinier 86% 86½¼ Tend.: beh. 3% Mexikaner 34— 34— Debeers 11/ 11¼½ 4% Japaner 811½ 81¼ Chartered 14½ 15ſ/8 Tend.: beh. Goldfields 4— 4— Ottomanbank 17½ 17½% Randmines i 6 Rio Tinto 69/% 69% Eaſtrand 47 4 Braſilianer 81— 81/] Tend.: beh. Berliner Produftenbörſe. Bevlin, 5. Auguſt. (Telegramm.) Preiſe in Mlart pro 100 Kg. frei Berlin netto Kaſſe. 4. 5. Weizen per Sept. 20275 204.— „Okt. 203 25 204 25 „ Dezbr. 203 25 204.25 Roggen 81 178.50 179.75 Produktenbörſe.) 4. 5. Mais per Sept. 155,50 155.50 „ Dezbr. 150.50 150 25 Rüböl per Aug.—— ee ee 5 179.50 180.50„Dkk⸗ 66.40 66.20 „Dezbr. 179 50 180.25„ Dezbr.—.— bafer per Sept. 163 50 164.50 Spiritus 70er locob—- „Dezbr. 165.50 166.75 Weizenmehl 29 50 29.50 ————Aoggenmehl 25 20 25.20 Bud apeſt, 5. Auguſt.(Telegramm.) Getreidemarkt. 4. 5. per 50 kg. per 50 leg Weizen per Okt. 1124 11 25 feſt 1122 11 23 feſt WàFZW 1161 11633 Roggen per Mal.———— ſtetig——— ruhig 5 942 943 961ͤ 8 Hafer per Okt. 8 22 8 23 ſtetig 826 825 ruhig Mats per Jult————ͤ— „„ Auguſt 764 765 ſtetig 764 17065 feſt „ Mat 1 ô71 129 7180 pe Aug. 16 20 16 30 ſtetig 16 20 156 80 ſtetig Wetter: Schön. Liverpool, 5. Auguſt.(Anfangsturſe.) 4. 5. Weizen per Sept..05 ſtetig.05 ½/ ruhig „„„Dez..04/.047. Mais per Aug. nom. ruhig nom. ruhig „Sept..8 607½ * 0 Mannheimer Eſſeitenbörſe vom 5. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Zur Notierung gelangten heute wieder Umsätze in Pfälz. Nähmaschinen- und Fahrräderfabrik-Aktlen zu 123.50 pCt. Von Brauereien waren Eichbaum 1½ PCt. über gestern. Kurs 112 Geld. Obligationen. Pfandbriefe. 0% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1805 „„„ verſchied. „„ Kommunal Städte⸗Aulehen. 97—— b0 d% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu.⸗ 89.70 bzſ ſtrie rück. 1050½% 91.50 beſ4½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 109.— G 41½%% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 100.50 G 4 1 102.—B 3 2 31½ Freiburg f. B. 90.— F4% Br. Kleinlein, Heidlba. 97.— 5 3½ 9% Heidelbg. v. J. 1903 91.— 68% Bürg. Branhaus, Bonn 102.—8 30% Karlsruhe v. J. 1907 99.25 64% Herrenmühle Gen; 98.— 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— 4½%% Mannb. Dampf⸗ 4½0 Lahr v. J. 1902 90.— ſchleppſchiffahris⸗Geſ. 97.—6 4½% Ludwigshafen 99.— 0 4½% Mannh, Lagerhaus⸗ 40% 15 v. 1906 9 8 Geſellſchaft 98.— G 91400 90.— 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4% Mannh. Oblig. 1901 0 werke, Karksruhe 8 3 0„ 1885 91.— 4½% Pfälz. Chamotte u. „ 1888 91.— 6 Tonmerk,.⸗G. Eſſenb. 101.50 G 3½ 5 1 5 4½0% Nuff..⸗G. Zellſtofff. „ 1898 90.— C Jaldhof bei Pernau in 875„„ 1904 90.— G Kivland 100.—6 8 60„ 1905 90.— 6½4%%%ͤ Speyrer Brauhaus %c0C„ 1906.20 G.G. in Speyer 96.—0 40˙ 1907 98.20 B 47% Speyrer Ztegelwerke 99.— 91.— 0„ 31½%% Pirmaſens unk. 1905 4½%% Südd. Srahtinduſtr. 100.— G 3% Wiesloch v. J. 1905 4½9% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms—.— 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 110.— B Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 130.— 129.— Br. Werger, Worms 88.——.— 68. Gewrbk. Svever5o%—.——.—Pormſ. Br.v. Oertge—.— Pfälz. Bank.—.— 100.20 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.50 191.— Trausport Pf. Sp⸗ u. Cdb Landau 140.——.—u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank 134.— 183.75 B A. ⸗G. Rh ch See 1 91.—.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.—2 192.— Mannh. Dampffchl. Südd. Bank 108 10 107.75„ Lagerhaus—.— 80.— Eiſenbahnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverf..⸗G. vm. „ Maxbahn—.— 187.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— „ Nordbahn—.— 181,80 Bad. Aſſecurranz—. 1210 Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 348.——.— A e ee 19 855 190 Verein chem. Fabriken 285. A. 175—8 Verein B. Oelfapriten.— 187.,25“Wlaslebſche Wiſchſbr. 119.——.— Weſt. A. W. Jiamm 10 50—.— Emailirſür Kirrweil.———.— 0 orzug 105.50—.— Emaillw. Maikammer—.— Brauereien, Bad. Brauerei 9 Aktienbierbr.. Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Eichbaum⸗Brauere— · 112.— Elefbr. Rühl, Worms 85.—.— Mannh. Gum. u. Asb. 140,.——. Ganters Br. Freibg. 106.—.— Maſchinenf. Badenia Kleinlein Heidelberg 195.— berrh. Elektrizität 22.50—.— 19 50 Meſſerſchmitt 50.——.—Pf. Nähm u. Fahrradf.—.123.50 udwigsh. Brauerei 220.——.—Portl.⸗Zement Hdlbg. 150.——.— Mannh. Aktienbr.— 187.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerke 120.20—.— Brauerei Sinner—.— 250.— Verein Freib. Ziegelw. 185.— Br. Schrödl, Heidlbg. 200.——.— Speyr.„—— Würzmühle Neuftadt———.— „Schwartz, Speyer 120.— rzm 5 „Ritter, Schwetz.—.——.— Zellſtoffabr. Waldhof—.— 317.— „S. Weltz, Speyer—.— 72.50 Zuckerfbr. Waghäuſel 14850 147.50 „ 3. Storch., Speyer—.— 76.— Zuckerraff. Mannh. 79.——.— Continental. Verſich. 390—— Mannh. Verſicherung 400——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Induſtrie. — —.— 8——— *** Telegraphiſche Handelsberichte. Wiesbadener Kronenbrauerei.-., Wiesbaden, Die Gesellschaft bereitet ihren Aktionä- ren eine neue unerfreuliche Ueberraschung. Nachdem bereits für das Geschäftsjahr 1906%/07 die Dividende redu- ziert werden musste, soll für das Jahr 1907/08 überhaupt nichts verteilt werden. Zwar kommt der Gewinn dem des WVorjahres trotz des geringeren Absatzes gleich, doch sei an keine Dividende zu denken, da mehrere Angestellte während einer langen Reihe von Jahren unreelle Manipulationen vorgenommen haben. Die Infor- mation der Aktionäre durch die Verwaltung lässt it. Frkf. Ztg.o zu wünschen übrig. Vom Jahresbericht der Gesellschaft sind nähere Angaben über diese bisher nur angedeuteten Vorkommnisse zu erwarten. So fehlen An- gaben darüber, in welcher Höhe sich die Verluste und Malversationen belaufen, auch steht noch jede Angabe aus, wen die Verantwortung für die ungenügende Kon- trolle der Angestellten trifft. *Berlin, 5. Aug. In der Generalversammlung der Augsburger Maschinenfabrik wurde mit⸗ geteilt, der Geschäftsgang sei ruhiger geworden. Die vor- liegenden Aufträge gewähren noch eine Beschäftigung auf 4 Monate hin. —— Aus dem Großherzogtum. * Hohenſachſen, 4. Aug. Der 54 Jahre alte Peter Laudenklos wurde wegen Verbrechens gegen§ 173 verhaftet. Das Opfer war ſeine 15jährige Tochter. Laudenklos iſt ſchon ein⸗ mal wegen§ 178 mit 5 Jahren Zuchthaus beſtraft. * Weinheim, 4. Aug. Sonntag abend entſtand vor der Wirtſchaft„zur Linde“ eine wüſte Schlägerei, bei der mehrere Perſonen verletzt wurden. Uebel zugerichtet wurde der Arbeiter Friedrich Hinzelbecker, der 4 Stiche erhielt, zwei in den Kopf, einen in die Lunge und⸗ einen in den rechten Oberſchenkel. Ex ſchwebt in Lebensgefahr. Als Täter wurde der 40 Jahre alte Johann Dreikluft, Taglöhner, gebürtig aus Tröſel, verhaftet. oc. Pforzheim, 4. Aug. Det 33 Jahre alte Wilhelm Friedrich Vollmer wurde heute Nacht in Huchenfeld von den 19 und 18 Jahre alten Brüdern Karl und Wilhelm Schlafer erſchlagen. Der Tat ging ein Wortwechſel in der Wirtſchaft „zur Traube“ voraus. Vollmer iſt aus Brötzingen gebürtig und Vater von 4 Kindern. Die beiden Brüder wurden verhaftet. oc. Karlsruhe, 4. Aug. Der Kaufmann Alois Reichert und der Anwaltsſchreiber Heinrich Klumpp gingen die Wette ein, in Maxau in den Kleidern über den offenen Rhein zu ſchwimmen. In Ausführung dieſes unſinnigen Vorhabens iſt Reichert, ein ber⸗ heirateter Mann und Vater von 6 Kindern, ertrunken Klumpp, ebenfalls verheiratet, konnte von Schiffern gerettet werden. oc. Freibur., 4. Aug. Prof. Emil Burger von 55 hieſigen Höheren Mädchenſchule wurde zum Direktor der Höheren Nädchenſchule in Konſtanz ernannt. Direktor Kleemann⸗ Konſtanz tritt in den Ruheſtand. oc. Ettlingen, 4. Aug. Notariatsverweſer Dr. meiſter gewählt. * St. Blaſien, 2. Aug. Der wegen Raubs vorbeſtrafte und wegen Sittlichkeitsverbrechen in Unterſuchungshaft befindliche Auguſt Rudigier vom Ronerhof(Gemeinde Urberg), iſt am Frei, tag Abend aus dem Amtsgefängnis während ſeines täglſchen Spazierganges entflohe n. Bis jetzt fehlt vom ihm jede Spur Frau Rudigier wurde in Haft genommen, weil ſie ihrem Mann Eßwaren in den Wald gebracht hat. Pfalz, Heſſen und Umgebung. yFrankenthal, 4. Aug. Die Schattenſeiten dez bahyeriſchen Poſtreſervats werden wieder einmal durch eir Vorkomnmis illuſtriert, das ſich jetzt hier zugetragen hat. Von eine⸗ hieſigen Firma wurde am Donnerstag ein ordnungsgemäß mit einer bayeriſchen Zehnpfennigsmarke frankierter Brief nach Ober⸗ urſel bei Frankfurt a. M. zur Poſt gegeben. Zwei Tage ſpäter kam der Brief an die Firma zurück, weil die Sendung von der Reichs. boſt als unfrankierte Sendung behandelt worden war und der Adreſſat ſich geweigert hatte, zwanzig Pfennig Strafporto zu be⸗ zahlen. Offenbar hatte die Reichspoſt den zwar im Königreich Bahern, nämlich in Frankenthal, frankiert zur Poſtgegebenen, doch aus Verſehen der Frankenthaler Poſtbehörde nicht mit einem Poſt⸗ aufgabeſtempel verſehenen Brief aus dieſem Grunde als eine um⸗ frankierte Sendung behandelt und deshalb von dem Adreſſaten Strafporto verlangt. Das Verhalten der Reichspoſt mag zwar kor⸗ rekt ſein und den Vorſchriften entſprechen, allein den Bedürfniſſen des Verkehrs trägt eine derartig peinlich genaue Handhabung be⸗ ſtehender Vorſchriften keine Rechnung. Denn anſtatt daß der biel⸗ leicht dringliche Brief bereits am Freitag früh in die Hände dez Adreſſaten gelangte, kann er, geſtern hier zum zweitenmale auf⸗ gegeben, dieſem erſt heute zugeſtellt werden. *—* 8 7 Marx& Goldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Proviſtonsfreil Heute wurde beinahe einſtimmig Hofner in Mudau zum Bürger⸗ Telegramm⸗Adreſſe: Margold. 5. Auguſt 1908. 5 ö Wir ſind als Selbſtkontrahenten„ ee unter Vorbehaltt 7 0% •ĩĩĩZrrrrrrrr .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 118 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 290 M. 268 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260 M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 62²— 5 Vorzugs⸗Aktien 102— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 14⁵— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 72 öfr Bürgerbräu, Ludwigshafen——— Cbemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 98— „Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 12⁰0— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Filterfabrik Enzinger, Worms 222 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 84— Fuche Wac Ae— 73 öfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 150— errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 97— indes Eismaſchinen 188 13⁴ Linoleumfabrik, Maximiliansau 108— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 65⁵— Luxſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100 85 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 82⁵— Neckarſulmer nlaer 154— Nheince Mühlenwerke, Schifferſtadt 12¹— Nheinau, Terrain⸗Geſellſcha 108 zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— iniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 1785— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 106— inmühlenwerke, Mannheim erb. Gbt— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 108 Rombacher Portland⸗Cementwerke— 115⁵ Stahlwerk Mannheim 118— Süddeuſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 84— Süddeutſche Kabel, Hannheim Genußſcheine—[M. 886 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗ chtungen 133— Unionbrauerei Karlsruhe 6⁴— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 3845 1 Raſtatt 91— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 7035ft 7 Immobiliengeſellſchaft— 72 zfi Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsrube 87 zfr— Zuckerfabrik Frankenthal— 27⁵ *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗ort, 3. Auguſt.(Draytbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 25. Juli von Antwerpen ab, iſt heute hier angetommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reſſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: J..: Inlius Weber. Bornehmer, leichter Nebenverdienſt 75(auch als Exiſtenz;z 8 bietet ſich tücht. ſrebſ. Herren, die über ca. 700 M. in bar verfügen, durch Uebernahme des Alleinvertriebs einer geſetzt. geſch. Neklameſache für Mannheim. 26370 Neinverdienſt monatl.—600 M. 8 Zu melden bet Gg. Dönges im Hotel„Royal“, Maünheim, I. 13, 22, am Donnerstag und Freitag, den 6. und 7. Auguſt. Pe = 1 1* 2E 28 5 8 25 8 — * ))))%%CCCCCCCVVCCTCTCT0TCCCCTT(T 8 öft * Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trügerlohn 10 Pfennig. ö Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile 25 Pfg. Auswärtige Inſerate, 80„ Die Reklame⸗Zeile„„1 Mark Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Expedition Nr. 218. Nr. 137. Mittwoch, den 5. Auguſt 1908. 118. Jahrgang. Felauntmachung. Gerichtsvollzieherdienſtver⸗ weſer Schütt, Inhaber des Ausbildungsdiſtrikts vI(Stadt⸗ teil zwiſchen Dieſterwegſtraße (6. Querſtraße) Peſtalozziſtraße —— (9. Querſtraße) und Hembold⸗ ſtraße(7. Querſtraße) einerſeits und Elfenſtraße(11. Querſtraße) andererſeits) hat heute ſeinen Dienſt wieder übernommen. Schütt wohnt D 7, 19, III. Mannheim, 3. Auguſt 1903. Gr, Amtsgericht I. Heintze. 13445 Bekauntmachung. Die Inhaber der jetzt verfallenen Pfandſcheine vom Monat Juli 1907 über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. A Nr. 19714 bis mit Nr. 23618 über Kleider⸗ u. Weißzeugpfänder (weiße Scheine) At. BNr. 81697 bis mit Nr. 88029 und(grüne Scheine) Ut. J Nr. 1 bis mit Nr. 6026 ſerner vom Monat Jannar 1908 über Sparkaſſenbücher(blaue Scheine) Lit. B Nr. 87 bis mit Nr. 88 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Manats Auguſt 1908 auszulöſen, an⸗ dernfalls dieſe Pfänder zur Verſteigerung gebracht werden. Mannheim, den 1. Auguſt 1908. Städtiſches Leihamt: ofmann. 31667 Bekauntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt folgende Pfandſcheine des Städt, Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 45468, vom 12. Februar 1908, Lit. Nr. 45468, vom 30, Juli 1908, welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfaudſcheine innerhalb vier Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekannt⸗ machung an gerechnet beim Städt. Leihamt, Lit. 0 5 Nr. 1, geltend 15 machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung oben ge⸗ nannter Pfandſcheine erfolgen wird. 31674%/75 Maunheim, 8. Auguſt 1908. Städt. Leihamt. Vergebung von Erd⸗ und Maurerarbeiten. Die Bauarbeiten für die Aus⸗ führung einer Wegverlegung bei Wartſtation 32a der Neckar⸗ talbahn(zwiſchen Station Zwin⸗ enberg und Neckargerach), ſowie ie Herſtellung der Widerlager für die hierzu erforderliche Weg⸗ unterführung ſollen im Wege des öffentlichen Angebots nach Maßgabe der Verordnung des Großh. Finanzminiſteriums vom 3. 1. 07 vergeben werden: I. Wegverlegung: Abtragsmaſſen. 3600 obm. Stützmaner.. 440 obm. Wegbefeſtigung. 1200 qm. U. Wegunterführung: Baugrubenaushub 500 cbm. Mauerwerk. 350 obm. Hauſteinlieferung, 9 obm. Pläne und Bedingungen liegen zu den üblichen Dienſtſtunden an Werktagen bei der unterzeichneten Dienſtſtelle auf, woſelbſt auch die Angebots ormulare von perſön⸗ lich erſcheinenden Bewerbern in Empfaug genommen werden können. 78078 Die Angebote ſind ſpäteſtens bis Montag, den 10. Augnſt 1908, vormittags 8½ Uhr verſchloſſen und mit eutſprechender Aufſchrift verſehen, auher einzureichen. Zuſchlagsfriſt: 3 Wochen. Mit der Ausführung iſt als⸗ bdald nach erfolgtem Zuͤſchlag zu beginnen. Eberbach, den 30. Juli 1008. Großh. Bahnbauinſpektion. Zwangs⸗Nerſteigerung. „Aug. 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4,5 bier, gegen bare Zahlung im Vollftreckungswege öffentlich ver⸗ heigern: 63428 1 Emailherd, 2 Regal mit verſch. Werke, 1 Lexikon, 1 Gewehr, eirca 1000 Stück Muſterkiſtchen und Möbel aller Art. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Lnkauf Scht. Pin zu kaufen geſ., A8 8 üürftig. Off. unt. — Bekauntmachung. Die diesjährige Prüfung der Hebammen der Stadt Mannheim wird am 318679 Dienstag, 11. ds. Mts. u. Mittwoch, 12. ds. Mts. jeweils nachmittags um 4 Uhr im alten Rathausfaale(F 1) hier durch den unterzeichneten Großh. Bezirksarzt J vorge⸗ nommen. Die Hebammen, deren Namen mit einem der Buchſtaben von—K ein⸗ ſchließlich beginnen, haben am Dienstag, die übrigen am Mittwoch zu erſcheinen. Ent⸗ ſchuldigungen wegen beruf⸗ licher Verhinderung werden nicht angenommen, da die Hebammen der beiden Gruppen ſich gegenſeitig vertreten können. Die Hebammen haben zur Prüfung ihre ſämtlichen Gerät⸗ ſchaften, ſowie die Tagebücher und Dienſtweiſungen mitzu⸗ bringen. Der Großh. Bezirksarzt 1: Med.⸗Rat Dr. Kugler. Zwangsverſteigerung. Nr. 9779. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſollen die in Sandhofen belegenen, im Grund⸗ buche von Sandhofen zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Iſidor Gideon Kaufmann in Frankfurt a. Main eingetra⸗ genen, nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke am Freitag, 25. Septbr. 1908, vormittags 10½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Sandhofen ver⸗ ſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 10. Juli 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreſ⸗ fenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. 80828 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit dei Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtenz im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden ünd, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, wibrigen⸗ falls ſie bei der Feſiſtellung des 15 Gebots 5 berück⸗ 1 chtigt und bei der Vertellung es Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahreus her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des verſtei⸗ gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung der zu ver⸗ ſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Sandhofen, Band 12, Heft 7, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Ord.⸗Zahl 1, laufende Nummer der Gründſtücke im BV1 2, La⸗ gerbuch⸗Nr. 4365, Flächeninhalt 1 ha 64 à 50 qm Wald im Ge⸗ wann„Kleine Forlen“ Schätzung M. 3290.—. Ord.⸗Zahl 2, lauſende Nummer der Grund⸗ ſtücke im BVI 3, La⸗ gerbuch-Nummer 4361, Flächeninhalt ö4a 76 m Wald im Gew.„Kleine Forlen“ Schätzung M. 1095.—. Ord.⸗Zahl s, laufende Nummer der Grund⸗ ſtücke im BVI 4, La⸗ gerbuch⸗Nummer 4362,. Flächeninhaltsa asoqm Wald im Gew.„Kleine Forlen“ Schätzung M. 1096.—. Ord.⸗Zahl 4, laufende Nummer der Grund⸗ ſtücke im BW I 5, La⸗ gerbuch⸗Nummer 4391, Flächeninbalt 1 ha 74 a 5 qm Wald im Gew. „Große Forlen“ Schätzung M. 3481.—. Ord.⸗Zahl s, laufende Nummer der Grund⸗ ſtücke im BV I 6, La⸗ gerbuch⸗Nummer 4392, Flächeninhalt 1 ha 78 a 57 qm Wald im Gew. „Große Forlen“ Schätzung M. 3471.— M. 12488.—. Maunheim, 30. Juli 1908. Großh. Notariat IX als Vollſtreckungsgericht: Breunig. näben u in.auß.d. Hau „Frau empf, ſich im Weiß⸗ 92 Flick. ſe. Näb. Traitteurſtr. 48, 4...68387 Vergebung. Die Ausführung der Eiſen⸗ konſttiuktionen der beiden Klan⸗ bahnen für die neu zu errichtenden Krane,amElektrizitätswerk Indu⸗ ſtriehafen und im Stichbecken Luzenberg, zuſammen ca. 45000kg ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. „Die Unterlagen zur Vergebung können in unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und —6 Uhr eingeſehen reſp. bezogen werden. Leiſtungsſähige Unternehmer, weſche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Mittwoch, 12. Auguſt 1908 vormittags 11 Uhr verſchloſſen mit entſprechender Aulſchrift bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen. 31666 Maunheim, 30. Juli 1908. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi⸗ tätswerke. Pichler. Arbeitspergebung. Für den Neubau des Schul⸗ hauſes Wohlgelegen 2. Teil ſollen im Wege des öffeutlichen An. gebots vergeben werden: 1. Erd⸗ und Maurxerarbeiten, Bauzaun, Lagerſchuppen ꝛc. (Los), Betondecken und Einfriedigung(Los), 2. Aſphaltarbeiten, 3. Steinhauerarbeſten in rotem Material, 4. Granttarbeiten, 5. Baſaltlavagarbelten, 6. Trägerlieferung, 7. Grobſchloſſerarbeiten. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und nut eutſprechender ufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, 28. Auguſt l.., vormittags 11 Uhr, an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts(Ecke Breite⸗ und Marienſtraße, 3. Stock) einzu⸗ reichen, woſeſbſt auch die Eröff⸗ nung der Augebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfſolgt. Die Angebotsformulare zu 1, 3 und s ſind 25 Herchnr und zu 2, 4, 5 un m nungs⸗ büro erhältlich. 31678 Mannheim, 3. Auguſt 1908. Städtiſches Hochbauamt: Perrey. Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Wilhelm Wundtſchule ſollen im Wege des öffentlichen Angebots die Zimmerar⸗ beiten vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bisſpäteſtens Montag, den 17. Auguſt 1908 vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts(Ecke Breite⸗ und Marienſtraße, 3. Stock) einzu⸗ reichen, woſelbſt auch die An⸗ gebotsformulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten abgegeben werden und die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieler erfolgt Mannheim, 3. Auguſt 1908. Städt. Hochbauamt: Perrey. 31677 Handelshochſchule. Das ausführliche Programm der Haudelsho bſchule für das Winterſemeſter 1908/9 kann auf den Sekretariat der Handels⸗ hochſchule(kurfürſt Friedrich⸗Schule, C 6, Erdgeſchoß), auf den Büros der Handelskammer(B 1, 7b), des Verkehrsvereins(Kauf⸗ haus Bogen 57), der kaufmänniſchen Vereine, ſowie im Zeitungs⸗ kiosk am Waſſerturm in Empfang genommen, nach auswärts vom Sekretariat der Handelsbhochſchule(Mannheim, Nurfürſten⸗ ſchule) unentgeltlich und poſtſrei bezogen werden. 81665 Mannheim, den 28. Juli 1908. Der Studiendirektor der Handelshochſchule: Prof. Dr. Schott. Süddeutsche Bank in MANNHEIM (Hiliale in Worrms A. RH.) Telegramm-Adresse; Süddeutsche. Telephon Mo. 250, 541 u. 1964. Zesorgung aller baukmässigen deschäfte Besondere Abteilung für den An- und Verkauf von sämtlichen Werten ohne Börsennotiz. Annahme von 80403 Baar-Denositen zu näher zu vereinbarenden Zinssdtzen. — Heidelberg. 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