rechts, und chreib⸗ 63280 chones U mit in ſol. 25989 infach Fräul. 25965 links. lierles ite, in 1. 20222 mbl. ort zu 25951 uiſen⸗ r per 32495 ſeil terre, Schlaf⸗ Herrn 63280 ſchön äheres arte miet. part. rintet. 26019 chlaf⸗ i. 62159 Stock. 2— Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag Mi..48 pro Quartal Einzel⸗Nummer 5 Pfg Volkszeitung.) 2 GBadiſche —— In ſers teꝛ he Neueſte Nachriaßten Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adrefſe: „Journal Mannhzeim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 (Mannheimer Volksblatt.) Oie Golonel⸗gelle. 28 Pfg Grleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 377 ausmarüge Jufereie 5, in Maunheim und Umgebung. 0 in Berlin und Karlsruhe. 8 125 115 115 Scluß der Inſeraten-Annahme für das Mittagsblatt Morgens 5 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. ⁵àʒßFzʒ Nr. 361. Donnerstag, 6. Auguſt 1908.(Mittagblatt.) — eeeeeeeeeeee FPP.. ³· A Deutschland und Graf Zeppelin. Als eine Angelegenheit, die ganz Deutſchland im Herzen traf und in Trauer verſetzte, iſt die Vernichtung des Zeppelin⸗ ſchen Luftſchiffes empfunden worden. Es ging nicht eines einzelnen Mannes Werk unter. Die Herzen der Deutſchen ſchlugen geſtern einen Schlag. Das geſchieht nicht oft in deutſchen Landen und das iſt das Große in dieſen niederſchmetternden Stunden. Es gab keine Schranke mehr für das Ueberwallen der edelſten und tiefſten Gefühle. Ganz Deutſchland war einig. Eine große Und durch Hunderttauſend zuckt es ſchnell: Deutſchland muß zu ſeinem großen Sohne ſtehen. Ganz ſpontan, ganz ſelbſtverſtändlich tauchte geſtern in allen Abendblättern die Aufforderung zur Begründung einer Nartionalſpende für den Grafen Zeppelin auf. So wie auch wir ſie ſoßort erließen. Zahlloſe Zuſchriften aus unferem Leſerkreiſe, die man nicht ohne Ergriffenheit leſen kann, zeigen in kleinem Aus⸗ ſchnitt, wie durch Deutſchland ein einheitlicher und opfer⸗ bereiter Wille zittert, die Mittel aufzubringen, die dem Grafen Zeppelin und ſeinen Mitarbeitern ermöglichen, das Werk fortzuſetzen. Dennoch und dennoch! In einer Zuſchrift an uns, heißt es nach der Aufforderung zum Sammeln der kleinſten und größten Beträge:„Dann wird in wenigen Dagen zweifellos ein Betrag beiſammen ſein, der dem deut⸗ ſchen Grafen ermöglicht, ein neues Luftſchiff zu baquen und iühm zeigt, daß das deutſſche Volk ſein Lebens⸗ werk begriffen hat.“ Wer ſich noch die reine Empfänglichkeit für die großen, im tieſſten Sinne vaterkändiſchen Wallungen bewahrt, wird ſich dem überwältigenden und rührenden Eindruck dieſer Stunden, wo es nur ein Deutſchland gibt, ein e mäch⸗ tige Flamme des Nationalgefühls emporflammt, ganz hin⸗ geben. Wie noch geſtern in den Abendſtunden durch Extrablatt mitgeteilt, iſt der Ausſchuß des deutſchen Luft⸗ Flotten Vereins, der ſeinen Sitz in Mannheim hat, zuſammengetreten und hat beſchloſſen, unverzüglich eine Sammlung zu dem Zwecke einzuleiten, dem Grafen Zeppelin die zum Bau eines neuen Lufſchifſfes erforderlichen Mittel zur Verfügung zu ſtellen. Die Familie Karl Lanz hat ſofort 50,000 Mark gezeichnet. Dem Grafen Zeppelin wurde ſofort von dem hocherfreulichen Ergebnis durch Telegramm Mit⸗ teilung gemacht: „Exzellenz Graf v. Zeppelin, Echterdingen. So hoch die Begeiſterung der Mannheimer Bevpölkerung über die glän⸗ zende Siegesfahrt Euer Exzellenz war, ſo tief erſchüttert ſtehen wir vor dem tragiſchen Abſchluß. Der deutſche Luft⸗Flotten⸗ Verein, Zentrale Mannheim, machte es ſich zur Ehrenpflicht, die nötigen Mittel zur Vollendung des großen Werkes Euer Exzellenz zur Verfügung ſtellen zu dürfen. Eine ſofort ein⸗ geleitete Sammlung hat in wenigen Stunden bereits 50 000 Mark ergeben. Im Auftrag des Deutſchen Luft⸗Flotten⸗ An den Bürgermeiſter von Echterdingen ging folgendes Telegramm ab: „Tieferſchüttert über den tragiſchen Abſchluß der Sieges⸗ fahrt Sr. Exz. Graf b. Zeppelin hat der Deutſche Luftflotten⸗ Verein es ſich rvur Aufgabe demacht, Sr. Exz. die nötigen Mittel zum Wiederaufbau ſeines Luftſchiffes zur Verfügung zu ſtellen. Eine ſofort eingeleitete Sammlung hat in wenigen Stunden über 50 000 Mark eingebracht. Gleichlautendes Telegramm ging an Graf Zeppelin nach Friedrichshafen ab. Ter deutſche Luftflotten⸗Verein bittet ver⸗ ehrliches Bürgermeiſteramt, Sr. Exz. auf das Eintreffen des e Telegramms beſonders aufmerkſam machen zu wollen. Im Auftrag des Deutſchen Luftflotten⸗Vereins, Zentrale Mannheim. 5 Ergebenſter Karl Lanz. Von allen Seiten her kommen beretts die Meldungen, daß Sammlungen in die Wege geleitet und große Summen zur Verfügung geſtellt worden ſind, Der heutige Tag wird wohl Klärung darüber bringen, wohin die Beträge zu leiten ſind. Wir richten an unſere Leſer nochmals den Appell, ſich an der Sammlung zu beteiligen. Es bedarf wohl eigentlich dieſer Aufforderung nicht. Jeder Betrag iſt willkommen. Die Expedition des Mannheimer„General⸗Anzeiger“ iſt gleichfalls bereit, Beiträge entgegenzunehmen. *** Die Vernichtung des Zeppelin' ſchen Luftſchiſſes. (Eigener Bericht des Mannheimer„General-Anzeiger“.) 5 Stuttgart, 5. Aug. Inm Herzen Schwabens, bei dem in nächſter Nähe Stutt⸗ garts liegenden kleinen Landſtädtchen Echterdingen hat den Grafen Zeppelin die Tücke des Objekts, mit der er oft zu kämpfen hatte, ereilt. Von Stuttgart aus waren, nachdem die Meldung von der erſten Landung auf feſtem Boden ein⸗ getroffen war, ſofort Extrazüge mit ungezählten Reiſenden nach Echterdingen abgegangen, ebenſo entſandte das hieſige Generalkommando auf Wunſch des Grafen eine Abteilung Infanterie und Dragoner auf den Landungsplatz, um die nötigen Abſperrungen vorzunehmen und dem Grafen behilf⸗ lich zu ſein. So war man denn in Stuttgart in gehobenſter Stimmung und freute ſich, das Werk des großen Lands⸗ mannes in aller Ruhe betrachten zu können. Bis dann gegen 4 Uhr die Extrablätter die Kunde von der Kata⸗ ſtr ophie in der Stadt verbreiteten. Da ſchlug die Stimmung ſofort um und allgemein fühlte man mit dem jugendlich alten Grafen, der nun, da alle Welt ihm und ſeinem Lebenswerke auf der doch bisher ſo glänzend verlaufenen Fahrt zugejubelt, vor einem Haufen verbogenen Aluminiums ſteht. Ueber die Kataſtrophe ſelbſt iſt folgendes zu berichten. Der Ballon war niedergegangen, um die de fekte Kolbenſtange zu erſetzen und zugleich das Gas neu Vereins Euer Exzellenz ergebener Karl Lan“ „Laufzufüllen, eine Arbeit, di gemeldet, bald hätte erledigt ſein können, ſodaß man die Weiterfahrt nach Friedrichshafen etwa um 6 Uhr abends hätte antreten können. Am ganzen Tage wehte ein mäßiger Wind, der das an der Spitze ver⸗ ankerte Fahrzeug nur mit ſeinem hinteren Teile hin und her bewegte, ſodaß die Soldaten nur hier dieſe Pendel⸗ bewegungen zu regeln hatten. Etwa 80 Grenadiere warez hiermit beauftragt. Mehr Hände konnten nicht anfaſſen, de! die wenigen Taue an den beiden Gondeln es hierzu an Ge⸗ legenheit fehlen ließen. Die große Fläche des Ballons ſelbſt hat natürlich nicht den geringſten Anhaltspunkt. Plötzlich, ganz unerwartet, erhob ſich ein or kan⸗ artiger Windſtoß von der Seite gegen den Ballon, ſchleuderte die mit Lebensgefahr feſthaltenden Sol⸗ daten bei Seite und riß das Luftſchiff von den Ankern los, es mit ſich in die Höhe führend. Ein Mann der Beſatzung weilte nur noch in der hinteren Gondel. Man ſah ihn nach vorn eilen und das Höhenſtener in Tätigkeit ſetzen. Darauf ſenkte ſich die Spitze des Ballons. Aber ehe noch die nacheilenden Grenadiere die ſchleppen⸗ den Taue erfaſſen können, loht plötzlich eine Flamme empor— die Umhüllung brennt. Dann drei heftige Detonationen, die das ganzer Fahr⸗ zeug in Rauch hüllen— und„Zeppelin 4“ beſtand nur noch aus verbogenem Aluminium. Die Bewegung, die ſich der Menge bemächtigte, iſt unbeſchreiblich. Da ſauſt aber auch ſchon im ſchnellſten Tempo ein Auto⸗ mobil an— der Graf. Und der Mann, der wieder einmal, ſo kurz vor dem Ziel ſeine Arbeit vernichtet ſieht, verz keine Miene. Starr und unbeweglich li ſitzt er da. aber dann ausgeſtiegen iſt und vor dem Trümmerhaufen ſteht packt ihn die Bewegung doch und Tränen rinnen ihm übers Geſicht. Aber nur einen Augenblick. Dann iſt er wie de der Alte. Ruhig, mit feſter Stimme gibt er ſeine An⸗ ordnungen und ſeine Haltung iſt einfach bewundernswert. Dann ſtellt ſich heraus, daß Berletzungen zu verzeichnen ſind. Man ſpricht von vier bis ſechs Perſonen, darunter zwei Ziviliſten, die übrigen Grenadiere. Zwei Schwerverletzte wer⸗ den im Automobil nach Stuttgart ins Krankenhaus geſchafft, wo ſie in Lebensgefahr ſchweben. Unter den offiziellen Perſönlichkeiten, die auf dem Schau⸗ platz der Kataſtrophe weilten, befand ſich auch der württemb. Kriegsminiſter v. Marchtaler. Graf Zeppelin fuhr um 3½6 Uhr in einem Militär⸗ automobil nach Stuttgart, in den Straßen mit brauſenden Hurrarufen empfangen, und begab ſich um 6 Uhr nach Fried⸗ richshafen zurück— neuen Taten entgegen, denn an⸗ deres gibt es bei ihm nicht! Ueber die Urſache des Unglücks zirkulieren natür⸗ lich verſchiedene Gerüchte. Von der einen Seite wird behaup⸗ tet, daß ein Monteur die Schuld habe, anderſeits heißt es, die Exploſton ſei erfolgt, als der Ballon ſich für einen Moment in den Bäumen verfing. Das erſtere iſt nicht anzunehmen, das letztere ſcheint auch ausgeſchloſſen, da nicht verſtändlich iſt, RNoman von Gdeka Rüſt. (Nachdruck verboten]. 39) Fortſetzung). Das Maifeſt war verrauſcht. Es war bis in die kleinſten Einzelheiten vollendet, aber freilich, es hatte etwas verſchlungen. Dina hatte früher nicht geahnt, daß man geſellſchaftlich in Fünf⸗ Hügelchen ſoviel Geld vertun konnte— jetzt in ihrer Ehe ſammelte ſie Erfahrungen. Allein für fünfhundert Mark Sekt war drauf⸗ gegangen, abgefehen von all den andern guten Weinen, dem echten Bier, den Schnäpfen und dem wunderbaren Konfekt, dem Obſt und den„Überraſchungen“. Die Umbaſteleien im Hauſe, die Blumenpracht, die zum Teil noch von auswärts bezogen werden mußte, weil Fünf⸗Hügelchen auf ſolche Extravaganzen nicht ein⸗ gerichtet war. Die Rechnungen, die da nun wieder einlaufen würden im Laufe des Monats! Gott ſei Dank, ſie hatte damit nichts zu tun. Herbert nahm ſie an ſich— das war alles ſeine Sache— er zahlte ohne zu murren. Genoſſene Freuden bereute er nicht! Und Dina machte ſich längſt keine Kopfſchmerzen mehr darüber, ſie hatten es dazu Dſihrem Manne ſtürmte man das Bureau, als ob es gar keinen Rechtsanwalt ſonft in der Stadt gab. Er ſpekulierte ſchon richtig: ſein Auftreten war teuer, ſehr teuer, aber es machte ſich drei⸗ doppelt bezahlt— das Publikum will geblendet werden, er tat ihm und ſich den Gefallen, in Pomp zu leben.— Dina machte ſich gleich nach Tiſch auf zu ihrem Vater. Der Kommerzienrat ſollte ſich an dem Bauen in der Kolonie beteiligen Herbert wollte die 50 000 Mark nicht etwa geborgt oder geſchenkt baben. Nein, der Schwiegervater ſollte ſeinen Geſchäftsanteil haben, ein paar Häuſer mitbauen und den Reingewinn teilen. Nur daß die Sache vorwärts kam und nicht ins Stocken geriet. Eine Villa ließ ſich nicht verkaufen oder vermieten, aber wenn erſt zehn ſtänden, dann brauchte niemand zu fürchten, auf dem Iſolierſchemel zu ſitzen! Gangz ſo abgeneigt wie zu Anfang ſchien Lauter der Sache längſt nicht mehr gegenüber zu ſtehen, alſo wollte Dina, durch Herbert dazu angeregt, ihr Heil heute verſuchen. Als ſie hineingehen wollte, verließ Dr. Nachods die Villa Lauter. Er ſah ſehr animiert aus, er hatte dort zu Mittag ge⸗ ſpeiſt— zum erſten Male; die Freundſchaft hatte ſich auf dem Maifeſt angebahnt. Bisher war der Doklor nur zur ſteifen Viſite im Hauſe geweſen, aber Lucy, die ſchon andauernd mit Dr. Wulffen unzufrieden ſchien, hatte ihm auf dem Feſt geſtattet, ſich ſehr an ſie zu attachieren. Sie wünſchte ihn zum Hausagrzt, und der Kommerzienrat, der ſchon ſeit Jahr und Tag keine„Vor⸗ träge“ mehr hielt und den Kopf auf die linke Schulter hängen ließ, wiederholte beim Abſchied die Einladung, die Frau Luch beim Bankett hatte ergehen laſſen— man hatte ſie ſelten bei ſo guter anmutiger Laune geſehen. Es hatte alles an ihr Feuer geſprüht — der Gatte hatte ſie nur ab und zu über die Tafel weg ſtumm angeſehen, wenn ihr lautes und fröhliches Lachen vom andern Ende herſchallte. Sie hatte berückend ausgeſehen in ihrer weiß⸗ roſa flimmernden Chiffonwolke, zu berückend für die Frau eines alternden Mannes, und Dr. Nachods hatte ihr vor allen mit Worten und Blicken gehuldigt. „Es iſt übrigens Beſuch da,“ ſagte Nachods, als er ſich nach Austauſch einiger höflicher Redensarten zum Weitergehen an⸗ ſchickte. „Noch mehr Tiſchhbeſuch?“ „Logierbeſuch! Oberleutnant Grümm— es tut mir un⸗ endlich leid, daß die Pflicht mich ſchon abruft— ein ſehr ſchneidiger nuterhaltſamer Herr Das traf ſich ſchlecht! Gerade Erloff! Er war lange nicht in Fünf⸗Hügelchen geweſen— weiß Gott, was der im Schilde kam er ſelten. Frau Kommerzienrat Lauter empfing die Stief⸗ tochter oben in ihrem Schmollwinkel neben dem Schlafzimmer. Der kleine Rudi, der um dieſe Zeit immer ein halbes Stünd⸗ chen bei der Frau Mama ſpielen durfte, kletterte Dina fofort auf den Schoß. Sie war ihm offenbar gemütlicher als die über⸗ elegante Dame auf dem Divan, der er immer nur auf eine gewiſſe Entfernung nahekommen durfte, außer am frühen Morgen, wenn ſie ihn gutlaunig in ihrem Bett duldete und ſich mit ihm balgte. „Dr. Nachods gefällt Euch gut?“ fragte Dina. „Mir gefällt er und das genügt! Dein Vater hat natürlich um ſo mehr an ihm auszuſetzen,. Ich finde ihn bezaubernd! Endlich mal ein Men ſch unter all dieſen entſetzlichen Zopfträgern! Gott, wenn ich ihn mit Wulffen, Deinem Wulffen, meſſe! Was für ein langweiliger Peter, kein Temperament, kein Tropfen Raſſe!“ „Da irrſt Du Dich doch vielleicht ſehr. Wulffen kehrt nur ſein wahres Temperament ſelten heraus. Er iſt ein harter Ar⸗ beiter, und erlaubt ſich Stimmungen nur in ganz begrenzten Feierſtunden, und nur da, wo er weiß, er wird verſtanden.“ „Ach ſo! Na, mir egal! Mir iſt er als Menſch wie als Arzt minderwertig, und ich werde fortan Dr. Nachods für mich und Rudi in Anſpruch nehmen. Dein Vater kann ja den Jamilien⸗ Wulffen als Leibarzt beibehalten.“ „Ganz wie Du denkſt— das iſt ja Deine Privatſache!“ Unter ihnen im Eßzimmer wurden Stimmen laut. „Exloff iſt hier?“ fragte Dina und horchte hinunter. Es war ſonſt nicht ihres Vaters Art, die Stimme ſehr laut zu er⸗ heben, alſo mußte eine ganz außerordentliche Veranlaſſung da⸗ zu ſein. „Ja, Erloff iſt hier und kämpft um ein paar blanke Kröten, die mein Herr Gemahl ſich nicht von der Seele reißen kann!“ „Bitte, Lucy, ſprich doch gefälligſt in einem anderen Ton von Papa. Ich denke, für die Familie Grümm hat er mehr als genug führen mochte, denn freundſchaftlich, ohne Pläne und Abſichten, geopfert, Ihr dürft Euch nicht beklagen!“ 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 6. Auguſt. wie die Exploſion hervorgerufen werden ſollte, da doch die Motore ſchon längſt abgeſtellt waren. Kaum war das Unglück bekannt geworden, da regte ſich auch ſchon der nationale Geiſt, das Gefühl, daß dem Grafen geholfen werden müſſe, daß ihm vor allem ſchnell geholfen werden müſſe. So konnte eine vom„Schwäb. Merkur“ ver⸗ anſtaltete Sammlung ſchon vor 6 Uhr über 5000 Mark auf⸗ weiſen, darunter Beiträge von 2000 M. bis zu dem kleinen Scherflein des Studenten herab. Ein Komitee iſt in der Bil⸗ dung begriffen, das auf morgen abend eine Volksver⸗ ſammlung in die„Liederhalle“, den größten Saal Stutt⸗ garts, einberufen will. Hier ſoll gleichfalls eine Sammlung erfolgen, deren Betrag dem Grafen zur Verfügung geſtellt werden ſoll. Der aber fährt wieder an die Stätte ſeiner Arbeit, an den Bodenſee. Was für Gedanken mögen ihn beſeelen? Jetzt iſt es Zeit, daß ſich das ganze Deutſchland zu einer nationalen Spende aufrafft, daß es zeigt, nicht nur bewundern zu können, ſondern daß es auch Opfer bringen kann! ** Zeppelin nach der Vernichtung des Luftſchiffes. w. Echterdingen, 5. Aug. Gegen 1 Uhr war Graf Zeppelin, der über die ſehr gelungene Fahrt überglücklich ſchien, im Gaſthaus zum „Hirſch“ in Echterdingen eingetroffen, wo er in einem beſchei⸗ denen Zimmer des zweiten Stockwerkes Wohnung bezog. Kurz nachher erſchien er im großen überfüllten Gaſtzimmer, mit einem Hoch und brauſendem Beifall begrüßt. In ſeiner freundlichen Erwiderung wies er darauf hin, wie Recht er gehabt, als er ſein Luftſchiff mit zwei Mo⸗ toren ausgeſtattet habe. Durch die völlig glatt verlaufenen Landungen habe er den Beweis erbracht, daß er über⸗ alllanden könne. Das Luftſchiff werde bald ein all⸗ gemeines Verkehrsmittel bilden. In tiefer Be⸗ wegung ſprach er von der herzlichen Begrüßung in Stuttgart. Patriotiſche Weiſen durchbrauſten den Saal und in hoher Be⸗ geiſterung ſtimmten die Anweſenden in das Hoch auf den Grafen Zeppelin ein. Später begab ſich der unermüdlich tätige Graf wieder auf ſein Zimmer, um ſeine Korreſpondenz zu erledigen, ſowie um verſchiedene Anordnungen zu treffen. Inzwiſchen war um das Luftſchiff eine ungeheure, kaum mehr zu ſchätzende Menge verſammelt. Es war ungefähr 3 Uhr, als ſich plötzlich ein gewaltiger Sturm erhob. Das nur notdürftig verankerte, in Reparatur befindliche Luftſchiff wurde von ſeinem Liegeplatz losgeriſſen. Die Spitze ſtand auf dem Boden, das Hinterteil ragte in die Luft und ein Wir⸗ belwind warf den Koloß eine Strecke weit gegen Obſtbäume, welche durch die Gewalt des Anpralles völlig geknickt wurden. Ein lauter Schrei des Entſetzens gellte durch die Luft und im nächſten Augenblick ſtieg eine Rieſenflamme zum Himmel empor, die das ganze Luftſchiff in kurzer Zeit erfaßte und böllig vernichtete. Wie ein einziger Wehlauk ging es durch die Maſſen, als ſie ſtarr vor Schrecken das ſoeben erſt angeſtaunte Wunderwerk in Trümmern vor⸗ fanden. Es herrſchte eine unbeſchreibliche Aufregung. Pa⸗ krouillen ſprengten über das Feld. Offiziere und Mannſchaf⸗ ten eilten ſofort zur Hülfeleiſtung herbei. Einem Monteur wurde durch den ſich losreißenden Koloß der Schenkel aufgeriſſen; ein anderer Monteur, ſowie ein Soldat wurden erheblich verletzt. Sie wurden ſofort im Automobil in ein Stuttgarter Krankenhaus verbracht. Die Menge wich nicht vom Fleck und mußte durch Militärpoſten zurückgedrängt werden. Inzwiſchen war ein Offizier im Gaſthaus zum„Hirſch“ erſchienen, um dem Grafen Zeppelin die Hiobsbot⸗ ſchaft zu überbringen. Die Hände über den Kopf zuſammen⸗ ſchlagend griff er ſofort zur Mütze, um ſich hinunter zu be⸗ geben. Da die meiſten der im Ort anweſenden Fremden noch keine Ahnung von dem furchtbaren Ereignis hatten, ſo wurden ihm auch diesmal wieder jubelnde Kundgebungen zuteil. Als er ſein Automobil beſtieg, um ſich zur Unfallſtelle zu begeben, wehrte er in tiefer Bewegung die ihn ſtürmiſch Umdrängenden ab. Einem ihm herzlich kondolierenden Freunde antwortete er reſigniert:„Es iſt ja kaputt!“— Dann ging es in raſender Eile der Unfallſtelle zu, umtoſt von brauſenden Hoch⸗ rufen beſichtigte er die Trümmer jahrelanger Mühe und Arbeit und umringt von ſchluchzenden Frauen und weinenden Kindern konnte auch der ritterliche Graf ſich ſeiner Tränen nicht erwehren. Nachdem er noch die Verwundeten aufgeſucht, fuhr er von unbeſchreib⸗ EEEFCFCTCCTCTCTCTCCbCCbCVCCTVVCTVTVTCTCTCTCTCVTCVTVTVTVTVVVbVFVbVPVPVPVPVPVPVPVVVVVVVVVVV——————————— lichem Jubel der ſich bis an ſeinen Wagen herandrängenden Menge begleitet, zum Gaſthaus zurück. Er war tief bewegt. Nach kurzer Zeit erſchien er zum zweiten Male im Gaſtzimmer, woſelbſt ein Anweſender die Unterſtützung des Unternehmens des Grafen als nationale Pflicht bezeichnete und als erſter eine frei⸗ willige Spende in Ausſicht ſtellte. Graf Zeppelin ank⸗ wortete unter lautem Schluchzen und bezeichnete die Treue ſeiner ſchwäbiſchen Landsleute als ſtärkſten Troſt; ſie gebe ihm immer wieder neuen Mut. Freiwillige Gaben dürfe man nur in höchſter Not annehmen. Vielleicht werde ihm das Reich die weiterhin notwendigen Mittel gewähren. Die Urſachen der Landung. * Berlin, 5. Aug. Geheimrat Lewald im Reichsamt des Innern erhielt folgende Depeſche vom Grafen Zeppelin: Echterdingen, 3 Uhr 30 Min. Das geſtrige Heruntergehen auf dem Rheine erfolgte, weil ein geſprungenes Rädchen eines Motors um Minuten zu ſpät erſetzt worden war, um Wärme⸗ einflüſſe überwinden zu helfen, denen ein Motor nicht ge⸗ wachſen war. Heute auf einſamer Wieſe ſo ſanft, wie ich es immer behauptet habe, aus ähnlichen Gründen gelandet, weil das Weißmetall eines Lagers geſchmolzen war. Der Motor hat zwei Dauerproben und die Schweizer⸗ fahrt anſtandslos beſtanden. Ich bin von Mann⸗ heim bis Echterdingen bei Gegenwind meiſt nur mit einem Motor gefahren. Ich beabſichtige baldigſt die Rück⸗ fahrt nach Manzell. Dürr und ich danken herzlich für die Glückwünſche. Ueber die Urſachen des Uuglücks geht der„Köln. Ztg.“ offenbar von fachmänniſcher Seite fol⸗ gende Darſtellung zu: Das Niedergehen des Luftſchiffes iſt veranlaßt wor⸗ den durch das Heißlaufen des Motors und das wohl dadurch ent⸗ ſtandene Schmelzem eines Kolbenſtangenlagers. Die Fachleute haben eine ſolche Störung am wenigſten befürchtet. Wenn man die Be⸗ dingungen beſprach, ſo erregte die Forderung der Ziel fahrt einiges Befremden. Aber gerade dieſer Forderung iſt Graf Zeppelin in vollem Umfang gerecht geworden. Wenn überhaupt noch ein Zweifel an der Manöbrierfähigleit und Lenkbarkeit beſtanden hat, ſo iſt er durch die Fahrt Manzell⸗Baſel⸗Straßburg⸗Mainz⸗Stuttgart völlig ausgelöſcht worden. Der Motordefeßkt aber, der der Fahrt das Ziel geſetzt hat, erfordert eine Aufklärung. Wir wiſſen von kun⸗ diger Seite, daß der Motor in der Untertürkheimer Fabrik 48 Stunden unter der Bremſe gelaufen iſt, ohne im geringſten heiß zu werden. Auch pflegt Graf Zeppelin vor jedem Auffpdeg die Motoren 24 Stunden frei laufen zu laſſen. Trotzdem iſt dieſer ge⸗ ringfügige Mangel, dem doch leicht abzuhelfen war, verhängnisvoll geworden. Auch das andere große Problem, das Lamd umgspro⸗ blem iſt gelöſt worden, einwandfreier als es die Anhänger der anderen Syſteme wohl erwartet haben. Mühelos und ohne den Bal⸗ kontörper im geringſten zu berletzen, iſt Graf Zeppelin auf freiem Felde niedergegangen. Eine kleine Ueberraſchung hat der übergroße Gasberbrauch bereitet; allgemein war die Meinung, daß der Auftriebsverluſt durch Diffufion oder Schlechtwerden des Gaſes gar nichts zu bedeuben habe, weil er durch die gleichzertige Verminderung des Benzinbeſtandes mehr als ausgeglichen werde. Dieſe Anſicht hat aber durch den geſtrigen Abſtieg zum Rhein, der durch den ſtarken Gasverluſt in der Sonne wenigſtens mitveranlaßt war, einen Stoß erhalten. Bei großen Fahrten ſcheint der Verluft von Gas größer zu werden, als es der Benzinverbrauch zuläßt. Ueber dieſe Fragen wird man ſich in den Fachkreiſen unterhalten müſſen. 25 Zeppelin und das Reictt. Berlin, 5. Aug. Der Staatsſekretär des Innern, v. Bethmann⸗Hollweg, hat im Einvernehmen mit allen beteiligten Reſſortchefs den Betrag von 500 000 Mark, der im Reichshaushaltsetat für 1908 als Entſchädigung Zeppelins für ſein langjähriges, opferreiches und ſchöpfe⸗ riſches Wirken im Bau lenkbarer Luftſchiffe vorgeſehen iſt, an Zeppelin zur Auszahlung gelangen laſſen. * Berlin, 5. Aug. Im Auftrage des Staatsſekretärs des Innern begibt ſich Geheimrat Lewald heute abend nach Friedrichshafen zum Grafen Zeppelin. Die Teilnahme der Nation. oc. Karlsruhe, 5. Aug. Staatsminiſter Frhr. v. Duſch richtete der„Karlsr. Ztg.“ zufolge an den Grafen Zeppelin folgendes Telegramm:„An Exz. Graf Zeppelin, Ech⸗ terdingen. Tief erſchüttert ſpreche ich Ew. Exz. namens der Gr. Regierung und im Sinne der vielen Tauſende von Bade⸗ nern, die geſtern in heller Begeiſterung dem ſtolzen Fluge Ihres Luftſchiffes und dem genialen Erbauer zujubelten, an dem VVbbbbbbbVbwbwbGTGTbTGTFTGVbTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTPVTCVTVVVVUVUTUTUVTUTTwT!!!!!TçT1çTTç11T—ç1w———————+X— Verluſt desſelben die aufrichtigſte Teilnahme aus. Möge daz Luftſchiff unter tatkräftiger Mitwirkung der Nation wie ein Phönix aus der Aſche neu erſtehen und Ihr Lebenswerk durch vollen Erfolg ſeine Krönung finden. Duſch.“ * Friedrichshafen, 5. Aug. Das Königs⸗ paar hat der Gräfin Zeppelin ſein tiefes Bedauern aus⸗ gedrückt. Am ganzen See herrſcht nun tiefſte Trauer und Be⸗ dauern mit dem Geſchick Zeppelins. *.⸗Gladbach, 5. Aug. Oberbürgermeiſter Piecg teilte den Stadtverordneten unter dem Ausdruck tiefſten Be⸗ dauerns das Telegramm über die Exploſion des Zeppelinſchen Luftſchiffes mit und ſprach unter allgemeinem Beifall die Hoffnung aus, daß Zeppelin neuen Mut und neue Kraft ſchöpfen werde, ſein Ziel doch zu erreichen. * Berlin, 6. Aug. Die meiſten Blätter bringen Leit⸗ artikel über den Unfall des Grafen Zeppelin, in denen ſie ihr Bedauern über das tragiſche Geſchick des genialen Erfinders ausſprechen, ihn der Teilnahme und Unterſtützung ganz Deutſchlands verſichern und der Hoffnung Ausdruck geben, daß der Graf doch noch die Dauerfahrt ausführen werde. Die Nationalſpende für den Grafen Zeppelin. nn. Heidelberg, 6. Aug. Wie wir hören, iſt bereits geſtern hier mit der Sammlung für das neue Zeppelinſche Luftſchiff begonnen worden. Es wurden bereits namhafte Be⸗ träge gezeichnet. Die Zeichnung weiterer Gaben dauert un⸗ unterbrochen fort. Straßburg, 5. Aug.(Eigener Bericht des Mannh. „Gen.⸗Anz.“) Zerſchmetternd wirkte hier die Nachricht von dem großen Unglück des Grafen Zeppelin— erſt geſtern hatten wir dem ſtolzen Schiff, das majeſtätiſch über uns hinweggeflogen war, aus freudigem Herzen zugejubelt und heute liegt es in Trümmern, beweint von ſeinem Schöpfer nicht allein— von der ganzen Nation. Kaum war die erſte Erregung gewichen, ſo er⸗ ſcholl ein Ruf durch das Herz des Reichslands, unſer altes Straß⸗ burg: Laßt uns helfen! Auf Anregung von Bürgern aller Kreiſe eröffnet die„Straßburger Poü“ eine Sammlung für eine„Na⸗ tionalſpende für den Grafen Zeppelin“, der, noch ehe ſie recht be⸗ kannt geworden war, aus allen Kreiſen aus eigenſtem Autrieb reichliche Spenden zufloſſen. Das Luftſchiff iſt zerſtört, doch ſein genialer Erbauer iſt uns erhalten geblieben. Ihm ſtrecken ſich Tauſende und Abertauſende von Händen entgegen: hier ſind wir, zur Hilfe bereit. Möchte ſich doch das ganze Deutſchland in dieſem Ruf verbinden, damit der ſchwergeprüfte Mann, geſtützt auf die Liebe und Zuverſicht ſeines Vaterlandes aufs neue den Kampf mit dem Geſchick aufnehmen kann. Seine Idee iſt ſiegreich geweſen, mag auch das Geſchick die Form zerſtört haben! Deutſche Nation, hilf einem Deiner größten Söhne!l Die„National⸗ ſpende für Zeppelin“ ſei Dir Ehrenſache. Folge dem Beiſpiel Straßburgs und beweiſe Deinen Dank durch die Tat! * Köln, 6. Aug. Die„Köln. Ztg.“ veröffentlicht einen Aufruf zu einer Ehrengabe für den Grafen Zeppelin und er⸗ öffnet die Reihe der Zeichner mit 2000 Mark. * Hamburg, 6. Aug. Die heute früh erſcheinenden Blätter bringen einen Aufruf, in dem zu einer National⸗ ſpende aufgefordert wird, um den Grafen Zeppelin in den Stand zu ſetzen, ein neues Luftſchiff zu erbauen. * Lübeck, 5. Aug. Die„Lübeckiſchen Anzeigen“ ver⸗ öffentlichen einen Aufruf an das deutſche Volk zur Gründung eines Zeppelin ⸗Luftſchiff⸗Baufonds. Der Aufruf ſagt, das deutſche Volk müſſe wie ein Mann hinter dem kühnen Erfinder ſtehen und die Mittel für den Bau eines neuen Luftſchiffes beſchaffen. Er fordert alle Blätter ohne Unterſchied zu gleichem Vorgehen auf. Bremen, 5. Aug. Hier hat ſich ſofort nach dem Bekanntwerden der Unglücksbotſchaft aus Echterdingen ein Komitee gebildet, dem eine Reihe in der Oeffentlichkeit be⸗ kannter Männer angehören. Sie fordern in einem Aufruf die Bürger Bremens auf, durch eine vaterländiſche Spende, wozu jeder Beitrag willkommen iſt, Zeppelin den Bau eines neuen Ballons zu ermöglichen. Bern, 5. Aug. Sofort nach dem Bekanntwerden des Unglückes, das den Ballon des Grafen Zeppelin betroffen hat, eröffnete die Adminiſtration der hieſigen Zeitſchrift„Sport“ 5 Subfkription für den Bau eines nsuen Luft⸗ ſchiffes. gez. Staatsminiſter von Das Unglöck Zeppelins und das Ausland. London, 6. Aug.(Von unſerm Londoner Korreſp.) Faſt alle Londoner Blätter beſprechen heute an leitender Stelle die letzten Erfolge Zeppelins und die Kataſtrophe von Echterdingen und zollen durchweg dem tragiſchen Geſchick des „Meinſt Du?“ 8 „Ja, das meine ich! Wir ſind ſehr genau unterxichtet.“ „Wir haben kein Wort zu Dir darüber verloren, und ich denke auch jetzt nicht daran, Dir Unfreundliches darüber zu ſagen, aber Du mußt doch einſehen, daß Papa auch Grenzen ziehen muß. Einmal muß Erloff doch am Ende begreifen, daß Papa gegen ihn nicht die geringſten Verpflichtungen hat« „So! Aber gegen mich doch hoffentlich?“ „Weshalb ſollen wir darüber ſtreiten, Lucy, laß die Männer das unter ſich ausmachen. Wenn Papa kein reicher Mann wäre, müßte Erloff ſich doch auch anderswie helfen.“ „Weun Dein Vater kein reicher Mann wäre, hätte ich ihn nicht geheiratet, das brauche ich Dir wohl nicht erſt näher zu be⸗ leuchten. Ich habe mich aus Familienſinn geopfert, wie das ſo in adeligen Familien Sitte iſt, und verlange dafür von dem Mann, der mich erkauft hat, ſelbſtverſtändlich Opfer für meine Familie.“ 5„Ich glaube nur, Du haſt Papas Reichtum doch etwas über⸗ ſchätzt, als Du Dich an ihn verkaufteſt, ſagte Dina mit ſchneiden⸗ der Kälte, ließ den kleinen Rudi von den Knien gleiten und er⸗ hob ſich. Ihre alte Freundſchaft für Lucy war längſt in die Brüche gegangen, aber jetzt ſtieg ein unbezähmbarer Widerwille gegen ſie in ihr auf. An ſolch ein herzloſes, nur rechnendes Geſchöpf, das ihn vielleicht belog und betrog und ſich ſchon gar nicht mehr ſcheute, die Maske vom Geſicht zu nehmen, hatte ihr armer Vater ſich verloren. Das war ſein Alter, das er noch in vollen Zügen zu genjeßen hoffte! Geben, geben, immer nur geben und nie empfangen! Das war das Los eines reichen Mannes, der nach ehrlicher Arbeit noch Paradies⸗Gelüſte gehabt hatte! Ees mußte für Herbert ein ſchwerer Schlag ſein, aber Dina füchlte ſich unfähig, jetzt vor ihren Vater zu treten und auch wieder zbu ſagen: Gib! Um alles in der Welt, ſie konnte es nicht! Wortſetzung folgt.) * *. Amerikana. (Von unſerem Newyorker Korreſpondenten.) .D. New⸗Nork, 28. Juli. In den Vereinigten Staaten und ſpeziell in den Rieſenſtädten Newhork und Chicago gibt es mehr Morde und Mordgeheimniſſe als in irgend einem anderen Teile der ziviliſierten Welt, mehr im Verhältnis zur Bepölkerungszahl oder wie immer man die Sache anſehen mag. In Newyork beläuft ſich die Zahl der Morde jährlich auf etwa 240 Fälle. Wenn ſie nur alle oder zum größten Teil wenigſtens geahndet würden, dann dürfte dieſe horrende Zahl bald abnehmen, aber nirgends ſcheint der Mörder ſicherer zu ſein als in dieſer Weltſtadkt. Im Zuſammenhang mit dieſen 240 gemeldeten Mordfällen werden nur 65 Verhaftungen vorgenommen, davon kommen nur 33 Fälle zum Prozeß und von dieſen 33 Fällen reſultieren nur 25 Schuldigſprechungen. Unter dieſen 25 Schuldigſprechungen ſind wieder nur zwei Verurtei⸗ lungen zum Tode und zwei Urteile auf lebenslängliche Haft. Demnach kommt in Newyhork in hundert Fällen nur ein Mörder auf den elektriſchen Stuhl und 99 Verbrechen bleiben ohne dieſe Sühne, die das Staatsgeſe) vorſieht. Nehmen wir nach den Angaben der Statiſtik Paris zur Baſis und ſagen, daß in dieſer Stadt nur ein Mordgeheimnis ungelöſt und ungeſühnt bleibt, ſo kommen auf London drei ungelöſte Fälle und auf Newyork— achtunddreißig. Hier ſei ein Beiſpiel angeführt, das zum Beweiſe dieſer un⸗ geheuerlichen Behauptung dient. Der ſtädtiſche Beamte in New⸗ hork, der über die Natur der Todesurſache die erſte Entſcheidung zu treffen hat, iſt der Coroner. Er hat ſeinen Stab von Aerzten und von Geheimpoliziſten. Er erkennt auf Mord, Selbſtmord oder natürlichen Tod. Er kann die Bürger als Geſchworene einberufen, und iſt der Fall ſo weit geklärt, daß jemand als der Tat verdächtig verhaftet worden iſt, dieſen das gefundene Ma⸗ terial vorlegen, damit ſie die Anklage gegen die verdächtige Per⸗ ſon erheben und ſpezifizleren können. Ein Experte der Krimino⸗ logie, der in den Dienſten der großen Zeitung„The Newyork World“ ſteht, beſuchte dieſer Tage einen Coronerarzt, der ihm nicht weniger als vierzig Couverts zeigte, von denen jedes eine Kugel enthielt, die aus der Leiche von vierzig Ermordeten ge⸗ nommen worden waren. Dieſe Kugeln hätte er alle dem Skaats⸗ anwalt überweiſen müſſen, wenn dieſe vierzig Fälle zum Prozeß gekommen wären. Blieben ſie in ſeiner Hand, ſo ſind ſie nur ein Erinnerungszeichen an vierzig Morde, die ungeſühnt geblieben ſind. Selbſtverſtändlich iſt die Kugel in Newyork nicht das einzige Mordinſtrument. Italienen gebrauchen ihre Stilettos, die Griechen ihr Gift, die Räuber den ſchweren Totſchläger, unter dem das Opfer lautlos niederſinkt, und jede Nation des Erdkreiſes, die ihre Einwanderer und ihren Abſchaum nach der Weltſtadt ſchickt; importiert mit dieſen auch die ihr eigene Art des Mordes. Vor dieſen vierzig Kugeln im Bureau des Coroners muß man in der Tat geſtehen, daß das Newyork des zwanzigſten Jahrhunderts nicht hinter den Zeiten der Renaiſſance zurückſteht, in denen Frankreich und Italien den Mord zu einer feinen Kunſtferligkeit ausgebildet hatten. Ganz gewiß werden auch hier viele Todes⸗ fälle, die vor der Wahrheit Morde ſind, als natürlich regiſtriert. Das Gift hat feine Wege. Die ſtädtiſche Polizei ſelbſt geſteht, daß in Newpork eine dingbare Mörderzunft beſteht. Für fünf oder zehn Dollars kann einer durch ſie ſeinen Feind ermorden laſſen. Einige dieſer profeſſionellen Mordbanden haben ihre Namen, bei denen ſie jeder nennt. Jahr für Jahr deuten die Spuren von Verbrechen auf ſich hin, aber die Jahre vergehen, die Verbrechen erneuern ſich und die Bande bleibt. In manchen Fällen gelingt es auch der Polizei, eine Mordnachricht ſyſtematiſch zu unterdrücken und ſie tut dies um ſo lieber, als ſie nicht das Odium der Unfähigkeit auf ſich ſitzen laſſen mag. So lieſt man oft den trockenen Po⸗ lizeibericht in der Zeitung, daß der und der tot in irgend einer Ecke aufgefunden worden iſt. Er habe in einem Falle einen Mannheim, 6. Anguſt. Seneral⸗kAnzeiger.(Mittagblatt.) 3. Seite“ Grafen ihre Teilnahme. Sie beklagen, daß ihm dies grauſame Geſchick gerade in dem Augenblick, wo er ſich am on Ziel ſeiner Hoffnung wähnte, ei chreckli B wähnte, eine ſolche ſchreckliche Ent⸗ 5 Die engliſche Preſſe ſpricht aber dis Erwartung aus, daß 0 Zeppelin trotzdem ſeine Verſuche fortſetzen werde und bezeichnet es als dankenswert, daß die Reichsregierung ſich cg ſofort bereit zeigte, hierfür weitere Mittel zu bewilligen. Graf ze⸗ Zeppelin ſei der Mann, der bisher in der Luftſchiffahrt die 0 größten Erfolge erzielt habe und von dem man auch das meiſte 1 erwarten dürfte. Nur Daily Graphik bemerkt jedoch noch, trotz dieſer Erfolge habe ſich gezeigt, daß das Geheimnis der 155 Luftſchiffahrt nicht mittels Ballons zu löſen ſei, um einen ihr Apparat zu erhalten, der allen Anforderungen völlig entſpreche. 8 85 1·8 7 W Polſſtische Uebersſcht. 255 Maunheim, 6. Auguſt 1908. Eine Wahllektion. 5 N Germania“ beſprach vor einigen Wochen das 5 günſtige Ergebnis der Tätigkeit der Anſiedlungskommiſſion 5 im Monat Mai, wonach in dem einen Monat allein 300 Kauf⸗ und Pachtverträge mit Anſiedlern abgeſchloſſen worden ſeien. Sie ſchloß ihren Artikel mit dem halb höhniſchen, halb weh⸗ leidigen Satze:„Daß alle Anfiedler, wie ja ſchon ihre Urſprungsorte beweiſen, evangeliſch ſind, verſteht ſich am Rande. Wie ſollte das unter den heutigen Verhältniſſen auch anders ſein?“— Ja gewiß— die„Germania“ hat ganz recht, aber wie ſollte es denn auch anders ſein, wenn das Zentrum mit den Polen das ſchmachvollſte Kompromiß ab⸗ ſchließt, durch das es Deutſche zu zwingen ſucht gegen ihre Volksgenoſſen den Polen die Stimme zu geben? Zum Glück folgte nicht der größte Teil der oſtmärkiſchen deutſchen Katho⸗ liken blindlings der Zentrumswahlparole wie in Oberſchleſien, immerhin wurde durch das Kompromiß die Einigkeit der Deutſchen geſtört. Wie wir aus guter Quelle erfahren, ent⸗ hielten ſich viele deutſch⸗katholiſche Anſiedler der Abſtimmung und verhalfen ſomit mehreren polniſchen Wahlmännern zum Siege, während einige Anſiedler gar den Kompromiß⸗Kandi⸗ daten ihre Stimme gaben. Bei ſolchen Zuſtänden wäre es unſeres Erachtens von der Anſiedlungskommiſſion nicht zu verantworten, noch weiterhin katholiſche deutſche Anſiedler in die Oſtmark zu ſenden, die unter großen Mühen und Opfern zur Stärkung des Deutſch⸗ tums angeſiedelt dann den Polen in die Hände arbeiten. Wir hoffen ſehr, daß die Regierung dieſe„Wahllektion“ für die Folge beachten wird. 8 5 Deutsches Reich. —(Im Prozeß Peters⸗Bennigſen) hat das Oberlandesgericht Köln unter dem Vorſitz des Senatspräſi⸗ denten b. Lüttgen die Reviſion des Privatklägers Dr. Peters Jahres verworfen. Danach iſt das Verfahren gegen Guſtav Brüggmann wegen nicht rechtzeitiger Stellung des Straf⸗ antrages eingeſtellt. Das Strafverfahren gegen Rudolf v. Bennigſen wegen eingetretener Verjährung der Strafverfol⸗ gung(§ 22 des Strafgeſetzes) für unzuläſſig erklärt worden. Der Privatkläger Dr. Peters hat die geſamten Koſten des Prozeßverfahrens und die notwendigen Ausgaben zu tragen. —(Studentiſcher Einführungskurs.) Aus München wird uns geſchrieben: Wie bereits mitgeteilt, veranſtaltet der„Nationalverein für das liberale Deutſch⸗ land“ in Frankfurt a. M. in der Woche vom 18. bis 24. Okto⸗ ber einen ſtudentiſchen Einführungskurs in das Verſtändnis des öffentlichen Lebens. Als Kursleiter haben bisher ihre Mitwirkung zugeſagt: Frau Dr. Altmann⸗Gottheiner⸗Frank⸗ furt, Prof. Arndt⸗Frankfurt, Dr. Blauſtein⸗Mannheim, Dr. Cahn⸗Frankfurt, Pfarrer Korell⸗Königsſtädten, von, Laſaulx⸗Frankfurt, Dr. Ohr⸗München, Prof. Stein⸗Frankfurt, Privatdozent Dr. Vogt⸗Gießen. Der Kurs findet in den Räumen des ſteinernen Hauſes, Braubachſtraße, ſtatt und ſoll in ſeiner Geſamtheit einen objektiven, von Parteipolitik im engeren Sinne abſehenden Einblick in die Kämpfe des öffent⸗ lichen Lebens gewähren. Die Teilnehmerſchaft ſoll, einer Anregung des liberalen Kongreſſes entſprechend, nicht ſtreng auf Studenten beſchränkt werden; vielmehr ſoll der Kurs für jedermann offen ſtehen, der ſich an dieſem akademiſchen Kurs zu beteiligen wünſcht. Der Kursbeitrag beträgt M. 15. Man wendet ſich an das Generalſekretariat des„Nationalvereins für das liberale Deutſchland“, München, Finkenſtraße 3. p ͤ————.᷑ ᷑ ᷑ ß̃̃ſ———————⅛— ͤTʃ————.—.—.;.—..̃̃ ̃ͤ ͤK(——— fatalen Schädelbruch erlitten. Ja, er iſt gefallen, aber der Schädel iſt ihm eingeſchlagen worden. Der Mann iſt unbedeutend, es kräht kein Hahn nach ihm. Erſt kürzlich wurde die Leiche einer wohlgekleideten Frau aus dem Eaſt River gezogen. Was zur Identifizierung führen konnte, war fein ausgemerzt worden. Der Körper zeigte Spuren von Gewalttätigkeit. Höchſtens zwei Zei⸗ tungen berichteten den Fall als ein Mordgeheimnis und das nur in einer Ausgabe und in ganz kurzen Worten. Du lieber Gott, was ſoll man ſich denn lange mit einem ſo„billigen“ Falle ab⸗ geben und ſich darüber aufregen! Die nächſte der ſieben oder acht Ausgaben braucht den Platz für eine viel pikantere Sache, für einen Eheſkandal, die übernächſte muß ihn für ein intereſſantes Sportergebnis haben— da iſt der Mord ſchon wieder vergeſſen und die Polizei bringt ihn ganz gewiß nicht wieder in Anregung, wenn ſie nicht gerade muß. Nachläſſigkeit und ſelbſt Polinik müſſen da viel erklären, vor allem aber auch die durchaus bor⸗ nierte Rekrutierung der Newyorker Polizei. Kutſcher und Fracht⸗ verlader ſind morgen dicke Poliziſten, vielleicht ſo gutwillig wie nur irgendwo in der Welt Poliziſten gutwillig ſind: nur fehlt ihnen der Drill und die Erziehung, die ſie erſt zu ihrem Amte tauglich machen würde. 5 Trotz alledem läßt es ſich der Newyorker nicht nehmen, daß ſeine 10 000 Blauröcke, die„allerfeinſten“ ſind, das ſtolzeſte groß⸗ Wenn ihre Tüchtigkeit artigſte Polizeikorps der ganzen Welt. Po⸗ den Geldern entſprechen würde, die die Stadt jährlich für ſie iner auswirft, dann hätte das wohl ſeine Richtigkeit. Denn nirgends in der Welt iſt die Polizei ein ſo teuerer Artikel im ſtädtiſchen Haushalt wie gerade in Newyork, in dem der Mörder und Ver⸗ gegen die Entſcheidung der Strafkammer vom 26. Mai dieſes Klengen paſſieren, das vor ca. 15 Jahren völlig abgebrannt iſt. Hinter den letzten Häuſern wird am Horizont ſchon der Feuer⸗ Brandgeruch macht ſich ſchon bemerkbar. Brandkataſtrophe in Donaueſchingen. 130 Gebände zerſtört. (Privattelegramm unſeres Karlsruher Bureaus.] * Donaueſchingen, 2,30 Uhr, nachmittags. Donaueſchingen ſteht in Flammen! Dieſe Schreckensnachricht durcheilte geſtern Nachmittag kurz nach 5 Uhr die badiſche Reſidenz, als dieſe noch unter dem friſchen Eindruck der Unglücksnachricht des tragiſchen Geſchicks des Zeppelinſchen Luftſchiffes ſtand. Die Karlsruher Bevölkerung, tief ergriffen von dem Unglück, das den Eroberer der Lüfte betroffen hat, bringt noch größeren Anteil den Nachrichten entgegen, die aus Donaueſchingen, einer der ſchönſten Städte unſeres badiſchen Schwarzwaldes eintreffen, und die das furchtbare Unglück, das über dieſe Stadt hereingebrochen iſt, von Meldung zu Meldung furchtbarer erſcheinen laſſen. Zunächſt hieß es, daß 25 Wohn⸗ häuſer abgebrannt ſeien. Eine Stunde ſpäter kommt bereits die Nachricht, daß der 3. Teil dder Stadt ein Raub der Flammen geworden iſt. Auch Menſchenleben ſind zu be⸗ klagen. Niemand will recht an ſolch furchtbares Unglück glauben. Ueberall hält man ſolches für übertrieben. Sollte wirklich der 5. Auguſt ein dies ater für Süddeutſchland werden! Sollte die verderbliche Duplizität der Ereigniſſe für uns wieder in furcht⸗ barſter Geſtalt in Erſcheinung treten? In das aufrichtige und tiefe Mitgefühl mit dem ſchwer⸗ betroffenen Grafen Zeppelin und den noch ſchwerer heimgeſuchten Bewohnern der Amtsſtadt an der Donauquelle miſcht ſich ſtarker Zweifel alsVater einer leider bitter getäuſchtenHoffnung, daß das Brandunglück kleiner ſein möge, als es gemeldet wird. Auch wir haben zunächſt dieſe Schilderung für übertrieben gehalten, aber die Erkundigungen, welche wir ſofort telegraphiſch eingezogen haben, ließen keinen Zweifel daß Donaueſchingen durch eine furchtbare Brandkataſtrophe heimgeſucht worden iſt. Die Ge⸗ neraldirektion der Staatseiſenbahnen beorderte ſchon in der 6. Stunde Eiſenbahnarbeiter in großer Zahl nach Donaueſchingen, wo die Häuſer der Eiſenbahnarbeiter zum großen Teile in Flammen ſtanden. In der Budgetkommiſſion der II. Kammer machte Miniſter Freiherr von Duſch ſichtlich erregt die Mit⸗ teilung, daß ihm die Nachricht zuging, daß auch das Amts.⸗ gericht in Flammen ſteht. Vorausſichtlich wird der Staats⸗ miniſter im Luafe des heutigen Tages dorthin kommen. Der miniſter des Innern, Freiherr von Bodman trifft mit dem erſten Zuge um 7 Uhr dort ein. Als ich geſtern Abend auf dem Karlsruher Bahnhof eintraf, um mit dem Zug 7,49 Uhr fortzufahren, traf ich mit mehreren Abgeordneten zuſammen, von denen die Abgg. Oberamtsrichter Wittemann und Poſtinſpektor Schmunck gleichfalls nach Donaueſchingen fuhren. Wittemann war in ganz ver⸗ zweifelter Stimmung, da er in Ungewißheit über das Geſchick von Frau und Kindern ſchwebte. Sein Wohnhaus ſei abge⸗ brannt, ſoweit lautete die kurze Nachricht. Die Meldungen von Menſchenleben, die zu beklagen ſeien, ſteigerte ſeine Ver⸗ zweiflung. Erſt in Villingen erhielt er die Kunde, daß ſeine Fa⸗ milie gerettet ſei. Bis dahin hatte er von Station zu Station umſonſt auf Nachricht gehofft. Auf dem Karlsruher Bahnhof waren die widerſprechendſten Nachrichten verbreitet. Die Zahl der abgebrannten Häuſer wurde mit nicht über 50 angegeben, dagegen ſeien mehrere Menſchen in den Flammen umgekommen. die Zahl der abgebrannten Häuſer auf über 80 angegeben. Unglück gräßlich iſt. In der Nähe des Bahnhofes ſei ein Durch⸗ einander von hülferufenden und flüchtenden Menſchen. Der Um⸗ fang des Feuers ſei nicht zu ermeſſen, da die Stadt ganz in Rauch und Flammen gehüllt ſei. In Hauſach, wo der Zug 20 Minuten hält, ſprach ich bon dem aus Donaueſchingen kommenden Per⸗ ſonenzuge, der mit einiger Verſpätung eintraf, einen mitreiſen⸗ den Augenzeugen. Er erzählte: Ich hatte in der Zeit nach 2 Uhr geſtern Nachmittag auf dem Viehmarkte zu tun, als ich plötzlich nach%3 Uhr in einem Hauſe am alten Viehmarkt Feuer aus⸗ brechen ſah. Mit einigen Eimern Waſſer hätte die Löſchung leicht bewerkſtelligt werden können, aber der Waſſermangel war ſehr groß. Das Feuer fand reichliche Nahrung und der Sturm, der mit furchtbarer Gewalt einſetzte, trieb die Flammen in nordweſtlicher Richtung auf die Häuſer der Käferſtraße. Im Nu ſtand die ganze Straße in Flammen, gegen 20 Häuſer, die mit Schindeln gedeckt ſind. Die Bewohner konnten nur mit Not ihr nacktes Leben retten. Von der Käferſtraße griff das Feuer weiter um ſich. Die Sparkaſſe brannte, auch das Gefängnis wurde bereits bedroht. Das Feuer verbreitete ſich weiter auf die Häuſer der anliegenden Straßen und des Rat⸗ hausplatzes. Das Rathaus, das Amtsgericht und das Finanzami wurden von den Flammen ergriffen und weiter drang das Feuer nach Norden und zu beiden Seiten des Platzes, wo es an den mit Schindeln gedeckten Häuſern und den Erntevorräten ſtets neue Nahrung fand. Es war nicht abzuſehen, wie weit das Feuer noch um ſich greifen würde. Die Gegend nach dem Schloß zu war nicht gefährdet. Die Feuerwehren von allen Ortſchaften der Umgebung waren herbeigeeilt; von Villingen und Triberg wur⸗ den Löſchmannſchaften mit Güterzügen heranbefördert. Die Löſcharbetten wurden durch den Waſſermangel, durch Rauch und Qualm ſehr behindert, da nicht rechtzeitig feſtzuſtellen var, welche Häuſer brannten oder nicht. Menſchenleben ſeien bisher nicht zu beklagen geweſen. Nur die alte Mutter des Wirtes Kutteruf am alten Viehmarkt, wo das Jeuer ausbrach, wird vermißt. Die Zahl der abgebrannten Häuſer betrage 100. In Hauſach wurde mir auch verſichert, daß Menſchenleben nicht zu beklagen ſeien. Es ſeien nur 90 Häuſer abgebraunt. Kurz nach ½2 Uhr traf der Zug in Villingen ein. Von da fahre ich in einem gemieteten Wagen nach Donaueſchingen. Eben trifft ein Zug der Villinger Feuerwehr von dort ein. Die Triberger Feuerwehr hatte in Donaueſchingen die Nachtwache. Die Zahl der abgebrannten Häuſer ſoll 120 betragen. Der Brand ſei jetzt jedoch bereits als lokaliſiert zu betrachten. Ueber Verluſt von Menſchenleben ſei nicht zu klagen, dagegen ſeien 13 Perſonen verletzt worden. Wie verlautet, ſoll in Villingen Konſtanzer Militär eingetroffen ſein. Mit den Abgeordneten Weittemann und Schmunck be⸗ ging ich die Wagenfahrt in die kühle regneriſche Nacht, die lang⸗ ſam vor ſich geht, da die Straße ſchlecht iſt und oft anſteigt. Bereits ſind wir über eine Stunde gefahren, als wir das Dorf ſchein des brennenden Donaueſchingens ſichtbar. Auch der Nachdem die Höhe von Grüningen paſſiert iſt, überſchauen wir von der Höhe das brennende Donaueſchingen. Ein ſchau⸗ riger Anblick! Aus dem Dunkel der Nacht ragen hell be⸗ Es iſt 9 Uhr, als der Zug in Offenßurg einlief. Hier wird Reiſende, die von Konſtanz gekommen ſind, verſichern, daß das neugebaute noch hoch empor und von Zeit zu Zeit ſprühen gewaltige Feuer⸗ garben empor. Dicke Rauchwolken dringen einem ins Geſicht und machen die Einfahrt nach Donaueſchingen faſt unerträglich. Kurz nach 2 Uhr laſſen wir am Eingang von Donaueſchingen unſeren Wagen halten, um zu Fuß durch die brennende Stadt zu wandern. Ein erſchütternder Anblick! Nur am Ein⸗ gang der Villinger Straße ſind einige ſtehengebliebene Häuſer dann ein einziger rauchender, qualmender, feuerſprühende Trümmerhaufen. Die Drähte der elektriſchen Lichtleitung liegen am Boden. Ganz Donaueſchingen iſt ohne Licht. Nur mühſam geht es fort, denn der Weg iſt behindert durch glühende Balken, herumliegende Reſte von Mobiliar u. ſ. w. eine einzige Ruine bis zum Bahnhof, wo ich augenblicklich dieſe Zeilen ſchreibe. Donaueſchingen, 6. Aug. 5 Uhr 30 Min. früß (Privattelegramm unſeres Karlsruher Bureaus), Um 3 Uh. gann unter der Führung des Bahnhofswirts eine W̃ derung durch die brennende Stadt und zwar in Richtung, welche die Flammen eingeſchlagen haben. In d Warteſälen des Bahnhofs liegen noch Bänke, Stühle und auf dem Erdboden Männer, Frauen und Kinder, die durch den Brand obdachlos und aller Habe beraubt worden ſind. Eine Frau hü gerade ihr Kind in Tücher, als wir dieſe Städte des Elends betreten. Die Unglücklichen kümmern ſich nicht weiter um u Erſcheinen. Wir nehmen die Wanderung zum alten Viehm auf. Die Waſſerſtraße gleicht ausgebrannten Ruinen. Gegen⸗ über liegt die Feſthalle glücklicherweiſe von den Flammen völlig unverſehrt. Am alten Viehmakrt iſt das Feuer ausgebrochen. Es ſcheint nicht feſtzußehen, in welchem Hauſe. Während die einen behaupten, in eirer Schreinerei, ſagen andere, das ſei in der Wirtſchaft von Kuttruf ausgebrochen. anderer hingegen erklärt, daß nach ſeiner Kennknis das F in dem Hauſe von Strohmeyer in einem Schopf ausg brochen iſt. So gehen auch über die Urſache des Feuer die Meinungen auseinander. Die eine Lesart beſagt, daß das Feuer durch Kurzſchluß entſtanden ſel. Eine andere meint, daß nur infolge von Unvorſichtigkeit mit Feuer der Brand zum Aus⸗ bruch gekommen ſei. Das Feuer nahm dann von dem Brand⸗ herde die Richtung von Südweſt nach Nordoſt, wo noch zum großen Teil Schindeldächer waren. Auch die Häuſer der Waſſe ſtraße ſtehen in Flanmen. Geſpenſtig ragen die Schornfkeine in die Luft. Meiſtens ſieht man nur halbe Giebelmauern, wä rend die Umfaſſungsmanern der Häuſer ſtehen. In der Ka ſtraße ſind ſfämtliche Häuſer eingeäſchert. Donaueſchingen, 6. Aug. Vormittags 7 Uhr.[Priv⸗e Telgramm unſeres Karlsruher Bureaus.) Nach üngefährer Schätzung ſind 130 Häuſer und eine große Anzahl von Scheunen abgebrannt. 1500 Menſchen ſind ob⸗ dachlos. Die Obdachloſen kampieen auf dem Bahnhof und in Räumlichkeiten, die vom Fürſten zu Fürſtenberg zur Ver⸗ fügung geſtellt worden ſind und in Privatwohnungen. Die Stadt iſt ohne Licht und Waſſer. Am Brandplatz ſind im Laufe des geſtrigen Nachmittags aus dem ganzen Bezirk Donaueſchingen bis über 30 Feuerwehren eingetroffen, außerdem eine große An⸗ zahl von Wehren anderer Bezirke, ſodaß gegen 50 Feuerwehren verſammelt waren. Geſtern Abend 9 Uhr traf von Konſtanz die 1. Kompagnie des Inf.⸗Regts. Nr. 114 zu Abſperrungsdienſten hier ein. Heute morgen treffen Pioniere von Kehl ein, um di Aufräumungsarbeiten vorzunehmen. rſt von Fürſtenber mittag 7 Uhr, begleiket vom ſtellvertretenden Lan von Karlsruhe in Donaueſchingen eingetroffen. Donaueſchingen, 6. Aug. 8,30 vormittag telegramm unſeres Karlsruher Bureaus.)] Der Redakteur „Donaueſchinger Boten“ gibt mir folgende Darſtellung des ge⸗ ſtrigen Brandunglücks: ½3 Uhr geſtern nachmittags wurde Feu⸗ ſignaliſert von der jetzt zuſammengeſchmolzenen Glocke d at⸗ hauſes. Im Schopf der Witwe Engeſſer in der Käfe⸗ war das Feuer ausgebrochen. Das Feuer dürfte durch len der Kinder mit Zündhölzer entſtanden ſe 5 Minuten war bereits das Haus ein völliges Flat meer. Die Feuerwehr konnte ſich noch nicht ganz aufſte ſchon die fünf Häuſer fernſtehende„Traube“ plötzlich anfing brennen, offenbar durch Flugfeuer von Schindeln mit welchen das Engeſſerſche Haus bedeckt war. Der Rauch des Feuers war ſo dicht, daß man nichts erkennen konnte. Kurze Zeit ſpäter wur ebenfalls durch Flugfeuer, das gleichfalls mit Schindeln bed Schellinger'ſche Haus in der Karlſtraße entzündet. Man hatt alſo von 3 Uhr an 2 Brandherde; ein großer Brand in der Käferſtraße und einen kleineren beim Schelling'ſchen Hauſe der Karlſtraße. Der Brand am Schelling'ſchen Hauſe zog not in Mitleidenſchaft das Wohnhaus von Metzger Widmann, Haus des Hutmachers Schleple und des Hafners Ha der Schopf vom Metzger Widmann blieb erhalten. Ausdehnung dieſes Brandherdes konnte verhindert ders dagegen bei dem großen Brandherde in der Käferſtraße war in kurzer Zeit ein Flammen m Das Feuer ergriff auch das Amtsgefängnis, deſſen Inſaſſen no rechtzeitig befreit und in das Höfinger Spital überfi konnten. Das freiliegende Rathaus wurde Weiſe ebenfalls vom Feuer ergriffen. Gegen 5 Uhr reits deſſen Dachſtuhl lichterloh. Der Turm Glocken ſtürzte gegen J6 Uhr unter furchtbarem Kra zuſammen. Von den Akten ſcheinen wenig gerettet zu ſein. Priiatwohnung des Abgeordneten Witte im Amtsgerichtsgebärde brannte gänzlich au wonn war im Landtage ſeine Frau befand ſich be gerxeltern in Freiburg während das Dienſtmädche den Kindern ausgegangen war. Gerettet werden Wohnung Wittemanns mit Ausnahme von 200 der Käferſtraße griff das Feuer durch die Seitenſtra auf die Bierſtraße, die gänzlich ausbrannte. Seitwärt Jeuer bis zur Waſſerſtraße, wo auch die Rieggerſch fobrik abbrannte. Die gegenüberliegende Jeſthalle licherweiſe verſchont. Von der Bierſtraße ſchlugen ſogar in die Eiſenſtraße, wo zwei kleine Häuſer niederbrannken. Ein Rieſenbrand erhob ſich, als die Flamnien von der Bie ſtraße in die Karlſtratze einſchlugen. Es brannte ſofort das alte Gaſthaus„zu Linde“ und die übrigen Häuſer der Straße bis hir auf zur Kronenſtraße. Unter dieſen Häuſern brannke auch d Finenzamt weg. Vor der Käferſtrage drang das Feuer auch in den oberen Mühlentraben ehenſo in die nächſtliegenden Teile der Villingerſtraße. Ein Dri der ganzen Stadt iſt durch das Feuer zerſtört. 49 Hänſer ſind voll⸗ ſtändig eingeäſchert. Man ſagt, es ſei die Zuiehrige Wiewe Kut⸗ teruf verbrannt: auch iſt ein Kind in den Flammen umgekam meg, Außerordentlich viel Vieh kam durch das Feuer ums Lez die Leute in ihrer Kopfloſigkeit das Vieh ſtalt in di Stadt in die obere Stadt trieben. Einen grozen Mißſt; brecher ſein ſicherſtes Feld findet. Die herrliche grandioſe Welt⸗ ſtadt iſt ſein Paradies. 5 leuchtet die Ruinen der abgebrannten Stadt; die Flammen lohen — deuteten die vielen mit Schindeln gedeckten Däufer, die 4. Seit. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) der Austrocknung wie Stroh entflammten. Anſaugs machte ſich zuch der große Waſſermangel vesderblich geltens, Donaueſchlugen, 6. Agg..45.(Privattelegramm des Mannh. Gen.⸗Anz.] Der Schaden infelge des Vrand⸗ unglücks beträgt nach vorläufiger Schätzung—10 Millionen Mark. Der Schaden am Rathausplatz allein wird auf ½ Mill. beechnet. So wird das Amtsgerichtsgebäude auf 150 000 Mk. zngeſchlagen, während das Finanzgebäude vor wenigen Jahren kit 80 00. M. errichte! wurde und das Amtsgefängnis ſich auf 30000 M. ſtellte. Nus Stadt und Land. * Mauuheim, 6. Auguſt 1908. Deutſchland und Zeppelin. Die Hilfsaktion in Mannheim. 5 So unvergleichlich die Begeiſterung war, als das Zeppelinſche Luftſchiff majeſtätiſch über unſere Stadt zog, ſo tief war die Nieder⸗ geſchlagenheit, ſo aufrichtig die Trauer, die ſich unſerer Einwohner⸗ ſchaft bemächtigte, als die tieftraurige Kunde aus Echterdingen ein⸗ Ref, daß die Triumphfahrt des genjalen Aeronauten mit der völligen Vernichtung des Luftſchiffes durch Naturgewalten geendet habe. Selten hat wohl ein Ereignis eine tiefere, eine allgemeinere Trauer hervorgerufen. Alle Schichten der Bevölkerung beſeelte in⸗ miges Mitgefühl, zugleich aber auch der eine Gedanke: das ge⸗ ſante deutſche Volk muß durch eine Hilfsaktion großen Stils die Mittel zur Erbauung eines neuen Luftſchiffes auf⸗ de b Nicht nur die Erwachſenen, die Angehörigen aller Berufs⸗ ſtände beherrſchte dieſer Gedanke, ſondern auch die Jugend, die 1 datzut berufen iſt, die Früchte der genialen Erfindung des ſchwä⸗ böſchen Grafen zu ernten. Wird uns doch erzahlt, daß ein kleiner Kmirps von fünf Jahren, als ihm das Mütterlein tief erſchüttert erzählte, daß das Luftſchiff, das er ja mit eigenen Augen ſehen durfte, verbrannt ſei, in Tränen ausbrach und ſich ſofort bereit er⸗ klärte, den Inhalt ſeiner Sparbüchſe beizuſteuern. Wir haben ein⸗ ſache Leute im Arbeitsrock geſehen, denen das Waſſer in die Augen trat, als ſie von den Telegrammtafeln der Zeitungen die erſten Eingelheiten über das tragiſche Ende der genialen Schöpfung menſch⸗ lichen Geiſtes ablaſen. Hocherfreulicherweiſe hat die Zentrale Mannheim des deutſchen Luftflottenvereins ſofort nach Eintreffen der Hiobspoſt die erſten Schritte zur Einleitung einer großzügigen Hilfsaktion zur Aufbringung der Mittel für ein neues Luftſchiff getan. Wie an der Spitze unſeres Blattes bereits mitgeteilt wurde, ſund noch geſtern Abend im Bureau des Schatzmeiſters des Vereins, Herrn v. Neuenſtein, eine Ausſchußſitzung ſtatt, in welcher be⸗ ſchloſſen wurde, unverzüglich eine Sammlung einzuleiten. Der Deutſche Luftflottenverein wird die Zentrale ſein, in welcher alle Gelder zuſammenfließen. Mit freudiger Genugtuung wird die Bür⸗ gerſchaft die bereits geſtern Abend durch Extrablatt bekannt gegebene Nachricht vernommen haben, daß die Familie Lanz allein 50 000 M. gezeichnet hat. Möge dieſes glänzende Beiſpiel von Opfer⸗ willigkeit und bürgerlichem Gemeinſinn recht viel Nachahmung fin⸗ den! Wie gern und willig Jedermann bereit iſt, ſein Schferflein bei⸗ guſteuern, geht aus der Tatſache hervor, daß noch geſtern Abend in verſchiedenen hieſigen Reſtaurants, u. a im Reſtaurant Fürſtenberg, die Gäſte Sammlungen veranſtalteten, die ein ſtattliches Ergebnis Uieferten. In der hieſigen Ortsgruppe des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes, die geſtern Abend eine Sitzung abhielt, erklärten eine große Anzahl Mitglieder ſofort ihren Geitritt zum Deutſchen Luftflottenverein. Eine ebenfalls eingelei⸗ tete Sammlung ergab auch hier ein ſtattliches Sümmcchen. So laffen ſich heute ſchon die erſten Anzeichen dafür erkennen, daß unſere Stadt als Zentrale einer Vereinigung, die ſich ja die Förderung des Zeppelinſchen Lebenswerkes zur Aufgabe gemacht hat, die Hilfs⸗ aktion mit einer imponierenden Summe unterſtützen wird. Auf den Auf ruf, der in der geſtrigen Ausſchußſitzung des Deutſchen Luftflottenvereins verfaßt wurde und der von uns im Inſeratenteil veröffentlicht wird, ſei auch an dieſer Stelle aufmerk⸗ ſam gemacht. Möge er allerſeits die verdiente Beachtung finden! Die Opferwilligkeit der Bevölkerung hat ſich auch unabhängig von der eingangs erwähnten Aktion bereits betätigt. Schon geſtern abend def bei uns der erſte Beitrag eines hieſigen Bürgers, der nicht ge⸗ naunt ſein will— es waren 10 Mark— ein mit der Bitte, doch umperzüglich mit einem Aufruf zuru Einleitung einer Sammlung bauszukommen. Und heute morgen liefen weitere Gaben ein, ſodaß wir in der Lage waren, die erſte Subſkriptions⸗ iſte anzulegen. Die Namen der erſten Spender werden im Abendblatt veröffentlicht. Möge der Strom der Gaben nun un⸗ ſhaltſam fließen, damit wir in der Lage ſind, der erſten Liſte noch recht viele folgen zu Jaſſen! Die Direktion des Zirkus Sarraſanjf befindet ſich, wie wir erfahren ebenfalls unter den erſten Spendern. Direktor Stoſch⸗Sarraſani hat als Beitrag 500 Mark gezeichnet, was er anläßlich der geſtrigen Abendvorſtellung vor ausver⸗ kauftem Hauſe mit dem Bemerken bekanntgab, daß er mit dieſer Spende zugleich ſeinen Dank an die Mannheimer Bevölkerung für den ihm zuteil gewordenen regen Beſuch abſtatten wolle und er glaube, mit einer ſolchen Beſtimmung der Verwendung ſeiner Spende im Sinne des Mannheimer Publikums gehandelt zu haben. Gerade während der geſtrigen Nachmittagsvorſtellung liefen die erſten Nachrichten über den tiefbedauerlichen Abſchluß der großen Zeppelin'ſchen Fahrt ein und nahm die Direktion des Zirkus Sarraſani Veranlaſſung, die von einer hieſigen Zeitung Ausgabe gelangten Extrablätter in beiden Vorſtellungen zur Verleſung bringen zu laſſen. Das Bekanntwerden der Un⸗ glücksbotſchaft rief unter der vieltauſendköpfigen Zuſchauer⸗ menge ſichtbares Bedauern hervor. Die Eiſen⸗ und Bronzegießerei Fr. Flink hat unter ihren Angeſtellten ebenfalls ſchon eine Sammlung einge⸗ (leitet, über deren Ergebnis wir im Abendblatt Mitteilung machen Schon laufen aus den Kreiſen unſerer Leſer die erſten Auregungen ein, die auf die Arrangierung von großen Ver⸗ auſtaltungen abzielen. So ſchreibt uns u. a. ein Leſer:„Um der ganzen Bevölkerung der Stadt und Umgebung Gelegenheit zu bieten, zum Neubau eines Zeppelin-Luftſchiffes ihr Scherflein beizutragen, wäre ein großartiges Konzert, veranſtaltet vom Lehrer⸗Geſang⸗ verein Mannheim⸗Ludwigshafen und den andern Geſangvereinen in Verbindung mit Muſik Vereinen oder einer Meilitär Kapelle ein geeignetes Mittel, wozu unſer herr⸗ licher Roſengartenſaal wie geſchaffen iſt. Ich möchte den Ge⸗ danken der Erwägung maßgebender Kreiſe empfehlen. eSemeſtralprüfungen an der Handelshochſchule. Im Ver⸗ der letzten 8 Tage fanden erſtmals Semeſter⸗Ab⸗ [lußprüfungen an der Handelshochſchule ſtatt, an denen Ii Dogzenten beteiligt waren. Der Prüfung unterzogen ſich 12 Studierende, darunter 2 Damen, 15 Hoſpitanten und 1 Hoſpi⸗ tantin. Insgeſamt wurden 65 Prüfungen vorgenommen. 13mal konnte Note 1(mit Auszeichnung), 30mal Note 2 lgut) und 23mal Note 3(genügend) erteilt werden. Dieſe Semeſter⸗Abſchluß⸗ prüfungen, die mit der erſt am Schluß des Studiums an der Handelshochſchule abzulegenden kaufmänniſchen Diplom-Prüfung nicht zu verwechſeln ſind, ſollen als ſtändige Einrichtung beibe⸗ — N* Maunheim, 6. Auguſt. holten werden und auch den Hoſpftanten Gelegenheit zur Nach⸗ weiſung der durch den Unterricht erworbenen Kenntniſſe geben. * Die Station Mannheim⸗Induſtriehafen wird am 20. Aug. guch für den Eilgutverſand mit der Beſchränkung der Ab⸗ ſertigung auf die Vormittagsſtunden eröffnet. Bisher war die⸗ ſelbe nur für den Frachtſtückgut⸗ und Wagenladungsverkehr ein⸗ gerichtet. Zzwangsverſteigerungen. Das Hausgrundſtück der Architekt Friedrich Bauer Eheleute hier, Augartenſtraße, Ecke Windmüh⸗ lenſtraße, wurde dem Architekten Michael Geiſel hier um den Preis von M. 50 000 zugeſchlagen. Schätzungspreis des Grundſtücks M. 45 000.— Bei der Verſteigerung des Hausgrundſtücks der Bäcke meiſter Joſef Kratzmann Eheleute hier, Langſtraße 38, blieb Bäckermeiſter Joſef Kratzmann Ehefrau mit M. 25 000 Meiſtbietende. Außerdem ſind Hypotheken zu übernehmen in Höhe von M. 17 000. Schätzungspreis des Grundſtücks M. 40 000. Der Zuſchlag erfolgt in einer Woche. * Die ſtändige Tarifkommiſſion der deutſchen Eiſenbahnver⸗ waltungen hat in ihrer 95. Sitzung, die am 19. und 20. Juni in Baden ſtattfand, eine Reihe von Beſchlüſſen gefaßt, die auf den Perſonenverkehr Bezug haben und von denen einige ſchon auf 1. Juli d. J. in Kraft geſetzt wurden, während die übrigen voraus⸗ ſichtlich auf 1. Oktober d. J. zur Einführung gelangen. Es ſind dies folgende: 1. Zur Begegnung von Mißbräuchen wird die für Ferienkoloniſten vorgeſehene Fahrpreisermäßigung den Be⸗ gleitern nur noch dann gewährt, wenn das Fahrgeld für die letzteren von den die Ferienkolonien unterhaltenden oder unterſtützenden Vereinen oder Behörden getragen wird.(Ab 1. Juli d..) 2. Die Beſtimmungen über die Fahrpreisermäßigung zum Zwecke der Arbeitsvermittlung erhalten einen einſchränkenden Zu⸗ ſcrtz, wonach die Eiſenbahn ihre Gewährung für beſtimmte Zeiten und Stationen oder für beſtimmte Züge, namentlich für Marſſen⸗ transporte, ſog. Sachſengänger, an Sonn⸗ und Feiertagen aus⸗ ſchließen kann.(Vorausſ. ab 1. Oktober.) 3 Die nachträgliche Abfertigung unabgefertigt mitgenommener Fahrräder auf Fahr⸗ radkarte wird durch einen Zuſatz zur Zuſatzbeſtimmung 7 des § 32 der Eiſ.⸗Verk.⸗Ord. ausgeſchloſſen.(Vorausſ. ab 1. Oktober.) 4. Der 8 19 der Eiſ.⸗Verk.⸗Ord. erhielt folgende Zuſatzbeſtimmung 3: Innerhalb der Geltungsdauer der Fahrkarte ſind Antritt äſſi Die Ab⸗ Rückfahrt je einmal auf der Hinfahrt und der Rückfahrt unter⸗ brochen werden, ſoweit in den Tarifen michts anderes beſtimamt iſt. 2. Die Geltungsdauer der Fahrkarten wird durch eine Fahrtunter⸗ brechung nicht verlängert. Im ütbrigen unterliegt die Fahrtunter⸗ brechung einer zeitlichen Beſchränkung nicht. „ Vokal⸗ und Inſtrumental⸗Konzerte im Friedrichspark. Die regelmäßigen Abendkonzerte werden am kommenden Sonntag, den., und Dienstag, den 11. ds., wieder eine angenehme Be⸗ reicherung durch die Vorträge des„Deutſchen Männer⸗ Doppelquartetts“ erfahren. Das Doppelquartett, das ſich aus Mitgliedern größerer deutſcher Bühnen zuſammenſetzt, erwirbt ſich überall infolge ſeiner künſtleriſchen Vortragsweiſe die Gumft der Hörer. Das Repertoire der ſtimmlich hervorragend beanlagten 8 Herren iſt ein ebenſo reichhaltiges als vielſeitiges, ſodaß die⸗ ſelben für jeden Beſucher etwas zu bieten vermögen.— Heute Donnerstag abend gibt die Grenadierkapelle ein Konzert für Streichmuſik und für Samstag iſt ein Oberetten⸗ Abend vorgeſehen. „Die Ferienkolonien von Mannheim ſind am 1. Auguft in der Stärke von 312 Schülern an ihrem Beſtimmungsort eingetroffen. „Sie ſind auf die Orte Waldkatzenbach, Pleutersbach, Rockenau, Unterdielbach, Waldwimmersbach, Haag, Strümpfelbrunn, Ober⸗ ſchönbrunn, Heddesbach, Waldhilsbach und Kleingemürnd verkeilt G ſind ſechs Knaben⸗ und jechs Mädchenkolonien. * Kafſerparade Straßburg. An der am 29. Auguſt auf dem Polygon ſtattfindenden Parade, welche durch Kaiſer Wilhelm in Gegenwart der geladenen Monarchen abgenommen wird, nehmen folgende Regimenter teil: 1. Treffen(Fußtruppen] Die Infanterie⸗Regimenter: Nr. 97, Saarburg, Nr. 138, Dieuze, Nr. 99, Zabern und Pfalzburg, Nr. 143 Straßburg und Mutzig, Nr. 105, Straßburg und Nr. 136, Straßburg, Maſchinengewehr⸗ Abteilung Nr. 3, Straßburg, die Infanterie⸗Regimenter Nr. 126, Straßburg, Nr. 132, Straßburg, Nr. 60 Weißenburg und Nr. 137, Hagenau, Jäger⸗Bataillon Nr. 4, Bitſch, Maſchinen⸗ gewehr⸗Abteilung Nr. 2, Bitſch, Jäger⸗Bataillon Nr. 10, Bitſch, die Fußartillerie⸗Regimenter Nr. 10, Straßburg(2. Bat.) und Nr. 13, Ulm, Breiſach, Neubreiſach und Müllheim i.., die Pionier⸗Bataillone Nr. 15, und Nr. 19, Straßburg und die Korps⸗Telegraphen⸗Abteilung. 2. Treffen(Berittene Waffenj: die Ulanen⸗Regimenter Nr. 11, Saarburg und Nr. 15, Saar⸗ burg, Dragoner⸗Regiment Nr. 15, Hagenau, Huſaren⸗Reg. Nr. 9, Straßburg, die Feldartillerie⸗Regimenter Nr. 15, Straß⸗ burg u. Saarburg, Nr. 51, Straßburg Nr. 81 u. 67, Hagenau und Biſchweiler, Fußartillerie⸗Regiment Nr. 10, Straßburg(1. Bat.), Train⸗Bat. Nr. 15. Straßburg. « Eiſenbahnunfall. Amtlich wird gemeldet: Beim Manöver in Forchheim entgleiſten am 5. Aug. nachm. 12,30 Uhr die Loko⸗ motive und ein Wagen einer Rangierabteilung, wodurch beide Geleiſe vorübergehend geſperrt waren. Die durchgehenden Züge wurden über Ettlingen geleitet, der Ortsverkehr durch Um⸗ ſteigen aufrecht erhalten. Um 3,20 Uhr konnte der durchgehende Verkehr mit vorläufig einſpurigem Betrieb zwiſchen Karlsruhe Durmersheim wieder gufgenommen werden. * Unfall. Der 33 Jahre alte Ausläufer Hans F lurhy, wohn⸗ haft Q 7, 28, erlitt geſtern auf ſeiner Arbeitsſtelle, der Buch⸗ druckerei Katz einen Schädelbruch. Er wurde bewußklos mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Krankenhaus gebracht. Sei Zuſtand iſt bedenklich.[(Siehe Polizeibericht). „ Aus dem Schöffengericht. Auf der Straße vor H—29 ver⸗ prügelten der Schiffer Franz Döbler von Mainz und der Heizer Ernſt Gbel von Mainz in der Nacht zum 28. Juni den Schiffer Heinrich Kirdorf, mit dem ſie vorher in der Wirtſchaft von Dubs in Streit geraten waren. Döbler gebrauchte hierbei einen Schlagring, ſein Raufkollege einen harten Gegenſtand. Kirdorf ſoll ſie nach ihrer Angabe zu der Tat provoziert haben. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte Döbler zu 2 Monaten Gefängnis, Ebel zu 30 Mark Geldſtrafe. * Mutmaßliches Wetter am 7. und 8. Auguſt. Für Freitag und Samstag iſt größtenteils trockenes, aber vielfach bewölktes, kühleres und zu vereinelten Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. Wolizelbericht vom 6. Auguſt. Selbſtmor d. Geſtern nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr hat ſich ein lediger, 21 Jahre alter Schieferdecker von hier auf dem Speicher eines Hauſes in J 3 erhängt. Motiv der Tat iſt Lebensüberdruß wegen ſchwerer Krankheit. Unfälle. Ein 12 Jahre alter Volksſchüler von hier fuhr geſtern vormittag mit ſeinem Fahrrad auf der Eliſabethſtraße gegen das Vorderrad eines Milchwagens. der Knabe wurde um⸗ geworfen und am rechlen Oberſchenkel überfahren, wodurch er eine bedeutende Verletzung davontrug und ſofort in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. Der Verletzte ſoll des Radfahrens noch unkurdig ſein. Von einem verheirateten Faß⸗ händler von hier, der einen mit Fäſſern belodenen Handkarren ſchob, wurde geſtern achmittag auf der Jungbuſchſtraße hier ein gericht, Karl Waag, 5 Jahre alter Knabe umgefahren und an den Beinen verletzt. — Am 5. ds. Mts. nachmittags ZUhr hat die 10 Jahre alte Tochter eines in der Wingertſtraße 35 in Neckarau wohnenden Schloſſers auf dem Auffüllgelände der Lanzſchen Fabrik auf dem Lindenhof mit noch mehreren Kindern Koks geſammelt. Während des um genannte Zeit niedergegangenen Gewitterregens flüch⸗ teten die Kinder unter einen dortſelbſt aufgeſtellten Eiſenbahn⸗ wagen. Aus bis jetzt noch unbekannter Urſache ſetzte ſich der Wagen in Bewegung, wobei das Mädchen mit beiden Füßen unter ein Rad geriet. Es erlitt einen linken Unterſchenkelbruch und mehrfache, erhebliche Quetſchwunden an beiden Füßen. Um das verunglückte Kind aus ſeiner Lage befreien zu können, mußte der Eiſenbahnwagen mittelſt Winden gehoben werden. Das⸗ ſelbe wurde in das Lanzſche Krankenhaus verbracht, woſelbſt es im Laufe der Nacht ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, dazunter eine Dienſtmagd aus Ludwigshafen und eine Köchin von Speyer, beide wegen Diebſtahls, ein Tag⸗ lehner von Mainz und ein Maler von Karlsruhe, beide wegen Betrugs und eine von der Staatsanwaltſchaft Konſtanz wegen Kindsmord verfolgte Hauſiererin von Mailand. Aus dem Großherzogtum. * Rheinau, 5. Aug. In einer hieſigen Fabrik wurde Mon⸗ tag nacht, als der 28 Jahre alte verheiratete Arbeiter Hemmrich aus Ketſch an einem Säurekeſſel hantierte, plötzlich ein Hahn her⸗ ausgeſchlagen und der Unglückliche durch Salzſäure am Kopf und Körper ſchwer verbrannt. * Lauda, 5. Aug. Am Sonmtag ſpielte hier ein Lehrjunge mit ſeinen Kollegen an der belebten Bahnhofſtraße mit einem ſcharf geladenen Terzerol. Er ſchoß zum Vergnügen und ktraf aus Un⸗ achtſamkeit ein gerade vorüberlaufendes 11jähriges Mädchen durch die Naſe. Das Mädchen iſt ſchwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Heddesheim, 4. Auguſt. Die Ermte iſt ſeit voriger Woche beendet. Die Hauptfrucht hieſiger Gegend, die Gerſte, iſt nur mäßig gut gediehen und fällt beim Dreſchen weniger gut aus als in beiden vorigen Jahren. Der Tabak iſt bis jetzt gut gediehen und verſpricht reiche Ernte. Auch en Qucrlität hat er ſich bis jetzt gut entwickelt, braucht aber noch einen kräftigen Regen. Die Tabakernte wird in etwa 14 Tagen beginnen. * Pforzheim, 4. Aug. Nachdem bereits vor längerer Zeit in Mannheim, als der erſten badiſchen Stadt, die Polizei⸗ hunde zur Einführung gelangten, trat nun an zweite Stelle Pforzheim. Das Verdienſt um dieſe iſt in erſter Stelle dem hie⸗ weiſen, wie wertvoll die Hunde im Dienſte der Politzei ſind. geführt wurden zwei Airedaleterriers und eim Dobermannpinſcher, die alle Aufgaben, die an den Poligeihund geſtellt werden köunen, vorzücglich Löſten. Außerdem übergab der Verein zwei ſehr gut aus⸗ gebildete Aredaleterriers der hieſigen Poligei. * Karlsruhe, 2. Aug. Am 30. v. M. wurde einer Dame auf dem Bahnſteig 11 des hieſigen Hauptbahnhofs ein ſchwarz⸗ ſeidenes Handtäſchchen mit Bargeld und Schecks für 340 Dollar zu 10, 20 und 50 Dollar, ausgeſtellt von der Bank Bee⸗Hive in Sakramento auf den Namen Johanna Schmitt, eine goldene Damenuhr, eine gold. Gürtelſchnalle, ein Freimaurer⸗Schweſtern⸗ logeempleme(Nadel), im Geſamtwerte von etwa 1800 Mark ge⸗ ſtohlen. Konſtanz, 2. Aug. Der Direktor am hieſigen Jand⸗ dag, iſt in den Ruheſtand getreten. Waag wurde 1842 in Karlsruhe geboren, wurde 1863 Rechtspraktikant, 1865 Referendar, 1868 Amtsrichter in Raſtatt, war nachher Kreisgerichtsrat in Mannheim und Konſtanz, wo er 1879 Landgerichtsrat und 1897 Landgerichtsdirektor wurde * Freiburg, 4. Aug. Die ſtädtiſche Partei der„Bürgev⸗ vereinigung“ hielt Samstag abend eine ſtark beſuchte Ver⸗ ſammlung ab, um die vorgeſchlagenen Statuben zu beraten, die auch Genehmigung fanden. Darnach ſollen die politiſchen Par⸗ teien bei den ſtädtiſchen Wahlen jeweils bekämpft werden. Bei Aufſtellung der Kandidaten ſoll nur die Befähigung Gektung Haben, Religion, Beruf, Vermögen und Zugehörigkeit zu einer politiſchen Partei ſollen völlig außer Betracht bleiben. Vor jeder Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſoll eine Mitgliederverſammlung die Gegenſtände der Tagesordnung beraten und die Abſtimmung für die Stadträte und Stadtverordneten ihrer Partei feſtſtellen. Bis jetzt iſt übrigens die Vereinigung noch nicht im Beſitz von Stadtratsſtellen.— Der Verein für ländliche Wohlfahrtspflege hielt in voriger Woche eine außerordentliche Hauptverſammlung hier aß, die die Verſchmelzung mit dem Vadiſchen Verein für Volkskunde zum Zweck hatte. Dieſe Verſchmelzung wurde einſtimmig als wünſchenswert bezeichnet und deshalb auch die Mit⸗ teilung des um die betr. Vereinsbeſtrebungen hochverdienten Herrn Dekans Nuzinger aus Gutach freudig aufgenommen, wonach auf der Hauptverſammlung des Volkskundevereins in Triberg das gleiche Ziel angeſtrebt wurde. Damit iſt das Zuſtandekomemn des Vereins „Badiſche Heimat! geſichert. *„ Radolfzell, 5. Aug. Am Sonntag vormittag ſtürszte bei Radolfzell die alte Brücke, die über die Bahnlinie nach der Mettnau führt, plötzlich ein. Sie ſollte abgebrochen worden, um einer neuen Platz zu machen. Samstag nacht wurde ununterbrochen gearbeitet. In der Frühe erfolgte plötzlich der Einſturz. Die Uv⸗ ſache iſt noch nicht genau feſtgeſtellt. Die drei Eiſenbahngleiſe wur⸗ den durch die Trümmer der Brücke verſchüttet und erſt nach ein⸗ ſtündiger angeſtrengter Arbeit gelang es, wenigſtens ein Gleis für den Verkehr frei zu machen. Zum Glück war in dem Augenblick des Einſturzes kein Zug unterwegs, ſonſt hätte ein großes Unglück geſchehen können. Auch von den in der Nähe weilenden Arbeitern wurde niemand verletzt. — Sport. V. Baden⸗Baden, 5. Auguſt. Der geſtrige Nennungs⸗ ſchluß für 13 Rennen des bevorſtehenden großen Jubis läums-Meetings hat ein ſehr gutes Ergebnis gebracht, denn es ſind 200 Unterſchriften abgegeben worden, gegen 188 für die gleichen Rennen im letzten Jahre. Das Mehr von 12 Nennungen ergibt ſich aus einer etwas ſtärkeren Beteiligung der deutſchen und franzöſiſchen Ställe; in beiden Ländern ſind je ſechs Pferde mehr aufgeboten worden, als im vergangenen Jahre. Im einzelneg weiſen die 13 Rennen folgende Beſetzung auf: Das„Alte Schloß⸗Rennen“ 23 Pferde(12 deutſche, 10 fran⸗ zöſiſche und 1 belgiſches), das„Waſſerfall⸗Rennen“ 17 Pferdel 9 deutſche, 7 franzöſiſche und 1 belgiſches), der„Preis von der Donau“ 13(9 deutſche und 4 franzöſiſche), das„Eberſtein⸗Rennen“ 15(9 deutſche und 6 franzöſiſche), der„Damen⸗Preis“ 20(ʃ6 deutſche und 4 franzöſiſcheh, das„Kosmopolitiſche Handikap“ 26 (12 deutſche, 12 franzöſiſche und 2 belgiſche), das„Jugend⸗Han⸗ dikap“ 14(11 deutſche und 3 franzöſiſche), ferner folgende den Inländern vorbehaltenen Rennen, die„Hamilton⸗Stakes“, l, das„Sandweier⸗Rennen“ 12, der„Kurverwaltungspreis“ 11, bas„Chamant⸗Rennen“ 11, das„Schwarzwald⸗Rennen“ 13 und der„Preis von Lichſental“ 11.— Beſonders zahlreich hat das Hgl. Hauptgeſtüt Graditz genannt, aber auch das Kgl. Geſtüt 90 Weil ſowie die Ställe der Herren von Weinberg, Freiherrn von Oppenheim, Haniel uſw. haben ſich ordentlich beteiligt. * nde.e..een eeendeern e— ·— 1 Maunheim, 6. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Mittagblatl) 5. Seite. Füngerreiſe ver Liederhalle Manuheim E. BV. München⸗Chiemſee⸗Salzburg⸗Königſee. Sonntag früh. Feierliches Geläute verkündet den Tag des Herrn. Allmählich wurde es wieder mobil in den Hotels. Es gatten ſich wieder verſch iedene Gruppen gebildet, die teils per Hagen, teils mit dem Geſellſchafts⸗Auto die Stadt durchſtreiften Dos Gros beſichtigte das National⸗Muſeum, Deutſches Muſeum, Hoſwagenburg, Sattelkammer, Armee⸗Muſeum etc. Zum Früh⸗ ſchoppen, gegeben von der Löwenbrauerei, vereinigten ſich ie Sänger im Garten des Löwenkeller⸗Reſtaurants mit den Starnberg. badiſchen Freunden und noch manches Lied erſcholl bis zum * Nittagsmahle, das ebenfalls dort eingenommen wurde. fach deſſen Beendigung fand eine photogarphiſche Aufnahme der mien Reiſeteilnehmer ſtatt. Dicht gedrängt ſaßen die Sänger um 2 Uhr im Zuge nach Der Verkehr von Mannheim nach Heidelberg kaun den Vergleich nicht mit vorſtehendem aushalten. Strahlender Sonnenſchein war uns auch hier beſchieden. Der Dampfer„Ba⸗ baria“ führte die Ausflügler durch die grünſchillernden Fluten des Starnbergerſees. Prachtvolle gemiſchte Waldbeſtände um⸗ ſiumen die vom See ſanft anſteigenden Ufer, prächtige Villen und ſchmucke Landhäuſer blicken aus dem herrlichen Grün. Die erſte Station der Rundfahrt iſt das Kgl. Schloß Berg mit der Ge⸗ dächtniskapelle. Von da zieht der Dampfer ſeine Furchen nach Leoni. In wenigen Minuten erklommen wir die ſteile Anhöhe ach der Rottmannshöhe. In ihrer vollen, ewig ſchönen Pracht nd ganzen Ausdehnung liegt die Alpenkette vor uns. Der ee erglänzte ſilbern herauf und weithin lachende blühende Gegenden. Auf der Rottmannshöhe(in der Nähe des großaxtig irkenden Bismarckdenkmals) hatte ſich ein diſtinguiertes Pub⸗ 1 litum eingefunden und lauſchte den Geſangsvorträgen der Lie⸗ derhalle, mit Beifall nicht geizend. Nachdem vor einigen Wochen Mannheimer Ruderer, einige Tage ſpäter Mannheimer Motor⸗ bopte Siegestrophäen auf dem Starnbergerſee eingeheimſt hatten zeigte auch noch ein Anhänger des 3. Sportes, unſer Mitglied Herr Vollrath, ſeine Kunſt im Schwimmen. Die vielen Kur⸗ gäſte verfolgten mit größtem Intereſſe ſeine intereſſanten Sprünge ns Waſſer. Gegen 7 Uhr war man wieder in München an⸗ elangt und nun fand eine wahre Völkerwanderung nach dem latzl— gegenüber dem Hofbräuhaus— ſtatt, wo die Original⸗ Hachauer konzertierten. Frühzeitig legte man ſich trotz des Sonn⸗ ags zur Ruhe, denn man brauchte Kraft für das kommende Tages⸗ brogramm. In aller Frühe fuhr man nach Prien. Mit dem Dampf⸗ boodt war ſehr ſchnell Herrenchiemſee erreicht. Das Auge weidete ſſch an der wunderbaren Gegend. Ueber uns azurblauer Himmel 5 4 gehenden Großſtädter and darauf die Beſichtigung des wunderbaren Schloſſes ſtatt. 9 in der Ferne die Zacken der öſterreichiſchen Alpen und dabei eine majeſtätiſche Ruhe, die ſo wohltuend auf die Nerven der an⸗ einwirkte. In Gruppen von 25 Perſonen Ueberwältigt von der Pracht und Herrlichkeit der Säle ſchließt man unwillkürlich das Auge und läßt jene Zeitepoche im Geiſte borüberziehen, wo Kunſt und Technik ſolche Wunderwerke ſchuf. Der Eindruck auf alle Teilnehmer war ein unbeſchreiblicher. Nachdem das Mittagsmahl auf dem Inſelhotel eingenommen war, vergnügte ſich der größte Teil mit Kahnfahren auf dem See. Eine kleine nationale Bootswettfahrt fand ſtatt, bei welcher Schilf am Uferrande goſteuert wurde. auf dem Schiffe luſtig und fidel zu. ch auch die beiden Bvoote des Herrn. Päſidenten und des Herrn hordirektors beteiligten. Erſterer mußte ſich durch die Schuld ſeines Steuermannes(Ihres Berichterſtatters) mit dem zweiten da das Boot ſtatt nach der Fraueninſel in das Preis begnügen,„ Bei der Rückfahrt ging es⸗ Die vielen Fremden lauſchten andächtig den ſchönen Melodien und nur zu ſchnell mußten wir uns wiederum der Bahn anvertrauen, die nunmehr dem Endziele Salz burg zuſtrebte. Meiſtens zu Berg ſchnaufte das Dampf⸗ oß hinaus, rechts und links tauchten aus dem ſatten Grün der Wieſen und Täler ſo manch Kirchlein hexraus, beſonders be⸗ merkenswert durch die eigenartige Bauweiſe der Türme, die ſchmächtig emporragten und ganz ſpitz obeliskenartig auslaufen. Vorbei geht es an hinein. Viedertafel uns mit herzlichen Heilrufen und Traunſtein und Freilaſſing nach Salzburg Am Bahnhofe begrüßten die Herren der Salzburger geleiteten die Lie⸗ bderhalle in die Quartiere. 5 —— die Vernichtung des Zeppelin'ſchen Luftſchiffes. ej Berlin, 6. Aug. Die Berliner Morgenblätter, mit Ausnahme der Kreuzzeitung und der Germanig bringen warmgehaltene Artikel die dem Grafen Zeppelin ihr Beileid zusdrücken. Von verſchiedener Seite wie auch von führenden Perſonen der Berliner Bankwelt wird die Eröffnung einer Subſkription angeregt, um dem Grafen den Bau eines neuen Luftſchiffes zu ermöglichen. Das Berl. Tagbl. und die Tägl. Rundſch. erklären ihre Bereitwilligkeit zur Entgegennahme on Spenden. Der Berl. Lok.⸗Anz. hat eine Perſönlichkeit im ichsamte des Innern befragt, welche ſich äußerte, daß ange⸗ ſichts der eingetretenen Ereigniſſe die Auszahlung weiterer Geldmittel an Graf Zeppelin gewiſſen Schwierigkeiten be⸗ gegnen werde, da nach den urſprünglichen Bedingungen die Fernfahrt völlig abgeſchloſſen ſein müſſe, doch unkerläge es einem Zweifel, daß dieſe Schwierigkeiten formeller Natur weggeräumt werden können und Graf Zeppelin auch weiter⸗ hin die Mittel erhält. *Stuttgart, 6. Aug. Das Gerippe des Zeppelin⸗ chen Luftſchiffes mit den Motoren liegt an der Straße wiſchen Echterdingen und Bernhauſen. Es wird von In⸗ fanterie und Dragonern bewacht. Die Trümmer ſollen im Laufe des Tages aufgehoben, verpackt und nach Manzell ge⸗ ſchafft werden. Als Graf Zeppelin geſtern abend 310 Uhr in Friedrichshafen ankam, wurde er von einer großen Menſchenmenge erwartet; auch ſeine Tochter war anweſend. zachdem er in ſeinem Hotel„Deutſches Haus“ angelangt war, wurden ihm vom Publikum endloſe Ovationen dargebracht, die ihren Höhepunkt ereichten, als der Graf auf dem Balkon chien. Er dankte ſtumm und ſichtlich bewegt. Hierauf zer⸗ treute ſich das Publikum. Die Württembergiſche Zeitung hat auch die Bitte um eine Nationalſpende veröffentlicht. Brandkataſtrophe in Donaueſchingen. Donaueſchingen, 5. Aug.[Von unſerem Karlsruher Bureau.) Ueber die FJortſetzung der Wanderung durch die Stadt iſt folgendes zu berichten: Setzen wir die Wanderung durch e terſtraße ſort, ſo kommen wir an das Amtsgerichtsgefängnis. on außen erſcheint das Gebäude noch vollſtändig erhalten, die en Brandmauern haben dem wütenden Elemente aetrogt, da⸗ gegen iſt ſein Inneres bollſtändig ausgebrannt. Das Haus macht mit ſeinem Turme im Halbdunkel des grauenden Morgens von dem Flammenſchein der umgebenden Häuſer beleuchtet, einen ge⸗ ſpenſtiſchen Eindruck. Die hellen Flammen ſchlagen noch aus dem Gebäude der Spar⸗ und Waiſenkaſſe empor. Von dieſer ſind lediglich die Umfaſſungsmauern der beiden oberen Stockwerke erhalten. Rechts brennt ein Kohlen⸗ und Brikettlager, das eine fürchterliche Hitze ausſtrömt. Wir ſind am Rathausplatze angelangt. Im Dunkeln erkennt man die Umriſſe des in der Mitte des Platzes ſtehenden Kaiſer Wilhelm⸗Brunnens mit der Büſte des alten Kaiſers. Der Brunnen iſt von brennen⸗ den und rauchenden Trümmerhaufen umgeben. Es brennt hier noch das Amtsgericht und das Rathaus, aus denen Feuergarben hoch emporſchießen; auch das erſt vor einigen Jahren neuer⸗ baute Finanzamtsgebäude iſt durch den Brand zerſtört. Die„alte Krone“ iſt völlig ausgebrannt, ebenſo der „Hirſch“, der„Adler“ und die elektr. Lichtzentrale beim Rat⸗ haus, ſodaß die Stadt ganz ohne Licht iſt. Wie durch ein Wunder zeigen ſich zwiſchen dem Amtsgericht und dem Rat⸗ hauſe zwei alte und kleine Häuschen vollſtändig erhalten. Das Feuer der höherliegenden zerſtörten Gebäude iſt über ſie weg⸗ geflogen. Die Villingerſtraße iſt großenteils vernichtet. Von der Lorenzenſtraße ſtehen nur noch einige Häuſer und auch 0 die nach Bad Dürheim führt, iſt völlig ver⸗ nichtet. Damit iſt dieſer traurige Rundgang durch die abgebrannten Stadtteile beendigt. Er war nicht immer ungefährlich, nicht nur, daß Balken, Mauern und Drähte die Paſſage erſchwerten, ſtürzte auch fortgeſetzt Mauerwerk nach. Die Gaftwirtſchaften ſind völlig überfüllt und bieten ein merkwürdiges Bild. Zum Rathauſe zurückgekehrt, bemerkt man vor dem Finanz⸗ amtsgebäude das Lager der erſten Kompagnie des Konſtanzer Ju⸗ fanterie⸗Regiments. Wir betreten nun weiter die Karlsſtraße, die durch die ganze Stadt bis zum Schloß zieht. Von ihr geht die Vier⸗ ſtraße ab, deren Häuſer rechts und links vollſtändig zerſtört ſind. Auch hier erſcheint wir durch ein Wunder erhalten der Riebleſche Häuſerblock, der, von vier Seiten von abgebrannten Ruinen um⸗ geben, ſtehen geblieben iſt. Die Häuſer waren aus feſten Neu⸗ bauten errichtet, die dem wütenden Feuer getrotzt haben. Dicht daneben iſt der alte Gaſthof„zur Linde“ vernichtet. Vom„Donau⸗ boten“ ſteht nur noch die Druckerei, während das Wohnhaus ver⸗ ſchwunden iſt. Von der Linde bis zur Apotheke ſind 20 Häuſer auf der Karlſtraße verſchont geblieben, hinter denen wieder mehrere Ge⸗ bönde niedergebrannt ſind. Nun erſt kommt das verſchonte Ge⸗ biet, das nach dem Schloſſe zu liegt, wo nur in der Eiſenbahn⸗ ſtraße einige kleinere Häuſer abgebrannt ſind. Dort ſteht noch ein kleines Häuschen mit der Gedenktafel„Hier wohnte Joſef Viktor von Scheffel 1. Dezember 1857 bis 16. April 1859.“ Donaueſchingen, 6. Aug.(Von unſerm Karls⸗ ruher Bur.) Vorm..30 Uhr. Däs Feuer darf als go⸗ löſcht gelten. Für die verſchonten Gebäude beſteht keine Gefahr mehr. Das Militär rüt um 1 Uhr wieder in die Garniſon zurück. Auch ein großer Teil der Feuerwehren iſt wieder nach Haus zurückgekehrt. Letzie hachrichlen und Telegramme. Arbeiterbewegung. * Stetkin, 5. Aug. Die heutige Verſammlung der Nieter des Vulkan lehnte die Direktionsvorſchläge 7— 5 a b. Der anweſende Verkreter des Vorſtandes des arbeiten nicht“ die Verſammlung. eine Verſammlung ſtatt. Das Kaiſerpaar in Schweden. * Styockholm, 5. Aug. Die Königin richtete an das ihr von dem Kaiſer verliehene Infanterie⸗Regiment Nr. 54 folgende Kabinettsordre:„Nachdem Seine Majeſtät der Kaiſer die Gnade gehabt hat, mich zum Chef des Pommerſchen Füſilier⸗Regiments Nr. 34 zu ernennen, begrüße ich erſtmals bewegten Herzens mein Regiment. Es erfüllt mich mit großer Freude als Enkelin des großen Kaiſers ſeiner Armee anzugehören, die er von Sieg zu Sieg geführt hat. Erböht wird noch für mich die Bedeutung der mir gewordenen Arszeichnung durch die geſchichtlichen Er⸗ innerungen des Regiments, das einſt den Namen von ſchwediſchen Höniginnen trug. Meine innigſten Segenswünſche meinen braven Pommerſchen Füſilieren.(gez.] Viktoria, Königin von Schweden.“ * Stockholm, 5. Aug. Der KHaiſer und die Kaiſerin mit Gefolge beſuchten heute vormittag die deutſche Kirche der Jakobsgemeinde. * Stockholm, 5. Aug. Die Großherzogin Luiſe von Baden kam um 10 Uhr 20 Minuten hier an und wurde von dem König, von dem Herzogspaare von Veſtergotland und Loedermanland, der Herzogin von Dalarne und Prinz Eugen empfangen. Die Königin war ihrer Mutker bis Liljeholmen ent⸗ gegengereiſt. Sofort nach der Ankunft fuhren die Herrſchaften nach dem Schloß. ̃ Die Umwälzung in der Türkei. * Konſtantinopel, 5. Aug. Der Sultan hat das Entlaſſungsgeſuch des Großveſiers und des geſamten Mini⸗ ſteriums angenommen. Im Pildiz dauern die Beratungen über die Bildung eines neuen Miniſteriums fort. Extrablättern zufolge iſt der frühere Miniſter Rami Paſcha in dem Augen⸗ blick, als er ſich auf ein Dampfſchiff begeben wollte, von der Polizei und der Volksmenge feſtgenommen worden. Marokko. * Tanger, 5. Aug. Bou Aoudagriff geſtern abend das Dorf Ain Haloufa dam Garb Raiſuli's an. Er zer⸗ ſtörte das Dorf und ſteckte es in Brand. Infolgedeſſen begab ſich heute Raiſuli mit 50 Bewaffneten zur engliſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Tanger und forderte Wiedererſtattung ſeines Morgen findet abermals Hab und Gutes, widrigenfalls er auf den engliſchen Schutz ver⸗ zichten und ſein früheres Leben wieder beginnen würde. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureon.) Ein Attentat auf den Sultan? Berlin, 6. Aug. Nach einer Meldung von Seiten der ſoll am Montag abend auf den Sultan in ſeinen Privatgemächern ein Dolchattentat verübt worden ſein. Der Sultan blieb jedoch Dank des Panzerhemdes, das er immer trägt, unverletzt. Der Mann wurde von der Leib⸗ garde feſtgenommen. Ferner verlautet, Said Paſcha ſei ab⸗ berufen und als ſein Nachfolger Kiamil auserſehen. Nachtrag zum lokalen Teil. * Feuer auf einem Rheinſchiff. Heute früh gegen 7 Uhr brach auf einem vor der Glicerinabteilung der Badiſchen Ani⸗ lin⸗ und Sodafabrik nur wenige Meter vom Lande entfernt Metall⸗ arbeiterverbandes, der die Annahme der Vorſchläge empfahl, wurde ausgepfiffen. Die Nieter verließen mit dem Rufe„wir Iſegenden mit Naphta und Kohlen angefüllten Kahn auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus. Dichte Rauchwolken, einen intenſiven Brandgeruch verbreitend, ſtiegen alsbald von dem mit einer Ladeng von 20—22 000 Zentnern verſehenen Kahn aus. Hafenarbeiter, ſowie eine Abteilung der Ludwigshafener Feuerwehr eilten alsbreld zur Hilfeleiſtung auf die Brandſtätte, wo ſich ſchon eine grode Menſchenmenge verſammelt hatte. Vier auf dem Rhein liegende Dampfer fuhren nahe am den Kahn heran und ſuchten das Feuer mit ihren Dampf⸗ ſpritzen zu bewältigen. Vom Ufer aus wurde der Kahn von mehr als einem halben Dunend von Schlauchleitungen energiſch unter Waſſer gehalten, während auf dem Kahn ſelbſt einige Männer mit Löſcharbeiten beſchäftigt waren. Wie es heißt ſoll der Kahn ſchon ſeit wugefähr 10. Wochen vor Anker liegen und ein Prozeß ſeinetwegen geführt werden, da die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrek, für die die Ladung beſtimmt war, die Annahme verweigerte. Als wir um 934 Uhr die Brandſtätte verließen, brannte die Ladung noch. Jolkswirtschalt. Röchling'ſche Eiſen⸗ und Stahlwerke, G. m. b. H. zu Völklingen, Emifſion von 4½prozentigen hypothekartſchen Toilſchuld⸗ verſchreibungen. Laut Anzeige im Inſeratenteil werden am Dienstag, den 11. Auguſt cr., nom. M. 15 000 000 4prozentige, erſtſtellig hypo⸗ thekarlſche, auf den Namen der Deutſchen Bank oder deren Order ausgeſteldte Teilſchuldverſchreibungen der genannten Geſellſchaft, die zum Handel an der Berliner Börſe zugelaſſen ſind, in Berlin bei der Deutſcheme Bauk, ſowie in Breslau, Duisburg, Elberfeld, Eſſen, Hannover, Luxemburg, Mannheim, Metz, Miülhauſen und Straß⸗ burg zur Zeichnbeig aufgelegt. Der Zeichnungspreis beträgt 100%½ Prozent zirzliglich.%½ Stückzinſen vom 1. Juli d. Is. ab. Bis zum Jahre 1914 iſt jede dückzahlung der Teilſchuldverſchreibungen aus⸗ geſhloſſen. Von da ab derfolgt deren Einlöſung in Höhe von jährlich mindeſtens nom. M. 500 900 durch Ausloſung zum Nennwert mit einem Zuſchlag von 3 Prodent= 103 Prozent. Verſtärkte Aus⸗ loſung oder Kündigung des im Umlauf befindlichen Geſamtbetrages der Anleihe iſt früheſtens zum*. Juli 1914 zuläſſig. Zur Sicher⸗ heit der vorſtehenden Anleihe werd eine erſtſtellige Sicherungs⸗ hypothek auf ca. 500 ha umfaſſenden Grundbeſitz mit ſämtlichen Werksanlagen der Hütten⸗ und Vergbembetriebe, ſowie dem unten näher bezeichneten Bergwerkseigentum den Röchling'ſchen Giſen⸗ und Stahlwerke G. m. b. H. dienen. 1. Das Eiſen⸗ und Stahlwerk in Völnlingen, beſtehend aus 274 Kotssfen, 5 Hochöfen, einem Thomaswerk dtit einer Leiſtungs⸗ fäbigkeit von 500 000 To. und einer Reihe von„onſtigen Anlagen und Nebenbetrieben. 2. Die Koksofenanlage Alten⸗vald mit An⸗ lagen für die Gewinnung von Nebenprodukten und ederer Jahres⸗ produktion bon ca. 150 000 To. Koks. 3. Die Hochd enankage Carlshütte bei Diedenhofen mit 4 großen Hochöfen und ehder Ge⸗ ſamtleiſtungsfähigleit von 740 bis 800 To. Tagesproduktion. Auf dem Werk befindet ſich u. a. eine Schlackenſteinfabrik mit erner jqährlichen Leiſtungsfähigkeit von 8 000000 Steinen. 4. Die Erd⸗ bergtwerke Gewerkſchaft Röchling und Gewerkſchaft Röchling I ben Algringen in Lothringen, die mit der vorgenannten Hochofenanlage⸗ Carlshütte durch eine 6 Km. lange eigene Bahn verbunden ſind⸗ Der Geſamterzbedarf für die beiden porbezeichneten Hochofenwerke⸗ von durchſchnittlich 1 200 000 To. wird aus dem Felde Röchling gefördert. Bei der gegentwärtigen Förderung würde der Erzdorrat von 159 000 000 To weit üder 100 Jahre ausreichen. 5. 60 beh, , + 8 907 worden und bis zum gleiche tpunkt ſamt M. 39 abgeſchrieben. Die Eintragung der Hypothek auf dem lothrin Beſitz ſteht bevor und iſt im übrigen, insbeſondere auf Völkl für das allein die Herſtellungskoſten rund M. 37 567 00 Abſchreibungen M. 23 798 000 betragen, bereits erfolgt. Außer den vorgenannten Pfandobjekten beſitzt die Geſellſchaft ausgedehnte⸗ Kohlenfelder in Weſtfalen von einer Ausdehnung über 21 preußiſche Maximalfelder und einem Flächeninhalt von ca. 46 000 00 am⸗ ſowie in Lothringen, wo dieſelben einen zuſammenhängenden Beſitz bon 20 Maximalfeldern mit einem Flächeninhalt von ungefähr⸗ 40 000 000 aqm bilden. Außerdem gehören der Geſellſchaft 749 Kuxe des Steinkohlenbergwerks Gewerkſchaft Carl Alexander in Geilenkirchen in der Näßhe von Aachen. Der berechnete gewinnbare Kohlenreichtum für die weſtfäliſchen Felder allein iſt auf über 800 000 000 To. geſchätzt. Ferner gehören deu Röchling'ſchem Eiſen⸗ und Stahlwerken die meiſten Aktien der franzöſiſchen Erz⸗ grube bei Longwy mit einem Erzreichtum von ungefähr 10 000 000 Tonnen kieſeligem Erz und die Hälfte des Frs. 9 000 000 betragen⸗ den Aktienkapitals der Socisté des Mines de Valleroy, welche ein⸗ Erzbergwerk von 836 ha mit einem anſtehenden Erzvorrat von ungefähr 120 900 000 To. beſter Qualität(36 bis 38 Prozent Eiſengehalt) betreibt. Die Geſellſchaft iſt im Stahlverksverbande bis zum 30. Juni 1912 mit 415 000 To. Rohſtahlgewicht, im Ver⸗ bande deutſcher Drahtwalzwerke bis Ende 1912 mit 33 500 Fertiggewicht und im lothringiſch⸗luxemburgiſchen Roheiſenſyndikat bis Ende dieſes Jahres mit 183 600 To. beteiligt. Die Zahl der Arbeiter und Beamten am 31. Dezember 1907 betrug rund 80 Der Erlös der Anleihe ſoll zur Bereitſtellung von Mitteln für de Ausbau des Bergwerksbeſitzes, zur Erweiterung der beſtehenden An⸗ lagen ſowie zur Verſtärkung des Betriebskapitals dienen. ** Zum Zuſammenbruch der Solinger Bank. Dor Solinger Kreis⸗ tag beſchloß, zu den vorhandenen 611 Aktien des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Elektrizitätswerks weitere 139 Aktien zu 142 Prozent 5 ſofort und 250 Aktien ſpäter anzukaufen. Der Landrat ſoll die Stellung im Aufſichtsrat erhalten. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 1 Konſtan: 4,05 4,04 4,00 3,98 Waldshut 2,98 2,98 Hüningen“) 5 2,55 2,51 2,45 2,45 Nelll 9,03 2,97.93 2,87 Lautersurg 4,40.35 4,26 Maxau.70 4,60 4,56 4,49 Germersheim 4,43.33 4,25 Manunheim 4,09 3,89 8,88 Main 5 1,46.81 2 2, 15 2,00 8 2,45 228 .50 2,36 8 5 2,52 2,45 2,35 4 1,71 1,59 00 3,92 0,35 Maunheint 4,05 Heilbronn 0,50 0,48 0,47 „) Weſtwind, Regen, + 159 O. Waſſerwärme des Abeins am 6. Aug., morgens 7 Uhr, 20» g. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ u. Badeanſtalt von Leopold Sänger. 3,82 3,76 „,40 0,42 eneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt. Aufrichtige, jubelnde Begeiſterung durchbrauſte alle deutſche 0 1 7 Herzen, als Graß Zeppelin auf ſeiner mit atemloſer Spannung erwarteten Zroßen Fahrt ſicheren Fluges über di rheiniſchen Auen dahinſchwebte und von den Hoffnungen und Wünſchen Vieltauſender ge⸗ leitet, ſein ſtolzes Schiff wieder der ſchwäbiſchen Heimat entgegen⸗ lenkte. Einmützg wie in den ruhmreichſten Tagen nationalen Aufſchwungs wurde unſer garizes deutſches Volk von einer mäehtig anſchwellenden Be⸗ geiſterung erfaßt, hatten wir doch das freudige Gefühl, Zeugen eines für alle Zeiten Henkwürdigen, gewaltigen Ereigniſſes im Nulturfort⸗ ſchritt dr Menſchheit zu ſein Uwboergleichliche, unauslöſchliche Eindrücke haben die erlebt, denen es ver⸗ gönnt war, dem kühnen Eroberer der Lüfte auf ſeiner ſo hoffnungsfroh begehnenen Fahrt ihren Gruß entgegenzuſenden. Aus tiefſter Seele des Volkes kam die ſo begeiſtert dargebrachte Buldigung für den mutigen .onier deutſchen Erfindungsgeiſtes. Als dann die Kunde von unerwarteten Schwierigkeiten auf der Fahrt eintraf, durchzitterte beklemmende Sorge alle Gemüter; tief darniederſchmet⸗ ternd aber wirkte die Tranerbotſehaft von der durch die Schick⸗ ſalstücke elementarer Gewalten herbeigeführten tragiſchen Nata⸗ ſtrophe, die das herrliche Fahrzeug, das vielverheißende Werk langer raſtlofer Arbeit und genialer techniſcher Kombination in wenigen Augenblicken vollſtändig vernichtete. Unſer tiefſtes, ungeteiltes Ritgefühl wendet ſich dem Manne zu, der angeſichts ſeines nahezu erreichten Zieles das mühevoll und mit ſo großen Opfern geſchaffene Werk in Trümmer ſinken ſah! In dem allgemeinen Schmerz vermag uns mur die Gewißheit zu tröſten, daß der hochverehrte Mann, dem die Welt trotz alledem die glückliche Löſung eines ſo lange verfolgten Problems verdankt, der kühne und unerſchrockene Erfinder, der uns bei dem ſchweren Anglüeck darch eine gütige Fügung des Geſchicks erhalten blieb, ſich aus der tiefen Erſchütterung zu neuer Arbeit an ſeinem Lebenswerke er⸗ heben wird, im feſten und unerſchütterlichen Glauben an die Vollendung ſeiner Aufgabe! Nun aber iſt es Sache des deutſchen Volkes, durch die Tat zu beweiſen, daß es gewillt iſt, dem Grafen Zeppelin in der Ausführung ſeiner hohen Miſſion beizuſtehen. Ein Gedanke erfüllte alle, als der erſte darniederdrückende Schmerz über die unerwartete Hiobspoſt überwunden war: eine EThrengube des deutſchen volkes für Zeppelin zur Erbauung eines neuen Luftſchiffs, zur Weiterführung ſeiner Ruhmes⸗ taten. Daß dieſer Gedanke unter dem friſchen Eindruck der jüngſten Ereigniſſe ſobald als möglich verwirklicht werde, iſt unſer ſehnlichſter Wunſch und der Zweck dieſes Aufrufs, der ſich an alle Deutſchen wendet. Trage jeder nach Kräften bei, Jung und Alt, Reich und Arm, um das hohe, ideale Ziel zu erreichen. Ein Beweis unſerer Dankbarkeit und Verehrung, unſeres feſten Glaubens an den endlichen Sieg der Zeppelin'ſchen Pläne ſei dieſe Ehrengabe des deutſchen Volkes! Zur Entgegennahme von Beiträgen, die umgehend erbeten werden, ſind ſämtliche hieſige Banken, ſowie die Expeditionen aller hieſigen Feitungen bereit. Mannheim, im Auguſt 1908. Deutſcher Luftflottenverein Centrale Mannheim. 28 2 Zeppelin⸗Sammlung Dir. G. Mk. 10.—, Herr Th. Mk..—, Herr P. Mk..—, Frl. Marte 3. Mk..— Frl. Marie D. Mk..—, H. U. junior Mk..—, G. Sch. Mk..—, ungenannt Mt. 10.—· Gäſte des Artadenhofes Mk. 63.—, 4 Mannbheimer Privat-Detektiv-nstitut 5 Adolf Maier, Pollzeibenmter a. D. 19 Telephon 3305. Maumkeint P 4, 8 besorgt überall gewissenhaft und diskret Ermlttelungen über Vermögens- u. Familienverhältnisse und Vorleben, sowie Er. forsckhungen nach Beweismaterial in Kriminal- u. Civilprozessen Heimnliche Beobacktungen umd Deberwachungen. Spesial- Beschaffung von Beteismaterial in Rhescheidungs- und Allimeutationsprosessen. 80059 Verbindungen mit allen Plätzen der Welt. Streugste Diskretion. Seitenbau 1. Stock, 2 Zimmer u. Küche an Kinderloſe Leute zu ver⸗ misten 26404 3, 16, Friedrichsring 5. St., 2 Zimmer u. Küche an ruhige, kinderloſe Leute per 1. September zu verm. 63444 — 15 3 Ml. für um 1 Mk. Hekaunſmachung. Zuſchreiben betr. No. 30848 J. Wir bringen hie mit zur Kenntnis, daß das diesjährige Steuer⸗ Ab⸗ und Zuſchreiben für die Gemeinde Sandhofen am 31680 Dounerſtag, 6. Aug. 1903 vormittags von—12 Uhr und nachmittags von—5 Uhr im Rathaus in Sandhofen vorgenommen wird. Mannheim, 5 Auguſt 1908. Bürgermeiſteramt. Ritter. Zwangs⸗Lerſteigerung. Freitag, 7. Auguſt 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfandlotal O 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel kaller Art und Ver⸗ ſchiedenes. 63452 Sommer, Gerichtsvollzieher. Zwangsberſteigerung. Freitag, 7. Anguſt 1908, nachmitlags 2 mhr werde ich im Pfandlokal 04,5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ eigern: 63450 Möbel verſch. Art. Mannheim 6. Aus uſt 1908. Weber, Gerichtsvollzieher. 8 Oeffenlliche Verfteigerung. Montag, 10. Auguſt 1903, vormittags 11½ Uhr werde ich im Börſenlokole E 4, 14 Hier, gemäߧ 373 des H. G. B. öffentlich ver⸗ ſteigern: 63372 36 Sack alter Grünkern 1907 à 100 kg. ohne Garantie gegen Kaſſa bei ſofortiger Abnahme ab Lager, abzuglich 4% Reichs⸗ bankdislonto aus 21½ Wochen. Näheres im Termin. Mannheim, 5. Auguſt 1908. Nopper, Gerichtsvol zieher. 8 Oeffentliche Verſteigerung Montag, 10. Auguſt 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal, 4, 5 hier, gemäߧ 373 des H. G. B. gegen Barzahlung nach Oxriginalmuſter öffentlich verſteigern: 20 Packete à 25 Pfo. Noß⸗ haare. 63871 Mannheim, 5. Auguſt 1908. Nopper, Gerichtsvollzieher. LIkauf; Fu kaufen geſucht. Phpotogr. Apparat, gebraucht, nebſt Zubehör. Offerten mit gen. Beſchreibung u. Preisangabe unter Nr. 63454 an die Exvedition d. Bl. 9 Verkauf! Ca. 100 Klappſtühle u. Tiſche Platzmangels preiswert zu verkauf. 26400 NM2, 10, parterre. Zurückgeſetzte Exemplare von ir dotn etehfe welſberühnten Romanen (Original-Ausgabe). Offertere ſo weit der Vorrat reicht pvro Vand anſtatt für Nena Sahib od. Die Eupörung in Indien“ 3 Bände(1940.) Sebaſtopol, 5 Bände(2550 Seiten) Puebla od.„Der Schatz d. Inkas“ 3 Bände(1440 Seiten) Villafranco od. die„Nabinetle und die Revoluttonen“.(2010cS.) Zehn Jahre, 4 Bände(1920.) Magenta u. Solferino, 4 Bäude 1920 Seiten) 90841 Biarritz. 4 Bände(1920 Seiten) Gasta-Düppel,(Bände(1920.) Um die Weltherrſchaft, 5 Bände (2090 Seiten) (1920 Seiten). Sämtliche Bände find neu und unaufgeichnitten. Dieſe berühmten Werke dürfen in keiner Bibliothek fehlen, darum laſſe nie nand dieſe außtrordentliche Offerte unberück⸗ ſichtigt. Todes-Anzeige. Näheres U 3, 16,5 parterre. A. Willdorff, Verlagsbuchhandlg. Berlin 41, Jbachtmir. 2. 4 Freunden und Bekannten machen wir die trau- rige Mitteilung, dass mein geliebter Gatte, unser treuer Vater, Grossvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr Peter Eberle 5 gestern abend 10 Uhr nach langem, schweren Leiden sanft entschlafen ist. 8084⁵ Mannheim, Augartenstrasse 44. d mabemden Hinterblebenen. Die Beerdigung findet Freltag nachmſttag ½4 18 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 925 Vereinsmitglied Herr verstorben. der Leichenhalle aus s tatt. Kriegerverein M Todes-Anzeige. Am 4. August 1908 ist unser langjähriges und treues Peker Eberſe gerschatkutscher Dierselbe diente beim hiesigen Grenadier-Regiment und machte den Feldzug 1870½1 mit. Die Beerdigung findet am Freitag, den 7. August, nachmittags ½4 Uhr von Sammlung des Vereins um ¼ 4 Uhr an der Leichenhalle. Um recht zahlreiche Beteiligung ersucht a aunheim. 8084% Der Vorstand. Steuer⸗Ab⸗ und Mannheim, Montag, 10., Dienstag, 11. und Donnerstag. 13. Augast Extra-Vorstellung! Das II. Deutsche Turnfest in Frankiurt a. M. im Bild. Eine kinematographische Berichterstattung. Eigene, einzig existierende Aufnahmen des grossartigen Festes. 80843 — 125 9 — Unsere Gesellschaft ging aus dem Wettbewerb um die aHleinige Nonzession, an weleher sich die exsten Firmen des In- und Kuslandes D beteiligten, als Siegerin hervor und beweist hierdurch sowohl, als auch n durch die vorzügliche Ausführung der Aufnahmen ihre jeder Konkurrenz en weit überlegene Leistungsfähigkeit autkinemathographischem Gebiete. Das Programm dſeser Extravorstellung besteht aus dem pompòsen 1 Festzug am 19. Juli, in welchem alle Städte Deutschlands, also auch Mannheim vertreten waren und gämtlichen turnerischen Lebungen auf; dem Festplatze! Die elgenen, ungekürzten Original-Aufnahmen des XI. Deutschen Turnfestes zu Frankfurt a. M. werden nur hier am 10., 1I. u. 13. August vorgeführt. Glänzend gelungene Aufnahmen. Eine teure Erinnerung für alle Teilnehmer, eine unvergleich- 5 liche Freude für jeden Deutschen, dem es nicht vergönnt war, das XlI. Deutsche Turnfest in Frankfurt a. M. mitzuerleben. Diese Extra-Vorstellungen finden nur am Montag, den 10., Dienstag, den fl. und Donnerstag, den 13. August statt. per 1. Sept. oder Offerten an 2 durchaus tüchtige Verkäuferinnen Sophie Link Mannheim. später gesucht. 80842 ale U CTücht. Lakturif, der auch flott ſtenographiert, von einer Fabrik im Induſtrie⸗ haſen geſucht. Offerten unter Nr. 68458 an die Exveditſon d. Bl. Für mein Aenderungs⸗ Atelier ſuche ich per ſofort mehrere tüchtige 68446 Arbeiterinnen. Kurt Lehmann, d Gesetztes Fräulein, welches in der Buchhaltung und Korreſpondenz firm und bereits längere Zeit ingrößerem Bureau tätig geweſen iſt, zum ſofortigen Eintritt gefucht. Offerten mit nur beſten Zeug⸗ niſſen werden berückſtchtigt und ſind ſolche den Anerbietungen beizufügen unter Poſtfach 91, Ludwigsbafen. 63449 Ein Dienftmädchen welches bürgerl. kochen kann, geſ. Näh. Werderſtr. 32, 2. St. lks. Tüchtige Mongtsfrau ſofort geſucht. 63335 Traitteurſtr. 63, 4 St. rechts. 80 donatsfran ſofgeſngt. Gr. Merzelſtiſ 7, IV. I. San 63324 Junges 5 Tags über Mädchen geſucht. EN 57 5 5 Das Kreuz von Savoyen, 4 Bd. eeeeeeeeeee 92 Legesuche Junger Mann ſucht zum 15. d. Mts. 5 möbl. Zimmer, event. mit Mittagstiſch. mit Preisangabe uut. Nr. 26402 an die Exped. d. Bl. erbeten. unger Kaufmann fucht J guten Mittag⸗ und Abendtiſch(rituelleKüche) event, ganze Penſiou. Offerten unter Nr. 63461 an die Exped tion d. Bl. EHD arü Lehrling mit guter Schulbildung v. eing Kohlengroßhandlungu. Mhe derei per ſoſort oder 1. Sepibt esucht. Selbſtgeſchr. Offerten erbel. ung M.. Ne⸗ 68455 jan die Expeh Ord. Mädch., das etwas koche kaun u. alle Hansarb. verr., ſuch ſof. od. 15. Alig. in kl. Wirt Stelle. Stellenbüro Wicken, häuſer, N 4, 1, 2. St. 20391 Gul enpfohlenes Mache ſucht Stelle zun ſoſort Eintrit Ein Mädchen ſucht Austll ſtelle dis 1. September. 684ʃ Bureau Engel, 8 1, 12. Alen-. J Nindanfagg mit gut. Zeugn. ſuch. Stell. 5 Stellenv. Schneider, E8.2 n Fräulein aus guter Fal. 6 auf 1. Sept. od. ſp. in beſſ. Küch koch. zu teru. Off.. Preisang. Nr. 26340 an bie Expedit dſs. B. niedrigen Preiſe von 30 Pig. Toelephon Töller, Rheinda n mſtr. 47 Kll, 0 1 Unſer Dampfer„Holſtein“ brachte von ſeiner letzten Faugreſſe rund 90,.000 Nordenham an, lauter ſchöne, große Prachtexe uplare⸗ Hiervon haben wir uns eine große und öſſerieren dieſelbe in prima Qualität zum Außerdem jeden Tag lebendfriſch in ſtrammer Els⸗ packung eintreffend: cilpbutt, Notzungen. Mels. chellfische, Kabliau, Merlaus ete. 91d. Lebende Schleie. Mechte, Aale, Lafel- Krebse ete. Masjesneringe, Neue holländ. Vollheringe(auch in ½, ½ und ¼ Tounen). 5 ——— Oshsenmaulsalat. Lieferung frei ins Haus, , Ropdses J. Aekermann, Geſchäftsſührer S1, 2 Sreitestrasse Efund sSchollen in 25 Partie geſichert wirklich per Pfund. 11 Temon 204 8 1. 2 Mannheim, 5. Auguſt. General⸗Auzeiger(Mittagblatt.) Auf Grund des bei den Zeichnungsstellen erhältlichen Prospektes sind nom. M. 15 000 000%% bypothekarlsche 2u 103)) elnlösbare Tellschulaverschrelbungen der Böchling schen Hisen und Stahlwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung 2¹ Völklingen a. d. Saar Ritckzahlung auf Grund von Auslosung oder Kündigung bis 1914 ausgeschlossen: 15 000 Stücok zu je M. 1000 Nr.—15 000 zum Handel an der Bertiner Börse zugelassen. Wir legen diese nom. M. 1. Die Zeichnung findet am Dienstag, den II. August 1908 ö Bremen, Breslau, Dresden, Duisburg, Elberfeld, Egsen, Frankfurt aà.., Ham- Luxemburg, Mannheim, Metz, Mülhausen, München, Nürnberg, Strassburg, Wiesbaden Bheinischen Creditbank Süddeutschen Bank jeder Stelle erhältlichen Aumeldeformulars statt, Früherer Stelle vorbehalten. gleichzeitig in Berlin, Saarbrücken, purg, Hannover, Leipzig, und Zwar um Mannheim bei der *** 77 während der üblichen Geschäftsstunden auf Grund des bei Schluss der Zeichnung ist dem Ermessen jeder einzelnen 2. Der Zeichnungspreis beträgt 100 7- 90 Zuzüglich 4 ½% Stückzinsen vom 1. Juli 1908 ab bis zum Tage der Abnahme; ausserdem hat der Zeichner den Stempel der Zuteilungs-Schlussnote zur Hälfte zu tragen. Bei der Zeichnung ist auf Verlangen der Zeichnungsstelle eine Kaution von 5% des gezeichneten Betrages in bar oder in börzengängigem, von der betreffenden Stelle für zulässig erachteten, Wertpapieren zu hinterlegen. Zeichnungen, welche unter Uebernahme einer Sperryerpflichtung abgegeben werden, finden vorzugsweise Berück- sichtigung. Sperrstücke, welche die Zeichnungsstellen bis zum Ablauf der Sperre in Verwahrung zu halten berechtigt sind, dürfen Während dieser Zeit nicht in den Verkehr an der Börse— auch nicht durch den Verkauf als Sperr- stücke— gebracht werden. Berlin, Saarbrücken, im August 1908. Deutsche Bank. 15 000 000 unter nachstehenden Bedingungen zur öffentlichen Zeichnung auf. Die Luteilung, welche sobald als möglich nach Schluss der Zeichnung durch schriftliche Benachrichtigung der Zeichner exfolgt, unterliegt dem freien Ermessen jeder einzelnen Zeichnungsstelle. Die zugeteilten Stücke sind gegen Zahlung des Preises(vergl. Nr. 2) bei derjenigen Stelle, bei welcher die An- meldung exfolgt ist, in der Zeit vom 20.—31. August er. einschliesslich abzunehmen. 2 7. Seite Pom NDeberall erhaltläich. 2 bestes ril Erfrischungsgetränk. 79793 75 8 80 ELdse Unwiderruflich le 9 Donnerstag, Freltag, 7. M..80. I. Platz III. Platz(letzter Vorverkautf Telephonisch bes 80835 ausser Mittwochs, tage von 12 bis 1 Piälzerwald-Verein. Ortsgruppe Ludwigshafen a. Rh. Sonntag, den 9. Auguſt 1908: Kaltenbach— Lemberg—Erlen⸗ brunn—Pirmaſens—Rodalben. Abf..42 vorm. Rückkunft 11.06 nachm. Fahrpr. Mk..60 hin und zurück. 80833 Gäſte willkommen! Hopfwaschen N LuftkKurort Adleelsheirn Qute bürgerliche Pension von 8 Mk. an Kinder die Halfte.— Elektrisch Licht— Bäder im Hause. Kniehl, Anfragen Villa Oebr. Röchling. SIRGUS Mannheim— Auf d. Messplatz— Teleph. 6432% Hala-Sport-Abend mit grandiosem Weltstadt-Programm. ſtala-Parade-Abend mit prunkvollem und besonders auserwälhtem Gadla-Abend! Gala-Programm![Gala- Geschirre! Gala-Uniformen!] Bala-Redulsiten! Preise der Plätze: Loge(num.) M..50, Sperrsitz(num.) an der Circuskasse(Fernruf 6432) für sämtliehe Vor⸗ stellungen und nur für Abendvorstellungen bei August Kremer, Lit. D 1, 5/(Paradeplatz) bis 6 Uhr abends. halben Stunde vor Proben u. Stallbesichtigung: Zu den täglich 10 Uhranstattfindenden Proben, sowie zu den Sonn- u. Fest- zählen Kinder 10 Pfg. u. Erwachsene 20 Pfg. Eintritt. Es iſt bei mir eine große Sendung auf dem Transport leicht beſchädigter hochf. Emmenthaler eingetroffen, welchen ich, um ſchnell damit zu räumen und ſolauge Vorrat reicht, das Pfund mit nur 95 Pfg. abgebe. 86885 Solche Emmenthaler, wie ein hieſiger Klein⸗ händler mit 90 Pfg. offeriert, gebe ich ſchon mit 30 Pfg. das Pfund ab. Dutter I. Maga-Haus qdean Relnardt S 1, 7 O3, 1. Verfolg wird jede Nachahmung der echten Carbol⸗Teerſchwefel⸗Seife von Bergmann& Co., Radebenl mit Schutzmarke: Steckenpferd. Es iſt die beſte Seiſe gegen alle Arken Hautunreinigkeiten und Hautausſchläge, wie Miteſſer, Finnen, Blütchen, Geſichtspickel ꝛc. à St. 50 Pfg. in Mannheim: Stern⸗Apotheke, T 3, 1. 88 Merkur-Drogerie, Gontardpplatz 2, TT Ludwigshafener Hüßnerpark liefert das ganze Jahr krisehe Trinkeier. Von 25 Stück an frei ins tzte Vorstellung: Montag, 10. August., 85 nachm. 4 Uhr. Sarrasani 80832 5. August er., abends 8 Uhr August er., abends 8 Uhr Programm. Gala- Unlformen! (nicht num.) M..20, II. Platz M.—.80, Sitzpl.) M. 60, Galerie(Stehpl.) M. 40 von morgens 10 Uhr an ununterbrochen tellte Billets können nur bis zu einer Beginnjeder Vorstellung reserv. werden. Samstags, Sonn- u. Festtags von morgens Uhr gestatteten Marstallbesichtigungen 70äe Adelsheim— Baden. Frisieren Haararbeiten SOdlUlatiomn. Paul Vollmer nurF 2, 17 —— —— Lrel 3678. olye ſelhſtgebante vorzügl. Qualität, 55, 60, 70 Pfg. d. Lir. b. 20 Lir. Proben von 5 Str. nach Mannheim frei ins Haus. L. Müller, Weingutsbeſttzer. Ludwigshafen, Wittelsbachſir. 84. 0 ff Goldene und silberne Medaillen. 76188 Jalus-Justitut Leidelberg Brückenstrasse 17 Auskalt für elektromagnetische Behandlung von Norven- u. Muskelleien, sowie Bewegungsskörungen Besuehszeit an Wochentagen(mit Ausnahme Zes. Feiertage) vorm. von—12, nachm. von—7 Uhr. 80732 Sprechstunde des Arztes: Zwischen 4 und 5% Uhr im Ingtitut, von—3% Uhr in der Frivatwohnung Blumenstr. 7. NB. In chronischen Fällen ist das Mitbringen eines kurzen ärztlichen Krankheitsberichts dringend wünschens- Wert; Prospekte u. näh. Auskunft durech den leitenden Arzt. Buntes Feuflleton. — Zwei Stunden in Rpoſevelts Bureau. Eins der angeſehen⸗ ſten Mitglieder des amerikaniſchen Univerſitätslebens, Mr. William Bayard Hale, hat kürzlich den Vorzug genoſſen, als Gaſtfreund Rooſevelts 14 Tage im Weißen Haufe zu verbringen. Er hat ſich dabei die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, eines Morgens während der Audienzzeit alle Aeußerungen und Ausſprüche Rooſevelts gegen⸗ über ſeinen Beſuchern feſtzuhalten, alſo gewiſſermaßen zu„photo⸗ graphieren“. Dieſe Schilderung des Präſidenten, die ihn in Aus⸗ üung ſeiner Amtsgewalt friſch und lebendig zeigt, iſt in den Newyork Times erſchienen; der Korveſpondent des Matin, Stephane Faugzanne, veröffentlicht davon einen feſſelnden Auszug. Als erſter tritt ein„Congreßman“ aus dem Süden auf Rooſevelt zu. Er lieſt einen langen Reklamationsbrief, dem er von der Poſtmeiſterin in Cement erhalten hat. Mit wachſender Ungeduld hört Rooſevelt ihm zu. Dann ſagt er:„My dear Sir, Sie ſehen, daß ich momen⸗ tan die Hände voll zu tun habe. Ich verſtehe garnichts von Ihrer Mutter Angelegenheit. Sie ſagen, jene Frau ſei ungerecht behandelt wor⸗ den. Das iſt ſehr ſchlimm. Wir ſollen niemand ungerecht behan⸗ deln, vor allem keine Frau. Gehen Sie doch zu Herrn Meyer, der das Poſtreſſort bearbeitet. Vielleicht kennt er jene Dame. Ich für mein Teib kenne ſie nicht und ehrlich geſagt, ich kenne ſogar Cement nicht. Good bhe, Sir.“ Nun tritt ein Veteran vom ſpaniſch⸗ amerikaniſchen Kriege ein. Wieder eine Reklamation. Der Prä⸗ ſident:„Guten Morgen, Kamerad. Was iſt Ihr Grad? Nur Haubtmann? Warum ſagen Sie:„Nur“ Hauptmann? Sie ſollten froh ſein, daß Sie„nur“ Hauptmanm ſind. Im Leben ſoll man nie die Höherſtehemden bemeiden. Sehen Sie mich an, ich habe meinen alten Dienſtgrad als Oberſtleutnant lieber als wie meinen jetzigen Rang als Oberſtkommandierender... Dann betritt eine Depu⸗ lakion aus Philadelphia den Raum, die ſich über irgend eine Ent⸗ ſcheidung in Werftangelegenheiten beſchwert. Rooſevelt iſt ſehr liebenswürdig, ſcherzt, verweiſt ſie an den Kongreß, und als der Firhrer der Deputation ſchließlich ſagt, um Recht zu bekommen, mitſſe man ſich wohl an den künftigen Präſidenten wenden, da fällt Rooſevelt ruhig ein:„Gben das iſt es, wenden Sie ſich an Taft!“ Einer der Delegierten ladet Rooſevert zur Jagd ein. Aber der Pväſident ſcheint ziemlich mißtrauiſch:„O ich kenne das:„Kommen Sie und ſchießen Sie bei uns in Pike County“. Ich gehe dann hig und komme nicht einmal zum Schuß. Dann ſagt man mir, ieh hätte den vergangenen Winter kommen müſſen, oder ich ſollte näch⸗ ſten Winter wieder kommen, oder das Wild ſei dieſes Jahr nach der underen Seite gezogen.. Ich komme gerade von einer Jagd, zu der man mich geladen hatte. 12 Tage brauchte ich, um einen Bären zu töten. 12 Tage!“ Nun erſcheint der Deputierte von Michigan, um Roofevelt den neuen Gouverneur ſeines Staates vorzuſtellen. Mugkiückkuterweiſe hat der Abgeordnete gerade zwei Tage dorher in Heute verschied nach langem schweren Peiden unsere liebe 5 ernine Ttieimann Jün MHannheim,(H 7, 25) den 5. August 1908. Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag 5 Uhr von? der Leichenhalle aus statt. 4 bestens gesorgt. Todes-Anzeige. Lirehweihfest Waldhof Sonntag, den 9. und Montag, den 10. August SGrossér Festhall Für vorzügl. Küche, Geflügel aller Art ist bpaniel Biundo, frber Maue Schlange Mannheim. Haus. Hühner unbeſchränkten Auslauf 62106 Wilhelm Buſchſtr. 7. 80888 Casino vis--vis dem Bahnhof. Schönster Saal am Platze. FPrima Meine. Doppel-Kegelbahn. Trauringe das Gold iſt maſſiv u geſetzli geſtempelt ohne Lötfuge Sorote 8 p. Paar v. M. 10.— an Herren⸗Uhren v. M..50„ Damen⸗Uhren v. M..50„ Sb. Hu Duühren M..00„ Gold. Dam.-Uhren M. 16.00„ Um geneigten Zuspruch bittet BA. Zur auf die Reiſe 1 Wecker v. M..50„ Gold Ringe v. M..00„ Negulateure, 14 Tage Geh⸗ und 80811¹ feine harte Um stille Tellnahme bittet Ludwig Thlelmann nebst Kinder. — 80836 Cervelatwurst die beſtgeeignetſte Wurſt. Vorrat bis auf weiteres bei 5 Pfund Abnahme ſchon zu deschwister Leins, 0 6, 3. Schlagwerk v M. 10.00 an langjährige ſchriſtl. Garantie Große Auswahl in Ohrgeh., Broſchen, Herzen, Medail⸗ lons, Kolliers u, Ketten. Herm. Herth I, 7, Breitestrasse Allgem. Rabattmarken. 8— Dieſelbe empfehlen aus großem .40 pro Pfund ein Tadelsvotum gegen den Richter Wilfley, den Verrceler der Union beim Schiedsgericht in Shanghai eingebracht und durch⸗ geſetzt. Beim Anblick des Deputierten ſchießt der Redefluß des Präſidenten los wie eine Mitrailleuſe:„Wie konnten Sie Ibren Namen unter einen ſolchen Bericht ſetzen, mein Herr? Das iſt erne Bekeidigung, die Sie da begangen haben. Sie haben den guten Ruf des amerikaniſchen Beamten im Ausland gefährdet. Sie haben unſere Flagge im fernſten Oſten befleckt. Das iſt ſchrecklich. Warum haben Sie das getan? Setzen wir den Fall, es handelte⸗ ſich um die Ehre einer Frau. Würden Sie auf eine einfache Ver⸗ mutung hin einen ſolchen Bericht unterſchrieben haben? Nein? Na alſo. Und ſehen Sie, die Ehre eines amerikaniſchen Beamten iſt ein ebenſo köſtlicher Schatz wie die Ehre einer Frau, und er hat doppelten Anſpruch darauf, daß man ihn achte, wenn er fern iſt. Ich ſage Ihnen, Sie haben eine ſchwere Beleidigung zugefügt, eine wirkliche Schmach.. Als der Gouverneur von Alaska Trup⸗ pen verlangt, um die drohende Haltung von Minenarbeitern zu brechen, kann der Präſident ſich nur ſehr ſchwer und nach langem Bedenken zu dieſem Schritt aufraffen. Aber nun ſtürmen die Be⸗ ſucher in dichten Scharen herein, Deputierte, Senatoren, Beamte, Offiziere. Mit jedem wechſelt Rooſevelt einen Händedruck.„Sehr erfreut, Sie zu ſehen, Senator.. Mein Herr, es iſt mir wirk⸗ lich eine große, große Freude... Senator, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerkſamkeit... Wer hätte das gedacht, Gouverneur Aber, meine Damen, wie reizend... Meine Herren, beſuchen Sie doch Taft... Wirklich, Taft iſt ein Idealmenſch, er iſt ein Kopf .. Er ſwürde ſich niemals zu einer Sache hergeben, die ſeiner Ueberzeugung widerſpräche, auch venn er damit Präſident werden könnte Sehen Sie, das iſt es, was ich an Taft liebe Endlich entfernt ſich der Schwarm. Im Salon bleibt nur ein ziem⸗ lich exotiſch gekleideter Herr. Mit einigem Mißtrauen ſcheint ihn Rooſevelt zu muſtern. Aber in dem Augenblick kommtt ſein Sekre⸗ tär Loeb auf den Präſidenten zu und ſagt ihm, wer der Mann iſt. Mit einem Schlage verändert ſich Rooſevelts Geſichtsausdruck. Mit ausgeſtreckten Händen eilt er auf den Beſucher zu:„By George, Sie kommen von der Löwenfagd aus Afrika und haben mir das nicht gleich geſagt!... Aber Sie ſind mir ja der intereſſanteſte Menſch der Welt. Erzählen Sie mir doch gleich Ihre Erlebniſſe ..Aber nein, nun laſſe ich Sie nicht mehr. Alſo wie war es, wie töteten Sie Ihren erſten Löwen?s? — Das Monocle der Damen. Aus London wird berichtet: eleganten Damen der engliſchen Hauptſtadt durchſuchen eifrig Antiquitätenläden, um den Anforderungen der neueſten Mode gerech zu werden: der des Monocles. Das Einglas wird freilich nicht nach männlichem Vorbild ims Auge geklemmt; man trägt es an einem kunſtvoll gearbeſteten koſtbaren Halter, mit dem man das Glas in der Art einer Lorgnette von Zeit zu Zeit vor das Auge führt, wenn etwas beſonders Intereſſantes die Aufmerkſamkeit der Schönen Kongreß je älter die Arbeit iſt, umſo höhere Preiſe werden gezahlt. Perlen, Amethyſte und glitzernde Steine blinken da auf ſchillerndem Perl⸗ muttergrunde, auf alter Goldarbeit, auf fein ziſelierten Silber⸗ ſtäben oder auch auf beſonders erleſenen Stücken koſubaren Schild⸗ platts. Wie die Lorgnette, wird auch das Einglas an einer dünnen, um den Hals oder um die Taille geſchlungenen feinen Kette ge⸗ tragen und insbeſondere für ganz dünne feine Ketten von zarteſten leichteſter Gliederung ſperden außerordentliche Preiſe gezahlt. Alte Goldſchmiedarbeit wird dabei am meiſten geſucht und die Antiquare haben ihre Not, alle Wünſche ihrer ſchönen Kundinnen zu be⸗ friedigen. — Das Wachstum der Frauen. Feminiſten und Suffragettes dürften der Zukunft mit der frohen Hoffnung entgegenſehen, daß die Natur auf dem beſten Wege iſt, die phyſiſche Poſition des ſchtwachen Geſchlechts auf Koſten der bisherigen Herren der Schöpfung zu berſtärken. In einigen Jahren oder, wenn man lieber will, in einigen Jahrhunderten werden die Frauen größer und ſtärker ſein als die Männer. Dieſe Ausſicht eröffnen wenigſtens die Forſchungen franzöſiſcher Gelehrten, die auf Grund gewiſſen⸗ hafter und umfangreicher Unterſuchungen feſtgeſtellt haben, daß die Männer körperlich in dem Grade zurückgehen, in dem ſich der weib⸗ liche Organismus in aufſteigender Linie entwickelt. Die Körper⸗ meſſungen, die man in Frankreich an Dauſenden voun jungen Mädchen und der dazugehörigen Mütter vorgenommien, haben den unzweideutigen Beweis erbracht, daß die junge Generation der älteren an Körpergröße, Bruſtumfang, Länge der Arme und Beine und Muskelentwickelung entſchieden überlegen iſt. So kommt es, daß der Mann, der früher die an ſeinem Arm dahinſchreitende Frau gemeinhin um mindeſtens einen halben Kopf überragte, ſich heute bereits auf gleicher Schulterhöhe mit ihr befindet. Noch ein Menſchenalter, und die Gefährtin wird ihm über den Kopf ge⸗ wachſen ſein! — Der lange Joſef. Am 1. Auguſt iſt in Dresden die bekannte „Vogelwieſe“ eröffnet worden. In den Dresdener Lokalen prangt jetzt, wie der„Volksztg.“ ein Leſer als Reiſefrucht mitteilt, folgen⸗ der Reklamezettel: Vogelwieſe. Neu! Im Vogelſwieſe. der lange Joſef, komplett 2,39 Meber hohe Ehre, verſchiedenen hohen Fürſtlichkeiten Se. Königl. t Prinz Eitel Friedrich begleitete er ver dene Male auf Reiſen. Am hefligen Abend wurde er perſönlich von Sr. Majeſtät zum Gefreitem erngunt OL. feſſelt. Der reichſte Juwelenſchmuck verziert dieſe Halter und Derſelbe iſt im Beſitze der öronenordenmedaille. 7 N Mannheim Ff eee een ee J. ſchönſter 8 Lage und nächſter Nähe des 5 Schloſſes ſind N de grdße Grundſtücke zu Billen⸗Anlagen vor⸗ ügl. geeig. unter günſtig. dingungen zu verkauf. Gefl. Aufr, unt. B. Z. 88 an Haaſenſtein ͥ KVogler, .⸗G., Heidelberg. 4480 esese Fit die fſn geeigaet, werden geſetzlich geſchutztesdeen vergeben x Offerten unter B. 1068 an Haaſenſtein& Vogler 2.⸗G., Mannheim. 482 3e οAhłwideͤ ees Termischtes. Jugrnehmen Feritnauenthalt ſtudet Schüler od. Schülerin in nt. Fam. auf dem Lande. Nach⸗ 5 und. Näh. in d. Erp. 26216 Heirat. Fräul. mit ſchöner Ausſteuer und ſpät. Vermögen ſucht ſich mit Beaniten zu verheiraten. Witwer mit—2 Kindern nicht ausge⸗ ſchloſſen. Nur ernſtgemeinte Off unt. Nr. 26292 an die Exp. d. Bl Vermittle unter ſtrengſter Diskretion bessere EBhen Offerten unter No. 61686 an die Expedition ds. Blattes kirat, Jung. Maun, 35 J..“ Juriſt, höh. Staatsbeamter, 5 4000 M. Einkommen, ſpät. mehr, wünſcht mit etnem bürgl, gut falh. Mädchen zwecks Heirat in Berbindung zu kreten. Ano⸗ — zwecklos. Offerten unter 26290 an die ed. d. Bl. Teaeme Sol. Geſchäſtsm. mit Haus ſ. Darlehen v. 100 M. geg. mon. Rückzahlung von 10 N. Offert. unt. Nr. 23687 an die Expedit. Strebſ. Herr eeee ſiß mit 200—300 Mark awernde gute Exiſtenz. Auch als Nebeugzeſchäft paſſend. Gefl. Of. u. Nx. 94 an die Exp. d. Bl. Auf ein Pripathaus l. Karls⸗. ruße, in beſter Lage, wird behufs Iſung eine 15 2. Hypothel 0 5 of. od. ſp. auzun. geſ. t. u. 28882 au die Grpebt. Bl. Nunlthen im jedet Höhe von; ſtreng reellem Geld⸗ geber ſchnell und diskret durch Andr. Jwick, Käfertalerſtr. 89. Sprechzeit v. 10—1 u.—8. 6507 uing. Beamter in geſicherter U. fucht Darlehen in Höhe.. M. 200.— u mouatſ. Rückz. v. 20 M. u. J. P. No. 26401 a. db. Exped. Suche nach 54,000 Mark Erſter, eine zweite Hypo⸗ thek mit 3000 Mk.(Stadt⸗ rätliche Schätzung 90000 M. Offerten unter Nr. 63448 au die Expedition d. Bl. DVerkauf. Eiue gut erhaltene Ladenein⸗ tung u. ein modern. Kriſtall⸗ 165 zu verkaufen. 29395 L 13, 18, 2. Stock. Weg Shelber bifl. zu verk. 1 Nußvaum⸗Ausziehtiſch, 0 1 Mahag.⸗Schrank n. Waſchkomm. Diw. Mahageni⸗Stühle. 63307 uiſenring 53, 3. St. Antite ommode, zugleich als Schreibtiſch benützend, zu verkauf. 26392 Dalbergſtr. 10, III. Dut erhalt. Kinderſtuhl billig zu verkauſen. U 5, 4, II. 26397% 2 HIIII Verein Merkur Größter Naufm. Berein Sudden ſch. Marnberg Stellenvermittlung mit Anſchluß von etwa 70 fauf⸗ männiſchen Vereinen. Koſten⸗ — für Prinzipale und ſtellen⸗ * ende Mitglieder. wen⸗ alſen⸗ nierſtützun Reu utz u. Nachtsaugtüuſte dar. ˖ gaug Ulh 11 5 ur“ u. Jahr 2 oſten⸗ rei für Mitgnndder 4881 een tt ſuche 1 Walf Waſſermann, 8 6, 37. General⸗Anzeiger. (Mittagblatt 85 len, wunderbaren Heilerfolge Lichtheil-Mstitut Elektron haber! Direktor Heinrich Scäfer. Danksagungen. Ich Unterzeichnete hatte ſchon mehr als 12 Jahre an Darmſchwäche ꝛc. zu leiden; obwohl ich verſchiedene Aerzte konſultierte, konnte ich nie eine Heilung erzielen, obwohl ich verſchiedene Mittel, wie Pulvper, Pillen ꝛc. anwandte. Durch Empfehlung verſchiedener Bekannten auf die Erfolge des Herrn Heinrich Schäfer, Lichtheilinſtitut Elettron aufmerkſam gemacht, wandte ich mich an Herrn Schäfer und konnte ſchon nach dreiwöchentlſcher Behandlung konſtatieren, daß eine weſentliche Beſſerung eingetreten war. Nach weiterem Verlauf von 8 Wochen war mein Zuſtand ſoweit gebeſſert, daß ich ohne jegliche innerliche Mitteh jeden Tag Stuhl hatte. Den Erfolg kann ich nur der gewiſſenhaften und erfolgreichen Behandlung des Herrn Schäfer, Mannheim zuſchreihen. Frau A. Klee. Beſtätige hierdurch Herrn Hch. Schäfer, Mannheim, daß ich eine längere Kur mit ſehr gutem Erfolge durchführte. Mein Unterleibs⸗ leiden ſowohl als meine hochgradiſche Nervenſchwäche habe ich vollſtändig innerhalb ſechswöchentlicher Behandlung des Herrn Schäfer verloren, wofür ich Ihnen meine volle Zufriedenheit ausſpreche, und ähnlich Leidenden die Behandlung Ihres Lichtheilinſtituts Elektron nur beſtens empfehlen kann. Frau Biſch of. 5 Sehr geehrter Herr Schäfer! Anbei geſtatte ich mir Ihnen meinen beſten Dank für die erfolgreiche Behandlung meiner ſeit langer Zeit beſtehenden Stimmband⸗ lähmung(Heiſerkeit) ꝛc. auszuſprechen. Bevor ich mich Ihrer Behandlung unterzog, konnte ich kein lautes Wort ſprechen, obwohl ich zuerſt in ärztlicher 1 0 war, welche reſultatlos verlief. Nach Verlauf weniger Tage in 75 Behandlung, fühlte ich, daß ſich Beſſerung zeigte, und war nach Verlauf von 5 Wochen Ihrer gewiſſenhaften Behandlung wieder völlig hergeſtellt und iſt auch nach Berlauf von 1½ Jahren kein Rückfall eingetreten, ſo daß ich wohl von einer dauernden Heilung ſchreiben kann. Frau Rehberger. Heilung von vollſtändiger Kahlköpfigkeit. Sehr geehrter Herr Schäfer, Mannheim, N 3, 8. Es ſind jetzt 2 Monate, daß ich Ihre Kur beendet habe und kann Ihnen mit Freuden mitteilen, daß ich mit dem Erfolg ſehr zu⸗ frieden bin. Meine Verwandten und Bekannten ſind alle ſehr erſtaunt über die wundervolle Wirkung, welche die Behandlung Ihres Inſtituts auf meinen Haarwuchs ausübte. Mein Hinterkopf ſieht ſehr gut aus, der kahle Platz auf dem Wirbel iſt ſchon überwachſen. Ich trag⸗ meinen Kopf ſtets frei und finde, daß mir das ſehr wohl ſut. Seitdem, daß ich Ihre Kur gebrauchte, befinde ich mich überhaupt viel wohler und kann Ihnen nur von Herzen dankbar ſein über den glänzenden Heilerfolg und werde nicht verſäumen, Ihr Inſtitut aufs beſte zu empfehlen. Obermoſchel, den 7. 4. 07. Es grüßt Sie ganz ergebenſt Ihre dankbare Eliſe Simon. Mannheim, den 31. Januar 19086. 79575 Herrn Direktor Hch. Schäfer, Hier. Hiermit ſpreche ich Ihnen memen beſten Dank aus für die erfolgreiche Behandlung meines ſchon jahrelang beſtehenden Hals⸗ leidens(Rachenkatarris); obwohl ich verſchiedene Aerzte konſultiert, ſo hatte ich nie den gewünſchten Erfolg erzielt. Ich verſuchte daher das Letzte und wande mich an Herrn Direktor Hch. Schäfer, Lichtheilinſtitut Elektron N8, 3, hier. Meine Hoffnung wurde nicht getäuſcht, denn ſchon nach wenigen Tagen war mein Leiden bedeutend beſfer. Nach weiterer dreiwöchentlichen Kur war vollſtändige Heilung eingetreten. Was ich durch jahrelanges Medisinieren nicht erreichte, wurde von Herrn Schäfer in ſehr kurzer Zeit vollbracht; daß die Heilung eine Dauernde, beweiſt, daß in 3 Jahren kein Rückfall eingetreten iſt. Ludwig Bender. Ich Unterzeichnete hatte ſchon mehrere Jahre bindurch an Herzbeſchwerden, Kurzatmigkeit, angehende Waſſerſucht zu leiden letzten Winter derart, daß ich längere Zeit andauernd zu Bett lag; als mein Zuſtand etwas beſſer wurde, ſo verſuchte ich eine Kur bei Herrn Hch. Schäfer, Mannheim, N 3, 3. Als ich dahin kam, war meine Henztätigkeit eine derart geſteigerte, daß ich glaubte, einen Schlaganfall zu bekommen, die Unterſuchung ergab eine Herztätigkeit von 180 Pulsſchlägen pro Minute, die gute Wirkung der Bahandlung machte ſich ſchon nach 10 Tagen bemerkbar, indem meine Herztätigteit eine normale wurde. Das Waſſer war vollſtändig verſchwunden, und fühlte mich wieder in den Beinen freier und leichter. Das Gehen, welches mir ſehr beſchwerlich war, wurde bedeutend beſſer daß ich auch wieder ohne jede Anſtrengung größere Strecken laufen konnte. Nach Verlauf der ganzen Kur war mein Organismus derari gekräftigt, daß ich die ſchwerſte Arbeit ohne irgend welche Störung leiſten konnte, ein Beweis, daß die im Lichtheilinſtitut angewandten Heilfaktoren das einzige war, welches meine Geſundheit zur Heilung gebracht hatte. Ich danke Herrn Schäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit, und kann deshalb die Behandlungsweiſe des Herrn Schäfer beſtens empfehlen. Mnuſchelknautz, Griginale dieſer Dankſagungen liegen Jutereſſenten zur Einſicht offen. Heilfakkoren: comb. elektr. Lichtheilverfahren Glüh- und Bogenlichtbäder, Vier-Zellen-Bäder nach Dr. Sohnee, Karlsbad, konzentrierte Kaltlichtbehandlung nach Finsen, Blaulichtbestrahlungen nach Dr. Kaiser. Eisenlichtbehandlung nach Prof. Kromayer. Anwendung der gesamten Elektro-Therapie Hochfrequenzströme, Galvanisation, Faradisation, Wechselströme, 3 phas. Strom, Gleſchstrom, pulsierender Gleichstrem, Franklinisation, Hydro-elektr. Bäder, elektr. Massage, elektr. Gymnastik. Vibriatlonsmassage, alle Arten med. Bäder. Röntgen-Laboratorium. Es verſäume daher keiner, welcher durch langwierige Behandlung durch Arzneimittel bis jetzt keinen Erfolg verzeichnete, ſich meiner Behandlungsweiſe anzuvertrauen und er wird es gewiß nicht zu bereuen haben. Ich empfehle meine Behandlungsweiſe bei: Gicht, Rheu⸗ matismus, Magen-, Darm-, Leber- und Nierenleiden, Blaſeuleiden, Iyphilis, Arzneiſtechtum Gelenkentzündungen; rüſenleiden, Ituhlverſtopfung, Hlutſtörungen, Frauenkrannheiten, ruenleiden, Juckungen, Krämpfen, Lähmungen, Neitetanz, Angſtgefühl, Müdigkeit, Ichwächezuſtänden, HBleichſucht, 3 rophuloſe, bei Aſtma, Heiſerkrit, Verfahleimung, Hanrausfall, Paurſchwund, beginnender Kahlköpfiskeit, kreisförmiger Kahlheit, Schuppen ꝛe. Grundprinzip meiner Be⸗ handlung iſt, durch eine geeignete mechaniſche Behandlung des Körpers denſelben anzuregen zu beſſerer Arbeit, durch reiche Blutzufuhr die Körpertelle zu kräftigen, den ſedem lebenden Weſen innewohnenden Heiltrieb zu unterſtützen, damit der Körper nicht ſchließlich in dem fort⸗ währenden Kampfe gegen die Abſchwächung der Lebensfähigleit unterliegt. Ticht, Luft, Glektrizität ſind dieſelben Mittel, deren ſich die Nakur in dieſem Kampfe ſelbſt bedient. Deshalb wird die Behandlung mit dieſem Naturheilmittel gut vertragen. Nur N 3, 3, I. Niühere Austunft erteilt die Direktion H. Schäfer. SErſtes, größtes und bedeutendſtes Inſtitut am Platze. Zivile Preiſe. Täglich geöffnet von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends. Sonntags von 9 bis 1 Uhr. Proſpekt gratis, Separat⸗Abteilung für Damen und Herren. um Berwechslungen mit ähulich lautenden Juſtituten zu vermeiden, bitte man genau auf Firma und Namen Dir. Hch. Schäfer, Lichtheil-Institut„Elektron“ Mannheim nur N 3, 3 bten. 79391 Mannheim nur N 3, 3,. 5 H n Zub. in freter Lage auf Mannheim, 6. Anguft. Verkäuferin für feines Aufſchnittgeſchäft ſuchen 65427 Geſchw. Leins, 0 6. g. Särbeiterinnen werden T 7, I. I Tre 5 Tuüchtige erfte 5 3 Verkäuferin J har die Abteilung 714 AKurzwaren und Beſatz⸗ Tartikel, mehrere rüchtige jüngere Herkäuferinnen ür Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren per 1. Septbr. geſucht. Oſzerten m. Zeug⸗ ussabſchr., Bilp u. Gehalts. auſprüchen erbeten Warenhans Geſchwiſter Mayer Weinheim(Baden). 8 Nedegewandter jung. Kaufmann 55 der mit Erfolg gereiſtt und in Buchhaltung und Korreſpondenz bewändert iſt, ſucht per 1. Olibr, zaſſende Stelung. Brauche gleich. Offerten unter Nr. 26888 an die Exved. d. Bl. Junger Mann, vollſtäudig verkraut mit Lohn⸗, Kranken⸗ u. Invalidenweſen, Schreibmaſchine und Stensgraphie, Keuntniſſe der einf u. doppel. Buchfüthr,, fucht ſoſ. oder ſpät. Stell. gleich welcher Art. Gefl Offert u. K. M. Nr. 20 261 ſau die Erpedition d Bl. Junges Ebepaar wüunſchl bis 18 Novsr. Pitiale der Nah⸗ rungsmittelbrauche auf eigene Rechnung zu übernehmen, Offert. unt. Nr. 26385 an die Expedit. Für meinen 15Jähr. Sohn mit der Berechtig. 3. Einf. ſuche Lehrstelle in hieſigem, größeren Fabrik⸗ od. Eugros⸗Geſchäft. Off. sub M. 20390 lan die Expedition b. Bl. Realsehulabselvent mit einig, kaufm. Vorkeuntn. Baßt ader mu Lehrſtelle. Bank oder kaufn. Büro, Poſition Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen vorgez Ofſert. untr. 26580 au die Expedition ds... Suche für ein junges Mädchen von 14 Jahren Stellung zu 1 od. 2 Kindern. Zu erfrag. Eliſabeth⸗ ſtraße 5, 4. Stock links. elgesuebs. 26389 Neiſender ſucht gut möbliert. Zimmer in der Nähe des Bahn⸗ hoſes. Offerten mit Preisang. unter Nr. 26386 an die Exped. Metzgerei, mittlere, gut gehend, wird zu pachten geſ. Offerten unter M. L. 26368 an die Expedition ds Blattes. Miitltrer Saden mit—4 Zim⸗ öſtl. Stadt od. Lindenhof per I. Okt. od ſpäter geſ. Gefl. Off. lunt. Nr. 26399 an die Expedition, Eine Offiziersfamilie ſucht zum 1. Sept. od. 1. Okt. eine hübſche Wohnung von etwa 7 Zimner mit Nbenräunen un ötlichen Stadttell. Offert. ſind unt. Chiffre G. 63392 an die Exped. d. Bl. einzureichen. Rußh. Fam.(kinderl.) ſu cht 5 t. od. 1. Okt in ſch. .Wohn S25 heimerſtr. ꝛc. bevorz. Gefl. Off. Preisang. u. Nr. an die Expedition ds. Bl. Kleiſtſtraße 10 Dukerzdler Sa e. 8 Vuiſenring 30 habſche 3 Zimmerwoh⸗ ung mit all. Zubehör bis 1. Okt. zu verm. 684ʃ6 Naheres parterre Saden· Aungeti b 22 ſchöne 4 evt. 3 ohn. mit JKüche und allen Zubehör zu v. Nähßeres daſ. im 4. St. 63485 zu verm. Näh. 1 Tr. 1—51 0 öbl. Wohn⸗ 9 ſebert zu v. 50 N 750 R 75 38 aternt, eg ſofort zu verm. 26879 7.1 5 Tr. I ISTeHape 95 gut möbliert. Nerfelſt e — — AT ——— 22 —————