krund 15 pCt. ausmachte. Einwanderung 25 der Geſamtzunahme. bölkerungsvermehrung iſt in den letzten Jahrzehnten von 22 * Abonnement: tung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich; durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg⸗ (Badiſche Volkszei Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreffe: „Journal Mannheim“, — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſerate: Die EolonelBeile:.25 Pſg und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktlonsbureaus Redaktlon 377 10 annheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens J 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Fn 364. 5 Freitag, 7. Auguſt 1908.(Abendblatt.) Die Abnahme der Auswanderung nach den Vereinigten Staaten. Im erſten Halbjahr 1908 iſt die deutſche Auswanderung nach den Vereinigten Staaten nahezu auf den Nullpunkt ge⸗ ſunken. Wenn es im zweiten Halbjahr ebenſo bleibt, ſo werden im Laufe des ganzen Jahres kaum 15 000 Auswanderer ſein, während noch in den letzten Jahren doch immerhin durch⸗ ſchnittlich 30 0⁰⁰ Deutſche nach Nordamerika auswanderten. Noch mehr zurückgegangen iſt die Auswanderung fremder Staatsangehöriger über deutſche Häfen, beſonders über Bremen. Da der größte Teil ruſſiſcher Emigranten nach Amerika den Weg über die deutſchen Häfen nimmt, ſo iſt alſo die ruſſiſche Auswanderung ebenfalls ſtark in der Abnahme pbefindlich, was einerſeits auf die gebeſſerten wirtſchaftlichen Verhältniſſe Rußlands, andererſeits auf die Verſchlechterung der Ausſichten der Auswanderer in Amerika zurückzu⸗ führen iſt. 0 Dier Rückgang der nordeuropäiſchen Auswanderung nach den Vereinigten Staaten iſt aber verhältnismäßig noch gering gegenüber der Minderung der italieniſchen Emigration. Wäh⸗ rend bis zum Jahre 1900 die Zahl italieniſcher Auswanderer nach den Vereinigten Staaten ſelten die Ziffer von 100 0000) überſtieg, waren es in den Jahren 1904, 1905 und 1906 jedesmal über 200 000. Noch größer war die italieniſche Auswanderung nach Amerika in dem letzten Jahre, wo allein in der Zeit von Januar bis Juli über 200 000 Perſonen nach Nordamerika gingen. Im erſten Halbjahr 1908 aber wan⸗ derten nur 35 679 Italiener nach den Vereinigten Staaten aus, alſo ungefähr nur ein Sechſtel ſoviel wie in der gleichen Zeit des vorigen Jahres. Noch merkwürdiger wird dieſes Bild, wenn man die Rück⸗ wanderung von Italienern aus den Vereinigten Staaten nach der Heimat ins Auge faßt. Im erſten Halbjahr 1907 kehrten 26 786 Italiener zurück, im erſten Halbjahr 1908 aber 111 000, alſo mehr als viermal ſoviel. Im erſten Halbjahr 1907 überſtieg die Einwanderung nach den Vereinigten Staa⸗ ten die Rückwanderung um 175 000, während im erſten Halb⸗ jahre 1908 die Rückvanderung die Einwanderung um 76 000 übertraf. Dies iſt alſo allein an italieniſcher Einwanderung ein Minus von ½ Million für die Vereinigten Staaten. Die Bevölkerung der großen Republik hatte in den letzten Jahren durch Einwanderung durchſchnittlich je eine Million zugenom⸗ men; im Jahre 1908 wird es, wenn das zweite Halbjahr nicht noch das Bild ſehr weſentlich verändert— was aber kaum an⸗ zunehmen iſt—, noch lange nicht die Hälfte davon ſein. Dieſe große Herabminderung der Einwanderung iſt umſo beachtenswerter, als ſie immer einen ſehr weſentlichen Teil der Bevölkerungsvermehrung der Vereinigten Staaten über⸗ haupt gebildet hatte. Wenn z. B. zwiſchen 1880 und 1890 die Bevölkerung der Vereinigten Staaten die enorme Ver⸗ mehrung von 25 pet. aufzuweiſen hatte, ſo trug zu dieſer ſtarken Vermehrung die Einwanderung nichb weniger als 103 pCt. bei, während die natürliche Bevölkerungsvermehrung Mithin war die Zunahme durch Die natürliche Be⸗ Prozent zwiſchen 1870 und 1880 auf 15 pCt. zwiſchen 188 und 1880 und auf 143%/ zwiſchen 1890 und 1900 geſunken. Vor zwei Menſchenaltern betrug ſie noch 28 pCt. ſie war alſo relativ doppelt ſo groß wie im letzten Jahrzehnt. Dieſe prozentualen Verhältniſſe ſind nicht ganz unbedenk⸗ lich. Gewiß haben ſich die Vereinigten Staaten viel raſcher vermehrt, als jeder andere Großſtaab der Welt. Ihre Ein⸗ wohnerzahl iſt vom Jahre 1870 bis zum Jahre 1900 von 38; killionen auf 76 Millionen geſtiegen, ſie hat ſich alſo nahezu verdoppelt, während in dem gleichen Zeitraum die Einwohner⸗ zahl Deutſchlands nur von 40 Millionen auf 60 Millionen geſtiegen iſt, alſo nur um die Hälfte zugenommen hat. Es iſt aber zu bedenken, daß Deutſchland in dieſer Zeit noch mehrere Millionen durch Auswanderung verloren hat, während die Vereinigten Staaten in derſelben Zeit durch Einwanderung 113 Millionen gewonnen haben. Die natürliche Bevölkerungs⸗ vermehrung war alſo in dem Menſchenalter von 1870 bis 1900 in den Vereinigten Staaten nicht größer als in Deutſch⸗ land, trotzdem auf dem ungeheuren und verhältnismäßig noch ſehr dünn bevölkerten Gebiete der Vereinigten Staaten die Ernährungsmöglichkeiten günſtiger waren als in dem dicht bevölkerten Deutſchen Reiche. Hält in Deutſchland die in den letzten Jahren zu konſta⸗ tierende ſtarke Abnahme der Auswanderung und in den Ver⸗ einigten Staaten die in dieſem Jahre feſtzuſtellende weſent⸗ liche Verminderung der Einwanderung an, bleibb es ferner dabei, daß Deutſchland, wie es in den letzten Jahren der Fall war, an relativer Zunahme durch die natürliche Bevölkerungs⸗ vermehrung— Ueberſchuß der Geburten über die Todesfälle die Vereinigten Staaten übertrifft, do dürfte zwar die Zeit noch ſehr fern ſein, wo Deutſchland die Vereinigten Stagten an Einwohnerzahl erreicht— dazu iſt deren Vorſprung zu groß—, aber mit der ſprunghaften Ueberflügelung Deutſch⸗ lands dürfte es vorbei ſein. Politische Clebersſeht. * Mannheim, 7. Auguſt 1908. Zentrum und Reichsſinanzreform. Die Mitarbeit des Zentrums an der Finanzreform hält der freikonſervative Abg. Dr. Otto Arendt, wie er im„Tag“, ausführt, nicht nur für unnötig, ſondern auch für ge⸗ fährlich. Die Reformierung der Reichsfinanzen ſei nicht eine bloße Finanzfrage, ſondern eine Lebensfrage für die Nation, bei der Vorurteile und Meinungen zurückgeſtellt und Opfer gebracht werden müßten. Dieſer Ueberzeugung werde ſich die Blockmehrheit auch nicht entziehen, und die Rechnung des Zentrums auf ein Scheitern der Finanzreform und auf die dadurch herbeigeführte Zwangslage der Regierung, mit dem Zentrum zu paktieren, werde ſich umſomehr als falſch erweiſen, als eine ſehr ſtarke Volksbewegung unter allen Umſtänden die Wiederkehr der Zentrumsherrſchaft ferngehal⸗ ten haben will.„Nicht der Block, der nur das Erzeugnis hiſtoriſch notwendiger Erſcheinungen iſt, ſondern der Wille der Mehrheit der Nation, daß das Zentr um eine Minderheitspartei bleibe, iſt für unſere künftige politiſche Entwicklung maßgebend. Mögen dielangſam vorwärts gegangen. Parteien im Block hadern und zanken, die öffentliche Meinung wird ſie immer wieder zuſammenzwingen.“ Abg. Arendt er⸗ wartet denn auch, daß der Block bei der Durchſetzung der Reichsfinanzreform die Jeuerprobe beſtehen werde.„Hoffent⸗ lich hilft das Zentrum hierzu beitragen, indem es weiter im Schmollwinkel bleibt. Das oppo⸗ nierende Zentrum iſt— vom Standpunkte des Blocks aus— nützlich, das poſitiv mitarbeitende gefährlich. Solange Erz⸗ berger die Führung hat, fürchten wir die poſitive Mitarbeit des Zentrums nicht, ſo lange hält das Zentrum an dem Traum feſt, der Block müſſe zerſchellen und die alte Herr⸗ lichkeit wieder aufleben, wo das Zentrum allein die Geſchäfte des Reichstags führte und die übrigen Parteien Statiſten⸗ rollen hatten. Wir empfehlen die Lektüre dieſes Aufſatzes, insbeſondere der„Germania“, die es in einem Artikel über die„Um⸗ werbung“ des Zentrums ſo darſtellt, als ob die Liberalen, und dieſe allein, die„Wiedereinſchaltung“ der Zentrums⸗ partei fürchteten.“ Die Selbſtverwaltung der deutſchen Univerſitäten. Auf dem internationalen Kongreß für hiſtoriſche Wiſſen⸗ ſchaften hielt Prof. Kaufmann(Breslau) einen feſſelnden Vortrag über die Selbſtverwaltung der deutſchen Univerſi⸗ täten im 19. Jahrhundert. Er betonte, daß die Univerſitäten nicht nur Lehranſtalten zur Ausbildung der Beamten ſind. Vielmehr ſind es Korporationen von Männern der Wiſſen⸗ ſchaft, die dieſe zu ihrem Lebensberuf gemacht haben. Die Univerſitäten hatten im Mitteialter viel weitergehende Rechte als jetzt. Freilich waren ſie damals in den engen Schranken der Kirche und der Tradition. Am 15. Jahrhundert hatten die Univerſitäten einen Tiefſtand zu verzeichnen, vor der Reforma⸗ tion nicht durch ſie. Sie konnten dem neuen Leben nicht ge⸗ recht werden. Die Reformation brachte die erſte große Re⸗ form. Sie trennte die deutſchen Univerſitäten von den aus⸗ ländiſchen und die katholiſchen von den proteſtantiſchen. Die katholiſchen wurden entweder eine Beute der Jeſuiten oder ſie verzehrten ihre Kräfte in wilden Zänkereien. Träger der Entwicklung waren die proteſtantiſchen Univerſitäten, obgleich auch ſie unter dem Drucke der Verhältniſſe viel zu leiden hatten. Die Begründung der Univerſitäten Halle und Göt⸗ tingen iſt ein erſter Schritt zur Beſſerung, der aber nicht von Dauer war. Unter dem Druck der napoleaniſchen Herrſchaft kommt die zweite große Reform gegenüber den Beſtrebungen des Kultusminiſters v. Maſſow, der beantragt hatte, alle unſere Univerſitäten aufzuheben und durch Fachſchulen zu er⸗ ſetzen. Humboldt dringt durch, unterſtützt von Fichte⸗ Schleiermacher, Allenſtein, Steffens u. a. Damals ſprach Friedrich Wilhelm III. das große Wort, daß die Nation durch geiſtige Kräfte wiedergewinnen müſſe, was ſie an phyſiſchen verloren habe. So werden Berlin und Breslau gegründet. Der Freiheit der Lehre wird Bahn gebrochen. Die Univerſi⸗ täten bekommen das Recht Profeſſoren vorzuſchlagen. Dieſe Entwicklung wird aber unterbrochen durch die Demagogen⸗ verfolgungen und die Einſetzung außerordentlicher Staats⸗ kommiſſare. Der Höhepunkt der neuen Entwicklung iſt dann die Gründung der Univerſität Straßburg. Seitdem iſt es Aber es ſind viele Rückſchläge Aus der Vorgeſchichte der nationalliberalen Partei. (Schluß). Jeder der aus der Fortſchrittspartei ausſcheidenden Führer begründete ſeinen Austritt auf andere Weiſe. Allen ſchwebten indes beſtimmte Aufgaben vor, die ſie in der nächſten Zeit im Landtag zu löſen gedachten. Sie wollten nach Möglichkeit Bis⸗ Harcks politiſche Stellung gegen das Ausland kräftigen; aber ſie wünſchten zugleich doch auch eine dauernde Spaltung in der lberalen Partei zu bermeiden deren geſamte Kräfte hofften ſie vielmehr ſpäterhin im Reichstag und erweiterten Landtag gusſchlaggebend zu verwenden. Indes ging die Entwicklung, die die Ausgetretenen von der dogmatiſchen zur geſchichtlichen Denk⸗ weiſe hinüberführte, ihren Gang. Zunächſt fand ſich Michaelis hindurch, von dem Lasker in ſeiner Charakteriſtik anmerkt: er hätte ſchon während des Konflikts die Ueberzeugung gewonnen, daß ſich ein Liberaler, auch wenn er über das Verfaſſungsrecht und die bürgerlichen Freiheiten mit den Miniſtern ſtreiten müſſe, durch die organiſche Zuſammengehörigkeit von Kammer und Re⸗ gierung„eine ſehr ſtarke und poſitive Gemeinſamkeit mit der Re⸗ gierungspolitik und deren perſönlichen Vertretern wahren könne“ wie Michaelis das ſelbſt einmal in einer Wahlrede aus⸗ drückte: das verfaſſungsmäßige Leben iſt nicht der Verſuch des einen Teils, den andern Teil zu unterwerfen, ſondern es iſt das heiderſeitige Zuſammenwirken zum Wohle des Vaberlandes, wo der ſo viel als möglich nachgibt. Auf Grund ſolcher Auffaſ⸗ 0 110 ſeh. N ſungen arbeitete die neue Gruppe an dem Indemnitätsgeſetz, an der Vorlage über die Annexionen und dem neuen Wahlgeſetz und Almählich zeigte ſich doch, daß ſie Boden gewann im Parlament. Das Schlagwort von der Unterſtützung der Regierung in der auswärtigen Politik und dem Beharren in der Oppoſition gegen das innere Syſtem hatte ſeine Schuldigdeit getan. Tweſten, die Michaelis u. Forckenbeck anſtrebten, war aber doch wohl Was die ein anderes. Tweſten hat ſich darüber in einer Rede vom 5. November geäußert. Er meinte: die politiſche Freiheit im vollen Sinne könne von den Liberalen in der nächſten Zeit nicht ge⸗ wonnen werden. Daher müſſe die bürgerliche, wirtſchaftliche und perſönliche Freiheit um ſo mehr ausgebaut werden. Werde ſie ausgebaut ſein, ſo werde die politiſche Freiheit, d. h. feſtge⸗ gründete parlamentariſche Regiment mit allen ſeinen ihm jetzt noch mangelnden Sicherungen dem Bürgertum ſpäter als reife Frucht in den Schoß fallen. Dem Ausbau jener Freiheiten aber werde ſich die Regierung nicht entgegenſtemmen; denn alles, was in Deutſchland preußenfreundlich denke, verlange danach. Ihren erſten parlamentariſchen Erfolg errang die neue Gruppe dann mit der Aenderung der Geſchäftsordnung. Bis⸗ her waren die Beratungen des Abgeordnetenhauſes vornehmlich in den Ausſchüſſen hinter verſchloſſenen Türen geführt worden, wo ſie ſich in fachmänniſchen Erörterungen erſchöpften. Ein Antrag von Michaelis wollte demgegenüber den Schwerpunkt der Budgetberatung aus dem Fachausſchuß ins Plenum verlegen. Eine erſte Leſung, die den Charakter einer Generaldebatte hatte, ſollte ſie einleiten, um allen Abgeordneten eine Ueberſicht über den ganzen Etat zu berſchaffen auch ſollten ſie, in dem man ihnen ermöglichte, einen freien Blick auf das Ganze der Staats⸗ maſchine zu tun, beſtimmt werden, ſich ihr Urteil über den vor⸗ gelegten Staatshaushalt mehr nach den Bedingungen der allge⸗ meinen politiſchen Lage als nach Erwägungen zu bilden, zu denen ſie durch die techniſchen und finanziellen Einzelheiten der Reſſort⸗ etats veranlaßt wurden. In ihren Händen hatte bisher die wahre Leitung des Hauſes bei den Beſchlüſſen über den Staats⸗ haushalt gelegen. Durch ſie und den Einfluß, den ſie ſich im Laufe der Jahre in dem von ihnen bearbeiteten Reſſort erwarben, war das Haus dazu gekommen, nicht das von der Regierung vorgelegte Budget zur Unterlage ſeiner Beratungen zu nehmen, deſſen Einteilungen und Sätze zu genehmigen oder zu ſtreichen, ſondern eigenmächtig neue Ausgaben feſtzuſetzen, zu deren Auss führung ſich die Regierung nicht verpflichtet erkannte. Je ge⸗ wiſſenhafter ſich aber, ſo war die Meinung der Gruppe, das Ab⸗ geordnetenhaus daran hielt, das Budget als eine Summe von Regierungsforderungen zu behandeln, die es zu bewilligen oder abzulehnen habe, über die es aber aus eigener Machtvollkommen⸗ heit nicht hinausgehen könne, deſto mehr werde ſich auch die Re⸗ gierung gezwungen ſehen, nicht mehr als das Bewilligte auszu⸗ geben. Die Vorberatung erſchien ihnen als eine vortreffliche Gelegenheit regelmäßig jedes Jahr eine Geſamtkritik an der Lage des Staates zu üben, alle den Parteien notwendig ſcheinende Reformen der Regierung wie dem Volke wiederholt neu zu Ge⸗ hör zu bringen und einen lebensfriſchen Zug durch die Maſſe der Mitglieder des Hauſes gehen zu laſſen. Der Antrag Michaslis wurde am 13. November auf der Stelle angenommen und mit Erfolg erprobt. Damit hatte die neue Gruppe ſich verheißungs⸗ poll in der neuen Tagung eingeführt. Ihre Führer hofften augenſcheinlich die alten Parteigenoſſen zu ſich herüberzuziehen und verfuchten deshalb, ſie ſogleich beim Wiederbeginn des Land⸗ tages zur Billigung ihrer„Erklärung“ vom September zu be⸗ wegen. Am 12. November, an dem Tage, da der Landtag wieder zuſammentrat, beteiligten ſie ſich an der Bildung eine wahlkomitees der liberalen Partei Preußens für die Wahlen Norddeutſchen Reichstag und unterzeichneten dieſen Aufruf Aber ſchon in der erſten Fraktionsſitzung mußten ſie einſe daß die Mehrheit der liberalen Abgeordneten ihre Leitung annahm. So blieb der Gruppe vorerſt nichts anderes al ſelbſtändige Fraktion zu bilden: Am 16. Nopember 10 tuierte ſie ſich als„Neue Fraktion der tic gleich mit der Anzeige von ihrem Entſtehen drückt ralen Fraktionen den Wunſch aus, auch in Zukunft zuſammenzuſtehen. Aber, meint Spahn, ihr Name wies nach einer andern Richtung:„Man brauchte einen Rückhalt,“ Da man ihn nicht bei den preußiſchen Liberalen fand, wo ihn Michaelis d 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannßeim, 7. Auguſt. gekommen. Der Staat ſteuerte zu den Inſtituten zu, und die Profeſſoren fühlten ſich nicht mehr unabhängig genug. Das Vorſchlagsrecht wird mißhandelt. Aber alle Verſuche die Univerſitäten zu unterdrücken, ſind geſcheitert. Sie haben ſich weiter entwickelt. Ein neues Reis iſt aus dem alten Baum hervorgeſproſſen. Freilich die alles gleichmachende Bureaukratie war niemals damit einverſtanden, daß die Uni⸗ verſitäten eine Sonderſtellung einnahmen. Sie hatte immer einen Haß auf ſie gehabt. Ja, im Jahre 1890 dachte man ſogar daran, die unbequem gewordene Univerſität Straßburg wieder aufzulöſen. Freilich auch bei den Univerſitäten iſt nicht immer alles ſo wie es ſein ſollte. Auch dort paſſieren Menſchlichkeiten. Die Verleumdungen aber, die ein Univerſi⸗ täts⸗Profeſſor in der„Kreuzzeitung“ gegen die Univerſitäten gerichtet hat, müſſen mit Empörung zurückgewieſen werden. Es mag Leute geben, die aus niedriger Geſinnung gegen die Berufung eines tüchtigen Kollegen ſtimmen, meiſtens iſt aber alles das, was darüber erzählt wird, niedriger Klatſch. Von ſolchen Leuten, die in der Univerſitätslaufbahn ihre Rechnung nicht gefunden haben. Freilich an Mißſtänden fehlt es im Univerſitätsleben nicht. Warum gibt es für manche tüchtige Gelehrte kein Ordinariat? Man ſollte den Unterſchied zwiſchen Extra⸗Ordinariat und Ordinariat überhaupr fallen laſſen. Die Fakultäten fragen auch zu viel. Bei jeder Gelegenheit holen ſie erſt die Genehmigung des Miniſters ein. Ein Rückſchlag iſt alſo wirklich da. Die Univerſitäten werden zu viel bevor⸗ mundet. Man verbietet ihnen, mit ausländiſchen Univerſitäten zu verkehren. Auch das Vorſchlagsrecht wird gröblich ver⸗ letzt. Der ganze Zuſammenhang iſt gelockert, weil zuviel neue Zweige den Fakultäten angegliedert werden. Ein großes Erbe iſt uns überliefert worden. Wir ſollten mit dem alten Schutt aufräumen und alles tun, unſere Univerſitäten ſo zu geſtalten, daß ſie den Bedürfniſſen der Gegenwart genügen. Handwerkerfragen. Auf dem 8. Weſtfäl. Handwerkskammertag kamen dieſer Tage verſchiedene aktuelle Fragen der Gewerbe⸗ politik zur Beſprechung. Der Sekretär der Dortmunder Hand⸗ werkskammor, Herr Moritz, machte unter anderem Mittei⸗ lungen über den Geſetzentwurf betreffend die Sicherung der Bauforderungen. Die Beſchlüſſe der Kommiſſion, in welcher der Entwurf ſtecke, liefen darauf hinaus, daß ein Buchführ ungszwang für die Bauunter⸗ nehmer eingeführt werden ſolle, derart, daß die Bücher über jeden einzelnen Bau genaue Auskunft geben und über alle Beziehungen, die mit ihm in Verbindung ſtehen, zum Beiſpiel über den in Ausſicht geſtellten Kredit und über die wirklich empfangenen Baugelder. Die Verwendung von Bau⸗ geldern für andere Zwecke ſolle der Strafe unterliegen. Da⸗ mit habe, ſo führte Herr Moritz weiter aus, die Kommiſſion den eigentlichen Boden des Geſetzentwurfes, der auf grund⸗ buchrechtlichem Boden lag, verlaſſen und wolle den Schutz des Bauhandwerks ftrafrechtlich regeln. Wenn die Handwerker ihr Geld verloren hätten, ſollten ſie wenigſtens den Troſt haben, daß der Bauunternehmer eingeſteckt werde. Dieſe ſtrafrechtliche Regelung biete keinen geeigneten Schutz für die Bauhandwerker. Nach einem Vortrage des Vorſitzenden der Handels⸗ kammer Arnsberg, Herrn Boos, über die Durchführung des Geſetzes vom 7. Januar 1907 betreffend den Schutz des Baugewerbes wurde folgender Antrag einſtimmig angenommen: „Der 8. Weſtfüriſche Handwerkskammertag beſchlieſßt betzüglich der Durchführung des Geſetzes vom 7. Jemuar 1907 betreffend den Schutz des Bauhandwerks an den Deutſchem Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammertag das Erſuchen zu richten, bei den zuſtämdigen Stellen dahim vorſtellig zu werden, die Ausführungsbeſtimmungen zu dieſem Geſetz in der Weiſe zu ergänzen, daß die unteren Verwaltungs⸗ behörden angewieſem kwerden, bei Einreichung von Bauronzeſſions⸗ geſuche von den Baucusführenden oder Bauleitenden einem Nach⸗ weis ihrer Qualifikation zu erlangen; fehlt dieſer Nachweis oder erſcheint die Qualifikation der Gemannten zweifelhaft, ſo ſoll den betreffenden Perſonen die Ausführung und Leitung von Bauten auf Grund des§ 53 der Gewerbeordnung wegen Unzuverläßlichkeit unterſagt werden. In allen derartigen Fälben mmuß außer den für jeden Handwerkskammerbezirk ernannten Sachverſtändigen die zu⸗ ſtändige Handwerkskammer vor Unterſagung des Gewerbebetriebes zur Sache gehört werden.“ Ueber die Konkurrenz der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Betriebe gegenüber dem Handwerk ſprach Herr Syndikus Sackmann⸗Bielefeld, der in ſeinen Leit⸗ ſätzen unter anderem forderte: die Ausführung der für die Vergebung von Lieferungen und Leiſtungen gegebenen Vor⸗ ſchriften in dem Sinne und Geiſte, in dem ſie vom Abgeord⸗ netenhauſe beantragt und von den Miniſterien erlaſſen ſind: Nachfrageverhältniſſe die Ma und daß in keinem Berufe die Annahme und Durchführung der ſtaatlichen Verdingungs⸗ vorſchriften durch die Gemeinden ſowie die Uebertragung von Lieferungen und Leiſtungen an Innungen und Vereinigungen des Handwerks ſeitens der Staats⸗ und Gemeindebehörden. Die Betriebsverwaltungen des Staats und der Gemeinden müßten ihre Tätigkeit auf ſolche Einrichtungen und Anlagen beſchränken, die der Allgemeinheit zu dienen beſtimmt ſeien, und die das Handwerk wirtſchaftlich nicht ſchädigten. Unter keinen Umſtänden dürfte eine Betriebsverwaltung Arbeiten übernehmen und ausführen, die nicht aus Mitteln der All⸗ gemeinheit bezahlt würden. Zur Anfertigung in Gefängniſſen ſeien nur ſolche Arbeiten zuzulaſſen, die dem Handwerk und Kleingewerbe keine Konkurrenz böten und das kunſtgewerb⸗ liche Intereſſe nicht ſchädigten. Vor allem aber ſei zu ver⸗ meiden, daß durch günſtige Unternehmerverträge einzelnen Perſonen billige Betriebsmittel und Arbeitskräfte zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, wodurch dieſe ihren Konkurrenten, welche freie Arbeiter verwenden müſſen, überlegen ſind. Zur Frage der Beamtenkonſumver eine wurde folgende Refolution gefaßt:„Die Vorſtände der weſt⸗ fäliſchen Handwerkskammern wollen höheren Orts dahin vor⸗ ſtellig werden, daß— mit Rückſicht auf die den Lehrern und Beamten in beſtimmte Ausſicht geſtellten Gehaltserhöhungen — von ſeiten der Regierung dahin geſtrebt werde, daß die be⸗ ſtehenden Beamtenkonſumvereine eingeſchränkt und den Be⸗ amten ſelbſt verboten werde, als Leiter, Vorſteher uſw. tätig zu ſein. Auch dürfte ſich empfehlen, für die Konſumvereine überhaupt eine Umſatzſteuer feſtzuſetzen. Es iſt eine allgemou bekannte Tatſache, daß die Handwerker und Geſchäftsleute inſonderheit in kleineren Städten und Ortſchaften durch den konſumweiſen Bezug der Lebensbedürfniſſe ſeitens der Be⸗ amten ſehr geſchädigt worden, zumal es auch vielfach vor⸗ kommt, daß Konſumvereinsmitglieder Waren für befreundete Nichtmitglieder einkaufen. Somit müßten auch die einſchlägi⸗ gen geſetzlichen Beſtimmungen für den Verkauf in Konſum⸗ vereinen ſtrenge gehandhabt werden.“ Zur Dienſtbotenfrage veröffentlicht in der„Sozialen Praxis“ Regierungs⸗ rat Dr. Leo einen beachtenswerten Aufſatz der die doppelte Bedeutung dieſer Frage für die Dienſtboten ſelber und für die Familie betont und daraus den Schluß zieht, daß die Frage nicht einſeitig, ſondern nach den Wirkungen ihrer Ent⸗ wicklung auf die Geſamtheit zu betrachten ſei. Dann ſtellt er feſt, daß jetzt infolge der Geſtaltung der Angebots⸗ und chtnicht auf der Arbeit⸗ ſondern auf der Seite der Dienſtboten liegt, die Arbeitsbedingungen ſich derart gehoben haben, die Leiſtungen dagegen derart herunter⸗ gegangen ſind, wie in dieſem.„Steigende Löhne, ſteigende geberſeite, Anſprüche, fallende Arbeitsleiſtung“, ſo kennzeichnet er die Lage, die zugunſten der Dienſtboten durch die gewerbsmäßigen Stellenvermittler, in deren Intereſſe der möglichſt raſche Stellenwechſel liegt, zuungunſten vieler Arbeitgeber durch das Zurückbleiben des Einkommens hinter den ſteigenden Koſten der Lebenshaltung noch mehr verſchoben werde. Nach⸗ dem er dann die Klagen der Dienſtboten auf ihre Berechtigun und ihre Abſtellbarkeit unterſucht hat, malt er die unaus⸗ bleiblichen Folgen einer weiteren Entwicklung des jetzigen Verhältniſſes zwiſchen Familien und Dienſtboten aus und betont insbeſondere, daß die Hausfrau, wenn ſie für die Mit⸗ arbeit im öffentlichen Leben befähigt werden ſolle, wirtſchaft⸗ lich entlaſtet und nicht noch mehr belaſtet werden dürfe. End⸗ lich weiſt er den Vorſchlag, die Dienſtboten unter die Gewerbe⸗ ordnung zu ſtellen, entſchieden zurück, denn„Gewerbeordnung heißt Gewerbeaufſicht, beſtehender Familien und Haushaltungen durch die Gewerbe⸗ inſpektion“. men: Vom Standpunkt des Berufes käme in Frage die völlige Kontrolle ſämtlicher in Deutſchland Leo faßt ſeine Vorſchläge folgendermaßen zuſam⸗ Einbeziehung des Dienſtbotenberufes in die ſoziale Verſiche⸗ rung, ferner die Angliederung der Behandlung der Streitig⸗ keiten der Dienſtboten an die Gewerbegerichte, ſowie die Ab⸗ ſchaffung der gewerbsmäßigen Stellenvermittelung... Eine verſtändige Wohnungs⸗ und Baupolitik und die Wohnungs⸗ aufſicht können die Wohnungsmißſtände, die beſtehen, allmäh⸗ lich beſeitigen. Auf der anderen Seite iſt zu betonen, daß alle ſozialen Fragen Machtfragen ſind und daß Organiſation Gegenorganiſation verlangt, wenn das Verhältnis nicht un⸗ geſund ſein ſoll. Das haben wir am Tarifvertrag gelernt. Alſo Organiſation der Hausfrauen iſt das notwendige Gegen⸗ gewicht gegen die Organiſation der anderen Seite. Daneben iſt mehr als je eine tüchtige hauswirtſchaftliche Ausbildung der jungen Mädchen erforderlich. Ste werden ſie nötiger und Tweſten geſucht hatten, ſo gab man den Elementen in der Gruppe nach, die wie Lasker und Unruh zu der„nationalen Partei“ der mitteldeutſchen Liberalen drängten. Gleich einem Flaggzeichen grüßte der Name die Mitteldeutſchen, um die Ver⸗ ſchmelzung mit ihnen im Reichstag zu erleichtern. Die innerliche, grundſätzliche Auseinanderſetzung der Gruppe mit der Fortſchritts⸗ partei war beendigt, wenn ſie auch bis zum Sommer nächſten Jahres noch wiederholt aufgenommen wurde und obwohl erſt Fann die klare und dauernde Scheidung der bisherigen liberalen Geſamtpartei Preußens in eine nationalliberale und eine Fort⸗ ſchrittspartei erfolgte“ Soweit Spahn, dem wir dieſe Anfänge unſerer Partei viel⸗ ſach mit deſſen eigenen Worten nacherzählt haben. Man kann es bedauern, daß Spahn nicht auch die Denkwürdigkeiten Rudolf v. Bennigſens, an deren Herausgabe eben jetzt Oncken arbeitet, mitbenutzt hat. Immerhin bleibt die hiſtoriſche Skizze auch ſo anziehend und inſtruktiv zugleich. Sie zeigt vor allem haarſcharf auf, wie dem Nationalliberalismus von ſeinen Urſprüngen her dieſer poſitive realiſtiſche Zug anhaftet, den unſere Gegner in höhniſchen Anrufungsſtrichen wohl auch das Staatsmänniſche zu nennen belieben. Der Wunſch nämlich, unter allen Umſtänden mitzuarbeiten und durch kleine Erfolge allmählich zu den großen vorzuſchreiten. Und ſo lehrt auch dieſe Darſtellung wieder, daß 2s in der hiſtoriſch⸗politiſchen Welt ohne Kenntnis der Ver⸗ gangenheit kein Verſtändnis der Gegenwart gibt. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 13 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Die Generalverſammlung des Bundes deutſcher Frauenvereine findech bom 6. bis 9. Okrober in Berliar ſtabt. Es li folgende Amtrüge von allgemeinem Intereſſe vor; haben als ihre Mütter und Großmütter. Schließlich iſt die Geſellſchaft zu vereinfachen und alles, was zur techniſchen Vereinfachung des Haushalts führt, auszubilden, inſoweit da⸗ durch nicht allgemeine Familienintereſſen 8 werden.“ beeinträchtigß Deulsches Reich. —(Jungliberales Sommerfeſt.) Nachdem das im verfloſſenen Jahre von einigen jungliberalen Vereinen zu St. Ingbert abgehaltene Waldfeſt einen ſo befriedigenden Verlauf genommen und allgemeinen Anklang gefunden hat, haben die im Verbande jungliberaler Vereine Südweſtdeutſch⸗ lands vereinigten Vereine beſchloſſen, auch dieſes Jahr für ihre Mitglieder und Freunde und deren Familien ein Sommerfeſt zu veranſtalten. Das Feſt iſt dem National⸗ liberalen Jugendverein Dudweiler übertragen, als Tag der 9. Auguſt beſtimmt worden. Zugleich ſoll jenes glor⸗ reichen Tages vom 6. Auguſt 1870, des Kampfes um die Spicherer Höhen, gedacht werden. Der Verbandsvorſitzende, Rektor Venter⸗St. Johann, wird die Feſtrede halten. —(17. Verſammlung des Bayer. Lehrer⸗ vereins in Landshut.) In der zweiten und letzten Hauptverſammlung wurde folgende Reſolution nach einer eingehenden Debatte angenommen:„Die bayeriſche Lehrer⸗ ſchaft hält hinſichtlich der Lehrerbildung an deren idealem Endziele— Ausbildung des Lehrers auf all⸗ gemeinen Mittelſchulen und auf der Uni⸗ verſität— feſt. In der Erkenntnis jedoch, daß die Er⸗ reichung dieſes Zieles gegenwärtig leider unmöglich iſt, for⸗ dert ſie als unaufſchiebbare Maßnahme für die nächſte Zu⸗ kunft die Einführung einer fremden Sprache in den Lehr⸗ plan, die Einführung eines ſechſten Bildungsjahres, erſteres als Pflichtfach, und eine gründliche Pflege der Pädagogik in Theorie und Praxis“. Die nächſte Verſammlung des Bayer. Lehrervereins findet im Jahre 1911 in Regensburg, dem Gründungsort des Vereins, ſtatt, der dann ſein Halbhundert⸗ Jubiläum feiert. —(lugblatt über„Arbeiter und Sozialdemo⸗ kratie.“] Eine vor kurzem im nationalen Arbeiterverein in Werdau i. S. gehaltene Rede des Reichstagsabg. Dr. Streſe⸗ mann über Arbeiter umd Scozüaldemokraßſte iſt nach dem Stenogramm in Flugblattform herausgegeben worden, Die bisher im Königreich Sachſen in über 90 000 Exemplaren verbreitete Rede, die ein reich es Agitationsmaterial enthält, kann von dem Verlag der„Werdauer Zeitung“ in Wer⸗ dau in Partienexemplaren bezogen werden, worauf wir unſere Parteifreunde hierdurch aufmerkſam machen. Badiſcher Landtag. (Bon unſerem Karlsruher Bureau.) 29. Sitzung der Erſten Kammer. OKarlsruhe, 7. Aug. Präſident Prinz Max eröffnet um 0 Uhr die Sitzung mit folgender Anſprache: Seitdem wir zuſammengeweſen ſind vor 2 Tagen ſind zwei Ereigniſſe eingetreten, die wir uns nicht haben vorſtellen noch ahnen können. Wenige Stunden nachdem das ganze Badener Land dem Siegeslauf des kühnen Luftſchiffers Zeppelin zugejubelt hatte, traf uns die ſchreckliche Nachricht von der zerſtörenden Gewalt der Elemente. Und zu derſelben Stunde haben die beiden Elemente gegen unſere geliebte Stadt Donau⸗ eſchingen gewütet und die furchtburſten Berheerungen hervor⸗ gerufen. Ich weiß mich einig mit Ihnen, wenn ich unſere innige Anteilnahme ausſpreche. Aber auch hier dürfen wir mit freudiger Genugtuung ſagen, daß die Zerſtörung des Luftſchiffes einen großartigen patriotiſchen Auſſchwung der Empfindung hervor⸗ gerufen hat. Es iſt erfreulich zu ſehen, wie in allen Schichten der Bevpölkerung die Teilnahme ſich kund getan und jeder bereit iſt, helfend und unterſtützend einzutreten. Auch wir Badener werden Alles tun, um dem Unglück in Donaueſchingen helfend entgegenzutreten. Wir ſtehen alle unter dem ſchweren Eindruck dieſer Ereigniſſe(das Haus erhebt ſich). Ich ſtelle Ihre Anteil⸗ nahme feſt. Es wird mir mitgeteilt, daß der Entwurf des Waſſergeſetzes nacht mehr erledigt werden könne, da in der Kommiſſion be⸗ deutende Aenderungen zu erwarten ſeien. Es wird ſodann in die Tagesordnung eingetreten. Geh. Hofrat Dr. Schmidt berichtet über den Geſetzen⸗ wurf, die Abänderung des Polizeiſtrafgeſetzbuchs betr. Die Kom⸗ miſſion beantragt Genehmigung der Hauptbeſtimmungen, dagegen lage für eine neue Einrichtung der kommunalen a) Die Bundesvereine möchten in eine energiſche Agitation dafür eintreten, daß die Konzeſſionserteilung zum Schanbetrieb nicht durch das Ortsſtatut, die ſogenannte Bedürfnisfrage, ſondern durch Abſtimmung in den Kommunen geregelt werde.— Deut⸗ ſcher Bund abſtinenter Frauen⸗Bremen. b) Die Bumdesvereine möchten in eine energiſche Agitation zur Erlangung des Gemeindewahlrechts für die Frauen eintreten. — Deutſcher Verband für Frauenſtimmrecht⸗ Hamburg. e) Auf Stellungnahme des Bundes zur Preußiſchen Mädchen⸗ ſchulreform. Verein Frauenbildung⸗ Frauen⸗ ſtudium ⸗Bonn. d) Die Generalverſammlung wolle eine energiſche Agitation der verbündeten und Beeinfluſſung anderer Frauenvereine in den verſchiedenen Städten beſchließen, um die Maßnahmen der Kom⸗ miſſion zur Hebung der Sittlichkeit zu unterſtützen gegenüber den drohenden Gefahr der Förderung der Kaſernierung der Proſtitution im Reichsgebiet.— Frauenerwerbs⸗ und Ausbildungs⸗ verein⸗Bremen⸗ Frauenberufe. Als Lehrerin für Kunſtſticker ei wurde Fräulein Ida Seliger, die Schwägerin des Kolonialſtaatsſekretärs Dernburg, nach Newyork berufen. Sie war bisher am Königl. Kunſtgewerbemuſeum in Berlin tätig und ſoll nun in Netwhork eine Schule nach Berliner Muſter einrichten.(Ein Volk, eine Schule.) Zur erſten ſächſiſchen Profeſſorin für Muſik wurde im Dresden Fräulein Aglaja v. Görger St. Jörgen ernannt. Sie iſt eine Schülerin der berühmten Sängerin Pauline Viardot⸗Garcia und ſeit über 20 Jahern als Lehrerin am Dres⸗ dener Konſervatorium tätig. Die Frau und die ſoziale Frage. Stillſtuben in den Fabriken. Der Miniſter des Innern hat die Berliner Vorortgemeinden durch den Regierungsprä⸗ ſtdenten zu Potsdam aufgefordert, anzuregen, daß in den Jabrilen, die Frauen beſchäftigen, Einrichtungen getroffen werden, dürch die den Müttern von Säuglingen mittels Einrichtung von Stillzimmern eine noch über den geſetzlichen Schutz hinausgehende Fürſorge ge⸗ währt wird.— In zivei Vororten, Schöneberg und Weißenſee, iſt diefer Gedanke ſofort aufgenommen worden, tweil in der Einrichtung von Stillſtuben ein Mittel zur Bekämpfung der Säuglingsſterblich⸗ keit geſehen wird. Die Fabrikbeſitzer ſind aufgefordert worden, ein Zimmer in der Fabrik den Müttern zur Verfügung zu ſtellen, wo dieſe mit den Kindern in den Pauſen zuſammen ſeim können. Alle Unkoſten für die Kontrolle der Stillſtuben durch einen Argzt und die Anſtellung einer Schtveſter für die größeren FJabriken wollen die Gemeinden tragen. Mukterſchutz in Oeſterreich. Der Heſterreichiſche Bund für Mutterſchutz bereitet eine Petition am das Abgeordneten⸗ haus des öſterreichiſchen Reichsrats vor, in der er die Notwendigkeit des Mutterſchutzes darlegt und— aus Anlaß der in Oeſterreich bevorſtehenden Reform der Arbeiterverſicherungsgeſetzgebung— um Einführung einer a einen Mutterſchaftsberſicherung bittet. Er beantragt: 1. Obligatoriſche Rihe und Unterſtützung für die Zeit von ſechs Wochen vor und ſechs Wochen nach der Entbindung und 2. Angliederung der Mutterſchaftsverſicherung an die Krankenver⸗ ſicherung. Die vom Präſidenten Dr. Hugo Klein auf Grund ſeiner frauenärztlichen Erfahrungen eingehend motivierte und ſorgſam ausgearbeitete Petition verlangt, daß die Laſten der Verſicherung micht nur auf die weiblichen, ſondern auf alle Mitglieder der der Arbeiter(Dienſtboten, Heimarbeiter) ſowie auf die im Haus⸗ halt lebenden Angehörigen der Kaſſenmitglieder auszudehnen ſei⸗ Frauen, die zur Kranbenverſicherung nicht verpflichtet ſind, ſer der freiwillige Beitritt zu gewähren. Die Petition ſieht ferner Stillprämien, Gewährung von Beſhilfen zur Säuglingsernähruns, Auskunfts⸗ und Beratungsſtellen, Errichtung von Heimen vor und verlangt, daß in den Werkſtätten Stillpauſen eingeführt, eventuell Stillſtuben errichtet werden. Den in Ausſicht genommenen Leiſt⸗ ungen der Mutterſchaftskaſſen und den für ſie motwendigen Bei⸗ trägen ſind die Verechnungen und Aufſtellungen des Vorſtandes des den Artikel II des Entwurfs abzulehnen, der bezweckt, die Grund. Wohlfahrtspflege Krankenkaſſen verteilt werden und die Verſicherung auf alle Klaſſen ö tunde onau⸗ rvor⸗ innige diger einen rvor⸗ ichten bereit dener elfend ndruck Inteil⸗ eſetzes n be⸗ Kom⸗ agegen hrund⸗ pflege . ch die umern ze ge⸗ ee, iſt chtung rolich⸗ n, ein n, wo Alle nd die en die ichiſch neten⸗ digkeit erreich — um bittet. e Zeit g und enver⸗ ſeiner orgſam herung er der laſſen en ſei. id, ſei ferner Mannheim, 7. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite zu ſchaffen. Die Kommiſſion vertrete die Anſchauung, daß dieſe Frage noch nicht genügend geklärt ſei. Das Haus genehmigt die Kommiſſionsbeſchlüſſe, nachdem ſich die Regierung mit dem Strich einverſtanden erklärt. Oekonomierat Frank berichtet über die Bitte der Gemeinde Langenbrücken mit weiteren 8 Gemeinden um Erſtellung einer normalſpurigen Eiſenbahn von Langenbrücken über Eich⸗ tersheim⸗Sinsheim nach Waibſtadt und beantragt Ueberweiſung zur Kenntnisnahme, obſchon eine Minorität ſich für empfehlende Ueberweiſung ausgeſprochen. Graf Helmſtatt bedauert, daß die Kommiſſion nicht zur empfehlenden Ueberweiſung gekommen, da hier ein bedeutender Verkehr zu erwarten ſei. Er beantrage empfehlende Ueber⸗ weiſung. Bürgermeiſter Weiß unterſtützt dieſen Antrag, desgleichen Abg. Bea, der beſonders für die Intereſſen Sinsheims eintritt. Der Antrag Helmſtatt wird angenommen. Die Bitte der Gemeinde Langenbrücken um Erſtellung der Teilſtrecke Oeſtringen⸗Langenbrücken und der Gemeinden Min⸗ golsheim und Kronau um Einmündung der in Ausſicht genom⸗ menen Oeſtringer Bahn in Mingolsheim wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Die Bitte der Stadt Offenburg und der Offenburger Sektion des Schwarzwalbvereins um Errichtung einer Halteſtelle bei Warteſtation 5 der Schwarzwaldbahn wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Die Bitte der Gemeinden Lausheim u. A. um Errichtung einer Güterſtelle bei der Station„Im Weiler“ wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen, des⸗ gleichen die Bitte der Gemeinden des Münſter⸗ und Hexentals und Freiburgs um Erbauung einer normalſpurigen Nebenbahn von Freiburg durch das Hexental nach Obermünſtertal. Stadtrat Boeckh berichtet über die Bitte der Steinachtal⸗ gemeinden, die Erbauung einer normalſpurigen Eiſenbahn betr. Er möchte vorausſchicken, daß die Kommiſſion vielfach deshalb nicht zur empfehlenden Ueberweiſung gelange, weil man nicht wiſſen könne, wie die Sache eigentlich ſtehe, wenn ſie zur Ver⸗ wirklichung gelange. Dem Antrag auf Ueberweiſung zur Kennt⸗ nisnahme wird debattelos zugeſtimmt, desgleichen die Bitte des Komitees Eberbach um Aufſtellung eines Projekts für eine Bahn Eberbach über Mudau nach Buchen. Die Bitte der Gemeinde Ketſch um Fortführung der Bahn Rheinau⸗Brühl nach Ketſch wird der Regierung zur Kenntnis⸗ nahme überwieſen. Ueber die Bitte der Gemeinde Villingen um den Bau einer normalſpurigen Nebenbahn von Villingen über Königsfeld nach Fiſchbach wird zur Tagesordnung übergegangen. Die Bitte der Gemeinden Pforzheim, Bretten u. A. um Er⸗ ſtellung einer Bahnverbindung zwiſchen Pforzheim und Bretten wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Die Bitte der Gemeinde Mühlbach und Eppingen um Er⸗ bauung einer Bahn Eppingen⸗Mühlbach betr. wird der Regierung gleichfalls zur Kenntnisnahme überwieſen. Die Regierung ſagt eine Prüfung zu. Nächſte Sitzung Montag ½10 Uhr. Kleine Geſetze. Aus Stadt und Tand. *Maunheim, 7. Auguſt 5. Sängerreiſe des Lehrergeſangvereins Maunheim⸗ Dudwigshafen. Wien, 6. Auguſt. 4. und 5. Tag. Schon um 8½ Uhr morgens verſammelten ſich am Dienstag die Mannheimer Sänger, um unter Führung von Mitgliedern des Wiener Mä gbereins, des Schubertbundes und des Geſangvereins rreichiſcher Eiſenbahnbeamten einen Run d⸗ gang durch die Innenſtadt zu machen. Wir bewunderten die prächtigen öffentlichen Gebäude, die Hofburg, die Hofoper, das Nathaus und hatten Gelegenheit, bei freiem Eintritt die kaiſer⸗ liche Schatzkammer und die reichhaltigen Sammlungen des kunſt⸗ hiſtoriſchen Muſeums zu beſichtigen. Nachmittags führte uns die Stadtbahn zum k. k. Luſtſchloß Schönbrunn⸗ mit prächtigem Park und reichhaltiger Menagerie. Die Beſichtigung der reich ge⸗ mußte infolge der vorge⸗ ſchmückten Innenräume des Schloſſes ſchrittenen Zeit etwas allzuraſch vor ſich gehen. Ermüdet von den vielen neuen Eindrücken, die uns der Tag gebracht, fuhren wir zur Stadt zurück und begaben uns ſofort in das 3. Kaffee⸗ haus im Prater, wo der Feſtabend ſtattfinden ſollte, den die drei obengenannten Vereine zu Ehren des Lehrergeſangvereins veranſtalteten. Als wir im 3. Naffeehaus ankamen, waren nur noch die für uns reſervierten Tiſche frei; der ganze übrige Saal war dicht be⸗ ſetzt und viele, die ſpäter kamen, konnten keinen Platz mehr ſin⸗ den. An Ehrengäſten hatten ſich eingefunden: Herr Graf Baſſe⸗ witz, Sekretär der deutſchen Botſchaft, Herr Vizebürgermeiſter Hierhammer, der Direktor der Singakademie, Herr Wickenhauſer, Profeſſor Freudenſprung vom Nee⸗ deröſterreichiſchen Sängerbund, Herr Direktor Proch, Vorſtand ———— Deutſchen Bundes für Mutkerſchutz, Geheimrats Profeſſor Mayet, zugrunde gelegt worden. Organiſation. Der Katholiſche Frauenbund hält vom 25.—.28. Oktobe: d. J. in Münſter j. W. ſeine 3. ordentliche Generalver⸗ ſammlung ab. In den öffentlichen Verſammlungen werden haupt⸗ ſächlich Fragen der Jugendfürſorge behandelt werden.(Der phy⸗ ſiſche, moraliſche und rechtliche Schutz des Kindes, Jugendgerichts⸗ höfe und Fürſorgeausſchüſſe, die Sorge für die ſchulentlaſſene werb⸗ liche Jugend, Jugendbund.) Außerdem ſollen in zwei Abendver⸗ ſammlungen Vorträge über den„Chriſtlichen Familiengedanken im Gegenſatz zur modernen Mutterſchutzbewegung“, ſowie über den „Heil. Vater Pius X. und die große Familie der Kirche“ gehalten werden. Weibliche Mitglieder gab es nach dem Jahr bericht der cher i ſt⸗ lichen Gewerkſchaften für 1907 unter den 274 323 Mit⸗ gliedern 24 122 gegen 21 646 im Vorjahre. Die größte Zahl weib⸗ licher Mitglieder findet ſich bei den Textilarbeitern, nämlich 12 628 gegen 11396 im Vorjahr. Dann folgt der chriſtliche Gewerkverein der Heimarbeiterinnen mit 4966(3600) Mitgliedern und der Ver⸗ ban) der Tabakarbeiter mit 2422(gegen 3040 im Vorjahr) weſb⸗ lichen Mitgliedern. Bei den übrigen drei Berufsgruppen, die weib⸗ liche Mitglieder zählen, bleiben die Zahlen unter 1009. Rechtsſtellung und öffentliches Leben. Auf Anordnung des Preußiſchen Kriegsminiſters werden vom d. Fuli d. J ab Frauen, die wegen politiſcher Ver⸗ gehen zu Feſtungsſtrafe verurteilt wurden, nicht mehr in den Straffeſtungen zugleich mit den Männern Untergebracht, weil dies zu Unzuträglichkeiten geführt hat. Die Feſtungshaft an Frauen teird künftig in den Juſtiggefängniſſen zu Bochum und Wronke voll⸗ ſreckt, an denen beſondeve„Feſtungsſtuben“ für weibliche Ge⸗ kangene eingerichtet worden find. des Geſangvereins öſterreichiſcher Eiſenbahnbeamten, Rechnungs⸗ vat Fetzmann, Ehrenvorſtand des Schubertbundes, der Diri⸗ gent des Brooklyner„Arion“, Muſikdirektor Claſſen und Herr Uhlig vom Liederkranz Newyork. Der Abend wurde eingeleitet durch Vorträge der Kapelle des K. u. K. 99. Infanterie⸗Regiments. Dann erhob ſich Herr Dr. Krückl, der Vorſtand des Wiener Männergeſangvereins, um in einer nach Form und Inhalt muſterhaften Rede etwa folgendes auszuführen: Zum dritten Mal in dieſem Jahre begrüßen wir deutſche Sänger in Wien. Solche Beſuche bedeuten für uns Feſttage. Die deutſchen Sänger ſind gekommen, um unſere ſchöne Kaiſerſtadt kennen zu lernen; aber nicht um das, ſie wollen die Freundſchaft bekräftigen, die uns untereinander verbindet, getreu dem Vorbild unſerer erhabenen Monarchen. Wenn uns auch Berge, Flüſſe und Landesgrenzen trennen, ſo einigt uns doch ein Gefühl, der Liebe zum deutſchen Volkstum, die ihren Ausdruck findet im deutſchen Lied. Mit Mannheim ver⸗ binden uns auch hiſtoriſche Erinnerungen. Vor mehr als 100 Jahren hat der öſterreichiſche General Wurmſer Mannheim den Franzoſen entriſſen. Maunheim lebt heute im Frieden; wir aber ſtehen im Kampfe um unſer deutſches Volks⸗ tum, in einem Kampf, der uns erleichtert wird durch das Be⸗ wußtſein, daß auch über unſeren Landesgrenzen uns treue Freunde wohnen. Dieſes Bewußtſein wird in uns wach gehalten durch das deutſche Lied. Zum Schluſſe überreichte Herr Dr. Krückl einen ſilbernen Pokal als Erinnerungszeichen. Herr Vize⸗ Bürgermeiſter Hierhammer begrüßte die Mannheimer namens der Stadt und bedauerte nur, daß wir während der Ferienzeit gekommen ſeien und daß deshalb eine Einladung von ſeiten der Stadt nicht möglich ſei, doch bitte er auch ims ſchönen Rathausſaale ein Lied erklingen zu laſſen. Weitere Anſprachen hielten Herr Direktor Proch, der beſonders der an der Reiſe teilnehmenden Damen gedachte und den Chormeiſter. Herrn Weidt, feierte, dann Herr Rechnungsrat Fezmann und Prof. Freudenſprung. Herr Kabus dankte in markiger Rede und überreichte dem Männergeſangverein die Statue einer Geigenſpielerin, dem Schubertbund die einer Flötenſpielerin, dem Geſangverein öſterreichiſcher Eiſenbahnbeamten die des Gottes Merkur mit der Verſicherung, daß wir die herzliche Auf⸗ nahme in Wien nie vergeſſen werden. Den geſanglichen Teil des Abends hatte der Lehrergeſang⸗ berein übernommen, eine Ausnahme, die, wie Herr Dr. Krückl bemerkte, ihren Grund darin finde, daß die Wiener Sänger zum großen Teile in Urlaub ſeien. Mit einigem Baßgen hatten wir nach den Strapazen der vorhergegangenen Tage dem Abend ent⸗ gegengeſehen; aber es ging über Erwarten gut. Rauſchender Beifall folgten jedem Chor und beſonders gefiel hier wie in Nürnberg und Linz„Junker Uebermut“, eine Kompoſition un⸗ ſeres verehrten Dirigenten. Um 11½ Uhr ſchloß der offizielle Feſtabend, der in animierteſter Stimmung verlaufen war und allen Teilnehmern in beſter Erinnerung bleiben wird. Noch lange nach dem offiziellen Schluſſe ſaßen Mannheimer und Wiener Sänger beiſammen, um Freundſchaft und Gemütlichkeit zu pflegen. Ueber die Vorträge des Lehrergeſangvereins ſchreibt die Wiener„Zeit“:„Wir Wiener ſind zwar ſehr verwöhnte Leute und unſerm Männergeſangvereine kann ſich ein anderer nicht ſo leicht an die Seite ſtellen, aber ſo prachtvolle Stimmen und ſo exakt durchgeführte Vorträge haben auch wir felten gehört. Vollkommene Beherrſchung des Stimmenmaterials, vollendete Wiedergabe der feinſten Nuancen vom leiſeſten Pianiſſimo bis zum rauſchenden Forte“. eee aee, e Am Mittwoch ging es von Wien zum 206t Meter hohen Schneeberge. Durch die Ebene am Fuße des Wiener Waldes brachte uns die Bahn nach Wiener Neuſtadt. Dort be⸗ ginnt die Schneebergbahn, die teilweiſe großartige Ausſichten auf das Ziel der Reiſe bot. In Puchberg beginnt die Zahnrad⸗ bahn, die unter Ueberwindung koloſſaler Steigungen zum Hoch⸗ ſchneeberg führt. Vom Hotel aus erreichten wir nach einem Marſche von 1½ Stunden den Gipfel. Leider war die Aus⸗ ſicht etwas verſchleiert und bot ſich uns nicht in ihrer ganzen Großartigkeit; doch lohnte ſie reichlich die Mühe des Aufſtiegs. Nach dem Marſche wurde das vorzügliche Mittagsmahl im Eiſen⸗ bahnhotel Hochſchneeberg eingenommen. Während des Mahles erhob ſich Herr Vetter vom Schubertbund, um namens dieſes Vereins nochmals die Gäſte zu begrüßen. In tief empfundener Anſprache hob er hervor, daß Mannheim und Wien durch viele Bande miteinander verbunden ſeien und daß der Schubertbund und der Lehrergeſangverein in engſtem Freundſchaftsverhältnis ſtünden, weil die Mitglieder beider Vereine zum großen Teile dem Lehrerſtande angehörten. Den Mitgliedern der Reiſe⸗ kommiſſion überreichte er als Zeichen der Anerkennung das Sängerzeichen des Schubertbundes. Herr Schmitt dankte namens der Geehrten. Herr Kabus verlas Telegramme von Herrn Dr. KHrückl und Prof. Maier, dem Schriftführer des Wiener Männergeſangvereins. An den Grafen Zeppelin, den Ueberwinder der Lüfte, wurde ein Telegramm abgeſchickt, wohl gerade zur Zeit, als die Wut der Elemente ſein ſtolzes Werk vernichtete, Nach dem Mahle verſammelten wir uns vor dem Hotel. Herr Beyerle machte eine photographiſche Aufnahme; dann klang mächtig unſer„Gruß an die Heimat“ in die Täler hinab. Nachdem wir noch in der dem Gedächtuis der Kaiſerin Eliſabeth gewidmeten Kirche einen Chor geſungen hatten, nahmen wir Ab⸗ ſchied von den Alpen. Nach vierſtündiger Fahrt kamen wir wieder in Wlen an, wo den Sängern die wohlverdiente Ruhe winkte. * Verliehen wurde den Notaren: Edgar Schreiber in Endingen, Lebpold Schweizer in Ger 13bach, Dr. Otto Weil in Weinheim und Hermann Huber in Staufen den Rang der Oberamtsrichter. * Ernannt wurden die Amtsrichter. Joſef Haungs in Gernsbach, Dr. Ludwig Kampp in Meßkirch, Dr. Ludwig Kie⸗ fer in Bonndorf, Dr. Richard Engelhardt in Karlsruhe, Dr. Walter Gerbel in Müllheim und Dr. Erwin Ritter in Karlsruhe zu Oberamtsrichtern. * Ein Wohltätigkeitsabend für Donaueſchingen in Form eines humoriſtiſchen Abends ſoll am Mittwoch, 12. ds. Mts., abends ½ UÜhr, im Kaſinoſaale abgehalten werden. Die Ver⸗ anſtalter des Abends ſind verſchiedene kunſtſinnige Damen und Herren, an deren Spitze Herr Fritz H ir ſch, der bekannte Feuerio⸗ koupletiſt, ſteht. Der Vorverkauf der Karten kindet in der Hof⸗ muſikalienhandlung Heckel ſtatt. Die Preiſe ſind, ohne der Wohltäligkeit Schranken zu ſetzen, für reſerbierten Platz auf 2., für erſten Platz auf 1., für 2. Platz auf 50 Pfg. feſtgeſetzt. Ein volles Haus wäre in Anbetracht des gemeinnützigen Zweckes ſehr zu wünſchen. * 9. Pfälz. Pferdelotterte. Bei der geſtern unter amtlicher Kontrolle in Haßloch ſtattgefundenen Ziehung der 9. Pfälz. Pferdelotterie J. Serie entfielen auf folgende Nummern Haupttreffer: Los Nr. 28 095 erſter Haupttreffer, ein Viktoria⸗ wagen mit Pferd und Geſchirr und ferner auf Nr. 3049, 12 874, 4964, 14 778, 23 858, 15 527 5680 und 13 671 je ein Pferd oder Tagen bei allen bekannten Loſeverkaufsſtellen zu haben.(Mit⸗ geteilt von der Generalagentur Peter Rixius, Ludwigshafem g. Rh.) * Ausgeſtellt iſt zurzeit im Schaufenſter der Blumenhandlung Karl Friedle(bHeidelbergerſtraße, O 6, 6) das Modell eines Futterplatzes, wie ſolche der hieſige Verein für Schutz und Pflege einheimiſcher Singvögel im kommenden Winter zur zweckmäßigeren Durchführung der Winterfütterung unſerer gefiederten Mitbürger in den Anlagen und Waldungen der Stadt aufzuſtellen gedenkt. Das Modell hat ein Viertel der natür⸗ lichen Größe und verrät auf den erſten Blick ſeine große Zweck⸗ mäßigkeit. ——— Zeppelins Mißgeſchick. Die Urſachen der Kataſtrophe. Die„N. G..“ ſchreibt: Das Dunkel über die Urſachen der Kataſtrophe und der zweiten Landung kann ſelbſtverſtänd⸗ lich heute noch in keiner Weiſe geklärt ſein. Soviel ſteht jedoch feſt, daß der Defekt an einem Motor allein keines⸗ falls der Grund der Stuttgarter Landung geweſen ſein kann. Er iſt vielmehr in dem Mangel am Auftrieb zu ſuchen; ob dieſer Mangel am Auftrieb aber auf Gasverluſt, atmoſphäriſche Einflüſſe oder ſonſtige Gründe zurückzuführen iſt, läßt ſich heute noch nicht ſagen, und wird erſt durch den Bericht des Grafen Zeppelin an die Behörde völlig geklärt werden. Um von Stuttgart aus Friedrichshafen zu erreichen, mußte Zeppelin den Höhenzug der Rauhen Alp über⸗ fliegen, was ihm nur durch eine Hochfahrt gelingen konnte. Hierin wird vorausſichtlich der Grund zu ſeiner vor⸗ zeitigen Landung zu erblicken ſein, denn ſonſt hätte der Graf ſicherlich bei nur einem defekten Motor mit dem anderen intakten die verhälnismäßig kurze Schlußſtrecke zurückgelegt und ſich nicht den außerordentlich großen Gefahren einer Landung auf feſtem Boden ausgeſetzt. Dafür ſpricht ferner, daß unmittelbar nach der Landung aus Friedrichshafen ſchleunigſt Gas beſtellt wurde. Wenn dieſe Art der Er⸗ klärung auch auf Rechnung der Leiſtungsfähigkeit des Luft⸗ ſchiffes zu ſetzen iſt, ſo wird hierdurch doch Zeppelins geniale Tat in keiner Weiſe geſchmälert. Die Gründe für mangelnden Auftrieb laſſen ſich nicht rechneriſch feſtſtellen, ſondern müſſen aus der Erfahrung der Praxis gewonnen, der Natur durch viele Probefahrten abgelauſcht werden. Hätte Zeppelin nach ſeiner glänzenden Fahrt am 1. Juli nicht unmittelbar den großen Sprung zur 24⸗Stundenfahrt gemacht, ſo hätte er vielleicht auf Grund inzwiſchen geſammelter Erfahrungen die kißgeſchicke des 5. Auguſt vermeiden können. Die Er⸗ fahrungen der unglücklich geendeten Fahrt werden dazu bei⸗ tragen, die Konſtruktion des„Zeppelin 5“ wefentlich zu ver⸗ beſſern und werden der Heeresverwaltung Veranlaſſung geben, nach wie vor Zeppekin und ſein Syſtem zu unterſtützen. Der Kaiſer und Zeppelin. ee ee ink. Das Verhältnis des Kaiſers zu Zeppelin hat erſt durch ſein Telegramm an den genialen Luftſchiffer einige Beleuchtung erfahren; denn die Oeffentlichkeit ſah daraus klar, daß der Kaiſer zu den Bewunderern des alten Generals gehört. Allerdings beſteht, was nicht allgemein bekannt ſein dürfte, dieſes felſenfeſte Vertrauen, das jetzt der Kaiſer zu der großen Sache der deutſchen Nation gefaßt hat, noch nicht gar zu lange. Dabei darf nicht vergeſſen werden, daß der Monarch nicht eine Privatperſon und daß er ſein Intereſſe den Fragen, die für die Kriegsführu⸗ und die Landesverteidigung von ſo enormer Bedeutung ſind, wie die Herſtellung eines kadellos funktionierenden Luftkreuzers, erſt dann offen entgegenbringen kann, wenn die Angelegenheit einen tatſächlichen Erfolg verbürgt. Der Kaiſer hat erſt vor einigen Jahren wirkliches Zutrauen zu dem ſtarren Syſtem Zep⸗ pelins gefaßt und vorher mit ſeinen Zweifeln über zukünftige Erfolge des Aeronauten nicht zurückgehalten. Dert Grafen iſt dieſer Wechſel in der Auffaſſung des Monarchen wohl bekannt und der Inhalt des kaiſerlichen Telegramms ſollte ihm beſtätigen, daß der Kaiſer an ſeiner letzten Meinung feſthält, was nach den Erfolgen nur ſelbſtverſtändlich erſcheint. Jetzt iſt natürlich ein Zweifel nicht mehr möglich, die Zehnſtundenfahrt und die Schleifenfahrt haben ihn völlig überzeugk und an dieſer Ueberzeugung hat auch das letzte große Unglück nicht gerüttelt, wie das Telegramm des Kaiſers beweiſt. Wie groß die Anteil⸗ nahme des Kaiſers für Zeppelin iſt, kann man daraus erſehen, daß der Kaiſer— Nachrichten der„Inf.“ aus Hofkreiſen zufolge — ſich ein Silbermodell des Zeppelinſchen Ballons herſtellen läßt. Dadurch wird die Silberſammlung des Kalſers bereichert, der ſich alle, die Kriegsführung oder Schiffahrt be⸗ treffenden Neuerrungenſchaften auf dieſe Weiſe in Minigtur⸗ modellen herſtellen läßt. Die Silberflotte war ja gelegentlich der Schiffbauausſtellung öffentlich zu ſehen und auch die ſilberne Kanonenfammlung iſt ja belannt. Nun wird ſich in kurzer Zeit, das Zeppelinmodell wird nicht lange einſam daſtehen, eine ſilberne Luftſchifflotte daran anreihen. Gelegentlich des Aufſtieges des Königs von Württemberg, der ein begeiſterter Freund und Ver⸗ ehrer Zeppelins iſt, fielen Aeußerungen von Seiten des Kaiſers, „daß er auch nicht übel Luſt hätte, auf ſo einem Schiffe mal durch die Luft zu fliegen.“ Und wenn dieſe Worte auch ſcherzhaft ge⸗ ſprochen waren, ſo kann man doch ſicher ſein, daß der Kaiſer ernſtlich den Wunſch hegt, ſich demnächſt einem Luftſchiffe anzu⸗ vertrauen, was nicht Wunder nehmen bürfte, da der Kaiſer ſich über alles, was ihn intereſſiert, gern mit eigenen Augen in⸗ formiert. Zeppelin aber, den das Schickſal ſo hart getroffen, aber nicht gebeugt hat, kann in den Tagen des Unglücks mit Stolz auf die Teilnahme und rege Hilfe, nicht nur des ganzen deutſchen Volkes, ſondern auch ſeines Kaiſers rechnen, der ſeine Sache nach reiflicher Ueberlegung als gute und geniale anerkannt hat, nun und nimmermehr verlaſſen wird. Teilnahme der Nation.— Nationalſpende für der Graſen Zeppelin. *„ Worms, 7. Aug. Die hieſige Sammlung für die Zeppelinſche Nationalgabe hat beim Verlag der„Wormſer Zeitung“ bereits 3500 M. ergeben und ferner wurden bei einer geſtrigen Volksverſammlung weitere 3000 M. zu⸗ ſammengebracht. Eine heutige Stadtverordnetenverſamm⸗ lung ſoll über die Höhe der von der Stadt Worms zu geben⸗ den Spende beſchließen. R Bonn, 6. Aug. Auch hier bildete ſich ein Komitee zur Hilfe für den Grafen Zeppelin, das durch Sammlungen im be⸗ ſcheidenen Maße mit dazu beitragen will, daß es dem ſchwerge⸗ prüften Erfinder ermöglicht wird, an den Bau eines neuen Luft⸗ ſchiffes heranzutreten. „Berlin, 7. Aug. Heute wurde an der VBörſe die Sammlung für die Nationalſpende unter zahlreicher Be⸗ teiligung fortgeſetzt. Bis 2 Uhr nachmittags waren zu den Sohlen.(Ohne Gewähr.), Die offizielle Ziehungsliſte iſt in einigen geſtrigen 80 000 M. bereits wieder 45 000 M. geſammelt⸗ 4. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 7. Auguſt. Speyer, 7. Aug. Eine Volksverſammlung beſchloß geſtern einmütig die Unterſtützung der Nationalſpende an Zeppelin. Eine Sammlung ergab ſofort 1400 Mark. An Graf Zeppelin wurde ein Telegramm abgeſandt. * Baden⸗Baden, 7. Aug. Eine hier zur Kur weilende Dame ſpendete laut Frkf. Zeitung für die Sammlung für Zeppe⸗ lin 50 000 Mark. Auch ſonſt ſind reichliche Beiträge eingegangen. * Newyork, 7. Aug. Die Newyorker Staatszeitung er⸗ öffnete, wie die Frkf. Zeitung meldet, eine Geldſammlung für den Grafen Zeppelin. * Friedrichshafen, 7. Aug. Der König von Württem⸗ berg hat der Nationalſpende für Graf Zeppelin den Betrag von 20000 Mark überweiſen laſſen. Breslau, 7. Aug. Der Breslauer Magiſtrat bewilligte in ſeiner letzten Sitzung 10000 Mark für die Zeppelingabe und wird morgen einen Aufruf an die Bürgerſchaft erlaſſen. Beim Verlag der Schleſiſchen Zeitung ſind bereits 7800 Mark einge⸗ gangen. * Berlin, 7. Aug. Das Präſidium des Deutſchen Flotten⸗Vereines hat einen Aufruf an ſeine Ver⸗ bände erlaſſen zu Sammlungen für den Grafen Zeppelin. [Berlin, 7. Aug. Die Auffaſſung der Reichsregie⸗ rung über das Unglück von Echterdingen geht, wie dem„Berl. Tagebl.“ gemeldet wird, dahin, daß nicht bloß Momente des Mitgefühls, ſondern ſtreng kritiſche Erwägungen zu einer Förderung der Zeppelinſchen Ideen führen müßten. Zeppelin hätte nicht nur bewieſen, daß er ſein Luftſchiff durch viele Kilometer in der Luft beliebig lenken, ſondern Ab⸗ und Auf⸗ ſtiege unternehmen kann. Damit iſt im Prinzip die ihm ge⸗ ſtellte Aufgabe gelöſt. Zeppelin und die Nationalliberalen. [Q Berlin, 7. Aug. Geheimrat Krauſe, der Vizepräſident des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, hat ſich zu einem Korre⸗ ſpondenten über die Stellung der Nationalliberalen zu Zeppe⸗ lins Unternehmen folgendermaßen ausgeſprochen: Wir alle ſind in unſerer Partei der Meinung, daß dieſer unbeugſame Mann ſein Lebenswerk raſtlos wieder von vorne aufnehmen wird und muß. Wir werden ihn dabei einmütig unterſtützen. Die ganze Sympathie unſerer Partei wird kreu auf ſeiner Seite ſtehen. Die Mitel zur Vollendung ſeines Werkes zu bewilligen, dafür werden wir jedrzeit zu haben ſein. Dem Grafen Zeppelin ſeine große Aufgabe vollenden zu helfen, iſt Ehrenpflicht des Deutſchen Reichstages, wie Aufgabe des beutſchen Volkes. Wir werden alle Mittel weiter bewilligen, wo es ſich um die Löſung einer Kulturfrage handelt, bei welcher Deutſch⸗ land urch Zeppelins Verdienſt an die Spitze der Nationen trat und nun auch weiter an der Spitze marſchieren muß. Die Bewunderung des Auslandes. Friedrichshafen, 7. Aug. Von öſterreichiſchen Luftſchiffofizieren lief, A.„Frkf. Zig.“ hier folgendes Te⸗ legramm ein: Wir bitten Ew. Exz. unſere begeiſterten Glürckwürſche zu den herrlichen Leiſtungen entgege Die erſchütternde Kataſtrophe, hervorgerufen durch die Macht der Gele mente beweiſt in unſeven Augen nichts gegen den Wert des Werkes. Möge Gw. Epz. die Kraft fühlen zu neuem ſchönem Werke, den bis⸗ herigen Erfolgen entſprechend. Glück auf! Gut Land! Die öſter⸗ keichiſchen Lufkſchiffoffiziere. * 1*** Die Hilfsaktion in Mannheim. Für die große Sammlung welche als Nationalſpende für den Grafen Zeppelin geplant iſt, laufen bei dem Deutſchen Luflflottenverein, Zen⸗ trale Mannheim, fortlaufend aus allen Gauen Deutſchlands größere und kleinere Beträge ein. Bis geſtern abend waren ſchon weit über 100 000 Mark beiſammen. In vielen Städten ſind Drtsgruppen des Deutſchen Luftflottenvereins entſtanden oder im Entſtehen begriffen, die mit Begeiſterung an dem großen nationalen Werke mitarbeiten. Der Deutſche Luftflottenverein abſichtigt, nachdem die Sammlung beſchloſſen und das Geſamt⸗ gebnis von jeder Stadt vorliegt, ein Buch in kürnſtleriſch bſcher Ausführung anzulegen, in welches die einzelnen Städte alphabetiſch geordnet aufgeführt und für jede Stadt entweder die kinzelnen Spender mit den Beträgen oder die Geſamtſummen der bei den einzelnen Zeichnungsſtellen eingegangenen Beträge angegeben werden. Dieſes Buch ſoll dann mit der National⸗ ſpende zuſammen dem Grafen Zeppelin überreicht werden. Der Dentſche Luftflottenverein hat ein Ehrenkomitee ins Leben gerufen, dem bis heute bereits beigetreten ſind: Seine Großherzogliche Hoheit Prinz Max von Baden, Seine Hoheit Prinz Wilhelm von Sachſen⸗Weimar, Seine Durchlaucht Prinz Viktor Salvator von Iſenburg, Exzellenz Miniſterial⸗Präſident don Marſchall, Seine Exzellenz von Brauer Exzellenz Staats⸗ miniſter von Bodman, Exzellenz Staatsminiſter von Duſch, Ex⸗ zellenz von Babo, Exzellenz Dr. Nicolai, Präſident der Groß⸗ herzoglichen Zivilliſte, Karlsruhe, Exzellenz von Neuffer, Re⸗ gierungspräſident der Pſalz. Dem Ehrenkomitee gehören außer⸗ dem noch an die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden Mannheims, ſowie der Kommandeur des Grenadier⸗Regiments Kaiſer Wilhelm., Oberſt von Winterfeld, hervorragende Ver⸗ kreter des Handels und der Induſtrie, ſowſe der Vorſtand des Oberrheiniſchen Luftſchiffervereins, Sektion Mannheim. *** Warnung vor Schwindlern! Wie uns mitgeteilt wird, kaſſieren Perſonen, die von uns in keiner Weiſe autoriſtert ſind, im Namen des Mannheimer„General⸗ Anzeigers“ in der Altſtadt, auf dem Jungbuſch und auf dem Linden⸗ hof Beitrüge für die dem Grafen Zeppelin zu überreichende Nat t o⸗ udſpende ein. Wir ſtellen ausdrücklich feſt, daß es ſich um Schwindler handelt, die die Spenden in ihre Taſchen ſtecken. Wir haben niemand mit der Einſammlung von Beiträgen beauftragt und bitten deshalb, jeden, der es wagt, ſich die Gebefrendigkeit un⸗ ſerer Einwohnerſchaft zunutze zu machen, um ſeine eigenen Taſchen zu füllen, ſofort feſtnehmen zu laſſen. Wir nehmen, wie wir noch⸗ mals ausdrücklich konſtatieren, nur Beiträge entgegen, die vom Spender direkt unſerer Expedition übermittelt werden. In Hei⸗ delberg iſt übrigeus das gleiche Gaunerſtückchen ausgeführt wor⸗ den. Nach einer uns vorliegenden Meldung ſtreifte dort ein Indi⸗ viduum, unter der Angabe, behördlich genehmigter Sammler zu ſein, die Wirtſchaften in der Hauptſtraße ab, bis ein Wirt Verdacht ſchöpfte und den Betrüger, der bereits 58 M. eingeſammelt hatte, verhaften ließ. Brandkataſtrophe in Donaueſchingen⸗ Privattelegramm unſeres Karlsruher Bureaus). Donaueſchingen, 7. Aug. 1 Uhr 10 nachm.(Privat⸗ ramm unſeres Karlsruher Bureaus.) Nach amtlicher Feſtſtel⸗ u beträgt der Brandſchaden an Gebäuden allein Millionen Mark. Die Zaht der abgebrannten Gebäulich⸗ keiten beträgt 293, alſo weit mehr als urſprünglich angenommen wurde. Es ſind 125 Wohngebäude und 160 Nebengebäude abge⸗ branmt. Lebensmittel und Kleider liefen äußerſt zahlreich beim Mark ein, ſodaß ſchon annähernd 10 000 M. im ganzen eingelaufen ſind. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden ſandten M. 3000, Prinz Max von Baden 1000., die Stadt Villingen M. 1000, der Stadtrat von Schaffhauſen 800., Erzbiſchof Dr. Nörber M. 100, Frau Koczian, die ehemalige Prin⸗ zeſſin Amalie von Fürſtenberg, übermittelte 3000 M. Unter den obengenannten Beträgen befinden ſich noch nicht die Sum⸗ men, die von privater Seite oder von den Pfarrämtern geſammelt wurden, und die vorausſichtlich ganz anſehnliche Beträge aus⸗ machen werden. Donaueſchingen, 7. Aug. 1 Uhr 55 nachm. In der heute vormittag im hieſigen Bezirksamt ſtattgefundenen Sitzung wurden die verſchiedenen Hilfskomitees gebildet, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt. Die Sitzung hatte ſich beſonders darüber ſchlüſſig zu machen, ob eine Hilfsaktion im engeren oder weiteren Rahmen durchgeführt werden ſolle. Man gelangte ſchließlich zu dem Beſchluß, die Hilfsaktion ſofort einzuleiten und zwar im größt⸗ möglichſten Rahnten. Auch ſoll ein Aufruf veröffentlicht werden, der an ſämtliche Zeitungen des Landes und alle größeren deutſchen Zeitungen verſchickt werden ſoll. Wie wir erfahren, wird der Aufruf folgenden Wortlaut haben: Aufruf. Die Stadt Donaueſchingen iſt am 5. Auguſt 1908 von einem furchtbaren Brandunglück heimgeſucht worden. 125 Wohngebäude und 160 Nebengebäude im Werte von ungefähr 2 Millionen Mark liegen in Trümmern. 221 Familien mit annähernd 700 Köpfen ſind öbdachlos. Alle Fahrniſſe, mit Ausnahme des geretteten Viehes, ſind vernichtet. Weitgehende und raſche Hilfe— beſonders in Bargeld— um die wir im Namen der Heimgeſuchten bitten, iſt dringend notwendig. Geldſendungen bitten wir an das Großh. Bezirksamt, Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände an das Bür⸗ Zermeiſteramt Donaueſchingen ſenden zu wollen. Der Hilfsausſchuß Donaueſchingen: Strauß, Gr. Amtsvorſtand. Bürgermeiſter Fiſcher. Evangel. Stadtpfarrer Bauer. Fürſtlich Fürſtenberg. Kammerpräſident Tänzer. Kathol. Stadtpfarrer Dr. Feuerſtein. Donaueſchingen, 7. Aug.(Privattelgramm unſeres Karlsruher Bureaus.) Von der am ſchwediſchen Hofe weilenden Großherzogin Luiſe traf heute Vormittag folgendes Te⸗ legramm ein:„Tullganre, 7. Aug. 7,26 Uhr vormittags. Er⸗ fahre hier in der Ferne das ſchwere Brandunglück, welches Donau⸗ eſchingen heimgeſucht hat und ſpreche Ihnen allen herzliche, auf⸗ richtige Teilnahme an dieſer mich ſehr betrübenden Heimſuchung aus. Großherzogin Luiſe von Baden.“ Weitere tele⸗ graphiſche Beileidsbezeugungen trafen beim Bürgermeiſteramte ein, u. c. von allen größeren Städten des Großherzogtums Baden. Zur Unterſtützung der Hilfsaktion ſind Samitätskolonnen von Freiburg, Karlsruhe, Konſtanz, Stockach hierher beordert. Donaueſchingen, 7. Aug. 2,15 Uhr nachm.(Pri⸗ Heute Vormittag 1 Verwaltung Oberamtmann Paul aus Fveiburg hierher defigniert worden. Er iſt bereits heute morgen eingetroffen. Weiter ww heute eintreffen Regierungsrat Ben⸗ ſinger aus Karlscuhe mit 2 Aktuaren, welche gleichfalls zur Enc⸗ laſtung des hieſigen Bezirksamts hierher geſchickt ſind. Das hier eingetroffene Detachenmertt der Kehler Pioniere, das eine ganze Woche hier bleiben ſoll, beſteht aus einem Offizier, einem Unteroffftzier und 30 Mann. * Donaueſchingen, 7. Aug 2,80 Uyhr nachm.(Privat⸗ telegrammm unſeres Karlsruher Bureaus.) Wie mitgeteilt, ſtellte das Großhergogspaar für die Brandbeſchädigten 3000 Mk. zur Verfügung. Die an Oberamtmann Dr. Strauß eingelaufene belegraphiſche Mitteilung kautet:„Gernsbach, 6 Auguſt. Ihre Kgl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin haben für die dor⸗ tigen Brandgeſchädigten zur Linderung der größten Not eine Gabe von 3000 Mark bewilligt. Sie werden erſucht, für geeignete Ver⸗ 15 0 Sorge ſzu tragen. General⸗Intendant der Zioilliſte gez. icolaj.“ Von Tag zu Tag. — Tod im Beruf. Köln, 7. Aug. In der ver⸗ gangenen Nacht iſt in einem hieſigen Hoſpital der Ingenieur Zinkwolf aus Frankfurt a. M. geſtorben. Der Verſtorbene war am Sonntag von einem Gerüſt beim Neubau der Kölner Dombrücke abgeſtürzt und iſt den dabei erlittenen Verletzungen nun erlegen. — Ein Mord. Mülhauſen i. Thür., 6. Aug. Die Blätter melden: Heute früh wurde in dem Tümpel bei Ober⸗ derla die 20jährige Mathilde Groß von den Steinmetz⸗ arbeitern Karmrodt und Martin Richter ermordet. Die Täter wurden verhaftet; ſie legten ein Geſtändnis ab. — Auch ein Attentat. Madrid, 7. Aug. Als der Miniſter des Innern, de la Cierva, ſich geſtern aus ſeiner Wohnung nach dem Miniſterium begeben wollte, ſchleuderte ein jüngſt entlaſſenrr Beamter ſeines Reſſorts einen Gipsblock gegen ihn. Der Miniſter erlitt eine geringfügige Beinverletzung. Der Täter wurde verhaftet. —(Der Ehezwiſt Toſelli. Berlin, 7. Aug. Betreffs der Meldungen von der beabſichtigten Scheidung des Ehepaares Toſelli gehen dem Münchener Korreſpondenten der „Berliner Zeitung am Mittag“ nachſtehende Einzelheiten zu: Es iſt richtig, daß Zerwürfniſſe einſchneidender Natur im Hauſe Toſelli vorgingen, da Frau Toſelli ſchon einige Wochen vor ihrer Niederkunft aus dem ehelichen Hauſe einfach eines Tages fortgegangen iſt, und daß Toſelli Mühe gehabt hat, ſeine Frau wieder in ſein Haus zurückbringen. Damals wendete ſich Frau Toſelli an ihre Mutter, um eine eventuelle Aufnahme, wenn auch nicht in deren Haus, ſo doch unter ihrem Schutze auf dem großherzoglichen Schloſſe bei Lindau zu finden und ihre Niederkunft dort abwarten zu dürfen. Die Großherzogin hat dieſes Anſuchen abgelehnt. Durch einer Mittelsperſon lehnte die Großherzogin auch eine Fürſprache für Frau Toſelli am ſächſiſchen Hofe ab. Die Fürſprache wäre auch nutzlos geweſen, da man am Hofe zu Dresden der ewigen Wünſche und Veränderungen der jetzigen Frau Toſelli müde iſt. Letzte Nachrichten und Celegramme. * Heidelberg, 7. Aug. Der Phyſiker Geheimrat Profeſſor Dr. Georg Quincke feiert heute ſein 50jähri⸗ ges Doktorjubiläum. Die Glückwünſche der hieſigen Uni⸗ wünſche der Berliner philoſophiſchen Fakultät anſtelle des der⸗ hinderten Berliner Dekans, der hieſige Geheimrat Profeſſor Dr. Roſenbuſch. Im Auftrage der Stadt gratulierte Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Wilckens. * Pforzheim, 7. Aug. Eine furchtbare Familien⸗ tragödie hat ſich geſtern nachmittag zugetragen. Die Faru eines Gewerkſchaftsbeamten hat ſich mit ihren 3 Kindern, 2 Knaben im Alter von 9 und b Jahren und einem Mädchen im Alter von 2 Jahren in der Küche eingeſchloſſen und mit Leucht⸗ gas vergiftet. Sämtliche 4 Perſonen wurden tot aufge⸗ funden. Die Frau ſcheint ſich das Leben genommen zu haben weil ſie ſchwer leidend war und an ihrer Wiederheſtellung ber⸗ zweifelte. Da ſie ihrem Mann, mit⸗dem ſie nicht gut lebte, die Verſorgung der Kinder nicht anvertrauen wollte, hat ſie ihre Kinder mit vergiftet. * Swinemünde, 7. Aug. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind an Bord der„Hohenzollern“ heute vormittag 10½ Uhr unter Salut im hieſigen Hafen eingetroffen. * Santiago de Chile, 7. Aug. Das Kabinett reichte ſein Entlaſſungsgeſuch ein. Saigon, 7 Aug. Die drei Artilleriſten, welche wegen des Maſſenvergiftungsverſuchs in Havai zum Tode verurteilt worden ſind, wurden heute hingerichtet. * Petersbureg, 7. Aug. Amtlich iſt auf dem am 1. Auguſt aus Jaffa eingetroffenen Dampfer„Repit Laſarew“ eine peſtverdächtige Erkrankung feſtgeſtellt wor⸗ den. Die Erkrankte, eine aus Jeruſalem zurückgekehrte Pilgerin, wurde iſoliert. Die übrigen Paſſagiere und die Beſatzung wurden einer dreitägigen Beobachtung auf dem Dampfer unterworfen. Schiff und Gepäck wurden desinfiziert. Die Erkrankte befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Waſſergeſetz und Landtagsſchluß. * KHarlsruhe, 7. Aug. Dem Vernehmen der„Bad. Landesztg.“ nach kommt das neue Waſſergeſetz in dieſer Seſſion nicht mehr zur Verabſchiedung. Den Schäden, die daraus für den Staat erwachſen könnten, ſoll durch einen demnächſt von der Regierung vorzulegenden Geſetzentwurf begegnet werden. Dieſer wird eine Art Sperre über die nicht⸗ öffentlichen fließenden Gewäſſer verhängen derart, daß Be⸗ rechtigungen zur Ausnützung der Waſſerkraft, die einer ſpäteren gemeinnützigen Ausbeutung im Wege ſtehen würden, nicht verliehen werden können. Demnach kann nun doch mit dem Schluß des Tandtags auf den 14. Auguſt gerechnet wer⸗ den, falls nicht ſonſt noch Verwicklungen entſtehen ſollten. Die Arbeiterunruhen in Frankreich. * Paris, 7. Aug. Die Vereinigung der Syndikate ver⸗ öffentlicht gegen ihre Ausſchließung von der Arbeitsbörſe, welche der Präfekt des Seine⸗Departements verfügt hat, einen Proteſt, in welchem erklärt wird, die Vereinigung werde einen höheren richterlichen Entſcheid beantragen. Die Umwälzung in der Türkei. * Konſtantinopel, 7. Abg.(Wiener Korr.⸗Bureau.) In dem neugebildeten Kabinett behielt der bisherige Finanz⸗ miniſter Zia Paſcha ſein Portefeullle. * Berlin, 7. Aug. Wie die kaiſerlich fürkiſche Botſchaft mitteilt, entbehrt die Nachricht, die ottomaniſche Regierung beabſichtige, die Offiziere und Beamten in den 8 europäiſchen Vilajets zu entlaſſen, jeder Begründung. Die Reaktion in Perſien. »Teheran, 7. Aug. Die Volksmenge, welche in der türkiſchen Botſchaft Zuflucht geſucht hatte, mußte die Botſchaft wieder verlaſſen. Der Schah hat das Wiedererſcheinen der liberalen Zeitung Pedaiſatan geſtattet. Berliner Drahtbericht. (Bon unſerem Berltner Bureau.) JBerlin, 7. Aug. Der Magiſtrat von Berlin hat dem Grafen Zeppelin folgendes Telegramm geſchickt:„Aus ſeiner heutigen Sitzung ſendet der Magiſtrat der Hauptſtadt Berlin dem kühnen Eroberer der Lüfte zu Stern und Unſtern wärmſte Teilnahme. Per aſpera ad aſtera.“ JBerlin, 7. Aug. Aus München wird gemeldet: Geſtern nachmittag gelang es einem vorläufig noch unbekann⸗ ten Manne, die Mauer des Fürſtenſchloſſes Fürſtenried, wo bekanntlich der unglückliche Bayernkönig Otto weilt, zu überſteigen. Er ſetzte ſich auf eine Bank, auf der gewöhnlich der König zu ruhen pflegt. Hier wurde er vom Perſonal überraſcht und der Wache übergeben. Was den Fremden zur Ueberſteigung der Mauer veranlaßte, konnte noch nicht ermittelt werden. Aus dem Großherzogtum. .e. Brühl, 6. Aug Die im Altrhein am 26. Juli gelän⸗ dte Leiche eines männlichen Unbekannten wurde als die des %t Jahre alten Metzgers und Wirtes Johann Buſch von Offen⸗ koch bei Landau agnosziert. Der Verlebte erhielt bei einer Schlägerei einen Hieb auf den Kopf, wodurch Gehirner⸗ ſchütterung eintrat, in welchem Zuſtand er bei Sondernheim den Tid im Rheine ſuchte. z. Vom Taubertal, 5. Aug. Heute nachmittag zog über das Taubertal ein lang anhaltendes Gewitter, das die Land⸗ leute auf den Feldern bei der Ernte traf. Es brachte leider nur wenig Regen, nach welchem man allgemein ſeufzt. Die Futter⸗ getoichſe zeigen einen ziemlich ungünſtigen Stand, infolge deſſen auc) die Viehpreiſe zu ſinken beginnen. Die Ob ſtbäume, welche ſehr ſchön ſtehen, laſſen die Früchte ungewöhnlich ſtark fallen. Der heulige einſtündige Regen ging nur ſpärlich ſtrichweiſe nieder und hat keinen weſentlichen Einfluß auf eine zukümftige große Beſſerung. Sport. Motorboot⸗Wettfahrten auf dem Bo denſee. Zu den mit dem heutigen Tage beginnenden vom Motor⸗Jacht⸗Klub von Deutſch⸗ land veranſtalteten Wotorboot⸗Wettfahrten auf dem Bodenſee haben ſämtliche Beſitzer von Benz Booten Nennungen nicht abgegeben, da ſie ſich den Veranſtalkungen des Motor⸗Jacht⸗Klubs von Deutſchland ſolange fernhalten, als dieſer Klub eine Anzahl von Proteſten, welche anläßlich der Lanz⸗Kon⸗ kurrenz auf dem Rhein(alſoe bor 3 Wochen) eingereicht wurde, und welche von prinzipieller Bedeutung ſind, nicht zur Entſcheidung ge⸗ bracht hat. Das Verhalten des Motor⸗Jacht⸗Klubs von Deutſchland erfährt in Sportkreiſen eine ſcharfe Verurteilung. Die Organiſation des Klubs muß als eine unzulängliche bezeichnet werden. Allein die Rückſicht auf den Stifter des Preiſes, die man beim Moter⸗ Jacht⸗Klub von Deutſchland nicht zu kennen ſcheint, hätte erfordert, die Proteſte ſo raſch als möglich zur Erſcheinung zu bringen und die Lanz⸗Trophäe zuzuerkennen. Das Verhalten des Motor⸗Jacht⸗ Klubs von Deutſchland in dieſer Angelegenheit iſt jedenfalls nicht Gürgermeiſteramt ein. Die Geldſpenden haben bereils eine anfehnliehe Höhe erreicht. Heute Bormittag liefen bis 12 Uhr 2845 verſität überbrachte die ſogenannte große Deputation, be⸗ ſtehend aus dem Prorektor und den 5 Dekanen, Die Glück⸗ dazu angetan, die Luſt am Motorbootſport zu wecken. 444 rrrren on in blang war. Votorboote nach Heidelberg geplant. Maunheim, 7. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. — Aus dem Großherzogtum. Wieblingen, 6. Aug. Ein über 70 Jahre alter Mann aan hier arbeitete auf dem Felde in der Nähe von Plankſtadt und eobachtete auch das Luftſchiff Zeppelins. Vor lauter Schrecken kel ihm die Hacke aus der Hand, da er glaubte, ein Eiſenbahnzug e in die Luft gefahren und es müſſe jetzt ein großes Unglück ent⸗ ſehen. Er konnte nicht mehr weiter arbeiten und eilte im Schweiße eies Angefichts und außer Atem dem Orte zu, bis man ihm am Fehnwartshaus Aufklärung über die Erſcheinung gab. 2 Weinheinm, 6. Auguſt. Ein intenſiver Feuer⸗ ſchein breitete ſich gegen 5410 Uhr nachts über der Stadt aus. Nach ſeinem Umfange konnte man anfänglich annehmen, daß ein Frand von erheblicher Bedeutung ausgebrochen ſei. Zum Glück poten ſich die gehegten Befürchtungen nicht bewahrheiten. Bei aner Blitzlichtaufnahme in den Geſchäftsräumen des Herrn Photographen Adolph de Beauclair im Hauſe des Herrn alers Hans Adelmann hier, Friedrichſtraße 5, hatten infolge auer Exploſion der Leuchtkapſeln die verſchiedenen Materialien geuer gefangen, das ſich mit bedeutender Schnelligkeit berbreitete. Der raſch herbeigeeilten Feuerwehr, deren Ver⸗ woltungsrat gerade bei einer Sitzung weilte, gelang es in kurzer gent, des Feuers Herr zu werden, bevor es ſich weiter ausbreiten bonnte. Der entſtandere Schaden dürfte bei den Gebäulichkeiten 00. 500 Mark betragen, während der ſonſtige Schaden noch nichk ſeſtgeſtellt iſt. Die Leitung der Löſchmaßregeln lag in den Hän⸗ den des 2. Kommandanten, Herrn Junker. Der 1. Kom⸗ mandant, Herr Kinzel, weilt zur Zeit in Donaueſchingen, in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Landesausſchuſſes der freiw. Feuerwehren und als Feuerlöſchinſpektor. Die Feuerwehr hatte mit einer ſolchen Fixigkeit gearbeitet, daß der Verwaltungsrat bereits um 11 Uhr wieder ſeine„Tagung“, wenn auch nur in⸗ offiztell, aufnehmen konnte. * St. Ilgen(A. Heidelberg), 6. Aug. Hier iſt der Typhus ousgebrochen. Die Erkrankten wurden ſämtlich ins Akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg verbracht. Eine junge Frau iſt dem Leiden bereits erlegen. Die Erkrankungen ſind vermut⸗ lich auf den Genuß ſchlechten Waſſers zurückzuführen. * Dilsberg(Amt Heidelberg), 6. Aug. Geſtern nachmittag galb 3 Uhr brach hier ein ſtarkes Gewitter aus, ver⸗ bunden mit Hagelſchlag und wolkenbruchartigem Regen. Die Schloſſen, die mehr die Form von Eisſtücken hatten, erreichten die Größe von Nüſſen. Der entſtandene Schaden, beſonders auch an den Obſtbänmen, ſcheint ganz enorm zu ſein. o% Voöom Oberlande, 6. Aug. Der geſtrige orkan⸗ artige Sturm hat die Telephonleitungen des Ober⸗ landes teilweiſe zer ſtört. Pfalz, Heſſen und umgebung. *PNeuſtadt a.., 6. Aug. Einen ganz enormen Schaden hat das geſtrige Gewitter mit Hagelſchlag in unſerer Stadt und in der Umgebung verurſacht. Die meiſten Straßen ber Stadt ſtanden unter Waſſer, ebenſo lief das Waſſer in die Keller und niedrig gelegenen Läden. Im Roſengarten wurden die ſtärkſten Aeſte wie Strohhalme von den Bäumen herunter⸗ geſchlagen. Die Obſtbäume ſind ſtark beſchädigt. Aber auch der Hagel, der ſehr dicht und in großer Menge eine Zeitlang fiel, richtete großen Schaden an. Beſonders in einigen Lagen wurde in den Weinbergen großer Schaden verurſacht. So z. B. von der Gimmeldinger Diſtriktsſtraße, Elektrizitätswerk bis hinauf zur Haardt. Hier konnte man abgeſchlagene Blätter, Beeren und ganze Reben ſehen. Auch vieles Gemüſe im freiem Felde wurde ſtark beſchädigt.„ * St. Ingbert, b. Aug. Während des geſtern nachmittag über unſere Gegend niedergegangenen Gewitters ſchlug der Blitz in Kirkel in das Wohnhaus von Chriſtian Bettinger und zündete. Das Haus mit Oekonomiegebäuden brannte nieder, auch ein Schwein verbrannte. Bettinger ſelbſt erlitt erbebliche Brandwunden. 8 5 Sport. ..C. Oskar Schiele, der deutſche Meiſterſchwimmer über kurze Strecken, hat zum zweiten Male den engliſchen Königspreis ge⸗ bonnen, nachdem er bereits im Vorjahre ſich den Pokal König Eduards gegen gute engliſche Konkurernz geſichert hatte. Die wert⸗ bolle Konkurrenz, die in zwei getrennten Wettſchwimmen über 150 und 400 Meter zerfiel, gelangte in Mancheſter zur Entſcheidung. 7 Schiele gewann das Schwimmen über 150 Meter ſpielend in 3 Min. Sek, vor dem Engländer Blatherwick. Im zweiten Lauf über 400 Neter unterlag er dagegen knapp gegen den in 7 Min. 38 Sek. ſiegenden Blatherwick, da ihm die Diſtanz dieſes Rennens ſchon zu Die Berechnung der von beiden Schwimmern erzielten geiten ergab einen Vorſprung von 1775 Sekunden für den Deut⸗ ſchen, ſodaß Schiele zum zweiten Male der Königspreis zugeſprochen e. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Teilnehmer der Heidelberger Lehrerhochſchulkurſe beſichtig⸗ den geſtern nachmittag die ſtädtiſche Volksbibliothel und PVolksleſehalle unter ſachkundiger Führung des Herrn burd Vöklöothekars Zink. Freitag, 7. Auguſt, vevanſtaltet Herr Profeſſor Salomon einen geologiſchen Ausflug der Kursteilnehmer nach Eſchelbronn. Samstag, 8. Auguſt, findet ein gaeologiſcher Ausflug nach Doſſenheim und Schriesheim ſtatt. Für Sonntag, J. Auguſt, iſt ein Tagesausflug nach Neckarſteinach und Hirſchhorn mit Rückfahrt auf einem un. Die ophthalmologiſche Geſellſchaft, die jetzt über 600 in⸗ und ausländiſche Mitglieder zählt, hielt geſtern ihre Mitgliederver⸗ emmlung in der Heidelberger Stadthalle ab, bei der die nächſte Tagung auf Anfang Auguſt 1910 in Heidelberg beſtimmt wurde. Die Kongreßteilnehmer fuhren am Nachmittag mit der Vergbahn auf den Königſtuhl und machten bei trübem, regneriſchem Better einen Spaziergang nach der Molkenkur. un. Allerlei vom Theater. Die diesjährige Spielzeit der zum hoftheater erhobenen fürſtlichen Bühne in Gera beginnt bereits am 15. September(ehemals am 15. Oktober) und endet erſt Mitte Mai. Zuerſt ſoll Shakeſpeares„Maß für Maß! in ganz keuer Ausſtattung zur Aufführung kommen. Der Direktor Bor⸗ hert iſt bereits mit dem Dramaturgen Cſerwinka mit den Vor⸗ bereitungen hierzu beſchäftigt. Beſondere Arbeitervorſtellungen berden nach den Weiſungen des Erbprinzen Heinrich XXVII ſtatt⸗ junden.— In der Themſeſtadt rüſtet man ſich bereits emſig auf die Viedereröffnung der Theaterſaiſon, die im kom⸗ menden Winter eine Reihe neuer dramatiſcher Werke bringen wird. Jon J. M. Barrie und von Henry Arthur Jones werden neue Dramen aufgeführt und Beerbohm Tree wird ſich den Londonern Fauſt vorſtellen. Im Garrick⸗Theater wird die dramatiſche Nearbeitung der Nobelle„Ideale“ von Locke gegeben, im Neuen ceater ein Stück von Roy Herriman und im Criterion wird Hubert benth Davis neues Stück„Lady Eppings Lalvfuit“ in Szene ſhen. Im Lhceum⸗Theater wird Hall Caines letztes dramatiſches 1 Verk aufgeführt und auch eine Reihe muſikaliſcher Vühnenwerke (bird in dieſer Saiſon ihre Erſtaufführung erleben. Eine Herbſt⸗ beon der Oper in Covent Garden findet in dieſem Jahre nicht ſtatt. Jolkswirtschaft. Fuſion zweier Banken. Zwiſchen der Magdeburger Privatbank und der Erfurter Bank Pinckert, Blanchart u. Co. iſt ein Fuſionsvertrag abge⸗ ſchloſſen worden, nach welchem die Erfurter Bank mit Wirkung vom 1. Januar 1908 an die Magdeburger Privatbank übergeht. Die Aktionäre der Erfurter Bank erhalten auf ihre Aktien eine Zuzahlung von 7,5 Prozent. Es wird ihneg eine Dividende von 7 Prozent für das laufende Jahr garantiert. Die Geſchäfte der Filiale der Magdeburger Privatbank in Erfurt ſollen mit denen der Erfurter Bank bereinigt werden. Direktor Bleckert bleibt der Leitung erhalten. Direktor Blanchart zieht ſich in den Ruhe⸗ ſtand zurück. Zur Beſchlußfaſſung über den Fuſionsvertrag beruft die Erfurter Bank eine außerordentliche Generalver⸗ ſammlung auf den 28. Auguſt, die Magdeburger Privatbank auf den 29. Auguſt ein. Die Magdeburger Privatbank erhöht ihr Aktienkapital auf 36 Millionen Mark durch Ausgabe von Mark 3 400 000 neuer Aktien zu 1000 M. Hiervon werden 3 008 000 M. zum Austauſch der Aktien der Erfurter Bank ausgegeben. Die übrigen 392 000 M. ſollen zur Abrundung an ein Konſortium gegeben werden. Das Kapital der Magdeburger Privatbank wird ſich nach Durchführung dieſer Transaktion zuzüglich der Reſerven auf rund 40 Millionen M. belaufen. In der heutigen Sitzung des Aufſichtsrats der Magdeburger Privatbank wurde die Se⸗ meſtralbilanz vorgelegt. Der Bruttoreingewinn beträgt unter Berückſichtigung ber Verträge M. 2084 705 gegen M. 1 595 394 im Vorjahre. Das werbende Aktienkapital betrug im Jahre 1907 M. 27 600 000 gegen M. 32 600 000 im lauſenden Jahre, wovon 5 M. 5 000 000 nur Anſpruch auf ½ Prozent Dividende haben. —— Pfälziſche Hypothekenbank in Ludwigshafen a. Rh. Die Bank⸗ firma Gebr. Klopfer hat im Auftrage der Pfälziſchen Hypothe⸗ kerbank den Antrag geſtellt, 30 Mill. M. 4proz., vom 1. Jan. 1917 ab tilgbare Pfandbriefe Serie 51, 52, 53 der Pfälziſchen Hypothekenbank zum Handel an der Augsburger Börſe zuzulaſſen. Bergmann Elektrizitätsaktiengeſellſchaft. Wie die Verwal⸗ tung mitteilt, iſt der Auftragsbeſtand bei der Geſellſchaft augen⸗ blicklich noch quantitativ derſelbe wie in der Parallel zeit 1907. Die Marktpreiſe für die FJabrikate ſeien allerdings zurückgegan⸗ gen, doch liegt ein Kompenſativ in den geſunkenen Preiſen der Rohmaterialien. Die Verwaltung der Bergmann EClektrizitäts⸗ Geſellſchaft glaube bezüglich der Konjunktur zuverſichtlich ſein zu dürfen und auf ein günſtiges Reſultat pro 1908 nach den bisherigen Kalkulationen rechnen zu können. Was den mehrfach erwähnten Erwerb der Weſtinghouſe⸗Patente und Lizenzen an⸗ gehe, ſo habe die Verwaltung dann begonnen, zur Ausnutzung dieler Patente, die die Elektriſierung von Bahnen betreffen eine eigene Bahnableilung zu errichten. Die Verwaltung glaube bald bull konkurrenzfähig ihre Dienſte den Bundesſtaaten und den Kommunen anbieten zu können. Falls Staat und Kommunen davon Gebrauch machten, ſo würde das ein Beweis dafür ſein, daß der Vorwurf der Bevorzugung eines beſtimmten Elektrizi⸗ tätskonzerns nicht zutreffe. Die Eiſenwerksgeſellſchaft Maximiliaushütte in Roſenberg (Oberpfalz) erzielte im Jahre 190708 einen Reingewinn von 2259 333 M. gegen 2889 214 M. im Vorjahre. Daraus ſoll eine Dividende von 22,16 Prozent li. VB. 25,083)] zur Vertei⸗ karg gelangen. Im Geſchäftsbericht wird als die hauptfächlichſte Urſache des Gewinnrückganges die Mehrausgaben für, Löh Kohlen bezeichnet, die allein 1,25 Mill. M. betragen. Ferner ne und habe die neue Abrechnungsweiſe mit dem Deutſchen Stahlwerks⸗ verband das Ergebnis ungünſtig beeinflußt. Die Verwaltung bezeichnet die Ausſichten des neuen Jahres als ungünſtig. Die Konjunktur habe ſich ſeit dem Schluß des Betriebsjahres weſent⸗ lich verſchlechtert, da die Preiſe erheblich gewichen ſeien und die Beſtellungen ſehr nachgelaſſen hätten. Deshalb müſſe mit einem weiteren Rückgange des finanziellen Ergebniſſes gerechnet wer⸗ den. Der Mindeſtkurs der neuen Aktien, deren Ausgabe im Betrage von 4018 295 M. die Verwaltung für die nächſte Ge⸗ neralverſammlung beantragt, werde auf 132 Prozent feſtgeſetzt. Auf drei alte Aktien ſollen zwei junge entfallen. Die Kuxenfirma Walter Hammerſtein in Mülheim a. Ruhr und Berlin macht folgende Mitteilungen: Die bisherigen Teil⸗ haber der offenen Handelsgeſellſchaft Walter Hammerſtein, die Herren Walter, Willi und Richard Hammerſtein beabſichtigen infolge freundſchaftlicher Auseinanderſetzung die Auflöſung des Geſellſchaftsverhältniſſes zum 30. September 1808. Vom gleichen Termin ab werden Herr Walter Hammer⸗ ſtein in Mülheim⸗Ruhr und Berlin für ſich, die Herren Willi und Richard Hammerſtein unter der Firma Gebrüder Hammer⸗ ſtein ebenfalls in Mülheim⸗Ruhr und Berlin Bankgeſchäfte be⸗ treiben, welche ſich wie bisher neben dem regulären Bankgeſchäft vornehmlich mit dem An⸗ und Verkauf von Wertpapieren, Kuxen, Atzjen und Obligationen mit und ohne Börſennptiz befaſſen. Osnabrücker Bank. Die Verwaltung teilt mit, daß ſie im erſten Semeſter 1908 bei großen Umſäbzen einen weſentlich höheren Gewänn als in der gleichen Zeit des Vorjahres erzlelt habe. Für 1907 verteilte das Inſtitut, wie ſeit acht Johren, 7½ Prozent Dividende. An der Dividende des Jahres 1908 partizipieren zum erſtenmal die 1 Mill. M. Aktien, die das Inſtitut Ende 1907 zum Umtauſche gegen Aktien der Emder Banuk emittiert hat. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat hak nach der„K. Vztg.“ ſchon wieder eine Vermehrung ſeiner Lagerplätze vorgenommen, indem es ein großes umfasgreiches Gelände im Hafen von Neuß von der Stadt Neuß auf 10 Jahre gepachtet hat. Die geſamte Fläche beträgt mehr als 20000 Quadratmeter. Ankauf der Glashütte Büdingen. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen den Gerresheimer Glashüttenwerke und der Glashütten⸗ werke und der Glashütte Büdingen wegen Ankauf der letzteren, ſind nunmehr perfekt. Der Kaufpreis wird aus den verfüg⸗ baren Mitteln bezahlt werden. Ueber den Geſchäftsgang Gerres⸗ heim wird mitgeteilt, daß ſich auch dort die Einwirkungen der ſchlechten Marktlage geltend machten, daß eber das erſte Halb⸗ jahr zufriedenſtellend verlief und die weiteren Ausſichten gut ſind. Vom oberſchleſiſchen Kohlenmarkt. Trotz des bisher guten Abſatzverhältniſſes macht ſich der„Schleſ. Itg.“ zufolge bexeits eine geringe Abflauung auf dem oberſchleſiſchen Kohlen⸗ markt geltend. Nach beſſeren Kohlenmarken ſei zwar noch ſtär⸗ kerer Begehr vorhanden, für geringere Marken aber ſei der Ab⸗ ſatz ſchwierig. Von der Berliner Börſe. Der Kurs der Aktien der Wies⸗ badener Kronenbrauerei wurde geſtrichen, weil dem geringen Angebot eine Nachfrage zu einem annehmbarenKurſe nicht gegen⸗ überſtand. Der Juteverband erhöhte fämtliche Gewebepreiſe um einen halben Pfennig pro Quadratmeter und die Preiſe für alle Garne um 1,30 M. pro Doppelzentner Frankfurter Effettenboͤrſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) X Frankfurt a.., 7. Aug.(Fondsbörse.) Es ist auf die lebhafte Bewegung merkliche Ruhe eingetreten. Es übten teilweise Gewinnrealisierungen einen Einfluss aus und die Tendenz neigte zur Abschwächung. Das Motiy war jedoch gering und liess bald wieder Befestigung zu, umso mehr die Spekulation Neigung zu Geschäft zeigte. Amerika brachte wenig Anregung. Die bessere Tendenz kam den Aktien der Baltimorebahn zu statten. Lombar- den waren auf Wien gedrückt und weiter rückgängig, Staatsbahn behauptet. Weniger günstige Berichte aus den Kohlenbezirken führten zu schwächeren Tendenz, welche jedoch auf Rückkäufe wesentliche Befestigung erfuhren. Lebhaftes Geschäft in Deutsch-Luxemburger, Laurahütte und Gelsenkirchen führte zu höheren Kursumsätzen. Bank- aktien gingen bei mässiger Abschwächung um. Schiff- fahrtsaktien wenig beachtet und ebenfalls schwächer. An- leihen sehr still, deutsche Anleihen behauptet, von aus- ländischen Russen und Japaner unverändert, Türkenwerte leicht befestigt auf besere Beurteilung der Demission des türkischen Kabinetts und Aufnahme des neuen Mini- steriums. Industriewerte brachten wenig Veränderung, liessen aber feste Tendenz erkennen. Lebhaftes Geschäft war in chemischen Aktien, besonders in Griesheim, Edison weiter gesteigert. Der weitere Verlauf liess jedoch An- regung vermissen doch zeigte sich auf den meisten Ge- bieten behauptete Tendenz. An der Nachbörse war das Geschäft ruhig und die Kursveränderungen geringfügig. Phönix bei schwankender Tendenz lebhaft umgesetzt. Lombarden schlossen matt. Es notierten Kreditaktien 197.25, Diskonto 174,70 à 80, Dresdner Bank 139,75, Staatsbahn 147,50, Lombarden 20.90 à 50, Baltimore 98, Phönix Bergbau 177.70 à 176.75 4 177. Telegramme der Continental-Telegraphen · ESuntynguie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 6. 7 6. 75 A rdam kurz 168.90 168.820Paxis kur; 81.116 31.125 Belgien„ 380.916 80,91[Schweitz. Plätze„ 61 20 81.20 Italten„ 681.183 81.15 Wien 85.116 85.10 London„ 20.385 29.8850 Napoleonsd'or 1625 16 26 5 lang———.—[Privatdiskonto%% 2 Staatspapiere. K. VDentſche. 6. 70 8 40 deutſch. Reichsanl. 99.30 99.80 Mexikaner äuß. 88/90 37 5 5 92 20 92453 Mexikaner innere 8 5 88 40 58 45 Taumalipas 4% pr. könſ. St.Anl. 99.80 99.50 Bulgaren 8%„ 5 92.25 92.151%½ Grtechen 1890 8 88 45 83.455 ſtalien. Nente 4 babiſche Sk⸗AM. 85.90—.%j Deſt. Silberrente „ neue 99.90—.—%½%„ Papierrent. 3 6 bed.St⸗Olabgh———— Oeſterr. Goldrente 37„ 93.10 98,258 Portug. 111 9„„ 1906 2s„ Ahayr..⸗B.Ab.1915 100 80 100 80 4% nzue Ruſen 1905 374 do lg. Anl. 91.50 91.45%4 Ruſſen von 1880 40. 82.654 pan. ausl. Nente en von 190⸗ — 81.55[4„ unif. 88 504 Ungar. Goldrente 98.—[4„ Kronenrente Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchel860 158.60 158.0 Türkiſche 144 20 144 30 75 10 B. Ausländiſche. 4 1 i. Gold⸗A.1887 101.— 10ʃ.— d Nα ο achſen Mh. Stadt⸗A. 1907 5½ Ehineſen 1898 97.40 97.50 4 Ggypter uniftcierte—.——.— Aktien inbuſtrieller Anternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 146.60 146.20] Kunſtſeidenfabr. Frkf. 214.50 212,55 Südd. Immobil.⸗Geſ. 90,50 89 50Lederwerk. St.Ingbert 60— 60.— Eichbaum Mannheim 113.— 113.— Spicharz Lederwerke 119.— 119.50 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170. Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Adlerfahrradw.Kleyer 279 80 85.— Weltzz. Sonne, Speyer—.——. Maſchinenfbr. Hilpert 67 50 6750 Cementwerk Heidelbg. 149.— 149.— Maſchinenfb. Badenia 194. 194.— Cementfabr. Karlſtadt 133— 135.— Dürrkopp 315.— 319.— Badiſche Anilinfabrik 348— 347.95] Maſchinenf. Gritzner 209. 208,.— Ch. Fabrik Griesheim 238— 243. Maſch.⸗Armatf. Klein 115.50 115 50 Farbwerke Höchſt 369 5 369.—. Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Ver. chem. Fabrik Mh. 284.20 284.20] Gebr. Kayſer Ebem. Werke Albert 405.— 406.. Röhrenkeſſelfabrit Südd. Drahtind. Pih. 115.— 115.— vorm. Dürr& Co.— Atkumul.⸗Fab. Hagen—.——.— SchnellpreſſenfFrkth. 183.30184.— Acc. Böſe, Berlin 61.40 61.50 Ver.deutſcher Oelfabr.29.80 129.80 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 215.20 215.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.—122. Südd. Kabelw. Nhm. 120— 120.— Seilinduſtrie Wolff 131.50 131.50 Lahmeyer 118.9118 60 Elektr.⸗Gef. Schuckert 107.50 108 50Kammgarn Kaiſersl. 159.70 159 70 Siemens& Halste 175, 175.— Zellſtoffabr. Waldhof 318.— 819.— Bertgwerk⸗Aktier Bochumer Bergbau 22160 220.75 Harpener Bergbau 200.60 199 89 Buderus 110 501115% Kaliw. Weſterregeln 180.— 180. Concordia Bergb.⸗G.—.— 329 75 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 100 50 159 50 Deutſch. Luxemburg 159,30 15 ,/50 Vr.Königs⸗u. Laurah. 210 50 211.50 Friedrichshütte Bergb. 14 75 141 75 Gewerkſch. Roßleben 8750 8750 122.— 128.— ———..— Gelſenkirchner 194.20 193.701 Phöni 177.60 177 60 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frl. Hup.⸗Pfdb. 97.50 97 0 4e% Pr-Pfdb. unk. 15 97.75.8 40%.R. B. Pfdbr.05 97.60 95 4%„„„ 17 5 98.25 VPUUIHC( 92.10 92.10 4% Pf.OypB. Pfdb. 98 70 98.%½%„„12 90.20 9020 31½%%%„„„20 80 go.8a 3/, Pr.ofdbr⸗⸗Bk. 4½% Pr. Bod.⸗Fr. 89.50 83.50 gleinb. b. 04 93.50 98 5. 4% Etr. Bd. Pfd. voo 97.10 97.10 05 30 3 Oyp.⸗Pſb.⸗Kom.⸗ Urtk. 00 97.20 97.20 O. 12 90.3) 90.8 4%„Pfdbr. v. 91 4% Pr. Ufdbrf.⸗B unt. 10 97.30 27 300 Hyp.⸗Pfd unt. 1917 57.— 95. 4%„ Pfdbr. v. 0g 4½ hih. H. B. Pfb. 4 97.— 97.— unk. 12 97.40 97.40 4%„„„1007 97.— 97.— 6½„ Pfdbr..86 4%„„ 1912 9759 95 89 l. 94 89.50 89.54% 5 1917 98.20 98.50 37/ Pfd. 96/06 89.70 89 7 if,„ verſchied. 89.50 89 7 4%„ Com.⸗Lbl. 66˙ff! v. I,unt 10 58 70(s 70 31½, Stt..⸗B. C. O.50 91.50 3%„ Com.⸗Obl. 7 R. W. B. C..10 93.0 96 90 v. 1891 90 20 0 20%½ Pf. N. Pr.⸗Obl 99 20 99 2˙ 5%„ Com.⸗Obl. 1% Pf. B. Pr.-O. 91.15 91.45 v. 98/06 90.— 0 9% it Mſttl.a. E. BS.—— 4% Pr. Pfdb. unk. 0 97.— 97.— 4%„„„ 12 710 710 kanny. Verſ.⸗G.⸗A. 404.— 40 4%„„ 14 9740 97.40 'wollſp. Lampertsm. 66— 66. 6% Geite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Aktien drutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten, Ludwigsh.⸗Bexbacher—.——— Oeſt. Südbahn Lomb. 21.40 20.90 Pfälziſche Maxbahn 136— 136.— do. Nordweſtb.—.——.— do. Nordbahn 130 50 120 50] do. do. Lit..—.—J Süldd. Eiſenb.⸗G. 112 112.[Gotthardbahn—.——.— Gemburger Packet 11 60 110.50[Ital. Mittelmeerbahn 78——.— do. Meridionalbahn 131.70 131.50 80 95 50Baltimore und Ohio 92.75 93. 147.80 147 50 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. do. neuues Norddeutſcher Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staats“. 9 Badiſche Bank 130.— 130.— Oeſterxr.⸗Ung. Bank 124 50 124.30 Werg u. Metallb. 120 5020.50] Deſt. Länderbank 110.— 109.70 Werl. Handels⸗Geſ. 162.70 162 40]„Kredit⸗Anſtalt 19/60 197.25 Gomerſ. u. Disk.⸗B. 1078107.80 Pfälziſche Bank 100.40 100.40 Tarmſtädter Bank 125 6125 60 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.—190.90 2 entſche Bank 233 6233— Preuß. Fypothenb. 110.— 110. Teulſchaſtat. Bant 136.— 135.30] Deutſche Roichsbk. 153 10 152.75 , Eſſeften⸗Bank 100 2009.10 hihein. Kraditbant 138.80 138.80 isbonto⸗Comm. 175 10 174 70 Rhein. Hyp. B. M. 192.— 192.— Deesdener Bank 140.50 139 80 Schaaffh. Bankver. 131.20131.— Frankf. Hyp.⸗Bant 201. 201—[Südd. Bant Mhm. 107.75 107.75 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 158.90 173 90] Wiener Bankver, 131— 131.20 kalionalbant 115.40 115750 Bank Ottomane 135.— 185.— Hraukfurt a.., 7. Auguſt. Kreditaktien 197.25, Staats⸗ bahn 147.50, Lombarden 21.— Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93.10, Gotthardbahn Disconts⸗Commandit 17480 Laura 209.80, Gelſenkirchen 193.25, Darmſtädter 125 50, Handelsgeſellſchaft 162.30, Dresdener Bant139,80, Deutſche Bant 233.—, Bochumer 220.75 Northern—.—. Tendenz: behauptet. Nachbörſe. Kreditaktien 197.25, Staatsbahn 147.30, Lombarden 20,80, Disconto⸗Commandit 174.75 *** Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers) Berlin, 6. Aug.(Fondsbörse.) Die Börse er- öffnete auch heute zuversichtlich, da der feste Schluss Neuyorks anregte. Das Geschäft war jedoch wesentlich stiller als an den Vortagen, da die Spekulation angesichts der fortdauernden ungünstigen Berichte aus der heimi- schen Industrie sowie auch der Verstimmung, welche die Pariser Börse fortgesetzt über die ungeklärte innerpoli- tische Lage in der Türkei bekundet, sich Zurückhaltung auferlegte. Die Tendenzentwicklung an der Börse blieb nach wie vor vom Auslande, speziell von Neuyork ab- hängig, da die Spekultion sich anscheinend nicht kräftig genug fühlte, um die Aufwärtsbewegung aus sitch heraus durchzuführen. Montanwerte setzten mit leichten Kurs- besserungen, die jedoch über 3 pCt. nicht hinausgingen, ein. Von Kohlenaktien Gelsenkirchener anfangs etwas höher, büssten den Gewinn aber später im Einklang mit den von Anfang an schwächer liegenden Harpener Aktien Wieder ein, da die Meldung von der bedeutend grösseren Anhäufung der Lagerbestände beim Kohlensyndikat ver- stimmte. Der Lokalbankenmarkt lag überwiegend fester bei geringen Kursbesserungen. Darmstadter Bank und Schaffhausenscher Bankverein erlitten auf vereinzelte Realisierungen mässige Kurseinbussen. In Uebereinstim- mung mit Newyork bekundete Baltimore, Kanada und Pennsylvania feste Haltung schwach lagen dagegen die von Wien abhängigen auf niedrigere Wiener Kurse besonders gedrückteren Lombard-Aktien. Prinz Heinrich-Bahnen setzten ihre steigende Bewegung fort, wogegen Meridio- nalbahnen schwach lagen. Bei einem festen Kursstand Reichsanleihe und Japaner O,10 pCt. höher. Schiffahrts- aktien bröckelten etwas ab, Edisonaktien gut behauptet. Tägliches Geld 3½ pCt. Später war das Geschäft nur auf dem Montanmarłkt etwas lebhafter und die Tendenz leichten Schwankungen unterworfen. Niedrigere Londoner Kurse bewirkten eine Abschwächung in Amerikanern, die sich später auf den Montanmarkt übertrug. Fest lagen Laurahüũtte. In dritter Börsenstunde sehr still, doch befestigt auf höhere Kupferpreise und Anziehen der Kupferaktien in London. Lombarden weiter weichend. Heimische Fonds unverandert. Industriewerte des Kassamarktes über- wiegend schwächer. J Berlin, 7. Auguſt.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.70 214 65 J Lombarden 21.40 20.80 40% Ruſſ. Anl. 1902 88 10 83.20 Canada Parcific 167.90 167.60 37% Reichsanl. 92.10 92.10] Hamburg Packet 111.50 110.60 3% Reichsanleihe 83.50 88 50 Hambg. Paket neue—— 40% Bad. St.⸗Anl.—.— 99.80 Nordd. Lloyd 96.— 95.— 40% B. St.⸗B. neue 99.90 99.80 Dynamit Truſt 155.— 151.50 57% B. St.Obl. 1900—.— 91.—Lichl⸗ u. Kraftanl. 114770 114.90 3% Bayern 91.60 91.50 Bochumer 220.70 219 70 4% Heſſen—.——.—Lonſolidation 30% Heſſen 81.75 81.70 Dortmunder 57.50 56.70 30½% Sachſen 83.60 838.50 Gelſenkirchner 194.— 192 70 40% Plbr. Rh. W. B. 96.40 96.40] Harpener 200.— 199.— 5% Chineſen 102.40 102.50 Laurahütte 210.70 211.40 4% Italiener—.——.—Phbönir 177.60 176 60 %½ Japaner(neu] 88.90 89.10 Ribeck⸗Montan 198.— 195 1880er Loſe 158 40 158.10 Wurm⸗Revier 4% Bagdad⸗Anl. 385.— 85.30 Anilin Treplow 364 60 864.90 Kreditaktien 197.50 197.20 Braunk.⸗Briketts 173— 174˙20 Berg.⸗Märk. Bank 151.90 151.90] D. Steinzeugwerke 207.50 207 50 B Handels⸗Geſ. 162.70 162.50] Düſſeldorfer Wag. 283 50 281.— Darmſtädter Bank 125.60 125.20] Elberf. Farben(alt) 403.50 403 20 Deutſch⸗Aſiat. Bank 135.20 135.40 Weſtereg. Alkaliw. 180 90 170.— Bank 283,20 233.— Wollkämmerei⸗Akt. 125 60 128.90 Di ommandit 174.60 174.70] Chem. Charlottenb. 186 50 186.50 Dresdner Bank 139.90 139.70 Tonwaren Wiesloch 94.50 94.50 Ahbein. ereditbank 163.50 138.50] Zellſtoff Waldhof 320— 819 70 Schaaffh. Bankp. 130.80 130.50 Telluloſe Koſtheim 211 70 212.— Lübeck⸗Büchener—.——— Rüttgerswerken 149.70 149.— Staatsbahn 147.80 147 90 Privatdiskont 2¼% W. Berlin, 7 Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 196.80 197.20 Staatsbahn Diskonto Komm. 174.70 174.70 Lombarden pariſer Börſe. Va ris, 7. Auguſt. Anfangskurſe. 148.10 147.70 21.50 20.50 5 U 3. Mente 96.30 95 37 Türk. Sooſe 168 50 172— taltener—— 9 50 Ottomane 674.— 679.— anter 95.70 95.80 Nio Tinto 1747 1748 Tilrken unif. 98 15 92,10 Londoner Effektenbörſe. London, 7. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4e Reichsanleihe 83— 83— Southern Paeiſie 96˙%ç 97%8 5% Chineſen 104% 105 ¼ Chicago Milwaukee 146% 147½ 4½0% Chineſen 100 100— Denver Pr. 68% 681 25%% Conſols 86½, 869/; Atchiſon Pr. 96 9665 3% Italiener 103½ 103/ Louisv. u. Nafhv. 112% 112%/ 3% Griechen 50— 50 Union Paciſie 159¼ 161%é 3 e% Portugieſen 62 ½% 62%/ Unit. St. Steel ocom. 47% 48ʃ½ Spanier 94½ 94¼„ pref. 114½¼ 1157½ 5 Türken 921½% 92¼æ Ektebahn 24% 24˙/ 4% Argentinier 86% 86/ Tend.: feſt. 3% Mexikaner 34— 34— Debeers 11/ 117¼ 4 9% Japaner 810% 81½¼ Chartered 18— 15. Tend.; feſt. Goldſields 4— 4— Ottomanbank 17— 17½ Randmines 6h 6˙½5 Rio Tinto 69˙½ 695ſ/ Caſtrand 4/ 4˙%½ Braſilianer SIin 8 Tend. feſt⸗ *** Mannheimer Eſſeitenboͤrſe vom 7. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war heute wieder ſehr ſtill: Kurſe ziemlich un⸗ verändert.: Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 130.— 129—Br. Werger, Worms 88.——.— Gerobt Se50 Wormſ. Br. v. Oertge 688.. Pfälz. Bank—.— 100,200Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.——.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 191 50 191.— Trausport Pf. Sp⸗ e 140.——=u. Berſicherung. Rhein. Kreditban 124.— 133 750g..⸗G. Rhj Seett 5 Ahein Hov⸗Bank—.— 192.— Waunh. Dawpffchl. 62.——.— Sun din 108 10 107.75„ Lagerhaus—. 80.— Eiſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.—Mitverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn—.— 137.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670— , Nordbahn—+ 131.80 Bad. Aſſecurranz—. 1210 Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr.——— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 348 Continental. Verſich. 390——.— Mannh. Verſicherung 400——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.—-.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190—- Juduſtrie. Verein em Fabrteen 285.—.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 131.— Verein D. Oelfabriken—.— 127.25 Dingler'ſche Mſchfbr. 119——.— Weſt. A⸗W. FIianm 183„—.—Emailirſer Kirrwel.———.— orzug 105.50—.— Emaillw. Maikammer—.— 90.— Brauereien, Ettlinger Spinnerei 105.——.— Bad. Brauerei 95.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.——. Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 200.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu-——.— Eichbaum⸗Braueret—.— 113.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 213.— Elefbr. Rühl, Worms 85.—.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.-—.— Maſchinenf. Badenia—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität 22.50—.— omb. Meſſerſchmitt 50.——.—Pf.Nähm.u. Fahrradf.—.1238 50 zudwigsh. Brauerei 220.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 150.——.— Mannh. Akttenbr.— 137.—[Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Südd. Kabelwerke 120.20—.— 82. f.wg Secte eegens. 188—— 200.——.— peyr.„—.— „Schwarz, Spever 120.——.— Wirzmitle Neuftadt—.——.— „Ritter, Schwetz.——. 5 Waldhof—.— 317.— „S. Welz, Speher—.— 72.50 Zuckerfbr. Waghäuſef 148.50 147.50 „.Storch., Speyer—.— 76.— Zuckerraff. Mannh. 68.— 1** Telegraphiſche Handelsberichte. B. Von der Frankfurter Börse. Die Zu- lassung von M. 2 000 000 4proz. Anlehen der Stadt Pas- s au vom Jahre 1908 zur Notierung im öffentlichen Bör- senkursblatt wurde genehmigt. * Solingen, 7. Aug. Zum Zusammenbruch der Solinger Bank wird der Frkf. Itg.v berichtet: Die Firma Darmnan u. Co,, die durch den Zusammenbruch der So- linger Bank in eine schwierige Situation geraten ist, hat in Elberfeld eine Gläubigerversammlung abgehalten, in der über die Lage berichtet wurde. Die im Jahre 1905 vorhandene Forderung der Solinger Ban kan die Firma betrug M. 750 000. Bei dem Tode des damaligen Be- sitzers Gustav Darmann ging das Geschäaft auf den gegen- wärtigen Inhaber über. Die Solinger Bank hielt sich beim Vertrag den alleinigen Nutzen aus und übernahm darauf die Pflicht der Deckung aller Passiven durch Provisionen, sowie der ganzen Höhe der Forderungen, die in den letz- ten Jahren auf 1 100 000 Mark angewachsen waren. Bei einer ruhigen Abwicklung dürfte die Vermeidung des Konkurses möglich sein und eine kleine Quote herauskom- men. Die Gläubigerversammlung war mit diesem Vor- schlage einverstanden. Die Firma Darmann u. Co. arbeitet jetzt noch mit ihrem bisherigen Bestand von 150 Arbei- tern. Von diesen sollen nunmehr aber 30 gekündigt werden. Rheinisch- westfälisches Kohlensyn- dikat Essen a. Ruhr. Wie man hört, wird der Vor- stand voraussichtlich bei der am 15. ds. Mts. stattfinden- den Zechenbesitzerversammlung den Antrag stellen, die für die Monate Juli und August angeordnete prozentuale Förderungseinschränkung auch für September zu über- tragen, obgleich It. Frkf. Itg.o der Koksabsatz weit zurückgegangen ist und bei der weiteren Anhäufung der Lagervorräte die weitere Lagerung bereits Schwierig- keiten zu machen beginnt. Die Einschränkung für Juli und August betrug 12½ pCt. in Kohle und 40 pCt. in Koks und 10 pCt. in Briketts. *.-Gladbach, 7. Aug. Die Pougsspinnerei und Weberei.-G,, in Odenkirchen, deren Webereibetrieb schon eingeschränkt wurde, wird nun auch die gleiche Betriebseinschränkung für die Spinnerei einführen. London, 7. Aug. Von Paris aus besteht hier grosse Nachfrage für Diskonten. * Londo,n 7. Aug. Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadelphia über den amerik. Eisen- und Stahlmarkt ist die Lage wenig verändert und das Geschaft träge. In Roheisen auf Lieferung bis Jahresende besteht besere Nachfrage. Die allgemeine Tendenz ist etwas zuversichtlicher. Einem Gerücht bezügl. lebhaft angeregter Tätigkeit wird indessen ernsthaft misstraut. Man bedarf langsamer aber stetiger Besserung, keineswegs aber einer Initiativbewegung, die It. Frkf. Ztg.o ꝛzu politischen Zwecken herbeige führt wird. Fertiges Material sei etwas gefragter, Mannheim, 7. Augnſt) * Newyork, 7. Aug. Harrimanns Linien destel ten It.«Frkf. Ztg.9 28 000 Tonnen Stahlschienen. ** * Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. einte) Der Poftdampſer„Amerita“ it am 1. Auguf, mong 7 Uhr, wohlbehalten in New⸗York angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. New⸗Pork, 5. Auguſt.(Drahtbericht der White Star Aint Southampton.) Der Schnelldampfer„Adriatic“, am 29, Juli von Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe-Bureau Gunh. lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofßlaz Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Königin Luiſe⸗ wohlbehalten in New⸗York angekommen. Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Kronprinz Wilheln wohlbehalten in New⸗Hork angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Bülbw⸗ am behalten in New⸗York angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht hat das Schulſchiff„Herzognn paffſtert. Mitgeteilt durch Ph. Jak. New⸗Nork, 1. Auguſt.(Drahtbericht der Hamburg⸗Ame Mannheim, L 14, 19. Reckon, Southampton ab, iſt heute nachmittag hier ingekommen. Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. am 23. Juli von Genua ab, iſt am 5. Auguſt, abends 9 Uht, am 28. Juli von Bremerhaven ab, am 4. Auguſt, mittags 1 Uhr 25. Juli von Bremerhaven ab, am 5. Auguſt nachts, 1 Uhr, wohl⸗ Cecilie“ am 5. Auguſt, vormittags 10 Uhr, wohlbehalten Dunzeneß O 7 Nr. 22. Eglinger in Mannhein, * Kurſe deutſcher Kolonialwerte vom 6. Auguf, Mitgeteilt durch von der Heydtſches Kolonialkontor G. m. b. 0, Berlin W. 64, Behrenſtraße 8. Ohne Verbindlichleit für die Nedaktion! 2 5 0 Freibleibend 55 10 Afrikaniſche Kompagnie.GW.— 85 4 Borneo⸗Kautſchnk⸗Compagnie.⸗G.— 80 15 Bremer Kolonial⸗Handelsgeſellſchaft F. Oloff u. Co. Aktien⸗Geſellſchaft 150 0 Eentral⸗Afrikaniſche Bergwerks⸗Geſ.— 80⁰ 5 Central⸗Afrikaniſche Seen⸗Geſellſchaft.— 10⁵ 20 Debundſcha Pflanung— 135 7 Deutiſche Agaven⸗Geſellſchaft— 95 20 D. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. d. Südſee⸗J. 173 178 20 Deutſche Kolonial⸗Geſ. für Südweſt 210 220 — Deutſche Kautſchuk⸗Aktien⸗Geſellſchaft— 5⁵ 0 Deutſche Samoa⸗Geſellſchaft— 75 2 Deutſche Togo⸗Geſellſchatftt— 80 5 Deutſch⸗Oſtafrika⸗Geſ. Stamm⸗Ant..— 100 5 7„ Vorzugs⸗Ant.— 10¹ 0 Deutſch⸗Oſtafrikan. Plantagen⸗Ge˖ſ.— 12 öft. — Dtſch.⸗Oftafr. Plantag.⸗Gef. Vorz.⸗Akt.— 80 5 Deutſch⸗Weſtafrikan. Handels⸗Geſellſchaft— 100 0 Geſellſchaft Nordweſtkamerun. Lit. A.— 20 M 0 5 5 Uit. B.— 10 M. 0 Geſellſchaft Südkamerunnn IIt. A.— 9⁵ 0 85 15— 8⁵ 0 Hanſeatiſche Platagen⸗Geſellſchaft 26 30⁰ 2 Jalut Geſellſchafkfktkt 143 143 — 75 Genußſcheine 1325 1400 M. 0 Kaffee⸗Plankage Sakarre Vorzugs⸗Alt. 40 0 2 58 Stamm⸗Akt.— 15 Kamerun⸗Bergwerks⸗Aktiengeſellſchaft— 35 4 Kamerun⸗Kautſchuk⸗Coo.— 7⁵ 0 Kautſchuk⸗Pflanzung Meanja Akt.⸗Geſ.— 3⁵ Moliwe⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft 80 8⁵ Neu⸗Guinea⸗Co. Vorzugs⸗Ant. 95 100 98 5„ Stamm⸗Ant.— 88 — Oſtafrika⸗Kompagnie— 100 Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft 117 120 40 Pacifte Phosphate(... 9ſtrl. 0 ſh. 08ſtl.—5 0 Rheiniſche e ee— 35 0 Safata⸗Samoa⸗Geſellſchaft— 7⁵ 4 Samoa⸗Kautſchuk⸗Co.— 70 0 Sigi⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft 7⁰ 0 South⸗African⸗Territories. 0ſh 0d 16 ſh 30 0 South⸗Weſt⸗Africa⸗Compop. 16 ſh 17 fh 0 Uſambara Kaffeebau⸗Geſ. Stamm⸗Ant. 25 zsfr. 30 zeſt. 0 55 75„, Borzugs⸗Anut. 45 35fr.— 0 Weſtafrik. Pflz.⸗Geſ. Bibundi St.⸗Ant. 90 9⁵ 6 9 75 2— 10⁰0 Weſtafr.„Viktorig“ zuſ.⸗gel. St.⸗Akt.— 50 8 75 5 Vorz.⸗Alkt.— 10⁰ 0 Weſtd. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. Düſſeldorf 6⁵ 70 Geſchäftliches. *100 Km. Weltmeiſterſchaft⸗Dürkopp. Es. eine Eigentümlichkeit der Fahrradwerke Dürkopp, daß dam auffallend viele Meiſterſchaften und größere Rennen gewonne werden, Letzthin gewann Vanderſtuyft auf Dürkopp den driſſe Preis in der 100 Km. Weltmeiſterſchaft. Am gleichen Tog meldete die Sportpreſſe drei weitere Siege auf Dürkopp und zwen in Hannover, Brandenburg und Wien. Wie uns von der Firmg geſchrieben wird, liefert die Akt.⸗Geſ. Dürkopp u. Co. ihre leichte ſtabile Rennmaſchine, in genau der Ausſtattung, wie ſie di größeren Rennfahrer bekommen, ohne Aufpreis ans Publikum. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldeubaum:; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelber für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktjonellen Teil; J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Zuchbruckerei⸗ G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Kirchmeih 7 Sountag, den 9. und Montag, den 10. Auguſt RN 1 1 1„Hotel zur Roſe“ amMarktpl., 5 Min. v. Bahnhof Groß. Feſthal 2 Vorzügl. Ballorcheſter von Mannheim. Jede Stunde Fraugaiſe, die neueſten Tänze. Großer Ballſaal mit elektr. BVelenchtung, 5 gemütliche Nebeuzimmer. Kaſßfee u. Kuchen, Exquiſite Weine. Reichhaltige Speiſekarte. 8088⸗ Es ladet höfl. ein ck, Beſiher. eiee Senn Gecreeereras eS NOGDeSSe S SA= d GSdoc merilg⸗ morgenz eckoh, ar Anz uli von Gunb. ihofplat Luiſen 9 Uht, ilhelm⸗ 1 Uhr ow“ an v, wohl⸗ Herzogtn ungeneß unhein, 0 Mannheim, 7. Auguſt. General⸗Anzeiger(Abendblatt.) Zeppelin⸗Sammlung. Transport: Mk, 1352.70 Von K. Sch. Mk..—, W. Sch. Mk..—, Geſchw. M. Mk..—, C. O. M. z. H. Mk 20.—, K. u. O. Sch. Mk. 20.—, Arbeiter und Angeſt. 95 Firma Fr. Rötter Mk. 25.—, K. Z. Mk. 10.—, Pon Ungenannt mit dem Motto: Glück auf zur geuen Fahrt Mk. 10.—, Inh. einer Sparbüchſe Mk..—, Frl. M. G. Mk..—, Mädchen bei J. N. Mk..—, Ungen. Mk..—, G. Sch. Mk. 1—. H. Mk..—, F. J. Mk..—, Dr. H. P. Mk. 20.—, Bauinſp. H. Mk. 10.—, F. N. — W. N. Mk..—, H. L Mk.50, U. Mk..—, E. F. Mk. 10.—, F. O. Mk..—, 5. M. Mk..—, E. S. Mk..—, J. S. Mk. — Dr. Z. Mk..—, Beamte u. Angeſt. des Städt. Leihamts Mk. 10.—, Ungen. Mk..—, Prof. N. C. Mk. 10.—, St. Mk.—, 5 Mk.—, H. Mk. 10.—, E. Sch. Mk..—, M. St. 50 Pfg., O. P. Mk..—, P. N. Mk..—, A. D. Mk. 10.—, Ungen. Mk..—, C. D. Mk. 7— Summa: Mk. Von Beamten des Kohlen⸗Kontors: R. D. Mk..—, W. Ch. Mk..—, J. E. Mk..—, 5. L. Mk..—, K. R. Mk..—, G. T. 50 Pfg., N. Mk..—, R. Mk..—, G. B. Mk..—, C. M. Mk..—, Sch. Mk..—, G. B. Mk..—, F. B. Mk..—, E. Sch, Mk..—, J. E. 50 Pfg., H. L. Mk.—, E. M. Mk..—, H. Mk..—, Sch. Mk..—, St. Mk..—, H. Mk..— F. Sp. Mk. 3.—, C. Mk..—, M. 50 Pfg., B. Mk..—, M. Mk..—, R. Mk..—, E. Mk..— Summa Mk. Von Beamten der Chem. Fabrik Lindenhof, C. Weyl& Co.,.⸗G. Mk. Von Beamten und Arbeiter der Mannh. Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſt⸗Fabrik Schwimm⸗Geſellſchaft„Hellas“: A. B. Mk. — A. F. Mk..—, A. Sch. 50 Pig., H. R. Mk..—, K. K. 50 Pfg., Fr. K. 50 Pfg., B. 50 Pfg., F. S. 50 Pfg., F. B. 50 Pfg., Hch. 5. 50 Pfg. Summa Mk. Von Beamten der Mannh. Maſchinenfabrik Mohr& Federhaff Von Beamten der Mannheimer Verſicher⸗ ungs⸗Geſellſchaft Mk. Von Beamten und Beamtinnen der Mann⸗ heimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft Mk. Von C. M. Mk..—, E. F. Mk. 10.—, F. Z. Mk. 10.—, E H. Mk..—, G. M. Mk. .—, Gerh. H. 50 Pfg., Dr. H. Sch. Mk..05, J. Br. Mk..—, ., W. Mk. 40.—, A. G. Mk..—, B. d. A. d. J. Mk..50, O. H. H. und Frau Mk. 50.—, M. Mk..—, Stamm⸗ tiſch⸗Geſellſchaft Windige Brüder Mk..64, 238.— 37.50 150.— Mk. 90.— .50 186.— 181.— 50.— 2 Schüler der Reformſch. Mk..— Baub. des Landesgef.⸗Neub. Mk. 15.—. Summa Mk. 186 24 Von Beamten der Buchbaltung von Brown, Boveri& Cie., A⸗G. Deutſche, ehret deutſches Können! N. A. Mk. 10.—, H. N. Mk..—, C. D. Mk..—, W. K. Mk..—, K. S. Mk. .—, H. B. Ml..—, W. M. Mk..—, C. Schm. Mk..— Summa Mk. 22.— Geſamtſumme: Mk. 2394,94 O 7. 15— nüchst dem Wasserturm— früher 0 7. 13 quwelen-Arbeiten mit und ohne Zugabe der Steine nach jeder Algabe. Alle einschlägigen Reparaturen. Fachmännische.reelle Arbeit. Ankauf von Platin, Gold, Silber und Edelsteinen zu 8 höchsten Cassapreisen. 79986 ſchritt der Menſchheit zu ſein! ſtrophe, die das herrliche vollſtändig vernichtete. Aufgabe! zur Weiterführung ſeiner Ruhmestaten. Expeditionen aller hieſigen Feitungen Mannheim, im Auguſt 1908. Prinz Wilhelm von Sachſen⸗Weimar, Prinz Viktor Salvator von Yſen burg, Dr. Alt, Stadtrat, Baſſermann, Stadtrat, Barber, Stadtrat, Perlobungs⸗Hnzeigen llefert ſckinell und billig Dr. B. BadslIdhe Bucfidruckerei S. m. b. B. Seefische billig und nahrhaft. Donnerstag früh treffen in garantiert lebendfrischer Ware ein: Allertste. Bratschellfische pf. Pfü. 13 Pfg. Holl. Angelschellfische 20Pig 25 cd.—1½¼ Pfd. schwer Pfd. ee e Jöbtz „ Bratschollen Pr. Pfd. 25 Pfg. „ Rotzungen pr. Pfd. 50 Pfg.] „ Seelaohs ne pf. Pfü. 16 pfg. „ blütenwelss. Kabeljau p. Pfü. 18 Pf. 77 77 20 ausgeschmitten per Pfd. Pfg. 5 Die Fische kommen direkt vom Fangplatz. 55 Karl Hüller Machl. Inh. Franz Wollschitt Delikatessen-Haus, R 3, 10. Telephon No. 1611. 80860 2 Beck, Generaldirektor, G. O. Bender,., Baumeiſter, Benſinger, Adolf, Fabrikant, Benſinger, Karl, Fabrikant, Dr. Blauſtein, Handelsk.⸗Sekretär, Böhringer, Ingenieur, Broſien, Dr., Bankdirektor, von Buchau, Prinz, Oberſtleutnant, Bumiller, Eugen. Dr. Caro, Hofrat. 5 Chriſt, Gr. Landgerichtspräſident, Dr. Clemm, Großh. Amtsvorſtand, Geh. Reg.⸗Rat, Dr. Clemm, Kommerz.⸗Rat, Darmſtädter, Stadtrat, Dyckerhoff, Kommerzienrat, Duttenhöfer, Stadtrat, Eckhardt, Geh. Komm.⸗Rat, Eiſenlohr, Stadtbaurat, Engelhardt, Emil, Fabrikant, Engelhardt, Robert, Fabrikant, Dr. Engelhorn, Fabrikant, Faller, Major, Diſtriktskommandeur, Fendel, Stadtrat, Fenten, Hoſopernſänger, Dr. Finter, Bürgermeiſter, Fiſcher C.., Kaufmann, Dr. Frank, Rechtsanwalt, M. d.., Frey, Daniel, Weinhändler, Freytag, Stadtrat, Fuchs, Dr.,., Bankdirektor, Fulda, Stp.⸗Vorſtand, Gerngroß, Herm., Kaufmann, Giulini,., Fabrikant, Haas, Karl, Geh. Komm.⸗Rat, Harneit, E, Geſchäftsführer der Deutſch⸗ Amerikan. Pelrol.⸗G ſellſchaft, Hirſch, Emil, Großkaufmann, irſch, Louis, Großkaufmann, Hirſch, Oskar, Kaufmann, Hoffmann, Direktor der Steinzeugfabrik Friedrichsfeld, Hohenemſer, Dr., Kommerzienrat, Hohenemſer, Fritz, Bankier, von Hollander, Bürgermeiſter, 8 ummel, Guſtav, Privatmann, önig, Friedrich, Rechtsanwalt, Dr. Korn, Polizeidirektor, Kuhn, Arno, Banködirekror, Ladenburg, Geh. Kommerzienrat, Ladenburg, Dr., Ed., Bankdirektor, Ladenburg, Dr., Paul, Bankdirektor, [[Ladenburg, Richard, Bankdirektor, Landmann, Syndikus, 8 anz, Karl, Fabrikant, Lenel, Alfred, Privatmann, Lenel, Victor, Geh. Komm.⸗Rat, Präſident der Handelskammer, Leoni. Ernſt, Konſul, Hufruf! Aufrichtige, jubelnde Begeiſterung durchbrauſte alle deutſche Herzen, als Graf Zeppelin auf ſeiner mit atemloſer Spannung erwarteten großen Fahrt ſicheren Fluges über di rheiniſchen Auen dahinſchwebte und von den Hoffnungen und Wünſchen Vieltauſender ge⸗ leitet, ſein ſtolzes Schiff wieder der ſchwäbiſchen Heimat entgegen⸗ lenkte. Einmütig wie in den ruhmreichſten Tagen nationalen Aufſchwungs wurde unſer ganzes deutſches Volk von einer mächtig anſchwellenden Be⸗ geiſterung erfaßt, hatten wir doch das freudige Gefühl, Zeugen eines für alle Zeiten denkwürdigen, gewaltigen Ereigniſſes im Nulturfort⸗ Unvergleichliche, unauslöſchliche Eindrücke haben die erlebt, denen es ver⸗ gönnt war, dem kühnen Eroberer der Lüfte auf ſeiner ſo hoffnungsfroh begonnenen Fahrt ihren Gruß entgegenzuſenden. kam die ſo begeiſtert dargebrachte Huldigung für den mutigen Pionier deutſchen Erfindungsgeiſtes. Als dann die Kunde von unerwarteten Schwierigkeiten auf der Fahrt eintraf, durchzitterte beklemmende Sorge alle Gemüter; tief niederſchmet⸗ ternd aber wirkte die Trauerbotſchaft von der durch die Schick⸗ ſalstücke elementarer Gewalten herbeigeführten tragiſchen Nata⸗ ahrzeug, das vielverheißende Werk langer raſtloſer Arbeit und genialer iechſces Kombination in wenigen Augenblicken Aus tiefſter Seele des Volkes Unſer tiefſtes, ungeteiltes Mitgefühl wendet ſich dem Manne zu, der angeſichts ſeines nahezu erreichten Zieles das mühevoll und mit ſo großen Opfern geſchaffene Werk in Trümmer ſinken ſah! In dem allgemeinen Schmerz vermag uns nur die Gewißheit zu tröſten, daß der hochverehrte Mann, dem die Welt trotz alledem die glückliche Löſung eines ſo lange verfolgten Problems verdankt, der kühne und unerſchrockene Erfinder, der uns bei dem ſchweren Anglück durch eine gütige Fügung des Geſchicks erhalten blieb, ſich aus der tiefen Erſchütterung zu neuer Arbeit an ſeinem Lebenswerke er⸗ heben wird, im feſten und unerſchütterlichen Glauben an die Vollendung ſeiner Nun aber iſt es Sache des deutſchen Volkes, durch die Tat zu beweiſen, daß es gewillt iſt, dem Grafen Zeppelin in der Ausführung ſeiner hohen Miſſion beizuſtehen. erſte darniederdrückende Schmerz über die unerwartete Hiobspoſt überwunden war: eine Ehrengabe des deutſchen Volkes für Zeppelin zur Erbauung eines neuen Luftſchiffes, 5 Daß dieſer Gedanke unter dem friſchen Eindruck der jüngſten Ereigniſſe ſobald als möglich verwirklicht werde, iſt unſer ſehnlichſter Wunſch und der Zweck dieſes Aufrufs, der ſich an alle Deutſchen wendet! Trage jeder nach ANräften bei, Jung und Alt, Reich und Arm, um das hohe, ideale Ziel zu erreichen. Ein Beweis unferer Dankbarkeit und Verehrung, unſeres feſten Glaubens an den endlichen Sieg der Zeppelin'ſchen Pläne ſei dieſe Ehrengabe des deutſchen Volkes! Zur Entgegennahme von Beiträgen, die umgehend erbeten werden, ſind! ſämtliche hieſige Banken, das Büro der Handelskammer, ſowie die Ein Gedanke erfüllte alle, als der bereit. Ausſchuß: Löwenhaupt, Stadtrat, Ludwig,., Ingenieur, Mainzer, Stadtrat, Martin, Ingenieur, Martin, Oberbürgermeiſter, Marum,., Kaufmann, Mattes, Gr. Notar, Mayer, Stadlv., M. d.., Meyer, Jules, Direktor, Mayer, Ed., Kaufmann, von Merkatz, Major, Mohr, Heinrich. Fabrikant, Mohr, Sigmund, Kaufmann, Morgenroth, Ig., Kfm., von Neuenſtein, Inſpektor, Nicolai, Oberſt z.., Nöther, Karl, Kaufmann, Obkircher, Landgerichtsdirektor, Obkircher, Direktor der Reichsbank, Ortner, Direktor, Pakheiſer, Karl, Direktor, Pfiſterer, Großh. Landeskommiſſär, Geh. .⸗Reg.⸗Rat, Raichle, J. Aug., Kaufmann, Reinhardt, Emil, Fabrikant, Reiſer, Auguſt, Bankdirektor, Reiß, Geh. Kom.⸗Nat, Mitgl. d. I. Kammer, Reuther, Karl, Fabrikant, Riel, Hermann, Kaufmann, Ritter, Bürgermeiſter, Röchling, Auguſt, Komm.⸗Rat, Schott, Dr., Profeſſor, Stadtbeirat, Selb, Obmann des Sty.⸗Vorſtandes, Scipio, Kaiſerl. Reg.⸗Aſſeſſor, Dr. Schneider, Bankdirektor, Schweitzer, Fabrikant, Seubert, Mafor, Smrecker, Ingenieur, Soherr, Herm., Bankier, Dr. Stern, Stadtrat, Stinnes, Leo, Rhedereibeſitzer, Teſcher, Bankdirektor, Vogel, Stadtrat, Vögele, Heinrich, Kommerzienrat, Wagenmann, Bankdirektor, Waltz, Landgerichtsdirektor, Wanner, Städt. Reviſor, Weyl, Dr., Kommerzienrat, Wengler, Landgerichtsdirektor, von Winterfeld, Oberſt u. Regiments⸗ kommandeur, abel, Direktor, eiler, Kommerzienrat, Zimmern, Heinrich, Kaufmann, Verlag des Mannh. General⸗Anzeigers, Verlag der Neuen Bad. Landeszeitung, Verlag des Mannh. Tageblattes, Verlag des Mannh. Volksblattes, Verlag der Volksſtimme, Verlag des Käfertaler Anzeigers, Verlag der Neckarauer Zeitung. mit der Beſchränkung auf die 316846 Eilgutaunnahme im Induſtriehafen. ſtriehafen wird am 20. Auguſt auch für den Eilgutverſand Vormittagsſtunden(von 7 bis 11 Uhr) eröffnet. 80862 Mannheim, 6. Aug. 1908. Gr. Betriebsinſpektion. Vergebung. Die Ausführung der Glaſer⸗ arbeiten für den 2. Waſſerturm, Luzenberg, ſoll im Wege der Submiſſion vergeden werden. 31683 „Die Unterlagen zur Vergebung können in unſerem Baubüro, Gaswerk Luzenberg, während der Dienſiſtunden von—12 und —6 Uhr eingeſehen reſp. be⸗ zogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wlederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Montag, 17. Auguſt 1908, vormittags 11 uhr, verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift bei uns, K 7 Zimmer Nr. 4 einreichen. Maunheim, 5. Auguſt 1908. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Pich bler. Die Station Mannheim⸗Indu⸗ 7, Seite Mof-Kalligraph 9 Sonder o präm. Methode. Auszeloh 5 575 Montag, lo. Aug. neröffnen wir neue Kurſe. Herren uns Damen erhalten in kurzer Seit eine ſchöne e. 7 (M. 15.) oder Ausbildung in der ee m. 12 m. Abſchl.) Stenograiie, Maschinenschr. je M. 10— Tages⸗ u. Abd.⸗Kurſe. Proſp. grat. Einzel⸗Unterr. Aufnahme täglick. debruden Ganden NMannheim 4481 FI,3 Breitestr. Fl,3. 2 Verkaufen- ermisechtes. 5 Iliefwechſel aad daegeakbeler Dame ſucht der Kaufmann, d. es an paſſender Damenbekannt⸗ ſchaft mang. Gegenſ. Diskretlon Bedingung. Brief erbet. unter Nr. 26459 an die Exped. d. Bl Streng reell. Geld v. Priv. ſchnellſtens. Off. erb. unter Nr. 26467 a. d. Exp. Springmann's Drogerie 5 gegenüber Wronkets Warenhaus Willige Freise! 350⁰ 48882480 99 228282820 Eflthaarungs-Pomade entfernt binnen 10 Minuten jeden läſtigen Haarwuchs des Geſichts und der Arme gefahr- und ſchmerzlos. à Glas Mk. 1,50 Medicinal⸗Drogerie Th. von Eichſtedt N 4, 12 Kunſtſtr. Ferner zu haben bei: H. Urbach, Friſeur D 8, 8. M. Hankh, Friſeur N 3, 13b. F. Dreiß, Central⸗Drogerie, Neckarau, Katharinenſtr. 38a. Ing. A. Ohnimus . L. elnziger hlesſger Patentanwalt d. h. amtl. gepr. Vertr. in Patent-, Gebrauchs- muster- und Warenzz- Sachen 4246 Hansahaus,P7-8 Telefon 37Tö7. Unterricht. DAiSbenI ae, Knaben und Mädchen können gich in ihren freien Stunden bei Tag oder Abends durch den Besuch unserer Kurse gründlich und billig, für den Bureaudienst, die Kaufmann- schaft ete, vorbereiten und sich eine auskömmliche, ge- sicherte Existenz schaffen. Hunderte der von uns aus allen Berufsständen hérange- bideten Damen und Herren belinden sich heute in gut bezäahlten Stellungen, worüber zahlreiche Anerkennungen vor- liegen. Nur kaufmän⸗ misch gebildete und stantl. geprüfte Lehr- Krüfte. Institut Büchler 7/ Mannhaim D, 7/8 Hansahaus, Bureau: EZimmer Nr. 61. (Personenaufzug). 59074 Goldgrube für Hoteliers, Doktoren ꝛc. In vornehmſter Kurlage Vad Kiſſingens iſt hochherk⸗ ſchaftliche, ſtreug ſolid gebaute Villa mit feiner Penſion, zirka ½ Tgw. Parkanlage und au⸗ grenzend Bauſtelle ſehr günſt. verkäuflich. Auch beſtgeeignet für Sanatorium de⸗ Off. unter Nr. 26448 an die Expedition d. Bl. eDοοονποοοhðe Eine flottgehende, ſeit 16 3 2 Jahr. beſtehende Fabrik der 8 4 Ami 16 Mahrungsmittebranche 2 mit 15—20 000 M. Jahres- 2 reingewinn, noch ſeyr aus⸗ 4 dehnungsfäbig, im vorzüg⸗ lichſten Prodültionsgebiet, 2 5 Stadt der Rheinpfalz mit Bahnanſchluß, preiswert zu verkauſen. Elektr. Lichte u. Kraftanlage vorhand. Offt. unt. Nr. 26449 an d. Eypd. SSeοοοοοοο οοο 90 Herrenrad zu verk., gut erhalten mit Freilauf, Rheinvillenſtraße 18, Faſt neues 26451 1 Zweichlinder⸗Motorrad N. S. U. 3½ P. 8. billig. Tel. 2679. Gebr. Seifert, 83, 10. 75 Stellen inden-f Bei höchſter Proviſion und täglicher Auszahlung tüchtige Porträtreiſende geſucht. Atelier Holbein 1264156 Bellenſtraße 73, II. 1 Suchen. Holzbrauche. Jung, Mann, 27 I, mit nur feinſt. Zeugn. u. Referenz., tücht., zuverläſſ., an ſelbſtänd. Arheiten gewohnte Fraft, firm. in Buchf. l. ſämtl. Compfotrarbeit,, flott. ſicherer Rechner, gewandt im Verkehr mit der Kundſchaft ſowte im Stande, den Chef zu vertret., ſucht zum 1. Oktbr. paffenden Poſlen in größerer Stadt Süd⸗ deutſchlands. Gefl. Offert, unt. Nr. 28447 an die Exped. d. Bl. Eisenhändler 20 J. alt, militärfrei, ſucht geſtützt auf JIa. Zeugniſſe per 1. Okt. a. c. Stellung als Magazinier in einer Eiſen⸗ großhandlung. Gefl. Off. u. H. St. 26453 an die Exped. dieſes Battes erbeken Iu vermieten 9 P 5, 13a, Neubau eleg, 5 Zimmerwohnung, Bad, Syeiſek., elektr. Licht zu v. 24443 Windeckſtraße 30 Vrdh. 2. St. ſchöne Wohn., 2 Zimmer. Küche u. Zubehör auf 1. Sept. zu vm. 63490 Aab. Zimmer 5 0 4 1 3(Zeughauspl.) 1. St., „ 10 1groß. eleg. Zinmer, event. mit Klavierbenntzung per ſofort an ſoliden Herrn zu vm. Näheres daſelbſt. 26445 1 6 3. St.., ſchön möbl. 9 0 Zimmer zu vm. 26454 Sb. 3. St. möbl. mit 2 ev 1 Bett z v. 26452 ittag-.Abendffsehgz 07½2 Abendtiſch terlnehmen. ren köunen noch an Mittag⸗ u. 26457 Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Juferate: Die Kolonel⸗Zeile 25 Nfg⸗ Auswärtige Inſerate 30 Die Reklame⸗Zeile„1 Mark — Expedition Nr. 218. Nr. 138. Freitag, den 7. Auguſt 1908. 118. Jahrgang. Bekanntmachung. Nr. 187 3561. Nachſtehend biingen wir die unterm 6. Nopember 1905 erlaſſene, durch Erlaß des Großh. Landes⸗ kommiſſärs vom 2. Dezember 1905 Nr. 8717 für vollziehbar erklärte bezirkspolizeiliche Vorſchrift zur öffentlichen Kenntnis: Mannheim, 31. Juli 1908. Großh. Bezirksamt III: J. V. Stehberger. Bezirkspolizeiliche Vorſchrift. Die Einrichtung und Reinhallung der Bierpreſſionen betr. Auf Grund des§ 14a der Verordnung vom 27. Juni 1874, 15. Juli 19038, die Sicherung der öffentlichen Geſundheit und Reinlichkeit betr, wird unter Aufhebung der bisherigen ortspolizeilichen Vorſchriften nach erfolgter Zuſtimmung des Bezirkrats für den Amtsbezirk Mannheim beſtimmt, was folgt: A. Allgemeines. § 1. „Die Bierpreſſionen ſind nach Maßgabe der nachſtehenden Beſtimmungen einzureichen und zu unterhalten. Dieſelben unterſtehen in dieſer Richtung einer ſtändigen polizeilichen Beaufſichtigung. 852. Von jeder beabſichtigten Neuanlage, Hauptveränderung oder Reparatur iſt eine Woche vor Beginn der Ausführung unter Vorlage einer Planſkizze und einer Beſchreibung der Ortspoltzeibehörde ſchriftlich Anzeige zu erſtatten. B. Arten der Bierpreſſionen. § 8. Als Druckmittel iſt vorzugsweiſe die in ſchmiedeeiſernen oder ſtählernen Cylindern eingeſchloſſene flüſſige Kohlenſäure — 1 das aus derſelben entbundene Kohlenſäuregas zu ver⸗ wenden. Bei Kohlenſäurepreſſionen iſt zwiſchen die Kohlen⸗ ſäureflaſche und das Faß, in unmittelbarer Verbindung mit der Flaſche, ein Reduzierventil(Druckminderungsventil) ein⸗ zuſchalten. Dasſelbe muß mit einem Manometer und einem Sicherheitsventil verſehen und letzteres ſo eingeſtellt ſein, daß 28 ſich bei Ueberſchreitung eines Drucks von ein⸗einhalb Atmoſpären von ſelbſt nach außen öffnet. 4. „Außer flüſſiger Koblenante darf nur filtrierte atmo⸗ ſphäriſche Luft als Druckmittel benützt werden. Bei Luſtpreſſionen kann die Luftverdichtung durch meſchaniſchen Druck(Kompreſſionspumpe) durch den Druck einer vorhandenen Waſſerleitung oder durch den hydraulichen Druck eines höher ſtehenden Waſſerreſervoirs bewirkt werden. Bei Verwendung von Waſſerdruckgpparaten muß die Preßluft nach dem Austritt aus dem Waſſerdruckapparat durch ein Schauglas mit ſelbſtändiger Abſperrvorrichtung (Schwimmerventil) geführt werden, um ein Uebertreten von Waſſer in die Luftleitung anzuzeigen und zu verhindern. Wo der Luftdruck mittelſt Luftpumpe erzeugt wird, iſt zur Verhütung von Verunreinigung durch die Oelung der Pumpe zwiſchen dieſer und dem Luftkeſſel ein Oelfänger mit darauffolgender öfters i erneuernder Watteſchicht ein⸗ zuſchalten. Der Oelfänger iſt mit einer Ablaßvorrichtung zu verſehen. Die Anwendung von Bierpumpen, welche das Bier unmittelbar aus dem Faſſe drücken, ſowie von Spritzhahnen(Mouſſterhahnen), durch welche die Luft dem Bier im Trinkgefäße unmittelbar zugeführt⸗wird iſt verboten. dür die Einrichtung von Luftpumpen mit Maſchinen⸗ betrieb bleiben beſondere Vorſchriften im einzelnen Falle vorbehalten, 0. Beſchaffenheit und Reinhaltung der Luft⸗ und Kohlenſäurepreſſionen. 8 5. Luftzuführung. Die als Druckmittel benützte Luft iſt entweder einem von Staub⸗ und ſchädlichen Ausdunſtungen freien Ort im Freien, oder, wo dies nicht möglich iſt, aus gut ventilierten, rein⸗ gehaltenen Räumen zu entnehmen. Die äußere Mündung des Luftzuleitungsrohres muß ſich mindeſtens 2,5 m über dem Erdboden befinden und mit einer nach unten gebogenen durch ein feines Drahtſieb abge⸗ ſchloſſenen, trichterartigen Exweiterung verſehen ſein, in welche behufs Filtration der Luft entfettete Baumwollewatte zu legen iſt. Letztere muß ſich ſtets in reinem und trockenem Zuſtande befinden und mindeſtens alle 14 Tage erneuert werden. 8 6. Luftkeſſel. Der Luftkeſſel muß möglichſt frei und zugänglich auf⸗ . ſein. Zum Zwecke der Reinigung iſt der Beckel des eſſels zum Abſchrauben einzurichten. An der tiefſten Stelle des Keſtels iſt ein Ablaßhahn anzubringen. Die Luſtkeſſel müſſen mit einem Fabrikſchild verſehen ſein, aus dem die Herkunft, die laufende Fabriknummer, das Jahr der Anfertigung und die Höhe des zuläſſigen Betriebs⸗ druckes zu entnehmen iſt. Der Druck in Keſſel und Leiſtungen darf ein⸗einhalb Almoſphären nur dann überſteigen, wenn der Keſſel einem Probedruck von mindeſtens 4 Atmoſphären unterwor fen worden iſt. Die Luftkeſſel müſſen mit einem Manometer ohne Zwiſchen⸗ ſchaltung eines Abſtellhahnes verſehen ſein. Ein weiteres Manometer iſt an der Zapfſtelle anzubringen, um jederzeit den Druck in der Leitung erſehen zu können. Auf dem Mano⸗ meter iſt durch eine Marke der höchſte zuläſſige Betriebsdruck anzugeben. Queckſilbermanometer ſind verboten. 8 7. Bierleitung. Die Bierleitung ſoll den kürzeſten Weg vom Bierfaß zum apfhahn einhalten, darf jedoch keinenfalls frei in der Luft ſaängen und ſoll mit einer in dieſelbe einzulötenden Vor⸗ vichtung verſehen ſein, welche die Feſtſtellung des Zuſtandes im Innern der Röhre jederzeit ausreichend ermöglicht und werden kann.(3. B. Kontrollhahn Syſtem er* Die vom Bier durchfloſſenen Röhren ſowie auch die Druck⸗ luftleitung(ausgenommen das Saugrohr) müſſen aus reinem Zinn hergeſtellt ſein, welches entſprechend dem 8 1 Ziffer 2 des Reichsgeſetzes vom 25. Juni 1887, betr. den Verkehr mit blei⸗ und zinkhaltigen Gegenſtänden, höchſtens 1 Prozent Blei enthalten d — Das vom Spundaufſatz bis auf den Boden des Zapf⸗ faſſes reichende Rohr(Stocher oder Stechrohr) kann auch aus außen und innen ſtark verzinntem Meſſing beſtehen und muß an ſeinem unteren Ende zum Zwecke der Reinigung ein abſchraubbares Schlußſtück haben. Die lichte Weite der Bier⸗ leitungsröhren muß mindeſtens 1 em betragen. Die mit Bier in Berührung kommenden Teile der Röhren⸗ leitung dürfen nur durch ver oder eine andere untrenn⸗ bare Verbindung aneinander gefügt werden. Zur Verbindung zwiſchen dem Stechrohr und der übrigen Bierleitung darf auch ein mit Verſchraubung verſehener ſtarker, bleifreier Gummi⸗(Kautſchuck⸗)Schlauch von höchſtens 1 m Länge ver⸗ wendet werden. § 8. Rückſchlagventil. Um das Zurücktreten von Bier in die Luft⸗ bezw. Kohlen⸗ ſäureleitung zu verhüten, iſt unmſttelbar beim Eintritt der Druckluft in den Spundenaufſatz(Stocher) ein Rücſchlag⸗ ventil(Ventilhahn) anzubringen. Zur Kontrolle für das richtige Funktionieren des Rück⸗ ſchlagventils iſt— möglichſt nahe an letzterem— in die Luftleitung ein Glasbehälter nach einem vom Bezirksamt zu bezeichnenden Modell einzuſchieben. 8 9. Kühlapparate. Als Kühlapparate ſind nur ſolche Einrichtungen zuläſſig, welche eine leichte und gründliche Reinigung der vom Bier durchfloſſenen Röhren ermöglichen. Werden zu dieſem Zwecke Spiralen aus Zinnrohr verwendet, ſo müſſen dieſelben auf einem Blechgeſtell derart befeſtigt werden, daß ſich ein Zwiſchen⸗ raum zwiſchen den einzelnen Windungen von ca. 1 em ergibt. D. Reinigung. § 10. Die Bierpreſſionen ſind ſtets in ieinem Zuſtande zu halten. Die Reinigung liegt den Wirtſchaftsinhabern oder deren Stellvertretern ob. 8 11. Reinigung des Luftkeſſels und der Luftleitung⸗ Der Luftkeſſel muß im Jahre mindeſtens einmal geöffnet und gründlich gereiniet werden. Anläßlich der Reinigung des Luftkeſſels iſt auch der nicht mit Bier in Berührung kommende Teil der Leitung zu reinigen. Wenn ausnahmsweiſe einmal trotz des Rückſchlagventils Bier in den Luftieſſel gelangen ſollte, iſt der letztere ſamt der Druckluftleitung unverzüglich gründlich zu reinigen. Ab⸗ geſehen hiervon iſt der mit der Kontrolle der Bierpreſſion amtlich betraute Sachverſtändige berechtigt, nach Bedarf, d. h. wenn er Unreinheit des Keſſels vermutet, eine öftere bezw. ſofortige Reinigung zu verlangen. § 12. Reinigung der Bierleitung. Vor dem Anſtecken eines neuen Faſſes iſt die Bierleitung (einſchließlich Kühlapparat und Stocher) jeweils mit friſchem Waſſer zu durchſpülen. Alle 14 Tage muß die Leitung durch Ausſpülung mit heißer Sodalöſung(ca. 30 gr. kalcinferte oder 90 gr. kryſtal⸗ liſterte Soda auf 1 Liter Waſſer) gereinigt werden. Nach der Sodareinigung iſt zuerſt mit heißem und dann mit kaltem Waſſer gründlich nachzuſpülen. Kauſtiſche Soda(Aetznatron) und andere Präparate(Ge⸗ heimmittel) dürfen nicht verwendet werden. Das Rückſchlagventil iſt ſo oft zu reinigen, als nötig, um ein Verſagen desſelben zu verhindern, jedenfalls aber dann, wenn ſich Bier in dem Kontroll⸗Glasbehälter(§ 7 Abſ. 2) zeigt. Letzterer iſt ebenfalls ſtets in ſauberem, unge⸗ trübtem Zuſtand zu halten. 13. Schwenkkeſſel. Die Schwenkeinrichtung für die Trinkgefäße muß ſtets friſches reines Waſſer enthalten. Das letztere iſt deshalb tunlichſt häufig zu erneuern. E. Kontrolle. § 14. Die Einrichtung, Inſtandhaltung und Reinhaltung der Bierpreſſionen und Schwenkvorrichtungen unterliegt der ſtändigen Aufſicht durch den amtlich beſtellten Sachverſtändigen. Die Unterſuchung bezüglich der Reinhaltung findet in unregelmäßigen Zwiſchenräumen jedoch mindeſtens einmal 1 nach Maßgabe der bezirksamtlichen Dienſtweiſung ſtatt, Das Bezirksamt kann jederzeit die Vornahme außer⸗ ordentlicher Reviſionen anordnen. Die Wirxte ſind verpflichtet, dem Sachverſtändigen den Zugang zu allen Teilen der Preſſion zu geſtatten und ihm bei deren Unterſuchung die erforderliche Unterſtützung zu ge⸗ währen. 3 15 Beſtellung des amtlichen Sachverſtändigen, Der Sachverſtändige wird vom Gemeinde⸗ bezw Stadlrat ernannt und vom Bezirksamt beſtätigt und handgelübblich verpflichtet. 8 16 Koſten der Kontrolle. Für die Tätigkeit des amtlich beſtellten Sachverſtändigen, der unmittelbar aus der Gemeindekaſſe zu entlohnen iſt, werden ſeitens der Gemeinde, gemäߧ 71 der Gemeinde⸗ bezw. Städteordnung Gebühren von den Juhabern der Bier⸗ preſſionen erhoben. 5 § 17. Reviſionsbücher. Für jede Bierpreſſion iſt auf Koſten des Inhabers dem letzteren ein Reviſtonsbuch zu behändigen, welches als Zubehör zur Preſſion mit derſelben an einen etwaigen Nachfolger übergeht und nicht beſeitigt werden darf. In dasſelbe iſt von den amtlichen Sachverſtändigen jeweils das Ergebnis der Kontrolle einzutragen unter Bezeichnung der etwa nötigen Herſtellungen. F. Uebergangsbeſtimmung, § 18. Beſtehende Bierpreſſionen, welche in der einen oder anderen Richtung den obigen Wolf dueen nicht entſprechen, müſſen mit denſelben ſpäteſtens pis zum 1. Januar 1907 in Uebereinſtimmung gebracht werden. G. Nachſichtserteilung. § 19. Von der Erfüllung der einen oder anderen Beſtimmung kann das Bezirksamt icht erteilen. H. Strafbeſtimmung.⸗ § 20. Zauwiderhandlungen gegen die vorſtehende bezirkspolizeil. Vorſchrift werden, ſoweſt nicht nach§ 94 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. eine höhere Strafe verwirkt iſt nach 8 87a.⸗St.⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Bei öfteren Beſtrafungen wegen Uebertretung der Vor⸗ ſchrift kann das Bezirksamt dem Inhaber der Bier⸗Preſſien die weitere Benützung der letzteren unterſagen oder an be⸗ ſondere Bedingungen knüpfen. Mannheim, den 6. November 1905. Großh. Bezirksamt III. Bekanntmachung. Den Schutz der Brieftauben und den Brieftaubenverkehr im Kriege betr. Nr. 22385 I. Hiermit bringen wir nachſtehend das Reichsgeſetz, betr. den Schutz der Brieftauben und den Brief⸗ taubenverkehr im Kriege, vom 28. Mai 1894(.⸗G.⸗Bl. 1894 S. 463) wiederholt zur öffentlichen Kenntnis. Die Bürgermeiſterämter werden beauftragt, nachſtehendes Geſetz in ortsüblicher Weiſe öffentlich bekannt zu machen und den Vollzug hierher anzuzeigen. Mannheim, den 4. Auguſt 1908. Großherzogliches Bezirksamt. Dürr. § 1. Die Vorſchriften der Landesgeſetze, nach welchen das Recht, Tauben zu halten, beſchränkt iſt, und nach welchen im Freien betroffene Tauben der freien Zueignung oder der Tödtung unterliegen, finden auf Militärbrieftauben keine An⸗ wendung. 13450 Dasſelbe gilt von landesgeſetzlichen Vorſchriften, nach welchen Tauben, die in ein fremdes Taubenhaus übergehen, dem Eigentümer des letzteren gehören. Inſoweit auf Grund landesgeſ. Beſtimmungen Sperr⸗ zeiten für den Taubenflug beſtehen, finden dieſelben auf die Reifeflüge der Militärbrieftauben keine Anwendung. Die Sperrzeiten dürfen für Militärbrieftauben nur einen zu⸗ ſammenhängenden Zeitraum von höchſtens 10 Tagen im Frühjahr und Herbſt umfaſſen. Sind längere als zehn⸗ tägige Sperkzeiten eingeſührt, ſo gelten für Militärbrieftauben immer nur die erſten 10 Tage. 8 8. Als Militärbrieftauben im Sinne dieſes Geſetzes gelten Brieftauben, welche der Militär⸗Marine⸗)Verwaltung gehören oder derſelben gemäß den von ihr erlaſſenen Vorſchriften zur Verfügung geſtellt und welche mit dem vorgeſchriebenen Stempel verſehen ſind. rivaperſonen gehörende Militärbrieftauben genießen den Schutz dieſes Geſetzes erſt dann, wenn in ortsüblſcher Weiſe bekannt gemacht worden iſt, daß der Züchter ſeine Tauben der Milttärverwaltung zur Verfügung geſtellt hat. 4 Für den Fall eines Krieges kann durch Kaiſerliche Ver⸗ ordnung beſtimmt werden, daß alle geſetzlichen Vorſchriften, welche das Tödten und Einfangen fremder Tauben geſtalten, für das Reichsgebiet oder einzelne Teile desſelben außer Kraft treten, ſowie daß die Verwendung von Tauben zur Be⸗ förderung von Nachrichten ohne Genehmigung der Militär⸗ behörde mit Gefängnis bis zu drei Monaten zu beſtrafen iſt. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. Gegeben Neues Palais, den 28. Mai 1894. L. 8. gez. Wilhelm. 2. Graf v. Caprivi. Rheinſchiffahrt. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kenntnis der Schiffahrtsintereſſenten. Mannheim, 6. Auguſt 1908. Großh. W. Kern. Bekauntmachung für die Pheinſchiffahrt. Das Rhein. Pion.⸗Batlu. Nr. 8 wird in dieſem Jahre vom 10. bis 22. Auguſt Brückenſchlag⸗Uebungen an der Inſel Oberwerth vornehmen und zu dieſem Zweck den Rhein bis zu 180 m von der einen oder anderen Seite überbrücken. In der Nacht vom 11./12. 8. wird der Rhein bei Keſſelheim, und am 16. 8. bei Engers überbrückt werden. Am 11. 8. beginnt der Brückenſchlag um 10 Uhr abends und wird am 12. 8. um 4 Uhr morgens beendet ſein. Die Schiffahrt wird in der Nachtzeit etwa auf 1 bis 2 Stunden und am 18. 8. in der Zeit zwiſchen 1 Uhr und 3 Uhr mitlags auf 1 Stunde geſperrt ſein. Der Floßverkehr iſt in der Nacht vom 11./12. 8. und am 18. 8. von 10 Uhr vorm. bis 5 Uhr nachm. geſperrt. Während der Dauer der Brückenſchläge wird der übende Truppenteil eine Stunde oberhalb der Uebungsſtelle Wahr⸗ ſchauernachen ausſtellen, außerdem aber 1000 Mtr. ober⸗ und 500 Mtr. unterhalb der Brücken Wachtpontons feſtlegen laſſen. Die Schiffsführer haben auf den Zuruf der Wahr⸗ ſchauer genau zu achten und den Weiſungen des Wacht⸗ pontons Folge zu geben. Bei den Brückenſchlägen über den Rhein gilt eine von den Wachtpontons geſchwenkte blau⸗weiße Flagge als Zeichen, daß die Brückenſtelle von Schiffen nicht mehr paſſiert wer⸗ den darf. Nach Oeffnen des Durchlaſſes iſt den Schiffen das Paſſieren der Pontonbrücke erſt geſtattet, wenn auf der⸗ ſelben die für das Paſſteren der Rheinſchiffbrücken üblichen Flaggenzeichen gegeben werden. 8084¹ Coblenz, den 3. Auguſt 1908. Der OGber⸗Präfident der Rheinprovinz Ehef der Rheinſtrombauverwaltung Im Auftrage Momm. Soda- Wasser 25 Flaſchen zu 1,25 Mk. U 1, 24 Gebr. Schäfer U 1, 24. MHineralwasserfabrik mit elektrischem Betrieb. 79221 * —— Telepbon 3279———— Preiblil über Sephen, Branlekznonade u. alkoholfreit Getränte grofiz. Sekanntmachung. Straßenſperke heir, 1 Nr. 82611 F Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbau⸗Arbeiten in der Pfälzerſtraße zwiſchen P7 und K 7 von der Münzſtraße bis Friedrichsring die Abſperrun dieſer Straße vomt 0, ds, Mis⸗ bis auf Weiteres nötig fällt Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerkz⸗ verkehr verboten. 18447 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und 8 121 Pol.⸗Str⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 4. Auguſt 1908. Großh. Bezirksamt, Polizeidirektion Abt, IVa. Dr. Korn. Bekanntmachung. Den Bedarf an Arbeits⸗ büchern für die von den Gemeinden und Kreis⸗ verbänden aufgeſtellten Straßenwarte betr. Nr. 28 4191. Die Bürgerz meiſter und Stabhalterän ter des Bezirks werden beauftragt, binnen 3 Tagen hierher an⸗ zuzeigen, ob für das Jahr 1908 Arbeitsbücher für Gemeinde⸗ wegwarte, welche für die nicht in Kreispflege übernommenen Gemeinde⸗ oder Ortswege auf⸗ geſtellt ſind und bejahendenfallg, wieviel Exemplare gewünſchf werden. 18451 Mannheim, 5. Auguſt 1908. Großh. Bezirtsamt: Abt. I. Dr. Kor n. Bekauntmachung. Die diesjährige Prüfung der Hebammen der Stadt Mannheim wird am 31679 Mittwoch, 12,. ds, Mts, jeweils nachmittags um 4 Uhr im alten Rathausſaale(F 1) hier durch den unterzeichneten Großh. Bezirksarzt 1 vorge⸗ nommen. Die Buchſtaben von—K ein⸗ ſchließlich beginnen, haben am Dienstag, die übrigen am Mittwoch zu erſcheinen. Ent⸗ ſchuldigungen wegen beruf⸗ licher Verhinderung werden nicht angenommen, da die Hebammen der beiden Gruppen ſich gegenſeirig vertreten können. Die Hebammen haben zur Prüfung ihre ſämtlichen Gerät⸗ ſchaften, ſowie die Tagebücher und Dienſtweiſungen mitzu⸗ bringen. Der Grezh. Beztrksarzt 1l Med.⸗Rat Dr. Kugler. Bekanntmachung. Das Eimfangenvon Hunden betr. Nr. 33894. Zugelaufen unt im Tieraſyl uniergebracht find 1 nd, männ 7 1 Pfeffer und Sal 1 Schnauzer, wäunlich, gelb, Spitzer, mäunlich, und weiß, 1 Spitzer, aunheim, 4. Auguſt 190s. Großh. Besirksaumt: Polizeidirektion. ver der Aktiengefellſchaft S. 0 Asbeſt⸗Induſtrie in Mannheim nach Abhal des 8 mins—— Bol der 1 verteilung au n. Mannheim, 8. Auguſt 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. 5 8 Buſelmeter. N * * Jwangs-⸗Derſteigerun Samstag, 8. Aug. 100 nachmtktiags 2 uhr werde ich in Rheinan vor dem 1 15 und Stelle Zablang im Vonftreckungs⸗ 7 und berhe⸗ 1 Fahrrad andere Sachen. 284. Mannheim, 7. Auguſt 1908. Günther, Gerichtsvollzieher⸗ Gut erh. Sportswagen mit Gummir. zum liegen u. 2855 verk. Näh. Alphoruſtr. 84. II. Eigentümer: Ratholi ſches Bür gerbofpital.— Verantwortlicher Redateur: Franz Kircher.— Druck und Bertriebs Dr. G. Haas'ſche Buchbeuckerrl, G. M. be B Hebammen, — deren Namen mit einem der