Er juckende käteſſer, ſſen ꝛez ing von Aaie Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunnheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ Zum Schluß des badiſchen Landtags. o. Karlsruhe, 10. Aug. Der Großherzog wird, wie berlautet, den Landtag perſönlich ſchließen. Nach dem Schlußakt ſoll im Reſidenzſchloß eine Frühſtückstafel ſtatt⸗ finden zu der die Abgeordneten der beiden Kammern Ein⸗ ladungen erhalten werden. Aufſtieg eines Militärballons. Landau(Pfalz), 10. Auguſt. In Lauterecken landete glücklich ein Militärballon, der mit drei Offizreren in Bonn in bergangener Nacht aufgeſtiegen war. Die Landung verlief glatt. Schweres Grubenunglück. * Saarbrücken, 11. Aug. Auf der Grube Dudweiler wurden durch eine Schlagwetterexploſion 13 getötet, 8 ſchwer, 5 leicht verletzt. Eine offiziöſe Kundgebung zur Zuſammenkunft des deutſchen Kaifers mit dem König von England. * Berlin, 10. Aug. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Im Schloß Friedrichshof, dem Lieblingsaufenthalt der ver⸗ ewigten Kaiſerin Friedrich, werden am 11. Auguſt Se. Maj. der Kaiſer und Se. Maj. der König von England verweilen. Die Zuſammenkunft wird beiden Monarchen eine gleich er⸗ wünſchte Gelegenheit für eine freundſchaftliche Aus⸗ ſprache bieten. Ein ungetrübtes Verhältnis unter deds Oberhäuptern zweier ſo mächtiger Reiche, wie Deutſchland und Großbritannien, wird auch von ihren Völkern gewünſcht, die trotz aller Hetzverſuche ihre Aufgaben für die Weltkultur in Frieden und Eintracht nebenein ander er⸗ füllen wollen. Wir entbieten Sr. Majeſtät dem König Eduard auf deutſchem Boden ehrerbietigen Willkomm und wünſchen ihm angenehme Eindrücke. Neichsverband für Zeppelin. * Berlin, 10. Aug. Die Motor⸗Luftſchiff⸗ ſtudiengeſellſchaft trat dem unter dem Ehrenpräſi⸗ dium des Kronprinzen ſtehenden deutſchen Reichs⸗ verband für Zeppelin bei. Die Geſellſchaft wird die von ihr begonnene Sammlung durch Ausgabe von Zeppelin⸗ marken weiterführen, wozu ihr der Reichsverband ſeine Unter⸗ ſtützung zuſicherte. Dukanus Nachfolger. * Berlin, 10. Aug. Der„Staatsanzeiger“ meldet: Regie⸗ tungspräſident v. Valentini wurde zum Geheimen Ka⸗ binettsrat ernannt. Demſelben wurde die heimen Zivilkabinetts übertragen. Leitung des Ge⸗ Große Stiftung für ein Germaniſches Muſeum in Amerika. * Berlin, 10. Auguſt. In der heutigen Sitzung des In⸗ ternationalen Kongreſſes für hiſtoriſche Wiſſenſchaften teilte der amerikaniſche Botſchafter Hill mit, daß Brauereibeſitzer Buſh⸗ St. Louis 50 000 Dollars für den Neubau des Ger⸗ maniſchen Muſeums der Havard Univerſität in Cam⸗ bridge(Maſſachuſſetts) geſtiftet habe. Der Direklor des Ger⸗ maniſchen Muſeums, Profeſſor Franke drückte nach den Dan⸗ klesworten dem Präſidenten des Kongreſſes ſeine Freude darübe⸗ aus, daß der deutſche Kultus ein ſo würdiges Heim habe. Leichenbegängnis des früheren Miniſterpräſidenten Rudini. * Ro m, 10. Aug. Heute fand das feierliche Leichenbegäng⸗ nis des ehemaligen Miniſterpräſidenten di Rudini ſtatt. Der Leichenwagen war mit einem prächtigen Kranz des Königs geſchmückt. Hinter ihm ſchritten der Herzog von Aoſta als Ver⸗ treter des Königs, die Miniſter, das diplomatiſche Korps, die Vertreter des Parlaments, ſowie zahlreiche Senatoren und Ab⸗ geordnete und eine große Menge ſeiner Anhänger und Freunde. Der Sarg wurde in die Kirche Sanct Bernhard gebracht, wo eine religiöſe Feier abgehalten wurde. Dann wurde der Sarg nach dem Kirchhof überführt. Meuternde Matroſen in England. * London, 10. Aug. Der Marinekorreſpondent der„Pall⸗ mall Gazette“ berichtet, daß die Mannſchaft eines Torpedoboots⸗ zerſtörers während der Flottenmanöver bei Granton am Forth aus Unzufriedenheit darüber, daß ſie Monate lana knappe Schiffsrationen erhalten hat, die Geſchützviſiere und die Signalbücher über Bord warf. Die meuternden Matroſen ſeien verhaftet worden und würden, dem Vernehmen nach, vor ein Kriegsgericht geſtellt. Abreiſe des Königs Eduard von England. * London, 10. Aug. König Eduard iſt heute nach⸗ mittag 4 Uhr von hier abgereiſt, um ſich nach Cronberg zu be⸗ geben. Der Prinz von Wales, der deutſche und der öſterreichiſch⸗ ungariſche Botſchafter, ſowie Admiral John Fiſher waren ber der Abreiſe auf dem Bahnhof zur Verabſchiedung erſthienen. Art. Sattar Khan eine ſchwere Niederlage. Die Schachſowe⸗ nen ſteckten das Schutzdach der Baſare im Stadtviertel Umirekis in Brand und griffen dann, durch den Rauch gedeckt, die Revolu⸗ tibnäre an, denen ſie ihr einziges neunzölliges Geſchütz abnah⸗ men. Die Schachſowenen erlitten nur unbedeutende Verluſte. Die Nacht verlief ruhig. Am anderen vormittag begann das Schießen wiederum. Skandal in der ſerbiſchen Skupſchtina. * Belgrad, 10. Auguſt. In der heutigen Sitzung der Skupſchtina kam es während der Beratung des Handelsvertrages mtit Oeſterreich⸗Ungarn zu ſtürmiſchen Auftritten. Der Altradikale Dragowitſch brauchte mit Bezug auf den Nationaliſten Giorgjewitſch, in der Meinung, dieſer habe ihm ein Schimpf⸗ wort zugerufen, eine beleidigende Redewendihig, welche einen toſen⸗ den Lärm entfeſſelte, ſodaß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Während der Unterbrechung ſtürzte ſich Giorgjewitſch auf Dwago⸗ witſch und verſetzte ihm Schläge ins Geſicht. Die übrigen Nationaliſten ergriffen Seſſel, um den zum Schutze Drago⸗ twitſchs herbeieilenden Altradikalen entgegenzutreten. Dragowitſch wollte nun nach dem Meſſer greifen, wurde aber von ſeinen Parteigenoſſen umringt. Er verließ, über die Bänke ſteigend, den Saal. In der Mitte des Saales kam es nun zu einer großen Balgerei. Durch das Eingreifen des Miniſters und von beſonnenen Abgeordneten wurde jedoch ernſtlichen Tätlichkeiten vorgebeugt. Nach ber Wiederaufnahme der Sitzung erklärte Agatanowitſch, daß er und nicht Giorgjewitſch das Schimpfevort gebraucht habe und es zurück⸗ nehme. Darauf entſchuldigte ſich Dragowilſch, womit der Swiſchen⸗ Arll erledigt wupde. Zuſammenſtoß eines deutſchen Schulſchiffes mit einem engliſchen Fiſcherboot. (Neu⸗Schottland), 10. Aug. Das deutſche Schulſchiff„Freya“ traf, von Fayal kommend, hier mit der Nachricht ein, es ſei mit dem Fiſcherſchuner„Maggis and Mayz“ aus Glouceſter auf den Bänken von Neufundland im dichten Nebel zuſammengeſtoßen. Der Schuner ſei innerhalb zwei Minuten geſunken. Von der 13 Mann zählenden Beſatzung wurden nur vier gerettet, da das Vorder⸗ ſegel beim Kentern neun Mann im Waſſer bedeckte und es der deutſchen Rettungsmannſchaft unmöglich machte, zu den Ertrinkenden zu gelangen. Von dieſen neun kam nur einer mit dem Leben davon. Die drei Geretteten hatten ſich auf der anderen Seite des ſinkenden Schiffes befunden. Der diche treibende Nebel hatte es unmöglich die Richtung, aus der Nebelſignale ertönten, zu erkennen. Daher glaubte die „Freya“ den Schuner, deſſen hintere Lichter nicht zu ſehen waren, auf der Backbordſeite, während ſie ein oder zwei Augen⸗ blicke ſpäter ſchon mit ihm zuſammenſtieß. Grobe Ausſchreitungen ſtreikender Kohlenarbeiter in Amerika. * Newyork, 10. Aug. Der mehrwöchige Kohlen⸗ grubenſtreik in Alabama hau nunmehr zu ernſten Aus⸗ ſchreitungend' geführt. Bei Brocton wurde eine Gewehr⸗ falve auf einen mit' Arbeitswilligen gefüllten Zug der dem Stahttruſte gehörigen Mineral⸗Railroad abgegeken. Drei Arbeiterſ blieben tot, elf wurdem ſchwer verletzt. Acht Ver⸗ haftungen ſind erfolgt; es wurde die Miliz aufgeboten. Der bayeriſche Kultusminiſter und die liberale Partei. (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) Seit mehreren Wochen bietet der bayeriſche Landtag, deſſen Majoritätsbeſchlüſſe wohl überall außer im tiefſten Dunkelland mit ſteigendem Bedenken und wachſendem Miß⸗ trauen betrachtet werden, ein Schauſpiel der unerquicklichſten Es iſt eine Fehde entbrannt, hitziger als ſeit langer Zeit eine ſolche in den Räumen des Gebäudes erlebt, wurde, ein Kampf, der ſich im Grunde genommen um nichts Beſſeres oder Schlimmeres handelt, als um die Beſeitigung des baye⸗ riſchen Kultusminiſters, des Lieblings der ultramontanen Partei, Anton von Wehner. Gegenwärtig iſt nach einem ſcharfen Angriff von ſeiten der vereinigten Liberalen, der in der bedeutſamen Kammerſitzung vom 4. Auguſt erfolgte, ge⸗ leitet von dem vorzüglich gerüſteten Dr. Goldſchmidt, eine ſcheinbare Ruhe eingetreten, die aber keinesfalls lange währen wird. Gerade weil die herrſchende Majorität im Landtage, die Ultramontanen, in der erwähnten Sitzung den interpellier⸗ ten Miniſter mit einer gewiß ſorglich vorher überlegten und durchgeſprochenen Erklärung geſtützt hat, weil das Geſamt⸗ ſtaatsminiſterium es nicht für nötig fand, obwohl ſich die liberale Interpellation um einen Eingriff in Verfaſſungs⸗ fragen handelte, zu erſcheinen, muß die liberale bayeriſche Partei aus der reſervierten Haltung, die ſie in vornehmer Mäßigung bisher innehielt, etwas heraustreten und mit 2 2 ige 20 In ſerate: Alnabhängige Tageszeitung. eeeeee 115 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktion Auswärtige Inſeratz. 30, in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. 0 10 Verlags⸗ 5 ie„Zei 5 chhandlung. Die Reklame⸗Zeile...1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 1 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 369. Dienstag, 11. Auguſt 1908.(Mittagblatt.) ——————— eeeeerge er T 5 woautien in Perſien. gröberem Gef ſchütz zu Felde ziehen, wenn auch kaum Ausſicht elegramme.* Täbris, 10. Auguſt. Bei dem letzten Kampfe erlitt] beſteht auf Sieg. Denn Anton von Wehner erfreut ſich einer geradezu ſtaunenswürdigen Ruhe. Nicht einmal die glänzen⸗ den, aber doch in der Form etwas zu ſtarken Ausführungen, die Ludwig Thoma kürzlich im„März“ veröffentlicht hat, und die von hier aus ihren Weg durch die geſamte deutſche Preſſe nahmen, konnten an dem Miniſterſeſſel rücken, den die Gunzenhauſener Exzellenz beſetzt hält. Man ſagt ſich, daß allein die fortgeſetzten Angriffe des Simplisiſſ ſimus für die Verdauung des Miniſters von Uebel ſeien und daß nur hier⸗ durch die ſteigende Empfindlichkeit und die heute morgen zurückgenommenen, übermorgen neu ausgegebenen Ent⸗ ſchließungen des Miniſter bedingt würden. Das iſt jedenfalls Tatſache: im ganzen Königreich Bayern lebt kein Menſch, vom Miniſterpräſidenten angefangen bis zum ärmſten Tagelöhner, der derartig von der geſamten Preſſe(ausgenommen natürlich der Ultramontanen) mitgenommen, in einer Art mitgenom⸗ men wird, deren ſchonungsloſe Offenheit ſo verletzend und er⸗ heiternd wirkt, wie Herr von Wehner. Wie kam der Miniſter in dieſe Lage? Warum hat er nicht nur die gebildeten Kreiſe gegen ſich, ſondern jeden liberal, menſchlich Denkenden? Es ſoll hier nicht die Rede ſein von Wehners perſönlichen Eigen⸗ heiten, ſeinen Gewohnheiten, denen er im Verkehr mit ſeinen Beamten ſkrupellos nachgibt und vor denen erſt vor wenigen Tagen ein recht erheiterndes Stückchen zu leſen war. Allein der Politiker, der Reſſortchef des kgl. bayer. Miniſteriums für Kirchen⸗ und Schulangelegenheiten hat uns zu beſchäftigen. Und da kommen wir zu dem Schluſſe, daß Anton von Wehner nichts anderes iſt als das Geſchöpf der Partei, die ſo unzwei⸗ deutig ihm ihre Liebe kundtut, der Partei, die ſich an jedem rückſtändigen Bureaukratismus hocherfreut, wenn derſelbe außerdem die freie Meinung in Feſſeln ſchlagen, das Ae rungsrecht der Individualität gegenüber den Mißgriffen Torheiten, die ſelbſt der guten Regierung einmal begegn⸗ wird, verbieten will. Als Wehner vor bald fünf Jahren Erbe des in Ungnaden entlaſſenen Miniſters von Landmann antrat, war er kein unbeſchriebenes Blatt. Man kannte ſeine Eigenſchaften von ſeiner Stellung als Miniſterialreferent für Kunſtangelegenheiten her, wo er ſchon mehrere kritiſche Erlaſſe auf ſein Gewiſſen zu nehmen hatte. Seine partikulariſtiſchen Anſichten in Kunſtangelegenheiten, denen Wehner als voll⸗ kommener Laie und ohne irgend welches Intereſſe gegenüber⸗ ſteht, gaben bei dem Referenten weiterhin zu Befürchtungen Anlaß, die ſich an dem Miniſter in traurigſter Weiſe bewahr⸗ heitet haben, namentlich nachdem die Wahlen des vergangenen Jahres dank dem geſchickten Wahlſyſtem den abſoluten Sieg des Ultramontanismus kund taten. Ziehen wir den Vergleich zwiſchen Wehner und ſeinen Vorgängern, Johann von Lutz, Karl von Müller, Robert von Landmann, ſo erkennen wir mit einer ſchreckbaren Deutlichkeit nicht nur wie die politiſche Farbe der bayeriſchen Kultusminiſter ſich immer mehr ver⸗ dunkelt, nert wie der Beſitz an geiſtiger Bildung ſich bei ihnen verringert, während gleichzeitig die Angſt vor 75 Frei⸗ heit der Wiſſenſchaft und der Wunſch ſie zu unterdrücken wächſt. Was iſt im Laufe des letzten Jahrzehnts doch Alles über Althoff, den Schrecklichen, und ſeinen Bureaukratismus im Gebiet des preußiſchen Kultusminiſteriums, worden! Dennoch hat der Gefürchtete niemals Handlungen vorgenommen, die der wiſſenſchaftlichen Freiheit ge⸗ ſchadet haben, und wenn er die Macht der Regierung gegen⸗ über unzeitgemäßen perſönlichen Erhebungen einzelner Gelehrter in ſcharfer Weiſe genutzt hat, blieb nur ein kleines Feldlager(das übrigens jetzt nach demFall Bernhard ebenfalls andere Zeichen aufſteckt) zu ihm im Gegenſatz. Mit der küh⸗ len Diplomatie, der ſarkaſtiſchen Klugheit Friedrich Althoffs darf man die plumpen Anrempelungen Anton von Wehners beileibe niemals in einem Atem nennen. Was Althoff, un⸗ bekümmert um irgend jemand ſonſt auf der ganzen Welt ſich erlaubte, das vertrat er mit ſeiner breiten Bruſt und ſeiner offenen Stirn. Wenn Anton von Wehner erfährt, daß eine ſeiner vielen Entſchließungen mit Randgloſſen verſehen und abfällig beurteilt wird, ſchlüpft er hinter die Kapuzen ſeiner politiſchen Freunde und läßt ſich von den Koryphäen des bayeriſchen Zentrums, Vater Daller und Domkapitular Schäd⸗ ler, das Zeugnis ausſtellen, daß er es brav gemacht habe. So iſt es gegangen vor drei Wochen, als die disziplinäre Maßrege⸗ lung des fränkiſchen Lehrers Beyhl zur Debatte kam, ſo geſchah es wiederum, als in der Sitzung vom 4. Auguſt die Anklage gegen den Miniſter erhoben ward,„er habe durch Entſchließ⸗ ungen vom 22. Dezember 1907 und vom 16. Mai 1908 gegen⸗ über einem Münchener Hochſchullehrer in das verfaſſungs⸗ mäßig gewährleiſtete Recht der freien Meinungsäußerung ein⸗ gegriffen und in anderen Fällen hiezu den Verſuch gemacht.“ Als der liberale Abg. Dr. Goldſchmidt ſeine auf eine Reihe von Tatſachen geſtützte Rede geſchloſſen hatte, erhob ſich der Miniſter, dem wie bemerkt keiner ſeiner Kollegen ſekundierte, und indem er vom Rechtsirrtum ſprach, verſchob er die Be⸗ griffe der disziplinären Maßregelung und des dienftaufſicht⸗ lichen Vorhaltes in echt jeſuitiſcher Weiſe zu Gegenſätzen, wäh⸗ rend in Wirklichkeit zwiſchen beiden Begriffen doch nut eine formale Ausdrucksweiſe unterſcheidet. Hierauf bekundete Dr. geäußert 2 Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 11. Auguſt. von Daller, daß das Vorgehen des Kultusminiſteriums„fſich als berechtigt und zur Wahrung der ſtaatlichen Autorität als geboten darſtelle.“— Der Vorhang fällt. Immerhin muß darauf hingewieſen werden, daß Herr von Wehner, der trotz einer kurz vorher⸗ gehenden Erkrankung im Landtage recht lange geredet hat, kürzlich ſelbſt eine Andeutung von Amtsmüdigkeit fallen ließ, allerdings als er das allerhöchſte Vertrauen der Zentrums⸗ partei verſcherzt zu haben glaubte. Da er das letztere im vollen Maße wiedergewonnen hat, wird er noch recht lange herrſchen. So iſt die Frage nach dem eventuellen Nachfolger müßig, um ſo mehr als der hochgebildete Freiherr von Hert⸗ ling ſchon aus Altersgründen ein Amt, für das er vor zehn Jahren der richtige Mann geweſen wäre, nicht antreten wird, und der Freiherr von der Heydte, Polizeidirektor von München, ehemaliger Kunſtreferent, trotz vieler Orden und ſeiner großen Beliebtheit bei Hofe für den immerhin nicht ganz unwichtigen Poſten des kgl. bayeriſchen Kultusminiſters nicht in Betracht kommen kann. Einſtweilen iſt Wehner noch lange kein toter Mann, er herrſcht mit einer zähen Ausdauer, deren Schwächung man getroſt ein Vierteljahrhundert ver⸗ gebens erwartet. Ebenſo ausdauernd und energiſch hat die liberale bayeriſche Partei vorzugehen, wenn ſie das ſtürzende Holz unter den ſchwer laſtenden Miniſterſeſſel bringen will. In dem ehrlichen Streite um eine gute Sache darf ſie zunächſt kühn das Dichterwort auf ihre Fahne ſchreiben: „Schlägt man ſich nur in Hoffnung um den Sieg?! Viel ſchöner iſt ein ausſichtsloſer Krieg.“ 5 —B. Konfliktsgerüchte. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Ch. Karlsruhe, 10. Aug. In einem Teile der badiſchen und außerbadiſchen Preſſe tauchten in den letzten Tagen Konfliktsgerüchte auf, als die Kommiſſion der zweiten Kammer bei der Beratung des Ge⸗ ſetzes über die Deckung des Staatsbedarfs für das Jahr 1909 zu einem von der Vorlage der großh, Regierung weſentlich ab⸗ weichenden Standpunkt gekommen war. Bei einem ſo bedeut⸗ ſamen und gewiſſermaßen auch prinzipiellen Geſetz immerhin keine leicht zu nehmende Entſcheidung. Umſo weniger als auch die zweite Kammer in ihrer Plenarberatung des vorwürfigen Geſetzes zu einer Billigung der von ihrer Kommiſſion gefaß⸗ ten Beſchlüſſe kam. Angeſichts der Erklärung des Staats⸗ miniſters Freiherrn von Duſch mochte ſich dann wohl mancher, der die intimeren Vorgänge nicht kannte, und ſo auch dem Korreſpondenten der„Straßb. Poſt“ die parlamen⸗ tariſche Lage weit düſterer malen, als ſie wirklich geweſen iſt. Es hat wohl in keinem Augenblick der hier in Betracht kom ⸗ menden Verhandlungen die Ausſicht auf eine drohende Auf⸗ löſung des Landtages irgendwelche Wahrſcheinlichkeit für ſich nennen müſſen, die ſich im Ernſte eingebildet haben, es könnte irgendeine der legislativen Inſtanzen es auf eine Machtprobe ankommen laſſen, bei der die direkt Leidtragenden die Be⸗ amten geweſen wären, die ſich im letzten Augenblick um die ſo notwendige Aufbeſſerung ihrer keinesfalls roſigen Lage be⸗ trogen geſehen hätten. Eine derartige Verantwortung auf ſich zu nehmen, würde wohl nirgends Geneigtheit beſtanden n. Zur Deckung der Mehrausgaben infolge der Gehaltsauf⸗ beſſerungen der Beamten benötigt die Regierung für das Jahr 1909 M. 2,7 Mill. Dieſer Mehrbedarf im Staatshaushalt follte nach den Regierungsvorſchlägen in der Weiſe gedeckt werden, da die Einkommenſteuer um 1626 pCt. und die Ver⸗ mögensſteuer von 11 auf 12 Pf. erhöht würden. Dagegen ſollte die Fleiſchakziſe in Wegfall kommen. Es erhellt auf den erſten Blick, wenn auch dieRotwendigkeit neue Einnahmen für die erwachſenden Mehrausgaben zu ſchaffen jedem einleuchtet, daß in dieſer Geſtalt die Regierungsvorſchläge nicht akzep⸗ tabel waren. Es iſt doch in der Tat nicht angängig, große Steuererhöhungen vorzunehmen, zur gleichen Stunde aber eine Steuer aufzuheben, die niemand wirklich bedrückt hat, deren Aufhebung im gegenwärtigen Augenblick vielmehr ein Geſchenk an die Metzger dargeſtellt hätte. Mit einer geringe⸗ ren Steuererhöhung auszukommen, dabei aber doch den Mehr⸗ aufwand zu decken, dieſer Weg war gegeben. zeigte ſich aber das nicht gerade ſehr erhebende Schauſpiel, daß weder Regierung noch zweite Kammer dieſen Weg beſchritten, weil weder hier noch dort Neigung vorhanden war, die Verantwor⸗ tung für einen ſolchen Schritt zu übernehmen. Auf der einen Seite hatte Finanzminiſter Honſell die Aufhebung der Fleiſch⸗ gehabt. Im Gegenteil wird man die ſchlechte Propheten ſteuer verſprochen— er kann jetzt erklären, daß die Kammern ihm das erforderliche Aequivalent verſagten— auf der anderen Seite will aber keine Partei das Odium auf ſich laden, gegen die Aufhebung der Fleiſchſteuer geweſen zu ſein, obwohl ſelbſt keine der großen Parteien Luſt hat, mit Feuer und Schwert für die Aufhebung der Fleiſchakziſe einzutreten. Für die zweite Kammer gibt es eben die ſehr bequeme Mög⸗ lichkeit, das Odium auf die erſte Kammer abzuwälzen. Wer Gelegenheit hat, auch hinter die Kuliſſen zu ſchauen, weiß ganz genau, daß die Stellungnahme der zweiten Kammer in der Deckungsfrage lediglich der nicht mißglückte Verſuch ge⸗ weſen iſt, die erſte Kammer vorzuſchieben, die ihrerſeits die Aufhebung der Fleiſchakziſe wieder ſereichen ſollte, um dann die Verantwortung für das Nichtzuſtandekommen der Auf⸗ hebung der Fleiſchſteuer der„hohen erſten Kammer“ zuſchieben zu können. Leider enthüllt ein ſolches Verhalten der zweiten Kammer einen beträchtlichen Mangel an Verantwortlichkeits⸗ gefühl, was im Intereſſe des Anſehens der Volkskammer nur zu bedauern iſt. Die Beſchlüſſe der zweiten Kammer, welche die Erhöhung der Vermögensſteuer rundweg ablehnte, eine Erhöhung der Einkomenſteuer aber um nur 8½ pCt. konzedierte, dabei aber doch die Aufhebung der Fleiſchakziſe beſchloß, brachten nicht im geringſten die erforderliche Deckungsmöglichkeit für die hier in Frage ſtehenden Mehrausgaben, ſodaß allerdings der Re⸗ gierung nichts anderes möglich blieb, als die Beſchlüſſe der zweiten Kammer für unannehmbar zu erklären und an die erſte Kammer zu appellieren. Dieſe hat zwar auch nicht in dem Maße Steuerbewilligungsfreudigkeit bewieſen als es vielleicht die Regierung hoffte, ſie hat aber durch die Er⸗ höhung der Einkommenſteuer um 10 pCt. und durch die Bei⸗ behaltung der Fleiſchakziſe dem badiſchen Staat die Ausſicht auf die Mittel eröffnet, die nötig ſind zur Durchführung der bedeutſamen Beamtenvorlagen, ohne daß durch dieſe unſer Staatshaushalt dadurch erheblich verſchlechtert wird. Die Zu⸗ ſtimmung der zweiten Kammer zu den Beſchlüſſen iſt zweifel⸗ los, nachdem ſowohl das Zentrum als auch die nationalliberale Partei in ihren heute abend abgehaltenen Fraktionsſitzunges im weſentlichen ſich mit dem Votum der erſten Kammer ein⸗ verſtanden erklärt haben. Da das Deckungsgeſetz ſchon morgen vormittag auf der Tagesordnung der zweiten Kammer ſteht — übrigens auch ein Zeichen dafür, wie wenig berechtigt die alarmierenden Kriſengerüchte ſind— wird ſchon morgen die Entſcheidung fallen, Aber deren Geſtalt kein Zweifel mehr ob⸗ waltet. Die Beamtengeſetze können dann ſchon morgen dem Großherzog zur Sanktion vorgelegt werden. Iſt das auch im Intereffe der Beamten nur zu wünſchen, ſo bleibt doch zu be⸗ dauern, daß die Hauptentſcheidung in die erſte Kammer ver⸗ legt worden iſt, und daß in ſolcher Weiſe die zweite Kammer den Beweis erbringen mußte, daß die Adelskammer auch in Baden ſehr wohl noch große Berechtigung hat. Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 2. Kammer.— 122. Sitzung. Karlsruhe, 10. Auguſt. Präſident Fehrenbach eröffnet 4 Uhr 50 Min. nachm. die Sitzung. Am Regkerungstiſch Staatsminiſter Frhr. v. Duſch und Regierungskommiffare. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt der bereits von der 1. Kammer angenommene Geſetzentwurf, die Zuſtändigkeit zur Beglaubigung von Unterſchriften und zur Auf⸗ nahme von Proteſten betr, Abg. Dr. Frank(Soz.) erſtattet hierzu den Kommiſſions⸗ bericht und beantragt Genehmigung des Geſetzes in der von der 1. Kammer beſchloſſenen Faſſung. In namentlicher Abſtimmung wird das Geſetz mit allen gegen eine Stimme angen ommen. Gegen das Geſetz ſtimmte Abg. Burkard(natl.]. 8 Aufnahme der Lehrer in den Gehaltstarif. Sodann ſteht zur Beratung der Nachtragsbericht der Kom⸗ miſſion für die beamtengeſetzlichen Vorlagen über die Petition des badiſchen Lehrervereins um Aufnahme der Lehrer in den Beamtengehaltstarif und Beſſerſtellung der unſtändigen Lehr⸗ kräfte, ſowie über die einſchlägigen Anträge. Abg. Gießler(Ztr.) erſtattet den Kommiſſionsbericht. Dem Druckbericht iſt zu ent⸗ nehmen: Die Erledigung der Petition des badiſchen Leh⸗ rervereins wurde in der Kommiſſion in der Weiſe vorge⸗ ſchlagen, daß dem Antrage auf Einreihung in den jetzigen Gehaltstarif nicht entſprochen werden könne, daß aber folgende Reſolution angenommen werde: „Das hohe Haus wolle die Erwartung ausſprechen dag gelegentlich der auf dem nächſten Landtag vorzunehmenden Reviſion des Elementarunterrichtsgeſetzes die Einreihun der 35 in den Gehaltstarif unter Abteilung 2 erfolgt.“ Bei der Beratung der Beamtenvorlagen in der öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer ſtellten die Mil⸗ glieder der ſozialdemokratiſchen und demokratiſchen Partei gegen⸗ über der obigen Reſolution folgenden Gegenantrag: „Die Zweite Kammer der badiſchen Landſtände richtet an Großh. Regierung das Erſuchen, bis zur Einreihung der Volksſchullehrer in den Beamtengehaltstarif(Klaſſen.2 und F 3) unter Abänderung von§ 39 des Elementarunter⸗ richtsgeſetzes die Gehalts werhältniſſe der Volksſchullehre unverzüglich in folgender Form zu ordnen: 1. Hauptlehrer an Volksſchulen erhalten: einen jährlichen Gehalt, welcher ohne Rückſicht auf den Ort ihrer Anſtellung ſich richtet in Gehaltsklaſſe II nach G 2 des Beamtengehaltstarifs(2% aller Stellen), in Gehaltsklaſſe 1 nach F 3 des Beamten⸗ gehaltstarifs(½ aller Stellen). 5 Die Uebergangsbeſtimmungen werden entſprechenden Beſtimmungen des geſetzes geregelt.“ Dieſer Antrag wurde mit dem Kommiſſionsantrag zur Vor⸗ beratung der Kommiſſion überwieſen. In dieſer beſtätigten die Vertreter des Gegenantrags die Ausführung des Berichterſtat⸗ ters, daß der Antrag in Ziffer 1 auf die Hauptlehrer an Volks⸗ ſchulen in den Städten der Städteordnung, wie den übrigen Gemeinden des Landes ſich beziehe, ebenſo auf die Hauptlehrer⸗ innen, nach Ziffer 2 den Hauptlehrern entſprechend den 88 39 49 der Gehaltsordnung(nach den Beſchlüſſen der beiden Kam⸗ mern) eine außerordentliche Zulage und Zuwendung zuteil wer⸗ den ſollte, daß folgeweiſe auch die Gehälter der Unterlehrer und Unterlehrerinnen verhältnismäßig erhöht werden ſollten; dieſe Aufbeſſerungen ſollten„unverzüglich“, noch in dieſem Landtage gewährt werden. Von einer Seite wurde zur Beurteilung der Tragweite des Antrags ein genauer Ueberblick über die materielle Lage der Lehrer, das Verhältnis der Dienſtwohnungen, Nebenbe züge, dey Schulgüter in Landorten, der Bezahlung der Lehrer in den Städten gewünſcht und die Frage an die Großh. Regierung ge⸗ ſtellt, ob dieſelbe einer Erhöhung des Gehaltes zuſtimme, ohne analog den Beamtengehalts⸗ tarunterrichtsgeſetze nötig wäre. Der Staatsminiſter Frhr. b. Duſch erklärte, daß jetzt eine Feſtlegung der Großh. Regierung, was im nächſten Landtag an dem Elementarunterrichtsgeſetze geändert werden ſoll, nicht möglich ſei. Die Gehaltsfrage ſei zu kompliziert, da damit auch die Beitragspflicht der Gemeinden zuſammenhänge; den, auch nicht über eine Erhöhung des Höchſtgehaltes. An ſich ſtehe die Großh. Regierung einer ſolchen nicht ablehnend gegen⸗ über, dabei müſſe aber die finanzielle Wirkung und die Lage des Staatshaushalts berückſichtigt werden. Eine Erhöhung könne auch in der Zukunft nicht ohne Beizug der Gemeinden erfolgen, wie die Großh. Regierung ſchon wiederholt auf das beſtimmteſte erklärt habe. Die Lehrer könne man nichtohne weiteres mit den Beamten gleichſtellen; die Stellung und Vor⸗ rechte der Lehrer ſeien andere. An den Rechten und Pflichten der Gemeinden ſoll eine grundſätzliche Aenderung nicht erfolgen. Der Antrag Kolb und Gen. werde von der Großh. Re⸗ gierung unbedingt abgelehnt, da er für die Staatskaſſe ſolche finanzielle Folgen habe, die nicht übernommen werden könnten. Früher habe man Vergleiche mit der Bezablung der Lehrer in anderen Staaten angeſtellt; ſeit der Aufbeſſerung im letzten Landtage ſei Baden aber an der Spitze— allein Heſſen ausgenommen; in Heſſen wird der Höchſtgehalt mit 3000 M. in 31 Dienſtjahren erreicht; der Ruhegehalt iſt in Heſſen zwar höher(nach 40 Dienſtjahren der volle Gehalt), in Baden aber die Hinterbliebenenverſorgung—. Bei einer Einreihung der Lehrer reichen. Was nun die Wohnungen anlange, ſo habe jeder Lehrer Anſpruch auf eine freie Wohnung oder wenn ſolche nicht geſtellt wird, auf Zahlung des Mietzinſes; bei Gleichſtellung mit den Beamten nach dem Antrag Kolb und Gen. müßte dieſes Vor⸗ recht auch wegfallen: der Hauptlehrer könne dann nur Dienſt⸗ wohnung, ſoweit ſolche vorhanden ſind, oder den Wohpungsgeld⸗ zuſchuß erhalten, der meiſt niederer ſei als der Mietzins. Die Nutzung der Schulgüter, welche zu 3 Prozent aufgorechnet wird, würde zugunſten der Gemeinden für die Deckung des Schulauſ⸗ wandes auch in Wegfall kommen. Die Stellenbeſetzung in den Städten der Städteordnung erfolge nach Bewerbung durch Anſtellung ſeitens des Stadtrats. Die Städte Bruchſal, Labr, Offenburg Der Orgel⸗ANnger. Noman von Edele Rüſt⸗ (Nachdruck verboten!. 48) (Fortſetzungh. Gepackt iſt in einem Tage, daran liegt es nicht.“ „Wir gehen ins Hotel und führen ein iſoliertes Familien⸗ leben. Bitte, falle mir nach Tiſch um den Hals und ſei froh, daß Du hier rauskommſt, der Auguſt iſt hier doch einfach nicht zu er⸗ tragen. Ich möchte auch, daß Mutterchen mitkommt, ich lade ſie dazu ein. Vater geht nun endgültig allein nach Karlsbad, da werden wir ſie doch hier nicht ſitzen laſſen. Iſt es Dir recht?“ „Daß Mutterchen mitkommt? Daß weißt Du doch, Schatzt — wenn denn ohne Widerrede gereiſt werden muß.“ „Bitte, nenne das nicht reiſen! Es iſt eine Erholungskur, weiter nichts!“ „Wird aber genau ſo koſtſpielig werden als unſere bisherigen Reiſen zu zweien.“ „Lange nicht— garnicht daran zu denken, Kindchen! Und berhaupt, ſoll ichs Dir immer wieder pvedigen: zerbrich Dir bloß nicht meinen Kopf! Ich weiß ſchon, was ich tue!“ Wenn Herbert auf dieſem Punkt anlangte, wußte Dina klug zu ſchweigen. Dagegen reden half nicht nur nichts, es regte ihn höchſt unliebſam auf und reizte ihn nur zu Extravaganzen. AUnd ſchließlich wirklich: er war der Erwerber, er mußte wiſſen, was er konnte. Sie gab es auf, da irgendwie die Ver⸗ Atniſſe überſehen zu wollen, es würde ihr doch immer nur vorbeigelingen. Man packte alſo. Außer Mutterchen, die lange keine ſolche Freude gehabt hatte, als dieſe gemeinſchaftliche Fahrt, wurde auf — Lauter ſelbſt wollte in vierzehn Tagen auch nachkommen. Es ſchien, als beglücke ihn die Idee, Anſchluß zu finden und eng mit den Kindern ſeine Ferien verleben zu können. Frau Lucy war von Dr. Nachods nach Kiſſingen geſchickt worden und ſollte zur Nachkur in die Berge. Ihrer geſpannten Nerven wegen reiſte ſie ohne Anhang, nur in Begleitung ihrer Zofe. Acht Tage wollte ſie mit Erloff zuſammentreffen, der„ſeine„halbe Million“ ge⸗ heiratet hatte. Schwager Lauter hatte ihm den Weg dazu geebnet, er hatte nicht nötig gehabt, zum Revolver zu greifen. Er durfte ſich jetzt auf der Hochzeitsreiſe ſeines im Werte geſtiegenen Lebens freuen. Zur Hochzeit war zwar niemand aus Fünf⸗Hügelchen ge⸗ fahren, das hatte der Kommerzienrat durchgeſetzt— aber was tat das? Darum war ſie nicht minder fidel und pompös ge⸗ weſen. 185 waren ungetrübt ſchöne Wochen an der See, man hatte nur noch neun Tage vor ſich, dann ging es wieder heim. Die Damen hatten mit den Kindern am Strande gelegen, man rüſtete eben zum Aufbruch, um zur Abendtafel in das Hotel zurückzukehren, als Herbert kam ſie einzuholen. „Ich habe eben Nachricht von Frau Deubenreiter— es ſind da einige unliebſame Vorkommniſſe— die Kerls haben einen ganzen Flügel verbaut, es ſtimmt da etwas nicht im Plan. Sie weiß ſich nicht zu helfen— ob ich nicht umgehend auf einen Tag herüberkommen möchte, mir die Geſchichte ſelbſt anzuſehen.“ „Wirſt Du hinfahren?“ fragte Dina. „Ich hätte doch keine Ruhe, wenn ich es nicht täte, denn ich bin überzeugt, ſie hätte meine Rückkehr abgewartet, wenn nicht allerband Schwierigkeiten vorlägen.“ „Ach, aber nun gerade bei dem herrlichen Wetter,“ klagte Mutterchen.„Du kommſt doch aber gewiß wieder, Herbert?“ „Aber natürlich, Mutterchen! Mir iſt es um jede Stunde „Sag' mal, die Deubenreiter, was iſt das eigentlich für eine Perſon? Der Trümpe ſpricht ſo von ihr, daß man denken muß, ſie wäre ſo na ſo Frau Malwine ſtockte. „Wie alſo? Was weiß der Lump, der Trümpe, der Frau nachzurden, der er ſchon ſeit Jahren vergeblich nachſtellte?“ Und vergeblich?“ „Ja, Mutterchen, ſehr vergeblich.“ zu dürfen glauben?“ tüchtige, ehrbare Frau wie jeder ſehr wohl weiß, der die Wald⸗ iſt, ſo glaubt eine gewiſſe Sorte von Männern wie Herr Trümpe ſich auch berechtigt, ihr läſtig zu fallen. Das iſt ja der Grund, weshalb ſie die Waldſchenke aufgab.“ „So, ſo! Sieh mal an, dieſer Trümpe! Verſtehe nür recht, er hat nicht ſchlecht von ihr geſprochen— er meinte nur, er be⸗ zweifle, daß unſere Damen ihre Töchter zu ihr ſchicken würden, weil ſie doch eben einem Wirtshaus vorgeſtanden, wo die Herren ſich naturgemäß ſehr ungeniert bewegt hätten. Er meinte, ſolch ein Inſtitut dürfte nur eine abſolute Dame gründen.“ „Meinte Herr Trümpe? Dann ſage dem Liederjahn, daß er nicht der Mann iſt, über das abſolute Damentum einer Frau zu entſcheiden! Lene Deubenreiter iſt eine Frau, der jede Mutter ihre Tochter getroſt anvertrauen darf, trotzdem ſie nur einfacher Herkunft iſt——ſie iſt ein tadelloſer Menſch!“ „Das mag ſchon ſein, Herbertchen, aber die Leute haben eben immer ein Auge auf die„Familie“ bei ſolchen Dingen“ „Schlimm genug! Wenn Suſi alt genug wäre, ich gäbe ſie ihr gleich in die Hände, um den Fünf⸗Hügeler Damen ein Licht anzuzünden.“ Wunſch des Kammerzienrats noch der kleine Rudi mitgenommen. leid, die ich mir hier abknapſen muß⸗“ „Man muß doch Rückſichten nehmen...“ daß eine Aenderung der Stellung der Lehrer nach dem Elemen⸗ darüber könne jetzt ohne weitere Erhebungen nichts geſagt wer⸗ bis F 3 würde Baden alle Staaten weit überflügeln. Der An⸗ trag würde die Hauptlehrerinnen gegenüber der jetzigen Regelung ſchlechter ſtellen, da ſie nach§8 4 Gehaltsordnung 84 der Lehrergehalte bekämen und in die 1. Gehaltsklaſſe kaum einrückten, weil ſie in der Regel nicht ſo viele Dienſtjahre er⸗ „Herbert ſei nicht gleich ſo ausfahrend! Alſo er ſtellt ihr nach? „Sie iſt denn alſo eine Perſon, der die Männer nachſtellen „Erſtens, Mutterchen, iſt ſie keine„Perſon“, ſondern eine ſchenke kennt! Und da ſie außerdem eine auffallend ſchöne Frau — — eeeeeeee F .r— 2 re der den ge⸗ hne nen⸗ daß ſten rden da nge; wer⸗ ſich gen⸗ Lage önne gen, teſte res Bor⸗ hten Igen. Re⸗ kaſſe rden der im eſſen k. in zwar die hrer An⸗ igen nung aum er⸗ hrer ſtellt den Vor⸗ enſt⸗ geld⸗ Die vird, lauf⸗ der lung burg — eine nken Frau tach? tellen eine Jald⸗ Frau ümpe rund, recht, * be⸗ rden, erren ſolch — Manheim, TI. Anguft. Seneral⸗Auzeiger.(NMittagblatt.) 3. Seite. mücßten ſofort die Gehälter der Lehrer erhöhen, um nur die Sätze des Antrags zu erreichen; aber auch alle anderen Städte— Mannheim ausgenommen— würden die Hochſtgehalte wohl erhähen müſſen. Von den Vertretern des Antrages Kolb urd Gen. wurde egenüber der Regierungserklärung hervorgehoben, daß ſie da⸗ durch nicht überraſcht wurden, aber der feften Meinung ſind, daß ihr Antrag durchführbar iſt. Auf die Dauer werde man die Leh⸗ rer nicht anders behandeln können, als die gleichwertigen Be⸗ amten; eine Abſtufung zwiſchen den Gehältern der Lehrer in den Städten und den Landorten ſei nicht notwendig, ſo wenig wie bei den Staatsbeamten. Wenn man den Lehrerinnen nicht denſelben Gehalt geben wolle, ſo kann man für ſie beſondere Be⸗ ſtimmungen treffen. Die Ablehnung des Antrags werde für die Dauer die Folge eines quantitativen wie qualitatwen Lehrer⸗ mangels zur Folge haben. Von einem Vertreter der nationalliberalen Par⸗ tei wurde erklärt, daß der Antrag auf Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif aufrecht erhalten würde;: jetzt werde mit Rückſicht auf die Geſchäftslage des Landtages eine Geſetzesvorlage nicht mehr erfolgen und auch nicht mehr verlangt werden kön⸗ nen. Die Regelung werde im nächſten Landtage er⸗ folgen müſſen. Der Staatsminiſter habe eine Abkürzung der Zulagefriſten und eine dem Gehaltstarif entſprechende Bemeſſung der Zulagebeträge zugeſagt und ſich gegen eine Erhöhung des jetzigen Höchſtgehaltes nicht mehr ſo ablehnend verhalten, aller⸗ dings auch keine beſtimmte Zuſage gemacht. Eine Reviſion des Elementarunterrichtsgeſetzes werde und müſſe erfolgen; die Partei halte zwar an der Einreihung in den Tarif feit, halte heute aber die Frage offen, ob dieſelbe nach G 2 oder nach G 2 und Fü erfolgen könne. Angeſichts der Darſtellung der finanziellen Wirkung des Antrags Kolb und Gen. ſolle man jetzt eine Be⸗ ſchlußfaſſung in dieſer Richtung nicht vornehmen. Ob es ſich im nächſten Landtage werde ermöglichen laſſen, weiter als G 2 zu gehen, werde auch von der Finanzlage abhängen. Die Ge⸗ meinden ſollten weiter zu dem Mehraufwand nicht herangezogen werden. Der Vertreter der Zentrumspartei wiederholte die frühere Erklärung, daß bei Reviſion des Elementarunterrichts⸗ geſetzes jedenfalls die Zulagefriſten und»beträge in Einklang mit der neuen Gehaltsordnung gebracht werden ſollen, im übri⸗ gen eine Bindung für den nächſten Landtag abgelehnt werde. Bei der Abſtimmung wurde der Antrag Kolb und Gen. mit elf gegen zwei Stimmen abgelehnt und ſodann mit Mehrheit die früher vorgeſchlagene Reſolution aufrecht erhalter, ſo datz beantragt wird: Reſolution. Das hohe Haus wolle die Erwartung ausſprechen, daß gelegentlich der auf dem nächſten Landtag vorzunehmenden Reviſion des Elementarunterrichtsgeſetzes die Einreihung der Volksſchullehrer in den Gehaltstarif unter Abteilung G2 erfolgt. Dem mündlichen Bericht iſt noch folgende Vergleichung des Mehraufwands hervorzuheben: Nach dem jetzigen Tarif(mit Zuwachs] beträgt der Mehr aufwand 758 400 M. Unter Zugrundelegung eines Tarifs von 1500—3000 M. Zulage 150.. und Zuwachs ergibt ſich ein Mehraufwand von 1 305 150., unter Zugrundelegung eines Tarifs 1700—3000 M. Zulage 175 M. und Zuwachs ein Zuwachs von 1 843 065 M. und unter Zugrundelegung eines Tarifs 2200 bis 3800 M. Zulagen 175 M. und 225 M. und Zuwachs(Antrag Kolb und Gen.) ein Zuwachs von 2 544 355 M. Alg. Ihrig[Dennnn Meine Fraktion iſt der Anſicht, daß die Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif ein Gebot der Gerechtigkeit iſt. Die Lehrer ſagen ſich mit Recht, daß ſie bei Aufbeſſerung der Beamten jedesmal nicht bedacht würden, ſondern daß ihrerſeits eine be⸗ ſondere Aktion einſetzen müßte. den Gehaltstarif würde es nicht möglich ſein, daß ſie übergangen werden. Früher hat man immer gegen die Einreihung das Argu⸗ ment geltend gemacht, daß die Volksſchule Gemeindeanſtalt ſei. Wir haben dieſes Argument, das jetzt mehr in den Hintergrund getreten iſt, nie gelten laſſen. Unſer Antrag bezieht ſich nicht auf Paragr. 39b El.⸗Unt.⸗Geſ., ſondern nur auf Paragr. 39a. Zur Aenderung des Paragr. 39b lag für uns kein Grund vor. Auch würde nach unſerem Antrag keine Herabſetzung der Gehälter der Hauptlehrerinnen eintreten. Den nationalliberalen Antrag ver⸗ ſtehe ich ſo, daß die Lehrer nicht in Ge2 feſtgehalten werden ſollen, ſondern daß damit die Anfangsſtellung im Gehaltstarif bezeichnet wird. Wenn wir auch auf dem Papier 2800 Mark Höchſtgehalt haben, ſo iſt dieſer doch noch von keinem Lehrer in Baden erreicht worden. 2600 M. ſei jetzt der tatſächliche Höchſtgehalt. Schlechte Dienſtwohnungen kommen häufiger vor als gute. Immerhin be⸗ deuten die Dienſtwohnungen für die Lehrer eine Annehmlichkeit. Wenn die Lehrer nicht ſo oft verſetzt würden, ſo liegte das mehr im Intereſſe der Schule und Gemeinden als im Intereſſe der Lehrer. Jedenfalls könnte die leichtere Verſetzlichkeit kein Grund für die Lehrer ſein, ſich ihrer Aufnahme in den Gehaltstarif zu widerſetzen. Man hat auch auf die Nebenverdienſte der Lehrer Bei Einreihung der Lehrer in hingewieſen; allein bei keiner anderen Beamtenkategorie iſt nach den Nebeneinkünften gefragt worden. Es ſind auch Bedenken gegen die Einreihung von F 3 geäyßert worden; allein dieſe ſind micht ausſchlaggebend. Was die ungsfrage anlangt, ſo ſollten der Mehraufwand aus allgemeinen Staatsmitteln aufgebracht werden. Gewundert hat mich die Stellung des Zentrums in dieſer Frage. Bisher hat das Zentrum die Einreihung in den Gehaltstarif verlangt; in den letzten Jahren iſt das Zentrum anderer Meinung geworden. Die Haltung der Regierung iſt hier doch um eine Nuance freundlicher als die des Zeutrums. Hier ſcheint der Abg. Zehnter Oberwaſſer bekommen zu haben. Die Großh. Regierung ſollte nicht engherzig allein auf den Geld⸗ beutel ſchauen; ſie ſollte nicht vergeſſen, wieviele Millionen ſie geſpart hat, als ſie die Einreihung der Lehrer in den Gehalts⸗ tarif nicht ſchon 1888 vornahm. Staatsminiſter Freiherr von Duſch: Ich habe ſchon früher erklärt und wiederhole dieſe Erklärung, daß die Großb. Regierung bereit und entſchloſſen iſt, dem nächſten Landtage wiederum eine Novelle zum Elementar⸗Unterrichtsgeſetz vorzulegen. Die Regierung wird vor allem darauf bedacht ſein, die Lehrer bezüglich der Zulagen und Zulagefriſten den Beamten gleichzuſtellen. Es ſoll dabei auch eine Erhöhung des Gehalts in Betracht gezogen werden. Eine beſtimmte Erklärung kann ich aber hiezu heute nicht abgeben. Es liegt heute kein Grund vor, noch mehr auf die Materie einzugehen, beſonders auf das, was der Abg. Ihrig hier vorgetragen hat. Ich will nur auf eines hinweiſen, daß gerade der Antrag Kolb und Gen., den auch der Abg. Ihrig mitunterzeichnet hat, nach Anſicht der Großh. Regie⸗ rung an einem Fehler krankt, daß er Städte und Gemeinden ein⸗ fach zuſammenwirft; damit hat er einen Grundſatz, der bisher immer feſtgehalten worden iſt, daß die Städte gewiſſermaßen autonom in dieſer Frage ſind, aufgegeben. Es ſoll ein allgemeines Schema aufgeſtellt werden, wonach die Lehrer in den Städten und Landgemeinden gleich behandelt werden ſollen. Richtig iſt, daß in anderen Staaten von den Gemeinden ſehr viel höhere Aufwendungen an die Lehrer gegeben werden als bei uns. Allein das iſt eine Spezialfrage, auf die wir heute nicht eingehen können. Ich wiederhole aber, daß die Vermengung der ſtädtiſchen und ländlichen Verhältniſſe der Hauptfehler des Antrages Kolb iſt, ebenſo daß die Anforderungen an den Staat ſo große ſind, daß die Finanzierung auf die größten Schwierigkeiten ſtoßen würde. Wenn der Regierung zum Vorwurf gemacht worden iſt, daß ſie auch den Zuwachs an Lehrern bei ihren Berechnungen inbetracht gezogen hat, ſo iſt das lediglich in der Abſicht geſchehen, um einen Ueberblick über die finanziellen Wirkungen der verſchiedenen An⸗ träge zu geben. Wenn darauf hingewieſen worden iſt, daß die Uebergangsbeſtimmungen bei ähnlichen Geſetzen in anderen Staaten viel beſſer geweſen ſind und daß in Baden noch kein Lehrer in den Bezug des Höchſtgehalts gelangt iſt, ſo muß ich darauf hinweiſen, daß bisher der Höchſtgehalt eben nur 2000 M. betragen hat. Infolge der Uebergangsbeſtimmungen haben die Lehrer bis zu 450 Mark Zulagen erhalten. Alſo ſo ſchlecht ſind die Uebergangsbeſtimmungen auf keinem Fall. Ich möchte auch darauf hinweiſen, daß die Nebenverdienſte der Lehrer nicht mit den Nebenverdienſten der anderen Beamten verglichen werden können. Die weſentlichſten Nebenverdienſte der Lehrer hängen eben mit ihrem Berufe eng zuſammen; es beſteht keine andere Kategorie von Beamten, wo derartige Nebenverdienſte mit dem Hauptberufe verbunden ſind. Man wird auch die Nebenverdienſte der Lehrer in Zukunft nicht ausſchalten können. Der Abg. Ihrig hat ſchließlich eine Perſpektive eröffnet, die auch für die den Lehrern günſtig Geſinnten nicht unbedenklich ſein kann. Der Abg. Ihrig hat heute ſogar die Einreihung der Lehrer in den Gehalts⸗ tarif bis nach F 1 gefordert. Da kommt man wirklich zu Un⸗ möglichkeiten. Es ſollte die Tendenz des Hauſes ſein, im nächſten Landtage aufgrund des gegebenen Verhältniſſes und des Erreich⸗ baren für die Beſſerung der Verhältniſſe der Lehrer das Mög⸗ lichſte zu tun. Wenn der Abg. Ihrig ſagt, daß die Gemeinden ganz von den Beiträgen zur Schule verſchont bleiben ſollten, ſo will ich darauf nicht mehr eingehen. Ich habe den Standpunkt der Regierung hierzu öfters gekennzeichnet. Eine wirklich wirk⸗ ſame Beſſerſtellung der Lehrer wird aber nur möglich ſein, wenn die Gemeinden mitwirken; der Staat kann die Koſten nicht allein tragen. Auch die Erhöhung der Staatsſteuer iſt für die Steuer⸗ zahler äußerſt empfindlich. Die Verſtaatlichung der Volksſchule würde allein 10—12 Millionen Mark betragen. Da befällt ſelbſt einen Staatsminiſter, der an manches gewöhnt iſt, ein Grauen, wenn er bedenkt, wie er 10—12 Mill. Mark durch Steuererhöhung aufbringen ſoll. Abg. Dr. Zehnter(Ztr.): Es iſt richtig, daß ich nie ein ſonderlicher Freund der Ein⸗ veihung der Lehrer in den Gehaltstarif war. Ich habe aber 1906 dafür geſtimmt, weil es die Lehrer wollten, und weil ich glaubte, daß dadurch wieder Ruhe in die Lehrerſchaft einziehen würde. Immerhin habe ich auch heute noch außerordentliche Bedenken dagegen. Würden wir die Hauptlehrer als etatsmäßige Beamten im Sinne des Beamtengeſetzes behandeln, ſo müßten wir die Unterlehrer auch als nichtetatmäßige Beamten behandeln. Die heutigen Benefizien müßten ſchwinden. Die Stellung meiner Fraktion in dieſer Frage hat ſich nicht geändert. Wir be⸗ trachten es als eine Konſequenz der beamtenſchaftlichen Vorlagen, die Zulagen und Zulagefriſten für die Lehrer in Einklang zu bringen mit denen der Beamten. Wir lehnen es aber ab, uns feſtzulegen inbezug auf Gehaltsminima öder Gehaltsmaxima der Lehrer. Wir werden die Frage prüfen, warten aber die Vor⸗ ſchläge der Regierung zunächſt ab. Wir weredn deshalbgegen den Kommiſſionsantrag ſtimmen. Abg. Dr. Binz(natl.): Unſere Lehrer müßten manche Nachteile mit in Kauf nehiſten, wemm die Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif erfoßgen würde. Allein die Vorteile der Einreihung überwiegen in jedem Betracht die Nachteile. Dabei haben wir nicht allein materfolle Vorteile im Auge; wir habem die Meinung, daß die Eimreihung der Volksſchullehrer in den Gehaltstarif unſerer Volksſchule und damit auch unſerem Volke zugute kommt. Am kvelcher Stelle die Lehrer in den Gehaltstarif einzureihen ſein werden, haben wir wiederholt musgeſprochen. Als letztmals dieſe Frage eingehend erörtert wurde, beſtand im Grunde Einmütigkeit darüber, daß die Einreihung der Lehrer im den Gehaltstarif nach G 2 erfolgen ſollte. Wir haklen hieran feſt, wir erklären aber die Frage für eine offene, ob Richt im Hinblick auf die Geſtaltung der Beamtengeſetze eine Einreihung mach F etwa vertreten werden könnte. Nach dieſer Richtung binden wir uns micht; wir halten aber daran feſt, daß die Einreihung min⸗ deſtens in G 2 erfolgt. Die Heranziehung der Gemeinden zu den Mehrausgaben ſollte, wenn irgendmöglich, vernrieden werden. Es iſt ſchon auf früheren Landtagen ausgeſprochen worden, daß die Ge⸗ meinden jetzt ſchon auf dem fraglichen Gebiet in einer Weiſe belaſtet werden, daß eine Weiterbelaſtung nicht verantwortet werden könnte. Ich glaube nicht, daß ſich unüberwindliche Schwierigkeiten der Uebernahme des Mehraufwands auf den Staat entgegenſtellen wür⸗ dem. An dem hiſtoriſchen Verhältnis zwiſchen Volksſchurlehrer, Staat und Gemeinde ſoll etwas Weſentliches aber nicht geändert werden. Es iſt vom Abg. Ihrig abfällig geſprochen worden über eine Stelle des Kommiſſionsberichts, wo dem Lehrern gew vorgerechnet werde, welche Nebeneinnahemn ſie noch b glaube aber, daß ſich hier der Abg. Ihrig in Linem Ir Darin muß ich ihm freilich beiſtimmen, daß es ung einem Lehrer vorzurechnen, was er aus einer freiwi menen Mehrarbeit an Nebeneinnahmen bezieht. Die Mehrarbeit berdient eben auch eine Mehrentlohnung; und da geht es nicht an, ſie in Betracht zu ziehen, wenn es gilt, die Entlohnung der Haupt⸗ arbeit zu beurteilen. Wir haben auf dieſem und dem letzten Lazid⸗ tag alles geban, um unſeren Wünſchen Geltung zu berſchaffenn. Ohne die Regierung iſt das freilich nicht möglich. Ich habe Gber das Vertrauen zur Regierung, daß ſie ihre Bedenken gegen die Einreihung doch noch überwinden wird. Der Herr Staatsminiſter hat ſich ſchon ſo große Verdienſte um die Volksſchullehrer erworben, er hat bewieſen, daß er ein warmes Herz für umſere Volksſchitle und für unſer Schulweſen beſitzt, und daraus ſchöpfe ſch die Hoff⸗ nung, daß der Herr Staatsminiſter noch ein Entgegenkommen in dieſer Frage finden wird. Ich glaube nicht, daß irgendwelches ſtaatliches Intereſſe unter einem ſolchen Entgegenkommen notleiden würde; im Gegenteil würde unſere Volksſchulgeſetzgebung einen Abſchluß finden, der unſerem Lande zum Segen gereichen würde, Abg. Pfeiffle(Soz.): laſſen, zu beurteilen, ob ihnen aus der Einreihung im den tärif Nachteile erwachſen. Die Berechmumgen der Regier! ch zich wie der Abg. Ihrig angweifeln. Wenn ſiie ͤ i it mur bewieſen, daß die Lehrer bis ir ſchlecht geſtellt waren. Wir ſtehen punmkt, daß die Lehrer auch nach E rden ſollben. Auch ſollte der Mehraufwand keinesfalls moch 155 die Gemeinden abgewälzt werden. Dieſe ſtehen nachgerade auf der Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit. Man will aber gerade dadurcg die Gemeindeverwaltungen gegen die Lehrer ſcharf machen. Die Lehrer ſind mit der Behandlung der Frage in dieſem Hauſe ſehr unzufrieden. Wri ſollten uns einen zufriedenen Lehrerſtand ſchaffen. Abg. Gierich(konſ.) 5 5 erklärt namens ſeiner Fraktion, für die Reſolution der Kommiſſihn zu ſtimmen. 5 Abg. Frühauf(frſ.): Es kann an der eimen Million nicht gelegen ſein, daß die Regſe⸗ rung die Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif ablehnt. Die übrigen Einwände aber ſind nicht ſo ſchlimm, als daß man darüher nicht zu einer Verſtändigung kommen könnte. Kein Steuergahſer würde es der Regierung zum Vorwurf machen, daß die Schullaſten vom Gemeindeumlagengettel auf den Staatsſteuerzettel über⸗ ſchrieben werden. In einer gemügenden Beſſerſtellung der Lehrer erblicke ich auch die beſte Garantie dafür, daß an unſerem Simul⸗ tanſchulweſen nicht gerüttelt wird. Die Zentrumspartei wechſelt ihre Stellung von Landtag zu Landtag; deswegen wundert mich auch ihre diesmalige Stellungnahme nicht. Als das Zentrum ge⸗ ſehen hat, daß die Lehrerſchaft nicht auf ihve Sänge hereinfüllt, Hert ſich dieſe Partei zurückhaltender gezeigt. Wir brauchen uns erluich darüber den Kopf nicht zu zerbrechen, ob etwa die Lehver Nachtélle aus der von ihnen einmütig geforderten Einreihung in den Ge⸗ haltstarif haben. Unſer badiſches Voltsſchulweſen ſteht leider ͥͥ ³¹. ·üA ð „Aber Mutterchen..“ „Du kennſt Frau Deubenreiter doch aber eigentlich auch viel zu wenig, um in dem Punkte ein richtiges Urteil zu haben,“ ſagte jetzt Dina, und ſah ihren Mann frei ins Geſicht. Herbert ſchwieg betreten und blickte vor ſich auf den Weg. dina nahm das für eine Zurechtweiſung und verteidigte ſich: 4 finde, es hätte ſich geſchickt, daß ſie ſich mir vorſtellte, umſomehr, als ſie doch wohl durch Dich wußte, daß ich ihren Ab⸗ ſichten durchaus ſympathiſch gegenüber ſtand.“ „Das hätte ſich zweifellos von ſelbſt gemacht, aber es traf ſich doch leider ſo unglücklich, daß ſie das eine Mal, das Du in dieſer Zeit draußen warſt, gerade abweſend wax.“ „Ste hätte mich in meinem Hauſe aufſuchen müſſen— ich hätte ihr doch viel nützen können.“ „Das wirſt Du hoffentlich auch tun, denn— daß ſie nicht kam, war nur Scheu; ſie fürchtete wohl, aufdringlich zu erſchei⸗ nen. Wenn Du einmal mit ihr geſprochen haben wirſt, wirſt Du einſehen, daß dieſe Frau ein abweiſendes Urteil nichk verdient.“ „Ich werde mich jedenfalls nicht um ſie bemühen— es ge⸗ fällt mir auch nicht, daß ſie die Verwaltung übernommen hat. Das iſt doch nichts für eine junge, ſehr hübſche Frau— dazu ſind doch handfeſte Männer zu haben, denke ich.“ (Fortſetzung folgt.] Nachruf für Profeſſor Joſef Maria Olbrich, Darmſtadt, deboren am 12. Dezember 1867 in Troppau, geſtorben am 8. Aug. 1908 in Düſſeldorf. 5 Es gibt Lehrer und es gibt Meiſter der Kunſt. Der uner⸗ bittliche Tod macht keinen Unterſchied zwiſchen ihnen, mit rauher Hand nimmt er ſie beide von uns hinweg, und wir, wir ſtehen trauernd an der Bahre. Dem Lehrer danken wir unſer Wiſſen, danken wir die Führung die er uns gab, danken wir den reichen Schatz ſeiner und unſerer Erfahrung. Der Lehver lebt in uns fort. * Der Meiſter aber lebt in ſeiner Schöpfung, die nicht durch Worte, ſondern durch ſich ſelbſt zu uns ſpricht, die ſich auch nicht jedem offenbart, die nur für den zu hohem Genuſſe geſchaffen iſt, der die Weiſen des Meiſters mit Liebe in ſich aufnimmt. Nicht gall⸗ zuhäufig ſind beide Fähigkeiten in einer Perſönlichkeit vereinigt. In Profeſſor Joſef Maria Olbrich, Architekt zu Darm⸗ ſtadt, betrauern wir einen Meiſter ſeiner Kunſt. Denn nur ganz wenigen war es vergönnt, zu ſeinen Füßen zu ſitzen, um von ſeiner liebenswürdigen Art des Schaffens zu lernen, nur wenige Menſchen konnten ſich rühmen, mit ihm und neben ihm zu ar⸗ beiten. Er war ſich ſelbſt der unermüdlichſte Arbeiter. Wet aber einmal, wie meine Wenigkeit, dieſes ſeltene Glück gehabt hat, dem werden dieſe Tage unvergeßlich in ſeinem Leben bleiben, weil ſie von ſo außerordentlich ſtarkem Eindruck auf das Denben waren, von ſo gewaltigem Einfluß auf das ganze künftige Wirken, wie nie zuvor und hernach. Wer längere Zeit in ſeinem Atelier angeſtellt war, hatte große Mühe, ſich wieder neuen Einflüſſen zugänglich zu machen. Und manche ſeiner Schüler ſind ſklaviſche Nachahmer des Meiſters geworden, ohne nach ihrem Scheiden ſeine reiche Erfindungsgabe mit ins Leben zu nehmen, ohne ſeine leichten Formen, ſeine Gedanken vernünftig weiterzubilden. Da⸗ mals nun, im Jahre 1901, war meine jugendliche Empfänglich⸗ beit zur Begeiſterung entflammt, war die Verleugnung jeder Tradition dem jungen Stürmer nach der ſtilloſen ſchrecklichen Zeit doppelt ſympathiſch, damals war es aber Wagnis, ſeiner Be⸗ geiſterung beredten Ausdruck zu geben. Heute jedoch, gerade bei der diesjährigen Ausſtellung in Darmſtadt hatte es ſich gezeigt, daß die Bedeutung Olbrichs für die Allgemeinheit weit größer war, als er ſelbſt vielleicht damals ahnen konnte. Heute jubeln ihm, wenn auch widerſtrebend, auch die Alten zu, denn ſie mußten, ob ſie wollten oder nicht, das von ihm Geſchaffene und Geſehene in ſich aufnehmen und verarbeiten, und das iſt die wahre Be⸗ deutung eines echten Meiſters, unſeres Meiſters Olbrich, der ohne Wort, nur durch die Tat wirkte. arbeitet hatte, wahrlich es mußte ein Vertrauen des Als im Jahre 1901„das Dokument deutſcher Kunſt⸗ in Darmſtadt eröfnet wurde, wo er allein ſo viel Bauten errichte und ſo viele Räume ausgeſtattet hatte, als alle übrigen Künſtler zuſammen, als er allen Teilen des Wohnens durch ſeine Taten eine künſtleriſche Kultur predigte, als er bis zum trockenen Ka⸗ talog herab, den er durch ſchöne Worte angenehmer und bedeu⸗ tungsvoller geſtalten wollte, auch auf fedes kleinſte Bedürfnis des Lebens ſein künſtleriſches Schaffen ausdehnte, da mußte er manchen Anſturm ſich gefallen laſſen, viel Widerwärtigkeiten ar⸗ fahren, ſelbſt mancher ſeiner Nächſten zog ſich langſam von Ibm zurück. Den Meiſter hat die Einſamkeit nicht beirrt, die ihn damals umgab, nicht in flammenden Proteſten gegen die Ver⸗ dächtigungen, die ihm damals vorgeworfen wurden, Einſpficch erhoben, ſtill und ruhig, ſeines künſtleriſchen Wertes voll bewüßt, ging er ſeinen Pfad voran, nur geſtützt durch das Vertrauen ſeines Fürſten des Großherzogs von Heſſen. Und wahrlich, es mußte ein Vertrauen ſein. Denn Profeſſor Olbrich, der vor⸗ her außer dem Sezeſſionsgebäude in Wien iem Jahre 190 nichts geſchaffen hatte, als daß ihm der Ruf voran⸗ ging, ein küchtiger Schüler des alten Wiener Akademielehrers Karl v. Haſenauer geweſen zu ſein, als daß er biele Reiſen gemacht habe, als die Tatſache, daß er unter dem großen bekannten Wiener Architektein Profeſſor Otto Wagner an der dortigen Stadtbahn ge⸗ ürſten dazu gehören, den jungen Künſtler gegen all dieſe Angriffe zu halten, zu halten bis in die letzten Tage, als den letzten der ſieben Künſt⸗ ler, die ſeinerzeit im Jahre 1900 vom Großherzog zur Gründung der Künſtlerkolonie berufen wurden. In ſeinem Wiener Se⸗ zeſſionsgebäude aber hatte Olbrich gleich zum erſten Malesſo überraſchend und ſo überwältigend a ze künſtleriſche Leben gewirkt, daß wir heute als ſelbſtverſte ch hinnehmeh, was damals ſeine erſte große Tat war: Das Verſchelzen von Inhalt und Raum bei den heiligſten Gebäu⸗ gan 4. Seit General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Maunheim, 11. Auguße, Deutſchland zu unterſt. Und ein badiſcher Volksſchullehrer har auf einer Lehrertagung unwiderſprochen die Behauptung ausſprechen können, daß die badiſche Volksſchule direkt neben der mecklenburgi⸗ ſchen ſteht. Wir fordern die Einreihung der Lehrer nicht mit Rück⸗ ſicht auf die Lehrer, ſondern wir fordern ſie mit Rückſicht auf die Qualität der Volksſchule; es iſt das alſo eine Kulturfrage aller⸗ erſten Ranges. Staatsminiſter Frhr. von Duſch: Ich verzichte auf eine ſachliche Erwiderung auf die Ausfüh⸗ rungen des Abg. Frühauf. Ich möchte nur gegen eine Bemerkung mich wenden. Ich habe am Ende einer Rede vom 28. Juni geſagt, „Undank iſt der Welt Lohn“. Obwohl ich in der nächſten Sitzung die Aeußerung interpretiert habe, hat der Abg. Frühauf heute wieder verſucht, die Aeußerung ſo auszulegen, als ob ich der ganzen Lehrer⸗ ſchaft den Vorwurf der Undankbarkeit hätte machen wollen. Ich wiederhole nochmals, daß mir ferngelegen hat, einen ſolchen allge⸗ meinen Vorwurf zu machen. Um den Fraktionen Gelegenheit zu geben, das Deckungsgeſetz nochmals zu beraten, wird hier die Sitzung abgebrochen. Schluß der Sitzung 7 Uhr nachmittags.— Nächſte Sitzung: Dienstag, 11. Auguſt, vormittags 11 Uhr. Das Werk des Grafen Zeppelin. Heiteres von der Zeppelin'ſchen Dauerfahrt. Der„Pfälzer Zig.“ wird geſchrieben: Zur Zeit, als Zeppelins Luftſchiff unſer Gelände durchfuhr, war eine Frau von Leimers⸗ heim mit ihren Kindern beim Weizenſchneiden auf dem Felde. Plötz⸗ lich fiel der Ueberreſteines Schweinerippchens neben einem der Kleinen nieder. Voll Staunen lief es zur Mutter mit der Frage:„Mutter, eſſen die Engel im Himmel ach Schweine⸗ rwpche? Ewe is das Knöchelche do vom Himmel runnergfalle.“ Die Frau, die im erſten Augenblick ganz ſtarr war vor Bewun⸗ derung, blickte, erfüllt von heiligem Schrecken, gegen Himmel und demerkte zu ihrem Erſtaunen in geringer Höhe ein Ungetüm, das im ſchnellſten Tempo die Luft durchſchnitt— es war Zeppelins Luftſchiff. Das Rätſel war gelöſt! 8*** oc. Hockenheim, 10. Aug. Für Zepfelin und die Brandbeſchädigten in Donaueſchingen wurden bei der hieſigen Volksbank 200 Mark gezeichnet. oe. Heidelberg, 10. Auguſt. Für die Zepp elin⸗ Spende ſind ſeitens der vereinigten Bürgervereine 2000 Mark zufammengebracht worden. 5 * Heidelberg, 10. Aug. Die Nationalſpende für Graf Zeppelin und die Sammlung für Donau⸗ eſchingen beſchäftigten eine am Samstag von Herrn Ober⸗ hürgermeiſter Dr. Wilckens in den Stadtratsſaal einberufene Verſammlung von Vertretern aller Stände. Der Herr Ober⸗ bürgermeiſter empfahl denErſchienenen diekonzentratjon der hier für beide Zwecke eingehenden Gelder in der Weiſe, daß die Ge⸗ ſamtergebniſſe als Gaben unſerer Stadt, alſo der Bürger der Stadt Heidelberg, anzuſehen ſeien. Sofort fand der Vorſchlag bei allen Erſchienenen Zuſtimmung und es konnte zur Beratung der Maßnahmen hinſichtlich der Sammlungen geſchritten werden, Das Ergebnis war, daß als Hauptſammelſtellen die Banken, die Preſſe und ferner die ſchon durch Plakate kenntlich gemachten Stellen anzuſehen ſein ſollen. Herr Kratzert teilte noch mit, daß von den„Vereinigten Bürgervereinen“ ſchon ca. 2000 Mark zuſammengebracht worden ſeien. Angeſichts der ſofort nach Be⸗ Herr Oberbürgermeiſter, ſei es der Stadt unmöglich, ſetzt die Sache allein in die Hand zu nehmen, man müſſe vielmehr der Sache ihren Lauf laſſen. Es hat, wie er trefflich ſich äußerte, angeſichts der großen Begeiſterung für die nationale Sache, wie wir ſie ſeit 1870 nicht mehr konſtatieren konnten, die bureau⸗ kratiſche Schablone verſagt. Es bleiben daher alle Sammlungen, auch die ca. 180 der Vereinigten Bürgervereine, beſtehen. Nach Schluß der Sammlungen wird das Bürgermeiſteramt die Ver⸗ einigung der Beträge vornehmen. Karlsruhe, 10. Aug. Auch der Verein der bad. Giſenbahnbeamten hat einen Aufruf zu einer Ehrengabe für den Grafen Zeppelin erlaſſen, in dem es u. a. heißt:„Wir badiſchen Eiſenbahner wollen in Erfüllung dieſer auch uns ob⸗ liegenden Ehrenſchuld nicht zurückſtehen. Wir erſuchen deshalb die verehrlichen Vereinsvorſtände, bei den Mitgliedern ſofort eine Geldſammlung zu veranſtalten und dieſelbe allfällig verſtärkt mit einem Betrage aus der Bezirkskaſſe, an uns einzuſenden. Wer ſchnell gibt, gibt dopeplt. Der Hauptvorſtand wird aus der BVereinskaſſe dortige Geenehmigung vorausſetzend, den Betrag von 50 Mark geben.“ eDarmſtadt, 10. Aug. Der Großherzog hat für die Zeppelinſpende von Bayreuth aus den Betrag von 1000 Mark gezeichnet. Den Betrag von M. 5000 wird nach einem An⸗ trag der Bürgermeiſterei und des Finanzausſchuſſes die Stadtver⸗ ordnetenberſammlung für Zeppelin bewilligen. Die Darmſtädter Spende dürfte jetzt die Höhe von über M. 30 000 erreicht haben.— Heute abend fand im ſtädt. Saalbau das don den beiden hieſigen Artillerie⸗Kapellen veranſtaltete Zeppelin⸗Konzert kanntwerden des Unglücks eingeſetzten Jammlung, ſo meinte der ſtalt, welches ſich eines guten Beſuches erfreute. Auch in der Landes⸗ ausſtellung findet am Freitag ein vom Ausſtollungsorcheſter ber⸗ anſtalteter Zeppelin⸗Abend ſtatt, bei welchem der bekannte Hofopernſänger Speemann mit telegraphiſch eingetroffener Er⸗ laubnis der Frau Coſima Wägner die Gralserzählung aus„Parſi⸗ val“, das Liebeslied und die Schmiedelieder ſingen wird. *** Die Hilfsaktion in Mannheim. Beim Verkehrsburean ſind, wie bereits mitgeteilt, bis heute M. 929 zur Nationalſpende für den Grafen Zeppelin gezeichnet worden. Die Namen der be⸗ treffenden Zeichner ſind: Kroenlein, Eugen M. 5, F. H. M. 5, Karl Gutroff M. 1, Georg Landſittel M. 10, J. R. M. 3, E. E. M. 5, L. W. M. 3, A. K. M. 1, Louis Göhring M. 10, H. Valen⸗ tin und Sohn M. 5, E. Z. M. 4, Dr. E. M. 5, Albert Fuhr, Uhrmacher M. 2, F. K. M. 2, L. M. 50, M. S. M. 3. Gertrud Singer M. 0,50, P. Singer M. 1, S. Roſen 0,50, Heinrich Fucke M. 10, Reviſionsſekretäre Friedling, Gehring, Klemann und Ruf M. 8, E. F. M. 5, R. F. M. 5, L. F. M. 3, Wilhelm L. M. 4, Eliſabeth L. M. 1, Alfred L. M. 1, Dr. Karl Magenau M. 5, R. M. M. 5, F. N. M. 1, Jakob Heuberger M. 10, deſſen Schiffer M. 13, H. St. M. 3, Wilhelm FJuchs M. 1, Direktion der Ingenieurſchule M. 50, Valentin Fagbüſch M. 5. Heinrich Irſchlinger, Direktor M. 20, Beamten der Reichsbank M. 47 E. Sch. M. 5, J. Q. M. 3. Frankl u. Kirchner M. 50, K. M. 30, Seb. Kugelmann M. 3, Heinrich Thomäe M. 5. R. K. M..50, Paul Eichners Nachfolger M. 50, Adolf Bauer M 5.(F. Schütz M. 25, Angeſtellte der Firmnz Karl Spacter G. m. b. H. M. 25, C. S. M. 20, Dr. Engelhard M. 10, Julins Brun M. 5, Herm. Haas M. 1, Agent J. Zilles M. 20, Chr. Beyer M. 5. Architekt Ehriſtian Leonhard M. 10, I: L. M. 5, ungenannt M. J, Carl Müller, Durlacher Hof M. 2, P. B. M. 10, Wilhelm Buſam M. 5, W. D. M. 10, Alex Brauer M. 5, H. M. M. 5, Auguſt Schmitt M. 3, Hofoptiker Anton Bergmann M. 5, Kugo Leis M. 10, P. B. M. 10, H. K. M. 2, F. Hauck M. 1, E. B. M. 10, Neumann Wwe. M. 3, Beamte der Firma Grün u. Bilfinger M. 83,50, Dr. Fentzling, Apotheker M. 30, F. K. M. 1, Perſonal der Firma Schwenzke M. 11, Hirſchland, M. u. Co. M. 10, P. Disdorn M. 5, Dr. E. Fiſcher M. 10, Karl Hellmann M. 10, Konrad Hellmann M. 10, Joſ. Leitz M. 1, A. Blün Mä 1, W. F. M. 10, Beamte der Mannheim⸗Bremer Petroleumgeſellſchaft M. 56, F. Kübler M. 3, J. St. M. 1, Dr. Dehoff M. 10, K. H. M. 3, von 2 Hamburger Mädels M. 1, N. N. M. 1, Adam Bernhard M. 5, Fritz Pleis M. 5, zuſammen M. 929. Das Kaiſerpanorama am Friedrichsring, welches nach unſerer Notiz ſeine Totaleinnahme aus dem Sonntags⸗ beſuch zu Gunſten der Nationalſpende für den Grafen Zeppelin ver⸗ wendet hat, lieferte nach Mitteilung des hieſigen Verke hees⸗ bureaus die anſehnliche Summe von M. 159.60 ab. Wie groß die Opferwilligkeit in unſerer Stadt iſt, zeigt die Mitteilung des Verkehrs⸗Burcaus, daß ein Quintaner aus einer Kaſperletheater⸗ Vorſtellung gleichfalls einen hübſchen Vetrag zur Ablieferung brachte. Möchten dieſe Beiſpiele weitere Nachahmung finden, nament⸗ lich auch im Hinblick auf das ungeheure Unglück in Donaueſchingen. Weitere Spenden. Die Badiſche Geſellſchaft für Zuckerfabrfi⸗ kation Waghäuſel hat für den„Grafen Zeppelin⸗Fond“ der Rheiniſchen Creditbank M. 1000 übermittelt. * Harlsruhe, 10. Aug. Die„Bad. Landesztg.“ er⸗ hälb folgende beachtenswerte Zuſchrift:„Nimmt nian irgend eine Tageszeitung zur Hand, ſo ſtößt man überall auf die An⸗ ſicht, an der geradezu äberwältigend unheimlichen Verbrei⸗ tung des Feuers in Donaueſchingen ſeien neben Waſſermangel die Schindeldächer ſchuld. Es wird doch Zeit, den letz⸗ teren Punkt einmal näher zu betrachten. Aus dem Umſtand, daß in einem ganz anderen Stadtteil kurz nach Ausbruch des Feuers 3 Häuſer mit Schindelbedachung in Flammen ſtanden, darf man nicht ſchließen, daß den Schindeln die Urſache allein und vorherrſchend zufällt. Tatſache iſt, daß in der ganzen Umgegend dieſer 3 Häuſer kein anderes in Brand geriet, daß ſogar andere in direkter Nähe befindliche Schindeldächer nicht in Brand kamen. Es iſt ferner Tatſache, daß mit dieſen 3 vom Brandherd abſeits liegenden Häuſern faſt gleichzeitig die maſſiv gebauten Häuſer in der Nähe des Rathauſes zu brennen anfingen, darunter z. B. das Amtsgefängnis und das Küfer⸗ ſche Haus in der Mühlenſtraße. Dieſe Häuſer, unter denen die erſten, die als maſſiv in Brand gerieten, waren vom iſo⸗ lierten zweiten Brandherd weit entfernt und vom urſprüng⸗ lichen erſt recht; denn hier betrug der Zwiſchenraum die ganze Häuſerreihe der Roſenſtraße, die erſt nachher zu brennen an⸗ fing, und außerdem einen Zwiſchenraum von ca. 100 Meter Gartengelände. Brandkataſtrophe in Donaueſchingen. Und trotzdem brannten dieſe maſſiven Häuſer früher als die zwiſchenliegenden. Die Haupturſache der raſchen Verbreitung muß alſo irgendwo anders geſucht werden und zwar iſt es der gleiche Wirbelwind, der dem Grafen Zeppelin zum Verhängnis wurde. Der Zeit nach fallen ja beide Ereigniſſe ziemlich zuſammen. Dieſer Wirbelwind hat einen Funkenkern mit ſich geführt und die Funken nicht auf die Dächer fallen laſſen, ſondern ſie von unten nach oben unter die Dächer geriſſen. Nur ſo kann man es ſich erklären daß neben jenen ſchindelgedeckten Häuſern gleichzeitig auch maſſive, vom erſten und zweiten Brandherd mindeſtens ebenſo weit entfernte Häuſer in Brand geraten konnten, und das waren gerade die in der Karlſtraße⸗Mühlenſtraße in der Nähe des Rathauſes. Dieſe brannten kaum 2 Stunde nach Aus⸗ bruch des Feuers überhaupt. Gegen die elementare Wirkung des Wirbelwindes war die beſte Waſſexleitung und die ſchönſte Dampfſpritze machtlos. Daß dann der übrige Teil infolge der Hitze allein Feuer fing, iſt leicht verſtändlich, aber für die er⸗ wähnten Tatſachen hat wohl niemand eine andere Erklärung als die angegebene. So viel zur Richtigſtellung der allgemein irre führenden Theorie vom Schindeldach. Von den einge⸗ äſcherten Häuſern waren die allermeiſten mit Ziegeln gedeckt Schindeldächer waren nur vereinzelt. Karlsruhe, 10. Aug. Großherzogin Luiſe hak für die Abgebrannten in Donaueſchingen außer einer größeren Sendung von Kleidern und Wäſche 1000 M. dem Frauenverein daſeloſt, 2000 M. dem Amtsvorſtand für die allgemeine Sammlung und 300 M. dem Roten Kreuz zugewieſen. oc. Donaueſchingen, 10. Aug. Graf Zeppelin hat als„Leidensgenoſſe“ den Brandbeſchädigten telegraphiſch ſeine Teilnahme ausgeſprochen und 1000 Mark überweiſen laſſen. oc. Donaueſchingen, 10. Aug. Heute Vormittag gegen %12 Uhr trafen der Großherzog und die Großher⸗ zogin hier ein, um die Brandſtätte zu beſichtigen. Am Bahnhof waren zur Begrüßung erſchienen der Fürſt von Füſtenberg, der Bürgermeiſter, der Amtsvorſtand. Die Herrſchaften begaben ſich ins Schloß und von da nach dem Bezirksamt, wo die Vorſtellung des Gemeinderats erfolgte. Hieran ſchloß ſich die Beſichtigung der Brandſtätte, worauf das Großherzogspaar nach der Stadt⸗ halle fuhr, wo die meiſten der durch das Brandunglück obdachlos Gewordenen Unterkunft gefunden haben. Die Abfahrt des Groß⸗ 5 und der Großherzogin nach Badenweiler erfolgte gegen 4 Ubhr. *Köln, 11. Aug. Die Frankfurter Rennſtallbeſitzer A. und C. vb. Weinberg ſpendeten für die durch den Brand von Donau⸗ eſchingen in Mitleidenſchaft gezogenen Bewohner 5000 M, nach⸗ dem bei dem geſtrigen Rennen um den Preis von Donaueſchingen der Weinbergſche Hengſt„Horizont“ Sieger geworden war. Nus Stadt und Land. Manunheim, 11. Auguſt 1908. “Maunheimer Frühjahrs⸗ und Herbſtmeſſe. Die Meßordnung für die Stadt Mannheim, wonach ſeither die Frühjahrs⸗ und Herbſt⸗ künftig nur noch 10 Tage währen ſoll. Die Frühfahrs⸗ meſſe wird am erſten Sonntag im Mai, die Spätjahrs⸗ meſſe am erſten Sonntag im Oktober beginnen. Durch dieſe Abänderung wurde ein paſſenderer Anſchluß der Mannheimer Meſſen an diejenigen anderer Städte, insbeſondere an das Cann⸗ ſtatter Volksfeft, bezweckt. Auch mit Rückſicht auf die Antpohner des Meßplatzes war es wünſchenswert, daß die ſeitherige Meßdauer gekürzt wurde, da wegen des mit der Meſſe verbundenen Laärm⸗ ſchon wiederholt Klage geführt wurde. * Zwangsverſteigerungen. Das Hausgrundſtück des Photo⸗ graphen Fritz Hartmann in Mannheim, Bellenſtraße 41, wurde der Brauereigeſellſchaft Eichbaum vormaks Hof⸗ mann in Mannheim um M. 37 010 zugeſchlagen. Geſamtkauf⸗ preis des Grundſtücks einſchließlich der nicht ausgebotenen Hypother des Erſtehers M. 48 000. Schätzungspreis des Grundftücks 42 000 Mark.— Das Hausgrundſtück der Bäcker Joſef Kratzmann Chefrau, Langſtraße 38, wurde der Ehefrau Joſef Kratzmann, Katharine geb. Kern, zugeſchlagen. Preis M. 25 000. Außerdem ſind Hypotheken in Höhe von M. 17 000 zu übernehmen. Geſamt⸗ kaufpreis des Grundſtücks einſchließlich der nicht ausgebotenen Hypothek des Erſtehers M. 42 000. Schätzungspreis des Grund⸗ ſtücks M. 40 000. * Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen unternahm am Sonntag von Graz aus einen Ausflug auf den Schockl und das Lurloch. Abends fand Kommers ſtatt. Geſtern erfolgte die Abfahrt teils nach dem Süden, teils nach Kärntem und Tirol. * Zweites Vokal⸗ und Inſtrumental⸗Konzert im Friedrichspark, Das Deutſche Männer⸗Doppelquartett, das am Sonntag Abend ſolch großen Beifall gefunden hat, wird, worauf wir nochmals hinweiſen, heute Dienstag in Gemeinſchaft mit unſern 11bern ein weiteres Konzert im Parke geben Aus den, die das moderne Leben kennt, bei den Kun ſtz ausſtellungsgebäuden. Den Zuſammenhang zwiſchen Kunſt und Leben, der bei den Alten ſich im Tempel kund gab, Profeſſor Olberich hatte ihn wieder gefunden und ihn unſerem Denken ſo einverleibt, daß wir uns heute von Räumen der Kunſt abwenden, wenn wir nicht von vornherein in dem Naume die Stimmung fühlen, die durch ſeinen hinzugefügten Inhalt bezweckt iſt. Die Raumkunſt unſerer vorjährigen Jubiläumsausſtellung, zu der auch Olbrich ein Kabinett entworfen hatte, wäre nicht möglich geweſen, ohne ſein Sezeſſionsgebäude in Wien, das mit der Ausſtellung des„Ver ſacrum“ eröffnet wurde. Es war ein heiliger Frühling. Freilich müſſen wir geſtehen, daß Profeſſor Olbrich nicht derjenige war, der die letzten Konſequenzen des damals geſchaffenen Prinzips verarbeitete, denn gerade auf unſerer Mannheimer Aus⸗ ſtellung haben wir Räume geſehen, die nur für ein einziges Bild geſchaffen ſchienen. Nicht daß er an ſeinem Anfang ſtehen blieb, er war aber zu vornehm in dem langſamen Reifen ſeiner Kunſt, um in Geſchmackloſigkeit zu verfallen. In dem langſamen Reifen ſeiner Kunſt, ja Profeſſor Olbrich ſtand noch nicht auf dem Zenith ſeines Schaffens, in dem jugend⸗ friſchen beſten Alter von 40 Jahren wurde er uns hinweggenom⸗ men. Großes hätten wir vielleicht noch von ihm erwarten dürfen, denn langſam aufwärts führt die Kurve ſeiner Schöpfungen, von denen keine gewaltig genug war, um ſich in ihnen auszuleben. Bielleicht hätte der Typus des Warenhauſes, das durch Meſſel in Berlin im Warenhaus Wertheim ſeine erſte prägnante moderne Charakteriſierung erfahren hatte, durch ihn eine unerwartete Be⸗ keicherung erhalten. Das Warenhaus Tietz in Düſſel⸗ Vollendung, es iſt möglich, vorgeſchritten ſind, daß wir an ihm erſt die Bedeutung Olbrichs erkennen können. — dorf, ein Bauwerk, das durch ſeine künſtleriſche Ausführung den den Bauherrn ebenſo ehren ſollte, wie den Architekten, harrt ſeiner wenn die Zeichnungen ſchon ſoweit Einſtweilen muß es uns genügen, ſeine Kraft, ſeine leichte, unübertrefliche Erfindungsgabe, ſeinen überaus gediegenen Ge⸗ ſchmack zu bewundern. Es gab für ihn kein Gebiet, in welchem er nicht ſein großes Können betätigte. Das Wohnhaus wurde durch ihn zu einer künſtleriſchen Heimſtätte, zum Ausdruck der Individualität des Beſitzers erhoben, ohne daß dabei die Kunſt des Architekten in den Hintergrund trat. Den Monumental⸗ bau füllte ſeine Kunſt mit einer Menge originellſter Formen, die, wenn auch manchmal anfechtbar, doch die Möglichkeit zu neuen; reiferen Gedanken boten. Wie oft teils bewußt, teils unbewußt wurden von Anhängern, Nachahmern und ſelbſt anfänglichen Fein⸗ den ſeine Ideen verwertet, Ideen, die ſo einfach und natürlich ſchienen, daß man grotesk ſie perſiflierte, die aber heute uns in Fleiſch und Blut übergegangen ſind. Der Innenraum er⸗ fuhr durch Olbrich ſeine beſtimmte Färbung, vielleicht ſogar all⸗ zubeſtimmt, ſodaß die Alltgslaune zu einſeitig durch ihn beein⸗ flußt werden könnte. Er war aber der Erſte, der das Prinzip der einheitlichen Farbengebung auch auf den Wohn⸗ raum bis in den letzten Winkel ausdehnte, der mit den ein⸗ fachſten Mitteln Farbenklänge ſchuf, die uns erhoben und erfreuten. Ex meiſterte die Fläche in genialer Weiſe durch Aufteilung der Wände in einfache geometriſche Motive und Her⸗ vorkehrung des echten Materials, ohne daß dabei die Konſtruktion vernachläſſigt wurde. Auch das Kunſtgewerbe, die Möbelarchi⸗ tektur durften ihn zu den fruchtbarſten, graziöſeſten Schöpfern zählen. Waren auch die erſten Verſuche ſeiner Kunſt noch nicht immer vollommen reif, originell blieben ſie immer und haben einen kräftigen Boden für unſere geſamte Kunſtbewegung vorbe⸗ reitet. Die Früchte ſeines Schaffen ſind heute in alle Ateliers gedrungen, die Kunſtgewerbe⸗Ausſtellung in Turin und die Welt⸗ ausſtellung in St. Louis brachten ihm ſichtbar Beweiſe ſeiner Erfolge, die Ausſtellung 1904 in Darmſtadt und 1906 in Köln gaben immer wieder Kunde von ſeinem unermüdlichen, reifen Können. 5 Man naunte Olbrich oftmals den Ariſtokraten der Bau⸗ künſtler, man glaubte, daß ſeine Kunſt nur den Reichſten zugäng⸗ lich ſei. Man hatte aber nur die Begriffe verwechſelt. Jedem ſind ſie zugänglich, der reich genug iſt, ſeine Kultur, ſeine allerdings überfeine Kultur zu begreifen und zu verſtehen. Alſo nicht der materielle Punkt war maßgebend für ſein Schaffen. Ich weiß vielwehr, daß Olbrich mit der gleichen größten Liebe auch an die kleinſten Aufgaben herangetreten iſt, daß er ſchon im Jahre 1901 Projekte für geſchmackvolle und zugleich billige Ar⸗ beiterhäuſer machte, zu einer Zeit, wo dieſe Bewegung noch in den allererſten Anfängen ſteckte. Für die Ausſtellung 1908 hat Olbrich an ſeinem Arbeiterhaus, das er dort ausſtellt, mit derſelben Liebe gearbeitet wie an ſeinem Warenhaus für Düſſeldarf, das zuletzt ſeine liebſte Schöpfung war. Ja, er ſagte mir noch vor kurzem, mit inniger Freude und echtem Künſtlerſtolz, daß er gerade an dieſem Häuschen jedes Detail ſelbſt gezeichnet habe. Wer ſo ſeine Kunſt in den Dienſt der Allgemeinheit ſtellt, iſt wahrlich ein Meiſter. Daß er das Mietshaus in ſeiner Art verbeſſern der Garten vom einfachſten Vorgarten bis zum reichſten Zier⸗ garten— das bewies die ſo anregungsreiche Darmſtädter Garten⸗ bauausſtellung 1905— fand ſeine Liebe genau ſo, wie der koſt⸗ barſte Schmuck, den er für die Ausſtellung in Köln 1906 ent⸗ worfen hatte, wo er die Tradition des alten Familienſtückes wieder neu aufleben laſſen wollte. Ueberall alſo ſehen wir Talen, die uns oftmals mehr ſagen als die Worte des Lehrers, der zeit⸗ lich zu ſeinen Hörern ſpricht. 8 So trauern wir nun an der Bahre des jungen, reifen Künſt. lers, aber auch eines liebenswürdigen charaktervollen Menſchen, der wohl rückſichtslos, aber feſten Fußes ſeinen ſchweren Weg ge⸗ gangen iſt. reichen, das er ſich geſteckt hatte, zu dem er ſich den Weg ganz allein anlegen mußte. Man wird in ihm ſpäter, denn ſein Name wird nicht vergehen in der modernen Kunſtbewegung, nicht zu den 8 meſſe je 14 Tage dauerte, wurde dahin abgeändert, daß dieſelbe wollte, bewies die Darmſtädter Ausſtellung im Jahre 1904. Selbſt Rückſichtslos mußte er ſein, wollte er ſein Ziel er⸗ XS Z: r R —* N fkrauern wir in ihm einen Mannheim, 11. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 5. Seite. a zum Vorkrage gelangenden Liedern erwähnen wir: Heimatwald 9on Kaſimir, Wiegenlied von Bungert, Stolzenfels am Rhein von Oecker, Theeröschen von Krahinsky, Elslein von Caub von Daeſcher elt.— Aus dem Programm der Genadierkapelle(Streichmuſik) ſei herborgehoben: Ouverture zur Oper Mignon, Pilgerchor und Lied an den Abendſtern aus Tannhäuſer, Fantaſie aus der Oper Robert der Teufel, Potpourri aus der Puppenfee uſw. * Auf der Eiſenbahnfahrt geſtorben. Die 76 Jaher alte Fran⸗ gisda Hinklein aus Neuſtadt a. d. H. wurde geſtern vormittag in einem Koupee des um 7394 Uhr in Ludwigshafen eintreffenden Perſonenzuges als Leiche aufgefunden. Ein Herzſchlag hatte ſhrem Leben ein Ende gemacht. Mutmaßliches Wetter am 12. und 13. Auguſt. Für Mitt⸗ woch und Donnerstag iſt zwar größtenteils trockenes und mäßig barnes aber zu vereinzelten Niederſchlägen geneigtes Wetter zu ertrarten. „— Von Tag zu Tag. — Erſchoſſen. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet: Im Walde bei Oipperten an der Saar erſchoß ein Förſter einen neunzehnjährigen Bilderer, der ihn mit dem Gewehr bedrohte. — Liebes dram a. Charlottenburg, 10. Auguſt. Der zwanzig⸗ ährige ruſſiſche Künſtmaler Otto Natke wurde mit der 14jährigen Frieda Marquardt im Zimmer erſchoſſen aufgefunden. — Ermordet. Der Berl. Lokalanz, meldet aus Coeln: Der een Eichhorn wurde auf der Fußtour von Coeln nach Düſſel⸗ dolf im Walde bei Eller mit durchſchoſſener Schläfe tot aufgefunden. 15 des Ermordeten wurde als mutmaßlicher Täter verhaftet. —Bergwerksunglück. Die Voſſ. Ztg. meldet aus Brüſſel: In der Kohlengrube in Chatelet ſind zwei Bergarbeiter, die enkgegen dem Verbote den Förderwagen benutzten, der faſt an der Decke des Grubenganges entlangſchleifte, im Wagen ſitzend geköpft worden. —.Verurteilte Spekulantin. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet aus Görlitz: Die Geſchäftsinhaberin und Lehrerin Eliſabeth Pfenniger in Sebnitz, Tochter des verſtorbenen Kommerzienrates Pfenniger in berinhut, wurde wegen Betruges von der Bautzener Strafkammer zudrei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte ver⸗ ſpekulierte 200000 Mark, die ſie, abgeſehen von einer Erbſchaft von 37000 Mk., von Bekannten erborgte. — Wolkenbruch. Budapeſt, 10. Auguſt. Einer Meldung aus Koposvar zuzolge richtete ein mit Wolkenbruch verbun⸗ dener Orkan im Komitat Samogy mehrfach ſchweren Schaden an. In Marczali ſind mehrere Häuſer eingeſtürzt. In Balaton ſchwemmte das Waſſer den Damm der Samogy⸗Szobber⸗Eiſenbahn in 15 Länge von einem halben Kilometer ſort. Der Verkehr iſt eingeſtellt. Letzte Hachrichten und Telegramme. Die Zeppelin⸗Spende. *Berlin, 10. Aug. Reichskanzler Fürſt von Bülom über⸗ nahm das Präſidium des Reichskomitees zur Auf⸗ bringung einer Ehrengabe für Zeppelin. In das Komitee traten Staatsſekretär von Bethmann⸗Hollweg und Kriegsminiſter von Einem ein. * Breslau, 10. Aug. Die Breslauer Sammlungen für die Zeppelinſpende ergaben bisher rund 90 000 Mark, darunter von Graf Tiele⸗Winkler 10 000 Mark, vom früheren Präſidenten des Reichstages Graf Balleſtrem tauſend Mark. Das große Grubenunglück. 2 Saarbrücken, 11. Aug. Nach anderweitiger Feſt⸗ ſtellung èereignete ſich des Dudweiler Grubenunglück auf der iſt noch nicht feſtgeſtellt. Man nimmt an, daß ſich ein Stein loslöſte, wodurch ein ſog. Bläſer frei wurde, der ſich an einer Grubenlampe entzündete. * Dudweiler, II. Aug. Das Unglück auf der Grube Dudweiler entſtand auf Tiefbauſohle 2 beim Schichtwechſel geſtern abend 11 Uhr. Nach Angabe des Grubenburcaus be⸗ 40 Meter zerſtört. Die Rettungsmannſchaften geſtern abend 11 Uhr bis heute früh 8 Uhr tätig. Zuſammenſtaß zwiſchen Italienern und Slovenen. Wien, 10. Aug. Die„Neue Fr. Preſſe“ meldet aus Trieſt: Bei einem von Slovenen veranſtalteten Umzuge kam es zu einem Zuſammenſtoß mit Italienern, die„Abzug!“ und„Pfui!“ riefen. Die Polizei nahm zwanzig Verhaftungen vor. Die Italiener hielten dann, indem ſie nationale Lieder ſagen und„Hoch das italieniſche Trieſt!“ riefen, einen Umzug durch die Stadt. Abends erneuerten ſich die Demonſtrationen, wobei die Italiener den Slovenen, welche die Aufforderung, die ſloveniſchen Abzeichen abzunehmen, unbeachtet ließen, dieſe herunterriſſen. Die Polizei zerſtreute die Menge, nachdem ſie abermals eiue Anzahl von Verhaftungen vorgenommen hatte. Unterbleiben des allgemeinen Gasarbeiterſtreiks. * Paris, 11. Dez. Das Ergebnis des Referendums bei den Pariſer Gasarbeitern iſt, daß der allgemeine Ausſtand abgelehnt wurde. Das Schickſal eines Ballons. Paris, 11. Aug. In der Nähe der Kraftſtation der klektriſchen Straßenbahn in Grenoble wurde geſtern durch einen Großen, Mächtigen der Baukunſt rechnen können und dürfen, die in wuchtiger monumentaler Sprache für die Zukunft predigen, ſein Feld war mit duftigen, farbigen Blumen bepflanzt, deren Glanz uns ſo lange leuchten wird, bis gewaltige neue Umwälzungen neue Zeiten heraufziehen laſſen. Und nicht zum wenigſten be⸗ achtunggebietenden Berufsgenoſſen, der ſtets es verſtanden hatte, die Bedeutung des Architekten als bollwertigen bildenden Künſtler zu fördern, der ſtets auch bei anderen für die Wertung dieſer Note eintrat. Wer ihn von dieſer Seite kennen lernte, wird ihm Dankbarkeit und Anerkennung weit über das Grab hinaus bewahren. Die Welt aber wird in ihm den graziöſeſen, vornehmen und pfadfindenden Künſtler verehren müſſen. A. Lehmann, Architekt, B. D. A. erlin, 11. Aug. Die Feier für Joſef lbrich fand heute vormittag 11 Uhr auf dem Darmſtädter Driedhof ſtatt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Seinen 80. Geburtstag feierte geſtern in Köhn der langjährige Präſtdent des Kölner Männergeſangvereins, Herr Louis von Othegraven. Aus dieſem Anlaſſe wurde ihm der Rote Adler⸗ urden 8. Klaſſe mit der Schleife verliehen. Außerordentlich zahl⸗ deiche Glücktwunſchtelegramme und Schreiben ſind dem Jubilar zu⸗ gegangen. Das Berliner Deutſche Theater eröffnete am Samstag ſeine geue Spielzeit mit einer Einſtudierung von Grillparzers Trauer⸗ biel Des Meeres und der Liebe Wellen“ Die Auf⸗ führung dieſer in neuerer Zeit oft überſchätzten, wehr ſhriſch⸗epiſchen als dramatiſchen Dichtung war nicht ſonderlich eindrucksvoll. Es beilte vor allem die richtige Darſtellerin der Hero. waren von * die Zahl der Leichtverletzten nur 4. Die Strecke iſt auf 1 Sohle des Weſtfeldes, 2. Grundſtrecke Fröz 15, 11, 10, wo die Leute auf dem Wege zur Ausfahrt waren. Die Urſache niedergehenden Ballon die Drähte zerriſſen, ſodaß der Straßen⸗ bahnverkehr eine mehrſtündige Unterbrechung erlitt. Mit den Infaſſen Herr Querven, Vizedirektor des metedrologiſchen In⸗ ſtituts in Zürich und deſſen Begleiter Herr Frey wurde ein Protokoll aufgenommen. Man ſtellte feſt, daß der Ballon in Zürich durch einen Windſtoß empor getrieben worden war und binnen weniger Stunden den Flug über die Alpen vollzogen hatte. Die beiden Herren entgingen nach allen überſtandenen Gefahren noch in letzter Stunde nur mit genauer Not dem Schickſal durch die Berührung der Starkſtromdrähte getötet zu werden. Schreckliches Verbrechen. * Paris, 11. Aug.(Privattelegr.) In Goneſſe bei Paris wurde ein Landſtreicher Lobertis verhaftet, welcher angab, einen Kameraden in einen Strohhaufen geworfen und verbrannt zu haben. Man hielk dieſe Erzählung für lügen⸗ haft, aber wenige Stunden ſpäter wurde in einem Graben der Feldarbeiter Jouret über und über mit Brandwunden bedeckt auf⸗ gefunden. Er beſtätigte, daß er mit Lobertis in Streit geraten und von dieſem tatſächlich in einen Strohhaufen geworfen worden war. Von furchtbaren Schmerzen gefoltert konnte er ſich aus den Flammen retten und ſich zu dem Graben ſchleppen. Neue Flugverſuche. * Le Mans, 10. Aug. Wilour Wright unternahm heute Abend drei Probeflüge, Der erſte mißglückte infolge falſcher Handhabung des Flugapparates. Bei dem zweiten Verſuche er⸗ hob ſich die Flugmaſchine etwa zehn Meter hoch und legte mehr als 200 Meter zurück; der Verſuch mußte wegen ſchlechten Motor⸗ antriebes unterbrochen werden. Das dritte Mal ſtieg Wright etwa 15 Meter auf und beſchrieb in der Luft zwei vollſtändige Achter. Dieſer letzte Probeflug dauerte eine halbe Stunde. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) [JBerlin, 11. Aug. Aus Stegen wird gemeldet: Die Nationalliberalen im Wahlkreis Siegen haben, da in der Krankheit Stöckers die Niederlegung ſeines Mandats zu erwarten ſei, den Berghauptmann a. D. Vogel⸗Orl als Reichstagskandidat aufgeſtellt. Berlin, 11. Aug. Ein keſonderes Berliner Zepp elin⸗ Kortitee wird ſich nicht bilden. In einer Verſammlung, welche geſtern abend nach dem Rathaus berufen worden war, wurde ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, von der Gründung einer neuen Verliner Sammielſtelle abzuſehen und vielmehr dahin zu wirken, daß die in Berlin für Zeppelin geſammelte Summe an das deutſche Reichs⸗ komitee abgeführt werden möchte. Halte Ihnen nach wie vor die Stange. Berkin, 11. Aug. Wie jetzt bekannt iſt, ſtammt das Wort„Halte Ihnen nach wie vor die Stange“, das angeblich der Kaiſer an den Grafen Zeppelin gerichtet haben ſoll, aus einem Tele⸗ gramm des Kronprinzen an den Grafen Zeppelin. Es wurde da⸗ mals nur nicht dementiert, weil der Kaiſer mit dem Inhalt der Depeſche einverſtanden war. Die Zuſammenkunft des deutſchen Kaiſers mit dem König von Englamd. JBerlin, 11. Aug. Die Initiative zu der Begegnung von Friedrichshofiſt, wie dem„Berl. Tagebl.“ gemeldet wird, von König Eduard aus ⸗ gegangen, der eine in ſehr freundlichen Worten gehaltene Aufforderung an Kaiſer Wilhelm richtete, mit ihm, wenn er auf der Fahrt nach Iſchl durch Deutſchland reiſe, zuſammen⸗ zutteffen. Der Kaiſer kam dem König dadurch entgegen, daß er ſeine Reiſedispoſitionen änderte, um die Zuſammenkunft zu ermöglichen. Im Laufe des heutigen Tages werden König Eduard und der Kaiſer eine Beſprechung unter vier Augen haben. Ebenſo wird eine Unterredung zwiſchen Herrn von Schön und dem engliſchen Unterſtaatsſekretär Hardinge ſtattfinden. Konflikt zwiſchen den badiſchen Genoſſen und dem deutſchen ſozialdemokratiſchen Parteivorſtand. J Berlin, 11, Aug. Der„Vorwärts“⸗Leitartikel lautet aufgeregt über die Auflehnung gegen die Disziplin. Der Parteivorſtand hätte vor einigen Tagen erfahren, daß die badiſche Landtagsfraktion für das geſamte Budget ſtimmen wolle. Darauf hätte der Parteivorſtand unter dem 4. Auguſt an den badiſchen Landesvorſtand die Bitte gerichtet, ihm Auskunft zu geben. Der badiſche Landesvorſtand telegraphierte zurück, daß vorläufig ein Schweigegebot erlaſſen worden ſei. Der Parteivorſtand tele⸗ graphierte darauf ſofort nach Mannheim zurück, daß es für ihn kein Schweigegebot gebe; er bitte, ſolche Kindereien gefälligſt zu unterlaſſen. Darauf iſt der Parteivorſtand wie der„Vorwärts“ grollend konſtatiert, bis Montag Abend ohne weitere Antwort ge⸗ blieben. Der„Vorwärts“ folgert daraus, daß in gewiſſen Kreiſen der ſüddeutſchen Genoſſen die Neigung vorhanden ſei, die Maſſe der Genoſſen nicht als Oberſte Inſtanz anzuerkennen. Wahrſcheinlich keine Maſſenausſperrungen der Metallarbeiter. Berlin, 11. Aug.(Privattelegramm unſeres Berliner Bureaus.) Die ſtreikenden Nieter des Stettiner Vulkans hielten geſtern eine Verſammlung ab, wobei ſich keine Drei⸗ viertel⸗Majorität zur Weiterführung des Streiks ergab. Stalutengemäß muß nun der Streik auf⸗ gehoben werden, wobei auch das Ende der Ausſperrungen in Sicht gekommen iſt. ———— ſehr Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. Engliſche Blätterſtimmen zur Monarchenbegegnung in Cronberg. 7 + London, 11. Aug. Der heutigen Zuſammenkunft von Eronberg wird von der engliſchen Preſſe diesmal eine ganz beſondere Bedeutung beigelegt im Gegenſatz zu ihrer Haltung bei den Beſuchen? die der König von England in früheren Jahren ſeinem kaiſerlichen Neſfen abſtattete. Es Iſt bemerkenswert, daß dieſes nicht nur vonſeiten der liberalen Organe geſchieht, welche immer das Beſtreben gezeigt haben, beſſere Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England her⸗ zuſtellen, ſondern auch von den konſervativen Blättern. Selbſt Zeitungen wie der„Standard“ und„Daily Expreß“ betonen heute, daß die Zuſammenkunft von Cronberg und dem für den Monat Januar geplanten offiziellen Beſuch des engliſchen Königspaares in Berlin kaum zu viel Bedeutung beigelegt werden könne. Beide Blätter legen aber ein beſonderes Ge⸗ wicht auf die Tatſache, daß es nicht der deutſche Kaiſer war ſondern der König von England, der dieſe Zuſammenkunft an⸗ geregt hat. Er habe eigenhändig einen ſehr freundlichen Brief an ſeinen kaiſerlichen Neffen geſchrieben. Dieſer richtete dann ſeine Reiſepläne ſo ein, daß ſich die Begegnung ermöglichen ließ. Auch der Berliner Korreſpondent der„Daily News“ meint, daß man bisher im Volke noch nicht die Bedeutung des heutigen Tages erkannt habe. Er werde wahrſcheinlich gut oder böſe ausfallen. Er ſezeinkritiſcher Tagerſter Ordnung, der vielleicht einen entſcheidenden Einfluß auf die künftigen deutſch⸗eng⸗ ſpondent iſt der Anſicht, daß die Flottenfrage bei der Cronberger Entrevue zwiſchen den beiden Monarchen zur Dis⸗ kuſſion gelange. erfordere, wenn man nicht auf der einen oder anderen Seite verletzen wolle. Die zukünftigen Beziehungen zwiſchen den beiden Nationen hängen nur allein von der Flottenfrage ab. Die„Daily Mail“ iſt dagegen anderer Anſicht. Sie findet wortlichen Miniſter in Händen. nicht die Rede ſein. ſtehen zu können, warum man in Deutſchland dem König zuſtande gebracht hat. Man ſcheine ganz vergeſſen zu haben, davon ſind, daß man die Streitpunkte vorher durch Verträge beſeitigte. Zwiſchen Großbritannien und Deutſchland iſt die ſtrittige Frage ſchon viel früher erledigt worden und zwar unter Lord Roſebery. ſpricht auch ſein Bedauern darüber aus, daß von einflußreicher gegeben wurde und nennt u. a. dienlich ſei. Sport. * Ueber den Proteſt gegen den Sieger in der Lanzpreis⸗ den Mitgliedern des Schiedsgerichtes durch den Vorſtand gleich⸗ zeitig zugingen, um den Proteſt gegen„Liſelotte Daim⸗ ler“ danach zu entſcheiden. die Konſtruktion für nicht zuläſſig bei der gewöhnlichen Vermeſſung. Dem Proteſt dürfte alſo Folge gegeben werden, und Der Lanzpreis iſt damit für„Liſelotte Daimler“ fraglich. Volkswirtſchaft. H. Schlinck u. Co., Mannheim. wirkung der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft Mannheim mit 2,5 Millionen Mark betragen, wovon der weitaus größte Teil in Händen der Vorbeſitzer bleibt, während ein kleiner Teil von der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft übernommen wird. nußſcheine abgefunden werden, welche unter gewiſſen krisdenſtellend ausfallen Die erſte Hoffnungen berechtigen, ausgereifte Dolden, die zu den beſten wurden ſchon hier und da geſehen. Fuſion im Bankgewerbe. In der bank in Bonn a. Rh. einen Verſchmelzungsvertrag Bankperein übergeht und dieſer dort eine Zweigniederlaſſung errichtet. In derſelben Aufſichtsratsſitzung gebniſſe des erſten Halbjahres 1908 vorgelegt. bei reichlichen Rückſtellungen und Abſchreibungen wieder eine Dividende von 7½ Prozent in Ausſicht zu nehmen. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Auguſt. ) Windſtill, Heiter, + 11e C. Waſſerwärme des Rheins am 11. Aug., morgens 7 Uhr, 20% C. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ u. Verantwortlich: Für Politik: J..: Ernſt Müller. für Volkswirtſchaft und den übrigen rexaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Oaas'ſchen Quchdruckerei, G. m. b..: Ernſt Müller. „Durch feines Aroma und hohe Würzekraft zeichnet ſich „Knorr⸗Sos“ aus, dabei iſt der Preis außerordentlich billig. Su haben bei: J. Scheufele, Mann⸗ heim, F 5, 15. 4527 Eduard ſo ſehr verargte, daß er eine Anzahl von Ententen daß die freundſchaftlichen Beziehungen zu England einerſeits und Frankreich und ſpäter Rußland andererſeits die Folge wurden die Er⸗ Sie geſtatten „3 liſchen Beziehungen ausüben werde. Dieſer Korre⸗ 85 Dieſes ſei die ſchwierigſte Frage, deren Beſprechung einen ganz außerordentlich feinen Takfñt es höchſt unwahrſcheinlich, daß eine ſolche Frage von den Monarchen bei ihrer Zuſammenkunft erörtert werden könne. Sie hätten ganz beſtimmt formulierte Verträge ihrer verant⸗ Aber davon könne jetzt gaer „Daily Chronicle“ erklärt, nicht ver⸗ Aber das Eintreten beſſerer Bezieh⸗ ungen ſei in dieſem Falle leider ausgeblieben. Dasſelbe Blatt engliſcher Seite gleichfalls mancherlei Anlaß zu Mißtrauen die Reden Lord Cromers. Schließlich wendet ſich die„Daily News gegen die Vorſchläge des Pariſer„Temps“, eine förmliche Allianz zwiſchen Groß⸗ britannien und Frankreich abzuſchließen. Man wolle in Eng⸗ land keine Allianz haben, die der Erhaltung des Friedens nicht Konkurrenz haben die Mitglieder der Techniſchen Kommiſſion des Motorjachtklubs jetzt einzeln ihre Gutachten abgegeben, die Die Gutachten halten überwiegend das Boot wird mit neuem Rennwert zur Berechnung gelangen. Wie wir vernehmen, ſind Vereinbarungen getroffen, wonach die Firma H. Schlinck, Palminfabrik, Mannheim unter Mit⸗ Wirkung vom 1. Januar nächſten Jahres in eine Aktien⸗Ge. ſellſchaft umgewandelt werden ſoll. Das Aktienkapital ſoll Für ihre Marke, ihre Patente etc. ſoll die Firma Schlinck durch Ge⸗ ˖ Modalitäten am Reingewinn teilnehſten und ämorkiſtert werden ſollen: 8* Die Hopfenernte in Hockenheim dürfte dieſes Jahr 955 5 N Sitzung des Aufſichtsrats des Barmer Bankvereins wurde der Beſchluß gefaßt, mit dev mit M. 1 Million Aktienkapital arbeitenden Bonner Privat⸗ einzugehen derart, daß die Bonner Privatbank an den Barmer Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 6. 2 3. 9. 10. 11. Bemerkungen Konſtan:(639 3,92 Waldshut. 2,88 2,88 Hüningen“)...,45.45 2,48.76.63 2,.54 Abds.« Uhr Kehll J2,87 27) 2,90 2,92 3,11 3,02] N. 6 Uhr Lauterburg. 44,23 427 Abds. 6 Uhr Marau 44.49 4,51 4,53 4,51 4,66 4,64 2 Uhr Germersheim(4,20 4,20.-P. 12 Uhr Manuheim 3,8] 3,80 8,84 3,90 3,88 4,01 Morg. 7 Uhr Maius iee ee ee 1,38 1,81.-P. 12 Uhr Bingen J,96 1,39 10 Uhr Kaub. J,22.25 2,34 2,32 2 28 2 Uhr Koblenz 2229 2,24 10 Uh. Köln 2,27 219 2,22 2,80 2/½32 2 Uhr Ruhrort 1,50 1,41 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 3,76 3,74 3,79 3,86 8,84 3,96] V. 7 Uhr Heilbronn 0,42 0,50 0,64 0,85 0,74 0,58 V. 7 Uhr Badeanſtalt von Leopold Sänger. für Kunſt, Jeuilleton und Vermiſchtes: J..- Rich. Schönfelder. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder Hen a. General⸗Anzeiger. (Wittagblatt.) Mannheim, 11. Auguſt. (Mehr als 30 Sorten.) N. 5 Dienstag, 11. Auguſt, abends 3 Uhr Vokal- u. Instrumental-Konzert ausgeführt von dem Deutschen Männer-Doppelquartett (8 Spernſänger, Soliſten erſter Bühnen) und der Kapelle des 30209 Il. had. Grenadier-HRgts. Kaiser Wilhelm l. Nr. l0 Eintrittspreis 50 Pfg. Kinder 20 Pfa. Abonnenten frei. * Die beiden letzten FVorstellungen unwiderruflich Mittwoch, den 12. August nachm. 4 Uhr u. abends 8 Uhr- ILRGUOUGS Sarrasani— Auf dem Messplatz— Tel. 6432 Dienstag, den 11. August 1908, abends 8 Uhr: Wohltätigkeitsvorstellung zu Gunsten der 80918 Biandgeschadigten in Donaueschingen. 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Die glückliche Raſſen⸗ miſchung der Amerikanerin und das Leben im Freien, das die anterikaniſche Jugend führt, darin ſieht Miß Beveridge die Ur⸗ ſachen dafür, daß die Töchter der Vereinigten Staaten an Schön⸗ heit alle anderen Raſſen übertreffen. Zwei furchtbare Gefahren fpeilich bedrohen die Frauen Amerikas. Die erſte liegt im einer übertriebenen Leidenſchaft für ſportliche Uebungen; eine allzu ſehr geſteigerte Entwicklung der Muskeln beraubt der Frau ihre Grazie und ihre Schönheit. Die Schultern werden breit und eckig, die Geſichtszüge verſchärfen ſich, ihr Gang wird ſchwer, kräftig und ungraziös und alle die zarten feinen anmutigen weiblichen Reize gehen ſchließlich verloren. Die zweite Gefahr aber, der insbe⸗ ſondere die wohlhabende amerikaniſche Frau ſich kurzſichtig aus⸗ ſetzt, liegt in einer mißverſtandenen Geſichtspflege; ſier vertrauen die Geſichtsmaſſage Modedoktoren an, die über die natürlichen ana⸗ tomiſchen Bedingungen des Kopfes und die Hygiene der Haut herzlich wenig gründliche Kenntnis beſitzen und ſo ungleich mehr Uebel an⸗ richtem als ſie nützen. Die Engländerin hat nach Anſicht der Bilhauerin eine Schönheit, die zu ſchätzen und zu verſtehen be⸗ keits einen hochentwickelten verfeinerten Geſchmack vorausſetzt. Was ihr an Form fehlt, erſetzt ſie durch die Schönheit des Geſichtes, durch das Haar und vor allem durch ihre prachtvolle weiche har⸗ moniſche Stimme. Die franzöſiſche Frau verdient alle Be⸗ wunderung, weil ſie„ſelbſt mit unbedeutendem phyſiſchen Material es erreicht, alle anderen— angezogenen Frauen zu übertreffen. Ihr Witz, ihre Lebhaftigkeit, ihre Konverſation ſind unübertroffen, uber ſie eignet ſich mehr zum Modell eines Schneiders als zu dem eines Bildhauers. Ueber die Deutſchen urteilt die Amerikanerin ziemlich ſummariſch.„Wenn die deutſche Raſſe von Kartoffeln und Bier ſich befreien würde, ſo könnten ihre Frauen ſich zu einem ſchönen Typus entwickeln“, urteilt die Bildhauerin mit temperiertem Wohlwollen. Die jungen Italiener innen und Spanierinnen ſind mehr maleriſch als von ſtatuarem In⸗ tereſſe, dafür beſitzen ſie einen Reiz, der der Amerikanerin fehlt: wenn ſie ruhen. In der Türkei, in Bulgarien und in Ru⸗ mänſen hat die träge, bewegungsloſe Lebensweiſe die einſt ſo ſchönen Frauen ihren Reiz verlieren laſſen. Die Ungarinnen ſind der am amerikaniſchen Künſtlerin für ihre Zwecke zu üppig, und bei den Skandinavierinnen findet ſie, daß vom Stand⸗ punkt des Bildhauers aus der männliche Typus ungleich ſchöner und höher entwickelt iſt, als der weibliche. In Rußland zer⸗ fallem die Frauen in zwei ſchaufgeſchiedene Gruppen, in vollkommen ſchöne und in ſehr häßliche; ein verbindendes Mittelglied zwiſchen beiden fehlt faſt ganz. Die Schönheit beſchränkt ſich faſt ausſchließ⸗ lich auf die höchſte Ariſtokratie, bei der eine modellſuchende Bild⸗ hauerin nicht die beſten Chancen hat. Die ſchönſte körperliche Voll⸗ kommenheit hat Miß Beveridge vor allem in Kalifornien ge⸗ funden und ſodann auch noch in den Südſtaaten der Union. — Aus Briefen über die erſten Ballonauffahrten. In der Biblio⸗ thecg Vittorio Emanuele im Rom, im„Fondo gesuitico“, befinden ſich einige intereſſante italieniſche Briefe, die aus der Zeit ſtammen, da vor munmehr 125 Jahren in Paris die erſten Luftballons auf⸗ ſtiegen, und die einen bezeichnenden Einblick geben in die Vor⸗ ſtellungen und die Erwartungen, die die damalige Laienwelt arit den neuen„Maſchinen“ verknüpfte. Die„Rebue hebdomadaire ber⸗ öffentlicht einen Paſſus aus einem dieſer Briefe, der unmittelbar nach dem erſten Verſuch in Paris, dem Aufſtieg des erſten Ballons auf dend Marsfelde, im Auguſt 1783, geſchrieben wurde.„Man hält,“ ſo heißt es in dem intereſſanten Schreiben,„dieſe Erfindung für ſehr bedeutend. Sie wird den Phyſikern zu zahlreichen Betrach⸗ tungen Anlaß geben. Man glaubt auch, daß dieſe Erfindung dagu dienen wird, Kuriere übers Meer zu ſenden und Nachrichten mit höchſter Geſchwindigkeit zu befördern. Der Erfinder glaubt, daß der Ballon mit einem Steuerruder verſehen werden kann, um die Luft zu durchſchneiden und ſo an den Ort zu gelangen, zu dem man ihn zu lenken wünſcht. So verknüpft ſich die Hoffnung auf die Lenk⸗ barleit bereits mit dem allererſten praktiſchen Verſuch mit einem Luftballon. Der Ballon, der ſpäter in der Luft zerplatzte, fiel etwa vier Meilen von Paris zur Erde nieder. Die erſchreckten Bauern hielten ihn für eim gräßliches Fabeltier und auch der Pfarrer, der die Ballonreſte prüfte, ſtimmte ihnen bei und erklärte, es handele ſich gewiß um die Haut eines giftigen Tieres. In Paris heftete ſich der Aberglaube an das Unerklärliche und allerlei wunderliche Ge⸗ danken tauchten auf, die das Geheimnis des aufgeblähten Ballon au löſen ſuchten.„Man glaubt,“ ſo ſchreibt der Italiener,„daß das Gas aus einem animaliſchen Stoffe gewonnen wird, wie aus den Eingeweiden von Ochſen, Hämmeln oder anderen verwandten Tie⸗ ren.“ Als dann Montgolfier in Verſailles in Gegenwart des Königs⸗ hofes ſeinen erſten großen Aufſtieg vollbringt, knüpft die Menge an das Geſchehnis die abenteuerlichſten Vorſtellungen.„Man glaubt, daß die Maſchine des Herrn Montgolfier in der Luft die Wolken vertreiben kanm, die den Hagel und den Regen bringen.“ Aber zu⸗ gleich tauchen auch ſchon Bedenken pokitiſcher Natur auf.„Man ſage, daß dieſe Maſchine von der Regierung verboten werdew könne, weil ſie zur Nachtzeit an den Grenzen des Staates dazu mißbraucht werden könnte, Waren ins Land zu ſchmuggeln.“. — Schwere Unwetter in Oeſterreich⸗ungarn. Wie aus In ns⸗ bruck gemeldet wird, haben ſtarke, anhaltende Regengüſſe im Zillerthal neuerlich große Verheerungen angerichtet. Die Betriebsleitung der Zillerthaler Bahn gibt bekannt, daß der Ziller aus ſeinen Ufern getreten iſt und die Strecke zwiſchen Schlit⸗ ters und Fügen überſchwemmt hat. Der Bahnbetrieb iſt durch Dammbruch geſtört. Der Perſonenverkehr wird vorläufig durch Umſteigen aufrecht erhalten. Der Frachtenverkehr iſt vollkommen ſiſticrt. Der Ziller fließt reißend über die Felder. Die Seitenbäche kwachſen immer mehr an. Es beſteht die Gefahr, daß der größte Teil der bisherigen Schutzbauten zerſtört wird.— Ein Wolkenbruch hat die Straße zwiſchen Grignano und Trieſt ſtellenweiſe ganz zer⸗ ſtört, ſi« iſt voſtändig unpaſſierbar, Miramar nur mit dem Schiff zu erreichen. Die Verwüſtung im Park ſpottet jeder Beſchreibung, der terraſſenförmige Aufbau iſt vernichtet, der ganze Park und Garten ſo vermurt, daß monatelange Arbeit erforderlich iſt, die alten ſchönen Anlagen wieder herzuſtellen. Oleander, Orangen, Zitronen und Lorbeer liegen zerſchlagen und entwurzelt unter den Steinen und angeſchwemmtem Schutt vergraben. Auch die Zypreſſen haben ſtark gelitten. Die Schloßterraſſen konnten an vielen Stellen dem Element nicht genug Widerſtand leiſten und es haben Mauer⸗ werk und Balluſtraden gelitten.— In den Mittagsſtunden ging am Samstag über die Stadt Szegedin ein ſchreckliches Gewitter hinweg. Ein ſtarker Sturm richtete in der Stadb großen Schaden an. Dachziegeln wurden losgeriſſen und Schornſteine ſtürzten ein. Der Sturm hat auch ein größeres Unglück hervorgeru⸗ fen. Er ſchleuderte, wie bereits mitgeteilt, einen großen Fabrik⸗ ſchlot der neuen Szegediner Falzmannſchen Hanfſpinnerei zu Boden, und zwar ſo unglücklich, daß die ganze Steinmaſſe auf das Heizhaus fiel und dasſelbe vollſtändig demolierte. Im Heizhauſe befanden ſich zur Zeit des Unglückes gerade viele Arbeiter, die infolge des Regens ihre Mahlzeit hier und nicht, wie gewöhmlich, unter freiem Himmeln einnahmen. Mehrere Arbeiter wurden unter den Trüm⸗ mern begraben. Zwei Perſonen wurden getötet, eine Witwe, die ihren Kindern gerade die Mahlzeit in die Fabrik bringen wollte, und ein Bauarbeiter, der im Heizhauſe verſchiedene Repara⸗ turen beſorgte. Außerdem wurden 17 Perſonen ſchwer und ſechs leicht verſbetz t. Der Sturm hat auch ſonſt in der Fabrik ſehr großen Schaden hervorgerufen, ſo daß der Betrieb für einige Zeit eingeſtellt werden muß Der Schadem beläuft ſich auf etwa 30 000 Kronen. Im Falle der Einſtellung des Betriebes werden 800 Ar⸗ beiter ohne Erwerb bleiben. Der eingeſtürzte Schornſtein wurde erſt vor kurzem errichtet, jedoch vom ſtädtiſchen Ingenieur beanſtandet und für gemeingefährlich erllärt. Während des Sturmes ſchlug der Blitz auch in den Schornſtein der Fodorſchen Dampfmühle ein, der gleichfalls eingeſtürzb iſt. Hier jedoch wurde niemand verletzt. — Wie man richtig und ſchön lacht. Aus London wird be⸗ richtet: Die Kunde, daß in Mailand eine Schule errichtet wird, in der u. a. auch die Kunſt eines muſtkaliſchen Lachens gelehrt werden ſoll, hat in England lebhafte Erörterungen hervorgerufen. Der Ge⸗ ſangstechniker Noel Fleming, der das Studium der Mechanik der Stimmbänder ſeit Jahren emſig betreibt, hab ſich über die Folgen des gewöhnlichen Lachens, des„Amateurlachen“, ſehr peſſimiſtiſch ausgeſprochen.„Das italieniſche Lachen iſt ſtets klangvoll, während man in Engband meiſt in der Kehle lacht und inffolge deſſen Diſ⸗ ſonanzen hervorbringt. Es iſt ein dringendes Bedürfnis, die Jugend von Anfang an richtig lachen zu lehren. Der Fall iſt garnicht ſelten, wo das Lachen direkt phyſiologiſchen Schaden anrichtet. Das Lachen ſoll auf demſelben Wege hervorgebracht werden, wie die menſchliche Stimme. Man iſt überraſcht, wie ſelten man ein natürliches ſchönes Lachen hört. Der populäre Ausdruck von dem„Sichtotlachen“ iſt bezeichnend. Man ſollte nie danach erſchöpft ſein. Ein richtiges Lachen iſt eine durchaus geſunde Musbelbewegung, die niemals er⸗ müden darf. Das fafſche Lachen dagegen iſt unmuſikaliſch und führt leicht zur Heiſerkeit durch die Ueberanſtrengung und Erregung der Stimmbänder. Der Ton des Lachens ſollte ſtets der natürlichen Stimmlage entſprechen. Aber dies findet man nur ſehr ſelten unid meiſt nur bei Leuten, deren Stimme ſyſtematiſch geſchult und ent⸗ wickelt iſt. Wie oft hört man es, daß Menſchen mit t Stimme in den hellſten Tönen lachen. Auf die Stimmbänder iſt dies von ver⸗ derblichem Einfluß. Es iſt merkwürdig, daß man gerade unter den Negern die größte Anzahl von Leuten fündet, die„richtig lachen wenngleich es bei ihnen micht ſchön und muſikaliſch Kingt.“ — Die Lederrobe. Aus Parxis wird berichtet: Der raſtlofe Erfindergeiſt der franzöſiſchen Modeſchöpfer beſchenkt die elegante Damenwelt um eine eigenartige Neuheit. Faſt ſcheimt es, als ob die Lederanzüge der Chauffeure die Anregung zu der neuen Mod e ge⸗ geben haben, denn die Modekünſtler ſchlagen ihren Klienten nichts anderes vor, als regelrechte Ledertoiletten. Freilich handelt es ſich dabei nicht um das grobe dauerhafte Leder der Automobiliſten⸗ joppen; ein kunſtvoll bearbeitetes, weiches, zartes, leichtes und ſchmiegſames Leder, zart wie Seidenſtoff, foll als Material zu koſt⸗ baren Toiletten verarbeitet werden und ſchöne Stickereien, vielleicht Perlenbeſatz und dergleichen Zierlichkeiten werden die erſte Ab⸗ neigung der Damenwelt gegen den originellen Gedanken raſch über⸗ winden. So wird es nicht mehr lange dauern, und auf den Boule⸗ vards und in den Theatern wird man zartgetönte⸗ Toiletten von weichem elaſtiſchem Leder bewundern können und für poctiſche Namen des proſaiſchen Materials wird die Phantaſie der Schneider ſorgen. — Der Proberiecher. Ein Beruf, zu dem weiter nichts gehört als eine gute Naſe, wird in England recht gut bezahlt. Alle größeren Parfümfabriken brauchen einen ſogenannten„Pro berie cher“, der über die Zuſammenſetzung des Parfüms zu entſcheiden hat. Ueber das Parfüm der Königin Alexamdra, das pro Flaſche 200 M. koſtet, müſſen fünf geübte Proberiecher ihr Urteil abgeben. Sie wer⸗ den gegen Erkältungen und den Verluſt ihres einträglie n Geruchs⸗ ſinnes verſichert. Auch um Gasröhren auf ihre Dichtegkeit zu unter⸗ ſuchen, werden ſolche geruchbegabte Leute ar eſtel; führ lede Be⸗ ſchädigung, die ſie zur Anzeige bringen, erhalten ſie einen Schilling. Amerika ei rort balumore direki oder Sssveston, *e ebda. 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Ratſchreiber Ritter. Von der Reise zurück. Mannheim(O 3, 16), 10. August 1908. 8bdes Dr. M. Friedmann, Nervenarzt. Wir ſuchen für unſer Comptoir per ſofort ein Lehrmädchen. Bewerberinnen wollen ſich gefl. vorſtellen in der Zeit von 11 bis 1 Uhr. 80925 S. Wronker& Cie. Jickere fſir lokalitäten ſehr geräumig — 75 bacepce Apnahme fur ele. 1 Die größte Fleiſchwarenfabrik Süddeutſchlands iſt geneigt, den Alleinvertrieb ihrer vorzüglichen Fabrifat un Platz Maunheim zu vergebeu. Geeigneie ganz der Neuzeit eniſpiechend eingelichtete Verkauf⸗ ſtegen bereiis zur Verfügung. Seriöſe Refleltanten mii eiwas Kantal wollen ſich unter F 1085 aun Haaſen⸗ ſtein K« Vogler.⸗G., Maunheim wenden. 450 Ageh dbefende e 5 anheim 8 — und in derkehrsreichner Lage! fabrik Suddeniſchle ſucht zu baldigem Ein⸗ tritt und für dauernde Beſchäftigung luchnge Maſcinenclaſce, weſche läugere Zeit auf Dampfniaſchinen u. 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