SD ErhGrrrrr ˙ſ tieb auf, Ein Volk, das in dieſelbe eingetreten iſt, zeigt uns, Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80 Die Reklame⸗Zeile Badi Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. jeſte Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) hrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 372. Mittwoch, 12. Auguſt 1908. Skandalöſe Zuſtände im ruſſiſchei Choleragebiet. Aus Petersburg ſchreibt man uns: Nun werden ſchon don der Regierung 350 Cholerafälle zugegeben. Tatſächlich ſind es aber ſchon weit über 500. Die Gefahr, die ich ſchon vor Wochen vorausgeſagt habe, iſt alſo tatſächlich eingetreten. Ein Wunder iſt es ja nicht zu nennen, wenn man bedenkt, in welch traurigem Zuſtand ſich nicht nur die kuſſiſchen Dörfer, ſondern auch die ruſſiſchen Städte befinden. Es war ganz klar, daß die Milliarden Bazillen, die in dem uralten Schmutz der Straßen verborgen waren, im Sommer wieder eine ungeheure Gefahr bilden würde. Die ruſſiſchen Städte und Dörfer ſind aber aus dieſem Grunde in jedem Jahr aufs neue eine Geißel für die Menſch⸗ heit, ein Herd für die ſchrecklichſte Seuche der Welt. Des⸗ infektionsmittel und Apparate gibt es entweder nicht, oder es ſind zu wenig da, oder ſie funktionieren nicht, oder ſie werden garnicht angewandt. Die Beamten ſind zu faul und das Volk geſtattet es nicht. Die ſanitären Vorſchriften der Regierung und die Inſtruktionen für die Aerzte ſind, ſo unglaublich es klingen mag, nach Verſicherungen der Aerzte hauptſächlich an den unhaltbaren Zuſtänden Schuld. Der Polizeiwillkür wird auch hier Tür und Tor geöffnet, und wenn man weiß, mit welcher Selbſtherrlichkeit die ruſſiſche Polizei arbeitet, ſo wird man ſich denken können, daß die Vorſchriften und Beſtim⸗ mungen der Aerzte nicht nur nicht ausgeführt werden, ſon⸗ dern daß ſie des öfteren von der Polizei in ihrer Tätigkeit hehindert werden, da ſich die Beamten ein Vergnügen daraus machen, dem Arzte ſtets zu zeigen, daß er hier garnichts zu ſagen habe. Und wenn der Arzt auf die Beſtimmungen der Regierung hinweiſt, wird ihm der Rat gegeben, ſich zu be⸗ ſchweren. Und alles bleibt beim alten. Zwar fliegen täglich telegraphiſche Beſtimmungen aus Petersburg nach den be⸗ drohten Gegenden, aber ſie werden nur zu den Akten gelegt, und haben weiter keinen praktiſchen Erfolg. Wenn ein choleraverdächtiger Fall gemeldet wird, ſo iſt die Langſam⸗ keit und Umſtändlichkeit der polizeilichen Maßnahmen be⸗ wunderungswürdig. Wo es ſich um Tod und Leben und um ungeheure Anſteckungs⸗ und Verbreitungsgefahren handelt, kennt der Tſchinownik nur das Protokoll. Die Akten und die Schreiberei ſind ihm die Hauptſache. Bevor aber alles dieſes erledigt iſt, iſt die Gefahr ſchon ums Dreifache ge⸗ wachſen. Die Zuſtände auf den Waſſerwegen ſpotten jeder Beſchreibung. Die ſtaatlichen Aerzte haben die Paſſagier⸗ dampfer auf der Wolga und Kama zu beſichtigen und über den Geſundheitszuſtand Fragebogen auszufüllen. Aber da ſie keine eigenen Sanitätsſchiffe haben, ſo müſſen ſie Schlepp⸗ dampfer benutzen, auf denen ſie höchſt ſelten mal ein Schiff erreichen, ſodaß dieſe Beſtimmung zwar zu recht beſteht, aber unausführbar iſt. Die Desinfizierung der Schiffe iſt natür⸗ lich dadurch völlig behindert. Da aber der Schmutz und die Enge beſonders der dritten und vierten Klaſſe ungeheuer iſt, ſo iſt die Anſteckungsgefahr hier beſonders groß. Darum wird auch das Wolgagebiet nicht zum erſten Mal von der Cholera heimgeſucht. Kommen dagegen die Aerzte mal auf ein Schiff und finden, daß eine Desinfizierung unabwendbar ſei, dann kommt es höchſtens zu einem ungeheuren Skandal des Arztes mit dem Kapitän, der ſich der Desinfizierung widerſetzt und dabei natürlich Oberhand behält. Klagen des Arztes ver⸗ laufen meiſt ergebnislos, ſodaß alſo von einer wirklichen Be⸗ kämpfung der Cholera gerade in den bedrohteſten Gebieten keine Rede ſein kann. Aehnliche ſanitäre Ungeheuerlichkeiten wie auf den Schiffen, finden ſich an den Landungsſtegen und in den Städten. Zwar verſucht jetzt das Verkehrsminiſterium mit größter Haſt und fieberhafter Eile Gegenmaßregeln zu treffen, aber ſie erſcheinen zur Erreichung eines ſchnellen und ſicheren Erfolges zu gering. Es ſind Beobachtungspunkte in Sſimbirsk, Sſamara, Sſyſran, Kamyſchin, Zarizyn, Chwalynsk und Wolsk eingerichtet worden; das ärztliche Perſonal wurde verſtärkt; die Aufſicht über Landungsſtege, Schiffe und Paſſa⸗ giere wurde verſchärft und Cholerabaracken zur Aufnahme und Iſolierung wurden eingerichtet. Aber mit welchem Er⸗ folg dieſe Inſtitutionen durch den Tſchinownik gehandhabt werden, haben wir ſchon oben geſehen. Darum ſind z. B. in Sſamara bis jetzt 192— gemeldete— Cholerafälle vor⸗ gekommen, von denen die Hälfte tödlich verliefen. Auch in allen anderen Städten wird ein Anwachſen der Seuche kap⸗ ſtattiert, und es iſt als ſicher vorauszuſagen, daß alles dies nur geringe Teile ſind, die ſich bei dieſen ſkandalöſen Zuſtänden mit der größten Ueppigkeit entfalten werden. Politische Aebersſcht. * Mannheim, 12. Auguſt 1908, Zur Zeppelinſpende. In zutreffenden Worten wendet ſich der„Hannoverſche Kurier“ gegen einen vom Geheimrat Rathenau dem Kaiſer unterbreiteten Vorſchlag, für die Zeppelin⸗Spende ein beſon⸗ deres Kuratorium zur Sicherungihres Zweckes zu beſtellen, indem er ſchreibt: „Man kann gegenüber dieſer Aeußerung nur ſeine Verwunde⸗ rung ausſprechen und dripgend davor warnen, daß hier ein Kura⸗ torium von vielen Köchen gebildet wird, die ſicherlich, wie in allen anderen Fällen, ſo beſonders in dieſem, den Brei gründlich berderben würden. Die großartige Huldigung, die durch die außerordentliche Höhe der Zeichnungen von arm und reich, hoch und niedrig dem Grafen Zeppelin nach ſeinem Mißgeſchick dargebracht wird, beruht doch nicht zuletzt in dem beſonderen Vertrauen, das ſeine Perſon erweckt hat. Der gewaltige Eindruck der ungewöhnlichen nationalem Gemeinſamkeitskundgebung würde durch eine ſolche bureaukratiſche Behandlung nicht unerheblich abgeſchwächt werden. Man ſollte daher⸗ mit allen Mitteln gegen eine Ausführung dieſer Idee Front machen. Graf Zeppelin wird ſelbſt am beſten wiſſen, wie er das Vertrauen der hinter ihm ſtehenden Nation rechtfertigen ſoll; gerade zu ihm hat die Nation das Vertrauen, dem die Millionenſpende entſprungen, nicht zu irgend einem Hofkriegsrat— wenn er auch noch ſo viele „Namen“ zählt. Nicht ſo erſtickend wie der Rathenauſche Vorſchlag, aber gleichfalls lähmend, wenigſtens für die Echtheit, Ehrlichkeit und Urſprünglichleit der ganzen Bewegung würden auch die nachträg⸗ lichen Verſuche wirken, den nationalen Elan, der dem Grafen Zep⸗ pelin huldigt, zu zentraliſieren, zu uniformieren und zu bureaukra⸗ tiſieren und ihm durch Unterſtellung unter hohe Protektion eine beſſere Weihe zu geben. Das iſt ja gerade das Schöne und Große, daß dieſe allgemeine Opferwilligkeit in einer ſpontanen Regung wie ein gewaltiger Strom aus dem Herzen des Volkes hervorbrach, ohne Hinter⸗ und Nebengedanken; eine Vol wegung im beſten (Abendblatt.) eeeeeeeeeeeeee— und reinſten Sinne. Hat man dafür an den Stellen, die es jetzt anders wollen, denn kein Verſtändnis und Gefühl? Oder per⸗ horreſziert man derartige ſelbſtändige Aeußerungen grundſätzlich? Es ſcheint faſt ſo. Es könnte dann leicht einmal die Zeit kommen, tvo ſie infolge ſyſtematiſcher Unterdrückung aus Mangel an Uebung in einem Augenblicke verſagen, wo man ſie am nötigſten braucht. Ein franzöſiſch⸗engliſches Militärabkommen? Der Pariſer„Temps“ bringt in ſeiner geſtrigen Num⸗ mer einen Artikel, der auf ein angeblich ſchon abgeſchloſſenes engliſch⸗franzöſiſches Militärabkommen hinzuweiſen ſcheint. Der„Temps“ ſchreibt: „Deutſchland hat weder das Monopol der Loyalität, noch das der Friedensliebe, noch das der Dreibünde. Wenn es in ſeiner An⸗ hänglichkeit an den Frieden aufrichtig iſt, ſo muß es an die Aufrich⸗ tigkeit der anderen Mächte glauben, und wenn ſogar der Fall ein⸗ träte, daß ein militäriſches Abkommen zwiſchen Frankreich und Eng⸗ land zuſtande käme, ſo hätte Deutſchland keinen Grund, in dieſer Tatſache eine Bedrohung ſeiner Unabhängigbeit zu erblicken. Die balitiſche Gruppierung, deren Mittelpunkt und Seele das Deutſche Reich iſt, würde weder an Anſehen noch an Macht abnehmen, weil eine andere Gruppierung ſich neben ihr entwickelm würde. Sie würde vielleicht ihre Suprematie, aber nicht ihre Freiheit verlieren. Als⸗ dann-wäre der Frieden Europas nicht durch den Willen eines ein⸗ selnen, ſondern durch den Willen aller geſichert.“ Schon am Tage vorher hatte das Delcaſſé⸗Blatt, das ſeine Leſer für ganz beſtimmte, bekannte Ideen ſcharf zu machen ſucht, in einem Artikel über die geplante belgiſche Heeresreform das Wort von der Möglichkeit eines euro⸗ päiſchen Konflikts einfließen laſſen. Es liegt Methode in dieſen fortgeſetzten heimlichen Au⸗ griffen gegen die nicht vorhandenen Wünſche der deutſchen Regierung nach einer angeblichen Aufrechterhaltung der Hegemonie über Europa. Deutsches Reſeng. —(Der Geſetzentwurf über die Arbeits⸗ kammern) wird angeſichts der Kritik, die der vorläufige Entwurf gefunden hat, in den Bundesratsausſchüſſen einer durchgreifenden Umarbeitung unterzogen, die zwar nicht das Prinzip der paritätiſchen Zuſammenſetzung der Arbeits⸗ kammmern und nicht ihr Tätigkeitsgebiet betreffen, dagegen aber die Organiſation ändern ſoll. Die Anlehnung an die Berufsgenoſſenſchaften gilt als aufgegeben, ebenſo der Wahl⸗ modus für die Arbeitervertreter. Feſtgehalten aber ſoll der Grundſatz der beruflichen Gliederung werden, wenn auch den territorialen Verhältniſſen mehr Zugeſtändniſſe als bisher ge⸗ macht werden ſollen. —(Ueber den Prinzen Auguſt Wilhel m,) der kürzlich in Straßburg ſein Doktorexamen nach einer nur zweijährigen Studienzeit beſtand, ſchreibt die„Allg. ev. luth Kirchenztg.“: 7 „Wer jemals Galegenheit gehabt hat, die Prinzenerziehung an unſerem Kaiſerhofe zu beobachten, der— möchte mit den Prinzen nicht tauſchen. Die viele goldene Freiheit, die wir anderen haben, kennen ſie nicht. Sie ſind andauernd in einer Art„Preſſe“, ſeinen eigenen Studiendirektor in der Perſon des Profeſſors Dr. Grafen zu Dohna bei ſich gehabt, der jedes Kolleg, während an⸗ dere zum Biere, gingen, mit ihm durcharbeiten mußte. Bei ſolch Aus der praktiſchen Bienenzucht. Schüßler⸗Gutach. Auguſt 1808. Vor einigen Tagen ſtand ich an einem geöffneten Bienen⸗ bolke, um Nachſchau zu halten ob die junge Mutter glücklich von der Hochzeitsreiſe zurückgekehrt und in die Eierlage eingetreten ſei. Ein ſonderlich Geſumme, das nicht das ganze Jahr vernehm⸗ bar iſt, klang aus dem Innern an mein Ohr. Bei näherer Unterſuchung erfuhr ich, daß die unzufriedenen Rufe von den Drohnen herrührten. Zuſammengekauert hatte man ſie in die hinterſten Winkel des Staates gedrängt, weit ab von der Staats⸗ krippe. Haben ſie doch ihre Pflicht ehrlich und redlich erfüllt und das Futter, das kaum für Nachkommen beſſerer Sorte reicht, kaun nicht auch noch unter die Drohnen geteilt werden, ſonſt wer⸗ den die Stücklein für die andern zu klein. Ließ man es ja in Zeiten der Not doch gewiß nicht fehlen an Liebkoſungen und Wohl⸗ wollen. Die Starken ſorgen auch im Bienenſtaate zuerſt für ſich und ihresgleichen. Während ich in letzter Zeit über die Bedeutung dieſer Sprache der Drohnen nachdachte, da kam mir die Schwei⸗ zer Bienenzeitung zu Hilfe und deutet das Geſumme der gut⸗ mütigen Drohnen dahin: Undank iſt der Welt Lohn! Die Männchen, die anerkannt ebenſo notwendig zur Erhaltung des Staates ſind und denen zur Zeit der Wolluſt Liebkoſungen in überſchwenglicher Weiſe zuteil wurden, werden nicht nur vhn der Staatskrippe zurückgedrängt, ſondern noch mehr, ſie erhalten Landesverweis und wer ſich nicht fügt, wird von den Befohlenen auf oft unverſtändliche Art vor die Tüve geſetzt. Wir Imker nennen dieſen Vorgang im Bienenleben die Drohnenſchlacht. Aehnliche Vorkommniſſe im menſchlichen Leben benamſt man K Maßregelung, Vergewaltigung, auch Ungerechtigkeit. Ungerechtig⸗ keit wird nicht jedem Irdiſchen zuteil! Mit der Drohnenſchlacht hört auch im Volke der Geſchlechts⸗ daß es weiſelrichtig und mit der vorhandenen Mutter zufrieden iſt. Völker, die die Drohnen lange pflegen, ſind weiſellos ver⸗ dächtig, haben eine zu alte oder fehlerhafte Königin und iſt eine Erneverung derſelben ratſam, ſonſt hat man meiſt im Frühjahr das Volk mutterlos, im glücklichſten Falle geht es ſehr ſchwach aus dem Winter und bleibt des Imkers Sorgenkind. Wie ſchon ſeit einigen Jahren, ſo war auch in dieſem für die Bienen während des Juli der Tiſch ſehr ſpärlich gedeckt. Bei ſtändigem Nordoſtwind honigen weder die Blüten, noch der Wald; ebenſo wenig, wenn die Bäuerin am 22. Juli den Ofen heizen muß, um die nötigen Wäſcheſtücke für die Kinder trocknen zu können. Wer jetzt ſeine Völker nachſieht, der findet viel leere Zellen. Futter gering, die Königin läßt mit der Eierlage nach. Es wird nun Aufgabe des Imkers ſein, dafür Sorge zu tragen, daß im Auguſt ein kräftiger Satz junger Bienen in die Völker kommt. Es iſt die Saat zur nächſtjährigen Zucht. Man kann dies dadurch erreichen, daß man—3 Wochen lang den Völkern allabendlich—3 Löffel Honig gibt, wo ſolcher fehlt, iſt ein Viertelliter Zuckerwaſſer(1 Liter Waſſer à 3 Pfund Zucker) ein Notbehelf. Die im Auguſt und September erbrüteten Bienen geben das Stammvolk fürs kommende Jahr. Aeltere Bienen kommen nicht in den Winter. Dieſe Herbſtſpekulationsfütterung iſt richtiger und wichtiger als ſolche im Frühjahr, mit welcher man vielfach die Bienen zum Stocke hinausfüttert. Vor der Reiz⸗ fütterung, die aber erſt nach der vollſtändigen Ernte ſtattfindet, müſſen die etwa noch im Brutneſt ſich befindenden älteren Waben zurückgezogen werden und ſolche neueren Datums an ihre Stelle treten. Dabei achtet man auf die Königin und deren Brutſtand Jetzt können nötigenfalls noch untaugliche Weiſel erneuert wer⸗ den. Völker mit großen Brutlücken ſind am leichteſten der Faul, brut ausgeſetzt. Achte jeder ganz beſonders auf dieſen gefähr⸗ lichen Feind der Bienenzucht. Die Faulbrut iſt im Stande, in kurzer Zeit ganze Stände, Ortſchaften und Gegenden zu ver⸗ ſeuchen und zu eutvölkern. Verdächtige Völter laſſe man von erfahrenen Imkern unterſuchen. Abſchwefeln beim erſten Auf⸗ treten iſt das beſte Mittel, dem Umſichgreifen des Uebels zu wehren. irgendwelche Wirkung zu zeitigen. Abſchwefeln aber allein hilft nicht; eine gründliche Desinfektion muß auf dem Fuße folgen. Geräte, Wohnungen, Wabenbock ete. ſind auszuwaſchen(20proz Sodalöſung), auszubrennen oder mit Formalin zu behandeln. Wabenbau und Rähmchen wandern am ſicherſten ins Feuer oder %½ Meter tief in die Mutter Erde. beſſere Durchwinterung. Von alten, fehlerhaften Königinnen wurde ſchon geſchrieben; untauglich für den Winter ſind auch ſolche, die mit Läuſen behaftet und geplagt ſind. Beim Zuſetzen von Königinnen iſt Vorſicht geboten. Wenn nur wenig Bienen das Weiſelhäuschen belagern, wird ſie angenommen; große Be⸗ lagerung deutet auf Feindſeligkeit. Man laſſe die Bienen die Königin ſelbſt befreien, indem man die Oeffnung mit Wachs von einer Honigwabe mit Honig zuklebt; wo geätzt wird, wird nicht geſtochen. Jetzt ſollten auch ſchwache oder weiſelloſe Völker mit andern vereinigt werden. Dieſelben können noch gemein⸗ ſchaftlich arbeiten, brüten und den Winterſitz herrichten. Spät vereinigte Völker ſind ſich den Winter über feindlich geſinnt, ſolche können ſogar in zwei Teile geſpalten bleiben und in den ſicheren Tod gehen. Bei Behandlung der Bienen im Auguſt ſei ſtets vorſichtig, wenn draußen nichts zu holen iſt, ſuchen die Näſcher alle Winkel am und im Stande ab nach Süßigkeiten. Es entſteht Räuberet, der jedesmal vorangeht eine Eſelei. Iſt auf dem Stande einmal dieſelbe ausgebrochen, ſo iſt es ſehr ſchwer, ſie wieder zu unter⸗ drücken. Hier iſt verhüten ebenfalls leichter als heilen. Vorge⸗ ſtellte Spiegel⸗ und Glasſcheiben, die Schwarmſpritze, ſtellen des Räubers auf den Platz des Geraubten ſind Mittel gegen Räuberei. militäriſch und wiſſenſchaftlich. Prinz Auguſt Wilhelm z. B. hat Alle Heilverſuche bringen Gefahr für den Stand, ohne Richtige Behandlung der Bienen im Auguſt ſichert eine Will jemand Strohkörbe, die bevöltert ſind, keilen oder in 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 12. Anguſt. einem Betrieb iſt Schnellreife gewiß möglich. Wir glauben es den Eraminatoven gerne, daß der Prinz wirklich und wahrhaftig ſein Rigoroſum ſehr gut beſtanden hat. Im allgemeinen ſoll die Prinzem⸗ erziehung überhaupt nur kompendiös ſein. Ueberblick ſollen ſie ſo weit haben, um nachher die rechten Männer auf den rechten Fleck ſtellen zu können. Auguſt Wilhelm wird auf den Beruf des Statthalters der Reichslande vorbereitet. Dort kann man mit militäriſchen Allüren allein nichts erreichen, ſondern muß Intereſſe auch für die alte reiche Kunſt und Literatur der Wasgauprovinzen haben, muß Hof halten können mit Gelehrten und D rn, ſo wie es der alte, feine Chlodwig Hohenlohe tat. Mam hat den vierten Sohn des Kaiſers jetzt nicht umſonſt nach Straßburg geſchickt. Er iſt der erſte unter der Schar dieſer Jüng⸗ linge mit ausgeſprochen„ziviliſtiſchen Neigungen“, lieſt ungeheuer viel, iſt wohl auch ein wenig frühreif in ſeinem Urteil; jedenfalls kein Soldat wie die anderen, ſonderm gleich ſeinem Vetter Friedrich Wilhelm weit mehr für die Verwaltung des Staates intereſſiert. WVielleicht erlebt Straßburg, wenn er erſt dort reſidiert, eine Nach⸗ blütte.“ Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 2. Kammer.— 123. Sitzung.(Nachmittagsſitzung.) + Karlsruhe, 11. Aug. Fortſetzung des Berichts der Petitionskommiſſion über die Abänderung der neuen Stenergeſetze, erſtattet vom Abg. Schmidt⸗Karlsruhe. Das Miniſterium des Innern hat in einem Schrer⸗ ben vom 16. Juli 1908 ſich hauptſächlich zur Petition der Grund⸗ und Hausbeſitzervereine geäußert und dabei u. a. ausgeführt: Ergibt ſich ſchon aus dem Weſen der Grund⸗ und Häuſerſteuer als einer Realſteuer folgerichtig die Unzuläſſigkeit des Schuldenabzugs, ſo ſpricht ferner gegen einen Schulden⸗ abzug die praktiſche Erwägung, daß bei Geſtattung eines Schul⸗ denabzugs die dem Umlageausſchlag zu Grunde liegenden Steuer⸗ werte in der Mehrzahl der Gemeinden in einer Weiſe zuſammen⸗ ſchrumpfen würden, daß die Umlage zu erdrückender Höhe an⸗ ſteigen müßte. Wäre die Verteilung des Grundbeſitzes und die Verſchuldung in dieſem Falle im weſentlichen eine gleichmäßige, ſo würde für die Umlagepflichtigen durch den Schuldenabzug nichts gewonnen. Stehen aber in einer Gemeinde zahlreichen höher Verſchuldeten nur einige gering oder nicht verſchuldete Beſitzer oder lediglich auf ihr Einkommen angewieſene Steuerpflichtige gegenüber, ſo wird die Umlage für dieſe letzteren leicht zu einer geradezu unerträglichen Laſt ſich ſteigern. Schuldenabzug ſetzt große Steuergebiete voraus, die für den auf einer Seite entſtehenden Ausfall auf einer anderen Seite genügend Deckungs⸗ mittel zur Verfügung ſtellen, bei denen ſomit die in einem Teil beſtehende ſtärkere Verſchuldung durch die günſtigeren Verhält⸗ niſſe eines anderen Teils wieder ausgeglichen wird. Solche Ausgleichungen ſind innerhalb der engen Grenzen einer einzel⸗ nen Gemeinde um ſo weniger möglich, je beſchränkter die Zahl der Steuerpflichtigen und je kleiner die Summe der vorhandenen Steuerwerte iſt. Immerhin wäre es möglich, in größeren Städten einen Abzug der Hypothekenſchulden von den Grund⸗ und Häuſerſteuerwerten zu denlen. Indeſſen würde die Geſtattung eines Schuldenabzugs bis zur Hälfte des Häuſerwertes, denn nur eine ſolche würde doch allenfalls in Frage kommen, ſich wohl bald als wirkungslos herausſtellen, da der unverſchuldete oder gering verſchuldete Hausbeſitzer nicht zögern würde, um ſich die Vorteile des Schuldenabzugs zu ſichern, ſein Anweſen bis zum geſtatteten Betrag mit Hypotheken zu belaſten. Die Kommiſſion hat die vorliegenden Petitionen und Anträge eingehend geprüft. Die Petition der vermeint⸗ lich zu hart getroffenen Intereſſenten klagt zu⸗ nächſt über die unerträgliche Beſteuerung vieler Begüterter, Ge⸗ werbetreibender und Kapitaliſten im allgemeinen. Zum großen Teile entfällt die von den Petenten angeführte Belaſtung auf die große ſoziale Geſetzgebung des Reiches. Ein direkter Einfluß hierauf ſteht der Landesgeſetzgebung überhaupt nicht zu. Als entſchieden unrichtig muß die Behauptung der Petition zurück⸗ gewieſen werden, als ob die Geſetzgebung des Reiches oder des Landes den Zweck verfolge, die Entwialung des Großgewerbes überhaupt zu Gunſten des Kleingewerbes zu unterbinden. An der neuen Vermögensſteuer rügt dieſe Petition außer der Frage des Schuldenabzugs beſonders die Progreſſion bei der Veran⸗ lagung des Betriebskapitals. Sie vergißt dabei aber, daß der Steuerfuß für die frühere Gewerbeſteuer 15 Pfennig betragen hat, während jetzt nur 11 Pfennig Vermögensſteuer erhoben wer⸗ den. Durch die Ermäßigung des Steuerfußes erfahren 97 Prozent der Gewerbetreibenden eine bedeutende Entlaſtung, während die Progreſſion erſt von einem Betriebsvermögen von 125000 Mark an die Wirkung einer Mehrbelaſtung äußert. Dieſe Mehrbelaſtung iſt aber eine durchaus mäßige. Berückſichtigt man weiter, daß auch beim Betriebsvermögen nun ein Schuldenabzug bis zur Hälfte der veranlagten Vermögensſteuerwerte Platz greift, wäh⸗ rend bisher nur ein Abzug der aus dem laufenden Geſchäfts⸗ betrieb herrührenden Schulden möglich war, ferner die größere Leiſtungsfähigkeit der Großbetriebe, ſo kann von einer zu ſchweren Belaſtung des Betriebskapitals durch die Progreſſion nicht die Kaſten umlogieren, ſo kann man ſolche vor der Reizfütterung am Abend oder Morgen abtrennen. Uebervpölkert ſind ſie nur dann, wenn ſie am frühen Morgen noch vorliegen. Jetzt geht das Um⸗ logieren am leichteſten, weil wenig Brut vorhanden iſt. Die Brutwaben werden genau in Rähmchen eingeſchnitten und mit Blumendraht oder Baumwollfäden, die ſpäter wieder entfernt werden, feſtgebunden. Die Kaſtenwohnung kommt an den Stand⸗ ort des Strohkorbes. Will man das Volk teilen, ſo ſucht man aus dem Trommelſchwarm die Königin, gibt ſie mit einer An⸗ zahl Bienen in die alte Wohnung zurück und ſtellt dieſe wieder an ihren früheren Platz. Die Flugbienen kehren zum größten Teil zurück. Den Trommelſchwarm gibt man in einen Kaſten, den man mit Mittelwänden ausſtattet. Das Flugloch wird nach einer Stunde halb geöffnet, worauf man eine begattete Königin im Weiſelhäuschen beigibt. Erſt vom folgenden Abend an wird der Schwarm ſtark gefüttert. Die Königin kann man am zweiten Dage, wie oben angegeben, befreien laſſen. Damit die Bienen beim Abtrommeln beſſer marſchieren, wirft man auf den Bau kurz geſchnittenes Gras oder Stroh. Wenn dasſelbe beim Klopfen durch die Wabengaſſen auf die Bienen fällt, ſo gehen die In⸗ ſaſſen ſchneller nach oben in den aufgeſtülpten Korb. Korb⸗ Hienenzüchter ſollten immer mehr zum Mobilbetrieb übergehen, da Korbbienenzucht in unſern ſüddeutſchen Landen nicht rationell betrieben werden kann. Bei der Bienenzucht gibt es immer Neues zu ſehen, zu hören und zu lernen. Daß wir Imker nicht auslernen, bezeugt der Um⸗ ſtand, daß die fortgeſchrittendſten Bienenmeiſter ſelbſt noch andere Kurſe beſuchen und dabei zur offenen Erkenntnis kommen:„Ich wußte gar nicht, daß es noch ſo viel zu lernen gibt. Hier iſt es ſehr intereſſant.“ Darum liebe Imkerbrüder nützet das Geboten zu Euvem eigenen Nutzen nach Kräſten aus. Bienheil! Rede ſein. Ueber das Begehren einer Ermäßigung des Steuer⸗ fußes der Vermögensſteuer konnte die Kommiſſion nach der Er⸗ ledigung dieſer Frage durch das Deckungsgeſetz nur zur Tages⸗ ordnung übergehen. Auf die in der Petition weiter zur Sprache gebrachte Frage der Einführung einer Wertzuwachsſteuer glaubte die Kommiſſion nicht eingehen zu ſollen, da eine ſolche Vorlage an den Landtag nicht erfolgt iſt. Der in der Petition weiter bean⸗ ſtandete Paragr. 69 der Gemeinde⸗ und Städteordnung beab⸗ ſichtigt nicht etwa die Sicherung der Gemeindeumlagen, ſondern der Beiträge, die von Beſitzern beſtimmter Grundſtücke der Ge⸗ meinde für Anlagen zu entrichten ſind, welche für einzelne Be⸗ ſitzer von beſonderem Vorteil ſind, wofern der zu ſichernde Betrag 100 Mark überſteigt. Dieſe Sicherung erſcheint als wohl be⸗ gründet. Von einer Schädigung des Realkredits kann nicht die Rede ſein. Mit aller Entſchiedenheit muß die Behauptung der Petition zurückgewieſen werden, als ob die Geſetzgebung der letzten Jahrzehnte von einer einſeitigen Gefühlsüberſchwenglich⸗ keit zum Nachteil der Begüterten u. zum Vorteil der wirtſchaftlich Schwächeren ſich habe leiten laſſen. Die Kommiſſion kann es nur für richtig finden, wenn der Grundſatz, die Laſten für den Auf⸗ wand in Staat und Gemeinde auf die ſtärkeren Schultern vor⸗ wiegend zu legen, mehr und mehr Anerkennung findet. Mit Recht ſind daher die kleinen Einkommen in Staat und Gemeinde ſteuer⸗ frei gelaſſen worden. Die Kommi Petition, ſoweit ſie ſich nicht mit der Frage des Schuldenabzugs befaßt, einſtimmig zu dem Schlußergebnis, daß dieſe durch Ueber⸗ gang zur Tagesordnung zu erledigem iſt. Die Petitionen der Grund⸗ und Haus⸗ beſitzervereine erſtreben eine Aenderung des ſtaatlichen Ver⸗ mögensſteuergeſetzes, der Städte⸗ und Gemeindeordnung und des Kirchenſteuergeſetzes dahin, daß bei allen dieſen Beſteuerungen ein voller Schuldenabzug oder wenigſtens ein möglichſt hoher Schulderabzug, jedenfalls nicht unter 23 des Betrags der Kapital⸗ ſchulden, gewährt werde. Die Frage des Schuldenabzugs wie des Verteilungsmaßſtabs iſt bei Beratung der einſchlägigen Geſetzent⸗ würfe eingehend erörtert worden. Das ſtaatliche Vermögens⸗ ſteuergeſetz gewährt einen Schuldenabzug bis zur Gälfte des feſtgeſtellten Steuerwertes, damit aber eine erhebliche Entlaſtung gegenüber dem bisherigen Zuftand, die insbeſondere in den Lanpd⸗ bezirken ſehr angenehm empfunden worden iſt. Wenn dies in einer Reihe von Städten nicht ſo der Fall iſt, ſo kommt dies weſentlich daher, daß die Frage des Schuldenabzugs bielfach verquickt wird mit der Neueinſchätzung des Grund⸗ und Hausbeſitzes, welche aller⸗ dings weit höhere Steuerwerte ergeben hat. Aus der Tatſache der infolge der Neueinſchätzung eingetretenen Mehrbelaſtung der Grund⸗ und Hausbeſitzer in den Städten allein kann aber eim zwingen⸗ der Grund, ſchon jetzt an eine Aenderung des Geſetzes heranzu⸗ treten, nicht abgeleitet werden. Das unter ſo großemw Schwierig⸗ keiten zuſtande gekommene Geſetz kann einer Durchſicht auch in dieſer Richtung erſt dann unterzogen werden, wenn Erfahrungen in einem längeren Zeitraum einmal im ganzen Lande gemacht ſind. Bei der Kirchenſteuer wird zwar ein Schuldenabzug nicht gewährt. Es iſt aber hier der Vermögensſteuerſatz auch nach der behufs Ermöglichung der Aufbeſſerung der Geiſtlichem kürzlich beſchloſſenen Novelle ein ſo mäßiger, daß die Verſagung des Schul⸗ denabzugs nicht ſo erheblich ins Gewicht fällt. Bei der ſtaatlichen Vermögensſteuer würde bei Zulaſſung des Schuldenabzugs nach der Berechnung des Miniſteriums der Finanzen eine Erhöhung um nahezu 1 Pfennig eintreten müſſen, die äußerſt unerwünſcht wäre. Die Kommiſſion gelangt daher inſoweit zum Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung hinſichtlich aller Petitionen. Etwas anders ſcheint der Kommiſſion die Frage der Wirkung der neuen Geſetzgebung hinſichtlich dercemeindebeſteuerung zu liegen insbeſondere ſoweit die vaſch heranwachſenden größeren Städte in Betracht kommen. Die in den größeren Städten hervorge⸗ tretene tiefe Mißſtimmung von weiten Kreiſen der Bepölkerung erfordert ernſte Beachtung und eine forgfältige Prüfung ihrer wahren Urſachen. Von einem Schuldenabzug bei der Gemeindebeſteuerung ſah ſeinerzeit die Großherzogliche Regierung in ihrem Entwurfe aus ſteuertechniſchen und inneren Gründen ab. Ein Antrag auf Ge⸗ ſtattung des Schuldenabzugs wurde mit allen gegen drei Stimmen in der Kommiſſion abgelehnt. In der 2. Kammer ſprach ſich nur noch der Abgeordnete Vogel dafür aus, die übrigen Redner (Gießler, Eichhorn, Schmidt⸗Bretten) verhielten ſich ablehnend. Die Petitionen der Grund⸗ und Hausbefitzervereine wenden ſich in der Hauptſache gegen die Verſagung des Schuldenabzugs und die Regelung des Verteilungsmaßſtabs bei der Gemeindebeſten⸗ erung. Die Kommiſſion hat nun zunächſt die Frage erörtert, ob wirklich durchweg im Lande die Novelle zur Gemeinde⸗ und Städteordnung Anlaß zur Unzufriedenheit wegen zu hoher Be⸗ laſtung des Grund⸗ und Hausbeſitzes gegeben habe. Es wurde hierbei ganz übereinſtimmend erklärt, daß die Einführung der neuen Steuergeſetzgebung auch hinſichtlich der Gemeindebe⸗ ſteuerung in den Landgemeinden, den kleineren und ſelbſt vielen bedeutenderen Mittelſtädten irgend welche Unzuträglichkeiten nicht hervorgerufen habe, daß man vielmehr mit der Neu⸗ regelung hier im ganzen wohl zufrieden ſei. Von verſchiedenen Vertretern ländlicher Bezirke wurde eine Aenderung des Ge⸗ meindebeſteuerungsweſens im Sinne der Petition nicht nur als nicht wünſchenswert, ſondern wenigſtens für die Landgemeinden und kleineren Städte als unannehmbar bezeichnet. Wenn bei den größeren Städten die Dinge anders liegen, ſo müſſe eine Aenderung der Geſetzgebung jedenfalls auf dieſe beſchränkt blei⸗ ben. Die Verſagung des Schuldenabzugs bei der Gemeinde⸗ beſteuerung ſei innerlich gerechtfertigt nach dem ganzen Charakter der Gemeinde als einer vorwiegend wirtſchaftlichen Korporation⸗ Wolle man den Schuldenabzug zulaſſen, ſo werde in den Ge⸗ meinden, wo die Verteilung des Vermögens und die Belaſtung mit Kapitalſchulden eine ziemlich gleichmäßige ſei, der Schulden⸗ abzug in der Hauptſache nur die Wirkung eines erhöhten Um⸗ lagefußes für die Einzelnen bringen. Von andern Rednern wur⸗ den demgegenüber die großen Schwierigkeiten hervorgehoben, welche in vielen Städten, namentlich in ſolchen mit raſch wachſen⸗ der Bevölkerung, für weite Bevölkerungskreiſe beſtänden. Der wachſende Gemeindeaufwand habe eine Erhöhung der Umlagen auch ohne Rückſicht auf die Aenderung der Geſetzgebung erforder⸗ lich gemacht. Die Neueinſchätzung ſei freilich ein Gebot ſteuer⸗ licher Gerechtigkeit geweſen und daher an ſich nicht zu beanſtan⸗ den. Sie ſei aber doch vielfach, weil in der Zeit der Hochkon⸗ junktur erfolgt, gerade in den Städten über das richtige Maß hinausgegangen, ſodaß die Frage einer Richtigſtellung ernſter Prüfung erdig ſei. Die Verſagung des Schuldenabzugs und der Verteilungsmaßſtab unter den verſchiedenen Steuerquellen haben weſentlich zur Verſchärfung der Situation beigetragen. Eine Löſung könne nur gefunden werden durch einen ganzen oder teil⸗ weiſen Schuldenabzug in Verbindung mit einer Aenderung des Verteilungsmaßſtabes. Es komme dabei die ſchärfere Heran⸗ zrehung des Kapitalvermögens und der Einkommensanſchläge in Betracht. ſü Von einem weiteren Mitglied der Kommiſſion wurde die Frage des Schuldenabzugs als ſpruchreif im Sinne der Pe⸗ tenten, die Frage der Aenderung des Verteilungsmaßſtabs als er⸗ örterungsfähig angeſehen. Die ſchärfere Heranziehung des Ka⸗ pitalvermögens und der Einkommensanſchläge wurde von vielen Seiten als nicht unbedenklich bezeichnet. Der Kapitalbeſitzer ſe in den meiſten Fällen bei Wahl des Wohnorts völlig ungebunden Die Unzufriedenheit dieſer Kreiſe über die Höhe der ſtädtiſchen Umlagen ſei nicht minder groß als diejenige der Grund⸗ und Hausbeſitzer. Die bei der Erörterung zutage getretene Verſchie. denheit in den Verhältniſſen der verſchiedenen Gemeinden führte ein Mitglied der Kommiſſion auf den Gedanken, ob nicht der Schuldenabzug fakulativ geſtattet werden könne. Dex. Gedanke fand aber keine Unterſtützung. Völliges Einverſtändnis beſtand in der Kommiſſion darüber, daß dem Wunſche des Heidelberger Grund⸗ und Hausbeſitzervereins, die Mietzinseinnahmen ſteuerlich als wandelbares Einkommen zu behandeln, nicht entſprochen werden könne. Die Kommiſſion einigte ſich ſchließlich auf den Stand⸗ punkt, daß die Frage des Schuldenabzugs, wie eine Aenderung des Verteilungsmaßſtabs bei der Ge⸗ meindebeſteuerung mangels ausreichender Erfahrung nach ſo kurzer Geltungsdauer der neuen Geſetzgebung jedenfalls noch nicht ſoweit ſpruchreif ſei, daß von der Großherzoglichen Regierung ein Geſetzesvorſchlag in beſtimmter Richtung erbeten werden könnte, daß dieſe Frage, wie die der zu hohen Ein⸗ ſchätzung von der Großherzoglichen Regierung eingehend unter Veranſtaltung von Erhebungen geprüft und je nach dem Ausfall ein Geſetzesvorſchlag dem nächſten Landtag gemacht werden ſolle daß dieſe Prüfung ſich auch darauf erſtrecken ſolle, ob nicht eine verſchiedene Behandlung in Stadt und Land einzutreten habe. Da zu dieſer Prüfung längere Zeit nötig ſein wird, verbietet ſich von ſelbſt die Erfüllung des von den Petenten ausgeſprochenen Wunſches, daß der Großherzoglichen Regierung eine Erledigung noch auf dieſer oder auf einer zu dieſem Zweck zu berufenden Sondertagung im Herbſt angeſonnen werden ſolle. Die Kom⸗ miſſion gelangte hiernach zuſammenfaſſend zu folgenden einſtim⸗ mig angenommenen Anträgen: Das hohe Haus wolle 1. über die Petitionen der vermeintlich durch die Ver⸗ mögensſteuer zu hart getroffenen Intereſſenten, ſoweit ſie nicht Gegenſtand des Antrags unter Ziffer 3 ſind, 2. über die Petitionen der unter Ziffer 1 genannten In⸗ tereſſenten, ferner des Verbandes der badiſchen Grund⸗ und Hausbeſitzervereine, des Grund⸗ und Hausbeſitzewer⸗ eines Karlsruhe und die Anſchlußpetitionen hierzu, ſoweit eine Aenderung des ſtaatlichen Vermögensſteuergeſetzes und des Kirchenſteuergeſetzes begehrt wird, zur Tagesordnung übergehen; 3. die genannten Petitionen, ſoweit ſie die Abänderung der Gemeindebeſteuerung durch Geſtattung des Schuldenab⸗ zugs und Aenderung des Verteilungsmaßſtabs betreffen der Großherzoglichen Regierung in dem Sinne empfehlend überweiſen, daß die Großherzogliche Regierung erſucht wird, in eine nochmalige eingehende Prüfung der Frage einzutreten, ob nicht die Steuerwerte des Grund⸗ und Hausbeſitzes durch die dermalige Gemeindeſteuer⸗Geſetz⸗ gebung im Vergleich zu den Einkommenſteuerkapitalien und zum Kapitalvermögen zu hoch belaſtet werden, und ſe nach dem Ausfall dieſer Prüfung, mit der eingehende Er⸗ hebungen über die einſchlägigen Verhältniſſe, insbeſondere auch hinſichtlich der Klagen über zu hohe Einſchätzungen in den einzelnen Gemeinden verbunden werden ſollten, den nächſten Landtag behufs Herbeiführung eines entſprechen⸗ den Ausgleichs eine Geſetzesvorlage zu machen. Dieſe Prüfung ſoll ſich darauf erſtrecken, ob nicht die in Betracht kommenden geſetzlichen Beſtimmnugen der Verſchiedenheit der Verhältniſſe in Stadt und Land auf vorliegendem Gebiet Rechnung tragen ßollten; 5 4. die Anträge der Abegordneten Vogel und Genoſſen und Geck und Genoſſen durch dieſe Beſchlaſſe als erledigt zu erklären. 5 *.* 2. Kammer.— 124. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.] A Karlsryhe, 12. Ang. Präſident Fehrenbach eröffnet 10 Uhr 20 Min. vorm, die Sitzung. Am Regierungstiſch Finanzminiſter Dr. Houſell und Re, gierungskommiſſare. Koſtengeſetz. Abg. Meyr⸗Heidelberg(natl.) berichtet über den durch die erſte Kammer abgeänderten Geſetzentwurf, die Koſten in An⸗ gelgenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der Zwangs⸗ vollſtreckung betr. Nach der Faſſung der 1. Kammer ſoll in§8 83 Abſ. 1 der Schlußſatz lauten:„Bei Vormerkungen zugunſten eines Anſpruchs auf Löſchung einer Eintragung findet§ 88 Abſ. 2 entſprechende Anwendung. Die Kommiſſion beantragt Ge⸗ nehmigung des Geſetzentwurfes mit dieſer von der 1. Kammer vorgenommenen Aenderung. Eine Debatte findet nicht ſtatt. Das Geſetz wird in namenk⸗ licher Abſtimmung einſtimmig angenommen⸗ Vereinigung Grünwinkels mit Karlsruhe. Abg. Schmunck(3Ztr.) berichtet über den Geſetzentwurf betr. die Vereinigung der Gemeinde Grünwinkel mit der Stadt Karlsruhe. Der Bürgerausſchuß von Grünwiakel batte ſchon am 8. Oktober 1907 mit 29 gegen 17 Stimmen und der Bürger⸗ ausſchuß von Karlsruhe am 4. November 1907 einſtimmig den zwiſchen dem Stadtrat Karlsruhe und dem Gemeinderat Grün⸗ winkel vereinbarten Eingemeindungsbedingungen die Zuſtim⸗ mung erteilt. Die Großh. Regierung ſah ſich jedoch nicht in der Lage, aufgrund dieſer Beſchlüſſe ſofort eine Geſetzesvorlage auszuarbeiten, da bei der Prüfung der Vorlagen ſich einige Be⸗ denken bezüglich der Umwandlung der Naturalautzung in eine reine Geldrente ergaben. Noch in einer anderen Richtung war eine Vervollſtändigung der Erhebungen angezeig:. In 8 7 der Vereinbarung war nämlich vorgeſehen, daß die Umlage von 23 9 welche im Jahre 1907 in der Gemeinde Grünwinkel zur Erheb⸗ ung gelangte, für die ſeit 1. Januar 1906 daſelbſt anſäſſigen Umlagepflichtigen in den nächſten zehn auf die Eingemeindung folgenden Jahren nicht erhöht werden dürfe. Als hierauf der Bürgerausſchuß am 14. Februar 1908 auf Antrag des Gemeinde⸗ rats ſeine Zuſtimmung gab, daß der Bürgergenuß en'ſprechend den Vereinbarungsbeſtimmungen in eine Geldrente umzuwan⸗ deln ſei, knüpfte er daran die Vorausſetzung, daß der 8 7 der Eingemeindungsbedingungen eine Aenderung erfahre und die der Gemeinde darin zugeſtandene Umlagevergünſtigung von 23 auf 16 Pfg. herabgeſetzt werde. Der Stadtrat Karlsruhe lehnte es jedoch ab, auf dieſen Vorſchlag einzugehen. Der Ge⸗ meinderat Grünwinkel erklärte, daß dem Gemeinderat bei den Eingemeindungsverhandlungen mit der Stadtgemeinde Karlsruhe im Jahre 1907 und daß auch bei der Bürgerausſchußſipung vom 8. OSktober 1907 die neuen Steuerwerte und ihze Folgen nicht bekannt geweſen und auch nicht inbetracht gezogen worden ſind.“ Hiernach lag die Annahme nahe, daß ſowohl der Gemeinderat bei den Vorverhandlungen wie der Bürgerausſchuß bei der ent⸗ ſcheidenden Abſtimmung über die Vereinbarung in Unlenntnis über weſentliche Grundlagen des Eingemeindungsvertrags ſich befunden hatten. Da der Abänderungsvorſchlag der Gemeinde — rün⸗ ſtim⸗ t in rlage Be⸗ eine war 23 4 rheb⸗ ſigen dung der inde⸗ chend wan⸗ die n 23 ruhe Ge⸗ den zruhe vom nicht ind.“ Paragr.—3, ferner Schuldentilgung Titel 10; 2) derat ent⸗ ntnis ſich einde Mannheim, 12. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). eenn Grünwinkel die Zuſtimmung des Stadtrats Karlsrube nicht fand, zerſchlugen ſich die Eingemeindungsverhandlungen. Mit dem Vorſchlag, den Umlagefuß für die nächſten 0 Jahre auf 20 4 feſtzuſetzen, nahm der Gemeinderat Grünwinkel in jürgſter Zeit die Verhandlungen wieder auf. Auf dieſer Grundlage ergingen zuſtimmende Beſchlüſſe der beiden Gemeindevertretungen vom 17. und 24. Juli 1908. Für Grünwinkel lag der Gedanke einer Vereinigung mit der benachbarten Stadt von der Zeit an nahe, als infolge der baulichen Annäherung und der regeren wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen zu Karlsruhe die Anforderungen an die Ge⸗ meinde in bezug auf die Ausgeſtaltung und Veebeſſerung der öffentlichen Einrichtungen und gemeinnützigen Anſtelten ſich immer mehr ſteigerten. Als die Verhandlungen eeſtmals ſcheiter⸗ ten, waren dieſe Beſtrebungen ſtark genug, einen Umſchwung in der Anſicht der bisher Widerſtrebenden herbeizuführen, ſo daß bei der letzten Abſtimmung von 35 erſchienenen Zürgercusſchuß⸗ mitgliedern 34 ſich für die Vereinigung ausſprachen. Wenn dieſe Eingemeindung vollzogen wird, erfährt die Gemarlungs⸗ fläche der Stadt Karlsruhe, welche nach der Einver⸗ leibung von Beiertheim, Rintheim und Rüppurr auf 3247 Hektar geſtiegen iſt, eine Erweiterung um 121 Hektar, wovon mehr als ein Viertel, nämlich 33 Hektar als bisheriges Eigentum der Ge⸗ meinde Grünwinkel den eigentümlichen Liegenichaftsbeſitz der Stadt von bisher 363 Hektar auf 396 Hektar vermehren werden. Die Einwohnerzahl Grünwinkels betrug nach der letzten Volkz⸗ zählung am 1. Dezember 1905: 1804, die Kaxlruhes 111 249, wozu inzwiſchen noch ſeit 1. Januar 1907 die Gemeinden Rint⸗ heim mit 2017, Rüppurr mit 2571 und Beiertheim mit 2172 Einwohnern getreten ſind. Die Einwohnerzagl von Karlsruhe wird hiernach nach der Eingemeindung bei Zu⸗ grundelegung dieſer(veralteten) Zahlen 118 009 1804 ⸗ 119 813 Betragen. Ueber die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der keiden Ge⸗ meinden iſt noch folgendes anzufügen: Das Vermögen der Gemeinde Grünwinkel betrug Ende 1906: 180 824 M. Der Liegenſchaftsbeſitz der Gemeinde lausſchließlich Gebäude) iſt hier⸗ bei mit einem Anſchlag von 42965 M. berückſichtigt während der wirkliche Wert vom Stadtrat jetzt ſchon auf! M. pro am, ſomit auf rund 330 000 M. geſchätzt wird. Die Umlage betrug in den drei letztverfloſſenen Jahren jeweils 23 Pfg. Die Schul⸗ den betragen 29 769., herrührend vom Umbau des Schul⸗ und Rathauſes und dem Neubau des Spritzenhauſes. Mit der Eingemeindung ſoll nach dem Beſchluß des Bärgerausſchuſſes vom 14. Februar 1908 die Naturalnutzung böllig aufhören und durch eine von der Stadt zu bezahlende Geldreute erſetzt werden. Für die Bürgergenußberechtigten der 1. und 2. Klaſſe, deren Naturalnutzung bisher mit einer Auflage belaßſet war, bringt die Eingemeindung inſofern noch eine weitere Vergünſti⸗ gung, als die Erhebung von Genußauflagen in Hinkunſt unter⸗ bleiben ſoll. Das Recht auf Einrücken in die Bürgenrente iſt allen im Beſitz des Ortsbürgerrechts von Grünwinkel befind⸗ lichen Perſonen gewahrt, welche vor dem Zeitpunkt der Einge⸗ 8 geboren ſind, ſofern ſie die geſetzlichen Vorausſetzungen erfüllen. Nach kurzen Ausführungen der Abgg. Gierich(konſ.) und Belzer(Ztr.) und des Miniſterialrats Kamm wird das Ge⸗ ſez einſtimmig angenommen. Finansgeſetz⸗ Abg. Dr. Wilckens(natl.) erſtattet Bericht über 1) den Nachtrag zum Spezialbudget des Finanzminiſteriums, Steuer⸗ berwaltung, Ausgabe Titel 6 Paragr. 17 und Einnahme Titel 8 über das Spezialbudget der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe und 3) über den Geſetzentwurf betr. die Feſtſtellung des Staatshaushalts für die Jahre 1908—09. Was den Nachtrag zum Spezialbudget des Finanz⸗ miniſteriums anlangt, ſo ergibt ſich eine Minderung der Uuẽsgaben um 933 651 Mark pro Jahr. Bei der Einkommen⸗ ſteuer wird infolge der Erhöhung derſelben auch eine Erhöhung der Abgänge erwartet in Höhe von 66 349 M. pro Jahr; dagegen iſt ein Abſtrich an der Dotation der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe von 1 Mill. M. pro Jahr zu berückſichtigen, was die vorerwähnte Ausgabenminderung ergibt. Dagegen erhöhen ſich die Einnahmen wie folgt: Vermögensſteuer um 158 980 Mark, die Einkommen⸗ ſteuer um 780 000 Mark, die Bef ſtungsſteuer um 189 960 Mark, in Summa 1078 940 Mark. jährlich belde Jahre zuf. Die Ausgaben vermindern ſich um 933 651 M. 1867 302 Me. Die Einnahmen erhöhen ſich um 1 078 940 M. 2157 880 M. ſodaß ſich eine Beſſerung ergibt von 2012 591 M. 4 025 182 M Die Kommiſſion beantragt Genehmigung dieſes Nachtrages. Was das Finanzgeſetz für 1908—09 betrifft, ſo ergibt der Geſamtabſchluß des Staatsvoranſchlags für 1908—09 folgen⸗ des Bild: Der ordentliche Etat der allgemeinen Staats⸗ verwaltung ſchließt ab mit einem Einnahmeüberſchuß von 989 796 Mark, das iſt gegenüber dem Einnahmeüberſchuß, wie er im ur⸗ ſprünglichen Entwurf des Finanzgeſetzes veranſchlagt war, mit 2024 518 M. eine Verſchlechterung um jährlich 1084 722 M. oder für beide Budgetjahre zuſammen um 2069 444 M.— Der a u ßer⸗ ordentliche Etat war nach dem erſten Finanzgeſetzentwurf mit einem Nettoaufwand von 10 161 235 M. veranſchlagt: er er⸗ fordert aber nunmehr einen ſolchen von 11751620., ſomit mehr 1 590 385 M. Mit Hinzurechnung der vorerwähnten Ver⸗ ſchlechterung im ordentlichen Etat von 2069 444 M. ergibt ſich eine Gefamtverſchlechterung um 3 659 829 M. Um den gleichen Betrag erhöht ſich auch der ſchließliche Fehlbetrag, der nach Artikel 4 des Finanzgeſetzentwurfs zur Deckung auf die Amortiſationskaſſe verwieſen wird. Derſelbe beträgt ſtatt der urſprünglichen 8 678 849,80 M. nunmehr 12 338 678,80 M.— Bei den ausgeſchiedenen Verwaltungszweigen ergibt ſich gegenüber der erſten Budgetvorlage eine Verſchlechterung des Ab. ſchluſſes: bei der Eiſenbahnbetriebsverwaltung um 1 855 040 Me., bei der Bodenſeedampfſchiffahrtsverwaltung um 16 145., bei der Main⸗Neckarbahn um 400., zuſammen 1871.585 M. Dieſe Verſchlechterung in Verbindung mit der Kürzung der Dotation der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe bilden auch die weſentlichſten Urſachen der ungünſtigeren Geſtaltung des Budgets der Eiſen⸗ bahnſchuldentilgungskaſſe. Die Verſchlechterung iſt aber nicht ſo tragiſch zu nehmen, weil die Zahlen auf den Abſchlüſſen des Jahres 1906 beruhen. Es hat der Budgetkommiſſion Veranlaſſung gegeben, die Regierung zu erſuchen, die Aufſtellung des Staatshaushalts nach anderen Grundſätzen aufzubauen, und zwar jeweils auf den Zahlen des 31. Dezember des unmittelbar vorausgegangenen Jahres. Wenn man das nicht tut, ſo hat man mehr oder weniger mit filtiven Zahlen zu rechnen. Der Finanzminiſter hat erfreulicherweiſe in Ausſicht geſtellt, die Frage einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Die Abſchlußzahlen ſind keineswegs ungünſtig; es iſt zu hoffen, daß der Abſchluß auch in finanzieller Beziehung günſtig ſein wird. Die Budgetkommiſſion erſucht das Haus, dem Finanzgeſetz zuzuſtimmen 2 Abg. Dr. Binz(nall.) hält dafür, daß das Budget klarer und durchſichtiger werden würde, wenn es auf den Zahlen des unmittelbar vorausgegangenen Jahres aufgebaut würde. Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) ſpricht ſich im gleichen Sinne aus. Abg. Dr. Frank(ſoz.) ſtimmt gleichfalls dieſem Vorſchlag zu. Namens der ſozialdemokratiſchen Fraktion gibt Redner folgende Erklärung ab: „Mit Rückſicht darauf, daß für die kommende Budget⸗ periode verhältnismäßig erhebliche Beträge zur Erhöhung der Beamtengehälter und Arbeiterlöhne angefordert werden, ſtimmtdie ſozialdemokratiſche Fraktion für das Finanzgeſetz. Dieſe Abſtimmung ſoll kein Ver⸗ trauensvotum für die Regierung ſein. Die Politik des Miniſteriums wird vielmehr, wie bisher von der Fraktionenergiſchbekämpft werden, da die Regierung wiederholt in Wort und Tat, wie z. B. im Falle des Eiſen⸗ bahnarbeiters Schäufele, den Grundſatz der ſtaatsbürger⸗ lichen Gleichheit gegenüber Angehörigen der ſozialdemokrati⸗ ſchen Partei verletzte und durch ihre Haltung im Bundesrate, namentlich auch bei Beratung der Reichsfinanzreform, wi ch⸗ tige Volksintereſſen ſchädigte. Nachdem die ſozialdemokratiſche Fraktion am Zuſtandekommen der Be⸗ amtengeſetze nach beſten Kräften mitgearbeitet hat, hält ſie ſich für verpflichtet, mitzuwirken bei der Beſchaffung derjenigen Mittel, die zur Ausführung dieſer Geſetze notwendig ſind. Nur aus dieſem Grunde hat die Fraktion es unter⸗ laſſen, ihr Mißtrauen gegen die Regierung durch Ablehnung des Geſamtetats zum Ausdruck zu bringen.“ Finanzminiſter Dr. Honſell Der Gedanke einer Aenbe⸗ rung im Aufbau des Finanzgeſetzes hat erfreulicherweiſe all⸗ gemeinen Beifall gefunden. Das Finanzgeſetz, ſo wie es bei uns ſeit langer Zeit aufgeſtell wird, iſt durchaus korrekt; allein der Zuſammenhang der Zahlen iſt ſchwer zu verſtehen. Der Weg, wie hier eine Beſſerung erfolgen ſoll, iſt nicht gans leicht angenommen wird, diesmal ſogar einſtimmig, nachdem die Mitglieder der ſozialdemokratiſchen Fraktion beſchloſſen haben, diesmal dem Finanzgeſetz zuzuſtimmen. Ich kann den Herren der Sozialdemokratie das Zeugnis ausſtellen, daß ſie fleißig und tüchtig mitgearbeitet haben. Ich könnte auch meine Freude über die Zuſtimmung zum Budget äußern, wenn die ſozialdemokratiſche Fraktion ihr Mißtrauen gegen die Regierung nicht in ſo ſcharf pointierter Weiſe zum Aus⸗ druck gebracht hätte. Damit zeigt die Sozialdemo⸗ kratie, daß ſie gegenüber dem Staatsweſen die gleiſche Stellung einnimmt wie früher und daß ſie damit auch eine feindliche Stellung gegenüber dem badiſchen Staatsweſen wei⸗ ter beobachtet. Abg. Dr. Heimburger(Dem.]: Ich hälte nicht das Wort ergriffen, wenn der Finanzminiſter nicht eine politiſch? Bemerkung in ſeine Rede eingeſtreut hätte. Er hat dareus, daß die Sozialdemokratie ihre Zuſtimmung zum Budget in ein Miß⸗ trauensvotum gegen die großh. Regierung gekleidet kat, den Schluß gezogen, daß die Sozialdemokraten gegenüber dem Staats: weſen die gleiche Stellung einnehme wie früher. Die Sozial⸗ demokratie beweiſe damit, daß ſie dem badiſchen Staatsweſen gegenüber eine feindliche Stellung einnehme. Demit cber, das eine Partei gegenüber der augenblicklichen Regiecung eine feind⸗ liche Stellung einnimmt, beweiſt ſie noch keinesweg?. daß ſie auch gegenüber dem Staatsweſen eine feindliche Stellung ein⸗ nimmt. Das Finanzgeſetz wird hierauf einſtimmig angenommen. Vor der Abſtimmung hatten die Abgg. Geck(Soz.) und Lehmann (Soz.] den Saal verlaſſen. Auf der Tagesordnung ſteht weiter die Beratung des Ge⸗ ſetzentwurfes betr. die Aenderung des Waſſergeſetzes. Abg. Dr. Obkircher(natl.) erſtattet namens der Kom⸗ miſſion den Bericht. Die Geſchäftslage des Hauſes batte er⸗ geben, daß eine eingehende und gründliche Berakung des Waſſer⸗ geſetzes nicht mehr möglich war und daß auch eine Aenderung des Waſſergeſetzes, wie dieſes der 1. Kammer vo⸗gelegt worden war, nicht mehr möglich war. Und ſo hat ſchon die erſte Kam⸗ mer auf die Beratung des Geſetzes verzichtet. Die 1. Kammer hat dagegen ein Notgeſetz beraten und beſchleſſen. Dort iſt im 2. Artikel geſagt, daß dieſes Geſetz ſpäteſtens mit! Schluß des Jahres 1910 wieder außer Kraft tritt. Redner geht näher auf die Beſtimmungen dieſes Notgeſetzes ein. Die Kommiſſion beantragt einſtimmig, dieſem Geſetzentwurf die Fuſtimmung zu erteilen. Es beſteht Einmütigkeit darüber über Ziele und Rich⸗ tung und auch über die Mittel, um dem Ziele näßher zu kommen. Das Ziel iſt, die Waſſerkräfte des Landes den neueſten Erfah⸗ rungen gemäß auszunützen und dabei immer das öfſeptiche dem privaten Intereſſe voranzuſtellen, dabei aber die priroten In⸗ tereſſen nicht ganz auszuſchalten. Die Mittel, die zu dieſem Ziele führen ſollen, ſind zunächſt eine eingehende Jeſtſtellung der im Lande vorhandenen Großwaſſerkräfte. Dieſe Feſtſtellungen ſind teilweiſe ſchon auf dem vorigen Landtag in einer Denk⸗ ſchrift der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues gemacht worden. Auch auf dieſem Landtage ging von der gleichen Be⸗ hörde eine Denkſchrift zu, bearbeitet von Freiherrn von Babo, betr. die Großwaſſerkräfte des Großherzogtums Baden; dieſe Denkſchrift ſetzt die auf dem letzten Landtage vorgelegte Denk⸗ ſchrift fort. Im Laufe der Zeit hat ſich ergeben. daß nicht nur im Rhein bedeutende Waſſerkräfte vorhanden ſind, ſondern daß in unſeren Gebirgsflüſſen und auch im Neckar ſolche Waſſer⸗ kräfte ſich gewinnen laſſen. Es hat ſich ſogar ergeben, daß den vor den Waſſerkräften im Rhein und Neckar anhaften. Ein großzügiger Plan wird aufgeſtellt werden müſſen, wie die Waſſer⸗ kräfte der Gebirgsflüſſe und des Neckars und Rheins in Verbin⸗ dung gebracht werden. Die beſten Stellen im N. kar und Rhein müſſen dem Staate vorbehalten bleiben; es bluben donn noh für Private und Korporationen genügend Waſſerkrefſe itbrig, Die Kommiſſion hat Stellung genommen zu daen Au'rag der Abgg. Obkircher und Gen, betr. die Errichtung einer Waſſer⸗ wirtſchaftskammer. Am 4. Mai erliez darapfhin die großh. Regierung eine landesherrliche Verordnung ketr. die Bildung eines Waſſerwirtſchaftsrats. Damit kommt die Regie⸗ rung uns weit entgegen. Der einzige Unterſchied iſt dorin zu finden, daß die Antragſteller die Waſſerwirtſchartskammer als eine öffentlich rechtliche Korporation errichtet ſehen wollten. während in der landesherrlichen Verordnung von einer öffent⸗ lich rechtlichen Korporation nichts enthalten iſt. Der Interſchien iſt zwar von Erheblichkeit; aber die Kommition ſchläg! doch vor, den Antrag Obkircher durch die landesherrliche Verourdnung für erledigt zu erklären, weil dem Hauptgedanken der Ankbragſteſler zu finden. Das Finanzgeſetz ſelbſt iſt gleichfalls von keinem Redner beanſtandet worden, und es iſt zu erwarten, daß es Waſſerkräften in den Gebirgsflüſſen nicht unerhebliche Vorzüge Rechnung getragen worden iſt. Die Kommiſfion hakte welter Stellung zu nehmen zu einer Bitte des Gemeinderats der Ge⸗ meinde Neuſtadt i. Schw. betr. die Waſſerkräfte der Wutach. Die Kommiſſion ſchlägt vor, dieſe Pezitlon zur Kenntnisnahme zu überweiſen. Zu Beginn des Landtages war eine Interpel⸗ lation betr. die Ausnützung der Waſſerkräfte im Rbein vor⸗ gelegt worden. Die Interpellation iſt bereits durch die Regie⸗ rung teilweiſe beantwortet worden. Die Regierung ſollte den Gedanken ſich vorlegen, ob es ſich nicht empfieblt, die Verleihung von Waſſerkräften, ſoweit ſie ſich beziehen auf den Rhein und den Neckar und auf weite Gebiete der Gebirgsflüſſe, von der Zuſtimmung der Landſtände abhängig zu machen. Viele Gründe würden dafür ſprechen. Eine gewiſſe Analogie würde zu finden ſein in der Art, wie bei den Eiſenbahnen vorgegangen wird, wo ja die Konzeſſionen durch die Landſtände erteilt werden. Ich möchte mir die Anfrage er⸗ lauben, wie es mit den berſchiedenen Konzeſſionen an private Waſſer⸗ kraftwerke ſteht. Die Konzeſſionen an Private ſollten künftighin nicht über 50 Jahre hinaus erteilt werden. Ein Entgelt wird heute ſchon verkangt für die Kraft, die auf nichtbadiſchem Gehiete verwendet wird, dagegen kann ein Entgelt auch für die auf badi⸗ ſchem Gebiet verwendete Kraft verlangt werden. Der Ingenieur darf bei der Anlage von Stollen und Stauwerken nicht ſoweit gehen, daß das Landſchaftsbild zerſtört wird. Auch die wirtſchaftliche Exiſtenz der Bevölkerung auf dem Schwarztwald iſt auf die Herrlich⸗ keit des Schwarzwaldbildes angewieſen. Der Ingenieur hat auch vorzufehen, daß Einzelgehöfte u. ganze Dörfer nicht ganz verſchwinden durch die Anlage von Stauwerken. Auch das wird nicht in weiterem Umfange geſchehen dürfen. Auch auf die Fiſcherei wird Rückficht genommen werden müſſen und auch die Wieſenwäſſerung wird nicht vernichtet werden dürfen.(Beifall bei den Nationalliberalen.) Abg. Dr. Zehntker(3tr.) bedauert, daß nicht auch die Waſſerkräfbe des Unterlandes in der Denlſchrift feſtgeſtellt wor⸗ den ſind. Abg. Röſſch(Sog.) wendet ſich gegen die Aengſtlichkeit und Engherzigkeit der Regierung gegenüber der eigenen Erſtellung von Waſſerkraftwerken. Es ſollten von jetzt ab keine weiteren Waſſer⸗ kräfte vergeben werden. Miniſter Frhr. bvon Bodman: Der Vorredner hat det Regierung vorgeworfen, daß ſie die Vorlage eines Waſſer⸗ geſetzes ſo ſpät an den Landtag gebracht hat; nun ſie hat dieſe Vorlage am 21. Mai an den Landtag gebracht. Früher war es nicht möglich, weik ſie ſelbſt nicht früher mit der Vorlage fertig war. Daraus kann man der Regierung keinen Vorwurf machen, da die Vorlage eine äußerſt ſchwierige war. Es iſt insbeſondere nicht leicht gelveſen, mit den verſchiedenen Behörden und Faktoren ſich ausein⸗ anderzuſetzen über die Grundfrage, die nunmehr zugunſten des Staates entſchieden iſt. Sie müſſen auch berückſichtigen, daß ich erſt kurze Zeit im Dienſte bin und erſt eine Reihe anderer Aufgaben zu erledigen hatte. Daß das Geſetz nicht zuerſt an die 2. Kammer gelangte, hatte ſeinen Grund darin, daß die 3. Kammer mit den Beamtenvorlagen vollauf in Anſpruch genommen war. Im übrigen freue ich mich, gehört zu haben, daß Sie mit Ziel und Richtung der Maßnahmen der Regierung einverſtanden ſind. Auf das Waſſer⸗ geſetz will ich nicht näher eingehen, ſein Kern und Mittelpunkt iſt ja der, daß er dem Staat die Verfügungsgewalt berſchafft über die nichtöffentlichen fließenden Gewäſſer. Der Zweck dieſer Maßnahmen iſt, daß der Staat im Intereſſe der Allgemeinheit über die Waſſer⸗ kräfte verfügen kann, ſei es, daß er ſie ſelber benützt, ſei es, daß er ſie anderen zur Nutzung überläßt. Ich danke der Kommriſſion, daß ſie empfiehlt, das Notgeſetz anzunehmen und damit eine Schwierigkeit zu beſeitigen, mit welcher ſonſt die Regierung für die nächſten 2 Jahre zu rechnen gehabt hätte⸗ Fuür die Anerkennung und für die Denkſchrift bin ich⸗ dank⸗ bar. Es ſoll auf dieſem Böden weitergearbeitet werden. Es ſoll an die Ausarbeitung der Projekte herangetreten werden und da⸗ bei ſollen auch die Waſſerkräfte der Wutach berückſichtigt werden Es war mein Amtsvorgänger, der die Grundlagen unſeres Waf⸗ ſerrechts geſchaffen hat, alſo auch die Anleitungen getroffen hatte, mit denjenigen Maßnahmen, deren Ergebnis Ihnen heute vor⸗ liegt. Die Interpellation wünſcht eine Mitwirkung der Land⸗ ſtände bei der Vergebung von Waſſerkräften. Die Regierung hat dieſem Wunſche ſchon auf dem vorigen Landtage ein„Nein“ entgegengeſetzt und ich bedauere auch heute, nichts anderes aus⸗ ſagen zu können. Ich ſehe keinen Grund, warum ſich die Re⸗ gierung in ihren Befugniſſen beſchränken ſolle, indem ſie einer anderweitigen geſetzlichen Beſtimmung zuſtimmen ſoll. Ein ſolches Zugeſtändnis wäre nur dann geboten, wenn die Regierung einen unangemeſſenen Gebrauch gemacht hätte in der Vergebung ſolcher Waſſerkräfte. Dieſer Vorwurf wird aber gegen die Regierung nicht erhoben werden können. Die Bedenken gegen eine Mit⸗ wirkung der Landſtände bei der Vergebung der Waſſerkräfte hal ſchon auf dem vorigen Landtage der jetzige Finanzminiſter dar⸗ gelegt. Ich kann mich hierauf beziehen. Der Unternehmungs⸗ geiſt der Privatinduſtrie würde dadurch außerordentlich gelähm werden. Auf den Standpunkt, daß keine Waſſerkräfte mehr ver⸗ geben werden ſollen, wie es der Abg. Röſch wünſcht, kann man ſich nicht ſtellen. Daß die Regierung zunächſt mal zuſehen will, wie ſich die Anlage im Murgtal bewährt, iſt nur ein Gebot der Borſicht. Die Analogie mit den Eiſenbahnen trifft in keiner Weiſe zu; hier erteilt vielmehr die Staatsbehörde die Konzeſſion Es ſind auch ſchon Konzeſſionen erteilt worden ohne ein Staats⸗ geſetz, ſo z. B. für die Eiſenbahn von Käferthal nach Hed⸗ desheim. 15 Der Miniſter gibt ſodann näheren Aufſchluß auf die letzt erteilten Konzeſſionen. Es iſt nach der finanziellen Beteiligung des Staates bei Augſt⸗Wyhlen gefragt worden. Der Staat hat es nicht für angemeſſen erachtet, ſich hier zu beteiligen. Die Mög⸗ lichkeit zu zeichnen haben wir nach allen Richtungen hin bekannt gegeben. Das Ergebnis des Ausſchreibens war freilich kein ſo fragmütiges. Was die Konzeſſionsdauer anbelangt, ſo wird die Regierung in Erwägungen eintreten, ſobald eine neue Konzeſſton erteilt werden ſolle. Aber ſchon mein Amtsvorgänger hat er⸗ klärt, daß die Konzeſſionen nicht auf ſo lange Dauer wie bisher erteilt werden ſollen. Der Miniſter geht weiter auf verſchiedenk Wünſche ein, ſo u. a. auf das Fiſchereigeſetz und ſagte allgemein eine weitgehende Berückſichtigung zu. Der Miniſter ſchließt: Wenn alle Faktoren gehört ſind, wie der Waſſerwirtſchaftsvat, die Land⸗ wirtſchaftskammer, Handels⸗ und Gewerbekammern, dann wer⸗ den alle die Befürchtungen zerſtreut ſein, die heute noch beſtehen Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) tritt noch einmal dafür ein, dasß auch die Waſſerkraft im Unterlande unterſucht werde und be⸗ ſonders die Waſſerkräfte der Tauber und des Mains. Abg. Venedey(Dem.)] erklärt ſich für die Mitwirkung der Stände bei der Vergebung von Waſſerkräften. Abg. Neuhaus(Ztr.) äußert ſich im gleichen Sinne wie Abg. Zehnter und verlangt die Unterſuchung der Waſſerkräfte der Tauber und des Mains. Nach einem Schlußwort des Berichterſtatters Abg. Or. Obkircher wird die Debatte geſchloſſen und das Notgeſetz einſtimmig angenommen. Hierauf wird die Sitzung unterbrochen und auf heute nachmittag ½5 Uhr vertagt. 55 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Die Annahme de? Staatsbudgets durch die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion. Es iſt erfreulich, daß die ſozialdemokratiſche Landtags⸗ fraktion ſich durch den„Vorwärts“ Artikel nicht hat einſchüch⸗ kern laſſen, ſondern auf dem von ihr als richtig erkannten Standpunkte ſtehen geblieben iſt. Os allerdings die Tatſache, daß in dem diesmaligen Budget höhere Mittel eingeſetzt ſind für die Beamtengehälter und Arbeiterlöhne als wie früher, ein genügender Erklärungsgrund iſt für die veränderte Hal⸗ tung, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen. Uns erſcheint dieſe Begründung als auf ſehr ſchwachen Füßen ſtehend. Doch dar⸗ über mögen ſich die Landtagsfraktion und der Landesvorſtand der badiſchen Sozialdemokratie mit der Berliner Partei⸗ leitung und der„Vorwärts“⸗Redaktion auseinanderſetzen. Auch wollen wir unerörtert laſſen, inwieweit die Behauptung der hieſigen„Volksſtimme“ zutreffend iſt, daß die Annahme des Budgets mit dem Beſchluß des Lübecker Parteitages über⸗ einſtimmt. Dies zu unterſuchen, iſt nicht unſere Sache. Wir freuen uns, daß die badiſche Sozialdemokratie durch ihre Zu⸗ ſtimmung zum Budget ſich auf einen Boden geſtellt hat, von dem ein gemeinſames Zuſammenarbeiten mit den bürgerlichen Parteien möglich iſt. Ferner kann kein Zweifel darüber bo⸗ ſtehen, daß dieſe Haltung der ſozialdemokratiſchen Landtags⸗ fraktion von Bedeutung für die Parteikonſtellation bei den nächſtjährigen Landtagswahlen iſt und muß deshalb auch von dieſem Geſichtspunkte aus dieſe Abſtimmung jeden liberal ge⸗ ſinnten Mann mit Befriedigung erfüllen. Die hieſige„Volks⸗ ſtimme“, welche die von der Landtagsfraktion abgegebene Er⸗ klärung für ihre Abſtimmung bereits in der heutigen Num⸗ mer abdruckte, fügt derſelben einige Bemerkungen bei, i 1 ſie den„Vorwärts“⸗Artikel zurückweiſt und u. a. aus führt: Der Beſchluß der Fraktion, für das Budget zu ſtimmen, iſt mach reiflicher Erwägung mit Zweidritlelmehrheit gefaßt worden, wobei zu bemerken iſt, daß auch Mitglieder, die ſonſt ent⸗ ſchiedene Gegner der Budgetbetpilligung waren) ſich diesmal für die Bewilligung erklärten. Es ſei darauf hingewieſen, daß der Gifer des„Vorwärts“ in der Frage der Budgetbewilligung in Baden in ſeltſamem Kontraſt ſteyt zu der„Diskretion“, mit der man die Budgetbewilligung ſeitens der württembergiſchen Parteigenoſſen, die kurz bor dem Internationalen Kongreß in Stuttgart und dem Eſſener Parteitag ſtattfand, zu behandeln wußte. Warum wurde damals nicht wegen der„Auflehnung gegen die Parteidisziplin“ Alarm geblaſen?... Wenn der„Vortpärts“ von einer unzulä⸗ ſigen„Geheimniskrämerei“ ſpricht, ſo iſt darauf zu erwidern, daß Fraktionsberhandlungen, namenklich wenn dieſelben taktiſche Fragen Hetreffen, überall geheim gehalten werden, auch im Reichstag. Ss liegt dies durchaus in der Natur der Sache. 8 n .Für ihre Hand⸗ Jungen im Landtag iſt die Fraltion ſelbſt verantwortlich; ihre Taltik Hab ſie ſelbſt— natürlich in Uebereinſtimmung mit dem Programm und den Beſchlüſſen der Geſamtpartei— zu beſtimmen. Und wenn es die Fraktion für nötig hielt, ihren Mitgliedern und den bei der Beratung anweſenden Mitgliedern des Landesvorſtandes und der Parteipreſſe die Pflicht des Schweigens aufzuerlegen, ſo konnte der Landesvorſtand ſich in guten Treuen auf dieſen Beſchluß der Fruk⸗ tion berufen. Daß der Parteivorſtand auf das Schreiben des Landesvorſtandes gleich glaubte, mit dem ſchwerſten Geſchütz auf⸗ fahren und in dem von ihm abgeſchickten Telegramm von„Kin⸗ [dereien“ reden zu ſollen, iſt bedauerlich, und die Entrüſtung des 2. ſchleunigſt eine de⸗ und wehrmütige Erklärung des eintraf, iſt zum mindeſten deplaziert. „ e.„ Matheim, 12. Auguſt 1988. »»Bergnägungsfahrt nach Oppenheim a. Rh. Die am Donnerstag voriger Woche mit dem Räderboot„Mann⸗ heimia“ ausgeführte Dampferfahrt nach Oppen⸗ eim verzeichnete trotz der ſchlechten Witterung eine ſtarke Ve⸗ teiligung, ſodaß die Fahrt am Donnerstag, den 13. Auguſt einigen Abänderungen wiederholt wird. Die Abfahrt in Mannheim erfolgt vormittags 10 Uhr, die Ankunft in Oppen⸗ heim zur Mittagszeit, zurückgefahren wird ab Oppenheim um 5 Uhr, ſodaß der Dampfer 9½ Uhr wieder in Mannheim iſt Der Fahrpreis für Hin⸗ und Rückfahrt beträgt ſür Erwachſene nur M..50, für Schüler M. 1; Erwaßhſenen iſt es geſtattet, ein nicht ſchulpflichtiges Kind koſtenfrei mitzunehmen, weitere ulpflichtige Kinder zahlen 75 Pfg. Der Kartenverkauf findet smal außer im Verkehrs⸗Bureau auch auf dem Dampfboot or der Abfahrt ſtatt. Selbſtverſtändlich empfiehlt es ſich bei dem herrſchenden ſchönen Wetter die Karten im Voraus zu kaufen, da zur Bequemlichkeit der Fahrgäſte nur beſchränkte Fahr⸗ kartenausgabe ſtattfindet. Eine Neueinrichtung bei der dies⸗ maligen Fahrt iſt, daß zum Beſuch der Nibelungenſtadt Wor ms ſowohl bei der Hin⸗ als auch Rückfahrt angelegt wird. Auf der Heimreiſe wird Worms ungefähr 8½ Uhr berührt. Natürlich ſind die Fahrpreiſe für Hin⸗ und Rückfahrt nach der Nibelungen⸗ ſtadt ermäßigt. Sie betragen für Erwachſene M. 1 und füt Schüler 80 Pfg. Auch hier iſt es Erwachſenen geſtattet, ein nicht ſchulpflichtiges Kind koſtenfrei mitzunehmen, während für weitere Kinder der Preis von 50 Pfg. zu bezahlen iſt.(Näh. im Inſeratenteil). Fahrgeſchwindigkeitsberechnungen vom Eiſenbahnwagen aus. Um vom fahrenden Zuge aus die Geſchwindigkeit mit an⸗ nähernder Sicherheit feſtſtellen zu können, braucht man nur za wiſſen, welche Länge auf der zu befahrenden Strecke die Schienen haben. Bekanntlich gibt es beim Uebergang der Räder von einer Schiene zur andern einen Stoß, der ſelbſt bei den beſtgebauteſten Strecken und gutfedernden Wagen deutlich empfunden wird. Nimmt man nun die Uhr zur Hand und zählt während der Fahrt 10 Sekunden lang dieſe Stöße und multipliziert die An⸗ zahl derſelben bei 9 Meter langen Schienen mit 3½, bei 12 Mtr. klangen mit 42, ſo erhält man als Reſultat die Fahrgeſchwindig⸗ keit in der Stunde in Kilometern. Um das Reſultat genauer 2 geſtalten, kann man auch 20 bis 50 oder mehr Sekunden cang zu zählen und teilt das Ergebnis durch 2 bis 3. Submiſſionsblüte. Bei der Eröffnung der Submiſſion für die Tüncherarbeiten zum Uniberſitätsgebäude in Heidelberg ſtellte es ſich heraus, daß die Differenz zwiſchen Höchſt⸗ und Mindeſtangebot 3102 M. oder 752 Prozent betrug. Hierzu ird der„Südd. Malerztg.“ geſchrieben: Es iſt kaum glaub⸗ lich, ſolche Unterſchiede in den Angeboten zu finden. Was nſtzen alle Verſammlungen, Ermahnungen, Schulen, Bildung, wenn ſolche Leute in den Innungen, Verſammlungen, Verbandstagen w. überall vorne dran ſind, das Wort führen und gute Lehren Steilen wollen und ſelbſt diejenigen ſind, die ſolche Schmutz⸗ kurrenz zeitigen? Zu dem wahrſcheinlichen Selbſtmorde des Mannheimer Schutzma deſſen Kleider auf der Kehler Gemarkung gefunden vurden, iſt zu berichten, daß es ſich um den 24 Jahre alten ledigen un Johann Meſer von hier handelt. Meier war ſeit Kande worſßns „Vortpärts“ darüber, daß auf dieſes ungehörige Telegramm nicht 8 nach ſeiner Ausbildung nur kurze Zeit Dienſt. Er lag faſt ein Vierteljahr im Krankenhauſe, wo er ſich einer Blinddarmoperation unterziehen mußte. Meier kränkelte jedoch auch noch nach der Ent⸗ laſſung aus dem Krankenhaus und hat die Tat offenbar in krank⸗ hafter Gemütsſtimmung begangen. Füx ſeine geiſtige Getrübtheit ſpricht auch die Tatſache, daß er während ſeiner Abgängigkeit ohne Zweck ung Ziel auch in Luxemburg geweſen ſein muß, von wo er eine Anſichtspoſtkarte ſandte. * Aus dem Schöffengericht. In der„Stadt Mosbach“ ſaßen am 27. April der Händler Wilhelm Robs, der Schloſſer H h. Pleß und der Taglöhner Hch. Edinger am Biertiſche, als der Taglöhner Gg. Künzel hereinkam und„kraftmeierte“, hauptſächlich damit renommierte, er könne 5 Zentner auf einmal tragen. Die drei hießen ihn einen Käsbuben, der überhaupt nichts könne. Der Käsbub flog wieder hinüber und der Krach war da. Der Wirt brachte ſchließlich die drei hinaus. Als aber Künzel, ſeine Freunde G. Butz und Friſeur Georg Schramm eine Stunde ſpäter die Wirtſchaft verließen, wur⸗ den ſie von den Dreien überfallen und verprügelt. Erſt nachdem die Angreifer von ihm losgelaſſen und ſich mit den anderen be⸗ ſchäftigten, zog Schramm den Revolper und ſchoß. Edinger er⸗ hielt einen Schuß in die linke Achſelhöhle, Schramm hatte ver⸗ ſchiedene Slichberletzungen erhalten. Roos und Edinger ſind be⸗ lannte Rohlinge. Beide werden wegen Körperverletzung zu Ge⸗ fängnisſtrafen von je 4 Wochen verurteilt, Pleß zu 1 Woche, Schramm, der zu ſeiner Schießerei keinen Anlaß mehr hatte, zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Wagnerauffſihrung unter freiem Himmel. Das Natur⸗ theater zu Cauterets(Südfrankreich) bereitet für den 16. 58. Mis. eine Aufführung von Wagners„Siegfried“ ver. Die natürliche Dekoration bietet der Wald. Die darſtellenden Künſt⸗ ler gehören der Pariſer Großen und Komiſchen Oper an, die auch das hundert Mann ſiarke Orcheſter ſtellen. —.———— Von Tag zu Tag. — Selbſtmordverſuch eines Majors. Ham⸗ burg, 12. Aug. Major Rippentrop⸗Charlottenburg machte auf dem hieſigen Hauptbahnhof lt. Frkf. Ztg. einen Selbſtmordver⸗ ſuch durch Erſchießen. Er wurde lebensgefährlich verletzt. — Mit einer Eiſenſtange erſchlagen. Auf dem Heimwege wurde lt. Frkf. Ztg. der Ziegelarbeiter Martin Ro⸗ genhuber mit einer Eiſenſtange erſchlagen. — Drei Bergleute getötet. Dortmund, 12. Aug Auf der Zeche Maſſen wurden lt. Frkf. Ztg.“ drei Bergleute durch einen Sprengſchuß getötet. — Erdolcht. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Hannover: In der Hannoverſchen Portland⸗Zementfabrik wurde der verhei⸗ ratete Arbeiter Kacamarek durch den Arbeiter Ahrens ohne Ver⸗ anlaſſungerdolcht. Der Täter iſt flüchtig. — Ueberfahren. Dortmund, 12. Aug. Ein Eiſen⸗ bahnzug überfuhr bei Zeche Preußen ein Perſonenfuhrwerk. Eine Frau und ein 10jähriger Knabe wurden[t.„Irkf. Ztg.“ ſchwer verleßzt. 5 — Unfall in den Bergen. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Wien: Im Salzkammergut bei Weißenbach am Atterſee iſt der 28jährige Wiener Ingenieur Kronſtein bei einem Ausfluge auf den Schoberſtein törlich berunglüktt. we 0 1 Tette hachrichten * Cronberg, 12. Aug. Durch den Oberhofmarſchall Graf von Eulenburg wurde im Auftrag des Kaiſers dem Leiter des Wiener Künſtlerquartetts, welches geſtern im Schloß Friedrichshof konzertierte, Herrn Adolf Tandler, die Anerkennung des Kaiſers ausgeſprochen und ihm ein wert⸗ volles Andenken überreicht. Beiſetzung von Peuf. Olbrich. * Darmſtadt, 12. Aug. Die Veerdigungsfeier fand um 11 Uhr ſtatt unter zahlreicher Teilnahme der Darmſtädter Behörden und Künſtler. Der Großherzog war durch ſeinen Generaladjutanten vertreten. Das Grab war wunderbar mit Hortenſien und Tannenreis geſchmückt. Es wurde eine große Menge Kränze niedergelegt. Am Grabe ſprach zuerſt Herr Oberbürgermeiſter Morneweg⸗Darmſtadt, dann Kabißetts⸗ ſekretär Dr. Wehner, Profeſſor Scharvogel im Auftrag der Künſtlerkolonie Darmſtadt, Architekt Lehmann, ein Schü⸗ ler Olbrichs, legte im Auftrag des Bundes deutſcher Architek⸗ ten ſowie der Ortsgruppe Mannheim des Bundes deutſcher Architekten eine prächtige Kranzſpende nieder.(Ausführlicher Bericht folgt). Hilfsaktion für Zeppelin. „Landau, 12. Auguſt. Für den Grafen Zeppelin ſind bisher in Landau 2300., in Neuſtadt 3900 M. geſammelt wor⸗ den. Von Speyer ſind 6000 M. als erſte Rate abgeſandt worden. Kommerzienrat Ludowica in Jockgrim ſpendete 2000., ſeine Arbeiter 125 M. * Mainz, 12. Aug. Der ſtädtiſche Finanzausſchuß be⸗ willigte auf Vorſchlag des Bürgermeiſters It.„Frkf. Ztg. Beitrag von 5000 M. für die Zeppelinſpende. einen * Wiesbaden, 12. Aug. Bei der„Wiesbadever Ztg.“ vorm. Rheiniſcher Kurier ſind bis beute für die Zepelinſpende 10000 M. eingegangen. *Stuftgart, 12. Auguſt. Bei dem Würtzember⸗ gi ſchen Zentralkomitee ſind bis heute 235000 M. einge⸗ gangen. * Friedberg, 12. Aug. Die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung beſchloß, dem Grafen Zeppelin eine Ehrengabe von Mark 600 zu gewähren und einen Aufruf an die Bürgerſchaft zur Bei⸗ ſteuerung von Beiträgen zu erlaſſen. * Berlin, 12. Aug. Der Verein deutſcher Ingenieure ſandte an den Grafen Zeppelin folgendes Telegramm ab:„Es gereicht uns zur hohen Freude, Ihnen mitzuteilen, daß der Vor⸗ ſtand und der Vorſtandsrat unſeres Vereins, veranlaßt durch den Unfall, der die letzte Frucht Ihrer Arbeit vernichtete, beſchloſſen haben, Ihnen zur Förderung Ihres weiteren Schaffens Mark 50 000 zu überreichen. Verein deutſcher Ingenieure, Slaby, Vor⸗ ſitzender.“ Gedenkſtein für Zeppelins Landung bei Nierſtein. * Nierſtein, 12. Aug. Geſtern weilte Gey. Oberbaurat Imroth, ſowie Beamte der Waſſerbauämter Mainz un: Worms hier, um lt. Frkf. Ztg. auf dem Kornſand die Stelle zu beſtim ⸗ men, wo der Gedenkſtein für Zeppelins Landung Aufſtellung finden ſoll. 5 Die Reiſe des Kronprinzen. * Lindau, 12. Aug. Der deutſche Kronpriez, der geſtern Abend von Friedrichshafen kommend hier eingetroffen iſt, ſetzte ll. Olteber vorigen Jahres im hieſigen Schutzmannskorps, bat aber beute vormittag mit der Kronprinzeſſin, die von Bayreuth kam, im Automobil die Reiſe nach Bozen fort 0 Die Genoſſen in München gegen die Zeppelinſpende. * München, 12. Aug. Im Stadtmagiſtrat haben im Gegen⸗ ſatz zu Ludwigshafen lt. Frkf. Ztg. die Angehörigen der ſoziaß; demokratiſchen Fraktion gegen die Zeppelinſpende geſtimmt. Großes Unglück der deutſchen Marine. 8 »»Sonderburg, 12. Aug. Als der kleine Krenzer Un⸗ dine“ geſtern abend von einer Schießübung hierher zmückkehrte wurde bei der Einfahrt in die Sonderburgbucht das Mauöver „Mann über Bord“ ausgeführt. Dabei ging der Kreuzer infol 8 eines Verſehens des Poſtens am Maſchinentelegraphen dure anſtatt rückwärts und überrannte den mit 11 Malroſen 25 ſetzten Kutter. 7 Maun wurden gerettet, 4 ſind eriz 5 Die 1 8 Ausſperrung der Metallarbeiter. 5 Hamburg, 12. Aug. Die Gr ſcher S iff werften faßte lt. Frkf. 310. den da ſechenden Sesch e Arbeiterausſchuß des Stettiner„Vulkan“ hat der ion geteilt, daß der Streik der Nieter als beendet erklärt f 12. Aug. t ihn aber Aug, Ein Interview mit dem engliſchen Schatzkanzler über eine deutſch⸗engliſche Entente. Wien, 12. Aug. Die„Neue Fr..“ Pers i eine Unterredung mit dem 41 Schaskanele George, in welcher dieſer auf die Frag, ob er an die Moglich⸗ keit einer Entente zwiſchen Deutſchland und Eng⸗ land glaube, erklärte: Er wolle nicht gerade ſagen, daß dieſe Entente ſchon morgen oder übermorgen abgeſchloſſen werde aber es ſei ſeine feſte Ueberzeugung, daß dies der einzige Weg ſei, um der allgemein noch immer über Europa liegenden Spannung in Ende zu machen, insbeſondere aber der gegen⸗ ſeitigen Furcht, welche beide Staaten zu großen Opfern für ihre Flotten veranlaſſen. Warum ſoll es, fragte George, nicht zu einer Entente mit Deutſchland, wenn Englands Entente mit Frankreich, Rußland und den Vereinigten Staaten abge⸗ ſchloſſen hat? Es gibt eigentlich keine Streikobfekte zwiſchen beiden Staaten. Eine Entente mit Deutſchland muß einzig und allein die Richtung auf die Beſchränkung des Baues der neuen Schiffe für die Zukunft gelten. Auf die Bemerkung, daß man England vorwerfe, daß es für die Iſolierung Deutſch⸗ lands konſpiriert habe, und aß man argwähne, daß in Reval ein Einvernehmen zwiſchen Rußland und England erzielt worden ſei, welches die aſiatiſche Grenzfrage in Perſien be⸗ man köne nicht genug tu un reiben, um dieſe empörenden Verdächtigu der Welt zu ſchaffen.% Oeſterreichiſche Preßäußerung über die Entrevne in Icchl. *Wien, 12. Aug. In einem Artikel über die Entrevue in Iſchl ſagt das„Fremdenblatt“: Es war unzweifelhaft vor dem Eintritt der Umwälzungen in der Türkei eine Spannung in der ecuropäiſchen Politik vorhanden. Ja, es gab einen Mo⸗ ment, wo man in manchen Kr 5 t, · n zen Kreiſen an die Möglichkeit ſtarker Gegenſätze zwiſchen den enuropäiſchen Bundnisgruppen glaubte und die engliſch⸗ruſſiſche Annäherung im Sinne eines für den Frieden ungünſtig reſultierenden Kraftſpieles auslegte. Man denkt heute ſchon ruhiger über dieſen Punkt und die dankenswerte Kundgebung der engliſchen Staatsmänner haben in letzter Zeit die freundlichſte Perſpektive für die Zukunft eröffnet. Nachdem König Eduard mit ſeinem kaiſerlichen Neffen in Cronberg zu⸗ ſammengetroffen ift, darf man umſomehr berechtigt ſein der öffentlichen Meinung die Rückkehr zu einer normalen Stim⸗ mung und zu einer zuverſichtlichen Beurteilung der allgemeinen Lage zu empfehlen. Durch ſeinen Be⸗ ſuch bei dem ihm befreundeten Doyen der Dreibundherrſcher zeigte Eduard, daß er an einer feindlichen Kontraſtierung der europäiſchen Mächtegruppen keinen Gefallen findet und daß er die übertriebenen Darſtellungen und Befürchtungen widerlegen wolle. Es iſt dies mit ein Verdienſt der zuverſichtlichen Politik des Kaiſers Franz Joſef, weil der Dreibund in der ganzen Welt als ſicherſte Stütze des Friedens gewürdigt wird und man der Entrevue die Bedeutung eines beruhigenden Ereigniſſes zuſchrei⸗ ben wird. König Eduard ia Iſchl. 5 Iſchl, 12. Aug. König Eduard iſt um 10 Uhr vorm. hier eingetroffen. Er iſt am Bahnhof vom Kaiſer Franz Joſef, den Erzherzögen Joſef und Eugen, den Prinzen Leopold Georg und Konrad von Bayern und dem Statthalter von Ober⸗Oeſterreich empfangen worden. Die Majeſtäten begrüß⸗ ten einander herzlich. In den Straßen hatte ſich eine große Menſchenmenge eingefunden, welche die Monarcheh jubelnd begrüßte. Die Cronberger Monarchen⸗Zuſammenkunft und die franzöſiſche Preſſe. * Paris, 12. Aug. Der„Figaro“ betont die friedliche Geſinnung Kaiſer Wilhelms und König Eduards, ſowie des deut⸗ ſche und des engliſchen Volkes und meint, daß während der ſechs Jahre bis zur Ausführung des deutſchen Flottenprogrammes der Friede aller Wahrſcheinlichkeit nach geſichert ſei. England könne ruhig abwarten, welche Richtung die deutſche Politik nach Ablauf dieſer Zeit nehmen werde.— Der„Gaulois“ führt aus, daß die Ereigniſſe in der Trkei neue Verhältniſſe in Türkei geſchaffen haben, aus denen der Weltfriede Nutzen ziehen könne, da manche bisherige Unſtimmigkeiten der Großmächte durch die türkiſche Refermbewegung beſeitigt worden ſeien.— Die„Petit Repu⸗: blique“ betont daß die Anhänger der Entente cordiale die Be⸗ gegnung von Eronberg ohne Mißtrauen begrüßen. Frankreich könne ſich nur darüber freuen, daß noch mehr Klarheit als bisher über die Beziehungen Deutſchlands zu England berbreitet werde. Aus dem Großherzogtum. * Stockach, 8. Aug. Der wegen mehrfacher Brand⸗ ſtiftung vom Schwurgericht Konſtanz zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilte Xaver Wiggenhauſer von Nenzingen, der bereits zur Verbüßung ſeiner Strafe in das Männerzuchthaus in Bruchſal eingeliefert worden iſt, ſoll zwei weitere Brandſtiftungen eingeſtanden haben und zwar den Brandfall bei K. Meßmer, Bierbrauerei und Landwirt A. Wolf hier. oc. Friedensweiler, 7. Aug. iſt von dem Fürſten von Fürſtenberg zum Fürſtl. Fürüenb. Patronate unterſtehenden Stadtpfarrei präſentiert worder Stadtpfarrer der dem Wolfach Herr Pfarrer Eiſele Mannheim, 12. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt. 0. Seite unr Volkswirtschaft. Direkte Fernſprechleitungen Mannheims. Die Mannheimer Handelskammer hatte in ihrem Jahrsbe⸗ icht als beſonders notwendig die Herſtellung weiterer zirekter Leitung en nach Berlin, Köln, Mülheim 1 Ruhr, Antwerpen, Rotterdam(London), Mün⸗ en(⸗Wien) bezeichnet und dieſe Anträge in Eingaben aus⸗ führlich begründet. Desgleichen trat ſie gemeinſam mit der Han⸗ delskammer Duisburg für die Herſtellung einer weiteren direkten Leitung Mannheim⸗Duisburg oder für den Fall der Herſtellung der von ihr beantragten direkten Lei⸗ ſungen nach Düſſeldorf⸗Köln und Mülheim a. d. Ruhr für Re⸗ ſervierung der beſtehenden Leitung Mannheim⸗Duisburg für Ge⸗ ſpräche zwiſchen dieſen beiden Plätzen ein. Wie das Kaiſerl. Telegraphenamt der Handelskammer mit⸗ teilt, wird entſprechend ihrem Antrage eine zweite unmittel⸗ bare Fernuſprechverbindung MannheimBer⸗ lin noch im laufenden Rechnungsjahre hergeſtellt werden, des⸗ gleichen eine unmittelbare Fernſprechverbindung Köln⸗Rot⸗ terdam. Dagegen werden anſcheinend leider vorerſt noch nicht direkte Fernſprechleitungen Mann heim⸗Antwerpen, Rot⸗ terdam(London) gebaut. Von welcher Wichtigkeit für Mannheim die Herſtellung dieſer Leitungen iſt, geht aus dem im Jahresbericht der Mannheimer Handelskammer mitgeteilten Schriftwechſel der Kammer mit der Kaiſerl. Oberpoſtdirektion Karlsruhe hervor;„Seit längerer Zeit bemühen ſich die Intereſſenten unſeres wie auch anderer Bezirke um die Herſtellung einer direkten Fernſprechverbindung zwiſchen Mannheim und Antwerpen bezw. Rotterdam. Im Vorjahre unterbreiteten wir mit Schreiben vom 15. Februar 1906 dem Kaiſerlichen Telegraphenamt Mannheim ein von 80 Getreide⸗ handelsfirmen unterzeichnetes Geſuch auf Herſtellung einer direkten Fernſprechverbindung zwiſchen Mannheim und Antwerpen, das auch vom Vorſtande der Mannheimer Börſe unterſtützt wurde. Begründet wurde das Geſuch damit, daß die beſtehende Verbindung durch Vermittlung des Kölner Fernſprech⸗ amts erfolge, zu deſſen Hinterland der rheiniſch⸗weſtfäliſche In⸗ duſtriebezirk mit ſeinem lebhaften Fernſprechverkehr gehöre. In⸗ folgedeſſen dauere es nicht ſelten Stunden lang, bis die gewünſchte Verbindung zwiſchen Mannheim und Antwerpen hergeſtellt ſei, wodurch der Zweck dieſer Verbindung meiſtens illuſoriſch werde. Mit Schreiben vom 5. April 1906 teilte uns das Kaiſerliche Tele⸗ graphenamt vermutlich nach Benehmen mit Kaiſerl. Oberpoſt⸗ direktion mit, daß die für eine ſolche Leitung erforderlichen Vor⸗ bedingungen doch noch nicht in dem Maße vorhanden ſeien, daß ein entſprechender Antrag an das Reichs⸗Poſtamt auch Erfolg hätte. Düſſeldorf weitere Leitungen nach Antwerpen beantragt wor⸗ den, ſo daß für das nächſte Jahr eine erhebliche Beſſerung für den Sprechverkehr mit Antwerpen erwartet werden dürfe. Im übrigen wurde bemerkt, daß die Verzögerungen der Geſpräche mit Antwerpen in der Regel dadurch hervorgerufen würden, daß der Hauptverkehr zwiſchen Antwerpen und dem Reich ſich meiſtens auf wenige Tagesſtunden zuſammendränge. Auf die zu Beginn dieſes Jahres im Intereſſe hieſiger Schiffahrtsgeſellſchaften unternommenen Schritte zur Berbeſſerung des Sprechverkehrs mit Rotterdam erhielten wir Auterm 18. Juli vom Kaiſerl. Telegraphenamt in Abſchrift bei⸗ Regenden Beſcheid. Das Bedürfnis nach direkten Fernſprech⸗ leitungen mit Holland und werten Bemühungen der Telegraphenverwaltung dennoch unver⸗ mindert fort. Das gleiche Bedürfnis hat auch bereits zu einer Eingabe der Handelskammer Frankfurt geführt. Von der Frank⸗ furter Handelskammer iſt unterm 19. Juni in einer Eingabe an die dortige Ober⸗Poſtdirektion auf die mangelhafte Fern⸗ ſprechverbindung mit Belgien und Holland hin. gewieſen worden. Hierzu kommt, daß auch der Wunſch nach einer Fernſprechverbindung mit London ſich mehr und mehr geltend macht, dem nach Anſicht der Handelskammern Frank⸗ furt a. M. und Mannheim wohl zweckmäßig entſprochen werden könnte, wenn direkte Fernfprechleitungen mit Bel⸗ gien und Holland beſtehen. Am Fernſprechverkehr mit Jondon ſind, um nur die wichtigſten Geſchäftszweige zu nennen, intereſſiert die Bank⸗ und Börſenkreiſe, Metallhandel und In⸗ duſtrie, Tuch⸗ und Kolonialwaren⸗, Holzhandel, Papier⸗ und Papierwaren⸗Induſtrie und Handel, Schifffahrts⸗ und Verſiche⸗ rungsunternehmungen u. a. mehr. Die Kaiſerl. Ober⸗Poſtdirektion hat ſchon bisher die Bemühungen nach Vermehrung der direkten Fernſprechverbindungen unſeres Bezirks mit wichtigen Handels⸗ plätzen in der dankenswerkeſten Weiſe unterſtützt; wir hoffen, daß auch dieſe neue wichtige Verkehrsverbeſſerung ſeitens Kaiſerl. Ober⸗Poſtdirektion nach Möglichkeit gefördert wird.“ Die Oberpoſtdirektion an wortete:„Im laufenden Rechnungs⸗ jahre werden neue Fernſprechleitungen Mannheim—Düſſeldorf und Mannheim—Dortmund hergeſtellt; die Jubetriebnahme iſt im Oktober zu erwarten. Die vorhandenen Leitungen Mannheim= Köln und Mannheim— Düſſeldorf werden dadurch entlaſtet und der Sprechverkehr nach Belgien und den Niederkanden, welcher über dieſe Leitungen abgewickelt werden muß, wird eine Beſchleunigung erfahren, zumal zwiſchen Köln und Brüſſel eine neue Fernſprech⸗ leitung im Bau begriffen iſt. Die Herſtellung einer direkten Lei⸗ tung don Mannheim nach Antwerpen iſt bereits vor Eingang des dortigen Schreibens Gegenſtand der Erwägung geweſen. Ob dieſe Leitung aber ſchon im nächſten Rechnungsjahre hergeſtellt werden kaunn, läßt ſich zurzeit noch nicht beurteilen. Es hängt dies davon ab, welche Mittel auf dem verfaſſungsmäßigen Woge für dieſe Zwecke bewilligt werden und ob Belgien bereit ſein wird, die Leitung von der Landesgrenze ab weiterzuführen.“ Wegen der ebenfalls angeregten direkten Fernſprech⸗ le itung Mannheim Paris antwortete das Kaiſerl. Telegraphenamt der Handelskammer folgendes:„In der Zeit vom 1. bis 20. Juli iſt eine Nachweiſung über die zwiſchen Mann⸗ bheim und Paris gewechſelten Geſpräche geführt worden. Nach dieſer wurden nach Paris 12 und von Paris ebenſo⸗ piele Geſpräche geführt, alſo in einer Richtung nicht einmal ein Geſpräch täglich. Bei ſolch geringem Verkehr kann ein Antrag auf eine direkte Leitung Mannheim—Paris nicht ſo begründet werden, daß man damit Ausſicht auf die Genehmigung derſelben haben könnte, zumal die bisher benutzten Leitungen Mannhei m Frankfurt und FrankfurtParis im Laufe des Jahres noch eine erhebliche Entlaſtung durch die Herſtellung einer neuen eitung Köln—Paris erfahren werden, ſo daß die hieſigen Geſpräche mit Paris glatt oder doch ohne nenennswerte Verzögerung werden abgewickelt werden können. Aus dieſer Verbeſſerung wird durch die Verlängerung der Fernſprechverbindungsleitung Mann⸗ beim—St. Johann bis Metz, welche auch noch in dieſem Jahre fertig⸗ geſtellt werden wird, eine weitere Verbindung Mannheim NetzNancy-Paris geſchaffen, die in Störungsfällen, be⸗ ſonders aber bei etwaigen Anhäufungen, ebenſo vie die neus Ver⸗ bindungsleitung Köln—Paris zur Verfügung ſtehen wird. Unter dieſen Umſtänden wird mit dem Antrag auf Herſtellung einer Für 1907 ſeien von den Ober⸗Poſtdirektionen Köln und Belgien beſteht trotz der danfens⸗ direkten Verbindung mit Paris ſo lange zugewartet werden müſſen, bis der Nachweis geführt werden kann, daß mindeſtens 30 Geſpräche täglich in einer Richtung vorliegen.“ (Mitgeteilt von der Handelskammer.) Zum Zuſammenbruche der Solinger Bank ſchreibt man dem„B..“ aus Solingen: Auf mehrere An⸗ fragen aus Intereſſentenkreiſen an den Konkursverwalter, wie es komme, daß zum momentan beſtehenden Gläubigerausſchuſſe zwei Aufſichtsratsmitglieder der Solinger Bank gehörten, ant⸗ wortete derſelbe, daß die beiden Mitglieder des Aufſichtsrats Hauptgläubiger ſeien; er habe es dementſprechend für ſeine Pflicht gehalten, ſie vorläufig in den Gläubigerausſchuß aufzu⸗ nehmen. Die Eigenſchaft der Herren als Aufſichtsratsmitglieder komme vorerſt nicht in Betracht; denn im gegenwärtigen Stu⸗ dium des Konkursverfahrens ſtehe die Frage, ob und inwieweit der Aufſichtsrat verantwortlich gemacht werden polle, nicht zur Entſcheidung. Der vorläufige Gläubigerausſchus würde eine derartige folgenſchwere Entſcheidung unter keinen Umſtänden treffen. Der endgültige Gläubigerausſchuß ſoll ron der erſten Gläubigerverſammlung, alſo am 22. Auguſt, ſelbſtändiz berufen werden. In dieſen endgültigen Gläubigerausſchuß ſollen nicht nur Gläubiger, ſondern auch andere Perſonen, vor allem Aktio⸗ näre gewählt werden. Der« Konkursverwalter wird dann ſelbſt, gerade weil dieſer endgültige Gläubigerausſchuß ror allem dazu berufen ſein wird, zu der Frage der Haftbarmachung des Aufſichtsrates entſcheidend Stellung zu nehmen, im Intereſſe der Herbeiführung einer völlig unparteiiſchen Enſchlicßung in der Gläubigerverſammlung den Antrag ſtellen, in den endgültigen Gläubigerausſchuß Mitglieder des Aufſichtsrates der Solinger Bank nicht zu wählen, ſondern vor allem einige Hauptaktionäre. Die Frage der Haftbarmachung des Aufſichtsrates wird eben · falls eingehend geprüft werden.„Niemand wird erwarten,“ ſo erklärt der Konkursverwalter,„daß ich einen derartig folgen⸗ ſchweren und außerordentlich koſtſpieligen Prozeß ohne aus⸗ reichende und zuverläſſige Unterlagen anhängig machen werde. Mit den erforderlichen Unterlagen iſt begonnen! Wie bereits mitgeteilt, iſt die gründliche Durchſicht der geſamten Bücher der Solinger Bank der Deutſchen Treuhandgeſellſchaſt in Berlin übertragen worden. Ueber das Ergebnis dieſer Arbeiten ſoll in der erſten Gläubigerverſammlung Bericht erſtattet werden. **** Schokoladenpreiſe. Zu dem kürzlich von uns an dieſer Stelle mitgeteilten Be⸗ ſchluß der Schweizer Schokoladenfabrikanten, den geplanten Preisabſchlag für Schokolade nicht vor dem 1. Januar 1909 in Kraft treten zu laſſen, ſchreibt man uns aus hieſigen Fach⸗ kreiſen folgendes: „Daß es zu hoffen bleibt, den ſchweizeriſchen Fabrikanten werde es möglich ſein, den Detailiſten und dem konſumierenden Publikum auf Anfang des nächſten Jahres die fröheren billigen Preiſe zu beſcheren, mutet eigentlich komiſch an, nachdem di⸗ deutſchen Schokoladefabrikanten ſchon ſeit ſehr langer Zeit eine ganz beträchtliche Preisermäßigung ſowohl für Konſumſchoko⸗ lade und Kakab als auch für Tafelſchokolade eintreten ließen. Für erſtere Artikel beträgt die Reduzierung der deulſchen Fabri⸗ kanten annähernd 75 bis 100 Prozent, während bei den leßz ⸗ teren eine ganz erhebliche Gewichtserhöhung an Stelle der Preis reduktion trat. Im Vergleiche zu der Marktlage des Rohkakaos haben die ſchweizer Fabrikanten eigentlich keine Beꝛechtigung gegenüber den deutſchen Fabrikanten auf ihren ganz beträchtlich erhöhten Preiſen bis 1. Jauuar 1909 ſtehen zu bleiben, um ſo weniger als dieſelben gleichzeitig mit Erhöhung der Scholo⸗ ladenpreiſen auch eine bedeutende Gewichtsvermindernng! der Tafeln eintreten ließen. Hierdurch iſt eigenfſich ein ver⸗ doppelter Aufſchlag der ſchweizer Fabrikanten gegen⸗ über den Deutſchen eingetreten. Die ſchweizer Fahrikanten hatten ebenſogut Gelegenheit, die niedrigſten Preiſe des Kakav⸗ marltes ſeit einem Vierteljahre zu genießen als wie die hollän⸗ diſchen, deutſchen und ſonſtigen Fabrikanten. Das beſte alſo für das deutſche Publikum iſt, daß es abſolut keine Veranlaſſung hat, darauf zu warten, bis es den ſchweizer Fabrikanten an⸗ genehm iſt, billigere Preiſe zu beſcheren, denn das deutſche Publikum hat von ſeinen heimiſchen Fabrikanten ſolche bereits ſchon längſt erhalten. Schon aus dieſem Grunde wäre es eigent⸗ lich an der Zeit, wenn das konſumierende denkſche Publikum ſich endlich aufraffen könnte, vor allem Dingen den deutſchen In⸗ duſtrie⸗Erzeugniſſen das ihnen gebührende Intereſſe durch be⸗ deutend lebhafteren Konſum entgegenbringen mürden. Die Kakaobohnen, die die ſchweizer Fabrikanten zu ihrer Fabri⸗ kation verwenden, entſtammen genau denfelben Pflanzungen, wie die der Deutſchen. Die Fabrikationsmaſchinen ſind weitaus deutſchen Urſprungs und die Fabrikationsmethode iſt ein und dieſelbe. Auch in der ſogenannten ſchweizer Alpenmlichſchoko⸗ lade ſind uns die ſchweizer Fabrikate nicht üßerlegen. Denn wir Deutſche ſind ebenſogut in der Lage ſpeziell dieſe Schokolade durch Bezug von kontenſierter Alpen⸗Milch gleicher Güte her⸗ zuſtellen. Aus dieſem Grunde und in Anbetracht der bereits von den deutſchen Fabrikanten eingetretenen Preisermäßigung wäre es wirklich vernünftig und wünſchenswert, wenn das kon⸗ ſumierende deutſche Publikum den deutſchen Fabrikanſen durch recht lebhafte Nachfrage auch die ihnen gebührende Ehre er⸗ weiſen wollten ———4 4444„ Am Geldmarkt haben die Sätze in den letzten beiden Tagen Ermäßigungen erfahren. Privatdiskont heute 294 Prozent, täg⸗ liches Geld ca. 3½ Prosvent. Herr Kühner u. Co., Ziegelhauſen bei Heidelßerg macht be⸗ kannt, daß der Fabrikationsbetrieb der Firma unter Anſchlus an die Firma Ludwig Rüdinger ſen. nach Aglaſterhauſen verlegt und in gleicher Weiſe wie bisher fortg führt wird. In Heidelberg, Albert Mayſtraße(, iſt eine Filioale mit Lager errichtet. Der bisherige Inhaber der Firma, Herr Auguſt Kall, ſcheidet unter Uebernahme der Geſchöftsforderungen und Paſſiven aus und tritt au deſſen Stelle Herr Richard Endreß. ‚ Schlumberger Fils u. Co.,.⸗G., Mülhauſen(Elſaß). Dieſe Baumwollgeſellſchaft erzielte in 1906⸗07 einſchließſich M. 56 231 (i. V. M. 66 596) Vortrag einen Reingewinn von Mack 319052(M. 628 214). Hieraus werden 6 Prozent 8 Proz.) Dividende verteilt und M. 60 390 vorgetragen. Aus der Bilanz iſt zu erwähnen, daß bei M. 4 Mill. Aktienfapital die Immobilien mit M. 2 Mill.(M. 1,75 Mill.) zu Buch ſtehen, Vorräte mit M. 1,8) Mill.(M. 3,07 Mill.). An Bar Effekten und Wechſel ſind M. 0,38 Mill.[M. 0,51 Miſl ausgewieſen. Das Bankguthaben ermäßigte ſich von M. 0,54 Mill auf Mk. 0,14 Mill. Während diverſe Debitoren M. 1/½ Mill.(Mark 153 Mill) ſchuldeten, hatten Kreditoren M. 2,13 Mill(M..6) Mill.) zu fordern. Die Reſerven enthalten M. 1,16 Mill.(Mk. 1,07 Mill.), das Delkrederekonto M. 72 800. Vom Ruhrkohlenmarkte meldet die„Köln, Zeitung“ daß die Marktlage auch im weiteren Verlaufe des Juli und anfang Auguſt ein faſt unverändertes Bild gezeigt habe Immier noch ſei das Geſchäft in Hüttenkoks unbelebt, auch der Abſaz hielten sich günstige Dispositionen. in Kokskohlen ſtoße auf Schwierigkeiten, wenn auch ernſt ſatzſtockungen nicht eingetreten ſind. In Koks ſei der gegen den Voranſchlag etwas beſſer geweſen, deshalb haben ſich Feierſchichten auch nur vereinzelt als notwendig erwieſen. Daß die Eiſeninduſtrie noch in größerem Umfange auf Lager gear⸗ beitet habe, ſei ſicher; wie weit aber die Ausdehnung des Abſaz⸗ gebietes des Ruhrbezirkes über ſeine alten Beziehungen hinaus den Markt ſtützt, ſei ſchwer zu ſagen; ſicher aber ſei daß die Beteiligung am Auslandsgeſchäft, zu der das Kohlenſyndikat von neuem ſeine Zuflucht genommen hat, heute in einer Anzahl von Sorten ganz weſentlich dazu beitrage, die Beſchäfticung der Zechen aufrecht zu erhalten. Die Einſchätzung des September⸗ abſatzes, die am 15. Auguſt zu erwarten iſt, werde vofausſichtlich nicht geringer ſein wie die bisherige. Die Deutſche Magneta.⸗G. in Düſſeldorf beruft eine Generalverſammlung zwecks Beſchlußfaſſung über Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals um M. 600 600 durch Zu⸗ ſammenlegung der Aktien von 5 zu 2 zum Zwecke der Befreiung der Aktionäre von rückſtändigen Einzahlungen, die für den Be⸗ trieb des Unternehmens völlig zwecklos ſein und die Dipidenden⸗ ausſicht grundlos ſchmälern würden. Die Ausführung des Be⸗ ſchluſſes ſoll in der Weiſe erfolgen, daß ſtatt der vorgeſehenen, aber noch nicht erfolgten Ausgabe von 1000 Aktien zu M. 1000 nur 400 Aktien zu M. 1000 ausgegeben werden. Aktiengeſellſchaft Meggener Walzwerk. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung der Aktiengeſellſchaft Meggener Walzwer“ wurde der Abſchluß per 30. Juni 1908 vorgelegt. Es ergiht ſich ein Verluſt von ca. M. 52 000, der aus dem Gewinn⸗ vortrag[(M. 28 688) und aus den Reſerven(M. 166 566) gedeckt werden ſoll. Eine Dividende wird ſomit auf das M. 1,/25 Mill, betragende Aktienkapital für das Jahr 1907⸗08 kicht verteilt. Im vorigen Jahre wurden 13 Prozent, für 1905.06 10 Prozent Dividende gezahlt. Die Verwaltung führt das ungünſtige Er⸗ gebnis auf das außergewöhnliche Mißverhältnis zwiſchen den Rohſtoffpreiſen und den Preiſen für fertige Ware zurück, Rendsburger Bank. Die Generalverſammlung der Rends⸗ burger Bank genehmigte die Kapitalserhöhung um 1 auf 2 Mill. Mark, lehnte jedoch die beantragte Beteil'gung bei anderen Unternehmungen ab, worauf der Aufſichtsrat und Vor⸗ ſtand zurücktraten. Die Zentralbank für Eiſenbahnwerte in Berlin erzielte im Jahre 1907⸗08 einen Reingewinn einſchließlich des Vor⸗ trages aus dem Vorjahre von 188003.( i. V. 120 807.) in Höhe von 1077 510 M.(720 035.]). Davon ſollen dem Spezial⸗ reſervefondskonto 148 302 M.(93 104.), dem Amortiſations⸗ konto 29 645 M.(29 961.) zugeführt werden. Die Di vi⸗ dende wird mit 7 Prozent vorgeſchlagen gegen 6½ Proz. pro 1906⸗07 und 6 Prozent pro 1905⸗06. Nach Abzug der Tan,⸗ tiemen verbleibt ein Vortrag von 212 141 Mark. Aus der ruſſiſchen Bankwelt. Dem„Golos Moskwy“ wird gemeldet, daß in ruſſiſchen Bankkreiſen angeſichts der erwarte⸗ ten Ausdehnungen der ruſſiſch⸗japaniſchen Handelsbeziehungen die Frage der Organiſierung eines Scheckverkehrs mit Tokio lebhaft erörtert wird. Bedingung dafür iſt jedoch, daß in Tokio gleichzeitig Schecks auf Petersburg okzeptiert wer⸗ den.— Den Meldungen anderer ruſſiſcher Blätter zufolge hat eine größere ruſſiſche Handelsbank einen Fachmann nach dem Auslande geſandt, der das Projekt der Gründung der„All⸗ ruſſiſchen Bank“ ſtudieren und die Stellungnahme der fawiſchen Kommerzz und Finanzkreiſe erforſchen ſoll. Es iſt möglich, daß dieſe Bank auch die Gründung bon Filialen in Prag, London, Paris und Newyork unternimmt. Man wird wohl nicht fehl⸗ gehen mit der Annahme, daß die un enannte ruſſiſche Bank Wolga⸗Kama⸗Kommerzbank iſt, die als Intereſſentin bereits a der Prager Konferenz genannt worden war. 55 (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). 8— „ rter Effektenbörſe. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 12. Aug. Nach der Bewegung der letzten Tage, war heute an der Börse das Geschäft wesentlich stiller geworden. Die Tendenz zeigte bei Ex⸗ öffnung zunächst abgeschwächte Haltung. Ausgehend von der schwachen Tendenz der Newyorker Börse lagen Amerikaner Bahnen niedriger. Verstimmend wirkte be⸗ sonders das starke Angebot des Londoner Marktes und Newyork. Von österreichischen Bahnen konnten sich Lombarden von der gestrigen Besserung nur mühsam be⸗ haupten, dann machte sich im Einklang der Wiener Börse belebtes Geschäft bemerkbar. Staatsbahn ruhig. Prinz Heinrich schwächer. Schiffahrtsaktien schwächer infolge Realisierungen, wovon auch Bankaktien beeinflusst Wur⸗ den, welche jedoch teilweise den Kursstand von gestern wieder einholten. Handelsgesellschaft und Darmstädter, auch Dresdner wurden indessen bei wesentlich festerer Tendenz umgesctzt. Am Geldmarkt hat die ruhige Hal?⸗ tung der letzten Tage etwas nachgelassen. Der Privat- diskont ermässigte sich um 1/16 pCt. Der Fondsmarkt lag still. Deutsche Anleihe behauptet. Von Ausländer Russen schwächer, Türken fester. Am Industriemarkt er- Das Hauptinteresse wurde chemischen und elektrischen Verten entgegen- gebracht. Auch am Montanmarkte zeigte sich zeitweilig schwächere Tendenz, doch liessen sich auch da infolge lebhafterer Nachfrage Besserungen bemerken. Die er- zielten Kursbesserungen konmten sich bis Schluss der Börse erhalten. Die festere Tendenz im Bankenmarkte machite weitere Fortschritte. An der Nachbörse Han- delsgesellschaft und Diskonto Kommaändit lebhafter um gesetzt. Wiener Bankverein sowie Kreclitaktien auf Rück⸗ Käufe fest. Phönix weiter bevorzugt und höher. Die Börse schloss lebhaft bei fester Tendenz. Kredit 198 99, Diskonto 175.20— 176.40— 176.30. Handelsgesellscheft 163.70— 164.40 165. Dresdner 141— 142, WIIe Banſeverein 133.78, Staatsbahn 148. Lombarden 21.7/. 21,75, Baltimore Ohio 44.40— 60— 50 Telegrswmt der Foutinental⸗Telegraphen Cempagyl, Schlußß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 11 Amſterdam kur; 148 82 las Raris fur 31.05 Velgien„ 88 087 Schweiz Plätzt 15 Italten„ Al125 3 ien London„29.38 0 587 Napolconsd'o 327 8 lang-——[Privatdiskon 6. Seite⸗ Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. Auguſt⸗ Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 085 Weltz z. Sonne, Speyer Cementwerk Heidelbg. 128 70 148 90 Cementfabr. Karlſtadt 13480 132 20 Badiſche Anilinfabrik 35150 364. 0 5 1 Griesheim 2420 240.20 Maſchinenfbr. Hilpert Maſchinenfb. Badenia Dürrkopp Maſchinenf. Gritzner Maſch.⸗„Armalf. Klein Staatsvapiere. A. Deutſche⸗ 7 5 12. ſo deutſch. Reichsanl. 99.75 99.75 Mexikaner äuß. 88/90 97.60 97 35 3*²„„ 195 91.953 Mexikaner innere—.— 65 20 3 355 31% Taumalipas 97.90 97.90 4% pr. konf. St.⸗Anl. 99.75 99.75 Bulgaren 9 3 1 5 91.95 91.851¼½5 Griechen 1890 48.60 46 80 83 35.505 italien. Nente——.— badiſche St.⸗A. 100—.—.6 Oeſt. Silberrente 99 45 99.45 „ neue 99.90 98 80 4½„ Papierren“,— 275 bäd. St⸗O. ab 5— 480Oeſterr. Goldrente 98 40 98.50 373 93 25 93 203 Portug. Serie I 61.50 61.60 3 75 100——.—3 III s 0 4 bayr⸗. B...191? 190 80 100 80%½ neue Ruſſen 1905 96— 95 80 %½ do. u. Allg. An..5) 91.404 Ruſſen von 1880 83.50 83.40 dp...⸗Bbl 92.7).704 pan. ausl. Nente 95.— 95.— 4 Heſſen von 1899 99.40 99 40 Türken von 190 87 60 87.90 3 Heſſen 8150 81455 nmunif. 93.90 93.90 3 Sachſen e 8) 86 304 Unger. Goldrente—— 93.15 Stadt⸗.—4„ Kronenrente 93.— 92 95 5 5 89.80 89.55. B. Auständiſche. 89.80 89.55 Nerzinsliche Loſe. 4 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.— 100.—3 Oeſterreichiſche860 153.50 158.25 5% Chineſen 1898 97.50 97 40Türkiſche 145.50 145 80 4 Egypter unificterte—.—. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 147.40 147.95 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 213.— 213.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 89.30 89 2 Lederwerk. St. Ingbert 60— 60.— Eichbaum Mannheim 114.50 114 50 Spicharz Lederwerke 20.50 121.— Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170.. Adlerfahrradw.Kleyer 289 80 28.8 67 50 67.50 184. 194.— 208 28.— 115.50 1185 50 werke Höchſt 969 50 369.50 Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf Jer. chem. Fabrik Mh. 285.—285. Gebr. Kayſer 423——„ Chem. Werke Albert 1105— 410.[Röhrenkeſſelfabrit 8 Südd. Drahtind. Pih 115.—] vorm. Dürr& Co.—.——.— Aunell⸗Fab. Gagen———.— Schnellpreſſenf. Frlth.184.— 184.— Ace. Böſe, Berlin 61.— 60.50 Ver deutſcher Oelfabr.29.— 129.,80 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 215.30 215.80 Schuhfabr. Herz, Frkf. 122..—122. Südd. Kabelw. Nhm. 120 50 121.— Seilinduſtrie Wolff 131.50 131.50 Lahmeyer 117.50 118 10'wollſp. Lampertsm. 63— 66. Elektr.⸗Geſ. Schuckert 108.10 168.,100 Kammgarn Kaiſersl. 159.7) 159 70 Siemens& Halske 174. 175.— Zellſtoffabr. Waldhof 321.— 32150 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 222 30 222.—Harpe ner Bergbau 291.29 200 25 Buderus 111.— 110.90Kaliw. Weſterregeln 180— 18.— Concordia Bergb.⸗G. 329 75—.— Deutſch. Luxemburg 161.75162.75 Friedrichshütite Bergb. 138.— Gewerkſch. Noßleben 8750 8750 Gelſenkirchner 194.10 194.—J Phönix 179.75 179 60 Aktien deutſcher und auslündiſcher Transport⸗Anſtalten. Oberſchl. Eiſeninduſtr. Vr.Königs⸗ u. Laurah. 100.75 100 30 212.60212.70 Zudwigsh.⸗Bexbacher—.——.—Oeſt. Südbahn Lomb. 20.80 21.70 Pfälziſche Maxbahn 136 Nordweſtb.—.——— do. Nordhbahn 130 50 130 50 do. do. Lit..—.——.— Südd. Eiſenb.⸗G. 112.— 112.[Gotthardbahn—.——.— 8 5 111.25 111. 60 7———.— neue———. do. Meridionalbahn——.— Nerdbeutſcher Lloyd 95.50 95.— Baltimore und Ohio 25.45 94.40 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 147.90 148— Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. Aeh Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 97.0 J 4% Pr.Pfdb. unk. 15 67.76 97.75 97.50 8750 E5 98 25 98 25 1910 97.80 97.80 05 14 9210 0910 4% pf. Hypöb. Pfdb. 98.70 98,7% 3ſJ„ 12 90.20 90 20 31½% 90.80 90.5 31% Hr Midbr.⸗Bk., 410 70 Pr. Bod„Er. 89.50 89.50 Kleinb. b. 04 93.50 93.50 4% Etr. Bd. Pfd. vgo 97.10 97.10½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 30% HSyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 15 8 Spire 8 97,20 97.20 Obl. unkündb. 12 90.3) 90.30 r..01 4⁰, P„B. uni. 10 97.30 97 80 Sop d. 195 7570 4e%„ Pfdbr..Os 40/ Nh. H. B. Pfb.09 97.— 97.— unk. 12 97.40 97.80 4% 5 1907 97.— 97.— 3½„Pfdbr..86 4e%„„„ 1912 97.50 97 80 89 u. 94 89.50 89.50 4%„1917 98.7 98 75 VVVV 0 0% om.sLbl. 8¹ 80 1914 899 89.9 u. 1,unk. 10 98 70 98.70 95 Aih. H.„B. C.OS.75 91.75 a,„ Com.⸗Otl.„ e v. 1891 90 20 90 20 4e½ Pf. B Pr.-Obl. 99 20 99 3 *. 6en e bf. Ar⸗d. 76.50 70 80 6 90.— 90.— ½ Ital.ſtll. a. E. B. 70 50 708 .ept0 495 75 97910 97 0 MNaunh. Verſ.⸗B.⸗A. 404.— 40l.— 5 97.10 97. Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bant 1390.—180.—[Oeſterr.⸗Ung. Bank 12470 12470 Derg u. Metallb. 0 50 120,25 Oeſt. Länderbank 111.— 111.— Berl. Handels⸗Geſ. 168.80 163.60 Kredit⸗AUnſtalt 199— 188 35 Comerſ. u. Disk.⸗B. 10789 107.80 Pfälziſche Bant 100.10 4½0.10 Darmſtädter Bank 126 25126.0 Pfälz. Hyp.⸗Jant 190.80 180.— Deutſche Bant 234.30 284.50 Ereuß petet 11039110.39 Daulſcagen Vank 135.40135.40 5 Deueſche Reichsbk. 151 90 151.95 De Gfſetten⸗Bant 00 20 09 20 thein. e W 138.75 138.75 Disconto⸗Comm. 175 60 175 20 Uhein. Hyp. B. M. 192, 192.— Dresdeuer Bank 149.60 141.—Schgaſſh. Zantver. 131.20131 30 rankf. Hyp.⸗Bank 201.50 201 50] Südd. Zank Mhm. 107.75 107 75 Fukf. Oyp.⸗Creditv. 158.00 115 0 Wiener Bankver. 133 25 182 70 ionalbant 116.60 Bank Ottomane 138.ä— Irankfurt a.., 15 Kreditaktien 198.40, Staats⸗ bahn 148.—, Lombarden 21 60 gypter—.—, 4% ung. Goldrente ——. Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 17510 Laura 212.—, Gelſenkirchen 193.70, Oarmſtädter 126 10 Handeisgeſellſchas! 188.—, Dresdener Banl14)—, DeutſcheBant 233 75 Bochumer 221.23 Northern—.—. Lendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 198.60, Staatsbahn 21.75, Disconto⸗Commandit 175.69 *** Berliner effektendörſe. [Brivattelegramm des General⸗Anzeigers Berlin, 12. Aug.(Fondsbörse.) Die Börse er⸗ öfknete schwächer auf die in Newyork und an den West- börsen eingetretene Ermattung. Die Spekulation be- obachtete Zurückhaltung und so blieb auch der bessere Bericht aus dem Rheinland und Westfalen über die Er- Höhung des Gesamtversandes in-Produkten beim Stahl- Werksverband im Juli und die leichte Besserung des Ge- schäfts im rheinisch-westfälischen Eisenmarkt einflusslos. Die Kurse bröckelten weitethin noch stärker ab. Die vor- herrschende Realisationsneigung führte zu Kursrückgän- gen in Hüttenaktien, während Kohlenaktien etwas besser lagen. Von amerikanischen Bahnen Baltimore und Kanada auf Newyork ca. 1 pCt. niedriger. Unter stillem Geschäft auf spätere Abbröckkelungen Banken nur wenig verändert und vereinzelt über—5 ee Dresdner Bank-⸗ 48.—, Lombarden aktien gut gehalten. Von österreichischen Bahnen Fran- zosen geschäftslos, Lombarden nach vorübergehender Be- festigung auf gestrigen Schlusskurs zurückhaltend, War- schau-Wiener schwächer. 3proz. Reichsanleihe behaup- tet, dagegen Japaner und 1902er Russen und Türkenlose auf Westbörsen hin abgeschwächt. Schiffahrtsaktien bei stillem Geschäft nachgebend, ebenso Edisonaktien. Täg- liches Geld 3½ pCt. In der 2. Börsenstunde bewirkten in Deutsch-Luxemburger wieder einsetzende Käufe eine Befestigung auf dem Montanmarkte, die sich auf den Bankenmarkt übertrug. Begünstigt waren Berliner Han- delsgesellschaft. Sonst war der Verkehr still. Die weitere Ermässigung des Privatdiskonts, sowie das Gerücht, dass das preussische Konsortium seinen Bestand an 4proz. Reichsanleihen ausverkauft habe, wirketen später besonders auf Banken anregend, die bei lebhaftem Geschäft erheblich höher notiert wurden. Kanada besserten sich auf höhere Londoner Kurse. Auch auf dem Montanmarkte setzte sichh die Aufwärtsbewegung kräftig fort. Schluss fest. Industriewerte des Kassamarktes ziemlich fest. Berlin, 12. Auguſt.(Sch'ußkurſe.) Ruſſennoten 214 90 214 75J Lombarden 21.39 21.70 4% Ruſſ. Anl. 1902 88 60 83 50 Canada Pacific 108.60 168 10 37½% Neichzanl. 92.— 91.90 Hamburg Packet 111.— 110 60 3% Reichsanleihe 83.50 83 50 Hambz. Paket neue— 4% Bad. St.⸗Anl. 109.——.— Nordd. Lloyo 95.— 95.— 4% B. St.⸗B. neue 99.9) 99.80 Dynamit Truſt—.——.— 3% B. St. Obl. 1900— 81.—Licht⸗ u. Kraftanl. 114 50 114.— 40%% Bayern 91.20 91.— Bochumer 222.70 221 20 „ Heſſen 90.50—.—Konſolidation—— 55 Heſſen 81.40 81.40 Dortmunder 58.40 57— 30½% Sachſen 88.40 8330] Gelſenkirchner 194.10 194 70 40% Pfbr. Rh. W. B. 96 690 96.40] Harpener 200.40—.— 50% Chineſen 102.50 102.50 Laurahütte 212.70 211.20 4% 8 Italiener———.— Phönix 179.70 179 30 4½%½ Japaner(neu) 89.10 89,20] Ribeck⸗Montan 192.20 192 20 1955 Loſe 154— 153.75 Wurm⸗Revier o Bagdad⸗Anl. 85.50 85.2 Anilin Treow 33.— 364.— acdla tien 199.— 198.70] Braunk.⸗Briketts 175.— 175.20 Berg.⸗Märk. Bant 15190 15190 D. Steinzeugwerke 206.— 20750 Handels⸗Gef. 163.50 16490] Düſſeldorfer Wag. 282 70 282.10 Darmſtädter Zank 126.— 126.70] Elberf. Farben(alt) 406.50 406 20 Deutſch⸗Aſtal. Bank 135.40 135.50] Weſtereg. Alkaliw. 181.50 185.— Deulſche Bant 234.20 235.— Wollkämmerei⸗Akt. 126 10 127.80 Disc.⸗Kommandit 175.90 175.70 Chem. Charlottenb. 186 50 186.50 Dresdner Bauk 14).70 12.—] Tonwaren Wiesloch 94.50 94.50 Rhein. Kreduubank 131.50 182.50] Zellſtoff Waldhof 321 70 322.50 Schaaffh, Bankv. 132.50—.— Lelluloſe Koſtheim 21170 214.— Lübeck⸗Büchener—.——— Rüttgerswerken 1 1 Staaisbahn 12820 Privatdiskont 2¾8% Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. 199.— 199.50 Staalsbahn 175,70 176.60J Lombarden Pariſer Borſe. W. Berlin, 12 Kredii⸗Aktien Diskonto Komm. 143.10 148.20 2150 21.70 Paris, 12. Auguſt. Anfangskurſe. 3 eſ% Nente 96.40 96.25 Türk. Looſe 174.20 174.— Italiener——.—Banque O tomane 690.— 688.— panier 95.30 9590] Rio Tinto/ 17886 1748 Türken unff. 9492 9435 Londoner Eſſettenbörſe. London, 12. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörfe. 5 Hof vm. Hagen—.— 261.— ſbr. Hald u. Neu-—. —— 114 80—.— 218.— 9% Reichsanleige 83— 83— Southern Pacifte 99½% 97˙% Neiebe diaht Aeen 85.—— 3 Han en— 155— 5 5 Chineſen 105— 105—Cbieago Peilwautee 150 ½ 140— Ganters Br. Freibg. 106.-——.— Naſchinenf. Badenia e 2½%% Chineſen a eee enee e. 70— 70—] Kleinlein Heidelberg 195.——.— Oberch. Elektrizität 22.50—. %4% Conſols 86 86½] Aichiſon Pr. 97— 92— Homb. Meſſerſchmitt 50.——.—Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.—— 128.50 3% Iſtaliener 103/ 103 Loufsv. u. Nafhv. 114— 118 Labigsh. 9 5 340——dortt ement H 10 3 0% Griechen 50— 50. Union Paciſie 163 161½] Mannh. Aktienblr.—.— 137.— Südd. Draht⸗—.— 116.— 3% Portugieſen 62% 62 Unit. St. Steel com. 4/8 48,, Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerke—.— 120.50 Spanter a ,,, deif n 1134755 Brauerei Sinner—.—„Ziegelw. 185.—. D Türten 94%% 94½½] Extebahn 25%½ 24% Br. Schrödl, Heidlbg. 200——.— Speyr.—— 4 J% Argentinier J 888 Tend.: träge 9—5 120.——.— Neuftadt—.—— s Mexikaner 34— 34—[Debeers 12%8 12½ tter, Schw 2——Gellſtoffabr. Waldhof—.— 321.60 4 2 15 8½% 81 991 0 1573 5 5 5 Weh, Boder 8 Waghäuſel 148 50 147.50 end. ſteill. Joldſields 4— 2 eeee be% 6%„ Storch, Speyer 76. uckerraff. Mannh. 68 io Tinto 71½% 70˙½ Laſtrand 4% 4½ Braſilianer 92% 8d2—] Tend.;: fill. Verantwortlich: Berliner Auguſt. Produftenbörſe. .)(Produktenbörſe.) Berlin, le.(Tele Preiſe in Mark pro 0) kg frei Berlin neito Kaſſe. 1 Weizen per Sevt. 203— 202,.50 Mais per Sept. 155.— 155.— „Okl. 202 75 208 Dezbr. 152.152— „ Dezbr 203.7 75.204 25—2—— Roggen per Sept. 178 25 177.50 Rüböl per Aug.—.——.— 179.5 9179 25„ Okt 66.90 66.20 5„ Dezbr. 180 50 180 25 Dezbr.—.— 65 80 Haäfer per Sepk. 462.50 Spiritus 7oer loco———.— „Dezbr. 100.— 165.50 Weizenmehl 29 25 29.25 5—.——— Moggenmehl 25 20 25.— Budapeſt, 12 Auguſt.(Telegramm.) Getreidemarkt. 11. 12. per 50 Kg per 50 kg Weizen per Okt. 1111 11 12 träge 1109 11 10 träge „ April 11 50 13/51 1148 1149 Roggen per Mat———— träge——— tſträge FFFFFFFFFTUCT 98 0 Hafer per Okt. 8 10 811 träge 9 äte Mais per Juli———— 15„ Auguſt 68 769 teäge 763 764 träe 170„ Mai 77 8 Kohlraps per Aug. 16 25 16 35 ruhig 10 30 36 40 ſeſt Wetter: Windig. **. Telegraphiſche Handelsberichte. * Frankfurt a.., 12. Aug. Die von der deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbanl, dem Bankhaus L. u. M. Wertheiber, der Banque de Metz und der Mayer u. Co. Kommanditgeſellſchaft zu 86,83 Prozent übernommenen Anleihe der Stadt Mül⸗ hauſen i. Elſ. vom Jahre 1908 wird nunmehr am 17. ds. Mts. bei den genannten Stellen in Frankfurt a.., ferner in Metz und Straßburg zur Zeichnung aufgelegt. beträgt lt. Frkf. Zig. 98,25 Proz., zuzüglich des ganzen Schluß⸗ ſcheinſtempels, aber abzüglich der Stückzinſen vom Abnahenes bis 1. Oktober 1908. —5— Der Zeichnungspreis Tprozentige Neichzanleihe und Konſols. Die„Frtf. 389⸗ meldet, daß das Konſortium für die Aprozentige Reichsanleihe ſeinen Beſtand ausverkaufte, ſodaß es hierin ſeine Operation einſtellt. Auch die Beſtände an Aprozentigen Preußiſchen Konſols haben ſich neuerdings bedeutend vermindert. Es dürften kaum viel mehr als 30 Millionen Mark vorhanden ſein. Man erwartet, daß die ge⸗ ſamte Abrechnung der letzten Aprozentigen Anleihe baldigſt erfolgen wird. * Berlin, 12. Aug. u. Pollak in Wien iſt nach der„Korreſp. der Textilind.“ mit einer halben Million Kronen Paſſiven inſolvent und bietet 25 Prozent, Deutſchland iſt beteiligt. * Duisburg, 12. Aug. Die heutige außerordentliche Ge⸗ neralverſammlung der Duisburger Maſchinenbauanſtalt vorm. Beſchen u. Keetmann genehmigte lt.„Frkf. Ztg.“ den bekannten Intereſſen⸗Gemeinſchaftsvertrag mit der Benrather Maſchinen⸗ fabrik und der Märkiſchen Maſchinenbauanſtalt vorm. Stucken⸗ holz. 1 Dresden, 12. Aug. Die Zittauer Maſchinenfabrik und Eiſengießerei.⸗G. ſchlägt für 1907—08 14 Prozent gegen 12 Prozent Dipidende vor. Der Geſchäftsgang iſt lt.„Frkf. Ztg.“ ein befriedigender. * München 12. Aug. Genehmigt wurden(t.„Frkf. Zig“ der Bayeriſchen Handelsbank in München die Ausgabe. Aproz. unverlosbarer, innerhalb 70 Jahren kündbarer, jedoch vor Ab⸗ lauf von 10 Jahren nicht rückzahlbarer Hypothekenobligationen von 10 M illionen Mark. Newyork, 12. Aug Die Kuba Eaſtern R. R. Ztg.“ in Konkurs geraten. *** Mannheimer Eſſektenbörſe (Offizieller Bericht.) Die Tendenz War auch heute wieder für einzelne In- dustrieakten ziemlich fest. So notierten Bad. Anilin- u. Sodafabrik 354 G. und Zellstoffabrik Waldhof Aktien 321.50 G. Uebriges unverändert. iſt laut vom 12. Auguſt. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 130.— 129.— Br. Werger, Worms 88.——.— Getorbk. Sveyers0/½—.——— Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68. Pfälz. Bank—.— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.——. Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.50 191..] Trausport Pf. Sp- u. Cdb. Landau 140.——.—u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank 184.— 138.75/f..⸗G Seetr. 91— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 192.— Mannß. 64„ Südd. Bank 108 10 107.75 Lagerhaus—.— 80.— Gifenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz.—½ 218.— Mitverſ..⸗G. vm. bahn—.— 187.80 Bad. Rück⸗ u. Mitb.—.— 670.— 85 Nr bahn— 131.80 Bad. Aſſecurranz— 12¹⁰ Heilbr. Straßeubaßn Continental. Verſich. 30.——.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 400——.. .⸗A. f. chem. Induſtr.———.— Oberrh. Verfich⸗Geſ.—.— 445— —5—.— 152 Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.——. em. Fab. Goldenbg.—.— 190 udu Verein chem. Fabriken 2885.——— 85 e—.——10¹.— Verein D. Oe fabriken—. 127.25 Sbankebſche Mſchfbr. 119 119—.— Weſt..⸗W. Stamm 182——.— Emaillirfbr. Kirrweil. Vorzug 105.50— 79.——.— 8—— 5 7„Emaillm. Maikammer—.— 90.— Brauereien, Ettlinger Spinnerei 105.—— Bad. Brauere 95.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.ä——. Binger Aktienbierbr.—.—.— aldr. Mee—.— 200.— Für Politik: J..: Eruſt Müller. für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J..: Rich. Schönfelder. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. faf geeignet. Alleinverkauf bei igene Reparaturwerkstatt Mannheim, Colliniſtr. 10, Telef. 2318. Seit 15 Jahren Spezialiſt in wannene 5 für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Huchdruckerei, 28 lr Familiengebrauch und gewerbliche Martin Deeker, Erſte Maunheimer Verſicherung geg. 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Nach ärztlicher Feſtſtellung iſt ein Krampfanfall die Urſache des bedauerlichen Unglücksfalles. * Gremmelsbach(A. Triberg), 10. Aug. Freitag Nacht iſt die Weißerſche Uhrenkaſtenfabrik an der Horn⸗ berger Straße abgebrannt. Das Feuer dürfte nach 11 Uhr im Dachraum zum Ausbruch gekommen ſein. Mit rieſiger Schnel⸗ ligkeit griff der Brand um ſich, genährt durch die Holzvorräte, ſertigen und halbfertigen Schreinerarbeiten, ſodaß die mit aner⸗ lennenswerter Schnelligkeit faſt gleichzeitig mit der hieſigen Löſch⸗ mannſchaft von Triberg, Freiamt und Schonachbach ſich darauf beſchränken mußten, ein Ueberſpringen des Feuers auf die Nach⸗ barſchaft zu verhindern. Von dem entſtandenen Schaden ſind 7900 Mark für das Gebäude und 6500 Mark für Fahrniſſe durch Verſicherung gedeckt. Konſtanz, 10. Aug. Der Großherzog von Baden hat dem aus Arlen bei Konſtanz gebürtigen Dragoner Joſeph Mayer der 2. Eskadron 3. Bad. Dragoner⸗Regiments Prinz Karl Nr. 22 in Mülhauſen i. Elſ. die ſilberne Rettungs⸗ medaille verliehen. Eine Abteilung der Eskadron marſchierte im Frühjahr von Napoleonsinſel, wo ſich die Schießſtände befin⸗ den, am Rhein⸗Rhone⸗Kanal entlang nach Mülhauſen, als plötz⸗ lich ein an Fallſucht leidender Dragoner den Platz verließ und in ſelbſtmördeiſcher Abſicht in den 3 Meter tiefen Kanal ſprang. Dragoner Mayer ſprang ſeinem Kameraden ſofort nach, wurde anfangs von dieſem unter die Oberfläche des Waſſers gezogen, brachte ihn dann aber mit eigener Lebensgefahr hoch und mit Hilfe der anderen Dragoner gelang es dann, beide zu retten. Stimmen aus dem Publikum. Oeffentliche Anfrage an das Städt. Hochbauamt Mannheim. In hieſigen Handwerkerkreiſen wird über die Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten zum Kaufhausumbau vieles beſprochen was der Aufklärung ſeitens des ſtädt. Hochbauamts bedarf. Es handelt ſich hier um die Vergebung der Maurerarbeiten zum letz⸗ ten Teil des Kaufhausumbaus, deren Ausführung ſeinerzeit dem Baugeſchäft C. Locherer übertragen wurde. Durch den Konkurs wurden ihm die Arbeiten entzogen. Jetzt heißt es, die Mann⸗ heimer Bank.⸗G. hier, hätte die Weiterführung der Arbeiten übernommen und laſſe dieſelben durch die Firma Kaiſer u. Hilde⸗ brand, hier, zur Ausführung bringen. Schreiber dieſes fragt hierdurch bei ſtädt. Hochbauamt ergebenſt an ob und in wie weit letzteres zutrifft. X. Gerichtszeitung. Mannheim, 11. Aug. Ferienſtrafkammer I. Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Bernauer. Vertreter der Gr. Staatsbehörde: Aſſeſſor Müller. Julius Freiherr v. Wangenheim, Domänenpächter auf Heyna, der täglich durchſchnittlich 2000 Liter Milch, darunter 800 Liter nach Mannheim, verſendet, hatte vom Bezirksamt Mann⸗ heim einen Strafbefehl in Höhe von 30 Mark erhalten, weil ſeine Milch den Vorſchriften des Paragr. 2 der ortspolizeilichen Vor⸗ ſchriften über den Verkehr mit Milch nicht entſprach. Dieſer Paſſus fordert, daß die Vollmilch einen Fettgehalt von mindeſtens 3 Prozent haben muß und eine Trockenſubſtanz von 11,50 Pro⸗ zent. Bei den Probeentnahmen am 19. und 20. März zeigte es ſich, daß die Wangenheimſche Milch 2,85 bezw. 2,50 Prozent Fett⸗ gehalt hatte. Frhr. v. Wangenheim rief richterliche Entſcheidung an und vom Schöffengericht wurde er freigeſprochen. Dieſes Ge⸗ richt gelangte zu der Ueberzeugung, daß die ortspolizeilichen Vor⸗ ſchriften einen Widerſpruch zu den landesherrlichen Beſtimmun⸗ gen enthalten und daß ſie darum ungültig ſeien. Eine reichs⸗ gerichtliche Entſcheidung beſtärkte in dieſer Annahme. Die Großh Staatsbehörde legte gegen das freiſprechende ſchöffengerichtliche Urteil Berufung ein. In der heutigen Verhandlung vor der Berufungsanſtanz führte der Angeklagte— den der Vorſitzende ganz treffend als den„verantwortlichen Redakteur“ bezeichnete— aus, daß er die Milch ſo in den Handel bringe, wie er ſie von ſeinen Kühen erhalte. Wenn es nun vorkomme, daß die Milch hier und da nicht 3 Prozent Fett enthalte, ſo könne man ihm doch keinen Vorwurf daraus machen. Eine tägliche Unterſuchung der Milch auf ihren Fettgehalt hin ſei undurchführbar, da ſie min⸗ deſtens—6 Stunden aufhalten würde. Wenn ihm ein Sach⸗ verſtändiger geraten habe, ſtatt des Niederungenſchlages Schwei⸗ zervieh anzuſchaffen, ſo ſei für ihn dieſer Vorſchlag nicht annehm⸗ bar, weil das ſchweizeriſche Vieh ſich mit dem in Heyna vor⸗ handenen Futter nicht begnügen würde. Er betreibe die Milch⸗ wirtſchaft nicht als Hauptzweig, ſondern halte ſich Milchvieh, um ſein Heu und Stroh nutzbringend verwerten zu können. Der Angeklagte ſagt dann noch, daß die Milch keines Lieferanten ſo oft kontrolliert würde wie ſeine. Durch das rigoroſe Vorgehen der Polizei ſei ihm ſchon ſchwerer Schaden zugefügt worden, denn er erhalte—1 Pfg. weniger für den Liter Milch als andere. Von Frankfurt habe er allerdings auch einmal ein Strafmandat erhalten. Er habe die Strafe bezahlt, nicht weil er ſich ſchuldig fühlte, ſondern, da der Fall während ſeines jetzigen Prozeſſes ein⸗ trat, um nicht zwei Prozeſſe führen zu müſſen. Er habe ſich dort ebenſo unſchuldig gefühlt wie hier. Der Staatsanwalt bittet in ſeinem Plaidoyer, die bezirksamtliche Strafe aufrecht zu erhalten Man könne zwar dem Angeklagten, der eine Muſterwirtſchaft führe, keine andere Schuld beimeſſen als die, daß er die genügende Sorgfalt nicht verwandt habe, aber das rechtfertige die Strafe. (Der Herr Staatsanwalt meinte u.., v. Wangenheim hätte ohne Rückſicht auf ſeine Abnehmer die Milchunterſuchung konſequent durchführen müſſen. Wir meinen, die Konſumenten würden ſich für eine Milch, die—6 Stunden länger ſtand, als andere, ſchön bedankt haben. D..) Der Verteidiger(Rechtsanwalt Dr Ebertsheim] bittet um Verwerfung der ſtaatsanwalt⸗ ſchaftlichen Berufung. Seinem Klienten könne doch unmöglich ein Vorwurf daraus gemacht werden, daß ſeine Kühe einmal nicht die Gewogenheit gehabt hätten, fette Milch zu geben. Die Strafkam⸗ mer verwirft die Reviſion der Staatsanwaltſchaft, und führt in der Begründung aus, daß es zwar die Auffaſſung des Schöffen⸗ gerichts nicht ganz teilen könne, den Paragr. 2 der Vorſchriften aber für zu weitgehend erachte. Die jetzt hier beſtehenden orts⸗ polizeilichen Vorſchriften gründen ſich auf eine Miniſterialverord⸗ nung vom Jahre 1884. In dieſer Verordnung wird aber nur ein Fettgehalt von 2,4 Prozent und eine Trockenſubſtanz von 10.9 Prozent von der Vollmilch verlangt. 5 (Schluß folgt.) Sport. *„ Motorboot⸗Regatta auf dem Bodenſee. Die am Sonntag abgehaltene Regatta hatte folgendes Ergebnis: 1. Kl.: „Liſelotte“(Daimler⸗Motorengeſellſchaft)); 2. Klaſſe: 1. Preis „Pfnuuſer“(H. Baumann⸗Zürich), 2. Preis„Aloha“(Rob. v. Carſtanjen⸗Godesberg a. Rh.), 3. Preis„Lilly“(Prof. Brumm⸗ Berlin); 8. Klaſſe: 1. Preis„Argus 4“(Argusmotorengeſell⸗ ſchaft Berlin), 2. Preis„Donnerwetter“(Fr. Lürſſen⸗Vegeſack), 3 Preis„Ulyſſe“(Imbach⸗Arlen); 4. Klaſſe, Ehrenpreis der Stadt Friedrichshafen; die Jacht des Herrn A. Jallaf⸗Hamburg. Klaſſe A:„Otto“(Gasmotorengeſellſchaft Deutz) erhielt den Daimler⸗ ſchen Ehrenpreis. Klaſſe B: 1. Preis„Zariza“(Howaldwerke Kiel), 2. Preis„Leux“(Ferd. Leux⸗Niederrad bei Frankfurt). Den Ehrenpreis für das ohne Vergünſtigung ſchnellſte Boot der Klaſſe 3 erhielt„Dürkopp 8“(Generaldirektor Dürkopp⸗Bielefeld). * Beim 22. Deutſchen Verbands⸗Schwimmfeſte gewann Montag in München⸗Starnberg der Wiener Weltmeiſterſchafts⸗ ſchwimmer Otto Sheff das Schwimmen um die Meiſterſchaft von Deutſchland über die lange Strecke(1500 Meter in 25:276. Den Mehrkampf um die Meiſterſchaft von Deutſchland gewann A. Müller⸗Bremen. Die Kreisſtafette um den Olympiapreis fiel an den Kreis 1(Berlin⸗Brandenburg). ..C. Das Kölner Meeting, das drei Tage lang im Mittel⸗ punkte des Intereſſes bei der deutſchen Turfwelt geſtanden, fand am Montag ſeinen würdigen Abſchluß. Die Hauptkonkurrenz des Tages, der mit 25000 Mark dotierte Preis von Donau⸗ eſchingen, wurde ebenfalls eine Beute des erfolgreichen Stalles der Herren von Weinberg, die mit dieſem Siege ſämtliche vier Hauptkonkurrenzen im Geſamtwerte von über 100 000 Mark ge⸗ wannen— ein in der Geſchichte des Kölner Meetings einzig daſtehender Rekord. Leicht wurde dem Träger der blau⸗weißen Jacke, dem hervorragenden„Horizont“, der Sieg allerdings nicht gemacht, denn Herrn Haniels leicht gewichteter Hengſt„Ad⸗ junkt“ ließ ſich nur um einen knappen Hals niederringen. 15 Längen zurück endete Herrn von Schmieders„Marquis Poſa“. Im Hannibal⸗Handikap ſiegte Herrn Haniels„Taormina“ mit einer kurzen Kopflänge vor Herrn Klönnes„Radium“ und Freiherrn von Oppenheims„Adria“. Süddeutsche Bank, Mannheim, I J, 9f0 Telephon Nr. 250, 541 u. 1964.— Flllale in Worms. 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Auguſt in Tätigkeit getreten iſt, hitten wir alle un Vereine und alle ſonſtigen uns zugeſicherten Sammelſtellen er Bankhäuſer, Zeitungserpeditionen uſw. zur Vermeidung von Zerſplitterung der Sammeltätigkeit ihre Sammlungen an die des genannten Hilfsausſchuſſes anzuſchließen und die Spenden dorthin abzuliefern. (Für Karlsruhe an die Städtiſche Sparkaſſe, Karl⸗ Friedrichſtraße 8) Seine unmittelbare werktätige Fürſorge in Donau⸗ eſchingen ſelbſt wird der Landes erein vom Roten Kreuz, wie ſchon nach ſeinem Aufruf vom 6. Auguſt eingeleitet, ſelbſtverſtändlich fortſetzen. 80949 Der Vorſitzende: Limberger, Generalmajor z. D. Tanzinſtitut O. Hetzel, N4, 6. Den geehrten Damen und Herren, bezw. deren Eltern zur gefl. Kenntnis, daß meine Tanz- Kurse Dienstag, den 1. September, in der„Lamey⸗Loge“, 0 4, 12 beginnen und bitte um gefl. Anmeldungen. Gründ⸗ liche Erlernung ſämtlicher modernen Tänze. 80784 Otto Hetzel, gepr. Tanzlehrer. I Zimmer 5 12 3. St. Gut möbl. 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In der Ge⸗ meinde Hemsbach iſt die Rot⸗ laufſeuche unter den Schweinen ausgebrochen. 18469 Mannheim, 8. Aug. 1908. Großh. Bezirksamt Ahteilung III. J. V. Stehberger. Belauntmachung. Rotlauf betreffend. Nr. 18 782 III. Nachdem der Rotlauf unter dem Schweine⸗ beſtande des Küfers Kirſch in Sandhofen erloſchen iſt, wer⸗ den die angeordneten Sperr⸗ Raßregeln wieder aufgehoben. Mannheim, 10. Aug. 1908. Großh. Bezirksamt Abteilung III. J. V. Stehberger. Heſtenlliche Zuſtellung kiner Klagt. Nr. 6851. Die Firma Gebr. Weiß in Mannheim, klagt gegen den Cigarrenhändler Bruno Nohleder, früher zu Gera⸗ Reuß, unter der Behauptung, daß der Beklagte ihr aus Waren⸗ lieferung 144 PMk. nebſt 5% ſculdt Iſeit 15. April 1908 chulde und daß die Zuſtändig⸗ keit des Amtsgerichts Mann⸗ gemäߧ 29.⸗P.⸗O. egründet ſei, mit dem Antrage, auf vorläuftg vollſtreckbare Ver⸗ Urteilung Zahlung des er⸗ wähnten Betrags nebſt Zinſen. Die Klägerin ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits vor das Großh. Amtsgericht zu Mannheim Donnerstag, 22. Oktob. 1908 vormittags 9 Uhr Zimmer No. 114. Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Aus⸗ zug der Klage bekannt ge⸗ macht. 18567 Mannheim, 5. Auguſt 1908. Motſch, Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Hekanntmachung. Die Einziehung einer Teilſtrecke des Feld⸗ wegs Egb. No. 12862 im Stadtteil Neckarau betr. Nr. 313421J. Der Stadtrat veabſichtigt, die Teilſtrecke des Feldwegs, Igb. No. 12862 im Stadtteil Neckarau von der nordöſtlichen Ecke des Grund⸗ ſtücks Lgb. No. 10432 ab bis des Feldwegs n die verlängerte Angelſtraße einzuziehen. „Bis zum Ausbau der ver⸗ längerten Angelſtraße, deren Herſtellung demnächſt in An⸗ griff genommen werden wird, iſt in vorläufiger Weiſe durch Anlage eines Weges über das Grundſtück Lgb. Nr. 12683 a geſorgt. Wir 1 dies gemäß § 9 Vollz. V. O. zum Str. Geſ. mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis, daß Einſprachen gegen die beab⸗ ſichtigte Einziehung binnen 14 Tagen vom Erſcheinen des dieſe Bekanntmachung enthaltenden Blattes ab gerechnet, dahier zu erheben ſind. 31700 Mannheim, 7. Aug. 1908. · r. Finter. 18468 Vergebung. Die Abfuhr von ca. 30 obm Schlacken im Kaufhaus, ſowie von ca. 75 obm in der Kurfürſt. Friedrich⸗Schule ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. e Unterlagen zur Vergebung können im Kaufhaus Zimmer No. 22 während der Dienſtſtunden von—12 und von—6 Uhr reſp. bezogen werden. ugevote gierauf können bis Mittwoch, den 12. uguſt vormittags 11 Uhr ver⸗ loſſen mit eniſprechender Anf⸗ verſehen, del mir eingereicht u. Maunheim, 7. Auguſt 190s. Der ſlädt. Maſchineuinſprktor: Volckmar. der Oberreal⸗ Vberprimantt t 26476 Jwangs⸗Yerſteigerung. Nr. 8621. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Manuheim beſegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen der offenen Handelsgeſell⸗ ſchaft in Firma Hartmann & Wotzka in Manuheim ein⸗ getragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am Dienstag, 27. Oxtober 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dlenſtränmen B 4, 8 in Mannheim verſleigert werden. Der Verneigerungsvermerk iſt am 29. Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſipt der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück be⸗ treſſenden Nachweiſungen, ins⸗ bdeſondere der Schätzungsurkunde iſt ſedermann geſtattet. 80936 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie bel der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Exteilung des Anſwalig die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahreus herbelzuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 482, Heſt 26, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 180 g, Flächen⸗ inhalt 1 a 90 am Hofraite, Acker⸗ ſtraße Nr. 23. Hierauf ſteht ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit-Eiſenbetonier⸗ tem Keller, geſchätzt zu 23 000 M. Mannheim, 3. Auguſt 1908. Gr. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheirmer Jwangs⸗Nerſteigerung. Nr. 8822. Im Wege der Zwangsvollſreckung ſoll das in Maunheim belegene, im Grund⸗ duche von Mannheim zur Zeit der Emtragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf das Geſamt⸗ gut der landrechtlichen ehelichen Wütergeeinſchalt zwiſchen Karl Humblet, Wirt und deſſen Ehe⸗ frau Anna geb. Merz, beide hier eingetragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am 80987 Samstag, 17. Oktober 1908, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Nota⸗ riat in deſſen Dienſträumen B 4, 8 in Mannheim ver⸗ ſteigert werden. er Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Mat 1908s in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſück be⸗ treffenden Nachweiſungen, ins⸗ deſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtatlet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſſeigerungstermine vor det Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden ünd, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen, widrigen fälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieienigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden auigefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verſahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 188, Heft 34, Beſtands⸗ verzeichnis I. Ogb.⸗Nr. 3160, Flächen-Inhalt 1 ar 09 qm Hofraite Lit. J 4. 1. Hierauſ ſteht ein unterkellertes pleruöckiges Wohn⸗, Gaſt⸗ und Eckhaus mit Gaupen und ein ſolcher Flügelvan gegen Atera Hü4 mit Gaupen. geſchätzt zu 54000 Mk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte vdon 1800 Mk. Mannheim, den 8. Aug. 1908.⸗ Gr. Notariat III 2 2 20 als Vollſtreckungsgericht. Oppenhei ner. Zwangs⸗Berſtrigerung. No. 8624. J n Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Geſantgut der Errungenſchafts⸗ gemeinſchalt zwiſchen Arch tekt Bartholomäus Hartmann und deſſen Eyefrau Joſeſine geo. Epting in Maunheim ein⸗ getragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtuck am Donnerstag, 22. Oktbr. 1908 vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notarlat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Mannheſm verſteigert werden. Der Verſteigerungsver merk iſt am 24. Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betrei⸗ ſenden Nachweiſungen, insbeſon⸗ dere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. 80939 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtene im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſtstigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgefetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens dag de ber widrigen⸗ falls für das Necht der ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. des zu verſteigernden rundſtücks; Grundbuch von Mannheim Band 24 Heft s Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerb.⸗Nr 854e, Flächeninhalt 1 ar 66 àm Hofratte, Wal dhof⸗ ſtraße Nr. 41 a. Hierauf ſteht: a) ein vierſtöck Wohnhaus mit T⸗Eiſen, bet. feller, b) ein fünfſtöckiger Seiten⸗ bau geſchätzt zu M. 48000.— Hierzu ſtücke im Werie von M. 95.— Mannheim, 8. Auguſt 1908. Großh. Notariat m als Vollſtreckungsgericht: Oppenhelmer. Vergebung. Die Ausführung der eiſernen Kohlenbunker und Eiſenkonſtruk⸗ tionen, ca. 80000 kg. für die Kohlenförderanlage des ſtädtiſch. Elektrizitätswerkes im Induſtrie⸗ haſen ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. te Unterlagen zur Vergebung lönnen in unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und 2— eingeſehen reſp. bezogen werden. Leiſtungsſähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wlederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Angebote ſpäteſiens Donnerstag, 20. Auguſt 1008 vormittags 11 Uhr verſchloſſen mit entſprechender Auſſchriſt bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen. Maunheim, 4. Auguſt 1908. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„ Gas- und Elektrizitätswerke. Pichler Bekanntmachung. Es wird hier vurch zur Kennt⸗ nis gebracht, daß die Faßeiche in der Zeit vom 15. Auguft bis zum 31. Dezember, nur vormittags zur An⸗ nahme und Rückgabe von Fäſſern geöffnet iſt. 31682 Mannheim, 3. Auguſt 1908. Städt. Eichamt: Volckmar. Bekauntmachung. Die Verkündung der ſtädtiſchen Reu⸗ nungen für 1907 beir. Nr. 317691. Die ſtädtiſchen Rechnungen des Jahres 1907 nebſt Zugehörden und dein Prüfungsprotokoll liegen vog⸗ 11. Auguſt 1908 ab 14 Tage lang zur E uſicht der Ge eindeſteuer⸗ pflichtigen auf dem Kaufhaus, Zimmer Nr. 122 auf. 31688 Mannbeim, 8. Anguſt 1908. Bürgermeiſteramt: Ritter. JLCcnatstelan. I 31676 H7. 13 2 Zwangs⸗Perſteigerung. Nr. 8623 Im Wege der Zwangs⸗ vollſtrecung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundduche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Piſter, Tünchermei⸗ ter in Mannheim⸗Neckarau eingetragene, nachnehend beſchrie⸗ beue Grundſtück am Dienstag, 20. Oktober 1908, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notar at in deſſen Dienſträumen, B 4, 3 in Mannheim verſteigert werden. Ver Verſteigerungsvermerk iſt am 1. Juli 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grund⸗ ſtück betreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteige⸗ rungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Berfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes. Grundbuch von Mannheim, Band 476, Heft 16, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 558 ju, Flächen⸗ inhalt 42 01 qm Hofraite Bellen⸗ ſtraße 71. 5 Hierauf ſteht ein unterkellertes viernöckgges vorderes Wohnhaus mit Balkon und Dachkammer und ein unterkellerter viernöckiger Seitenbau, rechts, I. und II. Teil. geſchätzt zu 68 000 Mk. Manndeim, den 8. Auguſt 1908. Gr. Notariat III als Dollſtreckungsgericht. Oppenheimer. 80988 Btkanutmachung. Das Geſchäftshaus Walliſer & Lelbach hier lagerte am 9. März ds. Is in unſere öffent⸗ liche Niederlage beim Haupt⸗ zollamte ein: 97 Säcke Speiſe⸗ bohnen des freien Verkehrs im Rohgewicht von 9602 kg; die Buchung geſchah im bezüg ⸗ lichen Niederlagebuch Bl. 202 Nr. 1. 80945 Der Niederlageſchein über die Bohnen iſt verloren ge⸗ gangen. Der Inhaber des Scheins wird aufgefordert, dieſen ſpäteſtens innerhalb eines Monats vorzulegen und ſeine Rechte nachzuweiſen, widrigenfalls der als verloren angemeldete Niederlageſchein für kraftlos erklärt und ein neuer für den Antragſteller ausgeſtellt wird. Mannheim, 8. Auguſt 1908. Großh. Hauptzollamt. Bekanutmachung. Die Erhebung der Beiträge der Regie⸗ bauunternehmei zur Unfallverſicherung betr Nr. 5535. Der Auszug der Hebrolle der Regiebauunter⸗ nehmer vom Jahre 1907 der Verſicherungsanſtalt der ſüd⸗ weſtlichen Baugewerksberufs⸗ genofſenſchaft in Straßburg i E. von Mannheim⸗Neckarau liegt gemäߧ 28 des Bauunfall⸗ verſicherungsgeſetzes vom 12. ds. Mts. an, während zwei Wochen zur Einſicht der Be⸗ telligten auf dem Städt. Sekre⸗ tariat für Arbeiterverſicherung — Großh. Bezirksamt, L 6, 1 Allgem. Meldeſtelle, Schalter 2 offen. 31702 Einſprachen hiergegen ſind beim Genoſſenſchaſtsvorſtand einzureichen, jedoch iſt der Bei⸗ trag vorher bei der obenge⸗ nannten Amtsſtelle einzube⸗ zahlen. Mannheim, 11. Auguſt 1908 r. Finter. Zwangs⸗Nerſteigerung. Nr. 8625. Im Wege der Zwangs. vollſtrecung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Maunheim, zur Zeit der Eintragung des Vergeigerungs⸗ vermerkes auf das Geſamtgut der Errungenſchaftsgemeinſchait zwiſchen Bartholomäus Hart⸗ mann, Archtekt, und deſſen Eheſrau Joſefine, geb. Epting hier. eingetragene, nachtehend beſchrie bene Gundſtück am Samstag, 24. Oxtober 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notartat, in deſſen Dienſträumen, B 4, 3. in Maunheim, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk inn am 30. Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden, Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchammts, ſowie der übrigen das Grundſtück betrefſfen⸗ den Nachwerſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuc nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen. falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes den Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbet⸗ uführen, widrigenfalls für das ſtecht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerlen Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: I. Grundbuch von Mannheim, Band 15, Heſt 21, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 80940 Lagerbuch⸗Nr. 231b, Flächen⸗ inhalt 2 3 80 qm Hofraite, Drais⸗ ſtraße Nr. 70/72 und Gartenfeld⸗ ſtraße Nr. 43. Hlerauf ſteht ein unterkellertes vierſtöcktges Wohnhaus und Eck. haus mit Gaupen und vorge⸗ bautem Treppenhaus, ein unter⸗ kellerter zweiſöcktiger Flügelbau mit Gaupen, ein dreiſtöckiger Abortvorbau etc. geſchätzt zu 69000 Mk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von 145 Mk. Mannheim, 3. Auguſt 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenhermer. Belauntmachung. Nr. 30598I. Umgrabung und Wiederbelegung älterer Friedhoſteile betreffend. 31668 Im hieſigen ſtädt. Hauptfriedhof aelangen inLaufe des kommenden Spätſahres vom III. Teil die 4. 5. und 6. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 4 Auguſt 187s bis 12. September 1878 verſtorbenen Erwachſenen und Kinder zur Ungrabung und Wiederverwendung als Begräb⸗ nisſtätten Wüunſchen Beteiligte, daß ein in dieſen Abteilungen gelegenes Grab übergangen werde, ſo iſt dies bis längſtens 30. September 1908 beim ſtädtiſchen Fried⸗ hofſekretariat— Kaufhaus, 2. Stock, Zimmer Nr. 20— anzumelden und hiefür die vor⸗ geſchriebene Verſchonungstaxe,die für das Grab eines Erwachſenen Mk. 25 und für ein Kindergrab Mk. 15 beträgt, au die ſtädtiſche Friedhofkaſſe zu bezahlen. UAn die Angehörigen von Ver ⸗ ſtorbenen, auf deren Gräbern in den oben bezeichneten Abteilungen Monumenſe ſich befinden, ergeh! gleichzeiteg dieAufforderung.eben⸗ zalls binuen oben bezeſchneter Friſt die Entfernung des Monu⸗ ments anzuordnen falls ſie nicht die Erhaltung des elben und bezw. Uebergehung des Grabes dulch Zahlung der oben bezeichneten Taxen veranlaſſen wollen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird die Friedhofkommiſſion über die nicht vom Grabe weggebrachten Monunſiente geeignete Verfügung treſſen. Mannheim, den 29. Jult 1908. der Nähe des„Pfälzer Hof“ geſucht. Offerten mit Preis unter Nr. 26661 an die Expedition dſs. Blattes. elucht g. 1. Oktbr. von älterer Dames h. Zim. m Küche, Zubeh. mt. ſr. ti. g. Hauſe. Off. m. Pr. u. 28618 a. d. Ervedt. d. Bl. Bekanntmachung. Die Jtädt. Zparkaſſe Mannheim verziuſ Guthabensbeträge bis incl. Mk. ** 2 7 1000.— zu 3%%, „ 5000.—„ 8½%, „ 15000.—„ 300. * E. Maunnheim, den 11. Auguſt 1908. 18470 Städtiſche Jparkaſt. Schmelcher. Bekanntmachung. Nachſtehend wird die Verordnung des Gr. Miniſterium; der Finanzen vom 23. Juli d. Js.„die Hafenpolizeiordnun, für Mannheim betr. zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Mannheim, den 7. Auguſt 1908. Gr, Hauptzollamt. Veroröònung. Die Hafenpolizeiordnung für Mannheim betreffend. Im Einverſtändniſſe mit den beteiligten Großherzoglichen Miniſterien erhält der 8 47 Abſatz 2 der Hafenpoltzeiordnung für Mannheim(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1901, Seite 357 ff.) die folgende neue Faſſung: 8 „Wenn die Einfahrt geſtattet iſt, wird in der Nähe dez Eingangs zur Schleuſe eine bis zur F iedrichsbrücke für dis Schiffs⸗ und Floßführer ſichlbare Scheibe mit wagrechte⸗ gelb⸗xot⸗gelber Streifung aufgezogen.“ Karlsruhe, den 23. Juli 1908. Großherzogliches Miniſterium der Finanzen gez. Honſell. 80g46 Bekaunlmachung. Förderung des Tabak⸗ baues betr. Nr. 31400 J. Zur Förderung des Tabakbaues wer den künftig für vorzügliche Leiſtungen hin⸗ ſichtlich der Pflanzung und der Behandlung des Tabals Prämien verliehen. Die Prä⸗ miierung findet beim Abwiegen des Tabaks durch eine vom Miniſterium des Innern im Benehmen mit der Landwirt⸗ ſchaftskammer beſtellte Kom⸗ miſſion ſtatt, welcher es über⸗ laſſen iſt, zu geeigneter Zeit die angemeldeten Tahaffelder zu beſichtigen. Als Prämien werden Geldpreiſe in Beträgen von 3, 20 und 10 Mark ver⸗ liehen. Zum Preisbewerb ſind alle badiſchen Tabakpflanzer zugelaſſen. Anmeldungen zur Prämiier⸗ ung ſind ſpäteſtens bis 15. Auguſt ds. Is. unter näherer Bezeichnung der Größe und Lage der Grund⸗ ſtücke durch Vermittlung des Bürgermeiſteramts an den zu⸗ ſtändigenLandwirtſchaftslehrer zu richten. 31701 Mannheim, 7. Auguſt 1908 Bürgermeiſteramt Ritter. Vergebung von Tiefbauarbeiten. Die Lieſerungen und Arbeiten zur Herſtellung 30942 1. der proviſoriſchen Unterführ⸗ ung der Bahn Heidelberg⸗ Speyer mit anſchließendein Bahneinſchuitt, 2. der Unterführung der Speye · rer Landſtraße unter dem neuen Rangterbahnhof Hei⸗ delberg, beſtehend in Erdarveiten etwa 14850 obm Bruüchſteinmauerwerk und Beton etwa 870 obm Sichtflächenver⸗ kleidung elwa 645 qm Auibeſſerung für Vor⸗ gabebeton der Sicht⸗ flächen etwa 540 qm Betoneiſendecke„ 620 obm Teerung„ 2630 qm Drahtzementdecke;„ 880 qm Sandſteinquader„ 33 obm Granitquader„ 42 cbm Eiſenſieſerung„ 387500 kg ſchmtedeiſernes Geländer 5 80 Ifd. m ſollen getrennt oder zuſammen um öffentlichen Wetthewerb nach Maßgabe der Verordnung des Großh. Finanzunnitnertiums vom 3. Januär 1907 vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen liegen auf unſerem Baubureau. Veljortſtraße 28, zweiter Stock, Zimmer Nr. 1, auf, woſelbſt auch Angebotsſoemulare abgegeben werden. Angebote mit der Auf⸗ ſchrift„Bahnhofneuvau Heidel⸗ berg“ ſind verſchloſſen und vorto⸗ fret längnens bis Mittwoch, den 26. Auguſt d. Is., nach⸗ mittags 3 Uhr bei uns einzu⸗ reichen. 8 Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Heidelberg, 11. Auguſtf 1908. Gr. Bahnbauinſpektion III. u verkanlen. Schaubecks Briefmarken⸗Album, ungebraucht, billig zu verk. 38813 Hafenſtraße 24, 1 Tr. r. bl. Ammet 43 6 3 Trpp. gut möbliect, 0 gemütl. Zimmer m. vorzüglicher Peuſion in ſehr gut. Hauſe für Monat Auguſt zu verm.(Penſion Kuhn.) 28049 32 10(Palmengarten) zwei 9 möblierte Zimmer, mit ober ohne Peuſton, zu ver⸗ mieten. 26492 3 5 12 3. St., mödl. Zim. au 9 Mädchen z. v. 26537 B 6, 18 66482 möbl. Parterrezimmer zu verm. ehn 1 Tr., mobl. Bal⸗ B 6, 220 konzim. zu v 26475 9„ mobl. Wohn⸗ 0 3. 2 22 u. Schlafzim. an 1 oder 2 Herren oder Dame ſotort zu v. Preis 50 M. 68439 * 10 hochparterre, großes 0 20 12 gut möbl. Zimilet ger ſofort zu vermieten. Bade benützung vorhanden. 26853 3. 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