N5 N 50l. nen 1302 ſſer iten 100 (Badiſche Volkkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, burch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ anſſchlag M..4 pro Quattal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Manunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, —.— Telefon⸗RNummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſerate: nahme v. Druckarbeiten 341 die-Colonel-Zeile.. 25 Pſg. verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktien 377 5 2 8 annheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ce eene Nr..3. c* Donnerstag, 13. Auguſt 1908.(Mittagblatt.) Telegramme. jubiläum Feiern. Eure Maieſtät kennen die Geſtnmumgen, die ich badiſchen Genoſſen nicht vorgelegen haben kann, ergiht ſich ſeit jeher für Eure Majeſtät gehegt und triffen, daß meine Gratu⸗ ohne weiteres aus den Beiſpielen, mit welchen Bebel ſelbſt Die Kaiſermanöber. * Senuelager, 12 Aug. Die heutige Kavallerie⸗Uebung endete gegen 1 Uhr. Der Kaiſer frühſtückte im Offizierskaſino und nahm dann Woßnung im kaiſerlichen Barackenlager. Nach der Abendtafel war im Offizierskaſino Zapfenſtreich ſämtlicher Muſtklorps der hier vereinigten Regimenter vorgeſehen. Auf Einladung des Kaiſers nimmt an den hieſigen Uebungen der ſchwediſche Oberſt, Kommandeur der Leibgarde zu Pferde, Gvaf Oxenſtierna teil. Die Zuſammenkuunft des Kaiſers von Oeſterreich und des Königs von Englaud. Die Ankunft. Iſch!l, 12. Auguſt. Zu der Ankunft König Eduards wird noch gemeldet: Als der König den Kaiſer erblickte, eilte er raſch auf ihn zu und küßte ihn ſichtlich bewegt unter den Dvationen der zahlreich angeſammelten Menſchenmeng⸗. Darauf fuhren die Monarchen durch die prächtig geſchmückten Straßea zu dem Hotel„Eliſabeth“, dem Abſteigequartier des Königs. Nachdem der König die hier zum Empfang anweſenden Prinzen, Prinzeſſinnen und Miniſter begrüßt hatte, zog er ſich mit dem Kaiſer eine halbe Stunde in ſeine Gemächer zurük Darauf begab ſich der Kaiſer nach ſeiner Villa. Später fuhr der König dorthin, um dem Kaiſer ſeine Glückwünſche zum 60jährigen Re⸗ gierungsjubiläum auszudrücken. Der König kehrte ſodann nach ſeinem Abſteigequartier zurück, wo er um 1 Uhr den Gegenbeſuch des Kaiſers empfing. Gegenſeitige Beſuche. *Iſchl, 12. Aug. Um halb 12 Uhr ſtattete der König vog Fyaland dem Kaiſer und der Frau Erzherzogin Marix Valerig in der Kaiſervilla einen kurzen Beſuch ab. Er fuhr von dort in die Villa in Zries, um die Prinzeſſin Giſela, die baheriſchen Prinzen, ſowie den Erzherzog Joſef zu beſuchen. Um 12 Uhr fuhr Frhr. v. Aehrenthal nach der Kaiſervilla; er wurde vom Haiſer in Audienz empfangen. Von 1 Uhr holte der Kaiſer den König von England vom Hotel„Eliſabeth“ ab und fuhr mit ihm zum Dejeuner in der Kaiſervilla. Das Wetter hat ſich inzwiſchen aufgeheitert. So oft ſich die beiden Monarchen zeigen, ſind ſie Gegenſtand begeiſterter Ovationen ſeitens des Publikyms. Nach dem Dejeuner begleitete der Kaiſer den König von England im Wagen zum Hotel„Eliſabeth“ zurück. Um.15 Uhr ſtattete Frhr. v. Aehrenthal dem Unterſtaatsſekretär Sir Charles Har⸗ dinge einen etwa halbſtündigen Beſuch ab. Beſprechungen. *Iſchl, 12. Aug. Nach dem Dejeuner wurde der Miniſter des Auswärtigen, Frhr. v. Aehrenthal, vom König Eduard von England in halbſtündiger Audienz empfangen. Der Miniſter des Aeußeren begab ſich hierauf mit dem Unter⸗ ſtaatsſekretär Sir Charles Hardinge ins Hotel„Bauer“, wo die beiden Staatsmänner eine mehr als einſtündige Be⸗ prechung hatten. Die beiden Herren unternahmen dann kine längere Spazierfahrt in das Weißenbachtal. * Wien, 12. Aug. Die Begegnung des Frhru. v. Aehren⸗ thal mit dem Unterſtaatsſekretär Sir Charles Hardinge gab Gelegenheit, die allgemeinen Verhältniſſe in Eu⸗ ropa zu beſprechen. Im beſonderen haben die beiden Staatsmänner die Zuſtände in der Türkei, wo ſeit der Einfüh⸗ rung der Verfaſſung eine neue Situation beſteht, einer Erörte⸗ rung unterzogen. Bekanntlich ſind die Kabinette, unter ihnen das Wiener und das Londoner, entſchloſſen, dieſem Umſchwunge gegenüber eine ſympathiſche, zuwartende Haltung zu beobachteg in der Hoffnung, daß das neue Regime in der Türke! auch die · jenige Beſſerung in der Verwaltung und der Konpolidierung der Verhältniſſe im allgemeinen herbeiführen will, die don den Mächten in den letzten Jahren angeſtrebt wird. Trinkſprüche der Monarchen in Iſchl. „Iſchl, 12. Aug. Bei der zu Ehren des Königs Eduard ver⸗ unſtalteten Galatafel brachte Kaiſer Frans Joſepoh folgenden Toaſt aus:„Der Beſuch,⸗ welchen Eure Mafeſtät mir heute, einer nun ſchon mehrjährigen, mir wahrhaft liebgewordenen Gepflogen⸗ heit folgend, hier abzuſtatten die Güte haben, erfüllt mich mit auf⸗ richtiger Freude und twärmſter Dankbarzeit. Ich bitte Eure Maje⸗ ſtät, den Ausdruck dieſer Gefühle zugleich mit meinem herzlichen Willtommengruße entgegenzunehmen und überzeugt ſein zu wollen, daß ich die mir durch dieſen Beſuch erwieſene ſo freundſchaftliche Aufmerkſamkeit uunſo höher zu ſchätzen weiß, als Eure Majeſtät in dieſem Jahre hierher gekommen ſind, um mir perſönlich Ihre Glück⸗ wünſche zu meimem Regierungsjubiläum zu überbringen. Indem ich in der heutigen Anweſenheit Eurer Majeſtät einen neuerlichen wertvollen Beweis für die langjährigen und herzlichen Beziehungen eckliche, welche gtiſchen unſeren Häuſern beſtehen und welche dem freundſchaftlichen Verhältniſſe zwiſchen unſeren Ländern entſprechen, echebe ich mein Glas mit dem Rufe:„König Eduard lebe hoch!“ In Erwiderung Hierauf brachte König Eduard folgenden Waſt aus:„Ich bitte, meinen aufrichtigen Dank Eurer Majeſtät ausfprechen zu dürfen flür Ihre ſo güttigen Worte, die mich tief ge⸗ rührt haben. Es iſt mir immer eine wahre Freude, Eurer Majeſtät meinen Beſuch abſtatten zu können, aber ganz beſonders in dieſem Sohre, in tvelchem Eure Mafeſtät das fechzigjährige Regierungs⸗ lationen zu dieſer wichtigen Feier aus vollem Herzen kommen. Die Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern ſind gottlob immer die freundſchaftlichſten geweſen. Es iſt mein inniger Wunſch, duß ſie es ebenſo in Zukuuft bleiben. Ich hoffe von ganzem Herzen, daß Eure Mazeſtät noch durch viele Jahre in beſter Geſundheit zum Wohle und Heile Ihrer Völker erhalten bleiben. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl Seiner Majeſtät des Kaiſers und Königs.“ Oeſterreichs Bündnistreue. Wien, 12. Auguft. Die„Neue Freie Preſſe“ führt in ihrem Artikel über die Bedeutung der Begegnung des Kaiſers Franz Joſef mit König Eduard von England in Iſchl aus, daß von dem Beſuche des Königs in Iſchl günſtige Jolgen für das Verhältnis zwiſchen Deutſchlaud und England einerſeits und zwiſchen Rußland und Oeſterreich⸗Ungarn andererſeits erwartet werden. König Eduard werde erfahren, daß die öſterreichiſch-ungariſche Politik dem Bündniſſe mit Deutſchlandtreu bleibe und ſich nicht zur Teilnahme an der Einkrei⸗ ſungspolitik hergebe, die darauf gerichtet wäre, Deutſch⸗ land zu iſolieren. Bei dieſer Gelegenheit werde dem Könige Gewißheit darüber gegeben werden, daß die deutſche Politik ganz ſo wie die öſterreichiſch⸗ungariſche lediglich den Ehrgeiz habe, für die Aufrechterhaltung des europäiſchen Friedens zu wirken Große Feuersbrunſt. * Mauth(Böhmen), 12. Auguſt. In der Nähe der Kirche brach heute vormitlag aus bisher noch unbekannter Urſache Jeuer aus, welches mit großer Schnelligkeit um ſich griff. Erſt nach⸗ mittags gelang es der faſt übermenſchlichen Anſtrengung der auch aus der weiteren Umgebung herbeigeeilten Feuerwehren und dem zu Hilfe gerufenen Militär, den Brand einzuengen. 72 An⸗ weſen und Hütten, ſowie 14 Scheunen fielen dem Feuer zum Opfer. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Keſſelexploſton auf einem franzöſiſchen Kriegsſchiffe. Toulon, 12. Aug. An Bord des Artillerieſchulſchiffes „Conronne“, das ſich zurzeit in les Salins'Eheres befindet, explodierte eine Kanone. Vier Perſonen wurden getolct, 12 ver⸗ letzt, unter ihnen vier ſchwer. *Toulon, 12. Aug. Von den bei der Exploſton an Bord der Couronne“ Verletzten ſind zwei geſtorben. „ Paris, 18. Aug. Nach neuerlichen Meldungen be⸗ trägt die Zahl der bei der Exploſion an Bord der„Couronne“ Verwundeken 19. Einer der Verletzten, der Schiffsfähnrich Mouren, gilt als verloren. Im Militärſpital wurden an mehreren Verwundeten Amputationen vorgenommen. Ueber die Urſache der Exploſion verlautet, daß das Geſchütz, nachdem in raſcher Folge 35 Schüſſe gegeben worden waren, ſtark er⸗ hitzt war. Als nun zum 36. Schuß geladen würde, hätte das Geſchütz in der umgebenden heißen Luft ſeine Widerſtands⸗ kraft eingebüßt und eine Pulverexploſion wäre die unmittel⸗ bare Folge geweſen. ——— Badiſche Disziplinloſigkeit. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Ch. Karlsruhe, 12. Auguſt. Der„Vorwärts“ hat nun die gewünſchte Antwort, auf die er volle zwei Wochen hat warten müſſen. Wir bezweifeln freilich, daß das ſozialdemokratiſche Zentralorgan über eine ſolche Antwort wird große Freude empfinden können. Denn aus den bisherigen Wutausbrüchen des„Vorwärts“ läßt ſich keineswegs ſchließen, daß er es mit der ihm nunmehr ge⸗ wordenen Antwort bewenden laſſen wird. Waren doch die ſozialdemokratiſchen Kapitolswächter und buchſtabengläubigen Porteidogmatiker ſchon furchtbar aufgebracht, als ſie den be⸗ gründeten Verdacht hegen zu müſſen glaubten, daß die badiſche Landtagsfraktion für das Bu dget ſtimmen werde. Der Verdacht hat ſich jetzt in vollem Maße beſtätigt, und die Berliner Orthodoxie wird den Verrat nicht ungerügt hingehen laſſen. Mit demParteiprogramm läßt ſich allerdings die Abſtimmung der badiſchen Genoſſen in keiner Hinſicht in Einklang bringen. Die geheiligten„Grundſätze“ der Sozial⸗ demokratie verlangen es, daß das Budget einer jeden Regie⸗ rung abgelehnt wird, ſolange die heutige Staatsform beſteht. Dieſes Verlangen iſt erſt auf dem L übecker Parteitag mit Mehrheitsbeſchluß geſtellt worden, und ein Parteibeſchluß muß von jedem Genoſſen als bindend anerkannt werden. Es iſt freilich richtig, daß Bebel ſelbſt auf dem Lübecker Partei⸗ tag gewiſſe Ausnahmefälle ſtabiliert hat, daß er ſelbft darauf hinwies, daß„eine Zuſtimmung zum Budget ausnahmsweiſe aus zwingenden, in beſonderen Verhältniſſen liegenden Grün⸗ den gegeben werden kann“. Daß ein ſolcher ausnahmsweiſer Grund aber nach Meinung der Parteigewaltigen für die ſein Zugeſtändnis nach dieſer Richtung belegt hat. Solche Ausnahmefälle ſind gegeben einmal, wenn ein die Steuer⸗ zahler mehr belaſtendes Budget verhindert werden ſoll, zum anderen wenn in einem Parlament die Mehrheit erwartet wird. Dieſes kommt in Baden nicht in Betracht, während der andere Fall erſt recht nicht zutrifft, denn das neue Finanz⸗ geſetz bringt ganz bedeutſame Steuererhöhungen mit ſich⸗ Nach dieſer Seite hin werden die badiſchen Genoſſen wohl kaum eine genügende Entſchuldigung beibringen können. Bei dieſer Gelegenheit darf daran erinnert werden, daß juſt vor einem Jahre ſich die württembergiſchen Ge⸗ noſſen der gleichen Disziplinloſigkeit ſchuldig machten, der heute die badiſchen bezichtigt werden. Auch dieſe nahmen das Budget an, nur mit dem Unterſchiede, daß ſie überhaupt jede Erklärung ihres Verhaltens ablehnten. In dieſem Be⸗ tracht ſind die badiſchen Genoſſen doch etwas entgegenkommen⸗ der geweſen. Den Württembergern hielt damals der„Vor⸗ wärts“ entgegen, daß der Etat abzulehnen ſei nicht etwa wegen der reaktionären und kulturfeindlichen Politik der Re. gierungen, ſondern wegen des wirtſchaftlichen Fundaments des kapitaliſtiſchen Staates, der Inſtitution des Privateigen⸗ tums. Wie damals wird auch heute der„Vorwärts“ die Zu⸗ ſtimmung zum Budget„teilweiſe aus den beſonderen Ver⸗ hältniſſen heraus begreiflich“ finden, aber trotzdem„höchſt bedenklich“, da er„als eine weitere gefährliche Annäherung an die bürgerliche Parlamentspolitik, an die Auffaſſung er⸗ ſcheine, daß die Sozialdemokratie ihre Ziele nur langſam auf parlamentariſchem Wege durch kleine Veränderungen und Umbildungen zu erreichen vermag“. Die badiſchen Sozialdemokraten haben ihre Zuſtimmung zum Budget durch ihren Sprecher damit motivieren laſſen, daß ſie am Zuſtandekommen der Beamtenvorlagen nach beſten Kräften mitgewirkt haben und daß ſie ſich deshalb für ver⸗ pflichtet halten, bei der Beſchaffung derfenigen Mittel mit⸗ zuwirken, die zur Ausführung dieſer Geſetze notwendig ſind. Vom bürgerlichen Standpunkt wäre dieſe Zu⸗ ſtimmung zum Budget und die ihr beigegebene Begründung nur zu begrüßen, wie überhaupt jede Bereitwilligkeit auf ſozialdemokratiſcher Seite, praktiſch mitzuarbeiten, Anerken⸗ nung verdienen müßte. Im gegebenen Falle wird man frei⸗ lich gut tun, mit Lobeshymnen zurückzuhalten. Es iſt ja un⸗ ausbleiblich, daß jetzt wieder allerhand über die Mauſerung der badiſchen Sozialdemokratie zuſammengefaſelt wird. Aber vergegenwärtigen wir uns, warum dieſe für das Budget ge⸗ ſtimmt haben. Da muß ſich doch jedem Unbefangenen dis Meinung aufdrängen, daß ſich die ſozialdemokratiſche Land⸗ tagsfraktion von der Rückſicht auf die nächſten Landtagswahlen hat leiten laſſen, bei denen ſich die Sozialdemokratie auf die kleinen Beamten mitangewieſen glaubt. Wie wenig die bürgerlichen Parteien Veranlaſſung haben über die Abſtimmung der Sozialdemokratie zu froh⸗ locken, zeigt der Fortgang der ſozialdemokratiſchen Erklärung. Da wird nicht nur von einer Verletzung der ſtaatsbürgerlichen Gleichheit im Falle Schäufele geſprochen, es wird auch die Be⸗ hauptung aufgeſtellt, daß die Regierung durch ihre Haltung im Bundesrat insbeſondere bei Beratung der Reichsfinanz⸗ reform wichtige Volksintereſſen ſchädigte. Eine ſolche Behaup⸗ tung iſt umſo ungeheuerlicher, als die Ergebniſſe der Bera⸗ tungen des Bundesrates über die Reichsfinanzreform noch immer geheim gehalten werden, ſodaß erſt recht nicht die Hal⸗ tung der badiſchen Regierung bekannt ſein kann. Mit Jug und Recht wies der badiſche Finanzminiſter ſolche Unterſtellungen zurück, indem er bemerkte, daß ſolche Behaup⸗ tungen und ein derart ſchroffes Mißtrauen gegen die Regte⸗ rung die feindliche Stellung der Sozialdemokratie gegen jedes Staatsweſen und gegen das badiſche Staatsweſen insbeſon⸗ dere offenbare. Könnte man ſich alſo mit der Abſtimmung der badiſchen Sozialdemokratie anfreunden, ſolange man nur dieſe in Betracht zieht ſo wird dieſe Freude ſofort wieder zer⸗ ſtört durch die Erklärung, welche der Abg. Frank namens ſeiner Fraktion dieſer Abſtimmung gegeben hat. Von Intereſſe wird es immerhin ſein, wie ſich der„Vor⸗ wärts“ mit den renitenten Genoſſen in Baden auseinander⸗ ſetzen wird. Ein Troſt iſt ihm in dieſer ſchweren Stunde ge⸗ blieben, daß doch nicht alle badiſchen Parteiangehörigen zur Schar der Abtrünnigen gehören. Zwei Abgeordnete haben ſich an der Disziplinloſigkeit nicht beteiligt: einmal nicht der Abg. Lehman n⸗Mannheim, der bei den letzten Reichstags⸗ wahlen den Abg. Bartling aus Wiesbaden verdrängte, zum anderen der ehemalige„rote Vize“ Abg. Geck, der auch als Korreſpondent des Berliner Zentralorgans bekannt iſt, und von dem wohl der„Vorwärts“ die vorzeitigen Mitteilungen über die Haltung der Kammerfraktion in dieſer Frage er⸗ halten hat. Dieſe beiden Abgeordneten verließen vor der Ab⸗ ſtimmung den Sitzungsſaal, um nach der Abſtimmung wieder auf ihren Sitzen Platz zu nehmen. Im übrigen führt ſchon heute der Karlsruher„Volksfreund“ eine recht ſcharfe Sprache gegen den„Vorwärts“, wobei er bemerkt, daß der Berliner Parteivorſtand ſich nicht zu wundern brauche, 2 Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 13. Auguſt. wenn er überhaupt keine Antwort erhalten habe, nachdem er ſich gegen Parteigenoſſen Ausdrücke wie: Kindereien erlaubt habe. Die Aufregung ſei überhaupt völlig deplaziert; auch die Reichstagsfraktion veröffentliche ihre entſcheidenden Ab⸗ ſtimmungen nicht, bevor dieſe im Reichstage nicht ſelbſt ge⸗ troffen ſeien. Da der„Volksfreund“ verſpricht auf dal Vor⸗ wärts⸗Artikel noch ausführlich zurückzukommen, darf man ſich 5 auf intereſſante Auseinanderſetzungen ſchon gefaßt machen. Badiſche Politik. Schluß des badiſchen Landtags. Karlsruhe, 12. Aug.(Von unſerem Karlsruher Bureau.] Der Landtag hält morgen in beiden Kammern ſeine Schlußſitzungen ab. Am Freitag wird der Landtag in feierlicher Weiſe geſchloſſen. Der Landtagsſchluß fällt mithin eine Woche ſpäter als der Schluß des letzten Landtages, der am 8. Aug. er⸗ folgte. Eine Zuſammenſtellung der Landtagsdauer und der Zahl der öffentlichen Sitzungen ſeit 1895 ergibt folgendes Bild: Landtagsdauer Zahl der öffentl. Sitzungen 2 1895/1896 223 Tage 119 1897/(1898 293„ 147 1899/1900 225„ 11⁰ 1901/1902 226„ 128 1803/1904 2361„ 131 1905/1906 289„ 14 1907/1908 262„ 128 Der Landtag 1907—08 übertrifft ſeinen Vorgänger in ſeiner keinen Dauer von der Eröffnung bis zur Schließung um ein be⸗ trächtliches. Es ſind das 23 Tage mehr. Dagegen bleibt in der Zahl ſeiner Sitzungen er um 20 zurück, wobei die nicht offiziell mitgezählten Nachmittagsſitzungen von geſtern und heute bereits als beſondere Sitzungen mitgerechnet ſind. Daß dieſer Landtag bei der geringeren Zahl der öffentlichen Sitzungen gleichwohl eine längere Dauer hatte, erklärt ſich aus der großen Anzahl von Kom⸗ miſſionsſitzungen, insbeſondere infolge der Beamtenvorlagen, welche Sitzungen es des Oefteren angezeigt erſcheinen ließen, Arbeitstage von öffentlichen Sitzungen freizuhalten. Der Landtag 1901—02 welcher gleichfalls 128 Sitzungen abhielt, dauerte nur 226 Tage. In der Vergleichszeit von 1895 bis heute war der Landtag 1897 bis 1898 der längſte mit 293 Tagen, dann folgt ſogleich der jetzige mit 262 Tagen. Was die Zahl der öffentlichen Sitzungen betrifft, geht der letzte Landtag mit 148 Sitzungen voran, der jetzige Land⸗ tag folgt erſt an 5. Stelle. Feierlicher Schluß der Ständeverſammlung. oc. Karlsruhe, 12. Aug. Der Großherzog wird am 14. ds. Mts. den Landtag perſönlich ſchließen. Gegen 10 Uhr ver⸗ ſammeln ſich die Mitglieder der beiden Kammern in ihren Sitzungs⸗ ſälen. Die Mitglieder der erſten Kammer, an der Spitze Präſt⸗ dent Prinz Max, begeben ſich ſodann in den Sitzungsſaal der zweiten Kammer. Um 10 Uhr begibt ſich der Großherzog mit Gefolge unter dem Geläute ſämtlicher Glocken in das Stände⸗ haus, wo derſelbe von dem Präſidenten und 4 Mitgliedern der erſten Kammer, dem Präſidenten und 8 Mitgliedern der zweiten Kammer, ſowie dem Hofſtaate, dem Staatsminiſter und den Mit⸗ gliedern des Staatsminiſteriums empfangen und in die für ihn bereit geſtellten Zimmer geleitet wird. Von da begibt ſich Se. Agl. Hoheit in feierlichem Zuge in den Sitzungsſaal. Die Depu⸗ tationen der beiden Kammern geleiten den Großherzog bis zu Platz. Alsdann hält der Landesfürſt die Schlußrede, worauf der Staatsminiſter den Landtag für geſchloſſen erklärt. Der Groß⸗ herzog berläßt den Sitzungsſaal gleichfalls in feierlicher Weiſe. („Karlsr. Ztg.“)—— Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 124. Sitzung.(Abendſitzung.) (Von unſerem Karlsruher Bureau.) S Karlsruhe, 12. Aug. Präſident Fehrenbach eröffnet 5 Uhr die Sitzung mit der Mitteilung des Oberhofmarſchalls, daß die Abgeord⸗ neten Freitag nachmittag in das Schloß zur Frühſtückstafel eingeladen ſind. Abg. Geck berichtet über die Bitte des Verbandes badi⸗ ſcher Gemeinde⸗Polizeibedienſteter um Abänderung des Goe⸗ ſetzes über die Fürſorge für Gemeinde⸗ und Körperſchafts⸗ beamte. Es handelt ſich dabei um eine Erweiterung des Ge⸗ ſetzes auf weitere Gemeindebedienſtete. Seitens der Kom⸗ miſſion wird beantragt, die Petition als Material zu über⸗ weiſen, um die finanzielle Wirkung zu beraten und dem Achſten Landtag mitzuteilen. 95 Miniſterialrat Flad führt aus, daß bis zum nächſten Landtag es nicht möglich ſein werde, eine verſicherungs⸗ techniſche Bilanz feſtzuſtellen, doch werde die Frage geprüft werden.— Dem Antrag wird zugeſtimmt. Der Orgel⸗Nyger. Roman von Edela Rüſt⸗ [Nachdruck verboten]. 45)[(Fortſetzung). Er bertiefte ſich immer mehr in die Rechnungen, ſuchte älberes, zehnmal eingelaufenes Mahnmaterial aus dem Schreib⸗ tiſch hervor, addierte und multiplizierte, und darüber ward es Mittag und Nachmittag. Als er wieder auf dem Orgel⸗Anger anlangte, hörte er, daß ein Maurer ſchwer verunglückt war. Man hatte ihn zu Dr. Wulffen in die Klinik gefahren, nachdem Dr. Nachods ihm den erſten Verband angelegt hatte. Die Gemüter waren noch voll dabon— Frau Lene in großer ſeeliſcher Erregung. Es kam ſchließlich heraus, daß Trümpe nach langer Ab⸗ weſenheit wieder auf dem Bau geweſen war. Er war augen⸗ ſcheinlich viel früher aus ſeiner Sommerfriſche zurück als ſonſt und langweilte ſich wohl in der Stadt. Er ſei bei ihr vorge⸗ ſprochen, um zu ſehen, wie ſie wohnt und wie ſich die Wohnung möbliert mache. Er hätte faſt zwei Stunden bei ihr geſeſſen, und ihr einen ſchönen weißſeidenen geſtickten Schal aus Karlsbad mit⸗ gebracht. Sie habe das Geſchenk durchaus ablehnen wollen, aber er habe beleidigt getan und den Schal einfach nicht wieder mit⸗ genömmen. Um ihn nur los zu werden, habe ſie ihn dann end⸗ lich aufgefordert, ſich die vorgeſchrittenen Häuſer anzuſehen. „Ja, was will der Kerl eigentlich von Ihnen?“ platzte Her⸗ ig heraus, als am Abend beim Tee noch einmal die Rede es Beſuch kam. „Mi läſtig fallen!“ ſagte Lene Deubenreiter, ein wenig über er 85 lachend. den Stufen des Thrones. Die Miniſter nehmen rechts vom Throne mt mir etwas nicht! Wenn ein halbwegs gebildeter Abg. Dr. Frank berichtet über die Bitte der Roctsſchutz⸗ und Rechtsauskunftsſtellen Mannheim, Karlsruhe, Freiburg wegen Abänderung des§ 18 des badiſchen Armengeſetzes. Dem⸗ ſelben möchte folgender Zuſatz gegeben werden:„Auf Antrag des zur Unterſtützung einer arbeitsfähigen Perſon oder deren unterſtützungsberechtigten Angehörigen, einſchließlich vnehelicher Kinder, verpflichteten Armenverbandes kann die höhere Verwal⸗ tungsbehörde für die Dauer der Unterſtützungsbedürftigkeit die Einweiſung der arbeitsfähigen Perſon, die ſich ihrer Unter⸗ haltuungspflicht entzieht, in ein Arbeitshaus verfügen.“ Die Kommiſſion führt aus, daß von den beſtehenden Vorſchriften nicht oft Gebrauch gemacht werde. Da die Regierung erklärt habe, daß ſie Erhebungen über die eventuelle Notwendigkeit einer Neuregelung veranſtalte, ſo wird die Petition der Regierung als Material überwieſen. Die Bitte des Gemeinderats und einer Anzahl Wieſen⸗ beſitzer von Kirchzarten um Abhilfe gegen eine bezirkspolizeiliche Vorſchrift über die Benützung des Waſſers der Bruagga wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen, desgleichen emp⸗ fehlend die Bitte einer Anzahl Wieſenbeſitzer in Ittersbach und Reißenbachtal um Aufhebung einer erlaſſenen Waſſerordnung, die beſonders vom Abg. Ihrig empfohlen wird. Abg. Ihrig berichtet über die Bitte des Gauvorſtandes der Maſchiniſten⸗ und Heizervereine in Baden um() Verſtaatlichung der Dampfkeſſelinſpektion; 2. Verbot der 24ſtündigen Wechſel⸗ ſchicht; 3) Aenderung der Verordnung, die Dampfkeſſelaufſicht betr. Die Petition gelangt zum dritten Male an die Kammer und wurde früher ad 1 der Negierung zur Kenntnisnahme, ad 2 und 3 empfehlend überwieſen. Der Antrag geht auch diesmal in der gleichen Richtung und wird demſelben ſtattgegeben. Abg. Lehmann(Soz.) wendet ſich in kurzen Worten gegen die 24ſtündige Wechſelſchicht, deren Verbot die Regierung endlich anerkennen ſollte. Abg. Gierich nimmt den Bamten der Dampfkeſſelinſpektion in Schutz; derſelbe ſei der wohlwollende Berater der Dampfkeſſel⸗ beſitzer. Abg. Wittemann berichtet über die Bitte des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Beamten der badiſchen Ortsgruppen um Unter⸗ ſtützung der Beſtrebungen wegen Beſeitigung der ſog. Konkurrenz⸗ klauſel. Dieſelbe wird der Regierung debattelos empfehlend über⸗ wieſen. Der Präſident teilt ſodann mit, daß der Oberſtkammer⸗ herr die Mitteilung habe an das Haus gelangen laſſen, daß der Großherzog die Kammermitglieder Freitag 9½12 Uhr empfangen werde. Nächſte Sitzung Donnerstag 9 Uhr: Petitionen und Wahl des landſtändiſchen Ausſchuſſes. Bayeviſche und Pfälziſche Politik. Frauenſtimmrecht. * München, 12. Aug. Der Petitionsausſchuß der bayeriſchen Abgeordnetenkammer erklärte die von 16 Frauen⸗ verſammlungen vorliegenden Petitionen betreffend die Ein⸗ führung des Frauenſtimmrechts, für alle Frauen über 20 Jahre als geeignet zur Erörterung im Plenum mit dem Antrage, ſie der Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweiſen. Das Werk des Grafen Zeppelin. Die militäriſche Bedeutung des Zeppelin⸗Luftſchiffes. Unter der Ueberſchrift:„Was lehrt Zeppelins große Fahrt?“ ſtellt das„Militär⸗Wochenblatt“ folgende Betrach⸗ tungen an über die militäriſche Verwendbarkeit des neuen Luftſchiffs: Es iſt erieſen, daß das ſtarre Syſtem Zeppelins mit einer Gasladung 750 Km. leiſtet; das iſt die Entfernung MetzParis und zurück. Ein ſolcher Aktionsradius genügt den Anforderungen der ſtrategiſchen Aufklärung völlig. Vorbedingung iſt natürlich ein Motor, der ſo ſicher arbeitet, daß die Notwendigkeit eines Herunter⸗ gehens zur Erde im feindlichen Gebiet ausgeſchloſſen iſt. Sehr wefenklich iſt auch, daß der Ballan in der Lage iſt, an einer genau beſtimmten Stelle zu landen, wie das Niedergehem auf den Rhein bei Oppenheim beweiſt. Für die im Notfalle auch mögliche Landung auf freiem Felde ſind eine ſehr feſte Veranberung oder ganz ruhiges Wetter Vorbedingung, da es ſonſt nicht gelingen kann, ein 120 Mtr⸗ langes Fahrzeug mit ſeiner gewaltigen Windangriffsfläche genügend feſtzumachen, wie die durch den Gewitterſturm am 5. Auguſt hervor⸗ gerufene Kataſtrophe zeigt. Benzin und Gas werden zudem ſtets, ſelbſt bei den größtmöglichſten Sicherheitsvorkehrungen, unzuver⸗ läſſige Nachbarn bleiben. Epploſionsmotore ſind aber des Gewichtes wegen leider unvermeidlich. Da dieſes der Fall iſt, muß die den Motor tragende Gondel jedenfalls vor Erſchütterungen bewahrt bleiben. Aus dem Grunde werden die nach dem ſtarren Syſtem erbauten großen Luftſchiffe auf mehr oder minder vorbereitete Sta⸗ tionen und Landeſtellen angetvieſen ſein. Sie werden daher zweck⸗ mäßig nahe der Grenze und Küſte in Ballonhallen ſtationjert wer⸗ doch auf— es läßt ſich niemand jahrein jahraus als Luft be⸗ trachten, er bleibt endlich von ſelbſt weg!“ „Was wollen Sie damit andeuten, Herr Doktor?“ fragte Frau Lene in ſtrengem Ton. „Daß Sie ihn andauernd ermutigen! Früher in der Wald⸗ ſchenke brachte das Geſchäft es mit ſich, da mußten Sie vielleicht manches anhören, ohne aufmuckſen zu dürfen. Aber hier? Dies iſt mein Grund und Boden, und wer Sie hier beläſtigt, den jage ich mit der Peitſche vom Hof.“ „Ach doch nur nicht gleich ſo!“ beruhigte Frau Lene.„Ich bitte Sie, da könnte etwas entſtehen, was ich mir mein Tag nicht vergeben könnte! Glauben Sie, der Trümpe ließe ſich nur ſo mit der Reitpeitſche davonjagen?! Herr des Himmels, das könnte ich nicht verantworten, was daraus entſtünde!“ „Weils Ihnen doch ganz ſchmeichelhaft iſt, daß der flotte Trümpe, der bei allen Weibern Hahn im Korbe iſt, ſich von Ihnen gängeln läßt und nicht müde wird.. man kennt das! „Nu, mir macht's keinen Spaß! Aber er wird's ſchon ſatt kriegen und wegbleiben— da brauchen Sie ſich nicht drein zu miſchen. Schließlich, ich bitt' Sie, Herr Doktor, was geht Sie denn die Sache an! Ueberlaſſen Sie das einem eiferſüchtigen Liebhaber, wenn ſich überhaupt noch mal einer zu mir findet!“ Frau Deubenreiter deckte lachend den Tiſch ab und redete von anderen Dingen. In Herbert kochte etwas. Er hatte ſich mit dem Rücken gegen das kleine Büffett gelehnt und ſah ihren Hantierungen mit lau⸗ ernden Blicken zu. Auf alles, was ſie ſprach, gab er keine Ant⸗ wort. Er fing an zu rauchen und ſchien über etwas nachzudenken. Da es beſonders ſpät geworden war, brachte Lene den kleinen Putti erſt mal zu Bett. Als ſie wiederkam, ſtand Herbert noch an derſelben Stelle. Sie nahm ihre Handarbeit vor und ſetzte ſich wieder an den Tiſch. Als Herbert ſich immer noch nicht rührte, ſagte ſie, ohne ſich Menſch bei einer Frau andauernd Fiasko macht, ſo gibt es! nach ihm umzuwenden, freundlich bittend: den, um die ſtrategiſche Fernaufklärung mit Beginm der Feſndſelg⸗ keiten eröffnen zu können. Ihre Beobachtungen werden die Grund lage für den Aufmarſch der Armee, für die zweckmäßige Verwendur der Heereskavallerie bilden. Sie werden einmal aus der geſteigerten der Beobachtung, welche Landesteile frei von Truppen ſind, in de Lage ſein, den ſtrategiſchen Aufmarſch des Feindes zu erkene Erſchwert wird allerdings die Beobachtung aus dem Ballon dadurch, daß man zur Vermeidung des Artilleriefeuers genötigt ſein wird, aus der beſten Seehöhe von 300 bis 400 Meter bis über 1500 Meten aufzuſteigen. Auch iſt noch nicht erprobt, ob die vom Grafen Zebelin geplante Anwendung der Funkentelegraphie ohne Gefährdung de Luftſchiffes möglich ſein wird. Es beſteht die Anſicht, daß der Em⸗ pfange eher ausführbar ſein wird, als das Geben von Funken⸗ ſprüchen. Gerade die letzte Bedingung müßte aber erfüllt ſwerden, um das Luftſchiff der Aufgabe zu entheben, ſein eigener Melde⸗ gänger zu ſein. Namentlich im Seekriege zum unmittelbaren Verkehn stviſchen Aufklärungsſchiff und Flotte wäre der funkentelegraphiſchg Verkehr von größtem Werte. Für die Zwecke der taktiſchen Nahauf⸗ klärung iſt das ſtarre Syſtem Zeppelins nicht geeignet, da ein hierzu beſtimmtes Luftfahrzeug, der wechſelnden Kriegslage entſprechend ebenſo wie die Diviſionskavallerie jederzeit zur Verfügung des Führers ſtehen muß. Ein ſolches Luftſchiff muß leicht transportabel ſein und auf freiem Felde ohne den Schutz einer Ballonhalle ſchnell gefüllt und montiert werden können. Da zur Löſung der Aufgaben der Nahaufklärung ein Aktionsradius von 75 Km. genügt, ſo erfüllen kleinere Ballons dieſe Aufgaben beſſer. Soweit das„Militär⸗Wochenblatt“. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß man in militäriſchen Kreiſen zunächſt feſtzuſtellen ſucht, wie ſich das Luftſchiff im Gefecht vorausſichtlich be⸗ währen würde. In der militäriſchen Verwendbarkeit liegt jedoch keineswegs die alleinige Bedeutung der neuen Erfin⸗ dung. Die Teilnahme für Zeppelin, die ſich auch im Ausland geltend macht, iſt ein Beweis dafür, daß man überall Ver⸗ ſtändnis hat für die umfaſſende Kulturleiſtung, die Zeppelin geglückt iſt. *** Die Hilfe der Nation. * KHarlsruhe, 12. Aug. Zur Zeppelinſpende hat der Großherzog 2000 Mark dem hieſigen Komitee überwieſen. Auch dieſes hat ſichgegen eine Berliner Auf⸗ ſichtsinſtanz erklärt und demgemäß beſchloſſen, die eingehen⸗ zu überweiſen und dort dem Grafen Zeppelin zur Verfügung zu ſtellen. Maßgebend war dafür, wie die„Badiſche Landes⸗ zeitung“ ſchreibt, die Erwägung, daß es völlig unnötig ſei, die ganze Sammlung erſt nach Berlin zu leiten und von dort durch ein offizielles Komitee die Summen dem Grafen anweiſen zu laſſen. Dieſe„Zentraliſierung, Reglementierung und Bureaukratiſierung“ wäre ja gewiß echt deutſch, aber dem Unternehmen des Grafen Zeppelin gewiß nicht förderlich und der ganzen Bewegung abträglich. wW. Köln, 12. Aug. Wie die„Köln. Zeitung“ mitteilt, Grafen Zeppelin 100 000 Mark unter dem Titel „Nationaler Luftſchiffbaufond für den Grafen Zeppelin“ dem Wunſche des Grafen entſprechend, an die Allgemeine Rentenanſtalt in Stuttgart. haben heute 10 000 M. für die Zeppelinſpende bewilligt Wie der Oberbürgermeiſter mitteilte, erreichen damit die in geſammelten Beiträge die Summe von rund 100 000 ark. * Rheydt, 11. Aug. Die Stadtverordneten be⸗ willigten heute 2000 Mark für die Zeppelinſpende, nach⸗ dem infolge des Aufrufs des Bürgermeiſters Lehwald bereits rund 8000 Mark von der Bürgerſchaft geſammelt worden ſind. * Uerdingen, 11. Aug. In der heutigen außerordentl. Sitzung der Stadtverordneten wurde einſtimmig be⸗ ſchloſſen, der Zeppelinſpende 1000 Mark zuzuwenden, und 5 Hafpe, 11. Aug. Die Stadtverordneten be⸗ willigten geſtern 1000 M. als Ehrengabe für Zeppelin gegen Geld lieber einer gemeinnützigen Anſtalt zugeführt ſehen wollten, einen Geſamtbetrag von 21 356 Mark⸗. ** * Weitere Spenden. zur Verfügung. fiedelnh Herr Doktor„ ach bitt' ſchön, ja?“ Herbert ſchwieg. Da wandte Frau Lene ſich mit dem ganzen Oberkörper her⸗ aber wirklich heut ſeine Ruh mit Ihnen verlieren!“ „Wirklich? treibt mich aus den Fugen!“ „Was? Was ſollte man meinen?“ trachten, weil Sie gar wie raſend in mich vernarrt ſind! Ich frieden, daß es ſo gekommen iſt!“ ſie ſich langſam um und griff nach ihrem Nähzeug. Da packten zwei ei Arnte ſie von hinten und riſſen ſie in die Höhe. „Lene „Was ſoll das, Herr Doktor!“ „Lene, biſt Du ſchlecht geworden oder ſpielſt Du die Komödie Verzweiflung, weil die Erinnerungen zu heiß in Dir toben?“ „Und wenn?!“ ſagte Lene tonlos, und verſuchte ſich mit einem Ruck von ihm freizumachen. Aber Herbert hielt ſie bei den Schultern feſt und küßte mit glühenden Lippen ihre Wangen, ihr Haar, bis ſie endlich auch ihren Mund bot, die Arme leidenſchaftlich um ihn ſchlang und ihn wie toll wiederküßte. 5 beslied.“ Benutzung von Eiſenbahnſtrecken und Landſtraßen, zum anderen aus den Gelder der„Allgemeinen Rentenanſtalt“ in Stuttgart überwies ſie als erſte Zahlung aus ihrer Sammlung für den *Düſſeldorf, 11. Aug. Die Stadtverordneten zur Unterſtützung der Abgebrannten in Donaueſchingen 300 M,. beizutragen. 1 die Stimmen der Sozialdemokraten und der Mitglieder, die das *Halle, 11. Aug. Die bei den der Vereinigung Halleſchen Bankfirmen angehörenden Banken und Bankiers ausgelegten Liſten für Zeppelinſpenden ergaben bis heute vormitlag Die Deutſch⸗Amerikaniſche Petroleum⸗Geſell⸗ ſchaft Hamburg zeichnete 5000 M. für die Zeppelin⸗Spende. Außerdem ſtellte dieſe Geſellſchaft dem Grafen Zeppelin den Benzinbedarf für die weiteren und nächſtjährigen Fahrten gratis „Ich dachte, Sie wollten mir heute abend hübſch was vor un, ſtügte die Hände auf den Tiſch und ſagte erregk„Man kaun Na, Gott ſei Dank, denn gerade Ihre Ruhe „Was haben Sie aber nur? Man ſollte wirklich meinen „Gott ſteh mir bei: daß Sie dem Trümpe nach dem Leben denke, das laſſen wir ſchlafen— die alten Kinderzeiten ſind born“ über— wir haben inzwiſchen jeder ſein Teil gehabt und ſind zu⸗ Jetzt hatte Herbert ſich vom Büfett losgelöſt und war ihr näher getreten. Sie ſahen ſich in die Augen, und Frau Lene ſenkte endlich den Blick vor dem ſeltſamen Ausdrucke, mit dem Herbert ihr ins Geſicht ſtarrte. Mit hochroten Wangen kehrte „Jegt fiedele ich Dir was vor,“ rief Herbert.„Mein Lieb⸗ 1 KESSA 8 8. 8 —j — und Erderſchütterungen. Hborgen. zu ſchaffen für ein Werk der Nächſtenliebe, bos kecken Sinn in ſeinen Studentenjahren! Manuheim, 13. Auguſt. General⸗Auzeiger.(Mittagblan.) 8. Selte Der Gedanke der Einſetzung eines Kuratoriums für die Zeppelinſpende begegnet immer ernſterem Widerſtand: namentlich in Süddeutſchland Proteſtiert man mit Recht ent⸗ ſchieden dagegen, daß die für Zeppelin geſtifteten Gelder erſt nach Berlin fließen und dort von einem Kuratorium verwal⸗ tet werden ſollen. Man betrachtet dies in den weiteſten Kreiſen des Volkes als ein Mißtrauen gegenüber dem genialen Erfinder, und die Gebefreudigkeit wird dadurch ſtark beeinträchtigt. Das Vertrauen auf den kühnen Erfinder, daß er das ihm aus ganz Deutſchland zukommende Geld nur in der von den Spendern gedachten und gewünſchten Art ver⸗ wenden wird, iſt felſenfeſt und man kann nicht die Gründe einſehen, die für das Einſetzen einer Kontrollinſtanz ſprechen ſollen. Man iſt der Auffaſſung, daß es das richtigſte iſt, die Gelder einem von Zeppelin geäußerten Wunſche entſprechend an die Rentenanſtalt in Stuttgart einzuſenden. —— Brandkataſtrophe in Donaueſchingen. Don aueſchi ngen, 11. Aug. Die Pioniere arbeiten au der Niederlegung der Giebelmauern rüſtig weiter. Der Schutt wird im Gewann Eile abgelagert, das dadurch aufgefüllt wird. Auf dieſe Weiſe wird ein Terrain geſchaffen, das ſich an die Brandſtätte anſchließend, vorzüglich aks Bauplatz eignet. Gegen⸗ wärtig ſind drei Schätzungskommiſſionen mit dem Abſchätzen der abgebrannten Gebäude und deren Einrichtungen beſchäftigt. Die Sprengungen der Mauern verurſachen enorme Luft⸗ . In einer Entfernung von 300 Mtr. llirren die Fenſterſcheiben und werden die Häuſer erſchüttert. Ein in der Nähe des Sprengplatzes befindliches neues Gebände wurde dermaßen erſchüttert, daß ſich die Mauern ſenkten; an einem anderen Hauſe ſenkte ſich der Dachſtuhl bedeutend. An etwa 40 Häuſern wurden die Scheiben durch den Luftdruck ein⸗ gedrückt; ſelbſt kleinere Schaufenſter fallen in Trümmer.— Die Einleger der hieſigen Sparkaſſe haben nach authen⸗ tiſchen Mitteilungen keinerlei Verluſte zu befürchten. %ꝗ. Donaueſchingen, 11. Aug. Die Zahl der Be ſucher der Brandſtätte am Sonntag wird auf 40 000 geſchägt. Oberamtmann Dr. Strauß ſtiftete 4000 M. für die unglücklichen Einwohner. Die Poſt hat ihren brandgeſchädigten Beamten 400., den Unterbeamten 150 Mark überm ieſen. * Donaueſchingen, 11. Aug. Der Landtagsabgeord Wittemann hat durch den Brand ſein 55 ed mögen eingebüßt, indem ſämtliche Staaisvapiere ver⸗ brannten. Nicht einmal das Nummernverzeichnis blieb erhalten. oc. Don aueſchingen, 12. Aug. Der eiſerne Schrank des Amksgerichts, in dem die Teſtamente, Eheverträge und ſonſtige Urkunden aufbewahrt wurden, iſt aus dem brennenden Schutt hevausgeſchafft und heute geöffnet worden. Die Urkunden waren vernichtet. Die eiſernen Schränke der Sparkaſſe und des Fin angamts waren zum Teil von Soldaten durch die Fenſter hinausgetvorfen worden; die Wertpapiere, die ſie enthielten, ſind noch lesbar, das Papfergeld iſt verkohlt. Der Schaden wird nach einer Meldung der„Straßb. Poſt“ auf 3 Millionen geſchätzt. oc Donaueſchingen, 12. Aug. Geſtern abend 6 Uhr ſtürgzte in dem abgebrannten Hauſe des Küfers Weh eine Mauer ein und begrub 2 Knaben des Hausdieners Dengel unter ſich. Pioniere und Mitglieder der Sanitätskolonne eilten kt.„Freib. Iig. raſch herbei und förderten alsbald den einen Knaben, den 18 Jahre alten Karl, zu Tage. Dieſer war kot. Der andere, der 10 Jahre alte Fritz, wurde, am Kopfe ſchwer verletzt ge⸗ Man hofft, ihn am Leben zu erhalten. Die Zajährige Anng Stocker, die in der Käferſtraße wohnte, iſt inzwiſchen ge⸗ ſtorben. Sie war, während ihr Haus brannte, nochmals in dasſelbe eingedrungen und hatte dabei ſchwere Brandwunden er⸗ fLitten. Todtnauberg, 12. Aug. Hoch gingen die in den letzten Dagen in unſerem lieblichen Schwarzwald⸗Idyll von einem Hollän⸗ der angefachten Wogen der Begeiſterung, als es galt, den Rahmen deſſen Ertrag den Brandbeſchädigten Donaueſchingens überwieſen werden ſollte. Ein Jeder, voran die zur Zeit ſehr zahlveiche Kolonie der Kurgäſte, ſtellte ſeine Kräfte, je nach der individuellen Ver⸗ anlagung, freudig und hilfsbereit in den Dienſt der edlen Sache. Die getroffenen Dispoſitionen hatten die Erwartungen aufs höchſte geſpannt, und zahlreich, überaus zahlreich war denn auch der Be⸗ ſuch des Feſtes, zu dem das Komitee ſeine Gäſte in die don Damen⸗ hand mit den Emblemen des Schwarzwaldes prächtig und ſtim⸗ mungsvoll geſchmückten Räume des allen Veſuchern des Feldverg⸗ gedbietes bekannten, unter der ebenſo liebenswürdigen wie umſich⸗ tigen Leitung des Herrn Oskar Klingele und ſeiner Frau licb⸗ güvordenen Gaſthauſes„zum Engel“ einlud. Amerikaner, Engländer, Iranzoſen, Holländer und Niederl.⸗Indier fanden ſich mit den Ein⸗ heimiſchen zuſammen, um die Not lindern und die ſchwergeprüften Brandgeſchädigten aufrichten zu helfen. Beſonders rührend war die rege Teilnahme der Bewohner Todtnaubergs und geradezu be⸗ wundernswert die Teilnahme zahlreicher Damen aus Todtnau, die der bei Nachtzeit doppelt mühſame Weg nicht abhielt, um zu be⸗ weiſen, daß die Erinnerung an vor bielen Jahren erlittenes gleiches Unglück in ihren Herzen noch nachzitterte und ihre Dankbarkeit für ähnlich erwieſene Sympathiebezeugungen ihrer Mitwelt noch leben⸗ dig war. Glänzend, wie der Verlauf der Abendunterhaltung, die durch eine weihevolle Anſprache des Präſidenten des Feſtkomitees, des hier oben heimiſch gewordenen Bürgermeiſters von Mannheim, Herrn von Hollander, auf einen würdevollen Grundton ab⸗ geſtimmt war, war denn auch der materielle Erfolg— rund 400 Mark konnten den Brandgeſchädigten von Donaueſchingen über⸗ wieſen werden. Weitere Spenden. Geſtiftet wurden neuerdings von der Badiſchen Geſellſchaft für Zuckerfabrikation in Waghäuſel 1000 Mark und von den Gießerei⸗ arbeitern der Maſchinenfabrik Durlach 60 Mark.— Konzert⸗ ſänger Adolf Petri aus Freiburg gab in Friedenweiler unter Mitwirkung einiger Kurgäſte ein Konzert, das eine Reineinnahme von 815 M. erbrachte.— Bei der Hauptſammelſtelle für Karls⸗ ruhe— der ſtädt. Sparkaſſe— ſind bis jetzt für die Bvand⸗ geſchädigten 7111 M. eingegangen. Die Beerdigung Profeſſor Olbrich; zu 8 Darmſtadt. In langen Reihen wälzte! ſich in der elften Stande des 11. Auguſt die Menge zum Friedhof, der polizeilich abgeſperrt werden mußte, um nur für die zahlleſen Freunde des Ver⸗ ſlorbenen Platz zu ſchaffen. Es war ein ſchmerzliches Begrüßen, namentlich der wenigen Schüler, die dem Meiſter perſönlich naheſtanden. Wenn Männer weinen Der Großherzog dem Olbrich auch als Menſch ſehr nahe geſtanden. war durch ſeinen Generaladjutanten Rittmeiſter von Schauroth vertreten. Die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden waren er⸗ ſchienen, illuſtre Künſtler und Kunſtfreunde reichten ſich vor dem blumenbedeckten Sarge ſtumm die Hände. Die Oeden des Ver⸗ ſtorbenen, die ſichtbaren Zeichen der Anerkennung. togen zu ſeinen Füßen. Die Ausſtellungskapelle intoniert zeinen Choral, Oberhof⸗ prediger Ehrhardt ſpricht ein Gebet. Dann entwart er in tief⸗ erſchütternden Worten ein Lebensbild des Verſtorbenen, indem er etwa ausführte: Tieferſchüttert ſtehen wir an der Bahre des Dahingeſchiedenen, um der Trauer Ausdruck zu geben, die klin Menſchenwort auszuſprechen vermag, als aus der Ferne die Nachricht eintraf:„Profeſſor Olbrich iſt nicht me) Ein jäher Tod hat den Künſtler weggenommen aus dem Leben und der Arbeit. Es braucht aber nicht der Menſchenworte, wo ſtill die Gewalt des Todes zu uns redet. Vor allem müſſen wir der zurückgebliebenen Familie des Entſchlafenen gedenken. An dieſer Bahre trauern mit ihr eine Menge von Freunden, Shülern und Bewunderern. Sie alle kaben die großen Taten Profeſſor Ol⸗ brichs geſehen und durften noch Großes von ihm erworten. Es kann aber nicht hier meines Amtes ſein, ihn in der Eigenart ſeines Lebens und Lebenswerkes zu würdigen. Ver alle ſind mit Bewunderung den Spuren ſeiner Künſtlerſchaft gefolgt. Von Anfang an ging er ſiegreich ſeine Bahn, durch die er der Kunſt neue Wege wies. Wir verſtanden ſeine Eigenart, die dor allem verlangte, daß alle Kunſt perſönliches Erlebnis wird. Sein Arbeiten war ein Gang in Neuland, durchgeſetzt mit der Stoßkraft des Genius, die alle Ueberlieferung verach⸗ tete. Er war eine Kampfesnatur im beſten Sinne des Wortes. Jede Kampfesnatur hat aber auch etwas Selbherriſches an ſich, der Dahingeſchiedene verſtand es durch ſeine große perſönliche ziehen. Dem Herzen des Landesherrn habe er als Künſtler und Menſch beſonders nahe geſtanden. Darmſtadt ſchuldet ihm unaus⸗ ſprechlichen Dank, denn er hat die Stadt aus ihrem Dorn⸗ röschenſchlaf erweckt, ſo daß ſie heute einen Weltruf als Kunſt⸗ ſtadt hat. Gleich dem Aufleuchten eines Meteors ſei ſein Schaffen geweſen. Iſt aber der Leib auch tot, nun iſt er Geiſt, wir haben Geiſt von ſeinem Geiſte!l Mit Gebet und Segen ſchloß die eindrucksvolle Feier. So⸗ dann formierte ſich der Trauerzug, den die ſpalierbildende Menge entblößten Hauptes paſſieren ließ. Kranztragende Schüler er⸗ öffneten den Kondukt, ſodann folgten die übrigen zahlloſen Kränze und die Orden des Verſtorbenen. Den Sarg begleiteten zu beiden Seiten die Mitglieder der Künſtlerkolonie, ihm zunächſt ging der Vertreter des Großherzogs, dem ſich die übrigen Leidtragenden, Freunde Behörden etc. anſchloſſen. Das Grab war wirkungs⸗ voll geziert. Rechts und links im Hintergrunde erboben ſich mächtige mit Tannenzweigen geſchmückte Pylonen. von rauchenden Feuerbecken gekrönt. Brennende Fackeln flankierten das Grab, deſſen Rand mit Goldſtoff ausgeſchlagen, und von einem Teppich blauer Hortenſien, ſeiner Lieblingsblume, umgeben war. Die Muſikkapelle ſpielte Trauerweiſen, während der Sarg in die Gruft hinabgelaſſen wurde. Nachdem die Leiche eingeſegnet war. wurde zuerſt der Kranz des Großherzogs am Grabe niedergelegt, ein wundervolles Gebinde aus Lorbeeren, Palm⸗ zweigen und Hortenſien. Die weißrote Schleife trug das Mono⸗ Liebenswilrdigkeit auch die Widerſtrebenden in ſeinen Bann zu gramm des Landesherrn in Gold. Sodann ſprach Kabinetts⸗ ſekretär Dr. Wehner, der im Auftrage der Kabinettsdirektion einen Kranz widmete. Er betonte, daß der Verſtorbene dem Herzen des Landesherrn beſonders nahegeſtanden, daß die Meiſter⸗ arbeiten ihm ſelbſt aber ein Denkmal für alle Zeiten ſicherten. Der Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe würde bis in die fernſten Zeiten die Stadt überragen. Profeſſor Scharvogel überbrachte im Namen der Künſtlerkolonie einen Kranz, indem er auf die furchtbare Lücke hinwies, die wohl nie zu überbrücken ſein wird. Er ſchloß mit den Worten: Wer den Beſten ſeiner Zeit genug getan, der hat gelebt für alle Zeiten. Oberbürger⸗ meiſter Morneweg legte je einen Kranz nieder, im Namen der Stadt, die dem Künſtler ſtets Dank ſchulden werde, und namens der Geſchäftsleitung der Landesausſtellung. Alle Zeiten würden bewundernd ſeinen Namen nennen, er war ein Meiſter des Stifts, des Pinſels und des Wortes. Oberregierungsrat Wagner ſprach im Auftrage des Geh. Obekregierungsrates Lewald, des Reichskommiſſars für die Weltausſtellung in St. Louis, wo Olbrich der deutſchen Kunſt zu ihrem außeroredntlichen Erfolg verholfen habe. Den Dank der Schüler überbrachte Bildhauer Boyſen⸗Düſſeldorf. Ihm ſchloß ſich gleichfalls als Schüler Architekt Lehmann⸗Mannheim an, der in Vertretung des zu ſeinem größten Bedauern verhinderten Bundesvorſtandes des Bundes deutſcher Architekten und im Auftrage der Ortsgruppe Mannheim dieſes Bundes je eine Kranzſpende niederlegte. Er betonte, daß Olbrich durch ſeine Kunſt dem Architekten wieder zu ſeinem Rechte verholfen habe, zu den bildenden Künſtleru ge⸗ zählt zu werden. Olbrich ſei ſeinen Berufskollegen ſtets ein wackerer Kamerad geweſen. Herr Stemmer⸗Darmſtadt gedachte der Verdienſte Olbrichs im Verekehrsvereine, Herr Kramer über⸗ brachte den letzten Gruß und Dank im Auftrage der Gartenſtadt⸗ vereinigung, Herr Sſchäfe r⸗Düſſeldorf widmete namens des Verbandes der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein, deſſen Gründer und Vorſtandsmitglied Olbrich geweſen iſt, eine Blumen⸗ ſpende, und ſo folgten noch unzählige Kränze von Künſtlervereinig⸗ ungen, ſo der„Wiener Werkſtätten“, der Berliner und Wiener „Sezeſſion“, Düſſeldorfer Künſtlern uſw. Miniſter Braun, Oberſt Freiherr von Heyl, Geh. Staatsrat v. Krug, Bürger⸗ meiſter Dr. Gläſſing warfen als dann Erde auf das friſche Grab, das ſich nunmehr für immer über den großen Künſtler ſchloß. Möge ihm die Erde leicht ſein⸗ Bürgerausſchußſitzung in Seckenheim. Seckenheim, 11 Auguſt. Herr Bürgermeiſter Volz eröffnet ungefähr halb 7 Uhr die auf 6 Uhr anberaumte Sitzung. Zu Urkuadsperſonen werden die Herren Jak, Ludw. Arnold und Adam Heckmann er⸗ nannt. Zu dem Verkauf von Gelände an die Gr. Eiſenbahnverwaltung ſchildert Herr Bürgermeiſter Volz unter Hinweis auf die ge⸗ druckten Erläuterungen die Verhandlungen wegen Algabe des beim Rangierbahnhof gelegenen Geländes. Herr Direktor Söllner⸗Rheinau hält den Preis von.50 M im Hinblick auf ſeine Beſtimmung als Baugelände für einen niedrigen und frägt an, ob nicht ein höherer Preis erzielt werden konpte. Herr Axnold weiſt darauf hin, daß vor wenigen Jahren viele Pri⸗ bate in ähnlicher Lage nur 1 M. erhalten haben. Her, Bürger⸗ meiſterſtellvertreter Hörner ſtellt die Schwierigkeik dar, die die Erreichung des Preiſes von.50 M. gebra Jt haben. Man ſei lange auf einem Preiſe von 3 M. beſtanden, erſt ols es ſich un⸗ möglich erwies, diefen Preis zu bekommen, habe man mit.50 Mark den goldenen Mittelweg beſchritten. Von der Vahn werde auch dieſer Preis nur mit ſchwerem Herzen bezehlt. Die Vor⸗ lage wird ſodann angenommen. Zur Erhebung von Gebühren für Waſſerabgabe aus dem Hydrant beim Schulhauſe in Seckenheim wird die Zuſtimmung erteilt, nachdem Herr Herdt⸗Secken⸗ heim noch die Waſſerleitung in Erinnerung gebracht und Herr Stein die Anfrage geſtellt hat, ob durch die Gebühren die Selbſtkoſten gedeckt werden, was vom Vorſitzenden bejaht wird. Herr Direktor Müller⸗Rheinau hält den Preis ur einen angemeſſenen. Die neuen ortsſtatutariſchen Beſtimmungen für das Gewerbe⸗ gericht Mannheim werden gutgeheißen, nachdem die Aenderungen einzeln bekannt gegeben waren. Die Erhöhung des Gehalts des Herrn Stabhalters von 700 M. auf 1200 M. jährlich wird beſchloſſen, nachdem ſich verſchiedene Redner zuſtimmend geäußert und die Nerdienſte des Herrn Stabhalters gewürdigt haben. Die Aenderung des Gehaltstrwifs. Herr Stein⸗Rheinau wünſcht den Tarif rückwirend au' 1. Januar 1908. Der Vorſitzende erklärt, der Termin(. Juli ſei gewählt worden, damit bei den bedeutenden Erhöhungen die erforderlichen Mittel aufgebracht werden könnten. Here Ruf weiſt darauf hin, daß die Rückbezahlung der Nebenbezüge Jauf Sbvierigleiten ſtoßen Eune a Nüwinung des bor⸗ Er ſpielte wie in einem tollſeligen Rauſch— die ganze freu⸗ dige Jugendliebe blühte noch einmal auf, ſo friſch, ſo froh, ſo voller ungelöſter Unendlichkeiten. Am nächſten Tage ſollte Ding mit den Kindern eintreffen. Herbert hatte eben ein Telegramm erhalten. Er ſtand ganz be⸗ ſtürzt im Sanatorium und verſuchte ſich klar zu machen, daß er eine Frau und zwei ſüße Kinder hatte! Dabei flackerten ſeine übernächtigten Augen nach der Villa Deubenreiter hinüber. Ja, was war nur über ihn gekommen all dieſe Tage lang? Er mußte denken, welch einen geringen Einfluß die Frauen in blöder Starre auf ſein ganzes Leben ausgeübt hatten. Er war nie ein Weiberheld geweſen! Nie auch nur im harm⸗ Und nun hatte er Dina lieb, ſeine Kinder lieb, den Kopf boller Geſtaltungs⸗ und Zukunftspläne und quälendſter Sorgen. Und nun war er da ſinnlos in einen Rauſch hineingetaumelt, aus Sie hatte dem es ein böſes Erwachen geben mußte! Die arme Lene war wohl ſchon längſt erwacht. ſchon geſtern mehrmals davon angefangen, daß ſie jetzt von hier ſort müſſe, ganz weit fort. (Fortſetzung ſolgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Von der Univerſität Bonn. Sein goldenes Doktor jubi⸗ Iäum feierte am 12. Auguſt der ordentliche Honorarprofeſſor und Direktor der Klinik und Poliklinik für Syphilis und Hautkrank⸗ heiten, Geh. Med.⸗Rat Dr. med. Joſef Doutrelepont. Er iſt am 8. Juni 1834 zu Malmedy gebaren.— Geh. Med.⸗Rat Prof. Dr. Freiherr v. Ia Balette St. George ert am 18. Auguſt ſein 50 jähriges Dozentenjubiläum. Eröffnung der Richard Wagner⸗Feſtſpiele im Münchener Prinz⸗ Regententheater. Vor vollſtändig ausverkauftem Hauſe nahmen am Dienstag die Richard Wagner⸗Feſtſpiele im Prinz⸗Regententheater mit einer prachtvollen Aufführung der Meiſterſinger von Nitrnberg ihren Anfang. Am Pult ſtand Franz Fiſcher. Er hatte einen glänzenden Abend. Ebenſo Feinhals als ſinniger, kerndeutſcher Schuſterpoet Hans Sachs. Knotes Stoltzing brachte insbeſondere das Finale des erſten Aufzuges und die Preislieder mit blendendem Stimmglanz. Nicht minder wie dieſen beiden präch⸗ tigen Leiſtungen galt der Jubel des Hauſes dem poeſievollen Ebchen von Frl. Koboth und dem köſtlichen Beckmeſſer unſeres Geis. Den Veit Bogner ſang Bender mit großem vornehmem Ton; Frau Preuſe⸗Matzenauer war eine ausgezeichnete Jungfer Lene. Anſtelle des erkrankten Dr. Walter war unſer nweues Mit⸗ glied Dr. Kuhn hilfsbereit als David eingeſprungen. Zu beſon⸗ derer Höhe erhob ſich die Vorſtellung im dritten Aufzuge, wo nament⸗ lich der„Wach auf⸗Chor“ und die Feſtwieſe ungemein plaſtiſch her⸗ bortraten. Das Publikum ſpendete nach den einzelnen Akten, be⸗ ſonders am Schluſſe, enthuſiaſtiſchen Beifall. Ueber die letzten Lebenstage Olbrichs wird aus Düſſeldorf berichket: Olbrich war am vorigen Samstag von Dresden hier an⸗ gekommen, wo er ſeine Frau zurückgelaſſen hat, die am 19. Juli in der gynäkologiſchen Abteilung des Dresdener Krankenhauſes eine ſchwere Niederkunft überſtanden hat. Er war deshalb länger bei ühr geblieben, als er beabſichtigt hatte, und Olbrich hatte ſie mit der Ausſicht auf ihre baldige Wiederherſtellung verlaſſen. Statt deſſen wurde ſie am Mittwoch telegraphiſch an ſein Krankenlager berufen und fand den Gatten im Sterben. Olbrich arbeitete noch am Sonn⸗ tag und Montag mit den Herren Hermann Schöndorff und den Künſtlern für das Warenhaus Tietz. Bei der Arbeit klagte er aber, wie bereits ſeit etwa ſechs Wochen über Müdigkeit, und wurde von Schöndorff, dem Vorſtande der das Warenhaus Leonhard Tietz bauenden Düſſeldorfer Baugeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, und von dem Maler Clarenbach veranlaßt, ſich ins Krankenhaus bringen zu laſſen. Dort hatte man infolge der telegraphiſchen Voranzeige einen Schwerkranken erwartet, und war nicht wenig überraſcht, daß Olbrich, von Schöndorff geſtützt und an deſſen Arm, den langen Kor⸗ ridor bis zu ſeinem Zimmer zu Fuß zurücklegte, Er ließ ſich auch noch Reißbrett, Reißſchiene und Zeichenmaterial auf ſein Zimmen bringen, ahnte alſo damals ſein nahes Ende noch nicht. Dienstag aber wurde bereits niemand bei ihm zugelaſſen und am Mittwoch war er ſchon bewußtlos bis zu ſeinem ſanften Tode, Nach Olbrichs Tode malte Maler Schmurz ſein Bild und die Geſichtsmaske nahm Bildhauer Knebel ab. Olbrich hatte von Düſſeldorf zunächſt nach Heidelberg reiſen wollen, um ſeiner Müdigkeit wegen dort einen Profeſſor zu konſultieren; er litt an Laukämie, nämlich an Um⸗ wandlung des roten Blutes in weißes. Anläßlich des Hinſcheidens Olbrichs wurden im Ausſtellungsgebäude der„Kunſtſchau“ die Flaggen auf Halbmaſt gehißt. In der Ausſtellung ſelbſt wurden die von dem verſtorbenen Meiſter ſtammenden Kunſtwerke, der von Olbrich entworfene Wandteppich für den Muſitſaal des Großherzogs Ernſt Ludwig von Heſſen⸗Darmſtadt ſowie eine Anzahl von Schmuck⸗ gegenſtänden zu einer Gruppe vereinigt und mit einem Lorbeerkranz mit ſchwarzem Flor geſchmückt. Der Geſchichtsmaler und Kunſthiſtoriker Knackfuß vollendete am Dienstag das 60. Lebensjahr. Der Künſtler genießt das beſondere Vertrauen des Faiſers. Her⸗ mann Knackfuß iſt am 11. Auguſt 1848 zu Wiſſen a d. Sieg geboren. Seine Studien auf der Düſſeldorfer Akademie unter⸗ brach er bei Beginn des franzöſiſchen Feldzuges, den ex als Ein⸗ jährig⸗Freiwilliger im Huſarenregiment Nr. 15 mitmachte, und in welchem er das Eiſerne Kreuz errang. Dann nahm er alz Schüler von Bendemann und Gebhardt ſeine künikleriſchen St⸗ dien wieder auf, die er als Sieger des Staatspieiſes mit einer Romreiſe abſchloß. 1880 wurde er an die Kioſtakademie zu Kaſſel berufen. Dort erhielt er zunächſt einen Lehraufkrag füür Anatomie, ſpäter für Kunſtgeſchichte. Er hat in dieſer Zeit eine Reihe monumentaler und dekorativer Bilder geſckhaffen, ſe ein Deckengemälde im Treppenhauſe des Regierungsgebäudes zu Kaſſel, zwei Wandbilder(Im alten und Im neuen Reich) für die Durchgangshalle des Bahnhofes in Straßburg, die Schlacht be! Turin für die Feldherrnhalle des Zeughauſes und mebrere Ge⸗ Prof. Hermann ſchichtsbilder, die ſich im Beſitz des deutſchen Kaiſers befinden. 4. Seit Genueral⸗Unzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 13. Auguſt. ——— liegenden Tarifs, der keine Nebenbezüge mehr vorſehe, beſchloſſen würde. Herr Stein fordert nochmals mit einem Aopell an das ſoziale Gefühl die rückwirkende Giltigkeit des Tarifs. Herr Georg Joſ. Volz wünſcht die Anzeigegebühren ber Feldhüter beibehalten zu haben, da ſolche Prämien zum Tienſteifer an⸗ feuern. Der Vorſitzende weiſt darauf hin, daß dieſe Ge⸗ bühren früher ſchon abgeſchafft waren, da aus dem Baezug ber⸗ ſelben den Feldhütern von den Angezeigten nicht ſelten Vorwürfe gemacht würden. Herr Fabrikant Seitz frägt an weshalb der Gehalt der Waldhüter und Wegwarte höher bemeſſen ſei als jener der Feldhüter. Der Vorſitzende weiſt auf die ſtrenge Tätigkeit der Waldhüter insbeſondere im Winter hin Ein An⸗ trag der Gehaltstarifkommiſſion wünſcht durch Rückwirkung des Tarifs vom 1. Januar 1905 ab für Herrn Ratſchreiber Ritte: eine Nachzahlung an Gehalt zu erzielen; der Aatrag wird je⸗ doch vom Gemeinderat nicht zur Abſtimmung zugelaſſen. Es wird ſodann über den Tarif abgeſtimmt und ſolcher mit 11 gegen 45 Stimmen in der Faſſung der Vorlage angenommen. Als ſich noch verſchiedene Mitglieder zur Geſchäftsordnunz melden, ſchließt der Vorſitzende die Sitzung, ſodaß eine weitere Vorlage betr. Erhöhung des Farrenwärtergeß zies vettehentlich gar nicht zur Abſtimmung gelangt, Schluß der Sitzung um 8 Uhr. eeeeeeeeeeeeee ANus Stadt und Land. „Manheim, 13. Auguſt 1908. Sängerreiſe des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗ Ludwigshafen. Zell am See, 10. Auguſt. 9. Tag. Für den 9. Auguſt, den letzten Tag der Sängerreiſe war pro⸗ grammgemäß ein Ausflug nach der Lurgrotte vorgeſehen. Infolge der Anſtrengungen, die die Reiſe mit ſich gebracht, zogen es aber viele Reiſeteilnehmer vor, an die Stelle dieſes großen Ausfluges kleinere Spaziergänge in die wunderſchöne Umgebung von Graz treten zu laſſen. Die an dem Ausflug zur Lurgrotte teilgenommen hatten— und es waren deren doch ziemlich viele— wurden für ihre Mühe reichlich belohnt durch den prächtigen Weg und die Schönheiten, die die Grotte ſelbſt bietet. Am Abend verſammelten ſich die Sänger von Graz und Mannheim⸗Ludwigshafen in den Märchenſälen der Reſtauration „zum wilden Mann“. Herr kaiſerl. Rat Aßmann gab noch⸗ mals ſeiner Freude über den Beſuch Ausdruck und bedauerte, daß derſelbe nur ſo kurze Stunden gewährt habe; er hoffe aber doch, daß die Gäſte eine freundliche Erinnerung an Graz mitnehmen würden. Herr Kabus dankte für die freundliche Aufnahme. Herr Oberlehrer Wiedemann gedachte der Reiſekommiſſion, die ſo vorzügliche Arbeit geleiſtet habe und brachte ein Hoch auf ſie aus. Herr Stürer lobte die freundliche Aufnahme, die den Gäſten auch vonſeiten der Damen von Graz geworden ſei, und weihte den Damen ſein Glas. Der Grazer Männergeſangverein erfreute uns durch den Vortrag mehrerer Chöre, wobei das präch⸗ tige Stimmenmaterial und die vorzügliche Disziplin des Vereines unſere Bewunderung erregten. Mit dem gemeinſamen Geſang des Mozartſchen Bundesliedes und des ſchönen Liedes„Wach auf, du ſchöne Träumerin“ ſchloß der offizielle Abſchiedsabend; außer Programm waren Grazer und Mannheimer Sänger noch aieanmeͤnnsns... Heute ſind die Reiſeteilnehmer nach den verſchiedenen Rich⸗ ungen auseinandergegangen, teils nach Süden, dem ſonnigen Italien entgegen, teils nach Salzburg und Innsbruck, einige auf dem ſchnellſten Wege zur Heimat, Hinter uns liegen eine Reihe von Tagen, die jedem, der ſie miterleben durfte, unvergeßlich bleiben werden für das ganze Leben. Die Liebe und Freundſchaft, die uns von unſren deutſchen Brüdern in Oeſterreich entgegen⸗ gebracht wurden, dürfte in allen Reiſeteilnehmern die Liebe zum deutſchen Volkstum neu geweckt und belebt haben. Die ganze Reiſe war ein Beweis für die Wahrheit des Grillparzerſchen Wortes, das Herr Muſikdirektor Weidt während der Reiſe vertonte und auf der Fahrt zum Semmering im Zuge als Sängerſpruch einübte: „Dem Volk der Eichen, Was es auch ſchied, Bleibt Einheitszeichen Das deutſche Lied.“ Sängerreiſe des Geſangvereins Sängerluſt Mannheim München—Kochelſee—Herzogſtand— Walchenſee. + Am Montag, 3. Auguſt, vormittags 9 Uhr ſammelten ſich die Mitglieder der Sängerluſt im Mathäſerbräuhaus, um mit der Beſichtigung verſchiedener Sehenswürdigkeiten der alten und weltberühmten Kunſtſtadt München zu beginnen. Es erfolgte ein Beſuch der Glyptothek und der Pinakothek. Der Nachmittag war für die Ausſtellung reſerviert. Dieſer Tag war für unſere Sängerſchar ein in jeder Beziehung genußreicher. Die Aus⸗ ſtellung iſt ſehr ſchön arrangiert, großzügig angelegt und macht m——... trrr Auch den Einzug des Kaiſers und der Kaiſerin in Jeruſalem hat er in einem Bilde dargeſtellt. Bekannt ſind die allegoriſchen Zeichnungen, die er nach Entwürfen des Kaiſers ausführte. „Völker Europas, wahret eure heiligſten Güter“ und„Niemand zuliebe, niemand zuleide“. An dieſe und andere Werke reihen ſich viele Bildniſſe und eine Anzahl von Holzſchnitt⸗Illuſtra⸗ tionen. Knackfuß trat auch mit einer zweibäsdigen deutſcher Kunſtgeſchichte hervor und gab mit Zimmermann und W. Genſer eine Allgemeine Kunſtgeſchichte heraus. Volkstümlichen Charak⸗ ter trägt ſeine bekannte Sammlung von Künſtlermonographien. unter denen er ſelbſt eine Reihe alter Meiſter und von neueren Adolf Menzel behandelt hat. inf. Der Kaiſer und die„Medaillenkommiſſion“. Der Be⸗ ſuch, den der Kaiſer am Sonntag mittag der„Großen Berliner Kunſtausſtellung“ am Lehrter Bahnhof abſtattete, galt nicht dem Vergnügen, ſondern hatte, wie die„Inf.“ erfährt, einen dienſt⸗ lichen Zweck. Bekanntlich werden in jedem Jahr an eine Anzahl der in der Großen Kunſtausſtellung aufgenommenen Künſtler Medaillen verteilt. Hiezu werden von der„Medaillenkommiſſion“ die Namen der zu prämiierenden Künſtler dem Kaiſer vorge⸗ ſchlagen, der dann die endgültige Entſcheidung krifft. Vorher pflegt der Kaiſer ſich noch einmal die betreffenden Bilder anzu⸗ ſehen, um erſt dann ſein Urteil zu fällen. Der Kaiſer benußte nun den Sonntag, um ſich in dieſem Sinne von den Quali⸗ täten der Bilder zu unterrichten. Wie wir erfahren, hat dem dnarchen die Ausſtellung der Düſſeldorfer am beſten efallen, für die er viele Worte des Lobes hatte. Andererſeits vielen Werken gegenüber außh mit ſeiner ſcharfen Kritik icht zurückgehalten. Er hat übrigens kein Bild der Ausſtellung flich erſtanden— wie er dies auch bisher noch nicht getan nur einige Bilder, die ſein Intereſſe bat— ſondern er ließ ſi beſorders erregten, don Herrn von Valenkini auſſchrecben. auf jeden Beſucher einen imponierenden Eindruck. Die beiden vorhergenannten Inſtituten ſowohl wie auch die Ausſtellung ver⸗ ließen unſere Reiſeteilnehmer mit dem Eindruck voller Bewun⸗ derung und Befriedigung. Am Dienstag, 4. Auguſt, vormittags beſichtigten die Mit⸗ glieder das Armeemuſeum. Als man ſich wieder am Eingang ge⸗ ſammelt hatte, wurde eine photographiſche Aufnahme gemacht. Ein Beſuch des Nationalmuſeums bildete für uns den Schluß der Münchner Sehenswürdigkeiten. War man ſchon durch die an⸗ deren Sammlungen in Erſtaunen geſetzt, ſo rief dieſes Muſeum, das in ſeiner Art einzig in der Welt daſtehen dürfte, allgemeine Bewunderung hervor. Nachmittags 4 Uhr führte uns das Dampf⸗ roß durch das prächtige Iſartal über Wolfratshauſen, Bichel nach Kochel, wo wir um 6 Uhr anlangten. Nach kurzer Reſtaurierung im Gaſthof„zur Poſt“, woſelbſt wir ſehr gute Aufnahme fanden, ſang die Sängerluſt 2 Chöre, welche den ungeteilten Beifall der Kurgäſte fanden und noch andere Sommerfriſchler der Privat⸗ Penſionen anlockten. Um 7 Uhr wurde ein gemeinſamer Spazier. gang nach dem 15 Minuten von dem Ort Kochel gelegenen Kochel⸗ ſee gemacht. Daſelbſt angelangt, wurde in mehreren Booten mit 3, 4 und 5 Mann Beſatzung eine Regatta auf dem maleriſch ſchön gelegenen See deranſtaltet, die bei den Kurgäſten ſowohl wie bei den Teilnehmern ſelbſt allgemeine Heiterkeit hervorrief. Ein größerer Teil der Sängerſchar folgte den Anordnungen des Reiſeleiters und begab ſich gegen ½10 Uhr zu Bett, um für den folgenden Tag, welcher als neunſtündiger Marſchtag im, Programm aufgenommen war, ausgeruht zu haben. Der kleinere Teil dagegen ſprach dem vorzüglich mundenden Tirolerwein bis in die vorgerückte Abendſtunde zu, um dann bequem mit dem Automobil⸗Omnibus den halben Weg noch zu fahren. Am 5. Auguſt, morgens 5 Uhr, trat dann die Fußkolonne die Wan⸗ derung an. Dieſe führte durch den kleinen aufſtrebenden Ort Kochel, wo ein ſchönes Denkmal des Schmiedes von Kochel uns an das Bild„Die Sendlinger Bauernſchlacht“ im hieſigen Pa⸗ norma erinnert, über den Keſſelberg, die intereſſanten Keſſelbach⸗ Waſſerfällen entlang, nach dem 1732 Meter hohen Herzogſtand. „ Anläßlich des in 5 Wochen ſtattfindenden 25jährigen Stif⸗ tungsfeſtes des Feuerwehr⸗Singchors wird hiermit an die ſämtlichen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der Appell gerichtet, den Singchor nach Kräften zu unterſtützen, damit auch hierin der Wahlſpruch betätigt wird:„Einer für Alle, Alle für Einen.“ Die Geſangsproben finden jeweils MWontags und Donnerstags, abends halb 9 Uhr, im Lokal Erbprinzen, O 5, 4, ſtatt. * Friedrichspark. Wir wollen nicht verfehlen, darauf aufmerk⸗ ſam zu machen, daß für das heute Donnerstag ſtattfindende Konzert der Grenadier⸗Kapelle Herr Muſikdirigent Vollmer einen Wagner⸗Strauß⸗Abend vorgeſehen hat. *Zeppelin⸗Lied. Eine originelle Poſtkarte, mit dem ausgegeich⸗ neten Bruſtbild des Grafen und dem volkstümlichen, nach der Melo⸗ die: Mit dem Pfeil dem Bogen, zu ſingenden Zeppelin⸗Liede iſt bei der Hofkunſthandlung L. Schaller⸗Stuttgart erſchienen und dürfte ſehr begehrt werden. Die hübſch ausgeführte Karte eignet ſich als Eintrittskarte und zum Verkauf bei Veranſtaltungen zum Zweck der Zeppelin⸗Spende, zum Verteilen an die Jugend uſw.; es iſt ihr eine umſo größere Verbreitung zu wünſchen, als der Verleger von jedem in Deutſchland verkauften 1000 Poſtkarten M. 8 zur Zeppe⸗ linſpende abliefert. « Der humoriſtiſche Vortragsabend zugunſten der Brand⸗ geſchädigten in Donanueſchingen fand geſtern abend im Caſiondſaal vor einem gut beſetzten Hauſe ſtatt. Die Darbietungen der jungen Kunſtfreunde, Damen wie Herren, wurden lebhaft akklamiert. Alle Mitwirkenden waren eifrig beſtrebt, den Abend zu einem für die Anweſenden äußerſt genußreichen zu geſtalten. Dies iſt ihnen auch vollauf gelungen, ſodaß wohl niemand den Kaſinoſgal unzufriedenen Sinns verlaſſen hat. Der Leiter der Veranſtaltung war der bekannte Feueriokouplettiſt Herr Fritz Hir ſch, der ins⸗ beſondere im Verein mit ſeinem jüngeren Bruder Stürme von Heiterkeit entfeſſelte. Aber auch die mitwirkenden Damen, von denen mehrere geſtern wohl zum erſtenmale auf den Brettern ſtanden, dürften mit dem erzielten Applaus zufrieden ſein. Den Abend eröffnete ein Klaviervortrag, dem drei hübſche Lieder von Frln. Voigt folgten. Die junge Sängerin verfügt über eine ſympathiſch klingende Altſtimme, hierzu kommt eine reine und deut. liche Ausſprache, ſodaß ihre Liedervorträge einen wirklichen Genuß für die Zuhörer bedeuteten. Herr Stumpf, der ſich gleichfalls in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatte, brachte gleichfalls mehrere Lieder zum Vortrag, von denen der„Gefangene Admiral“ dem Sänger den verdienten Beifall eintrug. Herr Hirſch trug hierauf mehrere Couplets vor, von denen das humoriſtiſche Block⸗ lied wahre Lachſalven hervorrief. Ein ſtübſches Sextett, beſtehend aus den Damen Tronegk, Eichenbaum, Hir ſch, Schwarz, Weigold und Zaun, ſorgte dafür, daß die vorzügliche Stimmung noch erhöht wurde. Die Damen ſangen das bekannte Varietelied„Ja, das Studium der Männer iſt ſchwer“ in einer ſo reizenden Art, daß manche Breitldiva in den Schatten geſtellt wurde. Die Gebr. Hirſch riefen durch ihre nun fol⸗ genden Vorträge die Erinnerung an das Zillertal in der Mann⸗ heimer Ausſtellung wach, in dem ſie„Gebrüder Haſe mit der langen Naſe“ zum beſten gaben. Dieſes Couplet, das noch überall durchſchlug, verfehlte auch geſtern ſeine Wirkung nicht, da das Au⸗ ditorium aus dem Lachen nicht herauskam. Insbeſondere war es der jüngere der beiden Brüder, der durch ſeine Mimik und ſeine hochgehaltene„freche Naſe“ alles ergötzte. Frln. Roſenſtein ſang charmante Soubrettenlieder mit einer ſolchen Routine und Grazie, daß alles von ihr entzückt war.„Das Militär der Zu⸗ kunft“ betitelte ſich die nächſte Nummer. Sechs junge Damen, angetan mit Mütze und Waffenrock, marſchierten im Parademarſch auf. Den Beſchluß des Programms machte Herr Fritz Hirſch mit einigen humoriſtiſchen Vorträgen, bei welcher Gelegenheit ihm auch ein Lorbeerkranz überreicht wurde. Die Veranſtaltung, die kurz nach 10 Uhr beendet war, hinterließ bei allen Anweſenden den allerbeſten Eindruck. Wie uns heute früh mitgeteilt wurde, betrug der Reinerlös des geſtrigen Abends 302 Mark, der nach Donaueſchingen abgeführt wird. „ Ein ſehr empfindlicher Witterungsumſchlag iſt eingetreten. Schon im Laufe des geſtrigen Tages nahm die Temperatur einen ziemlich froſtigen Charakter an, ſodaß man wieder Sehnſucht nach wärmenden Getränken und Hüllen bekam. Durch das Regenwetter, das im Laufe der verfloſſenen Nacht eingeſetzt hat, iſt die Tempera⸗ tur noch mehr ermäßigt worden. Nur 10 R. zeigte heute morgen das Thermometer an. Etwas wenig für Mitte Auguſt! Arme Sommerfriſchler! * Biwack. Das dritte Bataillon des hieſigen Grenadierregi⸗ ments biwackierte, wie bereits mitgeteilt, heute Nacht bei Gppel⸗ heim. Der Biwackplatz befand ſich etwa 300 Meter hinter den letzten Häuſern von Eppelheim an der Straße nach Kirchheim. Das Bataillon war um 5 Uhr von hier abmarſchiert und traf um ½10 Uhr auf dem Platze ein, freudig begrüßt von der geſamten Jugend Eppelheims, die ſchon ſeit mehreren Stunden die Marsſöhne ſehnſüchtig erwartet hatte. Die Soldaten beſchränkten ſich auf das Aufſchlagen der Zelte. Feuer wurden nicht entzündet. Es gab alſo nicht gerade viel zu ſehen. Wer geglaußt hatte, ein richtiges Manöverbiwack im Kleinen zu ſehen, iſt nicht auf ſeine Rechnung gekommen. Verproviantiert wurde das Bataillon von der Wirt⸗ 40 Pfennig ausgefolgt, gingen die Straßenräuber davon. Heute ſchaft der Station Eppelheim der Linje Heidelberg⸗Speher aus aft Eßwaren und Flaſchenbier. Die Offisiere des Bataillons, dag heute morgen ſchon wieder ſehr zeitig aufgebrochen ſein muß, denn unſer Gewährsmann fand bereits um ½4 Uhr den Platz leer, näch⸗ tigten in der in nächſter Nähe des Biwackplatzes ſtehenden Dreſch⸗ maſchinenhalle. * Ernierung eines internationalen Gauners durch dass Verbrecheralbum. Am 23. Juni ds. Is. wurden hier zwei ebe von Köln zugereiſte junge Italiener ihrer Barſchaft von 70 1 68 Mark beraubt. Es ſind faſt ausnahmslos Italiencr, welche ihre Landsleute auf dieſe Weiſe in der Fremde beſteylen. Die Kriminalpolizei machte ſich ſofort mit den zwei Italienern auf zur Ermittelung der Wirtſchaft, in der die Freundſchaft 10 dem vertrauenswürdigen Landsmann geſchloſſen wurde und nach langem Suchen bezeichneten ſie die Wirtſchaſt zum„Blauen Stern“ als das Lokal. Aus der„Bildergalerie! de. hieſigen Kriminalpolizei wurden dann den beiden im„Slauen Stern“ bedienenden Mädchen eine Reihe von Photographien vorgelegt und ſofort bezeichneten ſie eine Photographie als jene dez Mannes, welcher bei den Leuten war. Der Teiegraph ſpielte ſofort und das Urbild der Photographie wurde in Offenburg in der Perſon des 1861 oder 1871 geborenen Italieners Giovanni Lorenzi feſtgenommen. Sein Alter vermag er näwlich nicht anzugeben. Er kann wohl ſtehlen, aber nicht leſen noch ſchreiben Er war mit ſeinen Landsleuten bereits in Köln eingeſtiegen, Die Beraubung ſeiner Landsleute betreibt er anſcheinend alz Spezialität. In Metz iſt er wegen eines ähnkichen Falles 10 6 Wochen Gefängnis berurteilt worden, in Frankfurt batte man ihn ebenfalls wegen eines Taſchendiebſtahles inhaftiest, man mußte ihn aber mangels Beweiſes wieder laufen laſſen. In Zürich wurde er wegen Diebſtahls zu 3 Jahren 3 Mogaten Arbeitz. haus verurteilt, die Strafe wurde jedoch in einen Jandesberwels von 5 Jahren umgewandelt. Ein anderer italieniſcher Gauner, der ſich in Begleitung des Lorenzi befand, wurde nicht ermittelt Er leugnet bei der Verhandlung gegen ihn wegen Diebſtahlz vor dem Schöffengericht die Tat, kann auch offen bar ſehr gut Deutſch, obſchon er mit Vorliebe durch den Dolmetſch, Herrn Aktuar Preiſer, ſeine Angaben macht. Eine Reihe Phot9. graphien wurden ihm vorgelegt über die Perſon ſeines Be. gleiters. Mit einem verneinenden Kopfſchütteln gibt en ſie jedoch wieder zurück. Die beiden Beſtohlenen, welche auswäris vernommen wurden, haben in der Verbrecherphotographie den Räuber genau wiedererkannt. Die beiden Mädchen vom„Blauen Stern“ geben die Möglichkeit zu, daß er es geweſen, der bei der Italienern geweſen, eine Aehnlichkeit beſtehe, ſein Bart ſei abe“, noch ſtruppiger und ſein Geſicht ſchmutziger geweſen. Bei einer 0 früheren Konfrontation hatten ihn die Mädch⸗n nicht mehr 1 wiedererkannt, da man ihn in Offenburg gewaſchen und un⸗ 2 — — kluger Weiſe auch raſiert hatte. Zwecks Identifizierung durch die beiden Mädchen ließ man ihm hier den Bart ſtehen. Das Schöffengericht hielt den Angeklagten für vollſtändig überfühtt und verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten. *Mutmaßliches Wetter am 14. und 15. Für Frei⸗ tag und Samstag iſt weitere Aufheiterung, ſowie trockenes und wärmeres Wetter zu erwarten. Aus dem Großherzogtum. * Karlsruhe, 12. Aug. Am 9. ds. nachts halo 11 uht wurden ein Maurer und deſſen Ehefrau auf der Straße zwiſchen Neureuth und Eggenſtein von 2 Unbekannten angehalten, von denen der eine einen Dolch zum Stich hochhielt, mit Tot⸗ ſtechen drohte, falls ſie Widerſtand leiſten ſollten und ihnenn 2 das Geld abforderte, während der andere ihre Taſchen durch gt ſuchte. Nachdem der Maurer ſein Portemonnaie mit 2 Marl 5. 2 11.. vormittag wurden die Täter, 2 ledige Schneidergeſellen, nämlich Karl Wilhelm Pflüger, 25 Jahre alt, aus Haiterbach, Oberamt Nagold, und der 31 Jahre alte Albert Jakob Bauer aus Lie⸗ mersbach, Oberamt Backnang, dieſer hier und jener in Eggen⸗ ſtein in Stellung, ermittelt und vorläufig feſtgenommen, 1* Die Feſtgenommenen, die das Geld geteilt und das Porte,, ſe monnaie weggeworfen haben wollen, ſind geſtändig. ſe Mosbach, 12. Aug. In der Schöffengerichts⸗ ſitzung vom 5. Auguſt wurde ein Maſſenprogeß wegen unerlaubten Glückſpiels herhandelt. 24 Angeklagte zumeiſt Gaſtwirte, aus allen Gegenden des Unterlandes ſaßen „auf dem Bänkel“, aber nur drei konnten gefaßt werden; zwei erhielten 5 Mark und einer 3 Mark Geldſtrafe. Pfalz, Heſſen und umgebung. Frankenthal, 10. Aug. Nach langem und ſchweren Len den iſt geſtern Nachmittag 5 Uhr hier der Pfarrer der proteſtant, Gemeinde Jakob Bohlender geſtorben. Geboren am 5. Febr. 1862 in Schwegenheim, wurde Pfarrer Bohlender aumt 18. Nov. 1888 zum Pfarer in Thaleiſchwefler ernannt. Am 11. Oktober 1894 wurde er nach Sippersfeld und am 15. Mai 1902 von dort nach Frankenthal berufen. P. Oggersheim, 12. Aug. Heute Morgen gegen 54 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. Mls die Wehr erſchien, ſtanden bereits die Scheunen der Land⸗ wirte Johann Bangert und Michael Grieſer in der Kuhgaſſe in hellen Flammen. Die Tätigkeit der Feuerwehr; konnte ſich nur auf den Schutz der Nachbargebäude richten, Gegen ½7 Uhr konnte der Brand als bewältigt gelten. Die beiden Scheunen brannten bis auf den Grund nieder, die Nachbargebäude wurden nur wenig beſchädigt. Bangert iſt u verſichert. Grieſer jedoch nicht. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt unbekannt. 1 * Lambsheim, 12. Aug. Unter dem Vorſitz des Bürger, ſt meiſters Dr. Groß fand eine Gemeinderatsfitzung 0 0 0 8 d A OSdc gg ſtatt, in welcher über die Angelegenheit der Errichtung von zwei Acetylenzentralen in Lambsheim⸗Maxdorf ver⸗ handelt wurde. Die Genehmigung des Kgl. Bezirksamts Franken⸗ thal zur Lichtanlage iſt nunmehr erteilt worden. Das Anlehen von 100 000 Mark erhielt ebenfalls die bezirksamteiche Ge⸗, nehmigung. * Neuſtadt a.., 8. Aug. Freitag früh ſtürzten die beiden Schreiner Jakob Genslinger und Lorenz Heing von hier im Hauſe der Witwe Kern in der Maximiliansſtraße ſe wo ſie beſchäftigt waren, von einem Gerüſte. Genslinger, der. einen doppelten Beinbruch erlitt, mußte mittelſt Chaiſe in das ſt Krankenhaus Hetzelſtift verbracht werden. Heiny erlitt eben⸗ d falls mehrere Verletzungen, konnte aber allein nach ſeiner“ Wohnung gehen.— Infolge des ſtarken Gewitterregens ſetzle ſich der Boden im Garten des Eiſenbahnbedienſteten Karl Sauter in der Karolinenſtraße, wodurch eine 4 Meter lange d und 2 Meter hohe Mauer hinausgedrückt wurde und auf den unten vorbeiführenden Bahnkörper ſtürzte, Zum 8 Glück wurde der Einſturz ſofort bemerkt, ſodaß man die Auf, 8 räumungsarbeiten vornehmen konnte, ehe weiteres Unglück 1 geſchah. 1 Von Tag zu Tag. Fabrikbrand. Das„Berl. Tabl.“ meldet aus Wa, land: Die Baumtmvollſpinnerei von Sutermeiſter in Jutra am fi Mannheim, 13. Anguſt. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 5. Seite. wit Maggiore iſt geſtern ein Raub der Famker Herborden. Der das Schaden iſt bedeutend. denn L— Landfriedensbruch. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet läch⸗ uus Düſſeldorf: Hier wurden 14 ſtreikende Arbeiter der Firma eſch⸗ Wicking wegen Landfriedensbruchs und Mißhandlung ver⸗ haftet. Sie hatten Arbeitswillige vor der Fabrik überfallen, das den Werkmeiſter geprügelt und einen Arbeiter durch Meſſerſtiche in eben die Lunge tödlich verletzt. und— Kriegsgerichtsurteil. Landau, 12. Aug. Das lche Kriegsgericht verurteilte den Infanteriſten Hoehn des 117. Regi⸗ Die ments wegen Widerſetzlichkeit und Beleidigung eines Vorgeſetzten auf zu acht Monaten und 15 Tagen Gefängnis. mit— Fabrikbrand. Weiſchlitz, 12. Aug. In der ver⸗ nach genen Nacht iſt die Appreturanſtalt und Färberei Schmidt u. men Co, vollſtändig niedergebrannt. Der Schaden iſt erheblich; igen 50 Arbeiter ſind brotlos. ern“ Aegt 3 d5 Letzte Nachrichten und Telegramme. ielte)(Sandhofen, 18. Aug. Geſtern iſt der Gendarmerie da⸗ urg hier ein guter Fang geglückt. In den letzten Tagen wurden ni an verſchiedenen Orten falſche Zweimarkſtücke mit dem nicht Bildnis des Prinzregenten Luitpold v. Bayern eingenommen. Die 1 Spuren führten ſchließlich auf einen in der hieſigen Fabrikkolonie wohnhaften Italiener. Derſelbe wurde geſtern morgen, als er 8 ſeine Wohnung wieder betreten wollte, von der Gendarmerie feſt⸗ genommen. Er machte einen Fluchtverſuch und konnte nur nach 11 verzweifelter Gegenwehr in den Ortsarreſt verbracht werden. Die irich geſtern Mittag angeſtellten Erhebungen führten zur bölligen eits. Ueberführung des Inhaftierten. In ſeiner Wohnung wurden noch weis mehrere falſche Geldſtücke, ſowie die zu deren Herſtellung benützte iner Gipsform gefunden. Der Täter leugnet. ttel. Wir bitten unſere Leſer, etwaige vorkommende Sweimark⸗ ahlz ſtücke mit dem Bilnis des Prinz⸗Reg. Luitpold v. Bayern nicht zu ſehr verausgaben u. dieſelben der Gendarmerie porzulegen.— Geſtern errn wurde von der Gendarmerie ein jugendlicher Fahrraddieb, der hoto. auf dem Scharhof wohahaft iſt, feſtgenommen und in das Ge⸗ Be⸗ fängnis eingeliefert. ſie oc. Karlsruhe, 12. Aug. Der Großherzog wird Freitag mittag die Mitglieder des Landtages empfangen. Dieſelben ſind 49 auch zur Frühſtückstafel im Schloß geladen. det Paris, 13. Aug. Präſident Fallieres, welcher ver⸗ abet meiden wollte, daß ſein langjähriger Sekretär Lanes eit kur⸗ iner zem ſein Schwiegerſohn, auch weiterhin die Sekretartalsgeſchäfte meht im Elyſſé verſteht, ernannte zum Sekretär des Elyſſes den bis⸗ un⸗ herigen Präfekten des Departements der Ardennen Ramondou. urch Lanes wurde zum Steueramtsdirektor für das Departement Das Sene Et Oiſe ernannt. führt Paris, 13. Aug. In Bonligny bei Montmsdy kam es dre zwiſchen franzöſiſchen und italieniſchen Arbeitern zum Streit. 11 Mehrere Perſonen wurden ſchwer verletzt und ein Italiener und 1 Franzoſe getötet. * Barcelona, 12. Aug. Der Bürgermeiſter lud den Kom⸗ mandanten des deutſchen Dampfers„Victoria Luiſe“ ein, an dem Uhe Bankett teilzunehmen, das der Magiſtrat heute Abend zu Ehren ſchen der Offiziere des britiſchen Geſchwaders veranſtaltet. 775* Hopenhagen, 12. Aug. Der Miniſter des Innern bnen Berg hat einen Vorſchlag zur Beilegung des Konfliktes im Typo⸗ urch⸗ graphengewerbe und der übrigen gewerblichen Konflikte ausgear⸗ Nark beitet. Vertreter der Arbeitgeber und Arbeiter haben dem Ver⸗ nlic vohmen nach verſprochen, den betreffenden Organiſationen den vam Vorſchlag zur Annahme zu empfehlen. Lie⸗ Wechſel im bayeriſchen Miniſterpräſtdium? jgen⸗»München, 12. Aug. Mimifterpräſident Frhr. b. Pode⸗ uen. wils ſoll im Herbſte ſeinen Abſchied nehmen. Mit der Frage orte⸗ ſeiner Nachfolgerſchaft befaßt man ſich in politiſchen Kreiſen Baherns ſehr lebhaft. 5ts⸗ Preßſtimmen zu dem Konflikt in der Sozialdemokratie. zegen Die ſozialdemokratiſche„Münchner Poſt“ ſchreibt: ſagte Wir finden, daß der„Vopwärts“ viel Pathos ganz unnötig aßen verſchwendet. Die ſüddeutſchen Landtagsfraktionen haben auf ihrer zwei Stuttgater Konferenz keine Beſchüſſe gefaßt. Sie wären dazu auch gar nicht in der Lage geweſen, denn die Zuſammenkünfte, denen ſich wie wir hoffen, ſpäter auch die preußiſche Landtagsfvaktion an⸗ ſchließen wird, haben einen rein informatoriſchen Charakter und Lei⸗ bezzwecken nichts als einen gegenſeitigen Austauſch der parlamen⸗ ſtant. tariſchen Erfahrungen. Daß in dieſen unſerer Anſicht nach ſehr Febr. erſprießlichen Zuſammenkünften„eine Sonderbündelei“ liegt, wird Nob: uuch der„Vorwätrs“ nicht im Ernſt behaupten können. Ob die 1894 badiſche Landtagsfraktion berpflichtet war, auf einen Brief und nach ein Telegramm des Parteivorſtandes hin das Fraktionsgeheimnis zu brechen, das möchten wir auch bezweifeln. Nach dem Organi⸗ egen ſationsſtatut(§ 23)„beſorgt der Parteivorſtand die Parkei⸗ 3geſchäfte und kontrolliert die prinzipielle Haltung der Partei⸗ and⸗ organe. Ein Aufſichtsrecht über die Landtagsfraltionen ſteht ihm der ſo wenig zu wie ein Aufſichtsrecht über die Reichstagsfraktion. wehr Er wäre auch praktiſch gar nicht in der Lage, eine ſolche Aufſicht hten, auszuüben. Die Zum Ausſtand der Nieter des„Vulkan“. die* Hamburg, 12. Aug. In den hieſigen beteiligten Kreiſen t iſt wird die neugeſchaffene Situation ſo aufgefaßt, daß diejenigen des Nieter des Vulkan“, die am Freitag die Arbeit nicht wieder aufnehmen, ſich damit mit den Beſchlüſſen des Gewerkſchaftsvor⸗ ger⸗ ſtandes in Widerſpruch ſetzen und aus dem Metallarbeiterverband ung ausgeſchloſſen werden. Nach der Ausſchließung der Nieter aus von ihrer Organiſation, deren Führern ſie den Gehorſam verweiger⸗ ver⸗ ten, hätten dann ſowohl die Unternehmer wie die Arbeiter freie iken⸗ Hand, Erſatznieter zu ſchaffen, ohne Rückſicht darauf, daß ehen die Streikenden damit die Ausſicht auf Wiedereinſtellung ver⸗ Ge⸗ lieren. Die Geſchützexploſion auf einem franzöſiſchen Kriegsſchiffe. ten* Toulon, 18. Aug. Nach Anſicht eines Mattroſen der zeing„Couronne“ ſoll die geſtrige Geſchützexploſion dadur h veruc⸗ raße, ſacht worden ſein, daß eine vorzeitige Entzündung de! Pulver⸗ „der ladung durch die große Erhitzung des Geſchützrohres, infolge zu das ſtarker Aufbrechung ſtattfand, während von techniſchen Seiten ben⸗ die Entſtehung des Unglücks auf das Pulver, wie bei dem Un⸗ einer glück auf der„Jena“, zurückgeführt wird. ſetzte Aus der Türkei Karl* Honſtantinopel, 12. Aug. Das Miniſterium ſucht ange die unter dem früheren Regime abgeſchloſſenen ungünſtigen Kon⸗ den trakte zu löſen: auch andere Departements bereiten derartig: Zum Schritte vor. Der Marineminiſter' plant den Verkauf Aler alten Auf⸗ Kriegsſchiffe, um aus dem Erlös die Flotte zu verjüngen. Die glück erwarteten und angekündigten Ausſtände haben heut“ früh be⸗ gonnen. Einige hundert Hafenarbeiter haben die Al beit ein⸗ geſtellt; ſie verlangen eine Verdoppelung des Lohne? Ferner ſind 90 Tramwayangeſtellte in den Ausſtand getreten; ſie wollen heute dem Großweſter ihre Forderungen unterbreiten.— Mor⸗ ſtai⸗ gen ſoll der Generalſtreik aller Tramwayangeſtellten beginnen; auch in den Fabriken und beiden Bahnen werden Ausſtände be⸗ Fürchtet. Daolxswirtschaft. Berliner Drahtbericht. (Bon unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 18. Aug. Die beiden Monteure, die bei der Landung des Zeppelin'ſechn Luftſchiffes in Gchterdingen verletzt wurden, befinden ſich lt.„Lokalanz.“ wieder auf dem Wege der Beſſerung. Nachträgliches zu der Cronberger Zuſammenknuft. Berlin, 13. Aug. Ueber die Kronberger Zuſammen⸗ kunft wird nach berichtet: König Eduard teilte dem Kaiſer kurz vor dem Diner mit, im nächſten Jahre mit der Königin in Berlin einen Beſuch abzuſtatten und fragte, zu welcher Jahreszeit dem Kaiſer dieſer Beſuch am angenehmſtenſein werde. Der Kaiſer ant⸗ wortete, daß der König den Zeitpunkt beſtimmen ſolle. Wahr⸗ ſcheinlich wird der Beſuch im Frühjahr ſtattfinden. Ein genauer Termin ſteht noch nicht feſt. Der König hat auch den Nachfolger für den im Oktober zurücktretenden Botſchafter in Berlin vorge⸗ ſchlagen. Die Wahl hat dem Kaiſer ſehr gefallen. Kaiſer Franz Joſephs erſte Automobilfahrt. OBerlin, 13. Aug. Aus Iſchk wird gemeldet: Kaiſer Franz Joſeph hat geſtern bei Gelegenheit des Beſuches des eng⸗ liſchen Königs die erſte Automobilfahrt in ſeinem Leben gemacht. Bisher hatte der Monarch eine unüberwindliche Abneigung gegen dieſes Vehikel und nur der Umſtand, daß König Eduard Automobil⸗ fahrten liebt, bewog den Kaiſer, ſeine Abneigung zu überwinden. Beim Ginſteigen in das Automobil fragte der Kaiſer noch zuerſt ſeine Tochter, die Prinzeſſin Giſela von Bahern, der das Automobil gehörte, ob das Ding nicht zu ſchnell fahre. Als das Publikum den Kaiſer im Automobil ſah, brachte es ungewwöhnlich lebhafte Hoch⸗ rufe auf ihn aus. Die Monarchen⸗Entrevne in Iſchl. Berlin, 13. Aug. Aus Wien wird gemeldet: Wie die„Neue Freie Preſſe“ hört, wird in diplomatiſchen Kreiſen verſichert, daß die Unterredung König Eduards mit dem Miniſter v. Aehrenthal große polftiſche Bedeu⸗ tung hatte. Konflikt zwiſchen den badiſchen Genoſſen und dem deutſchen ſozialdemokratiſchen Parteivorſtand. Berlin, 13. Aug. Der„Vorwärts“ iſt angeſichts der Tatſache, daß die badiſche Landtagsfraktion nun doch für das Budget geſtimmt hat, ganz aus dem Häuschen. Er über⸗ ſchreibt ſeinen heutigen Leitartikel„Der Disziplinbruch voll⸗ endet“ und beklagt ſich dann, daß er von der badiſchen Land⸗ tagsfraktion überhaupt keine Antwort erhalten habe und ſchimpft in aufgeregten Tönen über die beabſichtigte wohl⸗ erwogene Brüskierung des Parteivorſtandes durch die badiſche Landtagsfraktion. In dem Schlußſatz des Leitartikels heißt es: Wenn künftig jede Parteikörperſchaft tun könnte, was ihr beliebt, wenn ſie ſich künftig jeder Verantwortlichkeit gegenüber der Zentralinſtanz zu entziehen vermag, dann gebe es keine ſtarke ſozialdemokratiſche Partei mehr, ſondern Zerriſſenheit, Uneinigkeit, Sonderbündelei, Partikularismus und Cliquenweſen. Der„Vorwärts“ ſetzt dann ſeine Hoff⸗ nung auf den Parteitag in Nürnberg, der zwar in Süd⸗ deutſchland tage; es würde aber ſchon dafür geſorgt werden durch entſprechende Beſchickung, daß der Parteitag eine wirk⸗ liche demokratiſche Vertretung der Gefamtheit darſtelle. — Verein deutſcher Oelfabriken. In dem uns vorliegenden Geſchäftsbericht für das Jahr 1907/08 wird ausgeführt: „Der erſte Teil des Betriebsjahres brachte weiter einen recht befriedigenden Geſchäftsgang, ſpäter ließ dagegen der Ah⸗ zug der Speiſeöle infolge der allgemein ungünſtig gewordenen Geſchäftslage zeitweilig etwas nach. Die Rohmaterialien konnten in guten Qualitäten und in genügender Menge beſchaffen wer⸗ den. Die Preiſe hielten ſich wegen Fehlernten in einigen Pro⸗ duktionsländern noch ſehr hoch, wogegen die Verkaufsoreiſe der Produkte infolge des immer ſchärfer werdenden Wettbewerbes meiſtens recht gedrückte waren. Techniſche Oele ließen ſehr be⸗ ſchränkten Nutzen. Der Anfall an Oelkuchen konnie wiede⸗ ſchlank untergebracht werden. Für weitere Verbeſſerungen der Qualitätsöle ſind auch im vergangenen Jahre wieder größere Aufwendungen gemacht worden. Die neue Fabrik am Induſtrie⸗ hafen in Mannheim iſt ſeit September vorigen Jahres in Be⸗ trieb und arbeitet befriedigend. Die am Ende des Jahres voc⸗ handenen Saatenvorräte entſprechen der notwendigen Verſor⸗ gung; es ſind über 9 Millionen Mark(w. i..) Lieferungs⸗ verkäufe dagegen abgeſchloſſen. Der Bruttogewinn beläuft ſich einſchließlich 146 471 Mark Gewinnvortrag aus 1906/07, Generalunkoſten mit Mar! 256060 etc. auf M. 1 516 712. Die diesjährigen Abſchreib⸗ ungen ſind wieder über die ſtatutariſchen Sätze hinaus be⸗ meſſen: nach Abſetzung der dafür vorgeſehenen M. 300 800(li. V. M. 250 000) verbleibt ein Reingewinn von M. 1 216 712.27 (i. V. M. 1 326 587), über deſſen Verwendung der Aufſichtsrat folgende Vorſchläge macht: Zuweiſung an den ordentlichen Re⸗ ſervefonds M. 53 512 li. V. M. 59 248), 4 Prozen Divi⸗ dende auf das Aktienkapital von M. 10 Millionen M. 400 00 (w. i..). Die hiernach verbleibenden M. 763 200(i. V. Mark 867 840) ſollen folgendermaßen verteilt werden: für ein: Super⸗ dividende von 3½ Prozent M. 350 000(w. i..), zur weiteren Verbeſſerung und Erweiterung der Betriebe zurückzuftellen Mk. 100 000(i. V. M. 200 000), für die ſtatuten⸗ und vertragsmäßigen Tantiemen M. 136 558(i. V. M. 138 869), für Gratifitationen an Beamte und Bedienſtete M. 26000 und für den Unterſtütz⸗ ungsfonds für Beamte und Arbeiter M. 6000(w. i. VB.). Auf neue Rechnung vorgetragen werden Mk. 144 642(i. B. Mark 146 471. In der Bilanz figuriert das Konto der Fabriken nach den bisherigen Abſchreibungen in Höhe von M. 42 128 mit M. 6 389 882, die Mobilien nach bisherigen Abſchreibungen in Höhe von M. 108 840 mit M. 55 702, das Warenkont mit Mk. 12 825 698, das Kaſſenkonto mit M. 32 168, Wechſelkonto Mark 584 761, Effektenkonto M. 276 908, Feuerverſicherungs Prämien⸗ Heu per Ztr. M..80, neues per Ztr. M..0, Karto M. 1 711 221, Verbindlichkeiten M. 3 738 020, Reſerveond Mk. 1054 230, außerordentlicher Reſervefond M. 592 321, Delkredere M. 200 000, unerhobene Dividende M. 1860, verfallene Zins⸗ ſcheine M. 50 380, Unterſtützungsfondskonto für Beomte und Arbeiter M. 95 117, Guthaben der Arbeiter M. g9841, Reſtkauf⸗ ſchilling auf Liegenſchaft Mannheim Induſtriehafen M 388 476 Zollkonto M. 476 032. Vom amerikaniſchen Geldmarkt. Oßſchon die Einnahmen der amerikaniſchen Bahnen mmer noch erheblich gegen die des Vorjahres zurückſtehen, ſcheint ſich die geſchäft⸗ liche und gewerbliche Lage im allgemeinen langſam zu beſſern. Freilich wird man gut tun, einiges von den durch die Machthaber⸗ preſſe gefliſſentlich ausgeſtreuten günſtigen Berichten über die Lage der Metallinduſtrie in Abzug zu bringen, ſie haben ihren Zweck, die Einbildungskraft der kleineren Spekulanten und Kapitaliſten anzu⸗ feuern, völlig erfüllt. Die Schar, die ſich an dem Börſenſpiel be⸗ keiligt, nimmt ſtetig zu, ſo daß es den Leitern der Bewegung an der amerikaniſchen Wertpapierbörſe bald möglich ſein wird, ihren Nutzen einzuſtreichen. Die Erregung iſt jetzt ſo weit gediehen, daß Harriman und die mit ihm am ſelben Seil ziehenden großen Spekulanten nunmehr ganz offen vorgehen können. Hin und wieder traten die minder glänzenden Ernteberichte ſtörend bazwiſchen, aber im großen ganzen hat der Aufſchwung der Börſenpreiſe angedauert. Beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkte man den Induſtrieaktien, die erheblich ge⸗ ſtiegen ſind. Bei all dem großen Vertrauen, das die Machthaber und der zunehmende Kreis der ihnen folgenden kleinen Spekulanten ermöglicht iſt. Die Banken, die ihrerſeits gleich der Preſſe meiſt unter der Botmäßigkeit der die Bewegung ſchüvenden Machthaber ſtehen, fahren in der flotten Hergabe von Darleihen fort, dieſe nahmen in der letzten Woche um mehr als 6 Mill. Dollar zu. *** Dortmunder Steinkohlenbergwerk Louiſe Tiefbau. Wie aus Dortmund berichtet wird, weiſt das demnächft zu erwartende Jahresergebnis der Geſellſchaft gegenüber dem Vorfahr, das wie erinnerlich mit Einrechnung der Abſchreibungen mit einem Betriebszuſchuß von 1312814 M. abſchloß, eine ganz erheb⸗ liche Befſerung auf. So haben ſich die ſchwebenden Schulden gegenüber dem Vorjahr verringert, obwohl durch die Anlage eitier neuen Ziegelei nicht unbeträchtliche Zugänge eingetreten ſind. Da⸗ neben ſind beträchtliche andere Auftwendungen für Neuanlagen und Einrichtungen auf den Betrieb verrechnet worden, und nach allsdem ſtehen zu Wſchreibungen noch 518 853 M. zur Verfügung, während ein kleiner Betrag von einigen hundert Mark auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die Zeche hat alſo wieder mit Gewinn ge⸗ arbeitet, und die im Vorjahr durchgeführte Neuordnung ihrer Ver⸗ hältniſſe hat ſich offenbar bewährt. Automobilbetrieb in Frankreich. Aus Paris wird unterm 11. ds. Mts. wird berichtet: C. Die Soiété Auto-Transports, Comp. trangaise de transports et servises publies par automobiles et automotrices (Kapital 6 Mill. Fr.) in Paris hatte zufolge eines im erſten Ge⸗ ſchäftsjahre erlittenen Verluſtes von 60 502 Fr. die vorzeitige Auf⸗ löſung in Ausſicht genommen. Eine im Mai abgehaltene General⸗ verſammlung hatte dann entſchieden, daß zu dieſer Maßnahme kein Anlaß vorliege. Nunmehr aber plant die Geſellſchaft ihre Auf⸗ löſung und beruft zu dem Zwecke auf den 31. d. M. eine außer⸗ ordenkliche Generalverſammlung ein. Aktiengeſellſchaft Fiat, Mailaud. In der geſtrigen außer⸗ ordentlichen Hauptberſammlung der Aktiengeſellſchaft Fiat wurde die Abdankung des bisherigen Verwaltungsrates ge⸗ nehmigt und ein neuer gewählt. * Maunheimer Marktbericht vom 18, Aug. Stroh 15 M..50, beſſere M..00, neue Mk..00, Bohnen N 10.00 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 00⸗900 Pfg. Blumenkohl pe Stück 30-60 Pfg., Spinat per Pfund 2090 Pfg., Wirſing per Stück, 10-•00 Pfg., Rotkohl n. Stück 15.20 Pfg., Weißkohl p. Stich 15·20 Pfg., Weißkraut per 000 Stück 00⸗00 Pfg., Kohlrabi 3 Knollen 15. 0 Pfg., Kopfſalat per Stück 100 Pfg., Endivienſalat ver Pfund 10⸗00 Pfg. Feldſalat p. Portion 00 Pfg., Sellerie v. Stück 10⸗00 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 10 Pfg., rote Rüben p. Pfund 10.00 Pfg., weiße Rüben p. Pfund 00 Pfg., gelbe Rüben per Pfund 6 Pfg., Carotten p. Büſchel 5 Pfg., Pflückerbſen per Pfund 25⸗30 Pfg., Meerettig per Stange 15•30 Pfg., Gurken p. Stück 20-00 Pfg., zum Einmachen p. 100 Stück 6 70., Aepfel per Pfd 15-18 Pfg., Birnen per Pfd. 12.18 Pfg., Kirſchen p. Pfund 00-00 Pfg., Heidelbeeren p. Pfd.(-00 Pfg., Trauben p. Pfund 35-40 Pfg., Pfirſiſche per Pfund 30-35 Pfg., Aprikoſen per Pfund 00 Pfg., Erdbreren per Pfiund 00-00 Pfg., Nüſſe per Pfund 00-00 Pfg., Haſelnüſſe p. Pfund 45 Pfg., Eier p. 5 Stück 30-40 Pfg., Butter p. Pfd..20-.40., Handkäſe 10 Stück 40-50 Pfg., Breſem per Pfd. 50⸗00 Pfg., Hecht per Pfd. 1700-,20., Barſch per Pfund 60⸗70 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 35-00 Pfg, Laberdan p. Pfg. 00 Pfg., Stockfiſche per Pfund 00-00 Pfg., Haſe per Stück.00., Reh per Pfo. 80120 Pfg., Hahn(ig.) per Stück.201.70., Huhn(jig.) per Stück.50-.50., Feldhuhn per Stück.00-.00., Ente per Stück .50-.00., Tauben ver Paar.20-.00 M7., Gaus lebend per Stülc .00-.00., Gans geſchlachtet p. Pfund 00 Sfg., Aal.00-.00 M. Spargel per Pfund(0⸗00 Pfg. 5 E** Waſſerſtandsnachrichten im Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 8. 9. 10. 11. 12. 13[Remerkun Kouſtann: 5 Waldshut 5 Hüningen). 2,13.7.63 2,54 2,47 2,43 Abds. 6 Ut Hehl 2,90 2,92 3,11 3,02 2,05 2,89] N. 6 Uhr Sauterburg Abds. 6 Uhr Maxau 4,53 4,51 4,66 4,64 4,56 4,51 2 Uhr Germersheim.-P. 12 Uhr Maunheim 36,84 3,90 3,88, 4,01 3,94 3,8 Morg. 7 Uhr Mainz I31 1,88 1,81 1,32 1,44.-P. 12 Uhr Bingen 5 10 Uhr Kaubbz. 2,34 9,32.28 2,31.42 2 Uhr Koblenn 10 Uhr iIin ůd d 2 Uhr Nuührort 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 3,79 3,86 3,84 3,96 3,90 3,80] B. 7 Uhr Hellbronn ,64 0,65 6,74 0,58 0,54 0,53] B. 7 Uhr ») Windſtill, Bedeckt, + 10 G Waſſerwärme des Rheins am 13. Aug., morgens Uhr, 19 C. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ u. Badeanſtalt von Leopold Sänger. Verantwortlich: Für Politik: J..: Ernſt Müller, für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J..: Rich. Schönfelder. für Lokales, Propinzielles u. Gerichtszeitung Mich Schöufelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Juchoruckerei, konto(im Voraus bezahlte Prämie) M. 104 765, Guthaben Mk. 1621030. Das Obligationenkonto beträgt M. 2507000 Akzept: G. m. b..: Ernſt Müller. er.(Mittagblatt.) uder udletschrien def gel Mannheim 5 ——— dichere Elteſzf un Die größte Fleiſchwarenfabrik Süddentſchlands iſt geneigt, den Alleinvertrieb ihrer vorzüglichen Fabrkate für den Platz Manunheim zu vergebeu. Geeignete gauz der Neuzelt eniſprechend eingetichtete Verkanf⸗ lokalitäten ſehr geräumig und in verkehrsreichter Lage ſtehen bereits zur Verfügung. 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Pierre Loti veröffentlcht im der neneſten Nammer der Annales eime Reiſeerinnerung an Konſtan⸗ knopel, in der der berühmte franzöfiſche Dichter eine farben⸗ brörhtige und ſtummungsvolle Schilderung gibt von ſeinem Beſuche au Hildig Kiosk und beim Sultan Abdul Hamid. Eine kaiſerliche woge hatte den franzöſiſchen Gaſp am Abend in Pera abgeholt, um ihm bängs des Vosporus und dann nach Norden zu den Gärten der kaiſerlichen Reſidenz abbiegend nach Nildiz Kiosk zu fühven, wo an einem Abend eine feierliche Illumination ſtattfand.„Vor uns kaucht eine Menge auf, eine menſchliche Maſſe, die ſich leidenſchaftlich und zornig vorwärts wirft, halbnackte Menſchenleiber tauchen auf, dazwiſchen galoppieren Reiter, laute dröhnende Rufe erſchallen und ich verſtehe den finſteren Klang: Langun var! Das Feuer, das Feuer! Hier, unter den vielen Holzhäuſern iſt es zu Hauſe. Dort unten brennt ein ganzes Stadtwiertel; eine weite rote Lichtgarbe ſchleudert es empor in den Nachthimmel und fügt ſo zu dem Feſte ein unvonhergeſehenes Feuerwerk. Räder raſſeln, vorüber gleiten die Pumpen, von Menſchen gezogen, ſie berſperren uns den Weg, Worte, Schümpfreden, Geſchrei aber dann erkennt man die Niſerliche Equipage und man tritt zur Seite, um uns vorüberzu⸗ Durch die nun einſamen Alleen der Vororte ſauſen wir bahnn. Dann, plötzlich, taucht vor uns aus dem Dumzel ein gleißen⸗ der Schimmer, weiß und grünßz das iſt kein Brand mehr, das iſt bengaliſches Feuer: es ſind die Gärten vom Nildiz. Wir fahren durch das Gatter: mit einem Schlage verändert ſich alles. Nirgends Menſchen, nirgends Lärm. Durch große, weite, ſtille, hellillumi⸗ nierte Alleen gleiten wir dahin, durch Myriaden leuchtender Flämm⸗ chen und hellglitzernder Guirlanden. Nichts als weiße Feuer im Grün der Bäume, während droben der Himmel beſät iſt mit blauen und roten Leuchtſternen, die rings aufſteigen und ſchillern“ Dann, nach einem zweiten Gitter, wird eine bunte Maſſe vong Offigieren paſſiert, deren prächtige Uniformen im Lichte flackernder Fackeln farbig aufleuchten. Unbeweglich ſtehen ſie; erſt als der Kubſcher das Loſungswort gibt, öffnet ſich dieſe menſchliche Mauer und gibt den Weg frei. Der Begleiter, der Pierre Loti abgeholt hat, führt den Gaſt in die erſte Etage eines Papillons des Palaſtes. Von draußen herein dringt die lichte Farbengarbe der Illumination und durch das faſt unheimliche Schweigen tönt jetzt ein wunderlicher religiöfer Geſang herüber, ein Chor friſcher, klarer, heller Mänmer⸗ ſtimmen, die mit faſt überirdiſcher Leichtigkeit in wunderlich hohen Tönen ihre Pſalmen ſingen.„Der Sultan, ſo ſagt man mir, iſt noch drüben in der baiſerlichen Moſchee, von der dieſe melodiſchen und weichen Geſänge herübertönen.“.Dann gehr eine leichte Be⸗ wegung durch die Truppen. Vor der Moſchee fährt ein Galawagen bor. Der ſeltſame Geſang unter der phantaſtiſchen Kuppel wird ſchreller und ſtärker und erreicht die Erregung des Finale. Der Sultan kommt. Im Garten leuchten die Feuer heller auf, die Ka⸗ nonen brüllen und aus der Truppenſchar dringt ein brauſendes kiefes Allah, Allah. Inn Galopp legt der Wagen die hundert Meter zurück, die Moſchee und Palaſt trennen. Andere Wagen folgen, die leichten Gewänder tiefverſchleierter Prinzeſſinnen blähen ſich im Abendwinde, Diener ſtürzen vorüber und ſchwingen große weiße La⸗ ternen und dazwiſchem dringt das matte Säbelvaſſelm der Truppen. „Ein Adjutant begleitet mich durch Salons und Gemächer, deren Wände hell aufleuchten, vorüber an lichten Säulen, deren leichte Vergoldung matt ſchimmert. Hier, im Nildig, herrſcht eine gewiſſe Einfachheit des Zierrats, faſt Nüchternheit: der Herrſcher, der längs des Bosporus wahre Feenpaläſte beſitzt, zieht für ſeine Arbeit und ſeine Ruhe die velative Ginfachheit dieſer Reſidenz vor, di ſelbſt zen Parkes erreichten ban f inziger Schritte auf⸗ antem umher, hier ſieht mam weiße Gewänder, dort zittert der orientaliſche Dol⸗ awan, dazwiſchen leuchtet der rote Fez auf und daneben die ſchwarze Aſtrachanmütze. Alle ſtehen aufrecht, ſie ſprechen mit leißer Stimme: der Sultan iſt nahe. Der Adjutant führt mich in ein kleimes Seitengemach. Auf einem Sofa ſitzt hier der Sultan. Er brägt eine Generalsuniform, und nichts Aeußerliches unterſcheidet ihn von den Offigieren ſeiner Armee. Lange halte ich Seine Mafeſtet nicht geſehen, und während ich die zeremonielle Verbeugung mache, denke ich zurück am unſere erſte zufällige Zuſammenkunft, deren ſich der Souverän gewiß nicht erinnert. Fünfzehn Jahre ſind es her, es war auf dem Bosporus, juſt an dem Tage, als . er den Throm be⸗ ſtieg. Die großen kaiſerlichen Boote mit den goldenen Schiffs⸗ ſchnabeln waren herübergekommen an die Landſpitze des alten Serail, um himüberzuführen nach dem Palaſt von Dolma⸗Bagtſche. Meim Bootsführer ſtreift durch Ungeſchick das Fahrzeug des Prin⸗ zen, und in dieſem Augenblick ſah mich der junge Füpſt, der wenige Stunden ſpäter Kalif werden ſollte, eine Sekunde zerſtreut und mechaniſch an mit einem jener Blicke, die angſtvoll in die Zukunft zu ſtreben ſcheinen... Stets nimmt der Sultan ſeine Gäſte mit dem größten Wohlwollen auf, mit einer einfachen Höflichkeit und mit der gewinnenden natürlichen Anmut, die ihm eigen. Ich denke noch heute an die Augenblicke jenes Abends, da ich mit dem Herr⸗ ſcher plauderte— in der etwas ſeltſamen Stille des kleinen Sa⸗ lons— ich war ſicher, verſtanden und entſchuldigt zu werden und ſeo ſprach ich melancholiſch von meinem Bedauern, ſo viele alte Sachen dahinſchwinden und das große Stambul ſich entfalten und umandeln zu ſehen. Aber dann ſchwieg ich und unterdrückte meine weiteren Gedanzen... Arme große Türkei, die du ſo ftolg und ſtark warſt in der Zeit des Glaubens, als große Träume und edle Tapferkeit noch die Stärke der Nation war, wie bald wirſt du ver⸗ hängnisvoll in die univerſelle moderne Banalität tauchen. Wie bald wird ſie mit den tauſend Heinlichen, erbärmlichen, praktiſchen, nützlichen Dingen kämpfen, die ſie einſt verachten durfte. Wie wird ſie ſein vor allem dann, wenn ihre Söhne nicht mehr glauben werden?“ — Auf dem Pere⸗Lachaiſe. Aus Paris wird der„Voſſ. Zig.“ geſchrieben: Wer ſollte wohl glauben, daß die Wächter auf dem Pere⸗Lachaiſe ein höchſt unterhaltſames Amt haben? Denn Kirchhof und unterhaltſam, das müßte zuſammengehen wie Waſſer und Feuer. Und dennoch! Der Pere⸗Lachaiſe iſt freilich ein beſonderer Kirchhof. Er beherbergt Präſidenten der Republik und Maſſemgräber aufſtändiſcher Cammunards, er hat die ſchönſten Denkmäler und die wundervollſten Alleen, er iſt gepflegt und verlaſſen, er iſt von einer Mauer eingeſchloſſen und ſcheinbar unendlich, er iſt mit einem Wort von außerordentlicher Vielſeitigkeit. Aber das alles macht immer noch den Beruf eines Kirchhofwächters nicht zu einem unterhalt⸗ ſamen. Und doch verſichern die brapen Leute, die über den Gräbern wachen, daß ſie vom Morgen bis zum Abend beſchäftigt ſind, keinen Augenblick Ruhe haben, und nicht wiſſen, was Langeſveile iſt. Am meiſten Arbeit und Miühe verſchaffen den Wächtern die Kir ch⸗ hofsdiebe, die namentlich auf dem an Kunſtſchätzen reichen Peére⸗Lachaiſe beſonders lebhaft arbeiten. Erſt kommem die Kunſr⸗ kenner und Antiguare, die ihre Spaziergänge auf dem Kirchhof dagu benutzen, um in den gitterverſchloſſenen Kapellen kleine Kunſtgegen⸗ ſtände, namentlich Vaſen von großem künſtleriſchem Wert auszubal⸗ dotwern und in ihren Taſchen mitgehen zu heißen. Selbſt wenn, wie häufig, die Kapellen mit Scheiben abgeſchloſſen ſind, ſind die⸗ kleinen Kunſtgegenſtände vor dieſen gefährlichen Liebhabern nichb ſicher. Sie zerbrechem einfach die Scheiben und holen ſich die Vaſen mit ihren Stöchen, die ſie vorher mit kräftig klebendem Harz be⸗ ſtreichen. Andere halten ſich an die Bronzen. Sie nehmen alles mit, twas ſie bekommen können, ohne auf den künſtleriſchen Wert zu ſehen, zerbrechen Büſten oder Figürchen in kleine Stücke und packen ſie in ihre weiben Taſchen unter wallenden Mänteln, die ſ te gewöhn⸗ lich tragen. Mit zwei oder drei Beſuchen auf dem Friedhof ſichern ſie ſich eine Tageseinnahme von 10 bis 15 M. Iſt die Bronze zu ſie bei Nacht fortgeholt und lüber ſich als Perlenarbeiterinnen ohne Arbeit ausgeben. Auf dem Pere⸗ Lachaiſe gab es bis kurzem ſogar eine wohlorganiſierte Bande von Kranzdiebinnen, bis es endlich gelang, die iptlingim auf friſcher Tat zu ertappen. Daß die Satyre auf dem Pere⸗Lachaiſe ihr Unholdsweſen treiben, iſt eine vom allen Wächtern beſtätigte Tat⸗ ſache. Die dichten Bäume und das ſehr unregelmäßige Gelände er⸗ leichtern ihnen ihre Jagd auf junges Wild. Engländerinnen, die früher zu den eifrigſten Beſucherinnen des Kirchhofs gehörten, wagen ſich allein nicht mehr auf den Pére⸗Lachaiſe. Denn die Sathyre ſind micht immer in Lumpen gekleidet und oft genug unfaßbar. Gantz unüberſehrbar iſt die Zahl der verliebten jungen Paare, die ihre ſentimentalen Spaziergänge * zwiſchen den Gräbern machen. Nachmittags, wenn die Schulen ſchließen, wimmelt es ſogar von halbwüchſigen Bürſchchen und unflüggen Mägdebein, die unter dem ſchützenden Blätterdach ihre erſten Küſſe austauſchen. An ſehr ſelt⸗ ſamen Rendezvous fehlt es auch nicht, die ſich Liebespaare aus der guten Geſellſchaft in den Kapellen der Verſtorbenen ihrer Familie geben. Die Sache iſt einfach und bombemſicher. Das kleine Kapellchen wird aufgeſchloſſen und die Verliebten verſchwinden darin. Wer will denn ausplaudern? Niemand ſieht, was drinnen geſchieht, und die Kapelle iſt ſtumm wie ein Grab. Bekannt iſt den Wächtern auch der Kniff der untröſtlichen Witwe, die in tiefſter Trauer⸗ kleidung jedem Tag auf einem anderen Grabe herzbrechend ſchluchgzt und faſt ſtets einen Tröſter mit heimnimmt. Aber auf dem Pere⸗ Lachaiſe gibt es auch blühende Poſtereſupante⸗Buveaus. Unter einem wackligen Stein auf alten Gräbern werdem die Bviefe niedergelegt, die der Ehemann oder die Ehefrau am allerletzten be⸗ ſtimmt ſind zu leſen. So werden unauffällig Rendezvous verabredet und Liebesſchwüre ausgetauſcht. Auch hohle alte Bäume müſſem als Briefkäſten herhalten. Der Pére⸗Lachaiſe iſt mit dieſen Liebespoſtem geradezu überſät. Kindiſch zugleich und rührend aber iſt, um das zu⸗ letzt noch zu erwähnen, die„Comfiſerie“, die es auf dem Pére⸗Lachaiſe gibt. Da iſt eine arme Mutter, die den Glaubem hat, daß das Leben der Abgeſtorbenen mit denſelben Wümſchen und Be⸗ dürfniſſen wie im Diesſeits fortgeſetzt wird. Und ſo bringt ſie jedem Tag ihrem verſtorbenen Töchterchen Bonbons und Kuchen aufs Grab, die ſie in einem Verſteck niederlegt. Natürlich habem die Strolche von Schulbuben das Verſteck längſt entdeckt und eſſen höchſt irdiſch die Leckerbiſſen auf. Und die arme Mutter glaubt, daß es ihr Töch⸗ terchen iſt, findet darin einen Troſt für ihr Leid und bringt Dag aus Tag ein ihre Kuchendn — Acht Tage lebendig begraben. In der amerikaniſchen Stadt Toledo in Ohio hat ein Gindu öffentlich eines ſeiner Kunſtſtücke vorgeführt: acht Tage bang hat er ein junges Mädchen hypnotiſiert und lebendig begrabem ſchlafen laſſen und wird ſie jetzt wieder zum Leben erwecken. Trotz des Widerſpruches, der daut wurde, mußte man ihn gewähren laſſen, weil die Eltern mit dem Experiment einver⸗ ſtanden waren. Der Sarg wird dann ins Theater verbracht, wo der Indier die Wiedererweckung vollziehen will. — Der Kongreß der Verbrecher. Wie aus Newyork berich⸗ tet wird, wird dort gegenwärtig ein ſeltſamer Kongreß ge⸗ plant, ein Kongreß der Verbrecher, die die Frage ihrer Be⸗ ziehungen zur Geſellſchaft im allgemeinen, zur Polizei und zu ihren„Kollegen“ eingehend erörtern wollen. Der Urheber des Planes iſt ein bekannter Soziologe, Dr. Reitman aus Chicago, der ſich ſchon ſeit vielen Jahren mit der Frage der Bekämpfung des Verbrechens beſchäftigt. Er fordert, daß die Polizei für die Dauer der Konferenz die Freiheit der intereſſanten Delegierten reſpektieren ſolle. Die Polizei iſt bisher freilich dem Anſinneg des philanthropiſchen Doktors nur ſehr wenig günſtig geſtimmt. — Zwei Rieſenſchiffe werden, wie aus Lon don berichtek wird, noch in dieſem Jahr für die White Starlinie bei Meßrs, Harland und Wolff in Belfaſt auf Stapel gelegt. Die Länge der beiden Schiffe ſoll 880 Fuß, die Breite 92 Fuß, de: Tonnen⸗ gehalt 4550 000 betragen. Dagegen wird die Geſchwindigkeit mit 19.½20 Knoten erheblich gegen die 25 Knoten, die die Juſt⸗ lania und Mauretania erzielen, zurückbleiben. Während dieſe beiden ſchnellſten Dampfer mit Turbinen ausgeritſtet ſind, wer⸗ den die neuen Schiffe eine Kombination von Turbinen⸗ und 4 Flallen mun Per 1. 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