sbr Abonnement: Badiſche Volkszeitung.) 20 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. uonatlich, burch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..a pto Ouartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. IJu ſerateꝛ Die Colouel⸗Zeile. 28 Pig Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und Aumgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Eigene Redaktionsbureaus Nebaklon. 77 in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 379. Montag, 17. Auguſt 1908. (Mittagblatt.) — Telegramme. Ein Raubmord im badiſchen Schwarzwalb. Oßfenburg, 16. Aug.(Privat⸗Telegramm). Geſtern bormittag überſiel ein unbekauntes Individuum zwei zur Kur in Bad Griesbach weilende Kurgäſte in der Nähe des Glas⸗ waldſees. Während der eine Kurgaſt, Lederhändler Ems⸗ heimer aus Köln von dem Unbekannten erſchoſſen wurde, ge⸗ lang es Rechtsanwalt Feiſt ans Manuheim ſich zu retten, doch wurde auch dieſer durch eine Revolverkugel in die Schulter verletzt. Vom Täter fehlt bis jetzt jede Spur.(Einzelheiten fiehe uuter Lokales. D. Red.]. Deutſcher Weinbauverein. Eltväkke, 16. Kug. Die 25. Generalberſammlung bes Deutſchen Weinbauvereius wurde heute in An⸗ weſenheit von Vertretern der preußiſchen, baheriſchen, badiſchen und reichsdeulſchen Regierung von dem Präſidenten, dem Landtags⸗ algeordneten Buhl⸗Deideshe im eröffnet. Nach Erkledigung des geſchäftlichen Teils wurde in die Beratung des Regierungsent⸗ wurfes eines Weingeſetzes eingetreten, das eine lebhafte Er⸗ örterung hervorruft. Sachlich wird einer zeitlich und räumlich be⸗ grenzten Zuckerung bis 16½ Prozent des fertigen Produkts zuge⸗ Kent, Weargen findet die Fortſetzung der Beratung ftatt. Katholikentag. * Düäſfeldorf, 16. Aug. Unter Bekeiligung von etwa 60 000 Katholiken aus allen Gegenden des Reiches wurde heute Rüchmittag die Generalverſammlung der Katho⸗ älken Deutſchlands durch einen Umzug eingeleitet. Am Jägerhof brachten die Arbeiter dem Kardinal⸗Erzbiſchof Dr. Ziſcher⸗Köln eine Ovation dar. Nach Beendigung des Um⸗ der Generalverſammlung komitees, Landrat Adams⸗Düſſeldorf, begrüßte die Verſamm⸗ lung und ſchloß mit einem dreiſachen Hoch auf den Papſt und den Kaiſer. die Verſammlung.— Ein Franziskaner brachte die Grüße der dortigen Katholiken.— Domkapitular Boöbmens. der ſogenannte Hauptmann von Köpenick, iſt nenem die Achtung zuges fanden in der Feſthalle und außerdem in 28 Lokalen Ver⸗ ſammlungen ſtatt, die außerordentlich zahlreich beſucht waren. In der Feſthalle wurde Max zu Dro ſte⸗Viſchering⸗Münſter (Weſtfalen) zum Vorſitzenden gewählt. Erzbiſchof Dr. Fiſcher⸗ Köln erteilte der Verſammlung, der auch die Abgeordneten Trim⸗ born und Hitze beiwohnten, den Segen. Alsdann ſprach Stadt⸗ verordneter Meyer⸗Düſſeldorf über Arbeiter⸗ und Chriſten⸗ ktum, worauf der Vorſitzende die Verſammlung mit einem drei⸗ fachen Hoch auf den Papſt ſchloß. Abends fand in der Feſthalle die Begrüßungsfeier ſtatt. Der Vorſitzende des Lokal⸗ — Oberbürgermeiſter Marx⸗Düſſeldorf begrüßte hierauf namens der ſtädtiſchen Behörden und der Bürgerſchaft aus Braſilien über⸗ Themans⸗Prag übermittelte die Grüße der Katholiken Der Hauptmann von Köpenick! * Berlin, 16. Aug. Der Schuhmacher Wilhelm Voigt, plötßlich be⸗ gnadigt und aus der Strafanſtalt in Tegel entlaſſen worden, nachdem er von den vier Jahren, zu denen er ſeiner⸗ zeit verurteilt worden war, 20 Monate bei vorzüglicher Führung berbüßt hatte. Der franzöſiſche Kriegsminiſter gegen den Umſturz. * Cambrai, 16. Aug. Auf einem Bankett zum Schluß eines Feſtes der Turnvereine, die er zu weiterer patrio⸗ ſicher Tätigkeit ermutigte, ſprach Kriegsminiſter Picquart jüber den Wert des inneren wie des äußeren Friedens für das Dand und die Arbeit der Demokratie. Er huldigte den Truppen, die, in Hingabe und Disziplin bewunderungswürdig, immer von vor den Geſeßen ſichern hülfen. Die Theorſen der Unzufriedenheit dürften nicht in die Kaſernen dringen. Die Regierung muß den Folgen vorbeugen fgte er hinzu, welche aus der aufreizenden Sprache profeſſioneller aitatoren entſtehen können. Seine Pflicht könne ſchmerzlich füür ihn ſein, er werde ſie aber mit Energie und in der Gewißheit efüllen, alle Republikaner auf ſeiner Seite zu haben, die nicht die Freiheit mit der Anarchie verwechſelten und die wüßten, daß Uorduung nur der Reaktion dienen könne. Abdul Aſis auf dem Vormarſche. 5 Caſablauca, 16. Aug. Nach den letzten Nachrichten E Abdul Aſis bei Raſelaum, drei Tagemärſche von Narrakeſch entfernt, ſtehen und bon den dortigen Stämmen gut: aufgenommen worden ſein. Ueber die Kämpfe des Kaids tugi gegen die hafidiſchen Mahallas wird noch gemeldet: Mtugi verfolgte den Feind bis 10 Kilometer vor Marrakeſch. Er Kbenkete Zelte, Geſchüze, Pferde, Waffen und Munition. Die Die deutſch⸗engliſchen Beziehungen. Hafidiſten hatten 300 Tote und 500 Verwundete⸗ Ihr Führer, El Glaui floh in die Berge. Sämtliche Stämme ſtellten Mtugi Manuſchaften. Von Marrakeſch ſind 300 Mann mit 6 Geſchützen unter Führung des Sohnes El Glauis gegen Mtugi gufgebrochen. 5 Ruſſenkämpfe in Illinois. * Springfield(Illinois), 16. Aug. Der Angriff eines Negers auf eine weiße Frau veranlaßte geſtern einen Kampf zwiſchen Weißen und Negern, der die ganze Nacht anhielt. Nachdem die weiße Menſchenmenge zahlreiche Häuſer des Negerviertels in Braubd geſteckt und verſchiedene Geſchäfte erbrochen hatte, ergriff ſie den Neger, ſchoß zahlreiche Kugeln auf ihn ab und knüpfte die Leiche an einen Baum auf. Die Menge tanzte unter ungeheurem Jubelgeſchrei um die Leiche herum. Während dieſer wüſten Szenen wurden zwei Weiße getötet und 75 Perſonen verletzt. Der Hilfsſchatzmeiſter des Bezirks wurde von der Negermenge angegriffen und tödlich ver⸗ letzt. Da die Miliz der Lage nicht Herr wurde, wurden Tru p⸗ pen aus Chicago herbeibeordert. Sie feuerten über die Köpfe der Menge hinweg und vertrieben ſie endlich. Zahlreiche Männer, Frauen und Kinder verlaſſen die Stadt. Die größeren Geſchäfte wurden geſchloſſen. 18— 3 * London, 16. Aug. Wie die Zeitungen aus Springfield melden, erneuerten ſich die Unruhen. Dabei wurden ſechs Weiße getötet und ein Neger gelyncht. An verſchie⸗ denen Stellen brach Feuer aus. Der Pöbel beherrſcht die Stadt. Das Militär fuhr Maſchinengewehre auf. Der Gouverneur be⸗ orderte alle Milizen Stavens nach Springfield. 1 W London, 16. Aug.(Tel.) Bei einer Bergarbeiterkundgebung in Swanſea hielt Handelsminiſter Tloyd George eine bemerkenswerte Rede, in welcher er auch die deutſch-engliſchen Beziehungen ſtreifte. Dabei führte er aus, es ſei höchlichſt zu mißbilligen, daß jemand verſuche, den Glauben zu erwecken, daß ein Krieg zwiſchen Großbritannien und Deutſchland unvermeidlich ſei. Das ſei der reine Unſinn. Es gebe nichts, um das gekämpft wer⸗ den müſſe, oder was des Kämpfens wert ſei. Gegen die Imperialiſten hielt Winſton Churchif! eine bemerkenswerte Rede, zu deren Anfang er ſagte, er ſei erſtaunt und betrübt über die wilde Sprache, deren man ſich in Be⸗ zug auf Deulſchland bediene. Er meine insbeſondere die kürzlich von Lord Cromer im Oberhaus gehaltene Rede. Die Lärm⸗ macher, fuhr der Miniſter fort, haben keinerlei Grund zu einer Panik. Dieſes Land iſt eine Inſel. Keine Regierung, die vielleicht in naher Zukunft am Ruder ſein mag, wird auch nur einen Schritt von der Flottenpolitik abweichen, die uns vor einer Invaſion von außen in der Tat ſicherſtellt. Alle Parteien ſind verpflichtet, diejenigen vernunftgemäßen Maßregeln der ma⸗ ritimen Verteidigung zu fordern, welche die Entwicklung dieſes Landes ſichern und welche uns von dem Ku rs des Milita⸗ rismus, wie er auf dem Kontinent herrſcht, befreien, die aber niemals für irgend eine andere Großmacht der Welt eine Drohung bedeuten. Ja, in zweiter Linie ſage ich:„Es gibt keine Kolliſien von elementaren und hervorſtehend wichtigen In⸗ tereſſen zwiſchen England und Deutſchland. Ja, in allen Teilen der Welt gehören die Deutſchen zu unſeren beſten Kunden. Wenn ihnen etwas zuſtoßen würde, wüßte ich nicht, wie wir den Schaden für unſeren Handelsverkehr wettmachen könnten. Da für die materiellen Intereſſen keine Gefahr vor⸗ handen ſei, würde von einem Kampf zwiſchen den beiden Ländern kein anderes Reſultat zu erwarten ſein, als höchſtens eine der furchtbarſten Kataſtrophen. Einfältige Leute haben gemeint, es lohne ſich, um des Handels willen zu kämpfen. Das lohnt ſich nicht im geringſten; ein Kampf von einem Monat würde mehr Reichtum zerſtören, als der Handel in fünf Jahren hervor⸗ bringen kann. Man hat uns geſagt, die Kolonien könnten uns abſpenſtig werden. Nichts könnte ſich an dem Schickſal der größeren Ge⸗ meinweſen, wie Canada, Auſtralien, Südafrika und Indien än⸗ dern, wenn ſie ihre eigenen Wege gehen und ihrer eigenen Be⸗ ſtimmung folgen, was nicht als Reſultat eines Kampfes zwiſchen den europäiſchen Mächten ſich gleichfalls daran ändern würde. Was bliebe als Preis des Kampfes zwiſchen England und Deutſchland? Nichts als tropiſche Plantagen und kleine, hier und dort über die Welt zerſtreute Kohlenſtationen. Mag auch das Schnappen und Schnurren in den Zeitungen und Klubs von London immer ſo fortgehen, die beiden Völker haben tatſächlich nichts, worum ſie kämpfen könnten, keinen Preis und zeinen Platz, in dem ein Kampf möglich wäre. Es wird in Deutſch⸗ land keine zehntauſend Perſonen geben, die ein ſolches 151. liſches, verruchtes Verbrechen ernſtlich in Betracht ziehen. In England, glaube ich, nicht einmal ſo viele. —— Polftische(lebersicht. Maunheim, 17. Auguſt 1908. Die Herbſttätigkeit des Kronprinzen. Der Kronprinz wird, wie die„Inf.“ ſchon meldete, gegen den 24. Auguſt in Berlin zurückerwartet. Ueber ſeine Herbſt⸗ tätigkeit verlautet folgendes: Bald nach ſeiner Rückkehr von ſeinem Urlaub wird er ſeine Studien dort fortſetzen, wo er ſie bei Beginn ſeiner Sommerreiſe verlaſſen hat. Dieſe Tätigkeit, der er auch weiter im Min iſterium des Innern obliegen wird, wird er votausſichtlich am 27. Autguſt wieder aufnehmen, um ſie bis zum 1. Oktober fortzuſetzen. An dieſem Tage wird er ſie dann abſchließen, um in der Folgezeit ſich wieder mit dem Heeresdienſte zu be⸗ ſchäftigen. Ueber ſeine militäriſche Herbſttätig⸗ keit ſind allerdings feſte Beſchlüſſe noch nicht bekannt ge⸗ worden. Nach einigen Meldungen ſollte er bald Kommandeur des Alexanderregiments werden. Es iſt aber ziemlich ficher, daß dieſe Nachrichten falſch ſind. Jedenfalls hat ſich der Kron⸗ prinz perſönlich dahin geäußert, daß er wohl in nüchſter Zeit hoffen dürfe, mit der Führung eines Bataillons betraut zu werden. Es iſt darum mit Sicherheit zu erwarten, daß ſich die militäriſche Tätigkeit des Kronprinzen in den kommenden Monaten in dieſem Sinne geſtalten wird. Er würde dann wohl die Führung eines Bataillons im 1. Garde⸗Regiment übernehmen. Die jüngſten Vorgänge in der Fozialdemokratie geben auch der„Nordd. Allg. Ztg.“ Anlaß zu einigen Betrach⸗ tungen in ihrer Wochenſchau. Was ſte hier vollauf unterſchreiben könnenn Dieſe Vorgänge ſind gewiß nicht ohne Intereſſe. Scho gemein menſchlich erregt das Verhalten der ſüddeutſchen tion der Sozialdemokratie die Aufmerkſamkeit jedes Beoba unſerer politiſchen Verhältniſſe, da es zeigt, daß ſelbſt Sozial⸗ demokraten bisweilen ſich bewogen ſehen, verſtändig zu han⸗ deln und auch dem heutigen Staate zu geben, was des Staates iſt. Wenn aber bürgerliche Parteiorgane in der Fehde zwiſchen den ſüddeutſchen Landtagsabgeordneten und der Berliner Zentral⸗ inſtanz der deutſchen Sozialdemokratie, die Anfänge einer Wiedererſtarkung der reviſtoniſtiſchen Bewegung oder gar den Beginn einer tiefgehenden Spaltung erblicken, ſo können 5 wir ihnen darin nicht folgen. Da und dort mag eine flüchtige Abneigung gegen den ewig unfruchtbaren Proteſt, ein ſachlicherer Blick für die Wirklichkeit und die Luſt, Poſitives zu leiſten, den oder jenen zu Handlungen veranlaſſen, die mit dem Talmud⸗ geiſſt der ſozialdemokratiſchen Parteiprogramme nicht zu ver⸗ einigen ſind. Wir haben dieſes Schauſpiel ja des öfteren erlebt und erleben es in dieſem Augenblicke wieder in Süddeutſchland. Aber alle ſolche Verſuche wider den Stachel zu löcken ſind ber⸗ geblich. Der negative Geiſt der ſozialdemokratiſchen Doktrin zwingt die Neuerer ſtets wieder zurück, Die Haltung des„Vor⸗ wärts“ iſt daher wenigſtens kouſequent in der richtigen Erkennt⸗ nis, daß die deutſche Sozialdemokratie ſich ſelber und ihre Idee zerſtört, wenn ſie ihre Dogmatik der Negation fahren läßt. Wir haben deshalb nie die Anſicht teilen können, daß die Sozial⸗ demokratie ſich je aus ſich heraus zu poſttiver Arbeit auf politi⸗ ſchem Gebiete entwickeln könnte. Der Reviſionismus iſt nicht nur tot, er hat eigentlich nie gelebt. Das ſozialdemo⸗ kratiſche Lehrgebäude iſt nicht entwicklungs⸗ fähig, weil es nicht lebendig iſt. Wir meinen nach alledem, daß die Süddeutſchen ſich der geſtrengen Zentralinſtanz in Berlin wohllöblich unterwerfen werden. Schon die von jeder Höflichkeitsſchminke freie Sprache, die der„Vor⸗ wärts“ gegen ſie führt, beweiſt, daß er ſeiner Sache ſicher iſt. In Nürnberg wird es nicht an Ausbrüchen gewaltiger Rede⸗ fluten fehlen; im übrigen aber bleibt alles beim Alten. Deutsches Reich. —(Heſſiſche Liberale.) Der diesjährige Partei⸗ tag der Vereinigten liberalen Parteien im Groß⸗ herzogtum Heſſen wird am 26. September in Worms ſtatt⸗ finden. —(Arbeitskammergeſetz.) Wie eine Berliner Korreſpondenz wiſſen will, wird der⸗Arbeitskammergeſetz⸗ entwurf dem Reichstage in dieſem Jahre nicht mehr zugehen. Der Entwurf ſoll im Herbſt umgearbeitet werden. Da dem Reichstage im November die Finanzgeſetze vorgelegt würden und aus der Sommertagung noch Beratungsmaterial vor⸗ liege, ſo dürfte der Arbeitskammerentwurf, ſelbſt wenn er noch vor Weihnachten zur Vorlegung gelangte, vom Reichstage erſt viel ſpäter beraten werden können. Auch die Strafprozeß⸗ reform und die Arbeiterverſicherungsreform gälten als Materien, die vom Reichstage erſt nach Erledigung der finanz⸗ und etatstechniſchen Arbeiten in Angriff genommen werden können und dem Reichstage deshalb auch erſt ſpäter zugehen ſollen. — Gur Reichsfinanzreform) ſchreibt die „Nordd. Allg. Ztg.“: Die verbündeten Regierungen werden die Vorlagen zur Reichsfinanzreform zum Peginn der par la⸗ 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) nentariſchen Kampagne veröffentlichen. Nicht cher, als die Annahme, mit neuen Steuergeſetzen Reichstag überrumpelt werden. Ei gründliche Behandlung der Finanzfr jenteil im allgemeinen vaterländif iſchen Intereſſ gemeinheit muß verſtehen, daß es ſich bei der Reich reſorm um mehr als die Intereſſen einzelner Erwerbszweige, daß es ſich um die Zukunft des Reiches, eine nationale allererſten Ranges handelt, die jeden Halbfertige einzelne Entwürfe aus dem ißen und zu veröffentlichen, iſt niemals icht kaum dem Ernſt der Lage. Seit n wird im Rei)hatzamt an der allgemeinen und llen Vorbereitung unabläſſig gearbeitet. Natürlich werden auch dieſe Entwürfe und Expoſées geheim gehalten. Badiſche Politik. Der landſtändiſche Ausſchuß. o6. Karlsruhe, 16. Aug. Nach dem Landtagsſchluß am Freitag verſammelte ſich der landſtändiſche Ausſchuß zu einer Sitzung. Den Vorſitz führte Prinz Marx. Aus dem Berichte der Amortiſations⸗ und der Eiſenbahnſchulden⸗ tilgungskaſſe für 1907 iſt zu entnehmen: „Die Amortiſationskaſſe vermehrte ihr Aktivvermögen um M. 462 237 bei einem Jahresabſchluß von M. 12 866 985. Dieſer Vermögenszuwachs iſt ein Teil der geſantten Ein⸗ nahme⸗Ueberſchüſſe von M. 1 212 237; von ihnen ſind auch 750000 M. dem allgemeinen Staatshaushalt zugeführt worden. Die Verwaltungskoſten beliefen ſich auf rund M. 25 700, die Paſſivzinſen und Renten auf 133 700., die Verluſte auf 10 100., ihnen ſtehen 1,3 Mill. aus Aktiv⸗ zinſen uſw., 6600 M. aus neuen Aktien gegenüber“. Bei der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe iſt die Dotation zuſammen(rund 30,8 Mill.) um 12,4 Mill. günſtiger als der Vopanſchlag erwartete: nur die Poſition„Anteil am Rein⸗ ertrag der Main⸗Neckarbahn“(780 562.) iſt um 198 800 Mark hinter dem Voranſchlag zurückgeblieben; die Staats⸗ bahn mit einem Ergebnis von 27,5 Mill. erzielte 11,3 Mill. über den Vovanſchlag.— Die Ausgaben mit rund 25 Mill. (darunter 16,4 Mill. Verzinſung, 8,4 Mill. für Tilgungs⸗ Sfinanz⸗ guoten, das übrige für Verwaltungskoſten, die ſich um etwa 6000 M. vermehrten) ſind hinter dem Voranſchlag um 1½ Mill. zurückgeblieben. Das Budget 1907 wies eine Un⸗ chkeit der Dotation auf von 7,7 Mill.; die Rechnung tilgung ſtieg auf 455½ Mill.(mehr 19,1 Mill.) Zur Ver⸗ minderung der Schuld trugen bei die planmäßige Tilgung mit 8,4 Mill., der bereits oben erwähnte Dotationsüberſchuß von 5,8 Mill., zuſammen 14,2 Mill. Zur Erhöhung der Schuld wirkten der erhöhte Bauaufwand von 32,9 Mill. und der Anlehenskursverluft von 1,2 Mill. Die nächſte Sitzung des Ausſchuſſes findet am 21. September ſtatt. Nur noch Miniſter. * Harlsruhe, 16. Aug. Die„Karlsr. Itg.“ gibt die Ernennung des Präfidenten des Mäniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten Adolf Frei⸗ herrn Marſchall von Bieberſte in, des Präſidenten des Miniſteriums der Finanzen Dr. ing. Mar Honſell und des Präſidenten des Miniſteriums des Innern Heinrich Freiherrn von und zu Bodman zu Miniſtern bekannt. Die Handelskammer Schopfheim und die Reichsfinanzreform. Schopfheim, 16. Auguſt. Im Jahresbericht der hieſigen Handelskammer iſt u. a. zu leſen:„Die Handels⸗ koemmer hat ſich eingehend mit der Frage der Finanzreform im Reiche befaßt. Sie hat auf die Beunruhigung hingewieſen, die entſtehen muß, wenn allerhand ſich widerſprechende Nachrichten über die Pläne der Reichsregierung umgehen und keine Klar⸗ heit zu erreichen iſt. Es wäre Zeit, endlich die Pläne zur allgemeinen Keunknis zu bringen, damit man in die Beratung darüber eintreten kann und Ueberraſchung ver⸗ mieden werden, wie bei der letzten Reform, wo die neuen Steuern faſt ausſchließlich Gewerbe und Handel belaſteten. Darauf kam wieder die echt bureaukratiſche Antwort:„Das machen wir nicht, denn wir haben gerade geheime Vereinbarung veranlaßt“. Das Volk ſoll anſcheinend unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit beſteuert werden. Die Handelskammer hat darauf einen ſehr ener⸗ giſchen Proteſt an die Regierung geſandt, in welchem be⸗ ſonders die Gas⸗ u. Elektrizitätsſtener ſcharf verur⸗ teilt wixd. dieſes Wunſches in Ausſicht genommen, da in einer Fußnote 2 2 n CTT ee auswärtigen 8 k en, welche b onners⸗ tag noch hier tätig waren, ſind jetzt abgereiſt h0 durch ihre aufopfernde Wirkſamkeit den wärmſten Dank Donau⸗ eſchingens erworben, der namentlich auch dem Vertreter des roten Kreuzes, Herrn Hofapotheker Ströbe aus Karlsruhe, dem Marineoberſtabsarzt a. D. Herrn Ratz aus Freiburg und dem gebührt. Die in der en Einrichtungen ſind die ten.— In dem Saale des evang. Gemeindehauſes iſt jeden nachmittag von—6 Uhr Gelegenheit geboten, Kleidungsſtücke, Weißzeug und dergl. mehr für die Ab⸗ gebrannten zu verarbeiten. Die dazu erforderlichen Stoffe ſind vorhanden und werden allen, die mitarbeiten, unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Ebenſo ſind vier Nähmaſchinen aufgeſtellt, deren Zahl noch vermehrt werden kann. Auch an ſachkundiger Leitung fehlt es nicht.— Die am Donnerstag durch Herrn Be⸗ zirkstierarzt Meltzer auf dem Viehmarktplatz abgehaltene Ver⸗ ſteigerung von Rindpieh, welches abgebrannten Land⸗ wirten gehörte, hatte ein befriedigendes Ergebnis. * Donaueſchingen, 15. Aug. Der Gr. Oberamtmann Dr. Paul, gibt folgendes bekannt:„Es iſt mir ein Bedürfnis, allen Feuerwehren und Löſchmann⸗ ſchaften, welche bei dem großen Brandunglück am 5. Auguſt dieſes Jahres der bedrängten Amtsſtadt zu Hilfe und bis in die Morgenſtunden des folgenden Tages in unermüdlicher, auf⸗ opfernder Tätigkeit ausharrten, hiermit auch öffentlich — and, ank und Anerkennung ausſprechen.“— Das hieſige Bürgermeiſteramt er⸗ läßt eine Bekanntmachung, nach welcher das Betreten der Brandſtellen im Hinblick auf die damit verbundene Lebens⸗ gefahr ſtrengſtens unterſagt iſt. oc. Donaueſchingen, 16. Aug. Für die Brand⸗ geſchädigten wurden in Bad Rippoldsau und Pforzheim Wohltätigkeitskonzerte veranſtaltet, welche 2000 Mark bezw. 154 Mark ergaben. Das Hotel Briſtol in Berlin, Abſteigequartier des Fürſten von Fürſtenberg, hat 1000 Mark geſpendet. Von Baden⸗Baden ſind als erſte Rate der Unterſtützung der Bedürf⸗ tigen 5576 Mark eingetroffen. Die Königin von Württemberg ließ dem Bezirksrat hier für die Brandbeſchädigten den Betrag von 1000 Mark zugehen und durch ihr Kabinett die wärmſte Teilnahme übermitteln. Folgende Städte haben Beiträge be⸗ willigt: Hamburg 3000 Mk., Stuttgart 2000 Mk., Berlin und München je 5000 Mk., Darmſtadt 600 Mk., Danzig 20 000 Mk. Bei der Sammelſtelle Karlsruhe(ſtädt. Sparkaſſe) gingen bis⸗ her 18 119 Mk., beim Verlag der„Frankf. Ztg.“ 20819 Mk. ein. Durch den großen Brand ſind viele deutſche und ſchweizer Feuer⸗ verſicherungen engagiert. So hat der deutſche„Phönix“, die „Magdeburger“,„Gothaer“ und„Helvetia“ je 150000—200 000 Mark zu zahlen. Die„Hamburg⸗Bremer“ Geſellſchaft hat 120 000 Mk. zu leiften, während eine ganze Reihe anderer Ge⸗ ſellſchaften mit je ca. 50 000 Mark betroffen ſind. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 17. Auguſt 1908. Maunheimer Wünſche im badiſchen Eiſenbahnrat. Aus dem Bericht des Vertreters der Handelskammer Mann⸗ heim im badiſcher U hen Eiſenbahnrat, Herrn Direktor Sauerbeck, über die von ihm in der Eiſenbahnratsſitzung vom 7. Auguſt vor⸗ gebvachten Wünſche teilt uns die Handelskammer folgendes mit: Zu der Nachweiſung über die Aenderungen im Fahrplan erklärte der Vertreter im Eifenbahnrat ſeine Befriedigung darüber, daß entſprechend ſeiner Anregung in letz⸗ ter Sitzung nunmehr neben der Nummer der Züge in einer be⸗ ſonderen Spalte auch deren Abfahrtszeit angegeben ſei. Auf den Nachtrag zur Nachweiſung könne ſich allerdings dieſe Bemerkung nicht beziehen, da dort wieder die Abfahrtszeiten fehlen, vermutlich ſei dies auf die Ungewohnheit der neuen Maß⸗ regel zurckzuführen und das nächſte Mal werde dieſe Schwierig⸗ keit behoben. Strecke 1: Mannheim—Heidelberg. Für die Ein⸗ legung von Zug 871(ab Mannheim.12) ſchon im Sommer und Beibehaltung Jieſes Zuges für den Winter, ebenſo bezüglich des Zuges 393(ab Mannheim 11.44) ſprach der Vertreter ſeinen Dank aus. Die Auregung, die Sommerkarten Mannheim Heidelberg zu einer dauernden Einrichtung zu geſtalten, be⸗ gründete er u. a. auch damit, daß die Einnahmen der Bahn da⸗ durch zweifellbs gehoben würden; es ſprächen alfo alle Gründe dafür und keiner dagegen. Er äußerte die Vermutung, es ſei— und zwar ſchon für den neuen Winterfahrplan— die Erfüllung Mannheim, 17. Auguſt. zum Wint Arten auc N Verf gus„grundſätz zügen mit S Die au ßferge ſonenzug 865(ab 9 mit 35 Mi Unterwe und Ausſteigens die frühere kürz lich erwieſen hab Strecke 2: MannheimBaſel. Die Morc it Karlsruhe—Baſel anlangend wurde auf die ige wegen zu frühen Abganges von Zug 870 annheim 5 nuten wurde damit er tationen ſtark benützt Ein⸗ 9 iche 775 Mannheim.10 Uhr nachts) und des Mangels eines ſpäteren Zuges letwa.00 Uhr ab Mannheim, Baſel an etwa 10.0 1 diſchen Fahrplat ße Ziffern aufwieſen. Als Beiſpie rt, daß Bayern im Winter 1908/09 nur 1800 5 im Vorjahre fahre, Baden aber 1670 Km, obwohl d Netz viermal ſo lang ſei als das badiſche. Das Bedü einem derartigen Zuge, deſſen Einlegung auch Karlsruhe be⸗ fürwortet, könne ja nicht in Abrede geſtellt werden und die Sache ſolle vor dem nächſten Sommerfahrplan nochmals näher ge⸗ prüft werden. Die Späterlegung von Eilzug 69(ab Mannheim .49, an Heidelberg.06) verbiete ſich dadurch, daß an Sonn⸗ ab Mannheim.04 Uhr) laufe. Für die Sonntage einen anderen Fahrplan als für die Werktage aufzu⸗ ſtellen, ſei aus betriebstechniſchen Gründen nicht angängig. Zu Perſonenzug 78 lab Heidelberg.43 Uhr) den An⸗ ſchlußzug ab Mannheim(Perſonenzug 369 ab.23) früher zu legen, ſei wegen eines dazwiſchen liegenden Main⸗Neckarzuges nicht angängig. Dies werde auch ſolange bleiben, als nicht zwiſchen Mannheim und Heidelberg 4 Gleiſe ſtatt deren 2 zur Verfügung ſtehen. Perſonenzug 904 werde ab Heidelberg 10 Minuten früher gelegt, auf.26 ſtatt.35 Uhr, wodurch die von der Han⸗ delskammer Mannheim angeſtrebte beſſere Frühverbin⸗ dung Mannheim—Pforzheim hergeſtellt werde und zwar dadurch, daß Zug 1211 von Durlach etwas ſpäter abgehe Zu Strecke 19: Maunheim-Neckarelz-Jagſt⸗ feld-Heilbronn regte der Vertreter im Eiſenbahnrat einen Anſchluß des Eilzuges 31(Neckarelz aun.23) nach Heilbronn an. Es wurde Erwägung dieſes Vorſchlages zugeſagt. Nach der Eiſenbahnratsſitzung ließ die Generaldirektion der Handels⸗ kammer folgende Zuſchrift zugehen:„Von Intereſſenten qus Unterſchwarzach, Neunkirchen und Michelbach wurde die Her⸗ ſtellung des Auſchluſſes von Zug 451(Neckarelz au.50 vorm an Zug 338(Neckarelz ab.53 vorm.] beantragt mit der Be⸗ gründung, daß die Vormittagsverbindung zwiſchen den Orten der Bahnlinie Meckesheim—Neckarelz und der Strecke Neckarelz⸗ Eberbach ſehr mangelhaft ſei. Die Berechtigung des Wunſches nach einer Verbeſſerung dieſer Verbindung iſt nicht zu ver⸗ kennen. Indeſſen kann der Zug 338 nicht ſpäter gelegt werden, weil ſonſt der Anſchluß in Heidelberg an den Zug D 2 verloren ginge und eine Früherlegung des Zuges 451 hätte den Verluſt des Anſchluſſes von Zug 431 in Meckesheim zur Folge. Dem Antrage könnte nur ſtattgegeben werden, wenn Zug 431 ab Mannheim früher gelegt würde: Mannheim ab.13 nachts, Heidelberg an.40, ab.46 nachts, Meckesheim an.23 vorm ab.26 vorm., Heilbronn an.52 vorm. Die Nachteile dieſes Projektes beſtänden darin, daß die Frühverbindung von Mann⸗ heim mit Heilbronn infolge des früheren Abganges an Mann⸗ heim erheblich verſchlechtert würde und daß der Anſchluß in Heidelberg von Eilzug 91 aus Karlsruhe(Heidelberg an 6001] aufgehoben werden müßte. Wir tragen angeſichts dieſer ſchwerwiegenden Nachteile Bedenken, die beantragte Fahrplan⸗ änderung durchzuführen, und erſuchen die verehrliche Handels⸗ kammer um gefl. Mitteilung, welche Stellung dort zu der Frage eingenommen wird.“ Die Handelskammer antwortete folgendermaßen:„Wie Großh. Generaldirektion bekannt, bemühen wir uns ſeit langem um die Verbeſſerung der Morgenverbindung Mann heims mit Heilbronn. Wir können daher der im In⸗ tereſſe von Unterſchwarzach, Neunkirchen und Michelbach ange⸗ regten Verſchlechterung der Morgenverbindung Mannheims mit Heilbronn nur dann zuſtimmen, wenn die oft, zuletzt in der Cilenbahnratsſitzun Auguſt, von uns beantragte Fork⸗ 148 Der Orgel⸗Anger. Noman don Gbeln Rüſt. (Nacheuck verbolzn). 40 Fortſetzung). „Papa zahlt die ganze Fahrt, wenn ich zu Ottos Hochzeit mit⸗ gehe; er wünſcht ſo ſehr, daß einer von uns dort wäre.“ „Fahre hin, fahre hin, ich habe doch nichts dagegen. Ich käme ſelbſt mit, wenn ich im November fortkönnte.“ „Das iſt recht ſchade! Aber Herbert, ich bitte heute noch Papa, daß 5 s wurde Herbert ſchwer, ſich hart zu zeigen:„Dina, ich verbiete Dir, Dich in dieſe Angelegenheiten zu miſchen! Der Alte gäbe es vielleicht nicht mal, und überhaupt. dieſe ewige Bettelei nach Geld habe ich auch ſelbſt ſchon ſatt! Es gibt für unſereinen auch andere Mittel und Wege, als immer nur wieder die Familie „Aber Herbertchen „Bitte laß mich machen, oder ich rede mit Dir überhaupt nie mehr einen Ton von Geſchäften. ich rede ſchon viel zu viel davon mit Dir! Ihr Frauen verſteht davon doch nun mal nichts!“ Aber ſoſ „Später vielleicht, wenn's mal gar nicht anders geht; aber tu dieſe zwanzigtauſend Mark, bitte ich Dich, miſche Dich nicht, für die komme ich ganz allein auf! Und, bitte, mache keinen Summs darüber zu Mutterchen, ich kann das nicht vertragen, Weißt Du's immer noch nicht? Adieu, Maufi, ſtehe nicht ſo ver⸗ dutzt 5 8 86 „Adieu Nein, nein, Kinder, es iſt die allerhöchſte Zeit, ich darf die nicht warten laſſen! Wird ne ſchöne Klap⸗ perei werden in der ollen Kutſche! Adieu, Kindchen! Maule nicht, freue Dich, daß Du einer großen Peinlichkeit enthoben biſt. adien! Es war ſchon gegen Zwölf, als Herbert im Klub anbangte, aber man ſaß oben noch ſehr vollzählig beieinander. Trümpe ſtand rauchend hinter dem grünen Tiſch und ſah zu, wie Wedel und ein Gutsbeſitzer, der wöchentlich einmal herüber⸗ zukommen pflegte, das blanke Geld vor ſich häuften. Beide leidenſchaftslos lächelnd, als ſage ihnen jemand etwas Angenehmes, über das ſie hinweghörten. Auch Knut Wulffen ſtand dabei. Er ging Herbert entgegen, denn er war ſo lange geblieben, um den Freund noch zu begrüßen. „Ich gehe morgen weg, Herbert, wollte Dir nur Adieu ſagen, Dina meinte, Du würdeſt beſtimmt zur Nacht hier einkehren.“ „Warſt Du lange bei Dina?“ Wulffen lachte:„Ja, ich habe mit ihr zu Abend gegeſſen, Mutterchen war auch dort. Sie waren beide nicht ſo recht fröh⸗ lich, ich weiß nicht, was ſie hatten „Was ſollen ſie haben! Man dann doch nicht immer Kopf⸗ ſtehen vor Vergüngen!“ Wulffen zog ſeinen Arm durch den des Freundes und führte ihn langſam durch die hinteren Räume, die ganz leer ſtanden. „Herbert, ehe ich abreiſe. gib mir Dein Ehrenwort, daß bieſer Klatſch da vom Orgel⸗Anger eben nur Klatſch iſt willſt Du?“ Herbert machte ſich los:„Was für einen Klatſch?“ Er war bis in die Lippen weiß geworden. „Ueber Dich und die Deubenreiter— Du mußt der Sache doch entgegentreten. Deuke nur, wenn das zu Dina dringt, es bringt ſie um.“ „Was? Was klatſcht man, und wie willſt Du einem Klatſch entgegentreten? Nicht auf den Klatſch hören, das bringt den Klaiſch ſehr ſchnell um! Mir hat niemand etwas hinterbracht, 7 Dina auch nicht, und ſie wäre die letzte, darauf etwas zil geben!“ „Warum iſt die Deubenreiter aber ſo plötzlich verſchwunden, als dieſes Gerücht ſich hervorwagte?“ „Sie wäre auch ohne dieſes Gerücht, das ich nicht kenne, ver⸗ ſchwunden, um ihrem ganz hoffnungslos erbkindeten Vater zu leben— erzähle das den Leuten, die ſich für anderer Leute An⸗ gelegenheit mehr als für die eigenen intereſſieren. Dina weiß den Grund.“ „So, Dina weiß den Grund— hmi Aber willſt Du mir Dein Ghrenwort geben, daß Du „Fällt mir gar nicht ein! Ich wüßte nicht, weshalb. Komme ich Dir jemals mit ſolchen Sachen, mit ſolchen Anmaßungen ich kann es gar nicht anders nennen. Bei aller Freundſchaft, Knut, ich muß mir das mit aller Energie verbitten! Was ich tue, iſt meine Sache! Und wenns n Verbrechen iſt, auf das Ihr ja alle zu warten ſcheint. wirſt Du es für mich abbüßen?“ Wulffen nagte ſtumm an ſeiner Oberlippe und ſah Herbert an, als nehme ſein Herz innerlich von dem alten Freunde füür ewig Abſchied. Dann, nach Ueberwindung, reichte er ihm die Hand:„Alſo auf Wiederſehen— adien!“ „Wie lange bleibſt Du fort?“ „Sechs Wochen, wenn man mich irgend ſo lange entbehren kann.“ „Grüße Italien von mir, und viel Vergnügen!“ Wulffen wandte ſich und ging, noch über den ganzen Spiel⸗ ſaal hinweggrüßend, geraden Weges hinaus. Herbert ſtand und ſah ihm nach, bis die Tür hinter Wulffen zufiel. Es war etwas Feuchtes, Trübes in ſeinen Augen, er fuhr mit der Hand darüber hin, den Schleier fortzuwiſchen, den ihm die Kronleuchter umflorte. Dann ging er wieder zurück in die leeren Zimmer. Inm war es, als gebe Knut ihm zum letzten Maſe das Geleit. Er ſah ſich um, dem Freunde die Hände enigegenzuſtrecken und ſein — 3— rrrn er 1 FEF% — JJJJJ ß0ßßßßß „3 * 2 ee Sr e ebvangeliſchen Kirchenbau⸗Inſpektion Heidelberg Baurat Behagel ene eee 10 glück nach! Maunheim, 17. Anguſt. Seneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 8. Seſite. ſehung des Eilzuges 31 ab Mannheim.08, an Neckarelz.23 nach Heilbronn mit einer Ankunftszeit dort gegen 8 Uhr im Hinftigen Winterfahrplan genehmigt wird. Dieſe Verbeſſerung der Verbindung Mannheims mit Heilbronn würde in gleicher Weiſe Karlsruhe und Heilbronn zugute kommen.“ Strecke 233: Heidelberg-Würzburg. Wegen An⸗ ſchluſſes der neuen Schnellzüge 34 und 35 nach bezw. von Metz ſoll neuerdings der Verſuch gemacht werden, dem geäußerten che zu entſprechen. Einſtellung eines direkten Wagens nach Dresden in Schnellzug 87 lab Mannheim.09 abends] kann nicht zugeſagt werden, da die bayeriſchen Bahnen keinen An⸗ ſchluß nach Dresden vor Würzburg gewähren. Eine Aenderung 50ll indeſſen angeſtrebt werden. Auf die Bemerkung, daß im grünen Kursbuch Seite 70 bei Ellzug 4 kein Halt in Eberbach angegeben ſei, die betr. Zahlen vielmehr nach Neckargemünd heruntergerutſcht ſeien, wurde zugeſagt, daß dieſer Fehler im nenen Fahrplan ausgemerzt Strecke 8: Offenburg-Singen—Konſtanz. Wegen Vermehrung der Schnellzugsverbindung Offenburg Singen, insbeſondere durch Wiederherſtellung der Nachtverbin⸗ dungen Rheinlande—-Konſtanz, wurde vom Regierungstiſch be⸗ merkt, Verhandlungen hierwegen ſeien ſchon längere Zeit im Gange, allein die preußiſche Verwaltung habe bis jetzt es immer abgelehnt, einen Zug von Bingerbrück nach Mannheim zu fahren. Mach Erſcheinen des Protokolls der Eiſenbahnratsſitzung werden wir auf weitere in der Sitzung behandelte wichtigere Punkte zurſickkommen. ——— Die Grundſteinlegung der neuen proteſtautiſchen Kirche in Neulußheim. Mg. Neulußheim, 16. Auguſt. Unſere faſt ganz dem evangeliſchen Bekeuntnis angehörige Gemeinde konnte heute, begünſtigt von ſchönſtem Wetter, eine er⸗ hebende und denkwürdige Feier begehen. Es galt die Grund⸗ ſteinlegung des Neubaues der hieſigen Kirche, welcher ſich heute nach kurzer Bauzeit bereits ſoweit im Rohbau über den Boden erhebt, um die Schönheit der architektoniſchen Geſtaltung Har erkennen zu faſſen. Ueber ein Jahrhundert hat das alte Rirchlein treu der Gemeinde in Freud und Leid als Stätte der Erbauung gedient, nun endlich mußte ein, der in raſcher Entwick⸗ lung forigeſchrittenen Gemeinde, beſſer entſprechendes neues Got⸗ keshaus an ſeine Stelle treten. Die Feier wurde um 7½5 Uhr eingeleitet durch den vom ge⸗ miſchten Kirchenchor unter Herrn Organiſt Schreiber's Lei⸗ tung geſungenes Lied„Preis und Anbetung“. Herr Pfarrer Schäfer legte ſeiner anſchließenden Feſtanſprache die Stelle I. Korinth. Kap. 3, V. 11 zugrunde.„Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt iſt, welcher iſt Jeſus Chriſtus“. Er wies auf den altehrwürdigen Brauch der Grund⸗ ſteinlegung hin und kam auf die Bangeſchichte der neuen Kirche zu ſprechen. Die an Seelenzahl und Wohlſtand gewachſeine Ge⸗ meinde habe eine neue würdige Stätte gemeinſamer Erbauung im chriſtlichen Glauben als Grundlage unſeres irdiſchen Lebens errichtel. So wie nunmehr der Grundſtein gelegt werde, möge ſo auch des Herrn Wort der Grund⸗ und Eckſtein unſeres Ge⸗ nteindelebens fein und bleiben. Mit dieſem Gelöbnis der Treue ſchloß die Anſprache, worauf die Gemeinde unter Muſikbegleitung Großer Gott, wir loben Dich“ ſang. Es erfolgte jetzt die Einlegung der Kupferbüchſe in den Grundſtein, welche außer den gangbaren Münzen, darunter Ju⸗ bfläumsdenkmünzen, einer Chronik Neulußheims von Pfarrer Trautwein und einer Jubiläumsſchrift die Grün⸗ dungsurkunde mit folgendem Wortlaut enthielt: „Die evangeliſche Gemeinde Neulußheim begann den Bau dieſer Kirche unter der Regierung Großherzogs Friedrich II. von Baden am 11. Juni 1908 im 9. Monate nach dem Tode unſeres innigſt geliebten Großherzogs Friedrich I. im 20. Regierungs⸗ jahre Kaiſer Wilhelm II. Am Sonntag, den 16. Auguſt 1908 wurde der Grundſtein gelegt. Pfarrer iſt Fritz Schäfer aus Heidelberg, Mitglieder des Kirchengemeinderates ſind Ludwig Engelhorn, Georg Heinrich Gottfried, Jakob Hagmann, Jakob Rupp, Daniel Villhauer und Johann Weiß. Bürgermeiſter iſt Friedrich Saam. Neulußheim zählte nach der Volkszählung von 1905: 1811 Seelen, davon waren 1740 evangeliſch⸗proteſtantiſch. Das bisherige Kirchlein entſprach in ſeiner räumlichen und bau⸗ lichen Unzulänglichkeit ſchon lange nicht mehr der Würde eines Gotteshauſes für unſere in ſtetigem Wachſen begriffene Ge⸗ meinde. So kam es 1892 unter Pfarrer Adolf Trautwein zur Gründung eines Kirchenbaufonds, welchem vor allem aus Mit⸗ teln der politiſchen Gemeinde und der Oberkirchenbehörde(Bau⸗ kollektenfonds), aber auch von privater Seite namhafte Zuwen⸗ dungen zubeil wurden. Im Sommer 1906 wurde unter Pfarrer Michgel Mutſchler die Inangriffnahme des lange geplanten Neu⸗ baues beſchloſſen. Die Baupläne wurden von dem Vorſtand der entworfen. Bauführer iſt Werkmeiſter Wilhelm Fais von Heidel⸗ berg, die Ausführung des Baues hat Maurermeiſter Peter Decker von Reilingen übernommen. Möge das ſchöne Gotteshaus all⸗ ſonntäglich zahlreiche Andächtige in ſich ſehen, welche aus dem Evangelium Jeſu Chriſti je und je Mut und Kraft ſchöpfen für die uns anbefohlene Lebensarbeit. Ihm, unſerem einigen Gott und Herrn, dem Allmächtigen und allein Weiſen, ſei Ehre und Preis ewiglich!“ Nach Verlötung und Einlegung der Büchſe nahmen der Pfarrer und ſechs Kirchenräte die drei ſymboliſchen Hammer⸗ ſchläge unter Anſage entſprechender Bihelworte vor. Dem ge⸗ meinſamen Gemeindegeſang„Lobet den Herrn“ ließ Herr Pfarrer Schäfer das Dank⸗ und Schlußgebet und Vaterunſer folgen, worauf er nach dem Geſang des Kirchenchvres„Herrgott ich halte ſtill“ die Gemeinde mit dem Segen des Herrn entließ. Um 345 Uhr war die würdig und eindrucksvoll verlaufene Feier zu Ende. Er folgte eine Nachfeier im Feſtſaal der„Reichskrone“ Auch hier verſchönerten Geſangsvorträge des Kirchenchors, ſowwie der vereinigten„Harmonie“ und„Liedertafel“ Neulußheim den Abend. In ſeiner Begrüßungsrede ſprach Herr Pfarrer Schäfer der Gemeinde, insbeſondere dem Kirchenrate und Kirchenchor den Dank für die Unterſtützung des Baues und ihre heutige Mitwirkung aus und gedachte auch der eifrig tätigen Bau⸗ führung. Als Vertreter der Nachbargemeinde ergriff nach ihm Herr Pfarrer Godelman von Oftersheim das Wort zur Beglückwünſchung. Noch lange blieben die einheimiſchen und aus⸗ wärtigen Feſtteilnehmer in angeregter Unterhaltung beiſammen und feierten das für unſere Gemeinde ſo bedeutſame Ereignis. *Verband badiſcher Anwaltsgehilfen⸗Vereine. Der 7. Ver⸗ baudstag fand am 8. und 9. Auguſt in Freiburg i. Br. ſtat! und hatte ſich eines lebhaften Beſuches aus allen Teilen des badiſchen Landes zu erfreuen. Außerdem waren Vertreter der Rechtsanwaltſchaft und ſolche der bayeriſchen Verbände München und Augsburg erſchienen. Sympathie⸗Telegramme lreſen ein von Ulm, Ravensburg, Mannheim u. a. m. Aus den Geſchäftsberichten war zu entnehmen, daß die Kaſſenverhältniſſe ſich bedeutend gebeſſert hatten. Insbeſondere hatte die Unter⸗ ſtützungskaſſe Dank erfreulicher Zuſchüſſe einer Reihe Rechts⸗ aunwälte, Anwaltsvereine und der badiſchen Anwaltskammer einen beachtenswerten Aufſchwung zu verzeichnen. Ebenſo florierte das Stellenvermittlungsweſen des Verbandes günſtig, doch hofft man hier noch beſſere Reſultate zu erzielen. Von den Beſchlüſſen, die der Verbandstag faßte, dürften der Aus bau der Unterſtützungskaſſe und die Einrichtung einer be⸗ ſonderen Sterbekaſſe von allgemeinem Intereſſe ſein. Ein Antrag betr. die Zulaſſung weiblicher Angeſtellten als Ver⸗ bandsmitglieder mußte, weil verſpätet eingelaufen, bis nächſtes Jahr zurückgeſteilt werden. Eine Reſolution, die Stellungnahme gegen die geplante Reform der C. P. O. und die ungenügende Pauſchalierung der Schreibgebühren, fand einſtimmige Annahme. Wegen der Gründung eines eigenen Fachblattes beſchloß man zunächſt die Stellungnahme der boyeriſchen Kollegen abzuwarten, die am 16. Auguſt in München tagen. Die weiteren Beſchlüſſe waren interner Natur. Der näöchſtjährige Verbandstag der bad. Anwaltsgehilfen findet in Heidelberg ſtatt. In den Vor⸗ ſtand wurden wiedergewählt: die Herren Otto Lienhard, Karlsruhe als 1. Vorſitzenden und Th. Schuler, Mannheim, zum 2. Vorſitzenden. Neu gewählt wurden als Kaſſier bezw. Bei⸗ ſiher: Richard Baumgart, Mannheim, Ludwig Graf, Heidel⸗ berg, Fr. Nos, Freiburg und Georg Frech, Donaueſchingen. Mit einer Sammlung zu gunſten der Brandbeſchädigten in Donau⸗ eſchingen, die ein erfreuliches Reſultat zeitigte, ſchloß der offizielle Teil des Verbandstages. Ein Bankett am Abend und ein wohl⸗ gelungener Ausflug ins Höllental am Montag ſorgten dafür, daß auch diejenigen, die Unterhaltung ſuchten, auf ihre Rechnung kamen. *Erfinderliſte für das Großherzogtum Baden. Patent⸗ ammeldumgen: A. 14311. Verfahren zum ſchnellen Aufbau von Gebäuden aller Art. Friedr. Abel) Offenburg. B. 47 169. Verfahren zur Darſtellung von Glyzerintrialchaetern, deren Alkyl⸗ gruppen ſämtlich oder zum Teil von einander verſchieden ſind. C. F. Boehringer u. Söhne, Waldhof bei Manuheim.— Patentanmeldungen: 201 239. Verfahren zum Anbringen von Siegelettiketten an Flaſchen mit Drahtbügelverſchluß. Artur Alorecht, Karlsruhe, Karl Wilhelmſtraße 40.— Gebrauchs⸗ mſter⸗Eintragungen: 345 856. Elektriſcher Ketten⸗Tür⸗ öffner. S. Siedle u. Söhne, Furtwangen. 345 808 Selbſt⸗ fahrbares Sandſtrahlgebläſe, bei welchem die Antriebseinrichtung mit dem Motor des Luftkompreſſors gekuppelt iſt. Badiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm G. See⸗ bold u. Neff, Durlach. 346177. Mauerdübel aus zwei ge⸗ ſtanzten und entſprechend geformten Metallieilen. Friedrich Bör⸗ er, Karlsruhe, Akademieſtraße 28. 346 192. Portemonnaie mit Ueberzeug aus Metalldrahtgewebe. Fa. H. Drews, Pforzheim⸗ 346 068. Schiebefenſter mit Federbalancierung und Klappfkügel. Stto Keil, Cannſtatt. 346 164. Brett mit ſchwalbenſchwang⸗ ſörmigen Nut an den Längsſeiten für Holzfußböden und Holzwände. H. Fuchs Söhne, Karlsruhe, Vaden. 345 966. Zählwerk mit *. 2 Schloſſen Aug ſt 4 15 Stiche in ſchleichenden Zeigern und bon der Antriebwelle beeinflußten Spring⸗ zehlenwerk. B. Ketterer Söhne, FJurtwangen. 346 104. Schaltvorrichtung, bei welcher eine Kugel an einer Schrägung an⸗ läuft. B. Ketterer, Furtwangen. Sein Wjähriges Jubiläum bei der Firma Gebr. Greu⸗ lig feiert heute Schloſſer L. Körber. * Die Wohltätigkeitsvorſtellung, die am Samstag abend von Künſtlern und Dilettanten zu Gunſten der durch den Deutſchen Luftflotten⸗Verein veranſtalteten Sammlung für die Ehrengabe für Zeppelin im Bernhardushof veranſtaltet wurde, war nur mäßig beſucht, eine angeſichts des edlen Zweckes der Vorſtellung und der Uneigennützigkeit der Darſteller doppelt bedauerliche Tatſache. Von der jungen Künſtler⸗ und Dilettantenſchar wur⸗ den drei reizende Einakter, die Luſtſpiele„Unter Brüdern“ von Paul Heyſe,„Eine Taſſe Tee“ von W. Droſt und Das Schwert des Damokles“, mit viel künſtleriſcher Begeiſterung gegeben. Ein⸗ geleitet wurde der Abend durch einen ebenſo inhaltsreichen wie formſchönen Prolog, der Herrn Hermann Waldeck, unſern be⸗ liebten Lokaldichter, zum Verfaſſer hatte und von Herrn Hof⸗ ſchanſpieler Fiſcher mit feinem Empfinden vorgetragen wurde, Bei dem erſten Stück gefiel uns und wohl auch vielen andern Emmy Grützner vom Stadttheater in Augsburg am beſten. Die junge vielverſprechende Künſtlerin gab die Klara, das diplomatiſche Schweſterchen des Brüder⸗ und Vormundtrios mit ſo überſprudelnder Laune und reizender Schalkhaftigkeit, daß es ſelbſt dem ſtrengſten Kritiker warm ums Herz werden mußte. Bei dem zweiten Einakter zeigten Carola Engelhardt vom Stadttheater in Landsberg und Hofſchauſpieler Karl Fiſcher ls Baronin und Baron v. Villeneuf, daß ihnen derartige Rollen ſehr gut liegen. Das war doch wenigſtens wirkliche Kunſt, die ſich in ziemlich weitem Abſtand von den übrigen Leiſtungen hielt. Das Publikum war ſehr beifallsfreudig. * Unterbrechungen beim Sprechen durch die Frage„Sprechen Sie noch?“ oder einfache Unterbrechung der Verbindung zählen auch bei uns zu den unerfreulichſten Begleiterſcheinungen des Fern⸗ ſprechverkehrs. Es wird deshalb vielfach intereſſieren, von einer weſentlichen Verbeſſerung zu hören, die in Amerika längſt ein⸗ geführt iſt und durch welche jede Unterbrechung eines Geſpräches vermieden werden kann. Ein in San Francisco lebender Leſer der „Oldenb. Nachr. für Stadt u. Land“ ſchreibt dem genannten Blatte: „Hier iſt dieſer Uebelſtand beim Ortsverkehr ſchon lange beſeitigt, und auch für den Ferrperkehr werden ſeit einem Jahre Vorkehrungen getroffen, eine Unterbrechung des Geſprächs zu verhüten. Soſvie ein Teilnehmer ſeinen Hörer bom Haken nimmt, wird im Aumt ein kleines Lämpchen bon der Größe eines Bleiſtiftkopfes zum Glühen gebracht. Dies erliſcht, wenn einer oder beide Teil⸗ nehmer ihren Hörer wieder aufhängen, und erſt dann wird die Verbindung vom Amte unterbrochen. Allerdings Sachen wie „dringende Geſpräche“ oder begrenzte Sprechdauer kenmt man hier im Ortsverkehr nicht, denn es ift längſt durch zahlreiche Verſuche erwieſen, daß die durchſchnittliche Geſprächsdauer nur eine Minute beträgt, meiſtens jedoch noch kürzer iſt. Ich glaube, daß gerade durch das lüberale Verhalten der Telephongeſellſchaften hierzulande der Telephonverkehr eine ſolch ungeheure Verbreitung erlangt hat. Z. B. waren am 1. Mai d. J. in San Francisco annähernd 89 000 Dekephone im Gebrauch bei einer Einwvohnerzahl von ungefähhr 450 000, ſo daß alſo auf je 14 Eiauvohner ein Telephon kommmt.“ — Hoffentlich läßt die Einführung dieſer praktiſchen Neuerung auch diesſeits des„großen Teiches“ nicht mehr lange auf ſich wartewt * Ein großer Exzeß entſtand verfloſſene Nacht in einer Wirk⸗ ſchaft der 17. Querſtraße. Das ganze Wirtſchaftsmobiltar wurde demoliert. Bei den Ausſchreitungen erhielt der 40 Jahre alte wei Siiche in den Hele Der ſe gemeine Krankenhaus auſſuche Verletzte mußte das Polizeibericht). Ranbmorb. Wie uns aus Offenburg gemeldet wird, wurd Samstag vormittag 11 Uhr am Glaswaldſee bei Schapbach (Bad. Schwarzwald) ein Kurgaſt eines in der Nähe befindlichen Bades durch einen Schuß aus einem Revolver ermordet und ſeiner Taſchenuhr und des Geldbeutels mit Inhalt beraubt. Der Ermordete iſt der 51 Jahre alte Lederhändler Emsheimer aus Köln. Er befand ſich in Begleitung des Rechtsanwalts Feißt aus Manuheim von Griesbach aus auf einem Spaziergang nach dem Glaswaldſee. Unterwegs ließen ſie ſich auf einer Bank njeder um auszuruhen. Plötzlich fiel ein Schuß, der Feißt in die Schulter traf, infolgedeſſen er rücklings einen Rain hinunterſtürzte. Währenddeſſen geſchah der Raub⸗ mord auf Emsheimer. Der Ermordete befand ſich mit ſeiner Fumilie zur Erholung in Griesbach. Beſchreibung des unbekann⸗ ten Täters: etwa 20 bis 30 Jahre alt, 1/68 bis 1ù70 Meter groß, trug ſchmutzigen Strohhut mit ſchwarzweißrotem und ſchwarz⸗ keißblauem Fähnchen an der Seite, hellen, ins grünblaue ſchim⸗ mernden abgetragenen Anzug und breite ſchwarze Schuhe; er hatte mageres Geſicht, blonden Schnurrbart, blonde Kopfhaare und dunkelblaue Augen und war ziemlich ſchlank. Beſchreibung .........——— eeeeee ee Herz vor ihm zu erleichtern. Aber er war allein und der treue alte Kamerad für ihn geſtorben war. Ja, wer ſo ſein könnte wie Knut Wulfſen: ſo gerade, ſo ehrlich, ſo ohne Winkel und Falten, ſo immer klar aufgerollt vor edem Blick, der ihm in die Seele wollte! So immer das Herz boll Güte, ſo immer gewöhnt, ſich über das Leid anderer zu beugen und zu glätten, wo das Leben rauh zupacktel Sich ſelbſt und ſeinen Anſpruch an die perſönliche irdiſche, lockende Glückſeligkeit ſo ſelbſtverſtändlich klang⸗ und klagelos aufzugeben! So nur Pflicht⸗ und Arbeitsmenſch, dem der Werktag nie der Sonntag brachte. Zum erſten Male dachte Herbert über des Freundes Innen⸗ Hatte er in ſeiner ſchönen, ſtattlichen Männlichkeit alles Wünſchen und Hoffen aus rätſelhaften Gründen begraben? Hatten ſich nie Wünſche und Hoffnungen in ihm geregt? Was wußte er im Grunde von Wulffen, dem er nur immer kit ſeinem vollen Herzen, ſeinen Illuſionen und Ausflügen aus der normalen Atmoſphäre gekommen war! Von dem er immer nur zu ihm hinüberwallende Wärme, gütiges Eingehen und hei⸗ keres Helfen empfangen— was wußte er, wohin die Sehnſucht dieſes herrlichen Menſchen ſtieg und ſich grauſam verlieren mußte 2] (Fortſetzung folgt.) Heiteres aus Bayreuth berichtet im Auguſtheft von Velhagen u. Klaſinas onatsheften Otto Leßmann aus ſeinen Erlebniſſen. Er ſchreibt u..: Es läßt ſich nichts Intereſſanteres denken, als die Art, wie Wagner probierte und ſeinen Willen auf die Ausführenden übertrug. Mit wenigen Worten⸗ charakteriſterte er gewiſſe bedeutungsvolle Stellen der Partitur. Als er z. B. fühlte, daß alten Hentſchel, dem erſten Pauker der Berliner Oper, der bei der Wiederholung des furchtbaren Orcheſter⸗Aufſchreis —— 7 Sinfonie vor dem geſungenen Rezitativ nicht mächtig genug auf ſeine Pauke geſchlagen hatte, zurief; „Lieber Hentſchel, Sie müſſen ſich vorſtellen, daß ſie alle Pauker der Welt in dieſem Augenblick vertreten“, da wurde der Donner gehört, der im Verein mit der ſchrillen Diſſonanz der übrigen Inſtrumente durch Mark und Bein ging; gerade das nun gab den erſten Worten des von Betz geſungenen Rezitativs:„O Freunde, nicht dieſe Töne, ſondern laßt uns angenehmere an⸗ ſtimmen und freudenvollere“ die richtige Bedeutung. Wagner feuerte den Sänger an, mit kräftigem, energiſchem Ausdruck ein Zurückgreifen auf den wilden, ſchmerzvollen Eingang des letz⸗ ten Satzes abzuwehren und mit freudiger Bewegung hinüber⸗ zuleiten zu dem Schillerſchen„Freudenhymnus“. Damit war die allein richtige Auffaſſung dieſer Stelle gegeben, und als Meiſter Betz ſich mit ſeiner ſtrahlend ſchönen Stimme im Sinne Wagners dem toſenden Orcheſter ungeſtüm entgegen warf, da erzielte er eine Wirkung von überwältigender Kraft, Mancherlei Störungen beeinträchtigten den Fortgang der Proben. Die erſte Gefamtprobe mit Chor mußte abgebrochen werden, weil das Gaslicht im Theater plötzlich erloſch; am nächſten Tage wies Wagner die Trompeter an, im Eingang des lezten Satzes nicht nur die vorgeſchriebenen Naturtöne zu blaſen, die zu Beethovens Zeit allein auf dem Inſtrumente zur Verfügung ſtanden und deshalb von ihm auch nur geſchrieben worden ſind, ſondern unisono mit den Holzbläſern. Die kühn und wild herabſtürzende Phraſe erhielt dadurch einen ſtarken Zuwachs an energiſchem Ausdruck, wie es Beethopen in ſeiner Phantaſie zweifellos vorgeſchwebt hat, aber den Bläſern wollte die Veränderung nicht recht eingehen, bis Hans Richter kurzer⸗ hand eine Trompeter ergriff und die Stelle nach Wagners Vor⸗ ſchrift blies,. In derſelben Probe erwies ſich die Vertreterin des Alt⸗Solos, Wagners Nichte, die einſt hochberühmte Sängerin Johanna Wagner, als muſikaliſch unſicher in der be⸗ rüchtigten vierſtimmigen Kadenz. Wagner verlor endlich die Geduld und rief ihr verdrießlich vom Pult aus zu:„Liebe Johanng, wenn man nach Bayreuth kommt, um die Neunte Sin⸗ ſonie mit aufführen zu helfen, ſo ſollte man wenigſtens mit den Noten ſeiner Partie vertraut ſein.“ Was halfs? Schließ⸗ lich poſtierte ſich die Berliner Geſangsmeiſterin Fräulein Jenng Meyer hinter der Soliſtin und ſoufflierte nach Möglichkeit die wichtigen Einſätze. Daß Wagner übrigens Ungewöhnliches von den Soliſten verlangte, iſt zuzugeben, denn ihre Aufſtellung begünſtigte viel⸗ mehr ein Auseinanderfallen des Quartetts als ein Zuſammen⸗ halten. Man ſtelle ſich vor, daß das Orcheſter auf der Bühne aufgeſtellt war, zu beiden Seiten terraſſenförmig anſteigenden Gerüſten der Chor: links vom Dirigenten Sopran und Tenor, rechts Alt und Baß. Neben der Bühne im Proſzenium in der Höhe des erſten Ranges befinden ſich die Trompeterlogen, von denen aus früherer Zeit der prachtliebenden, Paxis nachäffen⸗ den Markgrafen der gnädigen Herrſchaft, wenn ſie die gegen⸗ überliegende Hofloge betrat, Fanfaren entgegengeſchmettert wurden. Hier hatte Wagner links von ſich Albert Niemann und acht Chortenöre, rechts Franz Betz und acht Chorbäſſe auf⸗ geſtellt; die Sopraniſtin Frl. Marie Lehmann ſtand links vor dem Chorſopran, ihr gegenüber auf der anderen Seite die Altiſtin Frau Johanna Wagner. Dieſe Aufſtellung war kühn und originell und individualiſierte jede der vier Soſoſtimmen in verblüffender Weiſe; daß ſich aus ihr aber gerade für die Präziſion der enorm heiklen Kadenz eine beſondere Schwierig⸗ keit ergeben mußte iſt begreiflich. Schließlich erreichte Wagner mit ſeiner Energie aber doch, was er wollte, und niemand wird den unerhörten Eindruck vergeſſen, den er gerade an dieſer verhängnisvollſten Stelle erzielte. Wie denn die Erinnerung an die Bayreuther Aufführung der Beethobenſchen„Neunſen“ eine der ſtärkſten künſtleriſchen Wirkungen, wenn nicht die ſtäör ſefthält, die ich erlebt habe. War die Auffi int markgräflichen Opernhauſe ein von majeure diktierter Notbehelf. Uebrigens nur Urſprünglich koreb var ja beſtimmt wuükden, daß die Sinfonje auf dem Platze aufgeführt werden 4. Seit General⸗Auzeiger. Mittagblatt.) der Uhr und des Geldbeutels: Goldene Remontoiruhr mit zwei glatten Deckeln, der vordere Deckel iſt ein Sprungdeckel. Goldene kurze Uhrkette mit rundem Sprungring und glatten Gleichen. Eroßer ſchwarzer Geldbeutel mit mehreren Fächern, außen und innen je ein Klappverſchluß. Er enthielt 50 bis 60 Mark ſowie eine Lupe.— Für Ermittelung des Täters wird hohe Belohnung ausgeſetzt.— Wie wir erfahren, befindet ſich Herr Rechtsanwalt Dr. Feißt ſchon etwa 3 Wochen mit ſeiner Familie— Frau, drei Kindern und Dienſtmädchen— in Bad Griesbach bei Gebr. Nack in der Sommerfriſche. Auf Anfrage in Bad Griesbach wird uns noch folgendes mitgeteilt: Am Samstag vormittag 8 Uhr brach Rechtsanwalt Dr. Feißt aus Mannheim mit einem Kölner Herrn, Leder⸗ händler Emsheimer, von hier nach dem Glaswaldſee auf, der zwei Stunden von Bad Griesbach entfernt iſt. Auf dem Wege dorthin trafen die beiden Herren mit einem Unbekannten zuſammen, der mit ihnen ein Geſpräch anfing. Später entfernte lich der Unbekannte wieder. Als ſich die beiden Herren am Glaswaldſee auf eine Bank niedergelaſſen hatten, näherte ſich der Unbekannte wiederum, freilich diesmal unbemerkt. Er gab rück⸗ lings auf die beiden Herren mehrere Revolverſchüſſe ab, wobei Lederhändler Emsheimer in die rechte, Rechtsanwalt Dr. Feißt in die linke Schulter getroffen wurde. Während die Verletzung des Dr. Feißt nur eine geringfügige war, hatte der Schuß, welcher den Lederhändler Emsheimer traf, auch die Lunge verletzt, ſodaß der Getroffene ſofort tot zu⸗ ſammenbrach. Rechtsanwalt Dr. Feißt verteidigte ſich mit dem Schirm gegen den Raubmörder, wobei der Schirm böllig zerbrach. Der Unbekannte gab noch einen weiteren Schuß auf Or. Feißt ab, der aber glücklicherweiſe nur den Filzhut ſtreifte. Rechtsanwalt Dr. Feißt eilte ſodann nach dem ½ Stunde ent⸗ fernten Glaswald, um nach Bad Griesbach zu telephonieren, von wo alsbald ein Wagen eintraf. Während der Ermordete bis zum Eintreffen der Unterſuchungskommiſſion am Tatorte liegen bleiben mußte wurdegtechtsanwalt Fleißt nach Bad Griesbach zu⸗ rückgefahren, wo er alsbald in ärztliche Behandlung genommen wurde. Die Kugel konnte geſtern entfernt werden. Rechtsanwalt Dr. Feißt befindet ſich völlig außer Gefahr, doch hütet er infolge der überſtandenen Aufregungen noch das Bett. Das kranke Telephon. Obwohl wir, das kann man ruhig aus⸗ ſprechen, in einem Zeitalter der Hygiene leben, fündigen doch viele Tauſende unter uns täglich, ja ſtündlich gegen deren einfachſte Vor⸗ bedingungen durch die häufige Benützung des undesinfizierten Tele⸗ phons. Es wird jedem Menſchen einleuchten, daß das Telephon, ſo⸗ wohl Sprech⸗ wie Hörmuſchel, die Verbreitungsſtätte par excel⸗ lenze für alle Arten von Infektionskvankheiten ſind, von einer leich⸗ teven, aber läſtigen Schleimhautentzündung bis zur Infektion der Syphilis. Es leuchtet ohne weiteres wohl jedem ein, daß die ge⸗ zweinſchaftliche Benützung ein und desſelben Apparates durch viele Sprechende die größten Gefahren in ſich birgt, denn es iſt ganz un⸗ Fontrollierbar, ob vor dem ſprechenden Geſunden nicht ein an irgend einer infektiöſen Krankheit Leidender dasſelbe Telephon benützt hat. Es iſt beiſpielsweiſe eine nachgewieſene Tatſache, daß ſowohl der Tuberkel⸗ als der Diphtheriebazillus(Löfflerſche Bazillus) in den feinſten, unſichtbaren Waſſertröpfchen des Speichels und Atems vorhanden ſind. Spricht nun ein derartiger Kranker in das Tele⸗ phon, ſo liegt die größte Infektionsgefahr für den nach ihm prechenden Geſunden vor. Profeſſor Klein hat kürzlich bakterio⸗ Legiſche Unterſuchungen an ſechs Mundſtücken öffentlicher Fernſprech⸗ ſtellen borgenommen und ſeine Ergebniſſe dem„Lancet“ zur Ver⸗ fügung geſtellt. Der Belag enthielt in allen ſechs Fällen Vuberkel⸗ baßzillen, die bei ihrer Ueberimpfung auf Kaninchen deren raſchen Tod durch Tuberkuloſe herbeiführten. Auch iſt nachgewieſen, daß durch einen infigierten Hörer leicht Syphilis übertvagen werden kaun, indem der gefäßrliche Apparat mit Wunden(durch das Ra⸗ ſieren) oder aufgekratzten Partien des Ohres oder der Wangen in Berührung kommt. Die moderne Chemie hat auch gegen dieſe Gefährdung der breiten Maſſen des Publikums angekämpft und es iſt Dr. Rudels Nerolitwerle in Berlin gelungen, eine abſolut wirnkende Desinfektionsmaſſe in ihrem chemiſchen Präparat„Ner o⸗ lit“ zu entdecken. Dasſelbe iſt nach langen eingehenden Verſuchen und Prüfungen vom deutſchen Staatsſekretär für die Reichspoſt zur Desinfekkion für ſämtliche im deutſchen Reich befindlichen Fern⸗ ſprechanlagen in einem amtlichen Erlaß vom 7. Januar 1907 Journ. Nr. II B. 390 zugekaſſen worden. Wie wir hören, hat Dr. Rudels Nerolitwerk nachdem das Desinfektionsmittel in Nord⸗ und Mittel⸗ deutſchlund ſchon längere Zeit beſtens eingeführt iſt, jetzt auch in Mannheim, Große Merzelſtraße 6, eine Niederlage für Nord⸗ kaben und die Pfalz, mit dem Sitz in Mannheim, eröffnet. Aus Ludwigshafen. Die Kühe des Landwirtes Auguſt Köhler von Frieſenheim ſcheuten am Samstag nachmittag vor ſolle, auf dem die Feier der Grundſteinlegung ſtattfand. Strömender Regen aber zwang den Meiſter, den Weiheakt ſchnell zu vollziehen und mit ſeinen Getreuen hinunter in die Stadt zu eilen, um hier, im alten Theater den künſtleriſchen Teil der Feier Folgen zu laſſen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Das Engadiner Muſeum in St. Moritz ſoll in den Beſitz des Schtpeizer Staates übergehen. Der Bundesrat hat ſoeben an die Bundesverſammlung eine Botſchaft gerichtet, in der er die Gewäh⸗ rung eines Bundesbeitrages von 125 000 Frs. an die Koſten zur Erwerbung genannten kunſthiſtoriſchen Inſtitutes empfiehlt. Das Künſtlertheater in München brachte am 15. d. als letzte Repertoirnummer Kotzebues„Deutſche Kleinſtädter“, zu denen der Simpliziſſimuszeichner Th. Th. Heine einen originellen dekorativen Rahmen im Biedermeierſtil geſchaffen hatte. Die Regie beſorgte Hafel. Von ben Darßzellern zeichnete ſich namentlich Frau Marie Martle durch ihre hinreißende Kormik aus. Ludwig Barnah iſt, wie aus Berlin gemeldet wird, durch aller⸗ Höchſte Order vom 1. September ab mit der Reorganiſation der künſtleriſchen und adminiſtrativen Verhältniſſe des Kgl. Theaters zu Hannover betraut worden und übernimmt bis auf weiteres die Geſchäfte der Intendanz. Eröffnungsvorſtellung des Fürſtlichen Hoftheaters in Gera. Die erſte Vorſtellung der neuen„Hoftheater“⸗Epoche wird nicht, wie irrtümlich gemeldet, Shakeſpeares„Maß für Maß“ ſein, ſon⸗ dern Torguato Taſſo“ von Goethe, welchem Schauſpiel als Feſtakt Schillers„Huldigung der Lünſte“ vorausgehen wird, inſzeniert vom Hoftheaterdirektor Oskax Borcherdt, welcher mit ſeinem Oberregiſſeur Max Reitz vom Stadttheater in Köln ſowie dem neuen Dramaturgen Julius Cſerwinka alle nötigen für die Spielzeit beendet hat. Die zweite Vor⸗ ng iſt FCollege Crampton“ mit dem Oberregiſſeur Reis ein der Titelrolle. Shakeſpeares Maß für Maß“ in dem von Oppau kommenden Lokalzuge. Beide Kühe ſprangen gegen die letzte Hälfte des Zuges, eine Kuh blieb mit den Hörnern zwiſchen zwei Wagen ſtecken, wurde ungefähr 20 Meter geſchleift und überfahren. Das Tier mußte durch einen in der Nachbarſchaft wohnenden Meßger getötet werden. Der Wagen ging in Trümmer. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf ins⸗ geſamt 600 Mark.— In der Wirtſchaft zum Bürgerbräu ent⸗ mendete geſtern abend der Taglöhner Auguſt Rudolfi dem Tag⸗ löhner Alfred Zſchieſche ein Portemonnaie mit 33 Mark In⸗ halte und eine neue Remontoiruhr im Wert von 30 Mark. Der Täter wurde verhaftet. Mutmaßliches Wetter am 17. und 18. Auguſt. Für Diens⸗ tag und Mittwoch iſt größtenteils heiteres und trockenes, ſowie wärmeres Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 17. Auguſt. Selbſtmordverſuch. Aus noch unbekannter Urſache ſpvang am 15. ds. Mts. abends 10½ Uhr eine 20 Jahre alte, ledige Modiſtin von bier in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in der Nähe der Teufelsbrücke in den Verbindungskanal. Sie konnte noch rechtzeitig von einem Schutzmann mit Hilfe eines Matroſen aus dem Waſſer gezogen und nach ihrer in der Nähe befindlichen Wohnung gebracht werden. Unfall. Der 9 Jahre alte Sohn eines im Hauſe Stock⸗ hornſtraße 11a wohnenden Taglöhners fiel am 15. d.., wäh⸗ rend er im 3. Stock ſeiner elterlichen Behauſung auf dem Fenſter⸗ ſims herumlief, hinunter auf die Straße und blieb bewußtlos liegen. Er erlitt einen Schädelbruch und ſtarke Gehirnerſchütte⸗ rung und mußte in das allgemeine Krankenhaus verbrac⸗ werden. Ein Kellerbrand brach geſtern früh 3 Uhr durch Ent⸗ zündung eines Aſchenbehälters im Hauſe C 2, 3 aus; derſelbe konnte von Hausbewahnern wieder gelöſcht werden. Zimmerbrand. In einem Schlafzimmer des Hauſes Seckenheimerſtraße Nr. 98 brach geſtern nachmittag gegen 3 Uhr auf noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, welches einen Ge⸗ bäude und Fahrnisſchaden von etwa 250 Mark verurſachte. Das Feuer konnte ebenfalls von Hausbewohnern gelöſcht werden. Auflauf. Anläßlich der Feſtnahme und des Transportes eines betrunkenen angeblichen Artiſten aus Königshütte entftand geſtern Abend in der Augartenſtraße ein größerer Menſchen⸗ zuſammenlauf. Den einſchreitenden Schutzleuten gelang es erſt die Ordnung wieder vollkommen herzuſtellen, nachdem ſie Unter⸗ ſtützung aus den anderen Polizeirevieren erhalten hatten. (Schluß folgt.) Aus dem Großherzogtum. * Wieblingen, 15. Aug. Die geſtrige Bürger⸗ meiſterwahl verlief reſultatlos. Es erhielten Stimmen Gemeinderat Karl Bühler 25, Gemeinderechner Roth 20, Gemeinderat Gutfleiſch 9 und Roſenwirt Jak. Maaß 8. Da Herr K. Bühler eine Kandidatur entſchieden ab⸗ gelehnt und verſichert hatte, unter keinen Umſtänden das Amt des Bürgermeiſters zu bekleiden, ſo hat die Abgabe von Stim⸗ men auf ſeinen Namen wohl nur den Zweck gehabt, Uneinig⸗ keit in die Wähler zu bringen, um das Zuſtandekommen einer Wahl zu vereiteln. Wäre Herr Bühler zu bewegen geweſen, die Kandidatur anzunehmen, ſo wäre er allerdings ſicherlich nahezu einſtimmig gewählt worden. Hemsbach, 16. Aug. Das Bergheimſche Schloß mit Oekonomiegebäuden und etwa 25 Morgen Gärten und Fel⸗ dern wurde von Weinhändler Hähn in Heppenheim um den Preis von 170000 Mark erworben. * Nußloch, 15. Aug. Am Freitag wurde hier die älteſte Frau der evangeliſchen Gemeinde beerdigt; es fehlten ihr noch 4 Tage bis zu ihrem 95. Geburtstag. Bis vor Jahresfriſt war ſie noch verhältnismäßig körperlich rüſtig und geiſtig friſch. 34 Enkel⸗ und 53 Urenkel ſind am Leben. Geſtorben ſind 11 Enkel und 26 Urenkel. * Mosbach, 15. Aug. In Stein a. K. erhielt die Ehefrau Amalie Bolz beim Melken von einer Kuh einen Juß⸗ tritt auf den Unterleib, infolgedeſſen dieſelbe nach wenigen Stunden ſtar b.— Die Großh. Staatsanwaltſchaft hier hat eine große Anzahl in Ortſchaften aufgeſtellt geweſene Zigarrenautomaten einziehen laſſen, um ſolche einer Prüfung dahin zu unterziehen, ob mit denſelben nicht gegen das Verbot des Glückſpiels gehandelt wurde. Strümpfelbrunn, 15. Aug. Beim Suchen nach einem angeſchoſſenen Hirſch fand am 13. ds. Mts. der Gemeinde⸗ rat Ihrig von Mülben im Wald einen Todenſchädel. Nach wei⸗ teren Recherchen der Gendarmerie wurde dann noch das Skelett gefunden. Bei dem Skelett lag ein Revolver und ein Porte⸗ monnaie mit 30 Pfennig Inhalt und einigen verwitterten Stoff⸗ der Bearbeitung von Julius Cſerwinka wird— in böllig neuer Ausſtattung— dem erſten Bericht entgegen erſt in der zweiten Woche der Spielzeit zur Darſtellung kommen.— Erbprinz Hein⸗ rich XXVII. hat neuerdings wieder 80000 Mark für de⸗ korative und koſtümliche Aufwendungen bewilligt. Bon den Aufführungen in Orange. Auf dem ſchönen und überaus maleriſchen alten Römertheater, das den Stolz und Hauptanziehungspunkt des ſtillen provenzaliſchen Städtchens Orange bildet, haben in dieſen Tagen die Feſtſpiele wieder be⸗ gonnen, die ſeit einigen Jahren zu einer regelmäßigen und ſehr beliebten Einrichtung geworden ſind. Die Leitung der Auf⸗ führungen liegt in den Händen der Herren Paul Mariston und Antonh Real. Man gab zuerſt die„Medea“ von Catulle Men⸗ des, ein pompöſes Stück mit ſchönen Verſen, das an dieſer Stätte wirklich großen Eindruck hervorrief. Sehr merkwürdig war die Neuheit, die geboten wurde. Dies war eine Komödie „König Midas“, deren Verfaſſer Andre Avsze und Paul Souchon ſind. Die Aufführung des Stückes dauerte von 11 Uhr abends bis ½2 Uhr in der Nacht; die Zuſchauer wurden er⸗ müdet und bereiteten dem Stſck nach einem beſſeren Anfange ſchließlich eine unfreundliche Aufnahme. Dabei entbehrt es der Originalität nicht. Midas wird dargeſtellt als ein willens⸗ ſchwacher Herr, der ſeiner, ihn natürlich hintergehenden Frau gehorſam folgt und auf die Vorſchläge ſeines Barbiers Lycidas hört. Der freundlichen Behandlung, die er dem betrunken vor ihn gebrachten Silen angedeihen läßt, verdankt er die Gabe, daß alles, was er berührt, ſich in Gold verwandelt; bald entdeckt er, wie fatal dieſes göttliche Geſchenk iſt, und erlöſt ſich durch ein Bad im Paktslus davon. Auf der Rückkehr von dieſer heilſamen Operation hat er nun das fernere Pech, auf Apollo und Pan zu treffen, und ſeine banauſiſche Entſcheidung ihres Wettkampfes bringt ihm die bewußten Eſelsohren ein. Und nun werden— vergleiche Anderſens Märchen von des Königs neuen Kleidern! — an ſeinem Hofe auf einmal Eſelsohren Mode, und alle Höf⸗ linge wetteifern darin,—a zu rufen. Das wird dem armen 55 5„„ reſten, woran die Farbe noch zu erkennen iſt. Der Schädel zeigte an der rechten Schläfe einen Schuß. Man nimmt an, daß di Leiche ſchon 5 Jahre im Dickicht gel— Leiche ſchon 5 Jahre im Dickicht gelegen. Sport. 3. Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta. .W. Hamburg, 16. Aug. Die 3. Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta, deren Vorrennen geſtern, die Entſcheidungs⸗Rennen heute auf der Alſter gerudert wurden, bildeten den glänzenden Epilog zur großen Alſter⸗ Regatta vor acht Tagen. Dieſe hatte ſchon gezeigt, daß Süddeutſch⸗ land im Vierer und Achter ſowohl wie im Einſer im Mainzer Ruder⸗ verein einen glänzenden Vertreter hatte und die Norddeutſchen haben bor dieſem die Waffen geſtreckt. u dem Mainzer Ruder⸗ verxein, der auch heute in den genannten Bootgattungen den Sieg an ſich riß, kam noch im Vierer ohne Steuermann und im Zweier ohne Steuermann der Lu dwigs⸗ hafener Ruderverein, der das erſtere Rennen im Walkober das letztere in glänzendem Kampfe gewann gegen den Berliner Ruderklub, bei dem ihm die Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft wacker ſekundierte. Ferner erſchien die Frankfurter R. Germania neu auf dem Plan im Achter. Sie vermochte durch ihr Eingreifen der Regatta einen glänzenden Schluß zu verleihen, in⸗ dem ſie dem ſiegenden Mainzer Ruderverein ein ſpannendes Rennen vom Staxt bis zum Ziel bot und die Niederlage der norddeutſchen Ruderer auf der ganzen Linie vervollſtändigen half. Von den ſechz Rennen der Regatta haben die Süddeutſchen albe fünf, an denen ſie teilnahmen, gewonnen. Die Regatta war gut vorbereitet und wurde ohne Colliſton gerudert. Ein Zuſammenſtoß vor den geſtrigen Vorrennen hätte den Meiſterruderer Lucas beinahe um die Sieges⸗ ehren gebracht, wenn nicht der Schaden mit großer Geiſtesgegen⸗ wart beſeitigt worden wäre. Es ſpricht für doe Tüchtigkeit dez Ruderers, daß er in einem faſt ganz fremden Boot eine ſo herpor⸗ ragende Leiſtung zu erzielen vermochte. Der Verlauf der durch gutes Wetter begünſtigten Rennen war der folgende: 1. Vierer mit Steuermann. Sieger don 1907: Ber⸗ liner.Kl. Hellas. Mainzer Ruderverein geht in 8 Min. 46 Sek. allein über die Bahn. Berliner Hellas, Hamburger.V. Spindlersfelder.V. nicht geſtartet. 2. Doppelzweier ohne Steuermann. Sieger bon 1097: R. G. Wiking, Berlin. 1..⸗G. Wiking⸗Berkin 8 Min. 25 Sek.; 2. Hamburger.K. Alemannia 8 Min. 4 Sek. Mit 2 Längen gewonnen. 3. Vierer ohne Steuermann. Sieger von 1907 Ludwigshafener.B. Ludwigshafener.V.(Welker, Hering, Wilker, Fickeiſen) geht in 7 Min. 46 Sek. allein über die Bahn. Berliner Hellas, Mainzer R. V. nicht geſtartet. 4. Zweier ohne Steuermann. Sieger von 1907: Ber⸗ linc“.Kl. Alemanja. 1. Ludwigshafener.V.(Hermann Wilber, Otto Fickeiſen) 8 Min. 27 Sek.; 2. Berliner.Kl. 8 Min, 33 Sek.; 3. Mannheimer.G. 8 Min. 38 Sek.; 4. Berliner R. Kl. Alemania und Berliner R. V. nicht geſtartet. Ludwigshafen gewinnt nach anfänglich ſcharfem Rennen mit 2½ Längen. Die Mannheimer R. G, die anfänglich gut im Rennen lag, kann ſich gegen die ſtärkeren Berliner nicht behaupten 5. Einſer. Sieger von 1907: Bernhard von Gaza.,.G. Wiking, Berlin. I. Vorrennen: 1. Bernhard von Gaza,.G. Wiking, Berlin; 2. Siegm. Thiemann, Potsdamer.Kl.; 3. W. Nünninghoff,.G. Ruhrort; 4. G. Frank, Hamburger.Kl. Ale⸗ mannig. Gaza nimmt ſofort die Führung und hält ſie ruhig rudernd mit 2½ Längen gegen Themann. Nünninghoff 2 Längen zurück; Frank gab bei 1400 Meter das Rennen auf.— II. Vorrennen: 1. R. Lucas, Mainzer..; 2. K. Nitz, Berliner.Kl.; 3. Hugo Borrmann,.G. Wiking, Berlin; 4. Karl Ernſt,.G. Wiking, Berlin. Das Rennen mußte verſchoben werden, da Lucas, als erx an den Start ruderte, von Ernſt angefahren wurde, wobei ſein Boot gänzlich zerſtört wurde. Lucas ſtartete dann in einem ge⸗ liehenen Boot, nimmt bei 300 Meter die knappe Führung gegen den bis dahin führenden Nitz und ſiogt durch einen mit größter Kraft durchgeführten Endſpurt mit 2½ Längen. Borrmann 2 Längen zu⸗ rück; Ernſt bei 1100 Meter aufgegeben.— Entſcheidungs⸗ Rennen: 1. Rudolf Oucas, Meiſter⸗Ruderer von Deutſchland, 8 Min. 5025 Sek.; 2. Siegismund Thiemann, Potsdamer.Kl.; 3. Larl Nitz, Berliner.⸗Kl. aufgegebden; 4. Bernhard von Gaza, Wiking⸗Berlin, aufgegeben. Nach ſchönem Rennen mit 13% Längen gewonnen. Gaza und Nitz geben ausſichtslos geſchlagen das Ren⸗ nen auf. 6. Achter. Sieger von 1907: Mainzer R. V. 1. Mainzer R. V. 7 Min. 56 Sek.; 2. Frankfurter.G. Germanig 7 Min. 8 Sek.; 3. Hamburger.Kl. Kosmos 7 Min. 17 Sek.; 3. Königs⸗ berger.Kl. 7 Min. 28 Sek. Spindlersfelder.., Berliner.Kl. Sport Boruſſia nicht geſtartet. Nach ſchärfſtem Bord an Bord⸗Ren⸗ nen im Ziel mit einer halben Länge gewonnen. Kosmos 2 Längen hinter der glänzend rudernden Frankfurter Germania, drei weitere Längen zurück der Königsberger.Kl. * Pferderennen in Frankfurt. Staatspreis dritter Klaſſe. 4500 M. 2200 Meter. 1. C. v. Lang⸗Puchhofs Bajazo (Reiff), 2. Geſtüt Graditz' Waldkatze(Bullock), 3. Maurice s Könige bald zu fad und, des Lebens wie der Götter überſatt, läßt ſich Midas von ſeinem Barbier die Ohren abſchneiden, um als braver, aber unglücklicher Menſch und König ſein Ende zu finden. Dieſe ganze Fabel iſt nun aber ſozuſagen für die Ver⸗ faſſer ein einziger Vorwand, um die gegenwärtigen, ſpeziell die franzöſiſchen Zuſtände aufs bitterſte zu geißeln. Das Volk, die Finanz, das Heer, die Höfe, die Vorſehung ſelbſt erhalten ihre Hiebe. Vielleicht iſt dies Stück für ein Luſtſpiel zu traurig, für ein Trauerſpiel zu luſtig; aber ein ganz klein wenig vom Geiſte des Ariſtophanes darf man ihm vielleicht doch zuſprechen. Aber, wie geſagt, das Publikum machte nicht mit, und es wird ſicherlich dafür um ſo begeiſterter ſein bei der Aufführung von Victor Hugos„Burggrafen“, zumal damit das feierliche Schau⸗ 5 der Krönung der Büſte des Dichters verbunden werden Die Bibel in 412 Sprachen. Aus London wird berichtet: Der Reverend John Sharp, der 28 Jahre lang die Oberleitung der Ausgaben don Bibelüberſetzungen bei der britiſchen und ausländiſchen Bibelgeſellſchaft in Händen gehabt hat, iſt jetzt von ſeinem Amte zurückgetreten. Bei dieſem Anlaß machte er über ſeine Tätigkeit einige intereſſante Mitteilungen. 1880, als er ſein Amt antrat, war die Bibel in 238 Sprachen überſetzt; jetzt liegt ſie in 412 Sprachen vor. Aber es bleibt noch immer außer⸗ ordentlich viel zu tun; gibt es doch zum Beiſpiel auf dem malai⸗ ſchen Archipel mehr als hundert Sprachen, an die ſich noch kein Ueberſetzer gewagt hat, und von den 150 indiſchen Sprachen haben erſt 92 Bibelüberſetzungen. Unendlich ſind oft die Schwierig⸗ keiten, die der Ueberſetzer in primitive Sprachen zu überwinden hot. Bei dem Nupé⸗Stamme am Niger in Afrika kann ein Wort acht verſchiedene Bedeutungen haben, je nach dem verſchiedenen Tonfall, in dem es geſprochen wird, während im Druck doch nur ein Wort vorliegt. Eine der ſchwerſten Aufgaben liegt der Bibelgeſellſchaft gerade jetzt vor. Ein Miſſionar in Süd-Lavs bei Annam hatte mit außerordentlicher Mühe Teile der Bibel in die Eingeborenenſprache überſetzt und ſandte ſeine 1 Irhrn. Mannheim, 17. Anguſt. (Mittagblatt.) General⸗Anzeiger. 5. Stite. Sondlagsfreude(Harriſon. Bajazzo führte durchweg und ge⸗ bpann überlegen mit 2½ Längen. Sonntagsfreude 15 O. zurück, 11.10. Saalburg⸗Handicap. 5000 M. 1400 Meter. 1. Ed. v. Oppeuheims Adria(Shaw), 2. A. Klönnes Ra⸗ dium(Shurgold), 3. Prinz Ludwig von Bayerns Nigunt(Bai⸗ nesJ. Ferner: Liebling ANorb), Jamaica(Smith), Don Carlos (eifh, Kegler(Weatherden, Wendula(Bullock), Couſine Schlafke). Adria ſetzte ſich an die Spitze und ſiegte leicht mit 2½ Radium 1¼ L. vor Nigunt, der nach 9½ L. Don Carlos folgte. 410; 13, 13, 14.10. Landgrafenrennen. Staatspreis 10000 M. 1200 M. 1. A. und C. v. Weinbergs Inamor OConnor), 2. P. Pakheiſers Peking(Korb), 3. Geſtüt Graditz' Arufried Bulloch). Ferner: Faule Grete(Shurgold), Shamrock (Sha), Queckſilber(Schläfke). Inamor erreichte einen guten Start und kam als Erſter in die Grade, wo Arnfried einen Vor⸗ 9 ſtoß übernahm. Der Graditzer konnte aber den leicht mit 2 L. gewinnenden Weinbergſchen Hengſt nicht ernſtlich gefährden und wurde noch um Kopflänge von Peking auf den dritten Platz ver⸗ wiefen. Shamrock, der ſehr ſchlecht abgekommen war, nach 3 L. bviertes Pferd. 32:10: 17, 24:10. Roſenberg⸗Jagdren⸗ nenu. Ehrenpreis und 4000 M. 4000 Meter. 1. Krengels En⸗ faut de Miracle(Beſ.), 2. V. Langens Sturm(Herr M. Lücke, 3. Rittm. Panſens Beaulieu(Beſ.). Ferner: Calcot(Lt. Frengel), Gay Paris(It. Freyer), Dependence(Ot. Loß), Ma⸗ rauder(Ot. Zeltmann), Mouche(Lt. Moßmer), Jim Alex(Ot. v. Holbach), Gerolſtein(Lt. v. Baumbach), Goldkatze(Lt. Leibl). Mit 34 L. gewonnen. Sturẽům 1½ L. vor Beaulieu, nach weiteren 2L. Gerolſtein Vierter. 410:10: 75, 19, 47:10. Verloſungs⸗Handicap. 5000 M. 1400 Meter. 1. S. del Bancos Landmann(Weatherdon), 2. A. Hun⸗ gers Amorette(Schläfke), 3. Godfreys Redeap('Connor) Jerner: Charbin(Korb), Sonne(Baines). Nach Kampf mit Halslänge gewonnen. 32: 10; 20, 21 10. Hohenzollern⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 4500 M. 4000 Meter. 1. Lt. v. Lippas Phrygia(t. v. Waumbach), 2. t. Frhrn. v. Wangenheims Ladziza(Beſ.), 9. Et. Leibls Delphin I.(Beſ.). Ferner: Onkel Fritz(Serr M. Lücke), Tuscarora(Lt. v. Müller), Zigarette(Et. Zelt⸗ mann). Phrygia gewann leicht mit 3., Ladziza 4 L. vor Delphin., Onkel Fritz nach 5 L. Vierter. 39: 10; 18, 15:10. Augen der entſetzten Hausbewoh derperron des erſteren völlig eingedrückt wurden. Treptower Chauſſee große Aufregung hervor. ßfuolge Leckwerdens des Benzinbehälters die Montierung in Von Tag zu Tag. — Liebestragödie. Berlin, 17. Aug. Nicht weit vom Bahnhof Grunewald twurden in einer Schonung die Leichen eines Liebespaares aufgefunden. Beide Leichen twieſen in der Bruſt Schuß⸗ wunden auf. — Opfer des Alkohols. Berbin, 17. Aug. Der 35 FJahre alte Arbeiter Otto Schulz ſprach dem Alkohol in über⸗ mäßiger Weiſe zu und verfiel in Wahnfinn. Er glaubte, einen Raub⸗ mord begangen zu haben. Nur mit einem Hemd bekleidet, vannte er morgens um 6 Ühr auf den Hof und ſchrie:„Hilfe, Reindel kommt, mich zut köpfen; ich bin unſchuldig!“ Dann ſchnitt er ſich vor den hner den Hals durch. Er ſtarb alsbald im Lazarus⸗Krankenhaus. — Eun Kreuzer auf Grund geraten. Victoria (Britiſch Columbia), 16. Aug. Der amerikaniſche Kreuzer„Colo⸗ aado“ iſt bei Nebel bei der Inſel Whidbey auf Grund geraten; das Schiff befindet ſich in gefährlicher Lage. Anſcheinend wurde aber de Kpeuzer nicht ſchwer beſchädigt. — Erderſchütterung. Meſſina, 16. Aug In Mel⸗ Fratia wurde am 15, Auguſt morgens die Bevölkerung durch eine ſtarke Erderſchütterung, der eine leichtere folgte, ſehr erregt⸗ Scha⸗ den wurde nicht angerichtet. In Caſtel dil lucio erhielten zwei Häuſer bedeutende Riſſe. — Drahtloſe Telephonſie. Par is, 16. Aug. Die drahtloſe Telephonſtation auf dem Eifelturm erhielt dem„Matin“ zufolge geſtern eine faſt ganz klare Verbindung mit Cap Finiſterre, ungefähr 500 Kilometer von Paris. — Modverſuch. Düſſeldorf, 17. Aug. Der wegen Mordverſuchs an ſeiner Frau vom Schwurgericht ſchon mik 3½ Jahren Gefängnis vorbeſtrafte Rentner Wilhelm Hodes berübte einen abermaligen Mordverſuch, indem er der Frau den Hals durchſchnitt. Die Frau liegt lebensgefährlich berletzt danieder, der Täter wurde verhaftet. — Straßenbahnunglück. Berlin, 15. Aug. Ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß ereignete ſich geſtern vor⸗ mittag am Kroprinzen⸗Ufer gegenüber dem Lehrter Bahnhof. Hier fuhr ein Straßenbahnwagen mit ſolcher Wucht auf einen Motorwagen daß der Hinterperron des letzteren und der Vor⸗ Dabei er⸗ litten insgeſamt acht Perſonen ſchwerere oder leichtere Ver⸗ lezungen. Eine Frau und ein anderer Fahrgaſt, die in dem bvorderen Wagen ſaßen, wurden von den Sitzen in eine Scheibe geſchleudert. Dieſe zerbrach, und die Glasſplitter verletzten die beiden Paſſagiere erheblich am Kopfe. — Ein Automobil in Flammen. Berlin, 16. Aug. Ein brennendes Automobil rief heute abend auf der Dort war in⸗ Brand geraten, und helle Flammen ſchlugen plötzlich zu beiden Seiten des Wagens hervor. Die Inſaſſen konnten ſich durch ſchleuniges Abſpringen retten, doch brannte das Automobil vollſtändig aus. — Mannüber Bord. Dresden, 17. Aug. Die Dresdener Morgenblätter melden aus Rieſa: Auf dem Dampfer„Habicht“ iſt der Heizer Rudolf Hieber aus Dresden über Bord auf das Schaufelrad gefallen und in den Fluten berſchwunden. Seine Leiche konnte noch nicht gefunden werden. Ein erfreuliches Vernichtungswerk. Dresden, 17. Aug. Im Stadtwald von Bautzen ſind bis⸗ her 10 Millionen Nonnenfalter und Raupen durch Schulkinder und Waldarbeiter geſammelt und vernichtet worden. — Internationale Ballonwettflüge. Berlin, 7. Aug. Der Berl. Lok.⸗Anz. meldet: Für die internationalen B*l lon⸗Wettflüge, die am 10. und 11. Oktober gelegentlich des Gordon Bennett⸗Rennens der Lüfte von der Gasanſtalt Berlin⸗ Schmargendorf aus ſtattfinden, ſind über 70 Ballons genannt. — Gine„Siegfried“⸗Aufführung im Freien. Paris, 17. Aug. Der Verſuch, Richard Wagner's„Siegfried unter freiem Himmel mit waldigem Hintergrund im Naturtheater bon Canterk zu geben, iſt mit vorzüglichem Erfolg ausgeführt worden. Den„Siegfried“ ſang in deutſcher Sprache Herr Stolzen⸗ berg aus Wien. Arbeit zum Druck nach London. Die Schriftzeichen waren der⸗ urt, daß beſondere Typen hergeſtellt werden mußten⸗ Schließlich wurden die Korrekturbogen doch fertig; aber als ſie nach Laos kamen, waren ſowohl der Miſſionar als auch ſeine Fran die ſie hätte leſen können, an der Cholera geſtorben. Seit der Grün⸗ bdung der Bibelgeſellſchaft im Jahre 1804 ſind über 209 Millienen Bibeln in aller Welt verbreitet worden. * Letzte Bachrichten und Telegramme. * Hohenſchwangau, 16. Aug. Der Prinzregent überwies dem Reichskomitee für die Zeppelinſpende 5000 Mark. * Marburg, 17. Aug. Der bekannte Kliniker Geh. Rat Emil Mannkopf feierte in voller Geſundheit ſein 50jähriges Doktorjubiläum unter zahlreichen Ehrungen. * Grootfontein, 15. Aug. Staatsſekretär Dern⸗ burg iſt über Thumeb und Otavi hier eingetroffen. Die nächfte Station iſt Waterberg. * Marienbad, 16. Aug. Als Nachfolger Goſchens wird der bisherige engliſche Miniſterreſident in München, Sir Fair faxr Cartwright als Botſchafter nach Wien kommen. * Paris, 17. Aug. Mehrere Blätter verbreiten das Ge⸗ rücht, daß am 6. September zu der italieniſchen See⸗ Manöver⸗Revue von Spezia ein Teil des franzöſiſchen Mittelmeergeſchwaders erſcheinen werde, um den Kbing Viktor Emanuel zu begrüßen. * Urmia, 15. Aug. Die Kurden erklärten ſechs Dörfer der weſtlichen Teile von Salmas für ihren Beſitz. Eine tatſächliche Beſetzung der Orte erfolgte bisher noch nicht, den Bewohnern wurde aber die Einbringung der Ernte ohne Er⸗ laubnis der Türken unterſagt. Im Chanat Maku be⸗ ſetzten die Türken ſechs Dörfer. An verſchiedenen Punkten überſchreiten die Türken die Grenze. Im Bezirk Enſel er⸗ ſchien der Kurdenbey Amoraga und forderte die Bevölkerung unter Androhung der Ankunft Javer Paſchas auf, türkiſche Untertanen zu werden. * Queſſant, 17. Aug. Der öſterreichiſche Dampfer „Mero“, der hier auf Grund geraten war, wurde geſtern abgebracht, iſt aber bald darauf infolge der erlittenen Beſchä⸗ digungen geſunken. Die Mannſchaft iſt gerettet. Der neue Verfaſſungsſtaat Türkei. * Konſtantinopel, 17. Aug. Die türkiſchen Blät⸗ ter veröffentlichen das Programm des neuen Mini⸗ ſteriums, in dem es heißt, das Miniſterium hege die feſte Abſicht, die Staatsgeſchäfte unter voller Wahrung der Souveränität des Sultans, der Rechte des Miniſterrates, des Parlamentes und des Volkes zu leiten. Um der gegenwärtigen finanziellen Notlage bis zu einem gewiſſen Grade abzuhelfen, ſoll die große Zahl der Beamten be⸗ ſchränkt und deren Gehalt herabgeſetzt werden. Um den dringenden Ausgaben nachzukommen, ſei die Aufnahme einer kleinen Anleihe beabſichtigt. Im Militär⸗Departement ſeien Erſparniſſe erforderlich. Die Staatseinkünfte ſollten ohne neue Steuern durch Reform der gegenwärtigen Steuern und Steuererhebung und durch die Erneuerung der Handels⸗ verträge geſteigert werden. Maßnahmen zur weiteren Hebung des Landes, Fortſchritte der Landwirtſchaft, Verbeſſerung des öffentlichen Unterrichtsweſens, Heranziehung aller Bevölkerungskreiſe zum Militärdienſt, Aenderungen in der Durchführung der öffentlichen Arbeiten ſeien in Ausſicht genommen. Mit den europäiſchen Mächten werden gute Beziehungen weiter gepflegt werden. Die außer⸗ ordentlichen Beſtimmungen, welche für die in der Türkei leben⸗ den Untertanen fremder Staaten gelien, ſollen aufgehoben werden und die allgemeine Lage ſo verkrauensvoll geſtaltet werden, daß auch die fremden Untertanen auf ihre Privilegien verzichten könnten. * Konſtantinopel, 16. Aug. In Tachydromos kam es geſtern zu einer großen Kundgebung gegen den grie⸗ chiſchen Metropoliten von Adrianopel, wodurch dieſer zur Demiſſion gezwungen wurde. Auch gegen andere Metropoliten werden derartige Kundgebungen vorbereitet. *** * Konſtantinopel, 16. Aug. Der Kriegsminiſter Marſchall Reſchid Paſcha iſt plötzlich geſtorben. Lenkbare Luftſchiffe. * Newyork, 16. Auguſt. Der Lenkballon von Baldwin beſtand alle Proben und wurde von der Regie⸗ rung abgenommen. Das Luftſchiff fuhr 32 Kilometer in der Stunde. * Newyork, 16. Aug. Der Luftſchiffer Farman verließ Amerika nach einer wenig erfolgreichen Tournee. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) JBerlin, 17. Aug. Aus Tanger wird berichtet, geſtern wurden hon Caſablanca 9 deutſ che Deſerteure der Fremdenlegion nach Hamburg befördert. In letz⸗ ter Zeit ſeien häufig ſolche Deſertationen vorgekommen. JBerlin, 17. Aug. Aus Petersburg wird be⸗ richtet: Der Generalgouverneur des Südweſtgebietes hat im Hinblick auf die vielen deutſch⸗jüdiſchen Theater vom 15. September an, alle weitere ſolche verboten. Kandidatur Poſadowsky. Berlin, 17. Aug. Die Meldung der„Frkf. Ztg.“, das Zentrum habe die Unterſtützung der Kandidatur Poſadowsky in Speyer⸗Ludwigshafen abgelehnt, iſt nicht zutreffend. Erſt in den nächſten Tagen wird vielmehr das Zentrum hierzu definitiv Stellung nehmen. Der Doktorhut des Prinzen. [JBerlix, 17. Aug. Aus Straßburg wird gemeldet: In der bekannten Beleidigungsklage der Prüfungs⸗ kommiſſion des Prinzen Auguſt Wilhelm hat die Staatsanwaltſchaft die Anklage wegen Vorliegen öffentlichen Intereſſes vom Amtswegen erhoben. Profeſſor Vaulſen F. JBerlin, 17. Aug. Die Leiche Profeſſor Paulſens wird morgen im Friedhof der Matthäikirche beigeſetzt. Die Univerſität veranſtaltet keine beſondere Trauer⸗ feier, da die Profeſſsren zur Zeit meiſtens fern von Berlin weilen. Graf Tolſtoi. JBerlin, 17. Aug Aus Petersburg wird gemeldet, der Geſundheitszuſtand Graf Tolſtois, der ſich durch ein unvorſichtiges Fußbad eine Entzündung dar Fußvenen zugezegen habte, hat fich gebeſſert. e arbertet gegenwärtig an einem großen Werke, in welchem er ſeine ganze Lebensanſchauung niederlegt. Gegen die Feier ſeines 80. Geburtstages verhält er ſich immer noch durchaus ab⸗ lehnend. Der Hauptmann von Köpenick. Berlin, 17. Aug. Der Hauptmann von Köpenick, Schuhmacher Voigt, iſt begnadigt worden. Geſtern Nachmittag um 4 Uhr wurde er aus der Strafanſtalt in Tegel entla ſſen, wo er 20 Monate von ſeinen vier Jahren verbüßt hatte. Die Ordre des Kaiſers war vom 15. Auguſt datiert. Noch am geſtrigen Sonntag hat der Juſtizminiſter ſofort die Direktion der Strafanſtalt tele⸗ phoniſch angewieſen, Voigt zu entlaſſen. Voigt ſtellte ſich geſtern noch den Berlinern wieder vor. Für ſeine Zu⸗ kunft iſt bekanntlich geſorgt, da er u. a. ein Legat von 100 M. monatlich bis an ſein Lebensende erhält und auch eine günſtige Heirat in Ausſicht ſteht.(Siehe auch Tele⸗ gramme Seite 1. D. Red.) Drahtnachrichten unſeres Londoner Anrean⸗ Die deutſch⸗engliſchen Beziehungen. + London, 17. Aug. Die Aeußerungen des britiſchen Handelsminiſters Lloyd George zu einem Vertreter der Wiener Neuen Freien Preſſe, ſowie die Rede Winſton Churchills gegen die Imperialiſten veranlaſſen die geſamte engliſche Preſſe, nochmals auf die engliſch⸗deutſchen Beziehungen zurückzukommen, ohne dabei etwas neues zu bringen. Während die liberalen Blätter den beiden Miniſtern zuſtimmen, beharren die konſervativen Blätter in Oppoſition und werfen Churchill vor, ſich in ein ihm fernliegendes Gebiet gewagt zu haben, zu deſſen Behandlung er noch zu jung und politiſch unerfahren ſei. Auch der Moniteur des deutſchen Reichskanzlers habe betont, daß das erſtrebte Ziel eines guten Einvernehmens durch voreilige Handlungen nur weitergerückt werde.„Standard“ bleibt dabei, daß die deutſche Flotte ſtark genug zum Schutze des eigenen Handels ſei und daß ein weiteres Rüſten nur in dem Sinne geſchieht, daß ein Krieg mit England als möglich betrachtef wird.(S. auch Seite 1. D. Red.) Kolonialbahn in Südafrika. + London, 17. Aug. Der„Daily Telegraph“ wird aus Johannesburg gemeldet, daß die Verhandlungen, die gegenwärtig zwiſchen dem Gouverneur von Transvaal und dem Gouverneur von Portugieſiſch⸗Oſtafrika geführt werden, ſich auf die Erſtellung einer Eiſenbahn beziehen, die Transbaal mit der Delagoabai verbinden ſoll. Die Bahn wird entweder von der britiſchen Reichs⸗ regierung oder von Transvaal ſelbſt gebaut. Dolkswirtſchaft. Maunheimer Marktbericht vom 17. Aug. Stroh p. Ztr. M..80 Heu per Ztr. M..70, neues per Ztr. M..00, Kartoffeln per Ztr. M..50, beſſere M..00, neue Mk..00, Bohnen per Pfund 19.00 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 09⸗00 Pfg. Blumenkohl per Stück 50-00 Pfg., Spinat per Pfund 20-00 Pfg., Wirſing per Stück Waſſerſtandsnachrichten im Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 12. 13. 14 18. 18. 12. Bemerkungen Konflaunzn 3,94 8, 0 Waldshunt 2,86 2,78 Hüningen) 2,47 2,43 2,37 2,30 2,25 2,20 Abds. 6 Uhr Kehllklk!kt. 2,95 2,89 2,84 2,84 2,76 2,69 N. 6 Uhr Sauterburg 4,21 Abds. 6 Uhr Maxau 46756 4,51 4,44 4,40 4,84 4,25 2 Uhr Wermersheim 4,22 4,15.-P. 12 Uhr Maunheim 3,94 3,85 3,7] 3,69 8,68 3,55 Morg. 7 Uhr Mainz I1,44 1,48 1,89.80 1,28.-P. 12 Uhr Bingen 2,18 2,03 10 Uhr Kaub. 22.42 2,49 3,36 2,30 2,24 2 Uhr Koblenz: 2752 2,45 10 Uhr Köln J2,32 2,40 2,47 2,89 2 Ubr Nuhrort 78 e 6 Uhr vom Neckar: Maunheim„ 43,90 3,80 3,72 3,64 8,60 3,52 V. 7 Uhr Heitbroun 00,54 0,53 0,55 6,53 0,0 0,48 VV. 7 Uhr ) Windſtill, Heiter, + 60 Waſſerwärme des Rheins am 17. Aug., morgens? Uhr, 13 C. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ u. Badeanſtalt von Leopord Sänge Für Politik: J..: Georg Chriſtmann: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J..: Rich. Schönfelder, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: tich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen rekaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Juchdruckerei⸗ G. m. b..: Ernſt Müller. Gestreifte u.„Henneberg⸗ Karrierte Selde v. Ml. Moir.10 an porto⸗ Amüre 2„zullfref, Muſte! en Henneberg, dlt Sellentabilct, Zürich. 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mittagblatt) Mannheim, 17. Auguſt. 5 r ELL-AUSSTELLUNG APARTER TAPISSERIE-STUCKE Von Montag, den 17. August 1908 an bringen wir in der l. Etage unseres Hauses eine Ausstellung eleganter JTapisserie · Artikel in Gelranger, Hardanger, keltischem und nordischem Genre, in handgeklöppelten Decken und Läufern Ceinengenre in Künstlerzeichnungen. Entwürfe und Anfertigungen im eigenen Atelier. & C Unser Mitglied Herr 85 Leichenhalle. Igad. Odenwald-Vere Todes-Anzeige. Karl Josef Mall virt 27, 4 ist em 15. August 1908 gestorben, die Be erdigung findet am MHontag den 17. 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Dienstag, 18. Auguſt 1908, werde ich im Auftrage gemäß § 873..⸗B. öffentlich gegen bare Zahlung verſteigern: a) um 3 Uhr nachmittags am ſtädt. Krahnen 1(an Glektrizitätswerk): 63777 2 Woggon engl. Nußkohlen l b) um 8¾ uhr nachmittags am ſtädt. Krahnen U(am Strichbacken): 2,Bagau Ciformbrikelts auntzeim, 15. Auguſt 1908. Elliſſen, Gerichtsvollzieher. Nuss Il Telephon No, 3762. ——ñ— Neue Kurse für Damen und Herren Tages- und Abendunterricht. equeme Ratenzahlung. Handelslehranstat„Merkur“ P 4,— F4, Ich offeriere aus vorliegenden Sebiffen für prompte Lieferung Sil Besomdlers gUmstaig gegen Barzahlung bel Empfang englische Hausbraund-Kohlen: NMuss Ioder l Fettschrot sehr stückreich pro Zentner frei vors Haus bei Abnahme von Fuhrenweise abgeholt ermässigen sieh die Preise um 5 Pfg. pro Zentner, Buhrkohlen und Koks zu den billigsten Tagespreisen. Kohlenhandlung Fr. 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Merkwürdige Folgen hatte ein Duell nach ſich gezogen, das vor einiger Zeit in Paris zwiſchen einem porktugieſiſchen Schriftſteller und einem fran⸗ 3öſiſchen Fechtmeiſter um die Ehre der Köuigin⸗Witwe Amslie von Portugal ausgefochten wurde. Der portu⸗ gieſiſche Schriftſteller hatte unter dem Namen eines Herzogs DAlbuquerque zuerſt in Portugal und dann in einer Pa⸗ riſer Zeitung eine Novelle veröffentlicht, in der die Königin Kronprinz ſei. blickte den Sprecher an, deutete mit ſeiner Pfeife rückwärts und meinte:„Das eine muß ich Dir aber doch raten, laß hier bloß ſolche Witze niemand hören, hier laufen viel feine Herren vom Gefolge des Kronprinzen herum, und wenn die Dich hören, dann haſt Du Dein Strafmandat.“ Der Kronprinz verließ lachend den Sprecher, begab ſich zu ſeinem Gefolge und erzählte das Begebnis, wobei er nur bedauerte, daß es ihm nicht möglich ſei, den Dialekt wiederzugehen, in dem ſich dieſe Warnung zu verfügt, hat der Parſeval⸗Ballon nur 110 Pferdekräfte. Es war von beiden Seiten beabſichtigt, nur einen kurzen Ausflug zu machen, um die Steuerorgane der Schiffe zu erproben; namentlich galt es bei dem neuen Parſeval⸗Ballon, der bereits vor fünf Wochen ſeine Waſſerſtoff⸗FJüllung erhalten hatte, ein Urteil über ſeine Tragfähigkeit zu gewinnen. Der Parſfeval⸗ Ballon zeigte bei dieſer ſeiner erſten Fahrt im beſonderen, daß nicht nur das Seitenruder in beſter Form funktionierte, ſondern auch durch die Technik ſeiner Anfahrt wie ſeiner Landung, die .—4 75 0 1 ſchel. humoriſtiſch ausgenommen hätte⸗ ohne Ballaſtabgabe und Ventilzug vor ſich gingen, daß ſeine zben beſt behardelt und geablie) belegt 1255— Geſtohlene künſtliche Beine. In einem furchtbaren Zu⸗ Höhenſteuerung, die mittelſt ſeiner Bollonets erſolgt, durchaus von der Königin⸗Witwe behauptet, daß ſie mit mehreren litera- ſtande wurde am Donnerskag am ſpäten Abend ein Mädchen den an ſie geſtellten Erwartungen entſpricht. Nachdem die Lufk⸗ kEll riſchen Freunden und Künftlern in ſehr engen Beziehungen ge⸗ in der Wuhlheide bei Berlin aufgefunden. Es war vor einiger ſchiffe einige Zeit manövriert und der Parſepal⸗Ballon auf dem ſtanden hätte. Der falſche Herzog d Albuquerque wurde ge⸗ Zeit das Opfer eines ſchweren Unfalls geworden, bei dem es Reſt ſeiner Fahrt die Schnelligkeit von 12 Metern in der Se⸗ 10 zwungen, aus Portugal zu flüchten, und die Verbreitung ſeines beide Beine verloren hatte. Seitdem krug es künſtliche Stelz⸗ kunde erreicht hatte, erfolgte die Landung gegen 8 Uhr. Der 10 Buches wurde in Porkugal und in Spanien verboten. Nichts- beine. Am Montag vormittag fuhr es nun nach Köpenick und neue Parſeval⸗Ballon übertrifft alſo den alten erheblich an Ge⸗ 1und deſtoweniger iſt es auch jetzt noch auf der pyrenäiſchen Halbinſelf machte einen Spaziergang in die nahe gelegene Wuhlheide. ſchwindigkeit. Der alte Ballon beſaß eine normale Eigenge⸗ 15 eine Leichtigkeit, ein Exemplar der Schmähſchrift— natürlich Es wurde durſtig, und um den Durſt zu löſchen, ſchnallte es ſchwindigkeit von nur 10 Metern, die bei voller Touxenzahl vend. gegen etwas ungewöhnlichen Preis— zu erlangen. Der Pa- die künſtlichen Beine ab und kroch ans Ufer der etwas kiefer auf 18 Meter geſteigert werden konnte. Der neue Ballon 2010 kiſer Verleger, der eine franzöſiſche Ueberſetzung der Novelle in gelegenen Wuhle. Währenddeſſen nahten drei junge Leute der dürfte bei voller Tourenzahl 15—16 Meter Eigengeſchwindig⸗ N5 ſelner Zeitung veröffentlichte, war des guten Glaubens, daß der Stelle, an der die känſtlichen Beine lagen. Zwiſchen ihr und keit erhalten. Diesmal iſt der Ballon, ohne Ballaſt auszugeben, Autor in der Tat der Oerzog d Albuaueraue und ein Abkömmling der Trinkſtätte lag ein dichtes Geſtrüpp. Die drei, die das in die Höhe geſtiegen und gelandet. Beide Manßber wurden jenes erſten Herzogs d Albuqauerque, des berübmten bortugte. Mädchen wohl nicht ſahen, eigneten ſich die Beine an und enk⸗ alſo nur durch dynamiſche Kraft ausgeführt. Der Ballon 1⸗ ſiſchen Admirals ſei, der Goa, Malakka und Ceylon eroberte und 8 8 t 5 ine Windſtärk Met 8 im Orient ſo mächtig wurde, daß alle aſiatiſchen Potentaten von fernten ſich damit. Erſchrocken rief ihnen das junge Mädchen raf oben eine Win ſtärke von zehn etern an, gegen die er 5 gezwungen n die Gunſt und den Schutz der portugie⸗ nach, doch vergeblich. So war denn das bedauernswerte Ge⸗ aus eigener Kraft ſehr gut aufkam. Alle Sachperſtändigen, die 85 üſchen Krone anzurufen. Einem ſeiner Nachtommen, dem Her⸗ ſchöpf gezwungen, vier Tage und vier Nächte hilf⸗ die Fahrt mitmachten, ſind mit dem Peſultat außerordenklich 85 zog Mathias d Albuquerque, hatte die noch jetzt regierende Dy⸗los im Walde 3 u bleiben. Es wäre zweifellos ver⸗ zufrieden. 5 naſtie von Braganza vor etwa 300 Jahren den portugieſiſchen hungert, nicht zufällig geſtern abend einige Köpenicker— Eine ſchauerliche Art, ſich ums Leben zu bringen, hat ein 5 Thron zu verdanken. Der Beleidiger der durch die Ermordung Bürger an der Stätte vorübergekommen wären. Man brachte armer Spielzeugfabrikant namens Leſchmann ausgedacht, der 119 des 5 3955 von in ee ee mit ſeiner Frau und ſeiner ſechzehnjährigen Lochter en, Portugal ſteht in gar keinem Zuſammenhang mit dem vornehmen nach dem Köpenicker Krankenhaus. Die künſtlichen Beine ſind kleinen Hofw 5 fe 1 Herzogshauſe d Albuquerque, deſſen Name er ſich widerrechtlich bereits wiedergefunden. Sie waren auf dem Bahnhof Sadowa 85 1 15 angeeignet hat. Der letzte der Herzöge'Albuquerque, der gleich⸗ als Fundobjekt abgegeben worden. niedergeſchlagen. Auf die Fragen ſeiner Freunde antwortbete 15 255 8 e— Aufſtieg des nenen Parſeval⸗Ballons. Donnerstag abend er, daß es ihm perſönlich gut ginge, daß er aber JFamilien⸗ 8 Pam bleis iſt 528 hiſtoriſche Titel und 0 eines Herzogs unternahm, wie bereits telegraphiſch mitgeteilt, der neue kummer habe. Er wollte nämlich von der Heirat ſeiner * ee—5 portugieſiſchen Regierung vollſtändig ausge⸗ Parſeval⸗ZBallon der Militär ⸗ Luftſchif f⸗ ſechzehnjährigen Tochter mit einem ganz jungen Manne der löscht und aufgehoben worden. Der falſche Herzog d Albuquerque, Studien geſellſchaft und das deutſche Militär⸗ Nachbarſchaft nichts wiſſen. Infolge deſſen verließ ſeine u. gegen den der als Fechtmeiſter bekannte Baron'Hurcourt die luftſchiff Nr. 1 des Majors Groß einen Aufſtieg, der zur Tochter vor einem Monat die väterliche Wohnung und flüch⸗ Ebre der Königin⸗Witwe von Portugal, einer franzöſiſchen bollen Zufriedenheit ausfiel. Ueber die Einzelheiten der dop⸗ tete ſich zu einem Verwandten. Wenn ſie auch auf die Nach⸗ 5 Prinzeſſin, mit der Waffe in der Hand verteidigte, hatte es leicht,] pelten Probefahrt entnehmen wir Berliner Blättern folgende richt von der Niedergeſchlagenheit ihres Vaters vor einigen ſich in Frankreich dieſes adligen Namens unberechtigterweiſe zu bedienen. Man darf hierbei daran erinnern, daß es in Frank⸗ teich kein rechtliches Mittel gibt, um gewiſſe titel⸗ und adels⸗ ſüchtige Jeute, beſonders wenn ſie Ausländer ſind, daran zu hin⸗ Mitteilungen: Nach 7 Uhr abends wurden die beiden Luft⸗ fahrzeuge von Mannſchaften des Luftſchifferbatafllons aus den Hallen auf den Tegeler Schießplatz gebracht. Um halb 8 Uhr Tagen wieder zurückkehrte, ſo hatte doch der arme Papc darüber einen großen Kummer. Dieſer Tage benutzte er die kurze Abweſenheit ſeiner Frau und Tochter, um ſich ins Jen⸗ ſeits zu befördern. Als die beiden gegen Abend zurückbamen, 8 n⸗ zgarven bit Noforen der beiden faſt nebeneinanderliegenden dern, ariſtokratiſche Namen, an denen ihnen nicht das geringſte] Luftſchiffe zu arbeiten, zehn Minuten ſpäter ſtieg zuerſt das waren ſie erſtaunt, Leſchmann nicht zu Hauſe zu finden. Frau i Recht zu ſteht, zu führen. Von dieſer Lücke im e Militärluftſchiff in die Höhe und nahm, immer höher ſteigend, Leſchmann zündete ein Streichholz an und wurde im ſelben um Recht wird denn auch ein weitgehender Gebrauch gemacht, keils die Nichtung nach Nordweſten über den Tegeler Forſt. Zwei Augenblick mit ihrer Tochter von einer Gaserploſton zu r um geſellſchaftliche Aſpirationen zu befriedigen, teils aber auc),] Minuten ſpäter ſtieg der neue Parſeval⸗Ballon hoch, und zwar Boden geſchlagen, die die Wohnung und das Haus erſchütterte VVmmim eliannen, 1 255 in der Richtung nach Nordsſt. Die Windſtärke betrug etwa Nackdem die herbeigeeilten Nachbarn die beiden Frauen ohne 15 Aubekeien und Berbrechen zu begeken. cs 1 5 vier Meter. Nun begannen die beiden Luftſchiffe oben zu Mühe wieder ins Bewußtſein gerufen und Licht gemacht 951 gu 15 455 Jtolien feſt- manöprieren. Sie ſtiegen immer hößer und höher, bald hörte hatten, entdeckte man Leſchmann als Leiche Der Anblick war N. vdon ſolchen aus ee dieſem Grunde iſtf man das Geräuſch der arbeitenden Motoren nicht mehr, die allerdings ſchauerlich. Zuſammengekauert hockte der Leich⸗ 740 155 5 ngn ene der Liſte des portugie⸗[Gondeln nahmen ſich wie zierliche Anhängſel der Ballons aus nam inm einem Retſekoffer, deſſen Heckel hochgeklappt war. Der ſiſchen Nradels geſtrichen worden. und die Seile, die man zuletzt noch als dünne Föden geſehen„„ hatte ſich ausgetüftelt, daß er um ſo ſchneller aus — Heiteres vom Kronprinzen. In der Umgebung des Kron⸗ hatte, verſchwanden dem Auge. Sinige Offiziere und Fachleute dem Leben ſcheiden würde, je enger der Raum wäre, in dem brinzen wird ein kleines Ereignis viel belacht, das ſich in den verfolgten die Manöver der beiden 1 8 15 8 520 1 üro ierte in der Nähe Parſebalſche wie eine richtige Rieſenzigarre ausſah, ilitär⸗ 1 N er ein Loch zu n. 125 e e beobachtete, Neſen 85 985 mehr N110 glzichen ſchien mit durch das Loch einen Gasſchlauch zu füßren und: ſich ſelbft Schubkarre in einen Graben gerutſcht war. Er ging auf den. e dec 915 arpe 1 55 55 5 1305 e 80 ie ei i ährend der Alte ſich an ziemlich auf gleicher Höhe: dreihunderk Meter und darüber Peile me lange gevauern Das gusſromende Vas arer 10. 50 war es dann ein and vollführten die gleichen Drehungen und Wendungen. Beide hatte bald das Zimmer erfüllt und die Exploſion verurſacht, andere machte. Mit vereinten i ö den Tegeler Scie d die auch den Deckel des Koffers zum Aufklappen brachte In ing leichtes, die K 3 dem Graben zu ziehen. Der Kron⸗ beſchrieben einen großen Kreis um den Tegeler Schießplatz un 1 res 5 ben dem Landmann her, entwickelten, beſonders gigen Ende der Fahrt, eine bemerkens⸗ den zurückgelaffenen Briefen erklärte der Verſtorbene, daß er „ iJ werke Geſchwind keit. Die Noteren waren bon berſchiedener ſich den Tod gebe, wefl ſeins Tochter ihn verkaſſen Bale. 5b er auch bielleicht ein Sommergeſt wobei derſelbe ihn fragte, der E. Der Kronprinz bejahte dies und fügte Finzu, daß er Stärte. Wäßrend vas Militärluftſchiff über 180 Pferdektäfte 8. Seite. Ganzer Vorrat: Vorder- u. Achselschl. —— ee 35 Serie III jetzt Ganzer Vorrat: erren-Zportnemden 25 jetet MMk. jetat Mk. früher bis 3,25 Mk. Serie III Serie II 2²⁸ Serie I jetat jetzt Mk jetat Mk. früher bis.65 Mk. Ganzer Vorrat: Macco- Hosen 25 Serle Serie II 175 Serie 1 1 2 jetzt jetat Mk. ———— Von Montag, den 17. 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