GBadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg⸗ In ſera te: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uuhr. Badiſche Neueſte Nachri Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ Adreſſer „„Journal Mannheim“, 4 Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktinn 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 2¹8 Nr. 387. Freitag, 21. Auguſt 1908. (Mittagblatt.) Telegramme. Ein Mannheimer vermißt. * Oberſtdorf, 20. Aug. Seit mehreren Tagen wird ein Oberſtdorfer Kurgaſt, Chemiker Dr. Hermannsdörfer aus Mannheim vermißt. Er unternahm am 13. Auguſt eine Tonr auf das Nebelhorn— ein drei⸗ bis vierſtündiger Weg von Oberſtdorf— von der er abends wieder zurückkehren wollte. Mehrere Tage vergingen, ohne daß ein Lebenszeichen von dem Vermißten in Oberſtdorf eintraf. Geſtern wurde von Oberſt⸗ dorf eine Rettungsexpedition abgeſandt, die das in Frage kom⸗ mende Gelände jedoch ohne Erfolg abſuchte.(Siehe auch Lokales. D. Red.)]. 5 Katholikentag. * Düfſeldorf, 20. Aug. Die geſchloſſene Generalverſammlung des Katholikentages beſchloß die Frage der ulafſung der Frauen als Mitglieder der Generalverſammlung als noch nicht ſpruchreif zu ver⸗ tagen und verſchärfte die Satzungen, indem ſie ſtatt„Katho⸗ liken“ überall die Worte„katholiſche Männer“ ſetzte. Schließ⸗ lich wurde eine Reſolution angenommen, worin zunächſt dem hl. Vater in Rom zum S0jährigen Prieſterjubiläum ehr⸗ furchtsvollſte Glück⸗ und Segenswünſche ausgeſprochen und des Himmels Segen durch Gebet auf ihn herabfleht. Ferner wird unwandelbare kirchliche Treue verſichert und werden die bom Papft in der Enecyklika Pascendi gregis verdammten Irrtümer verworfen. Schließlich wird der hl. Geiſt zur Tröſt⸗ ung des hl. Vaters wegen der Bedrängnis der Kirche in Fanchen Ländern angerufen und zur finanziellen Sicher⸗ ſtellung der päpſtlichen Unabhängigkeit die Unterſtützung des Peterspfennigs emfohlen. Als Redner ſprachen noch der hol⸗ ländiſche Pfarrer Dr. Janſen über den Zuſammenſchluß beider Konfeſſtonen in Holland und Ständerat Wil aus Sarnen, der eine Jubelrede auf den Papſt hielt. Zum Schluß erteilte Erzbiſchof Fiſcher⸗Köln der Verſammlung den Segen. Schuhmacher Voigt und die Berliner Poltizei. * Berlin, 20. Aug. Das Auftreten des Schuh⸗ machers Voigt im Paſſage⸗Panoptikum hatte heute die Neu⸗ gierigen zu Tauſenden angelockt. In den Nachmittagsſtunden waren etwa 10000 Menſchen erſchienen, von denen auch viele eine Photographie mit eigenhändiger Unterſchrift erwarben. Voigt hielt von Zeit zu Zeit Anſprachen, erzählte Geſchichten aus ſeinem Leben und erntete ſtets großen Beifall. Privatim hat er auch verſichert, es ſei ihm ſchwer geworden, im Panop⸗ tikum aufzutreten; er habe es aber getan, um ein gutes Werk Jfr die Abgebrannten in Donaueſchingen zu tun. In ſpäter Nachmittagsſtunde hat dann das Berliner Polizei⸗ bräſidium das Auftreten des Schuhmachers Voigt im Panop⸗ tikum verboten. des Theaters zu mit der Mitteilung, daß dem Schuhmacher Voigt die Annahme einer Stellung, die ihn mit der Oeffentlichkeit in Berührung bringe, in Berlin ſtattet wird. Ein ähnliches Verbot ging der Direktion überhaupt nicht ge⸗ Leukbare Luftſchiffe. Berlin, 20. Aug. Heute früh gegen 8 Uhr ſtiegen das Militärluftſchiff und das Parſeval⸗Luft⸗ ſchiff vom Tegeler Schießplatz auf und verblieben zwei Stunden in den Lüften. Im Kreuzer der Luft⸗ 1 ſchifferabteilung hatte Herzog Ernſt von Oldenburg Platz ge⸗ jgbemmen; den„Parſeval“ ſteuerte Hauptmann von Kehler; außerdem nahmen Teil: Fabrikant Gradenwitz und Inge⸗ nieur Kiefer. Oberhalb des Brandenburger Tores begegneten die beiden Luftſchiffe einander. Major Groß lag etwa 60 Meter höher; ſie manövrierten eine Zeit lang zuſammen, ſuhrengemeinſam die Linden hinab bis zum Zeug⸗ haus und landeten um 10 Uhr in Tegel. Sie hatten eine gute Fahrt, nur anfangs hatten ſie mit einer aufſteigenden Lufſtrömung zu kämpfen.— Gegen 113 Uhr mittags ſtieg der Parſeval“ ein zweites Mal auf mit Hauptmann von Kehler am Steuer, und nahm die Richtung nach dem Grunewald; er landete glatt nach halbſtündigem Manöv⸗ kieren. Die Fahrten dienen der Ausbildung des Perſonals und ſollen den Mitgliedern des Aeroklubs Gelegenheit zur Ballonbenutzung geben. Ber lin, 20. Aug. Der Motorballon„Par ſe⸗ dpal“ unternahm heute abend einen dritten Aufſtieg, nachdem er am Nachmittag nach Charlottenburg gefahren war. Er fuhr bis Hermsdorf; Aufſtieg und Landung ging glücklich vonſtatten. An der Abendfahrk nahm Herr Erbsloeh 161 Aeroklub teil, der ſich zum Motorballonführer ausbilden * Paris, 20. Aug. Das lenkbare Luftſchiff Syſtem Malecot“ begann heute vormittag ſeine frobefah rten auf Rechnung des Kriegsminiſteriums. Nit 100 Kilogramm Ballaft und einer beſonderen Mehr ⸗ belaſtung von 60 Kilogramm führte das Luftſchiff mehrere Bewegungen in einer Höhe von 50 Metern aus. Malecot und ſeine Mechaniker landeten darauf trotz Windes ohne Schwierigkeiten am Eingang zur Ballonhalle. * Paris, 20. Aug. Der Kriegsminiſter ſtieg heute vormittag 11 Uhr in Saint Cloud mit dem Freiballon „Excelſior“ auf und landete um 2 Uhr nachmittags zwiſchen Rouen und Dieppe. Der Raubmörder Janſon verhaftet. *Genf., 20. Aug. Die Polizei verhaftete den Schueder Alfred von Janſon, der den Kurgaſt Ensheimer aus Köln am Glaswaldſee bei Griesbach im Schwarzwald ermor⸗ dete. Man fand bei dem Mörder Lupe, Brieftaſche und Uhr des ermordeten Jabrikanten.(Siehe auch Lokales. D. Red.). Die Uebernahme des Kongoſtaats. * Brüſſel, 20. Aug. Die Kammer hat den Zuſatz⸗ antrag und hierauf den Geſetzentwurf betreffend die Ueber⸗ nahme des Kongoſtaates durch Belgien mit 88 Stimmen gegen 55 Stimmen bei neun Stimmentbaltungen angenommen. Hier⸗ auf wurde das geſamte Kolonialgeſetz mit 90 Stimmen gegen 48 Stimmen bei ſieben Stimmenthaltungen in zweiter Leſung an⸗ genommen. Es wird nunmehr zu keiner Miniſter⸗ kriſis kommen. Der König hat ſich augenſcheinlich der abge⸗ änderten Faſſung des Artikels 1 gefügt. Es wird alſo für die Deckung der zukünftigen Defizite der Kolonie durch Vorſchüſſe Belgiens eines jedesmaligen Geſetzes bedürfen. Der niederländiſche Konflikt mit Venezuela. *Haag, 20. Aug. In dem Konflikt mit Venezucla iſt jeder Gedanke an ein gemeinſames Vorgehen oder an eine Allianz anderer Staaten mit den Niederlanden vollſtändig ausgeſchloſſen. Uebrigens iſt außer der ermutigenden Erklärung Amerikas kein Schritt in dieſer Beziehung von irgend einer Macht getan worden. Die Regierung ſieht der Lage der Dinge mit Zuverſicht entgegen. Das Kabinett bewahrt vor⸗ läufig vollkommenes Stillſchweigen über die Antwort an den Präſidenten Caſtro, welche durch den deutſchen Geſandten in Cavacas, der die holländiſchen Intereſſen vertritt, dem Präſt⸗ denten übermittelt werden wird. Tätlichkeiten in der portugieſiſchen Kammer. *Liſſabon, 20. Aug. In der geſtrigen Abendſitzung der Kammer kam es zwiſchen dem früheren Finanzminiſter des Kabinetts Frauco, Miranda de Carvalho, und dem De⸗ putierten Santos zu Tätlichkeiten, weil letzterer bei der Aeußerung Mirandas, daß König Mannel mehr Glück haben möge als ſein Bater, dem Wunſche Ausdruck gegeben hatte, daß er würdigere Miniſter als die des Kabidetts Franco finden möge. England und Deutſchland. * London, 20. Aug. Das Reuterſche Burcau erfährt: Die in London verbreitete Anſchauung, daß die Rückkehr des Premierminiſters Asquith und des Staatsſekretärs der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Sir Edward Grey, durch die Zu⸗ ſammenkunft des König Eduard mit Kaiſer Wilhelm veranlaßt worden ſeien, iſt unrichtig. Sir Ebward Grey hatte heute mit dem Premierminiſter Asquilh in London eine Beſprechung, aber es handelt ſich hierbei nur um den üb⸗ lichen Beſuch Londons während der Parlamentsferien, welcher vor der Cronberger Zuſammenkunft feſtgeſetzt war. Er hatte keineswegs ſeinen Grund in der Notwendigkeit, Fragen zu er⸗ örtern, die aus der Zuſammenkunft der Monarchen entſtanden waren. * Berlin, 20. Aug. Dem heute hier ankommenden eng⸗ liſchen Schatzkanzler Lloyd George, der ſich hier über Alters⸗Verſorgung informieren will, wird der Staatsſeckretär v. Bethmann⸗Hollweg, der zu dieſem Zwecke in Unter⸗ brechung ſeines Urlaubs nach Berlin kommt, die Honneurs machen und die götigen Informationen erteilen. Der engliſche Staatsmann bleibt nur zwei Tage hier. Falls die Zeit reicht, werden ihm verſchiedene öffentliche Wohlfahrtseinrichtungen ge⸗ zeigt werden. Zu ſeinen Ehren hat der Staatsſekrelär des Innern zu einem kleineren Feſtmahl im Reſtaurant des Zoblogiſchen Gartens auf morgen Einladungen ergehen laſſen. Die Zuſtimmung zum Budget. Gegenüber den Angriffen auf die ſüddeutſchen Genoſſen wegen ihrer Budgetabſtimmung ſtellt die„Dresdener Volks⸗ zeitung“ feſt, daß die ſozialdemokratiſchen Vertreter im ſächſiſchen Landtage das Budget nur zweimal ab⸗ gelehnt, in zehn Fällen aber bewilligt haben. Das Blatt ſchreibt: 5 „Seit 1880 iſt dieſe Taktik der Budgetbewilligung unter der Führung Liebknechts und ſeit 1882 auch unter der — Führung des Genoſſen Bebel geübt worden. Nach 1890 hat Bebel mit Liebknecht, Geyer, Stolle und Kaden für das Geſamt⸗ budget geſtimmt; 1892 war Bebel nicht mehr im ſächſiſchen Land⸗ tage und auch Liebknecht wurde kurz zuvor ſeines Mandates be⸗ raubt, aber die übrigen Genoſſen bewilligten das Budget aber⸗ mals. Das alles geſchah in einer Zeit, wo die ſächſiſchen Par⸗ teigenoſſen aufs ärgſte drangſaliert wurden. Am 26. Januar 1882 hielt Bebel eine ebenſo prächtige wie leiden⸗ ſchaftliche Anklagerede gegen die ſächſiſche Juſtiz und genau vier Wochen ſpäter bewilligte er den Geſamtetat mit. Aehnliches gilt mehrfach von Liebknecht und ſpäter auch noch von Bebel.— 1894 und 1896 wurde das Budget von den 11 bezw. 15 ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten, wahrſcheinlich infolge des Ein⸗ fluſſes der Debatten auf dem Frankfurter Parteitage, zwar ab⸗ gelehnt, aber 1898, alſo unmittelbar nach dem Wahl⸗ rechtsraub, ſtimmen dieſe noch in der Zweiten Kammer ver⸗ bliebenen Genoſſen abermals für den ſächſiſchen Geſamtetat. Das⸗ ſelbe wiederholte ſich 1900, wo noch vier von den eben genaunten Genoſſen im ſächſiſchen Landtage ſaßen; es erſolgte auch in dieſem Jahre im ſächſiſchen Dreiklaſſenparlament einſtimmig die Be⸗ willigung des Budgets.“ Wird ſich Bebel ſeiner Schmach noch erinnern können, oder iſt er auch bei den Männern, die jetzt mit Feuer und Schwert gegen die badiſchen und bayeriſchen Genoſſen los⸗ ziehen wollen? Wie es ſcheint, rechnet man ſogar im Ber⸗ liner Parteivorſtand mit einer eventuellen Spaltun g der ſozialdemokratiſchen Partei auf dem Nürnber ger Par⸗ teitag. Der Parteiſekretär Pfannkuch erklärte in der Generalverſammlung des 2. Wahlkreiſes, den Süddeutſchen müſſe klar gemacht werden, daß es nur eine einheit⸗ liche Sozialdemokratie gebe. Gelinge dies nicht, dann der ein beſonders denk⸗ wünrdiger in der Parteigeſchichte ſein. Dieſe Erklä wurde in der Verſammlung allgemein ſo aufgefaßt, es eventuell zu einer Trennung kommen laſſen wird, we die Süddeutſchen nicht fügen. In allen Wahlkreisverſa lungen in Berlin, die zu gleicher Zeit ſtattfanden, wurde hef⸗ tigſt gegen die disziplinloſen Genoſſen proteſtiert. Ueberall wurden Erklärungen angenommen, daß der Parteitag Wan⸗ del ſchaffen ſolle. Zu einer Trennung wird es natürlich nicht kommen, dagegen zu einem Frieden, der dem von Dresden verzweifelt ähnlich ſehen wird. Die ganze Komödie nennt man dann den„Jungbrunnen von Nürnberg'. *** * Mülhauſen, 20. Aug. Die Budgetbewilligung durch die badiſchen und bayriſchen ſozialdemokratiſchen Landtagsabge⸗ vrdneten hat nun auch den Sozialdemokratiſchen Ver⸗ ein in Mülhauſen beſchäftigt. Auf Antrag des Reichs⸗ tagsabgeordneten Emmel hat der Verein eine Entſchließung an⸗ genommen, die die Budgetbewilligung als einen Verſtoß gegen den Lübecker Parteitagsbeſchluß erklärt. Dieſe Reſolution ſoll der am 9. September in Kolmar ſtattfindenden Landeskonferenz zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden. * Nürnberg, 20. Aug. Eine in Fürth ſtattgehabte ſo⸗ zialdemokratiſche Volksverſammlung hat nach Reden des Land⸗ tagsabgeordneten Segitz und des Redakteurs Eisner⸗Nürnberg einſtimmig eine längere Reſolution angenommen, welche das Ein⸗ verſtändnis der Verſammlung mit der Tätigkeit der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion im baheriſchen Landtage nach jeder Richtung hin ausſpricht und welche die Abſtimmung der ſozialdemo⸗ kratiſchen Abgeordneten über das Finanzgeſetz vollauf billigt. ——— Politische Aebersicht. Maunheim, 21. Auguſt 1908. Zum Fall Schücking. Bekanntlich war die Anklageſchrift gegen den Bürger⸗ meiſter Dr. Schücking in Huſum als geheim bezeichnet worden. Nachdem nun ſchon der Bruder des Bürgermeiſters Dr. Schücking, Profeſſor der Rechte Walter Schücking in der „Hilfe“ nachgewieſen hat, daß ein geheimes Disziplinar⸗ verfahren dem maßgebenden Geſetze vom 21. Juli 1852 völlig unbekannt und alſo der Befehl zur Geheimhaltung rechts⸗ widrig und unverbindlich ſei, tritt jetzt, wie dem „B..“ gemeldet wird, bie Klagebehörde in Schleswig in dieſem Punkte den Rückzug an. Sie erklärt, daß die Be⸗ des Verfahrens als eines geheimen ein Irrtum oder ein Mißverſtändnis ſei. Danach wäre alſo auch die Veröffeni⸗ einer Konfuſion und Direktionsloſigkeit in dieſer ſprechen zwangsverfahren eingeleitet wurde, nicht zu bean⸗ ſtanden. Dieſes Gefühl ſcheinen auch die Berliner Regie⸗ rungsſtellen allmählich bekommen zu haben, die in der„Nordd. 1755 Ztg.“ an der Spitze des Blattes folgendes erklären aſſen: „Zu dem Artikel im heutigen Morgenblakt der„Frkf. Heinehn über den Fall Schücking iſt feſtzuſtellen, daß von der Vernehmung eines Redakteurs der Zeitung und von einem Zeugniszwangsverfahren gegen ihn in der Dis⸗ ziplinarſache gegen Schücking dem Miniſter des Innern in der Tat nichts bekannt iſt, und daß dieſes Vorgehen ohne ſein Wiſſen und Wollen eingeleitet worden iſt. Das 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 21. Auguft. Verfahren führt, worauf wiederholt hingewieſen iſt, die Re⸗ gierungsinſtanz jelbſtändig. Es kann ſich daher nur um ein Erſuchen des Unterſuchungskommiſſars an das Amts⸗ gericht Frankfurt d. M. handeln.“ Dazu bemerkt das betroffene Blatt mit vollem Recht, daß eine Regierungsinſtanz, wenn ſie ſich zu einem ſolchen Ver⸗ fahren entſchließe, doch der Meinung ſein müſſe, ſich damit in Einklang mit dem Miniſter zu befinden. Der Miniſter könne ſich bei einem derartigen politiſchen Vorgehen nicht einfach der Mitverantwortung entſchlagen. Gleichzeitig erwähnt die „Frankf. Ztg.“, daß ſogar das Erſuchungsſchreiben an den Amtsrichter, das zu dem Zeugniszwang führte, als geheim bezeichnet wurde, ſo daß die geforderte Akteneinſicht beim Amtsgericht zunächſt nicht möglich war. Seit wann gibt es ein geheimes Verfahren für Zeugenvernehmungen, und wie iſt ein Zeugniszwang zu rechtfertigen, wenn dem Zeugen nicht einmal genügende Auskunft über den Gegenſtand des Er⸗ mittelungsverfahrens erteilt wird? Alles das und noch mehreres will uns beweiſen, daß man nicht nur von einer Reaktion in der preußiſchen Verwaltung, ſondern auch von einer Konfuſſion und Direktionsloſigkeit in dieſer ſprechen ſollte. Wer regiert denn eigentlich in Preußen; der Herr Aſſeſſor oder der Miniſter? Die ſozialdemokratiſche Parteiſchule. Der jetzt erſcheinende ſozialdemokratiſche Parteibericht gibt auch über den Fortgang der„Parteiſchule“ Aus⸗ kunft. Dieſes Unternehmen zur wiſſenſchaftlichen Brunnen⸗ vergiftung iſt trotz der Mißſtimmung, die es durch das Un⸗ geſchick der Inſzenierung in der Partei außerhalb des Bann⸗ kreiſes der Berliner Volks⸗ und Jugenderzieher erregt, noch am Leben. Der„Bildungsausſchuß“ der Partei leitet dieſen Teil des Berichts mit einer höchſt bezeichnenden Warnung vor zu ſtarker Anregung des Bildungstriebes ein. Die Bildung ſoll ſich nicht breitſpurig in den Vordergrund ſtellen, ſondern dem großen Zwecke der modernen Arbeiterbewegung unter⸗ ordnen. Dis gibt natürlich in erſter Reihe den Maßſtab für die Parteiſchule, deren Programm ſich ſchon in den Namen des Lehrperſonals ausdrückt, wenn man lieſt, daß die Ge⸗ noſſin Roſa Tuxemburg die Lehrerin für National⸗ ökonomie iſt und Genoſſe Mehring die Hiſtorie traktiert. Dieſer Gelehrte hat im letzten Semeſter ſeinen Lehrſtoff, der bis dahin nur die Geſchichte des 19. Jahrhunderts umfaßt hatte, auf die„Deutſche Geſchichte ſeit dem Mittelalter“ aus⸗ gedehnt. Nimmt man hinzu, daß die juriſtiſchen und Staats⸗ wiſſenſchaften den Händen des Herrn Stadthagen über⸗ anntwortet ſind, ſo begreift man, daß dis ſüddeutſchen Genoſſen dieſem Wiſſenſchaftsbetriebe mit einem geheimen Grauſen gegenüberſtehen; ihm eine Konkurrenz ins Leben zu rufen, iſt ihnen gegenüber den Tyrannei der Berliner Clique bis jetzt nicht gelungen. Der Bericht konſtatiert, daß die Partei⸗ ſchule„den ihr geſetzten Zweck“ bisher in vollem Maße erfüllt hat. Das iſt nicht zu bezweifeln. Die hier verzapfte„Wiſſen⸗ ſchaft“ wird ihre Wirkung bei dem Nachwuchs ſchwerlich ver⸗ ſehlen. Auf Seiten des Staates ſollte man ſich darum nicht mit der Erwartung zufrieden geben, daß dieſes burlesk aus⸗ ſehende Unternehmen an ſeinen lächerlichen Seiten zu Grunde gehen wird, ſondern ſichgegen das Giftwapp⸗ nen. Nicht mit Polizeimaßregeln und nicht mit der Pflege einer patriotiſchen Tendenzwiſſenſchaft, ſondern mit einem Unterrichte, der das Volk zu eigenem Denken und zu einem ſicheren Umblick in den Dingen des ſtaatlichen und ſoziales Lebens erzieht. Auch den bürgerlichen Parteien und den Arbeitgebern erwächſt die Pflicht, ſich mehr als bisher die Einwirkung auf die Jugend angelegen ſein zu laſſen. Deutsches Reich. —(Güterwagengemeinſchaft.) Der Vertrag für eine deutſche Güterwagengemeinſchaft, deſſen Zuſtande⸗ kommen geſichert iſt, bedarf noch der förmlichen Genehmigung der verbündeten Regierungen. Die Zentrale dieſer Gemein⸗ ſchaft wird ihren Sitz in Berlin haben; die einzelnen Eiſen⸗ bahnverwaltungen entſenden dorthin ihre Vertreter. 8 —(Steuer auf Gas und Elektrizität.) Die Stadtverordneten von Mag deburg beſchloſſen, der Ragiſtrat möge bei Bundesrat und Reichstaggegen eine etwaige Steuer auf Licht Einſpruch erheben, falls eine ſolche bei der Reichsfinanzreform geplant iſt. Es handelt ſich um die Beſteuerung von Elektrizität, elektriſcher Kraft und Gas. Eine ſozialdemokratiſche Mitglieder⸗Ver⸗ gammlung wurde hier polizeilich aufgelöſt, weil ein Redner polniſch ſprach. die aus dem Gaiſertpgrozeß bekannten Oberamtsrichter —(Steuerfreiheit der Veteranen.) Die Stadtverordneten heſchloſf nehmern mit einem Einkommen bis zu 1200 M. der Kommunalſteuern zuerlaſſen. 28 1 428 Badiſche Politik. Arbeiter⸗Entlaſſungen an der Main⸗Neckar⸗Bahn. * Weinheim, 20. Aug. Dem„Weinh. Anz.“ teilt die Eiſenbahndirektion Mainz in einem Schreiben folgendes mit:„Bezugnehmend auf eine Notiz im lokalen Teil der Nr. 190 vom 15. ds. Mts. Ihres geſchätzten Blattes teilen wir zur Berichtigung ergebenſt mit, daß nicht beabſichtigt iſt, aus Anlaß des immer noch anhaltenden allgemeinen Verkehrsrückganges irgendwelche Arbeiter⸗Ent⸗ laſſungen eintreten zu laſſen. Eine Ausnahme von dieſem Grundſatze würde nur hinſichtlich ſolcher Arbeiter gemacht werden, die ausdrücklich unter dem Vorbehalte vorübergehen⸗ der Beſchäftigung angenommen worden ſind.“ Badiſche Landwirtſchaftskammer. J Karlsruhe, 20. Aug. Bekanntlich gibt die Landwirt⸗ ſchaftskammer vom 24. Auguſt ab eine Preisnotierung heraus, die zum Preiſe von 2 Mk. bis zum 31. Dezember an Ge⸗ meinden, landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften, Vereine ſowje ein⸗ zelne Landwirte regelmäßig auf Beſtellung allwöchentlich, nach Bedarf öfters, verſandt werden. Die Notierungen werden in Plakatform herausgegeben und ſind insbeſondere zum öffentlichen Anſchlag in Gemeinden beſtimmt, ſie enthalten die zuverläſſig auf den Hauptmärkten ermittelten Preiſe für alle wichtigeren landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ſowie Angaben über die Markt⸗ lage und eingetretene Preisbewegungen. Die Einrichtung hat den Zweck, die Landwirte im ganzen Lande über den jeweiligen Stand der tatſächlichen Preiſe der landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ niſſe ſtändig auf dem Laufenden zu halten und ſie von wichtigen Veränderungen ſo raſch wie möglich in Kenntnis zu ſetzen. Sie will den Landwirten dadurch einen zuverläſſigen Anhalt für die örtliche Preisbildung geben und ſie vor Uebervorteilung ſchützen, die ſie infolge ungenügender oder verſpäteter Kenntnis von Preisveränderungen treffen können. Erfreulicher Weiſe laufen, wie wir erfahren, namentlich von Gemeinden, für welche die Einrichtung hauptſächlich beſtimmt iſt, zahlreiche Beſtellungen bei der Landwirtſchaftskammer in Karlsruhe ein. Der nächſte Landtag. * Karlsruhe, 20. Aug. Kaum haben ſich in den letzten Tagen die Tore des Ständehauſes geſchloſſen, ſo beginnen die politiſchen Parteien bereits mit den Vorbereitungen für die im nächſten Jahre ſtattfindenden Landtagswahlen. Es gilt ſchon heute als ſicher, daß eine größere Anzahl bis⸗ heriger Volksvertreter nicht mehr kandidieren wird. Offiziell haben die Abſicht bis jetzt ausgeſprochen der nationalliberale Ab⸗ geordnete für die Stadt Lahr, Rechtsanwalt Dr. Schneider von hier, und der ſozialdemokratiſche Abgeordnete für Pforz⸗ heim, Emil Eichhorn. Erſterer iſt ſeit längerer Zeit ge⸗ fundheitlich angegriffen und daher den parlamentariſchen An⸗ forderungen nicht mehr gewachſen: Eichhorn hat bekanntlich vor kurzem die Leitung des ſozialdemokratiſchen Preßbureaus in Berlin übernommen und iſt daher außerſtande, noch ſein Man⸗ dat in Karlsruhe auszuüben. Geringere Aenderungen in der Zuſammenſetzung weiſt vermutlich die Erſte Kammer im nächſten Jahre auf, ſoweit ſich bis jetzt überblicken läßt. Nicht mehr wiederkehren wird Fürſt Karl von Löwenſtein in Werk⸗ heim, der kürzlich bei den Dominikanern in Venlo das Kloſter⸗ gelübde abgelegt hat. Badiſche Fabrikinſpektion. Karlsruhe, 20. Aug.(Korreſpendenzh. Regierungs⸗ rat Fröhlich wurde laut„Karlsr. Zeitung“ zum Mit⸗ gliede der Fabrikinſpektion ernannt. Ernennungen und Beförderungen in der Juſtiz. oc. Karlsruhe, 20. Aug.(Korreſpondenz.) Die „Karlsr. Ztg.“ veröffentlicht heute abend die Ernennun⸗ gen und Beförderungen innerhalb der Juſtizver⸗ waltung, die das Inkrafttreten des Budgets mit ſich bringt, 15 Gerichtsaſſeſſoren ſind zu Amtsrichtern ernannt worden, eine größere Anzahl von Amtsrichtern zu Landgerichtsräten. Am größten iſt der Wechſel innerhalb der Staatsanwaltſchaft, faſt ſämtliche Staatsanwälte des ganzen Landes wechſeln ihre Wohnſitze. Der erſte Staatsanwalt hier, Dr. Mühling, iſt zum Landgerichtsdirektor hier, Landgerichtsrat Hummel in Mannheim zum Landgerichtsdirektor dort ernannt worden; zum Erſten Staatsanwalt hier wird Staatsanwalt Morath in Konſtanz, zum Erſten Staatsanwalt in Mannheim Land⸗ gerichtsrat Kercher in Freiburg, zum Erſten Staatsanwalt in Freiburg Staatsanwalt Groſch in Offenburg ernannt. Auch —2 8 — N 8 = 8 + Deß Orgel⸗Anger. Noman von Edela Rüſt⸗ [Nachdruck verboten!. 52) Fortkſetzung). Nun, er zwang ſich ſein Leben doch in die eigenen Hände! Sein Tagewerk in Fünf⸗Hügelchen war bald getan! Wenn erſt der Orgel⸗Anger in aller Pracht daſtand, dann gabs für ihn in dem Neſt nichts mehr zu tun, dann war die Höchſtgrenze erreicht. Und der Orgel⸗Anger ſollte in nicht ferner Zeit fertig da⸗ ſtehen. Nichts ſollte ſein Werk aufhalten! Er würde es zwingen: erſt das Werk, und dann die Philiſter in das Werk hinein! Er wollte die Mittel ſchaffen— wen ging es was an wie?! Wie ein Triumphator würde er das blöde Volk unter die Füße kriegen! Mit Mut und Gewalt regiert man die Welt, und gar ſo eine Handvoll Fünf⸗Hügeler Kleingeiſter! Er hatte ſich endlich ganz durchgerungen, er wußte jetzt, wer ihm den Orgel⸗Anger bauen mußte „Ja, der Orgel⸗Anger war doch die genialſte Idee ſeines Lebens! Je mehr ſich daran knüpfte, je mehr Spuk und Eulen⸗ ſpiegelei da miteingemauert wurde, deſto beſſer! Es mußte in allem ein Reichtum ſein, gleichviel welcher Natur! Nur nichts Flaches, Leeres, Totes— das paßte nicht zum Urweſen eines Schöpfers wie Herbert Sehren. Am nächſten Morgen beim Frühſtück, als jeder mit ſeiner Poſt beſchäftigt war, bemerkte es lang niemand, daß der Kom⸗ merzienrat, aſchfahl im Geſicht, tief im Stuhl zurückgelehnt, den⸗ ſelben Brief immer wieder las, bis er ihn zuletzt vor Herberts Kaffeetaſſe warf und mit der flachen Hand daraufſchlug, um ihn am Zuſammenklappen zu verhindern. Ohne ein Wort zu ſagen, nahm Herbert den Brief auf und las ihn auch zweimal, als zaſſe er auch den Inhalt nicht recht. Trotzdem war er kurz und ſeit der Abreife des Gatten ſo elend fühle, daß ſie es für geraten gehalten hätte, ſich auf einige Wochen ganz in das Sanatorium zu begeben. Herbert reichte den Brief an Dina weiter, zuckte leicht mit den Schultern und ſagte:„Das braucht Dich doch nicht aufzu⸗ regen— tödliche Leiden ſind das nicht gerade. Es iſt eine Ab⸗ wechflung für ſie, das ſoll ja bei Nerven immer die Haupt⸗ ſache ſein.“ „Ich danke Dir für dieſe Art der Auffaſſung,“ bvauſte der Kommerzienrat auf,„aber ich teile ſie leider nicht! Das iſt auch ein Stück von Deinem Orgel⸗Anger! Das Sanatorium, und der Dr. Nachods, und was da ſonſt noch alles für Tugendfallen ſtehen— man iſt ja nicht taub und blind in Fünf⸗Hügelchen!“ Die Beſſon, die als letzte jetzt den geleſenen Brief zwiſchen ihren runzeligen braunen Fingern hin⸗ und herrieb, ſah in großer Unruhe von Herbert zu Dina, und zwinkerte dem Kommerzien⸗ rat zu:„Aber lieber Lauter, was für einen Ausdruck wieder! Tugendfalle.. Das iſt nicht fein, meine liebe Kommerzienrat! Sie ſpreche doch von Ihre eigene Frau, müſſe Sie nicht ver⸗ dſe „An der bin ich vielleicht auch ſchuld? Die habe ich Dir wahrſcheinlich auch ins Haus geſchleppt, damit ich doch nur ja im Punkte Schwiegermutter nicht leer ausging! Was Du heirateſt, mußteſt Du doch wohl ſehen, und in Deinen Jahren auch am Ende wiſſen, daß ein geborener Flirt ein Flirt bleibt, trotz der Heirat mit einem älteren Herrn!“ „Ich geſtatte Dir über meine Heirat keine Randbemerkungen! Die iſt lediglich meine Privatangelegenheit“ „Nt „Herbert, ſo laß doch das!“ mahnte Dina. Sie war während der ganzen Szene von großer Unruhe er⸗ griffen als fürchte ſie, es könnten Worte und Ausbrüche folgen, die ſich nie wieder ſtill machen ließen, und die ſo viel einreißen Wittemann, Landgerichtsrat Gut und Staatsanddalt Kuenzer ſind verſetzt bezw. befördert worden. Staals⸗ anwalt Kuenzer wurde von Waldshut nach Mannheim verſetzt Oberamtsrichter Wittemann⸗Donaueſchingen wurde zum Landgerichtsrat in Offenburg ernannt und Landgerichtsxaß Gut von Waldshut nach Heidelberg verſetzt⸗ Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Reichstagserſatzwahl in Speyer⸗Ludwigshafen. Speyer, 20. Aug. Der Nationalliberale Verein Speyer und Umgebung hielt geſtern abend in der „Sonne“ eine Ausſchuß⸗Sitzung ab, welche eine rege He⸗ teiligung aufwies. Der 1. Vorſitzende, Profeſſor Dr Hammerſchmidt, erſtattete ein eingehendes Referat über die Verhandlungen der natl. Partei mit dem Zentrum zwecks Aufſtellung des K Poſa⸗ Staatsſekretärs a. D dowsky als gemeinſamen Kandidaten aller bürgerlichen Parteien und gab dabei dem lebhaften Bedauern Ausdruck, daß dieſe Kandidatur, welche Poſadowsky anzu⸗ nehmen bereit war, ſeitens des Zentrums abgelehnt wurde. Er verkündete alsdann, daß Herr Landtagsabgeordneter Franz Buhl, der auch bei der letzten Wahl kandidierte, als Kandidat der liberalen Parteien und des Bundes der Land⸗ wirte aufgeſtellt ſei, und legte die allgemeinen Richtlinien dar, in welchen ſich die Agitation für Buhl zu bewegen habe. Die Darlegungen waren ſo erſchöpfend, daß die Diskuſſion nur kurz war. Die Verſammlung ſtimmte dem Referenten ein⸗ mütig zu. 1155 Die Grubenkataſtrophe in Englaud. London, 20. Aug. Ueber die Kataſtrophe, die, wie ge⸗ meldet, die Kohlengrube Abram in Mappole bei Wigan betroffen hat, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Die Ex⸗ ploſion in den Maypole⸗Gruben war eine derartige, daß die Winden und die Fahrſtühle an der Einfahrt und ein vierzig Fuß davon entfernter Ventilationsfächer vollſtändig zertrümmert wurden; das Dach wurde teilweiſe fortge⸗ blaſen. Die Zerſtörung der Ventilation iſt ſehr beſorgnis⸗ erregend, da ohne Ventilation das Rettungswerk ſehr erſchwert wird. Eine Rettungsſchicht, die ſich der Unglücksſtelle durch eine anſtoßende Grube zu nähern verſuchte, fand noch vier le⸗ bende, aber beſin nungsloſe Bergleute, die ſofort an das Tageslicht befördert wurden. Einer von dieſen erholte ſich bald ſo weit, daß er allein heimradeln konnte, die anderen wurden auf Bahren in ihre Wohnungen getragen. Die zweite Rettungsſchicht unter Führung des Grubendirektors Ruſhton gelangte auf demſelben Wege etwas weiter und fand an der Arbeitsſtelle fünf Männerleichen und tote Ponhs. Ein weiteres Vordringen iſt jedoch infolge des Einſturzes eines Daches unmöglich. Ingenieure verſuchten proviſoriſch eine Ventilation von der anſtoßenden Grube zu ſchaffen. Die dritte Rettungsſchicht iſt mit Sauerſtoffapparaten und Vorrich⸗ tungen gegen Einſturz ausgerüſtet. Die Anfuhr erfolgt gegen Mitternacht. Die Bergung der noch Verſchütteten hängt lediglich von den Hinderniſſen, denen die Rettungsmannſchaften begegnen, ab. Männer, Frauen und Kinder umlagern die Grube, jammer⸗ voll um Nachrichten bettelnd. Die Gruben ſind erſt kürzlich von der Firma Pearſon u. Knowles, Kohlen⸗ und Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft, übernommen worden. Nach den letzten Nachrichten dreunen alle Arbeitsſtätten. Ueber hundert Mann befinden ſich in der Mine. Die Rettungsſchicht arbeitete die ganze Nacht, fand aber kein Lebens⸗ zeichen.Die Leichen ſind in ſchrecklich verſtümmeltem Zuſtande, Der ganze Diſtrikt, viele Meilen im Umkreiſe, iſt in Trauer, Bisher ſind zwanzig Leichen geborgen. Die Anzahl der in der Grube befindlichen Arbeiter iſt vorläufig nicht genau feſt⸗ zuſtellen, da die Explofion zwiſchen zwei Schichten ſtattfand Eine aus Minenſachverſtändigen beſtehende Gruppe wäre, wie das„B..“ berichtet, beinahe bei ihren Unterſuchungen in der Maypole Grube verunglückt. Einige Mitglieder fielen plötz⸗ lich, durch das Gas der brennenden Mine betäubt, um, ſie wurden aber von dem unten anweſenden Rettungsperſonal nach oben transportiert. Man will verſuchen, in der Maypole⸗Grube einen Stollen gegen die Arbeitsſtätten vorzubereiten, erwartet aber, keine Lebenden mehr zu finden. Viele Tote ſind geſehen worden, ohne daß man ſie wegen der eingeſtürzten Decken er⸗ reichen konnte. Eine Anzahl geborgener Leichen wird heute Nacht nach oben gefördert. Der Aufenthalt in der brennenden Mine ſoll unerträglich, der Anblick der heumgeſchleuderten menſchlichen Gliedmaßen entſetzlich ſein. Einer der geretteten Ueberlebenden ſchildert, wie die Exploſion ihn und ſeine beiden Mitarbeiter mit dem Geſicht nach unten zu Boden geworfen habe, und wie er, als er ſich erholt habe, nach einer Gruppe von Kollegen, von müßten, was aufrecht und feſt ſtehen ſollte, ſo lange es irgend in ihrer Macht ſtand, aufrecht zu erhalten. Die Beſſon ſah oder empfand mit richtigem Frauentakt dieſe Furcht und half in ihrer drollig⸗ernſthaften Art, auf die exxeaten Gemüter einzuwirken. Immerhin ging man verſtimmt auseinander, ſaß aber einige Stunden ſpäter in gewiſſer nervöſer Heiterkeit bei dem jungen Paar zu Tiſch. Otto und Gabriele merkten wohl, wie zwiſchen dem Vater und Herbert immer noch nachhaltig Spitzen hin und her flogen. Sie frohlockten innerlich, daß ſie ſo weit ab von dieſem Familien⸗ hader lebten, der ſich nun mal, wie es ſchien, in Fünf⸗Hügelchen unausrottbar eingeniſtet hatte, weil ganz heterogene Elemente ſich nicht ausweichen konnten und immer aufs neue aufeinander⸗ platzen mußten! „Du lieber Himmel“, meinte Otto,„ſie müßten auch mit Lucy mehr Geduld haben und den Verhältniſſen mehr Rechnung tragen. Sie iſt maßlos verwöhnt, und hat eine Ueberdoſis von dem ſo viel geprieſenen„geſunden Egoismus“. Dazu noch den Grümmſchen Adelsbrief in Blut, der ſicher mal nur für„fröh⸗ liche Wiſſenſchaften“ verliehen worden iſt, und ein kleines Teufelsgewächs iſt fertig! Es iſt nur, daß die Fünf⸗Hügeler ſich nicht vorſtellen können, daß Fünf⸗Hügelchen dieſebe Stadt würe wenn ſie vier oder ſieben Hügel hättel Daß ſie dieſelben glän⸗ zenden Qualitäten haben könnte! Kinder! Als ob's nicht egal iſt, wieviel Hügel eine Stadt oder ein menſchliches Temperament hat, wenn es nur ſonſt ein lieber Kerl von Stadt oder Menſch iſt! Ein richtiger Fünf⸗Hügeler ſteht aber feſte in den Haken, macht ſich den Finger naß wie'n Hemdenmatz, der ſein Bilderbuch beſieht, und zählt die Hügelchen; was darunter und darfber iſt, taugt nicht in den mathematiſch zugeſtutzten Kreis.“ *** Fcau Kommerzienrat Lauter erhob ſich von dem Sofa, in dent —— rrerr bahnbautechniſchen Dienſt: Julius May von Wiesloch, Mannheim, 21. Auguſt. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) 3. Seſte. denen er durch den Deckeneinſturz getrennt war, gerufen, aber keine Antwort erhalten habe. Er habe ſich dann von der Ar⸗ beitsſtelle entfernt, bis die Lichter ausgegangen ſeien, und er im Dunkeln ſich gefürchtet habe, den Weg zu verlieren. Schließlich ſei er von der Rettungsmannſchaft gefunden und mit ſeinen bei⸗ den unmittelbar neben ihm niedergeſchlagenen, noch lebenden Kollegen nach oben gefördert worden Brandkataſtrophe in Donaueſchingen. oc. Donaueſ chi ngen, 20. Aug. Der Großherzog don Luxemburg und die Stadtgemeinde Trier haben für die Brandgeſchädigten je 500 Mk. geſtiftet. Donaueſchingen, 20. Aug. Heute früh iſt der Miniſter des Innern, Frhr. v. Bod man, hiex eingetroffen und hat an 9 Verhandlurgen wegen Wiederaufbaues der Stadt deil⸗ 8 ume⸗ 88 8 1 877 er nach Karlsruhe zurück. Die ömigim von Württemberg hat für die Bvandbeſchäi igben 1000 M. geſpendet. *Köln, 20. Aug. Die Stadtverordneten bewilligten für die Abgebramten in Donaueſchingen 2000 Mark Pfülzerwaldverein. Auf Anvegung von geſchätzter Seite hat es der Pfälzer⸗ waldverein ühernommen, die von ſeinen Mitgliedern den Brand⸗ beſchädigten von Donaueſchingen zugedachten Beiträge entgegen⸗ zunehmen und ſie geſammelt an das Hilfskomitee abzuführen. Zu dieſem Zwecke zirkulieren in den einzelnen Ortsgruppen Bei⸗ kragsliſten. Außerdem ſind ſämtliche Vorſtandsmitglieder bereit, Spenden, auch die kleinſten, entgegenzunehmen. Viele unſerer Mitglieder werden das anmutige Schwarzwaldſtädtchen noch in angenehmer Erinnerung haben aus vergangenen Ferientagen und ihrer Sympathie praktiſchen Ausdruck geben. Die Sammlung ſoll zu Ende dieſes Monats geſchloſſen werden. Ueber die Beiträge wird in dem Vereinsorgan„Pfälzerwald“ quittiert werden. In Ludwigshafen a. Rh. werden Spenden außer von den Vorſtands⸗ mitgliedern von den Buchhandlungen Bender, Hofmann, Lauter⸗ born, ſowie bei der Bibliothek⸗Ausgabeſtelle(Mühlig, Bismarck⸗ ſtraße) entgegengenommen. Das Werk des Grafen Zeppelin. Weitere Spenden. 1—159 S. Pforzheim, 19. Aug. Für elin wurden hier bi her 18 544 Mark geſammelt. 5 Bad Niedernau, 29. Aug. Auch unſer idylliſches Schwarzwaldbad wollte zur Zeppelinſpende ſein Scherflein beitragen. Eine Sammlung, die von den zahlreichen Kurgäſten veranlaßt wurde, hat eine namhafte Summe ergeben, die heute zur Ablieferung gelangt iſt. Aus Stadt und Taud. * Maunheim, 21. Auguſt 1908. Perſonalveränderungen infolge der Gehalts⸗ tarifreform. Ernannt wurden zu Kollegialmit direktion der St Zentralir in Karlsruhe unter ſfung des Titels Baurat, Ma⸗ ſpektor, Oberingenieur Hermann Zukt in Karlsruhe unter Belaſſung des Titels Baurat, Betriebsinſpektor Hermann May in Karlsruhe, Zentralinſpektor, Betriebsinſpektor Theodor Fuchs⸗ locher in Karlsruhe und Hilfsarbeiter, Betriebsinſpektor Wilhelm Dörrwächter in Karlsruhe, dieſe unter Verleihung des Titels Regierungsrat; Amtsaktuar Karl Voſſeler beim Bezirksamt Breiſach zum Regiſtrator daſelbſt; Zentralinſpektor, Bahnbau⸗ juſpektor Joſeph Biehler in Karlsruhe unker Belaſſung des Titels Hahnbauinſpektor zum Vorſtand der Bahnbauinſpektion Waldshut, Haupkkaſſenverwalter, Kaſſeninſpektor Franz Zimmermann unter Verleihung des Titels Betriebsinſpektor zum Vorſtand der Betriebskranken⸗ und Arbeiterpenſionskaſſe, Bahnverwalter, Be⸗ kriebsinſpektor Joſeph Bertram in e unter Belaſſung des Titels Betr ektor, Regierur eiſter Max GEich⸗ Horn in Karl gliedern der Großh. General⸗ inſt „Baurat Eugen uhe unter Verleihung des Titels Maſchineninſpek⸗ ihr zu Inſpektionsbeamten bei der Generaldirektion der Staats⸗ Kſenbahnen, Regierungsbaumeiſter Dr. Otto Hefft in Karlsruhe unter Verleihung des Titels Maſchineninſpektor zum Inſpektions⸗ ſtätte, Regierungsbau⸗ zuhe unter Verleihung bei der heamten bei der Verwaltung der Hauptwerk meiſter Fried Veinbrenner in Karl des Titels hbauinſpektor zum Inſpektionsbeamten Generaldirektion der Staatseiſenbahnen; zu Sekretären und zrvei⸗ ten Veamten bei Zentralſtellen oder zu zweiten Beamten im Be⸗ Fürksdienſt a) die Giſenbahningenieure, Bahnbauinſpektoren Oskar Brentano in Baſel, Franz Michaelis bei der Magazinsver⸗ waltung und Wilhelm Feßler in Offenburg unter Belaſſung des Titels Bahnbauinſpektor; b) die Ingenieurpraktikanten für den Emil Schachenmeier von Emmendingen, Sauul Kärcher don Achern, Eugen Burger von Säckingen, Heinrich Fleiner von Wertheim, Theodor Kölmel von Oetigheim, Georg Schmitt von Schwetzingen, Karl Friedrich Eiſenlohr bon Karlsruhe, Wilhelm Keim von Karlsruhe; die Ingenieurpraktikanten für den maſchinen⸗ und elektrotechniſchen Dienſt: Philipp Haas von Tiengen, Mark. Kammüller von Kandern, Wilhelm Stratt⸗ haus von Heidelberg, Otto Schuler von Karlsruhe, Oskar Rübt von Karlsruhe, Karl Frank von Emmendingen, Otto Kuen von Bühl, dieſe alle unter Verleihung des Titels Regie⸗ rungsbaumeiſter; zu Vorſtänden von Stationsämtern I unter Ver⸗ leihung ders Titels Bahnverwalter die Stationszontrolleure Dr. Edwin Kech in Karlsruhe und Heinrich Geiger in Eberbach. Ernannt wurden weiter: Erſter Staatsanwalt Dr. Theod. Müßhling in Karlsruhe zum Landgerichtsdirektor dortſelbſt, Landgerichtsrat Dr. Karl Hummel in Mannheim unter Ent⸗ hebung von der Stellung als Vorſitzender einer KHammer für Handelsſachen beim Landgericht Mannheim zum Landgerichts⸗ direktor dortſelbſt, Oberamtsrichter Emil Armbruſter in Freiburg zum Amtsgerichtsdirektor dortſelbſt, Staatsanwalt Dr. Guſtav Sebold in Heidelberg zum Erſten Staatsanwalt beim Landgericht dortſelbſt, Staatsanwalt Viktor Schwoerer in Karlsruhe zum Erſten Staatsanwalt beim Landgericht Konſtanz, Landgerichtsrat Dr. Ernſt Kärcher in Freiburg zum Erſten Staatsanwalt beim Landgericht Mannheim, Staatsanwalt Dr. Ehriſtoph Groſſelfinger in Freiburg zum Erſten Staats⸗ anwalt beim Landgericht Offenburg, die vier Letzgenannten je⸗ weils unter Belaſſung im Range eines„Landgerichtsrates, Landgerichtsrat Ernſt Pfeifer in Freiburg zum Unter⸗ ſuchungsrichter beim Landgericht dortſelbſt, Landgerichtsrat Hermann Wolf in Mannheim zum Vorſitzenden einer Kam⸗ mer für Handelsſachen beim Landgericht dortſelbſt, Oberamts⸗ richter Emil Stegmüller in Waldkirch zum Landgerichts⸗ rat in Offenburg, Oberamtsrichter Dr. Karl Bertſch in Frei⸗ burg, ſowie Staatsanwalt Franz Eſchbacher dortſelbſt zu Landgerichtsräten in Freiburg, Staatsanwalt Franz Schlimm in Konſtanz zum Landgerichtsrat in Heidelberg, Landgerichtsrat Dr. Heinrich Wetzlar in Karlsruhe zum Unterſuchungsrichter beim Landgericht dortſelbſt, Oberamtsrichter Joſeph Witte⸗ mann in Donaueſchingen zum Landgerichtsrat in Offenburg, Landgerichtsrat Juſtus Bender in Freiburg unter Enthebung von ſeiner Stellung als Unterſuchungsrichter zum Staatsanwalt beim Landgericht dortſelbſt, Landgerichtsrat Friedrich Freiherr von Duſch in Mannheim unter Enthebung von ſeiner Stel⸗ lung als Unterſuchungsrichter zum Staatsanwalt beim Land⸗ gericht Heidelberg, Notariatsinſpektor beim Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts Ladwig Mayer zum Ober⸗ amtsrichter in Breiſach, Landgerichtsrat Wilhelm Krauß in Offenburg zum Staatsanwalt beim Landgericht Mosbach, Ober⸗ amtsrichter Auguſt Mehl in Pforzheim zum Staatsanwalt beim Landgericht Waldshut, Amtsrichter Guſtav Motſch in Engen zum Landrichter in Waldshut, Amtsrichter Adolf Möſſinger in Karlsruhe zum Landrichter dortſelbſt. * Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft die Staatsan⸗ wälte Eduard Link in Mannheim nach Freiburg, Dr. Guſtav Gunzert in Mannheim nach Konſtanz, Dr. Franz Huber in Mosbach nach Karlsruhe, Herm. Kuenzer in Waldshut nach Mannheim und Oberamtsrichter Dr. Karl Maurer in Vil⸗ lingen nach Mannheim; die Amtsrichter: Dr. Artur Maiſch⸗ hofer und Heinrich Junker in Mannheim ſowie Wilhelm Wittmann in Säckingen zu Landrichtern in Mannheim, Amts⸗ dortſelbſt; die Amtsrichter: Ottmar Wohlgemuth in Bühl und Dr. Johann Wolfhard in Pforzheim zu Land⸗ richtern in Mannheim; die Gerichtsaſſeſſoren Dr. Albert Kornmajer aus Mingolsheim, Karl Hel⸗ linger aus Beckſtein und Dr. Moritz Lenel zu Amts⸗ richtern in Mannheim, und Gerichtsaſſeſſor Franz Walter aus Mannheim zum Amtsrichter in Bonndorf; die Betriebs⸗ aſſiſtenten Ludwig Fleck und Karl Neudecker zu Betriebs⸗ ſekretären; Bureauaſſiſtent Georg Welker in Mannheim zum Betriebsaſſiſtent. *Hebertragen wurden die Stellen bon Buregu⸗ und Abfer⸗ tigun amten(& 2 des Gehaltstarifs) unter Verleihung der Amitsbezeichnung Betriebsaſſiſtent: den Eiſenbahnaſſiſtenten Ludw. Bienſtock in Mannheim⸗Necharau, Erwin Bofſert, Friedrich Bühler, Friedrich Burk, Heinrich Gött, Johann Gruber, Friedrich Heitzmann, Albert Kiefer, Heinrich Schäfer und Wilhelm Vogel in Mannbeim. * Etatmüßig angeſtellt wurden die Eiſenbahngehilfinnen Luiſe Frankel und Emilie Rapp in Mannheim unter Verleihung der Amtsbezeichnung Expeditionsgehilfin. * Zuteilung. In unſerer Notiz im geſtrigen Mittagsblatt über die Zuteilungen von Beamten im bahnbautechniſchen Betrieb muß es heißen Regierungsbaumeiſter Ernſt Gaber und nicht Ernſt Haber. richter Dr. Joſep)h Mayer in Mannheim unter Belaſſung im Range eines Landrichters zum Staatsanwalt ßeim Landgericht * Juſtizdienſt. In der geſtrigen Schöffengerichtsſitzung der Abk, 12 führte zum erſten Male den Vorſitz Herr Regierungsrat Gerichts⸗ aſſeſſor Dr. Kornmeher dvon hier, der ſchon bei den Schöffen⸗ gerichtsſitzungen im alten Gymnaſiumsgebäude einer Strafabtei⸗ lung vorſtand. Herr Kornmeher befand ſich ſeither in Kolonialdien⸗ ſten und erhielt in dieſer Stellung den Titel Regierungsrat,. Vom 1. Oktober ab werden alle Militärdetachements für Bewachung der Gefängniſſe eingezogen und es wird dafür der Wachdienſt der Gefängnisbeamten weſentlich verſchärft. Zulaſſung Mannheims zum Sprechverkehr mit Dünemark. Entſprechend twiederholten Anträgen der Mannheimer Handelskam⸗ mer iſt vom 1. Auguſt ab der unbeſchränkte Sprechverkehr zwiſchen Mannheim⸗Sandhofen und folgenden däniſchen Orten zugelaſſen: Kopenhagen, Fredericia, Hilſingör, Kjsge, Korſör, Maribo, Näſtbed, Nakskob, Nykjöbing, Falſter, Roskilde, Sakskjöbing, Vordingborg bei einer Sprechgebühr von je M. 3. Bezirksrat. Die Tagesordnung der geſtrigen Bezirksrats⸗ ſitzung wurde wie folgt erledigt: Genehmigt wurden folgende Geſuche um Eplaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank: des Albert Lehmann, Schwetzingerſtr. 126, des Auguſt Pröſchle, Seckenheimerſtr. 90; folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank: des Albert Ebelmann, Friedrichsplatz 15, des Guſtas Schifferer von Käferbal, Gartenſtr. 12/16, des Peter U we⸗ rich, Lindenhofſtr. 51, des Alb. Hartmann, Friedhofweg 1 und des Johann Diemer in Neckarau, Kaiſer Wilhelmſtr. 5; folgende Beſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft: des Chriſt. Bonacker, Schwetzingerſtr. 160 und des Otto Roßnagel, S 5, 5; folgende Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung der Schank⸗ wirtſchaft ohne Bvanntteinſchank: des Hermann Binner von Seckenheimerſtraße 90 nach 74, des Kaſpar Ruppert von Secken⸗ heimerſtr. 74 nach M 2, 12 und des Wilhelm Olbert von Klein⸗ feldſtr. 29 nach Hafenſtr. 62; das Geſuch des Joſef Frank um Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank zur„Stadt Karlsruhe“, L. 4, 7; das Lagern von Benzin durch die Firma Reutlinger u. Sepp in ihrer Auto⸗Garage Kunſt⸗ ſtraße 26.— Abgeſetzt wurde die Entſcheidung i. S. der Zentral⸗Kranken⸗ und Sterbekaſſe der Tabakarbeiter Deutſchlands G. G. in Hamburg gegen die Berufsgenoſſenſchaft der chemiſchen Induſtrie Sektion VI in Mannheim wegen Ueberweiſung von Rentenbeträgen, das Geſuch des Johannes Frickert um Erlaub⸗ nis zum Ausſchank von Mineralwaſſer und Limonade in der Warte⸗ halle bei der Friedrichsbrücke, das Geſuch des Joh. Boxberger um Erlaubnis zum Ausſchank von Sodawaſſer und Limonade bei der Kammerſchleuſe und das Geſuch der Marie Singer Ehefrau um Erlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft ohne Branntwein⸗ ſchank von Jungbuſchſtraße 18 nach Langſtraße 65.— Nicht ge⸗ nehmigt wurde das Geſuch des Franz Joch um Erlaubnis zum Ausſchank von Branntwein in ſeiner Wirtſchaft C 7, 18/19.— Ernannt wurden die Schatzungsratsmitglieder der Stadt Manmheim. Marinekapelle im Friedrichspark. Wie bereits mitgeteilt, konzertiert morgen Samstag im Parte das Muſfiktorbps der Kaiſerfacht„Hohenzollern“ unter Leitung ihres taden⸗ tierten, feinſinnigen Dirigenten Herrn Pollinger. Die Kapelle, welche ſtets den Kaiſer auf den Nordlandreiſen begleitet und auch im Frühjahr die Mittelmeerreiſe nach Korfu mitmachte, iſt von ihrem erſten Hierſein vor drei Jahren noch in beſter Erinnerung. Waren doch jedesmal die zahbreichen Zuhörer wie elektriftert von den ausgeseichneten Darbietungen der„Hoh enzollern“⸗Kapelle. Rheinfahrt nach Oppenheim. Herr Franz Noll beabſich⸗ tigt bei genügender Beteiligung mit ſeinem Perſonenraddampfer — am Sonntag, den 23. Auguſt nach Oppen⸗ zeim mit Anlegen in Worms zu fahren. Abfahrt präeis 8 Uhr 5 3 0 8 Nhendrüge Mannhein, Ludwigshafen.10 Uhr(Figen in Ludwigshafen⸗Mannheim gegen 9½ Uhr. Der Fahrpr beträgt nach Worms und zurück 1 Mark, nach Oppenheim u zurück 205 Mark. Es bürfte doch wohl kaum ein ſchöneres gnügen geben, als an einem Sonntagmorgen, wo die Natur noch in tiefem Schweigen ruht, eine Fahrt per Dampfer rheinab⸗ wärts zu machen bis nach Oppenheim, wo uns die herrliche Landskrone zum Raſten bei einem Gläschen guten Rheinweines einladet. In Anbetracht der Vorzüge, welche dieſe Fahrt, die zu⸗ dem dieſes Jahr nicht mehr oft wiederholt wird, bietet, wird wohl mancher Leſer ſich veranlaßt ſehen, ſich daran zu beteiligen, zu⸗ mal ja durch 6ſtündigen Aufenthalt in Oppenheim den Fahrgäſten Gelegenheit geboten iſt, Ausflüge in der Umgebung zu machen. Mancher wird wohl nach dem nahegelegenen Kornſande wandern, an die Stelle, wo vor kurzem unſer kühner Lufteroberer Graf Zeppelin gelandet iſt. Auf den kaufmänniſchen Arbeitsmarkt iſt die ungünſtige Konjunktur nicht ohne Einfluß geblieben, wie mit Deutlichkeit aus den ſoeben für das 1. Halbjahr 1908 veräffentlichten Ergebniſſen der kaufmänniſchen Stellenvermittlungen herborgeht. Die größte kaufmänniſche tellenvermittlung, die des Vereins für Handlungs⸗Commis von 185 8(Kaufmänniſcher Verein) in Hamburg, hat im erſten Halbjahr 1908 9000 Aufträge gegen 10 230 im gleichen Zeitraum 1907, d. h. 1230 weniger, zu ber⸗ zeichnen gehabt. Die Zahl der Bewerber iſt dagegen beträchtlich geſtiegen und belief ſich auf 10 525 gegen 8486 im 1. Halbjahr 1907. Trotz dieſer ungünſtigen Verhältniſſe iſt es dem 58er Verein ——— Drr ſiee nach dem Kaffee eine halbe Stunde vertäumt hatte, aber nicht Lerade zu angenehm verträumt. Doktor Nachods, der in dieſen Stunden die Nachmittags⸗ biſiten bei ſeinen Patienten machte, pflegte bei Frau Luch den Kaffee einzunehmen, ſeit ſie ihre vielbewunderte Perſon dem Sa⸗ natorium anvertraut hatte. Zum erſten Male hatte er die Plauderſtunde bei ihr ver⸗ ſäumt, ohne ſich auch nur durch eine Dringlichkeit irgendwie ent⸗ ſchuldigen zu laſſen. Es war dunkel darüber geworden. Lucy trat an das Fenſter und ſah, wie jenſeits des Orgel⸗Angers die Maurer und Zimmer⸗ keute ſich in Gruppen vom Bau entfernten, und verfolgte die Umtiſſe der Heimkehrenden mit ſcharfen Blicken, als ſei die Schar ihrer beſonderen Aufſicht unterſtellt, als müſſe ſie ſie zählen. Es wor immer noch Herbſt, der Winter wollte gar nicht ein⸗ ſehen, trotzdem man Ende November hbatte, und ſo wurde flott weitergebaut an den ſechs Häuſern, die im Sommer zugleich in Angriff genommen waren. Neben der„Villa Deubenreiter“— den Namen behielt das Haus im Munde der Leute— richtete ſich jetzt tatſächlich die Wiener Feinbäckerei ein. Herbert hatte dem ſchwankend ge⸗ wordenen Meiſter ſolche leichten Bedingungen gemacht, daß er zu⸗ ſlezt freudig zugegriffen hatte, und bei ſehr geſchickter Führung ſchon jetzt in den allererſten Stadien des Betriebs entſchiedenen Erfo! 05 Fortſetzung folgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der Karlsruher Hofppernſünger Hermann Jadlowker wird kummenden Samstag im Theater zu Baden⸗Baden im„Zigeuner⸗ n“ die Titelpartie ſingen. De polosau wurde bekanntlich mehrfach von„Scheffel, ſo im„Gau⸗ deamus“, beſungen. Die Scheffelbüſte des Monuments iſt von Pro⸗ feſſor Moeſt in Karlsruhe modelliert. Das Frankfurter Opernhaus wird im kommenden Winter u. a. Goldmarks„Wintermärchen“ und die erſte deukſche Aufführung von Laparra's„La Habanera“ herausbringen. Außerdem ſoll Electra von Rich. Strauß baldmöglichſt nach der Uraufführung den in Szene gehen. Am 3. und 7. Oktober gaſtiert der toriſt Caruſo. Künſtleriſches aus Kaſſel. Wie verlautet, wird Geheimrat Tſchudi, der als Direktor der Nationalgalerie bis zum 1. April nächſten Jahres beurlaubt iſt, lt„Frkf. Zig.“ Nachfolger des Geh. Rats Eiſenmann werden, der am 1. Oktober die Leitung der Kgl. Gemäldegalerin in Kaſſel mederlegt. Von der Univerſität Bonn. Privatdozent Dr. Bernh. Fiſcher, ſeit 1904 als erſter Aſſiſtent am pathologiſchen Inſtitut tätig, hat einen Ruf als Direktor des pathologiſchen Inſtituts der Sencken⸗ bergſchen Stiftung in Frankfurt a. M. erhalten. R. Hochſchulnachrichten. Eine wertvolle Erwerbung hat die Uni⸗ verſitätsbibliothe zu Bonn gemacht. Ihr hat der dortige Profeſſor Dr. S. Prym, der die hinterlaſſene Bibliothek des im vorigen Jalhre verſtorbenen Sauskritforſchers Prof. Dr. Th. Aufrecht er⸗ worben hatte, daraus alle die Werke als Geſchenk überwieſen, die ſie noch nicht beſaß, im ganzen rund 1000 Werke, darunter 490 Werke zur Sanskritliteratur. Den Reſt der Aufrecht'ſchen Viblio⸗ khek beabſichtigt Prof, Prhm verſchiedenen Seminarien der Bonner Univerſität zur Ergänzung ihrer Bibliotheken ebenfalls als Geſchenk zu übertpeiſen. Der Kaiſer und die bildende Kunſt. Der Hiſtorienmaler Adal⸗ bert von Roeßler in München hat vom Kaiſer den Auftrag zu einem großen figurenreichen Bild:„Friedrich der Große und das Regiment Gens'armes auf dem Einmarſch in Sachſen 1756“ erhalten. Tuberkuloſe⸗Bekämpfung. Der Kaiſer bat aus dem Dispo⸗ Ein Scheffeldenkmal in Rippoldsau. Ein Scheffeldenkmal ird am 24. Auguſt in Rippoldsau feierlich enthüllt werden. Rip⸗ ſitionsfonds zur Robert Koch⸗Stiftung 100 000 Mark zur Be⸗ kämpfung der Tuberkuloſe bebvilligt. Nur immer pietätvoll. Im„Bayreuther Tagbl.“ iſt folgendes ſchwarzumrandete Inſerat zu leſen:„Herref Kammerfänger Theo⸗ dor Bertrams poetiſcher Nachlaß ſowie letzte Habſeligkeiten preiswert zu berkaufen, um wenigſtens zu einem Teil meines beträchtlichen Guthabens zu gelangen. Bahnhof⸗Hotel.“(Eine ge⸗ wiſſe Scham ſcheint den Pächter des Bahnhof⸗Hotels doch abgehalten zu haben, ſeinen Namen zu nennen.) Der 70. Geburtstag Ednard Kremſers. Der Kaiſer von Oeſterreich hat dem Ghrenchormeiſter des Wiener Männergeſang⸗ vereins Eduard Kremſer den Orden der Eiſernen Krone 3. Klaſſe verliehen. Vom muſikaliſchen Geſchmack der Römer wird dem Gaulois eine bezeichnende Geſchichte aus Rom berichtet: Die Bewohner der Ewigen Stadt haben ſchon von jeher den ausländiſchen Kom⸗ poniſten und im beſonderen den deutſchen unverhohlen ihre Ab⸗ neigung bezeugt. Richard Wagner z. B. hatte ſchon im Jahre 1883 großen Erfolg in Bologna, aber erſt zehn Jahre ſpäter, 1893, wagte Profeſſor Beſſela, der Dirigent der ſtädtiſchen Ka⸗ pelle von Rom, allwöchentlich ein Werk des Bayreuther Meiſters auf das Programm zu ſetzen: fünf Jahre lang wurde dieſe „Nummer“ unentwegt ausgeziſcht, und erſt 1898 erlahmte die Oppoſition. Daß ſie aber noch immer nicht ganz entwaffnet iſt, zeigte ein Vorfall, der ſich vor wenigen Tagen abſpielle Pros. Beſſela hatte bei einem der Konzerte, die abends auf der Piazza Colonna ſtattfinden, das„Andante“ aus der Fünften Sigkonie von Beethoven auf das Programm geſetzt. Da die Rimer ihre Stadt jetzt in großen Scharen verlaſſen haben, wollten die anweſenden Deutſchen die günſtige Gelegenheit benutzen und ver⸗ langten nach dieſer„Nummer“ eine Wiederholung. Angeſichts dieſer„Anmaßung“ brachen aber die wenigen Römer guf dem Platze in ein wildes Toben und Ziſchen aus und ſchrieen, von dem echten Muſikverſtändnis, auf das ſie ſo ſtolz ſind, hingeriſſen: „Hinaus mit den Barbaren! Nieder mit Wagner!“ Schließ⸗ lich mußte ſich die Polizei ins Mittel legen. um eine Prügelet zu verhütev 4. Sen. gelungen, im erſten Halbjahr erſtenn Semeſter 1907, d. h. HBeſitzwechſel. 1 Emil Heckel⸗ ſtraße Nr. 16, Herrn Karl Zimmermann gehörend, an Loko⸗ motiv⸗Führer Reinecke. * Der Verein für Frauenſtimmrecht wird ſeine am 22.„September wieder aufnehmen. In Anbetracht Aktualität, welche die Frage der Kindergerichtshöfe fü Mannheim hat, wird ein juriſtiſches Mitglied des Vereins, Rechtsanwalt Dr. Fritz Kñaufmann von hier, das Thema fe“ behandeln ünd zur Diskuſſion ſtellen. Es en, daß ſich zahlreiche Freunde, der bereits in an⸗ Städten eingeführten„Jugendgerichtshöfe“ an dem Abend, der nochmals bekannt gegeben wird, im Hotel„National“ ein⸗ finden werden, um auch in unſerer Stadt die Einführung einer ſo berechtigten ſozialen Forderung, wie es die Behandlung der Jugendlichen iſt, in die Wege zu leiten. * Die Rückkunft der Ferienkolonien erfolgt nicht, wie geſtern lich angegeben, am Freitag, ſondern am Samstag, 22. ids 7 Uhr 36 Min., im hieſigen Hauptbahnhof. *Ein Maunheimer Kurgaſt vermißt. Seit einer Woche wird in Oberſtdorf im bayeriſchen Allgäu ein Kurgaſt, Herr Dr. Hermann Hermannsdörfer, vermißt. Dr. Hermannsdörfer, der 26 Jahre alt und unverheiratet iſt, unternahm am 13. Auguſt, am Tage nach ſeinem Eintreffen in Oberſtdorf, eine Tour auf das Nebel⸗ horn. Zu ſeinen Wirtsleuten äußerte er beim Weggange, daß er Abends wieder zurückkehren werde. Da die drei⸗ bis vierſtündige Tour auf das Nebelhorn leicht iſt und von zahlreichen Touriſten mit Vorliebe unternommen wird, wurden zunächſt keine Nachforſch⸗ ungen nach dem Verbleib Hermannsdörfers angeſtellt. Erxſt als meh⸗ rere Tage bergingen, ohne daß ein Lebenszeichen von dem Ver⸗ mißten in Oberſtdorf eintraf, begann man die Möglichkeit eines Un⸗ glücksfalles in Betracht zu ziehen. Am Mittwoch wurde von Oberſt⸗ dorf eine Rettungsexpedition abgeſandt, die das in Frage kom⸗ mende Gelände erfolglos abſuchte. Ein Bruder des Vermißten, Herr Prokurift Hans Hermannsdörfer, iſt bei der Rheiniſchen Creditbanr angeſtellt. Herr Hermannsdörfer iſt auf die Nachricht von dem Jehlen ſeines Bruders in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag mach Oberſtdorf abgereiſt, um ſich an den Nachforſchungen nach dem Vermißten zu beteiligen. Nach einem geſtern Abend bei Bekannten eingetroffenen Telegramm iſt leider noch nicht die geringſte Spur entdeckt worden. Herr Dr Hermann Hermansdörfer iſt ſeit 4 Jahren als Chemiker in der Chemiſchen Fabrik von C. F. Böhringer u. Söhne auf dem Waldhof angeſtellt und wird als außerordentlich begabter und küchtiger Beamter von liebenswürdigen Umgangsformen bei Borgeſetzten und Mitarbeitern gleich hochgeſchätzt. Allein ſchon mit Rückſicht auf die ſchwer leidende Mutter, eine Witwe, bei der der Vermißte wohnte, geben wir uns der Hoffnung hin, recht bald die Nachricht bringen zu können, daß Dr. Hermannsdörfer noch unter den Lebenden weilt. * Der Schapbacher Raubmörder verhaftet! Nach einer unver⸗ hürgten Nachricht, die das Oberrheiniſche Korreſpondenzbureau ver⸗ breitet, ſoll der Schapbacher Raubmörder in Genf ver⸗ haftet worden ſein. Aus Oppenau liegt uns hierzu von geſtern Abend halb 7 Uhr folgende Meldung vor:„Soeben wurde hier durch den Gendarmen bekannt gemacht, daß der Raubmörder Alfr. bvon Janſen in Genf verhaftet wurde. Er kommt über Oppenau nach Griesbach, woſelbſt er verſchiedenen Zeugen gegenüber geſtellt wird. Die Kurgäſte in den Renchtalbädern ſind wieder be⸗ ruhigter und gehen wieder auf die Berge. In den letzten Tagen ſah man felten einen Kurgaſt auf der Höhe. Ich ging z. B. am Montag von Griesbach zur Zuflucht, wobef mir kein Menſch begegnete.“ Nach einer Meldung des Wolffſchen Bureaus beſtätigt ſich erfreulicher⸗ weiſe die Nachricht von der Feſtnahme des Mörders in Genf. Man fand bei ihm Brieftaſche und Uhr des Ermordeten. *Einen groben Vertrauensmißbrauch beging der 40 Jahre alte berheiratete Stationsbeamte der Nebenbahn in Seckenheim, Friedr. Schönefuß aus Hernhauſen. In der Zeit von Juli 1907 bis Ende Mai 1908 unterſchlug er zum Nachteil der Süddeutſchen Giſen⸗ bahngeſellſchaft den Betrag von 1159 M. 42 Pfg., deſſen Einnahme er durch eine unrichtige Buchung und Zurückhaltung von Aviſen zu verſchleiern ſuchte. Als Verwalter der Warenverkaufs⸗Automaten der Deutſchen Automaten⸗Geſellſchaft Stollwerck u. Co. unterſchlug er in der Zeit von Ende Januar bis Mai d. J. den Betrag von 143 M. 69 Pfg. Das Schöffengericht verurteilte geſtern den Ange⸗ Hagten zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten ab⸗ züglich der ſeit 20. Juli d. J. dauernden Unterſuchungshaft. * Vergiftet. Mäittwoch früh 10 Uhr wurde in totkrankem Zu⸗ ſtande der 40 Jahre alte verheiratete Kaufmann Ernſt Kern aus Manmheim in das Schwetzinger Spital eingeliefert. Kern war in einer Chemiſchen Fabrik in Rheinau beſchäftigt und hatte, wie es ſcheint mit Abſicht, nahezu ½ Liter Natronlauge getrunken. Der Unglückliche iſt nach 12 Stunden unter ſchweren Schmerzen ge⸗ ſtorben. * Unfall. Das Kind Johann des Bahnarbeiters Gottlieb Friedrich, wohnhaft an der Neckarſpitze, Bau 15a, ſpielte geſtern Nachmittag in der Nähe der elterlichen Wohnung mit noch an⸗ deren Knaben auf einem Haufen Sand, rutſchte hierbei her⸗ unter unter einen gerade vorüberfahrenden Wagen und wurde Ueber eine boriginelle Hochſchulſtiftung wird aus Greifs⸗ wald berichtet: Der verſtorbene Profeſſor der Kinderheilkunde Dr. Paul Krabler hat teſtamentariſch ſeine Forderungen auf noch ausſtehende geſtundete Kollegienhonorare im Betrage von 5311 M. der Univerſität mit der Beſtimmung zugewendet, daß die eingehenden Beträge nebſt Zinſen bei der Univerſitätskaſſe ſolange angeſammelt werden, bis ein Kapital von 10 000 Mark vorhanden ſein wird, und daß die Zinſen dieſes Kapitals als⸗ dann dem jeweiligen Leiter der Univerſitätskinderklinik zur Be willigung von Freibetten zur Verfügung geſtellt werden. Muſikaliſches aus München. Aus der Feſtſpielſtadt an de: Iſar wird geſchrieben: Das Konzert, welches die geſellige Ver⸗ einigung des Hoforcheſters zugunſten ſeiner Witwen⸗ und Wai⸗ ſenunterſtützungskaſſe im Prinzregententheater veran⸗ ſtaltet, verſpricht ein Exeignis in unſerer diesjährigen Feſtſpiel⸗ zeit zu werden. Sämtliche Künſtler, die während der Feſtſpiele zur Verſtärkung des Hoforcheſters engagiert ſind, haben in kolle⸗ gialer Weiſe ihre Mitwirkung zugeſagt und ſo werden wir auf der Bühne des Jeſtſpielhzuſes am Dienstag, den 25. Auguſt Beethovens Eroſeg⸗Sinfonie und den Huldigungsmarſch von Richard Wagner mit einer Beſetzung von 42 Violinen, 15 Biplen, 15 Celli. 12 Kontrabäſſen und einem dieſem Quintett entſprechenden zu hören bekommen. Der in Kopenhagen tagende Orientaliſtenkongreß beſchloß, den nächſten Kongreß in Athen abzuhalten. Es lagen Ein⸗ ladungen aus Kalkutta, Athen und Deutſchland vor. Unmittel⸗ bar nach der Beſchlußfaſſung lief die offizielle telegraphiſche Eia⸗ labung der griechiſchen Regierung ein⸗ Verk Wannhetm, 21. Augu⸗ General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) überfahren. Das Kind erlitt einen ſchweren Unt bruch und mußte in den. das Allgemeine Kran Den Fuhrmann ſoll keine Schuld treffen. * Aus Ludwigshafen. Erhängt hat ſich geſtern nach⸗ mittag in dem Gebüſch vor dem Mundenheimer Friedhofe der 45 Jahre alte verwitwete Taglöhner Michael Remmel von Mun⸗ denheim. Remmel war ein dem Trunke ergebener Menſch— In einem hieſigen Gaſthauſe wurde geſtern vormittag der ſteck⸗ Prieflich verfolgte Ingenieur Robert Sigriſt aus Stuttgart feſt⸗ genommen. * Mutmaßliches Wetter am 22. und 23. Aug. Für Samstag und Sonntag iſt größtenteils heiteres, trockenes und warmes Wetter zu erwarten. Aus dem Großherzogtum. * Weinheim, 20. Aug. Der Umbau des Güter⸗ bahnhofes, für den die zweite Rate der Koſten vom letzten Landtag bewilligt wurden, dürfte nächſtes Jahr in Angriff ge⸗ notamen werden. Heidelberg, 20. Aug. Das Amtsverkündiger⸗ weſen wurde für den Bezirk Heidelberg in der Weiſe eingerichtet, daß bom 1. Oktober ab im Verlage der„Heidelberger Zeitung“ ein„amtliches Verkündigungsblatt“ erſcheint, welches von deſſen Verleger den Verlegern anderer Zeitungen auf deren Wunſch in einer der Auflage ihrer Zeitungen entſprechenden Zahl als ſelbſtändiges Blatt zum Preiſe von 2 Mark für 500 und 4 M. für 1000 zweiſeitige Blätter und von 3 M. für 500 und 6 M. für 1000 vierſeitige Blätter zu liefern iſt. Des weiteren iſt der Ver⸗ leger des Amtsblattes verpflichtet worden, den Verlegern, welche das Verkündigungsblatt zum Beilegen beziehen, einen Abdruck der⸗ jenigen eiligen Bekanntmachungen zu überſenden, welche aus⸗ nahmsweiſe in der„Heidelberger Zeitung“ unter der Rubrik„Amt⸗ liche Bekanntmachungen“ erſcheinen.— So weit der„Pf..“ über die Stimmung in Verlegerkreiſen der Zentrumspreſſe unter⸗ richtet iſt, werden dieſe von dem Recht, die amtlichen Verkündig⸗ ungsblätter ihren Zeitungen beizulegen, keinen Gebrauch machen. Auch wir, ſo ſchreibt das zitierte Blatt, können uns nicht dazu entſchließen, und zwar aus dem Grunde nicht, weil uns der Bezug der Verkündigungsblätter der 15 Bezirke unſeres Verbreitungs⸗ gebietes einen jährlichen Aufwand von gering veranſchlagt 20 000 Mark verurſachen würde.— Von Säckingen kommt die Nachricht, daß dort Herr Finanzamtmann Bernhard Scherer nach kurzem Krankenlager geſtorben iſt. Herr Scherer iſt auch in hieſiger Stadt, in der er mehrere Jahre tätig war, eine wohlbekannte und wegen ſeiner liebenswürdigen Charaktereigenſchaften wohlgeſchätzte Perſönlichkeit. Die Nachricht von ſeinem frühen Hinſcheiden— er hat nur ein Alter von 46 Jahren erreicht— dürfte daher ſowohl hier wie in ſeiner Heimat Rohrbach allgemein ſchmerzlich über⸗ raſchen.— Geſtern abend verſetzte ein Blumenverkäufer ſeinem Sohn 3 lebensgefährliche Stiche in Rücken und Bruſt. Den rabiaten Vater verhaftete man. Der Sohn wurde heute vor⸗ mittag einer ſchweren Operation unterzogen. Sein Zuſtand ſoll ſehr bedenklich ſein, da die Stiche die Lunge getroffen haben. *Heckfeld, 20. Aug. Wegen des hieſigen großen Ba u⸗ unglücks iſt nunmehr Anklage erhoben worden. Angeklagt ſind die Bauleiter Maurermeiſter Franz Volkert hier und die Zimmerleute Johann Georg Preis und ſein Sohn Joh. Pveis in Oberſchüpf, welche die Hebung des eingeſtürzten Hauſes über⸗ nommen hatten. oc. Karlsruhe, 20. Aug. Die Nachricht der„Täglichen Rundſchau“, daß Frhr. von Reitzenſtein den Staatsanwalt Dr. Bleicher wegen Beleidigung ſeiner Gattin verklagt habe, iſt unzutreffend. oc. Karlsruhe, 19. Aug. Die Handwerks kam mer nahm in ihrer jüngſten Vollverſammlung eine Reſolution gegen das Borgunweſen an. Die Kammer ſprach ſich ferner für die Ausführung des Bedürfnisnachweiſes für den Ge⸗ werbebetrieb im Umherziehen aus. Das Miniſterium des Innern beauftragte die Bezirksämter, nach dieſer Richtung Erhebungen anzuſtellen. Die nächſte Vollverſammlung findet in Achern ſtatt. Auf deren Tagesordnung ſoll die Elektrizitätsſteuer einen Platz inden. *Karlsruhe, 20. Aug. Ludwig Geiſendörfer, der Ehrenvorſitzende des Badiſchen Bäckerverbandes und der Karlsruher Bäcker⸗Innung, feiert heute ſeinen 70. Geburtstag. Ludwig Geiſendörfer iſt der Sproſſe eines alten Bäckergeſchlechtes. Der Gründer von Karlsruhe veranbaßte den damaligen Bäcker Geiſen⸗ dörfer in Durlach, ſeinen Wohnfitz und ſein Gewerbe nach der neu gegründeten Reſidenz zu verlegen. Ein Geiſendörfer war alſo der erſte Karlsruher Bäcker. Und ein Abkömmling desſelben iſt Ludweg Geiſendörfer. Durch ſeine rege Tätigleit im Vadiſchen Bäcker⸗ Verband iſt Ludwig Geiſendörfer eine weit bekannte Perſönlichkeit. — In einem hieſigen Metzgergeſchäft wurde ein 18 Jahre alter Lehrjunge aus Durmersheim von zwei Metzgerburſchen wegen Vernachläſſigung eines erhaltenen Auftrags gezüchtigt, worauf der Lehrjunge ſeinen Revolver holte, ſich damit nach der Wurſtküche be⸗ gab, woſelbſt die beiden Burſchen arbeiteten, auf den einen einen Schuß abſeuerte und ihn in den linken Unterſchenkel traf. Der Verletzte mußte in das Städt. Krankenhaus verbracht werden. oc. Ettlingen, 20. Aug. Am Neubau der Buhlſchen Papierfabrik ſtürzte heute vormittag eine Mauer ein. Acht Arbeiter wurden verſchüttet, darunter die Maurer Ehresmann, Lumpp und Kappler ſchwer. Erſterer iſt bald nach dem Unglück geſtorben. Gerichtliche Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. * Ettlingen, 20. Aug. Altbürgermeiſter Häfner wird anfangs September nach Lahr überſiedeln und als Teilhaber in das Geſchäft des„Anzeiger für Stadt und Land“ eintreten. Wie der „Bad. Landsmann“ hörte, hat er ſeine Villa und ſein Haus in der Parkſtraße hier verkauft, erſtere zu 45 000 M. und letzteres zu etwas über 28 000 M. oc. Pforzheim, 19. Aug. Ein hieſiger ungenannt ſein wollender Bürger hat zugunſten der Ferienkolonie 5000 M. geſtiftet.— Die Stadtverordnetenwahlen finden am 21., 25. und 28. September ſtatt. oe. Freiburg, 19. Aug. Im Zuſtande hochgradiger Ner⸗ voſität hat ſich ein Student aus Oldenburg erſchoſſen⸗ Pfalz, Heſſen und umgebung. * Neuſtadt a.., 19. Aug. Eine hieſige Familie hatte am Sonntag Pilze geſucht und dieſe heute zum Mittageſſen her⸗ gerichtet. Nach dem Genuſſe derſelben erkrankten alle Fa⸗ milienangehörigen mehr oder minder. * Darmſtadt, 19. Aug. Der Kaiſerpreis im Ge⸗ fechtsſchießen für das 18. Armeekorps wurde der Leib⸗ kompagnie im Leibgarde⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 115 zuge⸗ ſprochen, nachdem er im vorigen Jahre von der Leibkompagnie des Gießener Infanterieregiments Kaiſer Wilhelm II. errungen worden war. Dieſe wurde dagegen vor kurzem ausgezeichnet durch Verleihung des Chef⸗Preiſes, der alljährlich von den Re⸗ gimentern der Armee, deren Chef der Kaiſer iſt, umworben wird. * Darmſtadt, 20. Aug. Von den ſechs Nowdies, die am Sonntag den Raubanfall in der„Tanne und daran au⸗ ſchließend ein Sittlichkeitsverbrechen verübten, ſind jetzt fünf ver⸗ haftet worden. Sie ſind ſämtlich verheiratet. Der ſechſte iſt ſcharfe feſtgeſtellt als der 22jährige Pferdewärter Ph. Wehrum, der dah hier verſchwunden iſt und ſich nach Frankfurt begeben hat. c. Geiſenheim(Rheingau), 19. Aug. Der 21Tjährige Elektromonteur Welzel geriet heute Nachmittag in der elel⸗ triſchen Zentrale der Rheingauer Elektrizitätswerke mit den Hän⸗ den an die Drähte der Hochſpannung(3000 Volt). Der elektriſche 1 9 76 den W. erlitt, war ſo ſtark, daß er kurze Zeit danach ſt ar b. Sport. Das diesjährige Baden⸗Badener Meeting, mit dem das fünfgigjährige Beſtehen der Rennen 8 u Iffezheim gefeiert wird, erſtreckt ſich über eine ganze Reihe von Tagen, 21., 23., 25., 27., 29. und 30. Auguſt. Das Pro⸗ gramm, das für das Jubiläumsjahr eine bedeutende Aufbeſſerung erhalten hat, iſt mit Geſamtpreiſen in Höhe von 470 000 Mark ausgeſtattet, was gegen das Vorjahr ein Mehr von annähernd 70 000 M. bedeutet. Von Hauptrennen ſind aufgebeſſert worden der Stiftungspreis, der unter dem Namen Badener Jubi⸗ läums⸗Stiftungs⸗Preis eine Erhöhung von 20 000 M aurf 50 000 M. erfahren hat, und das Prinz Herrmann bon Sachſen⸗Weimar⸗Memorial, das ebenfalls mit 50000 Mars ausgeſchrieben iſt, alſo 35 000 M. gewonnen hat. Im großen und ganzen wird ſich das Badener Programm in der bekannten be⸗ währten Form abwickeln, da die übrigen Konkurrenzen, Goldpokal Zukunftsrennen, Großer Preis von Baden, ſowie die großen H dernisrennen in der alten Faſſung beibehalten ſind. Die Bekeiligung von deutſcher Seite wird in dieſem Jahre reger ſein als ſonſt, während die franzöſtſche Gegnerſchaft nicht in der Ueberzahl wie in den letzten Jahren auftritt. Die züchteriſch wertvollſte Konkurxenz des Meetings, das Zukunfts⸗Rennen am nächſten Dienstag, das franzöſiſche Zweijährige guter Klaſſe gegen die beſten Alters⸗ genoſſen Deutſchlands hält, wird nur einen Träger franzöſiſcher Farben gegen ein Fähnlein deutſcher Zweijährigen, unter denen der Weinbergſche Fervor die beſte Klaſſe darſtellt, in Wettbewerh zeigen. Im Fürſtenberg⸗Memorial, das das Programm des heutigen Eröffnungstages ziert, iſt Deutſchland durch zwei ſeiner beſten Dreijährigen vertreten in Fauſt und For SEver, die ſich mit zwei oder drei Franzoſen beſſerer Klaſſe zu meſſen haben werden Eine weit ſtärkere Beſetzung als dieſes Rennen findet der Ba⸗ dener Jubiläums⸗Stiftungs⸗Preis mit einem Felde von ſieben bis acht Pferden, die ſich auf beide Länder gleich ver⸗ teilen. Im Prinz Herrmann von Sachſen⸗Weimar⸗ Memorial am 27. Auguſt, in dem franzöfiſche Pferde aus⸗ geſchloſſen ſind, wird die Internationalität durch den Belgier Teſ⸗ ſon gewahrt. Der Große Preis bon Baden, mit dem daz Meeting am mächſten Sonntag ſeinen Höhepunkt erreicht, hängt in ſeiner Beſetzung von dem Ausgang der ſchon aufgeführten großen Prüfungen ab, die erſt eine Klärung der Luge bringen müſſen. Die Ausſichten der deutſchen Pferde ſcheinen— auch die Badener Prince of Wales Stakes am des Meetings einbegriffen, die Fabula, die beſte deutſche Fliegerin, beſtreiten wind — ſomit in ſämtlichen Hauptprüfungen auf flacher Bachn weit gün⸗ ſtiger als in früheren Jahren. Umgekehrt werden die Vertreter deutſcher Hindernisſtälle dieſes Mal vor eime viel ſchwerere Aufgabe geſtellt; denn das von franzöſiſcher Seite für die Kämpfe im Tale der Oos beſtimmte Hindermis⸗Material gehört zum beſten, was im Nachbarlande zwiſchen den 25. Auguſt, Automobil⸗ und Wagen⸗Blumenkorſo, Bal pare am 26. Auguſt, ſowie Jubiläums⸗Pvachtfeſt am 27. Auguſt. Zugleich mit 8 geichnungen aus den Jahren 1898 und 1898 die Geſchichte des Klubs und der Rennen in den letzten zehn Jahren wiedergibt, und neben ſchönen Illuſtrationen wertvolles ſtatiſtiſches Material enthält. Von Tag zu Tag. EeHoteldiebſtahl. Stuttgart, 19. Aug. Ein raf⸗ finierter Diebſtahl wurde in der vergangenen Nacht in einem hieſigen großen Hotel verübt. Einem Hotelgaſt wurden aus ſeinem Zimmer 16 Hundertfrankenſcheine und 500 Mark in deutſchem Gold geſtohlen. Der Beſtohlene ſelbſt wurde heute früh bewußtl⸗ los in ſeinem Bett aufgefunden. Er war durch Chloroform be⸗ täubt worden. Von dem Täter hat man bis jetzt keine Spur. — Des Mords verdächtig. Trier, 20. Aug,. Unter dem Verdacht, am 28. Juni den Tapezierergeſellen Reimans in Waldshut ermordet und beraubt zu haben, ſind bei Großhettingen in Lothringen zwei Handwerksburſchen aus Belgien und Frankreich verhaftet worden. — Brand eines Hotels. Hirſchberg in Schleſ⸗ 20. Aug. In Seidorf iſt in der letzten Nacht das Hotel und Logierhaus„Elyſium“ vollſtändig niedergebrannt. Es wurde niemand verletzt. — Treibende Schiffstrümmer. Hamburg, 20. Aug. Die Führer von in Hamburg ankommenden Seeſchifſen berichten, daß in der Nordſee Schiffstrümmer und Schiffsgüter treibend angetroffen wurden. Man vermutet, daß ſie von ſchweren Schiffskataſtrophen, während der Sturmperiode der letzten Tage herrühren. — Der Schuhmacher als Schauobjekt. Ber? lin, 20. Aug. Das Auftreten des Schuhmachers Voigt im Paſſage⸗Panoptikum hatte heute die Neugierigen zu Tauſenden hingelockt. In den Nachmittagsſtunden waren etwa 10000 Men⸗ ſchen erſchienen, von denen auch viele eine Photographie mit eigenhändiger Unterſchrift erwarben. Voigt hielt von Zeit zu Zeit Anſprachen, erzählte Geſchichten aus ſeinem Leben und erntete ſtets großen Beifall. Privatim hat er auch verſichert, es ſei ihm ſchwer geworden, im Panoptikum aufzutreten; er habe es aber getan, um ein gutes Werk für die Abgebrannten in Donaueſchingen zu tun. In ſpäter Nachmittagsſtunde hat daun das Berliner Polizeipräſidium das Auftreten des Schuhmachers Voigt im Panoptikum verboten. Ein ähnliches Verbot ging der Direktion des Theaters zu mit der Mittejlung, daß dem Schub⸗ macher Voigt die Annahme einer Stellung, die ihn mit der Oeffentlichkeit in Berührung bringe, in Berlin überhaupt nicht geſtattet werde⸗ 2— eeer r r 3. ᷣMM! ̃᷑ ̃ ̃ĩᷣ 8 F— 2 ZSSa ng-n eee EFE — r ere General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) B. Seite. Mannheim, 21. Auguſt. —„Anſtandsunterricht“ auf dem Lande. Lindau, 21. Aug. In Reutin bei Lindau wurde dieſer le- Tage,„um einem dringenden Bedürfniſſe abzuhelfen“, ein „Verein für Anſtand und Bildung“ gegründet. Die Abſicht wäre ja nun ganz löblich geweſen, wenn nur nicht der erſte Anſtandsunterricht ganz ſonderbare Blüten getrieben hätte. Der Herr Vorſtand, der 20jährige Fabrikarbeiter Joſef Gſchöſſer von Reutin, wollte abſolut nicht mit den anderen Bereinsmitgliedern heimgehen. Darüber geriet der Verein in Streit, in deſſen Verlauf dem ſtörriſchen Vorſtand 17 Meſſer⸗ ſtiche beigebracht wurden. An den Folgen dieſer Anſtandslehre liegt Gſchöſſer ſchwer verletzt danieder. — Geſtrandetes Schiff. Hamburg, 20. Aug. Den Abendblättern zufolge iſt das der Firma F. Laeisz ge⸗ hörende Vollſchiff„Palmyra“, von Antwerpen nach Val⸗ paraiſo beſtimmt, laut einem Telegramm aus Punta Arena am 2. Juli auf Wellington Island geſtrandet. Das Schiff iſt pöllig verloren. Fünf Mann von der Beſatzung ertran⸗ ken. Sechzehn verließen die Strandungsſtelle in Booten und werden ſeitdem vermißt. Der Kapitän und der erſte Offizier erteichten die Evangeliſteninſeln; ſtie wurden dort aufgefunden und am 19. Auguſt nach Punta Arena gebracht. — Ehetragödie. Stettin, 20. Aug. Heute vor⸗ miitag erſchoß der 25 Jahre alte von ſeiner Frau getrennt lebende Fabrikarbeiter Willi Becker ſeine Ehefrau in deren Wohnung in der Verbindungsſtraße Nr. 21/22. Die Frau war ſofort tot. Darauf machte der Mörder einen Selbſtmord⸗ verſuch. Der Schuß ging jedoch fehl und verurſachte eine leichte Kopfverletzung. Der Täter wurde als Polizeigefange⸗ ner in das Krankenhaus gebracht. Das Motiv der Tat iſt Eifer ſucht. — Brandkataſtrophe. Baſel, 20. Aug. Ueber den geſtern mitgeteilten Brand des Petroleumlagers der Basler Lagerhaus⸗Geſellſchaft wird noch folgendes berichtet: Das Ge⸗ bäude gehört eigentümlich der Basler Lagerhaus⸗Geſellſchaft an und wurde von verſchiedenen Firmen zur Lagerung von Karbid, Terpentin, Benzin und andern feuergefährlichen Stoffen benützt. Der Brand dauert gegenwärtig fort. Die Hitze iſt ſo groß, daß in einer Entfernung von achtzehn Metern die Einfriedigungen der umliegenden Grundſtücke zerſtört wurden. Die Stichflam⸗ men habe an dem in der Nähe vorbeiführenden Eiſenbahngeleiſe die Schwellen ſamt den Schienen vollſtändig durch⸗ glüht, ſo daß die Stelle unpaſſierbar iſt. Die 5. Kompagnie der ſtädtiſchen Feuerwehr, unterſtützt von der FJeuerwehr des badiſchen Bahnhofes, iſt dem Feuer gegenüber ebenfalls machtlos und muß das Gebäude ausbrennen laſſen. Sie konzentriert ihre Anſtrengungen darauf, die durch die Hitze bedrohte Zichorien⸗ fabrik Frank und Söhne zu ſchützen. — Vom Automobil getötet. Innsbruck, 21. Aug. In Goſſenſaß überfuhr geſtern abend das Auto⸗ mobil des Kaufmanns Etienne Stravo die 60jährige Frau Aurora Herzberg aus Wien. Die Frau erlitt ſchwere Kopfwunden und ſtarb nach zwei Stunden. — Abgeſtürzt. Innsbruck, 21. Aug. Ein bis⸗ her noch unbekannter Touriſt aus Düſſeldorf iſt in den Dolo⸗ die miten abgeſtürzt und tot aufgefunden worden. — Zuſammenſtoß. Paris, 21. Aug. In der er⸗ Nähe des Bahnhofes Beau wurden von einem Pilgerzug nach Die Pilger verletzt, davon 12 lebensgefährlich. Aug. In einem Abteil des von Chalons kommenden Zuges wurde auf der Station Epernay die ungariſche Schul⸗ teiterin Gräfin D Orbe mit 2 Schußwunden in der Bruſttot aufgefunden. Tetzte Pachrichten und Celegramme. * Stuttgart, 21. Aug. Herzog Albert von Württem⸗ berg hat für die Brandgeſchädigten in Donaueſchingen den Betrag von 1000 M. geſpendet. * Dresden, 20. Aug. Eine anonym bleibende Dame hat 200 000 M. für arme Augenkranke geſtiftet. * Brüſſel, 20. Aug. In dem Augenblick, als in der Kammer das Reſultat der Abſtimmung über die Kongo⸗ borlage vom Präſidenten verkündet wurde, herrſchte im Hauſe ein furchtbarer Tumult. Die Rechte klatſchte laut Beifall, während die Linke wütend ziſch und pfiff. * San Remo, 20. Aug. Tullio Mur ri, der Haupt⸗ akteur in der Affäre MurriBonmartini, der zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, wird jetzt im Irrenhauſe Aufnahme finden. +* London, 20. Aug. Der König genehmigte die Er⸗ nennung des Botſchaftsrates bei der Pariſer Botſchaft, Liſter, zum Geſandten in Tanger als Nachfolger Low⸗ thers, der jetzt Botſchafter in Konſtantinopel iſt. * London, 20. Aug. Der flüchtige Palaſt⸗Sekretär Iſſet Paſcha befindet ſich in London, wo er im Hotel Cecil Wohnung genommen hat. * Belgrad, 20. Aug. Die außerordentliche Seſſion der Skupſchtina wurde heute durch königlichen Ukas ge⸗ ſchloſſen. * Petersburg, 20. Aug. Geſtern abend begab ſich die kaiſerliche Familie für die Zeit der Manöver aus Kraßnaje⸗Sſelo nach Ropſcha, wo heute der Kaiſer und die Kaiſerin eine Bauerndeputation empfingen, welche das Kaiſer⸗ paar begrüßten und Salz und Brot überreichten. König Eduard. * Paris, 21. Aug. Aus Karlsbad wird gemeldet, daß der in Marienbad zur Kur weilende König Eduard bis⸗ her noch keine Beſuchseinladung an den dort weilenden den Miniſterpräſidenten Clemenceau hat ergehen laſſen. 55 Das Preßbureau des Kongyſtaates. zu*Brüſſel, 20. Aug. In der Vormittagsſitzung der Kam⸗ und mer interpellierte der Sozialiſt Royer in der Angelegenheit esZder vom Kongoſtaat unter der Vermittelung belgiſcher Konſuln abe in Deutſchland eingerichteten Preßbureaus. Er richtete m beſtige Angriffe gegen den Major Liebrechts, der im Namen ann des Kongoſtaats agitiert habe und tadelte die belgiſchen Konſuin, hers die an dieſemB eſtechungswerk teilgenommen hätten. Roher der brachte eine Tagesordnung ein, in der dem Bedauern über die huh⸗ Beteiligung des Kongoſtaates an der Organiſation der gefähr⸗ der licen Agitation und geheimen Preſſetreiberei in licht Deutſchland Ausdruck gegeben wird. Zugleich drückte er den Wunſch aus, daß zukünftig die Verwaltung der Kolonie ſich jedes derartigen Vorgehens enthalten möge und daß der Kredit von füunfzig Millionen in keiner Weiſe dazu dienen dürfe, ein bel⸗ Lourdes durch einen Zuſammenſtoß mit einem Güterzug 15 — Mord im Eiſenbahnwagen. Paris 21. giſches Preſſebureau im Auslande zu errichten. Der Miniſter des Aeußern beſtritt, daß hierbei von Beſtechung die Rede ſein könne. Es habe vielmehr nur eine Propaganda wie jede andere ſtattgefunden, und wenn belgiſche Beamte hierbei mitge⸗ wirkt hätten, ſo hätten ſie es nur in privater Eigenſchaft getan. Konſul Steub in München ſei einer der ehrenhafteſten Beamten und habe niemals Heimlichkeiten gehabt. Der belgiſche Generalkonſul Cartuyvels habe nur die Auslagen für Reiſen und Korreſpondenzen erſtattet erhalten. Die von Royer eingebrachte Tagesordnung wurde darauf mit 53 Stimmen gegen 28 Stimmen bei fünf Stimmenthaltungen abgelehnt. Lohnreduktionen der engliſchen Spinnereien. * LJondon, 20. Aug. Der Verband der Spinnerei⸗ beſitzer beſchloß geſtern mit einer Mehrheit von 92 PCt. eine fünfprozentige Lohnermäßigung. Falls die Ar⸗ beiter die Annahme verweigern, würden ſämtliche Fabriken geſchlaſſen werden. Dieſe Maßregel betrifft 200 000 Arbeiter, deren Stimmung zur Ablehnung hin⸗ neigen ſoll. Die Reformbewegung in der Türkei * Sofia, 20. Aug. Aus Saloniki wird folgendes Wahlprogramm des ottomaniſchen Komitees„Einheit und Fortſchritt“ hierher gemeldet: Parlamentariſche Regie⸗ rung, obligatoriſcher Unterricht in der Sprache des Gaſt⸗ volkes, obligatoriſcher Mittelſchulunterricht in türkiſcher Sprache, allgemeine Militärdienſtpflicht, Gewiſſensfreiheit, Widerſtand gegen jede europäiſche Kontrolle. *Konſtantinopel, 20. Aug. Durch die Auf⸗ hebung des Kaiſerlichen Militärkabinetts und der oberſten Inſpektionskommiſſion werden 8 Marſchälle, 34 Generale und 22 andere Offiziere dienſtfrei. * Konſtantinopel, 20. Aug. Der Vali von Smyrna, Reuf Paſcha demiſſionierte. Für den Geſandten in Bukareſt, Kiazim Bey, wurde das Agrement als Waſhingtoner Botſchafter erteilt. Berliner Drahtbericht. (VBon unſerem Berliner Bureau.) Kaiſer Franz Joſeph. J Berlin, 21. Aug. Kaiſer Franz Joſef wird Iſchl am 12. September verlaſſen und nach Ungarn zu den Manövern kommen. Anfangs Oktober erfolgt dann in Wien der Empfang desſpaniſchen Königspaares und die Kaiſerhuldigung der jüngeren Mitglieder des Habs⸗ burger Hauſes. Politiſche Beleidigungsklage. Berlin, 21. Aug. Der freiſinnige durch politiſchen Kuhhandel in Flensburg gewählte Abgeordnete Duns hat gegen den Juſtizrat Schirrer in Kiel, Führer der Nationalliberalen Schleswig⸗Holſteins, welcher Duns in der Zeitung als politiſch unehrlich bezeichnet hatte, Be⸗ leidigungsklage erhoben. Volkswirtschaft. Perſo nalien, Die Süddeutſchen Kabelwerke AG. Mannheim teilen uns mit, daß ſie ihren bisherigen erſten Direktor, Herrn Bernhard Spielmeyer zum General⸗ direktor der Geſellſchaft ernannt haben. Ferner wurden ernannt zu Kollektivprokuriſten: der Betriebsdirektor der Abteilung Neckarau, Herr Ernſt Kunicke, der Leiter der Abteilung K, Herr Ober⸗ ingenieur Albert Geißler, der Leiter der Abteilung 8, Herr Karl Laad, der Leiter der Abteilung E, Herr Konſul a. D. Wilhelm Spiekmeher. Dagegen ſind die Unterſchriften des früheren Direktors, Herrn Dr. Adolf Borel, und des durch andauernde Krankheit an der Ausübung ſeiner Tätigkeit leider verhinderten ſtellbertretenden Direktors, Herrn Adolf Teichmann, erloſchen. Bayeriſche Staatsbahnen. Bei einer Ausgabe von.29 Mill. (i. V..08 Mill.) Fahrausweiſen und.07 Mill. Tonnen(.15 Millionen.) Gütern wurden im Juli an Fahrgeldern Mk. 7 652 682(M. 7165 503) und an Frachten M. 11 200 563(Mark 11 679 768) vereinnahmt. Einſchließlich M. 836 755(M. 745 527 aus Reiſegepäck und Viehverkehr ergibt ſich eine Geſamteinnahme von M. 19.69 Mill.(M. 19.50 Mill.). Da inzwiſchen das Bahn⸗ netz um 56 Km. auf 6573 Km. erweitert wurde, entfallen auf den Kilometer M. 2995(M. 3006). Seit Jahresbeginn ſummieren ſich jetzt die Einnahmen auf M. 109.19 Mill.(M. 109.22 Mill.). Bären⸗ und Eckenbüttner⸗Bräu.⸗G. in Bamberg. Nach dem Berichte des Vorſtandes über das 2. Geſchäftsjahr konnte trotz der rückläufigen Konjunktur der Bierabſatz nahezu auf Vorjahrs⸗ höhe gehalten werden. Der Ertrag aus dem Bierabſatz ſtellt ſich auf 472 531 M.(i. V. 476908.). Der Reingewinn verminderte ſich um 17848 M. auf 56958 M.(74 806.)]; der Rückgang iſt verurſacht durch größere Aufwendungen für Rohmaterialien, Löhne und Steuern. Abſchreibungen erforderten 25 516 M. (25.815.). Nach Zuweiſung von 2369 M.(3740.) an die Neſerve und 5000 M.(10000.) an das Delkrederekonto ſollen 5 Prozent(6 Prozent) Dividende auf das 800000 Mark betragende Aktienkapital verteilt und 7289 M.(9566.) auf neue Rechnung vorgetragen werden.— In der am 18. Auguſt ſtattgehabten Generalverſammlung wurden Abſchluß und Dividende genehmigt. Die Manufakturwarenfirma J. Goldſtaub in Bochum hat, wie der„Confeckionair“ mitteilt, den Konkurs angemeldet. Die Firma, die in Bochum und in anderen deutſchen Städten außer einem Manufakturwarengeſchäft ein Kinematographen⸗ theater und ein Automatenreſtaurant betreibt, befand ſich bereits im Februar dieſes Jahres in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Paſſiva belaufen ſich auf 1 582 390., denen 1 307 600 Mark Aktiva gegenüberſtehen. Die Aktiva ſetzen ſich in der Haupt⸗ ſache zuſammen aus 6 Häuſern(8 in Bochum, 1 in Herne, 1 in Gelſenkirchen, 1 in Witten) im Werte von 1 240 500., aus Lagerbeſtänden im Werte von 45000., Warenforderungen im Werte von 1200., Einrichtungen und Apparaten im Werte von 19500 M. Es ergibt ſich nach der letzten Aufſtellung eine Unterbilanz von 275 000 M. Hypothekenforderungen an die Firma haben: Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Bodenkreditanſtalt in Köln 188 000., die Sparkaſſe in Lemgo 24000., die Preußiſche Hypotheken⸗Aktienbank 240 000., die Sparkaſſe Herne 46 000 ., die Hypothekenbank in Hamburg 90 000., die Schlegel⸗ brauerei in Bochum 80 000., die Brauerei Scharpenſeel 80 000 ., das Bankhaus Hermann Schüler in Bochum 31 000 M. Die übrigen Geldforderungen werden von Privatleuten geltend ge⸗ macht. Beteiligt mit Warenforderungen ſind hauptſächlich Ber⸗ lin, Stettin, Köln, Elberfeld. Es iſt ein Gläubigerausſchuß aus drei Perſonen gebildet worden. Bedeutender Holzverdingungstermin in Brüſſel. Wie uns mitgeteilt wird, findet am 25. Auguſt bei der Staatseiſenbahn⸗ verwaltung in Brüſſel ein großer Submiſſivnstermin ſtatt, in welchem die Lieferung von 40—50 000 Stück kieferner, impräg⸗ nierter Telegraphenſtangen vergeben werden ſoll. Mit Rückſi h auf das erhebliche Quantum, das zur Lieferung kommt, und das knappe Angebot ſieht man dem Ausfall des Termines in den Kreiſen der beteiligten deutſchen Holzinduſtrie mit Intereſſe ent⸗ gegen und erwartet eine rege Beteiligung der inbetracht kommen⸗ den Häuſer. * Berlin, 20. Aug. Die„Nordd. Allgem. Zeitung“ ſchreibt: Die Betriebseinnahmen der peußtſch⸗ heſſiſchen Staatsbahnen haben im Juli 1908 im Perſonenverkehr.3 Millionen, gleich 43 v. H. mehr, in Güter⸗ verkehr 1,7 Mill., gleich 1,52 v. H. weniger, insgeſamt ein⸗ ſchließlich der ſonſtigen Einnahmen 1,5 Mill. Mark, gleich 0,87 v. H. mehr als im Juli 1907 ergeben. Die Zahl der Arbeits⸗ tage war die gleiche wie im Juli 1907. Viehbuarkt in Mannheim vom 20. Aug. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht 251 Kälbert a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber 95.00., 5) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 90—00., c) ge⸗ ringe Saugkälber 85—00., d) ältere gering genährte(Freſſei) 00—00 M. 31 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., b) ältere Maſthammel 07—00., o) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 65—00 M. 1597 Schweine; à) vollfleiſchige derfeineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 71—72., b) fleiſchige 00—00., 0) gering entwickelte 00—-00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 00 Luypuspferde: 0000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—0000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—-000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., 00 Stück Maſtvieh: 00—00 Mk., 0o Milchkühe: 000-000 M. 242 Ferkel: 10.00—14.00., 5 Ziegen: 12—25 Mk. 0 Zich⸗ lein!—0., O0 Lämmer: 00—00 M. Zufammen 2126 Stüch Handel im allgemeinen mittelmäßtg. *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„König Albert⸗ am 6. Auguſt von Genua ab, iſt am 19. Auguſt, vormittags 10 Uhr, wohlbehalten in New⸗Vork angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim 7 Nr 22 New⸗ork, 20. Auguſt.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linſe.) Der Schnell⸗Poſt⸗Dampfer„Deutſchland' iſt am 20. Aug., morgens 7 Uhr, wohlbehalten hier angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. Reckow, Mannheim, L 14, 19. ** Waſſerſtandsnachrichten im Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 18. 17. 18. 19. 20. 21.] Bemerkungen Konſtangz 3,84 3,81 3,78 3,74 Waldshut 2,67 2,60 2,55 2,50 Hüningen“!). 2,25 2,20 2,20 2,10 2,05 1,98 Abds. 6 Uhz Kehl 2,76 2,60 2,66.60 2,56 2,50 N. 6 Uhr Lauterburg 4,11 3,98 3,95 3,91 Abds. 6 Uhr Maxaun 4,834 4,26 4,20 4,19 4,14 4,10 2 Uhr Germersheim 3,92 3,84 3,81 3,74.-P. 12 Uhr Maunheim 3,63 3,55 3,48 3,39 3,32 3,26 Morg. 7 Uhr Mainz)ͤ.-P. 12 Uhr Bingen.91 1,87 1,80 1,85 10 Uhr Kaub.. J132,24 2,18 2,11 9,03 2,10 2 Uhr Hoblengz 10 5 2,22 2,17 2,15 2,28 2 Uhr Ruhrort 1,45 1,41 1,89 1,39 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 60 3,52 3,40 3,36 3,30 3,25 B. 1 Uhr Henlbronnn. 7 Ug eubrenn ſe0 08 048%8s 6,4e.40 ) Windſtill, Heiter,. 15⁰ wBllt 5 Wafſerwärme des Rheins am 21. Aug., morgens 7 Uhr, 19 Mitgeteilt von der Schwimm⸗ u. Badeanſtalt von Leopold S Verantwortlich: Für Politik: J..: Georg Chriſtmann: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich Schöufelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Huchvruckerei G. m. b..: Ernſt Müller. — Bal Teinach— Holeſ irsch Altrenommiertes Haus Angenehmer Herbstaufenthalt. * Ponsion MKk..50 bis.50. andelsseransfah „Merkur“ Mannheim, P 4, 2. Etag'. 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Das Naſſauiſche Pionier⸗Bataillon Nr. 21 beabſichtigt, in der Zeit vom 21. bis einſchl. 26. Auguſt d. Js. Brücken⸗ ſchläge über den Rhein auszuführen und zwar: am 21. bei Nieder⸗Walluf, am 22. bei Eltville, am 24. eventuell in der kleinen Gies bei Erbach, am 25. und 26. zwiſchen Winkel und Geiſenheim, wobei am 26. eine fliegende Brücke über den Rhein ge⸗ baut wird. 8 Für den heſſiſchen Stromteil verfügen wir zu dieſem Zwecke: Dier Rheinſtrom wird während der genannten Tage an ven fraglichen Stellen zwiſchen 6 Uhr vormittegs und etwa 4 Uhr nachmittags nach Bedarf geſperrt, jedoch dürfen Flöß am 21. in der angegebenen Zeit überhaupt nicht fahren. 13520 Im übrigen wird die Schiffahrt für alle Fahrzeuge ſowie die Floßfahrt während des Brückenſchluſſes— längſtens auf die Dauer von 2 Stunden— derart geſperrt, daß die Fahrzeuge und Flöße den Brückenbau in keiner Weiſe ſtören ader gefährden. Die Zeit der gänzlichen Schiffahrtsſperrung wird durch das Auffichten blau⸗weißer Flaggen in den 85 Wahrſchauerpontons und an der Brücke kenntlich gemacht. Bei geſchloſſener Brücke iſt das Oeffnen eines durch zwei rot⸗weiße Flaggen bezeichneten Durchlaſſes abzuwarten; letzterer iſt mit ſtark verminderter Fahrt zu paſſieren. Den Weiſungen der in den Wahrſchauerpontons befind⸗ lichen und am Wachtanzuge kenntlichen Stromwachen iſt un⸗ bedingt Folge zu leiſten. Zuwiderhandlungen werden nach den diesbezüglichen Beſtimmungen der Rheinſchiffahrts⸗Polizel⸗ ordnung eventl. nach§ 113 des Reichsſtrafgeſetzbuches beſtraft. Mainz, den 15. Auguſt 1908. Großherzogliche Provinzialdirektion Rheinheſſen. J..: v. Krug. —— Von der Reise zurück Dr. Gutkind ſelefon 2253 Messplatz 53 elefon 2253 * 9 Verſteigerung. Im Auftrag des Vormundes verſteigere ich die zum Nachlaß der Carl Leiſt Ehefrau geb. Wendel gehörigen Fahruiſſe am Freitag, 21. Auguſt d. Is., nachmittags 2 Uhr, 33521J. Wir bringen zur Kenntnis der Almendgenuß⸗ berechtigten von Käfertal, daß am 31726 Dienstag, 25. Auguſt 1903, nachmittags ½6 Uhr Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kenntnis in meinem Lokal K 3, 17, öffent⸗ lich gegen bar: 1 Conſol mit Spiegel, 1 Waſchkommode mit deniſe 1 Vertikov, 1 Soſa, kompl. Vetten mit Federbetten, 2 ovale Tiſche, 1 Nachltiſch, 1 Regulator, 1 Bauerntiſch, Rohr⸗ ſtühle, Spiegel, Bilder, 1 Näh⸗ maſchine, 2 zweitür. u. 1 eintür. Kleiderſchränke, große Vorhänge, 1 Küchenſchrank, 1 Anrichte, 1 Hängelampe, 1 Geſchirrahmen, Küchengeſchirr und Sonſtiges. Theodor Michel Waiſenrat Bekauntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt den Pfandſchein des Städtiſchen beihamts Mannheim: Lit. Nr. 42 487 bon 18. Jult 1908 welcher angeblich abhanden ge⸗ lommen iſt, nach 8 23 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. 3172 Der Inhaber dieſes Pfand⸗ ſcheins wird hiermit aufgeſor⸗ dert, ſeine AnſprücheunterVorlage des Pfaudſcheines innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekauntmachung angerech⸗ net beim Städt. Leihamt, Lit. 65,1geltendzu machen, widrigen⸗ galls die Kraftloserklärung oben genannten Pfandſcheins erſolgen wird. Manuheim, 20. Auguſt 1908. Städt. Leihamt. Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Turn⸗ halle in Neckarau an der Katha⸗ rinenſtraße ſollen im Wege des öffentlichen Angebots die Dach⸗ decker⸗ und Blitzableitungs⸗ arbeiten vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäte⸗ ſtens: Mittwoch, den 2. September vormittags 11 Uhr. an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts(Ecke Breite⸗ und Marienſtraße, 3. Stoch) einzu⸗ reichen. Vordrucke für die Angebote ſind im Rechnungsbüro erhält⸗ lich. 31725 Mannheim, 19. Auguſt 1908. Städtiſches Hochbauamt: J..: Hölſcher. Mannheimer Singverein e. V. Heute Freitag Abend Zuſammenkunft bei Mitglied Carl Graab, Samey e 17. Wir bitten um zahlreiches Er⸗ 81061 ſcheinen Der Borſtand. NB. Sonuntag Frühſchoppen kel Miiglied 2l. Schmivt zum 73894 im Rathaus zu Käfertal die Verteilung erledigter Almend⸗ loſe vorgenommen wird, wozu alle Genußberechtigten, die glauben nach ihrem Rang zum mit eingeladen werden. Kommiſſion für Fuhr⸗ und Gutsverwaltung. Dr. Finter. Liederhalle E. B. Heute Freitag, 21. Auguſt, abends 9 Uhr, Zuſammenkunft bei Mitglied Schmid, „zum Rodenſteiner“, E 1, 8. Freiwillige Feuerwehr. %Diejenigen Kame⸗ raden, welche den Verbandstag in Konſtanz beſuchen, wollen ſich am Mon⸗ tag, 24. M 4, 12 bei Kamer. zu einer Beſprechung einfinden. Die Hauptleute: Greulich. 31727 Einrücken in den Genuß oder zum Vorrücken in eine höhere Klaſſe berechtigt zu ſein, hier⸗ Mannheim, 20. Auguſt 1908 Auguſt im „Mainzer Hof“, Brauch von—10 Uhr abends Witzigmann. 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Der König trägt wie immer bei ſeinen Morgenſpazier⸗ gängen einen grünen Lodenanzug mie grüner Pelerine und toter Kravatte. Infolge des ſchlechten Wetters behält er dieſe Toilette auch den ganzen Tag bei. Nur einmal, als es ſich aufzuheitern ſchien, nahm er einen hellgrauen Anzug mit dunkelblauer Kravatte und dieſe Neuerung hat ſelbſtredend ſchon Nachahmer gefunden. Sein behandelnder Arzt Dr. Ott hat ſich über ſeinen Zuſtand ſehr befriedigend ausgeſprochen und ihm geraten noch mehr Bewegung zu machen als bisher. Der König befolgt ſeinen Rat und geſtern erſt ging er trotz des Regens ſchon zum Frühſtück nach dem hochgelegenen „Rübezahl“, das mit engliſchem Kapital erbaut iſt und einen, entzückenden Rundblick über die ganze Stadt bietet. Der Be⸗ zirkshauptmann, Prinz Lichbtenſtein, ein warmer Ver⸗ ehrer und ein guter Freund des Monarchen, nimmt meiſt pachmittags mit dem Könige zuſammen den Kaffee ein. Er hat auch in dieſem Jahre einen Aufruf erlaſſen, in dem er das Kurpublikum bittet, den König möglichſt wenig zu be⸗ läſtigen. Das Marienbader Publikum iſt aber ſchon ſehr gut erzogen, denn die meiſten haben ſchon den König geſehen und die anderen wiſſen aus früheren Jahren, daß auffälliges Nachlaufen von der allmächtigen Kurkommiſſion ſehr übel vermerkt wird. Geſtern begab ſich der König mit ſeiner Ge⸗ ſellſchaft zum Wagnerkonzert ins Cafs Bellevue, wo er mit der Herzogin von Mecklenburg zuſammentraf. Nach den Vorführungen plauderte König Eduard, der ſich am Applaus lebhaft beteiligt hatte, längere Zeit mit dem Djiri⸗ genten, den er ſchon lange Jahre kennt. Er beſchwerte ſich über das ſchlechte Wetter und meinte ſchließlich lachend:„Ich bin furchtbar undankbar, denn hier iſt alles ſo ſchön und ſo gut, daß ich eigentlich zufrieden ſein müßte.“ In dieſem Jahre ſcheint der König viel mehr zu arbeiten wie ſonſt, denn er zieht ſich täglich für zwei bis drei Stunden in ſein Arbeits⸗ kabinett zurück und täglich kommen und gehen Kuxiere von und nach England. So lange der Herrſcher hier bleibt, hält die Saiſon noch an. Aber mit ſeiner Abreiſe wird es ſtets ganz plötzlich ſtill und leer und dann verſinkt Marienbad in der Winterſchlaf, der bis Mitte Juni währt. — Die neue türkiſche Nationalhymne. Die Hamidie⸗Hymne gilt heute den Türken als veraltet, als Lied des Deſpotis⸗ mus und der Tyrannei, und in den erſten Tagen des Um⸗ ſchwunges hatte ihnen die Marſeillaiſe als Erſatz gedient. Nunmehr beſitzen die Jung⸗Türken jedoch bereits ein eigene Nationallied, das der ottomaniſchen Verfaſſung gewidmet iſt. Freilich ſtammt es nicht von einem Türken, ſondern ein Grieche Garikiopoulo, Kapellmeiſter und Muſiklehrer in Konſtantinopel, iſt der Urheber dieſer Verfaſſungshymne, die getzt allenthalben in der Türket mit Begeiſterung geſungen wird. Gewidmet iſt dieſes Lied der(türkiſchen Freiheit,„Se. M. dem Sultan, dem großherzigen Herrſcher, dem Vater der Verfaſſung“... Kurz darauf veröffentlichte ein anderer Komponiſt in Konſtantinopel, diesmal ein Italiener aus der Levante, Selvilli, einen„Verfaſſungs⸗Marſch“, der gleich⸗ falls allabendlich in den öffentlichen Gärten abwechſelnd mit der Verfaſſungshymne geſpielt wird. —„Sataniſche“ Moſen. Unter dieſer Spitzmarke wird dem„Berl. Tagebl.“ gemeldet: Die ſchlimmſten Verf Nur ein Preis Original loodyearwelt Jedes Paar Damen- oder Herrenstlefel 50 Mk. Spezialität: Amerik. Formen. Hervorrag. Erzeugnis, bester Ersatz für hand- genähte Schuhe in allen Leder- soxten. 105 Filialen. Versand gegen Nachnahme. die verderbteſten Sünderinnen auf Gottes Erdboden müſſen wohl die ſchönen Amerikanerinnen ſein. Jedenfalls fühlen die Seelſorger jenſeits des Ozeans die dringende Notwendigkeit, gegen die immer mehr überhandnehmende, immer ſtärker hervortretende „Schamloſigkeit“ in der Damenmode anzukämpfen. Einer der eifrigſten unter den Kanzelkämpfern iſt Dr. Liſton Baß in St. Louis. Wiederholt hat der Reverend es verſucht, durch herzbe⸗ wegende Mahnungen, wie durch heftiges Wettern den Frauen die Erkenntnis ihrer ſündhaften Art, ſich zu kleiden, oder vielmehr zu entblößen, beizubringen. Bisher jedoch vergebens. Und ſo öffnete Dr. Baß, für das Seelenheil der ſeiner Obhut auver⸗ trauten böſen weiblichen Schäflein ernſtlich beſorgt, vor kurzem noch einmal alle Schleuſen ſeiner Beredtſamkeit und ergoß ſeinen ganzen heiligen Zorn, einem Sturzbad gleich, auf die Häupter der vderführeriſcher denn je koſtümierten Evastöchter. Unſere ele⸗ ganten Salonheldinnen wetteifern förmlich darin, durch raffi⸗ niertes Arrangement ihrer„Köder⸗Toiletten“ die Grenzen des Möglichen nach einer oder der anderen Richtung, ſoweit es nur geht, auszudehnen. Von 7 oder 8 Uhr abends an präſentiert ſich in luxuriöſen Reſtaurants, in den Opernlogen und anderswo juwelengeſchmückte weibliche Nacktheit in einer Weiſe, daß jeder Mann, der noch Selbſtachtung beſitzt, ſich genieren müßte, an der Seite einer derart ſich bloßſtellenden Frau geſehen zu werden. Wenn unſere Frauen es doch ausſchließlich den Bühnenkünſtle⸗ rinnen überlaſſen wollten, ſich in ſo gewagter Koſtümierung auf den weltbedeutenden Brettern zu zeigen. Die Entfernung, die dieſe Damen von dem Publikum trennt, ſolange ſie hinter den Rampen ſind, ſchließt eine allzugroße Gefahr für die männlichen Zuſchauer aus. Doch nein, man muß ja aller Welt offenbaren, daß man es inbezug auf vollendete Körperformen getroſt mit den Sängerinnen und Schauſpielerinnen aufnehmen kann. Selbſt mit den Jüngerinnen der kurzgeſchürzten Muſe treten unſere jungen Damen auf Maskeraden und am Badeſtrand in ernſtliche Kon⸗ kurrenz. Bis weit über das Knie laſſen ſie das in ſeidene Trikots gezwängte Bein ſehen Seit die höchſt unweibliche Art des Reitens nach Herrenmanier bei der Damenwelt in Aufnahme ge⸗ kommen iſt, genießt man auch oft den widerwärtigen Anblick einer Frau im Jockeianzug, in Trikothoſen und Reitſtiefeln. Iſt es denn wirklich notwendig, daß unſere jungen Frauen und Mäd⸗ chen ſich ſo ganz aller weiblicher Würde entäußern müſſen, um ſich zu amüſtieren? Iſt es unbedingt erforderlich, daß ſie ſelbſt beim Kirchenbeſuch in Bluſen erſcheinen, deren allzu„offen⸗ herzige“ Spitzenpaſſen den Volkswitz dazu herausforderten, eine ſehr vulgäre, aber durchaus zutreffende Bezeichnung dafür zu erſinnen? Und welche Annehmlichkeit findet eine Frau von üppigem Wuchs darin, ihre vollen Formen in ein Futteral zu preſſen, das jeder Linie genau folgt, das der Einbildungskraft nichts mehr 27 erraten übrig läßt? Ein ſolches Gewand,„Ser⸗ pentine“ genannt, kann weder bequem noch ſonderlich praktiſch ſein. Doch darauf kommt es unſeren ſkrupelloſen Modeſchönen ja auch nicht an. Hauptſache iſt, die männlichen Blicke auf ſich zu lenken und die männlichen Sinne zu feſſeln, zu erregen. Hun⸗ dertmal mögt ihr Frauen leugnen, daß es ſo iſt. Es iſt doch ſo, und euch ſelber täuſcht ihr auch gar nicht darüber, daß ihr die Mode nur mitmacht, um den Mann anzulocken. die„Tägl. Roſch.“ — Zum Schuſter Voigt⸗Rummel äußert ſich 1 ick“ wird leider jetzt „Hauptmann von Köpenick i von Ne ordert. Naigt „Voigb⸗ nen, die ſich in Rixdorf ab⸗ En, di ar ſehon in 9 geſpielt haben, beweiſen, ſvie verderblich gewiſſe Senſationsblätter wirken. Am Montag abend hatten ſich in der Hermann⸗ und in der Kopfſtraße— wo Voigt bei ſeiner Nr. 27 wohnenden Schweſter bermutet ward— Tauſende angeſammelt und das Gedränge wurde geitweiſe lebensgefährlich. Ein ſtarkes Schutzmannsaufgebot war machtlos, und fortgeſetzt wurden bon dem zahlreichen Janhagel ſtür⸗ miſche Hochrufe auf den„Herrn Hauptmann“ ausgebracht. Aber nicht nur der Janhagel triefte vor Enthuſiasmus für den aus dem Gefängnis Entlaſſenen, ſondern viele den beſſeren Ständen an⸗ gehörige Perſonen gaben Viſitenkarten in dem Seifengeſchäft der Frau Menz, der Schweſter des Wilhelm Voigt, ab. Fortgeſetzt trafen ferner Kiſten mit Wein und Likören, darunter„Köpenicker Raub⸗ zug!(), Blumen, Depeſchen, Briefe, poetiſche Widmungen ein. Die die Hermanmſtraße entlang fahrenden Straßenbahnwagen wur⸗ 9 ingehalten und die Schaffner gefragt, ob etwa Voigt mit ihnen den empfohlen von Der„Hauptmann von Köpenick“ aber beſaß mehr Takt, als PE s Würze In Originalflaschen und nachgefüllt angelegentlichst Jakob Liehtenthäler, B 5, 10. hat sich seit Jahren bewährt und recht- ftertigt voll das ihr von den Konsu- menten entgegengebrachte Vertrauen. Besser als alle Nachahmungen! 2 borgezogen, ließlich bei nd geradezu deutet, ver⸗ De N Dder e mitwirken. ig ein Skandal. 2 lbſt benimmt ſich, wie nünftig und beſcheiden. Er lehnt auch die zahlreichen Geſuche von Schauſtellern, Photo anderen Leuten ab, Geld zu verdienen h ſatt möchte ter haben, eine 0 will A rühmten“ Mannes aufnehmen, im einem Hotel f „Reklame eſſen“, ein Rentner hat ihm ſeine V geſtellt. Voigt aber hat allen erwidert, er wolle 5 Ei ing eines Geſue igen und ſich nicht er gelegentlich Vo hriftſtellerin unter dem Namen„Truth“ bekannten Dame) ſoll ihm eine monatliche Rente von 50 M. für die Dauer der Haft und von 100 M. nach ſeiner geſetzt ſein. An Geſchenken und Stiftungen ſollen für ſeiner Angabe mehr als 30000 M. früher eingelaufe ihm aber auch eine Maſſe von Bettelbriefen Mitarbei⸗ iche des„be⸗ lUber unentgeltlich ur Verfügung der ihm ganz gewordenen bausnutzen Von Gnade des Kai laſſen. Vielleicht 1 igt nach ſein, was eintrug. Seine Braut, Frau Riemer, die ſich in harter Arbeit ihr tägliches Brot verſchafft ten hat, wird Voigt aliſt ſeine Tage n man mit dem und ihn Sonnbag mit offenen Armen aufgenon nun wohl bald heiraten und dann als kleiner beſchließen. Der unwürdige, empörende Unfug, Mann jetzt treibt, muß aufhören. „Gummi“⸗Droſchken. Die erſte Berliner Droſchke mäüt Gummireifen iſt dieſer Tage vom Polizeipräſidium ab⸗ 1909. Er iſt vot dummet, während neuen Dro De lackiert und das Pferd träg das übrige Zaumzeug ſchwarz iſt. trägt einen ſchwarzen Hut mit breiter ſi 5 haben weißes Milchglas und unter der Droſchkennummer ſteht das Wort„Gummi“. — Eine wilde, verwegene Jagd. Vor einigen Tagen ſtand unter den kantonalen Polizeinachrichten zu leſen, daß ein herrenloſes Pferd aufgegriffen worden ſei. Heute erfährt man nun, daß dieſer Gaul, der einem Kavalleriſten gehört, ein nicht gerade alltägliches Abenteuer beſtanden hat. Als nämlich am letzten Donnerstag der Zug die Station Effre⸗ tikon verließ, es war 9 Uhr abends, erſchien auf dem Geleiſe der Bahn ein Pferd und galoppierte vor der Lokomotive her. In wilder Jagd ging es Sinwil zu. Auf der Station Illnau wurde das Pferd vom Zuge eingeholt und verletzt, was aber den Gaul nicht hinderte, weiter als Vortrab zu dienen. So ging es nun an Illnau und Fehral⸗ torf vorbei bis nach Pfäffikon, wobei der Zug mehreremal anhalten mußte und dadurch eine Verſpätung von 8 Minuten erlitt. Trotz den erlittenen Verwundungen legte der Gau. die 24 Hilometer lange Strecke in weniger als einer Stunde zurück. Da der Beſitzer des Pferdes darauf einfach nach Hauſe reiten wollte, ordnete die Polized die Ueberführung des Tieres in das Tierſpital an. E eeee 8 Zuhaben inallen Minsralwasserhandlungen, Apotheksn, Drogerlen Alleinvertrieb f. Mannheim u. Umgeg.: W. Hachgenel, Mannheim, pestalozzistr. 18. Tel. 3832. 7036 Ankauf. U Sacco-, Rock- und Smok-Anzüge, Paletots, Hosen, Militair- und Beamtenuniformen, Sohuhe, Damenkleider eto. benötige dringend für meine Geschäfte und Versand, dafür bezahle reelle, hohe, von keiner noch so prahlen- den Konkurrenz erreichte Preise. 77748 oh kaufe auch Mõbel, Bettfedern Antiquen, Gold, Silber, Tressen, Partiewaren eto. Gell. 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