— um ſion 269 ſidl. ver⸗ 009 hoͤn mer 042 dbl. — 100 ſes) 096 P. um. ——— im. ſol. 356 Un. 4 (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 285 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. imel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal Einzel⸗Nummer 8 Pfig⸗ In ſerate: Die Colonel⸗Zeile„ 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 5 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Amgebung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und KNarlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktioan 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.„ 218 Nr. 400. Freitag, 28. Auguſt 1908. (Abendblatt.) Die deutſch⸗engliſchen Beziehungen. (Von unſerm Londoner Bureau). London, 26. Auguſt. Für eine freundlichere Geſtaltung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen wird es nützlich ſein, wenn die liberale Regierung ihren Vorſatz durchführt und mit Hilfe einer großen Anleihe ein neues Schiff⸗ bauprogramm aufſtellt. Das Weſentliche dabei iſt, daß dieſes Programm den Umfang der Schiffsbauten auf vier Jahre im voraus feſtſtellen ſoll. Dadurch würde dem all⸗ jährlich wiederkehrenden Parteiſtreit über den Flottenetat ein Ende gemacht ſein, und dieſer Parteiſtreit iſt es, der immer von neuem ſtörend in die Beſtrebungen derer eingreift, die eine Beſſerung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen zu fördern ſuchen. Die Oppoſition bekämpft zwar direkt nur die liberale Regierung; da aber die deutſchen Seerüſtungen ihr wichtigſtes Argument find, ſo wird indirekt die Parteifehde auch gegen Deutſchland geführt. Und in welcher Weiſe ſie geführt wird, das haben die Spionenriechereien des Oberſten Lock⸗ wood und des„Standard“ und die vielfachen Angriffe und Verdächtigungen der deutſchen Politik wieder zur Genüge gezeigt. Infolge der Demokratiſierung der engliſchen Ver⸗ faſſung und der Amerikaniſterung der engliſchen Preſſe iſt die geſamte politiſche Agitation in England außerordentlich ver⸗ gröbert worden; der„Mann auf der Straße“ ſoll aufgereizt werden, und dieſem Zweck müſſen die Mittel und der Ton der Agitation angepaßt werden. Das Motiv der ganzen Agi⸗ tation iſt, wie man garnicht verkennen kann, in erſter Linie ein in ner politiſches. Man glaubt, oder gibt vor zu glau⸗ hen, daß die liberale Regierung es an den notwendigen See⸗ Aſtungen fehlen laſſen würde, und will ſie mit Gewalt zwingen, ihre Pflicht zu tun. Aber auch ruhigere Engländer geſtehen es zu, daß ſie es Deutſchland nicht verdenken können, wenn es dieſe Agitation nicht von dem innerpolitiſchen eng⸗ liſchen Geſichtspunkt aus betrachtet, ſondern eben als eine gegen ſich ſelbſt gerichtete Hetze. Auch der verbiſſenſte Jingo kann nicht leugnen, daß die engliſche Flotte zurzeit den Anforderungen des Zwei⸗ mächte⸗Standard vollkommen genügt, ja daß ſie einem Drei⸗ mächte⸗Standard nahekommt. Aber es handelt ſich auch nicht um die augenblickliche Gegenwart, ſondern um das Bauprogramm der nächſten Jahre. Käme die Regierung der Forderung, den Schiffsbau zu beſchleunigen, nicht nach, ſo würde eine Flottenagitation beginnen, die an deutſchfeind⸗ lſchem Tone alles bisherige weit überbieten würde. Nun hat die Regierung gar keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie entſchloſſen ſei, den Zweimächte⸗Standard zu behaupten; der neue Premierminiſter hat das mehr als einmal im Parlament ausdrücklich erklärt. Freilich hat ſie dabei mit innerpolitiſchen und finanzpolitiſchen Schwierigkeiten zu rechnen; die radikale Gruppe verlangt eine Verminderung des Flotten⸗ und Heeres⸗ etats, und die ſozialpolitiſchen Aufgaben erheiſchen größere Summen als bisher. Vom nächſten Etatsjahr ab werden die Altersrenten größere Beträge verſchlingen, und Mr. Lloyd George bereitet eine Krankheits⸗ und Invalidenverſicherung vor, die weitere Aufwendungen notwendig machen wird. Es ſcheint jetzt ſicher zu ſein, daß die Regierung eine große ZADEDDDDDDDrrerrrrrrrrr Anleihe— man ſprach zuerſt von hundert Millionen und ſpricht jetzt von fünfzig Millionen Pfund— aufnehmen wird, um den Etat zu entlaſten und die nötigen Mehrkoſten des Schiffsbaues aus dieſem Fonds zu decken. Als ſpäteres Ziel ſchwebt aber der engliſchen Regierung eine dauernde bedeutende Herabſetzung des Flot⸗ tenetats, vor, und um das zu ermöglichen, wünſcht ſie eine Vereinbarung mit Deutſchland zu einer Begren⸗ zung der Seerüſtungen. Der erſte Verſuch wurde bereits in den Monaten vor der Haager Konferenz gemacht, der zweite wurde jetzt von der liberalen Preſſe eingeleitet. Man kann nicht leugnen, daß beide Verſuche mit geringem Geſchick unter⸗ nommen worden ſind. Man verſtand die deutſche Pſyche nicht und erweckte unbeabſichtigterweiſe den Eindruck, als wollte England der deutſchen Politik eine Beſchränkung ſeiner Rüſtungen diktieren. Darauf konnte es nur eine Antwort geben, daß jeder ſolcher Verſuch erfolglos bleiben müſſe. Weder ſah damals Sir H. Campbell⸗Bannerman, noch jetzt die „Daily News“ voraus, daß ihr Vorſchlag in Deutſchland dieſen Eindruck hervorrufen könnte, und eben das beweiſt ihren Mangel an diplomatiſchem Geſchick. König Edward dürfte dieſe zweifellos ſchwierige Aufgabe mit feinerem Takt angefangen haben: und die Tatſache, daß es möglich war, die heikle Frage auf Schloß Friedrichshof zur Sprache zu bringen, zeugt nicht allein von dem diplomatiſchen Takt des Königs, ſondern auch von den guten Beziehungen, die zwiſchen beiden Monarchen und beiden Regierungen herrſchen. Da nun das neue deutſche Flottengeſetz unmöglich rückgängig gemacht wer⸗ den kann— ein Punkt, den die„Daily News“ in blindem Eifer überſah— iſt jede Möglichkeit eines derartigen Ab⸗ kommens über die Flottenrüſtungen bis zum Jahr 1911 hinausgeſchoben. Und da auch erſt eine ſtärkere Detente zwi⸗ ſchen beiden Ländern, einſchließlich der öffentlichen Meinung, eingetreten ſein müßte, ehe formelle Verhandlungen mit Aus⸗ ſicht auf Erfolg angebahnt werden könnten, ſo kann der Auf⸗ ſchub nur nützlich ſein. Ob und wie eine ſolche Vereinbarung überhaupt möglich ſein wird, das ſteht noch dahin. Jedenfalls darf man den Umſtand nicht aus den Augen verlieren, daß ſowohl für England wie für Deutſchland nicht allein die Flottenſtärke der anderen Nordſeemacht als Maßſtab für ſeine Rüſtungen in Betracht kommt, ſondern ebenſo die maritime Entwicklung der übrigen Seemächte. Das geht ja ſchon deut⸗ lich aus dem engliſchen Begriff des Zwei mächte⸗Standards hervor. Darnach iſt alſo für England das Problem durch eine Vereinbarung mit Deutſchland allein nicht gelöſt. England erſtrebt aber nicht allein, mit Deutſchland zu einer Vereinbarung über die Flottenrüſtungen zu kommen. Es wünſcht, wie mehrere engliſche Staatsmänner und Zei⸗ tungen wiederholt erklärt haben, eine Entente mit Deutſchland, deren Grundlage eben jene Vereinbarung ſein ſoll. Auf deutſcher Seiten ſteht einer Entente mit Eng⸗ land ein Hinderungsgrund nicht mehr im Wege, der in den 90er Jahren erheblich ins Gewicht fiel: das Verhältnis zu Rußland. Die deutſch⸗engliſchen Beziehungen und die Bezieh⸗ ungen Englands zum Dreibunde ſind in den 80er und 90er Jahren durch die Beziehungen beider Länder zu Rußland ſtark beeinflußt worden. Waren die Beziehungen zwiſchen Berlin und St. Petersburg ſchlecht, ſo waren die zwiſchen Berlin ee. 2 Glaubt an Euch! Von Leo Tolſtoi. Zum 80. Geburtstage des Dichters(28. Auguſt), Vorwort. Der greiſe Tolſtoi hält eine Predigt an die Jugend. Die Jugend ſoll in der kritiſchen Zeit, in der ſie zuerſt über ſich und ondere nachdenkt, nicht an das glauben, was die Leute ſagen, ſondern an ſich ſelbſt, an den Führer im eigenen Innern. Die Jugend ſoll ſich ſelbſt getreu bleiben, nicht ſchwach werden, nicht umfallen, keine Ueberzeugung brechen, ſelbſt wenn die ganze Umgebung anderer Meinung iſt. Die Jugend ſoll den Wunſch, gut zu ſein, höher ſtellen als alle Forderungen, die das Leben mit ſich bringt. Nicht daran glauben, wenn die Leute ſagen: des alles ſeien Jugendträume, die auch ſie einſt geträumt hätten, die aber niemals verwirklicht würden. .olſtoi geht weiter und ſagt: man müſſe an ſich, d. h. an das jedem innewohnende Prinzip des Guten, Wahren, Göttlichen nehr glauben, als an die ſchematiſche Forderung: ein nützliches Mitglied der beſtehenden Geſellſchaft zu werden. Andererſeits warnt er vor dem gefährlichen Betruge: die höchſte Beſtimmung in der Umgeſtaltung der beſtehenden Geſellſchaft zu erblicken. Das bezieht ſich wohl zunächſt auf die ruſſiſche Jugend. Tolſtoi geht aber noch weiter: er hält nichts von dem Vunſch, ſich vor Anderen auszuzeichnen, als Retter des Vater⸗ lundes, oder gar der Menſchheit zu glänzen!— ſolche Wünſche, ſagt er, ſchleichen ſich oft an die Stelle der guten Wünſche. Tolſtoi läßt nur den Wunſch gelten: ſelbſt beſſer zu ſein. Von ſich aber ſagt Tolſtoi: wie viel beſſer für mich und an⸗ 85 8 mein Leben ſein können, ich neinem Gewiſſen und nicht Dem gefolgt wäre, was die Leute bees tum und denſen. AdolfHeß. — Glaubt an euch, Jünglinge und junge Mädchen, wenn in eurer Seele zuerſt die Fragen auftauchen: wer bin ich? wozu lebe ich? Wozu leben alle Menſchen in meiner Umgebung? Und die allerwichtigſte Frage: Lebe ich und leben alle Menſchen in meiner Umgebung richtig? Glaubt auch dann an euch, wenn die Antworten auf dieſe Fragen nicht mit denen übereinſtimmen, die man euch in der Kindheit gegeben hat, und nicht mit dem Leben, das ihr und alle Menſchen in eurer Umgebung führt. Fürchtet dieſen Widerſpruch nicht; wißt im Gegenteil, daß in dieſem Widerſpruch, in dem ihr euch zu eurer Umgebung befindet, das Beſte, was in euch iſt, ſeinen Ausdruck findet, nämlich der göttliche Urſprung, deſſen Offenbarung im Leben den Haupt⸗ ja den einzigen Sinn unſeres Daſeins bildet. In dieſem Falle glaubt nicht an euch als an die beſtimmte Perſönlichkeit: Johann, Peter, Lieſe, Marie, Sohn oder Tochter eines Königs, Miniſters, oder Arbeiters, Kaufmanns oder Bauern — ſondern glaubt an euch als an das ewige, vernünftige und gute Prinzip, das in jedem von uns lebt, und das jetzt zum erſten Male in euch erwacht iſt, und euch dieſe allerwichtigſten Fragen vorlegt, und ihre Beantwortung wünſcht und forderk. Glaubt in dieſem Fall nicht den Leuken, die euch mit nachſichtigem Lächeln ſagen, daß auch ſie einſt die Antwort auf dieſe Fragen geſucht, aber nicht gefunden haben, weil man keine andere darauf finden kann gls die, welche alle darauf erhalten haben. Glaltßt bas nicht, ſondern glaubt nur an euch und fürchtet nicht den Widerſpruch mit den Anſichten und Gedanken der Menſchen in eurer Umgebung, vorausgeſetzt, daß eure mit den übrigen nicht ühereinſtimmende Antworten nicht auf eure per⸗ ſönliche Neigungen, ſondern auf den Wunſch zurückzuführen ſind: die Beſtimmung eures Lebens, den Willen der Kraft zu erfüllen, die euch ins Leben geſandt hat. 5 Glaubt an euch, beſonders wenn die Antworten, die ſich euch darbieten, mit den ewigen Grundlagen menſchlicher Weisheit und London umſo beſſer; herrſchte gut Wetter zwiſchen St. Petersburg und Berlin, ſo ging das Intereſſe Englands am Dreibunde zurück, denn Petersburg und London ſtanden in jener Periode in dauerndem Gegenſatz. Das iſt ſeit dem ruf⸗ ſiſch⸗engliſchen Abkommen von 1907 anders geworden, und außerdem wird die Macht Rußlands ſeit dem oſtaſiatiſchen Kriege einigermaßen niedriger eingeſchätzt. Was die engliſche Politik betrifft, ſo haben Mitglieder der liberalen Regierung ſeit ihrem Amtsantritt den deut⸗ lichen Wunſch erkennen laſſen, die Beziehungen zu Deutſchland freundſchaftlicher zu geſtalten. Dieſe Anregungen wurden in Deutſchland gut aufgenommen. Freilich ein Teil der poli⸗ tiſchen, journaliſtiſchen und induſtriellen Kreiſe Englands änderte ihre Haltung nicht, ſuchte den Eindruck der gegen⸗ ſeitigen Beſuche zu verderben und hat eben jetzt einen hef⸗ tigen Agitationsfeldzug betrieben, der mittelbar wenigſtens gegen Deutſchland gerichtet war. Etwaige diplomatiſche Unter⸗ und Gegenſtrömungen wird erſt eine ſpätere Zeit genauer kennen lernen; wir Heutigen wiſſen noch nicht, in welcher Weiſe die Beſuche in Reval und in Friedrichshof in eine politiſche Gleichung zu bringen ſind, ob die Beſtrebungen einer Annäherung an Deutſchland in den Revaler Tagen eine Ueterbrechung erfahren haben, und ob ſie etwa durch die türkiſche Revolution von neuem gefördert worden ſind. Daß aber die heutige Orientierung der engl. Poli⸗ tik wieder auf eine Annäherung an Deutſchland abzielt— ohne dabei die Entente mit Frankreich und gute Beziehungen zu Rußland aufzugeben— das zeigt die Be⸗ gegnung von Friedrichshof und unter anderem die Tatſache, daß Sir Charles Hardinge den Kaiſer von dem neuen Flotten⸗ bauplan der engliſchen Regierung unterrichtete, ehe er dem Parlament bekannt geworden iſt. Die augenblickliche Lage iſt alſo die, daß England, um ſeine Wünſche in der Flottenfrage zu erreichen, ſich Deutſchland nähert. Und die drei Jahre, die vergehen müſſen, ehe eine flottenpolitiſche Vereinbarung an ſich möglich iſt, werden beiden Regierungen und Nationen genug Gelegenheit geben, zu zeigen, ob eine dauerhafte Entente in dem Bereich der Möglichkeit liegt. Politische Uebersicht. * Mannheim, 28. Auguſt 1908. Fürſt Meſchtſcherski über Kaiſer Wilhelm II. Fuürſt Meſchtſchersky, der bekannte ruſſiſche Politiker, nimmt in ſeiner Zeitſchrift„Graſhdanin“ zu der Frage Stel⸗ lung, ob Kaiſer Wilhelm II. in dieſem Jahre zu einem Beſuch des Zaren in den ruſſiſchen Gewäſſern erſcheinen wird, und inwiefern eine Annäherung Rußlands an Deutſchlhand der an England vorzuziehen iſt. Beſonders erkennt er es mit Begeiſterung an, daß Rußland während des japaniſchen Krieges durch die freundſchaftliche Geſinnung des deutſchen Kaiſers imſtande war, die ganze Weſtgrenze von Truppen zu entblößen. Er ſchreibt folgendermaßen: „Es war mir fehr erfreulich, aus den Zeitungen zu erfahren, daß im Laufe des Auguſt oder September eine Zuſammenkunft Kaiſer Wilhelms mit unſerem Herrſcher in den finnländiſchen Schären in Ausſicht genommen iſt, erfreulich deshalb, weil ſogar die ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeet, nächſten liegenden Lehre Chriſti in ihrem höchſten, geiſtigen Sinne ausgedrückt iſt. Ich weiß noch, wie ich im Alter von 15 Jahren dieſe Zeit durchlebte, als ich plötzlich aus dem Zuſtande kindlicher Unter⸗ ordnung unter fremde Anſichten, in dem ich bis dahin gelebt, erwachte und zum erſten Male begriff, daß ich ſelbſt leben, mir ſelbſt meinen Weg wählen, ſelbſt vor der ewigen Macht, die es mir verliehen, mein Leben verantworten müſſe. 8 Ich weiß noch, daß ich damals, wenn auch unklar, ſo doch tief im Innern fühlte, daß der Hauptzweck meines Lebens darin beſtände: gut zu ſein im Sinne des Evangeliums, im Sinne der Selbſtverleugnung und Liebe. Ich weiß, daß ich damals auch verſuchte, ſo zu leben; aber das hielt nicht lange an. Ich glaubte nicht an mich; ich glaubte an die ſuggeſtive, von ſich einge⸗ nommene, triumphierende Menſchenweisheit, die mir bewußt und unbewußt von der ganzen Umgebung eingeflößt wurde. Und mein erſtes Erwachen fand in allerdings verſchieden gearteten. aber ſehr beſtimmten Wünſchen ſeinen Ausdruck, die dahin gingen, Erfolg vor den Menſchen zu haben, berühmt, gelehrt, ge⸗ prieſen, reich, ſtark, das heißt ſo zu ſein, wie nicht ich, ſondern die Leute für gut hielten. Ich glaubte damals nicht an mich. Erſt nach vielen Jahr⸗ zehnten, die mit dem Streben nach weltlichen Zielen vergeudet waren, die ich teils erreichte, teils nicht erreichte und deren Nutzloſigkeit, Nichtigkeit, ja Schädlichkeit ich einſah— begriff ich, daß eben Dasjenige, was ich vor 60 Jahren wußte, und an das ich damals nicht geglaubt, das einzig vernünftige Ziel der Anſtrengungen jedes Menſchen ſein könne und ſein müſſe. Wie ſo ganz anders, für mich ſelbſt froher und für die übrigen Menſchen nützlicher hätte mein Leben ſein können, wenn ich damals, als die Stimme der Wahrheit, Gottes, zum erſten Mal in meiner noch unverführten Seele ſprach, dieſer Stimme geglaubt und ihr gehorcht hätte?! Alſo, liebe Jünglinge, die ihr wahrhaftig, ſelbſtändig, nicht übereinſtimmen, die in allen Religionslehren und in der uns am unter äußeren Einflüſſen, ſondern ſelbſtändig und wahrhaftia General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. Augnt. land ben. Was ing an Eng mögen, einf erbliche unter 1 ers nicht die Vorſtellung bringen den und Plänen, uns zu ver nd Deutſchland in der Perſon Kai zab, den Krieg im fernen Of ganze preußiſche Grenze von Truppen Dankbarkeit etwas iſt, das aufgehört ha ſo iſt es doch immerhin unmöglich, dieſe hiſtori geſſen, ſie nicht in die Annalen unſeres s wir in dieſe Annalen als Dienſte vo 0 haben werden, das müſſen wir noch abwarten Je mehr ich als Dilettant in das ruſſiſch⸗englif che Abkom⸗ men hineindenke, deſto weniger kann ich mir den politiſchen Sinn desſelben für uns erklären: man ſucht und ſucht und findet nirgends den Punkt, wo ſich die Möglichkeit herausſtellte, für uns von dem Ablommen mit England Nutzen zu erzielen, dagegen ſchwindelt einem einfach der Kopf von der Menge der Karten, welche Eng⸗ land dank dem Abkommen mit uns zu ſeinen Gunſten anknüßpfen kann. In kommerzieller Hinſicht können ſich Beziehungen Ruß⸗ lands zu England zu beiderſeitigem Intereſſe unbegrenzt erweitern, aber politiſche Annäherungen an England können wir ſchon deshalb nicht erſtreben, weil jedes politiſche Abkommen mit England nur den Engländern Nutzen bringen kann, und zwar immer zum Scha⸗ den der ruſſiſchen Intereſſen.“ Von einem ſchwarz⸗ roten Kuhhandel diesmal nicht in der Pfalz, ſondern in We ſtfalen erfährt man erſt jetzt nach den Landtagswahlen. Bisher hat es das Zentrum immer tapfer geleugnet, daß ſich bei den letzten preußiſchen Landtagswahlen ſeine Kandidaten die Unter⸗ ſtützung der Sozialdemokratie durch ſchriftliche Verpflich⸗ tungen geſichert haben. Es wurde rundweg beſtritten, daß die Zentrumskandidaten auf Anfrage der Sozialdemokratie die ſchriftliche Zuſage gegeben hätten, für die Ueber⸗ tragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen gegebenen⸗ falls einzutreten. Jetzt erfährt man aus dem Bericht, den der Zentralvorſtand des ſozialdemokratiſchen Vereins für den Wahlkreis Dortmund⸗Hörde erſtattet, daß das Zentrum wieder einmal der Wahrheit nicht die Ehre ge⸗ geben hat. Im Wahlkreiſe Dortmund⸗Land war die Sozialdemokratie nur mit wenigen Stimmen aus der Stich⸗ wahl gedrängt worden. Ihr Verhalten war ausſchlaggebend dafür, wer in den Landtag einziehen ſollte, ob der national⸗ liberale Kandidat oder der Zentrumsmann Nach der Wahl⸗ parole der Landeskommiſſion konnten bekanntlich nur ſolche bürgerlichen Kandidaten von der Sozialdemokratie unter⸗ ſtützt werden, die ſchriftlich erklärten, daß ſie im Landtage für die Uebertragung des Reichstagswahlrechtes auf den Landtag ſowie für eine andere Einteilung der Kreiſe ſtimmen werden. Als dieſe Parole bekanntgegeben wurde, erklärte man in der„Tremonia“, dem Dortmunder Zentrumsorgan: „Eine Partei, die auf Ehre hält, wird nie eine ſolche Erklärungen abgeben.“ Aber das Zentrum kann ſo und kann anders. In dem ſozialdemokratiſchen Be⸗ richt heißt es wörtlich:„Herr Gronowski, der Kandidat für das Zentrum, hat jedoch dieſe ſchriftliche Erklärung unaufgefordert an unſer Wahlkomitee abgegeben. und ihm folgte auch Herr Bickhoff für die Stadt.“ Ob⸗ wohl der Sozialdemokratie bekannt war, wie unzuverläſſig das Zentrum in der Wahlrechtsfrage iſt und was für eine „arbeiterfreundliche“ Politik es treibt, ſo beſchloß doch die ſozialdemokratiſche Wahlmännerverſammlung im Einver⸗ ſtändnis mit dem Wahlkomitee, den Zentrumskandidaten zu unterſtützen, damit, wie man ſich jetzt zu entſchuldigen ſucht, nicht noch in Dortmund⸗Land, wie in Hörde und der Stadt Dortmund, ein„liberaler Wahlrechtsgegner“ in den Landtag einziehe. Der nationalliberale Kandidat, Rechtsanwalt Cremer von Hagen, hatte ſich in der Wahlrechtsfrage übrigens nicht an die Seite Weſtermanns und Schmiedings geſtellt, ſondern vertrat den Beſchluß des Magdeburger Parteitages. Gewählt wurde der ultramontane Kandidat, Arbeiterſekretär Gronowski, der vor dem Unternehmertum ſich zu ducken ſchon vortrefflich gelernt hat.— Man wird ſich auch dieſes Beiſpiel der Ehrenhaftigkeit und Wahrheitsliebe des Zentrums gut merken! 9 Die ſozialdemokratiſche Budgetbewilligung. Ein Königreich für eine gute Ausrede gäben die ſäch ſi⸗ ſchen Genoſſen in der Angelegenheit ihrer gewohnheits⸗ mäßigen Budgetbewilligung. Solange ſie aber keine gute gefunden haben— und das wird ihnen wohl nicht mehr ge⸗ lingen— behelfen ſie ſich mit ſchlechten. Der Streit zwiſch⸗ FEFEPEPEFPCCCC ²˙ A ˙˙ eereeeeermeeeeeeee zum Bewußtſein der ganzen Wichtigkeit eures Lebens erwacht ſeid— glaubt nicht den Leuten, die euch ſagen, eure ganzen Be⸗ ſtrebungen ſeien unerfüllbare Jugendträume; ſie, die Leute, zätten dereinſt ebenſo geträumt und geſtrebt, das Leben hätte ihnen aber bald gezeigt, daß es an jedermann ſeine ganz be⸗ ſtimmten Anforderungen ſtelle, und daß es ſich nicht darum han⸗ dele, darüber zu phantaſieren, wie unſer Leben ſein könn e, ſondern daß man ſich bemühen müſſe, ſeine Handlungen mit dem Leben der beſtehenden Geſellſchaft möglichſt in Uebereinſtim⸗ mung zu bringen und ein nützliches Mitglied dieſer Geſellſchaft zu werden. Glaubt auch nicht an den beſonders in unſerer Zeit über⸗ handnehmenden gefährlichen Betrug: die höchſte Bechimmung des Menſchen beſtände in ſeiner Mitarbeit an der Umgeſtaltung der zu einer beſtimmten Zeit an einem beſtimmten Orte exiſtierenden Geſellſchaft; hierauf müſſe man alle möglichen Bemühungen rich⸗ e ſogar ſolche, die der ſittlichen Vervollkommnung direkt wider⸗ ſtreben. Glaubt nicht daran. Dieſes Ziel iſt nichtig im Vergleich mit dem der Offenbarung des göttlichen Prinzips, das in eure Seele gepflanzt iſt; und das Ziel iſt falſch, wenn es ein Abweichen von dem Prinzip des Guten geſtattet, das in eure Seele gepflanzt iſt. Glaubt nicht daran. Glaubt es nicht, daß die Verwirk⸗ lichung des Guten und der Wahrheit in eurer Seele unmöglich ſei. Eine ſolche Verwirklichung des Guten und der Wahrheit in eurer Seele iſt nicht nur möglich, ſondern tatſächlich beſteht ſo⸗ wohl euer ganzes Leben, wie das aller Menſchen ganz allein hierin. Einzig dieſe Verwirklichung des Guten und der Wahr⸗ heit in jedem Menſchen führt nicht nur zur beſten Umgeſtaltung der Geſellſchaft, ſondern auch zu allem Heil der Menſchheit, das ihr beſtimmt iſt und das nur durch die Bemühungen jedes Ein⸗ zelnen verwirklicht wird. Glaubt an euch, wenn in eurer Seele der Wunſch ſpricht, nicht: Andere zu übertreffen, euch vor Anderen auszuzeichnen, mächtig, angeſehen, berühmt, ein Retter der Menſchheit, ein Be⸗ freſer von allen ſchädlichen Lebenseinrichtungen zu ſein!(Solche n, nichts r N eiten E der„Leipziger Volkszeitung“ und dem Redakteur Nitzſch „Bruderblattes“ in Dresden dauert fort. Die„Leipz. Zeitung“ hatte dieſer Tage behauptet, die ſächſiſchen Genoff ſen hätten überhaupt nicht mit abgeſtimmt, und nur dadurch er⸗ kläre ſich die in den Protokollen des Landtages regiſtrierte „einſtimmige Annahme“ des Budgets. Dem entgegnet Nitzſche, das ſei ein„kläglicher Herausredungsverſuch“, denn nach dem Abſtimmungsmodus im ſächſiſchen Landtage müſſe jeder, der gegen eine Vorlage ſtimmen wolle, aufſtehen, wer ſitzen bleibe, ſtimme dafür. Die Sozialdemo⸗ kraten ſeien aber zweifellos in den angegebenen Jahren ſitzen geblieben, hätten alſo dafür geſtimmt. Natürlich muß die „Volkszeitung“ unbedingt recht behalten. Sie erklärt mit verblüffender Dreiſtigkeit, ſie könne ſich eine beſſere Be⸗ ſtätigung ihrer Ausführungen gar nicht denken und be⸗ hauptet dann einfach, daß dieſe„formale Salopperie des Sitzenbleibens“ durchaus nicht eine Etatbewilli⸗ gung bedeute! Der Normalmenſch iſt leider nicht imſtande, einer Logik zu folgen, wonach Sitzenbleiben zwar Zuſtim⸗ mung bedeutet, den Sitzengebliebenen es aber freiſteht, ihr Sitzenbleiben nach ihrem Belieben auszulegen. Man ſieht, welch eine Syſiphusarbeit es iſt, einen Meinungsſtreit gegen gewiſſe„Genoſſen“ zu führen. Sie wiſſen, daß gegen die Dummheit ſelbſt Götter vergebens kämpfen und ſtellen ſich daher noch viel dümmer als ſie ſind. Der Marine⸗Etat für 1909. Ueber die Vorlage für den Marine⸗Etat, die gegenwärtig vom Reichsſchatzamte geprüft wird, wird uns von zuſtändiger Seite folgendes mitgeteilt: Da der Beſtand der deutſchen Marine gegenwärtig 37 Linienſchiffe, 17 große Kreuzer und 37 kleine Kreuzer, die teils fertig, teils im Bau ſind, beträgt und der Sollbeſtand nach den neuen Flottengeſetzen(von 1900 und 1906) bloß 38 Linienſchiffe, 20 große Kreuzer und 38 kleine Kreuzer fordert, ſo werden die Neuforderung en ſehr geringen Umfanges ſein und ſich, wie im laufenden Jahre auf 3 Linienſchiffe und 2 kleine Kreuzer beſchränken. Da die großen Kreuzer noch erſatz⸗ pflichtig ſind, wird bloß ein großer Kreuzer neu⸗ gefordert werden. Für den großen Kreuzer G, deſſen erſte Rate im laufenden Etatjahre bewilligt wurde, wird die Ver⸗ gebung in den nächſten Wochen erfolgen. Von der Liſte der Ratenforderungen verſchwinden 2 Linienſchiffe, nämlich „Schleswig⸗Holſtein“ und„Schleſien“, ein großer Kreuzer, „Scharnhorſt“ und 2 kleine Kreuzer, für die in dieſem Jahre die Schlußraten bezahlt wurden. Zweite Raten werden gefordert werden für 3 Linienſchiffe, einen großen Kreuzer und zwei kleine Kreuzer; dritte Raten für 2 Linien⸗ ſchiffe und einen großen Kreuzer und Schlußraten für 2 Linienſchiffe, einen großen Kreuzer und 2 kleine Kreuzer. Hierzu kommen noch die Raten für die Torpedobootsflottille und für das Flußkanonenboot. Der Betrag, der im Marine⸗ Etat 1909 für Unterſeeboote angefordert werden wird, wird ungefähr mit 8 bis 10 Millionen eingeſchätzt, während er im Etatjahre 1908 7 Millionen Mark betrug. Badiſche Politik. Abg. Geck. JMannheim, 28. Aug. Abg. Geck ſtänkert weiter, diesmal nicht in Genoſſenkreiſen, ſondern in einem bürger⸗ lichen Blatte, bei dem er im Gegenſatz zu den Dresdener Parteitagsbeſchlüſſen,„mitarbeitet.“ Es iſt das der „Ortenauer Botel, deſſen Verlag er gegen die Redar⸗ tion durch Erklärungen gegen Bezahlung im Inſeratenteil auszuſpielen ſucht. Herrn Geck ſcheint neben anderen Charak⸗ ter⸗Eigenſchaften auch die Intelligenz ſtark zu mangeln, ſonſt hätte er vorausſehen müſſen, daß ihn das Blatt an di e Luft befördern würde. Ob ſich Herr Geck nun endlich„in eine dunkle Parteiecke verkriecht“? JMannheim, 28. Aug. Der von der„Volksſtimme“ ſchwer angegriffens Abg. Geck ſchickt nun auch an dieſes Blatt eine Erklärung, in welcher er ſich über die„abnehmende Objektivität“ des ſozialdemokratiſchen Parteiblattes beſchwert. Er begründet dieſen Vorwurf mit dem Hinweis auf die Gloſſen der„Volksſt.“ zu den beiden Reſolutionen des 7. Reichstagswahlkreiſes, welche das Blatt als„Mache“ ab⸗ tat; nebenbei fragte auch noch die„Volksſt.“, warum man für das Verſehen des Genoſſen Kolb mit dem ſcharfen Geſchütz einer Proteſt⸗Reſolution auffuhr, während das viel gra⸗ vierendere Vergehen des Genoſſen Adolf Geck, der in einer bürgerlichen Zeitung den Genoſſen Kolb aufs ſchwerſte angriff, eine ſolche Reſolution nicht für nötig hielt.“ 8— Abg. Geck bezeichnet demgegenüber ſeine Zuſchrift au den„Ortenauer Boten“ als Notwehr(2i) und ſchreibt dann weiter: iſequenterweiſe wird ſte eime fortgeſetzte Handlung darin feſtſtellen, daß ich auch im bürgerbichen„General⸗ anzeiger“ zu Mannheim eine Erwiderung beröffentkichte gegen die Schmähungen in ſeinem Artikel„Kolb und Geck“ gegen „Volksſwimme“ ihren „ Schmähungen, derentwegen die Redaktion der Mitarbeiter Geck mit keiner Silbe in Schutz genommen hat. Vieb⸗ leicht wagt ſie es jetzt, wo durch die Erklärung Bebels beſtätigt wird, daß die Verdächtigungen des„Generalanzeigers“ jeder Grundlage entbehren. Während ich mich ſo ohne Hilfe der Parteipreſſe ganz allein mit der bürgerlichen Geſellſchaft herumſchlagen und gegen die infamſten Beleidigungen wehren mußte, kommt die„Volksſtimme“ zu der Auffaſſung, daß ich mich dadurch eines„gravierenden Vergehens“ ſchuldig machte. Sonſt pflegt man denjenigen, der ſich nicht um ſeine Ehre wehrt, zu ſtei⸗ nigen. Vielleicht findet man jetzt in R 3, 14 das Gleichgewicht und die Ruhe wieder und teilt den Leſern offen und frei mit, was man mit den ruck„Mache⸗ eigentlich gewollt hat. Bitte ſchönl!“ Die„Volksſtimme“ erklärt darauf hin, daß die Dar⸗ ſtellung Gecks die Dinge in mehrfacher Beziehung auf den Kopfſtellt. Wenn Genoſſe Geck den Verſuch mache, ſich als Opfer Kolbs hinzuſtellen, das in der Notwehr gehandelt habe, ſo ſei dieſer Verſuch mißlungen. Schon vor dem Streit über die Budgetfrage habe Genoſſe Geck in Nr. 183 der„Leipz. Volksztg.“(10. Auguſt) einen ſchweren per⸗ ſönlichen Angriff gegen den Genoſſen Kolb gerichtet, einen Angriff, der ſachlich in keiner Weiſe berechtigt geweſen ſei⸗ Tatſache ſei, daß Genoſſe Kolb ſich„in der Not⸗ wehr“ befand. Aber ſelbſt wenn das nicht der Fall ge⸗ weſen wäre: „Es iſt und bleibt ein Vergehen, deſſen ſich kein Parteigenoſſe ſchuldig machen darf, daß Genoſſe Adolf Geck, ſtatt dem Genoſſen Kolb in der Parteipreſſe zu antworten, in einem löberalen Amtsverkündiger, für deſſen redaktionelle Auslaſſungen Genoſſe Kolb doch im keiner Weiſe verantwortlich iſt, ſeinen eigenen Partei⸗ umd Fraktionsgenoſſen perſönlich angriff und herunterfetzte. Das ſpar bis jetzt, auch bei den ſchärfſten Auseinanderſetzungen, in der Partei glücklicherweiſe nicht üblich. Es war dem Ge⸗ noſſen Adolf Geck vorbehalten, dieſe gute Tradition der ſozial⸗ demokratiſchen Partei„radikal“ zu„revidieren“. So„rebiftoni⸗ ſtiſch“ verſeucht auch die badiſchen Parteigenoſſen ſein mögen daß ſie dieſe Sorte„Reviſionismus“ mit Entſchiedenheit ab⸗ [Lehnen, erſcheint uns außer Frage.“ „Köln. Volksztg.“ und Kandidatur Poſadowsky. JMannheim, 28. Aug. Das ultramontane„N. Maun⸗ heimer Volksbl.“ ſchreibt zu den Auslaſſungen der„Köln, Volksztg.“ folgendes: „. Wir ſind inſoweit mit der„Köln. Volksztg.“ ein⸗ verſtanden, als auch wir die eptl. Eroberung eines Land⸗ tagsmandats mit Hilfe der Sozialdemokraten als ausſchlaggebenden Grund nicht anſehen können, um eine Kandidatur Poſadowsky zu Fall zu bringen. Dagegen ſchienen uns verſchiedene andere Gründe unſerer pfälziſchen Freunde beachtenswert. Was uns aber an der Kandidatur Poſa⸗ dowskys ſelbſt wenig Freude empfinden ließ, war ein anderer Umſtand. Vor uns liegen die Wahlziffern der letzten Stichwahl. Darnach will es uns faſt unmöglich erſcheinen, daß die ver⸗ einigten bürgerlichen Parteien, auch mit dem Grafen Poſa⸗ dowsky als Kandidaten, den Sozialdemokraten den Wahlkreis entreißen könnten. Wir meinen aber, der Herr Graf habe es verdient, daß ihm einä einigermaßen ficherer Wahlkreis angeboten wird, wenn man ihn denn doch in den Reichstag einziehen laſſen will Das iſt alles, was das klerikale Blatt zu ſagen weiß. Es hält weder für die Mühe wert, den Artikel der„Köln. Volksztg.“ in ſeinem ganzen Umfange zu bringen, noch aber ſich mit dieſem ernſthafter zu befaſſen. Stattdeſſen ſucht es den ſchwar z⸗ roten Kuhhandel in der Pfalz noch weiter zu be⸗ mänteln, wie wir oben zeigten. Hätte das Blatt für„Wahrheit, Freiheit und Recht“ der Wahrheit zum Recht verholfen, ſo hätte es ſagen müſſen, daß bei einem Zuſammengehen aller bürgerlichen Parteien in Speyer⸗Ludwigshafen ein Mehr von 3000 Stimmen über die ſozialdemokratiſchen Stimmen aufge⸗ bracht worden wäre. Vor uns liegen auch die Wahlziffern der letzten Stichwahl, allerdings die amtlichen und nicht etwa eine Hum bugſtatiſtik, wie ſie das„N. Mannh. Volksbl.“ zu be⸗ ſitzen ſcheint. ſondern glaubt an euch, wenn der Hauptwunſch eurer Seele iſt: ſelbſt beſſer zu ſein. Ich ſage nicht: euch zu vervoll⸗ kommnen,— weil im Begriff der Vervollkommnung etwas Per⸗ ſönliches, die Eigenliebe Befriedigendes liegt— ſondern ich ſage: ſo zu werden, wie der Gott es will, der uns das Leben gegeben hat; das uns eingepflanzte, ihm ähnliche Prinzip zu offenbaren. als„Gottesmenſch“, wie die Bauern ſagen, zu leben. Glaubt an euch und lebt ſo, daß ihr all eure Kräfte auf das eine richtet: Gott in euch zu offenbaren, ſo tut ihr alles, was 1 für ener eigenes Heil und das Heil der ganzen Welt tun önnt. Sucht das Reich Gottes und ſeine Wahrheit, ſo wird euch das übrige von ſelbſt gegeben. Alſo glaubt an euch in der ſehr wichtigen Zeit, wenn in eurer Seele das Licht des Bewußtſeins eurer göttlichen Herkunft zuerſt aufflammt. Löſcht das Licht nicht aus, ſondern ſchützt es mit allen Kräften und laßt es hell aufflammen. In dieſem einen, im hellen Aufflammenlaſſen dieſes Lichtes liegt der ein⸗ zige tiefe und frohe Sinn des Lebens jedes Menſchen. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 16 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Frauen als Rechtsanwälte. In der„Zeitſchrift für Sozialwiſſenſchaften“ veröffentlicht Ernſt Schultze(Hamburg⸗Großborſtel) einen intereſſanten aus⸗ führlichen Aufſatz über die Frau im Erwerbsleben der Ver⸗ einigten Staaten. Der Verfaſſer ſtützt ſich auf das amtliche Ma⸗ terial, das insbeſondere in der amtlichen Bevöfkerungsſtatiſtik für 1890 und 1900 niedergelegt iſt. Er kommt dort zu über⸗ raſchenden Ergebniſſen. So iſt im Vergleich mit europäiſchen Wünſche ſchleichen ſich ofl an die Stelle der guten Wünſchef. Kultur⸗Staaten bemerkenswert, daß gerade der Beruf der weib⸗ lichen Rechtsanwälte ſich unter den höheren geiſtigen Berufen einer immer ſteigenden Beachtung bei der modernen Frau zu erfreuen ſcheint, wenngleich ihre Geſamtzahl mit 1010 Köpfen im Jahre 1900— mittlerweile werden es bedeutend mehr ſein ⸗ keine allzu hohe iſt. In dem der Betrachtung zu Grunde liegen⸗ den Jahrzehnt hat ſich die Zahl der weiblichen Advokaten um nicht weniger als 385,5 Prozent vermehrt; während noch im Jahre 1890 in einer Stadt wie Newyork auch nicht eine einzige Frau zu finden war, welche ihren bedrängten Geſchlechts⸗ genoſſinnen in juriſtiſchen Fragen ſachverſtändigen Rat geben und ſie vor Gericht vertreten konnte, waren ſchon zehn Jahre ſpäter nicht weniger als 50 weibliche Rechtsanwälte dort vor⸗ handen. Es iſt leicht begreiflich, daß in vielen delikaten Rechts⸗ fragen, insbeſondere in Eheſtreitigkeiten, ſich die weiblichen Advokaten des beſonderen Vertrauens ihrer Geſchlechtsge⸗ noſſinnen erfreuen. Es iſt daher auch kein Wunder, wenn die meiſten weiblichen Jünger der Themis ein recht beträchtliches Einkommen haben: Sie erzielen in der Regel jährliche Ein⸗ nahmen von etwa 20 000 bis 160 000 Mark. Sonderbarerweiſe ſollen ſie auch als Patentanwälte ganz beſondere Lorbeeren pflücken; ſo hat ſich beiſpielsweiſe die Chicagoer Rechtsanwältin Miß Florence H. King im Jahre 1903 dadurch beſonders bekannt gemacht, daß ſie einen Patentprozeß über Schmierbüchſen ſieg⸗ reich durchführte. Septembertagung des Internationalen Frauenrates. In der erſten Woche des Monats September wird der inter⸗ nationale Frauenrat im Genfer Großratsſaal unter de Präſidium der Gräfin Aberdeen, Vizekönigin von Irland, eine außerordentliche Generalverſammlung halten. Dem internationalen Frauenrate gehören heute 2 nationale Frauenverbände an. Bei dieſer Gelegen⸗ heit wird am 2. September eine große öffentliche Verſammlung im Reformationsſaal ſtattfinden und es ſoll dort über die Auf ſtraften, ſein Vorleben, ſein Verhalten während des Strafvollzuges General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 9. Seite! Wwman, 28. Angaß. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Eine Kirchengemeindeordnung für Bayern. (Von unſerem Korreſpondenten.) s. München, 27. Aug. In der verfloſſenen Landtags⸗ ſeffion hat die Regierung den Geſetzentwurf einer Kirchen⸗ gemein de o rdnung vorgelegt, der die Verwaltung des Kirchenvermögens, die Kirchenumlagen, die Stiftungs⸗Ver⸗ mögensverwaltung und damit im Zuſammenhang ſtehende Verhältniſſe zu regeln beſtimmt iſt. Der jetzige Rechtszuſtand iſt ſehr beſtritten, zweifelhaft und unſicher, wie der Referent, Abg. Frank⸗Dillingen(Zentr.) in ſeinem nunmehr erſchie⸗ nenen Referat ausführt. Trotzdem beſtand in einem großen Teil des Zentrums Neigung, das Geſetz als unannehmbar zu bezeichnen, und die intranſigente Zentrumspreſſe verurteilte es als einen direkten Verratkirchlicher Grundſätze, als einen Schritt, mit dem das Kirchenvermögen dem Staat ausgeliefert werde. In Wirklichkeit bringt aber die Vorlage beachtenswerte Vorteile, beſonders für die katholiſche Kirche; ſie involviert gegenüber dem bisherigen Rechts⸗Zu⸗ ſtande vielerlei Enleichterungen und Freiheiten, was aller⸗ dings bei oberflächlicher Betrachtung der ſpröden, umfang⸗ reichen Materie dem Blick des mit den Verhältniſſen nicht Vertrauten entgeht. Freilich, die vollſtändige Aufhebung der Kuratelgewalt ſieht der Geſetzentwurf nicht vor; ſie wäre auch vielleicht gar nicht einmal den Intereſſen der Kirchen zuträg⸗ lich, und außerdem ſteht der Erfüllung der Wünſche ultra⸗ kirchlicher Kreiſe die Verfaſſung entgegen. Das hebt auch der Referent hervor, deſſen Ausführungen zu dem Entwurf die Annahme zulaſſen, daß auch im Zentrum die Bedenken gegen die Grundzüge der Vorlage gefallen ſind. Im Rahmen des Verfaffungsrechts wird es ſeiner Meinung nach ſchwer ſein, alle berechtigten Anforderungen der beteiligten Kirchen bei gleichzeitiger Berückſichtigung der Staatsintereſſen befriedigen zu können. In der Hauptſache werde das Streben der Geſetz⸗ gebung darauf zu richten ſein, daß den Kirchen in Zukunft möglichſte Freiheit und möglichſte Berückſichtigung ihrer Eigenart zuteil werde. Sollte der Organismus der einzelnen Kirchen ihre vollſtändige Gleichſtellung im künftigen Rechte aunmöglich machen, ſo können, wie dies für die proteſtan⸗ tiſche Kirche der Pfalz im Entwurfe bereits geplant ſei, für eine Reihe von Fragen eine geſetzliche Son⸗ derbehandlung eintreten. —1 Polizeiaufſicht in Bayern. München, 27. Aug. Ueber die Polizeiaufſicht in Bahern haben die Miniſter der Juftiz und des Innern einen gemeinſamen Erlaß herausgegeben, der die Polizeiaufſicht nach modernen Grundſätzen vegelt. Die Aufſicht ſoll künftig nur mit Rückſicht auf die öffentliche Sicherheit verhängt werden, und alle Umſtände des einzelnen Falles ſollen berückſichtigt werden, ſowie die Perſönlichkeit des Be⸗ und die neuen Verhältniſſe, in die er gelangt. Vorläufig Ent⸗ baſſene und bedingt Begnadigte, gegen die ein Widerruf nicht er⸗ wartet wird, ſollen nicht unter Polizeiaufſicht geſtellt werden. Das Aufenthaltsverbot foll ſich nicht mehr auf den ganzem Bezirk der Heimatsgemeinde erſtrecken. Die Ueberwachung ſoll in ſchonender Weiſe derart erfolgen, daß der Verurteilte nicht in ſeinem Fortkommen geſtört wird; er ſoll deshalb jeden Auf⸗ enthaltswechſel der Polizei direkt oder einer zu bezeichnenden Ver⸗ krauensperſon anzeigen, damit er von polizeilichen Erkundigungen berſchont bleibt. Nis Stadt und Tand. Mannheim, 28. Auguſt 1908. *Erneunnungen und Verſetzungen. Der Großherzog hat den Kanzleirat Univerſitätsſekretär Anton Holl in Hefdelberg, den Kanzleirat Univerſitätsſekretär Franz Freudemann in Frei⸗ burg, den Kanzleiſekretär Heinrich Zimmermawn bei der pſychiatriſchen Klinik der Univerſität Heidelberg, den Kanzleiſekretär Heinrich Bühler bei der pſychiatriſchen Klinik der Univerſität zu Bureauvorſtehern, den Sekretär Adolf Sickinger beim Katholiſchen Oberſtiftungsrat zum Vureauvorſteher, und den Oberbuchhalter Oskar Stöckle bei der Katholiſchen Stiftungsver⸗ waltung Freiburg zum Kaſſier ernannt. * Verſetzungen und Ernennungen. Das Miniſterium der Fuftigz, des Kultus und Unterrichts hat die Abtuare: Theod. Har ſch beim Amtsgericht Donaueſchingen, Friedrich Dittes beim No⸗ lariat Langenbrücken, Friedrich Riegler beim Notarſat Karls⸗ tuhe I, Georg Philipp Landmeſſer beim Notariat Karls⸗ ruhe III, Gg. Heck beim Amtsgericht Karlsruhe, Ernſt Becherer beim Landgericht Freiburg, Franz Speck bei der Staatsauwalt⸗ ſchaft Offenburg, Wilhelm Klein beim Notariat Karlsruhe III und Linus Knörzer beim Notariat Ueberlingen etatmäßig ange⸗ gaben der Frau auf dem Gebiete der öffentlichen Geſundheits⸗ pflege, ſpeziell der Bekämpfung der Tuberkuloſe verhandelt wer⸗ den. Gräfin Aberdeen wird zuerſt ſich darüber verbreiten, was auf dieſem Gebiete in Irland geleiſtet wurde, nachher berichten die Nationalpräſidentinnen über die diesbezüglichen Beſtrebungen in ihren Ländern. Eine zweite öffentliche Verſammlung, die am 4. September in der„Salle Centrale“ abgehalten werden ſoll, wird ſich mit der Frage der Schaffung eines internationalen Auskunftsbureaus für Erziehungsfragen beſchäftigen. An dieſe internationalen Verſammlungen ſchließt ſich am 5. September die Generalverſammlung des Bundes ſchweizeriſcher Frauenvereine an, aus deren Traktandenverzeichnis wir ſolgende Themen hervorheben: Jugendliches Verbrechen und ſeine Beſtrafung; die Notwendigkeit der Mädchenfortbildungs⸗ ſchulen; geſetzlicher Frauen⸗ und Kinderſchutz. Ein offizieller Empfang des internationalen Frauenrates durch die Genfer Be⸗ hörden iſt auf den 5. September im Palais Eynard vorgeſehen. Ehrung langjähriger weiblicher Dienſtboten. Aus Hannover wird gemeldet: Die goldene Ehren⸗ broſche, die der hieſige Magiſtrat an weibliche Perſonen nach 25fähriger treuer Dienſtzeit in ein und derſelben Jamilie zu ver⸗ leihen pflegt, wurde am Mittwoch mittag vom Senator W. Mer⸗ tens im Auftrage der Stadtverwaltung im Sitzungsſgale der ſtädtiſchen Kollegien unter der üblichen Anſprache an elf weibliche Angehörige des dienenden Standes überreicht. Frauen im Kriegsdienſt. Nicht nur der engliſche Premierminiſter Asquith hat Mühe, ſich den Forderungen der engliſchen Frauen zu entziehen; auch dem Kriegsminiſter Haldane iſt eine eigentümliche Frauenfor⸗ derung zugegangen. Einige engliſche Frauen, an deren Spitze Fräulein Evereſt ſteht, haben den Vorſchlag gemacht, zur Ver⸗ keidigung des Vaterlandes ein regelrechtes Frauenkorps zu or⸗ ganiſteren. Fräulein Evereſt begründet ihre Bitte damit, daß Ahlreiche Frauen der oberen Klaſſen ihre reichliche Muße mit ſtellt. Der Aktuar Friedrich Kunzelmann beim Amtsgericht Durlach wurde zum Amtsgericht Eppingen verſetzt, dem Finanzaſſi⸗ ſtenten Aquilin Weber bei der Landeshauptkaſſe unter Ver⸗ leihung der Amtsbezeichnung Buchhalter die etatmäßige Amtsſtelle eines Bureaubeamten bei Zentralberwaltungen übertragen. * Städtiſche Neuwahlen. Bekanntlich finden im Oktober die Neuwahlen zum Bürgerausſchuß und im Anſchluß daran die Neubildung des Stadtrats ſtatt. Wie wir erfahren, be⸗ trägt die Zahl der Wahlberechtigten diesmal 25 328. Hiervon ent⸗ fallen 2110 auf die 1. Klaſſe, 4220 auf die 2. Klaſſe und 18 995 auf die 3. Klaſſe. Vor 3 Jahren betrug die Zahl der Wahl⸗ berechtigten 22 345, davon entfielen 1861 auf die 1. Klaſſe, 3722 auf die 2. Klaſſe und 16 762 auf die 3. Klaſſe. Es iſt ſomit in den ſämtlichen drei Klaſſen eine Vermehrung der Wahlberechtigten erfolgt; am ſtärkſten war die Zunahme in der 3. Klaſſe. * Aufſtellung der ſozialdemokratiſchen Kandidaten für die dritte Wählerklaſſe bei den ſtädtiſchen Wahlen. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Partei erſcheint diesmal für die bevorſtehenden ſtädtiſchen Wahlen früh auf der Wahlſtatt. In der geſtrigen Monatsver⸗ ſammlung des ſozialdemokratiſchen Ortsvereins wurden für die dritte Wählerklaſſe folgende Kandidaten aufgeſtellt: 1. Böttger, Arbeiterſekretär(bish.), 2. Klein, Wirt(bish.), 3. Süßkind, Kauf⸗ mann(bish.), 4. Fuß, Buchdrucker(bish.), 5. Dreyfuß, Kaufmann (bish.), 6. Geiß, Wirt(bish.), 7. Grohe, Schneider(bish.), 8. Süß, Wirt(bish.), 9. Schmitz, Händler(bish.), 10. Hoffmann, Lardtwirt(bish.), 11. Ellwanger, Händler(bish.), 12. Schwab, Schneider(bish.), 18. Trautwein, Kontrolleur(neu), 14. Heiß, Händler(bish.), 15. Pfliegner, Verbandsbeamter(neu), 16. Boſch, Zimmermann(neu), 17. Schütz, Maler(neu), 18. May, Kauf⸗ mann(neu). Es ſind alſo, ſo bemerkt hierzu die„Volksſtimme“, im ganzen 13 bisherige und 5 neue Vertreter als Kandidaten für den Vürgerausſchuß aufgeſtellt. Im ganzen ſind 18 Mitglieder zu wählen, davon 16 auf 6 und 2 auf 3 Jahre. * Billige Aepfel. Die Tatſache, daß ein ſchlechtes Kartoffeljahr gleichzeitig ein gutes Aepfeljahr iſt, beſtätigt ſich heuer in gans auffallender Weiſe. Die Kartoffeln ſind faſt in allen Gegenden deshalb mißraten, kveil die Frühjahrsknollen infolge des naſſen Frühlings total verfault ſind. Ein ſo ſchlechtes Karkoffel⸗ jahr wie diesmal haben wir ſchon lange nicht mehr zu verzeichnen gehabt, ſo daß alſo zu den Teuerungen heuer auch noch eine Kar⸗ toffelpreiserhöhung unbedingt kommen bwird. Die Fäul⸗ nispilge haben ſogar die Kartoffeläcker derart verſeucht, daß eine „Desinfizierung“ vorgenommen twerden muß, will man nächſtes Jahr wenigſtens wieder einigermaßen die Felder ertragreich machen. Die Landwirte nehmen in ſolchen Fällen zu dem Düngerkalk ihre Zuflucht, die Aecker werden mit dieſem Kalke reichlich unterſetzt, ſo daß die krankhaften Erdſchichten durch Tötung der Pilze in fruchtbringendes Erdreich verwandelt werden. Die Ausſichten der Aepfelernte dagegen ſind die denkbar beſten. Die Aepfel haben heuer durchweg eine ſelten zu beobachtende Größe und Fülle, das Fleiſch iſt von ſeltenem Wohlgeſchmack. An Weihnachtsäpfeln, die dazu noch billig ſein werden, dürfte alſo dieſes Jahr kein Mangel ſein. « Die Arzt⸗ und Medizinalkaſſe Maunheim veranſtaltet am Sonntag, den 30. Auguſt, nachmittags 3 Uhr anfangend, in den ſchönen, ſchattigen und geräumigen Lokalitäten und Garten⸗An⸗ lagen auf den Rennwieſen wieder ein großes Volks⸗ feſt zugunſten der Kaſſe. Zur Unterhaltung für Jung und Alt iſt ein reichhaltiges Programm zuſammengeſtellt. Auch für Tanz⸗ beluſtigung iſt Sorge getragen. FFF *Verein Kaiſerliche Marine. Wie uns mitgeteilt wird, und aus dem Inſeratenteil erſichtlich it, hält der Verein„Kaiſerliche Marine“⸗Mannheim ſein diesjähriges Kinderfeſt am nächſten Sonntag den 30. d. Mts. in den Lokalitäten und Gärten des Seckenheimer Schlößchens ab. Die Veranſtaltung ſieht verſchiedene Kinderſpiele, wie Wettlaufen, Eiertragen, Sacklaufen, Strickreißen ete. vor. Auch für die Erwachſenen ſind außer dem Tanz, der nach Eintreten der Dunkelheit eintritt, verſchiedene Un⸗ terhaltungen vorgeſehen worden. Für die Allgemeinheit finden zur Beluſtigung Rieſenkuftballonaufſtiege ſtatt. Wir wünſchen dem Ver⸗ ein Kaiſerliche Marine zu ſeinem Kinderfeſt das beſte Wetter und zanhlreiche Beteiligung. „Vorſicht beim Radputzen! Der 10 Jahre alte Sohn des Rei⸗ ſenden Brunner geriet geſtern beim Putzen eines Fahrrades mit den Fingern zwiſchen das eine Zahurad und die Ketle. Dem Jungen wurde das oberſte Glied des rechten Zeigefingers vollſtändig ab⸗ gedrückt und er mußte das Allgemeine Krankenhaus aufſuchen. „ Eine intereſſante und ſchwierige Banarbeit in ihrer Enkwicke⸗ lung und ihrem Werdegang zu verfolgen bietet ſich gegenwärtig den Anwohnern des Luiſenringes Gelegenheit. Der bei Erſtellung der Liebfrauenkirche nur bis zur Firſthöhe ausgeführte T ur m⸗ bau iſt jetzt wieder in Angriff genommen, um auf ſeine urſprüng⸗ lich geplante Höhe ausgeführt zu werden. Nach Fertigſtellung dieſer Arbeit wird unſere Stadt um ein Baudenkmal reicher ſein, denn der vom Erdboden bis zur Spitze ca. 80 Meter meſſende Turm Reiten und Jagen ausfüllen. Die viele Kraft und Zeit, die auf dieſe Weiſe vergeudet wird, könnte dem Vaterlande zugute kom⸗ men. Die Anweſenheit der däniſchen Turnerinnen, die in Lon⸗ don bei den olympiſchen Spielen ſehr großes Aufſehen erregten, mag nicht wenig dazu beigetragen haben, die Frauen zur Aus⸗ bildung ihrer Amazonentalente anzuregen. Der Kriegsminiſter hat jedoch die kampfesfreudigen Engländerinnen mit der höflichen, aber ſehr entſchiedenen Antwort abgefertigt, daß er„nicht wüßte, auf welche Weiſe er die Frauen in die Armee eingliedern ſollte.“ Die Frauenemanzipation in Chinga. Die Chineſen ſchreiten rüſtig auf dem Wege, den ihnen die europäiſche Ziviliſation gewieſen, fort. Sie haben nicht nur Eiſenbahnen, Telephon und Luftballons, ſie dürfen ſich ſogar ſchon der Segnungen der modernen Frauenbewegung erfreuen. Das publiziſtiſche Organ der Pekinger Feminiſten heißt„Nupao“, zu deutſch etwa„Frauenzeitung“, und wird durchgehends von — 2 weiblichen Redakteuren unter Leitung der Herausgeberin, einer Schweſter des Prinzen Sou, geſchrieben. Der„Nupao“ kämpft auf vorgeſchobenem Poſten für die Wohlfahrt und Unabhängigkeit des weiblichen Geſchlechtes. Er verbreitet ſich über Kleiderfragen, über das Thema des guten Tones und der eleganten Lebensart, vor allem aber über die Angelegenheiten der Pariſer Mode und die Vorgänge des mondänen Lebens. Der Feuilletonroman, der zurzeit allen Pekinger Schönen den Kopf verdreht, behandelt die Geſchichte eines modernen jungen Müdchens, deſſen unbezähm⸗ harem Bildungsdrang ſich das Vorurteil der Eltern in den Weg ſtellt, die die Tochter von dem gefährlichen Pfade der wiſſenſchaft⸗ lichen Aufklärung abbringen und auf die breite Heerſtraße zu⸗ rückführen wollen. Die junge Dame weiß indeſſen ihr Recht auf Bildung allen Schwierigkeiten zum Trotz durchzuſetzen und kann ſchließlich dank der ſchwererworbenen Kenntniſſe ihren verarmten Eltern zu einem behaglichen Lebensabend verhelfen. Eine Fa⸗ milienblattgeſchichte mit einer ſchönen, dem modernen Prinzip dus Wort redenden moraliſchen Nutzanwendung. zählt dann zu den höchſten Türmen von Mannheim. Die Ausfüh⸗ rung des Turmaufbaues iſt der bekannten, leiſtungsfähigen hieſigen Baufirma Georg Fucke übertragen worden, welche die Arbeit in den letzten drei Wochen bereits tüchtig gefördert hat. Ein Wald kunſtvoll gefügter, mächtiger Gerüſthölzer erhebt ſich bis zur Dach⸗ höhe der Kirche. Mit der Aufſtellung der erforderlichen Aufzugs⸗ maſchinen iſt ebenfalls bereits begonnen worden und Anfang näch⸗ ſter Woche werden die eigentlichen Bauarbeiten in Angriff genom⸗ men. Bis zum Jahresſchluß ſoll die ſchwierige und gefahrvolle Ar⸗ beit beendet ſein. Mit der Bekrönung hat dann auch die turmloſe Zeit der Liebfrauenkirche ihren Abſchluß gefunden. * Aus Ludwigshafen. Seit einiger Zeit treibt eine jugend⸗ liche Diebesbande hier ihr Unweſen, die wohl an 20 Köpfe ſtark iſt und unter der ſich Jungen von 10 bis 16 Jahren befinden. Vier Mitglieder dieſer Bande hatten ſich geſtern Nachmittag in das Warenhaus Knopf eingeſchlichen, um dort zu ſtehlen. Sie wurden aber ertappt und eingeſperrt.— Feſtgenommen wurde ferner der Taglöhner Valentin Langknecht aus Mundenheim, der ſich wegen eines Diebſtahls zu verantworten hat. Seit Monaten ſchon wußte er ſich der Polizei zu entziehen. Sport. * Der Brieftaubenterein„Columbia“ hält am Sonntag 30. d. Mts. ſein letztes diesjähriges Preisfliegen mit jungen Tauben (1908 geb.) von Elm ah. Die zurückkehremden Preistauben werden im Vereinslokal J 7, 11 zur allgemeinen Beſichtigung ausgeſtellt und ſind Freunde und Intereſſenten unſeres Sportes höflichſt ein⸗ geladen. „Union“, Verein für Bewegungsſpiele, E. V. Letzten Sonntag eröffnete die Fußball⸗Abteilung ihre Saiſon durch Aus⸗ trag interner Uebungsſpiele, und ſchon der kommende Sonntag wird für viele Freunde und Gönner der ideal gelegene, für jedes Bedürfnis entſprechende Union⸗Spielplatz beim Luiſenpark als Treffpunkt dienen. Iſt es doch der„Union“ gelungen, zur offf⸗ ziellen Eröffnung der Saiſon, den in hieſiger Stadt gut bekannten und langjährigen Inhaber der Nordkreismeiſterſchafk, den 1. Hanauer Fußball⸗Klub 1893 zu einem Wettſpiele nach hier zu verpflichten. Die erſte Mannſchaft von 1893 wird ſich mit der gleichen, der„Union“ deſſen, und iſt der Beginn des Wettſpieles auf ½5 Uhr angeſagt. Die gezeitigten letzten Reſultate beider Mannſchaften bürgen für ein feines und intereſſantes Spiel. Dieſem Wettſpiele voraus geht ein ſolches der 2. Mannſchaft der „Union“ gegen die 1. Mannſchaft des„Fußballklub Frankenthal 1900“, welches um 3 Uhr beginnt. Es herrſcht ſomit während des ganzen Nachmittags reges Leben auf dem Unionplatz, ſodaß der Beſuch desſelben nur beſtens empfohlen werden kann. Jubiläumsrennen zu Baden⸗Baden. Das Badener Jubiläums⸗Meeting brachte am Donnerstag drei Ereigniſſe von größerer Bedeutung. Nur eins von den dreien war auch für franzöſiſche Pferde offen, die Saida⸗ Steeple⸗Chaiſe, und hier ſetzten die franzöſiſchen Pferde, wie zu erwarten, ihren Triumphzug fort. Monſieur Fiſchof's Dandolo, der das Rennen leicht mit drei Längen gewann, iſt allerdings ein Pferd, von dem zu ſchlagen zu werden keine Schande iſt. Denn Dandolo iſt auch unter den franzöſiſchen Steeplern zurzeit eine Klaſſe für ſich. Der alte Hengſt gewann das ſchwere Rennen vom Start bis zum Ziel, während Mon⸗ ſieur Lienart's Le Connetable und Leutnant Müller's Clown⸗ ſtons Pride die nächſten Plätze belegten. Leutnant Lipkens Fidelio kam zu Fall. In der Hauptkonkurrenz des Tages, dem mit 50000 Mark dotierten Prinz Hermann von Sachſen Weimar⸗Memorial, feierte Herren von Weinbergs Feſta⸗Sohn Fauſt einen leichten Sieg mit drei Längen vor dem Belgier Teſſon im Beſitze des Grafen de Buiſſeret und Herrn von Schmieders Hyon. Die Leiſtung von Jauſt war ſo imponierend, daß man mit Spannung auf ſeine Begegnung mit den Franzoſen am Sonntag warten muß. Die große Flieger⸗Konkurrenz, das mit 13 000 Mark ausge⸗ ſtattete Kincſem⸗Rennen, brachte mit der Niederlage der Favoritin Fabula eine große Ueberraſchung. Die Stute, die in ihren letzten Arbeitsgalopps bereits Zeichen von mangelnder Form gegeben hatte, wurde von Herrn Klönnes dreijähriger Stute Dinas leicht mit 1½ Längen geſchlagen und mußte den zweiten Platz ſogar noch mit dem in totem Rennen zu ihr auf⸗ laufenden Major Fife teilen. Das einleitende Alte Schloß⸗ Rennen holten ſich die Franzoſen; des Herzog von Gramont dreijährige Stute Eilina gewann leicht mit zwei Längen vor Monſieur Rollands Barricade und Mr. Rays Vigilant, Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Muſikaliſches aus Frankfurt a. M. Im Winter 1908/09 werden zwölf Kammermuſik Abende in Frankfurt unter Mitwirkung auswärtiger Künſtler ſtattfinden und zwar in folgender Reihenfolge: 9. Oktober(Frau P. Strauß⸗de Ahna, Dr. R. Strauß, Prof. C. Halir, G. Hekking), 16. Oktober: (Böhmiſches Streichguartett), 30. Oktober:(St. Petersburger Streichquartett), 13. November:(Frl, G. Arnaud, Frau H. Boſetti), 27. November:(Frl. E. Gerhardt, Prof. Dr. M. Reger, G. Havemann, J. Hegar), 11. Dezember: (Brüſſeler Streichquartett, P. Juon), 21. Dezember: (Frau A. v. Kraus⸗Osborne, Dr. F. v. Kraus), 15. nuar: (Böhmiſches Streichquartett), 29. Januar:[Men⸗ delsſohn⸗Abend: Halir⸗ und Rebner⸗Quartett, Frau Fl. Baſſermann), 12. Februar(Böhmiſches Streich⸗ quartett), 12. März(Pariſer Trio: A. Cortot, J. Thi⸗ baud, P. Caſals), 26. März:(Frau J. Culp, Dirk⸗Schäfer, G. Hecking). Von der Akademie zu Frankfurt a. M. Herr Dr. Cahn, Sekretär des Sozialen Muſeums zu Frankfurt a.., iſt als Privatdozent für die Gebiete des Verwaltungs⸗ und Staats⸗ rechte einſchließlich der Politik an der Akademie zugelaſſen worden. Der Meſſingpußer als Dramatiker. Wir leſen in der„Voff. Zeitung“: Der Verfaſſer des ſeinerzeit mit Erfolg im Zentral⸗ theater aufgeführten Volksſtückes„Freiheitsdrang“, Otto Rein⸗ hard Popper, Meſſingputzer im Warenhaus Tietz, hat unter dem Titel„Das Warenhausfräulein“ ein neues Stück geſchrieben. Auf Veranlaſſung eines Vereins findet am Sonntag, den 6. September in den Induſtrie⸗Feſtſälen in der Beuthſtraße eine Vorleſung des Stückes durch den Verfaſſer ſtatt. Bernhard Baumeiſter, der„Heldenvater“ des Wiener Hof⸗ burgtheaters, begeht heute, am 28. Auguſt den achtzigſten Geburtstag. Der Künſtler, der eigentlich Baumüller heißt, iſt in Poſen als Sohn eines Garniſon⸗Lazarett⸗Inſpektors ge⸗ boren. Seine künſtleriſche Laufbahn begann ſchon mit 15 Jahren am Schweriner Hoftheater, woran ſich Engagements in Stettin, Hannover und Oldenburg ſchloſſen. Seit dem Jahre 1852 iſt er andauernd am Hofburgtheater tätig, dem er ſeit 1857 als k. k. Hofſchauſpieler und ſpäter auch als Regiſſeur angehört. Bau⸗ meiſters Schauſpielergröße beſteht darin, daß er die urpüchſige, kernige Kraft ſeiner nördlichen Heimat auch in Wien nicht ver⸗ loren hat und ſie im hohen Alter noch ebenſo meiſterhaft dar⸗ ſtellt wie damals, als er als junger Menſch die fröhlichen Natur⸗ burſchen ſpielte. Sein Erbförſter und Richter von Zalamea, 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 3 4 —ů—— Götz von Berlichingen, Falſtaff, Muſikus Müller gehören zu den klaſſiſchen Leiſtungen der modernen Schauſpielkunſt. Ein neues Wiener Theaterunternehmen tritt mit Beginn der Winterſpielzeit ins Leben. Das Danzerſche Orpheum iſt für zehn Jahre von Dr. Robert Wiene, dem Sohn des ge⸗ ſchätzten Dresdener Darſtellers, gepachtet worden, der das be⸗ kannte Rauchtheater gemeinſam mit dem langjährigen Ober⸗ regiſſeur des Berliner Leſſingtheaters Adolf Steinert zu 91 Bühne mit modernem literariſchen Spielplan umgeſtalten eill. * Ihren Verletzungen erlegen iſt heute nachmittag im Allg. Krankenhaus Fräulein Kleinſchmidt, die, wie wir vor Kur⸗ zem meldeten, beim Waſchen mit Benzin ſchwere Brand⸗ wunden erlitt. Aus dem Großherzogtum. * Leibenſtadt, A. Adelsheim, 25. Aug. Der Landwirt Martin Kubach fuhr in Begleitung ſeines dreijährigen Bübchens mit der Mähmaſchine aufs Feld, um Klee zu mähen. Kubach ſetzte die Mähmaſchine in Gang, ohne bemerkt zu haben, daß ſich das Kind entfernt und in den hohen Klee geſetzt hatte. Ein Schrei machte ihn aufmerkſam und zu ſeinem Entſetzen mußte er die Wahrnehmung machen, daß die Maſchine ſeinem Kinde beide Händchen, das eine am Gelenk, das andere unterhalb des Ellenbogens, vollſtändig abgeſchnitten hatte. Die ſchwergeprüften Eltern, denen ſich allgemeine Teilnahme zu⸗ wendet, verbrachten das verunglückte Kind ſoſort ins Spital nach Adelsheim. Ein grauſiger Anblick war es, als die beiden ab⸗ geſchnittenen Glieder heimgebracht wurden. 2 Wertheim, 27. Aug. Wie ſehr man hier verdienſtvolle Männer zu ehren pflegt, zeigte die geſtern Abend hier verlaufene Feier zu Ehren des von hier nach Freiburg ſcheidenden Geh. Hof⸗ rates Dr. W. Behaghel, Direktor des hieſigen Gymnaſiums ſeit 24 Jahren. Die vereinigten Vereine brachten ihm einen Lam⸗ pion⸗Zug und ließen durch den Bürgermeiſter Bardon ihre Ge⸗ fühle anläßlich des Scheidens von hier zum Ausdruck bringen. Die beiden Männergeſangvereine übernahmen den muſikaliſchen Teil, und Herr Bürgermeiſter Bardon überbrachte im Auftrag des ſichtlich gerührten Gefeierten den Vank desſelben, worauf die verſammelte Menge in ein dreifaches Hoch einſtimmte.— Wie bereits bekannt wurde, tritt an deſſen Stelle Herr Prof. W. Caſpari vom Gymnaſium in Mannheim. Der neue Direktor ſteht bereits hier noch in beſter Erinnerung, iſt er doch 1855 hier in Wertheim als Sohn des damaligen Profeſſors Caſpari geboren und vielen noch wohlbekannt. Wenn deſſen Wegzug von Mannheim— wie der„Maunh. Gen.⸗Anz.“ berichtet— auf⸗ richtigſt bedauert wird, ſo freuen wir uns hier, einen in jeder Be⸗ ziehung tüchtigen Leiter unſerer Mittelſchule und Förderer ſonſtiger gemeinnütziger Beſtrebungen gefunden zu haben, deren es hier auch welche in hervorragender Weiſe gibt. Allſeitigſt wird ihm daher das vollſte Vertrauen entgegengebracht. [Donaueſchingen, 27. Aug. Im Anſchluß an die Ausſtellung von Plänen landwirtſchaftlicher Bauten veranſtaltet die Landwirtſchaftskammer Sonntag, 30. Auguſt, nachmittags 4 Uhr hier im Muſeumsgebäude(Ausſtellung) eine Verſammlung mit einem Vortrag über die Frage: Wie baut der Landwirt praktiſch und billig? Die Verſammlung wird durch ein kurzes Referat des geſchäftsführenden Direktors der Landwirtſchafts⸗ kammer, Herrn Oekonomierat Dr. Müll genannten Vortrag hat in Johannes Müller von der Großh. Baugewerkſchule zu Karls⸗ ruhe übernommen. * Konſtanz, 28. Aug. der Privatier Adolf Balſer aus Wiesbaden. 8 Pfalz, Heſſen und Umgebung. Frankenthal, 27. Aug. Die väterliche Geſchäftskaſſe mit einem Inhalt von etwa 350 Mark geſtohlen und damit flüchtig gegangen iſt der 21 Jahre alte Eiſendreher Thomas Emmert. Die Kaſſette, in der ſich das Geld befand, wurde ſpäter erbrochen auf einem Felde zwiſchen Oggersheim und Ludwigshafen auf⸗ gefunden. Da der beſtohlene Vater, der hier ein kleines Spezerei⸗ geſchäft betreibt, Strafantrag gegen den diebiſchen Sohn geſtellt hat, wird dieſer ſteckbrieflich verfolgt werden. * Darmſtadt, 27. Aug. Am 1. September ds. Is. ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem die Herren Geh. Kommerzienrat Dr. phil., Dr. med. und Dr. ing. Louis Merck und Medizinalrat Dr. Emanuel Auguſt Merck die Leitung der Chemiſchen Fabrik von E. Merck hier übernommen haben. In welch ungeahnter und rapider Weiſe das weltbekannte Fabriketabliſſement unter der zielbewußten Tätigkeit der beiden Jubilare emporgewachſen iſt, ſteht jedem vor Augen, der die mächtigen neuen Fabrikanlagen an der Frankfurterſtraße geſehen hat. Ueber 1200 Arbeiter und 300 Beamte ſind zur Zeit dort tätig. Seitens der Firma ſoll diefer Tag in beſonders feſtlicher Weiſe begangen werden. Lorch, 26. Aug. Der in der hieſigen Gemarkung ge⸗ fundene Reblausherd nimmt eine weitere Ausdehnung auch über die Lage„Röder“, wo er anfänglich entdeckt wurde. In einem weiteren Weinberge, der an dieſer Lage angrenzt, wurden weitere Infektionen feſtgeſtellt, ſodaß demnach noch eine größere Fläche von der Reblaus verſeucht iſt. * Feuerbach, 26. Aug. Von hier wird eine entſetzliche Bluktat gemeldet: der Photograph Ulmer entfernte ſich am Samstag ohne Angabe des Grunde mit ſeinen beiden ſechs⸗ und ſiebenjährigen Kindern von Feuerbach. Am Mittwoch früh erhielt ſeine Frau einen Brief aus Jenua, in dem der Mann ihr mitteilt, daß er die beiden Kinder getötet und in der Nähe von Böblingen in eine Dohle gelegt habe. Die Leichen der von ihrem Vate: erſchoſſenen Kinder wurden an der von ihm in ſeinem Brief angegebenen Stelle bei Böblingen aufgefunden und in das Leichen⸗ haus nach Böblingen verbracht. Ob der in dem Brief angekündigte Selbſtmord zur Ausführung gebracht wurde, iſt noch nicht bekannt. Auls Grund zur Tat werden Eiferſüchteleien angegeben. Das Familienleben der in guten Verhältniſſen ſtehenden und ange⸗ ſehenen Familie wird allgemein als ein gutes bezeichnet. Nach dem Briefe hat Ulmer in der Nähe des Bahndammes zwiſchen Böblingen und Ehningen gewartet, bis die Kinder vor Müdigbeit eingeſchlafen waren und hat dann die tödlichen Schüſſe abgegeben, worauf er weiterreiſte. 11 Von Tag zu Tag. — Die Opfer von Echterdingen. Stuttgart, 28. Aug. Die bei dem Unfall des Zeppelin⸗Luftſchiffs verxr wun⸗ deten Perſonen ſind jetzt alle aus dem Krankenhaus entlaſſen, nur der Ziviliſt Böhler nicht, deſſen Be⸗ finden ſchlecht iſt. Er mußte ſich einen Fuß abnehmen laſſen. — Unglücksfall oder Verbrechen? München, Aug. In Litzis, Gemeinde Opfenbach im Algäu, fand am e Uhr der Bauer Kulmus ſeine Frau im ferdeſta er alls Karlsruhe über Zweck und Bedeutung der Ausſtellung eingeleitet werden. Denß dankenswerter Weiſe Herr Prof.⸗ lebensgefährlich verletzt. riennee eenr ee ee e e e28 Aug. Der frühere Botſchafter und franzö⸗ In einem hieſigen Hotel erſchoß ſich mit einseſchlogener Hirnſchale tot! auf. Es wird angenommen, daß der Schlag vom Pferde her⸗ brechen zum Opfer fiel. Unterſuchung iſt eingeleitet. — Vom Eulenburg⸗Zeugen Ernſt. München, 28. Aug. Hier wurde das Gerücht verbreitet, daß der Fiſcher Ernſt in Starnberg, einer der Hauptzeugen im Eulen⸗ burg⸗Prozeß, an Verfolgungswahnſinn leide und nach Eglfing verbracht werde. Eingezogener Erkundigungen zufolge iſt dieſes Gerücht falſch. Es fällt dem Fiſcherjackl gar nicht ein, ge⸗ wiſſen Leuten in Preußen den Gefallen zu tun, närriſch zu wer⸗ den; er erfreut ſich vielmehr ganz normaler Geſundheit. — Verſchüttete Bergleute. Dortmund, 27. Auguſt. Die bei dem Einſturz des Schachtes der Claustal⸗Zeche „Luiſe⸗Tiefbau“ verſchütteten acht Bergleute wurden heute nach⸗ mittag ſämtlich unverletzt geborgen. — Der Tod im Hochgebirge. Bern, 28. Aug. Am Mer de Glace oberhalb Chamonix iſt eine junge Pariſerin, Fräulein Louiſe Soubrié, über eine Felswand abſtürzte⸗ und mit gebrochener Wirbelſäule tot aufgefunden worden. Sie war in Begleitung einer Freundin und hatte den mitgenommenen Führer unmittelbar verabſchiedet, um allein heimzukehren. Auf dem Brünnigletſcher zwiſchen Uri und Graubünden wurde der älteſte Urnenbergführer, der 70jährige Am⸗ bros Zgraggen, ſterbend aufgefunden. Er hatte einige Touriſten über das Gebirge geleitet und war auf dem Heimweg vor Erſchöpfung umgeſunken. Er ſtarb am nächſten Tage. — Ein ausgeſuchtes Bubenſtück. Bern, 28. Aug. 800 Rebſtöcke abgeſchnitten wurden, wie der„Bund“ berichtet, in einem Weinberge zu Conthey im Wallis, der dem Apotheker Koebel in Bern gehört. Es handelt ſich um ein Buben⸗ ſtück, das wahrſcheinlich aus Rache verübt worden iſt. Gegen 90 Klafter Weinreben wurden ſamt den Früchten in einer Nacht vernichtet. Vom ruchloſen Täter hat man noch keine Spur. * Köln, 28. Aug. Die„Köln. Ztg.“ erfährt aus Konſtan⸗ tionopel, das Direktorium und der Vexwaltungsrat der Otto⸗ manbank erklärten in einer Beſprechung, daß die Bank in weit⸗ gehendſter Weiſe den Geldbedürfniſſen der Regierung entgegen kommen werde. Die Einführung der Elektrizität und des Tele⸗ phons in Konſtantinopel iſt auf dem beſten Wege. Ferner be⸗ richtet die„Köln. Ztg.“, die deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften bei dem Brande in Stambul nur mit kleinen Summen be⸗ teiligt. * Salzburg, 28. Aug. Die hieſige Polizei verhaftete einen Mann namens Rittel, der im germaniſchen Muſeum in Nürnberg Koſtbarkeiten im Werte von 2000 M. geſtohlen hatte. Das Geſtohlene fand ſich bei Rittel noch vor. * Budapeſt, 28. Aug. Auf dem Altofener Quai wurden 2 Eskadronen des Stuhlweißen burger Ulanenregiments Nr. 12 von einem Zug der Vizinalbahn überraſcht, wodurch die Pferde ſcheu wurden und zum Teil in den Zug rannten, der nicht mehr rechtzeitig halten konnte. Ein Teilder Pferde ſtürzte den Eiſenbahndamm hinunter, wobei 20 Pferde verletzt und einige getötet wurden. Zahlreiche Ulanen wurden in ſiſche Deputierte Henry de la Roche⸗Foucauld Douteauville, 88 Jahre alt, geſtorben. „Kaiſertage in Elſaß⸗Lothringen. * Metz, 28. Aug. Der Kaiſer beſichtigte heute morgen eine beim Generalkommando aufgeſtellte Feldküche und unter⸗ nahm ſpäter eine Automobilfahrt in die Umgebung von Metz. Die Kaiſerin beſuchte geſtern die Villg des Rittmeiſters v. Maltzahn und verweilte an der Bahre des verſtorbenen Herzogs Karl Borwin zu Mecklenburg⸗Strelitz. * Metz, 28. Aug. Die Kaiſerin beſuchte heute vor⸗ mittag um 10 Uhr 15 Min. das evangeliſche Vereinshaus und anſchließend daran das in demſelben Hauſe befindliche Marthaſtift. Die Prinzeſſin Eitel Friedrich be⸗ ſuchte um 10 Uhr 45 Min. das Kaiſer Wilhelm⸗Haus. Das Kronprinzenpaar unternahm um 93 Uhr eine Aus⸗ fahrt in die Umgegend von Metz. Prinz Leopold von Bayern iſt heute früh um 5 Uhr 37 Min. nach Kirchheim⸗ bolanden abgereiſt. Der Großherzog von Baden unternahm heute vormittag eine Spazierfahrt und beſuchte hierauf den General der Infanterie v. Arnim, Gouverneur von Mainz. Nachher beſichtigte der Großherzog die Räum⸗ lichkeiten der Reichsbank. * Metz, 28. Aug. Der Kaiſer richtete anläßlich der Teilnahme der bayeriſchen Truppen an der Parade folgendes Telegramm an den Prinzregenten: Es gereicht mir zur Freude, Dir mitteilen zu können, daß ich bei der heutigen Parade Deine Infanterie und Artillerie in derſelben hervorragenden Verfaſ⸗ ſung wie bisher vorgefunden habe. Leopold war zu meiner Freude zugegen. gez. Wilhelm. Der Prinz⸗Regent antwortete aus Fiſchbach: Herzlichen Dank für Deine Teilnahme und für die Anerkennung, die Du den bayeriſchen Truppen gezollt. Ich habe die Bekanntgabe Deines Telegramms an die Truppen angeordnet. gez.: Luitpold. 49. Allgemeiner Deutſcher Genoſſenſchaftstag. „Frankfurt a.., 28. Aug. Der 49. Allgemeine Deutſche Genoſſenſchaftstag hat heute vormittag nach einem Referat von Eirektor Stromenger⸗Immenſtadt folgenden Antrag ein⸗ ſtimmig angenommen: Der Genoſſenſchaftskag empfiehlt den Konſumvereinen, alljährlich gelegentlich der Erſpar⸗ nisverteilung einen Beitrag zur Förderung gemeinnütziger Beſtrebungen zu bewilligen.— Ferner wurde nach einem Re⸗ ferat von Senator Er nſt⸗Grund i. Harz folgender Antrag ein⸗ ſtimmig zum Beſchluß erhoben:„In Erwägung: 1] daß die Fleiſchverſorgung eine der wichtigſten wirtſchaftlichen Fragen iſt, alſo auch die deutſchen Konſumpereine auf das tiefſte berührt; 2) daß die Praxis auf dieſem Gebiete noch recht lücken⸗ haft iſt und ſehr ſelten zu befriedigendem Reſultat geführt hat; 3) daß die Durchführbarkeit der in dieſer Hinſicht immer wieder⸗ kehrenden Wünſche mangels bisher ſtattgehabter grundſätzlicher Behandlung der Frage von den einzelnen Konſumvereinen ſchwer zu beurteilen iſt; wolle der Allgemeine Genoſſenſchaftstag be⸗ ſchließen: 3. den Konſumvereinen wird dringend widerraten, für eigene Rechnung Schlächtere ibetri eb einzu⸗ richten; b. bei der Benutzung von Privatſchlächtereien iſt be⸗ ſondere Vorſicht zu empfehlen, einmal in der Ueberwachung des gelieferten Fleiſchmaterials, dann aber auch bezüglich der Ver⸗ rechnung und Verbuchung des dobez erzielten Umſatzes- iſt ——— e *—— rühre. Doch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Frau einem Ver⸗ Mannheim, 28. Auguſt. N 5 Ein frecher Raub.„ * Aachen, 28. Aug. Als heute morgen ein hier zur Kur weilender Ruſſe, Beſitzer großer Petroleumquellen, mit dem Pariſer Zug abfahren wollte, dräugte ſich an ihn in auffälliger Weiſe ein junger Mann heran. Bald darauf vermißte der Ruſſe ſeine Brieftaſche mit 3000 M. bar und 1500 M. in Kreditbriefen. Im Augenblick der Abfahrt ſprang der Ruſſe aufß den Bahnſteig, während der Zug mit dem jungen Mann, der ſich verbächtig gemacht hatte, davonfuhr. sh. Aachen, 28. Aug.([Privattelegr.). In dem hieſ. Kurhotel von Nuellens, in dem u. a. auch der Geliebte der Prin⸗ zeſſin von Belgien, der frühere ungariſche Oberleunant Geza Matzythi abgeſtiegen iſt, logierte die aus ſieben Köpfen beſtehende Familie eines ruſſiſch⸗armeniſchenPetroleummagnaten, die geſtern nach Paris weiterreiſen wollte. Auf dem hieſigen Hauptbahn⸗ hofe herrſchte infolge des regen franzöſiſch⸗belgiſch⸗holländiſchen Grenzverkehrs ein großes Gedränge, und als der Köln⸗ Pariſer⸗Schnellzug einlief, den die Familie zu ihrer Reiſe be⸗ nutzen wollte, wurde ſie auseinandergeriſſen. Mehrere junge Leute drängten ſich zwiſchen das Oberhaupt der Familie und ſeine Angehörigen, und im letzten Augenblicke bemerkte der Petro⸗ leum⸗Magnat, daß aus ſeiner rechten Bruſttaſche eine Brieftaſche verſchwunden war, in welcher er ſein Billet ſowie eine große Anzahl deutſcher, franzöſiſcher und ruſ⸗ ſiſcher Banknoten und einen auf ein Kölner Bankhaus lautenden Scheck im Geſamtbetrage von 30 000 Mark verwahrt hatte. Ehe ſich der Beraubte der Situation bewußt geworden war, hatten dit Täter ihr Opfer bereits verlaſſen. Nach den Ausſagen der Hotel⸗ und Bahnbedienſteten wurden zur Zeit der Einfahrt des Zuges mehrere junge Leute beo 0 achtet, welche die Familie umdrängten und denen es mit Erfolg gelungen war, den Vater von ſeiner Familie fortzu⸗ drängen. Die Diebe waren inr nächſten Augenblicke in der Men⸗ ſchenmenge verſchwunden. Da der Schnellgug in der nächſten Minute abfuhr, blieb der VBeraubte, der über ſeine Wahrnehmung ganz faſſungslos war, zurück und erſtattete Anzeige. Auf der belgi⸗ ſechn Grenzſtation Herbestal ſwurde der Zug auf Anordnung der Aachener Polizei angehalten und von Veamten durchſucht, ohne daß man jedoch nur eine Spur von den Verdächtigen fand. Es unter⸗ liegt keinem Zweifel, daß die Familie einer im großen Stir arbei⸗ tenden iuternationalen Räuberbande zum Opfer gefallen iſt. Da der Scheck auf das Kölner Bankhaus für die Räuber ohne Wert iſt, ſo beträgt der Barverluſt des Beraubten nur 15 000 Mark. Glücklicherweiſe hatten die Räuber nur auf ihn ihr Augenmerk gelenkt. Hätten ſie auch ſeine Frau zum Ziele des Raubverſuchs genommen, ſo würden ihnen unter Umſtänden die in ihrer Handtaſche mitgeführten Juwelen und Schuruckſachen im Werte von 90 000 Mark in die Hände gefallen ſein. Da die Familie hier nur mit einem italieniſchen Marquis und einigen wenigen anderen Gäſten verkehrt hatte, ſo ſteht die Polizei in Vezug auf die Täterſchaft vor einem Räkſel, da das Auftreten der Familie im Hotel und auch fonſt durchaus kein ſolches war, daß man auf den Reichtum, den ſie mit ſich führte, ſchließen konnte. Wieder ein ungetreuer Kaſſierer? * Eiſenach, 28. Aug. Der ſtädtiſche kaſſier Simon hat Selbſtmord begangen. hierfür iſt unbekannt. Prinzeſſin Luiſe von Koburg. * Berlin, 28. Aug. Prinzeſſin Luiſe von Koburg ſoll Haupt⸗ Der Grund 5 in Aachen niedergelaſſen und dort eine Villa bezogen haben. Hierzu wird er„Voſſ. Ztg.“ aus Brüſſel gemeldet: Aus guter Quelle verlautet, daß zwiſchen König Leopold und ſeiner Tochter ſeit längerer Zeit Verhandlungen ſchwebten, die dahin zielten, daß der König die in Rede ſtehende Villa für die Prinzeſſin ankaufe und ihre Hofhaltung beſtreite, wo⸗ gegen ſi chdie Prinzeſſin verpflichten ſollte, ſich endgiltig von ihrer bisherigen Umgebung zu trennen. Die Prinzeſſin be⸗ wohnte bisher in Paris zuſammen mit Geza von Mattachich und einer Frauensperſon, die als Freundin Mattachichs be⸗ zeichnet wird, eine ſehr einfache Wohnung im vierten Stock⸗ werke eines Miethauſes. Ihre finanzielle Situation ſcheint ſie bewogen zu haben, das Anerbieten des Königs anzu nehmen. Damit wäre der erſte Schritt zur Verſöhnung zwiſchen Vater und Tochter getan. Kaiſer Franz Joſeph. * Wien, 28. Aug. Der Kaiſer Franz Joſeph hat ſeit geſtern einen leichten Schnupfen, doch iſt kein Grund zur Beſorgnis vorhanden, da ſeine Stimmung und ſein Allgemeinbefinden gut iſt und er auch ſeinen gewohnten längeren Morgenſpaziergang im Parke der Iſchler Villa unter⸗ nommen hat. Marokko. * Paris, 28. Aug. Nach einer Meldung des Generals Bailloud ſollen die den Franzoſen bei Budenib und Co⸗ lomb Becha gegenüberſtehenden Harkas beabſichtigen, nach der Ankunft eines Truppenkontingents von dem oberen Mu⸗ luya her anzugreifen. Dieſes Kontingent ſteht unter dem Befehl von Ali Malueh, der kürzlich mit Muley Hafid in Fez einzog. Zwiſchen den beiderſeitigen Vorpoſten werden ſeit dem 25. d. Mts. gelegentliche Schüſſe gewechſelt. Auf franzöſiſcher Seite ſind alle Vorbereitungen gegen einen Angriff getroffen. Die amerikaniſche Präſidentſchaftsfrage. London, 28. Aug. Wie„Morning Poſt“ aus New⸗ york erfährt, entſchied ſich die amerikaniſche Arbeiter⸗ vereinigung entgültig dahin, zu der Präſident⸗ ſchaft Tafts in Gegenſatz zu treten wegen ſeiner Ver⸗ bindung mit den republikaniſchen Politikern. Die Lage in Perſien. »London, 28. Aug.(Reuter.) Einer Nachricht eines hieſ. Blattes aus Teheran vom 27. Aug. zufolge ſcheint der Vor⸗ ſchlag des begrenzten Zuſammenarbeitens von Eng⸗ land und Rußland endgültig fallen gelaſſen zn ſein. Die Geldſchwierigkeiten ſeien bedeutend gewachſen. Die Un⸗ zufriedenheit unter den Truppen im Lager des Schah trete immer offener hervor. Das neue Regime in der Türkei. „Köln, 28. Aug. Ein Telegramm der„Köln. Zig.“ meldet aus Ueskueb vom 27. ds.: Habi Paſcha iſt zum Walß von Ueskueb ernannt worden. Graf Tolſtoi. „ Petersburg, 28. Aug. Beim Grafen Tolſtoi tra in den letzten Tagen ſein altes Fußleiden heftig auf, das ihn zwang, das Zimmer zu hüten. Am 10. Sept, will er Joß⸗ neje⸗Poljava für einige Tage verlaſſen. — 2 — Dee —2 S Gier n — —5 . ,„ eee „ß Nererreeee r 1 —3 Maunheim, 28. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Gerichtszeitung. 5 Mannheim, 25. Aug.(Ferienſtraftammer II.) Vor⸗ ſteerder: Landgerichtsdirektor Walz; Vertreter der Großh. Shaatsbehörde: Aſſeſſor Sorg. (Schluß!. Nicht ganz richtig im Kopf will der 51 Jahre alte verheiratete gieslieferant Leo Renner von Liptingen ſein. Seine Mutter ſel eine Trinkerin geweſen und ein Verwandter von ihm habe ſich erhängt. Trotz ſeiner permeintlichen geiſtigen Defekte war Ren⸗ zer doch ſchlau genug, zwei, wenn auch etwas plumpe Wechſel⸗ fälſchungen zu begehen. Renner wurde ſeinerzeit don einem Gläubiger, dem Gaſtwirt Klein, den er ſchon Tmale vertröſtet batte, hart bedrängt. In dieſer Klemme verſchaffte er ſich ein Vechſelformular, füllte es aus und unterſchrieb es mit ſeinem Auuen und dem ſeiner Frau. Dieſer Wechſel genügte aber einem Händler, den Renner um ein Darlehen bat, nicht als Sicherheit. Darauf nahm Renner ein zweites Formular zur Hand und verſah es mit der Unterſchrift eines gutſituierten Echreinermeiſters. Die Fälſchung wurde aber erkannt und nun hat ſich Renner, der bisher noch unbeſtraft iſt, vor der Straf⸗ lammer zu verantworten. Der Antrag des Verteidigers(Rechts⸗ anwalt Dr. Bachert) einen Pſychiater zur Unterſuchung des Geiſteszuſtandes des Angeklagten heranzuziehen, wurde vom Ge⸗ ncht abgelehnt. Renner erhält 3 Monate 2 Wochen Gefängnis. Abſeits vom Wege befindet ſich der 38 Jahre alte ledige Kaufmann Heinrich Auer. Er entſtammt einer geachteten Mannheimer Familie. Auer erlernte den Buchhändlersberuf, jam jedoch ſchon in früheſter Jugend mit dem Strafgeſetz in Kon⸗ flitt. Sein Strafregiſter iſt ſchier unerſchöpflich. Ein Feind der ehrlichen Arbeit verlegte er ſich auf Schwindeleien, wenn es ihm nicht gelingen wollte, eine ihm angemeſſen erſcheinende Poſition zu erdangen. Im Mai ds. Is. kam er nach manchen Irrfahrten in die Vaterſtadt zurück. Er nahm Wohnung beim Gaſtwirt Noll in T 6, 3. An den erſten beiden Tagen zahlte er Speiſe und Trank nach ehrlicher Gäfte Art. Dann aber war ſein Mammon alle, und nun bat er den Wirt mit unſchuldigſter Miene, ihm doch zu kreditieren. Seine Mutter beziehe eine gute ſßenſion und ein Bruder in Karlsruhe werde ihn auch nicht im Stich laſſen. Zuerſt gab Auer zu, daß er ſich außer Stellung befinde, dann wollte er aber eines Tages einen Buchhalterpoſten bei einer Ludwigshafener Firma übernommen haben. Und wie⸗ derum wußte Auer die Zweifel ſeines Gaſtgebers, der ihm des Oefteren auch Bargeld gab, hinwegzuſcheuchen. Schließlich pandte ſich Noll an die Mutter des Auer und dieſe teilte ihm mit, daß ſie keine Penſion beziehe. Auch von dem Leichtſinn ihres Sohnes ſprach ſie in dem Brief. Bei Verleſung des Schreibens ſenkt der Angeklagte, der ſonſt teilnahmslos alles auf ſich er⸗ gehen läßt, den Blick zu Boden. Die Nachforſchungen Nolls zeitigten das Reſultat, daß Auer in Ludwigshafen überhaupt keine Stellung innehatte. Nun übergab Noll die Sache der Polizei and Auer, der den Gaſtgeber um mindeſtens 120 Mark ge⸗ ſchädigt hatte, wurde verhaftet. Es wird gegen ihn eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahre ausgeſprochen. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von drei Jahren ab⸗ erkannt. Das Schöffengericht hatte den 41jährigen Kaufmann Golz und deſſen Haushälterin, die 25jährige Anna Leimroß von der Anklage des unehelichen Zuſammenlebens freigeſprochen. Die Staatsanwaltſchaft legte Berufung ein. Die nicht erſchienenen Angeklagten ſind durch Rechtsanwalt Dr. Köhler vertreten. In Laufe der Verhandlung zieht die Staatsanwaltſchaft ihre Be⸗ rufung zurück. Uolkswirtschaft. Von der diesjährigen Weinernte. Aus dem benachbarten Rebgebiet wird geſchrieben, daß leider in manchen Lagen der Weinſtock ſchwer unter den Nach⸗ wirkungen des Hagelſchlages zu leiden habe. An vielen Stöcken verde das Laub dürr und die Trauben verdorren und fallen ab. Die Herbſtausſichten ſchrumpfen deshalb in man⸗ chen Lagen recht ſtark zuſammen. Das iſt aufs Tiefſte zu be⸗ dauern, denn unſere Rebleute haben gerade auf dieſes Jahr ſo große Hoffnungen geſetzt. Aus Württemberg wird gemeldet, daß im Neckargebiet ganze Reblagen vollſtändig dürr werden, ſo daß dort mit einem Herbſt überhaupt nicht zu rech⸗ nen ſei. Aus Lüßelſachſen verlautet, daß die Hoffnung der Rebbauern auf einen guten Herbſt ſchwinde. Nach⸗ dem ſich die Trauben bis Ende Juli vorzüglich entwickelt hatten, trat von da an die Peronoſpora in ziemlich ſtarker Weiſe auf. Durch die Erntearbeiten waren aber die Landwirte am ſo⸗ fortigen energiſchen Spritzen verhindert. Wohl holte man das — Verſäumte ſpäter möglichſt nach, aber die Krankheit war überall ſchon weit vorgeſchritten. Sie hatte nicht nur einen großen Teil der Blätter ergriffen, ſondern auch die Trauben, deren Beeren dadurch zum Abſterben gelangen. Das gegenwärtige kühle Wet⸗ eer begünſtigt auch jetzt noch das immer weitere Fortſchreiten der Krankheit und die Trauben beginnen ſtark zu faulen. An⸗ haltend warmer Sonnenſchein, der ein raſches Reifen der Trau⸗ ben herbeiführen würde, könnte auch jetzt noch vieles gut machen und wäre ſehr erwünſcht. *** Die Zahlungseinſtelluung der Newnorker Brokerfirma A. O. Brown u. Co. wirft einiges Licht auf die außergewöhnliche und überraſchende Ge⸗ ſchäftstätigkeit an der Newyorker Fondsbörſe vom letzten Samstag. Das Hauptouch des Clearinghaus wies der„Financial News“ zu⸗ jolge am 24. Auguſt auf der Seite von Brown u. Co. einen Umſatz bon 1500 000 Shares auf, worin die am Freitag getätigten Käufe und Verkäufe mit enthalten ſind, da am Samstag keine Abrechnung 1 Firma am folgenden Tage ihren ſattfindet. Bei dieſem koloſſalen Geſchäft war die ſofortige Liefe⸗ zung der Stücke geradezu unmöglich. Es wurde angekündigt, daß die Verpflichtungen nachkommen erde. Da dies ſich jedoch als unausführbar erwies, ſtellte ſie ihre w Hahlungen ein. Ein Zuſammengehen der Firma mit Lawnſon ſcheint hnach den letzten Informationen nicht wahrſcheinlich, da Lawſon im Gegenſatz zu Brown u. Co. zu der Hauſſepartei gehörte. Verhand⸗ lungen zwiſchen der Klientel der Firma und der Standard Oil Lo, am vorigen Freitag zwecks Herbeiführung einer gütlichen Aus⸗ kinanderſetzung haben zu keinem Reſultat geführt. In Newyork karen Gexüchte verbreitet, daß die Rock⸗Island⸗Bahn, die mit Irown u. Co. große Intereſſen gemeinſam hatte, in die Hände des Receibers übergehen müßte, wenn die Standard Oil Companh ihr nicht Hilfe leiſten würde. Browon u. Co. gehörten zu den größten Jirmen der Newhorker Börſe. Die Verbindlichkeiten der Firma ſud nicht genau bekannt, doch würden ſie ſich der Meldung der News“ zufolge wahrſcheinlich auf 3 Mill. Dollars be⸗ Ufen. **** Zum Konkurs der Zechen Crone und Felicitas. Ueber dieſe jetzt zur Zwangsberſteigerung geſtellten Zechen kact die Osnabrücker Bank folgende Mitteilungen:„Die Durch⸗ FFCCC. führung des Verſteigerungsberfahrens war bon bornherein von der an den Bergwerken beteiligten Finanzgruppe in Ausſicht genommen und ſchon ſeit Monaten beantragt; daß gleichwohl der Verſteige⸗ rungstermin erſt jetzt anberaumt iſt, liegt lediglich an der Er⸗ ledigung der Sache durch die zuſtändigen Behörden. Was die weitere Zukunft der Bergtverke anbekrifft, ſo hat man auf Grund älterer und neueſter Gutachten bereits die Sachlage eingehend geprüft Aund ſich daraufhin entſchloſſen, die geſamte Zechengruppe in der Form eines einheitlichen Unternehmens neu zu finans ieren. Hierbei iſt insbeſondere ein weiterer Ausbau der Bergwerke unter Tage durch Zuſammenlegung der jetzt noch getrennten Anlagen vor⸗ geſehen. Alle dieſe Maßnahmen können jedoch zurzeit noch nicht ausgeführt werden, da während der Dauer der bis zum Verſteige⸗ rungstermin währenden Zwangsverwaltung nur der Betrieb im bisherigen Rahmen fortgeführt werden darf und die Verausgabung der an ſich zur Verfügung ſtehenden Mittel für Neuanlagen erſt na) der Erledigung des Verſteigerungsverfahrens geſchehen kann. Was die zu gewinnenden Kohlenmengen anbetrifft, ſo häben die Vergwerke„Crone“ und„Felicitas“ mit den zugehörigen Feldern Franz, Marianne und Glückaufſegen nach einer vorſichtigen Berech⸗ nung ein Quantum von etwa 35 Millionen Tonnen Kohlen bis zu 1000 Meter Teufe anſtehen. Dies Quantum genügt bei der geplan⸗ ten Erweiterung des jetzigen Betriebes um 50 Prozent für eine fernere Betriebszeit von zunächſt 80 Jahren.“ —— Das Bankgeſchäft Richard Loeb, Mannheim, überſandte uns heute eine von ihr mit großer Sorgfalt ausgearbeitete Statiſtik üder 15 füdafrikaniſche Goldgruben, berechnet und zuſammengeſtellt auf Baſis der Ausbeute des Monats Juli 1908. Die Statiſtik iſt inſofern von beſonderem Intereſſe, als die Nach⸗ frage in ſüdafrikaniſchen Goldaktien in letzter Zeit mehr in den Vordergrund trat. Die Zuſammenſtellung umfaßt neben den Namen der Geſellſchaften deren Kapital, Anzahl der Stampfen, der Flintmühlen, Erſatzreſerven, Ertrag, Koſten⸗Gewinn per Tonne, Gewinn per Monat, Erträgnis auf das Kapital, ſowie die Divi⸗ denden für die Geſchäftsjahre 1905, 1906, 1907 und 1908. Die auf der Tabelle enthaltenen Bemerkungen geben z. T. noch näheren Aufſchluß über die Gruben. Verzeichnet ſind die Geſellſchaften Durban Roodeport Deep, Ferreira Deep, Glen Deep, Newn Klein⸗ Fontein, Knights, Knights⸗Deep, Luipaards Vlei, New Modder⸗ fontein, Robinſon Depp, Robinſon Gold, Roſe Deep, Simmer und Jack, van Ryn, Village Deep und Witwatersrand Deep. Neue Anleihe der Stadt Frankfurt a. M. Der Stadt Frankfurt a. M. iſt die Genehmigung zur Ausgabe von bis M. 50 Millionen einer 3½ bis Aprozentigen ab 1910 durch Ankauf oder Verloſung mit wenigſtens 2 Prozent p. a. zu til⸗ gender Stadtanleihe erteilt worden, die beſtimmt iſt, zur Erweiterung der ſtädtiſchen Elektrizitätswerke und Bahn⸗ betriebe, zum Ausbau des Oſthafens, zur Verlegung des Zoll⸗ hofes und des Hauptſteueramtsgebäudes und zur Erweiterung der Waſſer⸗, Gas⸗ und Kanaliſationsanlagen. Die Bayeriſche Vereinsbauk in München erhielt die Er⸗ laubnis zur Ausgabe von 20 Millionen Mk. aprypz. innerhalb 70 Jahren zu tilgender Hypotheken⸗Obli⸗ gationen. Kakappreiſe. Aus Hamburg wird geſchrieben: Noch vor vier⸗ zehn Tagen konnte man auf Grund guter Ernteberichte aus den Kakaoländern die Hoffnung ausſprechen, daß in dieſem Jahre die Preiſe für Kakao⸗ und Schokoladenfabrikate wieder ſo billig werden würden, wie wir es bis vor zwei Jahren gewohnt geweſen ſind. Nun kommt aber aus Liſfabon die überraſchende Kunde, daß die portugieſiſchen und braſtlianiſchen Pflanzer unter dem Protek⸗ torate ihrer Regierungen eine Verkaufsvereinigung gründen twollen. Nark Preis der rohen Kakaobohnen nicht mehr durch die Baiſſe⸗ oder Hauſſeſpekulation und nicht mehr im freien Verkehre gebildet werde, ſondern daß dieſe Pflanzervereinigung beſtimmt, zu welchem Preiſe die rohen Vohnen an die Konſumländer abgegeben werden ſollen. Die beiden Länder produtzieren heute zuſammen den dritten Teil der Welternte, das ſind rund 50 Millionen Kilo. Da der Konſum ohne dieſe 50 Millionen Kilo nicht zu decken iſt, ſo ſteht die Induſtrie ſowohl wie der Handel mit Kalaofabrikaten aufs neue vor der großen Gefahr einer gewollten Verteuerung. „ Von der Trügerhändler⸗Vereinigung. Wie die„Rhein.⸗Weſtf. Zig.“ zu den Blättermeldungen über die Umivandlung der Träger⸗ Händler⸗Vereinigung in ein Trägerkontor von beteiligter Seite er⸗ fährt, planen die Mitglieder der Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Träger⸗ händler⸗Vereinigung unter ſich eine Vereinbarung zur Schaf⸗ fung einer Zentralſtelle in Düſſeldorf, um eine beſſere Verteilung der den einzelnen Mitgliedern im Verhältnis ihrer Beteiligung zuſtehenden Aufträge zu ermöglichen. Der ent⸗ ſprechende Vertragsentwurf hat aber noch nicht die Zuſtimmung bezw. Unterſchrift aller Mitglieder gefunden. Die Verteilungsſtelle könnte auch vor dem Anfang des nmächſten Jahres nicht in Kraft treten, da die Trägerhändler⸗Vereinigung noch bis Ende des Jahves auf der alten Grundlage fortbeſteht. Die Zentrale für Spiritusverwertung berlangt, wie vom Verbande deutſcher Spiritus⸗ und Spirituoſen⸗Intereſſenten mit⸗ geteilt wird, von ihren nicht regelmäßigen Abnehmern im Bezirke Osnabrück 6 M. Aufgeld und Lorherige Bezahlung. Im Rheinland verlangt ſie 3 M. Aufgeld. Das Kaliſyndikat hält am 5. September in Berlin eine Ver⸗ ſammlung der Gefellſchafter ab, auf deren Tagesordnung unter anderem die Aufnahme neuer Geſellſchaften und Bericht über Verhandlungen mit neuen Werken ſteht. Bekanntlich haben die Verhandlungen zwiſchen dem Kaliſyndikat und den Werken Teu⸗ tonia und Friedrichshall bisher ein negatives Reſultat gehabt, da die Forderungen der beiden Werke vom Kaliſyndikat als zu hoch angeſehen wurden. Zur Bildung einer Aktiengeſellſchaft für Laſtautomobiltrans⸗ vort haben Petersburger Kapitaliſten beim ruſſi⸗ ſchen Handelsminiſterium die Genehmigung nachgeſucht. Das Unternehmen will nach dem„B..“ mit einem Grundkapital von Rbl. 5 Millionen arbeiten und außer Petersburg noch Myskau, Warſchau, Odeſſa und Kiew in ſeinen Betriebskreis ziehen. Es ſeien in England zwanzig Laſtautomobile beſtellt worden. Blohm u. Voß, Kommandit⸗Geſ. auf Aktien. Dem im Aus⸗ zuge vorliegenden Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen: Im Betriebsjahr 1907.08 ſind zwei Handelsdampfer und der große Hreuzer„Scharnhorſt“ von insgeſamt 17247 Brutto Regiſter⸗ tons und 37 600 indizierten Pferdeſtärken abgeliefert worden. Im Bau verblieben der Panzerturbinenkreuzer„“, der Tur⸗ binenkreuzer„Dresden“, der Paſſagierdampfer„Cleveland“ für die Hamburg⸗Amerika⸗Linie und das für den eigenen Betrieb beſtimmte Schwimmdock Nr. 5 von zirka 35 000 Tonnen Trag⸗ fähigkeit. Im Berichtsjahr iſt der Reſt der im Jahre 1892 auf⸗ genommenen Prioritätsanleihe zur Auszahlung gelangt und eine neue 4½proz. Vorrechtsanleihe in Höhe von 8 000 000 M. auf⸗ genommen worden. Der nach Vornahme ausreichender Abſchrei⸗ bungen verbleibende Reingewinn geſtattet, wie ſchon ge⸗ meldet, die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent li. V. gl. Nach der Bilanz erhöhte ſich das Konto Bauten, Maſchinen Werkzeuge, Inventarien, Elbdocks und Fahrzeuge von 9869 492 Mark auf 12 869 976 M. Bankguthaben, Effekten, Taſſenbeſtand und ausſtehende Forderungen betragen 3 925 850 M.(4 974 251); die Vorräte an Materialien und angefangenen Arbeiten ſind mit 13 542 116 M.(14 514 093) bewertet. Auf der Paſſipſeite ver⸗ Da iſt alſo Gefahr, daß in Zukunft der Markt⸗ minderte ſich im Zuſammenhang mit der Ausgabe der neuen Prioritätsanleihe das Konto Kreditoren, das am Ende des Ge⸗ ſchäftsjahres 1906⸗07 5000 000 M. verzinsliche Guthaben ent⸗ hielt, von 20 465 266 M. auf 14 943 230 M. Die franzöſiſch⸗türkiſchen Anleiheverhandlungen. Aus Paris wird gemeldet: Die Reiſe des Herrn Auboyneau, Direktors der Banque Ottomane, wird in den Finanzkreiſen mit den Verhand⸗ lungen eines franzöſiſch⸗engliſchen Finanzkonſortiums mit der türkiſchen Regierung, betr. die Aufnahme eines Anlehens von 2½ Millionen türkiſchen Pfund in Verbin⸗ dung gebracht. Die Pariſer Börſe nahm die Gerüchte von dieſem Anlehen ſehr günſtig auf und erhöhte die unifizierten Türken im Terminmarkt von 94.47 auf 94.60. Der Abſchluß eines grö⸗ ßeren Anlehens, deſſen die Türkei zur Ausführung weitſchauen⸗ der Reformpläne bedarf, kann ſich aber nicht ohne Genehmigung des künftigen Parlaments vollziehen. Die ungariſche Regierung und die„Adria“. Wie man aus Fiume meldet, haben die Unterhandlungen zwiſchen der ungar⸗ iſchen Regierung und der Fluß⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft „Adria“ wegen Erneuerung eines Vertrags bereits begonnen, ſind jedoch nicht über die erſten Pourparlers hinaus gediehen. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seitel. *** Frankfurter Effeitenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 28. Aug.(Fondsbörſe.) Man hatte heute ein entſchieden lebhaftes Geſchäft erwartet, umſomehr beträchtliche Kursbeſſerungen aus Newyork vor⸗ lagen. Als jedoch Wien ſchwache Anfangskurſe ſandte, ebenſo Gerüchte einer Erkrankung des Kaiſers von Oeſterreich ver⸗ breitet wurden, machte ſich Zurückhaltung bemerkbar, welche ſich allerdings auf öſterreichiſche Werte beſchränkte. Auf dem Bankenmarkt erhielt ſich die feſte Tendenz mit Ausnahme von öſterreichiſchen Kreditaktien Deutſche Bank, Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft und Dresdner Bank lebhaft; durch beſondere Feſtigkeit zeichnete ſich Schaaffhauſenſcher Bankverein aus im Anſchluß an neue Gründungen. Was den Verkehr des Mon⸗ tanmarktes betrifft, ſo lagen Bochumer, Laurahütte, Gelſen⸗ kirchen und Harpener ſehr feſt, Phönix belebt, während Deutſch⸗Luxenpurger ſtärker angeboten waren. Schiffahrts⸗ aktien behauptet bei ſehr ſtillem Geſchäft. Am Bahnenmarkt war Intereſſe für Baltimore im Anſchluß an die Newyorker Börſe, Lombarden und Staatsbahn wenig verändert, Prince Henri feſt, italieniſche ſchwächer. Am Induſtriemarkt war die Tendenz günſtig, elektriſche Werte feſt, chemiſche bei leb⸗ hafter Nachfrage höher, bevorzugt waren Höchſt und Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, Kunſtſeide 6 Proz. höher. Die zu⸗ verſichtliche Stimmung hielt auch heute auf dieſem und den übrigen Gebieten an, obwohl die Kursveränderungen gering waren. Maſchinenfabrikaktien behauptet. Die heute erſtmals zur Notierung gelangte 4proz. Anleihe der Stadt Ulm von 1908 notierte 98.80 bez. und Geld. Bemerkenswert auf dem Fondsmarkt war die feſte Tendenz der Aproz. Werte, Zproz. Reichsanleihe konnten die geſtrige Steigerung an der Abend⸗ börſe nicht voll behaupten, Ruſſen ſchwächer, Japaner feſt. Die Ausführungen des Präſidenten der Deutſchen Reichsbans in der heutigen Sitzung des Zenirglausſchuſſes blieb ein⸗ flußlos. Das Geſchäft wurde gegen Schluß ruhiger. An der Nachbörſe, welche im allgemeinen feſt blieb, war wenig Ver⸗ änderung zu bemerken. Es notierten Kredit 198.20, Dis⸗ konto 177, Staatsbahn 147.45, Lombarden 21.90, Baltimore 95.75. Das Bezugsrecht für Lübeck⸗Büchener notierte 2,75 bezahlt und Geld. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 27. 28 27 28. Amſterdam kurz 109.— 169.—Paris kur 81.183 81 133 Belgien„ 80.9 6 30 916 Schweitz. Plätze„ 81 175 81125 Italien„ 81.20 81 166 Wien 85 20 85 183 London„ 20.395 20.397 Napoleonsd'or 1623 16 23 85 lang———.— Privatdiskonto 2131 216 Staatspapiere. A. Deutſche. 6 28. 27 28 40% deutſch. Reſchsanl. 100.19 109.— B. Ausländiſche. „ 91.90 92—Js Arg. i. Gold⸗A.1887 100.— 99.— 8 5 83 75 83 754½ Chineſen 1898 97 80 97.90 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 99.95 100— Merlkaner auß. 88/60 7 25.60 3½„ 91.95 92.—3 Mexikaner innere—— 64.90 5 13.45 88 60 Taumalipas„VV„—»ã 4 badiſche St.⸗A.1901 99 90 99 950 Bulgaren—.— 99 60 „1908 100.— 100 053¾ italien. Rente—.——.— 3½ bad. St.⸗Olabg)fl————4½ Oeſt. Silberrente—— 99.10 3%—„ M. 93 25 2 304½%„ Papierrent.—— 99.15 3½%„„ 1900———.— Oeſterr. Goldrente 98.80( 80 87 5„ 19 4 91.60—— Portug. Serie“ 60.90 61.— „„ ierr VVVVF „bayr..⸗B.⸗A..1915 101.— 101—4½ neue Ruſſen 1905 97/.— 90 85 4„„„ 191801.— 101. 004 Ruſſen von 1880 4 40 84.45 3½ do. u. Allg.Anl. 91.40.354 ſpan. ausl. Rente 95.— 95.— 3 do..⸗B.⸗Obl. 83.— 82.904 Türten von 1909 87.95 8795 4 Heſſen von 1903 99 80 99.75]4„ unif. 94 80 94.— 3 Heſſen 81.55 81 604 Ung r. Goldrente 935 93.40 3 Sachſen 5 d8 40 f 40[4„ Kronenrente 92 90(293 . S A. 9 0—— 15 1 423 5. 108 98.50 98440 Verzinsliche goſe. 87„„ 1905 89.60 89.703 Oeſterreichiſchet850 153.90 133.70 kürkiſche 145 90 145 40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 146.—.45.90 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 224.—239.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 88 20 88 20 Eichbaum Mannheim 112.29112 20 Mh. Aktlen⸗Brauerei 137.— 187.— Parkakt. Zweihrücken 95.— 95. Weltzz. Sonne, Speyer—- Cementwerk Heidelbe. 50 25 50 7 Cementfabr. Karlſtad 135— 134.30 Badiſche Anilinfabril 361 50 362.75 Ch. Fabrit Griesheim 243— 243.— Höchſt 390 395 25 Ver. chem. Fabrik Mh.— 291. Chem. Werte Albert 410.— 410. Südd. Drahtind. Peh. 115.— 115.— Aktumul.⸗Fab. Hagen Acc. Boſe, Berlin 63— 64.10 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 217.30 217 2 Südd. Kabelw. Nhm. 122 35 122.25 Lahmeyer 118.80 118 25 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 108.— 108.— Lederwerk. St. Ingbert——— Spicharz Lederwerke 121.— 121— Ludwigsh. Walzmühle 170..168.— Adlerfahrrad.Kleyer 286 5 286 50 Maſchinenſbr. Hilpert 65.40 68— Maſchinenfb. Badenia 194.— 194 Dürrkopp Maſchinenf. Gritzner 210 50 211.— Maſch.„Armatf. Klein 119— 120.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrrad; Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkty. 183 5) 83.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 313 3f50 Schuhlabr. Herz, Frkf. 128. 123.— Seilinduſtrie Wolff 131.— 131.— 'wollſp. Lampertsm. 68.— 68 Kammgarn Kaiſersl. 159.70 159.70 —— 124 50 130.— Siemens& Halske 178.25 178.— Zellſtoffabr. Waldhof 327.50 326.— 6. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. Auguſt“ Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 226 50 227.—[Harpener Bergbau 201.— 203.70 Buderus 112 30112 50Kaliw. Weſterregeln 182 50 182.50 Concordia Bergb.⸗G. 327— 328 50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 101.— 101— Deutſch. Luxemburg 161 50 160.—Phönix 183.—184 Friedrichshütte Bergb. 137 20 137 20 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 212.50 213.80 Gelſenkirch ner 194 80 195.80JGewerkſch. Roßleben 88 0 8900 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Meälheſcde Mardhe 218.— 218.—[Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 147.60 147 75 Pfälziſche Maxbahn 136——.— Oeſt. Südbahn Lomb. 22.25 21 90 do. Nordbahn 131 25 131.60Gotthardbahn 5 Südd. Eiſenb.⸗G. 113.60 113.60Ital. Mittelmeerbahn——— Hamburger Packet 111.40 111.30 do. Meridionalbahn 132.50 131.50 Norddeutſcher Lloyd 94.50 94 40 Baltimore und Ohio 95 10 95 75 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 130.— 130.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 119 20 119.20] Oeſt. Länderbank ——— * Badiſche Bank Berg u. Metallb. 124 60 125— 110.50 110.50 Berl. Handels⸗Geſ. 165.40 165.50„ Kredit⸗Anſtalt 198.0 198.20 Comerſ. u. Disk.⸗B. 108 70 108.70 Pfälziſche Bank 100.40 100.40 Darmſtädter Bank 127 20 126.30 Pfälz. Hyv.⸗Bank 191.——.— Deutſche Bank 236.40 286.30 Preuß. Hypotheknb. 111 50 111.30 Deutſchaſiat. Bank 135.50 134.80] Deutſche Reichsbk. 45 30 44.70 D. Effekten⸗Bank 101.— 100.80] Rhein. Kreditbank 133.90 133.80 Disconto⸗Comm. 177 30 177—[Rhein. Hyp⸗B. M. 194 50 195.— Dresdener Bank 142.60 148 70 Schaaffh. Bankver. 183 70 135.— Frankf. Hop.⸗Bank 202.— 201 50 Südd. Bank Mhm. 108.— 107.80 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 154.60 154 60] Wiener Bankver. 130 50 180.10 Nationalbank 119.— 119 2,] Bank Ottomane 138.— 138.— Frankfurt a.., 28. Auguſt. Kreditaktien 198.30, Disconto⸗ Commandit 177.25, Darmſtädter 127.30, Dresdner Bank 143.50, Han⸗ delsgeſellſchaft 165.70, Deutſche Bank 286.50 Staatsbahn 147.75, Lombarden 21.90, Bochumer 225.—, Gelſenkirchen 195.50, Laurahü te 212.—, Ungarn 93.40. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 198.0, Disconto⸗Commandit 177.— Staatsbahn 144.75, Lombarden 21.90. Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers) * Berlin, 28. Aug.(Fondsbörſe.) Die Börſe zeigte bei Eröffnung zwar noch ein unverändert feſtes Aus⸗ ſehen, was in den, gegen den geſtrigen Schluß teilweiſe er⸗ höhten Eröffnungsnotizen zum Ausdruck gelangte. Der Ver⸗ kehr trug aber nicht mehr das Gepräge der geſtrigen Lebhaftig⸗ keit. Die Spekulation zeigte ſich eher realiſationsluſtig. Am Markte der lokalen Banken konnten die anfänglichen Beſ⸗ ſerungen nicht voll aufrecht erhalten werden. Gut behauptet und teilweiſe höher waren nur Dresdener Bank, National⸗ bank und Schaaffhauſener. Weſentlich ruhiger lag der ameri⸗ kaniſche Bahnenmarkt. Baltimore und Kanada ſetzten zwar im Einklang mit Newyork höher ein, gaben dann aber unter Gewinnrealiſationen leicht nach. Prinz Heinrich⸗Bahn hüßten 34 Proz. ein. Am Montanaktienmarkte beſſerten ſich Harpener bis um 194 Proz. Von Hütten⸗ aktien notierten Bochumer und Dortmunder von Anfang an 1 Proz. höher, gaben aber dann, wie auch die übrigen Werte dieſes Marktes leicht nach. Der Rentenmarkt zeigte bei behauptetem Kursſtande ein unverändert feſtes Aus⸗ ſehen. Höher lagen auf Londoner Anregung Japaner. Schiffahrtsaktien gut behauptet, Dynamitaktien ſetzten ihre Steigerung fort. Auch Elektrizitätsaktien mäßig höher. Im ſpäteren Verlaufe ſetzte ſich der Abbröckelungspro⸗ zeß am Amerikaner⸗ und Montanmarkte weiter fort, ſodaß auf letzterem die Kurſe unter den geſtrigen Schluß wichen. In dritter Börſenſtunde kam am Montanmarkte die Abſchwächung ſchärfer zum Ausdruck, da Deutſch⸗Luxem⸗ burger auf erneut auftauchende Gerüchte von einer angeblich bevorſtehenden Kapitalsvermehrung auf 159 zurückgingen. Amerikaniſche Werte und Banken konnten ſich dagegen be⸗ haupten. Am Kaſſamarkt für Induſtriewerte kam etwas Ware heraus bei überwiegend feſter Tendenz. Täg⸗ liches Geld 3 Proz., einige Tage über Ultimo 3½ Proz. Beides war reichlich vorhanden. 7 Berlin, 28. Auguſt.(Schlußkurſe.) 4% Reichsanl. 100.— 100.— Ruſſenbank 129 80 130,10 3780% Reichsanl. 92.20 92.20 Schaaffh. Bankv. 133.50 185.— 30ſ% Reichsanleihe 83.60 88.80 Staatsbahn 147.50 148.— 4% Conſols 100.— 100.—] Lombarden 22.— 21.70 3½%%„ 92.— 92.10 Baltimore u. Oho 95.— 95.60 36% 5 83.70 88.70] Canada Pacifie 171.40 171.60 40% Bad. v. 1901 100.——.—] Hamburg Packet 110.80 110.80 4%„„ 1908 100.30 100.— Nordd. Lloyd 94— 94.80 3½%„ convp.—.——.—] Bochumer 226.80 226.— 3%„ 1902/7—.— 92.20 Deutſch⸗Luxembg. 16090 159.70 35%% Bayern 91.50 91.50] Dortmunder 57.70 58.40 35 0 Heſſen 90.70—.— Gelſenkirchner 195.10 195.50 30% Heſſen 81.70 81.50 Harpener 201.70 203.40 30½% Sachſen 8350 88 40 Jaurahüͤtte 212 50 218.— 47% Japaner 1905 89.80 90.— Phönix 188.50 183 60 40% Italiener—.— 104.50, Weſteregeln 188 60 183.60 40% Ruſſ. Anl. 1902 84.— 84.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 217.30 216.70 4% Bagdadbahn 886.30 86.— Anilin Treptow 263.— 275.— Oeſler. Kreditaktien 19890 198 80] Brown Boveri 166.50 166.70 Berl. Handels⸗Geſ. 165.80 165.40 Chem. Albert 408 70 408. Darmſtädter Bank 127.70 127.70 D. Steinzeugwerke 206.— 206— Deutſch⸗Aſiat. Bank 135 40—.—Elberf. Farben 418.— 415— ank 236.60 286.20 Celluloſe Koſtheim 248.— 247 70 Dise.⸗Kommandit 177.40 177.40 Rüttgerswerken 153.— 154.— Dresdner Bank 143.20 143.70 Tonwaren Wiesloch 94.50 94.50 Neichsbank 145.— 143.50 Wf. Draht. Langend. 178 80 170.60 Rhein. Kreditbank 133.50 133.50 J Zellſtoff Waldhof 327 60 325.— Privatdiskont 2¾% (Telegr.) Nachbörſe. 198.70 198 10 Staalsbahn W. Berlin, 28 Auguſt. Kredit⸗Aktien 147.70 147.80 Diskonto Komm. 177.60 177.40 Lombarden 2160 21.60 Pariſer Börſe. Paris, 28. Auguſt. Anfangskurſe. 3% Rente 96.67 96.60 Debeers 804.— 319.— Spanjer 96 40 96.10] Eaſtrand 105.— 109.— Türk. Looſe 1742)—.— Goldfield 105.— 112.— Banque Otomane 695.— 695.— Randmines 161.— 169.— Rio Tinto 1721 1759 * 8.* Mannheimer Effettenbörſe vom 28., Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ſtill, aber feſt. Beſonders höher befragt wurden: Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien, Kurs 195., Aktien des Bereins chem. Fabriken 291 G. und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien, Kurs: 130 Geld. Obligationen. Pfandbrlefe. 40˙% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902² 97.— bz 117 0% Akt.⸗Geſ. f. Seflindn.⸗ 3%„„ verſchied. 89. 70 bz fürie rüick', 105% 102.— 3%„— Kommunal 91.75 bz 4½ Bad..⸗G. f. Nhſchiff. Städte⸗Aulehen. u. Seetransport 100.— G 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 100.50 G 11. Frei 58 15 85 J. 1903 4% Sr. Khanlem Hedtöa. 30% Karlsruhe v. J. 1907 99.25 6 55 98.— 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— f 05 Bame 4½0% Labr v. J. 1909 90.— 6 ſche ſchiffahrts⸗Gei 97.—G 4½% Ludwigshafen 99.— G4%% Mannh. Hagerhaus⸗ 40% v. 1906 99.— G 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 98.— G 30½% 89.—„ſ Geſellſchaft 4% Maunh. Oblig. 190s 08.50 G0½% Oberrbelemnitäts⸗-——8 4% 5 1901 98.25 G werke, Karlsruhe 79 5 185 97 G%0% Pfälz. Chamotte u. 1806 80%** 888 91.— Gl, Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 101. %„ 588.50 Se be de 8„13898 90.— C Waldhof bei Pernau in 945 5„15904 90.— C lagd e Braubaus% 25 2„s.⸗G. in Speyer 5 5* 25 1605 98.25 6 4½ Speyrer Ziegelwerke 99.— B „„, 1907 38.25%½½%% Südd. Drahtinduſtr. 100.— G 91.—06 3½% Pirmaſens unk. 1905 3½% Wiesloch v. J. 1905 ee Dr. H. Loſſen, Worms 40 Fchtofhdörtt Waldhof 110.— B *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbank. In der letzten Sitzung des Zentral⸗ ausſchuſſes der deutſchen Reichsbank wurde von ſeiten des Prä⸗ ſidenten, Exzell. Havenſtein, ausgeführt, daß der Status der Bank ſeit den letzten Wochen eine weitere erhebliche Beſſer⸗ ung erfahren hat. Die ſteuerfreie Notenreſerve betrage etwa 346 Millionen und ſei damit 170 Millionen gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres höher. Die laufenden Geldmittel weiſen eine erhebliche Zunahme auf. Ein großer Teil davon entfällt auf die Sparguthaben. Die Goldbeſtände ſeien gleichfalls erheblich höher als wie im Vorjahre. Etwa 200 Millionen ſeien aus dem Auslande zugefloſſen. Der öffent⸗ liche Geldmarkt ſei ſehr leicht, dagegen zeige der Kapitalmarkt immer noch eine gewiſſe Trotz des günſtigen Stan⸗ des der Bank ſei mit einer Diskontermäßigung wegen der bevorſtehenden Anſprüche an die Bank zum Quartalsſchluß nicht zu rechnen. 2 Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft. Wie die„Frkf. Zig.“ be⸗ richtet, hat der Aufſichtsrat beſchloſſen, eine Dividende von 5½ Proz.(w. i..) in Vorſchlag zu bringen. Kempf und Brauereigeſellſchaft Stern, Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft teilt lt. Frkf. Ztg. mit, daß der Bierumſatz den vor⸗ jährigen Verbrauch nicht ganz erreichen werde. Trotzdem ſei zu erhoffen, daß ſich das Geſchäftsergebnis günſtig geſtalten werde, zumal in dem laufenden Jahre zum erſtenmal die Vorteile aus der von der Geſellſchaft gebildeten Intereſſengemeinſchaft zum Ausdruck komme. Dieſe annähernd abzuſchätzen ſei jedoch vor⸗ erſt ausgeſchloſſen. J. V. verteilten Stern 13 Proz., Kempf 8. Vereinigte Frankfurt⸗Hanoverſche Gummifabriken. Nach dem „Hanov. Cour.“ hat die Geſellſchaft eine Filiale in London ge⸗ gründet. Das Kapital beträgt 5000 Pfd. Nächſt dem Export Fürfte das engliſche Konſortium Veranlaſſung zu der Gründung gegeben haben. * Karlsruhe, 28. Aug. Im Nonkurs der hie⸗ ſiegen Neueiſenfirma Abraham u. Strauß liegt ein Status noch nicht vor, da die Bücher nicht ordnungsmäßig ge⸗ führt wurden. Auch die früheren Bilanzen ſollen ge⸗ fälſcht ſein. Vorausſichtlich werden die Paſſiven—500 000 Mark betragen. Demgegenüber ſind etwa für 60 000 M. Warenvorräte und 100 000 M. Außenſtände vorhanden, doch ſollen darauf bedeutende Abſchreibungen erforderlich ſein. Ferner befinden ſich in der Maſſe zwei Häuſer, aber mit o ſtarker Belaſtung, daß die darauf ruhende Hypothek voraus⸗ ſichtlich nicht voll Befriedigung finden dürfte. Die inſolbente Firma hat in ausgedehntem Maße Wechſelreitereien mit kleinen Handwerlern getrieben, die durch den Konkurs ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen werden. Ueber die Höhe der Konkursquote iſt lt. Frkft. ZItg. vorerſt ein Urteil noch nicht möglich. 8 Beskig, 28. Aug. Der Run der Friedrichs⸗ Ban!k G. m. u. H. iſt beendet. Die Einleger bringen das abgehobene Geld teilweiſe zurück. Das Inſtitut kann It. Frkft. Ztg. weiterhin ohne eigentlichen Kredit in Anſpruch zu nehmen, auskommen. Berliner Caces⸗ und Schokoladefabrik .⸗G. Die Geſellſchaft hat der Frkft. Ztg. zufolge den An⸗ trag auf Liquidation auf die Tagesordnung geſetzt. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt die Nachfolgerin der früheren Aktien⸗Geſellſchaft Max Pötter. Der Betrieb war im letzten Jahre bereits verpachtet worden. * Dresden, 28. Aug. Die David Richter.⸗G. Maſchinen⸗ und Tüllfabrik in Chemnitz verteilt nach der Frkft. Zig.“ auf 1½ Millionen Kapital 10 Proz. Divi⸗ dende für das erſte Geſchäftsjahr. * Wien, 28. Aug. Als öſterr. Unternehmen, das ſich die Holzverkohlungsinduſtrie.⸗G. in Konſtanz zur Selbſt⸗ bearbeitung ihrer Produktion angliedern will, nennt die N. Fr. Pr. die chemiſche Fabrik Wagmann Seybel u. Co. in Wien, welche 1847 gegründet wurde. Zu dieſem Zweck er⸗ höht die Konſtanzer Bank ihr Aktienkapital bon 3 auf 10 Millionen. Ein Teil der neuen Aktien übernimmt die Firma Wagmann und bringt ſie an der Wiener Börſe zur Notiz. * London, 28. Aug. Et. Kabelbericht des Iron Monger aus Philadelphia vom amerikaniſchen Eiſenmarkt iſt nordiſches Roheiſen beſſer gefragt, auch im Süden zeigt ſich eine leichte Beſſerung. Das Geſchäft ruht ziemlich. Bedeutende Vor⸗ räte ſind in Birmingham. Die Tenneſy Iron Comp. be⸗ richtet, daß ſie für den Reſt des Jahres ausverkauft iſt. Die Nachfrage iſt nicht beträchtlich, doch gut verteilt. —— Verantwortlich: Für Politik: J..: Georg Chriſtmann: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J..: Ernſt Müller: 5 für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchbruckerei, A. m. b..: Direktor: Eruſt Müllt.. Kurſe deutſcher Kolonſalwerte vom 27. Auguff. Mitgeteilt durch von der Heydtſches Kolonialkontor G. Berlin W. 64, Behrenſtraße 8. Ohne Verbindlichkeit für die Redaktion! Letzte m. b. H. 98 7 Div. Freibleibend 10 Afrikaniſche Kompagnie.⸗G.— 85 4 Bo' neo⸗Kautſchuk⸗Compagnie.⸗G.— 75 15 Bremer Kolonial⸗Handelsgeſellſchaft F. Oloff u. Co. Aktien⸗Geſellſchaft 150 5 0 Eentral⸗Afrikaniſche Bergwerks⸗Geſn. 80 5 Central⸗Afrikaniſche Seen⸗Geſellſchaft.— 100 20 Debundſcha Pflanzunng 115 12⁵ 7 Deutſche Agaven⸗Geſellſchaft— 90 20 D. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. d. Südſee⸗J. 178 183 20 Deutſche Kolonial⸗Geſ. für Südweſt 207 29 — Deutſche Kautſchuk⸗Aktien⸗Geſellſchaft.— 55 0 Deutſche Samoa⸗Geſellſchaft—— 75 2 Deutſche Togo⸗Geſellſchaffded 80 5 Deutſch⸗Oſtafrika⸗Geſ. Stamm⸗Ant.— 100 5 5„ Vorzugs⸗Ant.— 10¹ 0 Deutſch⸗Oſtafrikan. Plantagen⸗Geſ.— 12 zfr. — Otſch.⸗Oſtafr. Plantag.⸗Geſ. Vorz.⸗Akt.— 75 5 Deutſch⸗Weſtafrikan. Handels⸗Geſellſchaft— 100 0 Geſellſchaft Nordweſtkamerun.. Lit. 4.— 20 M 0 5 5 10 M. 0 Geſellſchaft Südkamerun. Lit. A.— 95 0 5 85 0 Hanſeatiſche Platagen⸗Geſellſchaft 26 30 2 Jalui Geſellſcht 1 145⁵ — Genußſcheine 1325 1375 M. 0Kaffee⸗Plantage Sakarre Vorzugs⸗Akt.— 40 0 15 5 5 Stamm⸗Akt.— 1⁵ 0 Kamerun⸗Bergwerks⸗Aktiengeſellſchaft.—. 35 4 Kamerun⸗Kautſchuk⸗Co.— 75 0 Kautſchuk⸗Pflanzung Meauja Akt.⸗Geſ.— 35 0 Moliwe⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft 8 82 87 Neu⸗Guinca⸗Co. Vorzugs⸗Ant. 95⁵ 10⁰ 98 55„ Stamm⸗Ant. 30 35 — Oſtafrika⸗Kompagnie 95 5 0 Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft 130 133 40 Pacifie Phosphate 0. 9 Eſtrl. Oſh. 108ſtl. 0 Rheiniſche Handei⸗Plantagen⸗Geſellſchaft— 85 0 Safata⸗Samoa⸗Geſellſchaf— 75⁵ 4 Samoa⸗Kautſchuk⸗Co.— 70 0 Sigi⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft— 7 0 South⸗African⸗Terrilories—— 8 ſhod South⸗Weſt⸗Africa⸗Comp. 17 ſh 18 fh0 0 Uſambara Kaffeebau⸗Geſ. Stamm⸗Ant. 25 zsfr. 30 zölr. 0 8„ Borzugs⸗Ant. 45 35fr.— Weſtafrik. Pflz.⸗Geſ. Bibundi St.⸗Ant.— 95 6 5 8 1 Vorz.⸗Ant.— 98 0 Weſtafr.„Viktoria“ zuf.⸗gel. St.⸗Akt.— 50 8 5 5 Voru⸗Akt.— 10⁰ 0 Weſtd. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. 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Nr. 12405 J. Das Erträgnis an Ohmetgras von nachbe⸗ nannten ſtädtiſchen Parks und Anlagen wird am Dienstag, 1. Sept, d. J,, vormittags 10 uhr auf unſerem Bureau L 2, 9 Zimmer Nr. 19/½0 öffentlich und losweiſe verſteigert: Vom Rheindamm, 31739 von der Rheingewann, vom Hinterſchledig, „ Schnickenloch, „Park an der alten Fohlen⸗ weide, hinter dem alten Kugelfang, vom Vorplatz am ſtädt. Haupk⸗ friedhof nebſt Rabatten. Mannheim, 24. Aug. 1908. Städt. Tiefbauamt. Obſt⸗Verfteigerung. Am Freitag, 4. Septbr. 1908 bvormittags 9 uhr, verſteigern wir das Obſterträgnis ain Waldweg. 5 Zuſammenkunft beim Nieder⸗ brückel in Neckarau. 31742 Maunheim, 28. Auguſt 1908. Städt. Gutsverwaltung. J. V. Zahn. Obſt⸗Verfteigerung. Am Dieustag, 1. Sep⸗ dember 1908, nachmittags Uhr verſteigern wir das Obſterträgnis am Schindt⸗ dautweg, Kiesteichweg, Rhein⸗ gärten und Schwetzingerland⸗ ſtraße. Zuſammenkunft beim Gänshäuſel in Neckarau. Mannheim, 28. Auguſt 1908. Städt, Gutsverwaltung Zahn. 31741 General⸗Anzeiger Verein Kuiſerl. Marine Maunheim. Am Sonntag, den 30. Auguſt 1903, nachmittags 3 Uhr findet unſer diesjähriges Kinderfeſt im Seckenheimer⸗Schlößchen ſtatt. 81162 Wir laden hierzu unſere Mit glieder mit ihren Angehörigen zu zahlreichem Beſuch ein. Einführ⸗ uugen find geſtattet. Vereinsab⸗ zeichen ſind anzulegen. Der Aus⸗ flug ſindet bei jeder Witterung Abfahrt mit der Nebenbahn Uhr 25. Der Vorſtand. Zwangsverſteigerung. Samstag, 29. Auguſt 1908 nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau vor dem alten Gemeindehauſe bezw. an Ort und Stelle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 27395 1 Fahrrad, beſtimmt Möbel und verſch. and. Sachen. Mannheim, 28. Auguſt 1908. Günther, Gerichtsvollzieher. Heffentliche Berſteigerung. Samstag, 29. Auguſt 1908, nachmittags 3 uUhr werde ich im hieſtgen Induſtrie⸗ hafen, am ſtädtiſchen Krahnen 1(Elektrizitätswerk) im Auf trage gem.§ 373 H. G. 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August 19 Der Aufsiehtsrat und J 08. orstand 81160 der Süddeutschen NLabelwerke,.-d. Unser verehrter Vorgesetzter und li stellvertretende Direktor eber Kollege, der em Adlolf Teichmann ist heute früh im Rudolf Virchow-Krank enhaus in Berlin, wohin er sich zur Heilung seiner langwierigen Krankheit begeben hatte, verschieden. Wir betrauern in ihm einen, durch seine Kollegialität und das grosse Interesse, das er uns entgegenbrachte, von uns hochgeschätzten Freund und Vorgesetzten und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, 28. August 1908. Die Beamten 81161 der Süddeutschen Kabelwerke.-G. 89 empfiehlt 8 in reichster Auswahl und 5 5 ringmann's Drogerie PI, 4, gegenüber Wronkers Warenhaus grosses Lager aller photographischer Bedartsartikel. Photographische Apparate Anfertigung aller photographischen Arbeiten · Dunkelkammer mit elektr. Licht. ein 80032/ù 5 allen Preislagen. Konzert-Plalten zu brammophon 3 25 om, doppelseitig Wetournahme gebr. Flaschen. 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