Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) r Badiſche Neueſte Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Sa ee Anabhängige Tageszeitung. nahmev. Druckarbeiten 341 Die Golonel-Zelle. e8 Pfg. Gceleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Redaktton 7 Auswärtige Inſerate 80, in Mannheim und Umgebung.(aus genommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Schluß der Jnferatenetunahme für das Mittagsblatt Morzens J 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhe.„„%% Nr. 404. Montag, 31. Auguſt 1908.(Abendblatt.) Aüonnenentz- Fndung! Die Sommerzeit geht zu Ende und der Berbst mit seinem verstärkten Iesebedürfnis rückt näler. Wer eine gute, reichhalfige Zeitung lesen woill, die ihn rasch, sicher und ausführlich über alle wickttigen Vorkommnisse des öffentlicken ebens unterrichtet, der abonniere quf den Iannheimer [Seneral⸗Hnzeiger Badische Ileuesfe lachrichten. llach woie vor werden perlag und Redakfion des „Mannheimer Seneral-Hnzeigers, Badischte Neuesfe MHachrichten“ besfrebt sein, den Inhalt der Zeitung woeiter aduszubauen, ihn immer vielseifiger und fesseln- der zu gestalfen. S0 sind jetzt wieder zioel lleuer⸗ ungen getroffen worden und zwar die Sinführung einer monatlich erscheinenden Beilage über ſiteratur und Wissenschaft sowie die Beigabe einer einen Teil des Sonnfags⸗Unter⸗ haltungsblattes bildenden, monatlick erscheinenden OIIluſik⸗Beilage. G Bestellungen auf den„Ilannheimer Seneral⸗ Hnzeiger, Badische leuesfe Hachrichten“ werden jederzeit gerne entgegengenommen von der Expedifion, den Agenturen und Zeitungsträgerinnen, sowie den Post⸗ Hn⸗ stalten. Huch können die Hbonnements auf schriftlichem Pege erfolgen. Wir laden zu recht zahlreichem Hbonnement ein. Verlag des „Ilannheimer Seneral⸗Hnzeigers“ Badiscke Ileuesfe Hachrichfen. Ar Ein tſchechiſcher Korruptionsſkandal. Im„goldenen“ Prag wird eben ein Korruptionsſkandal bekannt, der verdient, auch über den Grenzen Böhmens ver⸗ nommen zu werden. Die Vorgeſchichte greift ein wenig zu⸗ rück. Die Stadtgemeinde Prag, die ſeit Jahrzehnten unter einem ſprichwörtlich gewordenen Waſſerelend leidet, hat ſich endlich dazu aufgerafft, mit dem Bau einer Waſſerleitung Ernſt zu machen. Die Angelegenheit iſt ſo weit gediehen, daß die Lieferung der Waſſerleitungsröhren ausgeſchrieben werden konnte. Es handelt ſich um etwa 160 000 Meter⸗ zentner gußeiſerner Röhren, die einen Koſtenaufwand von rund 3 Millionen Kronen erheiſchen. Der Stadtgemeinde Prag ſind nun zwei Angebote gemacht worden. Das erſte geht von den Vereinigten öſterreichiſchen Röhrenwerken aus, nämlich von der Böhmiſchen Montangeſellſchaft, der Oeſter⸗ reichiſchen Berg⸗ und Hüttenwerksgeſellſchaft, der Maſchinen⸗ bau⸗ Aktiengeſellſchaft in Blansko, den Witkowitzer Eiſen⸗ werken und dem Komotauer Eiſenwerk. Die zweite Offerte kam von dem franzöſiſchen Werk Société anonyme des hautes fourneaux et des fonderles de Pont--Mousson. Man ſollte nun meinen, daß über die Vergebung dieſer Lie⸗ ferung unter den gegebenen Verhältniſſen kein Zweifel ob⸗ walten könne; auf der einen Seite ſteht die Gruppe der her⸗ vorragendſten einheimiſchen Induſtrien, von Werken, die überdies auch tauſende tſchechiſcher Arbeiter beſchäftigen, auf. der anderen Seite ein fremdländiſches Unternehmen, das mit Oeſterreich in keiner Weiſe Beziehungen unterhält. Die öſter⸗ reichiſchen Werke ſind nicht nur leiſtungsfähiger als die fran⸗ zöſiſchen, ſie ſind noch um mehr als eine halbe Million Kronen billiger als das franzöſiſche. Und dennoch haben ſich die Prager Gemeindeverwaltung und die tſchechiſche Hetzpreſſe mit Feuereifer für das franzöſiſche Werk ausgeſprochen. Der ganze Apparat der iniſtiſchen Tiraden von der tſchechiſch⸗fran⸗ zöſiſchen Allianz wurde aufgeboten, um dem tſchechiſchen Bürger weis zu machen, daß es ſeine patriotiſche Pflicht ſei, die keueren franzöſiſchen Röhren den billigen, aber„deut⸗ ſchen“ Röhren vorzuziehen. Nun aber bekommt die traurige Geſchichte eine neue Pointe. Was Wiſſende längſt geahnt, was Eingeweihte ge⸗ flüſtert, wird nun zur Gewißheit: daß die größten Schreier des tſchechiſch-chauviniſtiſchen Demagogentums nicht nur ver⸗ blendete Gefühlspolitiker ſind, ſondern feile Wichte, die den politiſchen Habitus nur tragen, um deſto beſſer für die eigene Taſche arbeiten zu können. Im„Prager Tagebl.“ veröffentlicht nämlich der Generaldirektor der Prager Eiſen⸗ induſtrie⸗Geſellſchaft Keſtranek eine lange Erklärung, aus der hervorgeht, daß Prager Stadträte, die jetzt für die franzö⸗ ſiſchen Werke ſtimmen, vorher im Bureau der Eiſeninduſtrie⸗ Geſellſchaft waren und die Vergebung der Röhren⸗ lieferung an die Zahlung einer Proviſion knüpften. Der eine der ſauberen Herren forderte 2 pCt., der andere gar 5 pCt. des Fakturenbetrages, alſo die nette Summe von 150 000 Kronen als Beſtechungsgeld. Auf eine am 30. Juli geſtellte Anfrage erklärte die Geſellſchaft, daß ſie zu Ermäßigungen bereit ſei, aber nur auf„legaler Baſis“ verhandeln könne. Auf dieſe ablehnende Antwort hin begann dann die Agitation für die franzöſiſchen Röhren. Straßburger Kaiſertage. Sch. Straßburg, 30. Aug. „O Straßburg, o Straßburg, du wunderſchöne Stadt!“ ſchmetterten die Trompeten, als geſtern mittag die 9. Huſaren nach glücklich beſtandener Kaiferparade über den Kaiſerplatz heim⸗ wärts zogen. An dieſes alte Volkslied wurden wir unwillkürlich erinnert, als wir uns heute nachmittag durch die Menſchen⸗ maſſen wanden, um zum wiederholten und letzten Male die Deko⸗ tatſon der Hauptſtraßen in Augenſchein zu nehmen. Die alte Feſtung iſt in dieſen Tagen wirklich wunderſchön in ihrem ſchmucken Feſtgewande, das zu Ehren der kaiſerlichen Familie und der vielen Fürſtlichkeiten und Würdenträger angelegt wurde, die ſich im Gefolge des Kaiſers befinden. Was uns an der Ausſchmückung der Stadt, ſoweit die Behörde daran beteiligt iſt, am meiſten ge⸗ ſallen hat, iſt die Tatſache, daß man ſich darauf beſchränkt hat, mit einſachen Mitteln zu wirken. Das iſt auch in vollem Maße ge⸗ ſchehen. Nirgends begegnet man überladenem Prunk, Wie reizend kimmt ſich z. B. der ſtattliche Bahnhofsplatz mit ſeinen Tannen⸗ teiſigpylonen ans, auf denen mächtige Gasfackeln loderten, als das Kaiſerpaar am Freitag abend ſeinen Einzug hielt. Die impofante Faſſade des Bahnhofes ſchmücken nur Kränze und Guirlanden mit lila Bändern und Schleifen. Aber wie apart heben ſich das friſche Grün und der zarte Ton des Lila von der gelblichen Sandſteinfaſſade ab. Auch die Triumphbogen, auf die man hie und da ſtößt, machen durch ihre gefällige Architektur einen ſehr günſtigen Eindruck. In einer Straße wurden wir lebhaft an die unvergeßliche Mannheimer Stadtjubiläumszeit erinnert. Hohe Maſten trugen hier an gelben Bändern hängende Lränze. In einem Straßenzug gewahrten wir ſogar die kronen⸗ ahnlichen Gebilde, die in Mannheim der Breitenſtraße einen ſo (igenartigen Reiz verliehen. Die Privathäuſer ſind in der Nuptſache nur beflaggt. Hin und wieder hat man auch Guir⸗ ſind Ausnahmen. Beflaggt aber hat dafür jedes Haus und zwar in ſo reichem Maße, daß man die ſonſtige übliche Dekoration gar nicht vermißt. Das ſchwarz⸗weiß⸗rot herrſcht bei Weitem vor. Etwas ganz eigenartiges ſind die altdeutſchen Fahnen, die auf den Hauptplätzen flatterten und ſchon von weitem durch den mächtigen Reichsadler auffallen, den ſie tragen. Bei dieſer Gelegenheit ſollen auch gleich der Abenddekoration der Stadt, der Illumination, einige anerkennende Worte gewidmet werden. Am meiſten haben ſich hierin unſtreitig die Geſchäftsleute hervorgetan und von dieſen waren es wieder die Beſitzer der großen Kaufhäuſer und die Hoteliers, die den Vogel abſchoſſen. Da waren keine Koſten geſcheut worden, um die prächtigen Faſſaden in ihrer vollen architektoniſchen Schön⸗ heit zeigen zu können. Am ſchönſten wirkte die durch unzählige ein⸗ und mehrfarbige Glühbirnen bewirkte Konturen⸗ und deko⸗ rative Beleuchtung. Farbige Sterne, Reichsadler und Kronen konnte man vielfach bewundern. Leider konnte ſpeziell am Sams⸗ tag abend die Illumination nicht zur Geltung kommen, weil der Wettergott ſich von der ungnädigſten Seite zeigt. Seit der Kaiſer am Freitag abend ſeinen Einzug gehalten, regnet es iſo gut wie ununterbrochen, bald ſchwächer, bald wieder ſtärker. Heute ließ ſich das Wekter beſſer an, ſodaß man ſchon erleichtert aufatmete. Aber gegen 5 Ühr fing es wieder zu tröpfeln an und in dem Augenblick, in dem wir dies ſchreiben, regnet es Bindfaden. Nun wird die Illumination, auf die ſich heute ſchon die vielen Tauſende von Fremden ſo recht von Herzen gefreut hatten, wieder zu Waſſer, denn die Kachelbeleuchtung der Privathäuſer, die ſelbſt durch die pompöſeſte elektriſche Beleuchtung nicht er⸗ ſetzt werden kann, wird unter dieſen Umſtänden wohl unter⸗ bleiben müſſen. Und wie viele Mühe haben ſich ſpeziell die Bewohner der Hauptſtraßen mit den Vorbereitungen gegeben. Als wir am Samstag abend eine Rundfahrt durch die Stadt unternahmen, ſahen wir u. a. ein Haus, deſſen Faſſade vollſtändig Weiter wird bekannt, ſo ſchreiben die„Leipz. N..“, daß der Vertreter der franzöſiſchen Werke ein weit„größeres Ent⸗ gegenkommen“ gegenüber den Forderungen der Prager Stadtgewaltigen bewies und ſeit einer Woche mit Beſtechungs⸗ geldern operiert. Es handelte ſich alſo bei den Stadträten nur darum, eine möglichſt große Summe für ſich herauszu⸗ ſchlagen. Erſt als das Geſchäft bei den Deutſchen fehlſchlug, ging man zum Franzoſen. Die Enthüllungen rufen die größte Senſation hervor, aber die tſchechiſche Preſſe verſucht trotz der unableugbaren Tatſachen— es liegt ſogar ein Brief eines der Erpreſſer der Oeffentlichkeit vor— den Kampf um die franzöſiſchen Röhren als eine natio⸗ nale Tat hinzuſtellen. Daß eine ſolche, an ruſſiſche Zu⸗ ſtände gemahnende Korruption möglich iſt, liegt an dem völ⸗ ligen Mangel einer Kontrolle der Prager Stadtverwaltung. Im Prager Gemeinderat ſitzt ein Klüngel von Demagogen, der die Maſſen mit chauviniſtiſchen Schlagwörtern regaliert und jeden Verſuch einer Kritik mit dem Hinweis auf die Deutſchen abweiſt. Und der tſchechiſche Bürger läßt„ſeine“ Leute walten und ſchalten. Wenn nur möglichſt viel natio⸗ nale Aufzüge veranſtaltet, wenn deutſche Straßentafeln be⸗ ſeitigt, wenn möglichſt viel tſchechiſche Fahnen entfaltet werden, dann iſt er ſchon zufrieden. Die Regierung aber taſtet die„Autonomie“ dieſer herrlichen Stadt nicht an. Sie fürch⸗ tet viel zu ſehr die Brutalität dieſes Volkes. Es wurde ge⸗ ſtohlen und wird fortgeſtohlen werden; der Chauvinismus der Maſſen iſt der beſte Schutz der Diebe. ** Berlin, 31. Aug.(Telegramm unſeres Berliner Bureaus.) In dem Prager tſchechiſchen Röhreftlieferungs⸗ ſkandal erklärt der Leiter des Eiſeninduſtriekartells Keſtranek, nur vor Gericht die Namen der Schuldigen zu nennen, und marz, die erklärt hätten, daß ihre Partei im Weigerungs⸗ der Handelsminiſter Fiedler habe auf den Sek⸗ tinschef Rößler einen Druckzugunſten der tſchechi⸗ ſchen Partei ausgeübt. Mit dieſer Enthüllung wird die Flucht eines bekannten Abgeordneten und Induſtriellen in Verbindung gebracht. Politische Uebersicht. *Maunheim, 31. Auguſt 1908. Organiſation der katholiſchen Jugend in Deutſchland. Die katholiſche Jugend iſt nach Diözeſen organiſiert. An der Spitze marſchiert nach der„K..“ die Erzdibzeſe Köln, die in 283 Vereinen 44 000 junge Leute zumeiſt im Alter von 14—18 Jahren„geſammelt“ hat. Die meiſten dieſer Vereinigungen ſind Kongregationen. Es folgen die Diözeſe Münſter mit 269 Vereinen und 43 500 Mitgliedern, die Diözeſe Paderborn mit 230 Vereinen und 30 000 Mit⸗ gliedern, die Erzdiözeſe Freiburg mit 50 Vereinen und 25 000 Mitgliedern, die Diözeſe Trier mit 43 Vereinen und 20 000 Mitgliedern, Breslau mit 100 Vereinen und 25 000 Mitgliedern, Mainz mit 66 Vereinen und 4513 Mit⸗ landen und Draperien zur Ausſchmückung verwandt. Aber das mit weißen Papierballons bedeckt war, die in vierfacher Reihe an langen Stecken hingen. Und wieviel Fenſter waren zu ſehen, in denen ſich ein Ballon an den andern reihte. Auch der Theater⸗ platz iſt völlig mit weißen Ballons überſpannt. Wie bald werden die heute durchgeweicht ſein. Die ſtädtiſche Behörde hat auf eine wirkungsvolle Illumination ebenfalls viel Wert gelegt und an verſchiedenen Stellen wirklich entzückende Wirkungen zu erzielen gewußt. Prachtvoll nahm ſich vor allem die elektriſch beleuchtete Brücke vor der evangeliſchen Garniſonkirche mit den Reflexen aus, die durch die Waſſerſpiegelung hervorgerufen wurde. Ueber die mannigfaltigen Veranſtaltungen, die die Kaiſer⸗ tage brachten, hat der ſchnelle Telegraph bereits das Wiſſens⸗ werteſte berichtet, ſodaß uns nur noch übrig bleibt, eine kurze Nachleſe zu halten und einige perſönliche Beobachtungen zu regiſtrieren. In erſter Linie iſt zu konſtatieren, daß das Kaiſer⸗ paar mit ſeiner Familie mit einer Herzlichkeit aufgenommen worden iſt, die etwas überraſchendes hatte. Die„Straßburger Poſt“ konſtatiert, daß mit einer ſolchen ungekünſtelten Wärme, einer ſo volkstümlichen Herzlichkeit Kaiſer Wilhelm in den Mauern Straßburgs wohl noch nie bewillkommnet worden ſei. Wir können beſtätigen, daß das erſte Straßburger Blatt mit dieſer Behauptung nicht übertreibt. Herzlicher, wärmer hätte der Kaiſer in keiner altdeutſchen Stadt empfangen werden können, Man merkt, daß der Jubel, der am Samstag mittag den Kaiſer umbrauſte, als er hoch zu Roß, umgeben von ſeinen Söhnen, vom Paradefelde in die Stadt einzog, bei den Tauſenden und Aberlauſenden aus vollem Herzen kam. Man konnte aber auch von den Mienen des Kaiſers ableſen, wie hocherfreut, wie tief gerührt er über die wirklich begeiſterten Ovationen war, die ihm Groß und Klein, Alt und Jung, bereiteten. Wir waren gut beraten, als wir unſeren Standort in der Kaiſer Wilhelm⸗ ſtraße in der Nähe der evangeliſchen Garniſonkirche auf einem Dienſtmannskarren wählten, auf dem der Stehplatz für eine halbe Reichsmark vermietet wurde. Mußten wir uns doch ſagen, daß beſchuldigt den früheren Bürgermeiſter Serb und Dr. Kra. falle aus dem Eiſenkartellaustreten würden. Auch 2 2* Seit. SGeweral⸗Anzeiger.(Avendblatt.) Mannheim, 31. Auguſt. gliedern, Hildesheim mit 25 Vereinen und 1420 Mitgliedern, endlich der Delegaturbezirk Berlin mit 38 Vereinen und 1873 Mitgliedern. Doch das iſt der Anfang. Von Rottenburg, Augsburg, Bamberg und anderen Orten liegen keine Zahlen vor. Nach einigen Jahren werden die Mitgliederverzeichniſſe in die Zehntauſende und Hunderttauſende gehen. Das Ende vollends vermag unſere arme liberale Phantaſie nicht abzumeſſen. Sie ſteht beſcheiden vor all den konfeſſionellen Unter⸗, Ober⸗, Mitten⸗ und Zwiſchenorganiſationen. Wir haben konfeſſionelle Säuglingsheime und Kinderbewahranſtal⸗ ten, konfeſſtonelle Schulen, konfeſſionelle Jünglings⸗, Jung⸗ frauen⸗, Männer⸗, Frauen⸗, Mütter⸗ und Vätervereine, kon⸗ feſſionell getrennte Friedhöfe und dementſprechend konfeſ⸗ ſionelle Totengräber und Totenfrauen, wir haben eine be⸗ ſondere katholiſche Wiſſenſchaft und eine katholiſche Kunſt, eine katholiſche Heer⸗, Flotten⸗ Finanz⸗, Sozial⸗, Arbeiter⸗, Gewerbe⸗, Kirchen⸗ und Schulpolitik, eine katholiſche Gram⸗ matik, Mathematik, Belletriſtik, Pädagogiß Sozialdemokratie und Landarbeiter. Daß die Sozialdemokratie nicht Arbeiterverhältniſſe erſtrebt, ſondern lediglich Unzufrieden⸗ heit zu erregen ſucht, um dann im Trüben fiſchen zu können, das hat mit dankenswerter Deutlichkeit Genoſſe Horn auf dem zwölften Parteitag der Sozialdemokratie Pommerns, der ſoeben in Köslin ſtattgefunden hat, ausgeſprochen, indem er zu dem Thema„Landarbeiter und Klaſſenkampf“ unter anderem wörtlich ſagte: „Die Landarbeiter ſind viel wir müſſen ſie unzufriedener machen, als ſte es bisher waven.(Bravo!l) Wir m üſſen ſie aufhetzen bader Verhältniſſe, die als menſchenwürdig nicht zu begeichnen ind. Dementſprechend wurde dann auch eine Reſolution an⸗ genommen, die ausdrücklich Maßnahmen zur Be ſſe⸗ kung der wirtſchaftlichen Lage der Landarbeiter abl eh mt. So fordert dieſe Reſolution alle Landarbeiter auf, nicht durch Uebernahme von Rentenſtellen die herrſchende Geſellſchaft in hrer Machtpoſition zu ſtärken. Die ganze innere Koloniſa⸗ tion ſei darauf gerichtet, die ländliche Bevölkerung der Aus⸗ beutung u. Unterdrückung durch die Machthaber weiter preis⸗ zugeben.— Die ſozialdemokratiſchen Hetzer ſchätzen denn doch die Intelligenz der ländlichen Arbeiterſchaft etwas ſehr gering ein, wenn ſie glauben, ſie durch ſolche Redensarten betören zu können. Der Rückgang der ſozialdemokratiſchen Organiſationen in vielen oſtelbiſchen ländlichen Gebieten ſpricht ja auch eine ſehr beredte Sprache. die Beſſerung der 3 u zufrieden, —————ů——— Deutsches Reich. —(An der Konferenz der Union inter⸗ barlamentaire), die in der Zeit vom 16. bis 20. Sep⸗ tember im Reichstagsgebäude zu Berlin ſtattfinden wird, werden vorausſichtlich etwa tauſend Parlamenta⸗ rier aller Länder teilnehmen. Dieſe rege Beteiligung iſt äußerſt erfreulich, denn die perſönlichen Beziehungen, die einen ſo ungeheuren Wert im Leben haben, ſind zwiſchen den Parlamenten bis heran faft gar nicht vorhanden, und ſo iſt es ſehr zu begrüßen, wenn hier ein Anfang zu einer Beſſe⸗ rung gemacht wird. Ganz abgeſehen von dem Zweck, der die Herren zuſammenführt, muß ſchon die Tatſache, daß Parla⸗ mentarier der meiſten ziviliſterten Nationen zur Beſprechung gemeinſamer Intereſſen zuſammentreten, als höchſt be⸗ deutungsvoll bezeichnet werden. —(Die„Volkswacht“ in Metz), das ſozialdemo⸗ kratiſche Parteiorgan für Lothringen und das Saargebiet, ſte lt, wie der ſozialiſtiſche Parteibericht meldet, am 1. Jan. 1909 ihr Erſcheinen ein. Die„Volkswacht“ erſchien nur drei Jahre, zuerſt unter dem Namen„Saarwacht“, und hat andauernd die Unterſtützung der Partei beanſprucht. Allein im letzten Jahr betrug der Zuſchuß über 14000 M. Das offizielle Organ für die lothringiſchen Genoſſen wird wie früher die„Freie Preſſe“ in Straßburg. —(Ein Kohlendepot für deutſche Dampfer) auf den Kanariſchen Inſeln iſt bekanntlich von der ſpaniſchen Regierung bewilligt worden. Wie die„Poſt“ dazu erfährt, handelt es ſich um die private Verſorgung der die Kanariſchen Inſeln paſſierenden deutſchen Dampferlinien, die ohne daß ihnen Gelegenheit geboten wird, ihren Kohlenvorrat zu er⸗ neuern, die Kanariſchen Inſeln nicht anlaufen würden. Das ganze Unternehmen iſt privater Natur, da das Kohlendepot in privatem Beſitz bleibt und ſeine Vorräte gegen Bezahlung an die Dampfer abgibt, bie von der Einrichtung Gebrauch zu machen wünſchen. — Meues Münzgeſetz) Im Reichsſchatzamt iſt, wie die„Natl.⸗Ztg.“ hört, der Entwurf eines neuen Mün 8⸗ geſetzes fertiggeſtellt, der entſprechend den verſchiedenen im Reichstage gefaßten Reſolutionen die bisherigen Geſetze bezw. Novellen zuſammenfaßt und die unüberſichtlich gewordene Materie vereinheitlicht. Angeſichts der mehrfachen, in letzter Zeit ergangenen Novellen, ſowie im Hinblick darauf, daß die Münzreform jetzt zu einem gewiſſen Abſchluß gebracht iſt, er⸗ ſcheint ein einheitliches Münzgeſetz beſonders empfehlenswert. Ob der Entwurf dem Parlamente ſchon bald zugehen wird, dürfte ſich nach der Rückkehr des Rei chs ſchatzſekre⸗ tärs entſcheiden. Badiſche Politik. Kolb und die„Ohrenbläſer“. Mannheim, 31. Aug. Auguſt Bebel hat ſich zwar als Verfaſſer des gegen Kolb in der„Leipz. Volksztg.“ gerichteten Artikels bekannt; allein, daß der Abg. Geck an dem Artikel ſo ſchuldlos ſei, wie dieſer gern wahr haben möchte, glaubt ihm nach der Erklärung Bebels im„Volksfreund“ ſelbſt in der eigenen Partei niemand mehr. So bemerkt die Frankfurter Volksſtimme zu Bebels Erklärung: „Nur teilt Genoſſe Bebel leider nicht mit, wer der Ohren⸗ bläſer war, der ihn am Titiſee gerade jetzt in der Zeit der hochgeſpannten Parteidiskuſſionen auf die längſt vergeſſene Eſelei Kolbs nachträgli ch aufmerkſam machen müſſen glaubte.“ Angeſichts ſolcher Auseinanderſetzungen fängt ſelbſt der „Vorwärks“, der ſonſt doch recht geſunde Nerven hat, um den Verlauf des Nürnberger Parteitages an zu bangen. In ſeiner Herzensangſt läßt er ſich ſogar dazu hinreißen, Auguſt Bebel als den Urheber der„berüchtigten“ Szenen in Dresden zu be⸗ ſchuldigen, und er fürchtet, daß Bebels unan genehme Stimmung ſchließlich zur Wiederholung der„Dresdener Geſchichten“ führen könne. Er ſchreibt: „Es ſcheinen ſich alſo die Dresdener Ge ſchichten zu wiederholen, Denn auch vor Dresden haben Ohren⸗ bläſer den Genoſſen Auguſt Bebel in die angenehme Stimmung verſetzt, die der berüchtigten Tagung ihr verhängnisvolles Gepräge gegeben hat. Wir ſehen übrigens aus dieſem bezeichnenden Vorgang auch, wie die Erörterung taktiſcher und prinzipieller Fragen durch perſön⸗ lichen Klatſch vergiftet wird.“ Hätte der„Vorwärts“ ſeine eigenen Worte beachtet, die er in einer bei dieſem Blatte verpönten ethiſch⸗äſthetiſchen J Anwandlung geſchrieben hat, ſo würde er ſicher jenem wohl⸗ bekannten Ohrenbläſer kein Gehör geſchenkt haben, der ſich jetzt von neuem im Streite wider Kolb vernehmen läßt. Der Karlsruher„Volksfreund“, das Organ Kolbs, ſchrieb näm⸗ lich am 5. Auguſt 1907 über das Thema„Sozialdemokratie und Etatsbewilligung“: „Daß die ſozialdemokratiſche Fraktion einem Miniſterium, welches einen„Fall Schäufele“ auf dem Kerbholz hat, das Budget nicht bewilligt, darüber iſt kein Wort zu ver⸗ lieren.“ Am Montag, den 12. Auguſt, wiederholte Genoſſe Kolb im„Volksfreund“ dieſes feierliche Gelöbnis: „Ueber die Haltung in der Frage der Budgetabſtimmung banm nach Lage der Dinge in Baden unter den ſozialdemokratiſchen Ab⸗ geordneten gar keine Meinungsberſchiedenheit auf⸗ kommen. Nachdem die jetzige Regierung die Sozialdemokraten zu Bürgern zweiter Klaſſe geſtempelt hat, iſt die Situation für die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten völlig klar. In Württemberg war die Regierung politiſch klüger.“ Die Reminiszenzen friſcht jener Ohrenbläſer des„Vor⸗ wärts“ auf, doch wohl in der Abſicht„die Erörterung kakti⸗ ſcher und prinzipieller Fragen durch perſönlichen Klatſch zu vergiften.“ Die Reminiszenzen ſind recht intereſſant, ſagen aber nichts Neues. Denn, was die ſozialdemokra⸗ tiſche Preſſe“ ſchreibt, iſt noch lange nicht ernſtzunehmen. Schmock in der Sozzipreſſe kann ſchrei⸗ ben links, er kann aber auch ſchreiben rechts. Das weiß der „Vorwärts“ am beſten ſelbſt, und ſollte er ein ſchlechtes Ge⸗ dächtris haben, ſo dürfen wir vielleicht mit unſerer Wiſſen⸗ ſchaft nachhelfen: er laſſe ſich nur den Artikel des Genoſſen Stampfer kommen, den dieſer vor 2 Jahren kurz vorm Mannheimer Parteitag in der„Neuen Geſellſchaft“ gegen den „Vorwärts“ ſchrieb. Damals machte der„Vorwärts“ in der Frage des Generalſtreiks die gleichen Wandlungen durch, die er heute bei Kolb ſo abſcheulich findet. Sozialdemo⸗ kratiſche Heuchler! 3¹ .... ͤZ... Badiſche Genoſſen zur Budgetfrage, JMannheim, 31. Aug. Nach Berichten des hieſigen ſozialdemokratiſchen Parteiorgans beſchäftigte ſich die geſtrige Wahlkreis⸗ und Gemeindevertreterkonferenz für den 12 badiſchen Reichstagswahlkreis, die in Eppel. heim ſtattfand, mit der Frage der Budgetbewilligung durch die ſüddeutſchen Landtagsfraktionen. In der Debatte hierüber ſprachen u. a. Parteiſekretär Maier und Landtagsabgeordneter Pfeiffle. Folgende Reſolution wurde einſtimmig an⸗ genommen: „Die heute, am 30. Auguſt 1908, in der„Roſe“ in Eppelheim tagende Wahlkreis⸗ und Gemeindevertreterkonferenz des 12. bad. Reichstagswahlkreiſes erklärt ſich mit der Tätigkeit der badiſchen Landtagsfraktion in jeder Hinſicht ein verſtande n, a uch mit der Budgetbewilligung, für welche nach Anſicht der Konferenz dieſes Jahr auf grund der ganzen politiſchen Kon⸗ ſtellation Badens die von der Lübecker Reſolution verlangten „ölvingenden Gründe“ vorlagen. Die Konferenz proteſtiert mit Entrüſtung gegen die von Norddeutſchland gegen die badiſche Landtagsfraktion und den bad. Landesvorſtand gerichteten Angriffe, die den parteigenöſſiſchen Umgangsformen ins Ge⸗ ſicht ſchlagen. Ganz beſonders weiſt die Konferentz die im Norden zutage getretene Verdächtigung der ſüddeutſchen Ge⸗ noſſen zurück, als ob dieſe die Einheit der Partei zerſtören oder den Klaſſenkampf verſchleiern wollten. Die Konferenz ſtellt an den Nürnberger Parteitag den Antrag, den Parteigenoſſen in den ein⸗ zelnen Bundesſtaaten die Entſcheidung darüber zu über⸗ laſſen, wie die Frage des Budgets zu behan⸗ dehn iſt. Zum Schluß iſt die Konferenz noch der Anſicht, daß es angeſichts der ungualifizierbaren Behandlung der badiſchen Landtagsfraktion und des badiſchen Landesvorſtandes Ghrenpflicht aller badiſchen Parteigenoſſen iſt, gegen eine ſolche Behandlung ihrer Führer und langjährigen Vertrauensleute die ſchärf ſte Verwahrung einzulegen.“ Gegen die„in einzelnen Orten Badens in die Erſcheinung getretenen Quertreibereien“ und gegen den Abg. Geck wurde noch folgende zweite Reſolution einſtimmig an⸗ genommen: „Die heutige Wahlkreis⸗ und Gemeindevertreterkonferenz be⸗ dauert es, daß in der gegenwärtigen Debatte über die Bud⸗ getbewilligung ein Bruchteil der badiſchen Parteigenoſſen die unge⸗ rechtfertigten Angriffe der norddeutſchen Parteipreſſe unter⸗ ſt ittz t. Scharf verurteilt es auch die Konferenz, daß Ge⸗ noſſe Adolf Geckein bürgerliches Blatt gur Pobe⸗ mik gegen einen Parteigenoſſen benützte.“ In Blankenloch fand geſtern die Wahlkreiskonferenz des 10. badiſchen Reichstagswahlkreiſes(Karls⸗ ruhe⸗Bruchſal) ſtatt, die ſich gleichfalls mit der Budgetfrage beſchäftigte. In dieſer Konferenz ſprachen die Abgg. Kolb und Geck; den Beifall der Konferenz fand aber der Abg. Kolb. Aus der Verſammlung wurde folgende Reſolution ein. gebracht: „Die heute in Blankenloch tagende Wahlkreiskonferenz des 10. bad. Reichstagswahlkreiſes erblickt in der Budgetbewilligung durch die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion nur die Konſequenz ihrer im Landtage geleiſteten erſprießlichen Tätigbeit. Einen Ver⸗ ſtonß gegen die Parteiprinzipien kann die Konferenz in der Ab⸗ ſtimmung nicht erblicken, da ſich dieſelbe mit der Lübecker Roſolution deckt, die Ausnahmefälle vorſieht. Außer⸗ dem hätte man es in Parteikreiſen nicht verſtanden, wenn die Fraktion durch Ablehnung des Budgets einen ſchweren taktiſchen Fehler begangen hätte, der geeignet geweſen wäre, im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen die Partei um die Früchte ihrer Arbeit zu bringen. Endlich verwahrt ſich die Konferenz ganz entſchieden gegen den Vorwurf des Par⸗ tikularismus und des Betreibens einer kleinbürg er⸗ lichen Politik. Sie bedauert zugleich den Ton eines Deils der norddeutſchen Parteipreſſe, der keineswegs partei⸗ genöſſiſch genannt werden kann. Die Konferenz ſpricht der Fraktion für ihre erfolgreiche Tätigkeit und die von ihr verfolgte Taktik ihr volles Vertrauen aus.“ Dieſe Reſolution wurde mit allen gegen 3 Stimmen an⸗ genommen. Dagegen ſtimmte u. a. auch der frühere Vor⸗ ſitzende des Landesvorſtandes, Sigmund, deſſen gegen den jetzigen Landesvorſtand beantragtes Tadelsvotum von der Konferenz abgelehnt worden war. Als Delegierter zum Nürnberger Parteitag wurde mit allen gegen drei Stimmen Genoſſe Kolb gewählt. Das iſt aller⸗ dings ein deutliches Mißtrauensvotum gegen Geck! Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Zur Kandidatur Poſadowsky. Ludwigshafen, 31. Aug. Gegenüber den Ver⸗ ſuchen der Zentrumspreſſe, die Verantwortung für das Ver⸗ halten des Zentrums in der Frage der Kandidatur Poſa⸗ ſich hier der Empfang des Herrſchers zu einem beſonders erinne⸗ rungsreichen geſtalten würde, weil auf der Brücke vor der Kirche die Repräſentanten und Repräſentantinnen des elſäſſiſchen Land⸗ volkes auf einer Tribüne in maleriſcher Gruppierung den Monarchen erwarteten. Wir müſſen geſtehen, daß wir noch ber keiner Gelegenheit Volkstrachten in ſolcher Mannigfaltigkeit ver⸗ ſammelt geſehen haben. Es war ein Bild von ganz beſonderem künſtleriſchen Reiz, das dadurch noch an Wert gewann, daß auch ältere Männer und Frauen von Rang und Stand ſich einge⸗ funden hatten. Es machte ſchon einen packenden Eindruck, als die Kaiſerin, an deren Seite die Kronprinzeſſin ſaß, vor der Tribüne halten ließ und mit der ihr eigenen bezaubernden Liebenswürdigkeit, die ihr die Sympathien der Straßburger im Fluge erobert hat, einen aus Landblumen gewundenen Blumen⸗ ſtrauß entgegennahm. Aber noch viel ergreifender und unvergeß⸗ licher war der Moment, als ſich über den Kaiſer und ſeinen Söhnen von der Tribüne aus ein förmlicher Blumenregen ergoß Das waren Momente, die das glänzende militäriſche Schauſpiel draußen auf dem Polygon doppelt aufwogen. Der Einzug des Kaiſers war und blieb die einzige Begeben⸗ heit, der leidliches Wetter beſchieden war— es tröpfelte wenigſtens nur hin u. wieder— und die deshalb auch den nachhaltigſten Ein⸗ druck machte. Der große Zapfenſtreich, der Samstag abend auf dem Kaiſerplatz ſtattfand und dem die kaiſerliche Familie vom Balkon aus zuhörte, verregnete ebenſo wie die Illumination. Aber trotzdem war der Zudrang zu dem Platz, wo die Muſikkorps des ganzen 15. Armeekorps ſechs Stücke unter Leitung des 2. Armee⸗Muſik⸗Inſpizienten Grawert ſpielten, ungeheuer. Die uns zur Verfügung ſtehende freie Zeit benutzten wir zu einem Beſuch des am Bahnhofplatz gelegenen Eden⸗ he 1 8, das Herr Jakob Laßmann, der Generaldirektor de veinigten Mannheimer Theater in einemHofraum einbauen ließ. Beherbergt doch dies Theater, in dem bekanntlich dieOperette vorragenden We ſe gepflegt wird, das Enſemble, mit dem Herr Laßmann am 19. September die Operettenſaiſon im Mannheimer Apollotheater eröffnet. Wir müſſen geſtehen, daß wir nach den ausgezeichnetensdritiken, die wir über das Eden⸗ theater geleſen, und nach den Verſicherungen gewiegter Theater⸗ kenner dasſelbe mit ganz beſonderen Erwartungen betreten haben Zu unſerer großen Genugtuung können wir aber auch gleichzeitig konſtatieren, daß dieſe Erwartungen bei Weitem überkroffen wor⸗ den ſind. Herr Laßmann— das möchten wir gleich konſtatieren — kommt mit einem Enſemble nach Mannheim, das die Note erſtklaſſig im vollſten Sinne des Wortes verdient. Es war wirklich ein in jeder Beziehung ungetrübter Genuß, den uns am Freitag abend die Aufführung der„Dollarprinzeſſin“ be⸗ reitete und wir haben mit größter Befriedigung in den Belfall eingeſtimmt, der den Darſtellern während des Abends zuteil wurde. Die„Dollarprinzeſſin“, die als erſte Nopität heraus⸗ kommt, wird neben dem„Walzertraum“ der Schlager der erſten Saiſon des„Neuen Mannheimer Operettentheaters“ werden. Das iſt unſer Urteil, das wir von der Vorſtellung gewonnen haben. Von den Soliſten iſt Herr Adolf Lußmann von der Volksoper in Wien zweifellos der hervorragendſte. Sein Fredy Wehrburg iſt nicht nur geſanglich, ſondern auch darſtelleriſch eine Glanzleiſtung. Zu einem wundervoll weichen und dabei klang⸗ vollen Tenor geſellt ſich ein Spiel von entzückender Ungezwungen⸗ heit und Natürlichkeit. Ueber die gleichen Vorzüge verfügt Frln. Thea Drill⸗Corridga von der Wiener Volksoper. Ein Duett dieſes Künſtlerpaares löſt regelmäßig einen Beifallsſturm aus. Das gleiche Lob verdient ein zweites Pärchen, Frlu. Bertha Kurſa vom Karltheater in Wien als Daiſy und Arthur Hey als Freiherr von Schlick. Iſt doch ihr Ringelreigenduett ſo unübertrefflich, daß es ſtets einigemale dacapo verlangt wird. Man kann ſich nichts entzückenderes denken, als dieſes Künſtler⸗ paar ſpeziell in dieſen Rollen. Beſonders bemerkenswert iſt auch die vorzügliche Beſetzung des Chors, die prachtvolle Inſzenierung und die ausgezeichnete Muſik. Es iſt in letzter Zeit nicht mit Unrecht über die„Saiſon morte“ in Mannheim Klage geführt worden. In Straßburg herrſchen die umgekehrten Verhältniſſe. Wer in dieſer lebens⸗ frohen Stadt Langeweile bekommt, dem iſt nicht mehr zu helfen. »Ein Hauptanziehungspunkt der vornehmen Straßburger Welt iſt das erſt im vorigen Jahre im Laßmannſchen„Hotel Con⸗ tinental eröffnete„Reſtaurant de Riche“, das ſeir ganz unbeſchreiblich ſchönen Einrichtung eine Sehenswürdig⸗ keit allererſten Ranges iſt. Das Reſtaurant, das über dem eben⸗ falls prachtvollen Reſtaurant des Hotels liegt, iſt ganz in weiß und blau gehalten und bildet tatſächlich das Non plus ultra weltſtädtiſcher Innendekoration. Schade, daß man dieſes Schmuck⸗ käſtchen nicht nach Mannheim transportieren kann. Na, was nich iſt, kann noch werden! — Ein erſchütterndes Familiendrama hat ſich vorgeſtern in Berlin in den frühen Morgenſtunden(Möckernſtraße 131) abgeſpielt. Der dort wohnende Kaufmann Dr. L. Brandt war an den Folgen eines Herzleidens kurz vor Mitternacht geſtorben. Voller Verzweiflung über den plötzlichen Tod ihres Lebensgefährten öffnete die Gattin ſämtliche Gashähne ihrer Sechszimmerwohn⸗ ung. Als die Aufwärterin heute morgen gegen 9 Uhr die Wohnung betreten wollte, ſchlug ihr ein ſtarker Gasgeruch ent⸗ gegen. Die Wohnung wurde gewaltſam geöffnet, und man fand Frau Dr. Brandt auf dem Teppich ihres Salons bewußtlos vor. Der hinzugerufene Arzt und die Samariter der Feuerwehr ver⸗ ſuchten mit einem Sauerſtoffapparat die Unglückliche ins Leben zurückzurufen, aber ohne Erfolg. Die Leichen des Ehepaares blieben vorläufig in der Wohnung. — Eine Blitzheirat. Einen Rekord in der Schnelligkeit der Eheſchließung hat Fräulein Eſtelle Mavers Snacks aus Phila⸗ in ſeiner Wannheim 31. Anguſt. 3, Seite awlzen, ſchreibt die N9or5, TrI lzen, die„Nordd. em. 31g.“: Dieſer Perſuch wird mißlingen, denn de— 5 ſelen ein 1„ 42 2 7 kee. igen großes enen 3u der Partei, daß man ihre Auffaſſungen rige zeim beſten Willen nicht von denen des geſamten Zentrums zu ſundern wermögen wird. Die Bloßſtellung, die das Zentrum zurch ſeine Stellungnahme in Speyer⸗Ludwigshafen nach der Seite pel⸗ nationalen Zuverläſſigkeit hin erfährt, bezieht 1550 ſch auf die„höheven politiſchen Rückſichten“, die die„Köln. Volks⸗ 5 er Ffeüung“ vernachläſſigt ſieht. Daß ſich das Zentrum gerade in dieſer eter hinſicht Zurgeit ſo empfindlich zeigt, iſt jedenfalls an beachtenswert, denn dieſe Empfindlichkeit widerſpricht einiger⸗ naßen der Behauptung, daß dem Zentrum in ſeiner heuti⸗ gen Lage außerordentlich wohl ſei und es ſich gar nicht bad. m die Seite der nationalen Parteien zurückſehne.“ 55 Keichstagserſatzwahl in Speyer⸗Ludwigshafen. ſict 55 Ludwieg Shafen, 31. Aug. Mittwoch, den 2. Septbr., don⸗ bbends—20 Uhr findet im Saale von Haßler, Hemshofſtraße 56 gten dahier eine große liberale Wählerverſammlung ſtatt, ert peranſtaltet vom Nationalliberalen Verein Ludwigshafen. Auf 1 ber Tagesordnung ſteht die bevorſtehende Reichstagserſatzwaßhl. Referent iſt: Reichstagskandidat Landtagsabgeordneter Franz Buhl. Zu dieſer Verſammlung ſind alle Freunde und An⸗ Ge. hänger der Kandidatur Buhl eingeladen. den 55 Der näihſten Generalſynode der evangeliſchen er. Landeskirche an, cird, ne man uns ſchreibt, von dem gewählten Ausſchuß der Geiſt⸗ es liächkeit ein Entwurf bez. Wünſche zu einer neuen Agende der vorggkegt. Sowohl im liberalen, als auch im poſitiven Lager iſt nma angeſichts des ſteten Ausbaues des evangeliſchen Gemeinde⸗ lezens von der Unzulänglichkeit des zur Zeit benützten 1 Kirchenbu chs überzeugt. Man wünſcht neben der Verbeſſerung bder für die verſchiedenen gottesdienſtlichen Handlungen bereits vor⸗ Ibandenen Gebete Neueinſtellung von Gebetsformularen für ein⸗ zelne Gottesdienſte und gottesdienſtliche Handlungen, die ſich im an⸗ Laufe der Zeit in unſerem evangeliſchen Gemeindeleben einen her⸗ LForragenden, den Zuſammenſchluß und das evangeliſche Intereſſe be. bördernden Platz erworben haben. Bei dem Umbau“ des vorhan⸗ zud⸗ denen Buchs ſoll insbeſondere der ſprachlichen Seite eine nge⸗ beſondere Sorgfaſlt zugewendet werden, um den Gottesdienſt er⸗ zu einem erhebenden, feierlichen zu geſtalten.„Die Sprache des Ge. ltturgiſchen Formulars ſei zwar edel und gehoben, aber doch auch be.] beinlich keuſch und klar, einfach und knapp.“ Der gewünſchten Ver⸗ mehrung der Eingangsgebete und ⸗ſprüche dürfte nichts im Wege ſtehen, ebenſo dem allgemeinen Wuniſch, zur Abwechslung in den rls- einzelnen Feſtzeiten eine größere Mannigfaltigkeit der Uturgiſchen age 1 Formulare herbeizuführen. Auch der Verbeſſerung mancher Vor⸗ ib tragsſtücke bei den Nachmittags⸗ und Wochengottesdienſten wird 77% eifrig das Wort geredet; ebenſo ſollen die Formulare zu Vorberei⸗ og. tung und Abendmahl eine mehr feierliche und würdigere Faſſung ein erfahren. Die jetzigen Stücke für Trauung und' Ordinatſon be⸗ bBürfen einer Durchſicht und Annäherung an den heutigen Ge⸗ des ſchmack; vor allem ſollte die Faſſung der Verpflichtung der Kir⸗ ung] chenälteſten vereinfacht werden. Für Taufe und Konfirmation enz wänſcht die liberale Seite künftig zwei Formulare, eines mit und ereeines ohne das verpflichtende Apoſtolikum, während die poſitibe Ab⸗ Richtung auf dem obligatoriſchen Gebrauch desſelben verharrt. er Wein in einem Fall von dem Volke eine Verbeſſerung der bisherigen Gebete gewünſcht wird, ſo iſt dies die Aenderung der die BVeerdſgungsformulaxe, die zu wenig das Natürliche, Menfchliche erüſichtigen und kaum an das erinnern, was wir gehabt und berboren haben und die Hinterbliebenen erhebt und tröſtet. Dabei dchefte namentlich auch der Feuerbeſtattung und der Uebernahme bem Beerdigungen Andersgläubiger Rechnüng getragen werden Neben dieſer Umarbeitung des ſeitherigen Kirchenbuchs ſoll das neue durch Einfügung weiterer liturgiſchen Formulare für ver⸗ ſchiedenartige Feierlichkeiten, die zwar nicht im engen Rahien der Kirche liegen, aber doch wichtige Bauſteine zur Feſtigung des evang. Gemeindelebens bilden, weſentlich erweitert werden. So wird in kielen Kreiſen das in andern proteſtantiſchen Ländern ſchon längſt eingeführte, aber bei uns noch immer fehlende Totenfeſt mit Recht gewünſcht; denn der für die große Maſſe des Volbes ſehr ungünſtig liegende Sylveſtergottesdienft mit ſeiner Rück⸗ und Umſchau vermag ein ſolches Feſt nicht zu erſetzen; daß aber in allen Kreiſen ein der ſolcher Gedenktag gewünſcht wird, zeigt die große Beteiligung auch der proteſtantiſchen Welt an dem Allerſeelenfeſte. Vielleicht dürfte⸗ es hier angebracht ſein, auf die mitunter arme Ausſtattung des Ernte⸗ und Dankfeſtes hinzuweiſen, eines Feſtes, das durch Ve⸗ ſchaffung eines reichen Schmuckes aus den herrlichſten Früchten des Fahres eine weitaus größere Weihe und nachhaltige Einwirkung bekommen würde. Eine ſehr begrüßensſtverte Einrichtung, die von den Städten erfreulicherweiſe auch auf einzelne Landgemeinden ſich fortpflanzte, ſind die ſonntäglichen Kindergottesdienſte, für die in der neuen Agende mit Recht Verückſichtigung verlangt wird, desgleichen für inteve Miſſion, Kirchengeſangsfeſte, überhaupt kirchliche Vereins⸗ feſte, für Einweihung von Schulhäuſern, Kirchhöfen, Eidesvorberei⸗ tung für Militär, für Einführung von Kirchengemeindeverſamm⸗ lungsmitgliedern, wie überhaupt für die mannigfachen neuen For⸗ men kirchlicher Betätigung, die ſich in den letzten 30 Jahren heraus⸗ gebildet haben und in der jetzigen Agende nicht berückſichtigt ſind. Beſtimmte Formulare wurden von keiner Seite vorgelegt, doch hofft man, daß die geſamte Agende ſo geſtaltet wird, daß ſie den berechtigten Anſprüchen der Gegenwart an Inhalt und Form eines Kirchenbuchs Rechnung trägt und in recht evangeliſcher Weit⸗ delphia, die heute Frau Mac Gregor, mit ihrer Bligheirat ausge⸗ ell.. Von Atlantic Eity traf ſie um vier Uhr nachmittags in 5 hiladelphia ein. Beim Ausſteigen verliert ſie ihr Porte⸗ 5 lonngie und ein fremder Herr auf dem Perron hebt es dalant uf und reicht es ihr. Sie dankt, ſie errötet, die beiden ſehen 155 ch an und es entſpinnt ſich ein Geſpräch. Zehn Minuten nath 5 75 dier ſpricht man von Heirat und Viertel nach vier macht Mr. c0 I Charles Mac Gregor in aller Form ſeinen Antrag, der ſofort angenommen wird. Ohne Zeitverluſt eilt man auf die Suche nach einem Geiſtlichen, man telephoniert zum Bürgermeiſteramt, ſchafft Trauzeugen und um 5 Uhr 35 Minuten iſt, nac) einer Ver⸗ bungszeit von insgeſamt 80 Minuten, der heilige Bund ge⸗ 99 hloſſen und ſofort tritt das junge Paar ſeine Hochzeitsreiſe an. 1) EVon Blindheit geheilt. Nach 26 Jahren bölliger Blind⸗ ar eit hat ein junger Muſiker in Nottingham, William Edward 115 Naay, das Augenlicht wieder erhalten. Im Alter von 18 Monaten d ekam Clay die Maſern, und eine totale Erblindung beider n ugen folgte. Die erſten Spezialärzte, deren Helf, ſpfort gefucht n⸗ ürde, erklärten den Fall für hoffnungslos, und Clay wurde im 1 klindeninſtitut ſeiner Vaterſtadt aufgenommen und erzogen. 1 iſt jetzt ein tüchtiger Muſiker und erwirbt ſeinen Lebens⸗ 150 unterhalt durch Klavierunterricht und Klavierſtimmen. Vor etwa 19 Monaten unterzog ſich Clay der Behandlung eines Augen⸗ 1 neites in Mancheſter, und zwar mit ſo gutem Erfolge, daß er en keits die Umriſſe von Perſonen deutlich zu erkennen vermag 8 ud große und kleine Buchſtaben voneinander unterſcheiden kann. eine völlige Herſtellung iſt jetzt, nach der Anſicht von Sach⸗ erſtändigen, nur noch eine Frage der Zeit, und der hochbeglückte Naun kann kaum den Augenblick erwarten, wo er imſtande ſein urd, wie ein Kind beginnen. mit dem Lernen von Leſen und Schreiben Seueral⸗Anzeiger.(Abendblatth). hergigkeit allen in unſerer Landeskirche nun einmal borhan⸗ den en Richtungen es ermöglicht, ohne Gewiſſensbedenken und Ge⸗ wiſſensbedrückung ſie zu gebrauchen. Die Agende ſoll keinen ge⸗ ſetzlichen Charakter tragen, und innerhalb eines feſtſtehenden Grundriſſes ſo viel Spielraum gewähren, daß eine Liturgie mit Hilfe freier Gebete in freier Auswahl von Gebeten ein Goktes⸗ dienſt aus einem Geiſt geſchaffen werden kann, daß um die Predigt und ihre Hauptgedanken ſich Gebete und Geſänge grup⸗ pieren, die vom gleichen Charakter und der gleichen Stimmung beherrſcht ſind. Ueber ſämtliche Anträge und die feſte Geſtaltung der neuen Agende hat die Generalſynode zu beſchließen; ob eine Aenderung aber ſchon nach der nächſtjährigen Synode eintritt, iſt fraglich, da die gerade aus der Praxis in den Städten ſich ergeben⸗ den Wünſche eine nachhaltige Unterſtützung ſeitens des Landes bis jetzt nicht erfahren haben. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 31. Auguſt 1908. * Ernennungen und Verſetzungen. Der Großherzog hat die Sekretäre und zweiten Beamten: Dr. Johannes Riſſom am chemiſchen Laboratorium der Univerſität Heidelberg, Dr. Otto Roller am Münzkabinett in Karlsruhe und Profeſſor Dr. Max Wingenroth bei den Großh. Sammlungen für Altertums⸗ und Völkerkunde in Karlsruhe, ſowie den Garteninſpektor Otto Maſſias bei der Univerſität Heidelberg landesherrlich ange⸗ ſtellt.— Der Großherzog hat den Reallehrer Auguſt Mamier am Realprogymnaſium mit Realſchule in Villingen auf ſein An⸗ ſuchen wegen vorgerückten Alters unter Anerkennung ſeiner langjährigen und treu geleiſteten Dienſte in den Ruheſtand ver⸗ ſetzt.— Das Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unter⸗ richts hat den Aktuar Karl Schneider beim Amtsgericht Offen⸗ burg zum Amtsgericht Durlach verſetzt.— Durch Entſchließung Großh. Steuerdirektion wurde den Finanzaſſiſtenten Guſtav Ganter bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Schönau i.., Joſef Haungs bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Wiesloch, Karl Höge bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Wertheim, Leonhard Läufer bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Meßkirch, Adolf Späth bei dem Großh. Steuerkommiſſäx für den Bezirk Engen, Andreas Schnei⸗ der bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Achern unter Verleihung der Amtsbezeichnung Steuerkommiſſäraſſiſtent die etatmäßige Amtsſtelle eines Bureaubeamten übertragen, Steuerkontrolleur Adolf Kraft in Emmendingen in gleicher Eigenſchaft zum Finanzamt Sinsheim verſetzt, Steuerkontrolleur Friedrich Weidenhammer beim Großh. Hauptſteueramt Pforz⸗ heim in gleicher Eigenſchaft zum Finanzamt Emmendingen ver⸗ ſetzt. * Deutſcher Luftflottenverein. Vor kurzem war es einem der beiden Gründer des Vereins vergönnt, mit Seiner Exzellenz dem Grafen Zeppelin in Friedrichshafen kurze Verhandlungen bezüglich wichtiger Punkte zu pflegen. In der Zeit zwiſchen dem 10. und 14. Oktober dieſes Jahres ſoll im Nibelungenſaal in Mannheim eine große Verſammlung einberufen wer⸗ den, wozu das Ehrenkomitee, alle im Deutſchen Reiche bereits gegründete Ortsgruppen, ſowie alle Vertrauensmänner einge⸗ laden werden. Graf Zeppelin hat ſein Erſcheinen zu der Feier, welche in Form eines Bankekts gedacht iſt, in ſichere Ausſicht geſtellt. Einer ſeiner gekreu Ni arbeiter, Herr Dr. Eckener aus Friedrichshafen, wird den Hauptvortrag halten. Aus Nah und Fern ſind ſchon zahl⸗ reiche Anmeldungen zu der Feier eingelaufen, weshalb zunächſt nur den Vereinsmitgliedern Karten für die beſſeren Plätze zugewieſen werden können. Das nähere Programm und die Kartenverkaufsſtellen werden im Laufe des September noch bekannt gegeben. Ortsgruppen beſtehen ſchon ca. 30 im Deutſchen Reich, ſo in Berlin 2, Dresden, Leipzig, Saarbrücken, Düſſel⸗ dorf, Krefeld, Kiel uſw. Die Mannheimer Ortsgruppe zählt allein ſchon nahezu 1000 Mitglieder. *Ein Rätſel. Ein Leſer unſeres Blattes ſchreibt uns: In einem Dorfe„Welikija Tſchapoli“ im Gouvernement Keletz, Bezirk Schachowsky iſt ein Zettel gefunden worden... bom Luftſchiff Zeppelin. Dieſe Karte iſt adreſſlert an Herrn Johann Werlen in Dresden. Wieſo dieſe Karte, die vom Luftſchiff Zeppelin hinab⸗ geſchmiſſen wurde, ins Gouvernement Keletz gekommen iſt, bleibt ein Rätſel. Die„Mannheimer Liederhalle“ gehört unſtreitig zu den Ver⸗ einen, welche ihren Mitgliedern im Laufe des Jahres außerordent⸗ lich viel bieten. Noch ſreht man unter dem Eindruck der ſo groß⸗ artig verlaufenen Sängerreiſe und ſchon wieder rief der Vorſtand und alle kamen. Im Schützenhaus verſammelte ſich am vergangenen Sonntag Groß und Klein zu dem alljährlich daſelbſt abgehaltenen Kinderfeſt. Jung und Alt beteiligte ſich an den Spielen und es entwickelte ſich ſo ein richtiges großes Familienfeſt. Abends be⸗ ſchloß ein ſolennes Tänzthen den ſo ſchön verlaufenen Tag.— In der„Münch. Ztg.“ ſchreibt Dr. Creuzbauer über das Konzert der Liederhalle in München folgendes:„Am Samstag kehrte die „Mannheimer Liederhalle“, einer der beſten dortigen Geſangver⸗ eine, zu einem Wohltätigkeits⸗Konzert im Löwenbräukeller ein, um ſich unter Leitung des Muſikdirektors Gellert die Sym⸗ pathien des ſehr zahlreich erſchienenen Publikums im Sturme zu erobern. Dazu trug nicht zum wenigſten das ſehr glücklich zuſam⸗ mongeſtellte, Kunſt⸗ und Volksgeſang, ernſte wie heitere Ehöre in gleicher Weiſe berückſichtigende Programm bei, und in allen Vor⸗ trägen kam das teilweiſe hervorragend ſchöne Stimmenmaterial, nich: minder aber die treffliche, den Inhalt der Kompoſttionen reſt⸗ los ausſchöpfende Schulung deutlich zur Geltung. Lebhafte und wohlberdiente Beifallsſtürme dankten den Sängern und dem Diri⸗ genten für die glängenden Darbietungen. Aber auch als Kompo⸗ niſten lernte man den Muſikdirektor Gellert, einen Schüler der hieſigen Akademie der Tonkunſt, kennen. Ein Divertiſſemont aus dem an einer ganzen Reihe von Theatern mit großem Erfolg auf⸗ geführten Weihnachtsmärchen„Die Wunderfeder“ und der in München ſeinerzeit viel geſpielte„Oberſt Rittmann⸗Marſch“ zeigten Gellert als einen durchaus ernſt zu nehmenden vielſeitigen und die Schwierigkeiten einer charakteriſtiſchen Inſtrumentierung glänzend beherrſchenden Muſiker, dem denn auch lebhafter Beifall gezollt wurde. 985 * Zu der Entführungsgeſchichte in Buchen wird uns mit⸗ geteilt, daß die Meldung von einer Verhaftung des Herrn Fritz Held jeder Begründung entbehrt. Herr Held hatte lediglich den Auftrag erhalten nach Stuttgart zu fahren und unterwegs ein Kind mitzunehmen. Daß es ſich dabei um die Entführung eines Kindes handelte, war Herrn Held gänzlich unbekannt. Hätte er es gewußt, ſo würde er die Fahrt unter keinen Umſtänden unter⸗ nommen haben. Herr Held übernachtete in einem Stuttgarter Hotel und kam beute Vormittaa wieder in Mannheim an. en Mit⸗ »Der Großherzog von Baden empfing am Sonntag eine Ab⸗ ordnung des Badener⸗Vereins in Straßburg. Die Audienz, die ſich über eine halbe Stunde ausdehnte, nahm einen außerordentlich herzlichen Verlauf. * Arbeitsjinbiläum. Sein 285jähriges Arbeitsjubiläum im Zimmergeſchäft der Firma Georg Kutterer u. Söhne in Lud⸗ wigshafen feierte heute Herr Chriſtian Mader, Vorarbeiter. Der Jubilar iſt ein treuer, fleißiger Mitarbeiter der Firma und ſeinen Arbeitskollegen ein guter Kamerad. * 25jähriges Dienſtjubiläum. Herr Heinrich Horſch, lang⸗ jähriger Mitarbeiter der Buchhandlung F. Nemnich, begeht, wie ſchon kurz gemeldet, heute die Feier ſeines 25jährigen Jubiläums. Mit Stolg kann der Juvilar auf dieſe lange Reihe von Jahren zu⸗ rückblicken, die angeſtrengter Arbeit gewidmet waren, in denen er der Firma mit ſeltener Treue und Pflichterfüllung gedient hat. Sein ehrlicher, biederer Charakter wurde nicht nur ſeitens des Ge⸗ ſchäftes anerkannt und hochgeſchätzt, ſondern auch in ſeinem großen Kundenkreis, den er ſich im Laufe der FJahre erworben hat. * Auf der Jagd nach Diamanten ſtrauchelte die Maurers⸗ am Samstag vor dem Schöffengerichte wegen Diebſtahls zu ver⸗ antworten. Es handelte ſich um zwei ganz raffinierte Gauner⸗ keit mahnen. Die mit einem Gypſer zuſammenlebende Angeklagt⸗ betrat am 16. Juni den Laden der Firma E. Netter u. Co.— verlangte die Vorlage von Diamantringen in Betrage von 150 bis 400 Mark. Nach Erfüllung ihres Wunſches ſagt ſie plötzlich ganz aufgeregt: Ach ich habe ja meinen Maßring zu Hauſe ge⸗ laſſen! Sie probiert die Ringe, der Verkäufer ſieht ihr aber ſcharf auf die Finger, denn traut der Sache nicht. Sie entfernt ſich dann, ohne einen Ring gekauft zu haben. Am gleichen Tage begibt ſie ſich in den Laden der Firma Weil, dort gebraucht ſie die gleiche erſtaunte Aeußerung von dem zu Hauſe gelaſſenen Maßring. Auch hier kauft ſie nicht. Frau Weil war noch im Laden, als ihr Mann vom Geſchäftsgang zurückkehrte und einen falſchen Diamanken auf einer Tablette im Schaufenſter bemerkte, den ſie eben zur Auswahl vorgelegt. Ein ſehr billiger Ring war an die Stelle eines 220 Mark werten Diamanten geſteckt worden. Anfangs Juni machte Herr Juwelier Ph. Stadel nach einem Be⸗ ſuche der Weinbrecht die gleiche Entdeckung, ſpäter gelang es ihm, feſtzuſtellen, daß anſtelle des billigen Ringes ein ſolcher von 440 Mark geſteckt hatte. Die nach der Feſtnahme der vermutlichen Diebin, der heutigen Angeklagten, gemachten Erhebungen er⸗ gaben, daß ſie auch bei den Firmen Heisler, Herth und Köhler dort Verdacht— nach Gaunerart hielt ſie nämlich die rechte Hand bis auf den Zeigefinger und Daumen zu, welch letztere die Auf⸗ gabe hatten, den guten Ring in die hohle Hand zurückgleiten zu laſſen und den ſchlechten vorzuſchſeben. Auch hier zog ſie ohne etwas gekauft zu haben ab. Mit einer unverſchämten Dreiſtigkeit leugnet die Angeklagte die Diebſtähle gegenüber den erdrückenden Indizien, ſie hat ſogar die Frechheit die Beſtohlenen des Mein⸗ eids zu bezichtigen. Bei der Gemeingefährlichkeit der Angeklagten hielt das Gericht eine energiſche Strafe am Plaß, ſie wurde zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. *Ein Sonntagsvergnügen leif teten ſich am 5. erhalten außerdem wegen Ruheſtörung noch 3 Tage Haft. * Der Serienlosſchwindel iſt in Mannheim nicht auszurotten. Es finden ſich immer neue Opfer aus den unbemittelten Kreiſen, die nur darauf warten, gerupft zu werden. Welche Unſummen die Händler bei dieſem Geſchäfte verdienen, wenn man ſie nur ein Jährchen das Rupfen jener, die nicht alle werden ungeſtört be⸗ ſorgen läßt, zeigte am Samstag die Verhandlung gegen den 27 Jahre alten Kaufmann Adolf Bohllander von Höhringen. Vonm 1. Maf 1906 bis 30. Aprik 1907 betrieb derſelbe unter dem hoch⸗ trabenden Titel„Union, öſterveichiſches Bank⸗ und Kommerzhaus“ in der Waldparkſtraße ein Serlenlosgeſchäft, das nach dem Gut⸗ achten des Sachverſtändigen, Herrn Bücherreviſor Behn, innerhalb dieſer Zett einen Reinverdſenſt von nicht weniger denn 48 000 M. abtparf, ſodaß Bohllander in der Lage war, den Kaufpreis für das Geſchäft in der enormen Höhe von 27 000 M. ſehon im erſten Halb⸗ jahre zu bezahlen. Abgerechnet an der Reineinnahme iſt ſelbſt⸗ gaben und Einnahmen balanzierten mit 106 000. Die Ausgaben betrugen alſo 58 000., unter denen ſich für Inſerate die koloſſale Summe von 38 000 M. befindet. Das Geſchäft rentierte alſo mit 45 Prozent! Als Vohllander der Boden in Mannholm zu heiß noch erlaubt iſt. handel Beſtraften ein gleiches Geſchäft im Betrage von 20 000 M. die Taſchen des unbemittelten Volkes nicht ſo gut gedüngt wie der deutſche. Binnen kurzer Zeit hatte er ſeine ganzo Mamtheimer Beitte berloven. Wie gewonnen ſo zerronnen. Haft befinvbliche Angeklagte ließ ſich durch Herrn.⸗A. Dr. Bern⸗ heim vertreten, der treffend darauf verſpies, daß die Serienlos⸗ dieſer ſich ſelbſt bie Erlaubnis dazu gibt, dem Privaten aber nicht Das Schöffengericht erkannte auf eine Geldſtrafe von 800 M. in dem vornehmen belgiſchen Bade abgehalten wird, weiſt wie in Speziell an den Schnelligtoitsprilfungen, die an den Tagen vom 14. bis 16. September zur Entſcheidung gelangen, werden ſich die führenden internationalen Marken zahlreich beteiligen. Auch von 3 Mercedes⸗ und 1 Benz⸗Wagen als geſichert gilt. * Die Fußball⸗Saiſon war geſtern bereits in vollem Gange. „Union“ fonnte gegen Hanau„1893“ mit:2 ein unentſchiedenes Reſültat erzielen. M. F. G.„1896“ hatte auf ihrem Sportplatz — bet den Brauereien—„Palatia“ Kaiſerslautern zu Gaſt und konnte mit 7 0 einen überlegenen Sieg einheimſen. »»Schwimmklub„Poſeidon“ Mannheim. Trotz der ungün⸗ ſtigen Witterung und der für die lange Strecke ziemlich kalten Waſſertemperatur, fanden ſich 19 Mitglieder ein, um an der aus⸗ geſchriebenen Schwimmfahrt teilzunehmen. Sämtliche Schwimmer bis auf den kleinſten Zögling des ölubs legten die etwa 7 Kilometer lange Strecke von der Eiſenbahn⸗ bis zur Friedrichsbrücke ohne Zwiſchenſall zurück, Die Schwimmer wur⸗ den van der Hauskabelle des Klubs begleitet. Leider war das Ehegattin Berta Weinbrecht aus Pforzheim und hatte ſich nun ſtückchen, welche die Goldwarenhändler zu verſchärfter Wachſam⸗ ihren elſterhaften Neigungen zu fröhnen ſuchte, man hegte aber verſtändlich auch eine Einlage von 9000 M. in das Geſchäft. Aus⸗ wurde, wandte er ſich nach Holland, wo der Schwindel bekanntlich Dort kaufte er von einem hier wegen Serienlos⸗ Der holländer Boden ſcheint indes für Rieſe Herren Piraten auf Der in Emden in händler eigentlich nur das tun, was der Staat auch tut, nur daß .S. Die Automobil⸗Woche von Spa, die Mitte September den Vorjahren ein umfangreiches automobiliſtiſches Programm auf. Deutſchland wird gut bertreten ſein, da u. a. die Teilnahme Viktorig gewann gegen Karlsruher„Allemannia“ mit 5: 0 und —— ——— General⸗ Maunheim, 31. Auguſt beſtellte große Motorboot noch nicht intakt, ſo daß ſich der Verein mit dem kleinen Motorboot, ſowie einigen Nachen behelfen mußte, worauf auch die etwas verſpätete Ankunft der Schwimmer zurück⸗ zuführen war. Auf der Friedrichsbrücke, ſowie den ganzen Neckar⸗ damm entlang hatte ſich das Publikum aufgeſtellt, um die An⸗ kunft der Schwimmer zu erwarten. Mit Recht kann dieſe Schwimmfahrt als die wohlgelungenſte des Jahres bezeichnet werden. Gut Naß! *** Große Woche in Baden⸗Baden. .S. Das Badener Jubiläums⸗Meeting hat am Sonntag ſein Ende gefunden. Die Hauptkonkurrenz des ganzen Meetings, der Große Preis von VBaden um den herrlichen Pokal des Groß⸗ herzogs von Baden, gelangte bereits am Samstag zur Entſcheidung. Herrn von Weinbergs prachtvoller Feſta⸗Sohn Fauſt erfocht hier ſeinen dritten großen Sieg während der Badener Woche und hat ſeinen Beſitzern mit dieſen drei Erfolgen die ſtattliche Summe von 120 000 Mark eingebracht. Nach den Niederlagen der deutſchen Pferde in den übrigen Konkurrenzen des Meetings wirkte dieſer ganz überlegene Sieg eines deutſchen Pferdes wahrhaft befreiend. Fauſt gewann das Rennen im Canter gegen die Franzoſen Val Suzon und Beſſarabia, während der Vertreter des Kgl. Haupt⸗ geſtüt Graditz auf dem letzten Platze einkam. Im Kurverwaltungs⸗ Preis ſiegte die Graditzerin Waldkatze leicht mit 1½ Längen vor dem in totem Rennen einkommenden Paare Ignis und Heger.— Am Sonntag, der ebenfalls eine Reihe bedeutender Konkurrenzen brachte, war die launiſche Glücksgöttin den deutſchen Farben beſon⸗ ders hold. In der Großen Badener Steecple⸗Chaſe ſiegte Herrn A. Kehrers Slogiton(Jockey Winckler) mit einer Länge vor Leut⸗ mant Lipkens Prince of Wales und Herrn Mecklenburgs Kourgan. Sieben Pferde liefen, unter ihnen die beſte franzöſiſche Steepler⸗ Klaſſe. In dem mit 16 000 Mark dotierten Badener Prince of Wales⸗Stakes ſiegten die beiden einzigen deutſchen Vertreter, Geſtüt Weils Laverna und Herrn Haniels Prinzeß Margaret gegen eine Reihe hervorragender franzöſiſcher Flieger wie Chiulo, Rovno und Ron. Den Preis der Stadt Baden gewann Freiherrn von Oppen⸗ heims For ever im Handgalopp vor Herrn von Weinbergs Barrikade und Ignis. 8 *** * Ueber die beiden letzten Tagen der Iffezheimer Rennen wird noch geſchrieben: Bei dem am Samstag zum Austrag ge⸗ kommenen großen Preis von Baden ſpielte früher der ausgeſetzte Geldpreis eine nicht nebenſächliche Rolle dabei, weil er zugleich der höchſte Preis am Programm geweſen iſt. Die Verhältniſſe haben es aber mit ſich gebracht, daß der Preis von ſeiner ſtolzen Höhe von 100 000 Mark(1898 und 1899) herabſteigen mußte auf 50000 Mark und ſomit heuer nicht mehr beträgt, als der Ju⸗ biläumsſtiftungspreis und das Prinz Hermann von Sachſen⸗ Weimar⸗Memorial. Eine Elite von Kämpen ſcharte ſich ſonſt um die vielbegehrte Trophäe und ſpannend waren die Momente, die ſich da auf dem grünen Raſen abſpielten. Nicht ſo heute! Denn, was ſich heute dem Starter ſtellte, um den goldgeſpickten Pokal des Großherzogs heimzutragen, war nicht dazu angetan, ein ſportliches Ereignis allererſten Ranges hervorzurufen. Die Erwartungen und Hoffnungen, die auf den deutſchen„Crack Fauſt“ geſetzt wurden, wurden nicht getäuſcht.„Fauſt“ gewann im großen Stil das Rennen gegen„Val Suzon“, der vom Start weg an der Spitze lag. Der Franzoſe brach an der Iffezheimer Ecke aus, verlor dadurch viel Boden. In mächtigen Sätzen dam er wieder auf, gewann auf der Langſeite die Führung wieder, die er aber nur bis zur Diſtanz behielt, wo er von dem aufrückenden „Fauſt“ ſicher geſchlagen wurde. Zum 50. Male iſt nun der Große Preis gelaufen worden. Davpon iſt der Goldpokal 26mal nach Frankreich, 12mal nach Deutſchland, gmal nach Oeſterreich⸗ Ungarn und Zmal nach England gewandert. Es muß aber an⸗ geführt werden, daß die Rennen von 1853 bis 1873 ausſchließlich unter franzöſiſcher Leitung ſtanden und daß an demſelben die an⸗ deren Staaten nicht teilgenommen haben. Der Sonntag mit der großen Badener Handicap Steeple⸗ Chaſe war für das große Publikum eine Attraktion ſonder⸗ gleichen. Sportlich hatte das Programm drei ſehr intereſſante Nummern: die Badener Prinz of Wales Stakes, die berühmte Flieger⸗Konkurrenz, der Preis der Stadt Baden⸗Baden und die große Badener Handicap Steeple Chaſe. Wir Deutſche können mit dem Ergebnis des Sonntags recht zufrieden ſein. Mit Aus⸗ nahme des Merkur⸗Rennens, das dem franzöſiſchen Stall v. Mumm, der ſich bisher mit den zweiten und dritten Plätzen be⸗ gnügen mußte, zufiel, ergriffen die deutſchen Ställe von den übrigen Konkurenzen Beſitz. Daß ſelbſt die große Badener Han⸗ dicap Steeple Chaſe, in der 5 Deutſche und 2 Franzoſen im Hampfe lagen, unſeren Ställen zufiel, iſt um ſo erfreulicher, als gerade die Franzoſen(der Liénartſche Stall) ſeit dem Jahre 1903 in ununterbrochener Reihenfolge dieſe Steeple Chaſe einheimſten. Aus dem Großherzogtum. oc. Lahr, 30. Aug. Der Kommerzienrat Sander hat dem Oberbürgermeiſter in einem Schreiben mitgeteilt, daß er wegen vorgeſchrittenen Lebensalters genötigt ſei, die Stelle des Obmannes und Mitgliedes des geſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadtverordneten niederzulegen. 8 oc. Durlach, 29. Aug. Erſchoſſen hat ſich der 23 Jahre alte Kaufmann Guſtav Bruggner aus Schwandorf. Der Grund iſt unbgkannt. Heddesheim, 30. Aug. Zur Beſetzung der hieſigen Gemeinderechnerſtelle liefen von neun hieſigen Einwohnern Be⸗ werbungen ein. Der Rechner wird mit 800 Mark beſoldet. Von dem Gemeinderat wird Herr Privatier Jakob Schaaff dahier in Vorſchlag gebracht, da derſelbe für die Kaſſenverwaltung am geeignetſten erſcheint. Herr Schaaff war eine Reihe von Jahren Bankbeamter in Offenburg und kann ſich dieſer der Kaſſenver⸗ waltung am beſten widmen, da er ſonſt kein Nebengeſchäft be⸗ treibt. 5 oc. Vom Kaiſerſtuhl, 30. Aug. Die Herbſtausſichten ſind ſehr günſtig. Die Reben haben ſich gut entwickelt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. 5 Neuſtadt, 31. Aug. Geſtern abend fand im Saalbau ein großes Konzert ſtatt, an welchem ſämtliche hieſigen Geſang⸗ pvereine und der Muſikverein mitwirkten. Der rund 1000 Mark betragende Ueberſchuß wurde für die Brandbeſchädigten in Donaueſchingen beſtimmt. D. Darmſtadt, 30. Aug. Das altbekannte Hotel Gaule zum Prinz Carl, das in der letzten Zeit durch die ſtarke Kon⸗ kurrenz, wie durch die Geſchäftsführung der Inhaber Not gelitten hat, wurde am Freitag geſchloſſen, da der letzte Beſitzer ſeinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Darmſtad t, 29. Aug. Die Ungunſt der Witterung hat ſeit⸗ her ſehr nachteilig auf den Beſuch derAusſtellung gewirkt, ſo mußte das auf Samstag mit viel Mühe vorbereitete Glockenblumen⸗ mit einer Huldigung der Kinder vor dem jungen Erb⸗ groß rrog verbunden ſein ſollte, verſchoben werden. Bei gutem Detter die Veranſtaltung, die ſehr intereſſant zu werden ver⸗ ſpricht, am nacht N Lurteilt worden war. *Offenbach, 29. Aug. Die Staatsanwaltſchaft in Darm⸗ ſtadt hat einen Antrag auf Erböffnung einer Vorunterſuchung gegen den Bankier Wolff in Frankfurt a.., der bekanntlich den Vermittler in der Kaiſerhofaktienaffäre der Stadt Offenbach ge⸗ ſpielt hat, abgelehnt. Gegen dieſen Beſchluß war Beſchwerde er⸗ hoben worden, und der Oberſtaatsanwalt ordnete eine Vorunter⸗ ſuchung an. Es werden gegenwärtig in Offenbach eine Reihe von Zeugen vernommen, die mit der Sache in Berührung ſtanden. Die Staatsanwaltſchaft beabſichtigt, das geſamte Aktenmaterial einem Bankier als Sachverſtändigen zu unterbreiten, der ein Gutachten darüber abgeben ſoll, ob das Verhalten Wolffs den üblichen geſchäftlichen Vermittlungsuſancen entſprochen hat oder ob eventuell für die Staatsanwaltſchaft Veranlaſſung vorliegt, von amtswegen gegen Wolff einzuſchreiten. Das Ehrengericht der Frankfurter Börſe beſchäftigte ſich bereits vor Monaten mit dem Fall und hat damals gegen Wolff auf vierzehntägigen Aus⸗ ſchluß von der Börſe erkannt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der ausgezeichnete Baritoniſt der Münchner Hofoper, Kam⸗ merſänger Fritz Feinhals gedenkt es ſeinem Kollegen Knote gleich zu tun und ſich in Amerika goldene Berge zu erſingen. Er hat ſich einen 6monatlichen Urlaub ausbedungen, den er zur größeren Hälfte in Newyork, und zwei Monate lang an der Buda⸗ peſter Oper auszunützen gedenkt. Ein Münchner Blatt macht zu dieſen Ausſichten folgende Randgloſſe:„Wenn Herr Feinhals auf ein halbes Jahr die Stätte ſeiner künſtleriſchen Wirkſamkeit verläßt, können wir Münchner uns wieder auf eine nette Ueber⸗ ſchwemmung von gaſtierenden Baritons gefaßt machen.“ Hochſchulnachrichten. Auf einen Mangel an pharma⸗ zeutiſchen Hochſchulaſſiſtenten, hervorgerufen durch die Prüfungsordnung, macht der in der„Apoth.⸗Ztg.“ abge⸗ druckte Geſchäftsbericht des deutſchen Apothekervezeins aufmerk⸗ ſam. Nach der neuen Prüfungsordnung muß der junge Apo⸗ theker, nachdem er die Staatsprüfung beſtanden hat, noch swei Jahre praktiſch in einer Apotheke arbeiten, bevor ihm die Appro⸗ bation erteilt werden kann. Wäheead früyher manche der ge⸗ prüften Apotheker ſich weiter wiſſenſchaftlich betätigen wollten und ſich demgemäß gern den Profeſſpren als Aſſiſtenten zur Ver⸗ fügung ſtellten, zwingt die neue Prüfungsordnung die Kandi⸗ daten der Pharmazie behufs Erlangung der Approbotion in die Apotheke zurück. Es iſt nicht zu verwundern, daß dieſe Einrich⸗ tung einen Mangel an Aſſiſtenten gezeitigt hat Die Profeſſoren der pharmazeutiſchen Chemie an den dautſchen Hochſchulen haben infolgedeſſen eine begründete Eingabe an das Reichsamt des Innern gerichtet, in der um eine entſprechende Aenderung der Prüfungsordnung gebeten wird. Der Deutſche Apothekerverein hat dieſe Eingabe unterſtützt. Die Freie literariſche Geſellſchaft in Frankfurt hat für den kommenden Winter folgendes Vortragsprogramm aufgeſtellt: Irene Trieſch⸗Lamond⸗Berlin: Vortrag:„Aus der Bibel, Goethe, Nietzſche! Hermann Bahr⸗Wien:„Ausleſe aus Werken von Artur Schnitzler“'?; Max Norda u⸗Paris:„Eigene Eſſayhs und Dichtungen“; Ernſt von Poſſar t⸗München: „Märchenabend“; Soirse Yvette Guilber t⸗Paris Jung⸗ Wiener Schriftſteller, Vortragsabend, eingeleitet von Raou! Auernheimer⸗Wien, Vorleſung neueſter Wiener Dichtungen durch Grethe Ilm vom Frankfurter Schauſpielhaus, Vorkrag aus eigenen Werken durch Auernheimer. Außerdem hat Direktor Max Reinhardt vom Deutſchen Theater in Berlin einen Vortrag über das„Moderne Theater“ in Ausſicht geſtellt. Der Porträtmaler Sohn(Düſſeldorf) iſt im 68 Lebensjahre geſtorben. 5 Ueber eine ergötzliche Aufführung der Donizetti'ſchen Oper „Lucia v. Lammermoor“ im Neuen dgl. Operntheater lehemals Kroll) zu Berlin weiß der Berichterſtatter des„Berl. Tagebl.“ folgendes zu berichten: Bei Kroll mußte man geſtern abend Spaß verſtehen. Die Unbedenklichkeit, mit der dort(trotz einiger Anſätze zu Beſſerem muß es geſagt werden) Opernaufführungen veranſtaltet werden, führte bis hart an die Grenze der unfrei⸗ willigen Parodie. Das Publikum nahm dieſe„Lucia“⸗Vor⸗ ſtellung von der humoriſtiſchen Seite; in jeder anderen Stadt wäre es wahrſcheinlich zu einem Skandal gekommen. Schade, daß man den Edgardo des Herrn Conſtantino unter ſo mißlichen Umſtänden genießen mußte. Durch die Umgebung mit Recht verſtimmt, ubnverkennbar auch ſtimmlich indisponiert, begnügte ſich der Gaſt, die muſikaliſchen Umriſſe zu geben. Ueber die Dar⸗ ſtellerin der Titelrolle zu ſchreiben, widerſtrebt mir. Ich konnte auch in das Lachen, das zwiſchen ſinnloſem Beifall und häß⸗ lichem Ziſchen deutlich vernehmbar war, nicht einſtimmen. Zu ſehr überwog das Gefühl des Mitleids und andererſeits das empörende Bewußtſein, daß hier— mag man über Donizetti und ſeine Lucia wie immer denken— doch mit dem Werke eines Meiſters Unfug getrieben wurde. Das wenig⸗ ſtens ſollten die nicht vergeſſen, die die Verantwortung tragen, wenn ſie ſchon die Hörer gering genug einſchätzen, um ihnen der⸗ artige Aufführungen anzubieten. Die Zeppelin⸗Marke. Der deutſche Aeroklub gibt bekannt: Die Veſtellungen auf die Zeppelinmarke und die Kupfergravüre des Bildes Sr. Exzellenz laufen ſo zahlreich ein, daß die Direktion eine etwaige Verzögerung der Zuſtellung zu entſchuldigen bittet. Das Programm für das 500jährige Jubiläum der Uni⸗ verſität Leipzig iſt nunmehr bekannt geworden. Obwohl der eigentliche Stiftungstag der 2. Dezember iſt, hat man doch in Rückſicht auf den zu erwartenden enormen Fremdenbeſuch die Feier in die große Sommerferienzeit verlegt. Am 28. Juli 1909 finden Begrüßungsfeierlichkeiten in der Univerſität und im Leip⸗ ziger Palmengarten ſtatt. Am nächſten Morgen wird in der Paulinerkirche Feſtgottesdienſt abgehalten, danach der erſte Aktus in der Aula mit ſeiner Rede des Königs Friedrich Auguſt, der ja der Rector magnificentiſſimus iſt, ferner des Rektors— ge⸗ wählt wurde der ausgezeichnete Strafrechtslehrer Binding— und Anſprachen der fremden Deputationen. Der Nachmittag bringt ein Feſteſſen und ein Gärtenfeſt im Palmengarten. Am 30. Juli findet der zweite Feſtaktus in der ſchönen Wandelhalle ſtatt, bei dem der berühmte Philoſoph Wundt die Rede hält. Mittags folgt der impoſante hiſtoriſche Feſtzug nach Klin⸗ gers Entwurf, abends eine Feſtvorſtellung im Neuen Theater und ein Gewandthaus⸗Konzert, danach in der von der Stadt auf dem neuen Meßplatz zu erbauenden rieſigen Feſthalle mit 10 000 Sitzplätzen ein großer Kommers, dem der König präſidiert. Für den 31. Juli hat der König die Angehörigen der Univerſität nach der Albrechtsburg in Meißen eingeladen. Von Tag zu Tag. — Fünf Verbrecher ausgebrochen. Darm⸗ ſtadt, 31. Aug. Aus dem Gefängnishoſpital der Landes⸗ irrenanſtalt bei Hochheim ſind heute Nacht fünf Verbrecher entwichen, von denen einer zu 15 Jahren Zuchthaus ver⸗ 9 1 — Internationale Hunde⸗Ausſtellung. Oan. genthal, 29. Aug. Heute wurde hier die internationale Hunde⸗ ausſtellung eröffnet. Die angemeldeten Hunde, nahezu 800 Stüch, ſind faſt vollzählig eingetroffen. Die Veranſtaltung erweiſt ſich als eine große Leiſtung und führt Kynologen aus der Schweiz und aus dem Auslande in Scharen herbei. — Abgeſtürzt. München, 31. Aug. Zwei noch unbekannte von der Benediktenwand abgeſtürzte Touriſten wurden von einer Rettungsmannſchaft tot aufgefunden. — Verein fär Motor luftſchiffahrt. Kiel, 31. Aug. Hier wurde ein Verein für Motorluftſchiffahrt mit Graf Moltke als Präſidenten gegründet. Ein Familiendrama. Chemnizz, 31. Aug. Geſtern abend wurde die in der Vorſtadt Altendorf wohn⸗ hafte 30jährige Fabrikarbeitersfrau Krauſe mit ihren beiden Kindern im Alter von ein und drei Jahren in einem Teiche in Rottluff ertränkt aufgefunden. Die Veranlaſſung zu der Tat ſoll in Familienverhältniſſen liegen. Ein Manöverbummler totgefahren, Weißenfels, 31. Aug. Der Kürſchner Roſental von hier, der den Manövern des 40. Artillerie⸗Regiments zuſchaute, wurde bei Pritlitz von einem Geſchütz totgefahren. Mord und Selbſtmord. Hirſchberg (Schleſien), 31. Aug. In Dummersdorf durchſchnitt der 25jährige Zigarrenfabrikant Hertel ſeiner 22jährigen Frau und ſich den Hals mit einem Raſiermeſſer. Beide ſind tot. 155 Grund der Tat iſt in finanziellen Schwierigkeiten zu ſuchen. — Ein Fabrikbrand. Nordhauſen, 31. Aug. Die Teptilfabrik Wohlmann bei Großwerder iſt mit 130 Weßbſtüßlen und den geſamten Lagervorräten abgebrannt. — Vergiftung. Ratibor, 31. Aug. Dem„Gen:⸗ Anz. f. Schleſ.“ zufolge ſind geſtern Nacht in der hieſigen Taubſtummenanſtalt 3 Kinder unter Vergiftungs⸗ erſcheinungen geſtorben, 3 andere erkrankt ins ſtädtiſche Krankenhaus überführt worden. In der Anſtalt ſelbſt haben die Kinder nichts ſchädliches genoſſen. Die Sektion der Leichen iſt angeordnet. Tetze Hachrichten und Celegramme. * Cronberg, 31. Aug. Die Prinzen Auguſt Wil⸗ helm und Oskar von Preußen ſind heute morgen 8 Uhr hier eingetroffen und bleiben bis zum Donnerstag, um dann nach Straßburg zurückzukehren. Stuttgart, 31. Aug. Staatsrat v. Gaupp, lang⸗ jähriger Führer und Vorſtand der Zentralſtelle für Gewerbe und Handel, iſt geſtern, 72 Jahre alt, geſtorben. Berlinx, 31. Aug. Der Kaiſer und die Kaiſerit trafen um 12 Uhr 10 Minuten auf dem Potsdamer Bahnhof ein. * Ehriſtiania, 31. Aug. Die Jacht„Polarſtern“ mit der Zarinmutter, der Großfürſtin kenia und dem Großfürſt Alexander an Bord, iſt hier gelandet. Nach Be⸗ grüßung durch die norwegiſche Königsfamilie betraten dig Herrſchaften das Land. Graf Zeppelin. B. Friedrichshafen, 31. Aug. Speben iſt Graf, B. Friedrichshafen, 31. Aug. Am Samstag abend haben 29 Gutsbeſitzer den Angeboten der Kommiſfion 111 ſtimmt und den Verkauf ihres Geländes unterzeichnet. Es ſteht jetzt nur noch der Abſchluß mit 7 weiteren Gutsbeſitzern in Schnittshauſen bevor, von dem man weiß, daß dieſe zuſtimmen. Alle Abſchlüſſe werden aber„vorbehaltlich“ der Zuſtimmung dez Grafen Zeppelin vollzogen. Genau handelt es ſich um 700 009 Quadratmeter, wofür die Kommiſſion mit einer Geſamtſumme von 300000 Mark auszukommen hofft, wenn dem Graf dit ug.(2 Uhr nachmittags), Zeppelin von der Reiſe ganz unerwartfet Summe nicht noch zu hoch erſcheinen wird. Zorn von Bulach— Staatsſekretär. Straßburg, 31. Aug. Wie die„Frankf. 3tg“ erfährt, wird der Kaiſer bei ſeinem Aufenthalt im Elſaß den Unterſtaatsſekretär Zorn von Bulach definitiv zum Nachf 0 Ige r des Staatsſekretärs Köller auserſehen, ſobald dieſer in den Ruheſtand tritt. Ueberſchwemmungen. München, 31. Aug. Die Iſar iſt infolge der Regen⸗ güſſe ſtark geſtiegen. Aus Mittenwalde wird bedeutende Waſſer⸗ zufuhr infolge Hochwaſſer der Gebirgszuflüſſe gemeldet. 1 * Innsbruck, 31. Aug. Bei 24ſtündigem ununterbroche⸗ nemRegen iſt alles überſchwemmt. Die Temperatur iſt ſehr geſunken. Bei Aſchling hat der Blitz 2 Hirten erſchlagen. Die Stadt Bruneck iſt ſeit Dienstag ohne Licht. Auch der Be⸗ trieb auf der Taucherer Bahn iſt unmöglich. Innsbruck, 31. Aug. Das Regenwetter hat im Ziller tal eine Brücke bei Fügen weggeriſſen. Der Betrieb der Ziller⸗ talbahn iſt unterbrochen. Sydow bei Herrn v. Stengel. Im menſtadt, 31. Aug. Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes Sydow iſt geſtern mittag hier eingetrof⸗ fen, um dem zum Sommeraufenthalt im benachbarten Bühl weilenden früheren Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes Freiherrn v. Stengel einen Beſuch abzuſtatten. Arbeiterbewegung. * St. Gallen, 31. Aug. Durch Vermittlung iſt den 26 Wochen dauernde Konflikt der großen Stickereifirma Heine in Arbon durch gegenſeitige Konzeſſionen bei⸗ gelegt worden. Es handelt ſich um 800 Arbeitet, Heute wird die Arbeit wieder aufgenommen. Franzöſiſche Weinausfuhr nach Deutſchland. * Paris 81. Aug. Miniſter Pichon verſprach den Wein⸗ bautintereſſenten in Beziers ſich für ihre Wünſche bezüglich ge⸗ wiſſer Erleichterungen inbezug auf die Weinausfuhr nach Deutſchland zu intereſſieren. 0 Die Straßburger Kaiſerrede. Paris, 31. Aug. Die Blätter beſprechen die Straß⸗ burger Kaiſerrede lebhaft.„Patrie“ und„Libert 7 e* wenden ein, daß die Einigung den alten franzöſiſchen Solda⸗ ten, die der Annektion nicht mit Reſignation gegenüberſtehen, ſchwer fallen werde.—„Temps“ bemerkt zu einer Aus⸗ lojung der„Südd. Reichskorreſp.“ über Mulay Hafid⸗ wenn ſich die Dinge in Marokko nicht ſo raſch entwickeln, ſei Frankreich nicht ſchulb daran, und ſtimmt der„Köln. Ztg. zu, daß man von Mulay Hafid die Einhaltung aller früheren Verträge verlangen müſſe. Doch verlange Frankreich von ihn auch die Rückzahlung der Koſten des Expeditionskorvs. 25 Mannheim, 31. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Volkswirtschaft. dund Stüch, ſt ſich Holzverkohlungsinduſtrie.⸗G., Konſtanz. chweiz Die bereits erwähnten Verhandlungen der Geſellſchaft, die die Angliederung einer zentral gelegenen Fabrik in Oeſterreich noch bezweckten, um die Selbſtverarbeitung der Produkte ihrer öſter⸗ riſten reichiſchen Tochterbetriebe aufzunehmen, ſind nunmehr zum Ab⸗ N. ſchluß gelangt. Die Verwaltung verſendet nun folgendes diel, Kommuniqus: t mik Die Entwickelung der Geſchäfte hat den Geſellſchaftsorganen Veranlaſſung gegeben, nun auch der Herſtellung von Chemikalien Aug. aus den Rohprodukten der Holzverkohlungsinduſtrie weitere Be⸗ wohn. achtung zu ſchenken. Schon bei der Gründung war in Ausſicht beiden zenommen, entweder eine eigene chemiſche Fabrik an einem in che in Heſterreich zentral gelegenen Punkte zu errichten, oder aber An⸗ u derllehnung an bereits beſtehende chemiſche Werke zu ſuchen. Die Sorge um den Ausbau der Verkohlungen ſelbſt hat uns bis jetzt ren, abgehalten, dieſen Teil des Programms durchzuführen. Die Mo⸗ hier, derniſierung und Vervollkommnung derſelben ſind nun aber haute, vollendet, und wir haben die Gelegenheit benutzt, welche ſich durch Verhandlungen einer uns naheſtehenden Intereſſenten⸗ bherg gruppe mit einer der erſten öſterreichiſchen Privatfirmen der t der! cemiſchen Großinduſtrie ergab, um deren Anlagen zu erwerben, Frau und für die Zwecke unſerer Geſellſchaft fortan zu benutzen. d tot. Dieſer Erwerb erfordert erhebliche Mittel, die aus einer Neu⸗ en zu emiſſion von Aktien der Geſellſchaft, deren Zeitpunkt dem Ermeſſen des Aufſichtsrates und der Direktion überlaſſen blei⸗ . 8 ben muß, beſchafft werden müſſen. Die Bedingungen, unter denen tühlen] der Anſchluß dieſer chemiſchen Fabrik zu ermöglichen war, ver⸗ langen, daß die neuen Aktien ohne Gewährung eines Bezugs⸗ Gen⸗ rechtes an die gegenwärtigen Aktionäre verwendet werden. Es eſigen iſt eine von den ſeitherigen Eigentümern der Fabrik geſtellte ungs. Bedingung, einen größeren Teil des Kaufpreiſes in Aktien dtiſche zu erhalten, und es liegt im Intereſſe der Geſellſchaft ſelbſt, ſich habe die fernere Intereſſennahme der früheren Beſitzer noch auf 0 90 lluängere Zeit zu ſichern, was am beſten durch einen größeren, auf eine Reihe von Jahren gebundenen Aktienbeſitz gewähr⸗ lleiſtet wird. Der Kurs, der dem Vorvertrage zugrunde liegt, beträgt 140 Proz. und entſpricht demjenigen, den die Akkien zur . Zeit des Beginnes der Verhandlungen hatten. Das Agio aus der Aktienemiſſion kommt abzüglich der Speſen dem Reſerve⸗ Wil;] onds zugut. 8 Uhr** t nach A. C. Zur Geſchäftslage in der Maſchineninduſtrie. Daß ſeit Jahresfriſt auch im Maſchinengewerbe die Ar⸗ lang⸗ beitsgelegenheit weſentlich nachgelaſſen hat, das iſt an nichts ſo be und“ deutlich zu merken wie an der ſtarken Verſchlechterung des Ar⸗ beitsmarktes. Der Andrang von Arbeitsſuchenden erit iſt nur noch im Papiergewerbe gleich hoch. Weder in der Metall⸗ fein. verarbeitung noch im Textil⸗ noch im Baugewerbe iſt der An⸗ drang annähernd ſo ſtark. Im Juli z. B. meldeten ſich in der Maſchineninduſtrie auf 100 offene Stellen 307,97 Arbeits⸗ ſuchende gegen 126,22 im Juli des vorigen Jahres. Die Sttuation hat ſich alſo innerhalb eines Jahres ganz auffällig ver⸗ ſchlechtert. Von Januar ab läßt ſich die Verſchlechterung Deutlich verfolgen. So ungünſtig wie ſich der Arbeitsmarkt prä⸗ ſentiert, ſtellt ſich nun allerdings der Beſchäftigungsgrad in der NMaſchineninduſtrie nicht. NIi Wie man behaupten; daß die Nachfrage und die Beſtellungen auf beträchtlich, daß die Steigerung des Exports den Ausfall aus dem Inlandsgeſchäft nicht entfernt erſetzen kann. Auch im Rück⸗ gang der Maſchineneinfuhr ſpiegelt ſich die Schwäche des inlän⸗ diſchen Abſatzes. Sie ging während der erſten ſieben Monate von 638 096 Doppelzentnern im Jahre 1907 auf 588 482 im laufenden Jahre herab. Die Einfuhr hat demnach um 49 614 oder um 7,7 Prozent abgenommen. Die Verminderung des Abſatzes von Maſchinen iſt ja ohne weiteres durch die geringere gewerbliche Unternehmungsluſt ſeit Eintritt der wirt⸗ ſchaftlichen Depreſſion bedingt. Es werden weniger Betriebe neu etabliert und es werden beſtehende Betriebe weniger vergrößert und in den beſtehenden Betrieben werden die alten Maſchinen weniger häufig durch neue erſetzt. All das muß zu einer Ver⸗ minderung der Aufträge für die Geſamtheit der Maſchinen⸗ fabriken führen. Für die einzelnen Branchen freilich liegen die Verhältniſſe verſchieden. Die Ausfälle im Inlandsgeſchäft wer⸗ den durch eine forcierte Aus fuhr abzuſchwächen verſucht. Viel mehr als man bei der geſchwächten Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes vermuten ſollte, iſt es der deutſchen Maſchinen⸗In⸗ duſtrie im laufenden Jahre gelungen, die Nusfuhr wenigſtens guantitativ zu ſteigern. Ob die mit dem Ausland abgeſchloſſenen Geſchäfte gewinnbringend ſind, das iſt freilich mindeſtens frag⸗ lich. Der Wettbewerb im Auslande iſt ſcharf; vor allem haben die deutſchen Fabriken mit der engliſchen Konkurrenz zu kämpfen. Wenn ſie dieſer vielfach die Spitze bieten, ſo muß man ver⸗ muten, daß die Erfolge durch erhebliche Preiszugeſtändniſſe er⸗ kauft werden müſſen. Das gilt namentlich auch i m Verkehr mit Italien und Rußland, nach welchen Ländern der Export deutſcher Maſchinen beſonders kräftig während des lau⸗ fenden Jahres zunimmt. Insgeſamt ſtieg die deutſche Ausfuhr bon Maſchinen von 2574 326 Doppelzentnern während der erſten ſieben Monate 1907 auf 2839 872 in der nämlichen Zeit des laufenden Jahres. Die Ausfuhr hat demnach um 265 546 Doppel⸗ zentner oder um mehr als 10 Prozent zugenommen. Die Aus⸗ fuhr iſt ganz hervorragend ſtark bei Dampflokomotiven und Dampfmaſchinen, ſowie bei Maſchinen für die Metallinduſtrie geſtiegen, während Textilmaſchinen, die wichtigſte Gruppe der deutſchen Maſchinenausfuhr, weniger ausgeführt wurden als 1907. Von anderen Gruppen der Maſchinenausfuhr haben dann noch Maſchinen für die Papierinduſtrie, für die Leder⸗ und Schuhinduſtrie eine Steigerung der Ausfuhr zu verzeich⸗ nen, während die Ausfuhr von Maſchinen für das graphiſche Gewerbe und für die Induſtrie der Steine und Erpden eine Abnahme erfahren hat, *** Deutſche Levaute⸗Linie. In der außerordentlichen Hauptverſammlung, en der 3491 Stimmen vertreten waren, gab der Vorſitzende folgende Erklär⸗ ung ab: Dex Aufſichtsrat habe es im Intereſſe der Geſellſchaft für richtig gehalten, neuerdings den Verſuch zu machen, mit der Hamburg⸗Amerika⸗Linie als einer der größten Aktionärin zu einer Verſtändigung zu gelangen, und die Verhandlungen hätten zu einem Ergebnis geführt. Die Levante⸗Linie werde auch fer⸗ fid. kerhin Hamburg erhalten bleiben. Daher begrüße der Auf⸗ ſei ſchtsrat es freudig, daß die Hamburg-Amerika-Linie in dan⸗ 319. kenswerter Weiſe ihr Intereſſe für eine gedeihliche Entwicklung erel er Levante⸗Linie dadurch betätige, daß ſie ſich mit der Wahl 3 Vorſtandsmitgliedes Dr. Ecker in den Anfſichtsrat der ſtark die Arbeitsgelegenheit nachgelaſſen hat, das iſt für die Geſamtheit der Betriebe nicht zu ſagen. Wohl aber kann mend M. 122; Donau⸗Bulgarmais per Nove dem Inlandsmarkte beträchtlich abgenommen haben, ſoodſ Vorlagen der Verwaltung mit der umgeänderten Vermögens⸗ überſicht genehmigt. Ein Aktionär tadelte die Fortſetzung des Borgſyſtems und die Abſicht, eine Vorrechtsanleihe aufzunehmen, anſtatt das Grundkapital zu vermehren. Denn dadurch werde der Geſellſchaft eine zu große Zinslaſt aufgebürdet. Er äußerte die Anſicht, daß die Vorſchläge des alten Aufſichtsrates der Ge⸗ ſellſchaft und ihren Aktionären weniger Opfer zugemutet haben. Dem widerſprach der Vorſitzende unter Hinweis auf die damals verlangte Zuſammenlegung der Aktien. Ein Aktionär als Ver⸗ treter der Minderheit gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die gegenwärtige Verwaltung andere Wege eingeſchlagen habe und dankte Generaldirektor Ballin, daß er erneut ſchwere Opfer gebracht und die Hand zur Löſung der Schwierigkeiten geboten habe. Er habe damit bewieſen, daß er die Sache, über die Perſonenfrage ſtelle. Der Vorſitzende erwiderte, daß auch die andere Seite im Intereſſe der Sache ſchwere Opfer gebracht habe. Man dürfe berechtigte Hoffnung hegen, daß das Geſchäft der Levante⸗Linie aus ſich ſelbſt geſunden werde. Denn trotz der ſchlechten Konjunktur für die geſamten Reedereien habe die Geſellſchaft in den abgelaufenen Monaten ein überraſchend gutes Geſchäft gehabt. Sodann wurden Dr. Ecker(Hamburg⸗Amerika⸗ Linie), Ernſt Hofmann, Direktor der Handelsvereinigung G. m. b. H. in Berlin und der Fürſtenbergiſche Kammerrat Künzig⸗ Berlin neu in den Aufſichtsrat gewählt. Weitere drei freie Poſten im Aufſichtsrat ſollen ſpäter mit Reedereiſachverſtändigen beſetzt werden. ‚ n. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der ſchwächeren Tendenzberichte von den ausländiſchen Vörſen ver⸗ kehrte auch der heutige hieſige Markt in ruhiger Haltung. Nennens⸗ werte Abſchlüſſe kamen nicht zuſtande. Seitens der Mühlen wird weiter Zurückhaltung im Einkauf beobachtet. Auch der Konſum nimmt nur die notwendigſten Bedarfsanſchaffungen vor. Für Brau⸗ gerſte iſt die Stimmung wieder ruhiger geworden. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind für Weizen teilweiſe um 25 Pfennig per 100 Klgr. reduziert worden. Gerſte zu Brauzwecken iſt um 25 Pfg., Hafer um 25 Pfg. und Roggenmehl um 25 Pfg. pr. 100 Ko. herabgeſetzt worden. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen etwas ruhiger, Roggen ziemlich unverändert, Braugerſte ruhig, Futtergerſte unverändert, Hafer ruhig, Mais unverändert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa cif Rotterdam: 5 Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo ſchwim⸗ mend M. 174, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwimmand Mark 178.50, do. Roſario⸗Santa⸗FJé 78 Kg. per Juli M. 174, Kanſas 2 Weſtern per Auguſt⸗September M. 166, Halbwinter 2 Auguſt⸗Sep⸗ tember M. 165, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. Auguſt⸗Sept. M. 168—170, do. nach Muſter 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗September M. 166—170, do. gewichtlos nach Muſter ſchwimmend M. 160 bis 168. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 per Juli⸗Auguſt M. 144, do. 9 Pud 15⸗20 per Auguſt⸗September M. 145, Bulgar.⸗Kumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M.—. Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. ſchwimmend M. 115, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 116, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Auguſt⸗ September M. 116.50, do. 59⸗60 Kg. Juli nach Muſter M. 117. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 119, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 120, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 115—122, La Plata 46—47 Kg. ſchwimmend M. 109, do. 47—48 Kg. ſchwim⸗ mend M. 110. Mais Laplata gelb rye terms Odeſſa⸗Majs per ſchwimmend M. 123, Novoroſſiſk⸗Mais ſchwim⸗ er M. 109. terms M. 115, do. tale quale November⸗Dege 5 Mannheimer Produktenbörſe. für Zuſammenladungen wurden für Braugerſte 20.25, Futtergerſte 13.40, Mais 16, Hafer 17.25 alles in Mark per 100 Klgr.) Neue Braunkohlenwerke im Kreiſe Euskirchen. Man ſchreibt uns: Schon ſeit längerer Zeit wurden ſeitens Kölner Firmen im weſtlichen Teile des Kreiſes Euskirchen Mutungen nach Braunkohlen angeſtellt, die von Erfolg waren. Die aufgefundenen Braunkohlenlager legen die Vermutung nahe, daß man es mit einer Ader zu tun hat, die mit den Braunkohlenlagern bei Liblar im Norden des Kreiſes und ſomit mit dem Haupt⸗Braunkohlen⸗ revier der Ville in Zuſammenhang ſteht. Die Einrichtung von Braunkohlenwerken auch im Weſten des Kreiſes bedeutet einen weiteren Aufſchwung der Induſtrie im Kreiſe Euskirchen und troßt in ihrer Art dem vorwiegend ländlichen Charakter des Kreiſes einen weiteren Zoll ab. Im Amtsblatt der kgl. Re⸗ gierung zu Köln vom 26. d. M. wird die Verleihung von Gruben⸗ rechten im weſtlichen Teile des Kreiſes bekannt gemacht. Die Bergbaugeſellſchaft Friedrichsſegen beruft nunmehr die Generalverſammlung, welche über die Erhöhung des Aktien⸗ kapitals um M. 600000 auf M. 4 600 000 beſchließen ſoll. Die neuen Aktien werden zur Begleichung des Kaufpreiſes der ange⸗ kauften Grube Laura dienen. Außerdem ſoll über die Ausgabe von Obligationen Beſchluß gefaßt werden, gemäß dem in der Generalverſammlung vom 31. Januar 1907 gefaßten Beſchluſſe, der die Summe der betreffenden Anleihe auf den Höchſtbetrag dvon M. 2 Mill. feſtſetzt. .⸗G. der Maſchinenfabriken von Eſcher, Wyß u. Co., Zürich⸗ Ravensburg. Der Aufſichtsrat der Geſellſchaft, die zum Konzern der Felten u. Guilleaume⸗Lahmeyer⸗Werke gehört, wird demnächſt über eine Konſolidierung der Bankſchuld beraten. Letztere belief ſich zu Ende des jüngſt verfloſſenen Geſchäftsjahres auf Frs..30 Millionen. Die Bankſchuld iſt auf feſte Termine befriſtet und nicht fällig, indeſſen wünſcht die Leitung der Geſellſchaft, dieſe von den nicht unbeträchtlichen Zinſenaufwendungen zu eftlaſten, ganz abgeſehen davon, daß die Bankkredite in der Hauptſache zu dauernden Inveſtitionen verwendet worden ſind. Nach unſeren Informationen wird die Ablöſung der Bankſchuld teilweiſe auf dem Wege der Erhöhung des zurzeit Fres. 5 Mill. betragenden Aktienkapitals teilweiſe durch eine Vermehrung der Obligations⸗ ſchuld(gegenwärtig Frs. 3 Mill.) erfolgen. Norddeutſche Chemiſche Fabriken in Harburg. Nach dem Geſchäftsbericht hatte die Geſellſchaft im erſten Semeſter auf beiden Werken einen erheblichen Mehrumſatz gegen die gleiche Peribde des Vorjahres zu verzeichnen; dann trat eine ſtarke Abflauung ein, unter deren Einfluß die Umſätze ſich ſtark verminderten, und die außerdem zur Folge hatte, daß größere Lieferungskontrakte, die im Laufe des Geſchäftsjahres zum großen Teil hätten erledigt werden müſſen, auf das neue Geſchäftsjahr übertragen werden mußten. Nach Abzug der Abſchreibungen von 50829 M. verbleibt ein Reingewinn von 89 834 Mk., woraus 6 Prozent Dividende verteilt und 8068 Mark vorgetragen werden ſollen. Was die Ausſichten für das lau⸗ ſende Geſchäftsjahr betrifft, ſo wird bemerkt, daß die Geſell⸗ ſchaft größere Lieferungsverträge zu lohnenden Preiſen abge⸗ ſchloſſen hat, und unter Berückſichtigung der noch zur Erledigung gelangenden älteren Abſchlüſſe glaubt die Verwaltung, für die Abteilung Graßfabrikate ein befriedigendes Ergebnis in Aus⸗ ante⸗Linie einverſtanden erklart zabe. Hierauf wurden die ſicht ſtellen zu können. Auf der Abteilung Präparatenfabrik Auguſt⸗September M. 124 und⸗ mber⸗Dezember rye Die Preiſe die Zeit vom 1. bis 15. September feſtgeſezt: Weizen 22.60, Roggen 18.50, iſt die Geſellſchaft im Begriff, verſchiedene durch Patent ge⸗ ſchützte Artikel neu aufzunehmen, von denen ſie ſich ein nutz⸗ bringendes Geſchäft verſpricht. Die Riebeckſchen Montanwerke erklären, daß der Ankauf von 600 Morgen Braunkohlenfeldern vom Amtsrat Ruſche auf Rittergut Löpitz, den die Darmſtädter Bank vermittelte, nicht für ſie, ſondern für eine neue Geſellſchaft erfolgte welche ſofort 400 Morgen übernahm. Die Bergbaugeſellſchaft Herzog Ernſt, G. m. b. H. in Ober⸗ lödla, von der den größten Teil der Geſchäftsanteile die Zechau⸗ Kriebitzſcher Kohlenwerke Glückauf,.⸗G., beſitzen, hat be⸗ ſchloſſen, in Liquidation zu treten. Die Gewerkenverſammlung der Kaligewerkſchaft Berg⸗ mannsglück lehnte den Erwerb des angebotenen Oelfeldes a b. Für die beantragte Liquidation iſt eine neue Gewerkenver⸗ ſammlung erforderlich. Dortmunder Union. Das vergangene Geſchäftsjahr hat einen Betriebsgewinn von 6 669 815 M.(gegen 6 487025 M. im Vorjahre) und nach Einrechnung des Vortrages aus 1906⸗07 von 512579 M.(288 925) einen Geſamtgewinn von 7182 394 M. (gegen 6 725 951) erbracht. Im einzelnen ergab der Kohlen⸗ bergbau 1016 390 M.(577 118), der Eiſenſteinbergbau einen Ge⸗ winn von 200 024 M.(130 805), die Dortmunder Werke einen ſolchen von 5 206 707 M. 65 310 214), die Horſter Werke einen Gewinn von 246 692 M.(468 887). Vom Bruttogewinn ſind zu⸗ nächſt an Zinſen und allgemeine Unkoſten 2081568 Mark (1749 462) abzuſetzen, ſodaß 5 100 826 M.(4 976 489) zu Ab⸗ ſchreibungen und Reſerveſtellungen, ſowie zur Gewinnverteilung verfügbar bleiben. DerAufſichtsrat beſchloß zunächſt 2 850 456 M. (2 756 932) zu Abſchreibungen zu verwenden, eine Rückſtellung für Abſchlußverpflichtungen in Höhe von 300 000 M. zu machen und 97518 M.(110 977) dem geſetzlichen Reſervefonds zuzuführen; ſodann auf die Vorzugsaktien Lit. D wiederum 5 Prozent Dividende mit 840000 Mark und die Aktien Lit. O eine Dividende von 2 Prozent(3 Prozent) mit 504000 M. in Vor⸗ ſchlag zu bringen, ſowie endlich den Reſt mit 508 850.84 M. (gegen 512 597.51 M. i..) auf neue Rechnung vorzutragen. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). *** grankfurter Effektenbörſe. [Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 31. Aug.(Fondsbörſe.) Bei Beginn der neuen Woche übernahmen zunächſt Montanaktien die Führung, welche im Kurſe weitere Fortſchritte machten. Die Preisänderungen kamen zunächſt den Aktien Gelſenkirchen und Harpener zugute, Phönix Bergbau wurde bei größeren Umſätzen gehandelt. Die übrigen Werte dieſes Marktes gehen größtenteils mit Kursbeſſerungen hervor. Banken neigten ebenfalls nach der günſtigen Seite und wurden infolge Kauf⸗ aufträgen beſſer bezahlt, Schaaffhauſenſcher Bankverein beliebt und bevorzug. Bahnen gut behauptet, amerikaniſche im Ein⸗ klang mit Newyork ruhiger, italieniſche behauptet, Lombarden auf ſpekulative Käufe feſt. Schiffahrtsaktien erfreuten ſich bei beſſerer Nachfrage feſter Tendenz. Unter dem guten Eindruck, den die feſte Dispoſition der übrigen Märkte machte, ſchloſſen ſich auch Induſtriemerte an, von welchen wiederum chemiſche und elektriſche profitierten, Maſchinenfabriken gefragt und 1 925 55 ünftigen Ten⸗ 178.25 à 20, Dresdner Bank 144.90, Lloyd 95 3 95.25 Staatsbahn 148, Lombarden 22.60 à 22.50, Baltimore 98 Bochumer 227.70 à 228.20, Harpener 207.80 4 228.10. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent, Wechſel. 29. 81 2 Amſterdam kurz 169 05 168 97 Parts kur 81 133 81 166 Belgien„ 80.95 80 966 Schweitz. Plätze„ 81 138 8115 Ital„ 81.20 81 163 Wien Londo„20.386 20 387 Napoleonsd'or 5 lang————[Privatdiskonto Staatspapiere. A. Deulſche. 29 31. 29. 31 B. Ausländiſche. 40% deutſch. Reichsanl. 10„15 100.15 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 99.— 9.10 92 05 5 1 838) 84 254% Chineſen 1898 97 90 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 10.. 100—Mexikaner auß. 88/90 780 8%„ 5 92.10 92.2503 Mexikaner innere 65 05 83.65 84.20 Taumalipas Bulgaren 3⅜ ſtalien. Rente 104.40 4˙% Oeſt. Silberrente 9/½15 8 5 4 badiſche St..1901 400.— 100.— „ 1908 100 20 100.40 .5 Hädeesde ahe 5 De. 93— 83 10/4¼„ Papierren“. 9 20 99 3%„„ 1900—— 91.60 Oeſterr. Goldrente a8.70 68.7 3½%„„ 19 4 91.60 91.553 Portug. Serie! 60.80 3 v 1907 91 60 91.50%„ III 62 60 Abayr..⸗B...1915 101— 101—%½ neue Ruſſen 1905 97. 1918 101.25 101. 04 Ruſſen von 1880 3% do. u. Allg. Anl. 91.50.454 ſpan. ausl. Rente 8 do..⸗B.⸗Obl. 82.90 83.—4 Türken von 190 4 Heſſen von 1903 99 75 99.804„ unif. 3 Haſ 81.70 81 75%4 Ungar. Goldrente 3 Sachſen 83 40 88 404„ Kronenrente 92 95 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.— — Verzinsliche Loſe. 1008 99.—— 98.50 %½%„„1905 89.70 89.906 Oeſterreichiſche880 153.75 158,7 Türkiſche 145.80 J46 6 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 227 50 227.70 a Bergbau 205 Buderus 113 50 114.— Kaliw. Weſterregeln 182 5 Concordia Bergb.⸗G. 528 50 328 50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 101.— 1 Deutſch. Luremburg 161— 1605Phönix 186.— 187 5 Friedrichshütte Bergb. 37.50 1373 Br.Königs⸗u. Laurah. 213 80 214.2 Gelſenkirchneer 197.— 199.80 Gewerkſch. Roßleben 89 0 8900 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 213.— 23.— 14780 148 Pfälziſche Maxbahn—— 133/25 2260 do.“ Nordbahn 13130 13130—.——.— Südd. Eiſenb.⸗G. 113 60 115.— Hamburger Packet 110 75 112 60 Norddeutſcher Llond 93.75 4 60 Deit.⸗Uu z. St iats Deſt. Südbahn Lomb. 21.75 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—.— do. Meridionalbahn 133.30 188 Baltimore und Ohio 95 6. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Wrannhem, SI. Augiune Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 146.— 147. Südd. Immobil.⸗Geſ. 88.20 88 20 Eichbaum Mannheim 1122912 2 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 95. 55. Weltz z. Sonne, Speyer—. Cementwerk Heidelbg. 151 80 152 Cementfabr. Karlſtadi 135 20 135.— Badiſche Anilinfabrik 363 50 365.— Ch. Fabrik Griesheim 243 50 243.— Farbwerke Höchſt 398 400.— Ver. chem. Fabrik Mh. 293. 297.10 Chem. Werke Albert 410.— 409 Südd. Drahtind. Pih. 115.—115. Akkumul.⸗Fab. Hagen—.— Ace. Böſe, Berlin 65.25 65.70 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 217.40 215.— Südd. Kabelw. Nhm. 122 25 122.25 Lahmeyer 119.30 119 50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 06.50 107— Siemens& Halske 178,25 178.20 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 228.—.226.— Lederwerk. St. Ingbert———— Spicharz Lederwerke 121.— 121— Ludwigsh. Wal mühle 63 168.— Adlerfahrradw.Kleyer 287— 288— Maſchinenfbr. Hilpert 68.10 68 20 Maſchinenfb. Badenia 192.50 193 20 Dürrkopp—.— 325— Maſchinenf. Gritzuen 211.— 211.— Maſch.„Armatf.Klein 121 75 121.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 183 50 85.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 130.20130.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 121. 123. Seilinduſtrie Wolff 13159131.0 Biwollſp. Lampertsn. 68.— 68 Kammgarn Kaiſersl. 159 70 159.70 Zellſtoffabr. Waldho 328— 326. 13).— 130. Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frr. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 97.0 46%.K. B. Pföbr.os 97.5) 75 4%„„ 1910 97.80 785 4% Pf. Hyp. Pfdb. 98.70 98.7 Ziei„„ 90.80 208. 31/e% Pr. Bod.⸗Cr. 89.50 89.50 4% Etr.Bd. Pfd. vgo 97.10 97.10 0 99 5 unk. 09 9710 7 10 4% dbr..0! unk, 10 97.30 97 80 4%„ Pfdbr..Os unk. 12 97.40 97.4 3½%„ Pfdbr..86 89 u. 94 389.60 89.60 3% Pfb. 96/03 89 6) 89.6 4%„ Com.⸗Wbl. v. I,unk 10 98 80 68 80 3½„ Com.⸗Obl. v. 87/1 90 20 90 20 5½%„Com.⸗Obl. v. 96/06 90.— 90.— 40% Pr. Pfdb.unt. 09 97 20 97.20 4„ 4 14 97.50 97.50 97 60 98 25 92 50 90 20 97.60 98 25⁵ 92.25 90 20 10% Pr. Pfdb. unt. 15 1 * ½ Pr. gefdür.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 31½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Dyp.⸗fd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 4% Rh. H. B. Pfb. 02 „„ C „„ 93.50 93 50 936.3) 90 30 97 10 97 10 97 59 98.75 89.70 89 9 91.75 99 80 91.15 97.10 97.10 97 50 98 90 89.9 89.9 91.9 99 80 9115 7035 315 verſchied. 125„ 1914 31%, Fth..B. C. O 4% R. W. B. C..10 4½ Pf. B. Pr.⸗Obl. 1½% Pf..Pr.⸗O. %½ Ital ttl.. G. B. * Maunh. Verf.⸗G.⸗A. 404.— 404— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 129.50 129.50 Berg u. Metallb. 20— 120.25 Berl. Handels⸗Geſ. 165.50 166 70 Comerſ. u. Dist.⸗B. 109— 169.— Darmſtädter Bank 127 70 128.— Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank 237 25 237 40 135.— 134.50 100.90 101.— 177 50 178 25 144 50 145.— 201 50 201.30 154.70 154 80 119 40 119 9. Frantfurt a.., 31. Auguſt. Commandit 214.—, Ungarn 93.50. Nachbörſe. üdit 178.10, Darmſtädter 127.75, delsgeſellſchaft 166.50, Deutſche Bank Lombärden 22.50, Bochumer 228.50, Tendenz: feſt. Kreditaktien 199.—, Staatsbahn 148.—, Lombarden 22.50. Deſterr ⸗Ung. Bank 125.— 125— Oeſt. Länderbank 110.50 111. Kredit⸗Anſtalt 198 50 199. Pfälziſche Bank 100.40 100.10 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 191.— Preuß. Hypotheknb. 11160112.60 Deutſche Reichsbk. 42 30 41.— Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. 138.80 133 80 93 95 193.95 Schaaffh. Bankver. 185— 36 40 Südd. Bank Mhm. 107.80 107.80 Wiener Bankver.—— 1381.— Bank Ottomane 138.— 138.— Kreditaktien 198.40, Disconto⸗ 287.50, Staatsbahn 148.—, Gelſenkirchen 198.20, Laurahütte Disconto⸗Commandit 178.23, Londoner Effektenbörſe. London, 31. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2— Conſols 86% 86¼ JModdersfontein 9½ 10½ —Randmine 65 4 Italiener 1067). 103— Kichiſon comp. 928½ 94% 4 Japaner 82% 82% Canadian 177/. 97½ 3 Mexikaner 34— 34— Cheſepeake 43½ 93˙% 4 Spanier 95— 95—Chikago Milwaukee 138%½ 149½ eee e ee e e 8„ 73˙% Erte 24%— 247% 0 7078 700 Grand TrunkIII pref. 210%½ 24½ Tinto 70 ord. 20˙5 225 Central Prininig 14%½ 15— Lollsville 112½ 112, Chartered 17% 17½% Meiſſouri Kanſas 33/ 330½ De Beers 12% 1½Onkario 44— 44 Eaſtrand 4% 4¼¾ Southern Pacific 1067% 100% Geduld 2½ 2½Union com. 167/ 169— Goldfields 456 4% Steels eom. 48% 46— Jagersfontein 4%%] Tend.; feſt. *** Kursblatt der Mannheimer produktenbörſe vom 31. Au uſt. Dle Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Keg bahnfret hier, Weizen pfälziſcher 21.75—.—[ Ruff. Futtergerſte 14.25— 14.50 „Rheingauer—.— Hafer, bad. neuer 16 50—17— „norddeutſcher 21.5021.75 Hafer, nordd. 1773—— „ ruſſ. Azima 24——24.50 Hafer vufſiſcher 18.— 18.50 „ Ulka 29.75—24.—„ La Plata 16.50—— „ Theodoſia 2575——.—] Matsamer Mixed—. „ Taganrog 23.75—24.—„ Donan. 17.— „ Saponska„„La Plata 16.75——.— „rumäniſcher 22.75—21 50[ Kohlreps, d. u uer 50 „ am. Winter 2275—23.— Wicken 18.50—.— „ Manitoba)—.———.—Kleefamendeutſch. 1——— „ Walla Walla2——— 5„ I „ Kanſas II 23.50—.„ Lizerne——— „ Auftralier ee„ Provenec. „ La Plata 2875—24.—„Eſparſette—.—— Kernen 29.———.—[Leinél mit Faß 46.50— Roggea, pfälzer neu 18.50——.— Rüböl in gaß 78——.— „ ruſſiſcher 1975—. „ rumäniſcher.— „ norddeutſcher 18.50—.— „ amerit. Gerfte, neue 1 Pfälzer Gerſte, ungariſche— Weizenmehl ——.— Backrüböl 81.——.— Sptvit us, Ia. verſt. 100% 139.50 „ 70er unverſt. 84— 94.— 5„ er 20.25—21— roh 70 kanverſt. 85/2% 67.— 20.25—21.25„ Mer„ 35/92% 52.— Nr. 00 0 1 2 8 4. 32.— 31.— 80.—.25 28.50 26.50 190 25 50. Roggenmehl Nr. 0) 28.— Tendenz: Weizen etwas ruhiger. Roggen ziemlich unverändert Braugerſte ruhig. Futtergerſte unverändert. Hafer ruhig. Mais unverändert. Oeſterreichiſches Petroleum nottert bis auf Weiteres: M. 22.70 i deene be„M..90 in Eiſt ib Vennah. Mamnheln, agl, Ciſternen, per 100 ke, Dresdner Bank 144.50, Han⸗ Mannheimer Eſſettenboͤrſe vom 31. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war etwas lebhafter, insbeſondere wurden Induſtrie⸗Aktien gefragt zu wefentlich höheren Preiſen. Anilin 365., neue Anilin 365., Verein Chem. Fabriken 297 G,, Aktien der.⸗G. für Seilinduſtrie 131.50 G. und Portland⸗ Zementwerke Heidelberg, die 152 bez. und G. notierten. Aktien. Brief Geſd 130.— 179— —— Brief Geld Br. Werger, Worms 88.——.— —Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68.—. . 100 40Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 188.—.— 191.50 191.— Trausport Bauken. Badiſche Bank 5 Gewrbk. Sveyerd0/K Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp⸗ U. Cdb. Landau—.— 140.—t. Verſicherung. Rhein. Kredilbank 194.— 133.77 B. A 85 10 91.——— Rhein. Hyp.⸗Bank 194— 193 Mannh. Dampſſchl 62.——— Südd. Bank 108 10 107.7%„ Lagerhaus— 80.— Eiſenbahnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz Ludwig bahn—.— 218.— Mitverſ,.⸗G. vm. „ Maxpbahn— 1376“] Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— 2, Nordbain„ 181,80Bad. Aſſecurranz 1210 12090 Heilbr. Straßenbahn 79——. Continental. Verſich 390.——-.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 400.— Bad. Anil⸗u. Sobafbr.—— 345 Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 445.— „„„„ neit— 330. Württ. Tranp.⸗Veiſ, 586. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190 Juduſtrie Verein chem. Fabriten— 297— Sa—1310 Verein D. Oelfabriken—.— 131.80 Dim leriſche beſchfbr. 11——.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 185. Emmajfllirfbr Kirrweil.— Vorzug 108.50—. Emgfli Hhaifammer—.— 90.— 0 5 Emaillw.Maikammer—. Brauereien. Ettlinger Spinnerei 100.—— Bad. Biaueref— uüten Spinnetei.— 200— Binger Aktienbierbr.—.— Durl. Hof vm. Hagen Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms Rarlsr. Maſchinenban. MNähmfbr. Haid u. Ner —+ 114 50Koſth. Cell. u. Papier 218— Mannh. Gum. u. Asb. 140.—— Ganters Br. Freibg. 106.——.—Naſchinenf. Badenig—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberr). Elektrizitit 22 50—. Homb. Meſſerſchmit! 50.——.Pf. Nähm u. Fahrradf.— 130. Ludwigsh. Brauerei 220.——— Portl.⸗Zement Hdlog.—.— 152 Mannh. Aktienbr. 137—Südd. Draht⸗Induft.—.— 116.— Pfalzbt. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerkle 122.50—.— Brauerel Sinner—.+ 250 Verein Freib. Ziegelw. 165.— Br. Schrödl, Heidibg. 200.—— Speyt,„—— „Schwartz, Speyer 120.— Würzmühle Neuſtad:———.— „Ritter, Schwesz.—. Zellſtoffabr. Waldhof—.— 326.— „ S. Weltz, Speyer—.— 72.50 Zuckerfbr. Waghäuſel 147— „.Storch., Speher—.— 72 Zuckerraff. Mannb. 6025—.— ***E* Berliner Effettenboͤrſe. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigerzg.) * Berlin, 31. Aug.(Fondsbörſe.) Die Belonung der Friedenszuverſicht in der geſtrigen Kaiſerrede hob das Ver⸗ trauen der Börſe bezüglich der günſtigeren Geſtaltung der wirkſchaftlichen Verhältniſſe weſentlich. Infolgedeſſen machte ſich auf allen Umſatzgebieten größere Geſchäftstätigkeit bemerk⸗ bar. Die Anzeichen einer beginnenden Beſſerung in der deut⸗ ſchen Eiſeninduſtrie, der Hinweis auf die bedeutenden Gold⸗ zuflüſſe aus dem Ausland und die andauernde Aufwärts⸗ bewegung der Preiſe am Londoner Metallmarkt, ſowie die gute Haltung an den Auslandsbörſen, waren Momente, welche die Kaufluſt anregten und damit zur Beſſerung des Kursniveaus beitrugen. Von Renten ſetzten Zproz. Deutſche Reichsanleihen um 0,20 pCt. höher ein; auch japaniſche Anleihen zogen im Werte an, während Ruſſen vernachläſſigt waren. Bankaktien ſtellten ſich um etwa ½ pCt. beſſer. Kreditaktien gewannen um 1½ pCt. Montanwerte nicht gleichmäßig. Dortmunder Union gewannen auf Deckungen mehr als 3 pEt., da der Jahresabſchluß günſtiger war als man erwartet halte. Dagegen drückte die angeblich in Ausſicht genommene bedeutende Ka⸗ pitalserhöhung auf Deutſch⸗Luxemburger. In Phönixaktien wurde die günſtige Tendenz zu Gewinnrealiſierungen benutzt; Gelſenkirchener, Rheinſtahl und Harpener ſtellten ſich höher. Von Bahnen gewannen amerikaniſche Werte auf Newyork. Schiffahrtsaktien profitierten auf Deckungskäufe. Für Elek⸗ trizitätsaktien gab ſich mehr Intereſſe kund. Geld über Ultimo 3 PpEt. In dritter Börſenſtunde bei ruhigem Geſchäft auf Gewinn⸗ realiſierungen leicht abgeſchwächt. Auch die zum Schluß des offiziellen Verkehrs bevorzugten Kohlenaktien waren höher, ſo⸗ wie Lombarden auf große Prämienkäufk im Einklang mit Wien. Induſtriewerte des Kaſſamarktes bei lebhaften Um⸗ ſätzen vorwiegend beſſer. Berlin, 31. Auguſt.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 100.— 100,10 Ruſſenbank 130 30 130 40 37% Reichzanl. 92.10 92.— Schaaffh. Bankv. 135.60 30˙% Reichsanleihe 83.80 84— Staatsbahn 148.— 147.90 4% Conſols 100.— 100.— Lombarden 21.90 22.50 37%„ 29.— 92.— Baltimore u. Oho 95.60 959 30% 83.70 88.60 Canada Pacific 171.40 179 30 40% Bad. v. 1901 100.— 100.—] Hamburg Packet 110890 112 20 4%„„ 1968 109 20 100.— Nordd. Lloyd 93 10 94.30 3½%„ env.—.——.—Bochumer 297.40 227 90 37%„ 1902/o7———— Deutſch⸗Luxemög. 160.— 159 60 3%% Bayern 9150 91.40 Dortmunder 59.50 65— 3%% Heſſen 90 80—.—Gelſenkirchner 197.20 200 50 30% Heſſen 81.70 81.70 Harpener 205 60 2085 30% Sachſen 83.40 83.60] Laurahütte 21329 214.30 4½ Japaner 1905.—.60 Phönix 185.50 187 10% Italiener—.——]Weſteregeln 188 60 183 50 40% Nuſſ. Anl. 1902 83.9) 83.75Allg. Elektr.⸗Geſ. 218 70 216 70 4% Bagdadbahn 85.80 36.60 Anilin Treptow 375.— 376.— Oe ter Kreditaktien 198 50 199 20 Brownu Boveri 166 50 167.40 Berl. Handels⸗Geſ. 165 70 166 30 Chem, Albert 4 6 50 407 50 Darmſtädten Bank 127 60 128. D. Steinzeugwerke 207.— 207— Deutſch⸗Aſtat. Bank 134 80 135.50 Elberf. Farben.470 415— Deutſche Bank 236.90 23/%½80 Eelluloſe Koſtheim 245 20 245 20 Disc.⸗Kommandit 177.60 178 20 Rüttgerswerken 155.— 155.70 Dresduer Bank 14450 145.10 Tonwaren Wlesloch 94.50 94.50 Reichsbank 141.20—— Wf. Draht. Langend. 175— 175.70 Rhein. Kreditbant 16850—.— Zellſtoff Waldhof 325 50 326.10 Privatdiskont 2¼% W. Berlin, 31 Auguſt. Telegr) Nachbörſe. Kledi“⸗Aktien 195,.50 1 9 50] Staatsbahn 118.— 148.— Diskonto Komm. 178.— 178.40 Lombarden 22— 22.50 Parijer Borſe. Paris, 31. Auguſt. Anfangskurſe. 3% Rente 95.70 9687] Debeers 315.— 319.— Spanter 96 10 96.10 Caſteand 100. 110,.— Turt. Looſe 17520—.—Goldfield 112., 1144„ ue Ottomane 694— 694.— Randmines 168.— 170.— 1767 1772 5 Ris Tintꝛ Berliner Produktenbörſe. Berlin, 31. Auguſt.(Telegramm.)(Produktenbörf.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 28, 31. 29. 81 Weizen per Sept. 199 50 195.75 Mais per Sept. 156— 156.50 „ Okt. 200 25 200 25„ Dezbr. 151 78 152.— „Dezbr 201.— 201 50 8—.——.— Roggen per Sept. 173.— 171.50 Rüböl per Aug.—.—— „ Okt. 17675 175.„Okt. 82.90 62.80 „ Dezbr. 178 25 177.25„Dezbr. 62.20 62 50 Hafer per Sept. 159— 158.50 Spiritus 70er lolo—.—„ „Dezbr. 168 75 163 50 Weizenmehl 28.75 28.75 5 163 75—.—Roggenmehl 24.30 24.30 Liverpool, 3l. Auzuſt(Anfanzskurſe.) 29. 31. Weizen per Sepk..04/ tuhig.03% ruhig „.06.05— Mais per Aug. nom. ruhig nom. ruhig Sept..09½.09½ a.* Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Baltimore Stamm⸗ aktien notierten vbom 1. September 1908 ex Dividende 13 Dollars per Aktie und mit Zinsberechnung vom 1. Juli 1908. Umſatzturs.17.% per Dollar. B. Frankfurt a.., 31. Aug. Für die neue Aproz. Frankfurter Stadtanleihe, die kürzlich zu 98,15 Prozent übernommen wurde, wird der Verkauf zu 99 pCt. beabſichtigt. * Schönebeck, 31. Aug. Die Generalverſammlung der Mekallindurſtie A⸗G. Schönebeck genehmigte, lt.„Irkf. Zig.“ einſtimmig, eine Dividende wieder nicht zu verteilen, ſondern den Gewinn zu Rückſtellungen zu verwenden. Der bisherige Ver⸗ lauf des neuen Geſchäftsjahres war zufriedenſtellend. * Solingen, 31. Aug. Die Stahlwarenfabrik Welcker u. Kahle hat beim Amtsgericht Ohligs Konkurs angemeldet und zwar, It.„Frkf. Zig.“, auf Veranlaſſung der Solinger Bank; letztere hat Forderungen von 380 000, die Reichsbank 60 000 Mk, und andere Gläubiger zuſammen 60 000 Mark. * Hannovper, 31. Aug. Der Aufſichtsrat der Vereinigten Gummiwarenfabrik Haarburg⸗Wien beſchloß, Ii.„Frkf. Ztg.“, von der Verteilung einer Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr abzuſehen, da die rückläufige Konjunktur noch weiter ſort⸗ geſchritten iſt und größere Fabrikationsſchwierigkeiten zu über⸗ winden waren.(1905—06 betrug die Dividende 7½ Prozent.] * Petersburg, 31. Aug. Das Petersburger Kammer⸗ gericht erklärte die Papierfabrik J. Palliſen für inſolvent. Das Defizit beträgt 4 100 000 Rubel, ſo daß die Gläubiger It.„Frkf. Ztg.“ kaum mehr als 10 pCt. erhalten. * Budapeſt, 31. Aug. Die ſeit 30 Jahren beſtehende Tuch⸗ und Schafwollfabrikatenfirma Steinreich u. Co., Budapeft hat nach der„N. Fr. Pr.“ ihre Zahlungen ein⸗ geſtellt und erſtrebt ein Moratorium an. Von den 530 000 Kronen ſind rund 350 000 Kr. Warenſchulden. FFF Marx& Goldschmidt, Mannheim relegramm⸗Adreſſe; Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1687 31. Auguſt 1908. Proviſionsfreil ——— Ver⸗ Wir ſind als Selbſtroutrahenten eiaes unter Vorbehalt: CVVVVFVPFVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVTVVTVT(TGT(TGT((((((((((TTk((TTTTT'T .⸗G. füür Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 112— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen M. 290 M. 265 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 2600— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 62— 4 7 Vorzugs⸗Aktten 102² 98 Benz& Co., Rheiniſche Gasmokoren, Maunheim 140— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm Karcher, Emmenvingen— 18 ffr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 5— 72 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen 270 Chemiſche Fabrlken Gernsheim⸗Heubruch 97 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 120— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Filterfabrik Enzinger, Worm 22⁰0— Flink, Eiſen⸗ und 5 Mannheim 83— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 75 3 Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 152 149 errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 96— indes Eismaſchinen 138 Linoleumfabrik, Maximiliansau 106— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 65 8 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 10⁰— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 380— Neckarſulmer Fahrrad 153— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 121 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 108 zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 105— 7 che Metallwarenſabrit, Genußſcheine M. 175— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 106— Nheinmühlenwerke, Mannheim— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 3 109 Rombacher Portland⸗Cementwerke 125— Stahlwerk Mannheim 113 Sücddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheim— 8² Süddeutſche Kabel, Kannheim, Genußſcheine— M. 85 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 133— Unionbrauerei Karlsruhe 6⁴— Vita aee ee, Mannheim—[M. 84⁵ Waggonfabrik Raſtatt 5 84— Waldhof, Sare— 70ffr Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe—— Zuckerfabrik Frankenthal— 280 Für Politil: J..: Georg Chriſtmann; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J..: Eruſt Müller: für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 1 SSSils Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Expedition Nr. 218. 118. Jahrgang. Nr. 152. Montag, den 31. Auguſt 1908. ; 3 9 zrre 8 Berſ. 7 velchen zu befürchten iſt, daß ſie das Bekauntmachung. Bekanntmachung. Die Bürgermeiſterämter des Landbezirks und das Stab⸗ ehe Anelen Bewohner des Hauſeg Aus der Pfarrer Hermann!⸗ ſchen Dienſtbotenſtiftung in Heidelberg ſind für das Jahr 1903 Preiſe in Beträgen von 40—100 Mk. zu vergebeſt. Zur Teilnahme am Stif⸗ tungsgenuß ſind berechtigt: „Dienuboten männlichen und weiblichen Geſchlechts aus dem (vormaligen) badiſchen Neckar⸗ kreiſe, welche ſich durch Anhäng⸗ lichkeit und Treue, vieljährige, mit perſönlicher Aufopferung ver⸗ rnüpfte Dienſte uſw. auszeichnen. und wegen Alters, Gebrechlich⸗ keii, Armut zꝛc. einer Unterſtützung vorzugsweiſe bedürftig ſind, ohne Unterſchied des Religionsbekennt⸗ niſſes“. Zu den berechtigten Orten des vormaligen badiſchen Neckarkreiſes gehören alle Orte des jetzigen Amtsbezirkes Mannheim. 13560 Diejenigen Dienſtboten aus den berechtigten Orten, welche ſich um einen Pieis bewerben wollen, werden aufgefordert, ihre bezüglichen Geſuche, mit den er⸗ tordeilichen Zeugniſſen über Alter, Dienſtzeit, Verhalten, etwaige be⸗ ſondere Empfehlungsgründe uſw. berdem Gemeindrrat ihres Wohn⸗ ortes binnen vier Wochen ein⸗ zureichen. Die Gemeindebehörden werden hierauf dieſe Geſuche nach Be⸗ nehmen mit dem betreffenden Pfarramt unter Anſchluß ſämt⸗ licher Zeugniſſe mit gutächtlicher Aeußerung an das vorgeſetzte Bezirksamt zur weiteren Behand⸗ lung e nſenden. Kartsruhe, 7. Auguſt 1908. Großh. A. A. Naee Hofſtetter. Nr. 19700 III. Vorſtehendes bringen wir hier- mit zur öffentlichen Keuntnis. Mannheim, 21. Auguſt 1908. Großh. . J. V. Stehberger. Bekanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 90952 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbau⸗ Arbeiten in der Katharinenſtraße in Neckarau von der Schulſtraße bis Adler⸗ ſtraße die Abſperrung dieſer Straße vom Montag, den 31. d8. Mts. bis auf Weite⸗ res nötig fällt. Während diefes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ vevkehr verboten. 13589 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und 8 121 Pol.⸗Str.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 28. Auguſt 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion Abt. IVa. J. V. Dr. Ca ſtenholz. Vekauntmachung. Herrenſoſe Hunde beir. Zugelaufen und bei Firma Tubach& Lutz, Holzſtraße 18 untergebracht ein herrenloſer Hund: Raſſe: Boxer, Farbe: ſchwarz und gelbgeſtreift, weiße Bruſt.— Zugelaufen und bei Johann Brauch, Luiſenſtr. 25 Untergebracht ein herrenloſer 5 0 Raſſe: Neufundländer, zeſchlecht: männlich, Farbe: ſchwarz, gelbe Füße. 13593/ Mannheim, 26. Aug. 1908. Groſſh. Bezirtsamt. Polizeidirektion. Bekauntmachung. Gerichtsvollzieher Günther, nhaber des Diſtriktes XXII Seckenheim— Rheinau und Relayhaus) wohnt nunmehr Heinrich Lanzſtraße Nr. 19 uu. Mannheim, 28. Aug. 1908. Großh. Amtsgericht J. J. Ve 13588 Dr. Hanemann. Dehndhrts⸗Berſeigetung Das Oehmdgras von 46 ha Wieſen der Frieſenheimer Inſel g wird verſteigert am Freitag, den 4. September, mittags gegen 12 Uhr im Karpfen in Sandhofen. Die Wieſen ſind großenteils 2 lich gedüngt und im Ertrag ſehr gehoben. 81215⁵ Weinheim, 31. Auguſt 1908. Gräfl. v. Berckheim' ſches Rentamt: Kinderarbeit in gewerblichen Nr. 14886 IV. Betrieben betreffend. Wir haben in letztet Zeit die Beobachtung gemacht, daß die Beſtimmungen des Reichsgeſetzes vom 30. März 1908, betreffend Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben, vielfach wichtigſten Beſtimmungen dieſes Geſetzes in Erinnerung. Bei weiteren fortgeſetzten Zuwiderhandlungen müßte ſtrafend vorgegangen werden. 8§ 1. Das Geſetz findet Anwendung auf alle Knaben und Mädchen, die noch nicht und diejenigen, die noch zum Beſuche der Volksſchule verpflichtet ſind. 8³2 Die Beſtimmungeg find verſchieden, je nachdem eigene oder fremde Kinder beſchäftigt werden. a) Als eigene Kinder gelten: Söhne, Töchter, Enkel und Urenkelkinder, Geſchwiſter und Geſchwiſterkinder des Arbeitgebers oder ſeines Ehegatten an Kindesſtatt angenommene oder Mündelkinder, behördlich zur Fürſorgeerziehung überwieſene Kinder, ſofern alle dieſe Kinder zum Hausſtande desjenigen gehören, der ſie beſchäftigt. bj) Alle anderen Kinder gelten als fremde, alſo ins⸗ beſondere die durch Vereinbarung mit den Eltern in Pflege genommenen Kinder. § 3. Wer fremde Kinder(Ziffer 2, lit. b) beſchäftigen will, hat vorher der Ortspolizeibehörde Anzeige zu machen. Außerdem darf ein ſremdes Kind nicht beſchäftigt werden, wenn dem Arbeitgeber nicht vorher für dieſes eine Arbeits⸗ karte ausgehändigt worden iſt. Die Arbeitskarte iſt vom Arbeitgeber zu verwahren und auf amtliches Verlangen vorzulegen. Sie wird auf Antrag oder mit Zuſtimmung des geſetzlichen Vertreters des Kindes durch die Ortspolizeibehörde koſtenfrei ausgeſtellt. Auch der Arbeitgeber kann alſo die Ausſtellung beantragen. 8 4. Bei der Beſchäftigung eigener Kinder(Ziffer 2, lit. a) bedarf es weder der Anzeige noch der Ausſtellung einer Arbeitskarte. 8 5. Verboten iſt die Beſchäftigung von Kindern, nament⸗ lich in Fabriken, Zimmerplätzen, größeren Ziegeleien, Motor⸗ werkſtätten, beim Steinklopfen, in dem mit Speditionsgeſchäft verbundenen Fuhrwerksbetriebe, beim Miſchen und Mahlen von Farben und in Kellereien. Auch die Beſchäftigung von fremden Kindern unter 12 Jahren und von eigenen Kindern unter 10 Jahren im Betrieb von Werkſtätten, im Handelsgewerbe und in Ver⸗ kehrsgewerben iſt verhoten; ebenſo die Beſchäftigung eigener Kinder unter 12 Jahren für Dritte in der Wohnung oder Werkſtätte einer Perſon, zu der ſie in einem der in Ziffer 2, lit. a bezeichneten Verhältniſſe ſtehen. tigung von fremden Kindern unter 12 Jahren mit Aus⸗ Auch eigene Kinder unter 12 Jahren dürfen mit Aus⸗ tragen von Zeitungen, Milch und Backwaren für Dritte nicht beſchäftigt werden. Eine Beſchäftigung für Dritte liegt 3z. B. dann vor, wenn Vater, Mukter u. w. des Kindes ſelbſt das Austragen für einen Zeitungsverlag, Bäcker oder Milchhändler übernommen haben und dabei eigene Kinder zur Unterſtützung heranziehen. Verboten iſt ferner die Beſchäftigung eigener und fremder Kinder bei öffentlichen, theatraliſchen Vorſtellungen und anderen öffentlichen Schauſtellungen; im Betriebe von Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften dürfen eigene und fremde Kinder unter 12 Jahren überhaupt nicht und Mädchen nicht bei Bedienung der Gäſte beſchäftigt werden. Auch an Sonn⸗ und Feſttagen dürfen fremde und eigene Kinder im allgemeinen nicht beſchäftigt werden.(Aus⸗ nahmen ſiehe unter Ziffer 6, lit..) 8 6. Soweit hiernach die Beſchäftigung von Kindern nicht ganz verboten iſt, unterliegt ſie nachſtehenden Beſchränkungen. a) Im Betriebe von Werkſtätten, im Handelsgewerbe, in Verkehrsgewerben, im Betriebe von Gaſt⸗ und Schank⸗ wirtſchaften, ſowie beim Austragen von Waren und bei ſonſtigen Botengängen in allen gewerblichen Betrieben darf die Beſchäftigung von fremden Kindern nicht in der Zeit zwiſchen 8 Uhr abends und 8 Uhr morgens und nicht vor dem Vormittagsunterricht ſtattfinden. Sie darf nicht länger als drei Stunden und während der Schulferien nicht länger als vier Stunden dauern. Um Mittag iſt den Kindern eine mindeſtens zweiſtündige Pauſe zu gewähren. Am Nach⸗ mittag darf die Beſchäftigung erſt eine Stunde nach beendetem Unterricht beginnen. Dieſe Beſchränkungen gelten auch für die Beſchäftigun eigener Kinder beim Austragen von Zeitungen, Milch und Backwaren, wenn die Kinder für Dritte beſchäftigt werden.(Vergleiche oben Ziffer 5, Abſatz J. b) Für die Beſchäftigung eigener Kinder im Betriebe von Werkſtätten, im Handelsgewerbe, in Verkehrsgewerben und im Betriebe von Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften gelten gleichfalls die unter lit. a, Abſatz 1 angeführten Beſchränkungen, fedoch iſt auch eine drei bezw. vier Stunden täglich über⸗ ſchreitende Beſchäftigung erlaubt. 5 5 e) An Sonn⸗ und Feſttagen iſt die Beſchäftigung von fremden Kindern mit Austragen von Waren und ſonſtigen Botengängen und die Beſchäftigung von eigenen Kindern mit Austragen von Zeitungen, Milch und Back⸗ waren für Dritte unerlaubt; ſie iſt jedoch gleichfalls an die unter lit. a Abſatz 1 genannten Beſchränkungen gebunden und darf außerdem die Dauer von zwei Stunden nicht über⸗ ſchreiten und ſich nicht über 1 Uhr nachmittags erſtrecken; auch darf ſie nicht in der letzten halben Stunde vor Be⸗ inn des Hauptgoltesdienſtes und nicht während desſelben ſtattfinden. 8 7. Unbeſchränkt geſtattet iſt die Beſchäftigung von eigenen Kindern mit Austragen von Waren und ſonſtigen Boten⸗ gängen, die nicht für Dritte, ſondern im eigenen Geſchäft des Beſchäftigenden erfolgt. 8. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen des Kinder⸗ ſchutzgeſetzes werden mit Geldſtrafen und zwar in einzelnen Fällen bis 2000.— Mk. und bei gewohnheitsmäßiger Zu⸗ widerhandlung mit Gefängnis bis zu 6 Monaten, oder mit Schretzmann. Haft geahndet. immer noch nicht eingehalten werden. Wir bringen daher die In allen gewerblichen Betrieben iſt ferner die Beſchäf⸗ tragen von Waren und mit ſonſtigen Botengängen verboten. halteramt Rheinau werden beauftragt, vorſtehende Veröffent⸗ lichung in der ortsüblichen Weiſe bekannt zu machen und über den Vollzug zu berichten. Mannheim, den 22. Auguſt 1908. Großzh. Bezirksamt IV: Dr. Bechtold. Beranntmachung. Die Ausübung der Heilkunde durch nicht approbierte Perſonen betr. Nr. 20721 III. Wir bringen neuerdings einzelne Beſtimmungen der Veroidnung vom 7. Nobember 1904 die Ausübung der Heil⸗ funde durch nicht approblerte Perſonen, ſowie den 881 Pol. Slraf⸗ geſetzbuchs zur genauen Darnachachtung zur allgemeinen Keuntnis. Mannheim, den 26. Auguſt 1908. Großh. Bezirksamt. Abt. III. l V— 13563 Be; Stehberger. 8 1. ̃ Perſonen, welche, ohne als Arzt approbiert zu ſein, gewerhs⸗ mäßig die Heilkunde ausüben, haben ſich beim Beginn dieſer Tätigkeit bei dem ſür ihren Wohnſitz zuſtändigen Bezirksarzt unter Augabe ihrer perſönlichen Verhältniſſe, insbeſondere des Tages und Orts der Geburt, ihrer Wohnung, ihrer etwaigen Vorbildung, ſowie gegebenemalls der beſonderen Ark ihrer Berlüſstätigteit per⸗ ſönlich anzumelden, bei Wegzug oder bei Aufgabe ihrer Tätigkeit als Heilbefliſſene ſich bei demſelben ubzumelden, ſowie einen Woh⸗ nungswechſel innerhalb der Geſneinde ihres Wohnſitzes binnen 3 Tagen anzuzeigen. Die Abmeldung und die Anzeige über einen Wohnungswechſel konnen auch ſchriftlich erfolgen. 13570 Zu den unter Abſatz 1 fallenden Perſonen gehören auch die⸗ jenigen, welche, ohne als Zahnarzt approbiert zu ſein, die Zahn⸗ heilkunde gewerbsmäßig ausüben(Zahntechnlker, Dentiſten und dergleichen), ſowie Maſſenre und die niedere Chirurgte ausübende Heilgehilien. 355 Den Vorſchriften in§1 unterliegen ferner diejenigen Perſonen, welche ohne als Tierarzt approbiert zu ſein, die Tierheilkunde gewerbsmäßig ausüben, mit der Maßgabe, daß ſie die An⸗ und Abmeldungen dem zuſtändigen Bezirkstierarzte zu erſtatten haben. 8 4 5485 5 1 Die unter§ 1 fallenden Perſonen haben die ihuen bei Aus⸗ übung ihrer Täligkeit als Heilbefliſſene bekannt werdenden gewall⸗ ſamen Todesfälle, lebensgefährlichen Körperverletzungen, Vergift⸗ ungen, Verbrechen und Vergezen wider das Leben unverzüglich der Ortspolizeibehörde(dem Bürgermeiſteramt und in der Stadt Mannheim dem Bezirksamte) perſönlich anzuzeigen. § 81.⸗St.⸗G. B. Perſonen, welche ohue hierzu approbiert zu ſein, gewerbsmäßig die Heilkunde ausüben, werden an Geld bis zu 150 Mark oder mit Haſt beſtraft, wenn ſie den Verordnungen über die An⸗ und Abmeldung ihres Gewerbebetriebs, oder über die Anzeige der ihnen bei Ausübung ihres Gewerbes bekannt werdenden gewaltſamen Todesfälle, lebeusgefährlichen Körperverletzungen, Vergiftungen, Verbrechen und Vergehen wider das Leben zuwiderhandeln. Bekanntmachung. Die Aufnahme von Kranken in das Landesſolbad in Dürrheim betr. Nr. 20707 III. Das Landesſolbad in Dürrheim iſt ſeit 1. Jult 1908 eröffnet. 13⁵68 Wir bringen dies hiermit zur öfſentlichen Kenntnis und geben untenſtehend die über die Aufnahme von Kranken in das Landesſolbad zu Dürrheim erlafſenen neuen Satzungen vom 9. Mai ds. Js.(Geſ.⸗ u..⸗O.⸗Bl. S. 107 ff.) ſowie die Bekanntmachung über die Verpflegungskoſtenver⸗ gütungen vom gleichen Tag bekaunt. Mannheim, den 26. Auguſt 1908. Großh. Bezirksamt III. J..: Stehberger. Veroröònung. (Vom 9. Mai 1908.) Satzungen über Aufnahme von Kranken in das Landesbad zu Baden und das Landesſolbad zu Dürrheim. Ueber die Aufnahme von Kranken in das Landesbad zu Baden und das Landesſolbad zu Dürrheim werden unter Aufhebung der Verordnung vom 22. Februar 1895(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Nr. Seite 60 ff.) nachſtehende Be⸗ ſtimmungen getroffen: § 1. In das Landesbad zu Baden werden in erſter Reihe ſolche Kranke aufgenommen, welche von badiſchen Armen⸗ verbänden oder Stiftungen zum Zwecke des Kurgebrauches unterſtützt werden und deren Leiden nach den ärztlichen Gutachten(§ 3 Abſatz 3) von der Art ſind, daß von dem Gebrauch der Thermalquellen und der ſonſtigen in den Großherzoglichen Kurauſtalten zu Gebote ſtehenden Heil⸗ mittel(Dampfbäder, heiße Luftbäder, Heilgymnaſtik etc.) Heilung oder wenigſtens entſchiedene Beſſerung zu er⸗ warten iſt. Soweit Räumlichkeiten zur Verfügung ſtehen, können ferner aufgenommen werden: 1. Hof⸗ und Staatsbeamte, Beamte der mit Korpora⸗ tionsrechten ausgeſtatteten Kirchen, babdiſcher Kreiſe, Gemeinden und Stiftungen, für welche die betref⸗ fende Verwaltung die Verpflegungskoſten beſtreitet; 2. Perſonen, welche auf Koſten von Gemeindekranken⸗ verſtcherungen, Krankenkaſſen, Berufsgenoſſenſchaften und Verſicherungsanſtalten zu verpflegen ſind und entweder die badiſche Staatsangehörigkeit beſitzen oder im Großherzogtum ihren Wohnſitz haben; 3. Militärmannſchaften, für deren Verpflegungskoſten die Militärverwaltung aufkommt; 4. endlich ſonſtige minderbemittelte Perſonen, welche ſelbſt die feſtgeſetzten Vergütungsſätze beſtreiten, wo⸗ bei ſtets denfenigen der Vorzug eingeräumt wird, welche im öffentlichen Dienſte erkrankt ſind. Die gleichen Perſonen werden, ſofern der Art ihrer Erkrankung nach von dem Gebrauche einer Solbadkur ein Heilerfolg zu erwarten iſt, in das Landesſolbad in Dürr⸗ heim aufgenommen. Zur Behandlung im Landesſolbad eignen ſich vorzugs⸗ weiſe serſonen mit Knochengelenkkrankheiten tuberkulöſen Charakters, mit Gelenkerkrankungen bei gleichzeitiger Blut⸗ 5 Herzfehlern und mit chroniſchen Exfudaten jeder Art. Ausgeſchloſſen von der Aufnahme ſind: a) Perſonen, welche mit anſteckenden Krankheiten oder Paraſiten behaftet ſind, ferner Geiſteskranke und Epileptiſche,; 8 b) Perſonen, die an Krankheiten leiden, zu deren Lin: derung Badekuren erfahrungsgemäß nicht beitragen, vor allem alſo mit Fieber oder mit ſchweren Ernäh⸗ rungsſtörungen verbundene Krankheiten, insbeſon⸗ dere Lungen⸗ und allgemeiner Tuberkuloſe, mit bös⸗ artigen Geſchwülſten, hochgradigen organiſchen Herz⸗ leiden, Hautausſchägen Behaftete; c) ſolche Kranke, für deren, Leiden eine mehrmalige Benützung des Landesbades oder des Landesſolbades 1 einen günſtigen Erfolg nicht gehabt hat; ſtören. Den in das Landesbad oder Landesſolbad Aufgenom⸗ menen werden Wohnung, Bäder, Arzneimittel, in Baden auch die ſouſtigen in den Großherzoglichen Kuranſtalten zw Gebote ſtehenden Heilmittel unentgeltlich gewährt. Für die Wartung und Verköſtigung, wozu der zum Mittagstiſch verabreichte Wein gehört, iſt dagegen eine Ver⸗ gütung zu leiſten, deren Betrag beſonders feſtgeſetzt und jeweils öffentlich bekannt gemacht wird. ö Für die von einem Ortsarmenverhande Unterſtützten und für beſonders bedütrftige Selbſtzahler kann ausnahms⸗ weiſe in beſonders 5 05 eine Ermäßigung der regelmäßigen Vergütung eintreten. 5 Preis für Wein, Kaffee und Fleiſchbrüthe, welche außer der regelmäßigen Verköſtigung an Kranke mit Zu⸗ ſtimmung des Hausarztes gegen Bezahlung abgegeben werden, wird nach einem vorher feſtgeſetzten Tarife beſon⸗ ders berechnet. 8 8. Die Zeit der Eröffnung der beiden Anſtalten wird all⸗ jährlich öffentlich bekannt gegeben. Die Aufnahmegeſuche ſind möglichſt frühzeitig und zwar bezüglich des Landesbades bei dem Großherzoglichen Bes zirksamt— Badanſtaltenkommiſſion— in Baden, betzüglich des Landesſolbads bei dem Großherzoglichen Bezirksamt— Badanſtaltenkommiſſion Dürrheim— in Villingen einzu⸗ reichen und zwar für die aus Mitteln der öffentlichen Ar⸗ menpflege unterſtützten Perſonen durch Vermittelung der beteiligten Armenbehörde, für die auf Rechnung von Ge⸗ meindekrankenverſicherungen, Krankenkaſſen, Berufsgenoſ⸗ ſenſchaften und Verſicherungsanſtalten Aufzunehmenden durch Vermittelung der betreffenden Vorſtände. Für dis unter§ 1 Abſatz 2 Ziffer 1 genannten Perſonen reicht die vorgeſetzte Dienſtbehörde das Aufnahmegeſuch ein, wobel zugleich zu bemerken ift, welche Kaſſe die Verpflegungs⸗ vergſütung zu bezahlen hat. In allen Fällen iſt dem Geſuch ein ärztlicher Bericht nach Anleitung des anliegenden Fragebogens beizulegen. Die ärztlichen Berichte müſſen mit dem Siegel des Arztes verſchloſſen ſein, wenn ſie dem Kranken ſelbſt ausgefolgt werden. Glaubt ein Ortsarmenverband eine Ermäßigung der⸗ regelmäßigen Vergütung für Wartung und Koſt(8 2 Ab⸗ ſatz 3) in Anſpruch nehmen zu können, ſo hat er den be⸗ züglichen Antrag durch eine Nachweiſung über ſetne wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe zu begründen und das Geſuch dem Bezirksamte vorzulegen, welches dasſelbe mit gutächtlicher Aeußerung der zuſtändigen Badanſtaltenkommiſſion über ſendet. Auf Geſuche von Selbſtzahlern(§8 2 Abſatz 3) findet dieſe Beſtimmung entſprechende Anwendung. § 4. Die einlaufenden Aufnahmegeſuche unterziehen die Bez zirksämter— Badanſtaltenkommiſſtonen— unter Mitwir⸗ kung der Hausärzte einer Prüfung und verfügen auf Grund des Ergebniſſes derſelben über die Aufnahme. Bei dem Bezirksamt— Badanſtaltenkommiſſton— Baden eingereichte Geſuche um Aufnahme von Kranuken, welche ſich nach der Anſicht des Hausarztes des Landes⸗ bades für die Unterbringung im Landesſolbad in Dürr⸗ heim eignen und bezüglich deren in dem Fragebogen das Einverſtändnis mit eventueller Zuweiſung dorthin exklärt iſt, werden von dem Bezirksamt— Badanſta mmiſſion — Baden unverzüglich an das Bezirksamt— Badanſtalter kommiſſion Dürrheim— in Villingen zur Entſchließung über die Aufnahme weiter geleitet.„„„ Von den getroffenen Verfügungen ſind die Beteiligten in Kenntnis zu ſetzen. Geſuche von Armenverbänden und Selbſtzahlern um Ermäßigung der Verpflegungsvergütung(§ 2 Abfatz 8) ſind vom Bezirksamt— Badanſtaltenkommtiſſton— dem diesſeitigen Miniſterium zur Entſchließung vorzulegen. Ebenſo iſt eine Entſchließung des diesſeitigen Miniſteriums einzuholen, wenn es ſich um die Aufnahme von Perſonen welche die deutſche Reichsangehörigkeit nicht be⸗ 8 5. Bei der Aufnahme beſtimmt das Großherzögliche Be⸗ zirksamt— Badanſtaltenkommiſſion— die Dauer der welche in der Regel nicht auf kürzere Zeit als 8 Tage und nicht auf längere Zeit als 4 Wochen feſtgeſetzt werden ſoll. Das Bezirksamt— Badanſtaltenkummiſſion— kann im Bedürfnisfall die Kurzeit verlängern, inſofern dieſelbe hierburch nicht über den Zeitraum von 6 Wochen aus⸗ gedehnt wird. Im anderen Falle bedarf die Verlängerung der Genehmigung des diesſeitigen Miniſterſums. 8 6 2 „Das Großherzogliche Bezirksamt— Badanſtaltenkum⸗ miſſion— ruft die zur Aufnahme Zugelaſſenen nach der 55 einzelnen Fälle und dem in der Anſtalt verfügbaren Raume ein, unter Beſtimmung des Tags welchem der Eintritt zu erfolgen hat. Kranke, welche vor dem im Einberufungsſchreiben be⸗ ſtimmten Zeitpunkte ſich einftuden, können bis zu dieſem zurückgewieſen werden; ebenſo haben ſolche Krauke Zurück⸗ weiſung zu gewärtigen, welche ohne genügende Entſchul⸗ 554 e indet eine Einberufung längere Zeit Abgabe ärztlichen Berichts ſtatt, ſo hat der dem—— arzte der Anſtalt ein Zeugnis ſeines Arztes darüber vor⸗ daß der Gebrauch der Kur noch notwendkg rſcheint. 5 S 7. Selbſtzahler haben die zu leiſtende Vergſttung für die mutmaßliche Dauer der Kur an die Anſtaltsk vor⸗ aus zu entrichten. ee ee 8 8. Kranke, deren ferneres Verbleiben in einer der beide Anſtalten zwecklos oder unzuträglich erſcheint, können derch die Großherzoglichen Bezirksämter— Badanſtaltenkym⸗ miſſionen— ſofort entlaſſen werden. S 9. Alle in die Anſtalten aufgenommenen Kranken haben —5 zu beachten. Kranke, welche en zuwiderhandeln, haben Verwarnung, im Wieder⸗ holungsfalle Ausweiſung zu gewärtigen. § 10. Beginn und luß des B eſttimuu das diesſeitige Karlsruhe, den 9. Mai 1908.. Großherzogliches Miniſterium des Junern: von Bodman. Dr. Fecht 1 55 Schreibmaschine 77 br 3 Müssig im Preis.—Erstklass! in jeder Beziehung. Annühernd 40000 im Gebrauch Referenzen, Kataloge und Vor- führung auf Wunsch kostenlos durch die Generalvertretung 2 Hans Schmitt, 6 4, 1. Telephon 1248. 2098 Eigentümer: Katholi ſches Bür gerhofpfial.— Perantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieh: Pr. 8. Säapſche Buchdruckeret, G. m. 5. B. 5 8. Seite. Großheuogliche Zangewerkeſchnle Karlsruhe. Das Winterſemeſter 1903/1909 Dienstag, den 3. November d. J. An dieſem Tage werden von morgens 8 Uhr ab die Aufnahme⸗Prüfungen ſowie die Einweiſungen in die einzelnen Abteilungen und Klaſſen vorgenommen. begiunt am Aumeldungen neuer Schüler wie auch ſolcher, welche B früher ſchon unſere Anſtalt beſucht haben, ſind ſchriftlich bis längſtens 4. Oktober abends an die Direktion zu lichten. Die Unterlaſſung der ſchriftlichen Anmeldung bis zu dieſem Zeitpunkt hat Zurückweiſung zur Folge. Die Schule beſteht aus folgenden 5 Abteilungen: J. Hochbautechniſche Abteilung. (Vorbereitung für ſlaatliche Werkmeiſterprüfung.) II. Bahn⸗ und tiefbautechniſche Abteilung. Vorbereitung für ſtaatliche Werkmeiſterprüfung.) III. Maſchinenbautechniſche Abteilung. IV. Glektrotechniſche Abteilung. V. Abteilung 1, Heranbildung v. Gewerbelehrern. Für die Aufnahme in die unterſte Klaſſe der III. und IV. Abteilung wird das zurückgelegte 16. Lebensjahr und mindeſtens der vollſtändige Beſuch einer Gewerbeſchule ſowie eine zweijährige praktiſche Tätigkeit verlangt. Abſol⸗ venten einer gewerblichen Fortbildungsſchule unterliegen be⸗ ſonderen Beſtimmungen. Für die Aufnahme in die V. Ab⸗ teflung iſt das zurückgelegte 17. Jahr vorgeſchrieben. Schüler, welche länger als 3 Semeſter die Anſtalt nicht mehr beſucht haben, haben beim Wiedereintritt in den mathe⸗ matiſchen und konſtruktiven Fächern eine Prüfung abzulegen, in der ſie dartun, daß ſie noch mit Erfolg eine höhere Klaſſe beſuchen können. Das Schulgeld beträgt für ſämtliche Abteilungen pro Semeſter 40 Mark für Reichsangehörige und 80 Mark für Reichs ausländer; dasſelbe iſt ausnahmslos ſofort bei der Auf⸗ nahme zu entrichten. Außerdem zahlt jeder neueintretende Schüler eine Aufnahmetaxe von 5 Mark. Schüler der elektrotechniſchen Abteilung haben neben dem Schulgeld für die Benützung des Laboratoriums pro Semeſter noch 20 Mark zu entrichten. Zum Beſuch eines Semeſters betragen die Ausgaben 5 1 Logis und Bedienung in Privathäuſern 335—475 ark. Die Abgabe der Programme und Anmeldeformulgre erfogt unentgeltlich durch das Sekretariat der Anſtalt. 13472 Karlsruhe im Auguſt 1908. Die Dixektion. Kircher. General⸗Anzeiger.(Abendblau.) Hermann, Fabrikant in Mann⸗ heim, und Eliſabeth geb. Vill⸗ mann. Durch Vertrag vom 19. Auguſt 1908 iſt das ge⸗ ſetzliche Güterrecht der 88 1863 ff „G. B. vereinbart. Vorbe⸗ haltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Ver⸗ mögen. 2. Seite 80: Knab, Johann, Taglöhner in Mannheim und Luiſe geb. Eckert. Durch Ver⸗ trag vom 20. Auguſt 190s iſt Gütertrennung vereinbart. 3. Seite 81: Weigel, Franz, Spengler in Mannheim und Eliſabethck geb. Reuther. Durch Vertrag vom 24. Au⸗ guſt 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 4. Seite 82: Büttner, Gottlieb, Schloſſer in Mann⸗ heim und Anna geb. Dam⸗ browsky, Witwe des Robert Thomann. Durch Vertrag vom 25. Auguſt 1908 iſt Er⸗ rungenſchaftsgemeinſchaft ver⸗ einbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen. 5. Seite 83: Reinwald, Karl Gärtner auf dem Roſen⸗ hof in Ladenburg und Marie geb. Wiegand. Durch Ver⸗ trag vom 25. Auguſt 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 6. Seite 84: Dürr Louis, Reſtaurateur in Mannheim und Sophie geb. Klingenfuß. Durch Vertrag vom 27. Auguſt 1908 iſt Gütertrennung ver⸗ einbart. 7. Seite 85: Lehn en, Wilhelm, Kaufmann in Mann⸗ heim und Gertrud geb. Köniſſer. Durch Vertrag vom 15. Auguſt 1908 iſt Gütertrennung ver⸗ einbart. Mannheim, 29. Aug. 1908. Großh. Amtsgericht I. Descheftsbesbent Firma D. Mayscheider Aluge Femz ae, lE o 8, 5 1 18 Ludeigahafen à, ffh. Telefon 1029. Tol. 432 Tel. 166 Instrumentarien.ganze Elnrloht. f. Aerzte u. Krankenhäuser Kunstbelne, orthop. Apparate, Bandagen, Krankenartikel. Llekomeoren- Optisches Institut am0- Betrieb. 77 Vernickelung Von der Reiſe zurück Dr. med. d. Wetterer Spesialarzt für Haut- und Harnkrankheiten D 2, I. 4619 Von 855 Reise Zahnarzt Dr. e, Blattmann. surg. Von der Reise zurück Dr. med. Brumm F 3, 12. 779˙7 Damen-Ropfhaawäsche nerr danhonn Päckchen à 20 Pig. Alleiniger Verkauf 75 5 8 5 parfümerie Otto Ness E 1. 16, eine Treppe hoch und 01., 5, vis--vis Kaufhaus. Statt besonderer Anzeige. Tiefbetrübt teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten mit, dass unser lieber Gatte, Vater, Schwie⸗ gorvater und Grossvater Adam Schäfer N Getreldearbeiter gestern abend 1 Uhr nach langem, schweren Leiden zenft verschieden iset. Mannheim, den 31. August 1908. Die trauernden HInterhllebenen. Speyer a. HRn.. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter 4 wurde heute eingetragen: 1. Band VIII,.⸗Z. 177, Firma„Julius aiſer Ww.“ in Mannheim: Die and XI,.⸗Z. 209, Firma„Dampfziegelei u. Kunſtſteinfabrik Rohr⸗ hof J. Vorlaufer& Co.“ in Mannheim: Die Geſellſchaft loſgen die Firma er⸗ Ooſchen 3. Band XIII,..⸗Z. 180, „Bold& Rölz“, Mannheim Meerfeldſtraße 30. Offene eee Perſönlich aftende Geſellſchafter ſind Oskar Bold, Kaufmann, Mannheim und Max Rölz, Kaufmann, Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 17. Auguſt 1908 begonnen. Geſchäſtszweig: General⸗Vertretung der dent⸗ ſchen Kronophon⸗Geſellſchaßt⸗ m. b. H. Darmſtadt. 13584/86 Mannheim, 29. Auguft 1908. Großh. Amtsgericht. I. Handelertgiſter. Zum Handelsregiſter B, Band V,.⸗Z. 50, Firma „Mannheimer Iſolier⸗ werke und Korkſteinfabrik Geſellſchaft mit be⸗ e e Haftung“ in heinau wurde heute einge⸗ tragen: Nach dem Beſchl der Geſellſchafter vom 27. Auguſt 1908 foll das Stamm⸗ kapital um 15000 Mk. erhöht werden. Das Stammkapital iſt um 15000 erhöht und be⸗ trägt jetzt 45000 Mk. Durch Firma iſt erloſchen. 2. B den Beſchluß der Geſellſchafter vom 27. Auguſt 1908 wurde § 8 des Geſellſchaftsvertrags entſprechend der Erhöhung des Stammkapitals abgeändert. Mannheim, 29. Auguſt 1908. Großh. Amtsgericht J. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Bd. VII, .⸗Z.87 wurde heute eingetxagen: Firma:„Süddeutſche Nah⸗ rungsmittel Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“, Mannheim, Q1, 8. Gegenſtand des Unternehmens iſt der En⸗ gros- und Detall⸗Handel mit Butter, Margarine, Kokosfeit, Schmalz und ähnlichen Ar⸗ tikeln. Das Stammkapital de⸗ trägt 20000 Mark. Zum Ge⸗ ſchäftsführer iſt beſtellt: Julius Seiter, Kaufmaun, Mannheim. Geſellſchaft mit beſchränkter Haf. tung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 24. Auguſt 1908 feſt⸗ geſtellt. Sind 2 Geſchäftsführer beſtellt, ſo ſtnd beide nur gemein ⸗ ſam zur Vertretung der Geſell⸗ ſchaft und Zeichnung der Firma berechtigt. 13588 Maunheim, 27. Auguſt' 190s. Or. Amtsgericht 1. 1 Tr., gut möbl. am Herrn ob. Dame zu Gr. Juſtizminiſteriums in La⸗ denburg künftig 3 Gerichts⸗ tage im Monat abgehalten und zwar die Gerichtstage am 1. und 3. Freitag eines jeden Monats von dem Richter der freiwilligen Gerichtsbarkeit und diejenigen am 2. Freitag eines jeden Monats von dem Civil⸗ richter. Wir bemerken dabei, daß dringende Sachen der ſtreitigen Rechtspflege und der freiwilligen Gerichtsbarkeit ſtets auf dem nächſten Amtstag erledigt werden; einerlei ob derſelbe von dem Richter der freiwilligen Gerichtsbarkeit oder dem Civilrichter abgehalten wird. Ebenſo können auf jedem Amtstag dringende Anträge ſowohl auf dem Gebiete der ſtreitigen Gerichtsbarkeit wie der freiwilligen Gerichtsbarkeit zu Protokoll des Gerichts⸗ ſchreibers geſtellt werden. Mannheim, 26. Aug. 1908. Großh. Amtsgericht I. 138587 Dr. Hanemann. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Bd. II, .⸗Z. 16, Firma„Carl zur Eintracht“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Ehriſtoph Riehm iſt aus dem Vorſtande ausgeſchieden; Willy Roebig, Kaufmann, Mannheim, iſt zum Mitgliede des Vorſtandes beſtellt. 13582 Mannheim, 286. Auguſt 1908. Großh. Amtsgericht. I. Sülddentſch⸗öſterreichiſch⸗ Igariſcher Verband. Ausnahmetarif für Holz u. Rinde, Teil IV, Heft 1 vom 1. Mai 1903. 81219 Auf 15. September 1908 wird die Station Radſtadt der k. k. öſterr. Staatsbahnen in den Abſchnitt II des Tarißs für Borke(Rinde) mit direkten Frachtſätzen einbezogen. Die Höhe der Sätze iſt bei den Verbandsſtationen zu erfragen. Karlsruhe, 29. Auguſt 1908. Gr. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. Jwangs-Berſteigerung. Nr. 9728. Im Wege der Zwangs⸗ vollſredand ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Maunheim zur Zeit der Einnagung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Friedrich Piſter, Tünchermeiſter in Mannheim⸗Neckarau eingetra- ene, nachſtehend beſchriebene undſtück an Samstag, 28. Novbr. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 8 in Mannheim, verſteigert wer den. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 5. Auguſtidos in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie übrigen das Grundſtüc detreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. 84217 Es ergeht die Aufforderun Rechte, ſoweit ſie zur Zeit 15 Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden, und wenn der Gläubiger widerſpricht, ſalg gerde mächen, wibrigen⸗ Us ſie der des eringſten Gebot berück⸗ 140 und bei der Verteilung es Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ber⸗ n eede e haben, werden aufgeſordert, vor der Erteilung des gaee die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ Nicht de widrigenfalls für das echt der Verſteigerungserlös an die Stelle des ve ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, vichn 31. Heft 2, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lagerbuch-Nr. 55818, Flächen⸗ inhalt 2 ar 97 qm Hofratte, 1 ar 06 qm Hausgarten, Bellen⸗ ſtraße No. 75. Auf der Hofraite ſteht ein vier⸗ flöckiges Wohnhaus mit Schienen⸗ keller geſchätzt zu M. 85,000.— Hierzu Jubehör⸗ ſtücke im Werte von M. 20.— Mannheim, 29. Auguſt 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. eigerten Gegen⸗ Die höchſtenpreiſe zahle für getragene 64209 Herren und Damenkleider, 9 Ankauf. 9 8 e Bekauntmachunn. wangs erſficerng Neilſchnulfannler Von der Refse Band IX wurde heute einge⸗] Nr. gs20 Mit Wirkung dolkhreaund ſo deder Swangs⸗ lunasgehilfen⸗Nerſ 2 JJ%%%%%%%%%%%%% f 1. Seite 79: Schroer, ab werden mit Genehmigung Maunheim zur Zeit der Eintrag⸗ ung des Verſteigerungsvermerkes anf den Namen des Privat⸗ mann Franz Löhr Eheleute in Mannheim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grnundſtück am Dienstag, 24. Nov. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim B 4, 3, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Aug. 190s in das Grund. buch eingetragen worden. Die Einficht der d des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ ſenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkundeiſt ledermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des jeringſten Gebots nicht berück⸗ 1900 und bei der Verteilung es Verſteigerungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefſor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fah rens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Maunheim, Band 276, Heft 21, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 81216 Lagb.⸗Nr. 5252 W, Flächeninhalt 2 3 82 qm Hofraite Schwetzinger⸗ Vorſtadt Krappmühlſtraße Nö. 9. Hierauf ſteht ein vierſtöckiges Wohnhaus mit T Eiſenbelon Keller und ein einſtöckiges Wohn⸗ haus Seitenbau rechts mit ſolchem Keller, geſchätzt zu 47 000 Mk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von 192 Mk. Mannheim, 28. Auguſt 1908. Großherzogl. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. Zwangs⸗Verſteigerung Nr. 9729. Im Wege der ngsvollſtreckung ſoll das in 11 belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen derf Bauunternehmer Bartho⸗ lomäus Hartmann Eheleute in eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtückam Donnerstag. 26. Nov. 1908, vormittags 9½ uUhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B4,8 in Mannßeim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 29. Inli 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. 81218 Die Enſicht der des Grundbuchamts, ſowie Abrigen das Grundſtück betreffen⸗ en Nachweifunge u, insbeſonder der Schö 18 ſjede att e mann g Rechte, ſowen ſie zur — Diejenigen, ein der Ber⸗ gerung entgegen* 9985 de vor Aufhebung er einſt ahrens der Verſt Nie Sielke des fandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 476, Heft 26, Beſtandsver⸗ zeichnis 1. Lagerb.-Nr. 5800 b, Flächen⸗ nhalt 5 ar 19 qm Hofraite, Waldparkſtraße Nr. 25a. ſpadlich ſteht ein im Rohbau befindliches aſtöckiges Wohnhaus, geſchätzt zu 51 000 M. Mannbdeim, 29. Auguſt 1908. Gr. Notariat III. als Vollſtreckungsgericht Oppenheimer. Färrenverkauf. Am Dienstag, 1. Sept. 1908, vormittags 10½ Uhr, verkauft die Gemeinde Lauden⸗ bach zwei fette Gemeindeſarren im Submiſſionswege. 81151 Angebote ſind ſpäteſtens bis Dienstag, den 1. September d. J, e bei dem Bürgermeiſteramt dahier ein⸗ zureichen. Laudenbach(Amt Weinheim), 27. Auguſt 1808. Bürgermeiſteramt: Noe. Wolff. eige vormittags 10 Uhr, Mersedee ie 68, 2 Tr. Schd möbl. Beltan i. billig zu vermieten. 84181 Mannheim, 31. Auguſt Ortsgruppe Maunheim. R. Ralln er Americ. Dent. Surg. L I4, 10. Ab. 5, beſter Vorderſitz 2 Rang 1. Hälfte, abzugeben. 25 Offerten unter Nr. 64205 an die Expedition d. Bl. Theaterplatz Parketſperrſitz 4. Reihe, Abonne⸗ ment Cabzugeben. Näheres in der Expedition dſs. 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