W. 7 Abonnement: Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, burch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerateꝛ Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung der Stadt Mannheim und umgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus kiger Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „%„Journal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Auswärtige Inſerate 30 ͤ Miin Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. e ee e Nr. 408. Mittwoch, 2. September 1908. elbendblatt.) Die neue Strafprozeßordnung. Der Entwurf der neuen Straßprozeßordnung, deren Wortlaut ſamt Begründung nunmehr der Oeffentlichkeit unterbreitet iſt, wird die politiſche Preſſe in den nächſten Wochen wiederholt zu beſchäftigen haben, da naturgemäß die borgeſchlagenen Aenderungen nicht nur den Juriſten, ſondern 125 vielleicht in noch höherem Maße die Allgemeinheit an⸗ gehen. Verſchiedene Mängel der Strafprozeßordnung und der Gerichtsverfaſſung ſtellten ſich ſchon gleich nach dem Inkraft⸗ treten der jetzt geltenden Geſetze in den ſtiebziger Jahren her⸗ aus. Aber erſt im Jahre 1903 berief die Regierung eine ZSachverſtändigenkommiſſion von 2 Univerſitäts⸗ lehrern, 10 Richtern, 4 Staatsanwälten und 5 Rechtsanwäl⸗ ten, um eine Reform vorzubereiten. Dieſe Kommiſſion be⸗ fürwortete in erſter Reihe eine völlige Umgeſtaltung der Ge⸗ richtsorganiſation. Sie ging davon aus, daß die Mitwirkung der Laien bei der Strafrechtspflege ſich empfehle, daß hierzu aber nur die Form der Schöffengerichte geeignet ſei und daß anderſeits zur Vermeidung von Fehlſprüchen eine ſachliche Nachprüfung aller Urteilsſprüche in einer Berufungsinſtanz ermöglicht werden müſſe. Sie ſchlug daher vor, die Schwur⸗ gerichte zu beſeitigen und drei verſchiedene Arten von Schöf⸗ fen⸗Gerichten erſter Inſtanz einzuführen, auch gegen alle Ur⸗ teile dieſer Gerichte die Berufung an ein gleichfalls mit Schöf⸗ fen beſetztes Berufungsgericht zulaſſen. Im übrigen erachbete die Kommiſſion, was das Strafverfahren betrifft, nicht eine böllige Neuordnung, ſondern eine Verbeſſerung der beſtehen⸗ den Einri unter Aufrechterhaltung ihrer weſentlichen Grundlagen für angezeigt. Insbeſondere wollte ſie weder die Vorunterſuchung beſeitigen, noch das Vorverfahren von Grund aus umgeſtalten. Von den Vorſchlägen der Kommiſ⸗ ſion fand namentlich derjenige, der ſich auf Aufhebung der Schwurgerichte bezog, ſcharfen Widerſpruch, und des⸗ halb hat die Regierung insbeſondere dieſen Punkt nicht in ihr Programm aufgenommen, wie ſie auch ſonſt manche Einwände gegen das Reſultat jener Kommiſſionsberatung nicht berück⸗ ſichtigt hat. Was zunächſt die Organiſation der Gerichte betrifft, ſo iſt für die er ſte Inſtanz folgender Aufbau geplant: Die Schwurgerichte bleiben in ihrer bisherigen Organiſation. Da namentlich die dem Schwurgericht eigen⸗ künklich gewordene Trennung des Gerichtes in zwei unab⸗ hängige Organe— die Entſcheidung der Schuldfrage ohne kichterliche Einwirkung— durchaus populär geworden iſt, ſo wird von Aenderungen abgeſehen, die eine gemeinſame Be⸗ katung der Geſchworenen über die Schuld⸗ und Straffrage ins Auge faſſen. Die bisher ausſchließlich aus Juriſten gebilde⸗ len Strafkammern werden mit zwei Richtern und drei Schöf⸗ ſen beſetzt. Durch dieſe Zuſammnſetzung wird ermöglicht, daß die zwei Richter gegenüber den drei Schöffen nicht von bornherein die Mehrheit beſitzen. Die Amtsgerichte erhalten in den kleinſten Sachen einen Amtsrichter, ſonſt einen Amts⸗ richter mit zwei Schöffen unter Fortfall der bisherigen Be⸗ zeichnung„Schöffengericht“. Die Gerichte zweiter In⸗ ſtanz ſollen künftig bilden: 1. die mit drei Richtern beſetzte begründet. gerichte und 2. die mit fünf Richtern beſetzten Berufungs⸗ ſenate für Strafſachen über die Berufungen gegen die von den Strafkammern in erſter Inſtanz erlaſſenen Urteile. Für die Verhandlung und Entſcheidung über das Rechtsmittel der Be⸗ rufung gegen Urteile der Strafkammern werden bei den Landgerichten Berufungsſenate gebildet. Die Berufungs⸗ ſenate entſcheiden in der Beſetzung von fünf Mitgliedern ein⸗ ſchließlich des Vorſitzenden. Durch Anordnung der Landes⸗ juſtizverwaltung können für mehrere Landgerichte bei einem von ihnen ein oder mehrere Berufungsſenate gebildet werden. Während nach dem bisherigen Rechte Schöffen und Geſchwo⸗ renen nur Vergütung der Reiſekoſten erhalten, und Perſonen, die glaubhaft machen, daß ſie den mit der Ausübung ihres Amtes verbundenen Aufwand nicht zu tragen imſtande ſind, die Berufung zum Amte des Laienrichters ablehnen dürfen, foll nunmehr die Gewährung von Tagegeldern an Schöffen und Geſchworene erfolgen, um auch minderbemittelten Perſonen Zutritt zu dieſen Aemtern zu gewähren. Der Grundſatz, daß die Gerichtsverhandlungen öffentlich ſein ſollen, iſt für das Gebiet der Strafrechtspflege im bis⸗ herigen Recht nur inſofern durchbrochen, als wegen Gefähr⸗ dung der öffentlichen Ordnung, insbeſondere der Staats⸗ ſicherheit, oder wegen Gefährdung der Sittlichkeit die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen oder beſchränkt werden kann. Im Verfahren gegen Jugendliche und in Beleidigungsprozeſſen haben ſich aus dieſem Rechtszuſtand erhebliche Unzuträglichkeiten ergeben. Es werden daher Vorſchriften in Vorſchlag gebracht, die gegen dieſe Miß⸗ ſtände Abhilfe ſchaffen ſollen. allem ſoll in Sachen, die vor dem Amtsgerichte ohne Schöffen zu verhandeln ſind, die öffentliche Klage überhaupt nur er⸗ hoben werden, wenn es im öffentlichen Intereſſe liegt Ferner ſind die Vergehen des Hausfriedensbruches, der gefährlichen Körperverletzung, der fahrläſſigen Körperverletzung mit Uebertretung einer Amts⸗, Berufs⸗ oder Gewerbepflicht, ferner die der Bedrohung der Privatklage zugänglich gemacht worden. Endlich beſeitigt der Entwurf ganz allgemein den Verfolgungszwang bei den von Jugendlichen begangenen Straftaten, indem er an die Stelle der Strafe gegebenenfalls Erziehungs⸗ und Beſſerungsmaßregeln treten läßt. Die Unterſuchungshaft wird ſehr beſchränkt und bei Straftaten, auf die nur geringe Gefängnisſtrafen ſtehen, ganz beſeitigt. Fluchtverdacht zur Begründung der Unterſuchungs⸗ haft ſoll lediglich durch beſtimmende, namentlich angeführte Tatſachen bezeugt werden, und das auch nur bei wirklich ſchweren Straftaten. Die Vereidigung bor dem Amtsgericht ſoll in Zu⸗ kunft nur noch in Ausnahmefällen ſtattfinden. An Stelle des Voreides tritt der Nacheid. Der Zeugniszwanggegen⸗ üherder Preſſe ſoll ſtark gemildert werden. Redakteure, Verleger und Drucker uſw. dürfen die Auskunft verweigern, wenn kein Hindernis beſteht, wegen des Artikels die Beſtra⸗ fung des Redakteurs als Täter herbeizuführen und wenn der Inhalt des Artikels nicht den Tatbeſtand eines Verbrechens Bei unberechtigter Verweigerung des Zeugniſſes Strafkammer für die Berufungen gegen die Urteile der Amts⸗ Die Ausſtellung„München 1908.“ (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) III. Das künſtleriſche Reſultat. Nicht in der üblichen Weiſe des lang ſich dehnenden auſ⸗ zählenden Referates wurde über die Münchener Ausſtellung, ihren Wert und ihre Bedeutung berichtet. Es erſchien ange⸗ hracht und angenehm zugleich, den Geſamteindruck mit kurzem Wort zu faſſen, den Zweck des Unternehmens ſeiner durchſich⸗ tigen Verkleidung zu berauben und den glücklichen Erfolg anzu⸗ erkennen. Der Ruhm der Kunſtſtadt München iſt, wie wir neu⸗ lich erfahren haben, geſichert und es fragt ſich nur noch, wie ſich die einzelnen Componenten zuſammenſetzen, die dieſen gewinn⸗ beingenden Abſchluß bewirkt haben. Wir müſſen noch das künſt⸗ leriſche Reſultat, das in ſeiner Gewichtigkeit zu bleiben be⸗ ſtimmt iſt und ſomit über die Stadt München hinaus zu greifen gang Deutſchland zu beeinfluſſen die Kraft hat, betrachten und hei einem kurzen Ueberblick denjenigen Leiſtungen gerecht wer⸗ den, die ſich in ſelbſtändiger Freiheit über das Maß des All⸗ gemein⸗Durchſchnittlichen herausheben. Von der landſchaftlichen Schönheit des äußeren Bildes, das e Münchener Ausſtellung darbietet, von der vorzüglich ge⸗ lungenen Einbeziehung des Bavariaparkes iſt ſchon die Rede gepeſen. Aber auch der Anlage der verſchiedenen Bauten um den Park darf das entſprechende Lob nicht vorenthalten werden. hne Aufdringlichkeit, ohne Anwendung ſtörenden Prunkes ſehen am Eingange die niederen Hallen der Kaſſen beiſammen und erſt beim langſamen Vorſchreiten auf dem großen Plaße Mupickelt ſich die Architektur der ſeitwärts und gegenüber lie⸗ genden Gebäude. Das fünſtlertheater zur linken hat Littmann ſchmucklos hingeſtellt. Bei der vornehmen Gliederung der Faſſade ſört nur ein aufdringliches Stirnſchild, das zur Belebung der lahlen Fläche über den Eingangsſäulen gedacht iſt, aber gut ent⸗ Bei Beleidigungsprozeſſen ſoll die Ausſchließung der Oeffentlichkeit erfolgen, wenn ſie von einem der Beteiligten beantragt wird. Die Vorſchriften über die Strafverfolgung werden weſentlich gemildert. Vor ſoll die Zwangshaft in weniger bedeutenden Straffachen, beſonders beim Privatklageverfahren, ganz ausgeſchloſſen ſein. Auch ſoll ihre Höchſldauer von 6 auf 3 Monate herab⸗ geſetzt werden. Um die Zeugen nicht unnötig bloßzuſtellen, ſoll die Befragung nach den Vorſtrafen weſentlich einge⸗ ſchränkt werden und nur im Notfalle erfolgen. Ein Teil der neuen Strafprozeßordnung, der ſich mit den beſonderen Arten des Verfahren beſchäftigt, behandelt hier in einem eigenen Abſchnitt das Verfahren gegen Jugendliche, für die bei den Amtsgerichten Jugendgerichtshöfe gebildet werden ſollen. Das ganze Verfahren iſt darauf angelegt, nach Mög⸗ lichkeit eine Beſtrafung der Jugendlichen zu vermeiden und an Stelle deſſen die Fürſorgeerziehung treten zu laſſen. Die Befürworter einer durchgreifenden Reform der Strafprozeßordnung werden durch den vorliegenden Entwurf, der ſich im weſentlichen an das Beſtehende anſchließt, wohl kaum befriedigt ſein. Es wird eingehender Unterſuchung be⸗ dürfen, um feſtzuſtellen, ob die vorgeſchlagenen Neuerungen wenigſtens in der Richtung nach dem Endziele einer modernen Strafrechtspflege hin liegen und ſomit als willkommener Jortſchritt zu betrachten ſind. — Der Konflikt in der Sozialdemokratie zeigt die guten Umgangsformen der„Genoſſen“ im beſten Lichte. Nord und Süd beſchimpft einander in gleicher Weiſe. Nach der Meinung norddeutſcher Parteiorgane ſind die ſüd⸗ deutſchen Genoſſen, die dem Budget zugeſtimmt haben:„Par⸗ lamentariſche Kretins“,„Verräter der Partei“,„Meuterer“, „Disziplinbrecher“,„Verräter des Klaſſenkampfes“,„Klein⸗ bürger“,„Partikulariſten“,„Sonderbündler“,„Prinzipien⸗ verräter“ und anderes mehr, ſie„haben keine Ahnung von der Organiſation der Partei und den demokratiſchen Grundſätzen“ und„müſſen mit glühenden Eiſen ausgebrannt werden“. Da⸗ mit iſt dieſe eigenartig duftende Blumenleſe aus norddeut⸗ ſchen Parteiorganen bei weitem nicht erſchöpft. Perſönliche Verunglimpfungen fallen dabei nicht weiter ins Gewicht, da ſte alltäglich ſind. Kolb wird ein„blamagengekrönter Feld⸗ herr“ genannt, der ſich„in eine dunkle Parteiecke verkriechen“ ſoll, und der Vorwärts akzeptiert die Bezeichnung„bayeriſcher Hieſel“, die die allzeit höfliche Leipziger Volkszeitung dem früheren Vorwärts⸗Redakteur Eisner⸗Nürnberg gewid⸗ met hat.„Der bayeriſche Hieſel aber war der Anführer einer Bande von Raubmördern.“ Und erſt geſtern wieder bezeich⸗ net der Vorwärts die Eisner'ſchen Artikel in der„Fränkiſchen Tagespoſt als„leere Rodomontaden eines aufgeregten Sen⸗ ſationsjournaliſten.“ Eine ganz beſonders anziehende Ge⸗ ſamtcharakteriſtik leiſtet ſich das Kottbuſer ſozialdemokratiſche Parteiorgan, welches ſchreibt: „Uebrigens iſt die Stimmung in den ſüddeutſchen Genoſſen⸗ kreiſen über die neueſten Vorgänge auf dem Gebiete der partei⸗ politiſchen Wirkſamkeit durchaus nicht uniform. In einigenStädten wo die niederdrückende und abſtumpfende Wir⸗ kumwg des bayeriſchen Bieres noch nicht vollends zu der Seelenſtimmung geführt hat, die man dort unten mit„Wurſcht“ bezeichnet, haben ſich die Genoſſen doch zu auch gelinden Kritik der opportuniſtiſchen Politik auf⸗ gerafft. Mit ſolchen Liebenswürdigkeiten werden nun die Partei⸗ genoſſen vonihresgleichen bedacht, in ſolcher Weiſe die behrt werden kann. Vom Theater zieht ſich hinüber zu der Halle 3 ein Verbindungsgang, der den Eingangsplatz glücklich abſchließt wenn auch eine perſpektiviſche Uebereinſtimmung mit dem Giebel der Haupthalle einförmig anmutet. Dieſe Haupthalle(der „mopamentalen und bürgerlichen Raumkunſt“ gewidmet, wie der amtliche Katalog ſpitzfindig angibt), erhebt ſich mit ihrer langen Seitenfront dem Parke gegenüber, der an dieſer Seite einen laubenartigen, geſchickt auf die beim Freskenſchmuck der Haupt⸗ reſtauration verwendeten Motive vorbereitenden Gang angeſetzt erhielt, in welchem Figuren des Nymphenburger Porzellan⸗ künſtlers Wackule ſtehen. Weder die Anlage dieſer Haupthalle, deren Inneres in ſeiner fürchterlichen Enge die größte Ver⸗ fehlung der Ausſtellung bedeutet, noch ihr Schmuck mit aufge⸗ hängten Kränzen und die Flankierung durch nüchtern gehaltene eiſerne Beleuchtungskandelaber entſprechen den hohen Erwar⸗ tungen, die durch die offiziellen Ruhmeskünder erweckt wurden. Es muß zugegeben werden, daß es ſchwer zu erreithen iſt, ein Ausſtellungsgebäude großen Stils, deſſen Eingang noch dazu auf der Schmalſeite liegt, abwechslungsreich in ſeinen Formen zu halten.„Dennoch wäre durch eine zweite Eingangsfront— ge⸗ dacht für die von der Reſtauration zurückkehrenden Beſchauer— durch eine Teilung in zwei regelmäßige Seitenflügel, deren innere räumliche Verſchiedenheit gut hätte bleiben können, die Gefahr der Langeweile vermieden worden. Um ſo erfreulicher und wirk⸗ ſamer der Gegenſatz des Ganzen zu der vorzüglich gelungenen, meiſterhaft geſchmückten Hauptreſtauration, einer der reinſten Schöpfungen Emanuels von Seidl, der in Julius Diez und Fritz Erler zwei Maleß gefunden hat, die dem architektonſſch eigen⸗ artigen, ſelbſtändigen, vornehmen Bau durch die vollendete De⸗ koration der Hallen die ſchönſte freieſte Ergänzung zu geben ver⸗ mochten. Drei Namen von gutem Klang, lange ſchon berühmt und geprieſen, nunmehr für, alle Zeit mit der künſtleriſchen Enk⸗ wicklung Münchens verbunden! Dieſe Drei werfen das ent⸗ ſcheidende Gewicht in die zu Gunſten der Iſarſtadt ſich ſenkendt Wagſchale. Seidl wählte das Motiv des Vorbaues und wieder⸗ holte dasſelbe durch die beiden Pavillons an den Enden der langen nach rechts und links im Bogen geführten Seitenhallen. In ſchlanker Kurbe ſteigt die Linie des Giebels zur Mitte auf, breit wölbt ſich das Dach über dem großen Hauptſaale, der von Herterich an der Decke ein großes Fresko erhalten hat, Mün⸗ chens Künſtler in fröhlichem Beiſammenſein, eine weniger per⸗ ſpektiviſch geordnete als farbenfreudig zuſammengeſtellte Gruppe. Neben dem architektoniſchen Rhythmus, von dem man bei Seidl's Bau ſprechen muß, um des künſtleriſchen Fachausdrucks für die weſentliche Eigenſchaft des Gebäudes ſich zu bedienen, an dem ſchon von ferne das Auge ſich erfreut, werden die heiteren Ein⸗ fälle von Diez, die ernſteren Zierſtücke Erlers in der Nähe be⸗ trachtet, den Preis davontragen. Der maleriſche Effekt, den die Arbeiten dieſer Künſtler ausüben, iſt namentlich bei abendlicher Beleuchtung außerordentlich. Keine Ausſtellung konnte bisher mit einer ſolchen eindrucksvollen, dem Laien wie dem Kunſtver⸗ ſtändigen gleichzeitig ſympathiſchen Dekoration auftrelen. Die Wanderung an einigen ſpärlich verſtreuten Bauten bon Kleinwohnhäuſern borbei, die den Vergleich mit den prächtigen kleinen Arbeiterwohnungen auf der Darmſtädter Ausſtellung nicht vertragen, führt zu dem Vergnügungsplatz, auf deſſen Häuſern ſämtliche ſchreiende Farben in buntem Durcheinander leuchten. 10 hier bieten die einzelnen Gebäude trotz ihrer gezwungenen Anlage Zweckentſprechendes. Freilich ſollte und wollte nicht Außergewöhnliches geleiſtet und gezeigt werden. Ur⸗ ſprünglich münchneriſch gibt ſich doch nur die kleine Tanzbude, in der„um a Zehnerl“ luſtige Paare ſich zu den Klängen eines verſtimmten Klaviers im Kreiſe drehen. Wir wenden uns vom wahren Himmel des Volkes, das mit einer verängſtigten Luſtigkeii bewaffnet und zur Fidelität kom⸗ mandiert wird, wieder in das verſchwiegene Grün des geliebten Parkes, den wir durchſchreiten, nicht ohne die verſchiedenen plaſtiſchen Tiergruppen erfreut zu betrachten. So gelangen wir wiederum zum Eingang der Haupthalle zurück und betreten nun zuerſt die Ehrenſäle der vier hervorragendſten Münchener Archi⸗ 2 General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 0 Mannbeim, September. Brüderlichkeit innerhalb der Sozialdemokratie ſelbſt hoch⸗ gehalten. Man kann ſich erklären, daß angeſichts einer ſolchen Behandlung die Fronde der ſüddeutſchen Genoſſen nur noch ſchlimmer wird, daß ſchließlich Organe wie die„Münch. Poſt“ mit einem Streik auf dem Nürnberger Parteitag drohen. In einer Berliner Verſammlung hat das Parteivorſtandsmit⸗ glied Pfannkuch die Bezeichnung„Vertrauensbruch“ für das Verhalten der deutſchen Parteigenoſſen zur offiziellen emünze geſtempelt, und die Flut von Be⸗ norddeutſchen Scheid ſchimpfungen zum Teiil ganz perſönlicher Natur, die ſich fort⸗ geſetzt auf die Süddeutſchen ergießt, entlockt dem Vollmarſchen Organ folgende bittere Klage: ſtrammen Ankläger, die mit Recht das Prozeßgebaren des Klaſſenſtaates bekämpfen, wenden das Syſtem des fer⸗ tigen Urteiks für das Gerichtsverfahren der Partei an. Sie laſſen ihre Delegierten ſchwören, daß ſie die Verdächtigen verur⸗ teilen werden, gleichwie auch ihre Verteidigung ſein mag. Wenn das die Art iſt, nach der die Berliner Parteileitung die Geſchloſſen⸗ heit der Partei herbeizuführen vermeint, ſo iſt ſie mit Vlindheit Die ſüdbayeriſche Parteigenoſſenſchaft iſt einſtimmig Meinung, daß Geduld und Milde gerade zum Ueber⸗ druß von uns geübt worden ſind. Und daß wir uns dafür beſdanken, als Parteigenoſſen zweiter Klaſſe be⸗ handelt zu werden.“ Iſt angeſichts ſolcher Vorwürfe nicht die Frage am Platze, mit welchem Rechte die Sozialdemokratie unſere Juſtiz au⸗ feindet, mit welchem Rechte unſere badiſchen Sozialdemokra⸗ ten immer von preußiſchen und ſpeziell Berliner Einflüſſen reden und mit welchem Rechte ſie die Behauptung wagen, daß die Sozialdemokraten als Staatsbürger zweiter Klaſſe behan⸗ delt werden? Es iſt dochnicht angängig, Mißſtände in der eigenen Partei ohne weiteres auf unſer Staatsweſen zu übertragen, das ſo wohlgeformt und feſtgefügt iſt, daß die Sozialdemokratie Jubelhymnen anſtimmen würde, wenn ſie gleiche Zuſtände auch in der Partei hätte. Es iſt gut, von Zeit zu Zeit auf die ſozialdemokratiſchen Flunkereien und auf die Großmannsſucht und Allesbeſſerwiſſerei der„Ge⸗ noſſen“ hinzuweiſen. Auf dem Nürnberger Parteitag wird es vorausſichtlich ſchon am erſten Tage bei den Mandatsprüfungen zu Kontroverſen kommen, da die ſüddeutſchen Genoſſen bei mehreren Dreimännermandaten geltend machen werden, daß hier„unſtatthafte Methoden bei der Delegierung“ vorgekom⸗ men ſind, inſofern nämlich als die dritten Delegierten auf Koſten der großen Parteiorganiſationen nach Nürnberg teiſen. Auch das Dresdener Parteiorgan ſagt:„Unſtatthaft aber wäre es ganz und gar, wenn es wahr wäre, daß Kreiſe mit ganz geringen Organiſationen Delegierte zum Parteitag ſenden, für deren Delegationskoſten andere Kreiſe auf⸗ kommen.“ Die mäßigenden Elemente in der Sozial⸗ demokratie ſind in dieſer Frage wiederum die Gewerkſchaftler. Das ließ der in Kiel abgehaltene ſchleswig⸗holſteiniſche Pro⸗ vinzialparteitag der Sozialdemokratie erkennen, auf welchem Redakteur Adler eine Reſolution eingebracht hatte, die ſich gegen das Vorgehen der„Münchener Poſt“ ausſprach. Auf die Ausführungen der Gewerkſchaftsführer v. Elm und Legien hin, ging die Verſammlung über den Antrag Adler zur Tagesordnung über. Dabei erklärte v. Elm, daß er gleich⸗ wohl im Gegenſatz zu den Süddeutſchen in der Budgetfrage ſtehe, es ſei aber nicht ratſam immer mehr Oel ins Feuer zu gießen. Der Reichstagsabgeordnete Legien ſchloß ſich dieſen Ausführungen an und erklärte, daß es ſich nicht empfehle, die beſtehende Differenz noch zu vergrößern, und daß man daher der oberen Inſtanz, dem Parteitage, die Schlichtung des Streites überlaſſen könne. Seiner Anſicht nach ſei die Ge⸗ ſchichte ſchon ſo verfahren, daß es ſchwer halten werde, den Riß, der zwiſchen Süd⸗ und Norddeutſchland entſtanden ſei, zu heilen, und er habe die Ueberzeugnug, daß er über kurzoder lang zur Spaltung führen werde. Polilische Kebersicht. Manunheim, 2. September 1908. Die ſächſiſche Wahlrechtsreform kommtk nicht vom Fleck, zumal die Regierung in Sachen der Wahlkreiseinteilung noch immer nicht zu einem Entſchluß tekten, wo die Arbeiten dieſer Männer in Photographie und Grundrißzeichnung an der Wand hängen. Dem großen Publikum, das ſich begreiflicherweiſe abgeſtoßen und gelangweilt fühlt, da hier nur Fachgenoſſen lernen, urteilen und bewundern, werden auch wir uns anſchließen; um von einem ſchönen, ruhigen Säulen⸗ hof in das Gewimmel der einzelnen Räume zu kommen. Hier iſt wirklich ein genaues Studium erforderlich, um die nötigen Unterſcheidungen machen zu können, um das Wichtige heraus⸗ zufinden, um ohne allzugroßen Aerger vor vielen grauen Leinen⸗ tüchern umzukehren, die geheimnisvolle Ueberraſchungen für den Schluß der Ausſtellung bergen. Schade, daß ſo viel Schönes erſt ſo ſpät vollendet wurde. Hoffentlich werden Brund Pauls und R. A. Schröders Luxuseinrichtung eines Dampfers, herge⸗ ſtellt durch die vereinigten Werkſtätten für Kunſt und Hand⸗ werk, die nunmehr außerhalb Münchens feſten Fuß gefaßt haben, noch anderswo zu ſehen ſein, damit die Betrogenen, die ſich vor dem Auguſtmonat an der Kultur dieſer Raumkunſt zu er⸗ freuen gedachten, noch auf ihre Rechnung kommen könner. Wollen wir in kurzem Urteil zuſammenſchließen, was im Vergleich zu ber kleinen Ausſtellung angewandter Kunſt, die vor drei Jahren in München ſtattgefunden hat, diesmal zu ſagen iſt, müſſen wir bornehmlich erſtaunen darüber, wie reichhaltig die einzelnen Ge⸗ werbe vertreten ſind, wie bei aller Einheitlichkeit des Stiles im Großen eine Variierung der Nebenmokive ſich zeigt. die nur durch das gemeinſame Arbeiten Mehrerer zu Stande kommen kann. Sicherlich ergibt ſich dieſe Steigerung der Nuance— man wolle freundlichſt geſtatten, dieſen Ausdruck auf einen kon⸗ kreten techniſchen Gegenſtand anwenden zu dürfen—, die gewiß nicht mit einer Sucht nach Uebertreibung nebenſächlicher Dinge gleich iſt, aus dem ebenfalls geſteigerten Wunſch, vielleicht auch Geſchmack des Publikums. Je mehr ſich aber Kunſttiſchler, Reramiker, Teppichweber, uſw. uſw. zuſammentun, um Jeder an der bei der Arbeitsteilung entſprechend ſeinem Können ihm zu⸗ fallenden Ausführung in Einzelnen Höchſtes und Selbſtändiges hervorzubringen, das allein durch den gemeinſamen Stilgedanken bder Einheitlichkeit des Ganzen möglichſt unmerklich ſich einfügt, um ſo Harer und bedeutſamer werden die hier geleiſteten Werke in der Geſchichte der Einrichtung mitſprechen. Was in der Mün⸗ chener Ausſtellung ſich als eines der Reſultate meldet, iſt die Tatſache, daß wir bei aller Verſchiedenheit der tonangebenden Männer, der Paul Riemerſchmid, Erler und anderer in Mün⸗ chen einem Zeitſtil entgegengehen, der ſich wie Louis XVI. oder Biedermeler 5 ten wird. 1 hat kommen können. Um die notwendige Neueinteilung der Landtagswahlkreiſe parteipolitiſchen Einflüſſen nach Möglich⸗ keit zu entziehen, hatte Geheimrat Heink aus dem ſächſiſchen Miniſterium des Innern eine Bearbeitung dieſer ſchwierigen Aufgabe unternommen, doch nicht als Regierungsvertreter, ſondern als Privatmann, da die Regierung als ſolche das von den Konſervativen und Nationalliberalen geſchloſſene Wahl⸗ rechtskompromiß bekanntlich, wenigſtens nach außen, noch immer ablehnt. Geheimrat Heink hat nun ſeine Arbeit im weſentlichen beendet. Er hielt ſich bei ihr in der Hauptſache an die in der Wahlrechtsdeputation beſchloſſenen Grundſätze, auf die ſich auch die Mehrheit der zweiten Kammer unter⸗ ſchriftlich feſtlegte. Es ſind 96 ſtatt 82 Wahlkreiſe gebildet. und zwar nach ihrer ſozialen und wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ gehörigkeit, unter Berückſichtigung ihrer hiſtoriſchen Entwick⸗ lung. Neben der Wählerzahl iſt auch die Grundfläche des Kreiſes berückſichtigt. Großſtädte, die mehrere Abgeordnete wählen, haben ihre Aufteilung im Kreiſe ſelbſt vorzunehmen, ein Teil der Mittelſtädte iſt zu Wahlkreiſen unter ſich zu⸗ ſammengeſchloſſen, andere ſind, wie durchweg die Kleinſtädte, zu dem platten Lande geſchlagen. Stark bevölkerte Vororte der Großſtädte ſind dieſen hinzugefügt. Ein einträgliches Geſchäft. Die Nachricht, die Gemeinde Ars habe dem Pfarrer Manſuy, der ſeinerzeit wegen ſeiner Kaiſergeburtstags⸗ predigt verurteilt und vom Biſchof ſeines Amtes enthoben worden iſt, ein Ruhegehalt von jährlich 2500 M. bewilligt, wird in klerikalen Zeitungen beſtritten. Doch wird zugegeben, daß Angehörige der Pfarrei beim Abſchied eine Samm⸗ lung für Manſuy veranſtaltet und für den eingegangenen Betrag von 450 M. einen Kelch verehrt haben. Sein Gehalt bezieht der ehemalige Pfarrer von Ars nach wie vor, da ſeine Amtsenthebung nur mit ſeinem Willen, nicht auf Grund eines kanoniſchen Erkenntniſſes vorgenommen worden ſei. Somit iſt es für einen katholiſchen Pfarrer keinübles Geſchäft, von der Kanzel herabgegen den Kaiſer z uhetzen. —— Deutsches Reich. —(Die Waſſerkräfte der Ruhr.) Die vom Miniſterium der öffentlichen Arbeiten— in Verbindung mit dem Handels⸗ und Landwirtſchaftsminiſterium— beabſich⸗ tigten Erhebungen über die vorhandenen, und teils für öffent⸗ liche, teils für private Zwecke nutzbar zu machenden Waſſer⸗ kräfte ſollen ſich auf das preußiſche Berg⸗ und Hügelland, ins⸗ beſondere aber auch auf die Ruhr, erſtrecken, bei der einer vorzeitigen Erſchöpfung des Waſſerſchatzes vorgebeugt werden dürfte. Für dieſe Erhebungen werden vom Finanzminiſter insgeſamt 50 000 M. gefordert. — Die Zeppelin⸗Spende verſteuertl) Auf der Suche nach neuen Steuerquellen iſt dem Steuerfiskus un⸗ verhofft großes Heil widerfahren. Die vom deutſchen Volke durch freiwillige Beiträge aufgebrachte Millionenſpende fütr den Grafen Zeppelin erſcheint den zuſtändigen Behörden als ſehr willkommenes Objekt, um es zugunſten des leeren Reichsſäckels zur Ader zu laſſen. Die Erwägungen über die Zuläſſigkeit einer Beſteuerung der Nattionalſpende ſollen bereits im Schoße der Regierung beendet ſein, und die Aus⸗ führung des Beſchluſſes, den Zeppelin⸗Jonds zur Steuer heranzuziehen, dürfte nicht lange mehr auf ſich warten laſſen. (Im Volke wird man allerdings dieſem Vorgehen des Fiskus mit recht gemiſchten Gefühlen gegenüberſtehen. D. Red.) — Moch einmal das deutſche Tor pedo⸗ boot.) Nach dem„Daily Telegraph“ war es der deutſche Torpedobootzerſtörer„D“, der in den Tyne einlief. Sein Einlaufen veranlaßte einen lebhaften Signalaustauſch zwiſchen den engliſchen Schiffen„Vindictive“ und„Speady“. Der deutſche Kommandant, Kapitänleutnant Hertzer, und der Erſte Offizier, Oberleutnant Hermann, begaben ſich auf das deutſche Konſulat. Der Zerſtörer war mit dem Schutze der Fiſcherei beauftragt und folgte den Heringszügen an der Küſte. Dieſe Heringszüge bewegen ſich nach Süden und das Schiff folgte ihnen bis zum Tyne. Die Heringe zogen in dieſer Saiſon bedeutend früher als ſonſt. Leith wäre der Eine beſondere Abteilung iſt den Münchener Antiquitäten⸗ händlern eingeräumt worden. Wir ſtaunen über den reichhal⸗ tigen Beſitz, den vor allem die weltbekannten Firmen von Bern⸗ heimer und Böhler zu zeigen haben, Muſeumsſtücke darunter, die ein Vermögen repräſentieren. Auch die Ausſtattung dieſer Räume, die Benno Becker beſorgt hat, ſteht trotz des Gegenſatzes zu den modernen Zimmern in der Nähe auf einer Höhe reifſter künſtleriſcher Sicherheit. Ueber die Einzelheiten, die Bilder und Truhen, die wundervollen Schmuckſtücke, die ſelbſt neben den prächtigen Erzeugniſſen heutiger Münchner Goldſchmiedekunſt ihren koſtbaren Schein behalten, müßte ausführlich geſprochen werden. Aber dann wäre des Erzählens kein Ende. Auch die kirchliche Ausſtellung, die Kirche, die Kapelle, die Urnen— und ihr Antipode, die Kleiderausſtellung, die ſich an die großärtige, von Wielandt und Erler⸗Samaden geſchmückte alpine Sportaus⸗ ſtellung anſchließt, hätten Anſpruch auf flüchtige Erwähnung, wobei Münzers Fresken das Hauptlob erhalten hätten. Dennoch durften wir beruhigt ſchweigen. Denn es war ja Aufgabe dieſer Zeilen, von dem Reſultat zu ſprechen, das die Ausſtellung Mün⸗ chen 1908 in künſtleriſcher Beziehung gibt. Und da mußten allein die Meiſter genannt werden. Die kleine, lieber ganz weggelaſſene Bilderausſtellung war nur eröffnet worden, um nicht das Fehlen der Maler allzu offen zu zeigen. Dafür gibt es Glaspalaſt und Sezeſſion.— Hier auf der Thereſienhöhe ſpricht von ihnen nur der Freskenmaler, neben ihn ſtellt ſich der Vertreter angewandter Kunſt und ihnen beiden reicht der Architekt die Hand. So ſtehen in München 1908 gleich wert und gleich ſtolz die drei Künſtler, der ſchmückende, der ordnende, der bauende zuſammen. Auf ihren Schultern tragen ſie die ehrende Aufgabe, ihrer baheriſchen Hei⸗ mat die alte Kultur zu erhalten, die neue, ſieghaft aufſteigende, tatenkräftig aufzurichten.—B. Buntes Feuflleton. — Ein Baum als Kirche. Eine Kirche, die aus einem ein⸗ zigen Baum gebaut iſt, gibt es in Santa Roſa in Kalifornien. Man könnte vielleicht glauben, daß es ſich um ein Miniaturgebäude handelt. Das iſt aber nicht der Fall; das Hauptſchiff der Kirche iſt 27 Meter lang, 13 Meter breit, und an den Seitenſchiffen be⸗ finden ſich noch zwei große Säle. In dem größeren haben 400 Perſonen Platz, in dem kleineren 90. Zur Kirche gehören ferner Ksd eis chelsginmer für den Pabe ind Aebenekae —— nähere Hafen geweſen, aber ein ſtarker Weſtſturm ließ es geraten erſcheinen, in den Tyne einzulaufen. 2 10 der Tyne der Stelle näher, wo die deutſchen Fi Badiſche Politik. Evangeliſche Arbeitervereine und Konſervative Partej. Karlsruhe, 1. Sept. Auf dem unterbadiſchen evangeliſchen Arbeiterverein der kürzlich in Rohrbach bei Heidelberg ſtattfand 13 folgende Reſolution angenommen, die weitere politiſch Kreiſe intereſſieren dürfte: die Blätter geht die Nachricht, bativen Verſammlung in Sandhauſen hätten zwei Vern der chriſtlich⸗nationalen chre Bien dazu gegeben, daß die Konſervativen bei der nächſtjährigen Landtagswahl in dem Wahlkreiſe Heidelberg⸗Land einen 13 nen Kandidaten aufſtellen ſollten. Da es durch dieſe Nachricz den Anſchein haben könnte, die chriſtlich⸗nati ongle bei terbewegu ng ſtehe in beſonders gutem Ve 1 hältnis zu der konſervativen Partei, ſo erkläre wir Vertreter des Unterbadiſchen Bezirksverbandes eapalſ liſcher Arbeitervereine(13 Vereine mit 2200 Mitgliedern⸗ 1. Jene z w ei Sprecher in der konſervativen Verſamm⸗ lung waren niemals Vertreter(Beauftragte) der chriſt lichenationalen Arbeiterbewegung. 2. Wir ſehe es als einen Verrat an der Arbeiterſache 49 wenn Arbeiter für die konſervative Par eintreten, jene Partei, deren Parteizugehörige in allen Bundesſtaaten, vornehmlich in Preußen und Sachſen, ſich 55 nur der geringſten Erweiterung der politiſchen Rechte der Ar⸗ beiterſchaft entgegenſetzen und eine Wirtſchaftspolitik treiben die darauf ausgeht, beſonders dem Arbeiterſtande ſeine Lebens⸗ bedingungen zu erſchweren. 3. Wir werden bei den n ächſt⸗ jährigen Landtagswahlen tunlichſt nur ſolchen Kandidaten unſere Stimmen geben, deren Parteifreunde in allen anderen Bundesſtaaten für Einführung des direk⸗ ten, geheimen und allgemeinen Wahlrechts zu den Landtagen mit Energie einzutreten die Bürgſchaft bieten und weiter verſprechen, eine allmähliche Verbilligung des nok⸗ wendigſten Lebensmittels, des Brotes und der Wohnungs. mieten anzuſtreben. 4. Unſere gegneriſche Stellung zur Sozialdemokratie wird durch dieſe Erklärung nicht geändert. 5. Zur Durchſetzung unſerer For⸗ derungen werden die Vereinsmitglieder erſucht, die in Be⸗ tracht kommenden Parteien durch Beitritt zu unterſtützen und mit denjenigen Berufsſchichten in Fühlung zu treten welche dieſelben Forderungen haben müſſen, den Staats⸗ und Privatbeamten. Binz kontra„Brettener Volksblatt“. Bretten, 2. Sept. In dem Prozeſſe des national⸗ liberalen Abgeordneten Dr. Binz gegen den Redakteur des hieſigen konſervativen„Volksblatt“ hat heute die Haupt⸗ verhandlung ſtattgefunden. Der Angeklagte, Redakteur Eſſer, hatte behauptet, die Erklärung des Abg. Binz, daß der Großblock vom Jahre 1905 ſich nicht gegen die kon⸗ Verban dstage der in einer konſen ſervative Partei gerichtet habe, ſei eine„Hewußte Un⸗ wahrheit“ geweſen. In der heutigen Hauptverhandlung kam lt.„Mannh. Volksſt. ein Vergleich zuſtande. Der Angeklagte erklärt, daß er zwar nach wie vor auf dem Stand⸗ punkte ſtehe, der Großblock habe ſich auch gegen die Konferva⸗ tiven gerichtet, daß er aber durch die Verhandlung überzeugt worden ſei, daß der Vorwurf der bewußten Unwahrheit ſich nicht aufrecht erhalten laſſe. Er nimmt dieſen Vorwulf mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück und zahlt eine Buß⸗ von 20 M. in die Armenkaſſe der Stadt. 3. Jnternationaler Kongreß für Philoſophie. 5 un. Heidelberg, 1. Sept. Heute nachmittag 3 Uhr tionen, die in verſchiedenen Hörſälen des neuen Kollegienhauſes ſtattfanden. Zur bequemen Orientierung waren in allen Sel⸗ tionsſälen Tafeln aufgeſtellt, auf denen man erſehen konnte, welche Vorträge zur Zeit gerade gehalten wurden. Durch tele⸗ phoniſchen Verkehr wurden die Nachrichten über den Beginn den Vorträge don Saal zu Saal vermittelt. Die Organiſation del ganzen Betriebes, die von Herrn Generalſekretär Dr. Elſen⸗ dem ganzen Gebäude, ſo lieſt man in der Zeitſchrift„The Quwer „gibt es nicht einen Balben, eine Latte, einen Pflock, die nicht von demſelben Rieſenbaume ſtammen, und als der Bau fertig war, blieb noch Holz übrig, für das man keine Verwendung gehabt hatte⸗ Männer der Wiſſenſchaft, die den Rieſenbaum geſehen und unter⸗ ſucht haben, glauben mit Beſtimmtheit verſichern zu können, daf er mindeſtens 2600 Jahre alt iſt“. — Anilinhaltige„Blut“⸗Orangen. Das„Korreſpondenzblatt Schtveiger Aerzte“ berichtet über Verfälſchung von Blutorangenz In Petersburg kaufte eine Frau bei einem Straßenhändler ein Dutzend Blutorangen und gab, zu Hauſe angekommen, eine bon ihnen ihrer Nichte. Das Kind hatte kaum eine Scheibe in den Mund geſteckt, als er einen heftigen Schmerz im Rachen verſpürte und Blut herausſpuckte. Der ſofort gerufene Arzt zog aus dem Rachen des Kindes ein Bruchſtück einer Spritzennadel hervor. Die Unterſuchung ergab, daß die Nadel in ihrem Kanal Reſte einer roten Anilinfarbe enthielt. Es ſtellte ſich heraus, daß ſämtliche Orangen mittels Spritze mit roter Anilinfarbe und Saccharin⸗ löſung injiziert waren. —„Es iſt alles da“. Eine amüſante Anekdote von Balzas und einem ſchlauen Gaſtwirt aus Saint Cloud pflegte der Freund des großen Romanziers Leon Gozlan zu erzählen. Gemeinſam mit Balzac war er früh morgens nach Saint Cloud gegangen, ſie waren ſehr hungrig geworden und traten nun in eine Ark Fiſcherhütte, um womöglich irgend eine Kleinigkeit zu genjeßen. Gozlan ließ den Sohn des Wirtes rufen und Balzac fragte den Jungen:„Haben Sie gebratene Hammelkeule?“„Aber wie ſchade, ſoeben, kaum eine Viertelſtunde iſts her, hat man das letzte Stück einem Engländen ſerviert.“ Nach einer Weile fragt Barzac wieder: Haben Sie Hühnerfrikaſſee?“„Die Hühner, mein Herr, ſind in dieſer Salſon doch eigentlich recht hart“.„Ich habe davor Reſpekt; können Sie mir denn Fricandeau ſervieren?“„Verzeihen Sie, mein Herr, der wird erſt um fünf Uhr fertig.“ Balzac blickt eine Weile nach⸗ denklich auf den Burſchen und fragt dann plötzlich:„Haben Sie vielleicht Sphinx?“„Ich will mal ſchnell in der Küche nach⸗ ſehen“, erwiderte der Junge und berſchwindet. Nach einer Weile taucht er wieder auf, und während der Dichber und ſein Freund ihm mit Spannung entgegenblicken, antwortet er eifrig und ernſt! „Meine Herren, es iſt leider nicht mehr dc Denn der Wirb hatte ihm aufgetragen, den Gäſten nicht zu ſagen, daß ettwas nicht da ſei, ſondern ſtets zu verſichern, gerade ſei das letzte Stück auf⸗ getragen worden, gerade ſei dies oder das ausgegangen; das for⸗ derte das auta Renommee ſeines Haufes begannen die Sitzungen der Se 1 — ˙ ²—— ͤ——— ꝓ— e e den bürte dem Die einer tliche rrin⸗ Algas eund mit N Pſychologie: ranscendentalphiloſophie“, ſchol J Hellpach⸗Karlsruhe„Klima, Wetter und Landſchaft in ihren Mannheim, 2. September General⸗Auzeiger,(Abendblarh. 8. Seite“ haus und Herrn Dr. Arnold Ruge geleitet wurde, funktionſerte in allen Teilen ausgezeichnet. In der Sektion für Geſchichte der Philoſophie wurden folgende Vorträge gehalten: 1) Eleutheropulos⸗ gürich„Die Norſokvatiker Phyſiker“, 2) Werner⸗Fextal(Grau. bünden)„La philoſophie de la valeur chez Soerate et Platon“, ) Laſſon⸗Berlin„Die Nikomachiſche Ethik“, 4) Huſik⸗Phila⸗ belphia„Dr. Neumark on Ariſtotle and Maimonides“. Sektion für allgemeine Philoſophie, Methaphyſik und Naturphiloſophie: 1) Fullerton⸗Newyork„A pro⸗ boſed Neconciliation of Idealism and Realism“, 2) Drews⸗ Karlsruhe Die Realität des Bewußtſeins“, 3) Wahle-Czerno⸗ witz(Bukowina)„Die Auflöſung des Subjektivismus“, 4 Stras⸗ zewski⸗Krakau„In Sachen der Metaphyſik“. Sektion für 1) Külpe⸗Würzburg„Ein Beitrag zur Ge⸗ fühlslehre“, 2 Hom me r⸗Upſala(Schweden!„Zur Pſpchologie der Aufmerkſamkeit“, 3) v. Cyon⸗Paris„Verſuch einer neuen Differenzierung der ſeeliſchen Funktionen“, 4 Calderoni⸗ Florenz„Aſpettazione e volonta“, Ladd⸗Frankli n⸗Balti⸗ more„Epiſtemology and Pſychology for the Logician“. Sektion für Logik und Erkenntnistheorie: 1) Baldwin⸗ Baltimore„The problem and ſcope of genetic logic“, 2) Dufumier⸗Paris„Sur la nation d' une logique formelle poſitive“, 3) Mülle r⸗Konſtanz„Ueber Algebra der Logik“, 4) Gordy⸗Newhork„What conſtitutes Evidence“, 5) Störring⸗ gürich„Beitrag zur Lehre vom Bewußtſein der Giltigkeit“, 6) Franze⸗Bad Nauheim„Das Evidenzbedürfnis des Menſchen gls entwicklungstheoretiſcher Maßſtab“. Sektjon für Ethik ünd Soziologie: 1) Staudinger⸗Darmſtadt„Zur Methodik der ethiſchen Forſchung“, 2) Jones⸗Cambridge„Philo⸗ ſophical intnitioniſm in Ethies“, 3) v. Karman⸗Budapeſt„Die Dialektik der ethiſchen Prinzipien“, 4) Nalli⸗Spoleto[Umbrien) La eriticg dei valori“, 5) Eleutheropulos⸗Zürich„Die Grundlage der Ethik“ An die Vorträge ſchloß ſich jeweils eine mehr oder weniger ausgedehnte Diskuſſion. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß unter den Vortregenden ſich auch zwei Damen befanden. Es war dies Frau Chriſtine Ladd⸗Franklin aus Baltimore und Miß E. E. C. Jones aus Cambridge, Nach Beendigung der Sektionsvorträge begaben ſich die Kon⸗ greßteilnehmer zum Heidelberger Schloß und beſichtigten die Innenräume in mehreren Gruppen. Wegen der Ungunſt der Witterung wurde das für heute abend angekündigte Feſtkon⸗ zert in der Schloßreſtauration mit italieniſcher Nacht abge⸗ ſagt. Statt deſſen fand in der Stadthalle von ½0 Uhr ad Konzert des ſtädtiſchen Orcheſters ſtatt, Am Vormittag ſtatteten mehrere Damen der Kongreßteil⸗ gehmer der Stadt Mannheim einen Beſuch ab. Der Mann⸗ heimer Verkehrsverein hatte zu dieſem Zweck in liebens⸗ würdigſter Weiſe den bekannten ausführlichen Führer durch Mannheim zur Verfügung geſtellt. ** nn. Heidelberg, 2. September. Bei dem geſtern Abend in der Stadthalle ſtattgefundenen Konzert des ſtäbtiſchen Orcheſters unter der Leitung des Herrn Konzertmeiſters Grau waren außer ſehr zahlreichen Kongreßteil⸗ nehmern mit ihren Damen Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, Miniſter Frhr, v. Marſchall, Geh. Reg⸗Rat Becker, Ober⸗ ſchulrat Wendt aus Karlsruhe, Geh. Rat Windelband, iniſterialdirektor Schön aus Karlsruhe, ſowie Bürgermeiſter WMieelandt anweſend. Heute früh begannen die Sektionsſitzungen bereits um 9 Uhr und dauerten bis etwa 11 Uhr. Es wurden folgende Vorträge gehalten: In der Sektion für Geſchichte der Philoſophie: 1. Georgop⸗Sofia„Roger Bacon und Tommaſo Campanella“, 2. Itelſon⸗Berlin„Ueber Erhard Weigel“, 3. Tönnies⸗Kiel„Zur Biographie des Hobbes“, 4. Schmidt⸗Berlin„Schopenhauers Be⸗ ziehungen zur Myſtik“. In der Sektion für allgemeine Philo⸗ ſophie, Metaphyſik und Naturphyloſophie; 1. Fiſcher, Planer, Frankfurt a. M.„Erkenntnistheorie, Metaphyſik und Matur⸗ wiſſenſchaft“, 2. Conturat⸗Paris„Des rapports de la logique et de la linguiſtique dans le probleme de la langue internationale“, 5. Drtina⸗Prag„Sur(orgaäniſation des éEtudes uniberſttaires au point de vue philoſophque“, 4. Kuntze⸗Nordhauſen„Die Be⸗ deutung der Ausdehnungslehre Hermann Graßmanns für die In der Sektion für Pſychologie: Einflüſſen aufs normale und abnorme Seelenleben“, 2. Geijer⸗ Upfala„Zur Pſychologie des Gewiſſens“, 3. Alexander⸗Budapeſt Ileber die pſychologiſche Grundlage der Aeſthetik“, 4. Brunſch⸗ Pieg⸗Paris„Implication et diſſpeiation des notſons“. In der Lektion für Logik und Erkenntnistheorie: 1. Franze⸗Vad Nau⸗ im„Das Evidenzbedürfnis des Menſchen als entwicklungs⸗ kheoretiſcher Maßſtab“, 2. Schiller⸗Oxford„Der rationaliſtiſche Wahrheitsbegriff“, 3. Armſtrong⸗Mitteltown(U. St..)„The Ebolution of pragmatism“, 4. Smith⸗Weymouth(U. S..) dentism and pragmatism“, 5. Itelſon⸗Berlin„Wahrheit und ragmatismus“. In der Sektion für Ethik und Soziologie: 1. Jelinek⸗Zdolbunow(Rußland!;„Ueber das metaphyſiſche Fun⸗ dament der Moral“, 2. Billia⸗Turin„Lunite morale de la philo⸗ ſophie“, 3. Sapelli⸗Genua„Alcuni caratteri della morale“, 4. Nars⸗Ehriſtianſa„Die Lüge als Bedingung der Moralentwick⸗ ſung“, 5. Lehmann⸗Poſen„Das Verhältnis der Pädagogik zur Pöleophie und Pſychologie“, 6. Billig⸗Turin„'idee de education“. Um 11 Uhr fand im großen Sgale des neuen Koluegienhauſes zweite allgemeine Sitzung ſtatt, in der Benedetro roce⸗Neapel über das Themg: Nintnizione pura eſil caratere lirico dell' arte“(„Die reine Vernunft und der lyriſche Charakter der Kunſt“) ſprach, Vom Großherzog von Baden traf auf das geſtrige Telegramm des Kongreſſes folgendes Antworttelegramm ein: Geh. Rat Windelbandſ Dem in Heidelberg verſammelten III. internationalen Kon⸗ zreß für Philoſophie ſage ich aufrichtigen Dank für das liebens⸗ pürdige Gedenken. Ich wünſche herzlich, daß der Kongreß einen die Beſtrebungen der von ihm gepflegten Wiſſenſchaft be⸗ ledigenden Verlauf nehmen und die Teilnehmer ſich in meinem Jand wohl fühlen möger Friedrich, Großherzog, ———— Aus Stadt und Land. * Maunheim, 2. September 1908. Die Witterung im September. Der September ſoll uns in kenen erſten Tagen nach dem hundertjährigen Kalender ſchöne barme Tage bringen, vom 7. bis 9. ſoll es dann trübe und kalt, bem 18. bis 16. aber wieder heiter und ſonnig werden. Am 17. and 18. dürften Niederſchläge erfolgen, vom 10, bis 31. wäre pieder ſchönes Wetter zu erwarten, dann aber ſoll der Monat bis dun Schluß unſchön und regneriſch bleiben. Rudolf Jalbs Nach⸗ bdger, der Meteorologe Bruno Bürgel, prognoſtiziert für die erſten Rer Tage des Monats freundliches Wetter, dann ſoll es umſchlagen, bewölkt, regneriſch und ſtürmiſch, vom 18. bis 16. ſogar nebrig werden. Die zweite Hälfte des September dürfte uns dagegen nach ſeiner Vorausſagung bis zum Schluß des Monats klares, ſchönes Herbſtwetter beſcheren. Während der genannte Gelehrte den 10. September als einen ſtarken, kritiſchen Tag bezeichnet, der Grubenkataſtrophen, Vulkanausbrüche und Erdbeben mit ſich führen kann, hält er den 28. des Monats für einen kritiſchen Tag von nur geringer Bedeutung. Große Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt e. V. Laut Be⸗ ſchluß des großen Rates findet der diesjährige Jamilien⸗ ausflug mit Muſik am Sonntag, den 6. September in Form eines Sänger⸗Sonnenwendfeſtes ſtatt. Damit von den Teilnehmern niemand um ſein„tabel de hot“ kommt, wird erſt nachmittags.30 Uhr mit extra fahrplan mäßi⸗ gem Zug, ab Weinheimer Bahnhof(Neckarvorſtadt) nach Wein⸗ heim gefahren. Von dort geht der Weg durchs Birkenauer Tal nach Birkenau, allwo im größten und ſchönſten Lokal— Pfälzer Hof, Beſitzer Philipp Pfläſterer— Einkehr gehalten wird. Kaffee, Kuchen ete. iſt bereits beſtellt, Von Wein und Bier wurde durch die„Unterſuchungskommiſſion“ der Geſellſchaft Proben unter⸗ worfen, die vorzüglich ausfielen. An Unterhaltungsſtoff durch unſere Humoriſtinnen und Humoriſten wird's auch nicht fehlen. Die Haus⸗ und Hofkapelle Blun wird zum Tanze aufſpielen und die Sängerabteilung— von ihrer alljährigen Sommerſängerreiſe zurückgekehrt— wird die Ausflügler mit etlichen Chören er⸗ freuen. Nach längerem Aufenthalt gehts unter den Klängen des von Kapellmeiſter Blun komponierten und der Geſellſchaft ge⸗ widmeten„Zeppelinmarſches“ zu Fuß nach Weinheim und von dort um 8 Uhr wieder zurück zur Heimat. Nach Ankunft in der Neckarſtadt wird mit Muſik und Lampions Einzug ins„Neckar⸗ ſchloß“ gehalten, allwo etwa verſäumte„trinkende“ Geſchäfte bei dem Vereinswirt Bäcker nachgeholt werden können. Wer zu korpulent oder zu bequem zur FJußtour iſt, kann auch bis Bir⸗ kenau die Bahn benützen. Mitglieder, Ehrenmitglieder, Freunde der und deren Familien ſind ſehr gerne bei der Partie geſehen. * Kolportageſchwindel. Der 18 Jahre alte Kellner Henry Schneider aus Hambuürg vertrieb hier in der Zeit vom 16. bis 25. April für den Kolporteur Auguſt Maucher, R 6, 7, eine Wochenſchrift zu 20 Pfg, pro Exemplar. Der Beſteller mußte ſich auf ſämtliche 75 Exemplaxe abonnieren und erhielt dann zu den erſten 5 Exemplaren ein Eßbeſteck, enthaltend 6 Meſſer und 6 Gabeln unter Anzahlung einer Mark als„Geſchenk“(J. Schnei⸗ der ließ jedoch ſeine Abnehmer, Arbeiterfrauen, in dem Wahne, ſie brauchten nur fünf Hefte zu 1 M. zu nehmen, dann bekämen ſie das Eßbeſteck gratis. In fünf Fällen iſt er darum der Un⸗ terſchlagung angeklagt, da er die 1 M. für ſich behielt, ein Betrug iſt ihm nicht nachzuweiſen, da der ſchriftliche Vertrag tatſächlich die Verpflichtung der Unterzeichner zum Bezug der 75 Hefle ent⸗ hält. Ex wurde aber, wie dies bei 55 Arbeiterfrauen nur zu häufig geſchieht, nicht geleſen. Das Schöffengericht erkannte im Sinne der Anklage auf eine Gefängnisſtrafe von 3 Wochen, * Aus dem Schöffengerich. Die Taglöhner Joſef Waltenberger und Eduard Kling von hier lärmten am 28. Juni abends auf der Straße in Q 3 herum und ſollten ſchließlich durch zwei Schutzleute von der Straße weg zur Wache gebracht werden, Sie leiſteten jedoch auf dem Transporte dorthin heftigen Widerſtand und wurden deshalb Waltenberger zu 30., Kling in Anbetracht ſeiner Vorſtrafen zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt.— Nach 20jähriger Ehe iſt der Tüncher Adam Schneider von hier in den letzten 2 Jahren derart dem Alko⸗ holteufel berfallen, daß die ehelichen Verhältniſſe total unglück⸗ liche geworden ſind. Solche Leute haben auch keine Luſt mehr zum Arbeiten. Am 30. Juni bog er ſeine Ehefrau rücklings über die Tiſchkante und drohte ihr mit einem Meſſer den Hals abzu⸗ ſchneiden. Sie hat Anzeige gegen ihn erſtattet und legt auch Zeugnis gegen ihn ab. Das Urteil lautet auf 2 Wochen Gefäng⸗ uis.— Der Packer Joſef Bernhardt aus Obermorſchweiler ſchlug am 2, Auguſt in der Wirtſchaft zur Strahlenburg dem Lackierer Bernhard Wagner durch einen Hieb mit einem Bierglas drei Zähne ein, außerdem ſauſte ihm das Glas noch einmal auf den Kopf, Es wird auf eine Geldſtrafe von 30 M. erkannt. PVolizeibericht vom 2. September. (Schluß.) Verdächtiger Beſitz von goldenen Uhren und Schmuckſache n. Ende Mai 1908 wurde in München der ledige Reiſende und Wagnergehilfe Joſeph Schmatz von Pfreind k. B. A. Nabburg in Bayern, dort geboren am 29. Mai 1879, dahier wegen verdächtigen Beſitzes von goldenen Uhren und Schmuck⸗ ſachen feſtgenommen. Es wurde bis jetzt feſtgeſtellt, daß derſelbe im Beſitze von nachſtehenden Wertſachen war, welche er teils durch ſeine Geliebte in verſchiedenen Leihanſtalten verſetzen und die Pfandſcheine wieder weiter verkaufen ließ, ein Teil der Wert⸗ ſachen wurde beſchlagnahmt. Joſeph Schmatz, welcher ſich fort⸗ geſetzt auf Reiſen befand und ſich in den größeren Städten und Badeorten, auch int Auslande umhergetrieben hat, dürfte die Wertſachen durch Hoteldiebſtähle erlangt haben. 1) ein Perlen⸗ kollter, beſtehend aus einer Perlenſchnur, die Perlen ungefähr 35 Karat, in der Mitte dicker, nach Verlauf kleiner, am Schloß ein Brillant ½ Karat in Silberkaſtl abgedeckt, Wert ungefahr 1000 Mark, 2) Ein Ring mit drei Brillanten in der Mitte ein Stein, gut 1 Kar,, rechts und links je ein Stein ½ Karat, Wert ungefähr 800 Mark, 3) Ein Paar Menſchettenknöpfe, je zwei opale, blaue Scheiben. 4) Ein Anhängſel, Käferform mit Gold⸗ faſſung. 5) Eine goldene Broſche mit 7 Perlen und 8 grünen Steinen, Wert 35 Mark, 6) Eine goldene Herrenremontotruhr mit Kette, weißes Zifferblatt mit römiſchen Ziffern No. 146 623. 7) Eine goldene Damenuhr mit goldener Schleife. 8) Ein gol⸗ denes Reifarmband mit Hufeiſen und Brillantſplittern. 9) Ein Damenbrillantring mit 3 Brillanten und Roſettchen, Wert 100 Mark. 10) Eine goldene Herren⸗Savonette⸗Uhr No. 68 145, Wert ca. 100 Mk, Die Uhr hat auf der Mitte des vorderen Deckels eine kreisförmige Oeffnung mit ſchwarzen Stunden⸗ zahlen umrahmt. Auf dem rückwärtigen Deckel die Gravierung A. B. nerſchlungen darüber Phantaſiekrone. 11) Eine goldene Herrenrepeltruhr, Wert über 100 Mk. Firma Mermod Freéxes, No. 71 261, grauem Zifferblatt mit deutſchen Ziffern, 12) Ein ſilbernes vergoldetes Handtäſchchen. 13) Ein Paar Ohrringe, ſo⸗ genannte Pentelouques mit je 5 oder 6 kleinen runden Brillanten und 1 länglicher Tropfen herabhängend in Platin gefaßt zum Anſchrauben am Ohr mit Patenſchrauben, Wert ca. 200 Mark. 14) Ein Perleing mit 3 größeren und 6 kleineren Diamanſen. 15) Eine runde goldene Damenbroſche mit Perlen und Diamant⸗ ſplittern. 16) Eine goldene Büchſe für Goldſtücke. 17) Zwe⸗ goldene Damenringe mit Opal, einer mit Perle. Es wird um eingehende Jorſchung nach den Eigentümern oder Wertſachen, möglichſte Verbreitung durch die Preſſe und ſachdienliche Mit⸗ teilungen an die Polizei erſucht. Berhaftet wurden 26 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Bonn wegen Betrugs verfolgter Kaufmann von Neuwied, ein pom Amtsgericht Pforzheim wegen Diebſtahls ausgeſchriebener Taglöhner von hier und ein pom Amtsgericht Buchen wegen Kindesraubs und Hausfriedensbruchs verfolgter Prwaldetektiv von hier. Zwei Zapfburſchen wegen Hausfriedensbruchs, Sach⸗ beſchädigung und Widerſtands. Aus dem Großherzogtum. Ladenburg, 2. Sept. Die Ehefrau eines hieſigen Land⸗ wirts ſchenkte ihrem Manne vor etwa 10 Jahren Zwillingsmädchem und kürzlich Zwillingsknaben. Die letzteren wurden von den erſteren zur Taufe in die Kirche getragen. Gewiß ein ſeltenes Familien⸗ ereignis. Wallſtadt 1. Sept. Zu der Notiz aus Wallſtadt im Abendblatt vom 29. Auguſt geht uns heute folgende Mitteilung zu: Zunächſt iſt Tatſache, daß die angeblich vor dem Hirſchen, in Wirklichkeit aber weiter in der Hauptſtraße ſtattgefundene Schlägerei mit der Kirchweihe in keiner Weiſe zuſammenhängt. Vielmehr iſt der Streit der pier Wallſtadter Burſchen mit Heddes⸗ heimer Burſchen darauf zurückzuführen, daß etliche in Wohl⸗ gelegen arbeitende Radfahrer auf ihrem Wege von und zur Ar⸗ beit öfter die Mädchen und ſogar Frauen beläſtigten. Ferner hatten die betreffenden vier Burſchen ſchon ehe der Streit in Aus⸗ ſicht war, das Gaſthaus zum Hirſchen verlaſſen. Da alſo un⸗ richtig iſt, daß der Streit ſich überhaupt gerade vor dem Hirſchen ſein, zumal ſich außer einem einzigen Heddesheimer Arbeiter überhaupt niemand mehr im Hirſchen befand, nachdem die ge⸗ nannten Vier friedlich hinausgegangen waren. Intereſſant iſt übrigens, daß trotz dem berichteten„mutigen“ Eintreten der Polizei dem Bürgermeiſter von Wallſtadt bis zum folgenden Sonntagmorgen von der ganzen Rauferei nichts bekannt war. Karlsruhe, 1. Sept. Vor wenigen Tagen ging der erſte badiſche Handwerkergenoſſenſchaftskurs zu Ende, den das Landesgewerbeamt unter Mitwirkung der Handwerkerkammern veranſtaltet hat. Beſucht war der Kurſus von 22 Teilnehmern; davon gehörten 18 dem Schuhmacher⸗, zwel den Schreiner⸗, je einer dem Konditor⸗ und einer dem Maler⸗ gewerbe an. 13 ſind bereits tätig als Vorſtands⸗ oder Aufſichts⸗ ratsmitglieder in Handwerkergenoſſenſchaften. Den Unterricht in Buchführung erteilte der Sekretär des Verbandes der Hand⸗ werksgenoſſenſchaften, Bibliothekar Lohr, der auch die genoſſen⸗ ſchaftlichen Vorträge übernahm; über Kreditgeſchäfte und Bank⸗ verkehr ſowie Repiſion und Reviſionsverbände ſprach ein Bank⸗ beamter Günther. Im Anſchluß an den theoretiſchen Teil des zwölftägigen Kurſus wurden Beſichtigungen perſchiedener größerer Geſchäfte unternommen. Ueber den Fleiß und die Auf⸗ merkſamkeit der Kursteilnehmer ſpricht ſich das großherzoglich⸗ Landesgewerbeamt anerkennend aus. Bemerkt ſei noch, daß den guswärtigen Teilnehmern die Fahrt dritter Klaſſe für die Her⸗ und Rückreiſe vergütet und eine Beihilfe von täglich 7 Mark fün die Koſten des Aufenthaltes gewährt wurde; für die in Karlsruhe wohnhaften Teilnehmer beträgt dieſe Beihilfe 3,50 Mk. oc. Ettlingen, 1. Sept. Der„Mittelbad. Courier“ be⸗ richtet aus Malſch: Eine Maſſenanklage, wie ſolche im v. J. vor der Strafkammer des Landgerichts Offenburg ſich abſpielte, wird anſcheinend nunmehr auch der hieſigen landwirtſchaftlichen Bevölkerung beſchert werden. Wie in jenem Falle, ſo handelt es ſich auch hier um die Anpflanzung der in Baden verbotenen Amerikanerreben. Wie wir vernehmen, ſind es ca. 60—70 Land⸗ wirte, die daran beteiligt ſind. * Vom Bodenſee, 1. Sept. Der Kaſſier der Fpanr⸗ Gaienhofen ziemlich Feld angekauft und wollte ſpäter Villa bäuen. Er ſcheint ſich ſehr ſicher gefühlt zu haben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. y Frankenthal, 1. Sept. Wegen Untreue und Unter⸗ ſchlagung hatte ſich vor der Strafkammer des hieſigen Landge⸗ richts heute der 32 Jahre alte Kaufmann Valentin Frankel aus Mannheim zu verantworten. Frankel wird beſchuldigt, in ſeiner Eigenſchaft als Bevollmächtigter der Gebrüder Hof in Franken⸗ thal die Summe von 143,50., die ihm am 28. Mai 1907 vom Stadtbauamt in Neuſtadt a. H. für die genannte Firma übergeben worden war, für ſich verwendet und unterſchlagen zu haben. Der Angeklagte ſtellt die ihm beigemeſſene Unterſchlagung in Abrede und behauptet, den Betrag ſchon am nämlichen Tage, nämlich am 28. Mai 1907, einem bereits am folgenden Tage am 29. Mai verſtorbenen Angeſtellten der Firma übergeben zu haben. Dieſe Angabe erweiſt ſich als unwahr, da der in Betracht kom⸗ mende Angeſtellte am 28. Mai ſchon auf dem Sterbebette lag und ſchon längere Zeit vorher des Bewußtſeins verluſtig gegangen war. Das Gericht erkennt gegen den Angeklagten mit Rückſicht auf die Art und Weiſe, in welcher er einen garnicht beteiligten Verſtorbenen in die Sache zu verwickeln ſuchte, auf 2 Monate Gefängnis. Darmſtadt, 1. Sept. Von den funf geſtern Nacht in der Landesirrenanſtalt Philipphoſpital bei Hofheim aus⸗ gebrochenen Verbrechern wurde ſchon am Nachmittag einer derſelben in dem Anſtaltskoſtüm im Felde bei Wolfskehlen von Landleuten entdeckt und in die Anſtalt zurück gebracht. Es iſt ein gewiſſer Ohlig, der ſtrafrechtlich nicht verfolgt wird und aus anderen Gründen zur Beobachtung ſeines Geiſtes⸗ zuſtandes in der Anſtalt aufgenommen war. Er war nur mit Hemd und Soſe bekleidet und hatte außer den Haus⸗ ſchuhen den üblichen langen blau und weiß geſtreiften leinenen Krankenmantel an, der faſt bis zur Erde reicht. Wahrſchein⸗ lich haben die andern Ausbrecher zunächſt auch keine andere Kleidung und ſind ohne Kopfbedeckung. Außer Roſenberger und Hartwig iſt noch ein gewiſſer Leoſer flüchtig, der von der Stagtsanwaltſchaft Gießen verfolgt wird, ſowie endlich der Schloſſer Becker aus Darmſtadt, der vor einiger Zeit in einer hieſigen Wirtſchaft einem Bekannten einen Stich beibrachte. Er leidet an Epilepſie und ſoll die Tat im Dämmerzuſtande ausgeführt 1 Er iſt auf Veranlaſſung der“! hieſigen Polizei in Hofheim aufgenommen worden und war eine Au⸗ klage gegen ihn von der Staatsanwaltſchaft Darmſtadt nicht erhoben. Wie es den Ausbrechern möglich wurde durch die verſchloſſenen Türen zu entrinnen iſt mit Sicherheit nicht feſtgeſtellt. Tatſache iſt: daß es ihnen möglich war durch verſchiedene verſchloſſene Türen durchzukommen, ohne daß die Schlöſſer beſchädigt wurden. Jedenfalls haben Hartwig, den Monteur iſt, ſowie der Schloſſer Becker Gelegenheit gehabt, ſich die nötigen Werkzeuge anzufertigen oder auf irgend eine Weiſe zu verſchaffen. c. Oberweſel, 1. Sept. Von der Reblauskommiſſion wurde in den Gemarkungen Dammſcheid, Urban, Niederhammerſtein und Oberweſel die Reblaus entdeckt. Umfangreiche Vorſichts⸗ maßregeln ſind bereits getroffen worden. Der Oberpräſident der Rheinprovinz wird ſämtliche Reblausherde einer Beſichtigung unterziehen. e. Bingen, 1. Sept. Ein Maler aus Köly, welcher ſich auf Wanderſchaft begeben hatte mit der Hoffnung, in einer abgeſpielt habe, kann von einem Herausſpringen von 10—12 Wallſtadter Burſchen aus den Fenſtern des Hirſchen keine Rede furter Mitteldeutſchen Kreditbank, Ludwig Goltermann, hatte in hier eine 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. September. anderen Stadt Beſchäftigung zu finden, hat ſich, da ihm dieſes ehrliche Beſtreben mißglückt iſt, aus Verzweiflung mit Eſſig⸗ eſſenz vergiftet. In dem hieſigen Hoſpital iſt der Mann unter fürchterlichen Schmerzen geſtorben. c. Caub a. Rh., 1. Sept. Der in der hieſigen Gemarkung und zwar in der Lage„Bohnel“ entdeckte Reblausherd umfaßt bis jetzt etwa 60 verſeuchte Stöcke. Weitere Verſeuchungen ſind infolge der ſtrengen Vorſichtsmaßregeln nicht vorgekommen. * Bad Mergentheim(Württemberg), 1. Sept. Der Erzbiſchof von Bamberg, Exzellenz Dr. v. Abert, iſt nach vier⸗ wöchentlichem Gebrauch der hieſigen Trink⸗ und Badekur wieder nach Bamberg zurückgekehrt und hat einen ausgezeichneten Er⸗ folg zu verzeichnen, ———— Nachtrag zum lokalen Teil. * Zu der Kindesentführungsgeſchichte in Buchen wird mit⸗ geteilt, daß das Amtsgericht Stuttgart am Montag Abend das Kind dem Vater wieder übergeben hat. Letzterer iſt bereits geſtern Mittag mit dem Kinde in Buchen, wo der Bruder des Profeſſors Fertig wohnt, eingetroffen. In Haft befinden ſich jetzt die Mutter des Kindes, ſowie der Direktor Adolf Maier vom Privatdetektiv⸗Inſtitut„Argus“ in Mannheim und zwei An⸗ geſtellte desſelben, die Privatdetektivs Kupferſchmitt und Schuck. * Ein Schiffsunfall auf dem Rhein. Aus Worms wird uns geſchrieben: Ein Schiffsunfall ereignete ſich lt.„Frkf. Ztg.“ geſtern abend im hieſigen Hafen an einem der Bad. Akt.⸗Geſ. für Rhein⸗ ſchiffahrt und Seetransport in Mannheim gehörigen Frachtſchiff „Vexreinigung 15“. Während der Löſchung iſt der Mittelboden ge⸗ brochen. 30 000 Zentner Leinſaat und Maistreber waren vorher gelöſcht worden. Die übrige Ladung iſt bis jetzt trotz eifriger Arbeit nicht geborgen. Die Urſache iſt noch nicht feſtgeſtellt **.* * Wieblingen, 2. Sept. Bei der geſtrigen dritten Bür⸗ germeiſterwahl wurde Gemeinderat Peter Hormuth mit 48 Stim⸗ men zum Bürgermeiſter gewählt. Der Gegenkandidat, Gemeinde⸗ rechner Georg Roth, erhielt in dieſem dritten Wahlgang nur 13 Stimmen. Theater, Kunft und Wiſſenſchaft. Das Kaiſerpreisſingen in Frankfurt am Main, das im Früh⸗ jahr 1909 abgehalten wird, gibt bekanntlich nur größern und be⸗ ſonders geſchulten Vereinen die Möglichkeit, in den Sängerkampf einzutreten. Aber es beſtehen im Deutſchen Reiche zahlreiche Sän⸗ gervereine, die vorzügliche Kräfte und Leiter beſitzen und in ihren Leiſtungen weit vorangeſchritten ſind, die aber nicht in der Lage ſind, ſich an ſo großen Geſangswettſtreiten zu beteiligem, ſchon aus dem einen Grunde, weil ihre Mitglieder nicht ſo lange, als es erforderlich iſt, abkommen können. Solche Vereine haben in ihren Bezirken oft große Verdienſte ganz beſonders um die Pflege des Volksliedes. Es ſcheint nun, ſchreibt man der„Köln. Ztg.“, noch nicht allgemein bekannt zu ſein, daß ſolche Vereine ſich in ihren engern Bezirken für Geſangswettſtreite unter ähnlichen Voraus⸗ ſetzungen zuammenſchließen können, wie das im größern Rahmen in Frankfurt am Main geſchieht. Es beſteht nämlich ein Ehrenpreis in der„Silbernen Königsmedaille“, die vom Kaiſer und König an Geſangvereine bei Veranſtaltung eines Geſangswettſtreites auf Antrag verliehen wird. Für die Förderung des Volfsliedes iſt eine ſolche Veranſtaltung jedenfalls viel dienlicher als die in Fraukfurt am Main, die mit größern künſtleriſchen Mitteln rechnet. Vom Krefelder Stabttheater. Der Pachtvertrag zwiſchen der Aktiengeſellſchaft des Krefelder Städttheaters und Direktor Peſter⸗Prosky iſt um drei Jahre berlängert worden. Das Kölner Reſidenztheater, das nunmehr unter der Doppel⸗ Direktion von Frau A. Neumann⸗Hofer und Erwin Baron ſteht, iſt geſtern mit der Uraufführung eines 4⸗aktigen Revolutionsdramas„Marie Antoinette“ von Annie Neu⸗ mann⸗Hofer erfolgreich eröffnet worden. Ein Deukmal für Antonie Mielke, die ehemalige Prima⸗ donna der Kölner Oper, die ſpäter als Geſangslehrerin in Berlin wirkte und die ſeit Jahresfriſt auf dem Friedhofe in Königs⸗ winter bei Bonn beerdigt iſt, haben Freunde der Künſtlerin bei einem Bonner Bildhauer in Auftrag gegeben. Das Denkmal ſoll das lebensgroße Bildnis der ſ. Zt. viel gefeierten Opernſängerin, die infolge eines ſchweren inneren Leidens in einem Sanatorium bei Berlin ſtarb, in Bronce enthalten. R. Hochſchulnachrichten. Der bisherige Privatdoezut für Geo⸗ phüſik an der Berliner Univerſität, Dr. phil. Friedrich Bidling⸗ mafer, iſt als Privatdozent für Markſcheidekunde mit beſonderer Berückſichtigung der Geophyſik in den Lehrkörper der Techniſchen Hochſchule zu Aachen aufgenommen worden. Zugleich wurde ihm eine Aſſiſtentenſtelle übertragen. Baron von Verger, der Leiter des Deutſchen Schauſpielhauſes in Hamburg, hat ſeinen Kontrakt mit der Schauſpielhausgeſellſchaft bis zum Jahre 1920 verlängert. Eine neue Oper. Guſtav Lazarus, der Leiter des Prof. Bres⸗ lauerſchen Konſervatoriums, kündigt das Erſcheinen einer abend⸗ füllenden Oper„Das Neſt der Zaunkönige“ an, deren Textbuch Alois Praſch nach Frehtags Roman verfaßt hat. Felix Mendelsſohn⸗Bartholdys 100. Geburtstag ſoll in Lon⸗ don beſonders großartig gefeiert werden. An der großen muſikal. Gedächtnisfeier im Kriſtallpalaſt werden ſich 4000 Mitwirkende be⸗ keiligen. Der Kampf ums Recht. . Dresden, 2. Sept.(Privat.) Ein im Rechtsleben wohl pereinzelt daſtehender, für alle Kreiſe intereſſanter Fall be⸗ ſchäftigte fetzt die 4. Strafkammer des Dresdner Land⸗ gerichts. Ein junger Mann aus Oſchatz, war, wie wir kürzlich ſchon mitteilten, wegen Diebſtahls vom Dresdner Schöffengericht zu 1 Tag Gefängnis verurteilt worden. Die Jerurteilung war in Abweſenheit des Angeklagten, der ſich als Soldat auf dem Schul⸗ ſchiffe„Charlotte“ an der Küſte von Charleſton befand, erfolgt. Das Drasdner Amtsgericht hatte das Kommando der„Charlotte“ bon der erfolgten Verurteilung des Matroſen in Kennknis geſetzt u. der Kommandamt des Schiffes verfügte die ſofortige Voll⸗ ſtreckung des Urteils, ohne daß dasſelbe Rechtskraft erlangt hatte und ohne daß dem jungen Mann das Urteil überhaupt zu⸗ geſtellt worden war. Das Dresdner Amtsgericht hat ſich ſpäter dem Kommandanten des Schiffes gegenüber gegen die Ur⸗ keilsvollſtreckung verwahrt, aber das Unglück war bereits ge⸗ ſchehen und der Matroſe mußte, weil„vorbeſtraft“, den Dienſt quittieren. Er hat ſich weitere Schritte gegen den Komman⸗ danten bew. deſſen Vertreter vorbehalten und die Augelegenheit wird ddemnächſt noch den Reichstag beſchäftigen. Der vorbeſtrafte“ Matroſe ſowohl als auch deſſen in Glauchau wohnender Vater ſetzten nun alle Hebel in Vewegung, um das in Dresden ergangene Urteil wieder aufzuheben. Noch an Bord des chulſchiffes„Charlotte“ erklärte der„Beſtrafte“, daß er un⸗ dig verurteilt worden ſei und nicht die geringſte Ahnung von der gegen ihn erhobenen Anklage des Diebſtahls— es 80 lt ſich um das Verſchwinden eines Füufmarkſtück s dem Zimmer ſeiner Logisw Dresden— gehabt habe. Die Nach⸗ richt von ſeiner erfolgten einem Gefängni hörten Autoritäten. 5 Rede des deutſchen kundgeb hatte ihn daher wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Vater und Sohn legten nun gegen das Dresdner Urteil ſofort Verufung ein. Dem Vater war als rechtmäßiger Vertreler ſeines minder⸗ jährigen Sohnes das Urteil ebenſalls mitgeteilt worden und der Sohn legte an Bord des Kriegsſchiffes Berufung ein Dieſe Be⸗ rufungen erfuhren nun ein eigenartiges Schickſal. Am 21. Auguſt ſtand vor der 4. Strafkammer als Berufungsinſtanz aber⸗ mals Verhandlung an. Der verurteilte junge Mann war aus Hamburg, wo er inzwiſchen eine Stellung als Kaſſenbote gefunden hat, an Gerichtsſtelle erſchienen. Es ſtellte ſich aber gleich zu Be⸗ ginn der Verhandlung heraus, daß die von ihm perſönlich beim Kommandanten des Schulſchiffes„Charlotte“ eingelegte Berufung rechtsungiltig war, denn er hatte noch nicht das zur Vornahme von Rechtsgeſchäften erforderliche Alter erreicht. Somit blieb die vom Vater des jungen Mannes ſelbſt eingelegte Berufung. Der Vater war aber wegen Krankheit nicht erſchienen. Er hatte ein ärztliches Atteſt eingeſchickt, wonach er bis zum 15. Auguſt krauk war; die Krankheit hatte ſich aber bis zum Verhandlungstermin verlängert und der Krauke hatte verſäumt, ein zweites ärztliches Atteſt ein⸗ zuſenden, da er glaubte, die Anweſenheit ſeines Sohues ſei aus⸗ reichend. Infolge der Abweſenheit des Vaters beantragte nun der Staatsanwalt die Verwerfung der vom erſteren eeingelegten Berufung, nachdem die vom Sohn eingelegte Verufung wegen deſſen Minderjährigkeit nicht mehr in Frage kom⸗ men konnte. Der Verteidiger des jungen Mannes, Rechts⸗ anwalt Dr. Rüdiger, griff nunmehr ein und machte dem Gerichtshof klar, daß hier nur ein entſchuldbarer Irrtum vorliege. Der Vater habe es nur verſäumt, ein ärztliches Zeugnis zum zweiten male einzuſenden, da er geglaubt habe, die Anweſenheit ſeines angeklagten Sohnes würde ausreichen, um die Berufung berhandeln zu können. Der Gerichtshof zeigte in dieſem Falle ein nicht genug anzuerkennendes Entgegenkommen. Er folgte den Ausführungen des Verteidigers und ließ die Berufung des Vaters des Angeklagten entgegen dem Antrage des Staatsanwalts zu. Zu⸗ dem ſprach das Gericht den jungen Mann von der über ihn verhängten, aber bereits verbüßten eintägigen Gefängnisſtrafe koſtenlos frei Von Tag zu Tag. — Luſtmord. Beuthen(dberſchleſien), 2. Sept. In einem Kartoffelfeld bei Deutſch⸗Piekar wurde die Leiche eines 12⸗ jährigen Schulmädchens mit Kopfverletzungen aufgefunden. An⸗ ſcheinend liegt ein Luſtmord vor. — Der Typhus. Gürzenich, 2. Sept. Von einer Typhus⸗Epidemie ſind hier 20 Perſonen ergriffen. Die Herbſt⸗ kirmes, die nächſten Sonntag ſein ſoll, wurde verboten. — Abgeſtür zt. Innsbruck, 2. Sept. Der vermißte Robert Ehrhart wurde nächſt dem Kaiſerjoch unter einer Felswand, abgeſtürzt, tot aufgefunden. Letzte Hachrichten und Telegramme. St. Ingbert, 2. Sept. Auf der Grube St. Ingbert wurden zwei Bergleute durch niedergehendes Geſtein getötet. (Frankf. Ztg.) *Straßburg, 2. Sept. Bei der Beſichtigung der Metzer Kathedrale anläßlich ſeines letzten Aufenthaltes hat ſich der Kaiſer, wie der Volksbote mitteilt, gegen den projek⸗ tierten Ausbau des Kapitelturms ausgeſprochen. Dies ſei auch die allgemeine Stimmung und die Meinung der gutachtlich ge⸗ Heleſiſſche Landtagswahlen⸗ *Darmſtadt, 2. Sept. Wie die„Darmſtädker Zkg.“ mitteilt, ſind die Wahlmännerwahlen für den 34. Landtag auf Mittwoch, den 28. Oktober und die Abgeord⸗ netenwahlen auf Samstag, den 7. November feſtgeſetzt. Zeppelin⸗Spende. * Berlin, 2. Sept. Das deutſche Reichskomitee hat dem Grafen Zeppelin durch Vermittelung der Allgemeinen Rentenanſtalt in Stuttgart wiederum den Betrag von 100 000 Mark überwieſen. Der Friede im Flottenverein. Berlin, 2. Sept. Der Friede im deutſchen Flottenverein iſt endgültig hergeſtell:. Nur 4 Ortsgruppen haben ihren Austritt vollzogen. Die Die zahlreichen übrigen Ortsgruppen des Flottenvereins, welche ſ. Zt. gegen die Bayern opponierten, haben ſich dem Danziger Fr iedensbeſchluß unterworfen. Eine halbe Million Schulden. * Berlin, 2. Sept. Der Mittagszeitung zufolge iſt der hieſige Geſchäftsführer der Verkehrsreklame Erich Kurths mit Hinterlaſſung von/ Million Schulden flüchtig geworden. Engliſche Arbeiter in Deutſchland. * Belrlin, 2. Sept. Eine britiſche Arbeiter⸗ abordnung wird eine Reiſe durch Deutſchland machen, trotzdem Herr Bebel den britiſchen Gewerkſchaften brieflich davon abgeraten hat. Der größere Teil dieſer Abordnung wird, wie die„Voſſiſche Ztg.“ berichtet, die Ueber⸗ fahrt gemeinſam mit den Delegierten zum interparla⸗ mentariſchen Kongreß, der am 14. September in Berlin ſtattfindet, auf einem Dampfer des Norddeutſchen Lloyd antreten, der den Arbeitern freie Ueberfahrt angeboten hat. Der Reſt wird nach einigen Tagen nachkommen. Am Sonntag, 20. September, wird den ſozialdemokratiſchen und Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkſchaften eine Adreſſe überreicht werden. Die Abordnung, die von der„International arbi⸗ tration league“ ins Werk geſetzt wird, verfolgt den Zweck, eine Ausſprache mit den örtlichen Führern der ſozialiſtiſchen Gewerkſchaftsbewegung zu erzielen. Der britiſche Arbeiter⸗ ſekretär Maddiſon verſicherte am Samstag der Preſſe, daß man Herrn Bebels Einſpruch gegen den Beſuch, den die engliſchen Arbeiter(nach Bebels Meinung) aus Achtung gegen Deutſchland unternehmen, nicht an⸗ nehmen könne. Herr Bebel, ſo ſagte Herr Maddiſon, war kein Mitglied der Gewerkſchaftskommiſſion und war daher von den deutſchen Veranſtaltern der Zuſammenkunft nicht be⸗ nachrichtigt worden.— Die„Döberitzer Kriegsrede“. 5 * Berlin, 2. Sept. Infolge der ſeinerzeit verbreiteten und allgemeines Aufſehen hervorrufenden„Döberitzer Kriegs⸗ rede“ Kaiſer Wilhelms II. haben zwei Offiziere des Gardekorps den Abſchied erhalten. Bekanntlich war die im Offizierkreis gehaltene Kaiſerrede nur durch eine Indis⸗ kretion von Offizieren an die Oeffentlichkeit gelangt. Das Echo der Straßburger Kaiſerrede. * Wien, 2. Sept. Die„Neue Freie Preſſe“ ſchreibt: Die Kaiſers iſt eine rückhaltloſe Friedens⸗ ku 10 ine entſchiedene Friedensrede. Die Friedens⸗ auch in E ruck zu en. Die * 1Akte unberührt blieben. Begegnung in Cronberg und Aeußerungen engliſcher Mi⸗ niſter trugen manches zur Beſeitigung des gegenſeitigen Miß. trauens bei. Die Deutſchen und Engländer müſſen ſich daran gewöhnen, die Rüſtungen des anderen Teiles als etwas unper⸗ ſönliches zu betrachten. Das Blatt ſchließt: Der deulſche Kaiſer ſagt uns den Frieden voraus. 55 Panik im Theater. *Marienbad, 2. Sept. Während der geſtrigen An⸗ weſenheit des Königs von England im Theater er⸗ eigneten ſich panikartige Szenen. Nach dem erſten Akt ſetzte ein ſtarker Regen, begleitet von einem heftigen Sturm ein. Im ganzen Hauſe war das Unwetter ſtark vernehmbar Während des zweiten Aktes wurde der Sturm heftiger und riß die Türen von der Straße auf. Im Veſtibül begann der Lüſter heftig zu ſchaukeln. Es entſtand eine kurz andauernde Panik im Parterre. Eine Dame fiel infolge der Aufregung in Ohnmacht. Der König blieb ſehr ruhig. Der Sturm ließ 1 nach. Die Schauſpieler ſetzten ihr Spiel ohne Unterbrechung ort. Marokko. * Paris, 2. Sept. Wie der„Temps“ aus San Sebaſtian meldet, wird in amtlichen Kreiſen verſichert daß der Marineminiſter und der Kriegsminiſter Vorbereitungen treffen, um gegebenenfalls den europäiſchen Intereſſen in den marokkaniſchen Häfen Achtung zu verſchaffen. * Paris, 2. Sept. Der Temps meldet aus Tanger: El Menebi berſicherte einem Berichterſtatter gegenüber, Mulay Hafid werde für ſeine Achtung vor den Verträgen und den legitimen Rechten Garantien geben. Er ſehe ein, daß das Intereſſe Marokkos es erfordere, mit Frankreich freundſchaftliche, vertrauensvolle Beziehungen zu unterhalten. Menebi fügte hinzu, die Stämme Fahs und Gharbs hätten ſich verpflichtet, für die Sicherheit der Straßen zu ſorgen. Der Miniſter ſagte ſchließlich, ſein einziger Wunſch ſei, die Ruhe des Landes wiederherzuſtellen. Das neue Regime in der Türkei. *Konſtantinopel, 2. Sept. Der Jahrestag der Thronbeſteigung des Sultans iſt geſtern ohneZwiſchen⸗ fall verlaufen. Das jungtürkiſche Komitee hat geſtern abend Vertreter der Lokalpreſſe und die Korreſpondenten der fremden Zeitungen zu einem Diner eingeladen. Es wurden zahlreiche patriotiſche Reden gehalten und Trinkſprüche zu Ehren der Frem⸗ den ausgebracht.(Frkf. Ztg.) Zur amerikaniſchen Präſidentenwahl. * Montpellier, 2. Sept. Bei den Staatswahlen im Staate Vermont ſiegte der republikaniſche Kandidat für den Gouverneurpoſten Prouty mit nur etwa 28 000 Stimmen Mehrheit über den demokratiſchen Gegenkandidat. Dies iſt die kleinſte republikaniſche Mehrheit im Staate Vermont ſeit dem Jahre 1892. Auf die damaligen Vermonter Staatswahlen folgte der demokratiſche Nationalſieg. Angeſichts der Wahlkampagne zur Präſidentſchaftswahl wurde der republikaniſchen Stimmen⸗ mehrheit bei Vermonter Staatswahlen im ganzen Lande mit dem größten Intereſſe entgegengeſehen. Die Unruhen in Perſien. *Täbris, 2. Sept. Uin Ud Daueh erließ geſtern einen Aufruf an die Stadtbewohner, in welchem er ſie auffordert, ihm von jedem Stadtviertel mehrere Deputierte zu ſenden. Der Aufruf blieb reſultatlos. Heute nachmittag proklamierte eine bewaffnete Fidar⸗Schar mit einer Deputation von Mitglie⸗ dern der Endſchumen an der Spitze den ehemaligen Organiſator der Volkspolizei Idshal Ul Mulk zum Stadthaupt⸗ mann von Täbris. Idshal Ul Mulk verſprach, die Ordnung wieder herzuſtellen und das Ausſchreiten des Pöbels zu zügeln, Aus Marand rückten nach Täbris 600 Arbeiter aus. In den nächſten Tagen trifft in das Lager von Uin Ud Daueh ein Batterie der Teheran⸗Koſaken⸗Brigade ein. Drahtnachrichten unſeres Londoner Qurcaus. England und die Haltung Deutſchlands in der Marokkofrage. Times verurteilen ſcharf das Verhalten der deutſchen Re⸗ gierung. Bezüglich Marokko ſagt Daily Graphic, es ſei zu befürchten, daß das haſtige Eintreten für Mulay Hafid der Erwägung eines Vorteils für den Einfluß und die Intereſſen abhängigen Geiſtes mit überlegter Kühnheit und habe den gerichtet. Marokko bot Deutſchland wieder Gelegenheit, ſeinem Unwillen durch eine Störung der franzöſiſchen Kolonial⸗ pläne Luft zu machen. Die wirkliche Bedeutung des Schrittes Deutſchlands liege nicht in Marokko, ſondern auf dem ganzen internationalen Gebiete. Dies ſei beachtenswert für das Ver⸗ ſtändnis der Aeußerung Potsdamer Profeſſoren. Deutſch⸗ lands Zukunft ſei verknüpft mit der Entſcheidung der marok⸗ kaniſchen Frage. Die Times erklärt, das deutſche Vorgehen ſteht nicht im Einklang mit der neueſten Kaiſerrede. Das Verhalten der Regierung ſei gefährlicher als die Schreibereien böswilliger unmaßgeblicher Perſonen. Frankreich und Spanien habe Zeit gegeben werden müſſen für die offizielle Erklärung. Die Reiſe des Konſul Vaſſel nach Fez ſei wenig wert. Wer Vaſſe! ſandte, werde wiſſen, daß ſein augenblickl. Erſcheinen am Hofe Mulay Hafids politiſch bedeutſam ſei. Sein Zweck ſei offen bar, beim Sultan und beim Volke Marokkos den Eindruck zu erwecken, daß Deutſchland zuerſt Mulay Hafid anerkennt. Der Schritt Deutſchlands wird außerhalb Marokkos politiſche Fol⸗ gen haben und ein Unbehagen wachrufen, das der Kaiſel endgültig beſeitigen wollte. Daily News ſagt: Das Vorgehen Deutſchlands ſei natür lich, aber gefährlich. Deutſchland könne betonen, daß Frank— reichs Verhalten ſeit dem Ausbruch des inneren Krieges ſehr zweideutig ſei. Das franzöſiſche Volk werde wahrſcheinlick Deutſchlands Schritt übel nehmen und nicht erkennen, da die Fehler ſeines eigenen Miniſteriums den Deutſchen dazo die Gelegenheit boten. Das beſte für Frankreich ſei, den Aerger zu verſtecken und anzuerkennen, daß die Algeciras 7 +London, 2. Sept. Daily Graphic, Chronicle und Deutſchlands zuzuſchreiben ſei. Das Vorgehen ſei außer den Ordnung. Die Mandatare hätten für die Signatarmächte zu ſprechen. Es ſehe aus, wie wenn Deutſchland einen Knüppel in das Rad der franzöſiſchen Fortſchritte in Marokko ſchiehen wolle. Deutſchland ſei in ſtricktem Sinne zu ſeinem Vorgehen berechtigt, aber das ſtrikte Recht ſei oft ein moraliſches Unrecht. „Daily Chronicle“ ſagt, Deutſchland handle trotzdem un⸗ Augenblick. für gemeinſames Handeln zu eigenen Zwecken aus- genützt. Sein Vorgehen ſei in Wirklichkeit gegen die Entente * Mannheim, 2. September. 5. Sette. Volkswirtschaft. Matte Herbſtſaiſon im Baugewerbe. 2. C. Die Bautätigkeit blieb im laufenden Jahre nicht nur ginter der Intenſität im Jahre 1906, ſondern auch hinter der des Vorjahres, die ſchon eine Abſchwächung gegen 1006 gezeigt hatte, recht erheblich zurück. Unter 70 deutſchen Städten, für die der Be⸗ ſchäftigungsgrad im Baugewerbe während dieſes Jahres erfragt wurde, waren noch nicht zehn, die über eine befriedigende Bauſaiſon berichten konnten. Aus allen Gegenden wurde über eine ſtarke Ermattung oder auch über eine Stockung des Baugeſchäfts geklagt. In den Städten und Induſtriebezirken war die Lage durchſchnittlich ungünſtiger als auf dem platten Lande. Aber auch hier war im laufenden Jahre die Bautätigkeit weniger lebhaft als 1906 und 1907. Die Hoffnung, daß die Herbſt⸗ monate eine lebhafte Nachſaiſon bringen würden, ſcheint ſich auch nicht mehr erfüllen zu wollen, vor allem deshalb nicht, weil die Erleichterung am Geldmarkt ihre Wirkungen auf das Baugewerbe noch nicht zu äußern vermochte. Für Bauzwecke iſt Geld noch immer knapp Die finanziellen Vorbereitungen für die Juangriff⸗ nahme von Bauten während der Herbſtmonate müßten jetzt ſchon erledigt ſein, um mit einer lebhaften Nachſaiſon rechnen zu kön⸗ men. Aber das iſt nicht der Fall, und darum wird man im all⸗ gemeinen annehmen können, daß die Arbeitsgelegenheit im Bau⸗ gewerbe während der nächſten Monate unbefriedigend blei⸗ ben wird. Die Bautätigkeit während des Sommers ſowie die Ausſichten für die Herbſtmonate ergeben für die verſchiedenen Ge⸗ genden Deutſchlands zwar eine Reihe charakteriſtüſcher Unterſchiede, aber ändern an dem allgemeinen unerfveulichen Urteil nichts. In Nord⸗ und in Mitteldeutſchland ſtockt z. B. in den Städten dbpielfach die Vautätigkeit; nicht eine größere Stadt gab es, in der nicht über ein Darniederliegen der Bautätigkeit geklagt würde. Wie ungünſtig die Kriſe im Schiffbau auf den Beſchäftigungsgrad im Baugzewerbe zurückwirkt, das zeigt ſich deutlich im Roſtock, wo infolge der Entlaſſung von 1500 Werftarbeitern gegen 500 Wohnungen leer ſtehen. Solche Vorgänge beeinfluſſen natürlich den Baumarkt erheblich. Hamburg, Bremen, Stade, Stettin wieſen im Juli durchweg eine Stockung der Bautätigkeit auf; die Aus⸗ ſichten auf die Herbſtſaiſon werden als ſchlecht bezeichnet. In der Provinz Brandenburg bietet vor allem Berlin ein ungünſtiges Bild. Während aber noch zu Beginn der diesjährigen Bauſkiſon die anderen brandenburgiſchen Städte eine verhältnis⸗ mäßig vege Bautätigkeit aufweiſen konnten, hat ſie ſich im Laufe des Jahres mehr und mehr verſchlechtert, ſodaß im Hochſommer die Depreſſion ziemlich allgemein wurde. In Landsberg a.., Frankfurt a. O. und Guben wurden die Ausſichten für den Herbſt ſehr peſſimiſtiſch beurteilt. Nur in Kottbus iſt die Lage günſtiger. Für das Baugewerbe Thüringens wird im allgemeinen für das laufende Jahr keine Beſſerung mehn erwarbet; in Erfurt wie in Gotha verſpricht man ſich von der Herbſtſaiſon keine Belebung mehr. Rheinland⸗Weſtfaken bietet noch immer den gleichen ungünſtigen Ausblick wie zu Beginn der diesjährigen Bauſaiſon. Blielefeld, Münſter, Hamm, Dortmund, Köln, überall bleibt die Bautätigkeit hinter der des Vorjahres zurück. Von Heſſen⸗ Naſſſau iſt vornehmlich Frankfurt a. M. zu nennen, wo ſich die Ungunſt im e bei den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Aus⸗ ſchreibungen in einer ganz außergewöhnlichen Anzahl von Ange⸗ boten und Preisunterbietungen eigt. Auch in Badem, Würt⸗ temberg, Baherm und Elfaß⸗Lothringen iſt die Depreſſion allgemein. In Mannheim 3. B. folgt Konkurs auf Konkurs, in München werden die Ausſichten zuſehends un⸗ günſtiger und in Metz ſchwindet die Hoffnung auf eine Be⸗ kebnug im laufenden Jahre ebenfalls immer mehr. )%%%%ͤ)/—* Berichte über die diesjährige Hopfenernte. Schwetzingen, 1. Sept. Geſtern traf der erſte Hopfen⸗ ktäufer hier ein, doch wurde bis jetzt kein Kauf abgeſchloſſen, da es an trockener Ware fehlt. In St. Leon und insbeſondere in Wall⸗ dorf iſt der Handel ziemlich lebhaft und bewegen ſich die Preiſe im Rahmen von 40—50 Mark, aber auch hier fehlt trockene Ware. Brühl, 1. Sept. Geſtern wurde hier eine Partie Hopfen verkauft zum Preiſe von 50 Mark. Stuttgart, 1. Sept. Der erſte Markt der neuen Saiſon hatte nur eine ganz minimale Zufuhr, welcher Umſtand auf die regneriſche Witterung der letzten Tage zurückzuführen iſt, die das Trocknen erſchwerten. Die wenigen Ballen wurden zu Preiſen pon 38 und 40 Mark per Zentner übernommen. Nächſter Markt am 7. September. Oftersheim, 1. Sept. bon 50 Mark verkauft. *** Ueber den Stand der Weinberge im Bruchſaler Bezirke ſchreibt ein Landwirt: Der Weinbau iſt nicht mehr in der Lage, denjenigen, die ſich mit ihm abgeben, Freude zu bereiten. Alle Anſtrengungen, die man machte, um den verheerenden Krankheiten Einhalt zu tun, ſind auch dies⸗ mal erfolglos geblieben. Was ſoll da noch in der Zu⸗ kunft werden? Die Reben ſtanden ſo ſchön. Ein voller Ertrag war zu erwarten und hoffnungsfroh atmete der Landwirt auf, da er doch endlich einmal Ausſicht hatte, den Preis ſeiner un⸗ ausgeſetzten Mühen, denen er ſich ſo gerne unterzieht, einernten zu können. Faſt über Nacht kamen aber wieder Gewitter, Niederſchläge, zu ſtarke Tau⸗ und Nebelbildung und wiederum wars vorbei. Ein trauriges Bild bietet ſich dem Beſitzer, wenn er heute durch ſeine Weinberge geht. Die Stöcke, haupt⸗ ſächlich die jungen Ruten, die in den nächſten Jahren den Er⸗ trag zu bringen haben, ſind blätterlos und halb verdorrt, die Früchte eingetrocknet und zum größten Teil abgefallen. Die Wurzeln ſind angefreſſen und die Gewinde zerfetzt. Ja, krank ſind unſere Weinberge geworden, krank bins ins innerſte Lebens⸗ mark hinein. Was es im nächſten Jahre wird, iſt unter dieſen Umſtänden leicht vorauszuſehen. Die Stöcke ihrer Geſundheit, ihrer Kraft beraubt, ſind nicht mehr imſtande, das Holz zur Reife zu bringen und von einem Holz, das nicht ausgereift iſt, kann man nicht verlangen, daß es Früchte bringt. Was ſoll da helfen? Alles haben die Landwirte getan, um ſich ihre Reben zu retten. Sie haben, ſo kümmerlich ſie ihr Geld verdienen müſſen, es gerne hergegeben zum Ankauf von Schwefel, Kalk und Vitriol. Um⸗ ſonſt. Die Krankheiten— Peronoſpora, Oidium Tuckeri(Mehl⸗ tau) und wie ſie alle heißen— die ſchon Mitte Juni eingeſetzt halten, ließen ſich nicht mehr vertreiben. Heute herrſchen ſie allgemein. Der günſtige Ernteausfall iſt damit vorbei. Ab⸗ ſonderlich iſt es um dieſe Krankheiten. Früher traten ſie auch auf, aber nicht in dieſem Umfange. Früher waren ſie auch da, aber nur ganz vereinzelt und dann nicht Jahr für Jahr. So kannte ich die hauptſächlichſte derſelben, die man hier Brenner nennt, ſchon vor 25 Jahre. Dieſelben Merkmale zeigten ſich damals wie heute. Am Blatte machten ſich zuerſt weiße Flecken bemerkbar, dieſe wurden roſtfarben, fraßen ſich weiter und zer⸗ ſtörten da ganze Blatt, das ſich löſte und zur Erde fiel, Aber ſo erſchreckende Verheerungen, wie wir ihnen heute mittellos, die Hände im Schoße, entgegenſehen, gabs damals nicht. Ge⸗ Hopfen wurden hier zum Preiſe General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) lingt es im letzten Augenblicke nicht, ein Mittel zu finden, das den Krankheiten erfolgreich zuvorkommt, oder ſie erfolgreich bekämpft, wenn ſie ſich eingeſchlichen haben, dann hat es nach menſchlicher Berechnung in nicht allzu ferner Zeit mit unſeren Reben ein Ende. Dann bleibt uns— ſo beklagenswert das wäre— nichts anderes mehr übrig, als die Stöcke auszu⸗ ſchlagen und andere Produkte dort anzupflanzen, wie man es in manchen Gegenden am Rhein und an der Moſel ſchon ge⸗ macht hat. * 2* N Magdeburger Hagelverſicherungsgeſellſchaft in Magdeburg. Die Geſellſchaft, die einen Verluſt von 1200 000 M.(i. B. 505 788.) im laufenden Jahre zu erwarten hat, verſendet an ihre Aktionäre folgendes Rundſchreiben:„Zu unſerem Bedauern müſſen wir Mitteilung machen, daß auch das Jahr 1908, wie ſich jetzt ſchon überſehen läßt, mit einem erheblichen Verluſte abſchneiden und uns deshalb zwingen wird, wiederum einen Nachſchuß einzufordern. In der Geſchichte der Hagelverſiche⸗ rung iſt es als geradezu beiſpiellos zu bezeichnen, daß vier Jahre mit ausgeſprochenen kataſtrophenartigem Charakter aufelnander folgten. Nur dem Umſtand, daß die Hagelwetter im allgemeinen von geringerer Schwere waren als in den letzten drei Jahren, iſt es zuzuſchreiben, daß wir nicht noch mit einem weſentlich höheren Verluſte zu rechnen haben, der angeſichts der bisher noch nie erreichten Zahl von über 18 500 Schadenanmeldungen und einer Anmeldeſumme von rund 22 Millionen Mark durchaus zu befürchten war. Immerhin dürfte ſich der Verluſt des Jahres 1908— eine genaue Feſtſtellung iſt zurzeit noch nicht möglich— auf etwa 1200 000 Mark belaufen. Erſchwerend fällt dabei die Notwendigkeit ins Gewicht, den Verluſt des Vorjahres bei der Erhebung des Nachſchuſſes mit, zu bexückſichtigen. Wir werden deshalb gezwungen ſein, noch vor Ablauf des Monats Dezember ds. Is. einen Nachſchuß von etwa 400 M. auf jede Aktie einzuziehen, deſſen Rückerſtattung an die Aktionäre vorgeſehen iſt. Unſeren Aktionären ſchon jetzt von dieſer Sachlage Mit⸗ teilung zu machen, halten wir uns für verpflichtet. Schließlich wollen wir nicht verfehlen, darauf hinzuweiſen, daß wir die be⸗ reits ſeit Jahren ſyſtematiſch durchgeführte Aufbeſſerung unſerer Prämien auch für das nächſte Geſchäftsjahr energiſch weiter be⸗ treiben werden. Infolge der überaus großen Zahl der bei uns verhagelten Riſiken bietet ſich hierfür eine ganz beſonders um⸗ faſſende Gelegenheit. Richtig ausgenützt, läßt uns dieſe Maß⸗ regel vielleicht ſchon für das Jahr 1909 eine Geſamtdurchſchnitts⸗ prämie erreichen, welche der in letzter Zeit unzweifelhaft ge⸗ ſteigerten Hagelgefahr wenigſtens annähernd entſpricht. Bei nur einigermaßen normal verlaufenden Jahren, die nun doch endlich einmal wieder eintreten müſſen, wird das Geſchäft, das hoffen wir zuverſichtlichh dann auch wieder in geſundere Bahnen geführt werden.“ —— Ein Erſatz für Holsſchwellen. Es verlautet, daß im Preußiſchen Eiſenbahnminiſterium der Beſchluß gefaßt worden ſei, Verſuche mit Verlegung von Eiſenbetöonſchwelken zu unternehmen und dadurch eine Herabſetzung des Bedarfes in kiefsrnen und eiche⸗ nen Holsſchwellen zu erzielen. Bezüglich der Verwendung von Eiſenbetonſchwellen iſt zu bemerken, daß die öſterreichiſch⸗ungariſche Staatsbahnverwaltung ähnliche Verſuche in letzter Zeit unternom⸗ men, dabei aber ermittelt hat, daß die Holzſchwelle eine größere Widerſta igkeit beſitzt und der Giſenbetonſchwelle unbedingt vorzuziehen iſt. Die Nachricht über die Verwendung von Eiſen⸗ betonſchwellen ſind für den deutſchen Waldbeſitz, der größere Mengen unverkaufter Schwellen beſitzt, von Intereſſe. Man nimmt jedoch Jan, daß die Mitteilungen über die beabſichtigte Verwendung bon Eiſenbetonſchwellen den Verſuch einar Beeinfluſſung des ruſſiſchen Schwellenhandels, welches trotz des ungünſtigen Preisausfalles der letzten Schwellenverdingung an ſeinen Forderungen feſthält, dar⸗ ſtellen dürfte. Der Schutzverband dentſcher Brauereien, dem kürzlich der Verein Berliner Brauereien beigetreten iſt, hat ſich zur Aufgabe geſtellt, hauptſächlich gegen die Antialkoholbewegung und gegen eine neue Brauſteuer anzukämpfen. Der Verband will demnächſt eine Audienz beim Reichsſchatzſekretär nachſuchen, um ihm die mißliche Situation der deutſchen Brauninduſtrie und die Gefahren einer neuen Beſteurung zu ſchildern. Augenblicklich iſt ein allgemeiner Brauereiverband im Entſtehen, der einen Schutz gegen die Auswüchſe der Kreditgewährung an Wirte bilden ſoll. Es wird verſucht werden, wenn möglich alle deutſchen Brauereien oder doch wenigſtens die der Norddeut⸗ ſchen Braugemeinſchaft in den Verband hineinzubekommen. In einzelnen Städten, ſo auch in Berlin, beſtehen bereits lokale Verbände mit einer derartigen Tendenz. Die Bonner Verblendſtein⸗ und Tonwarenfabrik.⸗G. Han⸗ gelar bei Beuel beruft eine Generalverſammlung zwecks Beſchluß⸗ faſſung über Herabſetzung des Grundkapitals um M. 300 000 durch Zuſammenlegung ſowohl der Stamm⸗ als auch der Vor⸗ zugsaktien im Verhältnis:1, Zuzahlung von 60 Prozent auf die Stammaktien unter Umwandlung dieſer Aktien in Vorzugsaktien, Feſtſetzung der Bevorrechtigung für die Vorzugsaktien und Be⸗ ſchluß über die Verwendung der zufließenden Mittel; endlich Er⸗ höhung des Stammkapitals um M. 200 000 durch Ausgabe neuer Aktien. Osnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerk. Der Bericht des Werks weiſt darauf hin, daß die Geſellſchaft im letzten Halbjahr zeit⸗ weiſe auf Lager arbeiten mußte und daß dafür 10112 Tonnen (10 897.) im Werte von M. 3 782 500(M. 3 702 100) ins Aus⸗ land gingen= 29,4 Prozent(24,3 Prozent). Von dem Rohgewinn von M. 122024(M. 216 728) ſind abgeſetzt für Abſchreibungen M. 54175(M. 87450). Den Reingewinn von M. 67849 (M. 129 275) ſchlägt die Verwaltung vor, wie folgt zu verwenden: Reſervefonds M. 5000(M. 22 000) 4 Proz. Dividende (7 Proz.), Tantiemen und Belohnungen M. 11497(M. 11327) und Vortrag M. 3352(M. 6898). Ueber das laufende Jahr be⸗ merkt die Verwaltung, ſie glaube, das Ende des Niederganges dürfte faſt erreicht ſein. In das neue Geſchäftsjahr trete ſie mit' einem berhältnismäßig guten Auftragsbeſtand ein, doch mache ſich auch bei ihr die allgemeine Geſchäftsſtille— beſonders im deutſchen Geſchäft— mehr fühlbar, wie auch die Nachfragen aus verſchiedenen anderen Abſatzgebieten zu wünſchen übrig laſſen. Bayeriſche Löwenbrauerei Franz Stockbauer.⸗G., Paſſau. Der Abſchluß der Geſellſchaft ergibt nach 52 619 M. li. V. 42 548 Mark) Abſchreibungen 151 759 M.(125 586 M. Reingewinn, woraus der' Aufſichtsrat die Verteilung von 7 Prozent(w. i..) Dividende vorſchlägt. [(Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). ** Krankfurter Effektenbörſe. (Erivattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Frankfurt, 2. Sept. Jondsbörſe. Die Börſe zeigte bei Eröffnung eine gewiſſe Zurückhaltung, ausgehend vom Montanmarkt. Die geſtrige Meldung der ablehnenden Haltung der Hochofenwerke, welche den Weiterbeſtand des Syndikats un⸗ möglich macht, verſtimmte. Die Aufſichtsratsſitzung der Deutſch⸗ Luxemburger Bergwerksgeſellſchaft hat auf den Kursſtand dieſes Papiers wenig Eindruck hinterlaſſen. Eiſen⸗ und Kohlenwerte ließen größtenteils ſchwächere Tendenz erkennen. Newyorks zag⸗ hafte Haltung gab Veranlaſſung, daß die in Betracht kommenden Werte wenig beachtet wurden. Auf Berliner Anregung waren Baltimore höher bezahlt bei belebtem Geſchäft, Lombarden feſt, Meridionalbahn auf Heimatland anziehend. Am Bankenmarkt war der Geſchäftsverkehr ruhig bei abgeſchwächter Tendenz. Dis⸗ konto vorübergehend feſter. Schiffahrtsaktien haben von ihrer Aufwärtsbewegung eingebüßt. Fonds behauptet, Japaner waren weiter beliebt und höher. Auf dem Induſtriemarkt erhielt ſich die günſtige Tendenz, welche beſonders auf Kaufaufträge vonſeiten des Publikums auf einzelnen Gebieten weitere Fortſchritte machte, Erwähnenswert ſind chemiſche Werte, Ediſon lebhaft und höher. Auch die übrigen Werte dieſes Gebietes lagen feſt, Maſchinem⸗ fabriken belebt. Der weitere Verlauf war ruhiger und die Ten⸗ denz mit wenig Ausnahmen gut behauptet. Der Deutſche Reichs⸗ bankausweis, welcher in Anbetracht des Quartalswechſels ſich weniger günſtig geſtaltete, ließ wenig Eindruck zurück. Befrie⸗ digend ſind die Ziffern der Notenſteuer inſofern, als die Noten⸗ ſteuer immerhin weſentlich höher iſt als im Vorjahr. Gegen Schluß trat Belebung auf dem Montanmarkt ein, Gelſenkirchen und Phönix⸗Bergbau, auch Deutſch⸗Luxemburg wurden anſehnlich höher bezahlt. Nachbörslich lebhaft bei feſter Tendenz. Es nolierten Kreditaktien 199,50 a 80, Diskonto 177,40 a 50, Dresd⸗ —5 0%„Reichsanl. 100.20 100.30 % e 9505 92˙05 8 2 5 84 25 84 10 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 100. 100.10 %½„ 1 92.— 92.— 97 84.— 84.05 4 badiſche St.⸗A.1901—.— 100 10 „1908 100 20 100.75 3½ bad. St.⸗Ol(abg)fl—.— 95.20 8 72** 3 M. 93 25 93.— 8 1900 91.60—. 35„ 1904 9139 91 25 3„„ io%% Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.20 101 20 4„„„ 1018 101.20 101.3 3½ do. u, Allg.Anl. 91.50 91.60 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.80 83.— 4 Heſſen von 1908 99 90 100.— 81.75 81 75 ner Bank 144,10 à 50, Handelsgeſellſchaft 166, Staatsbahn 148, Lombarden 22,50 à 70 a 60, Baltimore Deutſch⸗Luxemburger 160 a 160,50, a 50, Harpener 207 à 207,80 Phönix Bergbau 184,90 a 186,25. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie⸗ 86.90 à 97.80 lebhaft, Gelſenkirchen 199,80 à 20 Schluß⸗K Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 95 2 1. 2. Amſterdam kurz 169.02 169 80Paxis kur; 81.116 81 166 Belgien„ 80.95 80 95 Schweitz. Plätze„ 81 45 81.125 talien„ 81.20 81 20 Wien 85 188 85 183 ondon„ 20.385 20,385 Napoleonsd'or 16 23 16.24 1 lang———.— Privatdiskonto 26 2˙%5 Staatspapiere. A. Deutſche. 1 2. 2 B. Ausländiſche. 5 Arg. k. Gold⸗A.1887 100.— 4½ Chineſen 1898 97 75 97.70 Mexikaner auß. 88/90 97.50 97 50 3 Mexikaner innere 65— 65.— Taumalipas—.——— Bulgaren 99.50—— 99.20 99.25 98.70 98.80 61— 3% italien. Rente 4˙/ Oeſt. Silberrente 4½%„ Papierrent. Oeſterr. Goldrente 3 Portug. Serie 11 3 1 4 7 neue Ruſſen 1905 9 4 Ruſſen von 1880 3 Heſſeen 81. 9Sachſen n b9 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—— 4„ 1008 88.50—.— 1905 89.00 89.90 ——— Bad. Zuckerfabrik 143.— 144.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 88 20 89 50 Eichbaum Mannheim 112.50 112 5% Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Weltzz. Sonne, Speyer—.—— Cementwerk Heidelbg. 151 90 151 90 Cementfabr. Karlſtadt 136— 135.50 Badiſche Anilinfabrik 369 75 375.— do. neue 356.75 361.— Ch. Fabrik Griesheim 243 2 245.— Farbwerke Höchſt 397 75 35,— Ver. chem. Fabrik Mh. 299.75 00.75 Chem. Werke Albert 409.— 404 Südd. Drahtind. Peh. 115.— 115.— Akkumul.⸗Fab. Hagen—.— 194— Acc. Böſe, Berlin 68.25 69 80 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 216.40 219 50 Südd. Kabelw. Nhm. 122 25 122.25 4 ſpan. ausl. Rente 95.— 4 Türten von 1900 87.80 33 98 7⁰ 4 Ungar. Goldrente 93 95 4% Kionenrente 92 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche880 185.75 188.75 Türkiſche 146.75 146.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 225.—.221.— Lederwerk. St. Ingbert—.— 60— Spicharz Lederwerke 121.— 121.— Ludwigsh. Walzmühle 166.—166.— Ablerfahrradw. Kleyer 200.— 292— Maſchinenfhr. Hilpert 68.20 6820 Maſchinenfb. Badenia 194— 194.— Dürrkopp 36 332— Maſchinenf. Gritzner 211.20 210.50 Maſch.„Armatf.Klein 121.50 121.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 188.50 185.50 Ver. deutſcher Oelfabr. 131.— 30.80 Schuhſabr. Herz, Frkf. 123. 123.— Seilinduſtrie Wolff 131.50 131.50 'wollſp. Lampertsm. 68.— 68.— 139.— 130.—2 ———.— Kammgarn Kaiſersl. 159 70 159.70 Lahmeyer 119.15 120— Zellſtoffabr. Waldhof 324 50 32620 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 107.95 18.25 Siemens& Halske 178.— 178.40 Bergwerks⸗Aktien 227 70 225.80 Harpener Bergbau 207.80 06 90 11589115.—Kaliw, Weſterregeln 182 50 182.50 82 50 329— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 100,85 101 45 159 20158..] Bhönix 185.60 184 80 Friedrichshülte Bergb. 188 50 1375 Vr.Königs⸗u Laurah. 213 75 212.50 Gelſenkirchner 200. 0 199,30 Gewerkſch. Roßleben 890 8900 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transpork⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 218.10 218.—[Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148 20J48— Pfälziſche Maxbahn 136 50 133.30 Oeſt. Südbahn Lomb. 22 60 22 50 do. Nordbahn 131 30 181 30Gotthardbahn—.——.— Südd. Eiſenb.⸗G. 115.— 115.— Ital. Mittelmeerbahn———— Hamburger Packet 114 50 113.70 do. Meridionalbahn 13350 184— Norddeutſcher Lloyd 96.80 96— Baltimore und Ohio 96 50 96.70 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 1329.50 129.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank Bochumer Bergbau Buderus Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg Badiſche Band 124.50 124 69 Berg u. Metallb. 20 50 120.50 Oeſt. Länderbank 11./50—. Berl. Handels⸗Geſ. 165.90 165.90]„ Kredit⸗Anſtalt 199.80 199.50 Comerſ. u. Disk.⸗B. 1090— 109.— Pfälziſche Bank 100.40 100.50 Darmſtädter Bank 128— 127.70 Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.— 191.— Deutlſche Bank 237 8) 237 80 Preuß. Hypotheknb. 112— 112 30 Deutſchaſtat. Bank 135,10 135.— Deutſche Reichsbkt. 44 144.70 D. Effekten⸗ Bank 101— 101.50 Rhein. Kreditbank 133 85 f6 85 Disconto⸗Comm. 177 177.0 Rheln. Hyp⸗B. M. 193 95 193.95 186 90 136 45 107 95 107 90 131 50 181.50 Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. 154.80 154,50 Wiener Bankver. kationalbank 119 80119.3[Bank Ottomane 138. 139— Frankfurt a.., 2. Sept. Kreditaktien 199.70, Disconto⸗ Commandi 177.10, Darmitädter 127.75, Dresdner Bank 144.30, Han⸗ delsgeſellſchaft 165.70, Deutſche Bank 237.10 Staatsbahn 148.25, Lombarden 23.40, Bochumer 22.75, Gelſenkirchen 198 80, Laurahü te 213., Ungarn 93.40. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kredifaktien 199.59, Disconto⸗Commandit 177.40 Staatsbahn 148.—, Lombarden 22.70. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Neuſt Hyp.⸗Crebitv. 5 144 70 144 10 26150 201 50 6. Seine, General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. September⸗ Mannheimer Eſſektenbörſe vom 2. September.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war ſtill, aber feſt. Anilin⸗Aktien weiter fleigend; alte 375., neue Anilin 360., ebenſo Verein chem. Fabriken 1 PCt. über geſtern: Kurs: 300 G. Ferner blieben ge⸗ fragt: Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 144 pet. und Pfäl. Bank⸗ Aktien zu 100.50 pCt. Aktien. Brief Geld 180.— 129.—Br. Werger, Worms 88.— Wormf. Br.v. Oertge—.— 68.— — ico.50Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.—-—. 191.50 191.— Transport — 140.—u. Verſicherung. 134.— 133.75/8..⸗G. Rhſch. Seetr. 19 5 10 102„„Mannh. Dampfſchl. 107.7%„ Lagerbaus Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv.—— Bad. Aſſecurranz 1210 Continental. Verſich. 390— Mannh. Verſicherung 400—.— — 375—Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—. —.— 360.—Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— 15 Induſtrie. be Sndee Nerein B. Oelfabriken—.— 131.800,C., Teilinduvie 19.— 2·800Dingler'ſche Mſchfbr. 119 Weſt. A⸗W. Feeme.50.— Emaillirſbr. Kirrweil.—— ** orzug 105.50—.— Emaillw. Maikammer—.— Brauereien. Ettlinger Spinnerei 100.— Bad. Braueret———.— Hüttenh. Spinnerei 95,.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau Durl. Hof vm. Hagen—.— 261,— Nähmfbr. Haid u. Neu—.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 114 50Koſth. Cell. u. Papierf. 248— Elefbr. Rühl, Worms 85.—.—Mannh. Gum. u. Asb. 140.— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Maſchinenf. Badenig—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität 22 50 Homb. Meſſerſchmitt 50.——.—Pf.Nähm.u. Fahrradf.—— Lubwigsh. Brauerei 220.—— Portl.⸗Zement Hdlbg. 152.— Mannh. Aktienbr.—.— 137.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——. Südd. Kabelwerke 122.50 Brauerei Sinner— 250.— Verein Freib. Ziegelw. 135.——.— Br. Schrödl, Heidlbg. 200.——.— „Ritter, Schwetz.—Würzmühle Neuſtadt—.— „S. Weltz, Speyer—.— 72.50Zellſtoffabr. Waldhoff—.— „.Storch., Speyer—— 72.— Zuckerfbr. Waghäuſel Zuckerraff. Mannh. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 2. September.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 100.20 100 20 Ruſſenbank 3730% Reichsanl. 92.10 92.10 Schaaffh. Banky. 30% Reichsanleihe 84.20 84.10 Staatsbahn 4% Conſols 100.10 100.10 Lombarden 8 99.20 92.10 Baltimore u. Oho 0 84.— 84.—Canada Pgeifte 40% Bad. v. 1901 100.10—.— Hamburg Packet 4%„„ 1908 100.80 100.10 Nordd. Lloyd —.— Bochumer Deutſch⸗Luxembg. Dortmunder Gelſenkirchner Harpener Laurahütte Phönix Weſteregeln Allg. Elektr.⸗Geſ. Anilin Treptow Brown Boveri Chem. Albert D. Steinzeugwerke Elberf. Farben Celluloſe Koſtheim 248.— 236.— Rüttgerswerken 155.80 156.— Tonwaren Wiesloch 94.60 94.50 Wf, Draht. Langend. 175 20 175,80 Zellſtoff Waldhof 327.— 326.70 Privatdiskont 2½% W. Berlin, 2. Seplember.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 199. 200.— Staatsbahn 148.20 148,80 Diskonto Komm. 177.60 1770 Lombarden 22 40 22.50 [Brivattelegramm des General⸗Anzeigerg) W. Berlin, 2. Sept. Fondsbörſe. Bei Beginn des heutigen Verkehrs herrſchte eine ziemlich unfreundliche Stimmung. Die wenig günſtig beurteilte Kapitalserhöhung der deutſch⸗luxemburgiſchen Bergwerksgeſellſchaft, das Schei⸗ tern der Bemühungen um die Bildung eines allgemeinen deutſchen Roheiſenſyndikats, die Abnahme des Verſands an Kohlen im Ruhrrevier während des vergangenen Monats, die wieder recht unbefriedigt lautenden Berichte über die Lage des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarktes, ferner die Meldung, daß die Hüttenzechenfrage noch keineswegs als gelöſt zu be⸗ trachten ſei, ſchreckten die Kaufluſt ab. Zudem wirkte der Zum Herbſthausputz; offeriere billigſt: 72043 2 la. Kern⸗, Schmier⸗ und Putzſeifen, Fettlaugenmehl, Terpentinöl, Bodenwichſe leig Fabrikat) Putztücher zꝛc. 0 72,2„Seifenhaus“ Marktſtr. Telephon 2932 NB. Während des umbau's Eingang durch den Hof. Tranz Kühner& Co. (nh.: C. Friokinger& Frz. Kühner) empfehlen sſoh zur Lleferung Sämtſſcher Sorten; Kohlen Kols Briketts und Holz. 0 ee Ao. 408 Banken. Brief Geld Badiſche Bank Gewrbk. Speyers0/ E fälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau Rheim. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Eiſenbahnen. Pfälz. Ludwigsbahn „ Maxbahn Nordban Hellbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 9 5„„ neu Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken —— 1 62.— —— 218.— —.- 1876 — 131.80 79.——.— —.— —— —.— 0 60 25 130.70 186.40 148.10 136.70 148.90 22.30 22.50 96.60 97.60 1710— 114 20 113.50 96.20 96.— 226.60 226 90 158.50 158.90 62.80 62.10 200.80 200.— 207.30 207.25 213.70 21g.50 185.80 185.10 182.— 180.70 216.90 218.90 376.— 376.— 167.50 167.70 406.— 404.— 207.— 208.50 414.50 414.— 94.80 91.60 91.— 81.75 83.60 92.10 92.30 ———.— 30/% Heſſen 30% Sachſen 4½ Japaner 1905 49/% Italiener 4% Ruſſ. Anl. 1902 83.90 88.90 4% Bagdadbahn 86.60 86.70 Oeſter. Kreditaktien 200.10 200.10 Berl. Handels⸗Geſ. 166.10 165.80 Darmſtädter Bank 128.— 127.70 Deutſch⸗Aſiat. Bank 135.50 185.70 Deutſche Bank 237.60 287.— Dise.⸗Kommandit 177.70 177.30 Dresdner Bank 144 70 144.70 Reichsbank 143.60 145— Rhein. Krediibank— 80386 Bureau: 4, 9a. 131.20 Hof⸗Friseux, Sper, kür Haarpflege A. Bieg or, bäes geſtrige Verlauf der Londoner und Newyorker Börſe wenig anregend. Am Amerikanermarkt verſtimmte außer⸗ dem die Ankündigung, daß die Verwaltung der Kanada⸗ eiſenbahn auf der im nächſten Monat ſtattfindenden General⸗ verſammlung um die Ermächtigung zu einer Ausgabe von Dollars 50 Millionen neuer Aktien nachſuchen werde. Eiſen⸗ und Kohlenaktien niedriger, nur Deutſch⸗Luxemburger be⸗ hauptet. Dortmunder Union gebeſſert. Deutſche Banken⸗ werte ſtellten ſich meiſt um ½ pCt. niedriger. Am Montanaktienmarkte war die Tendenz ſchwächer. Renten behauptet. Japaner zogen weiter an. Schiff⸗ fahrtsaktien neigten nach unten. Im Gegenſatz zu dem ſonſtigen Verkehr entwickelte ſich in Elektrizitätsaktien zu lebhaft geſteigerten Kurſen ein anregendes Geſchäft. Ediſon gewannen über 2 pCt. Tägliches Geld 3 pEt. und darunter. Während ſonſt bei mäßigem Verkehr die Kurſe in der zweiten Börſenſtunde nur wenig ſchwankten, erholten ſich amerikaniſche Bahnenwerte auf Londoner Anregung unter Bevorzugung von Baltimore anſehnlich. Die Börſe ſchloß auf allen Gebisten merklich befeſtigt, wozu höhere Londoner Kurſe für amerikaniſche Werte An⸗ regung gaben. In dritter Börſenſtunde konnte ſich die Feſtigkeit behaup⸗ ten, da die gute Haltung des Kaſſamarktes für Induſtrie⸗ werte die Stimmung günſtig beeinflußte. Linoleumwerte höher. Londoner Effetenborſe. London, 2. Septbr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2˙ Conſols 86% 88513 ee 180 50 3 Reichsanleihe 83¼ 83½% Premter.—— 4 Argentinier 87— 86˙% Nandmines 6½ 67½ 4 Italieuer 103—⁰ 103%% Atchiſon comp. 93˙⁵ 93/ 4 Japaner 84— 84. Canadian 178½⁹⁰f¶.77½ 3 Mexikaner 34— 32 ½ Cheſepeake 44— 44— 4 Spanier 9 75 285 Seutdee Aeata 149— 197 Okto 172 envers com. 8— c 787% 780% Erie 5 95 Anacondas 10— 97½ Grand TrunkIII pref. 24¾ 289% Mis Tinto Tah 69½%„„„ vrd. 28%½ 21% Central Mining 18 15½Lou sville 112½% 112½ Charlered 17¼ 17— Miſſouri Kanſas 83%/ 33½ De Beers 12˙% 13— Iutario 44— 43% Eaſtrand 4% 4¼ Southern Paeifie 109.½ 110% Geduld 2¼ 2½ Union com. 168/ñ 168% Goldfields 4% 4½% Steels eom. 48½% 48%, Jagersfontein 4% 4˙% Lend:; feſt. *.* „Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſcher Reichsbank⸗eltsweis vom 31. Auguſt 1908. (Mill. Mt.) Vaemn die Aktjva: orwoche. Metall⸗Beſtand„ 1126 886 000— 38 746 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine,„„ 64 781 000— 2837 000 Noten anderer Banken 15 9868 000— 19 511 000 Wechſelbeſtand„ 90 467 000 + 46 621 000 Lombardoarlehen„„ 78 966 000 + 19 482 000 Effektenbeſtand„„ 101 906 000 19 103 000 Sonſtige Aktivg 1*„ 176 095 00%„“ 2807 000 va: din Grundkapital„180 000 000 unverändert Reſervefondss,„„ 64 814000 unverändert Notenumlauf„„ 149817000 ½ 89 798 000 Depoſttſen„„ 701 739 000— 36 618 000 Sonſtige Paſſiva Bei den Abrechnungsſtellen 44 627. „ 48 099 000. 75¹1 000 wurden im Auguſt abgerechnet Mk. 34 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Noten⸗ reſerve von Mk. 180 047 000 gegen eine ſolche von Mk. 328 989 000 am 22. Auguſt 1903 und gegen eine ſteuerfreie Notenreſerve ron Mk. 19 461000 am 31. Auguſt 1907. * die Aktiengeſellſchaft 1N Zahlungseinſtellung, Ueber für Gütereiſenbahn in Graudenz iſt das Konkursberfah⸗ ren eröffnet. Das Aktienkapital betrug, lt.„Irkf. Zig.“, ur⸗ ſprünglich 100 000 Mk. Es wurde im Jahre 1906 auf 20000 Mk. reduzlert und dann durch Ausgabe von 80 000 Vorzugsaktien wieder auf ſeine frühere Höhe gebracht. Frankfurter Bierbrauerei⸗Geſellſchaft vorm. Heinrich Hen⸗ ninger u. Döhn, Frankfurt a. M. Der Bierabſatz betrug 1907⸗08 198 289 Hektol. gegen 195998 Hektol. j. B. Es wurde ſomit lt. „Frkf. Ztg.“ ein Mehrumſatz von 2296 Heltoliter erzielt. Neue Aprozentige Anleihe der Stadt Frankfurt g. M. Die kürzlich von dem bekannten Konſortium, dem in Frankfurt a, M. ſämtlich hier vertretene Kreditbanken ſomie eine Anzahl größerer Bankhärſer und in Berlin das Bankhaus Mendelsſohn u. Co, und die Berliner Handelsgeſellſchaft angehören, zu 98,15 pctt. über⸗ nommenen 20 Millionen Mark der im Geſamtbetvag von 50 Mill, genehmigten Appoz. Frankfurter Staatsanleihe von 1908, die den Namen„Betriebsanleſhe“ erhalten hat, wird nunmehr zur Zeich⸗ nung aufgelegt. Der Zeichnungspreis beträgt 99 pCt. zuzüglich des halben Schlußnotenſtempels und 4 pet. Stückzinſen bom — 9999 ene wird von ersten Haarspezialisten und Fachmännern als das einzig Richtige empfohlen. Mein neues Teer-shampoonpulver(D. R, P. angem,) ist hierfür das Follkommenste, im Gebraueh Praktiscehste und Billigste,— In bäekchen(für—2 Waschungen ausreichend) * 25 Pig. zu 5 bei 81258 14, 13. — Kungt⸗ strasse 1. Mai ds. Is. bis zum Tage der Abnahme. Die Notierung der neuen Anleihe iſt an den Börſen von Frankfurt und Berlin dean⸗ tragt worden. Berkin, 2. Sept. Der Vorſtand des Kohlenſyndikatz teülte lt.„Irkf. Ztg.“ mit, daß die Nachricht, das Syndikat habe wegen Abſatzmangel in Coks größere Abſchlüſſe zu um mehrere Franes billigere Preiſe gemacht, aus der Luft gegriffen iſt. » London, 2. Sept. Laut„Bracſil“ ſei die Valoriſa⸗ tionsanleihe von 15 Milli onen Dollars abgeſchloſſen, wovon Schröder in Berlin 5, Paris 5, Berlin, Hamburg und Düſſeldorf 8 und die Nationalcity in Newyork 2 Millionen erhalten ſollen. Be⸗ ſtätigung hierfür ſteht lt.„Irkf. Zig.“ noch aus. Die Goldnach⸗ frage des Kontingents iſt hier etwas weniger dringlich ** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗Nork, 29. Auguſt.(Drahtbericht der Damburg⸗Ameritg. Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Amerika“ iſt am 29. Auguſt 1908 morgens 3 Uhr, wohlbehalten in New⸗York angekommen Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. Reckow, Mannheim, L 14, 19. New⸗Hort, 31 Auguſt.(Drahtbericht der Red Star Line, Ante werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 28. Auguſt von Antwerpen ab, iſt heute hier angelommen New⸗ork, 1. Sept.(Drahtbericht der Holland⸗Amerita⸗Nine Rotterdam). Der Dampfer„Noordam“, am 22. Auguſt von Rotterdam ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ Iach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 9. September 1908. 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Die Uunterſuchungen werden vorgenommen in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Die Hausbeſitzer und Woh⸗ nungsinhaber haben den mit den Vorerhebungen Beauftragten den Eintritt in das Haus und die Beſichtigung der zum Auf⸗ enthalt von Menſchen dienenden RNäume und der dazu gehörigen Nebenräume zu geſtatten(88 168, 164 Landesbauordnung). Mannheim, 21. Auguſt 1908. Großh. Bezirksamt IV. gez. Roth. 31749 Vorſtehendes bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 29. Auguſt 1908. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Stailb. Auffordermng. Wer eine Forderung an die miquidation befindlicheßirma ermann Schroer& Co. ſtaſchinen⸗ und Schrauben⸗ Windenfabrik in Mannheim G 7, 48 hat, wolle ſolche innerhalb 14 Tagen bei dem unterzeichneten Liquidator ſchriftlich anmelden. 63865 Mannheim, 19. Aug. 1908. Auguſt Freytag Rechtskonſulent, D 4, 17. be N penu eſarſde oe le. N . 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Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 3 Uhr von der Leichen- Kondelenzbesuche dankend verbeten. „Mannheim. 6475 12,5. Jel. 3l55 8 Stellen finden Atrosd u. Oberreiſende Porktätreifende ee höchſter Proviſion verlangt. 7789 Porträt⸗Auſtalt„Juno“, Berlin, Gneiſenauſfraße 64 71 1 ſofort geſucht. Ein Mädchen⸗ eis.185. ruxsuemcde »Wir ſuchen einen, mit guten Schulkenntn. 65 3 berſchenn Lehrling unter günſtigen Bedingungen und 27655 Agenturgeſchäft. bildung. Zweit Jahr Bezahlung. Off. u. No. 27674 a. d. Exped. Für mein Getreideagentur⸗ u. Koinmiſſionsgeſchäft ein Lehrling mit gut. Schulbildung z. ſofort. Eintritt geſucht. 27669 Bernhard M. Freund. 8 Läden 55 P5. 13a(Aeubau) ſchöner Laden ſof. od. ſp. z. v. Näh. P6,23, Papierhdl. 64046 Kunſtſtr., N 3, 12 großer Eckladen mit 5 Schau⸗ jenſtern, à 5 Meter, ſowie große helle und trockene Souterrain⸗ Näume ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näheres F. 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