(Badiſche Volkszeitung.) adi Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. 0 Bringerlohn 25 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ 7 aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ che Neueſte Nachrichten Anabbängige Tageszeitung. Mannheimer Volksblatt.) Telegramee⸗Adreſſe: Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion⸗ u. Buchhaltung 1449 Drucke ei⸗Bureau(An⸗ nalyyne v. Druckarbetten 341 In ſerate: 8 Die Colonel⸗Zelle. 28 P. Geleſenſte und verbreſtetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Nedaktionsbureaus Nesaktion 677 Auswärtige Inſerate 80„ in Maunheim und Umgehung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Opedition und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mart Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. buchhandlungg 2¹8 Nr. 416. Montag, 7. September 1908.(Abendblatt.) 2 Die Zukunft Aegyptens. Nachdem die Türkei in die Reihe der konſtitutionellen Staatsweſen eingetreten iſt, verlangen große Parteien auch in Aegypten nach der Gewährung einer eigenen Verfaſſung. Leicht wird dieſe ägyptiſche Frage für die Engländer nicht zu löſen ſein, und wie ſich die Zukunft Aegyptens geſtalten wird, macht den Berufspolitikern viel Kopfzerbrechen. Auch der beſte Kenner der engliſchen Verhältniſſe, Lord Cromer, vermag eine beſtimmte Antwort auf die Frage, wie die ägyptiſche Frage zu löſen ſei, nicht zu geben. Es ſind aber doch recht intereſſante Aufſchlüſſe, die uns Lord Cromer in ſeinem, nunmehr auch in deutſcher Ueberſetzung(bei Karl Siegismun d⸗Berlin SW. 11) erſchienenen großen zwei⸗ bändigen Werke:„Das heutige Aegypten“ zu der Aktuellſten Frage der auswärtigen Politik Englands gibt. Lord Cromer gibt der Meinung Ausdruck, daß Aegypten entweder autonom werden, oder dem britiſchen Reiche einverleibt werden müſſe. Perſönlich ſpricht er ſich für die erſtere Möglichkeit aus. Für gänzlich ungeeignet zur Löſung der Aegyptenfrage hält er die Neutraliſation. Die Haupt⸗ ſchwierigkeit iſt zu entſcheiden, wer imtervenieren ſoll im Falle, daß eine fremde Intervention unerläßlich wird. Wenn es wünſchenswert erachtet würde, Wettbewerb und Nebenbuhler⸗ ſchaft zwiſchen den verſchiedenen Wachen der hauptſtädtiſchen FJeuerwehr zu vermeiden, ſo könnte das Ziel dadurch leicht erreicht werden, daß man allen verbietet, beim FJeuerlöſchen zu helfen. Das praktiſche Reſultat würde kaum als zufrieden⸗ ſtellend betrachtet werden. Dieſes aber ift das politiſche Syſtem, das durch die Neutraliſation Aegyptens herbei⸗ geführt werden würde. Jedes Mitglied der europäiſchen würde verpflichtet ſein, ſeinen Schlauch nicht auf emen ägyptiſchen Brand zu richten, um es zu vermeiden, die Empfindlichkeit ſeiner Nachbarn zu verletzen. Inzwiſchen könnte und würde wahrſcheinlich das ganze Gebäude der ägyptiſchen Ziviliſation vernichtet werden, zum unermeßlichen Schaden nicht nur der eingeborenen Bewohner Aegyptens, ſondern auch der großen Zahl Europäer, die ruiniert wären, wenn das Land in Anarchie und Barbarei zurückfiele. Das Unvermögen internationalen Vorgehens zur wirkſamen Be⸗ kämpfung ſchlechter Regierung in anderen Teilen der otto⸗ maniſchen Beſitzungen dient als warnendes Beiſpiel hinſicht⸗ lich Aegyptens. Damit ergibt ſich von ſelbſt die Hauptfrage, ob es möglich iſt, die Exiſtenz einer leidlich guten und ſtabilen Regierung zu ſichern, wenn die britiſche Garniſon zu rück⸗ gezogen wird. Lord Cromer ſpricht ſich entſchieden auf Grund ſeiner langjährigen Erfahrungen dagegen aus. Er erinnert an die beſonderen Verwicklungen des ägyptiſchen Regierungsſyſtems, die Zügelloſigkeit der lokalen Preſſe, die Unwiſſenheit und Leichtgläubigkeit der großen Maſſe der ägyptiſchen Bevölkerung, das Nichtvorhandenſein ägyptiſcher Staatsmänner, die fähig ſind, die ägyptiſche Geſellſchaft zu zügeln und die ſehr komplizierte Regierungsmaſchine zu führen, die Verminderung des von den britiſchen Beamten und dem diplomatiſchen Vertreter Englands in Aegypten ausgeübten Einfluſſes, die unvermeidlich aus der Räumung ſich ergeben würde, und die erwieſene Unfähigkeit internatio⸗ ͤ TßßßßßT0ß0ßeeßee nalen Handelns in Verwaltungsangelegenheiten. Falls die britiſche Garniſon jetzt zurückgezogen würde, iſt es nach Cromer unmöglich, ſich der Tatſache zu verſchließen, daß höchſt wahrſcheinlich ein vollſtändiger Umſturz erfolgen würde. Eine Rückkehr zur perſönlichen Herrſchaft von orientaliſchem Typus — und wahrſcheinlich würden ſich die Ereigniſſe nach dieſer Richtung hin zuſpitzen— würde eine Revolution zur Folge haben. Eine Uebertragung der Macht auf die gegenwärtige Raſſe europäiſierter Aegypter würde zum mindeſten ein ſehr gewagtes Experiment ſein, ſo gewagt in der Tat, daß Lord Cromer den Verſuch für gänzlich ungerechtfertigt findet. In der Zeit, in der die Aegypter fähig gemacht werden können, ſich ohne die Anweſenheit einer fremden Armee in ihrer Mitte und ohne fremde Hilfe in Militär⸗ und Zivilangelegenheiten ſelbſt zu regieren, liegt noch in grauer Ferne. Andererſeits follten Mittel und Wege gefunden werden, um eine lokale Geſetzgebung einzurichten, die für alle örtlichen Angelegen⸗ heiten zuſtändig iſt. Die einzig wirklich ägyptiſche Autonomie, die Lord Cromer ſowohl für praktiſch, oder ohne ernſte Schädigung aller der verſchiedenen ins Spiel kommenden In⸗ tereſſen durchführbar halten kann, iſt eine, die es ermöglicht, Politische Cebersicht. * Maunheim, 5. September 1908. Ueber bie Reichsſteuervorlagen weiß die„Soziahſpolitiſche Rundſchau“ eingehendere Mit⸗ teilungen zu meichen. Wir wiſſen nicht aufgrund welchen amtlichen Materials dieſe Mitteilungen gemacht ſind. Zur Information geben wir dieſe in unverbindlicher Form wieder, mit em Rate, auch hier die amtliche Veröffentlichung der neuen SSteuervorlagen abzuwarten „Der Centwurf zur Reichsfinanzreform iſt in der Hauptſache fertiggeſtel't und ſeine Annahme im Bundesrate ſicher. In einer vorberatzriden Sitzung, die ztviſchen dem Schatzſekretär und den Finanzwäniſtern der Bundesſtaaten ſtattgefunden hat, iſt eine Einigeaig über die auszuwählenden Steuerquellen erzielt worden. Am 7. September wird unter dem Vorſitz des Reichskanzlers eine Burchesratsſitzung zur Beſchlußfaſfung über die Reichsfinangreform ſtahefinden, in der die offigielle Annahme erfolgen wird. Von dficekten Steuern enthält der Entwurf eine Erweiterung Her Erſchaftsſteuer ſowie als Gventualvorſchlag eine Reichs⸗Ver⸗ daß alle Bewohner des kosmopolitiſchen Aegypten, ſeien es Moslems oder Chriſten, Europäer, Aſiaten oder Afrikaner,, zu einer ſich ſelbſt regierenden Gemeinſchaft verſchmolze werden. Daß Jahre— möglicherweiſe Generationen— ⸗ forderlich werden, um dies Ziel zu erreichen, iſt mehr als wahrſcheinlich, aber wenn es nicht erreicht werden kan z, ſo muß nach ſeiner Anſicht jeder Gedanke an Autonomig, im wahren Sinne des Wortes, aufgegeben werden. Es ſollte nur niemals vergeſſen werden, daß die Syhnellig⸗ keit des Fortſchrittes den verfügbaren Mitteln zu ſeiner Sicherung angepaßt werden muß. Geſunde Fix anzen, wie ſehr richtig geſagt worden iſt, find die Gruidlage der Unabhängigkeit des Staates. Nichts kann die Megypter für einen finanziellen Wiederverfall entſchädigen. Endlich ſollte die engliſche Regierung niemals vergeſſen, daß in Ermange⸗ lung von Gemeinſchaft der Raſſe, Religion, Sprache und Denkgewohnheit, die gewöhnlich die Haußtbande zwiſchen Herrſchern und Beherrſchten bilden, ſolche, künſtliche Bande zwiſchen den Engländern und den Aegyßtern zu ſchmieden, wie es die Umſtände zulaſſen. Eines deer wichtigſten dieſer Bande muß immer die Bezeigung vernünftiger und geregelter Sympathie für die Aegypterr nicht bloß von ſeiten der britiſchen Regierung, ſondern auch jedes einzelnen bei der ägyptiſchen Verwaltung beſchäftigten Engländers ſein. Dieſe Sympathie iſt eine Eigenſchaft, deren Vorhandenſein oder nicht Vorhandenſein von den Engländern in ſehr ver⸗ ſchiedenem Maße gezeigt wird, nyenn ſie mit aſiatiſchen oder afrikaniſchen Raſſen in Berührieng gebracht werden. Einige gehen bis zu dem Extrem faſt brutaler Antipathie, während andere ihre ſchlecht geregelte Gympathie in übertriebener und ſelbſt ſchädlicher Weiſe zeigen. Die Aegypter vermerken mit Recht das Verhalten der ein /n Klaſſe übel und finden das der anderen lächerlich. Ein auf genauer Information und forg⸗ ſamen Studien der ägypfeſchen Verhältniſſe und des ägypti⸗ ſchen Charakters beruhenher Mittelweg wird beſſer zum Ziele führen als jedes der belden Extreme. Dr. J. W. Von der Sommer⸗ zur Winterſaiſon. „Von unſerem Korreſpondenten.) EJ Berlin, den 3. September. In den Berliner Blättern, die wirklich Berliner Blätter ind— ein großer Teil hat ſein eigentliches Publikum in der Provinz— hat man den lieben langen Sommer über debattiert, wie die Reichsmetropole wohl eine Fremdenſtadt werden könnte. Tatſächlich iſt ſie dies natürlich ſchon lange; die Hotels ſind ſo⸗ gar zur Winterszeit überfüllt, allerorten entſtehen neue Fremden⸗ paläſte, eins immer koſtſpieliger und prunkreicher als die Ffrüheren und wenn man ſie hernach in Betrieb ſieht, findet man, daß ſie durch die Bank trefflich reuſſieren. Aber das ſcheint den Tauſenden— es ſind wohl agr ſchon Hunderttauſende— die von der Fremdeninduſtrie leben, nicht zu genügen und ſo haben ver⸗ ſchiedene Blätter, wie geſagt, ſich Mühe gegeben, zu eruieren, wie dem Uebelſtand abzuhelfen wäre. Zu dieſem Ende griffen ſie zu dem mit Recht ſo beliebten Mittel der Enquete. Ein großer Gaſthofbeſitzer, noch einer, ein dritter, vierter, fünfter, ſechſter wurden ausgefragt, was ſie über den Caſus dächten. Und wun⸗ derliche Vorſchläge kamen da unter anderem zu Tag. Der wollte jeden Sommer einen Ausſtellungstrubel ſehen, jener plädierte für eine große Renn⸗ oder Sportswoche, für Korſofahrten, der, dritte und ein vierter, worüber ſich reden ließe, für ſommerliche eſpiele im Stil des Münchener Prinzregententheate s. Schließlich kamen ſie überein: Berlin fehle eine Sommerſaiſon; an dem Punkte vor allem wäre der Hebel anzuſetzen. Ich habe dabei die Empfindung gehabt, daß die guten Leute bon Zeiten redeten, die geweſen. Gewiß, früher— noch vor zwei, drei Jahren— gab's in Berlin keine Sommarſaiſon. Denn Ende Juni die Theater ſich ſchloſſen, ſenkte der Geruch N5es Todes ſich über dieſe große Stadt. Im Schilkertheater kine leidliche Volksoper, die aber doch nur dem Vorſtadtgeſchmack mögensſteuer. Die Erbſchaftsſteuer ſoll auf die Deſten⸗ denten ausgedehnt werden mit Einſchränkung hinſichtlich der Ver⸗ erbung von Grundbeſitz und unter Freilaſſung kleiner Erbſchaften — in Ausſicht genommen ſind 10 000 M.— für eine Reichs⸗ bvermögensſteuer hat das preußiſche Ergänzungsſteuergeſetz als Vorbild gedient. Den Hauptanteil am Reformprogramm nehmen auch diesmal die indirekten Steuern ein. In vorderſter Reihe ſtehen die Getränkeſteuern, Branntwein⸗, Bier⸗ und Weinſteuer Für die Branntweinſteuer beſtehen zwei Vorſchläge, der eine ſieht eine Erhöhung der Verbrauchsabgabe der andere ein Branntweinmonopol vor. Die Bierſteuer hält an der heutigen Steuerreform feſt, und nimmt eine Erhöhung der heutigen Sätze ſowie eine ſtärkere Progreſſion, durch die die größeven Brauereien mehr belaſtet werden, in Ausſicht. Wo Bier und Branntwein herangezogen werdan, darf der Tabak nicht fehlen. Infolgedeſſen kehrt die Tabakſteuer als Zigarvenbanderoleu⸗ ſbdeuer unter Abſtufung nach der Qualität der Zigarre auch in der neuen Finanzreform wieder. Neu iſt die Steuer auf den Ver⸗ hrauch von Gas und CElektrizität, wobei ein Unterſchied in der Belaſtung nach der Art des Verbrauchs gemacht werden ſoll. Die Velaſtung des Kraftperbrauchs ſoll geringer als die des Licht⸗ verbrauchs ſein und hier wiederum Abſtufungen ſtattfinden, je nachdem es ſich um Li cht zu gewerblichen oder zu perſönlichen oder Luxuszwecken handelt Die elektriſche Beleuchtung eines Theaters oder eines vornehmen Reſtauvants ſoll anders gewwertet werden als die einer Fabrik oder eines Krankenhauſes. Mit Hilfe der Steuern ühres Reformprogramms hofft die Regierung, wie bekannt, einen jährlichen Mehrertrag von rund 400 Mill. Mark zu erzielen. Dieſer ſoll nicht nur zur Deckung der notwendigen Ausgaben, ſondern vor allem auch zu einer regelmäßigen Schuldentilgung Verwendung finden, um dadurch das namentlich im Ausland ſtark erſchütterte Vertrauen zum Kredit des Deutſchen Reiches wieder herzuſtellen.“ Die„Ligue Maritime“ uüber die Rheinhäfen. Aus Paris, 5. September wird uns geſchrieben: Frank⸗ reich beſitzt jetzt in der„Ligue Maritime“ einen unſerem Flottenverein nachgeahmten Verein, der über die franzöſiſche Flotte, die in Frankreich zwar„ſehr populär, aber ganz unbekannt ſei“, Aufklärung ſchaffen will. In der Auguſt⸗ nummer der Vereinszeitſchrift, die ſich ebenfalls„La Ligue genügen konnte, bei„Kroll“ ein bißchen Spieloper mit den ver⸗ blühten und unverblähten Stars auf der Grundlage eines nicht immer ſehr imponiarenden Enſembles— das war ſo ziemlich alles. Für die Fremden kam davon auch nur Kroll inbetracht, das ja offiziell— freilich nur offiziell— nun ſchon manches Jahr „Neues kgl. Opernhaus“ heißt. Die Einheimiſchen, ſoweit ſie zu den oberen Schichten ſich zählten, gingen auch da nicht hin. Für die gab's im Sommer nur die Wahl: entweder auf der Terraſſe des Zoologiſchen Gartens(kurzweg„Zoo“ genaant) zu Nacht zu eſſen oder auf der entſprechenden Weinempore im Ausſtelkungspark oder draußen an den Geſtaden des wicklich recht ſchönen und maleriſchen Wannſees bei dem Traiteur mit dem in Norddeutſchland ebenſo hochgeachteten wie weitverbrei⸗ teten Namen Schulz. Was alles zu ſeiner Zeit recht amüſabel war, aber doch ein wenig langweilig wurde, wenn die erreich⸗ baren Genüſſe ſich darauf beſchränkten mußten. Im letzten Sonmer hat ſich das alles gründlich geändert. Geſchloſſen ſind von den großen Privatbühnen nur vier geweſen: das Leſſing⸗ Theater, das Berliner Theater, das zum Empfang ſeiner neuen Direktion umgebaut, genauer wohl: umtapeziert wurde, Gregors Komiſche Oper und das Neue Operettentheater am Schiffbauer⸗ damm. Die anderen waren verpachtet und wenn die Pächter in artibus auch weſentlich andere Wege gingen als die In⸗ haber ſie zu gehen vorgeben— die Hauptſache blieb: es wurde allenthalben recht rüſtig Komödie geſpielt. Nebenbei bemerkt: trotz des zumteil glühend heißen Sommers mit unverkennbarem metalliſchen Erfolg. Im Stammhauſe Reinhardts, im Deut⸗ ſchen Theater, markierte Waßmann— einer der elän⸗ zendſten Chargenſpieler dieſer Bühne— den Sommerdirektor. Sein Zugſtück war„Die Bretilgräfin, ein Vaudeville öſterreichiſchen Urſprungs, in dem eine Diſeuſe ungariſcher Her⸗ kunft durch ihr degagiertes Spiel Triumphe feierte. Nebenbei im Kammerſpielhaus, wo man nach der Verſicherung dem der talentvolle Berliner Feuilletoniſt Walter Turo⸗ zinski wohl den weſentlichſten Anteil geſtiftet hatte. Ein paar Szenen aus. der Berliner Konfektion; nicht übel geſehen und mit kecken, bisweilen beinahe lyriſchen Strichen gezeichnet. Im„Neuen Theater“ mühte ſich ein vorwiegend Wiener⸗ iſches Enſemble um Neſtroys vormärzliches Poſſenſpiel„Der 'riſſene“, den ſie im vorigen Herbſt im Wiener Bürger⸗ theater zu neuem Leben erweckt hatten. Im Trianontheater mimte eine andere Wiener Gaſtſpielgeſellſchaft— die freilich ohne rechten Erfolg— Felix Durmanns„Frau Baronin“ in der der Autor Wedekind'ſchen Muſtern ſolgend eine Haupt⸗ rolle übernommen hatte. Und im Neuen Schaufpiel⸗ haus machten mit Gäſten aus Hamburg Leo Falls melodiöſer „Dollarprinzeſſin“ von Pfingſten bis jetzt volle Häuſer. Bliebe noch von Kroll zu reden. Im Mai gaſtierte dort die ruſſiſche Hofoper. Soll heißen: ausgewählte Kräfte von den kaiſerlichen Theatern von Petersburg und Moskau. Die Berliner Kritik hat ſie miſerabel behandelt und es muß zu⸗ geſtanden werden: dieſe ruſſiſche Oper hatte ihre Schwächen. Die ſchrieben ſich in der Hauptſache aber daher, daß die ruſſi⸗ ſchen Gäſte nicht ihr eigenes Orcheſter mitgebracht hatten und das verhältnismäßig kleine Berliner Mozartorcheſter vor der ſchweren Aufgabe ſtand, nach wengen Proben mit Sängern, die es nicht kannte. mit einem Dirigenten, der ihnen fremd lund nebenbei rechtſchaffen temperamentlos) war, Werke zu ſpielen, die alle ſeiner bisherigen Kunſtübung vollkommen fernlagen, Zog man das alles ab, ſo blieb indes noch beträchtliches genug übrig. Prächtige Stimmen, die zumal in den tieſen Lagen— in Alt, Bariton und Baß— in Berlin kaum ihresgleichen haben;: vortrefflich geſchulte Chöre und Balletes voll Verve und entzückender Friſche. Und wer das Land kenut, zus dec die Sänger kamen, dem gings, als wenn er Turgenjew oder Tolſtoi ſeiner Erbauer nur den keuſchen Atem hehrſter Kunſt vernehmen (den früheten, der noch ein großer Dichter war) läſe. Eine 2. Seit — General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 7. Sep len Mawitime“ nennt, findet ſich ein ſehr ausführlicher Artikel, der ſuch unter dem Titel„Die deutſchen Flußhäfen“ zunächſt mit den Rheinhäfen beſchäftigt und zeigt, welches Intereſſe in neuerer Zeit unſere ſchnelle, wirtſchaftliche Entwicklung bei⸗ unſeren Weſtnachbarn erweckt. 5 Der Verfaſſer hat die Rheinhäfen alle perſönlich beſucht und beſprioht unſere heimiſchen Einrichtungen in der Reihen⸗ folge Rheingu, Ludwigshafen, Mannheim. Er beſchreibt die einzelnen Haſenbecken bis ins einzelne, gibt ihre Maße u, ſ. f. genau an, zählt die Ladevorrichtungen auf und erläutert ſie, uſw. Kurz er pat ſich über alles ſehr eingehend unterrichtet. Auch gibt er jeweils die Bauzeiten, den Bauherrn und die Koſten an. Fermor ſtellt er die Entwicklung des Verkehrs in den einzelnen Häfen eingehend dar. Bei der Rheinau hebt er hervor, daß das Unternehmen der Privatinitiative ent⸗ ſprungen ſei. Das Alisfblühen Ludwigshafens habe vor allem „Ia colossale fabrique badoise'aniline“ verurſacht. Bei Anführung der„impoſanten Statiſtik des Mannheimer Ver⸗ kehrs“ rühmt er, daß es Mannheim gelungen ſei, durch ſeine Energie, was den Wert der Güter betreffe, ſich zum erſten Flußhafen Europas emporzuſchwingen. Von hier aus begab ſich der Verfaſſer des Artikers rheinabwärts. Die alten, romantiſchen Burgen an dem Strome ſcheinen ühm in einem einzigdaſtehenden Gegenſatze zu dem„ultra⸗ modernen“ Schiffahrtsbetriebe zun ſtehen, der ſich auf dem Fluſſe abſpiele. Auch die niederrheiniſchen Häßen werden eingehend ge⸗ würdigt. Der Artikel ſchließt mit einem etwas reſignierten Hinweiſe, wie die Rheinſchiffahrt trotz aller Hinderniſſe zu einer hohen Blüte gelangt ſei, und wie wenig im Vergleich dazu die Seine, die viel weniger natürliche Hinderniſſe biete, bis jetzt nutzbar gemacht worden ſei. Deutsches Reich. —(Die deutſche Eiſenbah weariffom⸗ miſſion) tagt vom 9. bis 11. September in Salzburg. —(Die„Leipziger Volkszeitung“) glaubt aus Anlaß der in der nationalliberalen Partei zurzeit ge⸗ pflogenen Diskuſſionen über die Einigung des geſamten deut⸗ ſchen Liberalismus folgendes Urteil fällen zu könnem:„Das iſt der Liberalismus wie er leibt und lebt. Eine Maſſe zu⸗ ſammengelaufener Leute ohne feſtes Prinzip, die der „Autorität“ der Leitung völlig entrickt ſind.“— Wir dächten, die Sozialdemokraten hätten henite mehr denn je Anlaß, ſich an die eigene Naſe zu faſſen.„Ohrze feſtes Prinzip“,„der Autorität der Leitung völlig entrückt“ — dieſe Kennzeichnungen laſſen ſich ja in der Aera der Budgetbewilligungen und der Auflehnungen gegen die Ber⸗ liner Zentrale ganz ungezwungen und mit vollem Recht auf Leute anwenden, die der„Leipz. Volksztg.“ parteipolitiſch außerordentlich naheſtehen. —(Die Uumbildung der preußiſchen Bau⸗ gewerkſchulen) kommt im Winterhalbjahr 1910/1911 zum Abſchluß. Die Reifeprüfung wird dann nur noch nach einem Beſuch von fünf Halbjahrsklaſſen abgelegt. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat deshalb beſtimmt, odaß Prüfungszeugniſſe von Schülern, die nach dem Herbſt 1911 geprüft worden ſind, künftig nicht als Ausweis genügender fachlicher Vorbildung für den Dienſt als Bauſekretär an⸗ erkannt werden, wenn ſie nur vier Semeſter an einer Bau⸗ gewerkſchule zugebracht haben. —(Gedankenſplitter von Heinz Pott⸗ hoff.) Da die Reichsfinanereform niemals zuſtande kom⸗ men würde, wenn nicht auch Herr Dr. Heinz Potth off zuvor ſein Gutachten abgegeben hätte, holt der freiſinnige Reichstagsabgeordnete dies ſchleunigſt nach und formuliert als ſeine„Bedingung“ für die Reform folgendes Pro⸗ gramm: 1. Die Abwendung von der Schutzzollpolitik, 2. den Verzicht auf einen Teil der finanziellen Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten, 3. die Demokratiſterung Deutſchlands. Ja, wenn wir Heinz Potthoff nicht hätten!! — Gayeriſche Lehrfreiheit.) Prof. Merkle in Würzburg ſoll nach dem bekannten Prozeß in München, ..——— Sehnſucht ſtieg inmitten der Neu⸗Berliniſchen Modekultur in ihm auf nach den Rieſenwäldern und den unermeßlichen Step⸗ pen, nach all der melancholiſchen Poeſie der Einſamkeit, die das Land ausſtrahlt. Land und Volk. Dies arme, getretene und bei aller Verderbtheit im Grunde doch liebenswürdige und harmloſe Volk Die Ruſſen ſollte ein Opernunternehmen ablöſen, deſſen Seele die Entrepreneure des Mozartorcheſters waren. Aber wie das zuweilen ſo geht: interim kit aliquid. Diesmal war's eine große, aber nicht ganz unvorhergeſehene Pleite, was in⸗ zwiſchen ſich begab. Am 1. Juni ſollte die Sommeroper an⸗ heben. Kurz zuvor aber kam der Mann mit den blauen Siegeln und ſiegelte, was Zeug und Leder hielt. Die Kontrakte wurden rückgängig gemacht, Kroll ſchien für dieſen Sommer eine Stätte des Todes bleiben zu ſollen. Da warf ſich Gura, der unterneh⸗ mende, energiſche und ſehr geſchmackvolle Oberregiſſeur der Schweriner Hofoper, in die Breſche. Schon vor zwei Jahren hakte er am Königsplatz die Sommeroper geleitet. Mit hübſchem künſtleriſchen Gelingen, aber leider ohne materiellen Erfolg. Das wurde diesmal anders. Gura brachte nach dem alten Brauch des Hauſes Gäſte. Bekannte wie'Andrada, die Prevpoſti, die Metzger⸗Froitzheim. Aber auch andere, die den Berlinern noch völlig fremd waren: Knothe aus München, Pennarini aus Ham⸗ burg. Und dann ſollte ihm zu Liebe die königliche Oper Wagner freigeben. Das entſchied: Tannhäuſer, Lohengrin, Meiſterſinger, ja ſogar die Walküre wurden mit den übrigens recht ehrlichen und anſehnlichen Mitteln der Sommeroper gegeben und hatten immenſen Zulauf. Ohne Frage: unſer deutſcher Mittelſtand hungert nach guter Muſik, hungert auch, wenn's nicht gerade „Triſtan und Iſolde“ iſt, nach Wagner und ein Unternebmen, das den Berlinern zu immerhin noch erſchwinglichen Preiſen gute Opern erſchlöſſe, verdiente ſich Gotteslohn. Wie die Dinge heute in der Reichshauptſtadt liegen, iſt die Oper dem Mittel⸗ ſtand ſo gut wie verſchloſſen: das Parkett 10., der zweite Rang.50., der dritte 4 M.— wo kann da die bürgerliche Mittelſchicht noch mit. Freilich ſtehts am Opernring zu Wien nicht beſſer. Item: wir haben heuer eine Sommerſaiſon gehabt und ſogar eine recht reichliche und nun ſind wir ohne eigenkliche Pauſe auch ſchon wieder mitten in der anderen, die wir immer hatten: der lang 8 des Winters. Das Ballett„Sardanapal“, auf das t Wochen Herr Profeſſor Delitzſch in allerlei populär⸗wiſſen⸗ ſchaftlichen Erkurſen in den Blättern vorbereitele, hat ſie mit Kultusminiſteriums erhalten haben, daß er ſich in Zukunft bei ſeinen Vorleſungen aller ſarkaſorſchen Be⸗ merkungen zu enthalten und ordnungsgemäß Kirchengeſchichte zu lehren habe. Als ſarkaſtiſche Bemerkungen werden natürlich alle ſolche aufzufaſſen ſein. die die jeſuitiſche Auffaſſung der Kirchengeſchichte kritiſieren. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Reichstagserſatzwahl in Speyer⸗Ludwigshafen. Ludwigshafen, 6. Sept. Die für den 5. Sep⸗ tember 1908 anberaumt geweſene Verſammlung des National⸗ liberalen Vereins für Ludwigshafen und Umgebung und des Bundes der Landwirte auf dem Limburgerhof hatte einen zahlreichen Beſuch und nahm einen guten und begeiſterten Verlauf. Mit dem Referenten des Abends, Herrn Poſt⸗ adjunkten Gollwitzer, war eine Anzahl von Herren aus Ludwigshafen erſchienen, die durch den Vorſitzenden, Herrn Lehrer Meyer, der in ſeiner Eröffnungsrede auf die Ver⸗ anlaſſung der Verſammlung und die Bedeutung des Abends für die bevorſtehende Reichstagswahl hinwies, auf das herz⸗ lichſte begrüßt wurden. Der Vorſitzende erteilte hierauf dem Herrn Referenten das Wort, der in einer Rede auf die poli⸗ tiſche Lage im weiteren und engeren Vaterland einging. Redner beſprach zunächſt die Reichstagswahlen im Jahr 1907, die Ausſchaltung des Zentrums und der Sozialdemokratie und die Entſtehung des Blocks, um dann eingehend die bisherige Tätigkeit des Blocks zu ſchildern. Die Beleuchtung des Vereinsgeſetzes gab dem Redner Veranlaſſung zu dem Hin⸗ weis, daß die Kritik, die die Sozialdemokratie an dem Geſetz namentlich in Beziehung auf die Altersgrenze, den Sprachen⸗ paragraphen und die Gewerkſchaften geübt habe und noch immer übe, eine durchaus verfehlte und unberechtigte ſei. Hierauf beſprach Redner die Vorlagen und Geſetze, die demnächſt den Reichstag zu beſchäftigen haben werden und ging dann auf die auswärtige Lage über. Dabei verlkangte Redner unter ſcharfer Kritik der gegenteiligen ſozialdemokratiſchen Be⸗ ſtrebungen eine ſtarke Armee und Flotte, damit das Reich nach innen und außen gefeſtigt daſtehe und der deutſchen Produk⸗ tion eine geſchützte Abſatzmöglichkeit gewahrt bleibe. Weiterhin zeichnete er in ſcharfen Strichen das Programm der Sozial⸗ demokratie und kam unter treffender Beleuchtung der Gegen⸗ ſätze zwiſchen liberaler und ſozialdemokratiſcher Auffaſſung zu dem Schluß, daß kein national geſinnter deutſcher Mann in der Sozialdemokratie ſeine Vertretung finden könne. In der Diskuſſion ſtreifte Herr Dr. Lichten⸗ berger kurz die Verhältniſſe für den gegenwärtigen Wahl⸗ kampf im Wahlkreis Speyer⸗Ludwigshafen, die beabſichtigt ge⸗ weſene Kandidatur des Grafen Poſadowsky und das Scheitern derfelben zufolge der ablehnenden Haltung des Zentrums, wo⸗ bei er darauf hinwies, daß die Wähler allen Grund hätten, für die Opferfreudigkeit des Herrn Kandidaten Buhl, der trotz ſeiner vielen anderweitigen Inanſpruchnahme ſich wieder ent⸗ ſchloſſon habe, den Wahlkampf mit uns durchzufechten, dem⸗ ſelben nollen Dank zu zollen. Unter Hinweis auf die aus der letzten Wahlkampagne wohl bekannte Perſönlichkeit des Herrn Kandidaten und den Inhalt ſeiner Programmrede forderte Herr Dr. Lichtenberger die Anweſenden auf, einmütig bei der bevorſtehenden Wahl für Herrn Buhl einzutreten. Auch dieſe Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Weiterhin fühete Herr Bahnarbeiter Frey aus Rheingönheim in anregender Weiſe die ablehnende Haltung der Sozialdemo⸗ kratie zu den Forderungen der Arbeiter aus, wobei er an ſchlagenden unter ſtetem Beifall aufgenommenen Beiſpielen nachwies, daß die Arbeiterſchaft viel eher durch Anſchluß an den Liberalismus abs an die Sozialdemokratie ihre Rechnung fände. Der Vorſitzerzde forderte hierauf nochmals die An⸗ weſenden auf, Mann für Mann für den liberalen Kandidaten, Landtagsabgeordneten und Gutsbeſitzer Franz Buhl aus Deidesheim am Wahltag einzutreten, worauf die Verſammlung geſchloſſen wurde. B ͥ TT——...ññ dem ganzen Kaiſerprunk des Wilhelminiſchen Berlin eingeleitet. Ich habe über den erſten Eindruck Ihnen ſchon kurz telegraphiſch berichtet und ich wüßte nicht, was ich noch viel hinzuzufügen hätte. Als ich in Berlin Student war— in den letzten Jahren des alten Kaiſers—, hatte ich dieſen„Sardanapal“ ſchon einmal geſehen. Aber damals war Profeſſor Delitzſch noch nicht über ihn gekommen. Sardanapal war ein fündhafter Schlemmer und Preſſer und nachdem er genug gepraßt und ſeine Weiber genug getanzt hatten, beſtieg er mit den Haremsſchönen den Scheiter⸗ haufen und verbrannte. Das alles ſpielte ſich bei einer ganz an⸗ nehmbaren Muſik des alten Ballettkomppniſten Hertel ab und war, zumal da man noch ein Jüngling im lockigen Haar war und friſch aus der Provinz kam, recht unterhaltſam.(Was übrigens auch der alte Kaiſer fand, der das Taglioniſche Ballett ſich wohl ein Dutzendmal angeſehen hat.) Jetzt iſt auf Wunſch von Prof. Delitzſch Sardanapal ein Kriegsheld voll Grundfätzen und Nüchternheit geworden; die Koſtüme ſind echter, die Auf⸗ machung vielfach von einer ſinnebetörenden Pracht und die als Gäſte des Kaiſers zur Premiere geladenen Aſſyriologen gaben feſtgeſtellt, daß der Parademarſch, den Sardanapals Krieger verüben, aufs i⸗Tüpfelchen dem aſſpyriſchen Exerzierreglement entſpräche. Und dennoch— das liegt bei mir nicht an dem Unterſchiede der Jahre— der alte Sardanapal ohne Delitzſch's Wiſſenſchaftlichkeit, ohne die Schlas'ſchen aſſyriſchen„Original⸗ melodien“ und die Lauff'ſchen nicht ſehr originellen Verſe war weit, weit amüſanter. So iſt es immer bei dieſen Kunſtübungen in der Epoche des zweiten Wilhelm, auf die die Gunſt des Thrones ſtrahlt. Im Einzelnen viel Hübſches und Gelungenes (das Schlußbild mit dem lohenden und dann zuſammenbrechen⸗ den Königspalaſt, über den der Blick auf die rauchende Trüm⸗ was in Dekoration und Inſzenierung bislang auf dem Theater geſehen wurde), aber dazwiſchen doch immer ein eigentürclich kalter pfeifender Ton; bei allem Bemühen im letzten Grunde eine ungeheure Kunſtfremdheit. Es fehlt da— in der Bildnerei ſo gut wie auf dem Theater— das innerliche Verhältnis zur Kunſt. Man wirkt mit Gold und Glanz und äußerem Prunk. Den Ausdrucksmitteln der Barbaren Buntes Feuflleton. — Die ſchöne Bildhauerin. Eine Liebestragödie in Peters⸗ Künſtlerkreiſen, die ſich am 3. September abſpielte, ſo meldet die„Münch. Ztg.“, ein Schreiben des bayeriſchen merſtätte Ninive ſchweift, gehört ohne Frage zu dem Schönſten, Kaiſermanöver 1908. (Von unſerem militäriſchen Sonderberichterſtatter) Am Vorabend der Ereignuiſſe. st. St. Johann(Saar), 6. Sept. Im Laufe des heutigen Tages ſind den kommandierenden Generälen des 16. und 15. Armeekorps nebſt Zuteilungen, den Herren von Prittwitz und Gaffron und Hentſchel von Gilgen⸗ heimb, die Nachrichten über die allgemeine und beſondere Kriegs⸗ lage, die das Fundament der diesjährigen Kaiſermanöver bil⸗ den, zugegangen. Mit dem 7. September wird das 16. Armee⸗ korps als rote, das 15. Armeekorps als blaue Partei in Bewegung geſetzt. Bei der am Sonntag abend ſtattfindenden Vor⸗ beſprechung der unter Führung des Oberſtleutnants und Ab⸗ teilungschefzs im Großen Generalſtabe, Herrn Droſe, ſtehenden Preſſevertreter durfte zunächſt nur die allgemeine und daher für Rot und Blau gültige Kriegslage bekannt gegeben wer⸗ den, während die für die Operationen der einzelnen Parreien maßgebenden beſonderen Kriegslagen bis nächſten Mittwoch noch der Geheimhaltung zu unterliegen haben gegenüber der Preſſe. Wir erfuhren deshalb heute Nacht nur folgende allgemeine Kriegslage: Eine blaue Armee rückt aus dem nördlichen Baden gegen eine rote Armee vor, die an der Moſel, unterhalb Trier aufmarſchiert. Straßburg, iſt blaue, Metz ꝛote Feſtung. Dieſe Mitteilungen, die auch den Parteiführern nur in dieſer dürftigen Form zugegangen ſind, bilden die Baſis für den Anſatz der beider' ſeitigen Bewegungen. Ernſtfalle, der ſchon ſeine charakteriſtiſche Schilderung in den trockenen Worten der Felddienſtordnung findet, die da lauten: Ungewißheit der Lage bildet im Felde die Regel. Die beſondere Kriegslage gibt jeder Partei nur noch die beſondere Aufgabe, etwas Näheres, die feldmäßige Ungewißheit Einſchränkenderes gibt aber auch ſie nicht. Daher wird es Aufgabe ſeitigen Kavalleriediviſionen A(rot) und B(blau) ſein, am erſten Tage der Bewegungen diejenigen Feſtſtellungen zu bewirken, die nötig ſind, um der allgemeinen Tendenz des Vormarſches von Blau gegen die Verſammlung von Rot diejenigen Formen zu geben, die den von Rot getroffenen Schutzmaßregeln am zweck⸗ mäßigſten entſprechen. Ueber die Kriegsgliederungen der beiden Parteien muß zurzeit ebenfalls noch Stillſchweigen beobachtet werden, ſo lange, bis durch die beiderſeitigen Aufklärungen die Kenntnis der gegenſeitigen Zuſammenſetzung gewonnen wurde. Was die allgemeine Kriegslage anlangt, ſo muß voraus⸗ geſchickt werden, daß den beiden Feſtungen Straßburg und Metz nicht die ihrem Range als Feſtungen erſter Ordnung zu⸗ kommende Rolle angenommen wird. Ihr Einſetzen in die ihnen tatſächlich im Ernſtfalle zuſtehende Stelle müßte natur⸗ gemäß zu einer Belagerung von Metz durch die vorrückende blaue Armee führen, bevor das Zwiſchenland zwiſchen Metz und Straßburg zu Operationen ausgenützt werden könnte. Da aber der Uebungszweck nicht die Belagerung einer Feſtung ſein ſoll, ſondern eine abſeits des Feſtungskrieges liegende Verwendung der Armeekorps im Feldkriege, ſo mußte die Annahme den poſi⸗ tiwen Wert der ſtarken Plätze nicht als in dem wirklichen Maße vorhanden annehmen. Der vorausſichtliche Verlauf dürfte ſich nun zunächſt ſo geſtalten, daß am 7. September die Kavallerie⸗Diviſionen ſich nur mit den Aufklärungsabteilungen begegnen werden, während die übrigen Truppenanmärſche leiſten. Späteſtens am 8. Sept. aber müſſen ſich die Kavalleriediviſionen meſſen: denn die neue Felddienſtordnung beſtimmt, daß die Heereskavallexie die gegneriſche aus dem Felde zu ſchlagen habe, im Gegen⸗ ſatz zu früher, wo ihr ein vorſichtiges Ausweichen geſtattet war. An Operationsgebiet ſteht beiden Parteien das Reichsland, die Rheinprovinz und die Pfalz zur Verfügung. Beſchränkend wird natürlich die Nähe der franzöſiſchen Grenze wirken und es wird möglicherweiſe eines Eingriffs der Manöverleitung bedürfen, um immer die Truppen in angemeſſener Entfernung von der Grenze zu halten. Auf den Entſchluß der Führer darf natürlich das Vor⸗ handenſein der Grenze lals rein politiſches Geländehindernis nicht beſtimmend wirken, unter Umſtänden muß eben die Leitung durch eine(nach der Felddienſtordnung zuläſſige) Einlage(Annahme) den Weg nach der Grenze verlegen. An intereſſanten Neuerungen kommt inbetracht die Nachfüh⸗ Funn der Truppenbedürfniſſe durch Laſtautomobile, die Verwen⸗ 1 ng von Feldküchenwagen, vorläufig allerdings noch an verein⸗ zelten Stellen. Beabſichtigt war auch die Benutzung von lenk⸗ baren Luftſchiffen, die aber wegen der Zerſtörung der Militär⸗ — bildet, wie man aus Petersburg meldet, in der dortigen Ge⸗ ſellſchaft das Tagesgeſpräch. Im Mittelpunkt der Liebes⸗ tragödie ſteht die Bildhauerin Julia Kusnezowa, die eine blendend ſchöne Erſcheinung iſt und in der Geſellſchaft viel gefeiert wird. Sie hatte ſchon als blutjunges Mädchen einen der berühmteſten Bildhauer Petersburgs geheiratet, ſich aber nach wenigen Monaten wieder von ihm getrennt. Dann machte ſie die Bekanntſchaft des Kunſtmalers Alexei Makarow, mit dem ſie eine Wohnung gemeinſam auf der Troitzkaja Ulitza bezog. Aber auch dieſe Liebſchaft war auf ihrer Seite nur von kurzer Dauer, denn während ſie noch die Ge⸗ liebte des Makarow war, verliebte ſie ſich in den Kunſtmaler Tſchaſſowikow, einem Freund ihres Geliebten, mit dem ſie aus Petersburg flüchtete. Bald kehrten die beiden wieder zurück und lebten von nun an zuſammen. Makarow, der für dieUntreue immer noch die heftigſteLeidenſchaft empfand, ver⸗ ſuchte vergeblich, die angebetete Julia zu überreden, wieder zu ihm zurückzukehren. Vor einigen Tagen drang nun Makarow in die Wohnung ſeiner Angebeteten ein, wo ſich binnen kurzer Zeit ein blutiges Drama abſpielte. Tſchaſſowikow hatte ſich eben an den Arbeitstiſch geſetzt, als ihm die Kusnezowa ein Glas Tee brachte und in demſelben Augenblick Makarow von der Straße raſch eintrat. Die Kusnezowa wollte einem Streit ausweichen und eilte ſchnell in ein Nebenzimmer, während Ihre Dürftigkeit entſpricht durchaus den der beider⸗ kriegsmäßige — n —— Dee a eee EFFr Y 2 — 122 ee.. Makarow an ſeinen begünſtigten Nebeubuhler herantrat, ein großes Meſſer hervorzog und dem Stiche verſetzte, in das Auge, in die Bruſt und in den Hals, worauf er nach dem Nebenzimmer zu ſtürzte, in welchem die Kusnezowa verſchwunden war; dieſe hatte ſich jedoch in⸗ zwiſchen in die Küche geflüchtet. Der Verwundete beſaß noch ſo viel Kraft, auf die Straße zu eilen, wo nun auch der Mörder erſchien und das blutige Meſſer von ſich warf. Er verſuchte dann zu flüchten, wurde jedoch von den herbeigeeilten Dwerniki feſtgenommen. Im Polizeiamte rief er aus: „Warum hat er ſie mir abſpenſtig gemacht? Wir haben doch ſchon ein Töchterchen, welches heranwächſt, nachdem wir vier Jahre zuſammen gelebt hatken!“ Tſchaſſowikow ſtarb während des Transportes ins Hoſpital. überraſchten Maler drei Seneral-Auzeiger.(Abendblath e, nhalle bei Metz durch Sturm wieder aufgegeben werden ßte. Um Erfahrungen mit den Schwierigkeiten kriegsſtarker und völlig mobil geſtalteter Artillerie zu machen, iſt bei Rot eine mobile reitende Abteilung von 3 Batterien nebſt Muni⸗ konskolonne und ebenſo eine ganze mobile Feldartilleriebrigade mit allen kriegsmäßigen Fahrzeugen aufgeſtellt. Bei einer Partei ſind ſämtliche Fußtruppenteile pro Bataillon auf 800 Mann durch Einziehung von Reſerven gebracht. Den Schiedsrichtern iſt des⸗ halb, um eine Kompenſation gegenüber der auf Friedensfuß ſtehen“ I den Partei zu ſchaffen, die Anweiſung zugegangen, bei Entſchei⸗ diungen taktiſche Einheiten und nicht die Kopfſtärke zugrunde zu „Ilegen. Das oberſte Schiedsrichteramt liegt in den Händen des l. Kaiſers, dem vier Oberſchiedsrichter mit je einem entſprechenden « Stabe von Gehilfen zur Seite ſtehen. Das Oberſchiedsrichteramt g haben die Generäle von Dulitz, von Kleiſt, von Pfuel und von e Beſeler. b. Vorläufig iſt über die gegenwärtige Stellung der beiden n Armeekorps nur bekannt, daß Rot bei Metz und Blau bei Straß⸗ 7 burg ſteht. Der morgige Tag wird die weiteren Aufklärungen bringen. 0 Aus Stadt und Land. * Maunheim, 7. September 1908. 2. Geueralverſammlung der internationalen Ge⸗ ſellſchaft zur Förderung des kaufmänniſchen Unter⸗ richtsweſens. Geſtern fand, wie ſchon im Mittagsblatt berichtet, im Ver⸗ ſammlungsſaal des Roſengartens die II. General⸗Verſammlung der Internationalen Geſellſchaft zur Förderung des kaufmän⸗ niſchen Unterrichtsweſens ſtatt. Anweſend war als Vertreter des Großherzogl. Miniſteriums des Innern Herr Miniſterial⸗ Rat Dr. Schneider, als Vertreter des Bezirksrats Herr Geh. Reg.⸗Rat Dr. Clemm, als Vertreter der Stadt Mannheim Herr Oberbürgermeiſter Martin, nebſt den Stadträten Darmſtädter und Duttenhöfer, und als Vertreter der Handelskammer die Herren L. Hirſch, Jordan und Dr. Blauſtein. Um 10½ Uhr eröffnete der Vorſitzende, Herr Rombaut⸗Brüſſel, Präſident der Internationalen Geſell⸗ ſchaft mit kurzen Worten die Verſammlung. Namens der Großh. Regierung begrüßte Herr Miniſterialrat Dr. Schneider⸗Karlsruhe die Anweſenden und hieß ſie im badiſchen Lande herzlich will⸗ kommen. Mannheim, die größte Stadt Südweſtdeutſchlands, habe ſich für die Abhaltung der Kurſe ganz beſonders geeignet. Mit großer Freude könne er auch konſtatieren, daß die Be⸗ teiligung eine gute geweſen ſei. Der Redner gedenkt des Weiteren des leider ſo früh dahingeſchiedenen Oberhauptes der Stadt des Herrn Dr. Otto Beck, der an der Entwicklung der Handelshoch⸗ ſchule ſtets das größte Intereſſe bekundet habe. In Baden ſeien ſich alle Berufsvertretungen darüber einig, daß eine gründliche Ausbildung für den jungen Kaufmann das Notwendigſte ſei, da da der Lehrherr das nicht mitgeben kann, was der Lehrling ſpäter im Leben brauche. In den letzten Jahren ſeien in Baden weſent⸗ fllicche Fortſchritte gemacht worden, nach dem Stand vom letzten ſo Jahre ſeien 37 Handelsſchulen vorhanden. Die im Sommer ſich borigen Jahres erlaſſenen Verordnungen regelten das Unter⸗ end richtsweſen, dabei wäre aber den Gemeinden noch ſoviel freier ept. Spielraum gelaſſen worden, daß ſie ſelbſt noch geeignete Ver⸗ die beſſerungen und Aenderungen vornehmen könnten. Die Großh. die Regierung habe auch für die Einreihung der Handelslehrer in en⸗ den Gehaltstarif Sorge getragen, um durch die materielle Beſſer⸗ dar. ſtellung auch deren Berufsfreudigkeit zu heben. Wenn man die die Fortſchritte, die erzielt ſeien, zuſammenſtelle, ſo könne man zu⸗ ird frieden ſein. Die Regierung werde auch die Ratſchläge, die ſie ird in dieſer Sache erhalte, gern annehmen. Der Redner ſchloß mit um dem Wunſch, daß das harmoniſche Zuſammenwirken mit den ver⸗ nze ſchiedenen Nationen den Völkern zum Frieden gereichen möge. orN Herr Oberbürgermeiſter Martin⸗Mannheim di) entbot im Namen der Stadtgemeinde den hieſigen und aus⸗ uung ländiſchen Gäſten den herzlichen Willkommengruß der Stadt 519 Mannheim. Mit bewegten Worten gedachte er zunächſt ſeines berſtorbenen Amtsdborgängers, des Herrn Oberbürgermeiſters Otto Beck. Mitten aus ſeiner weit verzweigten Tätigkeit und wenige Wochen vor der von ihm geplanten feierlichen Einweihung der Handelshochſchule, aus ſeinen Zukunftsplänen heraus ſei der äusgezeichnete Mann durch den Tod hinweggeriſſen worden. Die Handelshochſchule ſei der glänzende Abſchluß von Dr. Otto Becks Tätigkeit auf dem Gebiete des kaufmänniſchen Unterrichtsweſens. Namens der Handelskammer begrüßte Herr Großkaufmann L. Hirſch⸗Mannheim die Verſammlungsteilnehmer. Die Reſultate der Kurſe ſeien be⸗ friedigend. Er hoffe, daß alle Anweſenden Mannheim in gutem Andenken halten, und daß Mannheim noch einmal die Ehre haben möge, die Herren in Zukunft begrüßen zu können. Herr Rombaut⸗Brüſſel dankt dem Regierungsvertreter und Herrn Oberbürgermeiſter Martin ſowie Herrn Hirſch für ihre freundlichen Worte. Er ſchlägt noch vor, an Frau Oberbürger⸗ meiſter Beck eine Sympathie⸗Depeſche zu richten, was allgemeine Zuſtimmung findet. Ueber die Ergebniſſe der Internationalen Wirtſchaftskurſe in Mannheim referierte Herr Jun o d⸗Bern, kidgenöſſiſcher Inſpektor für das kaufmänniſche Unterrichtsweſen. Dankbar müſſe man anerkennen, ſo führte der Redner aus, daß Mannheim zu den Kurſen große Opfer gebracht habe. Aus⸗ gezeichnete Lehrkräfte ſeien zu den Vorbereitungskurſen zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Redner las hierauf Briefe von Kurs⸗ leilnehmern vor, die ſich nur lobend über die Vorbereitungs⸗ furſe ausgeſprochen haben und von Dank für Mannheim erfüllt Jind. Beſonderen Dank verdiene auch Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein, der durch ſeine muſtergültigen Vorträge neue HBahnen und Wege gezeigt habe. Auch den Manuheimer Fabri⸗ 1* kanten danke er für ihr freundliches Entgegenkommén. Redner betont dann weiter die wirtſchaftliche Stellung von Mannheim, ſowie ſeine ſpezielle Bedeutung im Handel Deutſch⸗ lands und gedachte am Schluſſe ſeiner Ausführungen des ver⸗ ſieorbenen Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Beck, der ein warm⸗ herziger Förderer der Handelshochſchule geweſen ſei. Herr Jaques Siegfrie d⸗Paris der Internationalen Geſellſchaft, referierte über Gizepräſident kichtsanſtalten.“ Er legte der Verſammlung einen Fragebogen bor, welcher in Briefform an die ſämtlichen Regierungen ge⸗ fur an die Regierungen, ſondern auch an die einzelnen Handels⸗ ulen zu ſenden. Das zukünftige Buveau wird dieſe Arbeit erledigen haben.— An dieſes Thema ſchloß ſich eine längere won an. eine internationale„Klaſſifizierung der kaufmänniſchen Unter⸗ ſhickt werden muß. Es wird beſchloſſen, dieſe Fragebogen nicht In der nachmittags 3 Uhr beginnenden Verſammlung weiſt Herr Prof. Dr. Glauſer von der Handelsakademie Wien dar⸗ auf hin, daß Frankreich ſich bis jetzt auffällig wenig an den inter⸗ nationalen Wirtſchaftskurſen beteiligt habe. Er habe infolge⸗ deſſen an den Verwaltungsrat der Ecole ſuprémieure du com⸗ mere ein Schreiben gerichtet und um Auskunft gebeten. Es ſei ihm geantwortet worden, daß die eingeſandte Druckſache leider gar nicht geleſen worden ſei. Es werde ſich alſo empfehlen, eine andere Propaganda⸗Methode zu wählen. Herr Geh. Reg.⸗Rat Dr. Stegman n⸗Braunſchweig iſt der Anſicht, daß in dieſer Beziehung anders gearbeitet werden müſſe, Druckſachen würden eben zu wenig geleſen. Man müſſe ſich brieflich an die ver⸗ ſchiedenen Handelsſchulen wenden und mehr durch perſönliche Einwirkungen für die Hochſchulkurſe wirken. Nach längerer Debatte wurde die Schweiz zum Sitz der Internationalen Geſellſchaft für die Jahre 1909—1911 gewählt und Herr Jounod erſucht, das Präſidium zu übernehmen. Letzterer erklärte ſich hiermit einverſtanden. Herr Geh. Reg.⸗ Rat Stegmann ſchlägt vor, zwei Abſätze in den Statuten zu ändern und zwar 1. die Beſtimmung über die Ernennung von Ehrenmitgliedern und 2. die Beſtimmungen über die Ein⸗ trittsgelder und Jahresbeiträge der Mitglieder. Es wird be⸗ ſchloſſen, den Jahresbeitrag auf 8 Francs herabzuſetzen, weil man dann auch hoffen dürfe, mehr Hörer zu gewinnen. Zum Ehrenpräſident wurde Herr Rombaut⸗Brüſſel und zum Ehrenmitglied Herr Paul Wauters, der Sekretär und Schatz⸗ meiſter der Geſellſchaft von der General⸗Verſammlung einſtim⸗ mig gewählt. Der Vorſitzende ſchlägt vor, die nächſtjährigen Kurſe in Frankreich abzuhalten. Herr Hemelryk will bei der Handelskammer in Liverpool anfragen, ob die Kurſe im nächſten Jahre nicht in England ſtattfinden können. Er hoffe auf günſtige Antwort. Wenn es ihm jedoch nicht gelingen ſollte, ſoll Frankreich gebeten werden, die Wirtſchaftskurſe zu übernehmen. Zwei angeſetzte Referate wurden von der Tagesordnung abgeſetzt. Dieſe werden in Druck erſcheinen und an die Mitglieder ver⸗ ſand werden. Nach Erledigung interner Angelegenheiten wurde kurz nach 6 Uhr die Verſammlung durch den Vorſitzenden ge⸗ ſchloſſen.— Abends folgten die Herren einer Einladung der Stadt zu einem gemeinſamen Abendeſſen. K. Verein für Volksbildung. Die fortwährend wachzende Benützung unſerer nun über 6000 Bände umfaſſenden Biblio⸗ thek in der Bernhardt Kahn-Leſehalle(Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße(Neckarſtadt) macht das Einfügen eines 2. Bücherausgabeabends notwendig. Es werden vom 9. Sept. an nicht nur Samstags, ſondern auch Mittwochs von 7 bis 9 Uhr Bücher ausgeliehen. Um die Geſchäftsentwicklung noch mehr zu beſchleunigen, werden nunmehr auch Bücher⸗ um tauſchzettel unentgeltlich verabreicht, die während der ganzen Woche in die dafür bezeichneten Käſtchen der Leſehalle geworfen werden können. Soweit vorrätig, werden die ſo nam⸗ haft gemachten Bücher für den nächſten Bibliotheksabend vereit gelegt. Leider zwingt uns der bedauernswerte Mangel an Gemein⸗ ſinn verſchiedener Entleiher, künftig neue Leſerkarten nur noch gegen Vorzeigung einer Legitimation(Lohnbuch, Zeugnis od. der⸗ gleichen) auszufertigen. Selbſtverſtändlich ſtehen Leſehalle und Bibliothek jedermann nach wie vor böllig koſtenlos zur Ver⸗ fügung, worauf wir wiederholt hinweiſen möchten. »Dem Handwerk ſteht am 1. Oktober eine wichtige Neuerung bevor. Nach dem Reichsgeſetz vom 30. Mai ſind zur Anleitung von Lehrlingen nur ſolche Perſonen berechtigt, die das 24. Lehensjahr vollendet und eine Meiſterprüfung beſtanden haben. Nur Lehrlinge, die vor dem 1. Oktober eingetreten ſind, dürfen dann noch von Perſonen angelevnt werden, die eine Meiſter⸗ prüfung nicht abgelegt haben und nur die Verechtigung zur Füh⸗ rung des Meiſtertitels auf Grund des Geſetzes vom 26. Juli 1897 beſitzen. Die weitere Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen kann dann geſchehen, wenn die Handwerker am 1. Oktober mindeſtens 5 Jahre lang in ihrem Berufe ſelbſtändig oder unſelbſtändig tätig geweſen ſind. Im anderen Falle kann ſie ihnen verliehen werden. Es ſoll dadurch den Handwerkern ein zuverläſſiger Ausweis über den Fortbeſitz der Anleitungsbefugnis gegeben werden, um dann ſpätere Zweifel und Streitigkeiten zu vermeiden. Die Verwal⸗ tungsbehörden ſind angewieſen worden, mit tunlichſter Milde zu verfahren, beſonders in der erſten Uebergangszeit, um unnötige Härten zu vermeiden. * Die Hebung des Handwerks. Kürzlich konnte man von der Reichspoſtbehörde mitteilen, daß bei ihren Neubauten mög⸗ lichſt umfangreich das Handwerk herangezogen werden ſoll. Die Militärbehörden ſchließen ſich nunmehr dieſem erfreulichen Vor⸗ gehen an. Kriegsminiſter von Einem hat wiederholt betont, daß er ein großes Intereſſe für den Handwerkerſtand habe und deshalb kürzlich angeordnet, daß bei Vergebung von Ar⸗ beiten und Lieferungen nach Möglichkeit auch Handwerker⸗ Vereinigungen zuzulaſſen ſind. Nach Jahresfriſt ſollen die Aufſichtsbehördon über die gemachten Erfahrungen, über den Um⸗ fang der an Handwerker⸗Vereinigungen vergebenen Leiſtungen und Lieferungen, ſowie über die Art der Vertragsſchließung und Zah⸗ lungsleiſtung berichten. * Der Mittelrheiniſche Gas⸗ und Waſſermännerverein, der bekanntlich im letzten Jahre in Mannheim tagte, eröffnete geſtern ſeine 45. Jahresverſammlung in Bingen. Mit der Jahres⸗ verſammlung iſt eine große Fachausſtellung verbunden, die mit den neueſten Erzeugniſſen der Beleuchtungsbranche beſchickt iſt. An verſchiedenen Stellen der Stadt ſind anläßlich dieſer Jahres⸗ verſammlung eine Anzahl der neueſten Straßenbeleuchtung probe⸗ weiſe eingeführt worden. Gleichzeitig liegen auf der Fach⸗Aus⸗ ſtellung die Pläne über die geologiſchen Aufnahmen des Mittel⸗ rheingebietes ſowie die Grundwaſſerverſorgung der Städte Worms und Bingen offen. * Schneefall im September! Der geſtern Morgen 7 Uhr 48 Minuten aus Berlin in Mainz fällige Schnellzug traf erſt mit er⸗ heblicher Verſpätung in Mainz ein. Der Zug mußte auf offener Strecke in der Nähe von Kaſſel halten, da infolge Schneefalles die Schienen ſo glatt geworden waren, daß der Zug nicht vorwärts konnte. * Der heutige zweite Tag des Feuerio⸗Volksſeſtes erfreut ſich wiederum eines zahlreichen Beſuchs. Gegen%½ Uhr er⸗ Der ſchien Herr Oberbürgermeiſter Martin mit dem Stadtrat in corpore. Die Stadtväter wurden von dem Elferrat empfangen und auf den Feſtplatz geleitet. Das Feuerwerk, das heute abend vom Feuerwerker Fritz Beſt abgebrannt wird, beſteht aus fol⸗ genden Nummern: 1) 3 Kanonenſchläge als Signal, 2) Stern⸗ raketen, 3) erſte Front: 3 Quadratſonnen in Brillant und Far⸗ ben, 4) Raketen mit Verſatz, 5) Pots a feu mit Schwärmer, 6) Bomben mit Sternen, 7) zweite Front: 1 großer Brillantſtern mit laufender Sonne im Mittel, zur Seite je 1 Brillantpalme, 8) Raketen mit Perlſchwärmer und Serpentoſen,]) Pots a feu mit Schwärmer und Fröſchen, 10. Bomben mit, verſchiedener Füllung, 11) dritte Front: Das in vorjähriger Ausſtellung ſo beliebte Farbenkugelſpiel in etwas kleinerer Ausführung, 12) Raketen aller Art, 13) Pots a feu, 14) Brillantbomben mit Ehryſanthemen und Goldſtrom, 15) vierte Front: eine kleine Sonne verwandelt ſich in ein Par doppelte Mühlenflügel, dieſe ſich in vier venetianiſche Sonnen in Farben und Brillant, 16 ſtange. Raketen mit verſchiedener Füllung, 17) Pots à feu, 18) Tour⸗ billons in Farben und Brillant, 19) Bomben mit verſchiedener Füllung, 20) fünfte Front: Niagarawaſſerfall 1. am Abend, 2. Niagarawafferfall am Morgen, 21) Ketten und Fallſchirmraketen, 22) Unter Bombardement von 100 Granaten und 50 Pots a ſen erſcheint in farbigem Lichtfeuer das„Feueriowappen“, darunter ſtehend:„Feuerio Hoch“. Schlußbukett von 100 Raketen. * Ein Unglücksfall, der leicht ſchlimmere Folgen hätte nach ſich ziehen können, ereignete ſich heute vormittag beim Kanalreinigen in der Hanſaſtraße(Induſtriehafen). Die beiden ſtädtiſchen Kanalarbeiter Georg Kiſt und Wilh⸗ Reichart, beide ledig und anfangs der 20er Jahre, waren eben dabei, den in dem Kanal angeſammelten Schlamm zu entfernen als beide durch die in dem Schachte angeſammelten Gaſe bewußtlos kopfüber in die Schlammaſſe hin⸗ unterfielen. Einige Arbeiter der Firma Juſt, Siebe⸗ fabrik, eilten ſofort zur Hilfeleiſtung herbei und ſeilten die in den Schacht gefallenen Arbeiter an, worauf dieſe in die Höhe gezogen wurden. Einer von den Verunglückten konnte vermittelſt Maſſage und Rotwein bald wieder zu ſich gebracht werden. Beide wurden darauf von dem 5 Viertel Stunden nach dm Unfall eintreffenden Sanitätswagen nach dem Allg.“ Krankenhaus überführt, wo Kiſt bald darauf entlaſſen werden konnte. Auch Reichart, der ebenfalls keinerlei Verletzungen erlitt, dürfte baldigſt aus dem Krankenhauſe wieder entlaſſen werden. Polizeibericht vom 7. Scte nt (Schluß!. Körperverletzungen— verübt an drei verſchie⸗ denen Vergnügungsplätzen beim geſtrigen Volksfeſt auf den Rennwieſen, ferner auf der Straße J 4, 18 und 19, auf dem Meßplatz in der Neckarſtadt, auf der Straße zwiſchen K 2 und 3, im Schloßhofe(durch Stechen mit einem Meſſer), auf der Gartenfeldſtraße, auf der Mittelſtraße, auf der Rhein⸗ dammſtraße hier, auf der Neugaſſe in Neckarau und auf der Altrheinſtraße in Waldhof(durch Stechen mit einem Meſſer) — gelangten zur Anzeige. Verhaftet wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Pfläſterer aus Freiburg wegen Ruheſtörung und Widerſtands gegen die Staatsgewalt, ein Taglöhner von Zweibrücken, zwei Taglöhner von hier, eine Köchin von Flensburg und ein Maſchiniſt von Trabach, alle wegen Diebſtahls und ein Taglöhner von Ilvesheim wegen Einbruchdiebſtahls. Von noch unbekannten Taſchendielſlen wurden entwendet: 1) Am 5. ds. Mts. auf den Marktplatz eine rotlederne Geld⸗ börſe mit 5., 2) am 6. ds. Mts. im Warenhaus Kander ein braunledernes Portemonnaie mit 1,50 M. Inhalt, 3) am gleichen Tage auf dem Volksfeſt des„Feuerio“(Rennplatz) eine Geldbörſe mit 11,80 M. Inhalt und ein Verlobungsring. Einbruchsdiebſtahl: Von noch unbekannten Dieben wurden in der Nacht zum 6. ds. Mts. in dem Spezereiladen G 2, 8 eingebrochen und daraus Nahrungsmittel, ein Quantum Zigarren und etwa 200—00 Mark bares Geld entwendet. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird ge⸗ beten. Fahrraddiebſtähle: In der Zeit vom 20. Auguſt bis 4. September 1908 wurden hier folgende Fahrräder entwendet: Am 24. Auguſt ein Superberad mit ſchwarzem Rahmen, gelben Felgen, verroſteten Speichen, Freilauf mit Rücktritt⸗ bremſe, Pedale ohne Gmmi. 755885 Am 27. Auguüſt ein Preſto⸗Tvurenrad, Fabr.⸗ 126939, ſchwarzer Bau, hochgebogene Lenkſtange, Glocke mit den Namen„Vögele“.„„ Am 29. Auguſt ein Triumphrad mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, letztere mit Streifen, vernickelte Speichen, vorderer Mantel defekt, am Hinterrad fehlt die Verſchlußkapſel am Ventil“ Am 31. Auguſt ein Pantherrad, Fabr.⸗Nr. 39 486, Mo⸗ dell 58, mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, vernickelte Lenk⸗ Am 2. September ein Marsrad mit ſchw. Rahmen und Felgen, aufwärtsgebogene Lenkſtange. Am 3. September ein Götrickerad mit ſchw. Rahmen und Felgen, aufwärts gebogener Lenkſtange mit Korkgriffen, braunem Sattel und Anhängeſchloß. Aus dem Großherzogrum. Tauberbiſchofsheim, 6. Sept. Am 4. und 5. ds. Mts. fanden unter der Leitung des neuen Vorſtandes, Prof. Grein, die Aufnahmeprüfungen ins Großh. Vorſeminar ſtatt. Es hatten ſich 68 Aſpiranten und 2 Fräulein gemeldet; letztere wurden nur mit Genehmigung Gr. Oberſchulrats zur Prüfung zugelaſſen. Als beſtanden wurden 42 aufgenommen, darunter 5 in den zweiten Kurs, während von den 9 Aſpiranten des dritten Kurſes keiner die verlangte Befähigung nachweiſen konnte; nur 2 fanden Aufnahme in den zweiten Kurs. Oberſchulrat war Herr Armbruſter anweſend. Die ſtarke Frequenz macht ſich immer mehr bemerkbar; für die Seminarien Karlsruhe und Ettlingen ſind 120—130 Aſpiranten angemeldet. Dieſer vermehrte Zugang zu den Lehrerbildungsanſtalten iſt je⸗ doch nur relativ zu nehmen, weil eben andere Berufe überfüllt ſind u. hier noch für einige Zeit ſich ein Unterkommen findet, obſchon der junge Lehramtskandidak nicht nur hinter den Bureau⸗, ſondern auch hinter den Schreibgehilfen gehaltlich zurückſteht. * Walldürn, 6. Sept. In Höpfingen wurde der Tag⸗ löhner Vinzenz Häfner unter dem Verdachte verhaftet, den letzten Brand, dem 5 Scheuern zum Opfer fielen, gelegt zu haben. * Karlsruhe, 6. Sept. Einer der treueſten Mitarbeiter des bad. Frauenvereins, Sekretär Rich. Wentz, iſt in Straß⸗ burg infolge Blutvergiftung geſtorben. 24 Jahre lang hal er der edlen Sache ſeine Arbeitskraft gewidmet. oc. Baden⸗Baden, 6. Sept. In der letzten Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtand die Errichtung einer Feuerbeſtat⸗ tungsanſtalt beim Friedhof zur Beratung. Die Mittel hierzu wurden durch Schenkung des hier wohnenden Konſuls Schriever in der Höhe von 90 000 Mark der Stadtgemeinde in hochherzigen Weiſe zur Verfügung geſtellt. Die Koſten ſind auf 88 000 M. veranſchlagt. Die Vorlage wurde genehmigt. 25 oc. Offenburg, 6. Sept. Der in Genf verhaftete Raub⸗ mörder von Janſon wurde in Baſel den deutſchen Behörden übergeben und ins hieſige Gefängnis eingeliefert. 5 * Donaueſchingen, 6. Sept. In der Bürgerausſchuß⸗ ſitzung machte Herr Bürgermeiſter Fiſcher die Mitteilung, daß der Gemeinderat beſchloſſen hat, der Bierſtraße den Namen Zeppelin⸗ und der Eiſenbahnſtraße den Namen Max Egon⸗ ſtraße zu geben. Bei dem großen Brand wurde auch die wertvolle, über 1200 Bände zählende Bibliothek des Ar⸗ beiterfortbildungsvereins vernichtet. Die Sammlung für die Abgebrannten ergab in Offenburg den Betraa von 3227. Vom Großherzogl. * Pfalz, Heſſen und Umgebung. 0 Mu tterſtadt, 7. Sept. Am Samstag nachmittag ereignete ſich gegen 6 Uhr ein ſchwerer Unglücksfall. Der bei dem Fuhrwerkbeſitzer Friedrich Renner hier beſchäf⸗ tigte 20 Jahre alte Taglöhner Friedrich Härtel von hier geriet unter das ſchwer beladene Fuhrwerk ſeines Dienſt⸗ herrn. Dasſelbe ging dem Verletzten über beide Beine. Der Verunglückte wurde in das ſtädt. Krankenhaus nach Ludwigs⸗ hafen a. Rh. überführt. m Frankenthal, 7. Sept. Am Samstag nachmittag ließ Frau Eliſabeth geb. Niederauer, Ehefrau des Bäckermeiſters Karl Becht von hier, im Liederkranzſaale das Ecke der Bahnhof⸗ ſtraße und Welſchgaſſe gelegene Hausenweſen mit zwei Läden und das in der Welſchgaſſe gelegene Wohnhaus mit Hof aus⸗ bieten. Das 0/027 Hektar große Gebäude wurde 42 900 Mark der Firma Lurch u. Cie, Mehl⸗ und Landesproduktengeſchäft in Mannheim zugeſchlagen. c. Bingen, 6. Sept. Unterhalb Lorchhauſen erlitt der Schraubendampfer„Petersberg“, der mit zwei Anhängeſchiffen, welche mit Kohlen beladen waren, einen Maſchinenbruch. Ein Schleppkahn riß los und trieb bis zu der ſog.„Wirbeley“. Der Anker des Schleppkahnnes konnte noch nicht gelichtet werden, weil derſelbe ſich wahrſcheinlich an einem Kohlennachen, welcher vor einigen Jahren geſunken war und nicht gehoben werden konnte, feſtgehackt hatte. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienstag, 8. Sept.: „Der Poſtillon von Lonjumeau“, hierauf:„Aufſorderung zum Tanz“; Mittwoch,.: Der Ring des Nibelungen. Erſter Tag. „Die Walküre“; Donnerstag, 10.:„Aida“; Freitag, 11.: Der Ring des Nibelungen. Zweiter Tag.„Siegfried“; Samstag, 12. „Margarete“; Sonntag, 13.:„Ein Walzertraum“; Montag, 14.: Der Ring des Nibelungen. Dritter Tag.„Götterdämmerung“; Dienstag, 15.:„Violetta““(La Traviata). Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienstag, 8. Sept.: „Vom andern Ufer“; Mittwoch,.:„Die Rabenſteinerin“; Don⸗ nerstag, 10.: Zur Erinnerung an die Mutter Goethes.(100. Todestag 13. September 1908). Erſte Vorſtellung:„Götz von Berlichingen“; Freitag, 11.:„Vom andern Ufer“; Samstag, 12.: „Vater und Sohn“; Sonntag, 13., nachm.:„Nora“, abends: Zur Erinnerung an die Mutter Goethes. Zweite Vorſtellung:„Fauſt“ 1. Teil mit Prolog im Himmel; Montag, 14.:„Vom andern Ufer“; Dienstag, 15.: Zur Erinnerung an die Mutter Goethes. Dritte Vorſtellung.„Torquato Taſſo“; Mittwoch, 16.: Zum 1. Male:„Simſon“; Freitag, 18.: Zur Erinnerung an die Mutter Goethes. Vierte Vorſtellung.„Egmont“. Die Galerie Hermes Frankfurt a. M. eröffnet die Herbſt⸗ ſaiſon mit mehreren Kollektiv⸗Ausſtellungen. Es ſind ausgeſtellt Kollektionen von Erich Nikutowsky 26 Oelgemälde und Aquarelle, Helene Funke⸗Paris 30 Oelgemälde(Landſchaften), Margarete Goſſelmann⸗Berlin 8 Gemälde, Paul Hey 5 Couechebilder und ein großes Oelgemälde. Ferner ſind neu ausgeſtellt 4 Gemälde von H. Rüdiſühle, Keller⸗Reutlingen, Defregger, Thoma, Cour⸗ bet, Böcklin uſw. Zehn Böcklin⸗Reproduktionen Der eigenartige Reiz Böcklins liegt in jenem Farbenrauſch, der den Beſchauer ſofort gefangen nimmt. Leider iſt es bisher nicht möglich geweſen, Bilder des Meiſters in annähernd treffenden farbigen Reproduktionem herzu⸗ ſtellen. Nunmehr hat es die„Vereinigung der Kun ſt⸗ freunde“⸗ Berlin., Markgrafenſtraße 57, unternommen, zehn der herrlichſten Bilder Arnold Böcklins in farbigen Licht⸗ drucken herzuſtellen, die jede Nülance des Originals getreu wieder⸗ geben. Die Kunſtblätter werden Anfaing Oktober erſcheinen. Sport. Straßburger Kaiſer⸗Regatta. Von unſerem Spezialberichterſtatter wird uns noch ge⸗ ſchrieben: Die erſte Regatta des neugegründeten Oberrheiniſchen Regattavereins iſt unter den denkbar günſtigſten Umſtänden ab⸗ gehalten worden. Dank des kollegialiſchen Entgegenkommens maßgebender Mitglieder der Regattavereine in Mannheim und Frankfurt war das Unternehmen von vornherein auf ſicheren Boden geſtellt und auch von der Landesregierung nachdrücklich unterſtüzt worden. Es ſtand feſt, daß der Kaiſer die Regatta beſuchen würde und das hatte einen maſſenhaften Beſuch aus dem ganzen badiſchen Oberlande zur Folge, denn die Regatta wurde auf badiſchem Gebiet auf dem Rheinhafen bei der Stadt Kehl abgehalten. Frühzeitig war der Großherzog von Baden eingetroffen, jubelnd begrüßt von den zum Teil in ihrer Landes⸗ tracht erſchienenen Oberländern. Er begrüßte den Kaiſer bei deſſen Erſcheinen an dem Anlegeplatz bei der Regattatribüne, ebenſo die Prinzen Auguſt Wilheln und Oskar. Von den elſäſſiſchen Regierungskreiſen waren der Statthalter Graf b. Wedel, der Unterſtaatsſekretär Zorn p. Bulach erſchienen ſowie die ſonſtigen Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörden. Die Ruderer hatten am Ende einer langen Saiſon noch⸗ mals ein Uebriges getan und hatten zahlreich ihre Meldungen eingeſchickt, die ſich auch mit geringen Ausnahmen aufrecht er⸗ hielten. Die Mannheimer Vereine waren hervorragend beteiligt und der Ruderklub gewann den Münſterpreis⸗ Vierer und ſpielte im Großen Achter eine glänzende Rolle, er unterlag dabei, nachdem er über die ganze Strecke zum Teil recht erheblich geführt hatte, nach einem beiſpiellos ſcharfen End⸗ kampf gegen die Frankfurter„Germania“, die nach verblüffen⸗ dem und verzweifeltem Endſpurt mit kaum meßbarem Vor⸗ ſprung ſiegte. Alle Sachkenner waren darüber einig, daß der, Ruderklub durch die Ruhe und ſchöne Form ſeiner Leiſtung ganz lußerordentliches geboten hatte und daß ſein Achter neben dem Meiſterachter und dem Germania⸗Achter in Deutſchland kaum Rivalen zu fürchten braucht. Die Mannheimer„Amicitia“ er⸗ focht mit Neckenauer einen ſchönen hart beſtrittenen Erfolg ihre Mannſchaften im Vierer und Achter waren ſehr gut in der Form, aber zu lahm im Ruderſchlag, der eines ſcharfen Einſatzes und Durchzuges entbehrte, ſo daß die ſonſt gut geſchulten Mann⸗ ſchaften nicht zu der Geltung kamen, zu der ſie hätten kommen können. Der Ludwigshafener Ruderverein gewann den Zweier und Vierer ohne Steuermann in Einzelfahrt und brauchte ſich auch im Kaiſer⸗Vierer, der ihm zufiel, keinen Augen⸗ blick zu ſtrecken gegen die ihn begleitenden Straßburger, im großen Akter konnte er aber gegen ſolche Gegner wie Mann⸗ heimer Klub und Frankfurter„Germania“ im Endkampf nicht aufkommen. 1** Im Schachwettkampf Lasker⸗Tarraſch wurde am Samstag die ſiebente Partie geſpielt. Tarraſch verteidigte ſich als Nachziehender franzöſiſch und wählte die ſogenannte Mac Cut⸗ cheon⸗Variante, in der er ſich durch Aufgabe eines Bauern ein freies Figurenſpiel verſchaffte und durch Damentauſch im 20. Zuge ſich ein vorteilhaftes Endſpiel zu ſichern gedachte. Allein Lasker wußte durch vorzügliche Behandlung des Endſpiels den ſeinen Gegner nach zäher Verteidigung, im 64. Zuge die Waffen zu ſtrecken. Der Stand des Wettkampfes iſt nunmehr. Lasker 5, Tarraſch 1. Remis 1. * Berliner Herbſtſegelwoche. Bei dem geſtrigen Schlußtage der Berliner Herbſtſegelwoche errang die vom Kron⸗ prinzen geſteuerte Jacht„Angela“ vier erſte Preiſe. .S. Die letzten Teilnehmer der Wettfahrt Newyorl—Paris. die den italieniſchen Züſſt⸗Wagen benutzenden Automobiliſten, ſind Sonntag mittag in Berlin eingetroffen, wo ſie von Mitslie⸗ dern des Kaiſerlichen Automobilklubs empfangen wurden. Baron v. Scheinvogel, der Führer des Wagens, tritt nach einem Ruhetage die Weiterfahrt nach Paris an. .S. Im Großen Wiener Handicap, das am Sonntag auf der Freudenau bei Wien entſchieden wurde, ſiegte Baron von Springers„Jalouſe“ vor„Kukurucz“ und„Boccaccio“. Es liefen 15 Pferde; der Tataliſator zahlte 75: 10, 68, 178, 88: 10. N Von Tag zu Tag. — Nicht tollwütig. Mainz, 7. Sept. Der Hund, der vorgeſtern in Bretzenheim mehrere Kinder angefallen und gebiſſen hat, iſt nach veterinärärztlichem Gutachten nicht tollwütig, — Beſchädigung eines Bismarckdenkmals. Höchſſt a.., 7. Sept. In der verfloſſenen Nacht wurde das hieſige Bismarckdenkmal von zwei Burſchen beſchädigt. Die Sporen und das Portepee an der Figur wurden abgehauen. Die Täter wurden alsbald verhaftet. Es ſind ein als Anarchiſt be⸗ kannter Mann namens Hochheim und ſein Komplize Beck aus Mainz. Letzle Bachrichten und Celegramme. oc. Pforzheim, 6. Sept. Hier wurden zwei der drei Ausreißer aus dem Ludwigsburger Zuchthaus, der Metzger Emil Rheiner und der Schneider Aug. Reiſer aus Magſtadt feſt⸗ genommen. Beide Verbrecher wurden bereits nach Ludwigsburg abgeliefert. * Bingen, 7. Sept. Der Verein der Gas⸗ und Waſſer⸗ fachmänner Deutſchlands, der gegenwärtig ſeine Jahresverſamm⸗ lung abhält, erwählte als Ort der nächſtjährigen Verſammlung Konſtanz. * Münſter, 7. Sept. Freifrau von Ketteler, die Mutter des vor einigen Jahren in China ermordeten deutſchen Geſandten, iſt lt.„Frkf. Ztg.“ im Alter von 87 Jahren ge⸗ ſtorben. *„ Saarbrücken, 7. Sept. Prinz Friedrich Leo⸗ pold von Preußen iſt heute vormittag halb 12 Uhr mit Ge⸗ folge zur Teilnahme am Manöver hier eingetroffen. * Kiel, 7. Sept. Die unter dem Befehle des Prinzen Heinrich ſtehende Hochſeeflotte iſt nach Beendigung des erſten Teiles ihrer Herbſtmanöver in der Oſtſee heute morgen hier eingetroffen. Nach Uebernahme von Kohlen fährt die Flotte durch den Kaiſer Wilhelm⸗Kanal ſofort nach der Nordſee weiter. * Urville, 7. Sept. Der Kaiſer, Prinz Auguſt Wil⸗ helm, Fürſt zu Fürſtenberg und das Gefolge ſind mit dem Auto⸗ mobil 12 Uhr 80 auf Schloß Urville eingetroffen. Das Dorf Eurzel legte Flaggenſchmuck an. Die Einwohner begrüßten den Kaiſer herzlich. * Iſchl, 7. Sept. Kaiſer Franz Joſeph iſt heute früh über Wien nach Budapeſt abgereiſt. * Bologna, 7. Sept. Im Automobilrennen um die Targa di Bolognz über 422576 Km. ſiegte Porporato (Berliet) in 4 Stunden 56 Sek. zweiter wurde Appendind(S. P. !) in 4 Stunden 14 Min. 5 Sek. Ein ernſter Unfall iſt nicht vorgekommen.(Frkf. Ztg.) * Kopenhagen, 7. Sept. Der König von Geie⸗ chenland iſft heute vormittag aus Paris hier eingetroffen. * Schanghai, 7. Sept. Die chineſiſche Behörde beantragt die Herabſetzung des Teeausfuhrzolls, zwecks Förderung des Terhandels mit Euroba. Die Luftſchiffbau⸗Zeppelin G. m. b. H. * Friedrichshafen, 7. Sept. In einer mehrſtündigen Sitzung des hieſigen Gemeinderats und Bürgerausſchuſſes wurde heute der von Direktor Zolsman ausgearbeitete Ver⸗ trag zwiſchen der Stadt Friedrichshafen und der Luftſchiffbau⸗Zeppelin G. m. b. H. angenommen. Die Stadt erwirbt demzufolge die für die Nenanlage beantragten Grundſtücke für 340 000 Mark und verpachtet ſie auf 50 Jahre an die Geſellſchaft für 5000 Mark jährlich. Sollte die von dem Unternehmen zu zahlende Steuer 40 000 Mark überſteigen, ſo reduziert ſich der Pachtzins auf die Hälfte. Sollte die Steuer 50000 Mark erreichen, ſo fällt der Pachtzins ganz weg. Nach Ablauf von 50 Jahren hat die Geſellſchaft das Recht, die Grund⸗ ſtücke für 2 des jetzt von der Stadt bezahlten Preiſes anzu⸗ kaufen. Sollte die Geſellſchaft aber ihr Domizil innerhalb der nächſten 5 Jahre wechſeln wollen, ſo muß ſie die Stadt mit ½ des Kaufpreiſes entſchädigen und die auf dem Lande errichteten Wohnhäuſer fallen unentgeltlich der Stadt zu. Die Geſellſchaft gewährt der Stadt, um den Ankauf zu ermöglichen, ein Darlehen von 500000 Mark zu 4 Prozent, das innerhalb der 50 Jahre zu amortiſieren iſt. Der Vertrag wird heute nachmittag unter⸗ zeichnet werden.(Frkf. Ztg.) B. Konſtanz, 7. Sept., 4 Uhr 20 Min. Die Verhand⸗ lungen des Gemeinderats Friedrichshof wegen des Geände⸗ einkaufs für die neubegründete Luftſchiffbau⸗Zeppelin G. m. b. H. ſind heute endgiltig abgeſchloſſen und vom Grafen Zeppelin unterzeichnet worden. Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer. *„ Stuttgart, 7. Septbr. Der 60. Verbandstag der württembergiſchen Gewerbevereine in Heiden⸗ heim nahm entſchieden Stellung gegen die von Reichswegen ge⸗ plante Steuer auf Gas und Elektrizität, da Süddeutſch⸗ land, insbeſondere Württemberg, von ihr hart betroffen würden. * Nagensburg, 7. Sept. Der Gemeinderat Ra⸗ vensburg hat einen Proteſt gegen die geplante Steuer auf Gas und Glektrizität beſchloſſen. 5 Intern. Straßen⸗ und Kleinbahnenkongreß. * München, 7. Septbr. Heute vormittag wurde der 15. Internationale Straßen⸗ und Kleinbahnen⸗ kongreß durch den Vorſitzenden des Internationalen Stra⸗ ßen⸗ und Kleinbahnenvereins Januſſen⸗Brüſſel eröffnet. Miniſterialrat Graßmann begrüßte den Kongreß namens der Staatsregierung. Geh. Oberregierungsrat Kabierske vom Miniſterium der öffentlichen Arbeiten in Berlin gab dem lebhaften Intereſſe dieſes Miniſteriums an den Verhandlungen Ausdruck. Die Verhandlungen werden bis Donnerstag dauern. Freiherr von Stengel über die Reichsfinanzlage. * Berlin, 7. Sept. Der frühere Reichsſchatz⸗ ſekretär v. Stengel iſt von einem Korreſpondenten viewt worden. Freiherr v. Stengel hal die Brücke mit der einigen Wochen empfing er auch den Direktor im Reichsſchatz⸗ amt, Herrn Kühne, ſowie den hanſeatiſchen Geſandten in Berlin, Dr. Klugmann. Obwohl dieſe Beſuche von priva⸗ ter Natur waren, iſt dabei doch die Frage der endgül⸗ worden. Herr von Stengel iſt der Meinung, es ſei al ler⸗ Intereſſenſphäre ſeines früheren Amtes nicht abgebrochen. Kürzlich beſuchte ihn ſein Nachfolger, Herr Sydo w, vor wärtige prekäre Lage nicht zu ſchweren Nach⸗ ſpondenten auf die ſcharfe Oppoſition gegen einzelne Steuerprojekte und insbeſondere auch die von der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion in Bayern eingebrachte und angenommene Proteſtreſolution gegen eine Reichselektrizitäts⸗ b gabe, beantwortete Freiherr von Stengel dahin, man möge doch nicht jeden neuen Steu ervorſchlag von kle inlichen Geſichtspunkten beurteilen, ob etwa dieſem oder jenem Erwerbszweig daraus ein kleiner Schaden erwachſen könne. Auch gegen die Zigarettenſt euer ſei geſchimpft worden und doch hätten ſich die Befürchtungen nicht verwirklicht. Man habe damals in Berlin Plakate geleſen, daß Zigarrenarbeiter in Maſſe geſucht werden. Auch bei Beurteilung der geplanten Licht⸗ hätte man die Vorlago ſelbſt abwarten ſollen. Freiherr von Stengel bezeichnete die Befürchtungen, daß die Regierung die Bewilligung von hunderten von Millionen neuer Einnahmen vor allem als Anſporn für als nicht ſtichhaltig. Zum Schluß betonte der Staats⸗ ſekretär mit allem Nachdruck die Dringlichkeit des Zuſtandekommens einer Finanzreform, die dieſen Namen wirklich verdiene. Je länger dann gezögert werde, je ſchlimmer komme es ſpäter. Bis zu dem nicht mehr fernen Zeitpunkt der Veröffentlichung der Vor⸗ lage ſollten Preſſe und Parteien mit ihrem Ur⸗ teilzurückhalten und ſich nicht feſtlegen. Graßfeuer. * Plauen, 7. Sept.(Privattelegramm.) Wie der„Vogt!. Anz.“ aus Pauſa meldet, brach dort heute mittag ein großes Feuer aus. Bisher ſind 12 Häuſer und Scheunen mit Ernte⸗ vorräten niedergebrannt. Vom Knabenmörder Heider. *. Leipzig, 7. Sept. Das Reichsgericht verwarf heute die Reviſion des Schuhmachers Auguſt Heider, der am 6. Juni vom Schwurgericht beim Landgericht 1 in Berlin wegen Totſchlags, verübt an dem Knaben Hermann Blecher im Tiergarten zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. 5 Ein neuer Aufſtieg Delagrange's. * Paris, 7. Sept. Delagrange unternahm früh mor⸗ gens einen neuen Aufſtieg mit dem Aeroplan, wobei er 30 Liter Benzin mitführte, um den Stundenrekord aufzuſtellen Er mußte aber infolge eines an der Oelvorrichtung zutage ge⸗ tretenen Mangels nach 28 Minuten landen. Die Unruhen in Perſien. * London, 7. Sept. Wie ein hieſiges Blatt aus Täbris durch Vermittelung des engliſchen Vizekonſuls einberufene Ver⸗ ſammlung von Führern der Antirohaliſten und Abgeſandten Ain ed Daulehs abgehalten. Beide Par⸗ Ein ſpäteres Telegramm aus Täbris beſagt, trotz der Verſiche⸗ rung Aain ed Daulehs, daß während der Verhandlungen die Feindſeligkeiten eingeſtellt würden, hätten ſeine Anhänger die große Stadtkarawanſerei geplündert. Infolgedeſſen hätten die Antirohaliſten das Geſchützfeuexr wieder er⸗ öffnet, das bis zum Anbruch der Nacht fortgeſetzt wurde. Das neue Regime in der Türkei. 5 Konſtantinopel, 7. Sept.(Wiener Korr.⸗Bur.) Ghazi Osman Nizami Paſcha wurde zum Bol⸗ ſchafter in Berlin ernannt. Marſchall Osman Feizi Paſcha, der Kommandant des 6. Korps, wurde zum Komman⸗ danten des 5. Korps ernannt und Interemiſtes durch den erſten Diviſionar Mehmed Fazil Paſcha, den Kommandant der Truppen an der perſiſchen Grenze, erſetzt. * Konſtantinopel, 7. Sept. Der einſt einflußreiche Sterndeuter Abdul Hamids, der arabiſche Scheik Abu Huda, der unter polizeilicher Aufſicht ſtand, hat ſeine ſämt⸗ lichen Beſitzungen ausgeliefert.(Frkf. Ztg. * Konſtantinopel, 7. Sept. Prinz Juſſuf Izzedin, der zweitnächſte Thronfolger hat im türkiſchen Theater in Stambul eine patriotiſche Rede gehalten, die jubelnden Beifall fand. * Konſtantinopel, 7. Sept. Die italieniſche Regierung hat nicht nur ihre in Mazedonien be⸗ findlichen Off:ziere in Urlaub geſandt, ſondern ziere Tomaſſi und Mazza aufgefordert, ihre Kontrakte mitder Türkei zu löſen. Beide Offiziere wurden auf perſönliche Initiative des Sultans engagiert. Bei der gänz⸗ lich veränderten Situation glaubt Italien, wie die„Frkf..“ berichtet, dem neuen türkiſchen Regime durch die Löſung der Engagements entgegenkommen zu ſollen. *Saloniki, 7. Sept.(Priv.⸗Tel.) Auf Veranlaſſung des bulgariſchen Komitees werden Manlichergewehre an die Bevölkerung der bulgariſchen Grenzorte verteilt. Sozialiſtiſche Ruheſtörungen. * Gklasgow, 6. Sept. Nach einer Verſammlung, in de. heftige Reden gehalten worden waren, verſuchten 2000 arbeits⸗ loſe Sozialiſten in die Kathedrale einzudringen, gerade als der Nachmittagsgottesdienſt beginnen ſollte. Die Polizei, die ge⸗ warnt worden war, warx in großer Stärke zugegen und trieb die Menge mit ihren Knitteln zurück, wobei mehrere Ruheſtören verletzt wurden. Die Union und Kuba. * Newyork, 7. Sept. Der„Newyork⸗Herald“ gibt einen Brief des Präſidenten Rooſevelt an den lubaniſchen Gezeral Loinaz wieder, aus dem herporgeht, daß Rooſevelt den Gou⸗ verneur Magoon erſuchte, dafür Vorbereitungen zu treffen, da die amerikaniſchen Truppen zum B. Januar aus Kubo Mehrbeſitz des Bauern in Stellungsvorteil umzuſetzen und zwang des„Berliner Tageblatt“ in Bühl bei Immenſtadtinter⸗ zurückgezogen werden könner tigen Sanierung der Reichsfinanzen behandelt höchſſte Zeit für die Reichsfinanzreform, wenn die gegen⸗ teilen für das Reich führen ſoll. Den Hinweis des Korre⸗ und Gasſteuer Militär⸗ und Marineausgaben betrachten werde, meldet, wurde vorgeſtern eine auf Erſuchen der Antirppaliſten teien ſchienen eine Verſtändigung herbeiführen zu wollen. auch ihre im Vilajet Adrianopel befindlichen Carabinier⸗Offi⸗ ree: nn—- aaOO Er Vkçñ.flwdLwd.. 25*** Volkswirtschaft. .O. Die Streikbewegung in Dentſchland wird von Monat zu Monat matter. Sie iſt im Monat Auguſt abermals zurückgegangen. Die Ungunſt der Lage des Arbeits⸗ marktes erſchwert es den Arbeitern immer mehr, durch Arbeitsniederlegung eine Verbeſſerung der Arbeitsbeding⸗ ungen zu erreichen oder eine Verſchlechterung abzuwehren. JNach den vorläufigen Zuſammenſtellungen der„Arbeits⸗ markt⸗Korreſpondenz“ wurden im Auguſt dieſes Jahres nur 29 Streiks neu begonnen gegen 36 im Juli, 57 im Auguſt 1907, 67 im Auguſt 1906 und 58 im Auguſt 1905. Sowert man alſo in den Jahren zurückgeht, findet man nicht wieder eine ſo geringe Streikneigung im Auguſt wie 1908. Auch der Rückgang gegenüber Juli iſt bezeichnend; im vorigen Jahre (bar die Streikbewegung von Juli bis Auguſt gewachſen. Einen nennenswerten Umfang erreichte die Streikbewegung überhaupt nur im Baugewerbe. Sie war hier ſogar etwas lebhafter als im Vorjahre. Es handelte ſich um Bau⸗ arbeiter aller Art; den Anlaß der Streiks bildeten in der IMehrzahl der Fälle Lohndifferenzen, einmal nur Tarif⸗ ſtreitigkeiten. Nächſt dem Baugewerbe iſt das Nahrungs⸗ und I Genußmittelgewerbe zu nennen mit zahlreichen Streiks; I allerdings ſind es hier beträchtlich weniger als im Bau⸗ I gewerbe. Zum größten Teil waren es auch nur kleinere Streiks, die neu begonnen wurden: einmal ſtreikten 80, dann wieder 32 Tabakarbeiter, ein dritter Tabakarbeiterſtreik wurde von 46 Arbeitern begonnen. Die Urſache waren meiſtenteils Lohndifferenzen. Sehr viel geringer als im vorigen Jahre war die Streikbewegung in der Metall⸗ induſtrie; damals wurden im Auguſt nach der vorläufigen Zuſammenſtellung 19, in dieſem Jahre nur 4 Streiks neu be⸗ gonnen. Daneben erregte der Nieterſtreik in Stettin, der I allerdings ſchon im Juli begann, wegen der angedrohten Generalausſperrung allgemeine Aufmerkſamkeit. Zu nennen ſind dann noch die Induſtrie der Steine und Erden, das Leder⸗ und das Holzgewerbe, wo überhaupt geſtreikt wurde; I évon Streiks in anderen Berufsgruppen verlautete im Auguſt nzichts. ** 1* Von der diesjährigen Hopfenerute. Aus Baden, 7. Sept. Die Frühhopfen ſind größtenteils eingebracht. Qualitativ wie quantitativ fällt das Ergebnis gut aus. Die Preiſe ſind infolge reichlicher Ernte ſehr gedrückt. In Schwetzingen und Umgebung wurden vereinzelte Verkäufe bis zu 60 Mark der Zentner perfekt. Sonſt aber halten ſich die Preiſe im Rahmen von 40—50 Mark, teilweiſe ſogar noch darunter.— Walldorf, 7. Sept. In den letzten Tagen wurden Hopfen ſverkauft von den erſten noch eine Partie zu M. 60, alle anderen I baben ſich im Preiſe noch nicht geändert. Schlechten Wetters 1iwegen gibt es keine trockenen Hopfen. Zentnerzahl fällt gut agaus, beſſer als vorher geſchätzt.— Nußloch, 7. Sept. Hier wurden einige Partien Hopfen zu 35, 40 und 45 Mark verkauft. — Tübingen, 7. Sept. Heute iſt Beginn der umfänglich bedeutendſten ſtädtiſchen Hopfenernte. Die Qualität iſt vorzüg⸗ lich, Quantität etwa dreiviertel Ernte. Der Hopfen wird in ſtädtiſchen Lokalen getrocknet und dann im Geſamten zum Ver⸗ n 8 n kauf ausgeboten.— Horb, 4. Sept. Der Sturm vom Diens⸗ 18 iag auf Mikkwoch richtete in den Hopfenanlagen große Ver⸗ heerungen an. In einem Durcheinander lagen Tauſende von 5 tangen auf dem Boden. Durch ihren Sturz wurden eine geriſſen, die glatt auf dem Boden liegt. Obwohl die Hopfen noch 5 nicht vollſtändig reif ſind, iſt man allenthalben in die Ernte ein⸗ 16 getreten, um das Produkt nicht rot werden zu laſſen. Das Wetter te iſt geradezu troſtlos. So ohne jegliche Arbeitsfreudigkeit wird n wohl noch ſelten die Hopfenernte begonnen worden ſein. 1= ** Bleiſtiftfabrik vorm. Joh. Faber,.⸗G. in Nürnberg. Der Bericht des Vorſtandes ſtellt feſt, daß auch im abge⸗ „ laufenen Geſchäftsjahre die Umſätze eine weitere Vermehrung erfahren haben. Der Eingang der Außenſtände ſei immer durch⸗ aus regelmäßig geweſen. Der erzielte Reingewinn ſtellt ſich auf 605519 Mk.(i. V. 608 835 Mk.), wozu noch ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahre von 64399 Mk.(57652) kommt. Es werden, wie bereits gemeldet, wiederum 15 Prozent Dividende vor⸗ geſchlagen. Dem Bericht iſt zu entnehmen, daß ſich, nachdem der Betrieb in der neuen Zweigfabrik ſeit einem halben Jahre in vollem Umfange aufgenommen iſt, die Erwartungen, die man bvon der Leiſtungsfähigkeit dieſes neuen Teiles der Fabrik hegte, bvoll erfüllen. Die beiden Mühlen der Geſellſchaft ſind durch Verlegung der dort untergebrachten Fabrikations⸗Abteilungen in die neue Fabrik entbehrlich geworben und wurden daher ver⸗ kauft, wobei der Buchwert erlöſt wurde. Die auf dem einen Anweſen laſtende Hypothek iſt vom Käufer übernommen worden. In der Bilanz verminderten ſich Grundſtücke dementſprechend auf 549 601 Mk.(i. V. 628 960 Mk.) und Hypotheken auf 225 966 Mk.(309 048 Mk.); Gebäude und Maſchinen erhöhten ſich da⸗ gegen durch Uebertrag vom Neubaukonto auf 839 393 Mk. 681 282 Mk.) bezw. 250 418 Mk.(144791 Mk.). Kreditoren ſtiegen um 454116 Mk. auf 1 033 850 Mk.(579 734 Mk.), Kaſſa und Wechſel weiſen dagegen mit 131647 Mk.(124451 Ml.) und Debitoren mit 1 562 854 Mk.(1 506 296 Mk.), darunter 321 923 Mk.(397 566 Mk.) Bankzinsguthaben, keine erheblichen Ver⸗ änderungen auf. Material⸗ u. Warenvorräte betrugen 2402177 Mk.(2 026 212 Mk.). Die Vermehrung iſt nach dem Bericht * den Zedernholz zurückzuführen. Bei 3,2 Millionen Mark enthält die ordentliche Reſerve 500 000 Mk., die Spezialreſerve 1 100 000 Mk. und die Spezialreſerve für Mutationsgebühren 22 000 Mk. (wie i..). Aus der Spezialreſerve II, die einſchließlich der borjährigen Dotierung ſich auf 100 000 Mark bezifferte, wurden 650000 Mark zur teilweiſen Konſtendeckung des Neubaues ver⸗ 5 wendet. Ueber den Geſchäftsgang im gaufenden Geſchäftsjahre leilt der Bericht mit, daß bei Beginn desſelben noch zahlreiche Aufträge zur Ausführung vorlagen, ſo daß die Fabrik nach wie bor gut beſchäftigt ſei. 0 un. Mannheimer Produktenbörſe. Obwohl die Chicagoer Ten⸗ denzberichte vom Samstag etwas ſchwächer lauteten, konnte ſich die Stimmung am hieſigen Markte vollauf behaupten. Die Cifofferten bom Auslande ſind ziemlich unverändert, eher ſogar etwas feſter, da ſelbſt kleine Untergebote keine Berückſichtigung finden, u. dieſer Umſtand trägt hier zur Befeſtigung bei. Die Notierungen im hie⸗ ſigen offiziellen Kursblatt ſind ſeit letztem Donnerstag für Weizen um 25 Pfg., La Platahafer um 25 Pfg., Laplatamais 10—25 Pfg. ünmenge Zweige mit Hopfen abgeſchlagen, die auf dem Boden liegen und verderben, In Felldorf wurde eine Drahtanlage um⸗ hauptſächlich auf größere Beſtände in dem immer teurer werden⸗ und für Weize um 25 Pfg.(alles per 100 Kilogramm) er⸗ höht worden. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen feſter, Roggen unverändert, Brau⸗ und Futtergerſts feſt, Hafer ziemlich unver⸗ ändert, Mais feſt. Vom Auslande werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Varletta⸗Ruſſo ſchwim⸗ mend M. 176, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwimmend Mark 175, do. Roſario⸗Santa⸗Je 78 Kg. per ſchwimmend M. 176, Kan⸗ ſas 2 Weſtern per Aug.⸗Sept. M. 167, Hardwinter 2 Jug.⸗Sept. Mark 168, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. Auguſt⸗September M. 170—174, do. nach Muſter 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗Sedtemder 118 168—172, do. gebwichtslos nach Muſter ſchvimmend M. 164 is 170. 8 Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 per Juli⸗Auguſt M. 144, do. 9 Pud 15⸗20 per Auguſt⸗September M. 145, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M.—. Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. ſchwimmend M. 115, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 116, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Auguſt⸗ September M. 116.50, do. 59⸗60 Kig. Juli nach Muſter M. 117. Hafet ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 119, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 120, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 115—122, La Plata 46—47 Kg. ſchwimmend M. 110, do. 47—48 Kg. ſchwim⸗ mend M. 111. Mais Laplata gelb rye terms Auguſt⸗September M. 125 und Odeſſa⸗Mais per ſchwimmend M. 124, Novoroſſiſk⸗Mais ſchwim⸗ mend M. 123, Donau⸗Bulgarmais per November⸗Dezember rye terms M. 115, do. tale quale November⸗Dezember M. 109. Bergwerke und Hütten in der Pfalz. Der Jahresbericht der Pfälziſchen Handels⸗ und Gewerbekammer für 1907 enthält eine überſichtliche Tabelle über die Produktion der pfälziſchen Berg⸗ werke und Hütten im Jahre 1907, welche in den Hauptahſatz⸗ artikeln eine anſehnliche Wertſteigerung der Produktion erkennen läßt. Die Förderung an Stein⸗ und Pechkohlen erfuhr danach eine beträchtliche Steigerung gegen das Vorjahr, nämlich von 600 795 Tonnen auf 683 378 Tonnen oder dem Werte nach von 7396 202 M. auf 8317318 M. Noch größer iſt die Produklions⸗ ſteigerung dem Werte nach in der Eiſeninduſtrie; an Gußwaren aus Erzen bezw. Roheiſen zweiter Schmelzung wurden 51707 Tonnen(46 836.) im Werte von 10 522072 M. 0 236 445.) produziert; einer quantitativen Steigerung um 4671 Tonnen ſteht ſomit eine Wertſteigerung um 1 285 627 M. gegenüber. Die Stahlfabrikation umfaßte 69 534 M. gegen 69 709., erfuhr alſo einen kleinen Rückgang um 175., der Wert der Stahl⸗ produktion ſtieg dagegen von 7 283 950 M. auf 8 388 129., alſo um über 1 Mill. M. An Schmiedeeiſen wurden hergeſtellt: Stab⸗ eiſen 7236 T.(8487.)= 1069 711 M.(.497 268.), Eiſen⸗ draht 18 944 T.(21 068.)= 2250 704 M.(2 200 334.): auch in dieſen Gruppen machte ſich ſomit ein Rückgang der Produktion bei gleichzeitiger Wertſteigerung bemerkbar.— Erwähnenswert iſt noch die Schwefelſäurefabrikation, die 155 854 T.(155 372.) 6 356 140 M.(6 360 750.) umfaßte. Oberſchleſiſche Berg⸗ und Hüttenwerke. Nach der Statiſtik des Berg⸗ und Hüttenmänniſchen Vereins produzierten die Oher⸗ ſchleſiſchen Berg⸗ und Hüttenwerke im erſten Halbjahr 1908 18 943524 Tonnen im Werte von 316 625 464 M. gegen 18 203 337 Tonnen im Werte von 306 522 957 M. in der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres und zwar die Kohlen⸗ und Erzgruben 16 822 968 Tonnen im Werte von 157 975 119 M.(i. V. 16 178 858 Tonnen im Werte bon 144 629 735.). An Koks und Briketts wurden 911 2ʃ6 T. im Werte von 12021 388 M.(gegen 878 628 T. im Werte von 11 119 687.) produziert, an Eiſen 1016 952 Tonnen im Werte von 100 374 283 M.(969 780 T. im Werte von 95872126.). an Zink und Nebenprodukten 192 388 T. im Werte von 46 254 774 Mark(176071 T. im Werte von M. 5 490 409.]. Die Ar⸗ beiterzahl betrug 156 016. Die Chemnitzer Werkzeugmaſchinenfabrik vorm. Joh, Zimmer⸗ mann ſchloß mit M. 486 302(M. 537 331) Gewinn ab. Der Auf: ſichtsrat ſchlägt nach M. 119.721(M. 118 333) Abſchreibungen die Verteilung von 5 Prozent li. V. 6 Prozent) Dividende vor bei M. 67601(M. 53 124) Vortrag auf neue Rechnung. Die Ottomanbank ſtreckte gemeinſam mit der Deutſchen Bank der kaiſerlichen Zivilliſte gegen Sicherheit t. Pf. 5000 bor. Die Ottomanbank ſchloß heute mit dem Finanzminiſter einen Präliminarfinanzvertrag, der noch der Ge⸗ nehmigung des türkiſchen Parlaments bedarf. Hiernach ver⸗ mittelt die Ottomanbank der Regierung eine vierprozentige mit %%proz. Amortiſation verzinsliche Anleihe von t. Pf. 3 600 000, Als Sicherheiten dienen jährlich t. Pf. 60 000 Ueberſchuß der von der Dette Publique verwelteten Revenus divers und t. Pf. 120 000 Zollüberſchüſſe. Die Anleihe ſoll in erſten Linie zur Begleichung der laufenden Engagements der Pforte dienen und chr ferner flüſſige Mittel, welcher ſie zur Reorganiſation des Staatskörpers bedarf, zur Verfügung ſtellen. Von der Abſicht, einen eurppäiſchen Finanzreformer herzuberufen, iſt man gegen⸗ wärtig wieder abgekommen. Die Maſchinenfabrik VBaum Alt.⸗Geſ. in Herne, bringt wieder 10 Prozent Dividende in Vorſchlag. Die Rückſtellungen werden von der Verwaltung als reichlich beseichnet. Fahrzeugfabrik Eiſenach in Eiſenach. Wie aus Kreiſen der Verwaltung mitgeteilt wird, ſind bis zum 1. September rund 630 Aktien eingereicht, ſo daß die Sanierung in der beabſichtigten Weiſe geſichert erſcheine. Die Verwaltung hat daher einen neuen Termin, und zwar bis 30. Dezember ausgeſchrieben. Die Schleſiſche Celluloſe⸗ und Papierfabriken Akt.⸗Geſ. ſchlägt bei ungefähr gleichen Abſchreibungen wie im Vorjahre(i. V. Mark 146 084) 8 Prozent Dividende gegen 10 Prozent im Vorjahre vor. Danziger Privataktienbank. Nach Mitteilung der Verwaltung darf das Erträgnis des erſten Halbjahres 1908 als befriedigend bezeichnet werden, da die Gewinnzahlen im großen und ganzen die entſprechenden Vergleichszahlen des erſten Jalbjahres 1007 etwas überſteigen. Chemiſche Fabrik auf Aktien(vormals E. Schering) in Berlin. Die Verwaltung teilt mit, daß die engliſche Zweigniederlaſſung jetzt den Betrieb zur Ausübung der engliſchen Patente auf⸗ genommen hat. Der Abſchluß der Oldenburgiſchen Eiſenhüttengeſellſchaft zu Auguſtfehn ergibt, wie die Verwaltung mitteilt, bei vorſichtiger Bewertung der Lagerbeſtände einen Geſchäftsgewiun von 51 888 Mark gegen 84722 M. im Vorjahre. Der Aufſichtsrat beſchloß, eine Dividende von 3 Prozeut(im Vorjahre 6 Prozent) in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Der ſcharfe Rückgang der Preiſe für Walzeiſen und Hufeiſen im abgelaufenen Geſchäftsfahre wirkte ungünſtig auf das Geſammtreſultat ein und macht ſich auch im neuen Ge⸗ ſchäftsjahre fühlbar. Das Gußwarengeſchäft hat nach Mitteilung der Vertvaltung im neuen Geſchäftsjahre bislang einen normalen Verlauf genommen. 5 Auslandsaufräge des Stahlwerksverbandes. Ein rheiniſches Blatt brachte vorgeſtern die Meldung, daß als ein Zeichen von Velebung des Ausfuhrgeſchäfts die Tatſache angeſehen werden könnte, daß in der letzten Zeit größerer Bedarf von Eiſenbahnen hervorgetreten ſei. So ſollte der Stahlwerksverband einen Vertrag nach dem europäiſchen Auslande zur baldigen Lieferung von über 100 000 To. Eiſenbahnoberbauſtoffen abgeſchloſſen haben. Es lag auf der Hand, daß hier ein Verſehen unterlaufen ſein mußte. Aufkräge auf 100 000 To. Eiſenbahnoberbaumaterial ſind, zumal wenn es ſich um einem europäiſchen Staat als Abnehme delt, markt und zwar auf dem Gebiete der elekktrischen Werte An der Nachbörse wurden Kreditaktien und Diskonto- für die deutſche Eiſeninduſtrie nicht gut denkbar. Es wird denn auch vom Sthlwerksverbande mitgeteilt, daß der in Betracht kommende Auftrag ſich nur auf ein Quantum von 10 000 To. bezieht. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite!. **** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General-Anzeigers.) * Frankfurt à.., 7. Sept.(Fondsbörse.) Bei Eröffnung der neuen Woche zeigte die Börse bei ziemlicher Geschäftstätigkeit feste Tendenz auf allen Ge- bieten. Der letzte Tag der vergangenen Woche gehört wie der heutige von der Hausse ausgehend, dem Industrie- Grosse Käufe entwickelten sich in Schuckertaktien, welche prozentweise anzogen, Siemens u. Halske schloss Siclu ebenfalls der vorherrschenden Aufwärtsbewegung an, auch ein. Teil der übrigen Werte dieses Gebietes zeigtem vorwiegend feste Tendenz. Die Steigerung betrug bei verschiedenen Papieren—6 Proz. Erwähnenswert sind u. a. Edison, Bergmanns Werke, Brown Boveri u. Cie., Lahmeyer und Licht und Kraft. Inſolge der lebhaften Umsätze, besonders angeregt durch Käufe für das Privat- publikum erhielt sich für genannte Papiere die feste Ten- denz bis zum Schluss der Börse. Die übrigen Werte des Industriemarktes waren vernachlässigt, höhere Notizen er- zielten Maschinenfabrik Kleyer und Wittener Stahl. Der Bankenmarkt war günstig disponiert, Kreditaktien auf Wiener Anregung und Gerüchte über eine in Vorberei- tung sich befindliche Kapitalserhöhung der Kreditan- stalt lebhaft umgesetzt. Balmen vernachlässigt, grosse Umsätze fanden in Lombarden und Orientbahnen statt, Baltimore liessen ebenfalls belebteres Geschäft erkenmen. Auf dem Montanmarkt war grösstenteils günstige Strö⸗ mung zu erkennen, umsomehr günstige Meldungen aus der Hüttenindustrie vorlagen, Harpener, Gelsenkirchen und Laurahütte bevorzugt. Schiffahrtsaktien ebenfalls günstig disponiert. Fonds ruhiger und gut behauptet. Im weiteren Verlauf stockte das Geschäft auf den meister Märkten, da das Geschäft ausschliesslich in elektrischen Werten stattfand und zu weiteren Kurssteigerungen führte. Kommaändit nach vorübergehender Abschwächung wieder lebhaft umgesetzt. Die Börse schloss bei sehr festes Tendenz. Es notierten Kredit 202.60 bis 201.75 4 203. Diskonto 177. 60 à 17% à 17%.30, Dresdner Bank 144.80, Staatsbahn 148.90, Lombarden 22.90, Baltimore 98.50, Siemens u. Halske 188 à 189, Deutsch-Veberseeische 151.28, elektrische Lahmeyer 124.25 4 80 Schuckert 116.10 3 117.20. Telegramme der Conkinental⸗Telegraphen⸗Comvagnie. Schluß⸗Kurſe. zeichsbank⸗Diskont 4 Prozent Wechſel. 8 7 5. 7 9. Amſterdam lurz 169.15 169.15 Paris lur! 81.15 81 20 Belgien„ 80.976 80,175/Schweitz. Plätze„ 81 16 81 1ʃ6 Italien„ 81.15 81 133 Wien 85 138 85 124 Londoen„ 20.38 20.385 Napoleonsd'or 16 28 16 23 5 lana——— Privatdiskonts Zlsſis 2lslin Staatspapiere. A. Deutſche, 5 „„ 40% deutſch. Reichsanl. 10 ,30 100.0 B. Ausländiſche. N 5 92 05 92 105 Arg. f. Gold⸗A. 1887 100.— 8„5 84.05 84—%½ Chineſen 1898 98.25 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 100 25 100.15 Mexikaner äuß. 88/00 3%„ 2 92.05 92,103 Mexikaner innere 64.60 9 84.— 88 85 4 badiſche St.⸗A. 1901 100.10 190 30 4„„ 1908 100.35 100 30 875 B0bStOabgt Taumalipas Bulgaren 3¾ italien. Rente 4iʃ(; Oeſt. Silberrente 872„ 5 N.—.— 131[4½„Papierrent.—— 3½%„„ 1900—.——— Oeſterr. Goldrente 99.10 35½„„ 19904 91.25 91 253 Portug. Serie! 61.— 3½„„ 1977 55„ III 62 40 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101 20 101204½ neue Nuſſen 1905 96 95 96 1918 10,29 101.4504 Ruſſen von 1880 84.25 3½ do. u. Allg. Anl. 91.55 91.554 ſpan. ausl. Remte 95.— 3 do.(.⸗B.⸗Obl. 82.90 82.9004 Türken von 190) 88.— 4 Heſſen von 190s 100.— 99.95[4„ unif. 94— 3 Heſſen 81.60 81854 Ung r. Goldrente 93 50 93. 3 e 0 83 4) 88 40[4„ Kronenrente 93.— 92 4 Mb. Stadt⸗A. 1907———.[ 55 N „1908 93.50 58.50[Verzinsliche Lyſe. .85 1905 89.70 15 140 90 89.663 Oeſterreichiſche860 Türkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen Bad. Zuckerfabrik 139.50 188.75 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 220.—2 Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.70 92 Lederwerk. St. Jngbert—.—— Eichbaum Mannheim 112.— 112—Spicharz Lederwerke 121.— 121.— Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 157.—Ludwigsh. Walzmühle 166.—166.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Adlerfahrradw. Kleyer 28.60 80 50 Weltzz. Sonne, Speyer—.—— Maſchinenfbr. Hilpert 68,.10 68 1 Cementwerk Heidelbg. 152— 15195 Maſchinenfb. Badenia 194.— 194.— Cementfabr. Karlſtadt 134— 155.1 Dürrkopp 33 Badiſche Anilinfabrik 371 50 872.8 Mlaſchinenf. Gritzuer 209.50 210.— do. neue 358.90 359.0Maſch.⸗Armatj.Klein 122.— 123.— Ch. Fabril Griesheim 245 69 245.50 Pf. Näym. ⸗u. Fahrradf Farbwerke Höchit 397 3750] Gebr. Kayſer Ver. chem. Fabrik Mh. 29 40 299 60 Röhrenkeſſelfabrik Chem. Werte Albert 419.— 412 2 vorm. Dürr& Co. Südd. Drahtind. Peh. 115.— 115.— Schnellpreſſenf. Frtth.—.——.— Akkumul.⸗Fab. Hagen——— Ver. deutſcher Oelfabr. 130,80 13.— Acc. Böſe, Berlin 68.20 69.20 Schuhfabr. Herz, Frkf. 123. 123,— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 21.—.6— Seilinduurie Wolff 138.50 138.0 Südd. Kabelw. Nhm. 122 25 12.25'wollſp. Lamperts n. 68.— 67 Lahmeyer 21.50 1238 Kammgarn Katſersl. 159.— 159. Elcktr.⸗Geſ. Schuckert 109.0 16 10 Zeilſtoffabr. Waldho 327.— 327.5 Siemens& Halske 180— 88 0 8 Bergwerks⸗Aktien. 276 80 227.20 Harpener Bergbau 297,20 210 Buderus 1145%14.— Kaliw. Weſterregeln l89 70 181.— Concordia Berg.⸗G. 527 50 327 50 Oberſchl. Eiſenindufn. 102 60 104— Deutſch. Luxembucz 11 70162 5[Shölux 186 60186 9 Friedrichshütte Bergb. 138— 138—Br.önigs⸗ u. Laurah. 212 50 215.20 Gelſentira, ner 199.70 20 2[Gewerkſch. Roßleben 88 0 880 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 218.. 213.— Oeſt.⸗Un. Staatss 148.50 148 90 Pfälziſche Maxbahn 136 30 133.30[Oeſt. Südbahn Lomb. 2260 22 90 do. Nordbahn 121 30 11 30 Gotthardbahn—.——.— Südd. Eiſenb.⸗G. 115 115.—Ital. Mittelmeerbahn———— Hamburger Packet 113 50 114 20 do. Meridionalbahn 133.50 134.— Nordpeutſcher Llond 95.30 95.60 Baltimore und Ohio 98 20 98 5) %½„ —— Bochumer Bergbau Süaerrn Azeiger Aberuübpblütt. rannn rnng⸗ Bank⸗ und Verſicherungs-Aktien. Badiſche Bant Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Fraukfurt Commandi 177.60, Nachbörſe. 129.90 130.50 120 40 120.30 166.10 166.50 109 30 109.20 127.50 127.50 237.60 238 80 135.20 135.20 101 60 101.60 177 30 177 60 144.50 144 90 201.50 201 70 Oeſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank „ Kredit⸗Anſtalt 125.— 125.10 110.80 111.50 201.50 202.60 154.50 154.60 118.60 118.70 Pfälziſche Bank 400.20 200.25 Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.— 191.— Preuß. Hypotheknb.)2 30 112.50 Deutſche Reichsbk. 46— 47. Rhein. Kreditbank 133.80 133.75 Rhein. Hyp.⸗B. M. 193 50 191.75 Schaaffh. Bankver. 136.50 136.40 Südd. Bank Mhm. 108. 108.— Wiener Bankver. 1812—— Bank Ottomane 140.50 141.— a.., 7. Sept. Kreditaktien 202.60. Disconto⸗ Darmſtädter 127.50, Dresdner Bank 141.60, Han⸗ delsgeſellſchaft 166.50, Deutſche Bank 288.— Lombarden 23.—, Bochumer 227.25, Gelſenkirchen 214.—, Ungarn 93.50. Staatsbahn 148.90, 200.60, Laurahütte Tendenz: feſt. 2 Kreditaktien 201.80, Disconto⸗Commandit 177.— Staatsbahn 148.90, Lombarden 22.90. *.*** Aursbratt er Maunbeimer Produktenbörſe vom 7. S. eptember. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Veizen pfälziſcher 21.75.—22.— „ Rheingauer—.——. „ norddeutſcher 22.——.— „ ruſſ. Azima 2425—24.75 „ Ulka 24.——24.50 „ Theodoſia 25.75—.— „ Taganrog „ Saxonska 24.——24.50 ——ů—.— „ rumäniſcher 24.——24.75 „ am. Winter 23.25.——.— „ Manitobal.———.— „ Walla Walla—. „ Kanſas II. 23.75—. 4% Auſtralier—.—.— „ La Plata 24.—.—24.25 Kernen 2 Roggea, pfälzer neu 175—.— „ ruſſiſcher „ rumäniſcher 19.75—.— Ruff. Futtergerſte 14.28—1450 Hafer, bad. neuer 16.50—17— Hafer, nordd. 17.25—.— Hafer ruſſiſcher 18.——18.50 „ La Plata 16.50—16.75 Matsamer. Mixed———. „ Donau 17.20.—.— „ La Plata 16.75—17.— Kohlreps, d. nuer 29 75.—.. Wicken 18.50—.— Kleeſamendeutſch.!——— 15 e „ Luzerne „ Provenc. „Eſparſette—— Leinöl mit Faß 46.50—.— Rüböl in Faß 74.—.. Backrüböl 80.——.— Spiritus, Ia. verſt. 100% 139.50 „ norddeutſcher 18.75—.—„ 70er unverſt. 69.50 „ amerik.—.——„ 54.—. Gerſte, neue 20.——21.— roh 70 runverſt. 85/½2% 67.— „ Pfälzer 20.——21.50„ 9er„ 85/2% 32.— Gerſte, ungariſche—.— 10 Weizenmehl* Nr. 00 0 1 2 3 4. 32.50 31.50 30.50 29.75 29.— 27.— Roggenmehl Nr. 0) 28.— J) 2550 Tendenz: Weizen feſter. Roggen unverändert. Brau⸗ und Futtergerſte feſt. Hafer ziemlich unverändert. Mais feſt, Deſterreichiſches Petroleum nottert bis auf Weiteres: M. 22.70 in Holzbarrels bei Waggonbezug, M. 18.90 in Ciſternen, per 100 kg, Tankanlage Mannheim, verzollt. Mannheimer vom 7. Septem ber. Obliga Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 „„ verſchied⸗ 3%„„ Kommunal Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg i. B. 3½%% Heidelbg. v. J. 1903 97.— bz 89.90 bz 91.75 bz 89.—6 91.—6 30% Karlsruhe v. J. 1907 99.25 C 30½% Karlsruhe v. J. 1896 87.— B 4½0½% Lahr v. J. 1902 90—6 4%% Ludwigshafen 99.—C 40% 5 v. 1906 99.— 6 35½0% 5 89.— B 4% Mannh. Oblig. 1908 98.50 G %/„„ 1901 98.25 G 3%„„ 13885 91.— G 5„„ 1888 61.— G „ 1895 89.75 G 5„ 1898 90.— G 32„„ 1904 89.75 G „ 1905 89.75 6 4% 1„ 1906 98.25 G 9 07 98.25 G 4 0* 17 49 81½% Pirmaſens unk. 1905 %% Wiesloch v. J. 1905 91.— G Eſſektenboͤrſe Offizieller Bericht) tionen. Induſtrie⸗Obligation. 4½ 9% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ie rilckz. 105%% 102.—B 4 Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 100.— G 44½% c% Bad. Anflin⸗ u. Sodaf. 100.50 G 4% Hr. Kleinlein, Heidlbg. 5 30% Bürg. Braubaus, Bonn 102.— G %% Herrenmühle Genz ſ% Mannb. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 97.— G 4½% Manuh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 98.—G 4½% Oberröb. Elektrizttäts. 4½0½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 101.50 G 4½ 9% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in 1 8 8578 1 %0% Speyrer Brauhaus .ec. in Speyer 96.—0 4½% Speyrer Ziegelwerke 99.— 5 4½% Südd. Drahtinduſtr. 100.— G 44½% Tonw. Offſtein.⸗G. 00.—6 Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 2 8„ neu Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſt..⸗W. Stamm—.— 185.— 5„ Vorzug 105.50—. Brauereien, Bad. Brauerei———.— Binger Aktienbierbkr.—.——.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms 85..— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Kleinlein Heidelberg 195.— Homb. Meſſerſchmitt 50.——.— udwigsh. Brauerei 220.——.— Mannh. Aktienbr.—.— 137.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Brauerei Sinner—.— 270.— Br. 200.——.— 7—.———— S. Weltz, ** „⸗Storch., 79.——.— —.— 190 —.— Speyer—.— 72.50 Speyer 722 — 372.800Oberrh. Verſich.⸗Geſ. —.— 359.90 Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Dr. H. Loſſen, Wor7ms—.— 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 110.— B Aktien. Bauken. Brief Geld 0 10 Brief Geld Badiſche Bank 130.— Br. Werger, Worms 88.——.— GenadtSpeperdo Wormf. Grv. Oertge—.— 68. Pfälz. Bank— 100.50Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.——.— Pfälz. Hyp.⸗ank 191.50 191.—. Transport .Sp- udd Lundau—.— 140.— u. Berſicherung. Rhein. Kredithank 134.— 188.750..⸗G Rhſch. Seetr. 91.— Oſed. Han eant 104— 12, ſiannh. Dameffel. 62.——.— Südd. Bank 108 10 107.%„ Fagerhaus—.— 80.— Eiſenbahnen: Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn—.- 187.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 680.— %, Nordbahn— 1381.800Bad. Aſſecurranz 1210 1200 Continental. Verſich. 390.——.— Mannh. V e—— annh. Verſicherung 400 445.— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie—— 131 50 —.— 181.80 Dingler'ſche Mſchfbr. 119——.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.— 8 Emaillw. Maikammer—.— 90.— Ettlinger Spinnerei 100— Hüttenh. Spinnerei 95.— Karlsr. Maſchinenbau.— 200.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— — * —+ 114 50 Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 248.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——. Maſchinenf. Badenig—.— 1 Oberrh. Elektrizität Pf.Nähmu. Fahrradf.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 152.— 151 50 Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Jüdd. Kabelwerke 122.50—.— Verein Freib. Ziegelw. 135.——.— ——.— . Speyr.„— Würzmühle Neuſtadt—.——.— Waldhof—.— 326.— ckerfbr. Waghäuſel 1419)—.— Zuckerraff. Mannh. ——— —— Die heutige Börſe verlief in feſter Haltung. Es notierten: Bad. Bank⸗Aktien 130., Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik⸗Aktien 372.80 bez und., neue Anilin⸗Aktien 359.90., Verein chem. Fabriken 299.75 bez., Brauerei Sinner Grünwinkel 270 G. und Koſtheimer Celluloſe⸗ und Papierfabrik⸗Aktien 248 G. *** Berliner Effektenborſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers. *Berlin, 7. Sept. Die Hausseströmung, welche trotz gelegentlicher Abschwächung die abgelaufene Bör- senwoche charakterisiert hatte, scheint sich mit unvermin- derter Kraft auch auf die neue Woche übertragen zu wollen. Wieder waren es heute Montan- und Elek- trizitäts-Aktien, die am Vordergrunde des Inter- esses standen. Bei Festsetzung der ersten Kurse war zwar auf dem ersteren Gebiete éine gewisse, Ungleich- massigkeit unverkennbar, doch wurde die Tendenz ent- schieden strammer als die stärkere Aufwärtsbewegung der Harpener, welche bis über 3 Proz. anzogen, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Besondere Gründe für diese Spezialhausse waren nicht zu erfahren. Man ver- wies auf grosse Käufe, die angeblich für Pariser und rheinische Rechnung vorgenommen sein sollen. Fest lagen auch Gelsenkirchener, Laurahütte und Phönix. In Ele k- trizitäts-Aktien setzte sich die Aufwärtsbewegung in stürmischem Tempo fort. Die Führung hatten Sie- mens u. Halske-Aktien, die nahezu 4 Proz. gewannen, Edison besserten sich um 1½ Prvz. Der Banken- markt lag fest bei mässigen Umsätzen. Stimulierend wirkte hier die stramme Haltung des Goldminenmarktes in London. Auch Russenbank im Einklang mit Heimat- land fast über 1 Proz. höher. Still lagen Bahnen. Oesterreichische auf Wien fest; amerikanische erfuhren leichte Aufbesserungen. Die feste Haltung der West⸗ börsen und die andauernde Geldflüssigkeit befestigten bei allerdings ruhigem Geschäft den Rentenmarkt, wo Reichsanleihen und Japaner anzogen. Still aber fest lagen Schiffahrtsaktien. Die Hausse in Elektri- zitätsaktien setzte sich auch später weiter fort, wo⸗ durch die Gesamthaltung günstig beeinflusst wurde. Täg⸗ iches Geld 3 Prozent. Berlin, 7. September.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 100.20 100,10 Ruſſenbank 132 60 133 40 372% Reichsanl. 92.10 92.20] Schaaffh. Bankv. 136.20 136.80 30% Reichsanleihe 84.— 84.— Staatsbahn 148.90 147.70 4% Conſols 100.20 100.10 Lombarden 22.50 22.70 3%%%„ 92.10 92.10 Baltimore u. Ohio 98.10 98.40 30% 5 83.90 88.90 Canada Pacific 171.10 171.20 40% Bad. v. 191—.—. 100.10 Hamburg Packet 113.20 118.90 4%„„ 1908 100.40 100.25 Nordd. Lloyd 95.10 95.90 3%„ Lkonv. 92.70 93.10 Bochumer 227.10 22770 3%„ 1902/7 9125—.— Deutſch⸗Luxembg. 162.— 162.20 3%% Bayern 91.50 91.60] Dortmunder 62.80 6310 3½ 9% Heſſen———.— Gelſenkirchner 199.70 201— 30% Heſſen 81.50 81.40 Launen 206.48 209.70 30% Sachſen 88.40 83.50 Laurahütte 213 60 214.70 47% Japaner 1905 92.10 92.25 Phönix 185.70 186.10 4% Italiener—.——.—[Weſteregeln 181.30 188.50 40% Ruſſ. Anl. 1902 83.80 88.80 Allg. Elektr.⸗G. 220.,40 225.40 4% Bagdadbahn 86.60 86.50] Anilin Treptow 387.— 377.— Oeſter. Kreditaktien 201.70 201.70 Brown Boveri 170.— 171.20 Berl. Handels⸗Geſ. 165.90 166.40] Chem. Albert 410.50 416.— Darmſtädter Bank 127.20 127.30 D. Steinzeugwerke 211.— 210.— Deutſch⸗Aſiat. Bank—.— 185.90 Elberf. Farben 415.— 415.— Deutſche Bank 237.60 287.70] Celluloſe Koſtheim 24650 244.— Disc.⸗Kommandit 177.50 177.70 Rüttgerswerken 157.— 157.50 Dresdner Bank 144.40 144.90] Tonwaren Wiesloch 93.— 94.50 Reichsbank 146.70 147 70 Wf. Draht. Langend. 175.— 176.— Rhein. Kreditbank 133.20—.— Zellſtoff Waldhof 326.— 326.— Privatdiskont 2¼% Pariſer Boͤrſe. Paris, 7. September. Anfangskurſe. 3 o% Rente 96.90 97.— Debeers 342.— 340.— Spanier 96.50 96.50 Eaſtrand 110.— 114.— Türk. Looſe—.——.—Goldfteld 119.— 121.— Banque Oitdmane 708.— 712.— Randmines 179.— 185.— Rio Tinto 1770 1775 Tondoner Effettenbörſe. London, 7. Septbr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 25/ Conſols 851¼, 85˙/ J Moddersfontein 10% 10% 3 Reichsanleihe 83/ 83½% Premier 9½% 9 ½/ 4 Argentinier 88% 86/ Randmines 7% 75 4 Italiener 103/ 103/Atchiſon comp. 93— 93— 4 Japaner 88˙% 84— Canadian 177½ 177½ 3 Mexpikaner 34— 34— Cheſepeake 98½% 93½ 4 Spanier 94% 94/Chikago Milwaukee 148½ 148½ Ottomanbank 18— 18—[Denvers com. 27— 27— Amalgamated 81/ 81˙%/Erie 268½ 27— Anacondas 9/8 9 Grand Trunk III pref. 52½ 51% Rio Tinto 60% 70%˙„ dld 21% 21 Central Mining 15%½ 15˙%Louisville 112— 112— Chartered 17% 17½ Miſſouri Kanſas 33— 33.— De Beers 131% 13½ Ontario 43— 43— Eaſtrand 4% 4½% Southern Pacific 111½ 11175 Geduld 2% 2˙½Union com. 169¾8 169/ Goldfields 4% 45] Steels eom. 48% 482% Jagersfontein 4% 4½% Tend:;: feſt. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 7. Seplbr.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 5. 725 5. 1 Weizen per Sept. 204.— 204.25 Mais per Sept. 158 50 158.60 „ Okt. 204 50 204 25„ Dezbr. 153.— 153 „Dezbr. 204.75 20125—.——.— Roggen per Sept. 174 25 174.— Rüböl per Okt. 62 80 63.70 „ Okt. 177.85 176.50„Dezb. 62.50 68— „ Dezbr. 179 25 178.50 5 Hafer per Sept. 162 25 162.— Spiritus 70er loeo—— „Dezbr. 166.50 166.25] Weizenmehl 29.— 29.— *—.———Roggenmehl 24.30 24.30 Budapeſt, 7. September.(Telegramm.) Getreidemarkt. 5 25 per 50 kg per 50 kg Wefzen per Okt. 11 21 11 22 willig 1122 11 23 ruhiz „% 1156 1157 Roggen per Okt. 935 9 86 ruhig 934 985 ruhig „ April 58 984 963 964 Hafer pet Okt. 804 8 05 ruhig 805 805 ruhig Mais per Sepebr. 805 8 08 842 843 „ 729 730 willig 815 8158 ſtetig 7132 783 77 1* Kohlraps Wetter; Schön. Telegraphiſche Handelsberichte. *Erfurt, 7. Sept. Glocken⸗ und Fahrradarmaturfabrik vormals Wismer hat der am 10. Oktober ſtattfindenden Generalverſammlung für das abgerau⸗ fene Geſchäftsjahr eine Dividende von 17 gegen 20 Prozent i. V. vorgeſchlagen. *Eſſen, 7. Sept. Zu den Vorgängen im Roheiſenſyndikal erfährt die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“, daß das Kraftwerk es ablehnt, dem allgemeinen deutſchen Roheiſenſynditat beizutreten, ſich aber bereit erklärt, mit den rheiniſch⸗weſtfäliſchen Werken ein Ueber⸗ einkommen abzuſchließen, nach welchem den Kraftwerken die Lie⸗ ferung für beide Rayons mit 16 000 To. zufallen ſolle und ebenſo bezüglich der Preiſe verſtändigen will. Das Roheiſenſyndikat be⸗ ſchloß M.„Frankf. Ztg.“ darauf, am 10. September Beſchluß zu faſſen, ob es ſich endgiltig auflöſen oder das Kvaftwerk bekämpfem ſolle. Es teilt außerdem den übrigen Roheiſenſyndikaten mit, daß daß die Schaffung eines allgemeinen deutſchen Syndikats nicht möglich ſei und ſchlägt vor, ſich wieder untereinander zuſammen zu ſchließen. Hamburg, 7. Sept. Ein großer Teil der Genoſſenſchaft freier Laſtſchiffer hat einmütig erklärt, daß ſie weitere Frachten nicht mehr übernehmen und daß ſie bei dem jetzigen niedrigen Satz nur mit Verluſt fahren würden. Die Beilegung wird lt. Frkf. Ztg.“ bald erfolgen, da die Frachten wieder um 3 Pfennig ange⸗ zogen haben und von mehreren Schiffern zu dieſem Satz Abſchlüſſe gemacht wurden. 2 *Berlin, 7. Sept. Hier zirkulieren Gerüchte, wonach die ruſſiſche Kohlemkonvention Ausſicht habe, zu ſtande zu kommen, nachdem lt.„Frankf. Ztg.“ ein ablehnendes Werk von franzöſiſchen Finanziers erworben worden iſt. Braunſchweig, 7. Sept. Das am 29. März abgelau⸗ fene Pachtverhältnis der Nordhauſen⸗Wernigerode mit der Verein, Bahnbaubetriebsgeſellſchaft wird lt.„Frkf. Ztg.“ nicht erneuert, vielmehr die Eiſenbahn in eigenen Betrieb übernommen. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr beträgt der Zuſchuß der Betriebspäch⸗ terin 79 654 M. * Luxemburg, 7. Sept. Das Syndikat nahm die Ver⸗ handlungen mit ſeinen Mitgliedern ſofort auf und auch mit den außenſtehenden Werken Differdingen, Kneuttingen. Nach dem heutigen Stand der Verhandlungen iſt man zu der Hoffnung be⸗ rechtigt, daß es gelingen wird, das lothringiſch⸗luxemburgiſche Syndikat auf alle Fälle für fünf Jahre zu verlängern. Sidney, 7. Sept. Der Dampfer Nork des Norddeutſchen Lloyd Bremen nahm 400000 Souv. Gold mit. Seit Beginn des Jahres wurden lt.„Irkf. Ztg.“ 4335 000 Pf. Sterling nach Deutſchland geführt. *** neberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Dammpfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremeg ab Bremerhaven vom 5. Septbr. bis 12. September 1908:„Kaiſer Wilhelm der Große“ am 8. Sept. nach New⸗York über Southampton⸗ Cherbourg,„Neckar“ am 10. Sept. nach New⸗York und Baltimore, „Kleiſt“ am 10. Sept. nach Oſtaſien,„Sigmaringen“ am 10 Sept. nach Cuba.„Bülow“ am 12. Sept. nach New⸗York direkt,„Erlangen“ am 12. Sept, nach Braſilien,„Thüringen“ am 12. September nac Auſtralien. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 7. September 1908. Proviſtonsfreil Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten Käufer käufer unter Vorbehalt: 80 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 112— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 290 M. 265 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 2600— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 60 4 Vorzugs⸗Aktien 102 98 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 140— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 72 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen— 270 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 93—— Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 120— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— Filterfabrik Enzinger, Worms 218— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Männheim 83— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 75 zfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg— 149 errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 96— indes Eismaſchinen„ Linoleumfabrik, Maximiliansau 104— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 65 Luyſſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 830— Neckarſulmer Fahrrad 55 153— Pfälziſche Mühlenwerle, Schifferſt adt 121¹— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 108 zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 105— Aheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 175— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 106 Rheinmühlenwerke, Mannheim erb Off— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 110 Rombacher Portland⸗Cementwerke 125 Stahlwerk Mannheim 118 8 Sücddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein— 82² Süddeutſche Kabel, Kannheim Genußſcheine— M. 95 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 138— Unionbrauerei Karlsruhe 6⁵ Vita Lebensvperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 347 Waggonfabrik Raſtatt 83 55 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 703;fr 1 Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe—— Zuckerfabrik Frankenthal— 280 9 Verantwortlich: Für Politik: J..: Georg Chriſtmann; für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: J..: Gg. Chriſtmann für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J..: Ernſt Müller: für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil; J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckere G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. 5 Der Aufſichtsrat der Metallwaren⸗ — ——— 2 Freeee= bEAe 22 En Wüterrechtsregiſter. Mannheim, 7. September Zum Güterrechts⸗Regiſter, gand IX, wurde heute einge⸗ ragen: 1. Seite 86: Wilhelm. Michael, Kaufmann inMann⸗ ſeim⸗Waldhof, und Charlotte, jeb. Schreier. Durch Vertrag om 30. Juli 1908 iſt Güter⸗ ſrennung vereinbart. 2. Seite 87: Brym, Sa⸗ muel, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Berta geb. Stroh. Durch Vertrag vom 12. Auguſt 1908 iſt Gütertrennung verein⸗ hart. 3. Seite 88: Haupt, Her⸗ mann Alwin, Mechaniker in Mannheim, und Anna Eliſa⸗ beth geb. Sippel. Durch Ver⸗ trag vom 26. Auguſt 1905 iſt Gütertrennung vereinbart. 4. Seite 89: Blinn, Lud⸗ wig, Agent in Mannheim, und Anna Eliſabeth geb.Michel. Durch Vertrag vom 28. Auguſt 1908 iſt Errungenſchaftsge⸗ meinſchaft vereinbart. 5. Seite 90: Hirt. Jo⸗ hannes, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Karoline Antonie geb. Werner. Durch Vertrag vom 29. Auguſt 1908 iſt Er⸗ rungenſchaftsgemeinſchaft ver⸗ einbart. 6. Seite 91:Keller, Lud⸗ wig Wilhelm, Rangierer in Seckenheim, und Maria Luiſe geb. Kollmar. Durch Vertrag vom 29. Auguſt 1908 iſt Erungenſchaftsgemeinſchaft pereinbart. 7. Seite 92: Erbes, Chri⸗ ſtian, Tüncher in Mannheim, und Friederike Dorothea geb. Kröneck. Durch Vertrar vom 31. Auguſt 1908 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 8. Seite 93:Neidig, Frie⸗ drich Auguſt, Kaufmann in Mannheim, und Eliſabeth geb. Staab. Durch Vertrag vom 31. Auguſt 1908 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeich⸗ nete Vermögen. 9. Seite 94: Derſchum, Heinrich, Bankbeamter in Mannheim, und Anna geb. Albrecht. Durch Vertrag vom 17. Auguſt 1908 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen. 10. Seite 95: Schaaf, Jo⸗ hann, Tiefbauunternehmer in Feudenheim, und Katharina geb. Bräuninger. Durch Ver⸗ trag vom 21. Auguſt 1908 iſt Gütertreunung vereinbart. Mannheim, 5. Septbr. 1908. Gr. Amitsgericht I. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 3. Sept. 1908 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier gegen bare Zahlung im 9¹ Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 64491 Mehrere Wagen, 6 Oelge⸗ mälde, 2 neue Chiffonnier, 2 Divan u. ſonſtige Möbel aller Art, 4 Stücke Drell, 2 Uhren uſw. Mannheim, 7. Sept. 1908. Scheuber, Gerichtsvollzieher. l Gebe Vorſchuß bis z. Taxpreiſen auf Möbel u. Waren, welche mit zum Verſteigern übergeb. werden. Auch kaufe jed. Poſten Möbel, Pfaudſcheine u. Ware gegen 69770 bar. M. Arnold, Auktionator N3, 11. Telephon 2235. D. R. P.— ohne Lötfuge, laufen Sie nach Gewicht am billigſten bei 77111 O. Fesenmeyer, F i 3, Breiteſtraße. Jedes Brautpaar erhält eine Uhr grabtis. Frau Guttmann! Deeckenstepperin Amerikanerſtraße 31. Eullaulen Ein ſchwarzes Spitzerhünd⸗ chen entlaufen. Abzugeb. geg. Belohng. O 3, 10, 1. St.274 Haudelsregiſter. Zum Handelsregiſter 4 wurde heute eingetragen: 1. Band I.⸗Z. 15, Firma „Iſidor Weil& Cie.“ in Mannheim:Felix Geile, Mann⸗ heim, und Frieda Weil, Mann⸗ heim, ſind zu Geſamt⸗Proku⸗ riſten beſtellt. 2. Band VII.⸗Z. 98 Firma „Fiſcher& Sohler vorm. Julius Zeh& Co., Erſte Rheiniſche Zinkornamen⸗ tenfabrik Mannheim“ in Mannheim: Die Prokura des Eugen Horlohs und die Firma iſt erloſchen. 3. Band VIII,.3 102 Firma„Luiſe Gründler in Rheinau⸗Stengelhof: Die Prokura der Marie Gründler und die Firma iſt erloſchen. 4. Band X,.⸗Z. 234, Firma„Wilhelm Becker Nachfolger Franz Flüg⸗ ler“ in Mannheim. Die Firma iſt geändert in Franz Flügler“. 5. Band XI.⸗Z. 76 Firma „Francken& Lang“ in Mannheim. Die Prokura des Hugo Stefan Oppenheimer iſt erloſchen. Das Geſchäft iſt mit Wirkung vom 1. September 1908 mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf Hugo Stefan Oppenheimer, Kauf⸗ mann in Mannheim, als alleinigen Inhaber über⸗ gegangen. 6. Band FII.⸗Z. 62, Firma„Carl Haußmann &Co.“ in Mannheim: Wilhelm Lehnen, Kaufmann in Mann⸗ heim, iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter eingetreten. 7. Band XII.Z. 132, Firma„Franz Weczera& Sohn“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 1. September 1908 auf⸗ gelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Ge⸗ ſellſchafter Auguſt Weczera als alleinigen Inhaber überge⸗ gangen. 8. Band IXIII,.⸗Z. 181, Firma„Reform⸗Centrale Veritas Karl Kogge“!, Mannheim, Alphornſtraße 42. Inhaber iſt Karl Kogge, Kauf⸗ mann und Redakteur in Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Heraus⸗ gabe der Zeitſchrift„Die wahre Lebensweiſe“, Lieferung von Reformwaren, Küchenreform⸗ artikeln u. ſ. w. und Agen⸗ turen für Fabriken und en gros-Häuſer. 9. Band XIII,.⸗Z. 182, Firma„Emil Schenck K Co. Mannheim, G 7, 26, offene Handelsgeſellſchaft. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: Otto Idſtein, Kaufmann, Mannheim, und Auguſt Emil Jakob Schenck, Kaufmann, Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 1. September 1908 begonnen. Der Geſellſchafter Auguſt Emil Jakob Schenck iſt von der Vertrerung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma ausgeſchloſſen. Ge⸗ ſchäftszweig: Vertrieb von Polſtermaterial, Sattler⸗ und Tapezierartikeln. 10. Band XIII,.⸗Z. 183, Firma„A. Schnauber& Cie.“, Mannheim, C 7, 8. Offene Handelsgeſellſchaft. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind: Anton Schnauber, ſtaatl. conc. Geometer 1. Kl., Mannheim, und Michael Eiſen⸗ hauer, Geometer, Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 1. Sep⸗ tember 1908 begonnen. Ge⸗ ſchäftszweig: Burxeau für In⸗ genieur⸗ und Vermeſſungs⸗ weſen, Landesmelioration und Tiefbau. 11. Band VIII,.⸗3. 199, Firma„Lehmann& Co.“, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 5. Sep⸗ tember 1908 aufgelöſt und die Firma erloſchen. Mannheim, 5. Sept. 1908. Gr. Amtsgericht J. Zwangsperſteigerung. Mittwoch, 9. Septbr. 1908, nmachmittags 2 Uhr werde ich am Pfandort Große Wallſtadtſtraße 61 hier im Vollſtreckungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteigern und zwar beſtimmt: 1 größere Partie Satin Nuß⸗Bretter. Mannheim, 7. Sept. 1908. Lindenmeier, Gerichtsvollzieher. 4 Heirat, Heirat. Jung. Mann, Ende der ꝛ0er Jahre, ev., Buchh.in geſ. Stell. ſucht mang. Damenbekauntſchaft auf dieſ. Wegeein wohlerz. Fräul. aus gut. Fam. mit etwas Verm. kennen zu lernen. Diskretion Ehrenſache. 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Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile. 25 Pfg Auswärtige Inſerate, 80 Die Reklame⸗Zeile„„ 1 Marl Expedition Nr. 218. Nr. 157. Montag, den 7. Septemb er 1908. 118. Jahrgang. Bekanntmachung. Kinderarbeit in gewerblichen Nr. 14386 IV. Betrieben betreffend. Wir haben in letzten Zeit die Beobachtung gemacht, daß die Beſtimmungen des Reichsgeſetzes vom 30. März 1908, betreffend Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben, vielfach immer noch nicht eingehalten werden. Wir bringen daher die wichtigſten Beſtimmungen dieſes Geſetzes in Erinnerung. Bei weiteren fortgeſetzten Zuwiderhandlungen müßte ſtrafend vorgegangen werden. 1 Das Geſetz findet Anwendung auf alle Knaben und Mädchen, die noch nicht und diejenigen, die noch zum Beſuche der Volksſchule verpflichtet ſind. — Die Beſtimmungen ſind verſchieden, je nachdem eigene oder fremde Kinder beſchäftigt werden. a) Als eigene Kinder gelten: Söhne, Töchter, Enkel und Urenkelkinder, Geſchwiſter und Geſchwiſterkinder des Arbeitgebers oder ſeines Ehegatten an Kindesſtatt angenommene oder Mündelkinder, behördlich zur Fürſorgeerziehung überwieſene Kinder, ſofern alle dieſe Kinder zum Hausſtande desjenigen gehören, der ſie beſchäftigt. bh) Alle anderen Kinder gelten als fremde, alſo ins⸗ beſondere die durch Vereinbarung mit den Eltern in. pflege genommenen Kinder. 3. Wer fremde Kinder(Ziffer 2, lit. b) beſchäftigen will, hat vorher der Ortspolizeibehörde Anzeige zu machen. Außerdem darf ein fremdes Kind nicht beſchäftigt werden, wenn dem Arbeitgeber nicht vorher für dieſes eine Arbeits⸗ karte ausgehändigt worden iſt. Die Arbeitskarte iſt vom Arbeitgeber zu verwahren und auf amtliches Verlangen vorzulegen. Sie wird auf Antrag oder mit Zuſtimmung des geſetzlichen Vertreters des Kindes durch die Ortspolizeibehörde koſtenfrei ausgeſtellt. Auch der Arbeitgeber kann alſo die Ausſtellung beantragen. 4. Bei der Beſchäftigung eigener Kinder(Ziffer 2, lit. a) bedarf es weder der Anzeige noch der Ausſtellung einer Arbeitskarte. 5 „Berboten iſt die Beſchäftigung von Kindern, nament⸗ lich in Fabrilen, Zimmerplätzen, größeren Ziegeleien, Motor⸗ werkſtätten, beim Steinklopfen, in dem mit Speditionsgeſchäft verbundenen Fuhrwerksbetriebe, beim Miſchen und Mahlen von Farben und in Kellereien. Auch die Beſchäftigung von fremden Kindern unter 12 Jahren und von eigenen Kindern unter 10 Jahren im Betrieb von Werkſtätten, im Handelsgewerbe und in Ver⸗ kehrsgewerben iſt verboten; ebenſo die Beſchäftigung eigener Kinder unter 12 Jahren für Dritte in der Wohnung oder Werkſtätte einer Perſon, zu der ſie in einem der in Ziffer 2, lit. a bezeichneten Verhältniſſe ſtehen. In allen gewerblichen Betrieben iſt ferner die Beſchäf⸗ kigung von fremden Kindern unter 12 Jahren mit Aus⸗ tragen von Waren und mit ſonſtigen Botengängen verboten. Auch eigene Kinder unter 12 Jahren dürfen mit Aus⸗ tragen von Zeitungen, Milch und Backwaren für Dritte nicht beſchäftigt werden. Eine Beſchäftigung für Dritte liegt 3. B. dann vor, wenn Vater, Mutter u. 5 w. des Kindes ſelbſt das Austragen für einen Zeitungsverlag, Bäcker oder Milchhändler übernommen haben und dabei eigene Kinder zur Unterſtützung heranziehen. Verhoten iſt ferner die Beſchäftigung eigener und fremder Kinder bei öffentlichen, theatraliſchen Vorſtellungen und anderen öffentlichen Schauſtellungen; im Betriebe von Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften dürfen eigene und fremde Kinder unter 12 Jahren überhaupt nicht und Mädchen nicht bei Bedienung der Gäſte beſchäftigt werdeu. Auch an Soun⸗ und Feſttagen dürfen fremde und kigene Kinder im allgemeinen nicht beſchäftigt werden.(Aus⸗ näahmen ſiehe unter Ziffer 6, lit..) 6 Soweit hiernach die Beſchäftigung von Kindern nicht ganz verbolen iſt, unterliegt ſie nachſtehenden Beſchränkungen. a) Im Betriebe von Werkſtätten, im Handelsgewerbe, in Verkehrsgewerben, im Betriebe von Gaſt⸗ und Schank⸗ wirtſchaften, ſowie beim Austragen von Waren und bei ſonſtigen Botengängen in allen gewerblichen Betrieben darf die Beſchäftigung von fremden Kindern nicht in der Zeit zwiſchen 8 Uhr abends und 8 Uhr morgens und nicht vor dem Vormittagsunterricht ſtattfinden. Sie darf nicht länger als brei Stunden und während der Schulferien nicht länger als vier Stunden dauern. Um Mittag iſt den Kindern eine mindeſtens zweiſtündige Pauſe zu gewähren. Am Nach⸗ mittag darf die Beſchäftigung erſt eine Stunde nach beendetem Unterricht beginnen. Dieſe Beſchränkungen gelten auch für die Beſchäftigung tigener Kinder beim Austragen von Zeitungen, Milch und Backwaren, wenn die Kinder für Dritte beſchäftigt werden.(Vergleiche oben Ziffer 5, Abſatz). b) Für die Beſchäftigung eigener Kinder im Betriebe von Werkftätten, im Handelsgewerbe, in Verkehrsgewerben und im Betriebe von Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften gelten gleichfalls die unter lit. a, Abſatz 1 angeführten Beſchränkungen, ſedoch iſt auch eine drei bezw. vier Stunden täglich über⸗ ſchreitende Beſchäftigung erlaubt. e) An Soun⸗ und Feſttagen iſt die Beſchäftigung von fremden Kindern mit Austragen von Waren und ſonſtigen Botengängen und die e von eigenen Kindern mit Austragen von Zeitungen. Milch und Back⸗ waren für Dritte erlaubt; ſie iſt jedoch gleichfalls an die unter lit. a Abſatz 1 genannten Beſchränkungen gebunden und darf außerdem die Dauer von zwei Stunden nicht über⸗ ſchreiten und ſich nicht über 1 Uhr nachmittags erſtrecken; kuch darf ſie nicht in der letzten halben Stunde vor Be⸗ — des Hauptgottesdienſtes und nicht während desſelben 25 Unbeſchränkt geſtattet iſt die Beſchäftigung von eigenen mit Austragen von Waren und ſonſtigen oten⸗ Ner die nicht für Dritte, ſondern im eigenen Geſchäft Beſchäftigenden erfolgt. 8. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen des Kinder⸗ eſetzes werden mit Geldſtrafen und zwar in einzelnen Die Bürgermeiſterämter des Landbezirks und das Stab⸗ halteramt Rheinau werden beauftragt, vorſtehende Veröffent⸗ lichung in der ortsüblichen Weiſe bekannt zu machen und über den Vollzug zu berichten. Mannheim, den 22. Auguſt 1908. Großzh. Bezirksamt IV: Dr. Bechtold. 13568 Stübt. Handelsfortbilbungsſchule. Die Schulpflicht betr. Gemäߧ 10 des Ortsſtatuts vom 12. März 1902 ſind die innerhalb des Gemeindebezirks Mannheim im Han⸗ delsgewerbe oder in anderen Betrieben mit kaufmän⸗ b) niſchen Verrichtungen beſchäftigten Lehrlinge und Ge⸗ hilfen beiderlei Geſchlechts bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zum Beſuche der ſtädt. Handelsfortbildungs⸗ ſchule verpflichtet. Von Herbſt 1908 ab ſind handelsſortbildungsſchulpflichlig: 1. Knaben, geboren nach dem 10. Dezember 1890 2. Mädchen, geboren nach dem 10. Dezember 1890 Schüleraufnahmen. 1. Die nach dem 10. Dezember 1890 geborenen und in obigen Betrieben beſchäftigten jungen Leute, welche die Berechtigung zum Einjährig⸗ſcreiwilligen⸗Dieuſt erlangten, werden auf⸗ gefordertz ſich am Dieustag, 22. September 1908, morgens —11 Uhr, Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in C 6, Zimmer 8, behuſs ihrer Einweiſung zu ſtellen. Das letzte Schulzeugnis iſt mitzubringen. beſ werden nach 8 is des obigen Statuts eſtraft. 2. Die nach dem 10. Dezember 1890 geborenen jungen Leute, welche dieſes Spätjahr die Schule ohne Erlangung der Verech⸗ ligung zum Einjährig-Freiwelligen Dienſte verlaſſen haben und in obigen Vetrieben beſchäſugt ſind, werden aufgeſordert, ſich Dienstag, 22. September 1908, nachmittags—5 Uhr, Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in G 6, Zimmer 4, behufs ihrer Einweiſung zu ſtellen. Das letzte Schulzeugnis iſt mitzubringen. Zuwiderhandlungen werden nach 8 18 des obigen Slatuts beſtraft. 3. Die nach dem 10. Dezember 1890 geborenen jungen Leute männlichen Geſchlechts, welche nicht zu den unter Nr. 1 und 2 aufgeführten zählen und ſich noch nicht zur Handelsfortbildungs. ſchule angemeldet haben, werden aufgeſordert, ſich zu meldel, am Dienstag, 22 September 1903, nachmittags—5 Uhr. Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in) 6 im Rektorat. Die letzten Schulzeugniſſe ſind neitzubringen. beſ werden nach§8 is des obigen Statuts eſtraft. 4. Uebergangsbeſtimmung für Mädchen. Nach Stadtratsbeſchluß vom 2. Auguſt 1906 ſind die nach dem 10. Dez. 1890 geborenen und in Handelsbetrieben zu kaufmäuniſchen Verrichtungen verwendrten Perſonen welblichen Geſchlechts handelsſortbildungsſchulpflichtig. „Wir bringen dieſe Beſtimmung zur Reunknis mit dem An⸗ fügen, daß die nach dem 10. Dezbr. 1890 geborenen handelsfort⸗ bildungsſchulpflichtigen Mädchen, ſofern ſie noch nicht die Handels⸗ ſortbildungsſchule beſuchen, ſih am Mittwoch, 23. September 1908, vormittags—11 Uhr Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in 6 im Nektorat zu melden haben. Die letzten Schulzeugniſſe ſind mitzubringen. beſt Zuwiderhandlungen werden nach§ 18 bes obigen Statuts eſtraft. Die nach dem 30. Juni 1894 geborenen und im Ge⸗ meindebezirk Mannheim wohnhaften mäunlichen Hand⸗ lungslehrlinge ſind nach§ 2, Abſatz 1 des bad. Elementar⸗ unterrichtsgeſetzes noch volksſchulpflichtig und werden ſofort der hieſigen Volksſchule überwieſen. Die Firmen werden auf 8 11 des Statuts aufmerk⸗ ſam gemacht, wonach ſie die zum Beſuche der Handels⸗ fortbildungsſchule Verpflichteten 3 Tage nach dem Ein⸗ tritte in das Geſchäft, auch während der Probezeit, an⸗ zumelden haben. Ferner wird darauf hingewieſen, daß das Ortsſtatut nur das Alter der Beſchäftigten, nicht aber deren Stel⸗ lung im Geſchäfte berückſichtigt: es ſind alſo nicht nur Lehrlinge, ſondern auch Volontäre und Gehilfen beiderlei Geſchlechts zum Handelsfortbildungsſchulunterricht ver⸗ pflichtet, ſofern dieſelben noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben. Um einem bisher oͤfters aufgetretenen Irrtume zu begegnen, wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß für die Handelsfortbildungsſchulpflicht nur der Be⸗ ſchäftigungsort, aber nicht der Wohnort entſcheidet. Wer alſo in einem im Gemeindebezirk Mannheim gelegenen Geſchäfte unter der angegebenen Vorausſetzung ver⸗ wendet wird, iſt in Mannheim handelsfortbildungsſchul⸗ pflichtig, auch wenn er außerhalb Mannheims wohnt und am Wohnorte fortbildungsſchulpflichtig ſein ſollte. Die der allgemeinen Fortbildungsſchulpflicht unter⸗ ſtellten kaufmänniſchen Lehrmädchen und Gehilfinnen er⸗ halten wöchentlich 4 Stunden Unterricht in der Haus⸗ haltungskunde in einer der vom Volksſchulrektorate ge⸗ leiteten Schulküchen. Hierzu kommen noch 5 Stunden kaufmänniſchen Fachunterrichts, welcher in der Handels. fortbildungsſchule Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in C 6 erteilt wird, wohin die betreffenden noch nicht gemeldeten Schülerinnen zu melden ſind. Mannheim, 1. September 1908. Das RKektorat: Dr. Bernhard Weber. Gewerbeſchule Mannheim. Der Unterricht beginnt wieder Donnerstag, den 10. dſs. Mits., morgens 7 UÜhr, nach dem bisherigen Stundenplan. 31758 Vom gleichen Tage ab beginnt auch der Unterricht in den Kurſen ür Gehilfen, Dekorgtionsmalen, Figuren⸗ zeichnen ſowie in den Werkſtätten.— Das Aktzeichnen beginnt Donnerstag, den 24. ds. Mts. Anmeldungen zu dieſen Kurſen werden am Sonntag von —10 Uhr entgegengenommen. Nr. 29125 J. von Zuchtſchweinen ſtattfindet Raſſe und Kreuzung. Es ſind Geldpreiſe ausgeſetzt: Mannheim, den 3. September 1908. Großzh. Bezirksamt. Dr. Clemm. II a) für 8 bis 12 Monate alte Zuchteber M. 50 M. 40 M. 85 d8 bis 12„„ Zuchtſauen„ 40„ 30 5 e e 5 e)„Mutterſchweine mit Ferkel„ 80„ Bekanntmachung. Zur öffentlichen Kenntnis wird gebracht, daß am Dieustag, den 20, Oktober d.., vormittags 10 Uhr in Schwetzingen eine ſtaatliche Prämfierung Anmeldungen ſind bis zum 10. Oktober bei demjenigen landwirtſchaftlichen Bezirksverein, zu deſſen Bezirk der Wohnort des Zückters gehört, einzu⸗ reichen und haben zu enthalten: Angaben über Geſchlecht, 15 ſelb'tgezüchtet oder zugelauft. Zugelaſſen werden nur Zuchteber und Zuchtſauen der Porkſhire⸗ Alter, Raſſe oder Schlag, ob Es können auch Tiere zur Prämtierung zugelaſſen werden, die einem andern Gau als dem Pfalzgau(Bezirke: Ladenburg, Mannheim, Schwetzingen, Weinheim) angehören. III IV V 30—— 40 M. 30730 M. 25 20 26 30•30-30„ 25— 30 25⁵ Außerdem können lobende Anerkennungen erteilt werden. Bekanntmachung. Die Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Nr. 218821III. In Bayern und Elſaß⸗Lothringen hat die Maul⸗ und Klauenſeuche weitere Ausbreitung gefunden. Auf Anordnung Großh. Minifleriums des Innern wird gemäߧ 38 und§ 64 der badiſchen Verordnung vom 19. Dezember 1895, die Abwehr und Unlerdrückung von Viehſeuchen betreffend hinſichtlich des aus Bayern und Elſaß⸗ Lothringen zur Einfuhr gelangenden Handelsviehs, — Rindviehs,— folgendes angeordneet 1. Händler und in deren Vertretung die Beſitzer von Gaſt⸗ und Privatſtällen ſind verpflichtet, von der Einſtellung von Tieren der bezeichneten Art im Amtsbezirke Mannheim der Ortspolizeibehörde(in Mannheim dem Bezirksamte) ſpäteſtens im Verlaufe von 12 Stunden von der Einſtellung an Anzeige zu erſtatten. 2. Die Ortspolizeibehörde hat hierüber eine Beſcheinigung auszuſtellen und dem Bezirkstierarzte an dem Tage der Ein⸗ ſtellung der Tiere unter Angaben des Alters, der Farbe, des Geſchlechts ſchriftlich Mitteilung zu machen. 3. Am 5. Tage nach erfolgter Einſtellung mimmt der zuſtändige Bezirkstierarzt die Unterſuchung der Tiere vor. Ehe dieſe ſtattgefunden hat und die Tiere für ſeuchenfrei er⸗ klärt worden find, dürfen dieſelben nur zum Zwecke ſofortiger am Aufſtellungsorte zu bewirkender Schlachtung aus dem Stall entfernt werden. 4. Sind während der Dauer der Beobachtung weitere der Beobachtung unterliegende Tiere in den Stall eingeſtellt worden, ſo dürfen auch die früher eingeſtellten, abgeſehen von dem Falle des vorhergehenden Satzes, aus dem Stall nicht entfernt werden, bevor nicht die Beobachtungsfriſt der ſpäter eingeſtellten Tiere umlaufen iſt. 5 5. Nach Umlauf der fünftägigen Friſt iſt nach Angabe des Bezirkstierarztes und unter polizeilicher Ueberwachung eine gründliche Reinigung der von den zuſammengebrachten Tieren jeweils benutzten Slallungen und Buchten ꝛc. anzuordnen. 6. Die Führer von Vieh— Rindvieh, Schafen, Schweinen und Ziegen— das aus dem verſeuchten Bezirke eingeführt werden ſoll, müſſen im Beſitze tier⸗ ärzilicher Zeugniſſe über den Geſundheitszuſtand der Tiere ſein. In dieſen Zeugniſſen muß bezeugt ſein, daß nach dem Ergebniſſe der von dem Tierarzte eingezogenen Erkundigungen und der Beſichtigung der zu transportierenden Tieren, die ſeit mindeſtens fünf Tagen in ſeuchenfreiem Zuſtand in der Ge⸗ markung ſich befunden haben, in welcher ihre Unterſuchung erfolgte, und daß in dieſer Gemarkung keine an Maul⸗ und Klauenſeuche erkrankten Tiere vorhanden ſind. Mannheim, den 5. September 1908. Großzh. Bezirksamt. III. Dr. V. Pfaff. 13617 gekauntmachung. Bekauntmachung. Herrenloſe Hunde betr. Herrenloſe Hunde betr. Zugelaufen und im Tier⸗“ Zugelaufen in der Neckar⸗ aſyl untergebracht folgende Horlandſtraße und bei Maga⸗ herrenloſe Hunde. Raſſe: zinier Georg Keſſelring K 7, 39 Schäferhund. Geſcklecht:Jhier, untergebracht: 1 herren⸗ männlich, verkreuzt. Raſſe:ſoſer Hund. Raſſe: deutſche Dogge. Geſchlecht: männlich. Dogge. Geſchlecht: männlich. Farbe: grau⸗blau mit weißer Farbe: ſchwarz, mit weißer Bruſt. 13619 Bruſt und Füßen. 13615 Mannheim, 4. Sept. 1908.. Mannheim, 2. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Polizeidirektion. Nr. 8522. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Diplomingenieurs und Architekten Leopold Angſtmann in Mannheim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver⸗ walters, und zur Beſchluß⸗ faſſung der Gläubiger über die Erſtattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausſchuſſes— Schlußtermin beſtimmt auf Dienſtag, 29. Sept. 1908, vormittags 10 uhr vor dem Aimtsgerichte hierſelbſt 2. Stock, Zimmer No. 113. Mannheim, 2. Sept. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts IV. Schwab. J..: Eiermann. gekanntmachung. Nr. 1789. Bei der heuteſſtatt⸗ Konkurs 5 gehabten Verloſung wurden von dem 1900er Anlehen nach⸗ ſtehende Schuldverſchreibungen der israelitiſchen Gemeinde zur auf 31. Dezem⸗ ber 1903 beſtimmt: Lit. A No. 126 und 127 zu je 500 M. Mit dem genannten Termin endigt die Verzinſung der be⸗ zeichneien Stücke. Die Einlöſung erfolgt bei unſerer Verrechnung F 1, 2, gegen Rückgabe der betreffenden Titel und der nicht verfallenen Zinsſcheine nebſt Erneuerungs⸗ ſchein. 13607 Mannheim, 3. Sept. 1908. Der Synagogenrat: Stockheim. Schorſch. *** Bekanntmachung. Dir Slädf. Sparkaſſe Maunheim herzint: Guthabensbeträge bis incl. Mk. 1000.— zu 3½ blo, 17 5000.—* 3¼0%%, „ 15000.—„ 390. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Band VII,.⸗Z. 38, wurde heute eingetragen: Firmg „Rheiniſche Baugeſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“, Mannheim, B1,2. Gegenſtand des Unternehmens iſt der An⸗ und Verkauf von Grundſtücken, die Errichtung von Bauten für eigene und fremde Rechnung, ſowie ſämt⸗ liche in das Bau⸗ und Liegen⸗ ſchaftsfach einſchlägigen Ge⸗ ſchäfte. Das Stammkapital beträgt: 48,000 Mark. Ge⸗ ſchäftsführer ſind: Bartholo⸗ mäus Hartmann, Architekt in Heidelberg, und Georg Strei⸗ bert, Baumeiſter in Mann⸗ heim. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 1. Auguſt 1908 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft beſtellt zwel Geſchäftsführer, welche nur gemeinſam zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma berechtigt ſind. Die nachgenannten Geſell⸗ ſchafter bringen die nachver⸗ zeichneten Gegenſtände in die Geſellſchaft ein und dieſe über⸗ nimmt dieſes Einbringen in Anrechnung auf die Stamm⸗ einlagen der Einbringer zum jeweils beigeſetzten Werte: Julius Höffner, Dampf, ziegeleibeſitzer in Arzheim bei Landau: 13615 1,000,000 rote Maſchinen⸗ Backſteine zum Werte von 20,000 M 80,000 Biber⸗ ſchwänze(Dach⸗ ziegel) zum Werte voeoen 289 2,500 Sack Kalk zum Werte von. 200„ 24,500 We, Philipp Baumann, Stein⸗ bruchbefitzer in Bleisweiler bei Bergzabern: den Nießbrauch an zwei roten Sandſteinbrüchen in den Ge⸗ markungen Annweiler und Spirkelbach in der Pfalz zum Werte von 10,000 M. Georg Streibert, Baumeiſter in Mannheim: 60,000 Backſteine zum Werte von 40 ebm Bauſteine (Sandſteine) zum Werte von 4 ebm Hauſteine (Fagadenſteine) zum Werte von 200 Sack Kalk und Cement zum Werte von 200 2200 M. Bartholomäus Hartmann, Archnert in Heidelberg: 20,000 Backſteine zum Werte 500 M. Mannhe m, 2. Sept. 1908 Großh. Amtsgericht J. Lorzügl. Oualität. DIll. Frelze- 300„ 7 e Fsdgah 6 8d86. W. 1 2155 9850 dess E,4 ctS Desgleichen 52885 Glxcerinseffe Otto Hess à.80 95 Zu⸗ Mannheim, den 11. Auguſt 1908 Waeeedebe öelse te lte Seerhmedeng war Geſängns dis fr e Menaler, dder ant Das Rektorat: Stidliſce Sparnaſe.. ee 8 Halt geahndet. Herth. 18470 Schmelcher. eeeeee e eeeree ae Gigentümer: Katboli ſches Bür gerboſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Lircher.— Dtuck und Vertrieb: Dr. 5. Haas'ſche Buchdruckeret, G. m. 5. H. n