Abonnement: 70 Pfennig monatlich, Gringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſts aufſchlag M..4 pro Quartal Einzel⸗Nummer 8 Pfg. — In ſerate: adiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Oie Colonel⸗Zelle 28 Pa. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktton 77 Auswärtige Inſerate. 80. in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sountag) in Berlin und Karlsruhe. Verlags⸗ 5 —..—.— Salaß der Jnſeraten-innahme für das Mittagsblatt Morgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr. 422.(Abendblatt.) Donnerstag, 10. September 1908. Mulay Haſid, der„Heilige Krieg“ und die Algeecirasakte. (Von unſerem Korreſpondenten.) 5 W. k. Tabeger, 1. Sept. Mulay Hafid hat in mehreren Noten feierlich dem diplo⸗ matiſchen Korps in Tanger— dies iſt ſein einziges Sprach⸗ organ gegenüber Europa, da Marokko bei keiner Regierung eine Vertretung beſitzt— erklärt, er erkenne alle zu Recht geſchloſſenen Staatsverträge ſeines entthronten Bruders an, und namentlich die Generalakte von Algeciras. Wenn alſo jetzt die franzöſiſche Regierung, auf die ja alle anderen zu warten ſcheinen, die Anerkennung hinausſchiebt, weil man abwarten müſſe, ob der neue Sultan die Akte anerkenne, ſo iſt dies ein bloßer Vorwand, deſſen ſie ſich wider beſſeres Wiſſen bedient, entweder um Zeit zu gewinnen zur Förderung ihrer Sonderbeſtrebungen in Marokko, ſolange das Waſſer trübe iſt, oder um Mulay Hafid zu bewegen, zuſammen mit der Algecirasakte auch all die Sonderabkommen anzuerkennen, die Herr Regnault in Rabat mit dem ſchwachen und bedräng⸗ ten Abdul Aſis abgeſchloſſen hat. Marokko wird alſo auch unter dem neuen Sultan die Algecirasakten weiter halten. Werden ſich aber die beiden Jaktoren, der Sultan des„Heiligen Krieges und die Akte, die Marokko reformieren ſollte, miteinander vertragen? Waäre dieſe Frage zu verneinen, ſo kämen wir zu dem troſtlofen Reſultat: die Algeciraskonferenz, die gerade die Souveränität Marokkos ſichern ſollte, hätte ein Programm entwickelt, das es dem marokkaniſchen Volk unmöglich machte, ſein höchſtes Recht auszuüben, den Mann auszuwählen, der es lenken ſollte. Aber zunächſt iſt Mulay Hafid nicht der Fana⸗ tiker, als den die franzöſiſche Preſſe ihn darſtellt. Er weiß vielmehr in ſeiner Klugheit, von der er Proben genug ab⸗ gelegt hat, die Ueberlegenheit unſerer Ziviliſation ſehr zu ſchätzen. Weit entfernt davon, ſein Land den Fremden zu verſchließen, hat er es in einem Schreiben an das diplomatiſche Korps bedauert, daß ſich die Kaufleute vom Innern in die Küſtenſtädte zurückgezogen haben, und hat die Geſandten ge⸗ beten, ſie möchten dafür ſorgen, daß die Kaufleute baldigſt ihre Tätigkeit in Marrakeſch und Fez wieder aufnehmen möchten. Auch die Konſuln möge man nach Fez zurückſenden, ja, den engliſchen Geſandten hat er ausdrücklich gebeten, er möge für baldige Rückkehr der engliſchen Miſſionsärztinnen nach Fez ſorgen. Das iſt der Mann, den uns die Franzoſen als chriſtenfeindlich ſchildern! Und die Algecirasakte? Sie iſt viel angegriffen worden, hat ſich aber in der Praxis gut bewähr:. Die ſchwachen Anfänge, die mit ihrer Durchführung gemacht ſind, haben keinen Widerſtand bei der Bevölkerung gefunden. Und dabei iſt zu bedenken, was hat der franzöſiſche Einfluß aus Bank, Polizei, Zollreform, offener Tür, wirtſchaftlicher Gleichberech⸗ tigung gemacht! Alle Kenner des Landes ſind ſich einig, daß dieſe Reformen und Maximen ohne Schwierigkeiten durchzuſetzen wären, wenn die Mißbräuche verſchwin⸗ den würden, die franzöſiſcherſeits damit ge⸗ trieben werden d. h. wenn die Bank wirklich ſich als Organ Marokkos und ſeiner Volkswirtſchaft fühlen würde, und nicht als Organ der„Pénstration pacifique“; wenn in den Zöllen die rein franzöſiſche Verwaltung einer marokka⸗ niſchen unter europäiſcher Kontrolle Platz machen würde, wenn aus den Polizeitruppen die Hunderte von Algerier verſchwun⸗ den wären, die jetzt darin ſtecken, wenn die Verdingungen aufhörten, bloße Komödien zu ſein, in denen Frankreich die dummen anderen, namentlich Deutſchland, verhöhnt und foppt wenn, ja wenn Jetzt ſagen die Franzoſen in ihrer Preſſe hier und zu Hauſe: die Durchführung der Akte hat Abdul Aſis die Krone gekoſtet, das Volk hat ihn davon gejagt, weil er die Prin⸗ zipien der Akte anwandee Keine gröbere Ver⸗ drehung der Tatſachen kann gedacht werden. Die Verletzung der Grundſätze der Akte hat ihm den Hals gebrochen: die Beſetzung von Udſchda und Schauja durch die Franzoſen, welche dem Prinzipe der Integrität Marokkos widerſprach, die ſklavenähnliche Abhängigkeit des Sultans von den ihn umgebenden Franzoſen, die der Souveränität des Landes Abbruch tat, die Machinationen der„Penetra⸗ toren“, die die wahren Pioniere der Kultur, Deutſche und Engländer, von Luft und Licht in dem wirtſchaftlichen Kampfe abſchnitten. Es kann alſo ſehr gut gehen in Marokko unter der Parole: „Mulay Hafid und die Algecirasakte“, und es wird gehen, wenn die Konferenzmächte darauf halten, daß Mulay Hafid ein wahrer Sultan bleibt und die Akte ein lebendes Geſetz, wenn ſie nicht Mulay Hafid zum Schattenkönig werden laſſen, und die Akte zur Makulatur Das Jenirum, Fürſt Bülow und die RNeichsſinanzreform. 5 Das Zentrum empfindet, ſcheint's, ſeit einiger Zeit leb⸗ hafte Sehnſucht nach einer Ausſöhnung mit dem Kanzler. Vielleicht iſt das nicht ganz richtig ausgedrückt. Empfunden wird es dieſe Sehnſucht wohl ſchon früher haben— denn Macht iſt ſüß und die Erinnerung an verlorene bleibt bitter — aber es pflegte ihr bislang keinen Ausdruck zu geben. Die Zentrumstaktik und ⸗publiziſtik war ganz auf den Ton der kochenden Volksſeele geſtimmt. Den Block höhnte man; vom Fürſten Bülow aber ſprach man nur in grimmigſter Feind⸗ ſeligkeit. Das hat ſich ſeit einer Weile geändert. Begonnen hatte es ſchon, als Dr. Julius Bachem und Herr Erzberger, der Schöneberger Mitarbeiter des„Matin“, in der Preſſe die Bedingungen erörterten, unter denen das Zentrum an der Finanzreform vielleicht doch ſchöpferiſch mitarbeiten könnte. Jetzt nimmt die„Köln. Volksztg.“ den Faden von damals wieder auf. Die„Augsb. Abendzeitung“ hat ein angebliches Kaiſerwort kolportiert:„Bernhard bleibt, ob mit oder ohne Block“. Daran knüpft die„Köln. Volksztg.“ an, um ſcham⸗ haft darzutun, daß es dem Zentrum ſchließlich ganz recht wäre, wenn Bülow bliebe. Wohlverſtanden: ohne den Block bliebe. Beinahe noch intereſſanter als dies ſcheue Geſtändnis einer noch immer tief im Herzen ſchlummernden Neigung ſind die Kommentare, die zwei führende Organe der Rechten— die„Kreuzzeitung“ und die„Deutſche Tagesztg“— zu ihm liefern. Die ſchreitbar wäre. Ziele näher kommt, das er ſich geſetzt hat. Gegenf zwiſchen dem Fürſten Bülow und dem Zentrum, wie wir ihn immer verſtanden, handelte es ſich aber doch wohl um tiefer FKreuzztg.“ meint, wenn infolge des Verſagen? eines Teils der Linken die Finanzreform mit Hilfe des Zen⸗ trums zuſtande gebracht werden müßte, ſo würde für den Fürſten Bülow damit ein Anlaß zum Rücktritt nicht gegeben ſein. Und die„Deutſche Tagesztg.“ drückt den nämlichen Gedanken noch um einige Schattierungen unverblümter aus. Woraus zu folgern wäre, was wir im Ernſt auch gar nicht bezweifelt haben, daß, falls der Block verſagte, Mehrheit aus Zentrum und Konſervativen ſich dem Kanzler wieder zur Verfügung ſtellte. die alte Dennoch glauben wir nicht, daß dieſer Weg im Ernſt für den Fürſten Bülow noch be⸗ Gewiß iſt eine äußerliche Konſequenz nicht der höchſte Ruhm des Staatsmannes, und ohne Frage bleibt es ſein gutes Recht, ſich wechſelnder Mehrheiten zu bedienen, wenn er nur ſo ſich ſelbſt nicht untreu wird; wenn er dem Bei dem Gegenſatz liegende Dinge. Wir vermöchten es uns jedenfalls ſchwer vorzuſtellen, wie nach all den hochgemuten Worten und nach unterſchiedlichen konkludaten Handlungen Fürſt Bülow noch je als Freund und Vertrauensmann des Zentrums vor das Parlament treten könnte. Wie wir denn überhaupt der Anſicht ſind, daß man durch derartige„theoretiſche“ Erörterungen weder dem Fürſten Bülow noch der Sache der Reichsfinanzreform nützt. Die iſt, will uns ſcheinen, noch immer am eheſten zu erreichen, wenn die Regierung ſich konzentriert. Soll heißen: wenn ſie, noch ehe die eigentliche parlamentariſche Aktion beginnt, ſich über das Maß des Entgegenkommens einig iſt, das ſie zu bezeugen willens iſt. Wenn ſie von vornherein ſich vornimmt, mit welchen Paxteien ſie das Werk zuſtande bringen will und an dieſen Vorſätzen dann auch unverbrüchlich feſthält. Fehlt es der Regierung an dieſer feſten, zielbewußten Entſchloſſenheit, ſo kann es leicht geſchehen, daß die Zügel ihren Händen ent ⸗ gleiten, daß nicht mehr ſie die Reform führt und beſtimmt, ſondern die Parteien, die ſich ihr in der Hoffnung auf Segen als Retter in der Not antragen. wäre dann, daß wir ſtatt einer großen Reichsfinanzreform wieder nur das Flick⸗ und Stückwerk fertig brächten, das bis⸗ her unter dieſem Namen marſchiert iſt. Die früheren Spuren ſollten doch eigentlich nicht zur Nachfolge locken. Die unausbleibliche Folge politische Uebersicht. * Mannheim, 10. September 1908. Konſervative und Nationalliberale in Preußen. Zwiſchen der„Kreuzzeitung“ und der„Nat. Lib. Korr.“ findet ſeit einiger Zeit eine Auseinanderſetzung darüber ſtatt, ob das Hauptverdienſt an den Ausführungsanweiſungen zum Volksſchulunterhaltungsgeſetz Herrn Dr. v. Studt oder Herrn Dr. Holle zukommt. In dieſe bisher durchaus ſachlich geführte Unterhaltung miſcht ſich jetzt ein fremder und nichts weniger als ſachlicher Ton. Ein Einſender, den die„Kreuzzeitung“ als einen Freund ihres Blattes bezeichnet, benutzt die Ge⸗ legenheit, um nicht nur leidenſchaftlich für Herrn Dr. v. Studt und damit gegen„Herrn Dr. Holle aufzutreten, ſondern auch ſeinem Groll gegen die nationalliberale Partei Die Urſache des frühen Laubfalls unſerer Bäume. Vom Friedrich Zimmermann. Der Herbſt hat ſeinen Einzug gehalten in Feld und Flur; lange vor dem kalendermäßigen Termin. Im Auguſt hat man die Hoffnung gehabt, daß uns der September noch einen blauen Himmel, Sonnenſchein und warme Tage bringen würde; dieſe Hoffnung wurde aber gründlich getäuſcht. Die Temperatur iſt noch mehr geſunken und es regnet ohne Unterbrechung aus den ſchweren blaugrauen Wolken ohne Gnade und ohne Barmherzig⸗ keit. Wenn der Reiſende den Bahnhof verläßt, ſo hat er unſere ſo ſchön und großzügig angelegte Ringſtraße vor ſich; ſie bietet im Mai und noch im Junf einen wunderbaren Anblick, wenn die Umen und Linden in dem leuchtenden Grün ihres Blätterdaches prangen. Aber leider dauert dieſe Herrlichkeit nur wenige Wochen. Wenn der Sommer heiß und trocken iſt, ſo beginnt ſchon im Juli der Laubfall. Regnet es viel und bleibt die Tem⸗ beratur tiefer, ſo dauert es wohl bis in den Auguſt hinein; aber auch dann begint der Laubfall mit unerbittlicher Strenge und die Bäume bieten ein trauriges Bild, wie es eigentlich erſt im Nopember ſich zeigen ſollte. Unſere Stadtverwaltung hat alles angewendet, um dieſes frühe Entblättern zu verhindern. Sorg⸗ fältig werden die Anlagen mit Kompoſterde gedüngt; ſobald es im Boden an der nötigen Feuchtigkeit fehlt, wird das ſinnreiche unterirdiſche Berieſelungsſyſtem in Tätigkeit geſetzt und mit der Brauſe wird der Stamm, die Aeſte und die Blätter reichlich be⸗ goſſen. Es wird alſo alles getan, was Menſchenkraft tun kann, um das frühzeitige Welken und Abfallen des grünen Blätter⸗ mucks zu verhindern. Die Urſache liegt alſo nicht in dem Boden, ſondern ſie muß anderswo geſucht werden. Früher zog ſcch unter der jetzigen Straßenlinie eine etwa einen Meler tiefer⸗ gelegene Straße hin und nach der Meinung vieler Unkundigen U das die Urſache ſein, daß das Laub ſo frühzeitig abfällt. Das aber nicht richtig; die alte Straße wurde noch nicht mit der Walze feſtgedrückt, wie es bei unſeren jetzigen Wegen der Fall iſt. Im Gebirge kann man beobachten, wie der Wald friſch und grün daſteht bis in den November hinein, obgleich oft nur eine Humusſchicht von wenigen Zentimetern den Fels bedeckt und den⸗ noch dringen die Wurzeln tief in die Spalten ein und ſprengen mit der Zeit ganz gewaltige Felsblöcke, wie man es beſonders in Steinbrücher ſehr oft beobachten kann. Zudem kann man gerade in dieſem Jahre beobachten, wie auch in dem tiefgründigen und ſeuchten Parke an der Feudenheimerſtraße die Blätter, beſonders an den Linden, zu Tauſenden gelb werden und auf die Erde ſallen. Hier ſind es doch gewiß keine Ernährungsſtörungen, welche dieſe mißliche Erſcheinung hervorrufen. Wenn wir den hanzen Vorgang aber richtig beurteilen wollen, ſo müſſen wir uns zuerſt den normalen Laubfall, wie er in den Wäldern und in unſeren Obſtgärten vor ſich geht, klar machen. Warum unſere meiſten Bäume und Sträucher abfallende Blätter haben müſſen, das kann wohl jeder ſelbſt beantworten. Die weichen, zarten Ge⸗ bilde können unſerm ſtrengen deutſchen Kontinentalklima nicht widerſtehen. Sie haben in ihren Zellen ſehr viel Waſſer auf⸗ geſpeichert; ſinkt nun die Temperatur unter Null, ſo gefriert es. Beim Auftauen dehnen ſich die feinen Eiskryſtalle aus und das Zellgewebe zerreißt und das Blatt iſt tot. Stämme, Aeſte und Zweige ſind durch die trockene Rinde und Borke wie mit einem Panzer geſchützt und können ſelbſt in der ſtrengſten Kälte weiter leben, ohne nachteilige Folgen. In ganz abnormalen Wintern kommt es aber doch vor, daß auch ganze Baumpflanzungen durch die Kälte vernichtet werden; es ſind dann aber faſt immer weiche Kulturbäume, die auf künſtliche Weiſe bei uns angepflanzt wurden. In ihrer wärmeren Heimat erfrieren die Nußbäume niemals. Der normale Laubfall iſt eine Lebensnotwendigkeit, und dieſer Vorgang iſt uns ſo geläufig, daß wir gar nichts dabei denken. Es iſt eine Natuxerſcheinung, an welche wir von Jugend an gewöhnt wurden. Die immergrünen Gewächſe der wärmeren Zone haben harte, feſte Blätter und ſie enthalten nach ihrer vordringen können trefflich geſchützt. vorzeitigen Laubfall herbeiführen. dieſe unerfreuliche Tatſache der in der Luft enthaltenen Schwefel⸗ ſäure zu; wir haben in der Nähe unſerer Stadt ſehr viele große chemiſche Fabriken, durch welche viele Schwefelſäure frei wird. Die vielen Fabrikkamine und Lokomotiven tragen gewiß auch nicht dazu bei, unſere Luft rein zu erhalten und ſo gelangen viele ſchädliche Beſtandteile in die Luft, lagern ſich auf den Blättern ab und üben ihre tötliche Wirkung ungeſtört aus, noch andere Urſachen mitſpielen, welche der Wiſſenſchaft noch nicht bekannt ſind. Im Gebirge halten die Bäume ihre Blätter ſo lang als möglich feſt; hier lebt die Natur noch in natür⸗ licheren Verhältniſſen. bedeckt, hält die Bodenfeuchtigkeit und die Erdwärme viel länger zurück. miſchen Fabrik, ſterben ſogar die indolenten Föhrenwaldungen ab und ganze Strecken mußten niedergelegt werden, ſo ſtark war die Einwirkung der tötlichen Säure. ſich der Laubfall nach kalten Nächten; wenn man an einem ſolchen Morgen in den Anlagen ſpazieren geht und die klare, ſcharfe Herbſtſonne von dem wolkenloſen Himmelsgewölbe ſtrahlt, ſo entſteht ein förmliches Niederrieſeln der Blätter, die oft noch im ſchönſten Grün prangen. Entwicklung nur ſehr wenig Waſſer, und infolge der hochſtehenden Temperatur gefriert es niemals und ſo können die Bäume auch im Winter in ihrem Schmucke das Auge erfreuen. Wir haben auch einige immergrüne Gewächſe; die bekannteſten ſind unſere Nadelhölzer, die aber ſe gebaut ſind, daß ſie weit nach Norden und den tiefſten Temperaturen ſiegreich widerſtehen. Wir möchten dann noch an unſere immergrüne Stechpalme(Ilex aequifolum) und an unſere Brombeeren er⸗ innern. Dieſe Gewächſe haben ſich aber in den ſchützenden Hoch⸗ wald zurückgezogen, in welchem die Kälte nie ſo intenſiv wird und vor den kalten, austrocknenden Winden ſind ſie hier vor⸗ Es ſind aber ſehr viele Urſachen, welche den Manche Biologen ſchreiben Es mögen Die dichte Laubſchicht, welche den Boder Auf der Rheinau, in der Umgebung der großen che⸗ Auffallend ſtark geſtaltet herunter⸗ Der Laubfall hängt alſe 2. Sekk⸗, General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 10. September. Luft zu machen. Er wirft ihr eine„mit dem verderblichen Mittel willkürlicher Uebertreibung betriebene Agitation“ vor, er bezichtigt ſie einer„unehrlichen Wühlarbeit“ und ſpricht von dem„einſeitigſten Parteifanatismus des Abgeordneten Friedberg“. Dieſe Polemik veranlaßt die„Nat. Lib. Korr.“ in einem als offizielle Kundgebung der Partei gekennzeich⸗ neten Artikel zu folgender Abwehr: Der Freund der„Kreuzztg.“, der ſich ſelbſt als eifrigen Schul⸗ politiker bezeichnet, muß ein Mann ſein, der über erſtaunliche Er⸗ kenntnisquellen verfügt. Woher weiß er z.., daß die national⸗ liberale Partei in dem letzten Landtagswahlkampf auf 40 bisher konſervative Mandate gerechnet hat? In der nationalliberalen Preſſe war davon nichts zu leſen. Woher weiß er ferner, daß gegen den Erlaß des Kultusminiſters bom November 1904 über die Be⸗ nutzung von Schulräumen zu anderen als Unterrichtszwecken keine einzige Beſchwerde eingegangen iſt? Das lann man doch eigentlich nur an der Zentralſtelle alſo im Miniſterium ſelbſt, wiſſen. Aus dieſen und anderen Anzeichen könnte man verſucht ſein, einen Schluß auf die Perſon des Verfaſſers zu ziehen. Wir möchten aber doch Bedenken tragen, dieſen Schluß für richtig zu balten. Er würde auf eine Perſon hinführen, der wir zunächſt nicht eine derartig urkräftige Schreibweiſe zutrauen möchten; von der wir ferner nicht annehmen möchten, daß ſie, um ihre Dankbarkeit gegen Herrn von Studt zu beweiſen, gegen Herrn Dr. Holle Stellung nimmt. Zu⸗ dem wäre es ſchwer zu glauben, daß gerade dieſe Perſon ſich ſo lieblos gegen die nationalliberale Partei geäußert haben ſollte. Es iſt doch wohl kaum zu bezweifeln, daß mancher eifrige Schul⸗ politiker ſeinen Eifer heute nicht mehr ſo aktiv beteiligen könnte, wie es geſchieht, wenn nicht die nationalliberale Partei bei dem Volksſchulunterhaltungsgeſetz ein ſo aufopferndes Entgegenkommen bewieſen hätte. Aus dieſen Gründen glauben wir auf die weitere Vexfolgung der aufgedeckten Spur verzichten zu ſollen. Das rote Geldſackparlament. Die ſozialdemokratiſche„Brandenburger Ztg.“ plaudert in Sachen des„Mandatskaufes“ zum Nürn⸗ berger Parteitage recht intereſſante Vorgänge aus. Sie ver⸗ rät, daß die Parteiorganiſation des Wahlkreiſes Oſtprig⸗ nitz bei einem Kaſſenbeſtande von drei Reichsmark drei Delegierte nach Nürnberg entſendet, daß Landsberg⸗Soldin bei einem Kaſſenbeſtande von 74,15 M. und Ober barnim bei einem Kaſſenbeſtande von 196,08 M. das gleiche tun, und fügt hinzu: „So geht es durch alle ſchwach organiſierten Kreiſe der Propinz Brandenburg fort. Nur die ſelbſtändigen, von Berlin unabhängigen Kreißs haben ſich mit einem Vertreter be⸗ Ant ügt“ Die„Brandenb. Ztg.“ iſt mit ſolchem„Mandatskauf“ keineswegs einverſtanden: nach ihrer Auffaſſung entſpricht es dem Geiſte des Organiſationsſtatuts, wenn kein Kreis mehr Vertreter entſendet, als er auf eigene Koſten ſchicken kann. Das Bekenntnis der„Brandenb. Ztg.“ hat auch dem„Vor⸗ wärts“ die Zunge gelöſt. Noch am vergangenen Freitag hatte er gegenüber der„Münch. Poſt“ die Stirn, zu be⸗ haupten:„Ein Mandatskauf findet nirgends ſtatt.“ Heute macht der„Vorwärts“ zwar wiederum den Verſuch, die ge⸗ wählten Delegierten jener zahlungsunfähigen Brandenburger Kreiſe von dem Vorwurf des Mandatskaufs durch die Er⸗ klärung zu reinigen, daß ſie infolge ihrer agitatoriſchen Tätigkeit zu den betreffenden Kreiſen in beſonders intimen Beziehungen ſtehen. Den Wert ſolcher Redensarten aber erkennt man aus der weiteren, offenſichtlich ebenfalls aus der Luft gegriffenen Behauptung,„daß die Koſtenfrage auch früher ſchon oft auf die gleiche Art geregelt worden iſt und daß es in Süddeutſchland von jeher genau ſo gemacht worden iſt und heute noch gemacht wird; die Reviſioniſten ſchlagen jetzt Lärm über etwas, das ſie ſelbſt lange Jahre ohne Ge⸗ wiſſensbiſſe getan haben.“ Die programmatiſche Gleich ⸗ heit löſt ſich vor dem Geldſack der Berliner„Ge⸗ noſſen“ in Dunſt auf; die Zahlungsfähigkeit Berlins ver⸗ gibt Mandate und macht den ſozialdemokratiſchen Parteitag großenteils zum„Geldſackparlament.“ Deutsches Reich. —(Gegen die Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ ſteuer.) Um gegen die Einführung einer Elektrizitätsſteuer zu proteſtieren, ſollte auf Antrag der Stadtverordneten⸗Ver⸗ ſammlung in Köln der Oberbürgermeiſter um die Ein⸗ berufung eines rheiniſchen Städtetages erſucht werden. Der Zentrumsführer Trimborn erklärte nun dazu, daß er für einen ſolchen Proteſt nicht zu haben ſei, da er ſich nicht vor der Beratung im Reichstage feſtlegen wolle.— Mit unbedingt mit dem Klima eines Landes eng zuſammen, wenn auch chemiſche Urſachen mitſpielen. Sobald die Temperatur in der Luft ſtark geſunken iſt, ſo kühlt ſich unſere Erde ſehr ſtark ab. Die Wurzeln verſagen ihren Dienſt, d. h. ſie ſaugen kein Waſſer mehr auf und es werden keine neuen Nährſtoffe mehr in die Zellen eingeführt, und alle Lebensorgane ſtellen ihre mechaniſchen Funktionen ein. Jetzt ſind die Blattgebilde ganz überflüſſig ge⸗ worden, da ſie ja kein Rohmaterial mehr zugeführt erhalten, welches ſie zum Verarbeiten haben. Unſere Winzer wiſſen ſehr gut, daß der Wein ſauer wird, wenn die Blattfallkrankheit ſich zu früh eingeſtellt hat. Die Zuckerbildung, welche in den Blatt⸗ zellen vor ſich geht, iſt geſtört und nur ſauere Trauben können geſchnitten werden. Einen Zweck aber haben ſelbſt die toten Blätter noch; ſterbend geben ſie der Mutter Erde die Stoffe zu⸗ rück, welche ſie ihnen bei ihrem Entſtehen ſelbſt geliefert hatte. In den Wäldern entſteht mit der Zeit eine dicke Humusſchicht, wenn das Laub dem Boden nicht entzogen wird und üppig ge⸗ deiht an ſolchen Stellen der junge Wald und entfaltet ſich in ſeiner ganzen Majeſtät. 8(Schluß folgt.) Buntes Feuilleton. — Der tollkühne Streich eines zwölfjährigen Jungen, Rich. Guthrie, wird aus Stockport berichtet. Guthrie ſpielte bei der Midland Eiſenbahnſtrecke mit mehreren Kameraden, als ihm einer der Jungen einen halben Pennp(4 Pfennige) bot, wenn er ſich zwiſchen die Schienen legen und einen Zug über ſich fahren laſſen würde. Ohne ſich lange zu beſinnen, ging Guthrie darauf ein; kurz vor dem Paſſieren des Expreßzuges von Marncheſter nach dem Süden, legte er ſich zwiſchen die Schienen und ließ den Zug über ſich hinwegdonnern, dann erhob er ſich unverletzt und ſtrich mit großer Seelenruhe den verſprochenen halben Penny ein. Der erſchreckte Lokomotivführer hatte den Jungen wohl be⸗ merkt, konnte aber den Zug nicht mehr rechtzeitig halten laſſen und glaubte natürlich, daß der Junge getötet worden ſei. Zu geßlichen der geplanten Reichsſteuer auf Gas und Elektrizität beſchäf⸗ tigt ſich auch der Berliner Magiſtrat. Er hat bereits Schritte getan, um die für einen Proteſt nötigen Unterlagen zu ſchaffen. — Der Entwurf des neuen Weingeſetzes.) Der Winzerverein des Kreiſes Grünberg hat in einer Verſammlung, in welcher Stellung zum Entwurf eines neuen Weingeſetzes genommen wurde, folgende Reſo⸗ lution gefaßt: Der Entwurf eines Weingeſetzes iſt in der vorliegenden Faſſung für uns unannehmbar, weil ſeine Be⸗ ſtimmungen die Intereſſen der ſchleſiſchen Weinproduzenten und Händler aufs ſchwerſte ſchädigen, und weil im hieſigen Weinbaugebiet keine Veranlaſſung vorliegt, nur um einer ſtrengen Kontrolle willen Produktion und Handel in der ihnen nötigen Bewegungsfreiheit ſo zu beſchränken, wie es der Ent⸗ wurf vorſieht. Der Bundesrat wolle daher dem Geſetzentwurf in der vorliegenden Faſſung ſeine Zuſtimmung verſagen. —(Die„gute Preſſe“.) In einem Reklameartikel, den die Ortsgruppe Paſſau des Kathol. Preßvereins in der frommen„Donau⸗IZtg.“ des Herrn Domkapitulars Franz Seraph Pichler veröffentlicht, heißt es:„Wie die gute Preſſe „die Krone aller Tugenden: das beſtändige Streben nach oben, das Ringen mit ſich ſelbſt, das unerſättliche Verlangen nach größerer Reinheit, Weisheit, Güte und Liebe“(Goethe) in unermüdlicher Arbeit ſchmieden hilft, ſo höhlt der ſtete Tropfen der ſchlechten Preſſe allgemach den Stein, ja den Granit des Glaubens und der Sitte, fördert unermüdlich und zielbewußt das Streben nach unten.“— Daß ausgerechnet die Zentrumspreſſe„unerſättliches Verlangen nach größerer Rein⸗ heit, Weisheit, Güte und Liebe“ für ſich in Anſpruch nimmt und dafür den ſonſt bis in die Hölle verdammten Goethe zum Zeugen läd, iſt tatſächlich nicht übel! —(Ehrung für Bür germeiſter Dieterici.) Für den bekannten Bürgermeiſter Dieteriei der durch Selbſt⸗ mord endete, beabſichtigt der Gemeinderat von Roda eine „Dieterici⸗Stiftung“ zu errichten und hat zu dieſem Zwecke, wie die„Inf.“ erfährt, folgenden Aufruf erlaſſen: „Zu Ehren und zum bleibenden Gedächtniſſe unſeres leider uns viel zu früh entriſſenen u. mitRecht hochverehrten Bürger⸗ meiſters Wilhelm Dieterici haben die Unterzeichneten be⸗ ſchloſſen, eine Dieterici⸗Stiftung zu gründen, aus deren Zinſen am Geburtstage des Verewigten Unterſtützungen an hilfsbedürftige Gemeindemitglieder oder deren Angehörige zur Verteilung kommen ſollen. Wir richten nun an alle unſere Mitglieder das Erſuchen, dieſe Stiftung durch Beiträge zu unterſtützen. Das Stiftungskapital wird vom Stadtrat zu Roda verwaltet werden. Die Sammlung wird am 15. Sep⸗ tember geſchloſſen.“ —(Der Deutſche Baugewerksmeiſtertag) hat am Dienstag in Eſſen noch einige Reſolutionen angengm⸗ men.„Die zur Meiſterprüfung zugelaſſenen Schüler der Bau⸗ gewerksſchulen haben den Nachweis zu erbringen, daß ſie die Lehrzeit durch eine vorſchriftsmäßige Geſellenprüfung vor einer zuſtändigen Prüfungskommiſſion abgeſchloſſen haben. Als Grundſatz erkennt der Verband Deutſcher Baugewerks⸗ meiſter an: Meiſterprüfung und Baugewerksſchulprüfung ſollen ſich ergänzen. Die Einzelregierungen und der Vorſtand der Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammern ſoll erſucht werden, gleichartige Prüfungsordnungen für das Reich zu erlaſſen. Abſolventen der Baugewerksſchulen ſollen ſoweit vorgebildet werden, maß ſie die heimatliche Bauweiſe ihrer Gegend beherrſchen. Der geſchäftsführende Ausſchuß wird beauftragt, an die maßgebenden Stellen das Erſuchen zu rich⸗ ten, bei Gelegenheit der Neufaſſung der Reichsgewerbeord ⸗ nung folgende Grundſätze bezüglich der Abnahme der Meiſter⸗ prüfung anzunehmen: Die Zulaſſung zur Meiſterprüfung darf in der Regel nicht vor der Beendigung des 24. Lebensjahres erfolgen. Diejenige Zeit, die ein Prüfling in einer Bau⸗ oder Gewerbeſchule oder in einer ſonſtigen Schule oder im Dienſt bei einer Spezialwaffe zugebracht hat, darf nicht als praktiſche Geſellentätigkeit angerechnet werden.“ Badiſche Politik. Zur Budgetfrage. Mannheim, 10. Sept. Die Bubdgetfrage beſchäftigt noch immer die badiſchen Parteiorganiſationen der Sozialdemo⸗ kratie in lebhafter Weiſe. Bisher haben ſämtliche Organi⸗ ſationen die Abſtimmung der ſozfaldemokratiſchen Fraktion gebilligt mit Ausnahme des 7. Reichstagswahlkreiſes(Offen⸗ burg⸗Kehl). Wir haben ſeinerzeit dargelegt, wer hier die treibende E—KKr—rtt ſeiner großen Erleichterung erfuhr er jedoch ſpäter den wirklichen Sachverhalt. Die Jungen ſtanden dieſer Tage wegen unerlaubten Aufenthalts auf den Eiſenbahnſchienen vor dem Richter. Dieſer kanzelte die Miſſetäter gehörig ab! ließ jedoch bei dem Urteil die gefürchtete Birlenrute aus dem Spiel und verhängte als Strafe nur die Zahlung eines Schillings über den jugendlichen Sünder. — Die Griechen— keine Hellenen. Längſt ſchon hat man bezweifelt, daß die Griechen der geſchichtlichen Zeit die direkten Nachkommen der homeriſchen Helden ſeien, die um Troja kämpften. Die großartige Bronzekultur, die ſich an die Stätten von Mykens und Tirhns knüpft, wollbe man auf die Harer zurückführen, die ſie von Kleinaſien herübergebrachr haben ſollten. Dieſe Hypotheſe iſt wieder aufgegeben worden, ohne daß man indeſſen eine andere Er⸗ klärung oder das Bindeglied zwiſchen der ziemlich unvermittelt auf die homeriſche Welt folgenden hiſtoriſch überlieferten Kultur der Griechen gefunden hätte. Neuerdings iſt es nun, wie Heinrich Driesmans in der ſoeben erſchienenen dritten Auflage ſeines Werkes„Menſch der Urzeit“ ausführt, der Forſchung gelungen, aus eihmologiſchen wie aus ethnologiſchen Anhaltspunkten zu er⸗ weiſen, daß die Griechen ein illyriſcher Stamm waren, der aus dem Donaugebiet über Epirus in die ſüdoſteuropäiſche Halbinfel eingedrungen und das Bronzevolk der Hellenen mit dem Eiſenſchwert überwältigte. Die Illhrier, die in Zuſammenhang mit der ſogenannten Hallſtattkultur vom Hallſtätter See in Oberöſter⸗ reich ſtanden, waren das erſte Eiſenvolk in Europa, und ihr Vor⸗ ſtoß nach Hellas bezeichnete das erſte elementare Ereignis der griechiſchen Geſchichte— die doriſche Wanderung. Die eiſenbewehrten illhriſchen Griechen traten danach das Erbe der überwundenen Hellenen an, in denen ſie ſpäter ihre Vorfahren erkennen tvollten, die aber in der Tat ganz anderen Urſprungs waren und jedenfalls über Kreta von Kleinaſien herübergekommen waren. Vielleicht hingen ſie mit der in jüngſter Zeit vielerörterten ſumero⸗akkadiſchen Kultur zuſammen, der Vorgängerin der aſſyro⸗ babyloniſchen in Meſopotamien. — Niſten Steinadler auf Bäumen? Aus der Krivoscie erhält die Wiener„N. Fr. Pr. folgende Zuſchrift: Mit vielem Intereſſe las ich Franz v. Pauſingers Erinnerungen an unſeren unver⸗ lie Kronpringen Rudolf. Beſonders intereſſierte mich jene Kraft geweſen iſt, die hieſige„Volksſt.“ bezeichnete den Beſ der Wahlkreiskonferenz ſogar als eine„Mache“ des A eck, Aus den Verhandlungen der letzten Tage iſt folgendes als be⸗ merkenswert hervorzuheben. Die Parteiverſammlung in Laden⸗ burg, wo Landtagsabg. Kramer referierte, billigte mit allen gegen 2 Stimmen die Zuſtimmung zum Budget, einſtimmig faßte den gleichen Beſchluß die Verſammlung des ſozialdem. Vereins Bretten, der Wahlverein Emmendingen, die Verſamm⸗ lung des ſozialdemokratiſchen Vereins St. Georgen, die Ver⸗ ſammlungen der Parteigenoſſen von Waldkirch und Koll⸗ nau und der ſozialdemokratiſchen Vereine Singen, Schopf— heim, Waldshut und Badiſch⸗Rheinfelden ſowie die Wahlkreiskonferenz des 3Z. Wahlkreiſes. Das Abſtimmungs⸗ verhältnis iſt nicht bekannt bei den zuſtimmenden Beſchlüſſen den ſozialdemokratiſchen Vereine Maulburg, Todtnau unz Zell, doch ſcheint auch hier die überwiegende Mehrheit auf Seiten der Budgetbewilliger geſtanden zu haben. In der Ver⸗ ſammlung des ſozialdemokratiſchen Vereins Bretten wurde das Verhalten der„Leipz. Volksztg.“ ſowie des Abg. Geck, der bürgerliche Blätter benützte, um gegen Kolb ins Feld zu ziehen, ſcharf kritiſiert. In der Reſolution des Wahlpereins Todtnau heißt es u..:„Die vorzeitige Berichterſtattung Kolbsz wird zwar bedauert, jedoch ſchenken wir ihm nach wie vor das vollſte Zutrauen und verurteilen ganz entſchieden die Hetze wie ſie ſeit Jahren von gewiſſen Parteigenoſſen gegen den Ge⸗ noſſen Kolb betrieben wird... Die Verſammlung erwartet, daß die ſüddeutſchen Parteigenoſſen auf dem Parteitag in Nürnbere ihre Meinung unverblümt zum Ausdruck bringen.“— In der Mitgliederverſammlung Singen wurde das Verhalten der„Leipz Volksztg.“ beſonders ſcharf kritiſiert, da die Schreibweiſe des genannten Blattes in letzter Zeit den ſüddeutſchen Genoſſen gegen, über in einer Weiſe ausarte, die jeden Anſpruch auf An⸗ ſtand verwirkt habe. Auch das Verhalten des Genoſſen Gech dem Genoſſen Kolb gegenüber, der zu allem Ueberfluß noch in einem bürgerlichen Blatte gegen Kolb polemiſierte, wurde ſcharf gerügt. In ganz ähnlicher Weiſe ſprach ſich auch die Wahlkreis⸗ konferenz Schopfheim aus. —— 29. Deutſcher Juriſtentag. [Eigener Bericht.)] I. Karlsruhe, 9. Sept. Der deutſche Juriſtentag, zu dem heute zahlreiche Teilnehmer eintrafen, hat heute mit einem zahlreich beſuchter Begrüßungsabend im großen Saale der Feſthalle ſeinen Anfang genommen. Zu demſelben hatte der rührige Ortsausſchuß die Gäſte eingeladen und es mochten wohl an 500 Damen und Herren demſelben an⸗ wohnen. Der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes Landgerichtspräſi⸗ dent Dr. Dorner hielt die Begrüßungsanſprache, in der er betonte, daß die Nachricht, daß der Juriſtentag nach Karlsruhe komme, in den hieſigen Juriſtenkreiſen das Gefühl aufrichtiger Freude ausgelöſt habe, vor allem bei denen, die ſeit langem dem Juriſtentag angehören, aber auch in den weiten Kreiſen derer, dit den vom Juriſtentag verfolgten Beſtrebungen ihr Intereſſe ent⸗ gegenbringen. Wir fanden Rat und Unterſtützung bei der hieſ, Stadtverwaltung, wie bei der ſtändigen Deputation, vor allem aber auch den bewährten Rat und Beiſtand des Mannes, zu unſerer lebhaften Freude auch zur Beteiligung an dieſer Tagung in gewohnter Friſche ſich eingefunden hat.(Beifall.) Es erfüllt uns mit aufrichtigem Danke, daß Sie in ſo ſtattlicher Zahl aus dem Deutſchen Reiche und aus dem uns eng verbundenen Oeſter⸗ reich, deſſen deutſche Juriſten niemals aufgehört haben, an den Arbeiten des Juriſtentages ſich mit regſtem Intereſſe zu beteiligen, dem Rufe nach Karlsruhe gefolgt ſind. Nahezu ein halbes Jahr⸗ hundert iſt verfloſſen, ſeit 1860 zu Berlin der erſte deutſche Juriſtentag zuſammentrat, nahezu vierzig Jahre, ſeit die Ver⸗ einigung erſtmals im Badnerlande, in Heidelberg der Feinen, Einkehr hielt. Wenn wir heute in den Verhandlungen jener Tage blättern und damit die Gegenwart vergleichen, dann trit uns recht deutlich vor Augen, welch' ein gewaltiger Wandel in der deutſchen Rechtsentwicklung ſich inzwiſchen vollzogen hat. Wir haben ein einheitliches bürgerliches Recht, ein einheitliches Strafrecht, einheitliche Verfahrungsgeſetze, ein einheitliches Recht, nicht bloß beruhend auf gleichlautender Geſetzgebung der Einzel⸗ ſtaaten, ſondern beruhend auf einer für das Deutſche Reich gemein⸗ berbindlichen Quelle, auf der Reichsgeſetzgebung. An der Schaf, fung dieſes einheitlichen, gemeinen Rechts hat der deutſcht Juriſtentag an ſeinem Teil redlich mitgearbeitet. Seine Ver⸗ handlungen, die Gutachten und Referate haben vielfach zur Klärung der Anſichten beigetragen. Eine Fülle wiſſenſchaftliche Stelle, in welcher unſer verewigter Kronprinz bei ſeinen Beobach⸗ tungen über das Leben der Steinadler in Widerſpruch mit Brehm getiet, der es beſtritt, daß Steinadler auch auf Bäumen horſten. Hier in den wilden Bergen der Krivoscie gibt es bekanntermaßen viele Arten Adler, ſo auch die Steinadler. Vor wenigen Wochen beſchenkte mich ein junger Krivoscianer mit vier ganz jungen Stein⸗ adlern. Er hatte auf der Macja Planina(nahe Grahovo bei der montenegriniſchen Grenze) auf einer uralten dürren Buche einen Horſt entdeckt, kroch hinauf und entnahm die Jungen dem Horſte, wobei ihm die Alten hart an den Leib rückten. Heute gedeihen die Jungen prächtig im Käfig. — Humor des Auslandes. Es liegt etwas mehr als Humor in der Bemerkung, die ſich am Schluſſe des Programms des Opern⸗ hauſes von Edmonten befindet und die lautet:„Alte Damen, die Angſt vor Erkältung haben, können ihre Hüte aufßehalten“ (The Argonaut.) „Ich werde entſetzlich nachläſſig, Schatz. Soeben finde ich in meiner Rocktaſche ein Porträt von George Waſhington, das da wäh⸗ vend der letzten zehn Tage geſteckt hat.“—„Nun, ich kann darin nichts Beſonderes finden.—„Wirklich nicht, Schatz? Das freut mich zu hören. Das Porträt iſt nämlich ein Teil der Marke des Briefes, den du mir letzts Woche gabſt, damit ich ihn in den Kaſten ſtecke.(Cleveland Plain Dealer.) Er:„Der Menſch dort drüben hat mich um eine Million ge⸗ bracht.“ Sie:„Wie war das möglich?“— Er:„Er wollte mich ſeine Tochter nicht heiraten laſſen.“ — Der Menſch als Träger von Krankheiten. Während einer der Sitzungen der„Britiſh Aſſociation“ machte Dr. Caroll Dun⸗ ham von der Univerſität Harvard einige Mitteilungen, die großes Aufſehen erregten. Er behauptet, daß es Menſchen gebe, die voll ſeien von Mikroben und anſteckende Krankheiten verbreiteten, ohne daß man ſie ſelbſt krank nennen könne. Eine Köchin in Newyork habe Jahre hindurch Typhusfieber verbreitet, ſtecke voll von Thyhus⸗ mikroben und ſei dabei durchaus wohl. Man habe ſie jetzt auf eine Inſel geſchafft. Ein Dienſtmädchen, das keine Krankheitserſchei⸗ nungen zeigt, habe in einer Mädchenſchule Diphtherie verbreitet, Man müſſe ſie wöchentlich einmal von den Mikroben ſäubern. den ich den Neſtor des deutſchen Juriſtentages nennen möchte, unſeres allverehrten Geheimrats Präſidenten von Stöſſer, den ner r. 8 der 33. Inf.⸗Diviſion zugeteilt. ſchritten werden. rummherm, 10. September. Seueral⸗Anzeiger.(Avenoblatt). Fieit von bleibender Bedeutung iſt aufgefpeſchert und die Ge⸗ ſchgebung hat ſich der Beachtung dieſer gewichtigen Stimme nicht eutziehen können. Das Recht ſoll ſich anpaſſen den Bedürfniſſen des Lebens, dieſe aber wechſeln mit der Aenderung der Lebens⸗ berhältniſſe, mit dem Fortſchritt auf allen Gebieten, namentlich uf dem der Technik. Der Redner verbreitet ſich weiter in geiſt⸗ wller Weiſe über die Aufgaben des Juriſtentages und ſchließt nit der Hoffnung, daß auch dieſer Juriſtentag ſich für alle be⸗ keichneten Ziele der Vereinigung als recht förderlich erweiſen nöge. geh. Juſtizrat Profeſſor Dr. Enneccerus⸗Marburg dankt im Auftrag der ſtändigen Deputation und des Juriſten⸗ uuges für die liebenswürdigen Begrüßungsworte und für die varme gaſtliche Aufnahme. Alle Hinderniſſe, die zuerſt der Tag⸗ ung entgegengeſtanden, ſeien überwunden worden— glänzende, bole Gaben biete die Feſtſchrift. Der deutſche Juriſtentag 55 die Einheit des Rechts auf ſeine Fahne geſchrieben und in bieſen nationalen Beſtrebungen wiſſe man ſich einig mit den ba⸗ biſchen Kollegen. Der 9. September ſei der Geburtstag eines uns vor Jahresfriſt entriſſenen deutſchen Mannes, deſſen natio⸗ nalen Lebenswerte tief in die Geſchichte eingegraben ſeien, des Großherzogs Friedrich 1Lvon Baden. Seine mehr als 50jährige Regierung habe reiche Früchte getragen für die geiſtige Entwick⸗ lung und für die Größe unſeres deutſchen Vaterlandes.(Leb⸗ hafter Beifall.] Damit waren die offiziellen Anſprachen er⸗ lehigt. — Kiſermanöver 1908. (Von unſerem militäriſchen Sonderberichterſtatter.) St. Avol d, g9. Sept. Die bis zum geſtrigen Abend bei der Manöverleitung ein⸗ degangenen Nachrichten ergaben von den Geſchehniſſen des 8. September folgendes Geſamtbild: Das 15. Armeekorps entſchloß ſich auf die Nachricht von dem Marſch zweier feindlicher Kolon⸗ gen auf Hemeringen und Lixingen, die 30. Inf.⸗Diviſion von Leiningen auf Hellimer heranzuziehen und den Marſch mit dem ganzen Korps in einer Kolonne auf Cappel fortzuſetzen, es hoffte dadurch den im Vormarſch auf Freibuß vermuteten Gegner mit überlegenen Kräften in der linken Flanke angreifen zu können. Das 16. Armeekorps beabſichtigte zunächſt in Linie Biſchdorfer Berg⸗Fremersdorf aufzumarſchieren. Als der Abmarſch des Gegners auf Legweiler aber bekannt wurde, wurde die Entfaltung der 34. Inf.⸗Diviſion zwiſchen Gr. Tänchen⸗St. Maria, die der 33. Inf.⸗Diviſton auf den Höhen ſüdöſtlich Vahl⸗Eberſing zum Angriff in öſtlicher Richtung angeordnet. Die bei Remilly und Brülingen ausgeladenen Teile der Hauptreſerve Metz wurden über Harpich auf Gr.⸗Tänchen in Marſch geſetzt. Inzwiſchen hatte auch das 15. Armeekorps das Einſchwenken zegen das rote Korps befohlen; die 30. Inf.⸗Diviſion ſollte mit ſwei Infanterie⸗Brigaden die Höhen ſüdöſtlich Altrip halten, die durch eine Infanterie⸗Brigade verſtärkte 31. Infanterie⸗Diviſion hördlich Altrip zum Angriff auf Vahl⸗Eberſing vorgehen. Der einheitliche Angriff der blauen 31. Inf.⸗Diviſion zwang die rote 33. Inf.⸗Diviſion, trotz wirkſamen Eingreifens der Kapallerie⸗ Dipviſion A, auf die ſtarken Höhen bei Vahl⸗Eberſing zu weichen: dagegen wurde die 30. Inf.⸗Diviſion auf ihrem linken Flügel von ſehr erheblichen Kräften umfaßt und zum Jurückgehen in Richtung Püttlingen genötigt. Der Angriff der Bayr. Kavallerie⸗Diviſion gegen den rechten Flügel von Rot konnte daran nichts ändern er kommandierende General ſah ſich daher trotz des Erfolges der 31. Jnf.⸗Diviſion veranlaßt, den allgemeinen Rückzug des Lage am Abend entſprach den Ereigniſſen. Am 9. September, einem etwas krüb einſetzenden Morgen, beabſichtigte das 16. Armeekorps um 7 Uhr den Angriff aus der zewonnenen Stellung fortzuſetzen. Drei Batterien der Haupt⸗ keſerve Metz wurden dazu mit dem 1. Fußartillerie⸗Bataillon Dem 16. Armeekorps iſt bom Armee⸗Ober⸗Kommando zur Durchführung ſeiner Aufgabe die 3. Bayr. Inf.⸗Diviſion zur Verfügung geſtellt. Der kom⸗ mandierende General will am 9. September unter Umfaſſung des feindlichen rechten Flügels erneut zum Angriff ſchreiten. Die Linie Luppershauſen⸗Kappelkinger ſoll dazu um 7 Uhr über⸗ Die Kavallerie⸗Diviſionen beginnen ihren Vor⸗ marſch auf den Flügeln bereits 6 Uhr vormittags. Die beiden Hauptarmeen(angenommen) werden am 9. September den Marſch guf Saarbrücken fortſetzen, 5 Der Sonderzug der Manöyverleitung brachte die kaiſerlichen Gäſte und die Preſſevertreter bis nach Forſchweiler. Ihm ent⸗ ſtiegen hier u. a. Feldmarſchall Graf Haeſeler, Feldmarſchall von Hahnke, der Kriegsminiſter von Einem und der ſächſiſche Frhr. bon Hauſen. Letzterer iſt heute deshalb anweſend, weil ſich das 05. Inf.⸗Reg. und ein Bataillon des ſächſ. Fußartillerie⸗Regts. Ar. 12 am Manöver beteiligen. Wir begaben uns zunächſt nach Barſt, einem etwa in der Mitte der nördlichen Flügel der beiden harteien auf überſichtlicher Höhe liegenden Ort“. Auf dem Wege dahin überholten wir Truppen der 3. Bayr. Diviſion, die bereits m s Uhr aus der Gegend von Saargemünd aufgebrochen waren. er beträchtlichen Morgenſchwüſe wegen hatte man ihnen ver⸗ ſhiedene Anzugserleichterungen geſtatten müſſen. Die Hals⸗ birden waren abgelegt, die oberſten Knöpfe geöffnet, die Aermel⸗ buſſchläge zurückgeſchlagen. Es waren 22er, 28er und 2. Jäger; dlle aber in guter Marſchordnung und unternehmend. Auf den Höhen von Barſt hatte ſüdlich die blaue g. bayr. Inf.⸗Diviſion ine Beſetzung vorgenommen, indem das 2. bayr. Pionierbataillon uud die 5. bayr. Inf.⸗Brigade mit den Regimentern 22 und 23 Höhen beſetzt hielt. Sei es nun, daß die Sicherungen dem Mrdlich und nordöſtlich Barſt gelegenen Gelände geringe Auf: berkſamkeit ſchenkte, alſo ihren Flügel und Rücken nicht genügend lelte, kurz, um 10 Uhr gelang es der Kavallerie⸗Diviſion mit allen 6 Regimentern geſtaffelt und zugleich und Oſten her eine Attacke gegen die ben Norden honiere und die 22er zu reiten und der 12. bayeriſchen Ar⸗ llerie in den Rücken zu fallen, indem ſie erſt die im Geunde afgeſtellten Protzen überritt und dann die Geſchütlinie von Haten attackierte. Die immer ungeſtümer nachdrängenden ein⸗ Anen Eskadrons ſtießen nach dem Ueberreiten der Artillerie Uerdings auf das Feuer der Bayern am weiter ſüdlih ge⸗ Weer Rubberge und wurden vom Schiedsrichter zurückgeſchickt. ber auf dem Teile, wo die Pioniere und Nser ſtanden galt ſe Attacke für geglückt. Und ſie war es auch. Denn wenn n Moment der Ueberraſchung eingetreten war, dann hier bei er Attacke der erſten beiden Regimenter. Für die geſtaffelt lachfolgenden war die Ueberraſchung natürlich nicht mehr in nung zu ſtellen, denn der Verſuch, die erſten mit Feuer ab uwehren, hatte die Nebenabteilungen auf den Anrit“ der Ka⸗ kalerie aufmerkſam gemacht. Die 28. Kavallerie⸗Brigade(had. agoner Nr. 20 und 21) nutzte den ihm zugeſprochenen Er⸗ ſig ſehr geſchickt aus. Die vorher von den baheriſhen Pionieren kaee Stellung beſetzte ſie ſelbſt im Fußgefecht und wurde hier⸗ hirkſam durch die Maſchinengewehrabteilung Nr. 2 unter⸗ die ſich in die Fußgefechtslinie geſchickt einſchob. Dieſe Korps hinter den Mutter⸗Bach bei Püttlingen zu befehlen.— Die 8. Seite. Zugabe ſicherte die Rückwärtsbewegung der übrigen Teile der Kavallerie-Diviſion A und ſchloß ſich dieſer Bewegung in Rich⸗ tung Mariental dann an, als die 3. bayer. Diviſion ſich gegen Barzt entwickelte. Bei dieſer Attacke und dem nachfolgenden Fußgefecht kam ſo recht aufdringlich zur Erſcheinung, um wie viel zweckmäßiger die Schutzfarbe der Maſchinengewehrabteilung mit ihrem Graugrün iſt, als das Farbenſpektrunn der Kavallcrie⸗ Uniformen. Schadet das ſchillernde Bunt der Ulanen, Huſaren, Küraſſiere und Dragoner an und für ſich ſchon bei jeder Auf⸗ klärungstätigkeit der Kavallerie, um wie viel mehr erſt bei der Attacke und dem Fußgefecht. Hier waren zwar nur Ulanen und Dragoner, alſo die noch am wenigſten bunten Reiter im Vergleich zu Küraſſieren und Huſaren, aber wie grell ſtachen ſie ab neben der unſcheinlichen Farbe der Maſchinengewehrabteilung. Dieſe verſchwand vollſtändig in der Umgebung. Die Erwä⸗ gungen, daß, wie es hier ſehr richtig geſchah, die Anforderungen an eine moderne Verwendung der Kavallerie deren Fußgefecht vielfach zur Erſcheinung kommen laſſen, dieſe Erwägungen, ſollte man meinen, müßten dringend einer Beſchleunigung des Umfärbungsprozeſſes der Kavallerie das Wort reden, der ja durch Trageverſuche von Uniformen in Schutzfarben bereits in der deutſchen Armee in ſeinen erſten Anfängen erkennbar iſt. Dem Geländegebiete der roten Partei näher gehend, be⸗ obachteten wir um Mittag bei Büdingen eine Beſetzung der Kammlinien ſüdlich und nördlich mit der Front gegen Barzt. Die 66. Inf.⸗Brigade der 33. Diviſion(Regtr. 98 und 130 und Maſchinengewehrabteilung Nr. 11) mit der Feldart. Nr. 93 nörd⸗ lich Büdingen hielten, den wechſelnden Bodengeſtaltungsſormen vortrefflich angeſchmiegt, die Büdinger Höhen gegen die von Barzt her vordringende 3. bayer. Diviſion. Gegen ½ Uhr er⸗ folgte ſeitens der 33. Diviſion auf der ganzen Linie ein Vor⸗ gehen gegen die gegenüberſtehenden Teile von Blau. Ob und an welchen Teilen dieſer Vormarſch von Rot Erfolg gehabt hat, wird zu berichten ſein, ſobald die Nachrichten über die Vor⸗ gänge auf den übrigen Teilen des Gefechtsfeldes eingegangen ſein werden. Nus Stadt und Land. * Mannheim, 10. September 1908, * Der Großherzog verlieh an Offiziere, Militärbeamte und Unteroffiziere folgende Auszeichnungen: Es erhielt das Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen: General von Fabeck, Kommandeur der 28. Diviſion; das Kommandeurkreuz erſter Klaſſe: Generalmajor von Schack; das Kommandeur⸗ kreuz zweiter Klaſſe: die Oberſte: von Pannewitz, Kom⸗ mandeur des 5. Badiſchen Infanterieregiments Nr. 119 und v. Jacobi, Kommandeur des Infanterieregiments Markgraf Ludwig Wilhelm(3. Badiſchen) Nr. 111; das Ritterkreuz erſter Klaſſe mit Eichenlaub: Oberſtleutnant v. Blumenſte in beim Stabe des 4. Badiſchen Infanterieregiments Prinz Wilhelm Nr. 112; das Ritterkreuz erſter Klaſſe: die Mafors: Fauſt⸗ mann, Abteilungskommandeur im 4. Badiſchen Feldartillerie⸗ regiment Nr. 66 Fouquet, Abteilungskommandeur im 2 Ba⸗ diſchen Feldartillerieregiment Nr. 30, Koch, Bataillonskomman⸗ deur im 8. Badiſchen Infanterieregiment Nr. 160, Speck, Ba⸗ laillonskommandeur im 7. Badiſchen Infanterieregiment Nr. 142, Krüger, Bgtgillonskommandeur im Infanterierxeigment don Lüzow(1. Rhein.] Nr. 25, v. Krohn, Batafllonskomman⸗ deur im 5. Bab. Infanterieregiment Nr. 119, Kr aehiig, Kom⸗ mandeur des Kadettenhauſes in Karlsrube, Behlendorff, Esladronchef im g, Bad. Dragonerregiment Prinz Kaxk Nr. 22, aehling von Lanßzenäuer, Adjutant des Generalkom⸗ mandos des 14. Armeekorps, der Kriegsgerichtsrat Plate⸗ nius bei der 29. Diviſion, der Diviſionspfarrer Dr. Holtz⸗ mann bei der 28. Diviſion und der Baurat Pfaff, Militär⸗ bauinſpektor und Vorſtand des Militärbauamts Karlsruhe; das Ritterkreuz zweiter Klaſſe mit Eichenlaub: die Hauptleute: v. Beck, Batteriechef im 4. Bad. Feldartillerieregiment Ne. 68, Kreßmann, Kompagniechef im 5. Bad. Infanterieregiment Nr. 113, Eropp, Batteriechef im 2. Bad. Feldartillerieregiment Nr. 80 und Barth, Kompagniechef im Infanterieregimenk von Lützow(1. Rhein.] Nr. 25; das Verdienſtkreuz vom Zähringer Löwen: der Sanitätsfeldwebel Endreß im 6. Bad. Infanterie⸗ regiment Kaiſer Friedrich III. Nr. 114; die ſilberne Verdienſt⸗ medaille: die Magazinsaufſeher: Böhm beim Proviantamt in Bruchſal und Müßle beim Proviantamt in Karlsruhe, die Kaſernenwärter Hein bei der Garniſonverwaltung Raſtatt und Schiatti bei der Garniſonverwaltung Karksruhe, ſowie der Vizewachtmeiſter Seeburger im 3. Bad. Dragonerregiment Prinz Karl Nr. 22; den Stern zum Kommandeurkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen: die Generalmajors Bachelin, Kommandeur der 86. Infanteriebrigade, M athy, Komman⸗ deur der 43. Infanteriebrigade und v. Beck, Kommandeur der 26. Infanteriebrigade; das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen: die Oberſte: Neuber, Kom⸗ mandeur des Oberſchleſiſchen Infanterieregiments Nr. 62 und b. Boeckmann, Kommandeur des Infanterieregiments Prinz Karl(4. Großh. Heſſiſchen) Nr. 118. *Aufenthalt der techniſchen Strombefahrungskommiſſion in Mannheim. Die aus Vertretern ſämtlicher Rheinuferſtagten be⸗ ſtehende techniſche Strombefahrungskommiſſion, welche in der Regel alle zehn Jahre den Rheinſtrom von ſeiner Mündung bis Baſel befährt, um feſtzuſtellen, welche Aenderungen in den Ver⸗ hältniſſen des Rheinſtromes eingetreten ſind, weilt zurzeit in Mannheim. Aus dieſem Anlaß veranſtalteten Stadt und Han⸗ delskammer geſtern abend im Parkhotel ein Eſſen, an dem von auswärtigen Herren der Königl. Preuß. Rheinſtrombaudirektor Ober⸗ und Geheimer Baurat Müller⸗Koblenz, Geh. Oberbau⸗ rat Imroth⸗Darmſtadt, Hoofdingenieur⸗Directeur van den Waterſtaat Jolles aus dem Haag, Oberbaurat Rutt⸗ mann⸗München, Regierungs⸗ und Baurat Neu maher⸗ Straßburg und der Königl. Preuß. Regierungsbauführer Goe de teilnahmen. Der Vertreter Badens, Oberbaurgt Roßhirt⸗ Karlsrube war leider erkrankt. Die Stadt war vertreten durch Oberbürgermeiſter Martin, die Stadträte Baſſermann und Vogel, Stadtbaurat Eiſenlohr, die Handelskammer durch die Herren Direktor Knecht, Aug. Imhoff, Emi Reinhardt und Dr. Blauſtein. Oberbürgermeiſter Martin begrüßte namens der Stadt und Handelskammer die Kommiſſion, deren Mitglieder er in geiſtreicher und humorvoller Durchführung eines Vergleiches als die Aerzte feierte, welche da⸗ für Sorge tragen, daß Mannheims Lebensſchlagader, der Rhein⸗ ſtrom— geſund bleibe. Der Vorſitzende der Kommiſſion, Geheim⸗ rat Müller⸗Koblenz dankte in herzlichen Worten und teilte mit, daß der Rhein ſich bei der jetzigen Fahrt in weſentlich algengeſetzter Richtung herankommende Radfahrer Hoffnung Ausdruck, daß die Tätigkeit der Kommiſſion zur Förde rung des Rheinverkehrs und Mannheims dienen werde. Giltigkeit der Bahnſteig⸗ und Fahrkarten auf den VBahn⸗ ſteigen. Ueber die Frage, ob man mit einer Bahnſteig⸗ und Fahrkarte den Bahnſteig verlaſſen und wiederholt betreten dürfte herrſchen verſchiedene Anſichten. Der vor einiger Zeit er⸗ gangene Beſcheid einer Eiſenbahndirektion ſchafften Klarheit in die Sache: Reiſenden, die mit noch giltigen Karten verſehen ſind, iſt nach Verlaſſen des Bahnſteiges der Wiederzugang nach Vorzeigung der Fahrkarte geſtattet. Auf Bahnſteiglarten iſt dieſe Beſtimmung nicht anwendbar. * Poſtaliſches. Vom Reichspoſtamt ſind einige neue Be⸗ ſtimmungen getroffen bezw. abgeändert worden, die von allge⸗ meinem Intereſſe für das Publikum ſind. Mangelhafte oder be⸗ ſchädigte Wertzeichen, die von den Poſtanſtalten an das Publi⸗ kum gelangt ſind, haben die Poſtanſtalten auf Erſuchen zurück⸗ zunehmen oder umzutauſchen. Ferner haben die Poſtanſtalten ſtets einen angemeſſenen Vorxat von Poſtpaketadreſſen mit auf⸗ geklebten Marken zu 20, 25 und 50 Pfg. bereit zu halten. Wo Bedarf vorhanden, ſind auch Poſtanweifungsformulare mit auf⸗ geklebten Marken vorrätig zu halten. * Mit der Ausgabe der neuen Dreimarkſtücke wird dit Reichsbank in nächſter Zeit beginnen. Die Prägung der fünf Millionen Dreimarkſtücke dürfte noch etwa drei bis vier Mongte Zeit in Anſpruch nehmen. Der Taler kommt wieder zu Ehren, zwar nicht mehr in dem alten, vertrauten Gewande, ſondern in einem friſchen, glänzenden, aber es iſt doch immerhin der uns in den vielen Jahren, von Urgroßvaters Zeiten her be⸗ kannte Taler. Nur heißt er jetzt offiziell nicht mehr ſo, ſondern man nennt ihn„Dreimarkſtück.“ Ob ſich der neue Name filr die neue Münze einbürgern wird? Wohl ſchwerlich. Man wird das Dreimarkſtück wieder Taler nennen, den man noch lange nicht vergeſſen hat,⸗trotzdem er jetzt ein Jahr lang nicht mehr in unſeren Taſchen war. Die Größe iſt faſt genau die gleiche ebenſo die Stärke. * Ein guter Stenerzahler iſt Krupp von Bohlen⸗ Halbach. In dieſem Jahre wird er zum erſtenmal in der Eſſener Bürgerrolle aufgeführt, an deren Spitze er mit dem Steuerſatze von 1 415 128 Mark ſteht. Durh ſeinen Eintritt in die erſte Abteilung iſt die Zahl der Wähler in dieſer Klaſſe von 174 auf 27 geſunken. Zu dem genannten Steuerſfatz iſt zu bemerken, daß Herr Krupp v. Bohlen⸗Halbach nur von der Hälfte ſeines Einkommens nach Eſſen ſteuerpflichtig iſt, von der an⸗ deren Hälfte aber nach Bouleney, wo ſein Wohuſitz Villa Hügel liegt. Und dabei handelt es ſich nur um Perſon alſteuern, da Gebäude⸗ und Gewerbeſteuern von der Aktiengeſellſchaf Friedrich Krupp getragen werden. * Dem Deutſchen Juriſtentage, der in Karlsruhe zuſam⸗ mentritt, widmet die„Deutſche Juriſten⸗Zeitung“ eine ſoeben erſchienene beſondere Nummer, in der die zur Behandlung ge⸗ ſtellten Fragen zum Gegenſtand beſonderer Abhandlungen gr⸗ macht ſind. Der Doppelnummer iſt ein Geleitwort boraus⸗ geſtellt, dem wir folgendes entnehmen Zum zweiten Male ſei Begründung des Juriſtentages ſehen wir die Juriſten Deutſch⸗ lands und Oeſterreichs in den badiſchen Landen vereint, an dem juriſtiſchen Webſtuhl der Zeit werktätig mitzuarbeiten. Mit be⸗ ſonderer Aufmerkſamkeit werden gerade die diesjährigen Be⸗ ſchlüſſe verfolgt werden. Stand doch ſelten ein Kongreß ſo ſehr im Zeichen der wichtigſten Reſormfragen! Unſer, geſteigertes ſaziales Empfinden förderk mehr als bisher auch juriſtiſch⸗ſoziale Probleme zutage; die heißumſtritienen Iragen aus der Reſorm des, ipilhregeſſes, die Einzelrichter, die Kollegiengerichte und die Umgeſtaltung des amtsgerichtlichen Verfahrens werden eben⸗ ſo wie die Fragen aus dem Gebiete des materiellen Strafrechts zu lebhaftem Meinungsaustauſch auch in Karlsruhe führen. Und endlich wird ſich der Kongreß auch mit fun damentalen Fragen des Strafverfahrens juſt zu der Zeit be⸗ ſchäftigen, da der Entwurf einer neuen Strafprozeßordnung den Oeffentlichkeit übergeben iſt. Möchten die Ergebniſſe der Karls⸗ ruher Tage der Rechtspflege und Wiſſenſchaft zum Vorteil, unſerer Geſetzgebung zum Segen gereichen. Möchten aber auch die Teilnehmer des in Badens Hauptſtadt tagenden Kongreſſes ſich im Kampfe der Meinungen ſtets die Lebensarbeit des gerade bor Jahresfriſt heimgegangenen, in ganz Deutſchland hoch⸗ verehrten und allbeliebten Großherzog Friedrichs I. vor Augen halten und, wie dieſer die Einheit des Reiches ſo erfolgreich ge⸗ fördert und erhalten hat, für ihr Teil um die Förderung der Einheit des Rechts bemüht ſein! Ein Autumobilunglück ſchwerer Art, Zu der unter dieſer Spitzmarke im heutigen Mittagsblatt gebrachten Meldune über das Automobilunglück des Zirkusdirektors Stoſch⸗Sa⸗ raſani entnehmen wir einer Freiburger Zeitung noch nach⸗ ſtehende Einzelheiten: Ein dem Zirkus Sarraſani gehöriges Automobil, ein ziemlich hochpferdiger Adlerwagen, der mit Direktor Stoſch⸗Sarraſani, den Regiſſeuren Jansli und Milton und dem Chauffeur Müller beſetzt war, geriel auf der Ebneter Landſtraße zu nahe an die Straßenböſchung und überſchlug ſich, wodurch die fämtlichen Inſaſſen aus dem Wagen geſchleudert wurden. Die Wirkungen des Sturzes waren fürchter⸗ lich, Der Chauffeur Müller blieb tot auf dem Platze; er hatte bei dem Sturz einige Rippen gebrochen, ſowie einen Schädelbruch und wohl auch ſchwere innere Verletzungen exlitten. Direktor Stoſch⸗Sarraſani trug, ſoweit ſich bis jetzt feſtſtellen ließ, erheb⸗ liche Kontuſionen am Oberkörper davon; Regiſſeur Jansli erlit: mehrere ſchwere Quetſchwunden und Verletzungen am Kopf untd Regiſſeur Milton, der noch am glimpflichſten wegkam, brach das Naſenbein. Am Kraftwagen iſt die Karoſſerie total zertrümmert auch das Chaſſis iſt ſo gut wie unbrauchbar geworden. Der Ver⸗ letzten nahmen ſich die Inſaſſen eines herrſchaftlichen Automobils Zund einer Equipage, die kurz nach der Kataſtrophe die Unfallſtelle erreichten, in menſchenfreundlichſter Weiſe an und verbrachten ſie in ihre Wohnungen nach Freiburg. Ihr Befinden gibt zu ernſten Befürchtungen keinen Anlaß, indeſſen ſie durch die Folgen des Sturzes noch längere Zeit in Ausübung ihres Berufes be⸗ einträchtigt werden. Ueber Urſache und Hergang des bedauer⸗ lichen Unglücksfalles verlautet: Das Unglück geſchah durch das vorſchriftswidrige und unbeſonnene Verhalten eines Radfahrers, der dem Automobil auf der Landſtraße begegnete. Während der Kraftwagen— angeſichts der weithin überſehbaren und freien Strecke in allerdings ziemlich hohem Tempo— ſich auf der rechten Seite(in Fahrtrichtung) der Chauſſee hielt, benützte der in ent⸗ vorſchrifts⸗ loidrigerweiſe die linke Chauſſeeſette und machte trotz der mit Huppe und Trompete abgegebenen, eindringlichen Warnungs⸗ ſignale auch keinerlei Anſtalten, rechts auszuweichen. Dieſes un⸗ higreifliche Verhalten veranlaßte den Chauffeur Müller, zwecks Vermeidung eines Zuſammenſtoßes, den Kraftwagen mehr nach der Straßenſeite hin zu dirigieren. In dem Augenblick, wo dieſe Bewegung erfolgte, bog nun— etwa 20 Meter vor dem Kraft⸗ wagen— auch der Radfahrer nach der Straßenmitte zu ab. In⸗ folge dieſes unvorhergeſehenen Manövers mußte der Lenker des Kraftwagens, wollte er den Radler nicht überfahren, die Maſchine beſſerem Zuſtande befunden habe als vor 11 Jahren und gab der mit heftigem Ruck wieder nach rechts wenden. Dieſe Schwenkung 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 10. Septemder. ſcheint eine zu plötzliche oder zu weit ausholende geweſen zu ſein, zen der noch im vollen Lauf befindliche Motorwagen kam mit dem rechtsſeitigen Geläufe über die Kante des Fahrdammes und überſchlug ſich in regelrechtem Saltomortale, als er die Erde berührte, mit den Rädern wieder auf dem Boden ſtand. Das zeigt, von welcher Wucht der Sturz geweſen ſein muß und macht die Folgen des beklagenswerten Unfalles verſtändlich. Der ge⸗ tötete Chauffeur Müller, ein Mann Ende der zwanziger Jahre, erwies ſich allzeit als ein nüchterner, ſicherer und vorſichtiger Fahrer; ihm ſcheint lediglich die Abſicht, eine durch Schuld eines Dritten drohenden Kataſtrophe zu verhindern, zum Verhängnis geworden zu ſein. Das Tempo, das er im Augenblick des Un⸗ falles fuhr, war ein raſches, im Hinblick auf die Verfaſſung und weithin überſehbaren Strecke der offenen Landſtraße aber kein übermäßig ſchnelles oder gar wahnſinniges. * Ein Durchbrenner. Im Frankfurter Hauptbahnhof wurde heute früh der 14½jährige Lehrling Guſtav Küferle aus Donaueſchingen angehalten, der ſeinem Lehrherrn durchge⸗ gangen war, weil es ihm, wie er ſagte,„überhaupt nit mehr im badiſche Ländle'fallen tut“. Mit einem mächtigen Ruck⸗ ſack beſchwert, wollte er von hier nach Berlin weiterfahren, nachdem er bereits von Straßburg nach Frankfurt ohne Fahrkarte gereiſt war und ſich wahrſcheinlich unter einer Bank verſteckt gehalten hatte. Hier nahm ſich die Polizei des völlig mittelloſen Kerlchens an und brachte es einſtweilen im Polizeigefängnis unter. o. Vom Rhein. Der fiskaliſche Taucherſchacht Nr. 5 iſt zurzeit im Fahrwaſſer des Rheines damit beſchäftigt, ver⸗ loren gegangene Anker aufzuſuchen. Bis jetzt wurden aus dem Rheine in einer kurzen Strecke bei Trechtingshauſen ſchon über 15 ſchwere Anker gefunden und gehoben. Die Anker waren im Laufe der Zeit ſo tief geſunken, daß ſie der Schiffahrt nicht mehr gefährlich werden konnten. Aus dem Großherzogtum. Ladenburg, 10. Sept. Einem hieſigen Landwirte, Herrn Auguſt Maier, hätte geſtern Vormittag ſein Geburtstag leicht zum Todestage werden können. Beim Einfahren ſeines Wagens in die mit Tabak beſtellte Scheuer ſchlug ihm infolge eines Ruckes die Wagendeichſel derart an den Kopf, daß man nur von Glück im Unglück reden kann, wenn keine tötliche Verletzung verurſacht wurde.— Die hieſige Gemeindeverwaltung iſt gegenwärtig auf der Suche nach Aushilfs⸗Schullokalitäten. Die Errichtung eines neuen Schulhauſes iſt nur noch eine Frage der Zeit.— Das ſchon lange für die hieſigen Gemeindebeamten und die ſon⸗ ſtigen Angeſtellten und Bedienſteten der Stadt in Ausſicht genom⸗ mene Gehalts⸗ und Einkommensſtatut iſt nunmehr im Entwurfe fertiggeſtellt und den einzelnen Kommiſſionsmitgliedern zugegangen, ſo daß es vorausſichtlich noch im Laufe des Spät⸗ jahres vom Gemeinderate vor den Bürgerausſchuß gebracht wird. — Der Unternehmer der hieſigen Stadtkanaliſationsarbeiten, die jetzt beendigt ſind, ſoll mit einem beträchtlichen Defizit abge⸗ ſchloſſen haben. Man ſpricht davon, daß er mindeſtens—9000 M. Verluſt hat. Weiteren Schaden dürften ihm noch die notwen⸗ digen Straßenpflaſterreparaturen bringen. oc. Schwetzingen, 9. Sept. Hopfenmarkt. Auf der ſtädtiſchen Wage wurden geſtern 60 Ballen Hopfen verwogen. Die Preiſe ſtellten ſich auf 50, 55 und 60 Mark. Lützelſachſen(b. Weinheim), 9. Sept. Die jüngſt in der Pveſſe verbreitete Nachricht, daß die Trauben der hieſ. Wemarkung jährige Herbſt ſchlecht ausfallen würde, dürfte verfrüht geweſen ſein. Wohl ſind infolge der ungünſtigen Witterung im Auguſt die Trauben in ihrer Entwickelung etwas zurückgeblieben, hängen im übrigen aber ſchön und geſund an den Stöcken; faule Früchte werden nur ſelten angetroffen. Wenn das jetzige Wetter—3 Wochen anhält, dürfte die diesjährige Weinernte an Quantität und Qualität nicht hinter der der letzten Jahrgänge zurück⸗ bleiben. oe. Pforzheim, 9. Sept. Folgen der Unvor⸗ ſichtigkeit. In Dillweißenſtein ſaßen geſtern Abend 9 Uhr zwei Buchhalter beieinander in der Wohnung des einen ver⸗ heirateten Karl Wahl. Der andere 19jährige ledige Buchhalter Ludwig Franz zeigte dabei eine neue Piſtole vor, die er aus⸗ einandernahm. Beim Wiederzuſammmenſetzen ging ein Schuß 1os und traf den Franz gegenüber ſitzenden 5jährigen Knaben des Wahl in den Kopf, daß dieſer bald darauf ſt arb. Von Tag zu Tag. — Bahnunfall. Köln, 10. Sept. Bei dem Bau eines Anſchlußgeleiſes ereignete ſich in der Nähe von Mülheim an der Ruhr ein Bahnunfall. Die Maſchine drückte die Wagen über die Böſchung hinaus und ſtürzte den Bahndamm hinab. Der Führer, ſowie die Heizer erlitten ſchwere Verletzungen. Die Maſchine ſowie mehrere Wagen ſind zer trümmert. 5 — Unterſchlagungen und kein Ende. Dres⸗ den, 10. Sept. Der Disponent Hans Süß der Akt.⸗Geſ. Gehe u. Co. iſt nach Unterſchlagung von etwa 15 000 M. verhaftet worden. 3 — Schülerſelbſtmord. Hannover, 10. Sept. Der Untertertianer Onken von der hieſigen Oberrealſchule begab ſich heute früh in das Lehrerzimmer, bekränzte in dieſem einen Tiſch mit einem Guirlanden, legte einige Sherlock Hol⸗ mes⸗Bücher darauf und ſchoß ſich laut„Frkft. Ztg.“ eine Kugel in das Herz. Er war ſofort tot. Der Schüler hatte bereits einige Lehranſtalten durchgemacht. — Selbſtmord. Zabrze, 10. Sept. der Bergwerksdirektor Wawarde, ſeit 1. Sept. Direktor der Hedwig Wunſchgrube mit einem in der Schläfe tot aufgefunden. Heute früh wurde Schuß Deutſcher Juriſtentag. „ Karlsruhe, 10. Sept. Der Deutſche Juriſtentag trat heute im großen Saale des Muſeums zu ſeiner erſten Voll⸗ verſammlung zuſammen. Es waren etwa 500 Juriſten aus allen Teilen des Reiches und auch aus Oeſterreich anweſend. Im Auftrage des Reichsjuſtizamts waren Geh. Oberregierungs⸗ Tat Dr. v. Tiſchendorf und Geh. Oberregierungsrat Dr. Grzracz erſchienen. Zum Vorſitzenden des Deutſchen Juriſtentages wurde Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Brunner⸗Berlin, zu Berſitzern Oberlandesgerichtspräſident Dr. Freiherr v. Call⸗Innsbruck, Dberlandesgerichtspräſident a. D. Wirkl. Geheimer Rat Exzell. Dr. Hamm⸗Bonn, Prof. Dr. v. Lilienthal⸗Heidelberg und Land⸗ gerichtspräſident Dr. Dorner⸗Karlsruhe gewählt. Der badiſche Juftizminiſter Dr. Frhr. v. Duſch begüßte den Juriſtentag im Auftrage der großh. badiſchen Staatsregierung. Geheimer Ober⸗ regierungsrat Dr. v. Tiſchendorf begüßte die Verſammlung im Auftrag des Staatsſekretärs des Reichsjuſtizamts, Ober⸗ bürgermeiſter Sigriſt im Namen der hieſigen ſtädtiſchen Be⸗ 5 hörden und der Bügerſchaft, der württembergiſche Juſtizminiſter im Auftrage der württembergiſchen Staatsregierung. Der Vor⸗ ſſitende Geh. Rat Prof. Dr. Brunner⸗Berlin widmete dem f ſchwere Not gelitten hätten, und daß der dies⸗ ha herrſcht Uebereinſtimmung darüber, daß durch die neueſte Wendung Stellung des Miniſteriums erſchüttert iſt; früher an der Kgl. Lauragrube, Großherzog von Baden einen warmen Nachruf, wobei ſich die Verſammlung von den Sitzen erhob. Darauf wurde die Abſend⸗ ung von Huldigungstelegrammen an den Großherzog von Baden, an Kaiſer Wilhelm und an Kaiſer Franz Joſeph beſchloſſen. Alsdann begannen die Abteilungsſitzungen. Ja der erſten Abteilung ſprachen Juſtizrat Dr. Junck⸗Leipzig und Pri⸗ vatdozent Dr. Köppe⸗Marburg über Regelung des gewerb⸗ lichen Arbeitsvertrages. Sie Unterbreiteten folgenden Antrag: Der Deutſche Juriſtentag empfiehlt 1. eine Reform des gewerblichen Koalitionsrechts im Sinne ſeines früheren Be⸗ ſchluſſes, 2. die Beſeitigung der Hinderniſſe, die nach dem bür⸗ gerlichen Recht dem Erwerbe der Rechtsfähigkeit durch gewerb⸗ liche Berufsvereine entgegenſtehen, 3. eine gemeinſchaftliche Re⸗ gelung des Rechtes der Arbeitertarifverträge, in der)] jeder öffentlich rechtliche Zwang vermieden, bp) volle Freiheit bei Ab⸗ ſchließung und Durchführung der Verträge gewährt, o) die Mög⸗ lichkeit eröffnet wird, Arbeistarifverträge bei den gewerblichen Gerichten öffentlich zu regiſtrieren, d) eine Friſt beſtimmt wird. innerhalb welcher Mitglieder beteiligter Berufsvereine durch Erklärung bei den Regiſterſtellen die Tarifvertragsgemeinſchaft ablehnen können, e) feſtgeſetzt wird, daß Arbeitstarifverträge, welche den vorſtehenden Vorſchriften entſprechen, unmittelbare Rechtswirkung auf die in ihrem Geltungsbereich abgeſchloſſenen Arbeitsverträge haben. Der Deutſche Juriſtentag gegen die Ausdehnung der auntsgerichi⸗ lichen Zuſtändigkeit. 2 Karlsruhe, 10. Sept.(Von unſerem Tarlsguher Bureau.) Die 4. Abteilung des Juriſtentages für Zivilprozeß befaßte ſich in ihrer heutigen Sitzung mit der Beratung der Frage, ob das für bürgerliche Rechtsſtreitigkeiten geltende Kol⸗ legialprinzip zugunſten des Einzelrichtertums einzuſchränken ſei. Die Verſammlung war außexrordentlich ſtark beſucht; die Refe⸗ rate erſtatteten Oberlandesgerichtspräſident Dr. Vierhaus⸗ Breslau und Juſtizrat Wildhagen⸗Lepzig. Nach eingehender Debatte, an der ſich von badiſchen Juriſten Rechtsanwalt Ha⸗ chenburg⸗Mannheim und Profeſſor Heinsheimer⸗Hei⸗ delberg beteiligten, wurde faſt einſtimmig folgender von Wild⸗ hagen⸗Hachenburg geſtellter Antrag angenommen: In bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten iſt für Deutſchland gegenwärtig das Kollegialprinzip zugunſteg des Einzelrichter⸗ tums nicht einzuſchränken. Es iſt deshalb eine Ausdehnung der amtsgerichtlichen Zuſtändigkeit nach Maßgabe der dem Reichstage vorliegenden Novelle nicht empfehlenswert. Die Affaire Alberti. „ Kopenhagen, 9. Sept. Die Affäre Alberti erregt in ganz Dänemark ungeheures Aufſehen, und es wird von nichts an⸗ derem geſprochen. Die Zeitung„Politiken“, die die Kampagne gegen Alberti geführt hat, betitelt ihren heutigen Leitartikel„Ein Natäonalunglück und eine Nationalſchande.“ Das radikale Organ hält ſeine eigene Partei für ſo abgewirt⸗ ſchaftet und durch das Alberti blind entgegengebrachte Ver⸗ trauen für ſo ſtark kompromittiert, daß es als einzigen retten⸗ den Mann den politiſch mehr rechtsſtehenden Finanzmini⸗ ſter Neergaard bezeichnet. Die Regierung, beſonders der Miniſterpräſident Chriſtenſen, hatte Alberti bis zum Schluß in Schutz genommen. Der König hatte ihm noch bei ſeinem ſchon erzwungenen Abgang die höchſten Auszeichnungen ver⸗ liehen. Kopenhagen, 9. Seßt. In allen politiſchen Kreiſen der Alberti⸗Affäre die doch liegt noch bein Beſchluß darüber vor, ob die Regierung bleibt oder ihre Demiſſion geben wird. Die Geſamtſumme der Unter⸗ ſchlagungen beläuft ſich auf 15 Millionen Kronen. Alberti hat dieſe Rieſenſumme in Spekulationen vergeudet und namentlich in Goldminenaktien große Poſten berloren. Er betrieb überhaupt die Spekulation in großem Maßſtabe. So war er an mehreren Fabriken beteiligt, die ihm ebenfalls Verluſte brachten, dann verſuchte er es mit Grundſtückſpekulation, überall ohne ſonderliches Glück. Der Verluſt der Bauernſparkaſſe, deren Vorſtand Mberti ſeit ſeinem Rücktritt war, beziffert ſich auf 9 Millionen Kronen, die in Obligationen angelegt waren. Dieſe Papiere ſollten in der Staatsbank in Kopenhagen deponiert ſein, ſie ſind aber nicht vorhanden. Alberti hat ſie nach und nach beruntreut und in ſeinen wahnwitzigen Spekulationen verſchwendet. Der verhaftete Exmimiſter iſt im Jahre 1851 geboren, ſteht alſo im 58. Lebensjahre. Den Aufklärungen darüber, wie es möglich war, daß das vaditale Kabinett und ein ſo integrer Charakter, wie ſein Präſident Chriſtenſen von Alberti ſo lange hinters Licht geführt werden konnte, muß man nun mit großer Spannung entgegenſehen. Tetzte Nachrichten und Telegramme. „ Eſſen, 10. Sept. Der Streik auf der Zeche„Fürſt Bismarck“ griff auch auf die Zeche 3 über, wo 116 Mann aus⸗ ſtändig ſind. Insgeſamt ſtreiken 220 Mann. * München, 10. Sept. Es verlautet, daß der Korps⸗ Kommandeur Frhr. Reichlin v. Meldegg wegen Krank⸗ heit nach dem Manöbver ſeinen Ab ſchied nehmen werde. Als Nachfolger iſt Graf Birkheim in Würzburg in Ausſicht genommen. * Portsmouth, 10. Septbr. Heute wurde hier das Schlachtſchiff St. Vinzenz vom Stapel gelaſſen. Es iſt mit 19 250 Tonnen das größte Schiff der. Drednodught⸗Klaſſe. Die Kaiſermanöver. „Kurzel, 10. Sept. Die Kaiſermanöver wurden heute mittag nach 1 Uhr etwa eine Stunde öſtlich von Kurzel beendet. Nach Schluß hielt der Kaiſer eine kängere Kritik. Zu den Steuerprojekten. * Berlin, 9. Sept. Die„Deutſche Tagesztg.“ ſchreibt: „Wenn wir richtig gehört haben, ſoll nicht die jetzt geltende Erbſchaftsſteuer auf Kinder und Ehegatten ausgedehnt werden, es ſoll vielmehr ein Antrag des Abg. Dr. am Zehnhoff zum Vorſchlag gelangen, der wünſchte, daß neben einer Erb⸗ ſchaftsſteuer eine Nachlaßſteuer eingeführt werde, die den geſamten Nachlaß erfaßt und mäßig beſteuert, auch den Nachlaß, der auf Kinder und Ehega tten übergeht. Außerdem ſoll der bekannte Bam bergerſche Vor⸗ ſchlag in der Weiſe durchgeführt werden, daß die Erbſchaften, die an entferntere Verwandte, als Onkel und Tante oder Ge⸗ ſchwiſter fallen, beim Mangel eines Teſtaments in den Beſitz des Fiskus gelangen.“ Ferner behauptet dasſelbe Blatt, daß mit dem Plan einer Dividendenſteuer ſich zwar nicht das Reichsſchatzamt, wohl aber das preu ßiſche Finanz⸗ miniſter i um beſchäftige. * Siegburg, 10. Sept. Die Stadtverordneten ſprachen ſich It. Frkf. Ztg.“ gegen die geplante Ein führung einer Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer aus. Die Hoffnungen der Niederlande. *„ Aus dem Haag, 10. Septbr. Nach Mitteilung von maßgebender Stelle iſt das Befinden der Königin Wilhelmine gnt. Die Niederkunft wird ungefähr im April erwartet. Der Hof wird ſeinen diesjährigen Aufenthalt auf Schloß D5f** bis in den Oktober hinein verlängern. Die Rückkehr nach den Haag iſt noch nicht feſtgeſtellt. Zur Lage in Bosnien. *Budapeſt, 10. Sept. miniſter Baron Burian von Rajuz, der von einer Beſich⸗ tigungsreiſe durch Bosnien und die Herzegowina zurückgekehrt iſt, erklärte in einer Unterredung auf Grund perſönlicher Wahrnehmungen, die Gerüchte über Unruhen in Bos⸗ nien und militäriſche Rüſtungen und über die Entſendung eines Geſchwaders nach Cattaro ſeien völlig unbegrün⸗ det. Die Nachricht über die Gewährung der Verfaſſung ſei verfrüht, demnächſt würden Bezirksvertretungen ein⸗ gerichtet. Ausführlich wird ſich der Miniſter in der Delega⸗ tion äußern. Eine Abſage an den Klerikalismus. * Peſt, 9. Sept. Der frühere Staatsſekretär Geheim⸗ rat Zſilinsky hat ſich in der heutigen Konventſitzung des evangeliſchen Montandiſtrikts in der ſchärfſten Weiſe gegen das Anwachſen des Klerikalismus in Ungarn gewendet, der das Land faſt in einen Religionskrieg treibe. Der Redner richtete ſcharfe Angriffe gegen den Papſt, der den kon, feſſionellen Frieden ſtörende Bullen erlaſſe. Gegen den von Rom aus genährten Haß gegen den Proteſtantismus müſſe dieſer eine energiſche Abwehr beſchließen und in erſter Linie müſſe der Schutz und die Hilfe des Monarchen angerufen werden. Ein deutſcher Spion in Frankreich. * Paris, 10. Sept. Zu der Angelegenheit des auf den⸗ Bahnhof in Aubraſt bei Orleans verhafteten angeblichen deut⸗ ſchen Staatsangehörigen Harniſt aus Mülhauſen i. E. bringt der„Matin“ ausführliche Einzelheiten. Harniſt ſoll geſtanden haben, auf Rechnung Deutſchlands ſeit mehreren Jahren Spio⸗ nage getrieben zu haben. Den Blättern zufolge iſt er zunächſt nach Orleans gebracht worden. Zur eingehenden Vernehmung und zur Aufklärung ſoll Harniſt nach Bourges überführt wer⸗ den. Ein Freund von Harniſt, der mit dieſem mehrere Reiſen machte und der ſich zurzeit in Paris aufhält, wird ſorgfältig überwacht. 5 Die Cholera in Petersburg. „Petersburg, 10. Sept. In der geſtrigen Konferenz der ſtädtiſchen Hoſpitalärzte wurden 15 Cholerafälle feſtgeſtell, Tolſtois 80. Geburtstag. * Petersburg, 9. Sept. Fürſt Paul Dolgorukoh proteſtiert gegen das Berbot der Tolſtoi⸗Feier im Kreiſ Ruſa durch den Moskauer Gouverneur. Die Feier ſollte in deg Verl ſung von Stellen aus klaſſiſchen Werken Tolſtois beſtehen, Fürſt Dolgorukow veröffentlicht ſeinen Proteſt, um zu beweiſen, daß die ſchwache Beteiligung der Provinz an der Feier nicht durch“ 8 äußere Urſachen veranlaßt wurde. Er ſchließt mit den Worten; „In allen Kulturländern wäre ein ſolcher Tag eig Der gemeinſame Finanz⸗ Nationalfeſt geweſen. Traurig und ſchmählich.“ * Petersburg, 10. Sept. Gegenüber der Meldung eine auswärtigen Blattes, Miniſterpräſident Stolypin habe an die Gouverneure eine Zirkulardepeſche geſandt mit der ausdrückliche Weiſung, Tolſtoifeiern zu geſtatten, ſtellt die Petersburger Tel graphen⸗Agentur feſt, daß es keiner beſonderen Anordnung 5 durft hätte, Tolſtoifeiern zu geſtatten, da kein Grund zu de 4* Vermutung vorgelegen hat, daß die Gouverneure einer Ehrung Tolſtois als Dichter irgendwelche Hinderniſſe entgegen. ſetzen konnten. Dagegen ſei eine Anordnung getroffen worden anläßlich des 80. Geburtstages des Dichters weder politiſche Marokko. * ndon, 10. Sept. Nach einer Meldung der„Tintes aus Tanger hat Deutſchland einen neuen Konflik hervorgerufen. Der hafidiſche General Alzazar, der dur grauſame Exzeſſe die Eingeborenen, die Fremden und Ge⸗ ſandtſchaften aufgebracht hat, war von worden. Angeblich erklärt nun die deutſche Geſandtſchaft, dah der Gouverneur deutſcher Schutzbefohlener ſei und verlang von Muley Hafid ſeine Freilaſſung. Aus Perſien. Teheran, 10. Sept. erfolgten Geburt eines Sohnes des Schahs im Baghiſad ſollen die ſeit dem Staatsſtreich feſtgehaltenen politiſchen Gefangenen fle/ gegeben werden, mit der Oedingung, daß ſie Perſien bezw. Tehern Der Schah iſt wieder hel, innerhalb zwanzig Tagen verlaſſen. geſtellt. Demonſtration für England in Konſtantinopel. * KHonſtantinopel, 10. Sept. Amtsraum einen Beſuch. hatten vor dem Hauptzollamt Aufſtellung genommen un! brachten, als der Botſchafter ſeinen Wagen verließ, lebhaftz Hochrufe auf England aus. * KHonſtantinopel, 10. Sept. kotere das patriotiſche Theaterſtück„Vaten“ ſchafter, begleitet vom amerikaniſchen hob ſich das Publikum von den Sitzen und ließ Takt. * Honſtantinopel, 10. Sept.(Wien. Korr.⸗But) Nach einer Meldung aus Salahko kam es am 8. Sept. Viraiſchehier zu einem Kampf mit Kur den des verloren. Das 4. und 5. Regiment erhielt den Befehl, alz⸗ bald Maßregeln zur Unterwerfung des Kurdenſtammes Ibraxß hims und deſſen Anhänger zu ergreifen. Die Waldbrände in Amerika. „Newpork, 10. Sept. Die Walphrände in Miuneſa“ und Nord⸗Wiſconſin richteten einen Materialſchaden von Millionen Doll. en. 15 000 Menſchen dauern fort. * Winnepeg, 10. Sept. ſtadt Port William. Muley Hafid verhaft. 25 Anläßlich der in der vorigen Waßt“ Geſtern und vonf geſtern haben laut„Frankf. Ztg.“ zwei bezeichnende Demoen ſtrationen für England ſtattgefunden. Der engliſchh Botſchafter machte dem Miniſter des Schulweſens in deſſef Sämtliche Beamte und Arbeite? Geſtern iſt in Baſad gegeben worden Ueber 3000 Zuſchauer waren anweſend. Als der engliſche Bohf Botſchafter erſchien, eſ“ England ud“ die Freiheit hochleben. Die Muſik ſpielte die Nationalhymm“ Der engliſche Botſchafter begegnete dieſer Ovation mit vilk Ibrahin Paſcha. Die Kurden haben 150, die Türken nur 20 Mammf ſind obdachlos. Die Bränd“ Der Waldbrand an dei Thunderbay im Diſtrikt Obererſee betrifft die wichtige Hafen des ringt nden pio⸗ zächſt nung wer⸗ eiſen ältig z der ſtellt, koh Kreiſt n dez tehen, eiſen, durch Lange! Wochef en def ftei⸗ß ehernn r heB Man I, alggg; Ibraxß uneſoll/ on 5 Bränd 2 n deß Hafen“ Mannheim, 10. September. General⸗Anzeiger.(Abendblatt. 5. Seite. Jolkswirtschalt. Von der Frankfurter Ledermeſſe. Nachdem ſich im Frankfurter Lederhandel am Mont i kemlich lebhaftes Meßtreiben entwickelt hatte, dürfte der Meſper⸗ lehr für das Engrosgeſchäft mit dem vorgeſtrigen Tage ſein Ende trreicht haben. Die Zufuhren in der ſtädtiſchen Lederhalle waren noch geringfügiger wie in den letzten Jahren; wirklich kurante Ware wird dort kaum mehr ausgeboten, ſo daß ſich die kleinen Quantitäten ſchnell räumten und die größeren Umſätze auf den Frankfurter Lagern gemacht wurden. Während früher im der Regel gegen Schluß des Meßgeſchäfts eine gewiſſe Abſchwächung eintrat, nuuß diesmal konſtatiert werden, daß bis zuletzt eine durchaus feſte Meinung herrſchte. Daß auf dem Roßwarenmarkte wieder eine etwas ruhigere Auffaſſung Platz zu greifen ſcheint, wurde von den Lederkäufern mehrfach mit Befriedigung erwähnt. Geſucht waren bis zuletzt namentlich ſchwere Wildkuhleder, ſtarke Croupons ver⸗ ſchiedener Art, aber auch für Rindleder, leichte feine Wildraupen und ſonſtige Oberlederſorten trat namentlich zuletzt ganz gute Kaufluſt zutage, ſo daß die Vorräte auf dieſen Gebieten wohl mei⸗ ſtens geräumt worden ſind. Vacheleder, norddeutſche Sohlleder, Wildoaches uſw. konnten bei der größerenBBedeutung natürlich nicht völlig geräumt werden, aber auch darin war der Verkauf befriedi⸗ gend. Die Pveiſe ſtellten ſich lt. Frkf..⸗A. ungefähr folgender⸗ maßen: Feine Rindleder M. 190—215, geringere Rindleder Mark 170—185, feine leichte Wildraupen M. 195—220, geringere und ſchlvere Wildraupen M. 165—180, Wildſohlleder, in Trierer Kühen M. 165—176, Wildſohlleder, in Malmedyer Kühen, M. 155—168 Trierer Wildochſenleder M. 150—160, billigere Trierer Wild⸗ ochſenleder M. 13—145, Norddeutſche Sohlleder, ſchwere Ochſen, Ml. 108—118, Norddeutſche Sohlleder, ſchwere Kühe, M. 110 bis 122, Norddeutſche Sohlleder, leichtere und geringere Sorten, M. 90—105, Zahmſohlleder, ſchwere gute Kühe, M. 148—165, Zahmſohlleder, gute Kalbin, M. 180—145, Vacheleder, feine Mar⸗ ken, M. 150—165, Vacheleder, in Mittelqualitäten, M. 130—140. .** Zur Hauſſe in Elektrizitätswerken. 5 Die ſchon ſeit einiger Zeit hervorgetretene Aufwärtsbewegung in elektriſchen Werten hat in den letzten Tagen zu einer geradezu ſtürmiſchen Hauſſe ſich verſtärkt. An der Spitze der Bewegung ſtanden die Aktien der Siemens u. Halske.⸗G., weil dieſe innerhalb weniger Tage zwei große Aufträge erhalten hat; zu dem kürzlich erfolgten Auftrag der badiſchen Staatsverwaltung kam neuerdings ein Auftrag der Stadtgemeinde Schöneberg betreffend den Bau einer Untergrundbahn Schöneberg⸗Berlin. Der Koſten⸗ Anſchlag der Firma Siemens u. Halske für dieſes Projekt beläuft ſich auf M. 10.20 Mill. Die Geſellſchaft iſt auch die Erbauerin der Berliner elektriſchen Hoch⸗ und Untergrundbahn und ſchon aus dieſem Grunde dürfte ihr der neue große Auftrag zugefallen ſein, da natürlich das Netz der neuen Schöneberger Untergrundbahn An⸗ ſchluß an dasjenige der Berliner Untergrundbahn erhalten wird und es ſich um die Schaffung eines unterirdiſchen Syſtems für Groß⸗Berlin handelt, dem auch die geplante Wilmersdorfer Unter⸗ grundbahn angeſchloſſen wird. Für die elektriſche Induſtrie eröffnen ſich damit zweifellos große Zukunftsausſichten, ob dieſe aber in der Weiſe ſich realiſieren werden, wie man ſie ſchon heute an der Börſe zu eskomptieren ſich anſchickt, iſt jedenfalls eine andere Frage. An der Börſe tauchte ſchon auf den kürzlich erfolgten Auftrag der badiſchen Staatsverwaltung an die Siemens u. Halske.⸗G. die Hoffnung auf, daß die Realiſierung der ſtaatlichen Elektrifizierungs⸗ pläne nun auch in Preüßen ſchnell weitere Fortſchritte machen werde, nachdem Bahern ein Ppojekt ausgearbeitet und Baden einen 9 25— 2 2— 42 4— 122—2 Auftrag vergeben hat. Hauptſächlich hatte man hierbei die Elek⸗ triftzierung der Berlinet Skadtbahn im Auge. Wie jedoch das B. T. erfährt, iſt die Angelegenheit noch nicht ſo aktuell, wie die Hoff⸗ nung der an Glektrizitätsaktien Intereſſierten es wünſcht. Die Profekte für die Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn ſind noch nicht fertig ausgearbeitet. Auch iſt der Vergebung der Auffräge, wenn ſie aktuell wird, nicht eine ſo erhebliche Bedeutung beizu⸗ meſſen, wie es geſchieht. Denn abgeſehen davon, daß der Auftrag an eine Reihe von Firmen fallen wird, twird ſeine Ausführung ſich natürlich auf lange Jahre ausdehnen, ſo daß die Beſchäftigung der inbetracht kommenden Firmen wohl dadurch eine gewiſſe Ste⸗ tigkeit erhält, aber nicht auf einmal ins Rieſenhafte wächſt. Auch iſt inbetracht zu ziehen, daß die Elektrifizierungsaufträge für die be⸗ rückſichtigten Firmen inſofern einen Nachteil bedeuten, als die Fir⸗ men einen nicht unweſentlichen Teil ihrer Kraft an die Ausfüh⸗ rung der Glektrifizierungsprojekte wenden müſſen und dadurch be⸗ züglich anderer Aufträge in der Konkurrenz geſchwächt werden. Dadurch erhalten andererſeits die bei den Projekten nicht berück⸗ ſichtigten Firmen mehr Freiheit in der Konkurrenzbetätigung. Die Elektriſterung von Vollbahnen muß ja von Jahr zu Jahr größere Dimenſionen annehmen, da der moderne Verkehr ſchnellere Beför⸗ derungsmittel verlangt; und dadurch erſcheint auch die Zukunft der leiſtungsfähigen deutſchen Elektrizitätsfirmen inſofern geſichert, als ſie mit beſtimmten größeven Aufträgen rechnen können. Aber dieſe Aufträge veranlaſſen auch andererſeits wieder Elektrizitäts⸗ firmen, die bisher den Bau elektriſcher Schnell⸗ und Vollbahnen noch nicht betrieben haben, nun ihrerſeits dieſen lukrativen Be⸗ triebszweig einzurichten, in der nicht unbevechtigtenErwartung, daß die Staaten und Kommunen, wenn die neuen Firmen einiger⸗ maßen leiſtungsfähig ſind, ſie von den Aufträgen nicht ausſchließen können. So hat die Vergmann⸗Glektrizitäts⸗A.⸗G. ſpeziell im Hin⸗ blick auf ſolche Kommunal⸗ und Staatsaufträge jetzt eine Bahn⸗ abteilung eingerichtet, und es würde nicht wundernehmen, wenn auch noch andere Firmen folgten. Jedenfalls ergibt ſich aus alledem, daß die Vorteile, die die bis jetzt im elektriſchen Schnell⸗ und Vollbahnbau tätigen deutſchen Firmen von den Elektrifizierungs⸗ projekten haben werden, nicht ſo koloſſale ſein können, daß es be⸗ rechtigt wäre, die Gewinne dieſer Geſellſchaften nun im voraus ins Fabelhafte zu ſteigern. Auch hier heißt es, die Dinge in Ruhe be⸗ trachben und der Entwickelung nicht allzu ſchnell vorausgaloppieren. n. Mannheimer Produktenbörſe. Im allgemeinen iſt die Stim⸗ mung ſeit unſerem letzten Bericht etwas abgeflaut, da die bei uns herrſchende günſtige Witterung, ſowie die ſchwächern amerikaniſchen Tendenzberichte einen Druck auf die Unternehmungskuſt ausübten. Die Cifofferten für Weizen ſind indes nicht weſentlich geändert. Roggen iſt vom Auslande zu hohen Preiſen offeriert, ſodaß der Konſum vorzieht, norddeutſchen Roggen, der zu M. 134 per Tonne eif Rotterdam angeboten iſt, zu erwerben. Brau⸗ und Futter⸗ gerſte liegt ziemlich unverändert. In Hafer iſt hervorzuheben, daß bereits neuer La Platahafer per Januar⸗Februar oder Februar⸗März 1909 lieferbar zu M. 114 per Tonne eif Rot⸗ terdam gehandelt wurde. Für Mehl hat der Konſum etwas zu⸗ genommen und konnten daher die Preiſe für Weizenmehl um 25 Pfennig profitieren. Die ſonſtigen Notierungen im hieſigen offi⸗ ziellen Kursblatt haben eine nennenswerte Veränderung nicht er⸗ fahren. Die offizielle Tendenz lautet: Getreide ziemlich unverän⸗ dert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa eif Rotterdam: 5 Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo ſchwim⸗ mend M. 175, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwimmend Mark 174, do. Roſario⸗Santa⸗Fe 78 Kg. ver ſchwimmend M. 175, Kan⸗ ſas 2 Weſtern per Aug.⸗Sept. M. 167, Hardwinter 2 ſchwimmend Mark 168, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. Auguſt⸗September M. 168—172. da. nach AMurſter 79⸗80 Ka. ber Auauſt⸗Sevtember den fei. band rheiniſch⸗weſtfäliſcher Holzhändler, 5 17 do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 162 is 170. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 per Juli⸗Auguſt M. 144, do. 9 Pud 15⸗20 per Auguſt⸗September M. 145, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M.—., Norddeutſcher 72⸗73 Kg. prompte Abla⸗ dung M. 134. Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. ſchwimmend M. 116, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 117, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Auguſt⸗ September M. 116.50, do. 59⸗60 Kg. Juli nach Muſter M. 117.50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 119, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 120, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 115—122, La Plata 46—47 Kg. ſchwimmend M. 110, do. 47—48 Kg. ſchwim⸗ mend M. 111, do. per Jan.⸗Februar M. 114. Mais Laplata gelb rye terms Auguſt⸗September M. 124 und Odeſſa⸗Mais per ſchwimmend M. 123, Novoroſſiſk⸗Mais ſchwim⸗ mend M. 124 Donau⸗Bulgarmais per November⸗Dezember rye terms M. 115, do. tale quale November⸗Dezember M. 109. Süddeutſche Induſtrie. Die Nummer 17 der in Mannheim erſcheinenden„Süddeutſchen Induſtrie“, Or gan des Verbandes Süddeutſcher Induſtrietler, enthält: Amtliche Mitteilungen des Verbandes: Bericht über den Handel mit China, Abſchluß eines Handelsvertrages zwiſchen Serbien und Oeſterreich⸗Ungarn und die Bedeutung dieſes Vertrages für die deutſche Induſtrie, Bulgariſch⸗belgiſcher Handels⸗ vertrag. Sachverſtändige Reviſion von Starkſtromanlagen. Freigabe des Drogenhandels für Ausländer im mexikaniſchen Staate Vera⸗ cruz. Vertrauliche Mitteilungen. A usſchreibungen. Konzeſſion neuer Bahnlinien in Argentinien. Automobilverkehr im Kaukaſus. Lieferung für Staats⸗ und Lokalbehörden in Spanien. Allge⸗ meiner Teil: Zur Vermittelungstätigkeit der Arbeitsnachweiſe in Baden und Württemberg im Juni 1908. Ueber die Schadens⸗ haftung bei Lieferung fehlerhafter Ware. Zur Preispolitik des Kohlenſyndilates. Wahrnehmung deutſcher Intereſſen bei Konkurſen in Bolivien. Zur bevorſtehenden Baumwollernte in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Aegypten und Rußland. Ausſtellungs⸗ wefen: 19 Allgemeine Koch⸗ und Nahrungsmittelausſtellung in London. Baltiſche Induſtrieausſtellung. Dresden als Ausſtellungs⸗ ſtadt. Oeffentliche Warnung vor Ausſtellungsmedaillenſchwindel. Deutſches Können im Urteil des Auslandes. Diverſes. Aus an⸗ deren Verbänden. Ein für Steinbruchbetriebe intereſſanter Straf⸗ rechtsfall. Mühlen⸗ und Maſchinenbau⸗A.⸗G. in Liqu. zu Kaiſerslautern. Der Generalberſammlung ſoll auch die Schlußrechnung vorgelegt werden. .⸗G. für Lederfabrikation München. Die ſeit 1891 dividen⸗ denloſen Aktien erhalten für 1907⸗08 erſtmals wieder eine Divi⸗ dende, die der Aufſichtsrat mit 5 Prozent vorſchlägt. .⸗G. für Baumwollinduſtrie, Mülhauſen i. E. Der Bilanz iſt zu entnehmen, daß bei einem Aktienkapital von M. 8 Mill. die Immobilien mit M. 710 000(i. V. M. 723 778) zu Buch ſtehen. Die in einem Poſten ausgewieſenen Depoſiten und Kreditoren haben ſich von M..58 Mill. auf M..90 Mill. ermäßigt. Dieſen Verbindlichbeiten ſtehen M..91 Mill.(M..25 Mill.) an Wech⸗ ſeln und Effekten, M..94 Mill.(M..97 Mill.) Bankguthaben gegenüber. Die ebenfalls in einem Poſten ausgewieſenen Debitoren und Warenvorräte ſtehen mit M..97 Mill.(M..05 Mill.) zu Buch. Das Reſervekonto B enthält M. 101 417, die ſtatutariſche Reſerve M. 264 207 und diverſe Fonds M. 662000. Die Dividende der Rheiniſchen Stahlwerke.⸗G. in Duis⸗ burg⸗Meiderich wird gemäß den in letzter Zeit verbreiteten Schätz⸗ ungen in Höhe von 11 Prozent gegen 15 Prozent i. V. vorge⸗ ſchlagen. Auf neue Rechnung werden zirka 220 000 M.(i. V. girka 200 000.) vorgetragen. Die Vertvaltung macht darauf aufmerkſam, daß mit Rückſicht auf die ungewöhnlich hohen Hütken⸗ beſtände, deren Leberfabrik Hirſchberg vorm. Heinrich Knoch u. Co. Offigziell wird mitgeteilt:„In der Sitzung des Aufſichtsrats wurden ſeitens des Vorſtandes Mitteilungen über den Geſchäftsgang des erſten Semeſters gemacht, die ein befriedigendes Reſultat auch für das laufende Geſchäftsjahr erwarten laſſen.“ Die oberſchleſiſchen Hochöfen produzierten im Auguſt 77012 Tonnen gegen 76 457 im Juli des laufenden und 80 148 im Aug. des Vorjahres. Seit Jahresanfang beträgt die Produktion 625 823 Tonnen gegen 624 636 Tonnen. Exportiert wurden im Auguſt 105 Tonnen und ſeit Jahresanfang 2425 T. Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Holzinduſtrie. Der Ver⸗ G.., in Oberhauſen (Rheinland) und der Verband mitteldeutſcher Holzhändler in Frankfurt a. M. haben ein Kartellverhältnis geſchloſſen, das zwar die Selbſtändigkeit jedes einzelnen Verbandes wahrt, indes fordert, daß alle für das Holzgewerbe wichtigen Beſchlüſſe gemeinſam gefaßt werden. Es wird angeſtrebt, weitere Verbände anzugliedern und zu dieſem Zweck ein Zentralbureau zu errichten. Neue Inſolvenz. Die Hamburger Darmhandlung L. H. Leo⸗ pold befindet ſich in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Paſſiva überſteigen M. 500 000. An dieſem Vetrag iſt hauptſäch⸗ lich die Zentralbank.⸗G beteiligt. Die Bank gibt bekannt, daß ſie für ihre Forderung anderweitig Deckung beſitzt. [(Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). ** Aursblatt der Mannbeimer Produktenbörſe vom 10. Seplember. Die Notierungen ſind in Reichsmart, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hbier. Welzen pfälziſcher 21.75—22.— Ruſſ. Futtergerſte 14.25—14.50 Rheingauer—.——.—[Hafer, bad. neuer 16.50—17— „norddeutſcher 22——.—.[ afer, nordd. 1775——.— „ ruſſ. Azima 24 25—24.75 Hafer ruſſiſcher 18—18.50 „ Ulka 24.—2455„ La Plata 16.50—16 75 „ Theodoſia 25.50—257Maisamer. Mixed—.———.— „ Taganrog 24.——24.1 U0„Donau 17.20——.— „ Saxonska„La Mlata 17.—.— „rumäniſcher 24—2ʃ.75 Koblreps, d. n uer 2975——.— „ am. Winter 23——.— Wicken 18.50—.— „ Manitobac Kleeſamendeutſch.——— „ Walla Malla.—. 6„ II——— „ Kanſas II 23.75—.„Luzerne——— „Aufſtralier——„ Provene. e „ La Plata 21—92425„ Eſparſette——— Kernen 22———.— LVeiunsl mit Faß 4650——.— Rüböl in FPaß 74 Backrüböl 80.—— Spikitus, ſa. verſt. 100% 139.50 ———.— — 5 Roggen, pfälzer neu 18 50——.— „ ruſfiſcher 975—.— „ ruimnäniſcher ——. „ norddeutſcher 18 75——.—„7ber unverſt. 69.50 „ amerit.————ͤ—„ hber 54.— Gerſte, neue 20.——21.— roh 70 wnverſt. 85/92% 67.— „ Pfälzer 20.——21.50„J0er 85/92% 52.— Gerſte, ungariſche———.— MNr. 00 0 1 2 3 5 Weizenmehl 5 9 3 39.25 29.50 28.75 26 75 Rogaenmeb' r. 28.— 1925 0 Tendenz: Getreide ziemlich unverändert. Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: M. 22.70 in bei Waggonbezug, M. 18.90 in Ciſternen, per 100 Eg, ab Tankanlage Mannheim, verzollt. Bewertung beſonders vorläufig vorgenommen wor⸗ Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 10. Seßt.(Fondsbörſe.) Daß die Börſe weiter in der feſten Haltung verbleiben wird, iſt ganz ſelbſtverſtändlich und daß auch den belebten Geſchäfts⸗ tagen wieder Ruhe folgen wird, iſt umſomehr begreiflich, weil die Engagements wieder einer Realiſation Platz macht. Er⸗ freulich iſt es aber, daß die in letzter Zeit hauſſierenden Pa⸗ piere ſcheinbar doch in feſten Händen ſind, denn das Angebot war ſo gering, die Tendenz heute nicht einheitlich. Elektrizitäts⸗ werte zeigten mit wenig Ausnahmen mäßige Abſchwächung, Chemiſche behauptet, Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik waren dagegen auf neue Ausgabe von 15 Mill. M. Obligationen er⸗ heblich gedrückt, es verloren die alten und neuen Aktien 1094 Proz. Maſchinenfabriken feſt. Die von Newyork abhängigen Werte wie Baltimore, die übrigens geſtern den Parikurs er⸗ reichten, ſteigerten ſich weiter, Lombarden und Staatsbahn behauptet. In Schiffahrtsaktien wurden wieder Abgaben vorgenommen, wo beſonders Nordd. Lloyd auf unkontrollier⸗ bare Gerüchte über Kapitalsbedarf ſtark drückten, ſpäter krat für dieſe Aktien leichte Erholung ein. Am Bankenmarkt ließ das Geſchäft zunächſt zu wünſchen übrig, ſpäter geſtalteten ſich jedoch die Umſätze weſentlich belebter, bevorzugt waren die An⸗ teile der Berliner Handelsgeſellſchaft, die im Hinblick auf neue Geſchäfte weſentlich geſteigert wurden, Deutſche Bank und Diskonto profitierten von der Aufwärtsbewegung, Kreditaktien feſt. Der Monkanmarkt zeigte ebenfalls Abſchwächung infolge von Realiſationen. Man erwartet, daß eine freundlichere Stimmung zum Durchbruch kommen werde, umſomehr der Wochenbericht Iron Age als günſtig betrachtet wird und gute Aufnahme fand. Auffallend war der Fondsmarkt, deutſche Anleihen behauptet. Das Anziehen des hieſigen Privatdis⸗ konts um 1½3 Proz. auf 3 Proz. gab vielfach den Anlaß. Von ausländiſchen Fonds Zproz. Portugieſen Serie V iſt bei feſter Tendenz zu erwähnen. Später erhielt ſich die feſte Ten⸗ denz, doch zeigte ſich an der Nachbörſe unweſentlich ſchwächere Haltung, welche größtenteils auf Abgaben zurückzuführen iſt. ſachbörslich ſchwächer. Es notierten Kredit 203.20 4 208, Diskonto 179.70 à 30, Dresdner Bank 147.20 à 50 à 40. Staatsbahn 149.50, Lombarden 23.25, Baltimore 101.60 4 50, Paketfahrt 111.50 à 40, Berliner Handelsgeſellſchaft 170.20 à 169.50, Phönix Bergbau 188.70 4 25. Telearamme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 9 10. 9 107 Amfterdam kur; 169 18 16908Paris kur; 81 216 81.216 Belgien 80.95 80.935Schweitz. Plätze 81 116 81 116 talien„ 81133 81.110 Wien 85 116 85,½116 ondon 20.39 20.392 Napoleonsd'or 16 24 16 28 75 lang—.——— Privatdiskonto 215f% 30% Staatspapiere. A. Deutſche. 92 10. 9. 4ſ beutſch. Reichsanl. 100.0 109.25] B. Ausl! ändtſche. 10 37½ 8 92 10 92.255 Arg. i. Gold⸗A.1887 100.— 105.— 8 2 5 83.95 88.954½ Chineſen 1898 98.10 98— 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 100.15 100.10Merikaner äuß. 88/90 97 55 8740 3½„ 5 92.10 92.103 Mexlkaner innere 65 20 65 40 3„„ 33 90 83.85 Taumalipas—— 4 badiſche St. A. 19%———. Bulgaren 90 80 99.80 1„„ 1908 1005 100.25% ſtalten Rente 21% bab. St⸗Olabgnt—.——— 4½ Oeſt. Silberrente 99.45 99 24 5 M. 98 10 93 2004½„ Papierrent.———— 3%„ 1900—.— 91.55 Oeſterr. Goldrente 98 80 98.88 3½%„„ 1904 91 25 91408 Portug. Serie 61 25 61.60 907—.— 91.303 III 6265 6250 %½ neue Ruſſen 1905 96 80 86 95 35½„ Abayr..⸗B.⸗A..1915 101 40 101.30 4 Ruſſen von 1880 1918 101.30 101.40 4 5 5 3½ do. U. Allg. Anl. 91.60 91.604 ſpan. ausl. Rente 95.20 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.90 82.9004 Türken von 190? 8795 88.— 4 Heſſen von 1908 100.— 100 054.„ untf. 94— 94 20 3 Heſſen 81 80 81.804 Ungar. Goldrente.70 93 60 3 88 30 888[4„ Kͤronenrente 98 05 93— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98.50 98.20 4„ 1908—.— 88.50 Verzinsliche Loſe. %½„ 1905—.——.— s Oeſterreichiſche860 154—154 50 Türkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 139.— 139.80] Kunſtſeidenfabr. Frkf. 224.— 228.—: Südd. Immobil.⸗Geſ. 94.30 93.80Lederwerk. St. Ingbert———. 147.— 147 20 Eichbaum Mannheim 110.——.— Mh. Aktien⸗Brauerei 187.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95. Weltzz. Sonne, Speyer———.— Cementwerk Heidelbg. 152.— 152 75 Cementfabr. Karlſtadt 135.50 135 60 Badiſche Anilinfabrik 374.75 36— do. neue 360.75 350.— Ch. Fabrik Griesheim 247. 247— Farbwerke Höchſt 3 4 75 394.75 Ver. chem. Fabrik Mh. 299 50 299.50 Chem. Werke Albert 419 89 418.80 Südd. Drahtind. Ph. 115.— 115.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 193 199— Acc. Böſe, Berlin 71.— 70. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 226.— 224.50 Südd. Kabelw. Rhm. 124.— 125 70 Lahmeyer 125— 123.75 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 118 70 117.70 Siemens& Halske 19.75 194.— Spicharz Lederwerke 123.— 124.50 Ludwigsh. Walzmühle 166.— 166 Adlerfahrradw. Kleyer 37 30 803.29 Maſchinenfbr. Hilpert 68 40 68.20 Maſchinenfb. Badenia 194.— 194.— Dürrkopp 327— 325.— Maſchinenf. Gritzner 211.— 211.— Maſch.„Armatf.Klein 122.90 123.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabril vorm. Dürr& Co. 5 Schnellpreſſenf. Frkth. 183.50 188.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 130.75 130.70 Schuhfabr. Herz, Frkf. 123.— 128. Seilinduſtrie Wolff 138,70 183 50 'wollſp. Lampertsm. 65— 65.— Kammgarn Kaiſersl. 159.— 159.— Zellſtoffabr. Waldhof 329.— 327 50 135.— 13 .— ———.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97. 0 97.50 40.K. V. Pfdbr.O05 75) 975 zbevcb. bidb..70 be 70 008 70 71 90.80 90.80 31½% Pr. Bod.⸗Fr. 89.30 89 3 4% Ctr. Bd. Pfd. voo 97.10 97.10 4%„ 99 unk. 09 97 10 9710 40 bbr..0! unk. 10 97 30 97.30 4%„ Pfdbr..03 unk. 12 97.4) 97.4% 3* Pfobr..86 3 85 8 a. 94 89.60 89.60 3/ Pfd. 96/06 89.6 89 6 4%„ Com.⸗Obl. v. 1,unk. 10 98 80 98 80 3%„ Com.⸗Obl, v. 87/ 1 90 20 80 20 8%„ Com.⸗Obl. v. 96/06).— 90. 4% Pr. Pföb. unt. 09 97.20 97 2) %ͤůõ᷑»“hf 0 „ dn 40% Pr. Pfdb. unt. 15.60 97 60 40ʃ% 17 9825 98 25 3%„„„ 14 99 25 99.25 31%„„ 12 90 20 680.20 3½% Pr.Pfdbr.⸗Bkl.. Kleinb. b. 04 93.50 93.50 5 0 Hyp.⸗Pfd. Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 90.30 90.39 40% 55 Pfdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd unk. 1917 4% Nh. H. B. Pfb.2 97.— 97.— 4½%„„ 1907 97.— 97.— %„ die 31½%„ verſchied. 88. 9 1. erſch, 89.9) 89.9 3iſ, Nh..⸗B. C. 9 15 90 den WeB C. B. 100 4% Pf. B. Pr.⸗Obl.— 9959 1% Pf. B. Br.⸗O. 912) 91.40 ½ Ual ittt.a. E. B.—.— 70 50 Manng. Verſ.⸗G.⸗A.—.— 395.— 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 10. Septemder: Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 228.20 227 Buderus 115.— 115 25 Harpener Bergbau Kaliw. Weſterregeln 09 90 209 30 18725 190— Concordia Bergb.⸗G. 331—531— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 104— 108 Deutſch. Luxemburg 161 50 101— Friedrichshütte Bergb. 157 50 188— Gelſenkirchner 202 40 261 30JGewerkſch. Roßleben Fhönix 189 90 188.75 Vr. Königs⸗ u. Laurah. 214 50 218 60 Bank, und Verſicherungs⸗Aktien 8800 88 0 Badiſche Bank 189.— 180.—Oeſterr.⸗Ung. Bauk 125.80 125 60 Berg u. Metallb. 120.20 20— Oeſt. Länderbenk 111.50 111.50 Berl. Handels⸗Geſ. 188 20 170.20„ Kredit⸗Anſtalt 23.30 20.20 Comerf. u. Disk.⸗B. 109.40 109 40 Pfälziſche Bank 100.25 100.40 Darmſtäbter Bank 128 70 1286, Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.50 191.50 Deutſche Bank 289 80 240 0 Preuß. Hypotheknb. 11230 112 50 Deutſchaſtat. Bank 135.50 136— Deutſche Reichsbk. 48 90 43 20 D. Effekten⸗Bank 101.40 101.50 Rhein. Kreditbank 133.75 133.75 Disconto⸗Comm. 179 20 179 70 Rhein. Hyp⸗B. M. 192.— 191.95 Dresdener Bank 147 10 147.20 Schaaffö. Bankver. 37 75 188 80 Frankf. Hop.⸗Bank 201 70 201.70 Südd. Bank Mhm. 107.90 107.90 Frkf. Hyp.⸗Ereditv. 154.75 154.75 Wiener Bankver. 31.60 181˙75 Nationalbank 120 40 120 50 Bank Ottomane 142— 142. Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport-⸗Anſtalten. ſich ar: Rentenmarkt, wo Zproz. Reichsanleihen 0,20Proz., Japaner auf Londoner Anregung 0,30 Proz. höher lagen. Ruſſen knapp be⸗ hauptet. Schiffahrtsaktien büßten über ein halb Prozent ein. Im ſpäteren Verlaufe trat auf dem Montanmarkte unter Füh⸗ rung von Harpener eine leichte Beſſerung ein. Tägliches Geld 8 Prozent und darunter. Der günſtig lautende Bericht des Jron Age über den ameri⸗ kaniſchen Eiſenmarkt blieb einflußlos. Die Tendenz unterlag wei⸗ terhin verſchiedenen Schwankungen. Kanada waren durchweg höher, ebenſo Schiffahrtsaktien. Elektrizitätswerte gaben weiter nach. Schluß ſtill bei leicht abbröckelnden Kurſen. Der Kaſſa⸗ martt für Induſtriewerte war bei eingeengterem Geſchäft als in den vorhergegangenen Tagen im allgemeinen knapp behauptet. Niedrigen wurden beſonders Elektrizitäts⸗ und Terraintverts notiert. Berlin, 10. September.(Schlußkurſe.) Ludwigsh.⸗Bexbacher 218.25 218.10Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 49 40 149.50 Pfälziſche Marbahn 133.30 186 30Oeſt. Südbahn Lomb. 3 20 23.25 „do. Nordbahn 131 30 131 30 Gotthardbahn Südd. Eiſenb.⸗G. 115.— 115, Ital. Mittelmeerbahn———.— Hamburger Packet 112.60 111 50] do. Meridionalbahn 134— 184.30 Norddeutſcher Lloyd 92 70 920[Baltimore und Ohio 100.— 101 60 Frankfurt a.., 10. Sept. Kreditaktien 202.80, Disconto⸗ Commandi 179.10, Darmilädter 128.40, Dresdner Bank 147.—, Han⸗ delsgeſellſchaft 169.—, Deutſche Bank 239.60 Staatsbahn 149.50, Lombarden 23.25, Bochumer 226.50, Gelſenkirchen 201.20, Laurahütte 213.75, Ungarn 93.70. Tendenz: ſchwächer. Pachbörſe. Kreditaktſen 203.20, Disconlo⸗Commandit 179.70, Staatsbahn 149.50, Lombarden 23.25. **** Mannheimer Eſſektenbörſe vom 10. September.(Offizieller Bericht) Geſchäft war heute in Aktien der Portland⸗Zementwerke Heidelberg zum Kurſe von 152.75 pCt. Erheblich niedriger tellten ſich Anilin⸗Aktien und zwar neue 350 bez. und alte Aktien 364 bez. Auch Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien blieben zu 140 PEt, erhältlich. Ebenſo Pfälz. Preßhefen⸗ und Sprit⸗ fabrik⸗Aktien zu 162 pCt.(161.) Obligationen. ——.— Pfandbrieſe. Induſtrie⸗Obligation. 400 Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 97.— b; 11½% 0% Akt.⸗Geß. f. Seilindu⸗ 8 1„„„ verſchied. 89.90 bz firfe 02.— Kommunal 91.75 bz 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. Städte⸗Aulehen. u. Seetrausvort 00.— 6 3½ Freiburg i. B 89.— G 47% BadAnilin⸗u. Sodaf. 199—8 6½ dh Heidelbg. v. J. 1903.— 66% Er. Klenlen, Hedlba. 02.—6 300 Karlsruhe v. J. 1907 90.2567%% Vürg. Brauhauc, Bonn 98.—8 30J0 Karlsruhe v. F. 1896 87.— B41%„Ferdenmüßle Temm 4½0½% Lahr v. 8. 1902 90.—.. 5 Mannt. Dampf⸗ 97.— G %½% Ludwigshafen 99.— G. ſchlepyſchlffahrts⸗Gef. 4% v. 1906 99.—G 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 98.— G 8½% 5 5 89.— V Geſellſchaft 3 8 4% Mannh. Oblg. 1905 98.50 6½% Oberrheclerrigtäts⸗ 40 JJVV 13885 91.—(%% Pfälz. Chamotte u⸗ *½ 8 1888 91. G. Tonwerk,.⸗G. Eiſend. 101.50 G 3½ 8 1895 89.75 G 470½ 0% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 30½ 0 bei Pernau in * Livlan.— 10 8 5 1 1 0 8 180 Speyrer Brauhaus „„ 10906 98.50 G. in Speper 96.—5 eee ee ene ee 10—6 381ʃ½% 0% Pirmaſens unk 1905 91.— G 4 11 10 dd. Drahtinduſtr. 100.—G 9 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. 51%% Wiesloch v. J. 1905 Dr. H. Loſſen, Worms—.— 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 110.— 5 *** Berliner Effektenbörſe. [Brivattelegramm des General-Anzeigerg)“ Berlin, 10. Sept.(Fondsbörſe.) Nach den ſtarken Kurs⸗ „eigerungen der letzten Tage trat, wie bereits geſtern, wenn auch nur pereinzelt zu bemerken geweſene Realiſationsneigung auf dem Gebiete der Montan⸗ und Elektrizitätsaktien ſtärker hervor, wogegen für Bankenaktien eine ſehr feſte Tendenz vorherrſchend blieb. Beſonders in Hüttenaktien fanden große Glattſtellungen ſtatt, die vereinzelte Einbußen bis zu 19½ Proz. bewirkten. Man verwies auf die in der geſtrigen Aufſichtsratsſttzung der Rhein. Stahlwerke gemachte Mitteilung vom ungetvöhnlichen Stand der Hüttenbeſtände, woraus man ein gleiches für die ibrigen Werte folgerte. In Elektrizitätsaktien ſetzten ſich die Realiſierungen heute fort und bewirkten bei Ediſon eine Einbuße bis zu 1 Prog. Der Bankenmarkt lag feſt. Beträchtliche Beſſerungen erfuhren Handels⸗ geſellſchaft und Deutſche Bank. Am Bahnenmarkte für amerikaniſche Werte ſetzten Baltimore⸗Aktien, im Einklang mit Newyork, ihre Auftvärtsbewegung fort, während die übrigen Werte zwar feſt lagen, aber etwas in den Hintergrund traten. Von ſonſtigen Bah⸗ nen ſind Lübeck⸗Büchener als begehrenswert zu erwähnen. Die übvigen Werte waren vernachläſſigt. Lebhaftes Geſchäft enwickelte Peniſche Milttairdienft⸗n. ebens⸗Herſicherungs⸗Anfalt u. G. in Hannover. —— rxrichtet im Jahre 1878. Mittalrdenst-Versicherung, Lobens-Versicherung, Gesamtyersloherungsbos tand: 300 Millionen Mark Versicherungssumme. Sesamtvermögensbestand: 130 Millionen Mark. Gesamtauszahlungenn 91 Millionen Mark. Im Jahre 1907 wurden rund 25 Millionen Mark Ver- sicherungssumme beantragt. — 0— Die Deutsche Militairdlenst- und Lebens-Versicherungs- Anstalt a. G. in Hannover übernimmt unter Ausserst günstigen die Versicherung von Kapitalien auf den Fall der Erxfüllung der allgemeinen Wehrpflicht im Deutschen Relche.— Miſitairdienst-Versicherungen— und für den Fall der Erreichung eines bestimmten Lebensalters oder des vor- berigen Ablebens mit Einschluss der Kriegsgefahr— Lebens- Versicherungen, Auch bietet sle vorzügliche Gelegenheit zur Beschaffung von Kapitallen für Töchteraussteuer-, Studſen. zwecke ete. Alle Uoberschüsse fallen den Versicherten zu. 48088 Generalagentur in Hannheim: Horr Generslageut Nranz Schlielcer, L II. 25. U del ichnellster Auskünrung Trauerbrieie d en nen dr. 5. Sduszes Buchüruckerel 6.. b. 5. ieeeeeeeeeeeeeee W. Berlin, 10. September. Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. 178.60 179.20 3% Rente 96.95 96.77 Spanſer 96.70 96.50 Türk. Looſe—. 177.— Banque Oltomane 716.— 712.— Rio Tinto 1765 1740 Berlin, 10. Preiſe in M. 9. 10. Pepsin-Cognac n. 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Gensral-Vertreter für Mannhelm und Umgenend. 208— 292.90 Staatsbahn 40% Reichsanl. 100.20 100.20] Ruſſenbank 1320 133.70 370% Reichzanl. 92.30 92.40 Schaaffh. Bankv. 137.60 138.70 30% Reichsanleihe 83.90 8390 Staatsbahn 149.90 149,70 4% Conſols 100.20 190.20 Lombarden 23.20 23.— 3%%ſo„ 92 95 22.30 Baltimore u. Oho 99.70 101.30 30% 7 88 80 83.30 Canada Paciftc 17110 172.20 40% Bad. v. 1901 99.90 99 80] Hamburg Packet 112.10 11150 4%„„ 1908 100.40 100 40 Nordd. Lloyo 98.10 92 10 %½%„ eonv.—.— 93.— Bochumer 228.60 27.10 3%„ 1909/%7—.———[Deutſch⸗KLuxembg. 161.60 160.60 3½ 0% Bayern 91.60 91.60 Dortmunder 68.20 61.70 37½l% Heſſen——— Gelſenkirchner 20190 200.70 30% Heſſen 81.80 81.80 Harpener 209.60 209.— 30½% Sachſen 83.30 83.3) Laurahütte 214.50 214.— %½ Japaner 1905 92.30 9240Phönix 189 60 188.— 40% Italiener—.——] Weſteregeln 188.70 188.90 40% Ruſſ. Anl, 1902 88.00 83 0) Allg, Elektr.⸗Geſ. 225.80 223.20 4% Bagdadbahn 87.— 87.,40] Anilin Treptow 385.— 386,— Oeſer. Kreditaktien 202 90 203 10 Brownu Bovert 175.60 174 70 Berl. Handels⸗Geſ. 168.90 169 70] Chem. Albert 420.— 419.70 Darmſtädter Bank 128.70 128.70] D. Steinzeugwerke 210.— 210.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 186.— 133.— Elberf. Farben 418 Deutſche Bank 240.— 40.50 Celluloſe Koſtheim 246.20 247. Disc.⸗Kommandit 179.— 179 50 Rüttgerswerken 158.— 156.20 Dresdner Bank 147.40 147.60 Tonwaren Wiesloch 9450 94.50 Reichsbank 148 40 148.40 Wf. Draht. Langend. 177.— 176.50 Rhein. Kreditbant—.——.— Zellſtoff Waldhof 327.70 327 50 Privatdiskont 3% (Telegr.) Nachbörſe. 149.60 149.70 Lombarden 28.20 22 90 pariſer Börſe. Paris, 10. September. Anfangskurſe. Debeers 322.— 324.— Eaſtrand 116.— 117.— Goldfteld 120.— 122.— Randmines 184.— 184.— Londoner Effektenboͤrſe. London, 10. Septbr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 297 Conſols 861018 86106 Moddersfontein 10¼ 10% 3 Reichsanleihe 83% 88˙% Premler 99— 87 4 Argentinier 87— 88— Randmines 7 1¼½ 4 Italiener 108/ 108¼Atchiſon comp. 93/ 98¼8 4 Japaner 84% 84— Canadian 177˙½7 177¼ Mexikaner 84— 34— Cheſepeake 43˙9ꝰ 45 ½ 4 Spanier 95— 95— Chikago Milwaukee 148½ 148%½ Ottomanbank 18˙% 18¾ Denvers com. 27%/ 28— Amalgamated 82% 81% Erie 29— 62— Anacondas 9/ 9¾ Grand Trunk III pref. 52½ 524½ Rio Tinto 70⁰% 69%„ 5 Central Mining 157% 15¾8 Louisville 12— 112% Chartered 17/ͤ 177/Miſſouri Kanſas 38— 34½ De Beers 12% 12¾ Ontario 5 43% 54½¼ Eaſtrand 4% 47/ Southern Pacific 112¾ 112% Geduld 2½ 2/ Union com. 172% 173.— Goldfields 4% 4% Steels eom. 49˙%/% 49˙% Jagersfontein 4˙ 4½] Tend.: beh. In Mannheim-Käterthal Berliner Produltenbörſe. Septbr.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) ark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 9 10. Weizen per Sept. 203.25 202.-[Mais per Sept. 159.— 159.— „Okt. 203.50—.—„Dezbr. 154.— 155 „Dezbr, 204.— 208.50 5———— Roggen per Sept. 174.——.—Rüböl per Okt. 64.40 64.50 „Okt. 177.25 178.75„ Dezb. 64.10 64,20 „Dezbr. 179 50 179.— eee Hafer per Sept. 160 75 161.— Spiritus 70er looo „Dezbr. 166.— 166.— Weizenmehl 29.— 29.— —.——.— Roggenmehl 24.30 24.20 Liverpool, 10. September(Anfangskurſe.) 9. 10. Weizen per Sept..06 ruhig 7/5%/ ruhtg .06%½ 776— Mais per Sept..092/ ruhig 509/% ruhig 1 0 t..07/ 5/½7% 7767 Dr. etker's Knusperchen. Zutaten: 500 g Mehl, 1 Päckchen Dr. Oetker's Backpulxrer, 150 f Butter, 150 g Zueker, 1 Päekchen Dr. Oetker's Vanillin-Zucker, 2 Eier. Zubereitung; Rübre die Butter schaumig. gib den Zucker, Vanillin-Zucker, die Eier und das mit dem Back-⸗ pulver gemischte Mehl hinzu, teile den Peig dann iu mehrere Leile, die nach und nach ganz dünn ausgewellt und mit einem Weinglase ausgestochen werden Drücke mit einem Reibeisen oder stich mit einer Strieknadel oder Gabel gleichmässige Vertiefungen in die Scheiben und gib sie auf ein mit einem Stück Palmin ganz dünn abgeriebenes Blech in den Backofen. Minuten sind die Knusperchen gebacken und werden nach dem Erkalten in einem Blechkasten aufbewahrt. Dr. Oetke's Rezopte für Essig-Gurken, Sent- Gurken und Salz-Gurken erhält man in all den Ge- schäften, welche Dr, Oetker's Backpulver tuhren oller direkt von Dr. A. Oetker, Bielefeld. Budapeſt, 10. September. Getreide(Telegramm.) markt. 9. 10. per 50 kg. per 50 kg Weſlzen per Okt. 1134 1135 feſt 1188 1139 feſt „„ April 11 68 1164 1166 1167 Roggen per Okt. 9 38 93g feſt 943 9 44 feſt 5„ April 967 9 68 970 9 71 Hafer per Okt. 805 8 08 ruhig 803 8004 ruhig Mais per Sep br. 8 40 8 40 840 84ʃ 8 „„ 720 720 feſt 8 25 837 feſt 740 74¹1 741 742 Kohlraps————— Wetter: Schön 4*.* Telegraphiſche Handelsberichte. %prozentige deutſche Reichs⸗ und preußiſche Schatzanweiſunt Wie vor einiger Zeit mitgeteilt, gelangen am 30. Septies 100 Millionen Mark 3½proz. Reichsſchatzanweiſungen und 148 Millionen Mark preußiſche Schatzanweiſungen, im ganzen alſo 245 Millionen, zur Rückzahlung. Es iſt der Umtauſch in Aproz. Schatzanweiſungen mit gjähriger Laufzeit angeboten wor⸗ den. Laut„Frkf. Ztg.“ ſind ſchon heute ſehr erhebliche Anmel⸗ dungen zum Umtauſch erfolgt. Selbſt von den in den letzten Monaten vielfach ins Ausland gegangenen Schatzanweiſungen, die gewiſſermaßen als Diskonto angenommen wurden, dürfte ein Teil zur Rückzahlung kommen, wenn auch von ihnen nicht unbe⸗ deutende Summen bereits angemeldet worden waren. Auf die etwaigen überſchießenden Beträge von den 4proz. Schatzanwei⸗ ſungen liegen ſchon jetzt feſte Angebote vor, ſodaß man auch dieſe Anleiheoperation bereits als nahezu erledigt betrachtey kann. 5** A4proz. Anleihe der Stadt Mülhauſen i. E. Das Konſortium, das vor kurzem die neue 4proz. Anleihe der Stadt Mülhauſen im Betrage von 4 Millionen Mark übernommen hat, hat deren Plazierung lt.„Irkf. Ztg.“ nun beendet. München, 10. Sept. In der außerordentlichen General⸗ berſammlung der Giſenwerke München,.⸗G. vormals Kißling u. Mordelli, in der die Erhöhung des Grundkapitals von 1248 000 auf 2 748 000 durch Ausgabe von 6prozent. Vorzugsaktien zur Be⸗ ratung ſtand, wurde aus den Kreiſen der Aktionäre der Verwal⸗ tung der Vorwurf gemacht,, daß ſie zu ſpät in die frühere mangel⸗ hafte Organiſation des Werkes eingegriffen habe, durch die Er⸗ höhung des Grundkapitals würden die alten Aktionäre noch mehr geſchädigt als bisher. Es wäre vielleicht beſſer, ſtatt Aktien Obli⸗ gationen auszugeben, ſchon in Rückſicht auf die Gebühren uſw. Demgegenüber machte der Vorſitzende des Aufſichtsrates Geh. Kom⸗ merzienrat Dr. Stubb 6lt.„Frkf. Zig.“ darauf aufmerkſam, daß es oft ſchwer ſei, Organiſationsmängel zu erkennen. Hamburg, 10. Sept. Der Norddeutſche Lloyd demen⸗ tiert lt.„Frkf, Ztg.“ die Börſenberichte von der beabſichtigten Kapitalserhöhung. * Berlin, 10. Sept. Ueber das Vermögen des Gründers und Mitinhabers der erſt kürzlich errichteten Eiſengießerei Preußig u. Co. G. m. b. H. in Elbin⸗Rode Ingenieur Preußig wurde lt. Frkf. Ztg. Konkurs eröffnet. „ Berlin, 10. Sept. Nach Pariſer Blättern wurde die Bankfirma Leſage u. C. in Paris in Konkurs erklärt. Hannoper, 10. Sept. Die Portlandzementfabrik Her⸗ mann.⸗G. erhielt lt.„Frkf. Ztg.“ den Zuſchlag auf die Liefe⸗ rung von 6 bis 8 Millionen Kilogramm Zement für militäriſche Bauten auf der Inſel Borkum. London, 10. Sept. Gegen Wochenende dürften Ut.„Frkf. Zig. vorausſichtlich größere Goldentziehungen für Südamerika ſtattfinden. * Kalkutta, 10. Sept. Jutefabrikate liegen ſchwach. Die bon den Fabrikanten beabſichtigte Produfktionseinſchränkung um weitere 6 Proz., iſt It.„Irkf. Ztg.“ nicht zuſtande gekommen. Pfalz, Heſſen und umgebung. Worms, 10. Sept. Am Sonntag, den 18 ds. Mts findet hier der Stenographentag des nordbadiſchen Be⸗ zirks der Schule Gabelsberger, verbunden mit Wettſ chrei⸗ ben ſtatt. Herr Oberlehrer Dr. Breidenbach⸗Worms wird einen intereſſanten Vortrag übe„Römiſche und Griechiſche Steno⸗ graphie“ halten. Das Feſtprogramm iſt ſehr reichhaltig und dürfte nach den vorliegenden Anmeldungen eine zahlreiche Be⸗ teiligung der Vereine der näheren und weiteren Umgebung zu Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldeubaum: für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: J..: Gg. Chriſtmann. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J..: Franz Kircher: 5 für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher: für den Inferatenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 7604 Wir bringen hiermit zur Kenntniß unſerer verehrlichen Mitglieder, daß unſere Bibliothek ber in den üblichen Stunden wieder geöffuet iſt. 30060 D ee 0 Zwetſchgen prima große gutgereifte beſte Früchte Aen 1 f M..— leruer Winter⸗Tafeläpfel dieſes Jahr beſte Sorten zu außerordent⸗ iſch billigen Preiſen. 5 64435 Fr. Müller, Obſtverſand, Malſch bei Bühl i. Baden. Weiß⸗ u. Büntſtickerel wird angenommen, 64460 J. Rupli Wwe., C4, 15 2. Nach 10 bis 15 0 — 7. Selte. Mannheim, den 10. Septemder 1908. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) B 5 Jwangsverffeigerung. 7 ekanntmachung. Realqymnasium f,J jeder Kranz ie Stadtverordnetenwahlen 8— nachmittags 2 Uhr Wir bringen gemäߧ 3 der Wahlordnung vom 19. April mit Realschule im bile Jahl hier, 57 5 di 8 5„5 gegen bare Zahlung in— E..— 1901 und 22. Dober b1 zur liſte daß die Gutenbergſtraße 2, am Luiſenpark Vollſxecungswege Föfſentlich 9875 Proben tei Wah er iſten MANNHEINMI. ſelg Jerunholz 1 Nähmaſchine, beginnen am ür die Wahl der Stadtverordneten von Sonntag, den 3. September bis einſchl. Sountag, den 20. Sep⸗ ember 1908, an Werktagen vormittags von 10 bis Uhr und nachmittags von 4 bis 3 uhr und an Sonntagen vormittags von 9 bis 12 Uhr zur Einſicht er Beteiligten aufliegen und zwar: a) für die Altſtadt Maunheim im Rathauſe F 1 No. 5, 2. Stock, großer Saal No. 23, b) für den Stadtteil Käfertal auf dem dortigen Rathauſe, e) für den Stadtteil Waldhof auf der Polizei⸗ ſtation, d) für den Stadtteil Neckarau auf dem Rat⸗ hauſe daſelbſt. Etwaige Einſprachen ſind innerhalb der obengenannten Friſt unter Vorlage der Beweismittel daſelbſt vorzubringen. 08 Einſprachen können nicht mehr berückſichtigt werden. Berechtigt zur Wahl iſt jeder Stadtbürger, deſſen Bürgerrecht nicht ruht. Stadtbürger ſind alle im Vollbeſitze der Rechtsfähigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen männlichen, nicht im aktiven Militärdienſte ſtehenden Angehörigen des deutſchen Reichs, welche das 26te Lebensjahr zurückgelegt haben und ſeit zwei Jahren: a) Einwohner des Stadtbezirks ſind, p) eine ſelbſtändige Lebensſtellung haben, o) keine Armenunterſtützung aus öffentlichen Mitteln empfangen haben, d) in einer badiſchen Gemeinde Gemeindeumlagen zu zahlen haben, e) die ihnen obliegenden Abgaben an die Gemeinde ent⸗ richtet haben. Als ſelbſtändig im Sinne des Geſetzes werden diejenigen Perſonen betrachtet, welche entweder einen eigenen Hausſtand haben oder ein Gewerbe auf eigene Rechnung betreiben oder an direkten ordentlichen Staatsſteuern mindeſtens zwanzig Mark bezahlen. Das Bürgerrecht ruht: 1. bei den Entmündigten, Mundtoten u. Verbeiſtandeten, 2. infolge der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte während der Dauer dieſes Verluſtes, 3. nach eröffnetem Gantverfahren während der Dauer und ſolange die Gläubiger nicht befriedigt ind, 4. infolge des Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes. Zur erſten Klaſſe der Wahlberechtigten gehören diejenigen, welche nach dem Umlageforderungszettel für das Jahr 1908 an Gemeindeumlagen 266 M. 90 oder mehr zu zahlen haben; zur zweiten Klaſſe diefenigen, welche weniger als 266 M. 90 aber mindeſtens 37 M. 20 und zur dritten Klaſſe diejenigen, welche 37 M. 20 oder weniger zu zahlen haben. Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach§ 3 der Wahl⸗ ordnung nur die in die Wählerliſte Eingetragenen ſich an der Wahl beteiligen können. Schließlich wird noch bemerkt, daß ſämtliche Wähler mittelſt Poſtkarte von ihrer Aufnahme in die Wählerliſte Nachricht erhalten. Dieſe Karten wollen ſorgfältig auf⸗ bewahrt, bei etwaiger Einſichtnahme in die Liſte und insbe⸗ ſondere bei der Wahl vorgezeigt werden. Mannheim, 9. September 1908. Im Auftrage des Stadtrats Statiſtiſches Amt. J. V. Kirchberger. Oberrealſchule Maunheim (mit Handelsmittelſchule). Anmeldungen zum Eintritt in die Anſtalt, ſoweit ſie nicht bereits erfolgt ſind, werden am 31765 Samstag, den 12. d. Mts., von—12 und von—5 Uhr im Geſchäſtszimmer des Di⸗ rektors— Tullaſtr. 25, eine Treppe hoch— entgegen⸗ genommen. Dabei ſind Geburtsſchein(Familienbuch), Impfſchein und letztes Schulzeugnis vorzulegen. Die Aufnahmeprüfungen werden am Montag, den 14. d. Mts., von 8 Uhr an abgehalten. Mannheim, den 5. September 1908. Großherzogl. Direktion. Dr. Roſe. Zöhere Illädchenichule Mädchenoberrealschule und (Lehrerinnenseminar) Mannbeim. der noch nicht vorgemerkten Schülerinnen en 31776 Montag, 14. September, Vormittags von 10—12 Uhr statt. Geburtsschein, Impfschein und letztes Schulzeugnis sind bei der Anmeldung vorzulegen. Amgleichen Tage finden auch die nachträglichen Anmeldungen kür das Lehrerinnenseminar statt. Donnerstag, 17. September, formittags 8½ Uhr haben sich die Schülerinnen der Vorschul-] Kklassen und der Klassen VII in der Turnhalle des Hauses D 7, 8 einzufinden. Um 10 Uhr versammeln sich die übrigen Schülerinnen in Aren Klassenzimmern. 31768 Mannheim, im September 1908. Srossh. Direktion: H a m mes. Großh. Realſchule Tadenburg. Anmeldungen neu eintretender Schüler werden am] Samstag, den J2. September entgegengenommen. 81358 Der Vorſtand: Metzger. In der Hauptſynagoge. Freitag, 11. September, abends 6½ Uhr. Samstag 12. Sep⸗ tember, morgens 9½ Uhr. Nachmittags 2½ Uhr Jugendgottes⸗ den, Probe. Abends 7¼ Uhr. An den Wochenlagen: Morgens J/ Uhr, abends 6 Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, 11. September, abends 6½ Uhr. Samskag, 12. Sep⸗ ſember, morgens 8 Uhr, abends 7¼ Uhr.— An den Wochen⸗ Anmeldungen zum Eintritt in die Reformſchule werden, ſoweit ſte nicht bereits erfolgt ſind, am Samstag, den 12. September von 9 bis 12 Uhr vormittags entgegen⸗ genommen. Die Aufnahmeprüfungen werden am Montag, den 14. September von 8 Uhr an abgehalten. Mannheim, den 9. September 1908. Großh. Direktion: Dr. Blum. 37773 Mittelung! Beim Einkauf meines ſeit 18 Jahren einge⸗ führten und allſeits als ganz vorzüglich anerkannten A. Rie⸗ ger's Tannin- Hopfwassers ſchütze mau ſich da⸗ durch vor minderw. Nachahmungen, daß man nur ſolche Flaſch. annimmt, die auf der Rückſeite die Etikette mit dem neuen geſetz⸗ lich geſchütztenamen „BEitako“ auf⸗ weiſen.„Bitako“ ohne und mit Fett⸗ gehalt à.50 u. 3 Mk. zu haben bei: II. Cossaeus, P 4, 12, K. Knieriem, Ecke Au- garten⸗ u. 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Nach dem Beiträge der Regie⸗ Ju der Zeit vom.—9. Okto⸗ ber d. J. wird in unſerer Anſtalt ein Obſtverwertungskurs für Männer abgehalten. Der Unter⸗ richt in dieſem Kurſe wird ſich auf ſolgende Gegenſtände erſtrecken: Ernte, Aufbewahrung und Verſand des Obſtes; Obſt- und Beerenweinbereitung und Be⸗ bandlung desſelben im Keller; Trocknen des Kern- und Stein⸗ obſtes und der Gemüſe und Branntweinbereitung aus füßen Früchten. Neben dem theoretiſchen Unter⸗ licht wird den praktiſchen Demon⸗ ſtrationen beſondere Aufmerlk⸗ Jamkeit geſckenkt werden. Die Zahl der Teilnehmer an dem urſe iſt auf 20 feſtgeſetzt; ent⸗ ſernter Wohnenden können die Reiſeloſten ganz oder teilweiſe eiſetzt werden. Anmeldungen mit Leumundszeugnis wolle nian bis ſpäteſtens 25. September d. J. einreichen. 18641 ee(Poſf u. Station rötzingen bet Durlach), den 4. September 1908. Broßh.Landwirtſchaftsſchule J..: E. Klein. Sekanntmachung. Fund betr. In der Zeit vom 17. Auguſt dis heute gefunden und auf dem Fundbüro Zimmen 11 der Polizeidirektion zur Auf⸗ bewahrung abgegeben bezw. vom Finder ſelbſt verwahrt wurde: 18642 1 Armband, 1 Sack Hafer, 9 Portemonnaies z. T. m. In⸗ halt, 1 Nachen, 1 Nickelbrille, 1 Paket Cylinderhauben, ein Puppenwagen, 1 Handkarren, 3 Uhren, 1 Herrenweſte, Bar Geld, 1 Fahrrad, Schlüſſel, 1 1 Ehering, 1 Sack Wäſche, 1 Milchkanne, 1. Damenbluſe, ein Damen⸗ ſchirm, 1 Paket Maſchinen⸗ ſchrauben, 1 Kiſte Eier. Falls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht innerhalb Jahresfriſt meldet, geht das Eigentum an der gefundenen Sache auf den Finder oder die Gemeinde über. Mannheim, 7. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Belauntmachung. Herrenloſe Hunde betr. Zugelaufen und bei Gottlieb 25 5 Ehefrau, Maria geb. opp, Riedfeldſtraßle 89, 2. St. hier untergebracht: 1 herren⸗ loſer Hund. 13648 Raſſe: Wolfſpitzer, Geſchlecht: männlich, Farbe: grau. Mannheim, 5. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Bekanntmachung. Das Fliegenlaſſen der Tauben betr. Nr. 35589 I. Wir bringen hiermit zur öffentlich. Kenntnis, daß als Anfang der dies⸗ lährigen Herbſtſaatzeit der 15. September und als Schluß der 15. Oktober 1908 beſtimmt worden iſt. Nach§ 40 der Feldpolizei⸗ ordnung für den Amtsbezirk Mannheim vom 15. Mai 1895 wird mit Geld bis zu 60 M. oder beſtraft, wer das Einſperren der Tauben während der Herbſt⸗ ſaatzeit unterläßt. Mannheim, 4. Sept. 1908. 31771 r. Finter. Bekauntmachung. Aufgebot von Yfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt]— 5— Pfaupſchein des Stäbt, Leihamts Mannheim: Lit. O Nr. 34691, vom 18. Auguſt 1908 velcher angeblich abhanden E· ommen iſt, nach§ 28 der Lel f zutsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. Der Inhaber dieſes Pfandſcheins pird hiermit aufgefordert, ſeine Auſprüche unter Vorlage des Bfandſcheins innerhalb vier Wochen vom des Erſcheinens dieſer ekannt⸗ 88 an 175 655 deim Städt. Leihamt, Lit. 0 5 Nr. 1, geltend machen, widrigenfalls die ſtraftloserklärung oden ge⸗ mannten Pfandſcheines erfolgen wird 31778 Maunhelm, v. Septbr. 1908. Städt. Stibamt. — 175 bis zu 40 Tagen 150 Sigentümer: Katbollſcdes Bür gerhoſvltal.— Verantmorft Nr. 22080III. Auf Anordnung Großh. Miniſteriums des Innern werden wegen der zunehmenden Verbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche die Beſtimmungen des§ 33 der Verordnung vom 19. Dezember 1895 bezüglich des Handels mit Rind⸗ vieh bis auf weiteres allgemein in Kraft geſetzt und folgendes angeordnet: 1. Händler und in deren Vertretung die Beſitzer von Gaſt⸗ und Privatſtällen ſind verpflichtet, von der Einſtellung von Tieren der bezeichneten Art im Amtsbezirke Mannheim der Ortspolizeibehörde(in Mannheim dem Bezirksamte) ſpäteſtens im Verlaufe von 12 Stunden von der Einſtellung an Anzeige zu erſtatten. 2. Die Ortspolizeibehörde hat hierüber eine Beſcheinigung auszuſtellen und dem Bezirkstierarzte an dem Tage der Ein⸗ ſtellung der Tiere unter Angaben des Alters, der Farbe, des Geſchlechts ſchriftlich Mitteilung zu machen. 3. Am 5. Tage nach erfolgter Einſtellung nimmt der zuſtändige Bezirkstierarzt die Unterſuchung der Tiere vor. Ehe dieſe ſtattgefunden hat und die Tiere für ſeuchenfrei er⸗ klärt worden ſind, dürfen dieſelben nur zum Zwecke ſofortiger am Aufſtellungsorte zu bewirkender Schlachtung aus dem Stall entfernt werden. 4. Sind während der Dauer der Beobachtung weitere der Beobachtung unterliegende Tiere in den Stall eingeſtellt worden, ſo dürfen auch die früher eingeſtellten, abgeſehen von dem Falle des vorhergehenden Satzes, aus dem Stall nicht entfernt werden, bevor nicht die Beobachtungsfriſt der ſpäter eingeſtellten Tiere umlaufen iſt. 5. Nach Umlauf der fünftägigen Friſt iſt nach Angabe des Bezirkstierarztes und unter polizeilicher Ueberwachung eine gründliche Reinigung der von den zuſammengebrachten Tieren jeweils benutzten Stallungen und Buchten ꝛc. zu erfolgen. Mannheim, den 8. September 1908. Großzh. Bezirksamt. III. Dr. V. Pfaff. Bekanntmachung. Dir Zlädt. Zparkaſſe Mannheim nerzinſt Guthabensbeträge bis inel. Mk. 1000.— zu 3½ 00%, 5000.—* 3¼0%%, 6 7* 17 15000.—* 30%, Maunheim, den 11. Auguſt 1908. Flüädliſcht Iparkaſſt. Schmelcher. Bekanntmachung. Die Verabreichung von Frühſtück an Kinder unbemittelter Eltern betr. Die Lieferung des Bedarfs an Nr. 5269 J. 5 Brötchen(Waſſerwecken) ca. 300000 Stück, b) Vollmilch ca. 75000 Liler zur Verabreichung von Frühſtück an volksſchulpflichtige Kinder unbemittelter Eltern im kommenden Winter ſoll an eine Reihe hieſiger Bäckermeiſter und Milchhändler vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift „Brötchenlieferung“ bezw.„Milchlieferung“ verſehen bis längſtens Donnerstag, 17. September 1908, vorm. 10 Uhr auf dem diesſeitigen Büro im Kaufhauſe— 2. Stock, Zimmer No. 7— einzureichen, woſelbſt zu genannter Zeit die Angebote eöffnet werden. Die Preisangabe hat in der Weiſe zu er⸗ 7955 daß bezüglich der Brötchen die Stückzahl bezeichnet wird, die für 1 Mk. geliefert werden will; bezüglich der Milch iſt der Preis eines Liters anzugeben. Jeder Bewerber hat in ſeinem Angebote alle diejenigen Schulhäuſer anzugeben, in welche er zu liefern in der Lage iſt; die Bewerber um die Lieferung von Milch haben außerdem noch anzugeben, welches Quantum pro Tag ohne Schwierigkeit geliefert werden kann. Bewerbungen, welche dieſen Bedingungen nicht entſprechen, müſſen unberückſichtigt bleiben. Die übrigen Lieferungsbeding⸗ ungen können von den Intereſſenten bis zu dem bezeichneten Tag auf obigem Büro eingeſehen werden. ir bemerken noch, daß auch diejenigen Bäckermeiſter und Milchhändler Angebote einzureichen haben, welchen im eine Lieferung für dieſes Jahr in Ausſicht geſtellt wurde. ** 1 18470 Mannheim, den 3. September 1908. 31758 Bürgermeiſteramt: von Hollander. Händel. aaaunterung Jun Zuckkorderungen u koulanten Bedingungen. Prospekte stehen unentgeltlich zur Verfügung. Delxreiere-u. Jreubauln.-., zu Frankfurt a. M. 4472 Friedr. Platz Optisches Spezlal-Ceschätt Raufhaus N 1 FEFEFrr gegenüber der Reichsbank. blössle Auswah! optischon Artikeln Barometer, Thermometer. 8 Operngläser, Feldstecher eto. aus nur I. prima Fabriken. * Redakteur: liche Impfung der Kinder in den Neckarau findet wie folgt ſatt: Montag, 14. September d. Js., nachmittags 4 Uhr Mittwoch, 16. September d. Is., nachmittags 4 uhr jeweils im Gaſthauſe zum„Ba⸗ diſchen Hof“ in Neckarau. Gelnipft muß werden: 1. jedes Kind vor Ablauf des auf ſein Geburtsjahr ſolgenden Kalenderjadres, ſoſern es nicht nach ärztlichem Zeugnis die Blaltern überſtanden at. 2. jeder Zögling einer öffent⸗ lichen Lehrauſtalt oder einet Pri⸗ vatſchule innerhalb des Jahres, indem er das 12. Lebensjahr zurückgelegt hat, ſofern er nicht nach ärztlichem Zeugnis in den letzten fünf Jahren die natür⸗ lichen Blattern üderſtanden hat oder mitErſolg gei pitworden iſt. 8. ältere imſpflic tige Kinder u. Zöglinge, welche noch nicht oder chon einmal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Elteru, Pflegeeltern und Vor⸗ müunder, deren Kinder oder Pflege⸗ befohlene dem Geſetze zuwider der Impfung eutzogen bleiben, wer⸗ den an Geld bis zu 50 M. ode mit Haft bis zu drei Tagen be⸗ ſtraft. Für Kinder, welche von der Inipfung wegen überſtandener Blattern oder früherer Impfung befreit ſein ſollen, oder zur Zeit ohne Geſahr für Leben oder Ge⸗ ſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeug⸗ niſſe dem Imptarzte vorzulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte dei der Impfung be⸗ limmien Zeit zur Nachſchau ge⸗ kracht werden. Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende rankheiten, wie Maſern, Dyyphierie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Enlzündung oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge zum allge⸗ meinen Termine nicht gebracht werden. Die Kinder müſſen zum Impf⸗ termine mit rein gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. annheim, 5. Septbr. 1908. Großh. Bezirksamt III. Or. V. Pfaff. 18644 Bekanntmachung. Nr. 15497TIV. Die Herren Dr. Karl Ochs und L. Bubſcher beabſichtigen, in der Induſtrie⸗ ſtraße Nr. 2 auf dem früheren Lucan ſchen Anweſen eine gal⸗ vaniſche Verzinkeret einzu⸗ richten. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwend⸗ ungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekannt⸗ machung enthaltende Amtsver⸗ kündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. 13607 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Ein⸗ ſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts und des Stadt⸗ rats hier zur Einſicht offen. Mannheim, 5. Sept. 1908. Großh, Bezirksamt Dr. Bechtold. Belanntmachung. Die Errichtung und en ſah 15 len zügen(Fahrſtühlen) betreffend. Nr. 27508 V. Anſtelle des bisherigen amtlichen Sach⸗ verſtändigen zur Prüfung von Aufzügen(Fahrſtühlen) In⸗ genieur Wittſack wurde heute Ingenieur Wilhelm Franz zum Sachverſtändigen ernannt und als ſolcher verpflichtet. Indem wir vorſtehendes zur öffentlichen Kenntnis bringen, machen wir darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Atteſte über die Prüfung der Waren⸗ und Perſonenaufzüge längſtens bis 1. November d. J. vor⸗ gelegt werden müſſen. Mannheim, 3. Sept. 1908. Gr. Bezirksamt Abteilung V: 1864⁵ Dr. Stehberger. Ankauf. ade n Derren⸗ zimmer zu kaufen unter t. Bezirksamt Mann⸗ heim(Maſchinen⸗ ſchreiberin) betr. Nr. 292291. Alsbald zu beſetzen iſt die Stelle einer Kanzleigehilfin, (Maſchinenſchreiberin). Solche Bewerberinnen, welche ſchon längere Zeit praktiſch im Maſchinen⸗ ſchreiben tätig waren, wollen ſich unter Vorlage von Zeug⸗ niſſen melden. Mannheim, 9. Sept. 1908. Gr. Bezirksamt Mannheim: Abteilung I: Dr. Clemm. Vergebung von Hochbauarbeiten. Nr. 12841 J. Die Herſtell⸗ ung der(31768 Betonarbeiten Maurerarbeiten Verputzarbeiten zu zwei Orangerien für die Stadtgärtnerei ſowie die Trans, ferierung eines Schuppens aus der alten in die neue Stadtgärtnerei, ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tief⸗ bauamt, Litra L 2, 9, zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſtegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, dem Tiefbauamt vis um Montag, 14. Septbr. 1908, vormittags 11 Uhr einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa ie en eter ſtattfinden rd. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Huichgent e 6 Wochen. annheim, 5. Sept. 1908. Städt. Tiefbauamt. Vergebung von Eutwäſſerungsarbeiten. Nr. 12848 I. Die Ausführ⸗ ung der Entwäſſerung des im Bau beſindlichen Wilhelm Wundt⸗ Schulhauſes in Neckarau ſoll öffentlich vergeben werden. Die Jeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tlefbau⸗ amt, Litra L 2, 9 zur Einſicht auf und können Angebolsformu⸗ lare und Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Verviel⸗ ſältigungskoſten von dort be⸗ zogen werden. ugebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, 28. Sept. 1908, vormittags 11 Uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Ange⸗ bote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Ateter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende An⸗ gebote werden nſcht mehr ange⸗ nommen. 31767 Zuſchlagsfriſt: 6Wochen Maunheim, 5. Sept. 1908. Städt. Tiefbauamt. Bürger ſchulgeld. Wir 55 darauf aufmerk ſam, daß das II. Viertel des Dürgerſchulgeldes für das Schuljahr 1986809 fällig iſt und erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Beträge bei Vermeiden der per⸗ ſönlichen Mahnung auher zu entrichten. Für Schüler und Schülerinnen, die bei inn des neuen Schul⸗ jahres in elne hieſige Mittelſchule übertreten, iſt nur die Hälfie des II. Viertels mit 3 M. 50 Pf. zu 3 7 31777 kannheim, 10. Septbr. 1908. Stadtkaſſe: J..: Seeger. Süpdeulſch⸗öfterreichiſch⸗ Agariſcher Bethand. Klaſſentarife, Teil II, Hefte —3 vom 1. Januar 1904. Auf 15. September 1903 wird die Station Neuberg der k. k. öſterreichiſchen Staats⸗ bahnen in den Ausnahmetarif für Nr. 31 für Magneſit (Bitterſpat) uſw. mit den für die Station Kapellen be⸗ ſtehenden Frachtſätzen aufge⸗ nommen. 81400 Karlsruhe, 8. Sept. 1908. 25 Gr. Generaldirektion der Iabilch. Staalenbahnen. Bergſträßer Anzeigeblatt vom 3. ds. Mts. Nr. 137 iſt in folgenden Gemeinden die Rot⸗ laufſeuche ausgebrochen: Bensheim, Auerbach, Bür⸗ ſtadt, Lorſch, Schönberg, Schwanheim und Reichenbach. Mannheim, 5. Sept. 1908. Gr. Bezirksamt, Abt. III. Dr. V. Pfaff. 13643 Bekauntmachung. Nr. 305981. Umgrabung und Wiederbelegung älterer Friedhofteile 2 betreffend. 31668 Im hieſigen ſtädt. Hauptſriedho atlangenimLaufe des kommenden Spätjahres vom III. Teil die 4. 5. und 6. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 4 Auguſt 1875 bis 12. September 1878 verſtorbenen Erwachſenen und Kinder zur Ungrabung und Wiederverwendung als Begräb⸗ nisſtätten Wünſchen Beteiligte, daß ein in dteſen Abteilungen gelegenes Grab übergangen werde, ſo iſt dies bis längſtens 30. September 1908 beim ſtädtiſchen Fried⸗ hofſekretariat— Kaufhaus, 2. Stog, Zimmer Nr. 56— anzumelden und hiefür die vor⸗ geſchriebene Verſchonungstaxe, die für das Grab eines Erwachſenen Mk, 25 und für ein Kindergrab Mk. 15 beträgt, an die ſtädtiſche Friedhofkaſſe zu bezahlen. An die Angehörigen von Ver⸗ ſtorbenen, auf deren Gräbern in den oben bezeichneten Abtetlungen Monumente ſich befinden, ergeht gleichzeitig dienlufforderung, eben⸗ ſalls binnen oben bezeichneter Friſt die Entfernung des Monu⸗ ments anzuordnen falls ſie nicht die Erhaltung desſelben und bezw. Uebergehung des Grabes durch Zahlung der oben bezeichneten xen veraulaſſen wollen. Nach Ablauf miſe Friſt wird die Friedhofkommiſſion über die nicht vom Grabe weggebrachten Reſſen geeignete Verfügung treffen. Mannheim, den 29. Juli 1908. Friedhofkommiſſion: Dr. Finter. Zettler. Iwangsverſteigerung. Nr. 7142. Im Wege der wangsvollſtreckung ſoll das in eannheim belegene, im Grund⸗ duche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes guf den Namen der Eliſe, Scholz, Eheſrau des Architekten Arthür Schweizer in Mannheim ein⸗ etragene, nachſtehend beſchrie · ene Grundſtück am Dienstag, 15. Septbr. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt ams. Februar 190s in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der 5 das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt mann geſlattet. Es ergeht die Aufſorderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erfichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des eringſten Gebots 151 berück⸗ ſichtig und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt vDieten lche ein der Ver tejenigen, welche ein t ſteigerung ent gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Juſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden 5 Grundſtücks: 5 jeder⸗ 80483 Grundbuch von Mannheim, Baud 20, Heft 24, Beſtandsver⸗ eichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 2980, Flächen⸗ 8 ar 17 qm Hofraite, lebſeldſtraße Nr. 52 u. Elſen⸗ ſtraße Nr. 44. Hierauf ſteht ein unterkellertes Wohn- u. Eckhaus mit Balkon und Gaupen, ein dreiſtöckiger Flügelbau mit Gau⸗ pen, ein zweiſtöckiger Hinterbau mit Backofeneinbau und über⸗ dachter Treppenvorlage. Zubehei 98 M. ierzu Zubehörſtücke im Werte 0 vou 331 M Maunheim, den 8. Juli 1908. Gr. Notariat Mannheim III als Vollſtreckungsgekicht: Oppenheimer. bauunternehmer zur Unfall⸗Verſicherung betr. Nr. 6240. Der Auszug der Hebrolle der Regiebauunter⸗ nehmer vom Jahre 1908 der Verſicherungsanſtalt der ſüͤd⸗ weſtlichen Baugewerkssgerufs⸗ genoſſenſchaft in Straßburg i. E. von Mannheim liegt ge⸗ mäߧ 28 des Bauunfallver⸗ ſicherungsgeſetzes vom 9. ds, Mts. an während zwei Wochen zur Einficht der Beteiligten auf dem Sekretariat für M⸗ beiterverſicherung— Großherz Bezirksamt L 6, 1— Allgem, Meldeſtelle Schalter 2— offen. Einſprachen hiergegen ſin beim Genoſſenſchaftsvorſtand einzureichen, jedoch iſt der Beſ trag vorher bei der na nannten Amtsſtelle einzube⸗ zahlen. 347c75 Mannheim, 7. Septbr. 1908, Bürgermeiſteramt. v. Hollander. Pergebung von Eukwäfferungsarbeiten. Nr. 129000 l. Die Ausführung der Entwäſſerung der im Bal befindlichen Turnhalle bei der Germaniaſchule im Stadttel Neckgrau ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tieſball amt, Litra L 2, 9 zur Ernſicht auf und können Angebotsformu⸗ lare u. Maſſenverzeichuiſſe gegen Erſlattung der Vervielfältigungs, koſten von dort bezogen werdeſt Angebote ſind verſtegelt und mit entſprechender Auffchriſt ver⸗ ſehen dem Tiefbauamt bis zuſn Montag, 28. Septbr. 1908, vormittags 11 Uuhr einzulieſern, woſelbſt die Eröff. nung der eingelaufenen Angebol in Gegenwart der etwa erſchle⸗ nenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröſſnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehendeAn, gebote werden nicht mehr ange⸗ nommen. ſ. 6 Wol 31770 uſchlagsfriſt: 6Wohen. A 7. Septbr. 1909 Städt. Tiefbauamt. Bekanntmachung. Vom 14. ds. Js. an wird de Belrieb des Gaswerks Audenhof wieder auſgenommen, und kaun deshalb vom 20. September ds. 8. ab wieder Koks von dieſen Werk abgegeben werden. Der Verkauf findet ſtatt: jeden Dienstag v.—uh und ½8 Uhr. Mannheim, 4. Sept. 1908. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Piwler. 31163 Vethchung U. Hochhaugtheilg Zur Erbauung von zwei Dienſt 0ulg ben für je 12 Weichel wärter auf der Station Secken⸗ heim, der Hauptbahn Mannheiſ Heidelberg ſollen die nachverzeich⸗ neten Bauarbeiten nach der Ver⸗ ordnung des Gr. Miniſtertumz der Finanzen, vom 8. Jan. 1901 im öffentlichem Wettbewerb ver⸗ geben werden: I. Erd⸗, Grab- und Maurer⸗ arbeiten. II. Steinhauerarbeiten(rolez bad. Matertal). II. Zimmerarbeiten. IV. Walzeiſenlieferung. V. Blechnerarbeiten. VI. Verputzarbeiten. VII. Schmiedearbeiten. Die Zeichnungen und das Bedingnisheſt, die nicht nach auswärts verſandt werdeſt, liegen auf unſerem Hochbaubureal Große Merzelſtraße Nr. 7, I. Stoc rechts, während der üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden auf, wo auch die Angebotsformulare zum Cin⸗ ſetzen der Einzelpreiſe erhoben werden können. Die Angebote find ſpäteſtens bei der öffentlichen Verdingange⸗ verhandlung am 28. Sept. 1908, vormittags 10 Uhr, verſchloſſen, portofrel und mit der Auſſchriſh „Dienſtwohngebäude“ verlehen dei uns einzüreichen. 1 Die Zuſchlagsfriſt beträgt Wochen. Maumhelm, 8. Septbr. 1908. Gr. Bahnbauinſpektion. eeeeeeee Geldl an Gell 5 D ——5 Gebe Vorſchuß bis z. Taxpreiſen auf Möbel 12 Waren, welche niit zum Verſſeigern übergeb. werden. Auch kaufe ſed. Poſten Möbel, Pfandſcheine u. Ware gegen n bar. M. Arnold, Auktionator 3, 11. Telephon 2285 Franz Tiecher— Deuck und Dertrieb: Dr, B. Suabſche Bachbruckerel. AM m. b. H.