Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 20 Pfeunig monatlich, Beingerlohn 25 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. imel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ In ſerate: Dis Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate! 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktioan 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 8 Nr. 426. Die heutige Abendausgabe umfaßt 24 Seiten. Zwiſchen Bebel und Kolb. Noch geſtern beſchwerte ſich der„Vorwärts“ bitter, daß die füddeutſchen Parteiblätter vor ſeinen Ausführungen ſo wenig Reſpekt bekunden und ihren Leſern die vollen Gegengründe gegen die Taktik der Fronde nicht vorführen. Aber zur ſelben Stunde ſchon ſaß in Karlsruhe Wilhelm Kolb am Schreibtiſch, brachte die vollen Gegengründe zu Papier und ſchrieb in einem langen Artikel ſeine Gründe gegen des„Vorwärts“ ngründe nieder. Nun ſchält des Streites Kern und das eigentliche Nürn⸗ Thema ſich immer deutlicher heraus. Die Budget⸗ illigung der ſüddeutſchen Genoſſen wird das kleinere ergernis. Immer mächtiger und ſtärker klingt wieder das resdner Leitmotiv empor: Reviſionismus oder Radikalismus, in Kolbſcher Formulierung: Revolution oder GCvolution, Umſturz oder Entwicklung, Zuſammenbruch oder gukzeſſiver Aufbau. Wir kennen das Lied, wir kennen die Weiſe. Der„Vor⸗ bärts“ läßt wieder einmal die Reviſtoniſten im Sünden“ und Schlammpfuhl des bürgerlichen Liberalismus verſinken, ſie haben kein Vertrauen mehr in die Werbekraft ſozialdemo⸗ kratiſcher Ideen, in die Erreichbarkeit des Endziels, ſie an⸗ exkennen den kapitaliſtiſchen Klaſſenſtaat als eine Einrichtung, i der auch das Proletariat ſich wohnlich einzurichten vermag, ſie verzichten auf die Methoden des revolutionären Klaſſen⸗ kampfes, die Budgetbewilligung gewinne einen ſymboliſchen barakter als eine Hauptaktion echt reviſioniſtiſcher Stgats⸗ unſt. Aber Meiſter Wilhelm Kolb will dieſen Schimpf nicht ertragen, er iſt Sozialiſt und iſt extremer Demokrat. Auch er will„den bürgerlichen kapitaliſtiſchen Klaſſenſtaat durch die ſozialiſtiſch organiſierte Geſellſchaft“ erſetzen, er will zu dieſem Endziel den Kampf um die politiſche Demokratie, die Stär⸗ bendi ſaliſtiſchen Geſellſchaft auf, er entwickelt ſich aus ihr. ) ſih 907/P% das Proletariat). zauernfängerei in den zahlreichen kleinbürgerlichen kung und Mehrung des politiſchen Einfluſſes des Proletariats (man ſagt ſonſt, die Eroberung der politiſchen Macht durch Aber was er ablehnt, das iſt die Kataſtrophentheorie Kautskys, er hat nicht mehr den Glauben an den Zuſammenbruch der kapitaliſtiſchen Ordnung; der Sozialismus baut ſich nicht auf den Trümmern der 15 n baraus ergibt ſich eben die Taktik der Reform, des Mit⸗ Aurbeitens in den Parlamenten. Das iſt Kouſequenz und Logik. Inkonſequent und unlogiſch ſind die Anhänger der Kata⸗ ſtrophentheorie. Sie ſollten lieber die Anarchoſozialiſten heranziehen und mit ihnen ſtatt des Parlamentarismus den Generalſtreik propagieren. Aber dieſe Taktik parlamentari⸗ ſcher Mitarbeit iſt weit entfernt vom Hinabgleiten in den Aberalismus, Kolb hat niemals den Liberalismus geſchont, der hat bei dieſer Taktik nichts gewonnen. Mit prächtiger Naivetät und rührender Offenherzigkeit entwickelt Kolb dann die Zwecke und Ziele ſeiner Taktik des Mitarbeitens und Be⸗ gilligens und halben Entgegenkommens, mit etwas deut⸗ licheren Worten, als Kolb ſie braucht: Gimpelfang und Samstag, 12. September 1908. liberalen Schichten zwiſchen Bourgeoiſie und Proletariat. Sie müſſen mit vieler Liſt und Tücke für den Kampf um die politiſche Demokratie, icl est Eroberung der politiſchen Macht durch das Proletariat zum Zweck der Einführung der ſozia⸗ liſtiſch organiſierten Geſellſchaft mobil gemacht werden. Dieſe bürgerlich⸗liberalen Zwiſchenglieder zwiſchen Kapitaliſten und Proletariat brauchen wir, da wir allein nichts auszurichten vermögen gegen die Reaktion, ködern können wie ſie aber nur durch die ſüddeutſche Taktik. Leihen dieſe dummen Kälber aus dem Bürgertum uns zur Niederwerfung der bürgerlichen Geſellſchaft ihre Dienſte, dann mögen ſie hinterher ſehen, wo ſie bleiben. Denn ſo iſt es nicht gemeint als wollten wir Süddeutſche und Reviſioniſten eine mit dem bürgerlichen Staat ausgeföhnte Reformpartei, wir geben weder die ſozia⸗ liſtiſchen Grundſätze noch den Klaſſenkampf preis. Aber unſere Taktik der Leimrute hat mehr Erfolg. Wir ſind nicht von der Demokratie weg⸗, ſondern ihr ent⸗ gegenmarſchiert. Nicht wir ſind den liberalen Parteien entgegen⸗ gekommen, ſondern ſie uns. Nicht wir haben an den Liberalismus Konzeſſionen gemacht, ſondern er uns. Unſer Kurs iſt klar, er führt nicht ins bürgerliche Lager, er führt uns vorwärts. Das iſt Wilhelm Kolbs Feldzugsplan, über ihn wird man ſich in Nürnberg vor allem unterhalten und katzbalgen. Wir begrüßen von unſerem Standpunkt vor allem, daß die Frage der Budgetbewilligung einem„ehrlichen“ Reviſioniſten wie Kolb nach dem Urteil des„Vorwärts“ es iſt, Anlaß ge⸗ geben hat, ſich ſo klar und deutungsfrei über die eigentlichen Zwecke und Abſichten des Reviſionismus und der von ihm in den bundesſtaatlichen Parlamenten befolgten Taktik aus⸗ zuſprechen. Es herrſchen ja leider über dieſe Reviſioniſten in hürgerlich⸗liberalen Kreiſen die unklarſten und konfuſeſten An⸗ ſichten, über die Reviſioniſten ſüddeutſch⸗bundesſtaatlicher Färbung. Von Philanthropen und Illufionspolitikern werden fie noch immer bewundert und umworben als die Verſöhner und Brückenſchlager zwiſchen liberalem Bürgertum und dem Proletariat, als die Eckſteine der großen liberal⸗demokratiſchen Partei kommender Geſchlechter, als die Erlöſer des Arbeiter⸗ ſtandes aus den gefährlichen, unheilſchwangeren Nebeln des Sozialismus und der Ochlokratie. Wir wiſſen nicht, ob dieſe bürgerlichen Gefühlspolitiker der Ernüchterung und den Be⸗ weiſen der Wirklichkeit zugänglich ſind. Dann ſollten ſie ſich durch den konſequenten und ehrlichen Reviſoniſten Kolb ſelbſt ernüchtern und über das Chimäriſche und Unklare ihrer Spekulationen belehren laſſen. Dieſer Reviſio⸗ niſt iſt genau wie Kollege Bebel Todfeind der bürgerlichen Geſellſchaft, eine Klaſſe ſoll die politiſche Macht erobern, um die Vergeſellſchaftung allen Privateigentums herbei⸗ zuführen oder im Bürgerkrieg zu rzwingen, denn anders geht es nie und nimmer. Er denkt nicht an Aus⸗ ſöhnung mit dem bürgerlichen Staat, mit ſeinem Haupt⸗ träger, dem liberalen Bürgertum. Dieſes will der Reviſto⸗ nismus durch ſeine Taktik vielmehr ſchwächen, korrumpieren, auseinanderſpalten, um ſeine Ohnmacht gegenüber dem klaſſenkämpferiſchen Proletariat zu beſiegeln. Kolb ſagt das doch mit den dürrſten Worten, wozu er den Liberalismus brauchen, in welche Frohn er ihn oder doch weſentliche Teile von ihm zwingen will. Welchen Wert, wenn wir uns die allzu kurzſichtigen Augen nicht durch Augenblickserfolge blenden laſſen, welchen Wert die von vielen bürgerlichen Polttikern (Abendblatt.) ſo ſehr gefeierte parlamentariſche Mitarbeit der Reviſioniſten für die bürgerliche Geſellſchaft, für den Liberalismus unter dieſen Umſtänden hat, und haben kann, brauchen wir nicht weiter zu ſchildern. Dieſe Mitarbeit will ja garnicht auf⸗ bauen, weiterbauen am Beſtande der bürgerlichen Geſellſchaft, auch ſie will nur aushöhlen, unterwühlen, die ſozialiſtiſche Ge⸗ ſellſchaftsordnung und die Herrſchaft der Maſſen, die ſchrankenloſeſte Demokratie vorbereiten. Ziele, die der Libera⸗ lismus durch Entgegenkommen und Emporzüchten reviſioniſti⸗ ſcher Pflänzlinge zu fördern, keinen Anlaß haben ſollte. Wir haben von Anfang an betont, daß an die neueſten reviſioniſti⸗ ſchen Regungen in Süddeutſchland keine liberalen Hoffnungen geknüpft werden ſollten. Wenn ſie noch irgendwo diesſeits des Main beſtehen ſollten, ſo denken wir, daß der ehrliche Kolb ſie gründlich zerſtört hat, durch ſein offenes Ein⸗ geſtändnis, was der eigentliche Sinn der„Taktik der Reform“, Korrumpierung des Liberalismus für das ſozialiſtiſche Endziel, durch das naiveBekenntnis, daß ſeine Taktik eine glatte Spekulation auf die Gewinnung klein⸗ bürgerlicher, liberal⸗demokratiſcher Elemente zu ſozialdemo⸗ kratiſchen Vorſpanndienſten darſtelle. Wenn alſo Bebel und Kolb in ihrer Ueberſpannung der Demokratie und des Sozialismus ſich gleichen wie ein Ei dem anderen, ſo ſehen wir nicht, aus welchem Grunde der bürger⸗ liche Liberalismus ſie unterſchiedlich behandeln ſollte. Herr Kolb bekennt, daß er den Liberalismus zu Konzeſſionen zwingen, ihm das Blut ausſaugen wolle, daß er ihn niemals geſchont habe. Warum denn, bitte, wird immer wieder von uns verlangt, daß wir die Kolbſche Sozialdemokratie ſchonſam und zart behandeln ſollen? Schaffen und verbreiten wir im liberalen Bürgertum volle und rückhaltloſe Klarheit über die radikalen Endziele des Reviſionismus, über die der ehr⸗ liche Kolb uns und denNürnberger Parteitag doch wohl nicht aus Pfiffigkeit oder Feigheit belogen hat. Anſonſten, wenn wir den Kopf in den Sand ſtecken, dürfte die Kolbſche Speku⸗ lation auf die Herüberziehung unzufriedener und unentſchie⸗ dener Elemente aus dem liberalen Lager durch die Taktik der eingezogenen Krallen, die im Gegenſatz zum ehrlichen Kolb übrigens ſehr unehrlich iſt, noch mehr numeriſche Erfolge auf⸗ weiſen, als ſie leider bisher ſchon aufzuweiſen hat. Die liberale Begünſtigung des Revi⸗ ſionismus iſtgleichbedeutend mit Spaltung und Schwächung des Liberalismus, nicht umſonſt verfolgt die Richtung Kolb mit dem wildeſten Haß gerade die liberalen Politiker, die ſich über dieſe Zuſammenhänge keinen Illuſionen hingeben und andere von ihren Illuſionen heilen möchten. Politische Hebersſcht. Maunheim, 12. September 1908. Mitteleuropäiſcher Wirtſchaftsverein. Unter den mannigfachen Kongreſſen und Verſamm⸗ lungen, die auch in dieſem Jahr wieder in Mannheim ſtattfinden, dürfte die Generalverſammlung des Mittel⸗ europäiſchen Wirtſchaftsvereins(deutſche Sektion) eine der intereſſanteſten ſein. Der Mitteleuropäiſche Wirtſchaftsverein ..ͤͤ ˙ A eeeeeeee,, Der Maunheimer Kunſtverein und ſeine Aufgaben. Eine wohlmeinende Betrachtung gelegentlich der erſten Saiſon⸗ Ausſtellung. Ich weiß es nicht, wieviel Mitglieder der Mannheimer Funſtverein zählt, ſo viel aber iſt ſicher, daß die ſtändigen Aus⸗ lellungen des Kunſtvereins verhältnismäßig ſchwach beſucht wer⸗ den, daß die hieſige Bürgerſchaft bis jetzt kein allzugroßes Intereſſe für den Berein, für die bildende Kunſt überhaupt zeigt Nach der vorjährigen Kunſtausüellung, die doch gewiß von Nannheimern ſehr häufig frequentiert wurde, hätte man dies eigentlich erwarten dürfen. Das Bedürfnis ſich mit der bilden⸗ ben Kunſt zu beſchäftigen, iſt in Mannheim ſicher ſo rege wie in anderen Städten, wie in anderen Induſtrie⸗ und Handelsſtädten. Publikums an den Beſtrebungen des hieſigen Kunſtvereins ſind zun mannigfacher Art. Vor allem beſucht das Publikum nur nigen Stätten des Genuſſes, für die die Reklametrom⸗ mel genügend gerührt wird. Dies hat zunächſt der Kunſtverein in ſeinen letzten Jahren nicht in ausreichendem Maße getan. Hewößhnlich erſchienen in unregelmäßigen Zeitabſchnitten ganz krze Notizen, wonach mitgeteilt, wurde, daß zwei oder drei, Reiſtens ganz, unbedeutende Künſtler oder Lokalgrößen ausgeſtellt n; am Schluſſe hieß es dann jedesmal„und andere mehr' Eine derartige Nachläſſigkeit muß ſich unbedingt ſchwer rächen. ſcheint nun hierin etwas beſſer geworden zu ſein, indem das —— nun regelmäßig über die Ausſtellungen unterrichtet Der Kunſtverein hat es aber auch bisher nicht verſtanden, kuügende Attraktionen, die eben doch einmal zum Cha⸗ lutter derartiger Austtellungen gehören, pon Zeit zu Zeit zu 1 50 Gründe für eine ſo geringe Intereſſeteilnahme des großen en kezw, ſe h tehen. Hierdurch it das Jutereſſe Mianede des ilesdf Fetenber det. eldbnt, 15b feff mancher Kunſtfreund hat den Ausſtellungen den Rücken gekehrt, da er ſich gelangweilt fühlte und ſelten etwas Neues zu ſehen be⸗ kam. Freilich gibt es eben auch leider eine Menge Mit⸗ glieder, denen der Kunſtverein gerade genug iſt, die Di⸗ lettantenware ihrer Söhne und Töchter, Vet⸗ tern und Baſen zur Ausſtellung zu bringen, die dann die ganze Verwandſchaft hinzerren vor dieſe ſchon hundert⸗ mal geſehenen öden Blumenſtücke und Stilleben, und die raſch bei ber Hand ſind, mit dem Austritt aus dem Kunſtverein zu drohen, ddenn einmal ein ganz miſerables Werk nicht aufgenommen wird. Es gibt ſicher Leute genug, die die Ausſtellung ſchon aus Angſt nicht beſuchen, man träfe dort irgend einen Bekannten ſolcher Oelpatzer, der nun rückſichtslos den Freund vor das Bild führt, damit er es lobe. Wehe dem, wenn er es nicht tut. Um ſolche Mitglieder braucht es dem Kunſtverein nicht leid zu ſein. Sie ſtrafen ſich, wenn ſie austreten, am eigenen Leibe. Der größte Teil der Mitglieder ſcheint aber den Kunſt⸗ verein nur als eine große Lokterie zu betrachten, in der man bei der Weihnachts⸗Verloſung vielleicht einmal ein Bild gewinnen kann. Die Ausſtellungen beſuchen ſie nie. In den meiſten Fällen aber beſchweren ſie ſich, ſobald man mit ihnen vom Kunſtverein zu ſprechen anfängt, daß ſie noch nie etwas gewon⸗ nen hätten. Es iſt ſchwer mit ſolchen Kunſtfreunden überhaupt zu rechten, und noch ſchwieriger, dieſe Leute aus Ihrem Kunſt⸗ ſchlaf zu regſamerer Tätigkeit aufzuwecken. Ein Hauptgrund, warum es ſchwer möglich iſt, gute Aus⸗ ſtellungen hier zu arrangieren, liegt vor allem in der in dieſem Blatte an anderer Stelle vor kurzem geäußerten Tatſache, daß die Mannheimer Bürger in punkto Kunſt⸗ förderung immer nach fremden Plätzen ſehen, um von dort ſich bedienen zu laſſen. Die Mannheimer Salons ſind gefüllt mit unzähligen Bildern, die ihnen von Frankfurter und Münchner Kunſthändlern aufoktroiert wurden, bei denen in den meiſten Fällen der Name des Künſtlers bezahlt werden mußte. Wenn man nun hierzu in Vergleich zieht, wieviel Ver⸗ käufe durch den Kunſtverein abgeſchloſſen worden ſind, der mit den einzelnnen Künſtlern faſt durchweg in direktem Verkehr ſteht, genau wie der Kunſthändler, während der Kunſtverein aber kaum ein perſönliches Nutz⸗ intereſſe am Verkauf beſitzt, ſo wird man eine erſtaunlich geringe Summe heraus bringen. Würden ſich aber die Mannhbeimer Bürger, die ſehr gerne kaufen, dazu verſtehen, den Kunſtverein gleichſam als Vermittler anzuſehen, ſo würden ſie nicht nur für ſich ſelbſt eine Menge Vorteile erzielen, ſondern gleichzeitig für das Geſamtwohl tätig ſein, da dann auch beſſere Werke hier zur Schau kommen. Ich kann mir ſehr wohl denken, daß man für den einen oder anderen Künſtler eine beſondere Sympathie hat, und daß man dieſer Sympathie durch den Wunſch, eines ſeiner Werke zu beſitzen, Ausdruck geben möchte. In einem ſolchen Falle wäre es für den Kunſtperein ein leichtes, den betreffenden Künſtler zu einer Auswahlſendung ſeiner Werke zu veranlaſſen, der er umſo lieber nachkommen würde, da ihm ja eine Verkaufs⸗ möglichkeit geboten iſt. Gleichzeitig hat der eventuelle Käufer eine viel größere Freiheit in ſeinem Urteil, den er kann Freunde zu Rate ziehen, während der Händler oftmals allein ſolange auf ihn einredet, bis der Käufer gewonnen iſt. Der Künſtler iſt auch in den meiſten Fällen gerne bereit, den Nutzen, den er ſonſt dem Händler zukommen laſſen muß, dem Käufer ſelbſt zu gewähren. Bisher aber, ſo wurdme mir von pielen Künſtlern verſichert, war die Verkaufsmöglichkeit im Mann⸗ heimer Kunſtverein ſehr gering; daher ſcheuten größere Künſtler ſowohl die Mühe als auch die Arbeit, ihre Werke aufs Gerade⸗ wohl hierher zu ſenden. Ein rühriger Kunſtverein darf ſich aber vor allem gar nicht ausſchließlich auf die Anfragen und freiwilligen Zu⸗ ſendungen verlaſſen. Er ſollte die Aufgabe haben, nicht nur die Künſtler des Durchſchnittsſchlages dem großen Publikum vor⸗ zuführen, ſondern auch das Publikum mit den intereſſau⸗ 2. Seit General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 12. Septemver. gliedert ſich derzeit in 3 Abteilungen. Der deutſchen Abteilung präſidiert der Herzog Ernſt Günther zu Schleswig⸗Holſtein, der zu dem Zwecke perſönlich Montag hier eintreffen wird, der öſterreichiſchen Abteilung Exzellenz Dr. v. Plener, Präſi⸗ dent des gemeinſamen oberſten Rechnungshofes in Wien, Vor⸗ ſitzender des Direktoriums der ungariſchen Abteilung iſt der Miniſterpräſident und Finanzminiſter Dr. Wekerle. Der Verein hat in der verhältnismäßig kurzen Zeit ſeiner Tätig⸗ keit ſich in überaus erfreulicher Weiſe entwickelt. Wir möchten nur darauf aufmerkſam machen, daß es ein weſentliches Ver⸗ dienſt des Mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsvereins iſt, daß wir ein für die 3 Länder nahezu vollkommen einheitliches Scheck⸗ geſetz erhalten, ſo daß für die 3 genannten Gebiete mit rund 110 Millionen Einwohnern ein faſt in allen wichtigen Punk⸗ ten übereinſtimmendes Scheckrecht geſchaffen iſt. Aehnliche Arbeiten ſind in Vorbereitung. Der Verein iſt beſtrebt, die gemeinſchaftlichen Intereſſen von Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft zu fördern. In dieſem Sinn findet auch die Neuredaktion der Statuten in einzelnen Paragraphen gerade in der demnächſt in Mannheim ſtattfindenden General⸗ berſammlung ſtatt. Die Themata ſelbſt, über die in der Generalverſammlung Referate erſtattet werden, die Frage des Waſſerrechts und die Organiſation des induſtriellen Kredits haben für weitere Kreiſe ein erhebliches Intereſſe. Die Generalverſammlung wird im Roſengarten am 15. September morgens 10 Uhr beginner Veröffentlichungen über die Reichsſinanzreform. Wie die„Inf.“ von kompetenter Seite erfährt, werden weitere offizibſe Verlautbarungen über die Reichsfinanzreform zunächſt nicht erfolgen. Erſt wenn der Bundesrat ſich mit der Materie befaßt haben wird, dürfte zu erwarten ſein, daß nähere Erklärungen über den Inhalt der Reform in der offiziöſen Preſſe erſcheinen werden. Bis zu dieſer Zeit wird ſich alſo die Oeffentlichkeit gedulden müſſen, da über die Art der neuen Steuer Stillſchweigen ge⸗ wahrt werden ſoll. Ende nächſter Woche wird die geſamte Vorlage dem Bundesrat im Beiſein des Fürſten Bülow unter⸗ breitet werden, um dann den zuſtändigen Ausſchüſ⸗ ſen überwieſen zu werden. Man erwartet eine eingehende Beratung in den Ausſchüſſen, da die Schwierigkeiten, die die Materie bietet, auf der Hand liegen. Trotz alledem wird beſtimmt erwartet, daß der Reichstag bei fei⸗ nem Zuſammentritt die vom Bundesrat durchberatene Vorlage vorfinden wird. Die alte Taktil. Langſam beginnt das Zentrum wieder die alte Taktik aufzunehmen, die es beim Vereins⸗ und Börſengeſetz mit großer Ausdauer, wenn auch erfolglos angewandt hat, um den Block zu ſprengen. In Nr. 779 beſchäftigt ſich die„Köln. Volksztg.“ mit dem Ausbau der Reichserbſchaftsſteuer, wobei ſie mit verdächtigem Eifer alle Stimmen aus dem konſer⸗ vativen Lager, die ſich gegen dieſe Steuer ablehnend verhalten haben, aneinanderreiht. So begann man auch beim Börſengeſetz, als man das agrariſche Gewiſſen der Rechts⸗ parteien ſchärfte und übertrumpfte, um das Geſetz ſelbſt zu Fall zu bringen und ſo die Arbeitsunfähigkeit des Blocks zu beweiſen. Zugleich putſcht man in anderen Zentrums⸗ blättern die Linke gegen die Forderung neuer Ver⸗ brauchs ſteuern auf. Die„Sächſ. Volksztg.“, deren wichtigſter politiſcher Mitarbeiter Herr Erzberger iſt, höhnt in einem Artikel über Bier⸗ und Tabakſteuer den Freiſinn, daß er nichts weiter mehr verſtünde, als vor dem Fürſten Bülow zu katzbuckeln. Man ſieht, das iſt wieder die alte Manier, die rechte und linke Seite der nationalen Reichstagsmehrheit gegeneinander aufzuhetzen, um ihnen die gemeinſame Arbeit zu verekeln. Zugleich aber merkt ein Blinder, daß es dem Zentrum um alles andere zu tun iſt, denn um eine uneigennützige ſachliche Mitarbeit an der Neichsfinanzreform. ——797* Badiſche Politik. Zur Bubdgetfrage. Pforzheim, 14. Sept. In der Mitgliederverſamm⸗ lung des ſozialdemokratiſchen Vereins erklärte der zum Vertreter des Wahlkreiſes auf dem Nürnberger Par⸗ teitag gewählte Stadtverordnete und Kaſſenbeamte Stockin⸗ ger, ein unerquicklicher Streit ſei angezettelt und von Berlin aus über das ganze Land verbreitet worden. Die Beſchim⸗ pfungen einzelner Parteigenoſſen ſeien ſkandalbs, der Mandatskauf der Norddeutſchen verwerflich. Lieber den Bruch, als ſich ſtets von Norddeutſchland an die Wand drücken laſſen! Kontrollieren von Norden her müſſe aufhören. Der zweite Wahlkreisvertreter in Nürnberg, Parteiſekretär Trinks, der Nachfolger Eichhorns, glaubt kaum mehr an eine Ver⸗ ſtändigung. Die Gefahr des Bruches ſei vorhan⸗ den. Arbeiterſekretär Faaß, auf dieſem Poſten ebenfalls ein Nachfolger Eichhorns, beantragte nach längerer Begrün⸗ dung, in welcher ebenfalls der Mandatskauf als ſchändlich bezeichnet wird, eine Reſolution, in welcher die Verſammlung ihr Einverſtändnis mit der Budgetbewilligung ausſpricht, die Abſtimmung darüber als eine Zweckmäßigkeits⸗ frage bezeichnet und die Hoffnung ausdrückt, daß in Nürnberg die Geſchloſſenheit und Einigkeit der Partei nicht beeinträchtigt werde. Alle Redner bis auf zwei ſtellten ſich auf den gleichen Standpunkt. Eine Abſtimmung fand wegen der vorgerückten Zeit nicht mehr ſtatt Das Beſpitzeln und ewige —— Momentbilder vom ſozialdemokratiſchen Parteitag. sh. Nürnberg, 11. Sept. Die alte, freie Reichsſtadt Nürnberg mit ihren altertüm⸗ lichen Mauern, Zinnen und Türmen und der hochragenden Zollernburg beherbergt von heute ab den diesjährigen ſozial⸗ demokratiſchen Parteitag. Trotz ſeinen mittelalterlichen Mauern, Türmen und Wällen iſt heute Nürnberg eine der lebhafteſten Induſtrieſtädte des Kontinents, und für das bayriſche Land, in deſſen Nordzipfel es liegt, ſogar die größte Induſtrieſtadt. Aeußerlich kommt dies zum Ausdruck in den Tauſenden von rauchenden Schloten und Fabrikanlagen, die ſich rund um den hiſtoriſchen Mauernkranz Nürnbergs gelagert und es zu einer reinen Fabrikſtadt geſtempelt haben. Politiſch hat ſich dies dadurch dokumentiert, daß Nürnberg ſeit zwei Jahrzehnten, im Reichs⸗ wie im Landtage ſozialdemokratiſch vertreten wird. Zu dieſen Vertretern gehörte übrigens auch eine der markanteſten Perſönlichkeiten der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion zu Bismarcks Zeiten, Karl Grillen⸗ berger, während heute der freiherrliche Nürnberger Rechts⸗ anwalt Haller von Hallerſtein das Amt des ſozial⸗ demokratiſchen Reichs⸗ und Landtagsabgeordneten für die Stadt Hans Sachſen's ausübt. Auch in der Stadtverwaltung hat die Sozialdemokratie ebenſo wie im benachbarten Fürth einen großen Teil der Mandate erobert und zwar unter hef⸗ tigen Kämpfen mit dem in Nürnberg ſehr rührigen demokrati⸗ ſchen Freiſinn. In dieſer Stadt, wo einſt unter den Hohenzollernſchen Burggrafen feſtliche Tourniere ausgefochten wurden, die vier Jahrhunderte hindurch die deutſchen Reichskleinodien beher⸗ bergte, die bis zum Ende des 16. Jahrhunderts viele deutſche Reichstage in ihren Mauern ſah und wo 1356 die Goldene Bulle entſtand, und 1532 der erſte Religionsfriede, der ſo⸗ genannte Nürnberger Friede zwiſchen den Proteſtanten und den Katholiken geſchloſſen wurde, wird nun die deutſche So⸗ zialdemokratie ihren vielleicht bedeutſamſten Parteitag ſeit langer Zeit abhalten. Und wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo wird auch das moderne Nürnberg ein Tournier erleben, bei dem es um die Reichskleinodien der Sozialdemokratie, um das„ſtarre Syſtem“ der Marx und Engels im Gegenſatz zu dem„halbſtarren“ und„unſtarren“ Syſtem der Heine, Bern⸗ ſtein, Eisner uſw. gehen wird. Man wird vielleicht eine neue, wenn auch nicht Goldene Bulle Bebel's gegen den Reviſtonis⸗ mus erleben und die Frage bleibt nur, ob der Kampf ſchließ⸗ lich auch mit einem Nürnberger Frieden endet, oder ob das „ſtarre Syſtem“ eine mehr oder minder große Anzahl von Rebiſtoniſten an die friſche Luft befördert. Vorläufig ziehen Freund und Feind noch friedlich durch die alerliebſten altertümlichen Straßen der ſchönen Stadt, friſchen im„Bratwurſtglöckle“,„Poſthorn“ und„Naſſauer Keller“ Erinnerungen an die berühmten Stammgäſte dieſer ehrwürdigen Trunkſtätten: Hans Sachs, Veit Stoß, Albrecht Dürer, Martin Behaim, Willy Birkheimer, Adolf Krafft und Peter Viſcher auf. Für die Arbeiterwelt hat Nürnberg beſonders Intereſſe als die Stadt, wo eine Reihe der wichtigſten Erfin⸗ dungen auf techniſchem Gebiete gemacht wurden, wie die des Meſſings, der Taſchenuhren, des Feuerſchloſſes, der Wind⸗ büchſe, der Klarinette, des Pedals, und der Globus. außerdem intereſſant durch die Moderniſierung des alten Handwerksbetriebes auf dem Gebiete der Blechſchlägerei, der Spielwaren und der Drechslerei, der bekanntlich ja Auguſt Bebel in früheren Jahren oblag. Faſt alle bekannteren Parteigrößen ſind bereits hier eingetroffen. Neben Bebel und Singer, als den bekannteſten Repräſentanten der nord⸗ deutſchen Sozialdemokratie ſieht man auch den Schloßherrn von Soyenſaß Ritter von Vollmar, den Führer der bay⸗ riſchen So teren Künſtlern bekannt machen, ſelbſt wenn dieſe Künſtler Widerſpruch erregen und ihre Werke nicht immer gekauft werden. Hierdurch wird das Publikum auch ohne den Beſuch der großen Kunſtzentren ſtets auf dem Laufenden gehalten, namentlich wenn die hieſige Preſſe etwas eifriger die Beſtrebungen des Kunſtvereins durch Beſprechungen unter⸗ ſtützt. Auch hierin iſt vieles in Mannheim geſündigt worden. Die⸗ Ausſtellung von Werken bedeutenderer Künſtler, die ſtets einen größeren Aufwand von Mitteln erfordert, iſt aber wiederum nur möglich durch eine tatkräftige Unterſtüung der Bürgerſchaft, durch eeine zahlreichere Mitgliederſchaft und durch einen regen Beſuch, der dem Kunſtverein beweiſt, daß er allmählich auf den richtigen Weg kommt. Viele Kreiſe, vom höchſten bis zum niedrigſten, ſind hierfür zu gewinnen und es wäre nur zu wünſchen, daß dies recht bald geſchehen würde. Die erſte Ausſtellung des Kunſtpereins in dieſer Saiſon bringt Kollektionen zweier ſehr intereſſanter Künſtler, zwar keine Stürmer, die mit Rieſenſchritten voraneilen, aber kräftige gute Maler, die jeder Ausſtellung Ehren machen würden. Profeſſor Deo Diet, Graz, hat eine große Menge ſeiner Werke hierher geſchickt. Leider konnten ſie nicht alle infolge des Platzmangels aufgehängt werden. Immerhin aber war es möglich, Werke aus der früheſten Schaffenszeit des Meiſters denen aus der neueſten Zeit gegenüber zu ſtellen. Es iſt außerordentlich intereſſant, dieſe Wandlung zu beobachten, die in einem Künſtler gleichſam noch einmal den Kampf der modernen Malerei zeigt. Das Gebiet des Künſtlers iſt unbeſchränkt. Er meiſtert ſowohl das Porträt, wie die reine Naturſchilderung, wie die Figur in der Landſchaft, wie rein gedankliche Kompoſitionen reichſten Inhalts, bis zum humorpollen charakteriſtiſchen Blatt der Zeichenkunſt. Auch techniſch zeigt er größte Vielſeitigkeit, im Paſtell ſogar eine Meiſterſcheft. wie man ſie ſelten zu ſehen gewohnt iſt. Seine Paſtellbilder aus Venedie dürften wohl zu den beſten Werken Rieer Art aehßren. Es iſt zialdemokraten, der auch den Beinamen des unge⸗ krönten Königs von Bayern trägt; ferner den Abgeordnelen Ulrich⸗Offenbach, den Führer der badiſchen Sozialdemo⸗ kraten, Rechtsanwalt Dr. Frank⸗Mannheim, Dr. David⸗ Mainz, Eduard Bernſtein ohne Mandat und ſeinen Ber⸗ liner Gegner, der Buchhändler Hoffmann genannt det „Zehngebotenhoffmann“. Auch die Redakteure des„Vorwärts“, Arthur Stadt⸗ hagen, Roſa Luxemburg und Ströbel ſind zur Stelle. Sie treffen hier auf der Redaktion des Nürnberger Parteiblattes mit dem früheren Chefredakteur des von ihnen geleiteten Zentralorgans, dem„Genoſſen“ Eisner zuſammen, der bekanntlich vom„Vorwärts“ als der Urheber der jetzigen tiefgehenden Differenzen zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland bezw. zwiſchen den Radikalen und Reviſtoniſten angeſehen wird. Weiterhin iſt natürlich auch hier der„Theoretiker“ der Partei, der ſcherzhaft als„Parteipapſt“ bezeichnete Schriftſteller Karb Kautsky erſchienen, zuſammen mit Franz Mehring und Dr. Lentſch, dem Chefredakteur der„Leipziger Voltszei⸗ tung“. Von den auf der Wahlſtatt der letzten Reichstagswahl⸗ kampagne gebliebenen früheren ſozialdemokratiſchen Abgeord⸗ neten bemerkt man u. a. Dr. Gradnaue r⸗Dresden, Rechts⸗ anwalt Hugo Haaſe⸗Königsberg und Heinrich Braun, den Gatten der Generalstochter Frau Lily Braun⸗Gyzicki. Zum Tagungsort für den Parteitag iſt die Halle des Nürn⸗ berger Herkules⸗Velodroms auserſehen, ein Holzbau, den die Herkules⸗Fahrrradwerke vor Jahren an der Peripherie der Stadt errichtet haben und der urſpünglich als Radfahrlehr⸗ bahn diente, jetzt aber auch verſchiedentlich zu größeren Veran⸗ ſtaltungen aller Art benutzt wird. In entgegenkommender Weiſe hat die bayriſche Poſtverwaltung ein eigenes Poſt⸗, Tele⸗ fon⸗ und Telegrafenamt in der Halle eingerichtet. Auch die Stadtverwaltung und die Eiſenbahnverwaltung ſind dem vor⸗ bereitenden Ausſchuß nach Möglichkeit entgegengekommen und von der Polizei iſt ſogar Vorſorge getroffen worden, den Sicherheitsdienft möglichſt durch nicht uniformierte Beamte vornehmen zu laſſen. Während die„Genoſſen“ heute den Schauplatz künftiger Taten beſichtigen, tagte im Mittelpunkte der Stadt im gemütlichen Saale zur„Goldenen Roſe“ die vierte Konferenz der ſozialdemokratiſchen Frauen Deutſchlands. Das„Ewig⸗Weibliche“ hatte auch diesmal den Vortritt vor dem offiziellen Parteitage und in zweitägigen Verhandlungen beſchäftigt man ſich mit den beſonderen Angelegenheiten der ſogialdemokratiſchen Frauenwelt, die bekanntlich von Frau zlara Zetkin, in Genoſſenkreiſen die„Blutige Klara“ ge⸗ nannt, ſowie von der temperamentvollen Frau Zie g⸗Ham⸗ burg und der„Vertrauensperſon“ der Genoſſinnen Deutſch⸗ lands, Ottilie Bader,— von unehrerbietigen Genoſſen das „Zentralweib“ genannt— wie immer energiſch und mit großem Wortaufwand vertreten werden. Die Verhandlungen werden morgen noch fortigeſetzt und am Sonn ag abend erfolgt dann die Eröffnung des Parkei⸗ tages ſelbſt. ). Deutſcher Juriſte lag. [Von unſerem Korreſpondenten.) N sh. Karlsruhe, 11. Sept, Die Reform des amtgerichtlichen Zivilprozeſſes. Auch zur Frage der Reform desZivilprozeßweſens nahm der dies⸗ jährige Juriſtentag Stellung. Er hat zwar nicht die Kritik de von der Reichsregierung dem Reichstage vorgelegten Geſez⸗ entwurfes betreffend Abänderung der Zivilprozeßordnung nebſt ihren Nebengeſetzen als ſolchen unter die Themata ſeiner Ver⸗ handlungen aufgenommen, ſondern ſtellt losgelöſt von der Ge⸗ ſetzesvorlage die für die Abänderung des Prozeßweſens in Frage kommenden Grundprinzipien ſich zur Aufgabe ſeiner wiſſenſchaft⸗ lichen Unterſuchungen. Dahin gehört die von ihm aufgeworfene Frage, ob das amtsgerichtliche Verfahren einer Reform bedarf und nach welchen Richtungen? Zwei Praktiker ſind es, die über dieſe Theſe die ſchriftlichen Gutachten gefertigk haben. Beide, Amtsgerichtsrat Dr. Jaſtrow⸗Berlin und Rechtsanwalt Dr. Dittenberger⸗Halle a. S. haben bereits ſeit Veröffentlichung des erſten Regierungsentwurfs in der Fach, und Tagespreſſe, letzterer auch insbeſondere durch ſeinen bekannter kritiſchen Kommentar der Zivilprozeßnovelle, Stellung zu der angeſtrebten Prozeßreform genommen. Von beſonderer deutung und Beweiskraft muß daher die Tatſache in die künftige Geſtaltung und Entſcheidung der Angelegenheit fallen, daß ſowohl der Amtsrichter wie der Rechtsanwalt in den Grundzügen ihrer Auffaſſung und Beurteilung ſowohl der beſtehenden Prozeß“ verhältniſſe als auch der zu ihrer angeblichen Verbeſſerung vor⸗ gelegten Novelle und ſchließlich ihrer eigenen Reformvorſchlägg übereinſtimmen. Es referierte als erſter Berichterſtatter Oberamtsrichter Dr * ebis-Pforzheim, der nach gründlicher Beſprechung der Materi⸗ Ein nicht minder intereſſanter Künſtler iſt Karl Hart⸗ mann, München. Auch von ihm ſind Werke der verſchie⸗ denſten Schaffensperiode ausgeſtellt. Er bevorzugte mehr die figürliche Kompoſition, denen er die Geſetze der Fläche nud Linie wohl erwogen zugrunde legt. Zwei nebeneinander geſchickt auf⸗ gehängte Bilder wie der„Prometheus“ und„Fiſcher und Nixe“ beweiſt dies ganz vorzüglich. Auch ſeine„Pieta“ weiſt auf dieſe Richtung hin, obwohl hier auch die Farbe reichlich zu ihrem Rechte kommt. Manche Bilder dieſes Künſtlers, wie reizvolle Interieurs und Freilichtſtudien in Verbindung mit Landſchaften, beweiſen die fleißige Naturbeobachtung. Die übrigen Bilder der diesmaligen Ausſtellung, es ſind allerdings nur noch wenige, gehen kaum über den Durchſchnitt. Es iſt wohl ſchwer, derartige Mittelware ganz zu verbannen, da man nicht wohl vorher immer genügend über die Qualität der Künſtler unterrichtet iſt, die ihre Werke zur Ausſtellung ein⸗ ſenden. Hoffen wir, daß es dem Mannheimer Kunſt⸗ verein nunmehr gelingen wird, manche An⸗ zeichen deuten darauf hin, das Kunſtleben un⸗ ſerer Stadt aufs günſtigſte zu beeinfluſſen. Mentor. Frau Aja. Zur Erinnerung an den Todestag der Mutter Goethes, 13. September 1808. Von Wilhelm Rullmana. „Am 28. Auguſt 1749, mittags mit dem Glockenſchlag Zwölf, kam ich in Frankfurt am Main zur Welt.“ So lauten die erſten Zeilen von„Dichtung und Wahrheit“. Gleichfalls um die Mit⸗ tagszeit 1832 erfolgte der Tod Gvethes. Die Mittagsſtunde hat überhaupt in dem Schickſal der Familie Goethe eine verhäng⸗ nisvolle Rolle geſpielt;: am 6. Juni 1816, ihrem Geburtstage, 12 Uhr mittags., ſtarb Goetbes Gattin Chriſtiane Vulpius und mangelbaften Erziehung nicht verborgen. am nächſten 13. September wird ein Jahrhundert verfloſſen ſein, ſeit gegen Mittag Frau Eliſabeth Goethe, geb. Textor, die Mutter! unſeres größten Dichters, in ihrem 78. Lebensjahre geſtorben iſt. Was für eine merkwürdige, unvergleichliche Frau iſt mit dieſer Frau Aja, wie ſie im Kreiſe der literariſchen Jugend⸗ freunde Goethes genannt wurde, in jene Ewigkeit hinüberge⸗ gangen, an die ſie ſo feſt glaubte, daß der Tod keine Schrecken für ſie hatte! Wollen wir uns ihr Charakterbild vergegen⸗ wärtigen, ſo werden wir zunächſt daran zu denken haben, daß ſie in dem Hauſe ihres Vaters trotz der hohen Würde, die der Herr Skadtſchultheis Textor begleitete, in ſtreng bürgerlicher Einfach⸗ heit erzogen wurde. Die Vermutung Abekens, daß ſich in den ſpäter geſtrichenen Worten der Olympia in„Ermin und Elwira“ die eigene Meinung der Frau Rat über die Erziehung ſpiegelte, die ihr zuteil wurde, hat diel für ſich. Es heißt da: Wie ich jung war, wußte man von all den Verfeinerungen nichts, ſo wenig man von dem Staate was wußte, zu dem man jetzt die Kinder gewöhnt. Man ließ uns leſen lernen und ſchreiben, und übrigens hatten wir alle Freuden und Freiheften der erſten Jahre. Wir vermengten uns mit Kindern von ge⸗ ringem Stand, ohne daß das unſere Sitten verderbt hätte. Wir durften wild ſein und die Mutter fürchtete nicht für unſeren Anzug; unſere leinenen Kleidchen waren bald gewaſchen. Keine hagere Deutſch⸗Franzöſin zog hinter uns her, ließ ihren böſen Humor an uns aus und prätendierte etwa, wir ſollten ſo ſteif, ſo albern, ſo eitel tun, wie ſie. Es wird mir immer übel, die kleinen Mißgeburten in der Allee auf⸗ und abtreiben zu ſehen. Nicht anders ſieht's aus, als wenn ein Kerl in der Meſſe ſeine Hunde und Affen mit Reifröcken und Fontangen mit der Peitſche vor ſich her in Ordnung und auf zwei Beinen hält, und es ihnen mit derben Schlägen geſegnet, wenn die Natur wiederkehrt und ſie Luſt kriegen, einmal à leur aiſe auf allen Vieren zu trappeln.“ Freilich blieben der guten Frau Rat auch die Schattenſeiten dieſer „Ich ſchäme mich Be. Maunheim, 12. September. SGeneral⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. 771 kbeſondere auch der von der Reichsregierung vorgeſchlagenen Prozeßnovelle. die er als Flickwerk der Prozeßord⸗ zung abgelehnt wiſſen will, dem Juriſtentag die Annahme fol⸗ gender Theſen vorſchlug: J. Die Umgeſtaltung des amtsgerichtlichen Verfahrens ohne gleichzeitige Reform des ganzen Zivilprozeſſes iſt unan⸗ gemeſſen. 8 II. Eine Prozeßreform beim Amtsgerichte, die ſich an die eigenartigen Verhältniſſe des amtsgerichtlichen Verfahrens anſchließen ſollte, hätte folgende Ziele zu verfolgen: A. Die Betreibungsſachen ſind möglichſt an das Amts⸗ gericht zu leiten. Deshalb iſt: 1. Das Mahnverfahren umzugeſtalten, insbeſondere durch Einführung eines Wechſelmahnverfahrens und dadurch, daß im übrigen das Verfahren beſchleunigt wird, unbegründeten Widerſprüchen möglichſt vor⸗ gebeugt wird und ein Zahlbefehl in allen Gerichts⸗ des ordentlichen Prozeſſes gelöſt werden ann. 2. Jede landgerichtliche Klage kann beim Amtsgericht eingereicht werden und iſt nur an das Landgericht abzugeben, wenn die Sache ſtreitig wird. 8. Auf Benutzung des Mahnverfahrens und des amts. gerichtl. Betreibungsverfahrens iſt durch geeignete Koſtenvorſchriften Hinzuwirken. B. Auf die Bedürfniſſe der Laien iſt größere Rückſicht zu nehmen, insbeſondere durch Heranziehung der Richter⸗ kraft zur Unterſtützung der Partei in⸗ und außerhalb der mündlichen Verhandlung; überdies iſt das Rechts⸗ konſulententum mehr als bisher zu beſchränken, vor⸗ nehmlich dadurch, daß, ſtatt der Zurückweiſung allein von der mündlichen Verhandlung, die volle Aus⸗ ſchließung von der Vertretung angeordnet werden kann C. Das Verfahren iſt zu beſchleunigen, und zwar ins⸗ beſondere durch die Ermöglichung einer freieren Ent⸗ faltung richterlicher Anordnungen vor der Ver⸗ handlung. · Der Korreferent Profeſſor Dr. Stein aus Leipzig bean⸗ zragte, den Theſen des Referenten mit Ausnahme von II A 2 zu⸗ zuſtimmen, der Theſe II B aber folgende Faſſung zu geben: Das amtsgerichtliche Verfahren muß einfach und volks⸗ tümlich geſtaltet ſein. Deshalb ſind alle verwickelte Jormen (Zwiſchenurteile uſw.) zu beſeitigen, iſt die Mündlichkeit den jeweiligen Fähigkeiten der Parteien durch elaſtiſche Vorſchriften anzupaſſen und der Richter anzuweiſen, die Parteien inner⸗ halb und außerhalb der mündlichen Verhandlungen zu belehren und anzuleiten, ſoweit Rechtskunde und Mangel geeigneter (Vertretung es erforderlich machen. Insbeſondere müſſen die Parteien auf die Folgen ihrer Unterlaſſungen und auf die Jorm und Friſt von Rechtsmitteln bingewieſen werden. Das Rechtskonſulententum iſt zu bekämpfen durch Er⸗ weiterung der jetzigen Zurückweiſung von der Verhandlung zum (vollen Verbote der Vertretung. Die Verſammlung nahm folgende Reſolution an: „Die Umgeſtaltung des amtsgerichtlichen Verfahrens ohne gleichzeitige Reform des ganzen Zivilprozeſſes iſt unangemeſſen, (die dem Reichstag vorliegende Novelle iſt daher keine geeignete Grundlage der Reſorm des amtsgerichtlichen Verfahrens.“ Die übrigen Punkte der Reſolution Dr. Levis und zwar NK1 und 3 wurden, nachdem die Ziffer 2 fallen gelaſſen war, unter einigen kleinen Abänderungen mit großer Mehrheit an⸗ genommen, ebenſo die Reſolution Dr. Stein: abgelehnt wurde ſmit 75 gegen 65 Stimmen die Ziffer C der Reſolution Dr. Levis. Das Recht der Lagerſcheine und Lagerpfandſcheine. Ign der Handelsrechtskommiſſion wurde die Frage erörtert, ob das Recht der Lagerſcheine und Lagerpfandſcheine reichsgeſetz⸗ ſch zu regeln iſt. An erſter Stelle ſprach dazu Dr. Pralle⸗ Bremen. Er führte aus: Die Rechtslage, welche in Deutſchland bis zum Jahre 1900 in Bezug auf das Warrantweſen beſtand, rechtfertigte den Wunſch nach einer reichsgeſetzlichen Regelung der ganzen Materie. Erſt das Jahr 1900 brachte zugleich mit dem B..B. das neue Handelsgeſetzbuch und damit die ſehnlichſt gewünſchte Aenderung der Rechtsgrundlagen. Das neue Handels. geſetzbuch nahm das Lagergeſchäft unter die Grundgeſchäfte auf, ordnete dasſelbe in 5 Abſchnitte des 3. Buches und verlieh der Segebung des an Ordre geſtellten und indoſſierten Lagerſcheines dringliche Wirkung. In Artikel 16 des Einführungsgeſetzes wird die weitere Ausbildung des Rechts der Lagerſcheine und der Lagerpfandſcheine der Landesgeſetzgebung überlaſſen. Endlich hat das Reichsgericht im Jahre 1904 die bis dahin ſtreitige und unge⸗ mein wichtige Frage, ob Lagerſcheine auf den Inhaber ausgeſtellt kperden könnten, bejaht. ——— ——————— nicht“, ſchreibt ſie im Jahre 1798 ihrem Enkel Auguſt,„zu be⸗ kennen, daß du mehr von dieſen Sachen, die von ſo großem Nutzen ſind, weißt, als die Großmutter. Wenn ich ſo gerne ſchriebe, wie du, ſo könnte ich dir erzählen, wie elend die Kinder zu meiner Zeit erzogen wurden, danke du Gott und deinen lieben Eltern, die dich das Nützliche und Schöne ſo gründlich ſehen und beur⸗ teilen lernen, daß mehrere, die dieſes Glück nicht haben, im dreißigſten Jahre noch alles vor Unwiſſenheit anſtaunen, wie die Kuh ein neues Thor.“ 5 5 alte 88 Goethe hat ſeiner Gattin etwas Italieniſch beigebracht und ſie angehalten, fleißig zu muſizieren, aber was er ihr nicht beibringen konnte, das war das, was man zu jener Zeit Orthographie nannte; der Herr Sohn war ja damals eben erſt damit beſchäftigt, das Werk Luthers fortzuſetzen und den Deutſchen eine Schriftſprache zu ſchenken. Auch das fleißige Leſen ſeiner Werke hat keine Wirkung auf ihren Stil und ihre Ortbographie ausgeübt. So ſchreibt ſie eines Tages nach einem Hrande des ſogenannten Gaublochs an der Katharinenkirche, der ihrer Witwenwohnung gegenüberlag, an Bettina v. Arnim:„Das hätt ich bald vergeſſen, zu ſchreiben, wer mir deinen Brief vor⸗ geleſen hat, das war der Pfarrer Hufnagel, der wollt auch ſehen, was ich mach nach dem Schreck mit dem Feuer: ich ſagk: Ei Herr Pfarrer, iſt denn der Katharinenthurm grad ſo groß, daß er mir auf die Naf fällt, wenn er umſtürzt? Da hat er ge⸗ ſeſſen mit ſeinem dicken Bauch im ſchwarzen Talar mit dem runden weißen Kragen in doppelten Falten, mit der runden Stuckperrück' und den Schnallenſchuhen auf deiner Schawell, und hat den Brief geleſen, hätt's mein Sohn geſehn, er hätt' gelacht.“„Der Pre⸗ diger hat mir deinen Brief vorgerumpelt, wie ein ſchlechter Poſt⸗ wagen auf holprigem Weg, das ſchmeißt alles Paſſagiergut durch⸗ einander, du haſt auch deine Gedanken ſo ſchlecht gepackt, ohne komma, ohne Punkt, daß, wenn es Paſſagiergut wär, keiner Unnt' das ſeinige herausfinden; ich hab' den Schnuppen und bin nicht aufgelegt, hätt' ich dich nicht ſo lieb, ſo hätt' ich nicht ge⸗ ſchrieben, wahr' deine Geſundheit.“ Iſt das nicht köſtlich? Dieſe liebe gute Frau Rat, die einer Bettina den Text lieſt, weil ſie keine Ordnung in ihren Brieſen einhält, kein Komma und keinen Punkt macht! Das Lächeln ſchwindet nicht von unſeren Lippen wenn wir ihre B15 leſen. Jeden Augenblick ſwßen wir da auf Worte, die dem ſcharfſinn der Leſer Rätſel aufgeben wie zum Beiſpiel„Hemb⸗ Die Erfahrungen, die in Bremen, dem einzigen deutſchen Staate mit ausgebildeter Warrant⸗Geſetzgebung ſeit deſſen Er⸗ ſchaffung 1877, alſo 31 Jahren gemacht worden ſind, ſind die, daß eine Zirkulation der Lagerſcheine und Lagerpfandſcheine noch niemals ſtattgefunden hat. Aber noch nach anderer Richtung ſind die Erfahrungen ſehr bemerkenswert. Trotzdem wir den Doppelſchein mit Regreß eingeführt und in der Bremer Lager⸗ hausgeſellſchaft ein muſtergültiges und abſolut zuverläſſiges La⸗ gerinſtitut beſitzen, trotzdem der Wert der bei ihr in den letzten 25 Jahren eingelagerten Waren den Betrag von faſt 4 Milliarden Mark repräſentiert, iſt in dieſen ganzen 25 Jahren auch nicht ein einziger Lagerpfandſchein vom Lagerſchein abgetrennt und in Funktion gebracht worden. Die Gründe hierfür liegen nur zum Teil in den bei unſeren Kaufleuten herrſchenden Grund⸗ ſätzen; im Weſentlichen darin, daß die Handelsgebahrung ſich ſo geſtaltet, daß ein Bedürfnis nach einer ohne den Lagerſchein zu ermöglichenden Verpfändung überhaupt nicht exiſtiert. Zu dem für das Warrantweſen grundlegenden Vertrauen zu den Lagerhäuſern iſt das Vertrauen zu unſeren Banken getreten und dieſe, die unentbehrlichen Arbeitsnachweiſe für beſchäftigungsloſe Kapitalien, haben ihre wichtige Aufgabe, Handel und Verkehr zu fördern, auch hier voll erfüllt. Es iſt eine alte Erfahrung, daß ſich Handel und Verkehr ihre Wege nicht aprioriſtiſch vorſchreiben laſſen. Dazu ſind ihre Bedürfniſſe zu ſehr auf konkreten tatſächlichen Vorausſetzungen beruhender Natur. Der Referent hat an eine große Reihe von Handelskammern die Frage gerichtet, ob ihnen das Bedürfnis nach reichsgeſetticher Regelung der Warrantfrage entgegenge⸗ treten ſei. Faſt ſämtlich haben ſie die geſtellte Frage glatt und einfach verneint. Eine Aenderung des Reichsgeſetzes möchte der Referent auch befürworten: es iſt die Ausmerzung der un⸗ glücklichen„ſtaatlichen Ermächtigung“ aus dem Paragr. 363 Handelsgeſetzbuch. Widerſinnig iſt dieſe Beſchränkung ſchon des⸗ halb, weil jeder Geſchäftsfähige Wechſel über Hunderttauſende ausſtellen kann auch ohne den Schatten eines realen wirtſchaft⸗ lichen Hintergrundes, während der indoſſierbare Schein, der die eingelagerte, alſo effektiv vorhandene Ware dinglich repräſentiert, nur von einem ſtaatlich Ermächtigten ausgeſtellt werden ſoll. Es iſt gar nichk abzuſehen, wie ein Schaden entſtehen würde, wenn die Warrant⸗Ausgabe frei geſtellt würde, wie dies doch auch bei der Ausſtellung von indoſſierbaren Konoſſementen und Lade⸗ ſcheinen geſchehen iſt. Aber es iſt ja einmal ein Kreuz der Deutſchen, daß ein Reſt von Bevormundung und Gängelband überall noch notwendig erſcheint. Das Warrantweſen eignet ſich wegen der Verſchiedenheit ſeiner wirtſchaftlichen Grundlagen und Beziehungen zu einer weiteren reichsgeſetzlichen Regelung nicht und kann durch eine ſolche nur Schwierigkeiten und Hemmniſſe in ſeiner geſunden Entwicklung erfahren. Nachdem das jetzt geltende Reichsrecht das ſolide Rechtsfundament geſchaffen hat und die Berechtigung jedes Lagerhalters zur Ausgabe von Inhaberlager⸗ ſcheinen anerkannt iſt, muß es der Landesgeſetzgebung und da⸗ neben dem Handels⸗Gewohnheitsrecht überlaſſen bleiben, den Bau ſo einzurichten, daß Handel und Verkehr ſich wohl in ihm ühlen. Nach lebhafter Diskuſſion des Beratungsgegenſtandes er⸗ klärte ſich der Juriſtentag für eine reichsgeſetzliche Re⸗ gelung des Rechts der Lagerſcheine und Lagerpfandſcheine. Schluß folgt.) Aus Stadt und Land. Mannheim, 12. September 1908. 5 Aus der Stadtratsſitzung vom 10. September 1908. (Schluß.) Uebertragen wird: 3) Die Herſtellung von Regiſtratur⸗ regalen für die Armenkommiſſion dem Schreinermeiſter M. Florſchütz hier. b) Die Dachdecker⸗ und Blitzableitungsarbeiten zum Neubau der Turnhalle Neckarau an Unternehmer Johann Brühl hier. c) Die Lieferung der eiſernen Jochbinder zum Neubau Wilhelm Wundtſchule der Firma Peter Schäfer hier. d) Die Ausführung der Glaſerarbeiten für den Neubau des 2. Waſſerturms der Firma Ludwig Weiſer. e) Die Lieferung und Montage der elektriſchen Licht⸗ und Kraftanlage im Neu⸗ bau des Elektrizitätswerkes im Induſtriehafen der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft.() Der Abbruch des eiſernen Feuer⸗ wehrturms in Neckarau an Valentin Schlemmer hier. Von der Einladung des Feuerwehr⸗Singchors zu dem ter“(ſtatt Hemden),„Padriotismus“(Patriotismus),„Argief“ (Archiv),„Luſſes“(Luxus),„Regiſer“(Regiſſeur) und dergleichen. Und was ſollen nun gar Worte wie„Conteportion“,„Amele⸗ mang“, Hochbeinigen“,„Contontuckter“ und„galalirt“ heißen? Nur aus dem Zuſammenhang können wir erraten, daß dieſe Worte„Kontribution, Ameublement, hochpeinligen, Kondukteur und regaliert“ bedeuten ſollen. So viel iſt gewiß: einen„Fließenſtiel“ wie ſich die Frau Rat ausdrückt— ſie meint einen fließenden Stil— beſaß die Mutter Goethes nicht. In dieſer Hinſicht hat ſie nichts auf den Sohn vererbt, wohl aber etwas, was in ihren Briefen auffällt: den Reichtum an Bildern, mit denen ſie das verdeutlicht, was ſie ſagen will. Ebenſo charakteriſtiſch wie das Gleichnis von dem um⸗ geſtürzten Poſtwagen, das ſich in dem oben zitierten Briefe an Bettina findet, iſt die Art, wie ſie ſich in einem Briefe an den Sohn vom 12. März 1798 über den Gebrauch der lateiniſchen Lettern ausdrückt. Da heißt es:„Nun ein Wort über unſer Ge⸗ ſpräch bey deinem hirſeyn über die Lateiniſchen Lettern— den Schaden den ſie der Menſchheit thun will ich dir ganz hand⸗ greiflich darthun. Sie ſind wie ein Luſtgarten der Ariſtokraten gehört, wo niemandt als Nobleſſe— und Leute mit Stern und Bändern hineindürfen— unſere deutſchen Buchſtaben ſind wie der Prater in Wien, der Kapſer Joſeph drüber ſchrieben ließe vor alle Menſchen—— wären deine Schriften mit den fatahlen Ariſtokraten gedruckt, ſo allgemein wären ſte bey all ihrer Vor⸗ trefflichkeit nicht geworden— Schneider— Nähterinnen— Mägde alles ließt es— jedes findet was das ſo gantz vor ſein Gefühl paßt— genung ſie gehen mit der Literatur Zeitung— Doctor Hufnagel u. a. m. pele mele im Prater Spatziren er⸗ götzen ſich ſegnen den Autor und laſſen Ihn Hoch Leben!!!“ Auf die lateiniſchen Lettern hat ſie es überhaupt ſcharf.„Wolf⸗ gangs Eugenie“— ſie meint„die natürliche Tochter“— biſt ein Meiſterſtück, aber die Großmutter hat aufs neu die lateiniſchen Lettern und den feinen Druck zum Adrachmelech gewünſcht. Er laſſe ja nichts mehr ſo in die Welt hinausgehn— halte feſt an deutſchem Sinn— deutſchen Buchſtaben, denn wenn das Ding ſo fortgeht; ſo wird in fünfzig Jahren lein Deutſch mehr weder geredet noch geſchrieben— und du und Schiller, ihr ſeid hernach klaſſiſche Schriftſteller— wie Horaz, Livius, Ovid und wie ſie alle heißen, denn wo keine Sprach mehr iſt, das iſt auch kein Volk— was werden alsdann die Profeſſoren euch zergliedern— am 12. und 13. l. Mts. ſtattfindenden 25jährigen Stiftungs⸗ feſt mit Bannerweihe wird dankend Kenntnis genommen. Gegen das Geſuch der Auguſt Erbacher Ehefrau Barbara geb. Uhrig hier, um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellen⸗ vermittlungsbureaus für weibliches Perſonal(ohne Beher⸗ bergungsrecht) werden Einwendungen nicht erhoben. Gegen den Maurer Adam Hartmann hier wird Straf⸗ antrag wegen Beamtenbeleidigung und Körperverletzung geſtellt. Nach Mitteilung der Gr. Staatsanwaltſchaft wurde der Taglöhner Friedrich Knöffler hier durch Urteil Gr. Schöffen⸗ gerichts vom 2. 9. 08. wegen Sachbeſchädigung, verüht im Notarreſt des 4. Polizeireviers, zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Tagen verurteilt. * An Spenden für die Brandbeſchädigten in Donaueſchingen ſind bei der Hauptſammelſtelle für Karlsruhe der ſtädt. Sparkaſſe 30 228 M. eingegangen. In Pforzheim wurden vund 5000 M. auf⸗ gebracht. Die Stadt Dresden bewilligte 2000 M. für die Abge⸗ brannten. * Die Statuten der vier Handwerkskammern des Landes haben eine Aenderung erfahren. Die Kammer unterſteht künftig nicht mehr dem Landeskommiſſär ihres Bezirks, ſondern ſämtliche vier Handwerkskammern unterſtehen dem Landesgewerbeamt. Die Beſchwerde wegen Beſtraf⸗ ungen ſind daher künftig nicht mehr an die Landeskommiſſäre, ſondern an das Landesgewerbeamt zu richten. Außerdem ſind die Vergütungen für Reiſekoſten und Zeitaufwand ander⸗ weitig geregelt worden. * 9 Millionen und 833 890 Mark Hagelſchaden wurden im Deutſchen Reiche im Jahre 1908 bis 31. Auguſt allein bei der Norddeutſchen Hagelverſicherungsgeſellſchaft, mit welcher die bad. Regierung einen neuen Staatsvertrag ſeit 1900 abgeſchloſſen hat, angemeldet gegen 42 856 140 M. im ganzen Vorjahre und Mark 47 787 870 im Jahre 1906. * Zur Warnung für Eltern und Kinder. Ein angeblicher „Kinderfreund“ ſcheint hierorts wieder darauf auszugehen, ſchulpflichtige Mädchen an ſich zu locken. Derſelbe verſuchte geſtern ein 12jähriges Mädchen in der Breitenſtraße durch Süßigkeiten und Geld zutraulich zu machen. Als das Kind beides ablehnte, war er ſogar bereit dasſelbe über die Friedrichsbrücke zu begleiten. Das auf dieſe Weiſe beläſtigte Kind wandte ſich an den auf der Brücke poſtierten Schutzmann, welcher die Perſonalien des ſonderbaren Kinderfreundes feſt⸗ ſtellte. Der Vater des Mädchens hat, wie uns mitgeteilt wird, bei der Kriminalpolizei die weiteren Schritte veranlaßt. * Komteſſe Helene von Zeppelin, deren Verlobung mit dem Oberleutnant und Regimentsadjutanten im Ulanen⸗Regiment König Karl(1. Württembergiſchen) Nr. 19 Karl Alexander von Brandenſtein in Neu⸗Ulm wir gemeldet haben, wurde am 28. November 1879 zu Ulm geboren. Sie iſt das einzige Kind des Grafen Ferdinand und ſeiner Gemahlin Iſabella, geborenen Freiin v. Wolff aus dem Hauſe Alt⸗Schwanenburg in Lipland. Gräfin Helene war in den ſchweren Zeiten, die ihr Vater durch⸗ zumachen hatte, ſtets bemüht, die vielen Sorgen dem geliebten Familienoberhaupte nach Möglichkeit zu erleichtern. Lange Zeit war ſie der Geheimſekretär des vielbeſchäftigten Erfinders, und manche Enttäuſchung hat die felſenfeſt an den Stern des Vaters glaubende Tochter mit ihm tapfer zu erdulden gewußt; ſie war es, die nach der Kataſtrophe von Echterdingen den niedergebeugten Helden am Bahnhof in Friedrichshafen mit den beruhigenden Worten in ihre Arme ſchloß:„Faß doch, Vaterl!“ Nie bat ſte 85 auch nur einen Augenblick an dem endgültigen Siege der genialeet Idee ihres Vaters gezweifelt. Der Bräutigam entſtammt demm heſſiſchen Uradel. Das alte Geſchlecht leitet ſeinen Namen von dem Stammſchloſſe Brandenſtein an der Elm im Regierungs⸗ bezirk Kaſſel her, das urkundlich ſeit 1125 erwähnt wird. Herr von Brandenſtein, geboren zu Ludwigsburg am 27. September 1881, iſt zurzeit Schloßherr des alten Ahnenſitzes, den er als ein⸗ ziger Sohn von ſeinem 1905 verſtorbenen Vater, dem württem⸗ bergiſchen General der Infanterie z. D. Guſtav von Brandenſtein ererbte. Seine 1906 in Ulm verſtorbene Mutter Mathilde war eine geborene von Siebold. Gemeinſame Beziehungen verknüpfen das junge Brautpaar ſchon ſeit Jahren. * Evangeliſcher Bund. Wenn morgen die Fahrt nach Rheinau⸗ hafen ſtattfinden kann— es iſt ja immerhin noch möglich, daß ſich das Wetter aufblärt— ſo werden die Teilnehmer dringend ge⸗ beten, ſich ſchon vor 2 Uhr am Hauptbahnhof einzufinden und ſich gleii) mit einer Karte für Hin⸗ und Rückfahrt Mannheim⸗Rheinau⸗ hafen verſehen zu wollen. Die Fahrkartenausgabe erfolgt an dem Schalter por dem Bahnhofgebäude, links vom Portal. ——————— auslegen— und der Jugend einbläuen— darum ſolang es geht— deutſch, deutſch geredet— geſchrieben und gedruckt.“ Frau Rat hat wohl auch einmal oder das anderemal die deutſche Literatur bereichert mit Verſen, deren kunſtloſes Gefüge ſie allerdings nicht gerade ihrem Sohne, dem„Hätſchelhans“, wie ſie ihn gerne nennt, abgeguckt hat. So hat ſie einmal dem Dichter Lenz folgenden Neujahrsgruß überſandt: „Ich wünſch' euch Wein und Mädchenkuß Und eurem Klepper Pegaſus Die Krippe ſtets voll Futter. Wer nicht liebt, Wein, Weib und Geſang Der bleibt ein Narr ſein Leben lang Sagt Doktor Martin Luther.“ Auch als ſie von Fräulein Luiſe von Göchhauſen, der wir di⸗ Niederſchrift des erſten Fauſtfragments zu danken haben, zum 19. Februar 1779 eine poetiſche Epiſtel erhält, läßt ſie ſich nicht lumpen; ſie antwortet mit folgenden Verſen: „Dein guter Wunſch auf grün Papier Hat mir gemacht ſehr viel Pläſier. Im Verſemachen hab ich nicht viel getan, Das ſieht man dieſen wahrlich an; Doch hab ich geboren ein Knäblein ſchön Das tut das alles gar trefflich verſtehn. Schreibt Puppenſpiele kunterbunt Tauſend Alexandriner in einer Stund. Doch da derfelbe zu dieſer Friſt Geheimbdter Legationsrat in Weimar iſt So kan er bei bewandten Sachen Keine Verſe vor Fran Aja machen. Sonſt ſollteſt du wohl was beſſres kriegen. Jetzt mußt du dich hieran begnügen. Man ſieht, vom Mütterchen hat unſer größter Dichter die „Frohnatur“ und„die Luſt zu fabulieren“ geerbt, aber die Muſe hat wohl nur einen halbſpöttiſchen Knicks vor dem Bette der Frau Rat gemacht, ehe ſie den Kuß auf die Stirne des neu⸗ geborenen Knaben drückte. Und wenn ein Dichterphiloſoph, nach⸗ dem er Frau Aja kennen gelernt, ſich äußerte:„Nun begreife ich, wie Goethe der Mann geworden iſt“, ſo hat ſich dieſe Aeuße⸗ rung ſicher nicht auf die Verſe der Frau Rat bezogen. (Bortſetzung folgt.) es recht lange dauerte, bis ſie ſich eingebürgert hatte. mologiſch iſt die Schreibweiſe: Altrip die am meiſten berech⸗ Konſtanz, 12. Sept. geſtern 25 Zentimeter geſtiegen. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. Septemver. *Der Stenographen⸗Verein Stolze⸗Schrey“ eröffnet, wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, am Mittwoch, den 16. Sept., in ſeinem Vereinslokal U 6, 19, einen Unterrichts⸗Kurſus für Anfänger in dem Syſtem„Stolze⸗Schrey“. Der Unterricht wird von einem erfahrenen Stenographielehrer erteilt. * Das Uniontheater, P 6, 20, bringt vom Sonntag ab wieder⸗ um ein ganz hervorragendes Programm mit den allerneueſten Attraktionen auf kinematographiſchem Gebiete zur Vorführung, welches bei der unerreichten gediegenen Wiedergabe ſicher wieder allgemeine Befriedigung hervorrufen wird. Die Hauptnummern ſind aus dem Inſerate zu erſehen, außerdem ſieht ſich die Direk⸗ tion veranlaßt, auf vielſeitigen Wunſch die Jubiläums⸗Feierlich⸗ keiten in Baden⸗Baden(Blumenkorſo und Großes Jubiläums⸗ Rennen, Sieger Fauſt) noch bis Montag zu prolongieren. Wir können einen Beſuch jedermann beſtens empfehlen. * Mannheimer Panoptikum. Das Welt⸗Panorama führt uns dieſe Woche den Zyklus:„Stadt und Staat Newyork“ vor Augen. Zahlreiche, wohlgelungene Aufnahmen zeigen uns die im⸗ poſanteſten Sehenswürdigkeiten der nordamerikaniſchen Rieſen⸗ ſtadt, von der Freiheitsſtatue im Hafen und der gigantiſchen Brooklyn⸗Brücke an bis zum Wolkenkratzer⸗ und Millionär⸗ Viertel. Aber auch die landſchaftlichen Schönheiten des Staates Newyork lernen wir kennen, wie z..: den Hudſon⸗Fluß, die Catskill⸗Schlucht ſowie die Niagara⸗Fälle im Sommer und im Winter. * Als ein Mißſtand wird es empfunden, daß am Hauptbahn⸗ hofgebäude, an der nach der Stadtſeite gelegenen Faſſade, kein leicht erreichbarer Briefkaſten iſt. Zwar hat man an der Eilguthalle einen Briefkaſten angebracht, jedoch iſt deſſen Lage ſo verſteckt, daß er nur von Denjenigen, welche die Verhältniſſe ganz genau kennen, entdeckt wird. Man mag uns einwenden, daß ja das Bahnpoſtamt in unmittelbarer Nähe iſt und man in den dortigen Briefkaſten eilige Sendungen werfen kann. Dem gegenüber möchten wir jedoch bemerken, daß faſt Jeder, der eine Poſtſache ſchnell befördert haben möchte, unwillkürlich nach dem Bahnhof geht und dort den Briefkaſten ſucht. Der auf dem Perron be⸗ findliche Briefkaſten kann nicht in Betracht kommen, da man den Perron ja nur nach Löſung einer Karte von 10 Pfg. betreten darf. Faſt in jeder Stadt, mag ſie nun groß oder klein ſein, findet man an der äußeren Faſſade des Bahnhofsgebäudes weithin ſichtbare Briefkaſten angebracht. Nur in Mannheim macht man hier eine wenig löbliche Ausnahme. Warum dies? „ Schreibt man Altrip oder Altripp? Von einem freund⸗ lichen Leſer unſeres Blattes geht uns folgende Zuſchrift zu. Eine merkwürdige Inkonſequenz beſteht in der Schreibweiſe bei dem obengenannten Ort, eine Inkonſequenz, die ſich auch auf Zeitungsredaktionen erſtreckt. So findet man u. a. in Ihrer Mittwoch⸗Nummer zwei redaktionelle Mitteilungen über Altrip, wovon die eine mit Altrip, die andere mit Altripp überſchrieben iſt. Das ſcheint verzeihlich, denn die Altriper ſelbſt ſchreiben ein⸗ mal den Ort mit einem, das andere Mal mit zwei p. Bis etwa in die 60er Jahre hinein mag die alte Schreibweiſe mit zwei p die gebräuchlichſte geweſen ſein. Der damalige Pfarrer Zinn war beharrlich genug, für eine neue Schreibweiſe und zwar für diejenige mit einem p einzutreten; von dieſer Zeit ab datiert dieſelbe und ſie iſt auch die am meiſten angewandte, wenngleich Ety⸗ tigte, weil, wie bekannt, Altrip aus der römiſchen Schreibweiſe Alta ripa ſtammt. Abtes Regino von Prüm“ ebenfalls Altrip mit einem p. So dürfte es ſich denn empfehlen, wenn Behörden und Schulen da⸗ für ſorgen, daß die Schreibweiſe: Alkrip endlich konſequent durchgeführt wird. 136 5 5 *„ Was der Landmann vom September ſagt. Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.— Warme Nächte bringen Herrenwein, bei kühlen wird er ſauer ſein.— Sieht man die Zugvögel zeitig ziehen, bedeut's, daß ſie vor Fälte fliehen.— Der Hopfenblüte ſtarkwürziger Duft, verkündet trockene, warme Luft.— Wie ſichs Wetter um Mariä Geburt (.) tut verhalten, ſo ſolls ſichs weiter vier Wochen geſtalien.— Viel Gewitter im September, viel Schnee im März und reiches Kornjahr allerwärts.— Scharren die Mäuſe tief ſich ein, wird ein harter Winter ſein, und ſogar viel härter noch, bauen die Ameiſen hoch.— Je rauher der Haſe, je bälder erfrierſt du die Naſe.— Witterts im September noch, liegt im März der Schnee noch hoch.— Iſt Aegidi ein heller Tag, ich dir ſchönen Herbſt anſag.— Iſt's am 1. September hübſch rein, wird's den ganzen Monat ſein.— Späte Roſen im Garten, laſſen ge⸗ linden Winter erwarten.— Iſt der Herbſt ſehr ſchön, muß man im Winter in Pelzen gehen. Von den Kaſtanien. Die Kaſtanien gelten bei vielen als ein Heilmittel gegen Rheumatismus. Sicher iſt, daß man Topf⸗ pflanzen eine große Wohltat erzeigen kann, wenn man ſie mit gekochtem bitteren Abſud der Kaſtanien begießt. Alles Ungeziefer kommt darin ſchleunigſt an die Oberfläche gekrochen, ſodaß es mit Leichtigkeit abgeleſen werden kann. Zahlungseinſtellung. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Joſef Kiſſel in Mannheim wurde das Konkurs⸗Ver⸗ [fahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Rechts⸗ anwalt Oskar Mayer hier ernannt. Konkursforderungen ſind bis zum 23. November anzumelden. Die Prüfung der⸗ ſſelben findet am 14. Dezember ſtatt. Sport. Sportplatz bei den Brauereien. Für morgen Sonntag ver⸗ anſtaltet die Mannheimer Fußballgeſellſchaft 1896 wiederum Wettſpiele. Die 1. Mannſchaft hat die Karlsruher„Ale⸗ mannia“ zum Gegner, die zweite ſpielt gegen Seckenheim 1, wogegen die 8. und 4. 1896 gegen Ladenburg 1. und 2. an⸗ kreten wird. Während die beiden letzt erwähnten Spiele auf ——— LCetzte nacrichten und Telegramme. * Heidelberg, 12. Sept. Die„Heidelberger Ztg.“ teilt zu ihrer geſtrigen Meldung über den Forbacher Tunnelbau mit, daß ſich das Mißgeſchick ſchon vor längever Zeik ereignete und daß die beiden Tunnelſtollen an der Stelle des berechneten Zu⸗ ſammentreffens in der Tat um 8 Meter divergierten, daß aber der Schaden nur 35 000 Mabetrage u. von der Baufirma zu tragen ſei. Der Bodenſee iſt ſeit Ein ſolches rapides Steigen iſt bisher noch nicht beobachtet worden. Solingen, 12. Sept. In der ſtädt. Schützenburg kin heute mitag die bis zum 28. ds. Mts. dauernde unter dem Dümmler ſchreibt in ſeiner„Chronik des Protektorat des Oberpräſidenten ſtehende Ausſtellung für Säuglings⸗ und Kinderpflege im Namen der Kaiſerin durch den Kabinettsrat Behr⸗Pinnow eröffnet worden. Dem Feſtakt wohnte u. a. Frhr. v. Schorlemer⸗Liſer, Regierungspräſident Schreiber⸗Düſſeldorf bei. Der Ober⸗ bürgermeiſter begrüßte die Erſchienenen herzlich und dankte namentlich dem kaiſerlichen Hauſe für das große Intereſſe, das es der Ausſtellung entgegengebracht habe. Das von mehr als 120 Ausſtellern beſchickte Unternehmen iſt das zweite in Deutſchland. Auch das kaiſerliche Geſundheitsamt, ſowie das kaiſerliche Statiſtiſche Amt haben umfangreiches Material bei⸗ gefügt. Die Ausſtellung umfaßt 9 Abteilungen und ſtellt den Werdegang des Kindes bezw. deſſen Bedürfnis von der Ge⸗ burt bis zum reiferen Schulalter in geſunden und kranken Tagen dar. Nach der Eröffnung fand ein Rundgang durch die Ausſtellung ſtatt. Die Kaiſerin hat als Preis 2 Porträt⸗ medaillen und der Miniſter des Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ angelegenheiten 7 Staatsmedaillen ausgeſetzt. *„ Wolfenbüttel, 12. Sept. Nach dem nunmehr feſt⸗ geſtellten Ergebnis der Reichstagserſatzwahl im 2. braun⸗ ſchweigiſchen Wahlkreiſe erhielt Kleye(vereinigte nationale Par⸗ teien) 11423, Dedekind(Welfe) 5926, Rieke(Sozd.) 7196 Stim⸗ men. Mithin iſt Stichwahl zwiſchen Kleye und Rieke er⸗ forderlich. * Wildpark, 12. Sept. Der Kaiſer mit den Prinzen Auguſt Wilhelm und Oskar trafen heute Vormittag um 11 Uhr 10 auf Station Wildpark ein. Zum Empfange hatten ſich bie Kaiſerin mit der Prinzeſſin Vicctoria Luiſe eingefunden. Der Kaiſer begab ſich in ſein Palais. In ſeiner Begleitung befanden ſich die Generäle von Pleſſen, von Hülſen⸗Häſeler ſowie Kapitän zur See v. Rebeur⸗ Paſchwitz. * Hamburg, 12. Sept. Hier iſt der Kaufmann Julius Glück verhaftet worden wegen Veruntreuung von 60 000., die er von einer Berliner Firma zum Ankauf von Rohtabak erhielt. Glück ſoll auch einen Frankfurter Kaufmann durch Wechſelſchiebungen geſchädigt haben. * Hameln, 12. Sept. Die„Deiſter⸗ und Weſerzeitung“ meldet aus Kirchhofen: Der 15jährige Sohn des Ziegelei⸗ arbeiters Bock beging hier geſtern eine äentſetzliche Tat. Er drang in die Wohnung der Arbeiter Bruckmannſchen Ehe⸗ leute, zog dort das ſchlafende 34 Jahre alte Pflegekind aus dem Bette, ſchleppte es auf den Hof und ſteckte es in eine Regentonne. Der Knabe hat die Tat bereits eingeſtanden. * Baku, 12. Sept. Geſtern abend wurden Beamte des Sicherheitsdienſtes, die von einer Hausſuchung zu⸗ rückkehrten, von Unbekannten überfallen. Sie gaben 20 Schüſſe ab, durch die einer getötet und zwei verletzt wurden. *„Newyork, 12. Sept.(Kabel.) Der Buchhalter L. Lipp⸗ männ der Fankfirma Knaut Huchod u. Kühnre wurde wegen Be⸗ trügereien in Höhe von 200 000 Doll. verhafte⸗ Eröffnung der Maler⸗Fachausſtellung. Karlsruhe, 12. Septbr.(Von unſerem Karlsruher Burkau.) Heute Samstag vormittag hat die Eröffnung der Maler⸗Fachausſtellung durch den Präſidenten des Hauptaus⸗ ſchuſſes Malermeiſter Macroix ſtattgefunden. Die Ausſtel⸗ lung hat Unterkunft gefunden in der ſtädt. Ausſtellungshalle, die bis vor kurzem der leichtgeſchürzten Muſe diente und heute in einer wohl zuſammengeſtellten Fachausſtellung Zeugnis ablegen ſoll von den Fortſchritten in einem Gewerbe, das der ſchönen Innenkunſt dient und der Verſchönerung unſeres häuslichen Herdes. Zu der Eröffnung waren erſchienen: im Auftrage der Regierung Herr Miniſterialrat Dr. Sch neider, im Auftage der Stadt Herr Bürgermeiſter Föhrenbach, Vetreter der Handwerkskammern von Karlsruhe, Mannheim und Freiburg, Vertreter des Stadtrats ſowie eine größere Anzahl von Aus⸗ ſtellern und ſonſtige Fachgenoſſen, die bereits zum diesjährigen deutſchen Malertag eingetroffen ſind. Herr Macroiz begrüßte im Auftrage des Hauptausſchuſſes und dankte den Vertretern der Regierung und der Stadt für das durch ihr Erſcheinen bekundete Intereſſe an dem Maler⸗ gewerbe. Die Malerfachausſtellungen ſeien ſtändige Begleit⸗Er⸗ ſcheinungen des deutſchen Malertages. Der Redner nahm einen kurzen Hinweis auf die einzelnen Abteilungen der Ausſtellung auf die noch zurückzukommen ſein werde. Wir können heute ſchon ſagen, daß ſie für den Fachmann belehrende und für den Laien neue und intereſſante Momente bringen wird. Deutſcher Juriſtentaz * Karlsruhe, 12. Sept. In der heutigen Vollver⸗ ſammlung des Deutſchen Juriſtentages verlas der Vorſitzende, Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Brunner folgende Telegramme: Peſt. Se. Kaiſerl. und Königl. apoſtoliſche Majeſtät haben die Huldigung des Deutſchen Juriſtentages anläßlich des Allerhöchſten 60. Regierungs⸗Jubiläums mit innigem Danke entgegengenommen und dem lebhaften Wunſche Aus⸗ druck gegeben, daß die Beratungen dieſer anſehnlichen Ver⸗ ſammlung von reichem Erfolge begleitet ſein mögen. Auf Allerhöchſten Befehl Darovary. St. Johann⸗Saar. Dem in Karlsruhe verſammelten 29. Deutſchen Juriſtentage ſage ich verbindlichen Dank für die freudliche Begrüßung und wünſche aufrichtig, daß ſeine Mitglieder ſich in meinem Lande wohl fühlen mögen. 5 Friedrich, Großherzog von Baden. — Karlsruhe, 12. Sept. Die Vollverſamm⸗ lung beſchäftigt ſich noch in eingehender Weiſe mit dem Legalitätsprinzip in Strafrechtsſachen. Die Verſammlung erklärte ſich ausdrücklich für das Legalitäts⸗ prinzip. Damit waren die Arbeiten beendet. Der Vorſitzende bemerkte zum Schluſſe: Ueber die Arbeiten des Juriſtentags wir die Zukunft entſcheiden. Jedenfalls war der Juriſtentag bemüht, den Ausbau der deutſchen Rechtseinheit freie Bahn zu ſchaffen. Es ſei zu hoffen, daß die Arbeiten der deutſchen Nation zum Wohle gereichen werden. Der Vor⸗ ſitzende ſprach darauf der Großh. Regierung, dem badiſchen Ju⸗ ſtizminiſter, den Behörden und der Stadt Karlsruke den Dank aus und ſchloß die Tagung. Der badiſche Geſandte in München * München, 12. Sept. Zum Geſandten von Baden am hieſigen Hofe iſt der Legationsrat Freiherr v. Reck, bisher Miniſterialrat und Miniſter des Großherzoglichen Hauſes er⸗ nannt worden.— Finanzminiſter v. Pfaff begibt ſich in der nächſten Woche nach Berlin, um an den Verhandlungen des Bundesrats teilzunehmen. 15ſtündige Fahrt des Militärluftſchiffes. * Berlin, 12. Sept. Das Militärluſtſchiff, das geſtern abend 10 Uhr von Tegel abgefahren war, mit Major Groß, Sper⸗ ling, Oberingenieur Bahenach und einem Monteur, iſt heute vormittag nach 15ſtündiger Fahrt in tadelloſem Zuſtande wieder gelandet. Es hat etwa 300 Kilometer zurückgelegt und eine Höhe von über 1000 Meter erreicht, bei einer Windſtärke von—12 m. * Magdeburg, 12. Sepr. Heute früh gegen 8 Uhr wurde das neue Militärluftſchiff über unſerer Stadt ſichtbar. Das Luftſchiff führte einige Manöver aus und nahm dann wieder ſeine Richtung nach Berlin. Kaiſer Wilhelm und Frankreich. * Paris, 12. Sept. Gegenüber den Zeitungsmel⸗ dungen, nach welchen urſprünglich für geſtern ein Ausflug des Kaiſers geplant war, der auch franzöſiſches Gebiet berührt hätte, wird hier von berufener Seite feſt⸗ geſtellt, daß der deutſche Geſchäftsträger, Freiherr von der Lancken, der franzöſiſchen Regierung mitteilte, der Kaiſer be⸗ abſichtige, von der Hohkönigsburg nach der Schlucht bei Kol⸗ mar im Automobil einen Ausflug zu unternehmen. Da der Kaiſer hierbei in die Nähe der franzöſiſchen Grenze gelangen Serde und von jenſeits derſelben ein zahlreiches Publikum zu erwarten ſei, ſo habe der Geſchäftsträger nicht verfehlen wollen, die franzöſiſche Regierung von der Abſicht des Kaiſers zu benachrichtigen. * Gérardmer, 11. Sept. Als Kaiſer Wilhelm von den Vorkehrungsmaßregeln erfuhr, die für den Fall getroffen waren, daß er franzöſiſches Gebiet betreten ſollte, ließ er den aus Epinal beſonders entſandten franzöſiſchen Kommiſſar Cochet zu ſich ent⸗ bieten und erſuchte ihn, der franzöſiſchen Regierung ſeinen Dank auszuſprechen. Unwetter. St. Gallen, 12. Sept. Geſtern abend ſchneite es in Davos wie mitten im Winter. Auf den Bergpäſſen iſt der Poſtverkehr geſtört. * Innsbruck, 12. Sept. Seit 2 Tagen regnete es ununterbrochen. Die Alm liegt im Schnee, die Flüſſe gehen hoch. Der Zillerfluß hat bei Feuſing den erſt vorgeſtern durch Pioniere fertig geſtellten Damm wieder durchbrochen. Die tſchechiſchen Roheiten. * Wien, 11. Sept. Der deutſche Landsmannminiſter Pra de hat ſich wegen der tſchechiſchen Gewaltalte in Berg⸗ reichenſtein und Schüttenhofen mit dem Miniſter des Innern, dem Finanzminiſter und dem böhmiſchen Statthalter in Ver⸗ bindung geſetzt und nachdrücklichſt ausreichenden Schutz für die dortigen Deutſchen und eine ſtrenge Unter⸗ ſuchung verlangt. Von dem Finanzminiſter verlangte er die Zurechtweiſung zweier tſchechiſcher Finanzbeamten, die an den Ueberfällen teilgenommen haben. Das Eingreifen Prades hatte Erfolg; die Unterſuchung iſt eingeleitet. Prade wird außerdem am 14. ds. in Prag mit dem Statthalter perſön⸗ lich Rückſprache nehmen und Sühne fordern. Die Statt⸗ halterei trägt beſonders ſchwere Verantwortung, weil ſie einen geſetzt hat, der Objektivität vermiſſen ließ. Marokko. * Paris, 12. Sept. Dem„Matin“ zufolge ſind in Tanger Briefe von Muley Hafid eingetroffen, durch welche der Miniſter El Menebbi ermächtigt wird, mit den Vertreterg der Mächte zu unterhandeln. Muley Hafid erkennt grundſätzlich die Akte von Algeciras an, rechnet aber darauf, durch das Entgegenkommen der Mächte einige Aenderungen, insbeſondere hinſichtlich der Organiſation der Polizei zu erlangen. Er ſucht ferner über Entſchädigungs⸗ forderungen Frankreichs, namentlich in Bezug auf Kriegs⸗ koſten eine Verſtändigung herbeizuführen. Wie das Blatt weiter meldet, bemüht ſich Muley Hafid, eine neue ſtarke Mahalla zuſammenzubringen, deren Oberbefehl er perſönlich übernehmen will. *Fez, 12. Sept. Abd es Sadok Paſcha iſt mit ſeiner Mahalla von Fez nach Laraſch aufgebrochen. Es heißt, Glaut 755 Muley Hafid aufgefordert, nach Marrakeſch zurückzu⸗ ehren. * Paris, 11. Sept. Wie der„Temps“ aus Tanger meldet, trifft die marokkaniſche Staatsbank Vorkehrungen, um die Bezahlung desrückſtändigen Soldes an die Garniſonen in den Hafenſtädten ſicherzuſtellen. * Paris, 12. Sept. Nach dem„Petit Pariſien“ enthält die Montag abend den Mächten zu übergebende franzö⸗ ſiſch⸗ſpaniſche Note die ſchon bekannten Forderungen, nämlich Anerkennung des Alge cirasvertrags ſowie der vor und nach Abſchluß dieſes Vertrages getroffenen europäiſch⸗marokkaniſchen Vereinbarungen, ferner die Ver⸗ pflichtung zur Tilgung aller bisher in Europa für Rechnung des Sultans kontrahierten Schulden und die Vorſorge für den, Unterhalt des Sultans Abdul Aſis und ſeiner Familie. Die Cholera im europäiſchen Rußland. * Petersburg, 12. Sept. Während im übrigen Ruß⸗ land die Cholera abzunehmen ſcheint, iſt Petersburg der Haupt⸗ herd der Epidemie geworden. Geſtern wurden 58 Kranke neu ein⸗ geliefert, von denen 8 geſtorben ſind. Die Geſamtzahl der Cholerafälle beträgt jetzt 10 7. Die Zeitungen rügen die man⸗ gelnden Vorkehrungen und die Desorganiſation der ſtädt. Sauitätsverwaltungen. Ein neuer Dauerflug Orvill Wright's. * Fort Myers, 12. Sept. Orvill Wright vollführte geſtern vormittag einen neuen Dauerflug von 70 Minuten 26 Sekunden. Die bei den Flügen am Mittwoch und Donnerstag erreichte Geſchwindigkeit wurde auf 391 engliſche Meilen in der Stunde feſtgeſtellt. SGeſchäftliches. * Jeder Tag der Arbeit raubt die Nervenkraft. Die Stärkung der Nerven, d. h. die Ergänzung ihver verbrauchten Kraft, iſt daher für jeden modernen Berufsmenſchen eine Lebensfrage und eine ernſte Pflicht. Das von der Wiſſenſchaft anerkannte und von den Aerzten erprobte Mittel, das hier in Betracht kommt, heißt„Sana⸗ togen“. Sanatogen ſtärkt und ſtählt die geſchwächten und erſchöpften Nerven, indem es dieſe nährt, indem es ihnen die wichtigſten Beftandteile ihres organiſchen Aufbaues zuführt und dadurch die verbrauchte Kraft erſetzt. Die natürliche Folge davon iſt eine Neu⸗ belebung und Verjüngung des geſamten Organismus, eine be⸗ glückende Hebung aller ſeiner Kräfte und Leiſtungen. So mancher würde ſich wie neugeboren fühlen, wenn er ſich entſchließen könnte einen Verſuch mit Sanatogen zu machen. Wir vertveiſen ausdrück⸗ lich auf den dieſer Nummer beiliegenden Proſpekt dd atogen⸗ Werle Bauer u. Cie., Serlin SW. 48. 5 5 3— n⸗ er nd General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Mannheim, 12. September. Volkswirtschaft. Leder. Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Box-⸗Calf hielt ſich in mittleren Umſatzgrenzen. Chevreaur verzeichneten eine gute Nachfrage. Lackleder verkehrte gleich⸗ falls lebhaft, doch ſind die Vorräte in dieſem Artikel ſehr knapp. Die Preiſe ſind feſt und ſteigen ſtetig. Ruſſiſcher Getreidemarktbericht. toriginalbericht des„Mannheimer General-Anzeiger“ 5 3*Odeſſa, 26.(.) Sept. betreide. In der letzten Woche war ſehr kleines Geſchäft und die Lage iſt jetzt ganz beſtimmt feſter für alle Artikel. Gegen alle Erwartungen fielen die Zufuhren hier in der vergangenen Woche ſehr ſtark ab und als Grund dafür wird angegeben, daß infolge der ſchweren Regen, welche wir vor einiger Zeit hatten, das Getreide zuerſt getrocknet werden muß, was einige Wochen in Anſpruch nehmen wird; es ſcheint uns indeſſen eher, daß wir nur eine ſehr kleine Ernte im Odeſſa verſorgenden Ragon haben und daß es de facto an Ware fehlt. Weizen. In dieſem Artikel haben wir hier nur ſehr kleine Zufuhren und ebenſo keine Vorräte, wogegen in Nikola⸗ jeff und Cherſon ſehr hübſche Ankünfte ſind und Dujepr⸗ Weizen wurde zu Preiſen von M. 172 bis 175 gehandelt. Heute iſt Weizen ſehr viel feſter und was von Offerten hinaus gelegt war, wurde akzeptiert. Geſtern, am Montag, wo die Zufuhren immer am größten zu ſein pflegen, hatten wir in 995 ca. 40 000 Tſchetwert Ankünfte, davon der vierte Teil eizen. Gerſte. Die Umſätze in dieſem Artikel waren letzthin nur ſehr ſchwach. Die Zufuhren, welche an den Markt kom⸗ men, werden hier ſofort zu Preiſen bedeutend über aus⸗ wärtiger Parität gekauft, teils um alte Verkäufe zu decken, teils um den genommenen Frachtenraum aufzufüllen, ſo daß die Exporteure gezwungen ſind, die Preiſe, welche verlangt werden zu zahlen. Da man allgemein beſſere Zufuhren erwartete, haben die Ablader mit den unverkauft abgeladenen Partien nicht ſpekuliert und verkauften ſolche zu verhältnis⸗ mäßig nidrigen Preiſen. Für ſpätere Verſchiffung haben wir momentan keine Verkäufer und für ſchwimmende Partien verlangte man heute 21/10%, für geladene 21/9 und für prompt 21/%½. Für ganze Ladungen ſind keine Abgaben da. Nach dem Kontinent verlangt man M. 118 für geladene Partien und M. 117½ für September⸗Abladung. Mais. Obgleich die Ernte⸗Ausſichten brillant ſind, bleibt dieſer Artikel ſehr feſt und die Zufuhren von alter Ernte ſind ſehr klein. Für Partien, die bald ankommen, wird 29/3 verlangt. Nikolajeff berichtet geſtern ca. 100 000 Tſchetw., Cherſon ca. 60 000 Tſchetw., wogegen Odeſſa an dieſem beſten Tage der Woche nur 40 000 Tſchetw. hatte. Es iſt klar, daß die Ernte im Nikolajeffer Kreis und am Dujepr viel größer iſt, als im Rayon, welchen Odeſſa mit Zufuhren berforgt, und wenn wir nicht die angeſagt große Mais⸗Ernle bor Augen hätten, würde es ganz ſchlecht um eine Belebung im Geſchäft ausſehen. Eine ganze Anzahl von Dampfern, welche es ausſichtslos fand, hier Ladung zu finden, iſt von hier fortgegangen und in Nikolajeff warten jetzt 20 Dampfer auf eine Ladeſtelke. Dort kommt zwar verhältnismäßig viel mehr Getreide an, aber das Geſchäft iſt dennoch ſehr ſchwäch. * E* Vom Freinsheimer Obſtmarkt. Aus Freinsheim wird uns unterm 10. ds. Mts. gemeldet: Der hieſige Obſtmarkt ſtand in den letzten Tagen, ſowie heute fortgeſetzt unter dem Zeichen größerer Lebhaftigkeit. Die An⸗ lieferung von Obſt war bedeutender, als zu Anfang der Woche. Namentlich wurden Zwetſchgen und Pfirſiche von auswärtigen Obſtpflanzern in ganz großen Mengen beigebracht. Bei leb⸗ hafter Nachfrage ging der Abſatz flott von ſtatten. Während dieſe beiden Obſtſorten infolge des ſich bemerklich gemachten ſtarken Begehrs ſeitens des Handels und der Konſervenfabrikanten im Preiſe eine ſteigende Richtung einſchlagen konnten, waren Aepfel und Birnen zu früheren Preiſen noch erhältlich. In Trauben konnte nennenswerter Umſatz nicht betätigt werden. So wurden Zwetſchgen zu—7 Mk., Pfirſiche zu 12—14 Mk:, feinſte Sorten zu 15—16 Mk., Birnen zu 7 Mk. bis 10,50 Mk. und Aepfel zu —11 Mk. der Zentner gebandelt. ** Zur Auflöſung des Roheiſenſyndikats ſchreibt man der„Köln Vztg.“: Die Würfel über das Roheiſen⸗ Syndikat ſind gefallen Die Auflöſung des Düſſeldorfer Roheiſen⸗ Syndikats iſt am 10. September in Köln beſchloſſen worden. In den Kreiſen der Verbraucher hatte man erwartet, daß die Ent⸗ ſcheidung ſich bis zur letzten Stunde, alſo bis zum Ende September, hinziehen würde, wie es doch bei der Bildung von Verbänden die Regel zu ſein pflegt. Aber weiteres Hinausſchieben hatte keinen Zweck mehr, als es feſt ſtand, daß ſich die Ausſichen und Vorbe⸗ dingungen für die Erneuerung des Syndikats doch nicht mehr ändern würden. Das Kraftwerk hatte ſeinen Veitritt endgültig abgelehnt; die Niederrheiniſche Hütte in Duisburg, ſowie die Sieg⸗Rheiniſche⸗ Hütten.⸗G. in Troisdorf waren zum Anſchluß ebenfalls nicht zu bewegen. Die Erzeugung dieſer eWrke aber ſtellte von der Geſamt⸗ erzeugung der dem Verbande angehörigen Hütten einen ſo hohen Prozentſatz dar, daß die Freilaſſung derſelben dem Einfluß und die Macht des Syndikats doch faſt lahmgelegt hätte. ſcheiden dieſer Werke war dem Syndikate der Todes ſtoß gegeben und der Siegener Vereinigung iſt damit auch der Lebens⸗ faden abgeſchnitten worden. ger⸗Roheiſen⸗Syndikat, welches unter ganz anderen Ver⸗ hältniſſen arbeitet und beſondere Roheiſenſortem vertreibt, jetzt ebenſotvenig durch die Vorgänge auf dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Roh⸗ eiſenmarkte erſchüttert und gefährdet werden, als es bei früheren Ereigniſſen der Fall geweſen iſt. „Die Geſchichte des Düſſeldorfer Syndikats hat wieder die alte Erfahrung beſtätigt, daß Verbände und Syndikate für ein Ge⸗ werbe von höchſt Zweifelhaftem Werte ſind und ſich auf die Dauer nicht bewähren, weil ſie in guten Zeiten überflüſſig und entbehrlich ſind und in ſchlechten Zeiten ihre Mitglieder nicht vor ſchwerer Notlage ſchützen können. Dies haben die„reinen“ Hoch⸗ ofenwerke in Rheinland und Weſtfalen im letzten Jahre bitter emp⸗ finden müſſen, da ihre um die Hälfte eingeſchränkte Erzeugung nicht einmal mehr vom Syndikat untergebracht werden konnte, ſo daß ſie, trotz des Syndikats, zum Erliegen kommen mußten. Ein Syndikat kann aber Bedarf nicht aus der Erde ſtampfen! Ein Verbleiben im Syndikat unter den bisherigen Bedingungen würde den weitaus meiſten Hochofenwerken ohme eigenen Verbrauch von Mheiſen einſach ummöglich geweſen ſein. Dieſe ebergeugung hatte Mit dem Aus⸗ Dagegen dürfte das Luyembur⸗ man im Siegerlande ſchon längſt gewonnen, und der bitterſte Miß⸗ mut über die unerträglichen Zuſtände war dort allgemein. Der Abſatz war den Siegener Hütten auch dadurch erſchwert und be⸗ ſchnitten worden, daß mehrere„gemiſchte“ Werke, welche früher ſtets Siegener Marken zugekauft hatten, ſich ſelbſt auf die Er⸗ zeugung eingerichtet hatten und ſogar als Verbäufer auf den Markt traten. Daß dieſe Ausdehnung zum Schaden der übrigen Mit⸗ glieder im Syndikate möglich war, iſt auch eines jener Krebsüdel der Syndikate!l Daß die„reinen“ Hochöfen demnächſt, ohne Syndi⸗ kat, auf Roſen gebettet ſein werden, dürften ſie freilich ſelbſt am wenigſten glauben; ſie werden einen ſchweren Kampf gegen die„ge⸗ miſchten“ Werke führen müſſen, welche ihnen gegenüber namentlich durch eigene Roh⸗ und Brennſtoffe bedeutend im Vorſprung ſind. Aber die„reinen“ Hochofenwerke haben doch ihre Bewegungsfrei⸗ heit wieder, und viel ſchlechter, als im letzten Jahre unter der Herrſchaft der Syndikate, kann es ihnen auch im freien Verkehr nicht mehr ergehen. Es gibt übrigens ſchließlich ja doch eine getwiſſe Grenze, über welche auch die mächtigen, großen Werke nicht gut mehr hinweg können. Nach dem Beſchluſſe, das Roheiſen⸗Syndikat mit dem Ende des Jahres aufzulöſen und vom 1. Oktober ab für das Jahr 1909 den Verkauf freizugeben, drängt ſich den Verbrauchern die Frage auf:„Wie wird es nun werden?“ Zunächſt ſind die Mit⸗ glieder des Syndikats mit den Preiſen für Lieferungen von Januar nächſten Jahres ab frei— bis dahin ſollen ja wohl noch die jetzigen Shyndikatspreiſe in Kraft bleiben, und die Verkäufe für das letzte Jahresviertel auch vom Syndikate getätigt werden. Beſſer und richtiger würde es vielleicht geweſen ſein, auf dieſe Uebergangszeit zu verzichten und die Werke bei der Auflöſung ſofort freizugeben. Mar iſt in den Kreiſen der Verbraucher durchweg der Ueberzeugung, daß die jetzigen Preiſe für Roheiſen im freien Wettbewerb nach⸗ geben müſſen, weil ſie nicht den Preiſen der fertigen Erzeugniſſe angepaßt ſind, vielmehr vom Syndikat zu hoch gehalten wurden. Wo ein Preisrückgang ſeine Grenze findet, läßt ſich noch gar nicht abfehen. Von einem regelmäßigen Geſchäft kann einſtweilen gar keine Rede ſein. Aus Vorſicht und Unwiſſenheit wird alle Welt zurückhalten, bis die Verhältniſſe ſich geklärt haben, und wir hoffen, daß dieſe Klärung raſcher eintreten wird, als man es jetzt ahnt. Wenn die Gemüter ſich beruhigt haben, und die Erkenntnis Platz greift, daß ohne Roheiſen⸗Syndikat der Untergang des Eiſenge⸗ werbes nicht gerade beſiegelt iſt, ſondern daß nun endlich ein ge⸗ ſunder, natürlicher Ausgleich der Preisverhältniſſe ſich Bahn brechen kann, der unter dem Syndikatszwang unmöglich war, erſt dann darf man endlich wieder auf ruhigere und geſundere Entwickelung des Eiſengewerbes hoffen.“ *** Die Geſchaftslage beim Verein deutſcher Werkzeugmaſchinenfabriken. In einer unter denVorſitze des Geheimen Kommerzienrates Ernſt Schieß⸗Düſſeldorf abgehaltenen Ausſchußſitzung des Vereins deutſcher Werkzeugmaſchinenfabriken ergab der übliche Meinungs⸗ austauſch über die Geſchäfts lage, daß, wenn es in den letzten Monaten auch gerade nicht an immerhin in geringerer Zahl ein⸗ gehenden Anfragen vom In⸗ und Auslande fehlte, dieſe doch nur in beſchränktem Maße zu Abſchlüſſen führten Der Auftragsbeſtand iſt dadurch in etwas beſorgniserregender Weiſe zurück⸗ gegangen, denn die erlangten neuen Aufträge konnten nur einen Teil der durch Fertigſtellung der Maſchinen zur Erledigung er⸗ langenden erſetzen Genügende Beſchäftögung iſt daher vorwiegend nur noch auf kurze Zeit, in der Regel auf einige Monate, geſichert. Anzeichen einer Rückkehr des früheren guten Geſchäftsganges laſſen ſich bis jetzt nicht wahrnehmen. So machen z. B. die Hüttenwerke im ganzen beine Neuanlagen, und die Automobilinduſtrie, die früher zahlreiche Aufträge erteilte, iſt mit ſolchen ſchon ſeit dem Herbſt v. Is. ſehr zurüchhaltend. Der unter dieſen Umſtänden herrſchende ſtarke Wettbewerb kommt den Verbrauchern in Preiſen Geſamtheit leider ſehr entgegen. Auch haben ſich viele Fabriken wegen des augenblicklich geringeren Eingangs an neuen Aufträgen zur Anfertigung von Maſchinen auf Vorrat entſchloſſen, was wohl die Geſundung des Geſchäfts etwas hinausſchieben wird, aber ſeine Berechtigung hat, da an Maſchinen dieſer Art zuweilen ein ſchnell zu befriedigender Bedarf ſich zeigt. Dank dieſer Vorratsarbeit hat die Zahl der beſchäftigten Arbeiter, wie auch die Arbeitszeit— die bisher nur in geringerem Maße bei einigen Fabriken zurück⸗ gegangen ſind— ſich nicht weſentlich geändert. Die, wie vorer⸗ wähnt, verhältnismäßig zahlreichen Anfragen berechtigen anderer⸗ ſeits zu der Annahme, daß Bedarf an Werkzeugmaſchinen vorliegt und daß, auch angeſichts der wieder gürſtigeren Geldverhältniſſe, Grund zum Vertrauen auf die Zukunft beſteht. Die anläßlich der jetzt weniger guten Geſchäftslage wieder aufs neue erörterte Frage der Bildung von Intereſſengemeinſchaften im Werkzeugmaſchinen⸗ zweig konnte leider abermals nur verneinend beantwortet werden. Denn die Vielgeſtaltigung der in letzterem herrſchenden Verhältniſſe ſteht einer Vereinbarung gemeinſamer Angebote, Preiſe und ſonſtiger Bedingungen als ein bisher unüberwindliches Hindernis entgegen. Der Ausſchuß des V. d. W. beſchäftigte ſich in der er⸗ wähnten Sitzung ferner u. a. mit der den Geſchäftszweig beſonders nahe berührenden Frage des Eigentumsvorbehaltes an Maſchinen. Er hat dafür Sorge getragen, daß auf dem zurzeit in Karlsruhe ſtattfindenden deutſchen Juriſtentage die von ihm von jeher er⸗ hobene Forderung nach einer Aenderung des Geſetzes zur Beſei⸗ tigung des jetzt empfundenen Uebelſtandes auch außerhalb des Referats, in der ſie zur Geltung gelangen wird— von ſachkundiger Seite unter Berückſichtigung der geſchäftlichen Erfahrungen zur — Annweiler Emaillierwerke vorm. Franz Ullrich Söhne in Aunweiler(Pfalz). Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Geſchäftsjahres ſich eine leichte Abflauung des Geſchäftes bemerkbar machte, die ſich im neuen Geſchäftsjahre in ver ſtärktem Maße fortſetzte. Hand in Hand mit dieſer Erſcheinung ging eine Rückwärtsbewegung der Verkaufspreiſe, nachdem ſchon einige Monate vorher die Preiſe der Rohmaterialien, insbeſondere die der Bleche und des Eiſens, eine nicht unweſentliche Er⸗ mäßigung erfahren hatten. Der Mehrabſatz im verfloſſenen Geſchäftsjahre betrug 242757 M.(i. V. 434167.) In der Bilanz figurieren Fabrikimmobilien mit 1 298 419 M. (i. V. 1263 109.) und Maſchinen etc. mit 349 819 M. (887 467.) Kreditoren beziffern ſich auf 9942 M. (10 541.); in bar, Bankguthaben und Wechſeln waren dagegen vorhanden 105 486 M.(53 963.), in Effekten 18 496 M.(). Die Kundenaußenſtände weiſen eine Er⸗ höhung von 531478 M. im Vorjahre auf 570 127 M. auf. Vorräke ſtehen mit 592 826 M.(851 503.) zu Buch. Bei deren Bewertung wurde lt.„M. N..“ nach dem Bericht der rückläufigen Marktlage voll Rechnung getragen. Bei 1,6 Mill. und Lieferungsbedingungen zum eigenen Schaden und zu dem der M. Aktienkapftal und 918 000 M.(940 000.) Obligationen⸗ ſchuld enthält die ordentliche Reſerve 44 280 M.(35 148.) und die Spezialreſerve 92 000 M.(72 000.). Ob das Geſchäft ſich in den nächſten Monaten des laufenden Geſchäfts⸗ jahre wieder mehr beleben oder mit einer weiteren Abſchwächung zu rechnen ſein wird, kann die Verwaltung zur Zeit ſchwer beurteilen. Vorerſt ſei man noch befriedigend beſchäftigt. Landesproduktenbörſe Stuttgart. Durchſchnittspreisnotie⸗ rungen pro Auguſt 1908. Weizen, württemberg. alt 23,25 Mk., Weizen, württemberg. neu 22,10 Mk., Weizen, bayeriſcher, neu 23,05 Mk., Weizen, Rumänier 24,50 Mk., Weizen, Ulka 24,93 Mk. Weizen, Laplata 24,80 Mk., Weizen, Redwinter neu 23,78 Mk., Kernen, neu 22,33 Mk., Dinkel, neu 13,75 Mk., Roggen, württbg. neu 18,13 Mk., Gerſte, württemberg. neu 21 Mk., Gerſte, Pfälzer 22,88 Mk., Gerſte, ungariſche 23,84 Mk., Futtergerſte, ruſſ. 15,75 Mk., Hafer, württemberg, alt 18 Me, Hafer, württemberg. nen 16 Mk., Mais, Laplata 17,.28 Mk., Mais, Donau 17,53 Mk., Kohlreps 31,75 Mk. Mehl, per 100 Kg. inkl. Sack, je nach Qualität: Mehl Nr. O: 33 bis 84 Mk., Mehl Nr. 1: 32 bis 33 Mk., Mehl Nr. 2: 31 bis 32 Mk., Mehl Nr. 3: 30 bis 31 Mk., 8 0 Nr. 4: 28,20 bis 29,20 Mk., Kleie: 10 bis 10,50 Mk.(ohne ack).— 5 Die Zuckerfabrik Offſtein erzielte in 1907⸗08 einen Rein⸗ gewinn von 457042 M.(416 628). Daraus ſoll die Reſerve mit 17353 M.(18 074) dotiert werden. Es wird eine Dipi⸗ dende von 12½ Prozent(i. V. 11 Prozent) in Vorſchlag gebracht. Alsdann wird beabſichtigt, 60 000 Mark(wie im Vor⸗ jahre) für Neuanſchaffungen zu verwenden und 117623 Mark (109.972) auf neue Rechnung vorzutragen. 88 4 Elſäſſiſche Zuckerfabrik in Erſtein. Auf der Tagesordnung der Generalverſammlung ſtehen folgende Sanierungsanträge: Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals um 875000 M. auf 125000 Mark durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis von 8 zu 1. Ex⸗ höhung des Grundkapitals um 675 000 Mark durch Ausgabe von Vorzugsaktien, die vor den übrigen Aktien von dem jährlichen Reingewinn 6 Prozent vorweg erhalten.— Die Ge⸗ ſellſchaft, die ſeit 1895—96 eine Dividende nicht verteilt hat, ver⸗ zeichnete für 1906—07 einen Verluſt von 74 209 Mark.* Müuchner Exportmalzfabrik München,.⸗G. in München. Der Abſchluß per 31. Juli 1908 ergibt einen Bruttogewinn von 647 910 M.(i. V. 553 155.). Nach Abzug der Generalunkoſten ſowie der ordentlichen Abſchreibungen und Tantiemen im Ge⸗ ſamtbetrage von 581 040 M.(447881.) verbleibt ein Netto⸗ gewinn von 116 869 M.(105 274.), wozu noch ein Vortrag von 28 461 M.(28 451.) kommt, ſo daß ein verfügbarer Ge⸗ winn von 145 331 M.(133 725.) verbleibt. Der am 7. Okt. d. J. ſtattfindenden Generalverſammlung ſoll vorgeſchlagen werden: dem Spezialreſervefonds 10000 M.(15000.), dem Delkredere⸗ konto 10000 M.(0) zuzuweiſen, eine Dividende von 10 7 (w. i..) mit 100 000 M.(75000.) zu verteilen und reſtlich 25 331 M.(28 461.) auf neue Rechnung vorzutragen. 6 Elſäſſiſche Textilinduſtrie. Die vereinigten elſäſſiſchen Baum wollſpinner ermäßigten die Preiſe für amerikaniſche Baumwoll! garne um 4 bis 6 Pfg. per Kilo. Rheiniſch⸗Weſtfüliſches Elektrizitätswerk, Aktiengeſellſchaft in Eſſen. Wie man der„Köln. Ztg.“ aus dem Kveiſe Düſſeldorf ſchreibt, iſt in einer Reihe von Gemeinden in den letzten Tagen die Entſcheidung betreffend den Abſchluß von Verträgen auf Strom⸗ lieferung mit dem Eſſener Elektrizitätswerk gefallen. Der Beginn der Stromlieferung iſt bereits für das nächſte Jahr zugeſagt. Die Preiſe des Werks ſind überall einheitlich 30 Pfg. für Licht und 14. Pfs. ſur Kraft. Siüddeutſche Baumwollinduſtrie in Kuchen. Der Aufſichtsva ſchlägt wieder 8 Proz. bidende vor und teilt mit, daß die Anleiheſchuld von 400 000 M. auf 800 000 M. erhöht worden ſei⸗ Im Konkurs der Weberei F. G. Lehmann.⸗G. in Lign. zu Boehrigen ſteht die erſte Abſchlagsverteilung bevor. Verfüg⸗ bar ſind M. 150 000 bei rund M. 750 000 nichtbeborrechtigten Forderungen. 77 98 Seidenweberei Kaiſer, Steingraeber u. Co. in Rheydt. Im Konkurſe der Geſellſchaft erfolgt bei M. 357813 tigten Forderungen eine Abſchlagszahlung von 20 Proz. 60 Vom Siegerländer Eiſenſteinverein. Entſprechend der vor einiger Zeit bereits vorgenommenen Preisermäßigung von 10 M. für Rohſpat hat der Siegerländer Eiſenſteinverein die Preiſe für Rohſpat, Glanz⸗ und Brauneiſenſtein jetzt um 7 M. für 10 Tonnen für Lieferung im 4. Viertelſahr ermäßigt. Der Grundpreis für Rohſpat beträgt alſo 109 M. und für Glanz⸗ und Brauneiſenſtein 128 M. 1 Neue Augsburger Stadtanleihe. Dem Antrag des Bauk⸗ hauſes Gebr. Klopfer auf Zulaſſung von 4 Mill. M. Aproz. Augsburger Stadtanleihe von 1908 zur Augsburger Börſe wurde ſtattgegeben. Die Wiener Neuſtädter Lo kumotipfabrik, die im Vorjahre 27 Millionen Kronen Unterbilanz durch Aktienzuſammenlegung ge⸗ tilgt hat, verteilt für 1907—08 5 Prozent Dividen de. Die Braunſchweigiſche Maſchinenbauanſtalt erzielte 91 120 M. Betriebsgewinn, während das Vorjahr mit 146 257 M. Fehlbetrag abſchloß. Da jedoch die Verwaltung es für nötig befand, den Siche⸗ rungsbeftand auf 600 000 M. zu erhöhen, ergab der Abſchluf 397 904k M. Verluſt. 4 Vom Kaliſyndikat. Die in Hannover begonnenen Vorberhand⸗ lungen des Kaliſyndikats mit der Kaligewerkſchaft Großherzog Wilhelm Ernſt, die den ganzen nachmittag in Anſpruch nahmen, führten vorläufig zu keinem Ergebnis; ſie ſollen in der nächſten Woche fortgeſetzt werden. Die Kaligewerkſchaft Hannover beruft eine außerordentlich Ge⸗ neralberſammlung zum 28. September ein zur Bewilligung einer Zubuße von 100 Mark auf den Kux. Spirituskontingent. Die Feſtſetzung des Kontingents, das heißt derjenigen Spiritusmenge, die jeder Brenner mit einer Er⸗ mäßigung der Steuerabgabe um 20 M. pro Hektoliter herſtellen kann, iſt nunmehr für die Kontingentsperiode 1908—1913 erfolgt. Man war auf ein ungünſtiges Ergebnis gefaßt u. rechnete auf eine Kürzung des gegenwärtigen Kontingents um 4 Prozent. Dieſe Vorausſetzung iſt noch übertroffen, denn die Kürzung beträgt 4,89 Prozent, ſodaß auf ein Liter des jetzigen Kontingents 0,9511 Liter künftiges Kontingent entfallen. In der Hauptſache iſt dieſe Min⸗ derung durch den durch die hohen Ringpreiſe veranlaßten Rückgang des Trinkverbrauchs entſtanden. In der Saiſon 1889/90 betrug der Trintverbrauch proskopf der Bevölkerung noch 4,6 Liter, in 1898/99 noch 4,4 Liter. Unter der Herrſchaft des Ringes ließ er dann regel⸗ mäßig Jahr für Jahr nach, erreichte ſeinen Tiefſtand in 1904%55 mit 3,6 Liter pro Kopf, um ſich dann wieder etwas zu heben! An⸗ dererſeits ſind ſeit der Feſtſetzung des vorigen Kontingents wieder zahlreiche Brennereien entſtanden, die nun an den Vorteilen parti⸗ zipieren; auch haben alte Brennereien durch Arealvergrößerungen Kontingentzulagen erhalten. Neues vom Dividendenmarkt. Der Aufſichtsrat der Stektiner Oderwerke,.⸗G. für Schiff⸗ und Maſchinenbau, ſahlägt eine Divi⸗ dende von 6 Prozent(wie i..) vor. 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 12. September⸗ 5 Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſche Reichs⸗ und Preußiſche Staatsanleihe. In den nächſten Tagen wird nunmehr die definitive Abrech⸗ nung des großen Konſortiums erfolgen, das im Frühjahr die Aproz. deutſche Reichs⸗ und preußiſche Staatsanleihe übernom⸗ men hat. Bekanntlich waren es 400 Millionen M. von letzterer und 250 Millionen von erſterer Anleihe, ſowie M. 200 Millionen preußiſcher Schatzanweiſungen, deren Verkauf, wie gemeldet, vor kurzem beendet worden iſt. Die Abrechnung der Schatzſcheine iſt bereits vor ſich gegangen und hat keinen neanenswerten Gewinn erbracht. Das Unterkonſortium, das an der Uebernahme der 4. prozentigen Anleihe beteiligt war, iſt ebenfalls aufgelöſt wor⸗ den, nachdem ein Reſtbetrag von. M. 130 Mill. von dem großen Konſortium übernommen worden war und es gelang für jene eine Gewinnquote von.65 Proz. zu verteilen. Der Nutzen, der den großen Konzern zugefallen iſt, ſtellt ſich insgeſamt, d. h. ein⸗ ſchließlich des bereits verteilten Betrages an die Unterkonſortiale auf etwa 1 Proz., wovon indeſſen die Zinsgewinne nicht berück⸗ ſichtigt ſind. Jedenfalls hat dieſer Ausgang lt. Frkf. Ztg. wieder einmal gezeigt, welche enorme Summen in Deutſchland in An⸗ leihen untergebracht werden können und daß diesmal im Gegen⸗ ſatz zu den Anleihen im letzten Jahre nicht nur keinen Schaden, ſondern einen wirklichen Nettogewinn davongetragen werden konnte⸗ Anleiheemiſſion im Konzern der Anilinfabrik Ludwigshafen, Elberfeld und Treptow. Wie gemeldet wird, bereitet analog der badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik auch die Elberfelder Farbenfabrik und die Aktien' geſellſchaft für Anilinfabrikation neue Anleiheemiſſionen vor. *** Dividendenſchätzungen. Unter dem üblichen Vorbehalt berich⸗ tet die Frkf. Ztg., daß das Bayeriſche Brauhaus Nürnberg, ſo⸗ weit ſich bis jetzt überſehen läßt, für das am 30. d. M. abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr wieder eine Dividende von 9 Proz. zur Ver⸗ teilung bringen wird. 4½% proz. Teilſchuldverſchreibungen der Württembergiſchen Nebenbahneu. Von der Direktion der Diskontogeſellſchaft, der Dresdner Bank und der Filiale der Bank für Handel und In⸗ duſtrie iſt der Antrag auf Zulaſſung von M. 4 Millionen dieſer Anleihe zum Handel an der Frankfurter Börſe eingereicht worden. * Stuttgart, 12. Sept. In der heute hier abgehal⸗ tenen General⸗Verſammlung des Vereins deutſcher Eiſengießereien hat lt. Frkft. Zig. die Abteilung für Handelsguß, Bau⸗ und Maſchinenguß beſchloſſen, an den bis⸗ herigen Preiſen feſtzuhalten, da einerſeits die letzten Höchſtroh⸗ eiſenpreiſe nicht im Gußwarenpreis eingerechnet worden ſind, andererſeits die Geſtehungskoſten die alte Höhe behaupteten. Eſſen, 12. Sept. Das Schweißeiſen⸗ und Blech⸗ walzwerk Kaiſer u. Co. in Weidenau im Siegerlande hat nach der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ beſchloſſen, Ende dieſes Monats den Betrieb einzuſtellen, da es nicht möglich iſt, bei den derzeitigen Preiſen für Kohle, Roheiſen und Halbzeug ohne Verluſt zu arbeiten. Die Firma Kaiſer u. Co. iſt das älteſte Schweiß⸗ eiſen⸗Walzwerk des Siegerlandes, das in der Hauptſache Qualitätseiſen herſtellte. Das Nachbarwerk Siegener Eiſen⸗ hütten vorm. Heß u. Schulze hat lt. Frkft. Ztg. ſchon vor längerer Zeit den Schweißeiſenbetrieb eingeſtellt, ſodaß nun⸗ mehr nur das Siegener Hütteneiſenwerk ſich noch mit der Herſtellung von Schweißeiſen beſchäftigte. * Hamburg, 12. Sept. Neuerdings wurden vielfach beträchtliche Ablieferungen amerikaniſchen Hartwinterweizen jeſtgeſtellt, die bis 80 Proz. um M. 14 billigere roten Winter⸗ weizen enkhielt. Der Verein Hamburger Getreidehändler ſam⸗ melt lt. Frkft. Ztg. Material bei Mühlen und Importeuren zwecks Uebermittlung nach Waſhington. Berlin, 12. Sept. Das Eiſenbahn⸗Zentralamt tritt It. Frlft. Zig. wegen 1735 Perſonenwagen und 309 Gepäck⸗ wagen mit Lieferung vor 1. Oktober 1909 in Verhandlung. LLondon, 12. Sept. Infolge niedriger Barbeſtände des Schatzamtes wird lt. Frkft. Ztg. eine demnächſtige Aus⸗ gabe von Schatzſcheinen erwartet. 2 Berliner Eſſetendörſe. Berlin 12. September.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 100,20 100.20 Ruſſenbank 138.10 132 20 350ſ Reichsanl. 92.25 92.25 Schaaffh. Banky. 138.20 188.— 30½ Reichsanleihe 88.90 8880] Staatsbahn 149.50 149 80 4% Conſols 100.20 100.20 Lombarden 22.70 22.20 3%„ 92.30 99.20 Baltimore u. Ohio 100.70 100.30 8 000 11 88.80 83.80 Canada Pacifte 171.80 171.10 40/ Bad. v. 1901 99.70 99 60 Packet 110.,40 110.10 4%„„ 1908 100.10 100.20 Nordd. Nloyd 92.70 92.— 3%„ konv.—.——.—Bochumer 225 40 225.10 37%„ 1902/7—.— 9180 Deutſch⸗Luxembg. 160.20 159.80 3%% Bayern 91.70 91.60 Dortmunder 6150 62.— 3% 0ſ% Heſſen—.——.— Gelſenkirchner 198 50 199.10 30½% Heſſen 81.90 81.90 Harpener 206.70 206.70 30. Sachſen 83.30 88.20 Laurahütte 2127600 212.— %½ Japaner 1905 92.10 91.75 Phönix 186.20 186.20 40% Italiener—.——] Weſteregeln 187.10 187.20 40% Ruſſ. Anl. 1902 83.90 83.80 Allg, Elektr.⸗Geſ. 223.50 229.30 40% Bagdadbahn—.— 87.40 Anilin Treptow 382.50 380.— Deſter. Kreditaktien 202 70 202.70[ Brown Boveri 178.50 174 60 Berl. Handels⸗Geſ. 169.— 169.40 Chem. Albert 418.70 419.20 Darmſtädter Bank 128.50 128.40 D. Steinzeugwerke 210.— 210.— Deutſch⸗A tat. Bank 186.— 135,10 Elberf. Farben 416.20 413.— ank 239.60 239.50 Celluloſe Koſtheim 247.50 247 90 Disc.⸗Kommandit 178.60 178.90 Rüttgerswerken 156.50 156 50 Dresdner Bank 146.70 146.90 Tonwaren Wiesloch 94.50 94.50 Reichsbank 147.40 147.50 Wf. Draht. Langend. 174.50 176 20 Rhein. Kreditbant—.— 133.70 J Zellſtoff Waldhof 327,50 327 20 8 Privatdiskont 3/% rivattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 12. Sept.(Fondsbörſe.) Bei Er⸗ offnung zeigte die Börſe uneinheitliche Tendenz. Während der Einfluß des ſchwächeren Verlaufs der Weſtbörſen und Newyorks der Spekulation auf den meiſten Marktgebieten Zurückhaltung auferlegte, entwickelte ſich auf dem Elektri⸗ zitätsaktienmarkte, bei großen Umſätzen, eine ſtarke Hauſſee, angeregt durch die Erwartung, daß die Einführung bdes elektriſchen Betriebes auf den heimiſchen Staatsbahnen in ſchnellerem Tempo vor ſich gehen dürfte. Ediſon⸗Aktien ſetzten bei ſtürmiſcher Nachfrage um 4 Proz. und Siemens u. Halste⸗Aktien um 3 Proz. höher ein, und konnten ſich auch im weiteren Verlaufe behaupten. Bankenaktien lagen an⸗ fangs uneinheitlich, befeſtigten ſich aber nachher, angeregt durch die Hauſſee in Elektrizitätsaktien. Von Bahnen ſtellten ſich e 8 Werte im Einklang mit Newyork weſentlich edriger. Der Montanmarkt wies große Einbußen auf, die bei Rheinſtahl 1 Proz. Aktien bröckelten bei ſtillem ſich aber behaupten. Tägliches Schiffahrtsaktien und auf ſämtlichen Marktgebieten. Berliner Berlin, 12. Septbr. 2 Weizen per Sept. 202 25 204.25 „ Okt. 208.— 204 50 „ Dezbr. 204.— 205.— Roggen per Sept. 174.50 174.50 Okt. 177.177 25 „ Dezbr. 179 50 180.25 per Sept. 161 50 161.75 Hafer „Dezbr. 166.— 166.50 erreichten. Schiffahrts⸗ Geſchäft leicht ab. Der Ren⸗ tenmarkkt zeigte uneinheitliche Tendenz; die Werte konnten Geld 2½ Proz. Im ſpäteren Verlaufe erneuerten ſich die Abgaben für bewirkten eine Abſchwächung Schiffahrtsaktien wichen über 1½ Proz. Der Kaſſamarkt für Induſtriewerte war bei ſtillem Geſchäft etwas feſter. Gebeſſert Elektrizitäts⸗ und Waggon⸗Aktien. Pariſer Börſe. Paris, 12. September. Anfangskurſe. 3%% Rente 96.75 96.82 Debeers 320.— 338.— Spanjer 96.20 96.50] Eaſtrand 115.— 114.— Türk. Looſe 176.——.—Goldfield 119.— 119.— Banque Oitomane 700.— 715.—] Randmines 181.— 181.— Rio Tinto 1782 1738 Londoner Effektenbörſe. London, 12. Septbr.(Telegr.) Aufangskurſe der Effektenbörſe. 25/ Conſols 86½16 857¼ JModdersfontein 10% 10¼%½ 3 Reichsanleihe 83/%—[Premier 9— 9— 4 Argentinier 88— 88½ Randmines 77• 771¹ 4 Italiener 103% 103¼ Atchiſon comp. 9276 92/ , en e e exikaner— Cheſepeake 2 43% 4 Spanier 94% 94%/ Chtkago Milwaukee 146½% 1457 7975 76— com. 997 8070 Amalgamate 52— Erie 30% 30% W 8% 697% 22 2275 Rio Tinto 687 8 1„ ord. 22 227½ Central Mining 15% 155ſ/ Lousville 112% 111½ Chartered 17% 17% Miſſouri Kanſas 38% 34% De Beers 13½ 13½ Ontario 43% 43½ Eaftrand 4% 47½ Southern Pacifie 106/ 108¼ö Geduld 2/ 27% Union com. 168% 168% Goldfields 4% 4¾ Steels eom. 48— 475/ Jagersfontein 4% 4½% Tend.: k. ſtetig. —.—.— Frankfurter Bad. Zuckerfabrik 139.30 139.70 Südd. Immobil.⸗Geſ. 94.90 94.25 Eichbaum Mannheim—.——.— Mh. Aktien⸗Brauerei 187.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Weltzz. Sonne, Speyer—.——.— Cementwerk Heidelbg. 158.50 157.— Cementfabr. Karlſtadt 137.— 136 60 Badiſche Anilinfabrik 362.75 362— do. neue 349.75 319.50 Ch. Fabrit Griesheim 245.30 245 30 arbwerke 0 3.— 895,25 er. chem. Fabrik Mh. 299.50 299.50 Chem. Werke Albert 418.80 419.— Südd. Drahtind. Mh. 115.—115.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 199— 199.— Acc. Böſe, Berlin 69.25 70.25 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 224.25 280.— Südd. Kabelw. Nhm. 127.50 128.— Lahmeyer 121.50 124.50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 115 80 118.70 Siemens& Halske 191.25 195,25 Bochumer Bergbau 225.20 224 90 Buderus 119.50 114.— Concordia Bergb.⸗G. 331.—831.— Deutſch. Luxemburg 159.70 159 25 riedrichshütte Bergb. 137 20 186 60 elſenkirchner 198.80 198.60 Ludwigsh.⸗Bexrbacher 218.25—.— Pfälziſche Maxbahn 136.30 186 30 do. Nordbahn 131 30 131 30 Südd. Eiſenb.⸗G. 115.— 115, dbea Hamburger Packer 110.20 110.20 tſcher Llopd 92.40 92.40 Produftenbörſe. (Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 2 Mais per Sept. 159 50 160.— „Dezbr. 155.— 155 Rübzl per Ott. 61.10 63.30 „ Dezb. 63.50 63 20 Spiritus 7ber o Weizenmehl 29.— 29.— Roggenmehl 24.30 24.20 Effektenboͤrſe. Telegramme der Conkinental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Neichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 41 12 12 Amſterdam kurz 169.10 169.02 Paris kur 81 20 81.20 Belgien 80,933 80.90 Schweitz. Plätze„ 81 116 81 116 alien 81.116 81.166 Wien 85 088 85.075 ondon 20.392 20.385 Napoleonsd'or 16 23 1623 5 lang—.——.— Privatdiskonto 8% 3 Staatspapiere. A. Deutſche 11. 12. 40ſo beutſch. Reichsanl. 100.20 109.15] B. Ausländiſche. „ 92 25 92 205 Arg. i. Gold⸗A.1887 100.— 109.— 8 83.95 83.85 4½ Chineſen 1898 98.— 97.90 4% pr. Lonſ. St.⸗Anl. 100.,10 100 15 Mexikaner äuß. 88/0 97.25 27 50 5 91.20 92.103 Mexikaner innere 65.60 65.60 15 88.70 83.700 Taumalipas 4 badiſche St.⸗A. 1901—— 100.30 Bulgaren—.— 99.05 „ 1908 100,40 100.603 ¼ italien. Rente 10.55—— 5½% bad St⸗Olabg t———= Oeſt. Silberrente 99.40 99.15 9„ M. 93.— 92.754½„ Papierrent.—.— 99.15 3½%„„ 1900 91,55—.—Oeſterr. Goldrente 98.60—.— 3½%„„ 1904 91 40—.—3 Portug. Serie 6130 61.30 3½„„ 1907—.———8„ III 62.55 62 50 Abayr..⸗B...1915 101 30 101.3004½ neue Ruſſen 1905 96 80 96 75 4„„„ 1918 101.40 101.404 Ruſſen von 1880 84.40 84.30 37½ do. u. Allg.Anl. 91.60 91.604 ſpan. ausl. Rente 95.— 95.— 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.75——4 Türten von 1903 87 80 87.80 4 Heſſen von 1908 100.05 100 054.„ unif. 94.70 94 70 3 Heſſen 8180 81.904 Ungar. Goldrente 93.50 98 35 3 Sachſen 88 30 883%4„ Kronenrente 98.— 92.95 Mh. 5 98.50—.— 1 255 1908 98050 99.— Verzinsliche Loſe. 8½„ 1905 89.60 89.603 Oeſterreichiſche860 154.50 154.50 Türkiſche 147.—146.70 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 227.— 227.50 Lederwerk. St. Ingbert Spicharz Lederwerke 125.— 125. Ludwigsh. Walzmühle 166.— 165 80 Adlerfahrradw. Kleyer 307.— 807.70 Maſchinenfbr. Hilpert 68 40 68.— Maſchinenfb. Badenia 194.— 191.— Dürrkopp 325 320.— Maſchinenf. Gritzner 211.— 211.— Maſch.„Armatf.Klein 123.— 123.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 135.—7 135.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 183.50 183.80 Ver. deutſcher Oelfabr. 130.50 130.80 Schuhfabr. Herz, Frkf. 123.— 128. Seilinduſtrie Wolff 133.50 138 50 'wollſp. Lampertsm. 65.— 65.— Kammgarn Kaiſersl. 159.— 159.— Zellſtoffabr. Waldhof 327.50 327.75 ———.— Bergwerks⸗Aktie Harpener Bergbau 207 50 206.70 Kaliw. Weſterregeln 189 30 183 50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 102 25 103.— Phönix 187 70 186.10 Vr.Königs⸗u. Laurah. 212.80 212 50 Gewerkſch. Roßleben 8800 8800 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 149 20 149.25 Oeſt. Südbahn Lomb. 22.70 22 60 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 134.— 133.50 Baltimore und Ohio 100.90 100.75 eee Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 139.— 130.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 125.60 125.50 120.25 119 50 Oeſt. Länderbank 111.20 112.— 169 30 169.50]„ Kredit⸗Anſtalt 202.75 202 60 109.30 109—Pfälziſche Bank 100.50 100.50 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank 128 40 128 40 Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.— 191.— Deutſche Bank 289 80 239 20 Preuß. Hypotheknb. 112.30 112 50 Deutſchaſiat. Bank 136.— 136.— Deutſche Reichsbk. 148.— 143.— D. Effekten⸗Bank 101.20 101 2 Rhein. Kreditbank 133.90 133.78 Disconto⸗Comm. 178 50 179 10 Rhein. Hyp.⸗B. M. 191.50 192.— Dresdener Bank 147— 146.50 Schaaffh. Bankver. 133.10 188 40 Frankf. Hop.⸗Bank 201 90 20190 Südd. Bank Mhm. Frkf. Hyp.⸗Creditv. 154 50 154.70 Wiener Bankver. 131.75—.— Nationalbank 119 40 120.—] Bank Ottomane 142.— 142. Frankfurt a.., 12. Sept. Kreditaktien 202.50, Disconto⸗ Commandi 179.), Darmſtädter 128.50, Dresdner Bank 147.—, Han⸗ delsgeſellſchaft 169.50, Deutſche Bank 239.75 Staatsbahn 149.30, Lombarden 27.60, Bochumer 225.25, Gelſenkirchen 198.75, Laurahüttte 212.75, Ungarn 93.50. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 202.60, Disconto⸗Commandit 179.—, Staatsbahn 149.25, Lombarden 22.60. *.** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Mafin“ am 27. Auguſt von Bremerhaven ab, am 9. Septbr., nachmittags 5 Uhr, wohlbehalten in Baltimore angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht hat der Dampfer„Chemnitz“ am 20. Auguſt von Bremerhaven ab, am 11. Septbr., vormittags 9 Uhr, wohlbehalten in Galveſton angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim, O7 Nr. 22. Dampfer⸗Erpeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab Bremerhaven vom 13. Septbr. bis 19. Seplember 1908:„Kron⸗ prinzeſſin Cecilie“ am 15. Sept. nach New⸗York über Southampton⸗ Cherbourg,„Hannover“ am 17. Sept. nach Baltimore und Galve⸗ ſton,„Prinz Friedrich Wilhelm“ am 19. Sept. nach New⸗Nork über Southampton⸗Cherburg,„Frankfurt“ am 19. Sept. nach dem Laplata⸗ *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 107.90 107.90 12. September 1908. Proviſionsfreil Ver⸗ Käuf Wir ſind als Selbſtrontrahenten 5 käufer unter Vorbehaltt 10 90%0 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. 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Chriſtmann. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J..: Franz Kircher: für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jvos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. „ Hautkrankheiten Aler Art empfehlen Autoritäten von herv. W 8 Obermeyer Zu baben in allen Apoth., Drog. u. Parfüm. pr. Stück 50 Pk. u. 1 Mk. I. Mannheimer Verſich⸗ gegen Ungeziefer, Vertilgung v. Ungeziefer j. Art billigſt u. Garant. Eberh. Meyer, konzeſſ. Kammerfäger, Mannheim, Colliniſtr. 10, 2. St. 7 Dr. Wigger's Kurheim PARRTENRKIROGHEN. Das ganze Jahr geöffnete Kuranstalt für Nervenleidende, innerlieh Kranke und Erholungsbedürftige aller Art.(Tuber- kulose ausgeschlossen.) Aller Komfort. Lift. Mit den modern- sten Apparaten der Diagnostik und Therapie eingerichtet. Näheres durch die Direktion oder durch den Besitzer und leitenden Arzt 1568 Dr. Wigger. Aerzte: Dr. Wigger, Dr. Miien. 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Ratten, Mäuſe, Käfer, Wanzen, Motten, Mehl⸗Motten zc. werden nur mittelſt unſern neu erfundenen, eigenſt dazu konſtruierten Apparaten, u. ſicher wirkenden Medikamenten, die nichts digen, nichts beſchmutzen, vollſtändig ausgerottet. 79060 FF 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunnheim, 12. September. Aus dem Großherzogtum. Der vor kurzer Zeit hier ge⸗ Kaninchenzuchtverein hielt am vergangenen im Hofe ſeines Lokals, dem Gaſthauſe„zur Pfalz“ hier Kaninchenſchau mit Prämiierung der beſten und Zuchtkaninchen ab. Die Ausſtellung, welche reichlich be⸗ ickt und ſchön arrangiert war, wurde ſeitens der Intereſſenten h beſucht; mit der Veranſtaltung war Konzert und eine ſung verbunden.— Am Sonntag veranſtaltete der ſeit dem Jahre 1903 beſtehende hieſige Fußballklub im Saale des Gaſthauſes„zum Anker“, ſeinem Klublokale, einen Humo⸗ 3kenabend mit Tanz, zur Feier ſeines 5. Stiftungs⸗ 8; am Abend vorher, Samstags, hielt die hieſige Turn⸗ lſchaft„Jahn“ in ihrem Geſellſchaftslokale, dem Gaſt⸗ hauſe„zum Schiff“ ihren diesjährigen Turnerball ab, beide Vergnügungen waren ſeitens der betr. Vereinsmitglieder und ihrer Angehörigen ſehr gut beſucht und verliefen zur allgemeinen Zufriedenheit. * Karlsruhe, 12. Sept. Fünf Badenern war es vor⸗ geſtern vergönnt, ihr 50jähriges Offiziersjubiläum zu begehen. Es ſind der Oberhofmarſchall des Großherzogs Frhr. v. Freyſtedt, General Eichrodt, Major Hecht, Major Lehn⸗ dorff und Major Hübſch. * Vom Taubergrund, 10. Sept. Ein köſtliches Stück⸗ chen ereignete ſich im badiſchen Manövergelände. Während des Marſches nahm ein Soldat eine Zweſchge vom Baume, was der geſtrenge Herr Feldwebel ſofort bemerkte. Er gab Befehl zum Halten, und der Soldat mußte die„verbotene Frucht“ mit einem Zwirnsfaden wieder an den Baum aufhängen. Selbſt⸗ berſtändlich brauchte der Vaterlandsverteidiger, dem der Mund nach der ſüßen Frucht wäſſerte, für den Spott nicht zu ſorgen. * Raſtatt, 11. Sept. Wegen häuslicher Zerwürfniſſe wollte geſtern vormittag ein hier wohnhafter, dem Schnapstrunk er⸗ gebener Taglöhner ſeiner Frau den Hals abſchneiden. Mittelſt eines Brotmeſſers brachte er ihr ſchon einen ganz erheblichen Schnitt am linken Unterarm bei; nur durch das Dazwiſchen⸗ kommen anderer Perſonen iſt ein größeres Unheil verhütet worden. Pforzheim, 11. Sept. Die Waſſerverſorgung im Wart⸗ berggebiet hatte die Grundſtücksbeſitzer dieſer Gegend veranlaßt, eine Dankesfeier in Form eines wohlgelungenen Waſſer⸗ feſtes zu veranſtalten. Das Feſt wurde laut„Schw. Merkur“ mit einer Ausſtellung von Obſt, Garten⸗ und Feldfrüchten er⸗ öffnet. Den Glanzpunkt der Feier bildete ein ſolenner Feſtzug, deſſen Teilnehmer in Volkstrachten ein maleriſches Bild boten. Auf dem Waſſerreſervoir wurden mehrere Reden gehalten, welche der Feier des Tages galten. Volksbeluſtigungen mit Bauern⸗ rennen ohne Sattel und Eſelsrennen bildeten den Schluß des Feſtes, 99 den Teilnehmern noch lange in beſter Erinnerung ſein wird. * Kehl, 12. Sept. Für Stadt und Dorf Kehl mit Sundheim kommt während des Winterhalbjahres— 1. Oktober bis 81. März— der 8 Uhr⸗Ladenſchluß zur Einführung. Ausgenommen von dieſer Maßnahme ſind die Geſchäfte der Lebensmittelbranche Ladenburg, 11. Sept. gründete Sonntag (Metzger, Bäcker uſw.), die bis 9 Uhr offen halten dürfen. * Freiburg i. Br., 12. Sept. Um den Landwirten auch dieſes Jahr einen befriedigenden Abſatz für ihre Obſterzeugniſſe den — 5—5— 0 Zwangsuerſteigerung. Nr. 7890. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Friedrich Piſter, Maler⸗ meiſterin Mannheim⸗Neckarau eingetragene, nachſtehend be⸗ ſchrlebene Grundſtück am Donnerstag, 17. Sept. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notartat — in deſſen Dienſträumen B4, 8 in Mannheim— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. Juni 190s in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der Abrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Auſſorderung, Rechte, Pe ſie zur Zeit der 8 des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſleigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie bel der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht betlagſichtig und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder eiüſtweilige Einſtellung des Vertahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ eklös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 476, Heft 38, Beſtands⸗ verzelchnis I. Lagerb.⸗Nr. 5ögob, Flächen⸗ inhalt 6a 59 qm Hofraite, Meer⸗ feldſtraße Nr. 80. Hierauf ſteht ein unterkellertes vierſtöckiges vor⸗ deres Wohnhaus, mit Durchfahrt, Balkous, Treppenhausvorbau und Dachkammern, ſowie ein vierſtöckiger Seitendau links 1 und II. Teil, letzterer mit Werk⸗ Lätteneinbau, geſchätzt zu 90 000,— Mannheim, 8. Juli 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. 8048⸗ Zwangsverſteigerung. Montag, 14. Septbr. 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich in dem Pfandlokal 4, 5 hier, im Vollſtreckungs⸗ wege gegen bare Zahlung öffeni⸗ verſteigern: 64710 mMsöbel verſch. Art. eim, 12. Sept. 1908. EBell, Werictoe der werden in Freiburg i. Br. im Anſchluß Vergebung v. Hochhauarbeiten Zur Erbauung von zwei Dienſt⸗ wohngebäuden für je 12 Weichen⸗ wärter auf der Station Secken⸗ heim, der Hauptbahn Mannheim⸗ Heidelberg ſollen die nachverzeich⸗ neten Bauarbeiten nach der Ver⸗ ordnung des Gr. Miniſteriums der Finanzen, vom 3. Jan. 1907 im öffentlichem Wettbewerb ver⸗ geben werden: I. Erde, Grab⸗ und Maurer⸗ 1 S elnhauerarbeiten(rotes bad. Matertal). III. Zimmerarbeiten. IV. Walzeiſenlieferung. V. Blechnerarbeiten. VI. Verputzarbeiten. VII. Schmiedearbeiten. Die Zeichnungen und das Bedingulsheſt, die nicht nach auswärts verſandt werden, liegen auf unſerem Hochbaubureau. Große Merzelſtraße Nr. 7, I. Stock rechts, während der üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden auf, wo auch dle Angebotsſormulare zum Ein⸗ ſetzen der Einzelpreiſe erhoben werden können. Die Angebote ſind ſpäteſtens bei der öffentlichen Verdingungs⸗ verhandlung am 28. Sepi. 1908, vormittags 10 Uhr, verſchloſſen, portofrei und mit der Auſſchrift „Dienſtwougebäude“ verſehen, dedie Zuſchlaggſeiſt 81387 ie Zuſchlagsfriſt beträgt 8 Wochen. Maunhelm, 8. Septbr. 1908. Gr. Bahnbauinſpektion. Vergebung von Eutwäſſerungsarbeiten. Nr. 129000l. Die Ausſührung der Entwäſſerung der im Bau befindlichen Turnhalle bei der Germaniaſchule im Neckarau ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf den Tiefbau⸗ amt, Litra L 2, 9 zur Einſicht auf und können Angebotsſormu⸗ lare u. Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungs⸗ koſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auffchriſt ver⸗ ſehen dem Tieſbauamt bis zum Montag, 28. Septbr. 1908, vormittags 11 uhr einzulteſern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelauſenen Angebole in Gegenwart der etwa erſchie⸗ nenen Bieier ſlattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingebende An⸗ gebote werden nicht mehr auge⸗ nommen. 31779 Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannßbeim, 7. Septbr. 190s. Städt. Tiefbauamt. Wohne vom 1. September ab 2 5, 9 Stadttein an 2 2 2 2 D 2 405. ſtädliſchen Wochenmarkt jeweils am Miktwoch wiederum Kreisobſtmärkte auf dem Münſterplatz ſtattfinden. Es wird mit Abhaltung dieſer Obſtmärkte fortgefahren werden, ⸗ lange ein Bedürfnis hierfür beſteht. * Breiſach, 11. Sept. Auf elſäſſiſcher Seite, etwa 100 m unterhalb der hieſigen Rheinſchiffbrücke, hat ſich am letzten Sonn⸗ tag eine Franzöſin, Frl. Blanche Glaſer aus Montpellier in die Fluten des Rheins geſtürzt und iſt ertrunken. Sie trug ein weißes Kleid und grauen Mantel. Für Auffindung der Leiche ſind von den Hinterbliebenen 100 Mark Belohnung ausgeſetzt * Nieder⸗Saulheim, 11. Sept. Nachdem die Zigeuner⸗ plage in den letzten Jahren etwas zurückgegangen war, ſo daß man ſchon vielfach hoffte, die widerwärtigen Beläſtigungen würden bald ganz aufhören, begegnet man jetzt wieder maſſenhaft dem fahrenden Volk, das wieder wie früher die Landſtraßen unſicher macht. —— Theater, Kunft und Wiſſenſchaft. Vom Theater. Herr Maikl, vom Stadttheater in Olmütz, der eventuell morgen in Gounods„Margarete“ und kommenden Freitag in der Oper„Martha“ als Lyonel gaſtieren ſoll, iſt, wie wir hören, als weiterer lhriſcher Tenor für Mannheim zum En⸗ gagement in Ausſicht genommen. Er iſt ein jüngerer Bruder von Georg Maikl, einſtmals ebenfalls im Verbande der Mannheimer Bühne, und gegenwärtig bekanntlich an der Wiener Hofoper tätig. „Die blaue Maus“ geht Sonntag den 20. September unter der Regie des Herrn Reiter im Neuen Theater des Roſengarten erſt⸗ mals in Szene. In Molieres„Amphitryon“, der nächſten Sams⸗ tag im Hoftheater ſeine Erſtaufführung erleben ſoll, führt der In⸗ tendant wiederum die Regie. In der Repriſe von„Carmen“ am kommenden Dienstag wird Fräulein Sondra die Micaela ſingen. Die Oper verheißt für die nächſte Zeit Repriſen von:„Walküre“, „Oberon“,„Zauberflöte“, das Schauſpiel ſolche von:„Nathan der Weiſe“,„Geſpenſter“ und„Erbförſter“.* Im Mannheimer Kunſtverein ſind zu den in der letzten Woche neu ausgeſtellten Kollektionen von Leo Dret, Graz, und Karl Hartmann, München, verſchiedene Bilder des ruſſiſchen Malers Gabriel Pawlovitſch Kondratjenko neu hinzuge⸗ kommen. Ferner ſind einige Plaſtiken des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck, Düſſeldorf, ausgeſtellt. Hagemann und die Idealbühne. Der Intendant des Mann⸗ heimer Hoftheaters, Dr. Hagemann ſchreibt dem„Berliner Tageblatt“ zu der auch von uns übernommenen Notiz:„Die Idealbühne nach Münchener Muſter“, daß die Art der Mann⸗ heimer Inſzenierung auf der ſogenannten„Idealbühne in weſentlichen grundſätzlichen Punkten von der Bühnenpraxis des Münchener Künſtlertheaters abweicht. Herr Dr. Hagemann bemerkt ferner, daß er bereits am 19. Oktober 1907 den„Hamlet“ am 25. Dezember 1907„Don Carlos“ und am 30. Januar 1908 ben„Taſſo“ in dieſer Art inſzeniert hat, alle drei Stücke alſo vor Eröffnung der Münchener Bühne. Großh. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan). A. In Karlsruhe: Sonntag, 13. Sept.:„Romeo und Julie“ Dienstag, 15. Sept.:„Gyges und ſein Ring“.— Donnerstag, 17. Sept.:„Der Bär“,„Niobe“.— Freitag, 18. Sept.:„Der Maskenball“.— Samstag, 19. Sept.:„Mauſerung“.— Sonn⸗ tag, 20. Sept.:„Tiefland“. B. In Baden⸗Baden: Mitt⸗ woch, 16. Sept.:„Tiefland“. Ein Achtzigjähriger. Morgen feiert der Geheime Baurat Profeſſor Eduard Sonne in Darmſtadt, der ſich durch die D SOGGGsssssssesesssssssssse Cafeé Bristol Klegant rencviert. Wieder-Eröffnung: Samstag, den 12. September 1908. Hochachtungsvoll Ludw/ig Etzel, Besitzer. 258— Göppinger Aerztlich warm empfohlen bei Katarrhen der Luftwege und Verdauungsstörungen. Mit heisser Milch vermischt Ausgezeichnet wirksam zur För derung des Stoffwechsels bei Ma- A gen-Katarrhen, Säurebildung ete. Zu haben znbaben JakOb Harter, Mannheim N 4, 22 Telephon 697. N 4, 22. ein vorzügliches Lösungsmittel. DTdechfels Formulare nd a, den u en D 2, 468. 81459 in ſeder belſeben Sfüct. Herausgabe des„Handbuchs der Ingenieurwiſſenſchaften“ ein bleibendes Verdienſt um ſeine Wiſſenſchaft errungen hat, ſeinen 80. Geburtstag. Im Herbſt 1895 trat Profeſſor Sonne in den Ruheſtand. In den 23 Jahren ſeiner Wirkſamkeit in Darm⸗ ſtadt wurde er fünfmal zum Rektor der Hochſchule gewählt. Von 1889 ab hatte er während dreier Jahre die Geſchäfte eines Präſi⸗ denten der Großherzoglichen Techniſchen Zentralſtelle für Ge⸗ werbe und den Landesgewerbeverein wahrzunehmen. Das Pettenkofer⸗Denkmal in München, das nach dem Ab⸗ leben des Profeſſors von Ruemann ſeinem langjährigen Mit⸗ arbeiter, dem Bildhauer Aloys Mayer zur Ausführung über⸗ tragen wurde, iſt nunmehr vollendet. Es erhält ſeinen Stand⸗ platz gegenüber dem Denkmal Prof. v. Liebigs am Maximilians⸗ platz und wird Mitte Oktober enthüllt werden. Eine Chopin⸗Anekdote, die vermutlich ſchon unſere Groß⸗ eltern erheitert hat, wird neuerdings in Berliner Künſtlerkreiſen verbreitet und viel belacht. Der berühmte Muſiker wurde einſt zu einem Diner geladen und im Laufe des Abends von der Dame des Hauſes gebeten, einiges zum Beſten zu geben. Cho⸗ pin, der ein erklärter Feind ſolcher Anzapfungen war, ſetzte ſich an den Flügel und ſpielte— das ſiebente ſeiner Präludien op. 28 in A, ein Tonſtückchen von ſechzehn Takten, die winzigſte Piece, die er je geſchrieben. Als er ſich danach erhob, meinte die Wirtin betreten:„Aber, mein lieber Herr Chopin, ein ſo kleines Stück?“„Gnädige Frau“, entgegnete der Künſter,„ich habe auch wirklich nur ſehr wenig gegeſſen...“— Bekanntlich wehrten ſich faſt alle Virtuoſen bis auf Liſzt, der eine liebes⸗ würdige Ausnahme machte— gegen ähnliche Zumutungen mit Spott oder Grobheit. Berühmt geworden iſt die Antwort H. W. Ernſts, der eine Dinereinladung„nebſt Geige“ mit der bos⸗ haften Einſchränkung annahm:„Moi, je viendrai, avec plaisie, mais quant à mon violon, il ne soupe jamais.“(Mit Ver⸗ gnügen werde ich kommen, aber meine Geige ſpeiſt niemals). Ein Rabium⸗Inſtitut ſoll in Wien errichtet werden. Der Wiener Korreſpondent der„Deutſchen Mediziniſchen Wochen⸗ ſchrift“ erinnert daran, daß vor Jahren Profeſſor Nernſt⸗Berlin vergeblich für ein radivaktives Laboratorium eingetreten war. Nun hat vor einiger Zeit der engliſche Phyſiker Sir William Ramſay nach einem Beſuch in Wien die Aaregung gegeben, ein ſolches Inſtitut in Wien zu errichten. Man fürchtete ſchon, daß Berlin zuvorkommen würde, obwohl Oeſterreich von Joa hims⸗ thal aus die ganze Welt mit Radium verſorgt; da ſtellte ein Anonymus der kaiſerlichen Akademie der Wiſſenſchaften einen Kredit bis zu 50 000 Kronen zur Errichtung eines Inſtituts für Radiumforſchung zur Verfügung. So ſind die Wiener in die Lage verſetzt, einen Vorſprung auszunutzen, den ihnen in der Radiumforſchung die Natur ſelbſt zugewendet hat. Durch das Ackerbauminiſterium wurde die Akademie der Wiſſenſchaften in den Stand geſetzt, 10 000 Kr. Rückſtände der Uranfabrikakion in Jvachimsthal zu kaufen. Hiervon wurden 26 Gramm Radium hergeſtellt, die größte Menge, die je an einer Stelle den Ge⸗ lehrten zur Verfügung ſtand. Die„Deutſche Medizin. Wochen⸗ ſchrift“ knüpft an die Wiener Meldung die Forderung, daß auch in Deutſchland ein Inſtitut geſchaffen wird, in dem die Er⸗ forſchung des Radiums nach den verſchiedenſten Richtungen von einer Vereinigung phyſikaliſcher und mediziniſcher Fachmänner planmäßig betrieben wird. — 7 Sr———r ũ᷑ͤ ůbk!U᷑—1᷑1᷑—ͤ᷑———233 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeseeeesee, 2 Hochschls für Maste in Manndein; Unter d. Prot. I. K. H. der Grossh. Lulse von Baden.? Städtisch subventionierte Musikschule. Das neue(10.) Schuljahr beginnt 81406 6 0 Montag, den 14. September. Anmeldungen von Anfängern und Vorgeschrittenen in allen i Fächern werden täglich von 10—12 u.—6 Uhr im Anstaltsgebäude M I, 8 entgegengenommen. 4 Das Honorar für Anfänger beträgt M. 120.— pro Jahr. 4 Prosp, u, Jahresbericht kostenlos durch 81289 4 deeeeeeeeseeee 2 2 2 2 Die Direktion: 2 Karl Zuschneid. 0 Loooeονονοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοσοετ N 5 0 8 92. eeeeees SGSSoseeseeeessee Freundliche Hinladung! Freitag, den n. Sept., und Sonntag, den 16. Sept., 3 0 je abends 3½ uhr, finden im Saale des Wallhauses, (biannheim) Vorträge über das Thema: „Wabres Chriſtentum“ 25 ſtatt, wozu Jedermann herzlichſt eingeladen iſt. intritt frei. NDNTNe 81878 Von der Reise zurück Dr. HeréCéus. dusverkauk wegen Geschäftszverlegung. beut Hundeſchetrer Jacobi Nachf.— berserſeh 64182 e, ichwarze uegn im Dr. B. Baasiche Buchdruckerei S. m. b. 5. 5 Verwandten, Freunden und Bekaunten hiermit die ſchwerzliche Nachricht, daß unſer innigſtgeliebtes, gutes Kind, Schweſterchen, Enkelchen und Nichte 5 85 Leonore e, vormitlags ½10 Uhr nach kurzem, ſchweren Alter von 3½ Jaähren ſanſt entſchlafen iſt. Mannheim(Rheindaemmſtr. 28), 12. September 1908. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Carl Stammnitz u. Frau Eliſabeth geb. Herrmann. Die Beerdigung findel Montag, 14. September ttags ½ Uhr, von der f duaget N. Montag, 14. September, nachmittags ½ he, on Kondolenzbeſuchen wolle man gefl. abſehen. „ mit großer Geduld ertragenen Leiden Günstiger Gelegenneitskauf! 7891 Gaslllster:: Speisezimmerfampen 22 casruglampg⸗ ampeln, Badeöfen, Emaill. Badewannen, Gaskochhel 0 10 bis 20 Prozent Rabatt. OCarl Magner, F 5, 4. Ab 1. Oktober E 5, 5. Zurückgesetzte Gaslüster werden zu jedem annehmbarei Preilse abgegeben.— J ⁵⁵—— Anfertigung und Lager von F. aggen und Dekor.- 457 Stoffen Sler Ars 1 Eross Mehf. Stette ſphe meſe eine Dru die durc (Sd von zur Pun mit zuſc zu 1 das Sp Biei betr. vork U. K 1 rnn 3 renrnce nr * ——1 84 EEEErrrr ̃ ÜT—l. TT ¾¼ ³d. ˙Ü. ˙ 50 Pfeunig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ uufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. annheimer Journal Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile 25 Pfg. Auswärtige Inſerate, 30„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Expedition Nr. 218. Nr. 160. Samstag, den 12. September 1908. 118. Jahrgang. Bekanntmachung. Nr. 21881. Nachſtehend bringen wir die unterm 6. No⸗ vember 1905 erlaſſene, durch Erlaß des Großh. Landes⸗ kommiſſärs vom 2. Dezember 1905 Nr. 8717 für vollziehbar erklärte bezirtspoltzeiliche Vorſchrift zu öffentlichen Kenntnis: Mannheim, der 7. September 1908. Großh. Bezirksamt III: Dr. V. Pfaff. Bezirkspolizeiliche vorſchrift. Die Einrichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen betr. Auf Grund des§ 14 der Verordnung vom 27. Juni 1874, 5 15. Juff 1908, die Sicherung der öffentlichen Geſundheit und Reinlichkeit betr, wird unter Aufhebung der bisherigen ortspolizeilichen Vorſchriften nach erfolgter Zuftimmung des Bezirkrats für den Amtsbezirk Mannheim beſtimmt, was folgt: A, Allgemeines. § 1. Die Bierprefſtonen find nach Maßgabe der nachſtehenden Beſtimmungen einzureichen und zu unterhalten. Dieſelben unterſtehen in dieſer Richtung einer ſtändigen poltzeilichen Beaufſichtigung. 8 2 Von jeder beabſichtigten Neuanlage, Hauptveränderung oder Reparatur iſt eine Woche vor Beginn der Ausführung unter Vorkage einer Planſkizze und einer Beſchreibung der Ortspolizeibehörde ſchriftlich Anzeige zu erſtatten. B. Arten der Bierpreſſionen. § 8. Als Druckmittel iſt vorzugsweiſe die in ſchmiedeekſernen pder ſtählernen Cylindern eingeſchloſſene flüſſige Kohlenſßure das aus derſelben entbundene Kohlenſäuregas zu ber⸗ wenden. gBei Kohlenſäurepreſſionen iſt zwiſchen die Kohlen⸗ äureflaſche und das Faß, in unmittelbarer Verbindung git der Flaſche, ein Reduzterventil(Druckminderungsventil) Ain⸗ zuſchalten. Dasſelbe muß mit einem Manometer und eirem Sicherheitsventil verſehen und letzteres ſo eingeſtellt ſein, daß 2s ſich bei Ueberſchreitung eines Drucks von ein⸗einhalb Atmoſpären von ſelbſt nach außen öffnet. 4. Außer flüſſiger Kobſenſae darf nur filtrierte atmo⸗ ſphäriſche Luft als Druckmittel benützt werden. Bei Luſtpreſſionen kann die Luftverdichtung durch meſchaniſchen Druck(Kompreſſionspumpe) durch den Druck einer vorhandenen Waſſerleitung oder dunch den hydraulichen Druck eines höher ſtehenden Waſſerreſervoſts bewirkt werden. Bei Verwendung von Wafſerdruckapparaten muß die Preßluft nach dem Austritt aus dem Waſſerdruckapparat durch ein Schauglas mit ſelbſtändiger Abſperrvorrichtung (Schwimmerventil) geführt werden, um ein Uebertreten von Waſſer in die Luftleilung anzuzeigen und zu verhindern. Wo der Lußidruck mittelſt Luftpumpe erzeugt wird, iſt zur Verhütung don Verunreinigung durch die Oelung der Pumpe zwiſchen dieſer und dem Luftkeſſel ein Oelfänger mit darauffolgender öfters zu erneuernder Watteſchicht ein⸗ zuſchalten. Der Oelfänger iſt mit einer Ablaßvorrichtung zu verſehen. Die Anwendung von Bierpumpen, welche das Bier unmittelbar aus dem Faſſe drücken, ſowie von Spritzhahnen(Mouſſterhahnen), durch welche die Luft dem Bier im Trinkgefäße unmittelbar zugeführt wird iſt verboten. Für die Einrichtung von Luftvumpen mit Maſchinen⸗ hetrieb bleiben beſandexe Vorſchriften ir⸗ einzelnen Falle vorbehallen, 5 C. Beſchaffenheit und Reinhaltung der Luft⸗ und Kohlenſäurepreſſionen. 8 5. Luftzuführung. Die als Druckmittel benützte Luft iſt entweder einem von Staub⸗ und ſchädlichen Ausdun ungen freien Ort im Freien, oder, wo dies nicht möglich iſt, aus gut ventilierten, rein⸗ gehaltenen Räumen zu entnehmen. Die äußere Mündung des Luftzuleitungsrohres muß ſich mindeſtens 2,5 m über dem Erdboden befinden und mit ei er nach unten gebogenen durch ein feines Drahtſieb abge⸗ ſchloſſenen, trichterartigen Exweiterung verſehen ſein, in welche behufs Filtration der Luft entfeltete Baumwollewatte ſzu legen iſt. Letztere muß ſich ſtets in reinem und trockenem Zuſtande befinden und mindeſtens alle 14 Tage erneuert werden. § 6. Luftkeſſel. Der Luftkeſſel muß möglichſt frei und zugänglich auf⸗ geſtellt ſein. Zum Zwecke der Reinigung iſt der Deckel des Keſſels zum Abſchrauben einzurichten. An der tiefſten Stelle des Keſſels iſt ein Ablaßhahn anzubringen. Die Luſtkeſſel müſſen mit einem Fabrikſchild verſehen ſein, aus dem die Herkunft, die laufende Fabriknummer, das Jahr der Anfertig ing und die Höhe des zuläſſigen Betriebs⸗ druckes zu entnehmen iſt. Der Druck in Keſſel und Leiſtungen darf ein⸗einhalb Almoſphären nur dann überſteigen, wenn der Keſſel einem Probedruck von mindeſtens 4 Atmoſphären unterwor fen worden iſt. Die Luftkeſſel müſſen mit einem Manometer ohne Zwiſchen⸗ ſchaltung eines Abſtellhahnes verſehen ſein. Ein weiteres Manometer iſt an der Zapfſtelle anzubringen, um jederzeit Druck in der Leitung 5 zu können. Auf dem Mano⸗ meter iſt durch eine Marke der höchſte zuläſſige Betriebsdruck anzugeben. Queckſilbermanometer ſind verboten. § 7. Bierleitung. 5 Die Bierleitung ſoll den kürzeſten Weg vom Bierfaß zum Zapfhahn einhalten, darf jedoch keinenfalls frel in der Luft hängen und ſoll mit einer in dieſelbe einzulötenden Vor⸗ nichtung verſehen ſein, welche die Feſtſtellung des Zuſtandes im Innern der Röhre jederzeit ausreichend ermöglicht und Paaeſpen werden kann.(3. B. Kontrollhahn Syſtem Kaiſer). Die vom Bier durchfloſſenen Röhren ſowie auch die Druck⸗ luftleitung(ausgenommen das Saugrohr) müſſen aus reinem Zinn hergeſtellt ſein, welches entſprechend dem 8 1 Ziffer 2 Reichsgeſetzes vom 25. Juni 1887, betr. den Verkehr mit !blei⸗ und Narhaltigen Giegenſtänden, höchſtens 1 Prozent Blei. Das vom Spundauffatz bis auf den Boden des Zapf⸗ faſſes reichende Rohr(Stocher oder Stechrohr) kann auch aus außen und innen ſtark verzinntem 1 5— und muß an ſeinem unteren Ende zum Zwecke der Reinigung ein abſchraubbares Schlußſtück haben. Die lichte Weite Bier⸗ leitungsröhren muß mindeſtens 1 em betragen. Die mit Bier in Berührung kommenden Teile der Röhren⸗ leitung dürfen nur durch verlöten oder eine andere untrenn⸗ bare Verbiadung aneinander gefügt werden. Hiun Verbindung zwiſchen dem Stechrohr und der übrigen Merleftung darf zuch ein mit Verſchraubung verſebener ſtarker, bleifreier Gummi⸗ Kautſchuck⸗) Schlauch von höchſtens 1 m Länge ver⸗ wendet werden. 8 8. Rückſchlagventil. Um das Zurücktreten von Bier in die Luft⸗ bezw. Kohlen⸗ ſäureleitung zu verhüten, iſt unmittelbar beim Eintritt der Druckluft in den Spundenaufſatz(Stocher) ein Rüclſchlag⸗ ventil(Ventilhahn) anzubringen. Zur Kontrolle für das richtige Funktionieren des Rück⸗ ſchlagventils iſt— möglichſt nahe an letzterem— in die Luftleitung ein Glasbehälter nach einem vom Bezirksamt zu bezeichnenden Modell einzuſchieben. 8 9. Kühlapparate. Als Kühlapparate ſind nur ſolche Einrichtungen zuläſſig, welche eine leichte und gründliche Reinigung der vom Bier durchfloſſenen Röhren ermöglichen. Werden zu dieſem Zwecke Sptiralen aus Zinnrohr verwendet, ſo müſſen dieſelben auf einem Blechgeſtell derart befeſtigt werden, daß ſich ein Zwiſchen⸗ taum zwiſchen den einzelnen Windungen von ca. 1 em ergibt D. Reinigung. § 10. Die Bierpreſſtonen find ſtets in reinem Zuſtande zu halten. Die Reinigung liegt den Wirtſchaftsinhabern oder deren Stellvertretern ob. 3255 Neinigung des Luftkeſſels und der Luftleitung; Der Luftkeſſel muß im Jahre mindeſtens einmal geöffnel und gründlich gereiniat werden. Anläßlich der Nelnigung des Luftkeſſels iſt auch der nicht mit Bier in Berührung kommende Teil der Leitung zu reinigen. Wenn ausnahmsweiſe einmal trotz des Nückſchlagventils Bier in den Luftieſßel gelangen ſollte, iſt der letztere ſamt der Druckluftleitung unverzüglich gründlich zu reinigen. Ab⸗ geſehen hiervon iſt der mit der Kontrolle der Bierpreſſion amtlich betraute Sachverſtändige berechtigt, nach Bedarf, d h. wenn er Unreinheit des Keſſels vermutet, eine öſtere bezw. ſofortige Reinigung zu verlangen. 8 12. Reinigung der Bierleitung. Vor dem Anſtecken eines neuen Faffes iſt die Bierleitung 0 0 und Stocher) jeweils mit friſchem er zu dur en. Alle 14 Tage muß die Leitung durch Ausfpülung mit heißer Sodalöſung(ca. 30 gr. kaleinerte oder 90 gr. kryſtal⸗ lifierte Soda fN 1 Liter Waſſer) gereinigt werden. Nach der Sodareinigung iſt zuerſt mit heißem und dann mit kaltem Waſſer gründlich nachzuſpülen. Kauſtiſche Soda(Aetznatron) und andere Präparate(Ge⸗ heimmittel) dürfen nicht verwendet werden. Das Rückſchlagventil iſt ſo oft zu reinigen, als nötig, um ein Verſagen desſelben zu verhindern, jedenfalls aber dann, wenn ſich Bier in dem Kontroll⸗Glasbehälter(§ 7 Abſ. 2) zeigt. Letzterer iſt ebenfalls ſtets in ſauberem, unge⸗ trübtem Zuſtand zu 15 Schwenkkeſſel. Die Schwenkeinrichtung für die Trinkgefäße muß ſtets friſches reines Waſſer enthalten. Das leßtere iſt deshalb tunlichſt häufig zu erneuern. E. Kontrolle. § 14. Die Einrichtung, Inſtandhaltung und Reinbaltung der Bierpreſſionen und Schwenkvorrichtungen unterliegt der ſtändigen Aufſicht durch den amtlich beſtellten Sachverſtändigen. Die Unterſuchung bezüglich der Reinhaltung findet in unregelmäßigen Zwiſchenräumen jedoch mindeſtens einmal monatlich nach Maßgabe der bezirksamtlichen Dienſtweiſung ſtatt. Das Bezirksamt kann jederzeit die Vornahme außer⸗ ordentlicher Reviſionen anordnen. Die Wirte ſind verpflichtet, dem Sachverſtändigen den Febene zu allen Teilen der Preſſton zu geſtatten und ihm ei deren Unterſuchung die erforderliche Unterſtützung zu ge⸗ währen. 8 15. Beſtellung des amtlichen Sachverſtändigen, Der Sachverſtändige wird vom Gemeinde⸗ bezw Stadtral ernannt und vom Bezirksamt beſtätigt und handgelübdlich verpflichtet. 8 16 Koſten der Kontrolle. Für die Tätigkeit des amtlich beſtellten Sachverſtändigen, der unmittelbar aus der Gemeindekaſſe zu entlohnen iſt, bezw. Städteordnung Gebühren von den Jnhabern der Bier⸗ preſſionen erhoben. 125 75 Reviſionsbücher. Für jede Bierpreſſion iſt auf Koſten des Inhabers dem letzteren ein Reviſtonsbuch zu behändigen, welches als Zubehör zur Preſſion mit derſelben an einen etwaigen Nachfolger übergeht und nicht beſeitigt werden darf. In dasſelbe iſt von den amtlichen Sachverſtändigen jeweils das Ergebnis der Kontrolle einzutragen unter Bezeichnung der ekwo nöͤtigen Herſtellungen. F. Uebergangsbeſtimmung. § 18. Beſtebende Bierpreſſtonen, welche in der einen oder Richtung den obigen Vorſchriften nicht entſprechen, müſſen mit denſelben ſpäteſtens bis zum 1. Januar 1207 in Uebereinſtimmung gebracht werden. G. Nachſichtserteilung. 8 19. Von der Erfüll der einen oder anderen Beſtimmm kunn das Beürksamt exteilen. werden ſeitens der Gemeinde, gemäß 8 71 der Gemeinde⸗ Perſon und während einer Woche vollzogen werden. H. Strafbeſtimmung. § 20. Zumwiderhandlungen gegen die vorſtehende dezirkspoltzeil. Vorſchrift werden, ſoweit nicht nach§ 94 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. eine höhere Strafe verwirkt iſt nach§8 87a.⸗St⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Bei öfteren Beſtrafungen wegen Uebertretung der Vor⸗ ſchrift kann das Bezirksamt dem Inhaber der Bier⸗Preſſton die weitere Benützung der letzteren unterſagen oder an be⸗ ſondere Bedingungen knüpfen. Mannheim, den 6. November 1905. Großh. Bezirksamt III. Bekanntmachung. Die Stadtverordnetenwahlen 190s betr. Wir bringen gemäß 8 8 der Wahlordnung vom 19. April 1901 und 22. Oktober 1906 zur Kenntnis, daß die Wählerliſten für die Wahl der Stadtverordneten von Sonuntag, den 13. September bis einſchl. Sonntag, den 20. Sep⸗ tember 1908, an Werktagen vormittags von 10 bis 1 uhr und nachmittags von 4 bis 3 Uhr und an Sonntagen vormittags von 9 bis 12 Uhr zur Einſicht der Beteiligten aufliegen und zwar: a) für die Altſtadt Mannheim im Rathauſe F 1 No. 5, 2. Stock, großer Saal No. 23, b) für den Stadtteil Käfertal auf dem dortigen Rathauſe, c) für den Stadtteil Waldhof auf der Polizei⸗ ation, d) für den Stadtteil Neckärau auf dem Rat⸗ hauſe daſelbſt. „Etwaige Einſprachen ſind innerhalb der obengenannten Friſt unter Vorlage der Beweismittel daſelbſt vorzubringen. 44 Einſprachen können nicht mehr berückſichtigt en. Berechtigt zur Wahl iſt jeder Stadtbürger, deſſen Bürgerrecht nicht ruht. Stadtbürger ſind alle im Vollbeſitze der Rechtsfähigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen männlichen, nicht im aktiven Militärdienſte ſtehenden Angehörigen des deutſchen Reichs, welche das 26te Lebensjahr zurückgelegt haben und ſeit zwei Jahren: a) Einwohner des Stadtbezirks ſind, b) eine ſelbſtändige Lebensſtellung haben, e) keine Armenunterſtützung aus öffentlichen Mitteln empfangen haben, d) in einer badiſchen Gemeinde Gemeindeumlagen zu zahlen haben, e) die 2 0 obliegenden Abgaben an die Gemeinde ent⸗ richtet haben. Als ſelbſtändig im Sinne des Geſetzes werden diejenigen Perſonen betrachtet, welche entweder einen eigenen Hausſtand haben oder ein Gewerbe auf eigene Rechnung betreiben oder an direkten ordentlichen Staatsſteuern mindeſtens zwanzig Mark bezahlen. Das Bürgerrecht rußt: 1. bei den Entmündigten, Mundtoten u. Verbeiſtandeten, 2. infolge der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte während der Dauer dieſes Verluſtes, 3. nach eröffnetem Gantverfahren während der Dauer 000 8 und ſolange die Gläubiger nicht befriedigt ind, 4. infolge des Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes. Zur erſten Klaſſe der Wahlberechtigten gehören diejenigen, welche nach dem Umlageforderungszettel für das Jahr 1908 an Gemeindeumlagen 266 M. 90 oder mehr zu zahlen haben; zur zweiten Klaſſe diejenigen, welche weniger als 266 M. 90 aber mindeſtens 37 M. 20 und zur dritten Klaſſe diejenigen, welche 37 M. 20 oder weniger zu zahlen haben. Wir machen darauf aufmerlſam, daß nach§ 3 der Wahl⸗ ordnung nur die in die Wählerliſte Eingetragenen ſich an der Wahl beteiligen können. Schließlich wird noch bemerkt, daß ſämlliche Wähler mittelſt Poſtkarte von ihrer Aufnahme in die Mählerliſte Nachricht erhalten. Dieſe Karten wollen ſorgfältig auf⸗ bewahrt, bei etwaiger Einſichtnahme in die Liſte und insbe⸗ ſondere bei der Wahl vorgezeigt werden. Mannheim, 9. September 1908. Im Auftrage des Stadtrats Statiſtiſches Amt. J. V. Kirchberger. Bekanntmachung. No. 3720. Die Städtiſche Sparkgſſe Maunbeim hat in den nachgenannten Stadtteilen und beuachbarten Orten 31654 — 80 Annahmeſtellen für Spareinlagen und die Verwaltung derſelben den beigeſetzten Perſonen abertragen: im Stadtteil Lindenhof: im Hauſe Meerfeldſtraße Nr. 19; ede der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann Friedrich Kaiſer; Schwetzingerſtadt: im Hauſe Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 39; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Mathias Merz, Juhaber eines Friſeur⸗ und Par itmerteartikei⸗Geſchäfts; Oeſtliche Stadterweiterung: im Hauſe Eliſabeth⸗ ſtraße Nr. 7; Juhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann Peter Disdorn; Neckarſtadt: in Hauſe Mittelſtraße Nr. 69; Inhaber der Annähmeſtelle: Herr Kaufmann ilhelm Huber; Jungbuſch: im Hauſe Beilſtraße Nr. 22; In⸗ haber der Annahnieſtelle: Herr Kaufmann Fer⸗ dinand Schotterer; in bver Gemeinde Sandhofen: im Kaufhauſe Bernhard Wedel in der Nähe des Bahnbofs: Juhaber der Annahme⸗ ſtelle: Herr Kaufmann Bernhard Wedel. in der Gemeinde Wallſtadt: im Hauſe des Philipp Bühler Tünchermeiſter; Inhaber der Aunahmeſtelle: Herr Philipp Bühler. Bei dieſen Annahmegellen, die für das Einlegerpublikum täglich während der üblichen Geſchäftsſtunden geöffnet ſind, konnen Einlagen zunachn in Beträgen bis zu 200 Mk. für eine 31776 — 1* *„ Wir empfehlen dieſe Annahmeſtellen dem Publilum zur regen Venntzung. Mannheim, den 24, Juli 1908. Konkurgverfahren. No. 9628. Ueder das Ver⸗ mögen des Kaufmannes Joſef Kiſſel in Mannheim wurde heute nachmittag ½6 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwaltex iſt ernaunt: Rechtsanwalt Oskar Mayer hier. Koönkursforderungen ſind bis zum 28. November 1908 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wird zur Beſchluß⸗ faſſung über dte Wahl eines de⸗ finitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintrelenden Falles über die in 8 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegenſtände au Montag, 3. Oktober 1908, vormittags 10 Uhr, ſowie zur Prüjüng der angemel⸗ deten Forderungen auf Montag, 14. Dezember 1908, vormittags 10 Uhr, vor dem Gr. Anitsgerichte Abt. 14, I. Obergeſchoß Saal D, Zim. 114, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein⸗ ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſttze der Sache ünd von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Aſt⸗ ſpruch nehmen, dem Konkurs⸗ verwalter bis zum 28. Nopbr. 1908 Anzeige zu machen 13659 Maunheim, den 10. Sept 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. e Abt. 14 teſer. Konkursverfahren. No. 6659. Ueber das Ver⸗ mögen des Kürſchners Otto Pflughaupt, hier, Laden H 3, 1, Wohnung 8 3, 8 wurde heute vormittag 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt Heß, ier. Konkursforderungen ſind bis zum 30. September 1908 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wird zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubiger⸗ ausſchuſſes und eintretenden 5 über die in§ 132 der onkursordnung bezeichneten Gegenſtände, ſowie zurPrüfung 55 angemeldeten Forderungen auf: Donnerstag,.Okt. 1908, vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte, Abteilunß II, I. Obergeſchoß Saal A, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben odor zur Konkursmaſſe etwas ſchul⸗ dig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung aufer⸗ legt, von dem Beſitze der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedi⸗ gung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 30. September 1908 Anzeige zu machen. Mannheim, 11. Sept. 1908. Der Gerichtsſchreiber Oroßh. Amtsgerichts Abt. II. Schneider. Vergebung. Die Ausführung der Schrei⸗ nerarbeiten für den Werkſtätten⸗ anbau im ſtädt. Elektrizitäts⸗ werk Induſtriehafen ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden, Die Unterlagen zur Vergeb⸗ ung können in unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und—6 Uhr eingeſehen reſp. bezogen werden. 31772 Leiſtungsfähige Unterneh⸗ mer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Montag, 14. September 08 vormittags 11 Uhr verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift beiuns Zimmer Nr. 4 einreichen. Mannheim, 7. Septemb. 1908 Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„ Gas⸗ Städtiſche Sparkaſſe Wnechen Elektrizitätswerke: Pichler. Bekanntmachung. r 19 Sicherung der öffentlichen Geſandbelt und Ferinlihlelt ber. Wir bringen hiermit nachſtehende bezirkspolizeiliche Vor⸗ ſchrift erneut zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 7. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt. Abt. III: Dr. B. Pfaff. Bezirkspoltzeiliche Porſchrift betr. den Betrieb des Fla ſchenbierhandels. Aufgrund der§88 87a und 94 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. und bes 97 i § 14a Abſatz 2 der Miniſterialverordnung vom 15. Ju 100 die Sicherung der öffentlichen Gefundheit und Reinlichkeit betr., wird mit Zuſtimmung des Bezirksrats für den Betrieb des Flaſchenbierhandels im Amtsbezirk Mannheim ange⸗ ordnet, was folgt: 8 1. Beſonderer Naum. Das Abfüllen von Bier zum Zwecke des Verkaufs in Flaſchen darf nur in einem beſonderen, zu dieſer Verrichtung beſtimmten Raum geſchehen. Der Raum darf zu anderen, insbeſondere Wohnzwecken lals Wohn⸗ oder Schlafzimmer, Küche, Verkaufslokal ꝛc.) nicht benützt werden. Auch dürfen in demſelben Gegenſtände nicht gelagert werden, deren Lagerung eine Verunreinigung des Bieres im Gefolge haben kann. 8 825 Beſchaffenheit des taumes. „Der Abfüllraum muß geräumig, hell, luftig, bezw. leicht Lüftbar ſein und darf nicht in der Nähe eines Aborts, 9 5 Düngerſtätte oder dergleichen liegen. Der Boden muß zementiert oder mit anderem undurch⸗ läſſigem Material und ſo eingerichtet ſein, daß Flüſſig⸗ keiten ſich von ſelbſt ſammeln und geordnet abfließen. Die Wände des Raumes müſſen bis zur Höhe von Um filt de 9 15 9— 7 ſolchem Material herge⸗ 1„das, ohne Beſtandteile abzugeben, abgewaſchen § 3. Waſſer. „In dem Abfüllraum oder in deſſen unmittelbarer Nähe muß friſches Waſſer in genügender Menge ſtets vurhanden ſein. Wafſer, deſſen Beſchaffenheit geſundheitspolizeilich zu beanſtanden iſt, darf zum Reinigen der Fla beine Verwendung finden. Inbeſondere iſt es unſtatt aft, zum Ab⸗ füllungsgeſchäft nötige Flaſchen oder Geräte mit Waſſer aus 81 8 zu reinigen. Bemeinden, in welchen eine öffentliche Waſſerleitun beſteht, darf nur Waſſer aus dieſer benützt 8§ 4. Abfüllapparat. Zum Abfüllen des Bieres in Flaſchen muß ein be⸗ ſonderer Füllapparat(Syphona rat 0 , Anterſagt iſt insbeſondere das Abfüllen mittelſt Gummi⸗ röhren, die von dem Abfüllenden zum Anziehen des Bieres in den Mund werden müſſen. 00 Alle Verz unungen und alle fa e e an dem 2 bfüllapparat, ſowie die Patentverſchlüſſe der Flaſchen müſſen 55 in 1 7 und 8 des Geſetzes über den ir blei⸗ und zinkhaltigen Gegenſtänden vom 25. i 1887(Reichsgeſetzblatt Seite 27ch erecer. 8 5 Nötige Gerätſchaften. Als Gerätſchaften zum Abfüllen müſſen— ab en dem eigentlichen Abfüllapparat— 5 1 9 eine Spülmaſchine mit Bürſten zum Spülen der Flaſchen oder ein Gefäß mit Porzellanſchroten; 05 1 oder dergl.) von genügen⸗ der e; iſt eine Spülmaſchi ü en Spllgeſa Spülmaſchine vorhanden, ſo genügt ein Geſtell, auf welchem die leeren gereinigten Bezirkspolizeiliche Vorſchrift betr. die Ueberwachung der Mineralwaſſerfabrikation. Auf Grund der 88 87 und 94 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. und § 144 Abſatz 2 der Miniſterial⸗Verordnung vom 5 1505 die Sicherung der öffentlichen Geſundheit und Reinlichkeit betr. wird mit Zuſtimmung des Bezirksrats fütr den Betrieb der Mineralwaſſerfabrikation im Anmsbezirk Mannheim angeordnet, was folgt: 8 Künſtliche Mineralwäfſer ſowie kohlenſäurehaltige Ge⸗ tränke dürfen nur in Räumen bereitet werden, welche gut gelüftet, geräumig und ſo hell ſind, daß die darin aufgeſtellten Geräte in allen Einzelteilen genau beſichtigt werden können. 8 2. Zur Herſtellung der genannten Wäſſer darf— außer deſtilltertem Waſſer— in Gemeinden, in welchen eine öffent⸗ liche Waſſerleitung beſteht, nur Waſſer aus dieſer, und da, wo dies nicht der Fall iſt, Waſſer aus Brunnen oder Quellen nur dann benützt werden, wenn das Waſſer vor jeder Ver⸗ unreinigung ſicher geſchützt und bei der chemiſchen und bak⸗ teriologiſchen Waterheng duich geeignete Sachverſtändige als einwandfrei befunden worden iſt. Die Verwendung von Waſſer ſtatthaft. Die bei der Bereitung der Mineralwäſſer u. ſ. w. zu verwendenden Salze und chemiſchen Präparate müſſen die im Arzneibuche für das Deutſche Reich vorgeſchriebene Rein⸗ heit haben. 5 4. Wo zur Erzeugung der Kohlenſäure Magneſit, Kreide, Schwefelſäure oder Salzſäure benutzt werden, müſſen wenigſtens zwei Waſchflaſchen vorhanden ſein, von denen die erſte ſchwache Sodalöſung, die zweite Waſſer von der obengenannten Be⸗ ſchaffenheit enthält. Der Inhalt dieſer Flaſchen iſt vor jeder Neuentwick lung von Kohlenſäure zu erneuern. 8. 5. Alle Verzinnungen und Verbindungsſtücke an den Appa⸗ raten müſſen den Vorſchriften in den§§ 1, 2 und 3 des Geſetzes über den Verkehr mit blei⸗ und zinkhaltigen Gegen⸗ ſtänden vom 25. Juni 1887(Reichsgeſetzblatt S. 278). entſprechen. 8 5 65 5 Die Herſteller von künſtlichen Mineralwäſſern u. ſ. w. haben für ſtets ordnungsmäßigen Zuſtand und Reinhaltung der Apparate in allen ihren Teilen, ſowie der Verkaufs⸗ und Verſandflaſchen und der Aufbewahrungsgefäße zu ſorgen. Die Reinigung und Spülung der Apparate und Flaſchen darf nur mit einwandfreiem Waſſer(ſ.§S 2) und nur unter Gebrauch von ſolchen Gerätſchaften ſtattfinden, welche zu anderen Zwecken nicht verwendet werden. Flaſchen, an deren Boden ſich Niederſchläge feſtgeſetzt haben, ſind von der Verwendung auszuſchließen. Die Verwendung von Metallſchrot zum Flaſchenreinigen iſt verboten. Vor dem jedesmaligen Beginn der Tagesarbeit ſind die Miſchgefäße mit einwandfreiem Waſſer(§. 2) ſorgfältig auszuſpülen. 5 25 Perſonen, welche an anſteckenden Kraukheiten oder an Hautausſchlägen leſden, dürfen bei e Wemerawaſſer⸗ fabrikation nicht mitwirken. 2 8 Die zur Mineralwaſſerſabrikation benutzten Räume und Gerätſchaften ſind auf Erfordern der mit der Ueber⸗ wachung betrauten Polizeiorgane dieſen vorzuzeigen. 8 9. 2 Die Inhaber bereits beſtehender Betriebe zur Herſtel⸗ lung künſtlicher Mineralwäſſer ſowie kohlenſäurehaltiger Getränke haben ihre Betriebseinrichtungen bis zum 1. Juli 1905 mit obigen Vorſchriften in Einklang zu bringen. . Zuwliderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden, ſoweit nicht nach§ 94 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. eine höhere Strafe verwirkt iſt, nach 8 87a Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. — Mannheim, den 23. Juni 1004. Flaſchen zum Abtropfen aufgeſtell önnen See pft ſgeſtellt werden ünnen Dieſe Gerätſchaften müſſen in dem Abfüllraum ſtändig i 125 1 25 zu 1 8 Zwecken eenee ülgefäße zum Waſchen Wäf ticht ee ſch er Wäſche und dergl.) ſcht 13 6. Reinhaltung des Abfüllraumes und der Gerätſchaften. Der Abfüllraum und die zum Betrieb des Flaſchenbier⸗ geſchäfts 9 Gerätſchaften müſſen ſtets rein gehalten werden. Ins heſondere iſt der Schlauch nach dem Abfüllen 1120 ſlen be zu reinigen. Bor dem Einfüllen des Bieres müſſen die Flaſchen gründlich mit heißem Waſſer gereinigt werden b 1255 mittelſt der Spillmaſchine oder mit Porzellanſchroten. 10 Der Gebrauch von Metallſchroten iſt verboten. Bei Wiederverwendung gebrauchter Flaſchen mit Verſchlußappa⸗ raten ſind die letzteren, ſofern dies ohne ſie zu beſchädigen, ausführbar iſt, vor jeder neuen Flaſchenfüllung von der Flaſche zu entfernen und einer hinreichenden Desinfektion(durch Aus⸗ kochen in Sodalöſung oder dergl.) zu unterziehen; dabei ſind die Gummiringe von den Porzellanknöpfen zu en fernen. Die Flaſchen müſſen vor dem Einfüllen auſ das Abtropf⸗ e und genügend lange Zeit dort belaſſen werden. Korbſtopfen dürfen nicht wieder verwendet 8 7 Perſonen, welche das Abfüllen beſorgen. Perſonen, welche an anſteckenden Krankheiten oder Hautausſchlägen leiden, dürfen beim Abſageſcaft ſchließlich der Reini der 55 8 nicht mitwirken. e § 8. Ueberwachung. Die zum Abfüllen benutzten Räume und Geräte ſind auf Erfordern der mit der Ueberwachung betrauten Polizei⸗ rgane dieſen vorzuzeigen. 7 8 9. Uebergangsvorſchrift. e„ Inhaber bereits beſtehender Flaſchenbierhandlung haben ihre Betriebseinrichtungen bis 0 5 1905 mit obigen Vorſchriften in Einllang zu bringen. 8 10. Strafbeſtimmung. „Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden 92 weit nicht nach§ 94 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. eine höhere 8 verwirkt iſt, nach§ 87a Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 5 Mannheim, den 23. Juni 1904. Jen u. KokS empllehlt zu billigsten Tagesprelsen, n J. K. Wiederhold Euisenring 32. Telephon 618. 11 80 Die Bekanntmachung. Das Fliegenlaſſen der Tauben betr. Nr. 35539 J. Wir bringen Vergebung non Hochbauarbeiten. aus Flüſſen, Bächen, Teichen und dergl. iſt nicht daß als Anfang der dies⸗ fährigen Herbſtſaatzeit der 15. September und als Schluß der 15. Oktober 1908 beſtimmt worden iſt. Nach§ 40 der Feldpolizei⸗ ordnung für den Amtsbeztirk Mannheim vom 15. Mai 1895 wird mit Geld bis zu 60 M. oder Haft bis zu 40 Tagen eſtraft, wer das Einſpertren der Tauben während der Herbſt⸗ ſaatzeit unterläßt, Mannheim, 4. Sepk. 1908. Bürgermeiſteramt 31771 Dr. Finter. 7 Vergebung bon Eutwäſſerungsarbeiten. Nr. 12848 J. Die Ausfußr⸗ ung der Eutwäſſerung des iul Bau befinplichen WifhelmWundt⸗ Schulhauſes in Neckarau ſoll offentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen aut dem Tiefbau⸗ ſamt, Litra L 2, 9 zur Eiuſicht auf und können Angebotsformu⸗ lare und Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Ver viel⸗ ſälligungskoſten von dort be⸗ zogen werden. 5 Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aniſchrift ver⸗ ſehen dein Tieſbauamt bis zum Montag, 23. Sept. 1908, vormittags 11 Uhr einzullefern, wojelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Ange⸗ bole in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Wieter ſtattfinden wird. Nach Eröſjnung der Veiding⸗ ungsverhandlung eingehende An⸗ gebote werden nicht mehr ange⸗ nommen. 81767 Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen Mannheim, 5. Sept 1908. Städt. Tiefbauamt. Frau Guttmann Deckenstenperin Amerikanerſtraße 31. Weiß⸗ u. Buntſtickerei wird angenommen. 64460 hiermit zur öffentlich Kenntnis,, Nr. 12841 J. Die Herſtell⸗ ung der Betonarbeiten Maurerarbeiten Verputzarbeiten zu zwei Oranzerien für die Stadtgärtnereiſowie die Trans⸗ ferierung eines Schüppens aus der alten in die neue Stadtgärtneiei, ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tief⸗ bauamt, Litra L 2, 9, zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Verbielfälligungsloſten von dort bezogen werden⸗ Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auſſchrift verſehen, dem Tiefbauamt bis zum Montag, 14. Septbr. 1908, vormittags ii uhr einzultefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa eiſchtenenen Bieker ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. 5 Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, 5. Sept. 1908. Städt. Tiefbauamt. Bekanutmachung. Wir vergeben die 81439 Gaswaſſerproduklion für das Jahr 1909 vom ſlädtiſchen Gaswerk. Angebote wollen bis Dienstag, den 15. d. Mts., vormittags 12 Uhr eingereicht werden. Schwetzingen, 10. Sept. 1908. Gaswerk: Wipfinger. Frey. Ein gut erhaltenes damenrad 3 verk. 8 2. 18, 8. St. 841¹ 61768 Cagesordnung der Bezirnsratsſitzung am Donnerstag, den 17. September 1908, vormittags 9 ußhr 1. Geſuch des Johann heim um Erlaubnis daſelbſt. 8. Geſuch des Peter Huber in Mannheim um Erlaubnis zur Verlegung ſeiner Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank, vom Haus U 2, 2 nach U4, 9. Desgl. des Joſef nach K 4, 11. 11. Desgl. des nach Mittelſtraße 113. 12. Desgl. des Wilhelm Baumann in Mannheim von 8 5, 5 nach Kronprinzenſtraße 8. 13. Desgl. des Julius Augartenſtraße 54 nach Lindenhofſtraße 38. 14. Geſuch des Franz Kreß in Mannheim um Erlaubnis zur feiner Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank 5 in Neckarau nach Laurentius⸗ vom Hau 1 e Kaiſer⸗Wilhelmſtr. ſtraße 13. 15. Geſuch des Jakob Kaufmann Ehefrau in Mannheim Betrieb eines Stellenvermiltelungs⸗ um Erlaubnis zum Bureaus 16. Die Erteilung von Tanzunterricht durch Peter Maier in Mannheim. 17. Ernennung der Mitglieder der Farrenſchaukommiſſion. Sämitliche auf die Tagesordnung bezüglichen Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf. Mannheim, 2. September 1908. Bezirksamt I. Clemm. Großh. Dr. zum Bettieb einer Schanlwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe T 6, 12. 2. Geſuch des Johannes Feickert in Mannheim um Erlaubnis zum Ausſchank von Limonade und Mineralwaſſer in der Wartehalle der Friedrichsbrücke. 3. Geſuch der Automaten⸗Reſtaurant⸗Geſellſchaft um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank im Hauſe F 1, 2. Badenia⸗Automat. 4. Desgl. im Hauſe D 1, 7/, Hanſa⸗Automat. 5. Desgl. im Hauſe 0 3, 6 Germania⸗Automat. 6. Geſuch des Friedrich Gehringer in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank zur alten Pfalz P 2, 6. 7. Geſuch des Jahannes Menrath in Ladenburg um Erlaubnis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft zum Stern Wolbert in Mannheim vom Hauſe Traitteurſtraße 49 nach Schwetzingerſtraße 159. 10. Desgl. der Babette Nied Wwe. in Mannheim von K 4,9 Franz Heckert in Mannheim von K 4, 7 Hermann Wagner in Mann⸗ 19. Dürer in Mannheim von Bekanntmacung. Die Maul⸗ und Klauenſeuche in Hockenheim betr. Nr. 32360 III. Im Stalle des Heinrich Klein, Land⸗ wirt in Hockenheim, iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ gebrochen. 13653 Stallſperre iſt verfügt. Mannheim, 10. Sept. 1908. Gr. Bezirksamt, III. Dr. B. Pfaff. Bekauntmachung. Die Fahrbahnpfläſter⸗ ung in Großſachſen, Straßenſperre betr. Nr. 23455 Wegen Herſtel⸗ lung des Straßeupflaſters bleibt der Kreisweg Nr. 23 in Groß⸗ ſachſen vom Kreisweg Nr. 21 an bis zum oberen Ende der Lettergaſſe in der Zeit vom 16. bis 19. d. Mts. für Fuhr⸗ werke geſperrt. Zuwiderhandlungen werden nach§ 121.⸗Str.⸗G.⸗B.mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Bürgermeiſterämter und Stabhalterämter haben dies in ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen. Weinheim, 8. Sept. 1908. Großh. Bezittsamt gez.: Steiner. Nr. 16038 IV. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis. 13661 Mannheim, 10. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt. Abteilung IV. Bechtol d. Vergebung von Hochbauarbeiten. Filr den Umdau des Maſchinen hauſes IV guf dem alten Raugier⸗ bahnhoſe in Maunheim ſollen die nachverzeichneten Vauarbeiten nach der Verordnung des Gr. Miniſteriums der Finanzen vom 3. Janſtar 1907 im öfſentlichen Weitbewerb vergeben werden: 1. Zimmerarbeiten, 2. Tüncherarbeiten. Das Bedinguisheft, das nicht nach auswärts verſandt wird, lliegt auf unſerm Hochbaubureaux, Gr. Merzelſlraße Nr. 7, 1. Stock rechis, während der üblchen Ge⸗ ſchäfts ſtunden auf, wo auch die Angebolsvordrucke zum Einſetzen der Elnzelpreiſe erhoben werden können. 5 81423 Die Augekote ſind ſpäteſtens bei der öffentlichen Verdingungs⸗ verhandlung am 19. Sepieuiber 1908, vormittags 10 Uhr, ver⸗ ſchloſſen, portoſrei und mit der Aufſchrift„Maſchinenhaus 1V“ verlehen, bei uns einzureichen. Dle Zuſchlagsſriſt beträgt 3 Wochen. Mannheim, 11. Septbr. 1908. Gr. Bahnbauinſpektion. Zwetſchgen prima große gutgereifte beſte Früchte verſendet ä Itr. M..— lerner Winter Tafeläpfel dieſes Jahr deſte Sorten zu außerordent⸗ lich billigen Preiſen. 64433 Fr. Müller, Obſtverſaud, mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſteus Malſch bel Bühl i. Baden. Bekauntmachung. Den Verkehr mit Butter betr. Nr. 22262. In letzter Zeit ſind zahlreiche Beanſtand⸗ ungen beim Butterhandel vorgekommen. Wir bringen daher die Be⸗ kanntmachung des Reichs⸗ kanzlers vom 1. März 1902 zur allgemeinen Kenntnis. Butter, welche in 100 Ge⸗ wichtsteilen weniger als 80 Gewichtsteile ſban oder in un⸗ geſalzenem Zuſtande mehr als 18 Gewichtsteile, in ge⸗ falzenem Zuſtande mehr als 16 Gewichtsteile Waſſer enthält, darf gewerbsmäßig nicht verkauft und feilgehalten werden. 18662 gegen dieſe Beſtimmung werden auf Grund des§ 18 des Geſetzes betr. den Verkehr mit Butter, Käſe, Schmalz und deren Er⸗ ſatzmittel vom 15, Juni 1897 mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft. Mannheim, 8. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt III: Dr. V. Pfaff. Vergebung vou Velalhele Zuin Neubau eines Schul⸗ hauſes für die Gemeinde Feu⸗ denheim ſollen nachbenannte Arbeiten im Wege des öfſentlichen Angebols nach Maßgabe der Verordnung des Finanzmi⸗ niſteriums vom 3. Januar 1907 vergeben werdeſtund zwar: 1. Steinhauerarbeit. a) Granit. b) Roter Saudſtein. 6) Bildhauetarbeit. „Guß- u. Walzeiſenlieſerung. „Da udeckerarbeit(Tonziegel) Blitzablenung. Die Uebernahmsbedingungen liegen während den übllichen Dienſtſtunden, vormittags von —12 Uhr, auf dem Rathaus in Feudenheim zur Einſicht auf, woſelbſt auch die Angebolsfor⸗ mulare gegen Erſtattung der Her⸗ ſtellungskonen erhältlich ſind. Die Angebote ſind verſchloſſen, 30. September ds. Js., vormittags 10 Uhr einzureichen, worauf die Eröff⸗ nung der Angebote ſtattfindet. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. 61420 Maunheim, 11. Septbr. 1908. Gr. Bezirksbauinſpektion. Bekaunkmachung. Die Planlegung von Straßen im Stadrteil Neckarau betr. Nr. 35117J. Der Bezirksrat Mannheim hat tn der Sitzung vom 22. Juli 1908 folgenden rechtskräftig gewordenen Beſcheid erlaſſen: Die Bau⸗ und Straßenfluchten eintger Straßen im Stadtteil Neckaran werden nach dem vom Bürgermeiſteramt Mannheim N 20. Anguſt vorgeleglen Plane vom 17. Sptbr. 1907 für feſigeſtellt erklärt. Vorſtehendes bringen wir hier⸗ mit zur öfſentlichen Keuntnis mit den Anfügen, daß der Plau in der Regiſtratur im Kaufhaus offenliegt. 31782 Maunheim, 9. Septbr. 1908. Heffentliche Zuſtellung einer Klagt. Nr. 7848. Frau Chriſtina Kühner Witwe in Mann⸗ heim, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Eder da ſe lbſt, klagt gegen den Kauf⸗ mann Johann Beckmann und deſſen Ehefran Linag Beckmann, früher zu Mann⸗ heim J 2 Nr. 6 wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts, aus Miete mit dem Antrage auf vorläufig vollſtreckbare Ver⸗ urteilung der Beklagten als Geſamtſchaldner zur Zahlung von 100 Mk. nebſt 4% Zinſen vom Klagzuſtellungstage an. Die Klägerin ladet die Be⸗ klagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits vor das Großh. Amtsgericht zu Mannheim auf: Mittwoch, 18. Novbr. 1908, vormittags 9 Uhr (2. Stock, Zimmer No. 111.) Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Aus⸗ zug der Klage bekannt ge⸗ macht. 18658 Mannheim, 8. Septbr. 1908. Fleck, Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts III. Handels⸗Begiſter. Zum Handelsregiſter B,. Band II,.⸗Z. 39, wurde heute eingetragen: Firma„Stein⸗ metz Patent⸗Müllerei Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung!,Mannheim. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt: Die Verwertung aller gegen⸗ wärtig auf den Namen der Firma„Steinmetz Back⸗Haus Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ zu Mannheim einge⸗ tragenen Patente, Gebrauchs⸗ muſter und ſonſtiger Schutz⸗ rechte bezüglich des Steinmetz'⸗ ſchen Getreidereinigungs⸗ und Müllerei⸗Verfahrens ſowie et⸗ waiger zukünftiger weiterer Schutzrechte bezüglich dieſes Verfahrens. Das Stamm⸗ kapital beträgt: 20,000 Mark. Geſchäftsführer ſind: Karl Steinmetz, Kaufmann, Mün⸗ chen, und 1 Steinmetz, Kaufmann, Mannheim. Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haft⸗ ung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 3. September 1908 feſt⸗ eſtellt. Jeder der beiden Ge⸗ chäftsführer Karl Steinmetz und Stefan Steinmetz iſt für ſich allein zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma berechtigt. 13657 Die Firma„Steinmetz Back⸗ Haus Geſellſchaftmitbeſchränk⸗ ter Haftung“ in Mannheim bringt in Anrechnung auf ihre Stammeinlage folgende Pa⸗ tente und ſonſtige Schutzrechte in die Geſellſchaft ein und die neue Geſellſchaft übernimmt dieſes Einbringen zum Werte von 15,000.: Deutſch Reichs⸗ patent No. 160,000 über Ein⸗ richtung zum Naßſchälen und Enthülſen vonGetreide, Patent⸗ Anmeldung No. 13011 St., Gebrauchsmuſter No. 344207 und No. 345399, Warenzeichen No. 103854 und 10290. Mannheim, 11. Sept. 1908. Gr. Amtsgericht J. Velauntnachung. Leſeholzſammeln betr. Nr. 35845 J. Das Sammeln von Leſeholz im Stadtwald⸗ Diſtrikt Käferthalerwald und in den Domänen⸗ u. Kollektur⸗ waldungen bei Wa dhof iſt jeweils in der Zeit vom 1. Mai bis 1. Oktober unterſagt und vom 1. Oktober bis I. Mai nur ſolchen Perſonen geſtattet, welche ſich im Beſitze eines Leſeholzſcheines befinden. Die im Oktober 1906 und 1907 ausgeſtellten Leſeholzſcheine haben auch für die Zeit vom 1. Ottober 1908 bis 1. Mai 1909 Gültigteit. Diejenigen Perſonen, welche keinen Leſe⸗ holzſchein beſitzen, aber glauben zur Erlangung eines ſolchen berechtigt zu ſein, haben ſich innerhalb 14 Tagen vom Er⸗ ſcheinen dieſer Bekanntmach⸗ ung an gerechnet, unter An⸗ gabe von Name, Stand, Woh⸗ nung, Tag und Jahr der Ge⸗ burt beim Gemeindeſekretariat Käferthal anzumelden. Mannheim, 9. Sept. 1908. Kommiſſion für Fuhr⸗ und Gutsverwaltung: Ritter. 31783 Szvingier. Imangs⸗Verſteigerung. Montag, 14. September 1908 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: Möbel u. ſonſtiges. Mannheim, 12. Sept 1908 Dingler, Gerichtsvollzieher. 25 647111 Zu verkaufen ein jaſt neues Pautherrad. Zu erſr. Rhein⸗ r. Finter. dammſtr. 20, part. 28224 Eigentümer: Ratholi ſches Bür gerhoſpital.— Verantwottlicher Redakteur: Franz Kircher.— Dtuck und Vertrieh: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerel. G. m. b. H. Se e ge de d —2— — ANS= d po p p pD d D — S0 pos ge go g gos GSG 90 90 9o 90 po ge 90 90 go po o gige. g gSee Segn gge g SrSdeSn ge S eee SSSSSr SSeGSSS860 8 EF 7 2 8 =. NN FF S= DON Ge E 8 ———— ͤ————88————92085 18 Mannheim, 12. September. General⸗Anzeiger(Abendblatt) 11. Seite Auszug aus dem Standesamks⸗Regiſter für den Jusing aus dem Skandesamts⸗Kegiſter für die 2 55 0 Vrz. 2. 5 2 Stadteil Mannheim. 2. l Joh. Jakob Kraft e. T. Hilva, Stadt Ludwigshafen. enber Verkündete: 5 Job. Gg. Hafmann e. 1 70 0 Regina e Verkündete: 2. Schreiner Markus Götz u. Klara geller. 25. Fabtit 11 05 e e Hane p 2. Karl Joſef Platz, Bäcker und Anna Bender. 2 Fm. Friedrich Schönemann u. Eliſabet Ley. 31. Hafenarb. Jul. Lubmig Röſer e. S. Franz Ludwig 3. Slefon Schmite. Monteur und Hida e 4 Gärtner Jo annes Humm u. Anng Schell. 31. Küfer Gg Thomas Sichermann e S Johann Wilhelm. 4. Johann Klug Kernmacher und Marie Joſeſa Vogt. 2 Lokomotivheizer Heinrich Weiß u. Katharina Huber. 27. Aimmerm Friedrich Zimmermann e. S. Heinrich Friedrich. 4. Heinrich Steller,.Arb. und Barbara Baloach. 2 Faminfegermſtr. Otto Hutber m Maria Haag.⸗ 80. Werkſtattſchreiber Leonbard Wagner e. T. Alma Elſa. + Jezanes dreup, Jret en dig 844 19rg geh n JJVJVVTVVCVTTTVGCCCCCTCCCCCCCCTTTT VVVV HBäcker Johann Schenkel u. Karoline Senges geb. Körble. 2 Sti Oi 5. Dr. Johs.„Chemirer 8 15 4. Juſtallateur Albert Gutmann u. Margareta Bechtold. 51 Vanttedner Wiarimltan Huüßler e T. Getdrude Friederike. 5. Oswald Eduard Hermann, Proſeſſor und 11 Kath. Luiſe Gauly 5 t, dum 19 0 Hartwig 20 5 0715 Klingert. 31. Bankbeamter Pet Hrch. Mayer e. T. Hllda Katharina⸗ 5 See den e Bel dnd Albert 3. Kſm. Dominit Geiger u. Thekla Grabberger. f n 5. i 7 5 geizer Barb. 2 3. Ingenieur Carolus Jane⸗Cetli u. Margareta Würtz. 915 Aalne Abet 9 Aenn 55 Mrde e⸗ 7. Auguſt Emich, Bergmann und Karoline Leixner. 3. Tagl. Fran; Müller u. Anna Petz. Sept 8. 0 1 7 4 Bautechniker Wilh. Ziegler u. Anna Stumpf. Schloſf zlinn d ö 8. Auguſt Eberle, Schmiedgeſelle und Marie Henſel 5 4 Hifshoboiſt Otto Spitzbarth u. Eliſe Friebele., 8. Souss Heigeich Dienſace Veirede alhnen and⸗ mſe dan Neüß Geometer Max Rümmele u. Paula Seidel. Metzger Johannes Steiner e. T Margarete Koroline 8. Ernſt Schörry, Bankbeam er und Antonſe Henriette 95 ie van Nüß d. Telegraphenarb. Carl Bitſch u. Frzka. Meier. Kim. Leop. Herzberger e. S. Kurt. 1585 5 Wenn Kaufmann und 9 55 5 Bierführer Johannes Schmid u. Wilhelmine Walter.„Spengler Friedrich Ferdinand Raab e. S. Ernſt Friebrich. 8 biliep Leppert, Fuhrmann und 15 25 1755 VTT Kiur Theeß Ogelk e S. Rend.. 1. Frung Fiſcher, Jininerranen und geharlne Mierees. J. Bordträger Eugen Horakh u. Marie Gneiting.„Lokomotivführer Gg. Adam Geier e. S. Gg. Friedrich. 9. Georg Weyand, Volksſchullehrer und Karoline Braun. g. Keſſelſchmied Ludwig Zorn u. Roſalie Merz geb. Sack. 8. Schreiner Paul Killguß u. Katharina Schmidt. 8. Poſtbote Ernſt Höflich u. Eva Wagner. 8. Zimmermann Frz. Fiſcher u. Katharina Menges geb. Klingler. 8. Hofbauwerkmeiſter Robert Pfitſch u Marie Böhler. 8. Handelsmann Johannes Garth u. Marg. Braun geb. Wetterich. 8. Kfm. Carl Reitz u. Emma Knauber. Beptember Getraute. Spengler Wilhelm Hauſch und Magdalena Fink. Straßenbahnführer Karl Kolb und Marie Sinn. Kaufmann Auguſt Kunz und Maria Senfrle. te Magdalena. 8 Soſeer a e. S. Joſef. Geiraute Bohrer Mich. Eirich e. S. Karl.; 3 hari Bürovorſtand Paul Weiler e. T. Anna Joſefina. Alois Schulz, Bäcker W euth Hel Glaſer Lud. Wiſh. Kreß e. T Gliſabeta Katharina. Georg Martin, Eiſenbahn⸗Aſſiſtent und Emilte Tagl. Lud 5 5 0 T. Eiſa iſabeta Kath Heinrich Sauer, Bäckermeiſter und Magdalena Gauch. Müller Jakob Ehriftian Selmer e. T. Soſie Peter Miiller,.⸗Arb. und Katharina Karl. Maurer Heinich Lud. Reichardt e. T. Frida Karolina. weile. Jurd Semann ernach Kege Sate arech b. Joh. Gg. Gräner e. L Softe. Wilh. Groh, Buchbinder und Marſe Softe Gerecht. Wigerführer Job, Adam Herbold e. S. Karl. riedrich Dantermann,.⸗Arb. und Marie Eff. Inſtrumentenmach. Gg. Ernſt Rudolf Kreth e. T. Margarete Ba⸗ balenen Nopp. Heizer und Emilte Luiſe Hölzel. bet„Friedrich Reiſinger,.⸗Arb. und Anng Karpp Michael Weiß,.⸗Arb. und Anna Eliſabeth Erb. oo do ο τ= 9e oο ο ο E+=οο ο= FFFFFFCCCCT 95 3. 3 5. 5. 5 3 5. 6. 8. 5 3. Händler Andreas Rech und Auguſtine Amann. 4. Schloſſ. Rudolf Bitene e. T. Berta Luzia. Marie Luiſe Schlieger. 3. Kaufmann Ludwig Stopfer und Joſefina Felder. 4. Kfm. Gg. Ferdinand Krügel e. S. Ferdinand Alfred Oskar, Jokob grone FAt u Saen e 3. Bahnaſſiſtent Wilhelm Vogel und Maria Koch. 5. Oberinſpektor Benno Magnus Grünwald e. T. Elli Gerda Ilſe. 8 5 ic Eva Schön. 8. Schloſſer Otto Perino und Wilhelmine Trautwein. 1. Kontrolleur Jean Baptiſt Halm e. T. Karola 5. Konrad Hartmann, Tagnee 297 3. Kutſcher Ludwig Pflüger und Softe Kirſchner. 3. Kgl. Hauptmann Ernſt von Pritzelwitz e. S. Franz Alex ander. 3. Johanna, T. v Jöhaune Bet Inſtalatam 5. Kaufmann Max Benſing und Suſanna Becker: 5. Schreiner Joſ. Albert Gaber e. T. Friederike. 3 Marg Philippine E. v. Jo Fath Lokomotwwheizer. 5. er Otto Bohl und Karoline Krauth. 1. Hafenarb. Wilh. e. T. Anna Maria. 4. Hedwig Krimhilde, T. v. Paul Berg, Bäckermeiſter. 5. Metzger Frieorich Dahler und Katharina Schmitt. 2. Tagl. Philipp Merkel e. S. Karl. 4. Heinrich, S. v Philſpp Ziegler, Buchbinder. 5. Fau mann Ernſt Eck und Eliſabet Huber. 3. Schaffner Martin Hopf e. T. Marig Fhereſig. 4. Emma Katharing, T. v. Johannes Hoffmann, Laborant. 5. Kutſcher Heinrich Gerlach und Emilie Graf. 2. Cementierer David Wilh. Vogel e. T. Anna Babette. 4. Valentin Georg S. v. Wlentin Kappelmaier, Packer. 5. Schloſſer Emil Götz und Anng Veith. 3. Spengl. Fridolin Petter e. T. Emilie Berta. 4. Hans, S. v. Karl Kohler, Tagner. 1 ee Ag Aaee Juli Geſtorbenen: 4. Erwin, S. v. Robert Deluſe, dur angeduz nann Juum 19 54. d. Carl 5 4. Dorothea, T. v. Joh. Schmidt, Grundarb. 5. Rangierer Witen König und Emile Stumpf.. ene eeee 5. Wihehnhe, T. 5 Nennhen Feede Willig, Schloſſer. b. Monteur Konrad Kraus und Cliſe Dimpfel 22. Frdr., S. d. Wagners Wilh. Konrath, 9 J. 3 M. a. 5. Softe, T. v. Ernſt Rud. Grüner.⸗Arh. 5. Schloſſer Karl Lehmann und Gertrud Keßler. Auguſt 5. Luiſe Hedwig, T. v. Albert Pallmann, Bureaudiener. 5. Schloſſer Georg Ludwig und Eliſabeta Eiermann. 30. d. led. Bahnarb. Frdr. Dietz, 24 J. 5 M. a. 5. Wiltrud Jenny Hermine, T. v. Gregor Aug. Weisbrod, Kaufmann 55 Aaen Heinrich Maler und Anna Löſch. 28. Gg. Frdr., S. d. Tgl. Cark Beck, 2 J. 6 M. a. 5. Roſa, T. v. Heinrich Eiſel, Vorarbeiter. 5 e e 28. d. led. Wäſcherin Wilhe. Kleinſchmidt, 41 J. 6 M. a⸗ 5. Johannes Welm, Am a 5 v. Bauer, Tüncher. 7 Septbr. 5. Otto Adam, S. v. Adam Dürkheimer,.⸗Arb. F. 8. Auſtaltsarzt Pr. med. Paul Riffel und Euſe Hoffmann. 2. Jojef Burkard, S. d. Briefträg. Joſef Anton Wejmer, 1 M. a. 7. Helena Miatia, T. v, Lamberkurs Japannes van Looſen Schiffer. 8. Maurer Leonhar Schic und Pgiippine dpetrw. I. d. led. Tal. Wilh. Berger, 28 J. 8 M. a. 7. Maria Luiſe, T. v. Jakob Acker. F. Arb. L. Hpedient Goftfülf Scunid unr Roſe rme 2. d. verh. Schuhmach. Adaln Mez, 73 J. 10 M. a. 7. Ella, T. v. Joſef Diehl, Schieferdecker. 5 .Hürogehilfe Heinrich Scholl und Friederike Heſchlein. 2. d. verw. Privatm. Joh. Frdr. Hetzel, 59 J. a. 7. Amanda Helene, T. v. Markus Stern, Maſchiniſt. . Motorwagenfügrer Emil Seiter und Ida Knopf. 2. d. verh. Poſamentier Emil Brund Piax Welſch, 39 J. a. 2. Luiſe Eliſabeth. T v. Anton Phil. Hauck, Schloſſer. Höpfer 2. Kath. geb. Wwe. d. Schreinermſtrs. Konrad Knieriem, 7. Müein 54 e 1 5 50 8 1a 90 J. 1 M. a. 8 elm Heinrich, S. v. Geor midt,.⸗Arb. 5, Kaufmann Philſpp Eder und Luiſe Laer. 3. Se. d. Maurers Nikol. Hartmann, 4 M. a. 7. Frieda, T. v. Jakob Pirrmann, Kohlenarbetter 8. Bäcker Jakob Blötſcher und Amalie 1 85 2. d. led. Dienſtmagd Eliſe Weiland, 22 J. 1 M. a. 8. Elſa Auguſte, T. v.„riedr. Wilhelm Joos, Küfer. 8. Uhrmacher Heinrich Braun und Thekla 3. Richard, S. d. Kfm. Theodor Schalk,% St. a. 8. Heinrich, Karl, Zwillingskinder v. Heinr. Winkelmann, Schloſſer. 8. Geſchäftsinhaber Carl Günther und Pauline Wenz. 3. Luiſe geb. Fuchs, Wwe. d. Schiffers Auguſt Kumpf, 64 J. a. 8. Anna Maria, T. v. Joh. Ludwig Birkle,.⸗Arb. 8. Bürovorſteher Heinrich Kirſch und Eliſabet Kübler. 4. Philippine, T. d. Maurers Reinhard Holzwarth, 6 M. a. 8. Maria Eliſabeth, T. v Heinrich Liebel,.⸗Arb. 8. Schutzmann Lorenz Korter und Barbara Grünbaum. 8. Joha. Eliſe, T. d. Schiffers Theodor Haas, 1 J. 8 M. a. 8. Willt Auguft, S. v. Valentin Dohn, Bahnbedienſteter. 8. Kaufmann Wühelm Krieger und Antonie Scheurer. 3. d. led. Dienſtmagd Eliſe Spengler, 46 J. 9 M. a. 8. Roſa, T. v. Taver Knoll, Milchhändler. 8. 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Akt: Bachanal(Walpurgisnacht), getanzt von Aennie äus, Marie Zimmermann, begleitet von den amen des Ballets. Kaſſeneröffn. ½7 Uhr. Aufang 7 uhr. Ende n. 10½ Uuhr. Nach dem 2. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Hohe Preiſe. Neues Theater im Roſengarten. Sonntag, den 13. Sept. 1908. Brander, Hasemanns Töchter. Abertine, ſeine Franr. Emilie Roſa Franziska] Wilhelm Knorr, Schloſſermeiſter, Lohmann) Montag, 14. Seyt. 1908. Hermann Körner, ein reicher Fabrikant Baron von Zinnow Klinkert Eduard Klein, Proviſor in Dr. Seiler, Arzt Mit dem ſe Faalbau e Farieté! Abends 8 Uhr bei gowönnlichen reisen. Eröôffnungs-Programm. Nach Sehluss der Vorstellung„Cabaret“. (Tutomobſt und Theater-E kiotel- Hestaurant Brauerei Prinz. Karlsruhe Original⸗Volksſtück in 4 Akten von Adolf'Arronge. Regiſſeur: Karl Neumann Hoditz. Perſonen: Anton Haſemann, Kunſt⸗ u. Handels⸗ gärtner 8 0„Emil Hecht. Julie Sanden. Ella Eckelmann. WVm'mR Neiie blankenfeld Alice ultmann⸗Hall. Alexander Kökert. Heinrich Götz. Hans Godeck. Paul Tietſch. Eliſe De Lank. Ida Schilling, Guſt. Kallenbe⸗ger. K. Neumann⸗Hoditz Anna Starre. Henriette Becker. Hedwig Hirſch. Paul Bieda Guſtay Trautſchold. Ein Dienſtmädchen. Schloſſergeſellen. Emilien's Gattte. Klinkert Handſchußmacher Giesecke der Löwen⸗ Apotheke 2 5 8 — * — rau Kanzleidirektor Ana, Dienſtmädchen bei Haſemann Parthe, in Körner's Dienſten„ Fritz, Schloſſerlehrling Barth) Schloſſergeſellen 10 Zwiſchen dem 1. und 2. Akt liegt ein Zeitraum von 1½ J. Kaſſeneröffnung 7½ Uhr. Anf. 3 Uhr. Ende 10% Uhr. 2 —— Nach dem Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Neunes Theater⸗Eintrittspreiſe. HBofthenter. 3. Vorſtell. im Abonn. D. Eine Abrechnung. Hierauf: Feuer ſpielen. Zm Grohh. Anfang 7½ Uhr. Heute letzter Sonntag Llgrosse Vorstellungen2 Nachmittags 4 Uur bei kleinen Preisen. In beiden das gleiche complette pes empfiehlt in schönster Auswan. — A21u billigsten Preisenn Rosa Ottenheimer 8, 1, l. Stage. 75892 SPezialgeschaft 1. Echten Schweizer Stickereien ele. Hessischer-Hof am Bahnhof. Ausschank von Exportbier 81454 Gute Duürgerliche Euch'e. Bes.: Carl Ludwig Hofmann- Ausstellungsbellen am Zoologischen Garten 7538 Teglich von 10-10 Uhr aene Wir eröffnen am Mittwoch, den 16. September 1908, abends 3½ Uhr, in unſerem Vereinslokal eReſtauraut zum Roſengarten“, UG6, 19, einen Unterrichtskursus für Anfänger in dem vorzüglich bewährten Einigungsſyſtem 8„Stolze⸗Schrey“, Honorar in⸗ kluſive Lehrmittel 10 Mark. Anmeldungen ſind zu richten an Herrn Reviſionsſekretär Heinrich Klemann, Aheindammſtr. 86. Auch werden An⸗ meldungen am Eröffnungsabend entgegengenommen. Stenographen⸗Verein Stolze⸗Schrey, Mannheim. 81449 Aufruf zur Gründung einer Geſellſchaft für ſtagtswiſſen⸗ ſchaftliche Fortbildung. Immer lebhafter macht ſich für Beamte wie für Männer des praktiſchen Lebens das Bedürfnis geltend, auch nach abgeſchloſſenen Studien und inmitſen der Verufsgeſchäſte in engerer Füblung mit den Fortſchritten der Stagtswiſſenſchaften und der Nattonalökonomte zu bleiben und zugleich durch eigene Anſchauung unter ſachkundiger Führung bedeutſame Erſcheinungen unſeres hochentwickelten Wirt⸗ ſchaſtslebens kennen zu lernen. Nachdem bereits in Preußen eine Geſellſchaft für ſtaalswiſſenſchaftliche Fortbildung mit beuem Erfolg wirkt, erſcheint es wünſchenswert, auch für Süddentſchland eine ſolche zu ſliften, die an die Univerſität Heidelberg und die nen entſtandene Handelshochſchule Mannheim ihre Anlehuung finbet. Es iſt einſtweiſen in Ausſicht genommen, daß jeweils in der Woche vor Pfingſlen und während des Jaunar Kurſe aus den wichtigſten Gebielen der Volkswirtſchaft, des Staats⸗ und Ver⸗ waltungsrechts und der Verwaltungskunde verbunden mit Ue⸗ bungen und Beſichtigungen ſtattfinden. Dem auf die die Pfingſtzeit fallenden Kurſe iſt eine vierzehntägige Studienreiſe nach je elnem volkswirſchaftlich wichtigen Gebiet eingegliedert. Für dieſe Reiſe iſt die Zahl der Teilnehmer beichränkt. Es werden im Allgentei⸗ nen nur ſolche zugelaſſen, die ein eigenes Reſerat über einen der Gegenſtände der Reiſe übernehmen; zu der Teilnahme an den übrigen Kurſen ſind alle Miiglieder berſchtigt. Der Beitrag für ſonſtige Teiinehmer an den Kurſen iſt auf 10.— Mark feſtgeſetzt. Für das laufeude Jahr war eine wiſſenſchaſtliche Excurſion in den Tagen vom.—7. Auguſt nach München zur Erläuterung der Schätze des deutſchen Muſeums für Technik und Natur⸗ wiſſenſchaften, der diesjährigen Ausſtellung ür angewandte Kunſt und zur Einführung in die bayriſche Induſtrie in Ausſicht ge⸗ nommen, zu der ebenfalls Mitglieder ohne Beſchränkung und ſon⸗ ſtige Teilnehmer gegen Zahlung eines Honorars von 5 Mark zu⸗ gelaſſen find. Der erſte laatswiſſenſchaltliche Kurs würde darauf im Januar kommenden Jahres ſtattfinden. Wir fordern alle Freunde dieſer wichtigen Sache, denen die engen Beziehungen zwiſchen der Wiſſenſchaft und dein praktiſchen Leben am Herzen legen, auf, als Gönner oder Mitglieder der Geſellſchaft ſur ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung beizutreten. Der Mitgiedsbeitrag iſt auf mindeſtens 10 Mark beſtinmt. Anmel⸗ dungen bilten wir an einen der Unterzeichneten oder an das Sekre⸗ tariat des Oberbürgermeiſters in Mannbeim zu richten. Dr. Auſchütz Prozeſſor, Dekan der juriſt. Fakul ät der Uuiverſität Heidelberg. Bamberger, Kom, Rat, Baſſermann, Mitgl. d. Reichslags U. Stadtrat ſ. Maunbeim. Beusbei er, Julius. Buchdruckereibeſit i. Maunheim. Benfinger Adolf, Fabrifant i. Maunheim. Dr. Böhim, Geheimer Oberregierungsxat im Großh. bad. Miniſterium der Jufliz, des Kultuß und Unlerrichts. Karlsruhe. Dr. Broſien, Konfül und Bankdirektor. Mannheim. Dr. Clemm, Gehei ner Regierungsrat, Großh. Amtsvorſtand 1. Mannheim. Dr. Cron, Geheimer Reglerungskat, Direktor des Großh. bad. Laudesgewerbe⸗ amts i. Karlsruhe. Darinſtädter, Stadirat 1. Mannheim. Endres, Regierungsrat, Miiglied der Königl. Preußiſchen und Großh. Heſſiſchen Eiſenbahnbirektion Mainz. Dr. F. Engelbhorn, Fabri⸗ kant, Vorſitzender des Allgemeinen Fabrikantenvereins, Veiband Mannheim. Freudenberg Friedrich Carl, Fabrikant ſ. Weinherm. Fulda, ſtellv. Obmann des Stadtberoldneten Vorſtandeß i. Maun⸗ heim. Dr. Gaſtell, Vorſitzender der Großh. Handelslammer Mainz. von Gauß, Oberbürgeraneiſter i. Stuttgart. Geißler, Kaiſerl. Ober⸗ poſtbdirektor, Geheimer Oberpoſtrat i. Karlsruhe. Geſell, Konrmer⸗ ztenrat 1. Pfſorzherm. Gießler, Aunsgerichtsdirellor und Landtags⸗ abgeordneter i. Maunhern. Dr. Gothein, Geheimer Holrat, Pro⸗ jeſſor au der Univerſität 1. Heidelberg. Dr. Göttelmaun, Ober⸗ bürgermeiſer i. Mainz. Haas Karl, Geheimer Kommerzlenrat, Königl. Belg. Konſul 1. Maunheim. Hags, Gehelmer Regierungs⸗ rat i. Darmiſtadt. Habermehl, Oberbürgermeiſter i. Piorzheim. Hirſch Louis, Großkaufmaun und Mitglied der Handelskaſtnier Maunheim Hoffmann Otto, Direktor der deutſchen Steinzeugwaren⸗ ſabrik für Kanaltſation und chemuiſche Juduſtrie i. Friedrichsſeld i.., Mitglied der Handelskammer Maünheim und 1. Vorſitzender des Verbands Südpeutſcher Induſtrieller i. Mannheim. Dr. Jellinek, Geheimer Hoßrat, Proſeſſor und derzeitiger Exbiorektor der Großh. Univerſität Heidelberg. Jordan Lonis, Großkauſmaun, Mitglied der Handelskammer t. Maunbeim. Klein, ommerzienzat i. Fraukenthal. Knecht Heinrich, Direktor der Mannbeimer Lager⸗ Hausgeſellſchaſt i. Maunhem. Rohler, Großh. Oberbürgermeiſler i. Worins. Krafſt, Königl. Hofrat, Oberbürger meiſter i. Ludwigs⸗ haſen a. Rh. Landmann, Stadtſyndikus i. Maunheim. Lanz Karl, Fabrikant i. Maunheim. Lenel, Geheimer Kommerzienrat, Präſident der Handeltskammer für den Kreis Mannheim und Mitglied der I. bad. Rammer i. Maunheim. Marxtin, Oberbürger⸗ meiſſer in Maunherm. von Maſthof, Präſident der Königl. Zen⸗ tralſelle für Handel⸗ und Gerwerbe 1. Stuttgart. Dr. Frhr. von Neubronn, Geheimrat, Praſident des Großh. Oberlaudesgerichis. Karlsruhe. Dr. Obkircher, Landgerichtsdirektor und Landiags⸗ abgeordneter 1. Maunheim. Pfiſterer, Gehermer Oberregierungsrat und Großh. Landeskommiſſär i. Mannheim. von Pflaum, Atex, Geheimer Kommerzienrat und Generalkonſul, Direktor der Württeim⸗ bergiſchen Kreditauſtalt i. Stuttgart. Dr. Piloiy, Untperſitäts⸗ droſenor 1. Würzburg. Reiß, Geheimer Kommeczienrat, Kaiſ. Türkiſcher Generallonſul und Mitglied der I. bad. Kammer i. Manuherm. Dr. Roſin Heinrich, Geheimer Hoſrat, Univerſitäts⸗ proſeſſor 1. Flelburg 1. Br. Dr. Schneider, Miniſterlalrat iu Großh. bad. Miniſterium des Innern 1. Karlsruhe. Dr. Scholt, Univerſitätsproſeſſor, Studiendirelter der Haudelsſchule und Di⸗ rektor des ſtatiſtiſchen Amtes. Mannheim. Schott, Kommerzlenrat und Vorſitzender der Handelskammer i. Heidelberg. Schulz, Miniſterialdireltor im Großherzoglichen Miniſterſum des Großh⸗ auſes und der auswärtigen Angelegenheiten i. Karlsruhe. r. Schwander, Vürgermeiſter i. Straßburg i. E. Seubert, Staatsrat und Zolldirektor j. Karlsrute. Siegriſt, Oberbürger⸗ meiner i. Karlsruhe. Dr. Stern, Stadtrat i. Maunheim. Dr. Stritt, Oberbürgermeiſter i. Bruchſal, von Wagner, Oderbürger⸗ meiſter. Ulm. Wagner, Bankdixektor, Präſident der Pfälziſchen Handels⸗ und Gewerbekammer i. Ludwigshafen a. Rh. Dr. Walz, Proſeſſor, I. Bürgermeiſter i. Heidelberg. Dr. Weiß, Bürger⸗ meiſter und Mitglied der I. dad. Fammer 1. Eberbach. Dr. Wil⸗ kens, Oberberbürgermeiſter in Heidelberg und I. Vizepräſident der der II. bab. Kammer. ſcenutnis. Manuhelnt, den 28. Jult 1808. Bürgermeiſteramt: Martl Kirchen⸗Anſagen. Epangeliſch⸗yroteſtantiſche Gemeinde. Sountag, den 13. September 1908. Trinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Prevbigt, Herr Stadtvikar Müller. ge Uhr Prebigt, Herr Stadtpfarter Hitzig. Morgens ½12 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Sladtpfarrer Achtnich. Nachmittags 2 Uhr Ehriſtentehre, Herr Stadzpfarrer Hitzig. Vorſſehenden Aufruf bringen wir hiermit zur öffentlich 11 Toncordienkirche. Norgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadi⸗ pfarrer Ahles. Morgens ¼12 Uhr, Kindergottesdienſt, Herr Stadt⸗ nikar Müller. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer, Ahles. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Müller. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer Klein. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer Klein. Morgens 11 Uhr Kindergortesdienſt. Herr Stadtoikar Duhm,. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer von Schöpſſer Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadt⸗ pfarrer von Schöpffer. Johanniskirche Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Roland. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadtotkar Roland. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Predigt, Herr Pfarrer Kühlewein. Stadtmiſſion. Evang. Vereinshaus K 2, J0. Sonntag, 11 Uhr: Sonntagsſchule. 3 Uhr: Erbauungs⸗ ſtunde, Stadtmiſſtonar Eck, 5 Uhr: Jungfrauenverein: Bibel⸗ und Geſangſtunde. Montag,—5 Uhr: Frauenverein(Arbeitsſtunde). Donnerstag, 8 Uhr: Jungfrauenverein(Arbeitsſtunde). Freitag, 29 Uhr: Probe des Geſangvereins„Zion“. Samstag.—2 Uhr: Pfennigſparkaſſe der Sonntags⸗ ſchule. 9 Uhr: Vorbereitung zur Sonntagsſchule. Schwetzingerſtadt, Schwetzingerſtraße 124. Sonntag, nachm. 1 Uhr: Sonntagsſchule, nachm. Ausflug des gem. Chor nach Seckenheim, Abf..17 Hauptbahnhof, abends 9 Uhr: allgem. Bibelſtunde, Stadimiſſtonar Mühle⸗ matter. Montag, 9 Uhr: Gemiſchter Chor. Samstag, ½9 Uhr: Chriſtl. Verein junger Männer. Neckarſtadt, Gärtnerſtraße 17. Sonntag, 1 Uhr: Sonniagsſchule. Dienstag, ½9 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag, morgens 729 Uhr: Sonntagsſchule. Freitag, ½9 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde. Zu den allgemeinen Bibelſtunden der Stadtmiſſion iſt Jedermann freundlichſt eingeladen. Ebang. Münner⸗ u. Jünglingsverein. E. 9. Wochenprogramm vom 13. Septbr. bis 19. Septbr. 1908. Sonutag, 13. Sept. Aeltere Abteilung; Abends 8 Uhr Garten⸗ Familienabeld, bei ungünſtiger Witterung Familienabend in Saal Jugend⸗ Abteilung: Aüsflug nach Neufladt, Abfahrt ab Ludwigs⸗ haſen morgens 7 Uhr. Montag, 14. Septbr. Abends ½9 Uhr: Bibelſtunde der älteren Abteilung über Ev. Markus 3. 21—81 von Herrn Stadtpfarxer Achtnich naſium, Mittwoch, 16. Sept. Abends ½9 Uhr: Probe des Poſaunenchors. Donnerskag, 17. Septbr. Abends 9 Uyr: Probe des Männer chors. Abends ½9 Ur: Spiel⸗ u. Leſegbend der Jugend⸗Abteilung. Freitag, 18. Septbr. Abends ½9 Uhr: Bibelſtunde der Jugend⸗ Abtellung über freien Text. Jeder chriſtlich geſiunte Maun und Jüngling iſt zum Beſuch der Verſammlungen herzlich eingeladen. Nähere Auskuünft erteilen der 1. Vorſitzende, Bauführer Klos, Eliſabethſtr. 3. Der 2. Vor⸗ ſitzende, Stadtvikar Krapf, F 2, 9a. Evangel. Gemeinſchaft. P 6, 5, Hof, 1 Fr. Sonntag, den 13. September vor mittags ¼10 Uhr Gottesdienſt, vorm. 11 Uhr Sountagsſchule: nachmittags ½4 Uhr Predigt, nach nittags 5 Uhr Jugendverein. Donnerstag, den 17. September, abends /9 Uhr Bibelſtunde. Freitag, den 18. Septbr., abds. ¼½9 Uhr, Singſtunde d. G. V Neckarvorſtadt, Lortzingſtr. 20. Hof. vorm. 11 Uhr Sonuntagsſchule; abends 8 Uhr Predigt. Von Montag bis Mittwoch jeden abend Predigt von Herrn Prediger Reichart aus Heilbronn. 5 Jederg ann iſt herzlich willkommen. Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. (Methodiſten⸗Gemeinde). Sonntag. Vormittags ½10 Uhr Gottesdienſt. Nachm. ½2 Uhr Kindergottesdienſt. Nachmittags ½4 Uhr Vortrag über das Diakoniſſen⸗Werk des Bethanien⸗Vereins von Prediger H. Mann aus Frankfurt a. M. Dienstag. Abends ½9 Uhr Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Freireligibſe Gemeinde. Sonntaag. 13. Sept., vormittags 10 Uhr, in der Aula des Nealgymnaſium, Friedrichsring 6(Eingang Tullaſtraße), Vornan des Herrn Piediger Schneider über das Thema:„Zum Kampf um Glauben und Wiſſen.“ Hierzu ladet Jedermann freunblichſt ein Der Borſtand, Kütholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag, 13. Sept. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Amt. ½ 10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr heilige Meſſe mit Predigt für die Kinder. 2 Uhr Chriſtenlebre. ½3 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaſtsandacht mit Segen.(Ehrenwache). 7 Uir Marianiſche Männerſodaljtäts⸗ verſammlung mit Predigt, Andacht und Segen. Untere kath. Pfarrei. Sonntag, 13. Septbr. 6 Uhr Frühmeſſe 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe m. Predigt. % 10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. %%2 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. ½3 Uhr Herz⸗Jeſu⸗ Biuderſchaft mit Segen. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 13. Sept. ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 4 Uhr Andacht zur hl. Geiſt⸗ Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Sonntag, 13. Septbr. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 210 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uer Chriſtenlehre für die Jünglinge. 58 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Hl. Geiſt⸗Kirche. Sonntag, 18. Sept. 6 Uhr Früh⸗ meſſe. Beicht. 7 Uhr hl Meſſe. 8 Uer Singmeſſe mit Homilie. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre. 723 Uhr Herz⸗Mariä⸗ Bruderſchaft mit Segen. ½4 Uhr Verſammlung d. Mar. Jungfrauenkongregatton mit Vortrag und Andacht. Liebfrauen⸗ Kirche. Sonntag, den 13. September: (Feſt Mariä Namen⸗Titularfeſt der Liebfrauenkuratie). Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 7 Uhr Frühmeſſe u. General⸗ kommunion der Männerkongregation. 8 Uhr Singmeſſe u. Generalkommunion der Jungfrauenkongregation. „½10 Uhr Feſtpredigt von Kapuzinerpatker Maximin aus München u. levitiertes Hochamt vor ausgeſetztem Allerheiligſt. mit Tedeum und Segen. 11 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uhr feierl. Veſper mit Segen. ½5 Uhr Verſammlung des Dienſtboten⸗ Vereins im Alphonshaus. St. Joſefskirche, Lindenhof. Sonstag, 13. Septbr. 6 Uhr Beichte. ½7 Uhr Frühmeſſe 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 72 Uhr Chriſtenlehre. 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. lt⸗Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 13. September 1908. Aula der Friedrichsſchule(UG 2)— Eingang vom Ring aus. Morgens 10 Uhr: Deutſches Amt mit Predigt, Herr Pfarrer Ullmann aus Heßloch. Schloßkirche. Ver Gottesdienſt fällt aus. Dleustag, 15. Septbr. Abends ½9 Uhr: Turnen im Gr. Gym⸗ Sanistag, 19. Sept. Abds. 9 Uhr: Gebetsvereinigung in Us, 28. Sonntag, den 18. Septbr. vormittags 10 591 Fei en eeeeeeeeeeeeeeee Deutscher Priyat-Beamten-Verein Zwelgvereln MHannhelm. rivatangestellte Denkt an Eure und Eurer Familie Zukunft. Verlangt die Euch kostenlos zugehenden„Satzungen der Versorgungskassen des Deutsch. 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Als man das Schlachtfeld nachher beſah, ſand man 10 Schwer⸗ verletzte auf dem Boden liegen. Zweibrücken, 12. Sept. Der pfälziſche Hauptverein des Evang. Bundes hält, wie ſchon gemeldet, am nächſten Sonn⸗ tag, 13. September, hier ſein 19. Jahresfeſt ab. Das Pro⸗ gramm iſt ein reichhaltiges, den ganzen Sonntag ausfüllendes. Tüchtige Redner ſind gewonnen. Der Feſtprediger iſt der vor kurzem durch ultramontane Machenſchaften bekannt gewordene 5 Klein in Weißenburg, ein Sohn der Fröſchweiler Chronik. Aus der Pfalz, 10. Sept. Die Königliche Regierung der Pfalz hat im Hinblicke auf die in den borderpfälziſchen Ver⸗ waltungsbezirken hervortretende größere Seuchengefahr (Maul- und Klauenſeuche) angeordnet, daß im Umfange der Ver. waltungsbezirke Bergzabern, Dürkheim, Frankenthal, Germers⸗ heim, Kirchheimbolanden, Landau, Ludwigshafen, Neuſtadt und Speyer ſämtliche Rindvieh⸗, Schaf⸗ und Schweinemärkte bis auf weiteres, das iſt bis zum Erlaſſe inderweitiger Entſchließung, eingeſtellt werden. Ferner wird im Umfange der genannten Be⸗ zirke der Betrieb von Wanderlagern, ſowie der Handel mit Rind. vieh, Schweinen, Schafen und Ziegen im Umherziehen, ds h. das Mitführen der Tiere beim Feilbieten und beim Aufkauf bis ein⸗ ſchließlich 1. Dezember 1908 verboten. Darmſtadt, 12. Sept. Von den Puffern tot gedrückt wurde geſtern abend beim Bahnhofneubau in Darmſtadt der 37jährige Erdarbeiter Konrad Blumenſchein aus Erbach. Et geriet bei dem Materialtransport des Elektrizitätswerkes wiſchen zwei Wagen und wurde ihm die Bruſt eingedrückt. Die Feiche wurde nach dem Friedhof verbracht.— Eine Arbeiter⸗ frau in der ir end hatte geſtern einem Kind das Leben geſchenkt, ohne irgend welche Geburtshilfe in Anſpruch zu nehmen. Da die Angaben der Frau durch keine Zeugen be⸗ ſtätigt werden konnten, iſt man über die Todesurſache im Zweifel, ſodaß gerichtliche Sektion angeordnet wurde. Die Frau wurde vorerſt in das ſtädtiſche Krankenhaus auf⸗ genommen. Wildbad, 12 Sept. Trotz der ſeither meiſt un⸗ günſtigen Witterung iſt unſere Badefrequenz auf 15 694 Per⸗ ſonen geſtiegen. PA. Neunkirchen, 10. Sept. Die Vorbereitungen zu dem an Pfingſten 1909 hier ſtattfindenden großen Geſangs⸗ wettſtreit und 50jährigen Jubelfeſt des Hüttengeſangvereins ſind im Gange. In allen Ausſchüſſen iſt man flott an der Ar⸗ beit und nach den bis jetzt ſchon eingegangenen Zuſagen großer auswärtiger Geſangvereine verſpricht die Betefligung eine zahl⸗ reiche zu werden. Schöne Geldpreiſe ſind bereits feſtgeſetzt, und eine große Anzahl hieſiger Geſchäftsleute und Gewerbetreibende haben Ehrenpreiſe und Gaben zugeſagt. Die namhafteſten Preisrichter ſind für das Feſt gewonnen. Es ergeht an alle Geſangvereine der Ruf ſich an dem Geſangswettſtreit in unſerem Eiſen⸗ und Kohlenort ſich zu beteiligen und ihre Anmeldangen. ſoweit dies bis heute noch nicht geſchehen, baldigſt zu machen. Sport. „Union“, Verein für Bewegungsſpiele E. V. Manußeim, hielt vergangenen Samstag ſeine diesjährige ordentliche General⸗ verſammlung ab, die von nahezu 100 Mitgliedern beſucht war. Großes Intereſſe bot der vom 1. Vorſitzenden erſtattete Jahres⸗ bericht, aus dem beſonders hervorzuheben iſt, daß der Verein krotz der erſt vor 3 Monaten erfolgten Eröffnung eines eigenen Spielplatzes einen außerordentlich ſchnellen Aufſchwung ge⸗ nommen hat. Die Mitgliederzahl iſt gegen 90 des Vorjahres auf ca. 250 geſtiegen. Dabei iſt der Zugang wohl dank des ſo überaus bequem gelegenen und vorzüglich eingerichteten Spiel⸗ platzes noch fortgeſetzt ſehr ſtark. Die Kaſſenablage zeigte, trotz der für zweckentſprechende Einrichtung des Platzes nicht ge⸗ ſcheuten, großen Aufwendungen ein ebenſo erfreuliches Bild. Der Jahresumſatz betrug M. 18 447.50. Der Spielbetrieb kam erſt mit der Eröffnung des eigenen Platzes zur richtigen Entfoltung. die neu aufgenommene Leichtathletik erfreute ſich reger Be⸗ teiligung ſeitens der Mitglieder und haben verſchiedene bereits ſehr ſchöne Erfolge auf den diesjährigen Sportsfeſten erzielt. Künftig ſoll dieſem, ſo raſch aufblühenden Sportszweig die vollſte Aufmerkſamkeit geſchenkt und intenſive Behandlung zuteil wer⸗ den. Die Vorſtandswahlen ergaben als wiedergewählt: Karl Sack, 1. Vorſitzender, Och. Beſt, 2. Vorſitzender, Aug. Meſſer⸗ ſchmidt, 1. Schriftführer, Martin Sohns, 2. Schrift⸗ führer, Karl Kümmerle, Kaſſier, Hch. Langenbein, Beiſitzer. Neu in den Vorſtand gewählt wurden: Alb. Mafer, 3. Schriftführer, Lud. Banzhaf, Vertreter der Leichtalhletik Hch. Ziegler, Beiſitzer. Der Verein verfügt über 6 aktive und 2 alte Herrenmannſchaften. Gerichtszeitung. Mannheim, 9. Sept. Ferienſtrafkammer II. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Aſſeſſor Maiſchhofer. Unerlaubte Beziehungen pflegte der 26 Jahre alte Wirt Friedrich Hüttemann zu ſeiner Stiefmutter, die ebenſo alt iſt, wie er ſelbſt. Das Urteil lautete auf 3 Tage Ge⸗ fängnis. Geflügeldiebe verleiden manchem kleinen Züchter in der Umgebung der Stadt ſeinen Sport. Nur ausnahmsweiſe ge⸗ lingt es einmal, ſolche zweibeinige Füchſe zu fangen. Das Kleeblatt, das heute ſich auf der Anklagebank zuſammenfindet, det 39 Jahre alte Taglöhner Valentin Orth aus Neckarau, der 35 Jahre alte Taglöhner Rudolf Frick aus Mannheim und der 27 Jahre alte Schleifer Georg Babelotzky aus Mußbach, weiß auch billiges Geflügel zu ſchätzen, aber es hat noch mehr auf dem Kerbholz. In der Nacht vom J. zum 4. Juni ds. erbrachen ſie in den Spelzengärten mit einer Maurerklammer den Geflügelſtall von Karl Dechant und ent⸗ führten 6 Laufgänſe im Werte von 24 M. Die Nacht darauf plünderten ſie eine Bauhütte in der Karl Ludwig⸗Straße, wo⸗ bei ihnen aber nur Werkzeug in die Hände fiel. Kurz darauf beſuchten ſie zur Nachtzeit den Garten von F. Rüſſing in der Nähe des Schlacht⸗ und Viehhofes und raubten Hühner im Werte von 40 M. Aus einem anderen Garten ſtahlen ſie Feldfrüchte. In der Nacht zum 12. Juni brach das Trio nach Ueberſteigen der Hofmauer in die Manufakturwarenhandlung von Ferd. Löwenſtein in Neckarau ein und ſtahlen Stoffe und fertige Anzüge im Werte von 600 M. und 18 M. bar. Orth verkaufte außerdem eine beim Nähmaſchinenhaus Singer auf Abzahlung genommene Nähmaſchine um 40 M. an einen Kaufmann namens Müller. Orth iſt der Vater des Mädchens das voriges Jahr von dem Automobil des Prinzen Mar überfahren, aber nur leicht verletzt wurde. Das Kind bekam ein anſehnliches Schmerzensgeld, das auf der Sparkaſſe angelegt wurde. Die Einlage wurde, weil der Vater als Lump bekannt iſt, geſperrt. Orth wußte ſich zu helfen. Er radierte den Sperrvermerk aus, erhob das Geld und brachte es durch. Wegen dieſer Urkundenfälſchung kommt er nächſtens vor das Schwurgericht. Die Angeklagten ſind auch des Kirchenraubs in Neckarau ſo gut wie überführk und werden deshalb nochmals vor der Strafkammer er⸗ ſcheinen. Orth, der ſchon mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt, wird zu 3 Jahren Zuchthaus, Frick zu 22 Jahren gefängnis, Bahe⸗ lotzky zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Als Offz⸗ zialverteidiger Orths trat auf.⸗A. Dr. Mayer⸗Trau⸗ mann. Seinen Vater beſtohlen hat der 19 Jahre alte Taglöhner Wilhelm Stir, der wegen Diebſtahls ſchon wiederholt beſtraft wurde. Sein Vater hatte 110 M. fälligen Hypothekenzinſes zurechtgelegt. Bald darauf war das Geld verſchwunden. Der nichtsnutzige, arbeitsſcheue Sohn hatte ſich mit einem Nach⸗ ſchlüſſel Zugang in das betreffende Zimmer verſchafft und das Geld geſtohlen. Ein Teil davon ſchenkte er ſeinem Kameraden Tudwig Klefenz. Der ungeratene Sohn, gegen den der Vater den Strafantrag aufrechterhält, wird zu 1 Jahr, ſein Freund als Hehler zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Ein Scheuſal, der 30jährige Taglöhner Johann Krupp eus Ketſch, wurde wegen Sittlichkeitsverbrechens im Sinne des§ 176, Ziffer 3,.St..B. zu einer Zuchthausſtrafe von 3 Jahren 6 Monaten und 4 Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Die Oeffentlichkeit war während der Verhandlung ausgeſchloſſen, aber ſo viel man von Zeugen in Erfahrung bringen konnte, handelte es ſich um Dinge, die 4 Jahre zurück⸗ liegen und grauenerregender Art ſein ſollen. Der Angeklagte hatte die naive Kindlichkeit eines neunjährigen Mädchens ge⸗ wiſſenlos veraiftet. — *enn Mannheim, d en 12. September 1908. Mannheim, E. Sitte meine Schaufenster zu beachten. — rischer-Riegel 1.-4 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Modell-usstellung Damen- u. Rinder-Ho ab Sonntag, den 13. September 08 bis Sonntag, den 27. September 08 15. Seite. Grosse 5 58 Die Schulpflicht betr. Gemäߧ 10 des Ortsſtatuts vom 12. März 1902 find die innerhalb des Gemeindebezirks Mannheim im Han⸗ delsgewerbe oder in anderen Betrieben mit kaufmän⸗ niſchen Verrichtungen beſchäftigten Lehrlinge und Ge⸗ hilfen beiderlei Geſchlechts bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zum Beſuche der ſtädt. Handelsfortbildungs⸗ ſchule verpflichtet. Von Herbſt 1908 ab ſind handelsfortbildungsſchulpflichtig: 1. Knaben, geboren nach dem 10. Dezember 1890 2, Mädchen, geboren nach dem 10. Dezember 1890 Schüleraufnahmen. 1. Die nach dem 10. Dezember 1890 geborenen und in obigen Betrieben beſchäftigten jungen Leute, welche die + zum Einzjährig⸗FFreiwilligen⸗Dienſt erlangten, werden au gefordert, ſich am Dienstag, 22. September 1908, morgens —11 Uhr, Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in C 6, Zimmer 8, behufs ihrer Einweiſung zu ſtellen. Das letzte Schulzeügnis iſt mitzubringen. beft werden nach 8 is des obigen Statuts eſtraft. 2. Die nach dem 10, Dezember 1890 geborenen jungen Leute, welche dieſes Spätjahr die Schule ohne Erlangung der Berech⸗ tigung zum Einjährig⸗Freiwilligen Dienſte verlaſſen haben und in obigen Betrieben beſchäftigt ſind, werden aufgefordert, ſich Dienstag, 22. September 1908, nachmittags—5 Uhr, Kuürfürſt⸗Friedrich⸗Schule in C 8, Zimmer 4, behufs ihrer Einweiſung zu ſtellen. Das letzte Schulzeugnis iſt mitzubringen. beſ Ade werden nach 8 is des obigen Slatuts raft. 3. Die 5 dem 10. Dezember 1890 geborenen jungen Leute männlichen Geſchlechts, weſche nicht zu den unter Nr. 1 und 2 aufgeführten zählen und ſich noch 5 Handelsfortbildungs⸗ ſchüle augeneldet haben, werden aufgefordert, ſich zu melden, am Dienstag, 22. September 19038, nachmittags—5 Uhr. Küurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in 6 im Rektorat. Die letzten Schulzeugniſſe ſind mitzubringen. Zawiderhandlungen werden nach§ 18 des obigen Statuts beſtralt. 4. Uebergangsbeſtimmung für Mädchen. Nach Stadtratsbeſchluß vom 2. Auguſt 1906 ſind die nach dem 10. Dez. 1890 geborenen und in Handelsbetrieben zu laufmänniſchen Verrichtungen verwendeten Geſchlechts handelsſortbildungsſchulpflichtig. Wir bringen dieſe Beſtimmung zur Keuntnis mit dem An⸗ fügen, daß die nach dem 10. Dezbr. 1890 geborenen handelsfort⸗ büldungsſchulpflichtigen Mädchen, ſofern ſie noch nicht die Haudels⸗ ſortbildungsſchule beſuchen, ſich am Mittwoch, 23. September 1908, vormittags—11 Uhr Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in C 6 im Rektorat zu melden haben. Die letzten Schulzeugniſſe ſind mitzubringen. werden nach§ 18 bes obigen Staluls eſtraft. Die nach dem 30. Juni 1894 geborenen und im Ge⸗ meindebezirk Mannheim wohnhaften männlichen Hand⸗ lungslehrlinge ſind nach§ 2, Abſatz 1 des bad. Elementar⸗ unterrichtsgeſetzes noch volksſchulpflichtig und werden ſofort der hieſigen Volksſchule überwieſen. Die Firmen werden auf§ 11 des Statuts aufmerk⸗ ſam gemacht, wonach ſie die zum Beſuche der Handels⸗ fortbildungsſchule Verpflichteten 3 Tage nach dem Ein⸗ kritte in das Geſchäft, auch während der Probezeit, an⸗ zumelden haben. Ferner wird darauf hingewieſen, daß das Ortsſtatut nur das Alter der Beſchäftigten, nicht aber deren Stel⸗ lung im Geſchäfte berückſichtigt; es ſind alſo nicht nur Lehrlinge, ſondern auch Volontäre und Gehilfen beiderlei Geſchlechts zum Handelsfortbildungsſchulunterricht ver⸗ pflichtet, ſofern dieſelben noch nicht das 18. Lebensjahr nallendet haben. Um einem bisher öfters aufgetretenen Irrtume zu begegnen, wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht. daß für die Handelsfortbildungsſchulpflicht nur der Be⸗ ſchäftigungsort, aber nicht der Wohnort entſcheidet. Wer alſo in einem im Gemeindebezirk Mannheim gelegenen Geſchäfte unter der angegebenen Vorausſetzung ver⸗ wendet wird, iſt in Mannheim handelsfortbildungsſchul⸗ Pflichtig, auch wenn er außerhalb Mannheims wohnt und am Wohnorte fortbildungsſchulpflichtig ſein ſollte. Die der allgemeinen Fortbildungsſchulpflicht unter⸗ ſtellten kaufmänniſchen Lehrmädchen und Gehilfinnen er⸗ halten wöchentlich 4 Stunden Unterricht in der Haus⸗ haltungskunde in einer der vom Volksſchulrektorate ge⸗ leiteten Schulküchen. Hierzu kommen noch 5 Stunden kanfmänniſchen Fachunterrichts, welcher in der Handels⸗ ßportbildungsſchule Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in 0 6 krteilt wird, wohin die betreffenden noch nicht gemeldeten Schülerinnen zu melden ſind. Mannheim, 1. September 1908. Das Rektorat: Dr. Beruhard Weber⸗ erſonen weilblichen] parks. Dlätkuren. Hervorragende Erfolge. Besitzer: Dr. Katz, Oberstabsarzt a..— Altbewährtes Sanatorium. Herrliche und ruhige Lage. 485 m fl. d. M. Schöne Lufthütten. 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Poſt⸗flufſchlag IIlk..42 pro QAuartal. Einzelnummer 5 8f. der Stadt ſlannheim und Umgebung Lelephons ſlummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(Hnnahme von Druckarbeiten)n 33341 , Expedition V 2218 EEerſcheint jeden Samstag abend Inſerate Die Kolonelzeile 25 Pf. Huswärtige Inſerate 30 Die Reklamezeile 100 Lelegramm⸗Hdreſſe: „Idurnal lannheim- 2 Nachdruck der Originalartißel des»illannheimet General⸗Rnzeigerse« wird nur mit Genehmigung des berſages erlaubt —— , „„ Samstag, 12. Septbr. 1908 Die Bewegung der Preiſe der Lcbeusmittel in den letzten dre Maunheim. Eine ſoziolſtatiſtiſche Plauderei von Dr. Joſ. in Wiesbader (Schluß.) Sehr gewaltig iſt wieder die Steigerung in den Eier⸗ preiſen: 1879—83 koſteten 10 Stück 62.24 Pf., 1884—88 66.1 Pf, 1889—93 66 Pf., 1894—98 61.2 Pf., 1899—03 cwichtigſten ſig Jahren in Landgraf 68.4 Pf., 1904—08 81.4 Pf. Tröſtlich iſt aber dabei doch, daß die Preiſe in den letz⸗ Einzel jahren zunächſt keine weitere Steigung er⸗ kennen laſſen; ſie betrugen nämlich: 1905 80.8, 1906 87.5, 1907 84.1, 1908 wieder 80.5. Auch iſt zu bemerken, daß die Eier ja qualitativ ſehr verſchieden im Preiſe ſind und daß die hier notierten Eier kaum in das Budget der Arbeiter⸗ und verwandten Kreiſe paſſen. Man möchte glauben, daß auch für die Viktualienmärkte dasſelbe geboten erſchiene, was der Verein deutſcher Konditorenverbände von der Regie⸗ rung in den jüngſten Tagen verlangt hat: es möchte obliga⸗ toriſch die Deklaration, ob Kalk⸗ ob Kühlraum⸗ oder friſche Eier;(ſogar ließen ſich die letzteren in Datums⸗ und Eier der verſchiedenen Provenienzen noch weiters differieren) ge⸗ In der Münchener Statiſtik, alſo auf einem weſentlich größeren und der Sache nach andersartigem Markte, haben ſich die Eierpreiſe wie folgt entwickelt: je 12 Stück koſteten dort 1876—80 63 Pf., 1881—85 68 Pf., 1886—90 66 Pf., 1891—95 70 Pf., 1896—1900 70 Pf., 1901—05 72 Pf., 1906 und 1907 je 80 Pf. Das ſind freilich weſentlich billigere Preiſe(das Stück kommt nur auf—6 Pf. in Mannheim auf—883 Pf.), mög⸗ 112, 1894—98 M..19, 1899—03 licherweiſe wird aber auch dort eine geringere Sorte Eier Boliert. Die Preiſe der Butter zeigen folgendes Bild: 1879—83 M..08 das halbe Kilo, 1884—88 M..10, 1889—93 Mark M..20, 1904—08 M..40. Hier haben wir alſo eine fortgeſetzte Steigerung um bei⸗ nahe 30 pCt., die aber freilich dadurch etwas gemildert werden dürfte, daß in den letzten drei Dezennien eine ſtatt⸗ liche Reihe von Surrogatfetten auf den Markt kamen. Be⸗ züglich der Sorten kommen wohl dieſelben Erwägungen wie boben bei den Eiern in Betracht.— Nicht ſo gleichmäßig, aber doch auch unter fortgeſetzter Preiserhöhung entwickelte ſich der Buttermarkt in München: dort werden aber ganze Kilo notiert und ausdrücklich Tafelbutter genannt: 1876 bis 80 M..22, 1881.85 M..05, 1886—90 M..06, 1891—95 M. 206, 1896—1900 M..25, 1901—05 M..40, 1906 und 1907 je M..48. Kartoffeln ſind in Mannheim per 50 Kilo notiert; oh das für dieſe Statiſtik zumeiſt in Betracht kommende Publikum in dieſen Mengen kauft, dürfte wohl bezweifelt perden. Es müßte denn ſein, daß es durch Konſumvereine geſchieht, die mannigfach ihren Mitgliedern die Möglichkeit einräumen, durch monatliche kleine Beiträge im Frühjahr, Sommer und Herbſt den Bezug von Brennholz und Kartof⸗ feln im Winter in größeren Mengen zu betätigen. Jeden⸗ falls dürfte ſich für die Notierung in den genannten Kreiſen beſſer eine ſolche in kleineren Hohlmaaßen eignen; ſo in Franken Metzen, in anderen Ländern Kumpf. Maße von ca. 8 Pfund. Die Preiſe waren: 1879—83 M..05, 1884 1899—1903 M..26, 1904—08 M..75. Wir haben alſo hier wieder eine nicht ganz unbedeu⸗ lende Verminderung der Preiſe ſeit 1879. Aehnlich auch am Münchener Markt, wo nach Hektolitern gleich 75 Ko. gehandelt und notiert wird: 1876.80 M..72, 1881—85 M..30, 488690 M..89, 1891—95 M..62, 1896—90 M..80, 1901—05 M..43, 1906 M..83, 1907 M..77. Der einzige Artikel endlich, wo eine leichte dauernde Preisſteigerung nicht zu beſtreiten iſt, ſind die verſchiedenen Fleiſchſorten. Von Rindfleiſch koſtete ½ Kilo: 1879—83 62.7 Pf., 1884—88 61.2 Pf., 1889—93 64.5 Pf., 4 os 70.3 Pf, 1899—03 70 Pf. 1904—08 77.3 Pf. alſo eine Geſamterhöhung um etwa 19½ PCt. guf dem Münchener 1876—80 M..15, 1891—95 M..28, Eine ganz ähnliche Steigerung auch rkt, wo ganze Kilo gerechnet werden: 1881—85 M..17. 1886—90 M..22. bis 88 M..31, 1889—93 M..69, 1894—98 M..65, 1896—00 M..28, 190105 M..34, 1906 M..50, 1907 M..58, was freilich einer Geſamtſteigerung von ſogar 27 PpCt. gleichkommt. Bezüglich Kalbfleiſch iſt die Steigerung noch rapider: 1879—83 62.2 Pf. per ½ Kilo, 1884—88 63.8 Pf, 1889—93 68.9 Pf., 1894—98 74.7 Pf., 1899—03 80 Pf., 1904—08 90 Pf., alſo ein Mehr von 30 PpCt. Der Münchner Markt gibt folgende Ziffern: wieder per ganze Kilo: 1876—80 M..30, 1881—85 M..95, 1886—90 M..98. 1891—95 M..16, 1896—00 M..18, 1901—05 M..32, 1906 M..58, 1907 M..56. In dieſer Fleiſch⸗ ſorte war alſo die Steigerung nur halb ſo groß wie in Mannheim. Endlich iſt noch über die Bewegung in Schweine⸗ fleiſch zu berichten: 1879—88 66.5 Pf. per ½ Kilo, 1884—88 60.3 Pf., 1889—93 69.8, 1894—98 69.3 Pf., 1899—03 74.7 Pf., 1904—08 75 Pf. Obwohl alſo gerade in dieſer Fleiſchart vor einigen Jahren eine beſonders lebhafte Bewegung herrſchte, haben ſich ſchließlich die Preiſe gegen 1879 nur um 13 pCt. erhöht. Aber auch in München war das Verhältnis nicht erheblicher: 1876—80 per Kilo M..46, 1881—85 M..41, 1886—90 M..46, 1891—95 M..35, 1896—00 M..38, 1891—05 M..54, 1906 M..78, 1907 M..58. Merkwürdig aber iſt doch, daß in München beinahe in all den 87 Jahren Schweinefleiſch teurer war und iſt, als das Ochſenfleiſch. Wenn wir nunmehr auf das einleitend Geſagte zurück⸗ kommen ſo hat uns die vorſtehend gezeigte Preisbewegung der neun notwendigſten Lebensmittel in Mannheim aller⸗ dings für eine kürzere, aber dafur überſichtlichere Periode keineswegs eine Erinnerung an die nur ſo genannten„guten alten Zeiten“ gebracht; im Gegenteil wir ſehen bei mehreren dieſer Artikel eher mäßigere Bewertungen für heute, nur bei wenigen, beſonders bei den Fleiſcharten eine kleine fort⸗ geſetzte Steigerung, die aber keineswegs ſo ſtark ins Gewicht fällt; wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß in den 30 Jahren die Kaufkraft des Geldes eine geringere geworden iſt, wenn auch ein genauer ziffernmäßiger Coeffizient dafür nicht ge⸗ geben werden kann. Uebrigens würde eine nicht agrariſcheZoll⸗ politik leicht Wege finden, die Fleiſchpreiſe ſchon heute billiger zu geſtalten. Eines fällt freilich ſofort auf, daß trotz dieſer her⸗ abgehenden Skala der notwendigſten Lebensmittel, die ja für einen ganz andern Markt(München) in gleicher Weiſe ſich in gleicher Zeit vollzogen hat, fortgeſetzt aus unſern arbeiten⸗ den Kreiſen unter Berufung auf die teuerer gewordenen Lebensmittel höhere Arbeitslöhne und Lohnbedingungen ge⸗ fordert und auch zugeſtanden werden. Es ſind freilich die⸗ jenigen Lebensmittel, die unter das früher ſogenannte „Exiſtenzminimum“ fallen, billiger, oder doch nicht weſenf⸗ lich teuerer geworden, wohl aber iſt„die Lebenshaltung“, wie das der letzte Jahresbericht der Kölner Handelskammer ſo treffend bezeichnet, in den betreffenden Kreiſen ganz erheblich gewachſen: der tägliche Bedarfszettel dortſelbſt iſt eben quan⸗ titativ und qualitativ in den letzten Dezennien gewaltig in die Höhe gegangen. Wir glauben aber keineswegs, daß dieſe Entwicklung bei allen Extremen, die auch hier nicht ausgeſchloſſen ſind, irgend⸗ wie zu bedauern iſt: eine Nation, deren arbeitende Klaſſen am beſten genährt— am beſten gekleidet— am beſten be⸗ herbergt ſind— die ſich auch geiſtige Genüſſe verſchaffen kann, mit jeder andern Nation, bei welcher das weniger der Fall iſt, im täglichen induſtriellen und kommerziellen Wettkampfe unfehlbar obſiegen wird und muß. Das Mehr aber in den Preiſen der nicht abſolut notwendigen Waren, was ſich eine Nation im Intereſſe der beſſeren Ernährung der kleinſten Haushalte auferlegt, iſt die beſte Anlage, die ſie machen kann; das garantiert eine glückliche Weiterentwicklung und das Entſtehen jenes Staates, den einer der beſten und wahrſten deutſchen Volksfreunde. deſſen hundertjähriger Ge⸗ burtstag man geſtern in Frankfurt a. M feierte, Schultze⸗ Delitzſch, ſchon 1865 in einem Aufrufe mit ſoinen Genoſſen⸗ ſchaften auf Selbſthilfe gebaut, erſtrebt hat. Rechtspfege. Darf man auf der Fahrt mit einer Automobil⸗Nachtdroſchke ſchlafen? So befremdlich es auf den erſten Blick klingen mag, wie man überhaupt zur Stellung einer ſolchen Frage kommen kann, noch weit ſeltſamer mutet die Verneinung dieſer Frage durch ein Jdeutſches Gericht an. Und doch veröffentlicht der Direktor der bayeriſchen Verſicherungsbank Dr. Hecht in München in der September⸗Nummer der„Deutſchen Juriſtenzeitung“ eine der⸗ artige Entſcheidung des Kgl. preuß. Landgerichts J Bexrlin. Der Fall war folgender: Im Oktober v. Is. fuhr der Chauffeur einer Automobildroſchke einen Gaſt nachts durch eine faſt un⸗ beleuchtete und noch nicht verkehrsfreie Straße in einem Tempo, daß der Wagen gegen eine Holzſchranke ſtieß, wobei der ſchlafende Fahrgaſt mit dem Kopfe durch das Fenſter fuhr und ſich erheblich verletzte. Die Verſicherungsgeſellſchaft entſchädigte ihn, erhielt aber in ihrem Prozeſſe gegen die Eigentümerin des Automobils nur drei Viertel der Forderung zugebilligt. In den Gründen des Urteils vom 10. Januar l. Is. hat das erwähnte Gericht ein mitwirkendes Verſchulden des Fahrgaſtes angenommen, weil feſtſtehe, daß dieſer zurzeit des Unfalls und ſchon früher geſchlafen habe. Es ſei feſtzuſtellen, daß ein in der Droſchke ſchlafender Gaſt ſchon durch die unvermeidlichen Stöße des Wagens zu Schaden kommen könne;: deshalb gehöre die Ver⸗ meidung des Schlafes zur im Verkehr erforderlichen Sorgfalt“, Daß der Gaſt durch den Anprall des Automobils mit dem Kopfe durch die Scheibe fuhr, ſei nur dadurch zu erklären, daß er in Schlaf verfallen, jede Herrſchaft über ſeinen Körper verloren hätte. Im wachen Zuſtande hätte er an den im Wagen befind lichen Handgriffen ſich feſthalten und die Wirkung des Stoßes abſchwächen können. Das Gericht hat in der Hauptſache den Chauffeur verantwortlich gemacht, zum Teil jedoch auch den Fahr⸗ gaſt.— Das iſt aber doch eine gerichtliche Auffaſſung, die ſchweren Bedenken unterliegt. Es iſt, ſagt der erwähnte Einſender dieſes Urteils in der„Deutſchen Juriſtenzeitung“ keineswegs ſicher, daß des Wachen des Fahrgaſtes einen Unfall verhütet haben würde. Bei einem Stoß von ſolcher Plötzlichkeit und Heftigkeit hat auch der wachende Menſch ſeinen Körper ebenſowenig in der Gewalt wie der ſchlafende. Hier würde ihn nur ſchützen können, wenn er direkte Gegenmaßregeln anwendete, was aber wegen der Dunkel⸗ heit ausgeſchloſſen geweſen ſei. Die Urſache des Unfalls lag eben doch in der Dunkelheit der Straße und der hierfür zu raſchen Fahrgeſchwindigkeit. Nach beiden Richtungen bieten ſich dem Fahrgaſt bei der Abfahrt keine Anhaltspunkte. Ohne ſolche durfte er beruhigt einſchlafen in der Annahme, daß derjenige, der ein behördlich zugelaſſenes Fuhrwerk benußt, das Vertrauen in deſſen Lenker ſetzen darf, daß er über die notwendige Gewieſſen⸗ haftigkeit verfügt, um den Paſſagier nicht in Gefahr zu bringen. In eingehender und überzeugender Weiſe beſpricht dann unſer Gewährsmann die juriſtiſche Bedeutung und Tragweite des hier in erſter Linie in Frage kommenden Paragraph 254 B. G.., welcher die ohnedies ſehr ſubtile Frage des etwaigen Metver⸗ ſchulden eines Beſchädigten regelt; wir können an dieſer Stelle darauf nicht weiter eingehen; nur die eine Folgerung aus dem⸗ ſelben ſei noch beſonders hervorgehoben:„der Paragraph geht davon aus, daß es Pflicht jedes verſtändigen Menſchen ſei, ſich tunlichſt vor Schaden zu bewahren, ſelbſt wenn er ſich an einen andern ſchadlos halten kann, ſowie daß jeder verankwortliche Menſch die Gefahr ſeiner ſchuldhaften Handlungsweiſe ſelbſt tragen muß.“ Zum Schluß iſt mit Recht in der wiedergegebenen Darſtellung darauf hingewieſen, daß der hier behandelte„merk⸗ würdige Richterſpruch“ ſich keineswegs auf Tag⸗ und Nacht⸗Auto⸗ mobile beſchränkt, ſondern natürlich auf alle Fuhrwerke. ja ſelbſt die Eiſenbahnen in gleicher Weiſe umfaßt, welch letztere denſelben phyſikaliſchen Geſetzen unterworfen ſind wie andere Fuhrwerke. Alſo auch Eiſenbahnfahrgäſte müſſen darnach wacy bleiben, um die Wirkung von Unfällen abzuſchwächen. Allgemeines. Amerikaniſcher Außenhandel. Die Handelsbilanz der Ver⸗ einigten Staaten war im Fiskaljahr 1907—08 in einem Grade aktiv wie nie zuvor; der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr betrug nicht weniger als 666½ Millionen Dollar Es rührt dies daher, daß infolge der Kriſis, die im Herbft 1907 eintrat, die Einfuhr um rund 240 Millionen Dollar gegen das Vorjahr zurückgegangen iſt, während die Ausfuh! nur eine Abnahme um 20 Millionen Dollar erfahren hat. 3. den letzten drei Jahren hat die Einfuhr und Ausfuhr der Ve einigten Staaten betragen(Millionen Dollar):: Einfuhr Antsfuhr 1226,6 2748,9 1906—07 1434½ 1880,8 SSS 1194.8 1860,8 Hierzu ſei bemerkt, daß das Jahr 1906—07 die bisher höchſte Einfuhr⸗ und Ausfuhrziffer gebracht hat und daß vor 1905—06 weder die Einfuhr noch die Ausfuhr jemals ſo groß geweſen iſt als in einem der letzten drei Jahre. Von Intereſſe iſt ein Vergleich zwiſchen den Zahlen der Jahre 1898—99 und 1907—08, weil daraus die Entwickluna zu erſehen iſt, die der Außenhandel der Union während des letzten Jahrzehnts genommen hat. Die Einfuhr iſt ſeit 1898—99 von 697,1 auf 1194,3 Millionen Dollar, alſo um 497,2 Millionen Dollar ⸗ 71 Prozent, die Ausfuhr von 1227 auf 1860,8 Millionen Dollar, alſo um 633,8 Millionen Dollar— 52 Prozent ge⸗ ſtiegen. Trotz des Rückganges, den die Einfuhr im letzten Jahre erfahren hat, war alſo bei ihr die steigerung während der zehn Jahre relativ viel größer als bei der Ausfuhr, ein Beweis, daß der Einfuhrbedarf der Union ſtark zunimmt und daß das große nordamerikaniſche Wirtſchaftsgebiet auch als Abſatzgebiet für die deutſche Induſtrie fortgeſetzt an Bedeutung gewinnt. — n Vom Waren⸗ und Produktenmast [Von unſerem Korreſpondenten.] Das Geſchäft auf den Waren⸗ und Produktenmärkten hielt ſich in dieſer Berichts⸗Woche in engen Grenzen. Auf dem Weltmarkte für Getreide hatten Gewinnreali⸗ ſierungen, die anfangs der Woche vorgenommen wurden, eine Preiseinbuße zur Folge. Selbſt der von dem Waſhingtoner Ackerbaubureau herausgegebene Bericht über den Stand der Halmfrüchte in den Vereinigten Staaten Nordamerikas, wonach der Stand des Frühjahrsweizen gegen die Auguztnote ſich um 3, Prozent verſchlechterte, blieb ohne Beachtung. Auf Baſis der Septembernote des Monatsberichts ſchätzt der Statiſtiker der Newyorker Börſe den Ertrag der Frühjahrsweizen auf 241 000 000 Buſhels gegen 249 711000 Bushels am 1. Auguſt ds. Is., was einer Verſchlechterung von rund 8,7 Millionen Buſhels ent⸗ ſpricht. Auch dieſe Schätzung blieb an den amerikaniſchen Börſen ohne Wirkung, weil die Spelulation auf beſſere Wetterberichte als Abgeber auftrat. Am Donnerstag war indes eine neue Hauſſe zu regiſtrieren, hervorgerufen durch den Bericht des Cin⸗ einnati Price Current, der beſagt, daß das Pflügen der Felder mit Winterweizenſaat durch die trockene Witterung verzögerk wird; ferner durch Berichte über Trockenheit im Südweſten und durch die daraufhin gemachten umfangreichen Deckungskäufe. Auch die wider Erwarten kleineren Wochenverſchiffungen von Argen⸗ tinien, dieſelben belaufen ſich auf nur 31 000 gegen 44000 Tonnen Weizen in der Vorwoche, wirkten ſtimulierend. Von Auſtralien liegen keine neuen Meldungen vor. In Rußland ſind die Zu⸗ fuühren andauernd klein und finden, ſoweit es ſich um ſchwere Ware handelt, bei den dortigen Mühlen zu hohen Preiſen Auf⸗ nahmen. Die rumäniſchen Ernteſchätzungen deuten auf mäßige Leiſtungen. An unſeren ſüddeutſchen Märkten waren die Preiſe keinen bedeutenden Schwankungen unterworfen, weil die heran⸗ kommende inländiſche Ware infolge des andauernden Regen⸗ wetters keine gute Beſchaffenheit zeigt. Unſere Mühlen ſind da⸗ her auf Beimiſchung kleberhaltigen Auslandsweizen angewieſen und da die Beſtände davon klein ſind, ſo ᷣleiben gute ſee⸗ und rheinſchwimmende Weizen geſucht. Gehandelt wurden in dieſer Woche Weſtern Redwinter Weizen 2 ſchwimmend zu M. 166 bis 168, Kanſas 2 ſchwimmend M. 167 bis 169, La Plataweizen 80 Kg. ſchwimmend M. 172.50 bis 175, Ulka 9 Pud 20⸗25 ladend M. 170, 10 Pud ladend oder geladen M. 173, Azima 10 Pud M. 180 bis 185, Rumäniſcher Weizen ſchwimmend 76⸗77 Kg. Mark 161 bis 166, 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 167 bis 172, alles per Tonne, cif Rotterdam. In Roggen blieb das Geſchäft auch in dieſer Woche klein und es konnten nur einige Partien nord⸗ deutſche Roggen zu M. 132 bis 134, tranſit, eif Rotterdam ge⸗ handelt werden. Von Rußland iſt das Roggenangebot klein. Für Braugerſte iſt die Beteiligung der Brauereien am Einkauf immer noch unbefriedigend. Die Geſchäftslage für Braugerſte im allgemeinen unverändert. Dagegen geſtaltete ſich das Ge⸗ ſchäft in Futtergerſte, ruſſiſche Provenienz, zu weiter an⸗ ziehenden Preiſen recht lebhaft. Auch Hafer begegnete bei klei⸗ nerem Angebot ſtärkerem Intereſſe und ſpeziell bleibt ſchwere helle Ware geſucht. Mais liegt andauernd feſt, doch ſind die Umſätze klein. Die Notierungen ſtellen ſich an den wichtjaſten Getreide⸗ märkten: 5.00. 10./9. Diff. Weizer: New⸗Nork loco ets 104% 103%/—1 Dezbr.„ 106 106— Chicagos Dezbr. 97 977.— 7 Liverpool Dezbr. sh 7/6 ½½ 776,— Budapeſt Oktbr. Kr. 11.27 11.38 +0.12 Paris Nov. Febr. Fr. 234.50 239.— +4.50 Berlin Dez. M. 204.50 203.50—.— Mannheim loko„ 222.50 223.— +0.50 Roggen: Chicago loco ets 76½ 76%— 1 Septbr. 7⁵— Paris Nov[Febr. Fr. 184.— 181.——3— Berlin Dez. M. 179.25 179.——.25 Mannheim loko„ 186.— 187.— +1.— Hafer: Chicago Dezbr. ets 50%½ 505/8— Paris Nov. Febr. Fr. 181.— 185.— +4.— Berlin Dez. M. 167.50 166.——.50 Mannheim loko„ 172.— 173.— +1.— Mais: New⸗Pork Dezbr. ets 79% 80/ +1 Chicago Dezbr.„ 68— 69/ +1N5, Berlin Dez. M. 153.75 155.— +1.75 Mannheim loko„ 16750 167.50— Auf dem Rheinfrachtenmarkt war die Tendenz allenthalben etwas feſter. Der Waſſerſtand iſt infolge der vielen Niederſchläge geſtiegen, ſodaß die Schiffe faſt voll abgeladen wer⸗ den könnee. Die Anlieferungen ſowohl, als auch die Nachfrage nach Schiffsraum, ſind ſtärker als in den vorhergegangenen Wochen. Die Schiffsfracht für Kohlenladungen nach Mainz⸗ Mannheim⸗Ludwigshafen ſtellte ſich die Karre(1700 Kg.) auf.50 bis.55., nach Karlsruhe⸗Maxau.00 bis.05 M. und nach Straßburg⸗Kehl.70 bis.80., alles bei freier Schleppbeför⸗ derung. Die Frachten für Getreide ab Rotterdam nach Mainz⸗ Worms, Mannheim, Ludwigshafen ſtellen ſich auf.00 bis.50 M. und nach Frankfurt auf.50 bis.00., von Antwerpen nach Mannheim auf.00 bis.50 und nach Frankfurt auf.50 bis.75. M. Kaffee bekundete im allgemeinen eine feſtere Haltung, da Braſtlien ſeine Koſt⸗ und Frachtangebote etwas erhöhte. Die Um⸗ ſätze beſchränken ſich indes hauptſächlich auf nahe oder prompt: Ware, während Lieſerungskaffee immer noch ziemlich vernach⸗ läſſigt iſt. Die Spekulation verhält ſich andauernd reſerviert. Der Streik der Dockarbeiter in Santos blieb auf die Marktlage ohne Einfluß, da man annimmt, daß die Arbeiterſorderungen be⸗ willigt werden, um vor dem Eintritt des hohen Aussuhrzolls leine Störung in den Verſchiffungen hervorzurufen. Das neue Kaffeegeſetz von Sao Paulo, das vom Kongreß angenommen wurde, lautet: Art. 1: Eine Zuſatz⸗Abgabe von 20 Prozent des Wertes wird von allem Kaffee erhoben, der aus dem Staate aus⸗ ührt wird und 9 Mill. Sack im jetzigen Ernteſahr, 9,5 Mill. Sack in der Zeit vom 1. Juli 1909 bis zum 30. Juni 1910 und 0 Mill. Sack in den folgenden Jahren überſteigt. Art. 2: Die urtaxe“, welche durch Art. 29 des Geſetzes Nr. 984 vom 29. Dezember 1905 eingeführt iſt und die von allem zur Aus⸗ fuhr aus dem Staate kommenden Kaffee erhoben wird, wird auf 5 Fr. erhöht bezw. auf den entſprechenden Milreiswert auf Grund des offiziellen Tageskurſes. Art. 3: Die Regierung des Staates wird autoriſiert, eine auswärtige Anleihe aufzunehmen, die Lſtr. 15 000 000 nicht überſchreiten ſoll, um die notwendigen Maß⸗ regeln zur Verteidigung des Kaffees durchzuführen und die bis⸗ her zu dieſem Zweck aufgenommenen Anleihen zu konſolidieren. § 1: Dieſe Anleihe ſoll außer den allgemeinen Garantien die weitere Garantie des Kaffees, den die Regierung aufgekauft hat, und noch beſitzt, und des Ergebniſſes der in den vorhergehenden Artikeln feſtgeſetzten Zuſatz⸗Abgaben genießen.§S 2: Der Erlös des Verkaufs der dem Staate gehörenden Kaffees, der bei ſich bietender Gelegenheit erfolgen ſoll, wird veeswandt zur Tilgung der neuen Anleihe.§ 3: Die Regierung beſtimmt die Einzel⸗ heiten bezw. Zinſen, Tilgung, Zinsfuß, Steuer, Steuerbefreiung uſw. der neuen Anleihe nach eigenem Ermeſſen. Art. 4: Alle widerſprechenden Beſtimmungen werden hierdurch aufgehoben.— Die Zufuhren belaufen ſich in der letzten Woche von Rio de Ja⸗ neiro auf 70 000 gegen 79000 Sack in der Vorwoche und die von Santos auf 482 000 gegen 397000 Sack. Die Vorräte in Rio de Janeiro ſchätzt man in dieſer Woche auf 414000 gegen vor⸗ wöchige 436 000 Sack und die in Santos auf 1 459 000 gegen 1392 000 in der Vorwoche. Die Vorräte in den Vereinigten Staaten betragen einſchließlich der ſchwimmenden Ladungen 3 499 000(3 333 000) Sack. Newyork notiert: Rio No. 7 loko Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. 3. Sebtbr. 6˙½.80.60.60.60.60.60 10. Septbr. 6¼.90.65.65 5,80 5160.55 Diff. ½ +10*5 5 Für Zucker war die Stimmung anfangs der Berichtswoche etwas zuverſichtlicher, da die Witterung für die Entwickelung der Rüben als nicht vorteilhaft bezeichnet wurde; Ende der Woche trat aber eine merkliche Abflauung ein, hervorgerufen durch beſſre Wetterverhältniſſe und durch ſtärkeres Angebot. Nach dem Wochenbericht von F. O. Licht ergab die Rübenunterſuchung für die Magdeburger Gegend als Durſhſchnittsgewicht mit Blättern 1205 Gramm(i. V. 1215 Gramm), ohne Blätter 473 Gramm (456 Gramm), Zuckergehalt 17,06 Prozent(im Vorj 16,19 Proz.) Die Angaben für die anderen Gegenden lauten: Durchſchnitts⸗ gewicht mit Blätter 722 Gramm(844 Gramm), ohne Blätter 384 Gramm(372 Gramm), Zuckergehalt 17,66 Prozent(1630 Prozent). Die Rohzuckervorräte in den 4 Haupthäfen von Amerika betragen gegenwärtig 257000 Tonnen lin der Vorwoche 283 000 Tonnen), bei den Raffinerien 237000 Tonnen(218 000 Tonnen) und auf Kuba 49000 Tonnen(58 000 Tonnen). Die Hamburger Lagervorräte erfuhren bei einem Beſtand von 386 100 Doppelzentnern(im Vorjahre 450 400 Dz.) eine Geſamtabnahme von 177800 gegen 107800 Abnahme im Vorjahre. Die Vor⸗ räte in den Vereinigten Staaten ſind in den letzten Tagen von 238 000 Tonnen auf 266 000 Tonnen geſtiegen. Der Wochenumſatz an der Magdeburger Börſe belief ſich in den letzten acht Tagen auf 120 000 gegen 35000 Ztr. in der Vorwoche. Magdeburg notiert: Sept. Okt. Okt. Dez. Nov, Dez. Jan.März Mai 4. September 19.60 19.70 19.65 19.60 19.85 20.20 10, September 19.25 19.15 19.10 19.10 19.40 19.70 Diff.—35—55—50 9—45—50 Handelsberichte. Börſenwochen⸗Bericht. B. Frankfurt a.., 11. Sept. Die Börſe war bei Beginn der neuen Woche im wahrſten Sinne des Wortes elektriſiert. Gehörte ſchon die letzte Woche unſerer Börſe der Hauſſe für elektriſche Werte, ſo war das In⸗ tereſſe wiederum für die Aktien unſerer Elektrizitätsgeſellſchaften ſehr lebhaft. Es ſtimulierte zunächſt der Beſchluß der badiſchen Staatsbahnen die Strecken Baſel⸗Schopfheim⸗Zell⸗ und Schopf⸗ heim⸗Säckingen für elektriſchen Vollbetrieb einzurichten. Die Vergebung des Baues der Schöneberger Untergrundbahn an die Siemens u. Halske Akt.⸗Geſ. veranlaßte große Käufe in den Aktien letztgenannter Geſellſchaft. Die ſteigende Bewegung der Aktien der großen Elektrizitätsgeſellſchaften hat mit einer Hauſſe nicht nur eingeſetzt, ſondern ſich größtenteils mit wenigen Aus⸗ nahmen behaupten können. Es iſt aufs Neue der Beweis er⸗ bracht, daß auf dem Gebiete der deutſchen elektriſchen Induſtrie raſtlos gearbeitet wird, um gewiſſe große Aufgaben im Dienſte der allgemeinen induſtriellen Entwicklung zu löſen und daß in dieſer Hinſicht bereits Erfolge aufzuweiſen ſind, die für die Wiederbelebung unſeres wirtſchaftlichen Lebens Hoffnungen er⸗ wecken können, hat ſich im Laufe dieſer Woche am Beſten gezeigt. Die Zurückhaltung der Spekulation war im Anfang etwas auf⸗ fallend, aber doch berechtigt. Die Durchführung dieſer Projekte, welche oben angeführt ſind, erfordern viel Zeit und vor allem viel Geld und der Zeitpunkt, an welchem unſere Elektrizitäts⸗In⸗ duſtrie aus ſolchen Arbeiten wird Nutzen ziehen können, liegt borerſt noch in weiter Ferne. Es handelt ſich ja vorläufig um Verſuche, wird dieſes gelingen, ſo wird man allerdings über die Lage unſerer großen Elektrizitätsgeſellſchaften noch günſtiger urteilen. Betrachten wir den Kurszettel der Frankfurter Börſe, ſo ſehen wir Kursſteigerungen, wie ſolche ſeit Jahren ſelten der Fall waren. 10 Prozent und mehr ſind die Differenzen der laufenden Woche. Ob ein ſolcher Optimismus am Platze war, wird allerdings bezweifelt, aber der Enthuſiasmus für dieſe Aktien hat die Börſe mehrere Tage außerordentlich belebt und iſt dbon Tag zu Tag in verſtärktem Maße hervorgetreten. Wir führen kurz die Hauptpapiere dieſes Marktes an, welche hervor⸗ ragende Kursgewinne erzielten. Es ſind dies die Aktien der Siemens u. Halske, der allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft, der Deutſch⸗Ueberſeeiſchen Elektrizitätsgeſellſchaft, der Schuckert⸗Ge⸗ ſellſchaft, der Elektriſchen Licht⸗ und Kraftanlagen, der Lahmeyer, der Brownu, Boveri u. Co., der Felten u. Guillaume⸗ Lahmeyer⸗Werke und der Süddeutſchen Kabelwerke. Auch der übrige Markt der Induſtriepapiere zeigte ein recht freundliches Ausſehen, wenn auch gerade in den eigentlichen Spekulationspapieren die Bewegung eine nicht zu ſtarke war. Er⸗ wähnenswert ſind: Chemiſche Aktien, vor allem: Badiſche Anilin⸗ Fabrik, welche aber durch die unerwartete Mitteilung von der Erhöhung des Aktienkapitals um 15 Millionen auf 36 Millionen überraſchte und zur ſchwachen Haltung Anlaß gaben. Maſchinen⸗ fabriken verkehrten ebenfalls bei feſter Tendenz. Auch die übrigen Werte dieſes Marktes zeigten verhältnismäßig günſtige Stim⸗ mung, wozu im allgemeinen die an und für ſich feſte Stimmung, welche an der Börſe vorherrſchte, beitrug. Auf dem Montanmarkt zeigt ſich eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Uebereinſtimmend wurde bereits in letzter Zeit von verſchiedenen Seiten über eine lebhaftere Nach⸗ frage nach Stabeiſen in Deutſchland berichtet. Aus England werden nicht allein beſſere Notierungen für Roheiſen, ſondern auch für Fertigeiſen und Stahl gemeldet; und in den Vereinigten Staaten tritt deutlicher ein Umſchwung in die Erſcheinung. Die Preiſe haben ſich zwar in Amerika nur für ſüdliches Roheiſen nennenswert gegen den tiefſten Stand gehobens. Als allgemein darf man wohl die Behauptung aufſtellen, daß heute der Konſum, wie ſtets in Zeiten der Depreſſion, nur das Notwendigſte kauft. Das trifft allerdings aber nicht nur für die Eiſeninduſtrie zu, ſondern mehr oder weniger für alle Großgewerbe. Vom rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Eiſenmakt wird gemeldet, daß in den letzten Wochen in einzelnen Zweigen der Eiſeninduſtrie etwas Lebhaftigkeit ein⸗ getreten iſt, das zur Hoffnung berechtigt, daß wir in die Zeiten guter Konjunktur hineingehen. Mit großer Sorge ſehen aller⸗ dings die Werke dem Winter entgegen. In Deutſchland verhält ſich der Konſum bei den weiter ſinkenden Preiſen äußerſt reſerviert Die Situation auf dem Roheiſenmarkte unter dem Einfluß der Syndikatskriſe. Der Verhand⸗ lungen auf Begründung eines allgemeinen deutſchen Roheiſen⸗ ſyndikates haben jenen Verlauf genommen, den man als kommend bezeichnete. Der Erfolg iſt an dem Widerſtande des Kraftwerkes geſcheitert. Der Markt für fremde Erze iſt vernachläſſigt, trotz⸗ dem dieHändler ſich zu Preiskonzeſſionen willig zeigen, bleiben die Käufe ſeher gering. Ebenſo vermißt man eine lebhaftere Nach⸗ frage auf dem Stabeiſenmarkte und im Blechgeſchäft und es iſt das ein Beweis, daß der Hauptanteil an dem beſſeren Geſchäfte wiederum den gemiſchten Werken zufallen wird. Das Formeiſen⸗ geſchäft hat ſich leicht gebeſſert, zum Teil durch einen vermehrten Auslandsverſand. Im Eiſenbahnmaterial leidet das Geſchäft unter der Reduzierung der Beſtellungen der Eiſenbahnverwaltung. In Grubenſchienen ſind neuerdings wieder einige Abſchlüſſe zu⸗ ſtande gekommen. Die Preiſe im Inland halten ſich auf der Höhe der letzten Sätze. Die beſſere Nachfrage nach Walzmaterial, vor⸗ nehmlich nach Stabeiſen und Blech hält weiter an. Eine Ver⸗ längerung des Düſſeldorfer Roheiſenſyndikats iſt, wie wir ſchon meldeten, geſcheitert. Auf die Bövſe machte dieſe Nach⸗ richt verhältnismäßig wenig Eindruck, umſomehr ſeit einiger Zeit bereits an einem Zuſtandekommen gezweifelt wurde. Montan⸗ aktien ſchließen im allgemeinen mehr auf Realiſatiy en ſchwächer, da man die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, daß ſchließlich doch noch größere Gruppen von Roheiſenwerken ſich zuſammen⸗ faſſen. Gelſenkirchen, Harpener, Deutſch⸗Luxemburger und Phönix hatten mit größeren Verluſten zu rechnen. Es machbe ſich jedoch am Schluſſe der Woche auch auf dieſem Markte gut be⸗ hauptete Tendenz geltend. Daß die Geldmarktlage gegenwärtig, wo wir uns all⸗ mählich dem wichtigſten Quartalstermine des Jahres nähern, mit ſo großer Ruhe betrachtet werden kann, iſt ein günſtiges Zeichen. Der hieſige Privatdiskont notierte 2 fünfzehn Sechzehntel bis 3 Prozent, ließ aber am Schluſſe der Woche Verſteifung erkennen, umſomehr größere Anforderungen wegen der Kouponzahlung zu gewärtigen ſind. Immerhin iſt die Börſe befriedigt, denn im Vergleich der vorjährigen Börſenkriſe und wie damals die Knapp⸗ heit und Verteuerung des Geldes, ſo iſt es jetzt die faſt unver⸗ mittelt danach eingetretene Flüſſigkeit, die den Wandel an der Börſe verurſacht hat. Was den Verkehr der übrigen Märkte. betrifft, ſo ſind leider bei wenig günſtiger Tendenz Schiffahrts⸗ aktien zu erwähnen. Nordd. Lloyd erzielten eine mäßige Be· feſtigung, welche aber bald wieder verloren ging. Bankaktien waren ſehr belebt und leitende Werte zeigen ziemlich erhebliche Kurserhöhung. Hervorzuheben ſind Deutſche Bank, Dresdener, Berliner Handelsgeſellſchaft und Darmſtädter, welche man teil⸗ weiſe im Hinblick auf neue Geſchäfte und in Verbindung der Hauſſe der elektriſchen Aktien brachte. Im Eintiang der günſtigen Stimmung konnten auch Mittelbanken ſich befeſtigen, Kreditaktien feſt auf Wien. Bahnen ruhig und gut behauptet, Feſte Tendenz zeigten Lübeck⸗Büchener Aktien. Lombarden und Staatsbahn behauptet. Die in Betracht kommenden Werte des Newyorker Marktes haben eine Ueberraſchung gebracht. Bal⸗ timore Ohio erreichten den Parikurs und konnten ſelben erheblich überholen. Die Newyorker und Londoner Börſe brachte im all⸗ ſteht gemeinen gute Anregung. Auffallend ruhig verhielt ſich der Fondsmarkt. Inländiſche wie auch Ausländiſche haben wenig Kursveränderung erfahren. Die Stimmung war im allgemeinen feſt. Stadtanleihen erfuhren wieder eine Neueinführung. Aproz. Anleihe der Stadt Mülhauſen i. E. v. J. 1908 wurden zum Kurſe 98,20 Geld eingeführt. An Neu⸗Einführungen ſind zu erwähnen die überaus günſtige Ueberzeichnung der Aproz. Frankfurter Stadtanleihe im Betrage von 20 Millionen Mark. Dieſe An⸗ leihe hatte einen überaus großen Erfolg. In Stadtanleihen macht ſich auch weiter größere Nachfrage zu Kapitalanlage geltend. Die Kundgebung der„Nordd. Allg. Ztg.“ betreffs der Reichsfinanz⸗ reform hat die Börſe wenig berührt, da ſie bereits gewöhnt iſt, daß noch aus den gut gewählten Worten betreff Steuer⸗ vorſchläge gewöhnlich etwas ungünſtiges nachfolgt. Auf Ueber⸗ raſchungen iſt die Börſe bekanntlich bei ſolchen Vorſchlägen gefaßt. Die feſte Tendenz konnte ſich am Schluß der Woche nicht voll behaupten. Amerika brachte wieder ungleichmäßige Tendenz. Baltimore Ohio ſchließen feſt bei ſchwankender Tendenz. Elek⸗ triſche Werte, welche nach der Hauſſe, wie leicht erklärlich, zu Realiſierungen Veranlaſſung gab und teilweiſe einige Prozente wieder verloren, ſchloſſen infolge regerer Beteiligung des Privat⸗ publikums am Geſchäft bei feſter Tendenz. Die Stimmung war im allgemeinen auf die leichte Verſteifung am internationalen Geldmarkt etwas zurückhaltender geworden. Marktbericht. (Wechenbericht von Jonas Hoffmann, Neu ß, 11 Sepk Auch das dieswöchige Getreidegeſchäft verkehrte in feſter Haltung. Nennenswerte Preisveränderungen ſind zwar nicht zu verzeichnen, doch bleiben ſowohl Weizen wie auch Rog⸗ gen in trockner Qualität über amtliche Notierungen geſucht. Die Anfuhren von neuem Hafer haben ebenfalls begonnen; dieſe Fruchtgattung hat am meiſten unter der Ungunſt der Witterung gelitten und zeigte eine geradezu troſtloſe Beſchaf⸗ fenheit. Gerſte und Mais ſind ſtill aber feſt. Der Ver⸗ kehr in Weizen⸗ und Roggenmehl iſt bei guter Be⸗ darfsfrage ein lebhafter. Weizenkleie ſtill. Tagespreiſe: Neuer Weizen bis M. 210— Neuer Roggen bis M. 178— Alter Hafer bis M. 170— Neuer Hafer bis M. 160 die 1000 Kg. Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 2894, Roggen⸗ mehl ohne Sack bis M. 26 die 100 Kg. Weizenkleie mit Sack bis M..10 die 50 Kg. Rübölſaaten haben ſich von ihrem Tiefſtande etwas erholen können, nachdem ſich zu den gewichenen Preiſen mehr⸗ fach Nachfrage zeigte. Die Stimmung iſt eine zuverſichtlichere. Leinſaaten und Leinöl ſind matt. Die Kaufluſt für beide Arkikel iſt ſehr gering. Rüböl bekundet feſtere Hal⸗ tung. Der Bedarf hat ſich entſchieden gehoben. Oel kuchen vernachläſſigt. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rübbl ohne Faß bis M. 68 ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis M. 404 die 100 Kg. Fracht Parität Geldern. Lun il Jbvz„Zuu ur geif ant f F5 Icod zedesjch dusel pang Sog usdgog 85 Nont en gun. eeneen— ee“ Abocz usot ur geburg agr uopuag ole Luvb Adgecet en acht utuunn i id „Uggen gunze, uoufec pnv Ab; sba ucppoach uehnz zusdc sogd fee saim öo“ druh dagt up ſcoß uog goack uoubobaogazu uognd uoagr ne zr 9 „wutund zwan se: uogusg uvave aeutu cpou cpi Cae uudg ulg ziv Luvb euvb jvur pr undar cun vS“ neppl qun Ipiu 18 „udpapecz susgeg Sogolun— ae monnzl„usspapecz svcß“ e nogjog wmog uv zaet uegunef uebnz duse Igne zeppogeg uiavg diq zjploch dact gva uduttlohne ail un zd gborg iou en uebeh bein zunf gun sspez uog sva Sopnvazuavs uogog Se joge di uan did uuin agit an 19 Jun ueuuicklaeqn udgogz usg did ueuumoudh uszuvzt udunab zeg gufdo ze zog uuvcg uluig inlec ulel ioruchl a Pojecd ozung sva aht zupl gvaeg uaahnp dig zeqn aun ogtelgz oic uezouzzwoch uteg sno agete uemmauob oſcoß uog znch uee agr jog a9 eqiie sobiln! oian qogeg ge eleiag ueſmnghun bungzſpid die dig uezaicß dee Uelumpfg uegiec usg uv qun aag on uun ueſgvanlueuuog 10 uepne usoegepid eguscping oig Ireattpt gunzaz a0g 4vg Icbiu zdeqsel se uelhiat gun uscen uebnſz dagr uelſoz guvch u1 guvch aageia gun aiog uv oe nogeiu opil on udge! 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Deine Augen, Deine Lippen Dich, Dich Adele, liebe ich! Und Du ſei nicht geizig in dieſer einzigen Stunde. Rede! Laß michs nicht bloß fühlen, laß michs hören. Sag es mir!“ Und wieder bleibt ſie ſtumm, ſtarrt zum Horizont hin⸗ über, den die Sonne zu berühren beginnt. Auch er gewahrt es, und ein ſchneidender Schmerz dringt ihm durch Leib und Seele, ein wildes, gewaltiges Liebes⸗ zittern, unter dem ſeine Arme ſie jäh umſchlingen. „Ich kanns nicht, Adele. Ich kann nicht von Dir laſſen!“ Lippe hatte ſich auf Lippe gepreßt, Herz ſchlägt gegen Herz Und langſam beginnt die Sonne zu ſinken. Da iſt er emporgeſprungen, hat ſie mit ſich emporgeriſſen. —.„Ich kanns nicht. Und ich will es nicht!“ „Noch iſt die Sonne ja nicht hinunter.“ In ſeiner Leidenſchaft Ruf bebt ihrer Liebe Flehlen, die Minuten des Glücks nicht durch des Scheidens Mahnung zu kürzen. „Aber ſie ſinkt. Siehſt Dus nicht, wie ſie ſinkt, immer tiefer und tiefer? Und wenn ſie drunten liegt, dann kommt die Nacht, und auf die Nacht nie wieder ein Morgen, nie wieder eine Stunde wie dieſe, nie wieder ich und Du!“ „Es muß ja doch ſein. Du und ich— wir paſſen ja doch nicht zueinander.“ Mit ſeinen Lippen erſtickt er auf den ihren die zitternde Wehklage. „Ich hab Dich lieb, Du haſt mich lieb, und unſere Herzen ſchlagen den gleichen Schlag— iſt das kein Zueinander⸗ paſſen?“ Auf ſeine Hände tropft es heiß hernieder. „Es muß ja ſein. Was ſollte denn ſonſt wohl aus uns werden?“ „Ich hab Dich lieb, Adele, hab Dich lieb!“ Ein Schrei iſts aus ſeines Herzens Not, und wieder trägt das Echo ſeiner Stimme Hall zurück. „Lieb— lieb!“— Von allen Seiten dringts auf ihn ein, als wärs des Weltalls Sprache, als wären Himmel und Erde nur mit dieſem einen Laut gefüllt. Auch ſie fühlt die zwingende Weltenmacht, hängt an ihm mit ſchweren Gliedern, hat das Geſicht an ſeine Schultern gedrückt und will das Sinken der Sonne nicht ſehen. Doch er hebt ihr den Kopf, zwingt ihr den Blick hinüber. „Kannſt Du es denn, wenn Du mich liebſt? Nie wieder ich und Du— kannſt Du es denn?“ „Es muß ja doch ſein.“ „Und warum muß es denn ſein, wenn wir es beide anders wollen“? Sie zuckt zuſammen, weiß nicht, wie er es meint, drängt angſtvoll ſcheu von ihm zurück. Und plötzlich werden ihre Augen ſtier und tot. Der Arm hebt ſich ihr empor, die Hand deutet hinaus.— Dort drüben iſt die Wetterleuchte hinabgeſunken. D Sonnenſtunde iſt vorüber. Und ſie hat es ihm nicht geſagt, was er von ihr hören wollte— hat es ihm nicht ein einziges Mal geſagt.— „Ich hab Dich kieb, Heinz! Mehr als mein Leben hab ich Dich lieb!“ Ein Aufſchrei des Schmerzes und des Scheidens. Ihre Arme kalten ihn umklammert, an ſeiner Stärke ſucht ſich ihre Schwäche Halt. Er ſpricht kein einziges Wort, zber wie er ſie gewaltſam feſt ſich an das Herz drückt, fühlt ers, weiß ers: Er ließ ſie jcht! Eher gab er ſein Leben hin, als daß er von ihr ließ. VIII. Vou jenſeits der Straße blickte Heinz zu den Fenſtern der elterlichen Villa empor. Die Wohnräume waren erhellt. Auch in der oberen Etage rannte in Hertas Zimmern das Licht. Hinter den zugezogenen Vorhängen ſchien ein großer, dunkler Schatten ſich hin und her zu bewegen. Ein paar Sekunden ſtarrte er darauf hin, dann war er über die Straße hinübergeeilt, den Stufenvorbau hinan und ins Haus hinein. Fo +. bat neneuabs negueglea uecutefgellv oihologluv gauvs t ltog itogzolsblun poavgfun nozgofuavh cpion uon Naadg zunt poi uonegnoaedh ui * Bzudat 110, 9u N An ſeines Vaters Zimmer pochte er und öffnete ohne das Herein abzuwarten, die Tür. Sein Name klang ihm wie ein empörter und verſtörter Ruf entgegen. Die Mutter war bei dem Vater und ſtürzte auf den Eintretenden zu. „Heinz, was haſt Du getan! Mach es ungeſchehen, noch iſt es Zeit dazu. Geh zu Herta: ſie iſt in ihrem Zimmec, will noch heute fort, Verhindere ſie daran. Finde irgend einen Weg, es wieder gutzumachen. Was Du ihr und uns allen angetan, das iſt ja unerhört, ein Affront ohnegleichen.“ „Er wird es gut machen,“ dröhnte des Konſuls Stimme auf. Dicht ſtand er vor dem Sohn. „Steh mir Rede. Erkläre, wenn Du es kannſt, oder geſtehe zu, daß Du im Wahnſinn gehandelt haſt.“ „Nein, Vater, ich habe mich nur darauf beſonnen, was meine Mannesehre von mir verlangt, wie Du's mir geboten hatteſt. Die Genugtuung, die Ihr dem Mädchen, das Ihr ſo ſchmählich beleidigt habt, verweigert, die gebe ich ſelbſt — Adele wird meine Frau.“ Ein erſtickter Aufſchrei des Entſetzens klang von Frau Klothildes Lippen, doch ein gebieteriſcher Wink des Gatten brachte ſie zum Schweigen. Er ſelber aber fragte langſam, unbewegten Tones: „Wer wird Deine Frau?“ Und gefeſtigter noch als zuvor klang es zur! „Das Mädchen, das ich liebe.“ Des Konſuls Ton und Miene blieb unbewegt wie zuvor. „Alſo Herta, mit der Du Dich vor einem halben Jahre aus Liebe verlobt haſt.“ „Nein, Herta, habe ich nie geliebt. Sie wurde nach Eurem Wunſche meine Braut, weil Ihr mich kanntet und klug berechnet im paſſenden Augenblick mit ihr allein ließet.“ Aus Frau Klothildens Augen ſchoſſen drohende Blitze, auch in des Konſuls Zügen arbeitete es unheimlich, aber nur ein verächtliches Lachen klang auf. „Ich begreif's, daß Du Dich nicht zu ihr finden konnteſt, ſie iſt kein Spielzeug für einen Jungen.“ Es hatte getroffen. Ein Unbehagen ihrer Größe gegen⸗ über, von dem er nicht recht hätte zu ſagen gewußt, wars phyſiſch oder pſychiſch, hatte er ja mehr als einmal empfunden. Er zerrte die Lippen zwiſchen die Zähne. Mit unterſchlagenen Armen ſah der Vater ihn an, dann ſagte er gebieteriſch: „Und nun ſprich wie ein Menſch mit klarer Vernunft und nicht wie einer, der den Verſtand verloren hat. Nicht der Mühe wert, Deine Verrücktheit nur einen Augenblick für Ernſt zu nehmen, aber ſch will wiſſen, bis zu welchem Grade der Narrheit Du Dich in einem Anfall abgeſchmackter Don⸗ quichotterie haſt hinreißen laſſen.“ „Das Mädchen, das ich liebe, wird meine Frau, Vater, und es iſt der beſte Ernſt in meinem Leben.“ „Bernhard!“ Mit einer jähen Bewegung ſtand Frau Klothilde neben dem Gatten, hielt ſeinen Arm gefaßt, und fiebernd hing ihr Blick an ſeinem Geſicht, was er denn nun tun, was er ſagen, wie er dieſem Ungeheuerlichen entgegen⸗ treten werde. Es kam kein Zornesausbruch von des Konſuls Lippen „Narr!“ ſagte er eiskalten Tones. Nichts weiter. In den jungen Augen flammte es heiß. „Dir mags wie Narrheit ſcheinen, denn Du kennſt ſie nicht. Lerne ſie kennen, Vater, ſieh ſie Dir nur einmal an und“— „Schweig! Zwing mirs nicht auf, für Ernſt zu nehmen, was nur auszuſprechen mir meine Lippen zu ſchade ſind, was ein einziger klarer Gedanke Dir ſelber zur ſinnloſen Lächer ⸗ lichkeit machen muß. Nur einen Augenblick lang laß es Dir zum Bewußtſein kommen, was es für Dich bedeuten würde, aus Deiner Sphäre herausgeſtoßen zu ſein und der Gewöhn⸗ lichkeit zugeſellt, und all Deine verliebte Phantaſterei wird wie ein zuſammengeſtürztes Kartenhaus zu Deinen Füßen liegen.“ „Du kennſt ſie nicht, Vater. Sie ſteht der Gewöhnlich⸗ keit ſo fern wie das Licht der Finſternis. Ehe Du urteilſt, lerne ſie kennen.“ 5 Ein donnernder Stimmenklang unterbrach ihn.—„Noch einmal— ſchweig! Mich kümmerts nicht, wie ſie iſt, mir als ſie alle. Uebermütig und frei gegen Herren, daß 6s geradezu fürchterlich iſt, Wenn ich daxran denke, wie ſie die Augen wirft, ſchäme ich mick für ſie.“ „Ei, ei, über wen wird hier Gericht gehalten? Gegen wen haben die Damen eine ſo heftige Antipathie?“ ſagte da eine wohlklingende männliche Stimme, und ein junger Mann erſchien in der Tür zu dem behaglichen kleinen Zimmer der Konditorei, in dem die beiden jungen Damen ſich nieder⸗ gelaſſen hatten. Er grüßte lächelnd. „Ach, Sie ſinds, Leutnant Nordfert! Wie hübſch, daß man Sie mal wieder zu ſehen bekommt,“ ſagte Minni Borg mit ihrem liebenswürdigſten Lächeln, als er ihr die Hand reichte.„Man hat jetzt ſo ſelten das Vergnügen“ „Schon mit dem Morgengrauen auf?“ begrüßte ihn Greta Lindmann, aus deren hübſchem Geſicht jetzt plötzlich Zorn und Entrüſtung gänzlich verſchwunden waren. „Dasſelbe vollte ich ſoeben die Damen fragen,“ lachte der junge Offizier. „Ja, ſehen Sie, wir machen jeden Morgen vor dem Früh⸗ ſtück einen Spaziergang— das iſt ſo geſund,“ erklärte Mimi. „Ich bin heute auch Frühaufſteher,“ ſagte der Leut⸗ nant.„Habe in der Regiments⸗Expedition gearbeitet und dann einen ſtrammen Morgenritt gemacht. Auf dem Heim⸗ weg übermannte mich eine unüberwindliche Luſt, mich hier erſt mal durch ein Glas Porter zu erfriſchen, ohne zu ahnen, daß ich noch obenein ſo liebenswürdige Geſellſchaft finden würde!“ „Um Himmelswillen, bei leerem Magen ſind Schmeiche⸗ leien ſchwer verdaulich,“ lachte Greta und machte eine ein⸗ ladende Bewegung nach dem einzigen noch leeren Stuhl. „Kommen Sie, nehmen Sie Platz, und ſeien Sie nett und unterhaltend. Wo iſt der Porter?“ „Bereits vertilgt. Schon ehe ich die Damen entdeckt hatte. So,“ er ſetzte ſich,„Sie haben alſo eine Früh⸗Prome⸗ nade gemacht. Sehr verſtändig. Und nun genießen Sie den Lohn für Ihre Anſtrengung in Form von Schokolade mit einer Unmenge Kuchen, alles gewürzt durch eine angenehme Unterhaltung. Ja, wovon war denn die Rede? Sie ſprachen von einer jungen Dame, die bedeutungsvolle Blicke ver⸗ ſchwendet und ſchlimmer iſt als die Frauenführerinnen „Ja, ſtimmt,“ ſagte Mimi nickend,„viel ſchlimmer.“ „Aber wer iſt das? Ich muß unbedingt ihren Namen erfahren, damit ich mich vor ihr hüten kann.“ „Evy Strandberg,“ antwortete Greta mit einer Miene des Abſcheus, als rede ſie von einem beißenden Tier.„Sie kennen Sie ja wohl, Herr Leutnant? Ja, ich erinnere mich, daß Sie ihr auf dem Ball bei Lindſtröms vorgeſtellt wor⸗ den ſind.“ „Fräulein Strandberg... Ja ſo.. Ein liebes, ſüßes Mädel, ſcheint mir..“ „Das verſtehen Sie nicht, Herr Nordfelt,“ erklärte Greta in mißbilligendem und zurechtweiſendem Ton.„Das ver⸗ ſteht ein Mann überhaupt nicht. Eine impertinente, berech⸗ nende Kokette— das iſt ſie. Doch die Männer ſehen ſtets nur das Aeußere und haben außerdem einen ſehr ſchlechten Ge⸗ ſchmack. Doch ich vermute“— das wurde in einem Ton ge⸗ ſagt, der die ſchlimmſten Folgen für den Leutnant ahnen ließ, wenn ſie mit ihrer Vermutung nicht recht hätte—„daß Sie noch lange nicht von all ihren Extravanganzen gehört haben.“ „Sicher nicht, auf Ehre,“ verſicherte der Leutnant und ſah ſehr intereſſiert aus.„Was für Streiche hat die ſchlimme junge Dame denn verübt?“ Greta rührte mit dem Löffel in ihrer Taſſe und nippte an dem Inhalt, der im Eifer des Geſpräch kalt gewor⸗ den war. „Nun— von ſolchen Kleinigkeiten wie das Brüderſchaft⸗ trinken mit den meiſten jungen Herren der Stadt wollen wir gar nicht reden— wenn ſie kaum ein halbes Dutzend Mal mit einem jungen Manne zuſammen geweſen iſt, läßt ſie jeden Titel fort. Ja, ja, warten Sie nur, Sie ſind nicht ſicher, Herr Leutnant „Ja— und iſt ſie ſo weit gekommen, dann beginnt eine ganz ſchauderhafte, um nicht zu ſagen unanſtändige Ver⸗ iraulichkeit,“ fuhr Mimi fort.„Sie mögen mir's glauben 2 e 5 * r l N oder nicht, aber ſie hat—“, hier ſenkte ſich ihre Stimme zu einem Flüſtern—„von zwei Herren Geld zaehen.“ „Gott bewahre mich! Wann wurde dieſes Verbrechen be⸗ gangen?“ fragte der Leutnant mit ſcheinbarem Schaudern. „Nun,“ erzählte Greta,„in der vorigen Woche war es, daß ſie in unſer Tennislokal hereingeſtürzt kam— ſie kommt immer hereingeſtürzt— und ſich von Emar Berger Geld zur Straßenbahn leihen wollte. Ich erbot mich, es ihr zu geben, doch ſie ſagte, es ſei reeller, geſchäftlich mit Männern zu tun zu haben! Nun frage ich Sie, haben Sie je dergleichen ge⸗ hört? Und ein anderes Mal, als ſie mit Ingenieur Ling ſpazieren ging— ich weiß es von Elſe Lindgren, die es bei Svensſons erfuhr, denen es Lings Schweſter erzählt hat— und einer alten Bettlerin begegnete, ſagte ſie zu Herrn Ling: „Du, bitte, leihe mir eine Krone, Henrik“ und gab ſie der Alten. Die hat natürlich geglaubt, ſie ſeien ein Brautpaar, das iſt doch klar!“ „Wirklich ganz entſetzlich,“ ſagte Leutnant Nordfelt. „Wiſſen Sie noch mehr ſo ſchreckliche Details?“ „Sie ſollten ſie ſehen, wenn ſie eine von ihren zahlloſen Herrenbekanntſchaften auf der Straße trifft,“ ſagte Mimi. „Servus!“ ſagt ſie, gerade wie ein Mann. Und wiſſen Sie, was ſie beim Diner bei Erieſons zu Notar Bramby geſag! hat? Du haſt es ſelbſt gehört, Greta!“ „Jawohl,“ beſtätigte dieſe. „Ich weiß zwar gar nicht, ob ich darüber ſprechen darf, es war fatal!— Wir ſtießen alſo gerade an, da rief Evy quer über den Tiſch:„Proſt, Erik!“ Und als er es nicht gleich hörte:„-rik, hörſt Du nicht, ich muß mit Dir anſtoßen, weil ich Dich ſo furchtbar lieb habe!“ Was ſagen Sie dazu? Ich nenne das eine Liebeserklärung vor verſammieltem Publikum.“ „Aber das iſt doch noch nicht das ſchlimmſte,“ meinte Greta, die endlich mit ihrer Schokolade fertig war und ſich nun ganz dem intereſſanten Geſpräch widmen konnte. „Schlimmer iſt es, daß ſie— wie ſie am Donnerstag tat—- ins Theater geht, um ſich Guſtav Wieds„Der Stolz der Stadt“ anzuſehen.„Der Stolz der Stadt!“... Wie finden Sie das, Herr Leutnant?“ „Ja, wie finden Sie das?“ Zwei unleugbar ſehr hübſche Mädchengeſichter glühten vor edler Entrüſtung, und zwei Paar triumphierende Mädchenaugen prüften Leutnant Nordfelts Geſichtszüge,— die wohl auch einer genaueren Prüfung wert waren. „Ich bitte vielmals um Entſchuldigung,“ antwortete er, „aber ich finde nichts, abſolut nichts. Aus dem einfachen Grunde, weil ich kein Urteil über die Sache haben kann. Ich muß nämlich beſchämt geſtehen, daß ich das genannte Stück nicht geſehen, ja, kaum davon ſprechen gehört habe. Iſt es unmoraliſch, oder was für Fehler hat es ſonſt?“ „Ich kenne den Inhalt auch nicht— und will ihn auch nicht kennen,“ ſagte Greta und ſchwenkte einen Teelöffel ab⸗ wehrend in der Luft.„Ich weiß nur, daß es von nackten Frauen handelt und das genügt.“ „Nackten Frauen!“ wiederholte der Leutnant und ſein dunkler Schnurrbart zitterte verräteriſch, gleichſam als ver⸗ ſuche er, ein Lächeln zu unterdrücken.„Und die treten auf? Auf der Bühne? Aber nein, gnädigſtes Fräulein!“ Er betrachtete Greta mit ſichtlich beluſtigtem Ausdruch und einem übermütigen Funkeln in den dunkeln Augen. „Ob ſie auftreten, weiß ich nicht. Ich ſagte nur, daß das Stück von nackten Frauen handelt, und Mama erlaubte mir nicht, hinzugehen, das weiß ich.“ „Und mir auch nicht,“ ſagte Fräulein Mimi.„Aber, Fräulein Evy genierte ſich nicht—, die! Sie ſaß in der erſten Parkettreihe.... Denken Sie, in der allererſten noch dazu! So dreiſt! Und im ganzen Theater kein einziges Mädchen aus guter Familie außer ihr!“ „Entſetzlich!“ ſagte der Leutnant.„Noch nie habe ich dergleichen gehört. So jung und ſo verdorben! Daß der Himmel nicht Donner und Blitz herniederſandte, um ſie auf der Stelle zu vernichten, wie ſie da in ihren Sünden ſaß. „Ja,“ meinte Mimi mit Schadenfreude,„aber die Herren kümmern ſich kein Jota um ihr Benehmen. Sie ſind der ein dige, der mit uns ſympathiſiert und ſie tadelt. „Sb ee e en en ee wie wvalcp uegig u. uggatdd ueue eet ee ee e ueuumbine weeen ee dun greg ee een alhval -noned pnjch uscpizuegao udu, gojq oi uszulh unzs zsva; — qoguvjog somoz Jcu n e aeeeee die“ ee eee ⸗uldudhtul genbollogz sjv anu usgoguv udg gun zwa suopvez 80 aeahnd Jdoat a0 Saopeill geg ouuun oig buoz dabpegz gun osceuch zog aeppod cudhoplad Invseig svg 118 „Ausckgpplasg d d hoat vl zpg fu! uuse pou ol apal va pog zn“ lelank uoneguv usg gudgcpo ⸗gosg ugr eua neb ee ehe bueben sio nzqpluin jczg Seguduudag use ur oqaolsfeblee ecppeng uelleg gogzeg ollolug aogleoqe uie opou dqao uobcpmn eog sſu Poag usfhehuv zpiplebun uetpgig uie appune cn aousdogsgochlog diq iegog ustpou ne bihplzaocksuvaf uping uet chnneg e ae uebunachlod jscuocd aog sno zod aefehl adg gusahygz (bungelhaog) Cuozogasg pnagpozg) d ug ſ uice eg hegoe aepllaouunc Joutunc utoq aourd 0 bungohaad) „lmunzusbich uteut W ieeeee eenee eeen ee e en e „udhoh usgeg su! 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Aber nen Kora⸗ ſchon auftreiben, denk' ich.— n von ütten?“ rief der Offi⸗ id eine Bewegung vor tand aus taps werd de! 9e1 mit ersberger verlegen di n„Frölen“, die mit den Mägden angelegt hatte, um den Ballon auf die den beiden Ankömmlingen deshalb auch er aufgefallen war, obwohl ſie ſtatt des Kapftuches itrandigen Strohhut aus grobem Geflecht trug. rd ein wenig rot, als ſie t in die Rocktaſche griff und daraus Jochen Sötebiers fiszierte„Troſt⸗ bouteille“ hervorholte. „Hier“, „Nu und ſahen ſommen tapf Erde zu bringen un nicht we einen b Hilde Augen,„dr Kork von der „Malwitz!“ ſagte er, „W̃ t der nicht ſck Herz im Leihe. Das iſt Damenli b 1 1 erſter Sorte. Natürli 70 de wurde nich ht kräftiger Trumpf zur Abwehr ſte ſonſt ſchlagfertig uch keine Zeit mehr, wenig zornig. ree wollte ihr nie fallen, ohgle genug war. chwieg ſie. Es lange Wortgefechte zu beginnen. Ein blendete ihnen allen die Augen f erin Geräuſche des polternd einſe ſo übermütige Stimme des wieder Befehle erteilen. „Als ob wir alle wären!“ dachte de und wollte um ſie zur ſchleunigen Abfahrt mit ladenen Wagen zu treiben. Da ſchaltkte die ſonore Stimme einmal auf:„Kin⸗ Rnoch eins: wo ſind wir hier eigentlich?“ “antwortete einer der it der ausgeſtreckter en Moment d nun hörte ſie in ers die eben noch kurz und ſch * Hand. „Weit von der erkundigte ſich der Luftſchiffer. „Vier Stunn'.“ D1 „Dunnerlichti: im Ort?“ habt aber doch nen Gaſthof Manbe, wir werden die rief er darauf lannig zu, ohne ſich jedoch ſeiner Tät unterbreche „Sollte ſi cht ein gaſtliches iden?“ entgegnete der Angeruf 17 0 Heuſtall logieren! geknickten Begle Art 24 KE e kleinlaut. rtrauen in mein geliebtes rück. Dann flog ein über die noch ihrer er es drauf angelegt „Sie ſchein Pommern ſchneller Blick Führer harrendei en, und als hätte, Hilde ſpez„kief er: ringt mal einen der R dann f die anderen unter ſol alles erſt klaternaß werden? Iſt denn Jihr denn doch über den Spaß, und zornig er⸗ :„Wir wären längf iſe nicht—“ nangemeldet vom Hin wollen Sie ſagen?“ Worten ſuchte. Inſpektor, das Fre Perſon begrüßen z zeihune wegen renni Hen, Ich bitte 9 1 — ſechreßtieh krrett— SDinmweis guf die außergewoshnlich dch itschte es itiit Ferrett Prers Ber— 77 Nr 2 — ſchon weil wir heute Abend auf Jaſpershagen zu Bett gehen wollen— und nicht etwa hungrig wie unartig geweſene Kinder.— Dürfen wir anklopfen nachher?“ Nun mußte ſie doch lächeln.„Sie ſollen willkommen ſagte ſie. alwitz, danken Sie Ihrem Schöpfer und dieſem Engel Sie kriegen ein Bett!“ rief er dem Freunde zu, um ſich wieder an Hilde zu wenden:„Nein, wirklich, ein rich⸗ tiger Engel ſind Sie, Mamſellchen, wie wir droben in den höheren Regionen keinen gefunden haben Hatten Sie nicht auch die Hausapotheke vorhin bei ſich?— O, werden Ste nicht rot deswegen, obgleich das noch niedlicher macht. — Und wenn Sie jetzt davonfahren, nehmen Sie meinen Freund Malwitz mit. Der arme Kerl darf mir nicht krank werden. Vielen Dank ſchon im voraus— und auf Wieder⸗ ſehen nachher!“ Das letzte ſagte er ſchon, als ſeine Füße in einen kleinen Trab verfallen waren, weil er geſehen hatte, wie man mit dem Netzwerk in Verwirrung geriet. ſein Eine Minute ſpäter knallten die Peitſchen und ächzten die Räder. e i Sötebiers noch ſeiner Fuhrgenoſſen, denn von den ſchnell aufeinander folgenden Blitzen zur Eile angeſpornt, jagten die Pferde mit ihren Laſten den holperigen Weg auf Jaſpers⸗ hagen zu in der Hälfte der ſonſt dafür benötigten Zeit. Noch ehe die vereinzelt herniederklatſchenden großen Tropfen ſich in praſſelnden„Strippenregen“ gewandelt hatten, waren die Heufuhren glücklich unter den Schutzdächern des Guts⸗ hofes geborgen. Egon v. kalwitz lag bald danach in einem ſchönen, weichen Bett auf Jaſpershagen und fühlte ſich darin offen⸗ har molliger als in der„Luftkutſche“ ſeines Freundes Wim⸗ bach, die er aus purem Uebermut, mit einem Schuß Lange⸗ weile vermiſcht, auf der Tegeler Uebungsflur bei der Reichs⸗ hauptſtadt am Vormittag beſtiegen hatte. Hilde v. Reidersberg ſtand am Fenſter und ſah ſinnend in das endloſe Gerieſel hinaus. Der pflichteifrige Haupt⸗ maunn ſamt den Leuten, die ihm helfen mußten, Seiner Majeſtät Luftballon„Libelle“ zu bergen, wurden draußen auf der Wieſe ſicher pudelnaß. 5 Hilde wußte nicht recht, ob es Bedauern oder Schaden⸗ freude war, was ihr Herz bei dieſem Gedanken ein klein wenig ſchneller klopfen machte 2. Kapitel. Das Gewitter hatte ſich verzogen, ſchneller noch, als es gekommen war. Hauptmann Hambachs Ballon ſtand längſt im Schuppen von Jaſpershagen verpackt, als die erſten Schatten der Dämmerung ihr Goldnetz über die Fluren ſenkten, die nach dem erfriſchenden Regen beinahe etwas Frühlingshaftes bekommen hatten. Nach einem kleinen Imbiß, den ihm Hilde durch eine der Mägde geſandt, hatte er ſich umgezogen und war dann beſchäftigt geweſen, ſeinen Bericht zu verfaſſen, den er mit einem Telegramm zuſammen nach dem nächften Poſtamt ſchaffen laſſen wollte. „Haben Sie einen Boten, Mamſellchen?“ fragte er Hilde, die ihm auf der mächtigen Diele des einfach gebauten Guts⸗ ſes in den Weg lief.„Aber er muß zuverläſſig ſein.“ verſprach ihm, einen Ausbund von Gewiſſenhaftig⸗ enden, und bat ihn zugleich, bei ſeinem Freunde an⸗ ob er zur Abendmahlzeit herunterkommen wolle. Eine Viertelſtunde ſpäter ritt Klaus Wittenſand, der bei den Ulanen in Demmin geſtanden hatte, mit den Poſtfachen des Hauptmanns in den leiſe herniederſinkenden duftklaren Abend hinaus, während aus den Fenſtern des großen, ſelten benutzten Eßzimmers im Exdgeſchoß des Gutshauſes ſchon das Licht der Lampen blinkte. Malwitz hatte ſich nach langem, vergeblichem Zureden des Hauptmanns ermuntert und war wieder aufgeſtanden, wiewohl er dieſe Nötigung für eine geradezu grauſame Maß⸗ regel erklärte, da man bei Abweſenheit jedes herrſchaftlichen Jami gliedes keine Rückſichten zu nehmen brauche, er alſo t im Bette hätte ſpeiſen können. Aber Wimbah Rerke und hübſche Gutsmamſell den Sieg davongetragen. Nun ſaßen die beiden ſich in dem altmodiſch ausge⸗ ſtatteten, mäßig beleuchteten Rieſenzimmer gegenüber, lauter gute Dinge vor ſich, wie der ländliche Tiſch ſie auch bei Ueber⸗ rumpelungen zu bieten imſtande iſt, und dennoch hatte bisher keiner von ihnen ſein Gedeck angerührt. Sie warteten näm⸗ lich auf„Mamſellchen“, für das ſie aus eigener Macht⸗ vollkommenheit ein drittes Gedeck hatten auflegen laſſen. Aber„Mamſellchen“ wollte ſich nicht blicken laſſen, trotz⸗ dem ſie ſchon zweimal nach ihr geſchickt hatten, und Malwitz, der Leutnant von den Gardedragonern, in ſeinem ſchick ſitzenden Jagdkoſtüm knurrte unwillig:„Da haben Sie's, Wimbach! Ich bin wirklich wieder der Dummel Aber warum bin ich nicht konſequent geweſen und liegen geblieben! So ne kleine pommerſche Gans hat ja doch keine Ahnung!“ „Sagen Sie das nicht, lieber Malwitz!“ meinte lächelnd Wimbach, der ſchon ſeit fünf Minuten immer heißer mit einem köſtlich duftenden gebratenen Hähnchen liebäugelte. „Das Mädel iſt nicht halb ſo dumm, wie Sie ſich einbilden. Steht hier dem ganzen Kram vor, ſeitdem der Inſpektor durchgebrannt iſt. Mitten in der Ernte! Ach nein, allen Reſpekt! Sie führt für ihr Alter ein bewundernswertes Regiment.“ „Meinetwegen,“ brummte Malwitz und ſtocherte rück⸗ ſichtslos an einer Platte mit allerhand Schinken⸗, Wurſt⸗ und Gänſebruſtſchnitten herum.„Aber da es mein Regiment nicht iſt, das ſie führt, ſo—“ „Still! Das wird ſie ſein!“ flüſterte der Hauptmann und ſah geſpannt nach der Tür. Richtig, da trat die Er⸗ wartete über die Schwelle. Sie hatte offenbar Toilette ge⸗ macht, aber ſich nicht etwa in ſtädtiſche Kleidung geſteckt. Ein dunkler Rock mit dem landesüblichen Faltenreichtum ſchloß dicht über den Knöcheln ab, und ein heller Schimmer zwiſchen dem ſich leiſe wiegenden Saum und den koketten Halb⸗ ſchuhen verriet, daß die Füßchen in leuchtend weiße Strümpfe geſchlüpft waren. Aus dem ſtraff ſitzenden Mieder kräuſelte ſich bis dicht an den Hals ein ſchneeweißes, ſauber gebügeltes Hemd, das auch die Arme bauſchig umkleidete. So oder ähn⸗ lich mochten die jungen Mädchen der Umgegend wohl Sonn⸗ tags zur Kirche wandern. Aber ob es ihnen allen ſo ent⸗ zückend zu Geſichte ſtand wie dem Mamſellchen, war entſchie⸗ den fraglich. Denn ſie ſah bezaubernd darin aus mit ihren friſchen Farben, die mit den rotbäckigen Aepfeln aus dem Geſims ringsum wie um die Wette leuchteten. „Das iſt recht, meine liebe Landsmännin, daß Sie ſo kommen,“ ſagte fröhlich der Hauptmann, der ein Sohn der Kolberger Gegend war.„Nun wird es uns noch einmal ſo gut ſchmecken.“ Zuvorkommend rückte er ihr den Stuhl zurecht. [Fortſetzung folat.] e. Jür unſere FJrauen. Modeplauderei von Meta v. Dallgow. (Nachdruck verboten!]. Zum Ausgang der Saiſon mehren ſich im Kleiderſchrank die Toiletten, welche teilweiſe verbraucht ſind und der Auf⸗ friſchung bedürfen, mit der man gerne ein Moderniſieren verbinden würde, vorausgeſetzt, daß bereits einige Merk⸗ male der neuen Moderichtung bekannt wären. So weit es uns ſelbſt heute ſchon möglich iſt, wollen wir unſeren Leſe⸗ rinnen hierfür einige Fingerzeige geben. Seit Jahren ſind die Aermel die Hauptträger der wechſelnden Modenüance geweſen, indem hauptſächlich ſie dem Anzuge den Charakter anſprägten. Den Eingeweihten iſt bereits bekannt, daß die· ſelben einer neuen Veränderung entgegengehen und ihre überflüſſige Weite, welche dem von der Mode gewollten, ſchlanken Kontur der Geſamterſcheinung hinderlich iſt, ein⸗ büßen ſollen. Der Harmonika⸗Aermel, der auf enger Grund⸗ form aus in gleichmäßige breite Falten geordnetem Ober⸗ ſtoff geformt wird, iſt unſeren Leſerinnen bereits bekannt. A5. 1 Seee Run einen Beldtangen, glalten und ziemlich engen Aermel, der mit dem Oberoff von Vorder⸗ und Rückenteilen im Zuſammenhang geſchnitten iſt. Derſelbe kann aber ebenſogut für ſich beſtehend gewonnen und dem Armloch ſchlicht ohne Falten mittelſt Naht ein⸗ gefügt werden, was für das Aufarbeiten von Wichtigkeit, Auch eine beſcheidene Puffe iſt zuläſſig, doch muß ſie ſo ge⸗ ſchnitten ſein, daß ſie oben ebenfalls faltenlos bleibt und ſich nur nach unten zu ein wenig erweitert; ein Bündchen, eine Borte oder ein ſchmaler Aufſchlag bildet den Abſchluß. Der moderne Aermel ſoll lang ſein und das Handgelenk voll⸗ ſtändig decken, doch hat man durch die halblangen FJormen ſo viel Freude an der Mitwirkung ſchöner Unterarme ge⸗ funden, daß man dieſe ſtulpenartig mit durchſcheinendem Stoff wie Spitze, Mull, Tüll, Seidengaze, Linon uſw. be⸗ kleidet. Die letzteren vier näht man in Längs⸗ oder Quer⸗ fältchen und unterbricht ſie nach Gefallen mit Spitzen⸗ einſätzen, doch muß dieſe Aermelergänzung ſtets in Jarbe und Material mit dem an allen beſſeren Toiletten unerläßlichen kleinen, weißen oder leicht getönten Chemiſetteteil überein⸗ ſtimmen. Aber die Mode geht in ihren, dem Aufarbeiten diesmal ſo beſonders günſtigen Zugeſtändniſſen noch weiter. Sie geſtattet, daß der Aermel durchweg vom Material des Chemiſets, z. B. in ganzer Länge abwechſelnd aus Einſätzen oder Stickerei⸗ und Säumchenſtreifen zuſammengeſetzt ſei, womit der Schein einer Unterbluſe mit langen engen Aermel erweckt wird. Für eine einheitliche Wirkung wählt man beſſer ein durchſcheinendes Gewebe im Farbenton des Kleides— außer den obengenannten auch Voile und Marquiſette— welches man in ſener ganzen Länge quer⸗ über in Reihfalten ordnet. Dies geſchiaht derart, daß man den entſprechend lang genommenen Stoff, welcher nur eine Naht am Ellenbogen haben darf, hier vor dem Zufammen⸗ nähen an beiden Längsrändern kraus einreiht. Bei ſehr ſchlanken Figuren wird der vordere Stoffrand zu einem, wie ein kleiner Volant ausfallenden Kopf umgelegt, welcher oben —6 Zentimeter breit ſein kann und ſich nach unten auf —2 Zentimeter verſchmälert. Bei Tüll empfiehlt es ſſch, dieſem Arrangement eine feſte Grundform von gleichen Geweb zu geben. Der untere Rand des Aermels fällt bald miit kleiner Schnebbe, bald mit eingereihtem Spitzenvolant oder Chiffon⸗Pliſſe auf die Hand, bisweilen endet er ſogar in einem angeſchnittenen Halbhandſchuh. Ein weiteres Merkmal der moderniſierten Taille müßte der ſehr hohe Stehkragen mit kleiner, am oberen Rand vorſtehenden Rüſche ſein. Daß man ein Tunika⸗Arrangement des Rockes einſach durch Aufſetzen einer breiten Stoffblende, die am oberen Rande feſtgeſteppt, mit dem unteren loſe hängen bleibk, be⸗ wirken kann, haben wir bereits wiederholt bekont. Abd. 2 gibt nun Anlektung. wie man einen ſelbſt ſchon unten ſchad⸗ —5 — zungz zundagz 22 Gnoat 301 „— Woe sbine Saszitte 242 tlogvag uogoſun uoa oig uod Daunveg tuünvgz usziazogg 1 2d 1238 11if go egnt — zno qusgke annog alat zzeat 1cp 228. 81228g: u22 duoeatod Unsavun diat Biadgung vaue zhpin gun— nohodt ugos 4+1 1 udoboggasdſtos Müger une unbvasebuogqvog Voig used molutvutszngd oſpigug aun onou Waun 2 gan Phuggarnazanuv 218 un Saung uen neee X. utaezz usdues ſptiutde uaduvichoag nauze unn unnpepltuvzza F ˙ ²˙⏑»⏑ ͤhvp!. ̃—tiN ̃.ä—.. udg oensegg meg Rut ad Juu ͤ Al Baumwolle. (Wochenbericht bon Hornby, Hemelryk u. Co., Baumwollmäkler in Liverpool]. Liverpool, 10. Sept. Die Erntenachrichten lauten ſeit ein paar Tagen entſchie⸗ den ungünſtiger. Die heftigen Regengüſſe in Nordcarolina ſollen großen Schaden angerichtet haben. In vielen anderen Teilen der Zone herrſchte jedoch ein Regenmangel, die Tem⸗ perakuren waren hoch und man fürchtet, daß die Dürre im pheren Miſſiſſippitale Schaden anrichten wird. Das Blankointereſſe, das in der letzten Zeit ſich ſehr an⸗ gehäuft hat, ſcheint etwas nervös geworden zu ſein und zahl⸗ reiche kleinere Baiſſiers haben geſtern ſowohl hier als auch in Newyork ihre Kontrakte gedeckt. Spinner hingegen halten ſich noch immer großenteils aus dem Markte ferne. Locomärkte im Innern als auch hier in Liverpool ſind etwas feſter. Die Nachfrage iſt weſentlich beſſer als ſie es während des letzten Monates geweſen iſt. In Mancheſter iſt der Ton auch ein unverkennbar beſſerer und ein größeres Geſchäft ging vor ſich. Die Spinnermarge hat ſich etwas aufgebeſſert. Der Lohnſtreit zwiſchen Arbeitgeber und Arbeiter ſchwebt noch immer. Heute findet eine gemeinſame Konferenz in Man⸗ cheſter ſtatt, von deren Ausgang viel abhängen wird. 15 Mannheimer Handels⸗ und Aarktberichte Getreide. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Die Tendenz im Getreidegeſchäft war andauernd feſt und konnten Preiſe etwas anziehen; hauptſächlich iſt dies von Mais zu konſtatieren. Es fanden hierin größere Abſchlüſſe ſtatt. Wir notieren: Laplata⸗Bahia⸗blanca disp. Sept.⸗Okt. M. 24,25—24,50, ruſſ. Weizen M. 24,25—25,75, Landroggen M. 18,75—19,25, ·uſſ. Roggen M. 20,50—21, rumän. Hafor M. 18,25—18,75. ruſſ. Hafer M. 18,25—18,75, Laplatahafer M. 16,50—16,75, Futtergerſte M. 14,25—14,50, Laplata⸗ und Donaumais je M. 17(p. 100 K. brutto m..). Sonſt alles per 100 K. netto, ohne Sack, verzollt ab Mannheim. Mühlenfabrikate. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). E. Mannheim, 11. Sept. Es iſt ſchon eine Seltenheit, wenn von den Händlern und Müllern der Handel in allen Mühlenfabrikaten allgemein als gut bezeichnet wird. Heute dürfen wir dieſe Bezeichnung wenigſtens inſoweit ausſprechen, als er dieſe Woche ſehr lebhaft war und Mehl wie die Mühlen⸗ abfälle fortwährend in zahlreichen und belangreichen Poſten abgeſchloſſen wurden. Freilich hört man vonſeiten der Müller⸗ daß zwiſchen den Preiſen des Rohprodukts und des Fabrikates zurzeit bei einigen Artikeln eine Disparität beſtände, wodurch die Rentabilität der Müllerei merklich beeinträchtigt wurde. Weizenmehl iſt in den beſſeren Sorten beſonders gefragt, ſo daß dieſelben zurzeit nicht überall für die ſofortigen Liefe⸗ rungen ausreichen. Roggenmehl wurde in dieſer Woche mehr abgeſchloſſen, als es ſeit langer Zeit in einer Woche der Fall war, da die heutigen Preiſe desſelben wieder eine rentable Verwendung in der Brotbäckerei zulaſſen. Von Futterartikeln wurden in allen Sorten größere Ab⸗ ſchlüſſe getätigt. Namentlich wurde Kleie wieder beſſer be⸗ achtet, aber auch Futtermehl blieb anhaltend geſucht. Die heutigen Notierungen ſind bei feſter Tendenz: Weizenmehl No. 0 M. 31,25, desgleichen No. 1 M. 30,25, desgl. No. 3 M. 28,75, desgleichen No. 4 M. 26,75, Roggenmehl Baſis No. 0/1 M. 26, Weizenfuttermehl M. 14, Roggenfuttermehl M. 15, Gerſtenfuttermehl M. 14, feine Weizenkleie M. 10,50, grobe Weizenkleie M. 10,75, Roggenkleie M. 11,25. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Konditionen der „Vereinigung Süddeutſcher Handelsmühlen.“ Hopfe⸗ (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Die Pflücke konnte infolge der guten Witterung dieſe Woche beſſer einſetzen und bekam dadurch das Produkt ein ganz anderes Geſicht. Der Handel begann anfangs der. Berichtswoche recht flott, die Tagesumſätze waren größer als uig dudvckurog dog ur womutt Sesd aia inehls usagnung 910 und wieder vorkommt, wird daraufhin gleich geſündigt, indem dann der Markt von allen Seiten tüchtig beſudelt wird und zwar mit Warengattungen, mit denen es die Marktlage noch nicht bedingt, daß ſie ſich damit befaſſen braucht. Die Folge davon war, daß die Preiſe am Ende der Berichtswoche für alle Sorten langſam fielen. In Baden kann man Ende dieſer Woche ſo ziemlich die Ernte als erledigt betrachten, während ſolche in Bayern, Württemberg Elſaß und Böhmen erſt richtig mit den Spät⸗ hopfen losgeht. Von vielen Hopfenbau treibenden Ländern wird gemeldet, daß die Schätzungen durch das ſchlechte Ernte⸗ wetter bei weitem nicht erreicht werden, dies rechtfertigt auch die Tatſache, daß ſich die Produzenten im allgemeinen einer großen Zurückhaltung befleißigen und nicht für die momentan berrſchenden Schundpreiſe losſchlagen wollen. Wein. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Aus Süddeutſchland, 4. Septbr. Der verfloſſene Monat Auguſt hat die Herbſtausſichten, die zu Anfang desſelben noch recht gute waren, in letzien Wochen noch bedeutend horab⸗ gemindert. Die Hoffnungen der Winzer wurden burch das ſtarke Auftreten der Peronoſpora, die in ihrem Gefolge noch die Leder⸗ beerenkrankheit(Trockenfäule) hatte, empfindlich benachtsligt. Mehr als je kann man jetzt die Beobachtung machen, daß zecht⸗ zeitiges Spritzen und zwar noch vor und gleich nach der Blüte, die vorzüglichſten Dienſte geleiſtet hat. Dort, wo das Spritzen frühzeitig erfolgte, findet man dunkle üppige Belaubung, wäh⸗ vend der benachbarte Weinberg, wo das Spritzen zu ſpät erfolgte, ſchur ſo gewoltig die Blattfallkrankheit zeigt, daß die Reben ein heybſtliches Ausſehen haben und daß die Trauben in denſelben vor der heiß brennenden Sonne nicht mehr genügenden Schuß haben. Wer eine gute ſorgfältige Spritzarbeit geleiſtet har das kann man jetzt genau beobachten, aber der Winzer muß tatſächlich beim Spritzen Glück haben und ſind auch ſolche Fälle nicht ver⸗ einzelt, daß bei wirklich ſorgfältiger Pflege die Krankheiten nicht abzuhalten waren. Diejenigen Stöcke, die in guter Pflege und kräftiger Düngung waren, überſtanden am beſten die Gefahren. jedoch ſieht man aber auch einen merklichen Unterſchied je nach der Lage und den angebauten Sorten. Während ſo einzelne Weinberge noh immer Ausſicht haben, einen vollen Ernterctrag zu liefern, ſieht man in anderen Rebenanlagen ein tägliches Zurückgehen der Trauben. So konnte man häufig in letzten zwei Wochen die Beobachtung machen, daß in Weinbergen, die dicht mit Trauben behangen waren, durch das Ueberhandnehmen der Reb⸗ dezw. Traubenkrankheiten, heute nicht mehr die Hälfte davon anzutreffen iſt. Während der Traubenbehang in den mei⸗ ſten Höhen⸗ und Berglagen ein recht guter iſt, ſind in den Tief⸗ lagen, ſowie in der Ebene nur meiſtens in mäßiger Anzahl Trauben anzutreffen. Durch das ſtärkere Auftreten der Reb⸗ krankheiten in den Tieflagen wurde der Herbſt darin bedeutend reduziert. Die Trauben ſelbſt ſind in der Entwickelung recht weit vor. Auch ſind dieſelben gut entwickelt, ſind recht vollkommen und weiſen die Frühſorten recht viel Süße auf. Mit dem Schnei⸗ den der Trauben zu Tafelzwecken hat man vor zwei Wochen ſchon den Anfang gemacht und heute wirs ſolches in ſtärkerer Weiſe betätigt. Malingertrauben han man ni der Rheinpfals ſchon häufig geherbſtet. Mit dem Mengeausfall iſt man durchweg recht zufrieden. Die dabei feſtgeſtellten Moſtgewichte bewegten ſich zwiſchen 62 und 65 Grad nach Oechsleſcher Wage. Dieſe Moſte wurden ſofort an Wirte abgeſetzt und als„Süßer“ in den Zapf gebracht. Was die heurigen Herbſtausſichten anlangt, ſo ſind die⸗ ſelben derart, daß man im allgemeinen mit einem Glücksherbſt rechnen muß. Die Herbſtausſichten im Großherzogtum Baden können heute noch als recht günſtig bezeichnet werden. Wenn man auch nicht auf einen recht guten Herbſt rechnen kann, ſo ſchätzt man den in Ausſicht habenden Mengeertrag im allgemeinen auf eine ½% Ernte. Gttwas beſſer als in Baden ſind die Herbſtausſichten im Sberelſaß, während man im Unterelſaß teilweiſe auf nur einen geringeren Ertrag rechnen kann. In Rheinheſſen iſt man mit den Herbſtausſichten bis heute noch recht zufrieden und man ſchätzt, daß die heurige Ernte viel mehr Wein als die vorjährige liefert. Auch in der ARheinpfalz ſind die Herbſtausſichten recht befriedigend. Während man faſt am ganzen oberen Haardgebirge meiſtens nur voll mit Trauben behangene Weinberge antrifft, iſt dies an der Unterhaardt nur in einzelnen Orten der Fall. Auch an der Mittel⸗ haardt kann der Traubenbehang als befriedigend bezeichnet werden. Alles in allem ſchätzt man den heurigen Ertrag auf eine haſbe Ernie. Wie der 1908er in Qualität ausfällt, das kann man heute noch nicht angeben, weil es von der Witterung von jetzt bis zur Leſe abhängt, wie die Trauben ſich noch weiter entwickeln. Im Wein⸗ handel, wo bis vor zwei Wochen es ziemlich ruhig war, iſt ſeit dieſer Zeit ein Umſchwung infolge der geänderten Herbſtausſichten eingetreten und bewegte ſich das Geſchäft in jüngſten Tagen in ziemlich lebhaften Bahnen. Die Produzenten ſind viel rückhalten⸗ der in der Abgabe ihrer noch beſitzenden Weine geworden und zwollen ſolche nur zu höherem Preiſen abgeben. Da aber der Han⸗ del zu ben verlangten Preiſen keinen Verdienſt mehr dabei heraus⸗ ſchlagen kann, kauft derſelbe nur dasjenige, was unbedingt zum ſofortigen Verbrauch nötig iſt. Daher kommt es auch, daß in jüngſter Zeit zwar viel, aber meiſtens nur kleinexe Poſten 1907er und 1906er Weine abgeſetzt wurden. In Baden wurden in letzten Tagen am Kaiſerſtuhl 1907er zu M. 48—57, beſſere und beſte Sachen und Rotweine bis zu M. 60, in Kenzingen, Dinglingen, Lahr und Umgegend k9ofer zu M. 46 bis 56, in Auggen, Schliengen, Müllheim, Sulzburg und anderen beſſeren Orten der Markgräflergegend 1905er und 1906er zu M. 63.—70, 1907er zu M. 50—60, in der Bodenſeegegend und den benachbarten Inſeln 1907er Weiß⸗ und Rotweine zu M. 45—48 begtw. M. 50—56 und in Offenburg, Oberkirch, Bühl, Durlach und verſchiedenen anderen beſſeren Weinorten der Ortenau und Bühler Gegend zu M. 60—100 bezw. M. 80—4120 die 100 Liter. Im Glſaß wechſelten in Weißenburg und Umgegend 1907er zu M. 23.50—25, Tokatzer und Klevner zu M. 26—28, im Straß⸗ burger Lamdkreiſe, in Oberehnheim, Schlettſtadt, Barr und Um⸗ gegend 1907er zu M. 23— 24, im Weilertal, Zabern, Waſſeln⸗ heim und Umgegend 1907er zu M. 22—23, in Molsheim, Marben⸗ heim und Wolxheim 1907er zu M. 24—28, 1906er zu M. 26—27, in Beblenheim, Reichenweier, Hunaweier, Türtheim, Ammerſch⸗ weier, Winzenheim, Kienzheim und Zellenberg 1907er zu M. 24 bis 26, Edelgewächſe zu durchſchnittlich M. 30, in Mittelweier, Beuntdeier, Sigolsheim, Wettelsheim, Ingersheim, Egisheim, Pfaffenheim und Rufach 1907er gu M. 23—25, 1906er zu Mark 26—27, in Kolmar, Rappoltstveiler und Umgegend 1906er bis zut M. 28, 1907er zu M. 24.50—26, in Habsheim, Rixheim und Um⸗ gegend 1907er zu M. 23—24, in Mürhauſen, 1907er zu M. 28 bis 32 und in Gebweiler 1906er zu M. 42—47 und 190fer bis zu M. 33 die 50 Liter ihre Eigner. In der Rheinpfals gingen Bergzaberner, Gleiszeller, Rechtenbacher, Schweigener, Klingenmünſterer und Dörvenbacher 1907er zu M. 450—465, Landauer, Ilbesheimer, Siebeldinger, Mörzheimer, Frankveiler und Virkweilerer 1907er gzu M. 455 bis 480, Edenkobener, Maikammerer, Rhodter, St. Martiner, Diedes⸗ felder, Alſterweilerer, Weyherer und Hambacher 1906er au M. 500 bis 600, 1907er zu M. 480—560 und Zeller⸗ und Alſenztaler 1907er zu M. 500—600 die 1000 Liter in andere Hände über. Im Grünſtadter Kanton wurden 190fer Weiß⸗ und Rotweine zu Nennungen von M. 500—600 bezw. M. 440—450, in Neuſtadt, Dürkheim und Umgegend 1907er von M. 600—750 bezw. M. 450 bis 475, 1906er von M. 620750 begw. M. 460—490 und in Wachenheim, Königsbach, Ruppertsberg, Forſt und Deidesheim 1907er von M. 800—1300 das Fuder abgekauft. In Rheinheſſen wurden 109fſer Landweine zu Preiſen vom M. 550—600, beſſere Sachen bis zu M. 650 und in den bevor⸗ zugten Weinorten Nackenheim Bodenheim, Schtwabsburg, Bingen, Oppenheim und Nierſtein ooter von M. 00—950 1200 Liter geſiegelt. die Obſt. (DOriginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Aus Süddeutſchland, 4. Sept. Der ſüddeutſche Obſt⸗ markt ſtand in letzten Wochen forkgeſetzt unter dem Zeichen größe⸗ rer Lebhaftigkeit. Die Anlieferung an den Markt war überaus ſtark. Infolge dieſes Umſtandes erfolgte auch in letzter Woche ein gewaltiger Preisſturz. Der Preisrückgang rührt aber zumeiſt daher, daß die Oyſternte doch viel beſſer ausfällt, als man erwartet hatte. In Baden wurden in der Bodenſeegegend Moſtäpfel zu M..50 bös 2, Tafeläpfel zu M..56.—8, Moſtbirnen zu M..50—3 und Tafelbirnen zu M.—6 und an der Bergſtraße Zwetſchen zu M. —7, Mirabellen zu M.—42, Pfirſiche zu M. 14—416, Birnen zu M.—15 und Aepfel zu M. 714 der Zentner abgeſetzt. In der Rheinpfalz wurden am Weiſenheimer und Freinsheimer Obſtmarkt in letzten Tagen Zwetſchen zu M.—6, Reineklauden zu. M. 710, Mirabellen zu M. 1112, Pfirſiche zu M. 10 bis 12, gewöhnliche Sorten Birnen zu M. 79, beſſere Sorten zu M.—11, Tafelbirnen zu M. 12—14, Zwergobſt zu M. 15—17. gewöhnliche Sorten Aepfel zu M. 710, beſſere Sorten zu M. 10 bis 12, Aſtrachan⸗ und Kaiſer Alexander⸗Aepfel zu M. 12—14, Zwergobft zu M. 15—17, Baummüſſe zu M. 22.50—23 und Ma⸗ lünger⸗ und Portugieſerkrauben zu M. 22—25 die 50 Kilo ge⸗ handelt. Holz. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Der Verkehr am Rundholzmarkt hat ſich neuer⸗ dings etwas gebeſſert. Verſchiedene Poſten einzelne größere, wie kleinere, konnten in andere Hände über⸗ gehen. Die Käufer waren meiſtens Sägewerksbefitzer Rhein⸗ lands und Weſtfalens. Die Stimmung der Langholzhändle: iſt neuerdings etwas feſter geworden. Allenthalben ſtößt man auf höhere Preiſe von dieſer Seite aus, aber die Abnehmer hat dies wiederum zurückhaltend geſtimmt. Am hieſigen Markte ſtehen etwa 10 bis 12 Flöße zur Verfügung und die Stimmung iſt und bleibt ſtabl. Die Forderungen ſtellen ſich für Meß⸗ holz auf M. 27.50 bis 28 per Feſtmeter frei hieſigen Hafen. Viele Sägewerke gaben Untergebote ab, aber die Langholz⸗ händler lehnten ſolche ſchlankweg ab. Wie der Markt ſich weiter geſtalten wird, dies läßt ſich heute noch nicht ſagen. Vor allem hängt dies mit den demnächſt eintreffenden Zufuhren zuſammen aber auch wie die Sägewerke ſich zum Einkauf ſtellen. Die Rundholzeinkäufe im Walde ließen noch keine Beſſerugg er⸗ kennen. Die Preiſe waren daher nicht hoch. Der Brettermarkt läßt ebenfalls noch zu wünſchen übrig, denn die Abnehmer er⸗ teilen nur kleinere Aufträge. Große Poſten unterzubringen way' mit Schwierigkeiten verbunden. 55 Kohlenmarkt. (Driginalbericht des„Monnheimer General⸗Anzeigers“) Infolge der heftigen Niederſchläge in der Schweiz iſt der Rhein bedeutend geſtiegen und konnten die Fahrten nach dem Oberrhein in vollem Umfange wieder aufgenommen werden. Die Zufuhren ſind daher reichlich. 10 Die Nachfrage nach Hausbrandkohlen nimmt bei der kühlen Witterung täglich mehr zu, während Induſtriekohlen immer noch wenig begehrt werden. 5 Wochenmarktbericht über den Viehverkehr. vom.—12. September. [(Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Aanzeigers J. Der Rindermarkt war gut beſchickt. Der Auftrieb an Großvieh betrug 1220 Stück. Der Handel war ziemlich gut. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen M. 75—84, Bullen(Farren) M. 60—68, Rinder M. 66—80, Kühe M. 48—74. Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 7. September 298 Stück, am 10. September 382 Stück zum Verkaufe. Geſchäfts⸗ 5 90 mittelmäßig. 50 Kg. Schlachtgewicht koſteten M. 80 bis 90. Der Schweinemarkt war mit 2550 Stück mittel beſucht. Handel mittelmäßig. Preiſe M. 68—70 pro 50 Kg. Schlacht⸗ gewicht. Der Pferdemarkt war mit 94 Stück Arbeitspferden und 100 Stück Schlachtpferden beſchickt. Der Handel mit Arbeits⸗ und Schlachtpferden ziemlich gut. Preiſe für Arbeitspferde M. 300—1300, für Schlachtpferde M. 30—180 per Stück. Milchkühe wurden 43 Stück aufgetrieben. Der SHandel war mittelmäßig. Preis pro Stück M. 200—470. Der Ferkelmarkt war mit 321 Stück beſucht. ſchleppend. Pro Stück wurden M.—13 bezahlt, Rheinſchiffahrt [Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“ Wohl haben ſich die Verkehrsverhältniſſe an den See⸗ plätzen etwas geſſert, insbeſondere war dieſes in Rotterdam 1 Fall, eine allgemeine Wirkung rief dieſes jedoch nicht hervor. Durch die im Schwarzwald ſowohl, als auch in der Schweiz ſtattgefundenen Niederſchläge fanden am Rhein und deſſen Nebenflüſſen Anſchwellungen ſtatt, die die vollen Fahrten nach dem Oberrhein wieder ermöglichten, jedoch geht der Waſſerſtand ſtark zurück. Die von den Kohlenhäfen kommenden Schiffe hatten alle Handel allgemeinen iſt folgendes zu berichten: Amſterdam. Die Frachten nach den Rheinſtationen haben infolge der vorgeſchrittenen Jahreszeit etwas ange ⸗ zogen und werden ſich auch noch ſteigern, da nunmehr die Zuckerrübenkampagne in Holland beginnt, wodurch viele Schiffe mittlerer Größe vom Markt abgezogen werden und dann mehr Nachfrage nach Schiffsraum eintreten wird. Antwerpen. Von See haben die Zufuhren, wenn auch eine geringe, immerhin aber eine Beſſerung erfahren, jedoch war die Nachfrage nach ſog, fremden Schiffsraum be⸗ deutungslos. Für greifbare Güter wurde bei ganzen Ueber⸗ nahmen per Laſt gleich 2000 Kg. nach Bingen, Mainz, Frank⸗ furt, Worms, Mannheim, Ludwigshafen M.—7,50 bezahlt, 1 bei frei Schleppen und Leichtern per Laſt fl. 1,20 is 1,80. 725 Rotterdam. HSier waren die Zufuhren von See in der Berichtswoche lebhaft, konnten jedoch durch den ſtark zur Verfügung geſtellten Schiffsraum auf die Frachtſätze keine Wirkung ausüben. Ebenſo war es mit den Schlepplöhnet, nach den Ruhrhäfen. Bei totalen Uebernahmen wurde per Laſt nach Frankfurt, Mainz, Worms, Mannheim M.—5,50 vereinbart; Kahnmiete für Mannheim per Laſt unter den bekannten Bedingungen fl. 1,10 und Schlepplohn per Laſt nach Ruhrort fl. 0,20—0,30. Erzladungen nach dem Nieder⸗ rhein, bei Löſchzeit per Laſt fl. 0,35 Ruhrort. Die Kohlenverladung im Berg⸗ und Tal⸗ verkehr war normal, die Frachtſätze jedoch fallend. Es wurde verladen, bei vollem Quantum per Tonne gleich 1000 Kg., frei ſchleppen und leichtern nach Mainz, Guſtavsburg M. 0,07, Frankfurt M, 0,85, Mannheim M. 0,75, Karlsruhe M. 1,00, Lauterburg M. 1,00 und Straßburg M. 1,45. Schlepplöhne nach Mainz per Tonne M. 0,60—65 und Mannheim M. 0,70 bis 0,75. Mannheim. Die Mannheim⸗Ludwigshafener Reede war äußerſt belebt. Nach heutigem Waſſerſtandsbericht wird von Hüningen wieder wachſend Waſſer gemeldet, ſodaß mit Beſtimmtheit augenommen werden kann, daß die Straßburg⸗Kehler Reiſen noch längere Zeit ausgeführt werden können. Das Talgeſchäft war auch zufriedenſtellend und konnten für Duisburg noch 34% Pfg. p. Ztr. erzielt werden. Bei Hüningen iſt heute am 12. September der Rhein um 80 Zentimeter geſtiegen. Witte⸗ rung: ſehr veränderlich. Telephon-Anlagen joden Umfangs für Postnebenskellen und Haus-Anlagen. Eln Apparat für Post- und Hausgespräghe mit automatischem Linienwahler unc Rückfrage-Elnrichtung. 80869 Erste Referenzen über ausgeführte Anlagen. Grosses Lager aller Schwachstrom-Apparate, 2 Ingenieurbesuche und Voranschläge kostenlos. Verloſungs⸗Liſte des General⸗Anzeiger Nr. 17. der Stadt Mannheim und Umgebung. Nachdruck verboten.) Inhalt. 1) Augsburger 7 Fl.-Lose von 1864. 2) Bergisch-Märkische Eisenbahn, Prioritäts-Obligationen. 3) Böhmische Westbabn, 43 Prior.- Obligationen. 4) Bukarester 45 Stadt-Anl.v. 1895. 5) Bulgarische 57 steuerfreie Staats-Gold-Anleihe von 1902. 6) Congo 100 Fr.-Lose von 1888. 7) Frankfurt a. M. 367 Stadt-Anl. 8) Henckel. GrafHugo, vopDonners- marck(Wolfsberg), 455 hypo- thekarische Anleihe. 9) Hessen-Nassauische 353 Renten- briefe. 55 10) Holländische 33 Kommunal- Kredit- 100 Fl.-Lose von 1871. 11) Kaiser Ferdinands-Nordbahn, 4 Silber-Prior.-Anl. von 1887. 12) Oesterreichische Allgem. Boden- Oredit-Anstalt, 31 Prämien- Schuldverschr. I. Emission 1880. 13) Ottomanische 35 Anl. von 1894. 14) Ottomanische steuerfreie 43 Konsolidations-Anleihe v. 1890. 15) Pappenheim, Graf, 7 Fl.- Lose von 1864. 16) Portugiesische uniflzierte äaußere Staatsschuld v. 1902, Serie Ju. II. 17) Rumänische 4 amortisierbare Rente von 1896. 18) Rumänische 43 amortisierbare Rente von 1898. 19) Schweizerische Centralbahn- Ges., 47 Obligationen von 1876. 20) Ungarische Hypothekenbank, unverzinsliche Prämien-Obl. 21) Ungarische Rote Kreuz 5 Fl.-Lose von 1883. 22) Vorarlberger Eisenbahn, 43 Staats- Schuldverschreibungen. Y) Augsburger 7 Fl.-Lose von 1864. 88.Prämienziehung aml.Septbr.1908. Zahlbar sofort. Am I. August 1908 gezogene Serlen: 60 413 451 770 836 898 1015 1054 1087 1170 1434 1490 1871. Prämien: Serie 60 Nr. 8(40) 13 18, 413 54.55 78(40) 79(70), 451 8(40) 33 58, 770 10, 898 25 66 73(100), 1015 48 55(40) 68 83(40), 1084 21(100) 22(70) 25(40) 38(40) 40(40) 41(40) 57 69(1000), 1087 8 34 54 65 70 93 (1000) 97, 1170 1140) 85(100) 84(40), 1434 18(40) 35(1000) 79, 1490 10 17(100) 44 62(100) 64 72(40) 100, 1871 89(40) 40 48 51(40). mie Nummern, welchen kein Betr in(J beigefügt ist, sind mit 30 Fl., alle übrigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn. mit II Fl. gezogen. 2) Bergisch-Märkische Elsenbahn, Prioritäts-Obl. Verlosung am 2. Juli 1908. Tahlbar am 2. Januar 1909. III. Serle. 100 Rtlr. 9631—641 644—649 651 652 654—656 658—667 669—671 673—678 681—.94 697—703 706 708 2228 720 730 733 738.—747 740 750 11139—153 158—161 163—173 175 —4190 192 193 198—199 201—205 207—210 212—216 218—222 224— 228 230 231 233—235 237—249 251 233 12317—319 321—324 326—328 330—339 341—343 348 847 349—353 355—370 372 374—380 382—397 399 —402 404—411 413—416 418 419 421—429 431—433 20591—593 596 —615 617—619 621—625 627—631 633 634 636.—641 645—649 651—656 658 660—679 681—702 704 705 25400 407409—416 418—440 442—449 451 —465 457—467 469—477 479 481— 480 491 493 495—497 499—517 27469—475 478—483 487 488 490— 494 498.—503 505 507—509 511—514 516—522 524—535 537—539 541— 543 545—548 550—553 555—567 570 —585 41701—710 712.—722 724 725 727—735 737—739 741—745 747 751 753—760 762—766 768—776 778 2782 784—787 790—796 798 799 801—804 806—816 43330 332— 342 344—347 349—351 353 355—358 363 77371 373—378 380—384 386—415 417—437 439 441 442 444 446 44386 —388 390—400 402—418 420—427 429 430 432—434 436—439 441—445 447—466 468 469 471 472 474—496 49406 408—410 412—414 416—420 422 424—447 449—466 457—471 473 —475 477—480 482—484 486—515 517 59055—060 062 064 065 067— 975 978—082 085—101 103—106 108 —1¹7 119—133 136—139 142—144 140 147 149—159 161—169 171 172 637 640—652 654 656 658—669 671 676 678—683 685—720 722—728 730—734 736—745 747 748 64328— 331333—348 350—.365 357—366 368 —370 372 374—378 380—390 392 393 395—397 399—402 404—411 413 —431 433 435—441 66747—751 753 —156 758 759 761—763 765 767 768 770—782 784—.786 788—794 796— 802 804 805 807—811 813—815 817 —820 822—844 847—849 851—862 304 85993—999 86000—009 011— 016 018—036 038—042 044—047 049 051—054 056—058 060 062—072 074 077 079 081—085 087 089 090 094 995 097 098 100—111 87596 599 600 602—620 622—.630 632—637 639 660 663 664 666—678 680—683 685 —698 701—708 90761—764 766 767 769—776 778—.793 795—807 809— 813 816—820 822—831 833—843 846 853 855 857 858 860—868 871 872 874—877 95748 749 751 753—768 770—182 784 785 787—791 793—806 808—812 814—818 821—836 838 840 841 844—850 853—861 863 864 26213—227 229—233 238 237—242 244—250 252 253 255 257—259 262 108814—332 334—336 338 840—342 344—359 361—.366 368—374 376— 4 420 421 112096 098—116 118 142—148 150 —133 135 137—.140 12—-4 100—164 18—174 176— eeee eeeeee e 204 —204 206 208—214 117344 346— 354 356—364 366—368 370—379 381 383—388 390—409 411—414 416 419—422 424 425 427—434 436—445 447—454 456 458 460. III. Serie Lit. B. à 1000 Rtlr. 122628—636 123323 —326 328 330—335. A 500 Rtlr. 125286—292 294 302 304 306—313 315—328 330. à 200 Rtlr. 126876—878 882 884 —893 895—909 911—917 919 920 923—927 929—935 937 939—943 947 949—961 963 964 967 968 970 971 973—975 977—982 984—998. à 100 Rtlr. 142430—442 444 446 —454 456—463 465—467 469—483 485—492 494—510 512 515—517 520 522—524 526—537 539—544 144700 —707 710—712 715—718 720—724 726—741 743—746 748—766 768— 774 776 777 779—797 799—806 808 —812 135230—232 234—243 245— 288 290 293 294 296 297. III. Serie Lit. C. I. Emission. à 100 Rtlr. 309—325 327—335 337—357 359—385 387—389 391— 393 395—414 4248—309 311—321 323—349 7112—118 120—122 124 —131 133—153 156—170 172—203 205 206 209—214 216—218 220—222 544—581 583—588 590—599 601— 611 613—639 641—648 15750—764 766—771 773—785 788—795 797— 821 823—845 847—856 22881—890 892—894 896—912 914—939 941— 962 964—985 27235—239 241—254 256—263 265—275. II. Emissſon. à 300 K 40860—879 881—901 903—961. 3) Böhmische Westhahn, 4% Prioritäts- Obligationen. (Vom Staate zur Selbstzahlung übernommen.) Verlosung am 1. Juli 1908. Zahlbar am 2. Januar 1909. Silber-Prioritüts- Obligationen. (24. Verlosung.) Serie 1 114 281 zu je zwei Schuld- verschreibungen à 5000 Fl. Serie 410 483 785 815 997 1128 180 zu je zehn Schuldverschreibungen 3à 1000 Fl. Serie 1361 378 zu je fünfzig Schuldverschreibungen à 200 Fl. Mark- Prloritäts-Obligatlonen. (24. Verlosung.) 64 216 317 392 407 597 649 658 676 701 981 1070 116 157 171 225 363 882 389 503 549 572 585 735 867 876 922 936 937 999 2030 068 082 139 174 278 437 444 471 484 575 806 816 821 836 846 882 908 932 962 3023 196 238 309 à 600% Kronen-Prlor.-Obligationen. (13. Verlosung.) Serie 81 271 406 zu je zwei Schuldverschreibungen à 10,000 Kr. Serie 751 866 1278 2124 162 zu je zehn Schuldverschr. à 2000 Kr. Serie 23386 377 462 498 586 zu je Schuldverschreibungen à 400 Kr. 4) Bukarester 4½% Stadt- Anleihe von 1895. (Emission von 32,500, 000 Lei.) Verlosung am 1/14. August 1908. Zahlbar am 1/14. September 1908. à 500 Lei. 314 861 926 981 1176 391 398 480 565 783 902 2044 068 210 558 604 837 955 967 3090 197 8292 304 553 573 588 699 750 6119 598 679 888 7121 340 888 460 840 896 8233 436 9019 026 256 366 431 556 799 985 993 10253 11251 298 12058 117 141 169 280 506 13083 332 856 14025 172 228 286 316 337 385 528 555 565 15925 16310 775 17029 170 337 382 596 764 844 19298 318 335 682 709 711 975 989 20490 5883 935 21086 22216 219 286 474 590 634 650 23521 534 902 975 982 24071 112 124 179 288 435 573 762 914 946 957 995 25418 472 686 26306 493 512 701 763 899 928 27091 196 339 419 453 484 554 28007 098 112 115 304 370 608 683 735 900 954 29253 289 423 425 628 838 30510 737 31082 204 247 815 32411 436 531. A 1000 Lei. 33087 122 217 427 432 468 491 797 955 34381 512 669 35073 216 310 387 491 615 641 36099 132 138 481 583 608 870 37130 406 549 826 38016 595 866 40196 243 406 689 741 745 41075 254 355 497 973 42222 307 312 573 647. à 5000 Lei. 43211 381 482 594 726 744. 5) Bulgarische 50% steuerfreie Staats-Gold-Anleihe von 1902. Gulgarische Tabak-Anleihe.) 1I. Verlosung am 1/14. August 1908. Zahlbar am 1/14. September 1908. 2691—695 721—725 3221—225 866 —870 6446—450 9221—225 11231— 235 826—830 14001—005 546—550 15036—040 091—095 551—555 911 —915 16986—990 17331—335 941 945 18701—705 791—795 906—910 19306—310 20376—380 24711—715 25071—075 27036—040 391—395 791—795 28171—175 32876—880 35016—020 661—665 36826—830 37401—405 39896—900 901—905 40961—965 44261—265 466—470 54541—545 355666—670 881—885 57491—495 706—710 56281—285 59216—220 60411—415 65311—315 451—455 68361—365 696—700 69746 —750 70971—975 71386—390 986— 990 72756—760 74996—75000 77126 —130 686—640 78116—120 816—820 80171—175 81901—905 84066—070 87816—820 88031—035 89856—860 92801—805 93436—440 756—760 103126—180 104006—010 106106 —110 112196—200 696—700 114291 —295 118866—870 116501—505 626 —630 117636—640 119581—535 841 —845 120211—215 128131—135 876—880 127106—110 571—575 128926—930 135296 162406—410 686—690 164931—935 168101—105 176266—270 178781 —1735 826—830 179551—555 181151 —155 616—620 182021—025 601—605 1833656—360 184576—580 188206 —210 281—285 189661—665 191411 —415 193641—645 194371—375 196026—030 197586—590 198121 —125 641—645 199541—545 200526 —530 826—830 202231—235 208911 —915 210381—385. 6) Congo 100 Fr.-Lose von 1888. 123. Verlosung am 20. August 1908. Zahlbar am 16. April 1909. Sorlen: 2630 3043 5377 6032 6724 12074 14632 177756 19505 21960 25176 26292 30189 3728037698 38267 46053 46264 48474 57284 590 89. Präümſon: Serie 2630 Nr. 2 8, 3043 15 18 (2250), 5377 3(750) 17 20, 6032 4 10, 6724 1 17, 12074 8, 14632 6 20(750), 19505 18, 26292 5,37280 10, 37698 9 13 18, 38287 21(750), 46264 14, 48474 16 19(20,000) 24. Die Nummern, welchen keinBetrag in() beigefügt ist, sind mit 400 Fr., alle übrigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn. mit 205 Fr. gezogen. 1908. 177 215 415 714787 760 806 829 977 62103 204 281 715 749 63064 286 463 523 593 639 706 800 808 64186 218 431 455 674 704 754 813 843 868 65073 424 456 527 545 626 747 788 868 945 66269 700 720 854 67003 234 278 429 693 820 903 961 68016 037(250) 174 183 306 494 663 841 849 877 905 69003 055 368 489 442 607 734 822 870 893 70031 256 308 354 514 649 722 787 71038 233 297 320 446 488 519 592 758 937 72182 203 245 317 349 778 800 830 876 971 73114 239 309 374 428 573 918 930 74164 283 475 585 837 955. ) Kaiser Ferdinands-Nordb., 4% Silber-Prior.-Anl. v. 1887. (Vom Staate zur Selbstzahlung Übernommen.) 22. Verlosung am 1. August 1908. Zahlbar am 1. November 1908. Garantierte Anlelhe v. 24, 440,000 Fl. Serie 1 71 90 159 178 184 193 204 268 323 355 386 402 514 536 544 573 582 660 728 728 876 878 881 937 975 1130. Nicht garantierte Anleihe von 18,820,000 Fl. Serie 18 93 116 127 132 211 233 385 391 400 401 440 446 521 579 644 678 699 711 792 823. 7) Frankfurt a. M. 3½% Stadt-Anleihen. Verlosung am 17. August 1908. Anleihe Lit. O. von 1881. (26. Verlosung.) Zahlbar am 31. Dezember 1908. à 2000, 51 58 159 210 212 223 225 264 412 416 429 468 480 502 523 565. à 1000 678 679 684 693 702 801 802 910 994 1008 053 086 120 229 242 257 263 342 357 363 405 412 421 446 447 470 509 511 564 573 627 634 647 652 719 755 777 830 886 953. à 500/ 2163 176 195 215 272 273 331 370 391 405 417 436 513 532. à 200 ½ 2660 768 785 828 844. Anleihe Lit, S. von 1886. (19. Verlosung.) Zahlbar am 1. Dezember 1908. A 2000 156 194 205 244 368 399 418 434 469 474 627 707 786 816 972 1057 111 117 129 142 178 238 243 299 302 306 341. à 1000 1422 453 462 469 476 536 674 676 719 768 883 924 998 2029 046 062 077 143 308 340 357 451 466 467 558 600 616 650 796 840 998 3003 037 088 172 173 245 379 382 540 559 575 722 857. 2 300 ½ 3904 928 994 4037 124 205 261 288 291 519 565 582 596 659 698 710 824 858. 2à 200 + 4904 945 960 969 998 5023 038 060 068 081 140 183 472 489 502 570 600 748 758 764 796 822. 8) Graf Hugo Henckel v. Donnersmarck(Wolfsberg), —9 hypothekar. Anleihe. erlosung am 30. Juli 1908. Zahlbar mit 105 am 1. Oktober 1908 145 161 239 267 272 280 345 380 528 531 778 825 964 998 1043 124 175 209 269 379 460 610 624 840 970 2129 166 251 356 398 427 478 516 524 555 677 706 747 755 771 805 825 à 1000 9) Hessen-Nassauische 3½% Rentenbriefe. Im August 1908 hat keine Ver- losung stattgefunden. 10) Holländische 3 Kommunal- Kredit- 100 Fl.-Lose von 1871. (Maatschappij voor Gemeente-Crediet.) 91. Verlosung am 15. Juli 1908. Zahlbar am 15. Februar 1909. Die Nummern. welchen kein Be- trag in() beigetügt ist, sind mit 100 Fl. gezogen. 70 392 644 882 1037 303 394 426 2257 441 679 735 3412 689 719 736 739 804 892 897 912 4013 037 258 372 462 728 758 785 5077 229 482 798 957 6059 386 503 580 647 665 701 840 7159(350) 233 371 424 489 573 585 651 703 786 821 961 8059 068 144186 255 392 530 560 697 941 9069 132 147 478 541 766 780 849 912 10122 203 380 531 698 857 930 980 11192(350) 231 339 373 408 452 474 647 877 882 12145 417 626 692 997 13015 187 345 448 617 621 919 14236 337 457 497 863 961 15386 614 722 816 844 977 16031 418 849 898 900 929 941 17056 131 209 232 252 319 496 512 645 18158 282 336 354 560 683 726 19238 528 20070 123 259 371 461 920 21215 333 687 867 22088 221 313 380 357 592 627 811 918 927 23012 069 191 313 434 500 599 861 24101 210 254 513 700 977 25107 229 270 628 981 26054 056 068 136 298 334 350 763 27012 362 365 815 28044 145 180 406 409 423 648 705 769 873 945 28162 384 421 785 917(350) 30458 617 822 845 31110 251 300 3083 425 504 593 880 909 32016 079 197 601 826 33044 099 140 160 165 213 404 565 694 868 34028 152 379 400 546 569 717 767 843 908 918(250) 35069 276 863 36084 147 207 468 691 790 (250) 887 896 37058 140 188 341 440 479 607 696 769 806 849 38577 949 969 39180 40099 163 187 320 527 699 789 994 41013 094 235 307 407 448 455 896 42017 241 260 263 267 308 394 408 413 427 596 610 613 625 661 694 43052 243 288 432 640 812 943 44446 488 520 556 686 692 15 757 978 45161 613 634 747 964 46197 487 478 568 881 940 47041 072 161 321 739 785 811 900 49060 216 228 308 331 564 648 646 737 753 50441 590 787 932 51088 288 381 441 656 7388 942 52106 394 493 593 799 999 53097 284 417 590(6000) 877 54133 314 363 516 658 889 65257 277 380 433 535 679 916 58186 204 239 271 379 684 888 57109 645(1500) 861 873 58265 422 456 836 872 59008 110 12) Oesterreichische Allgem. Bod.-Cred.-Anstalt, 300 Präm.- Schuldverschr. I. Emiss. 1880. 131. Verlosung am 17. August 1908. Zahlbar am 1. Dezember 1908. Pramien mit Abzug.) Amortisationsziehung: Serie 45 67 1566 177 3558 402 441 450 550 1875 1906 2213 2298 2336 2449 2627 2838 2888 3130 3454 3765 Nr.—100 à 200 Kr. Präümſenzlehung: Serie 940 Nr. 48(2000), 2883 100 2000), 2968 21(90,000), 3922 2 (4000 Kr.). 13) Ottomanische 3/% Anleihe von 1894. (Egyptische Tribut-Anleſhe.) 14. Verlosung am 28. Juli 1908. Zahlbar am 16. Oktober 1908. à 1000 K 11 140 252 265 589 791 893 1113 223 227 252 324 332 390 474 742 814 2149 574 744 748 794 797. à 500 3142 178 269 485 495 498 531 608 668 4037 078 154 270 392 416 730 780 781 783 885 937 948 957 5116 277 541 564 786 8458 646 665 948 7170 312 560 598 878 951. à 100 K 8177 250 651 930 940 967 9165 402 414 553 689 740 743 10036 282 349 598 864 967 11393 526 573 585 638 753 775 932 12274 328 375 430 434 612 714 752 861 902 906 972 13089 200 600 642 689 737 827 917 926 992 994 14207 428 579 601 730 15057 062 086 128 132 350 502 627 826 876 16048 329 434 438 457 494 945 985 17131 185 274 365 522 547 629 734 825 18056 246 597 715 770 847 863 19212 476 570 718 20046 166 285 669 684 704 734 21037 094 520 22077 300 360 493 507 702 795 884 904 23102 159 201 252 305 417 517 634 735 772 960 24012 281 284 323 334 487 599 707 25031 117 187 935 947 26019 157 274 471 558 587 600 27062 188 265 505 522 542 594 599 668 728 873 28141 243 661 704 860 937 29069 073 319 520 706 984 30012 097 109 152 423 480 646 647 31110 138 152 183 305 331 367 768 908 32000. a 20 E 32135 272 414 457 491 592 675 719 761 830 876 33215 326 342 349 418 437 550 586 861 876 877 980 34066 174 308 569 700 35074 144 353 405 409 552 36050 244 280 341 525 593 596 629 37164 252 814 335 387 434 446 596 38452 736 817 933 965 39062 065 094 138 423 433 445 504 549 946 40080 191 519 547 614 644 881 986 41080 094 206 556 562 958 954 42052 092 207 384 446 736 872 43057 553 577 963 44250 419 577 755 799 865 967 981 45057 098 112 324 696 966 988 46001 009 245 265 397 445 453 460 490 544 608 635 646 832 877 47021. 14) Ottomanische steuerfreie 40% Konsolidations-Anl..1890. 37. Verlosung am 1/14. August 1908. Zahlbar am 1/14. September 1908. 3551—600 5751—800 6001— 050 101—150 7501—550 9951—10000 26161—200 33901—950 34451—500 901—950 36601—650 36051—100 52451—500 58601—650 60801—850 68801—850 74001—-050 83501—550 89801-850 90351—400 801—850 107301—350 112001—050 121551 —600 126551—600 127101—150 130301—350 133901—950 138051 —100 139301—350 501—560 147851 —900 150951—151000 160401—450 168051—100 164251—300 165951 —166000 170301—350 180301—350 187501—550 189051—100 197101 —150 211551—600 215801—850 219351—400 220051—100. 15) Graf Pappenheim 7 Fl.-Lose von 1864. 60.Prämienziehung aml. Septbr.1908. Zahlbar am 1. Dezember 1908. Am 1. August 1908 gezogene Serien: 111 132 168 218 222 263 316 451 498 505 553 668 772 795 846 1005 1088 1118 1167 1192 1272 1312 1318 1321 1348 1462 1534 1588 1622 1703 1707 1715 1733 1838 1882 1911 1934 1953 1970 1972 2053 2077 2084 2092 2151 2190 2231 2353 2371 2380 2418 2428 2440 2831 2585 2589 2640 2836 2850 2865 2928 2978 3027 3094 3149 3190 3276 3299 3442 3873 8624 3688 3667 3680 3699 3728 3802 3800 3830 3859 3879 3881 3884 3893 3961 4026 4087 4164 4223 4229 4251 4277 4314 4321 4332 4379 4409 4414 4513 4655 4697 4701 4707 287 345 683 349 80143 354 501 562 849 875 88f 802.81145 4783 4788 4799 4803 49086 4970 5062 5073 5129 5177 5260 5270 32715281 5294 5384 5407 8606 5522 5527 5718 5746 5860 5883 6061 6080 6192 6220 6297 6403 6500 6503 6575 6649 66586 6661 6674 6677 6710 6760 6833 6865 6888 6894 6943 7002. Prämien: Serie 182 Nr. 6, 553 8, 772 12, 846 8(25), 1088 18, 1115 4 15(400), 1321 18(25), 1462 2, 1882 11 16(7000), 1934 13(50), 1983 19(50), 2077 6(50 2281 18, 2425 5(100), 2640 19(25), 3190 1(400) 7(25), 3299 10(50) 18(100), 3624.9(50), 3728 5(26), 3802 3, 3879 1(26), 4026 1, 4164 7, 4223 1, 4314 16, 4321 10 14(25), 4409(25), 4513 12, 4697 16(100), 4768 4, 4799 5, 5129 14, 5280 18(25) 19(26), 5271 12(50), 5384 4(25), 5718 16, 5860 5(25), 5883 14(25) 6503 12(25) 18, 6649 1(25) 5, 6710 14, 7002 7(25). Die Nummern, welchen kein Betrag in(Ybeigefügt ist, sind mit 15 Fl., alle übrigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn. mit 9 Fl. gezogen. 16) Portugiesische unifizierte äußere Staatsschuld von 1902, Serle I undl ll. Die Tilgung per 1. Juli 1908 ist durch Ankauf erfolgt. 7) Rumänische 4% amorti- slerbare ftente von 1896. (Anleihe von 90 Millionen Fr.) 24. Verlosung am 19. Juli/l. August 1908. Zahlbar am I. November 1908. à 500 Fr. 140 193 197 238 281316 380 434 445 533 738 745 813 965 1039 270 479 596 687 758 788 905 946 2255 293 308 565 627 666 826 836 847 877 962 3304 333 529 663 683 739 916 934 939 4777 890 5293 616 841 6028 211 399 7055 113 230 277 535 703 747 983 8001 248 628 786 878 9343 449 834 965 10138 200 348 391 451 501 670 729 827 927 977 11305 617 729 808 914 12099 103 13055 496 529 14215 287 412 483 485 507 853 887 15033 076 116 905 916 16013 065 230 240 245 269 707 816 17009 070 201 321 379 521 804 876 18313 323 349 374 395 470 484 742 827 893 996 19119 589 591 659 813 866 20192 295 451 645 807 817 21186 569 591 659 714 22148 337 503 525 600 831 916 23196 392 440 780 24137 219 363 409 421 677 25032 129 158 226 243 321 405 663 705 758 928 26259 295 377 578 667 825 940. A 1000 Fr. 27009 501 597 633 679 688 912 991 28068 378 501 643 765 789 804 29159 466 705 775 807 30211 241 329 433 510 606 929 31151 405 613 766 774 926 977 32055 154 222 986 33383 653 677 34085 094 171579 627 690 719 940 35469 823 36054 227 516 538 729 800 945 991 37346 422 462 476 575 771 834 38077 174 223 307 407 501 637 39074 182 674 679 913 922 40008 058 267 356 396 959 41004 059 248 708 42012 038 208 212 251 296 300 833 875 888 43010 193 383 430 639 691 709 843 848 44069 287 297 419 682 736 785 872 917 45263 384 526 622 630 46790 47102 131 157 581 659 671 48063 173 293 880 49092 117 171 173 175 197 220 552 590 601 622 671 955 985 50040 123 274 300 309 420 549 554 665 908 941 961 51009 072 084 263 365 564 581 666 895 52653 708 857 954 53049 172 208 247 365 689 813 826 915 916. à 2500 Fr. 54157 210 352 496 519 661 784 810 998 53397 756 790 792 794 997 56296 754 807 964 57134 254 323 361 696 964 58364 368 372 478 492 565 828 879 906 59229 249 347 516 539 764 853 933 60019 096 406 61077 311 518 779 62122 259 344 911 967 63065 091 176 249 278 294 304 320 329 334 623 672 741 64448 567 666 751 764. à 5000 Fr. 65243 260 417 539 729 732 908 999 66166 463 844 874 993 67039 094 142 156 239 355 367 751 757 68022 194 411 895 922 69098 201 292. 18) Rumänische 4% amorti- sierbare Rente von 1898. (Anleihe von 180 Millionen Fr.) 20. Verlosung am 19. Juli/. August 1908. Zahlbar am I. November 1908. A 500 Fr. 413 501 898 1004 392 592 721 777 816 2657 3279 387 422 434 447 776 791 941 4632 3785 869 6526 7758 759 902 8472 615 930 9581 624 933 937 965 991 10042 428 533 715 735 856 12279 13205 296 14015 421 15071 322 17328 503 579 587 728 760 809 18921 19201 20323 836 933 21051 063 248 370 797 22496 24181 195 403 566 25129 26069 639 873 945 27228 249 591 714 811 821 850 28331 866 29201 527 693 986 991 30010 620 637 754 835 837 31142 32447 644 33479 939 35787 36246 515 560 784 37647 869 38031 572 39058 40006 146 510 534 41126 662 778 938 42345 837 883 43329 495 44205 260 595 45077 121 885 950 46025 074 189 237 324 450 550 747 47440 505 750 48598 49442 537 725 50771 831 898 51943 52014 177 292 761 53308 991 54116 479 758 785 55959 56160 895 57257 762 778 58076 100 178 59055 140 207 365 60508 61006 191 611 62341 676 787 807 64005 071 151 409 603 716 65230 300 514 716 792 66617 682 852 913 67501 816 843 69040 356 460 716 774 70363 461 902 71070 081 72188 951 73849 897 976 74289 521 691 881 908 046 985 75003 055 064 290 76018 634 988 77030 637 807 814 78940 79307 80028 306 826 921 957. à 1000 Fr. 322 403 448 659 1127 308 864 989 2669 3681 791 4397 464 503 899 6620 7081 739 747 817 8252 648 952 9094 210 219 220 494 10027 11651 850 884 12231 541 580 13655 881 999 14028 231448 514 15620 16597 864 17966 974 18134 216 800 961 19123 494 912 20228 974 21227 995 22160 349 453 621 820 23609 682 784 801 24077 147 25195 204 897 991 26090 144 883 22024 089 288 797 * 28076 357 897 29244 78 687 31144 253 32479 8922 176 452 34531 33045 369 36080 298 671 968 37368 439 762 789 7 38099 372 373 636 793 917 39222 577 694 745 40064 582 955 41540 896 42330 598 887 938 43950 44104 120 138 172 46212 712 804 918 47228 275 376 458 48065 396 403 815 49502 50065 240 332 452 772 51003 847 888 52121 192 474 53557 633 668 805. 2500 Fr. 127 333 825 1046 231 2133 180 321 437 534 723 3363 655 722 741 4009 328 852 3019 105 129 351 523 880 6328 367 898 931 7042 158 997 8096 401 9563 746 10270 463 932 11223 428 715 821 12620 697 698 13061 931 14596 882 15068 765 16282 348 17207 280 405 857 18291 768 830 833 19944 20481 21214 330. à 5000 Fr. 23 742.878 958 1132 521 732 3095 122 383 804 905 4602 722 984 5511 877 962 6014. 19) Schweizerische Central- bahn-Ges., 4% Obl. von 1876. Jetzt Schwelzerische Bundesbahnen. Verlosung am 13. Juli 1908. Zahlbar aàm 1. Februar 1909. 102951—960 103061—070 851 860 106671—680 881—890 951—960 108551—560 109231—240 451—460 671—680 781—790 841—850 110281 —290 501—510 931—940 113951— 960 114531—540 621—630 115031 —040 116131—140 341—350 501— 510 117351—360 541—550 941—950 118331—340 951—960 120051—060 331—340 531—540 631—640 121171 —180 122371—380 461—470 661— 670 123391—400 801—810 901—910 124561—570 125381—390 126161 —170 841—850 128971—980 129401 —410 131111—120 132291—300 133361—370 134271—280 891—900 135501—510 136691—600 891—900 137091—100 471—480 138531—540 142401—410 421—430 821—830 143241—250 301—310 381—390 144141—150 621—630 991—145000 231—240 871—880 147151—160 521 —530 531—540 771—780 801—810 149091—100 101—110 361—370 150951—960 151091—100 152001 —010 841—850 154431—.440 841—850 931—940 155101—110 461—470 591— 600 156211— 220 631—640 158041— 050 121—130 159341—350 à 500 Er. 20) Ungarische Hypotheken- bank, unverzinsl. Prämien-Obl. Verlosung am 26. August 1908. Zahlbar mit Abzug am 25.,Novbr.1908. Serie 6 Nr. 100, 23 56(KA B à 500), 67 85, 70 82, 74 95, 174 11, 178 99, 200 5, 207 89, 286 8, 288 12, 302 17(A B à 500), 331 59(K B à 1000), 370 18, 399 92(A 10,000, B 5000), 455 24, 461 61, 466 10, 474 18, 552 12, 579 42, 589 27, 606 57, 612 85, 644 58, 657 53, 658 53, 711 60(A B à 500), 712 46, 730 1, 735 57, 834 94, 853 9, 906 49, 907 32, 908 73(A B à 1000), 911 40, 917 62, 930 41 99, 958 54, 974 93, 985 34, 1014 48, 1022 54, 1026 56, 1055 93, 1074 53 84, 1080 60, 1103 62, 1121 28, 1184 65, 1287 58, 1319 89, 1380 40 61, 1514 43, 1546 24, 1565 95, 1588 97, 1898 19(A B à 500), 1618 83, 1639 3, 1654 22, 1667 6(A B à 500), 1669 31, 1847 77, 1852 2, 1857 88, 1859 51, 1881 13, 1992 29, 2002 84. 2010 99(A B à 500), 2048 20. 2113 35, 2124 58, 2316(K B à 500) 2361 66, 2389 85, 2409 84, 2424 100, 2432 27, 2447 17(A B à 500), 2453 81, 2465 48, 2470 32, 2493 65, 2606 53, 2610 24, 2656 97, 2683 98, 2696 23, 2796 1, 2846 54, 2870 89(A 50,000, B 500,000), 2921 65, 2938 83, 3050 5, 3056 35 651, 3062 29, 3098 65, 3099 10,3111 85, 3156 52(K 1000, B 5000), 3270 80, 3287 5, 3367 40, 3439 6, 3477 99, 3499 100. Die Nummern, welchen kein Be- trag in() beigefägt ist, sind mit je 200 Kr. für LIt. A. und B. gezogen, Die in der Gewinnstziehung ge. zogenen Obligationen werden bei Auszahlung derTreffer gegen andere mit gleicher Serie, Nr. und Litera verschene Obl. umgetauscht, auf welchen ersichtlich gemacht wird, daß die auf dieselben entfallenen Treffer zur Auszahlung gelangt sind. 20) Ungarische Rote Kreuz 5 Fl.-Lose von 1883. Verlosung am 1. September 1908. 5 Zahlbar 55 1. Oktober 1908. Amortisationsziehung: Serie 73 194 434 515 613 698 751 842 1320 1394 1517 1978 2077 2264 2843 2547 2639 2683 2749 2877 2912 2917 3060 3460 3683 3731 3904 4643 5106 5111 5262 5420 5500 5664 5706 5794 5864 5895 5989 6103 6185 6430 6795 7083 7221 7602 7754 77938, jedes Los à 15 Kr. Prämienzieähung: Die Nummern, welchen kein Be- trag in() beigefügt ist, sind mit 50 Kr. gezogen. Serie 126 Nr. 43(200), 598 835 49(1000), 851 18(100% 128 (100), 2095 21(100), 2239 71(100), 243438, 2638 46(1000, 2748 70(100) 3079 100(100), 3425 28, 3444 74. 3531 2 88, 3638 34(100) 3764 66(100), 4193 61(100), 4494 5(100), 4533 37, 4719 67. 4902 26, 4079 11, 4983 82, 5107 78(100) 5113 54, 5156 42, 5195 79, 5646 29(200), 5913 86, 6395 19(100) 6832 3(100), 6838 58, 6869 98(100). 6899 88, 703497,7119 92(20, 110 71483 2801000,7278 68010000,7579.73 7679 68(100), 7837 92(1000, 7867 55(100). 22) Vorarlberger Elsenbahn 4% Staats-Schuldverschr. 16. Verlosung am 1. Juli 1908. Zahlbar am 2. Januar 1909. Serie 529 627 744 828 831 10ů5 zu je 5 Schuldverschreibunge 3 2000 Kx⸗ —1