reppen Nobbt, — kleine Wilche oder 28800 1 ich as rnliet, 1 von 28357 25, aden) ee —— mung erm. tr.l, 7653 1. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 20 Pfennig monatlich, ingerlohn 25 Pfg. monatlich, zurch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ zufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pfg, Badiſche Neueſte Nachrichten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ Anabhängige Tageszeitung. nabmen rudurbelen 84l Die Golonel.Zelle.. 26 Pfg. Geleſenſte und verbreſtetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktlonsbureaus Nedaktan 377 Auswärtige Inſerate:! 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. e Verlags⸗ 11 Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 430.(Abendblatt.) Dienstag, 15. September 1908. Die ſozialdemskratiſchen Frauen von Nürnberg. 80 Dem großen Blutgericht von Nürnberg ging zu Ende voriger Woche die ſozialdemokratiſche Frauenkonferenz vor⸗ auf. Die hatte diesmal eine beſondere Bedeutung. Das neue Vereinsgeſetz, das die Genoſſin Zetkin in ihrer bildhaft an⸗ ſchaulichen Redeweiſe eine„Spottgeburt von konſervativem Feuer und liberalem Dreck“ nannte, bringt nun einmal— das konnte ſelbſt der verehrungswürdige Singer nicht leugnen— den Fvauen allerlei Vorteile und man ſoll es auch den ſoge⸗ nannten proletariſchen Frauen nicht verdenken, wenn ſie dieſe nun auszunützen trachten. Um ſo mehr(in mancher eingeſtreu · ten Wendung kam das deutlich zum Ausdruck), als man an⸗ ſcheinend auch in der ſozialdemokratiſchen Welt verſpürt, daß Männer die Geſetze machen und viele Genoſſen dem politiſchen Treiben ihrer mehr oder weniger beſſeren Hälfte offenſichtlich mit ſehr gemiſchten Gefühlen gegenüberſtehen. Die Frauen lebten innerhalb der ſozialdemokratiſchen Organiſation bis⸗ lang merklich zu niederem Recht. Eigentlich lebten ſie ſogar zußerhalb dieſer Organiſation. Nur die„Vertrauensperſon“ — die Bezeichnung iſt ſo geſchmacklos wie die keifende, fana⸗ kiſche Dame, die dieſer Würde Bürde auf ſchmalen Schultern trägt bildete als eine Art Proſelyt des Tores den Zu⸗ ſammenhang zwiſchen den unterſchiedlichen ſozialdemokra⸗ tiſchen Frauenvereinen und dem Zentralvorſtand der Partei. Das ſoll künftig anders werden. Die Genoſſinnen wollen zwar ihre Frauenbildungsvereine, wo dieſe blühen und guten Fort⸗ gang nehrmen, aufrechterhalten; im übrigen aber gedenken ſie eßt auf jede Sonderorganiſation zu verzichten und Arm in Arm mit den Männern das immer noch bürgerliche Jahr⸗ hundert in die Schranken zu fordern. Dafür wollen ſie aller⸗ dings Teil an der oberſten Leitung der Partei: wenn es nach den Wünſchen ihrer Konferenz geht, ſollen in Zukunft zwel Damen im Parteivorſtand ſitzen und zu gleichen Rechten raten und taten. Ob dieſem Verlangen Erfüllung wird, wird ſich in den nächſten Tagen in Nürnberg zu entſcheiden haben. Bis⸗ her ſcheint man in den Kreiſen des Parteivorſtandes über dieſen Zuwachs nicht ſonderlich erfreut zu ſein: der Genoſſe Müller⸗Berlin, der ſich namens des Vorſtandes zu dieſem Wunſch zu äußern hatte, ſprach merkwürdig lau und auf jedes Ja folgte allſobald ein Aber. Noch an einem anderen Punkt bat ſich daun ein Gegen⸗ ſatz zwiſchen den ſozialdemokratiſchen Frauen und ihren männ⸗ lichen Gegenſpielern auf. Eine Frau Duncker aus Stuttgart hatte über die ſozialiſtiſche Erziehung der Jugend geſprochen. Offenbar eine Frau von natürlichem Verſtand, der nur leider durch Agitation und Marxismus verbildet wurde. Weshalb denn auch die gelegentlichen Anflüge von bons sens rettungs⸗ los in einem Meer von abſtruſer Theorie ertranken. Dann ſprach Frau Zetkin über Jugendorganiſationen. Man erinnert ſich der bitteren Worte, die ein Mann, der das Leben kennt Herr Wolfgang Heine nämlich— vor kurzem über die Politik⸗ ſpielerei der Herren Jungens geäußert hat. Aber auch der Hamburger Gewerkſchaftskongreß hatte gegen dieſe ſelbſt⸗ ſtändigen Jugendorganiſationen Stellung genommen. Frau Clara Zetkin war anderer Anſicht. Sie warf in ihrer lauten Weiſe einen Haufen papierener Theorien durcheinander und Jungfrauen, Frau Zetkin iſt für ſozialdemokratiſche Coeduka⸗ tion) eine eigene Organiſation mit vollem Selbſtbeſtimmungs⸗ recht.„Die Schranke ihres Selbſtbeſtimmungsrechts“, ſo heißt es wörtlich in den Zetkinſchen Theſen,„bildet nicht die Autori⸗ tät der Organiſationen Erwachſener, ſondern lediglich das Intereſſe der Geſamtbewegung.“ Herr v. Elm proteſtierte gegen den Unſinn, der ſich ja ausdrücklich gegen die Gewerk⸗ ſchaftsbeſchlüſſe kehrte. Das half ihm aber nichts. In einem etwas merkwürdigen und nicht übermäßig loyalen Ab⸗ ſtimmungsverfahren wurden die Forderungen der Dame Zetkin dennoch per majora angenommen. Ein wilder Fanatismus beſeelt dieſe ſozialdemokratiſchen Frauen; ſie ſind im roten Lager die Radikalſten der Radika⸗ len; diejenigen, die am gehäſſigſten und ſkrupelloſeſten kämpfen. Das kam auch in der Debatte über die Wahlagita⸗ tion zutage. Die Genoſſinnen— Frau Ottilie Baader, das „Zentralweib“ an der Spitze— rühmten ſich des von ihnen bei den preußiſchen Landtagswahlen geübten Terrorismus mit einem Zynismus, der ſchließlich ſelbſt den anweſenden Männern unbehaglich zu werden begann. Was natürlich nicht ausſchließt, daß ſie ſich vorkommendenfalls der Hilfe dieſer anmutigen Scharen wieder gern bedienen werden. Alles in allem war die Ausſprache der Frauen zu Nürnberg ein neuen Beweis dafür, wie durch die Sozialdemokratie unſer Volk innerlich verarmt. Sie zerſtört Gemütswerte und läßt dafür papierenen Schwulſt zurück und leider gar nicht papierne Leidenſchaft. politische Uebersicht. Manuuhelm, 15. September 1908. Der kleine Befähigungsnachweis tritt am 1. Oktober bekanntlich in Kraft. Nach der Novelle zur Reichsgewerbeordnung, die der Reichstag im Mai dieſes Jahres beſchloſſen hatte, wird von dieſem Tage an die Be⸗ fugnis zur Anleitung von Lehrlingen in Handwerksbetrieben nur noch ſolchen Perſonen zugeſtanden, die vor dem 1. Oktober 1884 geboren ſind und die Meiſter⸗ prüfung beſtanden haben. Haben ſolche Perſonen die Meiſterprüfung nicht für dasjenige Gewerbe oder denjenigen Zweig des Gewerbes beſtanden, in welchem die Anleitung der Lehrlinge erfolgen ſoll, ſo haben ſie die Befugnis dann, wenn ſie in dieſem Gewerbe entweder die Lehrzeit zurückgelegt und die Geſellenprüfung beſtanden haben oder fünf Jahre hindurch perſönlich das Handwerkſelbſtändig ausgeübt haben oder während einer gleich langen Zeit als Werkmeiſter oder in ähnlicher Stellung tätig geweſen ſind. Die höhere Verwal⸗ tungsbehörde kann Perſonen, welche dieſen Anforderungen nicht entſprechen, die Befugnis zu Anleitung von Lehrlingen widerruflich verleihen. In den Ausführungsbeſtimmungen, die der preußiſche Handelsminiſter für Preußen erlaſſen hat, empfiehlt er mit Rückſicht auf die tief einſchneidende wirtſchaft⸗ liche Bedeutung dieſer Maßnahme beſondere Vorſicht. Jeden⸗ falls ſei es gut, bei allen Verleihungen und Entziehungen der .... dann forderte ſie für dieſe Jungmannſchaft(Jünglinge und Anleitungsbefugnis Handelskammern und Innungen zu be⸗ fragen. Die Novelle beſtimmt weiter, daß jeder Lehrling nach Ab⸗ lauf der Lehrzeit die Geſellenprüfung ablegk. Zur Meiſterprüfung werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, die eine Geſellenprüfung beſtanden haben. Es iſt nicht nötig, daß der Geſelle ſeine Geſellenprüfung in dem Handwerk ab⸗ gelegt hat, in dem er ſeine Meiſterprüfung ablegen will. Wer zum Beiſpiel in ſeiner Geſellenzeit umſattelt, braucht für die bevorſtehende Meiſterprüfung nicht erſt noch eine Geſellen⸗ prüfung im neuen Handwerk abzulegen. Ausnahmen betreffs der Geſellen⸗ und Meiſterprüfung ſind für ältere Handwerker zuläſſig; wollen ſie heute noch den Meiſtertitel erwerben, ſo kann ihnen die Geſellenprüfung erlaſſen werden, wenn ſie eine ſolche früher nicht beſtanden hatten. Es wird in Zukunft ſtreng darauf gehalten werden, daß der Meiſtertitel nur von Handwerkern geführt wird, die die Meiſterprüfung beſtanden haben und das 24. Lebensjahr zurückgelegt haben. Für die uebergangszeit gilt die Beſtimmung, daß Perſonen, die vor dem 1. Oktober 1908 das Recht der Lehr⸗ lingshaltung beſaßen, den Beſtimmungen der Novelle aber nicht entſprechen, alſo nicht Meiſter ſind und nach dem 1. Okt. 1884 geboren ſind, ihre Lehrlinge auslernen laſſen dürfen. Nach dieſer Zeit haben ſie ſich den Beſtimmungen des Geſetzes zu unterwerfen, wenn ſie ferner Lehrlinge an⸗ leiten wollen. Während der erſten fünf Jahre nach dem In⸗ krafttreten, alſo bis zum 1. Oktober 1913, darf die Zulaſſung zur Meiſterprüfung vom Beſtehen der Geſellenprüfung nicht abhängig gemacht werden. Die Steuervorlagen. Deutungen durch die Preſſe ſchält ſich dem„Deutſchen Boten“ zufolge bei ſorgfältiger Scheidung des Unzutreffenden von dem Zutreffenden Folgendes an neuen Steuerprojekten her⸗ aus: Reform und Steigerung der Branntwein⸗, Brau⸗ und Tabakſteuer. Die Brauſteuer abgeſtuft nach der Leiſtungsfähigkeit der Brauereien, die Tabakſteuer weſentlich abgeſtuft nach dem Verkaufspreis der Zigarren, beide in ſolcher Höhe bemeſſen, daß ſie als mehr oder weniger runder Preisaufſchlag den Konſumenten treffen. Dazu eine gleich⸗ falls abgeſtufte Steuer auf Flaſchenweine, Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer, im weſentlichen die Licht⸗Kon⸗ ſumenten treffend und in dieſer Form der Petroleumbeſteue⸗ rung an die Seite tretend. Reklameſteuer unter Schon⸗ ung kleiner Inſerenten und kleiner Blätter. Nachlaß⸗ ſteuer, insbeſondere auf die größeren Vermögen unter Schonung des ländlichen Grundbeſitzes. Reform der Fahr⸗ kartenſteuer und trotz pſeudooffiziöſen Dementis des Ortsportos. Wünſche der Induſtriellen. In dem Verein deutſcher Eiſengießereien, der ſoeben ſeine 40. Hauptverſammlung in Stuttgart abhielt, ſtellte zunächſt der Vorſitzende, Kommerzienrat Ügs⸗Kaiſerslautern, feſt, daß ſich die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſeit dem Vorjahre ſehr verſchlechtert hätten. Dann wurden folgende Beſchlüſſe über die Stellungnahme zu wichtigen Tagesfragen augenommen: Frau Aja. Zur Eninnerung an den Todestag der Mutter Goethes, 18. Septewber 1808. Von Wilhelm Rullmann. (Schluß.) Wie man ſieht, läuft in ihrer Ausdrucksweiſe manchmal eine Derbheit mit, an der feiner organiſierte Naturen vielleicht An⸗ ſtoß nehmen werden. Aber das ganze Weſen dieſer Frau iſt ſo ürwüchſig und naturwüchſig, daß man etwas dieſer Art ſchon in den Kauf nehmen muß. Sie iſt die menſchgewordene Nalvctät, gibt ſich ganz ſo, wie ſie iſt, und hierin liegt die Erklärung für den Zauber, den ſie auf alle, die ihr näher treten, ausübt, und für den Genuß, mit dem wir ihre Briefe leſen.(Wir haben nebenbei bemerkt— einige Stellen aus ihren Briefen, um dem Leſer keine Rätſel aufzugeben, in einer Form zitiert, die ſich der Grammatik und der Orthographie des Schriftdeutſchen nähert, aber eigentlich verlieren dadurch dieſe Briefe ebenſo an gteiz, wie die Schöpfungen Fritz Reuters, wenn man ſie ins Hochdeutſche überträgt.] So einfach und natürlich, wie ſie iſt, gibt ſie ſich auch inem Könige und Prinzen und Prinzeſſinnen gegenüber. Bei der Kaiſerwahl nach dem Tode Joſef II. erhält das Haus am großen Hirſchgraben gar vornehme Gäſte: die beiden Prinzeſin⸗ gen von Mecklenburg⸗Strelitz, die damals vierzehnjährige Prin⸗ zeß Luiſe, die ſpätere Königin von Preußen, und die zwölf⸗ jährige Prinzeß Friedericke, ſpätere Prinzeſſin Wilhelm bon Preußen und dann Königin von Hannover. Der Vater der beiden Prinzeſſinnen, Prinz Kapl von Mecklenburg, ſchenkte der Frau Rat zum Danke für die Aufmerkſamkeit mit der ſie ihre hohen Gäſte bewirtete, eine ſchöne Doſe mit einer illantchiffre, und wie drollig nun die Frau Rat es angefangen dat, den König von Preußen auf ihre nahen Beziehungen zu den Veiden Bräuten aufmerkſam zu machen, hat die Prinzeſſin Frie⸗ dericke folgendermaßen erzählt:„Der König hatte ſeine Loge dicht neben der, worin die Frau Rat Goethe zeitlebens ihren Platz nahm. Das lebhafte Herz der vortrefflichen Frau trium⸗ phierte, daß ihre Prinzeßchen ſo ſchönen und vornehmen Prinzen vermählt werden ſollten, und ſie konnte es nicht unterlaſſen, ihrem Logennachbar, unſerem König, zu zeigen, wie wohl ſie den hohen Bräuten befreundet ſei.“ Und nun gibt die Prinzeſſin die Worte wieder, mit denen die Frau Rat ihr die Sache erzählt hat:„Ich nehme die Doſe, geh' ins Theater, ſtelle ſie mit daraufdrückender Hand feſt auf den Logenrand; der König ſieht nichts. Ich nehme eine Priſe, fetze die Doſe näher an den König und ſehe ihn an; er ſieht nicht auf die Doſe hin, er hat mehr dergleichen geſehen. Ich nehme ſie abermals, ſetze ſie noch näher und ſehe wieder den König an: Endlich blickt er auf die Doſe, und wie er ſie geſehen hat, ſagt er ganz gütig:„Ei, Madame Goethe, was haben Sie da für eine ſchöne Doſe!“—„Ja, Ihro Majeſtät, antworte ich,„die hab' ich auch von meinen Prinzeſſinnen von Mecklenburg.“ So hatte ſie alſo doch erreicht, was ſie wollte. In ihrem Alter hat die gute Frau Rat die ſchweren Kriegs⸗ läufte der napoleoniſchen Zeit durchzumachen, aber ihr guter Humor verläßt ſie auch da nicht.„Mir geht's wie dem Hund in der Fabel“— ſchreibt ſie—„abwehren kann ich's nicht— zer⸗ zauſen mag ich mich nicht laſſen— gerade wie der Hund, ich— eſſe mit. Das iſt verdolmetſcht— Ich freue mich des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht— ſuche keine Dornen— haſche die kleinen Freuden— ſind die Thüxren niedrig, ſo bücke ich mich — kann ich den Stein aus dem Wege thun, ſo thue ich— iſt er zu ſchwer, gehe ich um ihn herum— und ſpo finde ich alle Tage etwas, das mich freut— und der Schlußſtein— der Glaube an Gott, der macht mein Herz froh und mein Angeſicht fröhlich— Blätter nicht einmal verwelken, geſchweige der Stamm.“ Die kleine Schwärmerin Bettina ſucht ſie faſt täglich auf, ſitzt zu ihren Füßen auf der Schawell“ und ſte ſprecben von ihrem ich weiß, daß es mir und den Meinen gut geht— und daß die Stolz und ihrer Freude, von dem Großen, Einzigen in Weimar. Die Lebhaftigkeit ihres Geiſtes, die Schärfe ihrer Beobachtung und die Natürlichkeit ihrer Empfindung hat ſie ſich bis zu ihrem Tode bewährt und die Herzensergießungen in ihren Briefen ſind immer noch auf denſelben friſchen und lebendigen Ton geſtimmt, wie in den ſiebziger Jahren des 18. Jahrhunderts.„Gerade die Briefe aus dem vorletzten Jahre ihres Lebens— ſagt ihr Bio⸗ graph Heinemann— gehören zu den ſchönſten und kraftvollſten. Die großartige, herrliche Entwicklung des Sohnes gab auch der Mutter einen größeren Geſichtskreis, eine höhere, freiere Rich⸗ tung. Ihre in früheſter Zeit durch fremden Einfluß getrübte religiöſe Anſchauung klärte ſich allmählich zu einer die Gegenſätze und Widerſprüche des Lebens durch den unerſchütterlichen Glau⸗ ben an eine gerechte Regierung Gottes auflöſenden Weltauf⸗ faſſung. Dieſer feſte Glaube an einen gerechten und gütigen Gott und an den Sieg des Guzen gibt allem, was ſie ſchreibt und ſagt, jene liebenswürdige Herzensfreudigkeit und überlegene Ruhe, uns aber jene Stimmung des Wohlbehagens, die wir in Gegen⸗ wart harmoniſch ausgeglichener, an Geiſt und Herz vollkommener Menſchen empfinden.“ Ganz einzig, wie das Leben, war auch das Sterben dieſer merkwürdigen Frau. An dem Tage vor ihrem Tode— ſo wird uns darüber berichtet— ließ ſie ihren Hausarzt holen, an den ſie die Frage richtete, wie lange ſie noch zu leben habe. Da er ausweichend antwortete, ſoll ſie ärgerlich ausgeruſen haben: „Mach er mir nichts vor, Herr Vetter, ich weiß, daß es aus mit mir iſt. Sag' er's rund heraus, wie lang hab ich noch zu leben?“ Gefaßten Muts nahm ſie ſeine Entgegnung, daß ſie etwa bis zum anderen Mittag noch leben würde, entgegen und bat ihn nur, ſie nicht mehr zu verlaſſen. Von der Ruhe, mit der ſie dem Tode entgegenſah und alles vorbereitete, haben wir eine Reihe glaubhafter Berichte. Goethe erzählte in ſpäteren Jahren ſeinem Freunde Zelter, daß die Mutter ihren Tod ſelbſt angekündigt und ihr Leichenbegänanis ſo vünktlich angeordnet babe. daß paan Aus den bisherigen offiziöſen Ankündigungen und ihren Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 15. Septemver. „1. Der Verein deutſcher Eiſengießereien kann nicht aner⸗ kennen, daß die Arbeitskammarn den wirtſchaftlichen Frieden zu fördern geeignet ſind. Der am 4. Februar 1908 von der Reichsregierung veröffentlichte Entwurf eines Geſetzes zur Errichtung ſolcher Kammern erweckt in vielen Punkten, nicht zum wenigſten in der Regelung der Koſtendeckung, die ſchwerſten Be⸗ denken. Der Verein muß dieſen Geſetzentwurf daher rblehnen 2. Der Verein deutſcher Eiſengießereien nimmt zur Froge der Gründung eines Bundes gewerblicher Arbeitgeber oder einer von anderer Seite vorgeſchlagenen Induſtriepartei keine endgültige Stellung, ſo lange nicht klar erkennbar iſt, welche Form und welches Programm eine ſolche Vereinigung haben ſoll und haben kann. Es iſt aber dringend erwünſcht, eine vollkommenere Einig⸗ ung der Induſtrie zur Vertretung der wirtſchaftlichen und Un⸗ ternehmerintereſſen herbeizuführen, und dieſe ſollte mit aller Entſchiedenheit gefördert werden. Der Verein hält es ferner für notwendig, daß zwiſchen den Mitgliedern des Reichstages und der Einzellandtage und der Induſtrie eine rößere Fühlung angebahnt werde, als das bisher der Fall iſt. Dieſe Fühlung und eine beſſere Unterrichtung der Oeffentlichkeit über die Intereſſen der Induſtrie iſt zu ſuchen durch eine vermehrte Anteilnahme der Induſtriel⸗ len am öffentlichen parteipolitiſchen Leben, durch die Heranziehung induſtrieller Sachverſtändiger zu den Beratungen der Fachausſchüſſe der Parlamente und durch eine häufigere Ein⸗ ſetzung interparlamentariſcher Ausſchüſſe. 3. Der Verein dankt dem Herrn Handelsminiſter in Preußen für die Erklärungen, die er im Abgeordnetenhauſe gegen eine Heran⸗ ziehung der Induſtrie zu beſonderen Beiträgen zur Ausbildung des Handwerkers abgegeben hat, und erklärt, daß eine ſolche Heranziehung der Induſtrie ſachlich nicht gerechtfertigt wäre. Er tritt ferner der Meinung entgegen, daß die Induſtrie ihren Arbeiternachwuchs nicht ſelbſt ausbilde oder ausbilden könne. 4. Der Verein, der zu ſeinen Mitgliedern viele Maſchinenfabriken zählt, hält es angeſichts der Stellung des Reichsgerichts zum Eigentumsvorbehalt an Maſchinen und der dadurch hervorge⸗ rufenen Erſchütterung der Abſatzgrundlagen der Maſchinenbau⸗ anſtalten für notwendig, die geſetzlichen Beſtimmungen dahin zu ändern, daß die Wirkſamkeit des Eigentumsvorbe⸗ halts geſichert wird.“ Volksgeſundheit und Wohnungsſrage. Das Unterrichts⸗Departement in Schottland hat über die körperliche Entwicklung der Schulkinder Unterſuchungen an⸗ ſtellen laſſen. Das Reſultat der Meſſungen war, daß die kinder, die aus engen Wohnungen kamen, ſowohl an Gewicht wie an Höhe den Kindern aus geräumigen Wohnungen nach⸗ ſtanden. Die Gründe liegen auf der Hand. Die erſte Vor⸗ bedingung zum Wandel auf dieſem Gebiet wäre ein Reichs⸗ Wohnungsgeſetz. Bisher hat nur ein deutſcher Bundes⸗ ſtaat, nämlich das Großherzogtum Heſſen, die Wohnungsaufſicht für alle Gemeinden eingeführt. Nach dem Jahresbericht des Landesverſicherungsinſpektors von 1906 wurden von 57 327 der Aufſicht unterſtehenden Miets⸗ wohnungen 31 667 beſichtigt. Beanſtandet wurden in Ge⸗ meinden mit mehr als 20 000 Einwohnern 950(7,6 pCt.), in Gemeinden mit—20 000 Einwohnern 485(8,1 pCt.), in Gemeinden mit—5000 Einwohnern 244(4,8 pEt.), in Ge⸗ meinden unter 2000 Einwohnern 291(3,6 pCt.). Das ſind beredte Zahlen für die ſchädliche Einwirkung ſolcher Wohn⸗ ungen auch auf die Jugend. Es kann nicht genügen, wenn ſich die Wohnungsinſpektion wie in Berlin nur auf die Schlaf⸗ ſtellen erſtreckt. Es iſt begreiflich, wenn das Elend unge⸗ nügender Wohnungen in den Großſtädten am ärgſten iſt, ohne etwa das platte Land davon freiſprechen zu wollen. Unſere Sozialpolitik ſollte beherzigen, was Graf Poſadowsky bei der Einweihung des„Poſadowsky⸗Hauſes“ in Berlin ſagte:„Ich habe kürzlich über eine Denkſchrif! geleſen, nach welcher unſere Hauptſtadt Berlin im Jahre 1950 14 Millionen Einwohner zählen ſoll.... Wenn jene Berechnung auch nur annähernd richtig ſein ſollte, ſo folgt daraus, welche gewal⸗ ligen ſozialen Aufgaben hier in unſerer Hauptſtadt unſeren Nachkommen auch auf dem Gebiet einer zweckmäßigen, den Forderungen der öffentlichen Geſundheitspflege Rechnung tragenden Wohnungsfürſorge obliegen werde.“ Ihre Berech⸗ kigung hat dieſe Mahnung auch dann, wenn Berlin 1950 nicht 14 Millionen Menſchen ſollte beherbergen müſſen. Deutsches Reſch. —(Die 10. ordentliche Vertreter⸗Lerſamm⸗ lung des Jungliberalen Reichsverbandes) findet bekanntlich am 10. und 11. Oktober in Elberfeld ſtatt. Nach einem Begrüßungsabend am Freitag, 9. Oktober, wird die Weinſorte und die Größe der Brezeln, womit die Begleiter erquickt werden ſollten, genau beſtimmt waren. Jakobi fügt noch hinzu, daß ſie ſogar den Mägden geboten habe, nicht zu wenig Roſinen in den Kuchen zu nehmen, denn das habe ſie ihr Lebtag nicht leiden können und darüher würde ſie ſich noch im Grabe ärgern. Derſelbe erzählt, daß ſie gerade an dem verhängnis⸗ vollen Tage von einer Familie, die ihr Unwohlſein für unbedenk⸗ lich gehalten habe, zu einer Geſellſchaft geladen worden ſei, und daß ſie auf die Einladung geantwortet habe: ſie laſſe ſich ent⸗ ſchuldigen, ſie müſſe alleweil ſterben. Auch ſoll ſie kurz vor ihrem Tode einem Tiſchler, der ſich zur Anfertigung des Sarges emp⸗ fehlen wollte, ruhig geſagt haben, es tue ihr leid, daß er zu ſpät komme, da ſie bereits alles angeordnet habe, doch ließ ſie ihm eine Entſchädigung reichen. Der Tod erfolgte am 13. September 1808 um die Mittagszeit. Erſt vier Tage ſpäter traf die Nach⸗ richt in Weimar ein, gerade als Goethe von Karlsbad zurück⸗ kehrte. Damals ruhte ihre Leiche bereits neben dem Gatten in der Textorſchen Gruft auf dem Friedhofe der Frankſurter Peterskirche. Als dieſer ſpäter in eine öffentliche Anlage ver⸗ wandelt wurde, mußte erſt durch genaue Nachforſchungen die Begräbnisſtätte ermittelt werden. 0 Am 25. Mai 1888, dem hundertjährigen Todestage des Vaters, wurde das von der Stadt Frankfurt Goethes Eltern er⸗ richtete Denkmal eingeweiht. Hier ruht das, was ſterblich an ihr war. So lange es aber eine deutſche Nation geben wird, wird man auch jener unvergleichlichen Frau gedenken, die ihr den größten Dichter und der Menſchheit einen ihrer erleuchtet⸗ ſten und univerſellſten Geiſter geſchenkt hat. die Verſammlung am Samstag, den 10. Oktober, vormittags 9 Uhr eröffnet, und zunächſt der geſchäftliche Teil nebſt ſeinen Anträgen erledigt. Nachmittags erſtattet Dr. Fiſcher den politiſchen Bericht; daran anſchließend Beratung und Be⸗ ſchlußfaſſung über die politiſchen Anträge. Sonntag, den 11. Oktober, vormittags 10 Uhr iſt die Erſtattung des offiziel⸗ len Referates über die Agrarfrage(Referent Dr. Witte, Frankfurt a. d..) und die ſich daran anſchließende Diskuſ⸗ ſion angeſetzt. Montag, den 12. Oktober, iſt ein gemeinſamer Ausflug vorgefehen. — Gum 70. Geburtstag Profeſſor Nip⸗ bolds.) Seinen 70. Geburtstag kann heute Profeſſor D. Friedrich Nippold begehen. Neben dem Guſtav Adolf⸗ Verein, für deſſen Arbeit ſchon das Herz des Knaben in ſeiner Vaterſtadt Emmerich ſchlug und in deſſen Zentralvorſtand der gereifte Mann eine Reihe von Jahren tätig ſein durfte, iſt beſonders der„Evangeliſche Bund“ dem Jubilar zu leb⸗ haftem Dank verpflichtet. Denn Profeſſor Friedrich Nippold hat nicht nur durch eine Reihe größerer und kleinerer Schrif⸗ ten, von denen wir ſein fünfbändiges„Handbuch zur neueſten Kirchengeſchichte“ hervorheben, weite Kreiſe über die vom Jeſuitismus und Ultramontanismus drohenden Gefahren auf⸗ geklärt; er gehört mit Profeſſor D. Beyſchlag zu den Be⸗ gründern des„Evangeliſchen Bundes“, deſſen Sache er auch duürch Vorträge in den verſchiedenſten Teilen Deutſchlands gedient hat. Ebenſo hat er ſich mit Profeſſor Beyſchlag aufs wärmſte der altkatholiſchen Bewegung angenommen. Seit einem Jahre lebt Profeſſor D. Nippold, welcher 1883 als Karl Haſes Nachfolger auf den Lehrſtuhl der Kirchengeſchichte nach Jena berufen wurde, in Oberurſel bei Frankfurt a. M. im wohlverdienten Ruheſtande. Er kann auf ein reiches Lebenswerk zurückſehen und ſchafft unermüdlich weiter; denn auch für ihn heißt Leben Arbeiten. Badiſche Politi.. Reviſioniſten und Nationalliberale. Der„Bad. Beobachter“ gibt unſere Ausführungen über die radikalen Endziele der Kolbſchen Sozialdemokratie mit ihren Nutzanwendungen wieder und bemerkt dazu: Wir haben dieſen Ausführungen nichts hinzuzufügen. Die Hoffnungen im Blatte Baſſermanns, wie ſie in den vorſtehenden Auslaſſungen ausgeſprochen ſind, als ob ſich der Nationalliberalis⸗ mus in Baden aus der Umarmung des Reviſionismus loßveißen werde, ſind reine Illuſionen. Das könnte der„Generalanzeiger“ auch endlich merken. Woher weiß der„Bad. Beobachter“ das? Er ſollte den Lauf der Dinge doch erſt abwarten. Noch iſt nicht aller Tage Abend. Ihm freilich könnte es ſo paſſen, daß unſere Hoff⸗ nungen Illuſionen blieben und die Nationalliberalen durch eine unvorſichtge und vorſchnelle Stellungnahme in taktiſchen Fragen dem Zentrum das ergiebigſte und wohlfeilſte Agitationsmaterial lieferten. Bahyeriſche und Pfälziſche Pontir. 3weibrücke n, 14. Sept. Dieſes Jahr wurde die Haupt⸗ berſamanlung des Pfälziſchen Hauptvereins des Evangeliſchen Bundes hier abgehalten. Der Jahres⸗ bericht ſprach von einem erfreulichen Wachſen der Zahl der Bundes⸗ mitglieder, die ſich auf nahezu 6000 beläuft. In der ſehr gut beſuchten Volksberfammlung ſprachen die Vertreter der benach⸗ barten Hauptvereine, während der Bundesleiter Everling ſich über die Arbeit des Bundes verbreitete. Nus Stadt und Land. * Mannheim, 15. September 1908. Außero dentliche Generalverſammlung des Mittel⸗ europäiſchen Wirtſchaftevereins in Deutſchland. Im Verſammlungsſaale des Roſengartens fand heute vor⸗ mittag die angekündigte außerordentliche General⸗ berſammlung des Mitteleuropäiſchen Wirt⸗ ſchaftsvereins in Deutſchland unter dem Vorſitze des Herzogs Ernſt Günther zu Schleswig⸗Holſtein in Anweſenheit von etwa 60 Herren ſtatt. Die Präſenzliſte enthält u. a. folgende Namen: Miniſterialdireltor Dr. Glockner⸗Karlsruhe als Ver⸗ treter der Gr. Regierung, Geh. Oberregierungsrat Pfiſterer, Geh. Reg.⸗Rat Dr. Clemem, Oberbürgermeiſter Martin, Stadträte Dr. Alt, Baſſermann und Löwenhaupt, Großkaufmann Louis Hirſch, Fabrikant Emil Reinhardt, Louis Jordan und Dr. Blauſtein als Ver⸗ treter der Handelskammer, Reichstagsabg. Geſandter Dr. W. folgende Geſchichte erzählen. Als Abdul Aſis eines ſchönen Tages ſeine Schatzkammer— die Europäer nannten ſie deſpektierlich einen Tandelmarkt— muſterte, fiel ihm ein, daß er für ſeine Harems⸗ damen keine ihrer Würde augemeſſenen Kutſchen habe. Sofort gab er den Auftrag, für ſeinen Harem Wager zu beſorgen, damit die Damen ſpazieren fahren könnten. Wo bekommt man die ſchönſten Wagen? Natürlich in Paris, der Hauptſtadt der Welt. Sofort erging alſo nach Paris Auftrag, Wagen für den Harem anzu⸗ kaufen. Dem Pariſer Geſchäftsvertreter des Sultans machte das nicht viel Kopfzerbrechen. Glegante, moͤderne Kutſchen nach Ma⸗ rokko zu ſchicken, fiel ihm natürlich nicht im Traume ein. Wozu auch? Erſtens ſind dieſe für marokkaniſche Straßen wirklich nicht geſchaffen, und zweitens verdient man nicht genug daran. Alſo ging der Agent hin und kaufte— vier abgetakelte Omnibuſſe der Pariſer Omnibusgeſellſchaft. Sie wurden an den marokkaniſchen Hof geſchickt und erregten das Entzücken der Haremsdamen, die nus ſtolz in den alten Omnibuſſen durch die Straßen der Hauptſtadt klapperten. Noch mehr entzückt als ſie waren aber die dort an⸗ ſäſſigen Pariſer, als ſie auf den kaiſerlich marokkaniſchen Harems⸗ Hirtſchen die Aufſchrift laſen:„Clichy— Vatignolles—Odeon.“ Man hatte nämlich vergeſſen, die Richtungstafeln von den Omnibuſſen zu entfernen. — Mann ſein heißt: Verantwortung haben. Man ſchreibt der„Tägl. Rundſch.“: Eine niedliche Geſchichte vom kleinen Gerne⸗ groß ſpielte ſich jüngſt in Siersleben ab. Der ſechsjährige Bub eines Oberkläuers war mit ſeiner Schweſter im benachbarten Dorf K. zu Beſuch. Da bricht ein ſtarkes Gewitter mit Regen und Blitzſchlag aus. Der junge Manm bemerkt das kaum und— aus dem Hauſe laufen und ſich nach dem elterlichen Heim zu in Trab ſetzen, iſt das Werk eines Augenblicks! Durchnäßt und atem⸗ los vom raſchen Gang kommt er daheim an. Die Mutter fragt er⸗ ſchrocken, weshalb er in dieſem Regen und Gewitter nach Hauſe komme? Und ganz ernſthaft erwidert der Kleine:„Vater iſt doch nicht zu Hauſe und da komme ich bloß, damit doch wenigſtens ein ſen im Quartier iſt, wenn was paſſiert!“ erhaftung eines tsſchwindlers. S an in Nähe des 5 vb. Dirkſen, Geh. Hof. Dr. Hecht, Landrat a. D. Roerger Präſ. der Eſſener Handelskammer, Hüttenbeſ. v. Voepel fus, Sulzbach, Prof. Dr. Jul. Wol f⸗Breslau, Bartmann⸗Lüdicker⸗ Wiesbaden als Vertreter des Deutſchen Landwirtſchaftsrates, Dr. Gertz als Vertreter der Handelskammer Koblenz, Kommer⸗ zienrat Schott und Dr. Schupp als Vertreter der Handels⸗ kammer Heidelberg, Direktor Roſenfeld und Dr. Kleiner als Vertreter der Induſtriebörſe Mannheim, Bruckner und Ditges namens des Vereins deutſcher Papierfabrikanten, Frhr, b. Twickel namens des Weſtfäliſchen Bauernvereins, Profeſſor Dr. Herzfeld, Geheimrat König und Prof. Dr. Hentſch namens des Vereins der deutſchen Zucke induſtrie, Kommerzien⸗ rat Dr. Bamberger, Präſident der Handelskammer Mainz, Boſanyi⸗Endre, Sekretär des Mitteleuropäiſchen Wirt⸗ ſchafts⸗Vereins, Budapeſt, Generalſekretär Bück⸗Berlin, Dr. Hans Clemm, Direktor der Zellſtoffabrik Waldhof, Fabrikant Karl Lanz, Kommerzienrat Zeiler, Dr. Adolf Richter, Porzheim, Dr. Schlenker, Geſchäftsführer des Waſſerwirtſchaftlichen Verbandes der Weſtdeutſchen Induſtrie Arnsberg, Ingenieur O. Smreker, D. Türk von der Firma Gebr. Stumm⸗Neunkirchen und Fabrikant Ed. Schweitzer. Die Verſammlung wurde kurz nach 411 Uhr durch den Vor⸗ ſitzenden, Herzog Eruſt Günther zu Schleswig⸗Holſtein mit einer längeren Begrüßungsanſprache, in welcher insbeſondert auf die Erfolge des Vereins Bezug genommen wurde, eröffnet, Es entſpricht, ſo führte der Redner aus, dem Weſen unſeres Vereins, daß wir uns beſtreben praktiſche Ergebniſſe dadurch zu zeitigen, daß wir ſuchen, mit den intereſſierten Kreiſen in mög⸗ lichſter Fühlung zu bleiben, mit denjenigen Männern, welche im praktiſchen öffentlichen Leben ſtehen. Ihre zahlreiche Anweſen⸗ heit bekundet, daß unſere Beſtrebungen Anklang finden und daß das Intereſſe für den Verein wacherhalten bleibt. Unſere bisherigen Arbeiten haben in erſter Linie gegolten den Beziehungen zu Amerika, unſeren Bedürfniſſen in Bezug auf den Import und Export. Sie haben gegipfelt in der Mittel⸗ europäiſchen Wirtſchaftskonferenz in Wien. Unſere Wünſche haben ſich dort verdichtet in Vorſchlägen, die zum Teil Berück⸗ ſichtigung in dem Handelsabkommen mit Amerika gefunden haben. Unſere weitere Tätigkeit hat den Handelsbeziehungen mit Oeſterreich⸗Ungarn gegolten. Die letzten Monate ſind faſt völlig durch die Vorbereitungen zum Scheckgeſetz ausgefüllt worden, welchen ſich Geheimrat Leſer, einer der erſten Autori⸗ täten auf dieſem Gebiet, unterzogen hat. Sie haben bei der Budapeſter Konferenz ihre Fortſetzung mit den Ungarn und Oeſterreichern gefunden in Anlehnung an das ſchon fertige öſterreichiſche Scheckgeſetz, um eine möglichſte Uebereinſtimmung in den drei Staaten herbeizuführen. Es hat unſere Arbeit der Staatsregierung vorgelegen und es iſt gelungen, ein Scheckgeſetz ins Leben zu rufen, welches einen möglichſt einheitlichen Charakter für dieſe drei Staaten bekommen hat. Es iſt unſer Beſtreben, möglichſt dem Ziele nahe zu kommen, die Erleichterung des Geld⸗ und Handelsverkehrs in Mitteleuropa anzuſtreben unter Be⸗ rückſichtigung der jeweiligen Geſetzgebung und Autonomie der Einzelſtaaten und ich glaube, wir ſind durch das Scheckgeſetz auf dieſem Wege einen Schritt weiter gekommen. Im Laufe der Zeit hat ſich ferner das Bedürfnis gelteud gemacht, unſerem Verein den großen Kreis von Spezialiſten, welche ihm ange⸗ hören, möglich nutzbar zu machen auch für die ſchwebenden Tagesfragen, ſoweit es mit unſerem Programm in Ein⸗ klang zu bringen iſt. Es hat bisher der Mangel beſtanden, daß in den Parlamenten die Zahl der induſtriellen Kapazi⸗ täten nur in beſcheidenen Grenzen vertreten war. Man hat infolgedeſſen den Wunſch gehabt, dieſen Mangel, welcher darin beſteht, daß eine Regierungsvorlage fertig ausgearbeitet einem Kreiſe von Parlamentariern vorgelegt wird, welche abhängig ſind zum Teil durch ihr politiſches Programm, abzuhelfen durch eingehende Vorarbeiten unter Heranziehung von Sachver⸗ ſtändigen, welche die fertige Arbeit der Staatsregierung einreichen. Die Staatsregierung iſt ſelbſtverſtändlich berechtigt, mit dieſen Arbeiten zu machen, was ſie will. Jedenfalls aber können wir unſere Auffaſſung auf dieſe Art und Weiſe zum Ausdruck zu bringen. Es begegnen ſich bei uns die Kreiſe des Handels, der Landwirtſchaft und der Induſtrie. Sache der Vereinsleitung iſt es nun, da wir unſer feſtgelegtes Programm nicht ins Uferloſe erweitern wollen, an uns herantretende Vor⸗ ſchläge zu kontrollieren, das Maß deſſen feſtzuſtellen, inwieweit wir die ſchwebenden Tagesfragen für unſere Bear⸗ beitung als geeignet erachten. In Berlin wird im Laufe ds. Is. eine mitteleuropäiſche Konferenz einberufen werden, welche ſich mit der Einwanderungsfrage, dem Austauſch der Arbeiter und der Erweiterung des internationalen induſtriellen Kredits be⸗ ſaſſen wird. Wir können im allgemeinen zufrieden ſein mit dem bisher Erreichten. Wir wollen uns nicht an die breiten Maſſen wenden. Wir wollen praktiſche Arbeit ſchaffen, geleiſtet durch Bahnhofes der Agent Dauerlein aus der Auguſtenſtvaße von Kri⸗ minalbeamten in dem Augenblick verhaftet, als er das Weite ſuchen wollte. Dauerlein, der in der Auguſtenſtraße ein Vermittlungs⸗ geſchäft betrieb, war erſt vor einem Jahre aus dem Zuchthaus ent⸗ laſſen worden und erwarb ſich ſeitdem ſeinen Unterhalt durch aller⸗ lei Schwindeleien. In den letzten Tagen meldeten ſich vier Frauen, die durch das rikaners Nelſon ſtutzig geworden waren, auf der Polizei mit der Angabe von Dauerlein unter dem Verſprechen der Ehe um größere Geldbeträge beſchwindelt worden zu ſein. Eine von den Geſchädigten hatte dem Schwindler mehrere tauſend Mark zur Vergrößerung ſeines Geſchäfts gegeben. Dauerlein wurde in das Unterſuchungs⸗ gefängnis am Neudeck eingeliefert. — Der Gerichtsvollzieher bei Evelyn Thaw. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet aus Newyork: Der Gerichtsvollzieher beſchlagnahmte bei Evelyn Thaw ein Porträt, ein Geſchenk von Stanfort White, weil ſie die Rechnung einer Schneidevin nicht bezahlt hatte. — Goldene Hochzeit des Erziehers Zeppelins. Der„Berl Lokalanz.“ meldet aus Meinsheim: In Anweſenheit des Grafen Zeppelin beging der ehemalige Erzieher des Grafen, Pfarrer Moſer, die goldene Hochzeit. — Für 20000 Mark Juwelen geſtohlen. Der „Berl. Lokalanz.“ meldet aus München: Auf der Reiſe nach Kiſ⸗ ſingen wurden einem Engländer für 20 000 Mark Juwelen aus dem Koffer geſtohlen. 5 Für die Wiedererlangung ſind 2000 Mark Be⸗ lohnung ausgeſetzt worden. — Einbruch. Die„Voſſ..“ meldet aus Hamburg: In der Villa des Generaldirektors Ballin iſt in der letzten Nacht ein Ginbruch verübt worden. Die Einbrecher brachen von neun Orden die goldenen Kronen ab und ſtahlen zahlreiche Sachen. Sie ließen am Tatorte ihre zerriſſenen Stiefeln zurück. — Zwei zuſammengebundene Leichen ge⸗ ländet. Bonn, 15. Sept. Unterhalb Mondorf wurden im Rhein zwei zuſammengebundene Leichen geländet, ein etwa 30 FJahre alter Mann und ein annähernd gleichaltriges Mädchen. Man nimmt an, daß beide den Tod aus Liebeskummer geſucht 2 baben. nieber die Perſönlichteit beider iſt noch nichts feſtgeſtell, Bekanntwerden der Heiratsſchwindeleien des Ame⸗ R AHan —2 nn=. en brnr ee Maunheim, 15. Septemder. General⸗Auzeiger.(Abendblatt). Arbeit von Sachverſtändigen, welche den breiten Maſſen zugute bmmt. Wir bedürfen keines politiſchen Programms, ſondern wir leiſten wirtſchaftliche Arbeit. Ich möchte unſeren Dank vor allen Dingen ausſprechen der Stadt Mannheim für die freundliche Aufnahme, die uns hier zuteil geworden iſt. Ich möchte weiter den Dank ausſprechen der Großh. Staats⸗ kegierung, die dieſe Tagung ermöglicht hat, den Vertretern der Handelskammer und vor allen Dingen Herrn Geh. Hofrat Dr. Hecht, deſſen unermüdlichen Beſtrebungen für die Sache wir außerordentlich verpflichtet ſind und der ſich perſönlich in her⸗ vorragender Weiſe in den Dienſt der Sache geſtellt hat. Ich erkläre die heutige Tagung für eröffnet.(Lebhafter Beifall). 5 Miniſterialdirektor Dr. Glockner begrüßt die Verſammlung namens der Großh. Regierung in herzlicher Weiſe. Die Regierung verfolge mit lebhaftem Inkereſſe die Tätigkeit des Vereins, der ſich die Förderung der gemeinſamen wirtſchaftlichen Intereſſen der mitteleuropäiſchen Staaten zum Ziele geſetzt habe. In ganz beſonderem Maße müſſe die Tages⸗ orbnung der heutigen Verſammlung die Aufmerkſamkeit der Großh. Regierung auf ſich ziehen, da auch in Baden eine Neu⸗ regelung des Waſſerrechts erſtrebt werde. Die hierauf bezüg⸗ lichen Vorſchläge der Regierung konnten zwar auf dem letzten Landtag nicht zur Erledigung gebracht werden, aber es iſt doch wenigſtens ein in den letzten Tagen veröffentlichtes Notgeſetz der Regierung, das bis zum Schluß des Jahres 1910 Geltung hat, in Kraft getreten. Welche Bedeutung dieſes Geſetz gewinnen könne, möge man daraus entnehmen, daß nach einer Denkſchrift im März ds. Is. aus dieſen natürlichen öffentlichen Waſſer⸗ läufen im Großherzogtum im Ganzen kund 220 000 Pferde⸗ zelnen Nationen erzeugt werden und deshalb wpſendung folgenden Mitte der Verſammlung Mlteten Waſſergeſetzgebungen der ſchnell fortſchreitenden Ent⸗ kräfte gewonnen werden können. Von ganzem Herzen wünſche er daher der Tagung den beſten Erfolg. Oberbürgermeiſter Martin entbietet namens der Verwaltung der Stadt Mannheim der Ver⸗ fammlung herzlichen Willkommgruß. Die Stadt Mannheim und ihre vorwiegend Induſtrie und Handel treibende Bevölkerung frene ſich aufrichtig, eine Vereinigung begrüßen zu dürfen, die ſich ſelbſt als ein den Frieden ſtärkendes Element bezeichne. Mit dem von den führenden Männern des Vereins propagierten Gedanken einer unpolitiſchen wirtſchaftlichen Allianz werde man ſich umſomehr einverſtanden erklären können, als durch die Expanſion unſeres modernen Verkehrs zum Weltverkehr tag⸗ täglich neue Berührungs⸗ und Reibungsflächen zwiſchen den ein⸗ eine möglichſt weitreichende einheitliche Pflege der wichtigeren wirtſchaftlichen Gebiete zur gebieteriſchen Notwendigkeit macht. Die Induſtrie⸗ ſtadt Mannheim verfolge mit lebhaftem Intereſſe die Be⸗ ſtrebungen des Vereins und wünſche auch dieſer Tagung den beſten Erfolg. Er ſchließt mit dem Wunſche, daß es den fremden Gänen in Mannheim gut gefallen möge. Großkaufmann Louis Hirſch begrüßt die Verſammlung namens der Mannheimer Handels⸗ zammer. Wenn unſere Stadt auch landſchaftlich nicht viel biete, ſ beſitze ſie doch ſehenswerte Hafenanlagen, eine hochentwickelte Induſtrie und große Schiffahrtsunternehmen. Redner gibt einige Zahlen, welche die Bedeutung Mannheims im wirtſchaftlichen Leben flluſtrieren. Er hoffe, daß die Dagung von gutem Erfolge hegleitet ſein möge und daß man Mannhbeim in beſtem Andenken 775 Der Vorſitzende gibt alsdaum ein Telegvamm des öſter⸗ keichiſchen Brudervereins bekaunt und begrüßt Ri dieſer Gelegen⸗ heit den Sekretär des öſterreſchiſchen Vereins. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden erklärt ſich die Verſammlung weiter mit der Telegramms an den Grofſherzng einverftanden:„Em B0l., Guhels geſdrttet h der Nieret e Wirtſchaftsverein in Deutſchland, zu ſeiner außerordentklichen Verſammlung in Mannheim verſammelt, Huldigung zu entbieten. Er hofft, in ſeinen Verhandlungen für das deutſche Vaterland Nutzen zu ſtiften und bittet um gnädige Anteilnahme Ew. Kigl. Hoheit für ſeine Beſtrebungen auch weiterhin“ Statutenänderungen. Geſandter Reichstagsabg. Dr. W. v. Dirkſen befür⸗ wortet names des Direktoriums und Ausſchuſſes eine Anzahl Statutenänderungen. Die erſten drei Paragraphen er⸗ halten darnach folgenden Wortlaur § 1. Der Name des Vereins iſt:„Mitteleuropäiſcher 2 berein in Deutſchland“. Sein Sitz iſt Berlin. Der Mitteleuropäiſche Wirtſchaftsverein in Deutſchland be⸗ zweckt, unter unbedingter Ablehnung aller rein pglitiſchen Ziele: J. in den mitteleuropäiſchen Staaten, in welchen die Möglichkeit einer Annäherung der wirtſchaftlichen und rechtlichen Verhält⸗ zurzeit am meiſten gegeben erſcheint, für eine gleichmäßige Be⸗ handlung von Gegenſtänden des Wirtſchaftsweſens und Wirt⸗ ſchaftsrechts, für eine gegenſeitige Indienſtſtellung wirtſchaft⸗ licher Einrichtungen und für eine tunlichſt gemeinſame oder gleichmäßige Behandlung internationaler Intereſſen auf dem Gebiete des Wirtſchaftsverkehrs, insbeſondere des Zoll⸗ und Aulſchafts⸗ Tarifweſens und der Schlichtung internationaler Streitigleiten zu wirken; 2. die den drei Berufsſtänden— Induſtrie, Handel, Landwirtſchaft— gemeinſamen wirtſchaftlichen Bedürfniſſe nach innen und außen zu vertreten, insbeſondere auf dem Gebiete der wirtſchaftlichen Geſetzgebung und Verwaltung; 3. in den Fällen⸗ ſcheinbarer Intereſſengegenſätze zu vermitteln. 8 8 D* Zur Erfüllung der im§ 1 bezeichneten Zwecke ſollen durch Beſchluß des Direktoriums ein für allemal oder für den ein⸗ — Fall beſondere Arbeitsausſchüſſe gebildet werden, in denen ktets die drei Erwerbsſtände: Induſtrie, Handel und Landwirt⸗ ſchaft eine gleiche Anzahl von Vertretern zu erhalten haben, und deren Vorſttzende vom Direktorium beſtimmt werden. Redner nahm dabei Veranlaſſung, gegen einen Artikel der Frankfurter Zeitung zu proteſtieren, der ſich gegen die Statuten⸗ änderungen u. a. mit dem Vorwurf wendet, daß der Verein jetzt ſcharfmacheriſche Bahnen einſchlagen wolle. Dem Artikel lägen keine ſachlichen Abſichten zugrunde, ſondern lediglich per⸗ ſönliche Gehäſſigkeiten. Es genüge deshalb, den Artikel niebriger zu hängen. Die Statuten werden hierauf mit einer aus der vorgeſchlagenen redaktionellen Aen⸗ derung einſtimmig angenommen. Neuwahlen zum Ausſchuß und zum Direktorium. Neugewählt werden per Akklamation die Herren Direktor tmann⸗Mannheim, Frhr. v. Cotto⸗München, Geheimer Kommerzienrat Karl Haas⸗Mannheim, Fabrikant Karl Lanz⸗ annheim und Frhr. bv. Pechmann⸗München. Neugeſtaltung des Waſſerrechts in den deutſchen Staaten. leber dieſes Thema ſpricht zunächſt Syndikus Dr. Schlen ker⸗Arnsberg. Der Redner weiſt zunächſt darauf hin, daß zu einer Zeit, wo ie bedeutſamſten Probleme der Waſſerverſorgung, der Waſſer⸗ kaftnutzung, des Ausbaues von Waſſerſtraßen uſw. auf der Tagesordnung ſtehen, wo die Straßen genötigt ſeien, die ver⸗ 3. Seite. wicklung anzupaſſen, es gewiß für den Mitteleuropäiſchen Wirt⸗ ſchaftsverein ein Verdienſt ſei, gerade dieſe ſo außerordentlich ſchwierige Frage auf die Tagesordnung geſetzt zu haben. Nach allgemeinen Betrachtungen über die zunehmende Beachtung, welche neuerdings die Ausnutzung der Waſſerkräfte erfahre, und nach kurzem Hinweis auf die in Bayern geplante Elektriſierung eines größeren Teiles der Staatsbahnen, auf die in Baden (nach der Aufſtellung des Baurats Fuchs) ſchlummernden Waſſerkräfte ſowie auf die ſchweizeriſchen Beſtrebungen, das Land von der Kohleneinfuhr aus dem Auslande unabhängig zu machen, geht der Berichterſtatter auf die bayeriſche, ſächſiſche und preu⸗ ßiſche Waſſergeſetzgebung näher ein. Aus praktiſchen Gründen ſei es zweckmäßig, die bayeriſche und ſächſiſche Waſſergeſetzgebung, auf die noch irgend einen Einfluß zu erlangen als ausgeſchloſſen bezeichnet werden müßte, nur allgemein zu betrachten, dagegen aber den preußiſchen Entwurf, für deſſen künftige Geſtaltung die heutigen Beratungen unter Umſtänden wichtig ſein könnten, einer eingehenden Prüfung zu würdigen. Dem Mittel⸗ europäiſchen Wirtſchaftsverein, der ſich nach der beſchloſſenen Erweiterung des Kreiſes ſeiner Tätigkeit ja die Vertretung der gemeinſamen wirtſchaftlichen Intereſſen der drei Berufsſtände: Induſtrie, Handel und Landwirtſchaft zur Aufgabe geſtellt hätte, eröffne ſich hier ein außerordentlich reiches Tätigkeitsgebiet, da gevade beim Waſſerrecht, insbeſondere bei der Abwäſſerfrage, ſich die Intereſſen von Induſtrie und Landwirtſchaft gegenüber⸗ ſtänden. Der Referent gibt von den Forderungen Kenntnis, die die Induſtrie an ein künftiges Waſſergeſetz ſtellt, und kritiſiert ſchließlich in eingehender Weiſe und unter Bezugnahme auf das von dem Vorſitzenden des Waſſerwirtſchaftlichen Verbandes, Herrn von Schenck⸗Arnsberg, erſtattete Gutachten die einzelnen Beſtimmungen des Geſetzentwurfes. Zum Schluſſe ſeiner Aus⸗ führungen gibt der Berichterſtatter davon Kenntnis, daß Ende Nopember im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe ein Kongreß aller am Waſſer und an der künftigen preußiſchen Waſſergeſetz⸗ gebung intereſſierten wirtſchaftlichen Verbände ſtattfinden ſoll, zu dem die bedeutendſten wirtſchaftlichen Vereine ihre Beteiligung bereits zugeſagt haben. Er gibt unter erneutem Hinweis darauf, daß die mächtige Entwickelung der Waſſerwirtſchaft die geſetzliche Regelung der Materie auch in Preußen gebieteriſch erheiſche, dem Wunſche Ausdruck, daß Induſtrie und Landwirtſchafſt, im Mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsverein zuſammenarbeitend, ſich davon überzeugen möchten, daß es nunmehr an der Zeit ſei, der Waſſerwirtſchaft die feſte Rechts⸗ grundlage zu geben. Es wäre dies aber nur möglich bei gegen⸗ ſeitiger Verſtändigung und bei Verſtändigung mit der Staats⸗ regierung. Wenn hier der Mitteleuropäiſche Wirtſchaftsverein ein⸗ greife, um einen tunlichſten Ausgleich der Intereſſen der Land⸗ wirtſchaft einerſeits und der Induſtrie und Schiffahrt mit den Kommunen andererſeits herbeizuführen, ſo köunte er des Dankes aller beteiligten Kreiſe gewiß ſeil Der zweite Berichterſtatter, Ingenieur Smreker⸗Manſheim, verbreitete ſich im Anſchluſſe an die Ausführungen von Dr. Schlenker über die Waſſerrechtsverhältniſſe Badens und Würt⸗ tembergs, welche für Baden durch das Waſſergeſetz vom 26. Juni 1899 und für Württemberg durch das Waſſergeſetz vom 1. Dezem⸗ ber 1900 geregelt ſind. Hierauf erörterte der Referent die Frage der Waſſerbeſchaffung für die menſchlichem Siedelungen und fülr die Induſtrie und weiſt nach, in welch umfangreicher Weiſe das unter⸗ irdiſche oder Grundwaſſer, das bis vor wenigen Dezennien⸗faſt un⸗ beachtet geblieben war, zur Löſung dieſer Frage heute herangezogen wirde In Anſehung der großen Bedeutung des Grundwaſſers für unſer Kultur⸗ und Wirtſchaftsleben muß von der modernen Waſſer⸗ geſetzgebung berlangt werden, daß die rechtlichen Verhältniſſe be⸗ ee e e züglich Eigentum und Nutzung des Grundwa gelegt werden, und daß insbeſondere für beſtehende Werke, g viel, ob ſolche kommunalen oder induſtriellen Zwecken dienen, das Nutzungs⸗ bezw. Bezugsrecht dauernd geſichert wird. Der Bericht⸗ erſtatter beſpricht nun eingehend die das Grundwaſſer behandelnden Beſtimmungen des Entwurufs für das neue preußiſche Waſſergeſetz und weiſt insbeſondere auf die Rechtsunſicherheit hin, die durch den neuen Entwurf, wenn er in dieſer Form Geſetz werden ſollte, hin⸗ ſichtlich der Venutzung von Grundwaſſer geſchaffen würde. Zum Schluſſe befürwortet er die Beteiligung des Mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsvereins an dem im November 1908 in Berlin ſtatt⸗ findenden Kongreſſe, da nur bei einem Zuſammenwirken aller intereſſierten Faktoren ein Erfolg dieſer Beſtrebungen zu er⸗ warten ſei. An die Vorträge ſchließt ſich keine Diskuſſion. Nach kurzer Pauſe referiert Geheimer Hofrat Dr. F. Hecht in höchſt intereſſanter Weiſe über die Organiſation des langfriſtigen induſtriellen Kredits. Der Redner wies zunächſt darauf hin, daß die bekannten Störungen im Wirtſchaftsleben, die im Jahre 1907 eingetreten ſeien, und deren Einwirkungen ſich noch immer in hohem Maße geltend machten, ihn veranlaßt hätten, die Frage zu prüfen. ob unſere Kreditorganiſation als vollſtändig durchgeführt zu gelten habe, oder ob ſie nicht lückenhaft ſei. Da müſſe man nun kon⸗ ſtatieren, daß auf dem Gebiete des ländlichen und ſtädtiſchen Bodenkredits eine Organiſation⸗ für die ſogenannten zweiten Stellen fehle. Der ſtädtiſche Bodenkredit in mittleren und kleineren Städten ſei in vielen Teilen Deutſchlands notleidend. Die Beleihung größerer Terrainkomplexe, ſelbſt wenn vollkom⸗ men erſchloſſen und mit Waſſerleitung und Kanaliſation ver⸗ ſehen, wie nicht minder die vollkommen bauxpeifer Parzellen ſei erheblich erſchwert. Die Organiſation des ſtädtiſchen(korpora⸗ tiven) Kredits ſei mangelhaft. Daneben gebe es andere Ge⸗ biete, zuf denen zwar die Möglichkeit eines Kredits prinzi⸗ piell vorhanden, der gebotene Kredit aber nicht richtig organiſiert ſei, was ſchließlich eine Lücke in der Organſ⸗ ſation des Kredits gleichkomme. Hierher gehöre der lang⸗ friſtige induſtrielle Kredit. Deutſchland ſei bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts über⸗ wiegend ein Agrarſtaat geweſen, habe ſich aber jetzt zu einem mächtigen Handels⸗ und Induſtrieſtaat entwickelt. Der in⸗ duſtrielle Kredit ſei dabei ein Appendix des Handelskredits ge⸗ blieben; die Entwicklung der deutſchen Induſtrie habe ſich im Schlepptau des Handelskredits befunden. Infolgedeſſen ſej der induſtrielle Kredit vielfach ganz unrichtig bemeſſen worden. Man habe ihn verſagt, wo man ihn gewähren konnte; man habe ihn gewährt, wo man ihn ganz oder teilweiſe hätte verſagen ſollen. An ſich ſei der induſtrielle Kredit nicht gefährlicher als der Han⸗ delskredit; aber die Gewährung des Handelskredits erfolge mit reiferer Technik und größerer Sachkenntnis. Der induſtrielle Kredit ſei ſo eigenartig, daß er nach allen Richtungen hin, gene⸗ rell und im Einzelfalle, einer beſonderen Beurteilung bedürfe,. Der Redner ſkizziert in Kürze die Urſachen der induſtriellen Verſchuldung gegenübexr den Banken und beleuchtete das gegen⸗ ſeitige Verhältnis von Banken und Induſtrie. Durch das Hypothekenbankgeſetz fei die Gewährung eines gewerblichen Boden⸗ kredits tatſächlich ausgeſchloſſen. Die Gründung einer gewerb⸗ lichen Grundkreditbank ſei heute nicht mehr möglich. Der Induſtrielle müſſe ſich auch für den Fall eines Kredittz, den er als langfriſtigen brauche, an ſeine Bankperbindung wenden. Die Banken gäben in den Formen des kurzfriſtigen Kredits tatſächlich in zahlreichen Fällen, und zwar mit Bewußk⸗ ſein, langfriſtigen Kredit. Die Induſtriellen fügten ſich dieſer Notlage. Solange Organiſationen, die der Eigenart des Kredit⸗ bedürfniſſes nicht angepaßt wären, fehlten, würde eben der er⸗ forderliche Kredit in unvollkommener Form aufgenommen. In Zeiten, wo das Geld flüſſig ſei, mache ſich das weniger fühlbar; mit einem Umſchlag der Konjunktur aber räche ſich die fehlende Organiſation des langfriſtigen Kre⸗ dits für die Induſtrie.„Man hat in der FJorm von Tratten ete. an den Geldmarkt appelliert, ſtatt rechtzeitig an den Kapitalmarkt zu appellieren.“ Die Störungen auf dem Geldmarkt im Jahre 1907 ſeien durch dieſe Praxis mit veranlaßt worden. Alles dränge darauf hin, eine Organiſtion des lang⸗ friſtigen induſtriellen Kredits zu ſchaffen. Das Korrelat des langfriſtigen induſtriellen Kredits iſt die Ausgabe von in duſtriellen Obligationen. Die in⸗ duſtriellen Unternehmungen erſten Ranges hätten ihren Banken⸗ konzern: das ſei aber nur eine verſchwindend kleine Zahl. Die meiſten induſtriellen Firmen verfügten nur über einen lokalen Markt für ihre Obligationen; und damit könnten auch die Bank⸗ inſtitute, die ſolche Obligationen übernähmen, derartige Schuld⸗ verſchreibungen nur in einem beſchränkten Umfang emittieren. Es fehle ein Zentralinſtitut des induſtriellen langfriſtigen Kredits, deſſen Organiſation verſchiedenartig geſtaltet werden könne. Insbeſondere als Truſtgeſellſchaft. Publizität, kurze Umlaufdauer der Obligationen, höhere Verzinſung würden ihren Abſatz fördern. Die Provinzialbanken, aber auch die Groß⸗ banken, hätten ein erhebliches Intereſſe, die Wirkſamkeit eines ſolchen Zentralinſtituts zu begünſtigen und ſomit zur reinlichen Scheidung zwiſchen kurzfriſtigem und langfriſtigem induſtriellen Kredit beitragen. Die Modalitäten und Vorausſetzungen für die Gewährung des langfriſtigen induſtriellen Kredits wurden in ſcharfer Prä⸗ ziſierung dargelegt und insbeſondere unter ganz neuen Geſichts⸗ punkten die Frage erörtert, wie für die Bemeſſung des induſtriel⸗ len Kredits ein zuverläſſiger Prüfungsapparat herzuſtellen ſei, der, ohne unverhältnismäßige Koſten und Weitläufigkeiten ar⸗ beitend, das neue Inſtitut in die Lage ſetze, mit hinlänglicher Zuverläſſigkeit den Wert feſtzuſtellen, der für die Gewährung eines induſtriellen Kredits beſtimmend ſein müſſe. In der lebhaften Diskuſſion ergreift zunächſt Frhr. von Pechmann⸗München, Direktor der Bayeriſchen Handelsbank, das Wort. Er habe die Vorſchläge bei flüchtiger Prüfung für das„Ei des Kolumbus“ gehalten. Je mehr er aber in die Ma⸗ terie eingedrungen ſei, deſto mehr ſeien die Zweifel gewachſen. Redner begründet in ausführlicher Weiſe ſeine Bedenken und reſumiert, daß die Sache der allerdringendſten Prüfung wert⸗ ſei und daß jeder Fachmann über die geiſtvollen Darlegungen des Referenten ſeine helle Freude haben müſſe, aber ob es wirk⸗ lich gelinge, auf dieſe Weiſe den Bedürfniſſen der Induſtrie ein weſentlich neues Abhilfsmittel zur Verfügung zu ſtellen, möchte er bis zur beſſeren Belehrung in Zweifel ziehen. Regierungsrat a. D. Schrey⸗Langfuhr bei Danzig, Vor⸗ ſizender des Verbandes Oſtdeutſcher Induſtrieller, möchte dringend bitten, vor den großen Schwierigkeiten, die der Schaffung eines Zentralinſtituts entgegenſtehen, nicht zurück⸗ zuſchrecken. Ein derartiges Inſtitut, das ſich aut ſche nur auf die Gewährung von langfriſtigem Kredit an abſolut ſichere Unter⸗ nehmen zu beſchränken brauche, werde ein Segen für die deutſche Induſttrie werden. 1255 Bück, Generalſekretär des Zentralverbandes deutſcher In⸗ duſtrieller, ſpricht ſich für die Vorſchläge und Anxegungen des otenden 88 Herzog Ernſt Günther zu Schleswig⸗Holſte in iſt der Anſicht, daß ein ſolches Zentralkreditinſtitut auch den in⸗ duſtriellen Betrieben der Fideikommiſſe hilfreich unter die Arme greifen könne. Regierungsrat a. D. Pechmann konſtatiert, daß er kein prinzipieller Gegner der Vorſchläge des Referenten ſei. Er würde der Erſte ſein, der poſitiv mitarbeiten würde, ſobald die Hinder⸗ niſſe zur Gründung eines ſolchen Inſtituts überwunden werden könnten. Geh. Hofrat Dr Hecht ſtellt in ſeinem Schlußwort als Er⸗ gebnis der Diskuſſion folgende Theſen feſt: 1. Ein Bedürfnis nach einer Organiſation langfriſtigen Kredits iſt vorhanden. 2. Um die Organiſation zu erreichen, wird manche Schwierigkeit zu über⸗ winden ſein, aber die Schwierigkeiten ſind nicht unüberwindbar. Die Frage, welche Schritte zu ergreifen ſind, um die Schwierig⸗ zeiten zu überwinden, wird den in efnigen Monagten ſtattfindenden Kongreß beſchäftigen. Der Vorſitzende ließ hievauf über die erſte Theſe ab⸗ ſtimmen, die einſtimmig angenommen wurde. Alsdann wurde die Tagung um 3 Uhr geſchloſſen. Um 3½ Uhr begann im Parkhotel das Feſteſſen. Abends wird auf Einladung der Stadt das Hoftheater beſucht. *In den Ruheſtand verſetzt Martin Fabian in Heidelberg. * Uebertragen wurde dem Hilfsgerichtsſchreiber Ludwig Schmolck beim Amtsgericht Freiburg unter Ernennung zum Regiſtraturaſſiſtenten eine Bureaubeamtenſtelle im Bezirksdienſte bei der Stagtsanwaltſchaft Offenburg. * Ernannt wurde Finanzaſſiſtent Karl Eiſenhut zum Rebfdenten bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden. * Zugeteilt wurde Finanzamtmann Alfred Schnarren⸗ berger in Hornberg dem Hauptſteueramt Singen als 2. Be⸗ amter der Finanzperwaltung. Die Einwohnerzahl von Mannheim belief ſich nach dem ſoeben erſchienenen Statiſtiſchen Monatsbericht der Stadt Mann⸗ heim Ende Juli auf 179 780 Seelen. *Medizinalkaſſe der katholiſchen Vereine. Wir möchten auf das Inſerat der Medizinalkaſſe der katholtſchen Vereine auf⸗ merkſam machen und insbeſondere darauf hinweiſen, daß wäh⸗ rend vier Wochen Gelegenheit zum freien Eintritt ge⸗ geben iſt. Es mögen daher alle Intereſſenten, welche ſich und ihre Familie zur Zeit gegen Krankheit perſichern wollen, von dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen. Wie oft hören wir die Aeußerung, nach Zahlung der Miete iſt die Beitragszahlung in den Medizinalverband mein Erſtes. Zum Schluſſe ſei noch be⸗ merkt, daß die Beiträge in allen hieſigen Verbänden dieſelben ſind. Betont mag noch werden, daß zur Mitgliedſchaft nicht die Zugehörigkeit zu einem katholiſchen Verein notwendig iſt. Wapnung. In gegenwörtiger Zeit iſt es vielſach üblich, im Freien kleine Feuerchen, ſei es zum Röſten von Kartoffeln odor auch nur zum reinen Vergnügen, anzuzünden. Wenn dieſe Feuer fern von jeglichen Gebäuden, feuerfangenden Sachen, fern von Wald und Hafde angezündet werden, dann iſt eine Beſtrafung nicht au erwarten. Wer aber an gefüährlichen Stellen in Haiden oder Wäldern, oder in gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuer⸗ fangenden Sachen anzündet, der wird nach Paragr. 368 des deutſchen Strafgeſetzbuches mit Geldſtrafe bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Selbſtredend hat er auch für jeden eventl, enüſtandenen Schaden aufzukommen. Da erfahrungs⸗ wurde Amtsgerichtsſekretär gemäß beſonders Kinder gern im Freien Feuer anzünden, ſo find 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 15. September Kinder ganz beſonders darauf aufmerkſam zu mackhen, daß dies verboten iſt. Sozialdemokratiſcher Parteitag. (Eigener telegraphiſcher Bericht.) Ch. Nürnberg, 15. Sept. Paul Singer eröffnet kurz nach 9 Uhr die Verhand⸗ lungen, indem er zunächſt von einer Erklärung Maurenbrecher Henntnis gab. Maurenbrecher bedauert, daß er geſtern nicht in die Debatte eingreifen konnte, da er nicht Delegierter ſei. Er ſetzte weiter auseinander, daß der geſtern ſcharf an⸗ gegriffene Artikel in der„Hilfe“ eine rein wiſſenſchaftliche Arbeit von ihm ſei, die ihrer ganzen Tendenz nach nicht zu den, Artikeln gehört, die in bürgerlichen Blättern zu veröffent⸗ lichen durch die Dresdener Reſolution verboten iſt. Lachen.) Zu der Frage der Frauenorganiſationen ſind verſchiedene Anträge geſtellt. Nach den Abßſchen Partei⸗ vorſtand und Genoſſen vereinbarten Anträgen ſoll jede Ge⸗ noſſin verpflichtet ſein, der Parteiorganiſation ihres Ortes beizubreten. Politiſche Sonderorganiſationen der Frauen ſind nicht geſtattet. Unabhängig von den Vereinsabenden der Männer ſollen beſondere Zuſammenkünfte für die Frauen ein⸗ gerichtet werden, welche der theoretiſchen und praktiſchen Schulung dienen. Der Antrag des Parteivorſtandes hält die Sonderdelegation der Frauen zu dem Parteitage aufrecht;: auch trifft er weiter die Beſtimmung, daß dem Vorſtande der ſozialdemokratiſchen Organiſationen mindeſtens eine Ge⸗ noſſin angehören muß. Das Zentralbureau der Genoſſinnen ſoll beſtehen bleiben. Nach der von der Frauenkonferenz ge⸗ ſtellten Reſolution ſollten die Genoſſen verpflichtet ſein, ihre weiblichen Angehörigen den Parteiorganiſationen zuzuführen. Vom Gewerkſchaftsführer von Elm und 23 weiteren Genoſſen liegt ein Antrag vor, der ſich dem Antrage des Vor⸗ ſtandes nur in ſeinem erſten Teile anſchließt, dann aber die Sonderdelegation der Frauen zum Parteitag, das Zentral⸗ bureau der Genoſſinnen und die Beſtimmung, daß dem Vor⸗ ſtand jeder ſozialdemokratiſchen Orgamſation mindeſtens eine Genoſſin angehören muß, aufhebt. Genoſſe Lipinsky ⸗Leipzig und 20 weitere Genoſſen beantragen, die Beſtimmung im Antrage des Parteivorſtandes zu ſtreichen, daß dem Vorſtande der ſozialdemokratiſchen Organiſationen mindeſtens eine Genoſſin angehören muß. Ein Antrag Hamburg verlangt Aufhebung der Inſtitution der weiblichen Vertrauensperſonen, ein Antrag Teltow⸗ Beeskow, die Zahl der Mitglieder des Parteivorſtandes durch eine weibliche Vertreterin zu vermehren. Die Diskuſſion über die Frage der Frauenorganiſationen leiteten die Reden des Gewerkſchaftsführers v. Elm und des Reichstagsabg. Lipinsky⸗Leipzig ein, die ihre Anträge eingehend begründeten. Der Antrag von Elm wird von der Genoſſin Zietz⸗Ham⸗ burg heftig bekämpft, die die Anſprüche der Frauen auf Ver⸗ tretung im Vorſtande und die Beibehaltung der Frauen⸗ konferenzen und der Frauenbildungsvereine verteidigt. bewegung vorkommen, aber, ſo ruft Frau Zietz den Genoſſen ewißt dßkk e wie oft Ihr Euch bei den Köpfen habt, warum ſollen wir das nicht auch tun können!“(Heiterkeit.) Hoffmanm zieht den Hamburger Anträg zuürück und unter⸗ ſtützt den Elmſchen Antrag. In der weiteren, recht bedeutungsloſen Diskuſſion trat von Elm nochmals für ſeinen Antrag ein und bemerkte gegenüber der Genoſſin Zietz, daß eine Rednerin auf der Frauenkonferenz ge⸗ äußert habe:„Wir Frauen ſind geborene Terroriſten“. Es ſcheine, als ob die Frau den ganzen Parteitag ter⸗ roriſiere und ihn unter den Pantoffel bringen wolle!(Heiterkeit.)] In der Abſtimmung über die zu den verſchiedenen Berichten geſtellten Anträge wurde zunächſt dem Parteivorſtand Decharge erteilt. Der von Bremen geſtellte Antrag:„Die Parteiſchule in der bisherigen Richtung weiterauszubauen“ wurde mit großer Mehrheit angenommen, ebenſo der Antrag des Parteivorſtandes mit ſeinem Amendement Hamburg, wonach der Parteitag erklärt: „Jede Mitarbeit von Parteigenoſſen in den mit der freien Pereinigung der Gewerkſchaften verbundenen Vereinen, ſowie in dem allgemeinen deutſchen Metallarbeiterverband iſt unver⸗ einbar mit den Grundſätzen und Intereſſen der Sozialdemo⸗ krutie. Dasſelbe gilt von den lokalen Gewerkſchaften, die von den örtlichen Gewerkſchaftskartellen und Parteiorganiſationen nicht guerkannt ſind.“ Die Abſtimmung über die zur 8 Frage der Frauenorganiſation geſtellten Anträge iſt folgende: Der Antrag Lipinsky und Ge⸗ noſſen wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Der vom Partei⸗ vorſtand in Vereinbarung mit den Genoſſinnen geſtellte Antrag wird gegen eine ſtarke Minderheit angenommen“. Damit iſt der Antrag von Elm und Genoſſen gefallen. Angenommen wird weiterhin der Antrag Teltow⸗Beeskow und die Reſolution der Frauenkonferenz, welche dahin abgeändert worden iſt, daß es Pflicht der Genoſſen ſein muß, ihre weiblichen Angehörigen aufzufordern, Mitglieder der Parteiorganiſation zu verden, Reichstagsabgeordneter Eichhorn erſtattete nunmehr den Parlamentsbericht. Seit der vorigen Seſſion habe ſich wenig geändert. Im Reichstag iſt immer noch der Block Trumpf. Sein kom⸗ promittierender Charakter habe ſich noch verſchärft. Man glaubte zeigentlich an ein baldiges Ende des Blocks. Er beſteht aber noch und man hatte die politiſche Unvollkommenheit des bürgerlichen Liberalismus zu gering ein⸗ geſchätzt. Poſitive Arbeit habe der Block nicht geleiſtet. Der Freiſinn hat ſich dabei von einer Seite gezeigt, die geradezu phy⸗ fiſchen Ekel erregen müſſe.(Beifall.) Man müſſe ſich wirk⸗ lich fragen, ob man mit ſolchen Leuten noch perſönlich verkehren könne. Man brauche nur an die Komödie zu denken, die auf⸗ geführt wurde, als nach dem Konflikt mit dem Kriegs⸗ und Finanzminiſter der Block in die Brüche zu gehen drohte. Da marſchierten die freiſinnigen Herren heran und taten Buße. Die Herren werden aber noch weiter gehen, denn die Verlot⸗ terung des Liberalismus iſt nicht aufzuhalten. Die Regierung kümmert ſich um die Sirenengeſänge des Frei⸗ finns nicht, er proſtituierte ſich umſonſt. Trotz aller Bemühungen beim Vereins⸗ und Börſengeſetz iſt es nicht gelungen, der Reaktion etwas abzutrotzen. Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion hat jedenfalls ihre volle Schuldigkeit getan. der Diskuſſion werden zunächſt mehrere An⸗ ebeſprochen. Ein Antrag Berlin fordert die Partei⸗ Kinderkrankheiken werden in der ſoßialdemorraliſchen Frauen. (Lachen). genoſſen im Reichstag auf, gegen die, den Zivilmuſikern gefähr⸗ liche Konkurrenz der Militärkapellen Stellung zu nehmen. Ein Antrag Rothenburg a. Tauber fordert Schritte zur Abänderung des Krankenverſicherungsgeſetzes dahin, daß bei Feſtſtellung des ortsüblichen Tagelohns nicht nur der Verdienſt der gewöhnlichen Tagelohnarbeiter, ſondern auch der Durchſchnittsverdienſt der gelernten Arbeiter berückſichtigt wird. Die geſetzliche Regelung des Krankenperſicherungsgeſetzes der Landarbeiter fordert ein Antrag Elbing. Ein Antrag Hamburg fordert die Ausdehnung der Verſicherung auf alle Schichten der lohnerwerbenden Bevöl⸗ kerung und nimmt Stellung gegen eine Sonderverſicherung der Privatbeamten. Dr. Kurt Roſenfel d⸗Berlin polemiſiert gegen einen Artikel Wolfgang Heines in den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“, der ſich gegen die politiſche Infizierung der jugendlichen Arbeiter unter 18 Jahren ausſpricht. Die ſämtlichen Anträge werden der Reichstagsfraktion als Material überwieſen und hierauf die Verhandlung auf heute Nachmittag vertagt. Es tritt eine Aenderung der Tagesordnung inſoferne ein, als heute Nachmittag zunächſt die Maifeier er⸗ örtert wird undmorgen früh die Debatte über die Budget⸗ frage beginnt. Landtagsabg. Baum⸗Nürnberg eröffnet und leitet die Nach⸗ mittagsſitzung, auf deren Tagesordnung die Matfeier ſteht. Zu dieſer Frage ſind 19 Anträge eingereicht, wovon nur ein einziger Antrag nicht die ausreichende Unterſtützung findet. Die Mitglieder des Parteivorſtandes nahmen an der heutigen Nachmittagsſitzung nicht teil, weil ſie durch eine Sitzung betreffs der Budgetfrage abgehalten ſind. Ueber die Maifeier referiert Fiſcher⸗Berlin, der Geſchäfts⸗ führer des„Vorwärts“. Er werde durch ſeine heutigen Aus⸗ führungen den ganz beſonderen Beifall des Parteitages finden, nicht ſo ſehr durch das, was er ſage, ſondern durch das, was er nicht fage. Die Bedeutung der Maifeier ſei ausreichend erörtert worden. Was hier noch zu erörtern ſei, das iſt die Frage, in welcher Weiſe die Opfer derMaifeier zu unterſtützen ſind. Die An⸗ träge verlangten zumeiſt, daß die Unterſtützung nicht durch die Lokal⸗, ſondern durch die Zentralkommiſſion erfolgen ſolle. Die Anträge Hamburg 3 und Ellerbeck bei Kiel wollen den Wegfall jeder Unterſtützung. Das ſteht im Widerſpruch zu den Beſchlüſſen in Lübeck und Eſſen. Die Kampfluſt der Arbeiter würde nicht ge⸗ ſteigert, wenn man ihnen jede Unterſtützung bei Maßregelungen infolge der Maifeier verſagen wollte. Andere Anträge wollen die Ueberweiſung der Frage an die Zentralkommiſſion und den Partei⸗ vorſtand zur erneuten Verhandlung noch in dem Sinne, daß die Unterſtützung bon den Zentralinſtanzen der Partei und der Gewerk⸗ ſchaft geleiſtet werde. Das ſei aber die Zentralkommiſſion zu leiſten nicht imſtande. Die Mittel der Parteikaſſe ſeien zu politiſchen Kämpfen und Aktionen da. Die zentraliſierten Gewerkſchaftsver⸗ bände lehnen aber gleichfalls entſchieden die Unterſtützung der durch die Maifeier Gemaßregelten von ſich aus ab. Man würde ſich für die großen wirtſchaftlichen Kämpfe lahm legen, Sammlungen für die Maifeier vorzunehmen, würde verfehlt ſein, da erfahrungsgemäß nur Geld bei Sammlungen für große aktuelle Zwecke eingehe. Das Verlangen aber, daß die am 1. Mai Arbeitenden einen Teil ihres Verdienſtes für die Maifeiernden abgeben ſollen, lehnen die Gewerkſchaften entſchieden ab, da es in vielen Gegenden ſchwer fällt, überhaupt die Arbeiter an die Or⸗ ganiſation zu feſſeln. Namens des Parteivorſtandes bittet der Referent, alle Anträge abzulehnen, die um eine nochmalige Ver⸗ handlung der Unterſtützungsfrage durch Parteivorſtand und Generalkommiſſion erſuchen, da der Parteivorſtand keine andere Wahl habe, denn die Frage ſei die: Geld! Geld! Geld! Die Maifeier habe immer tiefere Wurzeln geſchlagen. In den Städten ſei die Maifeier gewaltigen und impoſanter geworden. Wenn in dieſem Jahre die Maifeier viele Erwartungen nicht er⸗ füllt habe, ſo ſei das eine Erſcheinung, die bei wirtſchaftlichen Kriſen ſtets zu beabachten ſei. In der Diskuſſion empfiehlt Stubbe⸗Hamburg das An⸗ ſammeln eines Fonds für die Maifeier. Die zwei Millionen organiſierten Arbeiter könnten durch einen Beitrag von 50 Pfg. eine Summe von 1 Million Mark mehr aufbringen. Dann folgte wieder eine Vertreterin der ſchärferen Tonart, Roſa Luxemburg. Aus dem dualiſtiſchen Zuſammenwirken der beiden Organiſationen des Parteivorſtandes und der General⸗ kommiſſion habe ſie ſich nie viel verſprochen. Der Maifeier ſei die Unterſtützungsfrage äußerſt gefährlich. Die laufe Gefahr, durch dieſe Frage erdroſſelt zu werden. Es gebe nur einen ein⸗ zigen Weg, dieſer Gewalt zu entgehen, wenn man nämlich die Maifeier möglichſt ausdehne(Lachen), damit Maßregelungen nicht mehr möglich ſind. Das zeige die Maifeier in Ruſſiſch⸗Polen. Die Maifeier in Deutſchland hat nicht nur noch nicht gezeigt, was ſie leiſtet, ſondern ſie hat ihre Zukunft noch vor ſich. Adler⸗Kiel: Die Maifeier jetzt aufzuhehen, würde bei den Gegnern als Schwäche ausgelegt werden. Die Opfer, die wir dann zu bringen hätten, wären noch viel größer als jetzt. Fiſcher, der Spezialiſt der Maifeier(Heiterkeit) habe geſagt: Hier ſtehen wir, wir können nicht weiter!(Heiterkeit.) Ich glaube aber, wir können doch weiter! *** Die Budgetfrage. Nach einem Privattelegramm der Mannheimer„Volks⸗ ſtimme“ aus Nürnberg vom heutigen Tage geht die Stim⸗ mung der ſüddeutſchen Delegierten dahin, daß die vom Partei⸗ vorſtand und Kontrollkommiſſion vorgelegte Reſolution unannehmbar ſei. Verſtändigung oder Bruch, das iſt nun die Frage. Werden die ſüddeutſchen Genoſſen ſich waffnend gegen die See norddeutſcher Plagen durch Wider⸗ ſie neuern? Als wir heute morgen ſchrieben, die ſüddeutſchen Genoſſen würden die Konſequenzen aus der unannehmbaren Reſolution nicht ziehen, deuteten wir ſchon an, wohin der Weg wahrſcheinlich gehen werde. An die Stelle der ſchroffen wird eine vermittelnde Reſolution treten, die mit feiner Dialektik beiden ſtreitenden Teilen rein äußerlich ihr Recht und ihren Willen gibt und— was uns das weſent⸗ liche iſt— weiterhin den Zankapfel in der Partei bilden wird, wie die Reſolutionen von Lübeck und Dresden, mit deren Segen die Partei ſchon genugſam beladen iſt. Der Streit über die einzig wahre Taktik, die allein in den Himmel der ſozialiſtiſchen Demokratie führt, wird ins End⸗ loſe weitergeſponnen werden. Die„Kreuz⸗Ztg.“ glaubt folgende Entwicklung der Kriſe vorausſehen zu dürfen: Es bleibt nun abzuwarten, ob der Nürnberger Parteitag noch ein Kompromiß mit den Kompromißlern zuſtande bringt, oder ob er ſie mit aller Entſchiedenheii rüffelt, und ob dann die alſo Gemaßregelten ſich löblich unterwerfen. Die Unterwerfung kann trotz aller ſtarken Worte und Beſchlüſſe der Süddeutſchen nicht für unwahrſcheinlich gelten. Denn die Mehrheit hat in der Sozial⸗ demokratie alle Macht und alles Geld, und die Führer der Revi⸗ ſioniſten ſind zu allermeiſt durchaus abhängig von der Parteikaſſe. Aehrenthal begibt ſich heute Nachmittag mit dem Geſandten Toil unſeres Volkes. Letzle Vachrichten und ceſegramme * Wolfenbüttel, 15. Sept.(Amtl. Wahlreſultah. Bei der am 11. September ſtattgefundenen Reichstagserſatzwahl im 2. Braunſchweigiſchen Reichstagswahlkreis wurden insgeſamt 24527 giltige Stimmen abgegeben. Davon erhielten Hofbeſitzer Kleye(natl.) 11 422, Maurer Rieke(Soz.) 7190, Notar Dede⸗ kind(Braunſchweig. Landesrechtspartei) 5912, zerſplittert waren 3 Stimmen. Es findet alſo Stichwahl zwiſchen Kleye und Rieke ſtatt. 5 München, 15. Sept. Die Unterſuchung in der Bilderfälſchungsaffäre dauert fort. Der Prozeß dürfte bei dem großen Aufwand von Zeugen und Sach⸗ verſtändigen mehr als eine Woche dauern. Die in Betracht kom⸗ menden Bilder hat der Staat mit einer großen Summe ver⸗ ſichern laſſen. 5 Dortmund, 15. Sept. Der Landtagsabgeordnete und frühere Reichstagsabgeordnete Hilbck iſt in der ver⸗ gangenen Nacht geſtorben. 8 Winnepeg, 15. Sept. Die Waldbrände in On⸗ tario dauern an. Regen fehlt noch immer. Die Gefahr füx die angrenzenden Städte iſt, der„Frankf. Ztg.“ zufolge an⸗ ſcheinend beſeitigt. Wien. 15. Sept. Blättern zufolge ſtattete der ſerbif Miniſter des Aeußeren Milowan üwil 25 dem Wemiſter Aeußern Freiherrn v. Aehrenthal einen Beſuch ab. Er hatte miß ihm eine Unterredung. Reichstagserſatzwahl Speyer⸗Ludwigshafen. er. Ludwigshafen, 15. Sept. 4 Uhr 45 Min. nac Die Wahlbeteiligung iſt ſchwächer als 50 vorigen Jae Das iſt im weſentlichen darauf zurückzuführen, daß ein großer Teil des Zentrums der ausgegebenen Parole auf Wahl⸗ ent ha 155 ung folgt. Anderſeits zeigt ſich in verſchiedenen Bezirken, daß eine Reihe gerade der ſcharfſten Zen⸗ trumsleute ſich an der Wahl beteiligt. Es iſt zu vermuten, daß dieſe unter keinen Umſtänden den national, liberalen Kandidaten wählen, ſondern dem ſozialdemokrati- ſchen Gegner Gefolgſchaft leiſten. Zur Reichsfinanzreform. * München, 15. Sept. Finanzminiſter v. Pfaff wird ſich nächſte Woche nach Berlin begeben, um 155 den S des Bundesrats teilzunehmen. Auch Miniſterpräſident Frei⸗ herr v. Podewils wird nach Berlin reiſen ein Beweis welh großes Intereſſe die bayeriſche Regierung an der Reichsfinanzz 1 nimmt, ſpeziell wegen der geplanten Elektrizitäts⸗ euer. Zehnſtündige Probefahrt des Parſeval. Ber kin, 15. Sept. Das Parſevalſche Luftſchiff ſtieg heute früh um 8 Uhr zu ſeiner 10ſtündigen Probefahrt untet Führung des Hauptmanns Kähler auf. Der Ballon ſchlug denſelben Weg ein wie das Militärluftſchiff in der Nacht vom Freitag zum Samstag längs der Hamburger Bahn nach Stendal. Bald nach erfolgter Landung des Parſevalſchen Ballons ſtieg das Militärluftſchiff auf und erſchien gegen 11 Uhr vormittags in der Straße Unter den Linden, führte dort eine Reihe von Manövern gegen den Wind aus und nahm ſchließlich die Richtung gegen den Tegeler Schießplatz, Die Fahrt war zegen 11½ Uhr beendet. Ru fland und Deſterreich. * Wien, Frhr. b. 15. Sept. Der Miniſter des Aeußern Freiherrn v. Gagern zum Beſuch des Grafen Bergtold nahyh Buchlau. Auch der mit dem Grafen Bergtold eng befreundeis Sektionschef des Auswärtigen Amtes Eſterhazi erhielt eine Ein⸗ ladung von dem Grafen Bergtold. Er begibt ſich gleichfalls mi⸗ Frhr. v. Aehrenthal dorthin. Fürſt Bülows Unterredung mit Sidney Whitman. London, 15. Sept.„Daily Chronicle“ ſchreibt: Der Reichskanzler hat von den Staatsmännern, die in der vorderſten Reiße ſtehen, eine ſeltene Tugend: er rügt ſehr auf, richtig und freimütig. Fürſt Bülow hat Gelegenheit genom⸗ men die deutſche Politik, namentlich in Hinſicht des Flotten⸗ bauprogramms in ſehr geſchickter Weiſe zu verteidigen. Niemand in England hat jemals geleug⸗ net, daß für Deutſchland bei der gegenwärtigen Sach⸗ lage in Europa eine große Armee notwendig ſei; aber die öffentliche Meinung Englands iſt in der Tat durch Deutſchlands Streben nach einer Vorherrſchaft zur See(?2) wie zu Land beunruhigt. Die Beherr⸗ ſchung des Meeres iſt von vitalem Intereſſe für Englands Exiſtenz. England wird deshalb jedes Opfer bringen, um ſie zu bewahren. Wir wünſchen, ſagt das Blatt weiter, daß wir das Beſtehen der in dem lächerlichen Gefaſel über deutſche Spione ſo offenkundig zu Tage getretenen wachſenden Reizbarkeit des Engländers in Abrede ſtellen könnten. Wir geſtehen ein, daß wir über dieſe Sympbtome beſchämt ſind. Das ſind Sitten und Charakter züge, die eines Engländers unwürdig ſind. Glücklicherweiſe aber iſt dieſer krankhafte Zuſtand charakteriſtiſch nur für einen Die Affüre Alberti. Kopenhagen, 15. Sept. Bezeichnend für Alberti iſt, wie jetzt bekannt wird, daß er ſchon vor langer Zeit mit dem be⸗ rühmten Graphologen Mares die Frage beſprochen, wie ein Schriftfälſcher am beſten verfahre. Iſt es beſſer, fragte Alberti, ob die fälſchende Unterſchrift flüchtig oder gleichmäßig gemacht wird. Alberti erklärte, dieſe Frage intereſſiere ihn wegen eines Kriminalfalles. Die Cholera. *Petersburg, 15. Sept. Im Laufe des geſtrigen Tages erkrankten 139 Perſonen an Cholera, davon ſtarben 30. * Petersburg, 15. Sept. Die Städte Petersburg Kiew, Jekaterinoslaw und Taſchkent ſind für choleragefährlich, die Gonvernements Petersburg, Moskau, Tſchernigow u. Tomsk das transkaſpiſche Gebiet und die Propinzen Syr Darja, Samar⸗ kand und Ferghena ſowie die Eiſenbahnlinien des Petersburger Knotens für choleragefährlich erklärt worden. In Petersburg erkrankten in der Zeit vom 10. Auguſt bis 14. September 401 Perſonen und es ſtarben 98. Seit dem Ausbruch der Epidemi⸗ erkrankten in Rußland 6747 und ſtarben 3130 Perſonen. Miniſterkriſis in der Türkei. * KHonſtantinopel, 15. Sept. Die Angeſtellten der Eiſenbahn Smyrna⸗Kaſſabaka ſowie der Tramway ſind heute in den Ausſtand getreten. Die Lage des Mints ſterjums wird laut„Frankf. Ztg.“ infolge der Zunahme der Streiks und des Fehlens einer ſtarken Hand als er? ſchüttert angeſehen. + Außenſeiter, die Bergbaugeſellſchaft Teutonia Mannheim, 15. Septemb Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt. 5. Seite. Volkswirtschaft. Vorſchußverein Kirchheimbolanden G. m. u. H. Aus den Verhandlungen der halbjährigen Generalverſamm⸗ lung des Vorſchußvereins Kirchheimbolanden, e. G. m. u. H. iſt zu erwähnen: Der Reingewinn für das 1. Halbjahr 1908 beträgt 14171 M. gegenüber demjenigen des vorigen gleichen Halbjahres ein Minus von 969., das auf die herrſchenden Geldverhältniſſe zurückzuführen iſt. Mit Befriedigung wird kon⸗ ſtatiert, daß das zweite Halbiahr unter günſtigen Verhältniſſen begann. Einen wichtigen Beratungsgegenſtand bildete die Um⸗ wandlung in eine Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht. Derſelben wird zugeſtimmt und die dieſerhalb ſich als notwen⸗ dig erweiſende Aenderung der Statuten nach dem pfälziſchen Normalſtatut zum größten Teile gutgeheigen. Das Stammkapi⸗ tal wird demgemäß don 400 auf 600 M. erhöht und die Haft⸗ ſumme von 1000 auf 1200 M. feſtgeſetzt. Die eventl. Erhöhung der Haftſumme kann nur mit Dreiviertelmehrheit erfolgen. Der Erhöhung des Reſervefonds auf 10 Proz. des Betriebskapitals wird gleichfalls zugeſtimmt; er wird demzufolge auf 300 000 M. normiert. Die geſetzlich feſtgelegte Einzahlung des Stammkapi⸗ tals von 10 Proz. muß innerhahb dreier Jahren erfolgen. Ab⸗ gelehnt dagegen wird der Antrag auf Anſtellung der Vorſtand⸗ ſchaft, da hierfür die erforderliche Zweidrittelmajorität nicht zu erreichen war. Die Wahl derſelben wird nach dem ſeitherigen Modus der ſchriftlichen Wahl ſtattfinden. Das abgeänderte Sta⸗ tut ſoll nach Erledigung der geſetzlichen Formalitäten in Kraft treten. **** Weltausſtellung Brüſſel. Die Ständige Ausſtellungskommiſſion für di⸗ ſche Indu⸗ — 5 ſſion für die deutſche Indu Das Deutſche Komitee für die Weltausſtellung in Brüſſe 1910, um deſſen Bildung die Ständige Ausſtellungskommiſſton 185 die Deutſche Induſtrie von der Reichsverwaltung erſucht worden iſt, wird am 28. September 1908 im Reichsamt des Innern konſti⸗ nniert, werden.„Der Reichskommiſſar für die genanmte Ausſtellung Mäßt in den mächſten Tagen den deutſchen Intereſſenten das all⸗ gemeine Ausſtellungs⸗Programm ſowie einen Auszug aus der Klaſſifilation und den allgemeinen Beſtimmungen für die Betei⸗ ligung an der Ausſtellung nebſt einem Rundſchreiben zugehen, in dem er für ſich und das Deutſche Komitee die Unterſtützung der beteiligten Kreiſe erbittet. Firmen, welche eime Beſchickung der Ausſtellung in Ausſicht genommen haben, wollen ſich wogen Zu⸗ ſendung der Druckſachen an das Reichskommiffariat fütr die Welt⸗ entsſtellung in Brüffel, Berlin W. 64, Wirhelmſtrate 74, wenden. **** Dom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkk. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) * Dortmund, 14. Sept. Die Anzeichen einer leichten Beſſerung, die in den indu⸗ ſtriellen Verhältniſſen hervortreten, waren wohl in der ver⸗ floſſenen Woche die Veranlaſſung, daß der Knohlenkuxen⸗ markt ſich nicht länger der Aufwärtsbewegung der großen Börſen entzogen hat. Nachdem ſchon in der Vorwoche das Angebot in ſchweren Werten knapp geworden war, machte die Unternehmung, geſtützt durch Käufe des Privatpublikums einen kräftigen Vorſtoß, der zu bedeutenden Preisſteigerungen auf allen Gebieten führte. Dabei nahmen die Umſätze an einzelnen Tagen eine Ausdehnung an, wie man ſie in dieſem, Jahre in Kohlenkuxen nicht gekannt hat. Höher ſtellten ſich bei anſehnlichen Umſätzen König Ludwig, die von M 30 800 bis M. 31 500 anzogen und Friedrich der Große, die von M. 26 700—27 400 bezahlt wurden. Ferner waren Helene und Amalie bei M. 18 000, Mont Cenis bei M. 15 000 und Dorſtfeld bei M. 13 600 gebeſſert. Eine kräftige Steigerung erfuhren Graf Schwerin, deren Kurs von M. 9000 ausgehend, vereinzelt bis M. 9600 bezahlt wurde, auf Gerüchte, daß die Gelſenkirchener Bergwerks⸗Geſellſchaft die Zeche nunmhr er⸗ werben wolle. Ob die Gerüchte, nachdem ſie nun ſchon ſeit langen Jahren aufgetaucht und wieder verſchwunden ſind, dieſes Mal eine Begründung haben, ließ ich nicht feſtſtellen. In bedeutenden Mengen wurden ſchließlich Langenbrahm umgeſetzt, deren höchſter Kurs von M. 12 200 ſich aber nicht⸗ voll behaupten konnte. Mittlere und leichte Papiere folgten willig der Aufwärtsbewegung der ſchweren Kuxe. Eintracht Tiefbau konnten bei großen Umſätzen ihren Kurs bis M. 5400 und Kaiſer Friedrich bis M. 3500 erhöhen. Für Heinrich, Johann Deimelsberg, Schürbank und Cbarlottenburg und Tremonia ſtellten ſich die Kurserhöhungen auf etwa M. 75 bis 100. Trier wurden nach einer bezahlten Notiz von M. 6175 mehrfach bis M. 6275 bezahlt. In größeren Mengen wurden Freie Vogel und Unverhofft gehandelt, deren Kurs ſich von M. 2350—2550 heben konnte, nachdem bekannt wurde, daß die bevorſtehende Gewerkenverſammlung über die Einziehung einer Zubuße nicht zu beſchließen haben wird. Wir hören jedoch dazu, daß mit der Umwandlung der ſchwebenden Schuld in eine feſte Anleihe auch die Einziehung einer Zubuße von etwa einer halben Million vorgeſehen iſt. Vorausſichtlich wird eine außerordentliche Gewerkenverſammlung ſich mit dieſer Transaktion zu befaſſen haben. Lebhaft waren wiederum die Umſätze in Altendorf, die vorübergehend über M. 200 geſteigert wurden, da fich angeblich nun ein Käufer für die Beteiligungsziffer gefunden habe. In maßgebenden Kreiſen iſt jedoch bisher über irgendwelche ernſten Kauf⸗ abſichten nichts bekannt. Im Gegenſatz zum Kohlenkuxenmarkte war das Gebiet der Braunkohlenwerte ſchwächer veranlagt. Die be⸗ deutenden Kursſteigerungen der Vorwoche gingen bei geringem Angebot zum Teil wieder verloren. So wurden Schallmauer nach einem Preiſe von M. 3850 bei M. 3775 zum Verkauf geſtellt, Lucherberg ſchwächten ſich von M. 2525 bis M. 2425 ab, Bruckdorf Nietleben verloren gegen ihren höchſten Kurs M. 250 und ſchließlich mußten ſich die Geldkurſe für Bellerhammer und Michel in Briefnotierungen verwandeln. Nur Hamburg, die in der Vorwoche vernachläſſigt waren, ſtanden bei Berichtsſchluß zu etwa M. 650 in guter Nachfrage. Am Kalimarkte herrſchte mit Rückſicht auf die Auf⸗ nahmeverhandlungen der zahlreichen neuen Werke während der ganzen Woche äußerſte Zurückhaltung. Indes war im Gegenſatz zur Vorwoche das Angebot nur ſeyr ſchwach, da weite Kreiſe trotz des vorläufigen Mißerfolges an einer endlichen Verſtändigung feſthalten. Nachdem nun geſtern der ſchärfſte ſich mit der Aufnahmekommiſſion verſtändigt hat, dürften die heute fort⸗ geſetzten Verhandlungen mit den Werken des Südharskonzerns uſw. keine beſonderen Schwierigkeiten mehr bieten. Dadurch iſt die Lage des Kalimarktes weſentlich geklärt und die bereits in den letzten Tagen vorhandene Feſtigkeit konnte heute weiter zunehmen, ohne daß aber dorläufig die Firſe eine ent⸗ ſprechende Höherbewertung erfuhren. Immerhin zogen Alexandershall von M. 6500—6750, Burbach von M. 10 500 bis 10 750, Glückauf Sondershauſen von M. 14 600—15 000 an. Nur Wilhelmshall hielten ſich auf dem bisherigen Stande von ca. M. 9550, da man annimmt, daß die zum Oktobertermin geplante Wiederaufnahme der Ausbeutever⸗ teilung nicht ſtattfinden wird. Von den ſchachtbauenden Unternehmungen waren Siegfried 1 und Immenrode bevon⸗ zugt, die ihve Preiſe bis M. 3250 bezw. M. 3100 aufbeſſern konnten. Auch Hanſa Silberberg ſtanden nach anfängliche d Angebot zu M. 3300 bei Berichtsſchluß zu M. 3450 in Nach⸗ frage. Ebenſogroß war die Steigerung in Sachſen⸗Weimar. Auf Rothenberg wirkte ein günſtiger Vorſtandsbericht ein, ſo daß der Preis von M. 1325—1400 anziehen konnte. Sonſt waren Heldrungen 1 und 2, Hermann 2, Hugo und Salz⸗ münde zu leicht anziehenden Kurſen im Verkehr. Der Aktien⸗ markt lag ruhig. Bismarckshall gaben im Verfolg der jüngſten Generalverſammlung bis 18 pCt. nach, während die übrigen Werte in Uebereinſtimmung mit der feſten Geſamttendenz ſich um 1 PCt. höher ſtellen. Am Erzkuxenmarkt vermochten Louiſe Braun⸗ eiſenſtein auf gute Nachfrage bis M. 1200 anzuziehen. Sonſt waären Freier Grunder Bergwerks⸗Verein bei M. 475 mehr⸗ fach geſucht. Vom Kaliſyndikat. Das in das Syndikat aufgenommene Werk Teutonia mußte infolge außerſyndikatlich vorgenommener Ab⸗ ſchlüſſe 200 000 M. Reugeld zahlen. Von dieſer Datſache er⸗ hofft man in Syndikatskreiſen eine Erleichterung bei der Berliner Dagung. Internationales Zinkſyndikat. In dieſer Woche findet in Berlin eine Sitzung der Vertreter der deutſchen und ausländiſchen Zinkhüttengeſellſchaften ſtatt, in der die Antwort der belgiſchen und engliſchen Werke auf die in der letzten Berliner Sitzung ge⸗ faßten Veſchlüſſe der deutſchen Geſellſchaften vorgelegt werden ſollen. Wie noch in Erinnerung ſein dürfte, hatten in dieſer letzten Verſammlung die Vertreter der deutſchen ſchleſiſchen wie rheini⸗ ſchen Werke, die untereinander im Prinzip einig waren, den Ver⸗ kragsentwurf über ein internationales Zinkſyndikat ausgearbeitet, und dieſer Entwurf war dann von dem Vertreter der Vieille Mon⸗ tagne den belgiſchen Werken überbracht worden, welche inzwiſchen über ſeine Annahme untereinander beraten haben. Ihre Antwort, wie die der engliſchen Hütten, wird nunmehr erſtattet werden. Verſand des Stahlwerksverbandes. Der Verſand des Stahl⸗ werksverbandes an Produkten& betrug im Auguſt 401159 To. Rohſtahlgewicht, gegen 388 709 To. im Juli d. J. und 521469 T. im Auguſt 1907. Von dem Auguſtverſand entfallen auf Halbzeug 125 464 T.(114335 T. im Juli d. J. und 139 645 T. im Auguſt 1907); auf Eiſenbahnmaterial 159 324 T.(gegen 147 420 T. bezzw. 195 718.) und auf Formeiſen 116 371 T.(gegen 126 954 Tonmen bezw. 186 106.). Der Verſand von Formeiſen ſtellte ſich mithin um 10 588 T. niedriger, der von Halbzeug um 11120 Tonnen und der von Eiſenbahnmaterial um 11 904 T. höher als im Vormonat. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß der Verſand im Auguſt um einen Arbeitstag geringer war als im Juli. Das Siegerländer Roheiſenſyndikat beruft zum 16. Septem⸗ ber eime Beiratsſitzung ein, um die Frage der Syndikats⸗ erneuerung vorzuberaten. Am 20. September findet alsdann die Mitgliederverſammlung ſtatt, um definitiv die Ver länge⸗ rung oder Aufköſung zu beſchließen. Verſchiedene maß⸗ gebende Perſönlichkeiten ſind für die Venlängerung, jedoch iſt es ztweifelhaft, ob ſich dafür eine Majoritet findet. Deie Leinenweberer Kurl Weber u. Co. in Bielefeld⸗Oerlig⸗ hauſen iſt dem„Konf.“ zufolge in eine Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung uengewandelt worden. Das Stammkapital beträgt 1500 000 M. Geſchäftsführer ſind die Kommerzienräte Karl Weber und Bruno Müller, ſowie Georg Müller und Rich. Müller. Möhlauer Braunkohlenwerk, Aktiengeſellſchaft in Dortmund. Ueber das Vermögen der Geſellſchaft iſt Konkurs eröffnet wor⸗ den. Verwalter iſt Herr Rechtsanwalt Rodewald in Dortmund. Hierdurch dürfte die bereits anberaumte Hauptverſammlung der Aktionäre, die über die etwaige Betriebseinſtellung beſchließen ſollte, gegenſtandslos werden. Von der belgiſchen Glasinduſtrie. Angeſichts der Beſſerung der Geſchäftslage in der belgiſchen Glasinduſtrie beſchloß die Ver⸗ einigung der belgiſchen Glashütten die Wiederinbetriebnahme von fünf Glasherſtellungsbecken. Hierdurch werden 2000 von den feiernden Arbeitern neu eingeſtellt werden. Alle Löhne exfahren ab 1. November eine§proz. Erhöhung. Amerikaniſche Eiſenbahnen. Einnahmen der Nafhville Chat⸗ tandoga u. St. Louis im Geſchäftsjahr, das mit dem 30. Juni ab⸗ ſchließt: roh 10 788 000 Doll.(— 1 500 000 Doll.), rein 2556 000 Doll.(J. 48 000 Doll.), Geſamteinkünfte 2867 000 Doll.(— 240 000 Doll.), Ueberſchuß 290 000 Doll.(+. 184 000 Doll.). Einnahmen in der erſten Septemberwoche: Denver u. Rio Grande: roh 442 000 Doll.(— 9000 Doll). Miſſouri Pacific: roh 816 000 Doll.(— 73 000 Doll.). Texas u. Pacific: xoh 226 000 Doll.(— 36 000 Doll.). Wabaſh: roh 537 000 Doll.(— 37 000 Doll.). Einer Aufſtellung des Financial Chronfcle nach hatten 42 Bahnen in der vierten Auguſtwoche eine Abnahme der Roheinkünfte von 2 550 000 Doll. oder 16,4 Prozent, 45 Bahnen im ganzen Monat Auguſt eine Rohabnahme von 6 684 000 Doll. oder 13,5 Prozent. Es verlautet, daß die Ergebniſſe der Pennſyhlvania, Reading und der Baltimore u. Ohio im Auguſt ſchlecht waren und daß die Aus⸗ ſichten für den Verkehr in den Gebieten der genannten Bahnen ungünſtig ſind. Neues vom Dividendenmarkt. Rheiniſch⸗weſtfäliſche Kali⸗ werke in Dornay 7 Prozent(i. V. 10 Prozent).— Dresdner Papierfabrik 4 Prozent(i. V. 5 Prozent).— Deutſch⸗Weſt⸗Afrika Handelsgeſellſchaft 7 Prozent li. V. 5 Prozent). Neue Inſolvenz. Die Darm⸗Export⸗ und Importfirma L. H. Leopold in Hamburg hat ſich nunmehr veranlaßt geſehen, die Eröffnung des Konkursverfahrens gegen ſich zu be⸗ antragen.— Ueber die 1906 gegründete Kaligewerkſchaft Wart⸗ burg Oberellen in Liguidation wurde das Konkursber⸗ fahren eröffnet. [Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite), ** * Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramw des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 15. Sept.(Fondsbörſe.) Der hieſige Privatdiskont zog infolge ſtärkerer Anſprüche um 18 auf 3½ an, tägliches Geld war dagegen leichter erhältlich. Die Börſe eröffnete bei reſervierter Haltung, da die Kaufluſt merklich nachgelaſſen hat. Die geſtrige Newyorker Börſe brachte verhältnismäßig gute Tendenz, doch machte der Ausfall der Gouberneurswahl im Staate Maine keinen guten Eindruck, da die republikaniſche Mehrheit bedeutend geſunken iſt. Der Induſtriemarkt hat in ſeiner Belebung merklich nachgelaſſen, doch iſt die Tendenz größtenteils eine zuverſichtliche. Nach Bad. Zuckerfabrit der ſtürmiſchen Hauſſe iſt in elektriſchen Werten eine ruhigere Stimmung eingetreten, doch blieb die Tendenz in Anbetracht der täglich eintreffenden Geſchäftsabſchlüſſe im weſentlichen feſt. Belebter waren heute Ediſon, Schuckert und Licht und Kraft. Von Maſchinenfabriken ſind Wittener Stahl bei 6 pCt. Stei⸗ gerung zu erwähnen, von chemiſch. Werten zeichnete ſich Badiſche Anilin durch feſte Tendenz aus. Montanpapiere laſſen bei ruhigem Geſchäft wenig Veränderung erkennen, die Kurſe neigken zur teilweiſen Schwäche. Am Bankaktienmarkt war die Sitmmung relativ günſtiger und die leitenden Werte dieſes Gebietes gut behauptet. In Fonds war das Geſchäft ſtill. Die Kurſe konnten ſich jedoch durchweg gut behaupten, 3proz. Preußen ſtellten ſich etwas höher. Schiffahrtsaktien konnten die geſtern an der Abendbörſe eingetretene Beſſerung erhalten, die Umſätze waren jedoch geringfügig. Von Bahnen waren Baltimore mühſam behauptet, Stäatsbahn ſchwächer, Lom⸗ barden auf die Einberufung der Obligationäre durch den Kurator der Südbahn höher. Im weiteren Verlauf trat merk⸗ liche Geſchäftsſtille ein, infolge die Kursveränderungen auch minimale waren. Die Beſprechung der franzöſiſchen Blätter betr. der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Note machte wenig Eindruck, ebenſo wurde der Zuſammenkunft der Miniſter des Aeußern von Aehrenthal und Iswolski keine große Bedeutung beige⸗ meſſen. An der Nachbörſe war das Geſchäft ſtill und die Kurſe behauptet. Nur Baltimore ſchloſſen ſchwächer. Es no⸗ tierten Kreditaktien 200.25, Diskonto 178.80 4 70, Dresdner Bank 147.70 à 50, Staatsbahn 148.80, Lombarden 23.25 4 20 Baltimore 100.80. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent, Wechſel. 14 18. 14 15 Amſterdam kurz 108 95 168 970Paxis kur 81 116 81.15 Belgien„ 80 95 80.888 Schweitz. Plätze„ 81 033 81 075 Italien„ 81 133 8J.10 Wien„ 85 075 85 10 London„ 20 38220.388 Napoleonsdlor 16 23 16 23 4 langn——— Privatdiskonto 35 3 Staatspapiere. A. Deut ſche. 14 15 40½ deutſch. Reichsanl. 100.15 10%10. B. Ausländiſche. 5„ 9225 92255 Arg.j. Gold⸗A.1887 100.— 10..— 3„ 83 80 83.80½ Chineſen 1898 98.— 97 80 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 100.15 100,20 Mexikaner auß. 88/0 9759 97.25 %½„ 5 92.10 92.303 Mexikaner innere 65.60 65 50 8 10 88 65 83.60 Taumalipas—ů— 4 badiſche St.⸗A.1901—— 99.80 Bulgaren 99.35 99 95 4„ 1908 100.50 100363¾ italien. Rente 101 30 100 10 99 20 10.30 3½ bad. Sr⸗Oabghſ 4 Oeſt. Silberrente 55 92.75 92 954¼„ Papierrent.—.— 99.15 8%„„ 1900 91.5 91.50 Oeſterr. Goldrente 98.65—.— 3½%„„ 1904 91 30 91 403 Portug. Serie 61.50 61.50 8%„„ 1907 913) 1800%%„ III 62.50 62 50 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101 20 101.204%½ neue Ruſſen 1905 96.90 96 80 4„„„ 1918 101.30 101.354 Ruſſen von 1880 84.30 84.20 3½ do. u. Allg.Anl. 91.60 91.554 ſpan. ausl. Rente 95.— 95.05 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.90 82.8004 Türten von 190? 88.10 88.— 4 Heſſen von 1908 100.45 100.504„ unjf. 9470 94 10 3 Heſſen 8190 80.804 Ungar. Goldrente 93.60 33 55 3. Sachſen 88 30 88.3[4„ Kronenrente 92.95 92 95 7B. Städt⸗ 8 ee ee 5 11 99 3 1995 89,60 89,603, Oeſterreichiſcher860 15450 154.50 275„„ c 136 90 147.10 ee „ induſtrieller Unkernehmungen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 226.75 224.75 Lederwerk. St. Ingbert———.— Spicharz Lederwerke 25— 124. Ludwigsh. Walzmühle 166.— 166— Adlerfahrradw. Kleyer 3 6 50 607.19 Maſchinenfbr. Hilpert 68.— 68.— Maſchinenfb. Badenia 194 50 194.50 Dürrkopp 320 320.— Maſchinenf. Gritzner 211— 211.— Maſch.⸗Armatf.Klein 122.50 122.50 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabril vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 184.— 185.— Ver. deutſcher Oelfabr. 30.90 130.90 Schuhfabr. Herz, Fref. 123.— 128. Seilinduſtrie Wolff 138.30 138 50 'wollſp. Lampertsm.———.— Altien 139.30 139.30 Südd. Immobil.⸗Geſ. 983 80 93.80 Eichbaum Mannheim 110.— 109.— Mh. Aktien⸗Brauerei 37.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95. Weltzz. Sonne, Speyer 0 Cementwerk Heldelbg. 157.50 157 80 Cementfabr. Karlſtadt 136.10 136 1½ Badiſche Anilinfabrit 6 ,50 368 90 do. neue 350.50 355.— Ch. Fabrik Griesheim 247.50 447 40 Farbwerke Höchſt 3.50 398.— Ver. chem. Fabrit Mh. 299.50 299 50 Chem. Werke Albert 414— 45.30 Südd. Drahtind. Pet. 115.— 115.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 199— 200 Acc. Böſe, Berlin 71.— 71.10 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 228 25 227.— Südd. Kabelw. Nhm. 127.30127— 135.—185.— —.—— Lahmeyer 123 75 124.25 Kammgarn Kaiſersl. 159.— 159.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 1185/119.— Sellſtoffabt. Waldhof 327.— 327.— Siemens& Halske 19490975% Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 226.— 225 20 Bergbau 208 60 207.50 Buderus 114 113 550Kaliw. Weſterregeln 188. 183—. Concorbia Bergb.⸗G. 331.— 830.50 Deutſch. Luxemburg 160.— 159 50 Friedrichshütte Bergb. 136— 135 5 Gelſenkirchner 2.30 200. Aktien deutſcher und auslän Ludwigsh.⸗Bexbacher—— 218 85 Pfälziſche Maxbahn 130 80 136 30 do. Nordbahn 121 30 151 50 Südd. Eiſenb.⸗G..— 115 Hamburger Packet 108 30 109— Oberſchl.Eiſeninduftr. 103— 102,— Bhönix 186 50 186.10 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 213.— 213.— Gewerkſch. Roßleben 8800 8800 diſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſt.⸗Ung. Stꝛats) 149 30 J48.80 Oeſt. Südbahn Lomb. 23— 23 25 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn——— do. Meridionalbahn 138 50 133.50 —— O1—32—— Norddeutſcher Lloyd 9150 91.70 Baltimore und Ohio 101 50 100.80 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frl. Sup.⸗Bfdb. 97.0 87.5, 4% Pr. Pfdb. unt. 15.59 97 60 40% F. K..Pfdbr.o5 97 50 97.5, 4%„„„ 17 8 38 8 40%% 110 h e, 4% Pf. OypB. Pfdb. 98.70 98 7% ½% 12 90 20 90.20 3117„ ar 2 29 0 2800 3155 r. Mfdbr.⸗Bk.⸗ 810% Nz. Bod.⸗Fr. 85.9) 89 5 Kleinb. b. 04 8850 88.50 4% Olr. Vdeſtvoc 57.10.0 zc, Er dbrk 0 9 9 „ 99 97 10 97.10 Obl⸗ untendt 1 90.30 90.10 10% Pfobr..o1i 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. Funk. 10 97 30 97.30] Hyp.⸗Pfd. unk. 1917—.——.— 4˙⁰„Pfdbr..0g 4% ih. H. B. Pfb. 03 97.— 97.— unk. 12 97.40 97.40 40% 1907 97.— 97.— 3ſ½„ Pfdbr..86 97.5 89 it. 94 89.6 89.6% 1 1917 99 69.— 31½% Ffo. 95%6 89.80 90 200 K,„ verſchied. 80 90 89.90 1959 7 Com.⸗L bl. 215 1914 89.9 89.90 v. I,unt 10 9s 80 98 80 44% Fih..⸗B..O 19 1 90 3 ½%„ Com.⸗Obl. eeR. W...B. v. 87/ 90— 90%, Pf. A. Pr.⸗Obl 99 80 99 6 %,„Com.-Nbl. 1% Pf. B. Pr.⸗S. 91 91.— v. 96/06 90.— 00. 4½ t ttl.a. E. B,.—— 70.45 %, Pr. Pfbb. unt. 0 97.20 87 0 o„„„ 12 97 20 57.20 Ranny. Verl.⸗G. ⸗A, 395— 395.— 4%„„„ 14 97.50 87½0 6. Seite. General⸗Anzeiger(Abendblatt.) Maunheim, 15. September: delsgeſellſchaft 169.23, Nachbörſe. N* vom 15. September. bank⸗Aktien zu 140 pCt. und zu 189.30 pCt. ., Anilin 367., neue Anili Alt Brief Geld —.— 130 5% —.— 100.50 191.50 191.— 184.— 186 75 194— 193 108 10 107.75 Vanken. Badiſche Bank Gewrök. Speyer50ò E Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp⸗ U. Cdb. Landau Nhen. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Eiſenbahnen, Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— „ Maxbahn—.— 187.60 „ Nordba)n——— Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodaſhr. * 2 enn Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſt..⸗W. Stamm „„ Vorzug Brauereien, Bad. Brauerei—.——.— Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Eichbaum⸗Braueret—.— 109.— Elefbr. Rühl, Worms 85. Ganters Br. Freibg. 106.——.— Kleinlein Heidelberg 195.——— omb. Meſſerſchmitt 50.— udwigsh. Brauerei 220.—— Mannh. Aktienbr.—— 137.— — —.— — Frankfurt a.., 15. Sept. Kreditaktien 202.25, Disconto⸗ Commandi 178.30, Darmſtädter 128.10, Dresdner Bank 147.25, Han⸗ Deutſche Bank 239.— Lombarden 23.35, Bochumer 225.75, Gelſenkirchen 212.25, Ungarn 93.60. Tendenz: abgeſchwächt. Kreditaktien 202.25, Staatsbahn 148.80, Lombarden 23.25. 5 X Mannheimer Eſſektenbörſe (Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Pfälz. Spar⸗ und Credit⸗ Staatsbahn 148.90, 200.—, Laurahüite Disconto⸗Commandit 178.70, * Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien Sonſtige Veränderungen: Bad. Bank 130.50 n 354., Brauerei Eichbaum⸗ Aktien 109., Portland Zementwerke, Heidelberg Aktien 157,60 G. 158 B. und Südd. Drahtinduſtrie⸗Aktien 115.50 B. E n. Brief Geld Br. Werger, Worms 88.—-. Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 162.— 161.— Trausport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91.. Mannh. Dampfſchl. 62.——.— 0 Lagerhaus—. 80.— Francong, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv.— 680 Bad. Aſſecurranz 1210 1200 Continental. Verſich. 390.——.— Mannh. Verſicherung 400.——.— „Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 445.— [Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.——.— Induſtrie. 60A.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 131 60 Dingler'ſche Mſchfbr. 119——.— Emaillirfbr. Kirrweil..——.— Emaillw. Maikammer—.— 90.— Ettlinger Spinnerei 100.——.— Hüttenh. Spinnerei Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu Koſth. Cell. u. Papierf.—— 218.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.— Maſchinenf. Badenia—.— 198.— Oberrh. Elektrizität 22.50—. Pf. Nähm.u⸗Fahrradf.—— 185.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 158.50 157 60 Südd. Draht⸗Induſt.—.— 115 50 .——.—— —200.— ——.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerke—12750 Brauerei Sinner—+ 270.— Verein Freib. Ziegelw. 135.—-— Br, Schrödl. Heidibg. 00.——.-]„ Speyr.„—.—.— Nitter, Schwetz.—.——— ürzmühle Neuſtadt—-——.— „S. Weltz, Speyer—.— 72.50 Zellſtoffabr. Waldhof—.— 327.— „.Storch., Speyer 71.—— Butertef Waghäuſel—.— 139 40 uckerraff. Mann.— R,* Berliner E etenbörſfſe. Berlin, 15. September.(Schlußkurſe. 40% Reichsanl. 100,20 100.20 Ruſſenbank 1918 3760% Reichsanl. 92,20, 92.20 Schaaffh. Banky. 137.80.— 30% Reichsanleihe 88.80 88 80 Staatsbahn 149.10 148,70 4% Conſols 100,20 100.20 Lombarden 23.— 23.20 35%„ 92.20 23.10 Baltimore u. Ohio 101.30 100.60 10 1 88.75 83.75 Canada Pacific 172 60 172.— 0 Bad. v. 191 99.80 99 80] Hamburg Packet 108 50 109.10 „„1908 100 20 100.25 Nordd. Lloyd 91.80 91.80 „ Lonv. 92 80—.— Bochumer 225 40 725.— „ 1902/07—.— 9110 Deutſch⸗Luxembg. 159.80 159 90 Bayern 91.70 91.60 Dortmunder—+ 0 50 29% Heſſen—.—— Gelſenkirchner 100 40 199.50 % Heſſen—.— 81.80 Harpener 208 40 207.50 30% Sachſen 81.80 88.3 Laurahütte 212 90 212— %½ Japaner 1905 91.90 9170 Phönte 186.20 185.20 40% Italiener—.———[Weſteregeln 157.— 186 80 4% Ruſſ. Anl. 1902 88.70 83.70 Allg. Elektr.⸗Geſ. 228.— 226 40 %% Bagdadbahn 87.40 87.40 Anilin Treptow 378.— 379.— Oeſter. Kreditaktien 202 6 202.20 Brown Boveri 174.50 178 50 Berl. Handels⸗Geſ. 169.50 169.40] Chem, Albert 418.— 417 50 Darmſtädter Bank 128.30 128.10 D. Steinzeugwerke 210.— 210.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 135 90 136.50 Elberf. Farben 412.— 410.20 Deutſche Bant 239 60 89.— Celluloſe Koſtheim 247.90 245 70 Disc⸗Kommandit 178.80 178.40 Rüttgerswerken 155,50 158.— Dresdner Bank 147.60 147.60 Tonwaren Wiesloch 94.50 94.50 Reichsbank. 148——.— Wf. Draht. Langend. 175.— 172 80 Rhein. Kredubank 188.70—.— Sellſtoff Waldhof 327.— 326— W. Berlin, 15. Seplember Kredil⸗Aktien 202 50 202,40 Diskonto Komm. 178.90 178,50 * Berlin, 15. Sept. ſehr ſchleppend. Die berufsmäßi die meiſten ſpekulative Käufe Bewegung. 5 75 IJIn dritter Boörſenſtunde tr heimer Bergwerksaktien 11 Privatdiskont 3½¼% (Telegr.) Nachbörſe. Staalsbahn Lombarden 149.10 149.20 23.10 22 05 [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) (Fondsbörſe.) Infolge Mangel an neuer Anregung war der Verkehr an der heutigen Börſe ge Spekulation verhielt ſich ab⸗ wartend. Beteiligung des Privatpublikums trat hervor. Auf allen Umſatzgebieten überwog das Angebot, und daher ſetzten erte mit niedrigeren Kurſen ein. Auf dem Ban⸗ kenmarkt erreichten die Abſchläge nur vereinzelt pt. Für Schaaffhauſenſcher Bankverein zeigte ſich im Gegenſaß zur ſon⸗ ſtigen Stimmung gute Meinung, und das Papier konnte auf ute Kurſe gewinnen. lag feſt. Von Baßnen folgten öſterreichiſche Werte der Wiener Auch Dresdner Bank Lombarden etwas 7 72 oner Kurſe eine allgemeine neuerliche Abſchwächung. äge und wenig perändert. Mül⸗ gehandelt. Induſtriewerte des ſamarktes unter Realiſterungen vorwiegend ſchwächer. ab. iſt beute bier Pariſer Börſe. Paris, 17. September. Anfangskurſe. 3% Rente 96 97 96 40 Debeers 336— 336— Spanier 96.90 96 60 Eaſteand 117.— 116.— Türk. Looſe— 177— Goldfteld 122— 1522. Banque Oltomane 728.— 728.— Randmines 185.— 186.— Rio Tinto 1761 1755 Londoner Effektenbörſe. London, 15, Septbr.(Telegr.) Aufangsturſe der Effektenbörſe. 28˙ Conſols 85%/ 855/ Moddersfontein 10%8 10% 3 Reichsanleihe 84— 84—[Premier 9386.55 4 Argentinier 88/ 88½ Randmines 4 Italiener 103½ 103¼ͤ Atchiſon comp. 93% 92/ 4 Japaner 885% 835/ Canadian 178öI 178/ 3 Mexikaner 34— 34— Cheſepeake 441% 43½ 4 Spanier 94% 94/Chikago Milwaukee 146 145½ Ottomanbank 18% 185¼ Denvers com. 28/% 28%/ Amalgamated 805/ 380½ Erie 31% 30 Anacondas 9¼ 93½ Grand TrunkIII pref, 5— 55— Mio Tinto„ brd 23— 22¾8 Central Mining 15½ 153/ Loutsville 112— 112— Chartered 17½% 178¾ Peiſſouri Kanſas 38% 383 De Beers 13¼ 135/ Ontario 43% 44— Eaſtrand 45/ Southern Pacific 110% 110% Geduld 2% 2/% Union com, 170% 170½ Goldfields 4¼ 4½% Steels eom 48½% 48¼ Jagersfontein 4½% 47%] Tend.: ftill. 8 15 NN Berliner Produktenbörſe. Berlin, 15. Septbr.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin nelto Kaſſe. 55 14 15 Weizen per Sept. 207 208.25 Mais per Sept. 61— 161.— „ Okt. 206 75 207 15 Dezbr. 157 158 „ Dezbr 206.75 207.25 75—— Roggen per Sept. 177%——Müböl per Okt. 62 60 62 90 „ Okt. 178.75 178.—„ Dezb. 61.90 62.10 „Dezbr. 182 50 18.— 5 Hafer per Sept. 168 50 184.— Spiritus 7ber lockoo-— „Dezbr. 167.— 167.50 Weizenmehl 29 25 29 50 5—.—.— Noggenmehl 24.20 24.20 *** 1. Telegraphiſche Handelsberichte. Süddeutſche Lederwerke, St. Ingbert. In der heutigen Generalverſammlung fanden lt. Aufſichtsrats die Genehmigung. Pfülziſche Pulverfabrik, St. Ingbert. Die Generalverſamm⸗ lung genehmigte lt.„Frkf. Ztg.“ die Anträge der Verwaltung, ins⸗ beſondere die Verteilung bon 9 Prozent Dividende wie im Vor⸗ jahr und erteilte Entlaſtung. Zahlungseinſtellung. Nach dem„Hamb. Korr.“ hat die Fahrradfabrik Hamlet in Kopenhagen ihre Zahlungen ein⸗ geſtellt. Als Urſache werden laut„Frkf. Zig.“ unglückliche Dis⸗ poſitionen inbezug auf Warenbeſtände angegeben. Die Fabrik wurde von 12 Jahren gegründet mit einem Kapital von 1 Mill. Kronen. Die nächſte Ziehung dieſer Loſe „Frkf. Ztg.“ die Vorſchläge des Türkiſche 400 Franecs⸗Loſe. findet am Donnerstag den 1. Oktober d. J. in Konſtantinopel ſtatt. München 15. Sept. de brikali 11 Nünen ſchlägt für 1907/08 lt.„Frkf. Zig.“ zum erſtenmal nach jahrelanger Dibidendenloſigkeit eine Dibidende von 5 pſt. vor. * Düſſeldorf, 15. Sept. Der Verein der deutſchen Nieterfabrikanten beſchloß lt.„Frkf. Ztg.“ die Ver⸗ längerung der Konvention ab 1. Oktober auf 1 Jahr. * Hamburg, 15. Sept. Die Zigarrenimportfirma Dannemann u. Co. befindet ſich lt.„Frkf. Ztg.“ in Zah⸗ lungsſchwierigkeiten. * Hamburg, 15. Sept. Die Viktoriabrauerei in Ton⸗ dern hat lt.„Frkf. Ztig.“ Konkurs angemeldet. *Berlin 15. Sept. In der heutigen Aufſichtsrats⸗ ſitzung des Schaaffhauſener Bankbvereins wurde der Abſchluß für das 1. Semeſter vorgelegt. Er weiſt gegen⸗ über dem gleſchen Semeſter des Vorjahres lt.„Frkf. Itg.“ eine befriedigende Weiterentwicklung des Geſchäftes und eine nennenswerte Vermehrung der Gewinnergebniſſe auf. Berlin, 15. Seßt. Die deutſche Kolonfalgeſellſchaft für Deutſchſüdweſtafrika in Berlin verteilt lt.„Frkf. ZItg.“ wieder 20 pCt. Dividende. Die Ausſichten feien weniger gut. * Berlin, 15. Sept. Berliner Juteſpinnerei und ⸗Weberei ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ für das Jahr 1907⸗08 9 pCt. Dividende wie im Vorfahr vor. *** Biehmarkt in Mannheim vom 14. Sept. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 No. Schlachtgewicht: 49 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jabre alt 86—00.,) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 82—00., e) mäßig genährte junge, aut genährte ältere 80—00., 4) gering genährte jeden Alters 78—00 M. 74 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 65—68.,b)mäßig genährte füngere u. gut genährte ältere 63—00., o) gering genährte 60—00 M. 1120 Färſſe n: (Rinder) und Kübe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 76—80., d) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 65—70., c) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färfen und Rinder 62—74., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 58—68., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 50—34 M. 196 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 95•00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 90—00., c) ge⸗ ringe Saugkälber 85—00., d) ältere gering genährte(Freſſei) 00—00 M. 27 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 710—00.,) ältere Maſthammel 65—00., mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſegafe) 60—00 M. 1487 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½¼ Jahren 71—00., b) fleiſchige 70—00., 0) gering entwickelte 00—00., d) Sauen und Eber 62—64 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—0000., 000 Pferde zum Scha ch⸗ ten: 00—-000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000-000., 00 Stuck Maſtvieh. 00—00 Mt., o0 Milchkühe: 000 000., 900 Ferkel:.00—00.00., 6 Zregen: 12—25 Mk., 0 3 a⸗ leun—0., OLämmer: 00—00 M. Zuſammen 2959 Stück. Handel mit Großvieh und Schweine mittelmäßig, mit Kälber ebhaft. ** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Autwerpen, 14. Sept, Draytbericht der Red⸗Star⸗Line Antwerpen. Der Dampfer„Vaderland“, am New⸗Dork ab. iſt heute hier angetommen. NewehHork, 14 Septbr.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ Dampfer„Zeeland“, am 5. Septbr. von Antwerpen angekommen Fr in 5. Septbr. von Die.⸗G. für Leder fa⸗ 8 New⸗Nork, 14. Sept.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Ling Rotterdam). Der Dampfer„Nieuw, Amſterdam“, am 5. Septbr. von Rotterdam ab, iſt beute hier ange kommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe-Bureau Gund⸗ Jach u. Bärenklau Nachf. in Mannbeim, Bahnhofplatz Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. New⸗Pork, 10. Sepibr. Drahtbericht der Hamburg⸗Amerikg⸗ Linte.) Der Poſt⸗Dampfer„Patricla“ iſt am 10. Septbr., nach⸗ mittags 1 Uhr, wohlbehalten hier angekommen. New⸗Hork, 11. Septbr.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Hamburg“ iſt am 11. Sepibr., nach⸗ mi tags 5 Uhr, wohlhehalten in New⸗Nork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. Reckom Mannheim, L 14, 19. —. 7 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1637 15. September 1908. Proviſionsfrei! Wir ſind als Selbſttontrahenten kräufer unter Vorbehalt: 00 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafe Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank 14 .290 M. 263 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 58G6• 5„ Vorzugs⸗Aktien 298 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 140 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 ʒfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 72 öfy Bürgerbräu, Ludwigshafen 270 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Umertürkheim— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— Filterfabrik Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 83— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 75 zfr. Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 5 154 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 93— Lindes Eismaſchinen 141 188 Linoleumfabrik, Maximiltansau 104⁴— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 65— Luxſſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshaſen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 330— Neckarſulmer Fahrrad 153— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 126— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 108 zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim—— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 170 5 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 106— Rheinmühlenwerke, Mannzeim erb.Gb.— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11⁰ Rombacher Portland⸗Cementwerke 12⁵— Stahlwerk Mannheim 113—ç Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim— 83 Süddeutſche Kabel, kannheim Genußſcheine— M. 95 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 132— Unionbhrauerei Karlsruſe 65⁵— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 860 ibe Raſtatt 88— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 70;fr Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaſt in Karlsruhe—— Zuckerfabrik Frankenthal— 280 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenhaum. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: 5 J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. — asseler Hafer-Kakao Wird bei 5 Mmagen⸗ und Darmleigen als tausendfach Arztlich empfohlen. Nur echt in blauen Kartons für 1 Mk., niemals lose. 4147 ——— SARG Berlin, S. 42 Hltterstr.Il 5 Wien-Paris Innyadi Janos Bitterquelle seit 40 Jahren bewährt. Lassen Sie sich nichts MINM DERWERTIE ES auf⸗ drängen und verlangen Sie das ECHTE mit Namenszug SAXLEHNER. Meine Herren, das war keine Kleinigkeitl Denken Sie nur, ich hatte mich total verſtiegen; über mir Lelſenſchroffen, unter mir ein Abgrund von hundert Metern und keine Möglichkeit, vor oder rückwärts zu kommen. Zwanzig Stunden bab ich ſo aushalten müſſen und es war nur ein Glück, daß ich eine Schachtel Fays ächte Sodener Mineral⸗Paſtillen in der Taſche hatte, ohne die ich keine Tour unternehme. Die haben mich nlcht nur vor Durſt bewahrt, denen danke ich's vor allem, daß ich ohne ſchwere Grkältung davongeko umen bin. Fays ächte Sodener muß man auf jede Hochtour mitnehmen. Man kauft ſie für 85 Pfennig per Schachtel in allen Apotheken, Drogerien und Mineralwaſſerhandlungen. 7006 4086 Mannheim, 15. September 5 Vermischtes 0 Eue Frau jucht ein ind mi zu ſtilleu, 8 mal täglich. Näheres zu erfragen in de 284 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) ſeh fff ſ0— „Milchschwester“ Erpedition. 0³ 5 Aktiengesellschaft rpedilto Hauptbureau: Spar- u. Depositenkasse: 9. LL I, 2. 2, 5. 9 welganstalt der Rheinischen Greültbank Mannhelim der Butter nannte Prof. Dr. v. Sochlet die Magarine in seinem Bericht 5 9—— 5 an das General-Comité des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern, indem er darin die Daseinsberechtigung der Margarine als Volksnahrungsmittel nachwies. Welchen Umfang inzwischen der Magarineverbrauch in den weitesten Kreisen erreicht hat, beweist die allgemeine Verbreitung der rühmlichst bekannten „Vitello“ Magarine, die heute überall mit Vorliebe als vollkommenster Ersatz fürr feinste Gewährung von Bankkrediten in laufender Rechnung. Beleihung von Wertpapieren. Exröffnung provisionsfreier Checkrechnungen. Anunahme von Spareinlagen in jeder Höhe, die 8 gegenwärtig je nach Kündigungsfrist bis zu 5 4 0 verzinst Werden. 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In dem jetzigen Zwiſchen⸗ raum iſt es möglich, kriegsmäßige Entfernungen zwiſchen die Maſſen zu legen, ehe dieſe in die Manöveraufgaben eintreten. Und Maſſen ſind es, um die es ſich hierbei handelt. Ohne näher auf die Stärke der einzelnen Abteilungen einzugehen, mag er⸗ wähnt werden, daß in den Tagen vom 6. bis 10. September im ganzen 2700 Offiziere, 78 400 Mann und 17310 Pferde an den Manövern teilgenommen haben. Die erſte Frage, die ſich bei der Nennung ſolcher Ziffern aufdrängt, die nach der Unterkunft, iſt unſchwer zu beantworten. In den Kaiſermanövern iſt das Biwal die einzige Unterkunftsform, die möglich iſt, zumal wenn die Wetterverhältniſſe wie dieſes Mal ſo ausnehmend günſtig liegen. Die Anwendung von Notquartieren oder Ortsunterkunft kann ſich aber auch bei den ungünſtigſten Witterungsverhältniſſen nur auf Teile der Truppen beſchränken, die eben in der glücklichen Lage ſind, irgend ein Unterkunftsobjekt in dem von ihnen bedeckten Gelände zu finden. Schwieriger iſt ſchon die Frage nach dem Unterhalt, nach der Verpflegung. Sie iſt auch die weſentlich wichtigere und ihr wendet ſich deshalb ſeit Jahren die Aufmerk⸗ ſamkeit der Heeresleitung zu. Zunächſt iſt man auf Verfuche angewieſen, bevor man zu dauernden Anwendungen kommt. Dies⸗ mal iſt deshalb das Laſtautomobil mit den entſprechenden An⸗ bängern erbrobt worden und. wie es ſcheint. mit günſtigen Er⸗ Tu bezlenten durch die % eee ee„„„„„ ee„„„ee Peru-Tann bewelsen am besten die Vorzügliehkeid lose Nachabmungen Weise man zuriick. Generalvertrieb für Mannheim: gebniſſen. Die Heranſchaffung der Verpflegsbedürfniſſe wird ſich ſpäter, wenn man über den heereszweckmäßigſten Typ dieſer Fahrzeuge Klarheit gewonnen haben wird, wohl nur der Laſten⸗ ſelbſtfahrer bedienen. Für die Zubereitung der Verpflegung ſorgten, wie ſchon in den Berichten erwähnt, bei je einer In⸗ fanterie⸗Brigade bei den Parteien die Feldküchen. Ihre Ver⸗ wendung hat ſich in jeder Beziehung als ſo zweckmäßig erwieſen und iſt der Gefechtsbereitſchaft der Truppe ebenſo wie dem Faktor der Ruhe ſo zuträglich, daß man nur wünſchen kann, der Reichs⸗ tag möge ſobald als möglich die Mittel bewilligen, alle Truppen in den Beſitz dieſer kleinen fahrbaren Küchen zu ſetzen. Im Prinzip iſt man ja mit der allgemeinen Einführung ſchon einver⸗ ſtanden. Das verkehrstechniſche Moment tritt in jedem Kaiſermanöver mehr und mehr hervor. Wenn man bedenkt, wie vor noch wenigen Jahren nur das beſcheidene Zweirad neben dem allezeit unent⸗ behrlich bleibenden Pferde zur Beförderung von Nachrichten in der Armee auftrat, und wenn man heute den Apparat des Nach⸗ richtenweſens durch die Feldtelegraphen, Fernſprecher, Nachrichten. ſelbſtfahrer, Motorfahrer, Feſſelballons, Funkenſpruch und Sig⸗ nalleuchtapparat ſeine Fäden zu den Stellen der Manbverleitung oder den Truppenkommandoſtellen ſpinnen ſieht und dabei die Perſpektive der Zeppelinſchen und der anderen lenkbaren Luft⸗ ſchiffe hinzuzieht, kann man in der Tat von einer Epoche der Heeresnachrichtentechnik ſprechen. Hinter all den vorwärts füh⸗ renden Entwickelungen ſteht leider immer die Geldfrage. Gewiß alle dieſe Dinge, ebenſo die Kaiſermanöoer ſelbſt, koſten ein Heidengeld. Es dürfte kaum möglich ſein, ſchätzungsweiſe dem dunklen Gefühle des Vielkoſtens einen ziffernmäßigen Ausdruck zu geben; ſoviel wird aber jedem unvoreingenommenen urteilen⸗ den Menſchen klar ſein, wenn er Ziel und Zweck aller für Be⸗ ſtand, Ausbildung und Ausrüſtung des Heeres aufgewendeten Ausgaben ſich vor Augen ſtellt, daß es nur Summen für eine Lebens⸗ und Exiſtenzverſicherung des deutſchen Volkes ſind, nur Prämienzahlungen. Ein einziger Krieg, auch ein glücklicher, koſtet dem deutſchen Volke an wägbaren und unwägbaren Werten ſo unendlich viel, daß die Verſicherungsſummen, die es im Heere anlegt, lächerlich gering dagegen ausſehen. Und wenn die Er⸗ kenntnis, die die Umwelt von Deutſchland gewinnt, daß es ein auf der Höhe der Zeit ſtehendes, in jeder Weiſe modern ge⸗ Die zahlreichen Nachahmungen unseres seit 20 Jahren vortreflich bewänrten Hüsr- und Kopfvpassers sind immer billiger aber niemals 30 Wirksam als das Originalpräparat. 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S˖2. rüſtetes Heer habe, ſchon allein genügt, dem Frieden Bürgſchaften zu gewähren, dann ſind die in der Rüſtung des Heeres inveſtier⸗ ten Teile der Verſicherungsſumme nicht vergeblich verausgabt. Dieſen Eindruck werden auch die vielen fremdländiſchen Be⸗ erichterſtatter vom Manöbverfelde mitgenommen haben. Aeußern werden ſie ſich darüber vielleicht nicht immer, aber empfunden haben ſie es gewiß. Jedes größere Manboer ſtellt ſeine Anfor⸗ derungen an beſondere Leiſtungen, die ſich neben ſonſtigen Stra⸗ pazen und Entbehrungen vor allem auf dem Gebiete der Marſch⸗ leiſtungen bewegen. Wenn das diesjährige Manbver auch nichl zu ſo eminenten Märſchen herausforderte, wie das Manöver im Vorjahre bei Höxter, ſo ſind doch immerhin recht reſpektable Märſche zu verzeichnen geweſen. Die Kavalleriediviſion A hat ein Maximum der Tagesleiſtung von 70 Kilometer, die 33. Infanteriediviſion von 52 Kilometern aufzuweiſen. Für Kapal⸗ lerie iſt es nichts beſonderes, ſolche Märſche werden vielleicht ſich immer an der Grenze für den Durchſchnitt im Kriege vor⸗ finden; aber für Infanterie bleiben 52 Kilometer immer eine recht beachtliche Leiſtung. Die beiden Kavalleriediviſionen haben eine anerkennenswerte Enthaltung gezeigt, ſich gegenſeitig in Attacken zu meſſen. Das zeugt von richtiger Auffaſſung ihrer Aufgabe. Man erinnere ſich früherer Jahre. Kein Tag ohne Attacke. Sie haben ſich diesmal ſogar, was ich als beſonders rich⸗ tig hervorheben möchte, nicht einmal bemerkenswert gegenſeitig angezogen, ſondern ſind ihrer Aufklärung ohne die früher be⸗ liebten Attackenumſchweife treu geblieben. Wo der Einſatz einer Attacke im Gefecht— alſo nach beendigter Aufklärung— voörge⸗ nommen wurde, z. B. beſonders am vorletzten Tage rot A gegen die 3. bayer. Diviſion von Blau bei Barſt, war er durchaus ge⸗ rechtfertigt. Alles in Allem haben ſich unſere Armeekorps bortreff⸗ lich präſentiert; General von Prittwitz hat den Haeſeler ſchen Geiſt im Korps wach zu erhalten verſtanden und im Führer des Straßburger Korps, General von Hetſchel von Gleichenheimb, einen ebenbürtigen Gegner gefunden⸗ 8. Sette. Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 15. September. Iwungsverfſelgernng. Mittwoch, 16. Septbr. 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 hier, gegen Barzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſtei⸗ 19 2 Klaviere, 1 Kaſſenſchrank, 1 Billard, 1 Partie neue Bier⸗ fäſſer, größere Partie Möbel jeder Axt und eg. 30 Mille Zigarren. Keran anſchließend an Ort und Stelle: 1i Metzgerei-⸗Maſchine, 1 Eisſchrank, 1 Ladentheke, 1 Kühlhaus. 64801 Mannhelm, 15. Septbr. 1908 Happle, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 16. Septbr. 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich in 5, 4 hier, gegen bare Zahlung in Vollſtrecküngs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art und HPleiderſtoffe, 64800 Mannheim, 15. Septbr. 1908. Günther, Gerichtsvollzieher. Heute friſch: Faſanen von 1 Mk. an Feldhühner von 50 Pfg. an Wildenten von Mk..— an, Wachteln Hasen Bralen von.50 Mk. an Hahnen von Mk..00 an Suppenhühner von Mk..50 an Ig. Gänſe, Euten Poularden 64796 ai Uübehde Rinnsse Schellfiſche, Cabliau Sprotten, Flundern Cebende Aale Aieler Bücklinge J. Knab jetzt O 1, 14 zwiſchen 1 und Q 2. Verloren Metnch n wandergewe e ſchein verloren. 28416 Heivelberg, Plöckſtraße 29, Bauer, Hauſierer. 55 Unterrieht Jranzoſe aus Parts, d. deutſchen JSpr. mächt,, ert. gründl. franz. U. engl. 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Fost-Abonnement für das ganze Viertelfahr frei 11 Haus.07 Ik. Oberndorf a. Neckar. Schwarzwälder Bote. Das Wahrrolshen Oberndorfs aber ist der„Schwarz- derf in Württemberg srscheint, eignen würde, wenigstens erhlelken wir öfters Zus cohriften, wüälder Botel, ein Zeltungsunternehmen 30 populär, 30 lu denen uns mitgeteilt wird, das aàusser unserer Zeftung nur noch der„Schwarswülder gediegen und alt eingewurzelt, 30 verbreitet und welt Bote“ elnen dem Preise entsprechenden Erfolg gobracht habe usw.“ über dle Grenzen selnes Vaterlandes hinaus bellebt, Ein Inserent aus Stuttgart sohrelbt einem süddeutschen Blatt unt 12. März 1908: Wle es nur wenige in deutschen Landen gibt Er ist„Gerne werde ſch Ihr Blatt 1 Geschäftafr den zur Insertion empfehlen— es ist eos, der mit der Waffenfabrik Mauser den Namen nach meiner Statistik des Erfolges mit dem„Schwarzwälder Botel Oberndortf, das erfolg- Oberndorf so bekannt gemacht hat. relchste in zanz Süddeutschland, das loh bis jetzt kennen gelernt“. (Auszug aus dem„Internatlonalen Relsealbum“, Man schreibt uns aus dem Slegkreise unterm 21. Mai os: Mit dem Erfolg im Schwarr- Ausgabe 1902, Verlag in Müneben)! wälder Boten bin jeh mehr ale zufrieden, Ieh babe durch Inserieren in der W. zatskehlich Ein bazerischen Rlatt sohreibt an einen Inserenten: 1078 weniger Olferten erhalten als durch den Schwarzwälder Bofen. D429 jeh solchen „Was nun eine weitere südd. Zeitung betrifft, die Sie stets zu meinen Veröflentlichungen benutzen werde, bedarf wohl keiner besonderen Er- empfohlen haben möchten, 30 glauben wir, das sloh Wähnung, und bin ich der Ueberzeugung, dass en käum ein besseres Blatt zum Inserleren ebe gerue Jedermann Aus⸗ kunft über die Herſtellung meiner langjährigen Nerven⸗ ſchwäche. Zu ſprechen 3 bis 4 Uhr nachmittags Linden⸗ hofſtraße 100 3. St. r. 28417 Bringe meim beltebtes Pfälzet Korubtod in empfehlende Erinnerung. 2, 12, 64706 gegenüber der Konkordiakirche. 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