Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſts aufſchlag M..42 pro Quartal Einzel⸗Nummer 8 Pfg⸗ Badiſche Volkszeitung.) der Stadt mannh che Neueſte Nach Anabhängige Tageszeitung. Mannheimer Volksblatt.) richten Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 In ſerate: Die Colonel-Zelle. 28 Pg Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaltionn 87 Inſerate 20 in Maunheim und Umgebung. 0 in Berlin und Narlsruhe. Verlags⸗ 110 Schluß der Jnſeraten-elnnahme für das Mittagsblatt Morgens 359 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 432. Mittwoch, 16. September 1908.(Abendblatt.) Maifeier. Es waren heitere und erheiternde Stunden, die die Ge⸗ noſſen geſtern nachmittag zu Ehren und Gunſten der Maifeier vertrödelten. Der Parteivorſtand machte nicht mit, er brütete anſcheinend in hellſter Uneinigkeit über die Budgetfrage. Wozu auch? Es konnte bei einer ſo hoffnungslos verfahrenen und verlorenen Geſchichte wie der Maifeier doch nichts Geſcheites herauskommen. Das lächerliche Ergebnis der Debatte war Vertagung. Ein maßlos bequemes Mittel, um über alle Verlegenheiten hinwegzukommen, aber auch ein unendlich feiges u. kümmerliches. Vertagung ſchmeckt immer verzweifelt nach dem Eingeſtändnis, daß man am Ende ſeines Lateins iſt. Was nun die Maifeier, oder vielmehr ihre harte Nuß, die Unterſtützungsfrage der Gemaßregelten betrifft, ſo hat der Nürnberger Parteitag urbi et orbi dargetan, daß auch er keine Löſung weiß in dem Hader des Parteivorſtandes und der Gewerkſchaften, wer den Beutel ziehen ſoll, wenn die Arbeitsruhe des großen Weltfeiertages Tauſende von Arbei⸗ tern in materielle Schwierigkeiten geraten und ſie die Lächer⸗ lichkeit und Fruchtloſigkeit dieſer rein demagogiſchen Erfin⸗ dung am eigenen Leibe ſpüren läßt. Auf die einzig vernünf⸗ kige Löſung, mit dem Humbug Schluß zu machen, durch den für die Emanzipation des Arbeiterſtandes der bürgerlichen Geſellſchaft nichts abzutrotzen iſt, der vielmehr nur immer wieder die einzelnen Arbeiter und ihre Organiſationen zurück⸗ wirft, wird in den nächſten Zeiträumen kein ſozialdemokra⸗ kiſcher Parteitag verfallen, die Evolution des ſozialiſtiſchen Denkens geht ungemein langſam. Herr Adler aus Kiel wollte die Maifeier nicht aufgeben, da das der Partei als Schwäche ausgelegt werden würde. Statt deſſen wird nun der ermü⸗ dende und langweilige, weite Arbeiterkreiſe höchlichſt an⸗ widernde Streit zwiſchen Partei und Gewerkſchaften über das Ideelle und Reelle der Maifeier die Sozialdemokratie weiter ſchwächen. Auch eine Logik: ein Genoſſe rief geſtern in die Debatte, ſie könnten doch nichts für die Dummheit der Schles⸗ wig⸗Holſteiner. Es wurde ein Antrag angenommen, wonach der Parteivorſtand mit den Gewerkſchaften in neue Verhand⸗ lungen über die Unterſtützungsfrage eintreten ſoll. Die Mai⸗ feier wird ſich in den kümmerlichſten und immer mehr ver⸗ kümmernden Formen alſo auch ferner durch die Geſchichte der ſogialdemokratiſchen Bewegung hinziehen, wird noch manchen zielbewußten Genoſſen keuer zu ſtehen kommen und ihm in höchſt draſtiſcher Weiſe die ſegensreichen Wirkungen ſozia⸗ liſtiſcher Demagogie nahebringen. Die Verhandlungen des Parteivorſtandes mit den Gewerkſchaften, die aus ſehr ver⸗ ſtändigen Gründen nicht viel Sympathien für die teure Seifenblaſe der Maifeier haben, werden dieſe beiden Körper⸗ ſchaften einander nicht näher bringen. Daß ſie geſtern trotz eifriger Ausſprache nicht über das kiefe Waſſer zuſammen⸗ kommen konnten, iſt keine gute Vorbedeutung. Nach unſerer Meinung werden die fruchtloſen Verhandlungen über das Phantom der Maifeier, durch das die Partei die Berufs⸗ organiſationen mit großen Laſten ohne greifbaren Nutzen be⸗ legt, die Emanzipation der Gewerkſchaften von der Partei weiter⸗ und weiterführen, bis jener begrüßenswerte Zuſtand Erreicht iſt, wo die Berufsorganiſationen wirklich als(politiſch) freie Gewerkſchaften daſtehen. —. ſchen Zuſammenarbeiten der beiden organiſatoriſchen Spitzen, der Partei und der Gewerkſchaft, nie viel verſprochen. Die Gewerkſchaften ſollten ſich dieſe Worte merken, ſie ſollen zahlen, ſtumm gehorchen, die Mittel in die Parteikaſſe hinein⸗ bringen, damit die Nur⸗Politiker, die ſozialiſtiſchen Theore⸗ tiker und Fanatiker ihre teueren Experlmente der Maifeiern, Straßendemonſtrationen etc. ausführen können, ohne Verant⸗ wortlichkeit und ohne Rückſicht auf die gegenwärtigen materiel⸗ len und ſozialen Intereſſen der Arbeiter. Im übrigen ſtand die Maifeier⸗Debatte im Zeichen des üblichen Skandals, der Lärmſzenen, der perſönlichen An⸗ rempelungen, es iſt nicht nur Roſa Luxemburg, die nach einem Bonmot von Robert Schmidt mehr zum Skandal als zum Ver⸗ tragen neigt. Dieſer äußere Verlauf ſteht im wundervollſten Einklang mit dem abſolut negativen Ergebnis der Debatte. Auch die Nürnberger Pferdekur will die Maifeier nicht ge⸗ ſunden laſſen und ſeufzend geſtand ein Magdeburger Genoſſe, er wiſſe aus der Wirrnis nicht mehr ein noch aus. Inzwiſchen aber hat das große Strafgericht Bebels über die Badener Genoſſen begonnen, es ſcheint nicht milde ausfallen zu wollen und bange lauſcht die Welt den Worten des alten großen Donnerers. Die Berliner Konferenz der Inter⸗ parlamentariſchen Union. Heute trat— zum erſten Male ſeit ihrer Begründung die„Interparlamentariſche Union“ im der deutſchen Reichs⸗ hauptſtadt zuſammen. Große Ehrungen der Gaſtfreundſchaft harren ihrer hier. Der Kanzler hat Wert darauf gelegt, im Namen des Reichs die Konferenzteilnehmer perſönlich zu be⸗ grüßen: um deswillen iſt die Konferenz, die ſchon am 10. Sep⸗ tember anheben ſollte, um eine Woche verſchoben worden. Die Stadt Berlin, die Berliner Handelskammer und Prinz Schön⸗ aich⸗Carolath rüſten Feſtmähler und Empfänge und die deut⸗ ſchen Eiſenbahnverwaltungen haben ein Entgegenkommen be⸗ zeugt, deſſen man ſie ſonſt nicht eigentlich anklagen darf. Dieſe Wer⸗ſchätzung der Interparlamentariſchen Union und ihrer Werke iſt bei uns noch recht jungen Datums. Als ſie vor rund 20 Jahren— im Oktober 1888— begründet wurde, hielt man ſie für einen Ableger der utopiſchen Beſtrebungen, die ſich an den Namen der Frau Bertha v. Suttner knüpfen. Aus Deutſchland beteiligten ſich nur einige Männer der fortge⸗ ſchrittenen Linken an ihren Beratungen und auch ſonſt nahm die Entwicklung der Union nur einen ſchleppenden Fortgang. Das änderte ſich, je mehr man erkennen lernte, wie die Union durchaus darauf bedacht war, ernſthafte Arbeit zu liefern und wie fern ſie im Grunde aller Utopie und den Träumereien vom ewigen Weltfrieden ſtand. Am letzten Ende hatte ſich die Interparlamentariſche Union ein äußerſt praktiſches Ziel ge⸗ ſetzt; ſie wollte am Ausbau des Rechtsgebiets mitwirken, das noch am wenigſten angebaut und am wenigſten„Recht“ war: deſſen Normen eigentlich alle mehr oder minder in der Luft ſchwebten: des Völkerrechts. Und in der Richtung leiſtete ſie in den letzten beiden Dezennien allerlei beachtenswerte Arbeit. Auf ihr Betreiben wird man die Einrichtung der Haager Kon⸗ ferenz zurückzuführen haben; ſie hat auch die Themata, die dort behandelt wurden, allemal vorher beraten und ſpäter von neuem erörtert; ſie wird das gleiche jetzt in Berlin tun, wo ſie die vielumſtrittene Frage der Schiedsgerichtsbarkeit, die vorm Jahr im Haag nicht gelöſt wurde— und, wie wir, um Miß⸗ verſtändniſſen vorzubeugen, gleich hinzufügen wollen, nicht gelöſt werden konnte— abermals diskutieren und in eine ſorg⸗ ſam wägende Behandlung nehmen wird. Der Berliner Staatsrechtslehrer von Martitz, der für ſeine Perſon konſervativen Anſchauungen huldigt, von jeder Voreingenommenheit alſo wohl freizuſprechen iſt, hat in einem ſehr ſympathiſch gehaltenen Begrüßungsartikel in der Inter⸗ nationalen Wochenſchrift als eigentliches Ziel der Interparla⸗ mentariſchen Union bezeichnet„die Erhebung des Völkerrechts auf eine höhere Stufe durch Organiſation der Staatengeſell⸗ ſchaft“. Wer möchte ſolchem Ziele nicht gleichfalls zuſtreben? Wo iſt in ihm ein Punkt, der zur Untreue oder auch nur zum Lauwerden gegenüber dem eigenen Volkstum verführte? So kann man denn nur wünſchen, daß die Zurückhaltung gegen⸗ über der Union, wo ſie noch beſteht, aufgegeben werden möge; daß auch unſere Parlamentarier immer lebhafter, tempera⸗ mentvoller, tatkräftiger an ihren Beratungen und Beſtreb⸗ ungen Teil haben. Auf der heurigen Konferenz iſt das be⸗ dauerlicherweiſe noch nicht der Fall: unter etwa 900 Teil⸗ nehmern finden ſich zwar 127 Italiener, 111 Oeſterreicher und 105 Belgier, aber aus dem gaſtgebenden Deutſchen Reich nur 82 Abgeordnete. Hoffentlich ändert ſich das künftighin. Als quantité negligeable kann man Dinge, die ſich ſo durchgeſetzt haben, wie die Interparlamentariſche Union nicht mehr behan⸗ deln. Da gilt es, an ihnen teilzunehmen und durch hin⸗ gebende Arbeit dafür zu ſorgen, daß darin auch deutſchem Ein⸗ fluß und deutſchem Geiſte ſein Recht werde. Politische Uebersſcht. Maunheim, 18. September 1908. Koufeſſionelle Eugherzigkeit. Von der Wiege bis zur Bahre die konfeſſionellen Scheide⸗ wände zwiſchen evangeliſchen und katholiſchen Deutſchen auf⸗ zurichten, iſt dem ultramontanen Syſtem Ziel und Bedürfnis. Aus Dortmund meldet die„Nat.⸗Ztg.“, ein klaſſiſches Zeugnis engherzigſter Konfeſſionaliſierungswut. Dort hatte die Stadt in rühmenswerter Würdigung ihrer ſozialen Pflicht für kränkliche Kinder der ärmeren Bevölkerung in den ver⸗ floſſenen Sommermonaten eine Waldſchule eingerichtet. In dem Stadtwalde Grävingholz hat man den Kindern die Wohltaten der Natur und einer geſunden Ernährung unent ⸗ geltlich dargeboten und dabei einen erfreulichen Erfolg erzielt, der zum weiteren Ausbau der Waldſchule im kommenden Jahre anſpornt. Naturgemäß mußte jede entbehrliche Ueber⸗ laſtung durch Unterrichtsſtunden während der Erholungszeit ausgeſchaltet werden, um zum Ziele zu gelangen. Auch hal man die Kinder beider Konfeſſionen für die wenigen Monate nebeneinander unterrichtet, ohne damit etwa dem Simultan⸗ ſchulſyſtem weiterzielende Konzeſſionen machen zu wollen. Nun höre man, mit welcher nervöſen Engherzigkeit ein Kritiker in den Spalten des Dortmunder Zentrumsorganes ſich an Wright und Zeppelin. Von Regierungsrat Rudolf Mar tin. Nachdruck verboten. Der 4. Auguſt und der 9. September dieſes Jahres werden als Markſteine in der Geſchichte der Motorluftſchiffahrt und der menſchlichen Kultur überhaupt noch in den fernſten Zeiten bezeichnet werden. Am 4. Auguſt hat Graf Zeppelin und am 9. September Orv. Wright ſeine große Rekordfahrt durch die Luft unternommen. Graf Zeppelin fuhr in einem rieſenhaften Motorluftſchiff aus Aluminium, welches von 13 Gasballons getragen wird, und ein totes Gewicht von rund 10 000 Kg. einſchl. der Beſatzung von 12 Perſonen repräſentiert. Orville Wright fuhr auf einer Flugmaſchine uhne Gasballon, welche nur durch die Hubkraft des Motors und der Drachenflächen getragen wird, und einſchl. des einzigen Fahrgaſtes noch nicht ganz 500 Kg. wiegt. Gvaf Zeppelins Aluminiumkuft⸗ ſchiff Nr. 4 hatte eine Länge von 186 Meter und einen Durch⸗ meſſer von 18 Meter. Der Doppeldecker des Orville Wright hat 55 Länge von noch nicht 20 Meter und eine Höhe von etwa 8 eter. Wright fährt nicht unweſentlich ſchneller als Zeppelin, wenn Windſtille herrſcht. Die Eigenbewegung Zeppelins beträgt nur 54 bis höchſtens 55½ Km., während Wright in der Stunde 60 bis 70 flometer zurücklegt. Am Vormittag des 9. September hat Orville WVright 58mal einen Kreis um das Paradefeld des Fort Meher bei Waſhington beſchrieben. Bei dieſem Flug erreichte Wright eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 57,.9 Km. Als er an demſelben Tag bei ſeinem dritten Aufſtieg den Leutnant Jahm mit in die Luft nahm, legte er aber in 6 Minuten nahezu 8 Km. zurück. Der Unterſchied dürfte lediglich darin zu finden ſein, daß er bei dem letzten Aufſtieg nur geradeaus fuhr. Die Gebrüder Wright haben ſtets erklärt, daß man ſchon jetzt eine Flugmaſchine bauen känne, die eine Geſchwindigkeit von 78 Km. in der Stunde habe. Es kann inem Zweifel unterliegen, daß die nicht von Gas getragene Flug⸗ maſchine wegen ihres geringeren Umfanges urd ihrer größeren Widerſtandsfähigkeit zu einer größeren Schnelligkeit beim Anfahren gegen den Wind befähigt iſt. Eine andere Frage iſt, ob nicht das von Gas getragene Motorluftſchiff mit dem Winde, wenn er eine genügende Stärke hat, weit ſchneller vorwärts kommt. Das von Gas getragene Alumtiniumluftſchiff des Grafen Zep⸗ pelin hat aber mehrere bedeutſame Vorzüge vor der Flugmaſchine voraus. Es beſitzt eine weit größere Tragfähigkeit und bann ſich viel länger in der Luft aufhalten. Graf Zeppelin hat bexechnet, daß ſein Aluminiumluftſchiff Nr. 4 auf kürzere Entfernungen bis zu 500 Km. nicht weniger als 30 Perſonen zu tragen vermag. Selbſt wenn dieſe Entfernung etwas hoch gegriffen ſein ſollte, ſo kann doch nicht bezweifelt werden, daß dieſes Motorluftſchiff 30 Perſonen auf 60 bis 100 Kilometer bequem zu tragen vermag. Während eine Flugmaſchine ununterbrochen mit einer Geſchwindigkeit von 60 Kilometer in der Stunde durch die Luft jagen muß, um nicht herunter zu fallen, kann ein von Gas getragenes Motorluftſchiff ſtundenlang, vielleicht tagelang, über einem Punkte ſchweben. Allerdings haben ſo geſchickte Flieger lwie die Gebrüder Wright auch die Möglichkeit, eine Stunde lang ſich über einem größeren Felde, fortgeſetzt kreiſend, zu erhalten. Seit dem Jahre 1892 iſt Graf Zeppelin mit der Konſtruktion eins lenkbaren Motorluftſchiffes beſchäftigt geweſen. Seit dem Jahre 1896 haben die jungen amerikaniſchen Fahrradfabrikanten Wilbur und Orville Wright zu Dayton in Ohio ſich mit dem Ge⸗ danken der Konſtruktion einer Flugmaſchine getragen. Der tötliche Abſturz Otto Lilienthals' bei Berlin hatte ihre Aufmerkſamkeit auf das Problem des Drachenfliegers gerichtet. Im Jahre 1900 ſtieg Graf Zeppelin zum erſten mal mit ſeinem Aluminiumluftſchiff Nr. 1 auf. In demſelben Jahre begannen die Gebrüder Wright mit einem Gleitflieger ohne Motor ihre erſten und erfolgreichen Flugverſuche. Seit dem Dezember 1908 waren ſich die Gebrüder Wright bewußt, daß ſie das Problem der Flugmaſchine ohne Gas⸗ ballon gelöſt hatten. Am 17. Dezember 1903 haben die Gebrüder Wright vier Flugverſuche mit ihrem Doppeldecker in dem ein Motor eingehaut worden war, gegen einen Wind von 10 Meter in der dauerte 59 Sekunden über eine Strecke von 260 Meter. Starke Kälte und der Wunſch, ſich dieſe Flugmaſchine patentieren zu laſſen, bewog damals die Gebrüder Wright, ihre Flugverſuche in Kttty Hawk an der Küſte des Atlantiſchen Meeres abzubrechen. Die Gebrüder Wright ſind eher zu einem Erfolge gekommen, als Graf Zeppelin. Im September und Oktober 1905 haben die Gebrüder Wright in der Nähe ihres Heimatsdorfes Dayton in Ohio eine Reihe bon Fahrten in der Länge von 10 Meilen oder 18 Kilometer bis zu 24½ Meilen oder 30 Kilometer unternommen. Am 5. Oktober 1905 blieb Wilbur Wright 38 Minuten und 3 Se⸗ kunden in der Luft und legte dabei nicht weniger als 39 Kilometer zurück. Er landete nicht eher, als bis das Benzin verbraucht lvar. Die erſten großen Erfolge des Grafen Zeppelin beſtanden in 2 je 4ſtündigen Fahrten am 9. und 10. Oktober 1906 über den Bodenſee. Mis 11 Perſonen an Bord legte das Aluminiumluftſchiff No. 3 am 10. Oktober 1906 eine Strecke von 110 Kilometer in 2 Stünden 17 Minuten zurück. Bei derſelben Fahrt erreichte es eine Höhe von 850 Metern und bewies eine Eigenbewegung von 54 Kilometern in der Stunde. Die Urſache, daß Graf Zeppelin erſt im Jahre 1906 und nicht ſchon etwa im Jahre 1908 dieſe Reſultate erzielte, kagen nur im Mangel an Geld. Hätte das Preußiſche Kriegsminiſterium den Grafen Zeppelin nicht im Jahre 1898 definitiv abgewieſen, ſon⸗ dern reichlich mit Geldmitteln verſehen, ſo würde die Entwickelung des ſtarren Aluminjumſyſtems unter der Leitung des Grafen Zep⸗ pelin innerhalb pon wenig Jahren zu einem befriedigenden Ab⸗ ſchluß gebracht worden ſein, und Deutſchland würde heute eine brauchkzze, kriegsbereite Aluminiumflotte beſitzen. Den beiden jungen und geſchäftsgewandben amerikaniſchen Fahrradfabrikanten iſt die Erfindung der Flugmaſchine auch nur auf Grund ihrer glück⸗ lichen finanziellen Situation, die ſie ihrer gut rentierenden Fabrik verdanzen, möglich geweſen. Der württembergiſche Reitergeneral hatte aber vielleicht zwanzigmal größere Summe aufgubringen, um den Sieg des ſtarren Syſtems zu ermöglichen, und mußte aus ſeinem eigenen Vermögen bei der Bildung ſeiner Aktiengeſellſchaft im Fahre 1898 nicht weniger als 400 000 Mark ſeiner Idee opfern. Sekunde unternommen. Der längſte dieſer kurzen Flugverſuche Unter allen Erfindern der Neutpelt dürften die Gebrüder 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) S1 dieſe wohlrätige Einrichtung der Stadt Dortmund heranwagt. Es heißt da u..: Wir wollen keine Miſcherziehung, denn die läuft auf Ver⸗ wäſſerung hinaus. Unſeres Wiſſens waren Kinder draußen, welche bereits K nionunterricht erhalten müßten, alſo Schüler der zweiten Daß aber für ſolche Kinder ein konfeſſioneller Unterricht notwendig iſt, dürfte jedem klar ſein, der einigermaßen gen im Schulweſen geſammelt hat.. Der Anfang mit ldſchule iſt gemacht, ſie wird nicht beim Anfange ſtehen darum Katholiken die Augen auf und bverwahren wir uns von bornherein gegen jede Vermiſchung. Auch aus unſerem Steuerbeitrage wird die Schule halten. Wir ſind es zwar gewohnt, daß uns die rität gepredigt wird, aber wir glauben nicht daran. Paritätiſch es und proteſtantiſch iſt es. Wir wollen heute nicht näher auf em Punkt eingehen. Die Waldſchule hatte jetzt 100 Kinder, im ächſten Jahre wird ſie ſtärker. Da wir Katholiken bereits mehr ſchüler als die Proteſtanten eingeſchult haben, ſteht uns die Hälfte an dieſer Wohlfahrtseinrichtung zu. Für 50 und mehr Kinder verlangen wir eine konfeſſionelle Schule. Videant consules!“ Alſo ſelbſt in den Tagen, da Gottes freie Natur und edle Nächſtenliebe Leib und Seele des kränklichen und harmloſen Kindes der koſtbaren Geneſung entgegenführen ſollen, darf nicht einmal der fanatiſche Bann der konfeſſionellen Scheidung vom armen Chriſtenmenſchen genommen werden! Sparſamkeit im Reich. Man ſchreibt uns: In dem allſeitig gebührend beachteten Aufſatz der„Nord⸗ deutſchen Allgemeinen Zeitung“ über die Reform unſeres Reichsfinanzweſens wird erklärt, daß es einer ſyſtematiſchen Beſchränkung der Ausgaben des Reiches auf das unbedingt Notwendige bedürfe; es ſei geboten, mehr als bisher auf die bewährten Grundſätze altpreußiſcher Sparſamkeit zurück⸗ zugehen, bei Ausführung von Bauten und anderen Neu⸗ anlagen müſſe eine Einſchränkung der Ausgaben erreicht werden, dem beſtändigen Anwachſen des koſtſpieligen Beamten⸗ apparates ſolle vorgebeugt und endlich ernſthaft an eine TDilgung der Reichsſchuld herangegangen werden. Das ſind gewißlich gute Abſichten und Grundſätze, allein man muß auf Grund der Erfahrung kopfſchüttelnd ſagen: „Die Botſchaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Wenn alles das, was da geplant iſt, erreicht werden ſoll, ſo fragen wir zunächſt, wo ſoll der Anfang gemacht werden, wo werden ſich die Beamten finden, die nach ſolchen Zielen rück⸗ ſichtslos ſtreben werden und können? Man gebe ſich keinen Täuſchungen hin. Will man derartige heilbringende Erfolge erzielen, ſo müßte man mit einer Neubeſetzung der maß⸗ gebenden Aemter anfangen. Es iſt verkehrt, neuen Moſt in alte Schläuche füllen zu wollen. Was hier zugeſichert wird, halten wir vorerſt für eine ſüße Melodie, um den deutſchen Michel gefügig zu machen zu neuen Steuerbewilligungen. Iſt die halbe Milliarde neuer Steuern bewilligt, ſo wird viel⸗ leicht niemand mehr an die altmodiſche preußiſche Sparſam⸗ keit, an eine Verminderung des Beamtenapparats, an eine Beſchränkung der Ausgaben auf das unbedingt notwendige Maß denken. Vielleicht wird dann noch mehr Geld unnütz ausgegeben. Es iſt bisher ſchon vielſach auf eine gewiſſe Verſchwen⸗ dung, die an manchen Stellen im Reich getrieben wird, und auf die Beamtenüberfülle hingewieſen worden. Wie will der Herr Reichskanzler auf eine Verminderung der Beamtenſchaft hinwirken wollen, wenn er in ſeiner ihm zunächſtſtehenden Kanzlei eine Vermehrung der Beamten vielleicht ſogar über das ſichtbare Bedürfnis hinaus nicht verhindern kann? Der jetzige Staatsſekretär des Innern hatte bei Uebernahme ſeines Amts, trotzdem er wußte, daß ein rieſengroßes Defizit im Reichshaushalt beſtand, nichts Eiligeres zu tun als an ſeine Amtswohnung, die an einen prachtvollen Garten ſtößt, eine Veranda bauen zu laſſen, die über 100 000 M. gekoſtet haben ſoll. Das ſieht nicht nach altpreußiſcher Sparſamkeit aus, ebenſowenig wie die überflüſſigen Bauten, die das Reichs⸗ ſchatzemt in der Wilhelmſtraße hat ausführen laſſen, wo 1% Millionen aufgewendet ſind, lediglich, um größere Räume für die Dienftwohnung des Reichsſchatzſekretärs zu gewinnen? Man wird an die Durchführbarkeit der ſchönen Abſichten erſt glauben, wenn im nächſten Reichsetat batſächlich, ſei es auch kur an einigen Punkten, der Anfang damit gemacht ſein wird. Ueber die Reform der Arbeiterverſicherung Klaſſe. Wright und der Graf Zeppelin an die erſte Stelle treten. Graf Zeppelin iſtaber keineswegs der Erfinder des erſten von Gas ge⸗ tragenen Motorluftſchiffes. Das von einem elektriſchen Motor ge⸗ triebene unſtarre Motorluftſchiff des franzöſiſchen Kapitäns Renard „La France“ vermochte bei 7 Fahrten in den Jahren 1884 und 1885 zu Neudon bei Paris fünf Mal zu ſeiner Aufftiegſtelle zurück⸗ zukehren. Am 18. September 1898 war der Braſilianer Santos Dumont zum erſten Mal in ſeinem von einem Benzinmotor ge⸗ triebenen unſtarren Motorluftſchiff Nr. 1 bei Paris aufgeſtiegen. Am 12. Oktober 1902 umkreiſte Santos Dumont mit ſeinem Motorluftſchiff Nr. 6 den Eiffelturm und kehrte zum Auffahrtsorte zurück. Am 13. November 1902 ſtieg zum erſtenmale das von dem Ingenieur Juillot in Paris erbaute halb⸗ ſtarre Motorkluftſchiff„Lebaudy“ in die Luft. Niemand aber hat eher als die Gebrüder Wright ohne Gasballon die Luft durchfahren. Seit dem Jahre 1783 durchfahren Menſchen, von einem Gaskörper getragen, den Luftozean. Es iſt weit ſchwieriger, ohne Gasballon durch die Luft zu fahren, als einen Gaskörper gegen den Wind zt lenken Warum hat Graf Zeppelim mit ſeinem Genie und ſeiner Be⸗ Harrlichkeit ſich mit dem Bau der rieſenhaften, von Gas getragenen Aluminiumluftſchiffe und nicht dem Bau der Flugmaſchine ohne Gas gewidmet? In ſeinem„Notruf zur Rettung der Flugſchiff⸗ fahrt“, der am 3. Oktober 1903 in der„Woche“ veröffentlicht wurde, gibt Graf Zeppelin die Antwort, indem er folgendes ſchreibt: „Sollte es möglich werden, Flugmaſchinen irgend welcher Art ſicher genug für den allgemeineren Gebrauch zu machen, ſo werden ſie doch niemals für weite Reiſen taugen Solche Reiſen verlangen mim⸗ deſtens eine Beſatzung von mehreren Köpfen mit dem nötigen Mundoorrat. Schon dieſe Laſten erfordern große Organe zur Hebung in die Luft(Tragflächen, Luftſchrauben und dergleichen), und letztere wiederum ſtarke Motoren zu ihrer Betätigung. Sobald es ſich nun um mehr als etwa nur mehrſtündige Reiſen handelt, wird die Anfangsbelaſtung mit Betriebsmaterial für die Flugmaſchine berhältnismäßig zu ſchwer. Flugmaſchinen aller Art ſind demnach — fedenfalls für abſehbare Zeit— bei der Löſung des Problems der Zurücklegung weiter Luftreiſen auszuſcheiden. Innerhalb von wenig Jahren werden wir wiſſen Braf Zeppelin mit dieſer Behauptung recht behält. intvieweit Nach meiner fenden Geſetzentwürfe in der bevorſtehenden Seſſion Staaten mit ſüß⸗ſaurer an den Reichstag gelangen.„Die Regierung legt Wert darauf, daß die Beratungen im Reichstag ſobald wie möglich beginnen; ſie wird eventuell, wenn ſich die erſte Bergtung der Geſetzentwürfe bis zum Frühjahr hinziehen ſollte, darauf be⸗ tehen, daß die Kommiſſionsverhandlungen, wie beim Zolltarif, im Sommer fortgeſetzt werden. Die Reform der Arbeiterverſicherungsgeſetze ſoll gleichzeitig mit der Einfüh⸗ rung der Witwen⸗ und Waiſenverſicherung er⸗ folgen. Es liegt der Reichsregierung daran, daß der für das Inkrafttreten dieſer Verſicherung im Zolltarifgeſetz in Ausſicht genommene Termin— 1. Januar 1910— unter allen Um⸗ ſtänden eingehalten wird.“ Auch zur Einführung der Pen⸗ ſjonsverſicherung der Privatbeamten ſei die Regierung grundſätzlich bereit, wenngleich erſt noch die Rück⸗ äußerungen aus den Kreiſen der Beteiligten erwartet werden müßten.—Bisher hatte immer verlautet, daß die Herſtellung der Arbeiterverſicherungsreformgeſetze noch in weitem Felde liege und daß ihre Vorlage in dem nächſteu Seſſionsabſchnitt noch nicht zu erwarten ſei. Das Zentrum und der Ausbau der Nachlaß⸗ ſteuer. Während bisher noch nicht bekannt geworden iſt, worin der angekündigte Ausbau der Nachlaßſteuer beſtehen werde, rechnet das rheiniſche Zentrumsorgan mit der Ausdehnung der Erbſchaftsſteuer auf Kinder und Ehegatten. Die „Köln. Volksztg.“ nimmt dabei an, daß die Erbſchaftsſteuer anſtelle der Matrikularbeiträge als beweglicher Faktor in den Reichsetat eingeführt werden ſoll. Ob dieſe Angaben der „K..⸗Z.“ den Tatſachen entſprechen, muß ſich bald heraus⸗ ſtellen. Von parteipolitiſchem Intereſſe aber ſind die Aus⸗ führungen, die das führende Zentrumsblatt ihnen folgen läßt. Sie lauten: „Daß dieſe Erweiterung der Erbſchaftsſteuer auf Kinder und Ghegatten diesmal zuſtande kommt, iſt nicht un⸗ wahrſcheinlich, auch wenn die konſervative Preſſe jetzt noch dagegen opponiert. Jetzt iſt der von dieſer Partei ſelbſt mit geſchaffene Zwamwg der Verhältniſſe ſp ſtark, daß ſie ſich der Notwendigkeit, mitzuhelfen, ſchwerlich bis zuletzt entziehen wird. Kompenſationen werden dafür wohl beim Spiritus geſucht und gefunden werden.“ Wahrſcheinlich kommt es in der Tat ſo, wie die„K..⸗Z.“ es annimmt. Näher jedoch ſollte es dem rheiniſchen Zentrums⸗ blatte liegen, in Sachen des Ausbaues der Nachlaßſteuer mit dem Widerſtande ſich zu beſchäftigen, den das ſüd⸗ deutſche Zentrum der Erweiterung der Erbſchafts⸗ ſteuer auf Kinder und Ehegatten enigegenbringt; überein⸗ ſtimmend wird erſt heute wieder von der klerikalen Preſſe des Südens erklärt:„Der Ausbau der Erbſchaftsſteuer will uns gar nicht gefallen.“ Damit unterſcheidet ſich das ſüddeutſche, agrariſche Zentrum von den Klerikalen des induſtriellen Weſtens, als deren Sprachrohr die„Köln. Volksztg.“ jener Er⸗ weiterung der Erbſchaftsſteuer zuſtimmend gegenüberſteht. Vor der Hand alſo iſt das Zentrum in Sachen des Ausbaues der Erbſchaftsſteuer uneinig. Wenn Herr Erzberger die Erweite⸗ rung der Erbſchaftsſteuer auf Kinder und Ehegatten beſonders nachdrücklich bekämpft, ſpielt hierbei ohne Zweifel die Taktik mit, die Konſervativen gegen eine derartige Erweiterung der Erbſchaftsſteuer nach Möglichkeit ſcharf zu machen. Badiſche Politik. Die Zenkrumsblätter werben anläßlich des bepor⸗ ſtehenden Quartalsſchluſſes eifrig Abonnenten. Der„Frei⸗ burger Bote“ wird dabei wohl beſonders in Emmen⸗ dingen gute Erfolge zu verzeichnen haben. Denn er darf in der Liſte ſeiner Agenturen ſtolz das Erz b. Pfarr⸗ amt aufführen. Das Pfarrhaus als Zeitungsfiliale und Hochwürden als Abonnentenacquiſiteur machen ſich ent⸗ ſchieden gut. Der Jungliberale Verein in Offenburg erklärte ſich für den Anſchluß an den Reichsverband. Sozialdemokratiſcher Parteitäg. (Eigener telegraphiſcher Bericht.) Ch. Nürnberg, 16. Sept. Die Budgetfrage. Behbel fährt fort: Ich habe noch nie gehört, daß die deutſchen Staaten gegen die Ausnahmegeſetze proteſtiert haben (Zuruf: Bayern Zuchthausvorlage). Mag ſein, daß manche ſaüs⸗ ee KKKK Anſicht wird an Tragfähigkeit das Aluminiumluftſchiff ſeine Ueber⸗ legenheit auf Jahrzehnte hinaus behaupten, wie ich es in meinem, Januar 1907 erſchienenen Buch„Berlin⸗Bagdad, das Deutſche Weltreich im Zeitalter der Luftſchiffahrt 1910—1931“ für die wächſten 25 Jahre geſchildert habe. Die Gebrüder Wright be⸗ haupten aber, daß man ſchon jetzt Flugmaſchinen bauen könne, welche eine Entfernung von 750 Kilometer mit einer Geſchwindigkeit von 75 Kilometer in der Stunde zurücklegen. Bisher haben alle Behauptungen der Gebrüder Wright, die ſehr genau rechnende Im⸗ genieure ſind, in wunderbarer Weiſe geſtimmt. Schon die jetzigen Drachenflieger, die 2 Perſonen zu tragen vermögen, könmen einen Fahrer und 100 Liter Benzim für etwa 3 Stunden tragen. Warum ſoll ein großer Drachenflieger nicht das Benzin für 10 Stunden oder 750 Kilometer tragen? Die höchſte Höhe, welches Zeppelins Aluminiumſchiff am 5. Auguſt bei der Fahrt nach Echterdingen unfreiwilligerweiſe erreichte, war 1800 Meter. Orville Wright kam am 9. September auf eine Höhe von 55 Meter. Dauernd dürften die von Gas getragenen Motorluftſchiffe höher ſteigen können als die Flugmaſchinen ohne Gasballons. In der Fähigkeit des Hochſteigens liegt aber ein be⸗ deutender Vorzug der von Gas getragenen Motorluftſchiffe beſon⸗ ders im Kriege. Buntes Feuilleton. — Eine Ryſe, die die Farbe wechſelt. Der Erfindungsgeiſt und die zähe Ausdauer der japaniſchen Blumenzüchter beſchenken die Blumenfreunde, wie der„Gaulois“ berichbet, mit einer koſt⸗ baren Gabe: es handelt ſich um eine Roſe, die je nach den atmo⸗ ſphäriſchen Bedingungen und den Lichtverhältniſſen die Farbe wechſelt. Im Schatten zeigt die Blüte leuchtend weiße Färbung, im Licht dagegen errötet ſie und erreicht ſchließlich ein tief leuch⸗ tendes Purpurrot. Bringt man die Blume in ein wenig erleuch⸗ tetes Gemach, ſo beginnt ihre Farbe wiederum zu erbleichen, die Blütenblätter gehen über zu einem zarten Hellroſa und ſchließ⸗ lich zu einem matten Weiß. Setzt man die Blüte dann wieder der Sonne aus, ſo kehrt die Farbe zurück und in kurzer Zeit leuch⸗ ten die Blüten in der gefättigten Farbtönung der Pfingſtroſe. Maunßeim, 16. September. Miene den Geſetzen zuſtin tun es doch.)e Regierungen verdiener votum.(Teilweiſer Beifall). Bayern ſitzt im A wärtige Politik, es hat aber noch keinen Einſpruch zerfahrene Politik erhoben. Die Regierungen haben ihr keit nicht getan.(Beifall). Baden hat ſeinen Fall Sch habt. Damals erklärte Kolb, einer ſolchen Regierung könne man nicht vertrauen. Trotzdem wurde das Budget bewilligi. In Baden ſind die Genoſſen mit den bürgerlichen Partezen zu⸗ ſammen marſchiert, um eine Zentrumsmehrheit zu verhindern. In Bahyern ſtehen aber die Genoſſen mit dem Zentrum leidlich zuſammen. Die badiſchen Genoſſen haben einen Horror vor dem Zentrum ſie wollen den Staat rettenl Lachen). Beim Begräb⸗ nis des Großherzogs von Baden erſchienen auch Frank und Kolb, um zu zeigen, daß ſie gar nicht ſo ſchlimm ſind. Wenn das politiſche Taktik ift, dann hören wir auf, Sozialdemokraten zu ſein.(Bei⸗ fall und Widerſpruch). Diejenigen, die eine grundſtürzende Aen⸗ derung unſerer Taktik verlangen, ſind keine Sozialdemokraten mehr.(Beifall und Widerſpruch). Dann können wir gleich eine ſozialdemokratiſch⸗reformeriſche Arbeiterpartei gründen.(Sehr richtig!. Der badiſche Miniſter von Bodman hat erklärt, daß es ihm lieber wäre, wenn die Sozialdemokratie im Landtags⸗ präſidium nicht vertreten ſei. Und trotz dieſer moraliſchen Ohrfeige hat man nicht Mannesmut genug gehabt, dieſer Regierung ein Mißtrauensvotum auszuſtellen. (Beifall und Widerſpruch). Die bayeriſchen Genoſſen erklären, daß das Budget große Mittel enthält für allerlei Kulturaufgaben und daß auch Auf⸗ beſſerungen für Arbeiter, Lehrer und Beamte vorgeſehen ſeien. Das ſind doch ganz ſelbſtverſtändliche Dinge auch für einen bäür⸗ gerlichen Staat. Das hat doch mit der Sozialdemokratie nichts zu tun.(Beifall). Ich verſtehe nicht, wie man ſolche Selbſtver⸗ ſtändlichkeiten zum Gegenſtand eines Vertrauensvotums machen kann. Solche Sachen kommen in jedem Budget vor, dann müſſe man ja auch jedes Budget bewilligen. Da wird nun gerufen: „Wir haben ja auch das allgemeine Wahlrecht erobert, das habt Ihr in Preußen nicht.“ Unſere Kämpfe in Preußen gehen über die ſüddeutſchen Kämpfe hinaus. Die Klugheit gebietet mir un⸗ ſere nächſten Ziele hier nicht zu ſagen. Aber in der glatten Weiſe wie im Süden vollzieht ſich die Sache in Preußen nicht.(Bei⸗ fall und Unruhe). Wir erobern vielleicht das allgemeine Waht⸗ recht in Preußen erſt dann, wenn wir noch mehr erobern, wenn wir Kopf und Kragen daran ſetzen müſſen.(Beifall und Unruhe). In Bayern iſt das Zentrum Trumpf. Der Kultusminiſter Dr. Wehner iſt genau ſo ſchwach, wie der preußiſche Miniſter Holle. Sie ſind von der gleichen Farbe. Dr. Wehners Verhalten gegen den Lehrer Beyhl iſt von unſeren Genoſſen als unverſchämt be⸗ zeichnet worden. Aber die bayeriſchen Genoſſen haben im Falle Beyhl nur große Worte gehabt, dann aber haben ſie für das Budget geſtimmt.(Sehr richtig!. Ja, wenn man in Süd⸗ deutſchland ſo vertraut iſt mit den Miniſtern, wenn man ſozuſagen Hausfreund iſt bei den Miniflern, wenn man der Frau Miniſter die Hand küßt(große Heiterkeit) dann wird man natürlich in Vertrauensſelig⸗ keit eingehüllt!(Zuruf Geckh. Was ich hier ſage gilt für jeden ohne Ausnahme, gleich wo er ſteht.(Heiterkeit). Wißt Ihr nicht mehr, in welcher rückſichtsloſen Weiſe beim Streik in Fürth gegen uns vorgegangen worden iſt? Welche Genugtuung habt Ihr da⸗ für bekommen? Bebel erinnertk an eine Verſammlung in Fürth, in weſcher er bor 25 Jahren geſprochen hat. der Stadt Fürth das Verfügungsrecht der Ueberwachung über die Verſammlung genommen als ſie Bebels Verſammlung geſtattete. Genoſſen, welche Genugtuung habt Ihr dafür bekommen? (Lachen). Ihr habt gar keine Veranlaſſung darüber zu lachen. (Heiterkeit, Zuruf: Iſt ja ſchon längſt aufgehobent) Aber der Zuſtand hat 25 Jahre gedauert. Genoſſen in Bayern, das id ein Skandal, eine Schmach und Schande für Euchs (Widerſpr. d. Süddeutſchen. Zucuf:„Ihr ſeit die reinſten Re⸗ gierungsvertreter!“ Gegenruf:„Sie wollen wohl Vorwärks⸗ redakteur werden?“ Große Heiterkeith. Für uns iſt das entſcheidende das Endziel, nämlich die Aufhebung der bür⸗ geplichen Geſellſchaft, die Umwandlung des heutigen Staates in einen ſozßzialdemokra⸗ tiſchen Klaſſenſtaat. Hat die Ablehnung des Budgets Bahern, Badenern und Würktembergern bisher geſchadet? Im Gegenteil, beſtändig zugenommen hat die Sozialdemokratie. Wir kämpfen ſeit 45 Jahren gegen die Vorurteile der großen Maſſen und der herrſchenden Geſellſchaft. Wir können darum keine Rück⸗ ſicht nehmen auf die Vorurteile der großen Maſſe; das ge⸗ ſchieht gegen unſer Prinzip. Die Budgetfrage erregte in keiner Weiſe die Maſſen. Wenn wir den Maſſen unſer Programm aus⸗ einanderſetzen, ſo ſind dies Dinge, welche einen Bauern im dayer. Walde mehr intereſſieren als die Budgetfrage. Es gibt in Solche kleinen franzöſiſchen Ortſchaften, die auf dem Weſtabhang der Vo⸗ geſen liegen, mag am Freitag keine geringe Aufregung geherryſchk haben, als es hieß, Nachmittag werde Kaiſer Wilhehm auf dem Hohneck erſcheinen. Le Kaiſer en Francel Die Maires warfen ſich in die Bratenröcke, die Gendarmen marſchierten auf aus Gérardmer, La Breſſe, Le Valtin, die Zollwächter mußten die Ver⸗ ſtärkung ſtellen Man telegraphierte nach Paris um Inſtruktionen, ein Regierungskommiſſär traf zum Empfang ein— ein ſpannen⸗ der Tag! Alles war parat, die Begrüßungsreden, vielleicht auch die kleinen Mädchen in Weiß mit der Trikolorenſchleife und dem Blumenſtrauß, und gewiß auch der ſelten gewordene Ruf„Vibe Pempereur!“ Denn die Franzoſen freuten ſich ohne Zweifel auf dieſen kurzen Beſuch. Sie ſind raſch enthuſiasmiert und leicht geſchmeichelt. Es iſt eine ungeſtandene heimliche Liebe, die ſie gerade dem deutſchen Kaiſer entgegenbringen.„Er“ mit ſeinen weittönenden Reden und unzähligen Telegrammen iſt eigentlich der Mann nach ihrem Geſchmack. Eine unglückliche Liebe Und diesmal hat er ſie ſozuſagen beim Rendezvous aufſitzen laſſen. Im letzten Moment kam der angeſagte Beſuch auf fransöſiſcher Erde nicht zuſtande. Es hat nicht ſollen ſein. Die Ausſicht bon Hohneck iſt ja wirklich verlockend: die bewaldeten Kuppen der Vo⸗ geſen zu Füßen, weiter das grünende Rheintal, aus dem Blauen ſchimmernd der Schwarzwald und in ſüdlicher Ferne die Zinnen der Schweizer Alpenketten. Wenn man ſo nahe iſt, wird man ge⸗ neigt, die ſchöne Ausſicht ſelbſt um den Preis hochpolitiſcher Kom⸗ mentare zu genießen. Mußten die Franzoſen es nicht als Ver⸗ trauenszeichen und Schmeichelei anſehen, daß er ſelbſt in dräuenden Marokkowirren ſich zum Vergnügen unter ſie begeben wollte? Wie nun, da er ausblieb? Soll die bloße Abſicht des Kaiſers ſie nun ehren? Sie ſind ernüchtert, enttäuſcht. Was bedeutet dieſe plöz⸗ liche Abſage? Am Ende war der ganze Plan des Ausfluges nur ein Spaß, war von vorneherein nicht ernſt gemeint, eine kleine Probe auf die Wirkung eines eventuellen Beſuches? Jedenfalls war die Aufregung überflüſſig, die feſtliche Vorbereitung übereilt. an wird ſich vergeblich fragen: Wollte er überhaupt über die Greuze oder nicht? Es iſt ein Geheimnis, ſein Geheimnis. Willhelm den Impulſive bleibt Wilhelm der Unerforſchliche. Damals hat die Regierung 5—— E —3922 — —. —— r 2———— — ˙—— gekannt haben. erhört bezeichnet werden muß. Mannheim, 16. September. Geusral⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. Feutſchland keinen Arbeiter, der den ſozialdemokratiſchen For⸗ derungen u. Gedanken entgegenſteht. Auch ich bin vor 45 Jah ren ein heftiger Gegner der Sozialiſten geweſen. Wir alle ſind aus Sauluſe Pauluſe geworden, wir können unſere Anhänger nicht pergrößern, wenn wir immer am Boden kriechen. Wir treten für die Beſſerung der Lage der Arbeiter im Reichstag ein, um die Arbeiter kampffähiger zu machen, aber nicht dadurch, daß kir der Regierung Vertrauensvotums ausſtellen. Ich lann nur hitten, daß der Parteitag unſere Reſolutionen annimmt. Nach dieſer einſtündigen Rede erhält Landtagsabg. Timm⸗ Mänchen, ein geborener Berliner das Wort. Als er das Redner⸗ pult betritt, wird er mit dem Zuruf empfangen: Berliner Bayer. Timm führte aus: Ich wünſchte, meine Herren, Sie hätten mit dieem Rufe Berliner Bayer ſo lange gewartet, bis ich geſprochen hahe. Wir haben im gegenwärtigen Augenblic Wichtigeres zu fun, als über ſo ſelbſtverſtändliche Dinge hier zu reden.(Heiter. eit und Zurufe.] Wir vergenden hier unſere Zeit für Dinge, die in ihrem Werte im umgekehrten Verhältnis zu dem hier zu Beſprechenden ſtehen.(Sehr richtig bei den Süddeutſchen.) Es handelt ſich hier um die Auslegung der Lübecker Reſolution, ins⸗ beſondere um Abſatz 8. Der„Vorwärts“ hat als führendes Organ der Sozialdemakratie dieſe leidenſchaftlich gegen die baheriſchen und badiſchen Genoſſen aufgeſtachelt, was als un⸗ (Lautes„Sehr richtig“ bei den Süddeutſchen.) Seit einigen Jahren reißt überhaupt unſerer Partei eine eigentümliche Kampfesweiſe ein, die wir früher nicht (Sehr richtig, Tumult.) In unſerer Partei haben ſehr unverantwortliche Leute das Beſtreben, die Gewerk⸗ ſchaftsführer von den Maſſen loszulöſen.(Sehr richtig und Tumult.) Von dem Geſichtspunkte aus, daß man glaußbt, die Gewerkſchaftsführer gegen die Maſſen ausſpielen zu können. Dieſes häßliche Beſtreben war ein Vorläufer für die Kämpfe, die gegenwärtig gegen die ſüddeutſchen Parteigenoſſen unternommen kworden ſind.(Sehr richtig! bei den Süddeutſchen.) Bebel hat auf verſchiedenen Parteitagen den Appell an die ſchwielige Hand verurteilt, aber jetzt ſehen wir eine zügelloſe Aufſtachelung der Maſſen gegen die Parteiführer.(Sehr richtig, Rufe:„Das gehört nicht hierher“.) Wir ſtehen mit den Maſſen in Bayern durchaus in Kontakt, deshalb hätte man den Kampf gegen uns unterlaſſen ſollen. Ich habe das Empfinden, daß unſere theo⸗ retiſch gebildeten Parteigenoſſen zu wenig mit der Praxis in Verbindung ſtehen.(Sehr richtig; Widerſpruch.) Die baheriſchen Genoſſen ſtehen insgeſamt hinter uns, krotz der Treibereien, die gegen uns erfolgt ſind.(Sehr richtig, Widerſpruch, lautes Händeklatſchen bei den Süddeutſchen. In Lübeck beſtand Einigkeit darüber, daß die zwingenden Gründe in Abſatz 3 der Lübecker Reſolution von den Fraktionen ſelbſt zu entſcheiden ſind.(Sehr richtig und Zurufe.] Ja, Singer ſelbſt hatte in Lübeck erklärt, daß die Landtagsfraktion ſelbſt nach pflichtmäßigem Ermeſſen zu entſcheiden hat. Damals war kein Widerſpruch, ſonſt hätte man eine neuere Feſtſtellung treffen müſſen.(Sehr wahr, Widerſpruch. Eine andere Deutung iſt unmöglich. Die Freiheit der in Betracht kommenden Vertreter muß in Zukunft vollkommen gewahrt werden.(Beifall bei den Süddeutſchen.) Die Kritik an den Parlamenten iſt ein ſelbſt⸗ verſtändliches Recht der Preſſe. Die Kritik hätte aber in ſach⸗ licher Form erfolgen ſollen. Redner verlieſt eine Reihe von Blüten aus dem„Vorwärts“ wie: Disziplinbruch, parlamen⸗ triſcher Kretinismus(Pfufrufe und richtig), Bücklinge des Dankes an die Vertreter des Klaſſenſtaates, die ſüddeutſchen Ab⸗ gdeordneten hätten ſich wie die Mitglieder einer Fronde benom⸗ men.(Pfuirufe), Parteifrondeure u. ſ. w. Ich frage, iſt dieſe Sprache eine Sprache, die der Partei förderlich ſein kann? Auf die Vorwürfe der„Leipziger Volkszeitung“ will ich nicht ein⸗ gehen. Durch die Art des Kampfes der„Leipziger Volkszeitung“ kann ich mich nicht verletzt fühlen. Wenn ich Leiter des Reichs⸗ verbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie wäre, dann würde ich wünſchen, daß die Leuchte in der„Leipziger Volks⸗ zig.“ noch lange der Sozialdemokratie erhalten bleiben möge. Händeklatſchen b. d. Süddeutſchen.) Die Partei hat im Jahre 1906 einen Aufruf ausgegeben, wonach die Sozialdemokraten ermahnt werden, den Kampf gegen die Gegner ſachlich zu führen. Ja nun ſagt man wohl, hier iſt nicht vom Kampf gegen die Gegner die Rede. Das wäre allerdings die richtige Argumentation, da wir ja eine Partei der Brüderlichkeit ſind.(Heiterkeit, Zuruf: „Zur Sache“.] Der unſachliche Ton in der Parteipreſſe hat zu den Wahlniederlagen im Jahre 1907 geführt. Es iſt geradezu unberantwortlich, daß man den Kampf noch immer in ſolcher Weiſe weiterführt. Iſt es in der Partei ſchon ſoweit gekommen, daß jeder Parteiführer vogelfrei wird und daß keine Rückſicht genommen wird auf die Aktionsfähigkeit der Partei?(Sehr kichtig.) Ich klage den Parteivorſtand des Ver⸗ gehens an, daß er nicht rechtzeitig eingegriffen hat.(Sehr richtig bei den Süddeutſchen.) Ich verlange, daß der Parteivorſtand nicht immer erſt auftritt, wenn das Haus ſchon angezündet iſt.(Sehr richtig bei den Süddeutſchen und Widerſpruch.) Wo iſt der„Vorwärts“ und der Parteivorſtand geweſen als man aus dem Parteitage eine Aktion der Terroriſten machen wollte?(Sehr richtig, Klatſchen und Widerſpruch, Zu⸗ kuf:„Schwätzen Sie nur ſo weiter“.) Redner kommt dann auf die„geheime“ Zuſammenkunft in Stuttgart zu ſprechen. Zu dieſer Sitzung iſt ja der Genoſſe Pfannkuch delegiert geweſen. Hat er denn die anderen Mitglieder des Parteivorſtandes nicht unterrichtet? Es iſt nicht die ge⸗ kingſte Strömung gegen den Parteivorſtand auf der Konferenz in Stuttgart vorhanden geweſen. Die bayeriſche Fraktion hat dem Finanzgeſetz diesmal zugeſtimmt, weil das treibende Element 1 die Akademiker, ſondern die Arbeiter geweſen ſind.(Sehr richtig.) Redner geht dann näher auf die bayeriſche Budget⸗ bewilligung ein und weiſt auf die Erhbung der Beamten⸗ gehälter und Arbeiterlöhne und Aufbeſſerung der Lehrergehälter in der breiteſten Weiſe hin. Wir müßten doch traurige Genoſſen ſein, wenn wir uns nicht eingeſtehen wollten, daß wir ſchon heule umgeſtaltend auf den gegenwärtigen Staat eimwirkten. ebhaftes Sehr richtig! bei den Süddeutſchen.) Eine beſondere Anklage gegen uns war auch die, daß wir für den Militäretat geſtimmt hätten und nicht ohne Abſicht hat der„Vorwärts“ dies usgenützt zur Aufſtachelung der Maſſen. Wir haben aber am 5l. Januar gegen den bayeriſchen Militäretat geſtimmt und dieſer Etat ſteht in keinem Zuſammenhang mit dem Finanzgeſetz. Er Ulldet ein eigenes Geſez. Der„Vorwärts“, der das uns zum Vorwurſe machte, ſagte ſchließlich, als er die Sache richtig ſtellte, banz gelaſſen: Es ſei dies ja auch nicht von Belang.(Heiterkeit, Der„Vorwärts“, der elf Redakteure hat, ſollte doch wenigſtens die elementarſten Kenntniſſe in den Finanzfragen haben.(Sehr richtig.) Nach dieſer Erſcheinung muß ich wirklich ſeagen, ob Sie überhaupt wiffen, was ein Budget iſt? Stürmiſche Heiterkeit.) Ich habe das bis 1894 aller⸗ Nings auch nicht gewußl.(Stürmiſche Heiterkeit.) Ja, ich bin offen genug, das zuzugeſtehen. Redner geht dann auf die Haltung der Sozialdemokratie in Bayern bei den einzelnen Bude ets ein, wobei er u. a. bemerkte, daß die Sozialdemokratie auch gegen den Scharfrichter geſtimmt habe.(Redakteur Eisner ruft:„Warum denn, das iſt doch Parteifarbe?“] Wir haben für den Kultus⸗ und Schuletat geſtimmt, doch wir haben unſere Stellung gegen den Miniſter Wehner dargelegt. Sollten wir etwa gegen die Univerſität ſtimmen wie Kautsky will? Hat nicht Kautsky ſeine theoretiſche Bildung auf der Univerſität er⸗ halten? Wollen wir allerdings mit Rückſicht auf die Akademiker, die zu unſerer Partei herüber kommen und wie Kautsky in unfruchtbarer Theorie machen, die Univerſitäten ab⸗ lehnen, dann ließe ſich vielleicht darüber im Intereſſe unſerer Partei reden.(Große Heiterkeit.) Bei uns kommt noch weiter in Betracht, daß wir in Bayern das allgemeine Wahlrecht erobert haben. Die Auffaſſung Bebels und Kautskys über das Wahlrecht in Bahern iſt wollkommen irrig. Redner weiſt weiter auf die befriedigende Löſung des Falles Roßhaupt hin. In Ludwigshafen iſt geſtern der Bürgermeiſter⸗Adjunkt Binder gewählt worden, der Beamter iſt. Das ſpricht doch dafür, daß wir ganz an⸗ der e politiſche Zuſtände haben als im Norden. (Zuruf:„Fall Schücking“.) Wir müſſen in Deutſchland für po⸗ litiſche Freiheit kämpfen, das darf nicht vergeſſen werden. Unter Graf Feilitzſch haben ſich Mißverhältniſſe herausgebildet. Unter ihnen hat mancher Parteigenoſſe geſchmachtet und geſeufzt. Mit dieſen Zuſtänden hat man in Bapern aufgeräumt. Die neue Miniſtergarnitur hat durch die Wucht der Sozialdemokratie eine neue Richtung einſchlagen müſſen. Wir haben in Bapern politiſch unterſchieden. Hätten wir das nicht getan, dann hätten wir unſere Aufgabe nicht verſtanden. Es wird jetzt über die Arbeſter⸗ diplomatie gewitzelt. Das geſchieht, um uns von den Arbeitern zu trennen. Wenn wir neue Anhänger wollen, und alle Schichten der Bevölkerung wollen, dann dürfen wir uns nicht in die Zwirnfäden der Theorie hineinmiſchen,(Sehr richtig bei den Süd⸗ deutſchen). Redner ſucht dann meiter nachzuweiſen, daß die Zuſtim⸗ mung zum Budget in Uebereinſtimmung mit der Lübecker Reſolution erfolgt ſei. Wenn in Bayern das Budget abgelehnt worden wäe dann hätte das alte Budget weitergegolten und wir haben vorausgeſehen, daß wir ge⸗ ſaogen worden wären. Hätten wir das Geſamtbudget abgel bnt, dann hätten wir das weit ungünſtigere alte Budget behalten und dann wären all die Verbeſſerung nicht gekommen und mit ug⸗ ſerer Macht wäre es in Bapern vorüber geweſen.(Lautes ſehr richtig), Kautsky ſetzt ſogar dem ernſthaſten Kritiler zu, das gal mich eigentlich gewundert(Heiterkeit), denn nach meiner Beur⸗ teilung des Parlamentarismus würde er ja eigentlich guch keine ernſthafte Kritik zulaſſen.(Heiterkeit und Widerſpruch). Genoſſe Joſt⸗Gotha hat ſchon in Lübeck meinen Standpunkt vertreten und kein Menſch hat ihm widerſprochen. Gotha hat ſchon im Jahr: 1902 dem Budget zugeſtimmt und auch die Sachſen haben das getan. Allein Sachſen und Gotha hat man fe in ſäuber⸗ lich aus der Reſolution ausgeſchieden. Da ſieht man eben, daß man auch Unterſchiede macht. Alſo, Gotha hat denſelben Fall gehabt und man hat nichts dagegen unternommen. Die Sachſen ſchlafen bei allen welterſchütternden Ereigniſſen, ſie wiſſen nicht, was ſie tun; aber das wiſſen ſie doch, daß die Süddeutſchen aus der Partei ausgeſchloſſen werden müſſen,(Heiterkeit). Im vorigen Jahre haben die Würt⸗ temberger dem Budget zugeſtimmt. vor dem Herrn(Heiterkeit) für ihre Zuſtimmung angeführt wie wir, Bebel hat die Jrage aufgeworfen, was iſt das entſchleden Kleinere: Sozialdemokratiſche Konzeſſionen, oder das Endziel? Die Frage iſt aber nicht 15 (Widerſpruch), ſondern ſie iſt die: Führen die ſozial⸗ demokratiſchen Reformen zum Endziel?(Leb⸗ hafter Beifall bei den Süddeutſchen), Bei uns iſt es immer ſo, daß, wenn wir etwas Vernünftiges unternehmen, uns immer die größten Vorwürfe gemacht werden. Redner zitiert veeſchie⸗ dene Aeußerungen Bebels, die beweiſen ſollen, daß auch er nich! auf die Theorie, ſondern auf die Praxis das größte Gewicht legt So habe er z. B. in Halle auf dem Parteitag geſagt, daß die Sozialdemokratie nur den großen Anhang habe, weil ſie⸗ praktiſch tätig iſt für die Arbeiterſchaft und nicht deswegen, weil wan die Arbeiter auf den Zukunftsſtaat verweiſe, von dem man nicht weiß, wann er komme,(Hört, hört bei den Süddeulſhen),. Durch die Sozialreform zum Endziel, das iſt der Gedanke, den auch früher Bebel betätigt hat.(Sehr richtig!. Die ſyſtematiſche Sozialpolitik haben wir getrieben, ohne das Endziel zu vergeſſen. Nach Kautsly ſoll die Budgetbewilligung eine Anerkennung des Klaſſenſtaates ſein. Schon dadurch, daß wir ins Parlament treten, anerkengen wir den Klaſſenſtaat,(Zuſtimmung der Süddeutſchen). Wir wollen duch nicht allein nur negieren, ſondern auch poſitiv mitarbeiten, da können wir uns aber nicht an kleine, formaliſtiſche Dinge bängen oder man ſollte ſagen gegen jeden Parlamentaris mus. [Lebhaftes„Sehr richtig“ bei den Sübdeutſchen). Man ſoll dem Klaſſenſtaat keine Mittel gewähren, aber Singer hat am 9. Januar d. J. geſagt, für eine pernünftig aus⸗ geſtaltete Reichs⸗Erbſchafts⸗, Reſchs⸗Vermögens⸗ und Reichs⸗ Einkommenſteuer würde er die Hand bieten. Auch Bebel hat ſich für vernünftige Steuern erklärt,(Hört, hört.) Bebel hat 1898 ſogar erklärt, die Mittel bewilligen zu wollen für rauchloſes Pulper und hellgraue Uniform.(Lebhaftes„Hört, hört.“] Bebel hat das ſogar auf dem Parteitag in Halle gerechtfertigt,(Hört, hört.) Singer hat am 13. März 1908 die Bereitwillig⸗ keit der Sozialdemokratie erklärt, 2 Millionen Mark für Zeppelin zu bewilligen(Lachen u.„hört, hört“), obwohl er ſelbſt zugeſtehen müßte, daß das Zeppelin ſche Luft⸗ ſchiff zunächſt vorwiegend militäriſchen Zwecken dienen würde. (Hört hört.) Im Reichstage hat die Sozialdemokratie die Er⸗ höhung der Mannſchaftslöhnung beantragt gehabt und als Graf Driola darauf hinwies, daß die Sozialdemokratie die Mittel verweigere, hat Bebel demgegenüber am 3. Jebruar d. J. erklärt, daß die Sozialdemokratie auch für Ausgaben eintreten würde und dieſe bewillige, wenn ihnen entſprechende vernünftige Einnahmen gegenüberſtehen würden. Bebel hat ſogar erklärt, die Sozialdemokratie würde für Heer⸗ und Flottenvermehrung ſtimmen, wenn die Ausgaben hier⸗ für auf die beſitzende Klaſſe richtig abgewälzt würden.(Hört, hört, der Süddeutſchen.) Auch hier ſagt der praktiſche Bebel kein Wort davon, daß dem Klaſſenſtaat die Mittel verweigert werden müſſen. Heute aber tritt man aber uns gegenüber und nimmt einen ganz anderen Standpunkt ein. Entweder eine ſel bſt⸗ ſtändige parlamentariſche Vertretung oder lieber gar keine.[Sehr richtig, bei den Süddeutſchen.) Wenn der Parteitag irgend welche Direktive ſchaffen will, daß die parlamentariſchen Vertreter in ihrer perant⸗ wortlichen Stellung eingeſchränkt werden, ſo ſage ich, gleichviel, in welcher Jorm das geſchieht, iſt das unannehm⸗ da r.(Sehr richtig bei den Süddeutſchen] Kein Herrſcher und keine Beherrſchten(Beifall der Süddeutſchen] darf es geben, da⸗ Sie haben Gnade gejunden und doch haben ſie die gleichen Gründe gegen werden wir uns aus demokratiſchen Grundſätzen bis aufs Alleräußerſte wenden.(Händeklatſchen der Süddeutſchen.) Der verſtorbene Dreesbach hat früher einmal erklärt namens ſeiner Fraktion, das hat er damals auch namens des Abgeordneten Geck erklärt, daß ſie niemals ein gebun⸗ denes Mandat annehmen würden.(Hört, hört.) Der Standpunkt des verſtorbenen Dreesbach iſt auch der unſrige heute. Wir verwahren uns. dagegen, Partikulariſten in irgend einer Weiſe zu ſein. Die Reſolution des Parteivorſtandes iſt für uns unaunehmbar, ganz abgeſehen von dem Mißtrauensvotum. Die Reſolution iſt ſachlich unhaltbar. Parteigenoſſen, die Sachen machen wir nicht noch einmal mit. Ob die Reſolution verbeſſert oder verböſert wird, ſie iſt für uns unannehmbar. Das Vertrauen in der Partei iſt ein viel größerer Faktor als alle Reſolutionen. (Händeklatſchen der Süddeutſchen.) Wenn Sie die Sache vom Standpunkte des Vertrauens betrachten u. nicht vomStandpunkke der Herrſcher, dann kommen wir zur richtigen Löſung der Frage⸗ Liebknecht hat in Erfurt geſagt, das Revolutionäre liegt nicht in den Mitteln, ſondern in den Zielen. Gewalt iſt ſtet? ein reaktionäres Kampfmittel geweſen. So geht es auch mit der Budgetfrage. Dieſe iſt keine radikal⸗ Frage. Wenn man ſie dazu macht, ſo iſt das eine Scheinradikalſache, zu der man ſie macht, mangels beſſerer Sache.(Sehr richlig de, Süddeutſchen.) Die Budgetfrage iſt eine taktiſche Frage, auf ſie läßt man ſich aber nicht feſtlegen. Der Parteitag ſollte ſich auf Ratſchläge beſchränken. Redner ſchließt ſeine zweidreibiertelſtündige Rede mit folgen⸗ dem Satz: Die Fortſchritte im Süden bringen auch Vor⸗ teile für den Norden. Ohne dieſe wären die Brutalitäten der Junker noch größer. Zwingen Sie, Genoſſen von Norddeutſch⸗ land, uns nicht Ihren Willen auf. Gegen die Refolution gibt es nur entſchiedenen Widerſtand. Wir hoffen, daß Sie es nicht zum Aeußerſten kommen laſſen werden.(Beifall und Lärm.) Wenn Sie der Partei einen Dienſt erweiſen wollen, dann haben Sie den Mut, den mut⸗ willig heraufbeſchworenen Parteiſtreit wieder gut zu machen.(Stürmiſcher Veifall bei den Süddeutſchen, Lachen bei den Norddeutſchen.) Setzen Sie die Partei keiner Kraftprobe aus, bertrauen Sie uns, wir wollen das Beſte der Partei. Ar⸗ beiten lwir gemeinſam weiter an unſerer großen Bewegung. (Stürmiſcher Beifall bei den Süddeutſchen, endloſes Klatſchen Die norddeutſchen Delegierten bewahren eſſiges Schweigen), ****f In der Nachmittagsſitzung, die um 3 Uhr beginnt, teilte Paul Singer zunächſt mit, daß der übliche Parteiausflug nachmittag wegen dringender Geſchäfte in Wegfal omme. Auf der Rednerliſte ſtehen 87 Redner, darunter 30 Gegner der Reſolution des Parteivorſtandes. Ein Antrag will, daß die Redezeit für diejenigen Genoſſen in Süddeutſch⸗ land, welche Gegner der Budgetbewilligung ſind, auf 30 Min. feſtgeſetzt werde. Der Antrag wird angenommen. Ebenſo wird ein Antrag angenommen, daß ein Redner für und ein Redner gegen die Reſolution des Parteivorſtandes das Wort erhält. Nunmehr erhält Dr. Frank⸗Mannheim das Wort. Er führte aus: Daß ſo viel Abgeordnete und Vertrauensleute aus Süddeutſchland einig vor Ihnen ſtehen, hat manchen unter Ihnen nachdenklich gemacht. Die vielen Beſchimpfungen, die man gegen uns geſchleudert hat, fallen auf das Proletariat ſelbſt zurück, denn darnach iſt dieſes nicht in der Lage, ein paar Dutzend Ver⸗ trauensleute richtig auszuwählen. Nach der„Leipziger Volks⸗ zeitung“ werden im Süden nur Kretine in das Parlament geſchickt, während die Zielbewußten zu Hauſe bleiben. Die „Neue Zeit“ hat uns rückſtändige Wiſſenſchaft zu beweiſen geſucht und zwar aus der Betriebsſtatiſtik.(Lachen.) Es waren keine repiſioniſtiſchen Verſchwörer, die uns beeinflußt haben. Wir ſind nicht, wie der Rattenfänger von Hameln, hinter einem dämoniſchen Verführer hergelaufen, es war auch kein baheriſcher Hieſel geweſen, der uns den Dolch auf die Bruſt geſetzt hat. Wir waren der Meinung, daß das Parteiprogramm lein papierener Papſt ſei, ſondern daß wir ſelbſtverſtändlich uns prüfen und darngg auch handeln müßten. Was wir gewollt und getan haben, wa! der Ausfluß unſeres parteigenöſſiſchen Pflichtbewußtſeins. Des; wegen werden wir bei unſerem Beſchluſſe ſtehen bleiben wie Männer.(Großer Beifall bei den Süddeutſchen.) Unſere Gegner ſprachen von Verſumpfung und ſie ſuchten die Maſſen mißtrauiſch zu machen. Im Jahre 1890 haben die Berliner Jungen ihre vergifteten Pfeile gegen Lieblnecht und Bebel und den Parteivorſtand gerichtet, heute iſt leider der Parteivorſtand der Fahnenträger der Berliner,(Heiterkeit und Beifall.) 5 Es gibt auch Leute, die meinen, der Parteivorſtand ſei der Gefangene der Verliner.(Lachen.) Die Debatte iſt ſo vergiftet worden, weil viele Parteigenoſſen gemeint haben, es handle ſich um ein Komplott gegen die Partei.(Zuruf: „War es auch,“) Im„Vorwärts“ iſt Tag für Tag von einer geheimen Konferenz die Rede geweſen und wir haben erwar⸗ tet, daß aus der Mitte des Parteivorſtandes eine Aufklärung kommen würde, da er es ja beſſer wußte. Der Abg. Pfann⸗ kuch iſt auf der Würzburger Konferenz dabei geweſen, wo be⸗ ſchloſſen wurde, in Nürnberg zuſammen zu tkommen, um die Budgetfrage zu erörtern. Das hat Pfannkuch gewußt und der Parteivorſtand hätte die Pflicht gehabt, den„Vorwärts“ davon Mitteilung zu machen(Sehr ichtig!), wenn der Genoſſe Pfannkuch entfernt den Wunſch geäußert hätte, der Nürnberger Konferenz beizuwohnen.(Stürmiſche Aharufe und ſtürmiſche Unterbrechungen.) Pfannkuch hat geſagt, wenn einer von uns abkommen kann, wird er kommen, Da können wir nicht wiſſen, daß einer vom Parteivorſtand den Wunſch hatte. Zuruf: Ströbel.) Nun gehe es natürlich auf den Redakteur Ströbel vom„Vorwärts“ über.(Ströbel ruft: Infamie.) Von der Gewohnheit ſtarke Ausdrücke zu ge⸗ brauchen iſt der Genoſſe Vorwärts⸗Redakteur Ströbel auch hier nicht abgegangen, denn er hat mir Infamie vorgeworfen. Wenn man den Parlamentarismus ſo herunterſetzt, dann lann ich nicht verſtehen, wie man auf die Straße gehen will und Freiheit und Blut wagen, nur um eine Gaſſe zu bahnen für den parlamen⸗ tariſchen Kretinismus. Wir ſind der Meinung, daß durch den Par⸗ lamentarismus der kulturelle und materielle Stand der Arbeiter⸗ ſchaft gehoben werden kann und ſchon gehoben worden iſt,(Sehr richtig.) Hat ſich nicht das eherne Lohngeſetz als unhalt⸗ bar erwieſen. Sie bürfen nicht erklären, daß wir das Budget ab⸗ lehnen ſollen. Will man etwa den Gewerkſchaften zumuten, einen 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 16. September. Tarifvertrag Poſten für Poſten durchberaten und am Ende nein zu ſagen?(Händeklatſchen der Süddeutſchen. Lachen der Nord⸗ deutſchen.)) Wir wollen den Klaſſenſtaat bekämpfen. Das geſchieht aber nicht dadurch, daß man von Zeit zu Zeit mechaniſch nein ſagt.(Sehr richtig bei den Süddeutſchen und Lachen bei den Norddeutſchen.) Dann würde auch für Preußen der Tag von Damaskus kommen. Dann würde aus Saulus Singer ein Paulus Singer.(öHeiterkeit.) Man hat von Disziplinbruch geſprochen und von Leipzig kam die Anklage auf Parteihochverrat. Man merkt die Nähe des Reichsgerichts.(Heiterkeit.) Der Weg der Reichs⸗ tagsfraktion iſt aber von Disziplinbrüchen geradezu beſät. Was wir hier tun, iſt ein echt deutſcher Streit um eine Ze⸗ remonie. Durch die Verweigerung der Zuſtimmung zum Budget wird vom Gebäude des Staates nicht ein Stein ver⸗ rückt.(Sehr richtig.) Den norddeutſchen Parteiführern ſind die äußeren und inneren Kämpfe erſpart geblieben. Sie haben keine gehabt.(Heiterkeit.) Uns iſt der Kampf ums Wahlrecht in Südeutſchland nicht leicht geworden. Dr. Frank führt einige Beiſpiele an und fährt dann fort: Für uns lagen zwingende Gründe vor, im Sinne des Lübecker Partei⸗ beſchluſſes zu handeln. Das meiſte in dieſer Richtung hat ſchon Timm geſagt. Was an dieſen Parteidebatten das bedauerlichſte iſt, das iſt, daß wir durch die Angriffe gezwungen werden, unſere Regjerung zu loben.(Lachen.) Es gibt ein ſehr treffendes ruſſi⸗ ſches Sprichwort, das heißt:„Behandle deine Frau wie eine Apfel⸗ baum, ſchüttle ſie.“ Wir lehnen das natürlich ab. Aber ich möchte das Sprichwort auf unſere Regierung anwenden: Wir müſſen ſie ſchütteln wie einen Apfelbaum, wenn wir etwas erhalten wollen. Wir haben in Baden erreicht, daß die Arbeiter⸗ organiſation anerkannt wurde. Die Regierung hat ſich bereit erklärt, ſich mit den Gewerkſchaften in Verbindung zu ſetzen, damit wird der Klaſſenſtaat noch nicht aus den Angeln gehoben,(Zurufe: Na alſol) aber wir haben uns zu ſagen, daß wir etwas erreicht haben. Es iſt uns zugeſagt worden, daß auch im Eiſenbahnrat Arbeitervertreter zugezogen wer⸗ den. Auch das iſt ein Ausfluß der Erkenntinis, daß die an⸗ drängenden Maſſen der Arbeiter Gleichberechtigung auf allen Gebieten des Staatslebens erfordern. Beim Entwurf zum Arbeitgebergeſetz iſt das Gutachten der Gewerkſchaften ein⸗ geholt worden und Miniſter von Bodman hat ſich gegenüber dem Entwurf auf den Standpunkt der Gewerkſchaften geſtellt. (Hört, hörth Es iſt kein Zweifel, daß er dieſen Standpunkt auch im Bundesrat vertreten hat, oder vertreten wird. Der Miniſter hat weiter erklärt, daß er die chriſtlich⸗nationalen Gewerk⸗ ſchaften nicht empfehlen wird auf Koſten der freien Gewerk⸗ ſchaften(hört, hört). Es dürfen jetzt auf den badiſchen Bahn⸗ höfen auch ſozialdemokratiſche Blätter verkauft werden. Der Grund unſerer Zuſtimmung zum Budget war aber nicht in dieſen kleinen Zugeſtändniſſen zu ſuchen. Der Grund, den wir angaben war, daß wir auf dem letzten Landtag eine bedeutende Erhöhung der Beamtengehälter und Arbeiterlöhne durchgeſetzt haben. Davon haben nicht nur die Gendarmen und Staats⸗ anwälte Nutzen gehabt, wie ein norddeutſches Blatt aus⸗ führte. Es iſt Tauſenden von Proletariern und ärmeren Teufeln damit geholfen woxrden. keine Veranlaſſung hatten: Das iſt die parlamentariſche Konſtellatlen in Baden und die Abſicht, auch in Zukunft eine Mehrheit des Zentrums zu verhindern. Man hat auf die Maßregelung Schäufeles hin⸗ gewieſen. In Preußen kommen ſolche Fſſlle tagtäglich vor, ſodaß man ſich garnicht mehr darum kümmert. Es muß aber doch geſagt werden, daß ſeit der Kritik an dem Fall Scheuffele die Praxis der badiſchen Eiſenbahnwerkſtätten eine andere geworden iſt. Man iſt hierher gekommen, nicht um uns zu überzeugen, ſondern um uns zu überſtimmen.(Widerſpruch.) Nun ich freue mich, daß dieſer Widerſpruch erfolgt. Es hat Zeiten gegeben, wo wir auf ſolchen Widerſpruch nicht gefaßt ſein konn⸗ ten. Wenn man uns nicht überſtimmen ſollte, ſo dürfen Sie uns aber auch nicht in eine Situation bringen, welche den Ein⸗ fluß der Arbeiterklaſſe zurückdrängt. Dr. Frank ſpricht weiter. 0 141t. V Nius Stadt und Tandl. Mannheim, 16. September 1908. Außerordentliche Generalverſammlung des Mittel⸗ enropäiſchen Wirtſchaftsvereins in Deutſchland. 5 1550 Um 4 Uhr oereinigten ſich geſtern die Teilnehmer im Park⸗ hotel aum 1 65 Feſteſſen. Der Vorſitzende des Vereins, He rog Eruſt Günther von Schleswig⸗Holſtein, feierte in Anknüpfung an das erſtaunliche Emporblühen Mannheims die ſegensreiche Regierung Friedrichs I. Er ſelbſt erinnere ſich gern der ſchönen, in der Jugendzeit im badiſchen Lande verlebten Tage und dankbar der vom verſtorbenen Großherzog und der großherzoglichen Familie ſeinem Hauſe auch in ſchweren Zeiten bewahrten und bewährten Freundſchaft. Der regierende Großherzog werde mit der ſeinem Hauſe eigenen Treue verſuchen, das Band, das Großherzog Friedrich J. weſentlich mitgeholfen habe, um die deutſchen Stämme zu ſchlingen, noch feſter zu knüpfen. Sein Hoch galt Großherzog Friedrich II., von dem auf das Begrüßungstelegramm an den Vor⸗ ſigenden folgende Antwort aus Badenweiler eingelaufen war: „Euere Hoheit bitte ich, für die mir namens des zu einer außerordentlichen Generalverſammlung vereinigten Mitteleuro⸗ päiſchen Wirtſchaftsvereins in Deutſchland gewidmete freund⸗ liche Begrüßung meinen verbindlichſten Dank entgegenzunehmen. Och hoffe, daß die Mitglieder des Vereins in meiner Hauptſtadt Mannheim angenehme Stunden verleben, und begleite itre Ver⸗ handlungen mit den beſten Wünſchen. 12 Friedrich, Großherzog von Baden.“ FReichstagsabgeordneter v. Dirkſen gedachte der Gäſte. Die freundlichen Begrüßungen der Vertreter der badiſchen Regierung, der Stadt Mannheim und der Handelskammer Mannheim und das von ihnen bekundete verſtändnisvolle Intereſſe für die Beſtrebungen des Vereins fallen ſchwerer ins Gewicht, als eine vereinzelte un⸗ freundliche Kritik in der Preſſe. Der Verein arbeite lediglich auf wirtſchaftlichem Gebiet ohne Parteitendenz und bezwecke eine immer engere wirtſchaftliche Verbindung Deutſchlands mit den Nachbar⸗ r der Staatswiſſenſchaften an der Uni⸗ Prof „ wißm ſeine Worte als Volkswirt der Handels⸗ Wir hatten noch einen weiteren Grund für unſere Zuſtimmung in unſerer Erklärung nuicht angegeben, weil wir dazu unſeren Gegnern gegenüber und Induſtrieſtadt Mannheim. Ihre erſtaunliche, geradezu in amerikaniſchem Tempo erfolgte Enttvicklung veranſchaulichte er an einer Reihe ſtatiſtiſcher Daten und Zahlen. Die Geſchichte Mann⸗ heims und ihre Beziehungen zu hervorragenden Männern auf allen Gebieten des geiſtigen Lebens beweiſen, daß in ihr neben dem ſtarken Sinn für die realenchüter des Lebens allzeit auch die idealen Güter der Kultur gepflegt worden ſeien, daß Mannheim ſich alſo durchaus nicht einſeitig entwickelt habe, und ſo ſei die Entwicklung Mannheims hoffentlich vorbildlich für recht viele deutſche Städte. Stadtrat Dr. Alt dankte namens der Stadt in Vertretung des am Erſcheinen verhinderten Oberbürgermeiſters für die Wahl Mannheims zum Verſammlungsort und für die begeiſterte Schil⸗ derung der Vorzüge ſeiner Vaterſtadt, die geeignet ſei, die Mann⸗ heimer mit Stolz zu erfüllen. Bis zum letzten Bürger ſei die Mannheimer Bevölkerung durchdrungen von der Ueberzeugung, daß dieſe gewaltige Blüte des hieſigen Handels⸗ und Induſtrieplatzes nur möglich war auf der Grundlage unſeres großen geeinigten Deutſchen Reiches. Andererſeits aber ſei das Erwerbsleben der Stadt durch tauſend Fäden verknüpft mit dem Ausland. Die Mannheimer Bevölkerung bringe daher dem Mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsverein volles Verſtändnis und große Sympathie ent⸗ gegen. Beſonders ſei zu begrüßen, daß der Verein klugerweiſe nur Schritt für Schritt vorwärts ſchreite und zunächſt Fühlung ſucht und gefunden habe in denjenigen Völkern, die uns auch in idealer Beziehung zunächſt ſtehen, mit Oeſterreich und Ungarn. Die Stadt Mannheim wünſche dem Verein daher aufs herzlichſte kräftiges Vlühen und Gedeihen. Die Generalverſammlung hat einen in allen Teilen würdigen und ſchönen Verlauf genommen und auf die hieſigen Teilnehmer den allergünſtigſten Eindruck gemacht. Man darf ſich deshalb wohl aug) der Hoffnung hingeben, daß dem Verein noch recht viele Mann⸗ heimer Bürger, die ſeinen Beſtrebungen berſtändnisvolles Intereſſe entgegenbringen, beitreten. Bei der Geſchäftsſtelle Berlin W. 57, Kurfürſtenſtraße 166, ſind alle Druckſachen zu erhalten und iſt alles Nähere zu erfahren. * Der Großherzog im Manöver der 29. Diviſion. Geſtern wohnte der Großherzog in Begleitung des kommandierenden Generals des 14. Armeekorps im Oberelſaß den Manövern der 29. Diviſion bei, nachdem er am Samstag ſchon zu den Uebungen der 82. und 84. Brigade in der Gegend von Sierenz und Kappeln erſchienen war. * In den Nuheſtand verſetzt wurden der Vorſtand der Bahn⸗ bauinſpektion J in Offenburg, Baurat Otto Hof, der Vorſtand der Bahnbauinſpektion in Villingen, Baurat Wilhelm Harmuth und der Reviſor Jakob Burgbacher bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. * Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft die Profeſſoren Alfred Friedmann am Gymnaſium in Lörrach an jenes in Tauber⸗ biſchofsheim, Peter Weygoldt am Realprogymnaſium in Mos⸗ bach an die Realſchule in Wiesloch, Friedrich Stachel am Real⸗ proghymnaſium in Buchen an das Gymnaſium in Tauberbiſchofs⸗ heim und Karl Wendling an der Realſchule in Wiesloch an das Realprogyhmnaſium in Mosbach. * Einen großen Zugang hat das Ettlinger Lehrerſeminar zu verzeichnen Unter den 141 Kandidaten, die ſich zur gegenwärtig ſtattfindenden Aufnahmeprüfung gemeldet haben, ſind auch viele Abiturienten von gklaſſigen Mittelſchulen. * Ernannt wurde der Vorſtand des Realprogymnaſtiums Mos⸗ bach Kurt Richter zum Profeſſor am Gymnaſium in Lörrach, der Profeſſor an der Oberrealſchule in Karlsruhe Dr. Wilhelm Kirſech zum Vorſtand der Realſchule in Eppingen und Lehramts⸗ braktikant Oskar Blank von Endingen zum Profeſſor am Real⸗ proghmnaſium in Buchen. Zur letzten natl. Wählerverſͤmmlung in Ludwigshafen. Herr Albert Schmidt, der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe Lud⸗ wigshafen des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes er⸗ ſucht uns, nachträglich vervollſtändigend feſtſtellen zu wollen, daß er als letzter Debatteredner in der am Montag Abend im„Pfälzer Hof“ ſtattgefundenen Wählerverſammlung als Vorſitzender der Ortsgruppe in der Verſammlung die Mitteilung des Herrn Reicholt, daß in den Reihen der Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen für die Kandidatur Binder agitiert worden ſei, als un⸗ wahr erklärte, mit dem Zuſatz, daß Herr Reicholt den Wahr⸗ heitsbeweis für ſeine Behauptung erſt noch zu erbringen habe. In Uebereinſtimmung mit dem Referenten des Abends, Herrn Reichs⸗ tagsabgeordneten Juſtizrat Dr Junck, ſtellte Herr Schmidt dagegen an Hand von Beiſpielen ausdrücklich feſt, daß gerade der Deutſch⸗ nationale Handlungsgehilfen⸗Verband die Sozialdemokratie von * Die Gerichtsferien haben am Montag ihr Ende erreicht. Die Geſchäfte werden bei den Gerichten nun wieder in vollem Um⸗ fange aufgenommen. * Manöverunfall. Bei dem Gefechte am Freitag der Regi⸗ menter 109 und 110, des Art.⸗Regts. Nr. 14 und 2 Schwadronen der Kolmarer Jäger zu Pferd, in der Nähe von Berolzheim, ſtüurzte ein Jäger von der dritten Eskadron während einer Akkacke. Das Pferd erlitt einen Blutſturz und krepierte auf der Stelle. Der Reiter erlitt keinen Schaden.„So was iſt nicht ſchlimm,“ erklärte der Reitersmann nach dem Unfall,„wir finden uns immer zurecht, auch in den ſchwierigſten Lagen und Fällen.“ Von Tag zu Tag. — Erſtochen. Saarbrücken, 14. Sept. Der Wirt Lambert des„Roten Hauſes“ wurde vor ſeiner Haustür von einem betrunkenen Gelegenheitsarbeiter, den er wegen ungebührlichen Betragens aus dem Lokal gewieſen hatte, erſtochen. Verhaftet wegen Zerſtückelung eines Leichnams. Leipzig, 15. Sept. In Altenburg wurde durch Beamte der Leipziger Kriminalpolizei der Tiſchler Robert Loh⸗ mann, Ehemann der in Unterſuchungshaft befindlichen Frau Loh⸗ mann, erneut verhaftet. Die Verdachtsgründe, daß Lohmann an der Zerſtückelung und Beſeitigung des Leichnams des Dienſt⸗ mädchens Emma Heyne beteiligt war, haben ſich neuerdings ſtark verdichtet. — Wom Zuge überfahren. Heilbronn, 15. Sept. Bei Affaltrach iſt geſtern vormittag der 34jährige Maurer Löffler aus Heilbronn von dem Zug nach Oehringen überfahren worden. Er war in letzter Zeit bei Arbeiten am Weinsberger Tunnel be⸗ ſchäftigt und vorgeſtern abend von Affaltrach auf dem Gleis nach Hauſe gegangen, wo ihn der Zug erfaßt hat. — Ausſtand. Nürnberg, 15. Sept. In den Vik⸗ toriawerken Akt.⸗Geſ. ſind ſämtliche Arbeiter, ausgenommen die im Motorbau beſchäftigten, wegen Lohndifferenzen in den Ausſtand getreten. — Während des Gottesdienſtes erſchoſſen. Gailborf, 15. September. Sonntag vormittag hat ſich wäh⸗ rend des Gottesdienſtes ein von hier gebürtiger Kaufmann aus unbekannten Motiven erſchoſſen. — Ein Scheuſal in Nenſchengeſtalt. Wil⸗ helmsdorf(.A. Ravensburg), 14. Sept. Ein recht roher Ehemann ſcheint der etwa 30 Jahre alte Bauer A. in dem be⸗ nachbarten Eſeunhauſen zu ſein. Er hat dieſer Tage ſeine Ehefrau anläßlich eines Wortwechſels im Stalle mit Fauſtſchlägen und mittels eines ſtarken Lederriemeus geſchlagen, was ſich die Frau ſo ſehr zu Herzen nahm, daß ſie mit dem Riemen auf den Speicher eilte und ſich dort erhängte. Der Mann ahnte nichts Gutes und folgte der Frau alsbald nach, befreite ſie auch noch rechtzetie z ihrer gefährlichen Lage, ſchlug aber dann mit dem Leber 15 lange auf ſie los, His ſie bewußtlos wurde. Nachbarskeute mußten ſie ins Bett tragen. Die kwohlverdiente Strafe für dieſe unmenſchliche Behandlung wird wohl nicht ausbleiben. — Eigenartiger Tod. Hamburg, 15. Sept. Der Kaufmann Tüxen ſchälte mit einem dolchartigen Meſſer einen Apfel; als ihm das Meſſer entglitt, fing er es mit den Knien auf und ſchälte ruhig den Apfel weiter, ohne zu bemerken, daß er ſich durch die Spitze des Meſſers die Schlagader eines Unterſchenkels berletzt hatte. Erſt die große Blutlache am Boden belehrte ihn über die Gefahr, in der er ſchwebte; bevor noch ärztliche Hilfe eintreffen konnte, verſchied er infolge des Blutverluſtes. 5 Letzte Nachrichten und Telegramme. 0 Oftersheim, 16. Sept. Der hieſige Ratſchreiber Löhr wurde in der letzten Gemeinderatsſitzung wegen Ver⸗ untreuung im Amte plötzlich ſeines Dienſtes en thoben Das Bezirksamt Schwetzingen hat die Angelegenheit bereits in Händen. * Wiesbaden, 16. Sept. Die 33. Verſammlu Deutſchen Vereins für 515515 Geſun heitspflege, welche vom 16. bis 19. hierſelbſt ſtattfindet wurde heute früh unter großer Beteiligung aus allen Teilen Deutſchlands, im Paulinusſchlößchen von dem Vorſitzenden, Prof Dr. Schottelius⸗Freiburg i. Br. im Namen des Regierungs, Präſidenten eröffnet. Der General⸗Sekretär des Vereins er⸗ glieder zählt. Auf Vorſchlag des Vorſtandes wird Geheimet Oberbaurat Baumeiſter zum Ehrenvorſitzenden gewählt. Hier⸗ auf wird in die Tagesordnung eingetreten. Es folgt ein Referaf v. Esmarch⸗Göttingen über die ſtädtiſchen Geſundheitsämter⸗ * Frankfurt, 16. Sept.(Priv.⸗Tel.) Heute nach⸗ mittag erſchoß ſich der 24jährige Sattler und Tapezier Adam Becker in einer Wirtſchaft am Paulsplatz * Hannovper, 16. Sept. Jubelfeier der Ilſeder Eiſenhütte, ſtiftete der Verwaltungsrat 100 000 Mark für Wohlfahrtszwecke. Weitere 100 000 Mark für das Kreiskrankenhaus in Peine. Berlin, 15. Sept. Wegen der in Antwerpen an Bord des Dampfers„Bürgermeiſter“ vorgekommenen Au3⸗ ſchreitungen von Angehörigen der deutſchen Schutztruppe wurde ſofort eine Unterſuchung eingeleitet. Berlin, 15. Sept. Staatsſekretär Dernburg übernahm heute die Leitung des Reichskolonialamts wieder. Berlin, 16. Sept. Reichskanzler Fürſt Bülo iſt hier eingetroffen. * Berlin, 16. Sept. Durch das heute Vormittag auz dem Weſten aufſteigende Unwetter mit ſtarkem Winde und ſchwerem Regen wurde die vor dem Kaiſerpaar geplante Vor⸗ führung des Militärluftſchiffes ſowohl, als auch des Parſeval⸗ ballons verhindert. Der Parſeval⸗Ballon erlitt bekanntlich einen Unfall, auch das Militärluftſchiff mußte um 9½ Uhr umkehren und landete um 11 Uhr ohne Schwierigkeiteg. 11 Unfall des Parſevalſchen Ballous. *Bertin, 16. Sept. Der auf der Fahrt nach Döberitz be⸗ griffene Parſevalballon manöverierte 9½ Uhr vormittags über F Dalenſee. Er wurde durch einen Windſtoß erfaßt, u knickt und zum Sinken gehracht. Er liegt jetzt auf den Dache einer Villa der Frabenerſtraße. Der Militärballon, der 885 über Potsdam fuhr, konnte wegen eines Sturmes nicht landeeg ſtattete den Jahresbericht, nach welchem der Verein 1730 Mit⸗ Aus Anlaß der 50jährigen und fuhr um 10 Uhr nach Berlin zu⸗ cd. *Berlin, 16. Sept. Der Parſevalſche Ballon ſollte heute nach dem Barnſtedter Feld fahren, um dort dem Kaiſer vorgeführt zu werden. Der Ballon fuhr mit einer Geſchwindig⸗ keit von 15 Meter gegen einen Wind von 10—12 Meter Stärke. In der Nähe des Bahnhofes Grunewald brach die linke Stabiliſierungsfläche und ſtieß ein großes Loch in den Ballon hinein, ſodaß das Gas entwich. Der Ballon klappte infolgedeſſen zuſammen und fiel auf das Dach der Villa, teils auf Bäume dieſer Villa, Trabenerſtraße 28. Die Bemannung der Gondel, welche aus Major Parſeval, Hauptmann Kähler. Ingenieur Kiefer und ö einem Maſchiniſten beſtand, blieb wohlbehalten. Der Ballon wurde gegen 12 Uhr von Mannſchaften des Luftſchiffer⸗ Bataillons fortgeſchafft. Maroklo, Paris, 16. Sept. beröffentlichten Preßſtimmen über die franzöſtſch⸗ſpaniſche aedne Note hinterlaſſen den Eindruck, daß die Note eine ſehr glück⸗ Ungünſtig lauten nur die Urteile der liche Politik verfolge. traditionell deutſch⸗feindlichen Blätter. San Sebaſtian, 16. Sept. Aeußern erhielt bereits mehrere Antworten auf die franzö⸗ ſiſch⸗ſpaniſche Marokko⸗Note. Mehrere Regierungen gaben ihre Zuſtimmung zu erkennen. Andere, beſonders die deutſche Regierung, teilte mit, ſie werde die Note prüfen. 5 Waſhington, 16. Sept. Amerika beobachte eine abwartende Haltung in der Marokkofrage Ein allgemeiner Notenaustauſch der Signatarmächte wird fük notwendig erachtet, um eine prompte Verſtändigung bezüglich ihrer Haltung zu den Vorſtellungen Frankreichs und Spaniens zu erzielen. paſſiv und philanthropiſch. Frage nicht durch eine obſtruktive Taktik aufhalten. Hausſuchungen in St. Betersburg. * Petersburg, 15. Sept. Die Geheimpolizei nahm geſtern umfangreiche Hausſuchungen in allen Stadtteilen vor. Sie fand dabei 5 Bomben und große Mengen von Dynamik, Ungefähr 100 Perſonen, vorwiegend beſſeren Ständen au⸗ gehörend, darunter ein Polizeibeamter, wurden verhaftet. Acht Bezirkskomitees der Sozialrevolutionären Partei Zentralbureaus des ruſſiſchen Eiſenbahnarbeiter⸗Verbandes wurden aufgehoben. Die Cholera. * Petersburg, 16. Sept. Tie Stadt Krementſchug wurde für choleragefährlich, die Gouvernements Woroneſch, Kiew, Orel, Poltawa, Cherſon, die Stadt Nicolajew, das Terekgebiet, die Wolga von Twer bis Rybinsk und die Ladogakanäle für cholerabedroht erklärt. Eine verheerende Feuersbruuſt. * Konſtanlinopel, 16. Sept. In der Stambuler Vor⸗ ſtad! Jedi⸗Kule wurden geſtern durch eine Feuersbrunſt 100 Häuſer zerſtört. 85 Die von den Morgendlauern Der Miniſter des Amerikas Intereſſen in Marokko ſeien eher! Amerika werde die Löſung der und die Mannhei, 16. Septemd 5 General⸗Anzeiger.(Abendblalr.) Uolkswirtschal. Ueber die Gerſtenernte in der Pfalz iſt nach dem Urteile des Landwirtſchaftlichen Kreisausſehuſſes der ſfalg bis Ende Auguſt eine klare Ueberſicht noch nicht möglich da die Nachrichten aus den verſchiedenen WBeen berſchieden lauten, je machdem die Ernte mehr oder weniger durch ungünſtige Witterung gelitten hat. In der Vorderpfalz ſchätzen die Diſtrikte Berggabern⸗Oſt und Germersheim⸗Oſt die Ernte als mittel, Grün⸗ ſtadt, Neuſtadt und Dürkheim als gutmittel, Speyer, Kandel⸗Weſt abs gut, Germersheim⸗Weſt als ſehr gut. In der weſtlichen Pfalz ſchäßt man die Ernte als mittel in Homburg⸗Oſt und Zweibrücken⸗ Oſt, als gut in Winnveiler, Kuſel, Wolfſtein, Lauterecken, Wald⸗ fiſchbach, als ſehr gut in Zweibrücken⸗Weſt und St. Ingbert. In der Nordpfalz hat Kirchheimbolanden eine gute, Rockenhauſen⸗ Obermoſchel eine ſehr gute Ernte zu verzeichnen. Im Durchſchnitt bum alſo die Ernte als gut bezeichnet werden und wird bei 22,4 Dyppelzentner 1906 und 24,3 Dz. 1907 dieſen Ernten ziemlich gheichkommen. Die Qualität kann, ſoweit nicht Lager vorhanden war, als eine ſehr befriedigende bezeichnet werden, obwohl genaue Unterſuchungen noch nicht vorliegen. Farbe und Form laſſen nichts gzu wünſchen übrig und die langſame Reife läßt einen niedrigen Eiweißgehalt erwarten. * 5* Victoria Falls Power Company. Z3u dem geſtern geſtellten Antrag auf Zulaſſung von Kſtrl. 800 000 Sproz. Hypothekarobligationen der Victoria Falls Power Company zum Handel an der Berliner Börſe wird uns geſchrieben: Die Victoria Falls Power Company wurde im Herbſt 1906 ins Leben gerufen, um eine einheitliche und großzügige Verſor⸗ gung der Mineninduſtrie mit elektriſcher Energie durchzuführen. Hierzu verbanden ſich engliſche und deutſche Intereſſenten. Eine beſondere Bedeutung für Deutſchland gewann das Unternehmen, als es gelang, die techniſche Ausführung zum weitaus größten Teil der deutſchen Induſtrie zuzuführen. Im Hinblick auf die hieraus für dieſelbe reſultierenden erheblichen Auftragsmengen erklärte ſich das deutſche Finanzkonſortium der Allgemeinen Elek⸗ trizitätsgeſellſchaft bereit, nachdem Lſtrl. 625 000 Vorzugsaktien in England zum Parikurſe gezeichnet und bar bezahlt worden waren, ſeinerſeits einen gleichen Betrag in auf das ganze Unter⸗ nehmen hypothekariſch eingetragenen 5proz. Obligationen zu übernehmen, wobei ausbedungen wurde, daß der Erlös aus den Obligationen erſt dann zur Verwendung gelangen ſollte, wenn der Erlös aus den Vorzugsaktien ſeine Verwendung in dem Ausbau des Unternehmens gefunden haben würde, was durch beſondere Treuhändler kontrolliert wird. 8 Das der neuen Geſellſchaft ging Zt. nicht unerheblich den Betrag des von ihrem Finanzkonſor⸗ tium übernommenen Obligationenbetrages— kommt auch in der Zuſammenſetzung der Leitung der Geſellſchaft zum Ausdruck. Im Verwaltungsrat ſitzen die Herren Geheimrat Dr. Rathe⸗ nau, Generaldirektor der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft, Hans Schuſter, Direktor der Dresdner Bank und A. Had⸗ lehy, Londoner Vertreter der Allgemeinen Elektrizitätsgeſell⸗ ſchaft; dem techniſchen Beirat gehört an Herr Profeſſor Dr. Klingenberg, Direktor der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſell⸗ ſchaft Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft, Darmſtadt. Die Geſell⸗ chaft vereinnahmte im Auguſt 1908 M. 670 290 gegen M. 633 897 Vorjahre. Hiervon entfallen auf den Perſonenverkehr Mark 560350 oder M. 42022 mehr als im Vorjahre und auf den Güterverkehr M. 105 218 oder M. 5423 weniger. Seit Beginn des Geſchäftsjahres(1. April bis 31. Auguſt 1908) wurden ins⸗ geſamt M. 3 247 324 oder M. 172 742 mehr als im gleichen Zeit⸗ raume des Vorjahres eingenommen. Die Betriebslänge der Ne⸗ benbahnen iſt unverändert und beträgt wie im Vorjahre 314,47 Kilometer. Die Länge der Kleinbahnen hat ſich um 1,74 Km. vermehrt und beträgt 104,84 Km. gegen 103,10 Km. im Vorj. Die Bergbaugeſellſchaft Friedrichs egen dürfte nach dem Ab⸗ ſchluß für 1907⸗08 in der Lige ein eine 2re: Dioidende zu verteilen. Vermutlich aber werden die Aktien dividendelos bleiben, damit der Ueberſchuß von 33 526 M. auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden kann. Im Vorjahre wurden bei 269 249 Mark Reingewinn 8 Prozent Dividende verteilt und 3.6 M. neue Rechnung vorgetragen. 5 Aproz. Anleihe der Stadt Celle. Die von einer Banlengruppe Hannover übernommene Aproz. Celler Stadtanleihe von Mk. Zeichnung aufgelegt. 5 Lenne⸗Elektrizitäts⸗ und Induſtriewerke.⸗G. in Werdahl. In der geſtrigen ordentlichen Hauptverſammlung wurde der⸗ Abſchluß für 1907.08 genehmigt und der Verwaltung Entlaſtung erteilt. Aus dem Reingewinn, der ſich abgeſehen von 23 053 M. (i. V. 9277.) Vortrag, auf 35 153 M.(67369 M) ſtellt, wer⸗ den 45000 M.(w. i..] zur Einlöſung des rückſtändigen Divi⸗ dendenſcheins der Vorzugsaktien für 1905⸗06 mit 6 Proz. ver⸗ wandt. Die Entwicklung des Werkes nimmt dem Geſchäftsbericht zufolge einen erfkeulichen Fortgang. Terrainaktiengeſellſchaft am Großſchiffahrtsweg Berlin— Stettin in Berlin. In der Generalverſammlung, in der ein Aktienkapital von 255 000 M. vertreten war, wurde beſchloſſen, keine Dividende zur Verteilung zu bringen, ſondern die zur Ver⸗ fügung ſtehenden 5822 M. nach Dotierung des Reſervefonds borzutragen. Die Verwaltung führte hierzu aus, daß ſie der Barmittel in vollem Umfange für die Weiterführung der Auf⸗ ſchließungsarbeiten und Bauten bedürfe. Eine Anregung aus dem Kreiſe der Aktionäre, daß die Geſellſchaft in Liguidation treten ſolle, fand keine Unterſtützung, da der Vorſitzende betonte, daß man hoffen dürfe, in einigen Jahren, wenn der Großſchiff⸗ faͤhrtsweg eröffnet ſei, Dividenden verteilen zu können. Die ſtaatliche Kreditanſtalt des Herzogtums Oldenburg for⸗ dert zur Subſkription am 21. Sept. 1908 auf 3 Millionen Mark 4% proz. Schuldberſchreibungen auf. Der Zeichnungspreis be⸗ trägt 99,25 Prozent. 5 Germania Transportverſicherungsgeſellſchaft. Dac erforder⸗ liche Betrag für die Wiederaufnahme des Konkurſes iſt von den betreibenden Gläubigern aufgebracht worden. Vom Keliſyndikat. In der geſtrigen Sitzung des Aufnahme⸗ ausſchuſſes des Kaliſyndikats mit einem Ve treter der Gewerk⸗ ſchaft Großherzog Wilhelm Ernſt wurden die Verhandlungen, welche den Abſchluß eines vorläufigen Vertrages oder die end⸗ gültige Aufnahme des Werkes bezwacken, vertagt, damit der Vertreter von Wilhelm Ernſt die Vorſchläge dem Geſamtvor⸗ ſtande der Gewerkſchaft unterbreiten kann. Deutſche Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika. Zu der geſt⸗ rigen ordentlichen Hauptverſammlung iſt noch nachzutragen, daß den Vertretern der Blätter der Zutritt nicht gewährt und auch der Geſchäftsbericht nicht ausgehändigt wurde. Das iſt um ſo verwunderlicher, als etwa 40 Anteilseigner zu der Verſammlung erſchienen waren und ſomit die Anteile des Unternehmens in weiteren Kreiſen untergebracht ſind, ſo daß ein allgemeines kapi⸗ taliſtiſches Intereſſe an dieſem Unternehmen beſtehen dürfte. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seitel. FF33; Flranffurter Effektenborſe. ([Privattelegrammw des General-Auzeigers. * Frankfurt a.., 16. Sept.(Fondsbörſe.) Die lebhafte Geſchäftstätigkeit hat merklich nachgelaſſen, umſo⸗ mehr auch von ſeiten der auswärtigen Börſe jede Anregung fehlte. Der ſchwache Verlauf der Newyorker Börſe und die bereits geſtern angeführten Gründe der ſchwachen Tendenz an ihrer Börſe waren maßgebend. Die unbedeutende Stimmen⸗ mehrheit der republikaniſchen Partei bei den Senatswahlen laſſen einen heißen Kampf um den Präſidentenpoſten erwarten. wäßig zuverſichtlich. in Se⸗ 15 der weiteren Choleraverbreitung, auch b poli luſt iſt hervorgetreten. Der waren. Schiffahrtsaktien waren ruh 8 3 95 1 1 5 8 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.20 10130 7 Die Anſchauungen betr. des Geldmarktes ſind verhältnis⸗ Ki Ten ö olitiſchen Sta punkt war die Börſe beeinflußt. Die freundliche Tendenz 15 auf allen Gebieten nachgelaſſen und eine ſtärkere Verkaufs⸗ Bankenmarkt brachte größtenteils Kurseinbußen, welche allerdings keinen großen Umfang an⸗ nahmen. Stärker gedrückt war der Monkanmarkt, wo beſon⸗ ders Harpener, Gelſenkirchen und Phönix Bergbau angeboten ig. Von Bahnen Balti⸗ more ſchwach und unter pari gehandelt, Lombarden ſtärker angeboten, anatoliſche und orientaliſche Bahnen abgeſchwächt. In einheimiſchen Anleihen waren die Schwankungen mini⸗ mal. Von ausländiſchen Fonds Ruſſen ſchwächer, Japaner und Türken behauptet. Die Haltung des Induſtriemarktes war ungleichmäßig, elektriſche Werte ſchloſſen nach ſchwacher Haltung feſter, da die teilweiſe zu niedrigeren Kurſen an⸗ gebotenen Aktien ſchlanke Aufnahme fanden, Maſchinen⸗ fabriken und Chemiſche Werte ſchwächer, Wittener Stahl ver⸗ gehntel 50 mäßigt. Verſtimmend a det, Börſe wirkfe en e die Nachricht loren 1½ pEt. Die Börſe brachte im weiteren Verlaufe wenig Veränderung, doch zeigte ſich teilweiſe befeſtigte Ten⸗ denz. An der Nachbörſe fanden nur unerhebliche Kursver⸗ änderungen ſtatt. Der Verkehr war ſehr ſtill. Ediſon lebhaff. Es notierten: Kreditaktien 201.30, Diskonto 177.90, Dres⸗ dener Bank 146.70, Staatsbahn 148.50, Lombarden 22. 80, Baltimore 99.30 à 40, Ediſon 224 4 225.20 Telegramme der Continenlal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Disfont 4 Prozent. Wechſel 18 18 168 97 le8 90 80.883 0875 81.10 81066 20.388 0288 8115 8115 81075 81066 85 10 85 675 1623 16 23 31/ 23 2 00 5¹⁸ kur „ Raris Schweitz. Plätze Wien 5 Napoleonsd'or Privaldiskonſo A. Deutſche. Amſterdam urz Belgien Italien London Staatspapiere. 15 1550 4% deutſch. Reichsanl. 10 10 109.20 87 922 92 20 8 555 88.8) 88 50 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 100 20 100,0 92.30 92.20 7 S3 60 88 45 4 badſſche St.⸗A. 1901 99.89 99 80 „ 1908 100 80 100.0 8½ bad. St.⸗Olabg)ft—— 3* 3⁰ 1900.50——Oeſterr. Goldrente—.— 88 352 19 4 9149 9 45/3 Portug. Serie! 61.50 1907 9130——43„ lff!!ß! 4% neue Ruſſen 195 86 0 4 Ruſſen von 1889 84.20 84. 4 ſpan. ausl. Rentt 95,05 95(05 4 Türken von 190 88— 8 4„ unif. 9410 54 4 Ung r. Goldrente 55 „% Kronenreme 92 95 Belzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichtſchel860 154 50 154 50 Türkiſche 5 18 15 B. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 1½ Chineſen 1898 Mexitaner duß. 88/90 3 Mexikaner innere Taumalipas Bulgaren 3¼ italien. Rente 100 10 10180 4˙½ Oeſt. Silberrente 0 30 4½„ Papierren. 9915 05.— 100.— 97 80 9787 725 97 20 65 50 65 40 ———.— * * * 57 * 4„ ⸗¼cÿ:: iorss 0r 3% do. U. Allg. Anl. 91.55 91.55 8 do...⸗Obl. 82.90 82.9 4 Heſſen von 190 10)50 100, 3 Hefſen 80. 0 80 80 Sachenn 83 3“ 4 Möb. Stadt⸗A. 1907—— 1 08 99.— 1905 89.60 98.5 89.50 Der hieſige Privatdiskont hat ſich um 99 95—. 250000 wird am 18. Sept. zum Preiſe von 9888 Prozent zur Pf. Sp⸗ u. Cdb.Landan—.— 4 Ludwigsh. Brauerei 220.— 147.10 147.— Bav. Zuckerfabrit Eichbaum Mannheim 109.— 109— Jeh. Aktien⸗Brauerei 187.— 187.— Par. akt. Zweibrücken 95.— 95.— Weltz. Sonne, Speyer—.— 70.— Cementwe. Heidelbg. 157 80 156 6 Cementfabr.. Badiſche Anilii do. Wbrik 368 90 266 arbwerke Höchſt 3..— 393.— Ver. chem. Fabrit Mü. 29 50 500.50 Chem. Werte Albert 45. 80 416— Südd. Drahtind. Peh. 115.—118. Akkumul.⸗Fab. Hagen 200—00— Acc. Böſe, Berlin 71 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 227.— 224 Südd. Kabelw. Rhm. 127— 125.50 Lahmeyer 124.25 122 8 Glettr.⸗Geſ. Schuckert 119.—117 Siemens& Halske 19. 75192.10 Bergwer Bochumer Bergbau 225 20 22430 Buderus 113 55 112.3 Concordia Bergb.⸗G. 330.50 330.50 Deutſch. Luxemburg 159 50 159— Friedrichshütte Bergb. 135 50 134 55 Gelſenkirchner 200. 198— Aktien induſtrieller Unternehmungen. 139.30 139.20 Südd. Immobil.⸗Geſ. 93.80 93 50 Harlſtadr 136 10 137 40 neus 355.— 3510 Ch. Fabrit Griesheim 847 40 246.25 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 224.75 223.— Lederwerk. St. Ingbert———— Spicharz Lederwerke 124. 125.20 Ludwigsh. Walzmühle 166— 166.— Adlerfahrradw.Kleyer 07.19 3 5 50 Maſchinenfbr. Hilpert 68.— 68.— Maſchinenfb. Badenia 194.50 194.— Dürrkopp 320. 320— Maſchinenf. Gritznei 211.— 211.— Maſch.„Armatf,Klein 122.50 120.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co.—.— Schnellpreſſenf. Frkth. 185.— 186.90 Ver.deutſcher Oelfabr. 130.90 130.90 Schuhfabr. Herz, Frkf. 123. 123.— Seilinduſtrie Wolff 133 50 133.50 Viwollſp. Lampertsm.——— Kar umgarn Kaiſersl. 159.— 159.—. Zellſt Mfabr. Waldhof 327.— 327.— ks⸗Aktien ale 2 Bergban 20750 206 30 135.—184% aliw. Weſterregeln 183— 188.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. C2.— 100/65 Phönix 188.10 183 90 Pr.Königs⸗u. Laurah. 213.— 29.50 Gewerkſch. Roßleben 880 8800 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport-Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 21885—— Pfälziſche Marbahn 136 30 133 80 do. Nordbahn 131 50 121 50 Südd. Eiſenb.⸗G. 115—115.— Hamburger Packet 109— 108 70 Norddeutſcher Lloyd 91.70 91 50 Deſt.⸗Ung. Staats) 145.80 148 80 Deſt. Südbahn Lomb. 23 25 2280 Gotthardbahn—.— Ital. Mittelmeerbahn——— do. Meridionalbahn 133.50 133.50 Baltimore und Ohis 100,80 99 80. —— ä—— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 97.50 97.5 97 80 98 70 90 80 89 3) 97.10 97 575 1780 98.7 90.8 89.3 97.10 97 10 4% Frk. Hyy.⸗Pfdb. 40%.K. V. Pfdbr.O5 40%%„„ 10 4% Pf. Oyp B. Pfdb. 31½ſ„ 8 3100% Pr. Bod.⸗Cr. 40% Etr. Bd. Pfd. vgo 4 92 95 unk. 09 „Pfdbr..o! pf unk. 10 „ Pfdbr..03 unk. 12 97.40 „Pfdbr..88 89 u. 84 Gid⸗ 96008 om.⸗Nbl. .01, unk. 10 „ Com.⸗Obl. v. 87/1 „Com.⸗Obl. v. 96/06 4% Pr. Pföb. unk. 09 4%„ 12 97.10 97.30 97 30 97.4 89.60 90 20 98 89 90.— 915 90 97 20 97.20 97.40 14 97.50 9825 4% Pr. Pfbb. unk. 15 94 2 8 40%„ 98 25 1*„ 4³ 3 25 558 32/ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 40% rh. H. B. Pfb. 03 9 5 1907 4%* 90 20 90 20 93.50 98.50 90.40 97.— 97. 97.— 97.50 99.— 99.— 89.90 89 89.9 8 91 90 99 6 91.— 70 45 0* 1912 1917 „„ verſchied. 3*. 191 3·5 Rh..B..O 1% R. W..C. B. 10 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 37/% Pf. B. Pr.⸗O. 27/1 Ft Al. ſttl.g..B. 99 60 91— 7085 Mann 9. Beri.⸗G.⸗A, 395.— 395-— Bank und Verſicherungs⸗Aktien. 39 50 233 10 165 50 136.— 1612101,20 178 80 177 50 147.70 146 75 .190 201 90. 154.50 154 50 119 93119— Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank delsgeſellſchaft 169.25, Lombarden 23.30, Bochumer 224.5 211.75, Unzarn 93.50. Tendenz: Nachbörſe. Deutſche Rhein. Kredithank Nhein. Hyp⸗B. M. Schaaffb. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. Bank Ottomane 0, Gelſenkirchen 199.—, ſchwach. Kreditaklien 201.30, Disconko⸗Comman Staatsbahn 148.50, Lombarden 22.80. 1* Mannheimer * ** Eſſektenborſe vom 16. September.(Offizieller Beri ch.) Geld 130 5˙ Brief Banken. Badiſche Bank Gewrbk. Sveyer50/ Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bant 191 50 191.— 140. Rhein. Kreditbank 134.— Rhein. Hyp.⸗Bank 194— Sildd. Bank 108 10 Eiſenbahnen. Pfälz, Ludwig zbahn „ Maxbahn „ Nordbahn Heilbr. Straßenbabn—.——. Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u, Sodaſbr.—— 367, „ ell Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190 193 — 218. 137 6 —.— Verein chem. Fabrikfen— 299 75 Verein D. Oelfabriken—.— 131.80 Weſt..⸗W. Stamm—.— 185. 9 Vorzug 105.50—.— Brauereien. Bad. Braueren: Binger Aktienbierbr. Durl. Hof om. Hagen Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Wornis Ganters Br. Freibg. Kleinlein Heidelberg Homb. Mieeſſerſchmit! — —.— 261.— —— 109.— 85.— 106.—— 195.— 50 Mannh. Aktienbhr.—.— 137— Pfal ibr. Geiſel, Mohr—.——. Brauerei Sinner—— 270— Br. Schrödl, Heidibg, 00.—— „ Nitter, Schwetz. 1 5 „S. Welt, Speyei „.Storch., Speyel 71.— V 5 —— 100.60 133 77 107.75 131˙80 Brief G Br. Werger, Worms 88.— Wormſ. Br. v. Oertge. Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 162.— Traunsport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seer. G. Mannh. Dampfſchl. 62. „ Lagerhaus— Francona, Rück⸗ und Mitver'..⸗G. vm. Bad Rück⸗ u. Mitv. Bad. Aſſecurranz Fontinental, Verſich. 89 Mannh. Verſicherung 400 Oberrh. Verſich⸗Geſ.— Württ. Traup.⸗Verſ. 58 Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Din ler'ſche Uſchfbr. 119— Emaillirfbr. Kirrweil. (Entalllw. Maikammer Eitlinger Spinnerei 100 Hüttenh. Spinnerei ſfcarlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu Noſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum. u. Asb. 140. Maſchinen'. Badenig Oberr). Elektrizität Gf. Nähnmu. Fahrradi Bort“.⸗Zement Odlbg. 158.5 Sildd. Drayt⸗Induſt. Südd. Kabelwerke 0 Verein Freib. Ziegelw. 135— „„— lühle Neunade— Zür (JZellttoffabt. Waldgof Guckerlaff Waggäuſel Buckerraff. Maun. 92.30 92 30 6. Seite. Seueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 16. September. — Obligationen. Indetſtrie⸗Obligation. .— dneh Akt.⸗Geſ. f. Seilind.s 89.90 bzſ Arie rück., 105 5 91.75 be4% Bad..⸗G. f. Nhſchiff. u. Seetrausvort 704 G 44ſeehe Bad. Anilin⸗u. Sodaf 400.50 40 Br. Kleinlein, Heſd g. 97.— 5 5000 Bürg. Brauhaus gonn 102.— G Pfandbriefe. 10% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 2%„„„ verſchied. 3½%„„ Kommunal Stãädte⸗ ehen. 34%½ Freiburg. B. 3½ 9% Heidelbg. v. J. 1903 30% Karlsruhe v. J. 1907 102.— B. * 89.— G 91.—06 99.25 6 % H.—— 30ſ0 Karlsruhe v. J. 1896 87.— 9 55 Fauh, 98.—B 4½% Lahr v. J. 1902 90.— G ſcheppſchtfſößrtsGeſ..—6 4%% Ludwigshafen 99.— 6 49 eeeus⸗ 3 Jeſehſcheh 98.— G 5 57% O—7 5 4% Mannh. Obng. 105 850 6% 2 5e Kenrglets. — N 0 5 1690 91.— C4½% Pfälz. Chamotte u. 1888 91. G Lonwerk,.G. Eiſenb. 101.50 G 13895 89.75 C ½% Nuff..⸗G. Zellſtofff 8 90 Waldhof bei Pernau in ie ee, 100.—6 „190˙ 4½% Speyrer Brauhaus 47„ 1706 98.5 G,.⸗G. in Speyer 96.— B 40% 8 15 98.5 G4½ Speyrer Ziegelwerke 99.— %% Pitmaſens at 190 91 6½% Süldd. Brahtinduſtr. 100.— G 31½%% Pirmaſens mt. 1905 91.— G%½0% Tonw. Offſtein.-G. Dr. H. Loſſen, Worms—. 4% Zellſtoffabrik Waldhof 110.— B Die Börſe verkehrte heute wieder in äußerſt ſtiller Hal⸗ Beſondere Veränderungen ſind nicht zu verzeichnen. ** 50 Becliner Effettenborſe. [Bribattelegramm des General⸗Anzeigers) * Berlin, 16. Sept.(Fondsbörſe.) An der heutigen Börſe herrſchte tiefgehende Mißſtimmung auf Zeitungsmel⸗ dungen über die angebliche, durch die Reichsfinanzreform in Ausſicht genommene, ſehr empfindliche Gas⸗ und Elektrizi⸗ tätsſteuer. Der ungünſtige Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe, der Preisrückgang bei der Submiſſion der belgiſchen Staatsbahn, ferner die Schätzung der Dividende für Phönix auf 11 pEt., veranlaßten durchweg Abgaben, die teilweiſe be⸗ deutende Kursrückgänge zur Folge hatten. Auch das Nach⸗ geben des Kurſes der Zproz. deutſchen Reichsanleihe um 0,15 pEt. machte ungünſtigen Eindruck auf die Tendenz. Banken berloren etwa 1 pCt. Montanwerte—2 pCt., Elektrizitäts⸗ aktien ſtellten ſich zum Teil über 2 pCt. niedriger. Empfind⸗ lich gedrückt waren auch amerikaniſche Bahnwerte, von denen Canada über 2 pCt. nachgaben. Von ſonſtigen Bahnen ver⸗ loren Orientbahnen 1½ pCt. Oeſterreichiſche Bahnen lagen ſchwach, insbeſondere Lombarden. Schiffahrtsaktien bröckelten im weiteren Verlauf langſam ab. Das Geſchäft nahm im ſpäteren Verlaufe im allgemeinen einen großen Umfang an Aund da die Kaufluſt in ſehr geringem Maße hervortrat, ſo machte die Abwärtsbewegung der Kurſe weitere Fortſchritte, zumal auch aus London ſchwächere Kurſe gemeldet wurden. Ausländiſche Renten neigkten durchweg zur Abſchwächung. Tägliches Geld 2½ pCt. Um die Mitte der zweiten Börſen⸗ ſtunde ktrat angeblich auf Interventionskäufe und Deckungen eine kleine Preisſteigerung auf faſt allen Umſatzgebieten ein. Phönix und allgemeine Elektrizitätsaktien erholten ſich um 1 PEt. Sonſt blieben aber die Beſſerungen durchgängig in be⸗ ſcheidenen Grenzen. In dritter Börſenſtunde bei trägem Ge⸗ ſchäft wieder abgeſchwächt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes bei kleinen Umſätzen mäßig ſchwächer. Mülheimer Berg⸗ werksaktien%½ pCt. höher. Berlin, 16. September. Jung. (Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 109.20 100,20 Ruſſenbank 131 10 130 50 3730ſ% Reichsanl. 92.20 91.2) Schaaffh. Bankv.—.— 138.10 30%0 Reichsanleihe 83 80 83.60 Staatsbahn 148.70 148.60 4% Conſols 100.20 100.20 Lombarden 23.20 22.90 37%%%„ 92.10 91.20 Baltimore u. Ohlo 100.60 99.30 30% 0 88.75 83.50 Canada Pacifte 172.— 170.20 40% Bad. v. 1901 99 80 99.80 Hamburg Packe! 109.10 109.30 40%„„ 1908 100.25 100.20 Nordd. Lloyd, 91.30 91.70 3%„ conv.—.——.—Bochumer 225.— 224 70 1909/%07 9½10—.—Deutſch⸗Luxembg. 159.90 159.— 3% 0% Bayern 91.60 91.60 Dortmunder 60.50 59 70 %0% Heſſen—— 90.75 Gelſenkirchner 199.50 198 50 30% Heſſen 81.80 81.75 arpener 207.50 207.— 30ʃ% Sachſen 86.30) 83.10 Laurahütte 212— 210.70 4% Japaner 1905 91./70 91.40] Phönix 185.20 184 20 40% Italiener————[Weſteregeln 186 80 185.90 %o Ruſſ. Anl. 1902 83.70 88.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 226 40 225.— 40% Bagdadbahn 87.40 87.40 Anilin Treptow 379.— 378.50 Deſter. Kreditaktien 202.20 2015 Brown Boveri 178 50 172.— Berl. Handels⸗Geſ. 169.40 168.10 Chem. Albert 417 50 415.— Darmſtädter Bank 128.10 128.— D. Steinzeugwerke 210.— 211.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 136.50 137.20 Elberf. Farben 410.20 410.50 Deutſche 239.— 238 20 Celluloſe Koſtheim 245 70 245.10 Dise⸗Kommandit 178.40 177.90 Rüttgerswerken 153.— 154.— Dresdner Bank 147.60 146.70 Tonwaren Wiesloch 94.50 94.50 Neichsbank—.— 146 50 Wf. Draht Langend. 172.80 172.50 Rhein. Kredilbank—.— 138.70J Zellſtoff Waldhof 326——.— Privatdiskont 3¾5U%/ (Telegr.) Nachbörſe. 202.40 201 60 Staatsbahn 178.50 177.70 Lombarden Pariſer Boͤrſe. Paris, 16. September. Anfangskurſe. W. Berlin, 16. Seplember. Kredit⸗Aktien 149.20 148.60 Diskonto Komm. 2205 22.80 8 el Rente 96.40 95.95] Debeers 336.— 330.— Spanier 96.60 96.50 Eaſtrand 116.— 118.— Tlrk. Looſe 177.— 193,50 Goldfteld 122.— 119.— Oltomane 723.— 722.— RNandmines 186.— 180.— Rio Tinto 1755 1735 1 Londoner Effektenbörſe. London, 16. Septbr.(Telear,) Anfangskurſe der Effektendörſe. 3% Conſols 855/ 85˙%] Moddersfontein 10% 10% à Reichsanleihe 84— 84— Premier 97 9— 4 Argentinier 881, 96 Randmines 7% 71½ 4 ſener 103¼ 103/] Atchiſon comp. 92½ 917½ 4 Japaner 888⁰ 839/]Canadian 178⁰½ 8177— 3 Mexikaner 34— 34— Cheſepeake 43¼ 43½ 4 Spanier 945/% 94/ Chikago Milwaukee 145½ 14½ Ottomanbank 185% 185/ Denvers com. 28/ 29— Amalgamated 801/% 78/ Erie 30% 30¼% as 6070 69 57. 4 69—*„ ord. 22% 2 al Mining 15% 15ʃ¼ Louisville 112— 1189— 0 17% 18658 Miſſouri Kanſas 8— 32— ſe Beers 13˙% 13½¼ Ontario 4— 4132/ Eaſtrand 4% 41½ Southern Pacifie 110f¼ 109½ 2 ion com. 170% Ids 44 Steels eom. 4810. 475% 4% 4½%] Tend.: ſtill. 9 wunden Berliner Produktenbörſe. Berlin, 16. Seplbr.(Telegramm.)(Produktenbörf.) Preiſe in Mark pro 100 kg frel Berlin netto Kaſſe. 55 15 1. 15 Weizen per Sept. 208.25 203.-Mais per Sept. 161.— 162 „Okt. 207 15 208—„ Dezbr. 158. 158.50 „ Dezbr. 207.25 207 75——— Roggen per Sepft...——.—üböl per Okt. 62.90 63 50 „Okt. 178.— 178.—„Dezb. 62.10 68.— Dezbr. 182.— 182.———.— Hafer per Sept. 164.— 161— Spiritus 70er loco-——.— „Dezbr. 167.50 167.25 Weizenmehl 29 50 29 50 .——.—[Roggenmehl 2420 24.20 Budapeſt, 16 September. Getreide(Telegramm.) markt. 15. 16. per 50 kg per 50 lg. Weizen per Okt. 11 48 1187 ſeſt 1136 11 87 ſtetig „„ April 1165 11 66 11 64 1165 Roggen per Okt. 942 9 44 feſt 936 9587 ſietig „ April 370 971 967 968 Hafer per Okt. 799 8000 feſt 8 00 70l ſtetig Mais per Sep br. 837 888 836 887 „,, Mat 825 826 ſeſt——— ſtetig 737 788 734 7385 Kohlraps———— Wetter: Schön. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Photographiſche Geſellſchaft Steglitz. Die aus Mitglieder⸗ kreiſen kommende Ankündigung, daß die Aktionäre auch für das laufende Geſchäftsjahr keine Dividende erhalten werden, hat einen neuen ſtarken Kursrückgang der Aktien zur Folge gehabt. An der Börſe war der Kurs geſtern auf 70½% pCt., in Berlin ſogar auf 67 pCt. zurückgeworfen. Dazu kam lt.„Frkf. Ztg.“ die Aus⸗ ſicht, daß die Aktionäre, die ſchon im Vorjahre auf ein Erträgnis verzichten mußten, auch für 1908 dividendenlos bleiben werden, nicht einmal überraſchend. *Konſtanz, 15. Sept. Die heutige außerordentliche General⸗Verſammlung der Holzverkohlun g8s⸗Akt.⸗ Geſ. in Konſtanz war nicht beſchlußfähig, da nur 4474 Aktien vertreten waren, die ſtatutenmäßige Zweidrittelmehr⸗ heit aber 4776 beträgt. Beantragt wurde li.„Frkf. Ztg.“ eine Erhöhung des Grundkapitals um 3 Millionen Mark und Ueberlaſſung der neuen Aktien an ein Syndikat zu 140 Prozent. * München, 16. Sept. Die Handels⸗ und Gewerbe⸗ kammer für Oberbayern hat zu dem Projekt einer Elektri⸗ zitätsſteuer It.„Frkf. Ztg.“ folgenden Beſchluß gefaßt:„Die Handels⸗ und Gewerbekammer verkennt keineswegs die dringende Notwendigkeit der Erſchließung neuer Steuer⸗ quellen für das Reich im Intereſſe einer geordneten, die Schuldentilgung umfaſſenden Finanzwirtſchaft. Die elek⸗ triſche Energie eignet ſich aber weder in der Form eines Monopols noch einer aufzulegenden Abgabe als Steuerquelle. Beide würden Induſtrie und Staat ſchwer ſchädigen, indem ſie die Erzeugung und Verbreitung von elektriſcher Energie in Form von Licht, Kraft und Wärme wie auch die Bereit⸗ ſtellung von Rohmaterial und die Erzeugung von Produkten aller Art mittels Elektrizität erheblich verteuern würde. Es erſcheint daher als wichtigſte Aufgabe der Staatsregierung, der Einführung eines Elektrizitäts⸗Monopols oder einer Elektrizitätsſteuer auf das Nachdrücklichſte im Bundesrat und in den Parlamenten entgegenzutreten. Dieſer Beſchluß ſoll dem Staatsminiſterium des Aeußern und des königlichen Hauſes überreicht werden.“ ** Preisnotierungen der VBörſenkommiſſion des Ver⸗ eins von Holzintereſſenten Südweſtdeutſchlands für die Holzbörſe vom 11. Sept. 1008 in Straßburg /6. Tannen und Fichten. J. Bauholz: Baukantig, pro em 2* Mk. 36.50 Vollkantig,„ 38.50 Scharfkanſigg. 42.50 0 E* 0 Die Preiſe verſtehen ſich franko Waggon Straßburg, für Wieder⸗ verkäufer für Hölzer bis 10 m Länge und höchſtens 20/0 em Stärke. Für Hölzer unter 10 m und über 20/0 5% Aufſchlag „„ über 10 m und unter 20/%0 50% 5 über 10 m und über 20/0 100% 5 (Kreuzholz wird immer zu letzterem gerechnet, für Hölzer von über 2 14 m Länge Extrapreis). II. Bretter: Vogeſen Schwarzwald Unſortiert„vuid anm 100.00 Ta. reine u. halbreine Bretter(5.& H..)„„.30.00 Ila. gute Ware(Go)))„„.10.10 IIIa. Ausſchußware(a) 35.95.00 -Bretter(Rebuts); Feuerbord⸗ oder Brennbord, gute Latten(Vogeſen 4, Schwarzwald 4,5 m lang„„ 2000 21.00 Vog.⸗Schwz. Gipslatten 12/14 Vogeſ. 100 lfd. m Schwarzw. 78 lfd. m.00.70 5/85 183.10.10 10/35 10⁰.20.20 Klotzdielen 15—27 mm pro chm 48.00 48.00 00.00 50.00 Die obigen Preiſe entſprechen bei circa 2 Mark Koſten ab Säge⸗ werk und 5% Verdienſt den folgenden Rundholzpreiſen franco Sägewerk Stämme: Voge ſen EF NF ee 22.80 21.35 19.80 17.70 15.25 12.20 Abſchnitte I. Kl. II. Kl. III. Kl. Vogeſen 22.30 20.60 16.70 Stimmung ſehr ruhig 8** Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 14. September 1908. Auch in der abgelaufenen Woche war die Witterung ver⸗ änderlich, doch liegen von weiteren Störungen der Haferernte und von einer Schädigung der Hackfrüchte keine Meldungen vor. Die Umſätze auf dem Weltmarkt waren wiederum belangreich und die Preiſe haben ſich weiterhin etwas gehoben. Dieſe Tendenz er⸗ ſcheint gerechtfertigt wegen der kleinen Beſtände, weshalb weitaus der größere Teil der Ankünfte ſeitens des Konſums ſchlanke Auf⸗ wahme findet. Auf der andern Seite wird die in geſteigerten Zif⸗ fern der Abladungen von Weizen und Mehl von den überſeeiſchen Produktionsplätzen nach Europa und die fortgeſetzt günſtigen Aus⸗ ſichten auf die neue, im November und Dezember zum Schnitt kommende argentiniſche Ernte in Betracht gezogen und deshalb erheblichere Preisſteigerungen hintangehalten. An den Nachfrage bei belangreichem Angebot und anveränderten Preiſen. Auct unſere heutige gut leſuchte Börſe verzeichnet wiederum nam⸗ hafte Umſätze, namentlich in einheimiſcher Ware. In kleineren Quantitäten wurde nur inkendiſche Mohnſaat angeboten, doch lamen in dieſem Artikel infolge hoher Forderungen ſeitens der Unterkäufer Abſchlüſſe nicht zur Anzeige. Wir notleren per 100 ka frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität u. Lieferzeit: Weizen württemberg. neu M. 21.50—22.—, fränkiſcher 00.00—00.00, bayeriſcher neu M. 22.——22.50, Rumänier M. 24.— bis 24.50, Ulka M. 24.50—24.75, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00.—00.00, La Plata M. 24 75—25.00, Redwinter M. 28.25—23.50, Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: neu M. 21.50—22.—, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel neu 13.50—14.00. Roggen: württemb. neu M. 17.50—18.00, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Gerſte: württmberg neu M. 20.50—21.50, Pfälzer(nom.) M. 22.50 bis 23.—, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 00.00—00.00 ungariſche M. 22.50—2400, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.0000.00. württembg. M. 17.75—18.25, ruſſiſcher M. 90.00—00.00. Mais Mlixed M. 00 00—00.00, La Plata geſund 17.50—18.00, Yellow M.—00.00 Donau 17.75—18.25. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. O0 M. 33.00—8.00, Nr. 1 M. 32.00—83.00, Nr. 2 M. 31.00—32.00, Nr. 3 M. 30.00—31.00, Nr. 4 M. 27.50—28.50, Suppengries M. 00.0000.00, Sack Kleia .50 M. bis 10.00(ohne Sack). —5*** Marx& Qoldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 36 und 1037 16. September 1908. Proviſionsfreil DVer⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten„ Käufer käufer unter Vorbehalt: E .⸗G. für Mühlenbetrieb, Peuſtadt g. d. H.„ Atlas⸗Lebensverficherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen. 290 M. 265 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 58— 55 Vorzugs⸗Aktien 102 98. Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 140— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 72 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen e 270 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 94 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 120— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Filterfabrik Enzinger, Worm 216— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, 9 aunheim 8³— Frankenthaler Keſſelſchmiede—— 75 Fr. uchs, Waggonfabrit, Heidelberg— 158 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 93— indes Eismaſchinen— 188 Linoleumfabrik, Maximiliansau 10— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 65— Lux ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 10⁰0— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 380— Neckarſulmer Fahrrad 153— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadl 126— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 100s zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim—— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 170— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 106— Rheinmühlenwerke, Mannheim erb Gb.— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 110 Rombacher Portland⸗Cementwerke 12⁵—5 Stahlwerk Mannheim 5 113 2585 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 84⁴ Süddeutſche Kabel, Nannheim, Genußſcheine— M. 95 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 182— Unionbrauerei Karlsruhe 65— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim—[M. 860 Waggonfabrik Raſtatt 88— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 703zfr Immobiliengeſellſchaft— 70 3ß· Weſtendbau⸗Geſell chaft in Karlsruhe Zuckerfabrik Frankenthal— 280 ** Aeberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme, New⸗ork, 11. Septbr:(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Kaiſerin Auguſte Victoria“ iſt am 11. Septbr., abends 8 Uhr, wohlbehalten in New⸗York angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. Reckow, Mannheim, L 14, 19. Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Kaiſer Wilhelm der Große“ am 8. Septbr. von Bremerhaven ab, am 15. Septbr., morgens 7 Uhr, wohlbehalten in New⸗York angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Großer Kur⸗ fürſt“ am 5. Septbr. von Cherbourg ab, am 15. Septbr., morgens 2 Uhr wohlbehalten in Newyork angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannhbeim, O 7 Nr. 22. Southampton, 15. Sept.(Drahtbericht der White Star Line Silittemeen Der Scnedanper Abeie von New⸗Mork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. New⸗Hork, 15. Septbr.(Drahtbericht der White Star Line Southampton.) Der Schnelldampfer„Oceanic“, am 9. Septbr. von Southampton ab, iſt heute nachmittag hier angekommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Burean Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplaß Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Erſte Mannheimer Verſicherung geg. Uageziefer gegründet 1900. Inh.: Eberhardt Meyer. Mannheim, Colliniſtr. 10, Telef. 2318. Vertilgung von Ungeziefer jeder Art unte Garantie. Seit 15 Jahren Spezialiſt in radikaler Wanzenvertilgung. 78036 Lindenfels Hotel Odenwald Perle des odenwalds. Pens on M..50 bis.— Bes. A. Vogel. 955— —— 7. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 16. September. Aus dem m Großherzogtum. Ueber den tödlichen Un⸗ der den 15jährigen Freiherrn em„Pforzh. Anz.“ folgende ausführliche Köni gsbach kommt die Nachricht von giläc das einen Verwandten des iherrn von St. André betraf und Menſchenleben jäh vernichtete. Bei Gaſt der 15jährige Zögling des Freiherr Karl von Göler, der Sohn a glücks v. 1 Meldun einem dortiger einer alt 1 badiſchen Familie und Neffe des Schloß herrn. en nachmittag ging er nun in Geſellſchaft des Freiherrn und zweier Jagdhüter auf die Hühnerjagd. Man war auf freiem Feld, hatte nur geringen Abſtand von einander u. der Schloßherr hatte ſeinen Neffen faſt ſtets in den Augen. Der junge Göler lauerte im Laufe der Jagd auch auf einen Raub⸗ vogel und hielt ſich in einem Gebüſch unterhalb eines Rains perſteckt. Um zum Schuß zu kommen, kroch er den Rain herauf. Jetzt fiel plötzlich ein Schuß, und als der 20 Schritte entfernte Jagdhüter ſich umblickte, ſah er, daß v. Göler gefallen war. Der Jagdhüter ſprang ſofort hinzu, allein er ſah nur noch einen Sterbenden. Der unglückliche junge Mann war von ſeinem eigenen Gewehr getroffen worden. Offenbar hatte er das Dop⸗ pelgewehr, deſſen einer Schrotlauf noch geladen war, beim Hin⸗ aufkriechen mit der Hand nachgezogen, entgleiten laſſen und die Waffe war beim Herunterfallen infolge Streifens an einem Zweig oder einer Erderhöhung losgegangen. Das Gewehr lag unterhalb des Toten. Der Schrotſchuß war aus nächſter Nähe von hinten in die rechte Rückſeite neben der Wirbelſäule einge⸗ drungen und hatte dort exploſiv gewirkt. Lunge und Leber waren zerſtört, ſodaß der Tod ſofort erfolgen mußte. Es blieb nur übrig, die Leiche des bedauernswerten jungen Mannes ins Schloß zu bringen. Der Verſtorbene, der einem gar nicht vor⸗ auszuſehenden oder zu verhütenden Zufall zum Opfer fiel, iſt der Sohn des verſtorbenen Majors von Göler. Ihn betrauern . d. außer ſeiner Mutter auch noch dvei Geſchwiſter, zwei Schweſtern und ein Bruder. ba Konſtanz, 14. Sept. Bei der heute früh vom Bür⸗ gerausſchuß vorgenommenen Stadtratserſatzwahl wurden Herr Max Butz mit 77 Stimmen und Herr Kaufmann Joſ. Sau⸗ ſer mit 43 Stimmen zu Stadträten gewählt. Aufgeſtellt waren von den vereinigten Parteien Herr Butz und Herr Prof. Göpferich. In letzter Stunde wurde noch Herr Sauter vorge⸗ ſchlagen, der denn auch als Sieger aus der Wahlurne hervor⸗ 29 Herr Puolelr ſor Göpferich erhielt nur— Stimmen. Der Wohlgeſchmack der Puddings, Milchſpeiſen, Kakaos, Flammeris, Schlagſahne, Cremes, Kuchen, ein⸗ gemachten Früchte wird erhöht durch Dr. Oetker's Vanillin- Zucker. 80899 1 Stück 10 Pfg⸗ 3 Stück 25 Pig⸗ —— bei Calw. 3⸗[Dagegen erzielten die Einheimiſchen nach der Pauſe 2 Sport. * Mannheimer Fußballgeſellſchaft 1896. Die geſtrigen Treffen auf dem Sportplatz des Vereins bei den Brauereien brachten den ſchwarz⸗roten Farben wiederum zwei Siege. Die Karlsruher Alemannia, welche der 1. Mannſchaft gegenüberſtand, trat komp⸗ lett an und erwies ſich in ihrer Aufſtellung als tüchtiger Geg⸗ ner. 1896 hatte im letzten Augenblick Erſatz einſtellen müſſen, ſo daß die bewährte Stürmerreihe eine Aenderung erfahren mußte. Karlsruhe führte bis zur Pauſe:0, konnte es jedoch in der zweiten Hälfte zu einem weiteren Erfolg nicht mehr bringen. Tore und drängten gegen Schluß überlegen, ſo daß der famoſe Alemannia⸗ Torwächter ſein ganzes Können einſetzten mußte. Zuvor ſpielte die zweite Mannſchaft 1896 gegen ſpielſtarke 1. des F. C. Secken⸗ heim und konnte gleichfalls mit:1 die Oberhand behalten. * Fußball. Mannheimer Fußballklub 1908, Lindenhof gegen Alemannig⸗Ludwigshafen:12 gewonnen. 25 Mannheimer.⸗C. Viktoria 1897. Am vergangenen Sonn⸗ tage hat der M. F. C. Viktoria wieder gut abgeſchnitten. Die erſte Mannſchaft gewann gegen Fußballſportverein Frankfurt mit :3, wobei die 3 Tore Selbſttore der Viktoria ſind. Außerdem ſpielten 4 Erſatzleute in der Mannſchaft. Die alweite Mannſchafb ſpielte in Heidelberg gegen die dortige Viktorja mit 3: 0, während di dritte Mannſchaft gegen die zweite des gleichen Vereins mit 15: 0 ſiegen konnte. Ferner konnte die Vereinsſtafette aus den Läufern De Hoff, Döring, Falkner und Müller beſtehend, bei den olhmpiſchen Spielen der Heidelberger⸗Neuenheimer Fußballvereini⸗ gung die Stafette im glänzenden Stil gegen 4 Konkurrenten ge⸗ winnnen(15 Meter Vorſprung). Herr Rich. Falkner ſiegte bei dieſer Veranſtaltung im 200 Me eterlauf bei ſcharfer Konkurrenz. * Brieftauben⸗Derby. Die Reiſevereinigung ante bhſehe Brieftaubenzucht⸗Vereine hat am nächſten Sonntag, den 20. ds. einen ihrer intereſſanteſten Wettflüge und zwar den Derby⸗ Flug mit diesjährigen Tauben ab Kaſſel Klm. 225 Luftflinie. Das Beſte vom Beſten wird jeder Liebhaber von ſeiner dies⸗ jährigen Zucht zum friedlichen Wettkampf auf Tour ſetzen. An Barpreiſen kommen M. 200 zur Verteilung. Die zurückkehrenden Tauben werden in den Lokalen der einzelnen Vereine zur Be⸗ ſiehen ausgeſtellt. Graf Zeppelin als Schwimmer. Wie im Leben etiniger nderer großer Männer ſo Lord Byron, Franklin, Bismarck u. a. m. hat auch beim Grafen Zeppelin das Schwimmen mehrfach eine bedeutſame Rolle geſpielt. Schon in früher Jugend war er ein kühner Schwimmer und Segler und mit dem gleichen Wagemut durchſegelt er jetzt ſogar die Lüfte ohne doch deshalb dem feuchten Elemente untreu geworden zu mit den großen, vorzüglich eingerichielen Raichsposidampforn der ſein. Seine große Schwimmtüchtigkeit hat er im Kriege 1866 zühmlichſt bewährt, als er in der Schlacht bei Aſchaffenburg ſchwimmend eine wichtige Nachricht über den Main brachte und dadurch das Schickſal der geſamten württembergiſchen Dipiſion entſchied, wofür er vom König von Württemberg durch Verleih⸗ ung des Kreuzes des Militärverdienſtordens belohnt wurde. Es wird allgemein intereſſieren, Näheres über dieſe ſchwimmeriſche Heldentat zu erfahren, die weniger bekannt, doch zwetſellos ebenſo mutig 19 wichtig iſt wie ſein Reiterſtückchen 1870. Auf eine diesbezügliche Anfrage traf an das Nexeologiſche Archiv Verfluß zweier Tage bereits Heidelberg(Walter Mang) nach Antwortſchreiben vom im Auftrage Sr. Exzellenz folgendes Freiherrn von Gemmingen aus Friedrichs fen ein:„Es han⸗ delte ſich an dem fraglichen Tage des Jahres 1866 darum, die Verbindung zwiſchen der Württembergiſchen und der auf dem linken Mainufer befindlichen Heſſiſchen Diviſion herzuſtellen. Die Brücken bei Aſchaffenburg und Stockſtadt waren vom Feinde beſetzt. Graf Zeppelin hatte den Auftrag, die Verbindung her⸗ zuſtellen, Aeen Nach anſtrengendem Ritt in großer Hitze der die Kräfte ſeines Pferdes völlig erſchöpft hatte, mußte er ohne dieſes in voller Uniform mit hohen, auf den halben Ober⸗ ſchenkel reichenden Stiefeln und ſchwerem Säbel den Strom durchſchwimmen. Etwa auf halbem Weg verließen ihn die Kräfte. Er mußte ſich auf den Grund ſinken laſſen, von dem er ſich aber wieder abſtoßen konnte, um an der Oberfläche Luft einzuatmen. Nach mehrmaliger Wiederholung dieſes Manövers gelang es dem Grafen ſchließlich, dem Ufer ſo nahe zu kommen, daß er, noch im Waſſer ſitzend, ſich erholen koante. Das Zurückſchwim⸗ men nach erfülltem Auftrage bot keine Schwierigkeiten mehr. Das Schwimmen hat Graf Zeppelin im 6. Lebensjahre erlernt, f0 daß er bereits im Alter von 6½ Jahren beim Einbrechen in das Eis ſich durch Schwimmen das Leben retten konnte. Auch heute noch iſt Seine Exzellenz ein rüſtiger Schwimmer, der erſt, wenn die niedrige Waſſertemperatur im Spätherbſt dies ge⸗ bietet, ſeine täglichen, mindeſtens halbſtündigen Schwimmpartien aufgibt.“ Mit vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebenſter(gez.) Frhr. von Gemmingen.“ Die hochwichtige Bedeutung der Schwimmkunſt für den Ernſtfall im Kriege hat ſich bei der er⸗ höhten Selbſtändigkeit des einzelnen Soldaten in der heutigen Kriegsführung noch geſteigert und in Erkenntnis dieſes Um⸗ ſtandes haben die deutſchen Schwimmvereine bereits begonnen, ſich auch auf dem Gebiete des militäriſchen Schwimmunterrichts im Einvernehmen mit der Heeresleitung in vaterländiſcher Mit⸗ arbeit erfolgreich zu betätigen. Daneben ſchreitet auch der Schul⸗ ſchwimmunterricht ſtets erfreulich fort, um allmählich die alte deutſche Schwimmkunſt wieder in ihre Rechte einzuſetzen. Mg. Deutschen Ost-Afriku-Linle Wegen Sroschüre über dlese Mfttelmeer-Sesrelsen nach Pissabon, Harokxko, Marseille, Neapel, Agepten sowie ũber Relsen nach den Kanarischen Inseln wende man sich an dle beufsche 0st-Afrika-Linie In Hamburg, Afrikahaus — — Vortreter ſür Pastagen in Manrheim: Gundlach& Särenklau Nacht, Bahnhofsplatz 7. 79817 Württ. 505 abatorium Hirsau e e f. 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Jahrgang. kkanntmachung. 5 f eeeee, eneeumahuge Welianntmachung. Wegebumn Einladung. iſt für die zeit vom 15. Sepibr. heim betr. Die Beleuchtung der Treppen, Fluren, Joll Efltwäſserungsarbeilen. bis mit 141 Dezember dſs. Js. zum Dienſtverweſer beim Amts⸗ gericht Maunheim mit den Be⸗ ſugniſſen eines Amtsrichters be⸗ ſtellt. 18684 Karlsruhe, 11. Septbr. 1908. Großh. Miniſterium der Juſtiz des Kultus und Unterrichts, In Vertretung: Qübſch. Hekanntmachung. Den Rotlauf detr. Nr. 22516 IV. In dem Gehöft des Bahnarbeiters Andreas Miller und des Gemeinderats Johann Dehouſt IV in Fried⸗ richsſeld iſt der Schweine⸗Rotlauf ausgebrochen. 18686 Stallſperre iſt verfügt. Mannheim, 11. Septbr. 1908. Großh. Bezirksamt. Abt. III. Stehberger. Hekauntmachung. Herrenloſe Hunde betr. Zugelaufen und bei Fenſter⸗ teiniger Joſef Müller 8 2, 23 untergebracht 1 herrenloſer Hund. Raſſeꝛ Foxterrier; Geſchlecht: männlich; Farbe: braun und ſchwarz gefleckt. 13685 Mannhelm, 12. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Konkiurs. Nr. 7986. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Uhrmachers Adam Kraut in Maunheim wurde zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen— und zur Be⸗ enbfaſsüng der Gläubiger— über die nicht verwertbaren Vermögensſtücke der Schluß⸗ termin beſtimmt auf Freitag, 9. Ortober 1908, vormittags 9 Uhr, vordem Amtsgerichte hierſelbſt, 9. Stock, Zimmer Nr. 111. Mannheim, 12. Sept. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts III. 18689 Fleck. Aufgebot. Der Teilhypothekenbriefüber 1000 Mk. zu Laſten des Grund⸗ ſtücks L. B. Nr. 198, Riedfeld⸗ ſtraße 76, Eigentum des Ge⸗ un der Fahrnisgemein⸗ chaft zwiſchen Johann Greulich, Wirt, und deſſen Ehefrau Mina, geb. Laubach in Heidelberg, eingetragen im Grundbuch ſan eim, Bd. 12, Heſt 28, Abt. III, O. Z. 13b, wurde durch Ausſchlußurteil des diesſ. Gerichts vom 7. d. Mtzs. für kraftlos erklärt. Mannheim, 12. Sept. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts 14. 18688 Gieſer. Bekauntmachung. Dle Aufſtellung von Kaſtanienbratofen betr. No. 86919 1. Am Freitag, den 18. September If. Jahr. nachmittags 4 uhr, werden im alten Rathauſe— Saal— vler Plätze zum ufſtellen von Kaſtanienbratofen in hieſiger Stadt, den Meiſt⸗ bietenden öffentlich Von dein Steigpreiſe iſt die älfte unmittelbar nach dem uſchlage zu bezahlen. Mannhelm, 7. September 1908 Das Säßgetneiſteramt: Ritter. 81780 Schieß. Arbeilsvergebung. den Kaufhaus⸗Umbau übdlicher Teil; Treppenhäuſer und Vorplätze beim Stadt⸗ verordnetenſgal) ſollen die Verputz⸗ u. Antragſtuckarbeiten ein künſtleriſcher Ausführung) vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender en verſehen bis ſpäte⸗ en Freitag, 28. Sept. l.., vormittags 11 uhr, an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Ecke Breite⸗ und Marienſtraße) einzureichen woſelbſt auch die Angebots⸗ formulare gegen Erſatz der Um⸗ druckkoſten abgegeben werden und die Eröffnung der An⸗ gebote in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bieter erfolgt, Maunheim, 10. Sept. 1908. wi Stüdt. Hochbauamt: Perre 51781 Elaentüämer: Ratpolk ſches Bärgerhoſpſſal— Verantworliſcher Fiedäckend: Frdnz Rircher.— Stuck und Verkrbeb⸗ Dr. 5. Daas ſche Ducddruckerel, G. m. b. 5. Nr. 22656 1II. Nachdem die Rotlaufkrankheit unter dem Schweinebeſtande des Wirts Adam Jück in Schriesheim erloſchen iſt, werden die ange⸗ ordneten Sperrmaßregeln wie⸗ der aufgehoben. 13688 Mannheim, 12. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt, III. Bekanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 96689 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbau⸗Arbeiten in der Luiſenſtrage in Neckarau zwiſchen Adler⸗ und Fiſcher⸗ ſtraße die Abſperrung dieſer Straße vom Mittwoch, den 16. ds. Mts. ab bis auf Wei⸗ teres nötig fällt. 13682 Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ verkehr verboten. 18665 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ8 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und 8 121 Pol.⸗Str.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 12. Sept. 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion Abt, IVa. Dr. Korn. Handelsregiſter. um Handelsregiſter B, Band VII,.⸗Z. 25 Firma „DeutſcheDampfflſcherei⸗ geſellſchaft Nordſee“, Mannheim, wurde heute ein⸗ getragen: Ernſt Guſtar Flohr, Kaufmann, Nordenham, iſt zum weiteren Mitgliede des Vor⸗ ſtandes beſtellt. 18680 Mannheim, 14. Sept. 1908. Gr, Amtsgericht I. Pereins⸗Regiſter. Zum Vereinsregiſter Band III .⸗Z. 42 wurde heute einge⸗ tragen: Der Verein„I. Ka⸗ ninchen⸗& Geflügelzucht⸗ Verein Mannheim⸗Lin⸗ denhof“, Mannheim. 1681 Mannheim, 14. Sept. 1908. Gr., Amtsgericht I. Heffentliche Zuſtellung kiner Alage. Nr. 7848. Frau Chriſtina Kühner Witwe in Mann⸗ heim, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Eder da⸗ ſelbſt, klagt gegen den Kauf⸗ mann Johann Beckmaun und deſſen Ehefran Ling Beckmann, früher zu Mann⸗ 55 2 Nr. 6 wohnhaft, etzt unbekannten Aufenthalts, aus Miete mit dem Antrage auf vorläufig vollſtreckbare Ver⸗ urteilung der Beklagten als Geſamtſchuldner zur Zahlung von 100 Mk. nebſt 4% Zinſen vom Klagzuſtellungstage an. Die Klägerin ladet die Be⸗ klagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits vor das Großh. Amtsgericht zu Mannheim auf: Mittwoch, 18. Nopbr. 1908, vormittags 9 Uhr (2. Stock, Zimmer No. 111.) Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Aus⸗ zug der Klage bekannt ge⸗ macht. 13658 Mannheim, 8. Septbr. 1908. Fleck, des Großh. mitsgerichts III. Bekanntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der——5 geſtellt den Pfandſchein des Städt, Leih⸗ amts Mannheim Eit. A Nr. 46297, vom 19. Februar 1908 welcher angeblich abhanden ge⸗ lommen iſt, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. Der Inhaber dieſes Pfandſcheins wird hiermit aufgefordert, ſeine Anſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines innerhalb vier ochen vom des Erſcheinens dieſer ekaunt⸗ Sld an gerechnet beim Städt. Leihamt, Lit. 0 5 Nr. 1, geltend machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung oben ge⸗ nannten Pfandſcheins erfolgen rp. 81789 Mannheim, 14. Septbr. 1908. Städt, 2 Höfe bewohnter Gebäude betr. No, 97204 P. Nachſtehend bringen wir die ortspoltzelliche Vorſchrift im obigen Betreffe vom 21. April 1892 zur Dar⸗ nachachtung in Exinnerung. 8 1. In allen bewohnten Grundſtücken ſind die zu den Wohn⸗ ungen führenden Räume insbeſondere die Toreinfahrten, Höfe, Hausfluren, Gänge und Treppen vom Ein⸗ tritt der Dunkelheit und ſpäteſtens vom Beginne der öffentlichen Straßenbeleuchtung an, bis 10 Uhr abends, bei früherer Abſchließung der Zugänge zum Grundſtücke bis zu dieſer mit ausreichender und feuerſtcherer Beleuchtung zu ver⸗ ſehen. Als ausreichend gilt die Beleuchtung nur dann, wenn ſie ein ordentliches Erkennen der zu beleuchtenden Räumlich⸗ keiten ermöglicht. 8 2. In gleicher Weiſe iſt auch die Beleuchtung der Toreinfahrten, Höfe, Hausfluren, Gänge und Treppen in Fabriken, gewerblichen Auſtalten und Arbeitsſtätten, in den Vergnügungs⸗ und Verſamm⸗ lungs⸗ und Schankſtätten, ſowie in den zugehörigen Bedürfnisanſtalten zu bewerkſtelligen. Jie Beleuch⸗ tung iſt dabei auf ſo lange zu erſtrecken, als während der Nachtzeit Menſchen in dieſen Anlagen ſich aufhalten oder zu verkehren pflegen. § 8. Auch unter Tags ſind die nach§ 1 und 2 zu beleuchten⸗ den Räume mit künſtlicher Beleuchtung zu verſehen, wenn das Tageslicht zu denſelben keinen genügenden Zutritt hat. 8 4. Verantwortlich für die Erfüllung vorſtehender Vorſchriften ſind in den Fällen des§ 1 die Eigentümer bezw. deren Stell⸗ vertreter Hausverwalter) im Uebrigen die In⸗ haber der Betriebe beztw. deren Stellvertreter, Ausnahmsweiſe iſt die Uebertragung der Sorge für die Beleuchtung durch Verträge an Andere, namentlich Mieter, Hausverwalter jedoch nur dann zuläſſtg, wenn der Hauseigenkümer nicht ſelbſt in dem Hauſe wohnt. In dieſem Falle kommt die Verantwort⸗ lichkeit des Eigentümers in Wegfall, wenn er der Polizei⸗ 116 0 105 der Beſtellung des Vertreters Mitteilung ge⸗ ma at. 8 5. Zuwiderhandlungen werden an Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft. Mannheim, den 12. September 1908. Großzh. Bezirksamt Polizeidirektion: Dr. Korn. Bekanntmachung. Die Stadtverordnetenwahlen 1908 betr. Wir bringen gemäߧ 3 der Wahlordnung vom 19. April 1901 und 22. Oktober 1906 zur Kenntnis, daß die Wäßlerliſten ſütr die Wahl der Stadtverordneten von Sountag, den 13. September bis einſchl. Sonntag, den 20. Sep⸗ tember 1908, an Werktagen vormittags von 10 bis 1 uhr und nachmittags von 4 bis 8 uhr und an N vormittags von 9 bis 12 Uhr zur Einſicht der Beteiligten aufliegen und zwar: a) für die Altſtadt Manuheim im Rathauſe F 1 No. 5, 2. Stock, großer Saal No. 23, b) ae Käfertal auf dem dortigen athauſe c) für den Stadtteil Waldhof auf der Polizei⸗ 05 d) für den Stadtteil Neckarau auf dem Rat⸗ hauſe daſelbſt. Etwaige Einſprachen ſind innerhalb der obengenannten Friſt unter Vorlage der Bewefsmittel daſelbſt vorzubringen. Spätere Einſprachen können nicht mehr berückſichtigt werden. chtigt zur Wahl iſt jeder Stadtbürger, deſſen 13687 Bere Bürgerrecht nicht ruht. Stadthürger ſind alle im Vollbeſitze der Rechtsfähigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen männlichen, nicht im aktiven Militärdienſte ſtehenden Angehörigen des deutſchen Reichs, welche das 28te Lebensfahr zurückgelegt haben und ſeit zwei Jahren: 8) Einwohner des Stadtbezirks ſind, b) eine ſelbſtändige Lebensſtellung haben, e) keine Armenunterſtützung aus öffentlichen Mitteln empfangen haben, d) in einer badiſchen Gemeinde Gemeindeumlagen zu ahlen haben, e) die ihnen obliegenden Abgaben an die Gemeinde ent⸗ richtet haben. Als ſelbſtändig im Sinne des Geſetzes werden diejenkgen Perſonen betrachtet, welche entweder einen eigenen Hausſtand haben oder ein Gewerbe auf eigene Rechnung betreiben oder an direkten ordentlichen Staatsſteuern mindeſtens zwanzig Mark bezahlen. Das Bürgerrecht ruht: 1. bei den Entmündigten, Mundtoten u. Verbeiſtandeten, 2. infolge der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte während der Dauer dieſes Verluſtes, 3. nach eröffnetem Gantverfahren während der Dauer desſelben und ſolange die Gläubiger nicht befriedigt ſind 4. infolge des Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes. Zur erſten Klaſſe der Wahlberechtigten gehören 1205 welche nach dem Umlageforderungszettel für das Jahr 1908 an Gemeindeumlagen 266 M. 90 oder mehr zu zahlen haben; 21 zur zweiten Klaſſe diejenigen, welche weniger als 266 M. 90 aber mindeſtens 37 M. 20 und zur dritten Klaſſe diejenigen, welche 37 M. 20 oder weniger zu zahlen haben. Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach§ 3 der Wahl⸗ ordnung nur die in die Wählerliſte Eingetragenen ſich an der Wahl beteiligen können. Schließlich wird noch bemerkt, daß ſämfliche Wähler mittelſt Poſtkarte von ihrer Aufnahme in die Wählerltſte Nachricht erhalten. Dieſe Karten wollen ſorgfältig auf⸗ bewahrt, bei etwaiger Einſichtnahme in die Liſte und insbe⸗ ſondere bei der Wahl vorgezeigt werden. Mannheim, 9. September 1908. Im Auftrage des Stadtrat Amt. Nr. 131501. Die Entwäſſer⸗ ungsarbeiten für den Neubau eines Warte⸗ und Bedürfnis⸗ häuschens auf dem Marktplatze der Neckarſtadt ſoll öffeutlich ver⸗ geben werden. 31791 Die Zeichnungen und Bedin⸗ gungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt, Litra L 2, 9, zur Einſicht auf und können Angebotsfſor⸗ mulare und Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Verptelfäl⸗ tigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auſſchrift ver⸗ ſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, 5. Oktober 1908, vormittags 11 Uhr, einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchie⸗ nenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verdin. gungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsſriſt: 6 Wochen. Malnheim, 11. Septbr. 1908. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Verſteigerungszurücknahme. Die auf Dienstag, 3. Novbr. 1908, vormittags 9½ Uhr feſtgeſetzte Zwangsverſteigerung des im Eigentum des Hermann Fröſch in Bachlingen ſtehenden Grundſtückes Traitteurſtraße 18 und Amerikanerſtraße 21 findet nicht ſtatt Mannheim, 12. Septbr. 1908. Großh. Notariat III als VBollſtreckungsgericht: Oppenheimer. Zwangsberſteigerung. 815²³3 * nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öfſentlich ver⸗ ſteigern: 64842 2 Fahrräder, verſchled. Bücher, 1 Emailherd u. Möbel. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerst nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier, gegen bare Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 64845 2 Figuren, Götz, Gexichtsvollzieher. Iwangs⸗Verſteigerung. Donnerst nachmittags 12½ uhr werde ich in Waldhofvor dem Schulhaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswegeöffentlich verſteigern: 64843 1 Pianino, ſowie Möbel verſchiedener Art. Mannheim 15. Sept. 1908. Klee, Gerichtsvollzieher. Montag Abend von der Rhein⸗ ſtraße über den Zeughausplatz nach dem Theater eln creme⸗ farbiges, ſeidenes geklöppeltes Kopftuch. Abzugeb. geg. gute Belohnung E 2. 22. 1 Treppe. Hgeizufen dine deulſche dogge(gelb) Abzuholen geg. Einrückungs⸗ gebühr und Futtergeld bei 28500 M. Walter, Ludwigshafen, Donnerstag, 17. Sept. 1908, Mannheim, 16. Sepibr. 1908. „17. Sept. 1908, ahlung im Mannheini, 18. Sevtbr. 19083. „17. Sept. 1908, 0 Verloren 9 64847 Montag, den 21. September 1908, abends 8 Uhr findet in der Sakriſtei der Schloßkirche eine Verſammlung d. Kirchengemeindeverkrelung ſtatt mit folgender 81522 Tages⸗Ordnung: 1. Die Wahl zweier Erſatzmänner für die Gemeinde⸗ vertretung. 2. Die Erhebung von Kirchenſteuern zur Gewinnung von Mitteln für kirchliche Bauten betr. 3. Den Vertrag mit dem Pfarrer betr. 4. Die Uebernahme von Verpflichtungen betr. 5. Den Gottesdienſt in der Neckarſtadt betr. 6. Die Gehalte der ſogenannten niederen kirchlichen Be dienſteten betr. 7. Den Verzicht auf den Beizug: 1. der Einkommenſteuer⸗ anſchläge unter 250 Mk.— und 2. der Vermögens⸗ ſtenerwerte ſolcher lediglich nach Art. 13, Abſ. 1 dez Orkskirchenſteuergeſetzes Pflichtigen, welche außerhalb der zum Kirchſpiel ganz oder teilweiſe gehörigen Ge⸗ markungen ihren Wohnfitz(Aufenthalt) bezw. Sit haben, wenn die Steuerwerte eines Pflichtigen ii einer Gemarkung weder einzeln noch in ihrer Geſamt⸗ heit den Betrag von 1000 Mk. überſteigen,— betr⸗ 8. Beſchlußfaſſung über den Ortskiuchenſteuervoranſchlat für die Jahre 1908 und 1909 betr. Die Herren Mitglieder der Kirchengemeindevertretung werden zur bezeichneten Verſammlung hierdurch ergebenſt ein⸗ geladen. Die Verhandlungen ſind öffentlich, Mannheim, den 18. September 1908. Der Vorſitzende des alt⸗kathol. Kirchenvorſtandes: C. Eckhard. Aufldärung! 55 Ungeziefer jeder Art, besonders die hart- 8 näckigen Wanzen können nachweisbar nur von einer fachmännisch eingerichteten 8 Desinfektions-Anstalt total vernichtet werden. 81040 Bekanntlich entstehen in Zimmern, welche mit Wanzen verseucht sind. Krankheitsstoffe, Bazillen, Keime zur Schwindsucht usw. Es ist deshalb im Interesse eines jeden Menschen gesundheitshalber notwendig, sich zwecks einer Desinfektion gegen Ungezlefer nur an die aat renommierte Desinfektions-Anstalt Lütgens& Springer Inh.: Anton Springer, zu wenden. Dieselbe garantiert nicht nur für radikale Ausrottung des Ungeziefers, sondern ist auch in der Lage, mit ihren 5 Unübertrotenen Apparaten und Sicherwirkenden Medikamenten die nichts beschädigen und nichts be- schmutzen, gleichzeitig sämtliche Bazillen und Krankheitskeime total zu vernichten. 5 Telephon: 85 Mannhelm 2684. Rarisruhe 2340. Bad.-Baden 389. 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