2 2 8 AHEHRHAAEZEEEAN Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 20 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſt aufſchlag M..4 pro Quartal Einzel⸗Nummer 5 Pig In ſerate: Die Colonel⸗Zelle. 28 Pfg! Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Badiſche Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ nabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Izbil Neueſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 841 Redaktioan 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 Nr. 442. Wünſche zum Preſſekongreß. Die Männer der Feder aus aller Herren Länder ver⸗ ſammeln ſich in Berlin zur Beratung ernſter Berufsfragen Wir wünſchen den Verhandlungen den beſten Erfolg. Die Arbeit der Tagesſchriftſteller iſt ja ſo eng in das große Netz des politiſchen und geiſtigen Völkerverkehrs verflochten, daß manche Berufsfragen, ſo diejenige der Berichterſtattung von Staat zu Staat und die des Urheberſchutzes nur auf dem Wege der internationalen Verſtändigung gelöſt werden können. Die deutſche Preſſe und alle, die für ſie arbeiten, erhoffen von der ſtattlichen Berliner Verſammlung zum mindeſten nach der Richtung Vorteil, daß ſie zur Hebung des Anſehens der ſiebenten Großmacht auch in Deutſchland bei⸗ tragen wird. Die Journaliſten und Redakteure gehören zu den Ständen in Deutſchland, unter deren Bemühungen„die Hebung des Standes“ im Vordergrunde ſteht. Der Journalismus iſt ein neuer Stand. Auch er muß ſich ſeine geſellſchaftliche Geltung neben den alten großen Berufs⸗ ſchichten, die ihre feſten Formen und zum Teil ehrwürdigen Einrichtungen haben, im Kampfe erringen. Von allen dieſen emporſtrebenden Ständen iſt als einer der wichtigſten Hebel der Vorwärtsentwicklung erkannt worden: das Selbſtgefühl der Standesgenoſſen zu ſtärken. Durch Erhöhung der Selbſt⸗ einſchätzung und der Wertung, die einem Stande von außen beigelegt werden, kann man hoffen, die Mitglieder dieſes Standes vor Unwürdigkeiten zu bewahren und vorhandene Schäden zu beſeitigen. Es iſt nicht ganz unangemeſſen, wenn der Preſſe ge⸗ legentlich der Berliner Tagung vorgehalten wird, welche Mittel zur Hebung ihres Anſehens ſie ſelbſt in der Hand hat. Wir freuen uns, in dieſem Zuſammenhange in der agrariſchen „Deutſchen Tageszeitung“ der wir, wie man weiß, ſonſt 78 5 beiſtimmen können, u. a. folgende Darlegungen zu finden: „Die Preſſe beklagt ſich hie und da mit echt darüber, daß ſie nicht ihrer Bedeutung entſprechend gewertet und behandelt werde. Wenn ſie zu irgend welcher Veranſtaltung nicht geladen iſt, dann erhebt ſie ein Zetergeſchrei, während doch ihre Würde ſie dagu veranlaſſen müßte, zu ſchweigen und die Veranſtaltung un⸗ berückſichtigt zu laſſen, bei der man ihre Anweſenheit nicht gewünſcht hat. Andererſeits pflegen ſelbſt große Zeitungen regelmäßig Ein⸗ ladungen zu feſtlichen Veranſtaltungen dadurch zu quittieren, daß ſie die reiche Ausſtattung des Büfetts und die Trefflichkeit der Getränke in reklamehafter Weiſe hervorheben. Auch das iſt nicht geeignet, der Preſſe das gewünſchte Relief zu geben. Man wird ſerner nicht beſtreiten können, daß das Erhorchen und Ermitteln bon ſogenammten Informationen im Grunde genommen würdelos iſt. Wenn die Pveſſe wirklich eine Großmacht ſein will, ſo darf ſie nicht im Vorzimmer geduldig und demütig warten, bis ihr der Brocken einer Mitteilung oder Informierung zugeworfen wird.“ Das iſt nicht zum erſten Mal geſagt, aber iſt darum nicht minder vielen Tagesſchriftſtellern und Redaktionen aus der Seele geſprochen. Und es iſt gut, wenn ſo etwas in der anſtändigen Preſſe ſo oft wiederholt wird, bis Zumutungen unwürdiger Art an Blätter oder Mitarbeiter überhaupt nicht mehr geſtellt werden. Freilich darf auch nicht Unmögliches auf die Fahne geſchrieben werden und wir machen uns daher die Ausführungen der Deutſchen Tagesztg. über die Ein. Der Deutſche als Staatsbürger. (Schluß). Ohne Kenntniſſe der öffentlichen Rechtsverhältniſſe fällt die Jugend ſofort der Macht des politiſchen Schlagworts anheim. Darum muß Bürgerkunde in irgend einer Jorm auf den Schulen, beſonders den höheren, getrieben werden, die über die Verfaſſung und die Grundzüge des öffent⸗ lichen Rechts aufklärt. Erſt wenn auf dieſe Weiſe poli⸗ üſche Kenntnſſſe verbreitet worden ſind, wenn die durchſchnitt⸗ liche politiſche Bildung des Volkes gehoben und damit eine Grundlage geſchaffen iſt, erſt dann wird man ſich mit Erfolg an diejenigen wenden können, die im Leben ſtehen und als Reichs⸗ kagswähler berufen ſind, an der Lenkung unſerer Geſchicke mit⸗ zuwirken. In Frankreich iſt in den Volks⸗, Mittel⸗ und Jachſchulen inſtruktion civigue(Bürgerkunde) Gegenſtand des Unterrichts, in der Schweiz wird meiſt in Verbindung mit volkswirtſchaftlicher Heimatkunde teils ſchon in Volksſchulen, teils erſt in Mittel⸗ und Fortbildungsſchulen Verfaſſungs⸗ und VBaterlandskunde gelehrt, ferner muß der ſchwei⸗ zeriſche Rekrut ſich einer Prüfung in deutſcher Sprache, Ge⸗ ſchichte, Geographie, Leſen und Rechnen, beſonders aber auch in Heimat⸗ und Verfaſſungskunde unterwerfen. In Dänemark hat man Volkshochſchulen gegründet für die Jugend über 18 Jahren zur Weckung und Bildung des Volkes „das Vaterland atmen und die Mutterſprache blühen Oll. Was in den kleineren Staaten mit Erfolg geſchehen, muß allen Schwierigkeiten zum Trotz auch bei uns, dem großen mäch⸗ tigen Staate wenigſtens verſucht werden. Wenn der Grundzug des modernen Staates das allgemeine Staatsbürgertum iſt, die beinahe ſchrankenloſe Ausdehnung der perſönlichen u. poli⸗ tliſchen Freiheiten und Rechte, ſo kann der Staat ſeine Auf gaben uònn erfällen durch eine möglichſt ausge⸗ Dienstag, 22. September 1908. holung von Informationen nur inſofern zu eigen, daß ſie nicht in würdeloſer Form erfolgen darf. Was die Preſſe und ihre Vertreter erſtreben, iſt u. a. eine beſſere Einfügung in den geſellſchaftlichen Organismus. Der Beruf des für die Oeffentlichkeit Schreibenden iſt an ſich ſo vornehm, daß er jedem Abkömmling der höchſten Stände Befriedigung gewähren und Ziel ſeines Ehrgeizes ſein kann. Alle, vom Kaiſer bis zum Geringſten, brauchen das gedruckte Wort zum Leſen und clle, die überhaupt etwas wollen in der Welt, wünſchen ſich eine Beeinfluſ⸗ ſung des bedruckten Papiers. Es ſei darauf hingewieſen, daß der ſpätere Kaiſer Wilhelm J. Journaliſt geworden iſt, indem er für eine jetzt nicht mehr erſcheinende Berliner Zeitung direkt Artikel verfaßt hat. Man darf glauben, daß in Zukunft der Zuzug zum Journalismus aus den höchſten Ständen noch wachſen wird. Wenn man gelegentlich vor⸗ nehme und wohlhabende Männer über Mißſtände bei der Preſſe klagen hört, ſo ſollte man ihnen zurufen:„Laßt Eure Söhne Journaliſten werden“. Je mehr wohlhabende und dadurch unabhängige Elemente in den Preßdienſt treten, deſto unwirkſamer werden ſich die Fallſtricke erweiſen, die der Unabhängigkeit und Lauterkeit der Ueberzeugung der Journa⸗ liſten gelegt werden. Der Berliner Preßkongreß, der von amtlicher und privater Seite durch Geldunterſtützungen und perſönliche Teilnahme freundlich gefördert worden iſt, wird das Bild zeigen, daß die höchſten Reichs⸗ und Staatsbeamten mit den Preſſevertretern an einer Tafel und gleichſam als deren Gäſte Platz nehmen. Es wäre zu wünſchen, daß dieſe Er⸗ ſcheinung ſich öfter wiederholt. Die Preſſe und ihre Ver⸗ treter ſollen auch im perſönlichen Verkehr nicht nur Heiſchende und Gäſte, ſondern auch Gebende und Wirte ſein. Erſt dadurch wird ein Verkehr auf gleichem Fuße hergeſtellt. Es gibt ſpeziell in der Reichshauptſtadt ſehr beliebte und ſehr ſchätzenswerte Veranſtaltungen verwandten Ausſehens, die aber doch zum Teil einen weſentlich andern Nebenzweck ver ⸗ folgen. Jedenfalls iſt der angedeutete Weg, der ſo gut in jeder kleineren Stadt wie in der Reichshauptſtadt betreten werden kann, ein ſchätzenswertes Mittel, um der Preſſe eine erhöhte geſellſchaftliche Geltung zu verſchaffen. Es iſt etwas Aeußerliches, aber das Aeußerliche iſt bekanntlich in vielen ſozialen Fragen von entſcheidender Bedeutung. Politische Uebersſcht. Maunheim, 22. September 1908. Ueber die ſüddeutſche Sozialdemokratie urteilt der„Hamburger Korreſpondent“ „Wir werden nicht jubeln, wenn jetzt wirklich eine Spaltung erfolgen ſollte. Denn erſtens wird ſie nicht von Dauer, wird ſchon bei der nächſten Reichstagswahl verſchwunden ſein. Dann aber zörnen wir gar nicht wünſchen, die Reviſioniſten etwa als ſelb⸗ ſtändige Partei auftreten zu ſehen, wenn auch nur in Süddeutſch⸗ land. Denn nur taktiſch gehen ſie andere Wege als ihre norddeutſchen Genoſſen. In den Hauptpunkten des Programms beſteht Uebereinſtimmung. Ihre angenehmeren Sitten haben aber auch für mittlere Schichten und beſonders für unaus⸗ gereifte Literaten und andre Utopiſten iel Verführeriſches. Selbſt (Abendblatt.) die Jugend der Kapitaliſtenwelt läßt ſich gelegentlich von dieſfen Todfeinden des Beſitzes einfangen. Deswegen, weil ſich mit ihnen verbehren, unter Umſtänden auch ein parlamentariſches Geſchäft machen läßt, bleiben die Reviſioniſten doch Sozialdemokraten, alſo Feinde der Geſellſchaft. Daß ſie von 377 Stimmen 119 gegen den Parteivorſtand zu⸗ ſammengebracht haben, kann uns inſofern freuen, als ſich daraus ergibt, daß die Leitung der Partei immer ſchwieriger wird. Da⸗ gegen iſt kein Anlaß zu der Erwartung, daß die Sozial⸗ demokratie in abſehbarer Zeit eine radikale bürger⸗ liche Oppoſitionspartei werden könnte. In den Nürn⸗ berger Reden finden ſich zahlreiche Belege dafür, daß auch die Reviſioniſten, wenn ſie irgendwo zur Mehrheit eines Parla⸗ ments würden, antimonarchiſtiſche, antikapitali⸗ ſtiſche Politik treiben würden. Bei allem Mitleid mit der ſchlechten Behandlung, die ſie erfahren haben, wollen wir über ihre Niederlage nicht trauern, wie wir uns über einen Sieg der Revi⸗ ſtoniſten nicht gefreut hätten.“ Wir haben erſt heute wieder darauf aufmerkſam gemacht, wie ängſtlich bemüht die ſüddeutſche Sozialdemokratie gerade in dieſen Tagen der taktiſchen Divergenz iſt, ihren Ruf als klaſſenkämpferiſche, ſozialiſtiſche, extrem⸗demokratiſche Partei zu wahren. Auch die„Nat.⸗Ztg.“ urteilt ähnlich wie der „Hamb. Korreſp.“ über die ſüddeutſche Sozialdemokratie: „Die Unterſchiede ſüddeutſcher und norddeutſcher Charakteranlagen ſind groß, indeſſen nicht ſo groß, um hoffen zu können, daß je wieder etwa die ſüddeutſchen Sozialdemo⸗ kraten ſich zu einer extrem bürgerlichen Partei umbilden könnten. Auch im Süden Deutſchlands bleibt das Dogma der Sozialdemokratie: Aufhebung des Privateigentums, Kampf gegen den Klaſſenſtaat, internationale Verbrüderung aller Arbeiter auf Erden uſw.“ Gegen die ſüddeutſchen Buvgetbewilliger. In einer Verſammlung des ſozialdemokratiſchen Wahl⸗ vereins Randow⸗Greifenhagen ſprach ſich Genoſſe Haniſch mit überaus ſcharfen Worten gegen den Disziplin⸗ bruch der ſüddeutſchen Genoſſen aus. Er ſagte nach dem „Volksboten“: „Daß ein derartiger Raubbau an unſeren Parteigrund⸗ ſätzen und Pringipien geſchehen konnte, haben wir dem„Reviſionis⸗ mus“, jener Sumpfpflanze, die gewöhnlich vor den Partei⸗ tagen an der Oberfläche erſcheint, zu berdanken. Der Parteitag werde hoffentlich mit ſ eiſernem Beſen arbeiten, denn wer die heiligſten Grundſätze unſerer Partei auf ſolche Weiſe proſti⸗ tuiert, wer beſtrebt iſt, die Geſchichte des Sozialismus auf ſolche Weiſe zu ſchänden, für den iſt innerhalb der Partei kein Pkatz. Wohin der Weg führen und gehen ſoll, das haben die Kolb und Fendrich gezeigt. Jedes Prinzip ſcheint zum unnützen Ballaſt zu werden und Verrat folgt auf Verrat. In Begug auf die Budgetbewilligung meinte Haniſch ſodann: Hier liege ein großer Verſtoß gegen den klaren Wortlaut unſeres Programms vor, das beweiſen die vorliegenden Poſitionen im Etat.„Daß man aber in Stettin noch die Dreiſtigkeit beſitzt, eine ſolche Hand⸗ Cung zu verteidigen, iſt zwar nicht neu, uns Randow⸗Greifenhage⸗ nern aber dennoch zu ſtarker Tobak.“ Bei dieſem Punkt der Rede ſtellt der ſozialdemokratiſche„Volksbote“ in Klammern feſt, daß die ſozialdemokratiſche Fraktion der Stettiner Stadtverordnetenver⸗ ſammlung bisher ſtets dem ſtädtiſchen Budget zugeſtimmt habe, daßz Herr Haniſch ſechs Jahre lang Mitglied der Stadtverordneten⸗ verſammlung ſei und daß er alſo ſechsmal denſelben„ſtarken Tobak verbrochen“ habe. dehnte Erziehung aller für das Verſtändnis der Staats⸗ aufgabe und für den erreichbar höchſten Grad perſönlicher Tüch⸗ tigkeit.„Der moderne Staat erreicht ſein Ziel dadurch, daß er dem einzelnen eine Erziehung angedeihen läßt, die ihn befähigt, die Staatsaufgabe ſelbſt im großen und ganzen wenigſtens zu verſtehen und zugleich den ihm nach ſeiner Leiſtungsfähigkeit zukommenden Platz im Staatsorganſsmus auszufüllen.“(Dr. Kerſchenſteiner in der preisgekrönten Schrift„Staatsbürgerliche Erziehung der deutſchen Jugend.“) Natürlich kann die Volksſchule allein das Ziel, politiſche Ein⸗ ſicht zu verbreiten, nicht erreichen. Sowohl die Fortbildungs⸗ ſchulen, deren Unterricht obligatoriſch ſein und bis zum 17. Jahr dauern ſoll, als auch alle anderen Bildungsanſtal⸗ ten des Staates einſchließlich Fachſchulen, Kunſtgewerbe⸗ ſckulen— und Lanbwirtſchaftsſchulen hätten grundſätzlich ſtaatsbürgerlichen Unterricht in ihren Lehr⸗ plan aufzunehmen. Dieſe UMeberzeugung bricht ſich Gott ſei Dank Bahn. Sis ſoll auch auf ländliche Fortbildungsſchulen ihre Anwendung firden. In den Verhandlungen des preußiſchen Landesökonomie⸗ kollegiums des Jahres 1908 wird gefordert„die Pflichten und Mechte, die unſere ſtaatliche und kommunale Organiſatioa den einzelnen gibt, in den Mittelpunkt des ländlichen Jortbildungs⸗ unterrichts zu ſtellen. Ernſter Erwägung wert iſt die Frage, oh nicht auch die Dienſtzeit im Heere ausgenutzt werden könnte, Verſtändnis für die Aufgaben des Staates u. Pflichten des Staatsbürgers zu erwecken. Hier wäre die Frage der Rekrutenprüfung nach Schweizeriſchem Muſter zu erwägen, daß unter den Taug⸗ lichen die Beſten eingeſtellt werden und die Einſtellung nich: wie bisher dem Zufall überlaſſen bleibt. In der Prüfung zum einjährig⸗freiwilligen Dienſt müßte Bürgerkunde als Prüfungsfach eingelegt werden. Auf den humantſtiſchen Gymnaſien, wo griechiſche und römiſche Geſchichte gelehrt wird, ſind dieſe Fächer auszunutzen zur Erweckung politiſcher Erkenntnis. Sind doch die Griechen untergegangen aus ihrem Mangel an politiſchem Sinn, während die Römer zwei unver⸗ gleichliche Schöpfungen hervorgebracht haben: Das Recht und den Staat, und das römiſche Voll durch die Erkentnis, daß de⸗ Erfolg davon abhängt, ob man weiß, man will und unter allen Umſtänden das klar Erkanute durchzuſetzen willens iſt, ſowre burch Unterordnung des einzelnen unter das allgemeine Wohl zur Errichtung des bewunderungswürdigſten Staatsgebäudes und zur Beherrſchung der Welt gelangt iſt. Selbſtverſtändlich iſt, daß es längſt die Pflicht der Uni⸗ verſitäten geweſen wäre, Stellung zu nehmen zur Frage de⸗ nationalen, politiſchen Erziehung. Die Studierenden ſollen nicht nur gebildet, ſondeyn auch politiſch zu denkfähigen Staatsbürgern erzogen werden. Dann hätten längſt die oberen Stände Ver⸗ ſtändnis für die politiſchen Aufgaben gewonnen, die durch ſie und unter ihrer Führung in Deutſchland zu erfüllen ſind. So aber ſtellt man noch immer unſere Jugend hilflos ins politiſche Jeben. Es bleibt dabei:„der Mangel an Einſicht und die Gleichgiltigkeit erwachſen aus der Un⸗ kenntnis unſcrer öffentlichen Ein richtungen, unſerer Aufgaben und Ziele. Darum ſollte fär alle, dꝛie eine Hochſchule.uchen, auch eine techniſche, lundwirtſchaftliche oder Handelshochſchule, der Beſuch von Vorleſungen über Staatsrecht und Politik obli⸗ gatorid ch gemacht werden. Parlamentsreden von großer politi er Bedeutung ſollten längſt in Maſſe auf Staatskoſten berbrei⸗ itt werden. Was uns fehlt, um mit ruhigem Selbſtbewußtſein und Ver⸗ trauen in die Kraft der Nation der Zukunft entgegenzuſehen, iſt die Erztiehung des Deutſchen zur Erkennen nis der Aufgaben und der Intereſſen unſeres Stag⸗ tes. Darum müſſen wir, um unſerem öffentlichen Leben das 2. Sett General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannßbeim, 22. September. Im übrigen wurde in der Verſammlung gegen den „Volksboten“ heftig losgezogen, weil Genoſſe Mielenz in ihm einen Artikel reviſioniſtiſchen Inhalts veröffentlicht hatte. Es wurde geſagt, Aufgabe der Parteigenoſſen Pommerns müſſe es ſein, ganz entſchieden dagegen Pröteſt einzulegen, den „Volksboten“ zur Abladeſtelle derartigen Schmutzes und Unrats zu machen. Der Hauptvorſtand des Deutſchen Oſtmarken⸗ vereins hat in ſeiner Sitzung am 19. September folgende Reſolutionen gefaßt: Zur Bodenfrage: Zur Durchführung einer Boden⸗ politik mit dem Ziele, in der Oſtmark den Grundbeſitz in deutſcher Hand zu erhalten und zu mehren, genügen die heutigen geſetzlichen Grundlagen nicht. Das Recht der Regierung, die Genehmigung zur Errichtung neuer Anſiedelungen zu verweigern, kann die Aufteilung größerer Güter an benachbarte Einſaßen nicht hin⸗ dern. Das Enteignungsrecht der Anſiedelungskommiſſion kann infolge der Beſchränkung auf„die Fortführung und Abrundung beſtehender Anſiedelungen“ eine weſentliche Mehrung des deut⸗ ſchen Grundbeſitzes nicht herbeiführen, weil weder die Aufteilung größerer Güter durch die polniſchen Parzellierungsbanken, noch der Ankauf der enteigneten polniſchen Beſitzer an anderer Stelle verhindert werden kann.— Es iſt daher unbedingt erforderlich, daß jede Aufteilung von Grundbeſitz im Gel⸗ tungsbereich des Anſiedelungsgeſetzes von 1904 durch Private von der Genehmigung der Staatsbehörden abhängig gemacht wird, wobei alle Unternehmungen, die auf die Mehrung des Grundbeſitzes in deutſcher Hand abzielen, zu fördern ſind. Zur Erreichung des Endzieles oſtmärkiſcher Bodenpolitik wird ferner ein Ein⸗ ſpruchsrecht des Staates bei Verkäufen von Grundbeſitz nicht zu umgehen ſein. Zur Univerſitätsfrage: Der erneuten Anregung zur Gründung einer Univerſität in Poſen müſſen wir auch heute entſchieden Widerſtand entgegenſetzen. Bei der geringen Neigung der Deutſchen ihre Lehr⸗ und Wanderjahre im Oſten zuzu⸗ bringen, würde eine Univerſität in Poſen nur von einer kleinen Anzahl deutſcher Studenten beſucht werden, dagegen zweifellos den Sammelpunkt der polniſchen akademiſchen Jugend bilden und ihre Abſchließung vom deutſchen Weſen fördern. Der polniſchen Propaganda würden dadurch zahl⸗ reiche wertvolle Kräfte zugeführt werden, die ſtets neuen Zünd⸗ ſtoff in die polniſche Bepölkerung hineintragen. Auch der Lehr⸗ körper der Univerſität würde bei der großen Ueberzahl der pol⸗ niſch⸗klatholiſchen Studentenſchaft und bei dem immer wieder⸗ kehrenden Verlangen der heutigen Zentrumspartei nach Parität bon dem Eindringen polniſcher und polenfreundlicher Profeſſoren und Privatdozenten auf die Dauer nicht freigehalten werden können, vollends nicht, wenn, wie neuerdings vorgeſchlagen, Poſen Mittelpunkt der ſlavpiſchen Wiſſenſchaft werden ſollte. Die wirtſchaftlichen Vorteile, die eine Univerſität bringen ſoll, würden in der Hauptſache nur der polniſchen Bürgerſchaft zu Gute kom⸗ men, So würde eine Univerſität in Poſen nicht ei ne Förderung, ſondern eine Gefährdung des Deutſchtums bedeuten, umſomehr, als ſie eine alte Forderung der Polen erfüllen würde, die im wohlverſtandenen Antereſſe der Provinz bisher ſtets zurückgewieſen worden iſt. Badiſche Politi. Aus der Partei. Höllſteig, 21. Sept. Echt liberaler Geiſt und rtberales Empfinden herrſchten in einer geſtern nachmittag 3 Uhr vom liberalen Volksverein von Breitnau, Hinterzarten, Steig und Titiſee im Gaſthaus zum Stern einberufenen politiſchen Verſammlung, die ſich eines guten Beſuches zu erfreuen hatte. Als Redner war Herr Profeſſor Dr. Hopf⸗ Freiburg gewonnen worden. Zum Schluſſe ſeiner Rede forderte Herr Dr. Hopf zu ernſter politiſcher Arbeit auf, damit uns die Geſchichte dereinſt nicht als läſſige und indolente Staatsbürger verurteilen könne. Beſonders müſſe dafür ge⸗ ſorgt werden, daß die Reaktion nicht wieder hoch komme. Ohne eine geſunde Vertretung liberaler Gedanken könne der Staat nicht beſtehen. Vor allem ſeien überzeugungstreue Männer notwendig, die ſtändig bereit ſind, für ihre liberale Geſinnung einzutreten. Der Rößlewirt, Herr Gremmingenr, betonte die leider vielfach unterſchätzte Bedentung der Parteipreſſe für das Hineintragen der liberalen Ideen ins deutſche Polk und für den liberalen Mann ſelbſt. Nur durch ſie könne er politiſch auf dem Laufenden erhalten werden, ſie weiſe ihm den zu gehenden Weg und unterrichte ihn ausführlich über die hſhſſſſſWWhhTGB᷑ff,..!!.!.. zu geben, was ihm heute abgeht, den Zug ins Große, die Ein⸗ mütigkeit in der Beurteilung nationaler Lebensfragen, die Freude am Vaterlande, an Kaiſer und Reich— nicht nur fordern, wie Dernburg einen Kreuzzug der Erziehung zum kolonialen Ver⸗ ſtändnis, ſondern einen Kreuzzug für nationale Erziehung! So weit im Auszug die trefflichen Ausführungen Dr. Negenborns. Das Büchlein ſelbſt enthält in überaus llarer, ein⸗ drucksvoller und leidenſchaftslos objektiver Darſtellung noch eine Fölle belehrenden und anregenden Materials zu dieſer hochwich⸗ tigen Lebensfrage der Gegenwart. Das Büchlein ſollte in den Händen jedes Deutſchen ſein, dem die Not der Zeit auf der Seele liegt, der überhaupt noch ein politiſches Intereſſe und eine Liebe zu unſerem Volke hat, das zweifellos an der ſchweren Hrankheit leidet, zu wenig politiſche Erziehung und zu wenig ſtarkes Na⸗ tivnalgefühl zu beſitzen und in dem Millionen Staatsbürger ſich leider heimatlos fühlen. Vor Allem ſollte die Schrift Negenborus jeder im öfſeatlichen Leben ſtehende und arbeitende Maan, in⸗ ſonderheit jeder einer Partei angehörige, an der Geſtaltung lom⸗ munaler und nationaler Angelegenheiten direkt mitwirkeade Po⸗ litiker leſen. Und noch eins: Maunnheim mit ſeiner hochentwick⸗lten, Muſterhaften Schulorganiſation iſt ein fruchtbarer Boden fer Lerartige die Schule betreffenden Reformideen. Unſer hervor⸗ vagender Schulleiter wird gewiß mit ſorgen helfen, daß die an⸗ geregte Ergänzung der bisher ſchon ſo großzügigen Schulpolitik möglichſt bald ins Leben tritt. Was in den Hamburger Schulen ouf Anregung Dr. Negenborns, des Verfaſſers der in dieſem Aufſatz beſprochenen Schrift, möglich war GBBeſchluß der Ham⸗ burger Bürgerſchaft vom 8. Januar 1908) und was für die Ge⸗ erbe- und Handelsſchulen in Württemberg nach einem Geſez voam 81. Auguſt 1906 am 1. April 1909 ins Leben treten ſoll, dꝛs wird auch für Mannheim und Baden möglich ſein: Baldigſt⸗ nführung des ſtaatsbürgerlichen Unterrichts allen Schulen! Das iſt das wirkungsvollſte Mittel. um gen, daß das deutſche Volt einen en kraurigen Huſtand zu beſei Burbent und oft von den Gegnern ergriffenen Maßnahmen. Für den hieſigen Kreis käme als Parteipreſſe in erſter Linie die„Breisgauer Zeitung“ in Betracht. Dieſes echt und konſequent liberale Blatt müſſe auf jede Weiſe unterſtützt werden. Aus der Mitte der Verſamnilung heraus wurde den Worten des Vorredners beigepflichtet und noch darauf hingewieſen, daß Fortſchritte im Liberalismus nur dann möglich ſeien, wenn eine ſtarke Parteipreſſe denſelben ſtütze. In dieſer Hinſicht könne man ſich an Zentrum und Sozialdemokratie ein Beiſpiel nehmen, welche längſt erkannt haben, wie wichtig, ja unent⸗ behrlich die Parteipreſſe iſt. Auch Herr Dr. Hopf trat den Aus⸗ führungen der Vorredner bei und formulierte die Tätigkeit der Parteipreſſe folgendermaßen: 1. Sie zeigt uns, wo der Gegner ſteht. 2. Sie zeigt uns, was der Gegner will. 3. Sie zeigt uns, wie der Gegner am erfolgreichſten zu bekämpfen iſt. Die Eroberung der Luft. sh. Köln, 21. September. Anläßlich des 80. Deutſchen Naturforſcher⸗ und Aerztetages, der geſtern in Köln eröffnet wurde, hielt unter großer Span⸗ nung und von lebhaftem Beifall begrüßt Major von Parſeval⸗Berlin einen Vortrag über Motorballon und Flugmaſchine. Der Redner führte aus: Motorballon und Flugmaſchine ſind die Schlagworte, für die Hauptrichtungen, in welche ſich die Luft⸗ ſchiffahrt ſcheidet. Freilich beſitzt der lenkbare Ballon einen ent⸗ ſchiedenen Vorſprung, da man an vielen Orten daran geht, ihn einzuführen, während die Flugmaſchine ſich noch ganz im Ver⸗ ſuchsſtadium befindet. Die wichtigſte Eigenſchaft des lenkbaren Ballons iſt die Fahrgeſchwindigkeit; man verlangt mindeſtens 40 Kilometer pro Stunde, da ſonſt das Luftſchiff dem Wind gegen⸗ über zu wenig Widerſtandsfähigkeit beſitzt. Außerdem ſoll das Luftſchiff imſtande ſein, große Höhen zu erſteigen und ſchließlich nicht allzu groß ſein, damit es am Boden gut manövrieren kann. Die Hüllen des Ballons ſind aus doppeltem Baumwollenſtoff mit einer eingewalzten Kautſchuk⸗Zwiſchenlage; das Traggas iſt Waſſerſtoffgas; der längliche Tragkörper hat bei Luftſchiffen mit nur einer Gondel etwa die ſechsfache Länge des Durchmeſſers. Da ſolche Langkörper das Beſtreben haben, mit der Spitze ſeitwärts auszuweichen und ſich quer zu ſtellen, bedürfen ſie zu einem ſtabilen Fluge ſogenannter Stabiliſierungs⸗ oder Dämpfungs⸗ flächen, ähnlich den Federn eines Pfeils, die teils am Ballon ſelbſt, teils an den Gerippen angebracht werden. Im Innern befinden ſich Luftſäcke(Ballonets genannt), welche geſtatten, bei eintretendem Gasverluſt das verlorene Volum durch Luft zu er⸗ ſetzen und den Ballon prall zu erhalten. Die Vorwärtsbewegung wird dem Tragkörper erteilt durch ſogenannte Luftſchrauben, welche den Schraubenpropellern bei Waſſerfahrzeugen nach⸗ gebildet ſinb. Dieſe Schrauben ſind entweder aus Blech oder aus Rähmenwerk mit Stoffüberzug geformt. Eine geſonderte Stellung nimmt die Perſevalſchraube ein. Dieſelbe trägt an einer großen Nabe vier Flügel aus ſtorkem Leinenſtoff, welche derart mit Gewichten beſchwert ſind, daß die bei der Umdrehung auftretende Zentrifugalkraft die Flügel ausſpannt und ihnen die entſprechende Schraubenform erteilt. Die Antriebskraft wird burchweg von Benzinmotoren geliefert, welche von der Auto⸗ mobilinduſtrie herüber genommen ſind. Von den einzelnen Syſtemen iſt das wichtigſte das franzöſiſche von dem Ingenienr Julliot konſtruierte; bei dieſem wird der Ballon durch ein unter ihm befindliches Aluminiumgerüſt verſteift, unter welchem die Gondel aufgehängt iſt. Zu beiden Seiten der Gondel ſind Luft⸗ ſchrauben aus Stabl. Die Höhenſteuerung wird durch hori⸗ zontale drehbare Flächen dewirkt; die Seikenſteuerung durch ein Steuer, ähnlich dem der Schiffe. Dieſe Ballons haben Ge⸗ ſchwindigkeiten von etwas über 40 Kilometer erreicht. Dieſem Typ gehörte die von einem Sturm entführte Patrie an und die kürzlich fertiggeſtellte Republigue. Ein zweites Syſtem iſt das des Oberſten Renard, welches bei dem Ballon Ville de Paris in Anwendung gekommen iſt. Hier bilden Verſteifungsgerüſt und Gondel ein Ganzes, der Ballon ſchwebt an Seilen darüber. Beſonders auffallend ſind bei dieſem Luftſchiff die mit Gas auf⸗ geblaſenen zylinderförmigen Dämpfungsflächen. Aehnlich dem Typ„Patrie“ ſind das engliſche und das deutſche Militärluft⸗ ſchiff gebaut. Doch hat letzteres zwei Motore und ſeine Schrauben ſitzen hoch am Ballon.—5 Der Ballon des Grafen Zeppelin hat ein nicht abnehmbares Verſteifungsgerippe aus Aluminium, welche die äußere Form ge⸗ währleiſtet, ſodaß ein Aufblaſen mittels Ventilator nicht nötig iſt. Er iſt im Verhältnis noch einmal ſo lang wie die anderen Syſteme und hat zwei Gondeln, die dicht unter dem Tragkörper hängen. Die Höhenſteuerung wird durch ſechzehn horizontale drehbare Flächen, acht am Bug und acht am Heck des Ballons, bewirkt. Durch dieſe wird der Ballon hinten geſenkt, vorn ge⸗ hoben, ſodaß die Axe ſchräg ſteht. Bei der Vorwärtsbewegung Mangel an Verſtändnis für innere und äußere Politik bekundet, der ſeiner ſonſtigen hohen Befähigung geradezu unwürdig iſt, daß es der Mehrheit der Deutſchen noch an einer ausgeorägten, ſtaatsbürgerlichen Geſinnung, an der Erkenntnis fehlt, daß das Wohlbefinden des einzelnen abhängt von dem Wohlbefinden des Ganzen, und daß es daher die Pflicht jedes Einzelnen iſt, am Wohle des Ganzen mitzuarbeiten. Mannheim, September 1908. Stadtpfarrer Klehn. Buntes Feuilleton. — Für 64 Millionen Tiſchüberraſchungen. Aus Newhyork wird berichtet: Angenehme leine Ueberraſchungen bereiteten amläßlich der Feier ihrer goldenen Hochzeit Mr. W. Singer und Frau cus Pittsburg ihren vier Kindern. Als die beiden Söhne und die beiden Töchter beim Familienfeſtmahl an der Tafel Platz nahmen, fanden ſie neben ihren Tellern kleine, in Papier gehüllte Packete: es waren die Souveniers, die das Jubelpaar an ſeinem Ghrentage den Kin⸗ dern mit nach Hauſe gab. Die Packete wurden geöffnet und ein jeder der Bedachten fand in ihm die beſcheidene Summe von— 16, Millionen Mark. Der alte Singer hat durch Stahl⸗ und Land⸗ ſpekulationen ein Vermögen von 100 Millionen erworben. Als vor Hurgzem ſein Freund, der Standard Oil Magnat Lockhart ſeinen Kindern zum Geburtstag je 4 Millionen ſchenkte, wollte Herr Singer nicht zurückſtehen und hat mit ſeinen ſinnigen Tiſchüber⸗ varſchungen den Rekord geſchlagen. Seit Mai hat er ſich von den Geſchäften zurückgezogen, und fortan will er in friedlicher Ruhe den Re; ſeines Lebens genießen. 36 Millionen hat er zu dieſem Zweck für ſich zurückbehalten und ſie werden ausreichen, ihn gegen das Schickſal des König Lear ſicher zu ſtellen. — Die Roſe ohne Dornen. Einer Schülerin des berühmten „Blumengauberers von Kalifornien“, Luther Burbank, iſt es jetzt gelungen, nach langen mühſeligen Verſuchen das Blumenreich um eine neue einzigartige Varietät zu bereichern: um die Roſe ohne Dornen. Jahrelang war ſie die Nachbarin und Freundin von berieten ſie zuſammen die Möglichbeit, eine entfteht eine Drachenwirkung auf die Ober⸗ bezw. Unterſeite, ſo. daß der Ballon gehoben und geſenkt wird. Major Parſeval legt die Gründe des Unfalles des Zeppelin'ſchen Ballons dar, die in dem nur ſtarren Syſtem liegen und fährt fort: Der Parſevalballon verzichtet im Gegenſatz zu Zeppelin gänzlich auf Verſteifungsgerippe; er wird nur durch Aufblaſen ſtraff erhalten, was keine Schwierigkeiten macht, wenn die Aufhängung der Gondel entſprechend ein⸗ gerichtet iſt. Die Form des letzten Luftſchiffes iſt fiſchförmig mit 7 ſtumpfem Kopf und ſpitz auslaufendem§ ergibt den ſtabilſten und raſcheſten Flug. Zwei große Luftſäcke in den Enden geſtatten das Aufblaſen und die Steigung der Ballon⸗ Achſe wird dadurch geregelt, daß je nach Bedarf der eine oder andere Luftſack mehr oder weniger gefüllt wird. Die Gondel iſt ſo aufgehängt, daß ſie in paralleler Stellung zum Ballon vor⸗ und rückwärts ſchwingen kann. Hierdurch werden die ſtampfenden Bewegungen des Schiffes vermindert. Das Luftſchiff hat nur eine Schraube, die zwiſchen der Gondel und dem Ballon liegt. Luftſchiff 1 mit einem Volumen von 2800 Kubikmeter erreichte mit einem Daimler Motor von 85 Pferde⸗ kräften 12½ Meter Geſchwindigkeit, das Luftſchiff I1(3400 Kubikmeter] mit 100 Pferdekräften etwas über 13 Meter. Zurzeit iſt ein neues Schiff im Bau lvon 5600 Kubikmeter) mit zwei.⸗A.⸗G.⸗Motoren von je 100 Pferdekräften, bei dem eine Höchſtgeſchwindigkeit von 16 Meter erwartet wird. Dieſes Schiff wird die Frage entſcheiden, ob es möglich iſt, Parſeval⸗ Luftſchiffe in großen Dimenſionen zu bauen. Das Parſeval⸗ Luftſchiff hat den großen Vorteil, daß es bei einer unfreiwilligen Landung fern ſeiner Halle leicht entleert und auf Wagen zurück⸗ transportiert werden kann. Ein weit handlicherer und billigerer Apparat als der Motorballon iſt die Flugmaſchine. jetzt hat nur das Aeroplan praktiſche Erfolge zu verzeichnen. Dasſelbe beſteht aus einer oder mehreren großen Drachen⸗ flächen, die in geneigter Stellung mittels Luftſchrauben ſehr raſch durch die Luft gezogen werden. Die nach unten ausweichen⸗ den Luftmaſſen ergeben hierbei eine ſolche Reaktion, daß der Apparat ſich hebt. Die Drachenflächen ſind in einer Ebene oder in mehreren Ekagen übereinander gelegt, und je nachdem nennt man die Apparate Ein⸗, Zwei oder Mehrdecker. Die Höhenſteuer befinden ſich entweder vor⸗ oder rückwärts der Haupttragflächen. Ein gewöhnliches Seitenſteuer bewirkt die Lenkung nach rechts und links. In der Regel können die Apparate nur einen Mann tragen, doch ſind auch ſchon ſolche mit zwei Mann Beſatzung geflogen. Die beſten Ergebniſſe haben bisher Farman und Delagrange mit Apparaten der Gebrüder Voiſin und die Brüder Wilbur und Orville Wright aus Amerika erreicht. Der Voiſin'ſche Apparat iſt ein Doppel⸗ decker, beſtehend aus einem größeren und einem kleineren Doppel⸗ flächenpaar und einem einfachen Kopfſteuer voraus. Der Wrighk'⸗ ſche Apparat iſt ein Doppeldecker mit zwei Flügelpaaren, wovon das vordere als Höhenſteuer dient. Eine größere Anzahl ähnlicher Apparate in den mannigfaltigſten Formen ſind in letzter Zeit gebaut und teilweiſe verſucht worden, ohne beſſere Ergebniſſe zu erzielen. Der Antrieb der Apparate erfolgt durchweg durch Blechſchrauben mitzels beſonderer leichter Motore. Die Flug⸗ maſchinen erreichen ohne Mühe Schnelligkeiten bis 100 Kilometer, welche dem Motorballon für immer verſtgt ſind; doch beſitzen ſie zurzeit die genügende Stabilität, um auch bei bewegter Luft aufſteigen zu können. Auch iſt der notgedrungen extrem leicht gebaute Motor noch keineswegs betriebsſicher genug. Der längſte Flug dauerte 20 Minuten, und Motorſtörungen ſind an der Tagesordnung. Sollte es gelingen, dieſe Mängel zu be⸗ ſeitigen, ſo würde die Flugmaſchine für kürzere und ſehr ſchnelle Fahrten in mäßiger Höhe den Vorzug verdienen. Längere Fahrten in größeren Höhen werden ſtets dem Motorballon vorbehalten bleiben. Die anderen Flugmaſchinen⸗Syſteme, wamentlich der Schraubenflieger, ein Apparat, bei welchem die Tragkraft durch große Luftſchrauben mit vertikaler Achſe erzeugt wird, haben bis⸗ her noch keinen wirklichen Flug ausgeführt; doch exiſtieren Ver⸗ ſuche, die zu guten Hoffnungen berechtigen. Hier werden aber an die Betriebsſicherheit der Motore noch weit größere Anſprüche geſtellt; und die techniſchen Schwierigkeiten ſind noch größer wie beim Aeroplan. Parſeval teilt mit, daß ſein Materialſchaden unbedeutend ſei, der Zwiſchenfall im Grunewald ſpreche durchaus nicht gegen ſein Syſtem, von dem man nach wie vor durchaus überzeugt ſei. Die ſofort eingeleiteten Reparaturen ſtänden bereits vor ihrem Ab⸗ ſchluß und die Verſuche würden dann ſofort wieder aufgenommen werden. Er erhofft die beſten Reſultate nach der Uebernahme des Ballons durch die Militärverwaltung, die ja dann in der Lage ſei, ihr ganzes Luftſchifferkorps in der Bedienung und Führung des Ballons auszubilden. Ein vorübergehendes Miß⸗ geſchick wie das ſeinige, könne und dürfe niemanden, einen Er⸗ aber am allerwenigſten beirren.(Leßhafter großer Bei⸗ all. 18 Bis ——— ————..—————̃——— dornenloſe Roſe zu züchten. Was dem Meiſter mißlang, hat die Schülerin jetzt erreicht: in ihrem großen Blumengarten in Seattle hat Mrs. W. J. Beggs die langerſehnte Blume gewonnen. Die Blüte ſoll einen prachtvollen Roſenduft haben, während der Stiel ſchlank und weich iſt, wie der der Lilie. Erſt durch die beſondere Vodenbeſchaffenheit ihrer Farm in Seattle gelang die Züchtung. Sie behauptet nunmehr den Weg gefunden zu haben, den Roſen⸗ buſch zu üppiger Blüte zu bringen, ohne daß dabei Dornen ent⸗ wickelt werden, und bald will ſie die Welt in ihr Geheimnis ein⸗ weihen, ſodaß in allen geeigneten Klimas die dornenloſe Roſe in Freiheit ſprießen wird. — Begetarianer in der engliſchen Geſellſchaft. Die Anhänger der Pflanzenkoſt werden in den höchſten Londoner Geſellſchafts⸗ kreiſen immer zahlreicher. Ein Betveis dafür iſt der Umſtand, daß eine immer größere Anzahl von hochherrſchaftlichen Köchen trotz ihrer in der gewöhnlichen Küchenkunſt erfahvenen Meiſterſchaft Schüler der vegetariſchen Kochſchule in London werden und„um⸗ lernen“ müſſen. Natürlich iſt das den hochvermögenden Herren Küchenchefs nicht angenehm; ſie kämpfen mit aller Macht gegen das Eindringen dieſer neuen Speiſen, deren primitive Eintönigkeit ihnen den Untergang aller wahren Kochkunſt zu bedeuten ſcheint. So gibt es Märtyrer, die ſich nicht losſagen wollen von den alten Traditionen ihres Handwerks, die das Einführen vegetariſcher Speiſen für einen Verrat an allen von den Meiſtern überkommenen Rezepten halten und die daher lieber ihre Stellung aufgeben, als daß ſie ſich dem neuen Regime fügen Die Verteidiger der vegeta⸗ riſchen Küche freilich erklären, daß nun erſt die glänzende Epoche der Kochkunſt beginne und man mit Gemüſen die reichhaltigſten Menüs und die komplizierteſten Gerichte herſtellen könne. So wogt der Kampf hin und her und eine Nevolution der Küche ſcheint ſich zu vollgiehen Die Herzogin von Portland hat ſich einen eigenen Leibkoch für ihre vegetariſchen Gerichte engagiert, eine andere⸗ Dame der höchſten Ariſtokratie beſuchte ſelbſt die vegetariſche Koch⸗ ſchule, weil ihr Küchenchef erklärt hatte, eine vornehme und reich⸗ haltige Geſtaltung der Tafel ſei mit den vegetariſchen Speiſen nicht möglich. Verſchiedene Modeärzte unterſtützen dieſe immer mehr um ſich greifende Tendenz der engliſchen Geſellſchaft, zur Pflanzenkoft überzugehen. 8. Münſter und am 29. Auguſt d. J. in F nochmaligen Prüfung überwieſen. Nunuheim, 22. September. General⸗Anzeiger.(Abendblatt. NSeinne, » Manunheim, 22. September 1908. Verlegung der Reichsbank. Wie wir von zuberläſſiger Seite erfahren, beſteht die Abſi Hie Neichsbank, die ſich bekamntlich in N 2, 8 befindet, in 1 des Kaiſerringß 6 berlegen Soviel wir höven, ſollen die einge⸗ zeileten Verhandlrengen wegen Ankaufs eines Grundſtücks dem Ab⸗ ſchluß bereits nahe ſein. Die Nachricht dürfte in der hieſigen Handels⸗ ad Geſchäftstwelt großes Befremden erregen, da der gewählte Platz Für die Erſtellunng eines Reichsbanukgebäudes abfolut ungeeignet er⸗ ſcheint Eine Reichsbank muß doch un Mitttelparnkt der Stadt und gricht in der Nähe der Peripherie derſelben liegen Hierzu dommt, baß die Gegend des Kaiſerrings nicht zu den Geſchäftsvierteln ge⸗ hör, ſomis die Reichsbank in einen Stadtteil kommen würde, der ſhrem Chavakter und Weſen vollſtändig widerſpricht. Nach unſerer Auffaffung müßte die Reichsbank ſich für ihr neues Domizil einen wiiten in der Stadt gelegenen Platz auswählen und zwar möglichſt in der Nähe der Hauptpoſt. Vielleicht wäre es ſogar gut, eine mmliche Verbindung zwiſchen der Hauptpoſt und der Reichsbank herbeiguführen. Man kann doch unmöglich den Geſchäftsleuten, deren Zeit meiſt ſehr begrenzt iſt, zuumuten, den verhältnismäßig weiten Beg nach dem Kaiſerring zurückzulegen, wenn ſie die Reichs⸗ barrk auffuchen wollen. In erſter Linie muß die Rückſicht auf das „Die Reichsbank frequentierende Publikum entſcheidend auf die Aus⸗ wahl des Platzes ſein und jede andere Enwägung hat in den Hintergrund zu treten. Hoffentlich unterziehen die maßgebenden Stellen die Angelegenhett nochmals einer eingehenden Prüfung zund kommen zu einem, den Intereſſen und der Wohlfahrt der Mann⸗ beimer Handels⸗ und Geſchäftswelt beſſer dienenden Beſchluß *Ernannt wurde Gerichtsaſſeſſor Emil Berrſche au Oggersheim zum Amtsrichter in Walldürn. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Bureauvorſteher Chriſt. 8 achmann bei der Staatsanwaltſchaft Freiburg. * Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft Oberamtsrichter Dr. Ludwig Kampp in Meßkirch und Amtsrichter Friedrich Jung in Walldürn, erſterer nach Weinheim, letzterer nach Meßkirch. Kronprinz und Turnfeſt. An das Fernbleiben des deut⸗ ſchen Kronprinzen vom Turnfeſt in Frankfurt a. M. wurden allerlei Kombinationen geknüpft. Jetzt iſt, wie der„Frkf. Ztg.“ von gur Aiterrichteter Seite mitgeteilt wird, in einer Sitzung des geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes der Deutſchen Turnerſchaft, die in Leipzig ſtaktfand, feſtgeſtellt worden, daß dem Kronprinzen weder das Pro⸗ Hramm noch eine Einladung zum Turnfeſt zugeſchickt wurde. Das mag wohl der Grund geiweſen ſein, weshalb er nicht nach Frank⸗ furt kam. * Ein neuer Armee⸗Muſikinſpiztient. Der am 1. Oktober in den Ruheſtand tretende 1. Armee⸗Muſikinſpizient Profeſſor Roß⸗ berg wird in der Perſon des Muſikdirektors Grawert, des bis⸗ herigen 2. Armes⸗Mufikinſpizienten, ſeinen Nachfolger erhalten. Profeſſor Roßberg, der ſchon die ſechziger Feldzüge und den Krieg gegen Frankreich mitgemacht hat, Ritter des Eiſernen Kreuges und des 1866 erworbenen Militär⸗Ehrenzeichens iſt, ſeierte unlängſt ſeinen 70. Geburtstag. Schon im Vorjahre in Hannovder an ee ae Skraßburz b E bat Kere Gratwert in Vertretung des älteren Kollegen die großen militäri⸗ ſchem Zapfenſtreiche vor dem Kaiſer dirigiert 7 * Für das Alfred Maul⸗Denkmal ſind bis jetzt bei der Sammelſtelle der Vereinsbank in Karlsruhe 10 180.40 M. ein⸗ gegangen. * Außerkursſetzung der Talerſtücke. Mit dem 30. Septbr. ds. Is. läuft die Friſt ab, innerhalb der die durch Beſchluß bes Bundesrats vom 27. Juni 1907 außer Kurs geſetzten Ein⸗ talerſtücke deutſchen Gepräges durch die Reichs⸗ und Landes⸗ kaſſen noch einzulöſen ſind. Zur Vermeidung von Verluſten in⸗ folge Friſtverſäumnis wird auf Vorſtehendes wiederholt hin⸗ gewieſen. * Die neuen Dreimarkſtücke ſind eben zur Ausgabe gelangt. Die neue Münze iſt ſehr gut geraten, die Zeichnung und Prägung außerbrdentlich gefällig. Handliche Form wird dem ſchönen, etwas kleiner als der Taler gehaltenen Geldſtück wohl raſch Beliebtheit bringen. Die Münze trägt auf der Vorderſeite das Münzzeichen 4(Berlin) unter dem Kopfbild des Kaiſers und die Rundſchrift„Wilhelm II. Deutſcher Kaiſer König von Preußen“ und auf der Rückſeite das Reichswappen und die Umſchrift „Deutſches Reich 1908* Drei Mark'“. Der Vadiſche Landesverband zur Hebung des Fremden⸗ verkehrs hielt am Sonntag vormittag im großen Saale des Rat⸗ Hauſes zu Baden⸗Baden ſeine 3. ordentl. Haupt⸗ berſammlung ab, zu welcher ſich Delegierte aus allen Gegenden des Landes zahlreich eingefunden hatten. Der erſte Borſitzende des Verbandes, Herr Stadtrat Robert Oſtertag⸗ 5 Karlsruhe erſtattete nach den üblichen Begrüßungsanſprachen den Jahresbericht, aus welchem zu erſehen war, daß die Ar⸗ beiten im Intereſſe des Verbandes im abgelaufenen Jahre ſehr rege und erſprießliche waren. Herr J. Basler, der Vorſteher des Städtiſchen Verkehrsbureaus Baden⸗Baden hielt hierauf einen Vortrag über das Thema:„Welche Maßnahmen bezw. Einrichtungen ſind für die Hebung des Fremdenverkehrs von be⸗ ſonderer Bedeutung.“ Die intereſſanten Darlegungen des Red⸗ ners fanden allgemeine Anerkennung. Den Kaſſenbericht er⸗ ſtattete Herr Schatzmeiſter Kaufmann Darmſtädter⸗Mann⸗ heim. Der Voranſchlag für das Jahr 1909 wurde mit je 15 250 Mark in Einnahme und Ausgabe einſtimmig genehmigt. Eine längere Debatte rief der Antrag des Vorſtandes auf Ab⸗ änderung der Satzungen hervor. Da eine Einigung nicht erzielt werden konnte, zog der Vorſtand ſeine Anträge zurück; dieſe wurden einer aus fünf Mitgliedern beſtehenden Kommiſſion zur Als Ort für die Abhaltung der nächſtjährigen Hauptverſammlung wurde Konſtanz be⸗ ſtimmt. Aus der Mitte der Verſammlung wurde der Antrag ge⸗ — den Geſamtvorſtand per Akklamation wiederzuwählen, wel⸗ ſem Antrag ſtattgegeben wurde. Der Vorſtand beſteht dem⸗ nach wieder aus folgenden Herren: 1. Vorſitzender Stadtrat bert Oſtertag⸗Karlsruhe; 2. Vorſitzender Graf Vitzthum von Eckſtaedt⸗Baden⸗Baden; Schriftführer Oberſtadtrechnungsrat eiler⸗Karlsruhe; Schatzmeiſter Kaufmann Darmſtädter⸗Mann⸗ *Zum Mitglied des Stiftungsrats der Ernſt B. Kauffmann⸗ ug wurde in der heute nachmittag ſtattgefundenen Tagfahrt r Joſef Zimmer n, Kaufmann, mit 67 Stimmen gewählt. Berein für Frauenſtimmrecht. Im Anſchluß an den in er letzten Nummer veröffentlichten Bericht über die geſtrige erſammlung des Vereins für Frauenſtimmrecht ſei noch regi⸗ ert, daß in der Diskuſſion Herr Hauptlehrer Ners warm eintrat, daß die hier noch fehlende Meldeſtelle von Kindermißhandlungen dem neu zu gründenden Für⸗ ſorgeausſchuß angegliedert wird. Herr Hauptlehrer Enderlin, der ein erſchütterndes Bild von Kindermißhandlungen entwarf. Hefürwortete dagegen die Gründung eines ſelbſtän⸗ digen Vereins nach dem Muſter des Berliner Vereins gegen Ausnutzung und Mißhandlung von Kindern. Im Auf⸗ trage des Herrn Bürgermeiſter v. Hollander wohnte der Se⸗ kretär der Armenkommiſſion, Herr Köbele, der auregenden Verſammlung bei. Zu einer wahren Kalamität geſtaltete ſich die intenſive Trübung des Leitungswaſſers, die im Laufe des heu⸗ tigen Vormittags infolge der angekündigten Arbeiten zum Anſchluß des zweiten Waſſerturmes an das zweite Druckrohr einſetzle. Die Hausfrauen waren gang verzweifelt, weil ſie mit der braungelben Flüſſigkeit nichts anzufangen wußten. So intenſiv trüb iſt wohl das Leitungswaſſer noch nicht geweſen. Hoffentlich tritt bald die dringend nottwendige Klärung ein, damit die Hausfraulen wenig⸗ ſtens morgen ungehindert kochen können. Von dem ſtädtiſchen Waſſerwerk war bereits geſtern in einer Annomce cuf die wahr⸗ eintretende Trübung des Waſſers aufmerkſam gemacht n. * Borgunweſen. Die Apotheken in Ueberlingen, Martddorf, Meersburg, Salem, Stockach, Heiligenberg, Eigeltingen geben be⸗ kannt, daß die veränderten Zeitverhältniſſe, die ſich ſtets mehrenden Geſchäftsunkoſten, ſowie die Erfahrung der letzten Jahve es den Apotheken leider unmöglich machen, an dem bisher üblichen Borg⸗ ſyſtem feſtzuhalten. Da die meiſt ſehr kleinen Rechnungsbeträge und die vermeintlichen Vorteile des Publikums in keinem Ver⸗ hältnis zu der durch die zeitraubenden Schreibgeſchäfte berurſachten Arbeit und zu den Zinsverluſten ſtehen, ſo erſuchen ſie die geſamte Kundſchaft von Stadt und Land möglichſt um bare Bezahlung. Säumigen Zahlern, welche trotz wiederholter Mahnung ihren Ver⸗ pflichtungen nicht nachlommen, zann für die Folge ohne Bav⸗ zahlung nichts mehr abgegeben werden. * Geſtorben iſt in Baden⸗Baden im 72. Lebensjahre in⸗ folge eintes Herzſchlages Profeſſor a. D. Eruſt Hermann. 1837 zu Elberfeld geboren, wurde Hermann 1871 Profeſſor am Gymma⸗ ſium in Mannheim, von wo er 1886 nach Baden⸗Baden kam, um bis 1907, alſo volle 21 Jahre hindurch, ſeines ihm ſo teueren Be⸗ rufes zu walten. Im Herbſt des Vorjahres ging er in Penſion. * Tödlicher Sturz. Heute Nachmittag ſtürzte an dem Neubau Ecke Karl Ludwig⸗ und Sofienſtraße der Schieferdecker Mörſch⸗ ler berab und war ſofort tot. 2 Herr Sydow und die Reichsſinanzreform. Die„Norddeutſche Allgem. Ztg.“ vom 22. d. Mts. enthält folgenden Artikel: Nachdem die Geſetzentwürfe zur Finanzreform im Bundesrat eingebracht ſind, tritt der Staatsſekretär des Reichsſchaßamtes mit einer perſönlichen Aeußerung aus der von ihm bisher notwendigerweiſe be⸗ heimniskrämerei durch die Tat widerlegend. Das am 25. d. Mts. zur Ausgabe gelangende Oktoberheft der„Deutſchen Rundſchau“ enthält einen Aufſatz über„Aufgaben und Wege der Reichsfinanzreform“ vom Staatsminiſter Sydow. Ausgehend von dem Spott, mit dem ausländiſche Blätter die finanziellen Schwierigkeiten Deutſchlands begleitet haben, erörtert der Staatsſekretär zunächſt die tatſächliche Finanz. 575 ie fundierte Reichsſ etrug, iſt ge wozu jährlich wiederkehrende ſtarke Beanſpruchung des Geldmarktes iſt von einer Erhöhung des Zinsfußes der Emiſſion begleitet geweſen, für die der Staatsſekretär einige charakteriſtiſche Zah⸗ Renten. Dieſe Verſchlechterung der Finanzen aber habe ſich in einer Zeit ſtark zunehmenden Wohlſtandes vollzogen. Er ſagt daher:„So kann es und darf es nicht fortgehen. Dieſe Ueberzeugung hat ſich nachgerade in allen politiſchen Parteien ohne Ausnahme durchgeſetzt, ſie iſt im Begriff durch die in dieſem Punkte übereinſtimmenden Erörterungen der geſamten Preſſe zum Gemeingut des deutſchen Volkes zu werden.“ Die Aufgabe der Reform iſt eine vierfache: Ein⸗ nahmen und Ausgaben ſind in Einklang zu bringen, mit der bisherigen Anleihewirtſchaft iſt zu brechen, der Kapitalmarkt muß von den großen Beträgen kurzfriſtiger Schatzanweiſungen entlaſtet und das finanzielle Verhältnis von Reich und Bundesſtaaten neu geregelt werden. Hierzu bedarf es neuer Grundſätze für die Tilgung, einer Verſtärkung des Betriebs⸗ fonds der Reichskaſſe durch Eröffnung des Poſtſcheckverkehrs, durch Beſeitigung der Vorſchüſſe an die Unfallberufsgenoſſen⸗ ſchaften und des Syſtems der geſtundeten Matrikularbeiträge. Der Miniſter erörtert die möglichen Erſparniſſe und den ſo⸗ dann noch verbleibenden Mehrbedarf, den er in eingehender Begründung auf 2 bis 2½ Milliarde Mark für die nächſten 5 Jahre berechnet. Dieſer ſetzt ſich zuſammen aus den vor⸗ handenen Fehlbeträgen, aus den Neuanforderungen der Sozialpolitik durch Witwen⸗ und Waiſenverſicherung, der Er⸗ höhung der Beamtengehälter, den notwendig werdenden Zu⸗ ſchüſſen für den Reichsinvalidenfonds, den erhöhten Summen für die Schuldentilgung und für die Ablöſung der geſtundeten Matrikularbeiträge, den Ausfällen bei der Abſetzung der Zucker⸗ und Beſeitigung der Fahrkartenſteuer. Da die in Ausſicht genommenen Einnahmen nicht alsbald voll zur Wirk⸗ ſamkeit gelangen, ergibt ſich ein Jahresbetrag von annähernd 500 Millionen Mark. Der Staatsſekretär zweifelt nicht, daß, wenn auch ül de das Programm ſelbſt eine Einigkeit der Parteien vorhanden wäre, doch über die Mittel zur Durchführung heftiger Streit entbrennen würde. Die Schlagworte„hie direkte hie indirekte Steuer“ hält er für wenig geeignet, zum Schiboleth zu werden, „ſolch formale Unterſcheidung treffe nicht den Kern der Sache. Um den Streit auf den richtigen Boden zu ſtellen, muß man den Steuern, die Vermögen und Beſitz(die Einnahmen) treffen, diejenigen gegenüberſtellen, die auf den Verbrauch (den Ausgaben) liegen.“ Hier muß nun das Reich in Friedens⸗ zeiten den hiſtoriſchen Verhältniſſen und den Intereſſen der Bundesſtaaten Rechnung tragen. Denn greich und Staat ſind ein unteilbares Ganzes. Die Kulturarbeiten ſind zwiſchen beiden geteilt; nur wenn beide proſperieren, können ſie ge⸗ deihlich erfüllt werden. Dazu gehört auch, daß die verfaſſungs⸗ mäßige Selbſtändigkeit der Bundesſtgaten vom Reich nicht an⸗ getaſtet wird. Dieſe hat aber die finanzielle Selbſtändigkeit zur Vorausſetzung. Einem Bundesſtaa! der mit ſeinen Finauzen zuſammenbrüche, bliebe nur übrig, ſich durch einen Akzeſſtonsantrag einem kräftigeren Bundesſtaat anzuſchließen. Geſchähe dieſes in größerem Maße, ſo müßten die Grundlagen der Reichsverfaſſung ins Wanken geraten. währten Reſerve heraus, ſo den erhobenen Angriff der Ge⸗ Fiskus anſtelle entfernter Seitenverwandten zu ſetzen, ſchuld, die 1877 erſt 72, Millionen tung, und die Bundesſt⸗ gegenwärtig auf 4% Milliarde angewachſen, geg noch eine hohe ſchwebende Schuld hinzutritt. Die all⸗ len gibt, ebenſo wie für den niedrigen Stand der deutſchen Die Einkommenſteuern ſind bereits von den Einzelſtaaten und Kommunen ſtark ausgebaut,„allein in Preußen gibt es 250 Städte und Landgemeinden, die Zuſchläge zur Staats⸗Einkommenſteuer von mehr als 200 Prozent( finden ſich ſolche bis zu 425 pCt.) darunter faſt 100 mit 250 Prozent und mehr erheben. Ein Zuſchlag von 200 bis 250 Prozent ergibt bereits eine Belaſtung des Einkommens von im ganzen 12 bis 15 pCt. Hierzu kommen dann noch die oft nicht unerheblichen Zuſchläge für Kirchen⸗, Schulſteuern und ähnliches.“ Daraus ergibt ſich die Notwendigkeit einer Ver⸗ brauchsbeſteuerung durch das Reich. Ohne Beſteue⸗ rung des Maſſenkonſums, die in Deutſchland bis jetzt weit“ weniger entwickelt iſt als in anderen großen Staaten, läßt ſich der Fehlbetrag nicht decken. Branntwein, Bier und TDabak ſind„ſchon um deswillen beſonders geeignete Steuer⸗ objekte, weil ſie reine Genußmittel ſind und daher die Unter⸗ werfung unter die Steuern ſeitens der Konſumenten in ge⸗ wiſſer Weiſe den Charakter der Freiwilligkeit trägt. Es muß nur dafür geſorgt werden, daß die Steuer auch wirk⸗ lich auf die Maſſen übergehen kann und nicht im weſentlichen auf dem Gewerbe hängen bleibt, damit nicht blühende Indu⸗ ſtrien ruiniert werden.“ Ob noch Steuern auf andere Gegen⸗ ſtände des allgemeinen Gebrauchs zur Aufbringung der er⸗ forderlichen Mittel herangezogen werden ſollen, bleibt miz Rückficht auf die noch nicht abgeſchloſſenen Vorarbeiten und ſchwebenden Verhandlungen unerörtert. Daß ſich darunter eine Steuer auf Schaum⸗ und ſtille Weine in Flaſchen befindet, wird angedeutet. Zur Schaffung eines Ausgleichs erklärt es der Miniſtern für unbedingt geboten, die Verbrauchsſteuern durch A b⸗ gaben zur ergänzen, die den Beſitztreffen. Nach moti⸗ bdierter Ablehnung gewiſſer Vorſchläge, wie Dividenden⸗, Um⸗ ſatzſteuer uſw. befürwortet er die Beſteuerung der Erbfälle durch Einführung einer allgemeinen Nachlaßſteuer, die den Nachlaß als ſolchen trifft.„Wenn man kleinere Ver⸗ mögen unter 10—20 000 Mark frei läßt, die Steuerſätze ſelbſt mäßig bemißt und die Sonderbeſtimmungen für den Grund⸗ beſitz, die in Würdigung ſeiner Eigenart ſchon das beſtehende Erbſchaftsſteuergeſetz vorſieht, noch dahin erweitert, daß die auf den Grundbeſitz fallenden Steuern in Form einer Rente be⸗ zahlt werden können, ſo trägt man allen berechtigten Ein⸗ wänden Rechnung.“ In eingehender Auseinanderſetzung mit den Gegenargumenten betont der Miniſter,„ſeine feſte Ueber⸗ zeugung“,„daß eine Finanzreform lediglich auf Gebrauchs⸗ abgaben ein Ding der Unmöglichkeit iſt und daß die Hinzu⸗ fügung der allgemeinen Nachlaßſteuer eine conditio ſine qua non für das Zuſtandekomemn der Reichsfinanzreform bildet.“ Auch der Vorſchlag bei teſtamentsloſen Verlaſſenſchaften 5 wird akzeptiert. Endlich ſollen die Matrikularbeiträge über den gegenwärtigen Satz von 40 Pf. hinaus erhöht, der Meh r⸗ betr ag, aber durch Vereinbaxung pon Bundesrat und Reichs⸗ tag für eine Reihe von Jahren feſtgelegt werden. „Auf dieſe Weiſe käme das Quotiſierungsrecht des Reichstages, und zwar bei einer den Beſitz belaſtenden Auflage, l Endlich werden die der Löſung der Aufgabe entgegenſtehe den Hemmniſſe beſprochen. Einmal die Agitation der J tereſſenten insbeſondere vom Tabakperein dann die verſchiedenartige Stellung der tiſchen Parteien. Den Verbündeten Regierungen daran gelegen ſein,„daß ein Werk, das ſo tief in das g. wirtſchaftliche Leben eingreift, von einer möglichſt großen? heit angenommen wird, damit auch nach ſeiner Verabſchiedu in die Bevölkerung das Verſtändnis von der politiſchen No wendigkeit der getroffenen Maßregeln möglichſt weit eindringt Es handle ſich nicht darum, daß die Fürſten Geld brauchten, i jüngſt geſchrieben wäre,„nicht die Fürſten leiden Not, nicht die Regierungen, ſondern das geſamte deutſche Volk. Man mache ſich nur einmal klar, welche Folgen das Scheitern der Finanz⸗ reform brächte... Eine lange Reihe von politiſchen Kämpfen, 5 ein bellum omnium contra omnes würde ſich anknüpfen, bis e endlich durch neue Parteikonſtellation gelänge, die Ordnung der bis dahin noch ärger verwirrten Reichsfinanzen herbeizuführen,“ Der Aufſatz ſchließt:„Die Ordnung der Reichsfinanzen iſt eine Lebensfrage für das Deutſche Reich und ſeine Gliedſtaaten. Sie muß gelöſt werden und zwar jetzt, da jede Hinausſchiebung die Löſung nur noch erſchweren kann. Ich vertraue darauf, daß dieſe Erkenntnis ſich im Reichstage wie im deutſchen Volke in ihrem vollen Ernſte durchſetzen wird. Es ſcheint, mir kaum denk⸗ bar, daß das Gedeihen, ja der Beſtand des Deutſchen Reiches, das mit ſo viel Arbeit, ſo viel Idealismus, ſoviel Selbſtloſig⸗ keit und ſoviel Blut geſchaffen und zuſammengelittet iſt, aufs Spiel geſetzt werden ſollte„‚weil das deutſche Volk trotz ſeiner ſteigenden Wohlhabenheit nicht die zur Erhaltung des Reiches erforderlichen Mittel hätte aufbringen wollen.“ —— Der Preſſekongreß. *Verlin, 22. Sept. Zur Eröffnung des Preſſekongreſſes wies der Präſident Wilhelm Singer, 13„Neue; Wiener Tagblattes“, zuerſt in deutſcher, dann in franzöſiſchen Sprache auf die Hinderniſſe für ein dauerndes Zuſammengeher der Berufsgenoſſen hin. Er ſah den Grund für Verpwirklichung dieſes Wunſches in den großen Intereſſen, die faſt alle Stagten des Erdenrundes gegenwärtig haben und die die ernſte Preſſe ver⸗ hindern, ſich in einen engen Kreis einzuſchließen, und ſie nötigen, 5 ihr Tätigkeitsfeld ausgudehnen bis in die weiteſten Weiten. Der Zweck des Zuſammenſchluſſes der Preſſevertreter aller Nationen 4. Seirt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Drunnhetm, 22. Septemper⸗ ſei neben kvachſamer Wahrnehmung der Standesintereſſen die Herausarbeitung eines allgemein gelkenden internationalen Journaliſtenrechts, womit es bis jetzt nicht gut beſtellt ſei. Redner charakteriſterte kurz das Verhältnis der Preſſe zu ihren Kritikern und die Auffaſſung der Preſſevertreter von den Pflichten und Zielen des Journalismus. Die Welt zu kenmen und von ihr gekannt zu werden, das ſei das geeignetſte Mittel, um gegenüber den öffentlichen Angelegenheiten aller Staaten die internationale Dinie zu finden. Verlin, 22. Sept. Bei der Eröffnung des Internatio⸗ nalen Preſſekongreſſes im Reichstage hielt der Staatsſekretär von Schoen folgende Rede: Geehrte Herren! Der Herr Reichskanzler hat mich beauftragt, im Namen der Kaiſerlichen Regierung den 12. Internationalen Preſſekongreß, als deſſen Stätte Sie zum erſten Male ſeit dem Beſtehen Ihrer Ver⸗ einigung die deutſche Reichshauptſtadt erwählt und zu dem Sie ſich in ſo ſtattlicher Zahl verſammelt haben, herzlich willkommen zu heißen. Mir perfönlich iſt es eine Ehre und eine Freude, Sie an dieſer Stelle begrüßen und die Hoffnung ausdrücken zu können, daß Sie von Ihrem Aufenthalte hier und in anderen Städten Deutſchlands nur angenehme Eindrücke und ſchöne Grinnerungen mitnehmen und bewahren werden. Wenn mir heute die Ehre zuteil wird, mit einem Willkommen⸗ gruß vor Sie zu treten, ſo habe ich das ermutigende Gefühl, Ihnen wicht fremd gegenüberzuſtehen. Mein Beruf hat mich mit manchem Vertreter der internationalen Preſſe zuſammengeführt, mich manchen lehrreichen Blick in das Gefüge und Getriebe der Preſſe tun und den Ernſt des oft nur ſcherzhaft geäußerten Satzes er⸗ kennen laſſen, daß die Preſſe eine Großmacht darſtellt, eine Macht von immer wachſendem Umfang und Einfluß, von immer ſteigender Bedeutung im Leben der Nationen und für das Walten der Staats⸗ kunſt Diplomatie und Preſſe können auf eine lange Strecke geſchichtlichen Zuſammenarbeitens zurückblicken. Mehr wie je ſtellt die Neuzeit am beide die Forderung enger Berührung, gegenſeitigen Verſtehens und der Ueberbrückung von Gegenſätzen. Denn ſolche bleiben beſtehen, bei aller Aehnlichkeit des Wirkens, bei aller Gleich⸗ heit der letzten Ziele. Vollkommener Freiheit ſich erfreuend, kann die Preſſe ſich und ihre Leſer in ideale, ja auf Fittichen der Phan⸗ tderie in gewagte Höhen erheben— der Diplomgt darf den feſten Boden müchterner Wirklichkeit und kühler Erwägung nicht verlaſſenn. Die Elemente ihres Urteils häufig aus anderen Quellen ſchöpfend, als die Preſſe, gebunden durch feſte Regeln und Gebote, kann die Diplomatie nicht immer mit der öffentlichen Meinung gehen, auch die modernſte Diplomatie nicht. Aber immer muß ſie wünſchen, daß ihr die Fühlung mit der Volksſeele nicht verloren geht oder raſch wiederhergeſtellt wird. Hier leiſtet die Preſſe um⸗ ſchätzbare Hilfe. Durch ihre raſtloſe Arbeit im Dienſte der Oeffent⸗ lichkeit erwirbt ſie das Recht, im Namen der Geſamtheit zu ſprechen. Noblesse oblige! Aus dem Recht folgt die Pflicht. In der Rede Ihres Herrn Präſidenten glaube ich den Hinweis zu finden, daß dieſer Kongreß wie von berechtigtem Selbſtgefühl über die Macht der Preſſe auch von dem Bewußtſein ihrer Verannwportlichkeit erflellt iſt. Ich bitte Sie, überzeugt zu ſein, daß Ihre Beſtrebungen, die internationalen Vorurteile zu mildern und in der öffentlichen Behandlung politiſcher Dinge Lindigkeit, Gerechtigkeit und Richtig⸗ keit zu vermehren, von unſeren wärmſten Sympathien begleitet werden. Nehmen Sie für das was Ihre Vereinigung erreichen will, den Ausdruck unſerer aufrichtigen Wünſche und Hoffnungen entgegen. eee, e ee en eee (Die Rede wurde von häufigem Beifall und Händeklatſchen begleitet.) 587 Letzle Nachrichten und Celegramme. * Homburg v. d.., 22. Sept. Der Herzog und die Herzogin Paul von Mecklenburg⸗Schwerin beſuchten heute auf beſondere Einladung des Kaiſers von Bad Nauheim aus die Saalburg und beſichtigten eingehend das Römerkaſtell. Die Herzogin geborene Prinzeſſin von Windiſchgrätz, welche ſich in Oeſterreich durch Ausgrabungen von Hügelgräbern ſowie deren wiſſenſchaftlichen Bearbeitung einen Namen gemacht hat, zeigte ſehr viel Intereſſe, namentlich für die von Robert Flörsheim geſtifteten Waffen und Geräte aus der Steinzeit und ſandte an den Kaiſer ein Telegramm mit dem Ausdruck des Dankes und der Freude für das Geſehene. * Kiel, 22. Sept. Heute früh iſt die nach dem Neubau zu liegende Seitenwand der alten Rathaus⸗Apotheke, die an⸗ ſcheinend nicht genügend geſtützt war, eingeſtürzt. Ein 22jähriges Mädchen wurde dabei getötet Wien, 22. Sept. Heute ſtieß an der Rotethurmſtraße ein Automobillöſchwagen mit einem Omnibus zuſammen, wobei 9Perſonen ſchwer verletzt wurden. Konſtantinopel, 22. Sept. Die Zeitung„Turgi“ meldet, daß der Sultan eine Sondermiſſion an den Zarenhof ſenden werde. 15 Aufhebung der Haft des Fürſten Enlenburg. * Berlin, 22. Sept. Auf Antrag des Verteidigers des Fürſten Eulenburg, Juſtizrat Wronker, iſt entgegen dem An⸗ trag des Oberſtaatsanwaltes die Unterſuchungshaft des Fürſten Eulenburg gemäß dem mediziniſchen Gutachten aufgehoben worden. Das Laibacher Blutbad. * Wien, 21. Sept. Nach einer amtlichen Darſtel⸗ lung haben ſich die Laibacher Szenen folgendermaßen abge⸗ ſpielt: Eine halbe Kompagnie des 27. Infanterieregiments ſperrte die Gaſſe ab, die vom Marienplatz zum deutſchen Kaſino führt. Vor ihr lärmte, pfiff und drohte eine größere Menge. Der Führer verhielt ſich zunächſt abwartend. Als er die Nachricht bon der Mißhandlung eines in der Nähe ſtehenden Schutzmannes⸗ erhielt, ließ er vorrücken und trieb die Menge zurück. Darauf nahm er wieder die alte Stellung ein. Die Menge drang jedoch wieder vor und eröffnete ein hageldichtes Steinſchleudern auf das Militär. Darauf erging neuerdings der Befehl zum Vor⸗ rücken. Die Angreifer wurden über die Franzensbrücke aufs jenſeitige Laibachufer gedrängt. Dort empfing eine große Volks⸗ menge die Militärableilung mit einem Steinhagel, und ein Mann aus dem Volke bedrohte den Führer der halben Kompagnie mit einem Repolber. Nun befahl dieſer Feuer; die Salve tötete eine Perſon ſofort und verwundete eine andere ſo ſchwer, daß ſie auf dem Transport ſtarb. Die Nachricht, daß auch eine Dragoner⸗ Hatrouille gefeuert habe, iſt bisher unbeſtätigt geblieben. Die Regierung traf bis jetzt keine beſonderen Maßregeln, da die Laib⸗ acher Garniſon genügend ſtark iſt, um auch einer größeren Be⸗ wegung Herr zu werden. Der Ausnahmezuſtand iſt nur für den Fall der Wiederholung der Unruhen in erheblichem Maße zu rwarten. Nach den letzten Meldungen haben aber die geſtrigen Vorfälle ernüchternd auf die Laibacher Bevölkerung gewirkt. Die deutſchen Gegenkundgebungen in Marburg und Cilli nahmen erſt nach dem Eintreffen von Nachrichten über die erneuten in Laibach einen ernſten Chaxakter an. In illi war außerdem das Eintreffen der Laibacher Sokoliſten an⸗ geführt worden. Dadurch waren die Deutſchen ſehr erregt. In Cillt warfen ſie die Fenſter im Rathauſe, in der ſloweniſchen Schule, im floweniſchen Gymnaſium und im Gebäude der Schul⸗ ſchweſtern ein und riſſen mehrere floweniſche Geſchäftsbilder herab. Das Militär ſperrte dann die Zugänge zum Narodni⸗ Dom ab, worauf bis auf kleinere Zuſammenſtöße Ruhe eintrat. In Marburg zertrümmerten Deutſche auch Fenſter des biſchöf⸗ lichen Palais, des Domkapitels und des Pfarrhofs. Hier wurde die Polizei allein überall der Bewegung Herr. Cholera in Berlin. * Berlin, 22. Sept. Bei der geſtern abend aus Peters⸗ burg angekommenen Gattin des ruſſiſchen Staatsrates Grig⸗ lowski, die geſtern abend wegen Choleraverdacht in das Virchow⸗ Krankenhaus eingeliefert wurde, hat die bakteriologiſche Unter⸗ ſuchung den Choleraverdacht nicht beſtätigt. Auch der Verlauf der Krankheit iſt ein anderer, als der bisher bei Choleraerkrankten beobachtete. Berlin, 22. Sept. Wie das Berliner Tageblatt meldet, ſind 4 weitere Perſonen an Choleraerkrankung in das Rudolf⸗Virchow⸗Krankenhaus eingeliefert worden, darunter 2 Ruſſen. —— Berliner Drahtberiche. (Von unſerem Berliner Bureau.; 1 Eulenburgs Haftentlaſſung. Berlin, 22. Sept. Das ärztliche Gutachten, womit die Haftentlaſſung des Fürſten Eulenburg begründet wurde,. ſagt: Der Fürſt iſt nicht verhandlungsfähig, er iſt auch in unabſehbarer Zeit nicht verhandlungsfähig. Der Geſund⸗ heitszuſtand des Fürſten hat ſich in der Charite fortgeſetzt ver⸗ ſchlechtert. Der Fürſt hat in der Charite 3 ſchwere Erkrank⸗ ungen durchgemacht. Die Verlängerung der Haft muß des⸗ halb als für den Fürſten als äußerſt ungünſtig bezeichnet werden — Radfahrer und Straßenbahn. Frank⸗ furt, 21. Sept. Auf dem Oederweg in Frankfurt a. M. fuhr ein Mann mit ſeinem Rade mit derartiger Wucht gegen die elektriſche Straßenbahn, daß er bewußtlos liegen blieb und von der Rettungswache ins Bürgerhoſpital gefahren werden mußte, wo er bald darauf ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. — Eine ſchwere Bluttat. Ludwigsburg, 21. Sept. Hier ſtieß nach einem kurzen Wortwechſel der 18 Jahre alte Albert Stegmüller dem 29jährigen ledigen Eugen Lenhardt, Zuſchneider in der Kornweſtheimer Schuhfabrik und aus einem pfälziſchen Orte gebürtig, ein kleines Dolch⸗ meſſer in die Bruſt. Der Geſtochene lief noch etwa 40 Meter weit und brach dann zuſammen. Er ſtarb kurze Zeit darauf. 95 Täter ergriff die Flucht und ſcheint, um die Aufmerkſam⸗ eit von ſich abzulenken, noch Wäſche der auf dem Reithaus⸗ platz kampierenden Seiltänzergeſellſchaft Stey in Brand ge⸗ ſetzt zu haben. Dieſe Gefahr wurde aber raſch beſeitigt und der Täter gleich darauf feſtgenommen. Juwelendiebſtahl bei einer Schau⸗ ſpielerin. Berlin, 22. Sept. Geſtern mittag erſchien in der Wohnung der Schauſpielerin Frieda Kluth in Char⸗ lottenburg ein junger Mann und ließ ſich durch die Wirt⸗ ſchafterin bei der Schauſpielerin melden mit der Angabe, daß er im Auftrage einer Verſicherungsgeſellſchaft komme. Fräulein Kluth ließ den jungen Mann in das Empfangs⸗ zimmer eintreten. Als ſie nach einigen Minuten dort eintrat, teilte ihr der„Agent“ mit, daß er in der Eile die Formulare vergeſſen habe und wiederkommen wolle. Unmittelbar nach ſeinem Fortgang bemerkte die Schauſpielerin, daß ihr Schmuck⸗ käſtchen, das auf dem Tiſch gelegen hatte, mit Wertſachen im Betrage von 14000 Mark verſchwunden war. — Panik bei einem Stiergefecht. Madrid, 21. Sept. In der kleinen portugieſiſchen Stadt Moita wurden geſtern anläßlich eines Stiergefechts 7 Perſonen getötet und 40 ſchwer verwundet, da die für das Gefecht bereit gehaltenen 22 Stiere plötzlich ausbrachen und einen Angriff auf die Zu⸗ ſchauer machten. Die Türe des Stalles, in dem ſich die Tiere befanden, war durch einen unglücklichen Zufall offen gelaſſen worden und als die Zuſchauer ſich zu ihren Sitzen begeben wollten, ſtürzten ſich die Stiere auf das Publikum, das ſich zu retten verſuchte. Die Tiere gelangten ins Freie und jagten durch die engen Straßen der Stadt. Es gelang nur, 10 der Tiere zu töten, die anderen gelangten aus der Stadt heraus; was aus ihnen geworden iſt, iſt noch nicht bekannt Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Dienstag, den 22. September. Oberbürgermeiſter Martin eröffnet die Sitzung um.20 Uhr in Anweſenheit von 79 Mitgliedern. Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Verkündung der ſtädtiſchen Rechnungen, ſowie des Rechnungs⸗ abſchluſſes der ſtädtiſchen Sparkaſſe für 1907. Nach einigen empfehlenden Worten des Stv.⸗V. einſtimmig angenommen. N Hilfeleiſtung für die Brandbeſchädigten in Donaueſchingen. Es handelt ſich um die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes zu der vom Stadtrat beſchloſſenen Spende von 10000., die aus dem diesjährigen voranſchlagsmäßigen Ueberſchuß von 2580 Fulda Mark und etwaigen weiter ſich ergebenden Wirtſchaftsüber⸗ ſchüſſen gedeckt werden ſoll. 5 Stv.⸗V. Selb widmet dem Antrag einige empfehlende Worte, der hierauf einſtimmig angenommen wird. Herſtellung von Straßen im Gebiete der von der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik projektierten Arbeiterhänſerkolonie in der 1. Schwinngemann in Neckarau. Zu bewilligen ſind 82033 M. zur Herſtellung der verlänger⸗ ten Wilhelm Wundtſtraße und der durch die projektierte Kolonie ziehenden Straße nebſt Kanälen, Gas⸗ und Waſſerleitung und 3750 M. zur Beſtreitung des Kaufpreiſes für die Erwerbung von zirka 880 Qm. Gelände mit zirka 4 M. pro QOm. 112 Qm. ſollen an die Rheiniſche Gummi⸗ und Zelluloidfabrik aus freier Hand zum Preiſe von 20 Pfg. pro Qm. und Jahr verpachtet werden. 8 Stb.⸗V. Magenau weiſt in ſeiner Begründung der Vor⸗ lage auf die ſtete Wohnungsnot in Neckarau hin. Was die Koſten betreffe, ſo trete durch die Vorlage eine Belaſtung der Stadt nicht ein. Der Stadtverordnetenvorſtand empfehle die Annahme der Vorlage. Stp. Böit4 er verkennt nicht die gute Abſicht des Herrn jündigt worden. Dieſes war wieder abgeſagt; trotzdem aber tif aus der Umgebung in die Stadt! Fabrikanten Benſinger und ſeine Partei ſei auch überzeugt, daß Arch nahme d Vorlage der Wohnungsnot in Neckarau einigermaßen geſteuert würde. Trotzdem ſeien ſie aber nicht in der Lage, der Vorlage ihre Zuſtimmung zu geben und zwar ỹzwingen hierzu parteiprinzipielle Grundſätze. Die Erfahrungen haben gelehrt, daß die Arbeiter in derartigen Häuſern immer in einem beſtimmten Abhängigkeitsverhältnis ſtehen. Im Mana⸗ heimer Induſtriebezirk find eine Reihe von Arbeiterwohnungen und die Erfahrungen, die man dort geſammelt habe, beſtimmten ſeine Fraktion zu ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Vorlage. Dieſe Erfahrungen bildeten auh Grund genug, der Vorlage ſkeptiſch gegenüberzuſtehen. Wenn man die Garantie hätte, daß Herr Fabrikant Benſinger auf ewige Zeiten Inhaber der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik bleiben würde, ſo wären ſie allerdings mit der Vorlage einverſtanden. Die Ge⸗ wiſſenhaftigkeit der Perſon des Herrn Fabrikanten Benſinger biete die Gewähr, daß keine unakzeptablen Vertragsbedingungen geſtellt werden. Dem Einſender des Eingeſandts im heutigen Mittagsblatt des„General⸗Anzeigers“ könne man nicht ſo un⸗ recht geben, wenn er als Motto über ſein Eingeſandt„Gleiches Recht für alle“ ſchrieb. Die Stadt dürfe keine Ausnahme machen. Aus all' den vorgebrachten Gründen könne ſeine Fraktion der Vorlage nicht zuſtimmen. Oberbürgermeiſter Martin führt aus, es ſei begreiflich, daß der Stadtrat jedem Angebot, kleinere Wohnungen zu er⸗ richten, ſeien es Arbeiter⸗ oder andere kleine Wohnungen, mit demſelben Wohlwollen und derſelben Unparteilichkeit gegenüber⸗ trete, wie es hier der Fall ſei. Man kann nicht daraus, daß hier eine Vorlage gemacht wird, die auf die Anregung eines Bau⸗ liebhabers zurückzuführen iſt, ſchließen, daß nun der Stadirat andere weniger gut behandelt. Es iſt, ſolange er hier in der Baukommiſſion ſei, ein derartiger Antrag noch nie geſtellt wor⸗ den. Vor Jahren habe ſein Amtsvorgänger Grundſätze aufge⸗ ſtellt für ſolche Bauintereſſenten, die Wohnungen für kleinere Leute errichten wollten. Der Bürgerausſchuß habe dieſe Grund⸗ ſätze bewilligt. Es ſei kaum je davon Gebrauch gemacht worden. Einzelne Fälle ſeien vorgekommen; in den entſcheidenden Mo⸗ menten ſind aber die betreffenden Intereſſenten wieder abge⸗ fallen. Es iſt nicht ſo einfach, alle dieſe Verpflichtungen zu über⸗ nehmen. Dieſes kann eben nicht jeder Einzelne tun. Wer es aber tun kann, wird der Stadtrat dieſelben Vergünſtigungen ein⸗ räume. Es liegt im Intereſſe der Stadt, daß dieſe Wohnungen in Neckarau gebaut werden. Es iſt doch gerade(zu der ſozial⸗ demokratiſchen Partei gewendet) Ihre Partei geweſen, die von jeher und er müſſe ſagen, mit einem gewiſſen Recht, darauf hin⸗ gewieſen hat, daß in Neckarau ein Mangel an Wohnungen herrſche. Das müſſe zugegeben werden. Er habe ſchon vor Jahren darauf hingewieſen, daß in Neckarau 291 baureife Plätze ſeien. Er könne nicht einſehen, warum dieſe nicht bebaut werden. Zwei⸗ fellos ſei es, daß die Bauordnung nicht daran Schuld ſei, daß in Neckarau ein Mangel an Wohnungen iſt, ſei bekannt. Nun komme die Rheiniſche Gummi. nd Zelluloidfabrik und ſagt: Wir wollen dem Mangel abhelfen. Herr Direktor Benſinger ſagte: Ich möchte alles vermeiden, daß die Arbeiter durch dieſe Häuſer in ein beſtimmtes Abhängigkeitsverhältnis treten. Ich möchte auch nur den Anſchein vermeiden, daß zu dieſem Zwecke die Ar⸗ beiterhäuſer erſtellt werden. Deshalb werden die Häuſer ent⸗ fernt von der Fabrik errichtet. Ich habe mit der Errichtung der Häuſer nur den Zweck, die Wohnungsnot Neckaraus zu beſei⸗ tigen. Daß die Vorlage gerade auf dieſer Seite auf Widerſtand ſtoße, ſei ihm nicht begreiflich. 5 Stv. Schneider führt aus: Wenn wir haupiſächlich gegen die Erſtellung von Arbeiterwohnungen durch Fabrikanten ſind, ſo zwingen uns dazu Erfahrungen. Wir berweiſen nur auf Waldhof, wo die Spiegelmanufaktur, die Zellſtoffabrik und Bopp u. Reuther Arbeiterwohnungen errichtet haben. Wir haben ſchn oft die Erfahrung gemacht, daß die Firma ganz rückſichtslos vorgeht, wenn ein Arbeiter aus dem Arbeitsverhältnis aus⸗ ſcheidet. Der Arbeiter wird aus den Wohnungen hinausbeför⸗ dert, ohne Rückſicht darauf, ob es Winter iſt oder nicht. Die Firma Bopp u. Reuther hat in ihrem Vertrage den Paſſus ent⸗ halten, daß mit der Löſung des Arbeitsverhältniſſes auch die Wohnung innerhalb acht Tagen zu räumen iſt. Solche Beding⸗ ungen ſind doch ganz gewiß hart, zumal wenn der Arbeiter an der Löſung des Arbeitsverhältniſſes ſchuldlos iſt. Wenn geſagt wird, Herr Direktor Benſinger wolle kein Abhängigkeitsverhält⸗ nis herbeiführen, ſo iſt darauf zu erwidern, daß das Abhäng⸗ igkeitsverhältnis beſtehen bleibt, mag man es drehen, wie man will. Solange der Arbeiter bei der Firma beſchäftigt wird, be⸗ findet er ſich einfach in einem Abhängigkeitsverhältnis. Die Arbeiter kommen in der Bildung und allem Möglichen herunter, wenn ſie in Arbeiterkolonien zuſammengepfercht wer⸗ den. Es gereicht der Stadt nicht zur Zierde, wenn ſie den Bau von Arbeiterkolonien direkt zu forcieren ſucht. Es iſt weit zwock⸗ mäßiger, wenn man ſolche Arbeiterwohnhäuſer in gemiſchte Lagen ſtellt. Wenn die Arbeitgeber in anderer Hinſicht Entgegen⸗ kommen zeigen würden, würde es viel beſſer ſein. Auf der einen Seite möchte man durch ſolche Wohnungen die Arbeiter zwingen, daß ſie um jeden Preis mit dem Arbeitsverhältnis zufrieden ſind. Ueberall, wo die Arbeiter in Fabrikwohnungen wohnen, hat man die Erfahrung gemacht, daß die Arbeiter in allen Punkten kuſchen müſſen. Er muß mit allem zufrieden ſein, weil er ſtets Gefahr läuft, hinausgeworfen zu werden, wenn er ſein Recht verlangt. Alle dieſe Punkte veranlaſſen uns, gegen die Vorlage zu ſtimmen. Stp. Lepi verweiſt auf das Vorgehen der Freiburger Stadt⸗ berwaltung zur Beſeitigung der Wohnungsnot. Dort ſei der Oberbürgermeiſter längſt ſchon dazu übergegangen, ſelbſt Ar⸗ beiterwohnungen zu erſtellen. Erſt neuerdings habe die Stadt Freiburg wieder beſchloſſen, 108 Arbeiterwohnungen zu erſtellen. Wenn Freiburg zum Bauen in der Lage iſt, müßte Mannheim mit ſeinem großen Beſitztum an Grund und Boden erſt recht dazu in der Lage ſein. Sein Fraktionskollege Böttger habe be⸗ reits geſagt, daß ſeine Fraktion die gute Abſicht des Herrn Benſinger durchaus anerkenne. Aber er ſei trotzdem tatſächlich nicht in der Lage, zu verhüten, daß die Arbeiterſchaft direkt oder indirekt in ein Abhängigkeitsverhältnis kommt. Welchem Be⸗ drückungsſyſtem u. a. bei Streiks der Arbeiter ausgeſetzt werde, brauche er wohl nicht hervorzuheben. Wieweit es kommen könne, könne man heute bei der Spiegelmanufaktur ſehen. Dort gehe man ſoweit, daß den Arbeitern die Bedingung gemacht werde, daß Familienmitglieder, die über 16 Jahre alt ſind, und in einer anderen Fabrik arbeiten, nicht bei den Eltern wohnen dürfen. (Hört! Hört!!) Es werde ſogar vorgeſchrieben, welche Zeitungen in die Häuſer gebracht werden dürfen. Eine fortgeſchrittene Stadtper⸗ waltung habe alle Urſache, mit dazu beizutragen, daß ſich die Einwohnerſchaft frei fühlen kann. Das könne ſie niemals, wenn ſie in Häuſern wohne, die zur Fabrik gehörten, wenn ſie in Ar⸗ beitervierteln zuſammengepfercht würden. Es müſſe unbedingt Erbitterung herporrufen, wenn die Arbeiter zu der Ueberzeug⸗ ung kommen müßten, daß man ſie von der anderen Bevölkerung abſchließen wolle. Nur ſozialpolitiſche Anſchauungen ſeien es, die ſeine Fraktion veranlaßten, durch Ablehnung der Vorlage die Stadtverwaltung zu veranlaſſen, ſelbſt dafür zu ſorgen, daß der wird. Wohnungsnot abgeholfen (Schluß folgtg Kuunheim, 22. Septemb e General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Stimmen aus dem Publikum. In den letzten Tagen erſchienen wiederholt Artikel von Theaker⸗Abonnenten, welche ſich ſcharf gegen die neue Ein⸗ keilung der Logenplätze ausſprechen. Die Abonnenten haben auch ziemlich deutlich der Theaterleitung zu verſtehen gegeben. daß ſie ſich bei Durchführung der Neueinteilung überlegen würden, im nächſten Jahre ihr Abonnement wieder zu er⸗ neuern. Daß die Neueinteilung allein mit Rückſicht auf Schaf⸗ fung weiterer Plätze eingeführt werden ſoll, kümmert dieſe Abonnenten anſcheinend wenig. Die letzten Artikel mußten den Glauben aufkommen laſſen, als ob das Wohl und Wehe unſeres Theaters von den Abonnenten abhinge. Wenn auch zugegeben werden ſoll, daß jedes Theater ſein Beſtreben dar⸗ nach richtet, über einen treuen Stamm von Abonnenten zu berfügen, ſo darf dies dieſe nicht zu der falſchen Meinung berleiten, daß ſie als Beſitzer von Abonnementplätzen bei Fragen und Neuerungen, wie die jetzt beabſichtigte, als die allein ausſchlaggebenden Faktoren zu betrachten ſind. Das Theater iſt für Mannheim ſchon längſt viel zu klein und deshalb ſollte es jeder wahre Theaterfreund von Herzen begrüßen, wenn die Theaterleitung in richtiger Erkenntnis des eben Geſagten ſich bemüht, dem übrigen Publikum weitere Sitz- und Platzgelegenheit zu ſchaffen. Die Bequemlichkeit wird auch durch die neue Einteilung nicht geſtört, wie be⸗ hauptet wurde; überhaupt ſollten weniger Plätze an Abon⸗ nenten abgegeben werden. Zur Zeit ſind, wenn eine mittel⸗ mäßige Ausgabe in Frage kommt, nur Plätze für Parterre, Galerieloge oder Galerie zu erhalten und gerade dieſer miß⸗ iche Umſtand iſt es, welcher ſo Manchen zurückhält. Vergeſſen oll den Abonnenten auch nicht werden, daß ſie ſich bei der heren Rundfrage, ob nicht der vielſeitigen und ſich immer wiederholenden Bitte der übrigen Einwohnerſchaft, um ſpätere Anſetzung des Anfanges entſprochen werden könnte, entſchieden gegen jede ſpätere Verlegung ausgeſprochen haben. Von be⸗ ſonderer Rückſichtnahme auf den großen Teil der Mannheimer zeugte dieſer Beſchluß gewiß nicht. Das neuerdings von einigen Abonnenten geſtellte Anſinnen zeigt zur Genüge, daß Verbeſſerungen ſeitens der Theaterleitung nicht zu erwarten ſind, wenn Letztere zu ſehr unter dem Einfluß der Abonnenten ſteht. Einſender dieſes erwartet im Namen Vieler, daß die Neueinteilung ſeitens der Theaterleitung durchgeführt wird. Der Dank Vieler wird ihr gewiß ſein! J. Ki. **** Unſer 4. Rang. Vor nunmehr einem Jahr hat die Direktion unſeres Theaters dem einen Wunſche Rechnung tragend, die Numerierung des aberſten Ranges durchgeführt. Aber, ſo freudig man an ſich dieſes Vorgehen begrüßen durfte, die Mängel der neuen Inſtitution ſind doch ſo erheblich, daß man unwillkürlich vor die Frage geſtellt wird: Iſt es jetzt denn wirklich beſſer dort oben beſtellt? Karle, die einen ſolchen im Ausſicht ſtellt. Man braucht nicht mehr als Vorſpiel zur Komödie den Nachmittag unter freiem Himmel und auf der Treppe zu verbringen. Ein unſchätzbarer Vorteir der 0 22 dige hinei nuß nicht gerade erhöhen. Derartige Zuſtände, wie auf unſerer Galerie und Galerieloge, hluabe ich tatſächlich ſonſt noch nirgends erlebt. Wer glaubt, dort oben„ſitzen“ zu können, der wird ſich ſchnöde enttäuſcht finden. Sehen Sie ſich ſelbſt die rohgezimmerten Holzpritſchen an, die „Sitzbänke genannt werden. Auf jeder von ihnen eine Menge von Nummernſchildchen, die in ſolch erſchreckend geringer Entfernung bon einander befeſtigt wurden, daß man ſich ſtaunend fragen muß: Wieviel ſolcher Schildchen darf ich denn beſetzen? Was, Uieber Nach⸗ bar, nur eines? Ja, aber die Menſchen, wo ſind denn die Menſchen, die für dieſes Maß zugeſchnitten ſind? Gibt es denn eine Be⸗ ſtimmung, die den Breitegrad vorſchreibt? „Jeder, der das von der Direktion beſtimmte umfang überſchreitet, darf den oberſten Rang nicht betreten. Prüfung an der Kaſſe. Die Theaterleitung“. Warum verſucht man es denn nicht einmal mit ſolch einer Beſtimmung, warum 'oll ſie denn nicht durchführbar ſein? Wer ſich einer behäbigen Statur erfreut, der hat auch gut gegeſſen. Folglich: Er kann tiefer in ſeinen Beutel greifen und ſich die Galerie von unten be⸗ trachten. Ob wohl mein Vorſchlag Anklang findet? Sonſt, liebe Direktion, es gibt auch noch andere Mittel, den Menſchen dort dben das Daſein zu erleichtern, und es ſind nicht die Schlechteſten, die auf dem Olymp thronen. Ein Theaterbeſucher. *** X* Theaterſchluß. Seit Veginn der neuen Spielzeit wurde bereits mehrere Male (im Abonnement C zwei Mal) die unliebſame Beobachtung ge⸗ Macht, daß die Aufführung ½ Stunde und mehr vor der auf den Theaterzetteln angekündigten Zeit zu Ende ging. Es wäre im Inkereſſe vieler Theaterbeſucher, insbeſondere von Damen, die nach der Vorſtellung von Angehörigen abgeholt werden ſollen, drin⸗ gend erwünſcht, daß die Theaterleitung für möglichſt richtige An⸗ gade des vorausſichtlichen Schluſſes der Vorſtellungen Sorge trüge. an denke ſich nur in die gewiß nicht angenehme Lage einer Dame verſetzt, welche in Folge des früheren Ausganges des geaters auf der Straße, bielleicht ſchutzlos Wind und Wetter Sgegeben, die Ankunft eines beſtellten Wagens oder ihrer An⸗ hörigen erwarten muß, die ſich im Vertrauen auf die Richtig⸗ it der Angaben im Theaterzetiel nicht ſchon 15 bis 25 Minuten vor der feſtgeſetzten Zeit an den Pforten des Muſentempels ein⸗ uden. Wenn auch das Ende der Vorſtellungen nicht immer ge⸗ * auf die Minute vorausgeſagt werden kann, ſo dürrften doch rartig große Differenzen nicht vorkommen. Dieſer Hinweis wird ffentlich genügen, um hierin Wandel zu ſchaffen. G. E. *** Der Friedrichsplatz und andere Plätze. Als alter Mannheimer habe ich mir trotz langen Aufent⸗ Maß an Körper⸗ n dem Wohl und Wehe meines en. Es drängt mich nun, über einige rechen: Das Kunſtwerk des Friedrichsplatzes, Deutſchlands ung des Platzes ungemein. Der ſein, dem Kunſtwerke die Vollendung zu geben. u Bruchſtücke don Kunſtwerke Wir lernen aus der Kunſtgeſchichte, Gewiß, man hat ſeinen feſten Platz, oder wenigſtens elne lts in Heidelberg eine große Anhänglichkeit an Mannheim be⸗ hrt und gönne mir oft den Genuß, durch Augenſchein mich lieben Mannheims zu über⸗ Stadtplätze mich aus⸗ verkauft; der Verkauf dürfte ſich aber baldigſt vollziehen. öſter Platz, iſt Troſo, da die 6 einzelnen Baublöcke des Fried⸗ platzes nicht miteinander verbunden ſind. Der Blick in die auf den Friedrichsplatz gähnenden Straßen ſtört die Stim⸗ Ausbau der Arkaden um den Platz herum ſcheint mir das einfachſte und e in ſoll der urſprüngliche Künſtler vollenden, nicht eine daß die zurück⸗ ſelbſt durch große Künſt ⸗ ungünſtigſten Weiſe über das Kaligeſchäft ausſprechen. Jler nicht befriedigend ergänzt werden können. Den Friedrichs⸗ platz kann nur Brund Schmitz vollenden. Jeder andere verpfuſcht das geniale Werk. Die Ausgabe muß vorgenommen werden, der Friedrichsplatz darf nicht Bruchſtück bleiben; ſoll gewartet wer⸗ den, bis Vordringlicheres erledigt iſt, ſo wird die Vollendung nie erfolgen. Mich berührt der Friedrichsplatz ſo, wie wenn ich eine ſchöne Frau modelliert ſehe, deren Körper, Kopf, Arme und Beine wunderſchön einzeln gebildet, aber nicht zuſammenge⸗ fügt ſind. Mein äſthetiſches Empfinden verlangt auch, daß der Rofſen⸗ garten, das Reißmuſeum und der Waſſerturm durch Angliede⸗ rung an die Arkaden miteinbezogen werden; der Platz vor dem Waſſerturm muß von dem Platze hinter dem Waſſerturm durch die Arkaden abgeſchloſſen werden; die beiden Plätze paſſen nicht zuſammen. Der Friedrichsplatz wird in ſeiner Stimmung beein⸗ trächtigt. Daß Plätze und Straßenzüge geſchloſſen ſein müſſen, hat die Ausſtellung München 1908 durch Vorführung von Ber⸗ ſpiel und Gegenbeiſpiel in Photographien aufs neue gezeigt. Wer die Plätze offen und geſchloſſen ſich angeſehen hat, wird ſich überzeugt haben, wie ſtimmungsvoll der geſchloſſene Platz und die geſchloſſene Straße wirken und wie öde die offenen Plätze und die langgezogenen geraden Straßen ſind. Wir hatten es nur verlernt zu ſehen. Unſere großen Baukünſtler, die unſere alten Städte bauten, wußten es nicht anders; ſie ofenbarten auch hierin ihr gutes künſtleriſches Empfinden. Sie gaben Plätzen einen Abſchluß durch Torbauten etc., den Straßen durch krumme Linienführung ete. Sie ſchufen ein einheitliches Bild und ließen die Wirkung nicht zerſtreuen. Auch mit der Umgeſtaltung des Paradeplatzes kann nicht länger zugewartet werden; er muß als Vorplatz zum neuen Rathaus(Kaufhaus) jetzt ausgebaut werden. Man wird es ſpäter ſchwer verſtehen, daß es eine Zeit gab, die ſo unknüſtleriſch empfand, daß ſie auf dem ſchönen Paradeplatz Gras ſäte, Bäume pflanzte und ihm ſeine Wirkung als Stadtplatz nahm. Auch der Schillerplatz(Theaterplatz) mit der wuchtigen Front des Theaters leidet darunter, daß die hohen Bäume es unmöglich machen, den Platz zu genießen. Was den Marktplatz be⸗ trifft, ſo würde die Befreiung der roten Sandſteine des alten Rathauſes und der katholiſchen Kirche vom Oelfarbenanſtrich und im übrigen die Auftragung des gelben Verputzes wohl eine ähn⸗ liche Wirkung wie beim Kaufhaus ergeben und den Platz ſehr verſchönern, zumal wenn ſich die Beſitzer einiger alten Privat⸗ häuſer an dem Platze ebenfalls hierzu entſchlöſſen. Die Schloßpläße könnten auch ſtimmungsvoller wir⸗ ken, wenn Neubauten mehr dem Stil des Schloſſes angepaßt würden und wenn die alten Bauten, insbeſondere die Rheiniſche Hypothekenbank(früher Bretzenheimſches Palais) ihre Farben wie das Schloß wieder erhielten, die ſie früher zweifellos hatten. Zum Schluſſe möchte ich noch bezüglich aller Bauten eine aße Verfügung des Magiſtrats in Leipzig vom Jahre 1559 er⸗ wähnen, der verlangt, daß alle Bauten zuvor ihm angemeldet würden,„damit ſolcher Bau nicht der Stadt Zierde zuwider gereicht.“ Die Verfügung zeigt, wie hohes Empfinden für das Schöne bei unſern Vorfahren vorhanden war und wieviel wir gutzumachen haben. F. M. Volkswirtschaft. Von der diesjührigen Hopfenernte. 135 Narhdem die Hopfenernte in Baden nunmehr ziemlich beendet iſt, zeigt es ſich, daß das ungünſtige Wetter der Wiesloch 40—55 M. in der badiſchen Tauber gegend 30 bis 40., in Oftersheim 50 M. In Unteröwisheim(Vaden) geht der Verkauf ſo flau, daß für ſackdürre Ware nur 10—15 M. per Zentner bezahlt wurden. Derartige Hopfenpreiſe liegen auch nicht im Intereſſe der Brauereien, da ſie den Arbeitsaufwand bei weitem nicht decken und zur Verringerung des Anbaues führen.— In Glſaß hat ſich das Verkaufsgeſchäft reger entwickelt. Am Markte in Hagenau wurden bei großen Zufuhren erhebliche Mengen zu Preiſen zwiſchen 35—55 M. gehandelt. * Schwetzingen, 21. Sept. Hier ſowohl als auch in den benachbarten Produktionsplätzen bleibt der Einkauf immer noch recht ſchleppend. Durch die Ungunſt der Witterung hatten die Pflanzen Schaden gelitten ſo daß nur wenige prima Ware ge⸗ erntet wurde. Dieſe findet auch ſofort Käufer, während die weniger prima, alſo mittlere und geringe Ware, wenig begehrt und von den Produzenten zu den gebotenen äußerſt niedrigen Preiſen nicht ver⸗ kauft werden. Trotzdem wurden heute mehrere Verkäufe von ge⸗ ringer und mittlerer Ware zu Preifen von 25—45 M. abge⸗ ſchloſſen.— Auf der ſtädt. Wage wurden am Samstag 25 Ballen verwogen zu Preiſen von 35—55 M. Herbſtberichte. * Ihringen, 22. Sept. Der Herbſt beginnt am Montag den 28. September. Die Trauben ſtehen ſchön ausgereift, beſon⸗ ders auf den Höhen ſind ſie noch geſund; in den niederen Lagen läßt es biel zu wünſchen übrig. Es gibt einen halben Herbſt. * Eichſtetten, 22. Sept. Der Herbſt beginnt am näch⸗ ſlen Donnerstag. Das Exträgnis entſpricht leider nicht den im Frühjahr gehegten Hoffnungen; die Qualität dürfte dem Letzt⸗ jährigen nahe kommen. Aus dem Achertal, 22. Sept. Die Trauben in unſeren Rebbergen gehen raſch ihrer Reife entgegen. Die roten Burgun⸗ der ſind durchweg ſchon tiefblau, ſo daß wir einen ausgezeichneten Rotwein zu erwarten haben. Die Reben ſind friſch und geſund, was nur dem tüchtigen Spritzen zu verdanden iſt. Es wurden hier auf das etwa 100 Hektar umfaſſende Rebgelände über 5000 Kg. Kupfervitric“ verwendet, was einer Flüſſigkeitsmenge von etwa 2500 Hektoliter entſpricht. Wir können daher noch auf einen guten Herbſt hoffen und zufrieden ſein. *„ Lahr, 21. Sept. Auf hieſiger Gemarkung findet die Weinleſe am Donnerstag, 24. September, ſtatt. Die Aus⸗ ſichten auf einen einigermaßen guten Herbſt ſind im allgemeinen ſehr gering. Von der Tabakernte. Heddesheim, 21. Sept. Der hieſige Tabak wurde heute noch unter Dach in flottem Gange um den Preis von 32 bis 35 M. pro Zentner verkauft. In Sandblatt wurde noch nichts Der diesjährige Tabak ſcheint zu guten Hoffnungen bezüglich der Brauch⸗ barkeit zu berechtigen. Zur Lage der Kalfinduſtrie. Die„Deutſche Bergwerksztg.“ ſchreibt: Seit einiger Zeit wer⸗ den von Staßfurt aus Mitteilungen verbreitet, welche ſich in der Merk⸗ würdigerveiſe gehen dieſe Notizen von einem dem Syndikat nahe⸗ ſtehenden Händler aus. Natürlich werden durch ſolche Mitteilungen, welche den Anſchein erwecken, als beruhten ſie auf beſonders zu⸗ verläſſiger Information, die Intereſſen der Kealiinduſtrie nicht ge⸗ tördert. Wir möchten aber noch beſonders herborheben, daß dieſe einem Monate hat ſich das Haligeſchäft ſehr belebt und wenn zu leiſtenden Zahlungen M. 120921 zur Verfügung ſtehen, von en Wochen lenſyndikat wird durch dieſen Kauf nicht berührt. hatten teilweiſe durch die Ausbreitung der Cholera zu leiden, Mitteilungen nicht der wahren Sachlage entſprechen. Seit einige Tage keine Kainit⸗Aufträge in größeren Mengen einliefen, ſo hängt das einfach mit den Schwankungen des Geſchäftes, wie ſie in jedem Betriebe vorkommen, zuſammen. Tatfache iſt, daß in letzter Zeit im Ganzen ſo reichliche Aufträge überſchrieben worden ſind, daß die mangelhaften Einrichtungen in Schönebeck, wo die Hauptverladungen ſtattfinden, wegen des Andranges von Waggons teilweiſe verſagten. Tatſache iſt ferner, daß Herr Schmidtmann nunmehr die amerikaniſchen Aufträge, welche für die nächſte Zeit zur Ausführung kommen, überſchrieben hat; es handelt ſich da um —7 Mill. Mark. Die Syndikatsleitung ſollte alſo den Leuten, welche in de oben angegebenen Weiſe die Beunruhigung in der Kaliinduſtrie vermehren, das Handdwerk legen. Die Koſtheimer Zelluloſe⸗ und Papierfabrik hat einem Aktionär mitgeteilt, daß ſich die geſchäftlichen Verhältniſſe im laufenden Jahre befriedigend entwickelt haben und auch der vorliegende Auf⸗ tragsbeſtand ein guter ſei. Vereinigte Uhrenfabriken von Gebr. Junghans u. Thomas Haller Akt.⸗Geſ., Schramberg. In der Generalverſammlung, in der 4643 Aktien vertreten waren, wurden die Anträge des Vorſtandes und Aufſichtsrates einſtimmig genehmigt. Allgemeine Zementpreisermäßigung. Die„Köniſche Volksztg.“ kündigt eine allgemeine Zementpreisermäßigung mit Rüchſicht auf die Lage des Baugeſchäfts an. Dieſe Ermäßigung dürfte beſonders erheblich im natürlichen Abſatzgebiet der Bonner Zementfabrik ſein, die den Verbänden noch immer nicht beitreten will. 55 Kaligewerkſchaft Niederwald, Goslar. In der in Goslar ſtakts⸗ gehabten ordentlichen Gewerbenverſammlung, in der 886 Kuxe vee⸗- treten waren, wurde einſtimmig beſchloſſen, den Verwaltungsſiz von Berlin nach Goskar zu verlegen Die Vilanz für 1907 wurde vorgelegt, und es wurde Kennktnis von ihr genommen Eine Eut⸗ 55 laſtungserteilung des Vorſtandes fand nicht ſtatt, da die Verſamm⸗ lung nur von drei Vorſtandsmitgliedern beſucht. Der Vorſitzende berichtete noch, daß die Unterbringung der verfügbaren Kuxe in ziemlich ſichere Ausſicht gerückt ſei. Von der Zuwahl eines Vor⸗ ſtandsmitgliedes wurde vorläufig Abſtand genommen, da darauf ge⸗ achtet werden müſſe, die an den Vorſtand zu zahlenden Bezüge nicht zu erhöhen. Die den Kaliwerken Hedwigsburg und Aſſe erteilte Erlaubnts zur Ableitung der Abwäſſer der täglichen Verarbeitung von fe 10 800 Ztr. Carnallit wurde durch Klage beim Verwaltungsge⸗ richtshof angefochten. Von der Berliner Börſe. Die öprozentigen, zu 102 Prozenkt rückzahlbaren Teilſchuldberſchreibungen der Deutſchen Waggon⸗Leih⸗ anſtalt,.⸗G. in Berlin, wurden heute zum erſten Male mit 10 25 Prozent notiert.— Das Bezugsrecht auf die neuen Aktien dern Concordia, Bergbau⸗Geſellſchaft notierte geſtern 8 Prozent. Berliner Produkten⸗ und Handelsbank in Lig. Die in der Ge. neralberſammlung der Berliner Produkten⸗ und Handelsbank in Licu. vorgelegte Schlußrechnung beſagt, daß nach Abzug aller noch denen jede der 1400 Aktien eine Reſtzahlung von M..60 erhält. Insgeſamt erbrachte die Liquidation für jede Aktie den Betrag von M. 343,60 gleich 114,56 Prozent. 0 Die Einnahmen der türkiſchen Tabakregie⸗Geſellſchaft betrugen im Aug uſt ds. Is. 21 900 000 Piaſter gegen 21 700 000 Piaſter gleichzeitig im Vorjahr. 85 Neues vom Dividendenmarkt. Der Aufſichtsrat der Staßfurten Vorſter un Grüneberg) ſchlägt für das 7 Prozent(i. V. chaft, an Beim öffentlichen Verkauf von 48 aus einer Konkursmaſſe he⸗ rührenden Aktien der Geſeker Zementwerke Monopol in Dortmur wurden insgeſamt 44 200 Mark erzielt. 81 Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie hat in den letzten Tagen durch drei Hamburger Firmen etwa 170000 Tonnen engliſche Gaskohle für nächſtjährige Lieferung zum Preiſe von 12 sh 3 d bis 12 8b 9 d gekauft. Der Abſchluß mit dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Koh⸗ Vom amerikaniſchen Kupfermarkt. Die ſtatiſtiſche Poſition von Kupfer beſſert ſich. Die Ausfuhr für die erſten acht Monate des Jabres war nahezu noch einmal ſo umfangreich, wie die in der korreſpondierenden Zeit des vorhergehenden Jahres und die Aus⸗ fuhrbewegung beéhauptet ſich in bemerkenswerter Weiſe. Während des Auguſt ſind 25 906 Tonnen ausgeführt worden, gegen 13.058 letztes Jahr. Ein großer Teil des nach Europa geſandten Kupfers geht dort in Verbrauch über und ſcheint der Preisrückgang des Me⸗ talles den Auslandkonſum mehr als den einheimiſchen geſteigert gu haben. In der Meſſingbranche iſt das Geſchäft zwar beſſer, aber die Veſſerung vollzieht ſich in ſehr langſamer Weiſe. Der Preis des Metalles iſt augenſcheinlich ſo hoch, wie die gegenwärtigen ge⸗ ſchäftlichen Verhältniſſe das geſtatten. [(Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). Frankfurter Effektenbörſe. [(Privatkelegramw des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 22. Sepk.(Fonbsbörſe. Die Börſe war auch heute wieder beeinflußt durch die ſchwache Haltung des Newyorker Marktes. Die Nachricht, daß Rooſe⸗ velt aufs neue gegen die Standard Oil Company vorgehen wolle, hat ſich allerdings nicht beſtätigt, doch zeigte der ameri⸗ kaniſche Induſtriemarkt auffallend ſchwache Haltung. 1 nächſt waren Baltimore ſtärker offeriert, ſtärkere Verkaufslu führte zu ſtärkeren Kursverluſten. Pennſylvanig waren eben⸗ falls in Mitleidenſchaft gezogen, Lombarden und Staatsbahn ſchwächer, öſterreichiſche auf Spekulationskäufe ſpäter feſter bei größeren Umſätzen. Schiffahrtsaktien gut behauptet. Der Montanaktienmarkt lag ruhig, ließ aber erneut Abſchwächung erkennen, Phönix Bergbau ſtärker gedrückt, Gelſenkirchen, welche auf Gerüchte von einer beabſichtigten Kapitalserhöhung zu leiden hatten, lagen ſchwach, Konkordia Bergbau Bezugs⸗ recht wurde lebhafter umgeſetzt und notierte 8,30 bezahlt. A Bankenmarkt konnten ſich die Kurſe gut behaupten, Disko erholten ſich ſpäter, was zu weiterer Beſſerung führte. Ruſſe zeigten aber auf die Nachricht des Gelingens einer neuen A leihe in Frankreich behauptete Tendenz. Heimiſche Anlei ſtill. Der Induſtriemarkt ließ größtenteils zuverſichtliche Stimmung erkennen. Beſondere Nachfragen erfuhren Elek⸗ triſche Werte, Siemens u. Halske konnten ſich 3 Proz. ſteiger ebenſo Ediſon weiter anziehend. Das Geſchäft war im wei⸗ teren Verlaufe belebter und die Haltung durchweg befeſtigt. An der Nachbörſe waren elektriſche Werke gefragt. Baltimore auf London höher. Es notierten Kreditaktien 202.50, Dis⸗ konto 177.75, 178, Dresdner Bank 147. Staatsbahn 148.75 — 90 ke Höchſ Farbwerke Höchſt Ver 6. Seite. General⸗Aunzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 29. September! Lombarden 22.70, 80, Baltimore 97, 20, 10. Ediſon 227.25, 75, 25, Siemens u. Halske 197.75, 198.75, 40. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compaanie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel 21. 22. 2¹,5 22. Amſterdam kurz 168.90 168.82 Paris kur; 81 175 81.15 Belgien„ 80.875 80.966 Schweitz. Plätze„ 81 066 81 065 Italien„ 81.10 81.066 Wien 85.15 85 15 London„ 20 382 20.388 Napoleonsd'or 16 28 16 23 lang————[Privatdiskonto 15 Staatspapiere. A. Deutſche. 21 22. 21. 22 40ſ deutſch. Reichsanl. 100.15 109.25/ B. Ausländiſche. 37 5 5 92 20 92.20 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.— 109.— 8 8 83 95 83.954½% Chineſen 1898 97.70 97.70 4% pr. tonf. St.⸗Anl. 100.20 100 25 Mexikaner äuß. 88/90 97.20 97.45 8%„ 91.85 92.153 Mexikaner innere 65.20 65 20 5 88 80 83.80 Taumalipas——— 4 badiſche St.⸗A.1901 1½%0——.—Bulgaren 99.85 99.85 4„1908 100 45 100.43¼ italien. Rente—.—— 3% bad. St.⸗Olabg)fl 95.10 95 2 5555555 M. 92.95 93.— 18900%%h 3%„„ 1904—.— 91.80 37 1, Abayr..⸗B.⸗A..1915 101 30 101.30 % 3% do. u. Allg.Anl. 91.60 91.55 „ 1907 91.35 91 80%3 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.70 89.90 4 Heſſen von 1908 99.95 100— 3 Heſſen 8165 81.70 3 Sachſen 88 30 83 35 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 99.— 99.— 1„ 1908 99— 99.— 3½„„ 1905 89.60—.— 44½ Oeſt. Silberrente 99.25 99.20 4/„ Papierrent...——.— Oeſterr. Goldrente 98.70 98.40 3 Portug. Serie I 61.20 61.10 5„ III 63.— 4½ neue Ruſſen 1905 96.60 96 75 4 Nuſſen von 1880 83.60 88.40 4 ſpan. ausl. Rente 95— 95.— 4 Türken von 1903 87 20 87.20 —f 98 90 9 90 4 Ungar. Goldrente 93 50 93 40 4„ Kronenrente 92.85 92 95 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche860 154.— 154.— Türkiſche 146.90 146.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 137.— 136.80 Südd. Immobil.⸗Geſ. 98.— 98 Eichbaum Mannheim 116.60 120 25 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Weltz z. Sonne, Speyer 68.— 68.— Cementwerk Heidelbg. 157.—156 50 Cementfabr. Karlſtadt 187 10 187.—D Badiſche Anilinfabrik 363 50 664.90 do. neue 354.— 352.40 „Fabrik Griesheim 244 80 245.— 397— 395.— chem. Fabrik Mh. 299.50 299.— Chem. Werke Albert 412.30 412.— Süpd. Drahtind. Mh. 110.— 110.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 200 50 200 50 Acc. Böſe, Berlin 71.20 71.20 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 226.30 226 50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 226.25 226,25 Lederwerk. St. Ingbert———.— Spicharz Lederwerke 124 50 124.50 Ludwigsh. Walzmühle 166.— 165— Adlerfahrradw. Kleyer 807.40 807.80 Maſchinenfbr. Hilpert 68.— 68.— Maſchinenfb. Badenia 194 20 195.— ürrkopp 321.— 821.— Maſchinenf. Gritzner 211.— 211.— Maſch.⸗,Armatf. Klein 122.50 122.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 135.— 135.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 186.25 186.50 Vexr.beutſcher Oelfabr. 30.60 130.60 Schuhfabr. Herz, Frkf. 123.— 128. Seilinduſtrie Wolff 133.50 138.50 Norddeutſcher Lloyd 91 80 92.10 Baltimore und Ohio Südd. Kabelw. Mhm. 125.— 125.['wollſp. Lampertsm.—.——.— Lahmeyer 123.25 122.70[Kammgarn Kaiſersl. 159.— 159.— Clektr.⸗Geſ. Schuckert 117.90 117 7,Zellſtoffabr. Waldhof 325.— 824.20 Siemens& Halske 195 25 19775 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 226.— 225—Harpener Bergbau 207.50 207.— Buderus 112 50 112 50Kaliw. Weſterregeln 180.— 180.— Concordta Bergb.⸗G. 330 5380.—Oberſchl. Eiſeninduſtr. 102 75 101.50 Deutſch. Luxemburg 159 30 159.30 Phönix 185 50 188.80 Friedrichshütte Bergb. 136— 185 50 Vr. Königs⸗u. Laurah. 212.25 210.50 Gelſenkirchner 198,25 197.—Gewerkſch. Roßleben 8800—— Aktien dentſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 218.50—.—Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 149 10 148.75 Pfälziſche Maxbahn 136.30 136 30Oeſt. Südbahn Lomb. 22.80 22.70 do. Nordbahn 131 60 181 60 Gotthardbahn—.——.— Südd. Eiſenb.⸗G. 115.— 115.—Ital. Mittelmeerbahn——. Hamburger Packet 109 30 109.50 do. Meridionalbahn 133.— 133.— 97.80 97.— Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 130.80 130.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 125.70 125.70 Berg u. Metallb. 119.— 118 75 Oeſt. Länderbank 110.50 110.20 Berl. Handels⸗Geſ. 168.60 168.—]„ Kredit⸗Anſtalt 202.90 209.50 Comerſ. u. Disk.⸗B. 109.— 109—Pfälziſche Bank 100.80 100.80 Darmſtädter Bank 127 80 127 40 Pfälz. Hyp.⸗Bank 189.25 189.10 Deutſche Bank 238.90 283.80 Deutft Hypotheknb. 111.60 111 60 Deutſchaſtat. Bank 138.50 188.50 Deut che Reichsbk. 146.80 146— D. Effekten⸗Bank 101.— 101—] Rhein. Kreditbank 138.90 138.90 Disconto⸗Comm. 177 70 177 75 Rhein. Hyp.⸗B. M. 193.90 198.80 Dresdener Bank 146.75 146.75 Schaaffh. Vankver. 137.10 187.— Frankf. Hop.⸗Bank 201 70 201.50 Südd. Bank Mhm. 108.— 108.— 19 8 Hyp.⸗Creditv. 154 60 154.50] Wiener Bankver. 131.——.— ationalbank 119 50 119100 Bank Ottomane 145.— 145.— Frankfurt a.., 22. Sept. Kreditaktien 202.50, Disconto⸗ Commandi 177.50, Darmſtädter 127.50, Dresdner Bank 146.50, Han⸗ delsgeſellſchaft 168.—, Deutſche Bank 239.—, Staatsbahn 148.80, Lombarden 22.65, Bochumer 225.—, Gelſenkirchen 197.—, Laurahütte 210.75, Ungarn 93.50. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 202.50, Disconto⸗Commandit 177.75, Staatsbahn 148.75, Lombarden 22.80. Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers) * Berlin, 22. Sept.(Fondsbörſe.) Der geſtern in Newyork eingetretenen erneuten Reaktion konnte ſich die hieſige Börſe zwar nicht gut entziehen, ſie bekundete aber doch bemerkenswerte Widerſtandskraft. Die Spekulation ſteht der Entwickelung der Dinge in Newyork abwartend gegenüber, da ſie die Erfahrung gelehrt hat, daß Börſenzuckungen nach oben oder unten in Newyork, bei Zeiten der Wahlkampagne keine ungewöhnlichen Erſcheinungen ſind. Die Börſe gab hierauf der immerhin beſtehenden Verſtimmung weniger durch Ab⸗ gaben als durch ſtarke Zurückhaltung Ausdruck. Banken zeigten bei Eröffnung leichte Abſchwächungen. Am Mon⸗ tanmarkte fielen Phönix durch Rückgang von 1½ Proz. auf, während die übrigen Werte weſentlich geringere Einbußen erlitten. Am Rentenmarkte war das Geſchäft belang⸗ los. Zproz. Reichsanleihe ſchwächte ſich um 0,10 Proz. ab. Von Elektrizitätsaktien erfuhren Ediſon einen Rückgang um 1 Proz. Als aber ſpäter für Elektrizitätsaktien ſich erneute Kaufluſt bekundete, welche die Kurſe vereinzelt bis zu 8 Proz. in die Höhe hob, machte ſich eine freundlichere Stim⸗ mung auch auf den anderen Marktgebieten geltend und be⸗ wirkte daſelbſt leichte Kursbeſſerungen. So konnten Schiff⸗ fahrtsaktien ihre winnen. Der Montanmarkl konnte von der eingetretenen erung ebenfalls Nutzen ziehen. Tägliches Geld 2% Proz, anfängchen Einbußen zurückge⸗ ld zu 47½ Proz, angeboten. Berlin, 22. September.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 100.25 100.30J Ruſſenbank 180,70 130.50 338½% Reichsanl. 92.25 92.25 Schaaffh. Bankv. 137.50 187.— 30% Reichsanleihe 83.90 83.90] Staatsbahn 149 50 149.10 4% Conſols 100.,25 100.30[ Lombarden 3970 3%%„ 92.25 92.25 Baltimore u. Ohio 97.30 97.30 30% 5 88.90 83.90 Canada Pacifiec 169.40 169.— 40% Bad. v. 191 99.75 99.80 Hamburg Packet 109.50 109 40 40%„„ 1908—.— 100.20 Nordd. Lloyd 92.— 9260 3½%„ conv.———.—] Bochumer 225 40 225.60 %½%„ 1902½7 91.10 91.25 Deutſch⸗Luxembg. 159.— 158 50 39%% Bayern 91.50 91.50 Dortmunder 60.40 60.20 37 0% Heſſen—.— 90.40 Gelſenkirchner 197 20 198.— 30% Heſſen 81.75 81.80 Harpener 207.— 207 20 30.% Sachſen 83.10 88.10 Laurahütte 21140 210.80 4% Japaner 1905 91.70 91.75 Phönix 185 30 188.80 40% Italiener—.————] Weſteregeln 179.50 180.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 88 20 83.20 Allg. Elektr.⸗Geſ. 226.10 227.40 4% Bagdadbahn 87.40 87.30 Anilin Treptow 377.— 875.10 Oeer. Kreditaktien 203.— 202 80 Brown Boveri Berl. Handels⸗Geſ. 168.— 168.— Chem. Albert Darmſtädter Bank 127.60 127 60 Deutſch⸗Aſtat. Bank 189.10 139.10 Deutſche Bank 174.50 173 90 413.50 413 50 D. Steinzeugwerke 21150 211.— Elberf. Farben 409 20 409.50 238.70 39.50 Celluloſe Koſtheim 24120 242— Disc.⸗Kommandit 177.70 177.70 Rüttgerswerken 156. 155.50 Dresdner Bank 147.— 147 20 Tonwaren Wiesloch 94 50 94.50 Reichsbank 146— 146.50 Wf. Draht. Langend. 170— 168— Rhein. Kreditbank 1838.70 138.70] Zellſtoff Waldhof 324 60 222 70 Privatdiskont 3ö% W. Berlin, 22. September.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 203.— 202.70 Staatsbahn Diskonto Komm. 177.90 178,10 Lombarden Londoner Effektenbörſe. London, 22. Septbr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 149.20 149.10 22.20 22 80 2% Conſols 85¾ 85/] Moddersfontein 10%½ 10¼ 3 Reichsanleihe 83% 85— Premier 8% 8˙. 4 Argentinier 88%/ 88¾ Randmines 5 4 Italiener 103%/ 103¼ Atchiſon comp. 89/8 88— 4 Japaner 835/ 835/Canadian 176½ 174— 3 Mexikaner 33% 34— Cheſepeake 41¼ 40% 4 Spanier 94%/% 94¼ Chikago Milwaukee 138— 183½ Ottomanbank 18½% 183/ Denvers com. 28— 27½ Amalgamated 75½% 735% Erie 29% 291½ Anacondas%ç2 82/JGrand TrunkIII pref. 54— 58% Nio Tinto— 679„ 1* 22— 22— Central Mining— 15/ Louisville„ 108— 107 Chartered 17— 17˙½] Miſſouri Kanſas 30%/ 295/ De Beers 12˙% 12½ Ontario 40— 39½ Eaftrand 4% 4% Southern Pacific 104½ 100½ Geduld 2% 2 Union com. 162%/ 153/ Goldfields 4½ 47½% Steels eom. 46— 44½ Jagersfontein 4% 4% Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 22. Septbr. e(Produktenbörſe, Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 21. 2 Weizen per Sept. 210.— 209.75 Mais per Sept. 164 50 167.— „ Okt. 210.—. 208 75„ Dezbr. 162.— 162. „ Dezbr. 210 25 210.— 5 Roggen per Sept. 180.75 159.50 Rübsl per Okt. „ Dei 181. 189.—„ Dezb. 62.80 62.70 „Dezbr. 188.— 184.50 „ Mai 59.40—.— Hafer per Sept. 167 75 167.25 Spiritus 7ber loco—.— „ Dezbr. 170.— 169.25 Weizenmehl 30.— 30.— „ Mai 172.78 171.50J Roggenmehl 24.70 24.70 Budapeſt, 22, September, Getreide(Telegramm) markt. 2¹. 22. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 11 40 11 41 feſt 1135 1186 ſtetig 1166 11 67 1 68 11 64 Roggen per Okt. 940 9 41 feſt 935 9 8 ſtetig „„ April 974 9 74 970 972 afer per Okftt. 806 807 feſt 805 Zos ſtetig ais per Sepibr. 837 8 88 889 840 „ 8 25 826 feſt 880 830 ſtetig 721 782 728 Kohlraps————— Mannheimer Effektenbörſe vom 22. September.(Offizieller Bericht) An der heutigen Börſe war Kaufluſt für einzelne Brauerei⸗Aktien vorhanden und zwar notierten: Brauerei Eichbaum 120., Ludwigshafener Aktienbrauerei 220 G. und Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrikaktien 161 G. Auf den übrigen Gebieten ſtellten ſich: Seilinduſtrie 133.50., Port⸗ land⸗Zementwerke, Heidelberg 157., Verein chem. Fabriken 299 B. und Verein Deutſcher Oelfabriken 131 B. Aktien. Banken. Brief Geld f 15 Brief Geld diſche Bank 180 50 Br. Werger, Worms 88.——.— Gednlt Spezerbo x om, Br. v. Oertge—.— 68. Pfälz. Bank e. 100.80Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—— 161.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.50 191.—: Transport Sp- u. Cdb Landau—.— 140.—u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank 134.— 188.75½5.⸗G. Rhſch. Seetr. 91.——.— Ahein. Hop⸗Bank 194.— 198.— Mannh. Dampfſchl. 62.——.— Südd. Bank lestsdg„ Lagerhaus—. 80.— Eiſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn— 137.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 680.— bahn— 131.80 Bad. Aſſecurranz 1210 1200 Hellbr. Straßenbahn 88 N deen Verſich. 390.——.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 400——.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 367.—Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445.— „ neu—.— 354.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.—. 2. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190 uduſtrie, Verein chem. Fabriken 299.——„ 8 ̃—.— 138 50 Verein D. Oelfabriken 181.⸗G. f. Seilinduſtrie 8 erein D. Oelfa 181.— Dingler'ſche Uſchfbr. 119——.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 185.—; 1 „ Vorzug 105.50—.— Emaimirfor Kirrweil. Emaillw. Maikammer—.— 90.— Brauereien. Ettlinger Spinnerei 97.——.— Bad. Brauerei———.—Büttenh. Spinnerei.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 200.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfhr. Haid u. Ney—.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 120.— Koſth. Cell. u. Papierf. 218——.— Elefbr. Rühl, Worms 85..—-—.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——. Ganters Br. Freibg. 106.——.—MNaſchinenf. Badenia—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.ä——.— Oberrh. Elektrizität 22.50—. omb. Meſſerſchmitt 50.——.—Pf.Nähm u. Fahrradf.—.— 135.— udwigsh. Brauerei—.— 220 Portl.⸗Zement Holbg. 157.——.— Mannh. Aktienbr.—— 137.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 115 50 Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.Südd. Kabelwerre—.— 125.— Brauerei Sinner—.— 270— Bereim Freib. Ziegelw. 135.— Br. Schrödl, Heidlbg. 200.——.—-„ Speyr.„ „Ritter, Schwetz.—.— ürzmühle Neuſtadt———.— „S. Weltz, Speyer—.— 72.50,Zellſtoffabr. Waldhof 325—T—.— „.Storch., Speder 71.——— 17 8885 Waghbäuſel—.— 186 75 ———.— 4 2 ———q— Telegraphiſche Haudelsberichte. Dividendenſchätzungen. Unter dem bekannten Vorbehalt teilt die„Frkft. Zig.“ mit, daß bei der Preßhefen⸗ und Spiritusfabrik Akt.⸗Geſ. vorm. J. M. Baſt in Nürnberg, die im Vorjahre eine Dividende auf 22 Proz. erhöhten, für mindeſtens die gleiche Dividende erreicht werden ürfte. * Stuttgart, 22. Sept. Bei der Brauerei A. Wulle in Stuttgart wird der Bierabſatz mit Schluß des Jahres an⸗ nähernd die gleiche Höhe wie im Vorjahre bleiben. Jedoch läßt ſich die Dividende, die lt.„Frkft. Ztg.“ im Vorfahre 7 Proz. betrug, noch nicht genau ſchätzen. *Ems, 22. Sept. Die heutige Generalverſammlung der Bergbau.⸗G. Friedrichsſegen beſchloß den Reinge⸗ winn per 1907—08 von M. 72 929 vorzutragen. Eine Dipidende kommt nicht zur Verteilung, gegen 8 Prozent im Vorjahre Ge⸗ nehmigt wurde die Erhöhung des Aktienkapitals um M. 600 000 auf M. 4 600 000, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausge⸗ ſchloſſen iſt.(Frkf. Ztg.) *Dresden, 22. Sept. Ueber die Vereinigten In⸗ duſtriewerke, Birkigt bei Dresden, iſt der Konkurs er⸗ öffnet worden. Ein Status liegt bisher nicht vor.(Frkf. Ztg⸗ * Hamburg, 22. Sept. Die Kaviar⸗Import⸗ Firma iſt in Zahlunasſchwierigkeiten geraten. (Frkft. Ztg.) *** Sandesprodukten⸗Börſe Stuttgart. 21. September 1908. Mit Ausnahme eines Tages herrſchte in dieſem Berichts abſchnitt trockene Witterung bei ſommerlich warmer Temperatur was für die Weiterentwicklung und Ausreifung von Kartoffeln Börſenbericht vom und Rüben, Obſt und Weintrauben von günſtigem Einfluß iſt. Ueber Waſſerſtand und Rheinfrachten ſind Aenderungen kaum zu berichten. Was die Bewegung der Getreidepreiſe und die Stim. mungen auf den maßgebenden Plätzen des Weltmarkts berriſſt, ſo iſt eine abermalige, wenn auch nicht erhebliche Erhöh ung der erſteren und die erneute Befeſtigung der letzteren feſt, zuſtellen. Die Abladungen von Weizen und Mehl nach Euroßpg ſind zwar nach der vorliegenden Statiſtik ziemlich unverändert geblieben, allein die Vorräte in Argentinien erſcheinen ſtark ge⸗ lichtet, ſo daß für die Deckung des Weltbedarfs der nächſten Monate in der Hauptſache Nordamerika in Betracht kommt, welches faſt täglich ſeine Preiſe etwas erhöht hat. In Nord⸗ deutſchland, namentlich an der Berliner Produktenbörſe fanden belangreiche Umſätze ſtatt, teils um den heimiſchen Bedarf zu decken, teils um Nachfrage aus dem Zollausland namentlich in Roggen zu genügen. Auch im Süden Dentſchlands war beſſere Nachfrage bemerd bar, ſo daß die Preiſe ſich auf allen Fruchtmärkten etwas heben kounten. Heutige gutbeſuchte Landesproduktenbörſe verkehrte in feſter Tendenz. zu entnehmen. 1 Wtr notieren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualitit u. Oieferzeit: Weizen württemberg. neu M. 21.75—92.25, fränkiſcher 00.00—00.00, bayeriſcher neu M. 22.25—.75, Rumänier M. 24.5 bis 24.75, Ulka M. 24.75—25.00, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00.00.00, L Plata M. 25 00—25.25, Redwinter M. 283.50—23.75, Kalifornien M. 00.00-00.00. Kernen: neu M. 21.75—22.25, Unterländer M, 00.00—00.00. Dinkel neu 18.75—14.25. Roggen: württemb. neu M. 17.75—18.95, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00 Gerſte: württmberg. neu M. 20.50—21.50, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche M. 21.50—22.50, Tauber M. 21.50—22.50 ungariſche M. 22.50—24.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländs M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.0000.00, württembg. M. 18.00—18.75, ruſſiſcher M. 00.00—00.0 Mais Mixed M. 00.00—00.00, La Plata geſund 17.75—18.25, Pellow M.—00.00 Donau 18.——18.50. Kohlreps 00.00-00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 ug inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.00—3.00, Nr. 1 M. 32.00—88.00, Nr. 2 M. 31.00—32.00, Nr. 3 M. 30.0031.00, Nr. 4 M. 27.50—28.50, Suppengries M. 00.00 00.00, Sack Kleie .50 M. bis 10.00(ohne Sack). +** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme, Southampton, 18. Septbr.(Drahtbericht der Amerikan Line, Southampton) Der Schnelldampfer„New⸗Yorkl“ am 12. Seplbr, von New⸗York ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. New⸗ork, 18. Sept. Drahtbericht der American Line, Sout⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphta“, am 12. Septhr. von Southampton ab, iſt heute nachmtttag hier angekommen. Autwerpen, 22. Sept. Drahtbericht der Red⸗Star⸗vine in 1 Antwerpen. Der Dampfer„Finland“, am 12. September voy New⸗MYork ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau 5 in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. —— ä———...—.᷑ʃ—.— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönſeldek; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: 45 J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. ———.—.—..— Asthma, Kurzatmigkeit, Emphysem Fofortige Linderung durch 81 Dr. Elswiirths Astmol-Hsthma-Pulver. Jeder an diesen lästigen Zuständen Loidende verlange Gratis-Muster von Dr. Elswirths Astmol-Asthma-Pulver von der Engel-Apotheke in Frank- furt a/M., Grosse Friedbergerstrasse. Es ist einzig in seiner Wirkung. un oen USLEH ForeEN 8SITZENDERLEBENSWEISE vorzubeugen, unterlassen Sie nicht, zeltweise einige Tage lang ein Slas 4⁰³ Hunyadi Janos natürl. Bitterwasser mornens zu nehmen. Die Preiſe find aus den nachſtehenden Notierungen 0 —— Mannheim, 22. Septemver. —— Mundwasser schützt nachweislich vor Nasen- u. Rachen-Katarrhen, l. Medico Nr. 33 heilten. Für die Allgemeinheit diene bei Zuckerkranken. der Gebrauch von zur Erläuterung, daß die genannte] Vorbengen iſt bekanntlich ange⸗Bombastus-Zabhnereme oder ärztl. Fachzeitung zu den angeſehenſten nehmer und leichter als Heilen! Der[ Bombastus-Zahnpulver son. — 16. Auguſt 1905. Es werden da ärzt⸗ Organen d. med. Wiſſenſchaft gehört. Gebrauch d. Bombaftus⸗Mundwaſſers Rombastus-Mundpilfen. D 5 licherſeits Fälle berichtet, bei denen Außerden wird uns ärztlicherſeits be⸗erzeugt und erhält auch mit Sicherheit] E. 4000 dentsche Gerzte, Labnzrrts u, andere herror-— ſelbſt alte, eingewurzelte Pharynx⸗ richtet von erfolgreicher Anwendung krischen, gesunden Atem, normalen zagende Fschmänner baben gepröſt und empfehl. N NN ür katarrhe in kurzer Zeit durch Gebrauchl des Bombaſtus⸗Mundwaſſers gegen] Speichel und schöne, weisse Zähne. die an Wirkſamkeit und Reellität rden des Bombaſtus⸗Mundwaſſers aus⸗ die saure Reaktion des Speichels] Ganz ähnliche Vorteile bietet auch] unerreichten Bombaſtus⸗Präparate. ö Zu haben in Apotheken, Drogerien, Parfümerien, beſſeren Friſeurgeſchäften. Wo nicht lieſern direkt die Bombaſtus⸗Werke, Potſchappel⸗Drezden. Man fordere nur Bombastus-dErzeugniſſe und weiſe alles andere entſchzeden zurück. ————————— ulle 1 2— x. 555 5 f 22 e„ eeeee 905 kälziſche Bppolhe 5 5 dndwigaltaſen am Ahein. Die Zahlreichen Hachahmungen Im Vollzug eines Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 85 4. März 1905 ünd eines ſolchen des Aufſichtsrates vom 12. Sepl. j * d. J. wird das Aktienkapital unſerer Geſellſchaft um M. 1,000,000 unseres seit 20 Jahren vortrefflich bewährten Haar- und Kopfwassers Perzi duich die Begebung von 1000 Stück Aktien à Mek. 1000 per 15. Okt. SPEIha nge⸗ Gdfe per 15. O 115 0 1908 erhöht. Die neuen Aktien nehmen an dem Geſchäftsgewinn 11* ende vom 1. Januar 1909 ab teil. Für die Zeit vom 15. Oktober bis 75 Ge⸗ zum 31. Dezember 1908 wird eine Zinsdergütung von 4% aus dem eingezahlten Betrag gewährt. 0⁰⁰9 Der Begebungskurs der Aktjen iſt auf 170% einſchließlich Sge⸗ Aid leeſe wonden Staatsgebühr und Aktienanfertigungs⸗ beweisen am besten die Vorzüglichkeit unseres Fabrikates. Nachahmungen 8 105 dem ſaſ baben wir Nat Mk. 1,000,000 an sind immer billiger aber niemals s0 wirksam als das Originalpräparat. Wert⸗ die Rheiniſche Creditbank in Maunheim ver 15. Septbr. 1 Nachah i ück. N j 1 Iu⸗ 1908 feſt begeben, jedoch unter voller Wahrung des Bezugsrechts 7 1 0 4 man Nur echt mit nebenstehendem Bild. an08 er⸗ für die Inzader von der Pfälziſchen Hypothekenbank. Das äutlich in besseren Friseur- und PDrogen-Geschätten. ezugsrecht der neuen Aktien iſt unter folgenden Bedi jeb fü im: 9. ee ſolgenden Bedingungen Generalvertrieb für Mannheim: 73517 in feinster Ausführ- 1k⸗ 1. Auf je 17 alte Aktlen kann eine neue Aktie bezogen werden. N ung, sind in jeder ten. 2. Die Bereitwilligkeit zur Ausübung des Bezugsrechts iſt bei Otto Hess, E 1, 1 G. 2 St. Beriehung unüber⸗ Vermeidung des Verluſtes desſelben in der Zeit vom Klei trefklich. 15. Seplember bis einſchließlich 15. Oktober 1908 zü erklären. eine Flasche: Mk.. 75. Grosse Flasche: Mk..50. Crösste Auswahl 8. Die Erklärung hat zu erfolgen nach Wahl: 8 21 Tausende g 90 in Mannheim bei der Rheiniſchen Ereditbank und 5 5 5 55 7 ſekenen der Mannheimer Bank;„„ 55 F Köhl 915 in e 5 5 5 0 er baiſerslautern, Karlsruhe, Konſtanz, Lahr e 2 1.., Mülhauſen i.., Neunklechen Reg. 1 Mannheim fel Bez. Trier, Offenburg, Pforzheim, Raſtatt, A 2, 4 574255 5 ene 15 8905 58 und dſt. rücken bei den Zweiganſtalten der Rheiniſchen Fdaum Ereditbank;— 5 Friedrichspl. 19 in München bei der Bayeriſchen Filiale der Deut ⸗ Fabriklager 1 Bank 155 5 in Augsburg i dem Bankhauſe Ge er 2 rifft Klopfer; schwerster, bester Qualität, ist wieder eingetroffen. öh⸗ in d 50 1 0 1 8 5 und der Baheriſchen Vereinsban feſ⸗ Nüruberg; 5 81668 robo in Frankfurt a. M. bei der Direction der Pisconto⸗ 88 88 2 idert geſellſchaft und der Deutſchen Bereinsbank; ge⸗ in 50 5 5 25 eutſchen Bank, der Direetion der Disconto⸗ 2 2 2 2 hen geſelſchaft und der Hresdner Bank. Jamtl. deschirr wieder vorrätig! Eisen-Email! Leine Blechware! umt, 4. Wer das Bezugsrecht geltend machen will, hat die alten 'ord⸗ Aktien(ohne Gewinnanteil- und Erneuerungsſcheine) mit 4 nden einem von ihm vollzogenen Anmeldeſormular, das bel den genannten Stellen ethältlich iſt, zur Abſtempelung einzu⸗ 5 F ö reichen und gleichzeitig Mk. 700 für jede Aktie à Mk. 1000, 9 i ſowte den Schlußnotennempel bar zu zahlen. 5. Der Nominalbetrag der Aktien à Mk. 1000, abzüglich 4% 1112 N Zins aus Mk. 1700 für die Zeit vom 15. Oktoder bis Konkurre Zlos billi 1 „ 31. Dezember 1908 im Betrage von Mek. 14.15 Mk. 985.85, 8 das Sfek Lon 1 Pſg. an ur noef wenige Tage flerf be kann innerhalb der in Ziffer 2 erwähnten Friſt jederzeit,——— muß aber ſpäteſtens am 15. Oktober d. J bei derjenigen eſte Stelle bezahlt werden, bei der die erſte Einzahlung ſtatt⸗ 5 ngen gefunden hat.— 8 eeeee— 6. Ueber die geleiſtetlen Einzahlungen werden Kaſſaquittungen 8 7 1 1895 5 Ausgabe der Naen Uktien erfolgt gegen Rück⸗ Techniſcher Verein Maunheim. 4 nNahlhas 77 Schreibmaschine ee lität gabe der Kaſſaquittungen.(Zweigverein des deutſchen bSolute Betriebs Die Rheiniſche Creditbank in Maunnheim iſt bereit, t 7 25 die Veiwertung des Ceangsrechts zu vermitteln, 81657 Techniker⸗Verbandes). ürüne Mandeln 85 00, Ludwigshaſen a. Rh., den 12. September 1908. Mittwoch, 28,. Septbr. N Nüſſe 977* An Pfälziſche Bypolhekenbank“ Vortrag Neue ſſe aet habreeeenede— M. 8 Adlee 1 5 ee beggrnl Vücenendsnen 85 nel v p S mml„Eine Nordlandreiſe S. eläpfe eferenzen, oge und Vor- 00. Ze Elin 9 une„M. des Deutſchen Kaiſers afeläpf A e e ee 2 Alleinverkauf: 87%½ .00 Transport: Mk. 4540.88 an Bord S. M. Hacht Pfirſiche Heidelberger Zk-Ornamenten-⸗ .50 1 B. M. Mk..— Hohenzollern.“ Tafeltrauben Hans Schmitt, 6 4,. Telephon 1246. 76099 Tabrik Carl Schönenb 7 H. G. 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