LIII Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 90 Pfennig monatlich, Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. tucl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal⸗ Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Oie Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. [Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktionn 677 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 8 Nr. 444. Mittwoch, 23. September 1908. (Abendblatt.) Zu den Landtagswahlen 1909. Ein jungliberaler Politiker ſchreibt uns: Herr Kolb ſetzt ſich im„Volksfreund“ nochmals mit dem Parteivorſtand auseinander. Die Reſolution zur Budget⸗ bewilligungsfrage, ſo wie ſte von der Mehrheit interpretiert wurde, könne ſchlechterdings nicht aufrecht erhalten werden, wenn die Partei nicht ſchweren Schaden nehmen ſolle. Das ſei die Meinung der überwiegenden Mehrheit der ſüddeutſchen Genoſſen. Die Entſcheidung über die Budgetbewilligung müſſe auch nach dem Nürnberger Parteitag dem pflichtgemäßen Ermeſſen der verantwortlichen Landtagsfraktionen überlaſſen bleiben. Es habe keinen praktiſchen Zweck, jetzt ſchon— wie es der„Vorwärts“ andeutet— über die Konſequenzen einer etwa künftig zu erfolgenden Zuſtimmung zum Budget ſich zu äußern. Zunächſt hätten die Parteigenoſſen das Wort, die darüber zu entſcheiden haben würden, ob ſie mit der Haltung ihrer Delegierten einverſtanden ſind. Das weitere könne ruhig der Zukunft überlaſſen bleiben. Herr Kolb will dann nach dieſer abermaligen Verwahrung, in der er betont, daß die Frage nicht endgültig erledigt ſei, aber Schluß gemacht wiſſen mit der Diskuſſion über Budgetbewilligung, Maifeier uſw. Er ſagt uns auch, warum: Einen Gewinn für die Partei erwarten wir von dem Nürw⸗ berger Parteitag nicht. Es hat keinen Sinn und keinen Zweck, ſich in Illuſionen zu wiegen. Vorerſt iſt es im Intereſſe der Partei gelegen, die Diskuſſion über die ſtrittigen Probleme in der Preſſe nicht fortzuſetzen. Wir in Baden haben jetzt wichtigeres en ſun Schwere und erwartungsvolle Kämpfe ſtehen uns bvor. Dafür wolln wir alle unſere Kräfte einſetzen. Die badiſche Sozialdemokratie nimmt alſo, wenig bedrückt durch den Zwiſt in der eigenen Partei, mit aller Wucht und Energie den Landtagswahlkampf auf. In welchem Zeichen ſie ihn führen wird, werden wir ja wohl bald ſehen und werden uns darauf einzurichten haben, ſo oder ſo. Herr Kolb ſpricht in ſeinem Artikel von der Richtung in der Partei, die der praktiſchen, auf poſitive Erfolge gerichteten Gegenwartspolitik größeres Gewicht beigelegt haben wolle. Das ſchöne Wort Gegenwartspolttik wird ohne Frage in der künftigen ſozialdemokratiſchen Agitation in dieſer oder jener Variation eine große Rolle ſpielen, zumal wenn es gilt, die liberalen Schichten zwiſchen Bourgeoiſie und Proletariat an den roten Karren zu ſpannen, auf die Herr Kolb ſo lüſtern iſt. Ruhmredig werden die eminenten Erfolge dieſer ſozial⸗ demokratiſchen Gegenwartspolitik geprieſen werden, durch die ja nicht nur die kleinen Leute, ſondern auch bürgerliche In⸗ tellektuelle ſich haben blenden laſſen. Aber wir kennen den tieferen Sinn und die ferneren Endziele dieſer beſtrickenden Gegenwartspolitik. Aus Kolbs eigenem Munde und aus den Aeußerungen der ſüddeutſchen Sozialiſtenblätter. Wenn der ſüddeutſche, ſpeziell der badiſche Liberalismus ſein Intereſſe richtig wahrnimmt, ſo darf er nicht müde werden, dieſe ſozial⸗ demokratiſche Irreführung des Volkes immer und immer auf⸗ zudecken. Die Gegenwartspolitik der ſüddeutſchen Sozial⸗ demokvaten zielt genau ſo auf den Umſturz der bürgerlichen Geſellſchaft, auf die Errichtung der Maſſenherrſchaft wie die Zuſammenbruchstheorie der Kautsky uſw. Die Wege ſind nur verſchieden, kurz vorm Endziel laufen ſie wieder in⸗ einander. Es iſt eiuſach eine Pflicht der Selbſt. erhaltung der liberalen Parteien, in der Agitation ihren Anhängern die letzten Ziele der ſozialdemokratiſchen Gegenwartspolitik klar zu machen und ihnen zu verdeutlichen, daß dieſe die bürgerlich⸗liberalen Pfeiler der beſtehenden Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung genau ſo unterwühlt wie der Radikalismus. Uns, die wir heute im Kampfe um die Volksſeele und die Volksgunſt mit dem Sozialismus ſtehen, kann es herzlich gleichgültig laſſen, wohin um 1950 oder 2000 die Entwicklung und der Fluß der Dinge den Reviſionismus führen wird. Heute und ſicher noch für einen längeren Zeit⸗ raum, mit dem praktiſche Politik zu rechnen hat, ſehen wir die Süddeutſchen in grundſätzlicher Uebereinſtimmung mit den Radikalen, ebenſo bereit zur Umwälzung der Geſellſchaft wie ſie— wenn dieſe bürgerliche Geſellſchaft nur nicht noch ſo feſtes Eichenholz im Gebälk hätte, ſehen wir die ſüd⸗ deutſchen Taktiker emſig an der Arbeit, dem Liberalismus ſeine Anhänger ab⸗ wendig zu machen und ſie der großen Armee der „Weltenwende“ als Hilfstruppen zuzuführen. Wir haben einen energiſchen und zielbewußten Kampf auch mit der Sozialdemokratie ſüddeutſcher Prägung zu führen, einen Abwehrkampf, den wir nicht„verbindlicher“ zu führen brauchen, als die ſehr wenig verbindliche Sozialdemokratie, die auch gegen die Verbindlichſten unter den Liberalen, wenn's nur hilft, ſaugrob werden kann, und haben einen Feldzug der Aufklärung zu unternehmen, den wir aber ſchlecht einleiten, wenn wir uns künſtlich abſtumpfen gegen die heute unſtreitig vorhandene Bedrohung durch eine geſchloſſene ſozial⸗ pevolutionäre Partei. Nebenbei bemerkt, heißt es das maſſen⸗ pſychologiſche Problem des Sozialismus verkennen, wenn mit einer Aufgabe desEndziels gerechnet wird und dieſes Aufgeben hergeleitet wird aus der Abtragung der Marxiſtiſchen Be⸗ gründung des Sozialismus. Die Begründung des Sozialis⸗ mus hat oftmals gewechſelt, wir haben religiöſe, ethiſche, wirt⸗ ſchaftliche Begründungen erlebt, der Sozialismus als Maſſenwahn iſt geblieben und wird, vielleicht mit weſent⸗ lich geänderter theoretiſcher Grundlegung, auch ferner Kultur und Geſellſchaft, Eigentum und Monarchie bedrohen. Doch konzentrieren wir Liberale in Baden unſere Auf⸗ merkſamkeit genau nach dem Muſter der Sozialdemokratie auf die Landtagswahlen 1909 und laſſen wir die Spekulationen ütber die künftige Entwicklung des Reviſionismus bei Seite, mit denen wir ja auch kaum die Wähler beſonders auf⸗ muntern werden. Kämpfen wir wie mit dem Zentrum und den Konſervativen ſo auch mit den Sozialdemokraten um die Gewinnung der Volksſeele. Decken wir vor allem, darauf wollte ich beſonders hier aufmerkſam machen, die Triebkräfte und Ziele der ſozialdemokratiſchen Gegenwartspolitik auf, ſo wie ſie heute iſt, und halten wir die Schwankenden und Unklaren bei unſeren Fahnen, dadurch daß wir ihr bürger⸗ liches Gewiſſen ſchärfen. Von konſervativer und klerikaler Seite folgt Vorſtoß auf Vorſtoß. Im Anſchluß an die chriſtlich⸗nationale Verſamm⸗ lung in Heidelberg am Sonntag, die wohl konſervative Mache iſt, fragte ein nationalliberales Blatt— ich glaube, die„Bad. Landesztg.“— wo bleiben die Liberalen? Ja, wo bleiben ſie? Nun hat uns Kolb den Feldzugsplan ſeiner Partei klar⸗ gelegt, der genau ſo gegen den Liberalismus geht wie die konſervativ⸗klerikale Abmachung. Seit geſtern kündigt er den Ein Ausflug in die pontiniſchen Zümpfe. Von Friedrich Zimmermann. Schon lange hatten wir eine mehrtägige Exkurſion in die pon⸗ niſchen Sümpfe, ſüdlich von Rom, beſchloſſen, um die intereſſante Gegend mit ihrer reichen, boriginellen Flora näher kennen zu lernen. Man benützt die Linie Rom⸗Nettund, eine Entfernung von 62 Kilometern, und nach einer etwas ungemütlichen Fahrt bon zwei Stunden in der glühend heißen Juliſonne kamen wir wohlbehalten dort an. Mit dem erſten Zuge fuhren wir durch die rotverbrannten Wieſen der Campagna; bald ging es im Fluge an den gewaltigen Aquädukten des alten kaiſerlichen Roms vorbei: tryſtloſen Anblick. Träge liegen in der Ferne tauchten die Ruinen der Gräber an der Via Appia auf und im fernen Oſten ſtieg die junge Sonne triumphierend über die blauen Sabinerberge und tauchte alles in einen goldigen Schimmer Die abgeſtorbenen Grasſteppen lagen wie tot da, und man ſollte nicht glauben, daß noch von 2 Monaten hier eine einzige, mit Tauſenden von Blumen geſchmückten Au ſich endlos ausdehnte. Iſt die Heuernte vorbei, ſo bietet die Campagna einen die grauen, langhörnigen Kühe, Ochſen und Rinder auf der Erde und da ſie mit dem Boden faſt die helle Farbe haben, ſo verſchwinden ſie dem Auge ſchon aus geringer Entfernung. Hier zieht die alte berühmte Heer⸗ ſtraße nach dem tiefen Süden. Rom, Neapel und das noch ferner gelegene Brindiſi pflegten hier ihren bedeutenden Verkehr. Heute, in der Zeit der Lokomotive, hat dieſe einſt ſo gewaltige Verkehrs⸗ ader ihre Bedeutung verloren. Die Dampfſchiffe bringen die Waren aus dem fernen Oſten nach Venedig und nach Genua, und nur die hiſtoriſche Erinnerung hält noch einen ſchwachen Verkehr von Geſchichtsforſchern oder von Touriſten aufrecht. Bei dem kleinen Städtchen Anzio erreicht man das Meer; in wunderbarer. blauer Farbe liegt es faſt ohne Wellenſchlag da; in weiter Ferne fährt ein großer Dampfer ſtolz und zielbewußt nach Süden. Zwei weit auseinanderliegenden Punkten. Seit der Eröffnung des Suezkanals hat ſich die Zahl der Segelſchiffe wieder ſehr ſtark vermehrt und von Genua allein fahren über 300 nach Oſtindien. Die ganze Gegend iſt mit kleinen, ſchneeweiß getünchten Sommerhäuschen bebaut; alle ſtehen in üppigen Gärten und ſind beſchattet von dem dunkeln Laub der immergrünen Eichen. An hervorrageden Punkten erheben ſich ſchwarze, undurchſichtige Zypreſſen, während die leichtere Pinie einen helleren Ton in das farbenreiche Landſchaftsbild webt. Hier ſieht man auch einen düſteren, unheimlichen Turm aus den glänzenden Fluten in ernſtem Schweigen emporragen und doch könnte er ſo viel erzählen von den Tränen junger deutſcher Helden und von unglücklichen deutſchen Fürſtinnen. Hier ſaßen Friedrich von Baden und Con⸗ radino, der letzte Hohenſtaufe, nach der verlorenen Schlacht ge⸗ fangen. Der Sieger, Karl von Anzou ſprach hier das Todes⸗ Arteil über die Beſiegten aus und eine zerfallene Kapelle zeigt die Stelle, wo das blutige Urteil vollſtreckt wurde. Auch an Homer wird man hier erinnert. Hier weilte Odyſſeus auf ſeiner Irr⸗ fahrt bei der ſchönen Zauberin Circe, die den kühnen Helden mit ihren Reizen umſtrikte. Kurz, es iſt hiſtoriſcher Boden, in welchem Sage und Wirklichkeit die Sinne gefangen nehmen. Anzio iſt ein echtes, italieniſches Städtchen von 4000 Einwohnern. Wie für Nord“ und Mittelitalien Livorno zur Zeit der Seebäder den Sammelpunkt der reichen Welt bildet, ſo iſt Anzio in den Mo⸗ naten Juni, Juli und Auguſt ſehr belebt und es herrſcht in den klaren Meeresfluten ein munteres Treiben, frei von aller Prü⸗ derie und ungeſtört badet alles gemeinſchaftlich und wahrlich einen ſchöneren Badeort haben wir noch nicht kennen gelernt. Auch wir wuſchen hier den Staub der vorhergegangenen Zeit von unſeren Gliedern und wie verjüngt ſteigt man aus den ſalzigen, kryſtallhellen Fluten. Iſt ſchon ein Bad zur heißen Sommerszeit in unſerem Vaterlande ein hoher Genuß, ſo lernt man doch erſt hier, wo ſelbſt die Nachttemperatur ſelten unter 30 Grad beträgt, den Wert erſt ſchätzen. Hier lag einſt die Hauptſtadt der alten Volsker, das feſte Antium. In der älteſten Zeit war es eln Abmarſch an. Und da wollen auch wir recht eindringlich die Frage erheben, wo ſind die Liberalen? Die badiſchen Sozial⸗ demokraten haben zwei Eiſen im Feuer, in den„klaſſen⸗ bewußten“ Arbeiterkreiſen werden ſie ihre ſozialiſtiſche Grundſatzfeſtigkeit ausſpielen und in den kleinbürgerlich⸗ liberalen Kreiſen ihre Budgetbewilligung und Gegenwarts⸗ politik. Wir haben alſo wohl auf der Hut zu ſein, vor allem ſehe ich nicht ein, warum wir aus Rückſicht auf etwaige ſpätere taktiſche Abmachungen, nicht den liberalen Beſitzſtand bis zum Aeußerſten verteidigen und womöglich noch mehren ſollten, was freilich nicht durch das ſinnloſe Gerede des liberalen Meßkircher„Grenzboten“ vom unverkennbaren Niedergang des Nationalliberalismus und von der Sozialdemokratie als alleiniger Erretterin geſchieht. Macht es denn die Sozial⸗ demokratie anders? Herr Kolb erklärt, er werde den Liberalismus nicht ſchonen, er werde ihn zu Konzeſſionen zwingen. Nach dieſem verzweifelt wenig nach Verbindlichkeit ſchmeckenden Rezept ſollte auch der badiſche Liberalismus handeln, wenn er ſich behaupten will. —2. politisehe Uebersicht. Maunheim, 23. September 1908. Die Reſultate der Berufs⸗ und Betriebszählung in Bayern und Württemberg. Für Bayern und Württemberg liegen bereits die Ergeb⸗ niſſe der Berufs⸗ und Betriebszählung von 1907 vor, während ſie für Preußen noch ausſtehen. Danach iſt der Prozentſatz der landwirtſchaftlichen Bevölkerung in Bayern in den Jahren 1882 bis 1907 von 50,9 auf 40,3, in Württemberg von 48 2 auf 37,7 geſunken, während die gewerbliche und induſtrielle Bevölkerung in Bayern von 28,3 auf 33,3 in Württemberg von 34,4 auf 40 pCt., Handel und Verkehr in Bayern von 8,3 auf 11,6, in Württemberg von 7,3 auf 9,6, Beamte und freie Berufe in Bayern von 4,/7 auf 5,2, in Württemberg von 4,9 auf 5,3 geſtiegen ſind. Die Angeſtellten und Arbeiter haben ſich in beiden Ländern weit ſtärker vermehrt als die felbſtändigen Unternehmer. Dieſe haben in Bayern in der Landwirtſchaft um 1945, im Handel und Verkehr um 12 562 zu⸗, in Induſtrie und Gewerbe um 20 286 abgenommen. In Württemberg haben ſich die ſelbſtändigen Landwirte um 13 297, die ſelbſtändigen Induſtriellen und Gewerbetreiben⸗ den um 10 681 verringert, in Handel und Verkehr dagegen um 2551 vermehrt. In Württemberg iſt demnach die Betriebs⸗ konzentration ſtärker vor ſich gegangen als in Bayern. Die fortſchreitende Induſtrialiſierung hat notwendigerweiſe eine ſtetige Vergrößerung der Gewerbebetriebe zur Folge, wobei ſich in immer ſtärkerem Maße auch die Vereinigung, Zu⸗ ſammenlegung mehrerer Betriebe bezw. die Angliederung kleiner Betriebe an größere bemerkbar macht. Eigentümlich iſt es, daß, während die Zahl der ſelbſtändigen Induſtriellen in beiden Ländern abgenommen hat, die Zahl der Selbſt⸗ ſtändigen in Handel und Verkehr gewachſen iſt. Der Handel verträgt demnach auch in der modernen Ent⸗ wicklung augenſcheinlich viele kleine Exiſtenzen; er wird keines⸗ wegs, wie manche Mittelſtandspolitiker behaupten, von den blühender Hafen mit ſtarkem Verkehr; aber ſchon im Jahre 468 eroberten die ſiegreich vordringenden Römer die Stadt und ſie verlor ihre Selbſtändigkeit und ihre Bedeutung. Antium war auch der Zufluchtsort von Coriolanus, nachdem er auf die Bitten ſeiner Mutter die Stadt Rom verſchönt hatte. Hier hatte der unglückliche Cicero ein Landhaus, und er pries die Ruhe und die Schönheit der Natur mit beredten Worten(Ad. Abt. IV,]. Hier wurde Caligula und Nero geboren und letzterer legte einen be⸗ feſtigten Hafen an. Heute hat Anzio vor Neapel als Hafenſtadt zurücktreten müſſen; als Badeort iſt die Stadt aber in aufſteigen⸗ der Linie begriffen. Doch unſere Reiſe galt in erſter Linie den berüchtigten pontiniſchen Sümpfen. Wir waren in Rom von be⸗ freundeter Seite vor einem Beſuche in der vorgeſchrittenen Sonnenhitze gewarnt worden; aber da wir bis jetzt das fremde Klima ohne große Beſchwerde ertragen kann, ſo ließen wir uns nicht abhalten, winkte uns doch hier eine neue, ungeſehene und zum größten Teil obriginelle Flora, die reiche Sumpfflora des Südens mit ihrer gewaltigen Entfaltung und ihren vielen neuen Arten. Die pontiniſchen Sümpfe(Paludi Pontine] ziehen ſich in einer Breite von 10—18 Kilometern zwiſchen dem Gebirge und der Küſte ohne Unterbrechung hin. Die Länge beträgt etwa zwiſchen Nettund und Terracina 50 Kilometer. Wenn der Deutſche den Namen hört, ſo ergreift ihn ein gewiſſer Schauder vor den Schrecken dieſer unwirtlichen Gegend und in der Tat waren dieſe Sümpfe auch jahrhundert lang bis in unſere Zeit eine Art des Grauens und des Todes. Man ſtellt ſich dieſe ganze Gegend vor als einen undurchdringlichen Urwald, belebt von giftigen Schlangen und anderen Ungeheuern. Ein Drache iſt es allerdings, der hier auf Beute lauert. Es iſt die Malaria, das furchtbare Sumpffieber, welches den Aufenthalt für den Menſchen geradezu unmöglich gemacht hat. Allein in der neueren Zeit ſind die kühnen Pioniere der Wiſſenſchaft auch hier furchtles ein⸗ gedrungen. Botaniker haben die Flora ſtudiert und geſunden, daß hier eine herrliche Pflauzenwelt einheimiſch iſt. Man hbat angefangen weite Gebiete trocken zu legen und da wo einſt der 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. September. größeren Betrieben vernichtet, vielmehr dehnt er ſich von Jahr zu Jahr noch weiter aus. Die Handelsvermittlung zwiſchen Induſtrie und Konſumenten gewinnt immer mehr an Be⸗ deutung und ſchafft immer neue Mittelſtandsexiſtenzen, ebenſo wie bei den größeren Betrieben der Angeſtellten⸗ Mittelſtand von Jahr zu Jahr an Ausdehnung wächſt. Der Mittelſtand der Beamten, Privatangeſtellten, freien Berufe, Rentner und Penſionäre überragt numeriſch ſchon bedeutend den alten, kleingewerblichen Mittelſtand. Die Wahrheit über die Japaner. Unter dieſer Ueberſchrift erſchien vor einiger Zeit eine Broſchüre in Deutſchland, die in der neueſten ſoeben ein⸗ getroffenen Nummer des„Oſtaſiatiſch. Lloyd“ einer längeren, ſcharfen Kritik unterzogen wird. Namentlich zwei Betrach⸗ kungen darauf verdienen bei uns beſondere Beachtung. Hier iſt die erſte: 5 »„Das Volk führt ſeine Angelegenheiten ſelbſt. Wenn bisher die ſogenannten älteren Staatsmänner, auf ihre Anhängerſchaft geſtützt, die Regierungsgewalt in Händen behalten haben, ſo ſind ſte darum noch keine Herren, denen im Lande ringsum nur noch willenloſe Sklaven entſprechen. Es iſt immer ſo viel von dem Mangel Oſtaſiens an ausgeſprochenen Perſönlichkeiten die Rede, aber die logiſche Folgerung daraus wird von den Kritikern Japans nicht gezogen. Es befremdet den Weſtländer fortwährend, zu ſehen, wis wenig in Japan die einzelnen Individualitäten ſich durchſetzen, wie an Stelle ſelbſtherrlicher Einzelwillen Mehrheitsbeſchlüſſe alle Handlungen beſtimmen. Wenn auch im Grunde alle Macht noch bei den älteren Staatsmännern liegt, ſind doch deren Beſchlüſſe ſo ſehr die Ergebniſſe von Beratungen, Verhandlungen, Zugeſtänd⸗ niſſen und Vergleichen mit allen möglichen Teilen des Volkes, daß wir in der Praxis trotz allem die japaniſche Regierungs⸗ form eine durch und durch demokratiſche nennen müſſen, der gegenüber unſere germaniſchen trotz aller demokratiſchen Fveiheiten als ausgeſprochen ariſtokratiſch erſcheinen. Von Herren und Sklaven kann alſo gar nicht die Rede ſein. Daß die Japaner zu Sklaven nicht zu gebrauchen ſind, erfährt jeder Weſt⸗ länder ſofort, der mit japaniſchen Dienſtboten, Schülern, Ange⸗ ſbellten oder Arbeitern zu tun hat.“ Noch bedeutſamer erſcheint die nachſtehende Auslaſſung, die ſich gerade bei der gegenwärtigen Weltlage jeder deutſche, ſein Vaterland wirklich liebende Tagesſchriftſteller, beſonders einprägen ſollte: „Zum Schluß möchten wir dem Verfaſſer noch die Frage vor⸗ legen, ob er glaubt, daß er durch die Veröffentlichung ſeines Buches der deutſchen Sache, insbeſondere der deutſchen Diploma⸗ tie, genutzt hat Ein politiſcher Schriftſteller arbeitet nicht, wie der wiſſenſchaftliche Forſcher, im ſtillen Kämmerlein lediglich für ſeine Zunftgenoſſen, ſondern ſeine Worte dringen ins ganze Volk und in der Zeit des Weltwerkehrs bis in die entfernteſten Weltgegenden. Er muß ſich beim Schreiben ſtändig bewußt bleiben, daß ſich die⸗ ausländiſche Preſſe kein einziges ſeiner Worte, das ſich zum Schaden beutſcher Intereſſem verwenden läßt, entgehen laſſen wird, und wir können ihm verſichern, daß die engliſche Preſſe in Japan ſeine Flug⸗ ſchrift weidlich in dieſem Sinne ausgenutzt hat. Es iſt zwar ein lobenswerter Zweck, den er ſich vorgeſetzt hat, ſeinen Landsleuten die Wahrheit über Japan zu ſagen. Aber außer dem, was die Wahrheit gebieteriſch verlangt, hat die deutſche Sache gegen⸗ wärtig nicht das mindeſte Bedürfnis für irgend welche Kritik Japans. Ar die Kategorie det Schriſten, die ſich als übertriebene Reafktion Reaktion geht aber, wie auch in Japan klar erkannt worden iſt, von England und Amerika aus, und die deutſche Politik hat kein zuſchließen.“ Fraueuſtimmrecht. In einem Artikel des Bismarck⸗Frauen⸗Jahrbuchs(Organ des Kleeblattbundes) über Frauenſtinunrecht leſen wir: „Unſere vorjährige Umfrage begegnete in den Freundeskreiſen des Kleeblattbundes lebhafter Teilnahme. Aus dem ganzen Deutſchen Reiche kamen uns Meinungsäußerungen zu, die allerdings in erdrückender Mehrzahl ſich gegen das Frauen⸗ ſtimmrecht ausſprachen und von denen wir unten eine Blumen⸗ leſe folgen laſſen. Von nahe 15 000 abgegebenen Stimmen erklärten ſich 13 600 gegen und nur 1320 für Einführung dieſes neuen Frauenrechtes und dies oft noch unter Vorbehalt. Daß zahlreiche Frauen die Frage überhaupt nicht beant⸗ worteten, bleibt begreiflich bei der Scheu und der Ungewohnt⸗ heit der deutſchen Frau, zu einer öffentlichen Frage Stellung zu nehmen und ſich hierüber kurzweg entſcheiden zu ſollen. Immerhin würde eine größere Stimmenabgabe das gewonnene Verhältnis der gegenteiligen Meinungen in der Frauenwelt koum verändern. Die Untentſchiedenen und Vorſichtigen, die Gleichgültigen und Verſtändnisloſen ſind in den gebildeten Ständen wohl kaum für einſchneidende Neuerungen ſo leicht⸗ ausgedehnte Getreide⸗ und Maisfelder und wenn es der Re⸗ gierung gelingt, das ganze Gebiet trocken zu legen, was heute nur noch eine Geldfrage iſt, ſo hat hier friedliche Kulturarbeit eine neue Provinz erobert, in welcher fleißige, geſunde Menſchen glücklich und ſorgenlos leben können. In die pontiniſchen Sümpfe zogen ſich früher die Banditen zurück, wenn ihnen anderswo der Boden zu heiß wurde und hier konnten ſie in ungeſtörter Ruhe ihr idylliſches Leben fortſetzen. Die jetzige Regierung hat ſich durch die Anlegung von guten Straßen viele Verdienſte um die Urbarmachung erworben. Aus der Ferne ſieht man große, ſpitzige Pyramiden auftauchen. Kommt man näher hinzu, ſo ſieht man, daß es menſchliche Wohnungen ſind. Sie ſind ganz zus Schilfrohr erbaut und nur einige Quadratmeter groß. Der Boden iſt mit Stroh bedeckt und in dem einzigen, ungeteilten Raum hauſt nun die ganze Familie und auch die ſüße jeſta während der heißeſten Tagesſtungen wird hier abgehalten. Vor der Hütte iſt eine primitive Kochſtelle errichtet, genau ſo, wie man ſes bei den italieniſchen Erdarbeitern auch in Deutſchland ſehen baun. Während der Arbeitszeit ſind dieſe kleinen Kolonien ganz von Menſchen verlaſſen. An kurzen Ketten ſind einige Hunde angebunden, die bei unſerer Annäherung in ein wütendes Gebell ausbrachen. Zu ſtehlen iſt in dieſen armſeligen Hütten nicht viel und wir konnten nicht einſehen, welche Dienſte dieſe Vierfüßler eigentlich zu leiſten hatten. Als wir am Abend an dieſen Ort zurückkehrten, fanden wir auch die Bewohner zu Hauſe. Auf Maultieren kamen ſie aus den weitentfernten Plantagen zurück⸗ geritten und die Arbeiter hatten faſt alle eine kurze, hölzerne Tabakspfeife angezündet und gaben ſich dem Genuſſe des Tabaks bin. Die Männer waren mit abgetragenen Samtkleidern be⸗ kleidet und ein furchtbar großer Calabreſer Strohhut beſchattete ſonnenperbrannten Geſichter. Die Frauen ſind in ihre hellen, ielfarbigen Kleider gehüllt und ſehen meiſt ſehr abgemagert und d aus. Männer und Frauen tragen Sandalen und gekreuzte eerbänder gehen bis an die Knie. In der nächſten Umgebung Wie ſie bvorliegt, fällt ſeine Arbeit in gegen die frühere maßloſe Verhimmelung Japans darſtellen. Dieſe Intereſſe daran, ſich in dieſen Beſtrebungen den Angelſachſen an⸗ hin zu gewinnen. Das Ergebnis der Umfrage lautet alſo: 91 vom hundert aller Stimmen gegen und nur 9 vom hundert für Einführung des Frauenſtimmrechts.“ Deutsches Reich. —(Zu der Affäre des Prinzen Bernhard) von Lippe äußert ſich jetzt auch die„Lippiſche Tageszeitung“. Sie ſchreibt gegenüber der„Lippiſchen Landeszeitung“, daß über die angeblichen Kränkungen des Prinzen Bernhard nichts Authentiſches bekannt geworden ſei. Insbeſondere habe man auch nichts von einer Zurückſetzung des Prinzen durch den Kaiſer gehört, die den Prinzen zu ſeinem Abſchiedsgeſuch veranlaßt hätte. Es ſeien ganz andere Gründe, die den Prinzen bewogen haben, ſeinen Abſchied einzureichen, nämlich ſolche perſönlicher Art. Mit Begegnungen des Kaiſers mit dem Prinzen hätten ſie nichts zu tun. —(Ueber den gegenwärtigen Stand der Feuerbeſtattungsfrage) erfährt die„Tägl. Rund⸗ ſchau“, daß die Meldung von einer bevorſtehenden Geſetzes⸗ vorlage den Tatſachen vorauseilt. Nach der bekannten Ent⸗ ſcheidung des preußiſchen Oberverwaltungsgerichtes, welche die Feuerbeſtattung in Preußen für unzuläſſig erklärte, bis die geſetzliche Regelung ausgeſprochen iſt, ſind allerdings Er⸗ wägungen bei den beteiligtes Reſſorts im Gange, wie die Frage geſetzlich zu regeln wäre. Aber ein geſetzgeberiſches Vorgehen kann unter Umſtänden Reichsintereſſen berühren, ſoweit die Reichsgewerbeordnung für die Feuerbeſtattung in Frage kommt. Unter dieſen Umſtänden kann man annehmen, daß auch das beteiligte Reichsreſſort bei den Vorarbeiten zur Mitwirkung berufen ſein wird. —(Die Einführung eines Monopols für Tabak,) Alkohol und Streichhölzer ſoll nach einer Korreſpon⸗ denz von dem Staatsſekretär Dernburg für Südweſt⸗ afrika in Erwägung gezogen werden. Wie man der „Freiſinn. Ztg.“ dazu von einem Angehörigen der Tabak⸗ branche ſchreibt, würde ein ſolcher Monopolplan, wenigſtens ſoweit der Tabak in Betracht kommt, durchaus zu verwerfen ſein. Wenn wirklich ein Monopol auf Tabak in Südweſt⸗ afrika etwas einbringen ſoll, ſo muß doch dort dann ebenſo wie es in Aegypten der Fall iſt, ein vollſtändiges Verbot des Tabakanbaus erfolgen. Ohne ein ſolches Verbot würde in dieſem großen Landgebiet das Ergebnis eines Monopols gleich null ſein. Andererſeits aber ſetzt man gerade in deutſchen Tabak⸗Intereſſentenkreiſen große Hoffnungen auf den Tabak⸗ bau in unſeren Kolonien, um endlich das Monopol der Hol⸗ länder durchbrechen zu können. Dieſes Streben nach Emanzi⸗ pierung von dem Auslande würde nun durch ein ſüdweſt⸗ afrikaniſches Tabakmonopol einen ſchweren Schlag erleiden, denn wenn auch ein Anbauverbot nicht gleich kommen ſollte, ſo müßten unter einem Monopol die Verhältniſſe doch dahin drängen. —(Die Tarifverträge im deutſchen Bau⸗ gewerbe.) In Leipzig und einigen anderen Orten ſind die Tarifverträge im deutſchen Baugewerbe von den Arbeit⸗ nehmerverbänden nicht unterſchrieben worden. Um das ganze Einigungswerk nicht an dieſer Weigerung ſcheitern zu laſſen, hat der Vorſtand des Arbeitgeberbundes für das deutſche Bau⸗ gewerbe beſchloſſen, ſich damit zu begnügen, wenn die Verträge, ſoweit die Arbeitnehmer in Frage kommen, von den Zentral⸗ vorſtänden der Gewerkſchaften, nämlich der drei Zentral⸗ verbände der Maurer, Zimmerer und Bauhilfsarbeiter, ſowie des Zentralverbandes der chriſtlichen Bauhandwerker und Bauhilfsarbeiter Deutſchlands, unterzeichnet ſeien. —(Der Fall Schücking.) Wie die„Schleswiger Nachrichten“ miteilen, genehmigte der Bezirksausſchuß den Antrag Schückings auf Verlegung des wegen der Disziplinar⸗ ſache anberaumten Termins und beſtimmte als Termin den 10. November. Badiſche Politik. 5 Austritt der Demokraten aus dem Block? *„Mannheim, 23. Sept. Wie die hieſige„Volks⸗ ſtimme“ wiſſen will, wird der Delegierte, den der Mann⸗ heimer Demokratiſche Verern zum Parteitag der Deutſchen Volkspartei in Tübingen entſendet, dorthin mit der Weiſung kommen, für den Austrittder Demokraten aus dem konſervativ⸗liberalen Reichsblock einzutreten. Abgeſehen von der im allgemeinen nichts weniger als„liberalen“ Haltung des Herrn v. Bülow, ſollen insbeſon⸗ dere die neueſten Steuerpläne der Reichsregierung die Mannheimer Volksparteiler zu ihrer Stellungnahme gegen das weitere Verbleiben der Partei beim Block beſtimmt haben. 5 Die Amtsverkündigerfrage. Eine größere Anzahl Verleger badiſcher Zeitungen war am Sonntag in Offenburg verſammelt, um gegen die von der Großh. Regierung beſchloſſene Neuregelung des amtlichen Verkündigungsweſens, von der ſie eine ſchwere Schädigung des Zeitungsgewerbes befürchten, Stellung zu nehmen. Es wurde beſchloſſen, an das Großh. Miniſterium des Innern eine entſprechende Eingabe zu richten und ein von Häfner⸗Lahr ausgearbeiteter Entwurf einſtimmig genehmigt. Auch den Parteileitungen und ſämtlichen Landtagsabgeordneten ſoll dieſe Eingabe zur Kenntnisnahme unterbreitet werden. Gleich⸗ zeitig einigten ſich die ſämtlichen anweſenden Verleger dahin, die amtlichen Verkündigungsblätter ihren Zeitungen nicht bei⸗ zulegen. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 23. September 1908. * Ernannt wurde Steuerkontrolleur Karl Metzger in Schuſterinſel zum Vorſteher eines Nebenzollamts J mit der Amtsbezeichnung„Zollverwalter“. * Verſetzt wurde Forſtamtmann Gund in Freiburg nach Bühl unter Uebertragung des dortigen Forſtamtsdienſtes und Zeichenlehrer Ludwig Seufert am Realgymnaſium in Etten⸗ heim in gleicher Eigenſchaft an das Lehrerſeminar in Freiburg. * Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirl Karlsruhe. Angenommen: zum Poſtanwärter: Adolf See⸗ bacher in Mannheim⸗Waldhof; zu Telegraphengehilfinnen: Mathilde Rapp in Bruchſal, Marie Förſter in Durlach, Luiſe Fiſchung, Hermine Scholl, Mathilde Scholl in Mann⸗ heim.— Etatsmäßig angeſtellt: als Poſtaſſiſtent: der Poſtanwärter Karl Mader in Wertheim.— Verſetzt: die Poſt⸗ aſſiſtenten: Guſtav Dennig von Sindolsheim nach Adelsheim, Wilhelm Fiſcher von Graben nach Mannheim, Adam Kloe von Ettlingen nach Forbach, Karl Köbel von Mannheim nach Pforzheim, Richard Lötterle von Ernſttal nach Michelfeld, Jul⸗ Maier von Griesbach nach Baden⸗Baden, Wilhelm Reinmuth von Boxberg nach Wittighauſen, Wilhelm Schmitt von Ziegel⸗ hauſen nach Odenheim.— Freiwillig ausgeſchieden; der Ober⸗Poſtaſſiſtent Friedrich Rudy in Pforzheim. * Die Spätjahrsmeſſe beginnt am Sonntag, den 4. Oktober und endet am Dienstag, den 13. Oktober. * Der Schleppkahn der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗ geſellſchaft, welcher in der Nacht auf der Binger Reede ſich los⸗ geriſſen hatte und dann bis zu den Kribben nach Niederheim⸗ bach trieb, wurde geſtern nachmittag abgeſchleppt. »Der Jungliberale Verein Mannheim veranſtaltet kommen⸗ den Freitag, den 25. September, abends 9 Uhr, im Nebenzimmer de?„Habereck“. Q 4, 10%/11, eine Mitgliederverſa m m⸗ kung mit folgender Tagesordnung: 1. Die ſtädtiſchen Wahlen. Berichterſtatter: Herr Haupilehrer Knodel. 2. Der jungliberale Vertretertag zu Elberfeld. Bekanntgabe der dort zur Verhandlung ſtehenden Anträge und Stellungnahme hierzu. Herbſtaufang. So pünktlich zur Sekunde, oder, ſagen wir, zur Minute wie in dieſem September trat nur ſelten die Jahres. zeitwende ein. Heute mittag 12 Uhr überſchritt der Sonnen⸗ mittelpunkt den Aequator von Norden nach Süden. Gleichzeitig trat die Sonne aus dem Kalenderzeichen der„Jungfrau“ in das der„Wage“ über. Auf der ganzen Erde ſind am 23. September Tag und Nacht gleich lang, es iſt Aequinoktium; in Zukunft über⸗ trifft auf der nördlichen Halbkugel die Nacht an Länge den Tag, bis der kürzeſte Tag, der 22. Dez., erreicht iſt, und der Herbſt nimmt ſeinen Anfang. Den meteorologiſchen Umſchwung zu dieſer Zeit ſchildert Hann in ſeiner Klimatologie folgender⸗ maßen: Im Herbſt iſt die Wärmeverteilung in horizontaler und vertikaler Richtung ſehr gleichmäßig, der Witterungscharakter der ruhigſte des ganzen Jahres. Der Boden erkaltet nun raſcher als die Luft, die Wärmeabnahme mit der Höhe wird immer lang⸗ ſamer, weshalb trotz hoher Nachmittagswärme die Begleit⸗Er⸗ ſcheinungen einer kräftigen aufſteigenden Luftbewegung, die Nach⸗ mittagsregen und Gewitter, ſelten werden. Die ſtarke Wärme⸗ ausſtrahlung der längeren Nächte begünſtigt die Entſtehung von Antizyklonen(Gebieten hohen Luftdrucks) über den Landflächen mit ihrem ruhigen, ſonnigen, windſtillen Wetter, mit ihren Bodennebeln in den Niederungen und Tälern und der milden Wärme Tag und Nacht hindurch auf den Berghängen und Höhen. Während im Frühling die Temperaturkurve ſprunghaft aufſteigt und gleich darauf faſt ebenſo ſtark wieder zurückſinkt, um ſo all⸗ mählich im Zickzacklauf endlich den Scheitelpunkt der Sommer⸗ wärme zu erreichen, ſenkt ſie ſich im Spätſommer und Herbſt .. ddbddfdFbFdFFFGFGFGbFFwFGFdFPFPFTPTwTFTFTPFPTPTFTFTFTPTPTVTPTPTFVTPTPTbTTbTbbb kräge, halbwilde Büffel ſeine Nahrung fand, ſieht man heute dieſer Sommerdörfer iſt ein geſchloſſenes Kulturland, je weiter man aber in die Sümpfe eindringt, deſto ſeltener werden dieſe Oaſen und hier hat die Natur noch ihre alten Rechte in vollem Umfange behauptet. Dieſe Arbeitsſklaven ſind leider nicht Eigen⸗ tümer der zu bebauenden Felder. Sie haben einen zehnjährigen Pachtvertrag abgeſchloſſen und bezahlen die Pachtſumme durch einen Drittel des Ertrages. Man kann kaum glauben, daß dieſe öde und verwilderte Gegend in der Zeit der alten Römer frucht⸗ bares Land war. In den letzten Jahrhunderten der Republik trat die Verſumpfung ein und mit dem Untergange des freien, wohlhabenden Bauernſtandes blieb ſich das Land ſelbſt über⸗ laſſen. Die Verſumpfung iſt darin begründet, daß die Dünen des Meeresſtrandes immer höher wurden; das Waſſer konnte nicht mehr abfließen und ſo drang das Sumpfland immer weiter gegen das Gebirge vor. An manchen Stellen traten unterirdiſche Quellen zutage und es bildete ſich an allen tiefgelegenen Stellen ſtagnierende Waſſerflächen, wie man es heute noch ſehen kann. Bei heftigen Regengüſſen bleibt die Waſſermaſſe ebenfalls ſtehen und ſo werden noch heute oft große Strecken des Kulturlandes wieder unter Waſſer geſetzt und der Menſch verliert den Mut, gegen dieſe Naturgewalten zu kämpfen. Schon 312 vor Chriſtus verſuchte Appius Claudius und dann der Konſul Cornelius Cethe⸗ gus im Jahre 160 vor Chriſtus die Austrocknung im Großen. Auch der Gothenkönig Theodorich legte große Strecken trocken; ſpäter nahmen einige hervorragende Päpſte den Verſuch mit mehr Glück auf; allein es waren nur Verſuche im Kleinen. Im Jahre 1899 erließ die jetzige Regierung ein Geſetz, nach welchem die Großgrundbeſitzer verpflichtet wurden, für den Abfluß der Gebirgsbäche zu ſorgen. Da dieſe Herren nicht über die nötigen Barmittel verfügen und das Ausland ſich an der Unternehmung nicht beteiligte, ſo blieb alles größtenteils beim alten. Mit großen Pumpwerken und mit künſtlichen Kanälen könnte dieſes Kultur⸗ werk ſicher durchgeführt werden. Wenn man auf einen erhöhten Punkt ſteigt, ſo dehnt ſich nach allen Seiten eine weite Ebene aus und prangt in dem Farbenglanze einer reichen Flora. Wir haben 53 Doldengewächſe getroffen, die über drei Meter Höhe erreichten und von der Ueppigkeit dieſer Sumpfpflanzen macht man ſich keine Vorſtellung. Ein undurchdringliches, grünes Dickicht ſchlägt über dem Haupte des Eindringenden zuſammen und trotz der größten Sorgfalt ſinkt man bis an die Bruſt in den Moraſt ein, was glücklicherweiſe in dieſer afrikaniſchen Temperatur nicht viel zu bedeuten hat. Nach einer ſolchen Exkurſion wecheſlt man die Kleider und am nächſten Tage kann die Geſchichte von Neuem beginnen. Die Flora iſt zu intereſſant, als daß man ſich durch die Gefahr und die Unannehmlichkeiten abhalten ließe. Daß man weit im Süden iſt, kann man auch an den vielen fremden und großen Schmetterlingen erkennen. Daneben treten viele neue Erſcheinungen in der üppigen Inſektenwelt auf und hier würde ein Käferſammler ſehr reiche Beute machen. Auf den erhöhten Stellen beſteht der Boden aus Sand, der ſo heiß iſt, daß man ihn mit bloßen Füßen gar nicht betreten kann. Hier iſt natürlich wieder eine ganz andere Flora, die ſich innig an die Erde an⸗ ſchmiegt, um wenigſtens der Austrocknung durch die Luft etwas zu entgehen. Wenn man eine ſolche Sandpflanze ſorgfältig aus der Erde zieht, ſo iſt man nicht wenig erſtaunt, über die Länge der Wurzeln. Bei einer Art des Schneckenklees übertraf dieſe Länge den Stengel um das zehnfache. Die Pflanzen ſenden ihre Wurzeln ſo tief in den Boden, um das Horizontalwaſſer zu erreichen und ſie haben ſich den Bodenverhältniſſen in wunderbarer Weiſe an⸗ gepaßt. Jedem Botaniker werden auch die vielen Diſtelarten auf⸗ fallen. Dieſelben werden oft 3 Meter hoch und bilden undurch⸗ dringliche Wildniſſe. Soll ein ſolches Gebiet urbar gemacht werden, ſo zündet der Bauer im Frühling den ganzen Beſtand an, nachdem die benachbarten Gebiete davon getrennt worden ſind. Die dichte Aſchenſchicht, welche das Feuer zurückläßt, iſt dann ein ganz vortrefflicher Dünger und ſchon im Mai ſind prächtig wogende Getreidefelder zu finden und der Mais erreicht hier eine Stärke, wie man es in Deutſchland niemals ſehen kann. Bald kamen wir in ein Gebiet von eingezäunten Wieſen. Hier trifft man große Herden von Büffeln. Es iſt nicht ratſam, dieſe — —— ed ß auch von anderen Krankenanſtalten, ſprechend waren natürlich die Regenverhältniſſe. niſſe waren außerordentlich wechſelnd. ſpruch nimmt. pro Kilogramm Ochfenfleiſch, Seneral⸗Aluzeiger.(Abendblart). 8. Sei: gleichmäßigem Gefälle zum Minnen der Winter⸗ + 2 Ein Krankentransportauto wird vom 1. Oktober ab in den ſtädtiſchen Dienſt geſtellt. Es iſt 14 Pferdebräfte ſtark 0 vpurde von der Firma Opel-Rüſſelsheim geliefert. Die Koſten betragen nahezu 9000 Mark. Das Auto ſoll zur ra ˖ bei ſchweren Unfällen und Erſtidungsfälen 9 15 5 aut 5 owie für auswärti Kranke benützt werden. Das Auto euthalt ſinnere elektriſche Beleuchtung, Führerſignal, Pneumaticluftreifen 85 0 8 5 0 ausgeſtattet. Damit iſt unſere Stadt um ein modernes wichtiges Fahrzeug rei— So wird aus— Darmſtadt »Nach der Monatsüberſicht des Statiſtiſchen Amtes war meteorologiſch der Juli 1908 recht intereſſant. Beginn und Ausgang des Monats waren von barometriſchen Maxima be⸗ gleitet, während nach der Mitte des Monats zu faſt gleichmäßig von beiden Seiten her ein Sinken des Luftdrucks ſtattfand. Ent⸗ Vorwiegend trocken am Anfang und Ende und in der Mitte reicher, an⸗ dauernder Regen, der an 4(1) Tagen ſogar über 16 Millimeter erreichte. Dadurch kam es, daß trotz der geringen Zahl von nur 12(18) Regentagen doch die beträchtliche Niederſchlagshöhe von 102,9(84,1) Millimeter erreicht wurde. Die Temperaturperhält⸗ So betrugen die Zu⸗ oder Abnahmen vom 7. bis 13 Juli + 0,2 G15, 92 5 + 50 Grad, 43 Grad, + 0, Grad,— 79 Grad. Aehnlich ſtark war die tägliche Schwankung, ſodaß eine durchſchnittliche Spannung von 9,92 Grad(8,24 Grad) erreicht wurde. Die Differenz zwiſchen Maximum und Minimum betrug an 17(9) Tagen über 10 Grad und an 3(2) Tagen über 15 Grad. Dabei war einerſeits die Temperatur im Durchſchnitt 18,18 Grad(16,25 Grad), alſo nicht gerade ſehr hoch, und andererſeits betrug der „Unterſchied zwiſchen der höchſten Tagestemperatur am 12. Juli mit 24,5 Grad(am 29. Juli 22,6 Grad) und der niederſten am 9. Juli mit 15,0(am 2. Juli 11,8 Grad) nur 9,6 Grad(10,8 Grad)!. Solche Witterungsverhältniſſe konnten natürlich nicht ohne Einfluß gerade auf die Kinderſterblichkeit ſein. Sie übertraf mit 128(108) Toten das Vorjahr ganz erheblich. Hand in Hand mit dem Steigen der Temperatur tritt alſo eine erhöhte Kinderſterblichkeit ein; und zwar ſo ſtark ausgeprägt iſt dieſe Erſcheinung, daß ſogar ganz geringe Temperaturveränderungen ſich bemerkbar machen. Ausſchlaggebend iſt dabei Magen⸗ und Darmkatarrh. Ja, man kann ſogar unter den übrigen Kinder⸗ krankheiten eine Gegentendenz beobachten. Sie ſcheinen nämlich in faſt umgekehrtem Verhältnis zu den Temperaturverſchiebungen zu ſtehen. Daß jedoch dadurch ein Ausgleich zuſtande käme, dazu iſt ihr Einfluß gegenüber dem Brechdurchfall zu ſchwach, der eben in warmen Monaten über 236 der Opfer allein für ſich in An⸗ nt. Betrachten wir nunmehr die Altersklaſſen über 1 Jahr. Hier iſt die Sterblichkeit in einem ſtändigen Rückgang begriffen; denn die Zahl der Geſtorbenen auf 1000 Einwohner und das Jahr berechnet ſteigt nicht entſprechend der Zunahme der Kinderſterblichkeit, wie auch die abſolute Zahl der Geſtorbenen über 1 Jahr mit der Kinderſterbeichkeit verglichen nur verhält⸗ nismäßig geringe Schwankungen aufweiſt. Daher kommt es auch, daß wir in dieſem Jahr krotz der nicht gerade hohen Ge⸗ Hurtenziffer von 36,96(36,64) doch einen Ueberſchuß von 20,18 (1825) Geborene auf 1000 Einwohner und das Jahr berechnet haben. Leider haben wir auch in dieſem Monat einen weiteren Rückgang der Eheſchließungen zu verzeichnen. Es kamen nur 8,02,(9,89] Ebeſchließungen auf, 1000 Einwohner. Der Wan⸗ erungsgewinn beteng 517(399), ſodaß wir Ende Juli⸗ eine Einwohnerzahl von 1779 780 haben. Dieſe ſtändig wachſende Bevölkerung muß natürlich untergebracht werden. Dafür hatte die Bautätkigkeit ſeit langer Zeit wieder einmal in aus⸗ dernt reichendem Maße geſorgt. Es wurden 40(19) Wohnhäuſer und 1(1) Nebengebäude mit zuſammen 256(105) Wohnungen erſtellt. Da nur 1(0] Haus mit 8 Wohnungen abgebrochen wurde, haben wir einen Wohnungsgewinn von 248(105) Wohnungen, worunter 215(90) Wohnungen mit 3 und weniger Zimmern ſich befinden. Auch der Nrbeitsmarkt bietet ein günſtiges Bild. Die Krankenverſicherung zeigt einen Zugang von 229(— 369) männlichen Mitgliedern, denen ein Abgang von— 290(— 184) weiblichen Mitglied ern gegenüberſteht. Von den letzteren ent⸗ fallen— 132(— 59) auf Dienſtboten, ſodaß man unſchwer eine Erklärung für dezt beträchtlichen Mitgliederverluſt findet. Der Arbeitsnachweis der Induſtrie hat 3909 Bewerbungen mit 1831 Eingeſtellten, wozu 201 direkt eingeſtellte Arbeiterinnen kommen, aufzuweiſen. Die Verteilung der Einſtellungen auf die einzelnen Arbeitergruppen iſt ungefähr dieſelbe wie im letzten Monat. Der Aunentgeltliche Arbeitsnachweis zeigt eine Geſamtzahl von 3805 Bewerbungen gegenüber einer Nachfrage von 1856 Stellen. Von dieſen wurden 1574 beſetzt. Der Hafenverkehr erreichte nicht die Höße des Vorjahres. 3790(4135) Schiffe mit 752 750 965 499) Ponnen Ladung belebten die Mannheimer und Rhei⸗ nauer Hafenanlagen. Die Fleiſchpreiſe haben mit 1,80 M. 1,80 Mk. für Kalbfleiſch und 1,60 M. für Schweinefleiſch faſt wieder die alte Höhe erreicht. Der Fleiſchveybrauch pro Kopf der Bevölkerung betrug daher nur Weideplätze zu betreten. Die Stiere ſind meiſtens halbwilde Tiere, noch wenig beleckt von Europens Höflichkeit und auch die Kühe gehen ſofort zum Angriff über, wenn ſie Junge haben. Im Winter ſind auch große Schafherden anzutreffen; jetzt in der heißeſten Jahreszeit haben ſie das Gebirge bezogen, da ſie die kruckene Luft nicht ertragen können. Selten ſtößt man auf Ruinen; aber doch fehlen ſie nicht ganz, als Wahrzeichen ezeſtiger Kultur. Noch vor zwanzig Jahren war der längere Aufenthalt in den pontiniſchen Sümpfen geradezu lebensgefähr⸗ Aich. Totenfarbe und giftgeſchwollener Leib waren die unaus⸗ bleiblichen Folgen eines längeren Aufenthaltes in dieſer gefähr⸗ lichen Gegend. Eine kleine Mücke mit ſchwarzpunktierten Flügeln Ubertrug das ſchleichende Gift der Malaria auf den Menſchen. Die Glieder werden matt; die Haut wird zitronengelb und ſtarke Fieberanfälle lähmen die ganze Lebensenergie des Befallenen⸗ Sehr häufig kreten ſtarke Naſenblutungen auf und führen den Tod herbei. Es gibt nur ein Mittel, welches den Menſchen vor dieſer tötlichen Krankheit ſchützt; es iſt das Chinin, welches voll⸗ ſtändig immuniſtert. Es iſt dem berühmten Hygieniker, Profeſſor Angelo Celli nach jahrelangen, eigenen Verſuchen gelungen, die furchtbare Krankheit zu beſiegen. Wer Chinin in reicher Menge regelmäßig zu ſich nimmt, kann ohne Schaden längere Zeit hier men, in welcher hier fleißige und 0,159 Kg. Ein Vergleich mit dem Vorjahr iſt hier leider nicht durchzuführen, da infolge der Ausſtellung der Fleiſchverbrauch ganz bedeutend zunahm. * Der Jugendgerichtshof hielt heute vormittag ſeine erſte Tagung im oberen Schöffenſaale ab. Der Vorſitz lag in den Händen des Herrn Oberamtsrichters Dr. Hanemann. Als Schöffen fungierten die Herren Wirt Georg Wolfgang in Käferthal und Schreinermeiſter Johann Peter Greiner von hier. Vertreter der Staatsanwaltſchaft war Herr Aſſeſſor Dr. Ullrich. Zu der Verhandlung waren erſchienen der Vorſitzende des Vereins für Jugendfürſorge, Herr Geh. Regierungsrat Engelberg, ſowie die Vorſtandsdamen vom Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium, Frau Alice Bensheimer und Frau Fanny Böhringer. Auf der Tagesordnung ſtanden insgeſamt 8 Fälle. Herr Ober⸗ amtsrichter Dr. Hanemann hielt eine kurze Anſprache, in der er darauf himvies, daß die Jugendgerichtshöfe in erſter Linie den Zweck verfolgten, Wiederholungen von Vergehen und Verbrechen durch Jugendliche vorzubeugen und zwar unter Mithilfe der Ver⸗ eine, welche ſich den Jugendſchutz und die Jugendfürſorge zur Auf⸗ gave machen. Auf die Verhandlungen kommen wir noch zurück. Die Beſetzung des Saales zeigte das übliche Bild— er iſt ſtets ſtärker beſetzt als die Strafkammer bei gleichzeitiger Tagung der⸗ ſelben und war wieder überfüllt. Polizeibericht vom 23. September. (Schluß.) Der nachbeſchriebene Geiſteskranke Martin Göhringer geb. am 17. Juli 1862 zu Dielheim, Amt Wiesloch, hat ſich in der Nacht vom 9. bis 10. ds. Mts. aus ſeiner Wohnung zu Ober⸗ ſchönmattenwag, unbekannt wohin, entfernt. Es wird erſucht Anhaltspunkte über den Verbleib desſelben dem Gr. Kreisamt Heppenheim oder der nächſten Schutzmannſchaft oder Gendarmerie mitteilen zu wollen. Größe 1,65 Meter, Statur ſchmal, Geſichts⸗ farbe bleich, Haare blond, herabhängender blonder Schnurrbart. Kleidung: hellblauer abgetragener Anzug, altes wollenes Hemd, Hut, ohne Schuhe. 85 Sachbeſchädigungen. Von noch unbekannten Tätern wurde in der Nacht vom 21.—22. ds. Mts. in den ſtädtiſchen An⸗ lagen zwiſchen L 5 und dem Gr. Schloß mehrere Pflanzen, ſowie Aeſte von Bäumen und Geſträucher mutwilligerweſſe abgſchnitten; weiter wurden in der gleichen Zeit auf der Lindenhofüberführung, Lindenhofſtraße, Windeckſtraße, ſowie auf dem Neckarauer Ueber⸗ gang hier mehrere Straßenlaternen zertrümmert. In der Zeit vom 7. bis 20. September ds. Is. wurden hier folgende Fahrräder entwendet: Am 7. September d..: Ein Triumphrad mit ſchwarzem Rahmenbau, hochgebogene Lenkſtange mit Zelluloidgriffen, Doppelhohlfelchen mit Nickelſtreifen. Am 13. Septbr. ds. Is.: Ein Damenrad, Marke und Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzem Rahmen⸗ bau und Felgen, aufwärtsgebogene Lenkſtange mit Zelluloid⸗ griffen und braunem Sattel. Am 15. September d..: Ein Corona⸗Rad mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, vernickelter Lenkſtange und Speichen, Handglocke, Handbremſe und Freilauf. Fabr.⸗Nr. unbekannt. Am 15. Septemeber d..: Ein Brunſoiga⸗ Rad, Fabr.⸗Nr. 123 126, mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, vernickelten Speichen, aufwärtsgebogener Lenkſtange mit Leder⸗ griffen, Handbremſe und Freilauf mit Rücktrittbremſe. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Stimmen aus dem Publitum. berichtet wurde vom Stadtrat beſchloſſen worden Durchführung der elektriſchen Straßenbahn Rückſicht zu nehmen. So begreiflich es iſt, daß bei der Anlage einer neuen Straße auf ihre ſpätere Verwendung als Straßenbahn⸗Linie von vornherein in bautechniſcher Hinſicht Rückſicht genommen wird, ſo dürfte es doch ſehr fraglich erſcheinen, ob es ratſam iſt, die Auguſtaanlage überhaupt für die Durchführung der Straßenbahn in Ausſicht zu nehmen. Die Auguſta⸗Anlage iſt ſozuſagen die einzige noch unge⸗ ſtörte Promenade, welche in direkter Verbindung mit dem Friedrichsplatz unvermittelt von der Hauptverkehrsader der Stadt ins Freie führt. An ſchönen Sonntagen beſuchen Tauſende von Spaziergängern, die nicht fahren, ſondern gehenwollen, die Auguſta⸗Anlage, weil ſie, noch frei vom ſtörenden Lärm und den ſonſtigen Beläſtigungen, welche nun einmal die Straßenbahn mit ſich bringt, noch einigermaßen. Ruhe und Erholung bietet. Wird die Anlage aber zur Straßen⸗ bahn⸗Linie verwendet, ſo hat ſie ihren Nimbus als Anlage in früher gedachtem Sinne ganz zweifellos verloren und die„Elektriſche“ wird in dieſem Falle nicht dem Verkehr dienen, ſondern den Verkehr beläſtigen. Aber nicht nur die vielen Spaziergänger, ſondern auch die Anwohner, welche die hohen Mietpreiſe zahlen, um ruhig zu wohnen, werden die „Elektriſche“ ſehr unangenehm empfinden und der Auswande⸗ rungsgedanke, der durch die Entwicklung des nahen Heidel⸗ berg ohnehin ſchon weiter um ſich greift, dürfte zum Nach⸗ teil unſerer Stadt weitere Nahrung finden. Ein Verkehrsbedürfnis, welches die Befahrung der Auguſta⸗Anlage mit der Straßenbahn rechtfertigen könnte, liegt aber auch durchaus nicht vor, da, abgeſehen von den Spaziergängern, die eben gehen wollen, die Auguſta⸗ Anlage keine große Frequenz aufweiſt und am Alltag, beſon⸗ ders gegen Abend faſt menſchenleer iſt. Es würde alſo auch die Strecke keinesfalls rentabel werden und der Stadtnur unnötige Koſten auferlegen. Da ſomit wohl nie⸗ mandem mit der projektierten Durchführung der Straßen⸗ bahnlinie durch die Auguſta⸗Anlage gedient ſein dürfte, ſo ſollte man doch definitiv Abſtand von dieſem Projekt nehmen und der Auguſta⸗Anlage den Charakter einer vornehmen Pro⸗ menade, deren wir doch ſo ſehr bedürfen, ſo lange es nur irgend möglich iſt, erhalten und damit vermeiden, daß die Beſucher der Anlage nicht auch noch dazu getrieben werden, die Um⸗ gebung Heidelbergs aufzuſuchen, wenn ſie mal einige Stunden der Ruhe genießen wollen. Einer für Viele. Aus dem Großherzogtum. *Ladenburg, 22. Sept. Zum ſtellvertretenden Direk⸗ tor des Vorſchußvereins wurde an Stelle des verſtorbenen Herrn Agricola bis zur nächſten Generalverſammlung Herr Privat⸗ mann und Gemeinderat Karl Molitor vom Aufſichtsrat der Bank ernannt. 5 Scheiesheim, 22. Sept. Die Stelle des Grundbuch⸗ hilfsbeamten bei der hieſigen Gemeindeverwaltung, welche durch die Ernennung des Herrn Ad. Albrecht zum 1. Ratſchreiber frei geworden iſt, wird vom 1. Oktober ab durch Herrn Jakob Schu⸗ mann von hier, bisheriger 2. Ratſchreiber in Friedrichsfeld, be⸗ J ſetzt werden bei einem Gehalt von 1800 M.— Die„Norddeutſche 1 Algemeine Hagelverſicherungsgeſellſchaft“ gahlte it.„Ladenburger» glückliche eine Leiche. * „„Bezüglich der Ausgeſtaltung der Auguſta⸗Anlage!?n b Wflaſterung' ber iblüchen Fahrbahn Baf bie dengſtier DTagbl.“ dieſes Jahr an Entſchädigungen für entſtandenen Hagelſchaden 1200 M. an unſere Landwirte aus. * Oftersheim, 22. Sept. Einen ſchweren Stand haben unſere Polizeidiener. Raufereien kommen leider nur allzu häufig vor und meiſt ſpielt das Meſſer hiebei noch ſeine traurige Rolle. In vergangener Nacht erhielt Polizeidiener Nickler einen Meſſerſtich, der zum Glück nur Uniform und Hemd durchſchlitzte. Der Täter und ſein Bruder, Joſof und Adam Vobis, begaben ſich dann in Geſellſchaft des Frdr. Uhrig vor das Rathaus, wo ſie in der Wachtſtube 2 Scheiben einſchlugen. Sie rannten davon und nun paßten die Polizeidiener Hauck und Nickler am Wege auf, bis die drei zurückkamen, was nicht allzu lange dauerte. Unter Geſchimpfe zogen ſie die Ortsſtraße längs und recht bezeichnend rief einer:„Lieber 10 Jahre ins Zuchthaus, als 2 Jahre zum Militär! Der....(Hauck) muß heute noch dran glauben uſw.“ Vobis hatte nämlich erſt vorige Tage wegen Bedrohung des Hauck 3 Wochen abgeſeſſen. Das Kleeblatt ſchleuderte dann einen ſchweren Pflaſterſtein gegen die Rathaus⸗ tür, einen anderen durch die Fenſter des Wachtlokals, die zum Glück niemand trafen. Uhrig wurde feſtgenommen, die beiden Vobis rückten aus. Man frägt ſich, ob in anbetracht ſolch gemein⸗ gefährlicher Subjekte in einer Gemeinde die Ausſtattung der Poli⸗ zeidiener mit Revolvern nicht ſehr am Platze wäre. * Flehingen, 22. Sept. Wie ſehr die trockene Witterung des Vorſommers dem Ueberhandnehmen der Feldmäuſe för⸗ derlich war, beweiſt die Tatſache, daß in der hieſigen Gemeinde in einem Zeitraum von 4 Wochen 44534 Stück Feldmäuſe einge⸗ fangen und zur Ablieferung gebracht wurden. Da die Gemeinde⸗ verwaltung für das Stück einen Pfennig bezahlt, ſo erwächſt der Gemeindekaſſe hierdurch eine Ausgabe von 445,34 Mark, obwohl im Frühjahr ſchon 120 Mark für Giftweizen verausgabt wurden. Trotzdem wird von den Landwixrten verſichert, daß jetzt noch eine enorme Menge dieſer Nagetiere vorhanden ſei. * Lautenbach, 22. Sept. Ein recht bedauerlicher Un⸗ fall ereignete ſich It.„Rencht.“ am letzten Samstag auf der Sulzbacher Straße. Der hieſige Polizeidiener fuhr gegen Abend auf der Straße an der ſog. Steig abwärts, wobei ihm 3 Damen begegneten. Wohl durch das ſtarke Gefäll der Straße war es ihm nicht möglich, richtig auszuweichen und ſo kam es, daß er eine der Damen überrannte, er ſelbſt aber mit dem Rade zur Seite geſchleudert wurde, ſodaß er einen ſchweren Schädel⸗ erlitt. Am Aufkommen des Schwerverletzten wird ge⸗ zweifelt. ̃ oc. Porzheim, 22. Sept. Eine merkwürdige Ironie des Schickſals iſt von hier zu berichten: Auf der Geſchworenenliſte des Karlsruher Schwurgerichts ſteht u. a. auch Max Groß, Bankdirektor aus Pforzheim. Dieſer iſt aber derſelbe, der wegen Unterſchlagung von ca. 100 000 Mark gegenwärtig im Gefäng⸗ antworten haben wird, zu dem er als Geſchworener gezogen wurde, oc. Pforzheim, 22. Sept. Aus der Auguſt Kayſer⸗ Stiftung werden alljährlich am 20. September an bedürftige Eltern braber Kinder namhafte Beträge als Erziehungsbeihilfen ausbezahlt. In dieſem Jahre erhielten 42 Familien zuſammen die Summe von 1320 Mark. Die erſte Verteilung der Zinser⸗ trägniſſe fand am 20. Sept. 1881 ſtatt. Seit Beſtehen der ſo ſegensreich wirkenden Stiftung wurde die hübſche Summe von 414738,10 Mark ausbezahlt. Das Stiftungskapital betrug ur⸗ ſprünglich 40000 Mark, iſt aber bis heute auf 52 000 Mark an⸗ gelaufen M. 21 Sept. Buü hlertal(A. Bühl, 21. Sept. Ein trauriges En hat der hieſige Taglöhner Xaver Reich gefunden. Nach einem unglücklichen Sturze über eine Wirthausſtaffel ſchlepple er ſich noch in die Scheune, wo man ihn am Morgen tot auffand. oc. Ach ern, 22. Sept. Am 27. Sept., dem Jubiläu ſonntag, wird hier ein Kinderfeſtzug, an dem ſich 300 Kinder beteiligen, veranſtaltet werden. Das Feſt verſpricht nach den getroffenen Vereinbarungen äußerſt ſehenswert zu werden Der 27. September iſt der letzte Ausſtellungsſonntag. Freiburg, 21. Sept. Altbürgermeiſter Meyer von Neubreiſach iſt am Donnerstag in Freiburg, wo er zu ſeiner Ge. neſung weilte, plötzlich an einem Herzſchlag geſtorben. Der Verſtorbene war Jahre Stadtoberhaupt und wurde bet den letzten Gemeinderatswahlen mit großer Stimmenmehrheit wieder in den Gemeinderat gewählt, mußte aber im Bürger⸗ meiſterpoſten ſeinen Gegnern das Feld räumen. oc. Freiburg, 22. Sept. Prinzeſſin Ludwig von Bayern, Gemahlin des Thronfolgers, hat mit ihren 4 Töch⸗ tern nach Stägigem Aufenthalt, während deſſen ſie hier inco 5 verweilten, Freiburg wieder verlaſſen. Erſt durch das Erſche des Prinzen Max von Baden hier, der die Herrſchaften erkaf 7 erfuhr man, wer die fremden Gäſte waren. * Donaueſchingen, 21. Sept. Anläßlich des Beſuches der Großherzogin⸗Witwe Luiſe übernahm die hohe Patenſtelle bei dem am Tage vorher zur Welt gekommenen Zwillingspaar des brandbeſchädigten Schloſſermeiſters Hugo Held.— Die hieſige Gemeinde ſpendete den Schulkindern, denen die Geräte verbrannten, dieſe gratis im Werte von 1200 Mark. — Ungemein lebhaft geſtaltet ſich die Bautätigkeit bei den ab⸗ gebrannten Anweſen. Das Sparkaſſen⸗ und Finanzamtsgebäude, deſſen Mauern noch allein aus den Ruinen emporragten, werden ebenfalls abgetragen.— Die Schuljugend von Randegg ſand den hieſigen Schülern 6 Körbe Aepfel und Birnen. * Emmendingen, 21. Sept. Als Leiter der auf der Domäne Hochburg zu errichtenden ſtaatlichen Saatzu anſtalt iſt Dr. Hans Lang aus Stuttgart vom Großh. Mi⸗ niſterium des Innern berufen worden. Der Saatzuchtleiter hat vorläufig ſeinen Wohnſitz in Emmendingen. oc. Lölreraſch, 21. September. Der wegen Verdach⸗, von Verfehlungen gegen die Sittlichkeit 52 Tage in behaltene hieſige Kaufmann K. Fr. Läuger iſt, wie der„Ober Bote“ meldet, geſtern aus dem Unterſuchungsgefängnis en laſſen worden. 8 Pfalz, Heſſen und Uumgebung. VFr ankenthal, 22. Sept. Zur unrechten Zeit und a unrechten Orte ſtellte ſich der Storch bei einem 20 Jahre alt ledigen Mädchen von hier ein. Als dieſes Montag früh in Begle tung ſeines Geliebten mit der Eiſenbahn von einer Kirchweih 1 einem nahegelegenen Orte zurückkehrte, wurde es bei dem Aus⸗ ſteigen aus dem Zuge von einer plötzlichen Niederkunft übe raſcht. Hilfsbereite Perſonen ſorgten für die Unterbringung jungen Mutter und des neuen Weltbürgers. Beide ſind wohl und geſund.— Der 34 Jahre alte Fabrikarbeiter Karl Voelpel Montag nachmittag in angetrunkenem Zuſtande in ſeiner Wohn ein Fenſter zertrümmert, wobei er ſich am rechten Arm die Pi ader durchſchnitt. Ehe ärztliche Hilfe zur Stelle war, war der! nis ſitzt und ſich vorausſichtlich vor dem Schwurgericht zu ve. 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. September⸗ Landau, 22. Sept. König Alfons wird bei dem Beſuch, den er am 30. ds ſeinem Regiment abſtattet, von den bahe⸗ riſchen Prinzen Alfons und Adalbert ſowie dem Ehrendienſt, an deſſen Spitze der Generaladjutant General der Kapallerie Frhr. von Könitz ſteht, begleitet ſein. * Bensheim, 22. Sept. Die Verwaltung und Leitung unſerer Ortskrankenkaſſe, die vor drei Jahren durch die Gleichgültigkeit der bürgerlichen Parteien ganz in die Hände der Sozialdemokratie geriet, wurde bei der Neuwahl des Vor⸗ ſtandes von den bürgerlichen Parteien wieder zurückerobert. Es gelang den Sozialdemokraten nicht, einen ihrer Kandidaten durch⸗ zubringen. Darmſtadt, 22. Sept. Eine ganze Reihe hieſiger und auswärtiger Hausbeſitzer ſind in bedenkliche Geld⸗ ſchwierigkeiten geraten durch eine benachbarte Spar⸗ und Darlehenskaſſe, welche in oft ſehr unvorſichtiger und leichtſinniger Weiſe viele Bauten bis zu übernormaler Höhe mit zweiten Hyhpotheken beliehen hat. Da die Kaſſe dadurch ſelbſt zeit⸗ weiſe in bedenklicher Verlegenheit war, wird ſie in andere Hände und andere Leitung übergehen und damit einer ſchärferen Kontrolle bei Vergebung von Geldern unterſtellt werden. Aus dieſer Ver⸗ anlaſſung wurden in der letzten Zeit ca. 80 Hypotheken, die ars 2. Einſätze vergeben waren, zur Rückzahlung gekündigt. Die Be⸗ ſitzer, zu denen auch namentlich einige größere Häuſerſpekulanten gehören, ſind nun beſtrebt, ſich von anderer Seite die Gelder zu beſchaffen. Da dies aber ſehr ſchwer ſein dürfte, zudem ſehr oft ſogar Hypotheken an erſter Stelle ſchwer zu beſchaffen ſind, be⸗ fürchtet man in eingeweihten Kreiſen eine Kataſtrophe. Gerichtszeitung. Weinheim, 22. Sept. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat in einem Rechtsſtreit zwiſchen dem früheren amt⸗ lichen Güterbeſtätter Müller und der Eiſenbahn das Urteil der Strafkammer aufgehoben und an die Vorinſtanz zurück⸗ berwieſen. Müller hatte am 10. April die telephoniſche Nachricht erhalten, es ſei ein Waggon Mehl da. Das Mehl war für eine Firma beſtimmt, für welche Müller die Abfuhr ausführte. Als Müller, der bisherigen Gepflogenheit gemäß, den Waggon öffnen und ausladen wollte, wurde er daran von einem Bahnbedienſteten verhindert, er müſſe erſt den Frachtbrief einlöſen und eine Er⸗ kaubmiskarte zum Betreten des Gleiſes haben. Das Schöffengericht Weinheim verurteilte Müller wegen Uebertretung der Eiſenbahn⸗ betriebsordnung zu 6 M. Geldſtrafe. Die Strafkammer beſtätigte das Urteil. Der Angeklagte hatte ſich damit verteidigt, daß er und andere Weinheimer Geſchäftsleute es ſeit Jahren ebenſo hand⸗ habten. Der Frachtbrief ſei vor 8 Uhr nicht zu haben; er erblickte auch in der telephoniſchen Benachrichtigung eine Erlaubnis zum Be⸗ treten des Gleiſes, wie die bisherige Uebung beweiſe. Die Straf⸗ kammer jedoch verurteilte Müller, da er ſich im Irrtum über ein Strafgeſetz befunden habe. Das Landesgericht hob das Urteil auf, da der Angeklagte im Glauben gehandelt habe, er ſei durch die Be⸗ machrichtigung im Beſitze der Erlaubnis zum Betreten der Gleiſe. In der neuen Verhandlung ſoll nur noch klargeſtellt werden, wie es bisher in Weinheim mit der Erteilung der Grlaubniskarten gehalten worden ſei. Es ſind nämlich beſondere Grlaubniskarten vorge⸗ ſchrieben. Sport. * Fußball. Am Sonntag ſpielte die erſte Mannſchaft ber Fußballgeſellſchaft„Olympia“ gegen die erſte Mannſchaft der Mannheimer Fußballgeſellſchaft„1908“ Lindenhof, wobei erſtere nach hartem, ſchweren Kampfe mit 3: 2 Sieger blieb. N„7 auf dem Platze des„K..⸗V. Siege der Karlsruher mit 970. „Union“, Verein für Bewegungsſpiele, E.., Mannheim⸗ Der vergangene Sonntag ſah wieder 4 Jußballmannſchaften des obigen Vereins in Tätigkeit. Von den ausgetragenen Wette ſpielen endeten 2 zu Gunſten der Union, während die übrigen 2 Spiele die Gegner für ſich entſcheiden konnten. So mußte ſich Unions 1. Fußballmannſchaft in Pforzheim von dem dortigen 1. Jußballklub, deſſen Mannſchaft ſich zurzeit in beſter Form be⸗ findet, mit:1 geſchlagen bekennen. Die 2. Mannſchaft von Union ſiegte über die 1. Mannſchaft des Fußballklubs Viktoria, Feudenheim überlegen mit:2 Toren. Unions 3. Mannſchaft wurde von Revidia Ludwigshafen 2. Mannſchaft mit 7˙0 Toren geſchlagen, während Unions 4. Mannſchaft dagegen, gegen das 4. Team des hieſigen Fußballklubs Phönix in überlegener Weiſe mit 12:1 Toren gewinnen konnte. Rudern. Kommenden Sonntag, den 27. September, vor⸗ mittags 11½ Uhr, wird im Neckar das Rennen im Einer um den Neckar⸗Pokal ausgefahren. Die gemeldeten Herren ſind eifrig beim Ueben. Der Sieger vom Vorfjahre, Herr Joſ. Götz vom Klub, iſt gut in Form und wird auch in dieſem Jahre ſeinen Mann ſtellen. Herr D. Neckenauer von der Amicitia hat ſich ſeit Straßburg nicht verändert. Die Herren Otto Fickeiſen und Fritz Welker vom Lud⸗ wigshafener Ruderverein konnte ich leider erſt einmal ſehen. Die Beobachtung wird durch die ſo früh hereinbrechende Nacht ſehr er⸗ ſchtvert; ich glaube aber den Anhängern des Ruderſports in Mann⸗ heim ein recht intereſſantes Rennen vorausſagen zu können. Das 100 Kilometer⸗ Wettgehen Karlsruhe—Lichtenau ge⸗ wann der Vegetartier Reiche⸗Verlin in 11 Stunden 21 Min. 9½ Sek. vor den beiden Karlsruhern Wilhelm Otto(11 Stunden 386 Min. 52 Sek.) und Häfner(11 Stunden 46 Min. 52 Sek.) 5* Pferderennen zu Zweibrücken. Eröffnungs⸗Flachrennen. 1000 Mk. 1. W. Töniſchs Petrucchio(Günther), 2. Gerne⸗ groß, 3. Leonore. 20:10.— Heilbach⸗Hürdenrennen. 1300 Mk. 1. M. Fels Gregorius(t. Eggeling), 2. Herzlieb, 3. Sa⸗ haret. 18:10; 12, 12:10.— Bayeriſcher Staatspreis. 1500 Mk. 1. E. Fahrs Pallanza(Hochſtein), 2. Landmann, 3. Hahne⸗ bpampel. 14:10.— Augarten Jagdrennen. 1500 Mk. Dulons Karmea(t. Loß), 2. Coonian, 3. Zigarette. 27:10; 15, 16:10.— Kreuzberg Jagdrennen. 1300 Mk. 1. Lt. Lahuſens Huſſein(Beſ.), 2. Foudras, 3. Feuerbach. 20:10; 17, 35, 22:10.— HKanal Jagdrennen. 1500 Mk. 1. F. W. Mayers Orfeyrerie(Et. Eggeling), 2. Rajah. 20:10. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik nimmt am Mon⸗ lag, den 28. September ſeine regelmäßigen Proben wieder auf. Stimmbegabte Damen und Herren, die Notenkenntnis beſitzen und dem Verein als aktive Mitglieder beizutreten wünſchen, wer⸗ den erſucht, ſich bei dem Dirigenten des Vereins, Herrn Alfred Wernicke[M 7, 21) anzumelden. AUueber Guſtav Mahlers neue Symphonie, die ihre Uraufführung in Prag erlebte, urteilt Dr. Leopold Schmidt im„Berl. Tagebl.“: Wir haben es wieder mit dem großen Könner zu tun und dem geiſtveichen Menſchen, der die Phantaſie auf eine ganz perſönliche Weiſe anzuregen und namentlich den Muſiker unausgeſetzt zu in⸗ texeſſieren ſtark genug iſt. Mahler geht, in ſeiner Art ein Idealiſt, niit eiſerner Energie und unbekümmert um Widerſpruch ſeinen Weg. Deshalb achten wir ihn als bedeutſame, ernſt zu nehmende Erſcheinung unſerer Zeit und ſuchen ihm näher zu kommen, ihn zu erſtehen Es iſt aber nicht zu verkennen, daß, wenigſtens in den Werben, ſeine Muſil vorwiegend das Produkt ungewöhn⸗ in Karlsruhe endete mit dem Das Inßbafl⸗Wetiſpiel um pie Kreismeiſterſchafl zwiſchen wurden zwei Arbeiter verſchüttet und 17 2 ü ſind noch ni „Karlsruher Fußballverein“ u. Mannheimer Viktoria“ Verunglückten znicht geborge 5 1. Rittm. lichen Kunſtverſtandes iſt. Das Herz geht bei ihm leer aus, und bei aller Bewunderung des aufgewendeten Geiſtes fühlen wir uns doch ſelten innerlich bereichert. Auch in der Manier hat Mahlers Murſizieren mehr etwas Erſtarrtes bekommen. Vom erſten Satze über die Nachtmuſiken bis zum Finale ſchlägt das bekannte Marſch⸗ tempo an unſer Ohr, das dieſen Komponiſten geradezu in Bann geſchlagen hat. Die rhythmiſche Monotonie iſt in der Siebenten brſonders groß; nur das Scherzo bringt vorübergehend den drei⸗ teiligen Takt. Ebenſo charakteriſtiſch iſt die Länge der einzelnen Teile, die nicht ſelten ihre Wirkung abſchwächt, und das abſichtlich Volkstümliche, das ſich ſo gern an das Weſen des Wieneriſchen (mit leiſen Anklägen an Schubert) oder des Volks⸗ und Soldaten⸗ liedes anſchmiegt, iſt auch der neuen Shmphonie nicht fremd ge⸗ blieben. Im einzelnen und kleinen höchſte Meiſterſchaft; im ganzen nihts Ueberwältigendes, im höheren Sinne Originelles. Mahlers Muſik hat etwas vom hors'oeuvre. So ſtehen wir von ſeinen muſikaliſchen Gaſtmählern auf wie Leute, die ſich an lauter ſchwedi⸗ ſchen Schüſſeln ſatt eſſen ſollten, und die ſich nun nach einer un⸗ gewürzten aber kräftigen und geſunden Speiſe ſehnen. Von Tag zu Tag. — Erſchoſſen. Frankfurt a.., 23. Sept. Auf der Treppe eines Hauſes in der Schwellenſtraße hat ſich heute früh ein 33jähriger Lehrer erſchoſſen. Ein Nervenleiden ſollte 100 Mann, der nächſtens heiraten wollte, zur Tat getrieben haben. — Unter dem Verdacht des Raubmordes verhaftet. Berlin, 28. Sept. Unter dem dringenden Verdacht des Raubmordes iſt am Dienstag der 43jährige Maler Albert Singer aus der Albertſtraße verhaftet worden. Singer wird beſchuldigt den 25 Jahre alten Hausdiener Frank aus der Fehrbellinſtraße ermordet und beraubt zu haben. Die Leiche wurde am 27. Auguſt in den Gräflich Rühlſchen Waldungen bei Forſt(Niederlauſitz), eine Meile vom Wege entfernt aufgefunden. Die Obduktion ergab als Todes⸗ urſache einen Schuß, der von hinten nach vorn durch den Kopf ging. Man nahm zuerſt Selbſtmord an, bis ſich der Verdacht auf Singer lenkte, der an dieſem Tage in Begleitung eines Mannes nach Forſt gefahren iſt, wo er ſich am 25. und 26. Auguſt mit ihm aufgehalten hat. Nach Unterſchlagungen in den Tod. Stettin, 21. Sept. Der Großkaufmann Paul Sänger in Stettin iſt verſchwunden. In hinterlaſſenen Briefen teilt er mit, daß er den Tod ſuchen will. Es werden ihm Unter⸗ ſchlagungen zu Ungunſten auswärtiger Firmen zur Laſt gelegt. Die Unterſchlagungen belaufen ſich auf 150 000 bis 200 000 Mark. — Bei einer Automobilfahrt ertrunken. Paris, 23. Sept. Bei Belfort ſtürzte der Unterpräfekt von Semur, Grosjean, mit ſeinem Chauffeuer bei einer Auto⸗ mobilfahrt in den Rhein⸗Rhone⸗Kanal. Beider ertranken. — Gasexploſion.) Brüffel, 23. Sept. In den Kohlenbergwerken bei Mons ereigneten ſich einige heftige Gas⸗Exploſionen. 3 Arbeiter wurden verſchüttet. Es gelang infolge der heftigen Schwaden nicht, zu den Verſchütteten zu dringen. — Verſchüttet und getötet. Brun inghauſen, 23. Sept. In einem hieſigen Steinbruch am Neſſelberge ſollte geſtern ein großer Felsblock abgeſprengt werden. Durch Felsſtücke ö Die Leichen der Die Penſionsverſicherung der Privatbeamten. Die Siebeiner⸗Kommiſfion des Hauptaus⸗ ſchuſſes zur Herbeiführung einer ſtaatlichen Penſivns⸗ und Hinterbliebenen⸗Verſicherung für die Privatangeſtellten hielt am 19. und 20. September in Berlin eine Sitzung zur Be⸗ ratung der zweiten Denkſchrift ab. An den Beratungen nahm auch im Auftrage des Reichsamtes des Innern Herr Geheimer Oberregierungsrat Beckmann teil. Zu den Beratungen über die Wünſche der weiblichen Angeſtellten an die Verſicherung wurde eine Vertreterin des Kaufmänniſchen Verbandes für weibliche Angeſtellte zugezogen. Die Kommiſſion erklärte ſich zu Beginn ihrer Verhandlungen ausdrücklich für legitimiert, da auf eine ent⸗ ſprechende Umfrage bei den dem Hauptausſchuß angeſchloſſenen Verbänden Widerſprüche gegen das Zuſammentreten der Kom⸗ miſſion nicht erhoben worden ſind. In den Verhandlungen der Kommiſſion wurde mit beſonderer Genugtuung hervorgehoben, daß die zweite Denkſchrift im Gegenſatz zur erſten die Geneigt⸗ heit der Regierung ganz beſonders erkennen laſſe, die Verwirk⸗ lichung der Privatangeſtellten⸗Verſicherung baldmöglichſt in die Wege zu leiten. Die Beratungen ſtützten ſich im Weſentlichen auf die Grundgedanken der Denkſchrift der Privatangeſtellten. Dieſe Grundgedanken wurden im Vergleich mit den Leitſätzen des Hauptausſchuſſes und mit dem der Kommiſſion von verſchiedenen Seiten zur Verfügung geſtellten Material einer eingehenden Be⸗ ratung unterzogen. Die Verhandlungen wurden durch eingehende Erläuterungen und ſachdienliche Mitteilungen des Regierungs⸗ vertreters außerordentlich gefördert; ſie führten zu faſt durchweg W Beſchlüſſen, die im weſentlichen folgenden Inhalt en: Dem Vorſchlage der Regierung über die Organiſation und den Aufbau der Verſicherung wird zugeſtimmt. Die Altersgrenzen ſollen auf das ſechzehnte und ſechzigſte Lebensjahr feſtgeſetzt werden, jedoch wird der Regierung der Wunſch unterbreitet, zu erwägen, ob nicht durch beſondere Be⸗ ſtimmungen den in höherem Alter in die Verſicherung eintreten⸗ den Verſicherten durch eine Abkürzung der Wartezeit oder durch eine Rückzahlung der Beiträge beſtimmte Leiſtungen aus der Verſicherung gewährt werden können. Von der Forderung, die freiwillige Selbſtperſicherung zu er⸗ möglichen, wird wegen der entgegenſtehenden erheblichen Bedenken Abſtand genommen. Dem Beitragsſatze von 8 Proz. für die Penſionsverſicherung wurde mit der Maßgabe zugeſtimmt, daß für die Gehaltsklaſſen bis 1800 Mark der Beitrag ſo abgeſtuft werden ſoll, daß er ins⸗ geſamt(Beitrag zur Invalidenverſicherung zuzüglich Beitrag zur Penſionsverſicherung) höchſtens 10 Prozent beträgt. Zur Ver⸗ beſſerung der Grundrente wird gewünſcht, daß bei den Leiſtungen aus der Verſicherung in den erſten zwanzig Jahren der Verſiche⸗ rungsdauer eine Steigerung von 1½ Prozent, ſpäter eine ſolche von 1 Prozent eintreten ſoll. Der Regierung ſoll zur Erwägung anheimgeſtellt werden, ob dieſe Verbeſſerung der Grundrente beſſer durch ein Ausſcheiden der Lehrlinge aus der Verſicherung herbei⸗ geführt werden kann, oder ob dazu dieſe beiden Wege beſchritten werden müſſen. Der Invaliditätsbegriff wurde in folgender Faſſung ange⸗ nommen: „Anſpruch auf den Bezug der Invalidenrente hat derjenige Verſicherte, der durch Blindheit, Tdubheit oder ein ſonſtiges körperliches Gebrechen oder wegen Schwäche ſeiner körperlichen oder geiſtigen Kräfte zu der Ausübung ſeines Berufes dauernd 5 unfähig iſt. Das iſt zum mindeſten dann anzunehmen, wenn das Maß ſeiner Arbeitsfähigkeit auf weniger als die Hälfte eines körperlich und geiſtig gefunden Berſicherungsnehmers herabgeſunken iſt.“ Die Renten ſollen auch für die weitere Dauer der Erwerbs⸗ unfähigkeit gewährt werden, wenn der Verſicherungsnehmer 26 Wochen an einer mit Erwerbunfähigkeit verbundenen Kvank⸗ heit gelitten hat. Der Leitſatz 23 des Hauptausſchuſſes:„Es iſt durch Reichs geſetz der Unfall⸗ und Krankenverſicherungszwang auf alle Privat⸗ angeſtellten auszudehnen“, bleibt beſtehen. Eine Rückzahlung der von den Verſicherten geleiſteten Pflichtbeiträge beim Aufhören der verſicherungspflichtigen Beſchäftigung wird nicht gewünſcht. Sollte jedoch aus irgendwelchen geſetzlichen Gründen eine ſolche Rückvergütung feſtgeſetzt werden müſſen, dann ſoll eine fünfjährig, Wartezeit bis zur Auszahlung der Beiträge nach dem Ausſcheider aus der Verſicherung angeordnet werden. Die für die weiblichen Verſicherten vorgeſehenen Sonder⸗ leiſtungen werden von der Kommiſſion angenommen. Die Ver⸗ treterin der weiblichen Angeſtellten erklärte ſich jedoch ausdrück⸗ lich dagegen. Sie erklärt ſich aber mit dem Beſchluß der Kom⸗ miſſion einverſtanden, wonach die in den Grundgedanken der Re⸗ gierung nach zurückgelegter Wartezeit feſtgeſetzte beitragsfreie Verſicherung bei den weiblichen Verſicherten entſprechend dem Leitſatz 19 des Hauptausſchuſſes in eine wahlfreie Zuſchußrente umgewandelt werden ſoll. Die Zulaſſung privater Erſatzinſtitute lehnt die Kommiſſion einſtimmig ab, jedoch ſoll die Ueberführung ſolcher bereits be⸗ ſtehenden Kaſſen unter möglichſter Berückſichtigung erworbener Rechte der Verſicherten in die ſtaatliche Verſicherung erfolgen. Verſicherungspflichtige Pripatangeſtellte, die bereits bei pri⸗ vaten Verſicherungen ihrer Verſicherungspflicht in ausreichendem Maße genügt haben, ſollen während einer Uebergangszeit von der ſtaatlichen Zwangsverſicherung befveit ſein. Dieſe Beſchlüſſe werden den Verbänden der Privatange⸗ ſtellten unterbreitet. Zu ihrer Beratung ſoll der Hauptausſchuß für 1 Nopember nach Berlin zu einer Sitzung einberufen werden. Letzte Hachrichten und Telegramme. * Straßburg, 23. Sept. Die Aufethaltserlaubnis des ausgewieſenen franzöſiſchen Journaliſten Kübler, die heute eigentlich abgelaufen iſt, wurde It.„Frkf. Ztg.“ bis 10. Okt. verlängert. Mesßz, 23. Sept. Der Präfekt des Departements Meurthe Mouſelle hat[t. Frkf. Ztg. die franzöſiſche Grenze gegen die Einfuhr von Vieh aus Elſaß⸗Lothringen wegen der Gefahr der Einſchleppung der Maul⸗ und Klauenſeuche geſperrt. *Lübeck, 23. Sept. Zu dem Heimatſchutz⸗Kon⸗ greß ſind über 200 Delegierte aus ganz Deutſchland einge⸗ troffen. Viele Miniſter der Bundesſtaaten ſind vertreten, ſowie auch das öſterreichiſche Miniſterium.(Irkf. Ztg.) Altenburg i.., 23. Sept. Von amtlicher Seite wird erklärt, daß die von der ſozialdemokratiſchen„Altenburger Zeitung“ aufgeſtellte Behauptung, in der Dieterici ſchen Angelegenheit würde die Haltung der altenburgiſchen Staatsregierung infolge von Ermittelungen der Staatsantvaltſchaft aufs ärgſte bloßgeſtellt werden, ſich als tendenziöſe Erfindung kenngzeichnet. London, 23. Sept. Die Situation in Lancaſhire hat ſich der Frkf. Ztg. zufolge wenig verändert. Die Ausſperr⸗ ung wächſt und etwa 500 Spinnereien haben geſchloſſen. Der Anſchluß an den Reichsverband. *Karlsruhe, 23. Sept. In der geſtrigen Verſamm; lung des jungliberalen Vereins in Villingen wurde[t.„Frkf, Ztg.“ beſchloſſen, ſich an den Reichsverband nicht anzuſchließen Zur Reichsfinanzreform. Homburg v. d.., 23 Sept. Die geſtrige Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung beſchloß, ſich dem Proteſt gegey die Gas⸗ u. Elektrizitätsſteuer anzuſchließen. Süddeutſche Sozialdemokraten für den Parteivorſtand. 5 Stuttgart, 28. Sept. Die Parteiverſammlung des Sozialdemokratiſchen Vereins Stuttgark beſchäftigte geſtern abend mit dem Nürnberger Parteitag. Eine Reſo⸗ lution, welche die Erklärung der ſüddeutſchen Delegierten in der Budgetangelegenheit gutheißt, wurde abgelehnt. Die Ver⸗ ſommlung erklärte ſich lt.„Frkf. Ztg.“ mit dem Beſchluß dez Parteivorſtandes einverſtanden. Die angeblichen Cholerafälle in Berlin * Berlin, 23. Sept. Bei der vorgeſtern unter Cholera⸗ verdacht in das Rudolf Virchowkrankenhaus eingelieferten Frau des ruſſiſchen Staatsrats Grigolowski ergab die Unterſuchung mit Sicherheit, daß Typhus vorliegt. Beim Fall des geſtern eingelieferten Kohlenarbeiters Koſcopliada iſt vermutlich Brech⸗ durchfall die Todesurſache. Die Familie und 2 Schlafburſchen, die geſund ſind, wurden ebenfalls der Vorſicht wegen im Vir⸗ chowkrankenhaus untergebracht, ſolange die Urſache der Erkrank⸗ ung der Frau noch nicht feſtgeſtellt iſt. Deutſchlands Antwort. Paris, 23. Sept. Die Morgenblätter ergehen ſich in Vermutungen über den Inhalt der deutſchen Antwortnote und veröffentlichen weitere Kommentare. Der„Matin“ verſichert: Frankreich würde den deutſchen Einwand gegen die verlangte Desavouierung des heiligen Kriegs annehmen, aber in der Frage der Kriegsentſchädigung keine Einſprache erlauben. Die Affäre Alberti. Kopenhagen, 27. Sept. Allgemeine Verwunderung erregt es, daß Alberti die bis jetzt aufgefundenen Kontrabücher mit der Londoner Joint⸗Stock⸗Bank nicht rechtzeitig vernichtel habe. Die Zeitung„Börſen“, das Organ der Kopenhagener Handelswelt hat jetzt in Erfahrung gebracht, daß Alberti noch mit einer anderen engliſchen Bank in Verbindung geſtanden habe, mit der Kapital and County⸗Bank in London. Die Zei⸗ tung meint nun Alberti habe abſichtlich die aufgefundenen Kontra⸗Bücher aufbewahrt um die Aufmerkſamkeit des Unter⸗ ſuchungsrichters, von den andexen Verbindungen abzulenken, deren Verheimlichung in Albertis Intereſſe liegen könne. Bulgarien und die Türkei. * Sofia, 23. Sept. Die Pforte ließ der bulgariſchen Regierung durch den hieſigen Vertreter erklären, daß ſie die Okkupation der bulgariſchen Linien nicht zulaſſe und die Re⸗ gierung auffordere, dieſelben der Geſellſchaft zurückzuerſtatten. Bom Baltan. *Saloniki, 23. Sept. Der Bandenführer Apoſtolo bedroht die Bevölkerung in Jurba mit dem Tode und zwingt ſie zum Exarchat überzutreten. Er verkündet die baldige Auto⸗ nomis Mazedoniens. 5 ſich aunheim, 23. Septemb General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Briefkaſten. Ae Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen laue n Ichriftlich eingereicht werden; 1201555„ mündli 5 eekelepbonbfche Auskunft e Die Austüufte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Abonnent A. B. Die Heilung kann nur in Trinkerheilan⸗ ſtalten mit Ausſicht auf Erfolg verſucht werden. Abonnent K. B. Lindenhof. Sie ziehen zweckmäßig zu Rate: Mirbt, Quellen zur Geſchichte des Papſttums. Abonnent 100 Käfertal. Wir nennen Ihnen: Hamburger Kolonial⸗ und Fettwarenzeitung, Hamburg, Nahrungsmittel⸗ anzeiger, Duisburg, Generalanzeiger für die geſamte Naßrungs⸗ mittelbranche, Leipzig, Zentralblatt für Delikateſſen und Landes⸗ produkte, Oldenburg. Abonnent J. H. 50. Sie wenden ſich zweckmäßig an die Ge⸗ Ffellſchaft zur Beförderung der evangeliſchen Miſſionen, von der Heiden, Berlin Nr. 43, Georgenkirchſtr. 70. Abonnent M. G. 106. Lohnenden Nebenverdienſt, der an 1 und für ſich ſchwer zu erlangen iſt, können Sie nur durch ent⸗ pprechende Anzeigen in den Tagesblättern finden. Abonnent R. u. St. Die Luftſchiffahrt in ihre Verſicherungs⸗ ſmarten aufgenommen hat die Köln. Uafall⸗Verſicherungsgeſell⸗ ſßaft in Köln a. Rh. Bedingungen erhalten Sie auf Aufrage bei der Direktion. Abonnent Robert N. Das Patentamt kann nach ſeinem Er⸗ meſſen von den bei ihm beruhenden Eingaben in Verhandlungen, ſoweit die Einſicht in dieſelben geſetzlich nicht beſchränkt iſt, an jedermann Abſchriften und Auszüge gegen Einzahlung der Koſten erteilen. Desgleichen können Sie den Worklaut der erteilten Patente in Abſchrift erhalten. Für letztere ſtellt ſich der Preis auf etwa 1 Mark pro Stück. Wenden Sie ſich an das Kaiſer⸗ liche Patentamt in Berlin. Abonnent 1000. Der Dame ſteht es frei, in den 6 Wochen, in denen ſie die geſetzliche Unterſtützung genießt, zu tun was ſie will. Es handelt ſich ja hier um kein Krankengeld. Abonnent J. F. 1. Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft. 2. Rhein⸗ ſchiffahrt⸗Akt.⸗Geſ. vorm. Fendel. 3. Vadiſche Aktien⸗Gef f. Rhein⸗ ſchiffahrt und Seetransport. Abonuent C. M. In dem Haufe Q 2, 12, das mit 14 in Ver⸗ bindung ſteht, twar zu Zeiten Karl Theodors die kurfürſtl. Hof⸗ ſchntiede. Von einem Schmiedemeiſter Michel um die Zeit 1850 iſt nichts bekannt. Abonnent R. Z. Wir nennen Ihnen in Frankfurt a. M.— da Sie nur aus dieſer Stadt Adreſſen wünſchen— Karl Bing, RNeineckſtr. 7, Bendix Eldodt, Herderſtr. 24, H. J. Hanau, Tönges⸗ gasfe 38, Hanauer u. Co., Goldenſteinſtr. 8, Hecht u. Co., Tönges⸗ gaſſe 13, Strauß ſen., Töngesgaſſe 40, Vogel u. Co., Allerh. Sctr. 55, Hch. Vogel, Saalgaſſe 7.— 2. Für Sofageſtelle: Peter Schenk⸗ Winkel, Krefeld, Emil Weſſels, Krefeld, Schickler, Bohe u. Co., Glberfeld. Moderne Polſtergeſtelle: Wilhelm Winter, Berlin, Für⸗ ſtenſtraße 22, Grünbaum u. Kleemann, Eiſenach. 3. Plüſch: Guſt. Illgen, Hohenſtein⸗Ernſtühal, Moritz Lewinsky, Berlin., Roſen⸗ ſtraße 1, Kritzmanm u. Söhne, Ebberfeld. Abonnent M. 50. Wir nennen Ihnen folgende Zeitungen: Dieutſche Landtw. Preſſe, Berlin, Deutſche Landivirtſchaftsgeitung, Berlin, Illuſtr. Landwirtſchaftl. Ztg., Berlin, Ratgeber für Feld⸗ Land⸗ und Hauswirtſchaft, Berlin, Bund der Landwirte, Berlin, Landw. Wochenſchrift f. d. Prov. Sachſen, Berlin, Landw. Ztg. f. die Rheinprovinz, Bonn, Landw. Mitteilungen, Kaſſel. Der Heſſ. & 2* Göktingen, Der Geſ irſt N 855 0 Sonrtagsklea, derdcguun, Der beher Dener, Regensurg, der bau, Worms. Abonnent H. B. Ladenburg. Die Fachglaſur für die Innen⸗ fſeeite der Türen können Sie auf folgende Art herſtellen: 200 Gr. Schellack, 200 Gr. Dammarharz, 400 Gr. Kolophonjum, 3 Liter Weingeiſt. Die Harze werden unter Anwendung von Wärme in dem Weingeiſt gelöſt und warm angewendet. Oder: 170 Gr. Schellack 170 Gr. Dammar(ſcharf getrocknet), 375 Gr. Kolopho⸗ nium, 2 Kilo Spiritus. Die Harze werden gröblich geſtoßen, mit Spiritus übergoſſen und im Laubade gelöſt. Abonnent L. K. 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Wenn Sie begründeten Verdacht wegen der Gefährdung der Sittlichkeit haben, ſo machen Sie der Polizeibehörde Anzeige von den Verhältniſſen. Das Schbafen mehrerer Perſonen einem Raum iſt nicht in jedem Fall als unzuläſſig zu erachten. Abonnent E. D. 100. 1. Das Aufgebot kann auch allein an Ihrem Wohnſitz erfolgen. Bei triftigen Gründen können Sle durch den Juſtigminiſter Befreiung von der Vorſchrift erlangen.— 2. Durch eine Trauung in Helgoland oder in einem anderen deut⸗ ſchen Gebiet können Sie die Vorſchrift nicht umgehen. Albonnent K. L. 168. 1. Die Frau erbt ½ des Vermögens des Mannes, die Kinder erſter Ehe zuſammen 34.— 2. Ihre aus der früheren Ehe ſtammenden Kinder haben an der Erbſchaft des Stiefvaters keinen Anteil.— 3. Der Mann kann ſeine zweite Frau zur Univerſalerbin unanfechtbar teſtamentariſch einſetzen; den Kindern verbleibt dann nur der Anſpruch auf den Pflichtteil.— oer Mann kann ſeine Frau gwar 175 der Erbſchaft ausſchließen; ſie behält aber ihren Pflichtteil ⸗. +. 58 1 Adreſſieren Sie in franzöſiſcher Sprache: A Sa Majesté le Roi de Siam a Bangkok. Anrede: Sire.— 2. Das Klima iſt zwar tropiſch, doch ſind die Fieber weniger ge⸗ fährlich als in Bengalen und Java.— 3. Nehmen Sie die Stellen⸗ bermitklung eines großen kaufmänniſchen Vereins(Hamburg oder apzig) in Anſpruch. 5 8. G. Berlin. 1. Da der Ihnen gewordene Be⸗ ſcheid auf die erſte Verfügung, die auf Ihr Geſuch erging, Bezug mmt, war eine erneute Begründung nicht erforderlich, da offen⸗ bar auch dieſelben Ablehnungsgründe für die Vehörde maßgebend blieben ſind.— 2. Um die Berechtigung der erſten Verfügung gu beurteilen, iſt deren genauer Wortlaut zu kennen unerläßlich. Abonnent E. G. 1. Soviel uns bekannt iſt und ſoweit wir feſtſtellen können, iſt der Geſetzentwurf noch nicht über die Kontnriſſtonsverhandlungen hinaus gediehen.— 2. Pichten Sie ein⸗ Anfrage an die Firma Struppe u. Wirckler, Berlin W. 36. Nee ö Dolkswirtschaft. Herbſtbericht. T. Vom Kaiſerſtuhl, 23. Sept. An unſerem rebum⸗ rankten Gebirge hat der Herbſt mit wenigen Ausnahmen am geſtrigen Tage begonnen. Nur wenige Winzer können bis zu einem Vollherbſt, ſog. Glücksherbſt, verzeichnen; der Ertrag bleibt noch unter einem Drittherbſt zurück. Die in dieſem Jahr ſehr früh aufgetretene Peronoſpora zerſtöͤrte eine Menge Samen und der Heue und ſpäter der Sauerwurm taten das(hrige in der Vernichtung der Hoffnungen auf einen guten Herbſt. Auch die Blattkrankheit trat verſchiedenerorts auf. In den höheren Lagen des Gebirges iſt das Erträgnis durchſchnittlich bei weiterem beſſer als an den niedrigen Abhängen und Ausläufen. Die Qualität des diesjährigen dürfte der vorjährigen gleichkommen. Infolge des reichen diesjährigen Obſtertrages wird von den Winzern aus ſehr wenig Wein für den eigenen Bedarf zurück⸗ behalten werden, das Herbſtgeſchäft kann alſo trotzdem ein leb⸗ haftes werden. .. Kirchhofen, 23. Sept. Der Stand der Reben in den Gemarkungen Kirchhofen, Ehrenſtetten und Pfaffenweiler iſt ein vorzüglicher. Die Trauben ſind ſchön und geſund und der Be⸗ hang iſt ein ſolcher, daß man wohl ein Zweidrittelherbſt er⸗ warten darf. Der Herbſt beginnt hier vorausſichtlich nicht vor Oktober. In Wolfenweiler hat der Herbſt am 21. ds. Mts. be⸗ gonnen. .. Heitersheim, 23. Sept. Geſtern hat hier der Herbſt begonnen. Man erwartet einen guten Mittelertrag. * Freinsheim, 23. Sept. Das Mengeergebnis des Portugieſerherbſtes fällt im allgemeinen doch beſſer aus, als man erwartete. Die Trauben ſind vollkommen, tiefſchwarz von An⸗ ſehen und weiſen verhältnismäßig viel Süße auf. Moſtgewichte von 68 bis 70 Grad nach Oechsle ſind keine Seltenheit. Die Nachfrage nach Maiſche, die geſtern noch eine äußerſt lebhafte war, hat heute etwas nachgelaſſen. Trotz des ruhigeren Ge⸗ ſchäftsganges wurden heute etwa 1800 Logeln Moſt zu Herbſt⸗ mittelpreiſen und einige größere Partien zu 12.50 M. die Logel gehandelt. In Weiſenheim a. S. wurde der größte Teil des Portugieſerherbſtes, und zwar die Trauben zu 12 bis 13 Mark der Zentner abgeſetzt. Ihringen, 23. September. Der Herbſtanfang wurde für die hieſige Gemeinde auf Montag, den 28. September feſt⸗ geſetzt. Der Ertrag wird vorausſichtlich quantitativ etwas gering ausfallen, während die Qualität doch noch gut zu werden ver⸗ ſpricht. Ein ganz gutes Erträgnis haben hier nur die Beſitzer der größeren, höher gelegenen Rebberge zu erwarten. *** Von der diesjährigen Hopfenernte. Auf der ſtädtiſchen Wage Die dafür gezahlten * Schwetzingen, 33. Sept. ſind geſtern 62 Ballen verwogen worden. Preiſe bewegen ſich zwiſchen 25 und 50 M. * Reilingen, 22. Sept. Dieſes Jahr wurde hier der niederſte Preis für Hopfen bezahlt, ſeitdem deſſen Anbau in hie⸗ ſiger Gemarkung erfolgt. Bis zu 15 Mark pro Zentner wurde dieſes ſo unrentabel gewordene, ſeit vielen Jahrzehnten ein⸗ heimiſche Bodengewächs verkauft. Die Enttäuſchung der Produ⸗ zenten iſt ſehr groß; dieſe werden nunmehr die Lehre daraus ziehen und künftig ihre Arbeitskraft beſſer rentierenden Pro⸗ dükten zuwenden. Die Hopfenernte größte Teil des diesjährigen Gewä⸗ Woch usden f .0. Ulm, 22. Sept. Hopfenpflücke neigt ſich ihrem Ende zu. Die Ware iſt bereits ſackreif. Das Geſchäft geht flau. Der Preis bewegt ſich zwiſchen 30 bis 40 Mark per Ztr. 5„„* Norpdeutſcher Lloyd. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung des Norddeutſchen Lloyd legte Generaldirektor Dr. Wiegand den Abſchluß für die erſten ſechs Monate des laufenden Jahres vor. Die Be⸗ triebsüberſchüſſe zeigen nach Abzug der Generalunkoſten, Zinſen uſw. einen Ansfall von rund elf Millionen Mark gegen die gleiche Peribode des Vorjahres. Der Ausfall ergibt ſich im weſentlichen durch die verminderten Einnahmen aus dem Verkehr nach Nordamerika. Der Verkehr der erſten Klaſſe zeigt eine geringe Zunahme, während in der zweiten Klaſſe der Ver⸗ kehr von 13 400 auf 7600, in der dritten Klaſſe von 120000 auf 20 400 Perſonen zurückging. Die Zunahme im einkommenden Verkehr, nämlich ca. 2000 Kajütspaſſagiere und 15500 Paſſagiere dritter Klaſſe konnten den Ausfall nur zu einem Bruchteile aus⸗ gleichen. Die Frachteinnahmen gingen in beiden Richtungen um je 950 000 Mark zurück. Einen ähnlichen Rückgang zeigt der Verkehr vom Mittelmeer nach Newyork, nämlich von 2000 Kajütspaſſagieren und 23 000 Zwiſchendeckern, während in der umgekehrten Richtung infolge der dort herrſchenden Kampfraten die Zahl der Paſſagiere 3. Klaſſe gegen das Vorjahr um 7100 ſtieg, doch konnte auch hier dieſer Verkehrszuwachs bei den ver⸗ hältnismäßig niedrigen Raten den Ausfall in dem Verkehr um⸗ gekehrter Richtung nicht ausgleichen, zumal gleichzeitig die Zahl der Kajütspaſſagiere in dem Verkehr von Newyork nach dem Mittelmeer um 1200 zurückging. Der Verkehr mit Südamerika zeigte ebenfalls einen Ausfall von 850000 Mark. Auch die Linie Marſeille⸗Alexandria hat infolge eines ſtarken Konkurrenz⸗ kampfes gegen die Egyptian Mail Steam Ship Company eine Mindereinnahme zu verzeichnen. Mehreinnahmen wur⸗ den in der oſtaſiatiſchen und auſtraliſchen Fahrt, ſowie in der oſtaſiatiſchen Küſtenſchiffahrt mit insgeſamt 1½ Millionen Mk. erzielt. Das laufende Halbjahr läßt ſich noch nicht über⸗ ſehen, doch wird dasſelbe vorausſichtlich im Verhältnis zu dem zibeiten Halbjahr des Vorjahres mit einem erheblich ge⸗ ringeren Minderertrag wie das erſte Halbjahr ab⸗ ſchließen. Infolge des Ausfalles in den Betriebsüberſchüſſen wird die Abwicklung des im Frühjahr 1907 aufgeſtellten Finanz⸗ planes, nach welchem die in 1908/09 mit einer Geſamtbauſumme von 48 Millionen Mark zur Ablieferung gelangenden Neubauten aus den Abſchreibungen und Reſerveſtellungen der Jahre 1908, 1909 und 1910 gezahlt werden ſollen, eine Veränderung nach der Richtung erleiden, daß die Reſtzahlungen erſt im Jahre 1911 erfolgen können.— Der Aufſichtsrat beſchloß, den Finanzplan dementſprechend umzuändern und beauftragte den Vorſtand, mit den Werften die erforderlichen Vereinbarungen wegen der Ver⸗ legung des Zahlungstermins zu treffen. Volksbank in Mülhauſen. Die Bilanz vom 30. Jun führt auf: Aktiva: Kaſſabeſtand 15 860.48., Wertpapiere 535 091.20 Mark, Wechſelbeſtand 365 199.55., Debitoren in Kontokorrent 113.77 Mark. 92 erfolgt ſei ö Weitere Erneuerungsverhan 12 Proz.(im Vorjahr 13 Proz.) vor. 75 fabrikaktien ſchwächer. 225 897.89., Immobilien 18 400 M. Paſſiva: Kapitalkonto 160 000., Depoſitenkonto[Kreditoren in Kontokorrent! Mark 942 780.50, Kapitalreferbe 52 304.52 M. Vorſichtskonto 24 800 Mark, Gewinn⸗ und Verluſtkonto, Saldo auf neue Rechnung Fahrzengfabrik Eiſenach. Von verſchiedenen Seiten iſt in bezug auf die geplante Zuſammenlegung der Stam m⸗ aktien der Fahrzeugfabrik Eiſenach im Verhältnis von:1 laut„Berl. Tagbl.“ die Frage aufgeworfen worden, wie es den⸗ jenigen ergeht, die entweder nur 1000 Mk. oder eine nicht durch 2 teilbare Anzahl Aktien beſitzen. Die Verwaltung macht nun⸗ mehr bekannt, daß die Depotſtellen es übernommen haben, die Arrangements wegen der Einreichung einzelner Aktien ſowie der bei der Einreichung von durch 2 nicht teilbaren Beträgen über⸗ ſchießenden einen Aktie zu treffen, ſei es, daß ſie auf den Wunſch der Beſitzer zwei ſolche Beſitzer zu gemeinſchaftlichem Beſitze bis zu einer geeigneten Realiſationszeit vereinigen, oder aber die ee 1000 Mark durch Zukauf oder Verkauf glatt⸗ ſtellen. Kabelwerk Rheydt. Der Aufſichtsrat des Kabelwerks Rheydt beruft die diesjährige Hauptverſammlung auf den 24. Oktober ein. Eine Dividende(i. V. 15 Prozent) ſoll für das ver⸗ floſſene Geſchäftsjahr nicht verteilt werden. Vom Magdeburger Zuckermarkt. Am Zuckermarkt ſtieg in⸗ folge Eindeckungen für Septemberlieferung, die gegen frühere Abgaben bei der Hereinnahme ruſſiſchen Zuckers notwendig ge⸗ worden waren, der Septemberterminpreis in den letzten Tagen um 40 Pfg., während die Preiſe für andere Termine angeſichts der allgemeinen Zurückhaltung ziemlich unverändert blieben. Gothaer Waggonfabrik. Wie die Verwaltung mitteilt, be⸗ ſchloß der Aufſichtsrat nach„normalen und reichlichen außer⸗ ordentlichen Abſchreibungen“ die Verteilung einer Dividend von 7½ Prozent auf die Stammaktien und 10 Prozent auf die Vorzugsaktien(wie im Vorjahreh. Die Norddeutſche Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik ergab im erſten Halbjahre einen Bruttogewinn von 413 000 Mark gegen 310 000 Mark im Vorjahre; die elektrotechniſche Abteilung wird ebenfalls mit einem befriedigenden Mehrertrag abſchließen. Vom Kaliſyndikat. Die Verhandlungen zwiſchen der Auf⸗ nahmekommiſſion des Koliſyndikats und den Vertretern der Gewerkſchaft Großherzog Wilhelm Ernſt haben bisher ein poſi⸗ tives Reſultat nicht gehabt.„ Neue Inſolvenz. Wie man ſchreibt, wurde über das Ver⸗ mögen der Firma Georg Seeger u. Co. in Lämmerſpiel(Kreis Offenbach a..), Scharubenfabrik und Facondreherei, der Kon⸗ kurs eröffnet. 5 ** S Telegraphiſche Handelsberichte. Elſenthaler Holzſtoff⸗ und Papierfabrik.⸗G., Gravenau: Bay. Die Dividende wird lt. Irkf. Ztg. von 9 auf 7% reduziert. Geelſenkirchener Gußſtahl⸗ und Eiſenwerk vorm. Munſcheidd u. Co., Gelſenkirchen. Die Meldung verſchiedener Blätter, w. nach die Geſellſchaft angeblich beabſichtigen ſoll, eine Zweigfabrin in Oeſterreich⸗Ungarn in Form einer Geſellſchaft mit etwa 1 Million Kronen Kapital zu errichten, wird von der Geſellſchaft It.„Frkf. Ztg.“ als vollſtändiggegenſtandslos bezeichnet. Eine ſolche Abſicht habe niemals bei ihr beſtanden. * Köln, 23. Sept. Zu den Meldungen, es ſeien in Sachen des Roheiſen⸗Syndikates neue Vermitte⸗ lungsverfahren angeſtellt worden, berichtet die„Köln. Ztg.) daß der einſtimmige Beſchluß, die Erneuerungsverhandlungen einzuſtellen, infolge der ablehnenden Haltung des Eiſenwerkes Krafft gegenüber dem geplanten allgemeint Rohe i und daß dieſer Beſch ich Beſchluß auch dlungen haben ka ich ſtatigefunden. Bei der übermorgen ſtattfindenden Sitzun Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Roheiſenſyndikates hat die Tagesor! nung lediglich die Erledigung von Regularien vorgeſehen. * Düſſeldorf, 23. Sept. Die Firma Thyſſen! Cie. hat dem Deutſchen Gas⸗ und Siederöhren⸗Syndikat i Düſſeldorf zum 30. Juni 1910 als dem Tage des Ablaufes des Synditats die Kündigung ausgeſprochen und zwar lt.„Frkft. Ztg.“ mit der Motivierung, daß infolge der Errichtung ein neuen Röhrenwerkes ein außerſyndikaliſcher Wettbewerb zu warten ſteht. * Bremen, 23. Sept. Die„Weſer⸗Ztg.“ veröffentlicht eine heute ſtattgehabte Unterredung mit dem General⸗Direkt Wiegand vom Nordd. Lloyd, worin die Urſachen des ungünſti Halbjahresabſchluſſes, ſowie die Beteiligung in induſtri Unternehmungen erörtert wurden. Die Norddeutſche Maſchine und Armaturenfabrik ſei ein durchaus geſundes Unternehm Außerdem habe der Lloyd nur noch fünf induſtrielle Bet gungen mit insgeſamt 2750 000 Mark. Alle dienen lts„Frk Ztg.“ direkt den Lloyd⸗Intereſſen. 85 * Berlin, 23. Sept. Die Concordia, Chem Fabrik auf Aktien in Leppoldshall, ſchlägt lt.„Frkft. Z * Paris, 23. Sept. Der Kurs, zu dem die Ottom bank mit der bekannten Unifizierungsgruppe den Reſt von 1 lion Pfund der kürkiſchen Anleihe von 1904 mit franzöſiſchen Stempeln übernimmt, beträgt 84. Eine Plazierung i „Frkft. Zig.“ vorläufig nicht beabſichtigt. * London, 23. Sept. Die geſtrige Steigerung des Newyorker Sterlingkurſes ſcheint lt. Frktf. Zig. durch die A gebote der Produktentratten infolge des Lancaſhire Bau wollenſtreiks veranlaßt worden zu ſein. * Krankfurter Effektenbörze. [Privattelegramw des General- Anzeigers.) * Frankfurt a.., 23. Sept.(Tel.) Fondsbörf Bei Eröffnung der Börſe zeigte ſich zunächſt Zurückhaltung Anſchluß an die matte Haltung der Newyorker Börſe und Na⸗ richten über angebliche Cholergerkrankungen in Berlin. Da Dementi der letzteren Meldung gab doch Anlaß, daß ſich die Tendenz merklich beſſerte und ein lebhaftes Geſchäft ſich auf den Gebiete der elektriſchen Induſtrieaktien entwickelte. Eine kräf⸗ tige Aufwärtsbewegung hatten Siemens u. Halske zu verzeich nen, denen ſich willig auch die übrigen Werte dieſes Marktes anſchloſſen, Ediſon und Schuckert bevorzugt. Die Kursverände⸗ rungen der übrigen Aktien auf dem Induſtriemarkt brachten wenig Veränderung, chemiſche Werte kaum behauptet, Maſchi Am Bankenmarkt folgten nur Kursveränderungen. Kreditaktien und Diskonto feſter. Von Bahnen ſind Baltimore trotz matten Newyorks gut behauptet, öſterreichiſche Bahnen ruhig. Der Geſchäftsabſchluß der erſten 6 Monate des Nordd. Lloyd zeigten einen weſentlichen Ausfall der Einnahmen, infolgedefſen der Kursſtand, welcher ohnedies ſchon ſtark geſunken iſt, ſich erneut ermäßigte. Montau⸗ ** 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 23. September? aktien waren bei ſtillem Geſchäft feſter und Rückkäufe. Fonds gut behauptet. Die heute erſtmals zur Notierung gelangte 4proz. An⸗ leihe der Stadt Köln vom Jahre 1908 wurde zum Kurſe von 98.90 bezahlt und Geld umgeſetzt. Der weitere Verlauf war bei ſtillem Geſchäft ſchwankend, doch war feſte Tendenz vorherrſchend An der Nachbörſe erhielt ſich die befeſtigte Tendenz. Schiffahrts⸗ aktien, ſchloſſen ſchwach. Es notierten Kreditaktten 202.70 à 60, Diskonto 178 à 178.10 à 17.90, Dresdner Bank 147.30, Banque Ottomane 144.50, Staatsbahn 149, Lombarden 222.75 à 70, Bal⸗ timore 97.20 à 20 3 10, Harpener 207, Paketfahrt 109 à 108.70. Bezugsrecht auf die Aktien der Konkordia Bergbaugeſellſchaft notierte 8 bezahlt Geld. Telearamme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbonk⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 322 2 Amſterdam kurz 168.82 168.85Paris kur 81.15 81 20 Belgien„ 80.966 80.883 Schweitz. Plätze„ 81 068 81075 talien„ 81.066 81125 Wien 8515 85 15 ondon„ 20.888 20 385 Napoleonsd'or 16 23 16 23 lang———— Privatdiskonto 3e 8½5 Staatspapiere. A. Deutſche. 22 25. 22., 28 zoſo beutſch.Reichsanl. 109.25 100.85½ B. Ausländiſche. 4 5 92.20 92 155 Arg. i. Gold⸗A. 1887 109.— 100.— 3 5 83.95 84 104%½% Chineſen 1898 97.70 97.70 4% pr. Lonſ. St.⸗Anl. 100 25 100 35 Mexitaner auß. 88/0 3745 97.45 37½%„ 5 92.15 92.203 Mexikaner innere 65 20 65 20 5 83.80 88 90 Taumalipas—— 4 badiſche St.⸗A.1901—.— 99— Bulgaren 99 85 99.90 3„1908 100.4 10 5003¼ italien. Rente—— 104 25 3% bad.St.⸗Olabg)fl 95 2) 95.504½ Oeſt. Silberrente 99 20 99.25 3 1 M. 93.——.—4½„ Papierrent.—— 3½„„ 1900—.——.— Oeſterr. Goldrente 98.40 88 65 3/%„„ 1904 91.20—.—8 Portug. Serie“ 6110 6110 „„ 1997 1830 0„ II— 62.85 4bayr..⸗B.⸗A,b. 1915 101.30 101 304%½ neue Ruſſen 1905 96 75 96 50 4„„„ 1918 101.30 101.304 Ruſſen von 1880 83.40 8340 3% do. u. Allg. Anl. 91.55.604 ſpan. ausl. Rente 95.— 97— 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.90 82.9[4 Türken von 190) 87.20 857 20 4 Heſſen von 1903 100— 99.954„ Vunif. 93 90 98 90 3 Heſſen 81.70 81.754 Unger. Goldrente 98 40 93 40 8 9 83.35 88 30[4„ Kronenrente 9295—.— Mh. A. 1907 99.— 99.— 4 15 8 1908 89.— 98050 Verzinsliche Loſe. 8%„„ 1905—.——.— 8 Oeſterreichiſche860 154.— 164.— Türkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 136.80 137.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 226.25 226.25 Südd. Immobil.⸗Geſ. 98— 93.50 Lederwerk. St. Ingbert———— 146.60 146.40 Eichbaum Mannheim 120 25 120.25 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Weltzz. Sonne, Speyer 68.— 68.— Cementwerk Heidelbg. 156 50 155 90 Cementfabr. Karlſtadt 137.— 136 80 Badiſche Anilinfabrik 264.00 365— do. neue 352.40 353.— Ch. Fabrik Griesheim 245.— 245— arbwerke Höchſt 395.— 393 50 er chem. Fabrik Mh. 299.— 298.50 Chem. Werke Albert 412.— 42.— Südd. Drahtind. Pih. 110.— 110. Akkumul.⸗Fab. Hagen 200 50 200 50 Acc⸗ Böſe, Berlin 71.2971.30 Elektt.⸗Geſ. Allgem. 226 50 228.20 Südd. Kabelw. Nhm. 125. 125 Lahmeyer 122.70 124.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 117 70 119.75 Siemens& Halske 197.75 200.50 Spicharz Lederwerke 124.50 124.— Ludwigsh. Walzmühle 165.— 165.— Adlerfahrradw. Kleyer 507.80 306.80 Maſchinenfbr. Hilpert 68.— 68.— Maſchinenfb. Badenia 195.— 195.50 Dürrkopp 321.— 321.50 Maſchinenf. Gritzner 211.— 211— Maſch.⸗,Armatf.Klein 122.50 122.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 185.— 135.— Möeen de vorm. Dürr& Co. Ver.deutſcher Oelfabr. 180.60 130.60 Schuhfabr. Herz, Frkf. 123. 128.— Seilinduſtrie Wolff 188 50134.50, 'wollſp. Lampertsm.——— Kammgarn Kaiſersl. 159.— 159.— Zellſtoffabr. Waldhof 324.20 322.75 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 225— 226.— Buderus 112 50 113.— Concordia Bergb.⸗G. 330.— 330.— Deutſch. Luxemburg 159 30 159.3 Friedrichshütte Bergb. 185 50 135 80 Gelſenkirchner 197.— 198.— Harpener Bergbau 207.— 207 40 Kaliw. Weſterregeln 180.— 181.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 101.50 101 50 Phönix 188.80 185 30 Vr. Königs⸗u. Laurah. 210 50 210.— Gewerkſch. Roßleben Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. —. 219.— Pfälziſche Maxbahn 186 30 136.50 do. Nordbahn 131 60 131 60 Südd. Eiſenb.⸗G. 115.— 115.20 Hamburger Packet 10950 109.— Norddeutſcher Lloyd 92.10 91.30 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.75 149— Oeſt. Südbahn Lomb. 22.70 22.75 Gotthardbahn—.——— Ital.—.— 78 70 do. Meridionalbahn 133.— 183.— Baltimore und Ohio 97.— 97.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 13050 130.80 118 75 118.70 168.— 468.60 109— 109.— 127 40 127.10 238.80 239 10 138.50 138.50 101— 101.— 177 75 178— 146.75 147.80 201.50 201 50 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtäbter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Nal Hyp.⸗Creditv. 154.50 154 60 ationalbank 119.10 119 10 125.70 125.70 110.20 110.20 202.50 202.70 100.80 100.75 189.10 189.— 11160 111.40 Oeſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. 146— 145.75 Rhein. Kreditbank 133.90 138.75 Rhein. Hyp⸗B. M. 193.80 193.75 Schaaffh. Bankver. 137.— 137.10 Südd. Bank Mhm. 108.— 108.— Wiener Bankver.——.— Bank Ottomane 145.—145.— Schnellpreſſenf.Frkth. 186.50 186.30 Banken bei Eröbffnung überwiegend leicht abgeſchwächt. Höher waren Dresdner Bank und Ruſſenbant. Montan⸗ aktien auf die Hoffnung eines Verſtändniſſes in der Roh⸗ eiſenſyndikatfrage ſowie auf die Dementierung der ſeitens des Großinduſtriellen Auguſt Thyſſen angeblich beabſichtigten Preis⸗ unterbietungen bis 1 Proz. gebeſſert. Auf Schiffahrts⸗ aktien, beſonders Norddeutſche Lloyd⸗Aktien wirkte die in der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung dieſer Geſellſchaft gemachten Mitteilungen über den ungünſtigen Verlauf des 1. Halbjahres verſtimmend. Von Elektrizitätsaktien hatten Sie⸗ mens u. Halske wiederum die Führung und lagen bei lebhaftem Geſchäft erneut weſentlich höher. Von fremden Renten Japaner behauptet. Ruſſen auf die Meldung von der weiteren Ausbreitung der Cholera gedrückt. Eine Einbuße von über 1 Proz. erlitten Orientbahnen auf die Anſprüche der bulgariſchen Regierung. Tägliches Geld 2½ Proz. Ultimo⸗Geld 4½ bis 4356 Proz. Später zogen auch Baltimore an. Auch Banken beſſerten ihren Kursſtand. In dritter Börſenſtunde erneuten ſich bei regen Umſätzen die Abgaben in Schiffahrtsaktien, da ſich die Spekulation über den Paſſus des Zahlungs⸗Hinausſchiebens für die Neubauten am Nordd. Lloyd andauernd verſtimmt zeigte. Da auch Paris beſonders für Türkenwerte matte Kurſe ſandte, ſchwächte ſich die Geſamttendenz ab. Induſtriewerte des Kaſſamarktes überwiegend feſt bei ſtillem Geſchäft. Berlbin, 23. September.(Schtußkurſe.) und ſind nennenswerte Kursveränderungen nicht zu ver⸗ zeichnen. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 1380 5% Br. Werger, Worms 88.——.— Gewrbk. Speyer50½E— 08 Wormſ. r. v. Oertge—.— 68.- Pialz 80 100 80fPf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 161.— älz. Hyp⸗Ban—.— 189.—- Tranusport Pf. Sp- u. Cdb. Landau—.— 140.— u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank 134.— 183.75%8. A ii Rhein. Hyp.⸗Bank 194.— 193. Men De, Südd. Bank 1980 5 „ Lagerhaus Frankfurt a.., 23. Sept. Kreditaktien 202.50, Disconto⸗ Commandi 178.—, Darmſtädter 127.75, Dresdner Bank 147.25, Han⸗ delsgeſellſchaft 168.20, Deutſche Bank 239.75 Staatsbahn 149.—, Lombarden 22.25, Bochumer 226.25, Gelſenkirchen 198.—, Laurahülte 211.—, Ungarn 93.40. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 202.70, Staatsbahn 149.„Lombarden 22.70. *** Berliner Effeltenborſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 23. Sept.(Fondsbörſe.) Die Tat⸗ jache, daß die Börſe jetzt ihre eigene Wege wandelt und ſich ihre Kreiſe ſelbſt durch ernſthafte Erſchütterungen Newyorks nicht ſtören läßt, bildete ein bemerkenswertes Moment im heu⸗ kligen Verkehr. Der Wille zur Hauſſe krat wieder unverkennbar hervor und bewirkte eine gut behauptete Eröffnung. Rückhalt fand die feſte Stimmung auch an der ſich erneut kundgebenden guten Stimmung für Zproz. Reichsanleihe, die bei lebhaftem Geſchäft bis zu 84½¼ Proz. anziehen konnten, da die Börſe pon der Mitteilung über die Schuldentilgung bei der bevor⸗ ſtehenden Reichsfinanzreform befriedigt war. Amerikaniſche Bahnen ſtellten ſich über Parität. Kanada konnten weiterhin Disconto⸗Commandit 178.10, Eiſenbahnen. Pfälz. Ludwigssbahn „ Maxbahn „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. — 218.— 18 — 2 131.80 ——.—ä Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 367.— „ neu—.— 354.— Chem. Fab. Goldenbg. 1 0 chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſt..⸗W. Stamm 80„ Vorzug Brauereien, Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br. Freibg. Kleinlein Heidelberg Homb. Meſſerſchmiti Ludwigsh. Brauerei Mannh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel, Mohr Brauerei Sinner Br. Schrödl, Heidlbg. „ Ritter, Schwetz. „S. Weltz, Speyer —.— 190 299.——. 131.— —.— 185.— 105.50—.— —.— 261.— —— 120.— 85.——.— 106— 195.. 50.— —— 220 —.— 137— —— Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 689.— Bad. Aſſecurranz 1210 1200 Continental. Verſich. 390.——.— Mannh. Verſicherung 400.——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.—. Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 138 50 Dingler'ſche ſchfbr. 119——.— Emaillirfbr. Kirrweil.———.— Emaillw.Maikammer—.— 90.— Ettlinger Spinnerei 97.— Hüttenh. Spinnerei 95.— Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu Koſth. Cell. u. Papierf. 248——.— Mantth. Gum. u. Asb. 140.——. Maſchinenf. Badenig Oberrg. Elektrizität 2250 Pf. Nähm u. Fahrradf.—.— 185.— Portl.⸗Jement Holbg. 157.——.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 115 50 Südd. Kabelwerke—.— 125.— ———.— —.— 270-Verein Freib. Ziegelw. 135.—— 200.—— —.— 72.50 „ z⸗Storch., Speyer 71.. Waghäuſel — FFF. Würzmühle Neuſtadt———.— Zellſtoffabr. Waldhof 325——.— —.— 1386 75 —— e Budapeſt, 28. September. Getreide(Telegramm.) markt. 28. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 1135 11 36 ſteitg 1139 11 40 feſt 1167 11 ù68 Noggen per Ott. 935 9 356 ſtetig 937 938 feſt Ape 972 978 874 Hafer per Okt. 805 800565ſtetig 804 804 feſt Mais per Sep-r 839 840 841 842 oS§Dp. 830 830 ſtetig——— ſteetig 728 7 29 729 730 Kohlraps—̃ͤ————— Liverpool, 23. September(Anfangskurſe.) 22. 28. Weizen per Sept. 7/89 ruhig 7084¼ ruhig 35 706¼ 706 Mais per Sept. 511— ruhig 5/10% träge 5 Okt, 509/ 5079556 * 2* 1 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗Hort, 21. Sept.(Drahtbericht der Hollano⸗Amerſta⸗vie Rotterdam). Der Dampfer„Ryndam“, am 12. Septbr. von Rotter⸗ dam ab, iſt heute hier angekommen. New⸗Hork, 22 Septbr.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 12 Septbr. von Antwerpen ab, iſt heute hier anſetomwes Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz 40% Reichsanl. 109.39 100 30] Ruſſenbank 130.50 131,10 Nr. 2, direkt 105 15 ee r. 2, direkt am Hauptbahnhof. 865 9110 eeee 1 10 85976 telegraphiſcher Natdricht iß der Dammpfer„Neckar“ am 4% Conſols 100.30 100.30 Lombarden 70„Septbr. von remerhaven ab, am 21. Septbr., morgens 4 Uhr, 3½ 0% 92.25 92 30 Baltimore u. Ohs 970 97.20 wohlbehalten in New⸗York angekommen. 5 30% 5 83 90 84.— Canada Wastfte 169.— 169 20 Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Kronprinzeſſin 995 5 8 Cecilie“ am 15. Septbr. von Bremerhaven ab, am 22. Septbr. 4 0 Bad. v. 1901 99 80 99.80 Hamburg Packet 109 40 109. mittags 7 Uk hlt halt in N E 4%„„1908 00.2 100 25 Nordd. Lloyo 9200 10 eee dih wahle bae i er een 3%„Eonv. ee 225.60 225.70 Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim, 3½%„ 190/7 91˙25 91.20] Deutſch⸗Luxembg. 158 50 159.20] 07 Nr. 22. 37% Bayern 91.50 91.50 Dortmunder 60.20 61 50**** 305 8 e 3 80 99 5⁰ 5 198.— 198 50 5 30% Heſſen 81.80 81.75 Harpener 207 20 207 20 30% Sachſen 88.1% 83.20 Laurahütte 210.80 210.70 Marx& Soldschmidt, Mannheim 455 1305 94½75 91.60 Phönix 183.80 184.90[ Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Rr. 56 und 1637 4% Italiener—.——.[Weſteregeln 180.— 181.20] 23. September 1908. roviſtonsfrei! 40% Ruſſ. Anl. 1902 83.20 83.25 Allg. Elektr.⸗Geſ. 227.40 227.60 4% Bagdadbahn 87.3) 87.20 Anilin Treptow 375,10 375.10 Ver⸗ Oeſer. Kreditaktien 202 80 02 70 Brown Boveri 173.90 174.40 Wir ſind als Selbſtkontrahenten(Käufer Berl. Handels⸗Ge. 168— 168.10] Chem. Alberk 413 50 413.50 unter Borbehaltz Darmſtädter Bant 127 60 127.60] D. Steinzeugwerke 211.— 211 50 8 8 90 0% Deutſch⸗Aſiat. Bank 139.10 139.— Elberf. Farben 409.50 408 20 erereee Deutſche Bank 239.50 239 20 Celluloſe Koſtheim 242— 240 20 Disc.⸗Kommandit 177.70 178.— Rüttgerswerken 155 50 155 70[.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 114— Dresdner Bank 147 20 147 60] Tonwaren Wiesloch 94.5) 9450 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen. 290 M. 265 Reichsbank 146.50 146— Wf. Draht. Langend. 168—168.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260— Rhein. Kreditbanl 138.70 133.70] Zellſtoff Waldhof 322 70 322 20Baumwollſpinnerei Speyer 58— 1 0 5 5 orzugs⸗Aktien 10²— Privatdiskont 3¼% Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 140— W. Berlin, 23 September(Telegr.) Nachbörſe. Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr. Sleheneeten 202.70 202 40 Staaisbahn 149.10 149.— Ai de e * 8 3 2 2 2 2 2 25 iskonto Komm. 178.10 178 Lombarden 22 80 22.70 Heunle⸗ eeeeen 84 89 — aimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 120— Londoner Effeftenbörſe. Fahr Gebr, Aesel, Pirmaſens 9— Filterfabrik Enzinger, Worms 216— London, 28. Septbr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 83— 2% Conſols 8355½ 85⅜6 Moddersfontein 10¼ 107¼] Frankenthaler Keſſelſchmiede— 75 öfr. 8 Reichsanleihe 85.— 84— Premier 8˙/. 8˙% Fuchs, Waggonfabrik, Heidelbeg— 15⁵5 4 Argentinier 88%/ 88% Randmines%½ 71½ Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 4 Italiener 103½ 103/ Atchiſon comp. 88— 87[Lindes Eismaſchinen— 138 4Japaner 88% 835%/ Canadian 174— 175 Linoleumfabrik, Maximiliansau 104— 3 Mexikauner 34— 34— Cheſepeake 40% 40½% Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 50 6⁵— 4 Spanier 94½ 94/Chikago Milwaukee 133½ 134—Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100—— Ottomanbank 185¼ 19—Denvers com. 271½% 27—Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 332— Amalgamated 73% 73% Erie 29½ 295/ Neckarſulmer Fahrrad 158— Anacondas 8% 89½ Grand Trunk III pref. 58%½ 54— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 12⁵— Rio Tinto B. 22— 22½% Nheinau Terrain⸗Geſellſchaft— 1ẽ0ö00 zfr Central Mining 15½ 15½Louisville 107— 107— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim—— Chartered 17% 17¼ Miſſouri Kanſas 295% 305¾ J Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 165— De Beers 12½ 13— Ontario 39 40/ Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 106 5 Eaſtrand 4% 41/ Southern Pacific 100½ 100% Rheinmühlenwerke, Mannheim erb Gb. Geduld 2¼ 27½ Union com. 153½ 157% Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 1 110 Goldfields 4˙% 47½ Steels eom. 44%½% 43%/ Rombacher Portland⸗Cementwerke 125⁵ 0 Jagersfontein 4%%[ Tend.: ſtill. tahlwerk Mannheim 113— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 91 88 *** Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 95 Intonn BraueretsEinrichtungen 182— mionbrauerei Kar e 65—5 Mannheimer Eſſektenbörſe Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannhemnm:.-360 3 Raſtatt 83— vom 23. September.(Offizieller Bericht.) Waldhof, Bahngeſellſchaft— ouie 8 8„Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr Die Börſe nahm heute wieder einen ſehr ſtillen Verlauf Zuckerfabrik Frankenthal 280 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerer, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. 78682 Konkurrenzlos matertalten bergeftelte, für die zarte Haut der Frauen und Kinder ſeit Jahren bewährte Myrrholin⸗ mit anerkannter Schönheitswirkung auf die Haut. 1613 Nähmaſchinen 1 5 Lwrecke auch Vorzüglich zum Sticken geeignet. Alleinverkauf be⸗ A 3, 4, vis--vis vom Theater. Telefon 1298. Eigene Reparaturwerkstatt Sie werden morgen wieder ganz wohlauf ſein und die Tour mit uns machen können, wenn Sie nur ein halb Milch nehmen. Dann können Sie ja auch noch n paar lutſchen, aber dann ſind Sie morgen auch wieder in Ord⸗ Sommerreiſe immer ordentlich mit Jays Sodenern und kann Ihnen ſchon ein paar ablaſſen. Sind übrigens gar man kaun ſie in allen Apotheken. Drogerien und Mineral⸗ waſſerhandlungen haben. Nachahmungen jeder Art 15 iſt die aus allerfeinſten Roh⸗ feife, denn ſie allein enthält den cosmetſſchen Beſtandteil„Myrrholin“ für Familiengebrauch und gewerbliche Martin Deeker, Ach was, nur den Nopf nicht hängen lassen! 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Während früher die Lehre das Mittel war, mittels deſſen man ungeeignete Elemente nach Möglichkeit aus dem Berufsſtande fernhielt, iſt ſie heute noch gut genug dazu, möglichſt viele und billige Arbeitskräfte in den Stand hereinzuziehen. Nach Vorbildung und Fähigkeiten zum kauf⸗ männiſchen Beruf frage man kaum noch und auch die Ausbildung des Lehrlings ſei nur ſelten Gegenſtand wirklicher Beachtung. Die Hauptſache iſt, daß er die Arbeiten verrichte, zu denen man eben heute Lehrlinge engagiere, wodurch der ungeſunde Zuſtand eintrete, daß der Lernbefliſſene zwar einen Arbeitgeber aber nur ſelten einen Lehrherrn habe. Redner ſchildert dann die Art, wie man früher die kaufmänniſche Lehre betrieben und mit allen möglichen Kauteln umgeben habe, damit der Erfolg nach Möglichkeit geſichert ſei. Er weiſt darauf hin, daß die Gewerbe⸗ freiheit und die damit zuſammenfallende Induſtriealiſierung die Ketten geſprengt habe, die durch Tradition und hundertjährige lebung gebildet, den Kaufmannsſtand zuſammengehalten hätten. geider hahe die dadurch verurſachte Regelloſigleit auch auf die Lehre ſchädigend eingewirkt und man habe es auch verfäumt, durch gute Fachfortbildungsſchulen(nicht Handelsſchulen, die als aßig zu verwerfen ſeien] die alte gute Grundlage kauf⸗ männiſcher Ausbildung wieder herzuſtellen. Da nun heute die Gehilfen faſt die einzigen Leidtragenden dieſes Syſtems der ſyſtemloſen Lehrlingszüchterei ſeien, ſo begründete der Redner noch, warum gerade die Handlungsgehülfen⸗Verbände ſich der Sache annähmen und wie ſie ſich, mit Hilfe guter obligatoriſcher Fachfortbildungsſchulen, mit einer zu deren Beſuch erforder⸗ lichen Aufnahmeprüfung der Lehrlingsausbildung die künftige Lehre des kaufmänniſchen Nachwuchſes dächten. Doch wollten die Organiſationen und beſonders der von ihm vertretene Ver⸗ band Deutſcher Handlungsgehülfen zu Leipzig ſich nicht damit begnügen, auf die Erfüllung ihrer Wünſche von Geſetzeswegen zu warten, ſondern inzwiſchen ſelbſt kräftig Hand anlegen, um den ſchlimmſten Uebelſtänden zu ſteuern. Sie empfehlen deshalb ihren Mitgliedern immer wieder, fich überall da, wo ſie mit Lehrlingen zu tun haben, um deren Ausbildung— auch ohne direkten Auftrag des Chefs— zu bemühen und der..H. hat weiter ſchon ſeit langen Jahren auch eine Lehrlingsabteilung eingerichtet, deren Mitgliedſchaft zu erwerben er den anweſenden Lehrlingen empfahl und die beſtimmt ſei, ſich auch ſonſt um die Verbeſſerung der Allgemein⸗ und Fachbildung der jungen Leute zu bemühen, damit wenigſtens von Gehülfenſeite nichts verſäumt werde, ſie zu tüchtigen und leiſtungsfähigen Mitarbeitern des deutſchen Handels zu erziehen. Der Vortrag, der zahlreich von ehrlingen und deren Eltern beſucht war, fand lebhaften Beifall und es traten gleichzeitig eine größere Zahl Lehrlinge der Lehr⸗ lingsabteilung des V..H. Leipzig bei. *Gartenbau⸗Berein„Flora“. Donnerstag Abend fand im „Ballhaus“ die erſte Momatsverſammlung nach der mlichen Sommerpauſe ſtatt. Dieſe hatte ſich, wie gewohnt, eines zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Der Vorſitzende, Herr N. Roſen⸗ üß ſprache an die Mit⸗ Längs⸗ LBillige Butter Denn Sle FurrETLO naben Sie das nahrhafteste, im Seschmack und Seruch feluste BUTTER Stsatzmittel. Uber ½ billiger und ebenso wohlschmeckend. ven Gen Bergtz. ee pflege innerhalb des Vereins bekannt gegeben wurde. Eine große Anzahl ſchön entwickelter Pflanzen war zur Beurteilung ge⸗ bracht. Es wurden u. a. recht gute Reſultate erzielt. Die Kom⸗ miſſion brachte die Verteilung von insgeſamt 18 Preiſen in Vor⸗ ſchlag und zwar je 6 erſte, zweite und dritte Preiſe. Erſte Preiſe erhielten die Mitglieder: Seidenſtricker, J. Müller, K. Legner, Lindenheim, Fügen und W. Groß Ww.; zweite Preiſe: L. Schmidt, Ch. Lorbeer, W. Groß, P. Reuther, E. Peter, und Gauff; dritte Preiſe: Ueberrhein, Stetter, Sohez, P. Claußen, Humburger und Ganſer. Die Preiſe beſtanden in Blattpflanzen und Blumen. An die Preisverteilung, welche von Herrn Roſenkränzer vorgenom⸗ men wurde, ſchloß ſich die übliche Blumen⸗ und Pflanzenverloſung. * Arbeiterfortbildungsverein T 2, 15. Die am verfloſſenen Montag ſtattgefundene Mitgliederverſammlung er⸗ freute ſich leider nicht des Beſuches, der mit Rückſicht auf die wichtige Tagesordnung erwünſcht geweſen wäre. Bei Punkt 1 „Sterbekaſſe“ zeigte die veranſtaltete Rundfrage unter den Mit⸗ gliedern, daß eine Sterbekaſſe innerhalb des Vereins wenig Sympathie findet, dagegen ſollen die Mitglieder für die Ver⸗ bandsſterbekaſſe intereſſiert werden. Zum Winterprogramm teilte der 2. Vorſitzende mit, daß Mitte Oktober die Unter⸗ richtsſtunden beginnen; neben den bekannten Fächern: Rech⸗ nen, Schönſchreiben, Geſchäftsaufſätze, Buchführung und Steno⸗ graphie ſolle auch Sprachen,„Franzöſiſch“ und bei genügender Beteiligung„Eſperanto“ in den Lehrplan aufgenommen werden Vorträge ſind 8 in Ausſicht genommen, darunter 3 mit Licht⸗ bildern und ein Rezitationsabend. Am Sonntag, den 28. Oktober d. J. findet eine Abendunterhaltung mit Tanz in der Zentralhalle ſtatt. * Vereinigung der Mannheimer Vergnügungsvereine. Am Dienstag den 1. September ds. Is. tagte im Saale des Reſtau⸗ rant Scheffeleck die zahlreich beſuchte 1. Generalverſam mꝶ‚⸗ lung der von den Geſellſchaften: Germanſa, Humor, Lyra, Olymp, Sans⸗Souci und Teutonia gegründeten VBereingg⸗ ung der Mannheimer Vergnügungsverein e. Zur Tagesordnung ſtanden folgende Punkte: Genehmigung des Sta⸗ tuts, Wahl des Vorſtandes und ſonſtige Anträge. Zunächſt be⸗ richtete der prov. Geſchäftsführer über die ſeit 11. Auguft ds. Is. [der eigentlichen Gründung der Vereinigung) unternommenen Schritte, eingelaufene Korreſpondenzen etc. und bedauert, daß von den vielen Mannheimer Vergnügungs⸗Vereinen ſo wenig die Vorteile eines Zuſammenſchluſſes erkannt haben, zumal bei der ſeinerzeitigen 1. Zuſammenkunft der Vorſtände der Vergn.⸗ Vereine ſämtliche Herren die Anregung dieſer Sache begrüßt hatten. Die Verſammlung ging nunmehr zur Tagesordnung über. Das Statut wurde nochmals gründlich durchberaten und mit kleinen Abänderungen einſtimmig angenommen. Der Vor⸗ ſtand ſetzt ſich nach erfolgter Wahl wie folgt zuſammen: 1. Vor⸗ ſitender Weiß, 2. Vorſitzender Beckenbach, 1. Schriftführer Schling, 2. Schriftführer Gromer, Kaſſier Rauſch, eviſoren Levyn und Strauß. Es wurde ferner beſchloſſen, die nächſte Ausſchußſitzung am Samstag den 19. September, abends 8 Uhr im Nebenzimmer des Reſtaurants Scheffeleck zu veranſtalten und an demſelben Abend um 9 Uhr im Saale des Scheffeleck einen Herrenabend, damit die einzelnen Vereine mehr Fühlung mit⸗ einander bekommen. Die Verſammlung ſprach noch ihr Be⸗ dauern darüber aus, daß einzelne Vereine die ihnen in dieſer Sache zugeſandten Schreiben nicht beantwortet haben. *Im Gartenbanverein in Neckaran hielt am Sonntag den 14. ds. der neue ſtaatliche Obſtbau⸗Inſpektor für die Kreiſe Mannheim und Heidelberg, Herr Kreisinſpektor Blaſer aus Heidelberg, einen ſehr intereſſanten Vortrag über das Thema „Krankheiten und Schädlinge des Obſtbaums und deren Beklämpfung!. S Würze M. Hannstein, L, 14, 1. Saale des„Prinz Max und war von Gartenfreunden und Opſt⸗ baumzüchtern zahlreich beſucht. Herr Kör ner, Vorſitzender des Gartenbauvereins, leitete die Verſammlung und erteilte mit Worten herzlicher Begrüßung dem Referenten das Wort. Redner beſprach zunächſt im allgemeinen das Tun und Treiben der ver⸗ ſchiedenen Sorten von Schädlingen, welche das deutſche Volk ſchon viele Millionen gekoſtet haben, ohne daß bis heute ein radikaler Erfolg konſtatiert werden könnte. Allein 15 Millionen Mark ſind ſeit 1870 zur Bekämpfung der Reblaus aufgewendet worden; große Weinbaugebiete, ſo im Jahre 1905 an der Moſel, hat dieſer Schädling ſchon zerſtört. Die Krankheiten an Obſt⸗ bäumen machen ſich bemerkbar entweder am ganzen Baum vder aber an einzelnen Teilen, an Aeſten, Zweigen, Blättern, Blüten und Früchten, je nach Art der Angreifer. Als die gefährlichſten cher erſt zur Froſtzeit erſcheint, daher auch Froſtſchmetterling cher erſt zur Froſtzeit erſcheint, daher auch FFroſtſchmetterling genannt. Man begegnet dieſem Feinde, der in großen Scharen auftritt, am wirkſamſten durch Anlegen von Klebgürteln an die Bäume und Baumſtützen. Dieſe müſſen billig, leicht zu ſtreichen und der Raupenleim ſehr klebfähig ſein; der in der chemiſchen Fabrik von Wingenroth in Mannheim zur Ausſtellung gelangende Leim beſitze dieſe Eigenſchaft. Ein zweiter Schädling iſt die Obſtmade oder Obſtwickler, der ſogenannte Wurm, der ſich in die Frucht bis zum Kerngehäuſe eindrängt; die Frucht wird vor⸗ zeitig reif und fällt zu Boden. Das gefallene Obſt muß daher jeden Tag abgeleſen und die Würmer unſchädlich gemacht werden. Unbrauchbares Obſt iſt 50 Zentimeter tief zu verbergen, am beſten im Kompoſthaufen. Die Bäume ſollen frei von Mpoſen und überzüglichen Rinden, daher gut abgekrazt ſein und eine ziemlich große Baumſcheibe haben. Die Gürtel ſind Ende Juni anzulegen und müſſen bis zur zweiten Hälfte des Oktober am Baume bleiben. Arſenlöſung mit Kupferkalkbrühe, Obſtbaum⸗ carbolineum, ein Liter auf 100 Liter Waſſer, ſind gute Hilfs⸗ mittel zur Bekämpfung der Baumfeide. Weitere Schädlinge ſind noch die Geſellſchaftsraupen, wie der in unſerer Gemarkung zahl⸗ reich auftretende Goldafter, der Ringelſpinner, der Schwamm⸗ ſpinner, ferner von den Käfern der Apfelblüthenſtecher, die Läuſe und endlich die Pilze. Ihre Bekäumpfung erfolgt je nach Art durch die Raupenſcheere, die Raupenfackeln, mit ſcharfem Meſſer oder auch Beſpritzen. An Hand von ſehr ſchönen Präparaten erläuterte Herr Blafer den Werdegang und gefährliche Treiben der Tiere in intereſſanter Weiſe. Reicher Beifall lohnte die Ausführungen des Redners, welchem namens des Vereins Herr Mange den herzlichſten Dank ausſprach. * Die Oberpoſtſchaffner⸗Vereinigung Mannheim, Ortsverein Maunheim(Bezirk Karlsruhe) machte am Sonntag, den 18. ds. Monats anläßlich ihres erſten Stiftungsfeſtes ihren erſten Ausflug nach Schriesheim. Von hier.12 Nachm. mit der Main⸗Neckar⸗Bahn nach Ladenburg, von da zu Fuß bis Schries⸗ heim, Ludwigstal zur Strahlenburg. Ein überaus herrliches Wetter und ſtaubfreie Straßen hatten wir, ſodaß es, wenn auch die Zahl nicht ſo ſehr groß war, wirklich ſehr vergnügt war. Nachdem man ſich ordentlich in Gottes freier Natur auf der Burg Strahlenburg erholt hatte, ging es wieder zu Juß zurück nach Ladenburg. Am.16 abends langten wir in animierteſter Stimmung wieder im Hauptbahnhofe an. Die Oberpoſt⸗ ſchaffner⸗Vereinigung, die jetzt auf eine Mitgliederzahl von 7 Kollegen im erſten Jahre geſtiegen iſt, kann auf ihren Geſamt⸗ vorſtand ſtolz ſein, da er es verſtanden hat, in dieſer kurzen Zeit den Verein auf dieſe Höhe zu bringen. Bei der in Köln ſtattgefundenen Konferenz der Oberpoſtſchaffner⸗Vereinigungen Deutſchlands war die hieſige Vereinigung auch durch ihren erſten Die Verſammlung tagte im ist einzig in ihrer Art. Die unver- gleichliche Feinheit des damit erzielten Geschmacks, die stets gleichmässige Iualität, re Ausgiebigkeit und deshalb Billigkeit zeich- nen sie vor allen Nachahmungen hervorragend aus. 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Nach den, den einzelnen Abſchnitten auf der Rückſeite aufgedruckten 31796 Bedingungen iſt es nicht geſtattet, Kupons von verſchlebenen Karten bezw. Abſchnitten zu einer Fahrt zu benützen. Ein etwa unbe⸗ nüßzter Kupon einer 50 Pfg⸗ Karte— Abſchnitt— kann im Verbindung mit einem zu löſenden 5 e nur zu einer Fahrt auf einer 10 Pfg.⸗Strecke, zwei übrig ge⸗ bliebene, bezw. drei übrig ge⸗ bliebene in gleicher Weiſe für für eine 15 Pfg. bezw. 20 Pfg.⸗ Strecke benützt werden. 31796 Mannheim, 16. Sept. 1908. Städt. Straßſenbahnamt. Dergebung von Pflafler- urbeilen. Nr. 13571 I. Die Ausführ⸗ ung der Pflaſterarbeiten für die Herſtellung der Straßen auf dem Gelände der ehe⸗ maligen Zimmer ſchen Fabrik ſoll öffentlich vergeben werden. „Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tieſbauamt, Litera L2, 9 zur Einſicht auf; Angebotsformu⸗ lare können gegen Erſtattung der Verptelfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſtegelt und mit Aufſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis jum 31809 Montag, 5. Ortober 1908, vormittags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ binde Arwerdnadlung einge⸗ hende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, 19. Sept. 1908. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Vergebung. Die Ausführung der ſchmied⸗ eiſernen Dachkonſtruktion, ca. 42 500 12 für den Kohlen⸗ ſchuppen des ſtädt. Elektrizitäts⸗ werkes ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. e Unterlagen zur Vergeb⸗ ung können in unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und—6 Uhr eingeſehen reſp. 2 werden. 2 ſtungsfähige Unternehmer, d welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt e haben und hierüber Nachweiſe er⸗ bringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Freitag, den 2. 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Oktober 1908 vormittags 11 uhr verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift bei uns, Zimmer No. 4 einreichen. Mannheim, 21. Oktober 08. Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗„ Gas⸗ u. Elektrizitätswerke: Pichler. 31811 Zwangsberſteigerung. Nr. 7580. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung foll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Geſamtguts der allgemeinen Gütergemeinſchaft zwiſchen Georg Söhnlein ſen. u. deſſen Ehefrau Mathilde, geborene Schuhbauer in Neckargemünd eingetragene, nachſtehend be⸗ ſchriebene Grundſtück am Samstag, 26. Septbr. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat — u deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Manuheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 6. Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitleilungen des Grundbuchsamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere er Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergehk dle Aufforderung, Rechte, ſonteit ſie zur Zeit dei Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gländiger widerſpricht, glaubhaft 1 machen. widrigen⸗ falls ſie bei der eitchtene des ſchtial en Gebots nicht berück⸗ 9 0 und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem ere des Gläubigers und den übrlgen Rechten nachgeſetzl werden. e welche ein der Verſte aden entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verfleigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbnch von Mannheim, Band 476, Heft 35, Beſtands⸗ verzeichnis 1. 80530 Lagerbuch⸗Nr. 5599 g, Flächen· inhalt 3a 57 qm Hofraite mit Gebäulichkeiten unvollendeter Rohbauten an der Meerfeld⸗ ſtraße 86, geſchätzt zu 54000 Mk. Mannheim, 11. Juli 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenhelmer. Bücher- Revisor ek. Büchner Werms u. Ra. Zwangs⸗Verſtrigerung. Donnerstag, 24. Sept. 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale c 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege 1Fahrrad u. perſchiedene Möbel öffent⸗ Vergebung einer Einfriedigung. Die Herſtellung einer Einfrie⸗ digung aus Orahtgeflecht für die Beamtendienſtgärten, nördlich des Güterverwaltungsgebäudes imZentralgüterbahnhofin Mann⸗ heim ſoll nach der Verordnung des Gr. Miniſteriums der Finau⸗ zen vom 8. Januar 1907 im öffentlichen Wellbewerb vergeben werden. 81675 Die Zeichnung und das Be⸗ dingnisheft liegen in den üblichen Alntsſtunden auf unſerer Kanz⸗ lei auf, wo auch die Angebots⸗ vordrucke koſtenlos abgegeben werden. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis zum Eröſſnungs⸗ termin am 29. September l. Is. vormittags 11 uhr bei uns einzureichen. Zuſchlagsſriſt vierzehn Tage. Mannuheim, 21. Septbr. 1905. Großh. Bahnbauinſpektion. Deulſch⸗Flalieniſcher Gäler⸗ Verkeht. Mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober 1908 tritt der mit unſeren Bekanntmachungen v. 15. April und 23. Juli 1908 bereits an⸗ gekündigte Ausnahmetarif für Steinkohlen uſw. von Deytſch⸗ land nach Italien in Kraft. Der Tarif iſt zum Preis von 20 Pfg. von unſerem Ver⸗ kehrsbureau zu beziehen. 51080 Karlsruhe, 21. Sept. 1908. Gr. Generaldirektlon der bad. Staatseiſenbahnen. Jwaugs⸗Jerſteigerung. Donnerstag, 24. 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