kReine Unterbrechung elntritt. Abonnement(Badiſche Volkszeitung.) 20 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Woſt bez. inel. Poſt⸗ anſſchlag M..4 pro Quartal. Badiſche Neueſte Nachrichten Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktionu, Buchhaltung 1449 Einzel⸗Nummer 8 Pfg⸗ Druckerel⸗Bureau(A 3 5 2 80 3 edu N In ſerate: Alnab hängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 341 Di Erlonel⸗gelle: 8 Ui Seleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Ausgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaltlonn 77 Auswäruge Inferate: 20„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. EGrpedition und Verlagz⸗ Auu RemeBele E Slnß der Inferaten-Aunahme ür das Müttagsslatt Morzens 30 h Uhr, für das Abendblatt Nachnttags 3 Uhr. eene, Donnerstag, 1. Oktober 1908.(Abendblatt.) Nr. 458. stehen vor der Cüre. Im Relchsfage werden dle Reiclis⸗ Hnanzreform, dle für die ganze erwerbstätige Bepölkerung flek einschneidende Sewerbeordnungs⸗Nopelle und sonsfige bedeutlame Seletzesvorlagen zu großen Debatten führen und in unserem engeren Beimatlande Baden vird die nun- mehr einsetzende Wallbewegung das Interesse aller politischi denkenden Kreise in hohem IIlasse in Anspruch nehmen. In solchen Teiten ist es Pllicht eines jeden liberalen Mannes, eine gut redligierte, reichhaltige liberale Tageszeitung zu lesen, die ihn über alle Vorgänge im polltischen Beben rasch und sickler informiert. Eine solche Tageszeltung ist der fäglich 2 mal erscheinende IHannheimer Seneral⸗Hnzeiger Badische Ileueste Hachrichten der in seinem politischen Teil alle wichtigen Sxeignisse elngehend unc volksfümlich behandelt. Sigene Büros in Berlin und Karlsruhe. Sigene Korrespondenten in Honden, Petersburg, Paris, Wien und Rom. Husführliche stenograph. Reichstagsberlchte. Eine besondere Hufmerksamkeit widmet der„Mann⸗ Heimer Seneral⸗Hnzeiger, Badische lleusste lHach⸗ richten“ den Vorgͤngen auf den versctledenen Sebleten der Kunst und Wiffenſengkt und perweisen wir luer namentflich auf dle neu errichtete „Monatlicke Bellage für Eiteratur u. Wissen- schaft⸗, soiole auf unsere IlusiksBellage. bder Unferhaltende Teil dles„Illannheimer Senerals Hnzeigers, Badische lleòeste MHachrichten“ bringt spannende Romane und Stzählungen neben pieler sonstiger interessanter Bektüre. Eingehend und rasck berichtet der„Illannheimer Senerals Hnzeiger, Badische Neueste Hachrichten“ über alle Porgänge in Stadt und Kandl, Ramentlick auch über die im Pordergrund des ökentlichen Interesses stehenden kommunalpolitischen Angelegenftelten. Der Bandelstell, den wir in dler letzten Zelt wlieder bedeutend bereichert Haben, bringt alle wichtigen IIlittellungen aus Industrie, Handel und perkehr, sowle Stimmungs- und Kursberlichte von allen Welthandelsplatzen. Besonders bellebt ist die wöchentlich erscheinende Handels- u. Induſtrie-⸗Beilage dle in jeder ummer allgemein interessterende und beleh- rende Hbhandlungen über Handelspolltische, wirtschaftliche und rechtliche Fragen bringt. Pir laden zu zahlreichem Hhonnement eln. Dost⸗Hbonnenten rsuchen ſolr, falls es noch nicht geschehen, um schleunige Srneuerung des Abonnements, damit in der Zuslfellung Unsere Verlag des „Illannheimer Seneral-⸗Hnzeigers“ politisch bewegte Zeiten Badlsche lleuesfe Hlachrichten. Am Sonntag tritt in Karlsruhe der Engere Ausſchuß der nationalliberalen Partei zuſammen, um die Lücke zu füllen, die durch den Rücktritt des Herrn Dr. Binz von der Parteileitung entſtanden. Die nationalliberale Partei Badens ſteht vor einer ſehr ernſten Entſcheidung; die zu treffende Wahl wird nicht nur der Partei die Richtung beſtimmen, ſondern von entſcheidendem Einfluß auch auf die kommenden Landtagswahlen und die Landespolitik ſein. Aber auch die nationalliberale Geſamtpartei nimmt das lebhafteſte Intereſſe an der Wahl wie an den ganzen Vorgängen der letzten Zeit. Es kann ihr ſelbſtverſtändlich nicht gleichgültig ſein, welchen Kurs die nationalliberale Partei Badens ſteuert, die ein inte⸗ grierender Beſtandteil der nationalliberalen Partei des Reichs iſt, was in al len Entſchließungen der erſteren nie außer Acht gelaſſen werden ſollte. Schon einmal haben wir darauf hin⸗ gewieſen, daß die nationalliberale Partei Badens nie vergeſſen darf, daß in Baden nicht nur Landtagswahlen, ſondern auch Reichstagswahlen zu machen ſind, als verſucht werden wollte, die Jungliberalen hart an die Sozialdemokratie heran⸗ zudrängen. Wir gaben geſtern einen Artikel der„Nat.⸗Lib. Korreſp.“ wieder, in dem die Möglichkeit einer Reichs⸗ tagsauflöſung aus Anlaß der Beratungen über die Reichsfinanzreform ins Auge gefaßt wird. Sie kann aus dieſem, ſie mag aus einem anderen Anlaß erfolgen, der gegen⸗ wärtige Reichstag mag ſeinen Lebenslauf vollenden— immer wird die nationalliberale Geſamt partei bei Neuwahlen, nicht nur gegen das Zentrum, ſondern vor allem auch gegen die Sozialdemokratie einen harten und bitteren Kampf zu führen haben; deren Niederhaltung den Schlüſſel zur Löſung des Problems eines Reichstages nationaler Mehr⸗ heit auch ferner bilden wird. Dieſer Geſichtspunkt, dieſer Zu⸗ ſammenhang mit der Reichspolitik und der nationalliberalen Partei des Reiches ſollte nicht aus dem Auge gelaſſen werden bei den Entſcheidungen und Beſchlüſſen über die Richtlinien der Agitation und anderes, die am Sonntag in Karlsruhe ge⸗ faßt werden. Es iſt leider auf dieſe Punkte nicht immer ge⸗ nügend Gewicht gelegt worden. Die nationalliberale Partei Badens muß auch ihre Landespolitik ſo führen, daß ſie frei, unabhängig und ungehindert mit der nationalliberalen Partei des Reiches an den größeren und entſcheidungsvolleren Auf⸗ gaben des Reiches zuſammenarbeiten kann und nicht durch ihre Landespolitik beengt wird, ein wertvoller und nach allen Seiten ſchlagfähiger Kampfgenoſſe der Geſamtpartei zu ſein. Wie immer ſie ihre Geſchäfte im Lande führen mag, die nationalliberale Partei Badens muß ſich die Möglichkeit er⸗ halten, den gleichen Kampf gegen die gleichen Gegner mit der gleichen Energie zu führen wie die Partei des Reiches, wenn anders ſie nicht den für ſie notwendigen Zuſammen⸗ hang mit dieſer lockern will in einer Weiſe, die weder ihren eigenen Intereſſen noch denen der großen nationalliheralen Partei und der nationalen Reichspolitik entſpricht. Sie darf ſich nicht in eine Lage verſetzen, die ihre Bereitſchaft und Stoß⸗ kraft im Kampf gegen ihre beiden Hauptgegner auf dem Boden der Reichspolitik lähmt durch einen offenen und dem einen Gegner jedenfalls ſehr willkommenen Zwieſpalt in den Frontrichtungen ihrer Landespolitik und ihrer Reichs⸗ politik. Wir exrwarten— und wiſſen uns darin eins mit der nationalliberalen Partei des Reiches— daz dieſe eigentlich großen politiſchen Geſichtspunkte ſowohl bei der Löſung der Perſonenfrage wie der ſonſtigen ſachlichen Fragen am Sonn⸗ tag in Karlsruhe wohl im Auge behalten werden. Die natio⸗ nalliberale Politik Badens iſt gerade in den letzten Jahren, auch von namhaften Parteiführern, allzu ſehr nur unter dem einen Geſichtswinkel der Landespolitik geſehen und ge⸗ trieben wordon, der ſeine Berechtigung hat, aber doch immer nur eine partielle. Der unglückliche Zufall des gleichzeitigen Rücktritts dreier Parteiführer hat die Federn der gegneriſchen Preſſe in unklug wilder Freude über das Papier tanzen laſſen. Mit diabo⸗ liſchem Vergnügen über die Verlegenheiten der tiefgehaßten natonalliberalen Partei legten ſie unter, wo ſie nicht auslegen wollten. Begnügten ſich die klerifalen Blätter mit dem biſſig⸗ ſten Hohn, ſo klang leidenſchaftlicher Haß und wildeſte Ver⸗ achtung aus den ſozialdemokratiſchen Blättern. Sie ent⸗ äußerten ſich des letzten Reſtes von Anſtand, den ebenſowohl taktiſche Klugheit wie das Gefühl der Verpflichtung gebieten ſollte. Das ſollte den Propagandiſten der verbindlichen Form zu denken geben, hinter welcher Phraſe übrigens manche Leute nichts weiter wittern als eine Fortſetzung der, Politik des Gehen⸗ und Geſchehenlaſſens bis auf den Tag der Hülfe von draußen. Auch die demokratiſche Preſſe hat keineswegs ſich ſo blockfreundlich betäkigt, wie Loyalität es gebieten ſollte. Dort iſt der Lieblingsgedanke einer Zerreißung der nationalllbera⸗ len Partei, einer Abſprengung ihres linken Flügels und Ver⸗ einigung desſelben mit Demokratie und Sozialdemokratie zu einem Großblock wieder zu neuen Hoffnungen belebt worden, der moraliſche Eroberungen dann durch alle deutſchen Lande machen ſollte. Eine ernſte und eindringliche Lehre predigen dieſe Tage der Führerkriſe. Die nationalliberale Partei ſteht allein, inmitten nicht ganz aufrichtiger Freunde und böswillig⸗ ſter Gegner, als die beſtgehaßte Partei des Landes. Die Politik der Liebenswürdigkeit, die die nationalliberale Partei in loyaler Berückſichtigung früherer Abmachungen gegen die Sozialdemokratie trieb, hat die Sozialdemokratie beantwortel mit einer offenen höhniſchen und übermütigen Kriegsankündi⸗ gung, aus der wir nicht das Beſtreben herauszuleſen vermögen uach gemeinſamer Abwehr des Klerikalismus und loyaler Ver⸗ ſtändigung über einen etwaigen Erfolg dieſer Abwehrmehrheit. Taktil und Politik der badiſchen Sozialdemokratie verfolgen als letztes Ziel die Vernichtung der nationalliberalen Partei durch ihre Zerreißung. Die nationalliberale Partei iſt für die eigentlichen Entſcheidungen des Wahlkampfes, die für ſie und ihren Fortbeſtand nicht erſt am Stichwahltage fallen, im weſentlichen auf ſich geſtellt. Ob dieſe ernſte Lehre hinreichend ernſte und kampfentſchloſſene Männer in der nationalliberalen Partei aus den durch das Großblockabkommen indifferent und träge, allzu geruhig und vertrauensſelig gewordenen Partei⸗ gängern erziehen wird? Nach der Führerkriſe wohnten wir im Oberlande einer nationalliberalen Verſammlung bei. In ihr mahnte der Vorſitzende, zuerſt ſich auf die eigene Kraft zu kkützen und die Parxteiorganiſationen zu ſtärken. Vortrefflich. Aber das dicke Efde kam nach. Es wurde danach ausgeführt, daß für die Stichwahlen trotz alledem und alledem wieder das Abkommen werde getroffen werden müſſen. Ohne Bedauern wurde das geſagt. Im Gefühl der Abhängigkeit und Unab⸗ wendbarkeit. Ob es überall ſo geſchieht? Wie will man hoffen, auf dieſe Weiſe Kämpfer um jeden Fuß breit Bodens zu er⸗ ziehen, Parteibegeiſterung zu entflammen und dort, wo es dringend notpendig iſt, dem unbeſtreitbaren Zuge nach rechts zu wehren? Man laſſe doch endlich einmal dieſe peſſimiſtiſchen und lähmenden Rechnungen ganz aus den Verſammlungen. Das Ergebnis dieſer letzteren Betrachtung iſt das, wir müſſen bei der Löſung der Perſonalfrage darauf ſehen, daß das offen⸗ kundige Streben der Gegner von rechts und links auf Zer⸗ ſpaltung der nationalliberalen Partei nicht eine Un er⸗ ſtützung von innen her finde durch eine Wahl, die be⸗ ſtimmte, aber nicht einmal eine überwiegende Mehrheit habende Richtungen in der Partei zu ſcharf akzentuiert; wir müſſen ferner ein Agitationsprogramm aufſtellen, das ſich ebenſowohl durch Klarheit und Unabhängigkeit auszeichnet, wie fähig iſt, als ein Weckruf neuer nationalliberaler Energie durch die Lande zu gehen. Ueberſehen wir doch auch nicht, daß wir auf andere Weiſe keinesfalls auf eine moraliſche Unter⸗ ſtützung der Regierung in dem ſchweren Wahlkampf zu rechnen haben. Vergeſſen wir nicht, daß die Konſervativen nur allzu bereit ſind, die Lage der nationalliberalen Partei ſich zu nutze zu machen, den ſogen. rechten Flügel der Partei zu ſich herüber⸗ zuziehen, wenn nicht als Organiſation, woran der Pakt der Kouſervativen mit dem Zentrum ſie hindert, ſo doch ſeine ein⸗ zelnen Anhänger aufzuſaugen. Wir ſind damit ſLon bei dem weſentlichſten Punkte der Karlsruher Ausſchußſitzung angelangt, der ſelbſtverſtändlich nur mit äußerſter Vorſicht und mit gebotenem Takt behandell werden kann. Schon wird von den verſchiedenſten Seiten mit den Fingern auf den kommenden Mann gewieſen, ſchon wird von dieſer Wahl die endgültige Klärung nach links er⸗ wartet. Wir geſtehen offen, daß wir uns nicht recht zu be⸗ freunden vermöchten mit der Wahl eines Mannes von ganz prononeierter Stellung in der Kardinalfrage der innerbadi⸗ ſchen Politik— unbeſchadet großer perſönlicher Sympathien. Wir werden uns aber ſelbſtverſtändlich dem Parteibeſchluß beugen und gern und willig uns der Filhrung des Erkorenen anvertrauen, in loyaler und gewiſſenhafter Erfüllung der Pflichten gegen die Partei, die auch uns über Sonderwünſchen ſteht. Geben dann aber der Erwartung Ausdruck, daß Dr. Binz Nachfolger den abweichenden Meinungen in den eigenen Reihen mit dem Takt und der Courteoiſte begegnet, die nicht nur eine ſehr ſtarke und anſcheinend wachſend⸗ Minderheit beanſpruchen darf, ſondern die auch eine kluge Abſchätzung des Verhältniſſes zur angriffsluſtigen konſerva⸗ tiven Rechten geboten erſcheinen läßt, erwarten als ſelbſtper⸗ ſtändlich, daß die neue Leitung nicht eine Politik der Majori⸗ ſierung, der ſchroffen und verletzenden Zurückdrängung be⸗ achtlicher Minderheiten treibt, ſondern eine Politik der Ver⸗ mittlung, der Zuſammenführung divergierender taktiſcher Auffaſſungen zu einer konſequenten, geradlinigen nationalen und liberalen Politik; das bedingt u. E. vor allem eine takt⸗ volle und zurückhaltende Beurteilung und Wertſchätzung der badiſchen Sozialdemokratie, ihres Entwicklungsprogeſſes und ihrer taktiſchen Bedeutung, wie ſie uns die Verhältniſſe überhaupt, die Haltung der Sozialdemokratie einerſeits, die Agitationsweiſen des Zentrums und der Konſervativen ander⸗ ſeits erforderlich machen. Anſonſten ſehen wir nicht, wie wir dem Abmarſch nach rechts Falt gebisten wollen, der gänz⸗ lich vollzogen allerdings das Schickſal der natioualfberalen Partei beſiegeln würde. Von links her hat die natkignal⸗ liberale Partei, die uns doch wohl noch wichtiger und intereſſanter ſein darf, als Block und Großblock, keine nennens⸗ werten Gewinne zu erwarten, ſondern nur von rechts her, 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 1. Oktober. dort aber hat ſie auch ihre wichtigſten Grenzlande zu verlieren und ihre feſteſten Bollwerke im ſtädtiſchen und ländlichen Mittelſtand. Und ſo lange wir noch nicht mit der Linken zu einer ununterſcheidbaren Maſſe verſchmolzen ſind und ſolange auch gerade von der Linken das Verhältnis immer nur als ein Verhältnis auf Kündigung hingeſtellt und ſogar die Politik der nationalliberalen Landtagsfraktion zu durchkreuzen ge⸗ ſucht wird, haben wir Recht wie Pflicht, unſere eigenen Reihen 3u ſtärken und unſere eigenen Cadres aufzufüllen. In dem parteioffiziöſen Organ iſt ſeither der taktiſche Meinungsſtreit nicht immer mit Takt und der ſelbſtverſtändlichen Verbind⸗ lichkeit gegen Parteifreunde ausgefochten worden, ſind vielmehr die Kritiker der Großblocktaktik oft als verzweifelt kurzſichtige Politiker und beſchränkte Untertanen behandelt worden, was dann zu einer begreiflichen Reaktion trieb, und es ſoll nicht Dr. Binz geweſen ſein, der den Ton dieſer Muſik machte, was zur Ehre des verdienſtvollen ſcheidenden Mannes geſagt ſei. Dieſe ſchlechte Gewohnheit darf unter der neuen Leitung nicht weiter geführt werden. Wir haben alle mit⸗ einander den Anſpruch darauf, als gute nationale Liberale und redliche Freunde der Partei genommen zu werden, wie immer wir zur Sozialdemokratie und ihrer badiſchen Spielart ſtehen. Im anderen Falle fürchten wir, daß eine Erbitterung und Verſtimmung auf dem rechten Flügel der Partei Platz greifen könnte, genährt noch durch eine vom Mittelſtand nicht verſtandene, zu weichliche und vorſchnelle Politik gegenüber der äußerſten Linken, deren Konſequenzen auch die wohl⸗ meinendſten Parteifreunde im Vorſitz der Vereine und in der Preſſe nicht mehr aufzuhalten vermöchten. Uebrigens haben wir, wer auch immer gewählt werden mag, das vollſte Ver⸗ trauen, daß die neue Leitung der Partei dieſen berechtigten, weil durch das Parteiintereſſe gebotenen Forderungen Rech⸗ nung tragen wird. So wünſchen wir der Ausſchußſitzung ein glückliches Er⸗ gebnis in dem Sinne, daß die nationalliberale Partei den Gegnern ihre unverwüſtliche Lebenskraft und Aktionsfähig⸗ keit, die ſich auf eine glänzende Geſchichte und erworbene poli⸗ tiſche Klugheit gründen, recht deutlich vor Augen führt. G. N 1 41* 47 Poliſische Uebersicht. Maunheim, 1. Okiober 1908. Zum Hochſchullehrertag. Das Erfreulichſte an dem ſoeben beendeten 2. deutſchen Hochſchullehrertage in Jena war wohl das unumwundene Bekenntnis zur Lehrfreiheit. Es hat ſich gezeigt, daß hier ein Wille zur Wahrhaftigkeit und zur Reinhaltung des Ge⸗ wiſſens vorhanden iſt, der nur Hochachtung abgewinnen kann. Beſonders temperamentvoll hat ſich ein Lehrer der Münchener Univerſität geäußert; man kann es verſtehen, daß in Bayern, wo die Gefahr eines Druckes ſtändig über den Vertretern der Wiſſenſchaft laſtet, die Gegenwirkung auch am ſtärkſten iſt. Es iſt ganz richtig, daß, wie die Gewiſſensfreiheit des deutſchen Staatsbürgers ein Problem iſt, auch die Lehrfreiheit noch ein Problem darſtellt; aber immerhin kann man ſich deſſen ge⸗ tröſten: es iſt eine ſehr weit, auch in den Kreiſen der Konſer⸗ vativen und ſelbſt der Klerikalen verbreitete Meinung, daß es nicht geraten iſt, von einem Hochſchullehrer zu verlangen, etwas zu lehren, was gegen ſeine Ueberzeugung iſt, oder etwas zu verſchweigen, was ſeiner Ueberzeugung entſpricht und zu ſeiner Wiſſenſchaft gehört. Darauf kann man weiter bauen. In Jena ſcheint aber auch die Meinung eines Teils der Ver⸗ ſammelten, vielleicht der Mehrheit, geweſen zu ſein, daß die theologiſchen Fakultäten eigentlich von den Univerſitäten weggewieſen werden müßten. Es iſt nicht ſtrafbarer Opportu⸗ nismus, wenn gegen dieſe Meinung hier Bedenken erhoben werden. Daß die auf beſtimmte Bekenntniſſe oder Dogmen verpflichteten oder geiſtlicher Disziplinargewalt unterſtehen⸗ den theologiſchen Lehrer ſich nicht im gleichen Zuſtande der Lehrfreiheit befinden, wie Dozenten der Philoſophie und der Naturwiſſenſchaften, iſt richtig. Die theologiſchen Jakultäten ſind ein Gebilde für ſich, aber ehe man hier ändert, iſt doch die Frage erlaubt:„Was wird daraus?“ Vielleicht wird in einem ſpäteren Stadium die Abtrennung der eigentlich theo⸗ logiſchen Fächer von den Univerſitäten nötig ſein. Ob aber heute die Lostrennung wirklich der Freiheit dienen würde, bedarf doch noch der reiflichen Ueberlegung. Viele ernſthafte Beurteiler ſind der Anſicht, daß die freie Luft der Univerſitäten ſowohl den Dozenten als den Studenten der theologiſchen Fakultät beſſer bekommt, als eine klöſterliche Abgeſchloſſenheit. Die Reform der Arbeiterverſicherung. Mit den vom Staatsſekretär des Innern vorbereiteten Reformplänen für die Arbeiterverſicherung hat man ſich be⸗ kanntlich in der Oeffentlichkeit ſchon vielfach beſchäftigt. Jetzt wird mit voller Beſtimmtheit beſtätigt, daß die Grundlage dieſer Erörterungen: angebliche„Grundzüge“ niemals eine irgendwie feſtſtehende Auffaſſung des Staatsſekretärs des Innern darſtellen, ſondern lediglich dazu dienen ſollten, über eine Reihe von einſchlägigen Fragen eine ganz vorläufige Anregung zur Erörterung von verſchiedenen möglichen Vor⸗ ſchlägen zu geben. Von dieſen Anregungen ſind manche gegenwärtig längſt überholt. Insbeſondere gilt dies von einer für das Verfahren bei der Feſtſtellung von Unfall⸗ oder Invalidenrenten erwogenen Geſtaltung, die als Eingriff in die bisherigen Befugniſſe der Berufsgenoſſenſchaften und Verſicherungsanſtalten beſonders lebhaft bekämpft worden iſt. Dieſes Verfahren wird in dem bevorſtehenden Entwurf auf einer weſentlich anderen, dem gegenwärtigen Rechtszuſtande Rechnung tragenden Grundlage aufgebaut werden, Auch eine andere vielfach angefochtene Beſtimmung, daß nämlich den Arbeitgebern in gewiſſen Fällen trotz Halbierung der Bei⸗ träge nur ein Drittel der Stimmen zu geben ſei, iſt zwar früher zur Erörterung geſtellt, es wird aber nicht beabſichtigt, ſie in den Entwurf aufzunehmen. Vielmehr ſteht an maß⸗ gebender Stelle längſt feſt, daß, wenn die Arbeitgeber an die Krankenkaſſen die gleichen Beiträge wie die Arbeiter zahlen, ihnen bei der Verwaltung auch die gleichen Rechte, und zwar durchweg zuſtehen müſſen. Dieſe Mitteilungen, die nach Informationen Berliner Blätter vollſtändig zutreffen, hat Prof. Dr. Stier⸗Somlo im„Reformblatt für Arbeiterverſiche⸗ rung“ veröffentlicht. Er ſpricht gleichzeitig die„auf Tatſachen gegründete Ueberzeugung“ aus, der 1. Oktober 1909 werde nicht ins Land kommen, ohne daß ein großzügiges Geſetzes⸗ werk über Arbeiterverſicherung die wichtigſten Stadien, die zu ſeiner Verabſchiedung führen, durchlaufen haben wird. Wir wollen hoffen, daß dieſe Vorausſage in Erfüllung gehen wird. Richtig iſt, daß im Reichsamte des Innern mit allem Nachdruck an einer entſprechenden Vorlage gearbeitet wird. A. C. Die Leutenot in der Landwirtſchaft hat ſich in dieſem Jahre während der Erntezeit längſt nicht in dem Grade bemerkbar gemacht wie in den vergangenen Jahren. Sobald die Haupternte vorbei war, verſchwand der Arbeiter⸗ mangel überhaupt faſt gänzlich. In Oſtpreußen war es im Auguſt zwar wieder etwas ſchwerer, brauchbare Leute zu bekommen, doch war dieſe Erſcheinung nur vorübergehend. In den anderen landwirtſchaftlichen Provinzen Preußens konnte der Bedarf durchweg beſſer gedeckt werden als im Por⸗ jahr. In Brandenburg waren im allgemeinen genügend Arbeitskräfte vorhanden, um den Bedarf zu decken. In Schleſien, Sachſen und Schleswig⸗Holſtein iſt das Angebot noch nicht ganz zureichend, doch iſt die Knappheit an Arbeits⸗ kräften erheblich geringer als im Vorjahre. Ein ſtarkes Ueber⸗ angebot beſteht in den mehr induſtriellen Provinzen, wo die beſchäftigungsloſen Induſtriearbeiter um Arbeit in der Land⸗ wirtſchaft nachfragen, ganz gleich, ob ſie dafür geeignet ſind oder nicht. In Hannover decken ſich Angebot und Nachfrage am landwirtſchaftlichen Arbeitsmarkt noch ſo ziemlich, aber in Weſtfalen, Heſſen⸗Naſſau und in den Rheinlanden bieten ſich bei weitem mehr Arbeiter der Landwirtſchaft an als ge⸗ braucht werden können. Beſonders im Rheinland hat ſich noch in letzter Zeit der Andrang ſtark vermehrt und iſt weit höher als 1907. Von den ſüddeutſchen Landes⸗ teilen iſt vor allem Baden zu nennen, wo ein ſtarker Andrang am landwirtſchaftlichen Arbeits ⸗ markt beſteht und ſich in den letzten Monaten noch erheblich vermehrt hat. Aehnlich liegen die Verhältniſſe im Groß⸗ herzogtum Heſſen; allerdings iſt hier der Andrang etwas geringer. In Bayern und im Königreich Sachſen konnte hin⸗ gegen der Arbeiterbedarf der Landwirtſchaft noch nicht ganz befriedigt werden, obwohl auch hier der Leutemangel lange nicht mehr ſo groß iſt wie 1907. In Elſaß⸗Lothringen enblich glichen ſich Angebot und Nachfrage in der Hauptſache ziem⸗ lich aus. i Badiſche Politik. Der Geſamtvorſtand des Landesverbands der jung⸗ liberalen Vereine Badens tritt am Sonntag, den 4. Oktober, vormittags 11 Uhr, zu Karlsruhe(in den oberen Räumen des Weinreſtaurant Eckſchmidt, Ecke Kaiſer⸗ und Hirſchſtraße) zuſammen. Bradiſcher Bauernverein. 1 Büßlingen, 30. Sept. Am letzten Sonntag abend fand hier eine Verſammlung ſtatt zu dem Zwecke, einen Orts⸗ berband des badiſchen Bauernvereins in hieſiger Gemeinde zu gründen. Nach einem Vortrag des Frhrn. v. Stotzingen gründete ſich der Ortsverein, dem 27 Einwohner von Büßlingen und Bauern beitraten. Als Vorſtand wurde durch Zuruf Herr Heinrich Zimmermann gewählt. — Bayeriſche und Pfälziſche Politik, Zur Frage der Altersgrenzee. Neuſtadt a.., 30. Sept. Die Frage der Altersgrenze in den jungliberalen Vereinen und des Anſchluſſes an den Reichsverband, welche in Baden zu dem bedauerlichen Rücktritt des Oberamtsrichters Dr. Koch vom Vorſitz des Landesverbandes der badiſchen jungliberalen Vereine geführt hat, beſchäftigt auch die jungliberalen Vereine der Pfalz in ausgiebiger Weiſe. Die fortgeſezten Verſuche, in den jungliberalen Vereinen die Al⸗ tersgrenze aufzuheben, bringen jedoch in das Zuſammengehen der Jungliberalen mit der nationalliberalen Partei ein Moment der Unruhe, das beſſer hintangehalten würde, da in der Rhein⸗ pfalz dringende organiſatoriſche Aufgaben zu löſen ſind. Der jungliberale Verein Neuſtadt a.., der ſich einer Mitgliederzahl von 300 ſtark nähert, hat bisher rreu zum Reichs⸗ verband geſtanden, infolgedeſſen auch unbedingt an der Alters⸗ grenze feſtgehalten. Verſuche, die Altersgrenze zu beſeitigen, ſind ſtets mit Erfolg zurückgewieſen worden und auch heute fiel mit 20 gegen 17 Stimmen der von der Lambrechter Ortsgruppe ge⸗ ſtellte Antrag, die Altersgrenze fallen zu laſſen und den Aus⸗ ſchuß zu 2 aus Mitgliedern unter und zu 7 aus ſolchen über 40 Jahren zuſammenzuſetzen. 1 Namens der Autragſteller begründete Kohlheim⸗Lam⸗ brecht den Antrag. Dieſer machte vor allem lokale Gründe gel⸗ tend, die darin beſtehen, daß es nicht möglich ſei, Leute über 40 Jahren der Partei zu gewinnen, wenn man ſie nicht als ordentliche Mitglieder in den jungliberalen Vereinen aufnehmen würde. Dann aber müſſe die Altersgrenze fallen. Niemandem falles es ein, eine eigene Partei gründen zu wollen, im Gegen⸗ teil würden die Lambrechter Jungliberalen nach wie vor tren zur nationalliberalen Partei ſtehen. Der Antragſteller wies noch beſonders auf den zweiten Teil des Antrages hin, der eine Ge⸗ währ dafür biete, daß in dem jungliberalen Verein ſtets das jüngere Element vorherrſchen werde. Gegen den Antrag ſprach als erſter Jungliberaler Redak⸗ teur Ehriſtmann⸗Mannheim, der dem Vorſtand des Ver⸗ eins als Gründer desſelben angehört In längeren Ausführ⸗ ungen wies dieſer auf die Gründungsgeſchichte des Vereins, der mit materieller Unterſtützung des Reichsverbands ins Leben ge⸗ rufen worden iſt, hin, um dann die Ausführungen des Antrag⸗ ſtellers zu widerlegen. Dieſer hätte gewiß beſtechende Gründe vorgebracht, allein wenn Männer über 40 Jahre ſich der natio⸗ nalliberalen Partei nicht anſchließen wollten, dann hätten ſie ſich auch beim jungliberalen Verein in der Adreſſe geirrt, der durchaus nationalliberale Politik treibe. Als außerordentliche Mitglieder könnten Leute über 40 Jahren ihre Meinung in den jungliberalen Vereinen vollauf zum Ausdruck bringen; Stimm⸗ recht könne man ihnen aber keineswegs gewähren. Der Antrag, den Ausſchuß zu 23 aus„Jungen“ und ½ aus„Alten“ zuſam⸗ menzuſetzen, könnte manchem den Lambrechter Antrag ſchmack⸗ 1 hafter machen, es ſei aber keinerlei Garantie geboten, daß nicht eines Tages die„Alten“ die Mehrheit im Verein erhalten und dann die Satzungen nach ihrem Wunſche ändern. Wenn man im Grunde ſeines Herzens noch ſo ſehr gegen die Altersgrenze ſei, müßte man doch aus nüchternen Erwägungen für dieſe ſein; denn ohne Altersgrenze würde der Verein ſowohl aus dem Reichsverband, als aber auch aus dem Landesverband ausſchei⸗ den müſſen, der Verein würde ſich dann zu politiſcher Ohnmacht verdammt ſehen. Nur als geſchloſſene Einheit könn⸗ ten die Jungliberalen in der Partei etwas erreichen, nicht dadurch, daß man einem norddeutſchen Reichs⸗ verband die ſüddeutſchen Landesverbände ent⸗ gegenſtellt. In einem ſolchen Vorgehen offenbare ſich der im Sübden neu aufflackernde Partikularismus, den gerade der Jungliberalismus mit aller Entſchiedenheit bekämpfen müſſe. Den beifällig aufgenommenen Ausführungen Chriſtmann's ſchloſſen ſich ſämtliche Jungliberale aus Neuſtadt mit einer Ausnahme an, während ſeitens der Lambrechter Mitglieder an ihrem Antrage feſtgehalten wurde. Im Namen der nationallibe⸗ valen Partei ſprachen mit Wärme für die Altersgrenze der Vor⸗ ſitzende des Kantons Neuſtadt, Dr. Guſtav Oehbert und Kom⸗ merzienrat Freytag. Dr. Oehlert betonte mit beſonderem Nachdruck die Notwendigkeit der Beibehaltung der Altersgrenze im Intereſſe eines gedeihlichen Zuſammenarbeitens zwiſchen Jung⸗ und Altliberalen, denn nicht Auseinandergehen und Aus⸗ einanderfallen, ſondern Zuſammenſchluß und Zuſammenhalten ſei dringend vonnöten. Nach einer faſt dreiſtündigen in ſachlicher Goethe und Napoleon I. Zum hundertjährigen Gedenktage ihrer Begegnung.(2. Okt. 1908.) Von Paul Paſig. Goethe war ein begeiſterter Verehrer der großen Korſen, und über ſeinem Schreibtiſche gewahrt der Beſucher noch heute rechts und links vom Medaillonbilde des Olympiſchen Jupiter zwei weitere Medaillons, die Napoleon I. darſtellen, das eine von Kupfer mit dem Datum:„18. Januar 1815 Waterloo“, das andere von Gips mit der Umſchrift:„Seillcet immenso superest exnomine multum“, d. h.„Unzweifelhaft iſt von dem uner⸗ meßlich großen Namen noch viel übrig“. Der Wunſch des Dich⸗ ters, den großen Schlachtenlenker perſönlich kennen zu lernen, wurde ihm während des Erfurker Kongreſſes, zu dem der Kaiſer vom 27. September bis 14. Oktober 1808 in dieſer Stadt weilte, erfüllt, und welche Genugtuung der Dichter bier⸗ über empfand, geht deutlich aus der Ausführlichkeit hervor, mit der er, im Gegenſatz zu ſeiner ſonſtigen Gepflogenheit, über dieſe Audienz berichtet. Laſſen wir ihn über das Ereignis, das ſich am 2. Oktober zutrug, ſelbſt erzählen! Es heißt da:„Den.: Marſchall Lannes und Miniſter Maret mochten günſtig von mir geſprochen haben. Erſterer lannte mich ſeit 1806. Ich wurde um eilf Uhr vormittags zu dem Kaiſer beſtellt. Ein dicker Kammer⸗ herr, Pole, kündigte mir an, zu verweilen. Die Menge entfernte ſich. Präſentation an Savary und Talleyrand. Ich werde in das Kabinett des Kaiſers gerufen. In demſelben Augenblicke meldet ſich Darn, welcher ſogleich eingelaſſen wird. Ich zaudere des⸗ halb. Werde nochmals gerufen. Der Kaiſer ſitzt an einem großen runden Tiſche frühſtückend; zu ſeiner Rechten ſteht etwas ent⸗ fernt vom Tiſche Talleyrand, zu ſeinerLinken ziemlich nahe Darn, mit dem er ſich über Kontributions⸗Angelegenheiten unterhält. Der Kaiſer winkt mir, heranzukommen. Ich bleibe in ſchicklicher Entfernung vor ihm ſtehen. Nachdem er mich aufmerkſam ange⸗ Plickt, ſogte er:„Vous etes un Hamme.“ Ich berbeuge mich. Er fragt: Wie alt ſeid Ihr? Sechzig Jahr. Ihr häbk Eüch aut ge⸗ halten— Ihr habk Trauerſpiele geſchrieben. Ich antwortete das Notwendigſte uſw. Nun erzählt Goethe weiter, wie Darn ſich in das Geſprͤch miſchte und über ihn„wie etwa ſeine Gön⸗ ner in Berlin“ geſprochen und den Kaiſer auf ſeine deutſche Ueber⸗ ſetzung von Voltaires„Mahomet“ aufmerkſam gemacht habe. Hier fand Napoleon es unſchicklich,„daß der Weltüberwinder von ſich ſelbſt eine ſo ungünſtige Schilderung mache“. Natürlich! Die eigene„gloire“ geht noch heute unſern weſtlichen Nachbarn über alles. Sodann lenkte der Kaiſer das Geſpräch auf den Werther,„den er durch und durch mochte ſtudiert haben,“ be⸗ merkt Goethe und fährt fort:„Nach verſchiedenen ganz richtigen Bemerkungen bezeichnete er eine gewiſſe Stelle und ſagte: Warum habt Ihr das getan? Es iſt nicht naturgemäß, welches er weit⸗ läufig und vollkommen richtig auseinanderſetzte. Ich hörte ihm mit heiterem Geſichte zu und antwortete mit einem vergnügten Lächeln, daß ich zwar nicht wiſſe, ob mir irgend jemand denſelben Vorwurf gemacht habe; aber ich finde ihn ganz richtig und geſtehe, daß an dieſer Stelle etwas Unwahres nachgewieſen ſei. Allein, ſetzte ich hinzu, es wäre dem Dichter vielleicht zu verzeihen, wenn er ſich eines nicht leicht zu entdeckenden Kunſtgriffes bediene, um gewiſſe Wirkungen hervorzubringen, die er auf einem einfachen natürlichen Wege nicht hätte erreichen können!“ Mit dieſer Antwort gab ſich der Kaiſer zufrieden und kehrte zum Drama zurück, über das er„ſehr bedeutende“ Bemerkungen machte,„wie einer, der die tragiſche Bühne gleich einem Kriminalrichter be⸗ trachtet und dabei das Abweichen des franzöſiſchen Theaters von Natur und Wahrheit ſehr tief empfunden hatte.“ So kam er auch auf die Schickſalsſtücke mit Mißbilligung. Sie häter einer dunklern Zeit angehört.„Was,“ ſagte er, will man jetzt mit dem Schickſal? Die Politik iſt das Schickſal!“ Unterdeſſen unterhielt ſich der Kaiſer wieder mit Darn, und Goethe hatte Muße, ſich im Zimmer umzublicken. Mit tiefem Schmerze nahm er die Veränderungen wahr, die hier mit Rückſicht auf den Kaiſer vorgenommen worden waren.„Die Porträte an den Wänden 1der König don Württemberg, der Großfürſt Konſtauntin und waren verſchwunden. Hier hakte das Bild der Herzogin Amalie gehangen, im Redoutenanzug, eine ſchwarze Halbmaske in der Hand, die übrigen Bildniſſe von Statthaltern und Familten⸗ gliedern alle.“ Dann wandte ſich der Kaiſer von neuem an den Dichter, gewiſſermaßen téte à téte, indem er den andern den Rücken zukehrte und ihn über perſönliche und Familienangelegen⸗ heiten befragte. Dabei fällt Goethe die Mannigfaltigkeit der kaiſerlichen Beifallsäußerungen auf:„denn ſelten hörte er un⸗ beweglich zu; entweder er nickte nachdenklich mit dem Kopfe oder ſagte Qui oder'eſt bien oder dergleichen; auch darf ich nicht ver⸗ geſſen, zu bemerken, daß, wenn er ausgeſprochen hatte, er ge⸗ wöhnlich hinzufügte: Qu'en dit Mr. Göt?“ Dann wurde der Dichter entlaſſen, der am 14. Oktober aber den Orden der Ehren⸗ legion erhielt, wie er gewiſſenhaft berichtet. Dem Goethe'ſchen Berichte gegenüber gewährt es einen ſeltenem Genuß, auch eine franzöſiſche Stimme über jene klaſſiſche Unterredung zu vernehmen. Eine ſolche liegt in den kürzlich veröffentlichten Aufzeichnungen eines Offiziers vor, der Augen⸗ und Ohrenzeuge jener hiſtoriſchen Szene geweſen iſt. Wenn in ſeinem Berichte Napoleon und alles, was deſſen Ruhm und Größe zu erhöhen geeignet erſcheint, in den Vordergrund tritt, dagegen der„Weimarer Theaterdirektor“ nur eine neben⸗ ſächliche Rolle ſpielt, ſo muß man eben nicht vergeſſen, daß ein für die Gloire ſeines Helden begeiſterter Franzoſe ſchreibt. Auch treten bei ihm die literariſch⸗kritiſchen Momente, die Goethe ge⸗ fliſſentlich hervorhebt, gegen die militäriſch⸗politiſchen, von denen der Dichter faſt keine Notiz nimmt, teilweiſe mehr in den Hinter⸗ grund. Das liegt wieder an der Lebens⸗ und Berufsſtellund beider Berichterſtatter. Hören wir alſo den Franzoſen:„Der Kaiſer,“ ſchreibt er,„der von einer großen Truppenſchau zurle kehrte, wurde bis zu den Toren des Erfurter Schloſſes vom 103. Infanterieregiment begleitet. Als er die Treppe hinauf ſtieg, mit dem er ſoeben ſchritten neben ihm der Kaiſer Alexander, einen Bündnisvertrag geſchloſſen hatte, der König von 998 — 9 — — e Geueral⸗Auzeiger·(Abendblatty 3. Seii: kamen, wurde der Lambrechter Antrag abgelehmt. Eas iſt zu hoffen, daß damit die Frage für läpgere Zeit als Mit Freuden kann feſtgeſtellt werdep, daß die erledigt gilt. — Organiſationsarbeit ſowohl der Neuſtadter Junglih⸗ralen unter 1 der tatkräftigen Leitung des Weinhändlers Nonrad Ham⸗ 5 mell als auch der Nationalliberalen unter er bewährten Füh⸗ rung des Kantonalvorſitzenden Dr. Oerhlert rüſtig fort⸗ 5 ſchreitet, ſo daß zu hoffen iſt, daß noch in. dieſem Winter die Or⸗ ganiſation im ganzen Kanton Neuſtoe völlig ausgebaut wird. Heſſiſche Politil. Dr. Oſann I. f. 2* Darmſtadt, 30. Sept. Der heute früh in Darmſtadt n geſtorbene Geh. Juſtizat Dr. Oſann war in Gießen am 4. tt November 1829 geberen worden, hat alſo ein Alter von 79 5 Jahren erreicht. Schon vor einer Reihe von Jahren hatte er 90 ſich aus dem aktben politiſchen Leben zurückgezogen, aber auch 55 in den Jahreen der Ruhe die politiſche Entwicklung ſeines engern U. und weitern Vaterlandes, auf die er lange eine große Einwir⸗ 5 kung gehabt hatte, mit lebhafter Anteilnahme verfolgt. Seit dem t Jahre 1874 war er Vorſitzender des Landesausſchuſſes der nakio⸗ nalliberalen Partei im Großherzogtum Heſſen, in dieſer Stel⸗ 5 lung blie er bis ins Jahr 1899. Als Führer der heſſiſchen Na⸗ 5 tionallifſeralen und Miiglied des heſſiſchen Landtags, in dem er viele ahre lang den Wahlkreis Groß⸗Gerau vertreten 5 hat, ſat er einen maßgebenden und ſegensreichen Einfluß aus⸗ 5 geübe; ſeine hohe Begabung und ſeine ideale Lebensauffaſſung 1 iſt auch von politiſchen Gegnern anerkannt und gewürdigt wor⸗ den Die letzten Jahre ſeiner politiſchen Wirkſamkeit ſind ihm durch die heſſiſchen Agrarier und Buregukraten verärgert wor⸗ Hen; aber in dieſem Kampf unterlag er nicht; mit großem Ge⸗ —— ſchick hat er ſeine liberalen Anſchauungen vertreten, nicht nur in Heſſen, ſondern auch im Reichstag und als gern geſehener Ver⸗ ſammlungsredner in Rheinland und Weſtfalen. Seine politiſche — Erbſchaft in Heſſen hat ſein Sohn übernommen. Oſann hat im 8 Reichstag den Wahlkreis Darmſtadt während der 8. und 9. Legis⸗ laturperiode vertreten. Wie im Reichstage hatte er auch im heſſiſchen Landtag ſtets das Ohr des Hauſes. 22 Jahre, von 5 1875—1896 hat er in der Zweiten Kammer erfolgreich gewirkt. 85 Noch kürzlich bat das Organ der heſſiſchen Lehrer, für die er 0 viel getan hat, begeiſtert ſein Lob geſungen. Alle großen Geſetze hatten ihn zu Mitarbeiter. Nichts kennzeichnet den Verblichenen 15 N beſſer als die Treue, mit der er ſich bis zuletzt den kommunalen — Angelegenheiten Darreds widmete. Die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung— der er ven 1874 bis zu ſeinem Tode, alſo 34 Jahre 5 angehörte— verehrte in ihm ihr geiſtig bedeutendſtes Mitglied. Oſann war ein leuchtendes Vorbild, das immerdar in der Er⸗ iuperung leben wird. Reichstagserſatzwahl in Bingen. 5 Bingen, 30. Sept Vorausſichtlich wird hier in der nächſten Zeit eine Reichstagserſatzwahl ſtattfinden müſſen. Der Reichstagsabg. Keller(Alzey⸗Bingen) beabſich. ligt, wie beſtimmt erklärt wird, ſein Mandat wegen ſchwerer Erkrankung niederzulegen. Als ſein Nachfolger ſoll vom heſſiſchen Bauernbund Landtagsabg. Wolf⸗Stadecken in Ausſicht genom⸗ men ſein. Von den Freiſinnigen ſoll die Kandidatur dem Oeko⸗ nomierat Lichtenſtein auf Lichtenſteiner Hof bei Elsheim angetragen werden e —— * Maunheim, 1. Oktober l9os. kebertragen wurde dem Hauptlehrer Heinrich Eiſele die Stelle eines Hauslehrers am Landesgefängnis Freiburg, unter Ernennung desſelben zum Reallehrer. * Handwerkskammer Mannheim. Die Befuglis zur Führung des Baumeiſtertitels auf Grund landesgeſetzlicher Be⸗ ſtimmung haben im Großherzogtum die Diplom⸗Ingenieure, welche nach Ableiſtung der vorgeſchriebenen praktiſchen Tätigkeit die Staatsprüfung im Ingenieurbaufach, im Hochbaufach oder für Maſchineningenieure beſtanden haben und nicht in den ſtaat. lichen Dienſt übernommen wurden(Vergl. die Paragr. 11 der landesherrlichen Verordnungen bom 26. Juni 1906, Vor⸗ hbereitung zum höheren öffentlichen Dienſt im Hochbaufach betr., und vom 2. Juli 1906, die Vorbereitung zum höheren öffentlichen „Dienſt für Maſchineningenieure betr.] Andere Perſonen dürfen den Meiſtertitel in Verbindung mit einer Bezeichnung, die auf eine Tätigkeit im Baugewerbe hinweiſt, insbeſondere den Titel Baumeiſter und Baugewerksmeiſter, vom 1. Oktober d. Is. an im Großherzogtum zunächſt nicht mehr führen. Die im Geſetz borgeſehene Regelung der Befugnis zur Führung des hier in Frage ſtehenden Meiſtertitels durch Hen Bundesrat dürfte ſchon die Veiſe geführten Debatte, in welcher über 20 Neiener Jum Woxte Nus Stadt und Laund. *3 000 000 Goldkopf⸗Zigarren. Einen imponierenden An⸗ blick gewährte beute eine lange Reihe Wagen, die hoch beladen waren mit Kiſten, die ſämtlich den weit ſichtbaren Aufdruck „Goldkopf“ tragen und ihren Weg durch die Planken nahmen. Nach eingezogenen Erkundigungen handelt es ſich um die erſte Lieferung einer in den Handel einzuführenden erochemachenden Neuheit und zwar um Zigorren mit Goldmundſtück, die unter dem Namen Goldkopfzigarren an den Markt gebracht werden. Dieſe Zigarren werden von der bekannten hieſigen Zigarrenfabrik von Gebrüder Mayer bergeſtellt. Die ſieben hochbeladenen Wagen führten ca. 3 Millianen Goldkopf⸗ Zigarren von ber Fabrik auf dem Lindenhofe zur Verladung nach dem Güterbahnhofe. Es iſt dies wieder ein erfreulicher Beweis, von der hohen Bedeutung der Zigarren⸗Induſtrie unſerer Stadt. »Zur Herbſtmeſſe kommt eine Schauſtellung ſeltener Art, die zehn kleinſten Pferde der Welt aus Hagenbecks Tier⸗ park in Hamburg. Man ſieht allerliebſte kleine Pferderaſſen aus Sibirien, aus der Mongolei, von Java, Island und den Shetland⸗ inſeln. Man glaubt ſich nach Liliput verſetzt, wenn man dieſe kleinen Pferde ſich bunt durcheinander bewegen ſieht. Die reinen Schaukelpferde ſind es, zum Teil noch nicht einmal ſo groß wie Jagdhunde mittlerer Größe. * Isrxgel. Kirchenſteuer. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle auf die im Inſeratenteil des Mittagsblattes bekannt gegebene Zahlungsaufforderung der israel. Kirchenſteuer⸗Er⸗ hebungsſtelle. * Abrechnung vom Turnfeſt. Das finanzielle Ergebnis des 11. deutſchen Turnfeſtes in Frankfurt ſteht immer noch aus. Die Verzögerung erklärt ſich dadurch, daß viele Lieferanten, trotz wiederholter Aufforderung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes, ihre Rechnung en noch nicht eingereicht haben. Soviel kann aber heute doch ſchon geſagt werden, daß die Garan'ſefondszeichner nicht herangezogen zu werden brauchen; es wird ſogar ein Ueberſchuß geben, deſſen Höhe allerdings beute noch nicht zu beſtimmen iſt. * Konzert im„Wilden Manu“. Wie uns mitgeteilt wird, gaſtiert im Reſtaurant zum„Wilden Mann“ in N 2 das uns von kompetenter Seite beſtens empfohlene Konzert⸗ und Poſſenenſemble van den Berghe und glauben wir den Beſuch der Vorſtellung empfehlen zu dürfen. * Uniontheater P 6, 20. Zu dem dieswöchentlichen, geſchmack⸗ vollen und großen Anklang findenden Wochenprogramm gelangt noch von heute ab bis inkl. Samstag die ſchreckſiche Hochbahn⸗ Kataſtrophe in Berlin am 25. Sept. zur Vorführung, worauf wir an dieſer Stelle aufmerkſam machen wollen. Wir empfehlen einen Beſuch beſtens. * Zum Großfener im Rheinauhafen iſt noch ergänzend mit⸗ zuteilen, daß beſondere Anerkennung noch den Hauptleuten Lier und Schäfer(Fabrikfeuerwehr„Rhenanig“), Heckmaun (Freiw. Feuerwehr Rheinau), ſowie den Kommandanten Wons und Stroh(Wehr Kunheim u. Co.) und Rolly(Fabrikfeuer⸗ wehr Rhein. Gummi⸗ und Zellulofdfabrik) gebührt, die in ſehr energiſcher und umſichtiger Weiſe die Löſcharbeiten leiteten. Be⸗ ſonders Herr Heckmann, der die Steigermannſchaft führte, veranlaßte das Einſteigen in die Steinhalle vom Dache aus, wobei die angeſeilten Löſchleute in den Rauchmaſſen ihre gefahr⸗ bolle Arbeit Herrichteten. Dieſes Bravourſtück der Freiwilligen Feuerwehr Rheinau erxegte allſeitige„Bewunderung. Auch die Feuerwehr Neckarau war raſch zur Stelle und verrichteſe⸗ mit den, gudexen Wehren wirkſame Arbeit. Wie wir“ Jerxfahren, Iſt die Firma bei der Baſeler Feuetverſiche⸗ rungsgeſellſchaft und der Weſtdeutſchen Vet⸗ ſicherungsbankaktiengeſellſchaft ſichert. Ein ſchweres Fuhrweerks⸗Unglück ereignete ſich heute vor⸗ miftag im Langerötterweg. Das 4 Jahre alte Söhnchen des in der genannten Straße wohnenden Schloſſers Johann Arbogaſt geriet unter ein Laſtfuhrwerk und wurde üherfahren. Die Räder gingen dem bedauernswerten Kinde über den zeib und die Gedärme traten zu Tage. Man verbrachte den armen Kleinen ins Allg. Krankenhaus, wo er um 12 Uhr verſtorben iſt. *Ginen Selbſtmordperſuch durch Sprung von der Friedrichs⸗ brücke unternahm heute nachmittag gegen halb 5 Uhr ein offen⸗ bar dem Arbeiterſtande angehöriger Mann. in Eſſen ver⸗ DBer Lebensmüde, der, wie es ſchien, nicht ganz nüchtern war, wurde mit einem Nachen der unterhalb der Brücke gelegenen Borlsverleihanſtalt dem naſſen Element entriſſen und von Schutzleuten u. Paſſanten weggeführt. Offenbar hat ihm das Bad nichts geſchadet. Wie wir nachträglich erfahren, handelt es ſich um den ledigen Maler Karl Pfiſter aus Wallhaben. Da ſich der Lebens⸗ müde Verletzungen zuzog, wurde er ins Allgemein⸗ Krankenhaus verbracht. ſetzte er ähr das Meſſer an den Hals und bedrohte ſie mit Tot⸗ Aus dem Großherzogtum. Karlsruhe, 1. Okt. In letzter Nacht um 12½ Uhr bemerkte Schutzmann Hirſch zwei Unbekannte in dem Augen⸗ blick, als einer von ihnen mit einem Bund Schlüſſel, den er am Tatort zurücklaſſen mußte, die Türe des Hanſes Bismarck⸗ ſtraße 59 zu öffnen ſuchte, während der andere„Schmiere“ ſtand. Als die beiden ſahen, daß ſie bemerkt wurden, gingen ſie durch 9 die Bismarck⸗ und Schirmerſtraße nach dem Hardtwald zu flüch⸗ tig. Etwa zehn Schritte innerhalb des Waldesrandes ſtellte der Schutzmann den einen der Einbreher, der ſofort in ſeine Taſche griff, worauf der Schutzmann, der mit dem ſchußfertigen Re⸗ volver vor ihm ſtand, ſagte:„Tun Sie die Hand aus der Taſche, oder ich ſchieße Sie nieder.“ In dieſem Augenblick kam der an⸗ dere von hinten heran und warf, wie ſchon mitgeteilt, den Schutz⸗ mann durch einen Meſſerſtich in den Nacken pieder. des Fallens ging der Revolver des Beamten los und ürfte möglicherweiſe den Kleineren von den beiden Verbrechern verletzt haßen. Der verletzte Schutzmann hörte dieſen nuur noch ſagern „Tritt den Hund zuſammen!“ worauf er Tritte ouf den Rücken erhielt und die Beſinnung verlor. Ein Oberwächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft, der den Schuß hörte, eilte darauf in den Wald und fand den Schutzmann auf dem Boden liegen. In der Meinung, der Schutzmann ſei tot, rief er andere Schutzleute her⸗ bei, die einen Arzt und eine Tragbahre herbeiholten und den Ver⸗ letzten nach dem Krankenhauſe trugen, woſelbſt er bald wieder ſein Bewußtſein erlangte. Der Schutzmann, deſſen Verletzung glücklicherweiſe keine lebensgefährliche ſein ſoll, gab an, der eine, und zwar der ältere der Täter ſei etwa 1,/5 bis 1580 Meter groß, trage Joopenanzug und ſchwarzen weichen Filzhut, während der andere mit dunklem Schnurrbärtchen anfangs der Dber Jahre und mittelgroß ſei, und ebenfalls einen Joppenanzug und eine Schiffer⸗ oder Sportsmütze, die auf der Mitte des Deckels einen Knopf habe, und weißen Umlegekragen trage. Die Fahndung nach den Tätern wurde unter Leitung des Erſten Staatsanwalts, Polizeidirektors und Oberamtsrichters von der Polizei und Gen⸗ darmerie nach allen Richtung des Hardtwaldes hin aufgenommen, Zur Ausführung des Einbruchs ſind, laut„Bad. Pr.“, die beiden Verbrecher, von denen man einen kennen will, nicht gekommen, Gerichtszeitung. 5 Mannheim, 29. Sept. Strafkammer II. Vor⸗ ſizender: Landgerichtsrat Wolf; Vertreter der Großh. Staats, behörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Kärcher. Das 19 Jahre alte Dienſtmädchen Berta Valnion aus Diedesfeld packte, als ſie unlängſt ihre Slelle in einend hieſigen Hotel berließ, eine Bluſe, ein Korſett und einen Hut, die einem andern Hotelzimmermädchen namens Anng Sack gehörten, in ihren Koffer. Da die Valnion die Garderobe trotz der Auf⸗ forderung nicht zurückgab, erſtattete die Beſtohlene Anzeige. Das Gericht erblickt in der Hendlungsweiſe der Valnion nicht den Tathbeſtand des Diebſtahls, ſondern nur den der Unterſchlagung und erkennt auf 6 Tage Gefängnis. Vor einigen Monaten trennte das hieſige Landgericht auf die Klage der Ebefrau die Ehe des 53 Jahre alten Schreiners Wilh, Murr. Nach den Feſtſtellungen hatte Murr ſeine Frau in un⸗ erhörter Weiſe drangſaljert. Samstags, Sonntags und Mon⸗ tags war er gewöhnlich berauſcht und wenn er dann heimkam, ging es der Frau ſehr ſchlecht. Er mißhandelte ſie oft dermaßen, daß die Bedauernswerte bei Nachbarn Schutz ſuchte. Häufig ſtechen. Das Gericht übergab die Akten dem Staatsanwalf, der micht, zögerte, Anklage gegen den ſauberen Ehemann zu erheben. Des Schsffengericht erkannte auf 6 Wochen Gefängnis. Murrs Berufung wird ßeute als unbegründet abgewieſen. Unternehmungsluſt kann man dem 22 Jahre alten Kaufmann Karl Ludwig Horn aus Heilbronn nicht abſprechen. Er wa noch nicht 20 Jahre alt, als er hier in Mannheim ein Kohlen⸗ kommiſſionsgeſchäft gründete, Kapital beſaß er ſelbſt nicht, aber ſein Pflegevater übernahm bei einer hieſigen Bauffirma eine Bürgſchaft in Höhe von 3000 Mark. Das Geſchüft hielt ſich zwei Jahre, dann brach es zuſammen. Als der Konkursberwalter ſich einen Einblick in die Verhältniſſe verſchaffen wollte, erwies dies als platte Unmöglichkeit. Die Bücher waren ſehr mangel⸗ haft geführt und von einer Bilanz keine Spur. Horn hat ſich heute wegen einfachen Bankerotts zu rechtfertigen. Er gibt ſeine jährlichen Umſatz auf 35—40000 Mark an. Sein Geſchäft habe insbeſondere durch einen Vexluſt von 5000 Mark notgelitten, de er bei einem Abſchluß in der Fiag gehabt habe. Horn wird zu einer Geldſtrafe von 150 Mark verurteilt. Die bei der Ortskrankenkaſſe der Dienſtboten tätig ge⸗ weſenen Zahnärzte Dr. Emil Stein und Dr. Herm. Lott waren im vergangenen Jahre wiederholt um Aufbeſſerung ihres Honorars eingekommen, indem ſie hervorhoben, daß die Hono⸗ riexung in vielen Fällen nicht einmal die Unkoſten der Behand⸗ lung decke und ſie unter dem Druck ſolcher Verhältniſſe eine ge⸗ wiſſenhafte Behandlung der Patienten nicht zuſichern könnten Als Antwort belamen die Aerzte in verletzender Form ihre Ent⸗ in Bälde erfolgen. 25 Prinz Wilhelm von Preußen. Mitten unker den Offizteren be⸗ merkte man einen etwa fünfzig Jahre alten Mann in bürger⸗ licher Kleidung, der mit dem Marſchall Lannes ſprach. Oben auf der Treppe ſtellt Lannes, während der Kaiſer in ſeine Gemächer geht, ſeinen Begleiter dem Kammerherrn vom Dienſt vor.„Auf des Kaiſers Befehl,“ ſagte er,„von Goethe“. Goethe wird in einen großen Saal geführt. Der Kaiſer ſitzt am Tiſch und frühſtückt. Hinter ihm ſtehen die Miniſter und die Mit⸗ glieder des Kaiſerlichen Hauſes und plaudern leiſe mitemander. eIhr Name iſt Gosthe?“ fragte der Kaiſer, ohne aufzublicken. „Ja, Majeſtät.“„Was für Tragödien haben Sie geſchrieben? Iphigenie“, Egmont“,„Torquato Taſſo“.„Haben Sie mein Theater geſehen? Wie finden Sie meine Schauſpieler?“ Aus⸗ gezeichnet, Maſeſtät.“„Es frzut mich, daß meine Schauſpieter in Deutſchland gefallen.„Mähomet“ iſt gut geſpielt worden, aber das Stück iſt ſchlecht.“„Ich habe es überſetzt, Majeſtät. „Wirklich? Das beweiſt, daß Sie anders urteilen als ich. Ich habe Ihren„Werther“ geleſen. Sie ſind der Direktor des Theaters in Weimar?“„Ja, Majeſtät“„Ich möchte gern noch einmal deutſche Schauſpieler ſpielen ſehen. Uebermorgen will ich mit dem Kaiſer von Rußland das Schlachtfeld von Jena beſichtigen; von dort will ich nach Weimar kommen. Sagen Sie dem Großherzog, daß ich ſein Theater ſehen möchte. Talma und Duchesnois kommen mit. Duvoc“— Marſchall Duvoc tritt näher.„Wie ſtehts in Polen? Ich habꝛ keine Nachrichten er⸗ halten. Machen Sie eine Aufſtellung über die Bevöllerung des Landes, über ſeine Finanzkräfte, ſeine Ernte und ſeine Subſi⸗ ſtenzmittel.— Herr von Goethel“„Majeſtät!“„Was halten Sie von Talma?“„Er iſt ein bervorragender Künſtler, die ver⸗ irperte Tragödie.“„Wollen Sie ſeine Bekanntſchaft Ich wäre glücklich darüber.„Warten Sie Talma ommt jeden Tag gach dem Frühſtück zu mir.“ Talley rand kritt ein.„Ah!l Sie. Kommen Sie her. Ich habe von unde inen Bericht erhalten, der durchaus nicht für Sie ſpricht. Der aiſer ſpringt auf, führt Tallevrand in eine Ecke und pricht lebhaff auf ihn ein. Ein Kammerherr meldek:„Der König von Württemberg!“ Der Kaiſer dreht ſich um und ſagt mit gelangweilter Miene:„Ich habe zu tun: dringende Geſchäfte⸗ Es wird mich freuen, den König abends im Theater zu ſehen.“ Der Kammerherr geht ab. Der Kaiſer nimmt die Unterhaltung wieder auf, aber der Kammerberr erſcheint von neuem.„Majeſtat, der Schauſpieler Talma!“„Soll kommen! Lannes! lommen Sie mal her! Morgen Repue über das 44. und das 104. Linien⸗ Regiment. In die erſte Reihe ſtellen Sie den Soldaten Girand von der 6. Kompagnie des 103 Regiments. Er war bei Marengo; ich will ihn ſprechen; er ſoll das Kreuz haben. Die Truppen ſollen in Gala erſcheinen. Die Parade findet um 5 Uhr ſtatt.— Talma, was für ein Programm haben wir für heute?“„Cinna“ oder„Andromache“ oder„Britannicus“. Majeſtät brauchen nur zu wählen, zu befehlen.“„Gut, dann will ich„Cäſars Tod“. Einen Augenblick noch.. Herr von Goethe— Talma Guten Tag, meine Herren, ich muß eine Viertelſtunde ſchlafen.“ Soweit der franzöſiſche Augenzeuge, deſſen Bericht eine ge⸗ wiß ſehr beachtenswerte Ergänzung zur Goetheſchen Darſtellung bildet. Buntes Feullleton. — Lachende und weinende Tiere. In der Ableilung Foologie der eben geſchloſſenen Kölner Naturforſcherverſammlung zeigte Dr. Brandes aus Halle eine Anzahl hübſcher Lichtbilder, die u. a. das Mienenſpiel des Schimpanſen des dortigen Zoologiſchen Gartens ſehr deutlich erkennen ließen. Man ſah, wie das Tier die Augenbrauen erwartungsvoll hob, wenn ihm ein guter Biſſen in Ausſicht ſtand, wie es mit gerunzelter Stirn die Taſchen des Pflegers begierig nach einer Leckerei durchſuchte, den Ausdruck der Trauer und Melancholie, wenn es auf etwas Erhofftes ver⸗ zichten mußte, und endlich deutlich den des Lachens, weun es ge⸗ kitzelt wurde oder ſonſt in Freude perſetzt worden war. Boltaire hal einmal den Meuſchen als das„lachende Tier“ pezei hat damit nur die Anſicht ſeiner Zeit ausgeſprochen, daß Gemütsbewegungen, wie ſie das Lachen und Weinen darſte nur der Menſch fähig ſei. Trotzdem wußte er, daß der f genau dieſelben Muskeln und Nerven beſitzt, die beim Menf im Affekt des Lachens und Weinens in Tätizkeit treten. Erf ſeitdem Darwin in ſeinem Buche über den Ausdruck der Ge müfbewegungen ſeine Beobachtungen wiedergelegt hatte, wand man dem Mienenſpiel der Tiere mehr Intereſſe zu, und keunt man unter den Affen, und nicht nur unter den n ähnlichen, eine Neihe von Arten, die deutliches Lachen und els Ausdruck des Wohl⸗ oder Mißbehagens zeigen. Reugger bei einem füdamexikauiſchen Nollſchwanz Azarae) wie ex unter deutlichem Breitziehen des de⸗ blößen der Zähne und Runzeln der Augengegend kicherte, eine beſonders geliebte Perſönlichkeit ſich ihm näherte. liches hat man bei andern Cebus⸗Arten, ferner bei Papianen und Berbereffen häufig beobachtet. Ein wird das droh Blecken leicht von dem freudigen unterſcheiden können, bef bei jungen Tieren, und zwar bei Gelegenheiten, wo zum D gar keine Veranlaſſung vorliegt, wie z. B. beim Spielen. die Affen auch weinen können, erzählt A. v. Hu n ſeinem Bericht über den ſüdamerikaniſchen Saimiri oder T kopfaffen(Callithrix Scinrea], deſſen Augen ſich mit Tr. füllten, ſobald er erſchreckt wurde oder ſobald ihm etwas weigert wurde. Auch die Clefſanten ſollen nach können wenn ſie gefangen band gefeſſent ſind und tiefe J. hemächtigt. Exr e tiefe N ſolchen, der reichliche Tränen pergoß und dabe⸗ 0 ſich Kempf, deſſen ſelbſtverliehenen Titel„Verwaltungsdirektor“ ſie 4. Seite. 5 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 1. Oktober: laſſung. Sie richteten darauf unter dem 19. Oktober v. Is. ein Schreiben an den Vorſtand der Kaſſe, in der ſie an der ihnen zu leil gewordenen Behandlung kräftige Kritik übten. Sie wandten dabei an die Adreſſe des Bureauvorſtandes der Kaſſe, mit Anführungszeichen ſchrieben. An einer Stelle des Briefes hieß es, daß die Bilanzen der Kaſſe gedrechſelt würden, um die eigenen Anſprüche an die Kaſſe zu verſchleiern. Auf die Klage der Vorſtandsmitglieder der Kaſſe gegen die Zahnärzte verur⸗ teilte das Schöffengericht dieſe nur wegen der einen angeführten Stelle zu je 10 Mark Geldſtrafe, verteilte aber die Koſten des Verfahrens hälftig. Gegen dieſe Entſcheidung liegt heute die Berufung des Kaſſenvorſtandes vor. Deſſen juriſtiſcher Beiſtand. .⸗A. Dr. Katz, bezeichnete heute die hauptſächlich inkriminierte Stelle als eine ſchwere perſönliche Ueberſchreitung der Grenze, die auch bei Verfechtung berechtigter Intereſſen gezogen werden müſſe. Wie wolle man verlangen, daß die Selbſthilfe aufhöre, wenn Beleidigungen ſolcher Art mit 10 Mark Geldſtrafe geahndet würden. Er möchte die Strafe ſehen, die erkannt würde, wenn ein Schutzmann auf dieſe Art beleidigt worden wäre. Ein von Dr. Katz ſchließlich zur Erwägung gegebener Vergleichsvorſchlag wird von der Gegenſeite abgelehnt. Der Verteidiger des Be⸗ klagten Dr. Stein, der übrigens wie auch ſein Kollege Dr. Lott, perſönlich erſchienen war,.⸗A. Dr. Frantz, ſagte, bei wirtſchaft⸗ lichen Intereffenkämpfen dürfe man die Worte nicht auf die Goldwage legen. Das Urteil ſei das Ergebnis einer vierſtündigen eingehenden Verhandlung, in der Zeugen, wie Sachverſtändige mit ziemlich ſtarken Ansdrücken die Behandlung der Aerzte durch die Krankenkaſſe der Dienſtboten als eine unwürdige bezeichnet hätten. Zahnarzt Dr. Stern, der Vorſitzende des Verbandes der badiſchen Zahnärzte, bekundete, der Verband habe gegen die unwürdige Bezahlung der Aerzte einſchreiten müſſen. Es wurde doch für eine Behandlung manchmal nur 35 Pfg. im einzelnen Falle gewährt. Die in dem Briefe gebrauchten Kraftausdrücke über die elende Bezahlung entſprachen der Wahrheit, wahr war auch die Kennzeichnung der Entlaſſung mit Guillotineakt und die Drohung: Wer ſich nicht fügt, fliegt! iſt nachgewieſen. Den Be⸗ klagten iſt ihre begreifliche Aufregung zugute zu halten. Die Integrität der Vorſtandsmitglieder in Bezug auf die Kaſſe ſollte nicht angegriffen,ſondern nur behauptet werden, daß durch ſchlechte Bezahlung der Aerzte günſtige Bilanzen erzielt wurden..⸗A. Dr. Hirſchler, der Rechtsbeiſtand des Zahnarztes Dr. Lott, wies darauf hin, daß die gleiche Kaſſe in Karlsruhe an die Zahnärzte 12000 Mark bezahle, ſodaß auf jeden Arzt—4000 Mark komme, während die Mannheimer Kaſſe der Dienſtboten ihre Aerzte früher mit 1200, dann mit 2000 Mark Pauſchale abgeſpeiſt habe. Nach der Entlaſſung der Beklagten ſeien die Aufbeſſerungen be⸗ willigt worden und jetzt entfalle auf den Arzt ein Jahresanteil von 3500 bis 4000 Mark. Der Ton, den man bei der Entlaſſung der Beklagten angeſchlagen, ſei gegenüber akademiſch gebildeten Leuten durchaus unpaſſend geweſen, ſo verkehre man kaum mit Angeſtellten untergeordneten Ranges, Der Beklagte Dr. Stein ergriff alsdann noch ſelbſt das Wort, um in längeren Aus⸗ führungen den Jammer der Behandlung, welche die Zahnärzte bei der Verwaltung der Dienſtbotenkaſſe erduldeten, zu ſchildern. Die ganze Kaſſe ſei der Willkür des Herrn Kempf anheimgegeben, den das Statut der Kaſſe inſtandſetze, es einzurichten, daß nur Duzfreunde von ihm aus dem zer Klub in den Vorſtand kämen. Die Mehrzahl der Dienſtherrſchaften bekümmerten ſich um die Kaſſe nicht und die Dienſtboten erſt recht nicht. Kein Vorſtand einer anderen hieſigen Kaſſe beziehe ein Gehalt, wie Herr Kempf (4700 Mk. außer freier Dienſtwohnung im Werte von 2000 Mk.). Dazu habe die Kaſſe in ganz kurzer Zeit einen Reſervefonds in Höhe von 130000 Mark angeſammelt, was alles nur möglich geweſen ſei durch geringe Leiſtungen und ſchlechte Bezahlung der Aerzte. Dieſe unhaltbaren Zuſtände mußten einmal in der Oeffentlichkeit zur Sprache gebracht werden. Die Berufung der Pribatkläger wurde nach längerer Beratung verworfen. Die Koſten ſind von jeder Partei hälftig zu tragen. Das Gericht habe ſich im Weſentlichen dem ſchöffengericht⸗ lichen Urteil angeſchloſſen. Die Beklagten hätten in Wahrung berechtigter Intereſſen gehandelt. Die Bezahlung der Zahnärzte ſei ungenügend und ihre Behandlung unwürdig geweſen. Nur in einem Punkte ſeien ſie zu weit gegangen, aber auch da mußte die Wahrnehmung berechtigter Intereſſen ſehr ſtrafmildernd be⸗ rückſichtigt werden. Hofrat Rothſchild vor den Geſchworenen. * Gießen, 30. September. Vor einigen Tagen ſpielte ſich vor der Gießener Straf⸗ kammer der erſte Teil der Anklage gegen den Büdinger Hofrat Rothſchild und ſeinen Prokuriſten Acker av. Es handelte ſich dabei um 15 Betrugsfälle in einer geſamten Höhe von Mark 150 000. Heute ſtehen beide Angeklagten vor dem Schwur⸗ gericht. Rothſchild iſt beſchuldigt, nach Eröffnung des Konkurſes, in der Abſicht, ſeine Gläubiger zu benachteiligen, Ver⸗ mögensſtücke verheimlicht oder bei Seite geſchafft und Depots unterſchlagen zu haben. Der Buchhalter Acker iſt der Beihilfe angeklagn Nach den Feſtſtellungen der Anklagebehörde iſt Roth⸗ ſchild ſeit Anfang 1898 alleiniger Inhaber des Bankhauſes Max Wertheimer u. Co. in Büdingen. Der Buchhalter Johann Acker war bereits beim Vorgänger Rothſchilds im Hauſe tätig. Roth⸗ ſchild ſoll ohne jedes Betriebskapital das Geſchöft übernommen und in den erſten Jahren bereits erhebliche Verluſte gehabt ſelbe erzählen die Wärter des indiſchen Elefanten im Londoner Zoologiſchen Garten, dem man ſein Junges genommen hatte. Endlich wird von Rehen, Hirſchen, Gazellen, Antilopen und an⸗ derm Wild berichtet, daß ſie vor dem Verenden Tränen ver⸗ gießen, doch braucht die Tatſache nicht denſelben ſeeliſchen Im⸗ pulſen zugeſchrieben zu werden, die den Menſchen zum Weinen veranlaſſen, da bei allen den genannten Tieren die Tränendrüſen ſehr groß ſind und ſchon unter normalen Verhältniſſen reichlich Flüſſigkeit abſondern. — Humor des Auslandes. Von einer Dame, die wegen ihres Wißes bekannt war, erzählt man ſich, daß eines Tages ein junger Mann in ihrer Gegenwart die Bemerkung machte: „Was könnte es Schrecklicheres für eine Frau geben, als daß ſie, nachdem ſie den Rock ihres Gatten ausgebeſſert hat, in einer der Taſchen einen Liebesbrief von einer anderen Frau findet?“— „Glücklicherweiſe“, ſagte die Dame,„kann ſo etwas nie vorkom⸗ men. Die Frau würde zuerſt den Brief finden, und dann würde ſie den Rock nicht ausbeſſern.“(The Argonaut.) „Es iſt erſtaunlich, welches Intereſſe die britiſche Volks⸗ menge Kleinigkeiten entgegenbringt!“ rief der Zyniker Nr. 2, „da bin ich ganz Ihrer Meinung.“—„Wie ich eben die Straße entlang komme, fährt Nr. 1 fort,„ſah ich eine Beißerei zwiſchen einer Bulldogge und einem Bernhardiner, und, auf mein Wort, während der künfzehn Minuten, die ich zuſah, ſtanden mehr als fünfzig Menſchen dabei herum! Wie können ſich die Leute nur für ſolche Dinge en e—„Ich kann das nicht be⸗ greifen. Und welcher Hund gewann?“— Lehrer:„Was iſt Löſch⸗ papier, Tommy??— Tommy:„Etwas, wonach man überall herumſucht, wöhrend die Ai trocknet.“(Answers.) haben. Dadurch ſei bald eine Ueberſchuldung eingetreten, welche nach Anſicht der Sachverſtändigen Ende 1902 mehr als 100 000 Mark betragen haben dürfte. Unſinnige Spekulolionen, die ſeit 1893 auf einem fingierten Konto gebucht wurden, brachten Ver⸗ luſte über Verluſte, ſodaß die Verbinblichkeiten der Firma ins Ungeheuere wuchſen. Wenn trotzdem die Kataſtrophe nicht ſchon früher hereinbrach, ſo iſt dies neben der großen Geſchicklichkeit Rothſchilds, ſich zu helfen, auch dem Umſtande zuzuſchreiben, daß Rothſchild ein großes Maß von Vertrauen in allen Kreiſen der Bevpölkerung, vom kleinſten Bauern bis zum Großgrundbeſitzer genoß. Hierzu kam, daß Rothſchild vor keinem Mittel zurück⸗ ſchreckte, um ſeinem Geſchäfte immer wieder neue Betriebsmittel zuzuführen, bis er ſchließlich zum Verbrecher wurde, um das wankende Gebdzude zu ſtüßen. Eine unvermutꝛte Reviſion der von ihm der Stadt Büdingen geſtellten Depots brachte die von ihm zum Nachteil der Stadt verübten Betrügereien ans Licht und führte damit den endgültigen Zuſammenbruch herbei. Als Rothſchild durch Acker nach Frankfurt a.., wo er gern weilte, die Nachricht lelephoniert erhielt, daß alles entdeckt ſei, raffte er geringe disponible Mittel zuſammen und floh damit am 28. Fe⸗ bruar nach der Schweiz. Der Konkurs brach über das Bankhaus aus, Prokuriſt Acker wurde verhaftet, einige Wochen ſpäter auch Rothſchild in Zürich. Dem Schwurgericht ſind heute, abgeſehen vom betrügeriſchen Bankerott, ſieben Fälle von Depotunterſchlagungen zur Abur⸗ teilung unterbreitet. Es ſteht feſt, daß Acker, roch der ganzen Lage des Geſchäftsbetriebes in Büdingen und auch bei dem leidenden Zuſtande ſeines Chefs, die Seele des Rothſchildſchen Geſchäftes geweſen iſt. Die Staatsanwaltſchaft hatte feſtgeſtellt, daß Rothſchild bei der Flucht im Beſitz von 800) Mark geweſen iſt. Rothſchild aber hat weiter bei ſeiner Fluch! 119000 Mark Wechſel mitgenommen, die er wohl mit Rückſicht auf den gegen ihn ergangenen Steckbrief nicht weiterzugeben gewagt hat. Der Angeklagte Rothſchild wird in Kiſſen und Betten gepackt auf einer Tragbahre in den Saal geſchafft. Er macht einen noch hinkälligeren Eindruck als bei der Verhandlung vor der Strafkammer. Der Angeklagte Acker bemerkte, nach dem Frankf..⸗A.“, daß ihm Rothſchild zur Zeit, ols er in ſeine Dienſte trat, mitgeteilt habe, er(Rothſchild) habe ein Ver⸗ mögen von 93000 Mark; daß Rothſchild mittellos geweſen ſei, habe er nicht gewußt. Seit 1003 habe Rothſchild an der Börſe in Paris ab und zu auch in Berlin bedeutend und zwar mit Unglück ſpekuliert, ſo daß 1905 die Betriebsmittel im Geſchäft erſchöpft waren und man zu den Betrügereien greifen mußte. Am 25. April ds. Is. kam man durch eine Reviſion des Depots der Stadt Büdingen hinter den Rothſchildſchen Schwindel. Acker gibt zu, ſeinen Chef, der in Frankfurt a. M. weilte, davog verſtändigt zu haben, was in Büdingen paſſiert ſei. Dieſer erklärte ihm, er wolle am nächſten Tage zurückkommen, Geld beſozgen und dann das Depot in bar decken. Acker erklärt, daß ſein Chef damals nach Frankfurt gefahren ſei, um Mittel zur Deckung von Wechſelt die in Gelnhauſen bei der Reichsbank lagen, zu beſchaffen. Dieſe ſeien auch in Höhe von 10000 Mark durch Rothſchild von Frank⸗ furt aus gedeckt worden. Rothſchild will nicht nach der Schweiz gegangen ſein, um ſich vor ſeinen Verfolgern zu ſchützen, ſondern ſein damals leidender Zuſtand habe ihn veranlaßt, nach Zürich zu reiſen, um dort einen Arzt zu konſultieren. Die 120 000 M. Wechſel, meiſt der Obermockſtädter Kaſſe, habe er nicht mit⸗ genommen in der Abſicht, ſie der Konkursmaſſe zu entziehen. Es hätte dies auch keinen Zweck gehabt, da er dieſe Papiere doch nicht hätte verwerten können. Daß er bei ſeiner Abreiſe noch größere Geldſummen gehabt hat, will Rothſched bei ſeinem ſchwachen Gedächtnis nicht mehr wiſlet 8 ſchlagungen im einzelnen eingehend, erklärt Roihſchild, daß er der Anſicht ſei, daß alle Kunden, welche Depoks brachten, ein Formular hätten unterzeichnen müſſen, wonäch“ ſie dieſe ihre Papiere der Firma zur freien Verfügüng ſtellen. Acker gibt zu, bei der Verwertung der Depots teilweiſe mit ſätig geweſen zu ſein. Er habe Briefe uſw. geſchrieben, jedoch nur im Auftrage und auf direkte Anweiſung ſeines Chefs. Meiſt habe Rothſchild die Depots ſelbſt verwertet. Er(Acker) habe zwar davon gewußt, aber Rothſchild habe ihm erklärt, er könne ja und werde, wenn es nötig ſei, die Papiere wieder beſchaffen. Rolßſchild ſelbſt er⸗ innert ſich im einzelnen der Depotunterſchlagungsfälle nicht. Er war wenig im Geſchäft und durch ſein Leiden auch gehindert, immer tätig zu ſein. Acker habe alles beſorgt und was jener an⸗ gebe, könne der Wahrheit entſprechen. Es entſpann ſich zwiſchen den beiden Angeklagten eine lebhafte Auseinanderſctzung darüber, wer die meiſte Schuld habe, daß die Leute ihr Geld an der Bank verloren hätten. Die Angeklagten wurden dabei ſo erregt, daß der Vorſitzende eingreifen mußte und ihre Ver⸗ nehmung vorläufig für beendigt erklärte. In der Zeugenvernehmung bekundet Dekan Ellen⸗ berger⸗Ortenberg, er habe großes Vertrauen zu Rothſchild gehabt und ſei mit ihm förmlich befreundet geweſen; er wiſſe nicht, daß er jemals ſeine Papiere zur freien Verfügung des Rothſchild geſtellt habe, gebe jedoch die Möglichkeit trotzdem zu. Bankier Rudolf Ster n⸗Hanau hat öſters Wechſel von Roth⸗ ſchild diskontiert bezw. in Lombard genommen unter der Be⸗ dingung, daß Rothſchild dieſe Wechſel gegen Papiere auswechſeln ſollte, was auch geſchehen ſei. Er hat ſpäter abgelehnt, mit dem Beklagten Geſchäfte zu machen, weil er es dieſen Wechſeln an⸗ ſah, daß es Prolongationswechſel waren..⸗A. Heil⸗Büdingen, der Verwalter der Rothſchildſchen Maſſe, gibt die angemeldeten Forderungen auf 3 854 000 Mark an. Davon ſeien ca. 600 000 Mark anerkannt, 700 000 Mark beſtritten, 2 Millionen Mark ſeien noch zu prüfen, darunter Burck⸗Gießen mit 34 Millionen Mark, Obermockſtadt mit ½ Million Mark, Thomä mit 300 000 Mark, Kaufmann Söhne in Schotten mit 400 000 Mark. Der Konkursverwalter ſagt, er werde ſchließlich 2 Mill. anerkennen müſſen. In der Maſſe liegen 50 000 Mark inkluſive einer Abfindung der Lebensverſicherung, und es be⸗ ſteht die Hoffnung, daß weitere 60 000 Mark durch einen Ver⸗ gleich an die Maſſe gezahlt werden. Ohne dieſe Summe liegen wahrſcheinlich 2 bis 2½ Prozent in der Maſſe. Das Urteil habey wir bereits mitgeteilt. Nachtrag zum lokalen Teil. * Aus dem Schöffengericht. Der oberbaheriſche Gebrauch, daß nach dem Tanze„'raaft“ wird, ſcheint auch in Neckarau Eingang gefunden zu haben. Als der Vorſitzende den wegen Körperver⸗ letzung angeklagten 20 Jahre alten Taglöhner Peter Guſchwa von Neckarau fragt, wie er dazu komme, nack der Tanzmuſik einen Menſchen zu mißhandeln, meint er,„das iſt immer ſo, daß es nach einer Tanzmuſik Prügel gibt.“ Am 23. Auguſt traf er ſpät abends bei dem Hinaustreten aus einer Neckarauer Wirtſchaft den Tag⸗ löhner Peter Brenk von dort. Obſchan er zu ſeinem Mädchen geſagt hatte, er wolle„ſich heute einmal halten“, fand er es jedoch gar gewohnheitswidrig, nach Hauſe zu gehen, ohne einen Menſchen geprügelt zu haben und ſchlägt, ohne daß von ſeiten Brenks, der ihm noch nie ein Leid zutzefügt hat, ein Wort gefallen war, blind⸗ ling) darauf los. Den zerſchlagenen Hut hat er inzwiſchen be⸗ zahlt. Der Träger des Hutes kann die Sache nicht mehr zurück⸗ nehmen, und ſo erhielt Guſchwa, ein ſchon wogen Roheitsdelikten „Auf die Depotunter⸗]miſſion vorbeſtrafter Menſch, eine Geldſtrafe von 25 Mark.— In einer Wirtſchaft in Sandhofen gerieten am 25. Auguſt die Arbeiter Georg Peter Michel, Friedrich und Peter Zahnleiter, alle aus Sandhoßen, mit der Kellnerin in Streit, Friedrich Zahnleiter drang mit einem Dolche auf die Kellnerin, eins Annc Siebenkhal, ein. Nach der Feſtnahme durch die Gendarmerie gab es eine Wider⸗ ſtandsſzene. Wegen Hausfriedensbruchs, Widerſtand und Sach⸗ beſchädigung wird Michel zu einer Gefängnisſtrafe von 14 DTagen, Friedrich Zahnleiter zu einer ſolchen von 24 Tagen berurteilt, Peter Zahnleiter wird freigeſprochen.— Der Hausburſche Joſef Schwab aus Wäſchenbenren war von ſeinem Arbeitgeber, dem Wirt Lautenſchläger im„Starchen“, entlaſſen worden, kehrte jedoch am Abend desſelben Tages gegen 12 Uhr vieder ſtark benebelt in Begleitung ſeines Nachfolgers in den„Storchen“ zurück, in der Abſicht, dort zu ſchlafen. Trotzdend der Wirt ihm dies verbot, be⸗ gab er ſich mit ſeinem Kollegen, den: Hausburſchen Peter Johann Altmeher, ins Hinterhaus in das Burſchenzimmer. Der Wirt ließ die Polizei holen, die auf Widerſtand ſtieß. Altmeher wurde dabei derartig wild, daß er alles, was ihm in die Hände fiel, ſogar den Ofen und die Fenſter, in den Hof hinunterwarf. Auf dem Transport nach dem Gefängnis wiederholten ſich die Widerſtands⸗ ſzenen, bei denen die Polizei bon der blanken Waffe Gebrauch machte. Gegen beide Hausburſchen wurde eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten ausgeſprochen, wovon 3 Wochen durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt ſind. Von Tag zu Tag. — In den Flammen umgekommen. Nagold, JI. Oktober. Heute nacht um 4 Uhr brannte die Scheune des Metzgers Kraut und der Dachſtuhl des Wohnhau'es nieder. Ein 16jähriger Mepgerlehrling und der 40 Jahre alte Metzger kamen in den Flammen um. Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, daß an eine Rettung nicht mehr zu denken war. — Die Beteiligten am Niederwald⸗Attentat. Wiesbaden, 30. Sept. Aus Anlaß der 25jährigen Gedenk⸗ feier des Nationaldenkmals auf dem Niederwald ſei mitgeteilt, daß von den drei an dem damals verübten Attentat beteiligten Perſonen einer, der Sattler Rupſch, ſich noch heute im Zuchthaus zu Luckau befindet. Die drei Beteiligten, Reins⸗ dorf, Küchler und Rupſch, waren zunächſt zum Tode verurteilt worden. Während die beiden erſteren in der Tat hingerichtet worden ſind, wurde Rupſch zu lebenslänglichem Zuchthaus be⸗ gnadigt und vor nunmehr 24 Jahren ins Zuchthaus eingeliefert. Seine Begnadigung erfolgte deswegen, weil das Mißlingen des Anſchlags lediglich ihm zu danken war, inſofern als er, ſeine Tat bereuend, unmittelbar vor der Annäherung des Feſtzugs die zu der gelegten Mine führende Leitung durchſchnitt und dadurch die, Entladung verhinderte. 8 Letzle Hachrichten und Telegramme. * Stuttgart, 1. Okt. Wie der„Schwäbiſche Merkur“ erfährt, wird der Herzog⸗Regent von Braun⸗ ſchweig Mitte dieſes Monats am königlichen Hof in Friedrichshafen ſeinen Antrittsbeſuch abſtatten. „ London, 1. Okt. Wie die„Morning Poſt“ aus Wafhington meldet, erhielt das Staats⸗Departement vom amerikaniſchen Geſandten in Peking, Rockhill, die telegra⸗ phiſche Mitteilung, daß ſich die Mächte über das Verbot der Einfuhr von Opium und von Artikeln die bei dem Opiumgenuß Verwendung finden, geeinigt haben. Das Verbot tritt vom 1. Januar 1909 in Kraft. Petersbaurig, le Oll Die Amſiſe de kungskom⸗ für Sibirien beahſichtigt mit nächſtem Jahre 100000 Familien mit zuſammen 500000 Perſonen in Sibirten anzuſiedeln, wofür 350 000 Landanteile vorgeſehen ſind. Im Etal ſind für dieſen Zweck 23 277000 Rubel eingeſtellt. * New-⸗Nork, 1. Okt. Die Vertreter von Geſellſchaften für Herſtellung von Eiſenbahnmaterialien mit einem Kapital von insgeſamt 100 Millionen Dollar, gründeten geſtern eine Or⸗ ganiſation, um den Eiſenbahnen eine angemeſſene Behandlung ſeitens der Geſetzgebung der einzelnen Bundesſtaaten zu ſichern. Dentſches Muſeum für Naturwiſſenſchaft. * München, 1. Okt. Unter dem Vorſitz des Prinzen Ludwig tagte heute hier die Jahresverſammlung des großen Ausſchuſſes des deutſchen Muſeums für Naturwiſſenſchaft. Die Reichsregierung und zahlreiche Bundesſtaaten hatten Ver⸗ treter entſandt. Unter der großen Zahl der auswärtigen Mitglieder war auch Graf Zeppelin erſchienen. Prinz Ludwig eröffnete die Sitzung mit dem Hinweis auf die mancherlei großen Aufgaben, welche der Technik noch bevor⸗ ſtehen. Kultusminiſter Dr. v. Wehner hob die große wiſſen⸗ ſchaftliche und erzieheriſche Bedeutung des deutſchen Muſeums hervor und betonte, daß die bayeriſche Regierung das ihr an⸗ vertraute Kleinod treulich hüte. 0 General⸗Direktor Oechelhäuſer⸗Deſſan und Oskar Milleie r⸗München erſtattete Bericht über die bisherige Ent⸗ wicklung der Sammlungen und über den Neubau des Deutſchen Muſeums. Danach ſprach Zeppelin ſeinen Dank aus für ſeine Wahl zum Vorſitzenden des Vorſtandsrats des Deutſchen Mu⸗ ſeums und gab im Anſchluß daran eine ausführliche Schilderung der großen Fernfahrt und des Unfalles bei Echterdingen. Durch ſeine Teilnahme und durch ſeine großartige Sgende habe das deutſche Volk ein Anrecht darauf erworben, daß er alle ſeine Kräfte der Entwicklung der Luftſchiffahrt widme. Nach dem Bericht des Geheimrats Prof. Dr. Dyck über die Denkmäler für den Ehrenſgal des Muſeums gab Prinz Ludwig bekannt, daß heute Vormittag die Gemeinde⸗Kollegien beſchloſſen hätten, für den Bau des Deutſchen Muſeums die er⸗ forderliche Kraft, Waſſer, Dampf etc. unentgeltlich zu liefern. Der Wert dieſes Anerbietens ſei auf mindeſtens 40000 Mark zu ſchätzen. Prinz Ludwig dankte zum Schluß dem zurücktretenden Vorſitzenden des Vorſtandsrats Oechelhäuſer⸗Deſſau und be⸗ grüßte ſeinen Nachfolger Graf Zeppelin, der ſich als funger Offizier durch ſeinen kühnen Ritt im Jahre 1870 auszeichnete und jetzt durch ſeine Erfolge auf dem Gebiete der Luftſchiffahrt die Herzen des deutſchen Volkes gewonnen habe. Arbeiterbewegung. * Berlin, 1. Okt. Die allgemeine Ausſper⸗ rung der Glasarbeiter, die für heute perfekt ge⸗ worden wäre, iſt lt.„Frkf. Ztg.“ im letzten Augenblick ver⸗ hindert worden durch einen zwiſchen ber Genoſſenſchaft baye⸗ riſcher Polierwerksbeſitzer und dem Verband der Glasarbeiter abgeſchloſſenen Vertrag, der bis zum Jahre 1910 gültig iſt. König Peter und die revolutionäre großſerbiſche Bewegung. * Wien, 30. Sept. Ein Artikel des Serben Ivan Toyrtko⸗ vitſch, den die„Oeſterreichiſche Rundſchau“ in ihrer nächſten Nummer veröffentlichen wird, enthält intereſſante Enthüllungen aus der Geſchichte der Dynaſtie Karageorgewitſch. Der Autor wiederholt, vas man nun ſchon weiß, daß Belgrad der Mittel⸗ punkt einer Agitation iſt, die ſich die Revolutionierung Bosniens und der Herzegowina zum nächſten Ziel nahm. Dann teilt der Autor mit, daß im Jahre 1903 ein Plan beſtand zu Beſeitigung SS eeS= 3 R 2 7—— —2.—„ 2280 -· n c — e. Ae Manheim, 1. Oktober. 5. Seite. Gieneral⸗Anzeiger. Abendblatt des Fürſten Ferdinand von Bulgarien. Auch die Beſeitigung des Fürſten Nikolaus von Montenegro war geplant. Der Autor des Artikels ſtellt feſt, daß König Peter allen dieſen Vorfällen nicht fſerne ſteht, Lonc auch von dem Plan der Ermordung des Königs Alexander und der Königin Draga wußte, ja, daß er ihn ſogar förderte. Er erzählt: Der Plan, König Alexander und Königin Draga zu ermorden, um den Prinzen Peter Karageorgewitſch zum König auszurufen, wurde bereits im Herbſt 1901 gefaßt. An die Aus⸗ geſtaltung desſelben ſchritt man jedoch erſt im Februar 1903. Da⸗ mals erſt war die Mörderbande komplett gebildet und ihre Mit⸗ glieder legten folgenden ſchriftlichen Eid ab:„Ich ſchwöre bei dem, was mir das Liebſte und Heiligſte auf der Welt iſt, daß ich König Alexander und Königin Draga ermorden und Peter Karageorgewitſch auf den ſerbiſchen Thron bringen werde.“ Be⸗ vor jedoch dieſer Schwur geleiſtet wurde, fuhr das Haupt der zivilen Verſchwörer, Exminiſter Georg Gentſchitſch nach Genf, um dem Prinzen Peter Karageorgewitſch das Verſprechen ab⸗ zunehmen, daß die Verſchwörer, wenn Peter den Thron beſteigt, für die Bluttat nicht zur Verantwortung gezogcen werden. Gentſchitſch erhielt auch das verlangte Verſprechen. Doch die Ve ſchwörer begnügten ſich damit nicht und beauftragten Gent⸗ ſchitſch, abermals nach Genf zu reiſen, um den Prinzen Peter zu bexranlaſſen, einen ſchriftlichen Schwur zu leiſten. Gentſchitſch entledigte ſich dieſer Miſſion mit Erfolg und brachte ſeinen Genoſſen folgenden ſchriftlichen Schwur des fetzigen Königs von Serbien zurück:„Ich, Prinz Peter Karageorgewitſch, ſchwöre bei meiner Ehre, daß, ſo lange ich und meine Nachkommen auf dem ſerbiſchen Throne ſind, die Verſchwörer und ihre Nachkommen nicht nur nicht gerichtlich verfolgt, vielmehr ihnen die höchſten Stellen im Lande geſichert werden“. Durch dieſes Schriftſtück, das wohl der ekla⸗ kanteſte Beweis für die Mitſchuld des Königs von Serbien an der Bluttat vom 11. Juni 1905 iſt, hat ſich König Peter vollſtändig den Verſchwörern ausgeliefert. Die ungariſche Wahlreform. Budapeſt, 1. Okt. Der Miniſter des Innern, An⸗ bdraſſy, erteilte in einer Verſammlung der Koßfuthpartei Auf⸗ klärung über die Wahlreform; ſeinen Ausführungen zufolge wird das Wahlrecht ein allgemeines, jedoch nicht gleiches ſein. Die Abſtimmung wird nicht geheim ſein. Bei Erfüllung gewiſſer Be⸗ dingungen hinſichtlich der Steuerleiſtung oder des Bildungs⸗ grades tritt die Pluralität ein durch Gewährung einer zweiten pder dritten Stimme. Die Zahl der Wähler wird von ungefähr eeiner Million auf vier Millionen erhöht. Analphabeten erhal⸗ ten nur indirektes Wahlrecht: zehn Analphabeten wählen als Urwähler einen Wahlmann. Der Miniſter erklärte, daß, machdem die Zahl der Wähler durch die Reform bedeutend er⸗ bhöht ſei, es durch die Pluralität verhütet werden muß, Faß jene Elemente, welche bisher politiſche Rechte beſaſſen, durch das nnumeriſche Uebergewicht der Maſſen ihren politiſchen Einfluß nicht völlig verlieren. Die Ueberſchwemmungen in Indien. London, 1. Okt. Die Zahl der Toten in Heiderabad wird dem„Standard“ zufolge auf 10 000 geſchätzt. Doch geht keine andere Meldung ſo hoch. Die Hauptſtadt Nizam iſt gänzlich ver⸗ wüſtet. Die Hoſpitäler und die öffentlichen Gebäude fielen bei dem Anprall der Fluten wie Kartenhäuſer zuſommen. Nach Mel⸗ duung der„Daily Telegraphigne“ laſſen jetzt die Fluten nach, doch 829 uch vergiftet und es beſteht die Gefahr von Epidemien. Der polniſche Chanvinismus. ihrem heutigen Leitartikel gegen die anläßlich der Wieder⸗ röffnung der Warſchauer Univerſität hervorgetretenen Aus⸗ brüche des polniſchen Chauvinismus, der ſich in Angriffen gegen ruſſiſche Studenten und Drohbriefen gegen Profeſſoren geäußert hat. Das offiziöſe Blatt ſchreibt: Die Warſchauer Univerſität werde ruſſiſch bleiben. Die Hoff⸗ Bnung der polniſchen Chauviniften, die Univerſität durch eine Reihe ſchändlicher Verbrechen zu poloni⸗ ſjeren ſei vergeblich, die ruſſiſche Staatsgewalt ſei berech · tigt und verpflichtet, die energiſchſten Maßregeln gegen die Verbrechen und Bekämpfungen des ruſſiſchen Staatsweſens zu ergreifen. 5 Die Vorgänge auf dem Balkan. *Konſtantinopel, 1. Okt. Osman Paſcha Niſami, er neuernannte Botſchafter für Berlin, reiſt heute mit dem rient⸗Expreßzug nach Berlin, um ſeinen Poſten anzutreten. wird die Reiſe in Wien unkerbrechen. Ein Vertreter der eutſchen Botſchaft gab ihm zum Bahnhof das Geleite. Sofia, 1. Okt. Mit dem heutigen Tage tritt die rage der Orientbahnen in das Gebiet poſitiver erhandlungen. Dem Vertreter der Geſellſchaft gab namens der Regierung Sallabatsckew bekannt, daß die Re⸗ gierung entſchloſſen ſei, die Bahn zu behal⸗ n. Die Geſellſchaft möge ihre Erſatzanſprüche ſtellen. Den tretern der Großmächte wird noch heute eine hiſtoriſch⸗ uriſtiſche Erklärung zugehen, welche den gleichen Entſchluß der Regierung zum Ausdruck bringt, die Bahn zu behalten. 0 Die Verfaſſungskämpfe in Perſien. 0 *Teheran, 1. Okt. Der Schah hob den jüngſten Wahl⸗ n auf und befahl dem Großweſier, die Wahlen auf den 17. er feſtzuſetzen, damit der Medſchleß und der neugeſchaffene senat, wie anfänglich beſtimmt, auf den 14. November ein⸗ er, en werden können. Volkswirtschalt. Raſtatter Stadtanleihe. Konſortium für die aproz. Raſtatter Stadtanleihe langt morgen zur Auf löſung. 8* Ex* Herbſtberichte. Aus dem bad. Oberland, 1. Okt. * In Staufen ſtädtiſchen Schloßbergreben von zuſammen 80 Ar für berkauft worden; der Anſchlag betrug 1390.; im letzten ſind 1115., im Jahre 1906 1750 M. erlöſt worden. In fenweiler, Amt Staufen, ſowie in Müllheim ke⸗ eute die Weinleſe. Die Trauben ſind durchweg geſund, da inerlei Krankheit gelitten haben und weiſen reichlichen auf, ſo daß ein%4 Herbſt zu erwarten ſteht. Belauntlich üllheimer⸗ wie der Pfaffenweiler⸗Wein ein außerordentlich en mit vollem Bouquet. Es ſind ſchon mehrfach Ver⸗ en worden zum Preiſe von 40—42 M. per Hekto⸗ 1 e Käufer, die noch reichlich Gelegenheit finden, einen guten Wein zu erwerben, ſind willkommen.— 8 und weiſt ſchließlich nach, daß der ſerbiſche Monarch rſcht eine furchtbare Panik. Die Atmoſphäre iſt durch Leichen ⸗ Petersburg. 1. Okt. Die Roſſtia“ wendek ſich in gau), wo der Herbſt begonnen hat, iſt das Herbſt⸗rträgnis Zunzingen, Britzingen, Dattingen und Ballrechten, wo die Reben ebenfalls ſehr geſund und üppig ſtehen, ſowie reichen Behaſeg haben, beginnt die Weinleſe ebenfalls mit dem Heutigen, in Lauen, dem belannten Orte mit einer der vorzüglichſten Märke des Marte gräfler⸗Weines gleichen Namens, am 2. Oktober; auch hier biktet ſich noch reichlich Gelegenheit, etwas Vorzügliches zu erwerben.— Im Glottertal wird der Herbſt wohl erſt in 12—14 Tagen beginnen; man rechnet einen halben Herbſt. Käufe ſind noch nicht abgeſchloſſen.— In St. Georgen begann der Herbſt am Mon⸗ tag. Es ſind bereits 56 M. pro Ohm geboten worden.— In Oberrotweil iſt der Herbſt beendet, man rechnet den Ertrag auf einen ſchwachen Drittelherbſt. Die Höhenlagen vefriedigten einigermaßen, dagegen haben die mittleren Lagen ſtark vom Neuen gelitten. Die Qualität iſt mittelgut. Die Moſtwage zeigte Ge⸗ wichte von 65—85 nach Oechsle, was in Verbindung mit der äußerſt raſch verlaufenden Gärung immerhin auf günſtige Ent⸗ wickelung des Neuen ſchließen läßt. Käufe ſind in geringer Zahl abgeſchloſſen, von 62—70 M *** Auflöſung des Vereins für den Verkauf von Siegerländer Roheiſen. Da infolge der Vorgänge im Roheiſen⸗Syndikat Düſſeldorf Kündigungen beim Verein für den Verkauf von Sieger⸗ länder Roheiſen eingegangen ſind, hat der Verein in ſeiner geſtrigen Hauptverſammlung ſeine Auflöſung zu Ende dieſes Jahres beſchloſſen. ***** Zur Kriſis in der engliſchen Baumwoll⸗Induſtrie, Ein ſehr guter Kenner der Verhältniſſe in der engliſchen und und deutſchen Vauwoll Induſtrie ſchreibt der Korreſp. Textil⸗In⸗ duſtrie: Die Einwirkung der großen Ausſperrung in Lancaſhire wird ſich nach zwei Richtungen hin geltend machen. Einerſeits dürfte eine infolge der ſchlechten Baumwoll⸗Ernte⸗Nachrichten jetzt nicht unwahrſcheinliche ſtarke Hauſſe des Rohſtoffes aufgeſchoben werden, anderſeits werden die großen engliſchen Garn⸗ und Web⸗ waärenlager verringert werden, ebenſo wird ſich die Spinnmarge in England verbeeſſrn. Man darf nicht außer acht laſſen, daß die jetzigen Vorgänge nur eine Folge der unſinnigen Spindelver⸗ mehrung in England ſind, welche innerhalb drei Jahren 10 bis 11. Millionen Spindeln beträgt, alſo größer iſt als die Geſamtzahl der Spindeln Deutſchlands. Auf dem deutſchen Carnmarkt dürfte di Einwirkung derart ſein, daß ſich die Garnpreiſe und damit jedenfalls auch die Gewebepreiſe verſteifen, denn die billigen An⸗ gebote neu in Tätigkeit getretener Spinnereien in Garnen und Zwirnen werden dorübergehend ausgeſchlatet werden. Tatſächlich ſind auch die Garnpreiſe in England merklich geſtiegen. Es iſt nicht richtig, da, wie in manchen engliſchen Berichten behauptet wird, die deutſche Spinnerei und Weberei nur darauf laure, ſich des Abſatz⸗ gebiets der engliſchen Induſtriellen zu bemächtigen. Bis jetzt wenigſtens iſt noch kein derartiger Fall bekannt geworden, in dem eine beabſichtigte Schädigung der engliſchen Induſtrie erfolgt wäre. Intereſſant iſt allerdings, daß trotz der gegenteiligen Verſicherungen aué den internationalen Baumwoll⸗Kongreſſen in dieſem ſo überaus bedeutſamen Falle derx wichtigſte wohl aller beſtehenden Tarif⸗ verträge, das Broollands⸗Agreement, vollſtändig verſagt zu haben ſcheint, was für die Beſürworter dieſer Verträge in Deutſchland immerhin belehrend ſein dürfte. Süddeutſche Drahtinduſtrie Waldhof. In der Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der General⸗ verſammlung die Verteilung einer Dividende von 4 pEt.(i. V. 8 pCt.) bei Abſchreibung in gleicher Höhe wie im Vorjahr vorzuſchlagen. Weizen bleibt andauernd gut gefragt. Roggen iſt infolge der etwas beſſeren Nachfrage für Roggenmehl geſucht. Brauger ſte liegt unverändert und läßt das Geſchäft in dieſem Artikel etwas mehr Lebhaftigkeit erkennen. Gute Qualitäten finden bei den Mälzereien und Brauereien ſchlanke Aufnahhme, während mittlere und geringe Qualitäten vernachläſſigt bleiben. Futtergerſte hat im Preiſe etwas nachgegeben. Haf er liegt ruhig, aber ſtetig. Für Mais iſt die Tendenz weiter feſt, da die Beſtände hierin klein ſind, doch zeigen die Forderungen vom Auslande mehr Nach⸗ giebigkeit. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind für Weizen und Roggen teilpeiſe bis um 25 Pfg. ver 100 Kg. herabgeſetzt worden. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen etwas ruhiger, übriges unverändert. f Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo ſchwimmend M. 177, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. ver ſchwim⸗ mend M. 176, do. Roſario⸗Santa⸗FJé 78 Kg. per ſchwimnend Mark 178, Kanſas 2 Weſtern per Oktober M. 174, Hardwinter 2 Okto⸗ ber M. 178, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. Seypt.⸗Oktober M. 174—180, do. nach Muſter 78⸗79 Kg. per Sept.⸗Okt. M. 173 bis 175, do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 168—175. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 per ladend M. 152, do. 9 Pud 1320 per September M. 153, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwim⸗ mend M.—, Norddeutſcher M. 124—125, prompte Abladung Mark 136188. Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. ſchwimmend M. 120.50, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 121, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Oktober M. 120.50, do. 59⸗60 Kg. Oktober nach Muſter M. 121. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 117, do. 47548 Kg. prompt M. 119, Donau nach Muſter ſchwimmend von M.—, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 114, do. 47⸗48 Kg. ſchwimmend M. 115, do. per Januar⸗FJebruar M. 114. Mais Laplata gelb rye terms Oktober M. 128 und Odeſſa⸗ mais per ſchwimmend M.—, Noporoſſik⸗Mais ſchwimmend M.—, Donau⸗Bulgarmais per ſchwimmend rhe kerms M. 130, do. tale quale November⸗Dezember M. 116. 5 Deutſche Nähmaſchinen⸗Fabrik von Jos. Wertheim, Akt.⸗Gef. in Frankfurt a. M. Das Geſchäftsjahr 1907/0s ſchloß nach 27 544 M. (30060.) Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 102 828 M.(133.884.), ab. f Die Aktienbrauerei zum Eberl⸗FJaber in München berteilt war um 2500 Hl. geringer als im Vorjahr. Lothringer Eiſenwerke in Ars a. d. Moſel. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr ſollen auf die Vorzugsaktien 3 pCt.(i. V. 6 pCt.) Dividende verteilt werden, während die Stammaktien mieder dividendenlos bleiben. Der Betriebsgewinn ſtellt ſich auf 343 000 Mark. Die Abſchreibungen werden auf 70 000 M. bemeſſen und 55 000 M.(14 000.) borgetragen. Gewerkſchaft Roland, Hildesheim. Am 10. Oktober 8 in Hildesheim eine außerordentliche Gewerkenverſammlung ſtatt, deren Tagesordnung u. a. folgende Punkte enthält: Beſchlußfaſſung über das Angebot der Gewerkſchaft Rudolphus in Hannover, die ihr zuſtehenden Kaliabbaurechte in den Gemarkungen Ahnebergen und Wennebergen unter den in der Gewerkenverſammlung bekannt zu gebenden Bedingungen an die Gewerkſchaft Roland abzutreten, ſo⸗ wie Beſchlußfaſſung über eta ſonſt von anderer Seite eingehende In] Zubußen Angekote und ſchließlich Beſchlußfaſſung über Einzjehung bon * 725 8 n. Mannheimer Pruduktenbörſe. Die Stimmung am hieſigen Markte iſt weiter ruhig, da von den auswärtigen Börſen keine an⸗ regenden Berichte vorliegen. Die Preiſe für Weigen haben indes nur unbedeutende Vexänderunger erfahren. Hier disponibler 8 * 4 4102; Hafer 7055 Tonnen, gegen das Vorjahr 1190; Gerſte keine Dividende(i. V. 5% pCt.), ſondern verwendet den Getvinn von annähernd der vorjährigen Höhe zu Abſchreibungen und zur Deckung von Verluſten bei auswärtigen Kunden. Der Bierabſatz 99 a 99,20. Kuponsumſatzkurſe für Aproz. ſpaniſche, ausländiſche Der Hochfelder Walzwerk⸗Aktien⸗Verein in Dufsburg beruft nunmehr eine ordentliche Hauptverſammlung auf den 28. Oktöber ein, in den auch über die Herabſetzung des Aktien⸗ kapitals gur Rückzahlung an die Aktionäre in der Weiſe, daß von is vier Aktien drei Aktien gegen Zahlung des Nennwertes ein⸗ gezögen und vernechtet werden, Beſchluß gefaßt werden ſoll. Plämacher Merallwarenfabrik, Aktien⸗Geſellſchaft in Weyer⸗ Rheinland. Die Firma erzielte nach 32 863 M.(i. V. 78 676.) Abſchreibungen einen Reüngewinn von 101.635 M.(111 204), woraus 7½ pCt.(8 pCt.) Dividende auf 1,1 Mill. Mark Kapital verteilt werden. Zuckerfabrik Kruſchwitz, Aktien⸗Geſellſchaft. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1907%8 nach Abzug von 150 909 M. (i. V. 158 715.) Abſchreibungen einen Reingewinn von 632 505 M.(688 984.) woraus 20 pCt.(22 pCt.) Dividende verteilt und 7144 M.(5394.) vorgetdagen werden. Laut Ge⸗ ſchäftsbericht hat die Geſellſchaft auch in dieſom Jahre einen großen Teil der Zuckererzeugung zu einem gegen den vorjährigen Durch⸗ ſchnitt beſſern Preiſe vorverkauft. Die Ausſichton der begonnenen Kampagne ſeien daher wiederum günſtig zu beurteilen. Aktien⸗Geſellſchaft R. W. Dinnendahl in Kunſtwerkerhütte bei Sterle. Im Geſchäftsjahr 1907/08 wurde ein Rohgewinn von 308 987 M.(i. V. 304 149.) erzielt. Nach Abzug der Unkoſten 85 Zinſen und Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 23 870., der zur Minderung des Fehlbetrags von 58 016 M. auſ 34 145 M. verwandt wird. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbank. * Berlin, 1. Okt. Bei den Kreditbanken und auch bei den Reichsbank ſind die Terminanſprüche vielfach größer geweſen, als man erwartet hatte. Bei der Reichsbank waren die Berliner Wechſeleinreichungen in der letzten Woche durchaus nicht viel ge⸗- ringer als in der entſprechenden Vorjahrswoche und nur der Lom⸗ bardbedarf war weſentlich ſchwächer als in der Vorjahrswoche. Demnach wird lt.„Frkf. Ztg.“ die ſteuerpflichtige Notenreſerve noch immer zwiſchen 200—300 Millionen Mark geſchätzt. Die Geſamt⸗ verſchlechterung des Status bleibt erheblich hinter dem Vorjahr zurück. Zeutralargentinſſche Eiſenbahn. 23 „ Buenos Aires, 1. Okt. Der Kongreß ſtimmte der Verſchmelzung der Eiſenbahn Buenos Aires⸗Roſario mit der zentralargentiniſchen Linie unter dem Ramen Zentralargen⸗ kiniſche Eiſenbahn zu. Er bewilligte ferner für den Bau und Unterhaltung von Staatseiſenbahnen eine zu 5 Prozent ver⸗ zinsliche Anleihe in Höhe von 25 Millionen Piaſter Gold. Verhandlungen über die braſtlianiſche Valoriſativns⸗Anleihe. „ Köln, 1. Okt. Der„Köln. Ztg.“ wird von gut unterrich⸗ teter Seite gemeldet, daß die abgebrochenen Verhandlungen über die braſilianiſche Valoriſations⸗Anleihe wieder auf⸗ genommen ſind. Weiter hört das Blatt, daß die Verhand⸗ lungen diesmal einen guten Verlauf nehmen, da die braſtlianiſche Regierung nunmehr gewillt zu ſein ſcheine, die verlangten Bürg⸗ ſchaften zu übernehmen. 2*** 5 * Höln, 1. Okt. In der geſtern hier abgehaltenen Verwal⸗ tungsratsfitzung des Lothringer Hüttervereins Aumetz Friede in Kneuttingen(Lothringen) wurde beſchloſſen, der am 25. Nobemben in Brüfſel ſtattfindenden Hauptverſammlung für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1907/8 bei einem Reingewinn von Marl 4 617 489(im Vorjahre M. 6 270 121) die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent(im Vorjahre 12 Prozent) vorzu⸗ ſchlagen. 5 Berlin 1. Okt. Die Geitreſdebeſtände betrugen am 30. Sepkember: Weizen 1830 Tonnen gegen das Vorjahr 308 Tonnen, Roggen, 12123 Tonnen gegen das Vorjahr 5129, gegen das Vorjahr + 3699; Mais 3248 Tonnen, gegen das Vorjahr 199 Tonnen. * Wien, 1. Okt. Kreditaktien 647.20, Länderbank 444, Wiener Bankverein 517.50, Staatsbahn 699, Lombarden 125.50, Marknoten 117.50, Wechſel Paris 95,35, Oeſterreichiſche Kronen⸗ rente 96.10, do. Papierrente 97.90, do. Silberrente 98 05, Ungar, Goldrente 110.80, do. Kronenrente 92.65, Alpine 670. Feſt. Lothringer Hüttenverein Aumetz Friede in Kneuttingen(Lothr.). « London, 1. Oktober. Für den Monatsabſchluß⸗ bedarf waren Vorſchüſſe bis zu 3 Prozent gefragt. Doch gilt die Verſteifung nur als vorübergehend. Die Diskontſätze waren It.„Frkf, Ztg.“ unverändert. Frankfurter Eſfetenbörſe. [Privattelegramm des Generxal⸗Anzeigers.) Irankfurt a.., 1. Ott. Die Börſ⸗ zeigte auch heute im allgemeinen eine und Staatsbahn behauptet, für Schiffahrtsaktien waren erholt, konnten ihren Kursſtand infolge ſtärkerer Abgaben und Realiſierungen für Hamburger Rechnun jedoch nicht behaupten, Lloyd büßten 1 Prozent ein. Der It duſtriemarkt war wieder von elektriſchen Werten beherrſcht, do geſtaltete ſich die Tendenz etwas ſchwächer. Das Geſchäft we belebt und die Umſätze wieder bedeutend. Aluminium profitierte 5 Prozent, chemiſche Werte behauptet. Am Fondsmarkt ware die Veränderungen gering, der Kursſtand gut behauptet, einzel heimiſche Anleihen höher bezahlt. An der Nachbörſe zeigten di Kurſe bei ſtillerem Geſchäft gut behauptete Tendenz. Für Bal timore machte ſich auf feſteres London Belebung bemerkbar. E notierten Kreditaktien 203,30, Diskonto 180,90, Dresdner Ban 149,50, Staatsbahn 149,50, Lombarden 23,90, Baltim Rente 80,80, Sproz. mexikaniſche innere Anleihe per Peſo 208 N Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. 2 Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 30 5 Amſterdam kurz 168 83 168 85/ Paris kur; 8110 81˙16. Belgien 80.825 80.833 Schweitz. Plätze„ 81 075 81 0 talien„ 81.— 81.025Wien„ 685 066 ondon„ 20.867 20.375 Napoleonsd'or 28 — lang—.——— Privatbiskonto Gelſenkirchner Aktien deutſcher und ausländiſcher Transpori⸗Anſtalten. Dent 6. Selte Staatspapiere. 30. 1 40% peutſch. Reichsanl. 100.55 105.50 „ 9230 92.80 8 55 43„ 84 05 8410 4% pr. könf. St.⸗Anl. 100 50 100 50 3%„„ 92.25 99.40 3„„ 84— 84.— 4 badiſche St.⸗A.1901 9989—.— „1908 100 30 100.50 3½ bad. St⸗O.(abg)t 5 A. 93.20 93. „ e eee e Abayr..⸗B.⸗A..1915 101 40 101.50 „„„ n 3½ do. u. Allg. Anl. 91.70 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.55 4 Heſſen von 1903 100.50 3 Heſſen 81¹ 45 3 Sachſen 88 20 4 Mh. Stadt⸗A. 4* 1 875„ 101.50 91.58 82.90 100 10 81.40 88 20 99.30 89.60 1907 1908 1905 90.30 89.50. AA eencral Auzeiger.(Abendblatt) Maurhein, I. Pkiberf Lain He.. brbellen demgemäß ab und unte B. Ausländiſche, .Arg. i. Gold⸗A.687 100— 10 1½ Chineſen 88 97.634 97 75 Mexikaner aß. 88/90 97,18 97.45 3 Mexikoſer innere—— Taumalivas Bulgaren 99.— 99 80 alen Nenmide , Oeſt. Silberrente 99.— 99 4½%„ Papierren. Oeſterr. Goldrente.20 98.20 3 Portug. Serie 1 60,50 60.60 3„ II62 4% neue Ruſſen 1905 96.50 96 80 4 Nuſſen von 1880 83.80 84.— 4 ſpan. ausl. Rente 95— 95.— 4 Türken von 190, 87 20 86.50 4„ unif. 94 30 3 90 4 Ung cr. Goldrente 98 40 99 40 4„ Kronenrente 92 70 92 80 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchel860 154—154 Vad. Zuckerfabrit 134.90 135.— (Südd, Immobil.⸗Geſ. 93.30 93 80 Eichbaum Mannheim 118.50 113.— Mh. Aktien⸗Brauerei 187.— 183.— Parkakt. Zweibrücken 96.— 94.— Weltzz. Sonne, Speyer 68.— 67.— Cementwerk Heidelhg. 155 70 156. ementfabr. Karlſtadt 136— 136.— Badiſche Anilin abrit 364 25 364,50 0. neue 353.— 330.70 Ch. Fabrik Griesheim———. Farbwerke Höchſt 395.— 335 50 Ver. chem. Fabrik Mh. 293.— 297.50 CThem. Werke Albert 49.80431 (Südd. Drahtind. Peh. 110.— 110.— Akkumul,⸗Fab. Hagen 201 50 201 50 Aee. Böſe, Berlin 70.80 70.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 228.— 226.— Südd. Kabelw. Nhm. 127.30 127. Lahmeyer 124.— 128.50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 125.—12310 Siemens& Halske 206.— 804.50 225.40 226 80 113.70 118.50 Bochumer Vergbau Buderus Conecordin Bergb. ⸗Gh. Deutſch. Luxemburg Friedrichshütte Bergb. 158.40 158.50 157— 136.— 194.40 192.80 Ludwigsh.⸗Bexbacher 218.05—.— Pfälziſche Maxbahn 133.50 136 50 ̃ do. Nordbahn 131.60 131 60 Südd. Eiſenb.⸗G. 115.20 145.— Hamburger Packet 107.50 107.— Norddeutſcher Lloyd 87.— 86.— Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. 7 Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank che Bank Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hov.⸗Banc Irkf, Hyp.⸗Crcditv, Nalionalbank 130.— 130.— 14.85010— 165.20 169.50 469.— 109.— 128.40 128,.70 242 30 242 60 139.50 189.50 101,10 101.— 80 80 180 90 148.50 149.50 20190 201.90 154 50 154.80 120 70 122.— Fraukfurt a,.., 1. Oltober. Kreditaktien 203.60, Disconto⸗ Commandi 181.30, Darmſtädter 128.50, Dresdner Bank 149.75, Han⸗ delsgeſellſchaft 169.90, Deutſche Bank 242.75, Staatsbahn 149.50, Lombarden 23.90, Bochumer.—, Gelſenkirchen 198.90, Laurahütte 211.75, Ungarn 93.40. Tendenz: Nachbörſe. Berlin, 1. Oktober. Reichsanl. 31 Meichsanl. 36½% Reichsanleihe 4% Lonſols 100 40 100.50 92.40 92.50 84.10 84.20 100,40 100.50 9280 92.50 330%„* 84.— 84.20 Bad. b. 19011 99.,90 100.— eene „ kconv.—— 1909/%07 91.25 91,25 91.50 91.50 —— 910 81.25 81.20 ./30 83.20 9140 91 40 83.50 88.80 86.— 85.75 Aer Berl. Handels⸗Gef. 169.70 169.80 mſtädter Bank 128.30 129. 242 40 242 20 180 60 181.— dner Bank 143.90 149 50 . 145 60 14750 Kreditbanl 133.70 188.70 öher. Beſſere Newyorker K weſteuropäiſchen Börſen ſowie Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bergwerks⸗Aktien. Bank⸗ und Ver Kreditaktien 203.39, Disconto-Commandit 189.90, Staatsbahn 149.50, Lombarden 23.80. Berliner Effeftenbörſe. (Schlußkurſe.) ivattelegramm des General⸗Anzeigerg. Berlin, 1. Okt. Fondsbörſe. Bei Beginn der heutigen Börſe lagen auf allen Marktgebieten die Kurſe ſchloſſenen Auflöſung des Siegerländer Roheiſenſyndikats Ditrkiſche 145.40 143 60 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 223.50 22..— aenngberrrr Spicharz Lederwerke 123.20 122. Ludwegsh. Walzmühle 16.— 164 Adlerfahrradw.Kleyer 31 4 108. Maſchinenſbr. Hilpert 68.— 67.— Ataſchineufb. Badenia 165 125.— Dürrkopp 312 50 293.—. Maſchinenf. Gritzner 211.— 211.— Paſch.⸗Armatf,Klein 121.— 121,— Pf. Nähm..Fahrradf Gebr. Kayſer Pöhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 187.— 187.5 Per.deutſcher Oelfabr. 130.— 130.,90 Schuhfabr. Herz, Frlf. 122.70122.70 Seilinduſtrie Wolff 135.— 185.— 'wollſp. Lampertsm.—.e⸗ Kammnigarn Kaiſergl. 165.— 160 50 Zellſtoffabr. Waldhof 324. 320.75 18480„ ——.— Harpener Bergbau 206 75 206.70 Kaliw. Weſterregeln 181,50 181 70 Oberſchl.Eiſeninduſtr. 109 25100.— Fhönix 182 70 182.20 Vr.Königs⸗u. Laurah. 211.50 212— Gewerkſch. Roßleben 8650 —— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 149 50 149.50 Deſt. Südbahn Lomb. 24— 23.80 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn do. Meridionalbahn 182.— 139.— Baltimore und Ohio 98.— 98.90 icernss, ten. Deſterr ng, Bant Oeſt. Länderbonk Kredit⸗Anſtalt 304.20 —.——.— ———.— 120.80 125.80 11080 111.70 Pfälziſche Bauk 40.70 100.70 Pfälz. Hyp.⸗Bank 189.20 188.80 Preuß. Hypotheknb. 111.60 111 30 Deutſche Reichsbk. 145.90 146 50 Rhein. Kreditbank 13899 138.80 Rhein. Hyp⸗B. M. 192.80—.— Schaaffh. Bankyer. 136 60 1876 Südd. Bank Mhm. 109.2) 109.20 Wiener Bankver. 131.40 131 30 Bank Ottomane 143 50 143.50 feſt. Privaldiskont 3½% meiſt etwas urſe, gute Haltung der geſtrigen die Annahme, daß trotz der be⸗ bis 203,0 „ Rheingauer— „norddeutſcher 225)——. „ ruſf. Azima 24 50—25— „ Ulka 24.25—2475 „ Theodoſia 25.75.— 26 „ Taganrog 24.25—.24.75 „ Saxonska—— „ rumäniſcher 24.25—25.— „ am. Winter 23.75——. „ Manitoba/. „ Walla Walla—— „ Kanfas II 24.25——. „ Auſtralier—.—— „ La Plata 24.50—24.75 JKernen 22.25—22.50 Moggeg, pfatzer utu 18.28—.— e,, „ kümäniſcher—— Morddentſcher 19.50—.— zum Jahresſchluß, an dem das Syndikat erſt erliſcht, es noch zu einem feſten Zuſammenſchluß der Roheiſenproduzenten kommen daß eine ziemlich zuperſichtliche Stimmung ſich allerdings meiſt mmung ein, infolge Brauerei Simner „ Mitter, 8 S, Weld, geſtrigen Schlußſtand. Eine Beſſ konnten ruſſiſche Bankaktien und Zuſammenhang mit der geſtern herborgetretenen guten Meinun haupten. und Phönix. * Kursblatt der Mann vom 1. Die Notierungen ſind in Reichsma Weizen pfälziſcher 22.50— „ amerſtk. Gerſte, neue 20.50—21.— Darmſtädter und Schaaffhauſener Bänlkverein behaupten, ebenſo Erhebliche Einbuße erl Tägliches Geld 5 Prozent. ziellen Verkehrs trat eine mäßige Beſſerung ein, wozu das Nach⸗ geben des Privatdiskonts beitrug. den amerikaniſchen Eiſenmarkt übte keinen Einfluß aus. Londoner Eſſektenbörſe. London, 1. Oktbr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 25 Conſols 857% 85¼[ Moddersfontein 179⏑ 11 3 Reichsanleihe 84½% 81½% Premier 8 4 Argentinier 88% 88¼Randmines 4 Italiener 103— 103ʃ/Atchiſon comp. 898. 90— 4 Japaner 83%/% 885/Canadian 180½ 182½ 3 Mexikaner 31— 34—Cheſepeake 4½% 41½ 4 Spanier 95——[Chikago Milwaukee 157½ 187½ Ottom an ank 18½ 188/] Denvers com. 28½% 28 Amalgamated 75% 77— Erie 30%¾ 30ʃ% Anacondas 81% 9½¼½ Grand Trunk UII pref. 54½ 55½ Mio Tinto 68/—+, 692/5 1„ ord 22½ 23 Central Mining 15%(55%/Lousspille 107½% 108 Chartered 17/% 7½ Miſſourt Kanſas 31/⁰ 3815½5 De Beels 13½ 18% Ontarto 41 41— Eaſtrand%½% 4½ Southern Pacifie 103/ 105— Geduld 3— 3ʃ½ Uẽnion com 13½ 1626½ Goldflelds 5 51½% Steels eom. 46—⁵ 47— Jagersfonſein 4½%%8! Tend.: feſt. eanr 95* Pariſer Börſe. Paris, 1. Oktober, Anfangskurſe. 3˙% Rente 95.02 95˙67] Debeers 333— 347.— Spanjier 96 40 96.60] Faſtrand 112.— 116.— Türk. Looſe————Goldfield 125 181.— Banque O tomane 721.— 722.— Randmines 182.— 186,.— Rio Tinto 1723 1736 *** Oktober. bahnfrei hier. niſtehen könnte. Die Furſe rſchritten zum größten Teil den erung um 0,60 Prozent konnten ruſſiſche Anleihe von 1902, im in Paris für ruſſiſche Werte g, ihren Anfangsgewinn be⸗ itten Gelſenkirchener, Bochumer Vor Schluß des offi⸗ Der Iron Age Bericht über eimer Produttenboͤrſe rt, gegen Barzahlung per 100 Kg 14.75——— 16.50—17 50 18.—.— Ruſſ. Futtergerſte Hafer, bad, neuer Hafer, nordd. Hafer eufſiſcher.25—18.75 „ La Plata 17.—— Matsamer, Mixed- „ Donau 17.75—. „La Plata 17.50—.— Kohlreps, d. muer 2975——. Wicken 18.50—.— „—— ——— —ů— Eſparſette r Leind Umſt Faß 41.50——.— Rübölein Faß 78.— Backrüböl 79.——.— verſt. 100 9% 139.50 Spirikus, Ia. e 70er unperſt, 69.50 eee 54— rob 70 Anverſt, 8/2% 67.— vom 1. Oktober.(O An der heutigen Börſe erg brauerei Freiburg 104., Ludwigshafener Alfienbrauere brauerei 183., Brauerei Sch Ruſſenbank 138 10 188 70[Spritſabrik 156 G. und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Jahrräder⸗ Schaaffh. Bankv. 137.20 37.40 fabrik-Aktien 131 G.(alles ex. Dividende). Auf den übrigen 185 770 Gebieten hat ſich wenig geändert. Baltimore u. Oh'o 98.10 99.— Aktien. Canada Paeiſe 13560 75.80 Wanken. Brien Geld Brief Geid Hamburg Packet e“ e ice go Dadiſche Bant 180 8 r. Werger, Woems 88.—. Nordd. Lloye 86.80 86 Geſordk. Sveyersd% ormſ. Bren, Sertge—— 8: Dochumer 225,90 220 80 Nige Bank Pf. Preßh. ⸗u. Splfabr.— 156— Deutſch⸗Luxembg. 158 20 158— Rfälz. Hyp.⸗Bant Dortmunder 5740 58 dig. Here ee Trauspert Gelſenkirchner 101— 193.10 ßesr eeide un— 23— 140 ſu. Verſicherung. Harpener 207.— 206 60 Ahein. 3 134.— 133 70g. A. ⸗G. Noſch. Seetr 91.—- Laurahütte 210,10 210 50 3105 Bant An—.— 152 Manuh. Dampfſchl. 62.— Phönixr 18.00 182.70] Sd. den„ Lagerbhaus=, 080 Weſteregeln 181 60 181.60„Eiſenbahnen Francong, Nück⸗ und Allg. Eleltr.⸗Geſ. 225. 0 259 Pfälz. udwig bahn—.— 218 Fitpert, Al.⸗G, pm. Anilin Treptom 369.2) 869. Marbahn. 1760 Bad, Rück⸗ u. Mitp.—. 680.— Bomm Poperk 174.40 17810, Weidtan ise dad Aiteeen, dele 1205 Ehem. Albert 41 420 70 Heilbr. Straßendahn—.——. Fontinenial. Berlich 390.——.— D. Steinzeugwerke 21150 21150 Chem. Induſtrie. Mannh. Nerſſchernag 400.— 33 Elberf. Farben 410— 48— Bad. Anil.⸗u. Sodaſbr.—— 384.50 beerh. Verſich cheſ.—.— 445.— Celluloſe Noftheim 44 70%40„„„„ neu—— ase Württ, Tranp.⸗Berſ. 585—-. Rüttgerswerken 15480 155.— Chem. Fab Goldend,— 190 Indu ſirle. Tonwaren Wiesloch 950 gie] Verein chemabriken 299.-.⸗G., f. Sellſnduſtrie 135.— Wi. Draht. Langend, 61— 160%/ Bereln D. Delſabriken 181.— inoledſche Viſchſhr. Zellſtoff Waldhof 620 90 0— Weſt..⸗W. Stamm—. 185.— Fmaillirſbr. Kirkwell.—.— 4„ Vorzug 108,50-— Brauereien, Bad. Braueree Binger Aktienbierbr. —.——— r„ Durl. Hof vm. Hagen—.— 250. Eichbaum⸗Brauere!—— 114.. 85..——.— 104.˙—— Eleför. Rühl, Worms l. Frel. Heidelberg ſerſchmiti 50.— 1 28 2¹⁴4 1 Mannh. Aktienhr.—.— 133— Pfalzbr. Geiſel, Mohr 270— 91.— peyer—.— Wee ee 1 erwicklungen, die aus der bulgariſchen Stellungnahme zu * Storch., Speyer 78.— „ Pfälzer 20.—21.50„ der„ 85/2% 52.— Gerſte, ungariſche. Anez J. Ar. 00 8 2 3 4. Weizenmehl—g,— 205 30. Fböl Roggenmeh! Nr. 0) 28.50 190 26 Tendenz: Welzen etwas fuhiger. Uebrſges unvorändert. MRannheimer Eſſeitenbörſe det. Div. Eps. Kursveränderungen von nachſtehenden Aktien Brauerei Durlacher Hof 250., Eichbaum 114., Ganter⸗ Kleinlein Heidelberg 190 B, Speyer 72(., Storchenbrauereſ 73., Pfälz. Preßhefen⸗ und .—„ 72.— Zellſtoffabt. —.— fizieller,Bericht.) aben ſich dukch, die am 1. Oktbr. 1 214., Mannheiniex Aktien⸗ roedl Heidelberg 191., Weltz Emaillm. Matkammer—.— 00.— Eitlinger Spinnere! 37.— üttenh. Spinnere!l 5.—. karlsx. Maſchinengau— 200.— Nähmfbr, Haid u. Ney„ Foſth, Cell-u. Paplerſ 2 8— Maungh. Gum d. Asb. 140 Maſchinen,Bapenig f ch „Nähmu, Fahrr 1 Portl.⸗Zement Holbg. 156.——. Südd. Drahk⸗Indufl.—.— 115 50 Südd. Kabelwerke 127.20.— Verein Freib⸗Ziegelm, 188-„ Spenr, 1.„ 2 adf.— 181. Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗Hork, 25. Septbr.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Graf Walderſee“ iſt am 25. Septbr., nachmittags Uhr, wohlbehalten gier angekom men. 5 Frew⸗Hort, 30. Septbr.(Prahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Preſident Lincoln“ iſt am 30, Sepibr 50 morgens 2 Uhr, wohlbehalten in New⸗Vork angekommen, 0 Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. Reckow, E Mannbeim, L 14, 19. 0 Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Kronprinz Wilhelm, 5 am 22. Septbr. von Bremerhaven ab, am 29. Septbr, morgens 8 6 Uhr, wohlbehalten in New⸗York angekommen. 1 Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Maunbeim, 4 O 7 Nr. 22. ft Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe; Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 1. Oktober 1908. Propiſionsfrei! 5 5 Ver⸗ 446% 1 Wir ſind als Selbſitontrahenten fKaufes unter Vorbehalt: 5 10 0 ———— .⸗Gl, für Müßlenbetrjeb, Neuſtadt g.. H. FF Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Luvwigshaſen.290 M. 265 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260— Baumwollſpinneref Speyer Stamm⸗Aktien 58 54 „ Vorzugs⸗Aklien 102— Benz& Cö., Rheiniſche Gasmotoren, Mamtheim—— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 72 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen 3 280 Chemiſche Fabrilen Gernusheim⸗Heubruch 94 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchann, Untertürkheim 12⁰— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Fillerfabrik Enzinger, Worms 214— Flink, Eiſen⸗„„ Maunheim 88— Frankenthaler 588 e— 75 zjr. duchs,. rik, Heidelberg— 160 ercenmühle vorm. Genz, Heldelberg 92— indes Eismaſchinen— 1386 Linoleumfabrik, Maximiliansau 104— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 65— Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 380 325 Neckarſulmer Fahrrad 2 158— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 125—— Nheinau Terrain⸗Geſeliſchaft— 100 f᷑᷑r Rheinſſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim—.—— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 160— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim 111 18 ² Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Mheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 110 Rombacher Porklaup⸗Cemeniwerle 2 Stahlwerk Mannheim 11¹3 5 Süddeutſche Jute⸗Induſtrte, Mannheim 90* Süddeutſche Kabel, Maunheim, Genußſcheine—[M. 95 Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. Brauerel⸗Einrichtungen 180— 7 Unionbrauerei Karlsruhe 65 Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 360 Waggonfabrik Raſtatt— 80 Waldhof, Bahngeſellſchaft— Jor Immobiliengeſellſchaft— 70 öfr Zuckerfabrik Frankentha“l— — 5 5 2 4* 5 21* Geſchäftliches! Eine epochemachende Neuerung! Die Raucherwelt wird demnächſt mit einer neuen, eleganten und praktiſchen Erfindung ülerraſcht werden. Wie oft hört man, daß das Rauchen manche äſthetiſche und hygieniſche Bedenken zuläßt und iſt es nun nach langiährigen Verſuchen gelungen, den hierbei beſonders in Be⸗ tlacht kommenden Kopf der Zigarre praktiſch zu iſolieren. Be⸗ ſenders willkommen wird die Erfindung denjenigen Rauchern ſein, die die Gewohnheit haben, die Zigarren zu zer⸗ lauen, denn dieſe hervorragende Neuerung hebt die erwähnten Bedenken auf und beſeitigt das unappetitliche Zerkauen der Zi⸗ gerre beim Rauchen. Es iſt dees die ſogenannte„Goldkopf⸗ Zigarre“, deren Herſtellungsart bereits überall patentiert iſt. Der Kopf der Zigarre, alſo diejenige Stelle, die der Raucher in den Mund nimmt, wird durch Eintauchen mit einer ganz dünnen Maſſe überzogen, die völlig geſchmack⸗ und geruchlos iſt. Die zuerſt flüſſige, dann ſofort trocknende dünne Goldſchichte er⸗ hörtet derart, daß ſie mit den Zähnen kaum zu durchbeißen iſ und ſchützt Lippen und Zunge vor der direkten Berührung mi dem Tabalblatt. Bei der Golbkopfzigarre kommt ein Loslöſe des Tabakblattes durch die Feuchtigkeit beim Rauchen nicht mehr vor. Auch iſt ein Verſtoßen der Zigarrenköpfe beim Verſandte gänzlich ausgeſchloſſen. Selbſtberſtändlich iſt die zur Verwendung lommende Goldmaſſe hygienich völlig einwandfrei und beein⸗ trächtigt den Geſchmack in keiner Weiſe. Der Goldkopf iſt elaſtiſch und augenehm im Munde. Zwei erſte FJabrilen Süd deutſchlands bringen dieſe neue Art der Zigarren jetzt in den Handel. Erfreulicherweiſe iſt auch dieſes Mal: Mannem borkel, denn unſere älteſte Fabrik am Platze— ſie führte in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Fabrikation vo Zigarren in der hieſigen Gegend ein— iſt Mitinhaberin de Patentes. Die neue Zigarrenart iſt in erſten Spezialgeſchäften exhälllich. Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes; J..: Dr. Fritz Goldenbau für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen rebaktionellen Teil: J..; Franz Kircher: 5 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. „Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. In der heutigen Nummer finden unſere werten Leſer ei merkenswertes Inſerat der„Monopol“ Porträt-⸗Geſellſchaft m. H. und bitſen wir um Beachtung desſeſben, Wer ſeinen An gelörigen eine Ueberraſchung bereiten will, lege das Inſerat⸗ welches Giltigteit bis zum 10. Oktober 1908 behält, nicht a htlo ſondern ſchneide es aus und ſichere ſich den annehmba Vorxteil. — Kunstgewerbehaus G. F. Otto Müller Hannheim(Haufhaus). 275890 Hanpigeschüft Karlsruhe, Halserstrasse 144. FVoarzehmste Auswahl von kunstgewerbliehen Gegenständen Adee Brenete Tatel, und spelse-ervlee. Beleuchtungskörper ete. ——— —K WMannheim, 1. Oftober. General⸗Anzeiger(Abendblatt.) 7. Seite F 2 i 85 e Aus dem Großherzogtum. Fendenheim, 1. Okt. Geſtern morgen fand auf dem hieſigen Rathauſe die Eröffnung der eingelaufenen Angebote auf die zur Submiſſion ausgeſchriebenen Bauarbeiten für den Schulhausneubau ſtatt. Bei den Maurer⸗, Zement⸗ und Erdarbeiten, die noch in dieſem Herbſt fertiggeſtellt werden ſollen, petrug das niedrigſte Angebot von Keßler u. Back⸗Feudenheim 89 539.46., das böchſte von Elſer u. Gumbel⸗Feudenheim Mk. 48 487.29. Das zweitniedrigſte Angebot war 42 862.72 Mark. Die Dacharbeiten ſchwankten zwiſchen 2456.05 M. und 2956.10 M. für das Hauptgebäude und 559.10 M. und 725.53 M. für Neben⸗ gebäude. Das Höchſtgebot für die Blitzableiteranlagen betrug M. 408.70, das niedrigſte 310 M. Der Zuſchlag erfolgt erſt in drei Wochen. Die Zimmerer⸗, Gipſer⸗, Glaſer⸗ uſw. Arbeiten waren Koch nicht ausgeſchrieben. s Ladenburg, 1. Oktober. Die hieſige Landwirt⸗ ſchaftliche Winterſchule wird Dienstag, den 3. Novbr., borurittags 10 ÜUhr, eröffnet. Am Unterricht können junge Leute bom 15. Lebensjahre an teilnehmen. Die Zöglinge können von dem Beſuch der Fortbildungsſchule befreit werden. Der ſeitherige gute Beſuch der Schule beweiſt, daß bei unſeren Landwirten die Einficht immer mehr durchdringt, wie notwendig der Beſuch einer Tandwirtſchaftlichen Fachſchule für unſere Bauernſöhne iſt, wenn ſie den geſteigerten Anforderungen unſerer heutigen Zeit genügen wollen. Der Unterricht dauert von Anfang November bis Mitte Märg. Koſt und Wohnung hier ſtellen ſich monatlich auf etwa 45 Marl. Das Schulgeld beträgt für die Schiler des 1. Kurſes 10.; die Schüler des 2. Kurſes ſind vom Schulgeld befreit. Schwetzingen, 30. Sept. Der Gemeinderat iſt bei der Generalintendanz der Großh. Zivilliſte vorſtellig geworden um mietweiſe Ueberlaſſung von Räumen im Großh. Schloſſe, zwecks Unterbringung der Gewerbeſchule. Wie die„Schw. 31g. hört, hat die Generalintendanz in dankenswerter Weiſe * Rheinweiler, 30. Sept. Beim Zwetſchgenbrechen ſtürzte der Gaſtwirt Elſäſſer ſo unglücklich vom Baume, daß er nach zwei⸗ tägigem ſchwerem Leiden ſeinen Verletzungen erlegen iſt. %%. Konſtanz, 30. Sept. Zur Mordtat in Kreuz⸗ lingen wird uns noch berichtet: Der Mörder iſt der Arbeiter Fechler, ein als roher Patron gerichtsbekanntes Individuum. Er hatte ſeine Familie wieder einmal mißhandelt und ſollte des⸗ halb feſtgenommen werden. Landjäger Haaſe, Vater von 2 Kin⸗ dern, wurde dabei in Ausübung ſeines Berufes von ihm er⸗ ſchoſſen.— Ein Soldat der 5. Kompagnie des Infanterie⸗Regts. hat ſich im Walde erhängt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Neuſtadt a.., 30. Sept. Der neue Wein macht ſich ſchon in den Kellern bemerkbar. Als nämlich am Montag ein Küfer in den Keller der Weinhandlung von Gebr. Roſenſtiel wollte, fand er ihn derart mit Gaſen gefüllt, daß er nicht hinein konnte. Es wurde daher ein Mann der Alarmfeuerwehr requiriert, der auch alsbald mit einem Rauchhelm kam, mit dem Küfer Chriſt. Theilacker in den Keller ging. Aber kaum war er unten, ſo ſtürzte er ohnmächtig zuſammen. Küfer Jean Eiſele, ebenfalls durch einen Rauchhelm geſchützt, holte Theilacker aus dem Keller. Man wollte nun mit brennenden Fackeln in den Keller eindringen, aber vergebens. Die Fackeln verlöſchten, ſobald man in den Keller kam. Man wird alſo abwarten müſſen, bis die Gaſe nachlaſſen. e. Boppard, 29. Sept.(Telegr.). Erſtochen wurde ver⸗ gangene Nacht im Warteſaale des hieſigen Kahnhofes der 25 jähr. Schreiner Adolf Wulf, der mit einigen Perſonen in Streit ge⸗ raten war und im Verlaufe desſelben von einem Unbekannten einen Stich in die Bruſt erhielt Die Schlagader und die Lungen wurden dabeti berart verletzt, daß der bedauernswerte Menſch nach kurzer Zeit ſtarb. Der Täter ſoll aus dem benachbarten Rhens ſtammen markt. Als er wieder heimwärts fuhr, bekam er, kaum daß er ein⸗ geſtiegen war, in dem Wagenabteil des Zuges einen Schlaganfall und war ſoſort tot. 1 Stimmen aus dem Publikum. Polizeiwachtlokal. Die in der Jungbuſchſtraße ſich ſtets wiederholenden Exzeſſe ſollten doch endlich der betreffenden Behörde Anlaß geben, daß das Polizei⸗Wachtlokal an den Hauptpunkt des Verkehrs verlegt wird und das iſt der Endpunkt der Jung⸗ buſchſtraße oder der ſogenannten Teufelsbrücke, von wo aus ſich der Hauptverkehr des Hafens bei Tag und Nacht nach und von der Stadt entwickelt. Schon die Anweſenheit oder die Nähe des Wachtlokals würde für verſchiedene Raufbolde und für die von ihnen frequentierten Wirtſchaften reſpektabel wirken und auch für die Angrenzer beruhigend ſein. 0 Auch für den wachhabenden Polizeibeamten wäre es dann ein leichtes, vom Lokal aus die Situation zu überſehen, weil er häufig allein iſt und das Lokal nicht verlaſſen kann. Kommt nun aber jetzt des Nachts jemand in die unangenehme Lage, die Polizei aufſuchen zu müſſen, ſo muß er ſie am entlegenen Platze ſuchen und bis dann die erbetene Hilfe ankommt, iſt es meiſtens ſchon zu ſpät. Möge dieſe Anregung die Behörde davon überzeugen, daß das Wachtlokal ſich jetzt an der unrech⸗ ten Stelle befindet, inſofern nämlich, als der jetzige Standart der ruhigſte im ganzen Jungbuſchgebiet iſt, damit es an die oben benannte Stelle verlegt wird, zumal an geeigneten Lokalen kein Mangel iſt und genügend zu mieten ſind. Viel⸗ leicht war man bisher der Anſicht, daß die neue Neckarbrücke dieſem Ort mehr Verkehr bringen würde, was ja bei Tag auch der Fall iſt. Nach 9 Uhr nachts aber herrſcht völlige Ruhe, dem Geſuche entſprochen und die bisher von Herrn Major von* Bad Dürkheim, 30. Sept. Der zurzeit hier in Ge⸗ Ahr na 1 Röder Wohnräume der Stadt zur Unterbringung ſchäften weilende Verſcherungsbeamte Hill aus Frankfurt a. M. welche nur durch das Einbringen von Arreſtanten geſtört zjr. der Gewerbeſchule überlaſſen. beſuchte am Montag mit einer befreundeten Familie den Wurſt⸗ wird. 8 — 8 81619 allreiners Malfaſſee ist— nacll Torseliriſi zubereilel— der ö 55 . wofilsehmeclenòste unò bellömmlioliste Miorgenlaſſee. 22 747 8 Nachdruck wird ſtrafrechtlich verfolgt. Euliüig nus bis 10. Oßptober 1900. eeeeeeeeee 1 N 8 8 8 0 8— 38 5 5 5 5 Ar 8 2— r 7— 22 15 8 3 2 5 5 S E S 8— 5 8 5 8 1 eſtatten wir uns einen Gutſchein im Werte von Mk..— zu überreichen. Als Gegenleiſtung erbitten wir 2 2—— 2 93 2 ee 9 8 5 5 2 2 8 2 12 25— 8 von Ihnen, daß Sie uns in Ihrem Bekanntenkreiſe weiter empfehlen. Anhängenden Gutſchein, welchen wir 5 5* 2 5 2 E bis jum 10. Pktuber 1908 in Zahlung nehmen, brauchen Sie nur mit Ihrer Adreſſe zu verſehen und den⸗ ———— S 5 8 8— 8 ſelben mit einer Photographie im Brief an uns einzuſenden. Nach ra. 30 Tagen ſenden wir Ihnen die— 8 8 8 8 85 5 ſprechend ähnliche, faſt lebensgroße photographiſche Porträt⸗Vergrößerung, von der Sie freudig über⸗ 65 B. 5 SAE„rreaſcht ſein werden, 0 igen— 2* 2 „ 6 Sit dieſelb l 8 „ N um ſo mehr, als Sie dieſelbe umſonſt erhalten. . f 55 2 8 8 5 8 8 5 3— 8 8— 3 8 E 80 Wir wollen durch dieſe für uns koſtſpielige, aber wirkſame Reklame mit einem Schlage unſere inen— 8 2 8 8 5 25 2 2 rühmlichſt bekannten Porträts auch in Provinzorten einführen, denn wir ſind im voraus davon überzeugt, 25 98 2 8 85 2 2 daß Ihre ſämtlichen Bekannten von der lebenswahren Ausführung des Porkräks erfreut ſein iſt 8 5 5 5 8 85 55 5 werden. Welche Vorteile wir Ihnen bieten, werden Sie wohl am beſten zu beurteilen wiſſen, um ſo mehr, öſen 2 2 2 8 2 5 da es doch keinen ſchöneren und paffenderen Zimmerſchmuck gibt als lebenswahre Por⸗— nehr. 2— 8 kräls von lieben Verwandten und Angehörigen. 15— 3 8 5 8 8 5 8 Wir erklären hiermit, daß die Vergrößerungen unter Garantie ſprechender Aehnlichkeit ausgeführt 5 —— 1 f 5 eein⸗ G* A 8 8 2 werden, und verpflichten wir uns, falls das Bild unähnlich ſein ſollte, Mark 5.— an Sie zu zahlen, ſo⸗ 5 4—— 5 2 8 8 5 8 8 8 5 daß ein Riſiko für Sie ausgeſchloſſen iſt. den 10 9 8 8 Unſer Atelier, welches weit über 300 000 Bilder aller Art während ſeines ſechsjährigen 25 1235— 8 2 5 8 8 2 Beſtehens zur allgemeinen Zufriedenheit geliefert hat, hat ſomit den beſten Beweis für ſeine Leiſtungsfähig⸗ + von 1— 1 8—— 8 keit erbracht, und bezeugen das auch die vielen Anerkennungen, die wir aus allen Geſellſchaftskreiſen em⸗ J ſten— 8 2 8 2 3 2 8 pfangen haben und die für jedermann zur freien Einſicht in unſerem Atelier ausliegen. 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Anlage, Safe) und dle Fenenne Aud bereig daron] Fkibpillige Verſteigerung. Bekanulmachung. Zwangs⸗Verſteigerung. 5 Badische Versleh 4 due sslrung der fälligen OCoupons, die Rervislon vorlosbaren Zur Fortſührung des Ver. Nreitag, 2. Oktober 1908 ste Badische Versle grung gegen Wertpaplere, die Binsziehung gekündigter Obligatlouen, die] Freitag, 2 Oktoger 1908, neungs agee ittags 2 1 Leistüng ausgeschriebener Zahlungen und alles sonst Erforder- nadſmittags 2 nbr, cen n aie 85 0 Ungezle 6* kaeeee e fee e ee e geaees e eee atgene& Springer f eigerüng von Kutſchereigeräten, Oe Tale andloka 4, 5 gegen bare 1 in ir verkont: heaamen der dareſfenren geurpe Janlung ian Barungeweg Inb.; Anton—— He bei uns duntentogten degenednde verden in den[emer-, Jil eliftlleh Wagenſutegarner dſßentuch verſengern 88ff eiſ. Bettſtellen, Wagenſußwärmer,. ſen ae dl Kaete dect zen faesdlehen E. in gneſbane. Seiſen W Ferengen a' Wöber auer Art. Esie und grösste Desinkektions-Anstalt ain en r Zweiſpänner u. Sonſüges. Uhr. Sommer, 4.de,Fuee von Gebühren i8t elner Vereinbarung vor⸗ Mannheim, k. Oktober 1908. Moutag, 13. Seihr. pö. J8. Gerichtsvollzieher. Süddeutschlands obalten. 78900 Noſter, 68866 vormittags 8 Uhr. 7 5 Gerichtsvolllleber. 3 maac. 8 5 Mannheim, T 2, 4. 5 e e Mittwoch⸗ Joͤ., Zahlreiche lobende Anerkennungen staatl. un Ptkaunlmachung. Di ieen e städt. Behörden, Brauergesellschaften, erster Ge- Wein⸗ U. ſeiqueur⸗ Stiquetten Aufgebot v. Pfandſcheinen. hievon in Keuntnis geſetzt. Das schäfts- und Privathäusef— Filialen und Vertreter in allen grösseren badischen Städten und in Elsass- Es wurde der Antrag geſtellt Verzeichnis der ſeit der letzten ̃ Lothringen. Frühitückskurten, Weinkarten Laene Fortführungstagfahrt eingetre⸗ Bit. tenen, dem Gründbuchamte be⸗ Nr. 12 326 kanntgewordenen Veränderungen empflehlt dle vom 81. März 1908 im Grundeigentum liegt während 8 welcher angeblich abhanden ge⸗1 Tagfahrt zur Ein⸗ r. B. Baas Ide Buchdruckerei 6. m. b. p. Be 15 9919 8 28 der Leih⸗ 15 e ee der Beteiligten in den Gothaer Lebensverſicherungsbank amtsſatzungen ungiltig 15 käumen des Grundbuchamts auf, auf Gegenſeitigkeit. 1050 Hären. Anfang Auguſt 1908: aud an eigentlichen Lehensver —5 gentlich eußverſichtrungen 988 Mitlionen N FFFFFT Bisher ausgezahlte Werscherungeſummen * 1 dil 1* 5 10 1 Achtung für UGastwirte! 76003 Allerneuestes Orchestrion eilwalge Einwendungen gegen die— in entzückender Klangſchönheit und künſtleriſcher Wiedergabe 8 den anſee aget u 80 von Meſteen, all Hertichen Licheſent, aufgeſel eln in meſſungswerk un 1 41 1 dert, ſeine Anſpriicheunter Borlage 115 ſtud in er Tagfahrt vor⸗ Trauri nge Reſtaurant„Zur neuen Schlange Mannheim durch des Pfandſcheines iunerhalb 4 zuteagen. L. Splegel& Schn, Ludwigshafen a. Rh-Mannheim Wochen vom Fagedes Erſcheinens] Die Grundeigentümer werden] D. R. P.— ohne Bötſuge, 8 Unterricht 5 Stellen finden— dieſer Bekannimachung angerec⸗ hiermit aufgeſordert, die aus dem 5 10 beim Städt. Leihamt, Lit. Gründduch ul terſichtlichen und kaufen Ste nach Gewicht am 05, 1geltendzu machen, widrigen⸗ noch nicht zur Anzeige gebrachten billigſten bel 77111 0 280„ 4 falls die Kraftloserklärung oben] Beränderungen im Grundeigen⸗ Vertreter⸗Geſuch nlle Keberſchüſſe kommen den Berſicherungsnehmern genannten Pfandſcheins ehholgen ban abeenders auch bleibende 0. Fesenmeyer, Lachs! zugute. wird. Kulturveränderungen anzumel⸗ P l, 3, Breiteſtraße. Wir ſuchen fl cht 10 0 Unverfallbarkell unanfechtoarreit eltpoliee Mannheim, 28. Septbr 1908. den und die Meßhrleſe(Haud⸗ 15 den von vornherein. nach 2 Jahren. nach 2 Jahren. Städt, Leihamt. riſſe und Meßurkunden) über Jedes Brautpaar erhält oine führte Vertreter für 5 Proſpekte und Auskunft koſtenfrel durch den Vertreter der Bank⸗ Gadeetenen e en, der]] gesobnitrteschmarrwülder Hof-Ealligraph Verkauf unſeres nach Hauptgeſchüftsſtelle Hauptagent Bekauntmachung. Grupdſtücke vor der Tagfabrt bur grals.„Mauzſchem“ Syſtem dem Grupdbuchamte oder ſu der aon eräucherten Lachſes L. Eichler Carl Stoll, L 2, 14. Bei der heute vorgenommenen Tagfahrk dem Fortführungsbe. eeeeeeeeeeeeeee Tel. 3621., 2. O. K. B. 38261 Ohne Konkurrenz. Mabus 6 Stoll, Tel. 183.) Griß 5 0 aliten vorzulegen, widrigenfalls 5 Schedverſerenbeeenen Ween e b en 0le 99 orrhoiden! zren Firmen geben wit oſten der Betelligten von amts⸗ Stadtgemeſnde Wieskach im wegen beſchafft 88 Häm Betrage von 478,000 M. vom Auträge der Grundeſgentümer f an— Sladtanleihe— muſdenene von 1 19955 Magenleiden! mmern nden, Teilung von ründ⸗ 15 1 A. N. 10. 27. ſlücden, Giemjeſtgelungen und Hautaussehläge! bküm: Hethode, Ausgelebnangen Montag, Ortbt. eventu inzvertretung. 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