Ieennn nd bI ein Oskar Straus, zwei Reinhard, ein Ziehrer, ein Heuberger worden Abonnement: Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich, Bringerlohn 28 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal: Einzel⸗Nummer 5 Pig In ſerate: Oie Eolonel Zeile 28 Pfg Auswärtige Inſerate 0 Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmer. Druckarbeiten 341 Redaktioon 77 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 470. England und die Balkanfragen. (Von unſerm Londoner Bureau). OLondon, 6. Okt. Die Einmütigkeit, mit der die engliſche Preſſe zu den Ereigniſſen auf dem Balkan Stellung nimmt, iſt bewunderns⸗ wert und ſtellt ihrer politiſchen Schulung und Disziplin wieder einmal ein ſehr günſtiges Zeugnis aus. Der radikale „Morning Leader“, übrigens ein Blatt, das in Fragen der auswärtigen Politik kaum in Betracht kommt, iſt die einzige Londoner Zeitung, die abſeits vom Wege geht; alle übrigen nehmen in ſcharfer Weiſe gegen Bulgarien und Oeſterreich⸗ Ungarn Partei. In einer Woche tritt das Parlament wieder zuſammen, und auch in der Ferienzeit hatte der Parteiſtreit in kaum verminderter Schärfe getobt; aber in den Balkanfragen gibt es keinen Unterſchied der Partei, auch die unioniſtiſchen Blätter zollen der Haltung des Foreign Office, die durch eine Reuter⸗Depeſche bekannt wurde, vollen Beifall. Die Ent⸗ rüſtung, die aus der engliſchen Preſſe ſpricht, hat zwei Gründe: der erſte iſt, daß die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens und die Einverleibung Bosniens und der Herzegowina die politiſche Stellung der Jungtürken voraus⸗ ſichtlich ſehr erſchweren wird und eine Reaktion ſeitens des Sultans ermöglichen könnte; auf der Herrſchaft der Jungtürken beruht aber nicht nur die augenblickliche Freundſchaft Englands und der Türkei, ſondern auch der Einfluß, den England in Konſtantinopel gewonnen hat, und der doch für eine Reihe von Jahren vorhalten ſollte. Der zweite Grund iſt, daß England und ebenſo Frankreich vollſtändig übergangen worden ſind als die ent⸗ ſcheidenden Entſchlüſſe gefaßt wurden, die die neuen Ereigniſſe herbeigeführt haben. Die engliſche Preſſe empfindet dieſe Lage nicht viel anders, als vordem die deutſche Preſſe die Uebergehung Deutſchlands in der Marokkofrage empfunden hatte. Zwar tritt dieſes zweite Motiv noch nicht ganz deutlich hervor. Die Haltung der andern Großmächte iſt noch nicht völlig klar, namentlich über die Stellung Italiens und Ruß⸗ lands lauten die Meldungen verſchieden und widerſprechend. Die engliſche Preſſe ſtellt ſich vielmehr aus taktiſchen Gründen auf den Boden des völkerrechtlichen Status quo und gefällt ſich in der Rolle eines Kämpfers für das gute Recht, als ob England ſich ſtets durch poſitives Vertragsrecht gebunden ge⸗ halten, und als ob der politiſche Zuſtand, den der Berliner Vertrag von 1878 ſchuf, nicht ſchon durch manche Ereigniſſe. 3. B. durch die Okkupation Egyptens, weſentlich geändert worden wäre. Ueber die unmittelbaren Folgen des öſterreichiſch⸗bulga⸗ riſchen„Handſtreichs“ herrſcht zurzeit natürlich auch in Eng⸗ land noch Ungewißheit. Indes glaubt die Preſſe Grund zu der Hoffnung zu haben, daß der Friede erhalten werden, und daß es auch zwiſchen der Türkei und Bulgarien zu keinem Kriege kommen würde. Nicht der geringſte Grund hierfür iſt Bulgariens Ueberlegenheit in der Mobiliſierung und die inneren Schwierigkeiten, die ſich aus den gegenwärtigen politiſchen Aufgaben der jung⸗ türkiſchen Armee ergeben. Nicht geringere Sorgen aber be⸗ reiten den Engländern die weiteren politiſchen Folgen. Nach dem geſtrigen Bericht des Pariſer„Times“⸗Korreſpondenten Donnerstag, 8. Oktober 1908. Haltung dieſer beiden Mächte weniger beſtimmt. Indeſſen wird die Nachricht auch heute wiederholt, daß Rußland für die Inkorporierung Bosniens und der Herzegowina Kompen⸗ ſationen verlange, und daß dieſe Kompenſationen in einer Löſung der Dardanellenfrage beſtehen würden. Wenn Rußland und Italien von Anfang an an der öſter⸗ reichiſch⸗bulgariſchen„Verſchwörung“ teilgenommen haben, ſo ſind Frankreich und England iſoliert worden, und die Entente zwiſchen England und den beiden Mächten und die franzöſiſch⸗italieniſche Freundſchaft hätten in dieſer Kriſe die Probe nicht beſtanden. Es klingt für England günſtiger, wenn der Pariſer„Times“⸗Korreſpondent heute drahtet, Rußland ſei von dem Schachzug Oeſterreichs überraſcht worden und habe es in keiner Weiſe ſeiner Zuſtimmung und ſeiner Unterſtützung verſichert. Indeſſen fügt der Korreſpon⸗ dent doch hinzu, daß die Haltung Rußlands mit der Englands und Frankreichs nicht völlig übereinſtimme. Der Peters⸗ burger Korreſpondent der„Times“ meldet, daß ſeiner Auf⸗ faſſung nach man in der ruſſiſchen Hauptſtadt durch die Ereigniſſe nicht überraſcht worden ſei. Nach beider Mel⸗ dung aber iſt es wahrſcheinlich, daß Rußland die Dardanellen⸗ frage von neuem auf die Tagesordnung ſetzen will. Wenn das eine Kompenſation für Rußland iſt, ſo hat ſie jedenfalls nicht Oeſterreich zu zahlen, ſondern England. Es ſcheint demnach bei England zu ſtehen, ob es durch die Freigebung der Dardanellen Rußland auf ſeiner Seite behal⸗ ten will. Das wäre eine Erweiterung des anglo⸗ ruſſiſchen Abkommens, wie man es ſich in London jedenfalls nicht hatte träumen laſſen; und es iſt nicht erſicht⸗ lich, ob Rußland für dieſe Kompenſation ſich zu einer anderen Kompenſation für England bereit zeigen würde. Vorderhand läßt die engliſche Preſſe keinerlei Geneigtheit erkennen, die ruſſiſche! Kompenſationsforderung gutzuheißen. Die Frei⸗ gebung der Dardanellen ſtünde in der Tat in dem denkbar größten Widerſpruch zu der Politik, die England in den letzten hundert Jahren im Orient verfolgt hat. Noch während des oſtaſiatiſchen Krieges proteſtierte Lord Lansdowne dagegen, daß Schiffe von der„Freiwilligenflotte“ Rußlands die Dardanellen paſſierten, um den Kriegsſchauplatz aufzuſuchen; und es bleibt abzuwarten, ob ſeit dem neuen Abkommen mit Rußland die Anſchauungen des Foreign Office ſich in dieſem wichtigen Punkt ſo völlig gewandelt haben. Jedenfalls er⸗ klärt ſich die Mehrzahl der großen Londoner Blätter dagegen, daß die Dardanellenfrage vor eine allgemeine Konferenz der Mächte gebracht würde, und wohl aus dieſem Grunde wird die Idee einer ſolchen Konferenz ſelbſt von ihnen abgelehnt. Auch über die Haltung Italiens beſtehen in London Zweifel. Ein Blatt erinnert an den Ausſpruch des Grafen Corti, daß Italien„mit reinen Händen“ von dem Berliner Kongreß heimgegangen ſei. Aber bekanntlich hat Italien dieſe ſeine Haltung ſeitdem mehr als einmal bedauert, zumal als Frankreich Tunis und England Egypten okkupiert hatte; und die engliſche Preſſe iſt nicht recht ſicher, ob Italien dies⸗ mal nicht auch Kompenſationen in ſeinem eigenen Intereſſe fordern würde. Vor allem aber beſorgt man, daß, wenn Italien die gewünſchten Kompenſationen erhielte, dies ſeine allgemeine Haltung in der internationalen Politik in einem (Abendblatt.) ſollten Jtalien und Rußland für die öſterreichiſchen Pläne gewonnen ſein. Heute lauten die Meldungen über die Sinne beeinfluſſen würde, der England unerwünſcht ſein müßte. Die Haltung Deutſchlands wird in der eng⸗ liſchen Preſſe im allgemeinen mit erfreulicher Objektivität be⸗ handelt; es wird hervorgehoben, daß Deutſchland an den neuen Ereigniſſen urſächlich nicht beteiligt geweſen iſt, und daß ihm aus ſeinem Verhältnis zu Oeſterreich einerſeits und zur Türkei andrerſeits nicht ganz geringe Schwierigkeiten er⸗ wachſen. Politische Uebersicht. Maunheim, 8. Oktober 1908. Der klerikale Vorkampf für das Polentum. Im Frühfahr brachte der Magiſtrat von Herne eine Vorlage bei den Stadtverordneten ein, nach der die Sprache von Grabinſchriften deutſch ſein müſſe. Trotz des Proteſtes eines Teils der Zentrums⸗ ſtadtverordneten fand der Antrag Annahme. Da die Beſchlüſſe jener Sitzung aber wiederholt werden mußten— ſie waren gefaßt worden, bevor das Eingemeindungsgeſetz ver⸗ öffentlicht war— wurde in der nächſten Stadtverordneten⸗ ſitzung der Magiſtratsantrag in die Friedhofsdeputation zurückverwieſen. Dieſe hat ſich nun mit allen gegen eine Stimme erneut dahin ausgeſprochen, daß nicht⸗ deutſche Grabinſchriften nicht zugelaſſen werden dürfen. Das Zentrum wird vorausſichtlich auch dieſes Mal gegen den Beſchluß ankämpfen, zumal es mit den Polen ein Bündnis zu den nächſten Stadtverordnetenwahlen geſchloſſen hat. VBerbandstag deutſcher Mietervereine. Im weiteren Verlaufe der in Stuttgart ſtattfindenden Verhandlungen erſtattete der Verbandsvorſitzende Hoßfelder⸗ Leipzig den Jahresbericht, aus dem hervorgeht, daß der Verband im vergangenen Jahre faſt um 50 Prozent ſeines Beſtandes zugenommen hat. An vielen Orten haben ſich unter dem Druck der Wohnungsnot neue Vereine gebildet, die zum⸗ teil ſehr hohe Mitgliederziffern aufweiſen. Eine neue Form der Agitation für die Ziele des Verbandes ſind die Aus⸗ ſtellungen, wie ſie in den letzten Jahren in Hamburg, Breslau und Braunſchweig veranſtaltet wurden. Als ein Hindernis geſunder Reformen wird in dem Bericht das un⸗ berechtigte Lorrecht der Hausbeſitzer in den Stadt⸗ verordnetenverſammlungen bezeichnet. Die Verſammlung be⸗ ſchloß deshalb, den preußiſchen Landtag in einer Eingabe um Beſeitigung dieſes Vorrechtes zu bitten. Ueber den gegen⸗ wärtigen Stand der Wohnungsreform hielt Ver⸗ langsbuchhändler Zöphel ein Referat, in dem er vor allem betonte, daß Preußen auf dem Gebiete der Anbahnung einer zeitgemäßen Wohnungsreform unter allen deutſchen Staaten am rückſtändigſten ſei, während Heſſen, wo neuerdings auch die Frauen zur Wohnungsaufſicht herangezogen würden, bahn⸗ brechend vorangegangen ſei. Beſonders ſegensreich habe ſich die Tätigkeit der Genoſſenſchaften auf dieſem Gebiete er⸗ wieſen und von ihrer Tätigkeit ſei noch manches zu erhoffen. Profeſſor Dr. Fuch s⸗Tübingen ſprach über Wohnungs⸗ weſen in Deutſchland und England, er redete einer Einſchränkung des weiteren Ausbaues der Städte mit Seuilleton. Wiener Theater. 2 Wien, Anfang Oktober. Mit großen Programmen und Verſprechungen fängt es immer an. Nie ſind Theaterdirektoren freigebiger und idealer geſinnt, als im Auguft, September, wenn ſie ihre Pläne für das kommende Spieljahr ankündigen. Und gar heuer, in dieſem operettengeſegneten Jahre 1908 find die Programme beängſtigend üppig geraten. In ein paar Wochen wird ein vierter Operetten⸗ betrieb, das Johann Strauß⸗Theater eröffnet, und für das ver⸗ ſchwundene„kleine Schauſpielhaus“ ſollen wir gleich durch zwei neue Bühnen das Schiller⸗Theater und ein Anzengrußer⸗ Theater entſchädigt werden. Der Operettenhandel blüht heftiger als je. Es werden angekündigt: zwei neue Lehar, zwei Leo Fall, u. ſ. w.— eine richtige Börſe, an der das Angebot bald die Nach⸗ frage überſteigen dürfte. Am ruhiaſten und vornehmſten geht es immer im Burg⸗ theater zu. Von den angekündigten pier oder fünf Novitäten dürfte ſich wahrſcheinlich das Luſtſpiel„Die Liebe wacht“ als die kräftigſte erweiſen und zum Stück der Saiſon werden. Da geht es in der Hofoper ſchon munterer zu. Zuerſt der tränen⸗ reiche Abſchied von Slezak, dann das Gaſtſpiel des franzöſiſchen Tenoriſten Dalmores, der ſich trotz aller Bedenken der Kritik gegen ſeine unfertigen Mittel erſtaunlich raſch die Gunſt des Paublikums erſungen hat. Ihm zu Ehren gab es ſogar eine fran⸗ Föſiſche Aufführung von„Samſon und Dalila“, ein Experiment, das in der Hofoper ſeit einem Menſchenalter nicht mehr verſucht war. Die unter Mahler begonnene Neuinſzenferung des Pinges“ iſt uun, von Direktor Weingartner eifrig befördert, bis zum Siegfried vorgeſchritten. Auch diesmal war es vor allem eine Gelegenheit für die Inſzenierungskunſt Profeſſor Rollers, dem jetzt ein neuer Mann, Oberregiſſeur Dr. von Wpmetal zur Seite ſteht. Am beſten ſind die Waldſtimmungen und die Schmiedeſzene geraten, und bis auf verſchiedene Beleuchtungs⸗ mängel war es ein ſehr geglücktes und im reinſten Wagnerſtile ausgeführtes Unternehmen. Beſonders bemerkenswert war die Aufführung durch den großen perſönlichen Erfolg, den Direktor Weingartner endlich erzielte, nicht nur durch ſeine glänzende Dirigentenleiſtung, ſondern wohl auch dadurch, daß Siegfried, im Gegenſatz zur Walküre ohne Striche, ohne Demonſtrationen und Verhaftungen gegeben wurde.. Vielleicht iſt auch die Auf⸗ führung des Johann Strauß-Balletts„Aſchenbrödel“ nur ein Verſuch, ſich dem Geſchmack und den Sympathien des Wiener Publikums zu nähern. Nun hat es ſich aber gezeigt, daß dieſes letzte Strauß⸗Werk auch muſikaliſch ziemlich ſchwach iſt. Wie alle Großen hat ſich Johann Strauß immer über das eigene Genie hinausgeſehnt, aber er war kein Opernkomponiſt, und war auch kein Ballettmuſiker. Die Volksoper, deren künſtleriſche Kräfte und Abſichten von Jahr zu Jahr wachſen, hat jetzt das dritte Werk Richard Wagners herausgebracht,„den fliegenden Holländer“. Daß die Aufführung in ſzeniſcher Hinſicht nicht beſonders glücken konnte, war bei den engen Raumverhältniſſen dieſer Bühne von vornherein klar. Man bekam im erſten Akt einen harmloſen Spuk zu ſehen, ein Minaturgeſpenſterſchiff und noch manche andere Stilwidrigkeiten. Aber man vergaß das gern über den hervorragenden muſikaliſchen Leiſtungen, ſowohl der Soliſten, als des Dirigenten Oskar Nedbal, der an dieſem Abend mit viel Temperament und Erfolg debütierte. Die Wiener Privatbühnen haben endlich mit der jahrelangen Tradition der ſchwachen Septembernovitäten ſo ziemlich ge⸗ brochen und bringen Repriſen älterer Stücke, in denen ſich das Enſemble ſchult und die neuen Kräfte eingeführt werden. Das Deutſche Volkstheater verfügt jetzt über eine ſtattliche Reihe don erſtllaſſigen Darſtellern und gebildeten Negiſſenren, Die erſte Novität, die Komödie„Verkannt“ von Gaſton Devord, war freilich ein arger und ziemlich unverſtändlicher Mißgriff⸗ Eine unverblümte Kolportagegeſchichte, auf den bewährten Theatergegenſätzen von Gelb und Herz, Liebe und Ehre, Schuften und Biederleuten aufgebaut. Trotz der grellen, lauten Theatralif verſchwand die Komödie bald, faſt ebenſo raſch, wie Rudolf Herzogs Schauſpiel„die Condottieri“. Das effektvolle Renaiſſanceſtück konnte ſich hier noch weniger zur Geltung bringen, als in Berlin. Den erſten größern Erfolg brachte Shaw's„Frau Warrens Gewerbe“ und dieſes polemiſche, mutige Drama, das ſchon vor zwei Jahren im Raimundtheater ſtarke Wirkung geübt hat, machte hier, viel feiner geſpielt, einen gleich⸗ ſam vergeiſtigteren Eindruck. Sodann griff die Direktion um vierzig Jahre zurück, in das Repertoir des alten Burgtheaters und brachte die„Donna Diana“ des Spaniers Moreto. Das faſt dreihundertjährige Luſtſpiel erwies ſich als noch erſtaunlich jung und friſch, viel jünger und friſcher, als die Komödie„die Schmuggler“, der ein beträchtliches Renommee vorangegangen war. Ihr Autor, Artur Dinter, iſt ein junger Elſäſſer, und das Elſäſſiſche iſt auch das beſte an ſeinem Stück, die Schilderung des Grenzlebens und die Perſiflierung des allzu ſtrengen arg⸗ wöhniſchen Regimes. Mit unerlaubt alten und altmodiſchen Dingen begann das Bürgertheater ſeine diesjährige Tätigkeit: Benedix, Karl Töpfer, Bayard, deutſche und franzöſiſche Philiſter, denen ſich Herr Guſtav Davis mit ſeinem„Heiratsneſt“ anſchloß. Aber noch viel ärger war die einzige Nopität, die Komödie Mama Kolibri“ von Henry Bataille einem jüngeren Franzoſen deſſen empfindſamer„Liebeswalzer“ hier ganz gut gefallen hat Diesmal kommt er unbeholfen, redſelig uns romanhaft, und weiß der abgenützten Geſchichte von der alternden Frau, die ſich in einen fungen Menſchen verliebt, keine neue oder auch nur er trägliche Faſſung zu geben. Ein Pariſer Zugſtück von 1907. „Der Durchgänger“ von Georges Berr, hat im Joſefſtädten 2. Seit. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Nannheim, 8. Oktober. ihren Mietskaſernen und dem Uebergang zur Garten⸗ ſtadt das Wort. In der Debatte wies der Generalſekretär des deutſchen Vereins für Wohnungsreform, Dr. von Mangold⸗Dresden, darauf hin, daß eine durchgreifende Wohnungsreform nicht eher möglich ſei, als bis das gegen⸗ wärtige privatkapitaliſtiſche Stadterweiterungsſyſtem durch ein öffentlich⸗rechtliches Syſtem erſetzt worden ſei. Schließlich wurden drei Reſolutionen angenommen, wo⸗ nach den Beamten im Intereſſe der Hygiene und Moral das Wohnen in Nachbargemeinden geſtattet werden ſoll; die zweite Reſolution fordert die Verdrängung des ungeſunden Miets⸗ kaſernenſyſtems zugunſten des kleinen Hauſes, beſonders des Einfamilienhauſes, während die dritte Reſolution eine Ver⸗ beſſerung der neuen Bauordnung für Württemberg in Bezug 10 10 und die Geſchoßzahl als wünſchenswert bezeichnet. Reviſioniſten und Radikale. In Eſſen ſind die Reviſioniſten und Radikalen einander böſe in die Haare geraten. In der„Rhein⸗Weſtf. Ztg.“ leſen wir: Die Delegierten Bühler und Knipping empfahlen eine Reſo⸗ lution, in der die Haltung des Nürnberger Parteitages gebilligt werden ſollte. Insbeſondere der Genoſſe Bühler hielt eine ſehr radi⸗ lale Rede, in der er den Abg. Hus ſcharf angriff und die Mit⸗ teilung machte, viele Delegierte des Niederrheins hätten gegen deſſen Rede proteſtiert. Da trat aber Hus ſelbſt auf und rechnete gründlich mit dem Parteitag ab. Er ſei ein Parteitag der Zerſtörung geweſen, und man häbe in Nürnberg beobachten müſſen, daß die Genoſſen micht mehr miteinander redeten und mit leidenſchaftlichem Haß gegeneinander erfüllt ſeien. Die Spaltung ſei da, und er, Hus, fordere die Arbeiter auf, eine Reſolution anzunehmen, daß ſie mit dem Parteitag unzufrieden ſeten. In Wahrheit ſind wir, ſo fuhr Hus fort, nicht mehr weit vom Irrenhauſe. Die Hauptſchuld an dem Shandal aber trage der Parteivorſtand. Hinweg mit ihm! Raus aus dem Haus da! Oder doch nicht? Der Parteivorſtand verſteht mitunter großherzig zu verzeihen und zu vergeſſen. Und Hus iſt der größte ſozial⸗ demokratiſche Prophet auf der roten Erde „Verſunken in den Sumpf der Block⸗ politik“.— Dieſe ſchreckliche Zenſur ſtellte ein Sozialdemo⸗ krat Schulze den füddeutſchen Parteigenoſſen wegen ihrer„Hofgängerei“ und„Bewilligungswut“ in einer Parteiverſammlung zu Dresden⸗Neuſtadt aus. Auf die Mehrzahl der übrigen Genoſſen machte dieſe Aeußerung aber keinen Eindruck. Es kam zwar in dieſer Verſammlung noch nicht zur Abſtimmung, aber nach dem ganzen Verlauf der Diskuſſion iſt zu erwarten, daß eine Reſolution zur Annahme gelangt, die ſich mit den Beſchlüſſen des Parteitags„außer der Budgetfrage“ einverſtanden erklärt. Eine ſolche Reſolution iſt bereits in dem Wahlkreiſe Dresden⸗Altſtadt angenommen worden. Die darüber erboſte„Leipz. Volksztg.“ bemerkt wütend dazu, daß dieſe beiden Wahlkreiſe im Verbreitungs⸗ bezirk der(reviſioniſtiſch angehauchten)„Dresdener Volksztg.“ liegen. 5 225 Deulsches Reich. —(Gegendie Budgetbewilkliger). Der Sozial⸗ demokratiſche Verein in Frankfurt a. M. verhandelte in zwei Sitzungen über den Nürnberger Parteitag und nahm ſchließlich gegen zwei Stimmen die Erklärung an:„Die Ver⸗ ſammlung iſt mit den Beſchlüſſen des Nürnberger Parteitages einverſtanden und erblickt im Beſchluß zur Budgetfrage die notwendige erneute Feſtſtellung des Standpunktes, den die Geſamtpartei zum bürgerlichen Klaſſenſtaat und zur ſozial⸗ demokratiſchen Beteiligung am Parlamentarismus einnimmt und einnehmen muß.“ 21. Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes. (Eigener Bericht). sh. Braunſchweig, 7. Okt. Um 11 Uhr wurde im Saalbau die Hauptverſamm⸗ lung des Evangeliſchen Bundes abgehalten, die außerordent⸗ lich ſtark beſucht war. Nach dem Eingangsgebet begrüßte der Vorſitzende Generalleutnant 3. D. v. Leſſel(Halle a. d..) die Erſchienenen. Darauf hielt Prof. D. Dr. Sell⸗Bonn den Hauptvortrag über das Thema: iee Konfeſſion und Konfeſſionalismns. Er führte aus: Wenn man die Verhandlungen des Hatholikentages in Düſſeldorf verfolgt, ſo kann man zu dem Glauben kommen, daß man dort das geſehen hat, was man Konfeſſionalismus nennt. Dieſe Zentrumsführer, dieſes voll⸗ ſtändige Programm für alle Gebiete des Lebens, die traumhafte Viſion einer Kirche— alles das muß einen zu dem Glauben bringen. Die Loſung der Verſammlung war aber: Deutſchland in ſeinem vollen Drittel für die katholiſche Konfeſſion und nur für ſie! Demgegenüber iſt die Loſung des evangeliſchen Chriſten⸗ tums: Unſere Konfeſſion, auch wenn ſie ſich ſtreng in den Grenzen ihrer Angehörigen hält, ſteht einig im Dienſte der ganzen deutſchen Nation! Unſere Verſammlung mag gegen jene Maſſen⸗ verſammlung von Düſſeldorf nur ein kleines Häuflein ſein. Aber in unſeren Gedanken ſteht nicht ein Traumbild da, ſondern eine Wirklichkeitsgeſchichte von Glaubenskämpfen und Glaubens⸗ ſiegen der ebangeliſchen Sache. Unſer proteſtantiſches Gewiſſen iſt die Unruhe der Uhr unſeres Lebens. Wir ſind alle eines Sinnes.(Lebhafter anhaltender Beifall). Gegenüber dem Kon⸗ feßionalismus im katholiſchen Volke, in dem der Mund der ge⸗ bifdeten Laien außerhalb des Zentrums ſchweigen muß, war es eine nationale Tat, daß der Evangeliſche Bund die Loſung der Bewahrung der evangeliſchen Eigenart der Mehrheit unſeres Volkes ausgab. Es gab eine Zeit, da Deutſchland, als ein religibs einiges Land gelten konnte im Sinne eines freien Ehriſtentums. Es war die Zeit der Kant, Schleiermacher, der Freiheitskriege. Seitdem iſt es anders geworden. Deutſchland iſt nicht nur konfeſſionell geſpalten, es iſt auch konfeſſionell porös geworden. Dauernd dringt in das Gebiet der einen Konfeſſion die andere Konfeſſion ein. Die konfeſſionelle Eigenart bildet ſich dadurch immer mehr heraus. Aber dadurch wächſt wieder das ge⸗ ſchichtliche Bewußtſein. Luther iſt wieder eine geſchichtliche Perſon geworden. Kein fehlerloſer Menſch iſt er, aber auch kein „Freſſer und Weinſäufer“, wie die Katholiken behaupten, ſon⸗ dern das gewaltige Organ Gottes.(Lebhafter Beifall). Auch eine verſöhnlichere Stimmung iſt durch die Geſchichtserkenntnis zu uns gekommen. Man hat gelernt, daß es auf allen Seiten Menſchen gibt, die um die ewigen Güter kämpfen. Die einzige Großmacht, die nichts wiſſen will von der freien öffentlichen Entwicklung jeder Religion, iſt der Vikarius Chriſti in Ro m.(Sehr richtig). Wir geſtehen dem Katholizismus die Gleichberechtigung zu, auch vor Gott. Freilich, das gleiche Recht, angewendet auf verſchieden geartete Konfeſſionen, kann eine ſehr verſchiedene Wirkung haben. Der offizielle römiſche Katholizis⸗ mus beanſprucht die Stellung einer zugleich geiſtlichen und poli⸗ tiſchen Weltmacht. Redner weiſt auf die Beſtrebungen des Chriſtentums hin, die darauf ausgehen, politiſche Macht zu er⸗ werben. Er hebt beſonders die Kämpfe um das Jeſuiten⸗ geſetz hervor. Die katholiſche Kirche dränge immer wieder danach, die Jeſuiten in Deutſchland zur Zulaſſung zu bringen; aber ein Glied, das ein unfehlbarer Papſt„aus chriſtlichen Gründen“ vom Leibe der katholiſchen Kirche abgetrennt habe, könne wohl unmöglich ein notwendiger Beſtandteil katholiſchen Heilbedürfniſſes ſein.(Lebhaftei Zuſtimmung). Alle chriſtlichen Konfeſſionen ſollten gleiche Rechte ausüben können; denn keine könne ſich die allein chriſtliche betrachten.(Sehr richtig). Die Summe der politiſchen Ideen, auf denen das deutſche Staatsleben ruhe, ſei der weltliche Staat, die weltliche Staatsſchule, die freie weltliche Geiſtesbildung. Da, wo der weltliche Staat fehle, ver⸗ kümmere alles, wie z. B. in Rußland und in der Türkei. Jeder deutſche Menſch ſollte uns heilig ſein. Allerdings von dem evangeliſchen Kaiſertum könne in der Sprache des ſtrengen Rechts nicht die Rede ſein. Der wahre Sinn dieſer Worte ſei der, daß dieſes evangeliſche Kaiſertum zwar Ver⸗ ſtänduis hat für katholiſche Frömmigkeit aber kein Ohr für römiſche Machtanſprüche.(Lebhafte Zuſtimmung). Dieſes Kaiſertum ſei eine ganz weltliche Würde. Nicht im Katholizismus, nicht im Proteſtantismus als Konfeſſion liege die heilſame Macht, ſondern nur in der lebendigen, geiſtigen, ſittlichen und religiöbſen Kraft, über die dieſe beiden Konfeſſionen verfügen und die ſie ausſtrömen. Gewiß werde der Tag kommen, wo der Katholizismus ſich auch einmal deutſch⸗national zeigen werde. Möge er bald erſcheinen.(Lebhafter Beifallſ. Der Red⸗ ner führt dann weiter aus: Ich ſpreche hier nur vom Stand⸗ punkt des deutſchen Realpolitikers, der ſich ſagt, daß die Be⸗ hauptung der Machtſtellung Deutſchlands in der Welt weſentlich abhängt von der nationalen Geſchloſſenheit, mit der unſer Volk auftreten kann.(Lebhafter Beifalll. Davon, daß wir auf Erden unſeren Platz behaupten, hängt unſeres Volkes Wohl⸗ fahrt und die Erhaltung des Idealiſten ab, was wir haben, des deutſchen Chriſtentums.(Lebhafter Beifall). Das deutſche Chriſtentum iſt frei geworden in der Reformation von der Ueber⸗ lieferung. Es hat ſich verjüngt in Pietismus und in der Auf⸗ klärung. Seine Säulen heißen: Wahrheit, Freiheit und Ge⸗ rechtigkeit!(Beifall.) Das bieten wir gegenüber der zielbewußten Weltmachtpolitik der kirchlichen Obrigkeit zu Rom. Wir laſſen uns von Rom nicht fangen mit der Loſung, alle poſitiven Chriſten müßten ſich mit der römiſchen Kirche verbinden zur Aufrecht⸗ erhaltung der chriſtlichen Weltanſchauung.[(Lebhafte Zuſtim.). Die Gründe dafür ſind nur ſcheinbar ſtichhaltig. Wir wollen Chriſttum und Religion höher halten als die Konfeſſion zum theater kaum für den Reſt des Hochſommers gereicht. Auch der Schwank„Ganz der Papa“ von Mars und Devallisres iſt nichts als ein Stelldichein für alle bewährten Pariſer Triks und Scherze. Das Raimundtheater iſt von den Direktoren des Theater an der Wien übernommen worden, die der läſtigen Ver⸗ pflichtung, Volksſtücke aufzuführen, in einer eigentümlichen Weiſe gerecht werden. Sie bringen ſchwache Stücke in ſchwacher Dar⸗ ſtellung. Am ſorgfältigſten wird noch die komiſche Oper gepflegt, für welche populäre Gattung das Raimundtheater das geeignetſte Obdach wäre. Und ſchließlich hat ſich auch ſchon die erſte Operettenenttäuſchung eingeſtellt. Sie heißt„Johann der Zweite“(Text von Stein und Lindau, Muſik von Edmund Eyſler), es gibt aber darin nichts hiſtoriſches, höchſtens die Späße und die Situationen und man befindet ſich in der platteſten Gegenwart. Ein Erbonkel, der das Glück hat, ſchon vor Beginn der Operette zu ſterben, verfügt in ſeinem Teſtament, ſein leichtſinniger Neffe dürfe erſt dann die Erbſchaft antreten, wenn er zwei Monate lang uner⸗ kannt Bedienter geweſen ſei. Aus dieſem ältlichen, aber noch immer brauchbaren Schwankſtoff haben die Librettiſten eine Poſſe ohne Witz und Anmut gefertigt. Die Muſik Eyſlers entſpricht dieſem Textbuch: banal, farblos, ohne jeden dramatiſchen Ehr⸗ geiz und in ihren beſten Momenten eine Variation früherer Ein⸗ fälle. Die ſchwächliche Novität wurde im Karltheater mit erſtaunlichem Wohlwollen aufgenommen, was wieder einmal lehrt, wie gut das Wiener Publikum zur Operette erzogen iſt. Ludwig Hirſchfeld, Buntes Feuflleton. — Eine Prophezeihung für Zar Ferdinand. Durch eine Epi⸗ ſod: in Karlsbad, die ſich im Jahre 1889 abſpielte, und bei der eine Kartenlegerin und Wahrſagerin die Rolle der Pythia hatte, wird der Gewaltſtreich Ferdinands direkt„Legaliſtert“ Fürſt dinand von Bulgarien befand ſich damals in dieſem böhmiſchen Wadeart, wo er ſich anſcheinend ſehr gut zu unterhalten ſchien. Eines Tages ſpeiſte er in großer Damengeſellſchaft im Hotel„Pupp“, worauf er ſich in den gegenüber Liegenden Garten zu Tombola begab. Eine Wahrſagerin, die dort die Runde machte, kam auch an ſeinen Tiſch und bot ſich an, ihre Kunſt zu zeigen. Anfangs wollte der Fürſt ſich, abergläubiſch wie alle Kartenſpieler, die Zukunft nicht prophezeien laſſen, doch gab er ſchließlich dem Drängen der Damen nach und reichte der Kartenlegerin, die ihn nicht kannte(22) ſeine Hand hin. Doch kaum hatte ſie einen Blick darauf geworfen, als ſie ihn ſehr erſtaunt, faſt beſtürzt anſah. Der Fürſt fragte ſie nach dem Grunde ihres Erſtaunens und ob ihm ſo ſchlimmes bevorſtehe. Im Gegenkeil, erwiderte das Weib, er werde ſich, noch ehe zwei Dezennien vergangen ſeien, auf einem Königsthron ſetzen.„Zwansig Jahre“, erwiderte der Fürſt, das iſt eine ſehr lange Zeit. Wer weiß, ob ich ſo lange lebe.“„Zwanzig Jahre wird es dauern, bis Sie König ſind,“ ſagte die Kartenlegerin beſtimmt. Als ſolcher werden Sie noch einen großen Krieg zu führen haben und ſieben Jahre lang den Purpur tragen.“ 1 50 — Der Titel„Zar“. Man hat ſich ſo daran gewöhnt, den Titel Zar als ein beſonderes Attribut für den Herrſcher aller Reußen anzuſehen, daß ſeine Annahme durch Ferdinand von Bul⸗ garien eine gewiſſe Verwunderung erregt. Dennoch hat der Fürſt auf dieſe Bezeichnung ein mindeſtens ebenſo gutes Anrecht wie der ruſſiſche Herrſcher, denn es iſt der bulgariſche Fürſt Sy⸗ meon geweſen, der im Anfang des zehnten Jahrhunderts ſich den Titel Zar beilegte, der dann mit der bulgariſchen Krone verbunden blieb. Im übrigenf tritt die Bezeichnung früh in allen flawiſchen Sprachen auf. Zuerſt gaben die Slawen den Namen den byzanti⸗ niſchen Kaiſern und nannten deren Hauptſtadt Konſtantinopel Zarigrad. In der ſlawiſchen Bibel iſt das griechiſche Wort für König immer mit Zar überſetzt, während das Wort für Kaiſer„Keſar“ lautet. Die Bezeichnung, die urſprünglich ebenfalls aus dem lateiniſchen Cäſar abgeleitet iſt, iſt alſo in ihrem Wert bereits ein wenig herabgedrückt. So legte ſich den Titel 1346 der ſerbiſche Fer⸗ König Stephan Duſchan bei. In Rußland führten einige unab⸗ Heile unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes.(Stürmiſcher lang⸗ anhaltender Beifall). 8. Geueralverſammlung des Bundes Deutſcher Frauenvereine. (Von unſerem Korreſpondenten.] sh. Breslau, 7. Oktober. Heute vormittag fand eine geſchloſſene Verſammlung ſtatt, in der Statutenänderungen beraten wurden. Wie man hört, ſoll es dabei ſehr lebhaft zugegangen ſein. Am Nachmittage wurde das Thema: Strafrechtsreform und Frauen behandelt. Frau Marie Stritt⸗Dresden hielt den einleitenden Vortrag. Sie verwies auf die von der Rechtskommiſſion des Bundes ausgearbeitete Denkſchrift„Frauenforderungen zur Strafrechtsreform“ Die Reform müſſe vom Standpunkt der Frau als Eigenweſen, als Erzieherin der Jugend und vom Standpunkt der Volkswohlfahrt und höheren Geſittung aus in Angriff genommen werden. Frau Dr. jur. Marie Raſchke⸗Berlin ſprach hierauf über: „Verminderte Zurechnungsfähigkeit“. Sie legte folgende Leitſätze der Verſammlung vor:„Die Zu⸗ ſtände der verminderten Zurechnungsfähigkeit ſind einer beſon⸗ deren rechtlichen Ordnung zu unterſtellen. Unter den als Ur⸗ ſache der verminderten Zurechnungsfähigkeit erkannten Zuſtänden iſt das als„normaler Rauſch“ bezeichnete Trunkenſein eines geiſtig Geſunden und der chroniſche Alkoholismus des geiſtig De⸗ fekten zu unterſuchen. Der betrunkene geiſtig Geſunde iſt nie⸗ mals vermindert zurechnungsfähig. Es iſt ein geſetzlicher Be⸗ griff der„verminderten Zurechnungsfähigkeit“ zu ſchaffen. Ver⸗ minderte Zurechnungsfähigkeit iſt anzunehmen, wenn der Täter bei Begehung der Tat ſich in einem andauernd krankhaften Zu⸗ ſtande befunden hat, welcher das Verſtändnis für die Beſtim⸗ mungen des Strafgeſetzbuches oder die Widerſtandskraft gegen ſtrafbares Handeln vermindert. Innerhalb des Zuſtandes der verminderten Zurechnungsfähigkeit iſt zu unterſcheiden zwiſchen gemeingefährlich und nichtgemeingefährlich vermindert Zurech⸗ nungsfähigen. Es iſt auf eine Aenderung des Geſetzes hin⸗ zuwirken, und zwar derart, daß gemeingefährlich vermindert Geiſteskranke unter beſtimmten Vorausſetzungen entmündigt wer⸗ den können.— Frau Eichholz(Hamburg): Wir wollen nur zeigen, daß das was in Rußland möglich iſt auch bei uns mög⸗ lich iſt. Trunkenheit darf nicht ſtrafmildernd wirken. Auch Prof. Aſchaffenburg, der früher anderer Meinung war, ſteht jetzt auf unſerem Standpunkt. Der Schutz der Geſellſchaft muß in erſter Linie gewährleiſtet werden.— Die Leitſätze werden im Prinzip angenommen, vorbehaltlich der näheren Präziſion. Frau Margarete Bennewitz(Halle) ſprach danach über Sittlichkeitsdelikte. Die Referentin verlangte geſetzlichen Schutz gegen die Vor⸗ nahme unſittlicher Handlungen ſeitens leiblicher Eltern und Stiefeltern an ihren Kindern und Stiefkindern. Ferner ſei Ziffer 1 des Paragraphen 174 einzuſchränken, der ſich mit dem Mißbrauch der Lehrerautorität befaßt. Da der Begriff Lehrer nach der Interpretation des Reichsgerichts ſehr weit gefaßt iſt, ſo müſſe, um Konfliktsfälle zu vermeiden, der Mißbrauch der Lehrerautorität nicht nur wie bisher ſtillſchweigend vermutet, ſondern als Beweis bedürftiges objektives Tatbeſtandsmerkmal in die Strafdrohung mit aufgenommen werden. Als Ziffer 4 zu dem Paragraphen 174 fordert die Referentin den ſogenannten Arbeitgeber⸗Paragraphen. Das moraliſche und wirtſchaftliche Uebergewicht der Arbeitgeber führe bei dem beklagenswerten Tiefſtand der Sexualmoral ſehr leicht zu geſchlechtlicher Aus⸗ beutung der lohnarbeitenden Frauenkreiſe. Die Korreferentin Fran Scheven(Dresden) fordert eben⸗ falls Erweiterung des Schutzes von Kindern und jugendlichen Perſonen. Sie erwartet von der Heraufſetzung des Schutzalters eine erhebliche Beſſerung der jetzigen Zuſtände. Heute ſeien 14jährige Mädchen nicht vor Eingriffen in ihre Ge⸗ ſchlechtsſphäre geſchützt. Das ſei offenbar eine große Lücke im Geſetz und eine ſchwere ſoziale Gefahr, an der die Reform nicht vorbeigehen dürfe.— Die im Sinne dieſer Ausführungen ge⸗ haltenen Leitſätze der Rechtsſchutzkommiſſion und der Referen⸗ tinnen wurden im Prinzip angenommen. maunbeim, 8. Oktober 1908. Zum Beſuch des Großherzogspaares. Die Huldigung der Mannheimer Schuljugend findet am Montag vormittag im Nibelungenſaal nach folgendem Programm ſtatt: 1. Orgelpräludium von Händel. 2. Prolog. hängige mongoliſche Unterchane dieſen Titel; ſo gab es einen Zaren von Kaſan, von Sibirien, von Aſtrachan. Als Großfürſt von Moskau nannte ſich JIwan III., nachdem er von der Mongolenherrſchaft fret geworden war, in ſeinen auswärtigen Beziehungen Zar, aber erſt Iwan IV. ließ ſich 1547 zum Zar kvönen, wodurch dieſe Bezeich⸗ nung zum Haupttitel der Moskauiſchen Herrſcher wurde. In Ruß⸗ land nannte man den römiſchen Kaiſer deutſcher Nation Zeſar; in Weſteuropa aber wurde Zar mit Imperator überſetzt, worauf denn auch Peter der Große 1721 dieſen Titel annahm. Die großen europäiſchen Mächte erkannten den Kaiſertitel des ruſſiſchen Herr⸗ ſchers an, und ſein offizieller Titel iſt heute„Kaiſer und Selbſt⸗ herrſcher aller Reußen“, während das Wort Zar gleichbedeutend mit König gebraucht wird. Nikolaus II. iſt alſo„Kaiſer und Selbſtherr⸗ ſcher aller Ruſſen, Zar zu Moskau, Kiew, Nolpgorod, Aſtrachan, von Polen, Sibirien und des tauriſchen Cherſones uſw.“ — Dr. Steins Entdeckungen in Zentralaſien. Im einer Mit⸗ teilung an das Geographical Journal aus Khotan vom 15. Juli 1908 berichtet der bekannte Forſchungsreiſende Dr. A. Stein über die wichtigſten Reſultate ſeiner neueſten Reiſe in Zentral⸗Aien, die er im Dezember 1907 von Turfan Karaſhahr im äußerſten Nord⸗ eſten des Tarim⸗Beckens angetreten hat. Der Gelehrte, der ſich durch ſeine archäologiſchen Unterſuchungen ſchon hohe Verdienſte um die Erforſchung dieſer für die Geſchichte ſo wichtigen Gebiete erworben Fal, begann ſeine Grabungen an einem„Ming⸗ei“(die tauſend Häuſer) genannten Orte, nicht weit vom Karaſhahr⸗Fluß, an dem eine große Reihe zerſtörter buddhiſtiſcher Heiligtümer liegen. Europäiſche Reiſende wie Spen Hedin und Prof. Grünwedel hatten hier bereits reiche Junde gemacht; Stein förderte nun durch ſeine ſyſtematiſche Grabung aus den Trümmern lange Reihen ab⸗ geteilter Zellen in verſchiedener Größe ans Licht. Außer den Un⸗ bilden von Regen und Schnee waren die Tempel auch durch eine große Feuersbrunſt zerſtört, die wahrſcheinlich im neunten Jahrh. nach Chr. ausgebrochen war und, wie ſich aus Münzenfunden feſt⸗ ſtellen ließ, mit dem früheſten Eindringen der Mohammedaner im Zuſammenhang ſteht. Aber trotz dieſer verheerenden Wirkung atmoſhäriſcher Einflüſſe und bilderſtürmeriſchen Eifers ward das Mannheim, 8. Oktober. General⸗Auzeiger.(Abendblath: „Das Vaterland“ von Nägeli. 4. Reigen. Klaſſe 6b der Mäd⸗ Iräulein M. Büch hler, Hauptlehrerin. Vortrag Luiſe Wittelsdor f. 5. Reigen. Klaſſe Ober 8 der Oberrealſchulabteilung der Höheren Mädchen⸗ ſchule. Herr Reallehrer K. Leutz. Vortrag: Hedwig Bens⸗ heim. 6. Knabenchor:„Ewig liebe Heimat“ von S. Breu. 7. Reigen. Klaſſe 8b der erweiterten Volksſchule. Herr Oberlehrer Heinrich Schmitt. Vortrag: Elſa Albrecht. 8. Knabenchor: „Des deutſchen Vaterland“ von J. Cotta. 9. Reigen. Oberſte Klaſſe der Höheren Mädchenſchule und der Oberrealſchulabtei⸗ lung. Herr Reallehrer K. Leutz. Vortrag: Anna Eckhard. 10. Epilog.(Genius der Stadt Mannheim.) 11. Schlußchor N von H. Stürer nach der Melodie aus„Die Makkabäer“ von Händel.(Knabenchor, unterſtützt durch den Chor des Lehrer⸗ geſangvpereins Mannheim⸗Ludwigshafen.) Verfaſſer des ver⸗ bindenden Textes: Herr H. Stürer, Hauptlehrer. Leitung der Chöre: Herr Oberlehrer H. Heiß. 885 »Großherzogin Luiſe wird am 20. ds. Mis. gach Schlaß Daden-Baden überſiedeln und einen längeren Aufenthalt dort nehmen. Sammlung. Am 3. Dezember d. J. wird Großherzogin 2 ziſe ihren 70. Geburtstag begehen können. Aus dieſem An⸗ kaſſe iſt beabſichkigt, im ganzen Lande eine Sammlung zu ver⸗ unſtalten, deren Ergebnis der Großherzogin⸗Witwe an ihrem Geburtstag für einen guten Zweck zur Verfügung geſtellt werden foll. Es ſteht zu erwarten, daß mit Rückſicht auf den wohltätigen Zweck die Spende eine ſehr namhafte werden wird. Der Beſchluß über eine ſolche Landesſammlung iſt tatſächlich gelegentlich der zürzlich in Villingen ſtattgehabten Landesverſammlung des Badi⸗ ſchen Frauenvereins erfolgt. Bemerkt ſei noch, daß es bei dieſer Sammlung nicht darauf ankommen ſoll, gewaltige Summen Geldes zuſammenzuſcharren, ſondern es ſoll vielmehr durch kleine Spenden (10 und 20 Pfg.⸗Beitrag) aus allen Schichten des Volkes bewieſen werden, wie ſehr man die ſeitens der Großherzogin Luiſe dem Lande erwieſene Liebe und Treue und große Mildtätigkeit zu ſchätzen weiß. * Verſetzt wurde Gerichtsſchreiber Hermann Waldvogel beim Amtsgericht Bruchſal zum Amtsgericht Heidelberg und der Vorſteher des Stationsamtes Oppenau, Stationskontrolleur Theo⸗ dor Werber, zur Güterverwaltung Karlsruhe. * Uebertragen wurde dem Voyſteher des Stationsamtes Kork, Stationskontrolleur Auguſt Kunzmann, das Stationsamt Op⸗ benau, dem techniſchen Aſſiſtenten Eugen Hauffe in Furtwangen die etatmäßige Amksſtelle des Vorſtehers einer Fachſchule und dem Bureauaſſiſtenten Wilhelm Maier beim Bezirksgeometer in Tauberbiſchofsheim die Stelle eines etatmäßigen Aktuars beim Amtsgericht Gengenbach. * Etatmüßig angeſt⸗üt wurde Gewerbeſchulkandidat Rudolf Schenkel, Hilfslehrer an der Gewerbeſchule in Freiburg, als Gewerbelehrer an der Gewerbeſchule in Zell i. W. * Zugeteilt wurde Stationskonkrolleur Theodor Ziegen⸗ hain bei der Güterverwaltung Karlsruhe der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. * Ernannt purde der Vorſteher einer Fachſchule, Eugen Hauffe in Furtwangen, zum Vorſteher der Schnitzereiſchule —3 daſelbſt, Lehramtspraktikant Dr. Robert Le imbach von Heidel⸗ berg zum Profeſſor an der höheren Mädchenſchule in Heidelberg, Repiſor Jakob Berger bei der Generaldirektion der Staatseiſen⸗ Fahhnen zum Reviſor bei der Oberrechnungskammer und Aktuar Adolf Raif beim Amtsgericht Gengenbach zum Hilfsgerichts⸗ ſchreiber beim Amtsgericht Bruchſal. 3* Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtdirektionsbezirk Karlsruhe. Angenommen: zum Poſteleven: Friedrich Bläs in Mosbach.— Etatmäßig angeſtellt: die Poſtaſſiſtenten: Karl Banſchbach aus Berlin in Tauberbiſchofsheim, Otto Lüll aus Frankfurt[Main) in Pforzheim, Joſeph Nonnen⸗ —3 macher in Mannheim.— Verſetzt: die Poſtaſſiſtenten: Joſeph Dierauf von Aglaſterhauſen nach Krautheim, Karl Dittus von Karlsruhe nach Appenweier, Max Grabinger von Karlsruhe nach Berlin, Benno Killian von Schwetzingen nach Heidelberg, Heinrich Kirſchbaum von Lichtental nach Baden⸗Baden, Karl Köbel von Pforzheim nach Arnsberg, Wilhelm Reinmuth von 17 Wittighauſen nach Heidelberg Handſchuhsheim, Hermann Schacherer von Waghäuſel nach Marxzell, Friedrich Wahl von Mannheim nach Heidelberg, Jakob Walter von Sand(Amt Bühl) nach Bühlertkal, Emil Wiber von Heidelberg nach Mannheim, Reinhard Zörrer von Pforzheim nach Heidelberg; der Tele⸗ graphenaſſiſtent: Wilhelm Trautmann von Wertheim nach Karls⸗ ruhe.— Verliehen: den Oberpoſtſekretären: Ludwig Münch in Karlsruhe und Adolf Linde in Pforzheim beim Scheiden aus dem Djienſte der Charakter als Rechnungsrat. * Neuregelung der Wechſelproteſtgebühren der Gerichtsvoll⸗ zieher, Durch das am 1. Okt. d. J. in Kraft getretene Geſetz bom 11. September 1908, die Zuſtändigkeit zur Beglaubigung 1 von Unterſchriften und zur Aufnahme von Proteſten betr., iſt den Gerichtsvollziehern, deren Zuſtändigkeit zur Proteſtierung ſich bisher auf Wechſel und Schecks bis zu 1000 Mark beſchränkte, dieſelbe unbegrenzte Zuſtändigkeit zur Aufnahme von Wechſel⸗ und Scheckproteſten wie den Notaren eingeräumt worden. Aus dieſem Anlaß haben auch die Proteſtgebühren der Gerichtsvoll⸗ zieher eine Neuregelung erfahren. Dieſelben betragen: ber Wechſeln bis 500 Mark einſchl. 1,30., bei Wechſeln über 500 Mark bis 800 M. einſchl. 1,80., bei Wechſeln über 800 M. bis 1000 M. einſchl. 3., bei Wechſeln über 1000 M. bis 5000 M. einſchl. 5 M. Die ferneren Wertklaſſen bis 20 000 M. einſchl. ſteigen um je 5000 M. und die Proteſtgebühren um je 1., bei nuch höherem Betrage ſteigen die ferneren Wertsklaſſen um je 0 M. und die Proteſtgebühren um je 2 M. anſtrengende Werk von reichem Erfolge gekrönt. Eine große Anzahl ausgezeichneter Stuckreliefs, die die Tempelwände ſchmückten, wurde geborgen; in einigen Zellen entdeckte man ſchöne Freskobema⸗ lungen, die eine darüber lagernde Trümmerſchicht gegen Feuer und Näſſe geſchützt halte. Prachtvolle Holzſchnitzereien, mit denen die Heiligtümer reich geziert waren, zeigen krotz ihrer verhältnismäßig ſpäten Entſtehung einen hoch entwickelten Kunſtgeſchmack und große Schönheit. Trotz einiger deutlicher Unterſchiede zeigen die entdeckten kulpturen, Schnitzereien und Gemälde, gerade ſo wie die Kunſt des alten Khotan, den überwiegenden Einfluß Graeco⸗Buddhiſtiſcher Muſter aus dem äußerſten Nordweſten Indiens. Die aufgefundenen Manufkripte ſind keils in indiſcher Schrift, teils in Uigur geſchrie⸗ ben. In Anbetracht der großen Anzarhl von Tempeln war es auf⸗ fällig, daß keinerle! Ruinen von Klöſtern in der Nähe gefunden wurden. Die Lebenden ſcheinen dieſe Stätkte gemieden zu haben, die bauptſächlich den Toten geweiht war, wie zahlreiche Urnen und Gräber beweiſen. Als nach Weihnachten mit großer Anſtrengung die wandte ſich Stein ztwei Tagemärſche —5 e ne entdeckt, die den ehe⸗ Zu Beginn des neuen Jahres zog der Reiſende von Korla aus hinein in die große ſandige Cenuius der Stadt Mannheim: Eltfaßelh Jacki. 8. Faert f bilderſcürmenden Mohammedanern nicht entgangen, doch wurden * Evang. Bund. Als Feſtort für die große Bundestagung 1909, gewöhnlich Anfang Oktober, iſt Mannheim gewählt wor⸗ den. Die evang. Vereine werden gebeten, dies jetzt ſchon in ihrem Programme bormerken zu wollen.— Am nächſten Sonntag, 44 Uhr, ſpricht in einer Bundesverſammlung im Geſellſchaftshaus in Ludwigshafen Herr Pfarrer Spanuth aus Leoben in Steier⸗ mark über die Diaſpora in Oeſterreich. Die evang. Gemeindemit⸗ glieder ſind herzlich dazu eingeladen.— Die große Luther⸗ feier für Mannheim und Ungebung findet am 1. November, nachmittags 3 Uhr. im Nibelungenſaale ſtatt. * Der proteſtantiſche Arbeiterverein Ludwigshafen⸗Süd ver⸗ anſtaltete am Sonntag einen Familienabend, bei dem auch Frau Ida Grotta von hier mitwirkte. Der„Ludwigsh. Gen.⸗ Anz.“ berichtet darüber wie folgt:„In liebenswürdiger Weiſe hatte Frau Ida Grotta⸗Mannheim, die aus dem vorigen Jahre in den Vereinskreiſen noch in allerbeſter Erinnerung ſteht, ihre Mit⸗ wirkung auch bei dieſem erſten Familienabend zugeſagt und dadurch hervorragend zur Verſchönerung der Feier beigetragen. Sie ſang mit ihrer vortrefflich ausgebildeten, in allen Tonlagen gleich ſym⸗ pathiſchen Altſtimme zuerſt ein geiſtliches Lied:„Meine Seele iſt ſtille“ von Robert Emmerich und erfreute dann die Zuhörerſchaft durch die gemütvollen weltlichen Lieder„Wenn Du noch eine Mutrer haſt(Neumann),„Gute Nacht“(R. Franz) und„Liebesglück“ (Sucher). Auf wiederholtes dringendes Verlangen der mit Beifall nicht zurückhaltenden Verſammlung ſang Frau Grotta als Zugave das anmutige Weberſche Lied„Unbefangenheit“. Ihre Geſänge hatte, was ſelten zu finden, Frau Grotta ſelbſt auf dem Klavꝛer geſchmacholl begleitet.“ Die erſte Nachtfahrt des Vallons„Zähringen“ der Orks⸗ gruppe Mannheim⸗Heidelberg⸗Ludwigshafen des Oberrheiniſchen Vereins für Luftſchiffahrt findet nicht morgen, ſondern heute abend halb 7 Uhr vom Gaswerk Luzenberg aus ſtatt. * Aus dem Schöffengericht. Der Taglöhner Kempf begegnete kürzlich im Suezkanal den Fabrikarbeitern Georg Hch. Bauer und Rud. Hoffmann, die ſich in Begleitung eines Mädchens be⸗ fanden. Kempf rempelte das Mädchen an und es kam darüber zu Auseinanderſetzungen, die in Tätlichkeiten ausarteten. Bauer und Hoffmann verbrügelten Kempf in brutaler Weiſe. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte die beiden wegen Roheitsdelikten ſchon ſtark vor⸗ beſtraften Angeklagten zu Gefängnisſtrafen von je 2 Monaten.— Die Taglöhner Heinrich Faleſtin und Auguſt Schüler be⸗ arbeiteten in der Neckarvorſtadt einen Bahnſchaffner und Schüler gebrauchte dabei einen Schlagring. Wegen Gebrauchs dieſer gefähr⸗ lichen Waffe wurde gegen letzteren eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten, gegen Faleſtin eine ſolche von 6 Wochen ausgeſprochen. * Pfälzerwald⸗Berein. Schon die 10. diesjährige Pro⸗ grammwanderung iſt es, die die hieſige Ortsgrupfe des Pfälzerwald⸗Vereins am nächſten Sonntag zur Ausführung bringt. Sie führt uns in das Donnersberggebiet. Die Hinfahet wird von Worms ab bis nach Börrſtadt, ebenſo wie die Rückfahrt von Mar n⸗ heim bis Worms mit Eilzug ausgeführt. Abgeſehen von der kurzen Strecke Mariental⸗Ruppertsecken führt uns die ganze Wanderung auf guten Waldwegen und hübſchen Pfädchen, die bei jeder Witte⸗ rung gut gangbar ſind, bis nach Kirchheimbolanden beſtändig an prächtigen Ausſichtspunkten vorbei und durch herrliche im herbſt⸗ lichen Schmuck prangende Laub⸗ und Nadelwaldungen. Vom Bahnhof Vörrſtadt gelangen wir in einer Stunde am Thereſienbof vorüber und durch den Kahnweilerhof nach der Gremitenklauſe, einem ehe⸗ maligen Kloſter. Weitere 30 Minuten Weges und wir erreichen den Beutelfels, von welchem wir bei klarer Luft einen großen Teil der öſtlichen, füdlichen und weſtlichen Pfalz überolicken können. Voß hier begeben ſwir uns an den ſteilen Bergkegel Hohenfels vorbei zur Koonbuche. Talabwärts führt uns jetzt der Weg nach dem Dorf Maxiental. Nach dem nicht unintereſſanten Beſuche der dortigen Kirche erreichen wir in ſteilem Anmarſche umt 12 Uhr⸗ das Wald⸗ dorf Ruppertsecken und vereinigen uns im Gaſthaus„zur Poſt“ zum Frühſtück. In dem jetzt folgenden zweiten Teil der Wanderung werden wir zuerſt in nördlicher Richtung durch das Gehöft Schwar⸗ zengraben und weiter aufwärts über den Windhübel nach dem idyl⸗ liſch gelegenen Forſthaus Pfalz und alsdann in öſtlicher Richtung nach Ueberguerung des Korn⸗ und Winkelbachtales durch das Ge⸗ höft Kohlhütte und das Dorf Heide nach Kirchheimbolanden geführt, das wir gegen 5 Uhr erreichen. Um dieſe Zeit werden ſich die Wäldler in dem rühmlichſt bekannten Reſtaurant Becker zum ge⸗ meiuſamen Eſſen verſammeln, woran anſchließend geſellige Unter⸗ haltung mit den Mitgliedern der Ortsgruppe Kirchheimbolanden ſtatlfindet. Näheres Wanderkärtchen. Gäſte wie immer gerne will⸗ kommen. Wald⸗Heil! port * Verein Hundeſport E. V. Manheim. Bei den Prämiierungen der Hunde des Vereins Hundeſport erhielt Herr H. Leins 8wei erſte und einen Ehrenpreis. * Hundeſport. Am kommenden Sonnkag, den 11. ds., beran⸗ ſtaltet der Süddeutſche Rottweiler Klub in Heidelberg in den Räumen des Reſtaurant Eſſighauſes eine Spezialſchau für Rottweiler Hunde. Vorherige Anmeldung nicht nötig, da Standgeld beim Einliefern des Hundes begahlt wird. Schluß der Schau um 5 Uhr. * Mannheimer Fußballklub„Viktoria“ 1897. Die 1. Mann⸗ ſchaft Viktorias lieferte am verfloſſenen Sonntag der gleichen der Stuttgarter Sportfreunde in Stuttgart das feſtgeſetzte Ver⸗ bandsſpiel. Mannheim ſiegte mit:4 Toren und erhielt dadurch weitere 2 Punkte. Stand bei der Pauſe 42 für Mannheim. Am kommenden Sonntag hat Viktoria den beſtbekannten Fußballklub Pforzheim zu Gaſt. Das Spiel beginnt um 3 Uhr und findet auf dem Viktoriaſportplatz bei den Rennwieſen ſtatt. * Der Deutſche Skiverband(D..⸗V.) hielt am 3. und 4. Oktober in München ſeine Vortreterverfamm⸗ lung ab, die u a. beſchloß, den Sitz des Verbandes von 25 Wüſte, weil ihm die Kunde von alten hier belegenen Anſiedelungein und mohammedaniſchen Gräbern geworden war. Die größte Aus⸗ keute verſprachen die Ruinen in Taklamakan. Aber der Mangel an Waſſer und die große Kälte zwangen den völlig erſchöpften Forſcher, der ſich noch nie auf einer ſeiner vielen Wüſtenreiſen in ſo vorzweifelter Lage befunden hatte, die Arbeiten hald wieder auf⸗ zugeben. Im März und im erſten Teil des April wurden Grab⸗ ungen in der Wüſte beranſtaltet, die zwiſchen den Oaſen von Do⸗ mobo und Khotan liegt. Die Trümmer eines ſehr großen buddhi⸗ ſtiſchen Tempels traten ans Licht, die völlig unter hohen Sandhügeln vergraben geweſen waren. Der Tempel gehörte den früheſten Jahr⸗ hunderten unſeres Zeitalters an und war mit ausgezeichnet ſchönen Fresken geſchmückt. Zuletzt wandte Stein ſeine Aufmerkſamkeit der Ruinenſtätte des merkwürdigen Hügels von Mazartagh zu, der etwa ſochs Tagereiſen unterhalb der Kholan⸗Jaſe am Khotan⸗Fluß liegt. In dieſen einſam gelegenen Trümmermaſſen wurde eine befeſtigte Wachtſtation ausgegraben, die einſt den Uebergang über den Fluß geſchützt hatte. Das Fort war durch Feuer zerſtört wor⸗ der, aber auf dem ſteilen Felsabhang darunter lagen große Maſſen von Abfall, der achtlos dort aufgehäuft worden war. Darunter wurden in ausgezeichneter Erhaltung zahlreiche Dokumente auf Holz und Papier entdeckt in verſchiedenen Schriftarten, beſonders in Judiſch, Chineſiſch und Tibetaniſch, alle dem achten und neunten Jahrhundert n. Chr. angehörend. Der größte Teil dieſer wwichtigen Berichte gehört augenſcheinlich der Perſode des Eindringens der Tibetaner an. . 5 350 000375 000 Mark ſtellen. Die Summe erhöht ſich noch durch Rivoire hat ſie in ein zum Teil ſehr anmutiges Scherzſpiel ver⸗ burg nach Mannheim, den Wohnſitz des neuerwählten 1. Vorſitzenden, Prof. Dr. Kohlhepp, zu verlegen; 2. Vor⸗ ſitzender iſt Prof. Dr. W. Paulcke⸗Karlsruhe, Schriftführer Dr. Ludwig Freund⸗Mannheim. 6 Landesverbände und 19 Einzelvereine mit insgeſamt 9100 Mitgliedern gehören dem D. S. Vnunmehr an; neuerdings iſt auch der Thüringer Winterſport⸗Verband beigetreten, ſodaß mit geringen Aus⸗ nahmen alle deutſchen Skivereine im D. S. V. organiſiert ſind. Neugeregelt wurde auch das Verhältnis zum Mitteleuropäi⸗ ſchen Ski⸗Verbande. Als amtliches Organ iſt auf weitere zwei Jahre das im Verlage von Guſtav Jammers in München er⸗ ſcheinende Winterſportblatt„Der Winter“ beſtimmt worden. Der dieswinterliche Hauptwettlauf mit der Meiſterſchaft von Deutſchland im Skilauf wird der Oberharzer Ski⸗Klub am 24. Januar oder am 6 Februar in Braun⸗ lage im Harz veranſtalten. Die nächſte Vertreterverſamm⸗ lung findet im Oktober 1909 in Goz bar ſtatt. ..C. Joerns auf einem deutſchen Opelwagen erzielte bei den Bergrennen von Gaillon in Frankreich die beſte Zeit aller konkurrierenden 40 Tourenwagen und gewann den erſten Preis ſeiner Kategorie. In der Klaſſe der Rennwagen domi⸗ nierte Bablot auf Braſier, der die ſteile Bergſtraße in 28 Sekunden durchfuhr. * Der UÜhlenhorſter Hockey⸗Klub Hamburg, der als Vertreter Deutſchlands an den blympiſchen Spielen in London teilnimmt, tritt am 25. Oktober ſeine Reiſe nach dort an. Am 29. Okt. iſt das 1. Spiel im Stadion gegen Schottland; ſalls die Uhlen⸗ horſter gewinnen, haben ſie am 30. gegen England zu ſpielen, ſonſt findet am 30. ein weiteres Klub⸗Match ſtatt. Von London fährt die Mannſchaft nach Oxford, um am 2. Nov. gegen die Oxford Caſuals und am 3. eptl. gegen Oxford County zu ſpielen. ———— 7 Gerichtszeitung. Der Perlendiebſtahl bei der Gräfin Wartensleben. * Berlin, 7. Okt. Vor der ſiebten Strafkammer des Landgerichts 1 fand heute die Verhandlung gegen die ehemalige Kammerfrau, verheiratete Schneiderin Martha Steger ge⸗ borene Weigelt ſtatt. Sie ſteht unter der Anklage, in der Nacht zum 15. Februar d. IJ., eine der Gräfin Wartensleben gehörige Perlenkette und eine Perlenbroſche im Werte von 267000 Mark geſtohlen zu haben. Der Zuſchauerraum des Ver⸗ handlungszimmers war dicht gefüllt, meiſtens von Damen. Die Angeklagte legte trotz mehrfacher Mahnung des Vorſitzenden kein Geſtändnis ab und blieb bei der Behauptung, daß ſie die Perlen wohl an ſich genommen und unter dem Fenſterbrelt ihres Zim⸗ mers verſteckt, aber keinen Diebſtahl begangen babe; ſie habe der Gräfin aus Rache für ſchlechte Behandlung nur einen üblen Streich ſpielen wollen. Verſchiedene Zeugen beſtätigen in ihren Ausſagen die ſchlechte Behandlung der Dienſtboten bei der Gräfin, für die ſchließlich eine Vermieterin überhaupt kein Dienſtperſonal mehr beſchaffen konnte. Wiederholte Heiterkeit erregten die Schilderungen der Detektivin Eliſabeth Rogge und des Detektivleiters Schulze, denen es durch verſchiedene Machen⸗ ſchaften gelungen iſt, das Vertrauen der Steger zu erwerben und das Verſteck der Perlen zu erfahren. Gegen die Zuſicherung einer Prämie von 10000 Mark hatte die Steger die Perlen an den Detektipleiter ausgehändigt, wurde aber dann von dem Kriminal⸗ kommiſſar Naſſe verhaftet, als ſie nach Vliſſingen abdampfen wollte. Nach langer Zeugenaufnahme beantragte der Staats⸗ anwalt mit Rückſicht darauf, daß die Zeugin des Diebſtahls überführt ſei und es ſich um einen gröblichen Vertrauensbruch handele, bei dem die Angeklagte eine ſehr ehrloſe Geſinnung an den Tag gelegt habe, eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von drei Jahren In ſpäter Nachmiltagsſtunde wurde das Urteil gefällt: Die Angeklagte iſt des Diebſtahls ſchuldig und wird zu ein e m Jahr und ſechs Monaten Gefängnis, ſowie Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren verurteilt. — Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Zum 1. Kammermuſik⸗Abonnementskonzert, das am 14. Okt. im Kaſinoſaal ſtattfindet, wird uns geſchrieben: Den Reigen der neugegründeten Kammermuſtkabende eröffnet am nächſten Mitt⸗ woch das Böhmiſche Streichquartett mit dem Brahms'ſchen C⸗moll⸗Quartett op. 51. Auf allſeitigen Wunſch hin wird ſodann dieſe hervorragende Künſtlervereinigung Beethovens gigantiſches Eis⸗moll⸗Quartett ſpielen. Im Verein wit dem Heidelberger Pianiſten, Muſikdirektor Otto Seelig, werden die Herren Karl Hoffmann der Primgeiger und Profeſſor Wihan der Zelliſt der „Böhmen“ Smetanas temperamentvolles Klapiertrio op. 15 G⸗. moll zu Gehör bringen. Alles Nähere über die Konzerte, denen ſeitens unſeres kunſtliebenden Publikums bereits das regſte In⸗ lereſſe entgegengebracht wird, findet ſich im Inſeratenteil. Guſtav Hochſtetter hat ein neues, dreiaktiges Luſtſpiel„Das ſtarre Syſtem“ vollendet, das in Luftſchifferkreiſen ſpielt und im Manuſkript von der Intendanz des Mannheimer Hoftheaters zur Uraufführung im November er⸗ worben wurde. Der Vertrieb des Stückes iſt der„Anſtalt für Aufführungsrecht“(Berlin⸗Charlottenburg) übertragen. Der teure„Sardauapal“. Man ſpricht gegenwärtig in Ber⸗ liner Hofkreiſen viel davon, wie außerordentlich die Ausgaben für„Sardanapal“ die Voranſchläge überſchritten haben. Es ver⸗ 8 lautet zuverläfſig, daß ſich die Koſten für die Ausſtattung auf den Ausfall an Vorſtellungen an jenen Abenden, wo Proben abgehalten worden waren. Dieſes Manko beziffert ſich auf zirka 90000 M. Die Vorſtellungen, um derentwillen ſogar die Opern⸗ preiſe zeitweilig erhöht worden waren, ſind gegenwärtig vom Publikum ſo ſchlecht beſucht, daß das Ballett in allernächſter Zeit abgeſetzt werden ſoll, da jeder Abend ein Defizit bedeutet. 2 König Dagobert in der Comédie. Der„gute König Dago⸗ bert“, der nach dem franzöſiſchen Volkslied„zog ſeine Hoſen an verkehrt“, iſt von Andrs Rivoire zum Helden einer vier⸗ aktigen Verskomödie gemacht worden, die in der Generalprobe des Pariſer Theatre Frangais einen vollen Erfolg hatte. Vvom Volkslied finden ſich in dem Stück allerdings nur die Geſtallen des Dagobert und ſeines Beraters Saint Eloi wieder. Andrs wickelt, das erſt wie eine Offenbachiade aus der Merovingerzeit bald aber ernſtere Probleme in reizvoller Form entk⸗ wickelt. 25 Die Monumentalbüſte Goethes, welche die Kaiſerin der Senckenbergiſchen Naturforſchenden Geſellſchaft zu Frankfurt a M. widmet, iſt jetzt vollendet. Es iſt eine Schöpfung des Ber⸗ Uner Bildhauers Ernſt Freeſe. Die Büſte iſt von leichter Ge⸗ wandung umhüllt, darunter ſteht an der glatten Fläche die In⸗ ſchrift„Goethe“ Das Werk erhält ſeinen Platz in der Vo des neuen Senckenbergiſchen Muſeums. 1 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. Oktober. Von Tag zu Tag. — Berliner Selbſtmordchronik. Berlin, 8. Okt. Am Bette des Freundes erſchoſſen hat ſich der Gärtnergehilfe Paetſch aus Weißenſee. Er zeigte ſchon lange ein ſchwermütiges Weſen, das angeblich auf Liebeskummer zurückzuführen war.— Der Gelegenheitsarbeiter Alfred Schmidt machte aus Furcht vor dem Gefängnis ſeinem Leben ein Ende. Er war wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes zu einer empfindlichen Freiheitsſtrafe verurteilt worden und vergiftete ſich deshalb mit Lyſol.— Mit Lyſol vergiftete ich die 69 Jahre alte Arbeiterswitwe Emilie Schünemann. Der Grund iſt in Nahrungsſorgen zu ſuchen. Die Sch. hat ſeit drei Wochen keine Arbeit mehr. —Selbſtmordverſucheines Fabrikanten. Berl in, 8. Okt. Der 24 Jahre alte Fabrikant Fritz Conze, Inhaber der Dampfhohlſchleiferei und Raſiermeſſerfabrik Bernhard Conze unternahm in Selbſtmordverſuch, indem er ſich eine Revolverkugel in die Schläfe ſchoß. Conze wurde ſchwer verletzt in die Charite gebracht, wo er faſt hoffnungslos darniederliegt. — Schuld und Sühne. Breskau, 8. Oktober. Die „Bresl. Ztg.“ meldet aus Liegnitz: Heute früh wurde der 25 Jahre alte Frangz Kocziel aus Kohlfurth, der am 13. Mai in der Mohrauer Heide den Taglöhner Hermann Altmann ermordet und beraubt halle, von Scharfrichter Schpitz aus Breslau hingerichtet. Die Kriſe auf dem Palkan. Die neue Lage und die Mächte. Petersburg, 7. Okt. Die Unabhängigkeits⸗ erklärung Bulgariens hat im größten Teil der ruſſiſchen Preſſe einen neuen Sturm gegen Oeſterreich⸗ Ungarn hervorgerufen, da ſie in unmittelbaren Zuſammen⸗ hang mit der Angliederung Bosniens und der Herzegowina gebracht wird. Nur der Swjet und die Petersburgs⸗ kaja Gaſeta ſprechen unumwunden ihre Freude aus und bpeglückwünſchen Bulgarien zu ſeinem Entſchluß. Die Heraus⸗ geberin des Swjet, die Witwe des bekannten flawophilen Ooerſten Komarow, hat an den König ein Glückwunſch⸗ telegramm gerichtet. Die Nowoje Wremja bringt die Bildniſſe des Königspaates. Das Blatt ſtellt feſt, daß es ſich über die Abſichten Oeſterreichs nicht getäuſcht habe. Die habs⸗ burgiſche Monarchie beabſichtige offenbar, das ihr zur Ver⸗ waltung anvertraute Vermögen als ihr Cigentum zu erklären. Der Schritt, der einer im Strafgeſetzbuch vorgeſehenen Unter⸗ ſchlagung fremden Eigentums nahekomme, ſei geſchickt ins Werk geſetzt. Die öſterreichiſchen Staatsmänner ſeien ſich der Unanſtändigkeit ihres Benehmens bewußt und ſchöben daher den Fürſten Ferdinand in den Vordergrund. In moraliſcher Hinſicht ſei die Unabhängigkeitserklärung von großem Wert für Bulgarien. Praktiſch gewinne es jedoch nichts. Auch am vorigen Samstag ſei es unabhängig geweſen, und wenn auch der, wie das deutſchfeindliche Blatt zu wiſſen behauptet, von dem deutſchen Botſchafter in Konſtantinopel. eingefädelte Geſchow⸗Zwiſchenfall kränkend für ſein nationales Selbſtbewußtſein geweſen ſei, ſo hätten ſich die Türken doch bereit erklärt, ihn in angemeſſener Weiſe beizu⸗ legen. Das Vorgehen Bulgariens gebe jedoch Oeſterreich⸗ Ungarn die juriſtiſche und politiſche Zerechtigung zur Anglie⸗ derung der beſetzten Provinzen. Die Türkei werde aber jeden⸗ falls die Statiſten von den Urhebern zu unterſcheiden wiſſen. Die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens könne die Türkei kalt laſſen, da ſie tatſächlich längſt beſtehe. Bei der Angliede⸗ rung Bosniens dagegen handle es ſich nicht um einen bloßen Titel, ſondern um eine Zerſtückelung des ottomaniſchen Reichs. Hiermit könne ſich die Türkei nicht ſchweigend ausſöhnen, und ihr Einſpruch werde bei allen Mächten Verſtändnis finden. Die Rjetſch bezeichnet die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens als die logiſche Folge der politiſchen Entwicklung des Fürſten⸗ tums und als die Verwirklichung der heißeſten Wünſche der Bevölkerung. Die Angliederung Bosniens und der Herzego⸗ wina ſtehe dagegen in vollem Widerſpruche mit den Wünſchen der Bevölkerung, die nur Haß gegen die Schwaben fühle. Leider ſei die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens der An⸗ gliederung Bosniens vorangegangen und laſſe dieſe gewiſſer⸗ maßen natürlich und folgerichtig erſcheinen. Die Haltung Deutſchlands. Berlin, 7. Okt. An maßgebender Stelle wird dem Korreſpondenten der„N. Fr Pr.“ mitgeteilt, daß die Ein⸗ berufungeines Kongreſſes offiziell noch nicht be⸗ antragt worden iſt, daß aber wahrſcheinlich demnächſt eine Macht dieſen Antrag ſtellen wird. Die Macht wird wahr⸗ ſcheinlich Rußland ſein. Doch iſt es durchaus nicht ſicher, daß der Kongreß, wenn es zu einem ſolchen kommen ſollte, in Petersburg zuſammentreten wird. Die deutſche Regierung wird die Stellung, die ſie zu der Idee ines Kongreſſes ein⸗ nimmt, erſt bekanntgeben, nachdem der Vorſchlag gemacht worden iſt. Vorläufig wird hier nur erklärt, daß Deutſch⸗ land ſein Verhalten von zwei Rückſichten beſtimmen laſſen wird. Die erſte Rückſicht iſt diejenige auf Oeſterreich⸗ Ungarn. Nach wie vor wird hier verſichert, daß in der bosniſch⸗herzegowiniſchen Frage Deutſchland an der Seite ſeines Bundesgenoſſen Oeſterreich⸗Ungarn ſteht. Die zweite Rückſicht iſt die auf die Türkei. Deutſchland wird ſich über die Frage des Kongreſſes nicht eher entſcheiden, ehe die tür⸗ kiſche Regierung bekanntgegeben hat, ob ſte einen Kongreßwünſcht. Eine ſolche Aeußerung der tür⸗ kiſchen Regierung liegt bis zur Stunde nicht vor. Auch die angekündigte Proteſtnote gegen das Zorgehen Bulgariens hat die türkiſche Regierung noch nicht abgeſendet. Einſtweilen haben nur die türkiſchen Botſchafter und Geſandten bei den betreffenden Kabinetten den Proteſt mündlich zum Ausdruck gebracht. Ein Proteſt gegen die Annexion Bosniens iſt aber von den türkiſchen Diplomaten bisher nicht eingelegt worden. Deutſchland iſt bereit, in der bulgariſchen Frage der Türkei ſeine Unterſtützung zu gewähren unter zwei Reſerven: 1. Daß das Vorgehen der Türkei den europäiſchen Frieden zicht gefährdet; 2. daß Deutſchland bei ſeiner Unter⸗ ſtützung der Türkei in der bulgariſchen Frage nicht in Konflikt gerät mit ſeinen Bundespflichten gegen Oeſter ⸗ reich⸗Ungarn. Zur Kennzeichnung der europäiſchen Lage wird hier an maßgebender Stelle weiters erklärt, daß in der Behandlung der Orſentangelegenheiten Schwierig⸗ eiten zwiſchen den Kabinetten von Wien und Rom nichi zubefürchten ſind, Einen Krieg zwiſchen Bul⸗ ſeiner Wohnung einen garien und der Türkei hält man auch hier für un⸗ wahrſcheinlich. Die Einverleibung Bosniens. Wiem, 7. Okt. In einem Artikel des„Fremdenblattes“ zur Angliederung Bosniens und der Her, egol ing fihrt der Rechts⸗ lehrer Herrenhausmitglied Hofrat La maſch aus, daß ber bevor⸗ ſtehende Zuſammentritt des türkiſchen Parlamentes Oeſterreich⸗ Ungarn vor die Notwendigkeit einer Reviſion des Verhältniſſes der ekkupierten Provinzen zu der Monarchie geſtellt habe. Durch etwaig: aus Bosnien für jenes Parlament gewählte Perſönlich⸗ keiten könnten ſich für die Türkei wie für Oeſterreich⸗Ungarn Ver⸗ legenheiten und Gefahren ergeben. Es könnte ſich ein ſtaatsrechtlich und völkerrechtlich gleichmäßig unmöglicher Zuſtand ergeben. Ferner ergebe ſich die Notwendigkeit, angeſichts des hohen kultu⸗ zelſen Aufſchwunges der Bevölkerung in den Okkupationsgebieten, den berechtigten Wunſch nach Gewährung ſtaatsbürgerlicher Rechte zu verbwirklichen, zumal die Ecteilung der Verfaſſung in der Türket dieſem Wunſche einen gewiſſen Nachdruck verliehen habe. Eine Verfaſſung aber könne nur von einer unbeſchränktlen ſouveränen Gewalt erteilt werden. Nur als Souverän dieſer Länder könne der öſterreichiſche Kaiſer und der ungariſche König eine Verfaſſung verleihen. Denn dieſe Verleihung ſei die vollkommenſte Ausübung ſeiner Souveränität über ſie. Die Verfaſſung ſei alſo nur unter der Vorausſetzung möglich, daß die in dem Artikel 25 des Bexliner Vertrages aufrechterhaltene Fiktion der noch fortdauernden Sou⸗ beränität des Sultans als nudum jus aufgegeben würde. Das Verhältnis der Monarchie zu Bosnien und der Herzegowina dürfe nicht bloß nach dem Berliner Vertrage, fondern auch nach der Kon⸗ vention von 1879 zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und der Türkei be⸗ urteilt werden. Ueber deren Inhalt führt Lamaſch aus, daß die Freiheit des Kultus für Bosnien und die Herzegowina als ein zur öſterreich⸗ungariſchen Monarchie gehöriges Land ſelbſtverſtändlich ſei; bezüglich der Ehrenrechte des Sultans als religiöſen Ober⸗ hauptes werde gewiß alles geſchehen, was zur vollen Beruhigung der Mohammedaner notwendig ſei. Bezüglich der oktomaniſchen Münzen wird ausgeführt, daß dieſelben tatſächlich nicht mehr zirku⸗ kieren. Wenn vollends Oeſterreich⸗Ungarn als Kompenſation für den Verzicht auf die ſchattenhafte Souveränität ſeinerſeits auf dal reale und praktiſch bedeutſame Recht, militäriſche Beſatzungen im Sandſchak Novibazar zu halten, verzichtet, ſo würde die Türkei keine Urſache baben, über dieſe Aenderungen zu klagen. Budapeſt, 8. Okt. Die öſterreichiſche Delega⸗ tion iſt heute zuſammengetreten. Sie wählte zum Vorſitzenden Madeyſki und Fuchs zum Vizepräſidenten. In einer Anſprache, in der Madeyfki für ſeine Wahl dankte, gab er ſeiner patrioti⸗ ſchen Genugtunng über die an die Bevölkerung Bosniens und der Herzegowina gerichtete kaiſerliche Proklamation Ausdruck und brachte ein begeiſtertes dreifaches Hoch auf den Kaiſer aus. Frhr. von Aehrenthal unterbreitete ſodann die Vorlage der gemein⸗ ſamen Regierung. Nach Vornahme der Wahl der Ausſchüſſe wurde die Sitzung geſchloſſen. Der feierliche Empfang der Delegation durch den Kaiſer findet heute mittag ſtatt. Der Ausſchuß der öſterreichiſchen Delegierten für äußere Angelegenheiten tritt heute nachmittag 4 Uhr zur Entgegennahme der Expoſs zuſammen. * Peſt, 7. Okt. Die morgige Thronrede bei dem Empfang der Delegationen wird, wie in ungariſchen Kreiſen verkrutet, auf einen überaus friedlichen Ton geſtimmt ſein. Die Notwendigkeit der Angliederung Bosniens wird darin neuerdings entſchieden betont, die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens bloß geſtreift; der Umwälzung in der Türkei wird ſympathiſch gedacht. Der „Kaiſer empfing heute den Finanzminiſter Burian in anderthalb⸗ ſtündiger Audienz. Er ließ ſich im Laufe des Tages ſämtliche Berichte über die Aufnahme der heutigen Handſchreiben in Bos⸗ nien und im Auslände vorlegen. In den Hofkreiſen verlautet, daß dieſe Bexichte durchweg beruhigend lauten und kritiſche Ver⸗ wicklungen nicht zu befürchten ſeien. Zur endgültigen Regelung der Frage, ob Bosnien Oeſterreich oder Ungarn angegliedert werden ſoll, will man Ausſchüſſe des ungariſchen Reichstags und des öſterreichiſchen Reichsrats entſenden, die untereinander einig werden ſollen. Einem noch unbeglaubigten Gerücht zufolge ſoll an der Spitzeder Verwaltung des verfaſſungsmäßigen Bosniens Graf Johann Zichy geſtellt werden, der als beſonderer Vertrauensmann des Thronfolgers gilt. * Budapeſt, 8. Okt. Bei dem Empfang der Delegation erwiderte der Kaiſer auf die Huldigungsanſprache des Dele⸗ gationspräſidenten: Die Verſicherungen treuer Ergebenheit gegen meine Perſon, welche Sie eben zum Ausdruck brachten, erfüllen mich mit lebhafteſter Befriedigung und wärmſtem Danke. Der Zuſammentritt der Delegation erfolgt diesmal gleichzeitig mit einem Ereignis, welches eine Sicherung des gegenwärtigen Be⸗ ſitzſtandes der Monarchie bildet. Die Bande, welche Bosnien und die Herzegowina ſeit 30 Jahren mit der Monarchie verbinden, ſind unauflöslich geworden. Die raſtloſen und erfolgreich⸗n Be⸗ mühungen meiner Regierung zeigten in dieſen Ländern erfolg⸗ reiche kulturelle Fortſchritte, ſo daß die Bevölkerung nun mit jur Mitarbeiten der Angelegenheiten herangezogen wird und die Schaffung von ihrem Bedürfnis entſprechenden verfaſſungs⸗ mäßigen Einrichtungen in Angriff genommen werden kann. Dieſes iſt jedoch nur möglich, wenn entſprechend dem faktiſchen Zuſtand eine klare und unzweideutige Rechtsſtellung für beide Länder geſchaffen wird. Nur ſo kann daſelbſt unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen die Stabiliſierung gewährleiſtet werden, welche als ein europäͤiſches Intereſſe anerkannt worden iſt. Durch die Zurückziehung meiner Truppen aus dem Sand⸗ ſchak Novibaſar wird zugleich der unumſtößliche Beweis erbracht, daß unſere Politik keine territoriale Erwerbung über den jetzigen Beſitz hinaus anſtreben. Es iſt zu hoffen, daß dieſer zu Gunſten der Türkei erfolgte Verzicht in Konſtantinopel in freundſchaft⸗ licher Weiſe gewürdigt und unſeren zukünftigen Beziehungen zu gute kommen wird. Die weitere Entwicklung des ottomaniſchen Reiches nach dem durchgreifenden Umſchlag, der daſelbſt vor ſich gezangen iſt, verfolgen wir mit den beſten Wünſchen für die Kon⸗ ſolidierung dieſes Staates ſowie für die Pazifierung der Gebiete, welche in den letzten Jahren von Unruhen heimgeſucht wurden. Die Mächte, die durchweg von friedlichen Abſichten erfüllt ſind, beſtreben ſich, die Schwierigkeiten, von denen die euro⸗ päiſche Situation noch nicht frei iſt, im gegenſeitigen Einver⸗ nehmen zu mildern und zu beheben. Dank unſeres Bündniſſes Deutſchland und Italien und unſete freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu den übrigen Mächten Oeſterreich vermochte an der Aufrechterhaltung des Friedens mitzuarbeiten. Dieſe Auf⸗ gabe, welche der Lage der Monarchie und ihter Tradition ent⸗ ſpricht, kann ſie nur dann wirkſam erfüllen, wenn ſie mächtig und gerüſtet iſt, vertrauend auf die Kraft ihret Wehrmacht zu Land und zur See. Wenn Sie von dieſem Geiſte und von patriotiſcher Einſicht und Opferwilligkeit geleitet ſein werden. heiße ich Sie herzlich willkommen. Die Konſerenz. * Berlin, 8. Okt. Der Korreſpondent der„Frank⸗ furter Zeitung“ will beſtimmt erfahren, die ruſſiſche Note, welche die Einberufung einer Konferenz zur Reviſion des Ber⸗ liner Vertrags verlangt, werde heute oder morgen publiziert. * Paris, 8. Okt. Die Preſſe unterſtützt einmütig die Be⸗ mühungen der franzöſiſchen Regierung um das Zuſtandekommen einer neuen Balkankonferenz. Abg. Jaures erörtert in der „Humanits“ die Rolle, welche Frankreich zufalle. Es müſſe ver⸗ hütet werden, daß die beiden Parteigruppen einerſeits Frank⸗ reich, England und Rußland, andererſeits Oeſterreich ⸗Ungarn, Deutſchland und Italien, in Gegenſatz geraten durch die Unter⸗ ſtützung übertriebener Anſprüche einzelner Mächte. Man müſſe ſich als Endziel ſtecken, der Türkei zu dienen. Frankreich habe die Pflicht, die Intereſſen der Türkei zu achten. Jaures kündigt dann an, daß er die Regierung im Parlament über ihre Haltung auf der Konferenz befragen werde. Die Aufregung in Serbien. * Belgrad, 8. Okt. Studenten und Gymnaſiaſten, ſo⸗ wie andere junge Leute zogen vor das Miniſterium des Aeußern, um gegen die Proteſtnote, die zu ſchwach ſei, zu prote⸗ ſtieren. Sie verſuchten, in das Miniſterium einzudringen, Gendarmen verhinderten ſie daran. Auch Truppen erſchienen. Die Menge ſchrie:„Nieder mit der Regierung, hoch lebe der König, hoch die Armee“ Dann zog ſich die Menge zurück. Aus dem Innern erhielt die Regierung Telegramme, die den Krieg verlangen. Die Situation iſt kriege⸗ riſch. Bisher fanden weder vor der öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſandtſchaft noch vor dem Konſulat Demonſtrationen ſtatt. Die Proteſtnote der Pforte. * London, 8. Okt. Einer Meldung der„Agencia Stef.“ zufolge machte der türkiſche Botſchafter dem Miniſter des Aeußern Tittoni, die Mitteilung, daß ſeine Regierung gegen die Unab⸗ hängigkeitserklärung Bulgariens Einſpruch erhebe und die Sig⸗ natarmächte des Berliner Vertrages auffordern werde, eine Kon⸗ ferenz einzuberufen, um dem die türkiſchen Intereſſen garantier⸗ ten Vextrage Achtung zu verſchaffen. *Berlin, 8. Okt. Der Bundes rat erklärt ſich mit der Ueberweiſung der Entwürfe des Geſetzes betreffend die Aen⸗ derungen des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes und der Strafprozeß⸗ ordnung, ſowie des zu den beiden Geſetzen gehörenden Einführ⸗ ungsgeſetzes an die zuſtändigen Ausſchüſſe einverſtanden. *** * Sofia, 8. Okt. Der Zar Ferdinand bewegt ſich in kurzen Etappen auf Philippopel zu. Er paſſierte geſtern nach⸗ mittag die Schipkahöhe, wo er lt.„Frkf. Zig.“ die ruſſiſch⸗bul⸗ gariſchen Kriegsdenkmäler und Grabſtätten beſuchte. Im Dorfe Schipka hörte er im ruſſiſchen Kloſter eine Meſſe und traf dann am Abend in Kazanlyk ein, wo er übernachtete. Er langte heute nachmittag in Stara Sagora an, wo ebenfalls ein Nachtlager vorgeſehen iſt und morgen vormittag dürfte er in Philippopel einziehen. *+ ereeeeeeeeee retzle Dachrichten und Celegramme. *Erlangen, 8. Okt. Der Buchhalter Dreſel wurde geſtern nachmittag an einer Straßenecke von einem Automobil aus Fürth vom Rade geworfen und über fahren. Er erlitt einen Schädelbruch und ſtarb in der Nacht. Berlin, 8. Okt. Die vor einigen Monaten gemeldete Eingeborenenbewegung in der zentral⸗ und weſt⸗ afrikaniſchen Landſchaft Turu und Iraku iſt nach ſoeben an amtlicher Stelle eingetroffenen Nachrichten zum Abſchluß ge⸗ langt. Die Ruhe iſt überall wieder hergeſtellt. Der Demon⸗ ſtrationszug des Hauptmanns Chariſius durch Turu iſt bis auf wenige Schüſſe einer Patrouille vollſtändig friedlich verlaufen. Die Anſtifter der Bewegung ſind ſämtlich verhaftet. Akide Mauſa iſt zum Tode verurteilt. Der genannte Anführer iſt nach Aruſcha zurückgekehrt, wo die Expedition aufgelöſt wurde. Eine Abteilung Askari unter Oberleutnant von Trotha wird noch kurze Zeit in den Landſchaften verbleiben. Es iſt dann beabſichtigt, daſelbſt einen ſtändigen militäriſchen Poſten ein⸗ zurichten. * Newhork, 8. Okt. Eine Aeußerung des Vorſitzenden des Komitees für zwiſchenſtagtlichen Handel läßt darauf ſchließen, daß die Regierung nach der Wahl wahrſcheinlich der Erhöhung der Frachtarife zuſtimmen wird. Die württembergiſche Volksſchulnovelle. Stuttgart, 8. Okt. Die Volksſchulkommiſſion der Zweiten Kammer iſt geſtern nachmittag zur Beratung der Volksſchulnovelle zuſammengetreten. Es wurde beſchloſſen, ziwei Leſungen vorzunehmen. Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Streichung des Religionsunterrichtes in der Volksſchule wurde mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. Ebenſo wurde der Antrag der Volkspartei, die Erteilung des Religions⸗ unterrichtes auf die Geiſtlichkeit zu beſchränken und den Lehrer davon zu befreien, gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt. Der Zwiſchenfall in Caſablanca. Köln, 8. Okt. Die„Köln. Zig.“ meldet aus Tanger: Zu dem Ziwiſchenfall in Caſablanca iſt noch feſtzuſtellen, daß der deutſche Flüchtling, der auf dem Konſularſchein aufgeführt iſt, nach den Schutzbeſtimmungsgeſetzen den deutſchen Schutz genießt. Der amt⸗ lich nicht berückſichtigte Fremdenlegionär ſchloß ſich auf eigene Fauſc an. Vom Flottenverein. Eiſenach, 8. Okt. Gegenüber dem Beſchluß des Wei⸗ mariſchen Landesverbandes des deutſchen Flottenvereins vom 20. September, nach welchem dieſer zur nächſten Tagung des deutſchen Flottenvereins in Nürnberg keinen Vertreter entſenden ſolle, wenn die Vorſtandsmitglieder des bayr. Landesverbandes noch an der Spitze dieſes Verbandes ſtehen, nahm eine Mitgliederver⸗ ſammlung der Eiſenacher Ortsgruppe, die größte des Groß⸗ herzogtum Sachſens, nachſtehende Proteſtreſolution an: „Die Ortsgruppe Eiſenach des deutſchen Flottenvereins kann es nicht billigen, daß der Vorſitzende des Ausſchuſſes des Landes⸗ verbandes vom 20. September 1908 ohne vorherige Beratung und Beſchlußfaſſung des Vorſtandes oder der Ortsgruppen beige⸗ treten iſt. Der Beſchluß des Landesverbandes vom 20. Septbr. entſpricht nicht der Auffaſſung der Mitgliender der Ortsgruppe Eiſenach, die in dieſem Beſchluß eine Störung des in Danzig geſchloſſenen Friedens erblickt. Der Vorſtand der Ortsgruppe Eiſenach wird beauftragt, ſolches zur Kenntnis des Landesver⸗ bandes zu bringen.“ Eine ſchwere Exploſivn. RNewyork, 8. Okt. Bei einer Exploſion in einem Ge⸗ treideelevator in Richford(Vermont) wurden 13 Per ſonen, unter ihnen zwei Frauen, getötet. VBorliner Drahtbericht. (Von unſerem Berſtner Burrau.) Unabhängigkeitserklärung Albaniens. J Berlin, 8. Okt(Von unſerm Berliner Bureau.) Aus Wien wird gemeldet: Einer Meldung der„Neuen Fr. Preſſe“ aus Trieſt zufolge, ſoll ſich Albanien für unab⸗ hängig erklärt haben. V 15 Mannheim, 8. Oktober. General⸗Anzeiger.(Abendblatt. 5. Sette. Dolkswirtschaft. Herbſtberichte. „Weinheim, 7. Okt. Die Hoffnungen der Winzer bezügl. der Menge ſind durch die heutige Leſe des Rotweines über⸗ troffen worden. Es iſt ein Dreiviertelherbſt zu verzeichnen und es gibt mehr als im Vorjahre. Die Preiſe ſchwanken; es wurde zumeiſt für den Eimer(20 Liber) 7,50 M. bezahlt, auch 8 M. und 8,50 M. Auf Lützelſachſener Gemarkung ſogar 9 bis 9,50 M. Hemsbach blieb unter dieſen Preiſen; dort zahlte mar pro Ohm(150 Liter) 44—45 M.(Alle Preiſe verſtehen ſich mit krreſter.) Es wurde ein Moſtgewicht von durchſchnittlich 80 bis 82 Grad nach Oechsle feſtgeſtellt, geringe Lagen 75, beſte 85 1 Gerad. Die Weinleſe in den Graf v. Berckheimſchen Weinbergen Jh erſt ſpäter ſtattfinden, da die Verwaltung das ſonnige Wetter Pnoch ausnützen will. 7 Weinleſe bei Neuſtadt. Die Weinleſe iſt jetzt in bollem Gange. Wenn man nach Hambach oder Gimmeldingen⸗ Mußbach zu geht, ſo kann man das„Herbſten“ gut beobachten. Hin und wieder trifft man auch Herbſtleute an, die zu ihrer Arbeit ſingen. In den Winzerdörfern herrſcht des Abends ein großartiger Straßenperkehr. Fuhrwerk auf Fuhrwerk raſſelt über das Pflaſter, beladen mit großen Tonnen voller Trauben, die meiſt ſchon draußen am Wingert gemahlen wurden. Die Höfe der Winzergenoſſenſchaften ſtehen voller ſolcher Fuhren; bis in den ſpäten Abend hinein wird dort die ſüße Ernte ab⸗ geladen. Am letzten Sonntag kamen viele Großſtädter aus Lud⸗ wigshafen⸗Mannheim in unſer Weinland, um das Herbſten mit eigenen Augen zu ſehen, ſowie Moſt und Federweißen zu pro⸗ bieren. Auch halb Neuſtadt war auf den Beinen. Ueber das Ergebnis der Weinleſe in der Umgegend von Neuſtadt wird ge⸗ ſchrieben:„Begünſtigt durch das gegenwärtig herrſchende gute Wetter nimmt die Weißweinleſe an der Ober⸗ und Mittel⸗ haardt ungeſtört ihren Fortgang. In der Umgegend von Neu⸗ ſtadt weiſen die Trauben durchſchnittlich ein Moſtgewicht von 65 bis 78 Grad Oechsle auf. Der Säuregehalt beträgt 8 bis 12 pro Mille. Die Moſtpreiſe ſind im allgemeinen ſehr hoch. Für die Logel werden 13.50., 14.15., für beſſere Lagen noch mehr bezahlt. Was die Quantität des diesjährigen Weiß⸗ weinherbſtes anbetrifft, ſo kann man den Umſtänden angemeſſen g fried en ſein. Die hohen Moſtpreiſe bieten dem Winzer für die fehlende Quantität vollkommen Erſatz. Am Geldmarkt waren die Sätze unverändert. Privatdiskonk⸗ ſatz 278 Prozent, tägliches Geld zirka 3 Prozent. Bei der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim wurden angemeldeet im Monat September 1908 auf Unfall 834,(und zwar auf Einzel⸗Unfall 468 und auf Kollektib⸗ Unfall 366), auf Haftpflicht 818, auf Glas 231 und auf Einbruch⸗ Diebſtahl⸗Verſicherung 39 Schäden. 0 n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Umſätze am heutigen Getreidemarkte waren wenig umfangreich, da ſowohl Käufer als auch Verkäufer Zurückhaltung beobachteten. Die Offerten vom Auslande, ſpeziell von Rußland, ſind trotz der höheren amerikani⸗ ſchen Notierungen weiter ermäßigt worden und dieſer Umſtand trug mit zur Zurückhaltung am hieſigen Markte bei. Die Notie⸗ rlungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind für Weizen und für Roggen um 25 Pfg. herabgeſetzt worden. Die übrigen Preiſe ſind unverändert. Die offfzielle Tendenz lautet: Getrerde ziemlich ee 5 Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif ſchwimmend M. 177, do. ungariſche Ausſa mend M. 176, do. Röſärio⸗Santa⸗Je 78 Kg. Oktober M. 173, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. Ottober M. 174—178, do. nach Muſter 78⸗79 Kg. per Oktober M. 172 bis 175, do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 170—175. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 per ladend M. 154, do. 9 Pud 15.20 per ladend M. 155, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwim⸗ mend M. 151, Norddeutſcher M. 124—125 Pfd. prompte Abladung M. 135—138. 4 Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. ſchwimmend M. 120.50, do. 59⸗60 Ag. ſchwimmend M. 121, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Otktober M. 120.50, do. 59⸗60 Kg. Oktober nach Muſter M. 121. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 119, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 120, Donau nach Muſter ſchwimmend von M.—, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 114, do. 47⸗48 Kg. ſchrrimmend M. 115, do, per Januar⸗Februar M. 112. Mais Laplata gelb rhe terms Oktober M. 128 und Odeſſa⸗ mais per ſchwimmend M.— Novporoſſik⸗Mais ſchwimmend M.—, Donau⸗Bulgarmais per ſchwimmend rhe terms M. 130, do. kale guale November⸗Dezember M. 123. Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe. Nach dem Rechenſchafts⸗ kericht wurde im abgelaufenen Geſchäftsjahre ein Reingewinn bon 544 2883 M. erzielt. Es gelangt eine Dividende von 14 pCt. zur Verteilung. Spar⸗ und Darlehnskaſſe m. u.., Worms⸗Hochheim. Die Kaſſe hatte der Firma Heinr. Roth, Mödelſchreinerei, nach und nach bis zu M. 170 000 ohne Hinterlegung irgendwelcher Depols kreditiert. Infolge fortgeſetzt ſchlechten Geſchäftsganges iſt die FJirma nicht in der Lage, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Nun⸗ meir wird der Vorſtand der Kaſſe einer Mitgliederberſammlung ein vorläufiges Abkommen unterbreiten, wonach die Grundſtücke und Einrichtungsgegenſtände der Firma Roth in den Beſitz der Kaſſe übergehen. Die Kaſſe dementiert lt.„Frkf. Ztg.“ umlaufende Gerüchte, wonach ihre Unterbilanz M. 140 000 betrage; einleger herrſcht begreiflicherweiſe große Erregung. Der Elektrotechniſchen Fabrik Max Schorſch u. Co.,.⸗G. in Rhendt wurde die Ausführung der drei ſtädtiſchen Elektrizitätswerke im Erkelenz, Drieburg und Attendorn übertragen. Zechau⸗Kriebitzſcher Kohlenwerke Glückauf.⸗G. in Zechau. Der Schaaffhauſenſche Bankverein und die Nationalbank für Deulſch⸗ gand in Berlin ſtellen 1 120 000 M. 47 proz. Teilſchuldverſchrei⸗ bungen der Zechau⸗Kriebitzſcher Kohlenwerbe Glückauf.⸗G. in Zechau, Abt. II, rückzahlbar zu 103 pEt. von Jahre 1912 ab, zu 99 pEt. freihändig zum Verkauf. Möhlauer Braunkohlenwerk,.⸗G. in Konkurs, Dortmund. In der in Dortmund abgehaltenen erſten Gläubigerverſammlung erſtattete der Konkursverwalter Bericht. Der Könkurs wurde an⸗ gemeldet, weil die Kohlen der Geſellſchaft ſich in der letzten Zeit ſehr verſchlechtert hatten, ſodaß der Abſatz gefährdet wurde. Weiter wurde die Geſellſchaft im Sommer durc ztwei Wolkenbrüche um etwa 30 000 M. geſchädigt. Die Lage des Konkurſes iſt wenig erfreulich. Die Aktionäre erhalten keinen Pfennig(das Aktien⸗ kapftal betrug noch 400 000.), und wenn die Hhpothekengläubi⸗ ger(Obligationäre) mit etwa 400 000 M. Ausfall zur ſſe gehen, werden für die übrigen Gläubiger nur etwa—2 pEt. herauskommen. Die Vorräte werden eiwa 22—25 000 M. ein. bringen; aus dem Verkauf der Anſchlußbahn dürften»twa 16 000 M. erzielt werden. Es wurde ein Gläubigerausſchuß gewählt, in welchem auch zwei große Banken vertreten ſind, denen der größte f. cht pro 190708 zuftilgen. Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo de ver ſcwim. men ſchimmend Mark 177, Kanſas 2 Weſtern per Oktober M. 172.50, Hardwinter 2 dieſelbe belaufe ſich nur auf M. 35 000. In den Kreiſen der Spar⸗ 1 der 600 000 M. betragenden Schuldverſchreibungen ver⸗ chaſt für Waffen zufolge betrug der Ertrag auf Warenrechnung 800 448 Mk. li. V. 984 146 Mk.). Nach Abzug der Unkoſten, Zinſen uſw. ſowie nach Abſetzung von 6854 Mk.(11739 Mk.) für zweifelhafte For⸗ derungen und von 183 623 Mk.(181655) für Abſchreibungen verblieb zuzüglich 76 297 Mk.(20 925) Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 256 782 Mk.(314764), aus dem eine Rücklage von 50 000 Mk.(wie i..) gemacht und 6 Prozent(wie i..) Dividende gleich 126000 Mk.(wie i..) verteilt werden ſollen. Auf neue Rechnung werden 77063 Mk.(77 297) vor⸗ getragen. Außerdem wurde im Vorjahr eine Extraabſchreibung in Höhe von 50000 Mk. vorgenommen. Weiter heißt es im Ge⸗ ſchäftsbericht: Die Regierungsaufträge auf Waffen ſind aller⸗ dings ſchon in den erſten Monaten des Berichtsjahres zur Aus⸗ lieferung gekommen und infolgedeſſen iſt der Umſatz in der Waffenabteilung gegen das vorige Jahr um rund 250 000 Mk. zurückgeblieben; aber dennoch iſt es uns gelungen, einen Umſatz von 3475 100 Mk. zu erreichen, und damit ſind wir nur um 100 000 Mk. gegen den vorjährigen Geſamtumſaß zurück⸗ geblieben. Der Mehrumſatz in den übrigen Abteilungen iſt hauptſächlich bei den Fahrradartikeln erreicht worden. Mit den Ablieferungen ſind wir im neuen Jahre bis jetzt gegen den gleichen Zeitraum des vorigen Jahres noch im Rückſtande, unſer Auftagsbeſtand iſt aber ein größerer als im vorigen Jahre, und wir hoffen deshalb auch für das laufende Jahr wieder auf ein be⸗ friedigendes Ergebnis.— In der Bilanz werden ausgewieſen an Waren 1 166 928 Mk.(1107 292 Mk.), an Wertpapieren 31 136 Mk.(31 636) und an Ausſtänden 711161 Mk.(794 846). Kreditoren hatten 1 295 154 Mk.(1073 746) zu fordern. Kaliwerke Aſchersleben. In der Anfechtungsklage dreie Aktionäre gegen die Beſchlüſſe der Generalverſammlung der Kaliwerke Aſchersleben vom Jahre 1907 wurde im Termin vom 6. Oktober 1908 vor dem Landgericht Halberſtadt ſeitens der de⸗ klagten Geſellſchaft darauf hingewieſen, daß die bisherige ab⸗ geſchloſſene Beweisaufnahme nicht das geringſte zugunſten der klagenden Aktionäre ergeben habe. Da aber dennoch die anfechten⸗ den Aktionäre ihre Klage nicht zurückgezogen hätten, wurde ſeitens der Geſellſchaft der Antrag geſtellt, den Klägern eine Sicherheits⸗ leiſtung wegen der der Geſellſchaft aus der Klage drohenden Nach⸗ teile aufzugeben. Dieſem Antrage wurde durch Zwiſchenurteil vom Gericht ſtattgegeben und den Klägern eine Sicherheitsleiſtung im Betrage von 50000 Mk. innerhalb Monatsfriſt auferlegt. Nürnberger Terrain⸗Altiengeſellſchaft Nürnberg in Ligu. Der Abſchluß ergibt 141039 M.(i. V. 108 181.) Reingewinn. Der Geſamtgewinn ſteigt von 1559 236 M. auf 1 808 407 M. Der Buchtwert des reſtlichen Liegenſchaften⸗Beſitzes betrug am 30. Juni 857 987., denen damals 440 000 M. reſtliches Aktienkapital, nämlich 20 pCt. von 2,2 Mill. Mark gegenüberſtand. Seitdem wurden mehrere Barplätze verkauft und weitere 5 pCt. zurückgezahlt. Vogtländiſche Maſchinenfabrik, Plauen. In der Aufſichtsrats⸗ ſitzung der Vogtländiſchen Maſchinenfabrik in Plauen wurde be⸗ ſchloſſen, für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende don 12 pCt. vorzuſchlagen. 3 Dem Pro vinzialverbande der Provinz Brandenburg iſt die Ge⸗ nehmigung zur Ausgabe von Schuldverſchreißungen bis zum Be⸗ lrage bon 8,2 Mill. Mark behufs Beſchaffung der Mittel zu Bei⸗ tragsleiſtungen für Flußbauten in der Provinz Brandenburg, ſowie zur Förderung von Landesmelioralionen erteilt worden. Die Schuldverſchreibungen ſind mit 4 pEt. zu berzinſen und vom 1. April 1921 ab jährlich wenigſtens mit ½ pCt. des urſprünglichen Schuldkapitals unter Zußppachs der durch Tilgung erſparten Zinſen Neue Juſolvenz, Ueber das Vermögen der Firma Meigel u. Go., Schuhfabrit in Münchweiler bei Pirmaſens, wurde das Konkursberfahren eröffnet.„„%%„„ Die deutſche Antomobilinduſtrie. Produktionserhebungen für die Jahre Die im Reichsamt Innern veranſtalteten 1901, 1903 und 1906 illuſtrieren deutlich die ſtarke Ent⸗ faltung der deutſchen Automobil⸗Induſtrie. Die Zahl der Fahrzeugfabriken ging von 12 im Jahre 1901 auf 34 im Jahre 1906 hinauf, die Zahl der Arbeiter aber von 1589 auf 10847. Im Jahre 1901 wurde an die Beſchäftigten eine Lohn⸗ ſumme von 1814591 Mk. oder auf den Kopf der Beſchäftigten rund 1142 Mk. ausbezahlt, 1906 war die Lohnſumme 13 323 578 Mk. geſtiegen, ſodaß auf einen Beſchäftigten im Durchſchnitt rund 1288 Mk. kamen. Der Geſamtwert der Erzeugung hat ſich von 1901 auf 1906 faſt verzehnfacht. Im Jahre 1901 wurde er nämlich erſt auf 5,65 Mill. berechnet, 1906 aber ſchon auf 5104 Mill. Mk. Aehnlich ſtieg der Wert der wichtigſten Materialien von 2643 886 auf 26 202 632 Mk. Das werbende Kapital der Fohrzeugfabriken wurde 1906 auf 43 Mill. Mk. ge⸗ ſchäzt gegen erſt 7½ Mill. Mk. in 1901. Internationales Zinkſyndikat. Die Bemühungen für das Zu⸗ ſtandekommei eines Internationalen Zink⸗Syndikals ſtoßen bei der Feſtſetzung der Beteiligungsanſprüche auf außerordentliche Schtvie⸗ rigkeiten. Daß die Verhandlungen augenblicklich auf einen toten Punkt ſtehen, liegt an den belgiſchen Zinkhütten. Der angeblich⸗ Verſuch, unter Umſtänden ein Zink⸗Syndikat unter Ausſchluß der Händlerfirmen zu gründen, wird als unſinnig bezeichnet, da dieſe auf die meiſten europäiſchen Hütten maßgebenden Einfluß aus⸗ üben. Ixkelegraphiſche Handelsberichte ſicze 6. Seite). 1 Frankfurter Eſſeſtenbörſe. [Brivattelegramw des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 8. Okt.(Fondsbörſe.) Jeder Tag bringt neue Ueberraſchungen und es iſt wirklich kein Wunder, wenn die Börſe ſich weiter beunruhigt. Obwohl die heutigen Preßſtümmen, welche vorlagen, eigentlich beſſer lauten und von einer kriegeriſchen Stimmung keine Rede iſt, ſo ließ die ungeklärte Lage erblicken, daß die Kriſe im Orient noch einige Zeit die Börſe beſchäftigen wird. Wegen dieſer unange⸗ nehmen Situation lag ferner die Auflöſung des Roheiſenſyn⸗ dikats, ſowie der Preisrückgang des Roheiſen und ſchlechter Berichte aus Rheinland⸗Weſtfalen vor. Gelſenkirchen waren ſtark gedrückt auf andauernde Gerüchte einer Kapitalserhöhung, Bochumer, Phönix und Harpener bei lebhaftem Geſchäft rück⸗ gängig. Bankaktien durchweg ſchwach, beſonders wurden leitende Werte dieſes Gebietes bei niedrigeren Kurſen umge⸗ ſetzt, Kreditaktien auf Wiener Angebot offeriert, Banque Otto⸗ mane litt unter der matten Haltung der Pariſer Börſe, wäh⸗ rend Türlenloſe und Türkenwerte ſich reſerviert verhielten. Die übrigen Werte des Fondsmarktes waren heute nicht ſo widerſtandsfähig als am geſtrigen Tage. Serben auf die Kriegsabſichten, abwohl ſie weniger ernſt genommen werden, matt, Ruſſen nachgebend, rumäniſche Anleihe ſchwächer, ebenſo Bulgaren, heimiſche Alnleihen gedrückt, beſonders Zproz. Reichs⸗ anleihe und preußiſche Konſols. Schiffahrtsaktien feſter. Bahnen ziemlich gut behabipket, Baltimore ſchwächer. Der In⸗ duſtriemarkt ließ ungleichmäßige Tendenz erkennen, elektriſche ſchwächer, von chemiſchen waßen Höchſter 5 Proz. niedriger. Im weiteren Verlauf blieb die Tendenz ſchwach, beſonders färker waren Diskonto angeboten. Nachbörslich ruhig bei ae⸗ Buderu drückter Stimmung. Es notiert 197, Diskonto 175.40, Lombarden 22.90, Nordd. Lloy 40 beutſch. Reichsanl. 100.60 100.60 „ 9250 92.30 8„ 88 90 88.15 4% pr. onf. St.-Anl. 100 60 100 60 92.50 92 30 83 90 58.15 4 babiſche St..190 1 100 25 100.5 „1908 100.75 100 90 3** 1 3% bad. St.⸗Olabg)fl—.— 95.90 31„— M.—.— 93.— 33„„ 1900 92— 92.10 37% 1994 92.— 91 80 „„„ Abayr..⸗B.⸗A..1915 101 85 101.50 „„ 1918 101.70 101.65 u. Allg.Anl. 91.7 91.6“ 82.50 89.60 100 50 100 0 8110.80 88— 83— 99.50 .„ 3½ do. 6 do..⸗B. Obl. 4 Heſen von 1905 3 Heſſen 3 Sabzſen 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 1808 87%„ 1905—— Bad. Zuckerfabrit 137.40 138.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 93.80 93 80 Eichbaum Mannheim 113.— 118 Mh. Aktien⸗Brauerei 13— 158.— Parkakt. Zweibrücken 94.— 94.— Weltzz. Sonne, Speher 67.— 67.— Cementwerk Heidelbg. 155 60 154.90 Cementfabr. Karlſtadl 134 10 184.80 Badiſche Anilinfabrik 363 75 260.— do. neue 350— 3486.50 Ch. Fabril Griesheim 243.— 241.5 Farbwerke Höchſt 393— 389— Ver. chem. Fabrik Mh.—.— 296. Chem. Werke Albert 415.— 414 Südd. Drahtind. Pih. 108.— 108.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 200— 200— Acc. Böſe, Berlin 67 30 66 80 Elektr.⸗Geſ. Allgem..3 60 220.60 Südd. Kabelw. NRhm. 126.— 125.50 Lahmeyer 122.— 120 50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 121.60 119 50 Siemens& Halske 2 8 50198 50 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 228.—21 20 1 85 12—1 Concordia Bergd⸗G. Deutſch. Luxemburg 151 70 14750 Friedrichshütte Bergb. 134.—13250 Gelſenkirchner 191 5186.20 219.20 219.20 133.60 136 60 131 60 181 60 Ludwigsh.⸗Bexbacher Pfälziſche Maxbahn do. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet 106.40 105 60 Norddeutſcher Lloyd 81 70 84.10 130.— 29.50 119.40 19— 167.20 165 20 108.70 105 50% 127 10 126 10 238 70 285 60 159.50 139.— 101.— 100 50 177 90 175 50 147 C05 144.0 200 80 200.50 155. 155.— 119 25 117.70 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bant Frankf. Hop.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Lombarden 28.10, Nachvörſe. dauernd unter dem Drucke der nachbörslich vorgegebene Waren geſtrigen Frankfurter betrugen bis 2 Proz. wirkten. Folge weitere Einbußen. Ausl 1 Proz. zurückgegangen. Mä Lombarden und Orientbahnen. einflußlos. Renten gleichfalls 0,45 Proz., 1902er Ruſſen 1 erholen, was auch die Tenden anziehend. auf flaue Londoner Kurſe we B. Ausländiſche. 115.— 115— Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. Frankſurt a.., 8. Oltober. Commandi 175.80, Darmſtädter 126.90, Dresdner Bant 145—, Han⸗ delsgeſellſchaft 165.60, Deutſche Bank 226.30, Bochumer 217.25, Gelſenkirchen 187.—, Laura 203.75, Ungarn 62.380. Tendenz: ſchwach.„ Krediiaktien 197.—, Disconto⸗Commandit 175.40, Staatsba)n 147.—, Lombarden 22.90. 5 Berliner Effeltenbörſe. [Bribattelegranmm des General-Anzelgers! * Berlin, 8. Okt. Fondsbörſe. Die Börſe ſteht an⸗ der ſich möglicher Weiſe ergebenden Komplikationen. Auf dem Bankenmarkt ſollen Interbentionen ſowie Deckungen gegen die Rückgänge auf dieſem Gebiete Abendbörſe anpaßten. Montanaktien bis 3 Proz. weichen wobei außerdem die bereits geſtern angedeuteten Gründe mit⸗ Hier erfuhren die marktgängigen Paßpiere in der blieb auf die Kurſe der hier gehandelten amerikaniſchen Werte konnten ſich ſpäter angeblich auf Pariſer Käufe um Pro licher werden ließ. Von Schiffahrtsaktien Paketfahrt ſtärk Lloyd gut behauptet. 4½ Proz. erfuhren Elektrizitälsaktien. laufe gaben Banken auf flaues Wien weiter nach, ebenſ tanaktien. Tägliches Geld 3 Proz. In der zweiten ſtunde waren die Kurſe uneinheitlich. Amerikani en Kreditaktien 197.50, 196.75, Dresdner Bank 144, Staatsbahn 147, d 84.20, 85, 84.30, Baltimore 97.50, Türkenloſe 138.60, 138. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗ Diskont 4 Prozent. Werdſe 7 8. 75 8. Amſterdam kurz 169.08 169.100 Paris, kur! 51285 81 218 Belgien„ 50 933 80.9160 Schweit. Pläe„ 81 J0 81 4a6 Italien„ 51.075 81,0830 Wien„55 0883 85 038 London„20.8 8 20.382 Napoleonsd'or“ 16.28 16,28 5 lang—.———Privatdiskonto%½ 2% Staatspapiere. A. Deutſche. 8*8 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 100.— 100. 1½ Chineſen 1898 97.60 9789 Mexikaner äuß. 88/90 97.60 87 8 3 Mexikaner innere 64.10 6410 Taumalipas—— Bulgaren 95 10 9475 8¼ italien. Rente—— 47½ Oeſl. Silberrente 98 80 98 60 45,„Papierrent.— Oeſterr. Goldrente 98.05 97.90 3 Portug. Serie I 59.75 60 40 3 7 1II—-——— %½ neue Ruſſen 19905 96 19 95 600 4 Ruſſen von 1880 83.— 81 20 4 ſpan. ausl. Rente——.— 1 Türken von 1903 85— 84.70 „„ n 89— 89.10 4 Ung r. Goldrente 92 70 92 50 4„ Kͤronenrente 92 10 91 50 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche860 153.75 154.20 Türkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 223.— 221.— Lederwerk. St. Ingbert—— 57.— Spicharz Lederwerke 129.50 12 50 Ludwigsh. Walzmühle 163.— 1683— Adlerfahrradw.Kleyer 298— 297.49 Maſchinenfbr. Hilpert———.— Maſchinenfb. Badenia 195 50 195,50 Dürrkopp Maſchinenf. Gritzner 21.25 212 25 Maſch.„Armatf. Klein 120.— 120— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 187.50 186.5 Ver.deutſcher Oelfabr. 30.80 130— —ꝛů—u— — ———— Seilinduſtrie Wolff 135,— 185.— Biwollſp. Lampertsm.———.— Kammgarn Kaiſersl. 160.— 160— Zellſtoffabr. Waldhof 318 50 818— Bergbau 203 4019 Kaltw¾. Weſterregeln 182.— 18— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 9710 86.80 Ghönix 179 75 174.20 Pr.Königs⸗ u. Laur ah. 205.— 2 1—. Gewerkſch. Noßleben 8650 865 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport-⸗Anſtalten. Oeſt.⸗Ung. Staats). 147 80 147.— Oeſt. Südbahn Lomb. 2 90 22 90 Gotthardbahn—V—— Ital. Mittelmeerbahn—.—-— do. Meridionalbahn 131.— 130.— Baltimore und Ohio 98.60 97.70 Oeſterr. Ung. Bank 125 50 128— Deſt. Länderbenk 109.80 109.— „ Kredit⸗Anſtall 20.— 197.50 Pfälziſche Bank 100.60 100,50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 182) 158.— Preuß. Hypotheknb. 11.20 110 80 Deutſche Reichsbt. 147.— 47 40 Rhein. Kreditbant 138 75 Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. 19.8 Bank Ottomane 143.— ö Kreditaktien 197.30, Disconto⸗ 136 25 109.20 Staatsbahn 14/10, Ereigniſſe auf dem Balkan und ſtattgefunden haben, ſo daß den Anfangskurſen de Die Einbuß ändiſche Bahnen ſind meiſt über ßiger waren die Einbußen bei Die ruhige Haltung Newyorks matt. Iproz. Reichsanleihe 80 Proz. niedriger. Letztere z vorübergehend etwas freund Starke Kursrückgän Im ſpäteren Ve 0f iter nachgebend. 13 760 1380 295 75 29.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.70 122.70 6. Seite Montanwerte pereinzelt leicht erholt. Lloyd weiter gebeſſert. war das Geſchäft ruhig, die Kurſe Unbedeutenden Schwan⸗ tätsaktien. kungen unterworfen, jedoch die ruhigter. niedrigeren Kurſen. Der 9 Desgleichen Eleltrizi⸗ In dritter Börſenſtunde Allgemeintendenz etwas be⸗ Kaſſainduſtriemarkt lag makt bei prozentweiſe Berlin, 8. Oktober.(Schlußku,ſe.) 40.0 Reichsanl. 100.60 100.6 Kuſſenbank 130.50 139 40 37% Reichsanl. 92.50 92.304 Schgaffh. Bankv. 136.20 33.50 30˙⁰⁰ Reichsanlethe 90 88.30 taatsbahn 147.70 146.50 4% Conſols 100. 1,6.6% Lombarden 22.90 23.80 95 9 6 5 4 82.40 Baltimore u. Oho 99 20 97.3 3˙ +90 825 FCanada Pactfic 176 50 73.7 40% Bad. v. 1901 100. 99 90 Hamburg Packel 106.80 280 4%„„1908 400 75 00.80 Nordd. Llohs 84.585 80 3%„ kend— Bochumer 2240 217.10 3%„ 100½%0 92— 92 Deutſch⸗Luxembg. 81 50 147.60 %% Ban ern 9150 9170 Dortmnder 39.50 54— 37%½ 0% Heen 90 90 91.— Gelſeukirchner 188 70 185.70 30% Heſſen 81.— 81,1% Harpener 203 50 198 50 39% Sachſen 83. 82,70 Laurahüttte 205.— 199 60 406 1905 0 40 90 10 Phöne 173.80 174.— % Italiener—— Weſter ge.2 2 4% Ruſſ. Anl. 1902 82 40 81 20 04, 8 40% Bagdadbahn 83.75 83.20 ilin Treptom 366.50 365 Oeter, Kreditaktien 199 70 199 70(Drown Voveri 17980 71 Berl. Handels⸗Geſ. 167.20 165. Chem. Albert 415.20 415 60 Darmſtädte Bank 127.50 1870 D. Steinzeugwerte 212 50 212.— Deutſch⸗Aftat. Bank 189. 139— Elberf. Farben 406 70 402— Deutſche Bank 28½0 35.— Celluloſe Koſtheim 40——.— Asctommandu 477.60 175 30 Rüttgerswerken 159.70 151 90 erdner Bank 146 60 144— Tonwaren Wiesloch 3 30 94.0 Reichsbank 446.80 147. Wi. Draht. Langend. 15790 155.70 Rheip. Kredibant 133.10 188 10 Zellſtoff Waldhof 319 50 517— W. Berlin, 8 Oktober.(Tel Kredit⸗Aktien ie 199,10 197.10 Disfonto Komm. 177.50 175 20 Privatdiskont 2¼% egr.) Nachbörſe. Skaaisbahn 147.50 146 40 Lombarden 23.— 22 80 Londoner Effektenbörſe. London, 8. Oktbr,(Telear.) Aufangskurſe der Efſektenbörſe. %ë Conſols 85/ 84¼J Moddersfontein 10% 10½ 3 Reichsanleiße 84/½ 84¼ Premier 85ʃ05 4 Argentinier 88/ 85% Randmines 60% 4 Italtener 3— 108—Atchiſon comp, 90*9ꝰ ᷣ90˙% 4 Japaner 83 3 88½ Canadian 181½% 1797¼ 3 Mexikaner 34— 34— Cheſepeake 427½ 43 4 Spanier 8%((¼. Chikago Milwaukee 140— 1397½ Ottomandank* 18— 17— Denvers com. 28— 28 Amalgamated 77¼ 703⁰ Erie 32/½ 32½ Angeondas 9% 8½½ Grand TrunkIII pref. 54— 58½ mio Tinto 68— 66%„„ brd. 22— 21½ Central Mining 15— 14%Louisville 108 109 Chartered 16% 15ʃ˙½ Miſſouri Känſas Sl½ 30¼ De Beers 13% 12¾ Ontario 41%/ 42 Caſtrand% 4½è[ Sonthern Paeifie 107½ 1061½ Geduld 3/%— Union com. 168% 167½ Goldſields 4% 4/% Steels eom. 46˙% 47½ Jagersfontein 4% Tend.; ſchwach. 5 Mannheimer Eſſettenbörſe vom 8. Oktober.(Of „Die Börſe war ſehr ruhig. ſicherungs⸗Aktien ohne Veränderungen. en ſich Koſtheimer Celluloſe 2 Summi⸗ und Aſbeſtfabrik⸗Aktien b Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Alktien gu Oblig a Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 97.— bz 37„„„ verſchied. 89.70 bz 3%„ Kommunal 91.90 bz Slädte⸗kulehen. 1½ Freiburg i. B. 89.—G 3½% Heſvelbg. v. J. 1903 91.—6 4% Karlsruhe v. J. 1907 98.80 C 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— 4½0½% Lahr v. J. 1902 90.— G 3½% Ludwigshafen 89.25 G 490 8 v. 1906 99.—G 3½0% 5 89.25 40% Maunh. Oblig. 1908 99.20 G „ 1901 98.50 G „„ 1985 90.—G „ 1888 90.— G „ 1895 90.— G „1898 90.— G 90„ 1904 90.— G „ 1905 90.— G 4„„ 1906 99.60 G 490„„ 1907 98.50 G 31½% Pirmaſens unk. 1905 91.— G 3½%% Wiesloch v. J. 19085 2 88 fizieller Bericht.) Banken, Brauereien und Ver⸗ Von Induſtrie⸗Aktien ſtell⸗ 88.25 G. 240 B. Mannheimer egehrt zu 440 Prozent und ebenſo 188 Prozent. tionen. Induſtrie⸗Obligation. 4½½% Akt.⸗Gef. f. Sellindn⸗ 40 85 rück⸗ Wſch ad..⸗G. f.. uu. Seetransvort 100.— G 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 100.50 G 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 97.— 8 5% Bürg. Braubaus, Bonn 102.— G 4% Herrenmühle Genz 98.—5 41%% M Mannb. Dampf⸗ ſchleppſchiffabrts⸗Geſ. 98.— 5 98.— 102.— 4½%% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 468 e 85 3000 3. Chamotte u. Tunhe,.(G. Eiſenb. 101.50 G 4½ d% Ruſſ..G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in . 1 47% Speyrer Brauhaus .G. in Speyer 95.— 8 4% Speyrer Ziegelwerke 99.— 9 4½%% Süldd. Orahtinduſtr. 100.— G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 10.— B —.— 00.—08 Aursblatt der Mannheimer Produftenbörſe vom 8. Oktober. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier, Weizen pfälziſcher 2225—22 50 „Rheingauer „ noyddeutſcher 22 25—22 75 „ kuſſ. Azima 2450—25.— „ Ulka 24.25—94.75 „ Theodoſia 25.50—26— „ Taganrog 24.25—24.75 „ Saponska—.—.— „rumäniſcher 24.25—25.— „ am. Winter 28 25—28.50 „ Manitoba „ Walla Malla.2 —.— ** „ Nanſas II 24.——94 25 „Auſtraliter——.— „ La Plata 24.25—24.50 Kernen 22.28—22.50 Roggea, pfälzer neu 18.——18.25 „ruſſiſcher „ kumäniſcher ——.— 19 25—19.50 Ruſſ. Futtergerſte 14.75.—. Hafer, bad. neuer 16 50—17 50 Hafer, nordd. Hafer rufſiſcher „ La Plata Maisamer.Mixed—. „ Donan 17.762—.— „La Plata 17.50—.— Kohlreps, d. neuer 2978.. Wicken 18.50——.— Kleeſamendeutſch.“——-— 11——— 3 18.25—18.75 17.—— „Lltzerne „ Provene. „ Eſparſette— Leinöl mit Faß 46.——.— Rüböl in Faß Backrüböl 79.——.— Spieitus, Ja. verſt. 100% 139.50 F „ norddeutſcher„I0er unverſt. 69.50 „ amerik.——.—„ 54.— Gerſte, neue 20.50—21.— roh 7oerunverſt. 88/2% 67.— „ Pfälzer 20.——21.50„ doer„ 88/ 2% 352.— Gerſte, ungariſche We Nr. 00 0 1 2 8 25— 2 wan 33.—— 1. 3080 30.— 27.50 Rogoenmebl! Mr, 0) 28 50 19 26* Tendenz: Getreide ziemlich unverändert. Sberre 2 Petroleum in Holzbarrels bei ab Tankanlage Mannßeim, verzont. notiert bis auf Weiteres: M. 22.70 M. 18.90 in Eiſternen, ver 100 kg, General⸗Anzeiſer.(Abendblatt.) Maunheim, 8. Oktober“ Telegraphiſche Haudelsberichte. Aufſichtsratsſttzung der Gelſenkirchener Vergwerksgeſellſchaft. Ve lin, Otkt. In der heutigen Aufſichtsrateſitzung der Gelſenlirchene Bergwerks⸗Geſellſchaft berichtete der Vor⸗ ſtand über die verfloſſenen 8 Monate des abgelaufenen Ge⸗ Oäftsjabres, ceren Ergebnis ein Gewinn von 20 492 421 M. iſt. Dabei iſt ein beſonderen hervorzuheben, daß die Kursbeſtände, welche ie Geſellſchaft infolge der allgemeinen geſchäftlichen Lage in der Höhe von 254027 To. hat auf Lager nehmen müſſen, nur kelt den erheblichen unter dem Selbſtkoſtenpreis ſtehenden Satz von 9 Mark pro Tonne mit insgeſamt auf 2 286 243 M. bewertet ſind. Im Anſchluß daran gab der Vorſtand dem Aufſichtsrat eine Ueberſicht über den Geldmittelſtand der Geſellſchaft, nach welchem ihr Guthaben bei den Banken am 30. September 1908 ſich auf insgeſamt M. 8 340 000 ſtellte. Der Status konnte im Hinblick auf die hohen aus den Ueberſchüſſen beſtrittenen Ausgaben für Neuanlagen und Erweiterungen als ein vollauf befriedigter betrachtet werden. Er bietet die begründetſte Ausſicht dafür, daß für Dividende uſw. die demnächſt erſorder⸗ lichen Summen der Geſellſchaft in Bar zur Verfügung ſtehen werden. Die in den nächſten zwei Jahren erforderlichen Gelder zuzüglich der nach aller Vorausſicht aus Abſchreibungen dis⸗ poniblen Beträge ebenfalls ausreichen werden, ſodaß für die Ge⸗ ſellſchaft im Rahmen ihrer bisherigen Entwicklung lein Be⸗ dürfnis vorliegt, an den Geldmarkt wegen Beſchaffung neuer Geldmittel heranzutreten. Der Vorſtand trug ferner vor, daß die Geſtaltung der Arbeiterfrage, namentlich in den Bergwerks⸗ Nevieren zur unabweisbaren Bedürfnismachung in größerem Umfange mit dem Bau von Arbeiter⸗Wohnungen vor⸗ zugehen, da man nur auf dieſe Weiſe es würde ermöglichen kön⸗ nen, die Förderung der verſchiedenen Gruben ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit entſprechend zu geſtalten. Auch ſei darauf Bedacht zu nehmen, bis zur Fertigſtellung des Rhein⸗Ems⸗Kanals, die für 1915 zu erwarten iſt, den Anſchluß der Gelſenkirchener Hochöfen⸗ Anlagen an dieſem Kanal herzuſtellen, an welchem ein Gelände für einen eigenen Hafen bereits geſichert ſei. Endlich wurde ſeitens des Vorſtandes ausgeführt, daß der bei der Vereinigung der heute in der Gelſenkirchener Bergwerks⸗ Akt.⸗Geſ. verſchmolzenen Werke maßgebende Gedanke, die Selbſt⸗ erzeugung der Rohmaterialien ſoweit irgend möglich ſelbſt zu fertigen, Erzeugniſſe weiter zu verarbeiten, entſchieden darauf hinweiſe, für die über den gegenwärtigen Bedarf hinaus dem Unternehmen zur Verfügung ſtehende bedeutende Mengen Koks und Erz eine Verwendung zu ſuchen. Die Ausnutzung der tech⸗ niſchen und wirtſchaftlichen Vorteile, die in den unmittelbaren Verbindungen von Stahl und Walzwerken mit Hochöfen liegen, laſſe von einer Ausdehnung des Werkes Rote Erde abſehen und weiſe es auf die Errichtung einer neuen Anlage in Minettr⸗Be⸗ zirk hin. Der Aufſichtsrat beſchloß, eine Kommiſſion einzuſetzen, die gemeinſchaftlich mit dem Vorſtand die einſchlägigen Fragen, deren Erledigung ſeinerzeit naturgemäß die Beſchaffung neuer Mittelberforderlich machen würde, zu prüfen und durchzube⸗ raten, ehe dem Aufſichtsrat diesbezügliche Anträge unterbreitet werden. Aufſichtsratsſitzung der Bismarckhütte. * Berlin, 8. Okt. In der heute ſtattgehabten Aufſichts⸗ ratsſitzung der Bismarckhütte legte der Vorſtand den Bericht und die Bilanz über das verfloſſene Geſchäftsjahr vor. Nach Ab⸗ ſchreibungen von M. 1 600 000(i. V. M. 1 800 000) verbleibt inkl. des Vortrages ein Reingewinn von M. 2393 200 gegen 3026 704. Der Aufſichtsrat beabſichtigt der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 18 Prozent lgegen 25 Prozent i..) vorzuſchlagen und 280 000 M.(gegen 148 562 M. i..) vorzutragen. Die Generalverſammlung findet am 14. Nov, in Bismarckshütte ſtatt. Hannoverſche Maſchinenbau⸗A.⸗G. vorm. Egeſtorf. „Hannover, 8. Okt. Der Aufſichtsrat der Hannover⸗ ſchen Maſchinenbau⸗Aktien⸗Geſ. vorm. Egeſtorf ſchlägk 25 Proz. wie im Vorjahre Dividende vor. Der Reingewinn beträgt nach M. 705 149 Abſchreibungen M. 1 855 917. Der Auftragsbeſtand beträgt augenblicklich M. 25 Millionen. Wei⸗ tere umfangreiche Aufträge ſtehen in Ausſicht. Sämtliche Werke ſeien über das laufende Geſchäftsjahr hingus völlig be⸗ ſchäftigt. Neues vom Divpidendenmarkt. * Hamburg, 8. Okt. Die Wilhelmburgia, chemiſche Fabriken ſchlagen lt. Frkf. Zig. wieder eine Dividende von 10 Proz. (w. i..) vor und beantragen die Aufhebung des Vorrechts der Vorzugsaktien. Inſolvenzen. * Stettin, 8. Okt. In dem Konkursverfahren gegen die Bankfirma Karl Rößler in Anklamm wurde vom Kon⸗ kursverwalter berichtet, daß von den Gläubigern insgeſamt Mk. 1 320 000 zur Konkursmaſſe angemeldet ſind und darauf hingewieſen, daß rund Mk. 240 000 mit Erfolg beſtritten worden ſind, ſodaß etwa M. 1 080 000 verbleiben, darunter rund M. 31000 bevorrechtete. Die Geſamteinnahmen ſeit Beginn des Konkurſes betragen M. 804 211. Die zum großen Teil für Aufrechterhaltung der Geſchäftsbetriebe in Friedenau und Jatznick gemachten Ausgaben betragen M. 246 279, ſo⸗ daß ein Kaſſenbeſtand von M. 257 932 zur Zeit vorhanden iſt. An die Konkursgläubiger wird vorausſichtlich it. Frkft. Ztg. 20—20½ Proz. zur Verteilung kommen. * Hamburg, 8. Olt. Die Zigarrenengrosfirma Leo Salau iſt lt. Frkft. Ztg. in Zahlungsſchwierig⸗ keiten geraten. * Reichenberg, 8. Okt. Das hieſige Kreisgericht hat heute über die Weberei, Färberei und Appreturfirma Ferdi⸗ nand Gutte in Hernsdorf(Böhmen) mit Zweigniederlaſ⸗ ſungen in Reichenaun(Sachſen) Konkurs eröffnet. Die Paſſiven der ſeit wenigen Jahren jetzt zum zweitenmale in Konkurs geratenen Firma ſind lt. Frkft. Ztg. ſehr bedeutend. *** * Hannoper, 8. Okt. Der Aufſichtsrat der Aktien⸗ Bierbrauerei Detmold, die inzwiſchen in andere Hände über⸗ gegangen iſt und heute Brauerei Deimold firmiert, wird jetzt lt. Frkft. Ztg. eine Abſchlagsquote von 18 Proz. verteilen. ** Landeßvroduktenbörſe Stutte art. Börſenbericht vom 8. Oktober 4908. Die Witterung und die Temperatur wahrten ununterbrochen ihren ſommerlichen Charakter, ſo daß d. Feldarbeiten ohne Ueber⸗ eilung und aßne Sthrung forzgeſetzt erden konnlen. Der Waſſerſtaud zeigt eines u5 unbeträchtliche Abnahme. „Im Vordergrund der Erws gungen ſtenden am Weltmarkt die Zunahme der Verſchiffungen dach Europa und die ganz erhebliche Vermehrung der ſichtbaren, Weizen⸗Vorräte in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die vorliegende Statiſtit wirft aller⸗ dings erhöhtes Impork⸗Bedürfnis von Frankreich und namentlich von Italien als Gegengewicht in die Wagſchale. Auf der anderen Seit? aber ſollen die Ausſichten auf die kommenden Getreide⸗ Ernten in Argenktinien, Auſtralien und Oſtindien ſehr gute ſein, Es wurde im jüngſten Wochenbericht darauf hingewieſen, daß der Weltmarkt ſeine Front über kurz oder lang verändern könnte und dieſe Vorausſetzung hat ſich jetzt ſchon verwirklicht. Denn die Stim⸗ mung iſt etwas ruhiger geworden und die Preiſe haben etwas nach⸗ gegeben. Namentlich der Berliner Markt hat eine kräftige Rück⸗ wärtsbewegung angetreten, dieſer Tendenz haben ſich abe⸗ die ſüd⸗ deutſchen Produktenbörſen und Getreidemärkte nicht angeſchloſſen, An heutiger Börſe wurde Inlandsfrucht ziemlich umgeſetzt, möhrend der Umſatz in ausländiſcher Ware nicht von Belang war, Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualitzt u. Lieferzeit: Weizen württemberg. neu M. 21 75—22.25, fränkiſcher 00.00 00.00, bayeriſcher neu M. 22.25—22.75, Rumänier M. 24.50 bis 25.00, Ulka M. 25.00—25.25, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00.—00.00, La Plata M. 25——25.25, Redwinter M. 23.75—24.00, Kalifornſer M. 00.00—00.00. Kernen: neu M. 21.75—225, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel neu 13.75—14.25, Roggen: württemb. neu M. 17 75—18.25, uordd. M. 00.00—00.00 ruſſiſcher M. 00.00—00.00, Gerſte: württmberg neu W7. 20.50—21.50, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.), bayeriſche. 21.25—22.50, Tauber M. 21.25—2250 ungariſche M. 22.50—2400, kaliforn. prima M. 00.00—90.00, Hafer: Oberländer M..00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.000 wſüirttembg. M. 18.00—18 75, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mais Mixed M. 09.00— 00.00, La Klata geſund 18.00—18.50, Yellow M.—00 00 Donau 1825.—18.75. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Nehl Nr. 0 M. 33.00—8.00, Nr. 1 M. 32.00—88.00, Nr. 2 M. 31.00—32.00, Nr. 3 M. 30.00—31.09 Nr. 4 M. 27.50—28.59, Suppengries M. 00.0000.00, Sack Nlete .50 M. bis 10.00(ohne Sack), * Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. kaut kelegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Kaiſer Wilhelm II.“ am»9. Septbr. von Bremerhaven ab, am 6. Oktbr., vormittags 7 Uhr, wohlbehalten in New⸗Hork angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Barbaroſſa“ am 286. Septbr. von Bremerhaven ab, am 6. Oktbr., abends 10 Uhr, wohlbehalten in New o k angekommen.— Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannßeim, Nr 22 — ** **. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 8. Oktober 1908. Proviſtousfreil Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten ver. gaufer ter Vorbehalt käufer unter Vorbehalt:„ N .....(—————————— 5 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. M1I13 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen W. 290 M. 265 Badiſche Feuerverſtcherungs⸗Bank 5 M. 260— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 60 56 5 Vorzugs⸗Aktien 102— Benz& Co., Nheiniſche Gasmotoren, Mannheim—— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18;fr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 72 öfr Bürgerbräu, Ludwigshafen 280 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 94 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkhelm 120— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Nilterfabrit Enzinger, Worn 24— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 88— rankenthaler— 79 zfr. uchs, Waggonfabrik, Heidelberg 162— errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 92— indes Eismaſchinen 140 187. Linoleumfabrit, Aed 104— Lothringer Baugeſellſchaft, Mez 65— Lux ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 10⁰0— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel K Henning 330 82⁵ Neckarſulmer Fahrrad 150— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 125⁵— Mheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 100 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim WW e e Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 1600— Nheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— 109 Rheinmühlenwerke, Mannheim 141— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 110 Rombacher Portland⸗Cementwerke 125— Stahlwerk Mannheim 112 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 1— 93 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 95 Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf, rauerei⸗Einrichtungen 130— Unionbrauerei Karlsruhe 65— Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 360 Waggonfabrik Raſtatt— 82 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 70;fr 2 Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr Zuckerfabrik Frankentha— 285 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, und Feuilleton: Georg Chriſtmaun: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag eder Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. ——— Dr——— Es existieren Nachahmungen der altbewährten MAGSGI-Würze eeeeeeeeeeeeeeeee mit dem Kreuzstern. Man verlange daher belm Einkauf ausdrück- Hch MAdGGls Würze und lasse sie auch nur In MAGsl-Fläschchen nachfüllen, da In dlese ge- setzäloh nichts anderes als echte MAGGl.Würze gofüſſt werden garf. 81905 1 * 17 — Albert Größlinger, auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner lang⸗ Mannheim, den 8. Oktober 1908. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruhe⸗ ſetzungen ꝛc. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſe H bis K, ſowie Er⸗ nennungen, Verſetzungen ete, von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hanſes und der auswärtigen Angelegenheiten. Staatseiſenbahnverwaltung. Vertragsmäßig aufgeommen: als Lokomotiv⸗ heizer: Gottfried Ruf von Jagſtfeld; als Wagenwärter: Heinrich Zimmermann von Mauer; Chriſtian Schaible von Grömbach: als Schaffner: Gottfried Broghammer von Lauterbach; als Bahnſteigſchaffner: Andreas Meier von Stetten; als Weichen⸗ wärter: Norbert Hilbert von Fiſcherbach, Friedrich Barth von Knielingen, Heinrich Wagner von Auerbach, Jakob Lenz von Weitenau, Jakob Baumann von Neudorf, Jakob Edelmann von Auerbach, Chriſtian Mattmüller von Tutſchfelden, Heinrich Kohns von Hoffenheim, Gottlieb Ludwig von Auerbach, Wilhelm Kiefer von Knielingen, Joſeph Leitz von Hettingen, Johann Blumenſchein von Hirſchhorn, Hermann Hahn von Villingen, Friedrich Wäckerle von Münzesheim. Heinrich Gottſchall von Oftersheim, Gottfried Köpfler von Unterwangen, Reinhard Sütterlin von Wiesleth, Fridolin Urich von Oeflingen, Joſeph Mayer von Zuzenhauſen, Auguſt Selinger von Krozingen, Ernſt Trefzer von Wies, Karl Guckau von Schönbrunn, Jakob Schreiner von Schwetzingen, Ludwig Jungkind von Huttenheim; als Signalwärter: Auguſt Meier von Diersburg; als Bahn⸗ wärter: Heinrich Siegriſt von Friedrichstal, Michael Doſch von Sandweier, Joſeph Valtin von Gamburg, Chriſtoph Frommel von Welſchenſteinach, Johann Schwab von Hoffſtetten. Zuruhegeſetzt: Oberbahnmeiſter Anton Hertweck in Unterſchüpf, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Vorſteher der Fahrkartendruckerei Max Windholz in Karlsruhe, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Stationsvorſteher Theodor Moll in Ludwigshafen am See, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bureauaſſiſtent Chriſtian Dittes in Karlsruhe, unter Anerken⸗ nung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bureauaſſiſtent Theodor von Faber in Karlsruhe, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Lokomotivführer Joſeph Sutter in Freiburg; Lokomotipführer Rudolf Gießler in Karlsruhe; Reſerveführer Adolf Rümmele in Freiburg; Reſerveführer Polykorp Gromann in Baſel; Wagenwärter Joſeph Emmerich in Mannheim; Stationswart Benjamin Meng in Wintersdorf; Bahnwärter jährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Daniel Binz, unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Ludwig Bär, auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner lang⸗ jährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Georg Bender, auf An⸗ ſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Karl Weber, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Pelagius Fleig auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Johann Ries, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Jeremias Läufer, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Heinrich Goll, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Joſeph Hoferer, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Seperin Brutſcher, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Philipp Kempf, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahn⸗ wärter Rudolf Straub, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Michael Metzger, unter Anerken⸗ nung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Guſtav Gleichauf, auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Jakob Kühner, auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Johann Röſer, auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner lang⸗ jährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Julius Schruft, unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Kilian Mündörfer, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Ignaz Grömminger, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Melchior Wang⸗ ler, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Johann Spänle, unter Anerkennung ſeiner lang⸗ jährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Andreas Münch, unter Georg Brecht; Bahnwärter Anton Haberſtock; Weichenwärter Fridolin Kammerer, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichenwärter Philipp Schmitt, auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichen⸗ wärter Aolois Handloſer, auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichenwärter Georg Bohn, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichen⸗ wärter Bernhard Schell, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichenwärter Laver Grumer, unter Anerken⸗ nung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichenwärter Adam Bellm, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichenwärter Wilhelm Müßner, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichenwärter Johann Brand⸗ maier, auf Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichenwärter Michael Stuber, unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Weichenwärter Johann Wurz, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte. Geſtorben: Karls⸗ ruhe Lokomotivführer Max Böhme in us dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. 85 Etatmäßig angeſtellt: die Aufſeher: Joſeph Fank und Arnold Bauer beim Männerzuchthaus Bruchſal und Karl Kaufmann beim Amtsgefängnis Offenburg. Beamten⸗ eigenſchaft verliehen: den ſeither probeweiſe verwendeten Militäranwärtern: Georg Beetz, Kanzleigehilfe beim Notariat I Bühl und Leopold Viſel, Kanzleigehilfe beim Amtsgericht Pforz⸗ heim, ferner dem Hilfsaufſeher Ludwig Kempf beim Männer⸗ zuchthaus Bruchſal unter Ernennung zum nichtetatmäßigen Auf⸗ ſeher bei der genannten Anſtalt.— Zugewieſen: die Aktuare: Konſtantin Schilling, zurzeit Einj.⸗Freiw. Unteroffizier bei der 1. Kompagnie des 1. Bayeriſchen Fußartillerieregiments in Neu⸗ ulm, der Kanzlei der Staatsanwaltſchaft Mannheim; Eduard Medinger bei den Notariaten in Villingen dem Notariat Donau⸗ eſchingen; Karl Roſenfelder bei der Staatsanwaltſachft Offen⸗ burg den Notariaten in Villingen; Alfons Volz bei den No⸗ tariaten in Pforzheim den Notariaten Heidelberg I, II und III; Philipp Hauck beim Amtsgericht Mannheim der Kanzlei des Landgerichts Mannheim; Brunod Walz bei den Notariaten Heidelberg 1, II und III dem Grundbuchamt Riedichen im No⸗ tariatsdiſtrikt Zell i..; Georg Knauer, bisher Soldat im 20. Baheriſchen Infanterieregiment in Lindau, dem Amtsgericht Heidelberg und Ludwig Lichtenberger beim Amtsgerichts Offen⸗ burg dem Amtsgericht Freiburg. Enthoben: Aktuar Wilhelm Wagner bei den Notariaten Mannheim I. II und III zwecks Ableiſtung ſeiner Militärdienſtpflicht. 95 Mit Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern: Ernannt: Schutzmann Aug. Wöppel in Mannheim zum etatmäßigen Amtsdiener in Boxberg.— Uebertragen: dem nichtetatmäßigen Aktuar Artur Heyd in Bretten eine Aktuar⸗ ſtelle beim Bezirkzamt Offenburg.— Zugewieſen: der nicht⸗ etatmäßige Aktuar Friedrich Withum beim Bezirksamt Karls⸗ ruhe der Kanzlei des Badiſchen Viehverſicherungsverbandes. Verſetzt: Amtsdiener Karl Farrenkopf in Boxberg zum Be⸗ zirksamt Tauberbiſchofsheim.— Entlaſſen: der beurlaubte Verwaltungsaktuar Friedrich Friedlin behufs Uebertritts in den Dienſt der Stadtverwaltung Mannheim. Großh. Landesgewerbeamt. Verſetzt wurden: die Gewerbeſchulkandidaten: Robert Graf, Hilfslehrer an der Gewerbeſchule in Heidelberg, und Wil⸗ ſchulen in Konſtanz bezw. Karlsruhe.— Zugewieſen wurde: Gewerbeſchulkandidat Heinrich Schlörer als Hilfslehrer der Ge⸗ werbeſchule in Karlsruhe. 1 Großh. Verwaltungshof. Die Beamteneigenſchaft verliehen: an Wärter Edmund Schweizer bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt zu Pforzheim. — Geſtorben: Wärterin Magdalena Kautz bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. Befördert: zum etatmäßigen Brückenmeiſter: der nicht⸗ etatmäßige Brückenmeiſter Valentin Jung in Freiſtett.— Ver⸗ ſetzt: der Bureauaſſiſtent: Johann Neubrand bei dem Bezirks⸗ geometer Heidelberg 1 zum Bezirksgeometer Heidelberg II.— Entlaſſen: die Landſtraßenwärter: Leopold Egle in Löffingen (wegen Kränklichkeit), Wilhelm Etzkorn in Forſt(wegen Kränk⸗ Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte; Bahnwärter Bekanntmachung. No. 3720. Die Städtiſche Sparkaſſe Maunheim hat in den Neu nachgenannten Stadtteilen und benachbarten Orten 31654% Annahmeſtellen für Spareinlagen eingetroffen: eingerichtet und die Verwaltung derſelben den beigeſetzten Perſonen Ubertragen: im Stadtteil Lindenhof: im Hauſe Meerfeldſtraße Nr. 19 Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann; Friedrich Kaiſer; 5 Schwetzingerſtadt: im Hauſe Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 39; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Mathias Merz, Inhaber eines Friſeur⸗ und Parümerieartikel⸗Geſchäfts; Seſtliche Stadterweiterung: im Hauſe Eliſabeth⸗⸗ ſtraße Nr. 7; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann Peter Disdorn; Neckarſtadt: im Hauſe Mittelſtraße Nr. 69; Inhaber der Annähmeſtelle: Herr Kaufmann; Wilhelm Huber; 7 fungbuſch: im Hauſe Beilſtraße Nr. 22; In⸗ aber der Annahnkeſtelle: Herr Kaufmann Fer⸗ dinand Schotterer; in der Gemeinde Sundhofen: im Kaufhauſe Bernhard Wedel in der Nähe des Bahnbofs: Inhaber der Annahme⸗ ſtelle: Herr Kaufmann Bernhard Wedel. in der Gemeinde Wallſtadt: im Haufe des Philipp Bühler Tünchermeiſter; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr 8 + * Pinsenflanell-Reste Ueber 500 verschiedene Slusen- E. KRAMP. lichkeit). Feine qnorm unter Preis! stoff-Muster auf Lager. 82122 in Zell i. W. in gleicher Ei t an die Gewerbe⸗ Konf D. R. P.— ohne Lötfuge, kaufen Sie nach Gewicht am dilligſten bei . Fesenmeyer, FP J, 3, Breiteſtraße. 1 Großh. Gendarmerie⸗Korps. Zu proviſoriſchen Gendarmen ernannt: Kraft, Philipp, Feldwebel vom Infanterieregiment„Markgraf Ludwig Wilhelm“(3. Badiſches! Nr. 111; die Sergeanten: Moos, Robert; Sänger, Karl und Hummel, David, vom 1. Badiſchen Leib⸗ grenadierregiment Nr. 109, Stöcker, Friedrich, vom 2. Badiſchen Grenadierregiment„Kaiſer Wilhelm.“ Nr. 110; Knaus, Chriſtian, und Heppler, Friedrich, vom Infanterieregiment „Markgraf Ludwig Wilhelm“(3. Badiſches] Nr. 111; Schindele, Emil, Rabold Bernhard, und Albert, Karl, vom 5. Badiſchen Infanterieregiment Nr. 113; Vögt, Friedr., und Köpfler, Alfred, vom 6. Badiſchen Infanterieregiment„Kaiſer Friedrich III.“ Nr. 114; Witz, Ludwig, vom 7. Badiſchen Infanterieregiment Nr. 142; Bratzler, Karl, vom 9. Badiſchen Infanterieregiment Nr. 170, Weißhaupt, Albert, vom Bad. Pionierbataillon Nr. 14, Röſinger, Franz, und Lehr, Anton, vom Feldartillerieregiment „Großherzog“(1. Badiſches! Nr. 14; Nothdurft, Jakob, vom 8. Badiſchen Feldartillerieregiment Nr. 50; Herzog, Sebaſtian, vom Badiſchen Fußartillerieregiment Nr. 14; Stief, Johann, vom 2. Badiſchen Dragonerregiment Nr. 21.— Definitiv ange⸗ ſtellt: die proviſoriſchen Gendarmen: Münz, Adam, in Frei⸗ burg; Horcher, Adolf, in Karlsruhe; Schienbein, Heinrich, und Groß, Jakob, in Mannheim.— Verſetzt: die Wachtmelſter: Wind, Philipp, von Kehl nach Karlsruhe; Müller, Karl, von Triberg nach Radolfzell; Rombach, Johann, von Woldshut nach Triberg; Weichner, Otto, Vizewachtmeiſter, von Grießen nach Waldshut; Stern, Ludwig, char. Vizewachtmeiſter, von Allensbach nach Geiſingen, ſowie die Gendarmen: Köhler, Eduard, von Geiſingen nach Grießen; Martin, Robert, von St. Blaſien nach Allensbach; Haas, Heinrich, von Fützen nach Konſtanz; Hellinger, Auguſt, von St. Georgen nach Schönau; Stein, Johann, von Schönau nach St. Georgen; Herrmann, Emil, von Gengenbach nach Oberkirch; Ihle, Anton, von Oberkirch nach Gengenbach; Maier, Konrad, von Krozingen nach Staufen; Kern, Max, von Schwetzingen nach Eberbach; Merkle, Wilhelm, von Mannheim nach Schwetzingen.— In den Ruheſtand verſetzt: die Gen⸗ darmen: Vogel, Alois, in Niefern und Schühlt, Karl, in Mannheim. 155 Aus dem Bereiche des Großh. Miniſterinms der Finanzen. Domänenverwaltung. Verſetzt wurde: Kanzleiaſſiſtent Guſtav Schaufler ber Großh. Forſt. und Domänendirektion zum Domänenamt Emmen⸗ diHT Stuerverwaltung Ernannt: zum Bureauaſſiſtenten: bei dem Großy. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt: Bureau⸗ gehilfe Gottfried Ruf bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Land; Grenzaufſeher Adam Edinger in Leo⸗ poldshöhe zum Steueraufſeher in Freiburg; Gendarm Karl Ir⸗ mert in Altheim zum Steueraufeſher in Bruchſal.— Zurück⸗ genommen: die Verſetzung des Steuereinnehmers Ullrich in Dinglingen zur Steuereinnehmerei Mannheim III und die Er⸗ nennung des Steuerinnehmeraſſiſtenten Reifenſchweiler in Mannheim zum Steuereinnehmer in Dinglingen.— Verſetzt: Steuereinnehmeraſſiſtent Jakob Littig bei der Steuereinnehmerei Mannheim 1 in gleicher Eigenſchaft zur Steuereinnehmerei⸗ Mannheim III; die Steueraufſeher: Auguſt Fuchs in Mannheim nach Eppingen, Theodor Kiſtner in Eppingen nach Gengenbach, Johann Wolff in Gegenbach nach Staufen, Guſtap Fütterer in Staufen nach Wiesloch, Georg Euſtachi in Wiesloch nach Mim⸗ menhauſen, Robert Laier in Schwarzach ſtatt nach Mimmen⸗ hauſen nach Lörrach, Bureaugehilfe Albert Hunnemann bei der Steuereinnehmerei III Mannheim zur Steuereinnehmerei ſtanz.— Zwecks Ableiſtung ſeiner Militär⸗ Emil Dörle beim Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Pforzheim⸗Stadt.— Auf Anſuchen ſeines Dienſtes enthoben: Untererheber Wilhelm Storz in Binzen und Unter⸗ erheber Franz Zink in Bonndorf.— Geſtorben: Umtererheber Johannes Kühn in Oetigheim und Untererheber Joſeph Adam Schmitt in Herbolzheim. 9 Zollverwaltung. Ernannt: Reviſionsaufſeher Joſeph Löhle in Kleinlaufen⸗ burg zum Nebenzollamtsaſſiſtenten; Poſtenführer Joſeph Peter in Karlsruhe zum Reviſionsaufſeher.— Verſetzt: Unter⸗ ſteueramtsaſſiſtent Auguſt Mayer in Donaueſchingen nach Lör⸗ rach; die Grenzaufſeher: Konrad Giller in Schlatt a. R. nach Bietingen; Karl Fürſt in Bietingen nach Schlatt a. R.— Etat⸗ mäßig angeſtellt: Grenzaufſeher Johann Haas in Stetten. — Zuruhegeſetzt: Grenzaufſeher Joſeph Schuhwerk in Dogern unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte. Aufruf. Obwoyhl in den letzten Wochen die Wohltätigkeit mehrfach in Anſpruch genommen wurde, wagen wir es dennoch, mit einem neuen Hilferuf an die Oeffenklichkeit zu treten. Das Lahrer Waiſen⸗ und Rettungshaus in Dinglingen iſt ein Raub der Flammen geworden. Auf dem Anweſen ruhte noch eine Schuld von 15 000 Mk., wozu die erſt vor einigen Tagen zu Ende gebrachten Neuherſtellungen im Haupt⸗ gebäude mit 6000 Mk. kommen. Seit 10 Jahren wurde ein Teil des großen Anweſens nach dem andern neu erfſtellt, ohne eine größere Belaſtung der Anſtalt, was nur mögli war durch die von Stadt und Land ſeit Jahren treu geleiſtete Hilfe. Man konnte hoffen, den letzten Teil mit einem Kapital von 20000 Mk. ausführen zu können. Nun aber bedarf es durch das große Brandunglück zu einem vollſtändigen, den geſetzlichen Peſiinmunzen entſprechenden Neubau außer der Entſchädigung von 50000 Mk. noch eines Kapitals von minde⸗ ſtens 80000 Mkr. Die Anſtalt mit ihren 7 72 Kindern hat ſeither mit unverkennbarem Erfolg und großem Segen gewirkt, gerade 2 7 5 7711¹ —— Philipp Bühler. Bei dieſen Aunahmenellen, die für das Einlegerpublikum käglich während der üblichen Geſchäftsſtunden geöffnet ſind, Frachtbriefe Uhr gratis. aller Art, itets vorrdtig in der— Jedes Brautpaar erhält eins geschnitzteschwarzwälder für ſolche Kinder, welchen Vater und Mutter durch den Tod lentriſſen waren, oder, was noch ſchwerer, denen die Liebe und Treue der noch lebenden Eltern fehlte, welche aber aus 5. Baase Buchidruckerel. der drohenden Verwahrloſung entriſſen und dadurch zu brauch⸗ baren Gliedern der menſchlichen Geſellſchaft herangezogen konnen Einlagen zunächſt in Beträgen bis zu 200 Mk. für eine Perſon und während einer Woche vollzogen werden. Wir empfehlen dieſe Annahmeſtellen dem Pudlilum zur regen ützung. Maunheim, den 24. Juli 1908. Städtiſche Sparkaſſe Schmelcher. JJJ.!.!! August Koegel Kontor: E 7, 15a, part. Telephon 3581 empflehlt alle Sorten 80885 Kohlen, Koks, Briketts, Buchen- und Tannenholz. in belleblger Stück⸗ Bauszinsbücher aahen nde dr. B. Suus e Buchdruckerel 6. m. b. B. Dr. Danksagung. Für die zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Verluste meiner treubesorgten, unvergesslichen Tante, Frau Regina Kieferle, Sfauthaumeisters-Witwe spreche ich hiermit auf diesem Wege meinen innigsten Dank aus. Besonderen Dank den ehrwürdigen Schwestern des Theresienhauses für ihre aufopfernde Pflege, sowie Herrn Stadtpfarrer Ahles für seine trostreichen Worte am Grabe. Der tieftrauernde Neffe: Max Weigel. 29704 wurden. Wir ſind gewiß, wir finden auch in weiteren Nreiſen teilnehmende Freunde, welche die Notwendigkeit ſolcher An⸗ 5 gerade in unſerer Zeit anerkennen und ſie zu unter⸗ tützen willig und bereit ſind. Wie ſeither ſo darf auch fernerhin die Anſtaltsfamilie nicht notleiden unter dem Druck einer zu großen Schuld. Darum helfe mit, ſie zu decken, wer gerne hilft, mit großer oder kleiner Gabe. Gottes Segen für die Gaben und die Kinder wird nicht ausbleiben. Lahr und Dinglingen, den 27. Auguſt 1908. Der Vorſtand des Bezirksamts: Geh. Regierungsrat Beck. Der Verwaltungsrat: Das Bürgermeiſter⸗ un! Kirchenrat D. Bauer in Lahr, Evang. Pfarramt in Ding⸗ Diebold Roth in Ichenheim, Uingen: Klaus Wurth in Dundenheim, Vogel, Bürgermeiſter, Wilh. Lenz, Hausvater. A. Ludwig, Pfarrer. 5 Gaben nimmt gerne entgegen: Karl Reitter, Hafen⸗ meiſter, D 7, 21, 8. Stock. 8. Seite. Lebensmittellieferung. Das Evangeliſche Bürger⸗ 3357 7 dahier bedarf für das Jahr 1909 eg. 9000 Laib Schwarzbrot I. Sorte à 875 Gramm ca. 4000 Stück Weißbrot à 60 Gramm ca, 28000 Stück Milchbrot à 50 Gramm ca. 2700 kg Rindfleiſch 0815 cd. 6 Kalbflei Qualität ca. 370 kg Schweinefleiſch und Wurſtwaren 1. Qualitat ea. 6000 Liter ſüße Vollmilch. Die Lleſerung ſoll im Sub⸗ muſſtonswege vergeben werden. Angebote hierauf wollen bis Dienstag, 3. Novbr. d.., vormittags 11 uhr verſchloſſen und mit der Auſſchrift „Lebens mittellieferung“ verſeben, im Bureau der Hoſpitalver⸗ waltung F 6„4 einge⸗ reicht werden, woſelbſt inzwiſchen die Lieferungsbedingungen ein⸗ geſehen werden können. Die Angebote auf die Back⸗ warenlieferung ſowie auf die Lleferung von Fleiſch und Wurſt haben auf Formularen zu ge⸗ ſchehen, welche die Hoſpitalver⸗ waltung koſtenlos abgibt. Dieſe Angebote müſſen derart erfolgen, daß in Buchſtaben ausgedrückt wird, wiepiel Abgebot pro 100 M. an jeder Monatsrechnung unter Zugrundelegung des jeweiligen Tabenpreiſes der Mehrzahl der hieſigen Bäcker bezw. Metzger gewährt wird. Angebote, welche nicht unſeren Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die Angeboke bleiben vier Wochen nach eröffneter Submiſ⸗ ſion uns gegenüber in Kraſt. Mannheim, 4. Oltober 1908. Der Stiftungsrat des Evangel. Hoſpitalfonds: von Hollander. 31850 Köbele. Zwangs⸗Nerſteigerung. Freitag, 9, Oktober 1908, vormittags 10 uhr werde ich in Käfertal vor dem Rathaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 65606 Möbel aller Art. Mannheim, 8. Oktbr. 1908. Götz, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Nerſtrigerung. Freitag, 9. Ortober 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal q 4, 5 5 gegen Barzahlung im Voll⸗ lrecküngswege öfſenklich ver⸗ 65606 töbel aller Art, eine Partie Damenkleider und Seidenſtoffe, Damenkonſeklion und Anderes. Mannheim, 8. Oktober 1908⸗ MRoſter, Gerichtsvollzieher. Mannheim, 8. Oktovee. — eeſten inden] Fahnen Flaggenstolie Dekorafionsstolfe Telephon 100 J. Hockistefter. Teppichhaus ſeibſtändige Weißnäherimmeg für feine Bamen⸗ und Kinder⸗ wäſche geſucht. 29700 Näh. D I, I. Laden, Ich ſuche zum ſofortig. Uintiſ 4 bü5 0 fuhen käghe Verkäuferinnen für Knabenkonfektion. 6580) Guſtav Reus, H 1, 1. iegenehe Neggatf. dne, pachten geſücht. Auch Laden mit Wohnung für Metzgerei. Offerten unter Nr. 29698 an die Expedition d. Bl. Beſſ. 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Mitt⸗ woch, den 4. November, an deiden Tagen vorm. 10 Uhr beginnend, werden auf dem Hoſe der Schloßkaſerne in Durlach leweils eiwa soüberzählige Dienſt⸗ pferde meiſtbietend gegen Bar⸗ zahlung öffentlich verſtelgert. Bad. Train⸗Bataillon Nr. 14. Jagbdverpachtung. Da bet der heutigen Jagdver⸗ pachtung der Anſchlag des Pacht⸗ werts audbe des hieſigen Ge⸗ meindejagdbezirks 4(etwa 630 ua Feld⸗ und Wieſengelände), nicht erreicht worden iſt, findel einz nochmalige Verpachtung dieſes Jagdbezirks am 47˙⁸ Mittwoch, 21. Ortor. 1. Is., vorm. 11 uhr, im hlefigen Rathauſe ſtatt. Wir laden hierzu Pachtlieb⸗ haber mit dem Bemerken ein, daß der Entwurf des Jagdpacht⸗ vertrags diesſelts zur Einſicht aufliegt und daß in der Tagfahrt als Bleter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Beſitze eines Jagppaſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeug⸗ uts der N Behörde (des Bezix nachweiſen, daß gegen die Ertellung des Jagd⸗ paſſes ein Bedenken nicht ob⸗ waltet Welnbelm, den 5. Oktober 1908. Oemeinderat. J. B. d..: Vogler. Hekauntmachung. Am f 12. Oktober, nachmittags r, verſtelgern wir in der Farrenſtallung einen fetten Rinderfarren. Neckarhauſen Amt Mannbeim, den 7. Oktober 1908. Bürgermeiſteramt: Laumann. 82110 TVerloren 8 exloren ein neues Buch: Tel⸗ mann, Unter den Dolo niten, abzugeben beichermann'sBuch handlung. 0 3, 6. 29701 Ternisches 20 iger katholiſcher venſtons. iger Schauſpfefer delratel ſofort vermögende Witwe oder äulein, bin abt ohne Anhang. Briefe unt.„Künſtlerblut“ unk. Nr. 29699 an die Erped. dſs. Bl. N Wagräzen, Ausbeſ. rl Weißnähen, a noch kint 2,* 7 2. St. DLatauf- aufe Haus, Geſchäftshaus, auch Wirtſchaftsbetrieb ꝛc., hler oder auswärts. Nur direkte Offerten von Beſitzern erbeten unt. Nr. 29712 an die Exp. d. Bl. Achtung! Kaufe getragene Herren⸗ u. Damen⸗Rleider, Schuhe uſw. zu höchſten Preiſen. 59250 §. Fiseher, H 2, 10. 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