der Stadt Mannheim und Aumgebung. Badiſche Neueſte Nach Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Schluß der Inſersten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jourual Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 144 Druckereti⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion 8df Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 8 Montag, 12. Oktober 1908. (Mittagblatt.) Die marokkaniſche Frage vollkommen beigelegt. * San Sebaſtian, 11. Okt. Der ſpaniſche Miniſter des Auswärligen Allendeſalazar, der hier eingetrofſen iſt, ſprach ſich dahin aus, daß er durch ſeine Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten Clemenceau den Eindruck gewann, die marokkaniſche Frage ſei vollkommen beigelegt. e Rooſevelt und Bryan. * Newhyork, 12. Okt. Von den Zeitungen„World“ und „Herald“ rorgenommene Probeabſtimmungen deuten einen großen Umſchwung zu Gunſten Bryans an, der jedoch anſcheinend noch nicht groß genug iſt zur Waht. 5 3 Vertretertag des Neichsverbandes der nationalliberalen Jugendvereine. JJ22%%ͤ y 3 Ab Elberfeld, 10. Okt. Mit einer Begrüßungsverſammlung im deſt⸗ ſaale des hieſigen Thaliatheaters begannen hier die 55 handlungen des 10. Ordentlichen Vertretertages des Reichs⸗ verbandes der Vereine der nationalliberalen Jugend, auf deren Tagesordnung wichtige Beſchlußfaſſungen in Bezug auf den B adiſchen, Bayeriſchen und Südweſtdeutſchen Ver⸗ band Jungliberaler Vereine ſowie Vorträge und Anträge zur Stellungnahme der jungliberalen Bewegung in Bezug auf die politiſche Lage und die Agrarfrage ſtehen. Als Vertreter des Zentralvorſtandes der Nationalliberalen Partei ſind mehrere Abgeordnete des Reichstages und des preußiſchen Landtages erſchienen. Den Wahlkreis Elberfeld vertritt Landtagsabgeordneter Hinsmann, für den verhinderten Ober⸗ bürgermeiſter Funck hatte die Stadt Elberfeld den Beigeord⸗ neten Forkel entſandt. Von den zum Parteitag eingegangenen Auträgen intereſſieren beſonders drei Anträge des Vereins Frank⸗ furt a.., die von den Vereinen in Mannheim, Han⸗ Marburg, Kempten, Darmſtadt, Heidelberg und München unterſtützt werden und die lauten: 1. Der Vertretertag ſpricht ſein lebhaftes Bedauern aus, daß es nicht gelungen iſt, bei den letzten Wahlen mehrere jungliberale Abgeordnete in die Parlamente zu entſenden. Er iſt der Anſicht, daß es die Pflicht der national⸗ liberalen Partei wäre, und daß es deren eigenes Intereſſe dringend erfordere, dafür zu ſorgen, daß der Jung⸗ liberalismus angemeſſene Vertretungen ſowohl im Reichstage wie in den verſchiedenen Land⸗ tagen der Bundesſtaaten enthält. Der der nationalliberalen Partei freiwillig dienende Jungliberalismus hat ein Recht auf beſſere Berückſichtigung bei der Aufſtellung der Kandi⸗ daturen als dies bisher geſchehen. 2. Der jungliberale Vertretertag erwartet, daß die libera⸗ len Parteien und vor allem die nationalliberale Partei ſich 9 Abonnemient: Gadiſche Boltszeitung.) 70 Pfeunig monatlfic. 15 0 Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, 9 burch die Bent dez. incl. Poſtz 58000 auſſchlag N..4n gr Quarxtal, 70 805 7 74 80 In ſeva te: 05 Oie Gslonel-elle:. 28 Pg. Seleſeuſte und verbreitetſte Zeitung 5 90 Auswͤrtige Inſerate 0„ in Maunheim und Umgebung. 66 1 Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark 55 8ſ 65040 67019 Nr. 475. mere 1866 Die heutige Wittagzaulgabe umfaßt 190, 12 Ssiten. 1908 1578 15 Telegramme. 2300 England und das Königreich Bulgarien. 3194* Paris, U. Okt. Fürſt Ferdinand von Bulgarien äußerte 368 einem Spezialberichterſtatter der„Temps“ ſein Erſtaunen, daß 4300 die engliſche Preſſe über die Unabhängigkeitserklärung Bul⸗ 4768 gariens ſo aufgebracht ſei. Die Sache wäre ganz einfach und 35% unvpermeidlich geweſen und man müßte ſich über den Lärm wun⸗ 6016 dern, den ſie hervorgerufen. Wo blieben denn die Ueber⸗ 670 keſerungen des Glasgowſchen Liberalismus. Hat Bulgarien 709 nicht ſeit 22 Jahren die Hoffnungen des liberalen Europas ver⸗ 72% wirklicht? Was die Türkei betrifft, ſo erinnere ich daran, daß 80% ich dem Sultan geſagt habe, er möge auch für Bulgarien ein 8560 wohlwollender Vater ſein, es wird ſie dafür belohnen. Meine 9401 Beziehungen waren bis jetzt von Treue erfüllt, ſie werden nun⸗ 9645 mehr von aufrichtiger Freundſchaft gekennzeichnet ſein, meine 0210 Hoffnung geht ſogar noch weiter. Zum Schluß ſprach Fürſt 0901 Ferdinand von Bulgarien ſeine Freude über die ihm aus Frank⸗ 1705 reich von zahlreichen Privatperſonen zugekommenen Sympathie⸗ —— kundgebungen, ſowie über die Haltung der franzöſiſchen Re⸗ 2787 gierung aus. 3015 Jswolski in London. 18* London, 11. Oktober. An dem Diner, das der König 4920 zu Ebren des ruſſiſchen Miniſters des Aeußern, Iswolski gab, 8400 nahm auch der ruſſiſche Botſchafter in London Graf Benckendorff 5715 ſowie der Botſchaftsrat Peklowski⸗Koziell teil. Im Laufe des 8257 Nachmittags ſprach Iswolski bei mehreren Geſandtſchoften vor. 5 Die Cholera. * Pekersburg, 11. Oktober. Im Laufe der letzten 24 8586 Stunden ſind 72 Perſonen an Cholera erkrankt und 37 geſtorben. 5402 Die Geſamtzahl der Krauken beträgt 1214. 2 Serbien macht nicht mobil. 8.»Belgrad, 11. Okt. Die ruhige Art und Weiſe, wie die 5 Skupſchtina an die Beratung über die Stellungnahme Serbiens 1908. zur politiſchen Lage ſchreitet, hat im hohen Maße zur allgemeinen 190) Beruhigung beigetragen. Während die kriegsluſtigen Ele⸗ 9 mente eine ſofortige Entſcheidung der Skupſchtina für eine kriegeriſche Aktion erwarteten, erregt es in ernſteren Kreiſen 86177 hohe Berriedigung, daß die Volksvertreter ihr für das ſerbiſche 98 910 Volk inhaltsſchwere Votum nicht auf Grund der erſten Ein⸗ — 0 drücke und rein perſönlicherEmpfindungen, ſondern erſt nach reif⸗ 16726 llicher Beratung und ausführlicher Darlegung der Lage ſeitens der verantwortlichen Regierung zu fällen entſchloſſen ſind. Diee 925.— Auge Haltung der Abgeordneten wird als eine Gewähr dafür— „ e 18. angeſehen, daß eine übereilte Entſcheidung nicht mehr zu fürch 13 8 iſt. Aus dem gleichen Grund wird auch ein eventuelles Mißtrauen lon: gegenüber der Regierung nicht als ein Anzeichen für die Kriegs⸗ 1908 luſt der Abgeordneten aufgefaßt, ſondern lediglich als Tadel da⸗ 908. für daß die Regierung in der Proteſtnote gegen die Annexion 134¹ Bosniens und der Herzegowina den Empfindungen des Volkes 417 in dieſer Hinſicht nicht vollen Ausdruck gegeben hat. In boli⸗ 42— tiſchen Kreiſen herrſcht die Meinung vor, daß die Altradikalen 4777 als die fübrende politiſche Partei bloß auf der Rekonſtruktion des 503 Kabinetts beſtehen, in Bezug auf die bosniſche Frage aber dafür eintreten werden, daß die Regelung derſelben zunächſt 57 eeiner europäiſchen Konferenz in feſtem Vertrauen übe:⸗ llaſſen werde und daß dieſelbe den berechtigten Anſprüchen des ferbiſchen Volkes Rechuung tragen werde. bei * Belgrad, 11. Okt. Nach einer amtlichen Meldung ſprach der Kronprinz gelegentlich einer geſtrigen Kundgebung vor ſeinem Palais den Manifeſtanten für die Huldigung ſeinen Dank gus wobei er erklärte:„Er hoffe, daß Ihr, wenn es not⸗ wendig ſein wird, gleich mir für den König und das Vaterland ſterben werdet.“ Von derſelben Quelle wird erklärt, daß die Nach⸗ 1 5 richt von einer allgemeinen Mobiliſierung der ſerbiſchen ſedes Armee auf eine irrige Auffaſſung der Verordnung vom 28./9. a. St. zu rückzuführen ſei, durch die das erſte Aufgebot der Re⸗ ſerve einberufen wurde. Weitere Reſerven werden nicht ein⸗ berufen, und der Umſtand, daß in Serbien gegenwärtig nur 40 000 Mann unter ben Fahnen, beweiſt, daß Serbien nicht mobil macht. 'een, 11. Okt. Blättermeldungen aus Belgrad zufolge, ſprachen ſich die ſerbiſchen Deputierten in geheimer Beratung mit I gegen 66 Stimmen gegen den Krien aus + der Vorlage zur Geſundung der Reichs⸗ finanzen von vaterländiſchen Erwägungen leiten laſſen werden. Daneben darf aber ſeitens der nationalliberalen und anderen liberalen Parteien auch dieſe Gelegenheit nicht ver⸗ ſäumt werden, um den verbündeten Regierungen nachdrücklich klar zu machen, daß die Mitarbeit der überalen Parteien in ſolchen Fragen von nationaler Bedeutung, wenn ſie von den Wählern gebilligt werden ſoll, dringend die Verwirklichung der vornehmſten liberalen Forderung nötig macht, ſo vor allem die Schaffung eines Wahlrechts für Preußen, das dem Volks⸗ verlangen entſpricht. 8. Der jungliberale Vertretertag verlangt von allen liberalen Parteien, insbeſondere aber von der national⸗ liberalen Partei, daß ſie ihr beſtes tun werden, um die⸗Be⸗ ſoldungsvorlage für die Staatsangeſtellten im Reich und in Preußen mit größter Beſchleunigung zu verabſchieden Vom Verein Jena liegt ein Antrag auf Schaffung eines Arbeitsprogramms vor. Weiter hat Jena noch einen Eventualantrag geſtellt, nach dem der Vertretertag eine gelennzeichnet. Beide Beſchlüſſe bezeichnen das Reichstagswahl⸗ Kommiſſion beſtellen ſoll, die ein Arbeitsprogramm aus⸗ arbeiten und dem nächſtjährigen Vertretertag vorlegen ſoll. Zunächſt tagte eine nichtöffentliche Verſamm⸗ lung im Kaiſerſaal der Stadthalle, die von dem Vorſitzenden Rechtsanwalt Dr. Hermann Fiſcher⸗Köln eröffnet wurde. Nach der Bureauwahl und der Ueberreichung der Vollmachten der Vertreter nahm der Vorſitzende das Wort zur Er⸗ ſtattung des Geſchäftsberichts: Während in Kaiſerslautern die Neugründung von 18 Vereinen mitgeteilt werden konnte, ſei das verfloſſene Jahr mit Neugründungen zurückgegangen. Die Urſache liege darin, daß der politiſche Aufſchwung der Reichstagswahlen die Neu⸗ gründungen erleichterte, während die letzten preußiſchen Landtagswahlen nicht in gleicher Weiſe auszunutzen waren. Die preußiſchen Wahlen ließen es an Begeiſterung vermiſſen. Es iſt mit einem Zuwachs von insgeſamt zehn Vereinen zu rechnen. Dieſem Zugange ſteht aber ein Abgang von vier Vereinen gegenüber. Alſo bleibt ein wirklicher Zuwachs von ſechs Vereinen, welche Zahl ſich durch den Anſchluß des bereits ſeit einem Jahre beſtehenden Heidelberger Vereins auf ſieben erhöht. Im ganzen zählt der Verband 89 Vereine mit ca. 16 000 Mitgliedern. Die Vermehrung des Verbandes, die man in Kaiſerslautern durch den Beitritt des Bayeriſchen und Badiſchen Verbandes erhoffte, iſt leider nicht eingetreten. Wohl aber iſt es gelungen, mit einer anderen großen Gruppe eine Verſtändigung herbeizuführen, die 13 Vereine mit zirka 2000 Mitgliedern umfaßt. Es handelt ſich um die Gruppe von Vereinen, die in dem ſüdweſtdeutſchen jungliberalen Verbände vereinigt find. In Preußen beſtehen 47 Vereine, in Württem⸗ berg 15, 11 in der Pfalz, 4 in Bayern rechts des Rheins, 4 Baden, 8 in Heſſen, 2 in Sachſen⸗Weimar, je einer in Sach Oldenburg und Hamburg. Die preußiſchen Vereine ha eine größere Tätigkeit bei den letzten preußiſchen Landta wahlen entfaltet, nachdem ſie ſich zur größeren Machtentf tung für die Wahlen zu einem preußiſchen Landesverbande zuſammengeſchloſſen hatten. Leider waren auch den preußi⸗ ſchen Vereinen die vom Reichsverband erhofften Erfolge nicht beſchieden, indem kein Abgeordneter aus ihrer Mitte in da preußiſche Abgeordnetenhaus einziehen konnte. Glücklicher war der ſüdweſtdeutſche Verband, deſſen Aufnahme ich erhoffe. Sie hat in Dr. Maurer den erſten jungliberalen Abgeordneten in das preußiſche Parlament entſandt. Auf dem Parteitag in Wiesbaden galt es, die Mißverſtändniſſe hinwegzuxäumen, die der Beſchluß von Kaiſerslautern hervorgerufen hatte, während man in Kaiſerslautern nicht anderes wollte, als die Stärkung der Partei durch die Gewinnung der Süddeutſchen. Ein Ankrag des Geſamtvorſtandes will den §8 der Satzungen wie folgt ändern:„Dem Reichsverbande können beitreten: alle Vereine, welche bezwecken, die Läſſigkei der Jugend gegenüber den Aufgaben des politiſchen Lebens z bekämpfen und ihre Mitglieder zu praktiſcher Mitarbeit au dem Boden der nationalliberalen Grundſätze heranzubilden und welche als ordentliche Mitglieder Männer und Frauen unter 40 Jahren führen.“ Die Verſammlung beſchloß jedoch, für den Ausdrue „Männer und Frauen“ den Ausdruck„Perſonen“ zu ſetzen, um den Zweigvereinen, welche keine Frauen aufnehmen wollen. die Möglichkeit zu geben, dieſe auszuſchließen. 1 5 Ein Antrag Frankfurt a. M. wünſcht dem Verbande den „Jungliberaler Reichsverbaud“', 1 Namen zu geben, 53 — Antrag wird abgelehnt. Desgleichen ein Antrag Mannheim, wonach es zuläſſig ſein ſollte, daß auf Ver⸗ tretertagen ein Verein, der an der Verſendung eines Vertreters verhindert iſt, ſeine Stimme einem anderen Verein übertragen könne. Die badiſchen Einzelvereine, 38 die auf dem Boden des Programms ſtehen, wurden hierauf auf Antrag des Vorſtandes in den Verband aufgenommen, ebenſo der ſüdweſtdeutſche Verband. Als Ort der nächſten Tagung wurde Jena, als Ort für die Tagung im Jahre 1910 Saarbrücken gewählt. Damit war die nichtöffent⸗ liche Sitzung gegen ½3 Uhr beendet. Die erſte öffentliche Verſammlung begann nachmittags 3 Uhr. Den politiſchen Bericht über die 5 jungliberale Bewegung und die politiſche aage erſtattete der Verbandsvorſitzende Rechtsanwalt Dr. Fiſcher (Köln) wie folgt: Unſere Stellungnahme zur 5 Wahlrechtsreform iſt durch die Beſchlüſſe von Mannheim und Honnover kl recht als dasjenige, welches dem heutigen geiſtigen und materiellen Kulturzuſtande unſeres Volkes entſpricht und fon dern nicht nur die Unantaſtbarteit desſelben, ſondern feine grundſätzliche Einführung in den Einzelſtaaten. Beſchluß des Zentralvorſtandes der Partei, dem zugeſtin 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 11. Oktober. haben uns als ein Zurückweichen vorgehalten wird, befaßt ſich nicht grundſätzlich mit der Frage der Einführung oder Ab⸗ lehnung des Reichstagswahlrechts, ſondern iſt lediglich aufzu⸗ faſſen als die Parole der Partei für die bevorſtehende Wahl. Infolgedeſſen beſchränkt ſich der Beſchluß darauf, diejenigen Forderungen zuſammenzufaſſen, welche angeſichts der partei⸗ politiſchen Lage in Preußen tatſächlich durchführbar erſcheinen. Nur derjenige kann verſuchen, uns aus unſerem Verhalten einen Vorwurf zu machen, der ſich der Illuſion hingibt, daß die taktiſche Möglichkeit in Preußen beſtehe, von dem heutigen veralteten Dreiklaſſenwahlrecht mit einem Schlage zu dem modernen Reichstagswahlrecht überzugehen. Wir Junglibera⸗ len faßten unſere Aufgabe ſo auf, daß es uns vor allem darauf ankam, der preußiſchen Regierung in ihrer zögernden Hal⸗ tungen gegenüberzuſtellen einen entſchloſſenen Wil⸗ len des preußiſchen Bürgertums, der dahin geht: Fort mit dieſem Wahlrecht! Von dieſem Gedanken ausgehend mußten wir vor allen Dingen dafür ſorgen, daß die Partei in dieſer Frage geſchloſſen und einig in dem Wahlkampfe aufmarſchiere. Das iſt erreicht worden, und nicht unter Außer⸗ achtlaſſung der prinzipiellen Stellung unſerer Partei. Die Hauptleitſätze des Zentralvorſtandsbeſchluſſes beſagten: Die Wahlrechtsreform iſt unaufſchiebbar; ſie muß als ein geheimes und ditettes Wahlrecht aufgebaut werden und auf die ſoziale und wirtſchaftliche Schichtung des Volkes in ihrer Bedeutung für die Geſamtwohlfahrt Rückſicht nehmen. Einen ſolchen Zu⸗ ſtand herbeizuführen war unſer Beſtreben und wir haben dieſen Standpunkt auch kräftig in Magdeburg auf dem all⸗ gemeinen Delegiertentage gegenüber der zögernden Haltung einzelner Mitglieder zum Ausdruck gebracht. Umſo entſchloſſe⸗ ner ſind wir daher dahin zu wirken und darauf zu achten, daß mit dem, auf das wir uns verſtändigt haben, wirklich ernſt gemacht wird. Wir ſprechen heute die beſtimmte Erwartung aus, daß die nationalliberale Landtagsfrak⸗ tion die erſte ſein wird, welche in der neuen Landtags⸗ ſeſſion die Wahlrechtsreform zur Sprache bringt und unabänderlich auf ihrer Durchführung beharrt. Dem preußiſchen Bürgertum muß zum Bewußtſein kom⸗ men, daß die Entfaltung liberaler Grundgedanken in Preu⸗ ßen erſt dann Raum hat, wenn die Schranken des preußiſchen Wahlrechts gefallen ſind. Den Rückgang der nationalliberalen Mandate führen wir darauf zurück, daß die nationalliberale Partei in den letzten Wahlkämpfen es noch nicht verſtanden hat, eine reinliche Scheidung nach rechts, vor allem zum Bunde der Landwirte zu vollziehen, daß es verabſäumt worden iſt— das gilt beſonders für Hannover— mit einer wirklich liberalen Aufklärungs⸗Propaganda recht⸗ zeitig einzuſetzen. Eine Arbeiter kandidatur in Weſt⸗ falen hätte übrigens ſich mehr genützt, als vielleicht das eine oder andere allzu ſtürmiſche Wort aus unſeren Reihen ge⸗ ſchadet hat. Der Redner geht dann zur Behandlung der Reichspolitik über und ſagt der nationalliberalen Fraktion des Reichstages im Namen des Verbandes Dank für ihr Eintreten bei dem Zuſtandekommen des Reichsverſeinsgeſetzes. Dank gebührt der nationalliberalen Reichskagsfraktion auch für ihre Mitarbeit bei dem Zuſtandekommen der Börſenreform und dem Geſetz betreffend die Majeſtätsbeleidigun⸗ gen. Das alles ſind Früchte der Blockpolitik, und noch heute ſind wir Freunde dieſer Blockpolitik. Freilich, die ernſteſte Probe wird die Blockpolitik noch zu beſtehen haben, wenn man an die Finanzreform herantritt. Die Regierung beabſichtigt offenſichtlich, mit Hilfe ſämtlicher bürgerlicher Parteien— auch des Zen⸗ trums— die Finanzreform zu löſen. Kennzeichnend da⸗ für iſt die Heranziehung der Zentrumsführer zu den Vor⸗ beſprechungen beim Reichsſchatzſekretär. Vom rein äußerlichen Standpunkt aus iſt die Blockpolitik in ihrer gegenwärtigen Handhabung mit dieſem Schritt bereits aufgegeben. Sehen wir aber von dieſer Aeußerlichkeit ab, ſo bleibt eines bedeutſam: die Bemerkung des Schatzſekretärs, daß die Sache ſo liege, daß diejenigen Parteien, die im letzten Jahre politiſch mitein⸗ ander gegangen ſeien, der ſogenannte Block, in wirtſchaftlichen Fragen oft weiter voneinander abweichen als von einer dieſem Block nicht angehörenden Partei. Das heißt deutlicher: die Regierung iſt bereit mit Zentrum und Konſervativen die Finanzreform zu löſen. Der Grund kann nur ſein, die Re⸗ gierung iſt nicht bereit, bei der Geſtaltung der Finanzreform die Konzeſſionen zu machen, welche der Liberalismus im In⸗ tereſſe des Volkes fordern muß. Hier tritt die Gefahr eines Zurückweichens des liberalen Gedankens im Block klar zutage. Für die nationalliberale Partei als die Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit, daß am nächſter Sonntag, den 18. Oktober vormittags 11¼ Uhr die erſte dies⸗ jährige Dichter⸗ und Tondichter⸗Matinee ſtattfendek. die Richard Wagner gewidbmet iſt. Billette ſind ſchon jetzt an der Tageskaſſe 1 zu haben(Logen 1. Rang und Pacterre⸗ Jogen.50— Parkett 1 Mark— 2. und 3. Rang.50 un; Galerie 080 Marf. Nenes Operettentheater(Apollo). Heute Montag abend „Dollarpeinzeſſin“ mit den Herren Fritz Werner und Adolf Lußmann als Gäſte in den Partien des„Hans“ und des„Fredy“, Die Operette hat etras Jugendfriſches in ſich, das ſie zum Er⸗ folge führen muß, beſonders wenn ſie in einer erſtklaſſiſchen Be⸗ ſetzung zur Darſtellung gelangt. Imponiert Herr Lußmann all⸗ abendlich durch ſeinen mächtigen klangſchönen Tenor, ſo findet Herr Fritz Werner täglich eine neue Seite an ſeiner Partie her⸗ aus, die er zur Vollkommenheit ſelbſt geſtalfet und durch die Neuartigkeit der Aufführung verblüfft. Eine Polarexpedition mit Eisbären. Ueber den Verſuch, Eisbären als Zugtiere bei einer Polareypedition zu verwenden, hat ſich Karl Hagenbeck, der gegenwärtig in London weilt, dem Vertureter eines engliſchen Blattes gegenüber ausgeſprochen. „Wir richten die Bären für Kapitän Amundſen, den nor⸗ wegiſchen Polarforſcher, ab,“ führte er aus.„Ich habe jetzt einen jungen Engländer für dieſe Aufgabe engagiert, und in wenigen Monaten werden die Bären in London zu ſehen ſein. Kapitän Amundſen, der lange Zeit in den arktiſchen Regionen geweilt hat, iſt der feſten Ueberzeugung, daß der Eisbär abgerichtet werden kann und dann ebenſo zahm und verläßlich iſt wie ein Eskimo⸗ hund. Der Forſcher gedenkt, wenn er im Jahre 1910 zu einer Fahrt nach dem Nordpol aufbrechen wird, dieſe Bären mitzu⸗ nehmen, die den Schlitten über das Eis ziehen ſollen. Natürlich ausſchlaggebende Paxtei im liberalen Block ergibt ſich hieraus die Notwendigteit einer beſonders vorſichtigen Haltung. Wenn ſie auch als nationale Partei ſich unbedingt für die Löſung der nationalen Fragen mit voller Kraft einſetzen muß, muß ſie es doch vermeiden, in dem Beſtreben eine Löſung unter allen Umſtänden zu bringen, liberale Forderun⸗ gen hintanzuſetzen. Die Taktik der nationalliberalen Partei kann daher nur dahin gehen, Schulter an Schulter mit den übrigen liberalen Parteien die liberalen Forderungen zu vertreten und vor allem alle Vorſchläge abzulehnen, die eine Löſung der Reichsfinanzreform lediglich in indirekten Steuern finden. Nimmt die Partei dieſe Haltung ein, ſo entgeht ſie auch der Gefahr von vornherein als Vermittler zu gelten, eine Gefahr, vor der wir nicht eindringlich genug warnen zu müſſen glauben. Sollen die Reichsfinanzen dauernd geſund bleiben, ſo müſſen ſie vor neuer Verwirrung durch das Zentrum ge⸗ ſchützt werden.(Sehr richtig.) Es muß verhindert werden, daß die bewilligten Mittel nicht ſpäter durch das Zentrum nach dem alten Rezept der Frankenſteinſchen Klauſel verzettelt werden. Eine ſolche Gefahr iſt zu vermeiden durch die dau⸗ ernde Ausſchaltung des Zentrums infolge des Zuſammenwirkens der Blockparteien. Der Redner geht ſodann auf den Antrag des Geſamt⸗ vorſtandes auf Schaffung eines Einigungsausſchuſſes ein und führt dazu aus: Wir glauben, daß die Zeit für die Schaffung eines ſolchen Ausſchuſſes günſtig iſt. Die Block⸗ politik wird nicht ewig währen, daher glauben wir, daß jetzt der richtige Augenblick iſt, wo die liberalen Par⸗ teien noch zuſammenſtehen, dafür zu ſorgen, daß, wenn der Block auseinanderfällt, der Liberalismus geeint aus den Trüm⸗ mern hervorgeht. Was wir erſtreben iſt feſtzuſtellen, daß die nationalliberale Partei, die größte liberale Partei, die Eini⸗ gung der liberalen Gruppen will, und daß ſie in der Bildung eines Einigungsauſchuſſes einen geeigneten Weg hierzu erblickt. Jede Beachtung muß ich der Erwägung abſprechen, daß man jetzt, nachdem bereits die linksliberale Fraktionsgemeinſchaft beſteht, der nationalliberalen Partei nicht zumuten könne und dürfe, an dieſe Gemeinſchaft mit dem Erſuchen der Schaffung eines ſolchen Einigungsausſchuſſes heranzutreten. Zweierlei iſt dabei falſch. Erſtens bedeutet die linksliberale Fraktions⸗ gemeinſchaft etwas ganz anderes als der Verſtändigungsaus⸗ ſchuß. Es handelt ſich nicht um die Schaffung eines Aktions⸗ programms, ſondern darum, eine Initiative zu ſchaffen, die ſich im Rahmen einer Beſprechung der liberalen Parteien durch ihre Vertreter hält. Zweitens will mir dieſer Einwand wenig libetal erſcheinen. Die Befürchtung, von links eine Abſage zu erhalten, ſchätze ich nicht hoch ein. Die Linke würde bei einer ſolchen Abſage zuviel an Preſtige berlieren. Die Links⸗ liberalen müſſen nur die Sicherheit gewinnen, daß es den Nationalliberalen mit der Einigung heiliger Ernſt iſt. Der Redner legt namens des Zentralvorſtandes folgende Neſolntion vor:„Wir halten noch immer an der Blockpolitik feſt und hoffen, daß unter Mitarbeit der konſervativen Parteien eine den Bedürfniſſen des Deutſchen Reiches entſprechende gründ⸗ liche Regelung der Finanzreform gelingt. Sollen aber die deutſchen Reichsfinanzen dauernd geſund bleiben, darf die ſo geſchaffene Grundlage nicht wieder durch Beſchlüſſe wie die auf Betreiben des Zentrums geſchaffene Frankenſteinſche Klauſel erſchüttert werden. Eine Gewähr dafür iſt aber allein eine dauernde Ausſchaltung des Zentrums durch das Zuſammenwirken der Blockparteien. Das Zuſammenarbeiten der Liberalen mit den Konſervativen erfordert aber eine Ver⸗ ſtändigung der Regierung und der Blockparteien über eine Reform des Wahlrechts in Preußen. In der Stärkung des liberalen Einigungsgedankens erblicken wir das beſte Mittel, dem deutſchen Liberalimus wieder zu Macht und Anſehen zu verhelfen. Wir erachten es daher als vornehmſte Aufgabe der nationalliberalen Partei, den Einigungsgedanken unabläſſig zu fördern und praktiſche Wege zur Verwirklichung dieſes Gedankens zu finden. Die Bildung eines gemeinſamen Aus⸗ ſchuſſes der liberalen Parteien zur Ausſprache über ſchwebende politiſche Fragen halten wir für einen ſolchen gangbaren Weg.“ Die Ausführungen des Redners wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. In der Diskuſſion, die mit der Be ⸗ ſprechung des Antrages auf Schaffung eines Einigungs⸗ ausſchuſſes verbunden wurde, gibt Erzellenz Hamm namens des Zentralvorſtandes die Erxklärung ab, daß die Schaffung eines Ausſchuſſes zur Erzielung der ——ß,vr————..— werden ſich dieſe Tiere der Natur der Eisregionen beſſer an⸗ paſſen können als die Hunde; man kann annehmen, daß vier Bären wenigſtens ebenſoviel leiſten als 60 oder mehr Hunde. Die Bären ſollen übrigens nächſtens ausgeſtellt werden und uns ſo Geld einbringen, damit der Forſcher uns nur noch einen nomi⸗ nellen Preis für die abgerichteten Tiere zu zahlen hat.“ Das Ende japaniſcher Schwertfegerkunſt. Die Kunſt des Schwertſchmiedens war im alten Japan wohl das geehrteſte und heiligſte Handwerk. Das Schwert war die Gottheit des Sa⸗ murais und dies ſtolze Symbol ſeiner Ritterſchaft und ſeines Schlachtenruhms mußte ein vollendetes Kunſtwerk ſein, unter feierlichen Zeremonien zu unzerbrechlicher Feſtigkeit gehämmert, der Griff geſchmückt mit Edelſtein und koſtbarer Zierrat. Heut prunken jopaniſche Prachtſchwerter nur noch in Muſeen und Sammlungen, und die Gilde der alten Schwertfeger wäre, wenn ſie noch in alter Zahl beſtünde, dem Hungertode ausgeſetzt. Doch es gibt nur noch zwei Schwertfeger in Sukiyama von Oſaka und Miyamoto von Tokio, die beide den Titel„Kaiſer⸗ licher Hof⸗Schwertſchmied“ führen und nicht viel zu tun haben. Sie ſind die letzten. Soll mit ihnen die Zunft ausſterben? Die Lehrzeit dauert 7 Jahre, und um die Kunſt vollkommen zu be⸗ herrſchen, bedarf es einer weiteren, ebenſo langen Zeit. Da fin⸗ det ſich ſchwer ein Lehrling, und die beiden Meiſter glaubten ſchon daran verzweifeln zu müſſen, überhaupt noch jemanden für ein ſo brotloſes und ſo ſchwer erlernendes Handwerk zu finden. Wie japaniſche Blätter berichten, hat ſich nunmehr die„Schwertgeſell⸗ ſchaft“, eine uralt ariſtokratiſche Verbindung, der beiden ver⸗ zweifelten Schwertfeger angenommen und die Sache zur Kennt⸗ nis des Mikados gebracht. Der Kaiſer hat angeordnet, daß jedem der beiden Meiſter zehn Jahre lang eine Subvention von 2000 M. das Jahr ausbezahlt werde; dadurch werden ſie in den Stand gefetzt ſein, ein oder zwei Lehrlinge in die ſchwere Kunſt der Schwertſchmiede einzuweihen. Einigung unter den liberalen Parteien für die Jungen wie die Alten das Ideal ſei. Gegenwärtig ſei aber die Einigung aller liberalen Parteien noch nicht durch⸗ führbar. Nach einer weiteren lebhaften Debatte wird ſchließ⸗ lich der Antrag des Geſamtvorſtandes an⸗ genommen. Der erſte Frankfurter Antrag wird abgelehnt, in der Erwägung, daß der Jungliberalismus bei den nächſten Wahlen die Aufſtellung von Kandidaturen ſelbſt in die Hand nehmen müſſe. Der zweite Frankfurter Antrag wird zu Gunſten der vom Verbandsvorſitzenden eingebrachten Reſo⸗ lution zurückgezogen. Der direkte Antrag Frankfurt wird in folgender Faſſung angenommen:„Der jungleberale Ver⸗ tretertag erſucht die Fraktion der nationalliberalen Partei ihr beſtes zu tun, um die Beſoldungsvorlage für die Staats⸗ beamten im Reich und in Preußen, ſowie in den Bundes⸗ ſtaaten, in denen dies noch nicht der Fall iſt, unabhängig von der Reichsfinanzreform mit größter Beſchleunigung zu ver⸗ abſchieden“. Der hierzu eingebrachte Zuſatzantrag Hannover wird angenommen. Der Antrag Stuttgart, der ſich mit der auswärtigen Politik befaßt, wird zurückgezogen mit Rückſicht auf die Vorgänge ſeit der Formulierung des Antrages und weil die Vorwürfe gegen die Leitung der auswärtigen Politit gegenwärtig teilweiſe nicht mehr berechtigt und teilweiſe nicht mehr zeitgemäß ſeien. Ein Vertreter Düſſeldorfs nimmt den Antrag wieder auf, in namentlicher Abſtimmung wird aber beſchloſſen, den Antrag von der Tagesordnung abzuſetzen, Der Antrag Stuttgart bezüglich der Organiſation der Arbeit⸗ nehmer wird mit geringfügigen Aenderungen angenommen. Eine längere Debatte entſpann ſich über den Antrag Jena, der ein jungliberales Arbeitsprogramm verlangt.— In ſpäter Abendſtunde wurden dann die Verhandlungen auf morgen vormittag vertagt. Badiſche Politik. Eine verfehlte Demonſtration gegen den Großherzogsbeſuch. Mannheim, 11. Okt. Die Mannheimer zu ſollen glaubte, daß es gegen die Firma Heinrich Lanz hetzte, hatte auf heute morgen eine große Volksverſamm⸗ lung in den„Saalbau“ einberufen, um ein wenig gegen die m zu gevadezu klägliche Beſuch dieſer Demonſtrationsverſammlung ſtellt aber dem guten patrio⸗ Anweſenheit der allerhöchſten Herrſchaften in Mannhei „demonſtrieren“. Der tiſchen Sinn unſerer Mannheimer Arbeiter⸗ ſchaft ein glänzendes Zeugnis aus. Die Mannheimer Ar⸗ beiter, die— zu ihrer Ehre ſei es geſagt— ſich in hellen Scharen an dem Lampionzug zu Ehren des Großherzogspaares be⸗ teiligten, zogen es auch heute vor, anſtatt den öden Rotomontaden Süßkinds u. Gen. zuzuhören, ſich an der Straßenhuldigung fſtr das Großherzogspaar zu beteiligen. Als wir 5 Minuten vor dem feſtgeſctzten Beginn der Verſammlung(10 Uhr] im Saalbau ein⸗ trafen, füllten genau 8 Perſonen den großen Saal, während der Abg. Süßkind vor dem Saale ſich gegenüber Gleichgeſtunten über dieſe Schmach für das klaſſenbewußte Proletariat beklagte. Uhr waren erſt 60 Perſonen im Saal, darunter zwei Frauen und ein noch nicht ſchulpflichtiges Kind. Und als kurz nach 11 Uhr die Verſammlung endlich eröffnet wurde— man erwog, ob man nicht überhaupt von der Verſammlung abſehen ſolle— waven ganze 85 Leute zugegen. Später füllte ſich der Saal noch ein wenig, bis ſchließlich— 120 Perſonen die höchſte Frequenz⸗ ziffer ausmachten. Was Herr Süßkind über den ver⸗ floſſenen Landtag ausführte, war ebenſowenig neu wie inte⸗ reſſant. Einiges aus der Rede Süßkinds ſei aber doch mit⸗ geteilt. So ſagte er einleitend folgendes:„Die Legislaturperiode 1907—08 ſtand unter dem Zeichen der ſchwarzen Flagge. Das Zentrum war auf den Präſidentenſtuhl gelangt durch die Ver⸗ bohrtheit der Nationalliberalen. Es war der ver⸗ floſſene Chef Binz, der über die Köpfe ſeiner Fraktion hin⸗ weg diktierte und von den Verhandlungen, die zwiſchen uns und den Liberalen ſtattfanden, ſeiner Fraktion keine Mitteilung machte.... Aber wenn man der Sozialdemokratie keine par⸗ lamentariſche Gleichberechtigung gewähren will, dann ziehen wir auch den Nationalliberalen nicht die Dornen aus dem Fuß. Dann iſt es uns gleichgiltig, ob das Zentrum oder die National⸗ liberalen herrſchen.“ Süßkind wünſchte dann einjährige Bud⸗ getperioden und verwahrte ſich gegen die Aeußerung Gecks auf dem Nürnberger Parteitage, als ob die badiſche Sozialdemokratie die Schuldenwirtſchaft des Staates empfehle. Nach Süßkind ift „Schuldenwirtſchaft, wenn man Feſtungen baut, die nach 5 Jahren wieder abgetragen werden müſſen, da ſie den neuen Schußwaffen nicht mehr ſtandhalten.“ Ueber Miniſter von Bodman wußte der Redner in einem ſchönen Bilde folgendes zu ſagen:„Der neubackene Miniſter Bodman machte einen Huſarenritt ins ſozialdemokratiſche Lager, aber er wurde bald von ſeinem ſcharfen Pferd,„Sozialiſtenkoller“ genannt, abgeworfem, und dann lief das ungeſattelte Pferd ungehindert in Landtage herum.“ und Nationalliberale an einem Strange ziehen. Die Sozial⸗ demokratie müſſe dieſe beiden Parteien auch danach behandeln. Den Nationalliberalen werde auf keinen Fall„Haſenfreiheit“ zugebilligt werden. Süßkind ging dann auf die Juſtizdebatte und die ſozialdemokratiſche Kritik an der Mannheimer Juſtiz ein, wobei der Redner eine gea grobe ungeheuerliche Beleidigung und Schmähung des verſtorbenen 1. Staatsanwalts Junghanns beging. Herr Süßkind ſagte bezugnehmend auf die Schnupftabak⸗ affäre und die Zeugniszwangshaft Geck wörtlich:„Der Staats-⸗ anwalt Junghanns hat dieſe Vorſtöße gegen die Sozialdemokratie begangen zu einer Zeit, wo er nicht ganz zurechnungs⸗ fähig war. Er hätte das vor allem nicht als Jung⸗ liberaler tun dürfen. Der Tod— Arterienverkaltung— hat gezeigt, daß„etwas nicht ganz richtig in ſeinen Gehirn war“. Der Redner führte dann Klage über das Auf; treten des Zentrumsarbeiters Belzer im Landtage und meintez „Da kann man ſehen, wie im Lande die freien Gewerkſchaften und die Sozialdemokratie von dieſen Burſchen behandel werden, wenn das ſchon in ſolcher Weiſe im Landtage geſchieht“ Und ſo weiter in Grazie! Die weiteren Redner in der Ver⸗ ſammlung ſprachen weit gemäßigter als der„Reviſioniſt“ und Budgetbewilliger Süßkind, ohne freilich etwas zu ſagen, wa den Klaſſenſtaat aus den Angeln heben könnte. Von der Sozialdemokratie. *Mannheim, 10. Okt. Abg. Geck erwiderk im Offenburger„Volksblatt“ auf eine Notiz der Mannheimer „Volksſtimme“, in der von„Stänkerei“ uſw. derer um Geck dis die Rede iſt, mit folgender Liebenswürdigkeit: Sozial⸗ demokratie, deren Organ das Großherzogspaar dadurch begrüßen Weiter ſagte Herr Süßkind:„Bezüglich deß Banderolenſteuer hüllte ſich der Finanzminiſter in ein Still“ ſchweigen ein, indem er die Erklärung abgab u. ſ. w. Die allgemeine Debatte im Landtage habe eine Klärung dahin gebracht, daß in allen Fragen des Fortſchritts Zentrum im Wahlkampfe ie — lung in Mannheim, 11. Oktober⸗ General⸗Anzeiger.(Mittagblat) 5 3. Seite. „Wenn unſere Zitat⸗Reviſioniſten nur den Namen„Leipziger Volkszeitung“ leſen, werden ſie meſchuke (und ſehen Geſpenſter. Das ſind Nachwehen von Nürnberg. die man ihnen verzeihen kann. Dort ſahen ſie überall „Stänker“, nur im eigenen Lager nicht“. Darnach ſcheint die Partei gegenwärtig ihre Hauptauf⸗ gabe darin zu ſehen, einen übeln Geruch zu ver⸗ breiten. JPforzheim, 10. Okt. Hier verliert der Reichs⸗ tagsabg. Eichhorn, der nach Berlin ins Preßbureau der ſozialdemokratiſchen Partei berufen worden iſt, immer mehr an Boden. In der letzten Verſammlung des ſozialdemokra⸗ tiſchen Vereins, die ſich mit der Budgetfrage beſchäftigte, ſtellte ſich nur e in Redner auf die Seite Eichhorns, während alle übrigen 15 Redner den Standpunkt der 66 vertraten. OKehl, 10. Okt. Eine ſozialdemokratiſche Verſamm⸗ Bodersweier(Amt Kehl) nahm nach dem Bericht des „Genoſſen“ Kißling über den Nürnberger Parteitag + 7 folgende Reſolution an:„Die heutige Verſammlung iſt mit den Beſchlüſſen des Nürnberger Parteitages einverſtanden. Sie erblickt in der Haltung des„Volk sfreund“ in der Budgetfrage, indem er den badiſchen Parteitag über den deutſchen Parteitag ſtellen will, eine offene Aufforderung an die Süddeutſchen Parteigenoſſen, die Parteitagsbeſchlüſſe, ſoweit dieſelben für ſie in Frage kommen, nicht mehr zu beachten und dazu beizutragen, eine Spal⸗ tung in der Partei herbeizuführen“ Hius Stacdlt und Tand. Maunheim, 12. Oktober 1908. Das Großherzogspaar in Mannheim. Audienz. Am Samstag nachmittag um 6 Uhr wurden bom Großherzogs⸗ paar im Schloß die erſten Staatsbeamten, die Geiſtlichkeit ſämt⸗ licher Konfeſſionen und die Leiter der Lehranſtalten, im ganzen etwa 50 Herren, in Audienz empfangen. Der Großhergzog unterhielt ſich mit jedem Herrn längere Zeit und erkundigte ſich dabei auf das eingehendſte nach den Verhältniſſen ſeines Wirkungskreiſes. Man bekam den Eindruck, daß der Landesherr, der allen Herren gegenüber die beſten Wünſche für ihre fernere Wirkſamkeit zum Ausdruck brachte, beſtrebt war, ſich über alles auf das genaueſte zu orien⸗ tieren. Erſt um 8 ÜUhr war die Audienz zu Ende. 5 5 Lampionzug mit Serenade. Ganz Mannheim war am Samstag Abend auf den Bei⸗ nen. Schon in der achten Stunde ſtrömte das Publikum in dichten Scharen dem Schloſſe zu und flutete, wenn es ſich überzeugt hatte, daß vor dem Schloßhofe kein günſtiger Stand⸗ ort mehr zu erobern war, zum Teil wieder zurück in die Breite⸗ ſtraße und auf die Planken. Dort ſtanden denn auch Männlein, Weiblein und Kinder einträchtig wie die Mauern und waxteten mit Spannung auf das erſte Zeichen, das das Herannahen des Lampionzuges verkündete. Als der Zug, über den wir weiter unten eingehender berichten, den Garten des„Roſen⸗ gaptens“ verließ, rückten die vereinigten Mannheimer Geſang⸗ vereine in aller Stille mit den Fahnen und der Grenadier⸗ kapelle, die dazu berufen war, die Chöre zu begleiten, an der Spitze aus dem inneren Schloßhofe, wo ſie ſich verſammelt hatten, hinaus in den großen Schloßhof und gruppierten ſich im Halbkreis um das auf portal errichtete ſich in die unvergeßliche Ausſtellungszeit zurückberſetzt. Aus weißen Kacheln gebildete Lichtguirlanden umgaben die gärk⸗ neriſchen Anlagen. Ein zweiter Lichtkreis umrahmte die grünen Raſenflächen, die durch japaniſche Lampions an langen Stecken eine warme Tönung erhielten. Das Kaiſerdenkmal umſäumten langſtielige Lichtblumen und im Hintergrunde zeichneten terreihen die Konturen der beiden Wachhäuschen ab. Und zwiſchen all den unzähligen Kacheln flammten die Flambeaux der Gaskandelaber und auf zwei hohe Tannenreispylonen die zu beiden Seiten der Sängerſchar errichtet waren, loderten mächtige Flammenreifen. Wir haben im Laufe dieſes Som⸗ mers pompöſe Beleuchtungen im Wiesbadener und Badener Kurgarten geſehen, aber keine von beiden hat in ihrer Kom⸗ poſttion die des Mannheimer Schloßhofes übertroffen, wobei allerdings in Betracht zu ziehen iſt, daß an beiden Plätzen nicht ein für derartige Veranſtaltungen ſo günſtiger Raum vorhanden iſt. Kurz nach 9 Uhr verkündete die immer mehr anſchwellende Muſik das Herannahen des Lampionzuges. Der Hohenfriedeberger Marſch wechſelte mit dem Defiliermarſch, ein Zeichen dafür, daß die an der Spitze des Zuges mar⸗ ſchierende Militärkapelle bei den Wachhäuschen abgeſchwenkt war und die Vereine an ſich vorüberziehen ließ. Nun kamen auch die erſten Lampions in Sicht und bald füllte die Wege um die Brunnen feuriges Rot. Unterdeſſen war auch das Groß⸗ herzogspaar auf dem Schloßbalkon mit dem Gefolge erſchienen. Der Großherzog trug wieder die Uniform ſeines Leibgrenadier⸗ regiments und den Helm, während die Großherzogin eine weiße Toilette angelegt hatte. Der laue Abend geſtattete der hohen Frau, ohne Hut zu erſcheinen. 20 Minuten nach 9 Uhr erhob Meiſter Breling auf ſeinem hochragenden Standort den Taktſtock und im nächſten Moment brauſten die markigen Akkorde des Chores„Die Ehre Gottes“ von Beethoven unter Orcheſterbegleitung über den mächtigen Platz. Die Serenade hatte begonnen. Ju kurzen Zwiſchenräumen folgten die Chöre„Mein Lieben“ von Türk und„Ewig liebe Heimat“ von Breu, ebenſo wie der einleitende Chor unter Herrn Muſikdirektor Bielings an⸗ feuernder und energiſcher Leitung ungemein klangſchön und ſicher geſungen. Nun ſtieg der Vorſitzende der„Mannheimer Liedertafel“, Herr Küllmer, zum Podium empor und brachte mit weithin ſchallender Stimme das Hoch auf das Großherzogspaar aus. Es waren ergreifende Momente, als das von Tauſenden aufgenommene Hoch über den weiten Platz brauſte, als die Grenadierkapelle mit der Fürſtenhymne einſetzte und gleichzeitig die Brunnen in grünem und das Kaiſerdenkmal in rotem bengaliſchen Lichte erſtrahlten. Mit dem gemütvollen„Segenswunſch“ von Weinzierl ſchloß die Serenade wirkungsvoll ab. Und dann kam der Clou des Ganzen. Ein Krachen und Ziſchen und im nächſten Augenblick ergoß ſich von dem Geländer, das den Schloßhof nach der Stadtſeite abſchließt, ein 12 Meter hoher und 120 Meter breiter Feuerſtrom hernieder. Ein überwältigend ſchöner Anblick, dieſer aus Myriaden von Funken zuſammengefügte Rieſenwaſſerfall, von dem ſich die dunkle Silhouette des Kaiſerdenkmals prachtvoll abhob. Nur zu ſchnell verſiegte der dem freien Platze vor dem Haupt⸗ hohe Dirigentenpodium. Der Schloßhof er⸗ ftrahlte in prächtigſter Abendtoilette. Unwillkürlich glaubte man Lich⸗ erwähnt, die Teilnehmer feurige Strom, in den ſich vielfarbige Leuchtkugeln miſchten. Bald waren nur noch dichte Rauchſchwaden die Ueberreſte der entſchwundenen feurigen Pracht. Die Vereine ſchickten ſich nun wieder zum Abmarſch an. Von links und rechts kamen ſie angerückt und ſchickten ihre jubelnden Hoch⸗, Gutheil, Hipp, hipp, hurrah ete. Rufe hinauf zum Schloßbalkon, wo der Großherzog immer und immer wieder dankend die Hand an den Helm legte. Empfang der Vereinsvorſtände. Nach der Serenade wurden die Vorſtände der vereinigten Män⸗ nergeſangvereine und des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, ſowie die Herren Muſikdirektor Bieling, Direktor Pichler und Stadtbaurat Perrey ins Schloß gebeten. Herr Küllmer, der Vorſitzende der„Liedertafel“, ſtellte die Herren dem Großherzog vor, während Herr Stadtrat Heinrich Löwen⸗ ha upft die Voyſtellung bei der Großherzogin vornahm. Wie wir hören, hat ſich der Großherzog ſehr lobend über die ganze Ver⸗ anſtaltung ausgeſprochen. Beſonders ehrende Worte der Anerken⸗ nung hatte er für die prachtvolle Ausführung der Chöre und gegen⸗ über Herrn Weinreich für die muſterhafte Zugsordnung. Der Platz vor dem Hauptportal war durck Schutzleute abgeſperrt, die durch das Publikum fortwährend mit der Frage beſtürmt wurden, wann und wo das Großherzogspaar dann zu ſehen ſei. Viele zogen dann enttäuſchk von dannen, wenn ſie hörten, daß man das Für⸗ ſtenpaar erſt wieder am Abend bei der Fahrt zum Theater zu ſehen bekomme. Lampionszug. Der Lampionszug zur Serenade im Schoßhof iſt unſtreitig zu den gelungenſten Veranſtaltungen, die aus Anlaß des Beſuches des Großherzogspaares in Szene geſetzt wurden, zu zählen. Wohl ſelten durfte in unſerer Vaterſtadt von der Bürger⸗ und Einwoh⸗ nerſchaft ein Lampionzug mit ſa herzlichen und ſympathiſchen Bei⸗ fallsäußerungen begrüßt worden ſein, als wie es am Samstag abend der Fall war. Gine nach vielen Tauſenden zählende Menſchen⸗ menge hatte ſich ſchon eine Stunde vor der eigentlichen Ankunft des Zuges draußen am Roſengarten und in der Heidelbergerſtraße an⸗ geſammelt. Und erſt in den Planken und der Vreiten Straße!l Man muß dieſe Menſchenmenge, die auf den Trottoirs dieſer unſerer Hauptverlehrsſtraßen gleichſam eine undurchdringliche lebende Mauer bildeten, geſehen haben, um ſich einen Begriff von dem koloſſalen Menſchenandrang zu machen. Und all dieſe gewaltige Menſchenmenge wurde ſowohl von der Schutzmannſchaft wie Gen⸗ darmerie in muſterhafter Ordnung gehalten, wie das 3z. B. in der Breiten Straße der Fall war. Das Verhalten obiger Ordnungs⸗ beamten gegenüber dieſes enormen Menſchenandranges verdient alle Anerkennung. Aber auch das Publikum verhielt ſich vuhig und kam den Anordnungen der Schutzmannſchaft gerne nach. Inzwiſchen herrſchte im Roſengarten, dem Sammelpunkt der am Lampionzug ſich beteiligenden Vereine, ein lebhafter Verkehr. Pünktlich um 7 Uhr war der Präſident des Feuerio, Herr Weinreich, ſowie der Oberſt der Prinzengarde, Herr Holm, im Roſengarten, um der dort ſchon ſehnſüchtig harrenden Schuljugend die Tafeln für den Lampionzug ſowie ihren Standort anzugeben. Es war dies gewiß keine leichte Aufgabe, der ſich dieſe Herren in uneigennützigſter Weiſe unterzogen haben, zumal, wenn man bedenkt, daß die 91 jugendlichen Tafelträger nicht gerade ſo ohne tweiteres zu dirigieren ſind. Allmählich rückten nach 8 Uhr aus den verſchiedenen Stadt⸗ teilen die einzelnen Vereine mit ihren Fahnen und Standarten zum Teil unter klingendem Spiel an und begaben ſich ſofort auf der öſtlichen Seite in den Garten des Roſengartens, wo ihnen von dem Zugskomitee ihr Platz angewieſen wurde. Bei Vetreten des Ausſtellungsplatzes fiel uns beſonders angenehm die Ruhe und Lautloſigkeit, mit der ſich der Lampionzug formierte, auf. berſpätete Pereine anmarſchiert, ſo daß es 5b der Lampionszug auch pünktlich um 9 Uhr im Schz treffen würde. Während wir uns noch ſolchen Betrachtungen hin⸗ gaben, hatte ſich die Spitze des Lampionszuges unter klingendem Spiel der Muſikkapelle des 25. Jufanterieregiments bereits in Be⸗ wegung geſetzt. Den Zug eröffneten zwei beritbene Gendarmen, denen 12 Fackelträger der Freiwilligen Feuerwehr folgten, dann zam das Zugskomitee, das ſich aus den Herren Weinreich, Holm, Hauſen, Schwei zer, Bieber, Helbach und Schuler zuſammenſetzte. Dann folgben die ſich am Zuge betei⸗ ligenden 91 Vereine mit ihren Fahnen und Standarten. Im Ganzen dürften es etwa 4500 Perſonen geweſen ſein. Beſonders zahlreich waren die verſchiedenen militäriſchen Vereine, die Feuer⸗ wehren und die Sportvereine vertreten, bon denen verſchiedene weit⸗ hin ſichtbare Transparente hatten. Da ſämtliche Lampions von roter Farbe waren, ſo war der Eindruck des Zuges, in dem ſich 10 Muſik⸗ kapellen befanden, ein ungemein günſtiger und dem Auge wohl⸗ tuender. Der Zug nahm ſeinen Weg durch die Heidelbergerſtraße, die Planken bis zum Pfälzer Hof, dann links durch die Breiteſtraße nach dem Schloßhof. Das zu beiden Seiten der Straße Spalier bil⸗ dende Publikum brach während des Vorbeimarſches des Zuges wie⸗ derholt in lebhafte Beifallsäußerungen aus und begrüßte die ein⸗ zelnen Vereine in beſonders beifälliger Weiſe. Namentlich tharen die in Sportskoſtümen erſchienenen Vereinigungen Gegenſtand leb⸗ hafter Ovationen. Der Vorbeimarſch des Zuges dauerte 15 Minu⸗ ten; dabei iſt aber zu berückſichtigen, daß er in Sechſerreihen und in ſtrammem militäriſchen Schritt erfolgte. Während der Dauer des Zuges waren die elektriſchen Bogenlampen in der Breitenſtraße ausgeſchaltet, was den Vorteil hatte, daß der Lampionzug eine viel intenſivere Wirkung erzielte. Pünktlich um 9 Uhr war der Zug im Schloßhofe. Dem oben ſchon erwähnten Zugskomitee ſei auch an dieſer Stelle für die vortreffliche Arrangierung und glänzende Durchführung des Lampionszuges die wärmſte Anerkennung aus⸗ geſprochen. es ſaſt fragl Großes Doppelkonzert im Nibelungenſaale. Nach Beendigung der Serenade formierten ſich, wie bereits des Lampionszuges wieder und zogen unter Vorantritt der Kapelle des 25. Infanterieregiments durch die Bismarckſtraße und den Kaiferring nach dem Roſengarten, wo⸗ ſelbſt nach Abgabe der Lampions und Nummernſchilde im Nibe⸗ lungenſaale für die Zugsteirnehmer ein großes Doppelkon⸗ zert ſtattfand. Kurz nach 10 Uhr war der Nibelungenſaal faſt bis auf den letzten Platz beſetzt und eine ziemlich angeregte und lebhafte Stimmung, die ſich im Verlaufe des Konzerts noch ſtei⸗ gerte, vorhanden. Die muſikaliſchen Darbietungen wurden von der Kapelle des hieſigen 110. Grenadierregiments ſowie derjenigen des 25. Infanterie⸗Regiments Raſtatt beſtritten. Beide Kapellen fanden für ihre Darbietungen ein beifallsfreudiges Auditorium. Das ſehr reichhaltige Programm enthielt Kompoſttionen von Döring, Rein⸗ ecke, Roſſini, Wagner, Thomas, Fetras, Strauß, Fall und Menzel. Die beiden Dirigenten Vollmar und Reick mußten ſich wieder⸗ holt zu Dreingaben verſtehen, ſo intenſiv war der Beifall, der den Leiſtungen ihver Muſikerſchaar gezollt wurde. Die im Lampionszuge mitgeführten Fahnen und Standarten waren auf der Empore un⸗ mittelbar unter dem Nibelungenfries aufgeſtellt, ſodaß ſie im ganzen Saale ſichtbar waren. Unter den Erſchienenen bemerkten wir u. a. auch auf einen Moment Herrn Bürgermeiſter Ritter und Herrn Stadtrat Löwenhaupt, ſowie den Elferrat des Feuerio, die Veranſtalter des ſo wohlgelungenen Lampionszuges. Unter den Muſikpiecen befand ſich auch das Hänſel⸗ und Gretelduett„Wir tanzen Ringelreiben einmal hin und her“, aus der Operette„Die Dollarprinzeſſin“, das von der Raſtakter Kapelle ſo vorzüglich wie⸗ dergegeben wurde, daß es da capo geſpielt werden mußte. Das Kon⸗ Um⸗ 87% Uhr wurde durch ein Trompetenſigwal das, Zeichen zum An⸗ zünden der Lampions gegegen. Während dies geſchah, zamen noch ich erſchien, Schloßhof ein⸗ der verewigte Großherzog Friedrich J. in dieſem Gotteshaus ge⸗ vorgänger, Kirchenrat Greiner, gehalten. zert dauerte bis nach Mitternacht. Erſt um 12 Uhr 15 Minuten, als die letzten Akkorde der letzten Muſikpiecen verklungen waren, leerte ſich der Saal. Einen ſchöneren Abſchluß, als durch dieſes Dop⸗ pelkonzert, das allen Anweſenden einen äußerſt vergnügten Abend bereitete, hätte man der Serenade ſicherlich nicht geben können. Der Feſtgottesdienſt. Der geſtrige zweite Feſttag wurde durch den Feſtgottes⸗ dienſt in der Trinktatiskirche eingeleitet, zu dem ſich die groß⸗ herzoglichen Herrſchaften kurz vor 10 Uhr begaben. Im Gefolge befanden ſich Oberhofmeiſter v. Freyſtedt, Präſident Dr. Nicolai, Oberhofmeiſter v. Stabel, Flügeladjutant Frhr. b. Seutter, Kammerherr Frhr. v. Göler, Legationsrat Dr. Seyb und Freiin v. Rotberg. Vor der Kirche hatte ſich ein zahlreiches Publikum angeſammelt, das das Fürſtenpaar ſtürmiſch begrüßte. Das Gotteshaus war überfüllt. Kein Stehplatz war mehr zu haben. Das weibliche Element überwog. Auf der erſten Empore zur Linken befand ſich die Grenadierkapelle. Herr Oberſt v. Winterfeld war mit dem Offizierkorps erſchienen. Die Mannſchaften hatten die Empore zur Linken inne. Punkt 30 Uhr ſuhr die Großh. Equipage vor. Am Portal hatten ſich zur Begrüßung eingefunden die Herren Stadtpfarrer Simon, Achtnich, Ahles, Klein, Sauerbrunn und von Schöpffer, der Kirchengemeinderat und die Herren Landes⸗ kommiſſär Geh. Oberregierungsrat Pfiſterer, Polizei⸗ direktor Dr. Korn und Bürgermeiſter Dr. Finter. Herr Stadtpfarrer Simon begrüßte die hohen Herrſchaften mit fol⸗ gender Anſprache: Allerdurchlauchtigſter Großherzog! Allergnädigſte Großherzogin! 5 Ew. Königl. Hoheiten beim Eintritt in dieſes altehrwürdige Gotteshaus einen ehrerbietigen, herzlichen Willkomm entbieten zu dürfen, iſt den berufenen Vertretern der hieſigen evangeliſchen Kirchengemeinde ebenſoſehr ein warmempfundenes Bedürfnis als auch eine tiefgegründete Freude. Die gütigſt bewilligte An⸗ nahme dieſer untertänigſten Huldigung gereicht uns zu hoher Ehre, verpflichtet und bewegt uns Ew. Königl. Hoheiten gegen⸗ über zu aufrichtiger und inniger Dankbarkeit. Es ſei uns geſtattet zu erklären, was uns zu dieſer Handlung beſtimmt. Wir erblicken und verehren in Ew. Königl. Hoheit, unſeren allergnädigſten Großherzog, nicht allein den hoch⸗ geſtellten, reichbegabten Erben eines weithin in höchſter Achtung ſtehenden Thrones, ſondern auch den hochgeſinnten, hochherzigen Sohn eines unvergeßlichen Landesvaters, deſſen Regierung reiche Segnungen über das badiſche Volk und Land brachte und deſſen Gedächtnis noch lange, lange Zeit in Segen unter uns ſein wird, und einer edelmütigen treubeſorgten Landesmutter welche in unermüdlichem Liebeswalten für die Pflege der Armen und Kranken ihre höchſte Aufgabe und ihre ſüßeſte Freude fand und noch findet. Und wir ſchätzen uns auch glücklich, in Ew. Königl. Hoheit den treuen Landesbiſchof der evangeliſchen Kirche verehren zu dürfen, der gerecht und weiſe, den Wert einer reli⸗ giös⸗fittlichen Geſinnung und Geſittung voll einſchätzend, ſich ſtets als ein ſtarker Schirmherr unſeres Glaubens erweiſen wird und welchem allſeitiges Vertrauen entgegengebracht werden darf in friedlichen Tagen wie in unruhigſter Zeit.— Es gereicht uns ebenſo zu nicht geringer Freude, zu wiſſen, daß auch Ew. Königl. Hoheit unſere allergnädigſte Landesfürſtin die edeln Kräfte und Tugenden beſitzen, welche einer Fürſtin das Herz der Landes⸗ kinder gewinnen. Wir kennen den religiößſen Sinn und den ſittlichen Ernſt wie das gute Gemüt Ew. Kgl. Hoheit und ver⸗ trauen guten Muts darauf, daß alle auf die Hebung des Volks⸗ wohls und die Linderung der verſchiedenen Nöte im Volksleben gerichteten Beſtrebungen in unſerer Landesherrin ein warm⸗ herzige Gönnerin und eine eifrige, zielbewußte Helferin finden werden. Dieſe Erkenntnis beglückt uns in hohem Maße u weckt in uns innige Dankbarkeit. Aber ſie drängt uns auch, Ew. Königl. Hoheiten die ernſtgemeinteſten Gelöbniſſe unentwegter Treue, unerſchütterlichen Gehorſams zu weihen. Daneben bitten wir Gott, den Herrn aller Herren und Geber aller guten und volllommenen Gaben, daß er ſeine Güte und Treue über dem teuren Leben Ew. Königl. Hoheiten täglich neu ſein und die Sonne ſeiner Gnade ſtets über Höchſtihrem künftigen Lebensweg lieblich leuchten laſſen wolle und daß auf unſer ganzes Land ein Segensſtrom ausgehen möge, der allen Bewohnern zum Beſten gereicht und ein Grund herzlicher Freude und aufrichtiger Dank⸗ barkeit wird. Des Gottes Schutz und Segen walte allezeit fber Ew. Königl. Hoheiten und dem ganzen Großh. Hauſe! Dies unſer ehrfurchtsvoller Wunſch und unſer herzliches Gebet! Der Großherzog dankte mit herzlichen Worten und ſprach jeden der zum Empfang verſammelten Herren an. Als das Großherzogspaar unter den präludierenden Klängen der Orgel die Kir he betreten und die in der vorderſten Reihe reſervierten Plätze eingenommen hatte, ſang die Gemeinde unter Orcheſterbegleitung den 1. Vers des Liedes„Lobe den Herrn o meine Seele“, worauf nach dem Verleſen des Schriftwortes die Damen des Kirchenchores unter Herrn Blaß' Leitung und ein Mädchenchor das Opus„Jauchzet den Herrn“ mit tiefer Empfindung ſangen. Unter dem Geſang des Liedes„Wer das Kleinod will erlangen“ durch die Gemeinde beſtieg alsdann H Stadtpfarrer Hitzig die Kanzel zur Feſtpredigt, der er das E Lucas, Kapitel 14, Vers 25 u..:„Es ging aber viel Volkes mit ihm; und er wandte ſich und ſprach zu ihnen: So jemand zu mir kommt, und haſſet nicht ſeinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schweſter, auch dazu ſein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger ſein“ zu Grunde legte. Der Geiſtliche leitete ſeine gedankenreichen Ausführungen mit dem Hinweis darauf ein, daß die evangeliſche Gemeinde Mannheims zum erſten Mal die Ehre habe, das Großherzogspaar in ihrer Mitte zu ſehen Es ſei deshalb ſeine erſte Pflicht, in Aller Namen die hohen Herrſchaften auf das ehrerbietigſte willkommen zu heißen. Es freue die Gemeinde von Herzen, daß das Großherzogspaar auch den Gottesdienſt beſuche, denn es bezeuge dadurch, daß es mit der Gemeinde verbunden ſein wolle durch das feſte Band des gemein⸗ ſamen Glaubens. Mit doppelter Freude heiße man das Groß⸗ herzogspaar willkommen, weil man ihm im Voraus ein volles Maß von Liebe und Verktrauen entgegenbringen könne, nicht allein, weil der Segen der geliebten Eltern vor ihm hergehe, ſondern auch aus dem Grunde, weil man Gelegenheit gehabt habe, ſich über die Geſinnung und das Weſen des jungen Großherzogs⸗ paares aus ſeinem bisherigen Wirken ein Urteil zu bilden, ſo daß man das Vertrauen haben könne, daß ſeine Regierung eine geſegnete ſein werde. Der Herr ſegne ihren Eingang und Aus⸗ gang jetzt und immerdar. Nach dieſen einleitenden Worten er⸗ innerte der Geiſtliche daran, daß es gerade heute als am 14. Sonntag nach Trinitatis geweſen ſei, daß über dieſen Text gepredigt wurde, über den heute gepredigt werde und daß damals weſen iſt. Den Gottesdienſt habe damals ſein ſeliger Amts⸗ Der Geiſtliche er⸗ läuterte alsdann der aufmerkſam lauſchenden Gemeinde das Schriftwort des näheren. Mit Gebet und Gemeindegeſang ſchloß der Gottesdienſt. Nach herzlicher Verabſchiedung von den zu Begrüßung verſammelt geweſenen Herren trat das Groß herzogspaar mit ſeinem Gefolge die Sei e 18—— General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannhelm, 11. Oktober. Rundfahrt durch die Stadt an, die ſich aber nur auf die Oſtſtadt erſtreckte. die. Poſtunterbeamten aufgeſtellt. Bereits um 712 Uhr traf das Großherzogspaar wieder im Schloß ein. Die Hoftafel. Landgerichtsdirekt. Wengler Geh. Kommerxienrat Reiss Oeh. Reglerungsrat Brecht 0 Bürgermeister Dr. Flinter Kammerherr Frh. von Oöler Landgerichtsdirekt. Dr. Hummel Bürgermeister Hofrat Kraft Regierungsrat Landenberger Medizinalrat Dr. Lindemann Domänenrat Vierling Reichstagsabg. Bassermann Oberbauinspekt. Kupferschmid Oberetl. Frhr. Priur v. Buchan Vetertnzrrat Fucks Malor Faller Stadtdekan Baner Kommerzlenrat Hohenemser Landtagsabgeordneter Ihrig Kommerzienrat Dr. Clemm Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher Major von Nantrau Hofth.· Intendant Dr. Hagemann Kommerrienrat Kannegieser Stadtverord. Obmann O. Seib FLommerrienrat Vögele Stadtrat Dr. Stern Oberstabsarrt Dr. Mantel Stadtrat Freitag Stadtrat Mainzer Stadtrat Köchler Stadtrat Dr. Alt WIIh. Fulda, Stadtv. Obm. Stellv. Stadtrut Baro Fabrikant J. Wener Stadtbaurat Elsenlohr Direktor Llebing Rechtsanwalt König Dlrektor Engehom Eisenbahndirektor Nettel Dlrektor Knecht Fabrikdirektor Hoffmann Offizier der Wachs Fabrikdirektor Karl Bensinger Oberleutnant Alewyn Fensterseite 85 Oͤrdonanxoffizier Oberleutnant 5 Graf Hennin Auf dem ganzen Wege wurden den hohen Herrſchaften von dem Um ½2 Uhr begann im großen Ritterſaal des Schloſſes die Publikum lebhafte Opationen bereitet. Auf den Planken waren][ Hoftafel. Die Tafelordnung war folgende: 4*. 8 0 2 85 8 0 8 —— 2 25 5—* — 2 2 2 0 818 3 82 2 VVVVVVFCETC 2 Jb —— 2 2— 8 2—— 3 2 5 .— 5 25 O 23* 2 8. — 25 0 8 8 2.—— 2—57 85* 5 8 5 8 2 2 8 2 2— 212 1. 8 rl E 8 1 2 JJJJ 88 5 J 355 S 3 2388 S —— 7—— S«»˙¾Kjg 28* Landgerichtsdirektor Walz 5 8 5 8 Oberst 2. D. Nicolai 33 5 3 5 3 8 12 8 8 8 2 K 80 U 5 80⁰ 5 Bürgermeister von Hollander 5 8³ 5 825 8 8 Landgerichtsdirekt, Obkircher — 2 2 8 Amtsgerichtsdirektor Oiessler Generalmajor Dũrr Geh. Reg.-Rat Dr. v. Engelberg Major a. D. Seubert Major Freih. Seutter v. Lõten Polizeidirektor Dr. Korn Stadtschulrat Dr. Sickinger Nostdirektor Weiland Kommerxienrat Zeiler Stadtpfarrer Simon Geh. Kommerzienrat Haas Staatsanwalt Dr. Kärcher Bezirksarzt Dr. Kugler Direktor Höhler Galeriedirektor Frey Professor Ischler Forstmeister Nüssle Notar Wörner Stadtpfarrer Christian Kommerzienrat Dyckerhoff Reichsbankdirektor Obkircher Maſor Gärtner II. Vors. d. Handelskammer Engelhard Oberamtmann Eckhard Stadtrat Oross, Präs. d. Handwerkak. Landtagsabgeordneter Vogel Stadtrat Lõwenhaupt Stadtrat Battenstein Landtagsabgeordn. E. Mayer Stadtrat Duttenhöfer Stadtrat Fendel Stadtrat Gordt Stadtrat Denzel Stadtbaurat Perrey Mitgl. d. Stadtv.-Vorst. Magenau V. Darmstadter Vorst. d. verk.V. Stadtrat K. Michel Direktor J. Pichler Birektor Hammesfahr Fabrikdirektor Ad. Bensinger Fabrikant Karl Lanz Bankdirektor Dr. R. Broslen EKaufmann Milek Direktor Brecht Oberhofmarschall Fretherr von Freystedt Eingang 0— — ng der pwar Herrn ſeferant Wilh. Preſtinari üpertragen, der dieſe Aufgabe wieder mit hervor⸗ ragendem künſtleriſchen Geſchmack gelöſt hatte. Das Geſamtarrange⸗ went war in herbſtlicher Stimmung gehalten. Niedergehaltene Ar⸗ caungements aus prächtigen rotblühenden Ericas twaren unterbrochen mit hohen Silbewontfſätzen, die uus Laub und Beerenzweigen in Herbſtlichen Farbentönen arrangiert waren. Die einzelnen Stücke waren durch Aſparagusranken verbunden und umſchlungen. Die ganze Anordrung fand allſeitigen Beifall und beſtätigte von neuem die große Leiſtungsfähigkeit der Firma. Bei dieſer Gelegenheit ſei moch erwähnt, daß Herrn Preſtinari auch das gärtneriſche Arrangement der lleineren Familſentafel am Samstag übertragen war. Die Ausſchmückung beſtand aus Silberauffätzen mit Kornblumen und zartroſa Nelken und fand ebenfalls wegen ihrer wirkungsvollen Zuſammenſtellung großen Beifall. Die Speiſenſolge war folgendez Potage à la Prinzesze, resme de soles à la Piòds de boeuf Renalssande, Ohbaufrokt de ce à PAlsacienne, Soxbet impériale, Ohapons de Bresse rotis au eresson, Boeurs de lait ue à la fermisre— Compote, Fonds'artichauts, Bonnefox; Aanas à Lesperance— Poetits gäteaux, Camembert en surpri Früchte Beim Braten erhob ſich der Großherzog zu folgendem Toaſt auf die Stadt Mannheim: Meine Herren! Es iſt mir eine werte Pflicht, Sie hier zum erſten Male von dieſer Stätte aus bei mir will⸗ (kommen zu heißen, Sie, die Sie teils durch Ihren Beruf hierhergeführt, teils durch Geburt oder durch freie Wahl im ſchönen Mannheim heimiſch geworden ſind. Wenn ich zurückblicke auf eine ſchon geraume Spanne Zeit, ſo darf ich Ihnen wohl erzählen, daß ſchon anfangs der ſechziger Jahre mein lieber Vater mich mit hierher nahm und wie n ſchon damals die recht tiefen Eindrücke der Hgroßen Stadt und ihres Getriebes ſich in mein jugendliches Gemüt einprägten. Und dann ſteht mir lebhaft in Erinnerung, wie ich als gerade Erwachſener, an der Seite meines teueren Vaters die Einweihung der großen, damals größten, Hafenanlage im Jahre 1875 mit⸗ exleben durfte. Und wie viel liegt dazwiſchen ſeit jenen über 80 Jahren an bedeutſamer Entwicklung, an immer Imehr, an immer größerer Ausprägung des induſtriellen Strebens neben der alten, bewährten Handelstätigkeit der Stadt. Seit jener Zeit war es mir, war es ſpäter der Großherzogin und mir hier manchesmal vergönnt, ſchöne zund glückliche Tage in der immer mehr ſich ent⸗ wickelnden, aufſtrebenden Stadt zu verleben, —— Tk.—————— ̃ͤ-——— uns aufzunehmen von dem Gedeihen, von der Entwicklung der Stadt. Schöne, unvergeßliche Feſttage mit Ihnen zu feiern, Feſttage unſeres Hauſes, Feſttage Ihrer Stadt, und zuletzt noch das Stadt⸗Jubiläum des letzten Jahres, mit all den tiefen Eindrücken, die gewiß Sie Ihr Leben nicht verlaſſen werden. Wenn ich nun heute, nach ernſter Zeit zum erſten Mal Sie um mich verſammele, ſo geſchieht das mit dem Wunſche, Ihnen auszuſprechen, daß die in über 50 Jahren durch meinen teuren, in Gott ruhenden Vater der Stadt gegenüber be⸗ vorzugte Fürſorge und väterliche Liebe als ein teures Erbteil bei mir bewahrt bleiben ſoll und daß mir nichts freudiger und er⸗ freulicher ſein ſoll. alsmitzuwirken und zu ver⸗ folgen, wie durch Umſicht und die Tatkraft und das nie erlahmende Streben aller Kreiſe hier die Stadt zu einer gedeihlichen Weiterentwicklung ge⸗ langen möge. Ich fordere Sie auf, mit mir die Gläſer zu erheben und 115 805 Wohl der Stadt Mannheim zu trinken. Hoch, hoch, 0 1* Begeiſtert ſtimmte Alles in das Hoch ein. Die Tafel⸗ mufik ſtellte die Grenadierkapelle. Gegen 3 Uhr wurde die Tafel aufgehoben. Herr Otto Hoffmann, Direktor der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld, war in ſeiner Eigenſchaft als erſter Vorſitzender des Verbandes Süddeutſcher Induſtrieller geladen und wurde vom Großherzog in ein längeres Geſpräch gezogen über die Beſtrebungen des Ver⸗ bandes und was den Verband zur Zeit beſchäftigt. Feſt⸗Vorſtellung im Hoftheater. Um 7 Uhr beſuchten die Großh. Herrſchaften die Feſtvorſtellung im Hoftheater. Eine ſehr hübſche und ſtimmungsvolle Dekoration hatte die Eingangsfaſſade des Theatergebändes erhalten. Die hoch⸗ ragenden Säulen waren mit Tannenreisgewinden, die Schleifen in den badiſchen und naſſauiſchen Farben trugen, geſchmückt. Der Balkon war mit rotem Tuch ausgeſchlagen, über das ſich gleichfalls Guir⸗ landen ſchlängelten, unterbrochen von Tannenreis⸗ und vergoldeten Lor⸗ Den Mittelpunkt dieſer ſinnreichen Dekoration bildete ein das badiſche Wappen und die badiſche Fahne tragender Adler. Einen einfachen aber wirkungsvollen Schmuck hatte das Foyer des Theaters erhalten. In der Mitte befand ſich eine künſtleriſche Zuſammen⸗ ſtellung von Lorbeerbäumen, Palmen und hochſtämmigen Fuchſten. Die Treppenaufgänge wurden durch Lorbeerbäume, Thujas Palmen und hochſtämmige Fuchſien flankiert. Im Innern des Zu⸗ ſchauerraumes zogen ſich entlang den Brüſtungen der Logen Tannenreis⸗ gewinde geziert mit Schleifen und künſtlichen Roſen. Die Fürſtenloge war mit Lorbeerbäumen, Palmen und Aſparagus geſchmückt. Kurz nach 7 Uhr erſchten das Großherzogs paar. Im Foyer wurden die Allerhöchſten Herrſchaften von Herrn Intendant Dr. Hagemann, ſowie den Mitgliedern der Theaterkommiſſion unter Führung ihres Vor⸗ ſitzenden, Herrn Oberbürgermeiſter Martin empfangen. Nachdem die immer wieder erneut frohe und erfreuliche Eindrücke in verſchiedenen Herren dem Großherzog und der Großherzogin vorgeſtellt. waren, begaben ſich die Allerhöchſten Herrſchaften in die Fürſtenlage. in Weiß gekleideten Beim Betreten des Zuſchauerraumes brachte Herr Durgerneſſe Dr. Finter das Hoch auf das Großherzogspaar aus, das von der 45 das Haus bis auf den letzten Platz füllenden, feſtlich geſtimmten Menge, die ſich bei dem Erſcheinen des Großherzogspaares von ſun ſ⸗ Sitzen erhoben hatte, begeiſtert aufgenommen wurde. Hierauf ſpielg das Orcheſter die badiſche Hymne, welche ſtehend angehört wurde Sodann begann die Aufführung. Gegeben wurde Offenbachs phan⸗ taſtiſche Oper„Hoffmanns Erzählungen“. Es war eine wirkliche Feſtvorſtellung, nicht nur wegen ihres Anlaſſes, ſondern auch wegen ihrer nach jeder Richtung hin vollendeten Durchführung. Hervor⸗ ragend ſchön ſpielte das Orcheſter unter Kapellmeiſter Kutzſchbachs äußerſt wirkſamer Wiedergabe. Auch die Soliſten ſowie die Chöre ſtanden auf der Höhe ihrer Aufgabe und boten abgerundete, keil⸗ weiſe muſterhafte Leiſtungen. Zwiſchen den 2. und 3. Akt fand eine größere Pauſe ſtatt, in der den Großh. Herrſchaften verſchie. deme Damen und Herren aus der Geſellſchaft vorgeſtellt wurden, Die Vorſtellung erreichte gegen 10 Uhr ihr Ende. Sowohl bei der Fahrt zum Theater, als auch bei der Rückfahrt nach dem Schloß hatte ſich vor dem Eingang des Theaters ſowie in den nach dem Schloſſe führenden Straßen ein zahlreiches Publikum eingefunden welches dem Großherzogspaar ſtürmiſche Ovationen bereilete. Das Wetter des zweiten Feſttages ließ ſich nicht ſo gut an wie am Samstag. Samstag Nacht ſetzte gegen 3 Uhr ein ſchier wolkenbruchartiger Regen ein, der glücklicher⸗ weiſe nicht von allzu langer Dauer war. In den erſten Morgen⸗ ſtunden erſtrahlte der Himmel wieder in ungetrübtem Blau. Dann überzog ſich vollſtändig das Firmament, ohne aber das diesmal ſehr unerwünſchte Naß herabzuſenden. So wechſelten Aufheiterung und bedeckter Himmel mit einander ab. Der Fremdenzufluß war infolge der verhältnismäßig günſtigen Witterung bedeutend. Das Haupt⸗ kontingent ſtellte wie üblich die nächſte Umgebung. Im Kaufhauſe war der Andrang zum Stadtratsſaale begreiflicherweiſe ganz enorm Hunderte mußten wieder umkehren. Vielleicht iſt es möglich, den Saal am kommenden Sonntag noch einmal der allgemeinen Be⸗ ſichtigung zugänglich zu machen. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch richtig geſtellt, daß die zweigeſchoſfige Bibliothek des Stadtrats⸗ ſaales, die wegen ihrer ausgegeichneten, echt künſtleriſchen Aus, führung auch geſtern allgemeine Bewunderung erregtbe, von der hieſigen Firma K. Zeyher u. Co. geliefert wurde. Recht lebhaft ging es den ganzen Tag über auch auf dem Schloßplatze zu. Beſichtigung des hieſigen Grenadierregiments. Heute morgen 8 Uhr erfolgte auf dem Kaſernerplaßz die Be⸗ ſichtigung der beiden hieſigen Bataillone des Infanterie⸗Regiments Nr. 110 durch den Großherzog. 7 Uhr 50 Min. verließ der Groß⸗ herzog mit ſeinem militäriſchen Gefolge in 2 Equipagen das Schloß. Die Wache am Schloßeingang trat ins Gewehr und präſentierte. Um 8 Uhr traf der Landesfürſt in der Kaſerne ein, worauf ihm der Regimentskommandeur, Herr Obenſt v. Winterfeld, Mel⸗ dung erſtattete. Der Großherzog ſchritt alsdann die Front der Bataillone ab, dabei jede einzelne Kompagnie mit einem„Gulen Morgen, Grenadiere“ begrüßend. Die Mannſchafben erwiderten mit einem lauten„Guten Morgen, Königliche Hoheit“. Die Ba⸗ terillone ſtanden in Regimentsfront mit der Richtung nach der Exerzierhalle. Die Mannſchaften waren im Ordonnanzanzug, alſo ohne Gewehr. Nach Abſchreiten der Front rückten die Kompagnien ab, während der Großherzog die Offiziere des Regiments um ſich verſammelle und jeden einzelnen derſelben durch Anſprachen aus⸗ zeichnete. Um 8 Uhr 40 Min. verließ der Großherzog nach herz⸗ licher Verabſchiedung von Heryn von Winterfeld die Kaſerne. Die Wache krat ins Gewehr und präſentierte, Das vor der Kaſerne ſich angeſammelte Publikum brach in Hochrufe aus. Der Groß⸗ herzog dankte nach allen Seiten durch militäriſches Grüßen.— der Großhergog auf der Fahrt nach dem Schloſſe dem Steuerauf⸗ ſeher Maier von Käferthal ſah, ließ er anhalten und zog ihn in ein Geſpräch, wobei er ſich nach deſſen Befinden erkundigte. Maier war früher 18 Jahre lang Muſiker im Infanterieregiment Nr. 114 in Konſtanz und mußte in ſeiner Eigenſchaft als korps⸗ älteſter Mufiker während des Aufenthalts der hohen Herrſchaften auf der Inſel Mainau dort ſehr oſt ſpielen. Das Großherzogliche Inſtitut hatte am Samstag gegen 4 Uhr die hohe Ehre, die Großherzogin Hilda zum erſten Mal ſeit ihrem Regierungsantritt im Hauſe zu begrüßen. J. K. H. die von Damen und Herren des 92 folges begleitet war, wurde am Eingang des Hauſes von der Vorſteherin, Frl. Streccius begrüßt und durch den mit Grün und Heidekraut reichgeſchmückten Gang in den Saal geleitet. Die Großherzogin unterhielt ſich längere Zeit in huldvollſter Weiſe mit der Vorſteherin und dem Präſidenten des Aufſichts rates, Herrn Geh. Kommerzienrat C. Reiß, und überbrachte Grüße von der Großherzogin Luiſe. Später wurde auch den Lehrerin⸗ nen und Schülerinnen die Ehre und Freude zuteil, perſönlich der Landesfürſtin vorgeſtellt zu werden, wobei ein Strauß von Orchideen und Roſen übereicht wurde. Sichtlich erfreut nahm die hohe Frau den von einer Schülerin vorgetragenen Willkommens⸗ gruß entgegen und hatte die Gnade, derzufolge Lehrerinnen und Schülerinnen abends im Schloß der Serenade beiwohnen durften, Unter jubelnden Hochrufen der Schülerinnen und aller Anweſen⸗ den beſtieg die Großherzogin den bereitſtehenden Wagen. Auf ein an Großherzogin Luiſe entſendetes Telegramm kraf noch abends ein überaus huldvolles Antworttelegramm der hohen Pro⸗ tektorin des Inſtituts an die Verſteherin ein. Beſuch der Großherzogin im israelitiſchen Krankenhauſe. Die Großherzogin wurde beim Beſuch des iſraelitiſchen Krankenhauſes am Samstag nachmittag empfangen von Herrn Dr. Stadecker als Vorſtand der Kommiſſion, worauf dieſer die Aerzte, Herrn Medizinalrat Dr. Lindmann als Chef der inneren Abteilung und Herrn Dr. Fritz Ful da als Chef der äußeren Abteilung, vorſtellte. Ferner wurden vorgeſtellt die Vor⸗ ſtandsmitglieder Dr. Wilh. Nauen und N. Strauß. An⸗ weſend waren noch die Damen der Herren Dr. Stadecker, Strauß und Dr. Fulda. Die Oberin überreichte ein Blu⸗ men⸗Arrangement, worauf die Großherzogen die Räume be⸗ ſichtigte, und mit den Kranken ſprach. Beſuch der Grußherzogin im Luiſen⸗Stephanienhans. Am DSonntag abend wurde dem Luiſen⸗Stephanienhauſe die hohe Ehre zu teil, den Beſuch der Großherzogin Hilde empfangen zu dürfen. Eine zahlreiche Menſchenmenge bildete vom Schloß bis zur Anſtalt Spalier. Punkt 5 Uhr erſchien die hohe Frau in Begleitung der Hofdame Gräfin v. Andlau, des Oberbofmeiſters Sr. Exzellenz v. Stabel, ſowie dez Kammerherrn Freiherrn v. Göler. Seitens der Stadt hatten ſich die Herren Bürgermeiſter v. Hollander und Polizel⸗ direktor Dr. Korn zum Empfange eingefunden. Am Portalt nahmen die Herren des Vorſtandes, das Lehrperſonal und di: ehrwürdigen Schweſtern Aufſtellung. Herr Stadtdekan Baue: begrüßte als Vorſtand und Leiter des Inſtituts im Verein mit der Oberin Schweſter Maria Koſtka die verehrte Landesmutter beim Eistritt in das Haus, worauf die Vorſtellung der Herren Vorſtandsmitglieder, der Lehrer und Lehrerinnen, ſowie der Schweſtern erfolgte. Jedem einzelnen widmete die hohe Frau huldvolle Worte. Hierauf empfing ſie von den ehrwürdigen Schweſtern den Hanokuß und murde durch das mit Guirlanden, Fahnen und Inſcheiften geſchmückte Treppenhaus in den Empf ingsjaal des 2. Stockes geieitet. Auf dem Wege bildeten die⸗ zahlreichen Schülerinnen des Egternats Als die hohe Frau den Saal betrat, begrüßten ſie die f Spalier. Manuheim, 11. Oktober. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) 5. Seite. Zöglinge mit den bellen Akkorden des dreiſtimmigen Chores: „Badenia, mein Heimatland.“ Drei Schülerinnen überreichten unter Vortrag entſprechender Gedichte der hohen Frau pracht⸗ polle Buketts von Roſen und Veilchen, worauf die Großherzogin ilte dankte und ſich in herablaſſendſter Weiſe mit den vortragenden e. Zöglinger unterhielt. Nunmehr ergriff Herr Stadtdekan Bauer an⸗ das Wort zu einer Anſprache an Ihre Königl. Hoheit. Er hob ich: hervor, daß die Anſtalt das Glück gehabt habe, ſeit mehr als 50 . Jahren der fürſorglichen Huld des großherzoglichen Hauſes ſich ich erfreuen zu dürfen und gab den Gefühlen des tiefſten Dankes be⸗ bre redten Ausdruck. An die Großherzogin richtete er die ehrfurchts⸗ Eil, pollſte Bitte, ſie wolle in huldvoller Weiſe das Luiſen⸗Stephanien⸗ and Haus ins landesmütterliche Herz einſchließſßen und ihm hie⸗ Schütz⸗rin und Gönnerin ſein und Freud und Leid mit ihm teilen. hen. Mit dem Gelöbnis unwandelbarer Treue und Liebe zu Fürſt und der Vaterland und die Bitte zum Allerhöchſten, er wolle dem Groß⸗ Loß* herzog eine ſegensreiche Regierung verleihen und das edle Herr⸗ paar ſchirmen und ſchützen, beſchloß der Redner ſeine Anſprache. Tief ergriffen dankte die hohe Frau und unterhielt ſich längere Zeit mit dem Vorſtand und Schweſter Oberin, für alle Fragen der Jugenderziehung das lebhafteſte Intereſſe bekundend. Die Großherzogin ließ ſich über den Wirkungskreis u. die Tätig⸗ keit des Hauſes eingehenden Bericht erſtatten. Die hohe Frequenz des Inſtztuts ſtelle ſeiner Leiſtungsfähigkeit das beſte Zeugnis aus. Beſondere Freude gab Ihre Königliche Hoheit darüber kund, daß 4 der im letzten Schuljahre abgegangenen Zöglinge der Anſtalt nach erfolgreichem Examen ins Lehrerinnenſeminar auf⸗ genommen wurden. Nun ſang die Schar der Schülerinnen den dreiſtimmigen Chor:„Gott iſt mein Lied“, worauf zahlreicher Zöglingen des Internats und Schülerinnen des Externats die hohe Ehre zuteil wurde, mit der geliebten Landesmutter ſprechen zu dürfen. Helle Freude ſtrahlte aus den Augen der Kinder. und niemals werden ſie dieſen herrlichen Augenblick vergeſſen. Nach 84ſtündigem Aufenthalte verließ Ihre Kgl. Hoheit unter den Klängen des Schlußchores die Anſtalt mit dem Ausdruck herzlichſten Dankes und dem Verſprechen, recht bald wieder dem Luiſen⸗Stephanienhauſe einen Beſuch abſtatten zu wollen. Beſichtigung der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik in Neckarau. Zu unſerem bereits im Samstag⸗Abendblatt veröffent⸗ lichten Bericht über die Beſichtigung der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik in Neckarau kragen wir noch ergänzend nach, daß ſich im Fabrikhof auch die Direktoren der Firma und zwar die Herren Jander ſen. und jun., Zeller, Donath, Weltecke und Keipp ſen. und jun. zur Begrüßung des Großherzogs aufgeſtellt hatten. Der Großherzog hielt ſich im Ausſtellungsraum über eine Stunde auf, wobei ihm auch der Arbeiterausſchuß, mit dem ſich der Landesfürſt ſehr eingehend unterhielt, vorgeſtellt wurde. Im Fabrikhofe brachte Herr A. Benſinger in einer längeren Anſprache, in der er auch des Beſuches der Großherzogin Luiſe im vorigen Jahre ge⸗ dachte, ein von den im Fabrikhofe Verſammelten ſehr lebhaft aufgenommenes Hoch auf den Großherzog aus. Alsdann verabſchiedete ſich der Großherzog von dem beiden Herren Benſinger, dem Aufſichtsrate der Firma, den Direktoren und den Beamten, indem er wiederholt ſeiner Freude und großen Genugtuung über das Geſehene und der großen Leiſtungsfähigkeit der Firma Ausdruck gab. Erwähnt ſei ferner noch, daß der Groß⸗ herzog, wie wir in unſerem Samstagabendblatt ebenfalls ſchon kurz erwähnten, für jeden einzelnen Artikel, der vom Rohprodukt bis zum fertigen Fabrikat von den Herren Direktoren vorgeführt wurde, größtes Intereſſe zeigte. Der Ausſtellungsſaal der Firma wurde im Laufe des geſtrigen Tages von Tauſenden von Perſonen beſichtigt. Wie uns heute früh mitgebeilt wurde, bleibt die anläß⸗ lich der Anweſenheit des Großherzogs arrangierte Geſamtaus⸗ ſtellung noch Montag und Dienstag jeweils von—12 Uhr vor⸗ mittags und von—5 Uhr nachmittags zur allgemeinen Beſich⸗ tigung des Publikums offen. Muſikaliſche Akademie. Das heutige Akademiefonzert, dem das Großherzogs⸗ nuſe paar beiwohnt, beginnt wie gewöhnlich um halb 8 Uhr. Ge⸗ A. 1. 85 * e An Großherzogin Luiſe iſt anläßlich der Enthüllung des Großherzogs⸗Standbildes im neuen Die Stadtratsſaal vom Oberbürgermeiſter ein Telegramm abgeſandt eiſe worden, auf das nachſtehende Antvort eingelaufen iſt. tes, Maimau, 10. Okt. 1908. üße Herrn Oberbürgermeiſter Mant in, Mannheim. in⸗ Ich danke Ihnen auf das Allerherzlichſte für die mir in ſo lich bbarmen Worten ausgeſprochene Begrüßung bei der Enthüllung von des erſten größeren Denkmals Unſeres in Gott ruhenden Groß⸗ die herzogs. In dieſer weihevollen Feier erkenne ich eine mich tief ns⸗ bewegende Bezeugung jener Geſinnung der Dankbarkeit und der und Treue, welche die Hauptſtadt Mannheim Unſerem teuren Groß⸗ ten, hergog ſtets und bei jedem Anlaß dargebracht und bewöhrt hat. ſen⸗ Unbergeßlich ſtehen vor meinen Augen die unwergleichlichen Ein⸗ Auf drücke der zahlreichen Veranſtaltungen, welche uns ſo oft nach och Mannheim geführt haben. Ich gedenke ihrer in Dankbarkeit, wenn ro⸗ auch mit ſchmerzlicher Wehmut. Möchte der heutige Tag, der Vergangenheit und Gegenwart in ſo erhebender Weiſe verbindet, in die Zukunft weitertragen, was aus Ihren tiefempfundenen Worten in ſo wohltuender Weiſe mir entgegenkommt. hen 15 Großherzogin Luiſe. 1 5 ſer„Das Standbild des verewigten Großherzogs Friedrich., hef ſo wird uns von anderer Seite geſchrieben, bildete geſtern vormitta der mit den Mittelpunkt des Intereſſes. Unaufhörlich drängte ſich Kop an Kopf in den prächtigen neuen Stadtratsſaal, um das Kunſtwerk zu 5 r Von 585 Beſucherzahl kann man ſich einen ungefähren Begriff machen aus der Feſtſtellung, daß in ne ha Ib 10 Minuten Ca. 370 Eſutretende die Saaltüre paſſterten, und ſo ging es lu⸗ während der 3 Kendigen Beſuchszeit fort und fort.!. 500 Beſucher dürften nicht zu niedrig gegriffen ſein. Auch Auswärlige waren ſehr ſtark vertreten. Der Fremdenver kehr, der ſchon am Samstag beträchtlich war, dürfte geſtern ſeinen Höhepunkt er⸗ reicht haben; der Verkehrs⸗Verein hatte in 100 Zeitungen der Nachbar⸗ ie tauf die Hauptpunkte des Ztägigen Programms hingewieſen. Um 6 5 Kaelsen die Febb tegede Sehenswürdigkeit, um welche ete Mannheim bereichert wurde, vor Augen zu führen, hat der ebengenannte die Verein durch Herrn Hofphotographen Tillmann⸗Matter ſofort nach 35 der Enthüllung Aufnahmen fertigen laſſen und präſentierte ſchon geſtern e? vormiltag 2 wohlgelungene Poſtkarten des Standbildes, 11 4 welche im Verkehrsbureau(Kaufhausbogen 57) erhältlich ſind. 0 4 Der Poſtbote Alois Walter, der am Dienstag, den 6. Okt., 1 abends halb 11 Uhr durch die Elektriſche ſchwer verletzt wurde, 5 iſt geſtern abend 6 Uhr ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu 10 haben, geſtorben. Derſelbe hatte den Feldzug in Südweſt⸗ —* afrika mitgemacht und die Feldzugsmedaille erhalten. An ſeinem Sterbetage erhielt er die definitive Anſtellung als Poſtbote nach 5 Pforzheim. 25 2 er au 8 15 en Die Kriſe auf dem Balkan. 55 Die Stimmung in Serbien. In der geheimen Sitzung der Skup⸗ * Belgrad, 1. Okt. Aeußeren Molowanowitſch ſchtina gob der Miniſter des ein Exvoſs über die Lage. Nach ihm hielt der Kriegs⸗ miniſter Stefanowitſch eine längere Rede. Sodann wurde die Debarte eröffnet. Da zahlreiche Redner zum Worte gemeldet ſind, iſt die Beendigung der geheimen Sitzung kaum vor morgen zu erwarten. Hieraus ergibt ſich, daß die Nachricht über eine bereits esſolgte Abſtimmung unrichtig iſt. *„ Belgrad, 11. Okt. Die Geheime Sitzung der Skup⸗ ſchting iſt um 9 Uhr abends geſchloſſen worden. Belgrad, 11. Okt. Heute nachmittag wiederholten ſich die Kundgebungen auf den Straßen in verſtärktem Maße. Der Kronprinz dankte für die ihm dargebrachten Ovationen und ſagte, er ſei ſtolz, Soldat zu ſein und wenn notwendig, Führer der Freiwilligen eines Volkes, das für ſeine Nationalität und Ehre zu ſterben bereit ſei. Rumänien und die Türkei. * Bukareſt, 11. Okt.(Wien. Korr.⸗Bur.) Der König empfing heute den neuen türkiſchen Geſandten Sefa⸗Bey zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens in feier⸗ licher Audienz und betonte hierbei, daß die Bez iehungen zwiſchen Rumänien und der Türkei ausgezeich⸗ nete ſeien. Der König gab ſeinem aufrichtigen Wunſche für die Geſundheit des Sultans und für die Wohlfahrt und die ruhige Entwicklung des türkiſchen Reiches Ausdruck und ſprach die Ueberzeugung aus, daß das türkiſche Reiche ſich noch weiter feſtigen werde, bis die gegenwärtigen Fragen ge⸗ ordnet ſeien, dank den friedlichen Gefühlen, von denen die ganze Welt erfüllt ſei, und dank den guten Beziehungen, welche ſich mit den Nachbarn des Reiches einſtellen würden. Denutſchland und die Umwälzung auf dem Balkan. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ konſtatiert in ihrer Wochen⸗ rundſchau, das die ſchwere Kriſis im Orient eine angeſtrengte Arbeit der europäiſchen Diplomatie verlange, wenn eine nach⸗ haltige Schädigung des gemeinſamen Intereſſes an der fried⸗ lichen Entwicklung der Balkanverhältniſſe verhütet werden ſoll. Dann heißt es wörtlich weiter: Ob dazu eine Konferenz oder ein Kongreß not⸗ wendig erſcheint, iſt noch nicht ſpruchreif, jedenfalls glauben wir nicht fehlzugehen in der Annahme, daß Deutſchland ſich zu einer Konferenz nur wird verſtehen können, wenn es die Sicherheit gewonnen hat, daß die Verhandlungen bom Geiſte des Wohlwollens gegen die Türkei mit dem Ziele ihrer Stär⸗ kung und Kräftigung unter Vermeidung von Demütigungen des bereits auf mehrere Proben geſtellten Osmaniſchen Reiches geleitet würden. Deutſchland iſt vor andern berechtigt, ſich einen aufrichtigen Freund der Türkei zu nennen. Unſere freundliche Stellung zur Türkei iſt uns oft gerade von denen vorgeworfen worden, die jetzt dieſelbe freundliche Stellung ein⸗ nehmen. Die deutſche Politik ging ſtets von der Anſchauung aus, daß im Jslam und ſeinen Völkern eine lebendige, ent⸗ wicklungsfähige Kraft ſteckt, was das Aufkommen des moder⸗ nen Geiſtes in der Türkei beſtätigte. Wie weiſen entſchieden die in berechneter Abſicht verbreitete Ausſtreuung zurück, als habe Deutſchland lediglich ſein Vertrauen in das al te Re⸗ gime geſetzt und ſei ein Gegner der Türkei geworden ſeit der Erneuerung ihrer ſtaatlichen Einrichtungen. Wir ſind über⸗ zeugt nach wie vor, daß das neue Regime das Osmaniſche Reich zur Erneuerung der inneren Zuſtände führen wird und hoffen, daß die letzten Vorgänge einen Umſturz der Regierungs⸗ gewalten in Konſtantinopel nicht zur Folge haben werden, ge⸗ ſtützt auf die Mäßigung und ſtaatsmänniſche Ruhe, die ſich in dieſen Tagen in Konſtantinopel gezeigt hat, wie auch die Angriffe gegen unſer gutes Verhältnis zur Türkei ſchließlich am geſunden Menſchenverſtand der türkiſchen Staatsmänner und an den realen Verhältniſſen voll ſcheitern werden. Eine ruhige Prüfung der Situation ergibt, daß der Kern und das Weſen der türkiſchen Machtſtellung, ſo ſchmerzlich auch die Vorgänge für jeden patriotiſchen Osmanen ſein müſ⸗ ſen, ungeſchädigt geblieben ſind. Wenn die Türkei nun die geſamte Kraft dem innern Ausbau des Reiches, der Stärkung des Heeres, der Geſundung der Adminiſtration und den wirt⸗ ſchafklichen Problemen zuwendet, wird ſie für das Verlorene im Zuwachs an Aktionskraft einen ihren aufrichtigen Freun⸗ den erwünſchten Erſatz finden können. Darin ſoll leine Recht⸗ fertigung der Akte liegen, über welche die Türkei klagt. unſeren Grundauffaſſungen über die Erforderniſſe der Ver⸗ tragstreue entfernen wir uns keineswegs von den An⸗ ſchauungen Sir Edward Greys und wir meinen, daß beim Fehlen prinzipieller Differenzen in der Beurteilung der Situation ſich auch in der praktiſchen Behandlung der Dinge keine Gegnerſchaft zwiſchen der deutſchen und der eng⸗ liſchen Politik zu entwickeln braucht. Wir können wohl durch die Rückſicht auf unſeren Bundesgenoſſen in unbequeme Situationen gebracht werden, das darf uns nicht hindern, dem Bundesgenoſſen auch in Fragen, die nicht Gegenſtand des Bündnisvertrages ſind, die gleiche ehrliche Kameradſchaft zu halten, wie wir ſie ſeinerſeiks erfahren. Wir glauben, daß ein anderer modus procedendi bei der im öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Staatsintereſſe noiwendig erachteten Aktion die nachfol⸗ genden Schwierigkeiten vermindert hätte, aber anerkennen auch, daß Oeſterreich⸗Ungarns Anſpruch auf eine endgültige Rege⸗ lung der bosniſchen Angelegenheiten begründet iſt. Dagegen wird man in Berlin nicht geneigt ſein, Bul⸗ gariens Vorgehen die Sanktion der Anerkennung der Un⸗ abhängigkeit zu erteilen, bevor nicht mit der Türkei eine voll befriedigende Auseinanderſetzung erfolgt iſt. Für die Bahn⸗ frage verſteht ſich das von ſelbſt, aber auch wegen O ſt⸗ rumeliens wird Bulgarien der Türkei diejengen Ent⸗ ſchädigungen einräumen müſſen, die dieſe angemeſſen halten wird. Letzte Nachrichten und Celegramme. * Hanau, 11. Okt. Die Wetterauiſche Geſell⸗ ſchaft für Naturforſchung in Hanau feierte heute ihr 100jähriges Beſtehen. Durch einen Feſtakt und ein Feſtmahl und eine geſellige Vereinigung. Der Feſtakt fand im Saal des Stadtſchloſſes ſtatt. Der Oberpräſident von Heſſen⸗Naſſau ließ ſich durch den Regierungsrat Krauſe, der Regierungsprä⸗ ſident durch den Oberregierungsrat Liebner⸗Kaſſel vertreten. Anweſend waren auch Vertreter auswärtiger Vereine und zwar aus Aſchaffenburg, Bonn, Kaſſel, Frankfurt a.., Gießen, Mainz, Offenbach und Wiesbaden. Den Feſtvortrag hielt Oberförſter Fenner von der Oberförſterei Wolfgang bei Hanau. Der Präſident der Wetterauiſchen Naturforſcher⸗Ge⸗ ſellſchaft, Lukanus, wurde von der Senckenbergiſchen Natur⸗ forſcher⸗Geſellſchaft in Frankfurt a. M. zum korreſpondieren⸗ den Mitglied ernannt. In Die Stimmung in Serbien. Paris, 12. Okt. Der Spezialberichterſtatter des„Journal“ telegraphiert aus Belgrad: Der franzöſiſche Geſchäftsträger hat erklärt, daß er der ſerbiſchen Regierung raten wird, be⸗ ruhigend einzuwirken, da ein Krieg für Serbien eine Kataſtrophe herbeiführen müſſe. Der Berichterſtatter bemerkt weiter, eine friedliche Löſung der Kriſis hänge von Oeſterreich⸗Ungarn ab. Wenn es die Anſchuldigung oder die Beſtrafung der Mani⸗ feſtanten fordere, ſo würde das beinahe erloſchene Strohfeuer von Neuem angefacht werden. Die Haltung des ſerbiſchen Kronprinzen, der die Kriegshetzer durch Anſprachen ermutigt hat, wird in Belgrad ſcharf verurteilt. Gegen die Weinſteuer. * Wiesbaden, 11. Okt. 500 Winzer aus dem Rheingau hielten heute in Oeſtrich eine Proteſtverſammlung gegen die Weinſteur ab. Reichstagsabg. Dahlem, Landtagsabg. Klö de n⸗Wiesbaden und Wolff⸗Biebrich wandten ſich mit ſcharfen Worten gegen die Weinſteuer in jeder Form. Es wurde ien einer Reſolution der Entwurf einer Repiſion des geltenden Weingeſetzes angenommen, ferner die Gewährung von zinsloſen Staatsdarlehen und billigem Betriebskapital an kleine Winzer, ſowie eine Reichszentralſtelle zur Wahrung der Winzerintereſſen gefordert. Ein Schultag in Württemberg. *Stuttgart, 11. Okt. Der Liberale Landesver⸗ band veranſtaltete heute einen„Schultag“, der von etwa 1000 Perſonen, darunter mehreren Abgeordneten beſucht war. In den Referaten des Prof. Guenther⸗München, des General⸗ ſekretärs Tews⸗Berlin und des Landtagsabgeordneten Loechner⸗ Stuttgart wurden die Forderungen des Liberalismus in Be⸗ zug auf eine fortſchrittliche Schulbildung begründet. Die ein⸗ drucksvolle Kundgebung endete mit der Annahme einer Reſo⸗ lution, in der unter anderem die Simultanſchule und fach⸗ männiſche ſimultane Schulbehörden gefordert werden. Borliner Drahtbericht. (Ben unſerem Berliner Bureau.) J Berlin, 12. Okt Der Kaiſer wird der heutigen Vorſtellung von„Sardanapal“ im Königl. Opernhauſe bei⸗ wohnen und ſich eine Anzahl der zu den Ballonfahrten vom Ausland zu uns gekommenen Gäſte vorſtellen laſſen. Deutſchland und die Türkei. Berlin, 12. Okt. 1908. Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Auf einem Telegramm hin begab ſich der Chefredakeur des„Sabach“ zum Freiherrn von Marſchall, um im Namen des„Sabach“ für die gute Geſinnung gegen die Türkei zu danken. Der Botſchafter verſicherte dem tür⸗ kiſchen Journaliſten nochmals das außerordentliche Wohlwollen Deutſchlands gegen die Türkei und erklärt, das Deutſchland als erſte in dem Reiche der Mächte in Europa ſtehe, welche auf das Gedeihen der Türkei bedacht ſeien. Deutſchland freue ſich über die Entwicklung der türkiſchen Armee und des Fortſchrittes im Lande. Das Gordon⸗Bennetrennen der Lüfte. J Berlin, 12. Okt. Der Kampf um den Gordon⸗ Bennet⸗Preis der Lüfte begann geſtern bei wolkenloſem Himmel und brennender Sonne. 8 Nationen ſtellten Ballon und ranget miteinander. Einer der drei amerikaniſchen R präſentanten, der Ballon Cangueror brach zum Entſetzen de nach Tauſenden zählenden Zuſchauermenge in einer Höhe vo 100 Meter kreuz und quer. Nur durch den Umſtand, daß di Hülle feſt blieb und als Fallſchirm wirkte, hatten die beide Ballon⸗Inſaſſen ihr Leben zu danken. Die Gondel fiel au das Dach eines Hauſes in der Nähe des Bahnhofes Wilmers⸗ dorf, und die beiden Führer landeten dort ohne irgend welchen Schaden genommen zu haben. Von dem Ballon blieb nur di kahle Gondel übrig. Der ſerbiſche Kronprinz als Kriegstreiber. Berlin, 12. Okt. Aus Belgrad wird gemeldet: D Kronprinz hatte geſtern mit dem Miniſter des Aeußern ein Unterredung, in welcher dieſer ſein Wort gab, die Stimmung des Volkes nicht noch mehr zu ſchüren. Trotzdem hat der Kronprinz ſich nicht enthalten können, geſtern nachmittag noch an die eine halbe Stunde lang vor ſeinem Palais demon ſtrierenden Mengen vor ſein Fenſter zu treten und eine An ſprache zu halten. 2 Waſſerſtandsnachrichten im Monat Oktober. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 2. 8. 9. 10. 11. 12. Bemer Konflaunzßzß J3,80 3,76 3,78 Waldshut.38 2,85 2,20 1 Hüningen!) 2,00 1,87 1,80 1,77 1,76 1,65 Abds. 6 Sehl! 241.38 2,24 2,21 2,19 2,14 Lauterburg 36.79 3,72 3,60 3,92 Maxaun 44,12 4,06 4,00 3,87 3,82 Germersheim 36,67 3,63 3,52 3,72 Mannheim 326 3,20 3,12 3,01 2,96 2,90 Maingz„ J0,87 0,84 0,79 0,71 0,65 Blugen 1,70 1,66 159 Kaub.„„„.89 184 180 1,78.78 1,69 Kobleuz J202 1,95 ½2 iinn[ees 1,58 Ruhrort J,06 0,98 0,88 vom Neckar: Naunuheim 8,20 3,16 3,08 2,98 2,94 2,86 Heilbronm 0,40 0,39 0,38 0,29 0,27 0,38 ) Windſtill, Nebel, + 8˙ 0. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, und Feuilleton: Georg Chriſtmann; 85 für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckere G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Jede Hausfrau wird entzückt ſein vom diesjährigen Meßmer's Thee. Die kräftige, ſchmackhafle Er Miſchung(M..80 pro Pfd.= ca. 1 Pfg. pro Taſſe) und die aromatiſche Ruſſ. Miſchung(M..50 pro Pfd.) liefern. haft ideales Getränk für Frühſtücks⸗ und Abendtiſch nere Packungen 25—100 Pfg. — 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 12. Oktober. 2. Inter nationaler Mittelſtandskongreß. (Von unſerem Korreſpondenten.) sb. Wien, 9. Okt. zIn der Schlußfitzung des Kongreſſes führten der Präſident der belgiſchen Kammer Cooreman und Geheimrat v. See⸗ feld Berlin den Vorſitz. Erſterer leitete die Schlußſitzung mit einem Dank für die dem Kongreß bereitete Aufnahme ein. Der Internationale Verband für Mittelſtandsfragen leiſte Ge⸗ währ ür die Fortdauer der hier angeknüpften Beziehungen. Hierauf wurde die Berichterſtattung über die Ergebniſſe der Sektionsberatungen fortgeſezt. Der Obmann der Sektion für Hausinduſtrie, Riedl, Kammerſekretär in Wien, legte als Beſchlüſſe der Sektion folgende Leitſätze vor: 1. Zur wirtſchaftlichen Hebung der Hausinduſtrie iſt in erſter Linie die Regelung des Abſatzes und der Ver⸗ dienſtverhältaiſſe der Hausinduſtrie anzuſtreben. 2. Die günſtigſte Form iſt die unmittelbare Zuſammen⸗ faſſung der Erzeuger durch genoſſenſchaftliche Abſatz⸗ organiſatien oder ſie erſetzende Anſtalten, wenn möglich die Ueberführung in die höhere Betriebsform des genoſſenſchaft⸗ lichen Großbetriebes. Wo dieſes nicht durchführbar iſt, empfiehlt es ſich, durch Vereinbarungen mit den Verlegern nach dem Muſter gewerkſchaftlicher oder kartellmäßiger Organiſationen eine Rege⸗ lung der Arbeitsbedingungen herbeizuführen. g. Die planmäßige Schaffung und Förderung ſolcher Or⸗ ganiſationen ſowie die Unterſtützung der Selbſthilfe aus ſtaat⸗ lichen oder anderen öffentlichen Mitteln iſt ebenſo notwendig als ein Ausbau der Gewerbegeſetzgebung nach der Richtung hin, daß die geſetzliche Grundlage für den Abſchluß von Kollektivverträgen über die Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen der Hausinduſtrie gegeben wird. 4. Ebenſo iſt die Ausdehnung der ſozialen Ver⸗ ſücherung auf die Hausinduſtrie und die Schaffung ent⸗ ſprechender Arbeiterſchutzvorſchriften auch für dieſe Betriebsform wünſchenswert. 5 Die techniſche u. künſtleriſche Hebung der Hausinduſtrie iſt mit den Mitteln der Gewerbeförderung, des gewerblichen Schulweſens und des Muſealbetriebes im planmäßigen Zu⸗ ſammengehen mit den betreffenden Abſatzorganiſationen anzu⸗ ſtreben. 6. Wünſchenswert ſind internationale Vereinbarunger über die Arbeitsbedingungen von Hausinduſtrien, die mit ein⸗ ander in internationalem Wettbewerb ſtehen. 7. Als Vorausſetzung eines dauernden Erfolges muß be⸗ trachtet werden, daß die techniſchen und wirtſchaftlichen Be⸗ dingungen für das Weiterbeſtehen der betreffenden Haus⸗ induſtrie noch vorhanden ſind oder wiedergewonnen werden können. Wo dies nicht der Fall iſt, iſt eine Pflege der Haus⸗ induſtrie nur als Notſtandsaktion zu behandeln und zu recht⸗ fertigen. 8. Eine Initiative des Staates oder anderer öffentlicher Fak⸗ toren zur Anſetzung neuer Hausinduſtrien in der Abſicht, Ar⸗ beitsgelegenheit für die Bevölkerung zu ſchaffen, kann nur empfohlen werden, wenn die Frage des Abſatzes vorher ge⸗ löſt und womöglich durch eine entſprechende Organiſation die Vermeidung ſozialer Schäden geſichert iſt.— Die Leitſätze fan⸗ den die Billigung des Kongreſſes. In der Sektion für„Wohnungspolitik“ ſprach Hof⸗ rat Dr. Mareſch. Sodann erſtattete Dr. Friedrich Freh⸗ Wien den Bericht der Kommiſſion für den Baugläubigerſchutz. 5 Der Rebner führte aus: Ueberall, wo die Bauſpekulation vorhanden gedeiht der Bauſchwindel. Dieſer beſteht darin, daß vermögensloſe Bauunternehmer in der Lage ſind, mit oder ohne betrügeriſche Abſicht die an der Errichtung eines Bau⸗ werkes beteiligten Perſonen um ihre Forderungen dadurch zu bringen, daß ſie den Baugrund vor Beginn der Bauführung in einem den Wert dieſes Grundes und eventuell auch den Wert des darauf zu errichtenden Gebäudes überſteigendem Umfange hypothekaciſch belaſten, wodurch die Bauhandwerker beim Ein⸗ treiben ihrer Jorderungen ausfallen. Eine gewiſſenhafte En⸗ quete, die ſeitens des Niederöſterreichiſchen Gewerbevereins ver⸗ anſtaltet wurde, hat dies feſtgeſtellt. Abgeſehen von dem Bau⸗ ſchwindel bedarf die rechtliche Stellung der Baugläubiger einer geſetzlichen Regelung, denn nach den geltenden Rechtsnormen iſt der Baugläubiger in dem Momente, wo er ſeine ſachlichen Lei⸗ ſtungen gemacht hat, nicht mehr imſtande, ſeine Befriedigung aus der von ihm gechaffenen Leiſtung zu ſuchen. Dieſe eigen ⸗ tümliche Pechtslage entſpringt aus dem Umſtande, daß dasjenige, was auf dem Grund und Boden errichtet wird, von ſelbſt ein Zuwachs wird, und daher derjenige, der ein dingliches Recht an der Bauſtelle hat, dieſes Pfandrecht auf bezüglich der ſpäter er⸗ richteten Bauwerke gewinnt. Die Regelung der rechtlichen Stel⸗ lung des Baugläubigers muß alſo dahin gehen, daß dieſes Un⸗ recht beſeitigt wird. Dies iſt um ſo mehr notwendig, als die Selbſthilf⸗ durch Organiſation, gewerberechtliche oder ſtrafrecht⸗ liche Maßnahmen des Staates als unwirkſam oder doch als un⸗ zulänglich anzuſehen ſind. Die Sicherung der Bauforderungen kann daher auf privatrechtlichem Gebiete liegen und die Löſung des Problems beſteht darin, dieſe Sicherung zu ſchaffen, ohne berechtigte Intereſſen anderer, insbeſondere den Realkredit zu ſchädigen. Die bisherige zaghafte Behandlung der Frage iſt nicht am Platze, ſie iſt durch pieljährige Diskuſſionen, Enqueten und Anſere Haare. Die bisher übliche Methode das Haar zu pflegen, beſtand in der Regel darin, morgens das Haar mit einer ſpirituoſen Flüſſigkeit, ſogenanntem Haarwaſſer, zu beſprengen, dieſe Flüſſigkeit etwas im Haar herumzureiben und dann verdunſten zu laſſen. Nach dieſer Progedur iſt man in der Regel ſehr befriedigt, zieht ſeinen Scheitel und bildet ſich ein, zum Sprießen und zur Konſervierung der Haare das Seinige getan zu haben. Dieſem Syſtem, die Haare zu pflegen, hat gar keinen Sinn. Man vergegenwärtige ſich nur, wie es in der Regel auf dem Kopf ausſieht, wie die Haare in der Kopfhaut ſtecken, und wie ſie er⸗ zugrunde gehen. Das Haar ſteckt, wie jeder in Abbildungen ſchon häufig geſehen Hat, in einer Vertiefung, dem ſogenannten Haarbalg, der in die Kopfhaut wie eine Grube hineingeht und das Haar, wie ein Hand⸗ ſchuh den Finger, eng umſchließt. Am oberen Rande dieſer Grube ſitzen kleine Talgdrüſen, die das Haar einfetten. Es iſt das die⸗ ſelbe weiſe Einrichtung, wie ſie überhaupt für die menſchliche Haut beſteht, die ebenfalls fortwährend durch die Tätigzeit der Haut⸗ drüſen mit einem leichten Fettüberzug verſehen wird, der ſie ge⸗ ſchmeidig hält und auch vor äußeren Einflüſſen ſchützen ſoll. Nun hat dieſe Einfettung bei der Haut ſowohl wie bei den Haaren den Nachteil, daß ſehr häufig zu viel Fett produziert wird, das ſich dann natürlich irgendwo niederlaſſen muß. Dieſes Fett trocknet ein. An Geſicht und Händen, wo man dieſen Ueberſchuß zufolge des ſich daran haftenden Schmutzes bald äußerlich wahr⸗ nehmen kann, hat man ſich ſehr bald gewöhnt, dieſen Ueberſchuß wegzuwaſchen. Auf der Kopfhaut aber, wo dieſe Fettablagerungen nicht in die Augen fallen, häufen ſie ſich natürlich immer mehr an, durch männigfache Geſezesvorſchläge ſoweit geklärt, daß endlich an die geſetzliche Regelung gegangen werden muß und zwar auf der Baſis des Vorzugspfandrechts. Eine derartige geſetzliche Re⸗ gelung des Gläubigerſchutzes wahre die Intereſſen aller an dem Bauuntervehmen beteiligten Perſonen und würde nicht nur eine Sicherung der Bauforderungen bedeuten, ſondern die Bautsätig⸗ keit beleben, das Baugewerbe ſowohl als auch das Baugeſchäft ſelbſt konſolidieren und den Baukredit, der unter den derzeitigen Verhältniſſen zumteil als etwas Unfaires und oft Wucheriſches angeſehen wird, zu einer ſoliden Geſchäftstätigkeit umgeſtalten (Beifall.) 8 Damit waren die ſachlichen Beratungen des Kongreſſes er⸗ ledigt. 525 Vorſitzender Hofrat Dr. Schwiedland: Die Berichte der Sektionen haben Zeugnis gegeben von dem hohen Niveau und der ſtrengen Sachlichkeit der Kongreßberatungen, ſie ſind mit ein Beweis, daß der Miktelſtand, weit entfernt, ſich in tote Gewäſſer zu verlieren, vielmehr geſonnen und be⸗ fähägt iſt, ſeine Kraft im lebendigen Strome der Kul⸗ turarbeit nach wie vor zu bekätigen. Möge dieſer Kongregz für alle Teilnehmer ein fruchtbarer Berührungspunkt geweſen ſein. Die Erfahrungen der romaniſchen Ziviliſation, der ger⸗ maniſchen Völker und der flaviſchen Kultur ſind hier ausgetauſcht worden. Die Einſicht in die Eigenart und das Weſen mancher Probleme hat ſich vertieft. Möge der nächſte Kongreß, den das Internatinnale Inſtitut pflichtgemäß vorbereiten wird, uns, mit weiteren Erfahrungen bereichert, durch neue Einſichten geläu⸗ tert, zuſammenführen. Möge dem Kongreſſe, der jetzt zu Ende geht, bald ein würdiger Nachſolger werden. Namens der fremden Regierungsvertreter ergriff das Wort Geheimrat v. Secfeld⸗Berlin. Er dankt den Präſidien beider Häuſer des Reichsrates für die Ueberlaſſung der herrlichen Be⸗ ratungsräume, dem Bürgermeiſter der Stadt Wien für den glän⸗ zenden, über alle Maßen herrlichen Empfang, dem Präſidenten und dem geſamten Vorſtande. Damit hatte der Kongreß ſein Ende erreicht. Maunheim, 10. Oktober 1908. Aus der Stadtratsſitzung vom 8. Oktober. (Schluß.) Zu dem anläßlich des 50jährigen Beſtehens des Vereins für Handlungskommis von 1858 am Samstag, 17. Oktober, abends 6½ Uhr in den Räumen des Friedrichsparks ſtattfindenden Feſtakt wird zufolge erhaltener Einladung eine Abordnung ernannt. Von Herrn Kürſchnermeiſter L. R. Zeumer hier wurde der Berufsfeuerwehr als Anerkennung für ihr tatkräftiges Ein⸗ greifen bei dem Brande am 20. September l. J. im Hauſe H 1, 6 ein Geldgeſchenk im Betrage von 80 M. überwieſen, wo⸗ für der Dank ausgeſprochen wird. Es wird vorhehaltlich der Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes die Erwerbung eines der Stadt auf der früheren Ge⸗ markung Käferthal angebotenen Ackers beſchloſſen. Der Gr. Eiſenbahnverwaltung wird das zur Erweiterung der Güterſtation im Induſtriehafen gewünſchte Gelände zur Verfügung geſtellt. Gegen das Geſuch der Papyrus⸗Akt.⸗Geſ. hier um Erlaub⸗ nis zur Einleitung von Meteor⸗ und Conſendationswaſſer in den Altrhein bei Sandhofen wird nichts eingewendet. Uebertragen wird: a) die Herſtellung der Fundamente und Pfeiler zur Kranbahn für das Elektrizitätswerk der Firma Grün u. Bilfinger hier; b) die Herſtellung der ſchmiedeiſernen Fenſter zum Neubau der Turnhalle Neckarau der Firma Karl Zucker jr. hier; c) die Ausführung eines Rohrbrunnens im Schlachthof der Firma Bopp u. Reuther hier. Der Stadtrat nimmt Kenntnis von einem Erlaſſe des Gr. Oberſchulrats, wonach genehmigt wurde, daß anläßlich des Be⸗ ſuchs des Großherzogs und der Großherzogin in Mannheim der Unterricht an den hieſigen Mittelſchulen und an der Volks⸗ ſchule am 10. und 12. Oktober l. J. ausfällt. Das Erträgnis der Dr. C. Weyl'ſchen Schenkung, deren Zwecke auf die Förderung der mittleren gewerbetechniſchen Aus⸗ bildung durch Verleihung von Stipendien gerichtet ſind, wird den Anträgen der Stipendienkommiſſion entſprechend verteilt. Von der Einladung des Velozipediſten⸗Vereins Mannheim zur Feier des 25. Stiftungsfeſtes am 10./11. Oktober 1908 wird dankend Kenntnis genommen. Gegen die Händler Friedrich Killinger Ehefrau, Marie geb. Albrecht hier wird wegen im Schulhauſe K 5, 8 verübten Hausfriedensbruchs Strafantrag geſtellt. ?Verſetzt wurde Reallehrer Guido Lorenz, Hauslehrer am Landesgefängnis Bruchſal, als Reallehrer an die Realſchule in Bretten, Betriebsſekretär Guſtav Schäfer in Wiesloh, nach Heidelberg, Betriebsſekretüär Theodor Erhardt in Hauſach nach Offenburg, Beteiebsaſſiſtent Guſtar Baumann in Frei⸗ burg⸗Wiehre nach Neuſtadt i. Schw. und Betriebsaſſiſtent Joſef Weber in Emmendingen nach Freiburg. und da die Haare große Staubfänger ſind, bilden ſich barauf ſehr bald dicke Schichten, die den Haarwuchs beeinträchtigen. Das iſt eigentlich ſo ſelbſtverſtändlich, daß man ſich wundern muß, daß ſo wenig Menſchen darauf achten. Will man ſeine Haare möglichſt lange geſund erhalten, ſo er⸗ gibt ſich hieraus ganz klar, daß dieſe Fettſchichten ſo oft wie möglich weggeſchafſt werden müſſen, damit das Haar in ſeinem Wachstum unbehindert bleibt, gewiſſermaßen Licht und Luft hat. Wenn man nun außf dieſe Fettſchicht, wie ſie auf den meiſten Köpfen ſich befindet, eine ſpirituöſe Flüſſigkeit(Haarwaſſer) gießt, ſo vollzieht ſich folgender Prozeß: Die ſpirituöſe Flüſſigkeit löſt das Fett an der Stelle, wo ſie hintropft, auf, es gibt einc Art Fett⸗ emulſion. Reibt man nun mit den Fingenn dieſes gelöſte Fett auf dend Kopf herum, ſo ſchmiert man dieſe Schicht, die man eigentlich herunterhaben will, nun auf der Kopfhaut auseinander. Nach einiger Zeit verdunſtet die Feuchtigkeit, die Fettſchicht bleibt auf dem Kopf und iſt ſogar noch feſter als vorher. Den Haaren geht es alſo noch ſchlimmer als vor der Beſprengung. Wenn man ſich das klar macht, was jeder an ſeinem eigenen Kopf ſehr leicht kontrollieren kann, ſo wird man ohne weiteres ver⸗ ſtehen, daß nur ein Mittel denkbar iſt, die Haare und die Kopf⸗ haut zu pflegen, und das ſind ganz einfach Waſchungen mit einer geeigneten Seife. Wenn man nun weiter weiß, daß die obenerwähnten Fett⸗ ſchichten einen vorzüglichen Nährboden für paraſitäre Erreger von Hautkrankheiten abgeben, wodurch der Haarausfall weiter begün⸗ ſtigt wird, ſo wird man gut tun, eine Seife zu nehmen mit einem Zuſatz, der dieſe Erreger an der Entwickl iac hemmt. 11 Unter allen Zuſätzen dieſer Art hat ſich, wie allgemein bekannt, der Teer als geradegu ſouberänes Mittel bewährt. Der D Eriannt wurde Aituar Emil Stech beim Landgerſcht Karlsruhe zum Sek etariatsaſſiſtenten bei dem genannten Ge⸗ richtshofe, Regiſtraturaſſiſtent Friedrich Olbert bei der Staatsauwaltſchaft Karlsruhe zum Expedituraſſiſtenten, Reg⸗ ſtratur⸗Aſſiſtent Emil Schwörer und Aktuar Friedrich Petri beim Landgericht Karlsruhe zu Expedituraſſiſtenten bei dieſem Gerichtshofe. * Betraut wurde Hauptamtsaſſiſtent Hugo Bandel in Konſtanz mit den Geſchäften eines Steuerkontrolleurs beim Hauptſteueramt Pforzheim. * Elatmäßig angeſtellt wurde Unterlehrer Alfred Stocker mit den Rechten eines Volksſchulhauptlehrers an der Gold⸗ ſchmiedeſchnle in Pforzheim und Geometer Hugo Wolf beim Vermeſſungsbureau der Forſt⸗ und Domänendirektion als Ver⸗ meſſungsbeamter. Mus dem Großherzogtum. zi Von Tauber und Main, 10. Okt. Der Obſtbau⸗ berein„Main⸗ und Taubergau“ ſchloß vorgeſtern die Obſtaus⸗ ſtellung in Wertheim, verbunden mit dem Obſtmarkt, welch' letzterer hier flau war. Dagegen war die ſehr ſchöne Obſtausſtellung in Wertheim ſtark beſucht. Es gingen bei einem Eintrittsgeld von 10 Pfg. pro Perſon an dem einen Ausſtellungstag 64 Mark ein, in Tauberbiſchofsheim an zwei Tagen nur 52 M. Hier kaufte ein Händler aus Pirmaſens ſämtliche Anfuhren zuſammen, in Wertheim wurden ſie kaum abgeſetzt. Der Preis betrug 6 und 7 Mark, auserleſene Sorten 8 M. ):( Tauberbiſchofsheim, 10. Okt. Viel beſprochen wird hier das Urteil des Kriegsgerichts, das auf dem Rathaus zu Uiſſigheim über einen Hauptmann des 111. Regiments wegen Vergehens gegen§ 173, 3, begangen in der Kirche, gefällt wurde. Die Vernehmung von 7 Zeugen und Veweisführung dauerte über 4 Stunden. Nach derſelben beantragte der Vorſitzende 1 Jahr Gefängnis und Entlaſſung aus dem Heere. Wider Erwarten wuürde jedoch der angeklagte Hauptmann frei⸗ geſprochen! * Freiburg, 6. Okt. Letzte Woche wurde hier ein von der Basler Staatsanwaltſchaft verfolgter Mörder ver⸗ haftet. Der Feſtgenommene ſtammt aus dem Elſaß. Der ihm zur Laſt gelegte Mord geſchah in der Nacht vom Montag auf Dienstag voriger Woche am Riehenteich bei Baſel. In den Basler Blättern wird hierüber berichtet:„In das muyſteriöſe Dunkel des Mordes am Riehenteich iſt nun bereits etwas Licht gekommen. Als die Nachricht von dem Mord in den Zeitungen kam, meldete ſich am anderen Morgen ein junger Mann, der Augenzeuge des Mordes geweſen iſt. Dieſer erzählt, daß er ſich während drei Tagen in der Geſellſchaft des Mörders und des Ermordeten befunden habe. Sie hätten auch wiederholk gemeinſam in Basler Herbergen logiert. Alle drei ſeien am Montag abend ohne Mittel geweſen und nicht in der Lage, in einer Herberge zu nächtigen, weil ſie die drei unentgeltlichen Nachtquartiere ſchon bezogen hatten. Gemeinſam gingen ſie nun am Montag abend nach 10 Uhr dem Riehenteich ent⸗ lang, als plötzlich zwiſchen dem Mörder und dem Ermordeten ein Streit entſtand, weil letzterer ſich weigerte, weiter zu gehen. Der dritte Komplize hatte ſich bereits vorher von der Geſellſchaft entfernt, weil er ſich vor dem gewalttätigen Weſen des Mörders fürchtete. Als dieſer auf ſein Opfer losſtürzte, und dieſem einen Stich in den Hals verſetzte, hätte ſich der Augenzeuge hinter einem Steinhaufen verſteckt und von da aus die ganze Affäre beobachtet. Vier Stunden(10 hätte er ſich hinter dieſem Steinhaufen verſteckt gehalten und nicht den Mut gehabt, ſich zu zeigen, bis der Mörder ſich entfernt hatte, dg er immer fürchtete, es könnte ihm ebenſo wie ſeinem Reiſe⸗ kameraden gehen. Wie der Streit zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer entſtanden, kann der Zeuge nicht mit Sicherheit angeben“ Der Getötete heißt Chriſtian Heinz und ſtammt aus Kaiſerslautern: er war Schloſſer. Da der unter dem Verdachte des Mordes Verhaftete ein Deutſcher iſt, ſo darf er nach der Schweiz nicht ausgeliefert werden: ſeine Aburtei⸗ lung wird vor dem hiefigen Schwurgericht erfolgen. K. Kleinlaufenburg, 7. Okt. Die Herren Eruſt Reimann u. G. Grell von Rheinfelden unternahmen dieſer Tage mit ihrem ſelbſterbauten Motorboot eine Rheinfahrt von Rheinfelden bis zum Rheinfall bei Schaffhauſen. Am „Schäffigen“ unterhalb der Rheinenge mußte das flottgehende Boot der bisher jetzt für die Schiffahrt unüberwindlichen Stromſchnellen wegen ſeine Fahrt unterbrechen. Das Fahr⸗ zeug wurde hier dem naſſen Elemente enthoben und zu Wagen durch die Stadt zum„Gießen“ oberhalb der Rheinbrücke geführt, wo es wieder dem Waſſer übergeben wurde. An der Weiterfahrt von hier beteiligte ſich auch Herr Fiſchermeiſter Otto Rueb, der den kühnen Schiffern in den ihnen unbekann⸗ ten und nicht ungefährlichen Waſſern bis Dogern kundigen Lotſendienſt leiſtete. Die Ankunft des erſten Kraftbootes auf dem Rheine erregte Ueberraſchung und Aufſehen. Der Weiter⸗ entwicklung der Rheinſchiffahrt ſieht man hier mit geſpanntem Intereſſe entgegen. *Tiengen, 9. Okt. Im Steinbruch der Gebharrſchen Gips⸗ fabrik war der etwa 50 Jahre alte Arbeiter Vogelſang mit meh⸗ reren Kollegen auf einem Abſatz damit beſchäftigt, Steine in die Grube zu werfen. Durch einem unglücklichen Zufall erhielt er von einem der nebenan arbeitenden Kollegen einen Stoß, ſtürzte die ettwa 10 Meter hohe Felswand ab und blieb mit gebrochenem Genick unten kot liegen. Teer wirkt antiſeptiſch und hat außerdem die bemerkenswerte Eigen⸗ ſchaft, die Tätigkeit der Kopfhaut und damit das Wachstum der Haare anzuregen. Trotz dieſer Eigenſchaflen, die in der Medizin hochgeſchätzt werden, hat ſich der Teer zur Kopfwäſche doch nicht ſo einbürgern können, weil vielen der Geruch einfach un⸗ erträglich iſt und die gewöhnlichen Teerpräparate, wie ſie bisher im Handel waren, in vielen Fällen doch unangenehme Reigwirkungen hervorriefen. Es ſind deshalb jahrelange Verſuche angeſtellt worden, um den Teer in geeigneter Weiſe umzuarbeiten, und es iſt ſchließlich ge⸗ lungen, ein faſt geruchloſes Teerpräparat herzuſtellen, das a keine unerwünſchten Nebenwirkungen mehr hat. Dieſes Präparat (Pittylen genannt) wurde ſodann mit flüſſiger milder Kaliſeife bereinigt zum Pixavon und ſo endlich das längſt geſuchte Teer⸗ präparat für Kopfwaſchungen geſchaffen. Das Pixavon löſt mit Leichtigkeit Schuppen und Schmutz von der Kopfhaut, gibt einen prachtvollen Schaum und läßt ſich ſehr leicht von den Haaren herunterſpülen. Es hat einen ſehr f h m⸗ pathiſchen Geruch, und infolge ſeines Teergehaltes wirkt es paraſitärem Haarausfall entgegen. 5 Beſonders hervorzuheben iſt, daß wir es in Pixavon endlich einmal mit einem Präparat zu tun haben, das trotz ſeiner Ueber⸗ legenheit zu einem ſehr mäßigen Preiſe abgegeben wird. Eine Flaſche für zwei Mark, die überall erhältlich iſt, reicht bei wöchent⸗ lichem Gebrauche beinahe ein halbes Jahr aus. Dieſe außerordenk⸗ liche Billigkeit geſtattet es alſo auch dem weniger Bemittelten, dieſe vernünftige und naturgemäße Haar⸗Kultur durchzuführen. Schon nach wenigen Pixavonwaſchungen wird jeder die wohltätige Wirlung verſpüt'ren, und man kann daher wohl das Pixavon als das Ideal⸗ mittel für Haarpflege anſprechen. — ˙— Oktober. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 7. Seite. ——— MHannheim 0 4, 7 am Strehmarkt. Behaglich und vornehm eingerichteter, rauchfreier Erfrischungsraum, Damen besonders empfohlen. van Houten's Cacao, in tadelloser Zubereitung. Tee, portions- und tassenweise. 81780 Gebäck, stets frisch, aus ersten Konditoreien. Breiteste, B. Hof-Felsliaudlig zuschen Aaufhaus U. Felboss. Salsou· Neuleiten und Umarbeitungen. D Suido Seifer- Apesialſſaus fur Celawaron ſecer irs u. Preisſage. SGiolas— Cacſeis— Oolliors in groͤsster Huswan, ferug und nach Mass. Zelephlon Jgs. 81780 Aus sꝛpct lilsendumgen. Eisenbeton-Kurs. 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Es kann nicht ſein.“ Langſam kroch etwas weiches, ſchlüpfriges näher heran. Ekelerregender Geſchmack legte ſich auf die Zunge. Sie ſchüttelte ſich. Annie riß ihr Kleid auf. Sie fühlte tauſend Nadeln darin. „Ach— dieſe Lüge— die gräßliche Lüge.— Warum?— Und der iſt mein Vater?“ Sie würgte an dieſem Wort. Ihr Schritt wurde ſchleppender. Sie achtete nicht, daß ihr Kleid an einem Koffernagel hängen blieb und zerriß. Ueberbürdet ſank den ſie aufs Sopha.„Den Namen ſeines angetrauten Weibes be⸗ ſudelte er—— Und dann— war ich der Preis.— Sie lachte ſchrill auf.„Meine Jugend— verkaufte er.— Mein Herz—! Alles!“ Annie wollte immer noch feſthalten an dem Wahn, daß ſie nicht für einen Betrug gelebt hatte.— Sie wollte ſich zwingen, Gründe zu glauben, die dieſe Handlungen ihres Vater ent⸗ ſchuldigten. Vergebens!—— Du ließeſt zu, daß ich mich Arnold anbot—! Daß ich raſt⸗ los in der Welt herumjagte, damit ich—— 3 „Die geballten Fäuſte preßten ſich in die Augenhöhlen. Eine heiße Schamröte ſtieg ihr ins Geſicht. Ihr Vater— Dieſer Schlag traf ſie tief. Und dann wuchs in ihr eine wilde Sehnſucht nach einem Menſchen, nach einem Herzen, einem Halt und ſie ſah Luisenring 32. den geehrten Damen in empfehlonde Erinnerung zu bringen. Strauss-Federn Hgmtasile-Fedlerm u. RelHer NMaraburt, Stolag. Gelegenheitskauf. Pariser Straussfedern-Wascherei u. Fürberei. Alfred. Mannheim, Q 7, 20 Ausverkauf versch. bess. mod. Schlafzimmer. u. Küchen sowie sonst. Möbel. ee 0 3, 10ʃ1, Allgem. Krankenhaus. ., DUPU. Beehre mich mein neugegründetes 83123 Kunststiekereigeschäft 8 0 2,1 22 e Wer bereitet einen Cand. phil. gegen gule Bezahlung im Deutſchen und Franzöſ. zum Dollhl⸗ And Stagtsexamen vor. Offerten mit Hondrarfor⸗ derung. event. für volle Peuſion, unter Nr. 65625 an die Exv. erb. Stenographie⸗, Maſchinen⸗ u. Schönſchreib⸗Unter⸗ richt zu— auch für Unbemittelte. — Tages- und Abeudkurſe.— Einzel⸗Unterricht. 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Auch als die Nachrichten über den Zuſtand ihres Vaters wieder beruhigender lauteten, blieb ihr Spiel ungleich. „Mademoiſelle, nicht alle Kräfte verbrauchen.“ Sie hörte nicht. In ihren Adern brannte ein Fieber, vor dem ſie ſich manchmal ſelbſt ängſtigte. Chupon ließ an den Spiel⸗ abenden außer dem Theaterarzt noch einen Doktor kommen; ſie warteten während Annies Auftreten hinter den Kuliſſen. Das Publikum fand das Spiel der Pourbon übermenſchlich⸗ Man ahnte nicht, daß ſie oft nach Schluß der Vorſtellung laut⸗ los zuſammenbrach. Ihr Körper war ſo ermattet, daß ſie in der Garderobe auf dem Chaiſelongue wie leblos lag und in warme Decken gehüllt wurde. Als einmal der alte Theaterarzt leiſe zu Chupon ſagte:„Total ruiniert!“ zählte der Impreſario un⸗ ruhig die Tage. Er war ängſtlich geworden und wollte den Kontrakt eher löſen, doch Anita Pourbon beſtand auf den vollen Termin. So ging das Hürden⸗Rennen, das va banque⸗Spiel weiter. Alle phyſiſchen Kräfte wurden angeſpannt. Es mußte en! 5 Als Sanna eines Nachts Annie beſinnungslos außer dem Bett fand, ſchlief ſie fortan mit im Zimmer. Ein Zuſtand, den Annie früher nicht gekannt hatte, ſtellte ſich jetzt vor edem Auf⸗ treten ein: das Lampenfieber. Sie vermochte die letzten Schritte zwichen den dunklen Kuliſſen und dem Spielraum kaum zu gehen. Jedesmal mußte Chupon ihr Champagner reichen. So kam das letzte kontraktliche Auftreten. Es gab Medea.— Schon am Anfang bei dem Verſinken der Truhe fühlte jeder Zuſchauer: hier wird mehr begraben! Und als Kreuſa die erſten weichen Worte zu Medea ſprach, ver⸗ wandelte ſich ihr Geſicht ſo auffallend, daß der Regiſſeur ihr zu⸗ rief:„Zu raſch!“ In der Probe hatte ſie nach Vorſchrift ihren Kopf an Kreu⸗ ſens Schulter gelegt, jetzt aber ſtand ſie, die Augen wie auf ein entſetzliches Luftgeſpenſt gerichtet und klanglos flüſterte ihr Mund: Es war ne Zeit, da hätt' ich jelbſt geſchaudert, Hätt' ich ein Weſen mir gedacht, gleich mir! Plisse-Ad 5, 6 ddd halte ihr Baler ſich krennend daef fiel vollſtändig aus dem Rahmen des Hergebrachten. Piauiſt 5. nKlabierunterricht Künſtleriſche Ausbildung; feinſte Referenzen. Muſtk⸗ 5 theorie, Violin⸗ u. Enſemble⸗ Geſchm Sthammeringer. tel. Sadpastſe. 25. Die Geſtalt, die ſie heute ſchuf, war furchtbar. Annie über⸗ ſprang mit ſchonungsloſer Vermeſſenheit alle Grenzen. Sie Ihr Ge⸗ ſichtsausdruck, ihre Stimme, ſelbſt die Bewegungen verletzten alle Regeln der Schauſpielkunſt. Und doch war nichts gekünſtelt. Es flammte durch die Geſtalt eine glutvolle Wahrheit, die ſie aus dem tiefſten Innern ſchöpfte. Das Publikum erſtarrte vor dieſem Spiel zu einer regungsloſen Maſſe. 9. 4 ſchritt, trat etwas Viſionäres in Annie's Spiel. Ein Weib ſtand da, das in ſeiner grenzenloſen Liebe zurückgewieſen, das gräß⸗ lichſte Verbrechen beging. Und doch ſchien es nur ein glückliches Menſchenkind zu ſein, das unbewußt in jähen Abgrund ſtürzt. Der Aktvorhang fiel vor Meda mit dem Dolch. Entſetzen bannte jeden Beifall. Nur wenige gingen in das Foher. 85 Auch hinter den Kuliſſen herrſchte drückende Spannung. Der Regiſſeur und Chupon hatten ein böſes Ende befürchtet. Als der Inſpizient zu Chupon trat und ſagte:„Na, nun kann ſie das Stück nicht mehr über den Haufen werfen; dieſe Szene ver⸗ geſſe ich nie!“ wiſchte ſich der Impreſario die Stirn und nickte. Anita Pourbon ſaß in einer Ecke auf der Bühne. Sie war auf den erſten beſten Stuhl geſunken. Die Kraft hatte nicht bis zur Garderobe gereicht. Haſtig hatte ihr Mund ein paar Glas Champagner getrunken. Mit klarer Beſinnung befand ſie ſich in einem Fieberwahn. Sie hatte eine peinigende Beklem⸗ mung, ſie wußte, daß ſich jedes Wort wandelte, während es aus ihrem Munde kam. Aber ſie fühlte auch, wie ſich dadurch die entſetzliche Spannung der letzten Tage in ihrem Innern löſte. Schlaff hingen ihr die Arme am Leib. Nur in ihren Augen war Leben. Chupon las Haß darin, darum hielt er ſich zurück. Annie ſah ihn in der Entfernung leiſe mit dem Direktor ſprechen. Ihre Hand krampfte ſich. Sie ſah ſich hinſpringen und ihn würgen.— Sie erſchrak ganz und gar nicht vor dieſen Hirngeſpinſt. Im fünften Aufzug nahm ſie noch einmal ihre Kraft zu⸗ ſammen und begann den Schlußmonolog. Je weiter ſie ſprach, deſto ruhiger entfaltete ſie alle Mittel der Geſte und der Stimme. Aus der furchtbaren Frauengeſtalt wandelte ſich ein neues Weſen ab. Ein einfaches Menſchenkind nahm Abſchied von allem, was da heißt Licht, Liebe, Leben.— Erſt nachdem der Schlußvorhang gefallen war, kam Leben in die Menſchen. Es war ein Beifall, der ins Rieſenhafte wuchs und alle ziſchenden Rufe unterdrückte. Mit ungeſtümer Haſt riß Annie das Koſtüm vom Körper. Ihre Hände zitterten, nichk ſchnell genug wurde das Haar geordnet.„„ 12 Fortſetzung ſolat.) Wie die Handlung weiter 8. Seite. Hergebung vnn Bauarbeiten. 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Fiedler gelungen iſt, eine Flüſſigkeit zu erfinden, die die Eigenſchaft hat, ſich bei Berührung mit Waſſer zu heller Flamme zu entzün⸗ den, auf dem Waſſer ſchwimmend weiter zu brennen und ſich durch Waſſer ihre Gluten nicht löſchen zu laſſen. Der Kaiſer ließ ſich das Experiment vom Erfinder fünfmal im großen ausführen, meiſtens in den Waſſerkünſten von Sans⸗ ſouci. Dabei brannten große Strecken der Seen und die Flammen ſchoffen unter dichter Rauchentwicklung bis zu 40 Fuß in die Höhe. Keine Berliner Feuerwehr hat ſich bisher die gusgeſetzte Prämie von 1000 M. verdient, die diejenige erhalten ſoll, der es gelingen würde, den Waſſerbrand einer Seefläche zu löſchen. Augenblicklich prüft das Kriegsminiſterium die Er⸗ findung. Fiedler hat alſo das ſeit einem halben Jahrtauſend verlorene Geheimnis des Griechiſchen Feuers wieder entdeckt. Mit ihm gelang es Konſtantin VII. im Jahre 941, die aus 1000 Fahrzeugen beſtehende Flotte der Ruſſen vor Konſtantinopel zu vernichten, obwohl er ſelbſt nur 15 Schiffe beſaß. Sie waren jedoch mit Druckpumpen ausgerüſtet, um das ſelbſtentzündliche Feuer zu ſchleudern. Bis in die Kreuzzüge hinein galt es als eine gefährliche Waffe. Die Bereitung war ſtets Staatsgeheimnis. Auch die Zuſammenſetzung der Fied⸗ lerſchen Neuerfindung iſt noch nicht bekannt geworden. Außer großen Flammen und dichtem Rauch entwickelt die Flüſſigkeit eine ſo große Hitze, daß nicht nur Brücken in Brand geraten würden, ſondern auch die gefürchteten Stacheldrahthinderniſſe glatt durchſchmelzen. — Auf der Brautſchau in Innerafrika. Allerlei amüſante Züge von der Galanterie und der Werbung des afrikaniſchen Willst Du kochen, braten, backen, Mutter zu der Tochter spricht, Dann vergiss vor allen Dingen gutes Fett und Eier nicht! Doch nimm nicht die teure Butter, merke Dir's mein lieber Sohatz, Viel als Hausfrau kannst Du sparen, nimmst Du Mohra““ 418 Ersatz! Alleinige Fabrikanten: A. L. Mohr, Act.-Ges., Altona-Bahrenfeld. Fabriklager: Mannheim, D 7, 3. 80 der besten Butter. 81986 Negers erzählt Rev. H. Cole, der als Miſfionar mehr als zwanzig Jahre unter den Wilden geweilt hat, im Wide World Magazine. Der Vorwurf, der nicht ſelten gegen den Europäer erhoben wird, daß er um Geld heirate, kann dem afrikaniſchen Männergeſchlecht nicht gemacht werden, denn dort muß ſich der Gatte ſeine Frau kaufen. Wird einem Neger eine Frau zuteil, ohne daß er den durch Sitte und Gewohnheit feſtgeſetzten Kaufpreis entrichten muß, ſo wird er glauben, ſie ſei garnicht ſein eigen, und ſie wird ihn mit unverhohlener Verachtung behandeln. Die Vielweiberei wird durch dieſen Frauenkauf in wohltätigen Schranken gehalten, denn es gibt nur wenige Reiche, die ſich viele Frauen„leiſten können.“ Uebrigens iſt ein reich ausgeſtatteter Harem auch häufig eine gefährliche Sache, denn Eiferſucht und Haß treibt die Neben⸗ frauen nicht ſelten zum Verbrechen. So entging ein Häupt⸗ ling nur mit Mühe der Vergiftung durch eine ſeiner fünf Frauen, die er beim Uebertritt zum Chriſtentum verſtoßen hatte. Hat ſich ein junger Krieger des Wamoſchi⸗Stammes, deſſen Wohnſitze in der Nähe des ſchneebedeckten Kiliman⸗ dſcharo liegen, ein Mädchen auserwählt, ſo ſchleicht er ſich in den Garten, in dem ſie arbeitet, und wirft ſcheue Blicke nach ihr. Blickt ſie gelegentlich auch auf ihn, dann iſt das ein günſtiges Zeichen, daß ſie ihn erhören will, und er darf es dann wagen, einen Freund zu ſenden, der dem Vater von ſeinem Herzenswunſche Mitteilung macht. Der zukünftige Schwiegerpapa wird mit Würde antworten:„Ich kann mich auf nichts einlaſſen, bevor Du nicht Kühe gebracht haſt und Ziegen.“ Dieſe Geſchenke befriedigen aber gewöhnlich ſeine Anſprüche noch nicht; er verlangt nehr und es dauert noch lange, ehe das Palaver, das Feſtmahl, beginnt, an dem der eigentliche Preis der Frau beſprochen wird. Vor dem großen Schöne Kegelbahn cee, aane ee Ieh offeriere aus vorliegenden Schiffen für prompte Lieferung Ss besomdlers gümstaig gegen Barzahlung bei Empfang englische Hausbrand-Kohlen: Nuss Ioder l Nuss IIl 2 engl. Fettschrot, stückreich engl. Fettschrot, besonders stückreich à„.95 pro Zentner frei vors Haus bei Abnahme von mindestens 15 Zentner Fuhrenweise abgeholt ermässigen zich die Preise um 5 Pfg. pro Zentner, Ruhrkohlen und Koks Kohlenhandlung Fr. Dietz Nheinhäuserstrasse 20 2 Telephon No, 3762. 2 llefert sohnell und blllig ·Unzzigen Ul. M. Haas⸗zee Buchürückerel. 80232 2 Ml..10 2„.90 xu den billigsten Tagespreisen. 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Iſt die Heirats⸗ zeremonie vorüber, dann trägt die zunge Frau voll Stolz die Glocken an ihren Beinen, die das Privileg der Verheirateten find und im Ohre der Wamboſchidamen das lieblichſte Getön bedeuten. Bei anderen Stämmen ſendet des Werbende dem Mädchen Tabakskuchen oder wilden Honig zu, um ihr ſeine Neigung zu offenbaren. Aber die ſchwarze Schöne wird ſich ſolcher zarten Anſpielung gegenüber immer ſpröde verhalten, ja ſie muß ihm ſogar, wenn ſie den guten Ton wahren will, zuerſt einen unzweideutigen Korb geben und nur gezwungen darf ſie in die Verbindung willigen. Kühe und Ziegen und immer mehr Ziegen und Kühe ſind das einzige, was ihren harten Sinn erweicht, und auch noch im glücklichen Eheleben wird ſie ihn gern erinnern, wie lange ſie ſich geſträubt und wie hoch der Kaufpreis geweſen. Bei den Waſagarras geht ſogar die demütige Werbung des Nannes ſoweit, daß er ſich ein Mädchen zur Frau erwählt, das noch garnicht geboren iſt. 8. .7 —— 233— eee ö%% em% — — — 11282 22 1828—— 92 2 TTTT + 9 1 immermädchen * (Etelle in beſſ. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 11. Seite. Mannheim, 12. Oktober. ee ſſcht bel beſcheidenen Fräulein Anſprüchen nubl. Zime Stellen suchen. Bautechniker, 22 Jahre alt, mit sJähriger Bau⸗ u. 4jährig · Bureaupraxis, firm. in allen Ar⸗ beiten ſucht ſoſort bei beſcheid. Anſprüchen Stellung auf Bureau oder Bauſtelle. Offerten unter Nr. 29799 an die Expedition. Füfiges, gewandtes Mädchen von angenehmem Aeußern ſucht uf 1. November Feelle als Verkäuferin gleichviel in welches Branche. Offerlen unter Nr. 29748 an die Exvedition d. Bl. erbeten. die Exnedndammmm. in tücht. gut empfohlenes Angebot Wir haben einen Okt. od. 1. Nov. ſucht auf 15. ch Näh Hauſe. Fursau Sauerbrey. U4 2 I. Wirtſchaft. 29733 käh. 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Iſt ſie zu einer Jungfrau herangeblüht, dann zahlt der Mann den beſcheidenen Preis von fünf Ziegen und darf nun endlich die Hochzeit feiern. Bei den Wagogo ſtellt ſich der werbende Jüngling vor die Tür des geliebten Mädchens und wartet dort, ohne zu eſſen, bis ſie ſelbſt oder der Vater ihm eine Antwort gibt, und mag es auch Tage dauern. Nicht ſelten jagt dann der alte Herr den ſchwarzen„Teggenburg“, deſſen Naſe ihm vielleicht nicht gefällt oder der gar arm iſt, mit Schmähungen fork, aber die Liebe iſt treu und geduldig und langmütig in Innerafrika. ſDer hellblaue Geſellſchaftsrock. Aus London wird uns berichtet: Der beliebte Bonviant Sir Eharles Wyndham, der 1 1 3 1 8 Ning, 2 Tr.ſein mbl. 22 Zim ſof. zu v. 29533 JStellen Inden 5 faba ſſeigesuche eneeeenene 9 In der Nähe des Bahnhofs Ecke der Chamiſſo⸗ u. 5 iedrichsrin od. bei gut. elektr. Verbindg. 1 6, 19 2 1 10 midt 29806 Redegewandte Reiſedamen, die einen lohnenden Lebensberuf ſuchen, finden dauernde Stellung. Uhet Verdienſt! 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Dunkelblau war zwar ſchon im Vor⸗ jahr für die feierliche Herrentoilette modern geweſen. Findet nun Wyndhams Beiſpiel Nachahmung,— und das iſt bei ſeinem großen Einfluß in allen Modeſachen ſehr wahrſcheinlich— dann werden wir in dieſem Winter hellblaue Schlußröcke und auch Fracks zu ſehen bekommen. An der linken Vorderſeite des neuen Kleidungsſtücks befindet ſich eine breite äußere Bruſttaſche, aus der die Ecke eines roſa Taſchentuchs herauslugt. Der Schau⸗ ſpieler trug guch eine purpurfarbene Hausfacke, die ſonſt ganz nach ker gewöhnlichen jetzt modernen Art geſchnitten war. Mit den neuen Directoirekleidern zuſammen bot dieſer neue Herren⸗ anzug ein eigenartig farbiges Bühnenbild. — Vor der Gartenſtadt bei Berlin, an deren Verwirklichung sereits ſeit einigen Monaten gearbeitet wird, werden in den Mit⸗ Off. unter Nr. 29615 an die Exp. teilungen der Deutſchen Gartenſtadtgeſellſchaft, die als Beilage BFFFFFFECCC Aliſenring 22 zu verm. 29727 der Zeitſchrift„Hohe Warte“ erſcheinen, einige intereſſante Nach⸗ richten gegeben. Nachdem der erſte Aufruf zur Gründung einer Gartenſtart guten Erfolg gehabt hatte, hat man jetzt einen bedeutenden Schritt vorwärts getan. Es iſt bereits ein vor⸗ züglich geignetes Grundſtück in Ausſicht genommen, ein ge⸗ ſchloſſener und politiſch ſelbſtändiger Gutsbezirk von 1200 Mor⸗ gen, der etwa 25 Kilometer von Berlin am Großſchiffahrtsweg Berlin⸗Stettin liegt. Der Preis ſoll 900 Mark pro Morgen be⸗ tragen. Die Verkehrsbedingungen ſind zu Waſſer und zu Eiſen⸗ bahn bereits heute gut und erfahren noch eine Musgeſtaltung, die das Terrain für eine Induſtrie und Wohnſiedlung im höchſten Maße geeignet machen. Hier könnte unter ganz aus⸗ nahmsweiſe günſtigen Bedingungen und in ſchöner landſchaftlicher Lage eine wirkliche Gartenſtadt entſtehen. Zunächſt ſoll eine genügend ſtarke Kapitalgeſellſchaft zur Ausführung des Planes gebildet werden; eine Reihe nicht unbedeutender Zeichnungen ſind lLereits erfolgt.— Derſelben Zeitſchrift iſt zu entnehmen, daß auch die Gründung einer Gartenſtadt Nürnberg gute Fortſchritte macht. Eine Gartenſtadt⸗Genoſſenſchaft wurde am 1. September in einer großen Volksverſammlung gebildet, Der Vorſtand ſteht bereits mit Privatleuten und auch mit dem Staat in Verhandlungen wegen Ankauf eines paſſenden Ge⸗ ländes. Die bayeriſche Staatsregierung unterſtützt das Unter⸗ nehmen mit allen Mitteln, 12. Seite. General⸗Anzeiger. (Mittagblatt.) 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