Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 20 Pfeunig monatlich, Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt dez inel. Poſte aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pjig. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mart Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr, der Stadt mannheim und umgebung⸗ zadiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Dfrektionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktionn 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 2 2 Nr. 476. — Montag, 12. Oktober 1908. bendblatt.) Italien und der Balkan. (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten.) A. M. Rom, 10. Okt. Italien hat trotz aller Ableugnungen von engliſcher Seite genau vorher gewußt was auf dem Balkan vor ſich gehen würde. Die hieſigen Regierungskreiſe haben ſich anfangs über die jüngſten Vorgänge nicht im geringſten aufgeregt. Herr Tittoni hat ſogar in ſeiner Rede in Carate das Vorgehen Oeſterreichs und Bulgariens faſt als Quisquillien betrachtet. Angeſichts der Erregung John Bulls, der in der ruſſiſch⸗ italieniſch⸗öſterreichiſchen Entente eine gegen ſich gerichtete Spitze erblickte ſowie in Anbetracht der antiöſterreichiſchen Volksleidenſchaften, die jetzt in Wallung geraten, fängt man anſcheinend an, ſich der altbewährten Pendelpolitik zu ent⸗ ſinnen und verkündet laut, daß Italien eine internatio⸗ nale Konferenz für notwendig hält. Das ſoll ein Zugeſtändnis an England und an Frankreich ſein! In Italien hält es aber ſehr ſchwer eine entſchiedene und konſe⸗ quente Politib zu machen und der redliche Herr Tittoni hat augenblicklich einen ſchweren Stand. Mit vorurteilsloſem Blick hatte er die Berechtigung des öſterreichiſchen Schrittes anerkannt und in der Aufgabe des Garniſonsrechtes im Sand⸗ ſchak und in der Abſchaffung des§ 29 des Berliner Vertrages eine genügende Kompenſation für Italien geſehen. Hatten doch ſeine Landsleute ſeit Jahren immer wieder von dem Marſch Oeſterreichs auf Saloniki gefabelt, ſie hätten alſo jetzt froh ſein miſſen, wo Oeſterreich ſtatt vorwärts zu ſchreiten, ſich zurückzog. Dieſe Vorausſicht Tittonis hat ſich nicht er⸗ füllt, weil eben im Volke jeder Erfolg Oeſterreichs als eine Benachteiligung Italiens angeſehen wird. Ueber das Vor⸗ gehen Bulgariens und Griechenlands wird dagegen kein Tadel ausgeſprochen, man findet es ſogar ganz ſelbſtverſtändlich und begrüßte es mit Sympathie. Nur für Oeſterreich wird ein anderer Maßſtab angelegt. Man verübelt es ſogar dem Grafen Aehrenthal, daß er an ſeinem Bahnprojekt feſthält als ob Oeſterreich aus Liebe zu Italien auch noch die ko m⸗ merzielle Erſchließung des Balkans ruhen laſſen müßte. Gewiſſe Hetzblätter, wie der„Avanti“, haben ſogar dem Volke einzureden geſucht, daß jetzt der Augenblick gekommen ſei, um durch eine etwaige Iſolierung Oeſterreichs eine Regelung der Nordoſtgrenze zu erreichen. Es iſt bezeich⸗ nend, daß eine ſolch hirnloſe, irredentiſtiſche Agitation gerade von den Volksparteien ausgeht, die angeblich die Verbrüde⸗ rung aller Nationen wollen und im Parlament regelmäßig gegen jedwede Heeresausgabe ſtimmen. Dieſe Leute, die jetzt die würdeloſe“ Hingabe an Oeſterreich kritiſieren, über⸗ denken nicht, daß ſie die Schuld haben, daß Italien heute noch keine moderne Artillerie beſitzt. Im Grunde genommen, liegt dieſen Hetzern wenig am Balkan und an Oeſterreich. Für ſie iſt die gegenwärtige Lage nur Mittel zum Zweck. Seit Jahren haben ſie nämlich verſucht das Miniſtertum Giolitti⸗Tittoni zu ſtürzen, es wollte ihnen aber nicht gelingen, weil alle Hebel, die ſie in Bewegung ſetzten, ſchließlich verſagten. Jetzt glauben ſie endlich, das richtige Mittel gefunden zu haben und rufen: „Das Miniſterium hat keinen Patriotismus und verrät uns an Oeſterreich!“ Ob das nun wohl helfen wird, werden wir bald ſehen. Jedenfalls zeigt die Wahl gerade dieſes Mittels. eeeeeeeeeee eeeeeeeeeeeee daß Oeſterreich immer noch als der Wau⸗Wau gilt und die offiziöſen Verſicherungen über die herzlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern in das Reich der ungezählten wie un⸗ zähligen diplomatiſchen Lügen gehören. Vertretertag des Reichsverbandes der nationalliberalen Jugendvereine. (Eigener Bericht.)] II. G. B. Elberfeld, 11. Okt. Heute vorm. 11 Uhr traten die Vertreter im weißen Saale Stadthalle zur weiteren Tagung zuſammen. Dr. Witte⸗Frankfurt a. Oder hielt das angekündigte Referat über der die Agrarfrage. Der Redner ging aus von der nationalökonomiſchen Grundanſchauung des Engländers Malthus:„Vermindert die Fruchtbarkeit, damit ihr leben könnt; die Kinder ſind die Angſt der Menſchheit!“ Es würde ſchlimm um Deutſchland ſtehen, wenn der Engländer Recht hätte. Wis den 25 Mil⸗ lionen, die 1816 auf dem heutigen Reichsgebiete lebten, ſind 63 Millionen geworden, und wenn auch leichte Zeichen des Niederganges ſich in der Verminderung der Geburtenziffer und der Militärtauglichkeit zeigen, ſo werden wir doch noch in den 20er Jahren ca. 80 Millionen in Deutſchland haben. Schon heute können wir den Konſum weder an Getreide noch an Fleiſch durch Inlandsproduktion decken. Wie aber erſt um 1925? Wenn da die Produktion nicht erheblich geſteigert iſt, ſo müſſen wir ungeheuere Summen ans Ausland zahlen. Daher iſt erforderlich: 1. Verwandlung von Oed⸗ in Kultur⸗ land. 2. Staakliche Bekämpfung elementarer Schäden, z. B. der Waſſerſchäden und der Viehſeuchen. 8. Steigerung der Intenſität der Betriebe. 4. Verbeſſerung des landwirtſchaft⸗ lichen Unterrichtsweſens. Soll aber die Landwirtſchaft den geſteigerten Anforde⸗ rungen genügen, ſo muß man ihr die Steine aus dem Wege räumen, die ihr Vorwärtsſchreiten hindern. Ein ſolcher Stein iſt in erſter Linie unwirtſchaftliche Verſchuldung. Das Privatkapital iſt im allgemeinen nicht geeignet, den land⸗ wirtſchaftlichen Kredit zu befriedigen, denn 1. die Landwirte können eine Hypothek in den meiſten Fällen erſt im Laufe einer Reihe von Jahren tilgen; Unkündbarkeit liegt daher in ihrem Intereſſe. Der private Geldausleiher wird aber nach kurzfriſtigen Verträgen ſtreben. 2. Das Abtragen einer Hypothek kann mit Ausſicht auf Erfolg nur durch allmähliche Tilgung, durch Amortiſation, erfolgen. Auch ſolcher Raten⸗ rückzahlung wird das Privatkapital nicht geneigt ſein. Es empfiehlt ſich daher auf anderer, auf genoſſenſchaft⸗ licher Baſis die Entſchuldungsaktion einzuleiten. Es iſt da⸗ bei aber die wirtſchaftliche Freiheit des Einzelwirtes nur dann einzuengen, wenn die Intereſſen der Geſamtheit es unbedingt erfordern. Der Referent ſpricht ſich gegen den Zuſammen⸗ ſchluß aller Landwirte zu Zwangskorporationen aus und da⸗ gegen, daß die Konvertierungspflicht für alle landwirtſchafl⸗ lichen Hypotheken ausgeſprochen wird. Jede Verſchuldungs⸗ grenze iſt ein untaugliches Mittel, denn durch ſie kann die Rentabilität eines Gutes verringert werden, da notwendige Meliorationen unterbleiben müſſen. Außerdem ſteht zu be⸗ fürchten, daß zwei Güterkategorien geſchaffen und daß die Güter mit Verſchuldungsgrenze weſentlich ſchwerer verküäuf⸗ lich werden. Eine nicht geringere Sorge als die Verſchuldung iſt für den Landwirt der Mangel an Arbeitsperſonal. Die Heranziehung ausländiſcher Arbeitskräfte iſt zwar heute unvermeidlich, aber national bedenklich, beſonders für die ge⸗ fährdeten Gegenden des Oſtens. Gegenüber dem Rate, die Kinder mehr zur landwirtſchaftlichen Arbeit heranzuziehen, iſt zu fordern, daß dies zum mindeſten nicht in einer Weiſe und in einem Maße geſchieht, durch das die Geſundheit der kom⸗ menden Generation geſchädigt wird. Am bedenklichſten ſind jene Forderungen, die für eine Einſchränkung der Freizügig⸗ keit der Landarbeiter eintreten. Auch der indirekte Verſuch, die Freizügigkeit einzuengen, der Vorſchlag, daß jede unter 20 Jahren zählende Perſon eine Kaution von 80—100 Mark ſtellen ſolle, bevor ſie in die Stadt ziehe, iſt aufs ſchärfſte zu bekämpfen. Was das Koalitionsrecht angeht, ſo beſteht aller⸗ dings die Gefahr, daß Agitatoren dadurch die Landarbeiter aufhetzen und zur Abwanderung veranlaſſen, daß ſie auf die in dieſer Hinſicht günſtigere Situation der Induſtriearbeiter hinweiſen. Anderſeits aber ſind die Gefahren, die über unſere geſamte Volkswirtſchaft durch einen Streik zur Zeit der Ernte heraufbeſchworen werden können, ſo erheblich, daß eine weitere Ausdehnung des Koalitionsrechtes auf die Landerbeiter ſich heute nicht empfiehlt. In erſter Linie iſt die Arbeiternot auf dem Lande dadurch zu bekämpfen, daß man beſtrebt iſt, für das materielle und ideelle Wohl der Landarbeiter Sorge zu tragen. Jenes. z. B. durch Anſiedlung und Verbeſſerung der Wohnungen(ländliche Wohnungsinſpektionen), dieſes z. B. durch Gründung von Büchereien und von zweckentſprechenden Vereinen. Es werden die Maßregeln beſprochen, die geeignet ſind zu vermeiden, daß die Wehrpflicht die Landflucht ſteigert. 1. Landwirtſchaftlicher Unterricht beim Militär. 2. Verlegung des Militärs in Land⸗ garniſonen, ſoweit das militäriſch tunlich iſt. 3. Darbietung geeigneten Leſeſtoffes. Was die Verteilung der drei Beſitzklaſſen, des Groß⸗ Mittel⸗ und Kleingrundbeſitzes angeht, ſo beweiſt der Referent unter Beibringung von ſtatiſtiſchem Material das ungeſunde Ueberwiegen des Großgrundbeſitzes in den oſtelbiſchen Ge⸗ bieten. Und dabei müſſen unbedingt nar Menſchen aufs Land; ſeit 1816 iſt die Zahl der in der Landpirtſchaft tätigen Bevölkerung im Weſentlichen konſtant geblieben. Die in der Landwirtſchaft tätige Bevölkerung iſt aber der Jungbrunnen der Nation; das Wohl des Vaterlandes erfordert es, alſo, da⸗ für Sorge zu tragen, daß dieſer Jungbrunnen nicht von Jahr zu Jahr prozentual ſpärlicher fließt. Daher an Stelle des Großbeſitzes mehr Mittel⸗ und Kleinbetriebe. An eine Auf teilung des geſamten Großgrundbeſttzes iſt natürlich nicht ge⸗ dacht. Eine Verminderung des fideikommiſſariſch gebundenen Bodens iſt anzuſtreben; die Fideikommiſſe ſind zu 9 Zehntel Großgüter über 1000 Hektar. Und ſie haben die Tendenz, ſich auszudehnen. Es iſt daher erforderlich, die Auflöſung eine? Feuilleton. Pariſer Cholera⸗Aengſte. .K. Paris, 10. Oktober. Die Angſt vor der Cholera iſt groß im Reiche der leichtlebigen Franzoſen. Seit dem Ausbruch dieſer furchtbaren Epidemie in Rußland vergeht kein Tag, an dem ſich nicht ſämtliche Journale Frankreichs unter Zuziehung mediziniſcher Autoritäten mit der Möglichkeit der Verhütung und Bekämpfung der Cholera be⸗ ſchäftigen. 0 Kürzlich führte Profeſſor Metchnikoff, der berühmte Leiter des Paſteurſchen Inſtituts, im„Matin“ das Wort. Nach⸗ dem er der Kochſchen Entdeckung des Cholera-Bazillus gedacht und der ſich darauf gründenden Tatſache, daß dieſe Mikrobe imſtande iſt, die Cholera zu erzeugen, ja daß ſie als alleiniger Krankheitserreger angeſehen werden muß, geht er zur Beſprech⸗ ung der Präventivmaßregeln über. Nach ihm beſteht die ſicherſte Abwehr in dem aſeptiſchen Verfahren d. h. darin, daß Nahrungsmittel und Getränke, ſowie die zu deren Bereitung er⸗ forderlichen Utenſilien der Erhitzung ausgeſetzt werden. Durch die Abſorbierung ungekochten Waſſers oder der den Cholera⸗ giftſtoff enthaltenden Nahrungsmittel, dringe dieſer ungsorgane ein. Es ſei jedoch erwieſen, daß der Cholera⸗ bazillus einer Hitze von 55—60 Grad nicht ſtandhalte; ſomit ſei durch das obenerwähnte Präventiv⸗Verfahren die Gefahr einer Anſteckung vollſtändig vermieden. Man möge ſich ferner nie zu Tiſch ſetzen, ohne vorher ſeine Hände mit Seife und heißem oder kurz vorher abgekochtem Waſſer zu reinigen. mögen darauf bedacht ſein, daß die Hülle der Zigarren und Sigaretten leicht beſudelt ſein könnte: ſie ſollen ſich daher ſtets Kver reinſichen Zigarrenſpitze beim Rauchen bedienen. Sobald in die Ver⸗ ſei, wäre es nicht ſchwer, der Krankheit ſelbſt zu ent⸗ gehen 0 In ſeiner Not und von dem heißen Wunſche nach miasmen⸗ freier Luft beſeelt, appelliert nun der choleraängſtliche Pariſer an den Stadtrat und verlangt von dieſem, was bisher nicht zu erreichen war: eine Modifikation der Straßenreinigungl Wie wäre dieſe aber zu bewerkſtelligen? Eine diesbezügliche Enquete ergab in großen Zügen das ziemlich gleichlautende Re⸗ ſultat: 1. Indem man der Straßenreklame einen Damm ſetzt. Die Millionen Proſpekte, welche täglich an alle Paſſanten ver⸗ teilt und von dieſen achtlos zur Erde geworfen und durch den immenſen Verkehr zerſtampft werden, bilden eine kaum zu be⸗ wältigende Schmutzſchicht. 2. Die Einwohner ſelbſt mögen ſich an die Elementarregeln der Straßenhygiene halten. 3. Die Straßen⸗ reinigung beginne nicht zu einer Zeit, wo ſie die zahlreichen Füßgänger beläſtige, ſondern ſei, nach dem Muſter großer Aus⸗ landsſtätte nachts gründlich und mit beſſerem Material zu be⸗ ſorgen. 4. Dem Waſſermangel ſei auch bei vermehrten Geldopfern zu ſteuern. Der Stadtrat offenbare eine generöſe Regung, dann würden ſich die Ingenieure auf der Höhe ihrer Aufgabe zeigen, um Paris den glorreichen Beinamen der„Stadt des Lichts“ zu erhalten. Der Stadtverordnete Quentin⸗Bauchart hatte den Mut, die Stadt München, die er als Kongreß⸗Delegierter beſucht, als Beiſpiel der Reinlichkeit rühmend hervorzuheben. Während nun die Pariſer Stadtväter eifris über die Reform der Straßen⸗ reinigung beraten, bleibt im Herzen von Paris ein Peſtherd beſtehen, wie ihn ſchlimmer nicht die Oſtgrenzen Europas auf⸗ weiſen können. Es iſt dies die Auktionshalle der Rue Cardinet, in welcher die Domänen⸗Adminiſtration zu gewiſſen Zeitpunkten die Verſteigerung der im Bahnnetz der Weſtbahn zurückgelaſſenen oder zurückbehaltenen Waren und Gegenſtände veranſtaltet. In einem immenſen Raume ohne Ventilation liegen auf dem ſchad⸗ haften, mit einer dicken Schmutzſchicht bedeckten den in einem großen Haufen allerhand Gegenſtände zuſammen, denen ein „Paris!“ ſo ließ ſie ſich vernehmen;„gewiß, das Pariſer Pi darunter! Welches Glück, das alles loszuwerden! Nein, ich durchdringend moderiger Geruch entſtrömt. Alte Lumpen, altes Leder, ſchmieriges Bettzeug, Koffer und Reiſetaſchen, von denen die Fetzen hängen, und noch viel anderes Gerümpel liegt kunter⸗ bunt aufgeſtapelt da. Auf den in Hufeiſenſorm gebauten Tiſchen ordnet die blaſſe Vorſtadtjugend die verſchiedenen Gegenſtände, um den Eltern, welche aufmerkſam dem Hammerſchlag des Auk. tionators folgen, die Arbeit der Sichtung zu erleichtern. In dem Augenblicke, in welchem die Angſt vor der Einſchleppung der Cholera an der franzöſiſchen Oſtgrenze ſcharfe Wacht hält, iſt der Hinweis auf die nähere Gefahr, die ſich in dieſem Infektions⸗ herd verbirgt, wohl angezeigt und die beſonnene Bevölkerung von Paris weiß es dem„Matin“ Dank, daß er auf dieſe Gefahr bei⸗ zeiten hingewieſen hat. Im übrigen aber ſind die Maßnahmen gegen die Einſchleppung der Cholera auch in Paris ſo um. faſſende, daß die Aengſtlichkeit der Pariſer tatſächlich allzu über⸗ triebhen iſt —— Buntes Feuilleton. — Ein Oyfer des Dollars. Emma Calve, der berühmten Opernſängerin, die ſoeben wieder nach Amerika fährt, wo ſie ſich abeig noch heimiſch fühlt widmet ein Mitarbeitet des Gil⸗ Blas ſeh. reſignierte Abſchiedsworte. Die unvergleichlich: Calps, mit ihrer plaſtiſchen Schönheit, ihrem Bühnenverſtande, ihrer wunderbaren, ergreifenden und leidenſchaftlichen, kriſta reinen Stimme, die von aufrichtigen und verſtändnisvollen B wunderern umgebene Künſtlerin von Herz und Geiſt, die ſie ehe⸗ mals was, ſie geht jetzt davon, um die Neger zu entzücken und zu verblüffen. Das iſt das Endurteil, das durch die Wiedergab von Aeußerungen, die die Calvs am Abend dör ihrer Abkreiſe in einer Tiſchgeſellſchaft machte, nur allzudeutlich belegt wird. kum iſt entzückend, aber wie viele Dummköpfe und Neider ſi 2. Seit Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. Oktober. Fideikommiſſes, bezw. die Abſtoßung einzelner Teile zu er⸗ leichtern(3. B. Majorität, nicht Einſtimmigkeit eines Fami⸗ lienſchluſſes erforderlich), die Bildung(ber zu erſchweren (3. B. Feſtſetzung der Maximalgröße eines Fideikommiſſes, nach Größe des Gutes abgeſtufter Fideikommißſtempel, deſſen Bezahlung nicht zu ſtunden iſt, das Gut muß mindeſtens 10 Jahre im Beſitze der Familie ſein). Die großen Segnungen, die der Anfang des vorigen Jahr⸗ hunderts dem Bauer gebracht hat, entſpringen dem Geiſte des Liberalismus. Das gilt es im Auge zu behalten, wenn wir verſuchen, unſere Auffaſſung igehr als bisher auf dem platten Lande, namentlich im Oſten, zur Beltung zu bringen. Wann das gelingt, wird ſich herausſtellen: auf die Dauer jedenfalls ſiegt doch die Wirtſchaftspolitik, deren vornehmſter Grundſatz Ausgleich aller berechtigten Intereſſen iſt. Der Verbandsvorſitzende, Dr. Fiſcher, ſprach dem Red⸗ ner den Dank der Verſammlung für ſeine überaus gründ⸗ lichen und anrependen Darlegungen. In der Diskuſſion weiſt Generalſelretär Köhler den Vorwurf zurück, daß die Jungliberalen kein Verſtändnis für die Agrarfrage hätten. Wir müſſen Front machen nicht nur gegen Ultramontanis und Sozialdemokratie ſondern auch den Konſervativismus, beſon⸗ ders wie er ſich im Bunde der Landwirte verkörpert. Daß die Bauern heute noch vielfach konſervativ denken, liege daran, daß der Liberalismus verſäumt hade, Aufklärung auf das platte Land zu tragen. Der Konſervatibismus ſei der ſyſtema⸗ tiſchen Verdummung der Bevölkerung nicht abhold. Gegen die Ausdehnung der Koalitionsfreiheit für ländliche Arbeiter äußert Redner Bedenken. Notwendig ſei eine Regelung der Arbeitszeit wie ſie bereits in der Induſtrie herrſche. Dec Verallgemeinerung in Bezug auf die Aufteilung des Groß⸗ betriebes glaubt Redner entgegentreten zu müſſen. Der Groß⸗ betrieb habe mancherlei Vorzüge. In Deutſchland gebe es noch große Flächen, die unbenutzt daliegen und die der Land⸗ wirtſchaftlichen Arbeit erſchloſſen werden müſſen. Rechtsanwalt Dr. Marwitz(Berlin): Die Konſerva ⸗ tiven wollen die Leutenot mit Mitteln bekämpfen, die für uns unannehmbar ſind. Die Leutenot kann nur bekämpft werden, wenn mehr für die ländliche Arbeiterfürſorge ge⸗ tan wird. Dr. Jacobi(Solingen) weiſt auf die Erfolge der Nationalliberalen in Südbayern hin und erklärt: wir haben in Südbayern dem Ultramontanismus einige Kuckuckseier ins Neſt gelegt, an denen er noch heute zu kauen hat.(Große Heiterkeit). Sehr wertvoll ſei die Mitwirkung der Geiſtlichen auf dem Lande, z. B. bei der Gründung der Darlehnskaſſen. Die Propaganda auf dem Lande dürfen nur Leute betreiben. die im Stande ſind mit den Bauern zu fühlen und mit den Geiſtlichen Beziehungen unterhalten.(Widerſpruch). Heimann⸗Kröſer(Köln) fordert, daß der weiteren Bildung von Fideikommiſſen entgegengetreten werde. So⸗ lange in der Landwirtſchaft nicht auskömmliche Löhne gezahlt werden, werde es mit der Landflucht nicht beſſer werden. Notwendig ſei eine Seßhaftmachung der ländlichen Arbeiter. Hold(Hannover): Ein höherer Schutzzoll iſt für die Landwirtſchaft entbehrlich. Der liberale Gedanke in der nationafliberalen Partei müſſe ſchärfer betont werden. Die Grenze zwiſchen Nationalliberalen und Konſervativen ſei ſcharf zu kennzeichnen. Es ſeien liberale Bauernvereine zu gründen und das ländliche Fortbildungsſchulweſen zu unter ⸗ ſtützen. Nicht mit dem Bunde der Landwirte, ſondern gegen den Bund, aber für die Landwirtſchaft folle man eintreten. Redakteur Jung(Köln) polemiſtert gegen die Aus⸗ führungen des Landrats v. Eiſenhardt⸗Rothe auf dem Ver⸗ bandstage der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in Mainz, daß die ländlichen Arbeiter nicht angeſiedelt werden dürfen, um nicht Brutſtätten der Sozialdemokratie zu ſchaffen. Die Verbeſſerung der ländlichen Wohnungsverhältniſſe ſei einer der wichtigſten Programmpunkte. Der Weſten habe übrigens keine Veranlaſſung überhebend nach dem Oſten zu ſehen. Auch im Weſten herrſchten traurige Wohnungsverhältniſſe. Der Redner ſchließt mit dem Zitat: Gib dem Menſchen das Recht auf einen Felſen, ſo wird er ihn in eine Weide verwandeln. Lienhardt(Düſſeldorf) tritt für die Gründung von Bauernvereinen ein. Der Bund der Landwirte ſei zu be⸗ kämpfen, wenn er nicht ein rein wirtſchaftlicher Verein werde ——————— nicht mehr in Paris ſingen. In Amerika ſind ſie ſo außer⸗ ordentlich viel einfacher, weniger kompliziert. Einmal habe ich in„Wild⸗Weſt“ vor Cowboys geſungen, die zu Pferde von fünf⸗ zehn uder zwanzig Meilen weit in der Runde gekommen waren. Beim Schluß der Vorſtellung haben ſie die Bühne faſt im Sturm genommen, und ich mußte durchaus jedem einzelnen von ihnen die Hand drücken. Meine Hand war faſt zerquetſcht. Und dann, wißt Ihr, wie ich die letzten Tage verbracht habe? Unter⸗ ſchriften babe ich gegeben, 25 000 Unterſchriften auf 25 000 Cham⸗ pagnerflaſchen:„Emma Calvs-Champagner!“ Ein amerikaniſcher Kaufmann hat die Idee gehabt. Er fordert nur, daß ich die Etikettes zeichne. Ich kann nicht mehr, ich habe den Schreib⸗ kampf.. Und das Schreckliche iſt, daß ſoviel verkauft wird, man will immer mehr davon.. Im Grunde macht mir das Spaß. Ich habe endlich mein wahres Leben gefunden: reiſen, daun in meine Heimat fahren und mich ausruhen. Da unten in Aveyron liebt man mich. Die Bauern kommen und tanzen die Bourrtze dor meinem Schloſſe und nennen mich mit ihrer groben Stimme mit bem rollenden„R“ und den zerhackten Silben „unſere berühmte Landsmännin“, und ſie beklagen ſich, daß ich nicht mehr verſtändlich ſprechen könnte, ſeit ich nach Paris ge⸗ gangen wäre.. In dieſem Stile erzählte Emma Calvs weiter von dem Phonographen, der ihre Stimme verewigte und in den Archiven der Pariſer Oper aufbewahrt würde, von Ediſon, der für ſie einen Phono⸗Kinematographen erfinden wollte, in dem man ſie zugleich die Carmen ſingend und ſpielend genießen könnte, um dann mit folgender Erinnerung an ihre erſte Liebe“ zu ſchließen:„Ja, jetzt bin ich glücklich! Ich beobachte das Leben der anderen, und das ſcheint mir unendlich komiſch. Und nicht weniger komiſch erſcheint mir mein früheres Seelenleid. Seht, ich habe meiner erſten Liebe lange nachgetrauert. Er war 22, ich 17 Jahre alt. Ich war in ſeinen ſchönen, blonden Schnurr⸗ bart gan; vernarrt. Meine Mutter ſchloß mich ein und ich wollte aus dem Fenſter ſpringen, um den Tod zu finden. Nun, im vorigen Sommer habe ich meine erſte Liebe wieder geſehen. Er iſt rieſig dick geworden und rot wie eine Tomate!. Und das war nun die einzige poetiſche Erinnerung, die ich hatte. Day⸗ nach lann man nur zweierlei tun: entweder ſich über alles luſtig machen oder Trappiſt werden!“ Emma Calvs wird nicht Trappiſt werden, denn dann müßte ſie— ewig ſchweigen —— und von der Politik ablaſſe. Die Forderung des Verbotes der Kinderarbeit ſei für den kleinen Bauern nicht durchführbar. Thorbecke(Heidelberg) betont die Notwendigkeit auf dem Landebelehrende Vorbräge zu halten. Er be⸗ antragt den Vortrag des Referenten als Bro⸗ ſchüre zu drucken.— Der Antrag wird angenommen. Hilbeck(Elberfeld) tritt der Anſckauung entgegen, als ob die Jungliberalen Gegner des Koalitionsrechts der länd⸗ lichen Arbeiter ſeien. Lahmann(Hildesheim) bezeichnet die Verleihung des Koalitionsrechts an die ländlichen Arbeiter als unmoraliſch und ſchädlich für das Volkswohl. Die Diskuſſion, die bis nach 2 Uhr währte, war reich an Anregungen und allgemein erſichtlich von dem Beſtreben ge⸗ leitet für das Wohlergehen der Landwirtſchaft einzutreten und zu zeigen, welch' hohes Intereſſe man in jung⸗ liberalen Kreiſen der Landwirtſchaft entgegen⸗ bringt. Die Beſtrebungen, nunmehr Hand in Hand mit der nat.⸗lib. Partei der Agitation auf dem Lande die größte Aufmerkſamkeit zuzuwenden, wurde ſpeziell von den ſüddeutſchen Vertretern auf das Leb⸗ hafteſte begrüßt, wo der Jungliberalismus gerade auf dem Lande mit ſeiner Tätigkeit ſchon längſt eingeſetzt hat, Die Vertreter der ländlichen Vereine gaben ihre volle Zuſtimmung zu der neuen beabſichtigten Arbeitstätigkeit der jungliberalen Vereine. Herr Andres⸗Kreuznach, ein Frakiſcher Land⸗ wirt, ſprach ſeine Zuſtimmung zu dem Referat aus, als Mittel zur Hebung der Landwirtſchaft betrachtet er— unter Beifall der Verſammlung— eine vernünftige Schutzzollpolitik und energiſche Inangriffnahme der inneren Koloniſation, durch die allein der konſervative Einfluß zurückgedrängt werden kann. Nach Beendigung der Debatte ſprach Chefredakteur Brues⸗Krefeld dem Vorſitzenden, Dr. Fiſcher, den Dank für. die umſichtige Leitung der Verſammlung aus. Der Vorſitzende ſchloß hierauf den Vertretertag mit einem warmen Appell an die Anweſenden, jederzeit als treue Glieder zur Fahne der nationalliberalen Partei zu halten und brachte ein von allen Anweſenden begeiſtert aufgenommenes dreifache? Hoch auf die nationalliberale Partei aus. Der Abend verſammelte die Delegierten zu einem gemein⸗ ſchaftlichen Feſteſſen, bei welchem Tafelmuſik, Toaſte und ge⸗ meinſchaftliche Geſänge abwechſelten und den Feſtteilnehmern eine würdige Abſchiedsfeier bereiteten.—„Möge die Cl[ber⸗ felder Tagung der jungliberalen Bewegung neuen Zuwachs bringen, zum Wohle der großen nationalliberalen Partei Deutſchlands“! Badiſche Politik. Soziuldemokratiſche Verſammlung in Karlsruhe. Karlsruhe, 11. Okt. Die beiden ſozialdemokratiſchen Abgeordneten der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Karlsruhe, Dr. Frank und Stadtrat Kolb, hatten heute früh die Wähler eingeladen, um über ihre Tätigkeit im Landtag Bericht zu erſtatten. Da am geſtrigen Abend der Geſangverein„Laſallia“ im großen Feſthalleſgal eine Feſtlichkeit größeren Stils hatte, ſo hatte das arbeitende Volk um 10 Uhr morgens noch nicht ganz ausgeſchlafen, ſo daß ſich das Coloſſeum nur ſpärlich füllte. Abg. Dr. Frank verwahrte ſich einleitend gegen den vielfach erhobenen Vorwurf, als ob die lange Dauer des Landtags auf die Schuld des Landtags zurückzuführen ſei, die Hauptſchuld trage die Regierung, die die Geſetzesvorlagen in der Hauptſache erſt gegen Schluß vorlege. Durch Verkürzung der Debatten und vor allem der Etatsdebatte, könne allerdings auch der Landtag zur Verkürzung der Sitzungsdauer beitragen. Auch im Präſidium verlauge die Sozialdemokratie eine Vertretung, um einen ſicht⸗ baren Ausdruck der Gleichberechtigung der ſozialdemokratiſchen Partei zu geben. Man habe bei der Präſidiumswahl Ge⸗ wehr bei Fuß geſtanden, nachdem die Nationalliberalen ſich ge⸗ weigert hatten, der Sozialdemokratie einen Platz in dem Präſi⸗ dium zu gewähren. Zum erſten Male habe ein Vertreter des Zentrums den erſten Platz im Präſidium eingenommen und eine 40 Jahre lange nationalliberale Landtagsgeſchichte ein Ende genommen, ein Symbol dafür, daß jetzt und für abſehbare Zeit ohne die Sozialdemokratie eine liberale, fortſchrittliche Politik nicht gemacht werden könne. Ein neuer Miniſter ſei in die Regierung eingetreten, Freiherr v. Bodman, ein Staatsmann, der der Regierung das Gepräge gebe, in der Jorm böflich, ent⸗ gegenkommend, in der Sache aber dem Gedankenkreis Bülows ſich nähernd. Mit dem Staatsminiſter v. Duſch ſei nicht viel Staat zu machen, er ſei ein müder Mann, deſſen höchſter Wunſch es ſei, die Gegenſätze nach Möglichkeit zu ver,duſchen““ In dieſer nicht immer möglichen Tätigkeit habe er ſich hinter Bod⸗ man zurückgezogen, der den Kampf gegen die Sozialdemokratie geführt. Der Redner geht ſodann in ſeiner bekannten gemäßigten Form auf einzelne Fragen des letzten Landtags ein und die be⸗ kannte Stellung der Sozialdemokratie zu denſelben. Mit be⸗ ſonderer Schärfe betont der Redner die bedauerliche Tatſache, daß ein halbes Dutzend Nationalliberaler gegen den demokra⸗ tiſchen Antrag auf Einführung konfeſſionell⸗gemiſchter Seminarien geſtimmt habe und daß ein Mitglied des Ober⸗ ſchulrats ſich in dieſer Frage der Abſtimmung enthalten habe. Auch in der Dotationsfrage an die Religionsgemeinſchaften habe die nationalliberale Partei der Regierung die Gefolgſchaft wie bisher gewährt, wie dann die Nationalliberalen wieberholt nicht den Mut beſeſſen, für alte liberale Forderungen einzutreten. Des⸗ halb müſſe man ſie als Gegner nach wie vor bekämpfen, wie vor allem auch das Zentrum und die Konſervativen, die die Feinde der Sozialdemokratie ſeien. Abg. Kolb berichtete über die wirtſchaftlichen Fragen des Landtags und gibt der Genugtuung Ausdruck, daß der Miniſter v. Bodman in der Frage der Arbeiterkammer auf dem Stand⸗ punkt der Arbeiter ſtehe und auch in der Wahlfrage zu dieſen Kammern einen erfreulichen fortſchrittlichen Standpunkt ein⸗ nehme, den er hoffentlich auch im Bundesrat vertreten werde. In anerkennenden Worten gedenkt der Redner der Ausführungen des Fabrikinſpektors Bittmann über die grundlegenden Auf⸗ gaben, der Fabrikinſpektion und über die anerkennenswerte Tätigteit der Gewerkſchaften. Der Redner berührt ſodann die landwirtſchaftlichen Debatten im Landtag unter ſcharſer Betonung des ſozialdemokratiſchen Standpunktes zu den landwirtſchaft⸗ lichen Fragen. Des Weiteren geht er in bekannter Weiſe auf die Eiſenbahnpolitik. Das Geſamtgeſetz habe inbezug auf das Beſchwerderecht gewiſſe Verbeſſerungen gebracht und auch der Gehaltstarif bedeute inbezug auf den Mindeſtgehalt einen er⸗ freulichen Fortſchritt, wenn auch für die unteren Beamten noch mehr hätte geſchehen können, beſonders auf dem Gebiete der Zulagefriſten, die eine weitere Verkürzung erfahren ſollten. Nicht erfreulich ſei, was man vielfach über den Vollzug höre, der noch manche Wünſche unerfüllt laſſe. Was die Steuergeſetze betreffe, ſo ſei es ſehr bedauerlich, daß die Fleiſchakziſe nicht beſeitigt worden ſei. Der nächſte Landtag werde neue Aufgaben finden und Aufgabe der ſozialdemokratiſchen Partei werde es ſein, früh⸗ zeitig in den Kampf einzutreten, um vor allem auch die übrigen Karlsruher Mandate zu erwerben. An die Referate ſchloß ſich eine kurze Debatte. Politiſcher Beleidigungsprozeß. .e. Karlsruhe, 11. Okt. Vor dem Gr. Amtsgericht gelangte geſtern vormittag die Privatklageſache des Rechts⸗ anwalt Aug. Wielandt in Waldshut gegen den Redakteur des Volksfreunds in Karlsruhe, Anton Weißmann, wegen Beleidi⸗ gung zur Verhandlung. Gegenſtand der Klage war ein Artikel im Volksfreund betitelt: Jungliberale Waſchlappig⸗ keit. In 1½ſtündigen Verhandlungen kam ein Vergleich zuſtande. Weißmann anerkennt, daß der Artikel Wielandts im Albboten ironiſch gemeint war, während Wielandt anerkennt, daß bei Weißmann die Faſſung des Artikels den Glauben er⸗ wecken konnte, dieſelbe ſei nicht ernſt zu nehmen. Die Koſten trägt Weißmann. Ein Widerruf erſcheint im Volksfreund und in der Volks ſtimme. Gewerbegerichtswahlen. OKarlsruhe, 11. Okt. Bei den geſtrigen Wahlen der Arbeitervertreter zum Gewerbegerichte ſiegte die Liſte der freien Gewerkſchaft mit etwa 400 Stimmen Mehrheit über den Vorſchlag der Chriſtlichen. Die Freie Gewerkſchaft entſendet 8, die chriſtliche 2 Beiſitzer in genannte Inſtitution, Aus der Partei. Radolfzell, 10. Okt. Die heute abgehaltene Gene⸗ ralverſammlung des liberalen Vereins begegnete einem regen Intereſſe und war gut beſucht. Der Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht befriedigten; anſtelle des von hier verzogenen Prof. Wagner, dem herzlicher Dank gezollt ward, erkor die Verſamm⸗ lung als 1. Vorſtand Herrn Pfläſterermeiſter Michel, 2. Vor⸗ ſtand wurde Herr Rechtsanwalt Möſſinger. Nachdem die übrigen Lücken im Geſamtvorſtand ausgefüllt waren, berichtete Herr Möſſinger üder die Vorgänge in der Partei und die letzte Sitzung des engeren Ausſchuſſes. Die durch Wahl Obkirchers vollzogene Löſung der Präſidentenkriſis und die Skizzierung von deſſen Programm: unentwegtes Geradeausmarſchieren und ſcharfer Kampf nach beiden Seiten, fand die einmütige Billi⸗ gung der Verſammlung in reichem Beifall. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 12. Oktober 1908. Das Großherzogspaar in Mannheim. Empfang von Vertretungen der Berufsſtände, der Korporationen, Vereine uſw. Von 9 Uhr an fand der Empfang von Vertretungen der Be⸗ rufsſtände, der Korporationen, Vereine uſw. ſtatt. Es waren ge⸗ laden. Als Vertreter: der Handelskammer die Herren Louis Hirſch und Auguſt Imhoff, der Schiffsreedereien Herren Direktor Karl Meiſter und Joſ. Konr. Fendol, des Ver⸗ bandes ſüddeutſcher Induſtrieller Herr Direktor Fritz Art⸗ mann, der Börſe die Herren Leopold Steiner und Heinrich Zimmern, der Induſtrie⸗Börſe Herr Fabrikant Karl Roſenfeld, der Handwerkskammer die Herren Albert Lee⸗ mann und Georg Herrmann, des Vereins Mannheimer Banken und Bankiers Herr Direktor Eduard Ladenburg, der Geſellſchaft der Aerzte Herr Mediz.⸗Rat Dr. Heuck, des Mannheimer Bezirksvereins deutſcher Ingenieure Herr Bau⸗ Inſpektor Fr. Pietzſch, des Unterrheiniſchen Bezirksverbandes des Badiſchen Architekten⸗ u. Ingenieurvereins Herr A. Lud⸗ wig, des Oberrheiniſchen Bezirksvereins des Vereins Deutſcher Chemiker Herr Dr. E. Köbner, der Preſſe die Herren Julius Bensheimer und Direktor Ernſt Müller, des Anwaltsvereins Herr Dr. Hachenburg, des Bezirksrats die Herren Rechtsanwalt Dr. A. Staadecker und Privat⸗ mann Guſtav Kramer, der Konſulate die Herren Heinrich Marx, Konſul von Coſta Rica, David Simon, Konſul von Dänemark und den Vereinigten Staaten von Venezuela, Dr. Paul Ladenburg, Konſul von Großbritannien, Emil Mel⸗ chers, Konſul von der Republik Honduras, Otto Born⸗ hauſen, Generalkonſul von Italien, Ernſt Leoni, Konſul von Mexiko, Paul Baus, Konſul von Norwegen, Walter Emminghaus, Konſul von Peru, Karl Simon, General⸗ konſul von Rumänien, Direktor Oskar Sternberg, Konſul Nauen und Heinrich Nauen, Konſuls von Spanien, Moritz Nauen und Heinrich Nauen, Konſul von Spanien; ferner die Herren Medizinalrat Dr. Peitavy, ärztlicher Leiter des Diakoniſſenhauſes, Hauptmann a. D. Groos, Führer der Freiw. Sanitäts⸗Kolonne, Königl. Muſikdirektor Harl Zu⸗ ſchneid, Direktor der Hochſchule für Muſik, Ingenieur Paul Wittſack, Direktor der Ingenieurſchule, Heinrich Küllmer, Vorſitzender der Vereinigung der Mannheimer Geſangvereine, Muſikdirektor Hermann Bieling, Max Oeſer, Bibliothekar der öffentlichen Bibliothek. Ferner wurden noch folgende dekorierte Arbeiter empfangen: die Herren Karl Beſt bei der Firma Hch. Lanz, Wilh. Monin⸗ ger bei der Firma Mohr und Federhaff, Adam Müller I bei der Firma C. F. Boehringer u. Söhne, Jakob Rudol ph bei Verein Chemiſcher Fabriken, Johann Schiel bei Rheiniſche Gummi- und Zelluloidfabrik„ Adam Schmitt bei Spiegel⸗ manufaktur Waldhof. Die Audienz dauerte ungefähr 1½ Stunde. Der Großherzog und die Großherzogin zogen alle Anweſenden ins Geſpräch und erkundigten ſich nach ihren geſchäftlichen und perſönlichen Ver⸗ hältniſſen. Die Leutſeligkeit, mit der ſich die Allerhöchſten Herr⸗ ſchaften mit den Geladenen unterhielten, berührte äußerſt an⸗ genehm. Wiederholt kamen der Großherzog und die Groß⸗ herzogin bei den Geſprächen auf frühere Beſuche in Mannheim zu reden, wobei ſie ſtets ihrer Freude und hohen Befriedigung über die angenehmen Erinnerungen, welche dieſe Beſuche bei ihnen hinterließen, Ausdruck gaben. Auch über den diesmaligen Empfang ſprach ſich das hohe Paar ſehr erfreut aus. Huldigung der Mannheimer Schuljugend. Als wir zum erſten Mal hörten, daß anläßlich des Beſuches des Großherzogspaares eine Huldigung der Mannheimer Schul⸗ jugend geplant jugend geplant ſei, da ſagten wir uns ſofort: das wird der Höhepunkt der Großherzogstage ſein! Wußten wir doch aus langjähriger Erfahrung, daß ſich eine Veranſtaltung, bei der die Mannheimer Jugend mit ihrer friſchen, ungezwun⸗ genen Fröhlichkeit, ihrer munteren Beweglichkeit, ihrer ſchnell zu entflammenden Begeiſterungsfähigkeit zur Mitwirkung heran⸗ gezogen wird, ſtets zu einem ganz beſonderen Ereignis geſtaltet. Wir erinnern nur an das Kinderfeſtſpiel auf den Rennwieſen und das Raſenfeſt im Jubiläumsjahr, Feſtlichkeiten, die für alle 4 Nr 0 rreee General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. 7 Es war, wie geſagt, ein Aber die Großherzogstage durch eine ſinnige Huldigung der Mannheimer Schuljugend zu krönen und man darf ſich auch der ſicheren Erwartung hin⸗ geben, daß der erhebende Verlauf der Huldigung, die heute Mittag im Nibelungenſaal ſtattfand, für das Großherzogspaar die ſchönſte Erinnerung an die heute zu Ende gehenden Feſttage ſein wird. Schon der Anblick der jugendlichen Monſtreverſamm⸗ lung wirkte überwältigend. Auf dem Rieſenpodium Kopf an Kopf, in der Mitte der etwa 800 Köpfe ſtarke Knabenchor in dunkler Kleidung, zu beiden Seiten die bei den Reigenaufführungen mit⸗ wirkenden Schülerinnen der Höheren Mädchenſchule, Bürger⸗ und Volksſchule in weißen Kleidern mit aufgelöſtem Haar und über dieſer Schar ein ſchwarzer Abſchlußſtrich unter der Orgel der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen. Und wenn dann die bewundernden Blicke des Beſchauers hinaufſchweiften in die höheren Regionen, zur Empore und zur Galerie, da wurde das Auge ſchier geblendet von dem ſchneeigen Weiß der feſttäglichen Toilette der tauſende von Mädchen aus den 7. und 8. Klaſſen der Volksſchulen, die hier in freudiger Erregung auf das Er⸗ ſcheinen der Großh. Herrſchaften, auf den Beginn der Auf⸗ führungen warteten. Das Parterre des Saales war für die ge⸗ ladenen Gäſte reſerviert. In den vorderſten Reihen ſaßen wieder die Spitzen der Behörden, die Mitglieder des Stadtrates und Bürgerausſchuſſes, viele Staatsbeamte, hervorragende Repräſen⸗ tanten von Handel und Induſtrie Mannheims, die Lehrer⸗ kollegien, die Vorſtände der ſtädtiſchen Amter und eine große Anzahl Damen, die Herren im feierlichen Schwarz des Fracks oderGGehrockes, die Damen in heller Toilette mit Hut. Der unterſte Abſatz des Podiums war zu einem zweiten, weit in den Saal vor⸗ 18 Podium erweitert, auf dem die Reigen aufgeführt wurden, 5 Minuten nach 11 Uhr fuhren die Großh. Herrſchaften vor dem Mozartportal vor. Sofort erhob ſich die ganze Feſt⸗ verſammlung und ſah ehrerbietig dem Erſcheinen des Fürſten⸗ paares entgegen. Zur Begrüßung hatten ſich die Herren Ober⸗ bürgermeiſter Martin, Bürgermeiſter v. Hollander, Stadt⸗ ſchulrat Dr. Sickinger, der Direktor der Höheren Mädchen⸗ ſchule, Dr. Hammes, und die Stadträte Battenſtein und Löwenhaupt eingefunden. Das Großherzogspaar begrüßte die erſchienenen Herren auf das freundlichſte und begab ſich dann, Ddie Größe des Publikums auf das leutſeligſte erwidernd, durch den Mittelgang des Saales zu den in der vorderſten Reihe re⸗ ſervierten Plätzen. Als das Großherzogspaar den Saal betrat, brachte Herr Bürgermeiſter v. Hollander das Hoch aus, in das die Feſtverſammlung und die Tauſende von Kindern mit hellem Jubel einſtimmten. Die brauſenden Akkorde der auf der Orgel von Herrn Hauptlehrer Dapper geſpielten Altbadiſchen Hymne geleiteten das Fürſtenpaar zu ſeinen Sitzen. Und dann began ſofort die Aufführung. Zunächſt trat nach einem Orgel⸗ prährdium, das die Melodie des Schlußchores variierte, der Genius der Stadt Mannheim vor, der durch eine hohe, ſchlanke Meädchengeſtalt(Eliſabeth Jacki) imponierend verkörpert wurde. Das griechiſche Gewand mit ſeinem reichen Faltenwurf war in den Stadtfarben blau⸗weiß⸗rot gehalten. Die Mauerkrone ſchmückte das lang herabwallende Haar. Die Rechte hielt einen langen Stab mit Bändern in den Stadtfarben. Ein ebenſo form⸗ ſchöner wie inhaltsreicher Prolog war es, den der Genius unſerer guten Stadt, im profanen Leben Schülerin der Höheren Mädchen⸗ ſchule, in ausgezeichneter Weiſe zum Vortrag brachte. Es war ein Genuß, dem tiefinnigen Voktrag, bei dem beine Silbe dem Ohre verloren ging, zu lauſchen. Der Genius erinnerte zuerſt an die Zeit des Stadtjubiläums, an jene Feier, bei welcher im gleichen Saale der greiſe Landesfürſt, weiland Friedrich., zu den Verſammelten geſprochen und den damaligen Oberbürger⸗ meiſter Dr. Beck in beſonderer Weiſe ausgezeichnet hatte. Fried⸗ rich I. iſt ſeinem Volke entriſſen worden und auch in Mannheims Mauern hat der allgewaltige Tod den hochverdienten Führer der Gemeinde hinweggenommen. Die Zeit iſt über dieſe betrüben⸗ den Ereigniſſe hingegangen. Wieder darf ſich die Stadt feſtlich ſchmücken, da der neue Fürſt des Landes, der das Erbe ſeiner Väter verheißungsvoll angetreten, an der Seite ſeiner hohen Gemahlin der Stadt den erſten Beſuch abſtattet. Alles, was zu Mannheims Ruhm beigetragen, rüſtet ſich, vor den Augen des Landesfürſten ſich zu zeigen. Handel und Induſtrie, Kunſt und Wiſſenſchaft ziehen in den Tagen des Allerhöchſten Beſuches an dem fürſtlichen Paare huldigend vorüber. Für dieſen Feſtakt iſt aber das Beſte vorbehalten. Mannheims Jugend, der Stolz und die Zukunft der Stadt, darf, mit feſtlicher Kleidung geſchmückt, dem großherzoglichen Paare nahetreten und ihm Gruß und Hul⸗ digung entbieten. Sie tut dies in der Weiſe, wie die jugendlichen Freuden ſich ausdrücken: im ſchlichten Wort, im Geſang und zim Reigenſpiel. So ungefähr iſt in nüchterner Proſa, die dem prächtigen poetiſchen Schwung, mit dem die Verſe wiedergegeben, naturgemäß nicht nahekommen kann, der Inhalt des Prologs ſkizziert, der auf die Feſtverſammlung einen tiefen Eindruck machte. Der Genius wandte ſich nun zu der Kinderſchar und forderte ſie auf, mit der Huldigung zu beginnen. Im nächſten Augenblick brauſten mit geradezu elementarer Gewalt die Akkorde des ſo recht der jugendlichen Begeiſterung angepaßten Liedes „Das Vaterland“, von dem Knabenchor unter Herrn Oberlehrer Heiß' ſicherer Führung vierſtimmig geſungen, durch den Rieſen⸗ ſaal. Eine Tonfülle wußten die jugendlichen Sänger zu entfalten und im Gegenſatz dazu wieder ein Piano, daß ſich beim Hörer Erſtaunen mit Ergriffenheit und Bewunderung miſchen mußte. Und wie fein wußten die Knirpſe zu nuancieren. Wahrlich, es war eine Leiſtung, auf die die Akteure ſowohl wie der Leiter gleich ſtolz ſein durften und die die Mühen der Einſtudierung reichlich aufwog. Nun kam das ſchönere Geſchlecht an die Reihe. Eine liebliche Schar kleiner, weißgekleideter Mädchen der 6. Klaſſe der Bürgerſchule, mit den Farben der Stadt Mannheim ge⸗ ſchmückt, begab ſich auf das Podium und führte unter der Leitung der Hauptlehrerin Frl. M. Büchler mit beſtrickender Anmut einen Reigen vor. Eingeleitet wurde er durch eine Teilnehmerin, Luiſe Mitteldorf, die mit trefflicher Betonung und mit tiefer Beſeelung ein kurzes Gedicht vortrug, das die Stadt Mann⸗ heim in Beziehung zu Badens Fürſtenhaus preiſt. Imponierten die Knaben durch die Kraft und Friſche, mit der ſie die Chöre zum Vortrag brachten, ſo faszinierten die Mädchen geradezu durch die Lieblichkeit und Anmut der Bewegungen, durch natürliche Grazie, mit der die Figuren der Reigen ausgeführt wurden. Dieſes keineswegs übertriebene Lob ſei bei dieſer Ge⸗ legenheit auch den übrigen Mädchen gewidmet, die im Verlaufe der Huldigung noch in Aktion traten. Als die Bürgerſchülerinnen das Podium verlafſen hatten, erſchien eine Abteilung der Ober⸗ tertia der Oberrealſchulaßteilung der Höheren Mädchenſchule. Hier war es Hedwig Bensheim, die mit begeiſtertem Schwung ein Gedicht zum Lobe unſeres ſchönen Badner Landes vortrug und damit zu dem Reigen überleitete, der unter Leitung des Herrn Reallehrers K. Leutz mit Reifen in den badiſchen Farben gusgeführt wurde und dem Alter der Mitwirkenden enkſprechend in mehr gemeſſenen Bewegungen beſtand. Zum Schluß gruppierte ſich die Mädchenſchar unter den Klängen der Jürſtenhymne maleriſch um eine mächtige Krone in den badiſchen Farben, ein entzückendes Bild, das zweifellos au ſtürmiſchen Dpationen Ver⸗ die anlaſſung gegeben hätte, wenn das Großherzogspaar das Zeichen zum Beifall gegeben hätte. Nun kam wieder der Knabenchor an die Reihe. Er ſang diesmal das gemütvolle Lied„Ewig liebe Heimat“ von Breu nicht minder klangſchön, nicht minder eindrucksvoll. Zum dritten Mal ſchlingt ſich der Reigen. Es iſt wieder eine Schar größerer Meͤdchen, eine 8. Klaſſe der Volksſchule unter Herrn Oberlehrer H. Schmitt. Auf den weißen Kleidern prangen Sträußchen aus Kornblumen mit Schleifen in den deutſchen Farben. Der einleitende Vortrag— Elſa Albrecht heißt die anmutige Kleine, die den Text ſpricht— preiſt die Lieblingsblume Kaiſer Wilhelms., die Kornblume. Eine ſinnige Huldigung für das deutſche Vaterland iſt der nun folgende Reigen, und das im Anſchluß daran von dem Knabenchor mit hinreißender Be⸗ geiſterung geſungene Lied„Was iſt des deutſchen Vaterland?“ Zum Schlußreigen, der wieder von Herrn Reallehrer K. Leutz geleitet wird, erſcheinen erwachſene Schülerinnen der oberſten Klaſſen der Höheren Mädchenſchule zu einer ſpeziellen Hul⸗ digung der Großherzogin, die zugleich den erhebendſten und mäch⸗ tigſten Schlußakkord des ganzen Feſtes bildete. Fräulein Anna Eckhard, von zwei entzückenden Blondköpfchen begleitet, leitet dieſen rührenden Akt mit einigen reizenden Verſen ein, durch die ſie den Segen des Höchſten auf die geliebte Landes⸗ fürſtin herabfleht. Ein Roſenbukett, das ſie der Großherzogin überreicht, iſt der ſichtbare Ausdruck der Gefühle, die ſie und ihre Gefährtinnen beſeelen. Tiefgerührt nimmt die Landesfürſtin die Blumengabe entgegen. Nun folgt der Reigen, in welchem die geg Mädchen in grazibſen Bewegungen Shawls in den nauſſauiſchen Farben ſchwingen. Jetzt erſcheint wieder der Genius der Stadt Mannheim(Eliſabet Jacki) zur Schlußanſprache, in der ſie die Kinderſchar zur Dankesbezeugung für dieſe ſchöne Feierſtunde auffordert. Dieſer Dank ſoll in erſter Reihe dem hohen Fürſten⸗ paar gelten und alsdann der geliebten Vaterſtadt, die ſo gern und opferfreudig alles unterſtützt, das zur Bildung und zum Wohle der Jugend nötig ſcheint. Bekräftigt es, ſo ruft der Genius zum Schluß aus, in Eurem Lied, was Ihr gelobt in dieſer Stunde, bekent laut u. rufet aus: Wir bleiben unſerm Fürſtenhaus, der Vaterſtadt, dem Vaterlande in ewiger Traue zugewandt. In jubelnden Akkorden brauſt nun der packende Schlußchor nach der Melodie aus„Judas Maccabäus“ von Händel von ſämtlichen auf dem Podium ver⸗ ſammelten Kindern und Erwachſenen unter Orgel⸗ und Orcheſter⸗ begleitung geſungen, durch den Raum. Die erſte Strophe wird von dem Knabenchor allein geſungen: Badnerland mit hellem Klang Soll dich preiſen unſer Sang. Land, wo Freud und Friede wohnt Und ein gütiger Herrſcher thront. Bei der zweiten und dritten Strophe ſetzen auch die Mäd⸗ chen der Höheren Mädchenſchule und der Chor des Lehrergeſang⸗ vereins Mannheim⸗Ludwigshafen ein. Die mächtige Orgel er⸗ brauſt, Trompeten und Poſaunen erklingen und aus mehr als tauſend Kehlen ertönt der Geſang: Heil, dem edlen Fürſtenpaar, Lieb' und Treu Ihm immerdar! Unſere Herzen hocherfreut, Jauchzen Ihm entgegen heut! Vater in des Himmels Höhn, Deinen Segen wir erfleh'n. Halte ſchirmend Deine Hand Ueber Fürſt und Vaterland!?! Hollander ins Geſpräch gezogen, dann Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger und Herr Dr. Hammes, der Direktor der Höheren Mädchenſchule. Das Großherzogspaar hatte ſchon während der Feier an die drei Mädchen, die der Großherzogin das Bukett überreicht hatten, huldvolle Worte gerichtet. Nun wandte es ſich auch an die Schülerinnen, die den verbindenden Text geſprochen hatten. Und nun drängten ſich auch die übrigen Mädchen vom Podium aus heran. Wollte doch jedes dem ge⸗ liebten Fürſtenpaar ſo nahe als möglich ſein. Es war ein herz⸗ erhebender Anblick; das Großherzogspaar inmitten der blühenden Mädchenſchar. Zum Schluß wurden noch von der Freiwilligen Feuerwehr der Kommandant, Herr Hauptlehrer Molitor, und ſechs Mitglieder mit 40jähriger Dienſtzeit, Herr Hauptmann Grünewald, Herr Zinngießer Otto, der älteſte deutſche aktive Feuerwehrmann u. die Obmänner Sator, Knieriem, Mahyerhofer und Roſt vorxeſtellt. So war es allgemach 341 Uhr geworden, als das Großherzogspaar den Nibelungen⸗ ſaal verließ. Wieder erſchollen aus tanſend jugendlichen Kehlen begeiſterte Hochrufe und unzählige Hände winkten von der Em⸗ pore dem geliebten Fürſtenpaar Abſchiedsgrüße zu. Eine un⸗ vergeßliche Feier hatte ihr Ende erreicht. Beſonderes Lob verdient noch Herr Reallehrer Stürer, der den verbindenden Text in ſo formſchöner Weiſe verfaßt und die Feier mit arrrangiert hat. Er wurde mit den übrigen Herren, die die Feier vorbereiteten, ebenfalls dem Großherzogs⸗ paar vorgeſtellt. Unter dem friſchen Eindruck, der Veranſtaltung ſei gleich heute eine Wiederholung zu wohltätigem Zweck an⸗ geregt. Der nächſte Sonntag wäre der günſtigſte Tag. Der Reinertrag wäre am beſten dem Knaben⸗ und Mädchenhort oder den Ferienkolonien zuzuwenden. Auf einen guten finanziellen Erfolg darf ſchon heute gerechnet werden. Der Nibelungenſaal wird wieder bis auf den letzten Platz beſetzt ſein. Beſichtigung bei Benz. Die erſte Fabrikbeſichtigung durch den Großherzog fand heute in dem neuen Fabriketabliſſement der weltberühmten Firma Benz auf dem Waldhofe ſtatt. 343 Uhr traf der Großher⸗ zog mit Gefolge, auf dem ganzen Wege von einem zahlreichen Publikum lebhaft begrüßt, in der Fabrik ein. Hier empfingen und begrüßten den Landesfürſten die Direktoren der Fabriß die ihn alsbald in das Privatzimmer der Direktion geleiteten. Hier hatten ſich verſammelt die Direktoren Hammesfahr und Brecht, und vom Aufſichtsrat die Vorſitzenden Generalkonſul Dr. Broſien, Geh. Kommerzienrat Reiß und Kommerzien⸗ rat Voegele ſowie die Aufſichtsratsmitglieder Benz, Direktor Haas, Bankier H. A. Marx, Perron und Se. Durchlaucht Prinz Jſenburg. Der Großherzog begrüßte jeden einzelnen der Herren, worauf Generalkonſul Dr. Broſien folgende An⸗ ſprache an den Großherzog hielt: Ew, K. Hoheit bitte ich untertänigſt, dem ehrfurchtsvollen Danke und Huldigungsgruße des Aufſichtsrats, der Direktion und ſämt⸗ licher Beamten unſerer Fabrik einige Worte hinzufügen zu dürfen. Mit großer Freude und unter dem Eindrucke wohltuender Sicherheit haben wir geſtern von Ew. Königl. Hoheit vernehmen dürfen, daß Ew. K. H. die gedeihliche Entwickelung und den Fortſchritt Mann⸗ heims ſchüpen und fördern werden. Hier befinden wir uns an einer Stätte des Fortſchrittes in des Wortes buchſtäblichſter Bedeutung. Hier ſtand die Wiege der ingeniöſen Erfindung, welche den Verkehr in andere, früher ungeahnte Verkehrsmittel klenkt. Und zwar hat der Motor nicht bloß das Automobil erſtehen laſſen in Form eines) keit noch erhöhte. Verkehrsmittels auf feſter Erde, ſondern er hat auch ſeinen Ein⸗ gang gefunden in Waſſerfahrzeuge und eroberk gegenwärtig auch das Reich der Lüfte und hat das Problem gelöſt, das uns ſchon die Mythen des grauen Alterkums vorgeführt haben, Dank der Intelli⸗ genz und dem Fleiße, die hier in zäher Ausdauer mit dem Kapi⸗ tale harmoniſch zuſammengearbeitet haben, ſind in unſerer Fabrik große Erfolge ideeller und materieller Art erzielt worden. In dank⸗ barer Erinnerung gedenken wir eines früheren Beſuchs Ew. K. Hoheit in der alten Fabrik. Dieſe alte Fabrik iſt läugſt ezu klein ge⸗ worden gegenüber den Anſprüchen, die nach den Erfolgen an uns geſtellt wurden. Denn weit über die Grenzen unſeres engeren und weiteren Vaterlandes hinaus haben unſere Fabrikate die Namen Benz und Mannheim hinausgetragen in alle Welt und in allen Ehren. Wir haben dieſe neue Fabrik erbauen müſſen und haben ſie ausgeſtattet mit Fabrikationseinrichtungen modernſter und voll⸗ kommenſter Art. Sie iſt eben erſt fertig und dem Betrieb üdergeben worden. In Ew. K. H. gnädigem Beſuch ſehen wir die herrlichſte Weihe unſerer neuen Fabrik und geben uns dem Gefühle der Sicher⸗ heit Ew. K. H. Regierung hin zu raſtloſer, fleißiger Arbeit. Hoc omen accipio, quod Deus bene vertat! Dieſer Tag aber ſoll ein Gedenktag ſein und einen Jeden von uns anſpornen zu ſriſcher Tat! Ew. K. H. bitten wir, unſeren aus tiefſtem Herzen kommenden Dank für die große Ehre hochgeneigteſt entgegennehmen zu wollen, und unſeren ebenſo untertänigſten wie aus aufrichtigſter Verehrung kommenden Huldigungsgruß, der da allzeit lautet: Se. K. H. unſer allergnädigſter Landesherr, Großherzog Friedrich II., er lebe hoch, hoch, hoch! Das Hoch wurde begeiſtert aufgenommen. der Großherzog mit folgenden Worten: Recht herzlichen Dank für den freundlichen Willkomm, den Sie mir entboten haben. Es macht mir ganz beſondere Freude, gerade im erſten Jahre, nachdem Sie hierher übergeſiedelt ſind und Ihr weltbedeutendes Etabliſſement in ſo be⸗ deutender Weiſe ausgedehnt haben, Sie beſuchen zu können. Wir Badener ſind ſtolz darauf, diejenige Fabrik zu beſitzen, deren Fabrikate in alle Welt hinausgehen und die einen emi⸗ nenten Ruf haben, der durch die raſtloſe Tätigkeit Ihrer Mitarbeiter auch für die Zukunft geſichert iſt. Das iſt auch mein Wunſch, mit dem ich dieſes Etabliſſement betrete, und. mit dem ich es auch für die Zukunft begleite. Ich kann auch ſagen, daß es mir beſondere Freude macht, in einem Ihrer Wagen ſchon recht viele Fahrten gemacht und damit ſchon recht ſchöne Erfolge erzielt zu haben. Nochmals meinen herzlichſten Dank! Der Großherzog wurde alsdann in den anſtoßenden Raum geleitet, wo das kaufmänniſche und techniſche Perſonal ſich auf⸗ geſtell, hatte. Eine ganze Reihe von Beamten wurden dem Großherzog vorgeſtellt, der ſich aufs eingehendſte nach der Tälig⸗ keit und der Stellung eines jeden Einzelnen erkundigte. Hierauf nahm der hohe Herr die vielen Preiſe in Augenſchein, welche die Firma Benz bei den verſchiedenen Automobil⸗Rennfahrten er⸗ rungen hat. Nunmehr begann die Beſichtigung des neuerbauten, hochintereſſanten Fabriketabliſſements. Dieſes wurde in nach⸗ ſtehender Reihenfolge beſichtigt: zunächſt die Montagehalle, weiter die Fabrikationsballe, die Zentrale, das Magazin, die Gießere, die Schmiede, die Schreinerei, Lackiererei, Sattlerei, die Fahr⸗ abteilung, die hochintereſſanten Ausſtellungsräume und ſchließlich der Raum mit den verſchiedenen preisgekrönten Rennwagen. Der Großherzog brachte ſämtlichen Abteilungen das höchſte Intereſſe entgegen, Beſonders intereſſierte ſich der Landesherr für die Her ſtellung der Zahnräder Hier hatte der Betriebschef Hoffmann, ein gebürtiger Amerikaner, eine ganze Ausſtellung veranſtaltet; die pielen und komplizierten Präziſtonsmaſchinen ſind ſämtlich bon Herrn Hoffmann entworfen und gebaut. Auch der Gießerei, den halbfertigen und fertigen Luxus⸗Automobilen und ſchließlich den Rennautomobilen wandte der Großherzog das lebhafteſte Intereſſe zu. In der letzten Abteilung ließ ſich der Großherzog den Motor des Rennautomobils vorführen, das im Grand prix den zweiten Preis erhielt. Der Motor hat 180 Pferdekräfte und bewegt das Automobil 160 Kilometer in der Stunde fort. Um 4 Uhr war der Rundgang beendigt. Hochbefriedigt über das Ge⸗ ſehene äußerte ſich der Großherzog in anerkennenden Worten zu den Direktoren und dem Aufſichtsrat des Weltetabliſſements. Mit einem Hoch auf den Großherzog wurde der Landesfürſt ver⸗ abſchiedet. 2 Beſuch der Germaniamühlenwerke durch den Großherzog. Kurz nach 4 Uhr fuhr der Großherzog bei den Ger⸗ mania⸗Mühlenwerken vor, in deren Nähe ſich einn große Menſchenmenge verſammelt hatte, die den Landesfürſten begeiſtert begrüßte. Das Gebäude iſt mit Guirlanden und Fahnen in den badiſchen Farben reich geſchmückt. Am Eingang zu dem Fabrikhof, wo ein prächtiger Triumphbogen erricht iſt, begrüßte Herr Werner den Großherzog in einer länger Anſprache, indem er ſeiner Freude über den hohen Beſu Ausdruck gab und in kurzen Umriſſen eine Schilderung über die Entſtehung und Entwicklung des Etabliſſements gab. Der Großherzog dankte freundlichſt für die Erläuterungen, worauf Werner ſeine 3 Söhne vorſtellte. Der Großherzog zog auch dieſe Herren in ein längeres Geſpräch. Dann wur⸗ den die Beamten der Firma vorgeſtellt. Auf dem Wege nach der Mühle bildeten die Arbeiter Spalier. Der Großherzog redete verſchiedene Arbeiter an. Alsdann begann der Rund⸗ gang durch das Etabliſſement. Zuerſt wurde das Maſchinen⸗ haus beſichtigt, dann folgte das Keſſelhaus, in welchem ſich eine automatiſche Feuerungsanlage befindet, dann wurden die Silos in Augenſchein genommen. Im Zwiſchenſtlo lagen auf einer langen Tafel die Rohprodukte der Firma, Roggen⸗, Wei⸗ zen⸗ und Spelzmuſter, und die daraus gewonnenen Erzeug⸗ niſſe. Der Großherzog beſichtigte mit ſeinem Gefolge, unte: denen ſich auch Herr Oberbürgermeiſter Malrtin befand, ſe dann die Verladeanlagen der Firma am Induſtriehafen, Hier intereſſierte den hohen Herrn vor allem ein im Betrieb be⸗ findlicher Elevator, der ein mit Getreide gefülltes Schiff aus⸗ leerte. Dann wurde wieder in den Silo zurückgekehrt. Die im Induſtriehafen verankerten Schiffe hatten Flaggengala angelegt. Es erfolgte hierguf die Beſichtigung der im oberſten Stol der Mühle gelegenen Walzenwaſcherei, in der durch maſchinelle Einrichtungen aller Schmutz aus dem Getreide entfernt und in den einen Stock tiefer gelegenen Walzenboden geleitet wirdd in dem die Vermahlung des gereinigten Getreides erfolgt. Der Großherzog bekundete das lebhafteſte Intereſſe für die techniſchen und maſchinellen Einrichtungen des Betriebes und ſtellte an Herrn Joſef Werner, der dem Großherzog alles ekklärte, wiederholt Fragen Die'in dom Bektjebe, in dem peinlichſte Sauberkeit herrſcht, beſchäftigten Arbeiter hatte Hierauf dankte faſt durweg weiße Kleidung an, was den Eindruck der Reinlich⸗ In allen Stockwerken des Betriebs, des⸗ 4. Seite. — General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Manuheim, 12. Oktober. gleichen auch an den einzelnen Maſchinen, befanden ſich kleine Fähnchen in den badiſchen Farben. Der Rundgang erſtreckte ſich alsdann auf den Sichterboden, in dem das Mehl durch maſchinelle Einrichtungen in die verſchieden⸗ ſten Sorten verteilt wird. In dem Vermahlungsſtockwerk befanden ſich auf ſchwarzen Brettchen die verſchiedenſten Sorten des Mehles. Dann erfolgte ein Rundgang durch die Magazine, in welche daz Getreide in Verladerutſchen aus den einzelnen Stockwerken beför⸗ dert wurde. Kurz nach ½6 Uhr war die Beſichtigung zu Ende. Der Großherzog zog hierauf nach Herrn Werner und deſſen Tochter, Frau Kramer, ſowie Frau Eugen Werner, in ein längeres Geſpräch und richtete ſehr freundliche Worte an dieſe. Alsdann fuhr der Großherzog unter lebhaften Hoch⸗ rufen der angeſammelten Menſchenmenge in die Stadt zurück. *** Beſuche der Großherzogm Hilda Großherzogin Hilda in der Volksküche III und der Milchküche. Schon ſeit 2 Uhr harrte eine große Menſchenmenze der An⸗ kunft der hohen Frau in der Alphornſtraße. Die Menſchenmenge wuchs von Minute zu Minute. Endlich erſchien die von allen ſehnſüchtig erwartete hohe Frau kurz nach 4 Uhr. Zur Be⸗ grüßung hatte ſich in der Volksküche eingefunden: Frln. Mohr als ſtellvertretende Vorſitzende des Geſamtvorſtandes des Frauenvereins, Herr Oberamtmann Eckhardt als Beirat des Geſamtvorſtandes, Frau Lenel, Vorſitzende der Abteaung 6 (Volksküchen), Herr Rippert, Beirat der Abteilung 6. Weiter waren erſchienen die Damen des Vorſtandes der Volksküche 3: Frau Stadtpfarrer Klein, Frau Jacki, Frau Ludwig, Frau Dr. Gutkind, Frau Bonn ſowie die Herren Sperrling und Keſſelheim. Die Tochter von Frau Lenel überreichte der Großherzogin bei ihrem Eintritt in die Volksküche ein hüb⸗ ſches Blumenbukett. In der Milchküche hatten ſich zur Be⸗ grüßung der Großherzogin verſammelt: Frau Kommerzienrat Röchling, Vorſitzende der Abteilung 8 des Frauenvereins, Herr Oberamtmann Eckhard als Beirat dieſer Abteilung, Frau Guſtab Ladenburg als Vorſitzende, Frau Dr. Schlinck, Frau Dr. Haas, Frln. Alma Hoffmann, Frau Korn⸗ dörfer, Herr Stadtpfarrer Klein, Herr Dr. Enderlein, Herr Dr. Cantzler, Vorſtand des ſtädtiſchen Unterſuchungs⸗ amtes und Herr Tierarzt Coblitz, Frau Dr. Schlinck über⸗ reichte Großherzogin Hilda bei ihrem Eintritt in die Milchküche ein prachtvolles Blumenbukett. Nach Vorſtellung der Damen und Herren des Vorſtandes wurde unter Führung des Herrn Ober⸗ amtmanns Eckhard ein Rundgang durch die feſtlich geſchmückten Räume angetreten. Hierbei wurden einer beſonderen genaueren Beſichtigung unterzogen: die Flaſchenſpülmaſchine, die Sterili⸗ ſationen, die Kühlapparate ſowie die Kühlanlage. Sämtliche Ein⸗ richtungen erregten ſichtlich das Intereſſe der hohen Frau und gab ſie ihrer lebhaften Freude darüber Ausdruck, daß eine ſo muſtergiltige Anlage in Mannheim geſchaffen worden iſt. Das Heinrich Lanz⸗Krankenhaus beſuchte Ihre Königliche Hoheit heute nachmittag um 33 Uhr. Die Großherzogin wurde durch Herrn Fabrikant Karl Lanz vom Wagen zum Eingang des Hauſes geleitet und dort durch Frau Geheimrat Lanz empfangen. An der Schwelle über⸗ reichte das zweijährige Töchterchen des Herrn Karl Lanz der hohen Frau mit einem Handkuß einen Blumenſtrauß. Beim Hereintreten Ihrer Königlichen Hoheit ins Haus erklang die Orgel der Kapelle. Mit Ihrer Königlichen Hoheit waren Herr Bürgermeiſter von Hollander erſchienen, im Kranken“ hauſe ſelbſt waren anweſend: außer Frau Geheimrat Lanz Frau Kommerzienrat Röchling, Frau Giſela Lanz, Herr⸗ Karl Lanz, Herr Medizinalrat Dr. Heuck, Herr Dr. Hereus, Herr Dr. Bahr, Herr Dr. Werner, Herr J. C. Langeloth, Herr Dr. Hirt, Frau Oberin Paula Neiß, Herr Stadtpfarrer Ahles, Herr Ludwig, der Er⸗ bauer des Hauſes und Herr Fritz Mahlerwein als Buch⸗ halter. In dem breiten hellen Korridor hatten ſich ſämtliche Krankenſchweſtern aufgeſtellt. Frau Geheimrat Lanz über⸗ nahm die Führung, die ſich zuerſt nach der mit den Bildniſſen des ſeligen Großherzogs Friedrich, ſowie der Großherzogin Luiſe und des verſtorbenen Herrn Geheimrat Lanz geſchmück⸗ ten Kapelle des Hauſes bewegte. Von hier beſichtigte der hohe Beſuch die Ambulanz und hierauf verſchiedene Kranken⸗ zimmer erſter und zweiter Klaſſe, ſowie einige Zimmer dritter Klaſſe, ſich huldvollſt nach dem Befinden der einzelnen Kranken erkundigend, ſowie die beiden Operationsſäle und das Rönt⸗ gen⸗Kabinett und ſprach ſich über die vortrefflichen, dem heuti⸗ gen Stande der Wiſſenſchaft vollkommen angepaßte Einrich⸗ tungen des Krankenhauſes auf Anerkennendſte aus. Sehr entzückt insbeſondere war die Großherzogin über den Blick von den Krankenzimmern in den Lanzſchen Park, von dem Frau Geheimrat Lanz einen großen Teil den Patienten des Krankenhauſes zur Verfügung geſtellt hat. Der Beſuch fand nach zirka einer Stunde ſeine Beendigung. Beſuch im Diakoniſſenhaus am Samstag nachmittag: Um balb 4 Uhr beſuchte Ihre Königliche Hoheit die Groß⸗ herzogin die evang. Diakoniſſenanſtalt. Das Haus hatte ein be⸗ ſonders ſeſtliches Gewand angelegt. War es doch das erſtemal, daß die Fürſtin als Landesmutter erwartet wurde. Am Eingang wurde ſie von den Herren des Vorſtandes und von der Oberin des Haufes empfangen, welche ſie alle ſehr herzlich begrüßte. Im Empfangszimmer wurde ſie hierauf den Damen des Ko⸗ mitees, ſowie den leitenden Aerzten vorgeſtellt. Die Schweſterr erwartete 1 die hohe Frau im anſtoßenden Schweſternzimmer und empfingeg ſie bei ihrem Eintritt mit dem Geſang eines Liedes Ein Kind aus dem Kinderhoſpital trug ein kleines Gedichtche⸗ bor, wäh end ein kleines Kind auf dem Arme einer Schweſter ein Veilchenbukett überreichte. In huldvoller Weiſe ſprach di⸗ Landesmutter mit allen einzelnen Schweſtern und erkundigte ſich mit lebhaftem Intereſſe nach ihrer Arbeit, ihren Stationen und ihren Krunken. Nachdem ſie nochmals die Vorſtandsmitgliede: in ein Geſpräch gezogen, verabſchiedete ſich die Fürſtin aufs freunplichſre und fuhr unter lauten Hochrufen der auf der Straße angeſamwelten Menge weiter. Der erſte Beſuch der teuren Lan⸗ desmutter wird für das Diakoniſſenhaus und ſeine Glieder eine freundliche Erinnerung bleiben. Beſuch der Marien⸗Waiſenanſtalt. Am Samstag nachmittag gegen 945 Uhr beehrte die Groß⸗ herzogin Hilda die Marien⸗Waiſenanſtalt mit 1—5 Beſuche. Sie war hegleitet von der Oberſthofmeiſterin Freifrau von La Roche und der Hofdame Freiin von Rotberg, ſowie von dem Herrn Oberhofmeiſter von Stabel und dem Kammer⸗ herrn Frhru. von Göler. Seitens der Stadtverwaltung war Herr Bürgermeiſter von Hollander mitgekommen, während die ſtaatliche Behörde durch Herrn Polizeidirektor Dr. Korn vertreten war. Am Eingang in das Anſtaltsgebäude wurde der hohe Beſuch von der Präſidentin der Anſtalt, Fräulein Ida Scipio, und den Herren Kommerzienrat H. Dyckerhoff, Stadtdekan Bauer, Stadtpfarrer Ahles und Stadtpfarre⸗ Simon begrüßt. In der Anſtalt ſelbſt erwarteten die fürſt⸗ liche Protektorin Fräulein Gärtner, die lanzjährige frühere Präſidentin, die Vorſtandsdamen, die in großer Anzahl erſchie⸗ nen waren und die Hausmutter mit den Pfleglingen, die alle⸗ ſamt freudig bewegt waren. Nachdem die übliche Vorſtellung er⸗ folgt war, trug ein Zögling ein Begrüßungsgedicht vor und die Kleinſte der Zöglinge überreichte der Großherzogin eine Blu⸗ menſpende Hierauf ſangen die Mädchen ein Lied, deſſen muſi⸗ kaliſche Vegleitung Herr Oberlehrer Fröhner in trefflicher Weiſe ansführte. Herr Stadtdekan Bauer richtete im Anſchlus daran eine längere, feinſinnige Anſprache an die hohe Protek⸗ torin, in welcher er die Entwicklung der Anſtalt behandelte, die Veränderang im Perſonalbeſtand durch den Eintritt der neuen Hausmutter, Fräulein Hochſtetter, die ihre treue Fürſorg⸗ dem Wohle der Zöglinge widme, beſprach und den befriedigenden Stand der Dinge in der Anſtalt hervorhob. Die Großherzogin dankte dem geehrten Herrn Redner und wünſchte der Anſtalt für die Zukunft eine weitere gedeihliche Entwicklung unter Gottes gnädigem Beiſtand und Segen. Auch ließ ſie es nicht an Dankes⸗ bezeugungen fehlen gegenüder allen, welche ſeither in ſelbſtloſer Weiſe zum Wohl der Anſtalt beigetragen haben. Erhebend war es, wie ſi: ſich mit den Pfleglingen unterhielt und ſie im Ein⸗ zelnen ermunterte, recht brav und fleißig zu ſein und der Anſtalt Ehre zu machen. Zum Schluſſe ſchenkte ſie noch allen Vorſtands⸗ mitgliedern freundliche Worte und verabſchiedete ſich dann von ihnen au's liebenswürdigſte, nachdem die Kinder nochmals froh⸗ bewegt ein Abſchiedslied geſungen hatten. Allen, welche dieſe ſchöne Stande in der Anſtalt miterlebten, wird der erhebende Eindruck, den ſie hervorgeruken, unvergeßlich bleiben. Abreiſe des Großherzogspaares. Wie wir hören, wird das Großherzogspaar heute Abend gegen 11 Uhr mit Sonderzug wieder unſere Stadt verlaſſen. *** Serenade. Der von Herrn Feuerwerker Fritz Beſt anläßlich der Sere⸗ nade abgebrannte Feuervegen erregte bei den hohen Herrſchaften und dem geſamten Publikum die vollſte Anerkennung. Herrn Beſt wurde für die überaus gelungene Veranſtaltung das höchſte Lob geſpendet. * 1.* In den erblichen Adelsſtand erhoben wurde Herr Major z. D. May Seubert, eine Auszeichnung, die unſeres Wiſſens ſeit Jahrzehnten keinem Mannheimer Bürger ver⸗ liehen worden iſt und welche durch die Seltenheit, mit der ſie aus⸗ geſprochen wird, nur an Wert gewinnt. Herr Major von Seubert iſt einel der matkanteſten und angeſehenſten Perſönſichkeiten Mann⸗ heims. Er hat ſich um unſere Stadk in den dielen Jahren ſeines hieſigen Aufenthalts große Verdienſte erworben, die ſchon im vorigen Jahre anläßlich des Stadtjubiläums eine gebührende Würdigung durch die Ernennung des Herrn von Seubert zum Ehrenbürger unſerer Stadt fanden. Das Arbeitsfeld des öffentlichen Wirkens des Herrn Major von Seubett bildet in der Hauptſache das weite, reiche Gebiet der Wohltätigkeib. Hier hat er mit unermüdlichem Fleiße, mit nie erlahmender Tatkraft und ſtetiger, keine Grenzen kennenden Opferwilligkeit Hervorragendes geleiſtet. Ueberall wo es galt, ein der Wohltätigkeit gewidmetes, den notkeidenden und be⸗ dürftigen Menſchen dienendes Werk in die Wege zu leiten und durchzuführen, ſtand Herr Mafor bon Seubert mit an der Spitze und ſein Name war ſtets die Gewähr für ein glückliches, frucht⸗ bringendes Gelingen dieſer von edler Nächſtenliebe eingegebenen Unternehmen. Schon im vorigen Jubiläumsjahre wurde Herr von Seubert als einen derjenigen Bürger unſerer Stadt genannt, von denen man die Erhebung in den Adelsſtand erwartete. Da Herr von Seubert früher Ordonnanzoffigier und Regiments⸗Adjutant des verſtorbenen Großherzogs Friedrich J. war, geht man wohl nicht fehl in der Annahme, daß Großherzog Friedrich II. mit dieſer Er⸗ hebung in den Adelsſtand zugleich einen ſinnigen Akt der Pietät an ſeinem von ihm hochberehrten Vater begehen wollte. Max Seubert, geb. 28. Auguſt 1837 Vater: Großh. Medizinalrat Dr. Max Seubert in Karlsruhe, geſt. 1868. Mutter: Marie, Tochter des Kgl. Württembergiſchen Oberbaurats und Profeſſor N. von Thouret in Stuttgart. Mutter geſt. 1902. Beſuch des Lyceums in Karlsruhe. 1853 Eia⸗ lritt in das Großh. Bad. Kadettenkorps. 1855 Leutnant im Leibdragoner-Regiment. 1862—63 Ordonnanzoffizier S. K. H. des Großherzogs. 1862 Oberleutnant. 1866 in den Generalſtab verſetzt. 1867 Adjutant der Bad. Kavalleriebrigade. 1868 Ritt⸗ meiſter im damaligen 2. Drag.⸗Regiment, ſpäter 2. Bad. Drag.⸗ Regiment Nr. 21. Abgegangen als Major 1878, worauf er in Mannheim ſeinen ſtändigen Wohnſitz nahm. Der Ehe des Herrn Seubert,— er iſt ſeit 1868 mit Julie Lauer aus Mannheim vermählt— ſind zwei Söhne entſproſſen. Der eine Sohn Max, deſſen Gemahlin Valentine eine ge⸗ korene Lanz iſt, iſt Rittmeiſter im 6. Dragonerregiment in Mainz und der andere Sohn Dr. Fritz Seubert Oberamt⸗ mann in Karlsruhe. Seine Gemahlin Eliſabet iſt eine ge⸗ borene Baſſermann. Die Kriſe auf dem Balkan. Oeſterreich⸗Ungarn und die Mächte. * Wien, 11. Okt. Man beſtätigt hier freimütig den vom deutſchen Botſchafter Frhrn. v. Marſchall in Kon⸗ ſtantinopel gegenüber dem Sultan feſtgeſtellten Sachverhalt über Deutſchlands Stellung in den ſchwebenden Fragen. (Freiherr von Marſchall hatte bekanntlich der Unterſtellung widerſprochen, daß die letzten Vorfälle auf dem Balkan auf einem Einvernehmen Deutſchlands mit Oeſterreich⸗Ungarn oder einer anderen Macht beruhten. Sie erfolgten, ohne daß die Anſicht Deutſchlands eingeholt wurde.) Von einer vor⸗ herigen förmlichen Zuſtimmung Italiens und Ruß⸗ lands könne ebenfalls nicht geſprochen werden. Man habe ſich begnügt, dieſen Mächten gegenüber von der Angliede⸗ rungsabſicht zu ſprechen, und zugleich durchblicken laſſen, welche Entſchädigungen zu geben man bereit ſei. Ueber die Art der Entſchädigungen an Italien enthält Aehrenthals Rede eine Andeutung an der Stelle, die von der Hoffnung auf Herſtellung eines Anſchluſſes der dalmatiſchen Eiſenbahnen durch das montonegriniſche Küſtenland ſpricht. Dies Ent⸗ gegenkommen gegen Montenegros Wündſche ſoll zu⸗ gleich deſſen italieniſchen Freund freundlich ſtimmen. Außer⸗ dem iſt Italien gewonnen worden durch die Zuſage der Aende⸗ Intereſſen leiten laſſen, die e in Karlsruhe. rung des Artikels 29 des Berliner Vertrags, der bekanntlich Montenegros Rechte auf das ihm im Vertrage zugeſprochene Küſtengebiet zu Gunſten Oeſterreich⸗Ungarns einſchränkt. Da⸗ durch wird Montenegro Italien zur freien wirtſchaftlichen Betätigung eingeräumt und zugleich Montenegro von einer ſeinen Ehrgeiz kränkenden Beſchränkung ſeines Selbſtbeſtim⸗ mungsrechts befreit, was Italten auch wieder als moraliſchen Erfolg ſeiner Politik begrüßen dürfte. Was Rußland betrifft, ſo gibt man hier jetzt ganz offen zu, daß man die Einwilligung zur Freigabe der Durchfahrt durch die Darda⸗ nellen als Entgelt angeboten. Man zweifelt laut„Köln. Ztg.“ hier nicht, daß Rußland verſuchen wird, ſich jetzt von dieſer läſtigen Beſtimmung zu befreien. Wie man ſich die Entſchädigung der Türkei für den Verzicht auf den Schluß der Durchfahrt denkt, darüber ſchweigt man noch, vielleicht denkt man an einen Nachlaß der bekanntlich noch immer laufenden türkiſchen Kriegsentſchädi⸗ gung an Rußland oder an einen gänzlichen Verzicht darauf. Daß man Italien und Montenegro gewonnen habe, dafür ſpricht auch die verſchiedene Behandlung, die mau Serbien und Montenegro hier angedeihen läßt. Der ſerbiſche Geſandte Simitſch wurde hier mit der ſerbiſchen Einſpruchsnote, wenn auch unter Wahrung diplomatiſcher Formen, abgewieſen und dieſe Nachricht wurde vom öſterreichi⸗ ſchen Korreſpondenzbureau ſelbſt veröffentlicht. Endlich hat Frhr. v. Aehrenthal in der fortgeſetzten Beratung über die äußere Politik Serbien freilich ſeine Aufnahme in die Donau⸗ kommiſſion verſprochen, aber zugleich wegen der Belgrader Vorkommniſſe ſehr kräftig verwarnt. Montenegro dagegen, wo nicht weniger ernſte Dinge wegen der Angliederung der okkupierten Provinzen ſich ereignet haben, wurde viel ſanfte: angefaßt. Der Vertreter Oeſterreich⸗Ungarns in Cettinje machte dem Fürſten Nikolaus wegen dieſer Vorkommniſſe freundliche Vorſtellungen, und dieſer verſicherte, daß er trotz ſeiner ſchwierigen Jage gegenüber der Aufregung ſeines Volkes die Aufrechthaltung der ſo guten Beziehungen zur öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie hoffe und wünſche. Frhr. v. Aehrenthal aber verſchont Montenegro gänzlich mit einem Verweiſe. Die Stimmung in Serbien. * Belgrad, 12. Okt. Die Stimmung iſt im ganzen Lande laut„Frkf. Ztg.“ noch ſehr kriegeriſch und es wird große Mühe koſten, eine Beruhigung zu erzielen. In der geheimen Sitzung der Skupſchtina wurde eine vollkommene Verſtändigung bezüglich des weiteren Verhaltens Serbiens er⸗ zielt, obgleich eine große Debatte um die Proteſtnote geführt wurde. Das Kabinett verbleibt am Ruder. Die Reſolution der Skupſchtina iſt nun in öffenklicher Sitzung angenommen worden. Rumäniens Balkanpolitik. * Bukareſt, 11. Okt.(Agence Roumaine.) Das immer wieder auftauchende Gerücht von einer Militärkon⸗ vention mit Oeſterreich⸗Ungarn iſt eine übelwollende Inſinuation. Eine derartige Konvention exiſtiert nicht und hat nicht exiſtiert, weder mit Oeſterreich⸗Ungarn noch mit einem anderen Staate. Rumänien hat vollſtändig Bewegungs⸗ freiheit und wird ſich ſtets vom Geſichtspunkte ſeiner eigenen bedroht werden. Was die jüngſten Ereigniſſe auf dem Balkan anbetrifft, ſo liegt die Entſcheidung bei den Groß⸗ mächten. ſein, wenn es ſich um Bemühungen handelt, für internationale Schwierigkeiten friedliche Löſungen zu finden. Die Unabhängigkeit Kretas. * Konſtantinopel, 12. Okt. Der öſterreichiſch⸗ ungariſche Botſchafter reiſt morgen zur Berichterſtattung nach Wien. Die vier Kretamächte erklärten der kretiſchen Regie⸗ rung, daß ohne ihre Zuſtimmung keinerlei Veränderung in der Stellung Kretas vorgenommen werden könne. Fünf eng⸗ liſche Kriegsſchiffe ſind vor Kreta eingetroffen. Demonſtrationen in Konſtautinopel. »Konſtantinopel, 12. Okt.(W. K⸗..) Heute nach⸗ mittag wurden ſerbiſch, montenegriniſche und türkiſche Demon⸗ ſtrationen vor einigen diplomatiſchen Miſſionen inſzeniert, wobei die Fahnen der beteiligten Nationen getragen wurden. Rufe:„Nieder mit Oeſterreich“ wurden laut. **.* * Berlin, 12. Okt. Reichskanzler Fürſt Bülow traf heute früh von Norderney hier ein. Neues Palais(Potsdam), 12. Okt. Der Kaiſer begab ſich heute Vormittag nach Berlin, um bei dem Reichs⸗ kanzler zu frühſtücken. Letzte Dachrichten und Telegramme. * St. Ingbert, 12. Okt. Beim Abteufen eines Schachtes bei Stieringen wurden durch niederſtürzende Steine 1 Arbeiter getötet und 6 verletzt. * Frankfurt, 12. Okt. Sigmund Simon, der Gründer und Inhaber der ſeit 30 Jahren beſtehenden Bankfirma gleichen Namens iſt geſtern plötzlich an den Folgen eines Herzſchlages verſchieden. Er war Aufſichtsrat der Wittener Stahlröhren⸗ Werke. »Stuttgart, 12. Okt. Gegenüber der in zahlreichen Zei⸗ tungen verbreiteten Meldung, Profeſſor Dr. Hergeſell habe auf der Hamburger Meteprologiſchen Berſammlung mitgeteilt, der Kat⸗ ſer wolle Mitte Oktober Friedrichshafen beſuchen, um einem Auf⸗ ſtiege des Zeppelinſchen Luftſchiffes beizuwohnen und ſelbſt eine Auffahrt zu unternehmen, teilt Profeſſor Dr. Hergeſell im„Schw. Merkur“ mit: An dieſer Nachricht iſt kein wahres Wort. Weder habe ich auf dem Hamburger Meteprologen⸗Kongreß eine ſolche Mitteilung gemacht, noch habe ich überhaupt dort von dem Zeppelinſchen Luftſchiff geſprochen. * München, 12. Okt. Die Regierung hat, da der Wett⸗ bewerb um eine neue Briefmarke, ohne ein befriedigendes Ergebnis geblieben iſt, beſchloſſen, es vorerſt noch bei der jezigen Marke zu belaſſen. Jedoch ſoll die neue Marke ohne Lichtdruck ausgegeben werden, da ſich dieſelbe im Verkehr als unbrauchbar erwieſen hat. * Poris, 12. Okt. Der Opernkomponiſt Georg Narthy, Direktor der Konverſationskonzerte, iſt heute im Alter von 48 Jahren geſtorben. Gegen die Weinſteuer. Trier, 12. Okt. 500 Winzer lehnten in einer Verſamm⸗ lung in Ayl einſtimmig die geplante Weinſteuer ab. 15 verteidigen wird, wenn ſie Rumänien wird kein Friedensſtörer 1 SK. e e e Se eeee 5 K 2 2 Mannheim, 12. Ottober. er Genera Anzeiger.(Abendblatt. 5. Seite. 85 Aus Stadt und Land. Mannheim, 10. Oktober 1908. * Die ſtädtiſchen Straßenbahnen bereinnahmten im Monat Anuguſt 215 895 M.(235 716.65.) oder 0,35 M.(0,37.) auf den Wagenkilometer. Befördert wurden 2 242 278 Perſonen bdder 3,61 pro Wagenkilometer. „ Evangeliſches Gemeindehaus. Wie wir erfahren, hat die evangeliſch⸗proteſtantiſche Vereinigung die Häufer Seckenheimer⸗ ſtraße 11, 128 und 18 erworben bezw. gegen die Bauplätze OQ 3, 15, 16 und 17 vertauſcht. Es handelt ſich um die„Kaiſerhütte“ und zwei anſtoßende neugebaute Wohnhäuſer. Die Gebäulichkeiten ſind zur Etablierung des evangeliſchen Gemeindehauſes beſtimmt. Es ſind nur ganz geringe Umänderungen erforderlich, da die Gebäude ſich für die vorgeſehenen Zwecke vorzüglich eignen. Das Haus Seckenheimerſtraße 18 wird als Friedrich Kauffmann⸗ Stiftung zu einem Heim für weibliche Handels⸗ angeſtellte umgewandelt. * Die morgige Heidelberger Schloßbeleuchtung wird ſich um dtwa ½ Stunde verzögern, d. h. alſo nicht, wie uyſprünglich be⸗ abſichtigt, um 7 Uhr, ſondern etwa 7½ Uhr beginnen. Maunheimer Panoptikum. Im Weltpanorama ge⸗ laugt gegenwärtig eine intereſſante„Wanderung durch London“ zur Ausſtellung.— Das derzeitige Programm im Vorſtellungs⸗ ſaale kommt nur noch wenige Tage zur Vorführung. Es iſt der Direktion gelungen, eine der ſeltſamſten zurzeit exiſtierenden menſchlichen Abnormitäten, den„Skelettmenſchen“ R. Tröbs, Fbnu einem kurzen Gaſtſpiel zu gewinnen. * Unterſchriftsbeglaubigungen. Durch das am 1. ds. Mts. in Kraft getretene Geſetz vbom 11. September ds. Is., die Zu⸗ ſtändigkei: zur Beglaubigung von Anterſchriften betr., ſind die Gemeindegrundbuchbeamten für zuſtändig erklärt worden, Unterſchriften öffentlich zu beglaubigen. Dieſe 1= ſtändigkei: erſtreckt ſich nicht nur auf Urkunden, die ſich auf Grundbuchgeſchäfte beziehen, ſondern, wie diejenige der Notare, auf alle Urkunden des Rechtsverkehrs. * Die Direktiyn des Uniontheaters, P 6, 20, veranſtaltet begenwärtig eine Caruſo⸗Woche, in welcher der berühmte Sänger in glänzender kinematographiſcher Bühnendarſtellung in den Opern„La Boheme,„Margarethe“ und„Bajazzo“ auftritt. Außerdem gelangt ein Programm lebender Bilder zur Vor⸗ führung, wie es beſſer noch nie gezeigt wurde. Die Tableaux ſind aus dem Inſeratenteil zu erſehen und empfehlen wir, einen Beſuch nicht zu verſäumen. * Das Submiſſionsverfahren beim Schulhaus Sandhofen vor dem Schöffengericht. Herr Architekt W. Veonhardt erſucht uns unter Berufung auf das Preßgeſetz um Aufnahme folgender Zu⸗ ſchrift: Der Artikel in der Mittagsausgabe vom Freitag, den 9. Oktober, enthält Unrichtigkeiten, die den wirklichen Tatbeſtand ent⸗ ſtellen. Richtig iſt, daß über die Trägerlieferung eine öffentliche 7 Submißfton ausgeſchrieben wurde im Sandhofener Anzeiger, Son⸗ dereinladung erging an die Großeiſenhändler von Mannheim und Ludwigshafen, die den Sandhofener Anzeiger wohl nicht leſen. Auf dieſe Einladungen erfolgte nur Offertabgabe durch Großeifenhändler von Mannheim⸗Ludwigshafen, den kleinen Händlern, die ſich auch zur Submiſſion bei dem Architekten meldeten, wurde dis Submiſſion durch den Trägerwerband Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen verboten und die Preiſe wurden ſo abge⸗ geben, daß die Firma Kahn u. Goldmann als mindeſtfordernde ge⸗ wwunde. bH̃or und ein Zwang dieſer Firmen für den Gemeinderat von Sand⸗ hofen, dem ſich dieſer ebenſowenig wie jeder private Bauherr fügte und der veranlaßte, daß die Submiſſion gemäß der aufliegenden Bedingungen mit Recht vevworfen wurde. AUnrichtig iſt, daß der Gemeinderat nochmals eine„nichtgebäuchliche Submiſſion“ vevanſtaltet haben ſollte und ſich teils direkt an frühere Submittenten wandte. Es wurde vielmehr nach der Konſtatierung der Abmachung der Eiſenhändler vom Genneinderat beſchloſſen, von den eingelaufenen Offerten keinen Gebrauch zu machen, ſondern mdm die Lieferungen zu Gunſten eines Sandhofer Bürgers und Eiſenlieferanten Karg zu vergeben um den billigſten Preis; die Bezugsquelle dieſas Herrn war dem Gemeinderat wahrſcheinlich ganz gleichgiltig. In dieſem Sinne wurde am 18. Mai durch den Bürgermeiſter Herbel und den Architekten Leonhardt ein Antrag beim Gemeinderat geſtellt. Karg durfbe jedoch als Kleinhändler und Agent mach den Beſtimmungen des Trägerverbandes, die dem Gemeinderat wohl ganz unbekannt ſind, nicht mit der Gemeinde Sandhofen abſchließen, deshalb veranlaßte er die vom ihm ver⸗ tretene Firma Wolf Netter in Ludwigshafen und als deren früheren Angeſtellten zu Unterhandlungen und Vertragsabſchluß mit der Gemeinde. Die Submiſſion war eine örfentliche und ſomit auch alle abgegebenen Preiſe bekannkz; es iſt ſonach durchaus falſch, wenn durch Firma Kahn u. Goldmann von einet Mitteilung eines Angebotes an Nichtſubmittenten und damit Vetterleswirtſchaft geſprochen wurde; ferner hatte Karg als Ver⸗ treter einer ſubmittierenden Firma jedenfalls noch vor Submiſ⸗ ſtonseröffnung auch Kenntnis bon dem Preiſe ſeiner Firma und wahrſcheinlich auch Kenntnis des durch den Trägerverband aus⸗ gemachten niedrigſten Angebotes. Es liegt ſomit kein Verſtoß gegen ſonſt übliche Sitten bei Submiſſionen vor und dem Gemeinderat kaun nichts zum Vorwurfe gemacht werden. Ein eigentümliches Verhalten zeigte allerdings Herr Karg in der Zeit der Submiſſion durch ſeinen Brief an die Firma Kahn u. Goldmann, worin er darſtellt, als ob ihm unter der Hand ſchon derAuftrag erteilt worden ſei. Von dieſem Briefe hatte weder der Gemeinderat noch der bau⸗ leitende Architekt Kenntnis und wäre das Verhalten des Herrn Karg vor dem 13. Mai dem Gemeinderat oder der Bauleitung be⸗ kannt geworden, ſo hätte er wohl auch wie Kahn u. Goldmann den Auftrag nicht erhalten. Es war vor dem 13. Mai noch gar nicht zu beſtimmeen, wem der Auftrag zufiel, da erſt am 12. Mai abends die Vorbereitungen der Arbeitsvergebung durch den Architekten Leonhardt beendet waren. Für dieſen großen Fehler des Herrn Karg kann aber niomals der Gemeinderat verant⸗ wortlich gemacht werden; hätten ſich die Großeiſenhändler nicht zu auffallend verabredet, ſo wäre die Trägerlieferung vermutlich doch nach Mannheim gegangen. Das Gulachten des Sachborſtän⸗ digen Baurat Perrey dürfte leicht widerlegt werden, es verrät ſogar ein gewiſſes Nichtverſtehen des ganzen Sachverhaltes. Es wäre vielleicht nachzuweiſen, daß ſich Herr Perreh ebenſowenig eine Be⸗ vormundung dieſer Art durch Lieferanten gefallen läßt, wie der Gemeinderat von Sandhofen; hinſichtlich Träger jedoch ſoll in Mannheim der Uſus beſtehen, daß mit den Lieferungen nach den einzelnen Firmen gewechſelt wied. Die Gemeinde Sandhofen braucht ſich nach einem hier herrſchenden Uſus nicht zu richten und iſt der Ausdruck„Kuhhandel“, den der Sackverftändige gebrauchte, eine ſchwere Beleidigung für den Gemeinderat und den Vauleiter. Die Submiſſion wurde nicht pro lorma gemacht, ſondern die ruhige Abivickelung derſelben wurde durch die Submittenten ſecoſt vereitelt infolge der gemeinſamen Preis⸗Abſprache und des Ausſchluſſes der Kleineiſenhändler durch die Großhändler, der ſich aber der Beſteller nicht unlerzuordnen braucht. Es mag wohl durch eine Reichs⸗ gerichtsentſcheidung ein ſolcher Zuſammenſchluß von Lieferanten wiſſermaßen dem Gemeinderate für den Auftvag bräſentient Es lag hier ſomit eine Abmachung der Großeſenfirten erlaubt ſein, aber unmöglich kann damit auch einem Beſteller eine Ablehnung dieſer gemeinſamen Offerte verboten werden; ſoweit geht der Einfluß des Geſetzes nicht, zumal hier noch beſondere Submiſſtonsbedingungen auflagen, die für den Beſteller die Ableh⸗ nung der Offerten zulaſſen und denen ſich die Submittenten durch Einreichen der Offerte auch unterwarfen. Wenn eine Gemeinde ſich von vornherein von Lieferanten, wie in dieſem Falle, Vor⸗ ſchriften machen laſſen ſoll, dann iſt Bauleitung und Vertrag über⸗ flüſſig, dann beſtimmen bei den Gemeindebauten eben nur die Lieferanten und nicht mehr die Gemeinde. Auch dieſes wurde in der Gemeinderatsſitzung vom 13. Mai reiflich erwogen. „ Aus Ludwigshafen. Der Hemshof war geſtern abend der Schauplatz einer ganzen Reihe ſchwerer Meſſera ffären. In der Eichſchen Wirtkſchaft entſtand zwiſchen mehreren Fuhrleuten und den Gäſten der Wirtſchaft ein Streit, bei dem mehrere Gäſte ſchwer berletzt wurden. Kurze Zeit darauf kam es zu einer Meſſerſtecherei in der Fabrikſtraße. Der Taglöhner Karl Noll erhielt von einem gewiſſen Selinger einen leb ensgefähr⸗ lichen Stich in den Rücken und mehrere Stiche in die Hand. Aus dieſem Kampfe heraus entwickelte ſich eine Schlägerei in der Schmalengaſſe. Hier wurde ein gewiſſer Hubinger von ſeinem Freunde Burg in den Rücken geſtochen. Auch dieſe Verletzung iſt lebensgefährlich. In der Wirtſchaft Frimm in der Damm⸗ ſtraße entſtand eine Rauferei, wobei ein Dritter, der den Streit zwiſchen den beiden Gäſten ſchlichten wollte, einen lebens⸗ gefährlichen Stich in die linke Seite erhielt. Der Verletzte iſt der Taglöhner Wilhelm Schneider von hier. In der Fabrik⸗ ſtraße drangen geſtern abend gegen 12 Uhr die Fabrikarbeiter Peter Keller und Sebaſtian Eckel in die berſchloſſene Wohnung des Fabrik⸗ arbeiters Johann Grün ein. Grün, der ſchlafend im Bette lag, wurde zuerſt von den Beiden mit den Fäuſten mißhandelt, dann griff Eckel zum Meſſer und ſtach blindlings auf den Gruün ein. Er erhielt 6 Stiche, einer durchſchnitt die Schlagader. Der Zu⸗ ſtand des Verletzten iſt bedenklich. Die Täter wurden verhaftet. W Aus dem Großherzogtum. „ Weinheim, 11. Okt. Der 9. badiſche Jeuer- wehrkreis hielt heute hier einen Delegiertentag ab, auf dem 35 Wehren durch Delegierte vertreten waren, 8 fehlten. Als erſter Kreisvorſitzender wurde Herr Gemeinderat Kinzel in Weinheim, als Stellvertreter Herr Molitor in Mannheim einſtimmig wiedergewählt. Herr Kommandant Zinſer(Jabrik⸗ feuerwehr Lanz⸗Mannheim] regte an, daß bei den nächſtens ſtattfindenden Wahlen des Landespräſidiums dem Unterland die gebührende Berückſichtigung zuteil werde. Unter dem Vorſitz des Herrn Molitor wurde darauf beſchloſſen, dem Landes⸗ präſidium die Bitte zu unterbreiten, Herrn Kreisvorſitzenden Kinzel⸗Weinheim als 2. Präſidenten des Landesfeuerwehr⸗ verbandes zu wählen, da der 9. Kreis in der Perſon des Herrn Kinzel den Mann erblicke, der die Intereſſen des Unterlandes am beſten vertreten könne. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Kepler⸗Bund. Bei der 2. Mitgliederverſammlung des „Keplerbundes zur Förderung der Naturerkennt⸗ nis“ in Erfurt am 8. bis 9. d. M. wurde der frühere Vor⸗ ſitzende des Flottenvereins, Für ſt Salm⸗Horſtmar zum Vorſitzenden des Bundes und Kuratoriums gewählt. Er nahm die Wahl an. Geh. Medizinalrat Dr. Voem-Frankfurt bleibt ſtellvertretender Vorſitzender und Geheimer Juſtizrat Prof. Dr. Zorn⸗Bonn Vorſitzender des Vorſtandes. F Sport. 2 55 7 Die Gordön⸗Bennektwetkfahrt hat geſtern nachmittag bei warmem, ſonnigen Wetter und mäßigem weſtnordweſtlichen Winde, der in einer Stärke von—10 Sekundenmetern wehte, auf dem Gelände der Gasanſtalt Schmargendorf ſeinen An⸗ fang genommen. Der Andrang des Publikums war ungewöhn⸗ lich groß. Die Tribünen waren nur ſpärlich beſetzt. Eine un⸗ geheure Menge aber hatte auf den Nachbargeländen Aufſtellung genommen. Die gemeldeten 23 Ballons ſtarteten ſämtlich und zogen in ſüdöſtlicher Richtung davon. Mit Ausnahme des be⸗ reits im Mittapblatte gemeldeten Unfalles iſt der Start in Ab⸗ ſtänden von je 5 Minuten ungefähr in der Zeit von—44 Uhr glatt vonſtatten gegangen. Von der Ballonzielfahrt ſind bis jetzt folgende Reſultate bekannt:„La Radio Solaire“, Führer A. de Breyne, glatte Landung ungefähr 17 Meter ſüdweſtlich des Ziel⸗ punktes, 200 Meter nördlich von der Chauſſee Schmachtenhagen⸗ Dranienburg. Ballon„Elberfeld“, Deutſchland, Führer Meckel, 302 Meter öſtlich vom Ziel ſehr glatt gelandet. Ballon„Pode⸗ wils“, Deutſchland, Führer Dr. Flemming(426), Ballon„Rhein“, Deutſchland, Führer Hauptm. v. Rappard(603), Ballon„Bezold“, Deutſchland, Führer Oberſtlt. Frhr. v. Hadain(800), Ballon „Aero“, Belgien, Führer Th. Liefmans(905), Ballon„Peg⸗ nitz“, Deutſchland, Führer Oberlt. Schott(920), Ballon„Ernſt“, Deutſchland, Führer Lt. Graf von Einſiedel, 1400 Meter vom Ziel entfernt gelandet. Ballon„Köln“, Deutſchland, Führer Rönneberg, 900 Meter nördlich von Schmachtenhagen, vom Ziel ſehr glatt gelandet. Ballon„Radetzky“, Oeſterreich, Führer Hin⸗ terſtoiſſer, 2000 Meter öſtlich vom Ziel glatt gelandet. Ballon „Tſchudi“, Deutſchland, Führer Benecke, 1590 Meter öſtlich vom Zielpunkt gelandet. Ballon„Zeppelin“, Deutſchland, Führer Griesbach, glatt 1689 Meter öſtlich vom Ziel gelandet. Ballon „Graudenz“, Deutſchland, Führer Wehrle, bei Zehlendorf alatt gelandet. Ballon„Sohnke“, Deutſchland, Führer Bletſchhacher, gelandet, äußerſt glatt, 304 Meter nördlich vom Ziele. Ballon „Bamler“, Deutſchland, Führer Schröder, Landung 1200 Meter öſtlich vom Ziel ſehr glatt. Von Tag zu Tag. — Schadenfeuer. Eisleben, 12. Okt. Am Samstag nachmittag entſtand auf dem Gute des Oberamtmanns Druckenbrodt auf Haus Zeitz ein größeres Schadenfeuer, durch das bie Scheune mit Getreide und Holzvorräten niedergebrannt iſt. Auch zwei gali⸗ ziſche Arbeikerinnen kamen in den Flammen um. Die Entſiehungs⸗ urſache des Feuers iſt noch nicht feſtgeſtellt. — Tollwut. Berkin, 12. Okt. In die Verliner Tollwut⸗ ſtation ſind heute nicht weniger als 12 Kinder aus Langefeld im Elſaß eingeliefert worden, die dort von einem tollwütigen Hund gebiſſen worden ſind. Die Kinder. die im Alter von 2½ bis 12 Jahren ſtehen, haben meiſtens Bißwunden im Geſicht. In Lange⸗ feld ſind 8 tollwütige Hunde erſchoſſen worden. — Großfeuer. Danzig, 12. Okt. Heute Nacht brach auf bisher ungufgeklärte Weiſe in der Danziger Oelmühle Großfeuer aus. Von den Fabrikgebäuden wurde die Oelmühle ſelbſt vollſtändig gerſtört, während die Stärkefabrik und die Mahlmühle ßßarke Be⸗ ſchädigungen erlitten. Das Warenlager iſt gerettet. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. — Falſchmünzer. Kaktowitz, 12. Okt. Die Krimi⸗ nalpolizei verhaftete auf dem hieſigen Bahnhofe vier aus Ruß⸗ land kommende Falſchmünzer im Augenblick, wo ſie nach Berlin fahren wolllen, und nahm ihnen die Apparate zur Herſtellung von gelangen. Aus dem Aufſichtsrat ſchied Herr Wilhelm Rouſſelle aus, um die Generaldirektion der erweiterten Geſellſchaft zu zübernehmen. Frhr. Ir. v. Nordeck zur Rabenau zu Darmſtad wurde an deſſen Stelle in den Aufſichtsrat gewählt. falſchem Papiergeld, ſowie neben echten auch falſche Banknoten ab. Dolkswirtschaft. Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik vorm. Klein, Schanzlin n. Becker in Frankenthal. Der Aufſichtsrat hat in ſeiner Sitzung v. 10. Okt. beſchloſſen, der Generalverſammlung eine Dividende von 8 Proz. (i. V. 9 Proz.) vorzuſchlagen, obwohl die Bilanz die im Juli in Ausſick: geſtellte Verteilung von 9 Prozent geſtattet haben würde. Die geringere Dividendenausſchüttung geſchieht in An⸗ betracht der Abflauung der Konjunktur Pfälh. Genoſſenſchaftsverband Wachenheim m. u. H. Ven „M. N..“ wird geſchrieben: Da dieſer Verband, dem eine größere Arzahl von Spar- und Darlehenskaſſen und Landwirt⸗ ſchaftliche Konſumvereine angehören, ſein Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 70000 M. abgeſchloſſen hat und nur über unzureichende Betriebsmittel verfügt, ſo daß an eine Ge⸗ ſundung in abſehbarer Zeit nicht zu denken iſt, müſſen die Mit⸗ glieder entſprechent ihren Geſchäftsanteilen für die Deckung aufkommen, worauf dann die Liquidation durchgeführt wer⸗ den ſoll.— Der Verband vermittelte die Geld⸗ und Waren⸗ ſeiner Mitglieder und hatte ſeinen Sitz in Neuſtadt d. d. H. Kulmbacher Rizzibräu.⸗G. in Kulmbach. Der Aufſichtsral ſchlägt vor, 5 Proz.(i. V. 3,5 Proz.] auf die Aktien Lt. A und wiederum 70 M. auf die Genußſcheine zu verteilen. Die Aktien Lt. B geben wieder leer aus. Die Generalverſammlung findel am 23. Nop. ſtatt. Deutſche Benzin⸗ und Oelwerke.⸗G. in Regensburg. Die Geſellſchurt beruft nunmehr auf 9. Nov. eine außerordent⸗ liche Generalverſammlung ein, in der Bericht über den Staad der Geſellſchaft erſtattet werden ſoll. Ferner ſteht die ſchon angekündigte Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft nah Charlottenburg auf der Tagesordnung. Außerdem ſollen Wahlen zum Aufſichtsrat vorgenommen werden. .⸗G. für Feld. und Kleinbahnenbedarf Orenſtein u. Koppel, Wies mitgeteilt wird, hat die Geſellſchaft nach dem Muſter an⸗ derer Geſellſchaften ihre in Oeſterreich⸗Ungarn, und zwar in Wien, Prag, Bypſocan und Peſt belegenen Zweigniederlaſſungen in eine bejſondere Geſellſchaft unter der Firma Orenſtein u. Kop⸗ pel, G. u. b.., umgewandelt. Das Kapital dieſer Geſellſchaft, deren Werte völlig im Beſitz des deutſchen Orenſtein u. Koppel⸗ Inſtitats verbleiben, ſoll 1 Mill. M. betragen. Mitteldeutſche Hartſtein Induſtrie, Akt.⸗Geſ., Würzburg In der außerordentlichen Hauptverſammlung wurde ein An⸗ gebot der Vereinigten Rouſſelleſchen Baſaltwerke, G. m. b. H. zu Klein⸗Steinheim bei Hanau, auf Uebernahme ſämtlicher An⸗ teile und damit der Bafalzwerke zu Mülheim a. Main, Klein⸗ Steinheim und ſonſtiger Beteiligungen einſtimmig angenommen. Infolgedeſſen wurde eine Erhöhung des Grundkapi⸗ tals um 400 000 M. durch Ausgabe von 40 Stück neuen Aktien, ab 1. Sept. d. J. vibidendenberechtigt, ferner die Aufnahme einer Anleihe von 500 000 M. proz. zu 103 M. rückzahlbarer, hypo⸗ thekariſch ſicherzuſtellender Schuldverſchreibungen beſchloſſen. Die neuen Aktien wurden dem Bankhauſe Abel u. Co. in Berlin zum Kurſe von 102 Prozent einſchließlich Stempel unter Uebernahme ſämtlicher durch die Ausgabe der jungen Aktien und den Erwerb obiger Aateile der Geſellſchaft entſtehenden Koſten überlaſſen. Die Anleihe ſoll zur Verſtärkung der Betriebsmittel und zum Ausbau weiterer Werke dienen und nach Bedarf zur Ausgabe (Telegraphiſche Handelsberichte ſtehe 6. Seite). ** * Frankfurter Effeftenboͤrſe. [Privattelegramw des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 12. Okt.(FJondsbörſe.) Die bisherige Wirkung der Orientkriſe hat der in der vergangenen Woche vorherrſchenden Mißſtimmung einer ruhigeren Auf⸗ faſſung Platz gemacht. Die politiſche Lage ſcheint mit Beginn der neuen Woche im Anſchluß an die neueſten Nachrichten ſich weſentlich beſſer zu geſtalten. Mit Befriedigung wurde die Erklärung des deutſchen Botſchafters in Konſtantinopel gegen⸗ über der türkiſchen Regierung angeſehen, da die befriedigende Erklärung allen Zweifel hinwegwiſcht, als ob Deutſchland irgend welchen Anlaß zu den Vorgängen gegeben hätte oder ſeine Unterſtützung zuſagte. Ferner machte es guten Eindruck, daß die Deutſche Bank der Pforte Geld vorſchußweiſe gab. ein Zeichen, daß eine beachtungswerte Zuverſicht in die Ent⸗ wicklung der politiſchen Lage eingetreten iſt. Die Gerüchte über Mobiliſierungsmaßnahmen der Mächte, an die die Börſe überhaupt nicht glaubte, ſind verſtummt. Die Einzelheiten des Verkehrs laſſen zunächſt auf dem Bankenmarkt ein lebe hafteres Geſchäft erkennen bei ſehr feſter Tendenz. Die übrigen leitenden Werte ſchloſſen ſich willig der Aufwärtsbewegung an. Die zuverſichtliche Stimmung kam in ziemlich umfangreiche Deckungs⸗ und Meinungskäufen zum Ausdruck, welche ſich ganz ſpeziell auf dem Montanmarkte geltend machte, Bochumer, Laurahütte und Harpener bevorzugt, Phönix und Deutſch⸗ Luxemburger höher bezahlt. Der Fondsmarkt zeigte eben⸗ falls ein freundlicheres Ausſehen. Von den kürkiſchen An⸗ leihen ließen 4proz. unifizierte behauptete Tendenz erkennen, Ruſſen feſter, beſonders 1902er und 1880er, Serben beſſer, Portugieſen ſchwächer, heimiſche Anleihen ruhig und beſſer bezahlt. Schiffahrtsaktien weniger beachtet, doch gut behauptet. Der Induſtriemarkt brachte beſſere Stimmung für chemiſcht und elektriſche Werte. Bahnen ruhiger, Lombarden und Staatsbahn auf Wien feſt, Baltimore belebt. Die Stimmung war im weiteren Verlauf ruhiger, die Tendenz blieb im all⸗ gemeinen günſtig, vereinzelte Realiſierungen konnten nur geringen Kursverluſt hervorrufen. An der Nachbörſe war DieE Tendenz feſt auf die Londoner Hauſſe. Es notierten Kredit⸗ aktien 198.50, Diskonto 176 à 176.30, Staatsbahn 145.25, Lombarden 23, Baltimore 97.40 à 50, Nationalbank für Deutſchland 117.75, Dresdner Bank 145.25, Phönix Bergbau 175.60 à 176. Telegramme der Continental. Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent Wechſel. 1. 12 Amſterdam kurz 109 25.30 Paxis kur 81/2 81 30 Belgien 80.933 0 950/Schweitz. Plätze„ 81 40 81 42 Italien 81.15 81.133 Wien 385025 85,066 London„ 20.41 20.12 Napoleonsd'or 16 28 16 2 lang—.——— Privatdis konto 2˙½% 2 6. Seite Maunheim, 12. Oktober! —+ Staatspapiere. 10, 12. 40% deutſch. Reichsanl. 100.40 100.45 872 5 5 92.15 92 25 8 5 8290 83 15 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 1004 0 100.35. 3%„ 99,15 92.95 82.90 83 15 A. 1901 100.— 100 20 „ 1908 100 4100.75 * * 7 4 badiſche St. 4 8% bad. St.⸗O.(abg)fl 96,10—.— 3½%„ M.—.— 93.10 3½%„„ 1900————•— 937½„„ 1904—.— 91.8ʃ 5½„„ 1907 94 75 91.80 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.30 101 50 411„„ s 3% do. u. Allg. Anl. 3 do...⸗Obl. 4 Heſſen von 1903 3 Heſſen. 3 Sachſen 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 4 1908 99. 8½„ 1905 101.30 101.10 91.40 91.40 100 30 100 45 80.80 8 A. Deutſche. 10, 12 B. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 09.— 100.— 14% Chineſen 1898 97.20 97.10 Mexikaner äutz. 88/90 37 40 97 40 3 Mexikaner innece 63 90 68 60 Taumalipas——— Bulgaren 95.— 95.80 3¼ italien. Nente—— 103 25 11½ Oeſt. Silberrente 98 55 98.80 4½%„ Papierren. 9860.— Oeſterr. Goldrente 17.30 7 60 3 Portug. Serie 1 60 20 59.60 3 III—.— 61.25 %½ neue Ruſſen 995 95 70 9590 4 Nuſſen von 1880 30.60 81.60 4 ſpan. ausl. Rente 93.— 98 20 4 Türlen von 190) 83.75 84— 11„„. 89 10 58 90 54 Ungar. Goldrente 9190 92 20 4„ Kronenrente 91 50 91.65 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche 1880 154.20 154.20 Türkiſche 137.— 137.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 136.25 138.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 93— 98. Eichbaum Mannheim 110.— 110.— Mh. Aktien⸗Brauerei 193.— 183— Parkakt. Zweibrücken 94.— 94. Weltzz. Sonne, Speyer 67.— 67. Cementwerk Heidelbg. 151.50 152 50 Cementfabr. Karlſtadt 132.70 133— Badiſche Anilinfabrik 350.— 349 75 0. neue 386.— 336. Ch. Fabrik Griesheim 238.— 241.— Farbwerke Höchſt 384.75 388— Ver. chem. Fabrik Mh. 293. 293.— Chem. Werke Albert 410 50 410.50 Südd. Drahtind. Neh. 108.— 108. Akkumul.⸗Fab. Hagen—.—— Acc. Böſe, Berlin 66.— 66.— Clektr.⸗Geſ. Allgem. 21760 220.25 Südd. Kabelw. Nhm. 125.— 125.— Lahmeyer 118.— 119.30 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 117—118.40 Siemens& Halske 197.50 200.40 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 213..216.50 Lederwerk. St. Ingbert—.——— Spicharz Lederwerke 120.— 121.— Ludwigsh. Walzmühle 163— 163.— Adlerfahrradw. Kleyer 290.— 294 75 Maſchinenfbr. Hilpert——— Maſchinenfb. Badenia 195 50 193 50 Dürrkopp 28 Maſchinenf. Gritzner 210 25 211.— Maſch.„Armatf-Klein 119.—118.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 186.80 185.80 Ver.deutſcher Oelfabr. 30 60 30.80 Schuhſabr. Herz, Frkf. 122.70 122.70 Seilinduſtrie Wolff 135.—135.— 'wollſp. Lampertsm.—— Kammgarn Kaiſersl. 159— 159.— Zellſtoffabr. Waldhof 315,10 617.— ———— — Bergwerks⸗Altien. Bochumer Bergbau 217 50 219.50 Buderus 109.— 111.— Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg 148— 150.50 Friedrichshütte Bergb. 130.— 131 Gelſenkirchner 188.20 1878 Harpener Bergbau Kaliw. Weſterregeln Oberſchl. Eiſeninduſtr. 198.50 199.50 180— 180.25 94.— 95 30 Phönix 174.— 178.50 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 198— 200.75 Gewerkſch. Roßleben 8650 8650 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 218.— 218. Pfälziſche Maxbahn 136 60 136.50 do. Nordbahn 131 60 13160 Südd. Eiſenb.⸗G. 115.— 115.— Hamburger Packet 104.80 105.60 Norddeutſcher Lloyd 84.30 84 40 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 145.80 146 90 Oeſt. Südbahn Lomb. 22.90 23.— Gotthardbahn—.—.— Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 128.50 128.30 Baltimore und Ohio 96.40 97.30 Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Oblig a Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 3%„„„ verſchied. 89.70 bz tionen. Induſtrie⸗Obligation. 97.— b8, ½% 0½% Akt.⸗Gef. f. Seilindn⸗ Fürte rück!, 105% 4½% Bad..⸗G. f. Rh u. Seetransvort ſchiff. 102 00.— G 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 100.50 G 40% Br. Kleinlein, Heidlbg. 97.—B 5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.—0 1% Herrenmühle Genz 98.— 1½%%%/ Mannd. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 98.— B 11½% canb 8= 4½% Mannh. Lagerhau Feſellſchaff 98.—G 4¼½% Oberrb. Elektriz werke, Karlsruhe ttäts⸗ 4½%0% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 1 4¼ 0% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in Livland 1½%% Speyrer Brar .⸗G. in Speyer 1 chaus 95. 1½% Speyrer Ziegelwerke 0 4½0% Süldd. Sraßtinduſtr. 100.—G 4½% Tonw. Offſteln.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 6%„„ Kommunal 9l.90 5 Städte⸗Aulehen. 31½ Freiburg i. B. 89.— G 3½ 0% Heidelbg. v. J. 1903 91.—6 4% Karlsruhe v. J. 1907 98.80( 30% Karlsruhe v. J. 1896 37.— 9 4½% Lahr v. J. 1902 90.— 6 3 9% 0% Ludwigshafen 89.25 G 40%0 7 v. 1906 99.—65 3½00 7 59.259 4% Mannh. Oblig. 1908 99.50 G 40% 15 55 1901 99— 0 37 1885 90.— G 5%„ 1888 00.— 0 %„„ 1893 90.— G „ 1898 90.— 6 68„ 1904 90.— C iſ%„„„ 1905 90— 6. „ 1906 99.6 G %„„ 1907 98.50 G 3½% Pirmaſens unk. 1905 91.— G 31½%% Wiesloch v. J. 1905—.— Alkt Banken. Brief Geld Badiſche Bank 10 Gewrbk. Sveyer50% E—— Pfälz. Bank e Pfälz. Hyv.⸗Bank— 980 Pf. Sp⸗ u. ECdb. Landau—.— 140, Rhein. Kreditbank 134.— 188 75 Rhein. Hyp.⸗Bank 193z——- Südd. Bank—.— 109.20 Eiſenbahnen, Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218. „ Mapbahn—.— 137.6ʃ „ Nordbahn—.— 131.80 Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗* Sodafbr.—.— 348— „„„„ neu—— 886, Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190 Verein chem. Fabriken 295.—— Verein D. Oelfabriken 131.——. Weſt..⸗W. Stamm 183.——. „„ Vorzug 105.50—.— Brauereien, Bad. Brauerei— Binger Aktienbierlbr.———.— Durl. Hof vm. Hagen 248—— —— —8 01.50 G 00.G — B 99.— —— 4½ Zellſtoffabrit Waldhof 110.— B Induſtrie. Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu — — i e n. Brief Geld Br. Werger, Worms 78.——.— Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68. Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 156.— Transport u. Verſicherung. 5 B..⸗G. NRhſch. Seetr. 91.——.— „Mannh. Dampfſchl. 62.——. „ Lagerhaus—. 30.50 Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 680— Bad. Aſſecurranz 1210 1200 Continental. Verſich.—.— 390.— Mannh. Verſicherung—.— 400.— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— .⸗G. f. Seilinduſtrie.. 135.— Dinoler'ſche Mſchfbr. 119 Emaillirfbr. Kirrweil.——.— Emaillw. Maikammer—.— 90.— Ettlinger Spinnerei 97.——.— Hüttenh. Spinnerei.— 380— In dritter Börſenſtunde fe nach ſehr feſtem Beginn etwas duſtriewerte des Kafſamarktes feſt und meiſt gebeſſert, teilweiſe 50 anſehnlich. pariſer — — ſt aber ruhig, da das Ausland niedrigere Kurſe ſandte. In⸗ Börſe. Paris, 12. Oktober. Anfangskurſe. 3% Rente 94.90 95.25 Debeers Spanier 9390 94.50 Eaſtrand 101.— 109. Türk. Looſe 162— 164 20 Goldfteld 111.— 100 Bangue Ottomane 684— 695.— Randmines 160.— 168. Nio Tinto 1622 1668 Londoner Effeftenbörſe. London, 12. Oktbr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 25 Conſols 845%½ 84¼ Moddersfontein 953 10½ 3 Reichsanleihe 84½% 84% Premier%½% 8˙0 4 Argentmier 84½ 84— Randmines 6 67ʃ 4 Italiener 102½ 102¾ Atchiſon comp. 895/ 89˙/ 4 Japaner 82% 83—Canadian 176%8 178˙½ 3 Mexikaner 34— 33½ Cheſepeake 422 335 4 Spanier 92½% 925/ Chikago Milwaukee 137¼ 188— Ottomanbank 17/% 17¾ Denvers com. 267˙%8 27½ Amalgamated 76% 765/Erie 32% 32075 Anacondas 8/ 8˙¼ Grand TrunkIII pref, 49% 50ʃ Rio Tinto 65/ 660„ 7 brd⸗ 19% 19 Central Mining 14— 14% Louisville 107% 107%½ Cyartered 15— 18—Miſſouri Kanſas 30½¼ 30% De Beers 12½ 12⅛J Ontario 40/ 41˙½½ Eaſtrand%½% 41½ Southern Pacific 105% 1064½ Geduld%8 25/ Union com. 665%5 168%/ Goldftelds es 45% Steels eom. 47% 47%½ Jagersfontein 4— 4½] Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 12. Oktober.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 10. 12. 10 12. Weizen per Okt. 2083.——.—-[Mais per Dezbr.—. 160. „ Dezyr 207 206„ Mai—— „ Mai 210.25 209.25———.— Roggen per Okt. 174.— 174.— Rüböl per Okt. 61.60 62.90 „Dezbr. 178 75 178.25„Dezb. 62.30 68.30 „ Mai 185. 181.25„Mai 60 40 61.30 Hafer per Dezbr. 166.50—.— Spiritus 70er loceoo——. „Mai—.— 169.—Weizenmehl 29.— 29.— 3—.——.— lRoggenmehl 24.10 24,10 Budapeſt, 12. Oktober. Getreſdemarkt.(Telegramm.) 10. 12. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 1176 11 77 ruhig 11˙83 11.84 feſt „ 5„ April 1204 1205 1210 1211 Roggen per Okt. 9 70 9 71 feſt 982 9 gi feſt 15„ April 10 08 10 10 1010 10 11 Hafer per Okt. 817 818 ſeſt 834 8 35 ſtramm 1„ April 854 857 857 858 1 Mais per Mai 742 743 feſt 743 744 ruhig —— Kohlraps Auguſt —— ——— Wetter: Teilweiſe Bewölkt. 312.— 8 Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 125.50 129.50 Berg u. Mekallb. 18 75 118.Oeſt. Länderbenk—.— 109.30 Berl. Handels⸗Geſ. 164.80 166.40]„ Kredit⸗Anſtalt 197.40 198.50 Comerſ. u. Disk.⸗B. 107.30 107.30 Pfälziſche Bank 100.70 100.70 Darmſtäbter Bank 125.60 126.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank 188.— 187.50 Deutſche Bank 235 30 237.— Preuß. Hypotheknb. 110 40 110.20 Deutſchaſtat. Bank 136.— 136.50 Deutſche Reichsbk. 147.— 146.80 D. Effekten⸗Bank 100 50 100.60 Rhein. Kreditbank 133.— 138.— Disconto⸗Comm. 17440 176—Rhein. Hyp⸗B. M. 191.30 191.— Dresdener Bank 143.75 145.50 Schaaffh. Bankver. 188 40 184.65 Frankf. Hop.⸗Bank 200.— 200—Südd. Bank Mhm. 109.20 109,20 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 155.— 155.20 Wiener Bankver. 128 30 180.40 ationalbank 116.60 116—[Bank Ottomane 186.50 188. Frankfurt a.., 12. Oltober. Kreditaktien 198.60, Disconto⸗ Commandi 176.—, Darmſlädter 127.—, Dresdner Bant 144.80, Han⸗ delsgeſellſchaft 166.50, Deutſche Bank 287.10. Staatsbahn 146.30, Lombarden 28.10, Bochumer 219.75, Gelſenkirchen 187.70, Laurahültte 200.20, Ungarn 91.90. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 198.50, Staatsbahn 146.90, Lombarden 23.—. **. Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 12. Oktober. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Ruſſ. Futtergerſte 14.50-—.— Hafer, bad. neuer 16.50—17 50 Disconto⸗Commandit 176.25, 22.——.— Welzen pfälziſcher „ Rheingauer „norddeutſcher 22.25—22.75[ Hafer, nordd. 18.———— „ ruſſ. Azima 24.50—25.— Hafer ruſſiſchevr 18.—18.50 „ Ulka 24.25—24.75„ La Plata 17.— „ Theodoſia 25.50— 25 75] Matisamer. Mixed——. „ Taganrog 24.25—24.75„Donau 17.75——.— „ Saxonska——„ La Plata 17.50.— „ rumäniſcher 24.25—25.— Koßlreps, d. neuer 29.75—.— „ am. Winter 23.50—23.75 Wicken 18.50—.— „ Manitoba!—.——.—[Kleeſamendeutſch.I—— „ Walla Walla.——.— 8„ II——— „ Kanſas II 24.——24 25„Luzerne ital. 120—125 Auſtralier—.——„ Provenc. 180—140 75 La Plata 24.25—24.50 Eſparſette——— Kernen 22.———.— Leinöl mit Faß 41.50.— Roggea, pfälzer neu 20.——21.— Rüböl in Faß 71.—.— „ ruſſiſcher—.———[Backrüvöl 78.—.— „ rumäniſcher—.———. Spftritus, Ia. verſt. 100%% 186.— „ norddeutſcher 19.25—19.50„ 70er unverſt. 66.50 „ amerit. 555„ 0e 51.— Gerſte, neue 20.50—21.— roh 70 unerſt. 85/0% 62.40 „ Pfälzer 20.——21.50„ 9oer„ 90%/% 48.50 Gorſte, ungariſche. Ar. 0 0 1 2 3 4. ene eeeeeeeeee ee 50.— 77.50 Roggenmeb! Nr. 0) 28.50 19 26—. Tendenz: Weizen feſt. Roggen unverändert. Braugerſte ruhig. Futtergerſte etwas matter. Hafer ruhig. Mais unverändert. Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: M. 22.70 in Holzbarrels bei Waggonbezug, M. 18,90 in Eiſternen, per 100 Eg, ab Tankanlage Mannheim, verzollt. Mannheimer Efſektenbörſe vom 12. Oktober.(Offizieller Bericht) Bei luſtloſem Verkehr notierten heute: Anilin Aktien 348 ., neue Anilin Aktien 336., Portland⸗Zementwerke Hei⸗ delberg 152 G. 153 B. u. Zuckerfabrik Wagbäuſel Akt. 188 G. Oeſterr Ung. Bank 124.20 124.80 Eichbaum⸗Brauere!—.— 110.— Foſth. Cell. u. Papierf 240— 238.25 Elefbr. Rühl, Worms 85,—.— Mannh. Gum. u. Asb.—.— 140. Ganters Br. Freibg. 104..—.— Maſchinenf. Badenig—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 190.——— Oberrh. Elektrizität 22.50—.— Meſſerſchmitt 50.——.—Pf.Nähm u. Fahrradf..— 181.— zudwigsh. Brauerei—.— 214— Portl.⸗Zement Hdlbg. 158.— 152.— Meaung. Aktienbr.—½ 188—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 115 50 Pfalzbr. Mohr——— Südd. Kabelwerjʒte—.— 125.— Brauerei Sinner—. 270.— Verein Freib. Ziegelw. 185.——.— Br. Schrödl, Heidlbg. 191.——.—„ Speyr.— q „ Nitter, Schwetz.— Würm hle Neuſtadt—— „S. Weltz, Speyer—.— 72.— Zellſtoffabr. Waldhof 318.——.— „.Storch., Speyer 78.——.— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 188.— uckerraff. Mannh. **.** 2 F n e Berliner Effettenboörſe. Berlin, 12. Oktober.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 100.50 100,60] Ruſſenbank 128 20 129.60 3720ſ% Reichsanl. 92.10 92.20 Schaaffh. Bankv. 188.— 134.20 30½ Reichsanleihe 82.50 83.— Skaatsbahn 146 10 146.90 4% Conſols 100.50 100.60] Lombarden 22.80 22.90 87%0 92.10 92.20 Baltimore u. Ohio 96.20 97.50 8 0% 4 82.90 83.—] Canada Paceifte 171.40 178,70 40% Bad. v. 1901 9990 100.— Hamburg Packet 105 20 105.80 4%„„ 1908 100.75 100,80 Nordd. Lloyd 84 70 84.90 3½%„ Lonv. 92.40 92.60] Vochumer 218.— 219 20 3%„ 1902/07 9150—.—Deutſch⸗Luxemög. 148.— 150.— 35% 0% Bayern 9140 91.40 Dortmunder 5470 57.20 3% Heſſen 91.— 90.90] Gelſenkirchner 186.40 187.50 30% Heſſen 80.60 80.70 Harpener 198 50 199.50 30. Sachſen 82.75 81.75 Laurahütte 198 40 199.60 4½% Japaner 1905 89 50 8½90 Phönix 174.20 175.60 40% Italiener.—] Weſteregeln 181 50 181.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 80.20 81.60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 218 10 221 50 4% Bagdadbahn 88.— 83 40 Anilin Treptow 362.— 364.— Oeſter. Kreditaktien 197 50 198.50 Brown Boveri 171— 170.20 Berl. Handels⸗Geſ. 165.20 166.50 Chem. Albert 409 50 410.20 Darmſtädter Bank 126.10 126.2 D. Steinzeugwerke 209.— 20.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 136.— 136.—Elberf. Farben 398.— 398— Deutſche Bank 235.— 237.—] Celluloſe Koſtheim 282 70 235.50 Disc.⸗Kommandit 174 70 176.— Rüttgerswerken 151.50 152.50 Dresdner Bank 143 80 145,20] Tonwaren Wiesloch 93.70—— Reichsbank 147. 14670] Wf. Draht. Langend. 158.10 155.10 Rhein. Kreditbant 133.20 133.20 Zellſtoff Waldhof 316— 318 10 [Privattelegramm des General⸗Anzeigers) * Berlin, 12. Okt.(Fondsbörſe.) Nach der ſtarken Erregung, unter der der Börſenverkehr vergangene Woche litt, verharrte die heutige Börſe, infolge der über die Balkankriſe vorliegenden Meldungen, in einer zuverſichtlicheren Haltung. Namentlich wirkte die beſonnene Haltung der ſerbiſchen Skupſchtina gut auf die Stimmung ein. Das Geſchäft trug im ſpäteren Verlaufe einen ziemlich ruhigeren Charakter. Aber die Blankoverkäufer bemühten ſich, ihre Poſitionen glatt zu ſtellen. Die weſentlich höheren Kurſe der Wiener Vorbörſe gaben gleichfalls Veranlaſſung zu umfangreichen Rückkäufen. Hierdurch gewannen Kreditaktien 2,35 pCt., Deutſche Bank 2½ PCt., Diskonto 184 pCt., Handelsgeſellſchaft 1½ pCt. Auf dem Montanmarkte belief ſich die Erholung auf 2 bis 3 pEt. Laurahütte ſtellten ſich bei Beginn um 3,60 pCt. höher, ohne allerdings dieſen Gewinn voll aufrecht erhalten zu kön⸗ nen. Ueberhaupt machte ſich auf dem Montanmarkte ſpäterhin eine leichte Abſchwächung bemerkbar, infolge der unerfreulichen Berichte über die Lage des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſen⸗ marktes und der durch die Auflöſung der Roheiſenverbände geſchaffenen mißlichen Verhältniſſe. Eine erhebliche Steigerung erfuhren auch die leitenden Elektrizitätsaktien auf die Mel⸗ dung, daß die beabſichtigte Gründung einer Elektro⸗Treuhand⸗ Bank zur Einführung des elektriſchen Betriebes auf Eiſen⸗ bahnen Fortſchritte gemacht hat. Von Bahnen beſſerten ſich öſterreichiſche Werte im Anſchluß an Wien; amerikaniſche er⸗ holten ſich, namentlich Kanada. Von Renten Zproz. Reichs⸗ anleihen um 0,85 pCt., ruſſiſche Anleihe von 1902 um 1 pCt. gebeſſert. Tägliches Geld 2% pCt. ** K. Telegraphiſche Handelsberichte. Die Maſchinen⸗ u. Armaturenfabrik Klein, Schanzliu u. Becker Frankenthal, hat, obwohl ſie unter dem Druck des allgemein ab⸗ flauenden Konjunkturſtandes ſtand, doch ein befriedigendes Reſultal erzielt. Es lommt eine Diwidende von 8 Prozent(i. V. 9 Proz.) zur Verteilung. * München, 12. Okt. Bei der Aktien⸗Geſellſchaft Pau⸗ lanerbräu(Salpator) wird wieder eine Dividende von 10 Prozent in Ausſicht genommen. Der Mehrabſatz beträgt, lt. „Frkf. Ztg.“ in dieſem Jahr 9000 Hektoliter. * München, 12. Okt. Von der Bür ger⸗Brau eirei Ingolſtadt wird eine Dividende von 5 Prozent(wie im Vorjahre) vorgeſchlagen.(Frkf. Ztg.) * London, 12. Okt. Die Börſe eröffnete auf günſtige Beurteilung der Balkanfrage durch⸗ weg ſehr feſt, beſonders für Minenwerte wegen der ſchein⸗ bar begründeten Annahme, die engliſche Regierung übernehme die Garantie der rhodeſiſchen Eiſenbahn⸗Verpflichtungen behufs raſcher Entwicklung Rhodeſiens.(Frkf, Ztg.) *** Keberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Southampton, 10. Oktbr. Drahtbericht der Ameritan Line, Southampton) Der Schnelldampfer„St. Paul“ am 8. Oktbr. von New⸗Mork ab, iſt beute vormittag hier angekommen. NReweork, 10. Okt. Drahtbericht der Amertcan Line, Sout⸗ bampton. Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“, am 3. Oktbr. von Southampton ab, iſt heute vormtttag hier ungekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reſſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. RNew⸗ork, 7. Oktbr.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linle.) Der Poſt⸗Dampfer„Preſident Grant“ iſt am 7. Oktbr., morgens 7 Uhr, wohlbehalten hier angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. Reckow, Mannheim, L 14, 19. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Rhein“ am 24. Septbr. von Bremerhaven ab, am 8. Oktbr., nachmittags 1 Uhr, wohlbehalten in Baltimore angekommen. Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Prinzeß Irene“ am 26. Septbr. von Genua ab, iſt am 9. Oktbr, morgens 8 Uhr, wohlbehalten in New⸗Nork angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim, 7 Nr. 22. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schöufelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil; J..: Franz Kircher: 4 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. D. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. 1888111 4 3 Oktober 1908. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) 5 4* 2 — 8 Julle Hertz 8 Dr. Jullus Schuab g Veriobte 8 N ronn annhelm greet. 22 2 0 135 8 FEEEEEEEEEEILE Jadung. Nr. 7982. Gcorg Seeſer, Naufmann geb. am 8. Oktober „1875 in Haag, ledig, zuletzt wohn⸗ 57 in Ladenburg z. Zt. unbe⸗ annt wo, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubter Reſervlſt ohne Exlaubnis ausgewandert iſt. Kebertretung gegen 8 360 .⸗Str.⸗ 860 t. erſelbe wird auf Auordnung des Großh. Amtsgerichts, Abt. 12 bierſelbſt auf: Donnerstag, 3. Dezbr. 1908, vormittags 9 Uhr, vor das Gr. Schöffengericht dier 2. Stock, Saal 2 zur Hauptver⸗ handlung geladen. Bei ünentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8472 Abſ. 2 u. 8 Str.⸗P.⸗ Ord. von dem Kgl. Bezirkskon⸗ mando Mannheiin ausgeſtellten Erklärung vom 16. Septbr. 1908 verurteilt werdeu. 82186 Mannheim, 2. Oktober 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, Abt. 12. S60 önith. Velzebung von Pflater⸗ und Straßenbauarbeiten. Nr. 14301. Für die Herſtellung der Käferthalerſtraße von der ſertiggepflaſterten Strecke dei der Soironſtraße bis zur Garniſon⸗ ſtraße ſollen die erforderlichen Pflaſter⸗und Straßenbauarbeiten öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tlef⸗ bauamt, Litra L 2, 9, zur Ein⸗ ſicht auf. Angebotsformulare und Maſſenverzeichniſſe können gegen Erſtattung der Verviel⸗ fältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſtegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen dem Tiefbauamt dis zum Montag, 19. Oktober 1908, vormittags 11 Uhr, einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr an⸗ genommen. 7 Zuſchlagsfriſt: 8 Wochen. Manuheim, 5. Oktober 1908. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. 61852 Saubere, unabh. Momats⸗ frau oder tüchtig. Monats⸗ mädchen per ſofort geſucht. Dammstr. 20, 4. St. Is. 29782 Es gibt nichts Beſſeres zum Würzen von Suppen, Saucen, Gemüſen und Salaten als Orr-30 dabei viel billiger als alles bis jetzt gebotene! 4715 I1 Bekauntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt den Pfandſchein des Städtiſchen Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 74419 vom 7. Oktober 1908 welcher angeblich abhanden ge⸗ kommen iſt, nach 8 28 der Lelh⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. 318858 Der Inhaber dieſes Pfand⸗ ſcheins wird hiermit aufgefor⸗ dert, ſeine Anſprücheunter Vorlage des Pfandſcheines innerhalb 4 Wochen vom Tagedes Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerech⸗ net beim Städt. Leihamt, Lit. 05,1 Fit machen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung oben genannten Pfandſcheins erfolgen wird. Mannheim, 10. Oktober 1908. Städt. Leihamt. Hofmann. Belanntmachung. Die Benutzung der Rückfeite der Fahrſcheine für Reklamezwecke iſt zu vergeben. 31857 Angebote für je 1 Milllon Fo ſden ſind bis 20. Oktober 1908 beim unterzeichneten Amt einzureichen, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. Maunheim, 7. Oktober 1908. Städt. Straßenbahnamt. 413⁰0 8 7 64717 Pferdeperſteigerung. Dienstag, den 3. u. Mitt⸗ woch, den 4. November, an beiden Tagen vorm. 10 Uhr beginnend, werden auf dem Hofe der Schloßkaſerne in Durlach jeweils elwa soüberzählige Dienſt⸗ pferde meiſtbietend gegen Bar⸗ zahlung öfſentlich verſſelgert. Bad. Train⸗Bataillon Nr. 14. Kartoffel⸗Lieferung. Wir haben inen Bedarf von vorläufig ca. 37000 Kilo prima Speifekartoffeln(Magnum Bonum) und ca. 9000 Kilo prima gelbe Kartoffeln als Salatkartoffeln geeignet, deren Lieferung im Submiſſionswege an nachbenannte ſtädtiſche Anftalten als: 1. Das Allgem. Krankenhaus 2. Spital für Lungenkranke 3. Krankenhaus Käfertal 4. Haushaltungsſchule Magn. Bonum LIa. gelbe Kart. 23400 Ko. 6500 Ko. 7000„ 2200„ 4000„ 300„ 2600„— ——— Angebote hierauf wollen bis Samstag, den 17. Oktober 1908, vorm. 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen, auf dem Büro der Krankenhausverwaltung R 5, 1, eingereſcht werden. Dem ſchriftlichen Angebote ſind Proben von je ca. 8 Stück der zu liefernden Kartoffeln beizufügen. Die Kartoffeln werden in den betreffenden Anſtalts⸗ kellern übernommen und ſind die Transportkoſten von den Lieferanten zu tragen. Die auf vorbenannte Lieferung eingereichte Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſions⸗ eröffnung an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Wir behalten uns vor, die Lieferung auch geteilt zu vergeben. Mannheim, den 8. Oktober 1918. Krankenhaus⸗Kommiſſion: * Lahetylaz⸗Verpachtung. Mittwoch, 14. Oktober 1908, vormittags 11 uhr, verpachten wir auf unſerem Büro, Luiſenring 49 den ſädtiſchen Lagerplatz Nr. 178 in der kleinen Quergewann im Maße von 300 qm öffentlich an den Meiſt⸗ bietenden. 81856 Mannheim, 9. Oktober 1908. Städt. Krebs. Zwangs⸗Ferſteigerung. Mittwoch, 14. Okt. 1909 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q4, 5 hier gegen Barzahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 65681 Möbel aller Art, Maler⸗ und Tünchergeräte, div. Nahrungsmittel u. Liröre Bureaumöbel u. a. m. Mannheim, 12. Okt. 1908. Nopper, Gerichtsvollzieher. LSeiandeng Ein Paar Kinderſtrümpfe und eine Kindergarnitur ge⸗ funden. Abzuh. gegen Inſ.⸗Gebühr. Colliniſtr. 10, 3 Tr. l. 29822 755 Geldverkehr 805 1700 Mk. 2 prima Odjekt oſort geiucht. Offerten unter K. H. 65683 an die Expedition. Darlehne ohne Bür⸗ E 2 gen, ratenweiſe Rückzahlung, von Selbſtgeber. 29021 Hengſtmaun, Dortmund, Gutenbergſtraße 59. Lerirr Schöner Geſchäftswagen (Break) preiswert zu verk. 29825 7. 11, parterre. JSteſlen Hindenf Strebſame Leute werden für den Vertrieb eines ſoeben erſchienenen neuen Maſ⸗ ſenartikels an allen Orten bei hohem Verdienſt ſofort geſucht. Offerten unter Nr. 65679 an die Exped. ds. Bl. Perfekte Schneiderin ſofort geſucht. 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Oktober 1908. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Karl Münch. Danksagung. Für die Beweise berzlicher Teilnshme dem Hinscheiden meines unpergesslichen Gatten unseres guten Vaters, Herrn 29826 Dominikus Bischof Städt. Materlal-Verwalter sagen wir für die zahlreichen Blumenspenden, sowie dem Verein städt. Beamten, dem geselligen Joseph, ferner den Niederbronner Scehwestern für ihre autopfernde Pflege unsern tieigefühlten Dank, Mannheim, 12. Oktober 1908. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Sophle Blschof nebst KInder. Wechfel⸗ —9880 7. Seirt. Pfg. jede Woche oder 8.— Mk. für drei Monate 5 koſten leihweiſe unſere beliebten Lese- Mappen 4 ter lasse A oder 82 enthaltend: enthaltend: 7 Das Buch f. Alle] Luſtige Blätter Zur gut. Stunde Jugend 5 lt. Land u. Meer Simpliciſſimus Diechartenlaube Meggendorfer Die Woche Gartenlaube Sonntagszeitg.] Woche 80 Romanbiblioth. Welt und Haus Welt und Haus Fliegen. Blätter Fliegen. Blätter Berlin il. Ztg. Meggendorfer. Land u. Meer Berlin. ill. 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