Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) ee e 0 Telegramm⸗Adreſſe: euuig mo 2 1 Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, 9 3 ee,, 16 eueſte Nachrichten auſſchlag.42 pro Quartal. Y elefon⸗Nummern: Einzel⸗Mummer 5 Pig⸗ Direktion u. Buchhaltung 1449 — 20 3 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſers te: Anablz ängige Tageszeitung. nahme v. Duucarbelden 841¹ Die Colonel-Belle.. 26 bg Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redattn 377 Auswärtige Inſerate. 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ — Schlaß ber Inferaten-nnahme für bas Mütlageblatt Morgens 46 9 tthe, für das Aberdblatl Nachmttags 3 u5. Nr. 497. Samstag, 24. Oktober 1908.(Mittagblatt.) Die hentige Mittagsansgabe umfaßt 12 Seiten. Telegramme. Zeppelin und Parſeval. Friedrichshafen, 23. Okt.(W..) Das Luft⸗ ſchiff des Grafen Zeppelin iſt nach glänzender 38 ſtündiger Jahrt um 5 Uhr 30 Min. in die ſchwimmende Halle von Manzellglatt gelandet. »Stuttgart, 23. Okt. Uever die heutige Fahrt des Zeppelinſchen Luftſchiffes erfährt der„Schwäb. Merkur“ von ſachmänniſcher Seite aus der Umgebung des Grafen Zeppelin. Das Luftſchiff wurde um 1 Uhr 40 Minuten aus der Halle gebracht und um 2 Uhr erfolgte der Aufſtieg. An der Fahrt nahmen 10 Perſonen teil. In der vorderen Gondel befanden ſich Graf Zeppelin jr., Oberingenieur Dürr, zwei Unter⸗ kapiläne und zwei Monteure; in der hinteren Gondel Inge⸗ nieur Stahl, Leutnant von Brandenſtein und zwei Monteure. 4 Es herrſchte mäßiger Nordoſtwind. Der Abſtieg erfolgte um 33 Uhr. Steuerung vorzüglich, ebenſo Stabilität und Ge⸗ ſchwindigkeit; letztere wird auf etwa 13 bis 14 Sekunden⸗ meter geſchätzt. Die Höhe, in der ſich das Luftſchiff bewegte, betrug 200 bis 300 Meter; das Luftſchiff gehorchte auch dem leiſeſten Steuerdruck. 5 * Berlin, 23. Okt. Dem Grafen Zeppelin ſind aus Friedrichshafen heute nachmittag folgende Telegramme zu⸗ gegangen: Erſtens: 3 Uhr 20 Min. ſehr guter Aufſtieg. Stabilität, Steuerung, Geſchwindigkeit ausgezeichnet. Zweitens: 7 Uhr 6 Min.: Fahrt von 33 Stunden tat⸗ Motoren ſowie einem und zwei Steuern gleich gut. 5 (Wir verweiſen auf den ausführlichen eigenen Bericht.) * Berlin, 23. Okt. Der Parſeval⸗Ballon machte den Abendblättern zufolge heute mittag unter der Führung von Hauptmann v. Kehler vom Tegeler Schießplatze aus eins Hochflug⸗Prüfungsfahrt, für die eine einſtündige Fahrt in 1400 Meter Höhe verlaugt wird. Major v. Parſeval blieb bei den Offizieren der Prüfungs⸗ kommiſſion. Der Wind blies aus Oſten in einer Stärke von 8 Metern in der Sekunde. Der Ballon ſtieg gleichmäßig empor, war bald in einer Höhe von 800 bis 1000 Metern und verſchwand kurz darauf hinter den Wolken. * Berlin, 23. Okt. Der Parſeval⸗Ballon hat auf der heutigen Hochflugsprüfungsfahrt eine Höhe von über 1500 Metern erreicht und iſt nach mehrſtündigem gutem Fluge wohlbehalten gelandet. Nach der Landung kam das Luftſchiff infolge des Windſtoßes einem Birkengeäſt zu nahe, wodurch die Hülle einige unbedeutende Schrammen er⸗ litt. Vor der Abnahme durch die Militärbehörde hat der Parſeval⸗Ballon als letzte Aufgabe noch eine F ü Ilung im Freien mit nachfolgendem kurzen Aufſtieg zu beſtehen. Die Zarin. IJ Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Bureau.) Die Zarin ſieht, wie aus Petersburg gemeldet wird, einem freu⸗ digen Ereignis entgegen. Der Aufenthalt in den finiſchen Schären hat auf ihre angegriffene Geſundheit wohltuend gewirkt. Abſchaffung der Fahrkartenſteuer. * Berlin, 24. Okt. In Sachen der Fahrkartenſteuer wer⸗ den im Reichsſchatzamte Berechnungen angeſtellt, die von der Annahme ausgehen, daß dieſe vorjährige Steuer gänzlich abge⸗ ſchafft werden kann. Engliſcher Stolz und engliſche Sorgen. OLondon, 24. Okt.(Von unſerem Londoner Bureau.) Lord Craſſey erklärte geſtern auf einem Bankett in Peking, daß nach ſeiner 50jährigen Erinnerung Großbritannien noch nie⸗ mals eine ſo große Macht beſeſſen habe wie gegenwärtig und die Entente mit Frankreich habe dieſe Stellung noch beſtärkt. Dailg Expreß vertritt dagegen eine andere Meinung, indem er ausführt, daß der Beſchluß der deutſchen Regierung, die Schlachtſchiffe für 1909 ſchon jetzt zu bauen, der deutſchen Flotte im Jahre 1911 ein Uebergewicht über die engliſche Flotte geben werde. Dann werde Deutſchland 14 und England nur 12 neue Schlachtſchiffe haben. Bulgarien und die Türkei. OLondon, 24. Okt.(Von unſerem Londoner Burean.) Die Abreiſe der bulgariſchen Delegierten aus Konſtantinopel, die geſtern als gleich bedeutend mit dem Abbruh der Verhandlungen zwiſchen der hohen Pforte und Bulgarien aufgefaßt wurden, wird heute von den meiſten eng ⸗ ſächlich ausgezeichnet. Steuerung mit einem und mit zwei liſchen Korreſpondenten in Konſtantinopel und Sofia nicht als Beweis für eine ſolche Wendung der Dinge betrachtet, da es ſich nur um eine Feſtſtellung der Anſchauungen der Regierungen ge⸗ handelt habe. So meldet der Korreſpondent der Times in Kon⸗ ſtantinopel, daß der bulgariſche Vorſchlag bez. der Orientbahn der türkiſchen Regierung gefallen habe, daß aber in anderen Punkten bedeutende Meinungsverſchiedenheiten zutage getreten ſeien. Noch eine Konferenz. OLondon, 24. Okt.(Von unſerem Londoner Bureau.) Wie der Newyorker Korreſpondent der„Standard“ erfährt, ſind dort aus Tokio Nachrichten eingetroffen, denen zufolge Japan eine Konferenz der am Stillen Ozeau intereſſier⸗ ten Mächte wünſcht, zur Erledigung gewiſſer Fragen, die ſpäter Schwierigkeiten bereiten könnten. Bisher ſei in dieſer Angelegenheit offiziell noch nichts geſchehen, aber Japan ſei bereit, die Konferenz einzuberufen, wenn nicht England oder Nordamerika die Initiative ergreifen ſollten. Die Wahrheit über Buchlau. O London, 24. Okt.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Petersburger Korreſpondent der„Times“ telegraphiert ſeinem Blatte, daß der ruſſiſche Miniſter des Aeußern v. Js⸗ wolski am Mittwoch in der Hauptſtadt wieder eintreffen werde, worauf dann der öſterreichiſch⸗ungariſche Botſchafter am ruſſiſchen Hofe Graf Berchtold vom Zaren in Audienz empfangen werden wird. Der Zar hat ſich entſchloſſen, die Wahrheit über die Unterredung in Buchlau zu hören, bei der Graf Berchtold anweſend war. Der Botſchafter und Iswolski werden ſich zuſammen nach dem Palais begeben. 8 Eugland und Aegypten. * Kairo, 28. Oktbr. Der diplomatiſche Agent Englands, Generalkonſul Gorſt, ſtellte in einer Unterredung mit dem Ver⸗ treter der Zeitung„Mokattam“ in Abrede, daß England in Kürze das Protektorat über Aegypten erklären werde oder zur Zeit die Frage der Annexion erwäge. Solange die britiſche Okkupa⸗ tion dauere, erklärte Sir Eldon Gorſt, habe die Entſcheidung darüber, welches Maß von Selbſtregierung zuzuerkennen ſei, in den Händen der engliſchen Regierung gelegen. Er ſtehe auf dem Standpunkte, daß die Aegypter durch die Verbeſſerung und Ent⸗ wickelung der beſtehenden Einrichtungen gradweiſe zur Selbſt⸗ regierung fortſchreiten müſſen. Die ägyptiſche Regierung habe bereits eine Maßnahme vorbereitet, durch die ihnen(den Aegyp⸗ tern) die Möglichkeit gegeben werde, an den inneren Angelegen⸗ heiten einen viel größeren Anteil zu nehmen. Wenn der Verſuch von Erfolg begleitet ſei, könne die Frage der Verbeſſerung der Organiſation und die Erweiterung der Machtbefugniſſe der be⸗ ſtehenden Wahlkörperſchaften mit Nutzen in Erwägung gezogen werden. *** Berlin, 24. Okt. Prof. Schmoller iſt in den erblichen Adelsſtand erhoben worden. *Berlin, 24. Okt. Die wichtigſte Aenderung in dem geſtern vom Bundesrate angenommenen Automobilhaft⸗ pflichtgeſetz gegenüber der im Sommer veröffentlichten Faſſung beſteht darin, daß die Entſchädigungsſummen nicht un⸗ erheblich erhöht worden ſind. OLondon, 24. Okt.(Von unſerem Londoner Bureau.) Wie der„Standard“ erfährt, bhaben die von dem britiſchen Kriegsamt gemachten Ex perimente mit einer neuen Mu⸗ nition für das Infanteriegewehr eine Anfangsgeſchwindigkeit von 2900 Meter in der Sekunde ergeben, wodurch die neue Munition der deutſchen gleichkommen würde. OLondon, 24. Okt.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Newyorker Korreſpondent der Daily Graphique erfährt, daß die Hochzeit des Herzogs der Abruzzen mit Miß Elkins Mitte November ſtattfinden werde. „Zeppelin 1“ und ſeine erfolgreiche (Eigener Bericht.) Friedrichshafen, 23. Okt. Durch trübes und ſtürmiſches Wetter wollte uns heute vormittag der Himmel den erſten Aufſtieg des Z. 1 verderben; er hatte aber ein Einſehen und glättete die Wogen des Boden⸗ ſees. Um 1 Uhr 45 Min. wurde der ſtolze Luftſegler aus ſeiner feſten Halle am Lande geſchleppt und punkt 2 Uhr er⸗ hob ſich das Schiff elegant und glatt von See gen Friedrichs⸗ hafen, dem der erſte Beſuch galt. Sofort wendete ſich aber die Spitze wieder dem See zu, wo das Schiff innerhalb einer Fläche von etwa 30 Kilom. nach jeder Richtung die glän⸗ z ndſten Manöver ausführte. Oefters nahm das Schiff Höhen in einem Winkel von 30—35 Grad und führte Wen⸗ dungen aus, elegant und leicht, die die Bewunde⸗ rung aller derer hervorriefen, welche die übrigen Schiffe ge⸗ ſehen haben. Vom Land aus konnte man die leichte Be⸗ weglichkeit und die leichte Lenkbarkeit konſta⸗ tieren. Bisher war man gewohnt, daß die erſten Probe⸗ fahrten der Schiffe nur von kur zer Dauer waren; alle Bewegungen bei dieſem Ballon waren aber ſo exakt, ſo ſicher und elegant, daß ſich die Führer des Ballons wohl leicht entſchließen konnten, die Fahrtdauer bis faſt zur einbrechenden Dunkelheit auszudehnen. Die Höhenſteuer funktionierten wie bei dem ver⸗ unglückten Ballon gut, und das neue Seitenſteuer, welches bei dieſer erſten Probefahrt beſonders ausprobiert werden mußte, da es eine Neuerung gegenüber den früheren Steuerungen darſtellt, hat ſich anſcheinend geradezu glänzend bewährt. Man hatte vom Ufer aus das Gefühl des abſoluten Gehorchens des Luftſchiffes nach allen Richtungen hin. Das Schiff iſt ſeinen Vorgängern gegenüber ſehr ſchlank, wodurch man eine größere Geſchwindigkeit erhoffte. Dieſe Hoffnung iſt ſogar noch übertroffen worden. Nach Vergleichen mit den früheren Luftſchiffen, hat Zep⸗ pelin 1 heute ſchon eine Geſchwindigkeit von etwa 55 Km. die Stundderreicht, dieſe Schnelligkeit kann aber ſicher noch geſteigert werden. Urſprünglich war nur eine kurze Probefahrt vorgeſehen; infolge des abſolut ſicheren Funktionierens aller Teile haben ſich die verantwortlichen Führer des Luftſchiffes, Baron Baſſus, Dr. Eckener und Oberingenieur Dürr wohl beſtimmen laſſen, 33 Stun⸗ den in der Luft zu bleiben. Die Probefahrten erſtreckten ſich über einen Raum von etwa 30 Km. nach jeder Richtung, ſo wurde das ſchweizeriſche, 185 19 das württembergiſche und das bayeriſche Ufer erührt. Auch die Landung erfolgte glatt wie der Aufſtieg. Allgemeine Freude und Bewunderung erregte bei der großen Anzahl Fremden das mächtige Schiff, das flink die Lu durchſchnitt; köſtliche Muſik war das kräftige Rauſchen der Propeller in den Ohren derer, die es ſchon oft gehört haben Ein wohlgelungener erſter Aufſtieg, dem leider Graf Zeppelin nicht beiwohnen konnte, da er noch in Berlin iſt.—5 Ein Mitarbeiter Zeppelins, Baron Gemmingen, äußert ſich über die Fahrt folgendermaßen: Die heutige 33⸗ ſtündige Fahrt des Zeppelin 1 war die beſte, die das Schiff je gemacht hat. Der Aufſtieg bei kühler Witterung war ſehr gut. Der Hauptzweck der Fahrt war die Erprobung der Seitenſteuer. Das Luftſchiff ſteuerte bei dem Gang von ein und zwei Motoren mit beiden oder nur einem Seitenſteuer gleichmäßig und ausgezeichnel. Beſonders die früher ſchwierige Steuerbordwendung gelang gut. Die Stabilität des Fahrzeuges ſcheint vortrefflich. Die Verlängerung des Tragkörpers um 8 Meter bei gleichbleibendem Durchmeſſer ſcheint beſonders günſtige Verhältniſſe geſchaffen zu haben. Das Luftſchiff verſpricht, wenn die Motoren dauerhaft ſind, vorzügliche Leiſtungen. Der nächſte Aufſtieg wird morge mittag unternommen. Politische Uebersſcht. Maunheim, 24. Oktober 1908. Die Vorlage über die Sch ffahrtsabgaben. Wie die Information an unterrichteter Stelle erfahren haben will, ſind die Arbeiten an der Vorlage über Erhebun von Schiffahrtsabgaben auf natürlichen Wafferſtraßen i Miniſterium der öffentlichen Arbeiten ſoweit gedeihen, daß d Einbringung des Entwurfs an den Bundesrat demnächſt er⸗ folgen wird. In der Vorlage wird die Befreiung kleinerer Schiffe von den Abgaben in Ausſicht geſtellt. Fahrzeuge bis zu 300 Tonnen ſollen nicht mit derartigen Abgaben belaſtet werden. Man rechnet beſtimmt damit, daß die Vorlage no in der kommenden Seſſion auch an den Reichstag gelange wird. Der Hauptpunkt beſteht in der authentiſchen Inter pretation des Artikels 54 der Reichsverfaſſung zugunſten der Zuläſſigkeit der Schiffahrtsabgaben. Die Befürchtung, daß man nach Einführung von Schiffahrtsabgaben mehr zu dem Bau kleinerer Schiffe bis höchſtens 300 Tonnen übergehen wird, wird in Regierungskreiſen nicht geteilt, da aus wirt ſchaftlicher Rückſicht die Benußung von Schiffen über 300 Tonnen immer größere Fortſchritte macht. 5 Orthodoxſe und Lehrerſchaft in Thüringen. Der Pfarrer Heerwagen in Weißbach(Schwarzburg Rudolſtadt) hat die geſamten thüringiſchen Lehrer wider ſi aufgebracht. In einer Konferenz der Geiſtlichen ſeines Lande äußerte er: 5 Da den Lehrern das Amt der Jugenderziehung anvertraut iſt, wollen ſie die modernen Anſchauungen über die chri liche Lehre und das Chriſtentum auch den Kindern übermitteln das würde zur Folge haben, daß ein ungläubiges, chriſten tumfeindilches Geſchlecht heranwüchſe. Die evangeliſch⸗ lutheriſche Kirche muß Abtwehrmaßvegeln ergreifen Der Kampf, 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 24. Oktober. den ſie um ihr höchſtes Gut auszufechten hat, iſt ihr aufgedrungen, darum darf ſie nicht abwarten, was geſchehen wird, ſondern muß mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln den anvertrauten Schatz an Erkenntnis und Verſtändnis der Wahrheit zu wahren und auf die komenden Geſchlechter zu vererben ſuchen Da die moderne Pä⸗ dagogik den konfeſſionellen Religionsunterricht ablehnt, muß unſere Kirche entweder darauf dringen, daß der Religionsunterricht aus der Schule entfernt wird, um ihn felbſt in die Hand zu nehmen, oder, wen er dort beibehalten wird, ſich das Auſichtsrecht darüber wahren und darüber wachen, daß er in ihrem Sine exrteilt wird. Der drohenden Religionsnot wird hauptſächlich dadurch geſteuert werden, daß bekenntnißtreue Perſönlichkeiten als Leiter und Leh⸗ rer an der Ausbildung der zukünftigen Lehrer arbeiten, darum hat der Kirchenrat ein Recht auf Mitwirkung bei Anſtellung der Reli⸗ gionslehrer. Auch auf die Weiterbildung der Lehrer muß Bedacht genommen werden. Die in Jena ſtattfindenden wwiſſenſchaftlichen Kurſe für Volksſchullehrer ſind nicht geeignet, das evangeliſche Be⸗ wußtſein der Hörer zu ſtärken Es muß eine Sorge unſerer Kirche ſein, bekenntnistreue Theologen, wenn möglich für in Rudolſtadt zu haltende populär⸗wiſſenſchaftliche Vorträge zu gewinnen. Für die geiſtige Nahrung der Lehrerſchaft unſeres Landes ſorgt die aus⸗ geſprochen kirchenfeindliche„Lehrerzeitung für Thüringen und Mit⸗ teldeutſchland“. Iſt eine von kirchlicher Seite ausgehende Einwir⸗ kung auf dieſes Blatt nicht möglich, dann muß für eine andere Fach⸗ zeſtung eifrig Propaganda getrieben werden. Auf dieſe Herausforderung antwortet nun der liberale Landtagsabgeordnete Lehrer Polze⸗Weimar in der von ihm herausgegebenen Lehrerzeitung: Sie konſtruieren ſich die Kirchenfeindlichkeit der„Lehverzeitung“ nicht aus den tatſächlichen Verhältniſſen, ſondern aus Ihrem Ortho⸗ doxismus heraus, und deshalb ertläre ich Ihre falſche Anklage von meinem Standpunkte aus öffentlich als unwahr. Ob man ihre DTheſen oder das Ergebnis des Katholikentages oder die Rede des Domkapitulars Dr. Pichler oder Hans Kirchſteigers„Beichtſpiegel Reſt, iſt einerlei: In Ihren Anſichten über die Schulie und Kirche ſtimmen Sie mit den Ultramontanen bis auf ein Haar überein. Einen orthodoxen Geiſtlichen will und lann ich nicht bekehren, und darum ſtreite ich mich mit Ihnen, Herr Pfarrer, weder vor Gericht noch in der„Lehrerzeitung“ herum. Deutsches Reſch. — Die Schönheit und das Zentrum.) Die Zen⸗ trumsfraktion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes hat beſchloſſen, folgende Interpellation einzubringen:„Welche Maßnahmen ge⸗ denkt die Regierung zu treffen, um die ſchon ſeit geroumer Zeit in Berlin ſtattfindenden Aergernis erregenden Veranſtaltungen wobei männliche, weibliche Perſonen in völliger Nacktheit auf⸗ treten, endgültig zu verhindern? Badiſche Politik. Vom nationalliberalen Verein Karlsruhe. Karlsruhe, 24. Okt. Von unſerm Karlsruhe Bureau.) In ſeiner geſtrigen Sitzung hat ſich der Vorſtand des nationalliberalen Vereins Karlsruhe konſtituiert. Der ſeitherige 1. Vorſitzende des Vereins, Oberſchulrat Reb⸗ mann, der ſein Amt vor 3 Monaten niedergelegt hatte, wurde einſtimmig wiedergewählt. Zum 2. Vorſißenden wurde Stadtrat Kölſſch gewählt. Dieſer war längere Zeit Vor⸗ ſißzender des Jungliberalen Vereins Karlztuhe, von deſſen Leitung er kurz nach dem Delegiertentag in Goslar 1906 zu⸗ rücktrat, zu gleicher Zeit, als auch Oberamtsrichter Dr. Koch ſeinen Vorſitz im Mannheimer jungliberalen Verein nieder⸗ legte, um ſich ganz den Geſchäften des Landesverbandes zu widmen. Dem jungliberalen Verein Karlzruhe ſteht ſeit Kölſch's Rücktritt bekanntlich Kammerſtenograph Frey vor. Wacker über die politiſche Lage. *Freiburg, 23. Okt. Nachdem in hieſiger Stadt Ober⸗ ſchulrat Rebmann über die politiſche Lage in Baden geſprochen hatte, ſprach geſtern über das gleiche Thema der Führer der badiſchen Zentrumspartei, Geiſtl. Rat Wacke r. Nach der Frei⸗ burger Zeitung, deren Bericht wir im nachſtehenden folgen, be⸗ ſchäftigte ſich Wacker zunächſt mit der Stellung des Zen⸗ trums zur Regierung, von der es verlangte, daß ſie über den Parteien ſtehe und von ihnen unabhängig ſie alle auf gleichem Fuße behandle. Es müſſe der Regierung auch Jurch⸗ aus gleichgiltig ſein, welche Wege die Nationalliberalen gehen, ob ſie rechts oder links gehen, aber ſie müſſe dann ihre Stellung zu der Partei darnach einrichten, je nachdem ihr dieſe Wege der Partei gefallen oder nicht. Das Zentrum habe einen Teil der Regierung für das Bündnis der Nationalliberalen mit der Sozialdemokratie verantwortlich gemacht. Es habe aber nicht verlangt, daß die Regierung das Bündnis hätte verhindern ſollen. Die Schuld der Regierung habe vielmehr Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Hof. und Nationoltheater Mannheim.(Spielplan“. Sonntag, 25. Okt.(]):„Oberon“. Montag, 28.:():„Was Ihr wollt.“ Dienstag, 27.:(B]„Ein Maskenball.“ Mittwoch, 28.: ():„John Gabriel Borkman.“ Donnerstag, 29.:(): Hofmanns Erzählungen.“ Freitag, 30.:():„Amphitryon.“ Samstag, 31.: (Abonn. ſuſp.): Uraufführung:„Der Walzerkönig.“ Sonntag, 1. Nov.: 11½: 2. Matincc: Der junge Goethe; 6%(]:„Der Evangelimann.“ Neues Theater. Sonntag, 25. Okt.:„Die blaue Maus.“ Mittwoch, 28.:„Die luſtige Witwe.“ Sonntag, 1. Nov.: Zum 1. Male:„Winterſport.“ Neues Opereitentheater(Apollol. Die Direktion ſchreibt uns: Heute Samstag abend geht zum 5. Male Edmund Eyslers „Schützenlieſel“ mit den Gäſten Fritz Werner und Adolf Lußmann in Szeue. Morgen Sonntag nachmittag Uhr wird die„Dollarprinzeſſin“ nochmals wiederholt. Abends 8 Uhr findet eine Repriſe von„Shützenlieſel“ ſtatt. Vielen an uns gerichtete Anfragen teilen wir mit, daß Oscar Strauß Operette„Ein Walzertraum'“ ſich bei uns in Vorbereitung befindet und im Laufe der nächſten Woche zur Auf⸗ führung gelangt. Die große Nachfrage nach der momentan populärſten Operette hat uns veranlaßt, das Werk jetzt ſchon auf den Spielplan zu ſetzen. Die von zahlreichen Operetten⸗ freunden ſchon lange mit Spannung erwartete Operette wird hier in vollſtändig neuer Ausſtattung gegeben. Die Hauptpartie des „Nicki“ wird von Herrn Fritz Werner geſungen. Die„Götterdämmerung“ in Paris. Im Repertoire de Pariſer Oper fehlte bisher Wagners„Götterdämmerung“, die nunmehr vergangenen Dienstag erſtmalig aufgeführt wurde. Dieſe Erſtaufführung hat tief in die Theatergebräuche der Pariſer eingegriffen. Vor allem begann die Vorſtellung um 6 Uhr abends. Nach dem Vorſpiel, das 1 Stunde 55 Minuten dauerte, wurde in dem eigens zu einem Reſtaurant umgeſtalteten Buffet im darin beſtanden, daß ſie die Nationalliberalen nicht nur auf dem Glauben gelaſſen habe, ihre Stellung zur Partei bleibe im Falle des Bündniſſes die gleiche, ſondern daß ſie dieſelbe in dieſem Glauben ditekt beſtärkt habe. Wahr ſei auch, daß Beamte der Großh. Regierung agitatoriſch bei der Betätigung des Bündniſſes mitgewirkt und daß ſie dazu direkte Weiſung bekommen hätten. Der Rednex ging dann zu einer Beurteilung der Par⸗ teien über und polemiſierte zunächſt gegen den Abg. Reb⸗ mann. Er proteſtierte gegen den Vergleich, den dieſer in ſeiner Rede am Abend vorher über das Verhältnis zwiſchen National⸗ liberalen und Zentrum angewandt habe. Das Verhältnis zwiſchen dieſen beiden Parteien bezeichnet Geiſtl. Rat Wacker als das der ausgeſprochenen Gegnerſchaft. Mit dem Liberalismus, wie er von Herrn Obkircher und Rebmann ver⸗ treten werde, ſei auch nie ein anderes Verhältnis ſöglich. Von einer Zentrumsherrſchaft, von der im gegneriſchen Lager gerne geſprochen werde, könne ſelbſt dann nicht die Rede ſein, wenn etwa ſämtliche Miniſterpoſten mit Zenkrumsmännern beſetzt wären. Von den kommenden Wahlen glaubt, Redner nicht, daß ſie, auch wenn ſie noch ſo günſtig für das Zentrum ausfielen, die volle Wendung bringen werden. Lange könne es war nicht mehr dauern, bis der Liberalismus, der die bekanntden Bachnen wandle, endgültig den Abſſchied erhalten. Die liberale Politik der Obkircher und Rebmann ſei, wie ein Sozialdemokrat richtig geſagt habe, ohne die Sozialdemokraten, noch weniger gegen die Sozialdemo⸗ zaten mehr möglich. Daß die Sozjaldemokraten zu einem neuen Zuſammengehen mit den Liberalen geneigt ſind und es wünſchen, ſei außer Zweifel. Das Zentrum werde bei den nächſten Wahlen daxauf ſehen, den Nationalliberalen ſoviel Mandate als möglich zu entreißen. Fielen dieſe dem Zentrum ſelbſt zu, ſo ſei es gut, wenn nicht, dann weniger gut, aber immer noch gut. Nach An⸗ ſicht Wackers könne es leinem Zweifel Unterliegen, daß die Er⸗ neuerung des Großblock⸗Bündniſſes von 1905 für das Jahr 1909 bereits eine ausgemachte Sache ſei. Der Gegner werde kein Mittel ſcheuen, ſeine Stellung zu behaupten. Das Großblock-Bündnis habe die politiſche Situation geklärt und der Redner würde es deshalb bedauern, wenn es nicht zu⸗ ſtandegekommen wäre. Das Zentrum könne mit Zuverſſcht in den Wahlkampf ziehen. Eines freilich könne er nicht verſchweigen: Das Zentrumslager in der Stadt Freiburg ſei weniger gerüſtet und gerichtet als ſonſt im Lande; ſowejt man in Sorgen ſein müſſe, ſeien dieſe hier in Freiburg am erſten am Platze. Nirgends ſei 1905 die Wahlbeteiligung ſo gering geweſen, wie hier und es ſei zweifellos, daß die Zen⸗ trums⸗Anhänger damals nicht die Eifrigeren waren. Zu den entereſſanteſtein, Epiſoden des kommenden Wahlkampfes würden die zählen, in denen es gelingt, mit Hilfe des Zentrums den Nationalliberalen Mandate zu ent⸗ reißen.(Alſo durch die Könſervativen! D. Red.). Damit dies überall gelinge, dazu gehörten: Aktionsfäbigleit der anderen hierzu nötigen Parteien und volles Verſtändnis der Zentrums⸗ wähler für die Hauptaufgabe: Schwächung des Hauptgegners, des Liberalismus. Wenn dieſe beiden Bedingungen erfüllt würden, könne es manchen Ruck für die Liberalen geben. Das Zentrum allein ſei die Paxtei, die feſten Boden unter den Füßen babe. Eine Geradeauspolitik war, iſt und wird immer ſein nirgends in dem Maße wie beim Zentrum. NMus Stagt und Tand. masabele, 2l. Ofiober 180s. Wählerverſammlung im Ballhaus. Die bereinigten liberalen Parteien hielten geſtern im Ball⸗ haus ihre erſte liberale Wählerverſammlung ab, die recht zähl⸗ reich beſucht war und einen ſehr befriedigenden, für den Ausfall der Wahl am nächſten Dienstag hoffnungsvollen Verlauf nahm. Referenten waren die Herren Rechtsanwalt Friedrich König für die nationalliberale Partei, Kaufmann Friedrich Wachen⸗ heim für die freiſiunige Partei und Landtagsabgeordneter Stadtrat Bogel für die demokratiſche Partei. Die Reden dieſer drei Herren waren recht wirkungsvoll und machten in ihrer, ſich jeder Phrafe fernhaltenden ſachlichen, dabei aber doch entſchiedenen und auf einer feſten Ueberzeugung ſich aufbauen⸗ den Weiſe einen vorzüglichen Eindruck. Nach den Reden der Herren Referenten entſpann ſich eine lebhafte Debatte, hervor⸗ gerufen durch die Ausführungen des Herrn Malermeiſter Keiſtler, der für die von den Handwerker⸗ und Gewerbe⸗ Vereinigungen für die 2. Wählerklaſſe aufgeſtenlte Kandidaten⸗ liſte Propaganda zu machen fuchte. Sein Auftreten war ein recht unglückliches und dürfte der von ihm vertretenen Sache kaum genützt haben. Die Herren Rechtsanwalt Jeſelſohn und Stadtrat Dr. Stern traten den verworrenen Dar⸗ Opernfoher ein Diner ſerviert: denn eine hungrige Begeiſtern iſt nirgends beliebt, am wenigſten in Paris, wo man ſo ſehr auf die Dinerſtunde bält, daß während der Zeit des Diners ſchon Revolutionen unterbrochen wurden. Nach 9 Uhr wurde die Vorſtellung fortgeſetzt und dauerte bis nach Mitternacht. Das Haus war, nach einem Bericht der Wiener„N. Fr. Pr.“, dicht von einem eleganten Publikum aus den höchſten Geſell⸗ ſcha tskreiſen und von Vextretern der Kunſtwelt. Es herrſchte große Begeiſterung. Van Dyck war glänzend dei Stimme und er bewies, daß er der einzige Sänger franzöſiſcher Zunge iſt, welcher die Fähigkeit hat, den Siegfried Wagners zu verkörpern. Er hat den Stil Wagners. Der große deutſche Tondichter hat den Künſtler ſelbſt in das Weſen ſeiner Werke eingeführt, und dieſe Tradition hat Van Dyck in Paris weiterleben laſſen. Er war der Mittelpunkt der Vorſtellung und des Jubels, in welchen das Publikum nach jedem Aktſchluß ausbrach. Neben ihm wirkte Madame Grandjean als Brünhilde. Sie löſte ihre ſchwierige Aufgabe ſo gut ſie konnte, und wurde dabei don ihrer brün⸗ hildenhaften Erſcheinung unterſtützt. Eine ſchöne Leiſtung war der Hagen von Demmas. Gilly zeigte als Gunther die der ſchwierigen Rolle entſprechende Miſchung von Schwächlichkeit und Brutolität. Fräulein Feart gab eine anmutige Gudrune. Reizvoll wirkten die Rheintöchter, welche ebenſo wie die unſicht⸗ baren Nornen von erſten Künſtlerinnen geſungen wurden. Die Ghöre zeigten eine hier ungewohnte Disziplin und ſtanden, ſo wie das Orcheſter, unter der Macht des Direktors Meſſager, welcher ſeinen Ehrgeiz erfüllt ſah, eine Muſtervorſtellung zu bieten. Die Inſsenierung reichte freilich nicht an das heran, was Bahreuth bietet, und bleibt ſelbſt hinter München zurück. Der herrliche Trauermarſch und die Schlußſſene hatten darunter zu leiden In dieſer Szene verurſachte auch Graue, das Roß, einen Zwiſchenfall. Es gab dem Siegfried einen Fuß⸗ tritt, welcher indeſſen keine ernſteren Folgen hatte. Dieſes Pferd wird am Freitag nicht mehr die Ehre haben. Brünhjilde ins Feuer zu tragen. Es wird ein minder feuriges Pferd geſucht. legungen des Herrn Keiſtler in geſchickter Art entgegen. Wir laſſen nachſtehend den ausführlichen Bericht folgen: Die ſehr gut beſuchte Verſammlung wurde um 9 Uhr durch Herru Stadtverordnetenvorſtand Julda mit folgenden Worten eröffnet: 2 Es iſt ein unverbrüchliches Vorhaben der fortſchrittlichen Parteien, daß ſie vor großen Aktionen ihre Freunde zuſammen⸗ rüfen und ihnen durch berufene Redner ſich ſagen laſſen, was zur Sache gehört. Wir haben uns deswegen erlaubt, Sie heute abend hierher einzuladen u. es iſt ſehr erfr⸗ die Mitbürger in ſo großer Zahl eingefunden habe ſtädtiſchen Wahlen haben von jeher in hohem Maße die Auf⸗ merkſamkeit auf ſich gezogen und auch von jeher hat es recht heiße Kämpfe um das Rathaus abgeſetzt. Und warum auch nicht. Es dürfte nichts wichtigeres in unſerem bürgerlichen Leben geben, als wie gerade die Wahlen zum Bürgerausſchuß. Und es würde der Bürgerſchaft Mannheims kein günſtiges Zeugnis ausſtellen, wenn ſie dem gleichgültig gegenüber⸗ ſtünde. Es wird doch dort oben ſo außerordentlich viel ent⸗ ſchieden und über ſo außerordentlich große Summen verfügt, welche aufgebracht werden teils durch die Steuergroſchen, welche⸗die Bürgerſchaft zahlt, teils durch die Einkünfte der Stadt. Und ſo iſt es gewiß notwendeg, daß die Bürger ſich darum kümmern und ſich genau anſehen, wie über die Sum⸗ men verfügt wird. In den letzten Jahrzehnten baben ſich die Aufgaben der Städte in ungeheuerlichem Maße vermehrt. Die wichtigſten Dinge werden auf dem Rathauſe entſchieden. Ich darf nur erinnern an den Unterricht, der faſt vollſtändig heute in die Hände der Städte gegeben iſt, an die Volks⸗ und Mittelſchule, an den Verkehr, an die Verſorgung mit Licht und Kraft, mit Waſſer, an die hygieniſchen Zuſtände, alles mit⸗ einander ein Segen für die Stadt und iſt notwendig für das Gedeihen der Mannheimer Bürgerſchaft. In dieſem Wahl⸗ kampf ſtehen uns, ſoweit uns bis jetzt bekannt iſt, zwei Gegner gegenüber. Ihre Charakteriſierung iſt nicht meine Aufgabe. Sie wird erfolgen durch die Herren Referenten. Ich glaube aber annehmen zu dürfen, daß der Kampf, den wir nach zwei Fronten führen müſſen, nur dazu dienen wird, unſere An⸗ hänger anzuſpornen. Die Blockparteien glaube ich haben keine Kritik zu ſcheuen. Wir dürfen wohl ohne Ueberhebung ſagen, daß wir ehrliche Arbeit auf dem Rathauſe geleiſtet haben. Es wird kein vernünftiger Menſch uns zumuten können, daß wir alles das durchführen können, was wir etwa gewünſcht hätten Hinter dem Berg wohnen auch Leute, die ihren Kopf haben und mitunter anders wollen, als wie wir es uns wünſchen. Aber ich glaube, wir haben unſer Beſtes getan und haben auch Manches zum Guten gewandt. Wir haben den Kampf, der uns bevorſteht, durchaus nicht zu ſcheuen. Wir ſehen ihm mit aller Seelenruhe entgegen. Wir ſind gewappnet und gerüſtet und glauben, wir haben auch eine zahlreiche, gutgeſchulte Truppe hinter uns. Ich möchte Ihnen nur noch zurufen: Mutig in den Kampf mit fliegender Fahne und zurück mit der Siegespalme.(Lebhafter Beifall.) Alsdann ergriff HSGerr Rechtsanwalt König⸗ der erſte Reſerent, das Wort zu folgenden Ausführungen: 235 Sehr geehrte Herren! Die Wahl zur 3. Klaſſe liegt hinter uns und diefenige zur 2. und 1. Klaſſe iſt unmittelbar bevorſtehend. Trotzdem war und iſt in der großen Oeffentlichkeit von einer Wahl⸗ bewegung wenig bemerkbar. Aber, m.., es ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß viele Arbeit verrichtet wird im Stillen und im geſchloſſenen Kreiſe. Es iſt natürlich, daß die Berufs⸗ gruppen, daß die Intereſſenverbände ihre 4 nen den ſtädtiſchen Wahlen zuwenden, denn wie bei allen öffenklichen Dingen im Reiche und im Lande, ſo findet auch die Erledigung der ſtädtiſchen Angelegenheiten nicht immer das gleiche Inter⸗ eſſe in der Bürgerſchaft, ſondern es finden ſich häufig entgegen⸗ geſetzte Intereſſen der Bürger. Nehmen Sie beiſpielsweiſe an, es handelt ſich um die Herabſetzung des Preiſes für Gas. Da ſind ſehr viele Leute vorhanden, welche ein Intereſſe an der Herabſetzung haben aus oft recht guten Gründen. Wenn Sie dieſen Preis herabſetzen, ſo entſteht natürlich der Stadtkaſſe ein Ausfall, der durch Umlagen gedeckt werden muß. Da ſind wieder intereſſiert diejenigen, die als Steuerzahler in Betracht kommen und infolgedeſſen iſt es auch naturgemäß, da doch die Angelegenheiten der Stadt auf verhältnismäßig kleinerer Fläche ſich vollziehen, daß dieſe Gegenſätze zu viel häufigeren und ſchärferen Kolliſionen führen, als dies bei den Angelegen⸗ heiten des Reiches und Landes der Fall iſt. Es muß deshalb auch wohl verſtanden werden, daß die Intereſſengruppen und ⸗Verbönde ſich wehren, daß ſie ſagen, wir wollen zu Wort kommen bei den Verhandlungen auf dem Rathauſe und daß einzelne Gruppen bei der Erledigung ihrer Angelegenheiten den Eindruck bekommen haben, unter dem Gefühl geſtanden ſind, daß ihre Intereſſen nicht ſo gewürdigt worden ſind, wie es vorausgeſetzt worden iſt, und daß andere ihnen gegenüber be⸗ vorzugt worden ſind. Sos iſt es durchaus erklärlich, daß dieſe Berufsverbände und Intereſſengruppen verlangen, auf dem Rathauſe zum Wort zu kommen bei der Erledigung derjenigen Dinge, die ſie direkt angehen. Dieſe Gruppen haben bisher ihre Vertretung geſucht und gefunden innerhalb der politiſchen Parteien. Das iſt heute noch der Fall. Die weitaus größte Mehrzahl ſucht ſie. Die politiſchen Parteien haben derartige Wünſche ſtets beachtet, nicht bloß beachtet aus begründetem Entgegenkommen gegen⸗ über dieſen Gruppen der Bürgerſchaft hieſiger Stadt, ſondern auch im Intereſſe der Stadt ſelbſt, denn die Dinge auf dem Rathauſe werden dann unter Mitwirkung ſachverſtändiger Leute erledigt. Deshalb iſt es durchaus im Intereſſe der Stadt ſelbſt gelegen, nicht bloß eine Gerechtigkeit gegenüber dieſen Berufsſtänden, daß ihre Vertreter auf dem Rathauſe ſind. Die ſtädtiſchen Kollegien ſollen bis zu einem gewiſſen Grade eine photographiſche Zeichnung der Bürgerſchaft ſein. Nun wird dasjenige, was die Bürgerſchaft will, auch in kleinerem Kreiſe entſprechend und gerecht erledigt werden. Aber es exiſtieren allerdings hier auch recht einflußreiche große Be⸗ rufsgruppen, welche wenigſtens diesmal den Weg zu den poli⸗ tiſchen Parteien nicht geſucht haben. Sie haben es vermieden, ſie haben es vielmehr für richtig gehalten, ihre eigenen Wege zu gehen, ihre eigene Liſte aufzuſtellen. Die Herren ſagen: Was hat die Politik auf dem Rathauſe zu kun. Was haben die politiſchen Parteien dorkt zu tun. Der Bürger muß hinauf, der Bürger mit Rückgrat.(Heiterkeit.) Ja, m.., das ſind Worte, die gebraucht worden ſind. Sie liegen ja ge⸗ 7 * 4 Mannheim, 24. Oktober. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) 8. Seite. druckt vor. Wenn Sie aber den Dingen auf den Grund ſehen, ſo werden Sie mir zugeben müſſen, daß es richtig iſt, wenn ich ſage: Haben wir liberale bürgerliche Par⸗ teien auf dem Rathauſe jemals Partei⸗ politik getrieben? Wir haben immer verſucht, die Intereſſen der Stadt Mannheim nach beſtem Können und Wiſſen zu fördern. Ich habe bereits ausgeführt, daß die Zuſammenſetzung der Bürgerſchaft auf dem Rathauſe ſo ge⸗ wählt iſt, daß alle Berufsſtände dort vertreten ſind. Jeder Beruf iſt nach tunlichſter Möglichkeit dort berückſichtigt worden. Soweit dieſe Leute den politiſchen Parteien angehören, haben ſie doch nicht aufgehört, diefenigen Kenntniſſe zu beſitzen, die ſie im täglichen Leben erworben haben. Sie haben nicht aufge⸗ hört, Beamte, Hausbeſitzer zu ſein, ſondern dieſe Eigenſchaften haben ſie mit hereingebracht in die Partei, um nach ihren Eigen⸗ ſchaften innerhalb der Fraktion zu wirken.(Sehr richtig.) Was die Partei getan hat, will ich Ihnen ſagen: Die Partei — und im vorliegenden Falle ſpreche ich ſelbſtverſtändlich nicht von der natl. Partei, der ich angehöre, ſondern ich meine ſämt⸗ liche liberalen Parteien— wir Nationalliberale, Demokraten und Freiſinnige, die wir jetzt zuſammengehen, haben früher vor der Wahl gegeneinander und nach der Wahl zuſammen⸗ gearbeitet und dieſes Zuſammenarbeiten hat ſich als ein durch⸗ aus erſprießliches erwieſen, erſprießlich im Intereſſe der Stadt Mannheim und wir ſind ſamt und ſonders entſchloſſen, daran feſtzuhalten, ſelbſt wenn die Zeit des Vertrages abgelaufen iſt. (Sehr richtig.) Nun komme ich zurück auf dasjenige, was ich ſagen wollte: Was hat die Partei getan? Ich will es offen ſagen. Die Partei, die in ſich die Vertreter verſchiedener Berufsſtände, verſchiedener Intereſſengruppen, berſchiedener Berufsſchichten vereinigt, hat verſucht, bei Erledigung der Angelegenheiten ausgleichend zu wirken. Die Partei hat dahin zu wirken geſucht, daß man bei einer ſtädtiſchen Vorlage, wo oft die Einzelintereſſen zu kurz kommen, die Einzelintereſſen zurückſtellte vor den Intereſſen der Geſamt⸗ heit. Man hat als oberſten Grundſatz aufgeſtellt: Dasjenige, was der Allgemeinheit dient, muß geſchehen. Wenn es ſich darum gehandelt hat, den Fortſchritt zu fördern auf liberalem, ſozialem und kulturellem Gebiet, da hat man verlangt, daß der Fortſchritt ſeine Bahn nimmt. So hat die Partei aus⸗ gleichend gewirkt, hat die Intereſſenvertretungen beiſeite ge⸗ ſchoben und die ganze Stadtverwaltung heraufzuheben ber⸗ ſucht aus dem Kampfe um materielle Dinge in ein weitſchauen⸗ des liberales, ſoziales, kulturelles Gebiet.(Lebhafter Beifall.) Wenn die Berufsſtände in dieſer Weiſe ihre Vertretung wünſchen, ſo haben ſie ſie. Wenn aber die Berufsſtände damit nicht zufrieden ſind, ſondern wie ſie zumteil ziemlich offen ange⸗ kündigt haben, nur eine Vertretung ihrer beſonderen Berufs⸗ intereſſen auf dem Rathauſe wollen, dann können ſie ſich nicht an uns wenden. Wir lehnen es ab, Sonderintereſſen zu vertreten. Wir vertreten nur die Intereſſen der Allgemeinheit. Aber eine Frage möchte ich hier ſtellen: Wenn dieſe Berufsſtände ihre Liſte aufſtellen, ſo iſt doch dieſe Liſte, nach dem, was ich geſehen habe und nach dem, wie ich auch annehmen muß, ſelbſt wenn andere Namen auf die Liſte lommen, im weſentlichen ſo aufgebaut, daß in überwiegender vertreten iſt? Es iſt weiter die Frage geſtattet: Werden die Vertreter dieſer Berufskreiſe nolens volens in allen Fragen— ich will nicht ſagen, die Intereſſen ihrer Gruppe beſorgen, das glaube ich auch nicht— aber ſie werden doch alle Vorlagen vorwiegend unter dem Geſichtswinkel durchſehen, wie dieſe vorteiſhaft oder nachteilig für die von ihnen vertretenen Berufsklaſſen wirken. Sie können ſchon damit ſich nicht darauf berufen, daß ſie die Intereſſen der Stadt Mannheim vertreten, denn auf dem Rathauſe ſind die Intereſſen der allgemeinen Bürgerſchaft zu vertreten, nicht die Intereſſen irgend einer Berufsklaſſe. Die Vertretung, die z. Z. auf dem Rathauſe iſt, ſie iſt diejenige Vertretung, unter der die Stadt Mannheim zu einer ungewöhnlichen Blüte emporgeſtiegen iſt. Dasjenige, was in Mannheim geſchehen iſt, die großartigen Verkehrsanlagen, die Anlagen öffentlicher Art, die Schulen, die großen Betätigungen nach ſozialer Richtung, die Ausgeſtaltung unſeres Gemeinweſens entſprechend den allermodernften Anforde⸗ rungen, die ſind geſchaffen worden unter der Mitwirkung des liberalen Bürgertums. Und es war notwendig, oft in dieſer Be⸗ ziehung nicht engherzig zu ſein mit dem Geld, denn großartige, weitſichtige Unternehmungen, wie wir ſie hier haben, waren nur möglich durch die Aufwendung hoher Summen. Und dieſe Sum⸗ men waren nur vorhanden, wenn der Bürgerausſchuß ſie be⸗ willigt hat. Der Bürgerausſchuß hat ſie bewilligt unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Beck. Aber er hat Verſtändnis gefunden. Er hätte das nie leiſten können, wenn eine engherzige Korporation, die alles daraufhin angeſehen hätte: wie vermögen wir vor allem unſeren Steuerfuß möglichſt niedrig zu halten, auf dem Rathauſe vertreten geweſen wäre, wenn ſie von einem engherzigen fiskaliſchen Standpunkt aus die Aufgaben betrachtet und ſich nicht dem weitſichtigen Pro⸗ gramm ihres Oberbürgermeiſters angeſchloſſen und ihn unter⸗ ſtützt hätte. Dadurch iſt es möglich geweſen, Mannheim auf die⸗ jenige Höhe zu bringen, auf der es heute ſteht.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung.) Es war auch nicht etwa ein blindes Zuſagen, daß man die Gelder bewilligt hat. Man hat auch Geldbewilligungen abgelehnt. Man hat ſehr genau erwogen: was nutzt der Stadt, was iſt der Stadt dienlich, und hat in vielen Fällen nein geſagt. Gerade die Vertreter der liberalen bürgerlichen Par⸗ teien wiſſen ganz genau, daß Mannheim eine Handelsſtadt iſt und immer mehr zur Induſtrieſtad fortſchreitet und daß man deshalb nicht Bewilligungen ausſprechen darf, bis in die Puppen hinein, unbekümmert um die Steuerzahler, daß man bei aller Hingabe für kulturelle und ſoziale Aufgaben doch auch darauf ſehen muß, den Bogen nicht zu überſpannen, daß man auf dem Boden bleiben muß, daß der Umlagefuß eine gewiſſe Höhe nicht überſchreiten darf, damit die anſäſſige Induſtrie nicht zu ſchwer belaſtet und die auswärtige Induſtrie nicht abgehalten wird. So iſt die Beruhigung unſer gutes Gewiſſen und die Ueberzeugung, für die Stadt Mannheim das Richtige getan zu haben. Ob es das richtige war, darüber haben wir nicht zu entſcheiden, ſondern jetzt liegt die Entſcheidung bei den Wählern. All dasjenige, was in der Vergangenheit geſchaffen wurde, was wir ſehen, das iſt doch vecht piel. Es liegt darin zu einem großen Teil die Rechtfertigung deſſen, was wir getan haßen. Ein friſcher fröhlicher Kompf, eine friſche fröhliche Kritik wirkt befriedigend, belebend. Kritik muß auch gerecht ſein und gerechte Kritik beſteht darin, daß man frühere Urteile, die man gefällt hat, korrigiert und ſagt: Ich habe mich geirrt. Und wenn Sie ſich nun umſehen in der Umgebung von Mannheim und konſtatieren, daß dieſe vielen Millionen, für welche wir Schulden gemacht haben, aufgewendet worden ſind für Hafen⸗ und Induſtrieanlagen uſw., wenn ſie ferner ſehen, wie man ſeit vielen Jahren reichlich Mittel in die Anlagen geſteckt hat, dieſen ganzen Grundbeſitz um Mannheim herum, der der Stadt Mannheim gehört, dieſen großzügigen Be⸗ bauungsplan, ſo werden Sie ſagen, das war kein hinausgeworfenes Geld, ſondern vernünftig gewirtſchaftet. Allerdings vielſach ſagt man, es liegt Großmannsſucht darin. Ich bin der Meinung, eine Stadt, die wie Mannheim ſich ihren Platz erobern will, darf nicht ängſtlich und kleinherzig ſein, darf auch im Geld⸗ ausgeben nicht immer den ängſtlichen Standpunkt einnehmen: Sparen, ſparen, ſparen! Ich bin derjenige, der für das Wort„ſparen“ ſehr viel hält. Ich ſage, niemand wird es un⸗ geſtraft in der öffentlichen Verwaltung verlieren. Aber ein gewiſſes Selbſtvertrauen, ein gewiſſes Bewußtſein deſſen, was man derjenigen Stadt geben muß, die man vorwärts bringen will, muß vorhanden ſein und das kann nur ſein, wenn man in einer gewiſſen liberalen Weiſe an die Aufgaben herantritt.(Lebh. Zuſtimmung.] Nun ſtehen wir vor Ihnen, um Rechenſchaft zu geben. Das iſt unſere Pflicht und Schuldigkeit. Sie haben das Recht, uns zu ſagen, was Ihnen von dem, was wir getan haben, gefallen hat und was nicht. Wir treten vor Sie hin in voller Oeffentlichkeit. Wir wiſſen ganz genau, daß es nicht möglich iſt, zu ſagen, ob wir in allen Angelegenheiten, die der Vergangenheit angehören, das Richtige getroffen haben. Wir ſagen, wir haben nach ehr⸗ lichem Wollen das Wohl der Stadt Mannheim, das Wohl der Allgemeinheit gewollt. Wir waren dadurch oft in ſehr unan⸗ genehmer Lage. Ich habe mir ſchon oft überlegt, ob es möglich iſt, bei divergierenden Meinungen beiden Teilen gerecht zu wer⸗ den und ich bin mir im Laufe der Zeit klar geworden, daß, wenn man in einer wichtigen, die Geſamtbürgerſchaft betreffenden Angelegenheiten keiner von den beiden widerſtrebenden Mein⸗ ungen beipflichtet, man noch gar nicht auf falſchem Wege iſt. Um nun auf Einzelheiten einzugehen: Es iſt ſelbſtwerſtänd⸗ lich, daß in einer Stadt der Induſtrie wie Mannheim, in einer Stadt der weit ausgebreiteten eigenen Betriebe, die Ar beiter⸗ frage eine ſehr große Rolle ſpielt. Die Arbeiterfrage iſt eine ſolche, in welche die Politik am allermeiſten ſie einſpielt und welche die Sozialdemokratie berufsmäßig mit Vorliebe auf dem Rathauſe zum Tummelplatz macht, um ihre politiſchen Anſichten vorzutragen, um politiſche Debatten herbeizuführen. Wie Sie wiſſen, haben die liberalen Patteien in der Arbeiterfrage von jeher in hieſiger Stadt eine ſehr liberale, der Arbeiterſchaft günſtige, fortſchrittliche Stellung eingenommen. Sie haben damit nicht genug getan gegenüber der Sozialdemokratie. Sie haben zu viel getan nach Anſicht ſehr vieler bürgerlicher Schichten. Aber wir waren— das iſt hier offen zu ſagen— der Meinung, daß es die vornehmſte Aufgabe einer Stadtverwaltung iſt, in Arbeiter⸗ fragen muſterhaft zu ſein, den Arbeitern entgegenzukommen, ſo⸗ weit wie nur möglich und von dieſem Geſichtspunkt aus haben wir gehandelt und wir glaubten damit nicht nur der Stadt zu dienen, ſondern auch der Induſtrie, denn die Induſtriellen— dieſe Beweiſe haben wir immer erfahren ſeitens der großen Mehrzahl der Vertreter der Induſtrie— wollen, daß eine fort⸗ ſchrittliche Regelung der Arbeitsverhältniſſe ſtattfindet, wollen, ſoweit nur möglich, zufriedene Arbeitex, wollen Arbeiter, die auf einem gewiſſen Nipeau ſtehen, weil dies die beſten Arbeiter ſind und nur mit einer ſolchen Arbeiterſchaft können wir zu den anderen Völkerſchaften in eine erfolgreiche Konkurrenz treten. Da darf man nicht klein ſein, ſondern muß auf einer höheren Warte ſtehen. Von dieſem Geſichtspunkt aus haben wir die ſtädtiſche Arbeiterfrage aufgefaßt. Daß wir bei der Sozialdemo⸗ kratie kein Entgegenkommen fanden, iſt ſelbſtverſtändlich. Dabei muß ich hervorheben, daß in einer ſozialdemokvatiſchen Wähler⸗ verſammlung am letzten Sonntag der Wortführer geſagt hat: Immer bei der Regelung der Arbeiterfrage ſtoßen wir bei den bürgerlichen Parteien auf unüberwindlichen Widerſtand. Das iſt eine glatte Unwahrheit.(Sehr richtig.] Wir haben eine ganze Reihe von Fragen, welche die Arbeiter berührten, mit der Sozialdemokratie gemeinſam erledigt. In einer Anzahl von Fragen konnten wir natürlich die nach unſerer Auffaſſung zu weitgehenden Anſprüche der Sozialdemokratie nicht befriedigen. Ich will aber gleich bemerken, daß wir auf dem Rathauſe mit der Sozialdemokratie im übrigen ganz verträglich zuſammen haben arbeiten können. In einer Reihe von Fragen, in die nicht gerade die ſozialdemokratiſchen Parteifragen hineingeſpielt haben, war eine ganz vernünftige und verſtändige Erledigung der ſtädti⸗ ſchen Angelegenheiten mit der Sozialdemokratie möglich. Es mag vielleicht nach Anſicht mancher Leute im Wahlkampf nicht klug ſein, eine Unwahrheit des Gegnexs zu beantworten mit einer Anerkennung, die man ihm gegenüber ausſpricht. Aber ich bin der Meinung, die nach der Lage am ſicherſten zu führende Waffe iſt die Wahrheit.(Lebhafte Zuſtimmung.)] 5 Wir ſind auch auf anderen Gebieten durchaus auf fort⸗ ſchrittlichen Bahnen gewandelt, teilweiſe unter dem Mißfallen und dem Tadel der Intereſſenten. Wir waren beiſpielsweiſe immer zu haben, wenn es ſich darum handelte, eine Fürſorge und beſſere Geſtaltung der Wohnungen für die ärmeren Klaſſen zu ſchaffen. Wer ſich intereſſiert für andere, weiß, daß in der Wohnungsfrage eine Hauptwurzel des ſozialen Uebels liegt. Viele Menſchen wohnen unter Verhältniſſen, die ungenü⸗ gend ſind und was in dieſer Richtung geſchehen kann, das ge⸗ ſchieht zur Schaffung eines großen Fortſchritts. Wir haben des⸗ halb alles, was in dieſer Hinſicht brauchbar war, unterſtützt. Wir haben hauptſächlich die widerſprechenden Intereſſen oft einzelner Hausbeſitzer nicht beachtet, nicht weil wir ſie gering ſchätzen, ſondern wir ſind der Meinung, daß in großen Fragen der Fortſchritt nicht Halt machen kann vor Sonderintereſſen, ſelbſt wenn ſie noch ſo begründet ſind. Die Sozialdemokratie, die ja in dieſem prinzipiellen Fall theoretiſch mit uns überein⸗ ſtimmt, nur viel weiter geht mit den Forderungen, hat in einzel⸗ nen Fällen, ſogar in einer Anzahl ganz bezeichnender Fälle, da, wo es ſich darum handelte, das Problem in die Praxis umzu⸗ ſetzen, verſagt. Redner erwähnt als Beiſpiel die Ablehnung der Vorlage über die Erbauung von Arbeiterwohnhäuſern in Neckarau durch die Rheiniſche Gummi⸗ und Zelluloidfabrik und fährt fort: In dieſer Weiſe kann man praktiſche Sozialpolitik nicht treiben Ebenſo haben wir ſeit jeher es uns angelegen ſein laſſen, die ſtädtiſche Verwaltung auf dem Gebiete der Hygiene, der Geſundheitspflege auf diejenige Höhe zu führen, auf welcher nach unſerem Erachten eine ſo reich emporblühende Induſtrieſtadt wie Mannheim ſtehen muß. Die dewilligten Mittel find ganz bedeu⸗ tende. Es hat auch hier nicht an Warnern gefehlt, daß wir zu weit gehen, ich bemerke, an Warnern, die nicht nur empfindlich ſind in finanziellen Sachen, ſondern auch in den politiſchen An⸗ ſchauungen. Wir haben in dieſer Hinſicht tatſählich einem ge⸗ wiſſen lberolen Zuge gefolgt und glaubten damit das Nechie zu Aber die tun. Nun werden uns natürlich auch Vorwürfe in gegneriſchen Verſammlungen gemacht. Da ind wir aber vernünſtig und legen dieſe Vorwürfe zu den übrigen. Sie aber kennen unſere Tätigkeit. Sie ſtimmen auch unſeren Anzchauangen im allge⸗ meinen bei und Sie werden deshalb ſe“ leicht finden, daß die Vorwürfe, die die Sozialdemokratie macht, Uebertriebenheit und bewußte Unwahrheit ſind. Ein weiterer Punkt betrifft das Schulweſen. Wir haben nicht nur in Herrn Stadtſchulrat Dr. Sickinger einen vortrefflichen Leiter an der Spitze, ſondern auch einen vor⸗ züglichen Lehrkörper. Auch hier waren wir in der Bewilligung der finanziellen Mittel nicht engherzig. Wir waren der Ueber⸗ zeugung, daß das bei der Jugenderziehung angelegke Kapital auf das beſte angewandt iſt.(Zuſtimmung.) Ohne Geld gibt es keinen Fortſchritt. Im ſtädtiſchen Budget finden Sie ganz bedeutende Poſten für Schulzwecke und es ſind darunter auch ſolche Poſten, die nicht abſolut notwendig ſind. Aber wir haben ſie bewilligt, weil wir uns geſagt haben, das beſte, was wir haben, iſt die Jugend und für die haben wir einen Groſchen übrig.(Lebhafter Beifall.) Wenn Sie ſich unſerm Wahlprogramm zuwenden, das wir vor 3 Jahren ſchrift⸗ lich aufgelegt haben, ſo werden Sie finden, daß die meiſten Zu⸗ ſagen, die gegeben wurden, auch gehalten worden ſind, ſoweit wir dazu in der Lage waren. Aber da muß ich hinzufügen, wir haben nicht bloß nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen unſere Schuldigkeit getan, ſondern noch etwas anderes. Wir ſtehen mit reinen Händen da! Dieſe Bemerkung mußte ich beſonders deshalb machen, weil zu meinem höchſten Erſtaunen am letzten Sonntag in der ſozialdemokratiſchen Verſammlung ein Redner es gewagt hat, zu ſagen, die liberalen Parteien ſtellen in der dritten Klaſſe eine Gegenliſte auf gegen die Sozialdemokratie, um die Sozialdemokratie zu vertreiben, damit ſie ganz unter ſich ſind und dann würde noch mehr als bisher das Unternehmertum die Stadt als Melkkuh benützen. Man könnte über eine ſolche Behauptung lachen, wenn ſte nicht ſo frech wäre.(Sehr richtig.) Wir haben doch auf dem Rat⸗ hauſe tatſächlich alle Sonderintereſſen, alle derartigen Be⸗ ſtrebungen nicht bloß nicht gefördert, ſondern unterdrückt. Der⸗ jenige, welcher herumgehen würde, um diejenige Partei oder Gruppe innerhalb der Partei zu ſuchen, welche die Stadt als Melkkuh für ihre Intereſſen, für das Unternehmertum miß⸗ brauchen wollte, könnte ſuchen bis ans Ende der Welt. Wir ſtehen mit reinen Händen da und wenn wir geirrt haben, ſo iſt das eine Sache, die Sie entſcheiden können. Es war unſer Wille, das beſte zu tun. Und nun ſtehen wir vor den Wahlen. Es iſt ja natürlich, daß man ſich die Leute mit kritiſchen Augen anſieht und daß, da ſich viel zuſammendrängt, das Urteil oft ſcharf und in manchen Fällen auch ungerecht iſt. Ich hätte nach dieſer Rich⸗ tung nur eines zu bemerken: Wir werden oft auch belaſtet mit Verantwortung, die wir gar nicht haben. So las ich z. B. heute abend in einem Wahlflugblatt der Handwerker, daß den liberalen Parteien zur Laſt gelegt wird, daß ſie ſchuld ſeien, daß die Schulden bei der Gemeindeſtener nicht abgezogen werden können.(Heiterkeit.) Jedermann weiß doch, daß wir das Geſetz nicht gemacht haben und daß wir daran un⸗ ſchuldig ſind, wie irgend jemand. Wenn es darauf ankommen ſollte, die Geſinnung zu erforſchen, wie man zu dieſem Geſetz ſteht, ſo werden die hieſigen liberalen Parteien antworten, daß Män alles iun müſſe, um beim Landtag zu exteichen, daß dieſes Geſetz korrigtert werde und ein Schuldenabzug in gewiſſem Umfang ſtattfinde. Ich habe dies angeführt, um zu beweiſen, in wie unkundiger Weiſe in gewiſſen Dingen operiert wird. Sie haben nunmehr darüber zu entſcheiden, ob die Verwaltung der Stadt weitergeführt werden ſoll, wie bisher, in durchaus ſelbſtloſer, liberaler Weiſe, durch die man den Kulkuraufgaben gerecht wird in weitgehendſtem Maße, durch die man nicht nur materielle, ſondern auch ethiſche Kulturintereſſen fördert. Die Bahn des kulturellen, ſozialen Fortſchritts iſt die einzig rich⸗ tige Bahn, auf der Mannheim vorwärts zu bringen iſt.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) Würden Sie aber all den Dingen folgen. die vonſeiten der Intereſſengruppen kommen, ſo würden Sie damit den Rückſchritt Mannheims einleiten. Damit ſchließe ich.(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.) Herr Stadtv. Wachenheim gibt zunächſt ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß heute gum erſten Male in einer Verſammlung, in der die ſtädtiſchen Wahlen be⸗ ſprochen werden, ſich auch Frauen befinden, und forderte danm die Damen auf, ſich auch am Wahltage tatkräftig an der Arbeit zu beteiligen. Der Referent führte dann aus: Der Herr Vorredner Hat bereits in lichtvoller Weiſe alles das erörterk, tras uns in unſerem Wahlkampf beſchäftigen wird. Er hat ums alles vor Augen geführt, was in der nun hinter uns li Zeit don uns ge⸗ leiſtet wurde. Er hat auch erörtert, mit welßßen Gegnern twir zu kämpfen haben, ſodaß es mir ſchwer fällt, noch etwas hinzuzifügen. Ich komme zunächſt darauf zu ſprechen, daß wir nach langer Zeit zum erſten Mal wieder mit derſchiedenen Gegnern zu kämpfen haben und zwar nach zwei Fronten. Ich ſage ausdrücklich nach Apei, nämlich eine nach rechts, die andere nach links. Ich bim feſt überzeugt, daß der Kampf ein heißer und ein hartnäckiger, viel⸗ leicht ein leidenſchaftlicher ſein wird. Aber ich gluube im Namen der mittämpfenden Partejen verſichern zu können, daß, ſo leiden⸗ ſchaftlich der Kampf auch von den Gegnern geführt werden mag, wir denſelben gegenüber ſachlich bleiben werden. Ich komme zu⸗ mächſt auf die Intereſſentenpartei zu ſprechen und will mit den⸗ ſenigen Gegnern beginnen, die ſich zuſammengeſchloſſen haben aus einer Anzahl unbefriedigender Glemente, die uns auf dem Rathauſe alle möglichen Sünden vorgeworfen haben. In Karlsruhe, Frei⸗ burg, Baden⸗Baden, Pforzheim haben wir genau dasſelbe erlebt, was ſich hier nun bei uns abſpielt. Aber ich glaube doch ſagen zu dürfen, daß dort geſchickter, als wie es hier der Fall iſt, operiert wurde. Wir ſind es gewöhnt, daß ſich immer Unzufriedene finden und ſolche, die ſtets Kritik üben. Dazu ſind ſie, wie ſchon mein Vor⸗ redner geſagt hat, vollſtändig berechtigt. Eines aber muß ich noch herborheben und es iſt auch nach der Anſicht eines jeden fortſchritt⸗ lich und aufgellärt Denkenden eine merkwürdige Sache, daß in unſerem Parlament— und unſere Stadtvertretung iſt ein Parla⸗ ment— nun auf einmal für eine Intereſſentengruppe eine Ver⸗ tretung geſchaffen werden ſolle. Ich muß das als eine Begriffs⸗ verwirrung bezeichnen. Der Stadtrat twird nicht walten als Ver⸗ treter einer Intereſſentengruppen. Seit etwa 12 Jahren haben die fünf Parteien auf dem Rathaus, die Nationalliberalen, Demokraten, Freiſinnigen, Zentrum und Soztaldemokraten, tvie ſchon der Vor⸗ redner hervorgehoben hat, Hund in Hand gearbeitet. Sie ſind mik⸗ einander ausgekommen und jeder bat nach ſeiner Ueberzeugung gehandelt. Ich muß das als eine Art paritätiſches Verhältnis be⸗ zeichnen und ich glaube, daß die Intereſſen der Bürger dabei wohl am beſten gewahrt blieben; denn dieſes paritätiſche Verhältnis tvar ſo, daß immer die eine Partei der andern ſtreng auf die Finger geſehen hat. Ich glaube auch unſere Wahlliſten werden ſo beſchaffen ſein, datz alle diejenigen Intereſſenten und Gruppen, ſoweit nur an⸗ 4. Sei e. GSeneral⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, 23. Oktober. gängig, darauf bertreten ſind. Die Hausbeſitzer und auf Ver anderen Seite der Mieterverein verlangen, daß man ſie mehr be⸗ rückſichtigen ſolle. Nach meiner Statiſtik ſind von den 119 Mit⸗ gliedern des Bürgerausſchuſſes und Stadtrats 50 Hausbeſitzer und 69 Mieter. Dann kommen Handwerker, Gewerbetreibende. Ich glaube ſicher annehmen zu dürfen, daß eine weitere Hervorhebung der Einzelintereſſen in ſämtlichen Fällen unmöglich iſt. Jeder ein⸗ zelne muß zugeben, daß vollſtämdig gerecht verfahren wurde. Es können einzelne Fälle vorkommen, daß ein Stand nicht vertreten iſt, aber man wird den 119 Stadtverordneten doch ſchließlich zu⸗ trauen dürfen, daß ſie auch den Sland vertreten, der zufällig nicht amweſend iſt. Es iſt von ſeiten der Handwerker und Geſverbetreihenden gellend gemacht worden, das Submiſſionsweſen würde nicht ge⸗ nügend gepflegt. Sie werden es aber alle in der Zeitung geleſen baben, daß gerade das Submiſſionsweſen derart ausgebaut werden ſolle, daß jeder Submittent mit ihm zufrieden ſein werde.(Zu⸗ ruf Keiſtler: Neckarbrücke.) Es ſollen, ſoweit ich aus Stadkrats⸗ kreiſen gehört habe, ſoviel wie möglich die hieſigen Handwerler und Gewerbetreibenden berückſichtigt werden.(Zuruf Keiſtler: Rat⸗ haus! Schloſſerarbeiten!— Der Vorſitzende macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß nach dem Vortrag eine Diskuſſion ſtattfinde und daß daher Zwiſchenrufe zu unterlaſſen ſeien.) Was die Zurufe anbe⸗ langen, ſo möchte ich darauf erwidern, daß, ſoweit ich mich erinnern kanm, die Fraktionen, die hier vertreten ſind, jederzeit den Stand⸗ parnkt geltend gemacht haben, daß alle Arbeiten an hieſige Gewerbe⸗ treſbende vergeben werden ſollen. Ich ſelbſt für meine Perſon bin auch jedergeit dafür eingetreten, daß die Arbeit hier bleibt. Ich habe ebenfalls den Bericht über die ſozialdemokratiſche Verſamm⸗ Aung vom Sonmtag geleſen und ich muß geſtehen, daß ich geradezu exſtaunt war, mit welcher Kühnheit von ſozialdemokratiſcher Seite aus alles, was in den letzten 30 Jahren geſchaffen wurde, auf die alleinige Rechnung der Sozialdemokratie geſetzt wurde. Was hätte die Fraktion der Niederſtbeſteuerten, die nur ein Drittel des Bürgerausſchuſſes bildet, überhaupt durchbringen wollen, wenn die Arigen zwei Drittel des Bürgerausſchuſſes nicht mit einverſtanden geweſen wäven? Die beiden Referenten in der ſozialdemokratiſchen Verſammlung haben allerdings eine äußerſt wirkungsvolle Agi⸗ tatlonsrede gehalten. Es hat mich dann ſehr getvundert, als am Wahl tage von den 20 000 Wählern nur 7000 ihre Stimme dem ſozfaldemokratiſchen Wahlvorſchlag gegeben haben. Dies ſpricht doch ganz deutlich. Man ſieht, daß die Wähler eben auch nicht unmer ſo da find und daß es mit den Verſprechungen der Sozial⸗ demokratie auch nicht in ihren eigenen Kreiſen ſo ausſieht, als wie es die beiden Herren glauben wollten. Wenn man die Projekte, die die beiden Herren aufgeſtellt, oder alles das, was dieſe auf ihrem Programm verzeichnet, ſeitens der Gemeinde ausführen laſſem wollte, ſo würde das ungefähr 80 Millionen Mark fürs erſte beanſpruchen. Herr Redakteur Peirodes⸗Straßburg hat richtig ausgeführt, daß die Zunahme der Bevölkerung ſeit 1870 ungefähr 20 Millionen Menſchen, faſt ausſchließlich in den Städten wohne. Er hatte weiter ausgeführt, daß infolge dieſer enormen Bevöl⸗ kerungszunahme, die faſt ausſchließlich die Städte treffe, ſehr be⸗ deutende Opfer an die Kommunen herantveten, daß es für alle Stadtverwaltungen eine ungeheuer große Arbeit ſei, wie hier in ſogialpolitiſcher Hinſicht geſorgt werdem müſſe. Ich gehe noch weiter. Es iſt ſeit lange anerkannt und eine inteveſſante Schrift des Herrn Syndikus Dr. Landmann hat uns bewieſen, daß jede Laſt, die den Gemeinden aufgebürdet wird, unbillig und daß endlich dafütr geſorgt werden muß, daß der Staat mithilft. Mannheim, auf die wir ſtolz ſein können, hat die Laſten, die ihr aus der Bevölberungszunahme emtſtunden, ſelbſt getragen. Aus den im Armenbudget Summen kann man erſehen, was die Stadt Mannnnheim leiſtet und daß ihre Vertreter nicht eng⸗ hergig ſind. Ich muß ſagen, es iſt für uns im Bürgexausſchuß ſchon manchmal recht ſchwierig geweſen, unſere Finanzpolitik ſo zu ge⸗ ſtalten, daß man ſie eine geſunde teinen konnte. Man durfte nicht mauſern, deshalb mußte man die Ausgaben mit den Einnahmen zu bilanzieren ſuchen. 8 Sie wiſſen alle, daß der Markt für die ſtädtiſchen Ankleihen im letzten Jahre etvas ſchwierig geweſen iſt. Es iſt Ihnen auch be⸗ kannt, daß ein ſtetiger Fortſchritt mit größeren Ausgaben verbunden iſt. Hätten wir aber auf dem Rathaus nicht eine richtige Fimanz⸗ politik getrieben, dann wüßte ich nicht, wo wir hängen geblieven wären. Aber der Arbeitskraft unſeres leider zu früh verſtorbenen Oberbürgermeiſters Otto Beck und der Herren, die in der Finanz⸗ kommiſſion ſitzen, iſt es zu danken, daß die Stadt Mannheim immer noch einen guten Platz gefunden hat. Das Vermögen der Stadt repräſentiert einen ſehr anſehnlichen Poſten und aus dieſem Grunde darf man ſich ſchon erlauben, Anleihen zu machen. Wir haben geſehen, daß infolge der ſtetig wachſenden Bedürfniſſe infolge der Bevölkerungszunahme, infolge der Leiſtungen auf ſozialem Gebiete, infolge Förderung kommerzieller und induſtrieller Einrichtungen, daß wir uns auf Anlehensmitteln allein nicht verlaſſen dürfen, und deswegen ſuchten wir uns zu helfen durch Bildung von Fonds für die Ausgaben. Da iſt zunächſt ein Fond gegründet worden, der diesmal zum erſten Male etwa einen Pfennig der Umlage aus⸗ macht. Dies iſt der Schulhausbaufond. Ees iſt eine bekannte Tatſache, daß ein großer Teil der Wähler ſo kurzſichtig iſt und einfach von dem Standpunkt ausgeht, der am wenigſten Umlagen bewilligt hat, ſei zu wählen. Daß dies ein total verkehrter Standpunkt iſt, geht ſchon daraus hervor, daß nicht immer das Billigſte das Beſte iſt. In der ſozialdemo⸗ kratiſchen Verſammlung war auch von der Schule die Rede und es iſt von einem der Herren geſagt worden, daß ſie allein die Schulfrage vorwärts gebracht haben, was natürlich nicht richtig iſt. Was den Umlagefuß der Stadt anbelangt, ſo glaube ich auch für die hinter uns liegende Periode der Stadtpertretung mit Recht beanſpruchen zu dürfen, daß wir bei allen Aufgaben, die uns auferlegt wurden, es immer noch verſtanden haben, den Umlagefuß nicht zu hoch emporſchnellen zu laſſen. Wir geben für das Theater allerdings viel Geld aus; allein in ganz Deutſchland iſt unſer Theater rühmlichſt bekannt, und ich bin ſtolz darauf, daß in Mannheim ein ſo hervorragen⸗ der Sinn für Kunſt und ein ſo weitgehender Geiſt für die Be⸗ tätigung der Volksbildung vorhanden iſt. Nun war in der ſozial⸗ demokratiſchen Verſammlung die Rede davon, daß das Theater die Verkehrsſtätte der Reichen ſei. Wie bekannt, finden im Jahre 12 Volksvorſtellungen zu Einheitspreiſen ſtatl. Dieſe Bolksvorſtellungen ſind nicht eingeführt worden durch die Sozial⸗ demokratie, auch nicht auf ihren Antrag hin, ſondern durch Herrn Dr. Stern. Wir werden es an dieſen Volksvorſtellungen nicht fehlen laſſen, daß auch in Zukunft, ſoweit es möglich iſt, für die Minderbemittelten das Theater geöffnet iſt. Es wurde vorhin zugerufen: Juagbuſchbrücke! Auch hier⸗ Uber hat man ſich in der ſozialdemokratiſchen Verſammlung gedußert, die zweite Neckarbrücke ſei auf ihre Veranlaſſung und auf ihr Drängen gebaut worden. Der Hauptagitator für dieſe Brücke ſitzt jedoch hier in unſerer Mitte. Er hat ſich alle Mühe gegeben und mit ihm der gaaze Bürgerausſchuß. Er hat gekämpft und nicht nachgelaſſen bis die Bräcke errichtet wurde. Nun wird die dritte Brücke verlangt. Ich würde es für einen Fehler halten, wenn wir mit dieſer Brücke eben⸗ ſalls ſo preſſieren, wie mit der zweiten. Wir wollen hier erſt abwarten, daß auch der Staat einen Beitrag gibt. Ich muß auch kurz auf die Wohnungsfrage, die ebenfalls der Vorredner ſchon berührt hatte zurückkommen. Die Stadt fall.) Die Stadt könnte man ſagen, da war etwas nicht gehalten worden iſt. wollte der Errichtung der Arbeiterwohnhäuſer in Neckarau ſehr entgegenkommen. Die ſozialdemokratiſche Partei hat aber das ganze Projekt abgelehnt aus Parteigründen. Es ſind diejenigen, wo man keine zufriedene Arbeiter brauchen kann. (Beifall.) Da wäre ihnen der Wind aus den Segeln genommen und das will man bei der Sozialdemokratie nicht haben.(Bei⸗ Geſtatten Sie mir noch ein kurzes Schlußwort, noch eine Mahnung an die Wählerſchaft: Sie haben darüber zu ent⸗ ſcheiden, ob wir auf weitere 8 reſp. 6 Jahre das Intereſſe der Stadtgemeinde wahren ſollen. Ich möchte an Sie die Mahn⸗ ung richten: Bewahren Sie dieſes Valadium, dieſes Inſtru⸗ ment, das Ihnen in die Hand gegeben iſt zur Wahrung ihrer idealen Intereſſen, ſo, daß Sie jederzeit ſelbſt damit zufrieden ſind, daß die Stadt Mannheim weitere Fortſehritte macht, daß Männer auf das Rathaus kommen, die nicht für die Jutereſſen einzelner Gruppen zu haben ſind und nur die Klaſſenpartei kennen, ſondern daß Männer gewählt werden. die ihr ganzes Streben auf die Wohlfahrt, das Blühen und Gedeihen unſerer aufſtrebenden, ſtolzen Stadt Mannheim richten.(Lebhafter Beifall.) Herr Stadtrat Vogel, der alsdann das Podium beſtieg, führte einleitend folgendes aus: Wer ſich an die früheren Zeiten zurückerinnert, wird mit den heutigen Verhältniſſen im Wahlkampf ſehr zufrieden ſein.(Zuſtim⸗ mung.) Früher wurden die Kräfte vergeudet im Kampfe gegenein⸗ ander. Heute und in der Zukunft ſollen dieſe Kräfte benutzt werden im Intereſſe unſerer Vaterſtadt.(Sehr richtig.) Man wirft uns in einem noch nicht verteilten Flugblatt vor, daß wir Parteipolitik auf dem Rathaus treiben und daß in der Vevölkerung Unzufrieden⸗ heit durch dieſes Parteiregiment hervorgerufen worden ſei. Redner giht deshalb in großen Zügen zur Kenntnis, wie dieſes ſogenannte Parteiregiment in den letzten drei Jahren auf dem Rathauſe ge⸗ arbeitet hat. Die Kunſthalke iſt ſchon manchmal in den letzten Wochen in den Zeitungen Angriffen ausgeſetzt geweſen. Es wird doch niemand glauben wollen, daß nach der Ausſtellung alles in Kunſt ſchwimmen würde. Dazu bedarf es gründlicher Vorbereitung. In Herrn Oberbürgermeiſter Martin haben wir einen Mann, von dem man erwarten kann, daß die Reform des Muſeumsweſens richtig durchgeführt wird. Redner beſpricht weiter die gemein⸗ nützigen Beſtrebungen. Für die Schulbauten wurden 1117 000 Mark aufgewendet. Für Ertveiterung des Waſſerwerkes wurden 2 258 000 M. bewilligt. Nach Aufzählung aller nennenswerten Bewilligungen fährt Redner fort: Wer ſich alle dieſe Bewilligungen vor Augen hält, kann wirklich nicht ſagen, daß ein Parteiregiment auf dem Rathauſe geherrſcht hat, ſondern ein Regiment, das beſeelt geweſen iſt für das Wohl und Wehe unſerer Vaterſtadt.(Zuſtimmung.) Es iſt intereſſant, wenn man ſich zwei Sachen aus dem Flugblatt der Handwerker vor Augen hält. Es heißt darin: Es iſt ein Leichtes für die politiſchen Parteien, vor den Wahlen mit allen möglichen Verſprechungen vor die Wähler hinzutreten. Wer ſich unſer Flug⸗ blatt vor Augen hält, welches wir vor 3 Jahren der Wählerſchaft vorgelegt haben, und Satz für Satz unterſucht, was erreicht oder wenigſtens angebahnt wurde, der muß ſagen, eine ſolche Beſchul⸗ digung iſt ſo ungeheuerlich, daß wir uns ſelöſt blamieren würden, wenn wir darauf näher eingehen würden.(Sehr richtig.) Eins möchte ich noch beſonders hervorheben: das iſt die Unterhaltung der vorſchriftsmäßig hergeſtellten Gehwege durch die Gemeinde. Hier verſprochen worden, was bis jetzt Im, Stadkrak twurde don ſeiten der Stadträte, welche dem Block angehören, immer und immer wieder berlangt, daß der Frage nähergetreten werde. Es würden Er⸗ hebungerl angeſtellt und dann kam im Jandkag ein neues Orts⸗ ſträßengeſetz. Nun wwar es ſelbſtverſtändlich, daß! die Stadwerwal⸗ tüng abwarten mußte, wie das neue Ortsſtraßengeſetz ausfällt. Das Geſetz hat erſt im Spätſommer Geſetzeskraft erlangt. Es war alſo nicht möglich, vor den Wahlen dieſe Frage zu erledigen. Es iſt aber die Aufgabe des Stadtrats, ſofort, wenn die Wahlen vorbei ſind, ſich mit der Frage zu beſchäftigen. Es heißt auch in dem Flugblakt, die Vertreter der Handwerker⸗ dvereinigung ſollen darauf achten, daß„keine Auswüchſe unſer Ge⸗ meinweſen verunſtalten“.(Heiterkeit.) Daß z. B. Lieſerungen und Arbeiten nicht auf unnötige Weiſe nach auswärts vergeben werden. da der Bedarf durch die ſteuerzahlenden Bürger gedeckt werden köunte. Wir haben das Veſtreben gehabt, die ſtädtiſchen Arbeiten, wo nur immer angängig, an hieſige Firmen zu vergeben, auch wenn die Stadtverwaltung große Opfer bringen mußte. Gerade in der letzten Zeit haben wir manchmal Arbeiten in Mannheim vergeben, trotzdem die Preiſe 1520 Prozent höher waren, als bei der aus⸗ wärtigen Konkurrenz. Aber wir ſind dafür eingetreten, weil wir gerade in dieſem Jahre dafür wirken müſſen, daß unſere Gewerbe⸗ treibenden und Induſtriellen beſonders von der Stadtverwaltung bevorzugt werden, damit die Arbeitskräfte beſchäftigt werden könten. Es gibt Arbeiten, die nach auswärts vergeben werden müſſen. Das kommt aber ganz vereinzelt vor und wird auch nicht verhindert werden können, wenn die von der Handwerkerver⸗ einigung vorgeſchlagenen Männer Stadtverordnete werden. Wir wollen froh ſein, daß die Fehler, die gemacht werden, nicht größer und ſchlimmer ſind. Wir wollen offen zugeben, es iſt im Sommer, als der Stadtrat aum beſchlußfähig war, vorgekommen. daß dem Leiter unſeres Hochbauamtes die Bauleitung der beiden Aufnahmegebäude im Wallſtadt und Heddesheim übertragen wor⸗ den iſt. Der Stadtrat hat dies beſchloſſen, weil er damals glaubte, zes liege im Intereſſe der Stadt, daß die Bauausführung für die Gebäude, die doch ſpäter von der Stadt übernommen werden, vom Hochbauamt überwacht wird. Dieſen Fehler geben worr vollkommen zu. Nun reiten Sie darauf herum, ſoviel Sie wollen. Wir können ſtolg davauf ſein, daß ſchlimmere Fehler nicht gemacht worden ſind. Nun kommt noch ein Work: Aufſichtsräte.(Zuruf: SBürgermefſter Martin!) Sie brauchen keine falſchen Namen zu nennen. Ich komme gleich darauf zu ſprechen. Wir wollen Offen⸗ heit und Klarheil, gerade einige Tage vor den Wahlen unſeren Wählern gegenüber, weil wir dieſe Frage nicht zu ſcheuen haben. Es iſt richtig, daß Bürgermeiſter Ritter gewählt worden iſt in den Aufſichtsrat der Süddeutſchen Eiſcnbahngeſellſchaft. Er iſt der Anſicht geweſen, daß er als Aufſichtsvatsmitglied bei den inein⸗ andergehenden Intereſſen der Stadt und der Geſellſchaft in erſter Linſe die Intereſſen der Stadt Mannheim wahren kann. Es iſt bis ſetzt niemals offigiell etwas darüber geſagt worden, ob er Tan⸗ tiemen annehmen würde. Herr Bürgermeiſter Ritter hat gewünſcht, in dieſer Frage ſelbſt dem Stadtrut gegenüber Antwort zu ſtehen. Ich kann heute ſchon Ihnen erklären, daß es wohl nicht einen ein⸗ zigen Stadtrat gibt, der mit dieſem Schritt einverſtanden iſt, der glaubt, daß das Intereſſe der Stadt dadurch gewahrt wird, ſondern daß im Gegenteil befürchtet wird, daß das Intereſſe der Stadt vielleicht notleiden könne.(Lebhafter Beifall.) Aber wenn Herr Bürgermeiſter Ritter wünſcht, daß dieſe Frage in ſeiner Gegenwart erörtert wird, daun glaube ich, daß die Intereſſen der Stadt nicht durch die 8 oder 14 Tage Mitzliedſchaft im Aufſichtsrat der Süd⸗ deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft durch Herrn Bürgermeiſter Ritter geſchädigt werden. Herr Bürgermeiſter Ritter iſt verreiſt. Es giegen Familienverhältniſſe vor. Sie wiſſen noch garnicht, wie die Fvage ausgeht. Ich erkläre aber jetzt ſchon, daß die Stadträte anderer Anſicht ſind Bürgerm Ritter, wenn er fſeht, daß der Geſamtſtadtrat ihm nicht zuſtimmt, dieſer Stimmung auf die eine oder andeve Art Rochnung trägt. Herborheben möchte ich noch: verbieten kann es der Stadtrat und daß wahrſcheinlich Herr Bürgermeiſter leider nicht, weder nach Geſetz noch nach Vertrag. Da ſind wir uns ſchon einig, daß, wenn jemals ein neuer Vertrag mit einem Bürgermeiſter geſchloſſen wird, eine Beſtimmung aufgenommen wird, die die Uebernahme eines ſolchen Amtes verbietet. Sie können auch hier die Intereſſen der Stadt den von Ihnen gewählten Männern überlaſſen. Wie es die Stadtverordneten machen wollen, daß die unge⸗ rechte Verſteuerung der Schulden abgeſchafft wird, möchte ic)h ſehen. Das kann nur der Landtag. Es wurde unter der Wählerſchaft gehetzt und geſchürt und gerade den Ver⸗ tretern der liberalen Parteien auf dem Rathaus zum Vorwurf gemacht, daß ſie ſchuld ſeien, daß der Schuldenabzug nicht geſtattet ſei. Die Handwerkervereinigung iſt indirekt mit dem hieſigen Zentrum verbunden.(Sehr richtig.) Gerade die Führer des Zentrums aber waren es im Landtage, die ihren Einfluß durchgeſetzt haben, daß der Schuldenabzug nicht gewährt wurde.(Sehr gut.) Die Vertreter der Manmheimer liberalen Parteien, Herr Emil. Mayer und meine Wenigkeit, haben in erſter Linde in der Kom⸗ miſſion alles aufgeboten und durch eine Reſolution, die durch die drei Sozialdemokraten, darunter die zwei Mannheimer, unterſtützt wurde, zum Ausdruck gebracht, um den Schuldenabzug herbeizu⸗ führen. Der Führer des Zentrums und zufällig auch der Führer des hieſigen Zentrums der damalige Berichterſtatter, haben im Landtag zum Schluß ganz ironiſch geſagt, Herr Abg. Vogel ſcheint in dieſer Frage ganz einſam zu ſtehen. Ich brauche mich als Be⸗ richterſtatter deshalb damit nicht zu befaſſen. Der kleine und mittlere Gewerbebetrieb iſt bei der Vermögensſteuer batſächlich ent⸗ laſtet. Auch der Hausbeſitz iſt in Durchſchnitt nicht höher ver⸗ ſteuert. Sie ſehen, daß die heutige Mehrheit auf dem Rathauſe beſtrebt iſt, ihr Beſtes im Intereſſe der Stadt zu leiſten. Die Parteien, die hier in Frage kommen, kennen keinen Parteigzwang. Ich wende mich an den Handwerkerſtand: Laſſen Sie ſich nicht weiß machen, daß auf dem Rathauſe Vetterleswirtſchaft getrieben wird. Die Herren im Bürgerausſchuß und Stadtrat, die ſelbſt Handwerker ſind, bieten Ihnen die Gewähr, daß die berechtigten Intereſſen der Handwerker in der richtigen Weiſe vertreten werden. Deshalb wirken Sie für unſeren Wahlzettel. Dann dienen Sie den Inter⸗ eſſen unſever Vaterſtadt.(Stürmiſcher Beifall.) Herr Malermeiſter Keiſtler ergriff als erſter Diskuſſionsredner das Wort und kam zunächſt auf das von den Handwerkern herausgebene Flugblatt zu ſprechen. Er führte aus: Ich bin in dem Beſitz eines ſolchen Flugblattes. aber nur in einem Bürſtenabzug. Unſer Vorſtand hatte ſechs Exemplare im Beſitz, davon ſind uns zwei geſtern abend abhan⸗ den geſommen.(Große Heiterkeit.) Hier hören Sie einen biederen Handwerksmeiſter und keinen gewieften Politiker. Wenn man ein Flugblatt anzapft, dann iſt es vor allen Dingen not⸗ wendig, daß man deſſen Inhalt zur allgemeinen Kenntnis gibt. Ich hatte erwartet, daß es einer der Herren Redner dat. Es ſind Vorwürfe erhoben worden, die Handwerksmeiſter hätten ſich erlaubt oder erfrecht, ſich zu rühren und in der Kommunal⸗ politit mitzuſprechen. Wenn Sie unſeren Steuerzettel durch⸗ leſen, dann werden Sie ſagen müſſen, daß gerade der Handwerks⸗ mann das größte Recht hat, auch einmal mitzuſprechen. Von den Rednern wurde vieles geſagt, aber eine greifbare Sache über das Flugblatt der Handwerker hat keiner vorgebracht. Auf Einzel⸗ heiten der Ausführungen der Referenten kann ich mich nicht einlaſſen: da müßte ich zwei Stunden lang reden und dann wür⸗ den viele davonlaufen,(Große Heiterkeit.] Unſere Aufgabe iſt die, daß wir ein Parkament auf das Rathaus ſchicken, das ohne Rückſicht auf politiſche Parteien die Vertretung aller Stände übernimmt. Es ſoll keine Intereſſenpolitik getrieben werden⸗ Aus alter Erfahrung kann ich Ihnen beſtätigen, daß heute auf⸗ dem Rathaus Intereſſenpolitik getrieben wird.(Zuruf: Beweis!) Die Beweiſe ſind gleich da. Ich verweiſe Sie einmal in erſter Linie auf unſere Feſthalle, den Roſengarten. Drei Parteirich⸗ tungen wollten dieſe irgend wo anders haben, die eine Parted da, die andere dort und die dritte irgend wo anders. Zum Schluſſe iſt man auf den Vorſchlag des Herrn Dr. Alt, die Feſthalle am Waſſerturm zu erbauen, eingegangen und ſämtliche Parteien haben dieſen Platz genehmigt! Meine Herren! Iſt dies Politik?(Schal⸗ lende Heiterkeit.] Die eine Partei, und das waren die Aktionäre, wollten die Feſthalle in den Friedrichspark, die andere Partei wollte ſie in den Luiſenpark und dritte Partei wollte die Feſthalle dahin, wo ſie jetzt ſteht. Was die Feſthalle uns koſtet, weiß nur der der ſie mit bezahlen muß.(Zuruf: Bezahlen allel) Meine Herren! Ich habe dagegen geſtimmt. Unſere Herren Redner die haben ſich beide(Herr Keiſtler kam erſt etwas ſpäter] in die Verſammlung) ſehr ſchön und ſehr ſachlich um die Sache herum⸗ gedrückt. Die Hausbeſitzer ſind nicht vergnügt von der Erhöhung der Umlageſteuer und ganz beſonders die wirtſchaftlichen Hausbe⸗ ſitzer nicht. Ein Anweſen, das früher zu 142 000 Mark geſchätzt war, iſt nun zu 188 000 Mark neu eingeſchätzt. Wir rechnen aber mit dem, was wir vor uns haben. Sie ſind vielleicht etwas baff, daß ein Handwerker einmal auf das Podium ſteigt und Ihnen„die Leber ſchleimt“.(Heiterkeit.] Ich erkenne an, daß die Stadt fortſchrittlich gewirkt hat. Die Hand⸗ werksmeiſter und Gewerbetreibenden laſſen ſich aber keiner Dik⸗ tatur unterwerfen. Es muß geſagt werden: Bis hierher und nicht weiter. Von den Rednern wurde verwieſen auf Harlsruhe, Pforzheim, Freiburg uſw. Uns geht aber Freiburg, Pforzheim, Karlsruhe gar nichts an, hier gilt die Magenfrage, die geht uns was an. Es kann vielleicht ſein, daß uns dieſeStädte die Augen geöffnet haben. Es mag ſein. Ich gebe es auch viel⸗ leicht zu. Wundern Sie ſich nicht, daß die Handwerksmeiſter auch einmal anfangen zu denken, zu fühlen. Die Arbeiter mar⸗ ſchieren gegen uns, die Kapitaliſten ſitzen uns auf dem Buckel (Heiterkeit!. Wenn uns da das Jucken nicht kommt!(Große Heiterkeit.] Es braucht nicht alles aufgezählt zu werden, was bis jetzt gemacht wurde. Keine Stadt iſt ſo gut veranlagt, ſo ſchön gelegen, wie gerade unſere Vaterſtadt. Es braucht ſich deshalb keiner das Verdienſt zuzuſchreiben, das haben wir alles geleiſtet für den Fortſchritt unſerer Vaterſtadt.(Heiterkeit.) Und wir wollen weiter arbeiten! Aber das eine möcht ich ſagen und das rufe ich dem Mittelſtand zu: Laſſen Sie die Geiſter nicht über ſich hinauswachſen.(Große ſchallende Heiterkeit.] Sehen Sie unſeren Wahlzettel an und urteilen Sie. Herunter mit den Leuten! Schicken Sie neues Blut hinauf! Ein neues Leben, das wollen wir.(Große Heiterkeit.) Stadtv. Dr. Jeſelſohn ſtattet Herrn Keiſtler zunächſt ſeinen herzlichſten Dank ab für ſeine Rede. Sie gibt uns ein Bild davon, wie der Mittelſtand in Zukunft auf dem Rathaus wirken wird. Berückſichtigen Sie, daß Herr Keiſtler bereits ſchun in der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung mit tätig war u. daß er die parlamentariſchen Gepflogen⸗ heiten bereits kennt, und Sie können ſich einen Begriff machen, in welcher Weiſe weiter gewirtſchaftet werden ſoll. Ich bin Herrn Keiſtler ſehr dankbar, wenn er mir nur zwei Fragen beantwortet. Die eine richtet ſich anſchließend an den Wahlaufruf: In welcher Richtung baben wir ein Parteivegiment geführt? Wöüun er ſagt, bei der Feſthalle, ſo ergibt ſich aber gerade hieraus, daß kein Parteiregiment herrſchte. Der Feſthallenbau war ein Bau, der von vielen Seiten mit Begeiſterung aufgegriffen worden war⸗ — r e ecee=. 53 ——— Mannheim, 24. Oktober. General⸗Anzeiger.(Nittaablatt.) 5. Seite. Was die Geldfrage anbelangt, ſo iſt durch dieſen Bau bewieſen, daß außerordentlich viel Geld indirekt in die Stadt hereinkommt. Wir hätten auch unſere Ausſtellung nicht abhalten können, wenn wir den großen Nibelungenſaal nicht gehabt hätten. Auf dem Zettel der Handwerker ſind nicht weniger als ſieben Lente, die ſchon Mitglieder der Stadtperordnetenverſammlung waren. Und nun will ich noch eine weitere Frage an Herrn Keiſtler richten: Warum wagt es die mittelſtändleriſche Gruppe, gemeinſchaftlich mit dem Zentrum Hand in Hand zu gehen, wo gerade das Zen⸗ trum es geweſen iſt, das im Landtag mit ſeinem Einfluß dahin gewirkt hat, daß der Schuldenabzug nicht erfolgt i. Im Bürger⸗ ausſchuß wird doch dieſe Frage nicht erledigt. Auch mit Hilfe der neuen Mittelſtandsgruppe wird dies nicht erreicht werden. Nun erklärt Herr Keiſtler, von gewiſſen Leuten auf dem Rat⸗ haus ſei Erbpacht getrieben worden. Er möge da Namen nennen, wer waren dieſe Erbpächter im Stadtrat. Das Gros des Stadt⸗ rats muß jährlich eingearbeitet werden und ein zielbewußtes Ar. beiten iſt im Intereſſen der Stadt notwendig. Ein derartiges zielbewußtes Arbeiten iſt ausgeſchloſſen, wenn alle par Jahre ein anderer droben ſietzt. Wenn Leute a la Keiſtler hinaufkommen, wird Mannheim nicht vorwärts ſchreiten. Mannheim iſt vor⸗ wärts gekommen durch ſein zielbewußtes Arbeiten allein. Es haben alle, Induſtriellen, Fabrikanten und Arbeiter, mitgeſchaffen, um Mannheim groß zu machen. Es iſt eine Frivolität, ſich jetzt auf einen ſolchen Standpunkt zu ſtellen wie Herr Keiſtler. Keine einſeitige Intereſſenpolitik a la Keiſtler, ſondern lediglich ziel⸗ bewußte Arbeit wird Mannheim auch weiter groß machen.(Leb⸗ hafter Beifall.) Herr Malermeiſter Keiſtler bemerkte zunächſt, daß er nicht ſo„'ſchmiert“ ſprechen könne, wie ſein Vorredner. Dies ſei ja deſſen Beruf. Das Wort„Partei⸗ regiment“ iſt mit kurzen Worten erklärt. Der Bürger wird gar nicht mehr gefragt. Es heißt jetzt nur noch Nationalliberale, Freiſinnige, Zentrum oder Sozialdemokraten zu wählen.(Zuruf Dr. Ulm: Und Handwerker!) Das iſt Parteiregiment. Die Fragen, die ich an Sie geſtellt, ich brauche Sie Ihnen nicht zu wiederholen. Sie wiſſen ſehr genau, wie bei der Abſtimmung, wenn die eine oder andere Partei im Bürgerausſchuß etwas durchdrücken will, die Sache gehandhabt wird. Es wird nur nach den Fraktionen geſehen.(Zuruf) Das habe ich ſelber mitgemacht. (Heiterkeit.) Habe ich vielleicht ein Wort geſagt, daß die Feſt⸗ halle unnötig iſt? Ich habe lediglich betont, daß die Feſthalle an einen Platz gehört hätte, wo ſie am billigſten geſtanden wäre. Aber alle Parteien waren für den jetzigen Platz.(Zuruf: Hoff⸗ ſtaetter: Ich habe dagegen geſtimmt! Heiterkeit.) Ich erkläre, daß die Organiſation der Gewerbetreibenden und Handwerks⸗ meiſter ſich zuſammengetan haben. Eins erkläre ich von vorn⸗ herein, weil der Name Keiſtler von Ihnen ſo viel genannt wurde, daß ich mir erlaube, mich als Handwerksmeiſter in die Breſche zu legen und mir ferner erlaube, für das Handwerk einzutreten. Ich halte es für eine Schmach, wenn perſönliche Anzapfungen wie ſie von Herrn Vogel gemacht wurden, angewendet werden. Hier bin ich als Handwerker und ich habe das Recht, als Steuer⸗ zahler meine Anſchauungen offen auszuſprechen. Ich erkläre ferner offen und frei, daß ich nicht in dieſe Verſammlung dele⸗ giert wurde, ſondern für meine eigene Perſon hergekommen bin, um meine Anſicht kund zu tun. Sie können die„Volksſtimme“ abonnieren und zu Ihrem Leibblatt machen. Ich für meine Per⸗ ſon bin von der Koſt ſchon lange ſatt. Meine Herrn! Sie flunkern im Dunkeln(Heiterkeit), wenn Sie erklären, daß die Handwerkerſchaft mit dem Zentrum Gemeinſchaft hat. Da ſind Sie ſchief gewickelt! Wir haben eine reine Handwerkerliſte aufgeſtellt. Im übrigen kennen Sie unſere Leute noch gar nicht. Sie haben Ihre Fühlhörner ausgeſtreckt bis geſtern abend 11 Uhr. Wir ſind genau ſo auf dem Laufenden in der politiſchen Bewegung, wie Sie. Dies iſt auch Ihr Fach. Unſer Fach iſt eben das Handwerk und aus dieſem Grunde kann es etwas plump ausſehen. Wir treten heute zum erſten Male in die Oeffentlichkeit. In drei Jahren ſprechen wir dann etwas beſſer, vielleicht ſind wir dann genau ſo geſchult wie Sie. Wenn wir warten wollten, bis wir das Recht im Landiag haben, hätten wir uns ſchon längſt einen Strick um den Hals machen laſſen können. Von der Bürgerſchaft ſoll ein Proteſt an den Landtag geſchickt werden, damit man dort unſere Wünſche kennen lernt. Herr Vogel hat dort auch eine Rede über die Warenhäuſer gehalten. Zum Schluſſe möchte ich Ihnen ſagen: Nehmen Sie die Sache nicht ſo tragiſch auf!(Große Heiterkeit.) Herr Stadtrat Dr. Stern weiſt darauf hin, daß Herr Keiſtler erklärt hat, daß er gegen die Feſthalle geſtimmt habe und zum Schluſſe ſeiner Ausführungen hat er dann betont, daß er nichts gegen die Feſthalle gehabt habe. Herr Keiſtler hat uns aus ſeiner früheren Parteizugehörigkeit mitgeteilt, daß nach Parteien abgeſtimmt werde. Es iſt dies ein Zugeſtändnis, das uns überaus intereſſant iſt. Wir wiſſen nun von einem früheren Angehörigen der ſozialdemokratiſchen Partei, daß dort nach Parteidisziplin und Parteiparole abgeſtimmt wird. Herr Keiſtler hat auch geſagt, wir hätten gicht nach beſtem Gewiſſen abgeſtimmt. Die Weite des Gewiſſens iſt verſchiedener Natur. Man brauche ſich aber nicht den Vor⸗ wurf machen zu laſſen, daß wir gegen unſer Gewiſſen geſtimmt haben. Daß das Handwerk rechnen lernen müſſe ſei richtig. Herr Jeſelſohn hat ſeine Rede mit einem Dank an Herrn Keiſtler be⸗ gonnen und ich ſchließe meine Ausführungen mit einem Dank an Herrn Keiſtler. Wenn Sie in den Wahlkampf hinausgehen, ſo wird die Wahl der zweiten Klaſſe ſo ausfallen, wie wir es wünſchen. Herr Stv.⸗V. Julda gankte hierauf den Refezenten für deren Ausführungen. Er appellierte nochmals an die Wähler, ihre Wahlpflicht auszu⸗ üben, damit man den Sieg erringe und ſchloß alsdann um Mitternach die Verſammlung. Maunheimer Illuſtrierte Zeitung. Von dem offiziellen Beſuch des Großherzogspaares von Baden in Mannheim führt uns die heute erſcheinende Nummer der„Mannheimer Illuſtrierten Zeitung“ in ihrem Titelbild ein wohlgelungenes Bild vor Augen. Der gefeierte Geigenvirtuoſe Dta Gygi, deſſen Auftreten im Saalbau beſonderes Intereſſe fand, iſt mit einem gut getroffenen Porträt in dieſer Nummer vertreten. Die Balkankriſis, die nach wie vor die allgemeine Aufmerkſamkeit wachhält, wird in etlichen Bildern gewürdigt. Wir bringen die im Vordergrunde des Intereſſes ſtehenden Miniſter des Auswärtigen, Rußlands Iswolski und Italiens Tittoni. Einige Aufnahmen aus den Ländern des Balkans und ein reich illuſtrierter Artikel über frühere Kongreſſe und Friedenskonferenzen verſchiedener Zeiten und Staaten werden die beſondere Beachtung der Leſer erwecken, mit Rückſicht darauf, daß eine neue Balkankonferenz vovausſichtlich ſtattfinden wird. Das dem Luftſport gerade jetzt in erhöhtem Maße zugewandte Intereſſe veranlaßt uns, zwei eigenartige Bilder zu bringen. Zunächſt eine authentiſche, noch nirgends veröffentlichte Wieder⸗ gabe des Unfalls des Ballons Conqueror, ſowie eine Darſtellung einer nächtlichen Begegnung zweier Lutſchiffe, die ſich hoch über den Wolken treffen und deren Inſaſſen ſich durch Scheinwerfer und Sprachrohre verſtändigen. Ein Bild des kriegsluſtigen Kron⸗ prinzen von Serbien und eine Aufnahme von einer neuen eng⸗ liſchen Sportskurioſität— Erocketſpielen mit bloßen Füßen— ſowie eine amüſante Geſchichte„Der Erfinder“ und eine ſpan⸗ nende Novelle„Die große Schauſpielerin“ ergänzen den wiederum ſehr reichhaltigen und intereſſanten Inhakt der Nummer. Mit dieſer Nummer 3 der„Mannheimer Illuſtrierten Zeitung“ finden zunächſt die Propaganda⸗Nummern ihren Ab⸗ ſchluß Wir hoffen, den Beweis don der Reichhaltigkeit und Ge⸗ diegenheit des Inhalts der„Mannheimer Illuſtrierten Zeitung“ erbracht zu haben und bitten unſere verehrlichen Leſer, recht zahl⸗ reich abonnieren zu wollen. Das Abonnement beginnt mit der nächſten Samstag, 31. Oktober erſcheinenden Nummer 4. Der Abonnementspreis auf die„Mannheimer Illuſtrierte Zeitung“ beträgt pro Monat für fämtliche—5 Nummern ein⸗ ſchließlich Bringerlohn nur 15 Pfg. Beſtellungen nehmen alle Zeitungsfrauen des„Mannheimer General⸗Anzeigers, Badiſche Neueſte Nachrichten“, ſowie deſſen Agenturen und Filialen und die Expedition in E 6, 2 jederzeit gerne entgegen. Man bediene ſich des auf der letzten Seite der heutigen Nummer befindlichen Beſtellſcheines. * Handelshochſchale. Herr Geheimrat Profeſſor Dr. Win⸗ delband iſt, wie uns mitgeteilt wird, am nächſten Montag in⸗ folge anderweitiger Inanſpruchnahme verhindert, über„das Problem der Exkenntnisthevrie“ zu leſen; ſeine erſte Vorleſung im Winterſemeſter kann erſt am Montag, den 2. November, abends 7 bis 9 Uhr im Rathausſaale F 1 ſtattfinden. „ Apollo⸗Cabaret Intim. Heute Samstag nach Schluß der Vorſtellung veranſtaltet die Direktion einen Bunten Abend unter Leitung des beliebten Conferencier: Karl Schneider⸗ Chiffon. « Koloſſeumtheater. Zum erſten Male gelangt Sonntag, den 25. Okt. das Volksſchauſpiel„Schuldig“ oder:„Zwanzig Jahre unſchuldig im Zuchthaus“ zur Aufführung, worauf wir beſonders hinweiſen. *Ein dreifaches Inbiläum. Drei Jubiläen miteinander zu feiern, iſt am heutigen Tage einem in hieſiger Stadt hochan⸗ geſehenen und bei allen Kreiſen der Bepölkerung, beſonders aber in der kathol. Gemeinde beliebten Manne vergönnt. Herr Prof. Joſef Anton Meck vollendet am heutigen Tage das erſte Vier⸗ teljahrhundert ſeiner hieſigen Wirkſamkeit. Zu⸗ gleich ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem derſelbe Herr als Haus⸗ geiſtlicher der Nienderbronner Schweſtern tätig iſt. Und zum dritten ſind es heute 25 Jahre, ſeit Herr Prof. Meck als Haus⸗ geiſtlicher im Großherzoglichen Landesgefängniſſe die Paſtoration für die katholiſchen Sträflinge ausübt. Welche Unſumme von Arbeit und Aufopferung in der Zeit dieſer dreifachen Wirkſam⸗ keit von dem Jubilar geleiſtet und zum Wohl ſeiner Mitmenſchen dargebracht worden iſt, kann nicht in wenigen Druckzeilen ge⸗ würdigt werden. Das iſt auch gar nicht nötig, denn alle, die den Jubilar als Prieſter, Lehrer, Menſch und Freund, als Be⸗ rater, in der Seelſorge, in den Vereinen kennen zu lernen Ge⸗ zählt, denen es nicht genügt, nut ihre Pflicht getan zu haben, ſondern die unter Zurückſetzung ikrer eigenen Perſon alle geiſtigen und körperlichen Kräfte aufwenden, um ihren Mitmenſchen zu nützen. Wie mancher mag heute am Ehrentag des Jubilars in Dankbarkeit ſeiner gedenken, der ihm mit Rat und Tat wieder auf den rechten Weg geholfen, nachdem er, ſei es infolge dieſes oder jenes Umſtandes vom Pfade der Pflicht abgewichen und mit den Geſetzen in Konflikt geraten, hinter Kerkermanern kürzere oder längere Zeit zubringen mußte. Wer möchte die Verdienſte ermeſſen, die Herr Prof. Meck ſich um die Kranken und Hilfs⸗ bedürftigen aller Konfeſſionen erworben hat, durch ſeine uner⸗ müdliche Unterſtützung, durch ſeine Sorge für die Nieder⸗ bronner Krankenſchweſtern und ihrer Anſtalten? Wenn ſich die Anſtalten der ſo ſegensreich wirkenden Schweſtern in hiefiger Stadt beträchtlich vermehren und ſich ſamt und ſonders günſtig entwickeln konnten, ſo iſt das nicht zum wenigſten dem Jubilar zu danken. Und was ſollen wir ſagen von ſeiner 28jährigen Lehrtätigkeit am Großh. Gymnaſium als geiſtlicher Lehrer? So mancher ſeiner ehemaligen Schüler, der heute in guter, geſicherter Lebensſtellung ſteht, wird es ſeinem Religionslehrer danken, daß dieſer mithalf, Grundſätze in ſein Inneres zu pflanzen, die jetzt die Grundlage ſeines Mannescharakters bilden. Als Beweis, wie ſegensreich der Jubilar auch im Vereinsleben gewirkt, mag die Jubelfeier ſeines Vereins, des„Kolumbus“ angeführt ſein. die kürzlich ſtattfand und wobei auch ſeiner Verdienſte um die Gründung und Ausgeſtaltung des Vereins in geziemender Weiſe gedacht wurde. So ſteht heute das Bild des Mannes vor den Augen jener, die ihn kennen und ſchätzen zu lernen Gelegenheit hatten. Sie alle aber einigen ſich heute in dem Wunſche, daß es dem Jubilar vergönnt ſein möge, in gleicher Friſche, Geſundheit und Rüſtigkeit wie bisher auch fernerhin ſeinen Pflichten, die ihm ſeine Stellung auferlegt, nachzukommen. Zum Schluß noch einige Daten über den Lebensgang des Jubilars. Joſeph A. Meck iſt geboren zu Freudenberg a.., Prieſter iſt er ſeit 25. Juli 1876. Infolge des Kulturkampfes wurde er zuerſt in der Dibzeſe Würzburg an 3 Orten des Speſſart als Kaplan ver⸗ wendet und kam dann in der gleichen Eigenſchaft nach Baſel, wo er den Geſellenverein gründete. Am 24. Oktober 1883 kam er als Nachfolger des Kaplans Huhn, des nachmaligen, längſt verſtorbenen Stadtpfarrers von Bühl nach Mannheim. Am ſelben Tage wurde er Hausgeiſtlicher am Landesgefängnis, 1890 wurde er etatmäßiger Pfarrer an der Gefängniskirche. Seit 24. Oktober 1883 iſt Prof. Meck Hausgeiſtlicher bei den Nieder⸗ bronner Schweſtern, als Vorſtand derſelben wirkt er ſei Juli 1893 als Nachfolger des verſtorbenen geiſtlichen Rates Koch. Geiſtl. Lehrer am Gymnaſium iſt Prof. Meck ſeit 1885 als Nach⸗ ſolger des jetzt ebenfalls derſtorbenen Stadtpfarrers Winterroth. Prof. Meck iſt Gründer des Vereins„Kolumbus“, auch hat er kürzere Zeit als Präſes des hieſigen Geſellenvereins gewirkt. Baſar des Guſtav Adolf⸗Jrauenvereius. Als wir geſtern abend den Kaſinoſaal betraten, legten dis Vorſtandsdamen des Guſtav Adolf⸗Frauenvereins unter der Oberleitung von Frau Stadtpfarrer Hitzig an den Aufbau des Baſars, deſſen Rein⸗ erträgnis wieder manche Träne trocknen wird, die letzte Hand an. Wir müſſen geſtehen, daß wir den Gang zu dieſem Baſar all⸗ jährlich immer mit beſonders frendiger Erwartung antreten, weil wir wiſſen, daß die hundertlei Sachen und Sächelchen ſtets mit liebevoller Sorgfalt und mit feinem Geſchmack in dem Be⸗ mühen arrangiert werden, den Ankauf all dirſer nützlichen, gum legenheit hatten, wiſſen, daß Herr Prof. Wack zu jenen Naturen Schmuck des Helms und zur Beluſtigung der Jugend dienenden Gegenſtände recht verlockend erſcheinen zu laſſen. Die Anord⸗ nun der verſchiedenen Stände iſt die gewohnte und bewährte. An der rechten Längsſeite des Saales befindet ſich nächſt der Bühne die von Frau Direktor Wolff und Frau Direktor Dr. Biroſien verwaltete Kunſturſche, in welcher mit vor⸗ nehmem Geſchmack alle möglichen Kunſtgegenſtände aufgebaut ſind. Beſonders zahlreich ſind diesmal gediegene Silberſachen vertreten. Auch die Gemälde und Zeichnungen— eine Litho⸗ graphie„Ruine Waldau im Schwarzwald“ ſtach uns vor allem in die Augen— dürften bald in andere Hände übergegangen ſein. Selbſt eine Violine iſt hier zu haben. Der Haupt⸗ anziehungspunkt des ganzen Baſars iſt der nächſte Stand, der Stand, wo die koſtbaren Geſchenke der Großherzogin Hilda und Luiſe prangen. Großherzogin Hilda hat fünf Stücke geſandt: einen Photographiekaſten in Leder, einen Brief⸗ behälter für den Schreibtiſch, einen Zeitungsſtänder in Maha⸗ goni und Meſſing und zwei wundervolle Vaſen in Schwarz⸗ waldfayence. Großherzogin Luiſe, deren Büſte den Stand ziert, hat acht Stücke geſchenkt: eine Staffelei mit dem eingerahmten Bilde ihres unvergeßlichen Gemahls, zwei Läugervaſen, wahre Prachtſtücke und drei Vaſen, ein Teeſervice und ein Schreibzeug aus Schwarzwaldfayhence. Die einen hohen Wert repräſentieren⸗ den Geſchenke der hohen Gönnerinnen dürften auch diesmal reißenden Abſatz finden, ſodaß auch hier die Damen Wolff und Dr. Broſien bald ausverkauft haben werden. Sehr reich und opart ausgeſtattet iſt auch wieder der nun folgende Blumen⸗ ſtan d, dem Frau Eduard Ladenburg, Fräulein Luiſe Mol! und Frl. Alma Hofmann vorſtehen. Alle Kinder Floras geſchnitten und in Töpfen, ſoweit ſie jetzt das Treibhaus hervor⸗ bringt, ſind hier vertreten und werden ſicherlich ebenfalls gern und willig gekauft werden. Bald hätten wir den dieſem Stand zugeteilten und ſtets mit Freude begrüßten Griffſack vergeſſen, aus dem man für 20 Pfennig einen niedlichen Geſchenkgegen⸗ ſtand herausholen darf. Einen Hauptanziehungsſtand für die Jugend dürfte der von den gleichen Damen verwaltete benach⸗ darte Puppenſtand bilden, auf dem ſich die entzückendſten Ver⸗ treterinnen des weltumſpannenden Puppenreiches, eine immer reizender als die andere, ſich ein Stelldichein gegeben haben. Wer den Namen von Frl. Mina, Dina, Roſa und wie die kleinen Damen alle heißen, erratet und dabei 20 Pfg. opfert, darf eine davon mit nach Hauſe nehmen. Nachdem wir uns noch über⸗ zeugt haben, daß das unter der Oberleitung von Frau Eiſele von Frau Geheimrat Braecht, Frau Gertrud Wanner und Frau Ottpv Böhringer bediente Buffet in der Lage iſt, die Magenfrage wieder glänzend zu löſen, wenden wir uns der Mitte des Saales zu, wo am langegeſtreckten Handarbeitsſtand Frl. Eliſabeth Schu macher geſchäftig ihres Amtes waltet. Man findet hier alle nur erdenklichen Handarbeiten mit emſigem Fleiß von mildtätigen Händen geſtickt und geſtrickt. Auch dieſer Stand wird ſicher die ihm gebührende Beachtung finden. An der linken Längsſeite des Saales eröffnet ein Schreibmateria⸗ lien⸗ und Spielwarenſtand den Reigen. Man findet hier all das, was den Schreidtiſch ſchmückt und für die Kleinen manch lehrreiches Unterhaltungsſpiel. Etwas ganz Neues iſt der benachbarte Stand mit ſächſiſchen Holzwaren, einfache, bunt bemalte, aber dabei doch ſo reizende hausinduſtrielle Er⸗ zeugniſſe aus Span, geſchnitzt und gebrannt. Fräulein Auguſte Schumacher iſt hier Abteilungsvorſteherin. Den Beſchluß macht Frau Kirchenrat Greiner mit dem Haushal⸗ tungsſtand, der auf die Hausfrauen den meiſten Eindruck machen dürfte. Beſonders machen wir auf die von den Ge maniauühlenwerke geſpendeten 40 Fünfpfundſäckchen Weizenmeh! und auf die aus Frankreich hierher gewanderten Benediktiner Probefläſchchen aufmerkſam. Damit hätten wir unſeren R gang beendet und es bleibt uns nur noch übrig, den herzlichen Wunſch auszuſprechen, daß der Baſar, der heute nachmittag 2 Uhr eröffnet wird, wieder recht ſtark beſucht werden möge. Zum Schluß möchten wir noch erwähnen, daß Herr Tapezier Kolb und Herr Gärtner Roſenkränzer die Dekorationen gratis geliefert haben. * Wählerverſammlungen der liberalen Parteien. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die Bezirksverſamm⸗ lungen aufmerkſam, die heute abend auf dem Lindenhof(Rhein⸗ park), in der Neckarſtadt(Koloſſeum) und in Neckarau(Gaſthaus zum Lamm) ſtattfinden mit dem Bemerken, daß für jede Ver⸗ ſammlung gewiegte Redner gewonnen ſind. Kein Bewohner der betr. Stadtteile, dem das Wohl und Wehe unſerer Stadt am Herzen liegt, ſollte verſäumen, die Verſammlungen zu be⸗ ſu hen! Unfall. Der verheiratete Müller Otto Minnhofer, wohn⸗ haft Mittelſtraße 28, half geſtern abend einem Bekannten ein gefülltes Faß in den Keller des Hauſes Riedfeldſtraße 72 trans⸗ portieren. Das Faß bekam das Uebergewicht und ſtürzte auf Otto Minnhofer, der hierbei einen Bruch des Beckens er⸗ litte. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätswagen in das A gemeine Krankenhaus gebrachk. * Vor dem Offenburger Schwurgericht kommt, wie nunme feſtſteht, Mittwoch, den 28. Oktober, vormittags 9 Uhr die A klage gegen Auguſt Mickel, Mickels Sohn, Filipſohn aus der Pramingſchen Gemeinde des Kreiſes Tuckum, Gouvernemenk Kurland, zuletzt in Griesbach wohnhaft, wegen Mord u. Raub zur Verhandlung 128 Berichtigung. In dem Bericht über die Verhandlung gegen Redemann vor dem Schwurgericht iſt ein bedauerlicher Druckfehler unterlaufen. Unter den Perſönlichkeiten, an die Redemann Waren verpfändete, befond ſich nicht Herr Kaufmann Meurer von hier, ſondern ein gewiſſer Emannel Meuer von Heidelberg. * — Mannheimer Schwurgericht. Die geſtrigen Verhandlungen leitete Landgerichtsrat Wolff. Drei Angeklagte nehmen im erſten Fall auf der Anklagebank Platz, der 21 Jahre alte Maurer Nikolaus Bucher aus Walldorf, der 38 Jahre alte Kaufmann Oskar Weipert aus Heidelberg und der 25 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Jakob Bruckner aus Walldorf wegen 125 Meineids und Anſtiftung hierzu. Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt v. Duſch(Heidelberg). Die Verteidigung der Angeklagten führen die Rechtsanwälte Dr. Bachert und Dr. Schottler(für Weipert und Bruckner.) Der Angeklagte Weipert, der in Roth eine Han lung und Wirtſchaft betreibt, unterhielt jahrelang mit der Zigarrenarbeiterin Anna Weiß in Reilingen ein Liebesve hältnis, wenn man das, was Weißpert, einen kalten berechnet Charakter, zu der Zunftgenoſſin Carmens hinzog, Liebe nen will. Im Oktober 1904 entſproß dieſem Verhältnis ein K Schon damals verſtand es Weipert, ſich ſeinen Verpflicht zu entziehen. Als das Kind geſtorben war, kehrte 6. Seite. — Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim. 24. Oktober. den Liebhaber heraus. Im November v. Is. wurde Anna Weiß abermals Mutter, und nun brütete Weipert wieder über einen Plan, wie er ſich die Verpflichtung, Alimenten zu zahlen, vom Halſe ſchaffen könne. In Jakob Bruckner fand er einen Helfer, der ſich erbol, einen Dummen zu ſuchen, der behaupten werde, daß er um die in Frage kommende Zeit gleichfalls die Mäl Dieſer Dumme war der Angeklagte Bucher, der aus einer nach der Verſtandsſeite von der Natur an ſich ſtiefmütterlich bedachten Familie ſtammt. Ein Bruder von ihm iſt völlig blödſinnig und ihm ſelbſt ſieht man auf den erſten Blick an, daß er zur Klaſſe der Einfältigen ge⸗ hört, ohne daß er aber von Herzen demütig iſt. Dieſem Burſchen löſte Bruckner beim Bier, das er reichlich zahlte, die Zunge und veranlaßte ihn, damit es andere hören konnten, auf Koſten des guten Rufes der Weiß zu renommieren, daß er ſchon häufig mit der Weiß Abenteuer beſtanden habe. So verleitete ihn Bruckner mehrere Male, Sprüche über ſeine Er⸗ folge bei der Weiß zu klopfen“. Eines Tages legie er ihm bei einer ſolchen Gelegenheit ein Schriftſtück vor, das er unter⸗ ſchreiben ſollte. Bucher aber tat es nicht, er lallte: Ich kann überhaupt nichts mehr leſen, ich hab' einen Rauſch. Am 24. Juni ds. Is. ſtand in der Alimentationsklage Weiß gegen Weipert Termin vor dem Amtsgericht Wiesloch an. Tags dorher ſeiften Bruckner und Weipner den Maurer noch einmal tüchtig ein. Man zechte in verſchiedenen Wirtſchaften in Wall⸗ dorf herum. Weipert ſagte zu Bucher, er könne ruhig bezeugen, daß er in der kritiſchen Zeit(24. Januar bis 25. Mai 1907) mit der Weiß verkehrt habe. Dieſe werde in dem Termin nicht erſcheinen. Bruckner verſprach ihm 60., wenn der Prozeß für Weipert günſtig ausgehe und dieſer ſoll ihm 3 M. gleich gegeben haben. Am nächſten Tage trat Bucher in dem Rechts⸗ ſtreit als Zeuge gegen die Weiß auf und beſchwor, deren Lieb⸗ haber in der fraglichen Zeit geweſen zu ſein. Die Weiß, die doch da war, erwiderte, ſie kenne den Burſchen gar nicht. Der Richter merkte etwas und nahm den ſauberen Zeugen ſofort ins Gebet. Bald„hufte“ Bucher denn auch und er geſtand, daß für den Verkehr die erwähnte Zeit nicht in Betracht kommen könne, wohl aber das Jahr 1906. In Wahrheit hatte er nie ein Verhältnis mit der Weiß gehabt und dieſe hatte ihn tat⸗ ſächlich am Tage der Verhandlung zum erſten Male in ihrem Leben geſehen. Bucher war heute in vollem Umfange geſtändig. Die beiden andern Angeklagten beſtritten die Anklage, ſie er⸗ klärten ſich nichtſchuldig. Sie behaupteten, es ſei allgemein das Geſpräch gegangen, daß Bucher es mit der Weiß habe und ſie hätten daher nur das Intereſſe gehabt, die Wahrheit zu er⸗ forſchen. Bruckner will ſogar dem Bucher geſagt haben, er ſei ein ſchlechter Kerl, wenn er einen Meineid ſchwöre. Anva Weiß ſagte bei ihrer Vernehmung, ſie habe vor Beginn der Verhandlung am 24. Juni von andern Zeugen erfahren, daß Bucher von Weipert Geld bekommen habe. Nach der Verhand⸗ fung habe ihr der angetrunkene Bucher ſelbſt geſagt, daß er ſchon einen Teil des Geldes erhalten habe. Bei der Vernehmung des Zeugen Albert Bugz, eines 17⸗ jährigen Burſchen, zeigte es ſich, daß die Angeklagten Weipert und Bruckner auch auf dieſen eingewirkt hatten. Der Zeuge machte nur ganz zurückhaltend Angaben und ſchielte immer wieder ängſtlich nach der Anklagebank. Er bekannte erſt Farbe, nachdem der Vorſißende auf die Dauer der Vernehmung des Zeugen die Angeklagten hatte aus dem Saale führen laſſen. Seine Angaben waren ziemlich belaſtend für die beiden An⸗ ſtifter. Einem andern Zeugen Heinrich Briemüller hatte Wei⸗ pert, der von ihm günſtige Ausſagen erhoffte, bemerkt, wenn der Prozeß gut ausgehe, komme es ihm auf ein Rad nicht an. Der Angeklagte Bucher wurde von verſchiedenen Zeugen, da⸗ runter ſeinem Stiefvater, als ein beſchränkter, aber ſonſt gut⸗ mütiger und fleißiger Menſch geſchildert. Wenn er Alkohol genoſſen, wiſſe er nicht was er tue. Bezirksarzt Dr. Holl (Heidelberg) erſtattete ein Gutachten über den Geiſteszuſtand Buchers. Er bezeichnete ihn als einen wohl nicht völlig nor⸗ malen, immerhin aber für die ihm zur Laſt fallende Hand⸗ lungsweiſe verantwortlichen Menſchen. Zur Frageſtellung be⸗ antragte der Staatsanwalt die Stellung einer Hilfsfrage auf verſuchte Anſtiftung(Verleitung§ 159 Str.⸗G.) In erſter Linie aber vertrat er die Auffaſſung der Anklage, daß Bucher des Meineids, die beiden andern Angeklagten der Anſtiftung zum Meineid ſchuldig zu ſprechen ſeien. Der Verteidiger Buchers plädierte auf Freiſprechung. Sein Klient habe nicht gewußt, was er tat, er habe unter dem Einfluß des am Tage bor und unmittelbar vor der Verhandlung genoſſenen Alkohols gehandelt. Außerdem habe ſeine Ausſage gar keinen Schaden angerichtet, da das Jahr 1906 für den Prozeß ganz irrelevant war. Rechtsanwalt Dr. Schottler, der den Angeklagten Wei⸗ pert und Bruckner zur Seite ſtand, betonte, Bucher habe gar nicht das beſchworen, worauf es Weipert und Bruckner ankam, nämlich daß er mit der Weiß von Ende Januar 1907 bis Ende Mai zu tun gehabt habe, ſondern er habe ſich, als er merkte, daß er dieſe Zeit nicht aufrecht erhalten könne, auf den Rückzug begeben und um nicht ganz als Lügner dazu⸗ ſtehen, geſagt, es ſei im Jahre 1906 geſchehen. Damit falle die Anklage der Anſtiftung in ſich zuſammen. Andererſeits hätten ſeine Klienten aber auch für wahr gehalten, was ſie von andern gehört, daß Bucher mit der Weiß verkehrt habe. Die Geſchworenen verneinten bezüglich des Angeklagten Bucher die Schuldfrage und erklärten die Angeklagten Weipert und Bruckner des Unternehmens der Verleitung des Meineid ſchul⸗ dig. Auf Grund dieſes Spruchs wurde darauf Bucher frei⸗ geſprochen, Weipert und Bruckner aber zu Zuchthaus⸗ ſtrafen bon je 1 Jahr verurteilt. Der Staatsanwalt hatte nur je 1 Jahr beantragt. Schluß der Sitzung abends 8 Uhr. Der weiter auf der Tagesordnung ſtehende Fall Adel⸗ helm wurde der vorgerückten Zeit haber auf den Schluß der Seſſion vertagt. 5 Letzte Nachrichten und Telegramme. *Paris, 24. Okt. In der am 30. November ſtattfinden⸗ den internationalen Verſammlung der Rad⸗ fahrerklubs ſoll insbeſondere der Antrag erörtert werden, in allen Ländern gleiche Straßenſignale einzuführen * Paris, 24. Okt. Hieſige Blitter melden aus Florenz. daß in Speccia zwei Franzoſen wegen Spionage verhaftet wurden, weil ſie Feſtungswerke photographiert hatten. „Zeppelin.“ B. Konſtanz, 24. Okt.(Privattelgramm des Mannh General⸗Anzeiger“.) Die geſtrige Beſetzung in dem Luft⸗ ſchiff beſtand aus Oberingenjeur Dürr, Ingenieur Stahl, Graf Ferdinand von Zeppelin, von Brandenſtein und den Mon⸗ teuren. Heute mittag 12 Uhr findet ein zweiter Aufſtieg ſtatt. Der nächſte Aufſtieg erfolgt dann am Dienstag mit Prinz Heinrich von Preußen an Bord. Der Kroaprinz dürfte nicht vor Mittwoch eintreffen und dann ebenfalls einen Auk⸗ ſtieg unternehmen. Die Königin von Württemberg wohnte geſtern von ihrem Schiff aus dem Aufſtieg bei, der König ſah vom Balkon des kgl. Schloſſes aus zu. Deutſchland und Oeſterreich. »Wien, 23. Okt. Der Berliner Korreſpondent des „Standard“ meldete ſeinem Blatte fürzlich, Erzherzog Franz Ferdinand habe ſich in Privatgeſprächen dahin geäußert, daß die Haltung Deutſchland gegenüber der Annexion Bosniens und der Herzegowina den richtigen Wert des Bündniſſes zeigen würde und daß Oeſterreich⸗Ungarn daraus erſehen könne, ob das Bündnis mit dem Deutſchen Reiche ſeinen Intereſſen entſpreche oder ob es vorteilhafter ſei, andere Kombinationen einzugehen, und daß er für eine Fortſetzung des Bündniſſes ſein werde, falls Oeſterreich⸗Ungarn von Deutſchland loyale Unterſtützung erhalte. Das Wiener Korre⸗ ſpondenz⸗Bureau iſt von autoritativer Seite zu der Erklärung ermächtigt, daß die Meldung von Anfang bis zu Ende er⸗ funden iſt. Marokko. * Paris, 24. Okt. Aus Tanger wird berichtet, die Unterſuchung habe ergeben, daß die vom Pöbel und von Sol⸗ daten des Maghſen auf die internationale Polizei unter⸗ nommenen Angriffe von dem Schwiegervater des Paſchahs von eogador angeſtiftet ſeien. * Paris, 24. Okt. Mehrere hieſige dem Miniſter des Auswärtigen naheſtehende Blätter bezeichnen die von einem deutſchen Blatt verbreitete Nachricht, daß die franzöſiſchen Be⸗ hörden die in Caſablanca feſtgenommenen Deſer⸗ teure der Fremdenlegion erſchießen laſſen wollte, als durchaus unbegründet. Generalſtreik. * Paris, 24. Okt. In einer vom Anarchiſten Sebaſtian Faure einberufenen Verſammlung, traten mehrere Vertreter des Allgemeinen Arbeiter⸗Verbands dafür ein, den Geſami⸗ ausſtand anzuordnen, falls die wegen Ruheſtörung in Croweil Verhafteten vor das Schwurgericht geſtellt würden. Der Geſamtausſtand ſoll gleichzeitig mit dem Prozeß ſtatt⸗ finden, um auf die Geſchworenen einen Druck auszuüben. —— Berliner Draßhtbericht. Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 24. Okt. Der Kronprinz wird im Mai 1909 die Ausſtellung für chriſtliche und allge⸗ meine Kunſt perſönlich eröffnen. [Berlin, 24. Okt. Geſtern nachmittag fand in der Steglitzer Kirche die Trauerfeier für den verſtorbenen Miniſterialdirektor Althoff ſtatt. Profeſſor Harnack wid⸗ mete dem Verewigten einen ergreifenden Nachruf. Der Kaiſer und die Kaiſerin und der Reichskanzler hatten Vertreter ent⸗ ſandt. Nach dem Gebet des Geiſtlichen ſetzte ſich der Kondukt unter feierlichen Glockenklängen nach dem botaniſchen Garten in Bewegung, wo die Beiſetzung ſtattfand. Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berl. Bureau.) Die Beſchlußfaſſung des Bundesrats über den neuen Auko⸗ mobil⸗Geſetzentwurf ſteht unmittelbar bevor. Die Aenderungen, welche der Entwurf gegenüber der im Sommer veröffentlichten Faſſung erfahren hat, iſt nicht von grundſätz⸗ licher Bedeutung. Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berl. Bureau.) Aus Wien wird gemeldet, daß die Verhandlungen Oeſter⸗ reich⸗Ungarns mit der Türkei als reſultatlos abgebrochen wor⸗ den ſind, da Oeſterreich darauf beſtehe, daß die Annexion Bos⸗ niens als auf Grund der voraufgegangenen Okkupation voll⸗ zogen anerkannt werde, während die Türkei verlangt, daß die Frage der Okkupation der internationalen Konferenz zur Entſcheidung vorgelegt werde. Graf Zeppelin in Berlin. JBerlin, 24. Okt. Graf Zeppelin hat ſeine geſtrige Anweſenheit in Berlin zu Verhandlungen mit hieſigen offi⸗ ziellen Perſönlichkeiten, insbeſonders mit dem Reichsamt des Innern benutzt. Mit letzterem konferierte er über ſeine Zu⸗ kunftspläne eingehend. Das Befinden des Grafen iſt in ſee⸗ liſcher und körperlicher Beziehung überaus erfreulich. Be⸗ ſonders gut war im Laufe des Tages ſeine Stimmung infolge der günſtigen telegraphiſchen Nachrichten, welche er über den Aufſtieg des„Zeppelin 1“ erhalten hat. Zeppelin brachte den Nachmittag im Palaſthotel zu, das er erſt gegen abend auf einige Zeit verließ. Nach ſeiner Rückkehr ins Hotel traf er dort mit dem bekannten Aeronauten, Fabrikdirektor Graden⸗ witz zu ſammen, einem langjährigen vertrauten Bekannten, mit welchem er ſchon manchen Aufſtieg gemeinſam unter⸗ nommen hat. Während beide Herren im Hotel ſoupierten trafen viele Herren der Geſellſchaft und Boten ein, welche ſich nach Zeppelins Befinden und der Stunde ſeiner Abreiſe er⸗ kundigten. Inkereſſant war es, daß gegen Abend auch Major Groß nach dem Palaſthotel kam, um Zeppelin ſeine Auf⸗ wartung zu machen. Da Graf Zeppelin vorher ausgegangen war, gab Major Groß ſeine Karte ab. Von Tag zu Tag. — Großes Unglück in einem Steinbruch, Hagen, 28. Okt. Durch vorzeitiges Losgehen eines Spreng⸗ ſchuſſes wurde in dem Steinbruch Langenohl ein ſchweres Un⸗ glück herbeigeführt. 2 Arbeiter wurden getötet, 3 ſchwer berletzt. Einer der Getöteten wurde eine ſteile Felswand hin⸗ abgeworfen, der andere wurde 50 Meter weit fort⸗ geſchleudert. In dem Steinbruch arbeiteten 30—40 Leute, die die Arbeit ſofort niederlegten. Volkswirtschaft. Lieferungen für Deutſch⸗Oſtafrika. Der Kaiſerl. Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika bereitet die Ver⸗ gebung des Jahresbedarfs der Kolonie an Materialien und Inventar für das Rechnungsjahr 1909 vor. Bedarfsnach⸗ weiſungen und Lieferungsbedingungen liegen auf dem Bureau der Handelskammer auf. Aus dem Großherzogtum. * Dem Schwetzinger Schloßgarten droht die Schließung, wenn die Schwetzinger Bevölkerung nicht dafür ſorgt, daß die in letzter Zeit verübten Beſchädigungen der Anlagen nicht mehr vor⸗ kommen. Einer Abordnung des Schwetzinger Gemeinderats, welcher kürzlich eine Audienz bewilligt war, wurde in unzweideutiger Weiſe klar gemacht, daß der Großherzog üker dieſe Vorfälle in Schwetz⸗ ingen äußerſt unangenehm berührt war und daß die höchſte Ver⸗ waltung im Wiederholungsfalle von ihrem Rechte Gebrauch machen wird, und den Schloßgarien für Jedermann gänz⸗ lich ſchlie ße. Was die gänzliche Schließung des Schloßgartens bedeuten würde, braucht nicht erſt geſagt zu werden. Das Bürger⸗ meiſteramt ſieht ſich deshalb veranlaßt, eine Bekanntmachung zu erlaſſen, nach welcher mit den ſtrengſten Strafen gegen diejenigen norgegangen wird, welche im Schloßgarten ſich irgend eine Be⸗ ſchädigung von Pflanzen, Bäumen, Anlagen und dergl. zu ſchulden kommen laſſen. Dieſes ſcharfe Vorgehen der Ortspoligeibehörde ſo bemerkt das Bürgermeiſteramt in einem Schreiben an die Schwetzinger Zeitungen, wurde dadurch veranlaßt, daß die General⸗ intendanz der Großherzoglichen Civilliſte das ſogenannte„grüne Tor“ für Jedermann ſchließen ließ, weil durch Volksſchüler ſolche Beſchädigungen in größerem Umfange verübt worden ſein ſollen. Abgeſehen davon, daß einige hieſige Geſchäftsleute durch dieſe Maß⸗ nahme enorm finanziell geſchädigt ſind, ſo verden dadurch auch ganz Unſchuldige getroffen, die ſchon ſeit langen Jahren dieſen Zugang zum Schloßgarten mit großer Vorliebe benützen. Wir nehmen deß⸗ halb bei dieſer Gelegenheit Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß der Schloßgarten Prirateigentum Sr. Königl. Hoheit unſeres Großherzogs iſt und daß alle die Freiheiten und Vorteile, welche uns inbezug auf den Schloßgarten eingeräumt ſind, eine Gnade un eres Landesherrn darſtellen, ber ein uneingeſchränktes Recht über fein Eigentum beſitzt, und dieſes Recht wird durch Vermitt⸗ lung der Großh. Hofgärtnerei von der Generalintendanz der Großh. Zivilliſte ausgeübt. Etwas gar zu ängſtlich aber iſt wohl das Bürgermeiſteramt, wenn es weiter ausführt: Es iſt deshalb ſchädlich end verwerflich, wenn die Tätigteit der lokalen Behörde — hier die Großh. Hofgärtnerei— durch Eingeſandts ſeitens einzelner hieſiger Einwohner einer abfälligen Kritik unterzogen und Vorſchläge gemacht werden, twelche der Verwaltung in unver⸗ antwortlicher Weiſe vorgreifen. Die Folgen hiervon werden nicht ausbleiben und ſind zum Teil ſchon eingetroffen. Die„Schwetz. Zig.“ wehrt ſich auch mit Recht gegen dieſen Verſuch, das Recht der offenen Meinungsäußerung zu unterbinden und bemerkt im An⸗ ſchluß daran: Bezüglich der gänzlichen Schließung des Schloß⸗ gartens ſind wir übrigens anderer Meinung als das Bürger⸗ meiſteramt; denn Schloß und Schloßgarten gingen einſt mit ge⸗ wiſſen Rechten und Laſten an das Land Baden über, zu denen u. a. wohl auch die Offenlaſſung gehörte. 2Weinheim, 22. Okt. Bei der geſtrigen nochmaligen Verſteigerung des Bezirkes 4 der hieſigen Gemeindejagd, welcher das Gelände zwiſchen Brunweg und Main⸗Neckar⸗Bahn mit einem Flächeninhalt von 630 Hektar umfaßt, wurden M. 1350 erlöſt, während das Höchſtgebot bei der erſtmaligen Verſteigerung am 5. ds. Mts. nur M. 700 betrug. Pächter ſind die Herren Friedrich Will aus Mannheim, Julius Andreae von dier und Chriſt. Bläß von Viernheim. Seither war die an den Herrn Grafen von Berckheim um M. 1100 ver⸗ pachtet. * Karlsruhe, 22. Okt. Der„Badiſſhe Landesbote“, der nach dem Brande am Faſtnachtsdienstage bei der„Badiſchen Landeszeitung“ Unterkunft gefunden hatte, iſt heute wieder auf den alten Platz zurückgekehrt und erſcheint nun wieder ſelbſt⸗ ſtändig im eigenen neu errichteten Hauſe. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Oktober. „) Windſtill, Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 19. 20 21. 22 23. 24.] Bemer kungen Gouſtan:. 52 ,70 3,0 0 Maldshut 2,00 1,95 1,82 1,8).75 Küningen?).42 ,50 1 41 1,27 121.20 Abds. 6 Uhr Kethll I91 19.95.87 180 1,78 N. 6 Uhr Lanterburg 601 3,05 8,08 3,03 292 Abds. 6 Uhr Mazan.,50 3,49.32.48 3 40.35 2 Uhr Germersheim.91.88.95 2,92 2,80.-P. 12 Uhr Maunheim 2,4.42 2,45.41 2,35 2,27 Morg. 7 Ur Mainz J,31 0,23 0,25 0,27 0,25.-P. 12 Uhr Bingen 122.16 1,15.15.15 10 Uhr Kaud..42 184.31 1,31 1,28 1,24 2 Uhr Koblen. 53 1,49 1,45.45 1,42 10 Uyr öim. 23 1,18 08.07 1,05 2 Uhr Nuhrort J0,39 0,7 0,20 6 Uhr vom Neckar: MNannheim 2 18 2,42 2,44.45 2 36 2,28 V. 7 Uhr Heilbronn..88.% 0,28 0,27 0,24 0,231 V. 7 Uhr Nebel,—5˙ 0 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: ſür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 9 5* DSS— als Zusatz zur Milch einc leicht verdauliche Kindernahrung. Seit jahren bestens bewährt zur Her- stellung von Puddings und jeinen Backwaren. Vire mit„Knor. 4861 kur Weckerfie“ Singer-Pastillen leingetratzenes Warenzeich u enter Nr. 50 670 ſiund die allein echten. Aus feinſtem Gummi arabicum. Lackritzen⸗ und Beilchengeſchmac bergeſtellt. werden ſte nicht alein von Sängern und Nednern. ſondern auch im Theater u Konzerten ſehr degehrt. Als Mund⸗ paſtillen verbreiten Weckerle“s Sänger⸗Paſtillen einen angenehmen Geruch; dei Halsempfindlichteit ſehr bekömmlich. Jede Paſtille trägt den Buchſtaben 8. Nur echt in unſeren Schachteln à W Pfge., oder im Offen⸗ verkauf in mit unſerer Firina verſehenen dekorierten Doſen. 8 Weckerle's Bonbonsfabhrik, Feuerbach-Stuttgart. 3 ‚ — General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 24. 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Klofſe, e, e 5 Referenten die Herren: Stadtverordneter Nudolf Nramer, Stadtrat erhale 2e 4u irer a, A. Vogel und Stadtoerordneter Dr. Weingart. 8 4A11. 5 8 4. Sonntag, den 28. Oktober, nachmlittags 3½ Uhr, im Gaſt⸗ Hanau. Für Verbraucher— haus zum Pflug in Kafertal für Näfertal. Referenten die Herren: Stadtverordneter Rudolf KUramer, Stadtrat A. vogel und Stadtrat Dr. Stern. 5. Montag, den 26. Oktober, abends ½0 Uhr in der Reſtauration „Jum großen Nurfürſt“, Jungbuſchſtr. 15, für den Stadtteil Jungbuſch⸗ Müylau. Referenten die Herren: Oberamtsrichter Dr. Noch, Stadtrat Mainzer und Stadtverordneter Voͤgele. 6. Montag, den 26. Oktober, abends ½0 Uhr im großen Saale der„Naiſershütte“, Seckenheimerſtr. 11, für die Stadtteile Schwetzinger⸗ ſſtadt und§ſtliche Stadterweiterung. 85 Referenten die Herren: Stadtverordneter Rudolf Kramer, Stadtver⸗ ordneter Dr. Jeſelſohn od. Bankdirektor Teſcher und Profeſſor Beuttel. Zu obigen Verſammlungen laden wir die Wähler der I. und II. 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Mit leichten Schritten, die ſtolze Geſtalt hin und her wiegend, trat er an den Freund heran, ſchlug ihm leiſe auf die Schulter und ſagte in dem unverkennbaren Dialekt des feinen öſter⸗ veichiſchen Ariſtokraten: „Na, Franzel, wie ſchaut's? Nun ſind Deine Augen wpieder blank geputzt, und mir lacht's Herz im Leib über den Gaul da.“ Franzel machte Miene, ihn vorzuſtellen, aber es drängten ſich bald die Herren um ihn, die von allen Seiten kamen, um ſich dieſes intereſſante„fremdländiſche Produkt“ in der Nähe zu be⸗ ſehen. Alles lauſchte ſeiner ſehr lebhaften und ebenſo ungenierten Art zu ſprechen, die er durch temperamentvolle Bewegungen be⸗ gleitete. Die Generalin lauſchte entzückt. Hören Sie nur, was er für eine Art hat, ſich auszudrücken! Das brächten doch unſere Herren gar nicht fertig.“ „In Oeſterreich reden ſie wohl alle ſo,“ meinte Ilka trocken. „Nein, nein, dies iſt perſönlich, ich fühle, daß es perſönlich iſt. Es iſt ja alles im Leben Perſonenfrage, alles—“ Sie war ſehr ſtolz auf dieſe Aeußerung, ſie hatte ſie einmal irgendwo geleſen. Sie war ſo erregt, daß ſie nicht mehr ſtill ſitzen konnte. Unter dem Vorwande, daß ſie der Hofdame, Fräulein von Tattenbach, die ſbeben erſchienen war, Guten Tag ſagen müſſe, bat ſie Ilka, ſie für einige Zeit zu entſchuldigen, und ſchwebte in ihrem kniſternden Seidenkleid davon. Ilka war es recht ſo. Sie hörte noch eine Weile dem Ge⸗ ſpräch der Herren zu, und als dieſe ſich in einzelnen Gruppen löſten und zu den Ställen ſchritten, ging auch ſie die Bahn her⸗ unter, niemand begleitete ſie. Sonſt war Graf Baumbach zu⸗ weilen ihr Begleiter hier geweſen, aber er ſchien heute zu fehlen! Sollte er den Sinn ihres Briefes doch in voller Klarheit und Schärfe herausgefühlt haben?— In dieſe Gedanken verſunken, betrat ſie den Gang, der zum Stalle führte. Bedienſtete hatten vor ihr beim Eintritt die ge⸗ waltigen Flügeltüren aufgeriſſen und hinter ihr wieder zufallen kaſſen; wunderlich, daß dort am Ende des Ganges ſoeben ein gleiches geſchah Augenſcheinlich kam ihr auch von dort jemand Gestatte mir mein Spezial- Herron-FfHissurgeschäft in empfehlende Erinnerung zu Ganz ergebenst G. A. Kaub, Herren-Friseur, D 5, 1 Zzeughausplatz. (57875 Dame Cäglich friſche a. Flänffurter Bralpürſte ſucht ſchriftliche Wausarb. 5der Gefl. Angebote unt. A. K. 400 hauptpoſtl. Ludwigshafen. Umschläge, Inhalier-Apparate, Irrigateure, Krankentassen, Krankentische, Leibbinden zum Warmhalten, Luft- und Wasserkissen, Daniel Groß, P 3. 5. Nasenspüler, Schwämme, Thermometer, Ver- 57588 Flliale: 65146 Verloren 3 bandstoffe, Wärmeflaschen aus Blech und G 2, 6. Marktplatz. um Bügeln wird angenoim, 30 00 4, 13, 4 St. Silbeue damenuhr entgegen! Das war reglementwidrig, denn der eine Gang war zum Herein- und der andere zum Hinausbringen der geſattelten Pferde. Das gleiche galt auch für die Paſſanten und Stall⸗ beſucher. Es war alſo jemand, der hier nicht Beſcheid wußte, und die Stallbedienſteten hatten nicht aufgepaßt, dies Verſehen, das bei der Schmalheit der Gänge ſtreng gerügt wurde, zu ver⸗ hindern. Das Licht in den Gängen war ſpärlich, erſt näher⸗ kommend erkannte Ilka in einiger Entfernung den Grafen Hardegg. Langſam, mit dem leichten, wiegenden Schritt kam er näher. Graf Hardegg fixierte ſie, und ihr erſchien es, als blitze es plötzlich in ſeinen feſt auf ſie gerichteten Augen auf. Nun wollte es auch noch der Zufall, daß gerade an der Stelle, wo ſie aneinander vörbei muüßten, irgendein läſſiger Stallbedienſteter eines jener Hinderniſſe an die Wand gelehnt hatte. das wahrſcheinlich in der nun folgenden Gangart ſofort gebraucht werden ſollte. Der Gang war nun ſo ſchmal geworden, daß einer auf den anderen warten mußte, ehe beide ihren Weg verfolgen konnten. Er verlangſamte auch ſchon den Schritt und blieb am Ende der großen, mit Stroh umwickelten Springſtange ſtehen. Zu gleicher Zeit hatte aber auch ſie am anderen Ende Halt gemacht. Die Art, mit der er ſie anſah, reizte ſie, und unwillkürlich ent⸗ fuhr es ihren Lippen kurz und beſtimmt: „Bitte, ich warte!“ Wieder blitzte es in ſeinen Augen— daun kam er gelaſſen daher, verneigte ſich elegant, indem er bei ihr vorbeiſchritt und ſagte mit einem ſpitzbübiſchen Lächeln: „J küſſ' die Hand!“ Da lächelte auch ſie, aber ſie ſchritt eilig dahin, und dabei zürnte ſie ſich ſelbſt. Als ſie die Stalltür erreicht hatte, ſah ſie ſich unwillkürlich noch einmal um— gewiß war er längſt in den Tatterſall zurückgekehrt— aber nein, da ſtand er noch und ſchien ſie wieder zu fixieren. Jetzt drehte er plötzlich um und kam ſogar den Gang zurückgeſchritten. Dröhnend fiel die Stalltür hinter ihr zuſammen. Sie ſuchte nach Frandois Rothorns Pferden und ließ ſich dorthin führen. Was ging ſie dieſer fremde Graf an— und was ſie ihn d Ueberraſcht ſah ſie nach kurzer Zeit aber dach auf, als ſeinc Stimme plötzlich neben ihr ſagte:„Ich werde der Baronin die Pferde zeigen, damit weiß ich beſſer Beſcheid als Sie.“ Der Reitknecht verſchwand, und nun ſtanden ſie ſich ſchweigend gegenüber. 38 „Ich nehme an, gnädige Frau, daß Sie wiſſen, wer ich bin,“ 5 und verbeugte ſich leicht,„ebenſo wie ich ungefähr eine Ahnung habe, wer Sie ſind. Franzel hat mir erzählt, daß Sie oien. Geg. Belohnung abzugeb. 3021 Beethovenſtr. 7, 1 Tr.r Gummi, Wärme-Dauer-Kompressen, Zellstoff- und Verbandwatte. 82464 Hetdelderg.⸗ Straße ver⸗ ſeine Pferde ſehen wollen, und da er grad nicht da iſt, ſo laſſe ich mir das Vergnügen nicht nehmen. Außerdem,“ fuhr er mit einer ſchalkhaften Bewegung des Kopfes fort,„ſuchte ich Sie und freue mich, Sie allein zu ſprechen.“ Sie trat etwas zurück und ſah in fragend an. Graf Hardegg zog jetzt langſam und bedächtig jenen Brief aus dem Ueberſchlag ſeines Rockärmels und hielt ihr die Unter⸗ ſchrift hin. „Haben Sie das geſchrieben?“ fragte er. „Allerdings!“ „Nun, dieſen Brief habe ich vor etwa einer Stunde von Ihnen bekommen! Ich weiß, er iſt nicht für mich. Sie würden mir auch nie einen ſolchen ſchreiben— aber geleſen habe ich ihn doch— ohne die geringſten Gewiſſensbiſſe. Ich kenne Sie wie geſagt nicht, und den armen Teufel auch nicht, dem der Brief gilt. Aber im Intereſſe dieſes bedauernswerten Mannes nehme ich mir die Freiheit, Ihnen zu ſagen: Schreiben Sie ihm lieber kurz: ja oder nein. Eine ſolche Unentſchiedenheit iſt weder ſchwarz noch weiß. Das iſt eine Miſchfarbe vhne Ton, das iſt gar nichts. Eine Frau kommt ja ſo leicht über ſo etwas fort, weil ſte meiſt mit einem ſehr geringen Quantum von Herz und Gemüt begabt iſt, aber ein Mann legt ſein ganzes Leben in die entſcheidende Hand eines Weibes, das er ſucht und zu finden gemeint hat. Das ſoll dieſe achten und ehren, wenn ſie es auch nicht ganz verſteht, das Große das ihn treibt! Aber ſie ſoll ſagen: So oder ſo, das iſt ſie ihm ſchuldig, wenn es ein redlicher Kerl iſt. Und das da ſolcher, wie ich aus Ihren Zeilen wohl herausgeleſen h0.“ Ilka war blaß geworden und trat noch mehr zurück. „Und nun, meine gnädigſte Barvnin, nehmen Sie mir meine Worte und dieſe außergewöhnliche Bekanntſchaft nicht übel, und hier haben Sie Ihren Brief wieder, den Sie hoffentlich nicht ab⸗ ſchicen werden. Es tät! mir, wie geſagt, leid um den braven Mann, nicht um Sie! Eine Frau findet ſich ja mit einer er⸗ ſtaunlichen Elaſtizität durch ſolche Sachen hindurch— nicht aber der Mann—“ „Warum haſſen Sie die Frauen?“ fragte ſie plötzlich, ohne nach dem Briefe zu greifen. Er zuckte mit den Schultern.„Ich haſſe ſie nicht gerade, aber ich ſchätze ſie nicht ſehr: vielleicht iſt meine Vorſtellung von dem, was eine Frau für mich ſein könnte, zu hoch, wahrſcheinlich ein Unding, und deshalb habe ich mich damit abgefunden, ihr nie zu begegnen. Alle Frauen ſind ſchwach und zaghaft, und ich haſſe jede Schwäche!“ SCoriſetzung folgt). eneee Renee 133 * 5 4 ——— ͤ————— Fussb 56FFFFFFFFFFFFDFF * 4 lloidung eſgenor Mothode Hoohmoderne formen, exacte indinidusils Anpassung empliehit allen fennern einer gediegenen Meistararbeit qas Spezialgeschdrft feiner Massarbefton 2 J. V SCHHJJ, lotschubmachermeicter, C 2,& a Gencral-Anzeiger.(Nitta batt.) Mannheim den 24 Oktober ———— & 2,. Jol. 8854.- intaber: Auοαν, ſShẽLmN Zigene solide Reparaturwerkstaite bei schnellster Lieferung. 75“. 8854. Hauns Grassmuich Atelier fur moderue Pfotograpliie 6, 2 fnchen Ahollo- I Reater.) Lel. 3270 75880 2 Gr. Hof⸗ u. National⸗Theater Mannheim. Samstag, den 24. Okt. 1903. II. 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Freunde und Gönner sind herzlich willkommen.— Karton sind bei Mitglied Joh. Kraft, S 2, 1, erhältlich. 82378 Der Vorstand. —— Fteiwilige Zeuermchr. . Am Montag, 26. Okt. 1903. abds.-8 Uhr findet im Rat⸗ haus, III. Stock Zimmer Nr. 27 die Wahl der I. Jev auch der II. Saupileuie u. eVeeitrauensmän⸗ ner der L. und III. Co paanie ſtatt.— Die Peannſchaft wird hiermit aufgeſordert, ſich zahl⸗ teich an der Wahl zu betei i en. Wir machen auf§ 4 der Siatuten aufmerkſam, wonach zur Hülligteit der Wahl die Anweſenheit von mindeſtens der Hälfte der ſtimmberech⸗ aten Mannſchaſten erſorder⸗ ich i1. 81877 Der Verwaltungsral: E. Moſt or. afnamsae Verein tnd ennheim E..) Donnerstag, 29. Oxt. 908 abends 3¼ Uhr imm Saale des Bernhardushofes „Iustiger Abend' (Moderne Humortſien und Satnikei) Herr Marcell Salzer, Berlin. Fut Nicht uulgneder ſind Lages⸗ kartien 3 Mk..— in unſerem Buteau, in der Hot⸗Muſi'alien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in den Muſttaben andlun Th. 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Tages⸗Ordnung. Rechenſcha tea age, Vericht der Rev ſoren, Wahl des Vorſa des, Beſtinmung ber Ho edes Aus⸗ attung preiſes undBerko ung desſelben. 5. Staiuten⸗Aenderung. Maunheim, 2. Ottober 1908. 82467) Der Vorſtand. Vetein Auabenhori. Gemäß 8 9 bex Statuten ftuden die XX. ordentliche Gentral⸗Verſammlung uleres Vereins a Freitag. den 30. Ortober 1908, abends 3˙% Uhr im Nebeunmeer des FCafé„GoldnerStern“, B2, 1 atl. 4780 Jagts-Ordnung: 1. Erſtauung des Jauresberichtz 2 Re nungasgblage und Ent⸗ lauung des Rechners, 3 Auiſtellung de Vo ayſchlags, 4. Neuwahr des Vo nandes. Die Mit eder des Be eins werden zur Teilnahme an die er Ber amiilung ergebenſt ennge⸗ aden. Mannheim, 23. Oklober 1908. Der Vorſtand. —9 5 din güfe Pflege Kind 1 399408 Näheres Verlag. (WMittagblatt.) Mannheim, 24. Oktober General⸗Anzeiger. 55 7 ffer, Tafeläpfel 5 8 5 282 95 Bliliger Enkauf für Welhnachtsgeschenke! 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JJJJ ee e 2 annheim, S rosse Iuther-Feier Am Sonntag, 1. November d. J.(Reformationsfest) nachmittags genau 3 Uhr im libelungensaale des Rosengartens unter güt. Mitwirkung der Hofopernsängerin Frau Dina van der Vijter-Voisin, des Herrn Organisten Erust Dapper(Orgel) sowie von Mitgliedern der „Süngernalle“ unter Leitung des Dirigenten, Herrn Direktor K. Bartosch. 2 Festvorträge: I.„Luther auf der Feste Koburg“ Festredner: Herr Piarrer Klein, Mannbeim. 11. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Us Friedrichshafen Theaterf P 6, 20 — 4 Nenan Puahs früher C. E. Herz kunststtasse N 2, 6 am Paradeplalz II.„Der Luthergeist im Evangel. Bund“ Festredner: Herr Pfarrer Eekel, Lampertheim. Eintrittspreise: Saal 30 Pfg, Empore 20 Pfg., Balkon- loge(nummeriert) Mk. 1.— Kartenverkauf: K F. Heckel, O 3, 1, Ohrist Sillib Nachf, k„ 2a, Heinrich Futterer, Schwetzingerstrasse 101, Hermann Greiner, Mittelstrasse 66 u. am Festtage von 2 Uhr ab an der Kasse des Rosengartens. Zu dieser evang. Volksfeier ladet die Glaubens- genossen aus nah und fern mit der Bitte um recut zählreiche Beteiligung freundlichst ein 82⁴4⁴6 Der Evangellsche Bund Mannheim. 18 Vortrage von Frau Dr. phil. Sophle Eckarz über das Thema oie deutsche Frau im I8. u. l9. Jahrhundertg ihr Ahteil am Leben der Zeit. 2 8 7 Liste zum Einzeichnen liegt in der J. Hermann'schen 13 Buchhandlung aus. 82314 — der Vorträge: Freitag, den 30. Oktober ½5 bis %6 Uhr, Preis Mk..— für den ganzen Cyklus Mk..— für Einzelvorträge. Das Lokal, Wo die Vorträge stattfinden, wird noch bekannt gegeben. CCC vKKKK Aufzahme der ersten Auffahrt des Zeppelin glänzend gelungen bereits im neuen Programm von Sonatag ab zu sehen. Ausserdem: Noranen-Woche dul Lusties Alerlei (Vollständig neue, erstklassige ausgesuchte Schlager).x nba And Pracgtstücke der Kinsmathograpnie. B 888 Rormal-Wäsche! Jgede, auch die billigste Qualität zeichnet sich duroh 82454 vollständige Grösse und sauberste Confektion aus. Keine sogen. Massen-Ware. 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Der Offisier, deſſen Name verſchwiegen wird, gab eine vollſtändig an unbekannten Einzelheiten neue Darſtellung der Vorgänge in der Mordnacht, die, wie der Offizier ſich ausdrückte, die Ermordung des Königspaares erklären ſoll. Der Königsmörder erzählte nach der„B. Z. a.“:„Man hat uns, ich weiß wohl, nicht den Tod Mexanders, ſondern den Tod Dragas zum Vorwurf gemacht. Ich will Ihnen nun erklären, wes⸗ halb ſie ermordet wurde. Wir wünſchten ihren Tod nicht, ſie war von uns nicht verurteilt worden. Einen Beweis dafür mag die Tatſache liefern, daß die Ermordung Alexanders für den Tag der Grundſteinlegung des Belgrader Konſervatoriums feſtgeſetzt war, zu der der König allein erſcheinen ſollte; ſodann auf den Abend des kaufmänniſchen Balles, zu dem man Alexander allein erwartete, weil Draga wegen Unwohlſeins ihn nicht begleiten konnte; endlich auf Zu dieſem Feſte aber erſchien Draga mit dem König, und wir ſchoben die Vollſtreckung auf, weil wir nur das Leben des Königs„haben“ kvollten. Als wir dann in der Nacht in den Konak drangen, waren wir entſchloſſen, Dragas Leben zu ſchonen. Aber man muß ſich Rechenſchaft geben von dem Seelen⸗ zuftand, in dem wir uns befanden, als wir den Mann und die Frau zuſannmnen, in einem Winkel kauernd, antrafen. Zwei Stunden lang waren wir, da das elektriſche Licht abgeſchnitten worden war, im Finſtern durch den Palaſt geirrt, Moß mit Kerzen leuchtend, die wir von einem gegenüber dem Palaſt wohnerden Krärter holen laſſen mußten. Zwei Stunden! Kann man ſich ausmalen, was dieſe zwei Stunden für uns bedeuteten und in welchem Zuſtande der Erregung wir uns befanden!? Als Alexander endlich aus ſeinem Verſteck hervortrat, klammerte ſich Draga an ſeinen Leib. Wir konnten des⸗ halb den einen ohne die andere nicht töten.(11) Man feuerte, und alle beide wurden getroffen. Aber wir wollten den Tod der Frau nicht. Wir begehrten bloß das Leben des Mannes, der das Land entehrt und ruiniert hatte. Wäre das elektriſche Licht nicht ausgelöſcht worden, hätte der Adjutant Alexanders, anſtatt uns zwei Stunden durch den Palaſt herumirren zu laſſen, uns ſofort zum Verſteck des Königspaares geführt, ſo wären wir zweifellos mit kaltem Blute vorgegangen. Wir hätten das Weiß vom Manne entfernt, nur dieſen getötet, der allein verurteilt war, u. die Witve, die dem Lande nicht mehr ſchaden konnte, davongefagt. Aber nach der zweiſtümdigen Erregung waren wir nicht mehr Herr unſerer ſelbſt. Begreifen Sie jetzt? — Der Einbrecherkönig in Haft. Die Verhaftunng des„Ein⸗ Hrecherkönigs“ Kirſch in Berlin, iſt der Polizei don Schöneberg zu danken. Kirſch war nach ſeinem letzten Ausbruch aus dem Deſſauer Unterſuchungsgefängnis, wo er wegen des Einbruchs in die dortige Landeshauptkaſſe internjert war, nach Berlin geflüchtet. Hier trat er ſofort wieder i Aktien. Die Haare ließ er ſich kurz ſcheeren und rot färben, den Schnurrbart ließ er ſich gang abneh⸗ men und ſchaffte ſich vollſtändig neue Kleidung an. So glaubte der gefährliche Eintzrerher, vor allen poltzeilichen Nachſtellungen ſicher zu ſein und ſammelte wieder eine regelrechte Bande um ſich In der Schönhauſer Alee wurde eine Art Zentrale hergerichtet. In einem Hauſe hinter der Verbindungsbahn mietete 72 95 925 dem 5 men Hoffmann eine Vorderwohnung von inmmern. ausirau“ waltete die Geliebte des Berbrechers, die gleichfalls der ſefl Oif. u. Nr 8058 d. Erd 1 Paligzei in die Hände gefallen iſt. In der Schönhauſer Allee wurden Idie Pläne zu neuen Taten geſchmedet. Bald dwurde die Polizei auf die fartgeſetzten Geldſchrankeinbrüche aufmerkſam, und nach der Art und Weiſe, in der die Verbrechen verübt wurden, war nur an⸗ zunehmen, daß ſtets ein⸗ und dieſelbe Bande als Urheber in Be⸗ tracht kommen konnte. Trotz ſeiner äußeren Umgeſtaltung ſollte aber Kirſch durch den Kriminalwachtmeiſter Vierbaum vom Schöne⸗ berger Polizeipräſidium erkannt werden. Der Wachtmeiſter ſah den Langgeſuchten Verbrecher eines Tages auf der Straße und er⸗ kannte ihn ſofort. Er verfolgte ihn, ſtellte feſt, daß er in der Schön⸗ hauſer Allee wohnte und ließ ſein Haus vier Wochen hindurch be⸗ ohachten. Als der Kriminalwachtmeiſter geſtern endlich in der Wohnung Kirſchs erſchien, leugnete dieſer anfangs, der Einbrecher⸗ könig zu ſein. Schließlich gab er aber zu, Kirſch zu heißen. Er folgte willig dem Wachtmeiſter und deſſen Begleiter. Auf dem Schöneberger Polizeipräſidium wurde er dann vom Kriminalkom⸗ miſſar Sander einem Verhör unterzogen. Kirſch leugnete auch diesmal alles ab. Bei einer Durchſuchung des Verbrechers wurde eine Photographie gefunden, die ihn inbezug auf den großen Kaſſen⸗ Ddiebſtahl in Leipzig, bei dem ſeinerzeit etwa 100,000 Mark geſtoh⸗ len wurden ſtark belaſtet. Welche Verbrechen Kirſch in der Zeit ſeines letzten Aufenthaltes in Berlin verübt hat, wird erſt im Laufe der(veiteren Unterſuchung ermittelt werden können. Kirſch hat noch eine Strafe von ſechs Jahren Zuchthaus zu verbüßen, und außerdem wird noch wegen des Einbruchs in die Landeshaupt⸗ kaſſe in Deſſau das Urteil über ihn gefällt werden Der Staatsan⸗ walt des Deſſauer Landgerichts, der von der Verhaftung Kirſchs unterrichtet wurde, hat die telegraphiſche Anweiſung ergehen laſſen, den Verhafteten umgehend unter ſicherer Vewwachung nach Deſſau zit transportieren. Kirſch wurde anfolgedeſſen geſtern nachmittag mit dem um 3,55 Uhr vom Anhalter Bahnhof crbfahrenden Zug nach Deſſaul geſchafft. Drei Kriminalbeamte, unter ihnen Wacht⸗ meiſter Vierbaum, ſchafften den Einbvocher in einer Aukomodil⸗ droſchke nach dem Bahnhof. Als Kirſch gefeſſelt wurde, ſagte er: „Nanu, macht aber keen Theater! — Verſuche an Hingerichteten. Aus Newyork wird uns be⸗ richtet: An ſieben zum Tode Verurteilten, die im Singſing⸗Ge⸗ fängnis der Hinrichtung entgegenſehen, will Dr. George 15 Shrady, der Totenſchauer der Stadt Newyork, Verſuche machen, durch die feſtgeſtellt werden ſoll, ob Verbrecher, die durch den elektriſchen Strom hingerichtet werden, furchtbare Qualen er⸗ leiden, bevor ſie tot ſind. Dr. Shrady iſt feſt überzeugt, daß die Hinrichtung durch Elektrizität eine unmenſchliche Grauſamkeit iſt. Er behauptet, daß die elektriſchen Schläge nicht den Tod herbeiführen und daß dieſer erſt bei der Sektion durch die Aerzle eintritt. Nach ſeiner Meinung iſt es in faſt allen Fällen mög⸗ lich, Perſonen, die dem elektriſchen Strom im Singſing⸗Ge⸗ fängnis unterworfen wurden, wieder zu beleben und er führte an, daß in einigen Fällen, in denen dieſe Wiederbelebung tat⸗ ſächlich ſtattgefunden hat, die Perſonen grauſige Schilderungen des Todeskampfes bei Anwendung der Elektrizität geben. Ein Fall iſt zu ſeiner Kenntnis gekommen, in dem ein Verbrecher, ein gewiſſer W. C. Tapylor, nach dem elektriſchen Schlag wieder zu ſich kam und dann durch Chloroform getötet wurde, indem die Aerzte ihn niederhielten, während das Betäubungsmittel an⸗ gewandt wurde. In dem Fall eines gewiſſen William Kemmler wurde der Körper, nachdem der erſte Schlag keine tötliche Wir⸗ iung getan, das zweite Mal grauenhaft verbrannt, und ſelbſt dann noch zeigte er Lebenszeichen, als die Aerzte das Gehirn ſezierten. Den bevorſtehenden Hinrichtungen will Dr. Shrady aun beiwohnen, und nachdem die Delingnenten von den Gerichts⸗ Geg Rleider u. Stieſel kauft u. verk. Dambach, s 2, 11. 4200 flein durchtränkte Scherzbanknote, ſog. Blüte, zu jedem Preise Reformbeinkleider für Madchen jed. Atters. behörden für tot erklärt ſind, will er Verſuche an ihnen machen, um zu zeigen, daß ſie wiederbelebt werden können. Wenn ihm dies gelingt, ſo wird die wahrſcheinliche Folge die Abſchaffung der elektriſchen Hinrichtung im Staate Newyork, für die eine große Zahl Aerzte ſo lange Zeit lebhaft agitiert haben, ſein. — Der Erpreſſer in der Falle. Auf eigenartige Weiſe hat die Polizei in Nürnberg einem Erpreſſer das Handwerk ge⸗ legt. Eine dort anſäſſige Rentierswitwe erhielt vor einiger Zeit einen Brief, worin ſie aufgefordert wurde, an einer näher be⸗ zeichneten Stelle 1000 Mark zu hinterlegen, widrigenfalls ihre beiden Häuſer in die Luft geſprengt werden würden. Das Schreiben war unterzeichnet:„Der Hauptmann der ſchwarzen Bande“. Die benachrichtigte Polizei hatte nichts eiligeres zu tun, als an dem betreffenden Orte eine mit 30 Prozent Höllen⸗ hinterlegen. Der Abholer verbrannte ſich daran die Finger und an dieſem Kennzeichen wurde er bald darauf in der Perſon eines achtund⸗ zwanzigjährigen Arbeiters ermittelt. Er hatte ſich jetzt wegen Erpreſſungsverſuchs vor der Nürnberger Strafkammer zu ver⸗ antworten. Das Gericht verurteilte ihn zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis. Frachtbriefe 9. aller Art, ſtels vorrätig in der 5. Bddslde Buchdruckerei. Umsonst! erhalten Sie unsere Sprechmaschine „Chronophon“, wenn Sie auf eine bestimmte Anzahl achter Favorlte- 5 Platten monatl. 2 St. abon- nieren Die echten Favorite- Platten kosten i jed Gesch. M.—, nur bei uns bekommensie einen Apparat gxratis. Deutsche Cürongpbon-Geseplschalt U. b.., Darmstadl. Die Apparate sind ohne Kaufzwang zu besichtigen bei Bold& Rölz, Meerfeldstr. 30 Ausschneiden und einsenden an Bold& Rölz, hler. Führen Sie mir ohne jeden Kaufzwang ihre Sprech- maschine„Chronophon“ vor und zwar zwischen „„„„„„„„„„ General⸗Anzeiger — 12. Seite.(Mittagblatt.) al U Llelder-, Tuch- u. 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