Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zetle... 25 Pfg. Auswärtige Inſergte 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Badiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und umgebung. che Neueſte Nach Anabhzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. (Nannheimer Volksblatt.) Telegrann⸗Adbeſe „General⸗Anzeiger Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 500. Montag, 26. Oktober 1908. (Abendblatt.) Ser! . Morgen iſt der Tag der Entſcheidung! Wenn wir auch überzeugt ſind, daß jeder von Euch ſich bereits ſein Urteil gebildet hat, ſo richten wir doch einen letzten Appell an alle diejenigen, welche da wünſchen, daß auf dem Rathauſe in der ſeitherigen, vernünftigen und von großen Ertolgen begleiteten Weiſe weitergearbeitet wird, daß ſie alle ihre Stimme für die von uns vorgeſchlagenen bewährten Männer abgeben. unſer Wahlzettel beginnt mit„Leopold Anselm.“ Nicht die Sozialdemokratie ſoll die ſtädtiſchen Geſchicke leiten. Nicht eine Gruppe von Sonderintereſſenten, verſtärkt durch Zentrumsleute, ſoll dort oben auf dem Rathauſe ſchalten und walten. Nein! die bewährten Männer der vereinigten liberalen Parteien, die nur das Gemeinwohl im Auge hahen, und ein Verſtändnis für die Aufgaben einer Großſtadt und die Bedü ſchaft beſitzen. rfuiſſe einer fortgeſchrittenen, intelligenten Bürger⸗ Komme jeder zur Wahlurne. Unſer Sieg ſoll ein glänzender werden! Die Wähler werden dringend erſuch Gebrauch zu machen, um die Agitation zu erleichtern. Mannheim, den 26. Oktober 1908. Das Wahlkomitee der vereinigten bürgerlichen Parteien. t, von ihrem Wahlrecht, wenn irgend möglich, ſchon zwiſchen 12 und 2 Uhr Nach dem Sturm. (Von unſerem Wiener Korreſpondenten.) 8 tz. Wien, 24. Oktober. Erſt jetzt beginnt man in Oeſterreich⸗Ungarn erleichtert aufzuatmen. Die Kriegsgefahr, die ſich drohend erhoben hatte, ſcheint gebannt zu ſein, und die Diplomaten hoffen, die noch beſtehenden Schwierigkeiten durch Verhandlungen zu beſeiti⸗ gen. Das Projekt einer neuen Konferenz der Berliner Signatarmächte ſchrumpft allerdings immer mehr zuſammen und die Geſchichte dürfte es nur als eine der vielen unaus⸗ geführt gebliebenen Anregungen zu verzeichnen haben. Die boreilige Veröffentlichung des Programms hat der Türkei auf das Deutlichſte bewieſen, daß ſie am ſchlechteſten fahren würde, wenn ſie lange, und breite Erörterungen über die ver⸗ änderten Verhältniſſe zuließe. Eine Konferenz wäre die ge⸗ eignetſte Veranlaſſung, Anſprüche zu erheben, deren Erfüllung einer Beeinträchtigung des osmaniſchen Reiches gleichkäme. Da das beſte Mittel zur Vereitlung einer Konferenz die Ver⸗ ſtändigung zwiſchen der Türkei und Oeſterreich⸗Ungarns einer⸗ ſeits und Bulgarien andererſeits iſt, war es für Freiherrn von Aehrenthal nicht allzuſchwer, die von ihm geförderten Spezial⸗ vereinbarungen in die Wege zu leiten. In Konſtantinopel haben die leitenden Staatsmänner trotz der freilich ſehr über⸗ trieben dargeſtellten antiöſterreichiſchen Demonſtrationen und der nicht weniger aufgebauſchten Boykottbewegung gegen öſterreichiſche Waren genug ruhige Ueberlegung bewahrt, um ähren Vorteil zu erkennen und ihn feſtzuhalten. Der bulga⸗ riſche Miniſter des Aeußern Paprikow iſt gleichfalls ein be⸗ ſonnener Politiker der ſich durch Kriegsrufe nicht irre machen läßt und mit dem man ein vernünftiges Wort reden kann. Auch von Deutſchland und Italien wurde die ſelbſtändige Einigung zwiſchen Wien, Sofia und Konſtantinopel eifrig be⸗ fürwortet und tatkräftig unterſtützt, ſo daß die Verhand⸗ lungen bereits beginnen konnten. In Kreiſen, die einen Ein⸗ Wo ein Wille iſt, da gibt es auch einen Weg! dürfte ſich zuletzt als richtig erweiſen. Von Rußland wird die ſchwindende Wahrſcheinlichkeit einer Konferenz kaum ehrlich bedauert werden. Herr von Iswolsky dürfte die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die Oeffnung der Dardanellen für Kriegsſchiffe jetzt nicht zu er⸗ reichen iſt und mit dieſer Hoffnung fällt auch das Intereſſe an der feierlichen Tagung eines hohen diplomatiſchen Rates. Der arme Iswolsky ſteht übrigens auf ſehr ſchwachen Füßen; die Zahl der Gegner des„Dummkopfes“— die Bezeichnung ſtammt aus dem einflußreichſten St. Petersburger Journal — gewinnen in Rußland von Tag zu Tag an Anhang. Schon taucht wieder Herr von Witte auf der Bildfläche auf und der ehrgeizige Tſcharikow ſieht ſich bereits auf dem Platze eines Gortſchakows. In Wien hat man allen Grund der Amtswirk⸗ ſamkeit des ruſſiſchen Miniſters eine längere Dauer zu wünſchen, obgleich er die von dem feinſinnigen Grafen Loba⸗ now und von Murawiew eingeleitete Gemeinſchaft Oeſterreich⸗ Ungarns mit dem Zarenreich in der Behandſung aller Fragen des europäiſchen Orients durch die Anlehnung an England er⸗ ſetzt hat. Aber die Erfahrung lehrt, daß ſelten etwas Gutes nachkommt und ſchließlich konnte man ſich mit Iswolsky doch leidlich verſtändigen. Umſo erfreulicher iſt die Beſſerung der Stimmung in Italien, wo Tittoni und mit ihm das ganze Miniſterium Giolitti von den chauviniſtiſchen Organen heftig angegriffen worden ſind Tittoni iſt zu danken, daß die Be⸗ ztehungen zwiſchen Wien und Rom eine weſentliche Feſtigung erfahren haben; ſein loyales Verhalten in den letzten Wochen wird ihm in Oeſterreich⸗Ungarn hoch angerechnet. Vorläufig wird es zwar nicht möglich ſein, das Werk der Annäherung und Verſtändigung durch die Reiſe des Thronfolgers Franz Ferdinand nach Rom zu krönen, doch wir können trotz der amt⸗ lichen Ableugnungen verſichern, daß die Unterhandlungen mit der päpſtlichen Kurie im beſten Zuge ſind und man gibt ſich in Rom der Erwartung hin, die Hinderniſſe, die dem Beſuche der katholiſchen Fürſten am Königshofe entgegenſtehen, in ab⸗ ſehbarer Zeit zu beheben. Grollend ſteht eigentlich nur England bei Seite. In Serbien wirken die engliſchen Gelder Wunder, denn ſie ſchaf⸗ fen die materiellen Vorausſetzungen ür die Rüſtungen und für die ſorgſam vorbereiteten Demonſtrationen. Wie ſehr man in London die Belgrader Politiker gegen Oeſterreich⸗Ungarn auf⸗ zuhetzen beſtrebt iſt, erfährt man am beſten aus der engliſchen Preſſe.„Daily Telegraph“ ſchrieb zum Beiſpiel geſtern: „Serbien darf nicht zögern, ſeine naljonale Sache energiſch in die Hand zu nehmen, es möge ſich nicht nur mit Montenegro ſondern auch mit der Türkei zu einem Schutz und Trutz⸗ bündnis gegen Oeſterreich⸗Ungarn verbünden.“ Da Frank reich gegenwärtig jedoch für die Aufrechterhaltung des Frie⸗ dens eintritt, ſo iſt den Wühlereien Albions kein allzu großes Gewicht beizumeſſen. Serbien tut wohl noch immer ſo, als wollte es den Habsburgerſtagt verſchlingen und es hat ſich ſogar mit Montenegro verbündet; indes zwei Zwerge geben keinen Rieſen, nicht einmal einen ſtarken Mann. Augenblick⸗ lich weilt in Belgrad Herr Vukotic, der Sendling des Fürſten Nikolaus, der wie ein Meſſias empfangen wurde. Nur Schade, daß er mit jenem Manne identiſch iſt der bisher in Montene⸗ gro gegen die Serben am feindlichſten geſinnt war und der den letzten großen Cettinjer Hochverratsprozeß ins Rollen brachte. Trotz der Abenteuerluſt des halbtollen jungen ſerbi⸗ ſchen Kronprinzen darf man erwarten, daß es Serbien fetzt bei der Großſprecherei und Großtuerei bewenden laſſe und daß unüberlegte Streiche unterbleiben. Dies alles berechtigt zu einem gewiſſen Optimismus, der nach den Wochen des Zweifels erlöſend wirkt Politische Aebersſeht. *Manunheim, 26. Oktober 1908. Frauenſtimmrecht. g. In Berlin haben neben den Sozialdemokraten hekannt⸗ lich auch die radikalen Frauenſtimmrechtlerinnen gegen das beſtehende Wahlrecht zum preußiſchen Landtage demonſtriert. Es wurde eine Reſolution angenommen, deren Schlußſaß ſich für das al ßgemeine,gleiche, direkre und gehei me Stimmrecht ausſpricht. Der Schlußſatz lautet: ö„Da ein Parlament, das aus einem auf Geld⸗ und Geſchlechts, borrechten baſierenden Wahlrecht hervorgegargen iſt, niemals im⸗ ſbande ſein wird, die Forderungen der breiten Maſſen des Volkes zu erfüllen, ſo bezeichnet die Verſammlung als Vorbedingung aller ſogialen und kulturellen Refſormen in Preußen und als wichtigſte Forderung die Abſchaffung des Dreiklaſſenwahlſyſtems und deſſen Erſatz durch das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahylrecht für beide Geſchlechter ſowie eine gerechte Wahlkreisein⸗ beilung.“ 590 Dieſe Unentwegtheit trägt den radikalen Frauen hohes Lob bei der—Sozialdemokratie ein. Voll Entzücken über dieſen ſo ziel⸗ und zweckloſen Radikalismus, der aller⸗ dings der Sozialdemokratie ſehr weſensverwandt iſt, ſchreibt die„Münch. Poſt“:„Während freiſinnige Männer zu ſchwa belnden Waſchweibern werden, betatigen Frauen hier einen politiſchen Mannesſinn.“ Werden die Berliner Frauenſtimm⸗ rechtlerinnen ſtolz ſein auf ein Lob aus ſolchem Munde]! Nach demſelben Blatte hat Frau Minna Cauer„die Wadelſtrümpf⸗ ler des Freiſinns blutig gegeißelt“. Man denkt unwillkürlich an die blutige Roſa und die noch blutigeren Claras und Ottilien. Frau Cauer hat allerdings tüchtig dreinge⸗ ſchlagen, der Freiſinn bekommt ſeine Hiebe weil er nicht auch ſo„grandioſe“ Demonſtrationen für die Wahlrechtsreform veranſtaltet hat. Die Lammsgeduld des Bürgertums trage die Hauptſchuld an der reaktionären Vorherrſchaf: in Preußen. Ein Liberalismus, der ſich mit den Konſervativen geeinigt hat. verdiene kein Vertrauen. Zum Schluß ſetzt Frau Cauer ihre 1 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 26. Oktober. ganze Hoffnung auf die Sozialdemokratie: deren enigen Abgeordneten werde der entſchiedene Kampf gegen das Dreiklaſſenwahlunrecht vorbehalten bleiben. Die Frauen ſind alſo glücklich bei der Soz 5 ſie ſich dort wohl fü ſie auch rech len, uns ſoll es recht ſein. Vielleicht paſſen ut dahin. Ihre Forderungen verraten denſelben Mangel an itiſchem Augenmaß, atmen denſelben unbeküm⸗ merten radikalen Geiſt, wie die der Sozialdemokratie. Es braucht garnicht auseinandergeſetzt werden wie zwecklos es in der gegenwärtigen politiſchen Situation iſt, Reſolutionen wie die der Verliner radikalen Frauen zu faſſen. Das ſind leere Demonſtrationen, die einen großen Mangel an politiſcher Erziehung und an realpolitiſchem Verſtändnis verraten, dema⸗ gogiſche Demonſtrationen nach ſozialdemokratiſchem Muſter, die nur Waſſer auf die Mühlen der reaktionären Gegner der Frauenbewegung leiten. Darum gerade bedauern und ver⸗ Urteilen wir ſie. Die Forderung nach radikaler Einführung des Frauenwahlrechts zu den politiſchen Körperſchaften, die Liaiſon mit der Sozialdemokratie wird weder bei den bürger⸗ lichen Parteien noch bei den bürgerlichen Frauen die Sympa⸗ thien für die Frauenſtimmrechtsbewegung erhöhen, deren gute, berechtigte und entwicklungsfähige Keime wir keinen Augenblick verkannt haben. Die Frauenrechtlerinnen ſollten ſich mäßigen, wenn ſie etwas erreichen wollen, und ſollten die gefährlichen Beziehungen zur Sozialdemokratie aufgeben. Die werden ihrer Sache nicht nützen, ſondern gerade in den Kreiſen ſchaden, auf deren Sympathie und Mitarbeit ſie angewieſen ſind. Der blutige Geißelhieb der Frau Cauer wird die Frei⸗ ſinnigen nicht dazu treiben, eine Forderung ſich zu eigen zu machen, die heute nicht erfüllbar und deren politiſche Folgen heute nicht überſehrbar, radikale Frauen wie Frau Cauer und Gefolge würden für den Liberalismus vermutlich ein ſehr zweifelhafter Gewinn ſein. Viel eher erwarten wir, daß der ſchonungsloſe Ueberſchwang der Berliner Frauendemonſtra⸗ tion, die taktloſe Kritik der Frau Cauer am Freiſinn, das darauf erfolgende Beifallsgeheul der Sozialdemokratie die Willigkeit des Liberalismus dämpfen wird, was berechtigt und 1 55 im Programm der Frauenſtimmrechtlerinnen, zu fördern. 0 Unfehlbarkeit und Modernismus. „Nachdem der Syllabus Pius IX. erſchienen war, erhob ſich die Frage, ob er eine Kundgebung der unfehlbaren Auto⸗ kität ſei, Ausfluß des unfehlbaren Lehramtes. Die Frage iſt Umſo bedeutſamer, ſeit das vatikaniſche Konzil die Unfehlbar⸗ keit des Papſtes zum Dogma erhoben hatte. Die Jeſuiten⸗ ſchule hat herauf bis in die neueſte Zeit den Syllabus als un fehlbare Enuntiation des Papſtes betrachtet und verteidigt, aber nun dem Drang der Umſtände folgend, dies fallen laſſen. Hat doch ſelbſt die allein katholiſche Partei, das Zentrum, be⸗ denklichen Sätzen jener Geſamtverfluchung der modernen Zeit katſächlich ſeine Anerkennung gezollt. Jahrzehnte wogte der Kampf um die Bedeutung jenes Schriftſtückes. Und Rom ſchwieg!“ So beginnt ein Aufſatz im 20. Jahrhundert, dem Organ des deutſchen Reformkatholizismus, der dann fortfährt: Dasſelbe Schauſpiel wiederholt ſich heute. Kaum war der Syllabus Pius X. und ſeine Moderniſten⸗ Enzyklika erſchienen, begann auch ſchon der Streit über die Tragweite der beiden Dokumente. Da erſchien ein Buch pvon Prälat Heiner, dem Kirchenrechtler der Freiburger Univerſität, der dem Syllabus als ſolchem die dogmatiſche Be⸗ deutung abſprach, nur einzelnen Sätzen auf Grund von Re⸗ geln, die Kanoniſten, Kaſuiſten und Dogmatiker ſich ausge⸗ dacht, unfehlbare Bedeutung zuerkannte. Das Buch war ge⸗ ſegnet vom Papſte, der es nach der Verſicherung Merry del Vals huldvollſt entgegengenommen hatte. Zu gleicher Zeit hatte Profeſſor Michelitſch in ſeinem Buche über Syllabus und Enzyklika behauptet, die Strafandrohungen, das Motuproprio des Papſtes im November 1907 ließen keinen Zweifel, daß der Papſt den beiden Schriftſtücken Unfehlbarkeit vindiziere. Und das Buch iſt geſegnet u. empfohlen vom Staatsſekretär Merry del Val. Albert Ipanet hat ſich nun in einem eingeſchriebenen Briefe keck an den Papſt ſelbſt gewandt mit der demütigen Frage, ob Pius X. den Syllabus und die Enzyklika kraft ſeiner päpſtlichen Unfehlbarkeit erlaſſen hat. Es liegt auf der Hand, daß die Antwort auf dieſe Frage für die katholiſche Kirche von höchſter Wichtigkeit iſt. Das 20. Jahrhundert aber hat doch nicht viel Hoffnung auf eine bün⸗ dige Antwort. Es meint wehmütig:„Der Tor! Rom beant⸗ wortet ſolche Fragen nie.“ Die Arbeitgeberpartei. In der„Münch. Allgem. Ztg.“ beſpricht der national⸗ liberale Abgeordnete Streſemann die bekannten Pläne der][Frage„in ihrem ganzen Umfange“ behandle. Den Gipfel Herren Manck und Tille und kommt zu folgender Schluß⸗ folgerung: Zwei Wege ſind meiner Meinung nach vorhanden, die dem bevechtigten Wunſch der Induſtrie, im Zeitalter des allgemeinen Wahlrechts in den Parlamenten ſtärker vertreten zu ſein, zur Erfüllung berhelfen könnte. Ein über das ganze Reich ſich erſtreckender Bund gewerblicher Arbeitgeber würde kaum eine ſolche Kenntnis der einzelnen Perſönlichkeiten und der ſpeziel⸗ len Verhältniſſe der Wahlkreiſe ſich aneignen können, daß ſeinen Vorſchlägen allg-meine Beachtung geſchenkt werden würde. Die Induſtrie hat aber in den beſtehenden geographiſch zuſammen⸗ geſetzten induſtriellen Landesverbänden Organiſationen, die ſehr wohl ihren Wirkungskreis dahin erweitern können, daß ſie führende Perſönlichkeiten aus der Induſtrie ſelbſt ohne An⸗ ſehen der Parteiſtellung veranlaſſen, ſich zur Uebernahme einer Kandidatur bereit zu erklären, und dadurch die Zahl der Män⸗ ner aus der Praxis vermehren, die in den Parlamenten tätig ſind Sie werden auch auf die Wahlen Einfluß nehmen kön⸗ nen, wenn ſie nicht nur Fragen der Sozialpolitik, ſondern auch wirtſchaftliche Fragen in ihr Programm einbeziehen. Innerhalb eines großen deutſchen Bundes gewerblicher Arbeit⸗ geber werden die Gegenſätze unverſöhnlich aufeinanderprallen; in den einzelnen Gebieten jedoch, in Bayern, Süddeutſchland, Sachſen, Rheinland, Weſtfalen, Oſtdeutſchland, werden die dort beſtehenden geographiſch abgegrenzten induſtriellen Or⸗ ganiſationen ſich ſehr wohl auf ein gemeinſames großes Pro⸗ gramm vereinigen und den politiſchen Parteien Perſönlich⸗ keiten zuführen können, welche der Induſtrie in der Geſetz⸗ gebung von Nutzen ſind. Dieſe Perſönlichkeiten würden in einzelnen Bezirken Rheinland⸗Weſtfalens mehr den Charakter der Großinduſtrie zum Ausdruck bringen, ſie würden in anderen Landesteilen die dort in der Induſtrie vorherrſchende Anſicht vertreten. Daß es ſich hierbei nicht um ausgeklügelte Theorien handelt, beweiſen die Erfolge, die der Verband Sächſiſcher In⸗ duſtrieller in dieſer Richtung erzielt hat. Noch vor einem Jahr⸗ zehnt war das Königreich Sachſen eine konſervativ⸗agrariſche Domäne, während die Induſtrie nur verhältnismäßig geringe Bedeutung in der Geſetzgebung beſaß. Heute finden ſich Dank der Tätigkeit des Verbandes unter den 82 Mitgliedern der ſächſiſchen 2. Ständekammer über 30 Induſtrielle und unter dieſen 27 Mitglieder des Verbandes Sächſiſcher Induſtrieller. Die ſächſiſche nationalliberale Landtagsfraktion zählt gegen⸗ wärtig unter ihren 32 Mitgliedern 21 Vertreter von Handel, Induſtrie und Gewerbe. Was hier erreicht iſt, ſollte ſich— wenn auch nicht in gleicher Weiſe, ſo doch in ähnlicher— auch anderwärts erreichen laſſen. Durch die letzten Reichstagswahlen ſind Hochburgen der Sozialdemokratie zurückerobert worden, und gerade in den Wahlkreiſen, wo ein lebhafter Gewerbefleiß früher der Sozialdemokratie oft zum Siege verhalf, hat die Aufſtellung eines Mannes aus Handel, Induſtrie und Gewerbe vielſach zur Zurückeroberung des Wahlkreiſes beigetragen. Das Zuſammenwirken der induſtriellen Landesorganiſativnen mit den maßgebenden bürgerlichen Parteien wird von ſelbſt dazu führen, daß mehr Perſönlichkeiten aus der Induſtrie in den Reichstag entſandt werden; denn die Parteien begrüßen es nur freudig, wenn ihnen ſolche Kräfte zugeführt werden. Das alte Spiel. Infolge einiger energiſcher Aeußerungen in deutſchen Preßorganen, deren offiziöſer Charakter betont wird, hatte es vorübergehend den Anſchein, als wolle Frankreich von Marokko ablaſſen und dem lange genug in Verwirrung erhaltenen Jande die Rückkehr in geordnete Zuſtände freigeben. Wer ſich dieſer Hoffnung hingegeben hatte, iſt in den letzten Tagen gründlich enttäuſcht worden. Die Schüchternheit, die nach der Vergewaltigung deutſcher Legionäre und Konſulatsbeamten in Caſablanca auf franzöfiſcher Seite zu bemerken war, iſt längſt gewichen. Mit ſtaunenswertem Mute beginnen die Franzoſen ihr altes Spiel von neuem. Deutſche Dampfer in marokkaniſchen Häfen werden nach wie vor durch den Ueberwachungsdienſt franzöſiſcher Beamten beläſtigt, in Caſablanca werden ſehr wenig Truppen eingeſchifft, auf franzöfiſches Betreiben wird durch Zurückziehung der marok⸗ kaniſchen Truppen die Alleinherrſchaft der franzöſiſchen Polizei in den Hafenſtädten etabliert, an Zwiſchenfällen iſt kein Mangel. Das frivole Spiel mit Nachrichten be⸗ ginnt aufs neue: franzöſiſche Blätter laſſen ſich aus Marrakeſch melden, daß man dort Abdul Aſis wieder auf den Schild hebe, und die„Agence Havas“, die Meiſterin der Preßverwirrung, gibt die Nachricht weiter. Hand in Hand mit dieſen Manövern gehen die fragwürdigen Künfte der diplomatiſchen Höflichkeit, der Beſchwichtigung und des Hinausſchiebens. Der deutſch⸗franzöſiſche Zwiſchenfall von Caſablanca ſoll dem Haa⸗ ger Schiedsgericht vorgelegt werden; damit das Gras recht lang wachſe, wünſcht Frankreich, daß das Schiedsgericht die dilatoriſcher Politik aber bezeichnet die neue franzöſiſch⸗ ſpaniſche Note, die jetzt endlich den Signatarmächten der Alge⸗ cirasakte zugeſtellt iſt. Am 31. Auguft d. J machte die„Nord⸗ deutſche Allgemeine Zeitung“ zur Freude aller Befürworter einer der nationalen Würde entſprechenden deutſchen Aus⸗ landspolitik bekannt, daß die deutſche Regierung für die Anerkennung Mulay Hafids eingeſetzt habe, 14 Tage ſpäter lag die erſte franzöſiſch⸗ſpaniſche Note vor. Nach 8 Tagen übergab Herr von Schoen die deutſche Antwortnote. Das war am 22. September. Und erſt am 20. Oktober, volle vier Wochenſpäter, tut Frankreich einen weiteren Schritt, der aber nicht die Spur einer Klärung und keinerlei Ausſicht auf definitive Ordnung und Beruhigung in Marokko bringt. Frankreich und Spanien wollen ſich in dem von dem Doyen des diplomatiſchen Korps in Tanger an Mulay Hafid zu rich⸗ tenden Schreiben vorbehalten, eine Entſchädigung für die Er⸗ mordung ihrer Staatsangehörigen und obendrein die Zurück⸗ erſtattung ihrer militäriſchen Ausgaben zu fordern, während die für Marokko weniger koſtſpielige Tötung dreier italienſcher Arbeiter in Caſablanca mit Stillſchweigen übergangen wird. Seine wahren Abſichten enthüllt Frankreich ungeniert mit der „Wahrung des Rechtes jeder Macht, die Regelung von Fragen, die ſie allein berühren, für ſich allein zu verfolgen“. Das heißt: Frankreichlegt Mulay Hafid die finan⸗ ziellen Daumenſchrauben an, die ihn in die gleiche Situation wie den Exſultan bringen werden. Keine dritte Macht hat ſich einzumiſchen.. Es wäre an der Zeit, daß den immer offener zutage tretenden franzöſiſchen Be⸗ ſtrebungen gegenüber deutſcherſeits die am 9. September in der„Süddeutſchen Reichskorreſpondenz“ erfolgte Kund⸗ gebung realiſiert würde. In dieſer offiziöſen Auslaſſung hieß es bekanntlich,„Deutſchland bleibe diejenige Macht, die nächſt Frankreich und Spanien ihren marokkaniſchen Rechten und Intereſſen beſondere Aufmerkſamkeit zuwende und ſich gerade dann melde, wenn man ſie fein leiſe ausgeſchaltet zu haben glaube.“ PDeutsches Reich. —(Die Weinſteuer) ſoll nach dem Entwurf des Reichsſchatzamtes 50 Millionen Mark bringen. Die Steuer iſt bekanntlich als Staffelſteuer gedacht. Im Land⸗ wirtſchaftsminiſterium findet am 31. Oktober eine Verhand⸗ lung über das neue Weingeſetz ſtatt, zu dem auch Weinbau⸗ intereſſenten eingeladen ſind. Es wird ſich bei dieſer Kon⸗ ferenz in erſter Linie darum handeln, die räumliche und zeit⸗ liche Beſchränkung der Zuckerung feſtzuſetzen.— In Mainz iſt ein Rheingau⸗Weinbauverein gegründet wor⸗ den zur Vertretung der Intereſſen und zur Abwehr der Weinſteuer. Ein Aufruf an die Rheingauer Bevölkerung fordert zur Einſprucherhebung auf. —(Gegen die Budgetbewilliger.) Eine Parteiverſammlung in Benrath(Rheinland) beſchloß:„Die heutige Verſammlung ſtellt ſich vollſtändig auf den Boden der Vorſtandsreſolution des Nürnberger Parteitages. Die Ver⸗ ſammlung erſucht den Parteivorſtand, darüber zu wachen, daß die Erklärung des Genoſſen Segitz nicht zur Tat wird. Die Verſammlung erwartet vom Parteivorſtand, daß er jedem Verſuche einzener Perſonen, ſich über die Beſchlüſſe des Partei⸗ tages hinwegzuſetzen, unnachſichtlich entgegentritt. Der Parteivorſtand wird die Erwartungen der Benrather Genoſſen nicht erfüllen. Er möchte ſchon unnachſichtlich ent⸗ gegentreten, aber er kann nicht. Badiſche Politik. Der nene Parteiſekretär. A Karlsruhe, 25. Okt. Dr. Jakobi wurde zum Parteiſek retär der badiſchen nationalliberalen Partei beſtellt. Er iſt geborener Süddeutſcher und war bisher Parteiſekretär der nationalliberalen Partei des Reichstags⸗ wahlkreiſes Solingen. Dr. Jakobi wird ſein Amt am 1. November antreten. Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit. AJKarls ruhe, 25. Okt. Wie die„Karlsr. Ztg.“ mel⸗ det, hat das Miniſterium des Innern im Hinblick auf die gedrückte Lage der Induſtrie und des Gewerbes und den bevorſtehenden Eintritt des Winters die Großh. Landskommiſſäre zum Bericht veranlaßt, ob, in welchem Umfang und in welchen Zweigen des Gewerbes eine Arbeitsloſigkeit der induſtriellen oder ſonſtiger gewerblicher Arbeiter etwa bereits vorliegt oder vorausſichtlich im Verlauf des Winters zu erwarten iſt und zutreffendenfalls, welche .........ccc0ccccc DD Feuilleton. Zur E Jungsgeſchichte von Schillers Tell. Von Karl Berger. (Schluß.) Um alle Schwierigkeiten zu beſiegen, mußte Schiller einen beiten, mühſeligen Weg zurücklegen. Mit raſtloſem Eifer, in größerem Umfang und mit größerer Umſicht als bei irgend einem ſeiner früheren Werke betrieb Schiller ſeine Vorſtudien; denn hier ſallte das Drama aus ſicherem realen Boden erwachſen, mit den Geſtalten die Natur ſelbſt in Handlung treten. Für das Ge⸗ ſchichtliche wurden neben Tſchudi und Müller auch die älteren Chroniken von Etterlin(1507] und Stumpf(1548) zu Rate ge⸗ zogen und einige neuere Bücher durchgeleſen. Durch Benutzung zahlreicher Hilfsmittel gewann Schiller eine genaue Kenntnis und Vorſtellung der Landſchaft um den Vierwaldſtätter See. Wie er dabei zu Werke ging, hat Goethe noch im Jahre 1820 be⸗ wundernd zu Karlsbad erzählt:„Er fing damit an, alle Wände ſeines Zimmers mit ſo viel Spezialkarten der Schweiz zu bekleben, als er auftreiben konnte. Nun las er Schweizer Reiſebeſchrei⸗ bungen, bis er mit Weg und Stegen des Schauplatzes auf das ge⸗ naueſte bekannt war!“ Aus Büchern wie Scheuchzers Naturge⸗ ſchichte des Schweizerlandes(1746) und Fäſis Staats⸗ und Erd⸗ beſchreibung der ganzen helvetiſchen Eidgenoſſenſchaft(1768) machte er ſich kurze Aufzeichnungen, um möglichſt viele örtliche Züge, Motive und Farben zu gewinnen. Alles Charakteriſtiſche wurde geſammelt und ſpäter geſichtet; ſelbſt das Kleinſte und ſcheinbar Unbedeutendſte wurde zunächſt nicht verſchmäht. Der Herkunft des Volkes wie der Entſtehung der Gemeinweſen und dem Unter⸗ ſchiede von Stadt⸗ und Landleuten ſpürte Schiller nach. Der Boden und das Klima erklärten ihm die verſchiedenen Erwerbs⸗ arten und Berufsſtände, der nahe Zuſammenhang der Menſchen mit der Natur lehrte ihn ihre Rechtsanſchauungen und Rechts⸗ gebräuche begreifen. Er verſchaffte ſich einen Einblick in den Bau der Häuſer wie in die Verfaſſungen der Gemeinden. Auf den Höhen wie in den Tiefen weilte ſein forſchender Blick, in der Tier⸗ und Pflanzenwelt wie im Bereiche der Naturerſcheinungen. Die ſtolze Leitkuh wie die wachſame Vorgeiß, Gemſe und Murmel⸗ tier, Geier und Haſelhuhn waren ſeiner Aufmerkſamkeit ebenſo ſicher wie Seen und Quellen, Wolkenſpiele und Waſſerfälle, Winde und Wetter, Lawinen und Gletſcher. Um ja den rechten Ton und Geiſt zu treffen, zog Schiller auch manche ſeiner dramatiſchen Vorgänger als Zeugen echt ſchweizeriſcher Auffaffung heran. Denn daß erſt aus der Fülle ſolcher Einzelzüge ein lebendig ineinander greifendes Ganze und die vollmächtige Wirkunch hervorgehen könne, war dem Dichter von vornherein klar. Wie tief ſich aber ſeine Phantaſie in die Gebirgswelt eingelebt hat, mit wie ſicherer Anſchauungskraft er ſich darin bewegte, davon zeugen zuerſt die gelegentlich neben dem Tell aus dem geſammelten Golde geprägien Stücke, der Alpenjäger und das Berglied. Dieſes letztere wurde an Goethe geſandt als„eine kleine poetiſche Aufgabe zum Dechiffrieren“. Und ſo trefflich waren die typiſchen Züge der Landſchaft gewählt und veranſchaulicht, daß der Kenner der Oert⸗ lichkeit den Steilweg zwiſchen eng zuſammenrückenden Trümmer⸗ halden und Felswänden, einem tobenden Wildwaſſer entlang, leuchtenden Schneehäuptern entgegen, ſofort als einen„recht artigen Stieg auf den Gotthard“ bezeichnete. Zugleich rühmte er den zu„allerlei Deutungen“ anregenden Ideen⸗ und Stim⸗ mungsgehalt des prächtigen Alpenbildes. So wuchs Schillers Glaube an die Bedeutung der werdenden Schöpfung, je klarer ihm alle Verhältniſſe wurden und je mehr ſich das Werk in ſeinem Geiſte rundete. Am 25. Auguſt 1803 ward die Ausführung begonnen.„Wenn mir die Götter günſtig ſind,“ ſchreibt er am 121 September 1803 an Körner,„das aus⸗ zuführen, was ich im Kopfe habe, ſo ſoll es ein mächtiges Ding werden und die Bühnen don Deutſchland erſchüttern.“ Er dachte zunächſt nur an die rein künſtleriſche Wirkung. Aber dem auf⸗ merkſamen Beobachter der Zeitereigniſſe enteing es nicht, daß deren Entwicklung die Gemüter immer empfänglicher ſtimmen mußte für das, was ihnen der Dichter zu ſagen hatte. Wie eine Ironie des Schickſals wirkte es auf ihn, daß eben um jene Zeit, da er ſein Volksgedicht von der ſchweizeriſchen Freiheit auszuführen begann, die Freiheit aus der Welt u. beſonders auch aus der hel⸗ vetiſchen Republik verſchwand: der Schweizer Bund ward, was er tatſächlich ſchon längſt geweſen, durch die ihm von Napoleon ver⸗ liehene neue Kantonalberfaſſung in aller Jorm der Vaſall Frank⸗ reichs und ſeines Diktators. Solche Vorgänge erhöhten die Spannung, mit der man dem Schillerſchen Tell allerorten, wohin die Kunde davon gedrungen war, entgegenblickte. Bezeichnend für dieſe allgemeine Stimmung war Cottas Zuruf, nicht nur für die Schweiz, ſondern für die ganze Welt werde„dies gegen⸗ wärtig ein Wort zu ſeiner Zeit“ ſein. Doch gegenüber ſolcher Ungeduld der Erwartung rückte die Ausführung anfangs nur langſam voran. Von der inneren An⸗ ſchauung zur Erfüllung war der Uebergang groß und ſchwierig. Da ward dem Dichter am 1. Oktober eine Anregung von unſchätz⸗ barem Werte zuteil: Shakeſpeares Julius Cäſar erſchien auf der weimariſchen Bühne. Nach der Aufführung ſchrieb Schiller an Goethe:„Mein Schifflein wird dadurch gehoben: er hat mich gleich geſtern in die tätigſte Stimmung verſetzt.“ Bald webte und lebte er nur noch im Tell. Zunächſt arbeitete er das Stück nicht in der Reihenfolge der Szenen aus, ſondern führte gewiſſe Hand⸗ lungen durch alle fünf Akte durch, um das ſo Geſtaltete dann zum Ganzen zu verweben. Trotz der Strömungen durch die Anweſen⸗ heit der Frau von Staslk in Weimar ſchritt das Werk leidlich voran, da ſein Grund ſorgfältig gelegt war. Am 18. Januar 1804 empfing Goethe den 1. Akt, den er für„ein ganzes Stſck und zwar ein fürtreffliches“ erklärte.„Fahren Sie fort,“ rief er dem Freunde zu,„uns durch Ihre ſchöne Tätigkeit wieder ein neues Lebens⸗ intereſſe zu verſchaffen.“ Und in freudiger Erwartung der Rütli⸗ ſzene fügte er hinzu:„An Ihrer Expoſion habe ich mich recht Maunheim, 26. Oktober. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt). Maßnahmen zu deren Bekämpfung insbeſondere von den ſtädtiſchen Verwaltungen in Ausſicht genommen oder bereits getroffen ſind. Ferner iſt die O berdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues zur Aeußerung aufgefordert worden, welche Maßnahmen von ihr für ihren en 155 Geſchäftsbereich beabſichtigt ſind, um einer etwa im Laufe des 15 Winters in den größeren Städten oder in ſonſtigen Induſtrie. 5 gebieten des Landes eintretenden Arbeitsloſigkeit der indu⸗ uf ſtriellen oder ſonſtiger gewerblichen Arbeiter wirkſam zu be⸗ . gegnen; in gleichem Sinne iſt das Miniſterium des Groß⸗ en herzoglichen Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten 9 wegen der im Bereich der iſenbahnverwaltung zu treffenden Maßnahmen um Mitteilung angegangen worden. .“ 0. Karlsruhe, 25. Okt. Der Stadtrat hat beim d ſtädt. Arbeitsamt und bei den Gewerkſchaften angeregt, Er⸗ er hebungen über den Umfang der Arbeitsloſigkeit d. in hieſiger Stadt zu veranſtalten. Die Entſchließung darüber, er ab zur Beſchäftigung Arbeitsloſer ſtädt. Arbeiten, die für n, ſpätere Zeiten in Ausſicht genommen ſind, ſchon im Laufe 18 des Winters, ſoweit ſie ſich dazu eignen, ausgeführt werden n⸗ ſollen, bleibt bis zur Vorlage der Arbeitsloſen⸗Statiſtik vor⸗ ie behalten. ne Jungliberaler Verein Konſtanz. t, Konſtanz, 25. Okt. Wie die„Konſt. Ztg.“ meldet, hielt vorgeſtern abend im Bilgerbräu in Petershauſen der er jungliberale Verein Konſtanz eine Verſammlung ab. Der d⸗ Vorſitzende, Stiftsverwalter Lohr, berichtete über die Vor⸗ 5ä ſtandsſitzung des jungliberalen Landesverbandes ſowie über ſt die Sitzung des Engeren Ausſchuſſes der liberalen Partei Nachdem der Vor ſitzende des jungliberalen Landesverbandes, 9 Dr. Koch, das Verſprechen abgegeben hatte, die Frage des L» Anſchluſſes an den Reichsverband künftig ruhen zu laſſen, gab Herr Lohr ſeinem Befremden darüber Ausdruck, daß Koch neuerdings wieder in einer Verſammlung dem Anſchluß an den Reichsverband das Wort geredet habe; man müſſe energiſch 9 darauf dringen, daß ſolche„Rückfälle“ in Zukunft unterbleiben. 8 Oberdomäneninſpektor Odenwald ſprach hierauf über die — politiſche Lage und wies dabei den Vorwurf der Läſſigkeit 3 zurück, der kürzlich im„Seeboten“ den Führern des Liberalis⸗ 8 mus im allgemeinen und im beſonderen auch ſeiner Perſon gemacht wurde. Die Verſammlung ſtellte Herrn Odenwald 5 ein rückhaltloſes Vertrauensvotum cus und erklärte ſich mit ſeiner Tätigkeit vollkommen einverſtanden. Bayeriſche und Mfälziſche Polilik. 8 Der politiſche Ziegenbock. Fromme Zentrumsblätter äußern ſich voller Entrüſtung 1e über folgendes höchſt ſchaudervolle Vorkommnis: Der Block⸗Ziegenbock iſt wohl die köſtlichſte Erſcheinung Überal⸗konſervativer Paarungspolitik. Dem„Rheinpfälzer“ in Landau wird berichbet, daß in einem Dorfe im Kreiſe Germers⸗ 8 heim der liberale Beſitzer eines Ziegenbockes einem Bauern, der 8 als ſtrammer Zentrumsmann bekannt iſt und zu„Paarungs⸗ v awecken“ dem Bock ſeine Geiß zufühven wollte, kurz und bündig er⸗ kärte:„Mein Bock deckt keine Zentrumsgeißl“ Und das im Zeitalter der„Pacrungspolitik“! Neben dem 1 Blocknachtwächter der Blockziegenbock,— welche Erfolge glorreicher Blockherrlichtkeit. Das Stückchen zergt aber auch, bis zu welchem „ Grade die politiſche und konfeſſionelle Verbitterung im Wahlkreiſe Germersheim geſtiegen iſftt. Das ſind die Früchte ſyſtematiſcher Verhetzung, die der Reichs⸗ kanzler durch Entfeſſelung des kuror protestantieus mit Heim und Konſorten im Wahlkampfe eingelertet hat, und die noch lange im Volke nachklingen werden, wenn Bülow⸗ und Block längſt der Ver⸗ gangenheit angehören werden Unbill auf das äußerſte mißbilligen werden. Nur die dabei zutage getretene„Störung des konfeſſionellen Friedens“ mit dem zitierten„furor protestanticus“ bedarf noch weiterer Aufklärung. Ziegenböcke ſind ſonſt von konfeſſionellen Vor⸗ urteilen frei. Aber da heute, wie man aus der Zentrums⸗ preſſe erfährt, Gewerbeadreßbücher, Kirchenorgeln, Strümpfe — ſiehe Ludwigshafen—, Herbergen, Hotelliſten, Bezirks⸗ ämter, Bedürfnisanſtalten und wer weiß was ſonſt noch katholiſch“ ſein müſſen, wäre es nicht unmöglich, daß auch die Ziegenböcke auf die Idee kämen,„konfeſſionell“ zu werden. Solche Gelüſte, die eine ſchwere Kränkung der heiligſten Empfindungen der Zentrumspreſſe darſtellen, dürfen bei den Ziegenböcken auf keinen Fall einreißen. F A 8 — gee den gelabt und indeſſen davon gezehrt. Ich verlange ſehr das, was einzeln ſo gut eingeführt iſt, nun im Ganzen beiſammen zu ſehen. Goethe fand denn auch das Rütli„alles Lobes und Preiſes wert und den Gedanken,„gleich eine Landsgemeinde zu konſtituieren“, ausgezeichnet. Iffland aber, der ſeit Monaten nach dem Tell ausgeſchaut hatte„wie die Archenbewohner nach der Taube mit dem Oelblatt“ und auf ſein unabläſſiges Drängen gleichfalls dieſe fertigen Teile zugeſchickt bekam, ſchrieb in überſtrömendem Ent⸗ zücken:„Ich habe geleſen, verſchlungen, meine Kniee gebogen, und mein Herz, meine Tränen, mein jagendes Blut hat Ihrem Geiſte, Ihrem Herzen mit Entzücken gehuldigt! O bald, bald, bald mehr! Blätter, Zettell Was Sie geben können. Ich reiche⸗ Hand und Herz Ihrem Genius entgegen. Welch ein We Welche Fülle, Kraft, Blüte und Allgewalt! Gott erhalte Sie— Amen!“ Nun rückte die Arbeit, von Goethes immer ſich ſteigender Bewunderung begleitet, raſcher dem Ende zu. Schon am 5. Februar waren der dritte und vierte Akt fertig. Jetzt galt es dem Dichter, ſich vor allem, was ihm die nötige letzte Stimmung rauben oder ver⸗ kümmern konnte, ſorgfältig zu hüten,„beſonders aber vor allen franzöſiſchen Freunden“. Es gelang ihm, und ſo konnte er, am 18. Februar in ßen Kalender eintragen:„Den Tell geendigt. Das Werk war nach Goethes Urteil„fürtrefflich geraten“. —— — er J NNeeeeener zugenie benutz die Kaiß Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Führer der Block⸗ parteien und Fürſt Bülow dieſe der Zentrumsgeiß angetane Nus Stadt und TLand. FNannheim, 26. Ok kbr 1908. Morgen iſt der Tag der Entſcheidung! Die Wähler der 2. Wählerklaſſe haben darüber zu beſtimmen, welche Zuſammenſetzung der Bürgerausſchuß in den nächſten 3 Jahren haben und welchen Weg die Entwickelung unſeres ſchönen Gemeinweſens nehmen ſoll. Drei Wahlvorſchläge werden den Wählern der 2. Wählerklaſſe unterbreitet. Die Entſcheidung kann nicht ſchwer fallen. Auf der einen Seite die von den ver⸗ einigten liberalen Parteien herausgegebene Liſte, auf der die Namen von Bürgern aus allen Bevölkerungsſchichten und Be⸗ rufskreiſen ſtehen, unter möglichſter Berückſichtigung der ver⸗ ſchiedenartigen Intereſſengebiete, auf der anderen Seite je eine Liſte der Sozialdemokraten ſowie der Handwerker⸗ und Gewerbe⸗ vereinigungen. Was zunächſt die ſozialdemokratiſche Liſte anbelangt, ſo glauben wir nicht, daß dieſelbe bei den Wählern der zweiten Steuerklaſſe ſonderlichen Anklang findet. Wir ſind weit davon entfernt, in Abrede zu ſtellen, daß die ſozialdemokratiſche Rat⸗ hausfraktion nach beſten Kdäften beſtrebt war, das Wohl der Stadt auf den von ihr für richtig erachteten Bahnen zu fördern und wir ſind auch die Letzten, welche eine Vertretung dieſer Partei, zu der viele Tauſende von Wählern zählen, auf dem Rathauſe miſſen möchten. Aber ebenſo feſt überzeugt ſind wir, daß ein Ueberwiegen oder auch nur eine weitere Zunahme des ſozialdemokratiſchen Einfluſſes auf dem Rathaus für unſere Stadt von ſchwevem Nachteil ſein würde. So ſehr wir unſeren Ar⸗ beitern alle möglichen Erleichterungen und Verbeſſerungen gönnen und bereit ſind, ihren begründeten Forderungen in weiteſtgehen⸗ dem Maße zu entſprechen, ſo würde man doch andererſeits ſchweres Unrecht an den bürgerlichen Schichten der Einwohner⸗ ſchaft, auf denen doch die Zukunft der Stadt ruht, verüben, wenn man die Wahrnehmung der Arbeiterintereſſen in ſo ſtarkem Maße in den Vordergrund ſtellen wollte, wie dies ſeitens der Sozialdemokratie geſchieht. Auch die bürgerlichen Schichten haben ein Recht auf Berückſichtigung und können verlangen, daß die verſchiedenartigen ſtädtiſchen Fragen nicht nur faſt aus⸗ ſchließlich unter dem Geſichtspunkte, welchen Nutzen und welche Vorteile ſie für die Arbeiter bringen, betrachtet werden. Dies wäre aber der Fall, wenn in der 2. Wählerklaſſe die ſozial⸗ demokratiſche Liſte den Sieg erringen und dadurch die Hälfte aller Bürgerausſchußſitze in die Hände der ſozialdemokratiſchen Partei fallen würde. Deshalb darf kein Wähler der 2. Wähler⸗ klaſſe, welcher Wert darauf legt, daß der Einfluß des Bürger⸗ tums auf dem Rathaus nach wie vor dominierend bleibt, ſeine Stimme für den ſozialdemokratiſchen Wahlvorſchlag abgeben. Die zweite gegneriſche, von den Handwerker⸗ und Gewerbe⸗ pereinigungen aufgeſtellte Liſte ſteht zwar auf dem Boden des Bürgertums, hat aber die große Schattenſeite, daß ſieſeinen Erwerbsſtand, nämlich die Handwerker und Gewerbetreibenden, in zu ſtarker Weiſe bei der Nominierung der Kandidaten berück⸗ ſichtigt hat. Wir ſind die Letzten, welche die Bedeutung eines geſunden Handwerker⸗ und Gewerbeſtandes im öffentlichen Leben, ſei es in Staat oder Gemeinde, nicht gebührend würdigen; wir ſind auch die Letzten, welche nicht wünſchen würden, daß die hoch⸗ angeſehene zahlreiche Bepölkerungsgruppe der Handwerker und Gewerbetreibenden den ihr zuſtehenden Anteil an der Stadt⸗ verwaltung erhält und dadurch in die Lage verſetzt wird, ihre vielſeitigen, berechtigten Wünſche in wirkſamer Weiſe zur Geltung zu bringen; aber ebenſo haben die Handwerker und Gewerbetreibenden die Verpflichtung, bei der Inanſpruchnahme des Anteils an der Stadtverwaltung die durch die Rückſicht auf die übrigen Berufsgruppen gezogenen Schranken nicht zu über⸗ ſchreiten. Dieſe Verpflichtung iſt aber bei der Zuſammenſetzung der Handwerkerkiſte nicht eingehalten worden. So gehören von den 21 von den Handwerkern aufgeſtellten Bürgern nicht weniger als 12 dem Handwerkerſtand an. Ja man könnte ſogar weiter gehen und ſagen 15 Herren ſind Handwerker und Gewerbe⸗ treibende, alſo zirka 75 Prozent, während von den rund 4200 — rtr ‚—— ſchloß ſie ſich mit der Gouvernante der Herzoginnen von Alba, Mlle. Redel, in ihrem Boudoir zu Saint⸗Cloud ein, ſchüttete ihr Herz aus und verteidigte ſich vor ihr dagegen, daß ſie jemals das furchtbare Wort:„Das iſt mein Krieg!“ gebtaucht hätte. Dabei weinte ſie heftig. Aber einige Tage vorher hatte ſie noch die Hoffnung ausgeſprochen, daß die Verwicklungen zwiſchen Preußen und Frankreich nicht gütlich beigelegt würden, und als ſie die Nachricht von dem Verzicht des Prinzen von Hohenzollern auf den ſpaniſchen Königsthron erhalten, hatte ſie das Blatt zuſammengeknillt und mit einer Geberde der Wut auf den Boden geworfen. So erſcheint alſo ihr Be⸗ nehmen in völligem Gegenſatz zu dem Geſtandnis, daß ſie Mlee. Redel machte, und es war wohl eher ein Gefühl der Reue über dieſen von ihr gewünſchten, nun drohend heraufziehenden Krieg, das ihre Tränen ſo heftig fließen ließ. Am Tage der Abfahrt des Kaiſers und des Kronprinzen telegraphierte Eugenie ihrer Mutter;„Ich bin voll Vertrauen auf den Ausgang: alles befindet ſich wohl.“ Auch die Depeſchen des jungen Prinzen atmen die gleiche Hoffnungsfreudigkeit; er fühlt ſich durch die Anſtrengungen gar nicht erſchöpft, beſucht die verſchiedenen Truppen in ihren Lagern und„alle Sobdaten ſind entzückt Die Antworten der Kaiſerin zeigen ſich ſehr beſorgt und zu⸗ gleich voll Freude:„Ich bin ſtolz und glücklich, Dich teilnehmen zu ſehen an den Entbehrungen und Gefahren unſerer tapferen Soldaten.“ Am 30. Juli depeſchiert ihr der Kaiſer aus Metz: „Louis geht es gut; er hat ſechzehn Stunden hintereinander Wir umarnte Am Tag darauf: und Gewerbeſtande gehören, ſodaß alſo auf die letzteren nur etwa in freiheitlichen, fortſchrittlichen Bahnen bewegt, daß vor beſtrebt iſt, einen Ausgleich zwiſchen den Intere iſt. werden. Alles kann wieder gut werden. Ich habe k Wählern der 2. Wählerklaſſe nur 700 bis 800 zum Handwerker⸗ 20 Prozent der Wähler kommen. Die Zahlen 75 Prozent und 20 Prozent zeigen, welch gewaltiger Widerſpruch zwiſchen der Höhe der Forderung und dem Rechtsanſpruch der Handwerker und Gewerbetreibenden auf Vertretung in der 2. Wählerklaſſe beſtaht. Es wäre ſomit eine direkte Benachteiligung der Intereſſen aller nicht dem Handwerker- oder Gewerbeſtand angehörenden weiten Berufsſchichten und Erwerbsguppen, wenn die Hand⸗ werkerliſte den Sieg erringen würde. Die liberalen Partejen wollen dagegen leine Benachteiligung aber auch keine Bevorzugung der Handwerker und Gewerbe⸗ treibenden. Sie haben denſelben, abgleich ſie prozentual gemeſſen, nur—5 Mandate in der 2. Wählerklaſſe zu beanſpruchen haben, freiwillig 7 Sitze eingeräumt. Wie kann man angeſichts dieſer Ziffern von einer nicht genügenden Berückſichtigung der Hand⸗ werker bei der Aufſtellung der Stadtperordneten⸗Kandidaten ſprechen! Eher könnte man das Gegenteil behaupten. Auch für die Handwerker und Gewerbetreibenden gilt das Sprichwort, daß man den Bogen nicht zu ſtraff ſpannen darf. Dies iſt aber ge⸗ ſchehen durch die Aufſtellung der Sonderliſte, die an Einſeitigk das Möhglichſte leiſtet. Wir halten es deshalb für ausgeſchloſſen, daß ſich die Mehrheit der Wähler der 2. Wählerklaſſe für die Handwerkerliſte entſcheidet, denn dies würde dem geſunden Sinn und dem Gerechtigkeitsgefühl, die die Mannheimer Bürgerſchaft auszeichnen, widerſprechen. Hierzu kommt noch ein anderer Umſtand, welcher der liberal geſinnten Bürgerſchaft Mannheims, die namentlich in der 2. Wählerklaſſe ihre Hauptvertretung findet, die Handwerkerliſte unannehmbar macht: die Tatſache, daß ſich auf dieſer Liſte eine erhebliche Anza ausgeſprochener Anhänger der Zenutrums⸗ partei befinden, die auf dieſe Weiſe in den Bür⸗ gerausſchuß geſchmuggelt werden ſollen. Es, iſt aber doch ein ſtarkes Stück, in der heutigen Zeit, die ausgefüllt wird durch ſcharfe, unüberbrückbare Gegenſätze des Liberalismus und Ultramontanismus, der liberal geſinnten Mann⸗ heimer Bürgerſchaft eine Verſtärkung des ultramontanen Einfluſſes auf dem Rathaus zuzumuten. Daß die Handwerkerliſte mit ein Werk de Zentrums iſt— wenn dieſe Mitwirkung vielleicht auch nur ei verſchämte war— zeigt die wohlwollende Haltung, welche das hieſige Zentrumsblatt gegenüber dieſer. Handwerkerliſte ein⸗ nimmt. Möge jeder Wähler bei der morgigen Wahl ſich die 3 vorlegen, ob er eine Verſtärkung des Einfluſſes der ö zialdemokratie und des Zentrums auf dem Rat⸗ dann wähle haus wünſcht; bejaht er dieſe Frage, er die ſozialdemokratiſche Liſte oder die Hand⸗ werkerliſte. Will er dagegen, daß nach wie vor die Stadtverwaltung eine liberale bleibt, daß ſie ſich auch in Zukunft verſchiedenen Erwerbsgruppen herbeizuführen: dann ge ſeine Stimme ab für die Liſte der verei liberalen Parteien, welche mit dem Namen Anſelm, Leopold, Friſeur, Mittelſtraße 58a beginnt. Morgen wird es ſich entſcheiden, o ba Ma nnheim n wie vor ein Hort des Liberalismus ſein ſo oder nicht. Auf der einen Seite: Vertretung einſeitiger Arbeiter⸗Intereſſen; Herporkehrung der Intereſſen einer einzelnen bürgerl Berufsſchicht; 28 Stärkung des Zentrumseinfluſſes auf dem Rathaus Auf der anderen Seit; 5 gleichmäßige und gerechte Berückſig aller Bevölkerungsſchichten unter liger Fernhaltung jedweden konfeſſi len Momentes: ſpazieren zu gehen. Eine Diviſton des Generals Froſſ⸗ die Höhen genommen, die das linke Ufer von Saarb beherrſchen. Es gab nur Tirailleufeuer und Kanonade. waren in der vorderſten Reihe. Aber die Kugeln fiel unſeren Füßen nieder. Louis hat ſich eine Kugel a die ganz nahe bei ihm niederfiel. Einige Leute haben als ſie ihn ſo ruhig ſahen.“ Die Kaiſerin beglückwünſch Kaiſer und den Prinzen zu dieſen Erfolgen, aber d die Freude in Trauer umſchlagen, denn ſchon am Morgen kam die Nachricht von der Niederlage M bei Weißenburg. Am 6. Auguſt um Mitternacht chiffriertes Telegramm an, das zunächſt von dem Ad Jurien und Herrn von Briſſac geleſen wurde. A erſten Zahlen die Nachricht einer völligen Nied begab ſich Admtral Jurien in das Zimmer der völlig angekleidet in einer kaſtanienbraunen Robe Bett lag. In höchſter Erregung ſprang ſie mit empor und ſtürzte in den Salon, wo unterdeſſen ganze Depeſche entziffert hatte. Sie lautete:„Der Mac Mahon iſt geſchlagen. Die Armee im Rückzu Auflöſung— man muß auf die ſchlimmſten Ereig ſein. Man muß zeigen, daß man den Umſtänden gew Paris ſoll in Belogerungszuſtand erklärt und bew richten von Mac Mahon.“ Die Katſerin entſchloß von Saint⸗Cloud nach Paris zurückzukehren. Aber ſi nur in Begleitung der Fürſtin Mathilde Metterni Mitten in der Nacht alſo jagten zwei Hofleute nach der Fürſtin, ſchrien ihr Haus aus dem Schlafe und die Fürſtin ſogleich nach Saint⸗Cloud mit. In Morgenfrühe traf die von der 5 1 ö ofh. begleitet, in Paris ein, Wir meinen, weitblickenden und d zen Bürger ſchwer fa entſchloſſenes E leinem einſichtigen, n im Auge haben⸗ laaten: für die Liſte der yer⸗ ichen Parteien A* ialbemokratiſche Liſte. Bürkel Erhard Ir Fiſcher H Friedel hoſſer, Käfertal idler Hahn Kaärl, Inſtallateur Heckmann Richard, Gewerkſchaftsbeamler Horner Philipp, Wirt Kappes Heinrich, Schriftſetzer Kaißling n, Wirt Karl Friedrich, Wirt Lips Hermann, Kaufmann Ludwig Karl, Tapezierm Maier Heinrich Makat Martin, G Meißner Otto, Geſ Schnarchendorff 6 Tiſcher Rudolf, Kuufmann. Uhle Friedrich, Milch⸗ und eiſter 2 chaftsbeamter jrer Sodawaſſerfab Viktualienhändler ch d⸗ fer beim Landgericht bei der Stacrtsanwaltſchaft ge⸗ nanmten Behörden. * Entgleiſung einer Ranzier⸗Lokomstive. Heute nachmiktag entgleiſte auf der Spur nach dem Viehhofe in der Niche des rrauer Uebergangs die Lokomotive eines kleinen Güterzuges. Die dort gerade arbeitenden Bahnarbeiter hatten längeve Zeit zu tun, bis die Lokomotive wieder auf dem Gleis war. Ein beſonderer Schaden iſt nicht enbſtanden. * Gemeinſte Niedertracht offenbarte ſich in einer Diebſtahls⸗ affäre, welche am Samstag die Ehefrau Chriſtine Marg. Kautz⸗ mann vor das Schöffengericht brachte. Der Fabrik⸗ arbeiter Bernhard Schick, welch nte, beabſichtigte die 49 Jahre alte Dienſt Margarete eider als Haushäl⸗ terin zu engagieren und hatte bereits die Sachen der Schneider in fſein Zimmer gebracht. Die Sache zerſchlug ſich, denn Schick hatte inzwiſchen eine ihm legitim angetraute Haushälterin ge⸗ funden. Schick brachte infolg deſſen die Sachen am 27. Juni auf den Speicher der Kautzmann. In einem Pappkarton feſt ver⸗ ſchnürt befand ſich in den Kleidern verſteckt und mehrmals mit Tüchern umwickelt das Sparkaſſenbuch der Schneider. Als dieſe andern Tags die Sachen revidierte, bemerkte ſie ſofort, daß das Paket geöffnet war. Sie öffnete das Paket und ſtürzte vor Schreck uhnmächtig zuſammen, als ſie das Sparkaſſenbuch nicht mehr an ſeinem Platze fand. Als ſie ſich wieder erholt hatte, entdeckte ſie 4 aufgewickelt in der Schachtel an einer anderen Stelle liegend. Sie kann nicht leſen noch ſchreiben, konnte alſo auch nicht ſehen, ob ein Betrag abgehoben war. Sie zeigte das Buch Frau Kautz⸗ mann und dieſe ſtellte ſich natürlich unſchuldig und bemerkte, da ſeien ja 400 Mark von dem auf 570 Mark lautenden Sparkaſſen⸗ buch abgehoben worden. Ein Gang nach der Sparkaſſe brachte der Schneider die Beſtätigung, am 27. Juni war der Brtrag abv⸗ gehoben worden. In dem betreffenden Hauſe Bellenſtraße 51 — wohnen 18 Familien, aber man hatte ſofort heraus, wer die D die Kautzmann ſelber. Sie war fortwährend Diebin ſein müf in Geldnöten, trotzdem ihr Mann die Woche 30 Mark verdient. Am 29. Juni bezahlte ſie plötzlich alle ihre Schulden. Bei dem Kaufmann Robert Zitt ließ ſie einen Hunderter wechſeln. Trotz⸗ dem hat die Angeklagte die Stirn, die Tat zu beſtreiten. Sie habe ſich Geld geſpart, um mit dem erwähnten Schick durchtu⸗ brennen. Sie blieb auch dabei, als alle Schuldner, ſogar der erwähnte Schick, gegen ſie als Zeugen aufmarſchierten. Letzterer Peſtritt entſchilden, zu ihr den Gedanken geäußert zu haben, durch⸗ zubrennen. Der Pfandleiher Matthäus Ochs bekundete, ſie habe bei ihm 41 Pfandſcheine in Verſaßz gehabt, die ſie alle eingelöſt habe Verſchiedene bei der Angeklagten gefundene Gegenſtände, die ſich bei den Sachen befanden, wurden von der beſtohlenen Dienſtmagd Schneider beſtimmt als die ihrigen wiedererkannt. Die Beſtohlene, ein armes kränkliches Weſen, bildete während der Verhandlung ein Bild des Jammers. Amtsanwalt und Schöffengericht hielten die Angeklagte angeſichts des er⸗ drückenden Indizienbeweiſes für überführt. Das Urteil lautete in Anbetracht der Gemeinheit ihrer Handlungsweiſe auf vier Monate Geſfängnis. Aus dem Großherzogtum. Hemsbach, 25. Okt. In der Nacht vom 24. auf 25. Oktober erhängte ſich im Gaſthaus zum Schüßenhef an einem Bettſtol en ein Handwerksburſche. Der Mann, einem Betktſtollen ein Handwerksburſche. Der Mann der durch ein Stelzbein auffiel, trieb ſich einige Tage hie herum. Große Not dürfte den Unglücklichen in den Tod getrieben haben. Weinheim, 26. Okt. Die bei Bauunternehmer Jarvb Hördt hier bedienſtete Eva Walter aus Siedelsbrunn unternahm in der vergangenen Nacht einen Selbſtmordverſuch, in⸗ dem ſie ſich zwiſchen der Hirſchkopfſtraße u. Sulzbacherlandſtraße auf das Geleiſe der Bahn Weinheim⸗Fürth legte. Sie wurde von dem um dieſe Zeit fälligen Zuge ſchwer verletzt und mußte ſofort in das ſtädtiſche Kankenhaus verbracht werden. Hier mußte noch am gleichen Abend von den Aerzten Dr. Mittelſtraß und Dr. Haußmann ein Armamputiert werden. Das Motip der Tat iſt Lebensüberdruß. Heidelberg, 26. Okt. Der Güberzug 6724 entgreiſte Hearde früh halb 10 Uhr bei dem Baßhnhof Karlstor dadurch, daß ein leerer offener Güterwagen bei der Weiche aus dem Gleis ſpram und noch oa 60—80 Meter mitgeſchleift wurde Ein Aulick iſt es koch, daß der Zug ſehr langfam einfuhr, ſonſt wäre wohl auch ein Bremſer, der ſehr gefährdet war, ums Leben gekommen. So iſt aber fur der eine Wagen zertrümmert und bei vier andern ſind ie Tender abgebrochen und die Wände eingedrückt. Mit den Auf⸗ käumungsarbeiten iſt ſofort begonnen worden, ſodaß der Verkehr einne Unterbrechung erleiden bürfte. DLauda, 24. Okt. Als geſtern abend der Gütergug Nr. 6720 zur fälligen Zeit 7 Uhr 40 Minuten die Station Eubigheim zerließ in der Richtung nach Heidelberg, wurde er, als er bereits im Zange war, infolge einer überflüſſigen Weichenſtellung ausein⸗ andergeriſſen und die Hälfte des Trains auf ein anderes Gleiſe übergeleitet, wobei mehrere mit Kartoffeln beladene Waggons Agleiſten und die Gleiſe in den Bahnhof verſperrten. Tin im apriol befindlicher Wagenwärter konnte von großem Glück ſagen, daß ihm kein Unglück zuſtieß, während der Wagen umkippte und de⸗ moliert wurde. Die fahrplanmäßigen Abendzüge nach Heidel⸗ derg erlitten nebſt dem Schnellzug eine beträchtliche Verſpätung, da Mannkeim, 26. Oktober. vorgenommen w konnte. aft. Frau Kne⸗ bel Oper„Ein M ll“ Beet r für die nächſte und zwar drei ette auf. Bei der Vom Theater. nicht weniger denn fün Zeit Oper ommenden San 315 1 rung jon der Operett lzerkönig“ wird deren Librettodichter ſein. Das Gaf aul Wiecke⸗ Oresden findet in den Tagen vom.—8. November ſtatt. Der Künſtler tritt an drei Abenden und zwar in:„Gyges und ſein ting“,„Herodes und Mariamne“, und„Brand“ auf. Als nächſte tobert Reibenſtein zuge Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen ſoll am 3. November„Wil⸗ helm Tell“ in Szene gehen. Im Neuen Thceater des Roſengarten vill man demnächſt'Arronges„Mein Leopold“ wieder einmal in den Spielplan aufnehmen. Der Ring des Nibelungen geht in der Zeit vom 10.—15. November über die Bretter. Zu der weiten Matinee am kommenden Sonntag, die den Titel„Der zunge Goethe“ trägt, iſt der bessante Rezitator Emil Milan zur Mitwirkung gewonnen worden.** Kammermulkkenzerte im Abonnement. Man ſchreibt uns: ber erſte Abend des hier neu eingeführten Kammermuſikzyklus ndet numehr am Donzerstag ſtatt, unter Mitwirkung des Münchner Streichquartetts und Herrn Otto Seelig(Klapier) us Heidelberg. Die Münchner Künſtlervereinigung gehört ſchon eit längerem zu den hervorragendſten Quartetten. Die einzelnen Mitglieder desſelben(Prof. Theodor Kilian, Georg Knauer, Prof. und Kgl. Konzertmeiſter Vollnhals, ſowie der weithin be⸗ kannte Celliſt Prof. Kiefer] Fürften als Virtuoſen erſten Ranges das Intereſſe unſeres kunſtliebenden Publikums beanſpruchen. [Alles Nähere im Inſeratenteil.) Beethoven⸗Abeud von Frederie Tamond. Man ſchreibt uns: Für den am Mittwoch abend, halb 8 Uhr im Kaſinoſgal ſtatt⸗ findenden Beethovenabend von Frederie Lamond hat der Künſt⸗ ler folgendes Programm gewöhl:: Sonate op. 111, C⸗moll; Sechs Variationen über;„Ein türkiſcher Marſch“(Die Ruinen bon Athen), op. 76-dur; Rondo a capriccio op. 129, Gedur: „Die Wut über den verlorenen Groſchen“, ausgetobt in einer Caprice; Rondo op. 51 Nr. 2,-dur. Sonate op. 53, C⸗dur (Waldſtein). Eintrittskarten in der Hofmuſikalienhandlung Heckel und bei Th. Sohler, O 1, 7. D ͤ 0 Neues Operettentheater.(Apollo).(Spielplan). Montag, 26. Okt.:„Die Dollarprinzeſſin“. Dienstag, 27. Okt.:„Die Schützenlieſel.“— Mittwoch, 28. Okt.: Donnerstag, „Die Schützenlieſel.“— 29. Okt.:„Die Dollarprinzeſſin.“— Freitag, 30. Okt.:„Die Schützenlieſel.“— Samstag, 31. Okt.:„Die Schützen⸗ lieſel Sonntag, 1. Nov.: nachm. 3½ Uhr(halbe Preiſe): „Frühlingsluft“, abends 8 Uhr:„Die Dollarprinzeſſin.“(In orſtellungen Fritz Werner als Gaſtſ. In Vor⸗ bereitung: Strauß. * Heidelberg, 26. Okt. Auf Anregung der Inneren Miſſion und des Evangeliſchen Frauenbundes wurde hier vor⸗ geſtern die Gründung eines bisher in Baden noch fehlenden Heimes für une heliche Kinder und Mütter nach dem Vorbilde des Leipziger Kinderheimes beſchloſſen. Die neue Fürſorge⸗Anſtalt ſoll im nächſten Frühjahr in der Heidelberger Vorſtandt Handſchuhsheim eröffnet werden. *Heidelberg, 26. Okt. Der hieſige Verein Frauen⸗ bildung und Frauenſtudium hat eine Jugendgruppe für ſoziale Hülfsarbeit gegründet, deren Zweck die Schulung und werktätige Hilfe ihrer ordentlichen Mitglieder in Säuglings⸗ heimen, Krankenhäuſern, Mädchenhorten und Kindergärten iſt. In der vorgeſtern hier abgehaltenen konſtituiekenden Verſamm⸗ lung traten der Gruppe 58 junge Mädchen als ordentliche und 52 andere Damen als außerordentliche Mitglieder bei. * Darmſtadt, 26. Okt. Prinz Heinrich von Preußen, welcher mit der Prinzeſſin Heinrich am Samſtag abend in Wolfsgarten eingetroffen iſt, iſt heute nach Fried⸗ richs hafen abgereiſt, während ſich die Prinzeſſin Heinrich zu Beſuch nach Schloß Heiligenberg bei Ingenheim begeben hat. * Straßburg, 22. Okt. Die Inſtrumente der kaiſer⸗ lichen Hauptſtation für Erdbebenforſchung in Straß⸗ burg regiſtrierten am 24. d. Mts., abends gegen 10½ Uhr ein mittelſtarkes Fernbeben. Sein Herd dürfte von Straßburg etwa 5000 Km. entfernt ſein und liegt in öſtlicher Richtung, wahrſcheinlich in Turkeſtan. Stuttgart, 26. Okt. Der„Schwäbiſche Merkur“ mel- det aus Tübingen: Profeſſor Triepel hat die Profeſſur für öffentliches Racht in Kiel angenommen. 5 ** Stuttgart, 28. Okt. Die Zeppelinſammlung der Allgemeinen Reutenauſtalt iſt abgeſchloſſen. Das Geſamt⸗ Erzebnis beträgt 5,513,336 Mark. * Gießen, 26. Okt. Der älteſte Einwohner Gießens und ganz Oberheſſens, Geometer Georg Euler, der am 1. Oktober d. J. in noch verhältnismäßiger Friſche ſeinen 104. Geburtstag feierte, iſt geſtern geſtorben. * Meßzz, 26. Okt.- Wie der„Lorrain“ meldet, hat der Kommandeur des 16. Armeekorps bvon Prittwitz u. SGaffron kürzlich in einem Privatgeſpräch geäußert, daß er demnächſt ſeinen Abſchied nehmen werde. Da der Straß⸗ burger Kommandeur Hentſchel von Gilgenheimb ebenfalls ab⸗ geht, ſo würden die beiden reichsländiſchen Armeekorps in kurzer Zeit neue Führer erhalten. Auch die Gouverneure der Feſtungen Metz und Straßburg, die Generale v. Arnim und bv. Maßner, würden nach der Verabſchiedung der beiden Ge⸗ nerale den Dienſt quittieren, da die zukünftigen Kommandeure des 15. und 16. Armeekorps dem Dienſtalter nach jünger ſeien, dem Rang nach ihnen aber vorgehen würden. Als Nach⸗ folger des Gouverneurs von Straßburg ſei lt.„Frkf. Zig.“ der Kommandeur der 10. Diviſion, General Emich auserſehen. Wilhelmshafen, 26. Okt. Der Staatsſekretär des Reichsmarineamts v. Tirpitz beſichtigte heute morgen die kaiſerliche Werft und die Hafenerweiterungsbauten. Potsdam, 26. Okt. Der Kronprinz und die Kron⸗ prinzeſſin empfingen geſtern Abend im Kronprinzlichen Palais in Berlin den Prinzen Kuni von Japan ſowie die neuer nannten Botſchafter von Japan und der Türkeil der je⸗ paniſche Botſchafter war von ſeiner Gemahlin begleitet. Um 8 Uhr fand in dem genannten Palais ein Diner ſtatt, zu dem eine Abordnung des Dragoner⸗Regiments Nr. 8(Oels), zu deſſen Chef die Kronprinzeſſin ernannt iſt, beſtehend aus dem Regi⸗ mentskommandeur, einem Rittmeiſter und vier Oberlentnants bezw. Leutnants, geladen war. An dieſem Diner nahmen außer⸗ dem einige Herren des Grenadier⸗Regiments Kronprinz teil. * Bern, 26. Okt. Das Ergebnis der National⸗ wahlen iſt, ſoweit endgiltig Wahlen ſtattfanden, ein Gewinn von 3 Mandaten für die Sozialdemokraten und der Verluſt von einem Mandat der katholiſch⸗konſervativen Partei in Teſſin. * Turin, 26. Okt. Der Deputierte Biancheri, der frühere Präſident der Kammer iſt geſtorben. Graf Zeppelin und ſein Luftſchiff * Friedrichshafen, 26. Okt. Graf Zeppelin iſt um 11 Uhr 15 Min. glatt aufgeſtiegen und landeinwärts gefahren. Um 11½% Uhr kam das Luftſchiff über den Bahnhof und flog dem Hafen zu. Friedrichshafen, 26. Okt. Vom hieſigen Hafen ſteuerte Graf Zeppelin ſein Luftſchift in prachtvoller Fahrt über den See in der Richtung nach Konſtanz das ſchweizeriſche Ufer entlang. Von da ging die Fahrt wieder Man⸗ zell zu, wo nach einigem Kreuzen über Jand der Abſtieg um 12% Uhr glatt erfolgte. Reichskommiſſare waren zugegen.— Prinz Heinrich von Preußen wird heute abend zwiſchen 5 und 6 Uhr im Automobil hier eintreffen. Präſidentenwahl im preußiſchen Abgeordnetenhaus. * Berlin, 265. Okt. Bei der heutigen Präſidentenwahl ent⸗ ſielen von 315 abgegebenen Stimmen 314 auf v. Kröcher(konſ.), 1 auf Borgmann(Soz.) 7 Zettel waren unbeſchrieben, Kröcher nahm die Wahl mit dankenden Worten an. Gizepräſidenten wurde 320 beſchriebene und ein weißer Zettel „gegeben. Davon entfielen auf Porſch(Zentr.]) 319, und 1 für Borgmann. Porſch nahm die Wahl mit Worten des Dankes an. Vom Flottenverein. 5 85 Ru dolſtadt, 25. Okt. Eine geſtern hier ſtattgehabte Berſammlung des Landesverbandes des Deutſchen Flotten⸗ vereins, zu der faſt ſämtliche Ortsgruppen des Fürſtentums Vertreter entſandt hatten, beſchloß mit großer Mehrheit, in der jetzigen Stellung ſo lange zu verharren, bis die bayeriſchen Führer zurückgetreten ſeien. Die Beiträge ſollen auch weiter geleiſtet werden, damit jederzeit der Wiedereintritt in den Flottenverein erfolgen kann. Kardinal Mathien. * Paris, 26. Okt Eine heute Nacht aus London ein⸗ getroffene Meldung beſagt, daß in dem Befinden des franzöſiſchen Kurien⸗Kardinales und Akademikers Matthieu, der vor etwa ſechs Wochen zur Teilnahme am Euchariſtiſchen Kongreß in London eingetroffen war, und ſich daſelbſt einer Steinoperation unterziehen mußte, eine derartige Verſchlimmerung eingetreten, ſei, daß die Aerzte jede Hoffnung auf Wiederherſtellung auf⸗ gegeben hätten.— Kardinal Matthieu iſt, nach einem ſpäteren Telegramm, heute geſtorben. * London, 26. Okt. Der franzöſiſche Kardinal Mathie u, der an dem Euchariſtiſchen Kongreß teilgenom⸗ men hat, iſt heute geſtorben. Maxrokko. 56 1 is, 26. Okt. Die öſterreichiſch-ungariſche Regie⸗ rung teilte der franzöſiſchen Regierung mit, daß ſie der letzten franzöſiſch⸗ſpaniſchen Note 8 uſtimme. Die Kriſe auf dem Balkan. Belgrad, 26. Okt. Kronprinz Georg iſt heute früh über Wien nach Petersburg abgereiſt. elgrad, 26. Okt. Der montenegriniſche General Wukotitſch iſt über Sandſchak Nowibazar nach Cetinje zurückgekehrt. 100 elgrad, 26. Okt. In Waljewo hat ſich ein Kreis⸗ ausfchuß der nationalen Verteidigung ge⸗ bildet. Er ſammelt Geld für Rüſtungen. Auch andere Kreiſe folgen It.„Irkf. Ztg.“ dieſem Beiſpiel. Konſtantinopel, 25. Okt. Die bulgariſchen Ab⸗ geſandten Dimitrow und Stojanowitſch haben hier erklärt, daß, falls Bulgarien die Verpflichtung zur Zahlung von Geld⸗ entſchädigungen anerkenne, der Abſchluß unmittelbarer Ab⸗ machungen zwiſchen der Türkei und Bulgarien durchaus bin⸗ dend für Bulgarien ſein würde, mehr als wenn Bulgarien von einer Konferenz zu einer Zahlung gewiſſermaßen verurteilt würde. Die politiſchen Kreiſe in der Türkei erwarten aber jetzt nach engliſchen Hinweiſen größere Vorteile von einer Kon⸗ ferenz. Die ernſte türkiſche Preſſe nimmt als ſelbſtverſtändlich an, daß England mit ſeinen engern Freunden die Türkei wieder als Oberherrin Oſtrumeliens und Bul⸗ gariens einſetzen und ebenſo den früheren Zuſtand in Bosniens und der Herzegowina wieder herſtellen werde. In Bulgarien wurde, nachdem der kritiſche Tag des 17. Oktober vorüber war, verſichert, daß noch ein kritiſcher Tag komme, der Tag des Beginnes der Bahntransporte der einberufenen türki⸗ ſchen Redifs aus Kleinaſien. Dieſer Tag iſt nun auch ohne Entſcheidung zum Kriege vorübergegangen, wodurch einſt⸗ weilen eine Kriegsgefahr beſeitigt zu ſein ſcheint. In der hieſigen fremden Preſſe wird abermals verſucht, die deutſche Politik als Urſache aller Sorgen der Türkei, auch des drohenden Krieges zu verdächtigen. Dreiſt wird auch gelogen, daß Deutſchland Bulgarien zum Krieg geraten habe. Konſtantinopel, 286. Okt.„Jenni Gazette“ er⸗ klärt bei einer Beſprechung der gegenwärtigen Lage und des Konferenzprojektes, die Verhandlungen mit Oeſter⸗ reich⸗Ungarnkönnten nur den Zweck haben, die Beſ chickung der Konferenz zu erleichtern, aber keineswegs, ein definitives Arrangement zu treffen. * Sofia, 26. Okt. Blättermeldungen zufolge erhielt König Ferdinand aus mazedoniſchen Kreiſen Zuſchrif⸗ ten, in denen drohenden Tones von der Verantwortun 9 geſprochen wird, die er durch die Unabhängigkeitserklärung gegenüber Mazedonien auf ſich genommen habe. Von Tag zu Tag. — Doppelmord. Wiesbaden, 26. Okt Die ſechs Wochen alten Zwillinge des hieſigen Eiſenbahnſekretärs Szwirbließ wurden heute früh anſcheinend vergiftet in ihrem Bette aufgefunden. Wegen dringenden Verdachts des Doppel⸗ mordes iſt dem„Wiesbadener Tageblatt“ zufolge die 35 Jahre alte Näherin Heilmann, die in der Familie Aufwartsdienſte verrichtete, aber in der letzten Zeit geiſtig nicht ganz normal erſchienen, feſtgenommen worden. Sie ſoll die Tat aus Racht über ihre plötzliche Entlaſſung verübt haben. — Dampferzuſammenſtoß Kiel, 26. Okt. Zwiſchen Fridrichsork und Holtenau ſtieß heute Nacht der Bremer Dampfer „Leda“ mit einem Roſtocker Dampfer zuſammen. Die„Leda mußte ſchwer leck auf den Strand geſetzt werden. Der Roſtocker Dampfer ging mit leichten Beſchädigungen nach Friedrichsort. Bei der Wahl des 25 SSFFCCCTC 8 —— SSSDe FSe/, S Fen reeee ree F 2 eeeeee 4 4 der hieſigen evangeliſchen Gemeinde. bürfte den Darſtellern wohl ein genügendes Aequivalent nächſten Tagen angeſagte Trübung die Mann beim, 26. Oktob r. General⸗Angeiger.(Abendblatt. 5. Seite. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 26. Oktober 1908. * Verliehen wurde dem Weichenwärter Joſef Walz in Mann⸗ heint die ſilberne Verdienſtmedaille⸗ * Ordensauszeichnung. Dem Klausſtiftsrabbiner Dr. Iſaak Unna in Mannheim wurde das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens om Zähringer Löwen verliehen. * Der Vorſtand des Bad. Frauenvereins, Abt. Mäbchenfür⸗ ſorge, plant eine Erweiterung des Mädchenerholungs⸗ heims in Marzell. Die erforderlichen Geldmittel ſollen u. A. durch die Veranſtaltung eines Weihnachtsmarktes in den Räumen der ſtädt. Feſthalle in Karlsruhe am 28. und 29. Nobbr. aufgebracht werden. * Der Baſar des Guſtav Adolf⸗Frauenvereins erfreute ſich uam Samstag und Sonntag eines ſehr zahlreichen Beſuches ſeitens Der Baſar war aber auch, wie wir ja ſchon hervorgehoben, dieſes Jahr überaus reichhaltig mit den verſchiedenſten Gegenſtänden beſchickt und darum des Be⸗ ſuches wohl wert. Der Kaffee⸗ und Teebetrieb, von ſchönen Händen verſehen, florierte flott. Auch die Verkaufsſtände dürften über keinen Abſatzmangel zu klagen Urſache gehabt haben, denn faſt niemand konnte den verlockenden Anpreiſungen der liebenswürdigen Verkäuferinnen widerſtehen. Auch die Loſever⸗ käuferinnen, die den Beſucher, wie es uns ging, gleich an der Türe abfaßten, müſſen ein Bombengeſchäft gemacht haben. Die Darſtellung lebender Bilder rief allſeits die größte Bewunderung hervor. Bei beiden Aufführungen war der Saal des Caſinos dicht beſetzt. Was die geſtrige Aufführung anbe⸗ langt, ſo nahm dieſe einen beſonders guten Verlauf. Nach einem wirkungsvollen Klaviervortrag durch Frl. Eliſabet Moll folgte der von Frlu. Emmi Wratſchko einſtudierte Roſentanz, der von den Damen Friedel, Johanne, Marianne und Anne⸗ marie Hoffmann in ſehr gefälliger Weiſe ausgeführt wurde. Dann folgte die„Darſtellung berühmter Liebespaare in Luſt und Leid“. Der von Frau Hofſchauſpieler a. D. K. Jacobi ge⸗ dichtete verbindende Text wurde von Frln. Gertrud Laden⸗ burg in feinnſiniger und ausdrucksvoller FJorm geſprochen. Am Klapier ſaß Frlu. Eliſabet Moll; am Geſang beteiligten ſich Frau Klara Kloos, Frln. Aug. Schuhmacher, Herr Adolf Eiſele und Herr Geheimrat Brecht. Die Darſtellung der lebenden Bilder unterſtand der Leitung von Frlu. Toni Wiktels, Großh. Hofſchauſpielerin. Zur Darſtellung gelangten: Moſes und Mirjam, Triſtan und Iſolde, Hero und Leander, Philemon und Baucis, Dante und Beatrice, Othellvo und Desdemona, Luther und Käthe, Mignon und Wilhelm Meiſter, Hermann und Dorothea, Kätchen von Heilbronn und Ritter vom Strahl. Die Bilder hinterließen ſämtlich den angenehmſten Eindruck. Nicht unerwähnt ſei auch das letzte Bild: ein glückliches, doch unbe⸗ rühmtes Liebespaar. Die mit künſtleriſchem Geſchmack zuſammen⸗ geſtellten und ausgeführten lebenden Bilder verdienen alle An⸗ erkennung und der herzliche Beifall, den die Darſtellungen ür ihre aufgewandte Mühe geweſen ſein. Der Saal ward ſofort geräumt und bald wurden den Anweſenden an gaſtlichen und ein⸗ ladenden Tiſchen von jungen Damen Kaffee, Tee und allerhand Süßigkeiten angeboten. Wie wir noch in Erfahrung bringen konnten, ſind die Veranſtalter mit dem Verlauf des diesjährigen Baſars ſehr zufrieden. *Spülung des Rohrnetzes der Waſſerlettung. Wie aus der Bekanntmachung der Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elek⸗ trizitätswerke erſichtlich iſt, werden vom Mittwoch den 28. und den. folgenden Nächten bis einſchl. 31. ds. Mts. Spülungen der beiden vom Waſſerwerk im Käfertaler⸗Wald nach der Stadt führen⸗ den Druckleitungen vorgenommen, bei welchem Anlaß vorausſicht⸗ Lich wieder Trübungen des Waſſers im ſtädt. Rohrnetz eintreten werden. Am 2. und 3. November wird der Anſchluß des 2. Waſſer⸗ turms ausgeführt und können an dieſen Tagen trotz der voraus⸗ gegangenen Spülungen nochmals Trübungen auftreten. Dieſe Trübungen rühren von dem aus dem Grundwaſſer ausgeſchiedenen in den Rohrleitungen als flockiger Niederſchlag abgeſetzten Eiſen her, das bei Aenderung der Strömungsrichtung in den Röhren oder bei größerer als der normalencheſchwindigkeit aufgerüttelt und mit fortgeriſſen wird An und für ſich iſt ſolches durch Eiſenorhd ge⸗ trübtes Waſſer völlig unſchädlich und der Geſundheit nicht nach⸗ teflig; läßt man ſolches Waſſer etwa eine Stunde in einem Gefäße rvußig ſtehen, ſo klärt ſich dasſelbe allmählich und ſetzt das Eiſen ann Boden ab. Eine ſofortige Klärung des aus der Leitung ent⸗ nommenen trüben Waſſers kann auch dadurch erfolgen, daß man dasſelbe durch dicht gewebten Stoff, Leinwand oder noch beſſer Fil⸗ trierpapier laufen läßt, in welchem das Eiſenoryd zurückgehalten wird. Es empfiehlt ſich ferner, wie in der Bekanntmachung her⸗ borgehoben, vorher einen Vorrat an klavem Waſſer bereit zu ſtellen. Wie früher ſchon bekannt gegeben, werden ſolche Trübungen dauernd beſeitigt, ſobald die beſonders zu dieſem Zwecke im Waſferwerke gebaute Enteiſenungsan lage in Betrieb geſetzt wird, was in kurzer Zeit eintreten wird; es wird alſo vorausſichtlich die für die letzte ſtärkere Trübung ſein. Polizeibericht vom 26. Oktober. (Schluß.) Fahrraddiebſtähle: Nachſtehende Fahrräder wur⸗ den dahier entwendet: 1. Am 17. Oktober: Ein älteres Fahr⸗ rad, Marke unbekannt, ſchwarzem Rahmenbau, vernickelte Speichen und Lenkſtange. 2. Am 17. Oktober: Ein älteres Fahrrad, ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogene Lenkſtange, defekte Griffe, Fabrik⸗Nr. 37095. 3. Am 19. Okt.: Ein„Gritzner“⸗Fahrrad, grünem Rahmenbau und Felgen, ber⸗ nickelte Speichen, aufwärts gebogene Lenkſtange, neue Mäntel. 4. Ein„Wanderer“⸗Rad, Modell Nr. 1, noch neu, ſchwarzer auf der Glocke„Steinberg u. Maher“, Fabrik⸗Nr. 145 522; Rahmenbau, vernickelte Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, am 19. Oktober. 5. Am 21. Oktober: Ein„Pfeil“⸗Rad, ſchwar⸗ zer Rahmenbau, gelbe Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, Carbidlaterne. 6. Am 21. Oktober: Ein„Panther“⸗Nad, Modell 58, Fabrit⸗Nr. 38 380, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremſe. 7. Am 21. Oktober: n Fahrrad, ſchwarzer Nahmenbau und Felgen, aufwärts bogene Lenkſtange mit Korkgriffen. 8. Am 20. Oktober: Ein„Weſtfalen“⸗Kad, Fabrik⸗Rr. 120 988, ſchwarzer Rahmen⸗ bau mit blauen Streifen, gelbe Felgen, Freilauf mit Rück⸗ teittbremſe. 9. Am 22. Oktober: Ein„Stahl“⸗Rad, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, hochgebogene Lenkſtange mit Kork⸗ Schilling“. Um ſachdienliche Mitteilung wird erſucht. Körperverletzungen: in dem Hausgang der Wirt⸗ Hauſe Fröhlichſtr. 42, vor dem Hauſe Garkenfeldſtr. 57 und in der Wirtſchaft„Prinz Friedrich“, Hubenſtr. in bt, gelangten zur Anzeigge. ſonen wegen verſchiedener tet wurden 28 Perſonen wege griffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, Fabrit⸗Nr. 55 540 auf dem Rahmenbau ſteht mit Silberbronze„Stahlrad von Chriſt. ſchaft zum Haferkaſten, Kirchenſtr. 18, auf der Waldhofſtr. Jolkswirtschaft. 4% 7 von der Mexikaniſchen Regierung garantierte Gold⸗ Obligatisnen der Darlehnskaſſe für Bewäſſerungsanlagen und allgemeine land⸗ wirtſchaftliche Zwecke(Oaja de Préstamos para Obras de Irri- gacion y Fomento de la Agricultura). Laut Anzeige im Inſeratenteil wird am Mittwoch den 28. Oktober der Betrag von mex. Peſos 40 000 000 M. 84 000 000 Goldobligationen des genannten Inſtituts zum Kurſe von 923 70 i. Berlin bei der Deutſchen Bank, in Frankfurt a. M. bei dem Bankhauſe Lazard Speyer⸗Elliſſen und der Frankfurter Filiale der Deutſchen Bank, ferner bei den Filialen der Deutſchen Bank in Hamburg, Bremen, Dresden, Leipzig, München und Nürn⸗ berg zur Zeichnung aufgelegt. Gleichzeitig findet im Auslande die Zeichnung in Newyork, London und Amſterdam ſtatt. Es wird beantragt werden, den Handel der Obligationen an den Börſen von Berlin, Frankfurt a. M. und Hamburg zu geneh⸗ migen. Die Einreichung des Proſpektes ſoll nach Möglichkeit be⸗ ſchleunigt werden. Wie vor kurzem mitgeteilt, iſt aufgrund geſetz⸗ licher Beſtimmungen den vier Hauptbanken in Mexiko, nämlich dem Bancv Nacional de Mexico, dem Banco de Londres 9 Mexico, dem Banco Central Mexicand und dem Banco Mexi⸗ cano de Comercio 6 Induſtria die Genehmigung zur Errichtung der Darlehnskaſſe mit einem Kapital von mex. Peſos 10 000 000 erteilt worden, das bereits voll eingezahlt iſt. Einen Teil des Aktienkapitals hat die Regierung übernommen, die drei Vertreter in den Verwaltungsrat wählt und das Vetorecht gegen deſſen Beſchlüſſe beſitzt. Ohne Genehmigung der Regierung können weder Erhöhungen noch Herabſetzungen des Aktienkapitals vor⸗ genommen werden. Die Dauer der Geſellſchaft iſt auf 50 Jahre feſtgeſetzt. Ihr Zweck iſt, Bewäſſerungswerken, ſowie Geſell⸗ ſchaften in Mexiko, die ſich mit Landwirtſchaft und Viehzucht be⸗ faſſen, Darlehen zu mäßigem Zinsſatz zu gewähren. Die Dar⸗ zehnskaſſe hat das Recht, bis zu nom. 50 000 000 mex. Peſos Ob⸗ ligationen auszugeben, deren Kapital und Zinſen in Gold zahl⸗ bar ſind und außer auf die mexikaniſche Währung noch auf U. St. Golddollar Eſtr., Francs und Mark lauten. Die Obligationen haben eine Laufzeit von 35 Jahren und ſind bis ſpäteſtens 1. November 1943 zu tilgen. Eine vollſtändige Rückzahlung des um⸗ laufenden Betrages oder Bonds iſt vom 1. November 1918 ab zum Kurſe von 101 7 plus Stückzinſen jederzeit mit drei⸗ monatiger Kündigung zuläſſig. Für Kapital und Zinſen der Ob⸗ ligationen, die von jeder gegenwärtigen und zukünftigen Steuer befreit ſind, hat die mexikaniſche Regierung die bedingungsloſe Garantie übernommen. Der Staatshaushalt Mexikos ſchließt im Jahre 1906/7 mit einem Ueberſchuß von 29 209 000 Peſos ab, zür 1907/08 wird derſelbe geſchätzt auf 18 957 000 Peſos. Die mexikaniſche Schuld betrug am 30. Juni 1907 rund 444,5 Mill. znex. Peſos. In dem Budget für das Jahr 1908/09 ſind die Ein⸗ nahmen mit mex. Peſos 103 385000, die Ausgaben mit mex. Peſos 103 203 824 veranſchlagt. Für die öffentliche Schuld ſind nach dieſem Anſchlag 25 202 000 mex. Peſos aufzubringen, d. h. ungefähr 25 7 der Einnahmen. —5—* Heilbronner Nahrungsmittelfabriken Otto& Kaiſer Heilbronn⸗Friedrichsfeld. Die Firma macht durch Zirkular bekannt, daß ſie am 14. Oktober 1908 durch Kauf die früher Burger ſche Eier⸗ teigwaren⸗, Paniermehl⸗ und Zwieback⸗Fabrik in 7* titativen Leiſtungsfähigkeit in die allererſte Reiye der maß⸗ gebenden Teigwaren⸗ und Nährmittelfabriken aufgerückt. Lage und Einrichtung der Friedrichsfelder Fabrik ſchließen alle Vor⸗ züge einer modernen rationellen Anlage in ſich ein. Lediglich die Maccaroni⸗ und Nudeltrocknerei bedürfe eines Umbaues, der ſoeben nach ihrem in der Praxis vorzüglich bewährten, von keinem Pateut übertroffenen Syſtem vollzogen wird. Da⸗ durch erziele ſie in beiden Fabriken bei konkurrenzfähigſter Kalkulation und kürzeſter Trockenzeit eine Ware, welche be⸗ züglich hochappetitlichen Ausſehens und Wohlgeſchmacks, wie auch hygieniſch einwandfreier Herſtellungsweiſe den höchſten Anforderungen entſpreche. Ferner macht die Firma bekannt, daß ihr Mitbegründer, Herr H. Otto aus Altersrückſichten von der aktiven Ge⸗ ſchäftsleitung zurücktrat. Herr Hans Tiſcher, Kaufmann, langjähriger Abteilungsvorſtaud der Deutſchen Bank in München wurde als weiterer Teilhaber in die aktive Geſchäftsleitung aufgenommen. Herr Tiſcher übernimmt die Leitung der Friedrichsfelder Fabrik; die Geſchäftsleitung in Heilbronn verbleibt in den Händen des Teilhabers Kaiſer unter Mit⸗ wirkung der ſeitherigen bewährten Mitarbeiter. An der heutigen Börſe war wiederum eine Ermäßigung des Privatdiskontſatzes auf 2% Prozent zu verzeichnen. Auch täg⸗ liches Geld bleibt mit ca. 2 Prozent reichlich angeboten. Ultimo⸗ geld ca. 2 Prozent. n. Mannheimer Produktenbörſe. Der Getreidemarkt nahm ſpeziell im Eifgeſchäft, hervorgerufen durch die ungünſtigen Schiffobrtsverhältniſſe, auf dem Rhein, einen recht ſchleppenden Verlauf. Tagen weiter ſtark gefallen und zeigt bei Kaub nur noch einen Tiefgang, wonach auf Grund der Frachtenklauſel, die Transport⸗ unterrshmer zur Ausführung von Rheinfrachtenverträgen nicht mehr verpflichtet ſind. Für Getreidetransport ab Rotterdam nach Mannheim⸗Ludwigshafen werden heute 1215 Mk. per Laſt gefordert. Im Waggongeſchäft war die Nachfrage für Weizen und Roggen befriedigend, doch kamen nur kleine Ab⸗ ſchlüſſe zuſtande, weil die Eigner infolge der ſchwierigen Rhein⸗ ſchiffahrtsverhältniſſen kein Entgegenkommen zeigen. Für Futter⸗ gerſte, Hafer und Mais iſt die Geſchäftslage andauernd ſchwiexrig. Braugerſte hat ruhigen Verkehr. Die Notierungen im hieſigen, offiziellen Kursblatt haben keine nennenswerten Veränderungen erfahren. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen ruhig, Roggen unverändert, Brau⸗ und Futtergerſte ruhig, Hafer und Mais ruhig Vom Auslande werden ang boten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo ſchwimmend M. 174, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwimmend 1731½, do. Noſario⸗Santa⸗Je 78 Kg. per ſchwim⸗ mend M. 174, Kanſas Weſtern per Oktober M. 171, Hard⸗ binter 2 Oktoder M. 172, Rumäniet nach Muſter 7980 Kg ſchwimmend M. 178—174, Kanſas Weſtern p. Okt. M. 170, Hard⸗ Oktober M. 172—174, do. nach Muſter 78—79/ Kg. 46—17%. M. 169.—170, do. gewichtslos nach M 5 Friedrichsfeld bei Mannheim ihrem Unternehmen angegliedert habe. Damit iſt die Firma nunmehr auch bezüglich der quan⸗ heutige Der Waſſerſtand iſt in den letzten winter 2 Okwober M. 171, Rumänier nach Muſter 79—80 Kg. Roggen ruff 9 Pud 10.15 ladend M. 152, do. 9 Pud 15⸗20 per ladend M. 153, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwim⸗ mend M. 150, Norddeutſcher M. 124—125 Pfd. prompte Ab⸗ ladung M. 132—133. Gerſte ruſſ. 58.59 Kg. ſchw. M. 115,50, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 116,50, Donaugerſte n. Muſter 58⸗59 Kg. Oktober M. 117, do. 59⸗60 Kg. Oktober nach Muſter M. 117,50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 113, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 114, Donau nach Muſter ſchwimmend von M.—, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 112,50, do. 47⸗48 Kg. ſchwimm. M. 114, do. per Januar⸗Februar M. 112. Mais Laplata gelb rye terms Oktober M. 126,50 und Odeſſamais per ſchwimwend M.—, Novporoſſik⸗Mais per ſchwim⸗ mend M. 125, Donau⸗Bulgarmais per ſchwimmend rye terms M. 128, do. tale quale November⸗Dezember M. 120. 5 Aktiengeſellſchaft für Luftſtickſtoffverwertung, Wiesbaden. Die Geſellſchaft hatte ſich füür die Errichtung ihrer Anlagen in Patſch, die jetzt ſchon bald vollendet ſind, von der Salpeterſäureinduſtrie⸗ geſellſchaft als Lizenzgeberin eine Koſtenrechnung aufſtellen laſſen, die auf 820 000 M. lautete. Es ſtellte ſich jedoch heraus, daß dabei unentbehrliche Bauten und Einrichtungsgegenſtände außer Anſatz geblieben waren, durch deren Ergänzung die Baukoſten ſich um 500 000 M. auf 1 320 000 M. erhöhen, wozu noch 50000 M. für eine Anlage zur Erzeugung hochkonzentrierter Salpeterſäure treten. Der Bruttogewinn ermäßigte ſich von 120 326 M. auf 63 675 M. Nach Abzug der in einen Poſten zuſammengezogenen Generalunkoſten von 118357 M.(i. V. 109 356.) und der Ab⸗ ſchreibungen von 5457 M.(7291.)] verbleibt nach Aufzehrung des Gewinnvortrages ein Verluſt von 49153 M.(i. V. Ge⸗ winn 13670.). In der Bilanz betrugen Debitoren und dor⸗ ausbezahlte Speſen 123 894 M.(114943.), Kaſſe, Wechſel und Bankguthaben 15 003 M.(19 310.), Vorräte 240 000 M. 215 235.], dagegen Kreditoren 474 986 M.(405 065.) neben 23 410 M. Akzepten. Die Immobilien mit 206 952 M.(211154 .), Häuſer mit 582000 M.(w. i..) und Bauterrains mi 198 937 M.(w. i..) ſind zuſammen mi 644 301 M.(648 876 M. Hypotheken belaſtet. Bei 300000 M. Aktienkapital enthielt die Reſerve 11164., der Delkrederefonds 1500., die Gebühren⸗ äquivalentreſerve 1500 M. Bochumer Bergwerksgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat im 3 Vierteljahr 1908 bei 79 Fördertagen einen Gewinnüber⸗ ſchuß von 74.346 M. erzielt gegen 91278 M. bei 72 Förder⸗ tagen im 2. Quartal und 118375 M. bei 79 Fördertagen im 8. Quartal 1907. Köln⸗Ehrenfelder Gummiwerke,.-⸗G. in Köln⸗Ehrenfeld. Die Geſellſchaft erzielte im verfloſſenen 1. Geſchäftsjahr 1907.08 einen Betriebsgewinn von 59438., dem an Unkoſten und Zinſen 80 388 M. und an Abſchreibungen 30897 M. gegenüber⸗ ſtehen, ſo daß ſich ein Verluſt von 51 847 M. ergab. Bei 1 000 000 Mark Altienkapital betragen die Hypothekenſchulden 210000 N und die Buchſchulden 435524 M. Anderſeits werden ausgewieſen an bar und Wechſeln 1786., an Wertpapieren 43750., an Ausſtänden 19830 M. und an Waren 786 341 M. Die Liegen⸗ ſchaften ſtehen mit 509 600 zu Buch, die Maſchinen mit 167000 Mark, Geräte und Werkzeuge mit 28 400 M. und Formen mit 30000 M. Kabelwerk Rheydt,.⸗G. Die Hauptverſammlung genehmigte ſämtliche Punkte der Tagesordnung, wählte das ausſcheidende Aufſichtsrat Geh. Kommerzienrat Croon in.Gladbach wieder und lehnte mit großer Mehrheit einen Antrag aus Altionär⸗ kreiſen auf Zahlung von 4 Prozent Dividende, die aus den Rück⸗ lagen genommen werden ſollten, a b. Ve 5 Stimmen. 58898 De J Geſchäft für die nächſten Jahre. Rheiniſch⸗weſtfäliſches Kalkwerk in Dornap. In der Haupt verſammlung, in der 41 Aktionäre mit 4504 Stimmen vertreten waren, bemerkte der Vorſitzende auf eine Anfrage, daß di beiterverhältniſſe ſich gegen früher weſentlich gebeſſert und daß die Löhne etwas heruntergeſetzt werden konnten. D Verſuche mit elektriſch betriebenen Bohrmaſchinen ſeien günſtig ausgefallen. Die Maſchinen ſeien in Letmathe eingefü würden auch im Hönnethal verwendet werden. Die erzielte gebniſſe ſeien ſehr günſtig und ermöglichten auch eine Ve rung des Arbeitslohnes. Die Verſammlung genehmigte hier den Rechenſchaftsbericht, erteilte der Verwalkung die Entlaſt und ſetzte die am 3. Nov. zahlbare Dividende auf 7½% Prozer (10 Prozent) feſt. Die Verſammlung erklärte ſich mit d ſetzung der Zahl der Mitglieder des Aufſichtsrats von 12 einperſtanden und wählte drei ausſcheidende Mitglieder Auf eine Anfrage teilte die Verwaltung mit, daß das 1. Vi jahr des laufenden Geſchäftsjahres einen um 30 000 M. höhe Reingewinn gebracht habe als dieſelbe Zeit des Vorja den heutigen Verhältniſſen laſſe ſich über die weiteren ſichten nichts ſagen. TT * Telegraphiſche „„„„Aon Metall⸗Beſtand 1100 528 000 4. Reichs⸗Raſſen⸗Scheine 6 088 900. doten anderer Banten 35 481 000 6 Wechſelbenland ee Lombardoarlehen 460 27 900 Effettenbeſtand„„ one Sonſtige Aktivag 1352 65800%—- 5 lf!fß, Grundtapttal 1380000 0% Reſervefſonds„64814 000 Notenumiaufßfßß Depoſiten„„„ Sonflige Paſſiva„„ gegen eine Notenſteu ö 8 664 000 am 15. Otiober 190 und gegen eille ſolche v 234 489000 am 15. Ottober 1907. Königin Marie⸗Hütte. 5„ Berlin, 26. Okt. In der vorgeſtrigen Aufſichtsra ratsſitzung der Königin Marie⸗Hütte berichtete der V über das Geſchäftsergebnis der erſten 9 Monate des laufe Geſchäftsjahres. Trotz der ungünſtigen Verhältniſſe, die Eiſeninduſtrie zu ſeiden hakte, war das Werk beſchäftigt. 6. Seite. — General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. Oktober⸗ ö Bayeriſche Terrain⸗Aktien⸗Geſellſchaft, München. * München, 26. Okt. Der Geſchäftsbericht der Bayer. Terrain⸗Aktien⸗Geſellſchaft in München für das Jahr 1907.08 verweiſt auf das von der Staatsregierung an die Stadt München ergangene Reſkript in dem das Vorhandenſein eines ganz außer⸗ ordentlichen Wohnungsmangels konſtatiert wird. Die Stadt⸗ gemeinde ſtellt die baldige Einberufung einer Kommiſſion zur (Erörterung dieſer Frage in Ausſicht. Der Bericht zieht daraus den Schluß, daß baldigſt Maßregeln ergriffen werden, die zu einer Beſſerung der Immobilien⸗Verhältniſſe führen. Der Jahresabſchluß ergebt laut„Frkf. Ztg.“ einen durch das Zinſen⸗ erfordernis für die Paſſiphypothek und Kreditoren herbeigeführ⸗ ten Verluſt der nach Abzug der Terrainverkäufe ſich auf Mk. 180 389(i. V. M. 203 660) ſtellt. Dazu erhöht ſich bei einem Aktien⸗Kapital von 7,5 Mill. die Unterbilanz auf M. 868 291 (i. V. M. 687 901). Verſammlung der deutſchen, belgiſchen und franzöſiſchen Stahlwerke. * Eſſen, 26. Okt. Der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ zufolge fand in der vergangenen Woche in Paris eine Verſamm⸗ lung der deutſchen, belgiſchen und franzöſiſchen Stahlwerke ſtatt, deren Zweck die Erneuerung der von den deutſchen Werken für Ende dieſes Jahres gekündigten Abmachungen für den Verkauf von Halbzeug in Belgien bildete. Die Sitzung verlief unter dem Vorſitz von Francois de Wendel in freundſchaftlicher Weiſe und führte zur Verlängerung des Abkommens auf weitere drei Jahre. 4 Die Pariſer Schiffahrtskonferenz und die Schwierigkeiten im Mittelmeerverkehr. * Hamburg, 26. Okt. Zu der Pariſer Schiffahrts⸗Kon⸗ ferenz wird von der Hamburg⸗Amerika⸗Linie mitgeteilt, daß die Konferenz die Hauptaufgabe, die Herbeiführung einer end⸗ gültigen Einigung zwiſchen der Gruppe der italieniſchen Linie einerſeits und der Gruppe der übrigen am Mittelmeerverkehr intereſſierten Geſellſchaften andererorts, nicht zu löſen ver⸗ mochte. Der Grund liegt darin, daß, während die italieniſche Linie die Verkehrsanteile feſtgeſetzt und geneigt war, die Vor⸗ ſchläge anzunehmen, die Nord⸗Continentalen Linien unter ſich nicht einig werden konnten, weil die Hamburg⸗Amerika⸗Linie glaubte, daß ihr ein höherer Anteil als der übrigen Linien zu⸗ ſtehe. Infolgedeſſen hat man, um Zeit zu weiteren Verhand⸗ lungen zu gewinnen, mit den italieniſchen Linien ein vorläufiges Engagement getroffen, das bis zum 1. Dezember ds. Is. Giltig⸗ teit hat. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, beſteht die Abſicht, die Schwierigkeiten im Mittelmeerverkehr in der Weiſe zu löſen, naß für dieſen Verkehr ein beſonderer Pool geſchaffen werden oll nach Mitſter des Nord⸗Atlantiſchen. Das erfolgte Abkommen der Raten iſt nur unbedeutend. Zuſammenbruch dreier Bankfirmen. * Stendal, 28. Okt. In den letzten Tagen ſind drei Bankfirmen zuſammengebrochen, die für die Alt⸗ mark eine ſchwere Schädigung bedeuten. Zuerſt erfolgte das ſchon bereits gemeldete Verſchwinden des Bankiers Meher aus Stendal, Inhaber des Bankhauſes S. Adler. Meyer beging in Berlin Selbſtmord, nachdem er große Veruntreuungen Legangen hatte, die zum Teil über 20 Jahre zurück liegen. Im ganzen betrugen die unterſchlagenen Depots etwa ½ Mill. Mark. Ueber die Firma wurde Konkurs eröffnet. Darnach verſchwand aus Stendal der Bankier Geitel und zwar war er an dem Tage geflüchtet, als auf eine Anzeige hin der Staats⸗ anwalt eine Reviſion der Bücher vornehmen wollte. Auch Geitel gab ſich in Berlin den Tod. Die veruntreute Summe ſteht noch nicht feſt, wird aber auf 600 000 Mark geſchätzt. Dann ſtarb ganz plötzlich in dem Nachbarſtädtchen Bismarck der Bankier Paul Wolt. Auch hier ergab ſich Selbſtmord nach großen Depotunterſchlagungen. Das Manko ſoll laut„Frkf. Zig.“ über 800 000 Mark betragen. In Konkurs der Firma Wolt werden etwa 8 Prozent für die Gläubiger er⸗ wartet, im Konkurs Geitel wird dieſer Prozentſatz vielleicht kaum erreicht und im Konkurs Meyer ſind nur 194 Prozent zu er⸗ hoffen. Neues vom Dividendenmarkt. Oldenburg, 25. Okt. Von der Kloſterbrauerei Olden⸗ Hurg wird laut„Frkf. Ztg.“ mitgeteilt, daß die Dividende wieder mit 5 Prozent wie im Vorjahre vorgeſchlagen werde. *Altona, 26. Okt. Bei der Holſtenbrauerei ſchlägt die Verwaltung laut„Frkf. Zig.“ die Verteilung einer Dividende von 11 Prozent li. V. 10 Prozent) vor. Berlin, 26. Okt. Das Gericht beſtätigte, lt.„Frkf. Ztg.“ den Zwangsvergleich im Konkurs Leopold Cohn. Frankfurter Effeitenboͤrſe. (PBrivattelegramw des General⸗Anzeigers) * Frankfurt a.., 26. Okt.(Fondsbörſe.) Wie am Schluß der letzten Woche, ſo ſtellte ſich auch bei Eröffnung dieſer Woche erneut abwartende Haltung ein, hervorgerufen durch die Wendung der Behandlung der Balkanfrage. Es ſind Quer⸗ treibereien, die die Lage im Orient ſchwieriger erſcheinen laſſen. Der Verkehr ſchleppte ſich auf den meiſten Gebieten bei großer Geſchäftsunluſt hin. Eine Beſſerung erfuhr das Geſchäft durch den anhaltend günſtigen Stand des Geldmarktes. Ultimogeld ſtellte ſich auf 3½—8 pCt. Ein weiter erfreuliches Symptom war der gute Ausweis der Deutſchen Reichsbank, welcher über eine ſteuerfreie Notenreſerve von 83 Mill. M. gegen eine Noten⸗ ſteuer von 8 Millionen M. am 15. Oktober dieſes Jahres ver⸗ fügt. Zunächſt war der Fondsmarkt ſtill, heimiſche Anleihen belebt, Zproz. Reichsanleihe und Konſols zogen im Kurſe an, auch 3½ und Aproz. Papiere profitierten von ausländiſchen Renten, Ruſſen feſt, übrige ſtill und behauptet. Knorr⸗Sos verbeſſert jede geſalzene Speiſe überraſchend, ohne den Charakter zu verändern. Sie iſt ſo billig und ausgiebig, daß ſich jede Hausfrau ihrer bedienen kann. 1 Bſchflaſche nur 20 Pfg. Bankaktien feſter, Diskonto und Deutſche Bank anziehend. Von Bahnen Lombarden belebter, während übrige Werte dieſes Marktes geringe Veränderungen aufweiſen. Schiffahrtsaktien mäßig beſſer. Die Werte des Induſtriemarktes waren wenig ver⸗ ändert, doch größtenteils behauptet, Kunſtſeide und Badiſche Anilin feſter. Der Verkehr auf dem Montanmarkte war ſtill in Anbetracht des Berichts des Kohlenſyndikats. Der weitere Verlauf brachte wenig Veränderung, doch zeigte ſich mäßige Belebung bei feſterer Tendenz. An der Nachbörſe erhielt ſich die günſtige Stimmung. Es notierten Kredit 198.50, Dis⸗ konto 177.10, Staatsbahn 146.60, Lombarden 22.50, Dresdner Bank 145.50, Baltimore 99.10. Bezugsrecht für Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft(nur für Spitzen) betrug 1,20 bezahlt, für Karlsruher Maſchinenfabrik 14,80 bezahlt und Geld. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbani⸗Diskont 4 Progent Wechſel. 8 24. 26. Amſterdam kur; 169.86 169 37 Paris kur; 81.35 81 40 Belgien 81.05 80 083 Schweitz. Plätze„ 81 25 81 816 Italien 81.188 81.25 Wien„ 35 175 85.25 London 20.417 20 451 Napoleonsd'or 16 26 16 26 5 lang—.——.—[Privatdiskonto Staatspapiere. A. Deutſche. 24. 26. 24. 26 40% beutſch. Reichsanl. 101.— 101.20] B. Ausländiſche. 8 75 5 5 92 60 92 905 Arg. k. Gold⸗A. 1887 100.— 100.— 8„ 88.60 84.—½ Chineſen 1898 96.70 97.— 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 101 101.2, Mexikaner äuß. 88/90 87.45 97 40 3%„ 5 92.70 92 90/3 Mexikaner innere 63 80 68 90 88 60 83 91% Taumalipas— 2— 4 badiſche St.⸗A.1901 10%75 190 30 Bulgaren 97— 97 15 1„1908 100.75 100.908¾ ſtalien. Rente—. 103 90 3½ bad. St.⸗Olabg)fl 96.— 96.—4½½% Oeſt. Silbervente—— 99.15 8975 5 M. 93.— 93.204½„ Papierrent.—.—. 3½%/¶„„1900—.— 92 60] Oeſterr. Goldrente 98.10 97.90 3½%„„ 1904—.— 92.8 ſe Vortug. Serie“ 59 30 59.10 3%„„ 1907 91 60 91 808„ HI.20 60 50 Ibayr..⸗B⸗A. b. 1915 101.80 101 704%½ neue Ruſſen 1905 97.— 97 05 4„„ 1918 101 65 101.70[4 Ruſſen von 1880 82.20 88.— 37½% do. u. Allg.Anl. 91.65.904 ſpan. ausl. Rente 94 10 94 10 3 do...⸗Obl. 82.60 82.8004 Türten von 190? 85.58 85 50 4 Heſſen von 1903 100 85 100 6e[4„ unif. 90 79 91 10 3 Heſſen 81.35 81354 Unger. Goldrente 92 70 92 50 8 59 83 3) 835]4„ Kronenrente 92.05 92.80 4 Mh. Stadt⸗A. 197—-———. 1 5„1608 99 70—.— Verzinsliche Loſe. 9½%„ 1905—.— 990.—3 Oeſterreichiſchers60 184.90 184.90 Türkiſche 139.40 189.90 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 135.— 135.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 205.— 207.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 90— 90.50Lederwerk. St. Ingbert———— Eichbaum Mannheim 110.— 110.— Spicharz Lederwerke 122.— 122 50 Mh. Aktien⸗Brauerei 103.— 183-Ludwigsh. Walzmühle 163— 168.— Parkakt. Zweibrücken 94.— 94 Adlerfahrradw. Kleyer 304.50 304 50 Weltzz. Sonne, Speyer 67.— 67.— Maſchinenfbr. Hilpert———. Cementwerk Heidelbg. 151.10 15150 Maſchinenfb. Badenia 198 50 194— Cementfabr. Karlſtadt 134.50 184 300 Dürrkopp Badiſche Anilinfabrik 355.75 360— Maſchinenf. Gritzner 210 50 210.50 do. neue 344.25 846.50 Maſch.„Armatf. Klein 113.50 113.— Ch. Fabrik Griesheim 242. 242.— Pf. Nähm.⸗u. Fabrradf Farbwerke Höchſt 391.— 850.—] Gebr. Kayſer er. chem. Fabrik Mh.—.—.— Röhrenkeſſelfabrit Chem. Werke Albert 414.— 415.— vorm. Dürr& Co. Südd. Drahtind. Mh. 108.— 108.. Schnellpreſſenf. Frkth. 183.80 188.80 Akkumul.⸗Fab. Hagen——— Ver deutſcher Oelfabr. 130.— 30.— Acc. Böſe, Berlin 66,.40 66 20 Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.70 122.70 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 222.— 222.50 Seilinduſtrie Wolff 135.135.— Südd. Kabelw. Nhm. 125.ä——.'wollſp. Lampertsm.———. Lahmeyer 118 60 118.60 Kammgarn Kaiſersl. 159— 159.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 118 60 119.— Zellſtoffabr. Waldhoſ 320.— 818.— Siemens& Halske 202.— 202 95 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 219 89 219 40[Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 146.80 148 60 Pfälziſche Maxbahn 136 60 133.50 Oeſt. Südbahn Lomb. 22.40 22 50 do. Nordbahn 161 60 131 60 Gotthardbahn — ———— —.——.— ———— Südd. Eiſenb.⸗G. 115—115.—Ital. Mittelmeerbahn— Hamburger Packet 104 50 105 30] do. Meridionalbahn 182.— 132— Norddeutſcher Lloyd 83.— 83 30[Baltimore und Ohio 98.70 99.10 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 219— 22.10 Harpener Bergbau 199.90 200. Buderus 111 50 111.500Kaliw. Weſterregeln 180.— 179.— Concordia Bergb.⸗G.———Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.— 97.— Deutſch. Luxemburg 147 30 147 50 Shönix 2— 176 50 Friedrichshütte Bergb. 131— 131-[Vr.Königs⸗ u. Laurah. 199.— 200.50 Gelſenkirchner 186.%186.—]Gewerkſch. Roßleben 8650 8659 Frankfurt a.., 26. Ottober. Kreditaktien 198.50 Discento⸗ Commandi 176.80, Darm zädter 126.—, Dresdner Bank 145.40, Han⸗ delsgeſellſchaft 166.90, Deulſche Bank 238.20 Staatsbahn 146.20, Lombarden 22.60, Bochumer 219.75, Gelſenkirchen 186 25, Laurahütte 200.50, Ungarn 92.70. Tendenz: feſter. Nachbörſe. Kreditaktien 19 58, Staatsbabn 146.60, Lombarden 22.50. 3 Mannheimer Eſſektenbörſe vom 26. Oktober.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verlief umſatzlos. Kaufluſt beſtand für Mannh. Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu 142 Proz.(+ 1 Proz.) Höher notierten noch: Anilin 360 G. und neue Anilin⸗Aktien 346.50 G. Disconto⸗Commandit 177.20, Obligationen. Pfandbriefe. Induttrie-Oblkgalion. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk 1903 97.— bi 14%½ oh Att.⸗Geſ. f. Seilindn⸗ 226„verſchied. 89.70 biſ rie rück. 105% 102.—8 8%„ Kommunal 91.90 b5½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 36 8 8* tädte⸗Aulehen. u. Seetransvort—0 85 89.—(% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 97 ½ 0l He deldg v. J. 1900 21 6 0 eee e 40% 4, Hadefeg. v. d. 49% 98 806%% Bürg. Braußaus, Bonn 10—9 255 Karlsruße u. K. 1000 87.— Sftet erceumieis der e 30 Sruhe v. J. 187 228 7 1 5 0% Mannb. Dampf⸗ 4½0% Labr v. J. 1902 5 ſchleppſchiffabris⸗eſ. 98.—98 .5 Ludwigshafen 45 9 4½% annh. Lagerhaus⸗ 4755 89.25„ Geſellſchaft 98.—0 *„ ags½% Oberrb. Elektrizitäts⸗ 45 Want os u 10ihe F en— „1888 90.— Gf4% Pfälz. Chamotte u. 3175 8 1855 90.— G Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 101.50 C .. 195 90.— G0 uſſ A⸗G. Zelltofff. 3 13898 90.— C Waldhof bei Pernau in 55 7 18 Livland.— 8 05 8 37 8 15 1 85 64½0% Speyrer Brauhaus 5 3„1906 99.50 G.⸗G. in Sveyer 9 9* 5 1907 90 5 GA Speyrer Ziegelwerke.—9 e Pfemaſens unk. 1905 91.— 8 4% Hüdv. Drabenduce——.— 8160% Wiesloch! 4. 1905 43%è Tonm. Offſtein.⸗G. W Dr. H. Loſſen, Worms—.— 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 101.— Aursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 28. Oktober. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen pfälziſcher 21.50 21.75] Ruſſ. Futtergerſte 14.50.— ee.—— afer, bad. neuer 16 50—17 59 „norddeutſcher 21 75—22 25 Hafer, nordd. 18ͤ— „ruſſ. Azima 2425.—24 75 Hafer ruſſiſcher 775 18.50 „ Ulfka 23.50—283 75„ La Plata 186.75—17.— „ Theodoſia 25.——25 50] Matsamer. Mixed—.— „ Taganrog 28.50—28.75„Donau 17.75——.— Saonsze„ La Plata 17.50—.— 23 75—24 50 28 50—23.75 —.—. Koblreps, d. nuer 30 50——.. Wicken 18.50—.— Kleeſamendentſch.]—— 5 vumäniſcher „ am. Winter „ Manitoba „ Walla Walla 22 15„ iIr——.— „Fanſas II 24.——2425„Luzerne ital. 120—125 „Auſtralter—.——„ Provenc. 130—140 „ La Plata 24.50—2475„Eſparſette 28. 85.— Kernen 21.59—21.75geinel mit Faß 46.—. Roggea, pfälzer neu 17.50 17.75 Rübsl in Faß 15 „ rufſiſcher—.—.—Backrüböl 78.——.— „ rumaäniſcher „ norddeutſcher „ amertk. Herſte, neue 70er unverſt. 59 50 19.——— 4 4* „ 9oer„ roh 70αnverſt. 85/90% 55 50 20.—20.50 „ Pfälzer 20.——21.—„ 90er„ 90%%2% 41.50 Gerſte, ungariſche. GOeiz umehl Nr. 00 0 1 2 8 4. 38.50 31.50 30.50 29.75 29.— 27.— Roggenmehl Nr. 0) 28.— 19) 25 50. Tendenz: Weizen ruhig. Roggen unverändert. Brau⸗ und Futtergerſte ruhig. Hafer und Mais ruhig. Berliner Effeltenborſe. Berlin, 26. Oktober.(Schlußkurſe.) 4% Reichsanl. 101.10 101.20 Ruſſenbank 131— 130.90 3% Reichdanl. 92.70 93.— Schaaffh. Bankv. 383 80 183.50 30% Reichsanleihe 83 80 84.— Staatsbahn 146 80 146.80 4% Gonſols 101.10 10120 Lombarden 22.50 22.60 3½%õ„ 92.75 93—Baltimore u. Ohio 99.10 99 20 3 0% 0 83 70 83 90 Canada Paeifte 17440 175— 40½% Bad. v. 1901 130 80 10050 Hamburg Packet 105— 105 10 4%„„ 1908 100 75 100 87] Nordd. Lloyd 83 10 83 80 %4„ conv. 92.90 92 75 Bochumer 219 70 220 60 3%„ 1902/7 91.75 91 75 Deutſch⸗Luxembg. 148 20 148.— 37½% Bayern 91.70 91.90 Dortmunder 57.20—-— 3½/ Heſſen 91.——.—[Gelſenkirchner 186.20 186 10 30% Heſſen—.— 81.60 arpener 200 2 20— 30% Sachſen 88.30 83.50 Laurahütte 200 20 200 70 4½ Japaner 1905 90.60 50.75 Phönir 176.40 176 50 40% Italiener———.—[Weſteregeln 179 50 179 20 40% Ruſſ. Anl. 1902 82 20 82.60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 222 20 2 2 50 40% Bagdadbahn 84.25 84 40 Anilin Treptow 365 20 365.— Oe ler. Kreditaktien 198 20 198 70 Brown Boveri 171 20 172.20 Berl. Handels⸗Geſ. 165 70 106.— Chem. Albert 413— 418 50 Darmſtädter Bank 126. 126,50 D. Steinzeugwerke 211 50 210— Deutich⸗Aſiat. Bank 186 70 136 60 Elberf. Farben 405 20 408— Deutſche Bank 238.— 237 90 Celluloſe Koſtheim 238 60 23740 Disc.⸗Kommandit 176 60 177.20 Rüttgerswerken 15.80 154.— 5 Bank 145.— 145.10 Tonwaren Wiesloch 92.7 91 70 (ichsbank 146.— 145,70 Wf. Draht. Langend. 154.70 154— Rhein. Kreditbank 138.20 188.20 Zellſtoff Waldhof 519— 317.70 Privatdiskont 2½% W. Berlin, 25. Oktober.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 198 50 198 90 Staatsbahn Diskonto Komm. 176 60 177.10 Lombarden 146 70 146.60 2250 22.66 Verantwortlich: Für Politik: Dri Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; ſür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfeſder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. empfehlen Ochſenbruſt mit Meerettig deschw. Leins, 0 6,3 0 Fuür Fußhrleute od. Kutſcher Mugen Nierslag aren Weneen e ue e nan 5 Ahr ab: Vervielfäſtigungen Joppez v. E5,12 8. St. 66031 und Abschriften auf Cle fl 77 8 8 iler Kindet⸗Sitzwagen Warme pöchel⸗ eranse bad e Frledr. Burckhards Nachf. 2 ieſtr. 4. St. 4805 Akademieſtr. 10, St. rechts Zu verkaufen, 1 faſt neues Herrenrad. Rheindammſtr. 20, pt. 68072 Eine Partie gebraucht Flaſchen 405,8(K. 00 erhelden) Fernspr, 656000 Seldverebr 55106 7 7 und einige alte Feuſter billig 2. Hypolhek aufgutes + 15000 Ml. Haus d. Alt adt von abzugeben. 304785 pünttlichen Zins zahler geſucht. 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Wir bringen dies gemäß § 9 der Vollzugsverordnung zum Straßengeſetz mit dem Anfügen zur allgemeinenſkennt⸗ nis, daß e waige Einſprachen gegen die beabſtchtigte Ein⸗ ziehung binnen 14 Tagen, vom Erſcheinen des dieſe Bekannt⸗ machung enthaltenden Blattes ab gerechnet, bei unterfertig⸗ ter Stelle zu erheben ſind. Mannheim, 28. Oktbr. 1908 Bürgermeiſteramt: Martin. 31893 Felanulmachung. Den Spielplatz im Schnickenloch betr. Nr. 39357 I. Die Benützung der ovalen Wieſenfläche im Schnickenloch(Schloßgarten) als öffentlicher Spelplatz wird hiermit inſofern eingeſchränkt, als der genannte Platz an Werktagnachmilta gen von—4 Uhr ausſchließlich für den Spielbetrieb der Schulen re⸗ ſerviert bleiben muß. Mannheim, 22. Okt. 1908. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. 31894 Arbeitsvergebung. Für den Neuban der Wilhelm Wundtſchule in Neckarau ollen im Wege des öffentlichen An⸗ gebots vergeben werdeu: 1. Dachdeckerarbeiten, 2. Liefern und Verlegen des Linoleums. 31891 Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Auiſchrift verſehen bis ſpäteiens Montag, 9. November l. J, vormittags 11 Uhr, andeKanzlel des unterzeichneten Amts(Ecke Breite⸗ und Mar ſen⸗ ſtraße, 3. Stock) einzureichen, woſelbſt auch die Angebolsſor⸗ mulare gegen Erſatz der Uendruck⸗ koſten abgegeben werden und die Eröffnung der Angebote in Gege wart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Maunheim, 23. Oktober 1808. Städtiſches Hochbauamt: Perrey. 2 Znorfiez Zwangsberſteigerung. Dlieustag, 27. Okt. 1908 machmittaas 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 0 4,5 gegen bare Zahlung im Voll ſtreckungswege öfſentlich ver⸗ ſteigern: Meh'ꝛere Wagen, Möbel u. Oe mälde. 66104 Mannheim, 26. Okt 1908. Schenber, Gerich svollzieher. DieGartenlaube pen 170 2 N. 88 0 lese-Na B2 enthaltend: enthaltend: Das Buch f. Alle] Luſtige Blätter Zur gut. Stunde Jugend U. Land u. Meer Simpliciſſimus Meggendorfer Gartenlaube Woche Welt und Haus Fliegen. 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Allkupfer⸗Verlauf. Wir beabſingen einen größeren Po ſen alter Kupferröhren, von einer Warmwaßſer⸗Heizungsan⸗ lage hernammend, meigbtetend zu verkaufen. 31898 Die naberen Bedingungen hier⸗ zu ſowie die Lagerſtelle des Ma⸗ tertals ſind auf unſerer Kauzlei, L 2, 9, zu erfahren. Intereſſenten werden erſucht, ibre Angebole vro Kilo bis Montag, 2. Novbr. ds. Is., vormittags 11 Uhr, ebendortſelbſt einzureichen. Meinnheim, 28. Oktober 1908. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. * Bekanntmachung. VomMittwoch, 28.d8. Mts. bis Samstag, 31. ds. Mts., fiuden jewens von nachts 10 Uhr bis morgens 3 Uer Spülungen der vom Waſſerwerk im Käſer⸗ thaler Wald nach der Stadt fübrenden beiden Druckroyrleit⸗ ungen ſtatt, wobei wahrſcheinlich llärkere Trübungen des Waſſers auch im Stadtrohrnetz eintrelen werden. Unſere perehrl. Konſuenten machen wir hiergut aufmerkſam, mit dem höfl. Erſuchen, jür die genaunte Zeit event Votrat an Waſſer bereit zu ſtellen. Feiner wird infolge einer am 2. und 3. November an der zweiten Druckle tung vorzuneh⸗ menden Arbeit(Anſchluß des 2. Waſſerturms) an dieſen Tagen im Induſtriehafengebiet und Luzenberg der Druck in der Waſſerleitung etwas reduziert ſein und können Trübungen auch an dieſen Tagen vorkommen. Maunnbem, 23 Oktober 1908 Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. 32892 Jüddeutſch⸗ öſterreichiſch.⸗ ungariſchet Eiſenbahnverband. (Teil II, Heft 10, vom 1. November 1907). Ab 10. No⸗ vember 1908 werden in Er⸗ gänzung der Abteilung IV des Ausnahmetarifs No 73(Pe⸗ trpleum uſw.) für den Ve⸗ kehr von Uſtrzyki nach Frei⸗ bg Süd, Mannh im, ann⸗ heim⸗Induſtriehafen Umſchlag, Mannheim⸗I, duſt iebafen, Reehen b. Baſel und Waldshut ermäßigte Frachtiätze für Minexalöde einge ührt. Die Höͤhe dieſer Frachtſätz⸗ kann aus unſerem Tarifan⸗ zeiger erſehen und von den beteiligten Stationen erfragt werden. 82498 Karlsruße, 23 Oktb. 1908. Gr. Geueraldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. gemsblene Saàlmisk ſerpenkin Selfe istf unskreitig as Beste Ueberall zu haben. 8 Packef Wkr General⸗Anzeiger.(Abendblatt) 7. Seite. Alleinige Fabrikanten: A. L. Mohr, Act.-Ges., Altona-Bahrenfeld. Fabriklager: Mannbheim, D TI, 3. Ueberzeugt! Kampf den alten Vorurteilen, deren Sklave Ihr noch immer, Nehmet Magarine„Mohra“i und Thr lasset sie dann nimmer! Lange habe ich gezögert, endlich hab' ich's überwunden, Kaufe„Mohra“ jetzt statt Butter, die ich habe gut befunden! 81986 Wannheinter Kunflverem (E..) Unter dem Protektorat S. K. Hoheit des Großherzogs. Wir machen unſere v rehrl. Mitglieder darauf auftgerk⸗ ſam, daß bei uns Karten zu den öffentlichen Vorl⸗fungen der Handelshochſchule, zum Preiſe von.— Mark pro Semeſterſtunde, ſtatt ſonſt .— Mark, erhältlich ſind. Wir bitten um ſofortige An⸗ meldung beim Vapſtande des Bereins. 82509 De ——— vſtand. Ftäulein lö Aen das Stiken gründlich erlernen. 30386 . 13, 1. Handelshochſchule Mannheim. Winterſemeſter 190809. beginnen die folgenden Vorleſungen und Fachkurſe: Stunde Thema Am Dienstag, den 27. Oktober 1908 Duozent Vortragsraum vorm. 8 Uhr Buchhaltung für Anfänger 55 Buchhaltung füc Fortgeſchrittene 55 10 Handelsbetriebslehre für Anfänger „ 11 5 Bürgerliches Geſetzbuch 1 Handelsbetriebslehre(8. Semeſter) 18 Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe + 17* Europas auf geograph Grundlage Handelsbetriebslehre f. Fortgeſchrittene Kulturgeſchichte Spaniens Verkehrsweſen: See⸗ u. Binnenſchiffahrt Handelsrecht * 12* abends 6 Uhr 7* 1* 9 Allgemeine Volkswirtſchaftslehre Rektor Dr. Weber derf. Handelsſchulinſpektor Prof. Kohlhepy Stadtrechtsrat Dr. Erdel Handelsſchulinſpektor Prof. Kohlgepp Dr. Schwöbel Profeſſor Kohlheyp Geh. Hofr. 15 of. Dr. Gothein er 15 0 Dr. Perels eh. Hofr. Prof. Dr. Gothein 15 * 1* Auditorium der Gewerbeſchule O 6 Saal 10 Handelshochſchule 10 77 10 4 9 1* 10 5 Saal 10 Handelshochſchule Rathausſaal F 1) Saal 8 der Handels⸗Schule 607 5* 5 1 Auditorium der Gewerbeſchule G 6 ) Die öffentliche Vorleſung des Herrn Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Gothein ſindet am 27. Oktober der Bürgerausſchußwahlen wegen ausnahmsweiſe im Auditorium der Gewerbeſchule O 6 ſtatt. Mannheim, den 29. Oktober 1908. Der Studiendirektor: Profeſſor Dr. Schott. 31887 Mietgesuche Jwerig. Beaurte.g. bürg. Priv.⸗ JMittagstiſch, eb. als alleinige Teilneym. Ausfuhrl. Off. erb, unt. Nr. 30490 an die Exvedit. dſs. Bl. Giuz Privatmitt.⸗ u. Abendt. Yovons beſſeren Herren gef. Off. mit Preisangabe u. Nr. 3048 ſa an die Ervedition dieſes Blattes. Kunge Laſe ſucht ſchon öbl. Ztm mit Penſ. Off. i Preis⸗ ang. unter Nr. 30482 an die Exv. eine ſchöne Wohn. Geſucht zug gimmer, Hochparterre oder eine Treppe hoch, nahe der Glektriſchen, per 1. April. 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Klaſſe hiermit aufs dringendſte ein und erwarten angeſichts der beſonderen Wichtigkeit der diesmaligen Wahlen, daß jeder liberale Wähler in der Verſammlung ſeines Stadtteils erſcheint. Das vereinigte Wahlkomitee der liberalen Parteien. Dankſagung. Von Ungenannt ſind uns an⸗ läßlich eines freudigen 15 1 tages Mark 500 zum Beſten unſeres Krauken⸗ oflener unenſonds überwieſen worden wofür wir hiern itunſern herzlichſten Dank arsſorechen. Der Vorſtand der Gemeinde. Dank ſagen. Georg Schu elber. Prediger. uns D. R. P.— ohne Lötfuge, lauſen Sle nach Gewicht am billtgſten bei 17111 . Fesenmeyer. 1. 3, Breſteſtraße. zedes Brautpaar erhält eins geschnitzteschwarswülder Uur grutls. — 7 Lehrmädenen 5 Tehrmädchen a n klane Geſchäft. nn 5, 19, 2. St. allen entbehrt zugewleſen, wofür wir warmen Dank ſagen. Einrichtungen hieſ. Frauenvereine. Marien⸗Waiſen⸗Anſlalt. Von der deutſchen Generalfechtſchu e, Ver⸗ baud Mannheim, wurden üns aus dem Ertrag der Orts otterte Mk. 295.— überwieſen, wofür wir warmen Der Vorſtand. Krippen⸗Verein. Von einem ungenännt leiben wollenden Geber wurden 828 16/20 Der Vorſtand. Vertin Frauenbildung⸗Franenftdium. Abteilung Maunheim. Mittwoch, 28. d Mis, na mitiags ½ Uor, im Wilhelmshof: Diskutſernachmittag. Der Vorſtand, Blindenheim⸗Rannheim, Waldhofſtr. 162. Bürſten und Körbe jeder Art werden angefertigt. Auch werven Reparaſu en an Korbwaren und Stühlen ausgeführt. Dieſelben werven nach Benach ichtig ung des Hausvaters Po, karte) abgeholt und wieder abgeliefert. — Hausratſammelſtelle. Die verehrlichen Hausfrauen werden dringend gebeten, u Hausrat. Kleidungenlcke ꝛc. ꝛc. der Hausral⸗ jammelſtelle gütigſt überwelſen zu wollen. Abholung erfolgt ſofort nach Benachrichtigung der Geſchäftsſtelle, A 3, 11. Perlobungs⸗Hnzeigen Aefent ſchnell unc biftig Nr. B. Saddslde Bucfidructerel G. m. b. 5. Malen u. 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Die Caſa de Préstamos para Obras de lrrigaclän y Fomento de ſa Agrioultura Socleded Anö- nima mit dem Sitze in der Stadt Mexlko ist auf Grund einer Konzessionsurkunde vom 3 September 1908 gegründet worden. Gründer der Gesellschaft sind der Banco Nacional de Mexic, der Banco de Londres Mexico, der Banco Central Mexicano und der Banco Mexicano de Comercio 6 Industria. Die Dauer der Gesellschaft ist auf 50 Jahre festgesetzt, sie kann jedoch durch Kongressakt und Beschluss der Aktionäre verlängert werden Der Gegenstand des Unternehmens ist die Gewährung von Darlehen an mexikanische Be- Wässerungswerke sowie an Unternehmungen, die sich mit Landwirtschaft und Viehzucht befassen, und ausnahmsweise auch an solche Unternehmungen, die die Ausbente von brennbaren Mineralien und Erzen betreiben. Diese Darlehen müssen gesichert sein: entweder durch bhypothekarische Verpfündung von Eigentum oder dureh Bürgschaft einer von der mexikanischen Regierung konzessionierten Bank oder einer Gesellschaft, welcher die Regierung die Ermächtigung zur Finanzierung von in den Rahmen der Vorerwähnten Konzession fallenden Unternehmungen erteilt hat. Der Betrag, der gegen Hypothek dar- geliehen wird, darf niemals 60% des Wertes des verpfäudeten Eigentums dherstelen Das vollbezahlte Aktienkapital der Gesellschaft beträgt mex Pesos 10 000 000. Eine Erhöhung oder Vermiuderung desselben bedarf der Genehmigung des Ministeriums der Finanzen und öffentlichen Schuld. Der Verwaltungsrat besteht aus fünfzehn Mitgliedern, wovon drei von der mexikanischen Regierung ernannt werden. Es darf kein Beschluss zur Durchführung gelangen, wenn einer dieser drel Regierungsvertreter sein Veto einlegt. Nach mexikanischem Gesetz müssen Revisoren(comisarios) die Rechnungen prüfen und ge- nehmigen, bevor die jährliche Bilanz den Aktionären vorgelegt wird. Einer dieser Revisoren sowie ein Stellvertreter werden ebenfalis von der mexikanischen Regierung ernannt. Von dem jährlich erzielten Reingewinn sind 100% einem Reservetends so lange zuzuführen, bis dieser die Hälfte des Aktienkapitals erxeicht. Die Gesellschaft ist ermächtigt, 4½%ige 35jährige Goldobligationen auszugeben im Betrage von mex. Pesos 50 000 00 M 105000000 P..-W.= U. 8 5 25000000 5143 958..8 Frs. 129500 000 holl. fl. 62 000 000 zu den festen Umrechnungskursen von M.10 D..-., U. S. 8 ½, Frs..59 und holl. fl..24 für jeden mexikanischen Peso und von Pesos.72 für jedes Pfund Sterling. Eine Ausgabe weiterer Obligationen kann nnr mit ausdrüeklicher Ermächtigung des Kon- gresses der Vereinigten Staaten von Mexiko eriolgen. Falls die Ermächtigung zur Ausgabe weiterer garantierter Obligationen erteilt wird, nuss das Aktienkapital dergestalt erhöht und vollbezahlt werden, dass das vollbezahlte Aktienkapital der Gesellschaft niemals weniger beträgt als ein Fünftel des Nominal- Wertes der von der mexikanischen Regierung garantierten Obligationen. Dle ſetzt zur Ausgabe gelangenden wex. Pesos 50 000 600 Obligationen werden hinsichtlich des Kapftals und der Zinsen auf Grund elnes mexikanische“ Gesetzes vom[7. junl 1908 von der Regſerung ner Verelnigten Staaten von Mexiko nnvedingt garantlert und tragen elnen diesberügllonen Aufdruck. FKapital und Zinten sind zahlbar ohne Abeug irgend Welcher gegenwärtigem oder künftigen merxikanischen Steuern. Die Gesellschaft bernimmt ausdräcklich die Verpflichtung zur Zahlung der- artiger Steuern. Die Auleihe ist eingeteilt in Abschnitte von je: mex. Pescs 2000 M 4200 D..-W.= U. S. 5 1000 205.15.2 Frs. 5180 holl fl. 2480. mex Pesos 1000= M 2100 D..-W.= U. S. 500 102.17.7 Frs. 2590 holl fl 1240. mex. Pesos 200= M 420 D..-W.= U. S. 8 100 20.11.6 Frs. 518 holl fl. 248. Die Obl gationen werden auf Inhaber lauten und in spanischer, deutscher, englischer und fran- z6sischer Sprache ausgetertigt. Sie werden vom 1. November 1908 datiert und tragen halbjährliche, am 1. Mai und 1. Noyember jeden Jahres zahlbare Zinsscheine. Eine Pilgung der Obligationen vor dem 1. November 1918 ist ausgeschlossen. Von da ab erkolgt Rückzahlung al pari im Wege halbjährlicher Ziehungen auf Grund eines Tilgungstonds in der Späkestens 1. November 1943 zur Rückzahlung gelangt sind. Vom 1. November 1918 ab steht der Gesellschatt auch das Recht zu, den Gesamtbetrag, nicht aber einen Peilbetrag, der ſeweils ausstehenden Obligationen mit dreimonatiger Frist zur Rückzahlung zu kündigen. In diesem Falle hat aber die Rückzahlung mit eineln Autschlage von 1% zu geschehen. Die Nummern der zur Rüekzahlung gezogenen Obligationen sowie alle auf die Anlethe bezüg- lichen Bekanntmachungen werden u. a. auch in Frankfurt a. M. und Berlin veröffentlicht werden. Fällige Zinsscheine und Obligatienen werden nach Wahl des Inhabers in der Landeswährung zu den vorstebend genannten festen Umrechnungssätzen eingelöst. In Deutschland erfolgt die Zahlung bei den Unterzeichneten in Reichsmark zum Kurse von M.10 pro mexikanischen es0. Ein Vergleich der ordentlichen Einnahmen und Ausgaben der mexikanischen Regierung für dlie letzten fünf Etatsjahre zeigt folgendes Ergebnis: Frankfurt a. M. und Berlin, im Oktober 1908. Lazard Speyer-Ellissen. — Etatslah Ordentliche Ordentliche Einnahme- Bareinnahmen Barausgaben Ueberschuss 92157.72 13.21 1903—1904 mex. Pesos 86 478 800.94] mex. Pesos 78 881 643.22 Peses 19931 990 86—10.38% 1904—19s„„92 983 886.66„„ 79152 75.50»„ 22505 712.02— 28.32 00 1005—1908„„ 101 972 626.%„„ 7948816% 29209481.54— 34.88 9% 1906—1907„ 114 286 122.05 5„ 85076 640.51* 18956 800 00 2055 0% 1907—1908„„ 111 214 900.00„„ 92258 100.00»„ teilweise geschätzt Vorstehende Angaben sind im wesentlichen einem Briefe entnommen, den der mezikanische Staatssekretär und Finanzminister José Y Limantour an die Emittenten gerichtet hat. Von den vorstehend bezeichneten Obligationen werden nom mex. Pesos 40 000 000= M. 84 000 000 Mittwoch, den 28. Oktober 1908 zur Zeichnung aufgelegt und zwar in New-Lork am bei den Herren Speyer& Co., „ New-Tork„ der National City B: nk, „ London„ den Herren Speyer Brothers, „ Amsterdam„„ Herren Gebrüder Telxeira de Mattos, zu den daselbst bekannt gemachten Bedingungen, in Berlin bei der Deutschen Bank, Frankfursa. M.„ dem Banhhanse Lazard Speyer-Elissen, „ der Frunkfurter FEiliale der Deutschen Bank, * 5 Hamburg„„ Hamburger Filiale der beutsche Bink, „ Biemen„„ Biemer Filiale der Deutschen hank, „ Dresden„„ Dres lner Filiale der Deutschen Bank, „ Leipzig„„ Leipziger Fillale der Deutse en enk, „ München„„ Bayerischen Filiale der eutschen Bank, „ Nürnberg„„ Deutschen Bank Fillale Nürnberg Wäbrend der bei jeder Stelle üblichen Geschättsstunden und aut Grund der bei den Stellen erhältliche Anmeldeformulare. Früherer Schluss der Zeichnung bleibt dem Ermessen jeder einzelnen Stelle vorbenalten. Für die Zeichnung iu Deutschland gelten folgende Bedingungen: 1. Der Zeichnungspreis beträgt; SSD2 e ͤ zuzüglich 4½% Stilekzinsen vom 1. November 1908 bis zum Tage der Abnahme. Den Schluss- scheinstembel tragen die Zeichner zur Hältte. 5 2. Bei der Zeichnung ist auf Verlangen der Zeiehnungsstelle eine Kaution von 5% des gezeichneten Betrages in bar oder in börsengängigen, von der betreffenden Stelle für zulässig erachteten Wert⸗ papieren Zzu hinterlegen. 8 5 3. Anmeldungen auf bestimmte Abschnitte können nur in soweit berücksichtigt werden, als dies nach dem Ermessen der Leichnungsstellen angängig ist. 8 4. Die Zuteilung, welche sobald als möglien vach Schluss der Zeichnung dureh schriktliche Benach- richtigung der Zeichner eriolgt, unterliegt dem freien Ermessen der Zeichnungsstellen. 5 5. Die Abnahme der zugeteilten Stücke hat gegen Zahlung des Preises(vergl. Nr. 1) vom 12. bis 26. November d. J. zu erfolgen. 6. Die Zulassung der Obligationen zum Handel an den Börsen zu Frankfurt a.., Berlin und Hamburg Wird baldmöglichst beantragt werden. 7. Bis zum Erscheinen der defnitiven Stücke Werden von der Deutschen Bank und dem Bankhause Lagard Speyer-Ellissen ansgestellte Interimscheine ausgegeben, welebe mit den am 1. Mai 1909 fälligen ersten halbjäbrlichen Zinsschein versehen sind. An den dentschen Plätzen können nur die von den deutschen Zeichenstellen ausgebhändigten Interimscheine in deflnitive Stücke umgetauscht werden. Der Zeitpunkt für den Umtausch wird seinerzeit besonders bekannt gemacht werden. Deutsche Bank. Ludwigahafener Walzmühle in Eundwigshafen a. Rhein. Einladung zur Außerordentl. Geueralverſammlung anf Mittwoch, den 18. Nov 1908, vorm. ½1 1 Uhr, in Ludwigshafen a. Rh. im Sitzungsſaale der Geſellſchaft⸗ Tages⸗Ordnung: 1, Erhöhung des Aktienkapfitals um M. 1000000.— durch Ausgape von 1000 Akuen Litera D, lautend auf den In⸗ haber à M. 1000.—. 2. Feſlfetzung des Mindeſtbetrages und der ſonſtigen Bedin⸗ gungen für die Ausgabe der neuen Aktien, Genehmigung der Uebernahme dieſer Aktien durch ein Conſornnum wit der Verpfli tung, 500 Stück dieſer neuen Altien den ſeitherigen Akuondren pro rata ihres Aktienbeſitzes(alſo auf 4 alte Aktien 1 neue) anzubieten und die Feuſetzung det näheren Beſummungen über das Bezugsrecht der Aktionäre. 8. Ermächtigung des Autſichtsrates zur des 8 5 der Siatuten nach Durchführung der Kaptalserhöhung gemäß 8 274.⸗G.⸗B. 8 Der Vorſtand: 82500 Artmaun. Kaufmann. Wir ſuchen zum baldigen Eintritt einen 82432 J. Correſpondenten Bewerber mit Ia Zeugniſſen, die in der Lage ſind eine um⸗ Von Montag, den 26. bis M. Klein F 2, 40. Telephon 919 Verkauf zurüekgesetzter und einzelner Steppdecken, woll. Schlafdecken, Damast Bettbezüge Kissenbezüge Bettucher, Oberbettũcher zu bedeutend herabgesetzten Preisen. 1 Treppe hoch I. und 2. Etage Ausstattungs-Geschüft. Jamstag, den 31. 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