reereeeeeeeeeee Gadiſche Volkszeitung.) Abonnemend 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pſg, monatlich, durch die Poſt bez. mel. Poſt⸗ aufſchlag.,.43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Nanngeimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 In ſerate: Die Golonel⸗Zee. 28 Pa. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedattton 87 Ausmaruge uſerate, 20 in Mannheim und Umgebung,(adsgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhb. ee Verlags⸗ 75 Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr. 502. Dieustag, 27. Oktober 1908.(Abendblatt.) Nußland und der Balkan. (Von unſerem Petersburger Mitarbeiter.) St. Petersburg, 24./. Okt. Wiederum, wie im Frühling dieſes Jahres weilen ſlaviſche Gäſte in St. Petersburg. Damals waren es die idealen Zielen einer allſlaviſchen Einigung zum Austauſch geiſtiger Güter, ſowie zur Verſchmelzung wirtſchaftlicher Intereſſen, welche die drei ſlaviſchen Abgeordneten des öſterreichiſchen Reichsrates hierher führten; die Verhandlungen mit den Vertretern der ruſſiſchen und polniſchen Geſellſchaft in den zahlreichen Jeſt⸗ fitzungen berührten Fragen, die fernab von der hohen Politik lagen.— Heute kommen die Abgeſandten der Waeden Staaten Serbien und Montenegro in ſehr realen politiſchen Intereſſen— zum Teil mit ganz beſtimmten Aufträgen und Abſichten in die Newareſidenz. Schon ſeit einigen Tagen hält ſich der Profeſſor der Bel⸗ gradeer Univerſität, R. J. Koſchutliſch, hier auf, um beſonders in parlamentariſchen Kreiſen für die moraliſche Unterſtützung der Balkanſlaven Propaganda zu machen: er hofft, daß die Volksvertretung ihren Proteſt gegen die jüngſt vollzogene formelle Anſchlietzung zweier flaviſchen Länder an * die Habsburger Monarchie, die in Wirklichkeit ſchon ſeit dreißig Jahren Tatſache iſt, kund geben wird und veranſtaltet auf den Rat führender Parlamenkarier einige Vorleſungen über die gegenwärtige Lage Serbiens hier ſowohl als in Moskau. Geſtern iſt der Präſident des montenegriniſchen Reichsrats, J. Miuſchkowitſch, in St. Petersburg eingetroffen. Ihn führt der Auftrag ſeines Fürſten in die ruſſiſche Reſidenz, um die Stellungnahme der ruſſiſchen Regiexung zu der neugeſchaffenen Sachlage auf dem Balkan kennen zu lernen und ſich hier die Direktiven für die demnächſtige Polſtik ſeines Landes e denn nach den eigenen Worten des ſlaviſchen Staatsmonnes, hat Montenegro, als Vorpoſten des Slaventums auf dem Bal⸗ kan, noch nie einen entſcheidenden Schritt ohne Zuſtimmung Rußlands unternommen.— Endlich trifft am Sonntag den 25./12. Oktober der bekannte flaviſche Staatsmann Paſitſch hier ein; in gleicher Miſſton, wie ſie dem gegenwärtigen Miniſterpräſidenten Serbiens, Milanowit, für den Beſuch der weſteuropälſchen Hauptſtädte: Berlin, Paris, London und Rom zuteil wurde, hat er die Aufgabe zum friedlichen Aus⸗ gleich der ſerbiſchen Intereſſen, ſoweit ſie durch die letzten Er⸗ eigniſſe auf dem Balkan geſtört erſcheinen die Interventſon der europäiſchen Mächte zu erwirken. Herr Paſitſch hat be⸗ kanntlich als Miniſterpräſident in ſeinem Heimatlande mehr als einmal am Steuer des ſerbiſchen Staatsſchiffes geſtanden und iſt auch heute noch als politiſcher Führer, wenn auch ohne offizielles Amt, eine Perſönlichkeit, die wegen ihrer korrekten Auffaſſung gegebener Verhältniſſe, der klugen Taktik in ſchwie⸗ rigen Lagen hockgeſchätzt wird. Mit den Leitern der aus⸗ wärtigen Politik Rußlands, Minſſter A, P Iswolsky und deſſen Gehilfen Tſcharykoff, verbindet ihn aus deren Geſand⸗ tenzeit in Belgrad genaue Bekanntſchaft und perſönliche Freundſchaft. Seinem Beſuche, der nur ſukages mit dem der anderen flapiſchen Gäſte zuſammenfällt, iſt aber auch daher die größere Bedeulung beizumeſſen. In den leitenden Kreiſen iſt ihm ein In barmer Empfang ſicher Die übrigen ſerbiſchen Delegierten erſcheinen lediglich als Vertreter privater Vereinigungen, die lokale, wie allſlaviſche Intereſſen verſolgen, und werden demgemäß von gewiſſen Kreiſen in der Newareſidenz mit heller Begeiſterung begrüßt, die ſich in tönenden Reden auch auf polltiſches Gebiet hinüber⸗ ſpielen wird; beſonders da auch dem größten Teil der ruſſiſchen Preſſe eine vorſichtige flaviſche Polttik im Augenblicke wenig nach dem Sinne iſt. Die in den letzten Wochen mit zunehmen⸗ der Deutlichkeit und Heftigkeit gegen den Miniſter des Aus⸗ wärtigen, A. P. Iswolsky, von den Blättern erhobenen An⸗ feindungen beweiſen es zur Genüge. Immer dringender verlangen die ruſſiſchen National⸗ patrioten, daß die Regierung zur Wehrung der Intereſſen des Reiches in ihrer Orientpolitik unabhängig von dem Konzert der europäiſchen Mächte hervortrete und berurteilen die Un⸗ eigennützigkeit, welche im gegebenen Augenblicke weder für ſich, noch für die ſlaviſchen Brüder auf dem Balkan etwas fordert, ſondern nur auf die Wahrung des Irtedens bedacht iſt. Gänz⸗ lich ablehnend verhält ſich auch die öffentliche Meinung Ruß⸗ lands— ſoweit ſie in den Blättern zum Ausdrus gelangt—, zu der immer mehr an Wahrſcheinlichkeit gewinnenden Aus⸗ ſicht, die Mächtekonferenz werde die Vorgänge auf dem Balkan anzuerkennen und die Separatverſtändigungen der nächſt⸗ intereſſierten Staaten Je zu heſtätigen haben. So er⸗ hofft man auch von der Volksvertretung, daß ſie ein gewichtiges Wort zum Schutze der„wahren ruſſiſchen Intereſſen“ ſprech wird, die nach Anſicht der erwähnten Preſſe natürkich nur in der Hebung des ruſſiſchen Einfluſſes auf dem Balkan, in der der politiſchen Wünſche der dortigen Slaven be⸗ tehen. Wie ſich die Reichsduma zu der Regierungsmitteilung über die auswärktige Politik ſtellen wird, welche man von A⸗ P. Iswolsky in einer der erſten Sitzungen ſchon erwartet, kann miniſter von ſeiner Reiſe an poſitiven Ergebniſſen mitbringt Heute iſt ſoviel bekannt, daß einige varlamentariſche Gruppen: die Oktobriſten und Kadetten, den Miniſter gegen die voraus⸗ zuſehenden heftigen Angriffe der chauviniſtiſchen Rechten zu unterſtützen und zu verteidigen die Abſicht haben. Doch ver⸗ ſchließt man ſich auch hier nicht der Möglichkeit, daß in abſeh⸗ barer Zeit die Zügel der auswärtigen Politik in andere Hände übergehen. Dem ruhigen politiſchen Beobachter erſcheint Urteil und Kritik über die von A. P. Iswolsky geleitete auswärtige Poli⸗ kik heute durchaus verfrüht. Erſt nachdem der Staatsmann die Ziele und Wege, welche er verfolgt, dargelegt haben wird und das Exxreichte als feſte Tatſache in Erwägung 11785 werden kann, iſt ein abſchließendes Urteil über die ruſſiſche Außenpolttik erlaubt. Daß Sie im Gegenſatz zu vielen in Preſſe und Publikum verlautbarten Wünſchen keinen chauvi⸗ niſtiſchen Charakter trägt, gilt in leitenden Kreiſen als ſicher. Es iſt deswegen nicht ausgeſchloſſen, daß den kleinen flaviſchen Staaten, die durch den Einfluß europätſcher Groß⸗ mächte bereits zu kuhigerer Erſaſſung der Sachlage überredet wurden, ebenfalls eine freiere Bahn ihrer Entwicklung geſichert wird. Die Hochflut der nationalen Erregung ebbt dann wohl wohl von ſelbſt zurück. ————— ſelbſtverſtändlich nur davon abhängen, was Rußlands Außen⸗ Polische Ulebersſcht. Manußeim, 27. Oktober 1908. Konſervative, Nationalliberale und preußiſche Wahlrechtsreſorm. Zu dem parteiofftziösſen Artikel der„Konſ. Korreſp.“, den wir geſtern wiedergaben und in dem der Krone bange gemacht werden ſoll, da„die Machtſtellung der Krone, die mit den Ge⸗ ſchicken Preußens unauflöslich verbunden ſei, durch eine Wahl⸗ rechtsreform eine Schwächung und Trübung erfahre, die nicht zum Heil des Landes dienen würde“, ſchreibt die„Nat. Lib. Korreſp.“: Es iſt natlnlich nicht anzunehmen, daß derlei billige Mätzchen auf die Krone irgend welchen Eindruck machen werden, Deren Tröger hat es in der denlbar feierlichſten Jorm als ſeinen Willen bezeichnet, daßz die Vorſchriften über das Wahlrecht eine organiſche ortentwicklung erfahren: daran werden wir uns zu halten haben; amit werden wochl oder übel auch die Konſerpativen ſich abfinden, müſſen, Vermutlich würden ſie ſich leichter mit ihnen abfinden, wenn unſere Offiziöſen nicht von Zeil zu Zeit mit Stilübungen auf⸗ warteten, die von den Konſerpativen leicht als Rückenſtärkung auf⸗ gefaßt werden lönnen, Das gilt auch von einem Paſſus in den letz⸗ ken Rückblicken der„Nordd. Allgem. Ztg.“, die ſich ausdrücklich gegen die Preßäußerungen wenden, die auf eine intenſive Beſchleu⸗ nigung der Vorarbeiten brängten. Was heißt ſchließlich„inten⸗ ſw?“ Man braucht nicht der Anſicht zu ſein, daß die jetzigen Be⸗ vatungen über die Beſoldungs⸗ und Steuergeſetze um jeden Preis durch irgend eine Interpellation über das Wahlrecht geſtört werden mußten. Dieſer Anſicht ſind wir auch nicht: bei der gegemwpärtigen Lage würde es doch nur auf eine Rederei hinauslaufen, die am letzten Ende wirkungslos verpuffte. Des halb hat die national⸗ ee 75 barcuuf he„ſchon im gegenwärtigen 9. mentpvorgzugehen. Aber man ui bſch derlher zu wachen hahen, die„umfaſſenden Vorarbeiten nicht zum Vorwand werden, Reform überhaupt auf das kote Gleis zu ſchieden. In der ehung wird mam die Nationalliberalen auf dem Plaße finden, Witr erwarten von den preußiſchen Nationalliberalen, daß ſie dieſes Wort wahr machen werden. Inzwiſchen quält ſich im Anſchluß an Preßäußerungen zu dem Pronunziamento der „Konſ. Korreſp.“ die„Kreuz⸗Ztg.“ einen langen Artikel ab, der aber Poſitives garnicht bringt, Manu erſteht nur, daß den Konſervatipen die Situation doch einigermaßen peinlich iſt. Die„Kreuz⸗Ztg,“ beſchwert ſich laut über das„terroriſtiſche und denunziatoriſche Schlagwort“„Fronde“. Die konſervative Partei wird wärmſtens empfohlen als die Schützerin der Krone auch gegen Regierungs maßnahmen, ote ſie für verfehlt und verhängnisvoll halte. Dieſes Recht, ſo ruft die „Kreuz⸗Ztg.“ mit ſtolzem Mannesmute aus würden die Kon⸗ ſervativen ſich nicht nehmen laſſen. Dann wird der Faden der „Konſer. Korreſp.“ weitergeſponnen und der Krone vorgehal⸗ ten, daß es doch das Hauptbeſtreben des Liberalismus ſei, die Machtſtellung der Krone zugunſten der parlamentariſchen Machtſtellung einzuſchränken, Der Schutz der Krone gegen verfehlte Regierungsmaßnahmen— dieſe Wendung iſt ſehr fein, zu fein im gegenwärtigen Augenblick. Denn die angeb⸗ liche verfehlte Regterungsmaßnahme, als da iſt Wahlreform, hat bekanntlich die ausdzügkliche Billigung der Krone, geiun⸗ geulleton. Der Liegeszug des Tabak', Die Geſchichte der Kulturpflanzen hat ſeit Vietor Hehns meiſterhaftem Buche das allgemeinſte Intereſſe gefunden und den Blick auf die komplizterten Formen der Weltwirtſchaft ge⸗ lenkt, die uns die tägliche Nahrung aus fernen Löndern und auf wunderlichen Umpegen ſo felbſtverſftändlich auf den Tiſch bringen. Gern berſenkt man ſich in die an Merkwürdigkeiten reiche Geſchichte, die die Entdeckung und Verbreitung, die Ge⸗ winnung und Berarbeitung ſo allbekannter Pflanzen wie des Kaffees oder Tees, der Baumwolle oder des Tabaks ſchildern. Dazu bietet Gelegenheit ein ſoeben im Verlag von R. Voigt⸗ länder in Leipzig erſchienenes reich illuſtriertes Werk „Kulturpflanzen der Weltwirtſchaft“, das in 5 25 Bild in die exotiſche und doch ſo nahe Welt der wichtigſten Nutzpflanzen einführt. Der dem 55 gewidmete, von C. J. Kokke verfaßte Aufſatz bringt intereſſantes neues Material Uber den Urſprung und die Verbreitung dieſes prächtigen Krautes, das ſich ſeil mehr denn 300 Jahren der leidenſchaftlichen Vorliebe aller Kulturmenſchen erfreut. Wann„das Rauchen erfunden worden iſt, läßt ſich ſchwer feſtſtellen. Schon im Altertum gab es Völker, die ſich durch den Dampf verſchiedener Kräuter, die ſie verwandten, oder durch das Einſaugen des Rauches durch Rohre betäubende Verzückungen berſchafſten; ſo ließen ſich die alten Gallter und Germanen durch den Dampf von ver⸗ branntem Hanf erregen und es iſt nicht unmöglich, daß die alten Babylonier, von denen es Herodot berichtet, auch ſchon hauptet, daß der Tabak kein amerflaniſches, ſondern ein ur⸗ ſprünglich aſiatiſches Gewächs ſei, doch läßt ſich nicht nach⸗ weiſen, daß in China, wo das Rauchen eine uralte Gewohnheit iſt, der Tabak ſchon vor der Entdeckung Amerikas betannt war, In den Geſichtskreis der Kulturpölker trat das berauſchende Kraut jedenfalls erſt als Columbus die neue Welt betrat und ſein treuer Matroſe Sancho der erſte chriſtliche Tabakraucher wurde. Die Eingeborenen hüllten ſich in ganze Wolken des etrockneten Krautes, das in ein Reisblatt gewickelt, an einem Ende angezündet und am anderen in den Mund genommen wurde, alſo ganz unſerer Zigarre entſprach. Doch haben die Eingeborenen von Kuba den Rauch auch durch lange gabel⸗ förmige Röhren direkt in ihre Nafenlöcher geleitet, um ſich an dem Geruch zu erquicken. Das Rauchen war ihnen eine heilige Beſchüftigung, denn das Kraut war ihnen von dem großen Geiſt aus der Sonne als ein Geſchenk gebracht worden. Der Mönch Romana Pana, der Columbus auf ſeiner zweiten Expedition begleitete, gab die erſte Beſchreibung der Tabakpflanze und der„wunderlichen Angewohnheit des Tabak⸗ trinkens.“ Er ſchrieb dem Tabal ungewöhnliche Heilkräfte zu, und zunächſt ward die Pflanze nur als unfehlbare Medizin gegen Leiden aller Axt gebraucht. Doch die Medizin ſchmeckte bald zu gut, als daß ſich die Geſunden dieſes Vorrecht der Kranken nicht auch erobert hätten. Im Anfang des 17. Jahrhunderts kam das Rauchen in Frankreich in Mode und griff unter Ludwig XIV. ſo um ſich, daß ein wilder Feder⸗ krieg zwiſchen Tabakfreunden und Tabalgegnern entbrannte, Moliere die Schale ſeines Spottes über die„Dampffreſſer“ ausgoß und ſich Boileau mit Entſetzen von den„Küſſen voll von Tabak“ abwandte. Ludwig XIV. ließ Tabak unter das Kriegsvolk verteilen und jeden Soldaten mit Rauchgeräten ver⸗ den Tabat gekannt haben. Lange Zeit hat man ſedenfalls be⸗ ſehen; auch die Damen, vornehme und geringe, koſtelen in reichen Mengen von dem neuen Gift. Wettlämpfe wurden ver⸗ anſtaltet, und Sieger war der, der die ſchönſte Pfeife beſaß und käglich am meiſten daraus rauchte. Die hohe Steuer, die auf dies ſog. Königinnen⸗Kraut gelegt wurde, tat der Staats⸗ kaſſe wohl, ſodaß ein Zeitgenoſſe ſchrieb:„Man kann das Kraut eher als Königinnenkraut nennen, weil es in die Geldkiſten de Könſgs mehr Gold und Silber bringt als die reichſten Bergwerle“. Den höchſten Taumel aber ent⸗ feſſelte die Taballeidenſchaft, die im 17. Jahrhundert alle Länder überflutete, in Holland. Hier rauchten 1590 die Studenten aus irdenen Pfeifen trotz der ernſthaften Warnung der mediziniſchen Fakultät, daß ihre Gehirne davon ſchwarz werden würden.„Die merkwürdigen Kräfte und großen Tugenden des Kraut⸗Tabaks wurden in Wort und Schrift an⸗ geprieſen. Bald wurden zahlloſe„Tabakhäuſer“ eröffnet, die das höchſte Aergernis der Gutgeſinnten erregten und in denen doch hoch und niedrig„als fauler Stinker inmitten des ſtinkenden Qualms“ voll Behagen ſeine Zeit verbrachte. Viele Raucher„tranken“ täglich zwanzig Pfeifen; ſchon Kinder von ſechs und ſieben Jahren ſaßen bei Tiſch mit Pfeifen im Munde. „Tagelöhner ließen Frau und Kinder verarmen, während ſie ſelbſt ſich mit Rauch ſättigten“, So klagt ein Sittenprediger jener Tage. Entſtand doch ſogar 1699 in Haarlem des Rauchens wegen ein Aufruhr, und manchen Zwiefracht brachte in die Häuſer, wenn ſich Mann und Frau darum ritten. Nächſt Holland wurde Deutſchland am ſtärkſten von der Rauchbegier ergriffen. Ein guter Beobachter der Zuſtände meldet davon:„Von dem Augenblick, wo ſie den Tabak kennen lernten, breitete ſich die Gewohnheit des Nauchens der⸗ maßen aus, daß man bald leine Bauernwohnung mehr kraf, 2. Seit General⸗Anzeiger.(Adendblatt.) Mannfeim, 27. Oktober. den. Alſo, daß die Krone eines Schutzes nicht bedarf, den ſie ſelbſt nicht begehrt. Die„Kreuz⸗Ztg.“ ſollte ſich ſolcher Mätz⸗ chen und Späßchen begeben. Den tieferen Sinn kennt man ja doch. Es gab einſt Kanalrebellen gerade unter den Schützern der Krone und nun ſcheinen wir in Preußen einer Aera kon⸗ ſervativer Wahlrechtsrebellen entgegenzugehen. Wir glauben übrigens nicht, daß das konſervative Schutzanerbieten auf die Krone tiefen Eindruck machen wird. Die Konſervativen möch⸗ ten die Krone zu ſich herüberziehen, um„mit Gott für König und Vaterland“ dem peinlichen Konflikt zu entgehen. Wir bezweifeln vorläufig das Gelingen. Aber jedenfalls mahnt das neueſte konſervative Manöver, der„denunziatoriſche und terroriſtiſche“ Verſuch, die Liberalen als Räuber der Kronrechte hinzuſtellen, dieſe, die Wahlrechtsreform mit ebenſoviel Feſtig⸗ keit wie Beſonnenheit zu betreiben. Eine Behandlung der Angelegenheit nach dem Stile der Barth und Breitſcheid, der Sozialdemokraten und der extremen Frauenrechtlerinnen könnte die Bemühungen der konſervativen Kronſchützer nur aufs willkommenſte unterſtützen, Wilhelm II. bedenklich zu machen gegen die Zuſagen der Thronrede, und ihm die Fort⸗ entwicklung des preußiſchen Wahlrechts tatſächlich als eine verhängnisvolle“ Regierungsmaßnahme erſcheinen zu laſſen. Zeutrum und Vatikan. Der Herr Domdekan Schädler von Bamberg, mit dem bekanntlich ſein eigener Erzbiſchof nicht mehr verkehrt, hat in der Nähe Augsburg eine Rede gehalten, in welcher er erklärte, Freiherr von Schorlemer, der Geſandte Kaiſer Wilhelms an den Papſt, würde, wenn er in Rom eine Ein⸗ wirkung auf das Zentrum herbeizuführen verſuchen ſollte, „dieſelbe Antwor terhalten, die ſchonein anderer erhalten, der vor nicht langer Zeit ebenfalls in Rom geweſen iſt. Beim Fürſten Bülow ſei näheres authentiſch zu erfahren.“ Der„Tägl. Rundſch.“ wird an maßgebender Stelle beſtätigt, daß Herr Schädler ſich dieſe Behauptung von Anfang bis zu Ende aus den Fingern geſogen hat. Von ſeiten des Fürſten Bülow iſt eine ſolche Bitte oder Anregung niemals ergangen. Außerdem ſind ähnliche Gerüchte, die nach der letzten Romreiſe des Kanzlers auftauchten, ſchon damals genügend gekenn⸗ zeichnet worden. In Rom ſcheint man übrigens gegen dieſen Beſuch des in der beſonderen Gunſt des Kaiſers ſtehenden, vom Zentrum aber meiſtgehaßten„Nationalkatholiken“ etwas mißtrauiſch zu ſein; man befürchtet, es könne auch inoffiziell zur Miſſion des Herrn v. Schorlemer gehören, den Papſt für die innere deutſche Regie⸗ rungspolitik in Anſpruch zu nehmen. Wie das„Berl. Tagbl.“ aus Rom berichtet, wird es in gewiſſen vatikaniſchen Kreiſen etwas peinlich empfunden, daß als Delegierter des Kaiſers gerade v. Schorlemer auserſehen wurde, was gewiſſermaßen als Neuauflage der Bülow⸗Reiſe und als neuer Verſuch, auf das Zentrum einzuwirken, aufgefaßt werden könnte. Der Vatikan ſei jedoch entſchloſſen, unbedingte Neutrali⸗ tät zwiſchen Regierung und Zentrum zu beobachten. Man ſei dem Kaiſer dankbar, daß er als einziger proteſtantiſcher Monarch eine Huldigungsmiſſion zum Papſte ſchicke. Man mache aber doch kein Hehl daraus, daß man eine andere Per⸗ ſönlichkeit als Abgeſandten lieber geſehen hätte. Die neue Partei. Die Demokratiſche Vereinigung hat ſich, wie kurz gemeldet, in einer Generalverſammlung am Sonntag nunmehr endgültig konſtituiert. Angeblich umfaßt die Partei gegenwärtig über 3000 Mitglieder. Nachdem in eingehender Beratung das Organiſationsſtatut feſtgeſtellt worden war, wurde nach dem„Berl. Tagebl.“ einſtimmig folgende von Dr. Barth eingebrachte Reſolution angenommen: „Gegenüber der in der preußiſchen Thronrede für eine un⸗ beſtimmte Zukunft in Ausſicht geſtellten„organiſchen Weiterent⸗ wicklung“ des elendeſten aller Wahlſyſteme hält die Demokratiſche Vereinigung um ſo nachdrücklicher daran feſt, daß wur die Einführ⸗ ung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts den Forderungen der Gerechtigleit und den wahren Intereſſen Py⸗ußens und Deutſchlands entſpricht. Zur Herbeiführung dieſer dringendſten aller politiſchen Reformen erſcheint die energiſche Hamdhabung des Steuerbewilligungsrechts in Preußen wie im Reich geboben. Keine Neubelaſtung des Volkes ohne Erweiterung der Vollsrechte! Keine neuen indirekten Steuern ohne entſprechende Ermäßigung der umerträglichen Steuern und Zölle auf notwendige Lebensmittel! Sparſamkeit im Reich da, wo es ſich wirklich lohnt, insbeſondere auf militäriſchem Gebiet; und als ſicherſtes Mittel gur Erreichung dieſes Zieles direkte Reichsſteuern unter progreſ⸗ ſwer Heranziehung der Wohlhabenden.“ Dieſe Reſolution ſoll anſcheinend das Parteiprogramm erſetzen; wenigſtens erzählt das„Berl. Tagebl.“ nichts davon, daß auch nur für ſpäter die Schaffung eines Programmes vor⸗ ————..—.. ᷑ſ—— ͤKů——ễ——H5——.——— wo nicht die Pfeife zu finden war. Teils rauchen, teils eſſen, teils ſchnupfen ſie den Tabak auf, und man muß ſich wundern, daß noch niemand auf den Gedanken gekommen iſt, ihn ſich in die Ohren zu ſtopfen.“ Der erſte preußiſche König war ein leidenſchaftlicher Raucher, und Friedrich der Große, der ſo gern ſchnupfte, förderte den Tabakbau in Preußen mit allen Kräften, trat mit den berühmteſten Tabakkennern und Chemi⸗ kern in Brieſwechſel, und betraute 1765 den Kaufmann Fran⸗ cois Lazare Rauband mit der alleinigen Fabrikation und dem alleinigen Verkauf des in Preußen gebauten Tabaks, wobei der Schnupf⸗ und Rauchtabak ſowie der Kanaſter nicht über 24 Groſchen und die geringeren Sorten nicht über—10 Groſchen das Pfund koſten durften. Sehr ſpät kam der Tabak nach Schweden; er war noch unter der Königin Chriſtina bei den Bauern ſo wenig bekannt, daß ſie die Tabakrollen, die bei der Strandung eines holländiſchen Schiffes an Land trieben, für Stricke 0 5 und mit ihnen das Vieh koppelten. Schwere Verbote gegen den Genuß des Tabaks erfolgten in der Türkei und in Rußland. Sultan Amurath V. beſtimmte, daß jeder, der beim Tabakrauchen getroffen werde, getötet werden ſolle und ließ ſogleich einem Käufer und einem Verkäufer von Tabak Hände und Füße abhauen und dann beide ſo verſtümmelt auf⸗ hängen und verbluten. Im ſelben Jahre wurde der Tabak in Petersburg feierlich verflucht, für unrein erklärt und das Rauchen als Todſünde hingeſtellt. Als das keinen Erfolg hatte, wurde 1634 jedem, der rauche, der Verluſt der Naſe angedroht. 1641 wurde das Verbot dahin umgeändert, daß der, der zum erſten Mal mit einer Pfeife im Munde ertappt würde, gelnutet werden ſolle; das zweite Mal wurde ihm die Naſe aufgeſchlitzt und er dann nach Sibirien verbannt. Aber alle Verſtümmelungen und Todesſtrafen nützten nichts, und ſo gab denn Peter der Große den Engländern für 15 000 Pfund Sierling die Erlaubniz, Tabak in Rußland einzuführen. geſehen iſt. Das entſpricht auch ganz dem Standpunkt von Dr. Barth, der von jeher ein Gegner von Parteiprogrammen geweſen iſt, weil dieſe die Parteiangehörigen zu einer beſtimm⸗ ten Haltung verpflichten und an gewiſſe Grundſätze binden. Grundſätze aber ſind Dinge, die Herr Dr. Barth, Herr von Gerlach und wie die vielgewandten ſozialliberalen Herren ſonſt heißen, nur bei anderen Leuten ſchätzen, für ſich ſelbſt aber als läſtige Feſſel empfinden. Bekanntlich machte Herr Dr. Barth vor einigen Wochen einmal den Verſuch, ein Programm zu entwickeln; er kam aber nur dazu, ür Deutſchland die Ein⸗ führung eines kanadiſchen Geſetzes zu empfehlen, da verließ ihn das Fieber. So begnügt man ſich ſieber mit einer vieldeuti⸗ gen Reſolution, aus der jeder Demokrat macht, was er will. —— Deutsches Reich. —(Alldeutſcher Verband.) Folgende Ent⸗ ſchließung wurde auf dem Sonntag den 25. Okt. in Raſtatt abgehaltenen Gautag gefaßt:„Der Gautag legt gegen den Rechtsbruch von Caſablanca Verwahrung ein und fordert durchgreifenderen Schutz aller Deutſchen ohne Aus⸗ nahme der Perſon. Er ſpricht die Ueberzeugung aus, daß die Flüchtlinge von der Fremdenlegion, ſobald ſie in den Schutz eines deutſchen Konſuls aufgenommen waren, ebenſo unan⸗ taſtbar waren, wie dieſer ſelbſt und fordert für das verletzte Rechtsbewußtſein des deutſchen Volkes Genugtuung. In dem Fortbeſtehen einer Fremdenlegion, die vorwiegend deutſchen Untertanen und Stammesgenoſſen Gelegenheit gibt, einer fremden Macht bis zu offenbarem Gegenſatz gegen deutſche Belange zu dienen, erkennt die Verſammlung einen Miß⸗ brauch, deſſen Abſchaffung im Intereſſe nachbarlichen Einver⸗ nehmens mit Frankreich dringend zu fordern iſt. —(Der Fall Bismarck.) Ueber die militä⸗ riſche Zukunft des Leutnants a. D. Otto v. Bismarck, der bis vor wenigen Monaten dem 3. Garde⸗Feldartillerie⸗Regi⸗ ment angehört hat und wegen des bekannten Straßen⸗ bahn⸗Renkonters mit dem Journaliſten Becker ehren⸗ gerichtlich zur Entlaſſung mit ſchlichtem Abſchied ver⸗ urteilt wurde, wird der„Freiſinn. Ztg.“ mitgeteilt: Die An⸗ nahme, daß der ſchuldlos zur peinlichen Notorität gelangte Offizier nunmehr, nach der Beſtrafung ſeines Angreifers mit 13 Jahren Gefängnis, ſofort wieder in das Heer aufgenommen werde, entſpricht nicht der hergebrachten Behandlung ſolcher Fälle. Um dem Heere wieder als Offizier angehören zu können, muß der Verabſchiedete im Wege des Immediatgeſuches an den oberſten Kriegs⸗ herrn ſeine Einſtellung als Fahnenjunker, alſo als Ge⸗ meiner, in ein anderes(vorausſichtlich Linien⸗)Regiment er⸗ bitten. Nach der für die Beförderung zum Fähnrich vorge⸗ ſchriebenen Zeit von ſechs Monaten kann Herr v. Bismarck wieder das Portepee, nach einem weiteren Monat, und nach erneuter Wahlzum Offizier durch das Offizierkorps erſt, kann er zum Leutnant befördert werden. Da Herr von Bismarck ein Offizierspatent vom 18. Auguſt 1906 beſaß, ſo muß ihn die böſe Sache, in die er ohne Schuld verwickelt wurde, im Avancement um mindeſtens 284 Jahre zu⸗ rückbringen, ſelbſt wenn jetzt ſofort die kaiſerliche Er⸗ laubnis ſeiner Wiedereinſtellung in ein Regiment erfolgt.— Es hat in der Oeffentlichkeit das peinlichſte Aufſehen erregt, daß das Ehrengericht ſeinen Spruch nur auf die einſeitigſte Information hin gefällt hat. Die Militärverwaltung hat allen Anlaß, klarzuſtellen, wie das möglich geweſen iſt. Baheriſche und Pfälziſche Politik. Die liberale Einigung in Bayern. s. München, 26. Okt.(Von unſerem Korreſpondenten) Wie bereits mitgeteilt wurde, haben die ſämtlichen liberalen Kreisverbände Bayerns die Vorſcläge einer einheitlichen Organiſation, wie ſie vom jungliberalen Landtagsabgeordneten Hübſch gemacht wurden, gutgeheißen. Dieſe Vorſchläge gehen bedeutend weiter als die Tendenz der Blockorganiſation in Bayern, die ja nur wahltaktiſche Einigkeit der Parteien ver⸗ folgt. Gegen eine organiſche Verſchmelzung der liberalen Richtungen in Bayern wehren ſich aber die Landesparteien ganz energiſch. Nachdem die Freiſinnigen und die Demo⸗ kraten aufs entſchiedenſte abgewinlt haben, nahm nunmehr auch der Vorſitzende der nationalliberalen Landespartei in Bayern r. d. Rh., Univerſitätsprofeſſor Dr. Geiger in Er⸗ langen, das Wort und ſtellte als einzig zuläſſiges Prinzip auf: Einigkeit im Großen, Organiſation im Kleinen. Eine Verſchmelzug der liberalen Richtungen iſt auch tatſächlich eine Buntes Feuflleton. — Die Wirkungen der Muſik. Der vlämiſche Komponiſt Sarron hat ſich eingehend mit den phyſiologiſchen Wirkungen der Muſik beſchäftigt und eine Reihe von intereſſanten Be⸗ obachtungen darüber gemacht, über die die Rebue einiges mit⸗ teilt. Er geht aus von der Tatſache, daß in dem normalen menſchlichen Ohr von den etwa 3000 Cortiſchen Bogen in der Schnecke des Labyrinths jede im Durchſchnitt etwa 25 ver⸗ ſchiedenen Tonſtufen entſpricht. Dabei ſind dieſe Fäden aber nicht bei allen Individuen gleichmäßig wirkſam. Es gibt Fälle, in denen ſie, außer wenn es ſich einfach um ein Ge⸗ räuſch oder natürliche Noten handelt, in einer Art Erſtarrung verharren. Bei anderen iſt ihre Empfindlichkeit wieder in einem Grade entwickelt, daß ſie alle nur möglichen Variationen eines Tones oder einer Tonreihe wahrnehmen. Das iſt die beſondere Fähigkeit der großen Muſiker oder der mit einem ſehr feinen muſikaliſchen Ohr begabten Perſonen, die die 25 ver⸗ ſchiedenen Schwingungen jeder der 3000 Fäden zu unter⸗ ſcheiden vermögen. Aber die Wahrnehmung des Maximums von Schwingungen iſt äußerſt ſelten; das durchſchnittliche muſikaliſche Ohr, das von Choriſten z. B. unterſcheidet nur eiwa fünfzehn. Indeſſen nimmt auch das ſchwächſte Ohr wenigſtens eine beſtimmte Zahl von Schwingungen wahr, und zwar iſt das Gehör ſo fein entwickelt, weil der primitive Menſch nach der Annahme Sarrons mit Gehörswahrnehmungen in ſeinem Leben am meiſten zu rechnen hatte. Rings von Ge⸗ räuſchen umgeben, auch wenn ſie ihm nicht bewußt wurden und die Natur um ihn zu ſchweigen ſchien, hat der Menſch zunächſt Gelegenheit gehabt, ſeine Fähigkeit in der Unter⸗ ſcheidung von Tönen zu entwickeln. Noch heute iſt die Fein⸗ heit des Gehörs im allgemeinen größer als die der übrigen Sinne. Die Zahl der Leute, die Farbennuancen gut zu unter⸗ Unmöglichkeit, wenn nicht gerade die beſten Elemente der alten Parteianhänger abgeſtoßen werden ſollen. Kriſis im bayeriſchen Verkehrsbeamtenverein. 1 s. München, 25. Okt.(Von unſerem Korreſpondenten) Am 15. Oktober wurden durch Ausſchußbeſchluß vom Bayer. Verkehrsbeamtenverein die Mitglieder Bengert in Nürnberg, Naumann in München, Stubenvoll in Ludwigshafen und Wolf in Kirchheimbolanden wegen angeblicher gröblicher Schädi⸗ gung von Vereinsintereſſen ausgeſchloſſen. in München eine Verſammlung des Münchener Bezirksvereins ſtatt, zu der Vertreter aller Bezirke geladen waren. Man ließ jedoch von letzteren keine zu Wort kommen, was wieder⸗ holt geradezu beiſpielloſe tumultuöſe Szenen veranlaßte. Eine Reſolution, welche die Verdienſte der gemaßregelten Kollegen hervorheben und verlangen wollte, daß ihnen Gelegenheit ge⸗ geben werde, ſich zu rechtfertigen, wurde gar nicht zur Ab⸗ Geſtern fand nun ſtimmung und Diskuſſion zugelaſſen. Die Erregung war aufs äußerſte geſtiegen, als morgens 2 Uhr die Verſammlung, ohne nur das geringſte erreicht zu haben, wegen der Polizeiſtunde geſchloſſen werden mußte. fälle gegen die pfäzer Kollegen, die ein Zirkular in der Angelegenheit verſchickt hatten; unter dem lebhaften Proteſt eines großen Teils der Verſammlung bezeichnete es der Beſonders heftig waren die Aus⸗ Referent des Abends, 1. Vorſtand Sening, als ſchamlos. Die Trennung der Abteilungen Poſt und Bahn im Bayer. Verkehrsbeamtenverein, einer der bisher mächtigſten Organj⸗ ſationen, ſcheint unvermeidlich zu ſein. 1. Verbandstag des Verbandes bad Eiſenbahn⸗ Beamten⸗ und Arbe terve eine. *Karlsruhe, 26. Okt. Der erſte Verbandstag des am 11. Februar 1906 in jener denkwürdigen Verſammlung im Eintrachtsſaal gedründeten Ver⸗ bandes bad. Eiſenbahnbeamten⸗ und Arbeitervereine nahm Sams⸗ tag mittag im großen Rathausſaale ſeinen Anfang. Von den 164 Vertretern und zur Teilnahme berechtigten Mitgliedern waren ca. 180 erſchienen, ſämtliche Verbandsvereine waren vertreten. Dem Verbande, welchem nur noch eine Beamtenorganiſation, der Verein der badiſchen Zugführer, fernſteht, gehören lt.„Bad. Pr.“ — deren Bericht wir folgen— z. Zt. 18 Einzelvereine mit nahezu 18 000 Mitgliedern an. Die Verhandlungen begannen am Sams⸗ tag nachmittag und wurden vom Vorſtand des Verbandes, Großh, Reviſor Trautmann, mit einer Begrüßungsanſprache er⸗ öffnet. Redner gedachte hierauf in warmen Worten des oberſten Herrn, des geliebten Landesfürſten, und ſchloß die Anſprache mit einem ſtürmiſch aufgenommenen Hoch auf Großherzog Fried⸗ rich H. Der Vorſitzende ſchilderte nun in längeren Ausführungen die Tätigkeit des Verbandes ſeit ſeiner Gründung. Dem Verbande haben ſich ſeit ſeiner Gründung erfreulicherweiſe drei weitere Vereine angeſchloſſen, nur einer ſteht noch fern, dürfte ſich jedoch vielleicht auch noch an⸗ ſchließen, 18 Vereine mit rund 18000 Mann gehören heute dem Verbande an. Der Verband hat als ſolcher mehrere Eingaben an Regierung und Landſtände gerichtet, darunter eine ſolche um Vollzug der Beamtengeſetgebung und des Gehalts⸗ tarifs vom 1. Januar 1908 ab, die bekanntlich erfolglos blieb. Die Verbandsleitung war bemüht, die Intereſſen der Verbands⸗ vereine in jeder Weiſe zu wahren und zu fördern. Die finanziellen Ergebniſſe weiſen an Einnahmen von den einzelnen Verbands⸗ vereinen, durch Umlagen erhoben, ſowie für Druckſachen(Beamten⸗ vorlagen] 2371.50, an Ausgaben, worunter die Druckſachen mit 1613.10 M. die Hauptrolle ſpielen, 1938.89 M. auf, es verbleibt ſomit ein Ueberſchuß von 432.61 M. Dem Vorſchlage des Vor⸗ ſitzenden entſprechend wird eine Rechnungsprüfungskommiſſion gebildet, in welche die Herren Les zeiſter Kölmel, Schaffner Keller und Lokomotivführer Beck d. Zuruf gewählt wurden. Die Rechnungsprüfung gab zu Beanſtandungen keinen Anlaß, worauf Entlaſtung des Ausſchuſſes erfolgte. Der Vorſitzende ſchlägt hierauf Ablaſſung dreier Huldigungstelegramme an den Großherzog, Exz. Staatsminiſter von Marſchall und General⸗ direktor Roth vor. Auf einen Vorſchlag des Vorſitzenden hin wurde mit Punkt 4 Reform der Beamtengeſetzgebung hier in deren Vollzug, fortgefahren. Das Referat über dieſes Thema hatte der Vorſitzende ſelbſt übernommen und führte u. a. folgendes aus: Das erſte Verbandsjahr ſtand unter dem Zeichen der Beamtenvorlagen. Die weſentlichen Vorteile, welche die neue Beamtengefetzgebung uns brachte, erkennen wir gern und dank⸗ bar an, doch haben ſich beim Vollzug vereinzelt Härten heraus⸗ geſtellt, die wohl unbeabſichtigt und ſich ev. beſeitigen ließen. Wenn wir die einzelnen Kategorien durchgehen, ſo ſchneiden zunächſt die Bahn⸗ und Weichenwärter ſchlecht ab; wenn auch pro⸗ zentual dies anders erſcheint und die Sätze am ſtärkſten erhöht, iſt doch der Anfangsgehalt im neuen Tarif höher wie der Höchſt⸗ —————ß. ‚————ßt.. tx————..——— ſcheiden wiſſen und die der Schönheit der Farben zugänglich ſind, iſt geringer als die Zahl der für Gehörseindrücke empfäng⸗ lichen Perſonen. Kein Menſch, er ſei denn taub, vermag ſich den Wirkungen der Töne zu entziehen. Jedes Mal, wenn die Muſik harmoniſche Töne dem Ohr und ſo dem Gehirn über⸗ mittelt, findet das Nervenſyſtem, das von dem ewigen in der Natur herrſchenden Geräuſch erregt iſt, eine Beſänftigung, und ſo bringt die harmoniſche Muſik eine Erleichterung der Seele hervor, ſie belebt und erhöht den ſeeliſchen Zuſtand und ver⸗ mag ſo ſelbſt heilkräftige Wirkungen zu üben. — Der elektriſche Garten. Auf Long⸗Island iſt eine eigen⸗ artige Kolonie im Entſtehen begriffen. Unter der Leitung einer geborenen Ruſſin Davidow, die ſeit vielen Jahren in Amerika lebt und ſich hier mit der Züchtung von Früchten und Blumen beſchäftigt, wird in Belleoreſt, nahe bei North⸗ poort eine weite Anlage geſchaffen, die nur von Frauen be⸗ wirtſchaftet wird und in der koſtbare Früchte und Pflanzen unter der Einwirkung von Elektrizität in Glashäufern ge⸗ züchtet werden ſollen. elektriſcher Wärme Blumen von ganz einzigartiger Farben⸗ ſchönheit und ſtärkſtem Duft gezogen und ebenſo beſonders große und köſtliche Früchte. Der Apparat beſteht nur in einer Dynamomaſchine, durch die die Luft zu einer bedeutenden Wärme gebracht wird. Durch die Glasdächer und ⸗Wände wird die Wärme bewahrt und alle ſchädlichen Beſtandteile der Luft werden ferngehalten, die ſonſt Blumen⸗ und Früchte⸗ züchter bei ihrer Arbeit zu ſtören pflegen. — Ein Denkmal der Riſtori. In Italien beabſichtigt man, ein Denkmal für die große Schauſpielerin Adelaide Riſtori zu errichten und erläßt dazu auch einen Appell an alle die Länder, die die Tragödin durch ihre Kunſt erfreut hat. Dieſe An⸗ regung iſt beſonders in England auf günſtigen Boden ge⸗ fallen und man unterſtützt den Plan durch Rat und Tat. Frau Davidow hat bereits mit Hilfe ten.) ayer. berg, Wolf hädi⸗ nun reins Man eder⸗ Eine egen t ge⸗ Ab⸗ aufs ohne unde Aus⸗ der 'oteſt der o 8. ayer. zani⸗ ihn⸗ der ——ͤ—— zu erleichtern und Ihnen Ihre Pflicht lieb und wert zu Maunheim, 27. Oktober. General-Auzeiger.(Abendblat)). gehalt im alten, ſo ſind doch die Uebergangsbeſtimmungen ander⸗ ſeits ſo ungünſtig, daß es tatſächlich vorkommt, daß ein neuange⸗ ſtellter Wärter ſoviel erhält wie ein alter. Letztere erhielten mur eine Aufbeſſerung von 100 Mark gewährt, während auf der andern Seite der Wohnungsgeldzuſchuß, der 1902 gewährt wurde, wieder in Wegfall bam, ſo daß das, was man auf der einen Seite erhielt, auf der andern wieder genommen wurde. Das Fahr⸗ perſonal führt Klage darüber, daß die wandelbaren Bezüge nicht mehr in den Einkommensanſchlag aufgenommen werden, wo⸗ durch bei einer Penſionierung vor Erreichung der Höchſtpenſion eine empfindliche Schädigung eintritt. Schlecht weggekommen ſind im neuen Tarif auch die Bureau⸗, Kanzlei⸗ und Rechnungsbeamten, in dem die neuangeſtellten Beamten dieſer Kategorie nach dem neuen Tarif in 12 Jahren 300 Mark weniger beziehen wie die nach dem alten Tarif angeſtellten Kol⸗ legen Der Vorſitzende gibt ſodann ein Antworttelegramm des Herrn Generaldirektors Geheimrat Roth unter lebhaftem Bei⸗ fall der Verſammlung bekannt und ſtellt hierauf die Eingabe zur Diskuſſion, die einen ſehr lebhaften Verſauf nahm, und an der ſich die Herren Marx⸗Heidelberg, Hermann⸗Karlsruhe, Schneider⸗Konſtanz, Kloſe⸗Karlsruhe, Zimmermann⸗Mannheim, Hofmann, Klauer⸗Karlsruhe, Pfeifer⸗Karlsruhe, Rück⸗Karlsruhe, Raupp⸗Mannheim u. g. beteiligten. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung, Beamtenausſchüſſe, wurde durch ein Referat des Betriebsſekretär Schneider⸗Kon⸗ ſtanz eingeleitet: Schon längere Zeit beſchäftigt die geſamte Be⸗ amtenſchaft der Gedanke, die anderwärts ſchon bewährte Ein⸗ richtung der Beamtenausſchüſſe auch in Baden einzuführen. Dem Vorſtand ſei er dankbar, daß dieſer Gedanke auch auf der heutigen Tagesordnung Ausdruck gefunden habe. Der Gedanke ſei nicht neu, ſchon vor 20 Jahren ſei derſelbe aufgetaucht; man empfand allerwärts und dies in zunehmendem Maße den Mangel eines Bindeglieds zwiſchen den ausübenden Beamten der Regierung, der Behörde und den Beamten. In der Tat haftet es den großen Betrieben als Nachteil an, daß die direkten Beziehungen zwiſchen Chef und Perſonal verkümmern; daß die Wünſche des letzteren nicht genügend zur Kenntnis der Leitenden gelangen, weil die Zwiſcheninſtanzen das nicht immer richtig beſorgen; daß eine gewiſſe Entfremdung und Mißverſtändniſſe entſtehen, die oft einen, dem einhelligen Zuſammenarbeiten im Unternehmen ge⸗ fährlichen Geiſt aufkommen laſſen. Dieſe Nachteile empfindet derjenige Leiter eines großen Betriebes, dem es am guten Ein⸗ vernehmen mit allen Gliedern des Unternehmens gelegen iſt, der die Pflicht fühlt, dafür zu ſorgen, daß jeder, auch der Geringſte, zu dem kommt, was ihm gebührt; der nicht zugeben will, daß der Untenſtehende durch Willkür und Ungerechtigkeit— Vorge⸗ ſetzten gedrückt werde; der der Ueberzeugung iſt, daß die Lei⸗ ſtungsfähigkeit des Betriebes dann am größten iſt, wenn jeder am Betrieb Beteiligte, auch der Ge⸗ ringſte, an ſeinem Ort zufrieden und arbeitsfreudig iſt. Die Erfahrung lehrt, daß oft ſehr geſunde Ideen vorgebracht werden, die mangels ſolcher Vertretungen einfach nicht ans Tageslicht kommen, oft ſogar unterdrückt werden. In Fragen, welche das Perſonal betreffen, ſollen die Vertretungen konful⸗ kiert werden von den Oberinſtanzen, namentlich bei Einführung neuer Verfügungen von weittragender Bedeutung. Es ſoll damit erreicht werden, daß unbeſchadet der Anforderungen des Belriebs unnötige Härten vermieden werden. Alle dieſe Funktionen der Vertretungen möchte ich vorbeugend nennen, die dazu angetan ſind, Unzufriedenheiten und Konflikte zu vermeiden und ſollten trotzdem ſolche Platz greifen, ſe ſollen die Vertretungen die be⸗ W rufenen Organe des Perſonals gegenüber den Betriebsleitungen ſein. Der Vorſitzende ſtellt das Referat zur Diskuſſion und er⸗ iunert daran, daß die Regierung die Einführung von Beamtenausſchüſſen bereits abgelehnt habe, was allerdings kein Hindernis ſei, aufs neue mit dem gleichen Er⸗ ſuchen an dieſelbe herauzutreten. Es empfehle ſich hier, mit den Abgeordneten für den neuen Landtag ſich ins Benehmen zu ſetzen und bei dieſen auf Schaffung von Beamtenausſchüſſen hin⸗ zuwirken. Die Verbandsleitung werde die Frage der Errichtung von Beamtenausſchüſſen im Auge behalten und bei paſſender Ge⸗ legenheit bei Regierung und Landtag vorſtellig werden. Nach weiteren kurzen Ausführungen eines Redners, der ſich dem Referenten anſchloß, wurde zu c, Spar⸗ und Votſchußverein, übergegangen. Der Vorſitzende teilt mit, daß der Badiſche Eiſen⸗ bahnbeamtenverein ſich der Mühe unterzogen habe, die Satzungen des Spar-⸗ und Vorſchußvereins umzuarbeiten und gibt die be⸗ abſichtigten Aenderungen, über welche jetzt zuerſt die General⸗ verſammlung jenes Vereins zu beſchließen hat, bekannt. Von beſonderer Bedeutung iſt die neue Faſſung der Beſtimmung über den Erwerb der Mitgliedſchaft. Während bisher nur Eiſenbahn⸗ beamte dem Verein beitreten konnten, iſt dies künftig auch den ſtäudigen Arbeitern geſtattet. Nachdem der Vorſitzende ſich noch über den Wert des Vereins in anerkennender Weiſe ausgeſprochen, gelaugen die vorgeſchlagenen Satzungsänderungen zur Diskuſſion. Nachdem die Rednerliſte erſchöpft, ſchritt der Vorſitzende zur Ab⸗ ſtimmung, welche die einſtimmige Annahme der vorgeſchlagenen Aenderungen eraab. Da die Zeit mittlerweile erheblich vorgeſchritten, ſchloß de⸗ Vorſitzende den erſten Verhandlungstag um 6 Uhr. Um 8 Uhr fand im„Friedrichshof“ im großen Feſtſaale ein Feſtbankett ſtatt. Zunächſt ergriff der Vorſtand des Badiſchen Eiſenbahner⸗ Verbandes, Feuerſchmied Wilhelm Müller, das Wort zu einer längeren Begrüßungsanſprache. Unmittelbar anſchließend erhob ſich Miniſter von Marſchall zu einer Anſprache, in welcher et bezüglich der Beamtengeſetzgebung des letzten Landtages ſagte: „Es war eine ſchwierige Arbeit, der ſich die Regierung im Vereir mit den Landſtänden hingegeben hat, um die Beamtengeſetzgebung und den Gehaltstarif auf eine Grundlage zu ſtellen. Regierung und Volksvertretung waren auch allerſeits beſtrebt, dem Prinzip der ausgleichenden Gerechtigkeit nach allen Richtungen Geltung zu verſchaffen. Schwere Opfer waren deshalb der Allgemeinheit zuzumuten, aber ich bin überzeugt, Sie werden in treuer Pflicht⸗ erfüllung nicht nachlaſſen, um das von der Allgemeinheit gebrachte Opfer wett zu machen. Es iſt ja bei der Unvollkommenheit aller irdiſchen Dinge natürlich, daß manches zu verbeſſern übrig geblieben iſt. Dies und jenes hätte anders gemacht werden können. Es fällt mir hierbei ein Wort eines im Grabe ruhenden Freundes ein, das er einmal ausrief:„O über die un⸗ ſelige Vergleicherei, ſie bringt den Menſchen um jeden Genuß.“ Meine lieben Freunde, wir müſſen hier und auf verſchiedenen anderen Lebensgebieten das Vergleichen unterlaſſen und uns glücklich ſchätzen bei dem, was wir errungen haben und auch dem andern ſeine Errungenſchaften gönnen und nicht ſcheel blicken, wenn wir etwas weniger haben wie er. Auf der Erde endet nie der Kampf ums Daſein— er kann auch uns nicht erſpart Rlatben⸗ Sie dürfen aber überzeugt ſein, daß die Regierung und tung ſtets alles tun wird, um Ihnen dieſen Kampf ums machen. Es ſind noch ernſte Gedanken, die mich bewegen. Verſchiedene meiner Kollegen und ich ſelbſt ſind heute am Grabe eines Mannes Schuldiener Bauman n⸗R⸗Schulhaus. —3. Seiee geſtanden, der ſich unter vielen anderen Sachen auch um den neuen Gehaltstarif unvergängliche Verdienſte erworben hat und ich glaube im Sinne aller Kollegen zu ſprechen, wenn ich Ihnen den Namen nenne: ich meine den Geheimen Ober⸗ finanzrat Dr. Nicolai, deſſen Andenken in der Ge⸗ ſchichte der badiſchen Beamtengeſetzgebung un⸗ vergeſſen bleiben ſoll.“ Es folgten dann Geſangs⸗ und Muſikvorträge. Am Schluſſe des Programms brachte der Vor⸗ ſtand des badiſchen Eiſenbahnerverbandes, Müller, noch unter lebhaftem Beifall ein Hoch auf den Miniſter aus, welcher hierauf nochmals feinen Dank ausſprach und die Leiſtungen der Mit⸗ wirkenden anerkannte. See Aus Stadt und Land. * Maunheim, 27. Okkober 1908. * In den Ruheſtand verſetzt wurde der Vorſtand des Sa⸗ linenamts Dürrheim, Bergrat Friedrich Sach 3, wegen leidender Geſundheit und Steuerkommiſſäraſſiſtent Karl Keller in Meß⸗ kirch bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. * Ernannt wurde Reallehrer Hermann Moritz am Real⸗ progymnaſium in Buchen zum Hauslehrer am Landesgefängnis in Bruchſal. * Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft die Finanzamtmän⸗ ner Edmund Schmitt beim Hauptſteueramt Heidelberg zu jenem in Säckingen, Otto Pfeuffer beim Hauptſteueraut Pforzheim zu jenem in Heidelberg und Wilhelm Erhardt beim Sekretariat der Steuerdirektion zum Finanzamt Hornberg. * Bei der geſtrigen Hauptmauns⸗ und Vertrauensmanns⸗ Wahl der 1. und 3. Kompagnie der Freiwilligen Fenerwehr wur⸗ den in der 1. Kompagnie der bisherige 2. Hauptmann Grether zum 1. Hauptmann, der Vertrauensmann Satink zum 2. Hauptmann und der Obmann Schonder zum Vertrauens⸗ mann gewählt. Bei der 3. Kompagnie wurde der bisherige 2. Hauptmann Witzigmann zum 1. Hauptmann und der bis⸗ herige Vertrauensmann Weigel zum 2. Hauptmann gewählt. Obmann Weide wurde Vertrauensmann. Die Wahlen er⸗ folgten faſt einſtimmig, ein ſchönes Zeichen für den Geiſt der Kameradſchaft, der in unſerem Korps herrſcht. * Ba diſcher Frauenverein, Zweigverein Mannhelm, Abtei⸗ lung V Flickabende. Auch in dieſem Winter wird der hieſige Frauenverein wieder unentgeltliche Abendflickkurſe für Frauen und Mädchen einrichten. Die Flickkurſe gehen von der Tatſache aus, daß die wahre Kunſt der Sparſamkeit im Erhalten liegt. Die Frau, die es verſteht, die Sachen der Ihrigen zu flicken und zu unterhalten, wird manche Neuanſchaffung un⸗ terlaſſen. Leider haben die wenigſten Gelegenheit gehabt, das Flicken ordentlich zu erlernen und bis zur Gewandtheit zu üben: denn die Mädchen treten vielfach aus der Schule in die Fabrik oder in ein Geſchäft ein, was ihre volle Tageszeit in Anſpruch nimmt. Dieſem bedauerlichen Uebelſtande ſollen die vom Frauen⸗ verein eingerichteten Flickkurſe abhelfen. Die ſtädtiſche Behörde kommt dieſem Streben in dankenswerter Weiſe entgegen durch Ueberlaſſung von Arbeitsſälen und durch Gewährung eines Bei⸗ trages zur Gewinnung von im Flicken bewanderten Lehrerinnen, die von einigen Damen der Abteilung Vdes Frauenvereins un⸗ terſtützt werden. Die Flickkurſe ſollen in der Hildaſchule und in der Luiſenſchule, ſowie im R⸗Schulhauſe abgehalten werden. Der Beginn der Kurſe iſt auf Freitag, den 6. November, abends el⸗Luiſenſchule, * Die Stuttgarter Bauausſtellung, die am Sonntag ohne beſondere Feſtlichkeiten geſchloſſen wurde, hat ebenfalls einen hüb⸗ ſchen Ueberſchuß aufzuweiſen, von dem der eine Teil zum Bau einer Ausſtellungshalle für intimere Ausſtellung des Stutt⸗ garter Gewerbes verwendet werden ſoll, der andere Teil dient zur Ermäßigung der Plaßgelder und zum Erlaß der Feuerver⸗ ſicherungsprämie. Ausgegeben wurden während der Dauer der Ausſtellung 400 000 Einzelkarten und 12000 Frei⸗ und Dauer⸗ karten, ſo daß die Beſucherzahl etwa auf 1 Million zu ſchähen iſt. * Der Verein„Hundeſport“ e. V. Mannheim(Vereinslokal „Fürſtenhaus“) ſtellt zurzeit in den Schaufenſtern der Firma Zilke u. Co. im Hanſahaus einen Teil der von ſeinen Mit⸗ gliedern auf Ausſtellungen gewonnenen Ehrenpreiſe aus. Mehrere Bilder von Naſſehunden bringen in die Ausſtellung eine intereſſante Abwechſelung. Einen ſtimmungsvollen Abſchluß erhält das von der Firma Reutlinger u. Co. ausgeführte Arran⸗ gement durch das berühmte wirkungsvolle Bild„Saved“ des engliſchen Tiermalers Landſeer, einen Neufundländer darſtellend, der ein aus ſtürmiſcher See gerettetes Kind bewacht. Die Aus⸗ ſtellung illuſtriert am beſten die Erſolge des rührigen Vereins, ſowie den intenſiven Charakter, den die kynologiſchen Beſtreb⸗ ungen in unſerer Stadt angenommen haben. Der Männergeſangverein Erholung veraurſdalteke am Sonm⸗ kag, den 25. Oktaber in den Sälen der Kafferhütte ſein 33. Stif⸗ tungsfeſt. hatte einen ſehr ſtarten Beſiuch aufzuweiſen. Seine Leitung lag in den Händen des Herrn Erhard Strubel. Zum Vortrag kamen: „Der Fremdenlegionär“ bon Julius Wengert,„Des Kindes Seh⸗ nen“ von Mietkiwitz,„Die Lorebey“ von Fridrich Silcher,„Die Stiftungsfeier“ von Felix Menbelsſohn⸗Varthaldy,„Koſabenritt“ von Julius Wengert und„In der Schänk zum alten Drachen“ von G. Baldamus Hierbei kam die gute Ausbildung des ca. 65 Mann ſtarken Chores, ſowie die Exaktheit und Disziplin, auch bei den ſchtvierigſten Einſätzen, voll zur Geltung. Ferner würden Doppelquartette borgetragen:„Wohl keine find z e, die mich ſo liebt wie Du“ von J. Strubel und„2 Kiele riunt“ von Chr. Braun.„In der Schänk zum alten Drachen mußte da⸗capo ge⸗ ſungen werden, auch das Doppelquartett„s Kübele rinnt“ wurde auf ſtürmiſches Verlangen dla⸗capo gegeben. Herr Franz Jeckek erfreute mit 2 Vaß⸗Soli:„Der König auf dem Turme von Burk⸗ hard und„Abendglocke“ von Silcher, woſür ihm reicher Beifall dankte Es wurden dann 19 Herren der Paſſivität die Diplome für 25jährige Mitgliedſchaft überreicht. Die Herren Frang Jeckel, Wilh. Jung und Philipp Kircher erhielten das Diplom für 25jährige Aktivität, ſowie einen ſchönen Bierkrug. Die Herren Jean Hauſch und Adolf Lo ew erhielten für 10jährige aktive Mitgliedſchaft den goldenen Sängerring. Hierauf wurde Herr Peter Dhein in Anerkennung ſeiner langjährigen Verdienſte um den Vevein— war er doch allein 12 Jahre lang erſter Präſident— zum Ehrenpräſidenten ernannt und erhielt neben ſeinem Ehren⸗ diplom eine von den Mitgliedern geſtiftete goldene Uhr und Kette mit Widmung. Abends 8 Uhr fand dann unter ſehr zahlreichem Beſuche ein Ball ſtatt, welcher Alt und Jung in heiterſter Stim⸗ mung bis früh Morgens beiſammen hielt. * Ueber die Preßbeleidigungsklage, die dieſer Tage vor dem hieſigen Schöffengericht verhandelt wurde, iſt noch ergänzend mitzuteilen, daß nach dem Zeugnis des Herrn Brauereibeſiters Rau der Privatkläger Wagner keinen Mitarbeiter denunziert hatte. Wagner ſei auch nicht wegen Denunziation, ſondern wegen perſönlicher Differenzen mit zwei Mitarbeitern entlaſſen worden. * Eine brutale Schießaffüre brachte den Taglöhner Heinrich Roth geſtern vor das Schöffengericht. Die beiden Söhne einer c* N Nebenkläger trat der Vorſitzende der Schuhwarenhändler⸗Ve Mar Rölz hier, Meerfelöſtruße 30, wurde das Konku fahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Herr Rech Konzert, welches Nachmittags 3 Uhr ſtattfand, zwef. Frau Erbacher, welche ſich in deren Begleitung befanden, wurden vor kurzem Abends in der Jungöbuſchſtraße von verſchiedenen Burſchen angerempelt. Die Mutter nahm für ihre beiden Söhne Partei, auch ein Bekannter der Frau, namens Baumann, kam herzu, um den Streit zu ſchlichten, erhielt aber von dem Angekl. einen Stoß, daß er zurücktaumelie. Ohne den geringſten Anlaß greift nun der Angeklagte zum Revolver, geht einige Schritte zurück, um ein beſſeres Schußfeld zu haben und pafft darauf los, die Mündung der Waffe gegen die beiden jungen Leute richtend. Der Monteur Karl Erbacher erhielt einen Schuß in den Unter⸗ leib, der glücklicherweiſe keine dauernden Folgen nach ſich zieht, der andere, Kaufmann Joſef Erbacher, einen Schuß in einen Arm. Mit dieſer Schießerei hatte Roth noch nicht genug. Er mußte den Fliehenden noch einige Schüſſe nachſenden. Der An⸗ geklagte hat früher ſchon einmal von dem Schießeiſen in ähn⸗ licher Weiſe Gebrauch gemacht. Bei der Frivolität des Vorgehens des Angeklagten hielt das Gericht eine energiſche Strafe a Platze und verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Monaten. * Unlauterer Wettbewerb. Vor dem Schöffengericht ſtand geſtern der Kaufmann O. B. wegen Vergehens gegen das Geſetz über den unlauteren Wettbewerb. Am 4. April kauften Ladnerinnen Marie Diſcher und Anna Hofſtätter in dem Beſche Geſchäfte je ein Paar Stiefel zu M. 13.50 und 12.50. Als die beiden Kundinnen ſich beim Heraustreten die Auslage anſahen, bemerkten ſie an dem Futter eines ausgeſtellten Stiefels, daß dieſes die gleichen Stiefel waren, die ſie gekauft hatten. Dieſes und noch ein anderes Paar waren aber mit M..75 bezw. 10.50 ausgezeichnet, alſo weſentlich niedriger als der Preis, den ſie zahlen mußten. Die Ladnerin Diſcher kam nun am folgenden Montag wieder in das Geſchäft und verlangte ein Paar Stiefel in der Preislage der im Laden ausgeſtellten Stiefel zu M..75 Ein Stiefelpaar von der gleichen Qualität war aber in dem Laden nicht vorhanden und die Ladnerin entfernte ſich ſchließ⸗ lich, nachdem man ihr das Verſprechen gegeben hatte, man we ihr die Stiefel beſorgen, wenn das Schaufenſter wieder ander dekoriert würde, jetzt könnte man ihr die Stiefel nicht geben, ſon würde man die ganze Schaufenſterdekoration ruinieren. Di Kundin wandte ſich hierauf an den Verein der Schuhwaren händler und die für Vergehen gegen unlauteeren Wettbewerb be⸗ ſonders gebildete Kommiſſion erſtattete über den Vorfall Anzeig bei der Staatsanwaltſchaft. In der Verhandlung wies der An geklagte nach, daß er an jenem Tage, als das Schaufenſter deln riert wurde, don hier abweſend war und daß wohl dem Deko teur ein Verſehen paſſiert ſei. Die Ladnerinnen fagten aus, ſie hätten von Herrn B. die Weiſung, ſich nach den Preiſen in Schaufenſter zu richten. Darnach würde auch verkauft. Wen ſie den Preis der Auslage nicht genau wüßten, dann berkaufen ſie die Stiefel nach der Auszeichnung im Laden, die vielleich hier und da etwas höher ſei, als die Auszeichnung im Schau fenſter. Nur wenn der Käufer auf die Auslage ſpeziell verr würde zu den dort angegebenen Preiſen verlauft. B. ließ di Stiefel noch bis zum 11. April im Schaufenſter, bis ſie beſchlag⸗ nahmt wurden. Er perwahrt ſich energiſch gegen den Vorwur des unlauteren Wettbewerbs. Das Gericht verurteilte jedoch an Grund der Beweisaufnahme den durch die Rechtsanwälte Weingart und Dr. Jeſelſohn(für Dr. Oelenheinz] verteidigten Angeklagten zu einer Geldſtrafe von 150 Mark. Als einigung auf, dem noch Rechtsanwalt Dr. Seelig zur Seite ſtand. Gegen das Urteil iſt bereits Berufung eingelegt. Konkursverfahren. Neber das Vermögen des Kaufn anwalt Dr. Hecht ernannt. Konkursforderungen ſind bis 11. November einzureichen. Prüfungstermin: Donnerskag, 19, Nodember. Aus dem Großherzogtum. Weinhein, 26. Okt. Der Rechenſchaftsber der Stadtgemeinde weiſt für 1907 ein ſtädtiſches Vermögen v 8 486 757 M. auf, die Schubden betragen 2 198 461., ſo d das Reinvermögen 1288 296 M. beträgt. Nach dem ſächlichen Verkehrswert berechnet, dürften die ſtädtiſchen Li ſchaften und Kapitalien faſt 2 Millionen Mark betragen. Berichtsjahr ſchloß mit einem baren Wirtſchaftsüberſchuß von nähernd 10 000 M. ab, zuzüglich der Wirtſchaftsguthaben a früheren Jahren wurden rund 15 000 M. erſpart. Die Stadtk hatte 555 000 M. Einnahmen und 543 000 M. Ausgaben. Einnahmen aus Umlagen betrugen 400 000 M. oe. Obergrombach, 25. Ott. In einer Verſammlung hieſigen landw. Konſumvereins wurde beſchloſſen, den Pre Liter Milch von 13 auf 15 Pfg. zuerhöhen. Auch in den orten um Karlsruhe iſt eine Betwegung im Gange, welche auf Erhöhung des Milchpreiſes um 2 Pfg. abzielt. Donaueſchingen, 26. Ott. Die letzte Bür ausſchußfitzung beſchäftigte ſich mit dem Wiede bau des abgebrannten Rathauſes. Es werden mindeſtens 200 000 M. erforderlich ſtin. Zur Erlangung k leriſch. durckdachter Pläne ſoll ein Wetibewerb unter den in Baden anſäſſigen Architekten ausgeſchrieben werden, wele Vorgehen der Verwaltungsrat der Spar⸗ und Waiſenkaſſe ſi guſchließen und die Hälfte der auf 5000 M. feſtgeſetzten Pren übernehmen beabſichtigt. Dieſe ſolllen 2000, 1500, 1000 und Mark betragen. Als Preisgericht wurde eine Sgliedrige Kommi beſrimmt. Der Neubau foll außer den Burcauräumlichkeiten einem Sitzungsſaal, Wohnungen für den Bürgermeiſter und diener enthalten, auch für die Ortskrankenkaſſe ſind die erf lichen Räume vorgeſehen. Nach kurzer Debatte wurde der Antr des Gemeinderats einſtimmig genehrligt. 5 Schönwald, 26. Okt. Samstag nacht fiel Sch twelcher wohl bleiben wird, da der Voden hart gefroren iſt und Kälte anhält. Die Kinder ſind ſchon eifrig am Schlittem⸗ Schneeſchuhlaufen. * Süäckfugen, 26. Okt. des badiſchen Landesſeuerwehrausßeuſſes, In Anveſenheit der der Komm feierliche Uebergabe eines künſtleriſch au für den früheren Präſidenten des bad. Landesfe Kommerzienrat Otto Ballh, ſtatt. Namens des verſammlun rilie Bally den E änßeres en der Verehrung. Liebe und Hoe tun Dankes für die vielen Verdienſte des verſtorbenen Prätſidemte Herr Fabrikant Albert Bally übernahm im Auftrage der Famil Bally das ehrende Wahrzeichen treuer Anhänglichkeit mit herzli Dankesworten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Oggersheim, 26. Okt. Die Stadtverwaltung Ludit hafen hat ſich nunmehr bereit erklärt, die hieſige Stadt unter ſe genden Bedingungen mit Gas zu verſorgen: Die Stadt hafen übernimmt die Zuleitung vom Gaswork bis zur in Konſtan markungsgrenze und ſtellt daſelbſt einen(asmeſſer guf, 4. Seite. General⸗e nzeiger.(Abendblatt) berführung der Hauptrohrleitu ng von der Gemarkungsgrenze ſo⸗ wie die Ausführum der Hausinſtallationen uſw. hätte die hieſige Stadt auf zu übernehmen. Der Preis des Gaſes wurde von der Stadt Ludinishafen in folgender Weiſe Peſtgeſetzt: die hieſige Stadt hätte für den Verbrauch der erſten 100,000 Kubikmeter Gas ſtets 12 Pig. und für den dieſe Zahl über⸗ genden Mehrverbrauch 10 Pſg. pro Kubikmeter zu bezahlen. Dieſe Bedingungen erachtete der Stadtrat als unannehmbar. Es wurde deshalb einſtimmig beſchloſſen, die Verhandlungen wegen Er⸗ Lichtung eines eigenen Gaswerkes ſofort einzuleiten. * Hirſchhorn, 26. Okt. Samstag abend verunglückte im 0 der 47jährige Barhnarbeiter VBurkard bein zweier Güterbahnwagen und war Ifort fok. Stadtverordneten⸗Wih Achtung! Wähler! In Ergänzung unſerer Mitteilung im heutigen Mittag⸗ 1900 betreffs der Streichung von Namen auf den Stimmzetteln eilen wir mit, daß auch ſolche Stimmzettel, auf denen Namen geſtrichen werden, ohne daß ſie durch andere erſetzt wurden, ihre volle Giltigkeit haben. Bei Stimmzetteln, dezen zubiel Namen ſtehen, fallen die überſchüſſigen weg. 08 Theater, Kunſt und Wiſſencen Mil an, der Vortragsmeiſter der Rei izt Verlin mitwirken und ein Bruchſtück uncd Gedichte bertragen. rere Schubert Lieder ſingen. der Intendant. Flügel: 5 Schauſpielſchule aus Werthers Leiden, wird Herr Worte g ſch⸗ Fe n ter **** Erſtes Bachvereinskonzert in Heidelberg. Die Konzerte des Bachvereins unſerer Nachbarſtadt haben bank der zielbewußten, intenſiven Tätigkeit ihres verdienſtvollen Leiters, Herrn Generalmuſikdirektor Dr. Philipp Wolf⸗ u m, längſt eine über den lokalen Rahmen hinausgehende Be⸗ deutung und Würdigung erlangt. Das beweiſt der rege Be⸗ ſu h, deſſen ſich dieſe vornehmen muſikaliſchen Dardietungen ſei⸗ zens ernſter Muſikfreunde der näheren und weiteren Umgebung Heidelbergs zu erfreuen haben. Auch das diesjährige, auf 10 Abende Programm, das neben den bewährten Modernen in liberalſter Weiſe das tereſſanten Gegenüberſtellungen Reihe hehrſter Kunſtgenüſſe. Die Wiederkehr des 100. bezw. 150. Todestages Har und Händels wird im zweiten Januar⸗ Konzert pietätvol begangen, der Liederabend' von Frau Culp und die Vorträge der Barthſchen Madrigal⸗ Vereinigung aus Berlin hbieten feltene Gaben. Das Schlußkonzert, eine Zentenarfeier für F. Mendelsſohn⸗Bartholdy, bringt in Würdigung Nieſe in un⸗ ſeren Tagen vielſach unterſchätzien Meiſters, deſſen Oratorium berechnete Winter⸗ Klaſſikern auch unſere Wort gönnt, iſt reich an in⸗ und verſpricht wiederum eine Geſangvereins, Das geſtrige Programm wurde mit Beethovens gewal⸗ liger„Schickſalsſymphonie“ eröffuet. ſang! Nach welcher Seite hin man dieſes Wunderwerk betrach⸗ let, ob inbezug auf thematiſche? Vertiefung, als nach der Kraft ſeelenmaleriſcher Charakteriſtik oder in Hinſicht auf Farben⸗ und Klangpracht, immer erſcheint es gleich groß und unerreicht. Der gigantiſche Seelenkampf des Meiſters mit dem Geſchick, oder wie er ſelbſt ſchreibt:„der Streit mit Natur und Schöpfer“ findet in der„Fünften“ ſeinen erhabenen Ausdruck. Sie führt uns zurück an den Beginn des Irdiſchen und läßt uns, zumal im dritten Satz mit dem Finale des Ganzen den Beginn des Irdiſchen gewiſſer⸗ maßen kosmogoniſch miterleben.“ Die Wiedergabe durch das hedeutend verſtärkte Orcheſter, von Herrn Profeſſor Dr. Wolfeum mit der ihm eigenen Gründlichkeit und künſtleriſchen Gewiſſen⸗ haftigkeit vorbereitet, war insbeſondere im Schlußſatze, dem Gipfelpunkte der geſamten, im Tonwerke dargeſtellten pſycholo⸗ Kiſchen Entwickelung, von einer imponierenden Kraft ſeeliſcher Belebung. Nicht minder klar und ſtilpoll erſchienen die be⸗ ſchaulichen, reizenden Varialionsgebilde des Andante con mito. Nach einer Weſcher 6 der Leidenſe Pauſe folgte des Meiſters aß zur Schickſalſymphonie! des Trot G⸗dur⸗Konzert. Dort der Ausdruck 8, der Ver rökweiflung und des Hoffens, aft, hier die Heiterkeit, das zarte Sinnen einer kindlich ſeligen, aber Arieen 5 8 S des feurigen 8 155 9 gs fähigen Seele. Und doch diffe renzieren bede We in Entſt chungszeit nur um zwei Jahre. Ja, das letzte iſt das in welcher des Tonher heit, bereits einen ſo ne und zu einer Zeit geſchrieben, dämoniſches Geſchick, ſeine Gehörkrank⸗ weiten Umfang angenommen hatte, daß er bei der Uraufführung 1808 in Wien den Klavierpart nicht ſelbſt vortragen lonnte. Das G⸗dur-Konzert gehört zu jenen Werken, denen ntit birtusſer Kunſttechnik allein nicht Genü ige getan wird. Es verlangt vielmehr ſeinem Interpreten einen hohen Grad Muſikaliſcher Intellig und ein durch und durch muſikaliſches Empfinden. Einen ſolchen Pianiſten hatte die Konzertl tung in Prof. Max Pauer, ſektor Stuttaarter Konſer⸗ vatoriums, gefühlsinnige Allegro moderato don ·5 nen. Schon das zeigte denſelben als Meiſter der Vortrags skunſt. Das Hauptthema wuürde ungemein zartſinnig, poetiſch empfunden, die Kadenz bril⸗ lant wiedergegeben. Im Andante kam der Kontraſt des rezitatib⸗ ertigen Uniſonothemas und der ſehnſuchtsgeſchwellten Kamtilenen zu prächtigſter ſung and der Lontakt war hier wie rondo, ein kl echnet, imSchluß⸗ kleines Ver Nn ak In 922 Schlußnummer, R tade Hoſer. ich. Strauß' romantiſcher ſin⸗ foniſcher Dichtung„Don Inan'“, ſtand das O rcheſter auf der bollen ſeiner Leiſtung higkeit. Die farbenreiche Ton⸗ dichtung, die einſt dem„jungen Strauß den Konzertſaal erſchloß, war von Herrn Generalmufikdirektor Dr. Wolfrum äußerſt groß⸗ Zügig und ſchwungvoll erfaßt und gelangte in ihrer packenden Realiftif zu hinreißender Wieen Willig folgte das Orcheſter ſeinem begeiſternden Auch die heiklen Bläſerpartien Das reich erſchienene Auditorium nahm elaugen tadellos. ſe gebotenen Gaben dankbar ck. Gerichtszeitung. oe. Karlsruße, 25. Okt. Wegen betrügeriſchen Bankerotts batten ſich 82 Kaufmann Hugo Baruch aus Rügenwalde und deſſen Ehefrau Thereſe geb. Ochs zu verant⸗ worten. Die Frau betrieb unter ihrem Namen in Pforzheim ein Putzgeſchäft, mit welchem ſie nicht viel Glück hatte. Der Kon⸗ kurs brach herein. Um ſich ſpäter wieder eine Exiſtenz gründen Führ 7 1 auf Theater⸗Notiz. Die Intend beilt In der nächſten Sonmtag aderden 2. Dichter⸗ und Matince, bdem jungen Goethe gewidme! iſt, Dr. GmIi Elias unter Mitwirkung des Bachvereins und niade iſchen ſowie hervorragender Soliſten zur Wiedergaben Fürwahr, ein würdiger An⸗ Geld verausgaht zu haben. entferntt ſich Däruuf; mit dem Automobil in der Richtung nach Buffenvskf, vöon d Mannk eim, 27. Oktober zu können, ſchaffle n 5 Eheleute einen Geldbetrag von etwa 4000 Mark beiſeite. Dieſe Benachte eiligung der Gläubiger hatte den gegenwärtigen Proz zeß zur Folge. Die Frau war zudem an⸗ geklagt, einen falſchen Offenbarungseid geleiſtet zu haben. Die ndelt zi 1 81 renen Nach 10f Angeklagten erk klärten 55 i des Verhandl ung ſprach he n riſchen Ba nker billigung mi d Umf antwortliche, wurde des betr 9en ſun den unter Verſagung nder Umſ gegen Thereſe Baruch gegen 1 haben. die Frau ides ſchuldig un Nann, der moraliſche Ver⸗ 8 117 ſchuldig be⸗ as Urteil lautete 5 Monate einem Kinde *— Won Tag in Ta. — Schuld und Süh Zweibrücken, 27. Okt. Das Schwurgericht verurkeil enarbeiter Auguſt Schroeck, aus Neunkirchen, ene den Feld⸗ hüter Seyler in Godelhauſen erſtich getötet hatte, 97 5 en Körperverletzun Jahre n Zuchthaus und ren Ehrverluſt. Bromberg aus Kolmar(Poſen): ißner wurde deim Wildern n rſchoſſen Pfaff FIlm, 27. Vergang gene eutgleiſte en mfolge 2 unf Wa Strecke Müre ˖ zgere Zei In⸗ ſolgebeſſen 1 105 1 5 geſtern Abend 10 Uhr ten von Mün⸗ chen abgehende D⸗ Zug München⸗Berlin unterw umkehren und Menſchoen ſind nicht verunglückt, Maldung nicht unbe⸗ über Augsburg geleitet werden. doch iſt der Materialſchaden nach trächtlich. — Zweimal zum Tode verurteilt. Rudol⸗ ſtadt, 27. Oft. Das Schwurgerich ht verurteilte den Frauen⸗ mörder Koch wegen Ermordung ſ ſeiner dritten Frau und der Geſindevermieterin Zeiße zweimal zum Tode. Ein Rechtsanwalt verhaftet. Leipzig, 27. Okt. Geſtern abend wurde der Rechtsanwalt Paul Groſſe 1 verhaftet wegen Anſtiftung zum Verbrechen gegen das keimende Leben. Vorher wurde auch ſeine Geliebte feſtgenommen. e peni 27. Okt. Geſtern nachmittag 4 Uhr fuhr in Unterbach ein Mann in einem Automobil vor dem Paſtorat vor und begab ſich in Abweſenheit des Paſtors in das Haus, ſtellte ſich den dort anweſenden Damen als Kriminalbeamter vor und hielt eine Durchſuchung der Räume ab. Bei dieſer Gelegenheit fand er eine Kaſſette mit 6500 M. Inhalt, welche er beſchlag⸗ nahmte, angeblich weil der Paſtor im Verdacht ſtehe, falſches Der angebliche Kriminalbeamte er auch gekommen wär. kettenagnicter und Lele gramme. Germersheim, 27. Okt. Die Liberalen hielten in am Rhein eine e ab in der einmütig beſchloſſen wurde, an der Kandidatur Cronauer feſt⸗ zuhalten. Meißen, 27. Okt. In Anweſenheit des Königs und ſeiner drei Söhne, ſowie des Prinzen und der Prinzeſſin Georg, der Prinzeſſin Mathilde und ſäm itlicher Staatsminiſter, des Domkapitels und der Spitzen der Behörden fand heute mittag die feierliche Weihe der Domglocken und damit Fennden der beiden Türme des Meißener Domes ſtatt. * Elbing, 27. Okt. Heute mittag erfolgte im hieſigen Rat⸗ hauſe bei der Ableuchtung der undichten Gasleitung eine Ex⸗ ploſion. 3 Gasarbeiter wurden ſchwer, ein Straßenpaſſant leich verletzt. * Eſſen(Ruhr) 27. Okt. Der„Eſſener Volkszeitung“ wurden dem Niederrheiniſchen Verein für Luftſchiffahrt vom Rheiniſch⸗weſtf Aues Kohlenſyndikat 20000 Mark 8 die Beſchaffung ein Flugmaſchine überwieſen *Dresden, 5 Olt.(Prib.⸗Tel.) Der am abend bei der Königl. Jagd auf dem Werndorfer Revier von einem anderen Jagdgaſte durch Schü hüſſe in den linken Arm und Schulter verletzte Kammerherr von Arnim aus Hennersdorf, iſ geſter abend in der Diakoniſſenanſtalt ſeinen Verletzungen erlegen. * Schweidnitz, 27. Okt. vahl in Breslau 6 wurde v. Reitzenſtein(konſervativ) mit Stimmen ge wählt. 11 27. Okt. In der geſtrigen an des Miniſteriums der Pla Bei der Landtags⸗ Generalleutnant z. D ſämtlichen 402 ab⸗ zung des Unt 1855 die Be⸗ E T⸗ Si 2 3 bein eng 15 Arbeit loſigkeit 99 5 längerer De⸗ batte 19 e nen angenommen, nachdem ein Ame ˖ das dieſen Plan für völlig un⸗ zur en abgelehnt wurde. eim⸗Bergzabern. fand im Säl⸗ cher 1 lung der Seuun 1 für den Land adtags ahlkreis Germers⸗ heim⸗Bergzabern ſtatt, die ſich u. a. mit 5 Aufſtellung des für.e demnächſt in dieſem Wahlkreiſe ſtattfindende Land⸗ ahl benstigten Kandida efaſſen hatte. Die Ver⸗ ten zu b reich beſ Als 3wi Kandidat der ßler von ſammlung war überaus zahlreich Zentrumspartei war wiederum Oberforſtrat Speyer aufgeſtellt. Die„Schönheitsabende * Stuttgart, 27. Okt. Die ſogenannten Sck + abende, die ein Berliner Unternehmer in der„Liederhalle“ hier al von der Polizei nicht zu⸗ Belanntlich hat der Abg. Zentrumsfraktion im preußiſchen Abgeordnetenhauſe Roeren mit Unterſtützung der folgende Interpellation eingebracht:„Welche Maßnahmen gedenkt der nach 11 1 raf 28 eine Ueberlandfahrt, Miniſter des Innern zu treffen, um chon ſei geraumer Zeit in Berlin ſtattfindenden und auch berelts für andere Städte in Ausſicht geſtellten ärgerniserregenden Veranſtaltungen, bei denen männliche und weibliche! in völliger Nacktheit auftreten, endgültig; ͤ r veröffentlichten dieſe Interpellation bereits am Da die Frage der„Schönheits⸗ abende“ P ie Künſtl ohl infolge dleſer Interpellation beſchäftig iſen wir wchineſs auf ſie hin. Arbeiterverſicherung. Eine Konferenz der Vertreter der der Landesbeificherungsanſtalten und je Reform der geſamten Arbeiter⸗ vom Staatsſekretär von Bethmann⸗ eicher Vertreter des Reichs und der 88 der r Dert. * Be 1li Berufs gendſe en der Arbeitnehmer über Verſicherung wurde heute Hollweg im 155 eiſein zahlre Bundesſtaaten eröffnet. Die Verhandlungen werden den ganzen Tag Beag Der heutige Aufſtieg des Grafen Zeppelin. Prinz Heinrich von Preußen an Vord. B. Konſtanz, Okt.(Priv⸗Tel.) Prinz Heinrich von Preußen traf geſtern abend 8. 15⁵ Uhr mittelſt Auto mobil in Friedrichshafen ein, wo er im Schloß Wohnung nahm. Er nahm 155 der Abend tafel beim Königspaar teil, Zeppelin ins Schloß gebeten wurde, woſelbſt Programm für den heutigen Tag feſtgeſebt wurde. Nach d ieſem Programm fährt das Königspaar nach Manzell. Der Ai ufſtieg ſoll zwiſchen 11 und 12 Uhr erfolgen, mit Prinz Heinrich an Bord. Man vermutet, daß in Konſtanz auf dem Exerzierplatz eine Landung ſtattfindet. B. Konſtanz, 27. Okt.(Priv:⸗Tel.) Weil die Fahrt in der Richtung nach dem Ueberlinger See über Konſtanz geplant war, fuhr ich nach Konſt ang. Während der Fahrt ſtieg um 10 Uhr 40 Min. das Luftſchi iff in die Höhe, Richtung nach Immenſtadt. Um 11 Uhr war das Luftſchiff über dem Schloß Mainau in der Richtung nach Ueberlingen, welche Stadt um 11 Uhr 30 Min. in einer Höhe von etwa 300 Meter überflogen wurde. Weiter ging die Fahrt über Ludwigs⸗ hafen und Singen nach Schaffhauſen. Ueber dem Rhein⸗ fall drehte 105 um 1 Uhr in kurzem Bogen und trat den Rück⸗ weg über Stein nach Konſtanz an, wo es um 2 Uhr eintraf. Die i zwiſchen Schaffhauſen und Konſtanz beträgt 50 Km. Demnach hat das Luftſchiff bei kleiner Geſchwindig⸗ keit und mit Sejtenwind 50 Km. in der Stunde eurückgelegt. Hier he urſchke eine ungeheure Begeiſterung. Die Landung ſoll um 3 Uhr in Manzell erfolgen. A* W. Friedrichshafe Wie der„Schwäb. Merkur“ berichtet, hat an der geſtrigen Abendtafel, die im ongſten Familienkreiſe ſtattfand, auch Graf Zeppelin teil⸗ genommen. Für den heutigen Prinz⸗Heinrich⸗Aufſtieg ſind die Ausſichten vortrefflich. Die Auffahrt ſoll um 10½ Uhr ſtattfinden. Für 10 Uhr hat die Hafendirektion einen Sonder⸗ dampfer bereitſtellen laſſen. An der Fahrt wird ſich außer dem Prinzen Heinrich auch Kapitän Miſchke beteiligen. Es iſt mit ziemlicher Sicherheit auf eine längere Fahrt, womöglich rechnen. Gref Zeppelin hat geſtern die Abſicht ausgeſprochen, heute 5 günſtigem Wekter mindeſtens fünf Stkunden in den Lüfken zu bleiben— Heute machte der Graf in Begleitung Profe efſor Hergeſell dem Prinzen Heinrich einen Beſuch. 9 W. Friedrichshafen, 27. Okt. Kurz nach 10 Uhr fuhr Prinz Heinrich von ien ßen zum Aufſtieg mit dem Grafen Zeppelin nach Manzell. Der König geleitete ſeinen hohen Gaſt zur Reichshalle und wünſchte ihm gute Fahrt. Die Königin Charlotte hatte den Pr inzen bis zum Hafen ge⸗ leitet. Um 10 Uhr 36 Minuten ſtieg das Luftſchiff mit dem Grafen Zeppelin und dem Prinzen Heinrich auf und nahm die Richtung nach Konſtanz. Es iſt eine mehrſtündige Fahrt geplant. W. Friedri * 3u Don ichshafen, 27. Okt. Graf Zeppelin fuhr mit dem Prinzen Heinrich zunächſt nach Meersburg und dann landeinwärts. Um 11 Uhr 35 Min. überflog das Luftſchiff de⸗ n Ort Markdorf in einer Höhe von etwa 200 Meter mit der nach Heiligenberg. Friedrichshafen, 27. Okt. Das Luftſchiff mit dem Piiggeh Heinrich an Bord iſt geſichtet worden: um 12 Uhr 30 Min. am Hohentwiel, um 1 Uhr 18 Min über Schaffhauſen, um 1 Uhr 45 Min über Ermatingen am Unter⸗ ſee und endlich um 2 Uhr 15 Min. über Konſtanz. Das Luft⸗ ſchiff gleitet jetzt in ruhiger, ſicherer Fahrt das ſchweizer Ufer entlang und nimmt ſeinen Kurs nach Lindau. W. Friedrichs hafen, 27. Okt. Nach den bis jetzt eingelaufenen Meldungen wickelt ſich die Fahrt des Grafen Zeppeli in bei herrlichem Wetter auf das glänzendſte ab. Der Fremdenverkehr wächſt. Die Fahe ging rheinabwärts Baſel zu. Die Rückkehr erfolgt gegen 4 Uhr. Man zweifelt nicht an einen vollen Erfolg der ſahrt. Die Reichskom⸗ miſſare ſind anweſend. In 1255 Gondel befinden ſich Graf Zeppelin, Prinz Heinrich, Kapitän Miſchke und der perſönliche wient des Prinzen von der Kneſebeck. * Konſtanz, 27. Okt. 2 Uhr 15 Min. Soeben über⸗ querte bei klarblauem und wolkenloſem Himmel, unter lachen⸗ dem Sonnenſchein von Schaffhauſen kommend, Graf Zeppelin mit ſeinem Ballon die Stadt. Prinz Heinrich und Graf Zeppelin deutlich zu Srkenhen waren, winkten mit tli Tüchern der jube lnden Bevölkerung zu. Eine Landung in Konſtanz fand nicht ſtatt. Eben fährt der Ballon in der Rich⸗ tung über Friedrichshafen weiter.(F..) * Friedrichsha ßen, 27. Okt. Graf Zeppelin und Prinz Heinrich ſoeben 3 Uhr 50 Minuten nachmittags von See Aper d ach Man zurück. Der Abſtieg ſteht ˖ ie Fahrt iſtglänzend verlaufen. shafen, 27. Okt. Prinz Heinrich von eppelin ſind nach 5ſtündiger glänzend ver⸗ ſich um den ganzen Bodenſee und über die esteile von Schaffhauſen bis Lindau er⸗ de ſta W. Friedrich Preußen und Graf 2 laufener Fahrt, die angrenzenden Lande ſtreckte, um 4 Uhr 30 Min. in Manzell glatt gelandet. este Die Kriſe auf dem Balkan. Konſtantinspel, 27. Okt. Der„Ikdam'“! meldet: Die Antwort der rte auf das Konferenz ⸗Programm wurde heute an den kürkiſchen Botſchafter in London abgeſandt. wut ——— . 187 024(i. V. M. 196 122), die Abſchreidbungen M. 78 885 vorjahre 79 481), ſodaß ein Reingewinn von M. 94 716 lim — Fluß kommen. Mmn em, 27. Oktob r. ceneral⸗Anzeiger.(Abenbblatt. 5. Seite. Colkswirtschaft. 5 Mannheimer Eiſengießerei und Maſchinenbau⸗A.⸗G. Mannheim. In der heute vormittag abgehaltenen Generalverſammlung wurden ſämtliche Punkte der Tagesordnung genehmigt und Vor⸗ ſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Die ſtatutengemäß aus⸗ ſcheidenden Aufſichtsrats⸗Mitglieder Herren Ingenieur J. Pallenberg, Fabrikant C. Helmreich, Kaufmann C. [Noether, Rehtsanwalt Dr. J. Roſenfeld und Direktor Otto Hoffmann wurden einſtimmig wieder und Herr Direktor Max Pallenber g⸗Braunſchweig neu in den Aufſichtsrat ge⸗ wählt. Nach dem Geſchäftsbericht betragen die Generalunkoſten (im Borjahre M. 75049) verbleibt, der ſich zuzüglich des Vortrages bon 1906⸗07 von M. 7382(1905⸗06 M. 7168) auf M. 102 098(im Vorjahre M. 82 216) erhöht. Der Reingewinn wird wie folgt verwendet: 4 Prozent Zins auf das Aktienkapital von 800 000 M. gleich 32000., Rück⸗ lage für Erneuerungen 15000 Mk., Rücklage für Ehrengabe 3000 Mk., für ſtatutenmäßigen Gewinnanteil des Auffſichtsrats, für vertragsmäßigen Gewinnanteil des Vorſtandes, ſowie für Belohnungen an Beamte 21 007 Mk. li. V. 16 834 Mk.)], 2 Prozent Jahreserträgnis(i. V. 1 Proz.) auf das Aktienkapital 16000 M.(i. V. 8000.), 15091 M. li. V. 7882 Mk.] wurden auf neue Rechnung vorgetragen. Im Bericht wird ausgeführt, daß die Beſchäftigung in allen + Abteilungen ſehr zufriedenſtellend zu bezeichnen ſei, ſo daß zur Bewältigung der Aufträge längere Zeit mit Ueberſtunden ge⸗ arbeitet werden mußte. Die bedeutend erhöhten Rohmaterial⸗ preiſe gegen das Vorjahr, ſowie die weiter bewilligten Lohn⸗ erhöhungen haben jedoch wiederum ſehr ungünſtig auf die Fa⸗ brikation eingewirkt und konnten die Verkaufspreiſe, beeinflußt durch das Angebot, leider nicht im Verhältnis zu dieſen höheren Anforderungen gebracht werden. Wenn man trotzdem auf ein befricdigendes Neſultat zurückblicken könne, ſo iſt es in der Hauptfache den eingeführten vielfachen Verbeſſerungen und der kationelleen Arbeitsweiſe zuzuſchreiben. Der Auftragsbeſtand, mit welchem in das neue Geſchäftsjahr eingetreten wird, iſt höher wie im Vorjahr und berechtigt zu der Annahme, daß, bei nicht außergewöhnlichem Niedergang der Induſtrie, man hoffnungs⸗ poll dem Verlauf desſelben entgegen ſehen kann. *** Weinbericht aus Baden. 5 bverden, wenn auch einzelne größere Gutsverwaltungen mit dem Einherbſten noch nicht ganz fertig ſind. Die Qualität des * J. Die Leſe kann jetzt im allgemeinen als beendet betrachiet Neuen“ iſt allgemein befriedigend und findet namentlich bei denjenigen Moſten beſonderen Anklang, die aus den ſpäten Leſen hervorgegangen ſind. Das Verkaufsgeſchäft iſt im großen und ganzen gut zu nennen, ebenſo der Erlös für die Moſte. Nur in einzelnen Orten will der Abſatz nicht recht in Dies trifft hauptſächlich auf den bekannten 6 Produltionsort Durbach zu, deſſen Ertrag auf rund 8000 —— hannesburg, Hektoliter geſchätzt wird, wovon noch beträchtliche Mengen un⸗ verkauft ſind. Die daſelbſt erzielten Moſtgewichte ſchwankten zwiſchen 85 und 105 Grad Oechsle, die erlöſten Preiſe zwiſchen M. 55 und 65. . anderen Orten der Ortenau und Bühler Gegend war der Verkauf beſſer. So in Eiſenthal, woſelbſt eiß⸗Moſte M. 42—48 und Rotmoſte M. 65—70 erzielten. In Neuweier iſt noch die Hälfte des diesjährigen Erträgniſſes ungefähr verfügbar; letzte Verkäufe daſelbſt erzielten M. 50 bis 60 für Weißmoſte. In Ringelbach ſtattgehabte Verkäufe erbrachten M. 78—75, in Varnhalt M. 50—54 der Hektoliter. Waldulm gab Weißmoſte zu M. 55—60, Herztal zu M. 70— 80 der Hektoliter ab. Im Markgräflerland ſtattgehabte Ver⸗ käufe erzielten in Laufen M. 40—47, in Zunzingen M. 36½ 240, in Dettingen M. 40, in Blanſingen M. 33 für weiße und M. 40 für rote Moſte. Im oberen Rheintal erlöſten Weißmoſte in Horheim M. 30. Im unteren Rheinkal wurden in Leimen etwa 180 Hekkl. im ganzen erlöſt; das Verkaufs⸗ geſchäft war bisher flau. In der Seegegend erlöſte Güttingen für Weißmoſte M. 34, für Rotmoſte M. 50, Winterdingen M. 30—36 bezw. M. 40—45, in Allensbach M. 34 bezw. M. 48—46, in Kippenhauſen M. 34 bezw. M. 45, in Gundholzen M. 33, in Büſingen M. 26 bezw. M. 32—88, in Ludwigs⸗ hafen M. 32 das Hektoliter. In der Taubergegend vor ſich gegangene Verkäufe erlöſten in Wölfingen M. 45, in Winzen⸗ hofen M. 40 und in Klepſau M. 40 die 100 Etr. ** Die Nummer 107 der Nachrichten für Handel und Inbuſtrie vom 12. September 1908 lzuſammengeſtellt im Reichsamt des 5 Innern) enthält Winke für den Verkehr deutſcher Intereſſenten des Handels und der Induſtrie mit den Kaiſerlichen Konſulaten im Auslande. In dieſen Winken geben die nachſtehenden Non⸗ ſularbehörden im einzelnen ausführliche Ratſchläge zum Bei⸗ piel über die Zahlungsweiſe, über Inkaſſo des Vertrekers über Reklamationen, Kreditauskünfte uſw.; und zwar geſchieht es insbeſondere von den Laiſerlichen Generalkonſulaten in Neapel, Genus, Konſtantinopel, Jaſſy Odeſſa, St. Lonis, Chicago, Mexiko, San Joſs, Rio de Janeiro, Paraguay, Alevandria, Kairo, Jo⸗ 1 Kapſtadt, Teheran, Britiſch⸗Indien, Singapore, Hongkong, Batapia(Niederländiſch⸗Indien) und Sidney. f——— Nach dem Abſchlußt des Heſſiſch⸗Rheiniſchen Versbanvereins in „rlin hat ſich aus M. 27 856 Singang von den Baſalt⸗ und Trachit⸗ Seinbrüchen die Unterbilanz in 1907⸗08 cuf M. 1968 459 (i. V. N. 1974 881) ermäßigt. Der Verkaufserlös aus den Linzer Steinbrüchen, der der Geſellſchaft in Vaſalt⸗Obligationen bezahlt wurde, reichte aus, um die noch ſchwebenden Akzepverbind⸗ lichkeiten und die hierauf rückſtändigen Zinſen zur Tilgung ge⸗ langen zu laſſen. Ferner gelong es, die Eiſenſteingrube Nordſtern in Oberheſſen abzuſtoßen. Die Hauptbemrühugen der tung ſind jeßt auf die Berwertung der Eiſenſteinfelder ſowie der Plei⸗ und Zinkerggrube Freubenzeche gerichtet. Otavi, Minen⸗ und Eiſenbahn-Geſellſchaft in Berlin. Die Förderung betrug laut Geſchäftsbericht im Berichtz⸗ jahre 25 700 T. Erz; verſchifft wurden 15 000 T. Der Rein⸗ gewinn aus dem Bergbau betrug 1 298 731 M.(i. B. 1083 ), der Reingewinn aus vem Eiſenbahnbetrieb 2 125 50 M. 84 N, der Vortrag 350 145., ſonſtige Einnahmen 24 210 M. Davon gehen ab Verwaltungskoſten und Zinſen in der Höhe von 317 641 M. Es verbleibt ein Reingewinn von 3 480 948 M.(350 145.), der wie folgt verteilt wird: In die Rücklage 348 095 M.(0.) 9 pCt.(0 pCt.) Divi⸗ dende= 1800 000., 800 000 M. Genußſcheine, Ver⸗ gütung an den Verwaltungsrat 177 778 M. und Vortrag 355 076 M.(i. V. 350 145.). Davon kommen weiter 100 000 M. in den neuen Verſicherungsbeſtand. Die Anlagen des Bergbaues ſtehen zu Buch mit 4894 276 M. Die Ab⸗ ſchreibungen betragen 542 598 M. Die Anlagen der Eiſen⸗ bahn ſtehen zu Buch mit 17 823 427., in den Erneuerungs⸗ beſtand werden gelegt 428 312., die Abſchreidungen betragen 845 309 M. Das geſamte Ergebnis des Jahres war beim Bergbau ungünſtig beeinflußt durch den Preisſturz des Kupfers. Wenn die günſtigen Arbeiterverhältniſſe für das lauſende Geſchäftsjahr ferner andauern, ſo kaun mit einer Ausfuhr von 30 000 T. Erz gerechnet werden gegenüber 15 000 T. im abgelaufenen Jahre. Gebr. Heyl u. Ca.,.⸗G., Charlsttenburz. In der geſtrigen ordentlichen Hauptverſammlung wurde die ſofort zahlbare Dividende für 1907⸗O8 auf 7 PCt. feſtgeſetzt(i. V. 10 pCt.). Zur Erhöhung des Aktienkapitals erklärte Ge⸗ neraldirektor Heyl folgendes: Die heute geforderten neuen Mittel ſollen zu der Bekeiligung an der Chemiſchen Induſtrie⸗ Aktiengeſellſchaft Bochum(borm. Guſtav Schulz u. Co.) die⸗ nen. Die 750 000 M. neuer Aktien ſind don einer Banken⸗ gruppe unter Führung der Deutſchen ZBank zum Kurſe von 130½ pCt. zuzüglich 4 pCt. Stückzinſen übernom⸗ men. Auf die Aktien ſind 25 pCt. zuzüglich des Aufgeldes von 30½ pCt. eingezahlt. Die reſtlichen 75 pet. einzuberufen ſoll dem Vorſtand überlaſſen bleiben. Die Einführung aller Aktien der Geſellſchaft an der Berliner Börſe(3 750 000.) iſt von derſelben Bankengruppe übernommen, die als Bank⸗ derbindung der Geſellſchaft an die Stelle des A. Schaaffhau⸗ ſenſchen Bankvereins geireten iſt, da dieſer für die Entwick⸗ lung des Unternehmens nicht ſehr fördernd war. Ueber die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr läßt ſich heute noch keine Erklärung abgeben. Der Geſchäftsgang iſt noch immer ſchleppend und ungleich, doch ſind Anzeichen für eine Belebung borhanden. Der Antrag der Verwaltung wurde einſtimmig genehmigt. * Telegraphiſche Handelsberichte. Mehl. und Vrot⸗Fabrik.⸗G. Hanſen bei Frankfurt a. M. B. Frankfurt a.., 27. Okt. Die heute ſtattgehabte Generalverſammlung hat, wie uns mitgeteilt wird, die Anträge der Verwaltung und ſomit eine Dividende von 2½ Prozent für das Jahr 190708 genehmigt.— Auf die Anfrage eines Aktio⸗ närs wurde von der Geſellſchaft folgende Erklärung abgegeben: Durch die ſtarke Konkurrenz ber großen Rheinmühlen hat ſich die ungünftige Lage unſerer Fabrik, die weder Baßhn noch Waſſer⸗ anſchluß beſitzt, immer mehr und ſo auch in dem Reſultat dieſes Jahres geltend gemacht. Unſere Verwaltung bat daher ſeit Jahren eine Verlegung des Betriebes, und um eine ſolche ohne zu großen finanzielle Anſpannung zu ermöglichen, einen Verkauf der Hauſener Immobilien und Ländereien ins Auge gef pt, und ſich dieſerhalb vielfach bemüht. Erſt in letzter Zeit haben Berhandlungen nach dieſer Richtung eine greifbare Geſtalt an⸗ genommen; wir hoffen innerhalb der nächſten Monate einer außeryrdentlichen Generalperſammlung einen Vorſchlag unter⸗ breiten zu können, welcher die Verlegung der Mühle nach dem Fae beß Oſibafen ermöglicht. Als Baſis aller Verhand⸗ ungen haben wir daran feſtgehalten, daß das Aktienkapital un⸗ ſerer Geſellſchaft mit 3 Millionen ungeſchmälert erhalten bleibt, und daß die durch die Verlegung unausbleiblichen Verluſte an den vorhandenen Gebäulichkeiten und Maſchinen in keinem Falle die Höhe des beſtehenden Reſervefonds überſchreiten dürfen. Nur unter bieſen Bedingungen, die uns mindeſtens ebenſo günſtig wie eine vollſtändig neue Gründung erſcheinen, ſchlagen wir vor, nach dem Oſthafen zu gehen. Zahlungseinſtellungen. * Tukktlingen, 7. Okt. Die Aktivmaſſe im Kon⸗ kurs der hieſigen Trikotwarenfabrik Storz u. Manz be⸗ trägt l.„Frkf. Zt.“ nach der neuſten Aufſtellung des Kon⸗ kursverwalters 208 547., die Paſſiven 743 072., ſodaß eine namhafte Ueberſchuldung vorliegt. Bayeriſche Vereinsbank. *„ München, 27. Okt. Der Bayeriſchen Vereinsbank iſt die Genehmigung erteilt worden, daß ſie auf die beiden 4 Prog. Hy⸗ potebobligationen im Betrage von 10 Millionen, Serie 54 und 63 auf des Recht der Rückzahlung für die Dauer von 20 Jahren vom Ausſtellungstag ab, verzichtet. Gelſenkirchener Gußſtahl. und Eiſenwerke vorm. Munſcheid u. Co., Gelſeukirchen. «Gelſenkirchen, 27. Okt. Durch frühzeitig getätigte Abſchlüſſe im In⸗ und Ausland bonnte die Geſellſchaft, nach dem Geſchäftsbericht für 190708, ihre Anlagen während des ganzen Jahres voll beſchäftigt erhalten. Doch mußten im zweiten Se⸗ meſter zum Teile erhebliche Preiskonzeſſionen gemacht werden. Der Reingewinn beläuft ſich auf 450 922 Mk.(i. B. 240 927 Mk.), die Dividende auf 4 Prozent li. V. 0 Proz.] In das neue Geſchäftsjahr iſt, wie der Bericht bemerkt, die Geſellſchaft mit einem Beſtand ſpezifizierter Aufträge eingetreten, der die er⸗ weiterten Anlagen bis Ende Dezember ausreichend beſchäftigt. Ferner hat das Unternehmen, lt.„Frkf. Ztg.“, zur Lieferung für 1909 Abſchlüſſe in erheblichem Umfange. 85 Dentſche Gasglühſicht.⸗G.(Aner-Geſellſchaft) Berlin. 8 * Berlin, 27. Okt. Die deutſche Gasglühlicht⸗Aktien⸗Ge⸗ ſellſchaft(Auer⸗Geſellſchaft) in Berlin verteilt eine Dividende von 35 Prozent auf das erhöhte Aktien⸗Kapital von 6 500 000 gegen 22 Prozent auf 3 900 000 Aktien⸗Kapital. Mit Rückſicht auf die fortgeſetzte Ausdehnung des Unternehmens ſchlägt die Verweltung wieder eine Kapitalserhöhung vor und zwar will man von der Generalverſammlung die Ermächtigung, diesmal 5 Prozent kumulative Vorzugsaktien bis zum Betrage von Mark 6 600 000 zu pari den Aktionären anzubieten, auf die Stamm⸗ aktien je eine Vorzugsaktie. Die Ausgabe ſoll nicht ſofort er⸗ folgen. Der Aufſichtsrat will vielmehr noch den Zeitpunkt be⸗ ſtimmen. ** * Freiburg i. Br., 27. Okt. Die Löwenbrauerei Louis Sinner.⸗G. beantragt wiederum 4 pCt. Divi⸗ dende wie im Vorfahre. Augsburg, 27. Okt. Die Aktienbrauerei Prinz Karl von Bayern verteilt, It.„Frkf. Zig.“, wie im Vorjahre 4 Prozent auf die Stammaktien und 5 Prozent auf die Vorzugs⸗ „ Berlin, 27. Okt. Laut„Conf“ plant die Manufaktur⸗ Firma Max. Jacoby in Königsberg einen Vergleich bei Waren⸗ ſchulden von 650000 Mark. Die Aktiva betragen 350 000 Mark. Es ſind Webereien in Elſaß und Sachſen beteiligt. 5** Maunbeimer Eßſettenbörſe vom 27 Oktober.(O fizieller Bericht.) Die heutige Börſe war wieder ſehr ſtill und ſind nur ganz geringe Kursveränderungen zu verzeichnen. Oblitannmonen. Pfandbrlefe. i 4% Rß. Hyp.⸗B. unk. 1903 97.— be44 e% Akr.⸗Geſ. k. Seilindn⸗ 9%„„„ verſchied. 89.80 bz Rrie rüc 105 102.— B 3%„„ fkiommuna 91.80 ½½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. Städte⸗Lntehen. ee 101 1% FN„—% Bad. Anflin⸗u.dodaf. 5 1 e J. 1905 31 47. Ar. Keinein. Heiolba..—8 4 Kerlsruhe v. J. 1007 98.80 4 Würn. Arn gane denn193.—8 8290 Kerlsrude v. X 1896 87.— Pit Ferohnmütte dent 4½% Pab v. J. 1002 90.— C, maan. Tampf.—8 3 ½ 9% Ludwigsdafen 89.75 G chleppechiffahrtseldel. 40% v. 1906 99.—6%½% Mannh. Lagerhaus⸗ 6 „ 4˙% Mannh. Obllg. 1008 89.0 6f. dete Oberrbtgearütäts⸗——8 „„„ ee e eee 8 1885 00.— G. 0 Pfälz. Chamotte u. 10180 13888 90.— G Tonwerk,.(l. Eiſenb. 1055, 80% 2 13895 90.— G 4½9 Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. „„13898 90.— Gl Waldhof bei Pernau in 985 0 ͤͤ ũ] ò 81% 1908 80 6 4½0% Speyreꝛ Brauhaus 5 ͤ ðò 1..„1807 99 5 Gſe Spehret Jiegewerke 00.— 8˙%% Pfrmaſens unt. 1905 91.— 6% Südd⸗ Drahtinduſtr. 100.— G 8150% Wiesloch v 3. 1905—.— 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. 8 Dr. H. Loſſen, Lorm—— 4½ Zellſtoffabrit Waldhof 101.— A Berliner Effektenbörſe. [rivaltelegraum bes General⸗Anzeigers.) „Berlin, 27. Okt. Fondsbörſe. Auch heute lag keinerlei Anvegung vor, welche zum Ausgangspunkt einer beſonderen Kursdewegung hätte werden können. Gleichwohl erhielt ſich im allgemeinen dank der großen Geldflüſſigkeit eine feſte Stimmung. Angebote machten ſich auf dieſem Gebiete geltend, doch hielten die Kursbeſſerungen ſich meiſt in engen Grenzen. Lebhafteres Intereſſe trat für gprozentige Reichsanleihen hervor, die 0,30 Prozent anzogen, dagegen ſchwächten ſich Ruſſen von 1902 etwas ab. Bankenwerte lagen durchweg feſt und etwa 34 Prozent höher. Diskonto⸗Kommandit anfangs 0,80 Proz. höher, ohne jedoch dieſe Steigerung voll behaupten zu können. Am Bahnenmarkte waren die Steigerungen gleichfalls geringfügig. Oeſterreichiſche Bahnen gaber im Anſchluß an Wien nach. Nicht ganz einheitlich war die Haltung auf dem Montanaktienmarkte. Bochumer, Laura⸗ hütte, Harpener behaupteten den geſtrigen Schlußſtand nicht ganz während Rheinſtahl, Deutſch⸗Luxemburger und Gelſenkirchener mäßige Beſſerungen erzielten. Recht feſt zogen Schiffahrtsaktien an, die etwa 1 Prozent ſtiegen. Auch Elektrizzitätsaktien ſtellten ſich etwas höher. Bei freiem Verkehr entwickelte ſich zu ſteigen⸗ den Kurſen einiges Geſchäft in Gasglühlichtaktien auf den günſtigen Jahresabſchluß. Das Geſchäft kam im ſpäteren Ver⸗ kaufe faſt ganz ins Stocken. Tägliches Geld 2 Prozent. Ultimo⸗ geld zu 3 Prozent angeboten. Gegen Schluß der 2. Börſen⸗ ſtunde erfuhren Montanwerte erhebliche Abſchwächung, ange im Zuſammenhang mit der Erkrankung des Großinduſtrie Thyſſen. In 3. Börſenſtunde Tendenz träge. Montanwerte ſchwächer auf das Gerücht vom Ableben des Großinduſtriellen Thyſſen. Induſtriewerte des Kaſſamarktes geteilt. Terrain⸗ werte lebhafter. Berlin, 27. Oktober.(Scheußkurſe.) 130.90 130 70 4% Reichsaul. 10,20 10130 Ruſſenbank 370% Reichkanl. 93.— 93.30 Schaaffh. Bankv. 133.50—— 35% Reichsanleihe 84— 8 0 tagalsbahn 146.40 146 80 4% Gonſols 101 20 181.25 Vombarden 22 60 22.50 3%%„ 93— 93.30 Baltimore u. Ohio 99 20 89.— 8⁰9 5 88 90 84 25 Canada Pactfiec 175— 175— 40% Bad. v. 1901 10050—— Hamburg Packe! 105 10 1 6— 4%„„ 1908 100 8 101.— Nordd. Lloyd 88 30 88 70 3%„ cenv. 92 75 93—Bochumer 220 60 22 70 8½„ 1909/7 91 75 91 90 Deutſch⸗Fuxembg. 148— 148.10 3½% Bayern 9190 92 25 Dortinnder—— 37% Heſſen—— IGelſenkirchner 186 10 186.10 30% Heſſen 81.60 8100 Harpener 2 0— 198 7 30½% Sachſen 83 50 83 75 Laurahütte 200 70 200 70 4% Japaner 19005.5 21 Phönlkx 17 50 1786.8 40% Italiener—.— 103 90 Weſtere zeln 179 20 179 20 %% Ruſſ. Anl. 1902 8260 2 50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 2 250 92 90 4% Bagdadbahn 84 40 8440 Anilin Treptow 365.— 369— Oerter. Kerditaltien 198 70 198 90 Brown Boveri 112.20 172 40 Berl. Handels⸗Geſ. 106— 165 80 Chem. Albert 4185% 414600 Darmſtädter Bank 12650 126 60 D. Steinzeugwerte 10— 10 Daut ech Aſiat. Ban 136 60 186.6 Elberf. Farben 408— 40 Deuiſche Bant 23790 37 90 Celluloſe Koſtheim 287 40 6 90 Disc.⸗KRommandit 17720 177 50 Nüttgerswerken 154 154 20 Dresdner Dank 145 0 145 20 Tonwaren Wiesloch 91 70 91.7 Reichsbank 145.70 145 70 Wl. Draht. Langend. 154—: Zellſtoff Waldhof 317 70 19 Rhein. Kreditbanl 133.20 188 20 Privatdiskont 2½%́' Krankfurter Efetienbörſe. Brivattelegram des General- Anzeigers.) *Frankfurt a.., 27. Okt.(Fondsbörſe.) Die Börſe beſchäftigte ſich auch heute mit der Ultimo⸗Liquidation und es zeigte ſich aufs neue, wie ſehr der Geldüberfluß zu⸗ genommen hat. Auf die Börſe hat die Lage des Geldmarkte aber wenig Einfluß. Selbſt der bereits geſtern erwähnte Bankausweis der Deutſchen Reichsbank vermochte trotz der recht befriedigenden Ziffern keine Belebung auf den Markt zu bringen. Bei Eröffnung zeigte ſich weitere Geſchäftsunluſt wie in den vorhergehenden Tagen. Newyork brachte wenig Anregung und die in Betracht kommenden Papiere zeigten be⸗ hauptete Tendenz. Belebteres Geſchäft zeigte der Markt der heimiſchen Anleihen bei weiter anziehenden Kurſen, 376 und Zproz. Reichsanleihen ſtanden im Vordergrund des Intereſſes. Bankaktien unterlagen nur geringen Schwankungen, durch Feſtigkeit zeichneten ſich Deutſche Bank aus, Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft notierten exkluſive Bezugsrecht, Bahnen ſtill und behauptet, Baltimore mäßig feſter. In Schiffahrtsaktien iſt eine Beſſerung zu verzeichnen bei anziehenden Kurſen. M tanwerte ſtill und ungleichmäßig. In Induſtriewerten wa wenig Veränderung, Chemiſche Werte behauptet, Wittene Stahl 8½ pCt. höher, Kunſtſeide 534 pCt. matter. teren Verlaufe ließ das Geſchäft zu wünſchen übrig, doch ich auf den meiſten Gebieten feſte Tendenz. An der 28 6. Seite. czeueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.)—————— börſe blieb der Verkehr weiter ruhig und die Kurſe ſchloſſen Aktien induſtrieler Unternehmungen. 55 mit behaupketer Tendenz. Bezugsrecht auf Karlsruher Ma⸗ Bad. Zuckerfabrtt 35.— 135. Kunſtſeiwenfabr. Frkf. 207.— 202.70 Londoner Effektenborſe. 3 ſchinenfabrit notierte 14 bez. G. Es notierten Kredilaktien] Tünd. Jaumobil.⸗Gel, 90.50 90 50 Lederwerk. St. Inabert———.— London, 27. Oktbr. Telear.) Anfangskurſe der Effektenbörſe 198.90, Diskonto 177.60 à 25, Dresdner Bank 145.50, 1 ee 163.eg, Conſols 84¼ 34/,J Moddersfontein 100% 10 8505 5 0. Aktien⸗ 3 3. Ludwigsh. We f— 8 Pr. Staatsbahn 146.25, Lombarden 22.50, Baltimore 99.30. Parkakt. Zweibrücken 94 94. Adlerfahrradw. kleyer 301 50 304. Neichsanleihe 82 3405 5 2 1 „„Nach Ermittelung der zur Feſtſetzung der Zinsſätze er⸗ Gelg Sonne, Speyer 67.— 67. NMaſchinenſür. Hüpert——. Argent nier 10 1 891 929 wählten Kommiſſton ſtellten ſich im heutigen Liquidations⸗ Cementwert Heidelbg. 51 50 528 Maſchinenfb. Badenia 194— 193 36 4 83•0 88⸗ Haid sn 1795J% 15 geſchäft die Zins⸗ und Prolongationsſätze füt Reportgeld, Dis⸗ Sementfabt. Karlſtadt 7380 125. Darrtorop ee, 3375 337% Cheſepeale 44— 44. konto Kommandit, Lombarden und 1902er Ruſſen auf 3½— Baviſche Anilinfabrff 33 W 113 5⁰ 13 2s 98% 93% Chikago Milwaukee 147— 147 276, Kreditaktien 276—596, Deutſche Bank 254—2½, Staats⸗ Ct. Fabrit Gries eim 242.— 2, J en aere 18—Stton an ank 20% 455. S com. 254½% 2055 bahn 256—296 pCt. Prämien auf Kreditaktien per Ultimo Farbwerke Höch! 350— 390— Sebr. Kayſer 1 Amagamngted 9 mLII pref 121 November.90. per Ultimo Dezember.80, Diskonto 2 bez.] Ver. chem. Fabrit Mh...——. Köhrenkeſſeifabrit 6955 69½ ord. 20ʃ 1 .80, Lombarden.80 bezw. 1, Baltimore.60 bezw..30,] Chem. Werte Alberr 415.— 415 vorm. Dücr& Co.— Central Minkng 147% 15.— Lolt sville 112— 118322 19026r Ruſſen.10 bezw..40. Aeeene e ee e ee e. ee, ͤ e, eeee wees, e, Fad. Hagen———— Ver. deutſcher Oelfabr. 30.— 3% Dnar Telegramme der Continental. Telegrayhen- Compagnie. Ae, Boſe Verlin 20 68.2 Schrhabr. Herz,Fef.122 70 12275 e 155 111 Schluß⸗Kurſe. Sd K Allgem. 222.50 22.— Wa 185.— 138. Geduld 2% Amion com 176% 17% 1375 Südd. Kabelw. NThm.——.—'wollſp.Lampertsm.——. 8. f Reichsbank⸗PNistont 4 Progent. Aabneder 118.60 118.70 bammgarn Kalſersl. 155.— 159— 3 27 4 ee 49% 40% Wechſel. Elettr.⸗Gel. Schuckert 19.— 10 75 Zellſtoffabr. Waldhof 518.—.319.— Jagersfonten 4 Aee 85 26 27. 26. 27. Siemens& Halske 202 95 208 70— VVVVVVVVVVV Amſterdam kurz 16987 9 4 Baxis kur 81 40 81 40 + erantwortlich: Belgien„ 80 083 foes] Schweit. Plätze 1 316 81 366 Bank. und Verſicherungs-Akkten. Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: Italien„ 8125 25 Wien 85 25 85 25 Badiſche Bank 130.5 30 25 Oeſteri ⸗Ung. Baertk 124 60 124 90 ondon„ 20 4312½3 Napoleonsd'or 1656 16 26 Berg u. Metallb. 118½.1425 Oeſt. Länderbd uk 108.50 108 7. für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: 5 laoſ. Privafbiskonto 2½, 2% Serl. Handelszch.— 1 810, Kredit Anſtal! 198.50 108 90 fär Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelder Comerſ. u. Disk.⸗B. a8.— 107 30 Prälziſche Bank 150.90 00.86 5 abri dakt. Teil: gi Siaatspapiere. A. Deutſche. Darmſtäeter Bauk 128 40 28 10 Pfalt Hv.⸗Baut 188.— 188.— für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt Teile Franz Kircher; 26 275 26 27 Hauſge 8 238.30 288 5—55 111.— 112— für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. 0 1. 51 B. Deutſchaſtat. Bant 187.— 187 Deutſche Nei 145.75 45 70 5. 5 1—5 1 0 es 100.— 105.. D. Eſſekten⸗Ban! 100.40 100 40 Nhein. Krediteank 138.— 38.40 Druck und Verlag 5 Dr H 9 8 ſchen Buchdruckerei, 3 15 84.— 84.41 Ehineſen 1898 97. 96 90 Disconto⸗Comm. 177 20 77 66 Röein. Hyp ⸗B. M. 192— 192.— G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. 4% pr. lonſ. St.⸗Aul. 101 20 10185 Mexikaner duß. 88/90 97 40.45 Dresdener Bank 145 50 45 50 Schaaffz. Bankver. 138 70 83 60—ñ—— 35 92 90 93.2003 Wexikaner innere 68 90 63 7. Frankf, Hop.⸗Bant 199 50 99 50 Süldd. Bank Mhm. 1 80 10 30 9 3 *„ 5 ie e IErkf. Hyp.⸗Ereditv. 155 10 15 10 Wiener Bantver. 130.— 130— er Kraft bedarf, trink Bioson 4 bablſche St.⸗A. 1901 100 30 100 40 Bulgaren 97 15 97—Nationalbant 118 60 118 60 Bant Oroemane 141.— 89.80 Die Taſfe koſtet nur 12 Pfg. u. iſt von erſten mediztniſchen „1908 1.60 101.103¼ italten. Rente 103 90—. Frankfurt a.., 27. Oktober. Krevitaktien 139.„Disconto⸗ Autori äten warm empfohlen. Erhälilich K lo für einige 87% bad.St.⸗Olabg)fi 96.——i Oeſt. Silberrentt.15 99 20 Commandi 177.50, Darn lädter 126.60, Dresdner Bant 148.50, Han⸗ Wochen ausreichend 3 Mk. in Apotheken, Drogerien uſw. 555 83 20 88 26%„ Pavpierren.—.———delsgeſellſchaft 166.„ Deulſche Bank 283.30 Staatsbabhn 145.,25, 1645 3%„„ 1900 92 60—.— Oeſterr. 9 97.90 97.80 8 186.50, Laurahütte 3½„ 19.½4 9˙8, 92— ſe Vortug. Serie! 59.10 59 20200,50, Ungarn 92. 0. Tendenz; feſt. 5 15 2411015 18136 101˙7 48 11 R ſſe 1—5 8708 32 Nachbörſe. 19 905 Digconto⸗Commandl! 177.80, gel RARTtRißiskkit, VERSTOFfUAG zbayr..⸗B.⸗A. b. eue Ruſſen 1985 ‚ 5 Staatsbahn 146.25, Lomba den 22 50. 4„„ 1918101.70 01.704 Ruſſen von 1880 88.— 84.80 e 1*** wird Ihnen das altbewährte 4⁰⁸ 37% do. u. Allg. Anl. 190 92. 04 ſpan. ausl. Rente 94 10 94 10 1 3 do.„.bl. 83.0 92.804 Türten von 190 85 50 85,50 Marx& Goldschmidt, Mannheim 5 4 Heſſen von 190 100 60 100 60[4„ unif. 91 10 90.80 Un 2 1 DOs 3 Heſſen 8185 81.5504 Ung t. Goldremte 92 50 92 55 kelegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprechere Nr. 56 und 1637 3 Sachſen 2 35 83 76[4„ Kronenrene 92 80 92.16 27. Oktober 1908. Proviſionsfreil— 4 S e,. Verzinsliche Loſe. DD—————————.—— Bitt U nebbe 1 81 8 1 ee Ber⸗ itter 868 Sten. 8—„ 1905.— 90.— Oeſterreichiſchelss0 154.90 14 90 Wir ſind als Selbſtrontrahenten taufer Kaufer 8 Türtiſche 169.00 140.40 umter Borbehalte 4 Normaldosis: ein Weinglas voll. Bergwerks⸗Aktien.— SSeeerekerrerrerereeneeee—— Bochumer Bergban 22 10 220 75 Harpener Bergbau 200 199 80 Buderus 144.50 111 50 Kaliw. W eln 179.— 179 Ac für Meühkenbetrieb Neuſtadt a. d. H. 114— Concordia Berg9.⸗G.——— Oberſchl-Eiſeninduftr. 97— 37.— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, udwigshafen 7. 20— Deutſch. guxemburz 147 50 148 5 Jhönix 176 50 176.70 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260—. Feſſerſcent erd⸗. 21 Gewernege Neee 200 50 200.26 Baumwollſ Speyer Vorgug⸗Aeen— 5⁴ 7 e 186. 186.7[Ge 8650 5 8 8 ee eee e, Aktien dentſcher und ansländiſcher Trauspork⸗Anſtalten. rauerei⸗Geſellſchaft vorm Karcher, ingen 18 ffr. gudwigsb.⸗Berpacher 219 40 220.—[Oeſ.⸗Ung. Stadtsb 146 60 146.28 Bruchſaler Geſellſchaſt—Iur wſakeg de Pataur 164.60 40 0 Hen Abehn Leud. 2 50 250 Ga öeen eee. gee, e 55 .. 115.— 5— i elr r—— N ne %%% œͤ¹òͤ—œgq....,.—8 5 Rorddeutſcher Aoyd 83 80 84.— Baltimore und Oßio 99.10 99.50 due Ue e gerel M 54 2 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Sae zaſalelke Haadelber— 80 zfr. 9 51 a0 162— 4% Fed Hupe edd. 980 97 f, Pr. fdb. unt. 15 92.J0 92 70 a vorm. Genz, Heidelberg 60— 40%e..B. Pfobr 0 0 23 30%„„ 17 85 70 8% Kindes Eismeaſchtnen 1 156 4%„„ano 5 70 507%„„ 14 9% 4% Linoleumfabrit, Maxtyriliangan 102— 4% Pf. Hyp B. Pfob. 3985 9 60„%„ e 90,— 90— Lorchrenger Baugeſellſchalk, Niet 65⁵ 5 V 80 391 31½% Pr. fder⸗Bkl., Lugſſche Induſtriewerke..⸗G. Lud 100— %0% Ued⸗Ar. 97.20 97.80 Kleinb. b 04 98.50 88.50 Paſchtnenfabrik Bruchſal, Schnabel 352— 4% Ctr-Bd. Pfd. vgo 97., Prehfdbr.⸗Bk., Neckarfulmer Fahrraͤd 149— 4% 2% 00 9740 9780 Pyr.-Bfd.⸗Nom. Plfätziſche Müßlenwerte, Schifferſtadt 12⁵— unk. 00 9 I. unküündb. 12 90.— 90.— Rheinau Tercain⸗Geſellſchaft— 100 öfr Wird j noch 80 trübe Waesgse! j jodes 1e%„ Pfbbr..01 1 0 4% Pr, Ufdbrf.⸗B. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannßeim 100 90 durch Berkefeld-Filter gemacht unt. 10 97.50 Hyp.⸗Pfd. unt. 1917.—— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 155— Wesshalb wellen Sie noch weiter 4%„ Pfdbr..0g deehth.§. B. Pfb. O3 57.— 97.— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim— 11⁸ unappetitliches Wagser trinken unt. 12 97.50 97.60 K„„ 07 97.— 97.—Rheinm hlenwerke, Mannheim 14⁰0— aer verwenden. Verlangen 8% 3½„Pfdbr.0 4%„„„ ſel2 5 8 9½85 Kbeinſchiff⸗K⸗. vorm. Jendel, Mannhelm—10 80 4% 64 90. 80.50%„„„ jJ917 99— Nombacher Vortlaud⸗Gementwerke 12⁵— 855 EF e bi, Pfd. 26,0 90.10 90 20 zi,„ verſchied. 8g 70 89.80 Stahlwerk Mannheim 108— 4%„ Com.- bl.„.„„ 1914 80.990 89. Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunhelm 90— 4, 35. Tol. 1646 4 99.— 99 204% 155 8..875 91.0 9190 Süddeutſche eee ee—[M. 80. om.ll.%R.„C. B. 10 AUnionwerke, A. abriken nrlchtungen 130— . 87¼1.80 90 60% 100 20 100 20 Untonbrauerei Karisrube 8 8„Com.-Obl.„% Pf. B. 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November 1908, nachm, 3 Uhr. IV. Im Stadtteil Waldhof (Platz vor der Spiegelfabrik): Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften ſämtlicher Waſfen. Dieſenigen Landwehrleute I. Aufgebots der Jahresklaſſe 1898, welche in der Zeit vom 1. April bis 80. September 1896 eing treten ſind und die Jahnesklaſſen 1901 bis 1907 fämtlicher Waffen von Waldhof, Atzel⸗ hof und Luzenberg Montag, den 16. November 1908, vorm,.30 Uhr. Militär⸗Päſſe und Kriegsbeorderungen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf der Vorderſeite des Militär⸗Paſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer unrichtigen Kontroll⸗Berſammlung werden beſtraft. Erſatz⸗Reſerviſten haben zur Herbſt⸗Kontroll⸗Ver⸗ ſammlung nicht zu erſcheinen. Bezirkskommando Mannheim. Nr. 19468. Vorſtehendes wird hiermit zur Iffentlichen Kenntnis gebracht. Mannheim, den 23. Oktober 1908. Großh. Be irksamt II. Dürr. 18446 Fagesorduung der Vezirksratsſtzung vom Donnerstag, den 29. Oktober vorm. 9 Uhr. 1. Geſuch des Joſef Anton Schatzle in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirichaft ohne Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Langſtraße 74. 2. Desgle chen des Friedrich Botz in Mannheim im Hauſe N 2. 2. 8. Desgleichen der Chriſtian Heinrich Baier Ehefrau im Mannheim im Hauſe Bellenſtraße Nr. 41. 4. Geſuch der Adam Volz Ehefrau in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb iner Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Grapenſtraße 9. 5. Desgleichen des Johann Elſishans in Mannheim im Hauſe B 2, 12. 6. Geſuch des Theodor Kopp in Mannheim um Erlaub⸗ nis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Branmwein⸗ ſchank zum„Eichbaum“ P 5, 9. 7. Geſuch des Karl Begner in Mannheim um Erlaubnis zur Perlegung ſeiner Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchant vom H uſe N 4, 11 nach Neckarauerſtraße 149 um Erlaubnis zum Ausſchank von Brannwein daſelbſt. 8 Desgleichen des Andreas Edinger in Mannhe m von Schwetzingerſtraße 165 nach Stefanienpromen de 13. 9 Geſuch der Eliſe Zahn in Mannbeim, um Erlaubnis zur Verlezung ihrer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank vom Hauſe Tatterſallſtraße 11 nach U 4, 19. 10. Geſuch des Guisepoe Zullani in Neckarau um Er⸗ laubnis zur Verlegung ſeines bisyerigen Lokals nach dem neu errichteten Anbau ſeines Hauſes Ecke Berfort⸗ u. Damm⸗ ſtraße 43. 11. Geſuch der Jakobine Appler Ehefrau in Mannheim un: Erlaubis zur Vertegung ihrer Schankwirtſchaft mit Brann weinſchank vom Hauſe Neckarauertraße 39 nach Speck⸗ weg 37. 12. Geſuch des Georg Worſter um Erteilung eines Er⸗ laubnisſcheines„“%. 138. Geſuch des Eugen Konath um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellenvermütlungsbureaus. 14. Lie Ablettung der Rheinauer Fabrikabwäſſer in den cheim. 15. Baugetuch des Reinold Vetter, Sttwetzingerſtraße 16 hier, Beichwerde gegen eine ba wpolizeil che Verfügung. 16. Dus Spritlager der Firma Löb, Stern und Cie. be⸗ treffend. Sämtliche auf die Tagesordnung bezüglichen Akten liegen während drei Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte alf diesſeitiger Kanzlei auf. 13951 Mannheim, 24. Oktober 1908. Grußh. Bezirksamt Abt. I: Dr. Clemm. Bekanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 118621 Tl. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenni⸗ nis, daß behufs Vornahme von Stlaßenbau⸗-Arbeiten in der Schulſtraße zwiſchen 8 8 u. R 3 die Abſperrung dieſer Straße vom 2. November J. Is. dis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er wähnten Straßenſtrcke für den ge⸗ ſamtenFuhrwerksverkenr ver boten. 13950 Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 366 Z. 10.⸗Sit.⸗ .=B. und§ 121 Pol.⸗Str.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mart oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 23. Okt. 1908. Großt. Bezirtsamt Polizeidirektion, Abt. VIa. Dr. Korn. Hekanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 114223II. Wir bringen biermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß be ufs Vornahme von Straßenbau⸗Arbeiten in der Bauhofnraße zwi chen T 6 u U6 u. Friedrichsplatz zwiſchen Roſengarten u. Pim Wilhelm⸗ ſtraße die Abſperrung dieſer Straße vom 28. d. 1 8. bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähmen Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamten Fuhrwerksverkehr verboten. 13980 Zuwderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und§ 121 Pol.⸗Sir.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 24 Okt. 1908. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion, Abt. VIa. Dr. Korn. Orffentliche Juſtellung kiner Alage. Nr. 8157. Die Firma Paul Eichners Nachf. in Mann⸗ heim, B 7, 14, Proreßbevoll⸗ mächtiste: Rechtsanwälte Dr. Witimer und Dr. Keller hier klagt gegen den Emil Schmie⸗ derer früher zu Mannheim J 4, 7/8, jetzt an unb kannten Orten, wegen Forderung aus Warenlieferung, mit dem An⸗ trage auf vorläufig vollſtreck⸗ bare Verurteilung des Beklag⸗ ten zur Zahlung von 121.90 M. nebſt 5% Zinſen vom Klage⸗ zuſtellungstage und der Koſten des Rechtsſtreits. Die Klägerin ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Ver⸗ handkung des Rechtsſtreits vor das Großherzogl. Amtsgericht zu Mannheim auf Dieustag, 22. Dezbr. 1908, vormittags 9 Unzr Zimmer 111, Saal A, be⸗ ſtimmten Termin. Zum Zwecke der öffen:lichen Zuſtellung wird diefer Aus⸗ zug der Klage bekannt ge⸗ macht. 13937 Mannbeim, 16. Okt. 1908. Gerichtsſchreiber des Gr. Amtsgerichts, Kungz⸗ Bekanntmachung. Die Sonntagsruhe im Gewerbebetrieb be⸗ treffend. Nr. 185881IV. Trotz wieder⸗ holter Bek inntgabe werden Ge⸗ ſuche um Geſtatrun! der Vor⸗ nayme von Arbenen in gewerb⸗ lichen Betrieben an Sonn⸗ und Feiertagen und von Ueber⸗ arbeit in ſehr vielen Fällen derartig verſpätet eingereicht, daß die vorberige Anbölung der Großh. Fabrikin pekrion unmöglich iſt. Auch enthal en dieſe Geſuche vielfach nicht die erforderliche nähere Be⸗ gründung, ſodaß verzö ernde Rückfrigen nötig werden. Wir weiſen die Beteiligten wiederhoet darauf hin, daß Geſuche wegen Sonntagsarbeit und Ueberarbeit ſo frühz⸗itig wie möglich eimzurerchen find, damit die etwa erforderlinen Erhebungen noch ſtattfinden können. Bei Abfaſſung der Geſuche empftehlt e⸗ ſich, auf die einſchlägigen beſonderen Beſtimmungen der Gewer be⸗ ordnung 85 10 aff, 188a) Zezug zu nehmen und die Ge⸗ juche möglichſt eingehend unter Angabe der in Betracht kommen⸗ den tatſächlichen Verhältniſſe zu begründen. 13789 Falls Sonntagsarbeilsge⸗ ſuche(§ 105f.⸗O.) u cht bis ſpäteſtens Fre tag mitiag 12 Ur hier vorliegen, ſo kann auf deren Erledi ung für den betreffenden Sonntag nicht mit Sicherheit gerechnei werden. Wir weiſen noch beſonders darauf hin, daß das Ausbleiben eines bezirksamtlichen Be⸗ ſcheids keineswegs als ſtill⸗ ſchweigende Erlaubntserteilung vufzufaſſen iſt. M nnheim, 8. Oktober 1908. Gr. Bezirksamt, Abt. IV. Dr. Betold. Freiwillige Grundrücksveriigerung Nr. 16742. Auf Anirag der Erben des Johaun Philipp Weidner, Jotzann Sohn, Privatmann und Witwer in Mannheim⸗Neckarau werden am 13880 Samstag, 31. ds. Mts., 9% Uhr im Rathaus zu Neckarau durch das umerfertigte Notariat nach⸗ beſchriebene Grundſtücke der Ge⸗ markung Mannheim⸗Neckarau öffentlich zu Eigentum ver⸗ ſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungs⸗ preis erreicht wird. 1. Lgo.⸗No. 10932, 6ar 39qmn. Weidengebüſch Gießenſtück, ge⸗ ſchätzt zu 3500 M. 2. Ogb.⸗No. 13520, 12 ar 200mm. Ackerland im Caſter feld beim Kiesloch, geſchätzt zu Mk..80 prio qm. 3. Lsb.⸗No 12065, 4 ar 96 gm. Ackerlan im Niederfeld, Zahnig geſchätzt zus M. 50 Pfg. pro qm. 4. Lgb.⸗No. 12366, 7ar 64 qm. Ackerland im Aufeld, II. Def⸗ gewanngeſchätz zus M. pro qm Die weiteren Verſteigerungs⸗ bedingungen können im Ge⸗ ſchäftszimmer des unterfertig⸗ tenRotariats eingeſehen werden Mannhein, 9. Okt. 1908. Gr. Notariat VI. Mayer. Hekaunkmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betreffend. Nr. 30113II. Mit Ermäch⸗ tigung Großh. Miniſteriums des Innern werden die mit Verfügung vom 5 September 1908 Nr. 21882LII, die Maul⸗ und Klauenſeuche betreffend, berüglich des aus dem baye⸗ riſ ben Reaterungsbezirk der Pfalz ein eführten Handels⸗ vie s getroffenen Anordnungen zurückgenommen. 13979 Mannzeim, 20. Okt. 1908. Gr. Bezirksamt, Abt. III. Di. Benſinger. Ladung. Nr. 8823. Hermann Otte Heſſelmaun, geboren am 11. April 1877 zu Kaſtel, Amt Mainſ, Eiſendreher, zu⸗ letzt wohnhaft in Mannheim 3 Querſtr. 30, IV., z. Zt. un bekanni wo, wird beſchuldigt daß er als beurlaubter Wehr mann der Landweyr ohnt Erlaubnis ausgewandert iſt, Uevertrerung gegen§ 360 Ziff. 3 .⸗Str..⸗B. 16942 Derſelbe wird auf Anord⸗ nung des Großh. Amtsgerichts — Abt. XII— hierſelbſt auf: Donnerstag, 17. Dez⸗ 1908, vormittags 9 Uhr vor das Gr. Schöffenger icht bier, II. Stock, Saal 2, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentichuldigtem Aus⸗ bleiben wird der elde auf Grund der nach§ 472, Abſ. 2 u. 3 Str.⸗P.⸗Ord. von dem Kal. Bezirkskommando Mannheim usgeſteuten Erklärung vom 14. September 1909 verurteilt werden. Mannheim, 19. Okt. 1808. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, Abt. XII. Schönith. PPPPE Nr. 9333 Das Gr. Amts⸗ gericht Mannheim hat heute folgendes Aufgebot etlaſſen: 18952 Die Zimmermann.ter Ritter Ehefrau, Eliſe geb. Woeff hier, vertreten durch Rechts nwalt Dr. Holz hier, hat beantragt ihren Ehemann Peter Ritter, zuletzt wohn⸗ haft in Mannheim, für tot zu er klären. Der bezeichnete Verſckollene wird aufgefordert, ſich ſpäte⸗ ſtens in dem auf Mittwoch, 12. Mai 1909, vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt(2. Stock, Sitzungs aal A, Zinmer 111) anberaumten Aufgebotstermin melden, widrigenfaalls die Todeserklär⸗ ung erfolgen wird. An Alle, welche Nuskunft über Leben oder Tod des Ver⸗ ſchollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufford⸗rung, ſpäte⸗ ſtens im Aufgebotstermin dem Gericht Anzeige zu matten. Maunheim, 20. Oktb. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts III: Fleck. Handels⸗Begiſter. Zum Handelsreaiſter A wurde heute eingetragen: I. Band I..⸗3 25, Firma„J. H. Kern“, Maum⸗ heim: De Firma iſt erloſchen. 2. Band I..⸗3. 24, Fu ma Otto Mechler“, Mann⸗ eüm: Die Geſellichaft ſt mit Wirkung vom 15 Ottober 1008 aufaclöſt und da Ge⸗ ſchäft mit Aktiven und Paſſiven und lamt der Feima auf den Geſellſchaften Otto Mechler als alleinigen Inhaber über⸗ zegangen. 18955/65 3. Band VI,.⸗Z 76, Juma „Hermann Gerngloß“, Mannbeim: Die Eintragung vom 18. Juli 1908 wird dahin berichrigt, daß die der Firma gehörigen Grundſtücke und die darauf ruh enden Schulden nicht auf Lous Meyer⸗Geen⸗ groß übergegangen ſind, viel⸗ mehr im geme nſchaf lichen Egentum des Loui Meyer⸗ Gerng ſoß und der Hermann Gern roß Witwe Thereſe geb. Schilling bleiben. 4 Band VI. O⸗8.9, Firma Schwachheim& Siegel“ er Manmzeim: Offene Han⸗ delsgeſeuſchaſt. Heiurich Bo⸗ danheim⸗n, Kaufmann inenn⸗ ſt in das Gerchäft als heim, pewönlich haftender Geſen⸗ ſchafte! eingetreten. Die Ge⸗ ſell chaft hat am 17. Ottober 1908 begonnen. Der Ueber⸗ gan der in dem Baetriebe des Geſchäfs begründeten Ver⸗ bindlichkeiten auf die neue Ge⸗ 5. Band VII,.⸗Z. 218, Füma„Heinrich Schar⸗ pinet, M im: Die Pro⸗ kura der Berta Scharpinet uvnd die dei Margareta Schar⸗ pinet iſt erloſchen. Offene ndelsgeſellſchaſt. Hennrich ſcharpinet iſt geſtorben. Das Geſchäft iſt mit Akkiven und ſamt der Füma auf Ferdi⸗ nand Hanauer, Kufmann, Mannhem, Hugo Mayer, Kaufmann, Mannheim und Wilhelm Wolff. Kaufmann, Waunheim übergegan en, die es in offenzr Handelsgeſell⸗ ſchaft weuerführen. Die Geſell⸗ ſchaft hat am 1. Oktoce. 1908 begonnen. Der Uebe der in dem Betriene des Geſchäfts begründeten Verbindachkeiten iſt bei dem Erwerbe des Ge⸗ ſckäfts durch herdinand Ha⸗ nauer, Hugo Mayer und Wil⸗ helm Wolff auszgeſchloſſen. Hugo Wolff, Mann eim ift als Proturiſt beſtellt. 6. Band XII,.⸗Z. 248 Füma„Keffelſchmiede& Apparatebau⸗AnſtaltGe⸗ ong Linie!“ in Mannheim⸗ Rᷓeinauhafen. Die Firma iſt geändert m: Keffelſchmiede& Apparatebau⸗Ankall L. Pau⸗ lus& G Limer. Offene Han⸗ dele geſell ſchaſt. Ludwig Pau⸗ lite, Ingenſeur, Mannheim, iſt in das Geſch ft als perſön⸗ lich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die Geſellſchaft hat am 19. Oktober 1908 be⸗ gonnen. 7. Band XIII,.g. 144, Frma, Reutlinger& Sepp⸗ in Manntem: Die Geſell⸗ ſchaft iſt mit Wirkung vom 15. Ottoher 1908 aufgeloft und das Geſchäft mit Akliven und Paſſiven und ſamt der Fu ma auf den Geſeuſchafter 5 Im 0 als alleinigen Inhabe gegan en. 8. Bund XII,.⸗3 196. Firma Roſa Rofenthal Nachf. Hedwig Wablen⸗ beraer“, Mannheim, 3 1. lenberger, Damenichne der in, Mann emn. Damenichn iderei 9. Band XIII..Z. 197, FirmaHugo Schön“ Mann⸗ heim, O 2, 9. Inhaber iſt: Hugo Schön, Kunſthändler, Mannheim. Geſchäftszweig: Kunſthandlung. 10. Band XIII,.. 198, Firma„Heinrich Hirſch“, Mannbein, I 2, 9. Zweig⸗ niederlaſſung. Hauptſttz: Neu⸗ ſt di a. H. Inhaber it: Jult. 3 Herſch, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Schugwaren⸗ handlung. 1I. Band XIII.-Z. 199, Firma, WilhelmMöfinger“ Maunheiw, L) 4, 14. Inhaber i: Wilhelm Möſinger, Kauf⸗ eee, ch 950 zweig: Handel in Pehl, Fett⸗ waren— Bäcke reibedarfs⸗ Arrikeln, ſowie Agenturen. Mannheim, 24. Okt 1908. Großh. Amtsgericht J. Gilerrechtsrrgifer. Zum Gütoerreatsregiſter, Band I wurde heute inge⸗ wagen: Bauführer in Mannheim, und Eliſaetu geb. Gotuwa d. Durch Vertrag vom 5. April 1905 iſt Gütertrennung vrrein bart. 2. Seite 147: Klausmann, Camill, Gärtner in Neckar⸗ hauſen, und Marie geb. Harr⸗ mann, Witwe des Kaufmanns Reinbard Serler. Durch Ver⸗ Gütertrennung vereinbart. 3. Seite 148: Lieb. Franz, Wickler in Maunbeim, und Eliſe geb. Decker. Durch Ver⸗ trag nom 22. September 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 4. Seite 149: Gemes Petei Jeſef, Kaufmann in Maun⸗ heim, und Margarete geb. Schreiner. Durch Be trag vom 4. Oktover 1905 iſt Guter⸗ trennung vereinvart. 5. Seite 150: Scheller, Paul Friedrich, Bauführer in Maunbeim, und Anna Katha⸗ rina Eva zeb. Hoffnann. Durch Verirag vom 9. Oktover 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 6. Seite 151: Keidel, He nrich, Bäcker, in Mannveim, und Thereſia geb. Havitzki. Durch Vertrag vom 13. Okt. 1808 iſt Gütertrennung ver⸗ einbart. 7. Seite 152: Schweikert, Johann, Maurer in Mann⸗ heim⸗Käfertal, und Katha ina geb. Törſam. Durch Vertrag vom 16. Oktober 1908 iſt Gutertrennung verenbart 8. Seite 153: Luck, Lazarus genann Louis, Fabrikant in Mannheim, und Jen y geb. Mayer. Durch Vertrag dom 16. Oktober 1908 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemein chaft vereinbart 9. Seite 154: Metz, Peter Joſef, Würt in Maunheim, und Margarer; Johauni geb. Wagner. Durch Vertrag vom Inhab rin iſt: Hedwig Wol⸗ Geſchäntszweig: 1396 /75 1 Seite 146:Wühler Georg, trag vom 5. Auguft 1908 ift 19. Oktober 1908 iſt Güter⸗ trennu g verembarr. 10. Sede 155: itt. Adolf, Kat aring g b. Ries. Duich Bertrag vom 19. Okiaber 1908 iſt Gütertreunung ver⸗ einbart. Mann eim. 24. Okt. 190 Großtz. Amtsgericht I. Ladung. Nr. 17244. Joſef Gmil Kraus, geb. am 11. Novbr. 187% zu Fallweiber, ledig. Ausläufer, zwetzt wohnhaft in unheim, Lindenofſtr. 33, zur Zeit unbekanm wa wird beſchuldigt, daß er als beur⸗ zaubter Wehrmann der Land⸗ wer! Aufgebots ahne Er⸗ la ubnis ausgewandert iſt. Mebertretung gednen§ 360 Ziff 3.⸗tr.⸗G⸗B. 13893 Derſelbe wird auf Anord⸗ nung des Großh. Amtsgerick ts Abt. IX hierſelbſt auf: Mitiwoch, 2. ez. 1903, vormittags 9 Uhr, vor das Großh Schöffengericht hier, Saal I. 1. Stock, zur Hauytverhandlung gel den. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelde auf Grund der nach§ 472 Abſ. 2 und 8 Str.⸗P.⸗Ord von dem Kgl. Bezikskoumando Mann⸗ heim ausgenellten Erklärung vom 30. Sep ember 1908 ver⸗ urte lt werden. Mannbeem, 12. Okt. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, Abt. IX. Grabenſtein. Konkntsnerfahren. No 3351. Ueber das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Max Rötz hier, Meerfeldſtr. 30, wird heute nachmit:ags 6 Uhr das Konkursver fahren eröfſnet. Zum Kontursverwalter iſt rnannt: Rechtsanwalt Dr Hecht bier. 13953 Konkursforderungen ſind bis zum 11. November 1908 bei dem Geri te anz melden. Zugleich wird zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines detinttiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläu⸗iger⸗ ausſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 152 der Konkursordnung bezeichneren Gegenſtände ſowie zur Prüf⸗ Ing der angemeldeten Forver⸗ ungen auf Donnerstag. 19. Nov. 1908, vormittags 11 Uhr, vor denm Gr. Amtsgerichte, Abt. II, 2. Stock, Saal 111, Termin anbergumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache im Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchul⸗ dig ſind, wird aufgeg ben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leinen, auch die Verpflichtung aufer⸗ legt, von dem Beſitze der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der ache abgeſonderte Befricdi⸗ gung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwatter bis zum 11. November 1909 Anzeige zu machen. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, Abt. II. Kuntz. Kaufmaun in Maunbeim, und Mannheim, 21. Okt. 1908. Konkursverfabreu. Nr. 11307. In dem Konkurs⸗ verfahren ber das Vermögen der kukttengeſellſchaft für chem. Induſtrie in Nann⸗ heim ier zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwal⸗ ter, zur Erhebung von Ei⸗ wendungen gegen da Schluß⸗ verze ichnis der bei der Ver⸗ teilung mu berück ichtigenden Forderungen und zur Beſchtuß⸗ fanung der Gläubeger über die Erſtattung der Auslag n und die Gewährung einer Ver⸗ 22 an die Mitglieder des Gläubigerausſchuſſes der chtußrermi beſtin mi auf: Montag, 16. Novbr. 1908, vormi tags 10 Uhr vor dem An tsgerichte hierſelböſt II. Stock, Zimmer No. 114 DOi Gevihren zes Kontursver⸗ walzers wurden auf 50000 Pek. 1305⁴ aunh int, 19. Okr. 1908. Der Werichtsſchreiber Gr. Autsgerichts: Gieſer Zwaugs⸗Berſteigerung. Nr. 360. In w ngsvollitreckung ſol das ein vuche von Maunbeim zur Zert der Entragung des Perſteiger⸗ ungsbermer es auf das Gieſa t⸗ abrrkam im Fretennen und denen Egewrau eingetra ene, nach⸗ netend beſchriedene Geund ück am Kroog Donnerstag, 29. Ortor. 1908, vormittags 9% Uhr, durch das u terzeichnete Notariat im deſſen Dreuſtrännen B 4, 3 in MNangherm verneigert werden. Der Ver eigerungsvermerk in au 27. Dez. 1907 in das Grund⸗ buch erugeragen worden. Die Einſi ſe dei Mitreilungen des Genndbnchamts, owie der fl das Grundunck de⸗ den Nawe fungen, ins⸗ dere der Schätungsurkunde in jedermann geſtattet. Es ergeht die Auſſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Eintragung des Verſteigerungs⸗ veumerks aus bem Grunvonch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,glaub⸗ haft zu macden, widrigenfälls ſte bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berlickſtligt und bei der Verteikung des Berſteiger · ungserlöſes dem Anſpruche Pes Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſeuigen, weiche ein der Berſteſgerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgeſor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ei ſtellung des Ver⸗ fahreus ſeruerzuführen, widrigen⸗ falls flür das Recht der Berſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerter Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: „Grundbuch von Mannherm, Band 289, Heit 7, Beſtandsver⸗ zeichnts L. Lagerbuch⸗Nr. 5177d, ächen⸗ tuhalt 4 a dsqm Hofrdtte, Nhein⸗ häuſerſtraße Ar. 37. Hierauf ſteht ein unterkellertes vierudckiges vorderes Wonnhaus it Durchfahrt und Gaupen. ern Seienbau Uunds III. Teil zwei⸗ döckig, I. und II. Teit fuufſtockg er Abort 15 Hotel gechätzt 71 00 4 de„ 4. Auguft 1908.. Gr. Notariat I als Vollſtreckungsgericht: ODypenherluer, Wege der Munhein be egene, in Grund⸗ aut der Exrungen chaftsgemein⸗ ſchat wuchen Karl Eicher, 19 Großh. Amtsgenicht II hier erließ hente folgendes Aufgebot. Nr. 8132. Im Grundbuch Mann eim Bd. 246, Heft 82, Abt. III No. 4 he auf dem Geundſtück.⸗B. No. 5378b, Eichelsheꝛmerſtr. 44, das Eigen⸗ tum dei Erben des Metzger⸗ meiſters Ehri oph Remmele hier iſt. eine Brie fhynothek für eine Darkehensſorderung von 8500 Mir. nebſt 5 0% Zinſen zugunſten des Malers Franz Burchfeld hier eingetragen. Barchfeld bat das Au'gebot des Hypothekenb jefes bean⸗ tragt, der ihm auf Grund dieſes Eintrages ertetlt worden iſt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf 18938 Donnerstag, 28. 1909, vormittags 9 Ahr vor dem umerzerchneten Ge⸗ rchte Saal A, anberaumten Aufgebotstermme ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen. widrigewalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Dies veröffentlicht Mannheim, 14. Okt. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts II. Kuntz. adung. Nr. 2usz. Geurg Seeſer, geb am, Ottober U in Haag ledeg zuleßt wodn⸗ zart in Ladenburg 2 45 unte⸗ kaunt wo, wird bei gt, daß er als veurfaudter Reſervin ohns —— ausgewandert 15 ebertretung gez 860 Ziff..-Sti⸗G. Derſelve wird aul Anordnun des Grogh. Anrtsgerichts. Abt. 1 zerſelbfl gu,: Donners tag.& Dezbr. 1908, vormittags 9 uhr, vor das Gr. Schofſengertcht dler 2. Stock, Saal 2 zur Hauptver⸗ handlung geladen. Bei digtem Aus⸗ bleiben wird delſerbe auf Grund der nach g4 72 Ab). 2 u. 3 Str.⸗P.⸗ Ord. von den Rgl. Bezirksktom⸗ ando Maunbeim ausgeſtellten Ertlärung vo⸗ 16. Septbt. 1908 verurteilt werden. 82186 Mannberm,., Oktober 1908. Der Gerichtsſchrelber Gr. Amtsgerichts, Abt. 18. Sn 11. Aufgebot. Nr. 9302. Der Privatmann Michael Münch in Wein⸗ heim bat beantragt, den ver⸗ ſchollenen ſrüheren Juſtizaktuar Philipp müunch, geboren am 12 Mär 1871 in Weinheim, zuletzt wohnhaft in Mannheim füc tot zu ertlären Der bezeichnete Verſchollene wird aufgefordert, ſich ſpäte⸗ ſtens in dem auf 13790 Samstag, 17. Aprit 1909, vormittaas 11 Uhr vor dem unterzeichneten Ger icht (2. Stock, Zmmer Nr. 113) anberaumten Aufgebotstermine zu meiden, widrigenfulls die Todeserkärung erfolgen wird. An Alle, welche Auskunft küber Leven oder Tod des Ver⸗ ſckollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, ſpäter ſtens im Aufgebo stermine dem Gericht Anzeige zu machen. Mannheim, 24. Sept. 1908. Grotzh. Amts aericht 1 V.