Imieteg delberg⸗ Moltke⸗ mimern, rmieten 5 Zim⸗ 97 zwei 0 Mt., et. ö Bau⸗ 64117 — 15 immer⸗ niſeiend,. erkaufen 66887% n 168. — * dtg it geneh⸗ Waſſe delbergs kaufen. o talan⸗ 65957 Blattes ar gr. dumen legt, ge⸗ iegt an b. elektr. zu ver⸗ 66041 Wlattes. ſchelne, hrringe liegen), 150 M. Uber zu J1,8, 66121¹ nO er Ton, lieſchein part. 6. Auligſte 618861 ſch, 5 ˖ nfiſche, Fiſch⸗ nlich, 65708 beitete vert zu „ obrg (Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. che Neueſte Nachrichten Anabtzängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 In ſerate: 8 Die Eolonel⸗Zelle 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Redatttionn 877 Auswärtige Inſerate 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. Verlags⸗ 918 eeee Schluß der uſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. en Nr. 504. Mittwoch, 28. Oktober 1908. (Abeudblatt.) Die preußiſchen Beſoldungsvorlagen. (u. I..) In der eingehenden Rede, in der am Montag ſich der Abg. Dr. Schröder⸗Caſſel vom Standpunkt der nationalliberalen Partei zu der erſten der Beſoldungsvorlagen — der über die Erhöhung der Beaaitengehälter— äußerte, hat er gemeint: ein erheblicher Teil der Beamtenſchaft würde unbefriedigt bleiben. Das iſt unzweifelhaft richtig: ſo wie die Vorlagen jetzt geſtaltet ſind, bleiben ſie vielen Beamten⸗ kategorien manches ſchuldig, und wer die Stimmung im Lande einigermaßen kennt, weiß auch, daß darüber ein ſtarker Un⸗ wille ſich regt und die Betroffenen oder vielmehr Nichtbetrof⸗ fenen zu allerlei Kundgebungen und Petitionen rüſten. An ſich wird man den meiſten dieſer Beſchwerden die Berechtigung nicht aberkennen dürfen. Freilich: wenn man ſie im Zu⸗ ſammenhang der Dinge ſieht, nehmen ſie ſich doch wohl ein wenig anders aus. Die Zeiten leiſen wirtſchaftlichen Nieder⸗ gangs, in denen wir leben, ſind neuen Auflagen nicht ſonder⸗ lich günſtig. Die Steuerkraft der Bevölkerung iſt ohnehin ſtark in Anſpruch genommen und dem Reiche ſoll doch auch noch geholfen werden. Das alles ſteckt der Erfüllung der Be⸗ amtenwünſche gewiſſe Grenzen, die auch, wer ſie grund⸗ ſätzlich als berechtigt anerkennt, zu reſpektieren haben wird. Trotzdem wird man natürlich in der Kommiſſion verſuchen, müſſen, das Geſicht der Vorlagen nach Möglichkeit zu glätten Herr Dr. Schröder hat ſchon am Montag angeführt, daß man zunächſt und vor allem der Unterbeamten ſich anzunehmen haben wird. Man wird auch nachprüfen müſſen, ob es unbedingt erforderlich war, die Unterſtaatsſekretäre, Miniſterialdirektoren und höchſten Präftidenten aufzubeſſern. Der Hinweis auf die Notwendigkeit einer Gleichſtellung mit den entſprechenden Reichsbeamten würde nicht ſtichhaltig ſein, da dieſe Gleichſtellung ja auch bei anderen Beamtenſchichten nicht durchgeführt iſt. Bedauerlich bleibt auch, daß man an den Regierungsräten und Richtern vorüberging. Am be⸗ dauerlichſten vielleicht die Nichtberückſichtigung der kechniſchen Räte und der höheren Richter. Wenn die ganze Klaſſe der Regierungsräte und Richter aufgebeſſert wäre, ſo würde ver⸗ mutlich von den Oberlehrern, den Oberförſtern uſw. uſw. wieder die Gleichſtellung verlangt worden ſein und der alte Tanz hätte von neuem angehoben. Aber die chargierten Rich⸗ ter, die Direktoren uſw. müßten aufgebeſſert werden und man ſollte auch verſuchen, die Regierungsräte in Stufen einzuteilen und einer Stufe eine Aufbeſſerung zuteil werden zu laſſen. Sonſt empfangen dieſe höheren Beamten von der Neuordnung nur die Laſten in der Form vermehrter Steuern. Dr. Schröder hat ſchon erwähnt, daß mit dem Stellenzulageſyſtem aufge⸗ räumt werden ſollte. Merkwürdig iſt es auch, daß die Vor⸗ lage ſich ganz über die Nebenbezüge ausſchweigt: über Reiſe⸗ koſten, Diäten für Lokaltermine und dergl. Das geht in die Millionen und mächt unſer ganzes Gehaltsweſen völlig un⸗ durchſichtig. Es wird unſeres Erachtens ſehr zu erwägen ſein, ob man hinfort bei Lokalterminen und Reiſen nicht bloß die baren Auslagen wiedererſtatten ſoll. Gewiß ſollen unſere Be⸗ amten reiſen: Je mehr das mündliche Verfahren an Stelle des ſchriftlichen Berichts tritt, um ſo beſſer für unſere ganze Verwaltung. Aber das Reiſen darf der Beamtenſchaft nicht zur Einnahmequelle werden, die man von Zeit zu Zeit an⸗ bohrt, um, ſtudentiſch geſprochen,„ſeinen Wechſel wieder auf den Damm zu bringen“. Noch ein paar Worte zur Lehrerbeſoldung! Der Wunſch der geſamten Lehrerſchaft geht auf ein Grundgehalt von 1800 M. Iſt das nicht zu erreichen, ſo ſtrebt die eine Gruppe wenigſtens ſo viel zu erlangen als im Moment ſich herausſchlagen läßt; die andere verlangt Gleichheit um jeden Preis; wenn's ſein muß auch durch Herabminderung da und dort gezahlter höherer Gehälter. Auch die Nationalliberalen ſtehen auf dem Standpunkt, daß an ſich ein auskömmliches einheitliches Gehalt wünſchenswert iſt. Grundſätzlich ſind auch ſie für die Gleichſtellung mit den Regierungsſekretären, weil die Vorbildung beider Schichten die gleiche iſt und weil wegen der Fluktuation der Bevölkerung der Landlehrer die Jugend längſt nicht mehr für die Gemeinde, ſondern für den Staat er⸗ zieht. Indes: wenn man das Grundgehalt auf 1800 M. feſt⸗ ſetzte, wäre ein weiteres Plus von 70 Millionen aufzubringen: die ſind jetzt kaum zu beſchaffen. 1350 M. als Grundgehalt ſind freilich wenig, wären jedoch immerhin ein Gewinn. Aber wir wollen auch keineswegs die unbedingte Gleichheit des Grundgehalts. Gewiß wird die Landflucht der Lehrer fort⸗ dauern, wenn die größeren Städte ein höheres Grundgehalt zahlen. Aber wenn man das Geundgehalt künſtlich feſt⸗ ſchraubte, würde noch etwas weit Schlimmeres als die Land⸗ flucht eintreten: die Standesflucht. Daher muß den Städten die freie Bewegung bleiben, nicht aber ſoll man, wie die Vor⸗ lage will, die Ungleichheit in Kategorien feſtlegen. Vielleicht wäre an Zuſchläge zu denken für die Lehrer, die dauernd auf dem Lande bleiben. Die würden immerhin manchen vor dem Zug in die Großſtadt bewahren.— Gegen die Vorlage über die Beſoldungserhöhung für die Geiſtlichen werden vorausſichtlich die wenigſten Ein⸗ wände erhoben werden. Zu wünſchen wäre es, daß der Staat jetzt, wo er ſo beträchtlich ſeine Hand zugunſten der Geiſtlichkeit auftut, auch auf ihre Verteilung Einfluß zu üben ſuchte. Wie die Dinge heute liegen, haben die Städte zu wenig, das flache Land viel zu viele Geiſtlichen. Dadurch leidet die Paſtoriſie⸗ rung unſerer großen Städte. Politische Uebersicht. Mannheim, 28. Oktober 1908. Die Frauen und die nationalliberale Partei. g. Der nationalliberale Verein Köln wird im Winter vom November an einen Kurſus von Vorträgen halten laſſen, die hauptſächlich für Frauen beſtimmt ſind und zur Einfüh⸗ rung in die Politik dienen ſollen. Es werden zunächſt ſolche Vorträge über die Gemeindeverfaſſung, die Landesver⸗ faſſung Preußens und die Reichsverfaſſung, dann über die politiſchen Paxteien ſtattfinden, an die ſich eine zwangloſe Be⸗ ſprechung anſchließen ſoll. Die Vorträge werden zweimal in jedem Monat gehalten und ſind unentgeltlich. In den Kreiſen der Frauen iſt dieſer Plan des nationalliberalen Vereins mit großer Freude begrüßt worden. Das Beiſpiel verdient Nachahmung. Wichtiger als die Forderung nach uneingeſchränktem Stimmrecht der Frau zu erheben, iſt es für heute und auf abſehbare Zeit das Verſtändnis der Frau für die politiſchen Vorgänge zu wecken, ihr politiſche Bildung zu geben, an der es doch noch ſehr fehlt. Aus dieſem einfachen Grunde kann die Forderung uneingeſchränkten Wahlrechts der Frau heute nicht als berechtigt anerkannt werden. Hand in Hand mit der mangelnden politiſchen Bil⸗ dung und Erfahrung geht der Mangel an politiſchem Intereſſe bei der Mehrzahl von Deutſchlands Frauen. Und von hier aus muß die Forderung allgemeinen Wahlrechts der Frauen zu den großen politiſchen Körperſchaften als nicht hinreichend in den tatfächlichen Verhältniſſen begründet erſcheinen. Das iſt die eine Aufgabe: Weckung des politiſchen Intereſſes der Frau, wobei noch fraglich bleibt, ob es bei einem wirklich großen Prozentſatz ſchon heute ſich wird wecken laſſen. Und die andere: Einführung der Frau in das politiſche und ſoziale Ver⸗ ſtändnis der Gegenwart durch die bürgerlichen, nationalen Parteien. Ein Mehr an politiſcher Bildung wird natürlich auch ein Mehr an politiſchem Intereſſe wecken. Der national⸗ liberale Verein Köln ſcheint uns auf dem vechten Wege zu ſein, auch inſofern, als die ſachgemäße und ſyſtematiſche Ein⸗ führung in die Politik durch die gemäßigten Parteien die Frauen davor bewahren wird, unfruchtbarem, radikalem Frauenrechtlertum zu verfallen. Gegen dieſes ſetzt übrigens, wie wir gerne anerkennen, gerade von Baden her eine kräftige Reaktion in den Frauenſtimmrechtsvereinen ſelbſt ein, wohl nicht zum wenigſten durch die enge Fühlung, die dieſe Vereine mit den gemäßigten bürgerlichen Parteien zu halten ſich be⸗ ſtreben. Wir möchben das Kölner Beiſpiel auch gerade unſeren badiſchen nationalliberalen Vereinen nochmals ernſt und dring⸗ lich zur Nachahmung empfehlen. Die Frauenbewegung, das ſelbſtändige und ſelbſtbewußte Hinaustreten der Frau ins öffentliche Leben iſt eine Tatſache, an der die liberalen und nationalen Parteien nicht mehr achtlos und gleichgültig oder gar abweiſend vorübergehen dürfen. Sie würden ſich ſelbſt ſchaden und bitteres Unrecht tun den in der Frauenbewegung nach dem Platze an der Sonne drängenden Kräften. Wir dürfen die bürgerliche Frau, die im politiſchen und ſozialen Leben mitarbeiten will, nicht dem Radikalismus der„Demo⸗ kratiſchen Vereinigung“ oder gar der Sozialdemokratie über⸗ laſſen. Nach beiden Richtungen aber beſteht ſo lange Gefahr, als wir der Frauenbewegung nicht ein intenſiveres Intereſſe und eine intenſivere Förderung zuteil werden laſſen. Die Konferenz über die Arbeiterverſicherungs⸗ reform, die unter Beteiligung von Vertretern der Berufsgenoſſenſchaf⸗ ten, Landesverſicherungsanſtalten und der Arbeitnehmer ſtatt⸗ findet, wurde am Dienstag im Reichsamt des Innern von dem Staatsſekretär Dr. v. Bethmann⸗Hollweg im Beiſein zahl⸗ reicher Vertreter des Reiches und der Bundesſtaaten eröffnet. Neben den bereits veröffentlichten Fragen ſind auch verſchie⸗ dene Leitſätze als Unterlagen feſtgeſtellt. Sie lauten 1. Die vielfach gewünſchte Verſchmelzung der verſchiedenem Zweige der Arbeiterverſicherung iſt aus rechtlichen Gründen weder ratſam noch dupchführbar. 2. Die beſtehenden Körperſchaften der Arbeiterverſicherung, ſpeziell die Berufsgenoſſenſchaftew und Ver⸗ ſicherungsanſtalben, bleiben daher als ſelbſtändige Träger erhalten. 3. Es. liegb aber ſowohl in ihrem Intereſſe wie in demjenigen aller beteiligten Volksſchichten, daß— unter Wahrung des Geſichts⸗ Feuilleton. Neue Humboldtbriefe. Von Wilhelm und Caroline von Humboldt werden in den nächſten Tagen neue Briefe erſcheinen. Anna von Sydow gibt ſie unter dem Titel„Weltbürgertum und Staats⸗- dienſt“ als dritten Band der Sammlung„Wilhelm und Caro⸗ line von Humboldt in ihren Briefen“ heraus, die der Verlag E. S. Mittler u. Sohn in Berlin in würdiger Ausſtattung der Deffentlichkeit darbietet. Was dieſe beiden an Gemüt und Geiſt ſo überreichen Menſchen in ihrer Brautzeit und jungen Ehe über Welt und Dinge zu ſagen hatten, das findet, in die gereifte Auffaſſung des ſpäteren Alters gehüllt, in dieſem Bande gewiſſer. maßen ſeine abgeklärte Darſtellung Zwei Jahre ſchmerzlicher Trennung ſtanden unvorherge⸗ ſehen Wilhelm und Carolinen bevor, als ſie in Rom in der Nacht des 14. Oktober 1808 voneinander ſchieden. Mit der Rückkehr nach Deutſchland betritt Wilhelm von Humboldt die Schwelle ſeiner ſtaatsmänniſchen Laufbahn. Noch ehe er Berlin erreicht, er⸗ fährt er Steins Abſicht, ihm die Sektion für Kultus und Unter⸗ richt zu übergeben. Humboldt war ſich ſofort darüber klar, daß hier der Punkt ſei, an dem die Arbeit für die Wiedergeburt des gedemütigten Preußens einſetzen müſſe, und doch zauderte er, die Stelle anzunehmen. Seine Vaterlandsliebe ſiegte über den Künſtler in ihm, der das ruhige Aufgehen in der Welt des Schönen durch die Aufregungen des öffentlichen Dienſtes wohl gefährdet wiſſen mochte. Und ſo lebte er ſich denn bald in die neue Atmoſphäre ein, die ihn umfing, als er in Berlin und ſpäter in der Nähe des Königs in Königsberg ſich ganz den Geſchäften widmete. Seine Gattin war die ganze Zeit über in Rom ver⸗ blieben, und erſt in Wien, wohin er im Jahre 1810 als Geſandter verſetzt wurde, fanden ſich die beiden Ehegatten wieder. Einzelne Stellen aus den Briefen mit ihrer treffenden und dabei immer wohltuenden Beurteilung von Menſchen und Ver⸗ häliniſſen mögen zeigen, was die beiden Lebenskünſtler gedacht, wie ſie gefühlt und empfunden haben. Auch diesmal gedenkt Humboldt wieder Goethens, den er in Weimar geſprochen:„Goethe war äußerſt freundſchaftlich und herzlich zu mix, aber ſonſt in keiner guten Stimmung in den beiden Tagen Er hatte unendliche Trakaſſerien wegen des Theaters und, was wirklich ſchrecklich iſt, es war ihm gerade, als ich da war, vom Hofe erklärt worden, er ſolle zwar die Theaterdirektion behalten, aber ſich nicht weiter darum beküm⸗ mern, was ihn ſehr verdroß. Goethe hatte eine lange Unter⸗ redung mit dem franzöſiſchen Kaiſer gehabt, von der er ſehr voll iſt. Das franzöſiſche Theater ſoll der Kaiſer unglaublich genau von Vers zu Vers kennen und nicht ſo unbedingt ver⸗ ehren In Rudolſtadt, wohin Humboldt im Dezember 1808 auf der Reiſe nach Berlin kam, erfuhr er näheres über den Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld:„Der Prinz hat die Nacht vor ſeinem Tode auf dem Schloſſe zu Rudolſtadt geſchlafen. Seine militäriſchen Dispoſitionen ſcheinen, wenn man den Leuten glauben darf, ſehr ſonderbar geweſen zu ſein. Die Magazine ſind ohne Waffen geweſen, die Ordres an die Generale ſind durch Rudolſtädter Bauern geſchickt worden, und alles iſt unordentlich und zu ſpät angekommen. Er ſelbſt hat die Gegend ſo wenig gekannt, daß er beim Wegreiten zur Affäre am Tage ſeines Todes nach dem Weg nach Saalfeld fragen mußte und doch nicht den kürzeſten genommen hat. Er fing die Bataille an, trotzdem die Franzoſen auf den Bergen und ſeine Truppen in der Ebene ſtanden, und ihn die Franzoſen gewiß nicht angegriffen hätten. Er hat gewöhnlich lang geſchlafen und am Morgen der Bataille haben ſie noch in der ganzen Stadt nach einer Spezial⸗ karte herumgeſchickt; die Stellung ihm ganz unbekannt geweſen.—— Einige Monate ſpäter iſt Humboldt wieder auf Reiſen, und aus Wittenberg ſchreibt er der Gattin über das den beiden ewig intereſſante Thema Goethe:„Mit dem Theater iſt alles wieder in Ordnung. Nur haben ſich Goethe und Mademoiſelle Jage⸗ mann jeder einen Schauſpieler„geſchlachtet“. und Zahl der Franzoſen iſt Kinder geſchehen iſt, ſollte man nicht denken. Noch jetzt hat man ihwen in Wien ein Benefiz gegeben, das ihnen 6000 Taler ge⸗- bracht hat. Iffland in Berlin hat ſich auch ſehr brav gezeigt. Leider aber Goethe gar nicht. Er hat faſt gar keinen Anteil ge⸗ äußert. Als Schiller ſtarb, war zwiſchen ihm und Goethe eine leichte Brouillerie. Teils deswegen, teils weil er ſelbſt eben von einer Krankheit kam, hat ihn Goethe in ſeiner Krankheit nicht geſehen. Aber wunderbar iſt es, daß er auch Monate nachher Lotte Schiller und die Wolzogen vermieden hat Jetzt iſt er wieder ſehr gut mit ihnen. Ohne das Legionkreuz geht Goethe niemals, und von dem, durch den er es hat, pflegt ex immer„mein Kaiſer“ zu ſagen! „Ich habe Dir,“ ſo ſchreibt Humboldt am 24. Juli 1810, „von dem am 19. erfolgten Tod der Königin(Luiſe) geſchrieben. Man iſt in der ganzen Stadt mit nichts anderem als damit be⸗ ſchäftigt. Man hört immer mehr Details von ihrem Tode. Den Tag vorher iſt ſie noch unbegreiflich heiter und voll Hoffnung geweſen. In der Nacht vor dem Tode iſt aber der Puls von Stunde zu Stunde ſchneller gegangen, wurde kleiner und bedenk⸗ licher Von Anfang hatte ſie ein Lungengeſchwür, und man hatte ſchon früher befürchtet, die Krankheit könnte in eine gaſoppierende Schwindſucht ausarten. An ſo plötzlichen Tod dachte man viel weniger. Die Königin war, auch bloß als Frau betrachtet, von einer ſeltenen Harmonie in ihrem ganzen Weſen. Sie hatte wirkliche Größe und alle Sanftmut, die nur aus den herzlichſten häuslichen Verhältniſſen hervorgehen kann Wie biel trotz des Unglücks der Zeiten in Deutſchland doch für die Schillerſchen 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannßeim, 28. Oktober. punktes zu 2— der geſamte Aufbau der Arbeiterverſicherung ein⸗ heitlicher und durchſichtiger geſtaltet und daß dabei mehr als bis⸗ her zwiſchen den verſchiedenen Verſicherungsträgern eine Füh⸗ lung hergeſtellt wird. 4. Zu dieſem Zwecke ſind die örtlichen Ver⸗ richtungen der Arbeiterverſicherung, die zurzeit auf die berſchieden⸗ ſten Stellen zerſplittert ſind, tunlichſt zu einem gemeinſamen ört⸗ lichen Organe zuſammenzufaſſen, deſſen Funktionen auf dem Ge⸗ biete der Krankenverſicherung hier unerörtert bleiben können, auf dem Gebiete der Unfall⸗, Invaliden⸗ und demmächſtigen Hinter⸗ bliebenenverſicherung aber die eines„gemeinſamen Unterbaues“zu ſein haben. 5. Auch die für die Mittelinſtanz geeigneten Geſchäfte ſind tunlichſt durch einheitliche Stellen zu erledigen. 6. Die höchſte Inſtanz auf dem Gebiete der Arbeiberverſicherung, das Reichsverſicherungsamt, bedarf ſchon jetzt und mehr noch nach Ueber⸗ tragung der entſprechenden Geſchäfte der Kranken⸗ und der Hinter⸗ bliebenenverſicherung im Intereſſe der ordnungsmäßigen und ein⸗ heitlichen Durchführung ihrer Aufgaben dringend der Entlaſtung. 7. Damit indeſſen dieſe Entlaſtung nicht unter Schmälerung der bisherigen Rechte der Verſicherten crfolgt, bedürfen die untere und die mitklere Inſtanz der Vervollkonmnung. Auch muß, ſo heißt es weiter, Sicherheit geſchaffen werden, daß die Entſcheidungen der höchſten Inſtanz in Rechts⸗ und grundſätzlichen Tatfragen von den nachgeordneten Inſtanzen gebührend beachtet werden, damit dieEnt⸗ laſtung nicht auf Koſten der Rechtseinheit erfolgt. Die Wünſche der Handwerker. Der geſchäftsführende Ausſchuß des Deutſchen Han d⸗ werks⸗ und Gewerbekammertages, der in dieſen Tagen unter dem Vorſitz des Obermeiſters Plate in Berlin tagte, hat unter Berückſichtigung der voraufgegangenen Be⸗ ratungen der Kommiſſionen für das Gewerberecht, für Unter⸗ richtsweſen, für Handel und Verkehr und für ſoziale Fürſorge beſchloſſen, die Handwerkskammer Düſſeldorf mit der Vorbe⸗ reitung einer Denkſchrift über Fabrik und Hand⸗ werk zu beauftragen. Er hat ferner beſchloſſen, in einem Gutachten an das Reichsamt des Innern gegen die Hinaufſetzung der Unpfändbarkeitsgrenze beim Einkommen der Privatangeſtellten Stellung zu nehmen. Es ſoll des weiteren die Frage der weiblichen Hand⸗ werker wieder aufgenommen und zu einer möglichſt ein⸗ heitlichen Löſung im ganzen Reiche gebracht werden. In einer Eingabe an die Bundesregierung ſoll gefordert werden, daß die rückwirkende Kraft der Bäckereiverord⸗ nung aufgehoben und daß der Dispens, der jetzt auf den Namen des Inhabers lautet, auf den Betrieb ſelbſt ausgeſtellt werden ſoll. Der auf Grund des Geſetzes über den kleinen Befähigungsnachweis ausgearbeitete Entwurf neuer Vor⸗ ſchriften zur Regelung des Lehrlingsweſens und einer neuen Meiſterprüfungsordnung, wird den Handwerks⸗ und Gewerbekammern demnächſt zur tunlichſten Benutzung zugehen. Zur Regelung des Fortbildungsſchulweſens ſind beſtimmte Leitſätze aufgeſtellt worden, die dem Miniſter für Handel und Gewerbe in einer demnächſt ſtattfindenden Konferenz überreicht werden ſollen, damit die Anſichten der Handwerkskammern bei dem Erlaß des bevorſtehenden Fort⸗ bildungsſchulgeſetzes berückſichtigt werden können. Leitſätze ſind ebenfalls aufgeſtellt worden für eine Eingabe an Bundes⸗ regierung und Reichstag, die eine einheitliche Ausge⸗ ſtaltung des Meiſterprüfungsweſens in die Wege leiten ſollen. In einer weiteren Eingabe an die Bundes⸗ regierungen ſoll zu dem Geſetzentwurf betreffend Abänderung des§ 70 der Reichsgewerbeordnung Stellung genommen werden, der die Einführung des Wiege⸗ und Schluß⸗ ſcheinzwanges für den Handel mit Schlachtvieh bezweckt. Ferner wurde die Geſchäftsſtelle mit der Vorberei⸗ kung eines Status für einen neuzugründenden Verband der Innungskrankenkaſſen beauftragt. Mit dem Aus⸗ bau des Deutſchen Handwerkerblattes ſoll zu Be⸗ ginn nächſten Jahres begonnen werden. Weiter wurde be⸗ ſchloſſen, dem Internationalen Inſtitut zum Studium der Ver⸗ hältniſſe des Mittelſtandes beizutreten. Weitere Beſchlüſſe be⸗ treffen die Ausführungsbeſtimmungen zum Geſetz betreffend den Schutz des Bauhandwerks vom 7. Januar 1907. Eine Bitte der Sprachfreunde. Die deutſche Sprache iſt unſtreitig eines unſerer wichtig⸗ ſten nationalen Kulturgüter. Es iſt daher nur lobenswert, wenn die Sprachfreunde ſich eifrig bemühen, das Unkraut, das ſich im Garten der deutſchen Sprache ausbreiten will, auszu⸗ jäten, So ziemlich alle dieſe ſorgſamen Sprachgärtner ſind ſich darüber einig, daß es abwegig ſei, nach„und“ eine Umſtellung der Worte eintreten zu laſſen, alſo etwa zu ſchreiben:„ich abe Ihren Brief erhalten und bin ich Ihnen für Ihre Mit⸗ tellungen zu lebhaftem Danke verpflichtet“; es gilt als reiner — und edler, zu ſagen:„und ich bin Ihnen“ uſw. Wir wollen nicht pedantiſch ſein und den Sinn berer, die die Umſtellung anwenden, zu verſtehen ſuchen; es mag ihnen im Gefühl liegen, daß ohne Umſtellung(Inverſion) das Ich zu weit nach vorne käme, daß hier ein Hindernis den Fluß der Worte unterbräche; mit Inverſion klingt ihn der Satz freundlicher, beſcheidener, entgegenkommender, glatter. Obwohl das nicht verkannt werden ſoll und obwohl der Weiterentwicklung ganz gewiß nicht pedantiſche Schranken entgegengeſtellt werden dürfen, ſo iſt es doch wohl bedenklich, wenn in bedeutſamen öffentlichen Kund⸗ gebungen, die im übrigen ſorgſam erwogen und oft beſonders ſchön gefügt ſind, Wortſtellungen unterlaufen, die von faſt allen Sprachkennern und Sprachliebhabern als Verderbnis be⸗ trachtet werden. Es widerſpricht das ſozuſagen den pädagogi⸗ ſchen Grundſätzen. Nun hatte man, ſo dünkt uns, in letzter Zeit beſonders häufig zu bemerken Gelegenheit, daß in fürſt⸗ lichen Kundgebungen die Umſtellung angewandt wird. So noch zuletzt in einem warm gehaltenen Beileidstelegramm des Kaiſers. Ob hier das Wirken des neuen Chefs des Zivil⸗ kabinetts zu ſpüren iſt? Wie dem auch ſei, von vielen braven Deutſchen wird der Wunſch der Philologen und der gelehrigen Schüler des deutſchen Unterrichts dekräftigt werden:„Bitte, Majeſtät und Königliche Hoheiten, keine Inverſion nach dem Wörtchen und!“ Deutsches Reich. —(Ueber die Neuregelang der Sonntags⸗ ruhe,) die im Reichsamt des Innern vorbereitet wird, haben die preußiſchen Miniſter des Innern und des Kultus die Poli⸗ zei⸗Verwaltungen und die geiſtlichen Behörden um gutachtliche Aeußerungen erſucht. Nach der„Berl. Korreſp.“ ſprechen ſich die nunmehr eingetroffenen Gutachten dahin aus, daß in den Städten die Sonntagsarbeit prinzipiell verboten und daß nur durch Ortsſtatut eine zweiſtündige Arbeitszeit geſtattet werden ſoll. Tunlichſt ſoll die Arbeit am Sonntag in der Zeit nach dem Gottesdienſt verrichtet werden dürfen. Nur der Handel mit wichtigen Nahrungsmitteln ſoll von dieſer Be⸗ ſtimmung ausgenommen ſein. Für das flache Land ſoll je nach Bedürfnis die Arbeitszeit am Sonntag auch auf mehr als zwei Stunden ausgedehnt werden dürfen. Die Entſchei⸗ dung darüber ſoll den zuſtändigen Verwaltungsorganen vor⸗ behalten bleiben. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. un. Germersheim, 28. Oktober. Der Bund der Landwirte beſchloß mit allen Kräften für die liberale Kandidatur des Lehrers Cronauer einzutreten. Aus Stadt und Land. Maunheim, 28. Oktober 1908. Stabtverorbneten⸗Wahl. Nach den amtlichen Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amtes verteilen ſich die von 4254 Wahlberechtigten abgegebenen 2675 Stimmen= 62,9 7, wie folgt: Es erhielten Stimmen auf der gewählten Liberalen Liſte: 1. Anſelm, Leopold, Friſeur 2156 2. Beierle, Adolf, Wirt 2137 3. Bender, Friedrich, Kaufmann 1765⁵ 4. Benſinger, Adolf, Fabrikant 1752 5. Bu b, Max, Kaufmann 215⁵8 6. Drös, Karl, Profeſſor 1739 7. Ebert, Wendelin, Kaufmann 17⁴ 8. Hartmann, Adolf, Schuhwarenhändler 1661 9. Hauck, Emil, Hauptlehrer, Waldhof 1746 10. Haußer, Karl, Handwerkskammer⸗Sekretär 2162 11. Himmele, Jakob, Betriebs⸗Sekretär 1759 12. Joachim, Ludwig, Spenglermeiſter, Neckarau 1732 13. Kramer, Rudolf, General⸗Agent 215⁵¹ 14. Löwenhaupt, Friedrich jun., Tünchermeiſter 176⁵ 15. Müller, Ernſt, Direktor 1748 16. Reinhardt, Emil, Kaufmann 2172 17. Sator, Ludwig, Architekt 172⁴ 18. Schneider, Georg, Bäckermeiſter 2153 19. Sickinger Dr., Anton, Stadtſchulrat 175⁴ 20. Vogelsgeſang, Heinr., Tünchermeiſter, Käferthal 2167 21. Wunder, Georg, Spenglermeiſter 2¹53 Von dieſen wurden neugewählt die Herren: Adolf Beierle, Adolf Benſinger, Karl Drös, Wend. Ebert, Adolf Hartmann, J. Himmele, Ludwig Joachim, Ernft Müller, Georg Schneider und Hch. Vogelsgeſang, während die übrigen Gewählten dem Bürgerausſchuß ſchon an⸗ gehörten. Die Herren Drös, Ebert, Hartmann, Joa⸗ chim und Sator wurden auf eine Zjährige, die übrigen Herren auf eine 6jährige Amtsdauer gewählt. Es erhielten auf der Handwerkerliſte: 1. Drexler, Leonhard, Malermeiſter 613³ 2. Feſenbecker, Heinrich, Architekt 6¹6 3. Bu b, Max, Fabrikant 2158 4. Groß, Jakob, Metzgermeiſter 689 5. Fritz, Adolf, Zimmer⸗Obermeiſter 598 6. Kramer, Rudolf, Generalagent 2151 7. Schneider, Georg, Bäcker⸗Obermeiſter 2153 8. Geyer, Paul Karl, Baumeiſter 598 9. Wegerle Dr., Jakob, Arzt 5 615 10. Nickolaus, Philipp, Schloſſer⸗Obermeiſter 602 11. Noll, Franz Anton, Maurermeiſter, Neckarau 641 12. Franz, Louis, Kaufmann 60⁰0 13. Vogelsgeſang, Heinr., Tünchermeiſter, Käferthal 2167 14. Beierle, Adolf, Reſtaurateur 2137 15. Haußer, Karl, Handwerkskammer⸗Sekretär 2162 16. Wolf, Albert, Graph. Kunſtanſtalt 594 17. Kupferſchmitt, Jakob, Bäckermeiſter, Neckarau 592 18. Hummel Dr., Karl, Landgerichtsdirektor 611 19. Anſelm, Leopold, Friſeur 2156 20. Reinhardt, Emil, Kaufmann 2172 21. Wunder, Georg, Inſtallateur 2153 Sozialdemokratiſche Liſte: 1. Bürkel Michael, Priwatier, Neckarau 311 2. Erhard Johann, Sodawaſſer fabrikant 311 3. Fiſcher Heinrich, Gewerkſchaftsbeamter 309 4. Friedel FJoſef, Tapegiermeiſter 311 5. Geiger Chriſtoph, Schloſſer, Käferthal 311 6. Grohe Richard, Buchhändler 314 7. Hahn Karl, Inſtallateur 311 8. Heckmann Richard, Gewerkſchaftsbeamter 307 9. Hörner Rhilipp, Wirt 311 10. Kappes Heinrich, Schriftſetzer 310 11. Kaißling Johann, Wirt 313 12. Kark Friedrich, Wirt 312 13. Lips Hermann, Kaufmann 314 14. Ludwig Karl, Tapeziermeiſter, Neckarau 314 15. Maier Heinrich, Lagerhalter 31¹ 16. Makat Martin, Gewerkſchaftsbeamter 307 17. Meißner Otto, Geſchäftsfüyrer 310 18. Schnarchendorff Emil, Sodawaſſerfabrikant 311¹ 19. Tiſcher Rudolf, Kaufmann 312 20. Uhle Friedrich, Milch⸗ und Viktualienhändler 312 21. Vollmer Auguſt, Baddefitzer 814 Im Ganzen ſind 104 Namen zerſpfittert; ungiltige Zettel wurden 10 abgegeben. Der 18. Kongreß des Zentralperbandes Deutſcher Händler, Schanſteller, Meß⸗ und Marktreiſender findet in den Sälen des Friedrichsparks dahier am 19., 20. und 21. Januar n. J. ſtatt. *Handelslehrkurſe. zur Ausbildung in Stenographie, Maſchinenſchreiben, Buchführung etc. zu geben zur Erlangung einer Exiſtenz, hat die Handels⸗ lehranſtalt Merkur, P 4, 2, die Pveiſe der Fächer zu den am 2. November beginnenden Kurfe bedeutend ermäßigt.(Näheres ſiehe Inſerat.) ̃ „Ein heiteres Momentbild aus dem Schöffengerichtsſaale. Zwei Mädchen liebten einen Jüngling. Sie ſind deshalb in heftiger Eiferſucht entbrannt. Die eine iſt eine heißblütige ſchmächtige Polin, die andere ein ſtramme hübſche Näherin von hier. Eines Abends— am 7. Auguſt— hört die Polin am Quadrate E 6 hinter ſich eilende Schritte. Beim Umdrehen blickt ſie in das Geſicht der Näherin, von der ſie ſchon verſchiedene Male verprügelt wurde. Im Nu blitzt auch ſchon ein Revolver vor dem Geſichte der Näherin auf und die Polin ruft die furcht⸗ baren Worte:„Jina, ich ſchieß Dich tot.“ Die reſolute Näherin ſchlägt ihr den Revolver aus der Hand— ſie bemerkte wohl, daß er nicht geladen iſt— und veranlaßt die Feſtnahme ihrer Rivalin. Die Polin iſt nun der Bedrohung angeklagt. Sie bemerkt, daß die Näherin ihr den Geliebten ausgeſpannt habe, trotzdem werde ſie von ihr fortwährend verfolgt und ſei auch von ihr— einmal ſogar in der Ausſtellung— geſchlagen worden. Da habe ſie ſich den Revolver gekauft, um ſich gegen die Angriffe zu ſchützen.„Du kannſt ihn ja widder hawwe“, fertigt die Näherin die Polin ab. Der Vorſitzende fragt die Näherin, ob ſie tatſächlich ihre Rivalin geſchlagen habe unter Hinweis darauf, daß ſie das Zeugnis verweigern dürfe. Lange drückt ſie ſich um die Frage herum. Auf eine neuerliche Ermahnung des Vorſitzenden, ſich zu äußern, verweigert ſie das Zeugnis. Die Rührend iſt die innige Anteilnahme Caroline von Humboldts an dem Unglück, das den König und das preußiſche Volk durch den Heimgang der Königin betroffen hat. Sie erfüllt den Auftrag ihres Gatten, durch den in Rom weilenden Rauch eine Büſte der Königin modellieren zu laſſen und kaufte ſogar zwei Sarkophage, die Wilhelm dem König anbieten ſollte, um der Verewigten eine würdige künſtleriſche Grabſtätte zu bereiten:„Ich habe die beiden Sarkophage gekauft, beide für 1000 Skudi letwa 4500 Mark). Meine Bitte iſt nun die: Einmal, daß Du nicht böſe darüber ſeiſt, zweitens, daß Du die Sache ſo ſchnell und ſo geſchickt als möglich in Berlin dem König vorſtellen ließeſt. Er iſt auf keinen Fall gebunden, der Kauf iſt ganz auf meinen Namen, aber ich bin überzeugt, wenn er ihn kommen läßt, ſo dankt er es mir Ich habe den Kauf aus Enthuſiasmus für die Königin gemacht, denn ſolange Menſchengedenken reicht, wird man ſagen:„Das iſt der Sarkophag der Königin Luiſe von Preußen.““ Buntes Feullleton. —»„Prinzeßchens“ erſter Hofball. Unſere Prinzeſſin Vik⸗ toria Luiſe, das jüngſte Kind und die einzige Tochter unſeres Kaiſerpaares, iſt nun auch ſchon zu einer vollendeten Dame herangewachſen, die bald nach höfiſchem Brauch in das große Leben eingeführt wird. Man iſt unwillkürlich von dieſer neuen Vorſtellung allgemein überraſcht, da man gewohnt iſt, die Prinzeſſin ſtets als das Neſthäkchen unſeres Kaiſerhauſes zu betrachten. Gleichſam unbemerkt ſind die Jahre vorüberge⸗ flogen, und im kommenden Winter wird Prinzeßchen zum erſten Mal an dem großen Hofball teilnehmen. Im allge⸗ meinen pflegt man in den beteiligten Kreiſen— d. h. in den Backfiſchkreiſen des hohen und höchſten Adels— der Ein⸗ führung bei Hofe mit größter Erregung und erwartungsvollſter Sehnſucht entgegenzuſehen. Monate lang werden ſchon vorher die Vorbereitungen getroffen, die nicht nur in der Herſtellung der großen Hofrobe beſtehen, ſondern auch vorzüglich in der Einſtudierung aller notwendigen Zeremonien, wie z. B. des großen„Hofknixes“. Für alle dieſe jungen Damen gehört dieſer Tag naturgemäß zu den bemerkenswerteſten Ereigniſſen ihres Lebens, da ſie an ihm der hohen Ehre gewürdigt werden, ſich den Majeſtäten vorſtellen zu dürfen. Bei unſerer Prin⸗ zeſſin iſt darin natürlich vieles ganz anders als bei den Töch⸗ tern des Adels und der nichtregierenden Fürſten. Die größte Aufregung, die darin beſteht, dem Herrſcher gegenüber zu treten, fällt bei ihr naturgemäß weg, da ſie in dem Kaiſerpaar ihre Eltern ſtieht, mit denen ſie täglich zuſammenkommt. Uebrigens erſchien ſchon in der letzten Zeit die Prinzeſſin des öfteren in der Geſellſchaft ihrer kaiſerlichen Mutter bei den großen Staatsaktionen. So wohnte ſie jüngſt auch in einer Loge neben der Kaiſerin der Eröffnung des Landtages durch den Kaiſer im Weißen Saale bei. Die Prinzeſſin hat natür⸗ lich auch alle Unterweiſungen für das geſellſchaftliche Leben er⸗ halten. So iſt z. B. ihren Geſangſtudien eine beſondere Auf⸗ merkſamkeit gewidmet worden. Sie hat eine ſehr ſchöne Stimme, die ſich beſonders zum Vortrag von Liedern eignet. Für das Weſen der Prinzeſſin charakteriſtiſch iſt ihre Vorliebe für die Kompoſttionen Schumanns und Schuberts. Sie iſt auch gewiſſermaßen ſchon einmal„öffentlich“ aufgetreten; denn ſie hat vor einiger Zeit, als ſie es ſchon riskieren zu können glaubte, dem Kaiſer einige Lieder vorgetragen, die den ganz beſonderen Beifall ihres kaiſerlichen Vaters fanden. Im Sinne ihres Vaters iſt es, daß ſie dem„Volkslied“ einen großen Teil ihrer Studien widmet. Es iſt ja allgemein be⸗ kannt, welch bedeutepdes Intereſſe der Kaiſer gerade dieſer Art von Liedern entgegenbringt. Er hat es ſchon oft aus⸗ drücklich betont, zum letzten Mal bei dem Sängerwettbewerb, und auf ihn ſind auch alle diesbezüglichen Beſtrebungen, das Volkslied zu pflegen, zurückzuführen. Auch noch eine andere Kunſt pflegt unſer Prinzeßchen; ſie malt nämlich, und nicht ohne Talent. Ihre Stilleben ſind mit vielem Geſchmack wieder⸗ gegeben; auch die Landſchaftsbilder haben einen gewiſſen Reiz. Nun wird auch bald der Hofſtaat kommen, und man erzählt ſich, daß ſchon jetzt das Schloß Rheinsberg für die Prinzeſſin Viktoria Luiſe beſtimmt ſei. augenblicklich in Rheinsberg viel gebaut wird, und daß die Kaiſerin in Begleitung der Prinzeſſin ſich jüngſt perſönlich von dem Fortſchritt des Baues überzeugt hat. — Ein authentiſches Porträt von Paracelſus. Unter den Neuerwerbungen des Loubre, die in dieſen Tagen zur Auf⸗ ſtellung gelangen, befindet ſich ein Porträt, das nicht ſo ſeiner künſtleriſchen Bedeutung wegen, als vielmehr um ſeines hohen kulturhiſtoriſchen Wertes willen Aufmerkſamkeit verdient. Dieſes Bildnis iſt, wie wir dem Newyork Herald entnehmen, das erſte authentiſche Porträt des berühmten Arztes und Alchemiſten Theophraſtus Bombaſtus Paracelſus von Hohen⸗ heim. Bisher kannte man nur ein großzügig hingemaltes Bildnis von Rubens, das vor einigen Jahren in das Brüſſeler Muſeum gekommen iſt und den vielbeſchriebenen Wundermann des Reformationszeitalters darſtellte. Doch das Werk war eine Kopie nach einem anpderen Bild und ſicher nicht nach dem Leben gezeichnet, da die Arbeit von Rubens um 1615 entſtanden iſt und Paracelſus 1541 ſchon ſtarb. Das Original iſt nun in dem Bildnis des Loubre gefunden. Es zeigt die maſſigen und bedeutenden Züge des Mannes, in dem man heute einen ſo großartigen Vorausahner moderner naturwiſſenſchaftlicher Probleme erkannt hat, von einem breiten Barett überſchattet und ſich abhebend von einer phantaſtiſchen Meerlandſchaft mit Felſen und Wolken. Er hält ein Buch in der Hand u. blickt mit Um auch Minderbemittelten Gelegenheit Tatſache iſt, daß SSen r — 0 1 EK PS. eeeee öeeenn r 37 1 11³4 113—4 .„ d. 3 Mineralwaſſerhändler, Seneral-elnzeiger.(Abendblatt) Angellagte wurde hierauf freigeſprochen, weil ſie der Meinung ſein konnte, daß ſie wieder eines Angriffs gewärtig ſein konnte. Ferner war der Revolver ja auch nicht geladen. Die Polin ſchleicht ſchüchtern u. ſichtlich erfreut von dannen, ſtolz mit einem gewiſſen Trotze über den Mißerfolg in ihren Mienen folgt ihr die Näherin. Gerichtszeitung. Die Straßenkrawalle in der Neckarſtadt vor dem Schwurgericht. Der Angeklagte Grieſemer gibt bei ſeiner Vernehmung aber zu, daß er Streikpoſten ge⸗ ſtanden iſt und Poſten geführt habe. Er beſtreitet aber, daß er ſchon einige Tage vorher geſagt habe, man müſſe den Buchhorn verhauen. Weiter beſtreitet er, daß er Grün gefragt habe, ob er Buchhorn verhauen habe. Der Augeklagte Andreas Gerner, am 24. Mai 1873 in Mörsdorf geboren, verheiratet, katholiſch, Kohlenarbeiter, hat geſehen, wie Grieſemer Buchhorn auf den Wagen nachgeſprungen iſt. Er hat dann ſein Rad beſtiegen, die Elektriſche überholt und iſt dann ins Streiklobal gegangen. Die Streikenden ſeien von ihm nicht aufmerkſam gemacht worden, daß ſich Buchhorn im Wagen befinde. Die Streikenden häkken ſchon gewußt, daß Buchhorn mit der Elektriſchen komme. Der Angeklagte will ſich auch an dem Krawall nicht beteiligt haben, ſondern ruhig nach Hauſe gegangen ſein. In der Wirtſchaft von Kerſchenſteiner habe man bereits gewußt, daß Buchhorn komme. Vorſ.: Das iſt doch merkwürdig! Der Angeklagte Grieſemer beſtreitet auf Befragen, daß er Gerner beauftragt habe, Buchhorn nachzufahren, damit man wiſſe, wo er hingehe. Angellagter Gerner bemerkt weiter, er habe ſich um Buchhorn nicht mehr bekümmert, weil er geſehen habe, daß Grieſemer aufgeſprungen ſei..⸗A. Dr. Frank bittet, den Angeklagten zu fragen, ob es richtig ſei, daß Buchhorn immer nachgefahren worden ſei, um zu ſehen, ob er an den Bahnhof fährt, um Arbeitswillige zu holen. Der Angeklagte Gerner weiß davon⸗ nichts, während der Angeklagte Grieſemer es beſtätigt. Der Angeklagte Peter Grün, am 13. Februar 1874 in Otterſtadt geboren, verheiratet, Kohlen⸗ arbeiter, hat einige Tage vorher von Streikenden gehört, daß „ſie“ am Samstag Prügel bekommen. Der Angeklagte iſt am Samstag den 25. April dazu gekommen, wie Buchhorn in die Wirtſchaft geflüchtet iſt. An der 17. Querſtraße habe ihn Grieſe⸗ mer gefragt: Haſt ihm(Buchhorn) gegeben? Der Angeklagte hat daraufhin„ja“ geſagt. Der Angeklagte iſt dann nach Hauſe und hat ſich eine Hautabſchürfung am Kopfe, die er ſich bei einem Falle zugezogen hat, abgewaſchen. Dann ſei er wieder an den Tatort gegangen und habe die Exzedenten zurückgehalten. Das köunten die Schutzleute bezeugen. Der Angeklagte Julius Philipp Deißler, 1877 in Mannheim geboren, verheiratet, katholiſch, hat am kritiſchen Tage die Kundſchaft beſucht, aber nicht durch die Menge burchkommen können. Er habe deshalb ſeinen Handwagen ſtehen laſſen und ſei gerade hinzugelommen, wie ſich Buchhorn aus dem Wagen geflüchtet habe Einer habe geſchrien: Julius, halt ihn! Er habe darauf⸗ hin Buchhorn am Arm gepackt. Buchhorn habe ſich aber losge⸗ riſſen und er ſei zu Boden gefallen. Später iſt der Angeklagte in die Eiſenhauerſche Wirtſchaft in der 14. Querſtraße gegangen, um, wie er angibt, leere Mineralwaſſerflaſchen zu holen. Da⸗ burch ſei er in die Menſchenmenge hineingekommen. Er gibt zu, daß er im Verlaufe des Krawalls einen Schutzmann angepackt hat. Auf die Polizeiwache, yolgte, ſei er gekommen, weil er ſich von der Verhaftung eines Freunde s über⸗ zeugen wollte. Auf Befragen des Staaksanwalts bemerkt der Angeklagte, daß er nur die Kunden beſuchen wollte, die am Tage nicht bedient werden konnten. Im übrigen verſorge er ſeine Kundſchaft am Tage. Angeklagter Albert Gottmann, am 31. Januar 1871 in Weißbach geboren, verheiratet, katholiſch, Milchhändler, war bis Mitte März bei der Syndikatfreien Kohlenvereinigung beſchäftigt, alſo am Streik ebenfalls nicht be⸗ teiligt. Ein Schutzmann habe ihn herumgezogen und da habe er in der 14. Querſtraße einen Schotterſtein aufgehoben und in die Taſche geſteckt, um ſich damit verteidigen zu können. Als drei Schußtzleute mit blankem Säbel auf ihn zugegangen ſeien, habe er nach einem Beamten geworfen. Auf Befragen des Vorſitzen. den, warum er denn nicht weggegangen ſei, erwidert der Ange⸗ Hagte, er habe ſich halt auch für die Sache intereſſiert. Angeklagter Adam Rutſch, geb. 31. am 21. Juli Oktober 1876 in Münchzell, ledig, katholiſch, Heizer, will in der Nähe der katholiſchen Kirche ohne jeden Grund verhaftet worden ſein. Die Schutzleute hätten geſagt, er habe auch ge⸗ triſchen. Ob er ein offenes Meſſer in der Hand gehabt habe, wiſſe er nicht. Er ſei zu ſtark betrunken geweſen. Augeklagter Karl Friedrich Becker, geb. 28. Juni 1877 in Söllingen, verheiratet, evangeliſch, Fuhr⸗ mann, hat am 25. April bei der Kohlenhandlung Lehmann ge⸗ ſchafft. Der Angeklagte, der Ecke der Mittel⸗ und 16. Querſtraße wohnte, iſt durch ſeine Frau mit dem Bemerken geweckt worden, auf der Straße ſei Tumult. Er ſei aus Neugierde auf die Straße und habe geſehen, wie die Polizei blank zog. Aus Angſt babe er einen Backſteinbrocken aufgehoben. Daß er mit dem Stein geworfen habe, könne er nicht beſtreiten. Er ſei von jeher ſehr nervös geweſen. Der Angeklagte hat, wie feſtſteht, aus ſeiner im zweiten Stock gelegenen Wohnung den Stein hinunter⸗ geworfen. Angeklagter Georg Ricger, geboren 29. Juli 1886 in Mannheim, ledig, evangeliſch, Tag⸗ löhner, will durch die Suche nach einem Bekannten in den Krawall gelommen ſein. Drei Schutzleute hätten ihn angeſchrſen, er ſolle weggehen, worauf er gef⸗gt habe:„Komm, wir verkriechen uns wie Maikäfer.“ Zu ſeiner Verhaftung habe n gegeben. Ein Schutzmann habe ihn mit einem Gummiſchlauch über den Kopf geſchlagen, daß„ihm kein Hut mehr gepaßt habe“ Daß er einen Schutzmann gegen die Bruſt geſtoßen habe, ſei Angeklagter Auguſt Rückert, geboren ant 81. Juli 1890 in Mannheim, ledig, katholiſch, Tag⸗ köhner, will nur zum Schutzmann geſagt haben:„E 3 Jump! Wie er ſeinen Hut verlangt habe, ſei ihm mit dem Säbel über den Kopf geſchlagen worden. Er habe dann den Süäbel zur Abwehr feſtaebalten. S:tt.m durchdringender Schärſe auf den Beſchauer. Man ſchreibt das ſchöne Werk, deſſen etwas kleinliche und realiſtiſche Beobachtung Rubens durch eine ſummariſch virtuoſe Behandlung erſetzte, dem Jan ban Soorel zu, den Paracelſus ſehr gut auf einer ſeiner vielen Reiſen kennen gelernt haben kann und deſſen unmöglich. Hand ſich deutlich aus der Art der Malerei erkennen läßt. wo ſeine Verhaftung erfolgte, ſei er er keinen Anlaß „Geh fort, Du . Sete Damit iſt gegen halb 12 Uhr die Vernehmung der Angeklagten beendigt. Es folgt die Feſtſtellung der Vorſtrafen. Darnach ift nur Gerner ſchwerer beſtraft. 12 8 Die Zeugenvernehmung. Nach kurzer Pauſe wird als erſter Zeuge Polizeikommiſſär Albert Balles, 62 Jahre alt, verheiratet, katholiſch, vernommen. Als der Zeuge an den Tatort kam, waren ſchon mehrere tauſend Perſonen ver⸗ ſammelt, ſodaß telephoniſch Verſtärkungen aus der Altſtadt bei⸗ gezogen werden mußten. Der Zeuge hat den Aufruhrparagraphen verleſen und die Leute dreimal zum Auseinandergehen aufge⸗ fordert. Trotzdem blieben viele ſtehen. Als die Verſtärkungen ankamen, wurde von der Menge: Hurrahl und Pfuil geſchrien. Der Zeuge war von halb 8 Uhr bis gegen 11 Uhr am Tatort. Auf Befragen: Die Menge hat geſchrien und gepfifen. Nach der Aufforderung zum Auseinandergehen wurde mit Steinen ge⸗ worfen. Waffen ſind vom Publikum nach meinen Wahrnehmungen nicht gebraucht worden. Gewalttätigkeiten ſind nach Hörenſagen während des Streiks beim Kohlenfahren vorgekommen. 2 Kohlenfuhrwerke wurden von berittenen Gendarmen eskortiert, weil die Fuhrleute beläſtigt wurden. Zeuge Sergeant Joſeph Klimmer, 41 Jahre alt, verheiratet, bekundet, daß er zuerſt mit 4 Schutz⸗ leuten allein geweſen ſei. Als um 9 Uhr Verſtärkungen kamen, wurde geſchrien und gejohlt und Hurahl gerufen. Er habe min⸗ deſtens 40—50mal die Menge aufgefordert, auseinanderzugehen Aber alles Zureden habe nichts zenutzt. Zuletzt ſeien 28 Schutzleute, —5 Chargierte und 2 berittene Gendarmen verſammelt geweſen. Geworfen ſei ſehr viel worden. Er habe einen Stein auf den Helm bekommen. Auf einzelne Rufe kann ſich der Zeuge nicht mehr erinnern. Es war aber ein großes Geſchrei. Nach Einzelwahrnehmungen gefrägt, gibt der Zeuge an, an der Ecke der 15. Querſtraße und Mittelſtraße habe ſich Deißler mit einem Kind auf dem Arm durchdrücken wollen. Zeuge Sergeant Rittler ſagt ebenfalls über ſeine Wahrnehmungen bei dem Krawall aus. Als er mit den Verſtärkungen angekommen ſei, ſei ein Getobe wie in einem Hexenkeſſel geweſen. Zeuge hat ebenfalls dreimal den Aufruhrparagraphen verleſen, ſo laut er konnte. Leute nicht weggingen, wurden die Verhaftungen vorgenommen. Die Schutzleute, die Verhaftungen vornahmen, mußten durch mehrere Beamte geſchützt werden. Er habe einen Steinwurf bekommen. Ein anderer Beamter ſei infolge eines Steinwurfes zuſammengeſunken. Tätliche Bedrohungen der Arbeitswilligen ſeien vor dem 25. April mehrfach vorgekommen. Vor dem Kra⸗ wall ſeien mehr Ausſchreitungen durch die Streikenden erfolgt, als nachher. In einem Fall ſeien die„Lohnen“ der Räder des Kohlenwagens durch Streikende herausgezogen worden. Auf Be⸗ fragen des Staatsanwalts beſtätigt der Zeuge, daß er das Feuer⸗ ſingnal geblaſen und dann die Aufforderung zum Auseinander⸗ gehen erlaſſen. Er ſei vom Schreien am nächſten Tage heiſer geweſen. 2 6 55 Zeuge Sergeant Kittler beſtätigt, daß vor dem Krawall wiederholt Beläſtigungen der Kohlenfuhrwerke vorgekommen ſind. Nach dem 25. April ſind noch vereinzelte Ausſchreitungen vorgekommen. Zeuge Schutzmann Reinhard Weißmann ſchildert ſeine Wahrnehmungen bei dem Krawall. Ein Offizier ſei mit ſeinem Rade gekommen und habe geſagt, er ſei förm⸗ lich geſteinigt worden. Bei einer Verhaftung habe er gerade zu tun gehabt, ſeinen Kollegen gegen die Menge zu ſchützen. Zeuge hat Steinwürfe auf die rechte Hand, den Fuß uUnd it den Rücken bekommen beim Transport des Angeklagten Rieger. Zeuge Glaspacker Leopold Scharf hat in der tobenden Menge niemand erkannt. Die den meiſten Krach gemacht. Zeuge Wirt hat die Wirtſchaft an der Ecke der Mittel⸗ und 19. Querſtraße, die als Streiklokal gedient hat. Grieſemer hat von Arfang an die Sache geleitet.Am 25. Abril ſei ein Radfahrer gekommen und habe geſagt, ein Streikbrecheragent komme. Gerner ſei nicht der Rad⸗ fahrer geweſen. Mit Gerner hube er perſönlich nicht geſprochen. Auf Befragen des.⸗A. Dr. Frank: Abends führem hunderte von Radfahrern aus dem Induſtriegebiet nach der Stadt. Er glaube micht, daß von den Streikenden jemand in der Wirtſchaft war. Zeuge Wirt Theodor Eiſenhauer erzählt, wie Buchhorn gegen 8 Uhr in die Wirtſchaft und bon da in den Hausgang geſtürzt iſt. Nach einigen Minnten ſind einige Schutzleute gekbommen. Die Schutzleute haben mit dem Wirt nach Buchhorn geſucht, der im zweiten Stock bei Frau Müller unter einem Bett gefunden wurde. Vom Glasfenſter der Hauseingangstür ſei eine Scheibe eingeſchlagen worden. Wer dies getan habe. twiſſe er nicht. Ob gegen das Haus geworfen worden ſei, wiſſe er nicht. Grün habe er nicht hinausgeworfen, wie dieſer behauptete. um 241 Uhr tritt die Mittagspauſe ein. Die Nachmittagsſitzung wird kurz nach 4 Uhr durch den Vorſitzenden eröffnet. Der Andrang zum Zuhörerraum iſt bedeutend ſtärker als am Vor⸗ mittag. Aber nur ein Bruchteil darf den Saal betreten. Es wird in der Zeugenvernehmung fortgefahren. Zeuge Fabrikant Karl Remminger hat am 25. April auf der hinteren Plattform des Straßenbahn⸗ wagens geſtanden. Buchhorn, der unter den Zeugen ſtand, wurde von mehreren Arbeitern mit Beleidigungen attackiert. horn bat den Schaffner um Schutz. Stakt deſſen forderte der Schaffner Buchhorn zur Ruhe auf. Die Arbeiter wurden immer drohender. Daraufken machte Buchhorn eine Bewegung, die eine Waffe unter dem Cape, das er anhatte, zum Vorſchein kom⸗ men ließ. Darauf verwies der Schaffner Buchhorn vom Wagen Buchhorn habe ſich durchaus korrekt benommen, während die Arbeiter die ſchwerſten Beleidigungen, wie„Menſchenſchinder“, ausſtießen. Vom Elektrizitätswerk aus habe ſich die Menge, die dem Wagen folgte, ſtets vergrößert. Redner hat den Einduck, daß der Schaffner, Buchhorn falſch verſtanden hat. Auf Befragen des Verteidigers.⸗A. Dr. Frank bemerkt der Zeuge, die Situation war ſehr kritiſch, ſodaß man Buchhorn nicht verdenken konnte, daß er den Revolver zog. Die Elektriſche hielt ſchließlich auf Veranlaſſung des Schaffners auf offener Strecke und Buch⸗ hon mußte den Wagen verlaſſen. Von den Angeklagten erkennt der Zeuge keinen wieder. Zeuge Krauenführer Karl Egert war ebenfalls auf dem Straßenbahnwagen und zwar auf der hinteren Plattform. Zeuge hat Grieſemer, als er aufſtieg, er⸗ kannt Die Leute hätten gegenſeitig„Meinungen ausgetauſcht“. Grieſemer habe geſagt, das ſei der Men der hier die Syndikat⸗ freie Kohlenvereinigung die Streikbrecher beſorge. Zwiſchen der 18. und 16. Querſtraße habe der Schaffner, der offenbar den Revolper in Buchhorns Hand ſah, halten laſſen und habe Buch⸗ horn vom Wagen gewieſen. Buchhorn ſei ſeines Wiſſens nicht beſchimpft worden. Bedrohlich ſei die Situation für Buchhorn nicht geweſen. Buchhorn habe den Revolver ſichtbar in der Hand gehalten. Warum er das getan habe, wiſſe er nicht. Zeuge er⸗ innert ſich an viele Einzelheiten nicht mehr. Auf Befragen des Verteidigers Dr. Frank bemerkt der Zenge, er habe es nicht für nötid gehalten, daß Buchhorn den Revolver zo9. Als die Paul Kerſchenſtener Sie nicht in den Wagen gegangen? Zeuge: Mein Erſuchen um Buch⸗ 1 dekt worden. Gegriffen fei nach im worden. Mit Vef und weiße Weſte. Sein Geſſcht iſt ſchmal und bleich mit einem Zienge Trambahnſchaffner Adam Seifert 1 wird zunächſt unvereidigt vernommen. Am 25. April, gegen 5 Uhr, ſei Buchhorn an der Hanſaſtraße aufgeſprungen. Mehrere Arbeiter folgten. Er habe mehrmals vergeblich um Ruhe gebeten. Beim Elektrizitätswerk ſei ſchon eine größere Menſchenmenge nachgeſprungen. Nach der 18. Querſtraße habe er gemerkt, daß Buchhorn mit zwei Händen den Revolver hielt. Auf die Frage, was er mache, habe Buchhorn geſagt, das gehe ihn nichts an. Daraufhin hat der Schaffner den Wagen gemäß ſeiner In⸗ ſtruktionhalten laſſen. Der Wagen war zwar ſtark beſetzt. Wenn aber Buchhorn geſagt habe, er ſolle ihn in Schutz nehmen, hätte er ihn in den Wagen genommen. Er habe Buchhorn ausgeſetzt, weil er mit dem Revolver hantiert habe. Er müſſe ſeine In⸗ ſtruktion hochhalten. Vorf.: Menſchenleben muß man auch hoch⸗ halten. Es wäre jedenfalls richtiger geweſen, wenn ſie weiter gefahren wären. Das ganze Unglück wäre verhindert worden, wenn Sie weiter gefahren wären. Dann wären jedenfalls alle nicht hier. Der Zeuge gibt ausweichende Antworten. Dr. Frank ver⸗ lieſt den Zeugen, den in Betracht komenden Paragr. 10 den Verkehrsordnung. Vorſ.: Steht nicht etwas in der Inſtruktion, daß Sie die Fahrgäſte gegen Beläſtigungen ſchützen müſſen? Der Zeuge bejaht dies. Vorſ.: Der zweite Teil der In⸗ ſtruktion iſt Ihnen eingefallen. Der Staatsanwalt ſpricht ſich gegen die Verteidigung aus. Vert. Dr. Frank: Man werde wohl nicht behaupten wollen, daß der Zeuge dringend ver⸗ dächtig ſei, dem Angeklagten abſichtlich Hilfe geleiſtet zu haben. Auf Beſchluß des Gerichts wird die Vereidigung des Zeugen ausgeſetzt. Zeuge Sergeant Kittler beſtätigt auf Wunſch des Staatsanwalts, daß Grieſemer bei einer Vernehmung geſagt habe, Seifert habe am anderen Tage Grieſe⸗ mer gewinkt und zugerufen: Den hobe ich runner geſetzt. Zeuge Heinrich Wilhelm Buchhorn iſt Kontrolleur bei der Eſſener Wach⸗ und Schließgeſellſchaft, wurde Anfang April mit dem Transport von 18 Arbeitswilligen von Eſſen nach Manmheim betraut. Am 25. April habe er ſich unkenntlich get⸗ macht und Poſtſachen auf das Poſtbureau getragem. Draußen hörte er die Rufe: Das iſt der Streilbrecheragent. Hin muß er ſeim! Als er aus dem Poſtgebäude heraustrat, ſtanden 15—20 Perſonen ſchimpfte am meiſten. Es fielen Worte, wie:„Streilbrecheragent, Menſchenhändler, Scherenſchleifer, Seelenverkäufer, Hin muß er ſein!“ Als er ſich beim Schaffner beſchwerte, erwiderte Seifert er ſolle das Maul halten. Infolge der immer drohender werdenden Situation habe er vorſichtig den Revolver gezogen. Die Bewegung mütſſe der Schaffner geſehen haben, denn er trat auf den Zeugen zu, ſchlug das Cape zurück und ſagte:„Was haben Sie da?“ Als der Zeuge ſagte, das geht Sie nichts an, erwiderte der Schaffner, ſtei⸗ gen Sie ab! Er ſei dann dieſer Aufforderung gefolgt. Die Men⸗ ſchenmenge habe ihn umzingelt. Dadurch, daß ein Verſolger zu Fall kam, bekam der Zeuge einen Vorſprung und konnte ſo in das Haus Gcke Mittelſtraße flüchten. Anfänglich hielt ſich der Zeuge im zwei⸗ ten Stock im vorderen Zimmer auf. Als aber die Stimmen der Vewfolger hörbar wurden, flüchtee der Zeuge in das hintere Zim⸗ mer unter das Bett. Als die Schutzleaurte kamem, wunde der Zeuge in die Mitte genommen und im Hausgange beſchützt. Später gelang es, dem Zeugen unbemerkt in eine Seitengaſſe zu bringen, wo zufällig eine Droſchke angetroffen wurde, in der ſich der Zeuge in Sicherheit brachte. Auf Befragen des Vorſitzenden konſtatiert der Zeuge, daß Grieſemer ſchon wähvend der Fahrt den Verfolgern zurief: „Das iſt der Agent!“ Es ſtehe feſt daß er den Schaffner um Schutz gebeten habe. Nach dem Verlaſſen des Wagens ſei er nicht mißh kenne er nur Grieſemer wieder. Vert. Dr. Frank: Warum f Schatz lag ja ſchon im den Worten an den Schaffner. Vert. Dr. Frank: Haben Sie auf die Schimpfworte nichts erwide Zeuge: Ich habe wiederholt zu Grieſemer geſagt, daß ich kein Streilbrecheragent, ſondern nur Auſſeher der Arbeitswilligen bin. Staatsanwalt: Der Zeuge hat geſagt, daß er auf die Poft gegangen ſei, weil die Arbeitswilligen Angſt hatten Zeuge: W̃ die Fuhrleute wiederholt beſchimpt und beläſtigt wurden und Miß⸗ handlungen befürchteten. Auf Befragen des Staatsanwalts konſta⸗ tiert der Zeuge, daß Grieſemer beim Auffteigen auf die Elektriſche geſagt habe: Kommt, wir fahren Alle mitl!„„ 00([Schluß folgt.) Der Raubmord (Eigener Bericht des„M O nburg, 28. Oktober. Die Verhandlung gegen den Raubmörder Filipſohn he gaun heute vormitiog 9 Uhr vor dem hieſigen Schwurgericht Den Vorſitz führt Landgerichtsdirektor Müller, als Beiſitzer fungieren die Landgerichtsräte Stegmüller und Holzen thaler. Die Anklage vertritt 1. Staatsanwalt Dr. Großel finger. Die Ver“eigung iſt in den Händen des Rechtsanwalts Dr. Katz⸗Offenburg. Es ſind 13 Zeugen, 3 Sachverſtändige ein Dolmetecher geladen. Eine Viertelſtunde vor Begin der Verhandlung wird der Angeklagte von einem Gendarmen gefeſſelt vorgeführt. Er iſt von kleiner ſchmächtiger Stat krägt denſelben Alzug wie am Mordtage, dunkelbraunen Anzug 55 Anflug von Schuaurrbart. Er nimmt auf der Anklagebank Platz, ohne ein Zeichen irgend welcher Erregung, vielmehr muſtert er fortgeſetzt die Zeugen und zahlreichen Vertreter der Preſſe mit höhniſchen Blicken. Als Dometſcher iſt geladen Baron Hey⸗ kin g. Der Verhaudlung wohnen an: Oberſtaatsanwalt Duff⸗ net⸗Karlsruhe, weiterhin die Landtagsabgeordneten Kolb, Geck, Muſer ugd Dr. Zehnter. Der Angeklagte gibt an Auguſt Filipſohn zu heißen und am 4. Dezember 1888 ge⸗ boren zu ſein. Der Name Jonſohn, den er früher angegeben, ſei faſſch. Die Eltern des Angeklagten leben noch in Kurland Der Angeklagte habe früher das Schneiderhandwerk ausgeübt. Er iſt ſeit 2 Jahren von ſeinen Eltern fort. Es wird alsdann der Eröffnungsbeſchluß verleſen, daß die Anklage wegen Mor und Raub lautet. 1 Vorſ.: Iſt das richtig, was in der Anklage ſteht? Angekl.: Nein. 0 Borſ.: Was iſt nicht richtig? Sie geben zu, daß Sie ge⸗ ſchoſſen haben auf beide Herren. ngekl.: Ja. Vorſ.: Aber was iſt denn dann falſch? Angeklagter ſchweigt. Vorf.: Was haben Sie beabſichtigt gehabt? Angekl.: Ich habe gar nichts beabſichtigt. Die Herren haben ſchlecht auf mich geſprochen, deshalb habe ich auf ſie ge⸗ ſchoſſen. Vor.: Sie haben aber doch die Herren beraubt. Warum lt bittet, daß der Angeklagte in ſein haben Sie das getan? Der Staatsanwa Mutterſprache vernommen wird, da es ſcheine, als ob er nicht richtig in der deutſchen Sprache ausdrücken könne. K. Beneral⸗Anzeiger.(Abenöbläkt. Nach ſeinem Lebenslauf befragt, gibt der Angeklagte an, bor 2 Jahren von zu Hauſe nach Königsberg gereiſt zu ſein mit noch 2 anderen Burſchen, von denen der eine Janſohn hieß, der ein Verwandter von ihm ſei. Er habe 80 Rubel bei ſich gehabt. Er ſei von zu Hauſe fort, weil das Schneidergeſchäft dort ſchlecht geweſen wäre. Vorſ.: Warum haben Sie früher einen falſchen Namen angegeben? Der Angeklagte macht wiederum Angaben in der deutſchen Sprache, worauf der Staatsanwalt nochmals erſucht, den An⸗ geklagten in letiſcher Sprache zu vernehmen. Hierauf erfolgt die Weitervernehmung in der Mutterſprache des Angeklagten, wobei Baron Hayking als Dolmetſcher fungiert. Der Angeklagte gibt an, den falſchen Namen gebraucht zu haben, weil ihm dieſer Rat von einem früheren Mitreiſenden erteilt worden ſei. Von Königsberg ſei er weitergezogen, ohne aber Arbeit zu finden. Dann ſei er einmal aufgegriffen worden, als er in eine Mühle einſtieg. Er ſei dann im September 1906 vom Schöffengericht Potsdam wegen Hausfriedensbruch zu 3 Tagen Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Er habe damals nur Eßwaren und nichts anderes ſtehlen wollen. Dann habe er in einem Arbeitsheim in Straus⸗ berg Arbeit gefunden, wo er längere Zeit gearbeitet habe. Dann ſei er nach Atlandsberg, ſpäter nach Mittelkirchen in Holſtein und Mehldorf bei Hamburg gezogen. Dort ſei er heimlich von dem Schneider, bei dem er arbeitete, fort, indem er Stoff zu einer Hoſe und Weſte, eine Schneidersſchere, ein Broſche und 30 Mark in bar mitnahm. Von Mehldorf ſei er nach Atlandsberg zurſück, wo er bis Weihnachten 1907 arbeitete. Während dieſer Zeit habe er ſich in Berlin einen Revolver gekauft, angeblich, weil er ſchon einmal in Königsberg von Männern verfolgt und ſpäter bei Atlandsberg angefallen und ins Bein geſchoſſen wor⸗ den ſei. Ende 1907 ſei er nach der Schweiz, wo er in Stans durch die Polizei eine Stelle bei einem Schneider fand. Bei dieſem ſei er bis Juni 1908 geblieben. Von Stans ſei er in der Schweiz herumgezogen. Mitte Juni 1908 ſei er nach Reinach ge⸗ kommen, wo er einem Schneidergeſellen, bei dem er ſchlief, 40 Fraucs aus der Hoſentaſche ſtahl. Dann ſei er nach Baſel, wo er ſeinen Ueberzieher für 5 Francs verſetzte. Weiter ſei er nach Mülhauſen, Freiburg und Lahr gezogen. Von Lahr aus habe er in Reichenbach bei einem Schneider Müller Arbeit gefunden, wo er vom 24. Juli ab arbeitete. In Lahr verſetzte er zwei Ringe, wobei er ſich als Student v. Janſohn ausgab. In Reicheubach war Filipſohn bis 19. Juli. Dann wanderte er nach Peterstal und Griesbach. Hier fand Filipſohn Arbeit beim Schneider Bruder, wo er bis 15. Auguſt blieb. Vorſ.: Was geſchah nun am 15. Auguſt? Angeklagter erzählt dieſe Vorgänge in letiſcher Sprache. Er gab folgendes an: Die Schönheit des Glaswaldſees ſei ihm oft geſchildert worden. Am 15. Auguſt fei er früh ½8 Uhr dort⸗ hin aufgebrochen. Unterwegs habe er noch Bonbons gekauft. Bier und Schnaps habe er unterwegs nicht getrunken. Am Kur⸗ haus⸗Hotel Griesbach habe er auf einer Bank geſeſſen. Dort ſei eine Reihe von Damen vorübergegangen, weiter 2 Herren und zuletzt auch ein einzelner ſtarker Mann. Dieſen Leuten ſei er dann in den Wald gefolgt nach dem Glaswaldſee zu. Als er auf dem Höhenwege angelangt war, habe er 2 Herren vor ſich ge⸗ ſehen in einer Entfernung von 3 bis 500 Metex. In der Nähe der Teufelskanzel ſei er an den Weg gekommen, wo Wegweiſer ſtanden. Hier ſuchten ſich die beiden Herren den Weg, dann er ſelbſt. Er habe denſelben Weg einſchlagen müſſen, den die beiden Herren gingen. Bei der Girardi⸗Ruhe habe er die beiden Herren eingeholt. Den dritten Herrn, den er am Fuße der Höhe ſah, habe er nicht mehr geſehen. Die beiden Herren ſeien auf dem Weg nach dem Glaswaldſee förtgegangen. Er ſelbſt habe einen kleinen Fußpfad nach dem See verfolgt. Als er an dem See anlängte, habe er dork auch die beiden Herren ſtehen ſehen, die hereits wieder vom See zurückkamen. Er, der Angeklagte, ſei den Fußweg r zurückgegangen, während die beiden Herren den Weg vor urückgingen. Als er weiter ging und zum zweiten Seeblick kan abe er die beiden Herren auf einer Bank ſitzen ſehen. Sie tten einer Frau und ihrem Kinde am See, die lich laut zurieſen, gleichfalls zugerufen und zwar in höhniſchem Tone und das Kind höhniſch Eliſa gerufen. Sie hätten weiter gerufen: Was iſt das für dummes Volk, das hier herumſchreit? Der Staatsanwalt fragt, warum der Angeklagte hier⸗ don in der N runterſuchung nichts geſagt, ſondern erſt nach der Vorunterſuchung ſeinem Bruder hiervon geſchrieben habe. Der Angeklagte erklärt, er habe in der Vorunterſuchung gelogen, weil er über die Tat erregt geweſen ſei, jetzt aber ſage er die Wahrheit und werde auch weiterhin die Wahrheit ſagen. Der Staatsanwalt fragt, ob der Angeklagte ſeinem Bruder geſchrieben habe, die Sache ſei mit 3 bis 5 Jahren ab⸗ gemacht. Das gibt der Angeklagte zu und erklärt, daß er in der Vor⸗ unterſuchung nicht eingeſchüchtert worden ſei, vor allem aber auch nicht durch den Hinweis auf die Todesſtrafe. Der Angeklagte erzählt dann weiter, daß der eine Herr auf ihn zugekommen und ſich über die Leute am See mokiert habe. Er, der Augeklagte, habe erwidert, er verſtehe nicht, warum man ſich über dieſe Leute mokiere, da ja die beiden Herren noch mehr geſchrieen hätten. Darauf habe Ensheimer zu ihm geſagt, er ſei unverſchämt und grob. Eine der Herren habe ihn auch gefragt, ob er mit ihm gehen wolle, was er abgelehnt habe. Mit ſolchen Herren, die ſo auftreten und höhnen, ginge er nicht zuſammen. Er verzichte auf eine ſolche Geſellſchaft. Auf die Zurufe Ensheimers, er ſei dumm und grob, ſei er etwas zurückgetreten, habe nach der Hoſentaſche gegriffen, den Revolver herausgezogen, der in Papier eingewickelt ar und 3 bis 4 Schüſſe auf die beiden Herren abgegeben. Während des Wortwechſels habe Feiſt geſeſſen, Ensheimer ge⸗ ſtanden. Dann aber habe ſich Ensheimer geſetzt. Auf den Sitz Ensheimers habe er 3 bis 4 Schüſſe abgegeben, weil er ihn, den Angeklagten, beleidigt hatte. Während er geſchoſſen, habe er hinter der Bank geſtanden. Staatsanwalt: Das widerſpricht ganz und gar dem. was der Angeklagte in der Vorunterſuchung geſagt hat. Der Vorſitzende verlieſt aus dem Protokoll die gegen⸗ ſeitige Ausſage. Der Angeklagte erklärt, bei ſeiner Ausſage bleiben zu müſſen und ſagt weiter, daß die beiden Herren kaum einen Meter auseinandergeſeſſen hätten. Nachdem er die Schüſſe ab⸗ gegeben hätte, ſei Ensheimer auf ihn zugekommen, dann habe er noch einen Schuß auf ihn abgegeben. Ensheimer ſei wegge⸗ laufen und Feiſt ſei nunmehr auf ihn mit einem Schirm zuge⸗ kommen. Er, der Angeklagte, habe den Revolver vor gehalten. Der Revolver aber ſei bereits abgeſchoſſen geweſen. Feiſt habe mit dem Schirm auf den Revolver geſchlagen, ſodaß der Schirm zerbrach. Darauf ſei Feiſt nach dem Walde zu gelaufen. Der Staatsanwalt hält dem Angeklagten vor, daß Rechtsanwalt Feiſt ausgeſagt hat, daß ſie auf einer Bank geſeſſen und ſich aus einer Landkarte orientiert hätten. An Filipſohn hätten ſie ſchon gar nicht mehr gedacht. 5 Der Angeklagte erklärt demgegenüber, daß Feiſt wohl ſchon auf der Bank geſeſſen und ſich aus der Karte brientiert habe, dagegen habe aber Ensheimer mit ihm, dem Angeklagten, einen Wortwechſel gehabt. Der Angeklagte gibt dann weiter an, daß er Ensheimer, nachdem er auf ihn geſchoſſen hatte, auf dem Rücken habe liegen ſehen, ſowie etwa 3 bis 3 Meter von der Bank entfernt das Portemonnaie neben ihm auf dem Boden. Er habe das Portemonnaie aufgehoben und Ensheimer noch Uhr und Kette abgenommen. Die Abſicht, Ensheimer zu töten, habe er nicht gehabt. Er habe auch nicht daran gedacht, Ensheimer töten zu können, da er außerordentlich erregt“ geweſen ſei. Auch an Raub habe er nicht gedacht. Es ſei ſeine Gewohnheit geweſen, mit einem Revolber auszugehen. Das Portemonnaie und die Uhr habe er erſt genommen, als er ſie habe liegen ſehen. Ob Ens⸗ heimer ſchon tot geweſen ſei, als er ihn liegen ſah, wiſſe er nicht. Nachdem er das Portemonnaie und die Uhr aufgehoben hatte, ſei er den Weg, den er gekommen, zurückgekehrt. Unterwegs habe er ſich auf einen Stein niedergeſetzt und das Portemonngie ge⸗ öffnet. Er habe darin Geld, eine Lupe und Briefmarken ge⸗ funden. Dieſe Gegenſtände habe er herausgenommen und das Portemonnaie weggeworfen. Der Angeklagte erzählt dann weiter, wie er vom Tatort geflohen ſei. Auf der Flucht habe er einen Bauern getroffen, den er nach dem Wege nach der nächſten Stadt gefragt hätte. Er ſei dann nach Peterstal gekommen, wo er ge⸗ geſſen habe. Er habe einen Strohhut aufgehabt, an dem mit einer Stecknadel ein Fähnchen befeſtigt war. Ob er das Fähn⸗ chen verlören oder ſelzſt weggeworfen habe, wiſſe er nicht mehr. Von Peterstal ſei er nach Griesbach gegangen, wo er einkehrte und mit einigen bekannten Muſikern zuſammentraf, denen er einen Schoppen Bier bezahlte. Auf den Abend habe er die Muſikec wieder beſtellt. Vorſ.: Hat ſich der Angeklagte nicht gewundert, daß die Muſiker abends keinen Dienſt hatten? Der Angeklagte entgegnet, daß die Muſiker erklärt hätten, ſie wären am Abend frei, weil das Konzert wegen des Mordes ausfalle. Der Angeklagte iſt dann zu ſeinem Meiſter gegangen, bei dem er zu mittag und zu abend gegeſſen hat. Vorſ.: Hat der Angeklagte nicht zu ſeinem Meiſter, als dieſer über den Mord ſprach, geſagt: Hier macht man ſo großes Aufſehen wegen eines Mordes. Bei uns zu Hauſe würde man ſich gar nicht um einen ſolchen Kerl umſehen. Der Angeklagte gibt das in etwas anderer Form zu. Seinen Meiſter habe er um Geld angegangen, da er alles ver⸗ ſoffen und verfreſſen habe, er ſich aber einen neuen Hut kaufen wolle. Der Schneider habe ihm 6 M. Lohn gegeben und habe ihm auch ſeine Taſchenuhr für 9 M. abgekauft. In Griesbach habe ſich der Angeklagte einen neuen Hut gekauft. Den alten Strohhut habe er im Hutgeſchäft zurückgelaſſen. Abends iſt der Angeklagte mit den Muſikern in einem beſonderen Zimmer in einer Wirtſchaft in Griesbach kneipend und ſpielend zuſammen⸗ geſeſſen. Dort haben ſie bis 12 Uhr nachts geſeſſen, bis Polizei⸗ ſtunde geboten wurde. Der Angeklagte iſt mit den Muſikern fort⸗ gegangen, bald darauf aber mit denſelben wieder in die Wirt⸗ ſchaft zurückgekehrt, wo es dann ſehr luſtig zuging. Gegen 4 Uhr iſt der Angeklagte von dort fort gegangen und hat die Muſiker nach Peterstal begleitet. Er ſelbſt iſt dann nach Oppenau weiter gegangen, um von dort aus mit dem Zuge wegzufahren. Von Oppenau iſt der Angeklagte nach Lahr gefahren, um dort die be⸗ ſtellten Viſitenkarten abzuholen. Dann iſt der Angeklagte nach Emmendingen und Baſel weiter gefahren, wo er Sonntag nach⸗ mittags ankam. Hier in Baſel wechſelte der Angeklagte das deutſche Geld um. Bei einem Uhrmacher tauſchte er die Ens⸗ heimerſche Kette gegen eine andere um, wobei er noch 30 Franes herausbekam. Im„Sternen“ in Baſel hat der Angeklagte über⸗ nachtet. Am Montag iſt Filipſohn nach Genf gefahren, wo er aber keine Arbeit fand. Hier verbrauchte er ſein Geld vollends. Auf der Polizei ſuchte der Angeklagte um Arbeit nach, wurde aber dabei feſtgenommen. Er leugnete zunächſt die Tat, um ſie dann äm anderen Morgen zuzugeßen. Vom Staatsanwalt gefragt, warum er von Griesbach weg⸗ gegangen ſei, erklärt der Angeklagte, er habe mit den Muſikern über den Mord geſprochen und als dieſe ihm erklärten, daß man dafür in Deutſchland einen Kopf kürzer gemacht werde, habe er es vorgezogen, Griesbach zu verlaſſen. Um 9½1 Uhr war die Vernehmung des Angeklagten beendigt. Es folgt nach einer Pauſe von 10 Minuten die Zeugeneinvernahme. Zunächſt wird Rechtsanwalt Dr. Feiſt⸗Mannheim ver⸗ nommen. Der Zeuge iſt noch in ziemlicher Erregung und zittert während ſeinen Ausſagen ſehr heftig. Er hat den am Mordtage erlittenen Nervenchok noch nicht überwunden. Man bringt ihm einen Stuhl, damit er ſeine Ausſagen von dieſem aus machen kann. Rechtsanwalt Dr. Jeiſt ſagt u. a. aus: Ich weilte als Kurgaſt in Griesbach mit meiner Familie. Am 15. Auguſt machte ich mit dem Lederfabrikanten Ensheimer einen Ausflug nach Glaswaldſee. Es war an dieſem Samstag ein Feiertag. Der Ausflug fand auf Veranlaſſung Ensheimers ſtatt. Wir ſind um 7½ Uhr im Hotel weg. Auf dem Wege wurden wir von einem Hotelgaſt überholt. Als wir auf dem Höhenweg anlangten, habe ich etwa vor der Girardi⸗Ruhe einen jüngeren Mann hinter uns geſehen. Ich habe an der Girardi⸗Ruhe dem Lederfabrikanten Ensheimer die Inſchrift des Steines gezeigt. Als ich mich ſpäter umdrehte, ſah ich auch den jungen Mann die Inſchrift leſen. Es iſt möglich, daß dieſer erſt hinſah, als er bemerkte, daß ich mich umdrehte. Als wir am erſten Seeblick ankamen, trafen wir den Herrn aus dem Hotel wieder, der vom See zurückkam. Durch das Geſtrüpp ſah ich auch den betreffenden jungen Mann an den erſten Seeblick herankommen. Der junge Mann ging den ſehr ſteil abfallenden Abhang am erſten Seeblick hinunter, bis ganz an den ſteil abfallenden Felſen heran. Er mußte ſich an einem Baum anhalten und ſah in den Abgrund hinab. (Schluß folgt.) England und die Politik des Kaiſers. Unſer Londoner Korreſpondent übermittelte uns heute früh bereits einen Auszug der hochintereſſanten Unterredung des Kaiſers mit einem Diplomaten über England und die kaiſerliche Politik, die im„Daily Telegraph“ veröffentlicht wird. Nunmehr verbreitet auch das Wolffſche Telegraphen⸗ bureau den Inhalt. Wir dürfen daraus ſchließen, daß der „Daily Telegraph“ die Unterredung im weſentlichen richtig wiedergegeben hat. Zur Ergänzung unſeres eigenen Berichtes geben wir hier den Bericht des„W. T..“ Die Unterredung iſt fraglos eines der wichtigſten Dokumente zur Zeitgeſchichte und wird noch viel beſprochen werden. Der Bericht des„Wolff⸗ ſchen Telegr.⸗Bureau“ lautet: 1 * London, 28. Okt.„Daily Telegraph“ veröffentlicht eine 2 Spalten füllende Unterredung, die kürzlich mit dem deutſchen Kaiſer ſtattgefunden habe, der Bericht ſtammt nach dem Blatte von einer unanfechtbaren Autorität. Der Ver⸗ faſſer bemerkt zunächſt in ſeiner Einleitung, daß die Ver⸗ ſchwiegeheit die erſte und letzte Eigenſchaft ſei, die man von einem Diplomaten verlange und auch von denen bewieſen werden müſſe, die ins Privatleben übergegangen ſeien. Da⸗ nach könne es in der Geſchichte der Völker Augenblicke geben, wo man ſage, daß keine Verſchwiegenheit der Oeffentlichkeit gegenüber ein außerordentlicher Dienſt bedeute. Deshalb, ſo fuhr er fort, habe ich mich entſchloſſen, die Grundgedanken einer langen Unterredung zu veröffentlichen, die mit dem deutſchen Kaiſer zu führen ich die Ehre hatte. Ich tue dies in der Hoffnung, daß die Veröffentlichung dazu beitragen wird, die Verſtändnisloſigkeit, der die Gefühle des deutſchen Kaiſers England gegenüber begegnen und die, wie ich fürchte, tief in der Bruſt des Durch⸗ ſchnitts⸗Engländers eingewurelt iſt, aus der Welt zu ſchaffen, Es iſt des deutſchen Kaiſers aufrichtigſter Wunſch, daß ſie ausgerottet werde. Se. Majeſtät hat in großer Freimütigkeit zu mir geſprochen. Der Verfaſſer berichtet weiter, der Kaiſer ſagte, er empfinde als perſönliche Beleidigung die falſchen Auslegungen ſeiner wohlwollenden Freundſcha f6 in einem Teil der engliſchen Preſſe. Dieſe Haltung mache ſeine Aufgabe, welche ſchon nicht leicht ſei, zu einer ſchwierigen. Die in weiten Kreiſen der mittleren und unteren Klaſſen der deutſchen Bevölkerung vorherrſchende Geſinnung ſei keine freundſchaftliche für England. Daher ſpreche er im Namen der Minorität im eigenen Lande, aber es ſei eine Minorität aus den beſten EClementen. Geradeſo wie dies in England mit Bezug auf Deutſchland der Fall ſei; dann ſei es weiter von dem Kaiſer übel vermerkt worden, daß man ſich weigere, ſein Bekenntnis, daß er der Freund Englands ſei, hinzunehmen. ziehungen zu England zu verbeſſern, dies aber entgegne, er ſei deſſen Erbfeind. Als der Verfaſſer auf die Mißbilligung Europas betr. die Rückkehr des Konſuls Vaſſel nach Fez hinwies, erwiderte der Kaiſer, ich war ein überzeugendes Beiſpiel der Art und Weiſe wie das Vorgehen Deutſchlands falſch dar⸗ geſtellt wurde. Vaſſel wurde zurückgeſandt, weil die deutſche Regierung wünſchte, er ſolle die Privat⸗Intereſſen der deut⸗ ſchen Untertanen, welche um Hilfe und Schutz erſuchten, wahren und außerdem ſei der franzöſiſche Konſular⸗Vertreter bereits mehrere Monate in Fez geweſen. Was Mulay Hafid angehe, ſo erklärte die deutſche Regierung für entſcheidend und maßgebend, die Mitteilung Mulay Hafids an die Regie⸗ rungen Deutſchlands, Frankreichs und Englands gangenen Juli, nach welcher er verſprach alle Verbindlichkeiten von Abdul Aſis anzuerkennen. Daher lag kein Grund vor, eine zweite Verſicherung vor ſeiner Anerkennung abzuwarten. Es ſei im Vorgehen Deutſchlands an Marokko nichts, was mit der ausdrücklichen Erklärung der Friedensliebe in ſeiner Rede im Rathauſe zu Colmar in Widerſpruch ſtände. Der Kaiſer ging dann weiter auf die Beweiſe ſeiner Friedensliebe ein, die er England gegeben habe. Er ſagte, daß die Engländer im allgemeinen der Anſicht ſeien, Deutſch⸗ land ſei ihnen während der Dauer des Burenkrieges feindlich geſinnt geweſen. In der Tat hatte ſich die öffentliche Meinung feindlich verhalten; aber als dann die Abgeſandten der Buren eine Intervention Deutſchlands zu erlangen verſuchten und in Holland und Frankreich gefeiert wurden, da habe es der Kaiſer abgelehnt, ſie zu empfangen. Iſt dieſe Tat, ſo fragte der Kaiſer, die die Reiſe der Ge⸗ ſandten zum endgültigen Mißlingen brachte, die Tat eines heimlichen Feindes geweſen? Und weiter. Als der Burenkrieg auf ſeiner Höhe war, haben die Regierungen von Frankreich und Rußland an Deutſchland das Erſuchen gerichtet, ſich mit ihnen zu vereinigen und England aufzu⸗ fordern, dem Krieg ein Ende zu machen, um die Buren⸗ Republiken zu retten, und England in den Staub zu demütigen. Da habe er— der Kaiſer— erwidert, daß Deutſchland ſich immerdar von einer Politik fern⸗ halten müſſe, die es mit einer Secmacht wie England in Verwicklungen bringen könne. Die Nachwelt, ſo fügte der Kaiſer hinzu, wird in kommenden Tagen den genauen Wortlaut des Telegrammes leſen, das jetzt in den Archiven von Windſor⸗Caſtle liegt und in dem ich die Königin von England von der Antwort in Kennt⸗ nis geſetzt habe, die ich den Mächten gab, die damals danach trachteten, England zu Fall zu bringen. England, das mich heute dadurch beleidigt, daß es mein Wort in Zweifel zieht, wird dann erkennen, wie ich in der Stunde der Gefahr ge⸗ handelt habe. 5 Der Kaiſer fuhr fort: Im Dezember 1899, in düſteren Unglückswochen, erhielt ich einen Brief von meiner ver⸗ ehrten Großmutter, welcher ich eine mitfühlende Antwort ſchickte. Ich tat mehr. Ich ließ mir durch einen Offizier einen genauen Bericht über die Zahl der Kämpfenden auf⸗ beiden Seiten in Südafrika und die gegenſeitige Stellung der einander gegenüberſtehenden Streitkräfte beſchaffen. Mit einem Plane vor mir, ſo fuhr der Kaiſer fort, arb gitets ſch einen Feldzugsplan aus, den nach meiner Anſicht beſten Feldzugsplan, unterbreitete ihn meinem Generalſtab zur Kritik und ſandte ihn dann nach England. Dieſes Schriftſtück iſt ebenfalls unter den Staatspapieren in Windſor⸗Caſtle. Als merkwürdig zuſammentreffend laſſen Sie mich hinzufügen, daß der von mir aufgeſtellte Plan im ganzen dem ſehr nahe kam, welcher wirklich von Lord Roberts angenommen und glücklich zu Ende geführt wurde. Der Kaiſer ſchloß damit, daß er über die deutſche Flotte ſprach. Er ſagte: Deutſchland, das junge empor⸗ blühende Kaiſerreich, habe einen weltweiten, ſchnell ſich aus⸗ dehnenden Handel. Ein berechtigter Ehrgeiz verbiete es jedem patriotiſchen Deutſchen, dieſem irgendwelche Grenzen zu ſetzen: Deutſchland müſſe eine machtvolle Flotte haben, um ſeinen Handel und ſeine mannigfaltigen Intereſſen in den fernſten Meeren zu ſchützen. Deutſchland müſſe für alle Evetualitäten im fernen Oſten gerüſtet ſein. Wer könne im voraus wiſſen, was ſickh in kommenden Tagen im Stillen Ozean ereignen werden, in Tagen, die nicht ſo fern ſeien, als mancher glaube. Der Kaiſer ſchloß: Nur auf die Stimme von Mächten mit ſtarken Flotten wird mit Achtung gehört werden, wenn die Frage der Zukunft des Stillen Ozeans ſich löſen werde. Es kann wohl einſtmals geſchehen, daß Engkand ſelbſt froh ſein wird, daß Deutſchland eine Flot te hat, wenn beide Länder gemeinſam auf derſelben Seite ihre Stimmen erheben werden, in den großen Debatten der Zukunft. ———— Er ſtrebe danach, die Be⸗ im ver⸗ igen hle ber irch⸗ * 1 3 Mannheim, 28. Oktober. 5. Seitt. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Budapeſt, 28. Okt. In der weiteren Verhandlung der öſterreichiſchen Delegation über das Budget des Aeußern erklärte Seeliger, die Annexion von Bosnien und der Herzegowina ſei weder für die öſterreichiſchen Völker noch für den Staat vorteilhaft; insbeſondere leide die Arbeiter⸗ ſchaft unter der Balkan⸗Politik. Redner unterzieht die preußiſchen Ausnahme⸗Beſtimmungen gegen die öſterreichiſchen „Arbeiter einer ſcharfen Kritik und fordert energiſche Schritte des Miniſters zur Abſtellung der Ausweiſung öſterreichiſcher Arbeiter. Rußland und Perſten. * London, 28. Okt. Der größte Teil der Blätter ig⸗ mnoriert die Vorgänge an der perſiſchen Grenze. Daily Chro⸗ micle und Daily News bedauern Grey's unglückliche Politik und fon dern ihn, lt.„Frkf. Zig.“ auf, Rußlands Uebergriffe entgegen⸗ zutt eten., Toleranz in Rußland. * Petersburg, 28. Okt. Die hieſige evangeliſche Baptiſtſengemeinde mußte jetzt nach dem Erlaß des Toleranz⸗ ediktes hre Bethäuſer wieder ſchließen, weil die Polizei ein Namensberzeichnis der Mitglieder forderte, und die Teil⸗ nahme au Gottesdienſt nur Mitgliedern geſtattete. Der Gemeindevurſtand erklärte, ein Gottesdienſt unter Polizeicufſicht ſei unmöglich. Die Eröffnung der Reichsduma. * Petehsburg, 28. Okt. Die Duma wurde heute mit einem feienlichen Gottesdienſt eröffnet. * Petershurg, 28. Okt. Bei der Eröffnung der Duma brachte Maklakow eine als dringend anerkannte mit lautem Beifall begrüßte Innterpellation über das von Stolipin aus⸗ gegangene Verbot der Beſprechung eines Vortrages des Profeſ⸗ ſors Pogodin über Wosnien und Herzegowina ein. Die Kriſe auf dem Balkan. * Konſtantinsopel, 28. Okt. Man mißt hier der Reiſe des Marineminüſters nach allen Häfen des Schwarzen Meeres Bedeutung bei. Berichte von dort melden lt.„Irkf. Ztg.“ eine fieberhafte Tätigkeit der ruſſiſchen Marine, ſowie der freiwilligen Flotte. — Die Prinz⸗Heinrich⸗Fahrt des Zeppelinſchen Luftſchiffes. Friedrichshafen, 28. Okt. Der Reichskommiſſar Kapitän Miſchke hat einem Vertreter des„Schwäb. Merkur“ über die geſtrige Fahrt u. a. folgende Mitteilungen gemacht: Die Fahrt war anfangs durch ſtarken Nebel erſchwert, was aber die Nabigierung ſehr intereſſant geſtaltete. Immerhin hielt man es infolge des Nebels für angezeigt, nicht zu weit in das Land hinein zu ſteuern. Man bewegte ſich durchſchnittlich in einer Höhe von 550 Metern; die höchſte Höhe, die erreicht wurde, war 670 Meter. — Prinz Heinrich war von der Fahrt in höchſtem Maße be⸗ geiſtert; er äußerte mehrfach:„Das iſt kein Ballon, das iſt ein fecht gut laufendes Schiff.“ Der Prinz handhabte tatſächlich wiederholt die Steuervorrichtung und ſprach ſeine beſondere An⸗ urkennung über das ausgezeichnete Funktionieren der Höhen⸗ ſteuer aus. Großen Eindruck machte ihm auch der ungemein ruhige Lauf des Fahrzenges. Ein heſonders intereſſantes Höhen⸗ ſbeuermanöver machte man bei Meersburg, wo man aus einer Höhe von 650 Metern raſch auf 50, Meter herabſtieg.— Bezüg? lich der Abnahme des Luftſchiffes durch das Reich bezeichnete es Kapitän Miſchke als wünſchenswert, daß man nach Lage der Dinge die Abnahmebedingungen, die ſeinerzeit für den verunglückten Luftkreuzer„Z. 2“ geſtellt waren, mindere un insbeſondere bei der gegenwärtig kalten Jahreszeit nicht an der 24 Stundenfahrt feſthalte.— Profeſſor Dr. Hergeſell rühmte an der geſtrigen Fahrt beſonders die genaue Einhaltung der Fahr⸗ zeiten; man wollte um 2 Uhr in Konſtanz ſein und traf auch auf die Minute dort ein. ** * Friedrichshafen, 28. Okt. An den in den Hafen geſtürzten Waggons werden die Dächer eingeſchlagen. Direktor Colsmann, Dr. Eckener ſowie ſämtliche Ingenieure des Grafen Zeppelin ſind an der Unfallſtelle. Der Unfall erfolgte infolge Bruches der Kuppelung. Die Verwaltung legt der Angelegenheit keine große Bedeutung bei. Der Sachſchaden läßt ſich noch nicht überſehen. Friedrichshafen, 28. Okt. Die Reichskom⸗ miſſäre trafen heute zu einer zweiten Konf renz zuſammen, um über die Abnahmebedingungen für Zeppelin 1 zu beraten. Es iſt wahrſcheinlich, daß ſie zu einem Gutachten gelangen wer⸗ den, das die Abnahme ohne weitere Probefahrten empfiehlt auf Grund der geſtern gezeigten außerordentlichen Flugkraft des Fahrzeuges. Der Bericht des Prinzen Heinrich nach Berlin werde möglicherweiſe die glatte Erledigung durch die maßgebenden Inſtanzen fördern. Aus dem Großherzogtum. Vom Taubertal, 26. Okt. Durch die Ueberholung des Perſonenzuges 535 über den Güterzug am Samstag nach 10 Uhr nachts iſt bei der Station Bronn bach der Güterzug, der auf ein anderes Gleis fuhr, verunglückt, indem er auf den dortigen Rollwagen auffuhr. Die Maſchine ſtellte ſich quer über die Schienen. Außerdem entgleiſten 5 Güterwagen. Das Perſonal rettete ſich ſchnell vorher durch Abſpringen. Der Zug⸗ führer erlitt nur einige leichte Kopfwunden. Nachdem die Maſchine wieder flott war, fuhr ſie in die Reparaturwerk⸗ ſtätte Lauda. Geſtern vormittag kam der verunglückte Güterzug in Wertheim an. Der Materialſchaden iſt erheblich. Sonderbar iſt, daß man auf der Station Bronnbach, die zur kritiſchen Zeit von einem Stationswart aushilfsweiſe verwaltet wurde, nichts von dem Rollwagen auf dem Gleis wußte. *Pforzheim, 27. Okt. Die Blechnermeiſter und Inſtallateure Süddeutſchlands hielten geſtern hier ihren fünften Verbandstag ab. Die Verhandlungen, die unter Leitung des Verbandsvorſitzenden J. Heim ⸗Ludwigs⸗ hafen ſtattfanden, entbehrten im großen und ganzen eines In⸗ tereſſes für die Oeffentlichkeit. Mit der Tätigkeit des Verbandes iſt man vielfach nicht zufrieden, was wiederholt zum Ausdruck gebracht wurde. Es iſt deshalb beabſichtigt, im nächſten Jahre einen außerordentlichen Verbandstag abzuhalten, auf dem über eine Neuorganiſation, möglicherweiſe mit Anſtel⸗ lung eines beſoldeten Sekretärs, beraten werden ſoll. Hand⸗ werkskammerſekretär Dr. Joth⸗Karlsruhe hielt einen Vortrag über den„kleinen Befähigungsnachweis“, die deſſen Bedeutung für das Handwerk gebührend hervorhob. 85 General⸗Anzeiger.(Abendblatt., Volkswirtschaft. Mannheim und die Schiffahrt auf dem Oberrhein. Die Mannheimer Handelskammer erwidert der„Südd. Reichs⸗Korreſp.“ auf deren Angriffe gegen die Mann⸗ heimer Reedereien wie folgt: „Der Getreideverkehr iſt nicht nur in Straßburg zurückge⸗ gangen, ſondern in noch höherem Maße auch in Mannheim. Nach der Reichsſtatiſtik wurde von Roggen im Deutſchen Reich bis Ende Auguft 1908 beinahe 2 Millionen Doppelzentner we⸗ niger eingeführt als 1907, bei Weizen betrug die Mindereinfuhr im gleichen Zeitraum nahezu 2½ Mill. Dztr. Die Minderzufuhr von Weizen im Mannheimer Hafen war in den erſten Drei⸗ vierteljahren gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um nicht weniger als 1200 000 Dztr. geringer. Der Rückgang hängt alſo in der Hauptſache mit der ungünſtigen Lage des Getreidegeſchäfts überhaupt zuſammen. Die Gründe ſind in erſter Linie in dem ſchlechten Ernteausfall Rußlands und Rumäniens im vorigen wie in dieſem Jahre zu ſuchen. Dieſer Umſtand hatte ſehr hohe Getreidepreiſe zur Folge, welche wiederum einen ſtarken Rückgang des Verbrauchs herbeiführten, zur größten Vorſicht in der Ausdehnung der Getreidebezüge mahnten und den Bezug gerade der in der Schweiz ſo ſehr beliebten Sorten erſchwerten. Ebenſo hatte die allgemeine ſchlechte Konjunktur Verbrauchs⸗ einſchränkungen der Konſumenten im Gefolge. Dazu kommt noch der in dieſem Jahre ſo ſtark gewachſene Export von deutſchem Mehl nach der Schweiz, welcher naturgemäß die Minderausfuhr einer entſprechend großen Menge Weizen bedingte. Daß die Mannheimer Reedereien die Anſchlußfrachten für Getreide von Mannheim nach Straßburg in dieſem Jahre, wie behauptet wird, ſo hoch gehalten haben, daß Straßburg keinen Vorteil mehr für den Verſand nach der Schweiz bieten konnte, iſt nicht richtig. Der für normale Verhältniſſe gebildete Satz bon 20 Pfennig loco Straßburg beſteht ſchon ſeit vielen Jahren; früher galt auch der gleiche Satz für den Umſchlagverkehr nach der Schweiz, ſpäter iſt man dann für die Schweiz auf 17½ Pf. zurückgegangen. Die Anſchlußfrachten, welche für Schweizer Sen⸗ dungen voriges Jahr alſo 17½ Pf. betrugen, wurden in dieſem Jahre allerdings um winzige 2½ Pf., alſo auf 20 Pf. per 100 kg erhöht, aber nur infolge der höheren Betriebskoſten, höheren Schlepplöhne, höheren Kohlenpreiſe und höheren Löhnung der Mannſchaften. Nebenbei ſei bemerkt, daß die Mannheimer Ree⸗ dereien bei dem Satz von 17½ Pf. nichts verdient haben und bei dem Satz von 20 Pf. auch kaum etwas erübrigen. Dieſe mini⸗ male Erhöhung konnte auf den Getreideverkehr keine Einwir⸗ kung haben, wo die Getreidepreiſe von einem Tag zum andern oft 20—30 Pf. per 100 kg ſchwanken. Im übrigen ſoll an beifolgender Zuſammenſtellung dargetan werden, daß trotz der Erhöhung von 17½ auf 20 Pf. der Bezug über Straßburg für die Schweig immer noch vorteilhafter iſt als der Bezug über Mannheim. Die Fracht nach Baſel, einem Hauptſitz der ſchweizer Mühleninduſtrie, nach Bern uſw., ſowie in das badiſche Oberland(Wieſental) ſtellt ſich wie folgt: über Mannheim: Waſſerfracht RotterdamMannheim M.—.40, Ausladen vom Schiff Waggon Mannheim M.—.11, Bahnfracht Mannheim—Baſel M.—.80, zuſ. M..31: über Straßburg: Waſſerſracht RotterdamMannheim M.—40, Anſchluß Mann⸗ heim—Straßburg M.—20, Mehrbetrag der Rheinaſſekuranz M. —.01, Ausladen vom Schiff Waggon Straßburg M.—.11, Bahn⸗ fracht Straßburg—Baſel M.—.57, zuſ. M..20; über Mann⸗ heim: Waſſerfracht Rotterdam—Mannheim M.—.40, Ausladen vom Schiff Waggon Mannheim M.—.11, Bahnfracht Mann⸗ beim-Bern M..45, zuſ. M..96; über Straßburg: Waſſer⸗ fracht RotterdamMannheim M.—.40, Anſchluß Mannheim Straßburg M.—.20, Mehrbetrag der Rheinaſſekuranz M.—.01, Ausladen vom Schiff Waggon Straßburg M.—.11, Bahnfracht Straßburg—Bern M..19, zuſ. M..91; über Mannheim: Waſſerfracht RotterdamMannheim M.—.40, Ausladen vom Schiff Waggon Mannheim M.—.11, Bahnfracht Mannheim Lörrach M..04, zuſ. M..55; über Straßburg: Waſſer⸗ fracht RotterdamMannheim M.—.40, Anſchluß Mannheim Straßburg M.—.20, Mehrbetrag der Rheinaſſekuranz M.—.01, Ausladen vom Schiff Waggon Straßburg M.—.11, Bahnfracht Lörrach M.—.72, zuſ. M..44. Dieſe Beiſpiele zeigen, daß die Klagen über Benachteiligung Straßburg unzutreffend ſind.“ Wohl aber könnte die geringe Frachtdifferenz zwiſchen Mannheim und Straßburg zuungunſten Straßburg. ausgeglichen werden, wenn einmal Schiffahrts⸗ abgaben eingeführt ſind. Darauf ſollen in erſter Linie die Oberrheinſchiffahrtsintereſſenten ihr Augenmerk richten. Am Geldmarkt waren die Sätze heute unberänderk leicht. Privatdiskontſatz 2½ Pgt., tägliches Geld 2 Pzt. circa und Ul⸗ timogeld circa 3 Pzt. Karlshütte,.⸗G. für Eiſengießerei und Maſchinenbau in Altwaſſer(Schleſ.). Im abgelaufenen Geſchäftsjahre wurde un⸗ gefähr der gleiche Umſatz wie im Vorjahre erreicht. Nach Ab⸗ ſchreibungen von 84 434 M.(i. V. 80 313.) verbleiben 208 455 M.(171817.), woraus 7½ Prozent(7 Prozeut) Dividende verteilt und 19965 M. vorgetragen werden. Bei Beginn des neuen Geſchäftsjahres lagen reichliche Aufträge vor. Gewerkſchaft Carlsfund. Die Getverkſchaft erzielte für das dritte Vierteljahr 1908 einen Reinüberſchuß von 208 977 M. (i. V. 342051.) Die Abſatzverhältniſſe lagen nicht günſtig. Erſt im September erfuhr das Geſchäft eine Belebung, wodurch Aber dieſer Mehrumſatz war doch bedeutungslos gegeniwer dem allerdings das bisherige Weniger ausgeglichen und auch noch ein Mehr gegen denſelben Zeitraum des Vorjabres erzielt wurde. ſtarken Zuwachs an neuen Werken, und die Beſchäftigung des ein⸗ zelnen Werkes mußte daher eine empfindliche Schmälerung er⸗ fahren. Hierzu traten dann bei der Gewerkſchaft noch Verſchieb⸗ ungen in den Abrufungen, ſo daß ein Teil der für September vor⸗ liegenden Aufträge nicht mehr in dieſem Monat verladen werden konnte. Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft, Gelſenkirchen. Herr Auguſt Thyſſen hat kürzlich nach dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ ſein Amt als Aufſichtsratsmitglied der Gelſenkirchener Bergwerksgeſell⸗ ſchaft niedergelegt wegen Meinungsverſchiedenheiten. Zur Berliner Börſennotierung zugelaſſen ſind M. 2 599 000 Aproz. Schuldverſchreibungen der Stadt Mülheim a. Rh. Von der Berliner Börſe. Die Aktien der Kraftüber⸗ tragungswerke Rheinfelden ſollen am Montag, den 2. November zum erſtenmal notiert werden. Aus der Textil⸗Induſtrie. Ueber die Verhandlungen der beiden Abnehmerverbände, des Hamburger Verbandes der Detail⸗ geſchäfte der Textilbranche und des Verbandes deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer, mit den Putzkon ventionen ber. die„C. T..“ daß dieſe Verhandlungen noch nicht zu einer Einigung geführt haben, da die Putzkonventionen ſich nicht entſchließen konnten, auf die Forderungen der Abnehmerverbände, bezüglich der Stontofrage, dener Bank 145.20, Staatsbahn 146.20, Lombarden 22.40 einzugehen. Die Putzkonventionen werden die Forderungen der Abnehmerverbände ihren Generalberſammlungen zur Beſchluß⸗ faſſung vorlegen und ferner iſt ein gemeinſamer Arbeßtsausſchuß eingeſetzt worden, der die ſtrittigen Forderungen der Abnehmerver⸗ bände noch weiter beraten ſoll. Evtl. werden dann ſpäter noch Ver⸗ handlungn zwiſchen den beteiligten Verbänden ſtattfinden. Die Kapitalserhöhung der Auer⸗Geſellſchaft, über die wir bereits kurz berichteten, fand an der Berliner Börſe nach dem „B..“ eine geteilte Beurteilung. Die günſtigen Zahlen des Abſchluſſes, ſowie die Tatſache, daß jede Stammaktie zum Bezug einer neuen 5proz. Vorzugsaktie zu pari abzüglich 60 M. Ge⸗ winnanteil pro Aktie, das heißt alſo zu 94 Prozent, berechtigt hatten zwar größere Kauforders für das Papier veranlaßt. Die Aktien ſchnellten geſtern im freien Verkehr bis 381 Prozent in die Höhe, der offizielle Kaſſakurs ſtellt ſich dann auf 3763½ 9. Aber andererſeits wurden die eigenartigen Modalitäten der Kal pitalserhöhung vielfach recht fkeptiſch beurteilt. Man fand es eigentümlich, daß die Geſellſchaft in demſelben Augenblicke, wo ſie 35 Prozent Dividende deklariert, ſich veranlaßt ſieht, um die Aktionäre zum Bezuge von neuen Aktien anzuregen, dieſe unter pari— denn nichts anderes bedeuten die Modalitäten der Neu⸗ emiſſion— auszugeben. Deutſche Salpeterwerke, Fölſch u. Martin Nachfolger.⸗G. in Hamburg. Die Verwaltung gab nach Schluß der geſtrigen außerordentlichen Generalverſammlung das folgende Kom mu⸗ niqus heraus:„Der Ankauf der Guanacogruben und der Ab⸗ ſchluß eines Vertrages mit den Herren J. Henry Schröder u. Co., London, über eine Anleihe im Betrage von 350 000 Sſtr. wurde genehmigt. Vertreten war ein Aktienkapital von 11 060 000 Mark.“ Den Vertretern der Preſſe wurde der Zutritt zur Ver⸗ ſammlung verweigert. 05 (Telegraphiſche Handelsberichte ſteze 6. Seite]. 75 *** Frantfurter Enektenbörſe. [Privattelegramw des General⸗ Anzeigers.) *Frankfurt a.., 28. Okt. Bei Eröffnung der Börse war wieder grosse Zurückhaltung zu beobachtet Die schwache Tendenz der Wiener Vorbörse liess für öster reichische Werte reservierte Haltung erkennen. Newyor! brachte ebenfalls wenig Anregung. Bald trat jedoch le hafteres Geschäft ein, wodurch besonders heimische An- leihen profitierten. Nicht nur 3proz. Reichsanleihen und KRonsols, sondern auch bayerische, badische und hessische Anleihen, auch städtische und einzelne Pfandbriefe wiesen Kursbesserungen auf. Infolge dieser freundlichen Erschei- nung waren schliesslich die übrigen Märkte besser ge- stimmt. Von Bahnen Lombarden lebhaft gehandelt, Bal- timore erreichten den Kursstand von x00 bezahlt, lebhaf- tere Nachfrage war in Pfälzischen Bahnen, besonders Ludwigshafen-Bexbacher wurden 2 pCt. gesteigert. Der Markt der Industriewerte lag fest, Wittener Stahl wWar weiter gefragt und notierte 384 pCt. höher, elektris Werte teilweise höher, chemische Aktien behauptet. Schiff fahrtsaktien gut behauptet. Am Bankaktienmarkt ware die Kurse mit geringen Ausnahmen unverändert. Mon- tanwerte ungleichmässig, obwohl das gestrige Gerücht vor der Erkrankung Thyssens unbestätigt blieb, machten sieh Realisationen bemerkbar, Harpener schlossen schwach, auch Phönix Bergbau und Gelsenkirchen schwächer. Von ausländischen Fonds österreichische und ungarische R höher, Russen, Serben und Türken behauptet, Japan Türkenlose beliebt. Dass Geschäft liess späterhin zu wünschen übrig, doch hielt die günstige Stimmung an. Die Nachbörse war ruhig. Baltimore lebhaft und fest. E notierten Kreditaktien 198.75, Diskonto 177/. 50 à 3zo, Dre Baltimore 99.90 à 100.20, Laurahütte 200.%6. Bezugs recht für Karlsruher Maschinenfabrik betrug 13.25 bezah und Geld. Harpener Bergbau notiert vom 29. ds. M ab ex Dividendenkoupon Nr. ꝙ resp. 3 mit Zinsberechnung vom 1. Juli 1908. Kursabschlag 7 PpCt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbant stom 4 Prozent. Wechſel. 27. 28 27 Amſterdam kür 942 9 7 Baxis kur Belgien„ 81.083 0 0 Schweitz. Plätze„ 81 Italten„ 81.25 81 233 Rien London„ 20.43 0 43 Napoleonsd'or 16 26 16 5 lana———[Privadiskonto 20f% Staatspapiere. A. Deukſche. 275 28 4e beulſch. Reichsanl. 101.35 101.25] B. Ausländiſche. 5„ 93.15 98 5 5 Arg. t. Gold⸗A.1887 00. 8„ 84.40 84.5 1½ Chineſen 1898 96 90 4% pr. tonſ. St-An!. 101 35 101250 Mexitaner aut. 88/0 745 7 5%„ 7 93 20 93(3 exikaner inne e 68 70 8 5 480 84 45 Taumalipas—— 4 badiſche St.⸗A.190! 100.40 100 50 Bulgaren 97— „ 1908 101 10 1 140]3¼ italien. Rente—. 3% bad. St.⸗Olabg)ft——. ½ Oeſt. Silberrent! 99 20 3½%„„ P. 93 25 93.[4¼„ Papierren.—— 3%„„ 1900—.———Oeſterr. Goldrent! 97.80 3½%„„ 19 4 92——. Vortug. Serie! 59 20 „M„„ 1990 92 10(3„„ I o 4bayr..⸗B.⸗A..1915 1017 101 704%½% neue Ruſſen 195 97 15 4„„„ I918 01.0 101.7004 Nuſſen von 1880 8 80 9% do. u. Allg. Anl. 92. 0 92 04 pan. ausl. Nen. 94 10 s8 do.„.⸗Obl..80 82.904 Türten von 190 85.50 4 Heſſen von 190 100 60 100.80%4„— unif. 90 80 3 Heſſen 81.35 32 104 Ung r. Goldrente 92 55 8 1 N 88 70 390[(4„ Kronenrenu 92.15 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——[„ „ 1508—. 99.50 37— 1905 90.— 9—83 terr. 1860 54 90 154 5 Fürkiſche 140 40 440. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergban 220 75 221.—Harpener Bergbau 199 30 198 Buderus 111 50 J1. 50Kaliw. Weſterregeln 179 179. Concordia Bergb.⸗G—— Oberſchl.Eiſenindun. 87— 975 Deutſch. vuxemburg 1485 47 90] höntx 176 70 76 Friedrichsbütte Berg. 31.— 11 2Vr.Königs⸗ u. Laurah. 00 26 200, elſenkir ner 186.7 18—[Gewerkſch. Roßleber 665 865 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. vudwigsh.⸗Bexbacher 22) 222[ODen.⸗Unn. Stꝛats 46.25 Pfälziſche Marbayn 136 60 137.50 Oeſt. Südbahn Lomb. 22.50 do. Nordbahn 160 1%— Gotthardbahn Südd. Eiſenb.⸗G. 115—.— Ital. Mittelmeerbahn—.— Hamvurger Packet 105 80 05 90] do. Meridionalbahn 132. Norpdeutſcher Kond— 8. neen 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. Oktober:; Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfahrü 135.10 135.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 202.70 201.50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 90 50 91.— Lederwerk. St. Ingbert———— Eichbaum Mannheim 110.— 110.— Spicharz Lederwerke 122 5022.— Mh. Aktien⸗Brauerei 83.— 133.[Ludwigsh. Walzmühle 188— 163.— Parkakt. Zweibrücken 94.— 94. Adlerfahrradw. Kleyer 304.80 30 90 Weltzz. Sonne, Speyer 67. 67.—Maſchinenfbr. Hilpert—-—— Cementwerk Heidelbg. 152 89 153 20 Maſchinenfb. Badenia 193 50 198 50 Cementfabr. Karlſtadt 135.— 135 30 Dürrkopp 281.— 277— Badiſche Anilinfabrik 658.10 360— Maſchinenf. Gritznei 210— 210.— oo. neue 345.80 346.50 Maſch.⸗Armatf.Klein 13.— 113.— Ch. Fabrik Griesheim 242. 242.— Pf.Nähm. u. Fahrradf Farbwerke Höcht: 390.—)0—] Gebr. Kayſer 180.— 180.— Ver. chem. Fabrit Mh.—. 291. Röhrenkeſſelfabrit Chem. Werke Albert 415.— 415.— Südd. Drahtind. Pih. 108.——. Akkumul.⸗Fab.—8——— Ace. Böſe, Berlin 66.20 68 10 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 223.— 228.— Südd. Kabelw. Rhm.———. Lahmeyer 118.70 119.20 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 119 75 118./0 Siemens& Halske 208 70 202.50 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Frk. Hup.⸗Pfdb. 97.80 97.80 f 4% Pr.Pfbb. unt. 15 9770 97.70 ee en 1910 98 20 98 20 E 92 40 92.40 315 12 4.doy. Pföb. ao 70 90„ 15 ½ Hr.Adbr⸗Bk.⸗ 31½ 10 5 90 60 90.5 210% Me. Bod.⸗Fr. 80 5, 89.50 Kleinb. b 04 98.50 4% Etr. Bd. Pfd. voo 97.50 97.50 3½ Pr. Rfdhr.⸗Bk.⸗ 4%„ 4 99 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk. 09 Obl. unkündb. 12 4%„ 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. unk. Hyp.⸗Pfd. unt. 1917 5.— 4e%„ Pfdbr..Os%hſih. H. B. Pfb. 2 97.— 97.20 unt. 12 49%ĩ 1907 97.— 9½ 31 495 vorm. Dürr& Co. SchnellpreſſenfFrkth. 183.10 183.10 Ver.deutſcher Oelfabr. 130 20 30.80 Schuhlabr. Herz, Frkf. 122.75 122.— Seilinduſtrie Wolff 135. 135.— 'wollſp. Lampertsm.—.——. Kammgarn Kaiſersl. 159— 159.— Zellſtoffabr. Waldhof 319.— 319.50 97.50 97.50 90.— 97.50 97 50 97.60 97.6 Pfobr..86 40% 5 1912 97.50 8 50 94 99.50 99.50 l%„„„ 1917 99— Pfd. 96/06 90 20 90 20 1%„ verſchied. 89 80 1 Com.⸗Ibl. 18 1914 89.9 v. Iunk 10 99,20 69 20 3½ Sih..⸗B..O 91.90 „Com.-Obl. 1% R. W. B. C. B. 10 v. 87/j1 14% Pf. B. Pr.⸗Obl „Com.⸗Obl. 5;% Pf. B. Pr.O. v. 96/06 ½% Jtal. ſttl.g. C. B. %% Pr. Pfdb. unt, 09 97.70 12 97.70 97 70 14 87.70 97.70 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 130.25 180.25 Oeſterr.⸗Ung. Bank 118 25,118.— Oeſt. Länderbenk ..10 66.—]„ Kredit⸗Anſtalt 107 40 108.—Pfälziſche Bank 126 10 125 90 Pfälz. Hyp.⸗Bank 268 5 237.90 Preuß. Hypotheknb. 137.— 137.— Deutſche Reichsbk. 100 40 100.40 Rhein. Kreditbank 177 60 77 50 Rhein. Hyp⸗B. M. 145 50 145 25 Schaaffh. Bankver. 199 50 199 500 Südd. Bank Mihm. 159.10 155 20 Wiener Bankver. 180— 130.— Nationalbank 118 60 118 80 Bank Ottomane 139.50 140.— Fraukfurt a.., 28. Oltober. Kreditaktien 198.75, Disconto⸗ Commandi 177.20, Darm tädter 126.50, Dresdner Bank 145.50, Han⸗ delsgeſellſchaft 166.—, Deutſche Vank 237.60 Staatsbahn 146,20, Lombarden 22.30, Bochumer 220.50, Gelſenkirchen 186.—, Laurahülte 200.25, Ungarn 92. 0. Tendenz: ſeſt. Nachbörſe. Kreditaktien 193.75, Disconto⸗Commandit 177.50, Staatsbahn 146.20, Lombarden 22.40. Berliner Effektenbörſe. [Brivattelegramm des General-Anzeiger) Berlin, 28. Okt.(Fondsbörse.) Die Börse er- ötknete nicht einheitlich. Auf den Hauptspekulationsmärk- ten herrschte Neigung zur Abschwächung, jedoch hielten sich die Kursänderungen in sehr engen Grenzen und er- reichten in der ersten Börsenstunde auf dem Bankenmarkte kaum ½ pCt. Weniger Widerstandsfahigkeit zeigten Mon- tanwerte, da hier die fortdauernd ungünstigen Nach- richten aus der Eisen- und Kohlenindustrie sowie nament- lieh die Meldung von einer Preisherabsetzung seitens des lothringisch-luxemburgischen Roheisensyndikats um 4 M. drückten. Harpener verloren mehr als 1 pCt. Für Bah- nenwerte zeigte sich auf Newyorker Antegung lebhafteres Interesse für Baltimore-Aktien; Kanada-Aktien wurden zumteil mitgezogen. Oesterreichische Staatsbahnaktien gaben im Anschluss an Wien etwa nach. Der Rentenmarkt lag ziemlich ruhig bei gut behauptetem Kursstande. Von Schiffahrtsaktien lagen Hamburger Paketfahrt fester. Für grosse Berliner Strassenbahnaktien zeigte sich gute Ge- schäftslust wegen angeblich guter Verkehrsentwickelung. Auch allgemeine Elektrizitätsaktien stiegen um 34 pot. im grossen und ganzen war aber das Geschäft bei weiterem Andauern der Zurückhaltung der Spekulation geringfügig. Tägliches Geld 1% pCt., Ultimogeld 276 pCt. In dritter Börsenstunde sehr still ohne weitere Kursveränderung. Deutsche Anleihen weiter anziehend. Industriewerte des Rassamarktes ungleichmässig. Eisenwerte schwächer. Berlin, 28. Oktober.(Schlußkurſe.) 100.20— 92.2 92 40 —.—.— 3 55 3 90.60 90 60 90 60 97.70 Nannh. Berſ.⸗G.⸗A. 400.— 400.— 5** %%„„ 124 90 125.— 108.75 108.80 198 90 198.75 100.90 100.90 188.—188.— 112— 12 50 145 70 46.10 138.40 38 40 192.— 192.— 188 60 138 60 110 30 110 80 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bant Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hop.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. 40% Reichsanl. 101 30 101 10 Ruſſenbank 130.70 180.70 3 50 Reichzanl. 88.30 93.60] Schaaffh. Bankv.—— 133. 37 Reichsanleihe 84. 8460] baatsbahn 146 80 146.40 4% Conſols 101.25 10130] Lombarden 22.50 22 50 35%%„ 93.80 93 60 Baltimore u. Ohio 99— 100— 3900 5 84 25 84 50 Canada Pacifte 175— 175 10 40% Bad. v. 191—.— 100.25 Hamburg Packet 106 106 10 4%„„ 1908 101.— 102 10 Nordd. Lloyd 83 70 84— 35 eonv. 93.— 93 25 Bochumer 22 70 220 10 57%„ 1902/%07 9190 92.— Deutſch⸗Luxembg. 148.10 147 60 37% 0% Bayern 92.25 93.— Dortmunder—.— 57 10 35 9/0 Heſſen—.——.] Gelſenkirchner 186.10 185 70 30% Heſſen 81.00 82.70 Harpener 198 7 197 60 39ʃ0 Sachſen 83.75 84.— Laurahütte 200 70 198 70 4% Japaner 1905 91.— 91.— Phönix 178.30 175 90 1005 taliener 103 90—.—] Weſteregeln 179 20 179 20 40% Ruſſ. Anl. 1902 52 50 82.70 Allg. Elektr.⸗Geſ. 222 90 2 2 50 4% Bagdadbahn 8440 84 50 Anilin Treptow 369.— 371.— De ler. Kreditaktien 198 90 198 60 Brown Boveri 172 40 12.50 Berl. Handels⸗Geſ. 165 80 105 70] Cbem. Albert 414 60 4146 Darmſtädte. Bank 126 60 126 60 D. Steinzeugwerke 210— 211— Deut ch Aſtat. Ban: 186.6 136 60 Elberf. Farben 409 50 409— Deutſche Bant 287 90 287 50 Celluloſe Koſtheim 236 90 28 20 Disc.⸗Kommandit 177 50 177 10] Küttgerswerken 154 20 154 20 Dresdner Bank 143 20 14510] Tonwaren Wiesloch 91.75 91 70 Reichsbank 145 70 145 70 Wf. Draht. Sangend.— 158 75 Rhein. Kreditbanl 133.20 183.20J Zellſtoff Waldhof 319— 320.— Vrivatdistont 2½% 1 Londoner Effeltenborſe. London, 28. Oktbr.(Telear.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2% Conſols 84 84˙/ Moddersfontein 10˙½ 10ʃ% 3 Reichsanleihe 82½ 825/Premter 9% 90˙6 4 Argentinier 84% 84¾ Randmines 6˙. 7— 4 Italiener 102¼ 102¾ Atchiſon comp. 94%] 95— 4 Japaner 88/% 84Canadian 180½ 179/ 3 Mexikaner 33% 33 ½% Cheſepeake 44— 44— 4 Spanier 935% 93.— Chikago Milwaukee 147— 147½ Ottoman ank 18.— 18— Denvers com. 29— 28%/ Amalgamated 83½% 8257/ Exie 327%/% 32½ Anacondas%% 9˙%Grand TrunkIII pref. 49/ 49½ mio Tinto 6„ brd. 20% 20% Central Mining 15— 15½½ Louisville 113— 112½ Chartered 17½ 17 Miſſouri Kanſas 31˙½ 317/. De Beers 18½ 13¼ Ontario 42¹⁰ 42— Caſtrand 4% 4½½ Southern Paeifie 111½ 111/ Geduld 2% 27½ Union com. 75% 1765 Goldfields 4% 44% Steels eom. 49 49% Jagersfontein%½% 47% Tend.: feſt. *** 1 Mannheimer Eſſeitenboͤrſe vom 28. Oktober.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verlief wiederum äußerſt ſtill. Gefragt blieben Pfälz Bankaktien zu 100,80 Prozent und Aktien der Portland⸗ Zementwerke, Heidelberg zu 1538,20 Prozent. Aktien. Banken. Brief Geld 5 Brief Ge jd Badiſche Bank— 180 Br. Werger, Worms 78.——. — wrbk. Sveyerdo//EE———[Wormſ. r. v. Oertge gl Hank—. 100.80Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. Pfälz. Hyv.⸗Bank—.— 190 50 Trausport Pf. Sp⸗ U. Cob. Landau—.— 140. u. Verſicherung. Rhein. kreditbank 134.— 193 78 B..⸗G. Röſch. Seett. Rhein. Hyp.⸗Bank 193.— Mannh. Dampfſchl. 91.— ee 60.——.— Südd. Bank 110.0%„ gagerbaus—.— 80.50 Eiſenbahnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Marbpahn—=+ 1676, Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 680.— Nordba zn—.— 131.80 Bad. Aſſecurranz 1210 1200 Heilbr. Straßenbahn—.——. Continental. Verſich.—.— 390. Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—.— 400.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie—— 138.— —.5 Dineler'ſche Mſchfbr. 119.——.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.— maillw. Maikammer—.— Ettlinger Spinnerei Bad. Anil.⸗u. Sodafbr 360.—— 2 5 0 8 155 5 346.——.— Chem. Fab. Goldenbg.— 190 Verein chem. Fabriken 295.—— Verein D. Oelfabriken 130.— Weſt..⸗W. Stamm 188.— „„Vorzug 105,50 Brauereien, Bad. Brauere: 2— Hüttenh. Spinnerei 95.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 200.— Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Nähmfbr. Haid u. Nevy—.——.— Eichbaum⸗Braueref 110——.— Koſth. Cell. u. Papterſ. 240— 238 25 Elefbr. Rühl, Worms 85.——.— Mannb. Gum. u. Asb.—.— 142. Ganters Br. Freibg. 104.——.Maſchinenf. Badena—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 190.——.—Oberro. Elektrizitat 2250—. omb. Meſſerſch 50.———.Nähm u. Fahrradf.—.— 181.— udwigsh. uerei—.— 214 Si den.—. 1538 20 Mannh. Aktienblr.— 183—Südd. raßt⸗ Induft 110.——.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr——— Faen Kabelwerfʒe—.— 125.— Br. Sh N. ben 115— 270—Berein Freib. Ziegelw. 135.——.— „Schroͤdl, Heidlbg. r „Schwartz, 8295.— 118. Würzmüble Neuftabt———. Ritter, Schwez.. ellſtoffabr. Waldhof—.— 319. * S. W̃ 7 Speyer—.— 72.— Waghäuſel 189 50 eee**. Telegraphiſche Handelsberichte. Bergwerksgeſellſchaft Hibernia. 805 W. Herne, 28. Okt. Der Brutto⸗Ueberſchuß der Berg⸗ werks⸗Geſellſchaft Hibernia betrug im dritten Quartal 1908: 3 219 489 Mk., 3 245 328 im vorigen Quartal und 4002 273 Mk. im dritten Quartal des Jahre 1907. ** B. Würzburg, 28. Okt. Der Aufſichtsrat Brauhaus Würzburg ſchlägt 8½ Prozent Dividende(wie im Vorjahre) vor. R„ Erleichterung des Auslandsgeschäfts. Breslau, 28. Okt. Zur Erleichterung des Aus- landsgeschäftes der Eisenwerkbetriebe, Walzwerke, Gies⸗ sereien, Maschinenfabriken, führt It.»Bresl. Ztg.« die Oberschlessische Kohlengrube eine Vergütung von 1,50 M. pro Tonne ein. Feierschichten infolge Absatamangel. Ess en, 28. Okt. Die Gutehoffnungshütte legt lt. »Frkf. Etg.æ für die ganze Belegschaft der Zechen wegen Absatzmangel Feierschichten ein. 4 „4 Keine Preisherabsetaung für Schiweiss-Stabeisen. Essen, 28, Okt. Die Vereinigten Schweisseisen- werke beschlossen der»Rheinisch Westf.-Ztg.æ zufolge in ihrer Sitzung vom 26. d. Mts., mit Rücksicht auf die un- verändert hohen Rohmaterialienpreise von einer Preisller- absetzung von Schweiss-Stabeisen Abstand zu nehmen. Das gewöhnliche Schweiss-Stabeisen kostet also 127.50 die Jonne mit Doppelladung-Frachtvergütung bis zur Empfangsstation im engeren Rhein.-Westfälisch. Rayon. Der Beschäftigungsgrad lässt It. Frkf. Ztg. durchweg zu wünschen übrig. Deutsche Triumphfahrradtverhe,.-., Vuruberg-. Nürnberg, 28. Okt. Der Abschluss der deut- schen Triumph-Fahrradwerke,.-., in Nürnberg- Doos für 1907·08 ergibt It. Frkf. Ztg. die Verteilung einer Divi- dende von 10 pCt. im Vorjahre 12 pCt. 5 Rheinicche Stanlꝛwerꝶe. *Meiderich, 28. Okt. Die heutige Generalver- sammlung der Rheinischen Stahlwerke setzte lt. Frkf. Ztgæ die Dividende auf 11 pCt. fest. Meue Insolvenaen. *Berlin, 28. Okt. Die Handelsfirma Kurt Schreyer ist lt. Conf.æ mit Passiven von 600 000. 700 000 Mark zahlungsunfähig. Leipziger Bankfirmen sind beteiligt. Berlin, 28. Okt. Russische Blätter melden It. »Frkf. Ztg.æ das Fallissement der bedeutenden Manufak- turfirma D. J. Jaschisch u. Söhne in Odessa.„„„„„ 97.——.— Fürkische Finanroperatiooͤ.. *KKonstantinopel, 28. Okt. Um dem dringen- den Finanzbedarf der Pforte entgegenzukommen, dürfte auf ihren Wunsch in den nächsten Tagen eine grössere Vorschussvperation perfekt werden. Es handelt sich um 35—40 Millionen Fres. Vorschuss. Dieses s0ll durch Erträgnisse einer neuen Anleihe gedeckt werden, an der sich die Ottomanische und die Deutsche Bank vor- aussichtlich zu gleichen Teilen beteiligen werden. Ft. Louis u. St. Francisco Rail u. Roal. *Newyork, 28. Okt. Die St. Louis und St. Fran- cisco Rail Road erzielte It. Frkf. Ztg. im abgelaufenen Ge- schäftsjahr einen Rohgewinn von M. 35 806 O00 Dollar u. einen Reingewinn von M. 10713 O Dollar, i. V. 13 370 o0 Dollar. 5 ** 875 1 * Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 26. Oktober 1908. Stand der jungen Saaten laut geworden. Auch iſt der Waſſe * + Infolge der außergewöhnlichen Kälte, welche während der aß. 5 gelaufenen Woche geherrſcht hat, ſind eingelne Klagen über, den weiter geſunken und die Rheinfrachtſätze ſind von M. 6½— auf M. 14 bis 15 per Laſt geſtiegen, während die Schiffahrt operhalb Mannheim, ſowohl auf dem Rhein wie auf dem Neckar ganz ein⸗ geſtellt werden mußte. Für die Deckung des füdweſkder eſchen Be⸗ darfs in Getreiden, welches auf dem Waſſerweg bezoſſen werden muß, bildet dieſer Umſtand eine erhebliche Steigerung der Herſtell⸗ ungskoſten. Auf den maßgebenden Handelsplätzen des Welt warktes haben ſich die Stimmungen und Preiſe nach einigen Schtr nkungen kaum verändert. Eine Ausnahme dieſer ruhigeren Tendenz bildet Budapeſt, wo die Preiſe abermals nicht unbeträchtlich er ht worden ſind; offenbar deshalb, weil man dort der friedlichen, Beilegung der im Oſten Europas zu löfenden, politiſchen Fragen ſteptiſch gegen⸗ überſteht Die oben dargelegten Verhältniſſe der Schiffahrt waren ausd in unſerem Berichtsgebiet die Urſache, die Deckung des Bedarfs Hauptſächlich in heimiſchen Brodfrüchten zu bewerkſtelligen, ſo daß die Zufuhven an den württ. und bayer.(getreidemärkten bei ent⸗ ſprechenden Preiſen ſchlanken Abſatz fande n. Heutige Landesproduktenbörſe zeigte Begehr in Weizen, Kernen, Hafer, ſowie in Futtergerſte und Mais, dem ein genügendes Angebot gegenüberſtand 10 8 Wir notieren per 100 ke frachtfren Stuttgart, je nach Qualität u. Lieferzeit: Weizen württemberg. nea M. 21 75—92 50, fränkiſcher 00.00— 00.00, baveriſcher neu M. 22.25—92.75, Rumänier M. 24.50 bis 25.00, Ulka M. 25.00—25.25, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—90.00, Walla⸗Walla M. 00.00.00.00, La Plata M. 25——25 25, Redwinter M. 23.75—24.00, Kalifornier M. 00.00 00.00. Kernen: neu W. 21.75—22.50, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel neu 13.75—14.25. Noggen: württemb. nen M. 17 75—18.50, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Gerſte: württmberg. neu M. 20.50—21.—, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche M. 21.25—22.50, Tauber M. 21.——22. ungariſche M. 22.50—24.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.60—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, württembg. M. 15.25—17.50, ruſſiſcher M. 00.0000.00. 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Anfragen unter Nr. 30584 an die Exvedstion d. Bl. 1315⁰0 Kekauntmachung. Be laubigung von Uuterichriſten betr. Nr. 42505 J. Wir machen dar⸗ auf ammerkſam, daß au Grund des Geſetzes von 11. September 1908(Gee n, Verordnungsblat Seite 507) das Gemeinde⸗Grund⸗ 8 buchamt der Stadt Mannhein im allgeweinen und zwar iu dewſelben Umfaug wie die Groß⸗ herzoglichen Nofariate zur öffent⸗ uchen Beglanbigung von Unter- ürtiten zuſtändig ſind. Die Zu ſtändigkeit des Bürgermeiſſer⸗ amies wird dadurch nicht berübrl. Maunheim, 24. Oktober 1908 Das Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Staib. Hekanntmachung. Verkauf von Altmaterial⸗ Das Altmaterial, zi ka: 4000 kg Bandagen u. Anker⸗ zahnräder(Siemens Mar⸗ tinſtahl) 11000 kg Achſenzahnräder (Stahlguß) 8000 kg alte Schienen(Stahl) 7000 kg altes Eiſen 18 000 kg Bremsklötze ꝛc. (Gußeten) 24 Stück Perronbleche(Eiſen⸗ blech) 10 kg Stahldraht(verzinkt) 5000 kg Drebſpäne(Stahl) 800 kg Kupferdraht 200 kg Rotgußſpäne 100 kg Rotguß 31834 100 kg Aluminiumſchleifſtücke und 20 kg Snatten welches im Straßenbahndepot lagert, ſoll im Wege des öffentlichen Angebots zum Ver⸗ kauf gelangen. Die gung des Materials kann jeder⸗ it während der üblichen Ge⸗ ſchänsſtunden erfolgen. Die diesbezüglichen Bedingüngen ſind bei der Lagerverwaltung des Straßenbahnamts erhält⸗ lich. Angebote ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Ver⸗ kauf von Altmaterial“ ver⸗ ehen, bis ſpäteſtens Donnerstag, 5. Nov. 1908, vormittags 10 uhr beim Straßenbahnamt einzu⸗ ꝛeichen, woſeloſt die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Mannheim, 20. Okt. 1908. Städt. Straßenbahnamt. 2 Zwangsberſteigerung. Nr. 8461. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtteckung ſoll das in Schries. beim belegene, im Grundbuche von Schriesheim Bandss, Heft 20 BV. I1,.⸗Z. 10. zur Zeit der Eintragung des Verſleigerungs⸗ vermerkes auf den Namen der Gebrüder Reinhard, Bau⸗ geichäft, Ouene Handelsgeſell ſchaft in Doſſenheim eingetragene. nachtehend beſchrieben: Grund⸗ ſtück am Samstag, 19. Dezbr. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notartat in Rattanſe zu Schriesheim verneigert werden. Der Verneigerungsvermerk iſt am 10. Oktoler 1908s in das Grundbuch worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück vetrefſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattel. Es ergeht dle Aufforderung. Rechte, ſoweit ſte zur Zeit dei Eintragung des Verſtelgernngs⸗, vermerks aus dem Grundbuch nicht erſtchtlich waren, ſpäteſtens im ee vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feic e des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Bertellung des ſteigerungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Berſte entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Exteilung des Zuſctaßte die Aufhebung oder einſtwerlige Einſtellung des Ver⸗ fahrenß herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteige · rungserlös an die Stelle dez verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden 0 Gunbfiides 8 8 Grundbnch von Schriesheim, Band 34, Heft 20, Beſtands⸗ verzeichnis I. 82583 93 1. Lide. Nr. der Grund⸗ ſtücke m BB. I 10, Lgb.⸗Nr. 2919a, lächeninhali 8 ar 1ç qm Wieſe, genwieſen, Schätzung Mk. 1000 Heidelberg. 26. Oktober 1908. Gr. Notariat Heidelberg y als Vollſtreckungsgericht: Willtbald. 880 Haschenarten for Enfriedigungen elo. Theodor Löhler Te,36 Mannheim del. 80 Drahlmatratzenfabrik Eisen u. Messingbeltstellen. 61485 Zwangs⸗Nerfleigerung. Donnerstag, 29. Okt. 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Plandlokale Q4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 66167 1Klavier, 1 Fahrrad, Büfett, und Verichiedenes. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Jwangs⸗Perſteigerung. Donnerstag, 29. Okt. 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale da⸗ hier gegen bare Zahlung im Vollnreckungswege öffentlich verſteigern: 66166 Neue Leibwäſche. Schütt, Gerichtsvollzieher. Iwangs⸗Verſteigerung. Nr. 6539. Im Wegeder Zwangs⸗ vollſtieckung ſoll das in Schries⸗ heim belegene, im Grundbuche von Schriesheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Na en des Adam Ludwig, Müblenbauer in Schriesheim eingetragene, nachnehend beſchriebene Grund⸗ zück au 81038 Samstag, 31. Oktober 1908, vormittags 9 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Schriesheint verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Augun 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden Die Einſicht der Mitteilungen des Grundpüchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betteſſen⸗ den Na bweiſungen, insbeſo dere der Schätzungsürkunde, in jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ bermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ ift zu machen, widrigenfalls ſie el der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſtanigt und bei der Berteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpru e cbes Gläubigers und den übrigen Nechter nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Nact daben ent Recht haben, wer aufgefor⸗ derk, vor der Exteilung des an ſchlags die Aufhebung oder uſtweilige Einſtellung des Ber⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für echt der Verſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu ve⸗ ernden annid: Grundbuch von Schriesheim; Band 30, Heft 26, Beſtandsvers zei nis L.— Ordn⸗Zahl. 1, Laufende Nr. d. Grundiſücke im BB11, Igr⸗Nr. 12a, Flächenintzalt 1 ar Hofratte mit Gedäulichkeiten eſchätzt zu 18 000 M. An der Hoftaite 3 4 87 qm Hausgarten 1 18 am Auf der Hofraite ſteht: 2) ein sſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller; b) Schweinſtälle mit Abhtritt an a angebaut; iatt 11 8 fnee 4 adſ. Nr. 3808. Heidelberg, 15. Auguſt 1908, Gr. Notariat Iy als Bonftrecungsgericht. Willibald. Stellen Suchen U Junger Mann(21.), der periekt ſtenographieren, fran⸗ öſiſch und engliſch korre⸗ kann ſucht per ſof. Stellung. Off. u. Nr. 39560 an die edition ds. Bl. erb. Z ſebiändige Köchinnen ſuchen Stellung aut 1. Nop. 20223. Thereſtenhaus, Mannheim. Beſſ. 1g Underl. Wö5. ſucht Stelle als Haushälierin einzeln. Herrn. Off. unt. Nr. 30578 an die Expedition d. Bl. „At-bts. Alteste Annoncen-EXpedifion Mannheim Annoncen-Annahme zu Originalpreisen für alle Zeitungen der Welt, F2l.