„ — er uns Juſtinian und Abonnement: 20 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag Mi..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfa. GBadiſche Volkszeitung.) + * 2 adiſche Neueſte Nac Anabltzängige Tageszeitung. (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ Wwreſſe 9„General⸗Anzeiger 9 Maunheim“ 5 1 Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ In ſera te: 5 nahme v. Druckarbeiten 341 Oie Solonel⸗Zeile. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedarton. 877 Auswärtige Inſerate.. 30„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Verlags⸗ 25 7 5 22*— Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 1% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 508. Freitag, 30. Oktober 1908.(Abendblatt.) Die Arbeitsloſigkeit in England. 2 Von unſerm Londoner Korreſpondentn OLondon, 27. Oktober. Die Frage der Arbeitsloſigkeit ſteht wieder einmal im Mittelpunkt der inneren Politik Englands. Seit vielen Jahren iſt die Arbeitsloſigkeit die Begleiterin der Winter⸗ monate: man hat ſich faſt daran gewöhnt, ſie als ein notwen⸗ diges Uebel zu betrachten, und nur wenn ſie beſonders bedroh⸗ liche Formen annahm, raffte man ſich auf, um größere An⸗ ſtrengungen zur Linderung der Not zu machen. Man war es ſeit alter Zeit gewohnt, die Arbeitsloſen der privaten Wohl⸗ tätigkeit zu überlaſſen; zum erſten Male hat ſich die Regierung im Jahre 1905 dazu entſchloſſen, ſich von Staatswegen mit der Frage zu beſchäftigen. Die konſervative Regierung be⸗ fand ſich damals kurz vor ihrem Ende, ſie konnte und wollte nichts anders tun, als proviſoriſche Mittel für den Augenblick anzuwenden. Die liberale Regierung plant umfaſſendere Maßregeln auf geſetzgeberiſchem und adminiſtrativem Gebiet, da aber die Vorbereitungen noch nicht abgeſchloſſen ſind, ſo be⸗ gnügt ſie ſich diesmal auch mit Palliativmitteln. In der nächſten Seſſion ſoll eine Reform des Armenrechts in Angriff genommen werden, und dies dürfte die Baſis für weitere Unternehmungen und Verſuche bilden. Da die Arbeitsloſig⸗ keit in dieſem Jahre früher und ſchärfer eingetreten iſt, als in den letzten Wintern, ſo ſind der Regierung und der liberalen Partei Vorwürfe wegen dieſes abermaligen Aufſchubs gemacht worden. Den Abhilfsmaßregeln der Regierung kann man aber nur gerecht werden, wenn man ſie von ihrem Standpunkt dus beurteilt und für den Augenblick keine großzügigen Re⸗ formen erwartet. Was die Beurteilung der Lage außer⸗ ordentlich erſchwert, iſt der Umſtand, daß es an ausreichendem ſtatiſtiſchen Material fehlt, um den Umfang der Arbeitsloſig⸗ keit deutlich erkennen zu laſſen. Der Arbeiterführer Mr. Keir Hardie behauptete in der geſtrigen Parlamentsverhandlung, daß die Summe der unbeſchäftigten Arbeiter, der gelernten, wie der ungelernten, zwar zweieinviertel Millionen betrüge, und ſich verdreifachte, wenn man ihre Angehörigen hinzurech⸗ nete. Mr. John Burns erklärte dieſe Ziffern von der Miniſter⸗ bank aus für außerordentlich übertrieben. Es iſt wahrſchein⸗ lich, daß der Miniſter recht hat, aber es iſt bedauerlich, daß die Regierung keine Maßregeln ergriffen hat, um verläßlichere Ziffern zu erhalten und ſo eine geeignete Unterlage für die Maßregeln der Regierung zu verſchaffen. Die Verhand⸗ lungen des Unterhauſes, denen man mit großer Spannung entgegengeſehen hatte, waren im Grunde ziemlich unfruchtbar. Das Parlament genoß die Freude an einer brillanten Debatte; die Rededuelle zwiſchen Mr. Burns und Mr. Keir Hardie, zwiſchen Mr. Balfour und Mr. Asquith gehörten zu dem beſten, was in den letzten Seſſionen geleiſtet wurde, aber dieſes perſönliche Intereſſe überwog das ſachliche. Mr. Burns hat ſich von einem urſprünglich ſoziaſdemokratiſchen und dann rodikalen Arbeiterführer zu einem recht konſervativen Miniſter entwickelt. Er vertritt den zweifellos geſunden Standpunkt, daß die Regierung nicht berechtigt ſei, unproduk⸗ tive Arbeitsgelegenheiten zu ſchaffen, um der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern. Das bedeutete letzten Endes den Staatsbankerott. SFFbbbbTbTbbb Feuilleton. Aus Kinkels Gefängnista zen. Ein neues intereſſantes Dokument über die Gefängniszeit Gottfried Kinkels in Spandau veröffentlicht das Nopemberheft der in der Deutſchen Berlagsanſtalt in Stuttgart erſcheinenden „Deutſchen Repue“. Es ſind Aufzeichnungen aus dem Nachlaß des bekannten Kunſthiſtorikers Prof. Ernſt ausm Weerth, der bei Kinkel im Sommer 1848 kunſtgeſchichtliche Vorleſungen gehört hatte und ein begeiſterter Verehrer des Lehrers und Dichters geworden war.„Unvergeßlich bleibt mir,“ ſo erzählt ausim Weerth,„die letzte Vorleſung, die Kinkel am 17. Februar 1849 in dem kleinen japaniſchen Kabinett im Parterre der Hof⸗ gartenſeite der Univerſität, das gleichzeitig dem Pharmazeuten Ernſt Biſchof diente und aus deſſen Medizinalſchrank man ſtets einen aromatiſchen Geruch empfing, über Juſtinians Wunder⸗ bau, die Hagia Sofia, hielt. Es war die Stunde, wo auf den Hilferuf des Oberbürgermeiſters Oppenhoff ein Bataillon 25er zum Schutze der Stadt gegen die von Kinkel geleitete demokratiſche Bewegung einrückte. Wir hörten den Trommelſchlag. Kinkel mußte ſich bewußt ſein, daß er vielleicht an dieſem Abend noch verhaftet würde und ſich ſchwarze Wolken um ſeine Zukunft türmten. Aber ſein Verhalten in dieſer, ſein akademiſches Leben Aſchließenden Stunde bekundete keine Spur von Erregung oder gar Beſorgnis. In klaſſiſcher Ruhe und gedehnter Sprache führte ſeinen Wunderbau in einer ſo hiſtoriſchen, bvertieften und ſo klaren Weiſe vor, als erfülle ihn kein anderer Gedanke, keine andere Anſchauung, als die byzantiniſche des ſiebenten Jahrhunderts. Kinkel verließ ſo gelaſſen und ruhig Quadrum der Univerſität, wie wir, erregt auf die Straße Kürzend, in Jurcht der Dinge, die im Schoß der demokratiſchen ſchaffen werden könnte, das dezentraliſiert und lokaliſiert ge⸗ ſchehen müßte. Dieſe Aufgabe müſſe nicht dem Staat, ſondern den Gemeinden überlaſſen bleiben. Zweifellos hat Mr. Burns in den drei Jahren ſeiner Verwaltung viel getan, um die Tätigkeit der Stadtverwaltungen regulierend zu beeinfluſſen. Man hat in England immer darauf hingewieſen, daß das Staatsbahnſyſtem in Deutſchland den Regierungen ermög⸗ lichte, den Arbeitsmarkt erheblich zu beeinfluſſen, indem eine Reihe von Arbeiten in die Zeiten verminderter induſtrieller Tätigkeit verlegt würden. Ganz dasſelbe predigt Mr. Burns den engliſchen Städten, die bekanntlich auf dem Gebiete des Gemeindeſozialismus einen beträchtlichen Unternehmungs⸗ geiſt bewieſen haben, die aber bisher von einer vorbedachten und planmäßigen Arbeitspolitik wenig ſpüren ließen. Die Verdienſte, die ſich Mr. Burns um die Verwaltung ſeines Reſ⸗ ſorts erworben hat, kamen in der Unterhausdebatte wenig zur Geltung, da er ſich nach alter Gewohnheit auf heftige Polemi⸗ ken mit der Arbeiterpartei verbiß, die es ihrem ehemaligen Parteigenoſſen niemals verziehen hat, daß er in das liberale Lager überging und ſchließlich gar ein Portefeuille annahm. Bei der Beurteilung der Arbeitsloſigkeit darf man nicht vergeſſen, daß ſie wenigſtens zum Teil eine freiwillige iſt. In dem Schiffsbaubezirk des Oſtens haben die Arbeiter ſieben Monate lang geſtreikt und erſt vor kurzem iſt der Friede wieder hergeſtellt worden. In Lancaſhire ſtreiken die Textil⸗ arbeiter ſeit vier Wochen. Wenn tauſende von Arbeitern nicht für zwanzig Schillinge pro Woche arbeiten wollen, weil ſie einen Lohn von einundzwanzig Schillingen haben wollen, ſo iſt das eine Politik von zweifelhafter Weisheit, zumal wenn eine allgemeine Flauheit in der Induſtrie herrſcht. Obendrein treiben die Streiks große Aufträge ins Ausland, und da die Ausſtände von dieſem Umfange ſtets eine ganze Reihe von verwandten Induſtrieen in Mitleidenſchaft ziehen, ſo beein⸗ trächtigen ſie die dauernde Arbeitsgelegenheit im allgemeinen. Dagegen würde auch die Panacee des Schutzzolls wenig aus⸗ richten, die von konſervativer Seite in die Arbeitsloſendebatte hineingebracht wurde. Die wirtſchaftliche Depreſſion hat die ſchutzzöllneriſchen Länder nicht minder ergriffen als die frei⸗ händleriſchen, und wenn auch der Schutzzollgedanke in den Kreiſen engliſcher Induſtrieller Fortſchritte macht, ſo gilt doch die Arbeiterfrage als das ſchwierigſte Problem für die eng⸗ liſche Induſtrie. In dem nordöſtlichen Gebiet der Schiffsbau⸗ induſtrie, die durch einen ſiebenmonagtigen Streik lahmgelegt worden war, hat ſich eine große Reederei zu einem intereſſan⸗ ten ſozialpolitiſchen Experiment entſchloſſen. Die Firma Furneß, Withy u. Co. hat den Arbeitern angeboten, entweder ihre Werke zu kaufen und im eigenen Betriebe ſortzuführen, oder als Partner in das Geſchäft einzutreten. In dieſem Fall ſollten ſich die Arbeiter aber des Rechts begeben zu ſtreiken; andernfalls beabſichtigte die Reederei, ihre Werke zu ſchließen, da unter den gegenwärtigen Verhältniſſen kaum mit Profit gearbeitet werden könne. Eine Enticheidung iſt bisher nicht erfolgt, aber die Delegierten der Arbeiter haben die Annahme des Vorſchlages empfohlen, zunächſt auf ein Jahr, als Ge⸗ ſchäftsteilhaber einzutreten. Dieſe beſonderen Verhältniſſe in der engliſchen Induſtrie, die großen Anſprüche der Arbeiter und die verhältnismäßig geringen Leiſtungen eines beträchtlichen Teils von ihnen, ſpielen notwendig in die Frage dex Arbeitsloſigkeit hinein. Dieſe Dinge können weder auf legislativem noch auf admini⸗ ſtrativem Wege gelöſt werden. Wenn die Regierung nur Pal⸗ liativmittel vorgeſchlagen hat, ſo ſind von der Oppoſition wenigſtens keine beſſeren Vorſchläge gemacht worden. Man muß ſehen, ſich über dieſen Winter hinwegzuhelfen, ſo gut es eben geht, und abwarten, was für Maßregeln größeren Stils die Regierung in der nächſten Seſſion dem Parlament vor⸗ legen wird. politssche Aebersſcht *Manunheim, 30. Oktober 1908. Arbeiter als Geſchworenue. Die„Soziale Praxis“ ſchreibt: Nachdem die langjährige lebhafte Erörterung des Mißſtandes, daß die Arbeiterklaſſe von der Mitwirkung an der Rechtſprechung ausgeſchloſſen war, endlich dahin geführt hat, daß vereinzelt Arbeiter zum Schöffen⸗ und Geſchworenenamt herangezogen werden, tritt ein neues unvorgeſehenes Hindernis dieſer rechtlichen Gleich⸗ ſtellung des Arbeiters mit dem Bürgertum in den Weg Bei der Eröffnung der Schwurgerichtstagung in NMannheim teilte der Vorſitzende mit, daß ſich unter den ausgeloſten Ge⸗ ſchworenen auch ein Arbeiter befunden habe. Dieſer habe aber von ſeinem Amte entbunden werden müſſen, da die Firma, bei der er beſchäftigt ſei, ihm die Entlaſſung angekündigt habe, falls er ſein Amt ausüben wolle. Der Vorſitzende hat die Firma leider nicht genannt, doch dürfte es kein beſſeres Mittel geben, unſozialdenzende Arbeitgeber, die ihren Arbei⸗ tern die Erfüllung ihrer Staatsbürgerpflichten unmöglich machen, zu erziehen, als ihre öffentliche Bloßſtellung. Entwurf über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Der dem Reichstage vorgelegte Entwurf über den Ver⸗ kehr mit Kraftfahrzeugen bringt die Erfüllung einiger vom nationalliberalen Abg. Prinzen zu Schönagich⸗Carolath in der Reichstagsſitzung vom 12. Februar vorgebrachten Wünſche. Viel wird freilich noch auf die Anwendung und die Ausführ⸗ ungsvorſchriften ankommen. Im Paragr. 14 der Vorlage teht, gleichlautend mit dem ſchon vorher der öffentlichen Kritik unterbreiteten Entwurfe, daß die Fahrerlaubnis nur erteilt werden dürfe,„wenn der Nachfuchende ſeine Befähigung dar⸗ getan hat“. Wie der angehende Fahrer ſeine Befähigung, den Fahrdienſt in einer ſeine Mitmenſchen nicht gefährdenden Weiſe auszuüben, beweiſen ſoll, ſteht nicht im Geſetz. Es iſt zum mindeſten zu wünſchen, daß die Landeszentralbehörden, denen nach Paragr. 17 die Ausführuſig überlaſſen bleiben ſoll, dafür ſorgen, daß die Bewerber nicht ſchon nach einigen Rund⸗ fahrten im Hofe eines Polizeigebäudes den Befähigungsſchein erhalten. Prinz zu Schönaich⸗Carolath hatte verlangt, daß der Bewerber ſeine Fähigkeit auf der belebten Straße und im Gelände zeigen müſſe. Eine ſorgfältige Prüfung vor Ertei⸗ lung des Befähigungsſcheines dürfte wertvoller ſein als Stra⸗ fen nach erfolgtem Unglück. Dieſe Strafmaßregeln ſind ver⸗ ſchärft, die Entziehung der Fahrerlaubnis vorgeſehen worden. Die Haftpflicht für Automobilſchäden iſt verſtärkt, aber doch eine Höchſtgrenze geſetzt worden. Der Erſatzpflichtige haftel im ungünſtigſten Falle, d h. bei Tötung mehrerer Menſchen Partei der Bürger Kamm, Gerhards, Hittorf, Herſch, Pappen⸗ heim und Konſorten ſprühten und glühten.“ Als Kinkel dann im Sommer 1850 als Gefangener in Span⸗ dau ſaß und die furchtbarſten Schilderungen ſeiner Quglen durch die Zeitungen gingen, bot Weerth alles auf, das Schickſal des verehrten Mannes zu erleichtern. In einer Audienz bat er den allmächtigen Miniſter Otto von Manteuffel um die Erlaubnis, dem Gefangenen wiſſenſchaftliches Material zur Fortſetzung ſeiner „Kunſtgeſchichte der chriſtlichen Völker“ zuſtellen zu dürfen. Man ſollte ihm wenigſtens die Lektüre von Büchern geſtatten und ihn nicht zu der Arbeit des Spinnens herabwürdigen. Als der Mi⸗ niſter ein Eingreifen ablehnte und auf den vorgeſchriebenen In⸗ ſtanzenweg der Beſchwerdeführung verwies, ſagte Weerth:„Ich glaube nicht, Exzellenz, daß Majeſtät unſer hochſinniger König mit Hilſe der Inquiſition ein Philipp II. ſein will.“„Und ich kein„Alba“,“ fügte Manteuffel energiſch hinzu. Doch auch all die weiteren Anträge des mutigen Studenten bei den zuſtändigen Behörden haten keinen Erfolg, ebenſowenig ein Beſuch bei Bet⸗ tina von Arnim, die einen gewiſſen Einfluß auf den König beſaß. Seine Begegnung mit der Verfaſſerin der mutigen Schrift„Dies Buch gehört dem König“ ſchildert Weerth folgendermaßen:„In einen Salon geführt, aus dem eine offene Tür in ein zweites Ziwmer führte, fragte mich eine Frauenſtimme nach meinem Begehr, den ich ihr in Rede und Gegenrede darlegte. Wir ver⸗ abſchiedeten uns in höflichſter Weiſe, ohne uns geſchen zu haben.“ Einige Bücher durfte Weerth wenigſtens Kinkel zuſchicken, ſo den erſi Band pon Gervinus„Shakeſpeare“ und Rankes„Ge⸗ ſchichte der Reformation“, die dem armen Gefangenen, der täg⸗ lich dreizehn Stunden ſpulen mußte, bei bitterer Kälte kaum eine wollene Jacke erhielt und garnicht ins Freie gelaſſen wurde, eine geiſtige Labſal und Troſt gewährten. Der Student, der ſich in Spandau feſtgeſetzt hatte, um für den einſtigen Lehrer tätig ſein zu können, geriet ſogar ſelbſt in ſchweren Verdacht und wurde von Polizeiſpitzeln beobachtet und ausgehorcht. Kinkels Gattin Jo⸗ hanna dankte Weerth in herzlichen Briefen für ſeine Bemühungen und bat ihn dringend, ſich nicht zu kompromittieren und nichts zu der Befreiung ihres Mannes zu unternehmen, da dies ſeine Dage nur verſchlimmern würde. Unterdeſſen erſtand in Karl Schurz der Mann, der ganz im Stillen die befreiende Tat unternahm. Weerth erzählt zur Vorgeſchichte von Schurz's kühner Rettung einen Vorfall, der die waghalſige Kaltblütigkeit des in Baden zum Tode verurteilten Schurz kennzeichnet. Es war bei der Erſtaufführung des „Propheten“ im Berliner Opernhauſe; die unvergleichliche Pau⸗ line Viardot⸗Garzia ſang die Fides. Die ganze vornehme Ge⸗ ſellſchaft war bei der Aufführung anweſend; auch Weerth ſtand mit vielen anderen Studenten im Parterre und ſah dicht vor ſich im Parkett einen der ſchlimmſten„Demokratenriecher“ und Kinkels erbitterſten Feind Hermann Herſch. Als er aber den Blick zurückwandte, ſah er plötzlich Karl Schurz hinter ſich ſtehen. Der Tollkühne beſand ſich in einer entſetzlichen Gefahr, denn Herſch brauchte nur den Kopf rückwärts zu wenden, um ihn zu erkennen und ihn dann ſicher der Polizei zu überliefern. Es gelang noch, Schurz zu verſtändigen, ſodaß er ganz unbemerkt aus dem Theater verſchwand; er beeilte nun ſein Befreiungswerk ſo ſehr, daß ex in wenigen Tagen mit Kinkel die preußiſche Grenze in Mecklenburg überſchreiten konnte. Während bamals die beiden Revolutionäre kaum dem Tode entflohen, ſollte eine ſpätere Zeit ihr Schickſal ganz anders und günſtiger geſtalten. Kindel wurde Profeſſor in Zürich und kehrte 1876 auf eine Einladung Weerths nach Bonn zurück, wo er als Feſtredner bei dem Winckelmann⸗ Feſte mit Jubel und Auszeichnung begrüßt wurde. Schurz würde in Amerifa ein bedeutender Politiler, General, Geſandier und Herausgeber einer großen Zeitung. Für dieſe Wandlung bietet eine hübſche Illuſtration ein anderer Beitrag der Deutſchen Pe⸗ vue in dem der frühere Reichsbank⸗Präſident Koch eine Erin⸗ nerung an Fürſſt Bismarck mitteilt. Koch war im Jahre 1868 bei dem damaligen Bundeskanzler eingeladen und ſaß hier ———— 2. Seit General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannbeim, 30. Oktober. durch ein Ereignis, bis zu einem Kapitalbetrage von insge⸗ ſamt 150 000 Mk. oder einem Rentenbetrage von insgeſamt 9000., bei Sachbeſchädigung nur bis insgeſamt 10 000 M. Das ſind dieſelben Ziffern wie in dem vordem veröffentlichten Entwurfe, nur daß dort Sachſchaden bloß bis 5000 M. erſatz⸗ pflichtig gemacht worden war. Wider den Fortſchritt im Religionsunterricht, der im Königreich Sachſen von der Lehrerſchaft erſtrebt wird, macht jetzt, wie ja auch nicht anders zu erwarten war, der „rechtgläubige“ Teil der Geiſtlichkeit mit Unterſtützung der Superintendenturen mobil. Den Kirchenvorſtänden des Lan⸗ des ward eine Erklärung zugeſandt, die ſie durch Beſchluß zum Ausdruck ihrer Meinung machen und— jedenfalls um des größeren Effekts willen— einzeln direkt dem Kultusminiſte⸗ rium zuſtellen ſollen. Die Methode iſt die altbewährte: in aller Stille vorbereitet, bezeichnet die Erklärung die Forde⸗ rungen des Sächſiſchen Lehrervereins als„Bruch mit dem Bekenntniſſe unſerer Kirche und dem ſchriftgemäßen Chriſten⸗ tum“, und ſie erwartet beſtimmt,„daß das chriſtliche Haus gegen ſolche unheilvollen Pläne geſchützt, die chriſtliche Schule vor ſolchem Unterrichte bewahrt und die evangeliſch⸗lutheriſche Gemeinde im Glauben ihrer Väter erhalten werde.“ Es wäre ja auch verwunderlich geweſen, wenn dieſer Teil der Geiſtlich⸗ keit in ſeinem alten Kampfe zu neuen, vielleicht ſogar einmal zu ſachlich zutreffenden Gegengründen gegriffen hätte. Er⸗ freulich iſt, daß ſich die liberale Richtung der Geiſtlichkeit ent⸗ ſchieden gegen dieſen Vorſtoß der Orthodoxie wehrt. Ihre Gegenerklärung ſagt:„Man fürchtetohne Grund eine Ge⸗ fahr für den Glauben der evangeliſch⸗lutheriſchen Gemeinde. Wir ſehen in den Forderungen das lebhafte Verlangen der Lehrer, einen auf religiöſe Vertiefung gerichteten und aus Wahrhaftigkeit entſpringenden Unterricht zu erteilen, bei dem die Perſon Jeſu im Mittelpunkt ſteht. Auch erkennen wir ihr Streben, Inhalt und Methode dieſes Unterrichts zu ver⸗ beſſern, als berechtigt an.“ Dieſe Erklärung ſoll denſelben Weg gehen wie die der Gegner der Reform. Man wird an⸗ nehmen dürfen, jedenfalls aber— ſchon im Intereſſe von Reli⸗ gioſttät und Kirche— dringend wünſchen müſſen, daß ſich der neue, der wahrhaft reformatoriſche Geiſt ſtärker erweiſt als die Macht derer, die ſich ihm bremſend entgegenſtemmen. Aus der Gewerbeordnungskommiſſion. In mehrſtündiger Beratung einigte ſich faſt einſtimmig die Gewerbeordnungskommiſſion auf vachſtehende Faſſung eines An⸗ trages Hitze, der im Grundſatz früheren Anregungen und An⸗ trägen namentlich des Frhrn. von Heyl und Trimborn ent⸗ ſpricht. Arbeiterinnen darf für die Tage, an welchen ſie in dem Betriebe die geſetzlich zuläſſige Arbeitszeit hindurch be⸗ ſchäftigt waren, Ar beit zur Verrichtung außerhalb des Betriebs vom Arbeitgeber überhaupt nicht übertragen oder frü Rechnung dritter überwieſen werden. Für die Tage, an welchen die Arbeiterinnen in dem Betriebe kürzere Zeit be⸗ ſchäftigt waren, iſt dieſe Uebertragung oder Ueberweiſung nur in dem Umfange zuläſſig, in welchen Durchſchnittsarbeiter ihre⸗ Art die Arbeit vorausſichtlich in dem Betriebe während des Reſtes der geſetzlich zuläſſigen Arbeitszeit würden beſtehen kön⸗ ten und für Sonn⸗ und Feſttage übehaupt nicht. Bei Zuwider⸗ handlung gegen die Beſtimmungen des Abſatzes 2 kann die zuſtändige Polizeibehörde auf Antrag oder nach An⸗ hörung des zuſtändigen Gewerbeaufſichtsbeamten im Wege der Verfügung für einzelne Betriebe die Uebertragung oder Ueber⸗ weiſung ſolcher Arbeit beſchränken oder von beſonderen Beding⸗ ungen abhängig machen. Vor Erlaß ſolcher Verfügungen iſt(nach Aner Anregung des Abg. Streſemann) den betefligten Arbeitgebern und Arbeitnehmern Gelegenheit zu geben, ſich gutachtlich zu äußern. Gegen die Verfägung der Polizeibehörde iſt dem Gewerbeunternehmer die Beſchwerde an die ßöhere Verwaltungsbehörde zuläſſig, von dieſer eventuell an die Zentralbehörde endgültig. Gemäß den Beſtimmungen der Berner Konvention über Verbot der Nachtarbeit der gewerblichen Arbeiterinnen iſt der Arbeitstag der Arbeiterin um eine Stunde gekürzt und ſind von der Kommiſſion weitergehende Einſchränkungen der Arbeit an Samstagen und zugunſten der arbeitenden Wöchnerin in den letzten Sitzungen beſchloſſen wor⸗ den. Um die Einbuße an täglicher Arbeitszeit wieder auszuglei⸗ chen, ſieht die Regierungsvorlage Ausnahmebeſtimmun⸗ gen für beſondere Verhältniſſe vor. Wegen außergewöhn⸗ kicher Häufung der Arbeit kann hiernach auf Antrag des Arbeitgebers die untere Verwaltungsbehörde die Verlänge⸗ rung der Arbeitszeit um je 2 Ueberſtunden geſtatten, und zwar bis 10 Uhr abends. Einſtimmig beſchließt die Kommiſſion. eine Ausdehnung der Ueberzeit nur bis 9 Uhr zuzulaſſen. Zu lebhaften Erörterungen gab die Beſtimmung des Entwurſs Ver⸗ anlaſſung, wonach innerhalb eines Jahres die Erlaubnis zur Ueberarbeit auf höchſtens 60 Tage erteilt werden ſollte. mit Vollbart“.„Ich hatte den Eindruck eines bedeutenden Mannes. Nach Tiſch klopfte ihm der Kanzler vertraulich auf die Schulter mit der Frage:„Nun, Schurz, wie haben Sie ſich mit dem Juriſten amüſiert?“ Ich bemerkte dann, wie er ſeinen Gaſt in eine längere Unterhaltung zog. Die Anweſenheit Schurz, der ſich aus einem deutſchen Studenten von bewegter Vergangenheit in einen amerikaniſchen Geſandten und General verwandelt hatte, verbreitete ſich inzwiſchen unter den Gäften. Man erzählte ſich, daß gegen ihn noch ein Todesurteil in Preu⸗ ßen ſchwebe, und daß gleichwohl ihm auf ſeine Bitte, mit Rück⸗ ſich auf ſeine kranke Mutter dort, ſelbſt in Berlin der vorüber⸗ gehende Aufenthalt geſtattet worden ſei. Nun ſei er gar zum Bundeskanzler eingeladen! Dies war allerdings bei Graf Bismarck nicht beſonders befremdlich. Denn der„eiſerne“ Kanz⸗ ler liebte es von jeher, mit Perſonen der abweichendſten Rich⸗ tungen und der verſchiedenſten Vergangenheit zu verkehren.“ * Beiträge zur Frauenfrage. 5 Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwschs von 10—11. Kleine Mitteilungen. Aus Heidelberg wird gemeldet: Auf Anregung des Ver⸗ eins für Innere Miſſion und des evang. Frauenbundes wurde hier am 24. Oktober die Gründung eines Heimes für uneheliche Käinder und Mütter nach dem Vorbilde des Leipziger Kinder⸗ heimes beſchloſſen. Die neue Fürſorgeanſtalt ſoll vorausſichtlich mächſtes Früßjahr im Stadtteil Handſchuhsheim eröffnet werden. Sie iſt die erſte Gründung diefer Art in Badem.— Die Zahl der weiblichen Lehrkräfte in Baysrn nimmt in auf⸗ fallender Weiſe zu. So haben ſich an der letzten Anſtellungsprüfung dr Oberbahern 85 wWärnic und 105 weſbliche Lehrkräfte be⸗ neben einem„ziemlich dunkelhaarigen Herrn mittleren Alters Die Vertreter der Induſtrie, namentlich von nationalliberaler Seite(Streſemann, Bahn), machten eindringlich geltend, Jaß in Anbetracht der Kürzung der Tagesarbeit für die Ausnahmefälle — Drängen der Saiſonarbeit und der Hochkonjunktur wenig⸗ ſtens die Möglichkeit einer relativ größeren Zahl von Tagen der Ueberarbeit zugeſtanden werden ſollte. Von ſoziald⸗mokratiſcher Seite ſollte die Zahl gar auf 30 Tage beſchränkt werden. Das Zentrum vertrat den Standpunkt, daß es bei der bisher vom Geſetz vorgeſehenen, nur höchſt ſelten noch ausgenützten Zahl von 40 Ausnahmetagen belaſſen werden möge, das um ſo mehr, als bis jetzt weitergehende Wünſche von ſeiten der Induſtrie kaum zutage getreten ſeien. Die Vorſchläge der Regierung, die Zahl der Ausnahmetage auf 60, ſowie derjenige der Sozialdemolkraten, ſie auf 30 zu normieren, wurden gleicherweiſe abgelehnt. An⸗ nahme fand ſchließlich der Antrag auf Gewährung von höchſtenz 40 Tagen zuläſſiger Ueberarbeit. Arbeitsmarkt und Arbeitsloſigkeit. „Je näher der Winter heranrückt, deſto mehr offenbart es ſich, daß die Induſtrie in faſt allen Gewerben einer ſchweren Zeit entgegengeht. Die„Soz. Rundſchau“ ſchreibt unter der Ueberſchrift„Arbeitsmarkt und Arbeitsloſigkeit“: Das Baugewerbe hat ſchon eine empfindliche Einbuße an Aufträgen und Arbeitsgelegenheit zu verzeichnen. Im An⸗ fang des Jahreis fehlte es zum Teil an Baugeldern, zum großen Teil aber auch an der Neigung angeſichts der Allgemeinlage größere Bauten zu unternehmen. Die Bautätigbeit blieb während des ganzen Sommers verhältnismäßig gering, auch die erwaptete Be⸗ lebung int Herbft blieb faſt gänzlich aus. Zum Teil im Zuſanumen⸗ hang damit litt auch die Holzinduſtrie, wo die Bautiſchler eien infolgedeſſen Mangel an Aufträgen hatken, aber auch die üb⸗ vigen Zweige litten untevr Arbeitsloſigkeit. Noch ſchlechter llauten die Berichte aus der Konfektionsimduſtrie, wo, mit Heeinflußt durch ungünſtige Witberungsverhältniſſe und durch Rückgänge inn Expoxt, durchweg geklagt wird, und wo infolgedeſſen nur um richt gänzlich beſchäftigungslos zu ſein, von den Schroidern Arbeit um jeden Preis übernommen wird. Die Rückwirkung auf die Höhe der Löhne namentlich in der Heimarbeit iſt auch ohne nähere Ausführumgen zu ermeſſen. Geradezu troſtlos iſt die Lage in der Textäbenduſtrie, wo aus allen Teilen, aus Nord⸗ deutſchlauſd und Schleſien ſo gut wie aus Süddeutſchland, gheich⸗ mäßig Klagen über inmmer ſchlechter werdende Konfunktur ein⸗ laufen. Ueberall mußten mit jedem Monate weitergehende Pro⸗ duktionseinſchränkungen ſtathfinden. In Schleſien wurde die Ar⸗ beitsdauer auf 5 und zuletzt auf 4 Tage in der Woche beſchränkt, in Süddeutſchland fand eine Einſchränkung der Produftion um 14 v. H. durch Herabſetzung der Arbeitszeit ſtatt. Die Zahl der Arbeitsloſen ſrächſt mit jeder Woche, zahlreiche Textilarbeiter fuchen in anderen Berufem Beſchäftigung. Für die nächſte Zu⸗ kunfk haben ſich die Ausſichten noch verſchlechtert, weil plötzlich die Baumwolſpreiſe einen Preisſturz erfahren haben, der naturgemäß auch die Preiſe der Fabrikate herabdrückt, während die Abſchlüſſe fibr Roßbaunnvolle zum großen Teil noch zu den früherem hahen Preiſen erfolgt ſind. Aehnliches wic für die genannten Induſtrien gilt auch für die Mehrzahl aller übrigen Gewerbe. Die Folgen dieſer Entwicklung machen ſich in dem immer mehr ſteigenden Angebot an Arbeitskräften bei den Arbeits⸗ nachweiſen und in den wachſenden Arbeitsloſenziffern bei den verſchiedenen Arbeiterorganiſationen geltend. In Berlin ſind bereits zur Linderung der Arbeitsloſigkeit verſchiedene Schritte getan worden, inſofern der Magiſtrat auf Veran⸗ laſſung der Stadtverordnetenverſammlung beſchloſſen hak, ſtädtiſche Arbeiten, für die ſchon Mittel bewilligt ſind, nament⸗ lich Bauten aller Art, ſo ſchnell wie möglich in Angriff zu nehmen. Ferner ſoll von allen Verwaltungsſtellen mitgeteilt werden, welche Arbeitsgelegenheiten während des Winters noch zu beſchaffen find. Endlich ſollen bei Neubedarf an ſtäd⸗ tiſchen Arbeitskräften in erſter Linie die ortsangeſeſſenen Arbeiter Berückſichtigung finden. Deutsches Reich. — n der Konferenz über die Arbeiter⸗ verſicherungsreform) am Dienstag knüpften ſich, wie mitgeteilt wird, längere Auseinanderſetzungen an die von den Berufsgenoſſenſchaften befürchtete Beſeitigung ihres Rechts zur erſten Feſtſetzung der Renten. Im Laufe der Dis⸗ kuſſion entwickelte ſich jedoch mehr und mehr die Ueberzeug⸗ ung, daß auch auf Grundlage der regierungsſeitig geplanten einheitlichen Organiſation des„Unterbaues“ den Anſchau⸗ ungen der Verſicherungsträger weit entgegengekommen werden könne. Der von den Landesverſicherungsanſtalten und Berufsgenoſſenſchaften ausgeſprochene Wunſch, das Verfahren jedenfalls ſo zu geſtalten, daß es dem Verſicherten möglichſt bald zu ſeinem Anſpruche verhelfe, begegnete bei den Ver⸗ tretern der Arbeitnehmer vollkommener Zuſtimmung und iſt, wie der Vorſitzende, Staatsminiſter Dr. v. Bethmann⸗Hollweg fkeiligt unnd in der Probing Schvaben zur 33 männliche gegen 72 weibliche Lehrer.— Nachdem der Magiſtrat von Berlin den Damen die Mögllichkeit gewährt hat, ſich in der ſtädtiſchen Waiſenverwaltung und zum Teil iian der Schulinſpektion ſowie in der Gewerbeinſpektion zu betätigen, ſtellt er ihnen jetzt auch den Wettbewerb um zwei Aſſſtenzarztſtellen an der kürzlich neuerbauten ſtädtiſchen Irrenanſtalt in Buch fvei.— Die höheren Lehr aurſtaltem für Fauen ſind in Rußland dermaßen überfüllb, daß allfährlich eine Reihe von jungen Mädchen und Frauen wegen Platzmamgels zurückgewieſſnn wird. Die Statiſtik beweiſt, daß dieſer Mißſtand ſich fortgeſetzt vergrößert.— Eine in Warſchau ſehr bekannte Opernſängerin, Fräulein Marie Rutlowska, hat dort die gund Uniberſitättsbeſuche berechtigende Reifeprüfumg beſtan⸗ den. Fräulein Rutlowska will ſich dem Studium der Rechte widmen, aber ähren bisherigen Beruf vorläufig beibehalkten.— Anfang Ok⸗ daber hat eine ſengliſche Studentin der Ghemie, Fräulein Gertrude Holland⸗Wren, nach vierjährigem Studium die berühmte Pereira Medaille davongetragen, um die ſich die Chemiker Engbands allfährlich mit vielend Ehrgeiz zu bewerbam pflegen. In Gngland gibt es bereits eine ganze Reihe tüchtiger Chemikerinnen, die ſogar ſchon eine Geſellſchaft weiblicher Chemiker gegründet chaben.— Der erſte weibliche Doktor an der Kopen⸗ hagener Unäverſität, an der beſonders ſtrenge Beſtinnm⸗ ungen für die Doktoranden beſtehen, iſt Frau Ingeborg Gammer⸗ Jenſen, die Frau des an einer Kopenhagener Kommunalſchule wir⸗ kenden Lehrers Jenſen. Sie ervang ſich dafelbſt am 14. Oktober die Würde eines Dr. phil. mit eimer Arbeit über„Die älteſte vorpla⸗ toniſche Atombehre.— Als erſte amtliche Waifenpfle⸗ gerin iſt in Stuttgart Schweſter Martha Oeſterlen von der Berufsarganfſation der Krankenpflegerinnen angeſtellt tworden. Sie hat beſonders die Aufficht von Sänglingen und gefſchrdeten Kindern auszuüben. Das Frauenſtudium an der Straßburger Univerſität. Die Kaiſerliche Verordmung, durch tvelche das Frarenſtudtum au der Kafſer⸗Wilhelme⸗Umwerfftät in Straßturg neu geregelt wird, in ſeinem Schlußworte beſonders hervorhob, für die Geſtal⸗ tung des Entwurfes in erſter Linie maßgebend. —(Somntagsruhe im Handelsgewerbe.) Zu den Reformen, denen die Reichsgewerbeordnung unter⸗ wopfen werden ſoll, gehört auch die Abänderung der Beſtim⸗ mungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Eine Schrift des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes: „Das Recht auf den freien Sonntag im Handelsgewerbe“ bringt hierzu reiches Material. Die Bedürfniſſe der Bevölke⸗ rung im allgemeinen, die Landleute und die Arbeiter als Kon⸗ ſumenten, der Hauſierhandel, der Fremdenverkehr uſw. ſind hier beſprochen. Wie die„Handels⸗Wacht“ weiter berichtet, will der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband am 3. November, am Tage vor der Reichstagseröffnung, in 1000 Städten öffentliche Verſammlungen für die völlige Sonntags⸗ ruhe veranſtalten. (—Gegendie Budgetbewilliger.) Im 1. heſ⸗ ſiſchen Wahlkreis Gießen⸗Grünberg haben Partei⸗ verſammlungen in Gießen, im Buſecker Tal und in Steinberg ſich mit den Beſchlüſſen des Parteitages ſomie mit der Tätig⸗ keit ihres Delegierten einverſtanden erklärt. Die Verſamm⸗ lungen verurteilten die Stellung der ſüddeutſchen Abgeordne⸗ ten in der Budgetfrage, insbeſondere ihre am Schluſſe der Verhandlung abgegebene Erklärung Württembergiſche Politik. Jungliberaler Vertretertag. „Stuttgart, 29. Okt. Der diesjährige Verbandstag des Landesverbandes der Jungliberalen Vereine Württembergs findet am 22. November d. J in GFlingen ſtatt. Aus Stadt und Land. Mannheim, 30. Oktober 1908. s Uebertragen wurde dem Veterinäraſſeſſor Otto Hock in Karlsruhe unter Belaſſung dieſes Titels die Zuchtinſpektoren⸗ Stelle für Unterbaden mit dem Wohnſitz in Heidelberg. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Regierungsbaumeiſter Leopold Eichhorn, zuletzt bei der Bahninſpektion 2 in Frei⸗ burg, auf ſein Anſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſund⸗ heit. gericht Offenburg zum Amtsgericht Raſtatk. ** Verſetzt wurde Aktuar Maximilian Stober beim Land⸗ Prüfung. Nachſtehende 14 Kandidaten, die ſich der zweiten theologiſchen Prüfung in dieſem Spätjahr unterzogen haben, ſind unter die evangeliſchen Pfarrkandidaten auf⸗ genommen worden: Walter Brandl von Sinsheim d. E. Friedr. Karl Deßecker von Harlsruhe, Theodor Faller von Mann⸗ heim, Friedrich Fath von Zaiſenhauſen, Hermann Greiner von Kürnberg, Max Haag von Sindelfingen(Württemberg), Paul Kalchſchmidt von St. Georgen, Otto Maag von Mannheim, Artur Menton von Haſel, Hugo Müller von Bebſtadt, Friedrich Schumann von Meßkirch, Walter Sütterlin von Hornberg. * Bezirksrat. Die Tagesordnung zur geſtrigen Bezirksrats⸗ ſitzung wurde wie folgt erledigt: Genehmigt wurden folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank: des Jof Anton Schätz le i. H. Langſtr. 74, der Chriſt. Heinr. Baier Ehefrau i. H. Bellenſtr. 41, des Fritz Wolz i. H. I 3, 13; folgende Geſuche um Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank: der Adam Volz Ehefrau in H. Grabenſtr. 9, des Joh. Elſishans i. H. Bühler von Seckenheim, Albert Daiber von Eßlingen(Württbg.), B 2, 12. des J. H. Kirchner i. H. Käferthalerſtr. 89; das Ge⸗ ſuch um Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mir Branntweinſchank zum„Eichbaum“ des Theodor Kopp, P5, 9: das Geſuch des Valentin Spatz in Feudenheim um Erlaubnis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft zum„Badiſchen Hof“; die Branntweinſchank: Neckarauerſtraße 149, des Andr. Edinger von Schwetzinger⸗ ſtraße 165 nach Strephanienpromenade 15, des Karl Oskar Kaſt von Käferthalerſtraße 89 nach Langerötterſtr. 50; die Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank der Jakobine Appler Ehefrau von Neckarauerſtr. 89 nach Speckweg 37, des Joh. Münch von Baukantine Benz u. Co. nach Stephanienſtr. 24 lohne Branntweinſchank), des Joh. Georg von Speckweg 30 nach Stollbergſtr. 1 lmit Brannt⸗ weinſchank): das Geſuch des Eugen Konath um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellenvermittlungsbureaus.— Abgeſetzt wurden: das Geſuch des Guiſeppe Zuliani in Neckarau um Erlaubnis zur Verlegung ſeines bisherigen Lokals nach dem neu⸗ errichteten Anbau ſeines Hauſes Ecke Belfort⸗ u. Dammſtr. 43; das Geſuch des Georg Worſter um Erteilung eines Erlaub⸗ iiſt bereits in Straßburg eingetroffen und dürfte in den nächſten Tagen publiziert werden. Hiernach iſt allen denſenigen Frauen, die ſich im Beſitz eines vollgültigen Reifetzeugniſſes einer deutſchen neunklaſſigen Mittelſchule, d. h. eines Gymnaſiums, Realgymma⸗ ſiums oder einer Oberrealſchule befunden, die Immatrikulation ge⸗ ſtattet Nur für ſolche Frauen, die ein ausländiſches greifegeug⸗ nis beſitzen, iſt für die Immatrizulation inſofern eine Ausnahme goſchaffen, als das Zeugnis der Anerkennung des Mirriſteriums ühres deutſchen Heimalſtaates bedarf. Ferner bleibt den Frauen die ſogen. kleine Matrikel, die für Pharmazeuten und Studierende der Zahnheilkunde borgeſchrieben iſt, verſchloſſen, eine Maßregel, die eigentlich eine Durchbrechung des Grundſatzes bedeutet, daß den Frauen, die die gleſchen Vorbedingungen orfüllt haben wie die Männer, auch die gleichen Rechte gewießen ſollten. Weiter unterliegen die Frauen einer anderen Ausnahmebeſtüimmung. Während bislang im Univerſitätsſtatut die Habilitation vom Pri⸗ patdozenten betr. lautete:„Die Fakultäten können wiſſenſchaftlich befähigte„Perſonen“ als Privatdozenten aufnehmen“, heißt es in der neuem Beſtimmung nicht mehn„Perſonen“, ſſondern „Männer“, ſonach iſt den Furmnen bis auf weibeves auch die Zu⸗ laſſung als Privaldozenten noch nicht zugängig. Im übrigen aber bleibt es bezüglich der Zulaſſung von Frauen, die kein Reiffezeugnis beſitzen, als Hoſpitantinnen ganz bei dem alten; auch weiterhin unterliegt es ganz dem perſönlichen Ermeſſen der einzelnen Do⸗ centen, ob ſie Frauen zu ihven Vorleſungen und Uebungen zulaſſen wollen oder nicht. Wir nehmen an, daß es auch nach der Imma⸗ trikulation eines Teiles der Frauen mit den Examing beim alten bleiben wird, daß alſo auch weiterhin noch Frauen, die nicht imma⸗ trikuliert werden konnten, wohl aber als Hoſpibantinnen die ent⸗ ſprechende Zahl von Semeſtern ſtudiert haben, von den Fakuktäten bei entſprechender wiſſenſchaftlicher Leiſtung zum Doktoreramen zugelaſſen werden können; ebenſo hoben wir bisher noch nichts von einer Abänderung der bisherigen Beſtimmung gehört, wonach Frauen auch auf Grund des Studiums als Hoſpitantinnen zum mediziniſchen Staatsexamen zugelaſſen werden können; doch iſt letz⸗ teres jetzt giemmlich gegenſtandslos geworden, da für das madiginiſche Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft ohne des Karl Betzner von N 4, 11 nach e 3 F 5 0 12 * mißgünftigen Blicen ſab die Renierung ihrem energiſchen Tun au, Aber die mutige junge Frau ließ ſich nicht einſchüchtern. 0 mordebe am 6. Juli vorigen Jahres der Poligeichef von Tſehao⸗Hing Mannheim, 30. Oktober. Seueral⸗Anzeiger.(Abendblath. nisſcheines„“; das Baugeſuch des Reinhold Vetter, Schwet⸗ zingerſtraße 16 hier, Beſchwerde gegen eine baupolizeiliche Ver⸗ fügung.— Auf Antrag beruht: das Geſuch um Erlaub⸗ nis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank des Friedrich Botz, N, 2, 2.— Auf Antrag abgeſetzt: das Geſuch der Eliſe Zahn in Mannheim um Erlaubnis zur Verlegung ihrer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank vom Hauſe Tatterſallſtraße 11 nach U 4, 19.— Die Ableitung der Rheinauer Fabrikabwäſſer in den Rhein wurde auf 1 Jahr be⸗ friſtet. * Sonntagsruhe in den Apotheken. Man ſchreibt uns: Ihre diesbezügliche Notiz im Mittagsblatt vom 29. ds. ſtellt, trotzdem ſie als von unterrichteter Stelle lommend hingeſtellt wird, ledig⸗ lich einen Verſuchsballon einiger Apothekergehilfen dar. Die Mannheimer Apothekenbeſitzer denken nicht daran, die Sonntagnachtruhe ein zuführen, die dem Publikum nur unnötige Beläſtigungen verurſacht. Wenn die Apotheken, die doch dem Wohl der Allgemeinheit gewidmete In⸗ ſtitute darſtellen, nur noch in beſchränktem Maße zugänglich ſind, wenn der Kunde, der nachts die Apotheke benötigt, erſt mit Zeit⸗ verluſt an der Tür der geſchloſſenen Apotheke in Erfahrung bringen ſoll, wo er endlich ankommen kann, ſo kann die Apotheke keinen Anſpruch mehr darauf machen, der leidenden Menſchheit ſo zu dienen, wie dieſe es von ihr gewohnt iſt und erwarten darf. Die Apothekenbeſitzer ſind durch Einführung der Sonntag⸗Nach⸗ mittagsruhe der Gehilfenſchaft ſchon weit entgegengekommen und man kann gewiß nicht behaupten, daß im Apothekerfache die Arbeitgeber hinter den ſozialen Beſtrebungen der Gegenwart zu⸗ rückgeblieben ſind. Wenn man inbetracht zieht, daß ein Apothe⸗ kergehilfe von den 7 Abenden der Woche mindeſtens 3, meiſt 4 frei hat und dazu—3 Nachmittage, während ſeine Vorgänger vor 15 Jahren ſich noch mit der Hälfte der freien Zeit und mit 2 des Gehaltes begnügen mußte; wenn man ferner bedenkt, daß diejenigen Apothekenbeſitzer, die nur einen einzigen Gehilfen halten können, in deſſen dienſtfreien Stunden den Dienſt allein zu verſehen haben, während ſie ja zu anderen Stunden auch nicht untätig ſind; wenn man aber namentlich berückſichtigt, daß die Landapotheker, die überhaupt keinen Gehilfen haben, und 23 der Mannheimer Apotheker ſind früher ſolche Landapotheker geweſen, jahraus jahrein an Sonn⸗ und Werktagen ans Geſchäft gefeſſelt ſind— ſo wird man nicht behaupten wollen, daß den Gehilfen Unrecht geſchieht, wenn ihnen die Sonnlagnachtruhe vorenthalten wird. Jeden zweiten Sonntag hat ja jeder Gehilfe ohnedies ganz frei einſchließlich der Nacht. Dieſer Wunſch iſt auch nicht der letzte, den die Herren hegen. So wollen außerdem, daß Hiejenigen Apotheken, die Sonntags geſchloſſen ſind, auch die fol⸗ genden 6 Nächte unzugänglich bleiben. Auch das iſt ſchon irgendwo eingeführt. Und wenn es auch hier erreicht würde, dann wird wohl etwas anderes an die Reihe kommen. *Einen Kurs für Frauen über die körperliche und geiſtige Pflege des vorſchulpflichtigen Kindes veranſtaltet in dieſem Winter der hieſige Dieſterwegverein. Es iſt wohl kaum notwendig, darauf hinzuweiſen, von welch außerordentlicher Wich⸗ tigkeit die richtige Pflege und Behandlung des Kindes in ſeinen erſten Lebensjahren für ſeine ganze weitere Entwickelung iſt. Wer wollte daran zweifeln, wie wichtig in dieſem Alter des kraft⸗ pollſten Wachstums die Frage der richtigen Ernährung, ſowie körperlicher Pflege und Erziehung iſt? Nun wird aber gerade für dieſes Lebensalter noch am wenigſten getan. Alle unſere erziehlichen und hygieniſchen Veranſtaltungen und Beſtrebungen waren bisher dem Schulkinde zugewendet. Und doch iſt es ganz beſonders in der Großſtadt Bedürfnis, aufklärend in Fragen der Erziehung und Pflege des Kindes zu wirken. auch die Erfahrung des Arztes und Pädagogen erkennen, wie dankbar die Mütter ſind für jeden Ratſchlag, wenn er, der Mutter Liebling, zuzute, aus ſachverſtändigem Munde kommt. Der Dieſterwegverein will es ſich deshalb zur Aufgabe machen, eine Art„Mutterſchule“, oder doch die Anfänge zu einer ſolchen, ins Leben zu rufen. Für die Leitung iſt Herr Dr. med. Eugen Neter hier gewonnen. Zur Teilnahme ſind Frauen und Mädchen eingeladen, die als Mutter oder durch ihren Beruf mit der Erziehung und Pflege des Kindes jetzt oder vorausſichtlich ſpäter zu tun haben. Vorerſt ſoll alle 14 Tage eine Zuſammen⸗ kunft ſtattfinden, wobei irgend ein Kapitel über Kindespflege und Erziehung behandelt wird und wobei vor allem auch jeder Teil⸗ nehmerin Gelegenheit geboten werden ſoll, ſich über alles, was das Wohl und die Entwickelung ihrer Lieblinge angeht, auszu⸗ ſprechen und durch Fragen ihren Geſichtskreis zum Nutzen ihrer Kinder ſtändig zu erweitern.— Alles Nähere wird durch In⸗ ſerate in den nächſten Tagen bekannt gegeben. * Die Hauptverſammlung des Vereins badiſcher und pfälzi⸗ ſcher Zeitungsverleger findet am 8. November in Villingen ſtatt. Sie wird ſich u. a. mit folgenden Fragen beſchäftigen: Anzeigen von Heilmitteln, amtliche Verkündigungsblätter und Inſeratenſteuer. ——.——— Staalsexamen das vollſtändige deutſche Reifezeugnis gefordert wird. Nur eine deutſche arma mater, Roſtock, bleibt den Frauen, ſelbſt wenn ſie im Beſitz dieſes Vollzeugniſſes ſind, verſagt; Gie ßen hat unlängſt die Immatrikulation der Frauen zugelaſſen. S. W. K. Schickſale chineſiſcher Frauenrechtlerinnen. Die gewaltige Reformbewegung, die die uralten ſozialen Ord⸗ nungen des Himmliſchen Reiches in ihren Grundfeſten erſchüttert hat, findet ihren ſtärkſten Ausdruck in der Emanzipation der Frau. Die Formen, unter denen dieſe Befreiung des weiblichen Ge⸗ ſchlechts aus den Ketten der Unmündigteit und Sklaverei erfolgt, müſſen um ſo gewaltſamer ſein, als gerade in China die Stellung der Frau bisher kaum menſchenwürdig war und ſie Anſehen und Rechte nur als die Mutter der Söhne, als Trägerin des Ahnen⸗ kultus genoß. Der Anſtoß zu der immer weiter um ſich greifenden Frauenbewegung in China iſt von dem„modernen Konfucius“, dem Begründer der erſten Reform⸗Frauenſchule Kang⸗Heu⸗Wei ausgegangen. Seit er 1891 die Forderung aufſtellte,„daß die beiden Geſchlechter gleiche Rechte genießen müſſen“ ſind ſiebzehn Jahre vergangen, ſiebzehn Jahre heldenmütiger Kämpfe und Opfer von ſeiten der Frauen. Das Schickſal der chineſiſchen Frauen⸗ rechtlerinnen führte in dieſen Sturmfahren, die Albert Mahbon in der„Revue“ erzählt, nicht ſelten in grauſamen Tod und zur Hinrichtung. Eine ſolche Märtyrerin ihrer Ueberzeugung iſt Frau Tſieu⸗King geweſen, die Gattin eines Unterpräfekten, die in Peking Engliſch und Japaniſch gelernt hatte. Sie war ſelbſt die Mutter eines Knaben und eines Mädchens und Erziehungsprobleme lagen ihr hauptſächlich am Herzen. Sie träumte von der Erziehung und JFortbildung aller armen und unglücklichen Menſchen, und da ihr Gatte ſich ihren Beſtrebungen widerſetzte und ſie grauſam mißhandelte, verließ ſie ihr Heim und ihre Kinder, ging nach Tokio und ſtudierte hier mehrere Jahre. Bei ihrer Rückkehr nach China gründete ſte eine halbmonatlich erſcheinende Frauenzeitſchrift, in der ſie die Grundprinzipien der chineſiſchen Frauenemanzipation aufſtellte. Im Jahre 1907 begründete ſie eine höhere Töchterſchule in Sſchao⸗Hing in ihrer Heimatprovinz und machte durch Vorträge auch erwachſene Frauen mit den modernen Ideen bekannt. Mit Da er⸗ füllt ſind. Trotz allem ſcheinbaren Wirrwares eine Ruhe, Uebrigens läßt 2 Seite *Mannheimer Altertumsverein. Der für Montag abend halb 9 Uhr im Hotel National angeſagte Vortrag des Herrn Karl Chriſt über„Ein hiſtoriſcher Gang über die Hochſtraße bei Heidelberg“ mußte wegen eines in der Familie des Redners eingetretenen Trauerfalles bis auf weiteres verſchoben werden. Die hierzu beſonders einge⸗ ladenen Mitglieder des Pfälzerwaldvereins und des Odenwald⸗ klubs ſetzen wir hierdurch von der Verlegung des Vortrages in Kenntnis. * Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abt. Mannheim. Der erſte dieswinterliche Diskutiernachmittag hat letz⸗ ten Mittwoch ſtattgefunden. Als Thema war„Die Berech⸗ tigungen der Mittel⸗ und höheren Schulen“ angeſetzt; ſelbſtver⸗ ſtändlich galt die Beſprechung in erſter Linie der Berufswahl der Frauen. Es waren etwa 20 Damen anweſend, von denen ein großer Teil ſich intenſiv an der Diskuſſion, die zwangloſen Charakter trug, beteiligte. Der Zweck dieſer Diskuſſions⸗Nach⸗ mittage iſt einerſeits der, den Vereinsmitgliedern Gelegenheit zu geben, ſich in kleinerem Kreiſe an ein Diskutieren zu ge⸗ wöhnen und zweitens kann bei derartigen Zuſammenkünften eher wie ſonſt ein Thema ganz gründlich durchgeſprochen werden. Frau Baſſermann gab das einleitende Referat; zu einer überein⸗ ſtimmenden Anſicht iſt die Verſammlung nicht gekommen, wie das bei dieſer Frage ſehr leicht begreiflich iſt. Der Evang. Männer⸗ und Jünglingsverein verauſtaltet am kommenden Sonntag zur Feier des Reformationsfeſtes in ſeinem Lokal U 3, 23 einen Familienabend mit Tee⸗Be⸗ wirtung. Herr Stadtvikar Krapf wird dabei einen Vortrag halten. Muſik, Geſang und ein ſchönes Deklamatorium werde⸗ den Abend verſchönern belfen. Der Beginn iſt auf 8 Uhr abends feſtgeſetzt. Jedermann iſt zu dieſer Feier freundlichſt eingeladen * Die Ausſtellung der mediumiſtiſchen Malereien im Ball⸗ haus. Es gibt eine Menge Leute, die ungläubig den Kopf ſchütteln, wenn man von Medium und Spiritismus ſpricht. Man mag nun darüber denken, wie man will, die Ausſtellung der Zeichnungen einer Frau Wilhelmine Aßmann, die Gattin eines Färbers aus Halle, einer ganz einfachen Frau von etwa 40 Jahren, die nur Volksſchulbildung genoſſen, und die bis vor etwa 4 Jahren nie gezeichnet hat, gehört zu den eigenartigſten Produkten der menſchlichen Tätigkeit, ſodaß es zunächſt gar nicht von Belang iſt, ob dieſe Zeichnungen im Trancezuſtand an⸗ gefertigt werden oder nicht. Man frägt ſich vergeblich nach Vor⸗ bildern, die ſolche Linien und Flächen enthalten, man ſucht ſie in unſeren Erfahrungsſchatz einzuordnen, man denkt an Ur⸗ formen aus dem reichen Kunſtſchatz der natürlichen Gebilde, man hat Erinnerungen an altaſitiſche, japaniſche, perſiſche Flächen⸗ muſter, die weiter nichts wollen, als in angenehmen Verhält⸗ niſſen den Raum füllen, man glaubt Anklänge an die neue Wiener Schule eines Kolo Moſers etc. zu finden, man ſucht, man ſieht, und nirgends iſt ein feſter Punkt der einen Anhalt zur Klaſſifizierung nach irgend einer Richtung geben könnte. Und doch ſpricht eine Art Schönheit zu uns, die uns anzieht und feſſelt, wenn wir uns auch noch ſo ſehr dagegen ſträuben. Es iſt vor allem die Aufteilung der Fläche, wobei merk⸗ würdiger Weiſe eine Hauptlinie vorwiegt, die Diagonale von links oben nach rechts unten. Dann überziehen eine Menge leicht bewegter Linien dieſe Dreiecke, ſie begrenzen ſich zu einer Art pflanzlicher Gebilde, die nun wiederum mit einem Detail reichſter Ornamentik, das ſich jedoch kaum beſchreiben läßt, ge⸗ eine Harmonie der Linien, ſo eigentümlich, ſo unergründlich, daß wir nur immer wieder mit ſeltſamer Freude, mit eigenartigem Genuß ihnen folgen können. Die Gerade kommt ſehr ſelten vor, häufiger kleine Kreiſe, Sterne, aber man merkt ſie kaum, weil ſie ſich außerordentlich geſchickt dem Ganzen unterordnen. Das Weſentliche des Geſamteindrucks iſt aber die Farbe. Mit bunten Oelkreide⸗, mit Paſtellſtiften(jeweils ca. 10—15 verſchie⸗ dene) ſind dieſe Zeichnungen, die eine durchſchnittliche Größe von 50/70 em aufweiſen, gefertigt, wodurch auch die Linie leicht ver⸗ folgt werden kann. Die Farben dieſer Linien miſchen ſich nun zu Klängen, die man nie geſehen und nie gehört, und die außer⸗ halb einer uns bekannten Erfahrungswelt liegen, zu Sym⸗ phonien, die in uns Empfindungen angenehmſter Art hervor⸗ rufen. Man kann auch ſie nicht beſchreiben, man muß ſie ſehen. Wie entſtehen nun dieſe merkwürdiger Blätter, die an ſich ſchon ein Zeugnis unheimlichſter Geduldarbeit darſtellen. Das Me⸗ dium, das tagsüber ſeiner gewohnten Beſchäftigung als Haus⸗ frau und Gattin nachgeht, fühlt des Abends, nicht an jedem Abend den Einfluß einer ſuggeſtiven Kraft, die es allmählich zwingt, ſich ſtark auf eine Tätigkeit zu konzentrieren. Die Außenwelt exiſtiert kaum für das Medium, nur wenige, aber ganz beſtimmte Geräuſche vermögen es zu ſtören. Aus einer ſehr reichhaltigen, ca. 100 Nuancen umfaſſenden Taſel von Farbſtiften ſucht es ſich einige ganz beſtimmte Töne heraus. Nun beginnt es die oben⸗ genannte Diagonale zu ziehen, dann folgen Konturen ſeltſamer DDS———B——...̃ä̃——..— Siu Si⸗Lin den Gouverneur der Provinz Ngan⸗Huei, um ſich der Herrſchaft zu bemächtigen. Sein Plan ſchlug fehl, er wurde gefangen genommen und enthauptet. Nun begann ein ſtrenges Gericht über alle fortſchrittlich Geſinnten und auch Frau Tſieu⸗King wurde verhaftet, vor eine Art Kriegsgericht geſtellt und zum Tode durch Enthauptung verurteilt. Ruhig und würdevoll nahm ſie den Be⸗ ſchluß des Gerichtes auf, bekannte ſich frei und öffentlich zu den Reformbeſtrebungen, für die ſie gewirkt und bat nur, die 400 Dollar, die ſie beſeſſen und die ihr von den Häſchern geraubt worden waren, zurückzufordern und an arme Leute zu verteilen. Ihr letzter Wunſch war, ſich auf dem Schaffott nicht entkleiden zu müſſen, wie es die Strafordnung verlangte, und dieſe Gnade wurde ihr ge⸗ währt. Eine andere Frauenrechtlerin Fräulein Siu Peng⸗Sie, die einzige Tochber eines hohen Beamten, die durch den Tod ihres Vaters in den Beſitz eines großen Vermögens gekommen war, ſetzte eine Sumane von 200 000 Taeèls zur Begründung eines Mädchen⸗ gymmaſiums in ihrer Vaterſtadt aus gab 100 000 Tasls zur Unter⸗ haltung einer pädagogiſchen Zeitſchrift und 50 000 Taels zur Unter⸗ ſtützung von kleineren Mädchenſchulen. Dann ging ſie ſelbſt nach Japan, um dort die Organiſation des Mädchenſchuilumterrichts zu ſtudieren. Eine andere Frau, deren Namen Wu⸗Fang⸗Lan von chineſiſchen Frauen heute mit einer gewiſſen Verehrung aus⸗ geſprochen wird, widerſetzte ſich jedem Verſuch, ihre Füße durch feſtes Einſchnüren der in China traditionellen Verkrüppelung zu überant⸗ worten. Die hochariſtokratiſche Schwiegermutter, die darin ein Verbrechen gegen die Weltordnung ſah, mißhandelte darauf die junge Frau ſo grauſam, gaß ſie ſchließlich ſtarb. Ueber dieſe un⸗ menſchliche Behandlung entſtand eine allgemeine Entrüſtung und der durchaus nicht reformfreundlich geſinnte Vizekönig Tuan⸗Fang ließ der Märthrerin ein Ehrengrab errichten und verfaßte ſelbſt eine feierliche Inſchrift, die die Sanftmut und Seelengröße der Hingeſchiedenen pries. Die böſe Schwiegermukter mußte die Koſten für die Gründung einer neuen Mädchenſchule hergeben, die den Na⸗ men Fang⸗Lan⸗hio⸗tang d. h. Mächenſchule, errichtet zur Erinnerung an Frau Fang⸗Lan, führt. Die Frau und die beiden Töchter des Vicekönigs aber gründeten die„Vereinigung der natürlichen Füße“ die viele Anhängerinnen gefunden bhat und die die Erinnerung an die heroiſche Unglückliche treu aufrecht erhäll. Auf das Drängen dieſer Frauenliga hin hat die Regierung die Verkrüppelung der Füße überhauot verboten. ck. dvon Köln ein Knabe Gebilde, die ſich dann im einzelnen wieder mit den Muſtern füllen. Es wird nichts korrigiert, nichts radiert, jeder St jede Fläche ſitzt ſofort an ſeiner Stelle. Etwa—4 Stunden arbeitet das Medium, um an einem anderen Abend die Zeich⸗ nung, zu deren Vollendung etwa 100 Stunden nötig ſind, gleichen Zuſtande fortzuführen. Intereſſant iſt dabei die von Gatten mitgeteilte Beobachtung, daß ſämtliche für eine Zeichnu zu verwendenden Stifte ſofort beim erſten Male vom Mediu gewählt werden und daß dieſes nicht imſtande ſein ſoll, die Zei nung zu vollenden, falls die Stifte für jedes Blatt nicht jew zuſammengehalten würden. Rätſelhaft bleibt der Vorgang ſeiner Art immerhin, wie man ihn auch erklären mag. Kapazitäten, Pſychologen und Künſtler erſten Ranges haben ſich mit dieſer Frau und ihren Arbeiten beſchäftigt. Man glaubt an ähnliche Zuſtände, wie bei der Traumtänzerin Madeleine, der Urſachen gleichfalls nicht völlig ergründet wurden. Man m dieſe Zeichnungen ganz objektiv, ruhig ſachlich betrachten, fi bedeuten Kunſtleiſtungen eigenartigſter Qualität, Erſcheinungen, gründlicher Forſchung vor uns liegt. Intereſſant und ſeh wert iſt dieſe Ausſtellung auf jeden Fall. Mentor * Marcell Salzer⸗Abend im Kaufmänniſchen Verein. D vom Kaufmänniſchen Verein veranſtaltete Vortragsabende fuhren geſtern eine angenehme Abwechslung durch „Luſtigen Abend“ Marcell Salzers. Es war au der Tat ein luſtiger Abend, denn eine Lachſalve wechſelte andere ab und verſetzte die Zuhörerſchaft in die fröhlichſte Heit⸗ keit. Welch große Anziehungskraft Salzer, der hier in Man heim im Laufe der Jahre übrigens ein guter Bekannter geword iſt, ausübte, konnte man geſtern wieder beobachten. Schon 8 Uhr ſoll, wie uns verſichert wurde, der Saal des Bernhar hofes und die Galerie bis auf den letzten Platz beſetzt geweſe ſein. Auf Tiſchen, Stühlen, ja ſogar auf den Heizkörpern den die Leute; auch die Podinmanfgänge waren von allzu eifr Zuhörern mit Beſchlag belegt. Um 8½ Uhr war auch die derobe mit Zuhöherern angefüllt, ſo daß ein großer Teil man jeglichen Platzes wieder umzukehren gezwungen war. Ma⸗ Salzer, bei ſeinem Erſcheinen lebhaft begrüßt, begann ſofort der Rezitation einiger ſeiner originellen und beim Audikor immer einſchlagenden poetiſchen Anekdoten, mit denen er Lacher ſofort auf ſeiner Seite hatte. Marcell Salzers Poi! ſchlugen ſtets ein und riefen immer große Heiterkeit hervor. D ungekünſtelte Art ſeiner Rezitaljonen, ſowie ſeine ergötzlic Mimik dürften ihn zu einem unſerer beſten Vortragskünſtl ſtempeln. Ein weiterer Hauptfaktor ſeines Vortrages iſt ſei deutliche und lebhafte Ausſprache, durch die trotz des überfüllt⸗ Saales jedes ſeiner Worte ſehr gut zu berſtehen war. Sa J individuelle Vortragsweiſe iſt ungemein feſſelnd, ſeine vorg tragene Sachen und Sächelchen ſind zumteil ſprühende Wit 3. B.„die Anekdoten aus dem Kriege“ oder, Die Verlobung Dieſe Rezitationen boten eine Fülle von geſundem und erfriſche dem Humor, der ſelbſt auf den verbiſſenſten Philiſter anſtecke wirken mußte. Aber auch auf ernſterem Gebiete weiß ſeine Zuhörer zu feſſeln. Wir haben hier„Die Fahrt auf Meere“ im Auge, wo der Vortragende die Seelenkämpfe ſein Schiff durch Zuſammenſtoß mit einem Eisberg am Verſi wähnenden Schiffsmaſchiniſten ſchilderte. Salzer wurde jeder Piece durch lebhaften Applaus ausgezeichnet. Nur raſch gingen ſo den aufmerkſamen Zuhöhrern die Stunden ve über. Einſchließlich einer kurzen Pauſe von 10 Minnten d Salzers Rezitationen bis 104 Ubr, Der berzliche Beifal am Schluſſe ſeines„Luſtigen Abends“ gezollt wurde, u. noch zu einer kleinen Dreingabe, die die Lachmuskeln de hörer wiederum fortwährend in Bewegung hielten und de tragenden ſelbſt warmen und lebhaften Beifall eintrugen. Frau Anna Röchling 7. In tiefe Trauer wurde d milie Röchling in Ludwigshafen durch das in der Nacht Donnerstag erfolgte Ableben von Frau Anna Röchlin Schultz, verſetzt, die im Alter von 78 Jahren das Zeitliche ſegn Mit der Heimgegangenen iſt eine Wohltäterin Ludwigshafen⸗ im edelſten Sinne des Wortes aus dem Leben geſchieden. es galt, Werke der Nächſtenliebe zu vollbringen, ſtand F Anna Röchling an der Spitze. Sie hat vor reichlich 40 Jaß mit Frau Dr. Knaps den Zweigverein des Bayeriſchen lte vereins vom Roten Kreuz ins Leben gerufen, an deſſen ſie ſeitdem ſtand. Als 1870—71 die blutigen Opfer der S felder eintrafen, da hat die edle Frau wahrhaft Großes gele an Aufopferung für die ſchwerverletzten Söhne des Vaterlan Ihr Haus hat ſie ſelbſt zur Krankenpflegeſtation eingerichte der Ueberſchwemmungskataſtrophe war Frau Anng Rö ebenfalls mit an die Spitze des Hilfskomitees getreten Kleinkinderſchule iſt ganz ihre Stiftung, die auch aus Mitteln zum größten Teil unterhalten wird. An höchſte⸗ wurden ihre vielfachen Verdienſte anerkannt und dur leihung einer Reihe von Auszeichnungen gewürdigt; es ſin wohltätigen Dame 5 Orden verliehen worden. Ihre Herzensgſüte, ihr gerader offener Charakter trug ihr bei Kreiſen der Bevölkerung das höchſte Maß von Achtung, und Verehrung ein. Die Trauer um die Heimgegangene iſt allgemeine. e * Eiſenbahnunfall. Im Baßnhofe Friedrichsfe riet heute vormittag ein von Mannheim kommender G durch Nichtbeachtung der Signale auf ein Sackgleis, wo Lokomotive entgleiſte. Verletzungen kamen nicht vor. iſt kein nennenswerter Schaden-oder eine Betriebsſthru getreten. Zur Zeit des Unfalles herrſchte dichter Nebel Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theaternotig. Wie uns die Intendanz noch ſchroibt, be für die morgen Samstag angeſeßtbe Uraufführung der „Der Walzerkönig“ von Ludwig Mendelsſohn die Arrangements Aennie Häns. Nin ſikverein. Im erſten Konzert des hieſigen Muſikvet das Sonntag, den 8. November ſtattfindet, wird„Der derkreuzzug“, muſikaliſche Legende von Ga Pierné aufgeführt. Man ſchreibt uns hierzu u..: Dichtung des verſtorbenen Marcel Schwob, geboren 1867 Chaville, liegt eine im 13. Jahrhundert von Frankreich gehende Bewegung zugrunde, die in der tiefgehenden Er welche die Zeit der Kreuzzüge nachzog und ſelbſt die Kinde erfaßte, ihren Urſprung hatte. Ein Hirtenknabe namens Steph aus dem Dorf Cloies in der Gegend von Vendome an der Lo ſoll nach einem Chroniſten jener Zeit auf Grund einer 2 erſcheinung ſeine Altersgenoſſen zur Tat entfacht und mit ih in großer Schar, die allmählich auf etwa 30 000 angewachſ trotz den Bitten der Eltern, 0 und Burgund ſoll die 10 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Avenoorack.) liches Ende. Der Dichter hat aus dem Stoff eine einheitliche Handlung geſchaffen, die in vier Abſchnitte zerfällt:„Der Auf⸗ bruch“, Auf der Heerſtraße“, Das Meer“, Der Retter in Sturmesnot“, und in trefflichen Weiſe die Stimmung der erregten, bis zum verzückten Janatismus ge⸗ reizten Gemüter und des erlöſenden Unterganges der jugendlichen Schwärmer getroffen. Der„Kinderkreuzzug“ des 1868 in Metz geborenen Komponiſten Pierné wurde 1905 von der Stadt Paris preisgekrönt und erlebte unter Colonne im Winter 1905 die erſte Aufführung. Der durchſchlagende Erfolg veranlaßte Profeſſor Weber in Augsburg, das Werk ins Deutſche zu übertragen. Pierns hat es vortrefflich verſtanden, ſeine Mufik der Handlung ſtimmungsvoll anzupaſſen. Dabei iſt er immer eigenartig in der Erfindung, vornehm, und bewältigt mit verblüffender Knappheit ſeinen Stoff doch in erſchöpfender Weiſe. Die Aufführung ver⸗ langt große Mittel. Ein modernes Orcheſter, vier Soliſten, ge⸗ miſchten Chor, Männerchor und ein Kinderchor, welchem eine ganz beſondere Aufgabe zufällt. Der Verein hat es ſich zur Auf⸗ gabe gemacht, das Werk in möglichſt guter Beſetzung zu geben und iſt darin unterſtützt durch das Entgegenkommen des Herrn Stadtſchulrat Dr. Sickinger, der 250 Schülern der Volksſchule die Mitwirkung unter Führung des Herrn Oberlehrers Hch. Heiß geſtattet. Die Leitung liegt in den bewährten Händen des Herrn Hofkapellmeiſters Hermann Kutzſchbach, der mit ſeiner Schar von 570 Köpfen(Chor, Orcheſter) eine künſtleriſche Wiedergabe erwarten läßt. Eine koſtbare Sammlung alter Muſikinſtrumente iſt dem In⸗ ſtrumenten⸗Muſeum des Brüſſeler Konſervatoriums aus dem Ver⸗ mächtnis von Céſar Snocck zugefallen Snocck beſaß eine koſtbare Sammlung alter Muſikinſtrumente, die ſämtlich in den Nieder⸗ landen bergeſtellt waven; die Kollektion enthält faſt 3000 Nummern Altenbüntliche Orgeln und Klavierzymbeln, ſchöne alte Lauten und Geigen bilden den Hauptbeſtdandteil. Beſonders reich vertreten ſind die mannigfachen Formen der Kniegeigen und Violonccellos. Dieſe für die Geſchichte der Muſikinſtrumente unſchätzbare Sammlung, die bisher nur wenigen Liebhabern zugänglich war, wird nun der Allgemeinheit eine reiche Quelle der Belehrung in dieſem noch ſo wenig erforſchten Zweige der Muſikwiſſenſchaft gewähren. Zu Michelangelos Schaffensprozeß. Die Auffindung des großen Modelltorſos eines Flußgottes in der Akademie zu Florenz hat die Frage nach der Entſtehungsgeſchichte der Arbeiten des Meiſters und insbeſondere der in der Sixtiniſchen Kapelle wieder⸗ um aufgaworfen. Durch diefen Fund erhielt die alte Meinung daß Michellangelo ohne große Modelle ſeine Figuren direkt aus dem Marmor ſchlug, einen Stoß. Jetzt ergreift Dr. Adolf Gott⸗ ſchewski im letztem Monatsheft füür Kunſtwiſſenſchaft das Wort, um die Einordnung jencs Modells ins Werk Miche⸗ kangelos und deſſen Arbeitsweiſe überhaupt zu beleuchten. Er verteidigt das große Tonmodell als das Original und den kleinen. ehenfalls bon ihm entdeckten Bronceguß nach ſeiner Qualität als die Kopie danach. Nach Vaſari befolgte Michelangelo bei der Voll⸗ endung ſeiner Marmorſtatuen zwei Verfahren. Beim erſten geht der Bildhauer von einer Hauptanſicht aus, zeichnet ſie wie für ein Relief auf den Marmorblock und geht allmählich in die Tiefe, bis die volle Rundung erreicht iſt. Dies Verfahren iſt ohne das Vor⸗ handenſein großer Modelle undenkbar, von denen aus die Maße urch Meſſung auf den Block übertragen werden. Das zweile Ver⸗ fahven Michelangelos beſteht darin, daß er aus dem Marmorblock zm dem er ſchon die ganze herauszuhauende Figur völlig fertig er⸗ blickt, ohne Modelle viele Partien bis zur letzten Vollendung Hringt, bevor er ſie miteinander und als Ganzes ausgeglichen hat — ein Verfahren übrigens, das der Künſtler nach Cellinis Ausſage als unzweckmäßig aufgab, und das auch in ſeinen Werken nirgentds erkennbar iſt. Wer ce d de Wodi igrä un i kundlich nachweisbar, daß Michelangelo ſofort in den erſten Skadien der Arbeit große Modelle ſchüf, und zwar in der gleichen Technik Arnd jan ſelben Material, in welchem der Torſo der Akademie aus⸗ geführt iſt. 1524 fertigte Michelangelo, nachdem ſein dahingehender Vorſchlag früher von Kardinal Giulio Medici, dem ſpäteren Papſt Clemens VII., abgelehnt worden krar, Modelle für die Architektur aus Holg und für die Figuren aus Ton in der Größe der Grab⸗ mäler, wobei er ſich nur mit Hilfe eines Handlangers und eines Tiſchlers bediente. Dieſe große Modelle ermöglichten es dann, daß Michelangelo ſich die roheſte Steinarbeit bei der endgültigen Ausführung von den Steinmetzen abnehmen laſſen konnte. Danach band ſich Michelangelo, wenn er zu Meißel und Hammer griff, nicht nur an ein durchgeführtes Modell, ſondern ließ auch bei der Arbeit aus dem Stein alles, was er nicht ſelber machen mußte, von hand⸗ werklichen Kräften ausführen, im Bewußtſein deſſen, daß er der Welt ſchuldig war, ſeine Kraft nur für die ſeines Genies würdige Arbeit zu verbrauchen. Aus dem Großherzogrum. * Schwetzingen, 28. Okt. Geſtern vormittag ſtürzte ein Dienſtmädchen beim Waſchaufhängen von einer Galerie ab und blieb längere Zeit bewußtlos. Im Krankenhaus zeigte es ſich, daß das Mädchen neben Verletzungen am Kopf und an beiden Händen eine ſchwere Gehirnerſchütterung davongetragen hat.— Geſtern Mittag traf Prinz Max von Baden per Antomobil hier ein, nachdem er vorher die beiden Hofgüter In⸗ ſultheimer Hof und Bruchhäuſer Hof, deren Nutznießung nun⸗ mehr an ihn übergegangen iſt, beſichtigt hatte. Prinz Max begab ſich zunächſt auf das Gr. Markgräfl. Rentamt, um Herrn Do⸗ mänenrat Abetz einen Beſuch abzuſtatten und nahm ſodann im „Prinz Karl“ das Mittageſſen ein. Die geplante Fahrt durch den Schloßgarten mußte der vorgeſchrittenen Zeit wegen unter⸗ bleiben. Die Rückfahrt nach Karlsruhe erfolgte ebenfalls per Automobil. * Hockenheim, 28. Okt. Am Samstag nachmittag fiel am hieſigen Schulhausneubau der verheiratete Maurer Johann Stohner vom zweiten Stockwerk in das erſte herab und zog ſich hierbei ſehr ſchwere Verletzungen zu, ſo daß er nach dem Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden mußte. * Heidelberg, 30. Okt. Von den geſtern im Zement⸗ werk Leimen durch Verbrennung verunglückten drei Ar⸗ beiter ſind heute früh der Arbeiter Klenk, ein Familienvater gus St. Ilgen und der ledige Rehberger aus Kirchheim ihren Verletzungen erlegen. Die Verletzungen des dritten Ver⸗ ungkückten, Hartmann aus Schleißheim der ebenfalls Familien⸗ vater iſt, ſind lebensgefährlich. oc. Karlsruhe, 29. Okt. Eine nette Submiſſfons⸗ 5lüte ergab die Vergebung der Anſtreicherarbeiten für die Brücken des neuen Karlsruher Bahnhofes. Das höchſte Angebot betrug 13.955 Mk., das niederſte 2712 Mk., alſo eine Differeng don über 11.000 Mk. Bei den Arbeiten für die Durlacher Eiſenbahn⸗ brücken belief ſich.„Bad. Edszig.“ das Höchſtgebot auf 3960 Mk., bas miederſte auf 1041 Mk. ——— vetztenachrichten und Telegramme. Mainz, 30. Okt. Geſtern Abend fand in der Stodthalle ein Ehrenabſchied für den neuernannten heſſiſchen Geſandten in Berlin, Exzellenz von Gagern, ſtatt, bei der Exzellenz von Gagern der Ehrenbürgerbrief von Mainz überreicht wurde. nun ur⸗ Mannkeim, 30. Oktober. * Stuttgart, 30. Okt. Wie der„Schwäb. Merkur“ von maßgebender Seite erfährt, hat die in Homburg v. d. H. ſtatt⸗ findende Konferenz in Sachen eines deutſchen Staats⸗ bahngüterwagen⸗Verbandes nur vorbereitende Be⸗ deutung. Die Verhandlungen der Regierungen in dieſer An⸗ gelegenheit werden erſt ſpäter ſtattfinden. * München, 29. Okt. Anläßlich ſeines bevorſtehenden Namensfeſtes überwies der Prinzregent dem 1. Feld⸗ artillerieregiment als Zuſtiftung zu einer früheren Stiftung 15000 Mark. Ferner überwies der Prinzregent der Prinzeſſin Ludwig 10000 Mark als Spende für den unter dem Protektorat der Prinzeſſin Ludwig ſtehenden bayeriſchen Frauenverein vom Roten Kreuz. * Bämberg, 30. Okt. Erzbiſchof Dr. von Abert iſt erkrankt und muß, lt.„Frkf. Ztg.“, auf Anraten ärztlicher Autoritäten den Winter in Italien zubringen, wohin er kom⸗ mende Woche abreiſt. *Potsdam, 30. Okt. Heute Vormittag wurden die Re⸗ kruten der Garniſon Potsdam in Gegenwart des Kaiſers vereidigt und zwar nicht wie früher im ſoge⸗ nannten langen Stalle, ſondern im Luſtgarten, bei ſehr ſchönem Wetter. Der Feier wohnten von den Fenſtern des Stadtſchloſſes aus bei: Die Kaiſerin, die Kronprinzeſſin mit ihrem älteſten Söhnchen und die Prinzeſſin Eitel Friedrich. Die jungen Mann⸗ ſchaften ſtanden im Viereck an der ſüdlichen Längsſeite vor dem Denkmal König Friedrichs., wo ein Feldaltar umgeben von Blattpflanzen und militäriſchen Emblemen aufgebaut war. Zu⸗ gegen waren der Kronprinz, Prinz Eitel Friedrich, die Herren des Hauptquartiers mit Generalfeldmarſchall von Hahnke und General⸗Oberſt von Lindequiſt an der Spitze, ſowie die direkten Vorgeſetzten der zu vereidigenden Truppenteile bis hinauf zum kommandierenden General des Gardekorps, General der In⸗ fanterie von Keſſel. Der Kaiſer in der Uniform des 1. Garde⸗ Korps des Garde⸗Regiments zu Fuß traf kurz nach 11 Uhr zu Pferd im Luſtgarten ein, begleitet von Generaloberſt von Pleſſen und ſeinen Adjutanten. Se. Majeſtät ritt die Front der Rekruten ab und hielt dann in der Nähe des Altars, während die Fahnen⸗ kompagnie vom 1. Garde⸗Regiments von der langen Brücke her anrückte. Die Feldzeichen nahmen vor dem Altar Aufſtellung. Es folgtn Anſprachen des evangeliſchen und des katholiſchen Garniſonspfarrers, worauf die Vereidigung vorgenommen wurde. Der Kaiſer hielt hierauf eine Anſprache an die Rekruten. Der Stadtkommandant brachte ein dreifaches Hurra auf den Kaiſer aus, der alsdann militäriſche Meldungen ent⸗ gegennahm. Das Frühſtück nahm der Kaiſer im Regimentshaus es 1. Garde⸗Regiments ein. * Wien, 30. Okt. Dem Kaiſer wird morgen nachmittag bei ſeiner Rückkehr aus Budapeſt ein feſtlicher Empfang bereitet. Oberbürgermeiſter Lueger wird an der Spitze des Gemeinde⸗ rats den Kaiſer am Staatsbahnhof mit einer Anſprache begrüßen. Die Bevölkerung mrd vom Bahnhofe bis nach Schönbrunn Spalier bilden.(FIrkf. Ztg.). London, 29. Okt. Das parlamentariſche Komitee des Kongreſſes der Trade Unions beſchloß heute, eine Abord⸗ nung nach Deutſchland zu entſenden, um über die Kran⸗ kem«⸗ und Inbaliditätsverſicherung und über die von den deutſchen Behörden der Frage der Arbeitsloſigleit gegen⸗ über angetwandten Maßnahmen Unterſuchungen anzuſtellen. Mitteleuropäiſcher Wirtſchaftsverein. * Nürnberg, 30. Okt. Die Vertreter der mitteleuro⸗ päiſchen Wirtſchaftsvereine aus Deutſchland und Oeſterreich Abfertigung zuſammen. die Delegierten namens der Stadt, Kommerzienrat Meyer namens der Handelskammer und Generaldirektor Hering namens des Verbandes bapyeriſcher Induſtrieller. Die Verhandlungen leitete Herr v. Vopelius. Die Annoncen⸗ und Reklameſteuern. Berlin, 30. Okt. Die in dem Abendblatt des Berliner Lokalanzeigers“ vom 29. d. M. veröffentlichten, angeblich zuver⸗ läſſigen Mitteilungen über die Annoncen⸗ und Reklameſteuer beru⸗ hen, wie wir von maßgebender Seite erfahren, in ihren weſent⸗ lichen Teilen auf freier Erfindung, ſowohl hinſichtlich der einzelnen Steuerſätze wie hinſichtlich der angeblich wieder zurückgezogenen 10 Prozent Erhebungs⸗Entſchädigung für die Preſſe, twie auch hinſicht⸗ lich der materiellen Angaben über die Reklameſteuer. Zur Reichsfinanzreform. * Berlin, 30. Okt. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ fährt mit den geſtrigen Veröffentlichungen zur Reichsfinanzreform fort und bringt einen Artikel über Reform des Schulden⸗ weſens. Darin heißt es: Zur Reform der Anleihe⸗Tilgung be⸗ darf es in formeller Hinſicht feſter Grundſätze für Verhinderung der Schulden⸗Vermehrung, für die Schuldentilgung wie materteller Beziehung der Beſeitigung der Urſachen der Schulden⸗Vermehrung durch Herſtellung des Gleichgewichts zwiſchen Bedarf und Deckung. Himſichtlich der neuen Schulden beſtehen ſeit 1901 eine Reihe von Grundſätzen, die in der Denkſchrift zum Roichshaushaltsetat mieder⸗ gelegt ſind. Dieſe Grundſätze müſſen eine noch ſ Färfere Ausbil⸗ dung erfahren. Es wird anzuſtreben ſein, bei den Ausgaben nicht werbender Art keine neuen Poſten der Anleihe zu überweiſen, alſo jedenfalls nicht über die Objekte hinauszugehen, welche die in der Budget⸗Kommiſſion mitgeteilte Zuſammenſtellung aufgerommen hat; ob und wie weit es gelingen wird, auch die dort bezeichneten Ausgaden auf den ordentlichen Etat zu bringen, ſtehe zur Zeit da⸗ hin. Ein weſentbicher Punkt in dem zukünftigen Verhältnis zwi⸗ ſchen Bedarf und Deckung ſei davon abhängig. Ein Haupterforder⸗ nis iſt die Herſtellung eines Gleichgewichts zwiſchen Einnahmen und Ausgaben. Solange es an dieſem fehle, müſſe immer wieder zu neuen Schuldengufnahmen geſchritten werden. Eine Auffſtellung von großen Sätzen kann ihren unabänderkichen Einhalt nicht ge⸗ währleiſten. Hinſichtlich der Schuldentilgung beſtehen erſt ſeit dem Geſetz vom 3. Juni 1906 feſte Normen, während bis zu jener Zeit nur vorübergehend eine Tilgung ſtattfand. Die Beſtimmung von 1906, ausreichende Mittel zur Verfügung zu ſtellen, habe bis jetzt nicht in die Wirklichkeit umgeſetzt werden können. Wähvend dieſe beſonderen Beſtimmungen für die Schulden aufrecht erhalten werden könne, erſcheine es notwendig, eine allgemeine Tilgungsvorſchrift für die Schulden aus der Vergangenheit neu zu regeln. Die bis⸗ her ausgeworfene Mindeſtrate von 98 von 100 twürde die Tilgung dmur in einer ſehr langſamen Gangart mit ſich bringen. Insbeſon⸗ dere mit Rückſicht auf den Kursſtand der Anleihen iſt aber eine ener⸗ giſche Tilgung geboten. Was vor allem dadurch zum Ausdruck kom⸗ men ſoll, daß bei der Tilgung nicht von dem jeweils vorhandenen Schuldkapital ausgegangen wird, ſondern ein für allemal von dem am 30. September vorhandenen Schuldkapital, ſowie daß die durch die bereits erfolgte Tilgung freiwerdenden Zinsbeträge jeweils zur Verſtärkung der Tilgung verwendet werde. Der Entwurf ſieht für die Tilgung eine Mindeſtrale von 1 von 100 vor, für die geſamte be⸗ ſtehende Schuld, mit Ausnahme jener durch Sonderbeträge gere⸗ gelten Anleihen. Bei Durchführung dieſer Beſtimmungen wird es möglich ſein, die vorhandenen Schulden in rund 43 Jahren ab⸗ zutragen und die alsdann freigewordenen Zinsbeträge für andere Reichsztwecke zu verwenden. Anlcihen zu werbenden Zwecken, worunter die außerordentlichen Ausgaben der Reichsdruckerei und der Reichseiſenbahnverwaltung zu verſtehen ſind, follen nach dem Entnurf in 30 Jahren abgetragen werden in Uebereinſtimmung traten heute zu den Beratungen verſchiedener Fragen der Zoll⸗ Oberbürgermeiſter J. Schuh begrüßte bisher vereinzelt durchgeführter großer Sätze. werbender Anlagen ſollen in Zukunft nicht mehr aus Anleihen ge⸗ nommen werden, ſofern es ſich nicht als unumgänglich erxweiſt, eine Jahrestilgung mit 3 Proz., was einer Abtragung in rund 22 Jahren gleichkommt. Zur Durchführung dieſer Grundſätze bedarf es erheblicher Aufwendungen. Der bisher für die Tilgung vorge⸗ ſehene Betrag beläuft ſich auf 27,5 Mill. Mark. Da die Tilgung der gegenwärtigen Schuld mit 1 Proz. erfolgt, macht dieſes eine Jahresſumme von 42,5 Mill. Mark. Nimmt man den Beitrag der für werbende Anlagen in den folgenden Jahren erforderkichen An⸗ leihe⸗Bedarf auf 800—900 Mill. an, die mit 13 Prozent zu tilgen wären, ſo würden bis 1913 12,5 Mill Mark im Durchſchnitt not⸗ wendig ſein. Danach ergiebt ſich im Jahresdurchſchnitt eine Ver⸗ Ausgaben für nicht doppelung der bisherigen Beträge oder eine Mehrausgabe von 27,5 Mill. Mark jährlich. * Hamburg, 30. Okt. Der Zentralausſchuß des Ham⸗ burger Bürgervereins erklärte laut Frkf. Zig. ſich geſtern abend mit großer Entſchiedenheit gegen die Einführung der Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer. Demonſtrierende Schlächtergeſellen. Berlin, 30. Okt. Geſtern abend veranſtalteten etwa 500 Schlächtergeſellen vor der in der Mulackſtraße befind⸗ lichen Schlächterherberge eine Demonſtration, die ſich gegen den daſelbſt wohnenden Sprechmeiſter der Berliner Schlächterinnung Dräbert richtete. die Fenſterſcheiben ein und beſchimpften mehrere Schutzleute, wo bei ſie ſie mit Steinen bewarfen. Die Schutzleute mußten mit blanker Waffe vorgehen. Erſt einer verſtärkten Polizeimann⸗ ſchaft gelang es, die Anſammlung zu zerſtreuen. Fünf Per⸗ ſonen wurden verhaftet. wieviel, iſt bisher nicht feſtgeſtellt. Graf Zeppelin und ſein Luftſchiff. 5 Friedrichshafen, 30. Okt. Der König und dit Königin von Württemberg ſind um 9 Uhr 20 nach Stuttgart Die Demonſtranten warfen zurückgereiſt. Zur Verabſchiedung war auf dem Bahnhof auch unter anderen Graf Zeppelin erſchienen, Landung in Konſtanz verbunden ſein würde⸗ ———ä Die Unterredung des Kaiſers. *Berlin, 30. Okt. Wie die„Inf.“ an unterrichteter Stelle erfährt, hat die vom„Daily Telegraph“ verbreitete Unterredung Kaiſer Wilhelms mit einem engliſchen Diplo⸗ von dem ſich das Königspaar beſonders herzlich verabſchiedete.— Es iſt noch un⸗ gewiß, ob heute ein Aufſtieg ſtattfindet, der eventuell mit einer Ob Perſonen verletzt worden ſind und maten, die nicht für apokryph gehalten wird, vor einer Reihgůe von Wochen ſtattgefunden. Die Kombination, daß Kaiſer Wilhelm bereits bei ſeinem letzten Aufenthalt in England ſich Bekanntlich — 5* Was die Perſönlichkeit anbelangt, mit der der Kaiſer ſich über die be⸗ entſprechend geäußert habe, iſt unzutreffend. weilte der Monarch im vorigen November dort. treffenden Fragen unterhalten haben ſoll, ſo ſind die Ver⸗ mutungen, daß der frühere engliſche Botſchafter in Berlin, Sir Lascelles, hierfür in Betracht kommt, jedenfalls nicht begründet. Ebenſo kann der Botſchafter in Wien hierfür nicht in Frage kommen. Die Veröffentlichung der Unterredung verfolgt jedenfalls nicht den Zweck im gegenwärtigen Augen⸗ blick in die Tagespolitik einzugreifen, ſondern es kann ſich nur darum handeln, daß gewiſſe Irrtümer in politiſcher Be⸗ ziehung, die in England und Deutſchland obwalten, in retroſpektiver Weiſe Aufklärung finden. Hatte die Unterredung nicht den Zweck, in Tagesfragen einzugreiſen, ſo hat die Veröffentlichung doch dieſe Wirkung gehabt. Das engliſche Nationalgefühl iſt gereizt worden. Auf des Kaiſers Liebenswürdigkeiten antwortet England mit Grobheiten.„Es ſieht nicht auf des Kaiſers perſönliche Sympathie für England, die ſchlägt es in den Wind, es ſieht auf des Kaiſers Flotte und den Wettbewerb Deutſchlands auf dem Weltmarkt. Es iſt nicht friedlicher gegen Deutſchland geſinnt geworden, ſondern feindſeliger. Die Erinnerungen an den Burenkrieg haben nicht dazu gedient, die Beziehungen zwiſchen England und dem ruſſiſch⸗franzöſiſchen Zweibund zu lockern, wenn ſie das ſollten. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, Frankrich habe niemals die Abſicht gehabt, Europa zu einer drohenden Maßregel gegen England anzuſtiften. in der Auslandspreſſe allgemein hervorgehoben, daß die an⸗ geblichen Verſuche Frankreichs und Rußlands, während des Burenkrieges gegen England vorzugehen, ohne Be⸗ deutung für die Beurteilung der jetzigen internationalen Lage ſeien. Die ganze Welt wiſſe, wie ſehr die Beziehungen zwiſchen England und Frankreich ſowie zwiſchen England und Rußland ſich geändert haben. Die Enthüllungen über die Vorgänge aus der Zeit des Buren⸗ krieges hätten alſo nur noch geſchichtliches Intereſſe. Für uns haben dieſe Enthüllungen dann noch das Ju⸗ tereſſe einer vergeblichen Reizung des Auslandes, aus der keine andere und für uns günſtigere Konſtellation der Mächte hervorgehen wird. England hat die Rückendeckung Deutſch⸗ lands im Burenkriege dahin, aber will ſich heute nicht zur Dankbarkeit gegen das Deutſchland der ſtarken Flotte und das ſtarken Welthandels zwingen oder erziehen laſſen, der⸗ irrtümliche Hinweis des Kaiſers, Deutſchen England feindlich geſinnt ſei, hat neuen Argwohn geweckt und treibt ſogar Friedensfreunde dazu, weitere Ver⸗ daß die Mehrzahl der ſtärkungen der engliſchen Flotte zu fordern. Es iſt entweder ſehr naiv oder ſehr byzantiniſch, wenn die„Köln. Ztg.““ ſchreibt, der Kaiſer habe die tatſächlichen Verhältniſſe an ihrer empfindlichſten Stelle in aller Offenheit bloßgelegt und die Diplomatie habe ſich danach einzurichten und damit abzu⸗ finden. Wenn immer ſo verfahren werden ſollte. dann möchte wohl niemand mehr deutſcher Diplomat ſein. Abfinden wird ſich die deutſche Diplomatie mit der inopportunen und erfolg⸗ loſen Offenheit, aber ſie findet mehr Ungelegenheiten und intenſivere Gegnerſchaft, woraus wir gegenwärtig keinen Nutzen erſprießen ſehen, es iſt billig, ihr eine unnötige neue Laſt kühl aufzubürden. Abfinden mit der Offenheit wird ſich auch die Diplomatie des Auslandes. Aber ſie wird miß⸗ trauiſcher und feindſeliger ſein. —— Es wird 4 Gerade die Balkanwirren werden nur eine befriedigende und friedliche Löſung finden, wenn die Mächte möglichſt auf einen guten Willen gegen⸗ einander geſtimmt ſind. So greift die Veröffentlichung ſcharf in ſchwebende Tagesfragen ein, nicht zum Nutzen Deutſch⸗ lands und in England, Frankreich und Rußland wird man ihr mit Recht oder mit Unrecht gerne dieſen Zweck zuſprechen. England wird die Verſtimmung, die die Veröffentlichung im weiteren und näheren Ausland hervorrief, auf dem Balkan und bei andern Gelegenheiten für ſich auszunutzen wiſſen FERnnrrnrrrereeeeeeeeeeee „„ eenee %%%%SCCCßTCTCCTTCTCCCCTc0 ̃ͤœ:.¹.!&g ̃ ß ᷑⁵—‚ͤünßnbpbnbnßbßs ÄÄ—— edeinee Tenernn Mannheim, 30. Oktoder. General⸗Anzeiger.(Abendblar. 5 Seite Volkswirtschalft. Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Mannheim⸗Waldhof. Wir entnehmen auswärtigen Blättern, daß aus der Geſell⸗ ng n. ſchaft nahe ſtehenden Bankkreiſen einem Aktionär mitgeteilt wor⸗ 55 den iſt, daß die ſeinerzeit an die Erweiterung und Ver⸗ 5 beſſerung der Betriebe geſetzten Hoffnungen ſich vollkommen er⸗ ot. füllt zu haben ſcheinen, ſodaß, wenn nicht unvorhergeſehene Fälle er⸗ eintreten, mit mindeſtens den gleichen Betriebsreſultaten wie im „5 Vorjahre gerechnet wird. Im Anſchluß an unſere Notiz vom me 29. Oktober möchten wir nicht unterlaſſen, auch dieſer, offenbar und bvon eingeweihter Seite ſtammenden Auffaſſung Ausdruck zu 85„ geben F *** Vereinigte Chemiſche Fabriken zu Leopoldshall,.⸗G. 00 Naech dem uns vorliegenden Geſchäftsbericht erzielte 95 das Unternehmen im Jahre 1907⸗08 nach Abzug der Gehälter ie Proviſionen, Generalunkoſten, Steuern, Wohlfahrtskaſſen uſw. ter in Höhe von M. 288 721 einen Gewinn von M. 244 636. Nach 1 Abſchreibungen von M. 200 000 verbleibt ein Reingewinn 17 von M. 44 636. An Tantiemen an Vorſtand, Gratifikationen an 11 Beamte, ſowie Beiträge zu den Unterſtützungskaſſen ſind Mark ne 35 000 verzeichnet. Inkluſive des Vortrages vom vorigen Jahre er⸗. mtit M. 39 676 bleiben M. 57080 zur Verfügung der General⸗ nd rerſammlung. Beantragt wird, wie ſchon gemeldet, die BVertei⸗ lung einer Dividende von 5 Proz. M. 55 020 auf die Stzmm⸗ prioritätsaktien und den Reſt von M. 2000 auf neue Rechnung bviorzutragen. Bei M. 11 300 400 Aktienkapital, M. 1 061 672 Re⸗ ſerven ſtehen die Anlagen mit M. 10 859 433, Waren(Fabrikate, dit RNohſtoffe, Materialien, Bahnwagen, Pferde u. Wagen) mit M. ut. 1257 314, Effekten mit M. 173 289, Wechſel mit M. 2 970, Kaſſa uch mit M. 2397 zu Buch. Debitoren ſtanden M. 746 188 aus, wäß⸗ eas rxenud Kreditoren M. 387 161 zu fordern hatten. An Wohlfahrts⸗ n. pzwecke werden ausgewieſen: Unterſtützungskaſſe M. 180 000, Pen⸗ ler ſionskaſſe(Garantiefonds) M. 50 000, Dispoſitionsfonds M, 878, zuſ. M. 231 279. *** 95 Bom Kaliſyndikat. Die geſtern in Berlin abgehaltene Verſammlung der Geſell⸗ ter ſchafter des Kaliſyndikats, an welcher ſeitens des preußiſchen ete Staates Hr. Bergrat Scharf und ſeitens des anhaltiſchen Staates lo⸗ Hr. Geheimer Bergrat Lehmer teilnahmen, wurde durch Herrn ihe Oberbergrat Paxmann geleitet. Nach dem Geſchäftsbericht, ſer den Herr Generaldirektor Graeſſner auf Grund des Ergebniſſes ich—der erſten zehn Monate des Geſchäftsjahres erſtattete, hat ſich ich das Geſchäft infolge des ungünſtigen Waſſerſtandes der Flüſſe die und Mangels an Regen ungünſtig für den Abſatz an die Land⸗ 56 wirtſchaft geſtaltet; jedoch ſei zu erhoffen, daß beim Eintritt günſtigerer Witterung das Schlußergebnis des Jahres doch ein 8 Me en das Vorjahr, wenn auch nicht in erheblicher Höhe, leſern de e darauf hingewieſen, daß insbeſondere cht in Deutſchland und ſeinen Nachbargebieten in erſter Linie der cht Abſaß an die Landwirtſchaft gelingt, wogegen das Geſchäft mit Amerika infolge der dort noch immer nicht beendeten Kriſis s und wegen der vom Werk Sollſtedt getätigten Verkäufe immer Ur, noch nicht als befriedigend gelten kann. Die lebhafte Werbe⸗ ge⸗ kttctigkeit in Deutſchland, insbeſondere auch die immer mehr in in, der landwirtſchaftlichen Bevölkerung wachſende Erkenntnis von! 65 der Bedeutung des Kali laſſe erhoffen, daß der Abſatz in Deutſch⸗⸗ land ſich weiter heben werde. Auch wird das Geſchäft mit Amerika 8585 im nächſten Jahre günſtig beurteilt. Nachdem Herr General⸗ direktor Graeßner in ſeinem Vortrag noch die Bedeutung der en. Preſſe und die Notwendigkeit, die weiter am Kalibergbau uit. beteeiligten Kveiſe mit objektiven Berichten über denſelben zu ver⸗ che ſehen, hervorgehoben hatte, wurde dem Aufſichtsrat und dem ht Vorſtand die Anregung gegeben, Mittel und Wege für eine objek⸗ uf tive Berichterſtattung zu finden. nd Nach längerer Beſprechung der vorliegenden Verträge über an die Aufnahme ins Kaliſyndikat wurden die Werke ſen Friedrichshall, Teutonia, Hildeſia, Großherzog zu Wilhelm Eruſt, die Nordhauſer Kaliwerke und bt, Ludwigshall einſtimmig aufgenommen, dagegen wurde der ter ſeinerzeit vom Aufſichtsrat des Syndikats mit der Gewerkſchaft ird Deutſchland vereinbarte Vertrag nunmehr einſtimmig abge⸗ N⸗ lehnt, da die von der genannten Gewerkſchaft verlangten Be⸗ nd⸗ teiligung für zu hoch gehalten wurde. Sehr lebhaft ging es laut 5„Köln..⸗Z1g.“ bei der Erörterung über die bekannten einer⸗ ſeits von Weſteregeln und Genoſſen, andererſeits von Hedwigs⸗ burg und Genoſſen eingebrachten Anträge zu, bei welcher Ge⸗ legenheit allſeitig auf die Notwendigkeit des weiteren Zuſammen⸗ ich ſchluſſes des Kalibergbaues hingewieſen und Stellung gegen neuer⸗ en. dilngs außgetretene Aeußerungen in der Preſſe, die in einem en⸗ mehrjährigen Zuſtand ohne Syndikat das Heil des Kalibergbaues eerblicken, genommen wurde. Der Antrag von Hedwigsburg und ön⸗ Genoſſen ſelbſt wurde abgelehnt, der Antrag von Weſteregeln e aber zurückgezogen. Dabei wurde ausdrücklich feſigeſtellt, daß der hie Paragr. 17 des Syndikatsvertrages, nach welchen den Werken ch⸗ ein Kündigungsrecht beim Auftreten von Wettbewerb zuſteht, bis ur auf weiteres in Kraft bleibt, da ja mit der Gewerkſchaft Deutſch⸗ nd land eine Einigung bisher nicht erzielt worden iſt. Herr Ober⸗ der bergrat Paxmann bemerkte ſchließlich noch, daß nunmehr die Frage der Erneuerung des Kaliſyndikats, nachdem die Aufnahme öbiger ſechs Werke erfolgt iſt, aufgenommen werden könnte. Eine Verhandlung über dieſen Gegenſtand vor der Aufnahme jener Werke habe als nicht zweckmäßig erſchienen. Der Auf⸗ nahme don Teutonia ſoll, wie verlautet, eine lange andauernde Erörterung vorangegangen ſein. Am Geldmarkt waren die Sätze heute unveränderk. Privat⸗ zu, diskontſatz 296 Proz., tägliches Geld circa 2 Proz. ote 5 Geſchäſtsplanänderungen bei Verſicherungsgeſellſchaften. Das Raiſerliche Aufſichtsamt hat folgende Geſchäftsplanänderungen ge⸗ nehmigt: der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Ge⸗ Malellſchaft in Mannheim die Aufnahme des Betriebs der Haftpflichtvorſorgeverſicherung, der Albingia, Vor⸗ ſicherungsaktiengeſellſchaft in Hamburg die Ausdehnung des Be⸗ triebs der Fenerverſicherung auf die Niederlande, der Allignz, Verſicherungsaktiengeſellſchaft in Berlin die Ausdehnung des Be⸗ triebs ber Feuerverſicherung auf Norwegen und der Deutſchen Zebensperſicherungsbank Arminia in München die Ausdehnung des Geſchäftsbetrieds auf Oeſterreich, Holland und die Schweiß. Bei der.⸗G. für Bürſteninduſtrie vorm. Roegner, Strie⸗ gau, Dukas, Freiburg i. B. in Striegan hat ab Oktober 1907 der Abſatz der Fabrikate ſowohl im Inlande als nach dem Ausland: nachgelaſſen. Nach Abſchreibungen von M. 55 978 li. B. Mark 60 778) verbleibt ein Reingewinn von M. 218 773(Marl 251 2000, woraus M. 20 000(M. 30 000) anf Delkrederekonto überſchrieben 9 Prozent(10 Prozent) Dividende verteilt und E. Heig eat, S 4cc) vorgetragen werbe Perfſonalſen. Maſchinen⸗ und Armaturfobrik vorm. Klein, Schanzlin u. Becker in Frankenthal wurde Geſamtprokura er⸗ teilt.— Die Frankenthaler Keſſebhſchmiede und [Maſchinenfabrik Kühnle, Kopp u. Kauſch.⸗G. erteilte dem Kaufmann Rudolf Krepp Prokura. .⸗G. Baroper Maſchinenban, Dortmund. Die Generalder⸗ ſammlung genehmigte die Tagesordnung, ebenſo 6 Prozent Divi⸗ dende für die Prioritätsaktien. Der ausſcheidende Aufſichtsrat wurde wiedergewählt, neu Geh. Kommerzienrat Kamp⸗Berlin. Der Vorſitzende Kommerzienrat Müſer, ſprach die Genugtuung aus, daß die alten Sͤünden aus den Lieferungsverträgen endlich überwunden und eine flüſſige Bilanz mit guten Reſerven ge⸗ ſchaffen ſei. Deutſche Teerproduktenvereinigung G. m. b.., Berlin. In den Aufſichtsrat ſind anſtelle von Bergaſſeſſor Winkhaus in Alteneſſen, Bergwerksdirektor Dr. jur. Haßlacher in Rheinelbe (Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft) und anſtelle von Prof. Dr. Kraemer, Direktor Nothmann in Berlin(Oberſchleſiſche Koks⸗ werke und Chemiſche Fabriken.-.) gewählt worden. Der Verband Süddeutſcher Manufakturwaren⸗Geſchäfte E. G. m. b. H. hielt am 23. d. M. in Tübingen ſeine 21. General⸗ verſammlung ab. Die Verſammlung wurde in Anweſenheit von zirka 34 der Genoſſen eröffnet. Der Vorſitzende, Herr Julius Klein⸗Tübingen, erſtattete Bericht über das verfloſſene halbe Jahr. Die vorgelegte Bilanz wurde genehmigt und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Es wurde beſchloſſen, mit neuen Abſchlüſſen noch zu warten und nur das allernötigſte zu kaufen. Die Ver⸗ handlungen, die zirka 4 Stundes dauerten, waren für die Mit⸗ glieder von großem Intereſſe und nahsten einen guten Verlauf. Vereinigung der Eiſenhändler Weſtdeutſchlands. Der Bei⸗ tritt der bisher im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk allein noch außenſtehenden Eiſenhändler in Dortmund zu dieſer Vereini⸗ gung wird vorausſichtlich in einer demnächſt ſtattfindenden Ver⸗ ſammlung der Dortmunder Eiſenhändler erfolgen. Kohlenſyndikat und Städteverwaltung. Das rückſichtsloſe Vorgehen des Kohlenſyndikats hat wie in vielen deutſchen Städten ſo auch in Darmſtadt große Entrüſtung herporgerufen, da die ſtädtiſchen Betriebe als Erwerbsgeſellſchaften durch dieſe Preistreibereien außerordentlich benachteiligt ſind. Die hieſige Bürgermeiſterei hat nunmehr Material geſammelt, welches Oberbürgermeiſter Morneweg auf der Sitzung des deutſchen Städtetages in Berlin im Rathauſe unter Leitung des Oberbürgermeiſters Kirſchner vorgelegt hat. Aufgrund dieſes Materials wurde die Bürgermeiſterei Darmſtadt mit der Aus⸗ arbeitung von Vorſchlägen beauftragt, über welche der Vorſtand ſich demnächſt ſchlüſſig mahen wird. Als mißſtändig wird beſon⸗ ders erachtet, die Abhängigkeit der Städte von den Syndikaten mit Rückſicht auf die Qualität der Kohlen, ihren Preis und der Lieferfriſt. 5 *** 5* Telegraphiſche Haudelsberichte. Neues vom Dividendenmarkt. *Zweibrücken, 30. Okt. Der Aufſichtsrat der Park⸗ Frauerei Zweibrücken⸗Pirmaſens.⸗G., beantragt laut„Frankf. Zeitung“ die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent wie im Vorjahre in Vorſchlag zu bringen. München, 30. Okt. In der heutigen Generalverſamm⸗ lung der bayeriſchen Diskonto⸗ und Wechſelbank.⸗G., Nürn⸗ berg, wurde laut„Frkf. 31g.“ die Dividende mit 5 Prozent wie im Vorjahre genehmigt. unes r. wird laut„Frkf. Zig.“ eine Dividende von 6 Prozent verteilen. * Nürnberg, 30. Okt. Bei der Nürnberger Sodafabrik wird laut„Frkf. Ztg.“ eine Didende von 6 Prozent lim Vor⸗ jahre 4 Prozent) verteilt. *Vierſen, 30. Okt. Die Aktienbrauerei Vierſen ſchlägt laut„Frkf. Ztg.“ die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. vor. Generalverſammlung des Eſchweiler Bergwerksvereins. * Köln, 30. Okt. In der heuligen Generalverſamm⸗ lung des Eſchweiler Bergwerksvereins war ein Aktienkapital von 12 882 800 M. mit 42 943 Stimmen durch 26 Aktionäre vertreten. Die Generalverſammlung genehmigte die Bilanz pro 1907/08. Es wurde beſchloſſen, eine Dividende von 12 Prozent, zahlbar am 2. November ds. Is., zur Verteilung zu bringen. Dem Vorſtand des Aufſichtsrates wurde Entlaſtung erteilt. Dem Arbeiterunterſtützungs⸗ und Beamtenpenſions⸗Fonds wurden 30 000 M. überwieſen. Die nach der Reihenfolge ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder: Hpt. a. D. Karl von Hinckeldey, Naumburg und Juſtizrat Wilhelm Oslender⸗Aachen, wurden auf 5 Jahre wieder⸗ gewählt. In die Kommiſſion für die Prüfung der Bilanz für das Geſchäftsjahr 1908/09 ſind die Herren C. Eſſingh⸗Bonn und Rittergutsbeſitzer C. Merken⸗Coſſenplatt wieder und an⸗ ſtelle des verſtorbenen Geheimen Juſtizrats Reiners, Freiherr von Maltzahn in Halle a. S. neu gewählt worden. Ferner wurde noch mitgeteilt, daß im erſten Viertel des neuen Ge⸗ ſchäftsjahres abzüglich aller Verwaltungskoſten Mark 1772 339,66 gegen M. 2 296 843,99 pro 1907/08 oder M. 524 503,83 weniger erzielt worden ſind, wobei aber zu berückichtigen iſt, daß das betreffende Vergleichsquartal das beſte des Vorjahres geweſen iſt. Außerdem könne der Vor⸗ ſtand mitteilen, daß nunmehr eine Beſſerung in den Arbeits⸗ verhältniſſen eingetreten iſt und daß ſich bereits im laufenden Semeſter die zu erwartenden Erfolge der Neueinrichtungen geltend machen. Verband Deutſcher Detailgeſchäfte der Tertilbranche * Hamburg, 30. Okt. Der Verband Deutſcher Detail⸗ geſchäfte der Textilbranche verbreitet, kt.„Frkf. Ztig.“ folgende Mitteilung: Die Generalverſammlung des Tricotagen⸗Fabriken⸗ Verbandes hat die mit den Delegierten der Abnehmer auf der Grundlage der Einheitskonditionen des Verbandes der Detajliſten vor einiger Zeit getroffene Vereinbarung abgelehnt. Dadurch wird eine Kampfſtellung der Abnehmer unvermeiblich. Der Detailiſtenverband der Textilbranche hat ſofort eine Ver⸗ ſamlung der beireffenden Abnehmer einberufen, um geeignete Maßnahmen in die Wege zu leiten. Zahlungseinſtellung. *Wien, 30. Okt. Die Firma Heinrich Friedrich Wurſt in Freudenthal(Oſterreichiſch Schleſien) hat nach der„Neuen Freien Preſſe“ ihre Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt ein Moratorium nach. Die Paſſiben betragen über 400 000 Kronen. Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. DLondon, 30. Okt. Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadelphia vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt ſind die Platz⸗ und Terminkäufe von Eiſen und Stahl bereits ſtark geſtiegen. Das Geſchäft iſt in daſiſchen Materiaſien be⸗ fonders lebhaft. Gießereien auf prompte Lieferung derhielten Dem Oberingenieur Wilhelm Seißz bei der „Okt. Die Braueret Lotenz Streiter 2˙% Conſols 84¾ 84/ Moddersfontein 3 Reichsanleihe 83— 83—Premier 4 Argentmier 85— 85—Randmines 4 Italiener 102¾ 103 Atchiſon comp. 4 Japaner 84½¼ 84%/% Canadian 3 Mexikaner 33% 33%½ Cheſepeake 4 Spanier 936/% 93%% Chikago Milwaukee Ottontan ank 18/½ 18½¼ Denvers com. Amalgamated 81%8 82%% Erie Angcondas 9½% 9½ Grand TrunkIII pref klo Tinto 70— 70˙„ ord. Central Mining 15½ 15˙½% Lou sville Chartered 17— 17—Meaſſouri Kanſas De Beers 18/ 137/ Intario 42.— Caſtrand 4% 4% Soutbern Pacific 110/ Geduld 2 2˙½/ Union com. 175² Goldftelds 4/% 4½% Steels eom. 49%/% Jagersfonteln 4% 4½] Tend.: feſt. Berliner Produftenboͤrſe. Berlin, 39. Oktober.(Telegramm.)(Produktenbö Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. ſich weiter inaktiv. Dagegen herrſcht für November⸗ und De. zemberlieferungen für Jahresanfang lebhafte Nachfrage bei günſtigen Ausſichten. Die Dispoſitionen ſind allgemein freundd“ lich. Die Nachfrage für billiges Eiſen iſt fortgeſetzt ſchleppend. 8 Schmiedeiſen iſt beſſer gefragt und im Grundton entſchieden beſſer. Die Nachfrage für fertige Ware und Stahl hat ſich im ganzen gebeſſert, wenngleich ſtellenweiſe angeſichts der Wahß, Reſerve beobachtet wir“ ** Berliner Effektenborſe. [Brivattelegramm des General⸗Anzeiger) Berlin, 30. Okt.(Fondsbörse.) Unter dem Ein- flusse der guten Haltung der Auslandsbörsen, namentlich Newyorks, eröffnete die Börse bei meist gut behaupteten, teilweise etwas besseren KRursen in ziemlich fester Stim- mung, zumal, da die über die Balkankrisis vorliegenden Nachrichten eine günstigere Beurteilung der politischen Lage veranlassten. Das Geschäft zeigte aber nirgends irgend welche Regsamkeit. Nur amerikanische Bahnen- werte begegneten einiger Geschäftslust und Bevorzugun- gen von Baltimore. Ferner konnten Orientbahnen ihren Kursstand um o,85 pCt. erhöhen, auch Prinz Heinrich- Bahnen gewannen etwas. Lombarden o, 10 pCt. niedriger. Bankaktien erfuhren bei geringem Umsatz nicht nennens- werte Veränderungen. Auf dem Montanmarkte überwogen kleinere Abschwächungen; namentlich wurden davon Rheinstahl und Laurahütte betroffen; dagegen erholten sich Harpener um 4 pCt. Renten lagen sehr still bei un- veränderten Kursen. Elektrizitätsaktien litten unter Realisierungen. Schiffahrtsaktien behauptet. Der Iron Monger Bericht, der einewesentliche Besserung auf dem amerikanischen Eisenmarkt erkennen lässt, trug dazu bei, den Montanmarkt widerstandsfähig zu machen. I späteren Verlaufe gewannen Orientbahnen weiter 1 pOC. Ferner zogen österreichische Staatsbahn und öster- reichische Kreditaktien im Einklang mit Wien an, wäh⸗ rend sonst der Kursstand keine Veränderung erfuhr. Geld über Ultimo 3½ pCt. Die Geschäftsiust führte in der zweiten Börsenstunde auf dem Montanmarkte teilweise zu leichten Abrröckelungen. Die Steigerung der Orientbahn- aktien wurde auf Käufe für Wiener Reehnung zurück⸗ geführt. Der Verkehr blieb im allgemeinen äusserst still. Berlin, 39. Oktober.(Schiußkurſe.) 22 49% Reichsanl. 101 30 10130] Ruſſenbank 130 60 130.60 378% Reichsanl. 94.— 94.10 Schaaffh. Bankv. 133.10 133.— 30% Reichsanleihe.80 8470 taatsbahn—.— 147.10 4% CGonſols 101.30 101 25 Lombarden—.— 22 37%⁰ 94.— 94.10 Baltimore u. Ohio 0 30% 5 84 75 84 60 Canada Pacifte 174 90 174 50 %% Bad. v. 1901 100 50 100.50 Hamburg Packet 105 90 105 50 4%„„ 1908 101.40 10½5 Nordd. Lloys 8110 84.10 3%„ conv. 98 50 98 50 Bochumer 219.— 219 70 373„ 1902/07 92 60 92.75 Deutſch⸗FHuxembg. 143 146 35% Bauern 93 20 83.40 Dortmunder 56 50 56 80 37 oſ Heſſen 91.80 82 Gelſenkirchner 185.20 185 40 30% Heſſen 82 50 82.60 Harpener 190 5 191 80 30ʃ% Sachſen 84.— 84.70 Laurahütte 197 20 198.50 47 5— 1905 91.— 91.— Phönix 174.90 175— 4% Aaliener—— 104.— Weſteregeln 179.— 4% Raff. Anl. 1902 82 75 82 90 Allg. Elektr.⸗Geſ. 400 ae 84.25, 84 20 Anilin Treptow Deſter, K ebitaktien 198 70 199 20 Brown Boverit Berl. Handels⸗Geſ. 165 40 165 50 Chem. Albert Darmſtädter Bank 126. 126.— D. Steinzeugwerke Deutich⸗Aſiat. Bank 136 60 136 50 Elberf. Farben Deutſche Bank 237.50 238—Celluloſe Koſtheim Dise aKommandit 177.— 177 20 Nüttgerswerken 154— 154.— Dresdner Bank 145 10 145 20 Tonwaren Wiesloch 91.10 91 20 Reichsbank 146 70 146 70 Wt. Draht. Langend. 17125 17123 Rhein. Kredithank 183 20 138.20 Zellſtoff Waldhof 521— 5 Privatdiskont 2¾%; W. Berlin, 30 Oktober,(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 198 70 199 10 Staalsbahn Diskonto Komm. 177.— 177.10 Lombarden Londoner Effektenboͤrſe. London, 30, Oktbr.(Telear.) Anfangskurſe der Eiſeltenbörſ 29 80. Weizen per Okt. 203.25 905 75 Mais per Dezbr. 159 75 159.— „Dezbr 205— 204 50„ Mat 149.— 149 „ Mati..— 209 25—— Roggen per Oit.—.——.— fübl per Okt. 65 20 65 „ Dezbr 175 05 174.—-„Dezb. 5 „ Mai 182 25 18.75 Ma Hafer per Dezbr. 164 75 164 50 Spiritus 70er loco „Mai 1566 75 106,50 Weizenmehl —.——.—[Roggenmehl Frantffurter Effettenboͤrſe. [Privattelegramm des General Anzeige Frankfurt a.., 30. Okt.(Fondsbörse. politischer Hinsicht war die Börse heute verschont g blieben, doch zeigte sich mit Ausnahme einiger Papie Belebung. Das einzig erfreuliche ist das Anhalten billigen Geldstandes. Amerika brachte wieder bes Stimmung und rief auf dem Bahnenmarkt für Balt festere Tendenz hervor. Der Einnahmeausweis der kanischen Bahnen lässt in den letzten Monaten Einnahmen erkennen, was mit Befriedigung aufge wird. Hemmend auf das Geschäft wirkte auch ungünstige Lage der Industrie im Heimatland heute Die zelnen Märkte gaben zunächst bei Eröffnt 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 30. Oktober. wenig Anlass zur Erörterung. Die Tendenz war in An- betracht des ruhigen Geschäfts auf den meisten Gebieten behauptet. Eine Ausnahme machen nur heimische Staats- fonds, für 3proz. Reichsanleihe war wieder Kauflust zu beobachten. Der Kursstand auf dem Rentenmarkte brachte zwar nur geringe Veränderungen. Erwähnenswert sind 3½prOoz. Hessen, 4proz. Bayern und 3½% proz. Badener bei weiter anziehenden Kursen, ausländische Fonds behaup- tet. Lebhaftere Nachfrage war wiederum für Pfandbriefe und Schuldverschreibungen von Hypothekenbanken. Die Kurse zeigten durchweg höhere Notierungen. Banken fest bei ruhigem Geschäft. Von Bahnen sind ausser Balti- more Pfälzische Nord- und Maxbahn bei sehr fester Ten- denz zu erwähnen, österreichische still. Schiffahrtsaktien lustlos. Auf dem Industriemarkt hielt die Geschäftsstille an, einzelne elektrische Werte fester, Badische Anilin und Kunstseide fest. In Montanwerten machte sich eine freundlichere Stimmung bemerkbar, doch liess die Ge- schäftslust kaum merkliche Veränderung zu. Der hiesige Privatdiskont erhöhte sich um ½ auf 294 pCt. Bezugs- recht für Karlsruher Maschinenfabrik notierte 12.80 bz. u. G. Steaua Romana.-G. notiert 127. 50 ex Dividenden- koupon. Der weitere Verlauf war speziell den heimi- schen Staatsfonds und Städteanleihen gewidmet. Die Pen- denz der übrigen Märkte war ruhig und behauptet. An der Nachbörse trat lebhaftes Geschäft für Edison und Sie- mens u. Halske bei steigender Pendenz ein. Es notierten Kredit 189.90 à rog.r10, Diskonto 177. 10, Dresdner Bank 148.50, Staatsbahn 146.40, Lombarden 22.30, Baltimore 100.70, Siemens u. Halske 203 à 205, Edison 223.70 à 225.40, Nordd. Lloyd 84.20 à 15. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. 45 Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 29. 30 29. 30 Amſterdam kurz 169 40 169 3J Baris kur 81 4ʃ6 81 416 Belgien„ 81.075 005 Schweitz. Plätze„ 81 33 81 366 Italten„ 381.25 61.225 Wien„ 35 275 85 30 London„20,429 20.43 Napoleonsd'or 16 265 16 265 1 lang——.— Privatdiskonto 275 251 Staatspapiere. A. Deutſche. 29 30. 29. 30 %/ veutſch. Reichsanl. 101.35 101.35 B. Ausländiſche. 37 7 5 98 80 94—5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 109.— 100.— 3 5 8 84.65 84.7 1½ Chineſen 1898 97.— 97.— 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 101 40 101.40 Mexikaner duß. 88/90 97 40 97.35 3%„ 1 93.80 94.105 Mexikaner innere 63 80 68.60 8 8 8465 84 50 Taumalipas—— 4 badiſche St.⸗A.1901 100.90,——Bulgaren 97.— 97.20 „ 1908 101 40—.—3¼ italien. Rente——- 37% bad.St.⸗Olabg)fl 96 50—.—4½ Oeſt. Silberrente 99.35 99 35 5 5 M. 93.40 93.704½„ Papierrent.—.— 99 20 „„1900—.— 93 40 Oeſterr. Goldrente 97.95 98.— 3%„„ 1904—.— 92.80ſe Portug. Serie! 5s 80 58.90 1907 9280 8210„„ III 60.25—.— Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 101.7 101 704½ neue Ruſſen 1905 97.50 97 60 1918 101 80 101.904 Ruffen von 1880 82.— 88.30 87% do. u. 93.80.%4 ſpan. ausl. Rente 94.10 84 30 do...⸗Obl. 88.10 83.20[4 Türken von 1903 86.50 86— 4 Heſſen von 1908 100 70 100.70[4„ unif. 90 80 90 80 3 Heſſen 82.35 82 5504 Ungar. Goldrente 92 80 92 90 3 e 0 84— 84—-[½4„ Kronenrente 92.50 92.40 5 1908 99 30 99.80[Verzinsliche Boſe. 87„ 1905 90.50 99,703 Oeſterreichiſche880 154.50 154.50 Türkiſche 140.50 140.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 135.50 136.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 203.— 205.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 91.— 91 25Lederwerk. St.Ingbert—-——— Eichbaum Mannheim 10.— 110.— Spicharz Lederwerke 121 70 121 80 Mh. Aktien⸗Brauerei 133.—183.— Ludwigsh. Walzmühle 168— 163.— Parkakt. Zweibrücken 94.— 95.— Weltz z. Sonne, Speyer 67.— 67.— Cementwerk Heidelbg. 153 20 154 5“ Cementfabr. Karlſtadt 135 90 186.75 Badiſche Anilinfabrik 360— 362.— do. neue 346 50 348.— Ch. 99 Griesheim 242.— 242. Farbwerke Höchſt 390— 389 30 Ver. chem. Fabrit Mh. 291.— 2892.50 Chem. Werke Albert 415.— 415.— Südd. Drahtind. Pih.—.— 102.— Akkumul.⸗Fab. Hagen—— 200— Acc. Böſe, Berlin 66 10 66 2 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 228.— 2270 Südd. Kabelw. Nhm.—.— 124.50 Lahmeyer 119.20 119,40 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 118.70 119— Siemens& Halske 202.50 208.— Adlerfahrradw. Kleyer 304.— 303 80 Maſchinenfbr. Hilpert—.——.— Maſchinenfb. Badenia 198 50 198 50 Dürrkopp 277.— 271— Mae Gritzner 210— 210.— Maſch.„Armatf.Klein 113.—113.— Pf. Nähm. u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co.—.—. Schnellpreſſenf. Frkth. 183.10 184.— Ver.deutſcher Oelfabr. 130.— 130.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.—122.— Seilinduſtrie Wolff 133.—138.— 'wollſp. Lampertsm. 62.— 63 Kammgarn Kaiſersl. 159— 159.— Zellſtoffabr. Waldho! 322 80 322 80 130.— 180.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 219 80 220.10 Buderus 11¹ 50 111.80 Concordia Bergb.⸗G.—— Deutſch. Luxemburg 146 50 145 30 Friedrichshütte Bergb. 181— 181 70 elſenkirchner 184.40 185.50 Bergbau aliw. Weſterregeln 179— 179.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 37 45 97 45 Zhönix 174.75 175 50 Vr. Königs⸗ u. Laurah. 197.— 198.20 Gewerkſch. Roßleben 8d650 8650 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher——. Pfälziſche Maxbahn 138— 189.— do. Nordbahn 132 50 154— Südd. Eiſenb.⸗G. 114 80 115.10 Hamburger Packet 108 10 05 80 Norodeutſcher Lloyd 84.— 81.10 Zu was dient Knorr⸗Sos? Um ohne Fleiſch gute Suppen zu kochen, Um Saucen jeder Art zu ſtrecken, Um den Speiſen den letzten Schliff zu geben. 1 Aſchflaſche nur 20 Pfg. DOeſt.⸗Ung. Staatsb. 146.40 146 40 Oeſt. Südbahn Lomb. 22.80 22 3. Gotthardbahn—.—— Ital. Mittelmeerbahn—.—— do. Meridionalbahn 132.— 132— Baltimore und Ohio 99 70 100.70 199.50 191 50 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 13025 130.75 Oeſterr⸗Ung. Bank 125 60 126— Berg u. Metallb. 117 50 117.50 Oeſt. Länderbenk 10 80 108.8 Berl. Handels⸗Geſ. 165.10 165.90„ Kredit⸗Anſtalt 198 70 199.10 Comerſ. u. Disk⸗B. 107 30 108.— Piälziſche Bank 200.90 100.90 Darmſtäbter Bank 125 70 126.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 188.10 188.4 Deutſche Bank 287 70 288.— Breuß. Hypotheknb. 112 75118 70 Deutſchaſtat. Bank 137.— 136.50 Deutſche Reichsbk. 46 10 46.20 D. Effekten⸗Bank 100 40 100 50 Rhein. Kreditbank 133.25 133.— Disconto⸗Comm. 177 80 7/7 10 Rhein. Hyp⸗B. M. 192— 192.— Dresdener Bank 145.25 145.55 Schaaffb. Bankver. 188 80 33 45 Frankf. Hop.⸗ZBank 199 50 199 95 Südd. Bank Mhm. 110.3911) 80 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 155,20 155 40 Wiener Bankver. 180— 130.— Nationalbank 118 50 1 780 Bank Ottomane 14.50 140 50 Frankfurt a.., 30. Oktober. Kreditaktien 199.10, Disconto⸗ Commandi 177.30, Darmſtädter 128.—, Dresdner Bant 143.30, Hau⸗ delsgeſellſchaft 165.80, Deutſche VBank 288.—, Staatsbahn 146.40 Lombarden 22.30, Bochumer 220.—, Gelſenkirchen 186.—, Laurahülte 198.—, Ungarn 92.80. Tendenz: behauptet. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 30. Oktober.(Oſfizieller Bericht.) An der heutigen Börſe blieben begehrt: Anilin⸗Aktien zu 362 Prozent und Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien zu 84 Prozent. Uebriges ziemlich unverändert. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Gejd Badiſche Bank 1 25 Merger, Worms 78.—. Gewrbk. Sveyerßbo—.—— Wormſ. Br. v. Oertge—.— 88.. 5 88 8 100.80Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 156.— Pfälz. Hyp⸗Ban— 100 50% Trausvo f. Sp⸗ u. Cdb Landau—.— 140.. Berſicherung. Rhein. Kredithank 134.— 188.75ʃ%.⸗G. Nhſch. Seett Abein. Hyp⸗Bank 103——.—Nannh. Dampfſchl. 91.——— 60.——.— Südd. Bank— 110.80 9 agerhaus—.— 84.— Eiſenbahnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwig bahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn—. 187 6 Bad. Rück⸗ u. Mitv. 680.— 2. Nordba in—.— 131.8 Bad. Aſſecurranz 1210 1200 Heilbr. Straßenbahn—.——.- Continental. Verſich.—.— 890.— Chem. JInduſtrie. Mannh. Verſicherung—.— 400.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 362 „ neu 346.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445,. 85 Gab Geld Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— em. Fab. Goldenbg.— 190 Verein chem. Jabriken 295.—— Teſt-. Stanen 180.——.—Tinslerſche Uiſchſbr. 11——.— Weſt..⸗W. Stamm 188— Emafllirſbr. Arrwell.. *„Vorzug 105.50 Emaillw. Maikammer—.— 90.— Brauereien. Ettlinger Spinnerei 97.— Bad. Braueret———.— Hüttenh. Spinneret 95.——. Binger Aktienbierbr.— arlsr. Maſchinenbau— 200.— Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Nähmfbr. Haid u. Neu———.— Eichbaum⸗Brauerei 110 Koſth. Cell. u. Papierf. 240— 238 25 Elefbr. Rühl, Worms 85, Mannh. Gum. u. Asb.—.— 143. Ganters Br. Freibg. 104.—.—[Naſchinenf. Badenia—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 190,——Oberry. Elektrizität 22.50—. omb. Meſſerſchmitt 50.——.— Pf.Nähm. u. Fahrradf.—.— 181.— udwigsh. Brauerei—.— 214 5—.— 154.— raht⸗Induft. 1 —— —.— Mannh. Aktienbr.—. 133—Südd. 10..— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerfñte—.— 125.— Brauerei Sinner 270 Berein Freib. Ziegelw. 135.— Br. Schrödl, Heidlbg. 191.——.— „Schwartz, Speyer—.— 118. „ Ritter, Schwetz. 7 0 Speyr.—.—.— Gbezmeile Nerſtobt—— Zellſtoffabr. Waldhof—.— 320.50 ckerfbr. Waghäuſel 139 50—.— uckerraff. Mannn..— —. ˙·——————„W—————— Kaufmanusgericht Maunheim. Sitzung vom 1. Oktober 1908. Vorſitzender: Rechtsrat Dr. Erdel; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: Max Stern und Mich. Rothſchild: aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: Gg. Raudenbuſch und Bruno Sonne. Kaufmann A. A. in Ludwigshafen hat ſich mit Schreiben vom 6. Juni ds. Is. auf Grund einer Zeitungsannonce der Klein⸗ großhandlung A. F. hier um eine Stelle beworben und iſt darauf⸗ hin unterm 12. Juli auf 14. Juli nachmittags einbeſtellt worden. Er behauptet, daß er im Verlaufe der Unterredung, die er aus dieſem Anlaſſe mit dem Mitinhaber der Firma hatte, mit den Worten engagiert worden ſei:„Ich werde Sie engagieren; ich weiß nur noch nicht, ob ich Sie als Buchhalter oder als Bureauchef berwenden werde.“ Als Gehalt habe er ohne Widerſpruch des Mitinhabers 200 Mark pro Monat verlangt. Ein beſtimriter Eintrittstermin ſei bei dieſer Unterredung noch nicht ausgemacht worden. Unterm 10. Auguſt hat er„bezugnehmend auf die münd⸗ liche Unterredung vom 14. Juli“ brieflich bei der Firma ange⸗ fragt, wann er ſeine Stelle antreten ſolle. Die Firma hat darauf unterm ſelben Tag geantwortet, ſie könne zu ihrem Bedauern von ſeinen Dienſten keinen Gebrauch machen, da der Poſten inzwiſchen anderweit beſetzt worden ſei. Er ſchrieb daun noch zwei Briefe vom 12. und 22. Auguſt, erhielt aber darauf keine Antwort, wes⸗ halb er mit Klage die Gehaltszahlung mit je 200 Mark pro Mo⸗ nat für die Zeit vom 1. Auguſt bis 31. Dezember 1908, zuſ. 1000 Mark begehrt. Im Verhandlungstermin beſtritt der beklagtiſche Vertreter, daß in der Unterredung vom 14. Juli ein perfektes Engagement des Klägers zuſtande gekommen ſei. Es ſei nicht richtig. daß er zu dem Kläger geſagt habe, er werde ihn engagieren, er wiſſe nur noch nicht, ob als Bureauchef oder als Buchhalter, vielmehr habe die Unterredung damit geendigt, daß er dem Kläger geſagt habe, wenn es etwas ſei, dann werde er ihm eventl. ſchrei⸗ ben. Der Kläger berief ſich demgegenüber auf 2 Zeugen dafür, daß er dieſen am ſelben Tage von ſeiner Engagierung durch die Beklagte als einer fertigen Tatſache geſprochen habe, andererſeits wünſchte der bekl. Vertreter die Vernehmung des Prokuriſten der Firma als Zeugen darüber, daß die Unterredung mit dem Kläger H 5, 3 lin W. 57, Kurfürſtenſtraße 19. Weinreſtaurant Nenommze Morgen Samstag Großes Schlachtfeſt Morgens: Wellfleiſch mit Sauerkraut, abends — durch die angegebenen Worte abgeſchloſſen worden ſei.— 55 Urteil lautet auf Abweiſung der Klage. In der Begrißz, dung desſelben wird ausgeführt, daß die Erhebung der ange⸗ botenen Zeugenbeweiſe unterbleiben könne, da das Gericht auz der mündlichen Verhandlung bereits die Ueberzeugung erlanz habe, daß es zu einem perfekten Engagement des Klägers nich gekommen ſei und da dieſe Ueberzeugung auch dadurch nicht er⸗ ſchüttert werden würde, daß die vom Kläger angerufenen Zeugen in dem von ihm angegebenen Sinne ausſagen würden. Di⸗ Ueberzeugung des Gerichts, daß ein perfektes Engagement nich zuſtande gekommen ſei, ſtütze ſich auf folgende Erwägungen: Gz ſei anzunehmen, daß, wenn tatſächlich die Unterredung vom(4 Juli zur definitiven Engagierung des Klägers geführt hätte, daz Engagement ſofort entwender von der Beklagten oder von den Kläger ſchriftlich beſtätigt worden wäre. Es hätte das den Ge⸗ pflogenheiten größerer kaufmänniſcher Geſchäfte(die beklage Firma ſei ein ſolches) entſprochen. Es ſei weiterhin unwahrſchein lich, daß ein perfektes Engagement ohne Feſtlegung eines he⸗ ſtimmten Eintrittstermins vollzogen worden wäre. Schließlic aber und vor allem könne das Gericht nicht verſtehen, warum der Kläger, wenn er tatſächlich am 14. Juli feſt engagiert geweſen wäre, bis zum 10. Auguſt auf weiteren Beſcheid gewartet haben ſollte; als nächſter Eintrittstermin ſei doch der 1. Auguſt in Frag gekommen und hätte Kläger, nachdem er bis dahin ohne weiter⸗ Mitteilung geblieben war, ſpäteſtens an dieſem Tage wegen ſein Eintritts reklamieren müſſen; daraus, daß er das nicht getan, ſondern noch weitere 10 Tage habe verſtreichen laſſen, glaube daz Gericht mit Sicherheit annehmen zu dürfen, daß er ſelbſt damalz noch nicht die Auffaſſung gehabt habe, er ſei bereits feſt engagier Kläger hätte übrigens, falls er im Rechte wäre, Anſprüche doc wohl nur bis 1. Oktober, dem nächſten Kündigungstermin, erheben können.—— Briefkaſten. (Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſe ſchriftlich eingereicht werden; ſchriftliche, mündlich oder ktelephoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünft erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Buchführung S. Sie können den Büchern einen beliebigen aber auf den Inhalt derſelben bezüglichen Namen geben. Einez beſonderen Schutzes bedarf es nicht, da Sie als Verfaſſer ſcho geſetzlich nach Maßgabe des Urheberrechtsgeſetzes genügend ge⸗ ſchützt ſind. Abonnent A. R. 1. Der im Ausland wohnende Bruder muß dem Verkauf zuſtimmen; er kann jeden Dritten durch eine notg⸗ rielle Vollmacht zur Abgabe der Auflaſſungserklärung bevoll mächtigen. 2. Das Gericht iſt befugt, zur Sicherſtellung ſeine Erbteils geeignete Maßnahmen zu treffen; erſt nach 30 Jahren verliert er den Erbanteil, wenn er nicht vorher auf ihn verzichtel 3. Hierbei iſt es belanglos, ob er amerikaniſcher Staatsbürger wird oder nicht; das bare Geld muß hinterlegt werden.* Abonnent X. 100. Ein Zwang beſteht nicht, aber unter gebil⸗ deten Leuten gehört die Erwiederung des Beſuches zum Auſtand. Abonnent M.., Neckarau. Es müßte heißen„gereiht“.* Abonnent J. E. Wenden Sie ſich an ein Bankhaus, d Serienlosziehungen von uns nicht beantwortet werden. Abounent A. R. Die Regelung der Sonntagsfeier beruh in Baden auf landesherrlicher Verordnung. Bezügl Baherns werden wir Ihre Anfrage noch beantworten. Abonnent A. G. Zum Verkauf oder zur Verpachtung des Grundſtücks iſt die Einwilligung ſämtlicher Miteigentümer er⸗ forderlich. Für die Minderjährigen muß der Pfleger zuſtimmen, der hierzu ſeinerſeits die Genehmigung des Vormundſchafts⸗ gerichts bedarf. Alter Abonnent A. K. Für die Umänderungskoſten brauchen Sie nicht aufzukommen, da Ihnen ja ausdrücklich unter Ga⸗ rantie verkauft wurde. Abonnentin G. 1. Einer etwaigen gerichtlichen Zeugen⸗ vorladung müſſen Sie auf jeden Fall Folge leiſten, auch wen Sie über das Beweisthema nichts ausſagen können. 2. ſind auch verpflichtet, den Zeugeneid zu leiſten; im Weigerungs⸗ falle ſind Zwangsmaßregeln gegen Sie zuläſſig. aber vor Ihrer Vernehmung dem Gericht mitteilen, daß Sie nichts ausſagen können. Abonnent D. S. Wenden Sie ſich an das Reiſebureau von Gundlach u. Bärenklau Nachf. hier, Bahnhofsplatz 7, wo Sie koſtenfreie Antwort erhalten. Abonuent K. Die Mitgliederbeiträge für den Evangeliſchen Diakoniſſenverein werden jährlich einmal bei den Mitgliedern erhoben. Sie können aber auch gelegentlich Beiträge leiſten. Letztere werden in den„Monatsblättern aus dem Diakoniſſen⸗ haus“ quittiert, während die regelmäßigen Jahresbeiträge in Jahresbericht aufgeführt werden. Abonnent H. R. Die bezeichnete Dame iſt ſeit 1. September 1902 am hieſigen Hoftheater tätig. Abonnentin G. L2.„Internationale Wäſche⸗Zeitung“ Ber⸗ Sie können Abonnent C. M. Wenn Sie ſelbſtändig ſind, ſo können Sie in der Stadt alle einſchlägigen Geſchäfte ihrer Branche ohne Be nötigung einer Legitimationskarte machen. ——— 8 — Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Ferleren 5 Armband mit 20 Pfg. Stückchen a Auhärsger verloren. 662 Abzugeben 8 5, 1 H 3, 3 0 Wurſtfuppe und hausgemachte Würſte, bei Zigarren Geſchäft. 8 0 Stoff und Konzert. b2615 Wilh. Lindenmann. 88 Vermischtes Hefrat 1 je 60,000 Mk. bar. lagernd ũeirat. 2 hübſch., fein geb. Frl., Watſe, Iſraelitin, 20 u. 22 Ja wünſchen mit gebild. Herrn in ſicherer Poſition zwecks Heirat bekannt zu werden. Nur reelle ausführl. Offert. find. Berück⸗ ſichtigung. 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Auszeloh 153 8 geugen wur atlane 2 e bec ſehr binig. 75 25 5 Wopb lieber Mann, unser guter Vater 82620 „ eeee, Schlegel und Rücten Med. Lebertran] Perten a baner 1 2 5 · un n: 65 Sabelger n von.— Mk. an in Vorzügl., wWohlschmecken- erhalten in kurzer Zeit eine ſhene IEI W1 NMii. el m 4 e f 5 5 Braten 80 u. 100 Pfg. 591 Aualitat rege 5 e, d05„ur L glaſſe der Wahlberech Ragout 50 Pfg pringmann's Drogerie tigten gehören dieſenigen, wel 9 7 7 15 5 1 den Nacbein Wiggenrde g e N 0 let bne Khochen%%(K. 15) oder Adspiloung in der gestern abend 11½ Uhr nach längerem Leiden ruhig ent + 12„ ulagen E ſi 0„FFß 2. 5— schlafen ist. eklagte a oder mehr 0 5 5 ae ee 9 en n bochfen Mt..50 Felsbalpalkr Rfuch. Anna Michel, geb. Lossch. den 30. Oktober 1908. Kranzspenden dankend verbeten. ſchein⸗ Das Wahllokal für die I. Klaſſe. 8 8 M. 12. m. Abſchl) St ñe, 85 he. inkl Vororte, befindet ſich im alten Schwetzungerſtr. 98, 8. St 68183 ee e ießlig 215 8 1 dahter, 2. Stock, m der großer 2 2 8 0 Mannheim, 29. 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Oktober 1908 verurteiltweiden. Mannheim, 28. Okt. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr, Amtsgerichts, Abt. IX. Grabenſtein. Jadung. Nr. 7992. Georg Seeſer, Kaufmann geb. am 8. Oktober 1875 jn Haag, ledig, zuletzt wohn⸗ haft in Ladenburg 3. Zt. unke⸗ kannt wo, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubter Reſerviſt ohne Erlaubnis ausgewandert iſt. Uebertretung gegen§ 360 Hiff. 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts, Abt. 12 hierſelbſt auf: Donnerstag, 3. Dezbr. 1908, vormittags 9 ußr, vor das Gr. Schöfſengericht bier 2. Stock, Saal 2 zur Hauplver⸗ handlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird deiſelbe auf Grund der nach 9472 Abſ. 2 u. 8 Str.⸗P.⸗ Ord. von dem Kgl. Bezirkskom⸗ mando Mannheim ausgeſtellten Erklärung vom 16. Sepibr. 1908 verurteilt werden. 82186 Mannheim, 2. Oktober 1908. Der Gerichtsſchreiber Or. Amtsgerichts, Abt. 12. Schönith. Rheinſchiffahrt. Die Steuermannsord⸗ nung betr. 18985 „Nr. 3620. Die Bewerber m Steuermannspatente für den Rhein werden darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß ſie nach 8 2 letzter Abſatz der Steuermanns⸗ Ordnung gehalten ſind, ſich vor ihrem Eintrült in die Stellung als Gehilfen eines patentierten Steuermanns bei dem Vorſtand der Gr. Rhein⸗ bau⸗Inſpektion Mannheim be⸗ huſs Eintragung in die von demſelben zu führenden Liſte zu melden haben. Bewerber, welche dieſer Vor⸗ ſchriit nicht genügt haben, haben die Exteilung eines Paientes nicht zu erwarten. Mannbeim, 27. Okt. 1908. Gr. Rheinbauinſpektion. Kupferſchmid. Ladung. Nr. 8823. Hermann Otto Heſſelmann, geboren am 11. April 1877 zu Haſtel, Amt Main;, Eiſendreher, zu⸗ letzt wohnhaft in Mannheim, 3. Querſtr. 30, IV., z. Zt. un⸗ bekannt wo, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubier Wehr⸗ mann der Landwehr ohne Erlaubnis ausgewandert iſt, Uebertretung gegen 8 860 Ziff. 3 .⸗Str..⸗B. 18942 Derſelbe wird auf Anord⸗ zung des Großh. Amtsgerichts — Abt. XII— hierſelbſt auf: Donnerstag, 17. Dez. 1908, vormittags 9 Uhr vor das Gr. Schöffengericht hier, II. Stock, Saal 2, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentichuldigtem Aus⸗ bleiben wird der ſelbe auf Grund der nach§ 472, Abſ. 2 u. 3 Str.⸗P.⸗Ord. von dem Kgl. Bezirkskommando Mannheint usgeſteuten Erklärung vom 14. September 1908 verurteilt werden. Mannheim, 19. Okt. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Aimtsgerichts, Abt, XII. Schönith. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Band VI,.⸗Z. 49, Firma „Süddeutſche Immobi⸗ liengeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung Mannheim“ in Nannheim, wurde heute eingetragen: Lud⸗ wig Bloch iſt als Geſchäfts⸗ führer der Geſellſchaft ausge⸗ ſchieden. 13939 Mannheim, 26. Okt. 1908. Großh. Amtsgericht 1. Pereiusregiſter. Zum Vereinsregiſter Band 1II .⸗Z. 43 wurde heute einge⸗ tragen: 13988 Der Verein„Frauenwohl Mannheim“ in Mannheim. Mannheim, 26. Okt. 1908. Gr, Amtsgericht J. Aufgebot. Nr. 9302. Der Privatmann Michael Münch in Wein⸗ heim hat beantragt, den ver⸗ ſchollenen früheren Juſtizaktuar Philippünch, geboren am 12. Mär! 1871 in Weinheim, uletzt wohnhaft in Mannheim für tot zu erklären. Der bezeichnete Verſchollene wird aufgefordert, ſich ſpäte⸗ ſtens in dem auf 13790 Samstag, 17. April 1909, vormittags 11 Uuhr vor dem unterzeichneten Gericht (2. Stock, Zimmer Nr. 113) anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An Alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Ver⸗ ſchollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, ſpäter ſtens im Aufgebo'stermine dem Gericht Anzeige zu machen. Mannheim, 24. Sept. 1908. Großh. Amtsgericht 1V. Iwaugb⸗Verſteigerung. Nr. 10209. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in 5 55 7 80 be egene, im Giund⸗ buche von Mannheim zur Zei der Eintragung des Verneigei⸗ ungsverwerkes au, den Namen des Georg Weber, Architekt in Mannbeim eingelragene, nach⸗ ſtebend veſchriebeneGrundſtückan Dienstag, 3. Novbr. 1908, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 8 in Manuheim verſteigert werden Der Verſtelgerunge vermerk in am 5. Kugun 1908 in das Grund⸗ buch eingettagen worden. Die Einſicht der Miteilungen des Grundbüchamts, ſowie der übrigen das Grundnück betre⸗ ſenden Nachweijungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſlattet. Es ergeht dle Auſſorderung Rechte, ſowelt ſie zur Zeit de Eintragung des Verſleigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbng nicht erſichtlich waren, ſpäteſlens im ee e ne vor der Aufſorderung zur Abgabe von Geboten anzumelden ünd. wenn der Gläubiger widerſpricht laubhaſt zu machen, widrigen⸗ alls ſie bei der Feuſlellung des eringſten Gebold Ulcht berück⸗ 0 und dei der Bertetlung es Berſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläublgers und den übrigen Rechten nachgeſetz! werden. Diezenigen, welche ein der Verſteigerüng entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgeiordert, vor der Erteitung des Buſchlags die Aufhebung öder eküſtweiligt Einſtellung das Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenſalls fün das Recht der Vekſeigerungs⸗ erlös an die Stelle des verſlen gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſtei⸗ gernden Grundſtüas: Grundbuch von Maunhelm, Band 183, Heft 16, Beſtandsver⸗ zeichnis 1. 22 Lagerb.-Nr. 2976, Flächemnh. 1 ar 85 qm Hotratle, Litera + 91527 Hlerauf ſteht ein unkerkellertes vierſtöckiges Wohn⸗ u. Eckhaus mit Balkons— Erkervorbau u. Dachkammern gegen den Hof fünjfſtöckig, ein vierſtöckiger Flügel⸗ dau und Hoimnterkellerung geſchätzt zu 94000 Mk. Mannheim, 14. Sept. 1908. Gr. Notariat IIIl Maunheim als Vollſtreckungsgericht: Oppenbeimer. Zwangsverſteigerung. Nr. 12098. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundonche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Wilhelm Eberlein, Wagner⸗ meiner in Mannhyeint eingeira gene, nachnehend beſchriebene Grundſtück am Mittwoch, 6. Januar 1909, vormittags 9½ uuhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträu nen B 4, 8 in Mannheim verftelgert werden. Der Verſſeſgerungsvermerk iſt am 22. Septeinber 1908 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Giundbuchamts, ſowie den übrigen das Grundſtück detreſſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondert der Schäßzungsurkunde iſt jeder⸗ mann genattet. En efgeht dle Aufforderung, Rechte, ſo weit ſie zur Zeit 2 Einkragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundblich nicht erſtchtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe bon Geboten auzumelden und wenn der Gläubiger widerſpricht lanbgaft machen, widrigen⸗ alls ſie bei der ae des eclachen Gebott nicht berück 1 und bei der Perteilung d erſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den Übrigen Rechten nachgeſetz! werden. welche ein der Berſte bebens Recht haben, werden aufgefor dert, vor der Exkeilung des Aulcage die Aufhebung oder elnſtweiſige Einſtellung des Per fahrens herbelzuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſleige rungserlös an die Stelle des verſleigerten Gegenſtandes trit! Beſchrelbung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundunch von Mannhelm, Band 26, Heſt 10, Beſtands⸗ verzeichnis I. 13986 Lagb.⸗Nr, 361b, Flächeninbar 3 a 98 qm Hoſta te au der Pflü⸗ gersgrunpſttaße Mr. 5. Hleraus ſtehl: ein unterkellertes dreiſtöckiges Wohnhaus mit Gau pen, gegen den Hof vierſtöckig; ein Seitenbau linfs 1. u. 2. Teil blerſtöckig. 8. Teil zweiſtöckig mit Ganpeu ünd eiuſtöckig ü erbauter Kellereingang im Hol, ſowie eine einſtockige Nemiſe als Hoſeinbau, geſchätzt zu Met. 65 000 Maunnheim, 26. Okiober 1908. Gr. Notariat Maunheim 111 als Vollſtreckungsgericht: Oppeuhermer. Zwangsverſteigerung. Nr. 8820. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim beiegene, im Grund⸗ duche vou Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Na en des Friedrich Piſter, Tllucher⸗ meiſter in Mannpeim⸗Neckarau eingetiagene, nachſtehend peſchrie⸗ beuſe Grundſtück morgen 81010 Samstag, 31. Ortbr, 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das umerzeichnete Notariat in deſſen Diennnäumen B 4, 3 in Maunheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk it am 1. Mai 1908 in das Grund⸗ duch eingetragen word⸗ Die Elnſicht der Mittellungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtiick beireſſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſonders der Schäzungsurkunde, iſl jeder⸗ mann geſlattet. Ez ergeht die Aufforderun Nechte, ſowelt ſie zur Zeit de Eintragung des Verſteigerung vermerkes aus dem Grundpnt nicht erſichtlich waxen, ſpäteſtens im Berſteigerungstermine vor, der zur Abgabt von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht zu machen, widrigen alls ſie bei der Feſtſtellung de Gebots nicht berück ichtigt und bei der Verteilun es Verſteigerungserlöſes den Anſpruche des Gläubigers un den übrigen Rechten nachgeſetz werden. Diejenigen, welche ein der Ve eigerungentgegeuſtehendesRecht aben, werden aufgefordert, er Exlellung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweillge Ein⸗ ſlellung des Verfahrens herb 18 widrigenfalls für da ſtecht det Verſteſgerungserlös au die Stelle des verſtelgerlen Gegen Lagceeeng des rſtei ung des zu verſteige Grundſtücksz 5 7% Band 470, Heft 8, Beſtandsvkk⸗ zeichnis J. 1* Inb Nr. bbgt, Flächeninhaſt 15 99 qm Hoftalte, Bellenſtraße Ni. 69. Hierauf ſieht ein unterkellertes viernockiges vorderes Mohnhauz 1. und 2 Teu mi Gie elaufbaſt u. Baltous ſowie ein viernoͤckiger Seitenbau), und 2 Teil. geſchätzt zu 81500 Mk. Mannheim, 7. Auauſt 1908. Gr. Notarlat III Mannheim als Vollſtreckungsgericht. Oppenheiſer. Iwangs⸗Berſteigerung. Nr. 12096. Iu Wege der Zwangg⸗ volltreckung ſoll das in Maant, henm belegene. Um Grundbuche voſt Maunherm zur Zeit der Eint ung des Verſielgerungsvermerk aul den Namen des Felix Stoitz, Malermeilter bier und der Ma ere⸗ meluer Johann Memmlef Ebeleute in Mannhelm eingera⸗ Gu nachftehend beſchriebene rundſlück am Montag, 4. Tannar 1909, vormittags 9½ Uhr. durch das unterzeichnelt Notariat in deſſen D enſlräumen in Mann⸗ beiin B 4, 8, verneigert werden. Der Verneigerungsvermerk am 3. Sepiem er 1308 in da Grunbbuch eingeiragen wordei Die Einſicht der Mitteilungen des ſowie 0 55 übrigen das Grundſſück betreſe jenden Nachweiſungen, iusbt ſondere der Schäßungsurkunde! ledermann geſtaktet. Es ergehl die Auſſordernn Rechte, ſoweit ſie zur Zelt d Eintragung des Verſteigerun vermerkg aus dem Grundbſt nicht erſichtlich waren, ſpäteſten Im Auſſen trungstermine vor der 95 trung zur Abgabz von Geboten anzumelden 10 wenn der Gläubiger widerſpricht, 1 machen, widrigen⸗ alls ſie bel der Feſtſlellung des 1 64 Gebats nicht berück⸗ ichtigt und bei der Verteilun es, Verſleigerungsertöſes de Auſpruche des Gläubigers un den übrigen Rechten nachgeſeß werden. Dieſenigen, welche ein dex Verſtelgerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgeſor⸗ derk. dot der Ertellung den Zuſchlags die Anſhebung odek elnſtweilige Einſtelſung des Ver⸗ ſahrens herbeizuſühren, widrigen⸗ ſalls für das Recht der Verſlelge⸗ rungserlös an die Stelle des verſleigerten Gegenſtandes ieſſt, Beſchrelbung des zu verſtelgernden Crundſiges: Grundbuch von Mannheim, Band 31, Heft 30, Beſlandsver⸗ zeichnis J. 19887 Lagerbuch⸗Nr. 17150g. Flächen⸗ inbalts a 11 qm Hofraite an der Spelzenſtraße Nr. 10. erauf ſeht ein unkerkellertes, auf vier Stockwerke hochgeführter unvollendeter Robbau ohne letztes Stockgebälk und Dachſinhl, geſchath zu 42000 Mk, Maunnbeim, 26. Okiober 1908. Großherzogl. Notarlat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenhel er. Bekanntmachung. Wegen Vornahme einer Pra⸗ bebelaſtung kann die Diffenes brücke im Induſtriehafen a ., 4. und 5. November J. J. nicht geöffnet werden. 1 Mannheim, 26. Okt. 1908. Hafenverwaltung. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Druckerei, G. m. b. H.