(Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. tnck. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pig⸗ In ſerate: Die ColonelZeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſeuſte und verbreſtetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 3% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannyeimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Nedaktioan 677 Expeditton und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 510. Samstag, 31. Oktober 1908. (Abendblatt.) Nächſten Dienstag, den 3. November 1908, mittags von 12 bis abends 7 Uhr im Rathauſe Pl, findet die Stadt⸗ verordneten⸗Wahl der Höchſtbeſteuerten ſtatt. Das Intereſſe unſerer Gemeinde erheiſcht gebieteriſch, daß Jeder ſeine Wahlpflicht erfülle, da große Anſtrengungen im Gange ſind, den liberalen Parteien eine Niederlage zu bereiten. Unſer Wahlzettel beginnt mit dem Namen„Artmann“ und es wird dringend gebeten, keine Striche vorzunehmen, da dieſes nur unſeren Gegnern zugute kommen könnte. Bei den diesmaligen Wahlen handelt es ſich darum, ob der fortſchrittliche Geiſt, von dem unſere Stadtverwaltung ſeit Jahren beſeelt iſt, auch fernerhin vorwalten ſoll, oder ob reaktionäre Tendenzen die Entwicklung unſerer Stadt, ihres Handels, ihrer Induſtrie und ihres Gewerbebetriebes hemmen ſollen. Auch muß dafür geſorgt werden, daß die Sozialdemokratie nicht noch zur größeren Machtſtellung gelange, als die iſt, welche ſie bereits inne hat. Die von den liberalen Parteien vorgeſchlagenen Männer haben ſich größtenteils ſchon im Dienſte der Stadt bewährt, die neu Hinzukommenden werden mit nicht minderem Eifer und Tatkraft an's Werk gehen. Sollen wir gegen Ueberrumpelung ſicher geſtellt werden, ſo muß auch der letzte Mann den liberalen Wahlzettel zur Urne tragen. Das Wahllomitee der vereinigten bürgerlichen parteien. Die heutige Abendausgabe umfaßt 24 Seiten. ——ñ— Deutſchland allein. Damit dem neueſten peinlichen Zwiſchenfall der Humor nicht fehle, ſo ſei vorab erwähnt, daß ein Berliner Hofblatt ſich im Gegenſatz zu aller Wahrheit aus London melden läßt, die Worte des Kaiſers trügen in England nach den Verſicherungen einer hochſtehenden Perſönlichkeit zu einer erheblichen Um⸗ wandlung der Stimmung zugunſten Deutſchlands bei. So lügen die Byzantiner und Höflinge und falſchen Freunde des Kaiſers. Man behauptet, daß aus dieſem Blatte der Kaiſer ſich über die Stimmungen der Oeffentlichkeit und die Wirkungen ſeiner Worte unterrichte. Dann würde man ſo manches Unbegreifliche, was wir erleben müſſen, begreiflich finden. Das iſt wirklich die bängſte Frage, die wir wieder und wieder aufwerfen müſſen, hört der Kaiſer nie die Stimme der Wahrheit, bekommt er nie ein ungeſchminktes Bild der Wirk⸗ lichkeit, kennt er das Urteil der Welt über ihn aus anderen Quellen, als aus den Lakaienorganen des Berliner Zeitungs⸗ königs? Man möchte es faſt bezweifeln. Sonſt müßten doch endlich dieſe unberechenbaren Zwiſchenfälle dieſe politiſchen und pfychologiſchen Rechenfehler, denen wir uns ſchon mit ſtumpfer Reſignation gegenüberzuſtellen gewöhnen, durch ernſte Selbſtprüfung beendet werden können. Entweder die Urteile der internationalen Oeffentlichkeit dringen nicht zum Kaiſer oder ſein kaiſerliches Selbſtbewußtſein lehnt ſie ohne Prüfung ab: mein Kurs iſt der richtige. Beides iſt gleich ſchlimm. In Wahrheit ſteht die Sache ſo, daß die Erörterung in England immer unerguicklicher wird, wie ſlbſt die „Köln. Ztg.“ zugibt. Die Hetzer jubeln, ſchmücken die Spalten ihrer Blätter mit dem aus, was der Delcaſſeſche Anhang zu des Kaiſers Angaben verdreht und erfindet, und reden dann mit Heuchlermiene vom guten Willen, mit dem deutſchen Volke in Frieden zu leben, der leider durch die Doppelzüngigkeit der maßgebenden Perſönlichkeiten Deutſchlands vereitelt werde. Selbſt der miniſterielle„Daily Chronicle“ äußert ſich nicht ſehr freundlich und meint, die Moral der ganzen Geſchichte ſei die Notwendigkeit, Englands Flotte recht ſtark zu halten. Das deutſchfreundlichſte Organ Englands, die„Daily News“ er⸗ klären, Deutſchland ſei in politiſcher Beziehung ein unver⸗ läßlicher Partner. Wäre der Kaiſer eine ebenſo ſtetige wie kraftvolle Perſönlichkeit, ſo wäre es vielleicht ſicher, auf dieſe ſeine Freundſchaft zu rechnen, deren er Endland mit ſo augen⸗ fälliger Aufrichtigkeit verſichere. Dies harte Urteil wird mit der zwieſpältigen Haltung des Kafſers im Burenkriege be⸗ gründet. So ſieht es in Wahrheit mit dem„nachhaltigen und dorzüglichen Eindruck der kaiſerlichen Worte auf England aus, den das Berliner Lakaienblatt— wer weiß, wem?— vorlügt. In Frankreich macht ſich der Aerger über die Ent⸗ hüllungen des Kaiſers zur ruſſiſch⸗franzöſiſchen Interven⸗ tion während des Burenkrieges in immer neuen und immer perfideren Verdrehungen der Tatſachen Luft und dieſe werden nur zu gern geglaubt oder aufgegriffen, dort, wo die Ein⸗ kreiſungsmänner ihr heimlich Geſchäft betreiben.— Der „Figaro“ läßt ſich heute angelegen ſein, darzutun, daß in Wahrheil Deutſchland oder vielmehr der Deutſche Kaiſer es geweſen ſel, der ſchon lange den Engländern gern ein Bein geſtellt hätte. Der„Figaro“ ſagt ganz richtig, der ungeſchickte Kreund, der die Erklärungen des Kaiſers veröffentlichte, habe der deutſchen Diplomatie einen herzlich ſchlechten Dienſt er⸗ wieſen, und dieſe Enthüllungen ſeien nicht geeignet, das Preſtige der deutſchen Diplomatie zu erhöhen. Der„Figaro“ führt dann einen angeblichen Nachweis dafür, daß die Vor⸗ ſchläge zu einer gemeinſamen Aktion gegen England wegen des Burenkrieges direktvon Kaiſer Wilhelm ausgegangen ſeien. Daß Frankreich treu zu Eng⸗ land und England auch ferner treu zu Frankreich halten werde, ſagt uns der„Petit Pariſien“. England ſei nicht rachſüchtig und habe daher viele Schwierigkeiten, die ihm Frankreich be⸗ reitet, lange vergeſſen. Das Echo in Rußland iſt nicht minder erbaulich. Einen außerordentlich ſcharfen Angriff richtet die„Nowoje Wremja“ gegen den Kaiſer. Es heißt darin: Es larm beinem Zweifel umterliegen, daß der Deutſche Kaifer weum er die Abſicht gebabt, Feindſchaft zwiſchen Frarkreich. Ruß⸗ lamd und England zu ſccen, er durch Verbreitung nicht der Wahr⸗ heit entſprechender Dinge über längſt vergangene Vorgänge nichb das erreichen wird, was er wünſcht. Durch dieſe Quaſi⸗Enphjüll⸗ ungen wird beinerlei Erkältung zwiſchen den dvei Mächten ein⸗ treben. Wohl aber geben ſie ungvei Ubaftes Material zur unwider⸗ ruflichen Abſchigung des Vorgehens der deulſchen Politik. Sie bildem eine Aut Lektion für die europaiſche Diplomatie. Von fetzt ab wird es wohl wiemandem meihr einfallen, Deutſchland irgend⸗ welche Pläne anzupertrauen, welche loyale Diskretion erfordern. Es wird ſich aum femand finden, krelcher von jetzt ab den Mit⸗ keilungen Teuſchlnds noch Glauthen ſchenkt. Außertem wird ſbets der Verdacht vorherrſchen, daß Deutſchland einen heimtückiſch In Oeſterreich⸗Ungarn erklärt die„Neue Freie Preſſe“: Der Eindruck, den in der deutſchen Preſſe die Veröffentlichung des Interviens mit Kaiſer Wirhelm im Darly Telegraph“ hervor⸗ gerufen hat, läzt ſich kaum anders als mit dem Worte„Beſpür⸗ zung“ bezeichnen. Die Orgame zller Parteien ſtimmen darin über⸗ ein, daß dieſes Interview eine ſchwere Schädigung der deutſchen Politi bodeutet. ö 5 Und das Blatt dürfte damit wohl auch Eindruck und Urteil Oeſterreich⸗Ungarus wiedergeben. Wir haben alſo das bedrückende Schauſpiel, daß unter den Wirkung der Veröffentlichung des Interviews die ganze Welt Deutſchenhaſſes, der Abneigung gegen die Politik Deutſch⸗ lands unter Wilhelm II. feiert. Wir mögen die Perfidie, dixg wieder ihre Orgien feiert, ſchelten und ſchmähen. Die Tatſache des feindſeligen Mißtrauens, der gehäſſigſten Abneigung gegen das Deutſchland des dritten Kaiſers, der heftigen Be⸗ ſtürzung ſelbſt bei unſeren Freunden beſteht. Man traut in der Welt dieſem angeblich pläne⸗ und ränkevollen, unzuver läſſigen Deutſchland nicht mehr und man wagt nicht mehr, drängung Frankreichs. Aber wir fragen ganz offen, hat nicht die unruhige Politik Deutſchlands, jene geiſtvolle Politik der allzu kühnen Kombinationen und allzu weiten Perſpektiven, jene irreale und unpſychologiſche Politik der Liebenswürdigg⸗ tragen, daß Deutſchland in der ganzen Welt nicht mehr ver ſtanden wird, daß ſeine Politik als allzu abenteuerlich, allzu. undurchſichtig, allzu wankelmütig und änderungsſüchtig gegen faſt alle Mächte hintereinander zwiſchen 1888 und 1908 er⸗ allem ihre zwingenden wirtſchaftlichen und politiſchen Ur⸗ ſachen. Aber nicht auch ihre pfſychologiſchen? Was wir! der Auslandspreſſe, iſt das nicht der Chorus der in irgend f oder Telegramme gekränkten, in ihrer Eitelkeit verletzten oder beleidigten Politiker des Auslandes, die ihr Mütchen ann Deutſchland kühlen und Rache nehmen für leidenſchaftlichen Refus, ſo oft es nur geht? Wie können wir dieſes Moment der Unruhe und Nervo⸗ ſität, der bedrohlichen Impulfivität, die uns Feinde an allenn politiſchen Zentren ſammelt, der ſelbſtherrlichen Unbeküm. mextheit und Unverantwortlichkeit, die heute liebt und morgen haßt, aus unſerem Betriebe der auswartigen Politik ausſchal⸗ ten? Wir ſehen kein Mittel, da es ſich um pfychologiſche Vor⸗ gänge handelt, die ſich nicht durch Miniſter, Reichstag und Verfaſſungspatagraphen in das Bett eines ganz nüchternen, ſtetigen und rein geſchäftsmäßfgen Betriebes ableiten laſſen. Die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ ſchlägt eine Aender ung der Reichsverfaſſung vor, die darin gipfelt, daß die aus⸗ wärtige Politik vom Reichskanzer unter größerer per⸗ aus Rand und Band geraten iſt, einen Herenſabbath des Heuchelei, die Lüge, die heute in der inkernationalen Preſſe ihm etwas anzuvertrauen. Dieſes Deutſchland erſcheint o indiskret, daß man mit ihm keine Geſchäfte mehr machen will. Wir wiſſen, der Urgrund des Haſſes iſt die Bedrohung der engliſchen Vorherrſchaft, die dauernde politiſche Zurück⸗ keiten, des mythiſchen und bedrückenden Zaubers blendendern und autokratiſcher Perſönlichkeit— hat ſie nicht dazu beige⸗ ſchien, ſo daß faſt automatiſch der Zuſammenſchluß der Miß. trauiſchen und die Einkreiſungsidee bei den einmal ſtürmiſch Geliebten und Umworbenen und dann unwirſch Zurück. geſtoßenen ſich ergab. Die„europäiſche Kriſis“ hat gewiß vor: jetzt vernehmen an mehr oder minder hyſteriſchem Geſchrei in einer Stunde der Wallung durch Briefe oder Unterredungen 2. Seit General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannbeim, 31. Oktober. ſönlicher Verantwortung geleitet wird, als dies bisher der Fall iſt. Andere wünſchen, daß der Reichstag die Frage der auswärtigen Politik etwas energiſcher behan⸗ deln und ſich weniger von den begütigenden und beſänftigenden Worten des Reichskanzlers an der Naſe herumziehen laſſen ſolle. Es wird ja wohl über die eigenartig ſubjektiviſtiſchen Methoden unſerer auswärtigen Politik im Reichstage inter⸗ pelliert werden und wir wollen ſehen, ob die Reichsboten ein Heilmittel wiſſen, vor allem aber ſollen ſie klar ausſprechen, daß Mißſtimmung, tiefe Mißſtimmung im deut⸗ ſchen Volk herrſcht und Sorge... Das ſollen ſie mannhaft und deutſch ausſprechen. Und der Reichskanzler und unſere Diplomaten mögen dann ſo gut ſie können, den Karren ins Geleiſe bringen. Das iſt ja ihre eigentliche Aufgabe nach der „Köln. Ztg.“, während die Mächtigen ihn durch Offenheit ver⸗ fahren dürfen. Eine durchgreifende Aenderung des Kurſes, ein Aufhören der Plötzlichkeiten und damit den Beginn der Stetigkeit unſerer auswärtigen Politik erhoffen wir kaum nUoch, oder ſollen wir ſagen, nicht mehr. G. Politische Uebersicht. Mannheim, 31. Oktober 1908. Die Nationalliberalen und das preußiſche Wahlkrecht. Das„Berl. Tagebl.“ folgert— wie vorher ſchon eine Zu⸗ ſchrift an die„Nat.⸗Ztg.“— aus einzelnen Preßäußerungen der letzten Zeit, daß die Nationalliberalen bei der preußiſchen Wahlreform nicht mittun wollten. Das iſt irrtümlich. Die „N. L..“ hat im Anſchluß an die Thronxrede mit aller Ent⸗ ſchiedenheit erklärt: die Partei werde darüber wachen, daß die Wahlreform nicht verſande und ſie hat noch am Montag betont, daß man zu gegebener Friſt die Nationalliberalen am Platze finden werde. In ganz ähnlichem Sinne hat ſich auch am Freitag der Führer der Fraktion Abg. Dr. Friedberg im Abgeordnetenhauſe ausgeſprochen. Er führte aus: Wenn die Steuervorlagen angenommen wenden, ſo wird ſich dacaus eine wichbige politiſche Folge ergeben. Es wird nämlich Wahlrecht wieder weſentlich verſchobem dadupch, daß wir die Be⸗ kräge unter 7000 Mark frei laſſen. Das legt der Regierung dringemd mahe, die Reform nicht auf die lange Bamk zu ſchieben. Wir ſind ja außevordentlich dankbar dafür, duaß in der Thronrede die königliche Staatscegierung dupch den Mund des Monarchen ſelbſt die feſte Verſicherung ab⸗ gegeben hat, daß ſie dieſer Frage näher treten werde. Wür amüſſen ſelbſtverſtändlich daraus das Vertrauen ſchöpfen, daß die Staats⸗ kregierung ganz evnſt und entſchieden gewillt iſt, dieſer großen Frage wicht aus dem Wege zu gehen, ſondern ſie in abſehbaver Zeit zur VLoſung zu bringen. Ich meine wm aber gerade, daß dieſe Voy⸗ flage ganz beſonders der Regierung Veranlaſſunng geben muß, mit Beſchleunigung vorgzugehem, denn wenn wir ein⸗ mal zur Waßl kommen follten unter dem Wahlvecht, das darrch dieſe Vorlage eine Verſchiebung— ich will einmal ſagen, nach der pl u⸗ tokratiſchen Richt ung hin— erſeidet, ſo wäre das ein ganz urtlaallbarer Zuſtand Darum ſchöpfe ich aus dieſer Vorlage die Frung, daß, maß ſie nun in dieſer oder in jener Form verab⸗ edet werden, die Regierung ihr Beſtes win(wird, um möglich ſt well e in gutes, dem Zeitgeſte entſprechendes Wahlrecht zu geſtalten. Damit zerflattern dieſe mehr oder weniger temperament⸗ bollen Kombinationen in die Winde. Wenn das„Berl. Tage⸗ blatt.“ bei derſelben Gelegenheit den Nationalliberalen unter⸗ terſtellt, ſie hätten ihr(angeblich ablehnendes) Verhalten in der Wahlrechtsfrage abhängig gemacht von„gewiſſen Geld⸗ gebern“ der Partei, ſo bedauern wir, aus dem uns verfüg⸗ baren Sprachſchatz des„Berl. Tagebl.“ nicht bedienen zu micht herabſteigen kann, ohne zugleich ſich ſelbſt zu beſudeln. Das Schreckgeſpenſt eines deutſchen Einfalls in England wird im Novemberheft der„Marine⸗Rundſchau“ auf Grund ſachkundiger engliſcher Zeugniſſe beleuchtet. Sie ſind ent⸗ lten in einer Artikelreihe der„Norning⸗Poſt“, in einer isarbeit des engliſchen(unſerer„Marine⸗Rundſchau“ ent⸗ rechenden) Fachblattes„United Service Magazine““ und in einer Abhandlung des engliſchen Secoffiziers Dewar. Dewar ſjeht die Möglichkeit eines„Invaſionsverſuches“ von nicht über 100 000 Mann als beſtehend an. Betreffs der Aus⸗ ſichten eines ſolchen Verſuches aber gelangt er zu folgendem Ergebnis: Selleſt werm durch irgend einen unbegreiflichen ſtrategiſchen Irrtum die britiſchen Flotten weder die deutſchen Küſten blockdert Halten noch bei der Ueberfahrt der deutſchen Transpontflotte zur können. Es gibt ein Niveau der Unterhaltung, auf das man Feuilleton. Mannemer Schbaziergäng. LILX Die Hüt', die Hüt', die große Hüt' Die Hüt' ſin unſer Schade'. Die Dame ohne Unnerſchſed Schwer drage dran und ſin glei müd, Vum Kobb bis zu de Wadel So odder ähnlich hätt unſer guder Nadler giſunge, wanner Anſer Zeit mit de ſogenannte unvermiddelde Iwwergäng erlebt itt. Die Hüt', die Hüt'! Ja, is dann die ganz Welt uff umpol verrickt worre odder is desmool die Faasnacht ſo frieh, däß ſo was polizeilich erlaabt is? Wann des nit bald annerſcht erd, dann werd's noch lewensg'fährlich uff dir Gaß— vor uder Hüt' verliert ma' die Richdung und ſchdolbert. Vorgeſchdern war ich widder emool im Theater, im Fi⸗ Herrgott, is des e Muſik! Die hallt noch nooch, wammer ingſcht widder daheem is. Notabene, wammer heem kummt. Bis h awwer desmol mein dicke Iwwerziecher glicklich'funne habt hab, do ware die Harmoniee beim Deiwel, vor laude⸗ Aerger wege ſo eme große Hut, der wo iwwer meim Iwwer⸗ ziecher'henkt hat. Die'ſitzerin vun dem Monſchdrum hpot nämlich nix weniger zu verzehle gewißt, als die Giſchicht vum eingiſchlobfene Mannemer Bazar un daß ſe do nit in finf Mi⸗ nude ferdig war, des kammer ſich denke. Ich habe'r ſchunn zweemvol de Mayer gefrvogt, ob r mein Iwwerziecher nit geſehe ätt— awwer außer dem eene Hut war nix mehr in'r Gar⸗ rob. Schad um die ſcheen Muſik! Bhüt eich Gott, ſecht ma als, wammer fort geht. Daß —— Stelle ſind, müßten auch die übrigen britiſchen Kreuzer, Torpedo⸗ kwote und Unterſeeboote im ihren Fäfen durch überlezewe deutſche Streitkräfte feſt gehalten werden, wollte man überhaupt an die Möglichbeit einer Landung denken. Das alles liegt außesrhalb des Bereichs des Möglichen; jede derartige deutſche Unternehmung wäre verloren, weil es eine Hritiſche Marine gibt. Wenn alſo größere Einfallberſuche aus der Betrachtung ausſcheiden müſſen, ſo bleicht moch zu unterſuchen, welche Autsſichten kleinere Expeditionen und alarmierende Raids hätten. Bei ihnen würde eine Landung der bis ims kleinſte vorher durchdachten Organiſation bedürfen, und ihr ganzes oder teilweiſes Gelingen unter zeitlich beſchränkten Verhält⸗ niſſen hätte nur dann Ausſicht auf Erfolg, wenn ſolche Landungen manövermäßig im Frieden geübt wäven. Die kürzeſte Zeit, die unter denlbar günſtigen Umſtänden das Ausſchiffen von 12 000 Mann an offener Küſte erforderte, beläuufb ſich auf 24 Stunden; es iſt aber keine Dislokation engliſcher Flotten⸗ und Küſtenverteidigung erſinnlich, die es nicht ermäglichen follte, daß innerhalb dieſer Friſt GEngland von jeder Sorge um ſſeine Sicherheit befreit würd. Auch die eingangs erwähnte„Preisarbeit“ führt das Einfallsgeſpenſt auf die Möglichkeit eines Raid von etwa 12 000 Mann zurück. Zu einer größeren Leiſtung ſei Deutſch⸗ land allein nicht fähig. Hat es jedoch Verbündete, ſo meint die„Preisarheit“ folgendes: Zwei Mächte erſtreben eine Konzentration und wollen ſie beß der britiſchen Flotte verhindern; militäriſche Raids werden nie zum Ziel führen, wenn das britiſche Heer, wie heute,„fuffigient“ iſt; Diverſionem gegen den engliſchen Handel könntem nur dann Erfolg haben, falls es der engliſchen Flotte wider Euwarten nicht gelingt, am Miffſanng des Krieges einen entſcheidenden Schlag zu fühnen. Nur unwalhrſcheinliche pohitiſche) Kombinatianen und unzzveckmäßige Blockadeſtrategie könnten bewirken, daß engliſche Flottenteile, ge⸗ trenmt bon ihrem Gros, durch ſchwächere Streitkräfte des Gegners nutzlos gebunden würden; die Torpedowafffe allein habe auf ſeiten der zwei Mächte Ausſicht, für kurze Zeit die Seeherrſchaft zu errin⸗ gen und währenddeſſen einige Truppen zu landemz letztere aber wür⸗ den dupch das Heer leicht unſchädlich gemacht dperden. Die„Morning⸗Poſt“ rechnet ebenfalls damit, daß einzelne deutſche Transportdampfer die Blockade durchbrechen, ſieht aber jede Gefahr durch eine Organiſation der Hafen⸗ und Küſtenverteidigung als beſeitigt an. Der Gewährsmann der „Marine⸗Rundſchau“ wünſcht dieſen kurz zuſammengefaßten Urteilen ſachkundiger Engländer nachhaltigen Erfolg in ihrer Heimat und fügt hinzu, daß wir mit unſerer 3½ mal ſchwächeren Flotte an keinen Einfall denken. Deutſcher und franzöſiſcher Handel in Marokko. Aus Tanger, 18. Oktober 1908 wird uns geſchrieben: Das Jahr 1907 brachte für Marokko fremde Invaſion und Bruderkrieg, unter denen Geſchäfte und Handel ſchwer zu leiden hatten. Der blühendſte Handelsplatz Caſablanca wurde bombardiert und aus Fes und Marrakeſch verſchwanden die chriſtlichen Kaufleute. Jetzt wo Mulay Hafid unbeſtrittener Herrſcher des Landes iſt, wo allmählich aus Caſablanca die franzöſiſchen Truppen verſchwinden, und mit ihnen die Aus⸗ ſicht auf weitere Expeditionen ins Innere, kehrt mit über⸗ raſchender Schnelligkeit der Unternehmungsgeiſt der fremden Kaufleute zurück. In Fes und Marrakeſch treffen immer mehr europäiſche Kaufleute ein, in der Mehrzahl deutſche, und nehmen die unterbrochenen Handelsbeziehungen wieder auf. Sie finden einen von euro⸗ päiſchen Produkten faſt ganz geräumten Markt und haben alle Ausſicht, einen guten Teil des im Vorjahre Verlorenen wieder einzuholen. Auch an der Küſte regt ſich allenthalben der kaufmänniſche Unternebmungsgeiſt. Aller⸗ dings werden nirgends große Unternehmungen geplant, aber man wagt es doch wieder Geld ins Geſchäft zu ſtecken, man vertraut wieder den Eingeborenen Vorſchüſſe an, man wird wieder dem Marokkogeſchäft gegenüber optimiſtiſch. Auch an der Küſte ſind es erfreulicherweiſe die Deutſchen, die in erſter Linie wieder vordringen, die unver⸗ zagt das von der Sturmflut des vorigen Jahres Zerſtörte wieder aufbauen. Man ſieht, daß der deutſche Handel in Marokko auf geſunder Grundlage ge⸗ ſtanden hat, daß er eine Kriſis überſtehen konnte, weil er feſten Boden gefaßt hatte. Anders der franzöſiſche Handel, der nach den Statiſtiken der letzten Jahre an die erſte Stelle in Marokko gerückt war. Das Jahr der Kriſis hat gezeigt, daß das ſtolze Gebäude auf Sand gebaut war. Die Statiſtik zeigt, daß im Vorjahre in allen Häfen der fran⸗ zöſiſche Handel zurückgegangen iſt, ſogar in Caſablanca, wo doch die franzöſiſche Einwanderung einer Ueberſchwemmung glich, iſt er faſt um die Hälfte geſunken. Dieſe Tatſachen ſind aber kein Grund, Triumphlieder über die deutſchen Erfolge anzuſtimmen Schwer genug awwer'r liewe Gott ſo groß in ſeiner'hüterei is, des is doch ganz gewiß nit vorg'ſehe geweſt im Schepfungsplan. Wann'r Mann dann uff Neijohr die Rechnung vun'r Butzmacherin for ſeen Mordbladſcher kricht, dann werd'r erſcht recht denke: 'hüt dich Gott, dann e funkelnachelneii Schloofzimmereinrich⸗ dung, zweeſchläfrig, koſcht nit viel weniger. Warum ich mich iwwer die große Hüt' ſo alderier? Ei, wammer ſo viel ſchbaziere geht wie ich un ſieht nix vor lauder Flichel un Feddere un Bänder un Brulljes drum rum— do kammer verdrießlich werre. Een Narr macht viele.„Roof“gäärde hot ma' jetz' uff de Dächer, ſo wie ſe die ald' Semiramis ſchunn 'habt hot— wie lang noch un unſer Dame laafe'me ſcheene Dag mit eme ganze Gaade mitſamt m Dach uffem Kobb rum? Des ſoll norr emool e verrickdi Bariſſerin vormache— vun Seckene bis uff Moskau tragt's e paar Dag ſchbäder die ganz Welt. Un die halb Welt erſcht recht.— e ganz gudi Birchersfraa vun Mannem hot neilich ihr'n Mann an'r Bahn abhole wolle un wollt ſich nadhierlich glei an'r Bahn im nei'ſchde Schtaat zeige. So'n Willkummkuß im neie Hut ſchmeckt doch ihe'm Männche viel beſſer, als im abgedragene Kapothütche. Am Pälzer Hof will ſe in de rote Wage ſchteige un— kummt nit nein. So e Malör! De Hut abſetze vor ſo viel Leit, des geht aus ver⸗ ſchiedene Grind nit un in e Drosdſchk is ſe ſelbſtverſtändlich aach nit neinkumme, weil's geregent hot. Ausgelacht is ſe aach noch worre, ihr'n Mann hot ſe nadhierlich verfehlt un was der zu ere 'ſagt hot, wie ſe zu ſchbät mit ihr'm neimodiſche Schawwesdeckel hemmkumme is, des will ich liewer nit verrodhe. Aach die Plakatkeffig uff de Blanke kriche endlich ihr'n neie Hut uffg'ſetzt. Lang genug hot's gedauert; mit ſo Hüt'— gudi, hieſigi Arweit— aus Eiſe geht's nie flink, dann bis do norr emobol die Form ferdig is, hammer ſchunn widder e anneri Mode. Scheen ſehe ſe awwer aus un ſin nit zu groß. Un dauerhaft. 's is jo aach nit ſo ſhwer, Säule for die Anſchläg unner een Hut zu bringe, als Menſche mit ihre Auſchläg— unſer Martin kämpfen die deutſchen Häuſer um ihre Exiſtenz, Gefahren in Menge birgt die Zukunft für ſie in ſich. Die troſtloſe Finanzlage des Landes bedroht gerade die größten Häuſer, welche Forderungen aus Regierungslieferungen und öffentlichen Arbeiten haben, mit den größten Verluſten. Doch allgemein herrſcht die Zuverſicht, daß deutſche Tüchtigkeit und Zähigkeit alle Prüfungen überſtehen wird, und daß allen politiſchen Ereigniſſen zum Trotz der deutſche Handel in, Marokko weiter wachſen und gedeihen wird, und daß bei einer endlichen Erſchließung der Naturſchätze des Landes Deutſchland in einem Grade mitwirken wird, die ſeiner Leiſtungsfähigkeit in Induſtrie und Handel entſpricht. Deuisches Reich. —(Kultusminiſter Holle.) Wie die„Nat. Lib. Korreſp.“ erfährt, wird der Herr Miniſter der Geiſtlichen⸗, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten von ſeinem Urlaub nicht mehr in ſein Amt zurückkehren. Hier und da— in den Blättern und in privater Unterhaltung— iſt in den letzten Tagen als vorausſichtlicher Nuachfolger des Herrn Dr. Holle Herr Miniſterialdirektor Schwartzkopff genannt worden. Das ſoll, wie die„Nat. Lib. Korreſp.“ ver⸗ ſichern hört, nicht zutreffen. Vielmehr ſoll nach dem Nach⸗ folger noch geſucht werden. Bayeriſche und Pfälziſche Volitik. Die liberale Landesorganiſation in Bayern. s. München, 30. Okt.(Von unſerm Korreſpondenten.) Nachdem ſich die leitenden Stellen der Nationalliberalen und der Freiſinnigen Landespartei in Bahern entſchieden gegen die auf eine Verſchmelzung der liberalen Partei⸗ gruppen hinzielenden Organiſationsvorſchläge des jung⸗ liberalen Landtagsabgeordneten Hübſch ausgeſprochen haben, hat geſtern auch der Demokratiſche Verein in München ganz im Sinne einer früheren Auslaſſung der „Frankfurter Zeitung“ ſeine Ablehnung der Einigungsvor⸗ ſchläge bekundet, indem er eine Reſolution annahm, in der zum Ausdrucke gebracht wurde, daß jene Vorſchläge, wenn wirklich zur Durchführung gebracht, nur zu fortgeſetzten Rei⸗ bungen mit dem 1905 geſchaffenen Zentralausſchuß der ver⸗ einigten Liberalen und Demokraten führen würden. Die Schaffung von liberalen Kreisverbänden, wo ſie noch nicht be⸗ ſtehen, erkennt der Verein als Notwendigkeit an, ebenſo eine innigere Verbindung zwiſchen der Organiſation in München und denen im Lande, ferner das Bedürfnis der Ausgeſtaltung des Zentralausſchuſſes zu größerer Aktionsfähigkeit. Als einzige liberale Gruppe, die der Verſchmelzung der liberalen Richtungen das Wort redet, bleiben ſonach nur mehr die Nationalſozialen übrig, die aber über eine kaum nennenswerte Anhängerſchaft verfügen. Die Münchener demokratiſche Reſolution trifft in Uebereinſtimmung mit den Erklärungen der anderen Parteien das einzig Richtige. Eine ſo weit gehende Vereinigung, wie ſie Hübſch will, bedeutet die Zumutung an die alten Parteiorgani⸗ ſationen, ihre ſelbſtändige Stellung und vor allem ihre Tra⸗ dition und ihre wirtſchaftlichen Ziele aufzugeben. Mit der Aufgabe und dem Feſthalten der letzteren fallen und ſtehen ſie, mit dem Aufgeben verneinen ſie ihre fernere Exiſtenzberech⸗ tigung und verlieren ſie die Maſſen, die ihnen eben wegen ihrer wirtſchaftlichen Ziele anhingen. Es iſt denn doch eine andere Sache, ob es ſich um die Politik eines Einzelſtaates, in der die Grundſätze einer einzelnen Parteiſchattierung gar nicht zum Ausdruck kommen können, handelt, oder um die Politik, ſpeziell die Wirtſchaftspolitik im Reiche, wo die Gegenſätze und Mei⸗ nungsverſchiedenheiten in dieſen Dingen nach wie vor beſtehen werden. Das kann zwar nichts ändern an dem taktiſchen Zu⸗ ſammengehen im einzelnen Bundesſtaat aber auch dieſes taktiſche Zuſammengehen wird zu Wahlzeiten unfruchtbar ſein, wenn die einzelnen liberalen Parteien ſich ſelbſt aufgeben. Es kann fa die Zeit kommen, in der auch die Intereſſenverſchiedenheit in wirtſchaftlichen Dingen geſchwunden iſt, und einer geſchloſſenen Partei die Wege offen ſtehe, heute aber iſt ſie im Hinblick auf die mehr als je ausgeprägte Wirtſchaftspolitik ein Ding der Unmöglichkeit. Die Ueberſchreitung der Grenze, an der die be⸗ währte liberale taktiſche Einigung des Blocks in Bayern ſteht, wäre der Selbſtmord der liberalen Parteien. Die neuen bayeriſchen Steuergeſetze. S. München, 30. Okt.(Von unſerem Korreſpondenten.) Der beſondere Ausſchuß des Bayer. Landtags zur Bera⸗ kann was erlewe. Macht'm norrent zu ſchwer, ihr neie Herre Schtadverordnete un loßt jetz' eier Schtreitaxt widder begrawe ſein. Meent'r, ihr macht's annerſcht odder 3 werd annerſcht odder die Handwerker hädde's annerſcht, beſſer gemacht? Was gemacht werre muß, des muß gemacht werre un des werd ge⸗ macht. Des is ſo klar, wie Kleesbrih, verſchdanne? Froh werre awwer aach die Dame ſein, daß die groß Wahl⸗ ſchlacht'ſchlage is. Mein Freind Hennerle hot in eener Woch neunmool geredd, ich glaab, r hot zum Schluß gar nit mehr gewißt, was'r, wo'r un wie'r redde dut— ſein Fraa daheem hot zum Schluß aach nit mehr gewißt, is ſe jetz' noch mit'm ver⸗ heirat' odder nit. Wierr awwer am Dienſchtag Nacht um zwee heemkumme is un hot de Siegerkranz um die Denkerſchtern .habt, do is ſem doch um de Hals'falle un im Nu hot ſe die 1 1 5 Noneen 1 Hut, den ſe ſchunn achtmool uffbrowiert un ſeit zwee im S ſchriftlich in dr Daſch gehabt 85 Die Hüt' die Hüt', die große Hüt', Die Hüt' ſin unſer Schade! Wann do nit ball e Wunner geſchieht, Werd noch verrickt die Welt mit Hüt', Mit krumme un mit'rade! St. Buntes Feuilleton. — Ein neuer Brief Humboldts über Schiller. Wohl die groß⸗ artigſte Darſtellung, die Schillers Weſen und Chavakter je ge⸗ funden hat, iſt die Vorerinnerung„Ueber Schiller und dem Geſang ſeiner Geiſtesentwicklung“, durch die Wilhelm von Humboldt die Veröffentlichung ſeines Brieftwechſehs mit dem verewigten Freunde in Jahre 1830 eröffnete. Erſt ſo ſpät entſchloß ſich dieſer größte Geiſtesfreund unſerer Klaſfiker, die wehmütige Erinnerung an den großen Toten in einem abgeſchloſſenen und ausgeführten Bilde hewufzubeſchwören, denn ihm ſchien ivie den anderen am — Mannheim, 31. Oktober. Seneral⸗Auzeiger.(Abendblath. tung der Geſetzesvorlagen über die Reform der direkten Steuern tritt(außerhalb einer ordentlichen Seſſion) am 9. November zuſammen. Die umfangreichen und ſchwieri⸗ gen Arbeiten werden ſich vorausſichllich weit in den nächſten Sommer hinein erſtrecken. Zur Beratung im Plenum gelangt die Materie erſt in der im Herbſt nächſten Jahres wieder beginnenden ordentlichen Seſſion. Aus Stadt und Land. Manunheim, 31. Oktober 1908, Stadtverordneten⸗Wahl. Für die am kommenden Dienstag ſtattfindende Wahl der 1. Klaſſe zum Bürgerausſchuß iſt von den vereinigten liberalen Parteien folgende Liſte aufgeſtellt worden: 1. Artmann, Fritz, Direktor, Auguſta⸗Anlage 7 2. Bensheimer, Julius, Buchdruckereibeſitzer, L 12, 18 3. Dauß, Wilhelm, Tüncher und Maler, O 5, 14 4. Dyckerhoff, Hermann, Kommerzienrat, M 6, 11 „Enugelhorn Dr., Frdr., Fabrikant, Werderſtr. II 44/46 .Fulda, Wilhelm, Kaufmann, K 1, 3 N Hoffſtätter, Friedrich ſen., Kaufmann, Luiſenring 61 Jeſelſohn Dr., Max, Rechtsanwalt, Friedrichsplatz 6 Ihrig, Wilh., Landtagsabgeordneter, Rheindammſtr. 50 10. Ladenburg Dr., Richard, Bankdirektor, Hildaſtr. 18/19 11. Langeloth, J.., Rentner, B 6, 32 12. Ludwig, Auguſt, Ingenieur, Luiſenring 39 13. Nuber, Joh. Georg, FJabrikant, 1, 17 14. Selb, Georg, Rechtsanwalt, I. 5, 5 15. Teſcher, Ludwig, Bankdirektor, Moltkeſtraße 6 16. Wiedemann, Otto, Oberlehrer, R 7, 26 Aus der Stadtratsſitzung vom 29. Oktober. (Schluß.) Die Zinſen aus der Karl Reiß⸗Schenkung pro 1908 werden der Armenkommiſſion zur Beſchaffung von Naturalien für Bedürftige überwieſen. Zur Beſchaffung von verſchiedenem Mobiliar für die Zwecke der phyſikaliſchen Schülerübungen an der Reformſchule wird die Genehmigung erteilt. Es wird im Prinzip der freihändige Verkauf von zwei Villenbauplätzen in der öſtlichen Stadterweiterung an zwei verſchiedene Intereſſenten beſchloſſen. Fiür drei verſchiedene im Induſtriehafen zur Vermietung gelangende Plätze werden die Mietbedingungen feſtgeſtellt. Nach Mitteilung des Tiefbauamts wurde mit der Herſtellung der Wachtſtraße im Stadtteil Waldhof am 1. Oktober 1908 begonnen. Die Ausführung der Keſſeleinmauerung für die Keſſelgruppe 7 des Elektrizitätswerks wird der Firma Chr. Hermann Sohn hier Gbertragen. Ueber die pachtweiſe Abgabe eines Lagerplatzes im Unken Induſtriehafenteil wird Entſchließung getroffen. Dem Verein gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke wird zur Abhaltung von Vorträgen der Rathausſaal, dem Männer⸗ geſangberein„Frohſinn“ in Käferthal zur Abhaltung eines Wohl⸗ tätigleitskonzerts zu Gunſten der beiden Kleinkinderſchulen Käfer. chals die dortige Schukturnhalle überlaſſn Gegen das Gefuch der Herren Dr, Karl Ochs ünd d. Nulſcher um Genehmigung zum Betrieb einer galvaniſchen Verzinkerei in dem Anweſen Induſtrieſtraße 2 hat der Stadtrat keine Ein⸗ wendungen zu erheben. Von der Einladung des Geſangvereins„Concordia“ zum Kon⸗ zert am 8. November 1908 wird dankend Kenntnis genommen. * Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Wilh. Wickenhäuſer in Leopoldshöhe nach Bruchſal, Betriebsaſſiſtent Wilh. Popy in Wiesloch nach Schwetzingen, Buchhalter Konrad Waidler beim Domänenamt Karlsruhe unter Ernennung zum Expeditur⸗ aſſiſtenten zur Exveditur der Forſt. und Domänendirektion, Buchhalter Otio Wörne beim Kontrollbureau der Forſt⸗ und Domänendirektion zum Domänenamt Karlsruhe und Hauptamts⸗ affiſtent Friedrich Gößmann bei der Zolldireikion nach Singen. 25 * Keine Parademuſik. Wegen Allerheiligen fällt die auf twrorgen angeſagte ſonntägliche Paxademuſik aus. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden am 11. Okt. auf dem Bahnhof in Waldshut ein Geldbeutel mit 8 Fr. 5 Cts.; am 12. Okt. auf dem Bahnhof in Meßkirch der Be⸗ trag von 5.; am 13. Okt. im Zug 37 ein Handtäſchchen mit 73 M. 11 Pf., abgeliefert in Lauda; am 19. Okt. im Zug 6073 ein Geldbeutel mit 9 M. 35 Pf., abgeliefert in Lahr⸗Ding⸗ ————. ʃq¼TIʃʃZ————ͤ̃̃———ß— Sinne des Wortes als Einbrecher auftrat. Als Staatsminiſter des Sachſen⸗Weimarer Landes lag Goethe auch die Verwaltung der akademiſchen Inſtitute in Jena ob, und ſo beſchäftigte ihn eines Dages die Frage einer Erweiterung der Jenaer Univerſitätsbiblio⸗ thek, deren Räume für die anſchwellende Bücherſammlung längſt zu eng geworden waren. Zu einent Neubau war kein Geld in der großherzoglichen Kaſſe, aber an die Bibliothek ſtieß ein Anbau, der jedoch der mediziniſchen Fakultät gehörte, die dort gelegentlich re Konfevenzen abhielt. Goethe wandte ſich alſo an die Herren Profeſſoren mit der ſehr höflichen Bitte, ihm den Raum für Viblio⸗ khekszwecke abzutreten; er wolle ihnen dafür ſpäter einen neuen Konferenzſaal bauen. Das genügte aber der mediziniſchen Fakul⸗ tät nicht, und als Goethe ſpäber hinſchickte, um ſich den Schlüſſel auszubitben, erhiert er zur Antwort, er ſei nicht zu finden.„Da blieb nun weiter nichts zu tun, als eroberungsweiſe einzuſchreiten“, ergehrt Goethe ſeinem Eckermann.„Ich ließ alſo einen Maurer kommen und führte ihn in die Bihliothek vor die Wand des an⸗ grenzenden gedachten Saales.„Dieſe Mauer, mein Freund, ſagte ich, mut ſehr dick ſein, denn ſie trennet zwei verſchiedene Wohnungs⸗ partien. Verſuchet doch einmal und prüfet wie ſtark ſie tſt.“ Der Maurer ſchritt zu Werke; und kaum hatte er fünf bis ſechs herzhafte Schläge getan, als Kalk und Backſteine fielen und man durch die entſtandene Oeffnung ſchon einige ehrwürdige Portraits alter Perücken herdurchſchimmern ſah, womit man den Saal deko⸗ riert hatte.„Fahret nur fort, mein Freund, ſagte ich, ich ſehe noch nicht helle genug. Geniert euch nicht und kut ganz als ob ihr zu Hauſe wäret.“ Dieſe freundliche Ermunterung wirkte auf den Maurer ſo belebend, daß die Oeffnung bald groß genug ward um volltommen als Tür zu gelten; worauf denn meine Bibliotheksleute in den Saal drangen, jeder mit einem Arm voll Bücher, die ſie als Zeichen der Beſitzergreifung auf den Boden warfen. Bänke Stühle und Pulte verſchwanden in einem Augenblick, und meine treuen engſten mit Schiller Verbundenen nach ſeinem ſo ſchmerzlich früher Tode eine heilige Scheu zunächſt Schweigen zu geb eten, wie wenn durch allzulautes Reden und Preiſen das Andenken dieſes Eingigen entweiht werde. Go ekhe hat als erſter in ſeinem„Epi⸗ log zu Schillers Glocke“ dem Freunde ein unvergängliches Monu⸗ wmeuf errichbet; Ehriſtan Sokifred Körner, dulch ſo ange 3. S it* lingen; am 20 Okt. im Zug 437 ein Handtäſchchen mit Geld⸗ beutel und 2 M. 50 Pf., abgeliefert in Hoffenheim; am 22. Oktober auf dem Bahnhof in Weingarten der Betrag von 10 Mark.*. Den populär⸗wiſſenſchaftlichen Vortragszyklus im„Bern⸗ hardushof“ eröffnet kommenden Dienstag, 3. Nov., abends halb 9 Uhr, Herr Prof. Dr. Mausbach⸗Münſter mit ſeinem Vor⸗ trag über„Das Chriſtentum, die Religion der Gnade.“ * Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik wird am Sonntag 1. November(Reformationsfeſt), vormittags 10 Uhr in der Kon⸗ kordienkirche folgende Chöre zum Vortrag bringen: 1.„Der Hert iſt König“, Motette von H. Engel; 2.„Wie lieblich ſind deine Wohnungen“, von G. Merkel. Der Jüdiſche Diskuſſionsverein wird am nächſten Montag mit der Abhaltung ſeiner regelmäßigen Diskuſſions⸗ abende beginnen. Am Montag abend findet ein Vortrag ſtatt, deſſen zeitgemäßes Thema lautet:„Ueberſicht über die Ereig⸗ niſſe des letzten Jahres.“ Nach dem Vortrage freie Diskuſſion. Bezüglich des Lokals macht der Verein noch ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß die Vorträge, die für jedermann frei zugängig ſind, während des kommenden Winters im Schulſaale F 1, 11 abgehalten werden. * Semeſter⸗Eröffnungsabend der Vereinfigung der Hoſpi⸗ tanten der Handelshochſchule. Geſtern abend vereinigten ſich die Hoſpitanten der Handelshochſchule im großen Saale des Lieder⸗ kranzes zu einem Semeſter⸗Eröffnungsabend, bei dem Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein einen Vortrag über das Thema:„Prinzipal und Angeſtellte“ hielt. In dem gut beſetzten Saale bemerkten wir u. a. die Herren Louis Hirſch und Dr. Blauſtein als Vertreter der Handels⸗ kammer, Studiendirektor Prof. Dr. Schott, Sto.⸗V. Fulda, Großkaufmann Jordan als Vertreter des Kuratoriums der Handelshochſchule, Herrn Stadtrat Darmſtädter als Ver⸗ treter des Stadtrats. Ferner waren anweſend von dem Zehr⸗ körper der Schule die Herren Privatdozent Dr. Perels, Dr. Gerſtner und Dr. Levi, ſowie die Vorſtände der hieſigen kaufmänniſchen und techniſchen Vereinigungen und Vereine. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes der Vereinigung der Hoſpitanten der Handelshochſchule, Herr Langenbein, eröffnete den Abeno mit herzlichen Begrüßungsworten, indem er darauf hinwies, daß die hauptſächlichſte Aufgabe der Vereinigung eine rege Propa⸗ ganda für den Beſuch der Handelshochſchule bilde. Alsdann er⸗ teilte er Herrn Hofrat Prof. Dr. Gothein das Wort zu ſeinem eingangs erwähnten Vortrag. Der Redner wies einleitend auf einen alten Satz der Nationalökonomie hin, daß bei großen Um⸗ wandlungen in der Technik auch große Verſchiebungen unter den Angeſtellten und Arbeitern erfolgten. In der Induſtrie voll⸗ zog und vollziehen ſich dieſe großen Umwandlungen vor unſeren Augen fortwährend. Dadurch hat ſich die Stellung des Kauf⸗ mannes zum Prinzipal ganz außerordentlich verſchoben. In früheren Zeiten war es bei dieſem Stande ein ganz familtäres Verhältnis geweſen. Von einer wirklichen Konzentration des Betriebes könne man eigentlich erſt in neuerer Zeit ſprechen. In manchen Zweigen des Handels iſt dieſe Konzentration zu einem ſolchen Grade gediehen, daß man vielleicht von einem Exzeß ſprechen müſſe. Noch ſtärkere Konzentration im Bankgewerbe, als wie ſie ſich ſchon vollzogen habe, ſei kaum möglich. Der Warenhandel, bei dem es auf die individuelle Geſchiklichkeit, Kenntnis und Erfahrung ankomme, habe ſich noch am wenigſten dieſem Konzentrationsprozeß unterzogen. geſtellten immer ſchwierig geweſen, ſich ſelbſtändig zu ma hen. Bielleicht geht dies heutzſttage im Warenhandel noch am beſten. Bei der Konzenträtibn des Geſchäftslebens können aber heute nicht mehr ſoviel ſelbſtändig werden, wie früher. Arbeſter, venn ſie ſich organiſieren, haben eigentlich eine Kampforganiſätion, wenn es auch nicht wünſchenswert iſt, daß der Kampf offen aus⸗ bricht. Aber der Angeſtellte arbeitet ja gerade mit am Unter⸗ nehmergewinn. Durch ſeine Hilfe bei der Unternehmung ent⸗ ſteht der Profit des Unternehmertums überhaupt. Das Wort Privatbeamter iſt eigentlich ein Unſinn, denn ein Angeſtellter iſt kein Beamter. In dem Wort Privatangeſtellter drückt ſich ein Poſtulat, ein Wunſch aus, auch ſo geſtellt zu ſein, wie Staats⸗ beamte. Es iſt Gefahr vorhanden, daß die verſchiedenen Kreiſe der Angeſtellten allzuſcharf unter einander ſcheiden. Es könnte ſogar eine Gefahr ſein, die die Handelshochſchule mit ſich hringt, wenn etwa die Handelshochſchüler ſich als eine beſondere Klaſſe und Gruppe bezeichnen wollten. Redner verbreitete ſich alsdann über die drei Hauptfaktoren, über Gehalt, Arbeitszeit und Ar⸗ beitsbedingungen. Was die Arbeitszeit anbelangt, ſo hofft der Vortvagende, daß auch in Mannheim noch die engliſche Arbeits⸗ zeit eingeführt werde. Die Konkurrenzklauſel für Leute mit kleinem Gehalt ſei lächerlich. Der Verband Süddeutſcher In⸗ duſtrieller habe ſich kürzlich dahin ausgeſprochen, daß allerdings die Konkurrenzklauſel unter den gegenwärtigen Verhältniſſen kaum zu entbehren ſei. Darüber laſſe ſich ja ſtreiten, aber der Verband habe darauf aufmerkſam gemacht, daß dies nur an dem verkehrten Patentrecht liege. Nur mit einer Reform des Es iſt für einen An⸗ Patentrechts könne hier etwas bezweckt werden. Di duſtriellen Angeſtellten ſollten ſich bei ihren Verhandlungen auf dieſen Standpunkt ſtellen. Die intereſſanten einſtün Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Herr Langbein faßte den Dank aller Anweſenden in e Hoch auf Herrn Prof. Dr. Gothein, das freudig aufgenommer wurde.— Im Laufe des Abends ergriff das Wort Herr Groß kaufmaan Jordan, der im Gegenſatz zu Herrn Geh. Hof Dr. Gothein der Meinung iſt, daß die Handelshochſchüler im h tigen Konkurrenzkampf ſehr wohl das Recht hätten, auf den 2 ſuch der Schule ſtolz zu ſein. Was die engliſche, die durch gehende Arbeitszeit anbelange, ſo liege dieſe wenig in der deutſche Volksſitte. Was aber die engliſche Arbeitszeit unfehlbar Mannheim bringen würde, ſei die Ausdehnung der Stadt.“ weiteren kam Redner noch auf die Warenſammlung der Hande hochſchule zu ſprechen und ſchloß ſeine Ausführungen mit ein Hoch auf den Lehrkörper der Handelshochſchule.— Herr Re linger vom Sder Verein dankte für die freundliche Einlod und ſchloß mit einem Hoch auf die Vereinigung der Hoſpit der Handelshochſchule.— Herr Stv.⸗V. Fulda ſprach ſe Freude darüber aus, in der Mitte der Hoſpitanten weilen können. Er ſei ſtolz darauf, daß er von dem verſtorbenen Herrt Oberbürgermeiſter Dr. Otto Beck in das Kuratorium der Han dels⸗Hochſchule berufen wurde und er kann es dem Verſtorbene nicht genug danken, daß er die Handelshochſchule ins Leben ge rufen habe Stv.⸗V. Fulda ſchloß ſeine Ausführungen mit einez Fes) auf die Handelshochſchule.— Nicht unerwähnt ſeien muſikaliſchen Vorträge eines Dilettantenorcheſters unter Leit des Herrn Stützel. Um 11 Uhr ſchloß der Vorſitzende dei ſehr angeregt verlaufenen Abend. * Koloſſeumtheater. Sonntag, den 1. Nov., nachm. 4 Uh. und abends.15 Uhr, gelangt das oberbayeriſche Volksſtück von P. K. Roſegger„Am Tage des Gerichts“ neu einſtu zur Aufführung. Herr Direktor Kerſebaum, welcher mit ſein Verſtändnis die Koloſſeumsbühne wieder leitet, wird ſicher dem betretenen Weg ein kunſtverſtändiges Publikum finden. Beſuch der Vorſtellungen könen wir beſtens empfehlen. P 6, 20. Das vom Sonntag ab zur Vorft rung gekangende vollſtändig neue Programm legt wiederum der großen Leiſtungsfähigkeit dieſes erſtklaſſigen Etabliſſemen Zeugnis ab. Für dieſe Woche hat die Direktion wieder ein gramm zuſammengeſtellt, das ſicher jedermanns Beifalls Die Bilder ſind aus dem Inſerat im Mittagsblatt z ſehen. 5 55 * Saalbautheater. Auch für die nächſte Spielzeit iſt rührigen Geſchäftsleitung gelungen, ſich wieder ein vorzüg! Künſtler⸗Enſemble zu verpflichten. Die Brothers Ja lew, wohl die tollkühnſten Radfahrer der Gegenwart, brint ihren großen Senſations⸗Bicycle⸗Akt,„Die Todesfahrt ſteilen Korb“. Weiter kommen die„Söhne des Himmel die chineſiſche Hofkünſtlertruppe„Ching⸗Lung⸗Heel. ſind als Attraktion die 11 Iriſh Indian Maid Empire⸗Theater in London gewonnen. Der Charakter⸗H James Baſch wird mit einem amerikaniſchen Tanz⸗ u ſangs⸗Enſemble das abwechſlungsreiche Programm vervollſtän digen. Sonntags finden zwei Vorſtellungen ſtatt, mittags 4 Uh zu kleinen Preiſen und abends 8 Uhr, in denen das geſan Künſtler⸗Enſemble auftritt.„„„* Der Slkelettmenſch Richard Tröbs, der zurzeit im Mann heimer Panoptikum zu ſehen iſt, wurde am Donnerst⸗ 5 der hieſigen„Geſellſchaft der Aerzte“ vorgeſtell Herxren, darunter die Herren Medizinalräte Dr. Panoptikums Folge geleiſtet. Herr Nervenarzt Dr. F mann, welcher den Skelettmenſchen vorher eingehend un hatte, ſchilderte in einem etwa halbſtündigen Vortrage d ſultat ſeiner Beobachtungen. Er bemerkte zum Schluſſe, da bezüglich der Urſachen dieſer abnormen Erſcheinung nur theſen aufſtellen könne, um ſo mehr als— bei der Seltenheit artiger Fälle— auch in der einſchlägigen Literatur nichts dar über zu finden ſei. Da Tröbs naßh ſeiner eigenen Angabe imm geſund geweſen ſei, ſo ſei ein krankhafter atrophiſcher Verfal Muskulatur nicht anzunehmen, definitive Aufſchlüſſe k aber erſt— post mortem— durch eine Sektion erf Die anweſenden Aerzte zeigten ein großes Intereſſe für wiſſenſchaftliche Kurioſum und unterſuchten den Skelettm auf das genaueſte.— Wie wir hören, bleibt Tröbs nur wenige Tage hier; wer dieſem merkwürdigen Naturwunder noch keinen Beſuch abgeſtattet hat, möge ſich beeilen. Ingenieur Engen Ehlers f. Der Tod hält gegem reiche Ernte. Auch hier iſt heute Nachmittag eine allge liebte und hochgeachtete Perſönlichkeit, Herrn Ingenieur Ehlers, der Inhaber der belannten Kanalbaufirma u. Ehlers, unerwartet raſch abberufen worden. Ehle 49 Jahre alt geworden. In der Vollkraft der Jahre Jahre Schillers treueſter Helfer und Ratgeber, widmete ſich mit ſelbſtlofer Hingebung der Aufgabe, ſein Geſamtwerk in würdiger Form der Oeffentlichkeit vorzulegen. Körner ſuchte Goelhe und dann Wilhelm von Humdoldt zu bewegen, zu dieſer Ausgabe der ſämtlichen Schriften⸗eine würdige Einleitung beizuſteuern; als aber beide ablehnten, hat er ſelbſt in ſeiner einfach ſchlichten Weiſe das Leben des Dichters unter reicher Benutzung von Briefſtellen in der Einle'tung geſchildert. Das Manuſkript dieſer erſten Schiller⸗ Biopraphie, in der er ſich ſelbſt beſcheiden kaum erwähnte, ſandte er zur Begutachtung an Schillers Gattin und dann an Goethe, der ihm in einem ausführljchen Briefe dafür dankte. Auch Wil⸗ helm von Humboldt hatte Körner den Aufſatz nach Wien geſchickt, und der preußiſche Geſandte antwortete in einem bisher unbekann⸗ ten Briefe, der unter den handſchriftlichen Schätzen der Public Li⸗ brary of the City of Boſton aufgefunden worden iſt und den Alberkt Leitzmann im neueſten Hefte der„Deutſchen Rundſchau“ veröffent⸗ licht. Mit dem böchſten Lobe der gunz in ihrem großen Gegenſtand alifgehenden Arbeit verbindet Humboldt Einwendungen gegen einige Stellen.„Am meiſten gegen die, wo Schiller über Mangel an Leichtigkeit im Arbeiten klagkt. Dieſe Klage kann wirklich nur auf gleiche Weiſe, als die meiſten Selbſtgeſtändniſſe, genommen werden, die immer in Billigung und Mißbilligung zu weit gehen. Schiller arbeitete eigentlich leicht, und hatte unendlichen Ideen⸗ reichtum. Nur weil er ihm neu zuſtrömte, weil ihm das Reichſte noch immer nicht reich genug ſchien, und dann auch weil ihn ſein Gegenſtand ſo lebhaft beſchäftigte, daß er ihn in die höchſte An⸗ ſtrengung verſetzte, ſchien er vielleicht mit Schwierigkeit zu ar⸗ beiten. Seine Widerſacher haben aber immer der Vorwurf gegen ihn im Munde, daß er mühſam dichtete, daß er nicht von Natur datzu beſtimmt war, daß er mit der Sprache und den Gedanken rang u. ſ.., und dieſe Stelle wird jetzt von ihnen gegen ihn ſelbſt auf das unbarmherzigſte gebraucht werden.“ Auch gegen eine Stelle, die aus einem Briefe Schillers über ſein Bedürfnis, „ſich zu verheiraten“, abgedruckt iſt, wendet ſich Humboldt, obwohl ſeine„Mißbilligung vielleicht nur auf ganz indwiduellen Gefühlen beruht“!.„Das unbeſtimme Bedürfnis danach hat, meiner Empfindung nach, immer etwas Widriges, wenigſtens Triviales. Auch iſt es in dem Brieſe ſehr eaeftiſch ausgebrückt, und Ennte. nur 1,20 Meter und wiegt nicht mehr als 38 Kilo. lung erfolgte vorläufig nur proviſoriſch; man will erſt tweil es die einzige Stelle iſt, in welcher vom Verhältnis die Rede iſt, einen ſchiefen Begriff von Schillers Em darüber geben. Dagegen iſt die zweite Stelle nach der V ung äußerſt paſſend, und berührt die Sache gerade ſo ſein eheliches Verhältnis berührt werden mußbe. In der Art ſchönſten Seiten, und mit Allen in ihm aufs innigſte verw Endlich ſpricht Humboldt noch eine Bitte aus, die ſeine eigene ſcheidenheit im ſchönſten Lichte zeigt:„Es iſt mir überaus li geweſen, daß Sie meiner erwähnt haben. Ich danke Ihnen re eigentlich dafür, es hat mir große Freude gemacht, mit Ihne Goethe, als Schillers vertrauteſte Fveunde genanmt zu Allein ich wünſchte beſtimmt Eine Aenderung darin, und anginge, auch eine zweite. Erfſtlich ſchenken Sie mir den Staa Miniſter; nennen Sie mich bloß als den älteren oder mit mein Vornamen, und ſetzen Sie hinzu: Bruder des bekannten So werde ich gewöhnlich in Schriften citiert, und es i liebſte Art. Auch war in gewiſſer Rückſicht die Zeit, wo ich Schiller lebte, und die unmittelbar vorhergehende, mir die li meines Lebens, die, in der ich mich ſelbſt aun liebſten wiederfi und wenn ma't meiner in ihr erwähnt, habe ich es gern, auch äußeren Bedingungen nach, ſo frei zu erſcheinen, als ich dan noch war.“ Körner hat ſich nach dieſem Wunſche Humboldts richtet, wie er überhaupt auf Grund dieſes Briefes einige Str ungen in ſeinem Aufſatz vornahm, und ihn folgendermaßen in Freundeskreis Schillers eingeführt.„Jena erhielf dam Schillern ⸗inen neuen Reiz, da Wilhelm von Humboldt, der Bruder des berühmten Reiſenden, ſich dahinbegeben hatte und Schillern dort in der genaueſten Verbindung lebte.“ — Der kleinſte franzöſiſche Rekrut. Im 75. Infanter ſe⸗ ment, das in Romans ſteht, iſt der kleinſte Rekrut der fra Armee jetzt eingeſtelt worden. Dieſer Vaterlandsverteik ob ſich dieſer Liliputkrieger den militäriſchen Anforderu 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) ſchaffensfrohe, unermüdlich tätige Mann, dem die Firma viel, ſehr viel von ihrer jetzigen Blüte verdankt, vom Schnitter Tod gefällt worden. Nur ein kurzes Krankenlager war dem ſtets kerngeſunden ſtattlichen Manne beſchieden. Vor acht Tagen mußte er ſich wegen plötzlich eingetretener Halsſchmerzen zum Arzt begeben und heute nachmittag kam plötzlich und unerwartet der Tod. Ehlers, ein geborener Frankfurter, war ſchon bei der Firma als Ingenieur tätig, als ſie noch den Namen W. Bouquet, Kurz und Böttger führte. 1896 trat Ehlers als Teilhaber in die Firma ein, für die er nun an der Seite ſeines Mitinhabers Bouquet mit vorbildlicher Pflichttreue und nimmermüder Schaffenskraft tätig war. Als Herr Bouquet im Januar 1907 ſich ins Privatleben zurückzog, konnte er es leichten Herzens tun. Wußte er doch, daß er das Geſchäft in guten Händen ließ. 1 Ehlers hinterläßt eine tiefgebeugte Witwe, die Tochter des genau bvor einem Jahre verſtorbenen Kupferſchmiedes Olivier, mit der er in langer glücklicher Ehe verbunden war. Ehlers erfreute ſich in allen Kreiſen der Bürgerſchaft wegen ſeiner liebenswürdigen Umgangsformen und ſeiner trefflichen Charaktereigenſchaften großer Beliebtheit. Umſo aufrichtiger wird bei ſeinen zahlreichen Freunden und Bekannten die Trauer über das allzufrübe Ab⸗ leben des Mitbürgers ſein. Er ruhe in Frieden! Aus dem Großherzoatum. * Heddesheim, 30. Okt. Am Sonntag nachmittag kagte hier im Rathaus unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters eine Verſammlung der Mitglieder vom Ladenburger Vor⸗ ſchußverein, die in der Affäre Jboachim geſchädigt ſind. Die Verſammlung beſchloß, gemeinſam gegen die Auflage der Vorſchußkaſſe vorzugehen und die Vertretung einem Juriſten zu übertragen. * Altlußheim, 30. Okt. Vorgeſtern nacht ſtarb im Alter von 69 Jahren Herr Altbürgermeiſter Julius Feier⸗ kling. Der Verſtorbene bekleidete das Amt des Bürgermeiſters hieſiger Gemeinde vom Jahre 1891 bis 1907. Er wurde erſtmals am 24. November 1891 und nach Ablauf ſeiner Dienſtzeit am 20. Dezember 1900 einſtimmig wiedergewählt. Am 10. Juli 1907 legte er das Amt wegen andauernder Krankheit nieder. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Speyer, 28. Okt. Der durch den Dieffenbacher'ſchen Mühlenbrand beſchädigte St. Georgenturm iſt in den letzten Tagen eingehend von einer Kommiſſion auf ſeine Sicher⸗ heit unterſucht worden. Hierbei hat es ſich ergeben, daß der obere Teil des Turmes, Kuppel und Helm, abgetragen und neu erbaut werden muß. Die Glocken ſind unbeſchädigt, können aber bis dahin nicht geläutet werden. Auch die Uhr des Turmes bedarf einer größeren Reparatur. Letzte Nachrichten und Telegramme. Darmſtadt, 31. Okt. Die„Darmſtadter Zeitung“ ver⸗ öffentlicht eine Mitteilung des Hofmarſchallamts, welche die in den Zeitungen auftauchenden Gerüchte, die Großfürſtin Sergius von Rußland ſei in ein Kloſter eingetreten, als nwahr bezeichnet. fanterie von Fiſcher, zuletzt der 18. Dibviſion in lensburg, welcher zur Dispoſition geſtellt war, iſt im Alter von 62 Jahren an Herzlähmung geſtorben. München, 31. Okt. Der Prinzregent verlieh anläßlich ſeines Namensfeſtes eine Reihe von Auszeichnungen; Unter anderen erhielten der Kriegsminiſter Freiherr von Horn die Prinzregent Luitpold⸗Medaille in Gold und Reichsrat FIrhr. von Wuertzburg das Prädikat Exzellenz. *Budapeſt, 31. Okt. Der Kaiſer iſt heute mittag mittelſt Sonderzug nach Wien abgereiſt. Budapeſt, 31. Okt. Große Erregung herrſchte bei den Ehriſtlich⸗Sozialen, weil Axmann auf dem Cerche nach dem geſtrigen Delegertionsdiner vom Kaiſer ignoriert wurde. Die Partei glaubt, daß ihre Vorſtöße gegen Beck ungefällig aufgenonmen wurden und kurn heftig enttäuſcht. Roſtock, 31. Okt. Kurz vor der Einfahrt des Sonder⸗ zuges des Großßherzogspaares wurde geſtern abend on einem Weichenwärter auf dem Gleis 21, welches der oßh. Salonwagen paſſieren mußte, eine Knallkapſel 917210 Die Staatsanwaltſchaft hat Unterſuchung ein⸗ geleitet. Graf Zeppelin und ſein Luftſchiff. B. Konſtanz, 31. Okt.(Priw⸗Tel.) Die Großfürſtin Werra wird aus Stuttgart am Montag oder Dienstag in Friedrichshafen eintreffen, um mit aufzuſteigen. Vorausgeſetzt, daß der Nebel ſich verzieht, findet heute hrittag ein Aufſtieg ſtatt. Rekrutenvereidigung in Berlin. * Berlin, 31. Okt. Heute vormittag 11 Uhr fand im üſtgarten die Vereidigung der Rekruten der Garniſon, Berlin und Umgegend ſtatt. Die Mannſchaften hatten in einem großen Viereck Aufſtellung genommen, die Kavpallerie⸗Rekruten auf der Schloßterraſſe. Der Feldaltar war mit Blattpflanzen, Geſchützen und Trommeln umgeben und ſtand dem Schloſſe gegenüber. Vor dem Portal 7 hatte ſich die Generalität und miralität verſammelt. Darunter General⸗Feldmarſchall Hahnke, der Kriegsminiſter, General⸗Inſpekteur v. Linde⸗ iſt, die Militärbevollmächtigten und die fremdländiſchen Offi⸗ Riere, welchen der Kaiſer, der Kronprinz, Prinz Eitel Friedrich und die Offiziere zu Fuß folgten. Die Geiſtlichen beider Kon⸗ feſſionen hielten Anſprachen. Dem folgte die Vereidigung brigade⸗ weiſe. Hierauf hielt der Kaiſer mit weithin vernehmbarer Stimme eine Rede. Der Kommandeur der Garde⸗Korps von Feſſel brachte ein Hurra auf den Kaiſer aus, worauf zum Schluß der Vorbeimarſch der Fahnen⸗Kompagnie folgte. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Der Zwiſchenfall Hoffmann. Berlin, 31. Okt.(Von unſerem Berliner Bureau). Gei Beginn de heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauſes wurde von ſozialdemokratiſcher Seite beantragt, den 1. Punkt derTages⸗ orbnung, die Entſcheidung des Hauſes über die Berechtigung der Nichtberechtigung der drei dem Abgeordneten Hoffmann er⸗ teilten Ordnungsrufe an die letzte Stelle der Tagesordnung zu ſetzen, damit man die geſtrige Rede Hoffmanns erſt im Druck werde vorlegen können. Die Rechte widerſetzte ſich der Aus⸗ ſprache. Das führte zu einer heftigen Geſchäftsordnungsdebatte. Der Freiſinnige Fiſchbeck unterſtützte die Darſtellungen Hoff⸗ 7 Stuttgart⸗Degerkoch, 31. Okt. Der General der Kommandeur Mannheim, 31. Oktober. manns. Das Haus beſchloß jedoch, mit dem Punkte 1 der Tages⸗ ordnung zu beginnen. Hoffmann zog darauf für heute ſeine Ein⸗ ſprache zurück. Der Präſident v. Kröcher und der Vizepräſident Porſch hielten dies für unzuläſſig. Es wurde nun abgeſtimmt. Mit Ausnahme einer kleiner Gruppe auf der Linken erklärte das Haus den Einſpruch Hoffmanns für unbegründet. Trotzdem wird man der Anſicht ſein dürfen, daß der Präſident v. Kröch⸗r zu ſchroff gegen Hoffmann vorgegangen iſt, —— Die Unterredung des Kaifers. * Berlin, 31. Okt. Auf Wunſch Kaiſer Wil⸗ helms ſelbſt iſt, wie offiziös in mehreren Blättern mitgeteilt wird, die Veröffentlichung des kaiſerlichen Geſprächs mit einem engliſchen Diplomaten geſchehen. Der Zeitpunkt der Veröffent⸗ lichung war dabei ganz ins Belieben des Empfängers geſtellt. Die gegenwärtige Publikation habe allerdings in Berliner politiſchen Kreiſen nicht angenehm überraſcht. Das Geſpräch des Kaiſers war dem Kanzler ebenſo bekannt, wie die Beſtim⸗ mung über ſeine Veröffentlichung. Eine ganz eigenartige und pikante Anſicht trägt übrigens der Pariſer Korreſpondent der„Straßb. Poſt“ vor. Er meint, man gehe wohl nicht irre, wenn man die Veröffentlichung im „Daily Telegraph“ auf den König von England ſelbſt zurückführe oder doch anneyme, daß ſie nicht ganz ohne ſein Wiſſen und Wollen zuſtande gekommen ſei. Er be⸗ gründet dieſe Anſicht damit, daß König Eduard dieſen ge⸗ ſchickten Schachzug unternommen habe um Frankreich wieder feſter an England zu ketten. Die kürzlich bemerkte Annähe⸗ rung der franzöſiſchen öffentlichen Meinung an den öſtlichen Nachbar wäre unzertrennlich verknüpft geweſen mit einem leichten Abrücken von dem Entente⸗Bruder jenſeits des Aermelkanals, und das ſei in London begreiflicherweiſe nicht unbemerkt geblieben. Der Polymetis Odyſſeus, der dort die Geſchicke ſeines Landes mit kundiger Hand lenkt, habe auch ſofort ein Gegenmittel bereit gehabt. In Berliner höfiſchen Kreiſen gibt man etwas kleinlaut zu, daß der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Unterredung dem Kaiſer nicht gerade genehm ſei. Man drückt das ſo aus, daß der Kaiſer die Veröffentlichung zwar im Prinzip gebilligt habe, daß dieſe Billigung ſich aber nicht ſpeziell auf den Zeitpunkt bezogen habe. Hier hatte alſo Unvorſichtigkeit eine Lücke gelaſſen und wer kann wiſſen, ob der König Eduard ſich dieſe Un⸗ vorſichtigkeit nicht zu nutze machte. Tatſächlich iſt die Stim⸗ mung in Frankreich umgeſchlagen und wie in Rußland haben in Frankreich die Deutſchenhaſſer wieder Oberwaſſer. Man hätte beſtimmen ſollen, daß mit der Veröffentlichung ge⸗ wartet würde, bis das Zeitalter Wilhelms II. der Geſchichte angehörte. Das Entlaſſungsgeſuch des Reichs⸗ kanzlers. Wir hatten dies geſchrieben, als uns aus Berlin eine höchſt überraſchende Meldung koment, die die angerichtete Verwirrung, die Schwierigkeit, in die die Unterredung und ihre Veröffentlichung Deutſchland in der internationalen Politik gebracht hat, grell beleuchbet. Reichskanzler Fürſt Buülow hat ſein Entlaſſungsgeſuch Das„Wolffſche Telegraphenburcau“ verbreitet folgende Meldung: * Berlin, 31. Okt. 4 Uhr 45 n. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Ein großer Teil der ausländiſchen und in⸗ ländiſchen Preſſe richtet wegen des im„Daily Telegraph“ ver⸗ öffentlichten Artikels kritiſche Betrachtungen gegen die Per⸗ ſon des Kaiſers, wobei von der Annahme ausgegangen wurde, der Kaiſer hätte dieſe Publikation ohne Vorwiſſen der für die Politik des Kaiſers verantwortlichen Stellen veranlaßt. Dieſe Annahme iſt unbegründet. Der Kaiſer hatte von einem engliſchen Privatmann mit der Bitte, die Veröffentlichung zu genehmigen, das Manufkript eines Artikels erhalten, in welchem eine Reihe von Geſprächen Se. Majeſtät mit verſchiedenen engliſchen Perſönlichkeiten und zu verſchiedenen Zeiten zuſammengefaßt wurden. Jener Bitte lag der Wunſch zugrunde, die Aeußerung Sr. Majeſtät einem möglichſt großen Kreiſe bekannt zu geben und damit den guten Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland zu dienen. Der Kaiſer ließ den Entwurf des Artikels an den Reichskanzler gelangen, der das Manuſkript dem Auswärtigen Amt mit der Weiſung überwies, dasſelbe einer ſorgfältigen Prüfung zu unterziehen. Nachdem in dem Berichte des Auswärtigen Amtes Bedenken nicht erhoben waren, iſt die Veröffentlichung erfolgt. Als der Reichskanzler durch die Publikation des „Dailh Telegraph“ von dem Inhalt des Artikels Kenntnis erhielt, erklärte er dem Kaiſer, er hätte den Entwurf des Artikels nicht ſelbſt geleſen, andernfalls würde er Bedenken erhoben und der Veröffent⸗ lichung widerraten haben. Er betrachte ſich als für den Vorgang allein verantworktlich und decke die ihm unterſtellten Reſſorts und Beamten. Gleichzeitig unterbreitete der Reichskanzler dem Kaiſer ſein Abſchiedsgeſuch. Der Kaiſer hat dem Geſuch keine Folge gegeben, jedoch auf Antrag des Reichskanzlers genehmigt, daß dieſer durch die Veröffentlichung des oben dargeſtellten Sachverhalts in die Lage geſetzt werde, ungerechten Angriffen auf den Kaiſer den Boden zu entziehen. Fürſt Bülow deckt ſomit klug und ritterlich die Perſon des Kaiſers. Die Kritik hat ich nunmehr an des Kaiſers Regierung, vor allem an das Auswörtige Amt nicht mehr an die Perſon des Kaiſers zu halten. Rückt damit aber die ganze peinliche Angelegenheit auch nur um einen Deut in ein anderes Licht, iſt der Schaden und die Verwirrung, die ſie angerichtet, damit behoben? Der Reichskanzler erklärt, er würde Bedenken geen die Veröffentlichung der Unterredung geäußert haben, wenn er Einſicht genommen hätte, er miß⸗ billigt damit ausdrücklich die Unterredung oder die ver⸗ ſchiedenen Unterredungen, um die es ſich handelt, ihren In⸗ halt, die Art, wie der Kaiſer beliebt, über den Kopf der ver⸗ antwortlichen Stellen hinweg in die Politik einzugreifen, die Richtung der deutſchen Politik zu beſtimmen ſucht. Die Zu⸗ ſtände, die ſich durch das perſönliche Regiment Wilhelms II. herausgebildet haben, ſind in ihrer Unhaltbarkeit und Schäd⸗ lichkeit nie ſo grell beleuchtet worden, wie heute. Die große Frage iſt nur, wird der Kaiſer ſeine Lehren daraus ziehen, zurückhaltender, vorſichtiger werden, wieder aufhören, der vrantwortlichen Reichskanzler und das Auswärtige Amt i ſo unangenehme und heikle Situationen zu bringen durch ſeine mehr gut gemeinten als zweckentſprechenden Eingriffe und ſich zurückziehen auf ſeine verfaſſungsmäßige Stellung. Wird die Politik auf eigene Fauſt aufhören, wird der Kaiſer lernen, nie mehr ohne die„miniſterielle Bekleidungsſtücke“ nach Bismarck vor die Oeffentlichkeit zu treten und vor ihr zu agieren. Und die wichtigen Fragen: werden der Reichs⸗ kanzler und das Auswärtige Aint dieſer kaiſerlichen Politik auf eigene Fauſt und Verantwortung größeren Widerſtand entgegenſetzen, ihre Tragweite ſorgſamer prüfen, als es in dieſem Falle geſchehen iſt? Es iſt der kaiſerlichen Politik ihrer Wirkungsfähigkeit und Erſprießlichkeit doch offenbar ſeitens der verantwortlichen Stellen zuviel Vertrauen ent⸗ gegengebrach worden, erſt die internationale öffenliche Mei⸗ nung machte auch ſie auf ihre pſychologiſche und politiſche Fehlerhaftigkeit und Fehlſamkeit aufmerkſam. —— Die Kriſe auf dem Balkan. * Bavi, 31. Okt. Der montenegriniſche Miniſterpräſidend iſt nach Montenegro abgereiſt. * Honſtantinopel, 31. Okt. Ein Leitartikel der„Jeni Gazetta“, der ſich unter der Ueberſchrift„London oder Berlin“ mit der gegenwärtigen Situation beſchäftigt, führt aus, daß man nach den Umwälzungen in der Türkei und ſodann nach den bulgariſchen und den bosniſchen Vorfällen behauptet habe, daß der Schwerpunkt in der Orientaffäre in London liege und von dort Krieg oder Frieden abhänge. Seit einigen Tagen habe ſich der Schwerpunkt jedoch nach Berlin verſchoben. Man habe in Berlin begonnen, ſich einer friedlichen Löſung der Orientaffären und einer Konferenz geneigt zu zeigen. Die po⸗ litiſche Poſition Deutſchlands ſei heute wichtig, nachdem es wahr⸗ ſcheinlich geworden ſei, daß eine Entente mit Bulgarien gefunden werde Es bleibe noch übrig, die Baſis für eine Gentente be⸗ züglich der bosniſchen Frage vorzubereiten, um in die Konferenz zu treten. * Konſtantinopel, 31. Okt.„Jeni Gazetta“ meldet, daß der Großveſier, ſowie der Miniſter des Aeußern und In⸗ nern einen ihrer Mitarbeiter gegenüber entſchieden in Abrede geſtellt haben, daß Meinungsverſchiedenheiten im Miniſterium beſtänden. * Konſtantinopel, 31. Okt. Dem„Ikdam“ zufolge iſd die Antwort der Pforte auf den Entwurf des Konfe⸗ renz⸗Programms noch immer nicht abgeſchickt. Dasſelbe Blatt erklärt die Nachricht des„Kanin“ über eine türkiſch⸗ engliſche Allianz für unrichtig. Es beſtehe zwiſchen beiden Mächten aber eine aufrichtige Freundſchaft. * Petersburg, 31. Okt. Der Kronprinz von Serbien empfing heute im Winterpalais den Präſidenten der Duma Chenijakow und mehrere Dumamitglieder. Die „Nowoje Wremja“ teilt den Wortlaut des von dem ruſſiſchen Botſchafter an das Miniſterium des Aeußern abgeſandte De⸗ peſche, nach welcher das Londoner Kabinett prinzipiell ein⸗ verſtanden iſt, die Dardanellenfrage im Sinne Rußlands zu löſen, es jedoch ablehnt, die Frage auf das Konferenzprogramm zu ſetzen, weil die öffent⸗ liche Meinung in England ungenügend vorbereitet ſei. —— Geſchäftliches! Ein großſtädtiſches Herrenkonfektionshaus im vollſten Sinne des Wortes beſitzt unſere Stadt in der Lit. O 5, 4 und 5 etablier⸗ ten Firma Engelhorn u. Stur m. Davon konnten wir uns von Neuem bei einer Beſichtigung überzeugen, zu der Herr Engelhorn, der jetzige alleinige Inhaber der Firma, uns an⸗ läßlich der Vollendung der Erweiterungsbauten eingeladen halte. Die Parterrelokalitäten ſind durch Vereinigung mit dem an⸗ ſtoßenden Laden in der Hauptſtraße, in dem ſich früher eine Kon⸗ ditorei befand, bedeutend vergrößert worden und machen ſchon in ihrer räumlichen Ausdehnung auf den Eintretenden einen großen Eindruck. Verſtärkt aber wird dieſer Eindruck noch bei weitem bei Betrachtung des enormen Lagers von fertigen Her⸗ renkleidern, das dieſe Räume bergen. Nichts kann die Leiſtungs⸗ fähigkeit der Firma beſſer vor Augen führen als dieſe Rieſen⸗ ſtapel von Hoſen, Jacketts, Ueberziehern ete., die ſo geſchickt unter⸗ gebracht ſind, daß man die Zahl der Stücke weit unterſchätzt. Drei Regimenter Soldaten könnten wir mit Hoſen verſorgen, wurde uns u. a. zu unſerer größten Ueberraſchung bedeutet. Die Parterreräume beſitzen acht mächtige Schaufenſter und haben nach der Hauptſtraße eine Frontlänge von 24 Metern und nach der Seitenſtraße eine ſolche von 18 Metern. Auch das Souterrain, in dem ſich ebenfalls Geſtell an Geſtell und Regal an Regal mit tauſenden von Kleidungsſtücken reiht, iſt bedeutend erweitert worden. Es befinden ſich hier die ausgedehnten Reſervelager⸗ räume und die Näumlichkeiten für einen Warenaufzug und die maſchinelle Einrichtung für den von der Maſchinenfabrik Wies⸗ baden gelieferten elektriſchen Perſonenaufzug, mit dem wir uns nach Wiederbetreten der Parterrelokalitäten in den zweiten Stock befördern ließen. Auch hier macht ſich die muſtergültige Organi⸗ ſation des ganzen umfangreichen Geſchäfts ebenſo vorteilhaft be⸗ merkbar, wie die gediegene Einrichtung, die von der Möbelfabrik Hauſer geliefert wurde. Die elektriſche Lichtanlage wurde von der Firma H. Barber ergänzt. Im zweiten Stock befindet ſich die Konfektion für Herrenanzüge und die Knabenkonfektion. Der dritte Stock, eine frühere Privatwohnung, iſt völlig neu ein⸗ gerichtet. Hierher wurden die ſeither im zweiten Stock gelegenen Zuſchneide⸗ und Probierräume verlegt. Die letzteren und ein Warteraum mit einem reizenden Erker zeichnen ſich durch beſon⸗ dere Eleganz aus. Weiter ſind hier die Expedition, die Telephon⸗ zentrale und die Buchhaltung untergebracht. Im Muſterzimmer endete der Rundgang, der uns einen intereſſanten Einblick in ein Geſchäft tun ließ, das ſich in verhältnismäßig ſehr kurzer Zeit aus kleinſten Anfängen heraus infolge der vorbilblichen Prinzipien ſeiner Inhaber zu ſeiner jetzigen imponierenden Größe entwickelt hat. Die Erweiterung der jetzt insgeſamt 440 Quadratmeter großen Geſchäftslokalitäten wurde nach den Plänen des Herrn Architekten Detroit von Herrn Baumeiſter Braun auszgeführt. Die Bauführung lag in den Händen des Herrn Krapp. Das Geſchäftshaus wurde ſ. Zt. von Herrn Stadtrat Kö hler erbaut. Möge ſich das in jeder Beziehung großſtädtiſche Geſchäft unter der vorzüglichen Leitung ſeines jetigen alleinigen Inhabers Herrn Engelhorn in der bis⸗ herigen Weiſe aedeihlic aee ee Feln! 3 3 1 1 Mannheim, 31. Otaber. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 551 Seite. 3* Aus Stadt und Land. Mannheim, 31. Oktober 1908. Profeſſor Leo Ziegler 7. Heute vormittag 9½ Uhr iſt in der Heidelberger Poliklinik infolge eines unmittelbar vorher er⸗ littenen Schlaganfalles Herr Profeſſor Leo Ziegler, Privat⸗ gelehrter, verſtorben. Geboren am 10. Februar 1842 in Broßoſtheim bei Aſchaffenburg, widmete ſich der Verlebte nach Erledigung ſeiner Gymnaſialſtudien der Altphilologie, um nach deſtandenem Examen einige Jahre an Gymnaſien tätig zu ſein ind ſich dann der freien Forſchung und dem ſchriftſtelleriſchen Be⸗ cuf zuzuwenden. Mit welchem Eifer und mit welchen Keunt⸗ aiſſen ausgeſtattet, er dies tat, zeigt eine Anzahl von ihm heraus⸗ zegebener und viel beachteter Werke. 1888 ſchrieb der Verblichene anter dem Pſeudonym C. Leo„Rätſelluſt für Alt und Jung“ and 1902„Neue Rätſel für Groß und Klein“. Profeſſor Zieg⸗ zer, der Altphilologe, denen man ſo oft gerne das Odium der Verknöchertheit andichtet— Profeſſor Ziegler, der Junggeſelle, zenen man meiſt nur den Egoismus an die Rockſchöße hängd, ſchrieb Bücher, voll von Rätſeln für die Jugend, Verſe und Säße doll Geſſt, Liebenswürdigkeit und ſchalkhaften Humors. An der Bahre dieſes ſeltenen Mannes ſtehen nun tief erſchüttert und trauernd Verwandte, unzählige Freunde und Bekannte. Und nicht die letzten, die in Wehmut und Trauer an dieſe Bahre treken, ſind der Verlag des„Heidelberger Tage⸗ blatt“ und deſſen Redaktion, der Profeſſor Zieg⸗ ler fünfzehn Jahre als Leiter des Feuillentonteiles angehörte. Der liebe Menſch, der geſtern abend noch froh und munter von ſei⸗ wen Kollegen ging, iſt„in den Sielen geſtorben“: Der Schlagan⸗ fall, der ſeinem Leben ſo urwermutet ein Ziel ſetzte, traf ihn, als er ſich heute morgen auf dem Weg zur Redaktion befand; und die letzten Worte, die der Lebende an den Chef des Blattes rich⸗ tete, waren:„Ich wollte eben ins Geſchäft— wie geht's denn?“ Einige Augenblicke ſpäter hatte trotz aller Bemühungen der Aerzte, der Tod den harten, erbarmungsloſen und entſcheidenden Schnitt getan. Tieferſchüttert ſtellte das„Heidelb. Tagebl.“ in einem Nach⸗ ruf feſt, daß Zieglers letzter Dienſt, den er dem Blatte beüſten durfte, die Ueberprüfung eines auf den Charakter dieſer Tage be⸗ rechneten Feuilletons war; ſeine Ueberſchrift lautet:„Vom Tode; eine Betrachtung zum Allerſeelentag.“ Und des Feuilletons letzter Satz heißt:„Möchten Prediger kommen des ſchnellen Todes.“ — Auch die zahlreichen Mannheimer Freunde und Bekannten, nicht zuletzt, die hieſigen Journaliſten ſtehen tieferſchüttert und in aufrichtiger Trauer an der Bahre des ſo jäh hinweggerafften ſeltenen Mannes, den ſie wegen ſeines reichen Wiſſens ſowohl als auch wegen ſeiner ausgezeichneten Eigenſchaften des Herzens und Charakters ſchätzten und verehrten. Die Stunden, die man an ſeiner Geſellſchaft verbringen durfte, waren immer ein Ge⸗ winn. Namentlich ſein herzerfriſchender Humor, der einen ſtarken Zug ins Sarkaſtiſche hatte, mußte jeden gefangen nehmen. Auch hier wird ſein Andenken nicht erlöſchen! * Die Sonntagsruhe in den Apotheken. Man ſchreibt uns: Da ein Apothebenbeſitzer in Nr. 508 des„Gen.⸗Anz.“ den Stein ins Rollen bringt, ſo dürfen einige Stellen nicht unwiderſprochen bleiben, ja ſie bedürfen der Richtigſtellung. Der Herr Einſender ſchreibt, daß die Mannheimer beſitzenden Apotheker nicht daran dächten, die Sonntagsruhe einzuführen. Dem iſt nicht ſo. Viel⸗ mehr haben ſich wohl die meiſten Herren in entgegenkommender Weiſe für die erbetene Sonntagsruhe ausgeſprochen. Der Herr Verfaſſer dürfte ferner noch wiſſen, daß vor einigen Jahren, als die Sonntagsruhe in Mannheim eingeführt werden ſollte, die beſitzenden Apotheker nur unter der Bedingung zuſtimmten, daß die Sonntagsruhe bis zum anderen Mörgen ausgedehnt würde. Als die Regierung dies aber damals nicht geſtattete, wurde ſchließlich bis abends 9 Uhr zugeſagt. Es liegt alſo ein direkter Widerſpruch hier vor. Jetzt hat nun dieRegierung endlich bis zum andern Morgen eingewilligt, nun ſind einige beſitzende Apotheker dagegen! Daß alſo die Forderung der Sonntagsnachtdienſtruhe berechtigt war, hat ſelbſt die Regierung durch ihren Erlaß kund⸗ getan. Auch die Apothekerkammer als die eigentliche Vertretung des Standes hat ſich einmütig dafür ausgeſprochen. Ferner möchte ich anführen, daß alle größeren Städte Deutſchlands mit wenigen Ausnahmen die Sonntagsruhe mehr oder weniger be⸗ reits haben. So haben erſt kürzlich die beſitzenden Apotheker in Freiburg, Pforzheim und anderen Orten die Sonntagsruhe bis zum andern Morgen ausgedehnt und zwar ohne Eingabe der konditionierenden Herren. Die Forderung der Mannheimer nichtbeſitzenden Apotheker iſt alſo nicht ſo außergewöhnlich. Wenn der Herr Einſender betont, daß die Apotheken doch dem Wohle der Allgemeinheit gewidmete Inſtitute ſeien und daraus ſchließt, daß in jeder Apotheke der Nachtdienſt verſehen werden müſſe, ſo klingt das wohl ſchön und beherzigenswert. In Wirklichkeit liegen die Verhältniſſe doch etwas anders. Bei wirklich eiligen Fällen iſt doch wohl der Arzt der erſte Helfer. Der Arzt aber iſt nicht gehalten, Nachfdienſt zu tun, trotzdem er doch zunächſt notwen⸗ diger iſt als die Apotheke. Wie oft muß der Hilfeſuchende von einem Arzt zum andern laufen, bis er ſchließlich Hilfe findet. Zumal an Sonntagen! Gegen dieſen Zeitverluſt kommt der ev. vergebliche Weg von einer Apotheke zur andern, der im un⸗ günſtigſten Falle 10 Minuten beträgt, nicht in Betracht. Zudem liegen die meiſten Mannheimer Apotheken bedeutend näher. In der Schweiz und auch in einigen Städten Deutſchlands iſt ſogar der Nachtdienſt der ganzen Woche abgelöſt in der Weiſe, daß z. B. von 3 Apotheken 2 geſchloſſen und eine offen iſt. Man hat hier keine Klagen des Publikums vernommen. Mit etwas gutem Willen geht manches! Der Nachtdienſt iſt übrigens verſchwindend gering und trotzdem muß Nacht für Nacht ein Herr im Jour⸗ zimmer anweſend ſein. Wieviel verheiratete Herren werden ſo beinohe die Hälfte des Jahres ihrer Familie unnötigerweiſe ent⸗ riſſen! Hierauf näher einzugehen iſt hier nicht der Platz. Auch will ich nicht auf die angeführte Frei⸗ bezw. Dienſtzeit eingehen. Der große Teil des Publikums iſt zur Genüge über die Dienſt⸗ zeit des angeſtellten Apothekers unterrichtet. Wenn der Herr Einſender immer betont, daß er früher noch viel weniger freie Zeit gehabt, ſo verkennt er vollkommen den ſozialen Geiſt der Jetztzeit. Das Haſten und Treiben von heute iſt halt ein anderes als früher. Zum Schluſſe ſchreibt der Herr Einſender, daß, wenn dieſe Forderungen erreicht ſein würden, andere an die Reihe kämen. Die nichtbeſitzenden Apotheker ſind ſich ſehr wohl be⸗ wußt, daß ſie mit der gleichen Vorbildung genau wie die jetzt beſitzenden Apotheker dermaleinſt zur Selbſtändigkeit gelangen, daß es töricht wäre, Forderungen aufzuſtellen, die ſie ſpäter ſelbſt nicht bewilligen könnten. Aber Forderungen, die allgemein zur Zufriedenheit des Publikums eingeführt und ſogar von der Re⸗ gierung ausdrücklich bewilligt ſind, werden wir ſelbſtredend immer wieder ſtellen und dabei auch von einem großen Teile der beſitzenden Apotheker und vor allen Dingen des Publikums unter⸗ ſtützt werden. Solche einſeitigen Ausführungen wie die des Herrn Einſenders tragen nicht dazu bei, den kollegialen Verkehr zwiſchen 5 Gleichgebildeten zu fördern. e —— Wirtſchaftliche und ſoziale Wochenſchau. Es iſt jetzt gerade ein Jahr verfloſſen, ſeitdem ſich in den zereinigten Staaten von Amerika im Anſchluß an den heftigen kiedergang der Metallpreiſe die Bankenkriſe entwickelte, die in hren Wirkungen namentlich den deutſchen Geldmarkt beſon⸗ ers ungünſtig beeinflußte und den überaus hohen Diskont ver⸗ nlaßte, unter dem gegen Jahresſchluß die Geſchäftswelt zu eiden hatte. Wie gründlich hat ſich binnen Jahresfriſt das zepräge nicht nur des deutſchen, ſondern des internatio⸗ galen Geldmarktes verändert; die Knappheit der Nittel hat ſich in eine zunehmende Fülle verwandelt, die auch urch die augenblicklich etwas prekäre Lage der Bank von Eng⸗ and nicht beeinträchtigt wird. Den Umſchwung illuſtriert eſonders deutlich das ſtarke Nachlaſſen der Anſprüche an un⸗ zre Zentralbank. Im Dezember 1907 ſtellte ſich die Inan⸗ bruchnahme der Reichsbank auf 929,4 Millionen Mark. Schon n März 1908 war ſie auf 543,9 Millionen Mark zurückge⸗ angen und blieb damit hinter den Anſprüchen im Vorjahre um erſten Male zurück. Für den Monat September dieſes ſahres ſtellte ſich die Inanſpruchnahme nur noch auf 334,3 Rillionen Mark gegen 689,3 im Vorjahre. Leider hat ſich lit dieſem Umſchwung auch das Intereſſe vermindert, das zan der Frage ſchenkte, wie in Zukunft einer übermäßigen zerteuerung des Geldes entgegengewirkt werden könnte. Wohl at hinter verſchloſſenen Türen eine Bankenquste ſtatt⸗ efunden, aber auch hier ſcheint es genau ſo zu gehen wie mit er Kartellenquéte. Was für Hoffnungen knüpfte man an die kartellenguete! Es iſt alles beim alten geblieben, und ſo onnte es kommen, daß in dieſer Woche der ſächſiſche Finanz⸗ giniſter ſich über die Preispolitik des rheiniſch⸗weſtfäliſchen kohlenſyndikates bitter beſchwerte und im Parlamente rklärte, leider ſei die ſächſiſche Eiſenbahnverwaltung gegenüber en Forderungen des Syndikats machtlos. Solche Bekennt⸗ iſſe ſind deswegen ſchlimm, weil ſie in der Oeffentlichkeit nur u leicht geglaubt werden. Es iſt aber nicht richtig, daß die eutſchen Eiſenbahnverwaltungen dem Syndikate gegenüber ſachtlos ſind. Würden ſie in gegenſeitigem Einvernehmen ſich emühen, billigere Kohlenpreiſe erzielen zu wollen, ſo würde das zohlenſyndikat bald nachgeben müſſen. Denn bei dem ſtarken zohlenbedarf der Eiſenbahnen iſt es für das! Syndikat nicht leichgiltig, wie ſich die Eiſenbahnverwaltungen zu ihm ſtellen. zringen es doch die ſtädtiſchen Gaswerke nunmehr auch fertig, ch zuſammenzuſchließen, um dem Syndikate gegenüber als ge⸗ hloſſene Macht im Einkaufe aufzutreten. Im Saarrevier derden gegenwärtig ſchon Verkäufe für das Jahr 1909/10 ge⸗ ätigt, und es gibt Großkonſumenten, die die gleich hohen zreiſe wie die jetzigen ohne Anſtand bewilligen. Iſt es bei inem ſolchen Verhalten des Konſums dann ein Wunder, wenn ie fiskaliſchen Kohlenwerke geneigt ſind, die Preiſe für das ommende Jahr auf der jetzigen Höhe zu belaſſen? Und wirken olche Vorkommniſſe nicht auch auf die Entſchlüſſe des Beirats es rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats ein, der unmittelbar or der Feſtſetzung der Richtpreiſe für 1909/10 ſteht? Es iſt u hoffen, daß eine Ermäßigung der Richtpreiſe erreicht wird, ſa namentlich in der Eiſeninduſtrie die Stimmung gegen die Breispolitik des Kohlenſynditates immer unfreundlicher wird. igung der Kohle geradezu Vorausſetzung. Denn da vom Januar nächſten Jahres die Roheiſenverbände wegfallen, ſo vird ſich der Wettbewerb namentlich für die Hüttenwerke ver⸗ chärfen, die ihre Kohle vom Syndikate kaufen müſſen. Hütten⸗ verke mit eigenen Zechen würden ohne Preisermäßigung der Rohle in großem Vorteil ſein. Von den verſchiedenen Zweigen der Eiſenweiterverarbeitung iſt die Maſchinen⸗ und die elek⸗ krotechniſche Induſtrie zur Zeit noch am befriedigendſten be⸗ ſchäftigt, während aus der Kleineiſeninduſtrie un⸗ zünſtige Nachrichten vorliegen. Nicht nur nehmen Preisſchleu⸗ dereien übethand, auch in den Branchen, die ſonſt vor Weih⸗ gachten eine Belebung des Beſchäftigungsgrades zu verzeichnen haben, bleiht das Geſchäft im laufenden Jahre ziemlich ſtill. lleberhaupt ſind die Hoffnungen auf ein großes Weih⸗ krachtsgeſchäft in dieſem Jahre recht beſcheiden. In der Spielwarerinduſtrie, in der Herſtellung von billigen Schmuck⸗ varen, auch in der Möbeltiſchlerei hat ſich zwar der Geſchäfts⸗ zang im hinblick auf Weihnachten einigermaßen belebt, aber Haß die Ezeugung erheblich hinter dem Vorfahre zurückbleibt, das geht ſhon aus der Lage des Arbeitsmarktes in den in Frage kommendet Betrieben hervor. Sonſt herrſchie ſteigende Nach⸗ frage bei güten Lohnſätzen, im laufenden Jahre iſt das An⸗ gebot reiglich und die Löhne weiſen eher Ermäßigungen auf. Ja in nanchen Spielwarenbezirken haben namentlich die Heimafbeiter ſehr wenig zu tun. ſchlimmef für einen Bezirk wie das Erzgebirge, wo gleichzeitig Das iſt um ſo für die getriebe der Strumpfwarenherſtellung eine allſemeiſe Lohnreduktion von ca. 15 Proz. vorgenommen wid. Schlimme Wintermonate ſtehen bevor: wenn auch die ſozale kot der Heimarbeiter in den Gebirgsdörfern weniger ſchaf in die Oeffentlichkeit tritt als die Arbeitsloſigkeit in den Grßſtchten, ſo iſt ſie in ihrer Art ſchlimmer und verzweifelter, da die gemeinden ſelbſt arm und zu ſchwach zu auskömmlicher Hüfeleſtung ſind. **** Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik. Die Aktien dieſes Unternehmens, die bisher in Frankfurt a. M und Mannheim ihren alleinigen Markt hatten und in deer ſpeziell an der Frankfurter Börſe häufige lebhafte Um⸗ ſät ſtattfanden, gelangen jetzt auch an der Berliner Biſe zur Einführung und zwar mit ihrem geſamten Beuig von 36 Millionen. Die Dividende dieſer Geſell⸗ ſcht betrug bekanntlich in den letzten beiden Geſchäftsjahren je 9 pCt. gegen 27 pCt. in 1905 und 24 pCt. in 1904. Ueber de laufende Geſchäftsjahr ſagt der Proſpekt, daß der Eſßhäftsgang nicht unbeeinflußt geweſen ſei von dem allge⸗ enen Niedergang der Konjunktur; jedoch ſei es nicht möglich, nler das endgültige Ergebnis ſchon jetzt irgend welche zuver⸗ lſſige Vorausſagung zu machen. *** Stand der Saaten im Großherzogtum Baben. Mitte Oktober 1908. Die ſeit Wochen andauernde Trockenheit hat die Felderbe⸗ ſllung und die Unterbringung der Herbſtſaaten vielfach außer⸗ wentlich verzögert, ſo daß in zahlreichen Bezirken die Saat Colkswirtschalt. Für eine Erholung des Eiſengewerbes iſt die Verbil⸗ des Borjahres. Dieſer Rückgang der Umſaßziffer erſt im Gange iſt oder überhaupt noch nicht begonnen hat. An anderen Orten, wo rechtzeitig geſät werden konnte, wird über ungleichmäßiges Aufgehen des Samens als Folge der Trocke heit geklagt. Ganz frühe Saaten ſtehen faſt überall gut, ſtellen⸗ weiſe ſogar ſehr gut, und laſſen eine günſtige Ueberwinterung erhoffen. Die trockene Witterung war dagegen für die Kar⸗ toffeln günſtig, da ſie dem weiteren Faulen derſelben Einhalt gebot und ein gutes Einbringen in den Keller ermöglichte. Der Prozentſatz der faulen Kartoffeln dürfte deshalb doch nicht ſo hoch werden, wie im Vormonat befürchtet wurde. Die Feld⸗ mäuſe haben mancherorts überhand genommen und richten an Fruchtfeldern und Kleeäckern teilweiſe großen Schaden an. Auch Engerlinge werden hier und dort, namentlich in Kartoffel⸗ äckern, angetroffen, wo ſie den Ertrag durch Anfreſſen der Knollen ſtellenweiſe nicht unerheblich beeinträchtigen. Nach der Stufenfolge einer Nr. 1 ſehr guten, Nr. 2 guten, Nr. 3 mitt⸗ leren(durchſchnittlichen), Nr. 4 geringen und Nr. 5 ſehr g ringen Ernte, berechtigt der Stand der Saaten Mitte Oktob bei Kartoffeln zu 2,4(dagegen Mitte Oktober 1907 1,9), bei Weizen 2,1(2,4), Winterſpelz 2,1(2,5), Winterroggen 2 (2,1), Winterweizen und Roggen 1,8(2,1), Winterſpelz⸗ und Roggen 2,2(2,6), Winterſpelz⸗ und Weizen 2,2(2,6). 1 ***„„5 Vom Hopfenmarkt. * Nürnberg, 30. Okt. An der Marktlage hat ſich inbezug auf Tendenz und Preisſtand nichts geändert. Haupt⸗ käufer iſt wie bisher der Ausfuhrhandel, welcher zumeiſt für Hallertauer 20—30, ausnahmsweiſe auch bis 35 M. bezahlt. Für Kundſchaftszwecke wird ſo wenig gekauft, daß auch die Preiſe dieſer Sorten andauernd gedrückt ſind. Landzufuhr; geſtern—, heute 100 Ballen. Bahnzufuhr geſtern 400, heu 400 Ballen. Umſatz: geſtern 450, heute 500 Ballen. Sti mung matt. „„** Zur Lage des Rohgummimarktes und der Gummi⸗Induſtrie. In letzter Zeit werden vielfach Berichte verbreitet, die di weſentlichen Ermäßigungen der Rohgummipreiſe ſprechen und darauf hinweiſen, daß infolge der bedeutenden Ankünfte von Plantagengummi ein weiteres Nachlaſſen der Preiſe erwartet werden könnte.— Dieſe Miteilungen ſind durchaus unzutreffend — Stellt man z. B. die Preiſe von Anfang Dezember 1907 für eine Anzahl Gummiſorten mit den entſprechenden Notierungen vom 16. Oktober d. J. zuſammen, ſo ergeben ſich, abgeſehen von Para Negroheads, die unverändert geblieben ſind, in dieſem Zeitraum Preisſteigerungen von 13,3 Prozent bis 33,5 Proz qure fine Para hard ſtieg in dieſer Zeit um 28,3 Prozent und do. ſoft um 33,5 Prozent. Die Preisaufbeſſerungen ſind dem nach ganz erheblich. Die augenblickliche Lage der Gummi⸗In⸗ duſtrie in Nordamerika iſt derart günſtig, daß faſt ſämtliche Fa⸗ briken, die im vorigen Jahre während der Finanzkriſe zum großen Teil nur zur Hälfte und weniger beſchäftigt waren, jetzt wieder voll beſchäftigt ſind; dieſem Umſtande und dem damit auftreten⸗ den Verbrauch iſt es in erſter Linie zuzuſchreiben, daß die Roh gummipreiſe ſo bedeutend geſtiegen ſind und allem Anſchein nach weiterſteigen werden. Demgegenüber iſt zu betonen, daß die größere Mehrzahl von Gummifabriken ſich während der Zeit de billigen Gummis veranlaßt geſehen hat, auch ihre Verkaufspreiſ — zum Teil ſogar nicht ünweſentlich— zu ermäßigen; u. a ſin die Preiſe für Automobilreifen um rund 30 Proze f worden, und auch die Preiſe für Velocipedreifen un Artikel ſind dermaßen herabgeſetzt, daß die Fabriken unter heutigen Verhältniſſen unbedingt darauf angewieſen ſind, Preiserhöhungen vorzugehen, wollen ſie nicht in vielen gezwungen ſein, ohne Nutzen zu arbeiten. Man muß, lt.„Kö Ztg.“, ünter dieſen Verhältniſſen ſich mit dem Gedanken auf e⸗ bald bevorſtehende Erhöhung der Verkaufspreif Gummi⸗Erzeugniſſe vertraut machen. 5 5 35 Kohlenmarkt. Originalbericht des„Monnheimer General⸗Anzeigers“ Der Abſatz ſpeziell in Hausbrandkohlen war dur kühle Wetter günſtig beeinflußt, doch hat mit dem Wiederei tritt milderer Witterung, trotzdem die Schiffahrt durch d niedrigen Waſſerſtand auf den Markt ſeine Rückwirkung hä ausüben ſollen, wiederum eine Abflauung ſtattgefunden anhaltender Schiffahrtsbehinderung dürfte ſich das Geſchäft deſſen doch bald wieder beleben. 5 5 2 2 Mannheimer Produktenbörſe. lungspreiſe für Zuſammenladungen von Getreide wu die Zeit vom.—15. Nob. feſtgeſetzt: Auf Weize Roggen 18.60, Braugerſte 21.50, Futte 13.50, Mais 16.50, Hafer 17.30. Alles in M. p. 100. Ke Landesproduktenbörſe Stuttgart.(Durchſchnittspreis⸗N rungen pro Oktober 1908.) Weizen, württ. neu M. 23 bayeriſcher neu M. M. 22.50, niederbayeriſcher M rumäniſcher M. 24.75, Ulka M. 25.13, Laplata M. 2 Redwinter M. 23.88, Kernen, neu 22.09, Dinkel, neu M. Roggen, württ. neu M. 18.09, Gerſte, württ. neu M. 2 bayeriſche M. 21.88, Tauber M. 21.78, ungariſche nom. Me 23.25, Futtergerſte, ruſſ. M. 15.75, Hafer, württ. alt nom⸗ M. 18.38, württ. neu M. 16.19, Mais, Laplata M. 18.25, Donau M. 18.50. 2 Mehl pro 100 Kg, inel. Sack je nach Qualität: Meh Nr. 0 M. 33—34, Nr. 1 M. 32—33, Nr. 2 M. 31—32, Nr. Nr. 4 M. 27.50—28.50. Kleie M..50—10(oh Sack. 5 755 Eſchweiler⸗Ratinger Maſchinenban⸗Aktiengeſellſchaft. In geſtrigen ordentlichen Hauptverſammlung vertraten 1145 S men ein Kapital von 1 155 000 M. Der Abſchluß wurde nehmigt, dem Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung er und die Dividende auf 6 pCt., zahlbar am 2. Novem geſetzt. Zu der geplanten Kñapitalerhöhung führte Vorſitzende aus, daß man beabſichtige, die Eiſengießer Ratingen nach Eſchweiler zu verlegen, um eine Ve einheitlichung des Betriebs durchzuführen; man gedenke al dann das Werk weiter auszubauen. Die Erhöhung des Kap tals um 400 000 M. wurde alsdann beſchloſſen und mit dere Durchführung die Verwaltung betraut. Die§8 1 Abſa und 2 Abſatz 1 wurden entſprechend abgeändert. 5 Hugo Schneider Nampenfabrik),.⸗G. in Leſßz Direktion teilt dem„Leipziger Tageblatt“ mit, daß i erſten 9 Monaten dieſes Jahres die Umſätze 844 betrugen, oder 2 599 440 M. weniger als im gleiche zig und allein dem bereits im 2. Halbjahr 1907 erfolgt kannten Preisſturz der Hauptrohmaterialien(Ku er u 6. Sette. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 31. Oktober⸗ zuzuſchreiben. Quantitatib ſei ein Minderumſatz im Vergleich zu dem ſo außerordentlich lebhaften Geſchäftsgang des Vor⸗ jahres nicht zu verzeichnen. Nachwirkungen aus dem vorer⸗ wähnten Sturz der Metallpreiſe kämen für das laufende Jahr nicht in Frage. Da die Verkäufe zu normalen Preiſen getätigt worden ſeien, auch momentan noch ein normaler Beſchäfti⸗ gungsgrad herrſche, ſo dürfe für das laufende Jahr ein be⸗ friedigendes Geſchäftsergebnis erhofft werden. ** 5 Telegraphiſche Handelsberichte. Mler⸗Jahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer, Frankfurt a. M. B. Frankfurt, 31. Okt. Die Adlerfahrradwerke vorm. Heinr. Kleyer.⸗G. in Frankfurt a.., waren auch im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr in allen Betriebszweigen ſehr gut beſchäftigt. Der Umſatz ſteht gegen den des Borjahres nicht zurück. Auch ſind die Preiſe befriedigend zu nennen, ſodaß borausſichtlich auch in dieſem Jahre auf ein günſtiges Ge⸗ ſchäftsergebnis gerechnet werden kann. Im Vorfahr betrug die Dividende 25 pCt. Konkurs der Bankfirma Benkert⸗Vornberger in Würzburg. Würzburg, 31. Okt. In dem ſeit 2. März 1908 ſchwebenden Konkurſe der Bankfirma F. Benkert⸗Vornberger kam heute ein Zwangsvergleich zuſtande, demzufolge, lt.„Frkf. Ztg.“, die nichtbevorrechtigter Gläubiger 36 Prozent ihrer Forderungen erhalten. Die feſtgeſtellte Schuld beträgt 774,172 Mark. An die Gläubiger wurden bereits 25 Prozent ausbezahlt. Dutſider. Beneralverſammlung der Bergwerks⸗Aktiengeſellſchaft„Phönix“. *Köln, 31. Okt. In der Generalverſammlung der Berg⸗ werks⸗Aktiengeſellſchaft„Phöniz“, welche heute in Köln ſtattfand, fagte der Generaldirektor Brenkenberg über die Lage: Günſtigeres als im Geſchäftsbericht, ſei auch jetzt nichts zu be⸗ richten. Die Auflöſung des Roheiſenſyndikats hat den Anſatz zu beſſeren Preiſen wieder wettgemacht. Die Lage des Roheiſen⸗ marktes ſei ſehr traurig, namentlich der Unterbietung durch die Im Handel herrſcht eine ſehr ſchlechte Stimmung, man hofft, daß die Preiſe noch weiter nachgeben werden, daher entſtehe große Zurückhaltung. Am 1. Oktober lagen dem„Phönix“ vor: für fremde Rechnung 207000 Tonnen Aufträge gegen 250 694 Tonnen am 1. Oktober 1907. Ferner für eigene Werke 20 000 Tonnen, im Vorjahre 39 000 Tonnen. Der Stahlwerks⸗ verband hat jetzt ſehr ſchmale Zuweiſungen, da niemand zu glauben ſcheint, daß die Preiſe jetzt ſteigen würden. 8 Nene Inſolvenz. * Halle(Saale, 31. Okt. Die Bankfirma Hahn in Sten⸗ zal erklärte ihren Konkurs. Hahn iſt verhaftet. Die Paſſiven betragen laut„Frkf. Zeitung“ 600 000 Mark. Die Ak⸗ niven werden auf 65 000 Mark geſchäßk. Neues vom Dividendenmarkt. Bochum, 31. Okt. In der heutigen Generalverſamm⸗ lung des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußſtahl⸗ fabrikation wurde laut„Irkf. Zeitung“ die Dividende Prozent(im Vorjahre 16 Prozent) feſtgeſtellt. Berkin, 31. Ott. Die Generalberſ auf 15 d Verband deutſcher Samt⸗ und Pllüſchfabrikanten. 5 15 des Ver⸗ bandes Deutſcher Samt⸗ und Plüſchfabrikanten beſchloß, die Ver⸗ längerung der Ppeisbereinbarungen für alle bisherigen Vertrags⸗ känder für 1909 und ſetzte die Baſis für die Verkaufspreiſe 1909 feſt. Das Kartell mit den franzöſiſchen Samifabrikanten tvurde für 1900 wieder abgeſchloſſen. Generalverſammlung der Vereinigken Königs⸗ unb Laurahütle. * Berlin, 31. Okt. In der heutigen Generalverſamm⸗ lung der Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte verbreitete ſich der Generaldirektor Hilger in längeren Ausführungen über die derzeitige Lage der Kohlen⸗ und Eiſen⸗Induſtrie, wo⸗ dei er betonte, daß der Rückgang der Weltkonjunktur ſich auch auf dieſem Gebiet ſtark fühlbar mache. Was die Laurahütte be⸗ treffe, ſo liege keine Veranlaſſung vor, trübe in die Zukunft zu blicken. Die Beſchäftigung der Werke ſei bisher recht gut, da Auf⸗ träge für mehrere Monate, bis zum April, vereinzelt ſogar bis zum nächſten Herbſt vorliegen. Man hoffe, auf eine Beſſerung der Lage im Frühjahr, da auch infolge des leichten Geldſtandes eine Bochumer Bergbau 220.10 221.50 Belebung der Induſtrie eintreten dürfte. Die Preiſe hätten an⸗ ſcheinend ihren Stillſtand überwunden, Auch ſpekulative Ab⸗ nehmer beginnen auf längere Sicht den Bedarf einzudecken. Be⸗ treffend den Koßlengruben wurde mitgeteilt, daß dieſe noch zur Zufriedenheil arbeiteten. Die Auftragsbeſtände auf den Hütten betrugen noch 14½ Millionen Mark, von denen 13* Millionen Mark Aufträge für Schleſien und 97 Millionen Mark Aufträge für Rußland enthalten. Betreffend der Vexöffent⸗ lichung des Quartalsberichtes wurde mitgeteilt, daß eine Aen⸗ derung daſelbſt inſofern eintrete, als die Ziffern wegen der Schwierigkeit bet. der Zuſammenſtellung nicht mehr gegeben werden. Stand der amerikaniſchen Baumwolle. Rewyork, 81. Ott. Nach dem„Journal of Commers“ iſt der Stand der Baumtwolle 67,5 Prog. gegen 71,1 Prog. i V. zund 62,4 Proz. im Parallelmonat des Vorjahres. Gepflückt ſind 71 Prog. gegen 65 Prog. im letzten Jahre. Qualität iſt ausgezeich⸗ wet. Genützend Arbeitskräfte ſind vorhanden. Inſekten zeigen ſich * Von der Frankfurter Börſe. Vom 2. November ds. Is. werden Mainzer Brauereiaktien, Rhein⸗Brauerei⸗Vor⸗ zugs⸗ und Stammaktien und Adlerwerke Kleyer ex Dividende notiert. Ferner werden Phönix Bergbau ex Kursabſchlag 7 Prozent, Vereinigte Laurahütte ex Kursabſchlag 8 Prozent, beide mit Zinsberechnung vom 1. Juli 1908 und Gproz. Buenos⸗ Aires⸗Stadtanleihe vom Jahre 1902 ex Koupon für das Jahr 1908 und abzüglich Zinſen bis 1. Januar 1909 notiert. M.** ee, Krankfurter Effektenbörſe. Grivattelegramm des General- Anzeigerz) * Frankfurt a.., 31. Okt. Am Börſenwochenſchluß konnte die Börſe ſich frei von politiſchen Sorgen machen, umſo⸗ mehr man den friedlichen türkiſchen und bulgariſchen Meldungen mehr Vertrauen entgegenbringt. Eine weitere erfreuliche Nach⸗ nur unbedeutend, richt war es, daß infolge der jetzigen Geldverhältniſſe zu hoffen ift, daß der Reichsbankdiskont mit 4 Prozent in dieſem Jahr auskommen wird. Wie bereits in den letzten Tagen wiederholt ausgeführt wurde, hat die hieſige Börſe lebhaftes Geſchäft in An⸗ lagewerten angenommen, während ſich das Geſchäft am Aktien⸗ markt zurückdrängte. Auffallend war es, daß gerade die älteren Anlagewerte verſchiedener Art bevorzugt wurden. Infolge der weiteren Nachfrage des Publikums war weitere Geſchäftsluſt zu bemerken. Neben den Staatsfonds wie Bayern, anleihen waren belebt und zeigten feſte Tendenz. Von auslän⸗ diſchen Fonds iſt wenig zu melden. Der Bankenmarkt war ruhig. doch gut behauptet, Deutſche Bank feſt, Kreditaktien auf Wien etwas höher. Am Montanaktienmark war die Tendenz ge⸗ teilt, Bochumer zogen an, Gelſenkirchen waren ebenfalls beſſer, während die übrigen Werte luſtlos ſich zeigten. Schiffahrtsaktien auf Deckungskäufe feſter. Bahnen bei geringem Intereſſe be⸗ hauptet, Staatsbahn auf Wien feſt, Baltimore behauptet. In⸗ duſtriewerte ſtill, elektriſche ſtanden im Vordergrund des In⸗ tereſſes, Ediſon in Erwartung eines günſtigen Jahresabſchluſſes bevorzugt, Schuckert auf Gerüchte größeren Geſchäfts lebhaft. Der weitere Verlauf brachte wenig Veränderung, Phönix Berg⸗ bau wurde lebhaft umgeſetzt. An der Nachbörſe war die Ten⸗ denz ruhig. Die Börſe ſchloß bei feſter Tendenz. Bezugsrecht für Karlsruher Maſchinenfabrik notierte 13 bez. u. G. Es notierten Kreditaktien 199,30, Diskonto 177,40 a 30, Dresdner Bank 145,50, Staatsbahn 147,40, Baltimore 100,20, Bochumer 221,50 a 30, Phönix Bergbau 176,80 a 177. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Fiskont 4 Prozent. Wechſel. 30 31. 30 31. Amſterdam kurz 169 3169.35Paris kur 81 416 81 416 Belgien 80,05 81.05 Schweitz. Plätze„ 81 366 81 33 Italien„ 81 225 81225 Wien 85 30 85 275 London 20.43 20.422 Napoleonsd'or 16 265 16 265 5 lang—.———[Privatdiskonto 2. 277 EStaakspapiere. A. Deutfche. 30, 31. 30, 31 40% deutſch. Reichsanl. 101.35 101.20 B. Ausländiſche. 3 7 7 94— 94 255 Arg. k. Gold⸗A. 1887 100.— 100.— 8 5 55 84.7 84.84% Chineſen 1898 97.— 97.— 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 10.40 101 80 Mexitaner duß. 88/90 9735 97.35 3½%„ 7 94.10 94.303 Mexikaner innere 6360 63.6 5 84 50.70 Taumalipas—— 4 badiſche St.⸗A.1901—. 100.60 Bulgaren 97.20 97 20 2„ 1908—.— 101,753¼ italien. Rente———. 3½ bad. St.⸗Olabg)fl—.——g Oeſt. Silberrente 99 35 99 35 8 M. 93.70 93 80]4½„ Papierrem. 99 20—.— 3½%„„ 1900 93.40 93 40 Oeſterr. Goldrente 28.— 98.— 3%„„ 1904 92.80 92.80e Portug. Serie! 58.90 58 95 „„»nni ‚„ II.——.— Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 101 70 101 554%½ neue Ruſſen 905 97 60 97 40 4„„„ 1918 101.90 101.804 Ruſſen von 1880 88 30.20 3¼ do. u. Allg. Anl..55 93.6504 fpan. ausl. Rente 94 30 94 3 3 do..⸗B.⸗Obk 83.20 88.4504 Türten von 1903 86— 8. 4 Heſſen von 1908 100.70 100 85[4„ unif. 90 80 91— 3 Heſſen 82 55 8.604 Unger. Goldrente 92 90 92 75 3 Sachſen 84— 84 Kronenrente 92.40 92.4 4 Mh. Stadt⸗A. 1907-——.. 1908 99.80-—„„ Loſe. 355 1905 90,70 90.803 Oeſterreichiſchess0 154.50 154.50 8 kürkiſche 140.40 189 40 Altien induſtrieller Unternehmuntzen. Bad. Zuckerfabrit 136.—137.—Kunſtſetdenfabr. Frkf. 205.— 205. Südd. Immobil.⸗Geſ. 91.25 92.— Lederwerk. St. Ingbert———. Eichbaum Mannheim 110.— 110.— Spicharz Lederwerke 121 80 122. Mh. Aktien⸗Braueret 58.— 133. Ludwigsh. Walzmühle 163.— 163— Baden, Heſſen und Württemberg waren Zproz. Reichsanleihe und Konſols bevorzugt, Provinzial⸗ und Kommunalobligationen, Pfandbriefe und Schuldverſchreibungen von Hypothekenbanken ſowie Städte⸗ Parkakt. Zweibrücken 95.— 95. Weltz z. Sonne, Speyer 67.— 67.— Cementwerk Heidelbg. 154 50 154 20 Cementfabr. Karlſtadt 486,75187— Du Badiſche Anilinjabrit 362.— 361 0 1 do. neue 348. 348 50 Ch. Fabrik Griesheim 242. 240.50 389.30 38 70 Ber werke Höchſt Ver. chem. Fabrik Mh. 292.50 292.5 Chem. Werke Albert 415.— 415.— Südd. Drahtind. Pih. 102.— 102. Akkumul.⸗Fab. Hagen 200— 200 Acc. Böſe, Berlin 66.20 65 90 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 22 70 225.— Südd. Kabelw. Nhm. 124.50 124 80 Lahmeyer 119.40 121. Elektr.⸗Geſ. Schuckert 119— 121.— Siemens& Halske 208.— 206.— Bergwer Buderus 111.80 111 50 Concordia Bergb.⸗G.— Deutſch. Luxemburg 145 30 146— 15170 80 1 elſenkirchner 185.50 186.2 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Antalten. Ludwigsh.⸗Beybacher Pfälziſche Maxoahn 139.— 189— do. Nordbahn 1384— 35 75 Südd. Eiſenb.⸗G. 115.10 115 50 Hamburger Packet 105.80 06 40 Norpdeutſcher Lloyd 84 10 84.30 Bank- und Ver 180,75 81.— 117.50 17 60 165.90 165.70 108.— 108— 126.— 126 30 288.— 288 5 136.50 136 50 100.50 100 50 177 10 77 10 145 55 45.50 199 95 200 155 40 159%50 11780 118 30 ——— 0 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Banl D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Ereditv. Nationalbank Frankfurt a.., 31. Ottober. Kreditaktien 199.30, Dscono⸗ Commandi 177.30, Darmitädter 126.—, Dresdner Bant 145.50 Hor⸗ Deutſche Bank 288.—, Lombarden 22.35, Bochumer 221.50, Gelſenkirchen 18680, Lauahite delsgefellſchaft 165.70, 199.50, Ungarn 92.40. Tendenz: Nachbörſe. Stgatsbahn 14/40, Lombarden 22. Berliner Effektenbörſe. rivattelegramm des General-Anzeiger * Berlin, 31. Okt.(Fondsbörſe.) Im Anſchluß die gute Haltung der Auslands bei andauernd großer Geldflüſſigteit zu Beginn feſt. Auf alel Gebieten wieſen die Anfangskurſe Beſſerungen auf, zumteil auf Deckungen aus Anlaß des Monatsſchluſſes. Seitens der Spen⸗ lation wurde aber wieder ſehr und infolgedeſſen beſchränkte ſich der Geſchäftsverkehr meiſt auf geringe Umſätze. Nur für deutſche Anleihen trat größere Nach⸗ frage hervor, unter deren Einfluß Zproz. Reichsanleihe um Auch ruſſiſche Anleihe von 1902 ſtellte 0,15 pCt. gewannen. ſich etwas beſſer. Banken um Etwas bedeutender war die Kurserhöhung einzelner Hütten⸗ Kreditaktien 199.50, Disconto⸗Commandit 117.0 Adlerfahrradw Kleyer 308 80 300.5 Maſchinenfbr. Hilpert———.— Maſchinenfb. Badenia 198 50 193.50 Urrkoyppd 271— 70.— Maſchinenf, Gritzuen 210.—.210. Pf. Nähm. ⸗u. Fahrr Gebr. Rayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 8 Schnellpreſſenf. Frkth. 181.— 184.25 Saln S 130.— 1380.— Schuhiabr. Herz, Frkf. 122.— 122. Seilinduſtrie Wolff 133.— 133. 'wollſp. Lampertsm. 62— 65.— ſtammgarn Kaiſersl. 159.— 159— Sellſtoffabr. Waldhof 622.80 822.80 180.— 130.— —.——.— Is⸗Aktien. Harpener Bergbau 191 50 19180 Kaliw. Weſterregeln 179.— 180.— Oberſchl.Eiſeuinduſtr. 97 45 97.— Jhönix 175 50 176.20 Vr. Königs⸗ u. Laurah. 198.20 199.— Gewerkſch. Roßleben 8650 8650 Oeit.⸗Ung. Staatso 16 40 147.40 Oeſt. Südbahn Lomb. 2 30 22.35 Gotthardbahn———.— Ital. 7 do. Meridionalbahn 132— 130. A ſan e 118,— 118.— ——— ſicherungs⸗Aktien. Oeſterr ⸗Ung. Bank 126— 126. Oeſt. Länderbenk 10880 109— „ Kredit⸗Anſtall 19910 199 30 Pfälziſche Bank 10030 100.0 Pfälz. Hyp.⸗Bank 188.0 188.l0 Hypotheknb. 1180 110 Deutſche Reichsbk. 146.9 4610 Rhein. Kreditbank 133.1 ,, Rhein. Hyp⸗B. M. 192.— 19. Schaaffy. Bankver. 133 4 8315 Südd. Bank Mhm. 118 1030 Wiener Bankver. 130.— 180— Bank Ottomane 140 501450 Staatsbahn 47.0, behauptet. 85. börſen war die heutige Tende große Zurückhaltung beobachtel nicht mehr als ½ pCt. höher. Baltimore und Ohid 109.70 100.20 Dividendenſcheines. So gewannen Bochumer 1,25, dagegen erlitten Kohlenaktien Abſchwächungen auf die Meldung von der Einlegung von Feierſchichten. Im ſpäteren Verlaufe trat auf dem Montanmarkt eine abflauende Stimmung zutage, ausgehend von Lauraaktien, die unter dem Einfluß ungünſtiger Mitteilungen in der heutigen Generalverſammlung über 1 pCt. einbüßten. Schiff⸗ fahrtaktien konnten ihren Kursſtand auf Rückkäufe um 3 pCt. erhöhen. Elektrizitätsaktien ſchwächten ſich etwas ab. Am Bahnenmarkte ging es ſehr ruhig zu: amerikaniſche Werte behaupteten ihren Kursſtand nicht. Für Prinz⸗Heinrich⸗ und öſterreichiſche Bahnen zeigte ſich heute Meinung. Täg⸗ liches Geld 33 pCt. Rheinſtahlaktien zogen im Verlaufe der Börſe um 84 pCt. an. Später ſchwächten ſich dann heimiſche Bahnen auf mattes London weiter ab. Berlin, 31. Oktober.(Schiußkurſe.) 49% Reichsanl. 101.30 101 30 Ruſſenbank 130.60 130 90 350% Reichsanl. 94.10 94.25 Schaaffh. Bankv. 133.— 133 50 30˙% Reichsanleihe 84.70 84.80 taatsbahn 147 10 147 40 4% Conſols 101.25 100.25 Lombarden 22.20 22.40 3%„ 94.10 94.25 Baltimore u. Ohio 100 40 100 30 30˙ 7 84 60 84.70 Canada Paciftc 17450 178 40 40% Bad. v. 1901 100.50 100.60 Hamburg Packet 105 50 106.20 4%„„ 1908 1015 102.25 Nordd. Lloyd 84 10 84 50 3%„ conv. 93.50—.— Bochumer 219 0 222.— 3%„ 1902/07 92.75—— Deutſch⸗Luxembg. 146— 143 80 5½% Bayern 93.40 93 60 Dortmnunder 56 80 57.70 3½ 9% Heſſen 82 92.25 Gelſenkirchner 185 40 185.70 30% Heſſen 82.60 82 50 Harpener 191 60 191.9 30% Sachſen 8410 84.— Laurahütte 198 50 198 70 47½ Japaner 1905 91.— 9090 Phönix 175— 176.80 40% Italiener 104———[Weſteregeln 180 20 180.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 82 90 82 90 Allg. Elektr.⸗Geſ. 2 3 80 24.90 4% Bagdadbahn 84 20 84.30] Anilin Treptow 371.10 371.— Oe er. Kreditaktien 199 20 198 50 Brown Boveri 163.——.— Berl. Handels⸗Geſ. 15 50 166— Chem. Albert 414 20 414 20 Darmſtädte Bank 126.— 126 D. Steinzeugwerke 209 70 10.— Deut ſch⸗Aſiat. Ban 136 50 186 70 Elberf. Farben 405— 408.— Deutſche Bant 238— 38 50 Celluloſe Koſtheim 237.— 237.50 Disc.⸗Kommandit 177 20 177 60 Rüttgerswerken 154.— 154.20 Dresdner Bank 145 20 143 70 Tonwaren Wiesloch 9120 91.— Reichsbank 146 70 146Wf. Draht. Langend. 171 25 170 25 Rhein. Kreditban! 133.20 133.20] Zellſtoff Waldhof 320— 922.— Privatdiskont 2½¼% W. Berlin, 31 Oktober.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 199.10 199.60 Staatsbahn Diskonto Komm. 177.10 177.70 Lombarden 147.20 147.40 22.20 22.40 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. „Jinnen und Miteſſer. Bbermeher Herba⸗Seife von bervorragender Wirkung Bu daben in allen Apoth., Drog. u. Parfüm. pr. 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Lan⸗ desamt.— Zugeteilt: Reviſionsgehilfe Julius Schweizer in Schönau dem Bezirksamt Boxberg.— Verſetzt: Polizeiwacht⸗ meiſter Eduard Karle in Karlsruhe nach Freiburg, Polizei⸗ ſergeant Philipp Ziegler in Karlsruhe nach Pforzheim, Schutz⸗ mann Jakob Bauer und Franz Wöckel in Karlsruhe nach Raſtatt. — Zuruhegeſetzt: Schutzmann Wilhelm Wittmann in Frei⸗ burg.— Das Dienſtverhältnis gekündigt: dem Schutzmann Paul Schüler in Heidelberg und dem Schutzmann Johann Fritz in Mannheim.— Entlaſſen: Aktuar Franz Koch beim Bezirksamt Freiburg. — Großh. Verwaltungshof.— Die Beamteneigenſchaft verliehen: dem Wärter Felix Hügle bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Wiesloch. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. Befördert: zum etatmäßigen Dammeiſter: der techniſche Gehilfe Johann Kraus in Plittersdorf.— Verſetzt: der tech niſche Gehilfe: Emil Rößler bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ inſpektion Karlsruhe zur Rheinbauinſpektion Karlsruhe. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Zu proviſoriſchem Gendarm ernannt: Hirth, Leo, Sergeant vom Infanterie⸗Regiment„Markgraf Ludwig Wilhelm“(3. Bad.) Nr. 111.— Im Zivildienſt ange⸗ ſtellt: Irmert, Karl, als Steueraufſeher in Bruchſal.— Ver⸗ ſetzt: die Wachtmeiſter: Bauer, Friedrich, von Staufen nach Kehl, Köninger, Joſef, von Freiburg nach Staufen; die Gen⸗ darmen: Weber, Johann, von Schapbach nach Kork, Götz, Johann, von Kork nach Schapbach, Wunderle, Joſef von Schliengen nach Todtnau, Gerſtner, Heinrich, von Todtnau nach Schliengen, Fiſcher, Ludwig, von Kirchzarten nach Mengen, Grün, Rein⸗ hard, von Königsbach nach Niefern, Plitt, Julius, von Durlach nach Königsbach, Fanz, Karl, von, Daxlanden nach Bühlertal, Keller, Ludwig, von Bühlertal nach Daxlanden, Heiß, Philipp, von Karlsruhe nach Durlach, Horcher, Adolf von Karlsruhe nach Bretten, Anderer, Chriſtian, von Sulzfeld nach Mannheim, Haberſtroh, Karl, von Sinsheim nach Sulzfeld, Martin, Richard, von Walldürn nach Sinsheim, Hartlieb, Ferdinand, von Aglaſter⸗ hauſen nach Walldürn.— In den Ruheſtand verſetzt: Leppert, Ignaz, char. Vizewachtmeiſter in Malſch, Knobloch, Mich., Gendarm in Donaueſchingen. ——— Herſonalnachrichten aus dem Bereiche des Schulweſens. 1. Befördert bezw. ernannt: Bittighofer, Rudolf, Unterlehrer in Achern, wird Hauptlehrer in Sulzfeld, A. Ep⸗ pingen; Brox, Auguſt, Unterlehrer in Pforzheim, wird Haupt⸗ lehrer in Zaiſenhauſen, A. Breiten; Bruder, Adolf, Unterlehrer in Heidelberg, wird Hauptlehrer daſelbſt; Dees, Paul, Unter⸗ lehrer an Höhere Mädchenſchule Mannheim, wird Hauptlehrer in Wehr, A. Schopfheim; Deißmann, Eliſabeth, Unterlehrerin in Heidelberg, wird Hauptlehrerin daſelbſt; Eichhorn, Bernhard, Unterlehrer in Malſch, A. Ettlingen, wird Hauptlehrer in Hein⸗ ſtetter, A. Meßkirch: Eſchle, Albert, Unterlehrer in Haagen, wird Hauptlehrer in Zollhaus⸗Kandern, A. Donaueſchingen; Hahn, Werner, Unterlehrer an Seminar Eitlingen, wird Hauptlehrer Freie Einfahrt in Offenburg; Haßmann, Lina, Hnkerlehrerin ſ Offenburg/N. 8 wird Hauptlehrerin daſelbft; Hofheinz, Auguft, Unterlehrer in Furtwangen, wird Hauptlehrer daſelbſt; Kienle, Engelbert, Schulperwalter in Herriſchried, A. Säckingen, wird Hauptlehrer daſelbſt; Seel, Wilhelm, Schulverwalter in Reichartshauſen, wird Hauptlehrer in Rußheim, A. Karlsruhe; Stöckel, Leonhard, Unterleh /. in Bruchſal, wird Hauptlehrer in Hinterzarten, A. Neuſtadt; Straub, Eugen, Unterlehrer in Freiburg, wird Haupt⸗ lehrer in Dürrheim, A. Villingen; Weber, Friedrich, Unterlehrer in Heidelberg, wird Hauptlehrer daſelbſt; Weilhardt, Roſa, Unterlehrerin in Oeſtringen, wird Hauptlehrerin in Neudorf, A. Bruchſal; Welte, Katharina, Unterlehrerin in Oehningen, wird Haupklehrerin in A. Bruchſal; Wohlfarth, Max, Unterlehrer in St. Georgen, A. Villingen, wird Hauptlehrer in Weisbach, A. Eberbach. 2. Verſetzt: a. Hauptlehrer: Arnold, Johann Georg, von Hoffenheim 195 Wallſtadt, A. Mannheim; Baas, Jakob, in Mannheim, übernimmt Lehrſtelle an Handelsabteilung der Ge⸗ werbeſchule Schopfheim; Braun, Friedrich, von Wehr nach Knielingen, A. Karlsrihe; Burkhard, Heinrich, von Hilzingen nach Heidelberg; Dennler, Karl, in Konſtanz, übernimmt Lehr⸗ ſtelle an Handelsabteilung der Gewerbeſchule Raſtatt; Denzler, Robert, von Brehmen nach Hirſchlanden, A. Adelsheim; Egle, Franz Joſeph, von Bräunlingen nach Hatzenweier, A. Bühl; Egler, Karl Heinrich, von Leiſelheim nach Bötzingen, A. Emmen⸗ dingen; Kölble, Wilhelm, von Murg nach Reichenbach, A. Lahr; Lorenz, Leopold, von Kaltenbach nach Hohenwettersbach, A. Dur⸗ lach; Neuthard, Alois, von Paimar nach Rauenberg, A. Wies⸗ loch; Reinhard, Peter, von Meckesheim nach Grötzingen, A. Dur⸗ lach: Rolli, Hermann, von St. Leon nach Oberbühlertal, A. Bühl; Rüttenauer, Andreas, von Neuweier nach Daxlanden, A. Karlsruhe; Salm, Hermann, von Mannheim nach Heidelberg; Schildecker, Albert, von Adelsberg nach Heidelberg; Schmidt, Hermann, von Illingen nach Heidelberg; Schüßler, Jakob, von Gutach⸗Dorf nach Hoffenheim, A. Sinsheim; Stober, Heinrich, don Dietenhan nach Blankenloch, A. Karlsruhe. b. Unſtän⸗ dige Lehrer: Acker, Nikolaus, Hilfslehrer in Lembach als Unterlehrer nach Limpach, A. Ueberlingen; Allgaier, Franz, Schulverwalter in Oppenau, als Unterlehrer nach Bietigheim, A. Raſtatt; Amberger, Karl, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Rammersweier, A. Offenburg; Ballweg, Albert, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Reute, A. Emmendingen; Bauhardt, Oskar, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Emmendingen; Baur, Alfred, als Unterlehrer nach Karlsruhe; Becker, Karl, Schul⸗ kandidat, als Unterlehrer an Bürgerſchule Gengenbach; Becker, Wilhelm, Schulverwalter von Wallſtadt nach Meckesheim, A. Heidelberg; Bopp, Friedrich, Schuſperwalter in Hohnhurſt, als Unterlehrer nach Hemsbach, A. Weinheim; Bundſchuh, Auguſt, als Untrelehrer nach Oſterburken, A. Adelsheim; Clauſing, Auguſt, als Unterlehrer nach Niefern, A. Pforzheim; Dennig, Helmut, Unterlehrer, von Neunſtetten nach Daxlanden, A. Karls⸗ ruhe; Durand, Chriſtian, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Wieslet, A. Schopfheim; Echner, Karl, Schulkandidat, als Unter⸗ lehrer nach St. Georgen, A. Villingen; Ehret, Adolf, Schul⸗ verwalter, von Burgberg nach Reihen, A. Sinsheim; Ehrler, Artur, Unterlehrer, von Ewattingen nach Sauldorf, A. Meß⸗ kirch; Erhard. Otto, als Schulperwalter nach Rüßwihl, A. Walds⸗ hut; Faulhaber, Oskar, Hilfslehrer in Merzhauſen, als Unter⸗ lehrer nach Unterprechttal, A. Waldkirch; Felſch, Alfred, als Unterlehrer nach Karlsruhe(nicht nach Pforzheim]; Feuerſtein, Georg, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Badiſch⸗Rheinfelden, A. Säckingen; Fleck, Julius, Hilfslehrer in Hockenheim, als Unterlehrer nach Schweinberg, A. Buchen; F Simon, Unter⸗ lehrer, von Herbolzheim nach Plankſtadt, A Emma, Unmterlehrerin, von Pforzheim nach Mannheim; Gentner, Hugo, Hilfslehrer in Pfullendorf, wird Unterlehrer daſelbſt; Glaſer Guftom, Schalkandidat, als Unterlehrer nach Maulburg, „Schwetzingen; Fuchs, N Schopfheim; Gſcheidlen, Friebrich, Hilfslehrer in Vogeldach, .Müllheim, wird Schulverwalter daſelbſt; Gutmann, Matthäus, Hilfslehrer in Lautenbach, als Unterlehrer nach Eſchbach, A. Freiburg; Haas, Otto, als Unterlehrer an Bürgerſchule Gengen⸗ bach; Häbler, Guſtav, Schulkandidat, als Hilfslehrer an Real⸗ ſchule Eppingen(nicht nach Karlsruhe); Haiß, Schul⸗ kandidat, als Unterlehrer nach Gottmadingen, A. Konſtanz; Haſenauer, Hermann, Unterlehrer, von Kenzingen nach Mann⸗ heim; Haßman, Lina, Unterlehrerin in Offenburg, wird Schul⸗ berwalterin daſelbſt; Hellmuth, Theodor, Unterlehrer, von Stetten a. k. M. an landwirtſchaftl. Kreiswinterſchule Walds⸗ hut; Hurſt, Emil, Hilfslehrer in Kirnbach, wird Unterlehrer da⸗ ſelbſt; Jenninger, Emil, Unterlehrer, von Erfeld nach Wald⸗ ſtetten, A. Buchen; Karg, Wilhelm, Schulbandidat, als Unter⸗ lehrer nach Neunſtetten, A. Boxberg; Keller, Ludwig, Unter⸗ lehrer, von Zell a. H. nach Tengen, A. Engen; Klingert, Karl, Hilfslehrer in Reichenbach, A. Offenburg, wird Unterlehrer da⸗ ſelbſt; Knauß, Karl, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Wöſſin⸗ gen, A. Bretten; Küſter, Martha, Hilfslehrerin an Höhere Mädchenſchule Karlsruhe, wird Unterlehrerin daſelbſt; Kuhn, Hugo, Hilfslehrer, von Heidelberg an Lehrerſeminar Ettkingen; Lang, Adam, Hilfslehrer in Hauſen i.., als Unterlehrer mach Ewattingen, A. Bondorf; Lang, Anna, Schulkandidatin, als Unterlehrerin nach Ortenberg, A. Offenburg; Leonhardt, Emil, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Kenzingen, A. Emmendingen; Mahle, Karl, Unterlehrer, von Pforzheim an Lehrerſeminar Freiburg; Meßmer, Leopold, als Unterlehrer nach Pfaffenrot, A. Ettlingen; Metzger, Franz, als Unterlehrer nach Murg, A. Säckingen; Meyer, Elſa, Unterlehrerin, von Birkendorf nach Ruſt, A. Ettenheim; Möllinger, Otto, als Unterlehrer nach Badiſch⸗Rheinfeleden, A. Säckingen; Nied, Joſeph, Unterlehrer, von Walldürn nach Heinsheim, A. Mosbach; Pfaff, Hildegard, Unterlehrerin, von Ortenberg nach Mannheim; Polte, Wilhelm, Unterlehrer, von Steinen nach Britzingen, A. Müllheim; Rein⸗ muth, Edmund, Unterlehrer in St. Georgen, A. Dillingen, als Schulverwalter nach Langenſchiltach, A. Triberg; Reſtle, Oskar, Schulverwalter in Blumberg, nicht als Unterlehrer nach Tengen A. Engen; Reuther, Adolf, als Unterlehrer nach Neckarhauſen, A. Mannheim; Richter, Guſtav, als Unterlehrer nach Grünwetters⸗ bach, A. Durlach; Ritter, Ludwig, als Unterlehrer nach Münzes⸗ heim, A. Bretten; Rößle, Friedrich, Unterlehrer, von Mannheim nach Mühlenbach, A. Wolfach; Rudolf, Heinrich, Unterlehrer, von Heinsheim nach Erfeld, A. Buchen; Sachs, Valentin, als Unter⸗ lehrer nach Weinheim; Schäfer, Emil, Schulkandidat, als Hilfs⸗ lehrer nach Ottenheim, A. Lahr; Schäfer, Wilhelm, als Unter⸗ lehrer nach Waldkirch(Stadt); Schnupp, Wilhelm, als Unter⸗ lehrer nach Pforzheim; Scholl, Adam, Unterlehrer in Pforzheim. als Schulverwalter nach Dürrn, A. Pforzheim; Scholter, Auguſt, Unterlehrer, von Waldſtetten nach Walldürn, A. Buchen: Marie, Unterlehrerin, von Wöſſingen nach Edingen, A. Schwetzingen; Schuhmacher, Johannes, Schulkandidat, als Unter⸗ lehrer nach Singen, A. Konſtanz; Speck, Hermann, Hilfslehrer in Bürchau, als Unterlehrer nach Offenburg; Stoffel, Marie, Hilfslehrerin in Herbolzheim, A. Mosbach, wird Unterlehrerin daſelbſt; Straub, Johann, als Unterlehrer nach Neibsheim, A. Bretten; Teufel, Ernſt, Hilfslehrer in Unterſimonswald, als Unterlehrer nach Oberkirch; Walz, Otto, Schulkandidat, als Schulverwalter nach Haslach, A. Wolfach; Wickertsheim, Alfred, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Kehl⸗Dorf, A. Kehl; Wirth⸗ wein, Friedrich, Unterlehrer in Badiſch⸗Rheinfeſden, als Schul⸗ verwalter nach Fiſchenberg, A. Schopfheim; Wolber, Karl, Schul⸗ kandidat, als Hilfslehrer nach Vorderlehengericht, A. Wolfach; Wolf, Karl. Schulkandidat, als Hilfslehrer nach ee A. Durlach. 3. Aus dem Schuldienſt ausgetreten: Klara, Unterlehrerin in Walldorf; Roll, Otto, Unterlehrer an Bürgerſchule Kandern. in jede Familie gewinnen, wo einmal gebraucht, für immer die von den Hausfrauen vielgerühmten beiden Margarine-Marken 6 οο ο˙ ˙— Rhein 5 Solo in Carton Bester ebenbürtig perle und 81978 Meiereibhutter Man überzeuge sich durch einen Versuch! Ueberall erhältlich. Holländische e Aee& Ooch Vom l. November ab fiudet im grossen Saale der Sternwarte wöchentlich regelmäßig — Aktzeiehnen— für Damen und Herun staätt. Anmeldungen und Austunuft im Telephon 6441. Atelier Sternwarte Hermann Taglang, Bildhauer. 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Trinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt, Herr Stadrvikar Dr. Fine ſen. Kollekte. Morgens 10 Ubr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarrer Achtnich. Hetl. Avendmahl nit Vorbereitung unmittelbar vorher. Kollekte. plarrer Achlnich. Concordienkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarrer Simon. Kallekte. Morgens ¼12 Uhr Kindergottesdienn Herr Stadtpikar Müuer. Nachmittags 2 Uor Chriſtenlehre, Heri Stadtpfarrer Si on Abends s Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Emlein. Heil. Abendmahl mit Vorvereitung unmittelbar vorher. Hollekte. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarret Weißheimer. Kollekte. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienn, Herr Stadtvikar Duhm. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadivikan Duhen. Heil. Abendmahl mit Vorberettung unmittelbar vorher. Kollekte. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt Herr Stadt- pfarrer Hohler. Kollekte. Abends 6 Uhr Piedigt, Herr Stadi pikar Höſer. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vorhei. Kollekte. Johanniskirche Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Stadtpiarrer Sauerbruun. Kollekte. Morgens 11 Uhr Ehriſtenlehre, Herr Stadipfarrer Sauerbrunn. Abends 6 Uhr Pre⸗ digt Herr Stadtvikar Roland. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unittelbar vorher. Kollekte. Heinrich Kanz Krantkenhaus Lindenhof. Morgens ½11 Uhr Prebiat, Herr Stadtpfarrer Hitzig. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenleyre, Herr Stadi Wohlgelegen. Morgens /10 Uhr Predigt, Herr Stadi⸗ vikar Duhn. Kollekte. Neckarſpitze. Norgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtvlkar Dr. Fineiſen. Kollekte. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienn, Hern Stadtoikar Di. Fineiſen. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Predigt, Herr Pfarrer uhlewein. Stadtmiſſion. Evang. Vereinshaus K 2, I0. Sonntag, 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 3 Uhr: Erbau⸗ ungsſtunde, Stadtmiſſionar Bauer. 5 Uhr: Jungfrauen⸗ verein. 8 Uhr: Vortrag von Fräul. Caroline Riehm, aus Dresden über:„Tod oder Leben.“ mMontag, 3 Uhr: Frauenverein. 8 ¼ Uhr: Vortrag von Frl. Caroline Riehm:„Leben und volles Genüge.“ Dienstag; 8½ Uhr: Vortrag von der gleichen:„Ein fruchtbares Leben.“ Muütwoch, 8½ Uhr: Bibelſtunde, Stadtmiſſ. Bauer. Donnerstag, 8½ Uhr: Vortrag von Fräul. C. Riehm: „Das Weib nach dem Herzen Gottes.“ Freitag, 8½ Uhr: Vortrag von der gleichen:„Dein Herr und Du.“ Samstag, 1 Uhr: Sparkaſſe für den Kindergottesdlenſt. „ 8/½% Uhr: Vorbereitung f. d. Kindeigotiesdienſt. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sonntag, 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 8 Uhr: Bibel⸗ ſtunde, Stadtmiſſionar Eck. Mittwoch 8 Uhr: Jungfrauenverein. Neckarſtadt, Gärtuerſtraße 17. Sonntag, 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag 8½ Uhr: Bibelſtunde, Stadtmiſf. Bauer. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag, 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Freitag, 8½ Uhr: Bibelſtunde, Stad' miſſ. Eck. Zu dieſen Veranſtaltungen wird herzlichſt eingeladen. Die Vorträge des Fräulein Riehm ſind allerdings nur für Frauen und Jungfrauen beſtimmt. Epang. Manner⸗ u. Jünglingsverein. C. J. Wochenprogramm vom 1, bis 7. November 1903. Sonntag, 1. November. Aeltere Abteilung: Abendz 8 Uhr: Refor auons-Famtlienabeud mit Teebewirtung, Eintritt 25 Pig ⸗ Jugendabteilung: Nachm. 5 Uhr Erzäglung. Montag, 2. November. Abends ½9 Uhr: Bibelſtunde der älteren Abtellung ber Ev. Markus 4.—20 von Heren Stadim. Bauer. Dienstag. 38. November. Abends ½9 Uhr: Turnen im Gr. Gym⸗ naſin. Abends ½9 Uhr Ae in der Büchervereinigung üder Chriſtliche Poeſie uim Mittelalter( 15 Mlilltwoch, 4. Nov. Adends ½ h: Probe des Poſaunenchors. Donnerstag, 5. Nopbr. Abends ½9 Uhr: Spiel⸗ u. Leſeabend der Jugend⸗Abteilung. Abends 9 Uox: Prode des Männerchors. Frettag, 6. Novör. Abends ½ Uhr; Bidelſtunde der Jugend⸗ Abteilung über ſreien Text, von Derrn Stadtvikar Krapſ. Samstag, 7. Nov. Abds. 9 Uhr: Gebetsvereinigung in U s, 28. eder chriſtlich geſiunte Mann und Jün 8 iſt zum Beſuch der Verſammlungen herzlich nden Nähere Auskunft ertellen der 1. Vorſitzende, Bauführer Klos, Eliſabethſtr. 3. Der 2. Vor⸗ ſitzende, Stadtpitar Krapf, F 2, 9a. Evangel. Gemeinſchaft. P 6, 5, Hof, 1 Ir. Sonntag, den 1. November, vormittags ¼10 Uhr Gottesbienſt, vorminags i Uhr Sonntagsſchule; nachmitiags ½4 Uhr Predigt, nach ittags 5 Uhr Jugendverein. Donneistag, den 5. November, abends 1 Uhr Bibelſtunde. Freitag, den 8. Nopbr., abends ½9 Uhr, Singſiunde d. G. V. Neckarvorſtadt, Lortzingſtr. 20. Hof. Sonntag, den 1. Nopbr., vormittags ¼10 Uhr, Gottesdienſt, vorm. ii Uhr Sonntagsichule; abends 8 Uhr Predigt. Mitwoch, 4. Nove ber, abends ½¼9 Uhr, Bibelſtunde. Sountag, den 1. Nov. Piedigt. Heir Prediger Chr. Hahl aus Kuchheim m/ Teck. 5 Jeder mann iſt herzlich willkommen. Evangeliſch⸗Luc heriſcher Goktesdienſt. (Diakoniſſenhauskapelle F 7. 29). Sonntag, den 1. November 1908(Reformationsfeſt) gachm. 5 Uhr: Predigt Herr Superintendent Rübenſtrunk. Kollekte für das Pfarramt. Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 20. (Methodiſten⸗Gemeinde). Sonntag. Vormittags ½10 Uhr Gottesdienſt. Nachm. ½j2 Uhr Kindergottesdienſt. Nachmittags ½4 Uhr Predigt. Dienstag. Abends ½9 Uhr Bibel⸗ und Gebetſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Hlau⸗Areuz⸗Perein(E..), Schwehingerſtraße 124. Sonntag abends 8 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde, Herr Stadimiſſionar Rilling. Montag crends 5½9 Uhr: Probe des Zemiſchten Chors. Donnerstag, abends ½9 Uhr: Vercineſtunde. Ehriſtlicher Verein funger Männer. Schwetzingerſtraße 124. Mittwoch abends ½9 Uhr: Bibelſvade. Samstag abends ½9 Uhr, Unte. Haltung. Katholiſche Gemringe. Jeſuitenkirche. Sonr ag, 1. Noubr. Allerheiligen. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr beil. Meſſe. 8 lchr Militärgottes⸗ dienſt mit Predigt. ½10 Uhr und lev Hochant mil Segen. 11 Uhr heilige Peſſe'it Predigt für die Kinder. 2 Uhr Chr'ſten eyre. ½3 Uhr feierl. Vesper mit Segen, Incenſion der Reliquien hierauf Totenvesper. 7 Uhr Allerſeelenandacht mit Predi t. NB. Die Kollette iſt für den St. Vinzentiusverein. Uitere dag. Pfarrei. Senntoz, 1. Novbr. 6 Uhr Frühn eit: 7 Uhr be. Mene. 8 1 mit Predigt. m für Herren! gestrelfte, Kkarlerte, Neu: Schwarzwelsse Die Reste reichen zu Anzũgen, Garantie für tadellose Erstklassige Schneider, welche unter Garantie für famoses Sitzen Stoffe nach neuesten Schnitten verarbeſten, werden nachge- wiesen. meine Lreeeeeerreörrerrrreeee —mUUU———Eem— ——————ͤ— delegenheitskauf in Herrenstoffen in famoser Auswahl enorm unter Preis. grüngrundige, graugrundige braungrundige, blaugrundige 7 ſlie Momentan besonders grosse Auswahl in gestreiften Hosenstoffen. glatte Mäntel usw. Fabrikate. 82653 (Kohlenstäbe ſUr Eflektbeleuchtung Gelb-Rot-Edelweiss. fur Elektrolyse. Ne.. 5 Kohlenstäbe Schleif-· und Druck· Liehntenhberg Stadtlager: Berlin Sw., Schönebergerstrasse 3. tur Reinbelsuchtung. Kontakte von jeder Leitfänig- Keit. 76824 bei Berlin. Mädchen. ½3 Uhr Schluß der Roſenkranzandacht⸗ Abends 7 Uhr Predigt nachber Allerſeelenandacht.— NB. Die Kollekten nach den Gottesdienſten iſt für den Vinzentiusverein beſtimmt Kathol. Bürgerhoſpital., Sonntag, 1. November. ½9 Uhr Hochamt mit Predigt und Segen. 10 Uhr Gottes⸗ dienſt für die Schüler der Mittelſchulen. 4 Uhr Nachmittags⸗ andacht mit Segen. Serz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Sonntag, 1. Nopbr. Beichtgelegenheit von morgens 6 Uhr an. 77 Uhr Früh⸗ meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Predigt und Hochamt vor aus eſetztem Allerheiligften. 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt. 2 Uer Chriſtenlehre für die Mädchen. 3 Ubr Roſenkran andacht mit Segen. Abends 7 Uhr Allerſeelen⸗Andacht mit Predigt. Wohlgelegen. Sonntag, 1. Nopbr. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Hl. Geiſt⸗Kirche. Sonntag, 1. Nopbr. Kommunion⸗ ſonntag für die männliche Jugend. 6 Uhr Frühmeſſe. Beicht. 7 Uhr hi Meſſe. 8 Uer Singmeſſe mit Homilie. Geueral⸗ kommunion. ½10 Uhr Predigt lev. Hochamt mit Segen. 11 Uhr beil. Meſſe mit Predigt. NB Die Kollekte iſt für die Armen des St. Vinzentiusvereins. 2 Uhr ſakramentale Bruderſchaft mit Segen, hernach Totenvesper. Abends 7 Uhr Predigt und Allerſeelenandacht. Liebfrauen⸗Kirche. Sonntag, 1. Novbr. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit. 97 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ſetztem Allerheiligſten. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt %3 Uhr Roſenkranz mit Segen. 7 Uhr Allerſeelenandacht mit Piedigt. NB. Die Kollekte iſt für den St. Vinzentiusverein. St. Joſefskirche, Lindenhof. Sonntag, 1. Novbr. Von 6 Uhr an Beicht. ½7 Uhr Frühmeſſe 8 Uhr Amt. %10 Uhr Predigt und Hochamt mit Segen. ½2 Uhr Chriſtenlehre. 2 Uhr Vesper. 7 Uhr Allerfſeelenpredigt mit Andacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 1. November 1908. aus. Morgens 1o Uhr; Deutſches Amt mtt Predigt, Bußandacht und Austeilung der heil. Kommunion.— Kollekte.— 11 ¼ Uhr: Chriſtenlehre. Schloßkirche. Der Gottesdienſt fällt aus. Telephon 3188 — Unterricht im 82518 Malen u. Leichnen Antique, Gypsabgüſſe, lebendes Modell, Stilleben, Landſchaft⸗ Skizzieren im Freien, Kompofition. Melet Gustav H. 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J3.— dem Oktl Todestag des Schenkgebers— die Veileihung von Stipendien N aus genannter Sliftung ſtatt. 21. enerbungen ſind bis ſpäteſtens 10, November d. 21. Js., ſoweit ſie von Schülern der Handelsmittelſa ule aus⸗ 7775 gehen, bei der Lei ung dieſer Anſtalt(Direktion der Oberreal⸗. ſchule, Tullaſtraße 25), von Studierenden und Hoſpitanten 7* der Handelshochſchule beim Studiendtrektor der Hochſchule 12 55 (Kurfürſtenſchulh eus C 6) einzureichen. 9 Mannheim, den 22. Oktober 1908.—5 Der Oberbürgermeiſter. 23. Martin. Seeger. 23. — Beſtimmungen 9 8. —2 20. über die verwendung der Erträgniſſe der 7 N. Karl Leoni⸗Stiftung. 31914 Oktt Artikel 1I. 15 Herr Konſul Karl Leoni in Mannheim hat am 9. Aprfl. 39. 1898 aus Anlaß ſeines fünfzigjährigen Kaufmanns⸗Jub läums 22. der Stadtaemeinde Mannheim eine Schenkung im Bet age 34 von Mk. 35 000.— zugewendet, deren Kapital getrennt vom 21. Grundſtocksvermögen der Stadt zu verwalten iſt und deren 24. Erträgniſſe zu verwenden ſind zur Unterſtützung braver lüch⸗ 4. tiger Schüler aus Mannheim, welche Neigung zum kauf-⸗ 4. männiſchen Berufe haben. der Mittel jedoch entbehren, um 24. ſich die wiſſenſchaftliche Ausbildung hiefür anzueignen. 24. Dieſem ſo gebildeten Vermögensgrundſtock hat Herr 24. Konſul Karl Leoni anläßlich der Feier ſeines 70. Geburts⸗ 21. tages am 17. Juli 1902 eine weitere Schenkung von 35000 84. Mark zugewendet. 24. Emie 1 75 Schenkun im Betrage von Mk. 30 000.— 4. erfolgte im Jahre 1904 von Seiten der Kinder des Herrn 24. Karl Leoni, vertreten durch Herin Konſul Ernſt Leoni in 24. Mannheim zum Andenken an ilre verſtorbenen Eltern. 1. Die Stadtgemeinde hat dieſe Schenkungen mit Staats⸗ 27. genehmigung angenommen. 27. Infolge Zuſchlags der bisher nur teilweiſe zur Ver⸗ 37. wendun, gelangten Zinſen iſt das Kapital inzwiſchen auf 27. rund Mk. 118 000.— angewachſen. 27. Artikel II, 5 Die Gewährung der Unterſtützung erfolgt in der Weiſe, daß S a) für Schüler der in Mannheim beſtehenden Handels⸗ el mittelſchule mit Ausſchluß derjenigen der Un:erſtuſe 29. (entſprechend den Klaſſen VI, V und IV einer Real⸗ Ott mittelſchule), 112. bp) den Schülern einer etwa in Mannheim errichtet wer⸗ 16. denden Handelsvorſchule, welche in ganztä igem Unter⸗ 48 richt den Lehrſtoff der Handelsfortbildungsſchule 12. vermittelt, 13. c) den Beſuchern(Studierenden und Hoſpitanten) der in 17. Mannheim beſtehenden Handelsho“l ſchule die an die 18. Schulklaſſe zu leiſtenden Vergütungen(Schulgeld, 0 19 Eintrittsgeld, Prüfunge gebühren u. dgl.) übernommen. und die Lehrmittel beſchafft werden. 117. Daneben kann den durch Fleiß, Fortſchritt und gutes l5. Betragen hervorragendſten Stipendiaten, welche vermögens⸗ I4. loſe Waiſen oder Söhne noch lebender, aber verarmter Eitern 19. ſind, ein Unterhaltsbeitrag bis zu je 240 Mk. pro Jahr ge⸗ 17 währt werden. Die Ert ägniſſe der Schenkung ſollen im Allgemeinen 415. zu je ein Drittel auf die Schüler der drei genannten Han⸗ 15 delslehranſtalten verleilt werden; doch kann, inſofern und inſolange an der einen oder anderen derſelben ein arößeres Bepürfuis beſtebt, und namentlich ſolange die Handelsvor⸗ ſchule nicht eingerichtet iſt, gemäß Beſchluß der Stipendien kommiſſion auch eine anderweitige Verteilung eintreten. Artikel III. Die zu deruckſichtigenden Schüler müſſen die Reichs⸗ und in Mannheim den Unterſtützungswohnſttz itzen, im letzten Schulzeugniſſe vor der Bewerbung minde⸗ ſtens die Geſamtnote„gut“ ſowir die Note„gut' in den S erlangt haben, gut beleumundet und unbe⸗ 5— Artikel lV. zwar diejenigen der Handelsmittel⸗ und Vorfchule einmal auf den 13 Dezember— den Todestag des Herrn Konſul Die Unterſtützungen werden allfährlich verliehen un Leoni— jene der Handelshochſchule zweimal und zwar auf den 18. Dezember und den 17. Juli— Geburtstag des Herrn Leoni.— Hieu fedet jeselg ber zeſane Siufgieneñ Verwendung. Die bis zum erſten Jahre der Verteilung aufzelaufenen Zinſen, ſowie die infolge mangelnder 1 ima nicht zur Vertellung kommenden Ertrögniſſe wer Vermögensgrundſtock zugeſchlagen. Artikel U. Im Falle andauernder Bedürftigkeit und des Vorbanden⸗ ſeins der ſonſtigen Vorausſetzungen ſollen die einmal Be⸗ dachten tun ichſt ſolange weiter berückſichtigt werden, bis ſis die oberſten Klaſſen bezw. das oberſte Semeſter der be⸗ kreffenden Lehranſtalt beſucht haben. Artikel UI. 9 Die Verleihung der Unterſtützung geſchieht durch eine aus 3 Mitgliedern— dem jeweiligen Oberbürgermeiſter den Stadt Mann eim als Vorſitzenden, dem Schenkgeber oder einem direlten volljährigen männlichen Nachkommen desſelben und dem Leiter der Unterrichtsanſtall. welchet die Supen⸗ dienbewerber angehören— beſtehenden Kommiſſion. iſt galt der Kommiſſion vom L der Zahl der Kaufleute nach den ſtädtiſchen Erneuerungs⸗ mahlen für je 3 Jahre zu ernennen. Artikel VII. 14 z. Von Unterftüszten welche ſich ſoäterhin nicht dem knft, männſchen Berufe widmen, ſowie von ſolchen, welche zu Vermögen gelangen, wird erwartet, daß ſie der Schenkungs⸗ 3 kaßße das Empfan ene rückerſtalten. Eine 1. indeſſen nicht en e eeeee 80 Eröffnung zu machen. Bekanntmachung. Einführung neuer Lehrbücher an der Volksſchüule in Mannheim betr. Nr. 28135. An der Mannhe mer Volksſchule kommen auf Oſtern 1909 folgende Leh bücher neu zur Einführung: 1.„Metzger u. Ganzmann“, Lehrbuch der ranzö⸗ iſchen Sprache, Berlin, Reuther u. Reichard, zunächſt den 1. Teil für die V. Klaſſen. 2.„Iſchler u. Hartmaunn“, Rechenbuch für Volks⸗ 5 ſchulen, 5 Hefte, Karlsruhe, G. Braun'ſche Hofbuchdruckerei. Die titl. Buchhandlungen werden auf dieſe Neuerung ausdrücklich aufmerkſam gemacht. Mannheim, den 17. September 1908. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. 1 Hievon iſt bei Zuweiſung der Unterſtützung den Bedachten. dem 1 8n 8 * irr 283 Mannheim, 31. Oktober. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 11. Seite. ANusiug aus dem Sfandesamfs⸗Kegifter für den I8. Stadtteil Mannheim. 15 llbr. Verkündete. 22. 21. Fabrikarbeiter Gg. Geier u. Friederile Köllner. 2¹. 21. Gummidreher Chriſt. Becker u. Philippine Stumpf. 21 1, Tagl Frz. Michel u Luiſe Knoll. 5 u. Schmelzer Jakob Daum u. Hemiette Wolf. 22. l. Fuhrmann Joſef Hollſtein u. Magdal⸗ Schmitt geb. Nugel. 2. Fubrmann Mchael Lauer u. Emma Neidig geb. Weber. 17 29. Metzger Olto Bentel u. Karoline Olbert. 20 22. Bahnarb. Adolf Weiland u. Lina Henninger. 18 22. Lolomotivheizer Wilh. Carle u. Flora Günther. 23. Eiſendreher Gottl. Graf u. Eliſe Heitzmann. 15 28. Kfm. Joh. Reith u Luiſe Hügel. 20 4. Wagenwärtergeh. Frz. Bitſch u. Berta Fiſcher. 22 26. Schloſſer Moritz Störzer u. Maria Hart. 19 8 26. Wiri Chriſtian Henninger u. Maria Lauer. 20 J. Hefenhandler Lud. Quenzer u. Maria Schäfer geb. Fendrich. 20 Oktbr. Getrarte. 22, Schloſſer Gg. Haas u. Emma Stetzler. 20 22. Poſtbote Eduard Jungkind u. Roſine Scheurer. 20 92. Kfm. Wilh. Winter u. Henriette Tiemann. 16 22. Bäcker Lud Zipf u. Lina Pfeffer. 23 24. Bahnarbeiter Joſef Bleh u. Katharina Borberger. 20 24. Wagen ührer Frz. Dörr u. Maria Nies. 24. Bahnarbeiter Andreas Fletterer u. Eriſe Horn. 23 4. Schloſſer Chriſtian Franzreb u. Maria Schäfer. 23 24. Schloſſer Karl Götte u. Klara Rieſenberger. 20 24. Inſtalluleur Albert Gutmann u. Margareta Bechtold. 2¹ 24. Taulöhner Ludwig Maaß u. Frida Hagenbucher. 23 24. Fabritarbeiter Andreas Mackamull u. Magdaleng Rudi. 21. Arbeiter Ferdinand Spannagel u Wilhelmina Kühn⸗ 19 24. Kfm. Heinrich Sperrfechter u. Ida Hinkelmann. 23 24. Maſchinenfoemer Franz Staſſen u. Anna Karau. 24 4. Möbeltrausporteur Johann Walbert u. Magdalena Odenweller. 24 24 Bierbrauereibeſitzer Johannes Diefenbach u. Albertina Diehl. 22 24. Werkmſtr. Joſef Im nervoll u Anna Kaiſer. 24. Eiſenbo rer Karl Neff u Katharina Neudörfer. 2⁴ 27. Stuckateur Rudolf Gramlich u. Maria Remann. 18 27. 85 Karl Illg u. Kath. Sir ffler. 19 97. Gäriner Friedrich Kunz u. Anna D dlling. 13 27. Bahnarb. Karl Mo t u. Lina Mechler. 5 227. Schloſſer Karl Nelff u. Magdalena Väth. 25 27. Bahnarbeit. Wily. Welker u. Kath. Sireibert. 22 er. Schloſſer Friedr. Zimmermann u. Anna Fiſcher. 2³ Sept. Geborene: 24 29. Müller Albert Mattheuſer e. S. Albert Georg. 22 Okt. 25 12. Schloſſer Friedrich Lipp e. T. Piq. 25 16. Buchbinder Friedrich Sulzer e. S. Kurt Fritz. 25 E 12. Tagl. Philipp Kroß e. S. Philipp. 13. Schmied Otto Walter e. T. Emma Hedwig. 17. Schmied Joſ. Lazig e. S. Aloiſius Andreas Johann. 138. Müller Ant. Nerz e. S. Johann Anton. 55 19. Gutzputzer Karl Mich. Skeinel e. S. Richard Emil. 17. Kfm. Gg. Lambert Leop. Groſch e. T. Hanna Magdalene. 22 5. Bierbrauer Joh. Rupp e. S. Auguſt Hans. 17 14. Schloſſer Wilh. Mühl e. T. Emilie. 5 21 19. Werkſtattſchreiber Nikol. Schmitt e. S. Otto Mich. Nitol. 22 17. Maſchiniſt Gg. Jakob Löhner e. T. Luiſe. 23 45. Packer Hrch. Gottlieb Eurich e. T. Roſa Pauline. 22 45. Spengl. u. Inſtallateur Pet. Schmitt e. S. Albert. 22 „Lederhändl. Karl Aug. Sotta e. T. Ottllie. 11 „Kfm, Kurt Alfred Montfart e. T. Berta Gertrud 22 8. Wirt Konrad Hufnagel e. S. Milhelm. .Spengler Wilh. Hauſch e. S. Philipp. .Schloſſer Hrch. Bernhäuſer e. S. Alfons Hafenarb. Jak. Ludwig e. T. Luiſe. „Glasſchleifer Jakob Pabe e. S. Jakob. „Tagl. Wilhelm Friedr. Pfeifer e. S. Karl. „Kaſſenführer Rudolf Eith e. T. Ilſe Frida. Bahnarb. Leop. Kleinkopf e. S. Leopold Heinrich. „Steinhauer Joſ. Dietrich e. T. Eliſabet. „Tagl. Mart. Steinhilber e. T. Berta. Maurer Ferd. Holzwarth e. T. Anna Eliſabeta. „Arbeiter Jak. Bornſtein e. T. Anna. S. Karl Rudolf. Fräſer Max Louis Finſelberger e. Fried. Dröll na 2, 1. gegr. 1856 Tel. 460 0 Sümtliche Artikel zur 81740 Akranken- U. Wochenpflege Irrigateure mit Schlauch, Hahn, Mutterrohr und Cli- stierrohr zu Mk..50. Bettelnlagen,(listier- spritzen, Lysol und Lysoform, Prisnitz- umschläge, Leib- * e 10 15 Eiſenhobl. Hch. Emmerich e. T. Eliſabet Anna Friſeur Joſ. Friedr. Schneider e. S. Joſ. Friedr. Julius. Kaufm. Edmund Boſe e. S. Karl Daniel Alfred. . Kaufm. Jul. Richheimer e. S. Ernſt. .Bäcker Karl Joſ. Riede e. S. Karl. Wirt Gg. Fehn e. T. Maria Joſefine. „Schaffner Frz. Hoffmann e. S. Auguſt Willi. Sergeant Adam Hch. Fünkner e. T. Frieda Maria. „Rangierer Adam Limberger e. S. Adam Willi. „Fabrikbeſitzer Max Hch. Hotes e. T. Erika Hubertine Hedw. „Kaufm. Theophil Abt e. S. Oskar. „Schreiner Lud. Mack e. S. Hans Ludwig. Schneider Otto Simon Zöller e. S. Otto. .Metzger Friedr. Haigis e. S. Hermann. Fuhrm. Chriſtian Wilh. Gauer e. T. Paula Hedwig. .Schmied Chriſtian Gotthold Hagmann e. S. Georg Dapid. .Schloſſer Joh. Borlein e. T. Maria Eliſe Johanna. .Tagl. Jak. Kneifeld e. S. Willi. „Fuhrm. Gg. Diehm e. S. Karl Friedrich. „Tagl. Joh. Wilh. Siefert e. S. Georg Michael. Magazinier Otto Schmitt e. S. Adam Heinrich. Berufsfeuerwehrm. Jak. Hillengaß e. T. Frieda Luiſe. Tagl. Otto Schnabele e. S. Wilhelm. Magazinarb. Ferd. Bellem e. T. Hilda. Metallarb. Adam Weber e. T. Johanna. Keſſelſchmied Bernhard Karau e. T. Wilhelmina Berta. Tagl. Pet. Kohl e. T. Juliana Victoria. Kutſcher Gg. Hch. Meier e. S. Wilhelm Heinrich. Portier Joh. Friedrich Botſch e. T. Luiſe Maria. .Tagl. Ant. Stapf e. T. Anna Barbara. Gärtner Wilh. Reiff e. S. Friedrich Ludwig. Handelsmann Jakob Graber e. T. Dora. Metzger Herm. Chriſtian Scholl e. T. Julia Luiſe. Kaufm. Eug. Hirſch e. S. Erich Ferdinand. . Maurerpolier Joſ. Krichtel e. S. Friedrich. .Zimmermann Gg. Geiger e. S. Peter. .Schreiner Gg. Ant. Schmitt e. T. Joſef Hermann Karl. .Hafenarb. Max Hermann Grüner e. T. Marta Friederike. Septbr. 22. d. led. Schieferdecker Jakob Nikolaus Mörſcher, 28 J. 7 M. a. Oktober „Michael, S. d. Tagl. Michael Frank, 3 J. 5 M. a. d. led. Dienſtmagd Eliſe Wilhe. Schultheis, 17 J. 7 M a. d. verw. Sattler Peter Derbogen, 68 J. 4 M. a. . Hans, S d Kfm. Joh Baumgart, 4 J. 13. T. a. „Maria Eliſ., T. d Nieters Joh. Carl Ries, 1 J. 5 M. a. .„Eva geb. Bieth. Wwe. d. Maureis Joh Kaufmann, 70 J. 3 M. a. „d led. Arbeiterin Friederike Chriſtina Haſenfuß, 60 J. 9 M. a. Karl, S. d. Fabrikarb. Wilh. Irdr. Pfeifer, 5 T. a. „Erna Roſg Kath., Ta d. n Lud. Pet. Hartmann, 2 M. 17 T. a. . d. rerh. Former ullek, 42„„J„ Eliſabeta Matilde, T. d Schneiders Pg. Gutſchalck, 1 J. 1 Ma.. .Karl Herbert, S. d. „Friederike Kath., T. d. Lolo . 8. led. Kfm. Karl Hollerbach. 17 J. 9 M. „d. verh. Privatmann Hch. „Maria geb. gderhaff Khe. 54 J 2 M. a. „Peter, S. d. Zimmerm. Gg. Geiger, J St a. „d. verh. Privatm. Karl Fidr. Wilh. Schreiber, 56 J. 3 M. a. „Richard, S. d. Maurervoliers Perer Schwöbel, 1 Pauline geb. Bauſch, Ehefr. d. Tagl. Andreas Schmelcher, 38 J. q. „Otto Wilh., S. d. Wagenaufſchreibers Habich, 11 M. a. e Kaufm. Narl Hoffmann e. T. Emma Johanna Luiſe. Bäcker Franz Dominik Rinkert e. T. Eliſabet Ida. Hafenarb. Adolf Hirſchbiegel e. T. Maria. Wagner Joſ. Tröndle e. S. Joſef. Küfer Guſt. Adolf Aberle e. S. Joſef Jakob. Schmied Steſan Haſcher e. T. Eliſabet. Eiſendreher Friedr. Maximilian Kratzmann e. S. Joſef Alois. Geſtorbene: 1 8 geb. Heidel, Ehefr. d. Portiers Peter Werre, 58 J. Karl Leovold Frdr., S. d. Kfin. Frz. Karl Wörter, 6 M. a. Luiſe T. d Hausburſch. Joſ. Phil. Welz, 20 T. a. Karl Piech e Frz. Karl Würzherger, 17 T. a. motſobetzers Julius Kreß, 1 M. a. d. Marie geb. Neuaaß, Wwe. d Kfm. Florian Waldeck, 79 J. a. Juliane geb. Tremmel, Wwe. d. Bahnhofarb. Aug. Gallion, 77 J. 8 M . 5. 80 J. 11 M „. kgl. Baurats Konrad Clausnizer, J. 5 M a. 4 M. 26. 26. 26. 27. Teereſia geb. Seller, Wöwe. ö. Nufturmeiſters Reimund Schwarz, Roſa geb. Seelig, Wwe. d. Kfm. Benedikt Bernau, 68 J. 8 M. a. Karoline, T. d. Tagl. Carl Joſ. Eder, 21 T. a. d. verh. Tagl Frdr. Neing 39 J. 2 M. a. Ok 14 20 2¹ 42¹ 16 15. 175 24. Okt. 115 15. 14. d. Weichenw. Leonh. Val. Kreuzer e. T. Anna Maria 18. 15. 19. Augzug aus dem Standesamts-Begiſter für den Stadteil Neckarau. Verkündete: Schloſſer Georg Vetterolf und Maria Anna Link. Tüncher Franz Jonitz und Babette Rauh. Bahnarbeiter Karl Ulſamer u. Anna Maria Kurz. „Eiſenhobler Phil. Friedr. Schmitt und Frida Thron. Kaufmann Peter Keſſelring u. Eliſabetha Rodrian. Baumeiſter Heinrich Winkes und Maxia Haßler. Landwirt Adam Oehlſchläger jg. und Eliſab. Barb. Eichel. Platzmeiſter Gg. Chriſtoff Kraft und Helena Holl. 15 Getraute: Maſchinenarbeiter Phil. Rinklef jg. u. Frida Chriſtine Ziegler. Schloſſer Joh. Friedr. Endreß und Maria Novak. .⸗A. Johann Breiling und Eliſab. Maria Brand. Geborene: d. Former Phil. Jakob Bartholomae e. S. Richard Martin. d. Gummiarb. Joh. Bauer e. T. Maria Thereſta. Thereſta. 14. d. Schloſſer Gg. Philipp Ludwig e. S. Ernſt Hermann 13. d. Kaufmann Bernh. Wilh. Rummel e. T. Antonie Bar⸗ bara Luiſe. d..⸗A. Johann Bauer e. S. Johann. d. Bauunfernehmer Frz. Thomas Neubeck e. T Luiſe 18. d. Betriebsbeamten Friedr. Grambitter e. S. Karl Ludw. 17. d. Fahrrad⸗ und Maſchinenhändler Otto Karl Hugo Sieber e. T. Olga Edelinde. d. Schloſſer Wilh. Hummerich e. T. Luiſe Eliſabetha. „d. Kaufmann Friedr. Adolf Winkler e. S. Werner Wolf⸗ gang. 22. d. Schuhmacher Phil. Pet. Wacker e. T. Anna. 22. d. Maurer Albert Orth jg. e. S. Robert Adam. Okt. Geſtorbene: .Margareta, T. d. Eiſenbohrers Ludwig Brenneiſen, 2 M. 5 Tag. Friedr. Leopold, S. d. Lokomotipführers Joſef Martin Adelhelm, 11 M. 13 T. Luiſe geb. Sigmund, Ehefr. d. Glaſermeiſters Jakob Hacker, 49 J. 9 M. 17 T. Eliſabetha geb. Hiegel, Witwe v. Photograph Heinrich Kohl, 52 J. 10 M. 11 T. .Marta Frida, T. d. Schreiners Karl May, 3 M. 10 T. Hedwig, T. d. Gummiarb. Martin Mauchert, 2 M. 14 T. Ludwig, S. d. Formers Ludwig Thron, 9 J. 2 M. 11 T. Maria Barbara, T. d. Gummiarbeiters Joſ. Anton Weber, 7 M. 3 T. Anna T. d. Tagl. Piter Koh“, 4 J Aktiengesellschaft füp EIszu-U. Eronzegiegsref vorm. Sarl Flin be e 0 Telephon 208 u. 1822 — lekert Bronzen flfür Kunst- und Kunsfgewerbe Srabschmuck und Hrchltekkur Hschenurnen in echter Bronze und reicher Huswahl. ga7859 A. Jander 2 2, 14 Planken 1˙ 2, 14 gegenuber der Hauptpon. Vwürmer, Thermophore, Arzneilöffel, Kranken- tassen, Spueknäbfe, Bettische, Closetstühle Stellkissen, Bidets, 1 Fussbadewannen, unze breohlich, 1 sämtliche Binden für alle Zweoke,— Lungen- u. Ohrenschützer. f BEE IEEE 1I+ 2 +1 ef EI eeeen keann sich jeder schaffen, Wenn er seine Möbels kauft bei 81419 . Fürst, Mäbel U. Fabrik-Lager 8 J, 7 Mannheim T 4, 25—29 Trambahnhaltestelle Marktplatz. 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Berta Spöhr. 24. Wilhelm Müller, Schreiner u. Marie Staßen. 24. Jakob Gg. Lotthammer, Monteur u. Luiſe Brand. 24. Theodor Pfeifer, Maſchinenſchloſſer u. Katharina Neu. 24 Johann Dietz, Tüncher u. Lackierer u. Luiſe Baum. 27. Johann Becker, Spengler u. Anna Cäcilie Giezen. 27 Heinrich Oſt, Steinhauer u. Martha Gerlach. 0 Oktober. Geburten. 21. Edwin Arthur, S. v. Joh. Peter Kaiſer, Inſtallateur. 22. Berta Jakobine, T. v. Karl Falk, Werkmeßter. 22. Karl Joſef S v. Karl Joſef Weller, Kaufmann. 22. Hertha Johanna, T. v. Heinrich Rückert, Tagner. 28. Jatob, S. v. Jakob Poſtel, Inſtallateur. 28. Phtlipp, S v. Karl Siefert, Vorarbeiler. 28. Marie Eliſabeth, T. v. Jakob Hupperth, Poſtbureandienergeh. 24. Ernſt, S. v. Auguſt Baum Schmied. 24. Berta Marie, T. v. Emil Anton Seybot, Gaſtwirt u. Schloſſer. 26. Katharma, T. v. Johann Weinand, F Arb. 27. Albert, S. v. Jakob Wentz,.⸗A. 5525 26. Marie Betz, geb. Müller, Chefr. v. Joh. Lorenz Betz, Fabrikwächter, 26. Eiwin Walter. S. v. Fran; Speichler, Schreiner. 26. Max S. v. Johannes Semmer, Heizer. 26. Robert Friedrich, S. v. Friedrich Schwab. Spengler. 26. Karl Willy, S. v. Auguſt Möllinger, Bureaudiener. 26. Hans, S. v. Jakob Fehr, Vorarbeiter. 26. Hedwig, T. v. Georg Seitz, Kaufmann. 26. Softe, T. v. Gottlieb Friedrich Borſt,.⸗A. 26. Hermann Friedrich, S. v Michael Deutſch, Fuhrmann⸗ 28. Heinrich, S. v. Gottfried Hörner, Schreiner. 27. Gertrud, T. v. Georg Sommer, Gipſer. 27. Magdalene Katharine, T. v. Johann Frey, Schloſſer⸗ bIVE 27. Karl Willy, S. v. Friedrich Hirſchbiel,.⸗A. 27. Hans, S. v, Heinrich Rottmayer, techn. Beamter, 27: Paul Adam, S. v. Adam Böckenhaupt,.⸗A.„ N 27. Hans, S. v. Rud. Barthelmä, Stadtvikar. 28. Mathilde u. Berta, Zwilling v. Julius Jörg, Gaſtwirt, Oktober. Geſtorbene: 21. Otto) Phili 1 24 Ludwig) S. v. Karl Philipp Pulver, Tagner, 12 bezw. 16 T. Dr. B. Baus 1 Buchdrucfeerel S. m. b. B. Fealdaſuns desthaft 11 Az: pele 5246.%% , Telephon 3566 2 21. Georg Heck, F⸗Arb., 78. J. 21. 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Neueste Nachrichten“, E G6, 2, sowie alle unsere Filialen, Agenturen und Zeitungsfrauen. E + Feeeeeeeeeeeeeeee% 25 2 70 trefflichen Rechtsgelehrten unſerer Univerſität Geh. Hofrat Jelli⸗ Erkrankung ihres Verlobten. Von manchen Seiten iſt ſogar die Seltürm neck, ihren Vortrag über„Frauenwünſche zur deutſchen Redepflicht der Aerzte gefordert worden. Das ſchießt aber wieder⸗ wieder hergesfellt Strafrechtsreform“. In ſcharfſichtigen, geiſtvollen Aus⸗ um weit über das Ziel hinaus. Nur auf berechtigkes Fragen 8 führungen beſprach ſie die einzelnen Paragraphen unſeres Straf⸗ ſoll der Arzt wahrheitsgemäß antworten müſſen. Bei Beſprechung 5 geſetzbuches und zeigte dabei ein außerordentliches Geſchick in des Regelmentierungsparagraphen(Paratzr. 316b) weiſt Red⸗ a8 % der allgemeinverſtändlichen Darlegung des ſchwierigen Stoffes.] nerin den darin vorkommenden Ausdruck„Weibsperſonen“ mit Heubeziehen ſolche bihrer Mitglieder geſtern ihre dieswinterliche Tätigkeit eröffnet. gende Lieder zum Vortrag bringen: Wieenen Kronos, Mannheim, 31. Oktover. General⸗Atzeiger.(Abendblatt.) 13. Seite. Pfalz, Heſſen und Umgebung. ch Darmſtadt, 30. Okt. Wie wir ſoeben erfahren, ging dem Direktor der Friedberger Landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank eine Verfügung zu, wonach er durch das Miniſterium der Juſtiz am 19. ds. Mts. dahin begnadigt wurde, daß die ihm durch die Straf⸗ kammer der Provinz Oberheſſen wegen angeblicher Verun⸗ treuungen im April d. J. zuerkannte Gefängnisſtrafe von 6 17 705 in eine Geldſtrafſe von 600 Mark umgewandelt wurde. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: In der morgigen Matinee wird Herr Kromer anſtelle des Herrn Fenten fol⸗ Schäfers Klagelied, An von Schubert, ſowie Prometheus, von Hugo Wolf.— In der Abendvorſtellung bon„Margarethe“ ſingt Frl. Sondra die Titelrolle. Im Mannheimer Kunſtverein haden in dieſer Woche neu ausgeſtellt: die Geſellſchaft der Freunde, Stuttgart, be⸗ 1 ſtehend aus den Kunſtmalern Julius Kurz, Georg Lebrecht, Eugen Stammbach, Fritz Hafner. Die Kollektion, die ca. 40 Bilder umfaßt, kommt direkt aus dem bekannten Kunſtſalon Schulte⸗Berlin, wo ſie ziemlich Aufſehen erregte. Ferner ſind einige Oelgemälde von Margarete v. Hurowski⸗München zu ſehen. Endlich ſind noch einige Lithographien und Radierungen von Paul v. Rabenſtein⸗Karlsruhe hinzugekommen. Die Kollektion Gönner bleibt nur noch über Sonntag ausgeſtellt. *** Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium, Abteilung Heiderberg. nn. Heidelberg, 30. Okt. Die hieſige Abteilung des Vereins Frauenbildung⸗ Frauenſtudium hat mit einer zwangloſen Zuſammenkunft Die Vorſitzende des Vereins, Frau Marianne Weber, eröffnete mit herzlichen Begrüßungsworten die Verſammlung und wies in kurzen Worten auf die in voriger Woche gegründeten„Grup⸗ pen junger Mädchen und Frauen“ zu Betätigung in ſozialer Hilfs⸗ arbeit hin. Bis jetzt haben ſich 64 Teilnehmerinnen dazu gemeldet. Hierauf begann Frau Gamilla Jellineck, die Gattin des vor⸗ Als erſte Forderung ſtellt ſie die Beſtrafung der Trunkenheit als auf, wie ſie in anderen Ländern, z. B. Norwegen und Fiainnland bereits eingeführt ſei. Weiter fordert ſie die Hinauf⸗ fſetzung des Alters der Strafmündigkeit von 12 Jahren auf 14 jugendlich unüberlegte Tat das ganze Leben eines jungen Menſchen vernichten könne. Weitere Forderungen erſtrecken ſich auf die Beſeitigung der oft mehr als graſſen Männerjuſtiz bei Sittlich⸗ keitsdelikten. Die Heranziehung der Frauen bei entſprechenden Fällen als Geſchworene und Schöffen, die Zulaſſung weiblicher Anwälte, die nach Analogie der Rechtsſchutzſtellen zweckmäßig ſich mit männlichen Kollegen aſſoziieren ſollen linsbeſondere in nachteiligt werde) ſind weitere Wünſche unſerer Frauen. Rückſicht auf Eheſcheidungsprozeſſe, bei denen die Frau be⸗ Fben⸗ ſo die Anſtellung von Gerichtsärztinnen, die das Amt im Neben⸗ beruf ausüben könnten, weibliche Wahlverteidigung und die Zu⸗ laſſung einzelner weiblichen Perſonen zu Gerichtsverhandlungen bei Ausſchluß der Oeffentlichksit nach Analogie der Männer. Ueberaus wichtig iſt auch die Verallgemeinerung der Polizei⸗ aſſiſtentin, die bei der erſten Vernehmung von Frauen außer⸗ ordentlich viel gute Erfolge gezeitigt hat. Sodann ſchildert die Rednerin eine Anzahl beſonderer Einzelfälle, die die Unzuchts⸗ und Kuppeleiparagraphen betreffen und die erhebliche Mängel unſeres Strafgeſetzbuches dartun, deren Abſtellung dringend ge⸗ boten erſcheint. In ſchärfſter Weiſe verurteilte die Rednerin die Reglementierung der Proſtitutierten und das Bordellweſen, bei deſſen Einrichtung der Staat ſich ſelbſt über das Geſetz hinweg⸗ geſetzt habe. Bezüglich des Paragr. 7 Str..B. betr. Be⸗ ſtrafung der Mutter bei der vorſätzlichen Tötung eines unehelichen Kindes bald nach der Geburt ſtellt Frau Jellineck die Forderung auf, daß als Höchſtſtrafe eine Gefängnisſtrafe von 3 Jahren an⸗ geſetzt werde und daß eine Beſtrafung der mittelbaren Urheber— alſo z. B. des Vaters, der die Mutter im Stich läßt und ſo den Tod des Kindes perſchuldet— eingeführt werde. Auch der Paragraph, der den Vater beim Nachweis anderweitigen ge⸗ ſchlechtlichen Verkehrs der Frau von der Bezahlung der Alimente losſpricht, muß derart geändert werden, daß alle Teilnehmer, wwie z. Beiſpiel bei einer Schlägerei, zur Zahlung herangezogen werden. Zu dem Körperverletzungsparagraphen iſt der Zuſatz des bekannten Strafrechtslehrers v. Lißt⸗Berlin hinzuzufügen, wo⸗ nach auch die fahrläſſige Anſteckung mit veneriſchen Krankheiten beſtraft werden ſoll. Ein derartiger Paragraph wird viel beſſer wirken als die Reglementierung, da ſich dann die Proſtituierten im Einzelfalle mehr verantwortlich fühlen und freiwillig ſich öfter der Unterſuchung unterziehen. Die Schweigepflicht des Arztes ſoll in beſtimmten Fällen aufgehoben werden; denn in zahlreichen Fällen wird dadurch großes Unheil verhütet werden können, z. B. Unwiſſenheit eines Mädchens über die veneriſche aller Entſchiedenheit zurück und verlangt Abänderung desſelben. Die ungerechtfertigte Benachteiligung der Frauen, die in dieſem Paragr. enthalten iſt, hat allſeitig lebhafte Entrüſtung hervor⸗ gerufen. Hierbei kommt Rednerin auch auf die koloſſale Ein⸗ hol in ausgedhnkeſtem Maße, die Bekämpfung der Anſchauung von der doppelten Moval für Männer und Frauen, den Schutz der Mütter unehelicher Kinder durch den Staat, die unentgeltliche Behandlung veneriſch Erkrankter, Verbeſſerung der Wohnungs⸗ geſetze, Verbeſſerung der wirtſchaftlichen Betätigungsmöglichkeit der Frauen u. a. m. Sie ſchloß mit dem Wunſche der Erfüllung aller dieſer Forderungen, wenn auch nicht in der allernächſten Zeit, ſo doch in nicht allzuferner Zukunft. Frau Marianne Weber ſtattete der Rednerin den Dank der Verſammelten für durchſichtigen Darlegungen ab. Anſchließend daran machte ſie noch einige intereſſante Mitteilungen, von denen wir folgende hervorheben. Bekanntlich haben im Frühjahr dieſes Jahres 22 Vereine Heidelbergs an das Großh. badiſche Miniſterium eine Eingabe betr. Schließung und nicht Wiederöffnung der Heidel⸗ berger öffentlichen Häuſer gerichtet. Die Veranlaſſung dazu hatte die merkwürdige Tatſache gegeben, daß der Staat mit dem An⸗ kauf des betr. Geländes für den Bahnhofneubau in den recht⸗ lichen Beſitz dieſer Häuſer gelangt war. Die Folge der Eingabe war die Schließung der beſtehenden Bordelle; doch ſind jetzt in etwas weiterer Entſernung von der Stadt wiederum 2 öffentliche Häuſer eingerichtet worden. Während der mehrmonatlichen Dauer der Schließung hat die Polizei es verſtanden, den Anſtand auf den Straßen vollkommen zu wahren und man merkte nichts hon der von vielen Seiten befürchteten Straßenproſtitution. Weiter teilte Frau Marianne Weber mit, daß die Eingabe der Heidelberger Frauenvereine an das Miniſterium betr. Zu⸗ kaſſung der weiblichen Studierenden zum Re⸗ ferendarexamen, abſchlägig beſchieden worden ſei. Den Ausſchlag für dieſen Beſcheid ſoll angeblich das Gutachten der badiſchen Anwaltskammer gegeben haben, welches es bei der Ueberfüllung der juriſtiſchen Laufbahn für nicht wünſchenswert bezeichnete, die Konkurrenz durch die Zulaſſung der Frauen zu verſtärken. nicht bei uns gekaufter eines Regenschirmes mit gutem haſtbarem farbechtem Schiem-; pder 16 Jahre. Gerade die Frau kenne die jugendlichen Indi- ſchränkung der perſönlichen Freiheit der Proſtituierten durch die stoff von Mk..25 iduen durch ibren dauernden Verkehr mit den Kindern beſſer ſtrengen Polizeibeſtimmungen zu ſprechen und erläutert dies an ab. als der Mann, und die Frau ſei durch vielfältige Erfahrung zuſ Hand einiger Paragraphen der Ortsvorſchriften von Freiburg Mannheim Reichhaltige Auswahl dieſer Forderung gekommen. Die Einrichtung von Jugendge⸗ i. Br. Endlich ſoll der„Grobe Unfug⸗Paragraph“ auch auf dee e richtshöfen, die über die Art der Strafe, ob Zwangserziehung, unanſtändiges Benehmen auf der Straße, wodurch Gefährdung O 3, 6 kbie Sepirmsioſte einfache Ueberwachung o.., im einzelnen Fall zu entſcheiden] der Sittlichkeit der Kinder möglich ſei, und auf die unanſtändige Heidelbergerstr. 2. 5— hätten, ſoll eifriger betrieben werden und Frauen ſollen dazu Anpreiſung pikanter Damenbedienung etc. ausg dehnt werden. und hneben den Männern zugelaſſen werden. Als Schutz für den min⸗ Dies waren die Hauptpunkte, die Frau Camilla Jellineck in 0 1, 4 Molz& Forbach berjährigen Uebeltäter ſoll außer der bedingten Begnadigung auch] ihrem geſtrigen Vortrage erörterte. Zum Schluſſe fügte ſie Schir mfabrik Alko⸗ das bedingte Strafurteil eingeführt werden, damit nicht eine ———— ‚.——— Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass unter lieber Vater Georg Billmann 15 nach längerem Leiden sanft verschieden ist. 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Nun hat ſich ein Baukomitee gebildet, welches ſich zur Aufgabe machte, anſtelle der alten Soldatenfriedhofkapelle eine neue mit der Be⸗ zeichnung: Kaiſer Franz Joſeph., Jubiläums⸗ kapelle“ zu erſtellen. Der Grundſtein ſoll, wenn irgend mög⸗ lich, noch im Nov. d. J. gelegt werden. Fahrnau i.., 26. Okr. Am Sonntag fand ſich die Glibe der elſaß⸗lothringiſchew Turnerſchaft hier in ungetvöhnlich großer Zaßhl ein, um ihrem bangjährigen Verbandsturnvart, den aus hieſigem Orbe ſtreummenden Gymmaſiallehrer Wilhelm Raäuber durch die Widmung einer Gedenktafel an ſeinem Geburts⸗ Haruſe zu ahven. Im Namen des Verbandes galb Stadtrat Maus⸗ Straßburg einen kurzem Lebensabrißß des Verſtorbenen. Er bdar Seiter des Durnvereins Straßburg und Gründer des Landesver⸗ Hamdes, dem er 13 Jahre als Verbandsturnwart vorgeſtanden, während er 17 Jahre das Amt eines Kreisturnwartes inne hatte. An dieſe Schilderung angliedernd, hielt dann Präſident Abt die eigentliche Gedächtnisvede, nach der die Gedenktafel enthüllt wurde. Die Gedenktafel iſt aus Bromze, oben befindet ſich das Relbeſhild des Verſtorbenen, darumler die ſrlgende Inſchrift: Im dieſem er, Mannheim. Hauptbureau: 2, 4. Telephon: 2634. 79060 der Turnveveine von Elſaß⸗Lothringen 1908.“ Im die Feier fand die Grundſteinlegung der Turnhalle Fahrnau ſtatt. *Freiburg i. Br., 26. Okt. Nachdem die kommiſſariſchen Beratungen über die Vornahme baulicher Veränderungen am ſüd⸗ lichen Schloßberg beim Schwabentor, verbunden mit der Anlage einer elektriſchen Drahtferlbahn vom Schwabentor nach dem Kanonerplatz des Schloßbergs beendigt ſind, hat der Stadt⸗ vat der Gefautvorlage, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes, ſeine Genehmigung erteilt. Mit Ausffüuhrung dieſes Unternehmens wird der Beſuch des Schloßbergs eine weitere Steigerung erfahren. oc. Freiburg, 29. Okt. Der 72 Jahre alte vertoltwete Bäcker Klemens Bruder aus Rippoldsau fiel üm der Dunbelheit über die Brüſtung der Hölderlebachbrücke ins Waſſer, wobei er mit dem Kopfe auf einen Stein aufſſchlug. Bruder, der betrunken war, wurde in die chirurgiſche Klinik gebracht. Er iſt inzwiſchen ſeinen Verletzungen er Legen. Schopfheim, 28. Okt. Großhergogin Hilda ſhebhette geſtern unſerer Stadt einen Beſuch ab, um eine Hand⸗ arbetenausſtellung des hieſigen Fremenvevenns zu be⸗ ſichtigen. Sie kam von Badempveiler über Baſel um 2 Uhr nach⸗ mittags hier an. Nach eingehender Beſichtigung der Ausſtellung im neuem Realſchulgebäude ging die Feohrt durch die Hebel⸗ und Haupkſtraße zum Rathaus. Nach einem Beſuch der Kleinkinderſchule wurde bei dem Graßh. Amtsvorſtand der Tee eingenommen. Gegen 6 Uhr abends fuhr die Großherzogin wieder nach Badenweiler zurlück. Neuſtadt i. Schw., 26. Okl. Im benachbarten Schwär⸗ zenbach brannte heute macht der große, bekannte Haafen⸗ beuernhof des Landwirts Höfler nieder. Vom Vieh ſind 2 Schafe, 2 Maſtſchweine und 2 Kälber berbrannt. Die Fahrniſſe ſind zum größten Teil in den Flammen geblieben. Höfler erleidet einen getwaltigen Schaden, da auch ſeine ganze diesjährige Ernte berbrannt iſt. Als Urſache des Feuers wird Bvandſtiftung ver⸗ umttet und es iſt It.„Hochw.“ bereits eine Verhaftung erfolgt. Kensingen, 28. Okt. Am Samstag ſtattete ein fremder Anſchlurſſe an des Rundſchreiben mit Mann einem Fräulein einen Beſuch ab und ſtellte ſich ihm al Kriminalbeamter vor. Er gab an, er ſei von der Be hörde beauftragt, die Schweſter des Mädchens, die in Freuden ſtadt in Stellung ſei, zu verhaften; er meinte dann, es tue ihn leid, daß er ſie(das Fräulein) durch die von ihm vorzunehmende Verhaftung ihrer Schweſter bloßſtellen müſſe, er wolle von einer Feſtnahme abſehen, wenn ſie als Sicherheitsleiſtung eine höher Summe Geldes an ihn bezahle. Das Fräulein ſollte ſic mit dem Gelde an einem beſtimmten Tag abends 6 Uhr 1 Burſengang in Freiburg einfinden, um es ihm auszuhändigen Dem Fräulein kam die Geſchichte verdächtig vor und es teill den ganzen Sachverhalt einem Rechtskonſulenten mit, der ſofor der Gendarmerie Anzeige erſtattete. Der Pfeudokriminalbeamt in Freiburg erhielt geſtern ein Telegramm mit der Bitte, e möge ſich heute früh mit dem Zug 7 Uhr 24 Min hier einfindel und das Geld dann in Empfang nehmen. Er ſtellte ſich zur be ſtimmten Zeit auch wirklich ein, wurde aber ſofort feſtgenom men und in das Amtsgefängnis eingeliefert. Dort ſtellte 8 ſich heraus, daß es ſich um einen mehrfach vorbeſtraften, ſich unter falſchem Namen herumtreibenden Schwindler handelt, nän. lich den 268jährigen Alfons Thurner aus Schienen(Baden), der erſt vor einigen Tagen aus dem Landesgefängnis in Freiburg wo er wegen Betrügereien eine längere Freiheitsſtrafe verbüßte entlaſſen worden war. oc. Emmendingen, 27. Oklober. In Anweſenheit del Spitzen der Behördem wurde geſtern das neue ſtädt Kronkew haus mit einer kleinen Feier ſeiner Beſtimmung übergeben. oe. Emmendingen, 28. Okt. Der 6. Bürgermeiſteren des Amtsbezirks Emmendingen verhandelte geſtern u. a. über die Errichtung eines Bezirksdenkmals für Großherzog Friedrich J. in unſerer Stadt. Als Grundlage wurde ange nommen, daß die Stadt Emmendingen von den ca. 20 000 Man betragenden Koſten die Hälfte übernimmt und die andere Hälfe von den Gemeinden des Bezirks getragen wird. Ein entſprechen hotograpbie der Modelle ſoll an de Gemeinden gerichtet werden. — FLLe 2 eeecee ** — —ůůůůů ͤ——2 ͤ—ů— 5 0 — FEIIILL 4 232 2 SScccesecccen ————.— 31. Oktober 1908. General⸗Anzeiger.(Abendolatt.) .160 VoIlt HSleichſtrom Wechwelrtrom 115 107 um— Herren- Konfektion Anz, 3 Mk. 1 Anzug Mk. 45, Anz. 8 Mk aus nur modernen Stoflen, glatt und gestreift. Abꝛahlung Wöchentfl, nur Mk. Frachtbriefe. aller Art, ſtets vorrdtig in der B. Badslde Buchidruckerei. 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Der Gedanke lag ſehr nahe, die Umwandlung der elek⸗ triſchen Energie in Wärme für Lichtzwecke zu verwenden, nachdem man durch das Experiment erfahren hatte, daß ein, vom elektriſchen Strom durchfloſſener Metalldraht ſich ſo hoch erhitzt, daß er ſelbſt zum Lichtträger wird. Die techniſche Ausführung dieſes Gedankens bot mancherlei Schwierigkeiten, denn der Glühkörper mußte erſtens eine genügende Wider⸗ ſtandsfähigkeit beſitzen, zweitens ein Leiter für die Elektrizität ſein. Man glaubte in dem Platin einen, für dieſe Zwecke ge⸗ eigneten Körper gefunden zu haben jedoch ſtellte es ſich bald heraus, daß eine derartige Glühlampe in Bezug auf ihre nur den beſcheidenſten Anforderungen ge⸗ nügte. Großes Aufſehen mußte daher vor ca. 3 Jahrzehnten die Erfindung Ediſon's machen, als er ſeine Kohlenfadenlampe auf den Markt brachte. Da ſich nun Kohle nicht ſo ohne weiteres in Fadenform bringen läßt, mußte Ediſon ſeine Zu⸗ flucht zu Pflanzenfaſern, zum Beiſpiel von Bambus oder Kokos nehmen, die er dann durch geeignete Hilfsmittel in Kohle überführte. Da der glühende Kohlefaden durch den Sauerſtoff der Luft bald zerſtört werden würde, ſchloß Ediſon den erſteren in eine luftleer gemachte Glasbirne ein und führte die Enden des Fadens zu einem Sockel, welcher ſich in eine Faſſung ein⸗ ſchrauben ließ, die mit der Stromzuführung in Verbindung war. Neuerdings ſtellt man den Kohlefaden aus einer Löſung von Celluloſe⸗Aectat dar, indem man dieſelbe durch eine feine Düſe preßt. Der hierbei entſtehende Faden wird dann in Kohlenſtoff übergeführt, alſo karboniſiert. Dieſen Glüh⸗ lampen, welche ja bis noch vor kurzer Zeit ausſchließlich im Gebrauch waren, haften zwei große Nachteile an; erſtens ver⸗ brauchen ſie ziemlich viel Strom(3,4 Watt pro Kerze), zwei⸗ tens zerſtäubt der Kohlefaden nach und nach, ſodaß ſich die Glasbirne mit einem braunſchwarzen Belag überzieht. Ab⸗ geſehen davon, daß durch die letzte Erſcheinung der Faden der Lampe in ſeiner Haltbarkeit ſtark beeinträchtigt wird, wird auch die Helligkeit durch dieſen Ueberzug ſelbſtverſtändlich verringert. Ein äußerſt heftiger Gegner erwuchs der Glühlampen⸗ induſtrie in dem Auerſchen Gasglühlicht. Um dem letzteren erfolgreich entgegentreten zu können, mußten die Glühlampen⸗ techniker bemüht ſein, ihven Fabrikaten eine größere Licht⸗ ſtärke und einen geringeren Stromverbrauch zu verleihen. Die erſte Glühlampe, die in dieſer Hinſicht den Konkurrenz⸗ kampf aufnahm, war die Nernſtlampe, die im Jahre 1899 er⸗ ſchien. Profeſſor Nernſt ging von dem Gedanken aus, die ſeltenen Erden als Lichtkörper zu wählen, da dieſelben auf hohe Temperatur gebracht, ein lebhaftes Licht ausſtrahlen. Dieſe ſeltenen Erden ſtellen elektrotechniſch betrachtet Leiter 2. Ordnung dar, das heißt ſie leiten die Elektrizität erſt im erwärmten Zuſtande. Um nun dieſe Körper erfolgreich zu verwenden, mußte Nernſt für eine Vorerwärmung Sorge tragen, welches Ziel er durch einen dünnen Platindraht, der mit Hilfe des elektrichen Stromes zum Glühen gebracht wurde, erreichte. Die Konſtruktion einer Nernſtlampe beruht nun darauf, daß der Strom, welcher ja zunächſt den beſſeren Leiter wählt, zuerſt durch den Platindraht geht. In dem Stromkreis ſind ferner ein Eiſendrahtwiderſtand und ein Elektromagnet einge⸗ ſchaltet, letzterer hat den Zweck, nach genügender Erwärmung des Lichtdrohtes, die Heizſpirale auszuſchalten. Da die ſel⸗ tenen Erden durch den Sauerſtoff der Luft nicht angegriffen werden, brauchen dieſe Lampen keine erakuierten Glasbirnen zum Schutze des Fadens. 5 Für 110 Volt hat ſich die Nernſtlampe nicht als vorteil⸗ haft erwieſen, dagegen kommen ihre Vorzüge, die in großer Lichtintenſttät und geringem Stromverbrauch, ca. 1,6 Watt pro Normalkerze, zu ſuchen ſind, bei 220 Volt voll und ganz zur Geltung. 8 Als weitere, neuere Errungenſchaften der Glühlampen⸗ induftrie haben wir die Metallfadenlampen, die feine Drähte aus Osmium, Tantal oder Wolfram beſitzen. Derartige Me⸗ tallfäden werden meiſtens aus dem betreffenden Oryd herge⸗ ſtellt, indem das letztere mit Kohlenſtoff vermiſcht unter Zu⸗ hilßenahme eines geeigneten Bindemittels in dünne Fäden ge⸗ bracht wird. Wird durch den ſo präparierten Oryddraht ein elektriſcher Strom geſchickt, ſo wirkt der beigemengte Kohlen⸗ ſtoff auf das Oxyd reduzierend ein, es bildet ſich ein äußerſt feiner Metalldraht. Die Osmiumlampe, die ſich durch eine hohe Nutzbrenndauer auszeichnet und auch nur ca. 1,5 Watt pro Stromkerze beanſprucht, hat einen großen Nachteil, näm⸗ lich, daß ſie nur für ca. 30 Volt Spannung gebaut werden kann, ſodaß bei einer Spannung von 110 Volt drei ſolcher Lampen in Hintereinanderſtellung brennen müſſen. Dazu kommt noch, daß die Osmiumlampe ſtets vertikal brennen muß, da der Metallfaden beim Glühendwerden weich wird, infolgedeſſen die Lampe in ſchräger Lage zerſtört werden würde. Werner von Bolton brachte die Tantallampe auf den Markt, die die obenerwähnten Nachteile nicht mehr zeigte, denn das Tantal ſtellt ein äußerſt hartes und zähes Metall dar. Da für 110 Volt ein langer dünner Draht erforderlich war, ſo war eine techniſche Hauptſchwierigkeit, den Faden in den kleinen Raum einer Birne unterzubringen. Werner von Bolton löſte dieſe Schwierigkeit in einfacher, genialer Weiſe, indem er den Faden zickzackförmig an einem Doppel⸗ Quirl befeſtigte. Die Tantal⸗Lampe, die ungefähr 1,7 Watt verbraucht, zeichnet ſich vor allen Dingen durch eine große Haltbarkeit aus. In letzter Zeit ſind eine große Anzahl ſolcher Metall⸗ fadenlampen in den Handel gekommen, ſie alle zu erwähnen, würde zu weit führen; alle dieſe Lampen bezwecken, einen möglichſt geringen Stromverbrauch bei großer Lichtintenſität und langer Lebensdauer zu erreichen. An dieſer Stelle mag noch eine Glühlampe genannt werden, die gewiſſermaßen das Bindeglied zwiſchen Kohlen⸗ und Metallfadenlampe darſtellt, es iſt dies eine Lampe aus metalliſierter Kohle. Durch eine geeignete Behandlung zeigt der Kohlefaden nicht mehr einen negativen Temperaturkoeffizienten, ſondern der letztere wird poſitiv wie bei den reinen Metallen. Dieſe Lampen⸗Gattung, welche gegenüber den Metallfadenlampen bedeutend billiger iſt, verbraucht ca. 2 Watt pro Normalkerze und hat ungefähr 500 Stunden Nutzbrenndauer. Dieſe Lampen werden bis jetzt für 110—125 Volt gebaut, es 1 äre jedoch zu wünſchen, daß die Schwierigkeiten, eine derartige Lampe für 220 Volt mit niedriger Kerzenzahl herzuſtellen, bald überwunden werden. Wenn auch der Preis der modernen Glühlampen noch ein verhältnismäßig hoher iſt, ſo darf man nicht verkennen, daß durch dieſe neueren Lampen ganz bedeutende Vorteile gegen⸗ über der alten Kohlenfadenlampe geboten werden. Cätigktitsbericht über das 1. Geſchäftsjahr des Herhandes ſüddeutſcher Juduſtricller. Erſtattet von Herrn Syndikus Dr. Mieck auf der Jahres⸗ Verſammlung am 25. Oktober in Mannheim. Hochanſehnliche Feſtverſammlung! Nachdem nunmehr unſer Verbond ſüddeutſcher Induſtrieller das erſte Jahr ſeines Be⸗ ſtehens nach Erzielung vollkommener Selbſtändigkeit und als ein in ſich abgeſchloſſenes einheitliches Ganzes glücklich vollendet hat, iſt es nakurgemäß Pflicht der Geſchäftsleitung gegenüber den Verbandsmitgliedern, angebracht gegenüber der Regierung und zweckmäßig gegenüber der Allgemeinheit, Bericht zu erſtatten, Rechenſchaft abzulegen über die bisher entfaltete Tätigkeit. Wenn ein ſolcher Tätigkeitsbericht bezüglich unſeres Verbandes als einer rein wirtſchaftspolitiſchen Intereſſenvertretung der ſüddeutſchen Induſtrie nunmehr erſtattet werden ſoll, dürfte es notwendig ſein, zuerſt darzulegen, aus welchen Urſachen heraus unſer Verband in das gegenwärtige wirtſchaftliche Milien hineingeboren wurde. Hierzu müſſen wir ſelbſtverſtändlich die zur Zeit beſtehenden wirtſchaftpolitiſchen Verhältniſſe zunächſt einer Betrachtung unter⸗ ziehen Darnach erſt wird dann auf die von unſerem Verband entfaltete Tätigkeit, welche Ihnen darauf im einzelnen vorzuführen iſt, das richtige wirtſchaftspolitiſche und politiſche Schlaglicht fal⸗ len, wird unſere Tätigkeit Ihnen in dem Lichte erſcheinen, in dem ſie gedacht iſt. Alsdann auch wird es als Reſümee überdies möglich ſein, Forderungen aufzuſtellen über die von unſerem Ver⸗ bande in Zukunft zu entfaltende Tätigkeit. Meine hochverehrten Herren! Zwei Tatſachen ſind es vor allem, welche bei Eruierung des gegenwärtigen wirtſchaftlichen Milieus für uns in Frage kommen. Die eine iſt der Nieder⸗ gang der Landwirtſchaft und des Handwerks, die andere das Aufſteigen der Induſtrie und die ſtete Vermehrung der auf die Arbeit angewieſenen vermögensloſen Menge. Beide Tatſachen ſtehen mit dem Aufkommen des Weltmarktes in urſächlichem Zuſammenhang. Im Mittelpunkt der inneren Politik ſteht heute die bei Eruierung des gegenwärtigen wirtſchaftlichen Milieus die Sozialpolitik. Eine ungeheure Erſchütterung aller wirtſchaft lichen Verhältniſſe hat ſich in den letzten Jahrzehnten vollzogen; die geſellſchaftliche Gliederung des Volkskörpers unterliegt einer großen Wandlung. Aus dem Binnenſee der Nationalwirtſchaft wurde das Schiff des Volkslebens hinausgetragen in das offene Meer der Weltwirtſchaft. Ueber die weite, weite Fläche brauſt der Sturm des Weltwettbewerbs. Wenn wir, meine ſehr verů ehrten Herren, an die Lehre Thünens vom iſolierten Staate denkend, fragen, wo liegt denn die Stadt der heutigen Volkswirt⸗ ſchaft, ſo muß die Antwort hierauf lauten: ohne Frage bei uns in Europa. Das abendländiſche Europa iſt der Mittelpunkt des weltwirtſchaftlichen Lebens geworden, d. h. die Stadt des Welk⸗ verkehrs. In der Stadt aber und in der unmittelbaren Nähe der Stadt baut man kein Getreide, auf Straßenpflaſter wächſt kein Korn; der Boden iſt hier zu hart und zu teuer. Getreide⸗ erzeugung lohnt ſich nicht mehr wie früher; Getreideerzeugung iſt heute Sache der Neuländer, Rußlands, Indiens, Amerikas, Das dort in der Ferne billig erzeugte Korn kommt in die Stadt, alſo nach Europa, um die bei uns ſelber erzeugten Getreide⸗ mengen zu entwerten. Die Bewegungen des Getreidepreiſes auf dem Weltmarkt zertrümmern mit unwiderſtehlicher Naturgewalt die überkommenen Grundlagen des wirtſchaftlichen Daſeins unſever Landwirte. Das bedeutet, daß die großen Güter heute eine über⸗ lebte Wirtſchaftsform ſind; denn Deutſchland iſt heute nicht mehr wie früher ein Getreideexportland. Es iſt nicht immer ſo ge⸗ weſen, daß Rittergüter große Güter waren, es wird nicht immr ſo ſein. An die Stelle des für ſeine nationalen Aufgaben nicht mehr paſſenden Großgrundbeſitzes wird und muß aufs neue in verſtärktem Maße bäuerlicher Kleinbeſitz treten. Er allein kaun das leergewordene Land wiederum bevölkern und die Oſtmarken dem deutſchen Volkstum zurückerobern. Der Großgrundbeſitz kämpft heute in Deutſchland um ſein Daſein und zwar mit allen Kräften. Das iſt ſein naturgemäßes und gutes Recht, und es wäre unbegreiflich, wenn es anders wäre. In dem Bund der Landwirte hat er ſich eine mächtige Organiſation geſchaffen, und die einflußveichſte aller politiſchen Parteien, die große konſer⸗ vative Partei iſt tatſächlich das ſtarke Werkzeug des Großgrunds beſitzes, insbeſondere des oſtelbiſchen geworden. Dem gegenüber und auch gegenüber dem Rückgang des Handwerks iſt die Lage des Staates allerdings eine ungemein ſchwere. Allerdings ſagt man, der Staat kann alles; aber über die tatſächlichen Verhält⸗ niſſe hat er doch keinerlei Gewalt. Kann der Staat denn die Tatſache ändern, daß wir unaufhaltſam auf dem Wege zur Welt⸗ wirtſchaft begriffen ſind? Kann denn der Staat die Tatſache ändern, daß die Daſeinsbedingungen für die großen Güter und das Handwerk im Untergehen begriffen ſind? ſich geändert haben? Nimmermehr, meine Herren. Der unbarmherzigen Tatſache gilt es ins Geſicht zu ſehen, und es nutzt nichts, die Augen vor ihr zu verſchließen. Die Erhaltung des Großgrundbeſitzes in bisherigen Umfang müßte vielfach auf Koſten der Nation geſchehen. Das aber iſt etwas, was unmöglich und unbedingt abzulehnen iſt. Die Nation iſt niemals um eines Standes willen, ſondern imme nur der einzelne Stand um der Nation willen da. Solange der einzelne Stand aus eigenen Kräften der Nation dient, ſolange iſt er zum Daſein, ja zur Herrſchaft berechtigt. Das Unabwen bare aber wendet auch der Staat nicht ab; doch ſoll er, ſoviel an ihm liegt, dem Kommenden die Bahnen weiſen, in der es einhergehen kann, ohne mit einem Schlage alles zu erſchüttern und zu zertrümmern. So hat denn auch, meine ſehr geehrten Herren, unſer Ver⸗ band als ein Vertreter der neuaufſteigenden Induſtrie von jeher auf dem Standpunkt geſtanden, daß der Staat der Landwirtſchaft und dem Handwerk die Bahnen weiſen müſſe. Unſer Verband erbennt insbeſondere die Landwirtſchaft ſelbſtverſtändlich als eine der feſteſten Grundlagen des Staates an, der zu helfen iſt u. ge⸗ holfen werden muß; naturgemäß aber nur inſoweit, als dadurch nicht dauernd andere Erwerbsſtände benachteiligt und in ihrer Entwicklung gehemmt werden. Unſer Verband hat es auf ſeine Fahne geſchrieben, bei dem in Deutſchland ſich vollziehenden Um⸗ ſchwung vom überwiegenden Agrarſtaat zum überwiegenden In⸗ duſtrieſtaat mit zuwirken, daß an der Stelle der Alleinherrſchaft des Rittergutes die Mitherrſchaft der Induſtrie tritt. Wir haben oben, meine ſehr verehrten Herren, als eine weitere Datſache für uns in Frage kommt, bezeichnet die ſtete Vermehrung de auf die Arbeit angewieſenen Arbeiterbrvölkerung. Hier iſt z erwähnen, daß die Blüte der Induſtrie heute zu einer unent⸗ behrlichen Grundlage der Blüte und Macht des Staates geworden ſein dürfte. Wer die Induſtrie ſchädigt, der ſchädigt auch den Staat. Wenn die Arbeiterbewegung und die Arbeiterbevölke⸗ rung der Induſtrie feindlich iſt, und dem entſprechend Anträge und Forderungen an den Staat ſtellt, ſo verlangt die Arbeiter⸗ bewegung vom Staat etwas Unmögliches; denn er kann ſich doch nicht ſelbſt regieren, ſich ſelbſt umbringen. Meine Herren! Ganz im Gegenteil hierzu müſſen wir konſtatieren, daß die Blüte den Induſtrie VBorausſetzung für 565 Soyrergryen des Arbeiter⸗ ſtandes iſt. Allein eine blähende Induſtrie vermag die Laſten zu tragen, welche die auf Kürzung der Arbeitszeit, Steigerung des Arbeitslohnes, Durchführung des Arbeiterſchutzes und der Ar⸗ beiterverſicherung gerichtete Arbeiterbewegung dem Unternehmer⸗ tand anſinnt. Der Gegenſatz von Arbeitgeber und Arbeitnehmer iſt ein durchaus irriger; denn ihre Intereſſen ſind gemeinſame und nicht entgegengeſetzte. Nötig iſt nur, daß die Arbeiterſchaft zur Kenntnis deſſen, was nicht bloß dem nächſten Intereſſe, ſon⸗ dern dem dauernden Intereſſe, d. h. dem gemeinſamen Intereſſe des Arbeiterſtandes und des Unternehmertums dient, emporge⸗ hoben werde. Der von der Sozialdemokratie ausgehenden Ver⸗ neinung der heute beſtehenden ſtaatlichen Einrichtungen und der damit zuſammenhängenden Verneinung des Königtums und der 5 von dieſer Sozialdemokratie irre geleiteten Arbeitermaſſe gegen⸗ über iſt es zweckmäßig, darauf einmal hinzuweiſen, daß der be⸗ deutendſte Führer und ſchärfſter Denker der deutſchen Sozial⸗ demokratie kurz vor ſeinem jähen Tode geſchrieben hat:„Von Kindesbeinen an bin ich Republikaner, und trotzdem und viel⸗ leicht gerade dadurch bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß nichts eine größere Zukunft und eine ſegensreichere Rolle haben könnte, als das Königstum, wenn es ſich nur entſchließen könnte, ſozlales Königstum zu werden. Mit Leidenſchaft würde ich dann ſein Banner tragen und die konſtitutionellen Theorien würden ſchnell genug in die Rumpelkammer geworfen werden. Aber wo gäbe es ein Königstum, das den Muf und die Einſicht hätte, ſich zum ſozialen Königstum herzugeben? Meine hochgeehrten Herren! Es iſt intereſſant, daß ein Mann, wie Laſſalle, der radikalſte Republikaner und Sozialdemo⸗ krat für die Erreichung ſeiner Wünſche und Ziele zu Gunſten der Arbeiter auch nur in gewiſſen Augenblicken auf das Königtum rechnet und davon ſprechen konnte, wäre es auch nur unter ge⸗ wiſſen Vorausſetzungen, dieſem mit Leidenſchaft das Banner zu tragen. Meine Herren! Was hätte Laſſalle wohl geſagt, wenn er heute noch leben und ſehen würde, wie uns in Kaiſer Wil⸗ helm II. ein Vertreter des ſozialen Königtums und Kaiſertums erſtanden iſt? Die ſoziale Arbeitergeſetzgebung hat der deutſchen Induſtrie bekanntlich eine gewaltige Laſt auferlegt; aber die deutſche Induſtrie hat dieſe Laſt willig und ohne Murren bisher ühernommen. Aber auch dieſer ſozialen Geſetzgebung iſt natur⸗ gemäüß eine Grenze geſetzt. Sie muß da aufhören, wo ſie be⸗ ginnt, dem Hauptträger der durch ſie entſtandenen Laſten, alſo der Induſtrie, zu einer Beſchränkung und zu einem Hemmnis in der Wettbewerbsfähigkeit, insbeſondere dem Ausland gegenüber, zu werden. Und noch eine neue bedeutende Entwicklung, meine Herren, gehört zu dem vo uns zu eruierenden Wirtſchaftlichen Milieu. Das iſt der Flottengedanke, der von unſeremsKdaiſer in das deutſche Volk geworfen wurde. Wenn Deutſchland heute hineinragt in die Weltwirtſchaft, ſo bedarf es einer ſtarken Flotte zum Schutze ſeiner Handelsbeziehungen, zum Schutze des Exports der deutſchen Induſtrie, zum Schutze ſeiner Küſten in Kriegsgefahr und vor allen Dingen als kriegsabwehrendes Element und Werkzeug in der Hand der deutſchen Regierung. Meine hochverehrten Anweſenden! In dieſes nunmehr ge⸗ ſchilderte Milieu hinein, das ſich charakteriſiert durch einen auf veränderten Produktionsverhältniſſen beruhenden Rückgang von Vamdwirtſchaft und Kleingewerbe, durch einen gewaltigen Auf⸗ ſchwung der Induſtrie und den Uebergang Deutſchlands aus einem inen Agrarſtaat in einen überwiegenden Induſtrieſtaat, durch e Kämpfe zwiſchen Arbeiterſchaft und Unternehmertum, durch eine ſtetig fortſchreitende Sozialpolitik der Regierung und ſteigernde ſoziale Geſetzgebung, was gekennzeichnet wird durch das Hineinragen Deutſchlands in die Weltwirtſchaft, an der er teilnehmen mußte, wenn es nicht zur Kontinentalmacht zweiten Ranges herabſinken wollte, meine Herren, in dieſes Milieu hin⸗ ein wurde unſer Verband gegründet, und die Urſachen, aus denen hexaus er gegründet wurde, laſſen ſich kurz dahin zuſammen⸗ faſſen, daß in ihm kein Kampfmittel, aber wohl ein Gegengewicht gegen den Bund der Landwirte geſchaffen werden ſollte, damit er ſeinerſeits mit zur Erreichung des Zieles beitragen könne, der füddeutſchen Induſtrie ein Mitbeſtimmungsrecht bei der Regie⸗ rung allmählich zu verſchaffen, daß in ihm eine Intereſſenver⸗ tretung der Induſtrie geſchaffen werden ſollte, welche die in⸗ duſtriellen Intereſſen bei der Landes⸗ und Reichsgeſetzgebung durch Anträge und Eingaben zweckmäßig vertritt, welche früher oder ſpäter für eine ſtärkere Vertretung der Induſtrie in den geſetzgebenden Faktoren, in den Landtagen, im Reichstag und in n Stadtparlamenten Sorge tragen ſoll, welche die Wünſche ihrer Mitglieder in allen ſozialen und wirtſchaftspolitiſchen Fragen bertritt, mitwirkt im Intereſſe ihrer Mitglieder beim Abſchluß keuer Handelsverträge, die Intereſſen ihrer Mitglieder wahren hilft bei Zoll⸗ und Steuerfragen und für die Mitglieder die Wir⸗ kung bereits abgeſchloſſener ungünſtiger Handelsverträge mildern hilft durch zweckentſprechende Unterſtützung bei Ausdehnung des Exports, Nuffindung neuer Abſatzmöglichkeiten u. dergl., das Infereſſe der ſüddeutſchen verarbeitenden Induſtrie ſchützt gegen⸗ über den Auswüchſen der Rohſtoffkartelle, und das unſer Ver⸗ band nicht zuletzt in ſeiner Eigenſchaft als Sammelpunkt für die Induſtrie ſeines Geltungsgebietes beiträgt zur Stärkung des Zu⸗ ſammengehörigkeitsgefühls, der geſamten deutſchen Induſtrie, und das auch gleichzeitig aus vaterländiſchen Motiven zur Stärkung und Wahrung der deutſchen Einheit, deren Erringen das Blühen, Wachſen und Gedeihen auch unſerer ſüddeutſchen Induſtrie in dem heutigen Umfang erſt möglich gemacht hat. Was nun die Tätigkeit unſeres Verbandes im einzelnen an⸗ ekrifft, und zwar nur die Tätigkeit im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahre 1907-08, welches begann mit dem 1. Oktober 1907 und endete mit dem 30. September 1908, ſo iſt hier zunächſt anzu⸗ führen, daß unſer Verband Stellung nahm zum neuen Scheck⸗ geſetz, mehrſach über dieſe Materie auf den Bezirksvereinsver⸗ fammlungen Vorträge halten ließ und auch eine Reihe von Ab⸗ handlungen über den gleichen Gegenſtand im Verbandsorgan Süddeutſche Induſtrie“ veröffentlichte. An den kontradiktoriſchen Berhandlungen über das Bankweſen im Reichsamt des Innern nahmen drei Vertreter unſeres Verbandes teil. Unſer Verband nahm Stellung gegen die Errichtung von Arbeitskammern und zwar mit Rückſicht auf die beſtehenden ſtaatlichen und privaten Einrichtungen, die Gewerbegerichte, Kaufmannsgerichte, Arbeit⸗ geber⸗ und Arbeitnehmerverbände, ohne jedoch hiermit gegen die evenkuelle Errichtung reiner Arbeitskammern ſich aus, ſprechen. Er hat ſich, was den vorliegenden Entwurf betrifft, insbeſondere gegen die Angliederung an die gewerblichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaften erklärt. Die Durchführung der Beſtimmung, daß die Wahlen der Arbeitervertreter durch Arbeiterausſchüſſe erfolgen ſollten, hielt er für unzweckmäßig, und äußerſt ſchwierig, zumal die Arbeiterausſchüſſe für Induſtriebetriebe nicht obligatoriſch ſind. Unſer Verband erklärte ſich aber auch überhaupt gegen die Errichtung von Arbeitskammern, weil er ſich von ſolchen pari⸗ tötiſchen Kammern keine Beſſerung des Verhältniſſes zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern verſprach, vielmehr fürchtete, daß die Arbeitnehmer in dieſen Arbeitskammern ſich mehr auf die Verfolgung und Erreichung rein politiſcher, onſtatt wirt⸗ ſchaftlicher Ziele ſegen dürften, was nur Anlaß zu Zwiſtigkeiten und neuen Kämpfen bieten würde. Zu dem von Herrn Kom⸗ merzienrat Menck zur Diskuſſion geſtellten und ſpäter von Herrn Dr. Tille⸗Saarbrücken aufgeworfenen Plan der Errichtung eines politiſchen Arbeitgeberbundes äußerte ſich unſer Verband zuerſt peſſimiſtiſch und trat dann mit aller Entſchiedenheit gegen ihn auf, weil er fürchten mußte, daß dieſer Plan ein Verſuch ſein ſollte, die Induſtrie in ein konſervatives Fahrwaſſer zu leiten, und weil er der Ueberzeugung war, daß ein politiſcher Bund als Vertreter von Induſtrie und Handel nur denkbar und lebens⸗ fähig erſcheine, wenn Haupt und Glieder Hand in Hand arbeiten mit einem ſtarken geeinten Liberalismus. Unſer Verband nahm auch Stellung zur Frage der Errichtung einer Außenhandels⸗ ſtelle und faßte hierzu folgenden Beſchluß:„Der Verband ſüd⸗ deutſcher Induſtrieller hat mit großem Intereſſe von dem Plane der Errichtung einer Außenhandelsſtelle zwecks Zentraliſierung des Nachrichtendienſtes Kenntnis genommen. Er begrüßt ſeiner⸗ ſeits den Gedanken, daß dieſe Zentralaußenhandelsſtelle durch maßgebende Korporationen der Induſtrie und die hervor⸗ ragendſten Vereinigungen des Handels und unter Mitwirkung der Reichsregierung errichtet werden ſoll. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß baldmöglichſt eine Einigung aller für die Be⸗ teiligung an der Errichtung der Stelle in Frage kommenden Kreiſe erfolgen möge, damit auch der deutſchen Induſtrie und dem deutſchen Handel nunmehr endlich eine Zentralſtelle zur Förderung des Exports gegeben werde, wie ſie das Ausland in ähnlicher Form bereits ſeit Jahrzehnten beſitzt? Leider iſt ja dieſer Plan der Errichtung einer Außenhandelsſtelle wie bekannt nicht zur Durchführung gelangt, ſondern an dem Vorgehen des Zentralverbandes deutſcher Induſtrieller, insbeſondere des Herrn Bueck geſcheitert. (Schluß folgt.). Anſere Ansfuhr fut Pauama. Die Republik Panama bezog in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni dieſes Jahres an Waren aus Deutſchland folgende Quantitäten: 1. Halbjahr 1908. 1. Halbjahr 1907. Januar M. 203 588 M. 241 557 Jebruar M. 256 988 M. 238 510 März M. 371 511 M. 282 274 April M. 339 272 M. 307 932 Mai M. 390 272 M. 308 177 Juni M. 277 483 M. 503 266 6 Monate total M. 1 839 064 M. 1 828 716 Dieſe Ziffern ſind als der beſte Beweis für die gün ſt i⸗ gen Handelsverhältniſſe zwiſchen beiden Ländern anzuſehen, denn trotz der allgemeinen mißlichen Welthandelslage hat der Export aus Deutſchland nach Panama noch eine, wenn auch nur kleine Steigerung gegen⸗ über dem gleichen Zeitraume in 1907 erfahren. Die kommer⸗ ziellen Beziehungen Panamas mit Deutſchland haben ſeit dem Beſtehen der Republik ganz außerordentlich zugenommen, was aus nachſtehenden Daten erhellt: Panama importierte aus Deutſchland im Jahre 1904 für M. 1759 200 an Waren T ere 1907„„ 1203979 155 Das iſt alſo in 1907 ſchon weit mehr als das Doppelte gegen 1904, und auch in 1908 konnte es die 1907er Höhe bisher reichlich behaupten, trotz der heutigen in allen Erdteilen vor⸗ herrſchenden Depreſſion. Ein Vergleich der deutſchen Ausfuhrverhältniſſe der übrigen zentral⸗amerikaniſchen Länder mit Panama pro 1907 zeigt folgendes Bild: Der deutſche Warenexport betrug nach: 1907 1908 Panama 4,2 Mill. Mark 3,7 Mill. Mark. Guatemala 3,1 6 7n„4 Coſta Rica 2,6 5 5 San Salvador 15 75* 1,6 7 177 Nicaragua 7 1 Honduras 99 15 O⸗6„ Hieraus ergibt ſich ſomit deutlich, daß unter allen zentral⸗ amerikaniſchen Staaten Panama entſchieden das bedeutendſte Abſatzgebiet deutſcher Erzeugniſſe iſt und auch bleiben wird, je mehr der Kanalbau fortſchreitet. Bisher beſteht zwiſchen der Republik Panama und dem Deutſchen Reiche kein Handelsabkommen; der deutſche Handel genießt gegen plötzliche Zollerhöhungen, die, wie bekannt, in amerikaniſchen Ländern keine Seltenheit ſind, Bevorzugungen der Vereinigten Staaten, ſeien ſie nun direkt oder unter der Hand, und ſonſtige unſeren Abſatz ſchädlich be⸗ einfluſſende Maßregeln alſo nicht den geringſten Schutz! Ferner gibt es jetzt eine größere deutſche Kolonie in Panama, die aus Kaufleuten, Lehrern, Krankenſchweſtern u. ſ. w. ſich zuſammenfetzt. Nicht einmal eine diplomatiſche Vertretung beſitzt trotz alledem Deutſchland für Panama, obwohl es ſolche in allen übrigen Staaten des ameri⸗ kaniſchen Kontinents und auf den dazu gehörigen Inſeln er⸗ richtet hat. Andere Staaten Europas ſind uns darin zuvor⸗ gekommen, ſo z. B. haben England undFrankreich, das in 1907 nur für M. 1 339 624 nach Panama erportierte, ſelbſtändige diplomatiſche Vertretungen in der Landeshauptſtadt errichtet, andere z. B. Belgien(M. 3599 060) und Holland(nur Mark 17 392) haben ihre diplomatiſchen Vertreter in Guatemala reſp. Venezuela, die zugleich für Panoma jetzt mitacerediert ſind. Letzteres wäre für Deutſchland wohl am einfachſten mit ausführbar, indem der deutſche Geſandte in Guatemala ſchon heutigentags bei den übrigen fünf mittelamerikaniſchen Repu⸗ bliken beglaubigt iſt. Die deutſche Regierung iſt bislang nur durch folgende Ehrenkonſulate vertreten; je ein Konſulat in Panama und Colon und ein Vizekonſulat in Bocas del Toro. Demgegen⸗ über hat die Panama⸗Regierung in Anſehung der ſtetigen Handelsausdehnung zwiſchen beiden Ländern nachſtehende Repräſentationen im Deutſchen Reiche errichtet: Berufs⸗ generalkonſulat in Hamburg für Deutſchland und Oeſterreich⸗ Ungarn, von dem wiederum eine Reihe Honorarkonſulate reſſortieren, nämlich die Konſulate in Berlin, Bremen, Leip⸗ zig, München, Vizekonſulat in Gotha, die Konſular⸗Agentur in Frankfurt a. M. und neuerdings auch das Konſulat in Mannheim ee eeeeeee vom Waren⸗ und Produftenmartt. (Von unſerem Korreſpondenten.) In der Berichtswoche waren die Schwankungen an den Waren⸗ und Produktenmärkten nur geringfügig, da die politi⸗ ſchen Nachrichten auf die Börſenkreiſe ohne Einfluß blieben Auf dem Weltmarkte für Getreide waren es die Ernte⸗ nachrichten von Argentinien, Auſtralien und Indien, die bald zu einer Hauſſe⸗, bald zu einer Baiſſebewegung Anlaß gaben. Während aus Argentinien Schäden, verurſacht durch Nachtfröſte und Hagelſtürme gemeldet wurden, die die Spekulation anregten, lagen aus Auſtralien und Indien fortgeſetzt günſtige Berichte über die Ernteausſichten vor, worauf wieder mehr Angebot und geringere Kaufluſt ſich einſtellte. Die Preisdifferenz iſt daher am Ende der Woche gegenüber den vorwöchigen Notierungen nur geringfügig. In Nordamerika hat ſich die Situation wenig ver⸗ ändert. Die Ablieferungen der Farmer ſind fortgeſetzt groß und haben ſich nach Bradſtreet in den letzten 8 Tagen um rund girka 3 Millionen Bufhels vergrößert. Ein Umſtand, der gleichfalls einen Druck auf die Preiſe ausübte. Am Wochenſchluß iſt indes die Stimmung wieder etwas zuverſichtlicher da die Wochen⸗Ver⸗ ſchiffungen von den Vereinigten Laplataſtaaten ſich nur auf 19 000 Tonnen gegen 26000 Tonnen in der Vorwoche belaufen. An unſeren füddeutſchen Märkten war die Stim. mung für Weizen ſehr ruhig, trotz der ungünſtigen Schiff⸗ fahrtsverhältniſſe und der kalten Witterung, die geeignet ſind. Beunruhigung inſofern hervorzurufen, als damit die Möglichkeit einer Unterbindung der Warenzufuhr auf dem Waſſerwege in Betracht gezogen weren muß. Die Umſätze, die ſowohl im Cif⸗ als auch im Waggongeſchäft getätigt wurden, waren nicht von Belang. Unſere Mühlen zeigen bei dem fortgeſetzt ſchleppenden Mehlabſatz nur geringe Aufnahmefähigkeit. Das Geſchäft in Roggen war im Einklang mit Weizen ruhig und die Umſätze beſchränkten ſich auf Deckung des notwendigſten Bedarfs. Brau⸗ gerſte hat in den letzten acht Tagen keine ſonderliche Aenderung erfahren. Die Brauereien ſind weiter zurückhaltend und es ſcheint als ob der größte Bedarf für dieſe Kampagne gedeckt ſei. Fut⸗ tergerſte fand trotz der ermäßigten Forderungen keine Be⸗ achtung. Das Geſchäft in dieſem Artikel iſt in den letzten acht Tagen ſehr klein geweſen, da fortgeſetzt nur von Hand zu Mund gekauft wird. In Hafer war das Ausland zu weſentlich billigeren Prei⸗ ſen am Markte, ohne daß jedoch Abſchlüſſe vor irgendwelcher Bedeutung zuſtande gekommen ſind. Die Nachfrage für Hake ſeitens des Konſums iſt ſehr klein und die Käufe, die gewacht wer⸗ den, beſchränken ſich größtenteils auf Inlandshofer. Kleine Poſten wurden mehrfach zu M. 16,75—17,25 per 100 Kg. j nach Quali⸗ tät, ab Stationen erworben. Mais iſt im Preiſe etwas zurück⸗ gegangen; doch hielten ſich die Umſätze trotzdem in beſcheidenen Grenzen, weil die Konſumenten die immer noch hohen Forde⸗ rungen nicht bewilligen. Die Beſtände in Mais am hieſigen Platze und in Ludwigshafen ſind indes klein, weshelb ouch die Eigner nur wenig Entgegenkommen zeigen. Die Noti bungen ſtellen ſich an den wichtigſten Getreidemärkten: 22 10 29 10. Piff. Weizen: New⸗Nork loeo ots 109% 1 0 + Dezbr. 109/ 110¼ + Chicago Dezbr. 9995 Liverpool Dezbr. sSh 7/7% 7¹9 +15—95 Budapeſt Oktbr. Kr. 11.99 12.0.41 Paris Nov.Febr. Fr 234.50 231.——.50 Berlin Dez. M. 203.50 205.— +1.50 Mannheim loko„ 228.— 229.50 +1.50 Roggen: Chicago loco ets 75 75—— 1 Dezbr. E3 8 7—2 Paris Nov Febr. Fr. 179.— 176.—— Berlin Dez. M. 178—.50 Mannheim loko 185 187%6 +1.50 Hafer: Chicago Dezbr. ets 47½ 48 + 5 Paris Nov. Febr. Fr. 183. 180.50—.50 Berlin Dez. M. 164.25 164.75 +0.50 Mannheim loko„ 172.— 172.50 +0.50 Mais: New⸗Port Dezbr. ets 74½ 74 1 + 78 Chicago Dezbr.„ 98 1 63¾* 1 Berlin Dez. M. 160.— 159.75—.25 Mannheim loko 16850 0 Der Frachtenmarkt war in den letzten 8 Tagen mehr⸗ fachen wankungen unterworfen. Der Waſſerſtand des Rheins iſt weiter ſtark zurückgegangen. Bei Beginn der Woche wurde für Getreide ab Rotterdam nach Mainz, Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen M. 13—15 per Laſt gefordert; indes wurden dieſe Fracht⸗ raten ſeitens der Ablader nicht bewilligt und da zudem infolge kleiner Anfuhr genügend Leerraum vorhanden iſt, ſo gingen die Frachten wieder etwas zurück. Man bezahlt heute M. 10,50—14 per Laſt ab Rotterdam nach Mannheim⸗Ludwigshafen. Es darf indes angenommen werden, daß die Frachten, zumal das Waſſer weiter fällt und die Aufrechterhaltung nach dem Oberrhein immer ſchwieriger wird, eine weitere Steigerung erfahren werden. Kaffee hatte im allgemeinen ruhigen Markt. Die Unter⸗ nehmungsluſt für dieſen Artikel iſt andauernd recht ſchwach, do einerſeits die ſtarken Santoszufuhren, andererſeits Verkäufe für Rechnung der Regierung von Sao Paulo verſtimmten. Auch den Umſtand, daß bezüglich der neuen Valoriſationsanleihe immer noch keine definitiven Nachrichten bekannt wurden, übt einen Druck auf das Kaffeegeſchäft aus. Ueber die kommende Ernte liegen bis jetzt günſtige Nachrichten vor. Die Koſt⸗ und Fracht⸗ angebote lauten etwas billiger. In greifbarer Ware beſchränkten ſich die Umſätze auf Deckung des täglichen Bedarfs. Die Zu⸗ fuhren belaufen ſich in der letzten Woche von Rio de Janeiro auf 82 000 gegen 81.000 Sack in der Vorwoche und die von Santos auf 478 000 gegen vorwöchige 415000 Sack. Die Vorräte in Rio de Janeiro ſchätzt man dieſe Woche auf 414000 gegen vor⸗ wöchige 508 000 Sack und die in Santos auf 2 106 000 gegen 1910000 in der Vorwoche. Die Vorräte in den Vereinigten Staaten betragen einſchließlich der ſchwimmenden Ladungen 3 562 000(3 386 000] Sack. Newyork notiert: io No. 7 loks Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. Mär; 22 Okthr. 6%.40.15.15.15.10.10 29 Okthr. 65%5.50.25 5 25 5 20.15.15 Diff.— +10 +10 +10 +5 45 +5 Zucker büßte die in der Vorwoche erzielten Avancen wieder ein, da zu den höheren Notierungen mehr Realiſationsneigung hervortrat. Den Anlaß hierzu gab ferner auch das a la Baiſſe lautende Ergebnis der Fabrikanten⸗Umfrage der Internationalen Vereinigung für Zuckerſtatiſtik. Der Ausweis zeigt folgende Ziffern: Deutſchland 1978000 Tonnen(i. V. Schätzung der Statiſtiſchen Vereinigung 1997 240 Tonnen und wirklicher Ernte⸗ ertrag 1907 nach Licht 2 127000 Tonnen), Oeſterreich⸗Ungarn 1355 000 Tonnen(1 393 900 und 1425000 To.), Frankreich 747 000 To.(704 100 und 728 000 To.), Rußland 1 299 000 To. (1379 980 und 1410 000 To.), übrige Länder 971000 Tonnen (565 700 und 842 000 To.), Geſamt⸗Europa 6 350,000 To.(6 040 920 und 6 532 000 To.]. Die Verarbeitung in den Fabriken hat nach F. O. Licht keine Verzögerung erlitten. Die Witterungsver⸗ bältniſſe ſind für das Aufroden der Rüben günſtiger. Die Roh⸗ 2 N aloga iöciat gun Ipiples znvch silf uopve 40 Am 90 ine jaqog jpoazsid Luvh ol sopv Bunßb 8e guff Nontogzs Ai an en empue e eeeer meue eehech nee ee Al Hpcpheß siv uvpob ꝙpou joh o gun Jbvaszbuv ach iog ꝛwn uueg ͤ e eehg ee ebaeebenen eeee eeeee ee aum gun zqvge uneß ice aeutlur Prut oſoh ofusbong ouvovdgz Moch usgon mog OSpenebud ule aiant Sog abcn een eeg Jeuhlgne ucfriscoß ueue unee u erh eeeene eehne daghun gog abreeuz 10 bunfiog a u: cub oc uauoete ⸗goc ne jeg Spcpru avat va ꝛcv Jvalegcpvn zlpcpfobetplpg uef uee eeieeeb eeen re eeh een ee unza gun nd ce guue ee eee aeeg een eeee ute an dor udeubd ne eeen e eeeee eeeeeg udag! ziur Afacfo oe sun zun zagde eee aee beee nemnbe eheenen beuee ee dee edem ugegzvauvc due aut pinict duen ee dee ee leee e e uabvaznerog ocpig ane ne uraut pnutteg aun urerpreze ne uolpgiq urs uba0. e eeeeeeeen.e e eg eeh ee eeee een pdeun ee ne ae bree“ zb1 uudbeg goppoleb gocpg un agupc Die eeen eeen ee bun eueee usobragezu uoufe ino ich dee ee e e en e e leee ded „In uemumoz i Seeet uen en ene ee ee e dee ee, picpluv cpr5gß aoufe ne ci soe Secu eute uee et eee e v regzgbgz 21 zbiſ aun dchn Zeen aeee eneeneeee enee eunategz sguepne igeu aun Ind gute uuvbeg ang ꝛfpenebzog uiee —„uaqe utnavg aun Zeqhel uog Luvb pving ufe in muoge ubz sog s“ awcgigh munbs eene edubueu eunc ee enee ie „eeh eeeen eee e e ee eee ne ſenen ne en ee ebeet ee ee een ee cneeen ieeee Ageen en ineen en eeen echnee eeet e 220 5ſboſ bulvdcg bunfoz e ee een eee e eeee eee eet eeme; F Ach ee enne ee e ee e ee aeene bugz v00 ene be uheepnane jollacg uteuse un de eeeeeen 00 uedueen eeen ee er eee ene ee ene 5 pnane zoutiulg svg ur ane 1 luc ne anu sjv Be uee ebee ee e ee eee hee t en usgeh unun ungoa un unu uudsg svan cpzu on dignan si i n uabn Naenee een ee beun been eeeen eeenh eete 5 8 epnt ang Telttuuig mod 8! v flundg atag necckei waeben dee wee ͤeh ie eee deeee Buf22 d Salung dee babend egogz f J S uoa uvutoz 1bn gugſpt voane wmn bee—, uee ee wee ad 0 %0 e e ee eh eheeeen e e unonc dn eee di n weee eee beeee e de ac ugbngssqvach uznn un qun ec ece de nr ee — unfnmn eeeeeee — and aqun dudg uzupzz u2f) zeugzzuezies sleönc gzq qun S21 Jahg z a qun een iheee eeeeeeen eeet eeeeee euuee ee ee iee ueee ee eeed ed un rec be eee ien ee eeee — uainpf uzpeiSuseeen 8* Ainid uo ꝛ0 und neusg Senng aun säng usgnbig vg — amzozt eig Pang zdzn uaneeec nanb ae bun ie e unttz 7 Invzie dunzauusze ꝛ00 qurg eee eene eeeee dpozg nvuc ſcee eee gun 8 L uinmp upoeee ueingf uszpoißuseeseE Aamanu T uan ufaguuv jilnnoCaoundguuv)! Sunqegiun Cud zufeguuvz z 00 NN e ad⸗ — zu 80 geil aun zagfhung in e weeee eplsvoch Lurne eeeeeeen eeet ᷣ in izopgiwgß Zzaemunze ꝛdngg u Slehpzaegiig; Sog dunſgg 5 n mabg ie eg eeee e e ee aene eeeg e ecner s bunſgg ene weeere ee e) aeen naeebne eg ee ee zazununze aobiaog ui dehe eg unſgg M 11 bc e ee deg een bur pon Aparsgz 1] J dig Jcn döegz iub ubn go eee bnn ee e lehe beu eg See ee ee beeeee eeed ee e zaeununzg geßnog uf sbunachellgzg 80 bunlgg ————— uubneönſs zamumzg zehpog un scbange ꝛ20 gundgg ueee eung; Aacpiuuhu neune un eenceeet eee eeegenenn eegee paig gog uegſeh ne asguvuh eun abieg Bangti eh ecping mu oi eeeee e ben ceee ehe e enee eeeee pasge c ee eee eee ween ece; sgze oancpuicc Seſuupgeg uſe Huvcneme ving un di ee nt uegong aque eeguu egen eh dſen enn ee ogz F uosfuginad TBqsfuueg, ragfegf Nosesued NosfAA ee 0 hat Jen oh zchin uzue Ipvlß a deeen aeee en eg uvjpd iwß qun zuvdeſopog Zup aeheig ee e eeen ee Buvi gupg 9 kgunau dug aquejpnb'g gzgz 85 e u ir ing e bunzſeſgueschdvicßz 3 Javz ezanvg acphn doane ee edeee den eeen eeee epehban pag die gun eee b ed eeeemeee eenne e AAAdON ATA O uegpflengz i den eee en eene e e paS sshbv bg-LsbN ———-— Medaic a00 gnuec 18 egunda gun ee uc uſezg eeen eh guren eu eeee eee a Seeeeeeet e bene e Inupne weunegee u eeg eeenene ene eunec eeg Aegiog uscpuven un eeeen eeg; Muspfebenv upehlagaz use qwgz cneeeee eee e ez *** (Unvd) angs aun me deeene eee e ee ee zunviſe egd onv gun unzed e Junvazg 200 sg uf uenne udg gog⸗ eeeeee eeee e eng de e e bee e Doa nenidz wacdg nog unicz zig an ge uegungce eeee eeeee n eee e mesg 20 0 enebemngn 95 ogloc mog qpvu iun zogei gun zegen; ee le eene ee egaeqn ne ogvae eie ee e dun 7 — ide uee e e eeeee e e „eeeeee n“ „efee uteinga uhhehaog Inv ohhs“ quvc oagr ad ugvu jpuulse 006 Awan uozgegun ufeg 1% un eeeinee FF udututozebuv z0zhoch ud uongval oi „zusompas sabiapug sog cf eeeee Hunzzwaunzz gulem uzeiſd udngs eun usboh ene Bo uoſnch jou ⸗use neuhe eance uegnene een uubg een en e üeeee; sqnvjan soupu gusaqpat cer ge Laeeneg ennee“ „Hnſac oou vS 17 1„sagvan Aepzu Zaniad Hosg“ „euejd udupeu ne ene ee“ 5„iñue ee eeeen“ ue nceet i e ſſeece eee ben ee“, ad eoh„nvjan urem zuufbag usbor ugseadſg us“ e dahn bun beng e gaogz sva uihvu enuangg bundaalegz ur oif dge eee, „Leimppc ane ſrog zciu oou vl ui ss“ de -anvu wag oig ueeeg„eene utenvns eol c ol!, „en ee ere eeeen e eee eeg d eg ene eee eeendeg be u eig Pou gun jusempas Sodrapud uiem noiap zpmuse pou ols“ ine uogudmumogubzec 0 Ind ſploa unu maaph eun uin quechnf öei go 4 amienvch adg sno udqe zvazg flobggungenaonbuch apgef 40 gun cudzg gog aog gubt de eeee ain eeeene e ſen enen gagz ne ne ece eehe wee e een eeee e es eee Pgaegpdag aog Oneuteſ usure n ee edun; e be eſeen ben bee ie e ee dent weee d e ee e Tee e e ee 1* Sie ſtockte, hob ein wenig den geſenkten Blick, ſah, wie er Anbeweglich noch immer das Geſicht der Wand zugekehrt hielt. und rief, als müſſe es ihm vor allem auf die Verſicherxung ankommen: „Aber ganz wahrhaftig, Heinz, erfahren hat ſonſt kein Menſch was davon, und für die Wirtſchaft hab' ich von meinem Verdienten noch keinen Pfennig genommen, das hab' ich alles auf die hohe Kante gelegt, weil, weil ich damit was ganz anderes vorhatte.“ „Und— was hatteſt Du vor?“ fragte er langſam, ſchleppenden Tones. Er war über ihrer Beichte allmählich ganz ruhig geworden. So eine müde Ruhe. Es klang ja alles ſo natürlich, was ſie erzählte. Und ſo lieb. So ein liebes, kleines Mädchen war's, das da redete. Und ſo eine ganze Welt der Lebensauffaſſung und Lebensgewöhnung trennte ihn von dieſem lieben, kleinen Mädchen. „Was hatteſt Du damit vor?“ fragte er noch einmal, als ſie ſchwieg. Nun wurde ſie dunkelrot, ſtand auf, trat dicht hinter ihn. daß er ſie nicht mehr ſehen konnte, und dann tat ſie auch das letzte Bekenntnis, mit einer ſcheuen Stimme, die zwiſchen abbittender Scham und der heimlichen Freude, womit ſie vor⸗ dem den Plan ſich ausgedacht, hin und her ſchwankte. „Ich wußt's ja doch, Heinz, daß Du für Dich kein Geld mehr hatteſt und auch nicht von mir aus der Wirtſchaftskaſſe nehmen würdeſt, und bis Dein Bild verkauft war, das konnte doch noch eine Weile dauern und da hatt' ich mir's ſo aus⸗ gedacht: Sobald ich erſt hundert Mark zuſammen hätte— und das wär' morgen geweſen— da wollt' ich ſo tun, als hätt' ich auf Deinen Namen ein billiges Lotterielos genommen, und das hätte die hundert Mark gewonnen, die doch dann Dir gehörten, und die Du auch gar nicht ausgeſchlagen hätteſt, um mir nicht die Freude zu verderben.“ Ein triumphierender Ton klang ihr auf, als wäre ihr die kleine Komödie wirklich geglückt. Feſt hielt er den Kopf gegen die Lehne des Seſſels gedrückt. Rührend— rührend. Doch das Gefühl der Rührung hob ſie nicht empor, weil es ihn ſelbſt zu tief herabdrückte. Hundert Mark— erbärmliche hundert Mark, die er vordem ſo manches Mal leichten Herzens an einem Abend ausgegeben, um die hatte ſie ſich Wochen und Wochen gequält, ein ganzes Lügenſpiel ſich ausgedacht, um ſie ihm heimlich in die Taſche zu ſtecken. „Heinz— ſei mir doch nicht bös.“ Ueber ſeine Schulter ſich neigend, nahm ſie ſeine Hand und lehnte leis ihre Wange dagegen. Er regte ſich nicht.„Heinz“— flüſterte ſie noch einmal, und jetzt ſprang er empor, hielt ihre Hand ſo feſt umfaßt, daß er ihr weh tat. „Ich bin Dir ja doch nicht bös!— Ach Kind, Kind, Du verſtehſt mich ja überhaupt gar nicht!“ Er gab ihre Hand frei, die ſchwer herabfiel, doch ſchwerer noch waren ſeine Worte auf ihr Herz gefallen. Kein Laut kam mehr von ihren Lippen. XIV. Der nächſte Morgen: In der Küche bewegte ſich Ade geräuſchlos hin und her. Ob Heinz ſchon munter war? Schon aufgeſtanden? Sie traute ſich nicht ins Zimmer hinein, wußte nicht, wie ſie ihm entgegentreten, was ſie ſagen ſollte. So eine jämmerliche Unſicherheit war über ſie gekommen, ſo ein Bangen und Zagen, nichts zu tun, nichts zu reden, das viel⸗ leicht dem entgegen war, was er ſich von ihr wünſchte, ſich erwartete. Sie hätte zu ihm hineinſtürzen mögen, ſchluchzen, lachen: „Ich hab' Dich ja ſo lieb, ſo unendlich lieb!“ Aber wenn er wieder ſo ein gequältes Geſicht machte, ihr wieder dies fürchterliche:„Kind, Du verſtehſt mich ja über⸗ haupt gar nicht“ entgegenhielt, das ſie ſo weit von ihm hinweg ſchob. Und wie ſie draußen, ſo zögerte in der Schlafſtube drinnen Heinz, ins Wohnzimmer zu gehen. Wo war Adele? Was tat ſie? Warum kam ſie nicht? Kam ſo, wie ſie hätte kommen müſſen, mit dem erlöſenden Wort, das den Bann zerbrach, das Geſtern vergeſſen machte. Er horchte auf. Die Klingel war raſch zweimal hinter⸗ einander gezogen worden: das Zeichen des Briefträgers. Der verirrte ſich nicht oft hierher. Was für eine Botſchaft brachte er denn heute? Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer, da trat im gleichen Augenblick Adele vom Flur her in dasſelbe ein. Heinz blieb im Türrahmen ſtehen. Zaghaft, mit geſenkten Lidern kam Adele auf ihn zu. Nun ſagte ſie leiſe: „Guten Morgen, Heinz. Hier iſt ein Brief für Dich gekommen.“ Er lachte nicht, obwohl ein rauher Kitzel dazu ihm an der Kehle ſaß.„Guten Morgen Heinz, hier iſt ein Brief für Dich“— ganz gemütlich ſagte ſie's, als ob nicht das Geringſte vorgefallen wäre, als ob ſie nichb geſtern den Reſt des Tages über ſich ausgewichen waren, wie zweie, die den Weg zu⸗ einander verloren hatten. Mit vorgeſchobenem Kopf ſah er Adele an. Ein bißchen blaß war ſie, doch ſchien ſie im übrigen ganz ruhig. Und er hätte toben mögen, wie in ihm die ge⸗ getroffene Liebe zwiſchen Froſt und Glut fiebernd tobte. Heftig nahm er ihr den Brief, den ſie geduldig wartend ihm hinhielt, aus der Hand und trat damit zum Fenſter hin. Das Kuvert zeigte die Firma des Kunſthändlers. Wollte der Mann ihn daran mahnen, mit möglichſter Eile ſein Ge⸗ mälde wieder abholen zu laſſen? Er hatte den Brief aufgegriffen, begann ſeinen Inhalt zu überfliegen. Aber was war das? Da war von keinem Zu⸗ rückziehen die Rede, ſondern von— Er fuhr ſich über die Stirn, die Augen und las noch einmal: Ein Käufer hatte ſich für ſeine Herbſtlandſchaft gefunden, und er möge ſich dieſerhalb im Lauf des Tages nochmals in die Kunſthandlung bemühen. Für ſein Bild ein Käufer!— Starr blickte er vor ſi! hinaus, als verwirre ihn der Gedanke. Dann hatte plötzlich ſeine Hand den Brief zuſammengeballt, und wild, wie an⸗ llagender Groll gegen ein zu ſpät gekommenes Glück begehrte das Empfinden auf: warum erſt heute, warum nicht geſtern ſchon, und dieſes Geſtern wäre ſo nicht möglich geweſen! Sein Blick ſuchte Adele. Sie ſtand am Tiſch, der für das Frühſtück gerichtet war; ihre Finger zupften an der Decke herum. Er hatte nicht gewahrt, wie ihre Augen groß und heiß an ihm gehangen, ſah nur jetzt die jäh geſenkten Lider und über den blaſſen Wangen die dunklen Wimpernſchatten. Was ging denn vor in ihr? Woran dachte fie? Vielleicht an das Frühſtück, hatte Angſt, der Kaffee möchte kalb werden? „Biſt Du denn gar nicht neugierig, was für eine Art von Brief Du mir gebracht haſt?“ Sie fuhr zuſammen beim beißenden Klang ſeiner Stimme. „Ich dachte, Du würdeſt mir's ſagen, wenn Du woll⸗ teſt“— „Wenn ich wollte! Und Du haſt für Dich nichts Eigenes zu wollen? Gedenkſt Du Dich weiterhin in dieſer ſelbſtent⸗ äußernden Beſcheidenheit zu üben?“ Ihre Lippen bewegten ſich, ohne daß ein Laut darüber Da warf er den zerknüllten Brief auf den Tiſch.— Bis zu einem kam. „Hier, falls Du Dir die Mühe nehmen willſt. gewiſſen Grade berührt's Dich ja auch.“ Sie ſtrich mit ſcheuen, haſtigen Händen den Bogen glatb und begann zu leſen. Mit verhaltenem Atem beobachtete er ſie, wartete, wann denn das helle Freudenleuchten ihr wie er⸗ loſchenes Geſicht überſonnen werde, das Jubeln des Glückes ihr von den Lippen brechen, das ſeinen eigenen Jubel mit her⸗ vorzwang und ſie in ſeine ungeſtüm ſie an ſich reißenden Arme ſtürzen werde mit der jauchzenden Zuverſicht der Liebe: „Nun iſt alles wieder gut! Und alles Schlimme iſt gar nie geweſen!“ Doch ihre Stimme jauchzte nicht fie bebte und war kaum vernehmbar.—„Ich hab's ja gewußt, daß Dir das kommem mußte.“ „Du haſt's Du's ſo gelaſſen nimmſt. Nicht voreilig ſein, erſt alles abwarten. Handarbeit gleich gut bezahlt.“ Warum denn der bittere Hohn? Sah er ihr's denn nicht an, daß ſie nur darum ſo gelaſſen ſchien, weil ſie ſich Gewalt antun mußte, um nicht laut aufzuweinen vor Glück und bit⸗ gewußt?— Dann freilich kein Wunder, daß Haſt ja am Ende auch ganz recht. Es wird nicht jede terem Jammer, daß dieſe Freudenbotſchaft ihm nicht das Geſtern hatte erſparen können. „Iſt denn Herr Hauptmann von Kurtius nicht hier?“ Hell und ſcharf tönte die tadelnde Stimme des Kommandieren⸗ den durch die reine Herbſtluft. Der Blonde mit dem himbeerfarbenen Streifen ſchraf zuſammen und ſtand im gleichen Augenblick Hacken zuſammen⸗ ſchlagend vor dem Geſtrengen. Er mußte die Generalſtabs⸗ wieder an ſich nehmen und erhielt einen ungnädigen ick. Es wurde aufgeſeſſen, und fort ging's in die tobende Schlacht. Hauptmann von Kurtius ordnete ſo lange an ſeinem Zaumzeug herum, bis er als Letzter ritt. Da legte er die Hand an den Helm und grüßte tief und ehrerbietig die Un⸗ bekannte auf dem Gutshof; und ſoweit die Straße zu über⸗ blicken war, drehte er ſich immer und immer wieder um. Die vier Schulſchwänzer wandten ſich nun auch, um end⸗ lich ins Haus zurückzukehren. Ein Weilchen ſah Roſe Hellern eigentümlich melancholiſch dpein. Aber das dauerte nicht lange.„Manöver⸗Epiſödchen!“ dachte ſie und ſtrich ſich mit einer energiſchen Bewegung über die Stirn. Der Schatten war wieder verſchwunden. ** Für die zwei letzten Manövertage hatte Dabesdorf noch Einquartierung bekommen. Der große, rote Saal im Herrenhaus war ſtrahlend er⸗ leuchtet. Man ſaß an feſtlich geſchmückter Tafel; Blumenduft und der Würzgeruch auserleſener Speiſen und ſchwerer Weine miſchten ſich zu einem köſtlichen Aroma, das angenehm die Köpfe der Tafelnden umſpielte. Lebhaft ſchwirrten die Stim⸗ men durcheinander. Frau von Proskow ſaß an General Schmiedens rechter Seite und Roſe Hellern wurde von Oberſt Edler von der Dehnitz geführt; da die Hausfrau und ſie die einzigen Damen waren, kam ihr dieſer würdige Platz zu; und ſie fühlte ſich durch die Würde ihres Nachbarn auch keineswegs in ihrer heitern Laune beeinträchtigt. Der Oberſt widmete ſich der Unterhaltung mit ihr ſichtlich gern und mit liebens⸗ würdigem Eifer; auch die Herren zu ihrer Rechten und gegen⸗ über ſuchten ſich nach Möglichkeit zu beteiligen, und mehr als einmal brach die ganze Ecke in ein fröhliches Gelächter aus. Roſa Hellern ſprühte förmlich und den vielgeplagten und umhergetriebenen Kriegsleuten war von Ermüdung nichts anzumerken. Die Artiſchocken waren herumgereicht und der blumige Saarwein dazu in die Gläſer gegoſſen. Da kam der Diener von draußen zurück und trat hinter den Stuhl des Haupt⸗ mann Weſtkamp, der an Roſe Hellerns rechter Seite ſaß, und flüſterte dieſem etwas zu. Weſtkamp wandte ſich an Frau von Proskow:„Würden gnädige Frau liebenswürdigſt geſtatten, daß ich aufſtehe? Ein Freund von mir iſt draußen und wünſcht mich in einer dienſtlichen Angelegenheit zu ſprechen.“ Er erhielt Urlaub und der Hausherr rief ihm nach:„Und wenn der Dienſt erledigt iſt, dann bringen Sie n man mit rein! Wir ſind hier keine Unmenſchen! Immer rein in die gute Stube, Kinderchens! Und trocken wollen wir ihn auch nicht ſitzen laſſen!“ Das„Dienſtliche“ mußte prompt und ſchmerzlos ſeine Er⸗ ledigung gefunden haben; denn nach wenigen Minuten öffnete ſich die nach der Flurhalle gehende Flügeltür ſchon wieder und Weſtkamp trat ein— mit ſeinem Freunde. Roſe fühlt, daß alles Blut ihr aus dem Geſicht wich. Herr von Proskow ging ihnen entgegen:„Willkommen in meinem Hauſe! Sehr er⸗ freut über jeden neuen Gaft! Sie kommen zu glücklicher Stunde!“ Die Herren machten ſich bekannt, und der Wirt führte den Fremden erſt zu ſeiner Frau und dann um den Tiſch herum zu Fräulein Hellern und ſtellte vor:„OSerr Hauptmann von Kurtius.“ 35 Ehe Roſe Hellern ſich's verſah, ſaß Kurtius an ihrer rech⸗ ten Seite auf Weſtkamps Platz; der hatte ſich unten am Ende des Tiſches niedergelaſſen. Da das Diner auf Anordnung der Hausfrau dem neuen Ankömmling nachſerviert werden ſollte, wurde die Tafelſitzung nun noch künſtlich in die Länge gezogen. Oberſt von der Dehnitz hatte Gelegenheit, ſich mehr als Ptsher Frau von Proskow zu ſeiner Linken zu widmen; denn Roſe und Kurtius, der übrigens keinen verftändigen Manöver⸗ Appetit mitgebracht zu haben ſchien unterhielten ſich ſofort fehr ausſchließlich mit einander. Aber Roſe war nicht miehr ſo überſprudelnd wie vorher, ſondern zurückhaltender; daß der 85 7 Fremde ſo intenſiv und faſt ununterbrochen ſeine Augen auf ihrem Geſicht haften ließ, nahm ihr die Unbefangenheit. Sie verſuchte, ſich dem Oberſt wieder einmal zuzuwenden; aber da ſagte Kurtius plötzlich ganz unvermittelt: „Beſinnen gnädiges Fräulein ſich eigentlich darauf, daß wir uns ſchon einmal geſehen haben?“ „Dumme Frage!“ zankte ſie innerlich empört; ſie war wütend auf ſich ſelber, weil ſie ihre Verwirrung nicht verbergen konnte. Unſicher antwortete ſie: „Ja, ich glaube.. mir iſt ſo, als hätten Sie neulich ein⸗ 550 mit mehreren anderen Herren hier vor dem Hoftor ge⸗ Alien Es flog ein warmer Schein von Freude über ſein Geſicht. Er wußte im Augenblick nichts zu ſagen, ſuchte nur dringlich ihre Augen. Aber die wichen den ſeinen aus. Es entſtand eine Pauſe. Um nur wieder etwas zu reden, fragte er dann: „Es waren wohl Ihre kleinen Schweſtern, die damals bei Ihnen ſtanden? Denen hab das viele zweierlei Tuch doch gewiß großen Spaß gemacht?“ Roſe erſchrak. Herrgott! Er hielt ſie für die Haustochter! Daher dieſe Aufmerkſamkeit und das liebenswürdige Be⸗ mühen! Nun, dann würde die Enttäuſchung jetzt ja eine gründliche ſein! Sie hatte ſich auf einmal wieder vollſtändig in der Ge⸗ walt und erwiderte mit leichtem Auflachen:„Sie ſind in einem Irrtum, Herr von Kurtius, ich bin nicht die Schweſter, ſon⸗ dern der Schulmeiſter der Kinder; auf hochdeutſch alſo: dis Erzieherin!“ Dabei ſah ſie ihn aufmerkſam an; denn den Ein⸗ druck, den dieſe Erklärung auf ihn machte, wollte ſie ſich nicht entgehen laſſen. Aber da war nichts von Enttäuſchung zu leſen. Er horchte intereſſiert auf:„Ach, der Schulmeiſter? Alſo auch eine von den Selbſtändigen? Ich habe eine kaible für die jungen Damen, die etwas gelernt haben und in irgend einer Weiſe etwas Richtiges leiſten. Meine Lieblingsſchweſter ſtudiert augenblicklich Medizin.“ Und nun blitzten lauter Schalkgeiſterchen aus ſeinen Augen, und mit drolligem Seuf⸗ zer ſetzte er hinzu:„Ach, wenn uaſereiner doch auch ſolche Schulmeiſter gehabt hätte!“ „Ja, das glaub ich wohl!“ fiel ihm da von gegenüber Herr von Proskow ins Wort.„Fräulein Roſe Hellern iſt nämlich Soldatentochter; und wenn ſie irgendwo was Mili⸗ täriſches herannahen ſieht oder hört, dann iſt ſie die erſte, die aus der Schule ausrückt! Und da könnten Sie ſie feſtbinden, ſie läuft Ihnen doch weg! Daß Ihnen ſolch ein Schulmeiſter auch gepaßt hätte, glaub ich ſchon!“ Er hatte ſehr laut ge⸗ ſprochen und die ganze Tiſchgeſellſchaſt aufmerkſam gemacht; und aller Augen richteten ſich auf Fräulein Hellern, die daſaß wie mit Blut übergoſſen. Unter allgemeiner Heiterkeit er⸗ zählte Herr von Proskow nun ausführlich, wie der Schul⸗ meiſter von Schloß Dabelsdorf neulich, als ſich das Rattern von Artilleriegeſchützen vernehmen ließ, mit all ſeinen Schüle⸗ rinnen einfach aus der Schulſtube ausgekniffen ſei; und vor allem ſchilderte er mimiſch⸗dramatiſch die Flucht über den Hof, die er gerade noch mit angeſehen habe. 5 „Na, Proſit Fräulein Hellern!“ er hob ſein Glas,„bleiben Sie immer der fidebe Schulmeiſter mit dem friſchen, ſoldati⸗ ſchen Sinn! Das iſt das beſte was Sie meinen Mädels antun können!“ Und alle hoben ihre Gläſer und tranken Roſe Hellern zu. Die Tafel wurde aufgehoben. Als nachher Herr v. Proß⸗ kow erfuhr, daß Kurtius im Gaſthof des Dorfes untergebracht ſei, forderte er ihn auf, doch ins Schloß überzuſiedeln und das letzte Gaſtzimmer, das noch frei war, zu beziehen. Der nahm mit Dank an. *** 8 Am nächſten Abend nach abermaligem Beiſammenſein verabſchiedete ſich die Einquartierung mit vielen überſtrömen⸗ den Dankesbetenerungen von den gaſtlichen Wirten auf Dabelsdorf; denn den andern Morgen in aller Frühe mußten fie aufbrechen. Hauptmann von Kutius hielt Roſe Hellerns Hand ſehr lange feſt.„Ich Urauche morgen erſt ſpäter als die andern fortzureiten, erſt gegen dreiviertel acht Uhr. Sehe ich Sie vorher vielleicht noch, gnädiges Fräulein? Ihre Stunden beginnen doch wohl um acht Uhre“ drelae oi etun oaf öllhegezud zog pnn Huvale „10 qun azzezädcvif af a een ee beun! uospl Bunl ꝙpnv pi atoingin uns iie deet deee were eeunen Uezvaz uesjnch ig gun segseis usqusganfpluv dckvus 899 8v Aobavacpt uldg zczun 51p cn uezeuptes Aagguol piegt gtpiu Aaoincpe oed neaben doc gun uohinc gun uaehnbe a00 Dundeatocz aquebofat oig wang azzvg pi uv dievac aepehed eun uog svause og oſg c a00f1v Jun i godae 18 „aelpnuneh ge vg egnutgh za0g udgeg aich ie udavan e Sgbbtu pih di udeh unaogß“ suvaucz sog uahe ne zpanqod Sobi ⸗ozu use inv dieznge qubg daujezunguefuvnag eic Hokpna ene gean gunzcß ogonb gickcktznoih og udusg uog udhoh gugpg ueflef uoftong 10 Uaguvzanvg usg uvavog ujepog Seuwihjef Luvd un une uepd uze ungt Unaz ziehpet 105 195 11 pag Luloch qvd„unlans nvag ipgut negzeat duhoghef Fun i a0 eee een eeeeeee ule)“ 55„uglaoab joinoq uine uelpfuszcß diela ol uccpf zqog: bvu Agenn tu 0 eſ adg Don zcn 0 orz Jeino lune zaaiat ushuddcß 910 4 gog unz sog uuvz aef nte ning ule 3va 8⸗ „lavg uspozloh cil snang uoſerg ada; Hadatsusgteuegz“ :uebneqisg sjvuaeqv cpil ag oih! 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Zwei weitarmige Seffel ſtanden davor ſich gegenüber; in einem derelben nahm die Fürſtin Platz, in den anderen ließ Heinz ſich nieder. Er tat es leicht, mit ele⸗ ganter Läſſigkeit, doch er hatte nicht mit der allzu nachgiebigen Polſterung gerechnet, die den darauf Niedergleitenden förm⸗ lich in ihre weichen, ſchwellenden Arme hineinzog. Der Rücken jank ihm zurück, unwillkürlich ſtreckten ſeine Füße ſich vor. Nur einen Augenblick, dann ſaß er aufrecht, in ſtraffer Hal⸗ tung da. „Warum wollen Sie es ſich nicht machen gemütlich?“ ſagte Madame Nadine, die das elaſtiſche Wiederaufraffen ſeiner ſchlanken Geſtalt beobachtet und ſich ſelbſt auf das bequemſte in ihr Fauteuil hineingebettet hatte.„Ich haſſe dieſe dünnen, ſteifen Stühlchen, auf denen in den Salons ſitzen die Leute wie die Papageien auf ihren Stengeln und ſchwatzen, was ihnen abfragt der eine und vorgeſchwatzt hat ein andrer.“ Damit verſtummte ſie und ſchien darauf zu warten, daß nun Heinz ſich möglichſt papageienunähnlich des Wortes be⸗ mächtigte. Er glaubte, davon beginnen zu müſſen, was der Grund ſeines Hierſeins war, und ſagte: „Es war mir ſehr ſchmeichelhaft zu hören, daß meine Herbſtlandſchaft Frau Fürſtin gefallen hat.“ Ihre ſchweren Lider klappten empor wie ein Paar jäh geöffnete Fenſterläden und ſchlugen ebenſo wieder herab. „Ihr Bild— o ja, das hat mir auch gefallen. Ich kaufe nie ein Ding, das mir nicht gefällt. Es iſt ſerr komiſch Ihr Bild und hat mich erinnert an eine Zeit, wo ich noch war ein ganz kleines Mädchen. Das iſt auf Ihrem Bild ganz vorn der große Baum mit dem dicken Aſt, der ſo ganz kahl wie ein langer Arm ſich hinüberſtreckt über das Waſſer. Ganz ebenſo ſah aus der Aſt, an dem ich einmal hatte einen geſehen, der ſich hatte erhängt. Er hatte meinem Vater gegeben eine Ant⸗ wort, die keine Ehrerbietung hatte, und ſollte haben fünfund⸗ zwanzig mit der Knute. Aber er war ein feiger Hund und hatte zuvor gehängt ſich auf. Weil aber mein Vater hatte ge⸗ ſchworen, daß er haben ſollte fünfundzwanzig, war er nun wütend, daß ſein Wort nicht ſollte ſein gehalten und komman⸗ dierte:„Er loll doch haben die Knute, und nun kriegt er fünfzig.“ Da haben ſie den Gehängten, der von der Kälte ſchon ganz ſteif gefroren war, geſchlagen, bis er wieder war ganz weich und fiel in Fetzen herunter. Wir haben alle ge⸗ ſehen zu, und mein Vater iſt geworden wieder ſehr guter Laune und hat mir an dem Tage geſchenkt die Troika mit den flinken Ukrainepferdchen, die ich mir ſchon lang hatte ge⸗ wünſcht. Darum hab' ich nachher immer ſerr geliebt den Baum mit dem komiſchen kahlen Aſt.“ Heinz wußte nicht, was er ſagen ſollte. Darum alſo.— Madame Nadine aber, ganz in Erinnerungen verloren, fuhr fort: „Und darum möchte ich dazu haben noch ein anderes Bild, was auch hat ein Angedenken für mich: Eine große „Wieſe, wo iſt lauter Frühling drauf, und an dem Bach eine lange Reihe von Birken, die ausſehn wie lauter weiße Mädchen mit grünen Schleiern um die Köpfe. Das hatte geſagt mein Vetter Iwan Fedorowitſch, als er mir gab, wo ich gerade ge⸗ worden war ſechzehn Jahre, den erſten Kuß. Vier Wochen ſpäter hatten ſie ihn geſchoſſen tot beim Krieg in der Krim. Ah— ich habe damals ſerr geweint unter den weißen Birken.“ Sie ſeufzte tief. Ihr fahles Geſicht, das, während ſie die Geſchichte des Gehängten erzählte, mit ſeinen breiten, weißen Zähnen etwas grauſam Raubtierhaftes hatte, war jetzt ganz in ſentimentale Weichheit aufgelöſt. „Seltſam— ſeltſam,“ dachte Heinz und verwandte keinen Blick von der Fürſtin, die ihm immer mehr als die eigen⸗ artigſte Frau erſchien, die er je geſehen. „Malen Sie immer nur Bäume oder auch Menſchen?“ fragte ſie ihn jetzt. „Ich bedaure in dieſem Augenblick auf das lebhafteſte, daß ich mich noch nie im Porträt verſuchte,“ gab er zurück und ſein Blick ſprach zu ihr:„Du wärſt ein intereſſanter Vorwurf für einen Maler.“ Sie bewegte abwehrend die Hand. „Mich haben gemalt die Maler ſchon beim Dutzend und keiner hat getroffen mich, wie ich wirklich bin. Die einen haben gemacht aus mir ein Scheuſal, die anderer eine deaute, Und ich bin doch nur eine Frau, iſt häßlich.“ Er wagte kein fad galantes Widerſprechen. ſie hätte ſelbſt den Nagel auf den Kopf getroffen, gerade in dieſem Sichnichtgenieren ihr Reiz. Beobachtend gingen wieder ihre Augen an ihm hin und her.—„Sie ſehen eigentlich gar nicht aus nach einem Maler, haben vielmehr das Air von einem eleganten Mann von Welt, der könnte ſein ein Offizier.“ Ihm ſchoß das Blut in die Stirn.„Ich war früher Offi⸗ zier,“ ſagte er knapp und kurz. „O, und Sie haben, wie man das ja wohl ſo ſagt, ge⸗ ſattelt um!“ rief lebhaft die Fürſtin.„Das iſt mir ſerr inter⸗ eſſant. Ich liebe es, wenn einer hat die Courage, einmal zu machen einen großen Saltomortale. Sie müſſen mir ein andermal mehr davon erzählen, wenn Sie wiederkommen und wir weiter ſprechen von dem Bild, das Sie mir ſollen malen.“ Er fühlte ſich verabſchiedet, ſprang auf und ſchlug die Hacken zuſammen. Sie lächelte ihn wieder an.„Hab' ich wirklich zu befehlen? Sie ſehen auch nicht aus, als ob Sie wären ſo gehorſam.“ „Im Dienſt der Damen jederzeit,“ verſicherte er. „Sie reden wie ein Troubadour. Können Sie auch ſo ſchöne Lieder ſingen?“ „Ich beſcheide mich damit, die Saiten zu ſchlagen.“ „Sie machen auch Muſik?“ rief immer lebhafter die Fürſtin.„Aber das iſt ja wunderbar. Ich liebe mit Leiden⸗ ſchaft die Muſik.“ ö „Ich darf das Gleiche von mir behaupten,“ ſagte Heinz und ſeine Augen blitzten auf. (Fortſetzung ſolgt.) was ſich nicht geniert, daß ſie Ihm dünkte/ und es läge 1 00 „Du ſallſt nicht weinen um Aaria——— Eine Totenfeſtgeſchichte von Marg. Koſſak. (Nachdruck verboten.) „Es tut mir leid, lieber Walter—“ ſagt Frau Regie⸗ rungsrat Emmental zu dem Schwiegerſohn, der in tiefe Gedanken verſunken, in der Fenſterniſche ſitzt—„daß ich Dich nicht auf den Friedhof begleiten kann—“ „Bitte, bitte, liebe Mama, Dich ja nicht zu inkommo⸗ dieren,“ unterbricht er ſie raſch. „Mein nervöſes Kopfweh hat ſich wieder einmal beſonders ſtark gemeldet,“ fährt ſie in ihrem klagenden Ton fort, in dem immer Tränen zu zittern ſcheinen.„Kein Wunder an einem Tage wie dem heutigen! Zumal, wenn die Begleit⸗ umſtände den Verluſt doppelt ſchmerzlich machen! Wenn ich denke, daß wir heute vor drei Jahren noch gemeinſam mit meinem teuren Kind die Kränze auf meines Mannes Grab trugen und heute—“ ſie fährt ſich mit dem Taſchentuch über die Augen—„ſchmücken wir Marias Hügel!“ Ueber Walter Marwitzs Antlitz fliegt ein gequälter Aus⸗ druck, der nicht allein in der Trauer um die ihm ſo früh entriſſene Gattin ſeinen Grund hat. Er vermag den Gedanken nicht los zu werden, daß in den Klagen ſeiner Schwieger⸗ mutter etwas theatraliſches iſt. Und dann dies beſtändige gefliſſentliche Wühlen im Schmerz! Dieſer ewig vorwurfs⸗ volle Ton, wenn die Regierungsrätin von der Toten ſpricht! Weiß Gott, daß er Maria aufrichtig betrauert und daß er ſich ſelbſt bittere Vorwürfe macht, an ihrem frühzeitigen Ende nicht ganz ſchuldlos zu ſein, aber krotz alledem——— Unerträglich! Soll er denn verdammt ſein, bis zu ſeiner letz⸗ ten Stunde als Angeklagter umherzugehen, ſein ganzes Leben zu einer einzigen Buße zu machen. Wieder verſinkt er in ſeine trüben Gedanken, in denen ihn jetzt niemand ſtört. Oder doch? Stören ihn jene dunklen Mädchenaugen, die vom Familientiſch her beſtändig zu ihm herüberfliegen, nicht auch? Was wollen die Blicke ſeiner jungen Schwägerin ihm ſagen? Iſt es ebenfalls Anklage, Vorwurf, was aus ihnen ſpricht? Aber nein es liegt ſo etwas ſeltſam Grübelndes, Beobachtendes darin, etwas, das— Ah bah! Unwillig fährt er ſich mit der Hand über dis Stirn. Was geht's ihn an, wie Lizzy über ihn denkt? Hat warm machen laſſen von einem ungezogenen Backfiſch? Denn etwas anderes iſt die Lizzy mit ihren Gaſſenjungenmanieren ja doch nicht. Inzwiſchen iſt auch die älteſte Tochter der Rätin, Herta, die ihn mit ihrem roſigen Teint und ihren blonden Haaren immer an ſeine Maria erinnert, eingetreten und zwiſchen ihr und der Mutter entſpinnt ſich ein Geſpräch darüber, ob man für Marias Grab lieber Roſen oder Dahlien wählen ſoll. Walter benutzt die Gelegenheit, um aufzuſtehen und das Zimmer zu verlaſſen. „Bring' meinem armen Kind meine Grüße mit,“ ruft die Rätin ihm noch nach und Herta begleitet die Worte der Mutter mit einem Kopfneigen, welches vermutlich die gleiche Bitte ausdrücken ſoll. Eine Stunde ſpäter macht er ſich auf nach dem Friedhof. Abſichtlich geht er den ziemlich weiten Weg zu Fuß, denn das Herz iſt ihm wie zuſammengeſchnürt und auf der Stirn fühlt er einen unerträglichen Druck, die friſche Luft aber meint er, wird ihm gut tun. Als er auf dem Friedhofe angelangt iſt, dunkelt es bereits und allenthalben auf den Gräbern ſind die Lichter angezündet. Wie unheimlich dieſe weiße Beleuchtung, welche nur den Boden erhellt, alle oberen Schichten gerade deswegen aber um ſo dunkler erſcheinen läßt! In weißem, überirdiſchem Glanz ſchimmern die ungezählten Blüten, welche die Gräber wie mit einem Leichentuch umhüllen. Und dazu dieſer eigen⸗ tümliche, aus Weihrauch, Pechfackeln und Blumen gemiſchte Geruch, welcher die Luft erfüllt! Feierlich und ſchön iſt's in dem ſtillen Garten der Toten, auch der verhärtetſte Sinn wird zu einem Gefühl der Andacht gezwungen, aber ſo traurig, ſo herzbeklemmend traurig! Langſam ſchreitet Walter Mar⸗ witz zwiſchen den in ernſter Regelmäßigkeit vor ihm ſich aus⸗ breitenden Hügeln hindurch, überall ſieht er dunkele Geſtalten im Gebet verſunken, am Boden knieen, niemand beachtet den anderen, denn aller Herzen ſind erfüllt von der Trauer um die entſchlafenen Lieben. Vor Marias Grabhügel angelangt, entfährt ihm ein un⸗ willkürliches„ah!“ der Bewunderung. Kleine weiße Blüten bedecken auch ihr letztes Bett, aber daraus hervor wachſen glutrote Roſen an langen Stengeln, die im Kerzenſchein ſammtig funkeln.„Arme Maria!“ denkt er,„wie möchteſt Du Dich des wunderbaren Anblickes freuen, wenn Du noch unter uns weilen möchteſt!“ Sie liebte ſo ſehr alles Schöne und Heitere und es paßte auch ſo ganz zu ihrer ſonnigen Natur. Warum mußte er die⸗ ſelbe mißverſtehen? Er hat ſie geliebt— weiß Gott— aber ihr tändelndes Weſen, das immer nach neuen Vergnügungen jagte, widerſprach ſeiner ernſten Natur und deshalb gab es ſtändig Streit zwiſchen ihnen, bis er, des Unfriedens müde, ſich einer wiſſenſchaftlichen Expedition zur Erforſchung Zen⸗ tralafrikas anſchloß. Vier Monate ſpäter, als die erſten Poſt⸗ ſendungen an ihn gelangten, erhielt er die Nachricht von ihrem Tode. Die Trennung von ihm und der Schmerz darüber, daß er ihr Tun gemißbilligt und verurteilt— ſo ſchrieb ſeine Schwiegermutter— hätten an ihrer ohnehin zarten Geſund⸗ heit gezehrt und als dann noch eine leichte Erkältung dazu gekommen ſei, wäre ſie raſch dahingewelkt, wie eine Blume, welcher der Sonnenſchein fehlte. Seinem Todfeinde möchte Walter nicht die Qual der Vorwürfe wünſchen, die er ſich um das Hinſcheiden ſeines jungen Weibes machte. Nie meinte er, würde er ſie loswerden, nie! Seine Schwiegermutter und Herta freilich, waren noch mehr dieſer Anſicht und taten das Ihrige, um den Gram in ſeiner Seele lebendig zu erhalten. Wer hätte ihnen aber auch einen Vorwurf daraus machen können, zumal der Mutter, die in ihm den Mörder ihres Kindes ſah! „Maria, Maria,“ flüſtert der gebeugte Mann,„wenn ich doch Deine Verzeihung erhalten könnte! Wenn nur auf eine kurze Stunde das Grab Dich mir herausgeben möchte, damit ich Dich anflehen könnte, verzeih', verzeih' mir!“ Doch, was war das? War's eine Geiſterſtimme, die ihm die Erfüllung ſeines Wunſches gabe „Maria iſt verſöhnt mit Dir geſtorben— verſöhnt, Dich liebend!“ hat er's deutlich neben ſich ſagen gehört. Als er, * ee r e e er doch ſchon genug zu kragen, wozu alſo noch ſich den Kopf] von einem abergläubiſchen Schauer erfüllt, aufſchaut, ſteht 25 ſeine Schwägerin Lizzie, die ihn teilnahmsvoll anblickt. Lizzy, Du— Du—?“ fragt er.„Und was—“ 9 „Einmal muß ich es Dir ſagen—“ bricht es ungeſtüm vo den Lippen des Mädchens—„daß Du nicht ſchuld an Mariaß Tode biſt und daß ſie niemals Groll gegen Dich gehabt hat, Sie ſtarb an einer heftigen Erkältung, die ſie ſich auf einem Ball zugezogen hatte. Erhitzt von übermäßigem Tanzen, ſetzte ſie ſich in ihrer leichten Toilette der Winterluft aus— das war's, was ihr Ende herbeiführte.“ „Aber Deine Mutter, Deine Schweſter—“ ſtößt er atem⸗ los hervor. Lizzy zuckt mit einer unbeſchreiblichen Geberde die Achſeln. Das junge Geſicht hat in dieſem Augenblick nichts von einem Gaſſenbuben, es iſt das Geſicht eines holden, eben erblühten Mädchens, voll von heißem, heiligem Mitleid.„Meine Mutter meint wohl, es der Toten ſchuldig zu ſein, die Tränen um dieſe nie bei Dir verſiegen zu laſſen. Sie mag es ſich ja auch wirklich einbilden, daß der Gram um Eure Trennung ay Marias Leben gezehrt habe. Aber—“ 4 „Aber?“ wiederholt Walter, da Lizzy ſtockt. 5 „Dem war nicht ſo. Meine Schweſter war eine viel zu heitere Natur, um ſich irgend welchen Grübeleien hinzugeben. Sie genoß, als Du fort warſt, ihr Leben in vollen Zügen und erſt während ihrer letzten Krankheit kam ſie zu der Erkenntnis, wie unglücklich im Grunde Eure Ehe geweſen war. Sie hat Dich aber nie angeklagt, ſondern ganz genau gewußt, daß die Schuld allein bei ihr lag und ſich die bitterſten Vorwürfe ge⸗ macht, Dich aus der Heimat vertrieben zu haben.“——— Eine Weile ſchweigen beide. Dann beginnt Lizzy wieder von neuem zu reden mit ihrer leiſen Stimme, die jetzt ſo weich klingt, wie Walter ſie nie zuvor gehört„weißt Du, was Maria in ihren Fieberphantaſieen geſprochen hat? Du kennſt das alte ſchleswigſche Volkslied: „Du ſollſt nicht weinen um Maria, Sie will nicht, daß Dein Herz verzagt— das hat ſie beſtändig vor ſich hingeſummt und ich meine, daß ihr verlöſchender Geiſt dabei an Dich dachte Sterbende ſollen ja eine prophetiſche Gabe haben und ſo ahnte auch ſie wohl, wie die Mutter Dich mit der Erinnerung an ſie quälen würde.“ „Und all' das darf ich wirklich glauben?“ fragte der Mann beklommen. „Hältſt Du es für möglich, daß ich hier an der Toten Grah Dich belügen könnte?“ fährt das Mädchen heftig auf.„Ich hätte es Dir längſt geſagt, wenn es mir nicht wie ein Unrecht gegen meine Mutter erſchienen wäre, aber empört hat es mich immer, wenn ich ſah, wie man alles tat, um Dich zu ewigem reuevollem Gram zu verurteilen.“ Lizzys Augen flammen vor Entrüſtung und Walter Mar⸗ witz bemerkt jetzt zum erſten Mal, wie ſchön dieſe Augen ſind. Etwas Seltſames, etwas, dem er vorerſt noch keinen Namen zu geben vermag, wallt in ſeiner Bruſt auf. Wie in einer Viſion taucht das Bild eines unendlichen Meeres vor ſeines Geiſtes Blicken auf,'rauf ein Schiff fernen unerforſchten Küſten zueilt. Auf dem Vorderdeck aber ſteht ein junges Paar Hand in Hand, dorthin ſchauend, wo die Abendſonne am Horizont verglüht. Wie hat er ſich's ehedem ſchön gedacht, gemeinſam mit ſeiner Maria in fernen Landen der Wiſſen⸗ ſchaft zu dienen Er mußte den Traum begraben, wie ander⸗ auch, ſollte er doch noch——— „Du ſollſt nicht weinen um Maria, 5 Sie will nicht, daß Dein Herz verzagt—“0 5 hört er da wieder die weiche, ſüße Mädchenſt imme neben ſich. „Wir ſollen unſere Toten lieben und ihrem Gedächtnis treu bleiben bis zum letzten Atemzug, aber auch ihre verklärten Geiſter wollen es nicht, wenn ſie aus lichten Höhen auf uns herabſehen, daß wir unſere Herzen bei ihnen einſargen. Den Toten gebührt unſere Trauer, dem Leben unſer Hoffen und Streben.“ 171 „Meine Erlöſerin!“ ſpricht Walter leiſe und dankerfüllt. Seine Hand hat mit ſarftem Druck die des Müdchens gefaßt, das ihm den Frieden brachte. An dem ſtillen Ort iſt es noch ſtiller geworden als zuvor, nur ab und zu vernimmt man das leiſe Knacken eines Zweiges. von dem ein Vogel auffliegt. Von den mit Blumen bedeckten —* —— ————— ——— n. zuckerborräte in den vier Haupthäfen von Amerika betragen gegenwärtig 243 000 lin der Vorwoche 233 000) Tonnen, bei den Raffinerien 226000(216 000) Tonnen und auf Kuba 19000 (22000) Tonnen. Die Hamburger Lagervorräte erfuhren bei einem Beſtand von 131 100 Doppelzentnern(i. V. 207 500) eine Geſamtzunahme von 61 700 gegen 53 700 Dzz. Zunahme im Vor⸗ jahre Die Vorräte in den Vereinigten Staaten ſind in den letzten Tagen von 234000 auf 218 000 Tonnen zurückgegangen. Der Wochenumſatz an der Magdeburger Börſe delief ſich in den letzten acht Tagen auf 368 000 gegen 840 000 Zentner in der Vor⸗ woche. Magdeburg notiert. Okt. Nov. Dez. Jan. März. Mak Aug 23. Oktober 20.95 21.05 21 15 21 40 21.75 22 05 30. Oktober 20.— 20.05 20.15 20.45 20.80 21.10 Diff.—95—.——.——95— 95—95 Rechtspflege. rd. Die Gefahren des Anſchlußgleiſes. Auf dem zu einez Fabrik gehörigen Anſchlußgleis ſtand ein Bahnwagen. An dieſem ſpielten mehrere Knaben, und als ſie ihn in Bewegung geſetzt hatten und einer von ihnen noch hinaufſpringen wollte, kam er zu Fall und wurde verletzt. Er forderte daraufhin von der Fabrikfirma Schadenerſatz, mit der Behauptung, der Unfall hätte ſich nicht ereignen können, wenn der Wagen nicht frei und unver⸗ wahrt dageſtanden hätte und wenn nicht der Platz den Kindern frei zugängig geweſen wäre. Indeſſen war der Anſpruch in der Vorinſtanz abgewieſen worden, da das Gericht den Unfall als durch eigenes Verſchulden des Klägers herbeigeführt erachtete.— Der Kläger legte Reviſion beim Reichsgericht ein, und dieſes gelangte auch zur Aufhebung des angefochtenen Erkenntniſſes. Allerdings habe die Vorinſtanz mit Recht angenommen, die Ein⸗ ſicht des verunglückten Knaben, der im Alter von etwa 11 Jahren ſtand, ſei bereits ſo groß geweſen, daß er ſehr wohl die möglichen Folgen ſeiner Unvorſichtigkeit vorausſehen konnte. Indeſſen reicht dieſer Umſtand nicht aus, dem Kläger die Tragung des vollen von ihm erlittenen Schadens aufzuerlegen. Läge auf der Seite der beklagten Firma nichts weiter vor, als daß ein ihr gehöriger Eiſenbahnwagen zeitweilig auf dem Anſchlußgleis geſtanden hat, ohne daß beſondere Maßregeln zur Verhütung einer mißbräuch⸗ lichen Benutzung des Wagens durch Kinder getroffen waren, ſo würde hierin allein eine Außerachtlaſſung der im Verkehr ge⸗ botenen Sorgfalt nicht wohl erblickt werden können, denn es kann nicht als ein Gebot dieſer Sorgfalt anerkannt werden, daß jeder⸗ mann ſtändig in einem ſolchen Falle beſondere Sicherheitsmaß⸗ regeln ergreifen müſſe, bloß weil die Möglichkeit beſteht, daß aufſichtsloſe Kinder in das Grundſtück eindringen und bei ihren Spielen ſich verletzen könnten. Hier aber hat der Kläger be⸗ hauptet, der fragliche Platz ſei unter Duldung der Eigen⸗ tümer regelmäßig von den Kindern als Spielplatz benutzt wor⸗ den, und ein gewöhnliches Spiel ſei es geweſen, dort ſt⸗hende Bahnwagen in Bewegung zu ſetzen und zu beſteigen. Das ſei auch dem Direktor der Fabrik wohl bekannt geweſen, ja er habe es ſogar an dem Unfalltage, kurz bevor das Unglück ſich ereignete, geſehen, ohne die Kinder verjagen zu laſſen oder ſonſtige Schritte zu unternehmen, ſie in ihrem gefährlichen Beginnen zu hindern. Falls dieſe Behauptungen des Klägers richtig ſind, ſo mußte ge⸗ mäß Paragr. 254 des Bürgerl. Geſeßb., unter Abwägung des gegenſeitigen Verſchuldens, der Schade zwiſchen dem Kläger und der Beklagten geteilt werden. Denn es darf doch nicht unbe⸗ rückſichtigt bleiben, daß— wenn das Vorbringen des Klägers kichtig wäre— bei Entſcheidung des Falles in Betracht zu ziehen iſt, daß der Kläger noch nicht die Erfahrung eines er⸗ wachſenen Menſchen beſaß und die Gefahr, der er ſich ausſetzte, nicht voll zu überſehen imſtande war.— Sonach mußte das Ur⸗ teil behufs nochmaliger Prüfung der Sachlage an die Vor⸗ inſtanz zurückverwieſen werden.(Nachdr. verb.) rd. Schädigung des Grundſtücksbeſitzers durch das vom Nachbar⸗ tierrain durchſickernde Waſſer. Auf dem Terrain eines Grundſtücks⸗ beſitzers beſand ſich eine von dem Vorbeſitzer hergeſtellte Stauein⸗ richtung. Eine Mauer derſelben war indeſſen ſo wenig feſt, daß ſie Waſſen nach dem Nachbargrundſtück durchließ. Der Eigentümer des Nachbarterrains verlangte daher im Wege der Klage die Her⸗ ſtellung von Schutzvorkehrungen, damit ſein Gelände nicht in einen ſumpfartigen Zuſtand verſetzt werde. Nach Erhebung der Klage ſah ſich der Beklagte veranlaßt, die in Frage kommende Mauer zu dichten, ſodaß tatſächlich nur eine ganz unbedeutende Waſſormenge, die dem Nachbargrundſtück kaum noch etwas ſchaden konnte, durch⸗ ſickerte. Daraufhin wurde der ͤläger in der erſten Inſtanz mit ſeinem Verlangen abgewieſen. Das Gericht war nämlich der Mei⸗ nung, hier liege ein Fall des§ 906 des Bürgerlichen Geſetzbuches vor, wonach der Eigentümer eines Grundſtücks die Zuführung von Gafen, Dämpfen, Gerüchen, Rauch, Ruß, Wärme, Geräuſch, Er⸗ ſchütterungen und„ähnliche“ von einem anderen Grundſtück ausgehende Einwirkungen inſoweit nicht verbieten kann, als die Eimvpirkung die Benutzung ſeines Grundſtücks nicht oder nur un⸗ weſentlich beeinträchtigt.— Indeſſen hat das Oberlandesgericht Dütſſeldorf dem Kläger recht gegeben und den Bellagten dem An⸗ trage gemäß verurteilt. Feſte Körper und Flüſſigkeiten— ſo äußerte ſich der Gerichtshof— können zu den„ähnlichen“ Ein⸗ kwirkungen im Sinne des 8 906 nicht gerechnet werden; von dieſem Standpunkte, den die meiſten Kommentatoren des Bürgerlichen Geſetzbuches vertreten, könne unmöglich abgegangen werden. Der Beklagte ſei ſonach nicht berechtigt, ſich auf 8 906 zu ſtützen, viel⸗ mehr ſei der Kläger befugt, zu verlangen, daß überhaupt kein Waſſer auf ſein Grundſtück durchſickere. Weiterhin kann aber auch die Klage nicht aus dem Grunde aßgewieſen werden, weil der Be⸗ llagte im Verlaufe des Prozeſſes Vorkehrungen zum Schutze des Nachbarterrains getroffen hat. Der Verletzte hat An⸗ ſpruckh auf dauernden Schutz und deshalb auf ein Urteil, das ihm bei Wiederholung der Einwirkungen die alsbaldige Zwangs⸗ vollſtreckung ermöglicht, ohne ihn erſt zu einer neuen Klage zu mötigen. Der Beklagte iſt alſo verpflichtet, die durch das ein⸗ dringende Waſſer aus ſeiner Stauanlage auf das Terrain des ktlägers bewirkte Beeinträchtigung zu beſeitigen und weitere Be⸗ einträchtigungen in Zukunft zu unterlaſſen. In welcher Weiſe dies zu betvirken iſt, muß der Entſchließung des Beklagten überlaſſen werden. Erſt wenn er dem Urteile nicht wachkommk und Zwangs⸗ vollſtreckung erforderlich werden ſollte, hat der Kläger diejenigen Maßregeln, welche angeordnet werden ſollen, im einzelnen zu be⸗ zeichnen und zu beantragen.(Nachdr. verb.) rd. Wann iſt die„Ablieferung“ einer Maſchine erfolgt? Ein Jabrikant hatte mit einer Maſchinenfirma einen Kaufvertrag abgeſchloſſen, demzufolge letztere ihm eine Maſchine zu liefern hatte, und zwar ſollte dieſe in dem Etabliſſement des Beſtellers betriebsfähig hergeſtellt und übergeben werden. Die Maſchine gelargte auch zur Aufſtellung, funktionierte aber nicht zur Zu⸗ friedenheit des Käufers, und als letzterer nun die Mängel der Maſchine geltend machte, wandte die Verkäuferin ein, die etwaigen Anſprüche des Käufers wegen der von ihm behaupteten Mängel ſeien gemäß Paragr. 477 Abſ. 1 des Bürgerl. Geſ gb bereits berjährt, denn nach dieſer Geſetzesvorſchrift verjähre der Anſpruch auf Rückgängigmachung oder Minderung ſowie der Anſpruch auf Schadenserſatz wegen mang ls einer icherten Eigenſchaft bei beweglichen Sachen in ſechs Monaten von der Ablieferung an, der Ablieferung der Maſchins vergangene Zeit überſchreite aber bei weitem die geſetzliche Verjährungsfriſt.— Die Vorin⸗ ſtanz hatte die Anſicht vertreten, daß es zu einer„Ablieferung“ im Sinne des Paragr. 477 überhaupt nicht gekommen und ein Beginn der Verjährungsfriſt daher gar nicht nachgewieſen ſei, denn die Lieferung habe durch Uebergabe der betriebsfähig her⸗ geſtellten und die garantierte Leiſtung liefernden Maſchine poll⸗ zogen ſein ſollen. Wenn auch die Uebergabe nicht buchſtäblich ausgedrückt zu werden brauche, ſo könne ſie doch nur in einer dem anderen Teile deutlichen, ihm zur Wahrung ſeiner Rechte Ver⸗ anlaſſung gebenden Erklärung des Verlangens um Uebernahme beſtehen. Eine ſolche Erklärung ſei hier aber nicht erfolgt.— Gegen dieſes Urteil rief die Maſchinenfirma die Entſcheidung des Reichsgerichts an, wobei ſie ſich vor allem darauf berief, daß die Vorinſtanz in ihrem Erkenntniſſe den rechtlichen Begriff der Ablieferung im Sinne des Paragr. 477, Abſ. 1 des Bürgerl. Geſetzb. verletze, und das Reichsgericht hat dieſen Einwand auch für berechtigt erachtet. Ablieferung im Sinne der erwähnten Geſetzesvorſchrift iſt, ſo führte der höchſte Gerichtshof aus, der Vorgang, durch den der Käufer in Erfüllung des Kaufvertrages in eine ſolche tatſächliche räumliche Beziehung zur Kaufſache kommt, daß er ſich ſofort ihren tatſächlichen Gewahrſam ver⸗ ſchaffen, ſie unterſuchen und über ſie verfügen kann. Handelsberichte. Börſenwochen⸗Bericht. B. Frankfurt a.., 30. Okt. Es hat ſich auch im Laufe dieſer Woche gezeigt, daß die Bör⸗ ſentendenz teilweiſe im Widerſpruch der politiſchen und induſtriel⸗ len Verhältniſſe ſteht. Während in der Vorwoche noch auf politiſche Meldungen reagiert wurde, war man im Laufe dieſer Woche beruhigter, dafür traten aber wieder neue Sorgen auf; es waren Sorgen in wirtſchaftlicher Hinſicht, da die Lage des Induſtriemarktes keineswegs eine roſige iſt. Vor einigen Wochen waren noch Anzeichen vorhanden, daß die induſtrielle Konjunktur wieder langſam von ihrem Tiefſtand ſich hebe, aber leider hat ſich dieſes nicht erfüllt. Im Laufe dieſer Woche waren ver⸗ ſchiedene Geſchäftsberichte und Quartalsausweiſe erſchienen, welche uns den Gegenbeweis liefern. Zum Ueberfluß haben ſich für einige deutſchen Induſtrien noch beſonders ungünſtige Mo⸗ mente eingeſtellt. Die Auflöſung des Roheifenſyndikates laſſen weitere Verſtimmung zurück. Im Allgemeinen jedoch zeigte die Tendenz ziemlich zuverſichtliche Stimmung. Die Newporker Börſe läßt in Anbetracht günſtiger Ausweiſe der Bahnen feſte Haltung erkennen, auch beruhigte man ſich über die Wahlen, welche dem⸗ nächſt vorgenommen werden. London zeigte bis zum Schluß an⸗ haltende Feſtigkeit, auch Paris ließ in Anbetracht der friedlichen Beilegung der Balkanangelegenheit feſte Tendenz erkennen, be⸗ ſonders waren Kupferaktien ſehr feſt. Wien infolge inner⸗ politiſcher Lage reſerviert. Das Intereſſe, welches ſich für öſter⸗ reichiſche Bahnen infolge der Verſtaatlichungsaktion zeigte, hat nachgelaſſen. Von den übrigen Transportwerten ſind Pfälziſche Bahnen bei ſehr feſter Tendenz zu erwähnen. Baltimore⸗Ohio feſt. Schiffahrtsaktien luſtlos. Der Induſtriemarkt brachte verhältnismäßig wenig Kursveränderung. Elektriſche Werte feſt, ebenſo chemiſche. Kunſtſeide, Wittener Stahl ſchwankend, aber günftiger disponiert. Bankaktien ruhig und gut behauptet. Der Montanmarkt, den wir eingehend weiter beſprechen, war im großen Ganzen ſchwach veranlagt und die vorausſichtliche Geſtaltung der nächſten Zukunft läßt erkennen, daß die Eiſen⸗ induſtrie ſich immer noch in kritiſcher Lage befindet und daß in⸗ folgedeſſen die Kohlenwerke ſich durch Preiskonzeſſionen herbei⸗ laſſen werden müſſen, die Kriſis zu erleichtern. Im Gegenſatz zum Inlande zeigen die amerikaniſchen Eiſenmarktsberichte ein weſentlich beſſeres Bild. Die Dispoſitionen ſind auf dem Stahl⸗ markte der Vereinigten Staaten allgemein freundlicher. Es zeigte ſich Nachfrage für Fertigware und auch die Ausſichten für ſpätere Lieferungen werden als günſtiger bezeichnet. Die New⸗ horker Börſe gab auch bereits im Laufe dieſer Woche Veranlaſ⸗ ſung zur feſten Haltung, für die in Betracht kommenden Werte, wozu der Quartalsausweis des Stahltruſtes in Amerika Veran⸗ laffung gab. Der Quartalsausweis des amerikaniſchen Stahl⸗ truſtes zeigte die übliche Vierteljahrsdividende von 194 Prozent auf die Vorzugs⸗ und ½ Prozent auf die Stamm⸗Aktien. Mit dieſem Quartalsbericht des Stahltruſtes(der United States Steel Corporation) iſt es angebracht, ſich weiter zu beſchäftigen, um⸗ ſomehr die Börſe dieſen mit Befriedigung aufnahm. Der in der Sitzung vorgelegte Ausweis für das dritte Jahresviertel zeigt eine erhebliche Beſſerung gegen die entſprechenden Ziffern der beiden worausgegangenen Vierteljahre, da die Reineinnahmen des dritten Viertelſahves um ungefähr 7000 000 Doll. größer als im vorauf⸗ gegangenen Viertelſahr des laufenden Jahres und um etwa 9000 000 Doll. größer als im erſten Vierteljahr des laufenden Jahres ausgefallen ſind. Die beſſeren Ergebniſſe ſind eine Be⸗ ſtätigung dafür, daß das gewerbliche Leben in Nordamerika wie⸗ der eine aufwärts ſtrebende Richtung eingeſchlagen hat. Aller⸗ dings bleiben ſie hinter den Monatseinnahmen der beiden letzten Jahre, den Jahren einer ausgeſprochenen Hochkonjunktur noch bedeutend zurück. Der Ausweis übertrifft allerdings ſelbſt die höchſten Erwartungen, welche an der Pewyorker Börſe gehegt worden waren, noch etwas. Während nämlich die Schätzungen der Börſenwelt ſich nur bis auf 26 Millionen Dollars Betriebs⸗ gewinn pro drittes Quartal verſtiegen, wird jetzt ein ſolcher von 27 106 000 Dollars ausgewieſen. Die ſich weiter häufenden ungünſtigen Nachrichten aus de Induſtrie, ſowie aus der Harpener Generalverſammlung ver⸗ ſtimmten. Die Dividende der Harpener Bergbau⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft wurde auf 11 Prozent feſtgeſetzt(i. V. 12 Prozent). Aus dem Bericht iſt zu erſehen, daß die Kohlenförderung allerdings nur 21000 Tonnen weniger als diejenige im gleichen Quartal des Vorjahres betrug, aber die Einnahmen waren um 1 204 000 Mark geringer, während die Koſten die gleichen blieben. Die Verkaufspreiſe, ſowohl für Kohlen wie für Koks ſtehen bis zum 1. April 1909 feſt. Bezüglich der neuen Preiſe ſind noch keine neuen Beſchlüſſe gefaßt, vorausſichtlich wird aber das Kohlen⸗ ſyndikat der Hochofeninduſtrie, welche ſich in einer ſchweren Kriſis befindet, durch ermäßigte Preiſe für Koks und Kokskohlen ent⸗ gegenkommen müſſen. Infolge dieſer mißlichen Lage, in welcher ſich unſere Montan⸗Induſtrie befindet, iſt es leicht erklärlich, daß auch die Kurſe eine weitere Abſchwächung erfuhren und ganz beſonders Gelſenkirchener, Harpener, Laurahütte, Phönix⸗Berg⸗ bau ſtärker gedrückt waren. Ein Teil der Einbußen konnte gegen Schluß der Woche eingeholt werden. Auf dem Geldmarkte iſt in dieſem Jahre und ganz beſonders am Schluſſe dieſes Monats eine erfreuliche Entwicklung zu ver⸗ zeichnen, die gerade der vorjährigen entgegengeſetzt iſt. Während im Herbſte des vorigen Jahres auf dem Geldmarkte die größten Schwierigkeiten beſtanden, die allerdings auf der Vereinigten Staaten zu einer Kalamität ſich ausgecrtet haben und die Geldſätze eine unüberſchwingliche Höhe erreicht hatten, kann man erfreulicherweiſe bebaupten, daß auf allen Plätzen ein ring. Einige Meinung beſtand für Bruckdorf Nietl Heberkluß vorhanden iſt, der für die jetzige Jahreszeit erſtaun⸗ lich genannt werden muß. Die regelmäßig bedeutenden Herbſt⸗ erforderniſſe ſind ſpurlos vorübergegangen, im Gegenteigl iſt das Geldangebot in Steigerung begriffen geweßen, ſo daß der Pri⸗ vatdiskont auf dem im Herbſte beiſpiellos niedrigen Niveau von 29% zurückgehen konnte. Auch die Ultimoregulierung fand bei nkedrigem Geldſatze ſtatt, wie er ſeit Jahren nicht zu ver⸗ zeichnen war. Reportgeld ſtellte ſich auf 3/3—77890. Der Deutſche Reichsbanbausweis brachte in der dritten Oktoberwoche recht be⸗ friedigende Verſchiebungen. Der Wechſelbeſtand ging in unge⸗ wöhnlich ſtarkem Maße zurück, ſo daß er ſich nunmehr ſeit An⸗ fang Oktober um nicht weniger als 292 Millionen Mark redu⸗ ziert hat. Auyh das Effektenkonto zeigt diesmal eine Entlaſtung. Der vorwöchige ſteuerpflichtige Rotenumlauf von 8 664 000 M. hat ſich in eine ſteuerfreie Notenreſerve von 83 Millionen Mark verwandelt, während in den Vorjahren zurück bis einſchließlich 1905 eine bedeutende Steuerpflicht ausgewieſen wurde. Der Geld⸗ markt in London weiſt einen feſteren Grundton auf und die verfügbaren Beträge haben einige Einſchränkung erfahren in⸗ folge der Einzahlungen auf die neue engliſche Schatzbonsausgabe⸗ Der Satz für tägliches Geld zog von 84 auf 1 an. Im Goldverkehr der Bank von England mit dem Auslande ergab ſich in der Berichtswoche ein weiterer Abſchluß von 380 000. Lſtr. Der Clearingumſatz betrug in der Berichtswoche Lſtr. 198 Millionen, womit er einen Rückgang gegen die gleiche Vorjahrs⸗ zeit um 78 Millionen erfuhr. Der Ausweis der Bank von Fran réeich zeigt eine Zunahme des Wechſelbeſtandes um 185 Mi Francs. Das iſt weſentlich weniger als in der gleichen Vorjahr zeit. Das Verhältnis zwiſchen Barvorrat und Notenumlauf ſte ſich auf 85.31 90. Der billige Geldſtand brachte eine weſentliche Kursbef auf dem Fondsmarkte. Die politiſche Lage wurde weniger beachtet, da man eine friedliche Löſung der Orientkriſis erwa Unter dieſen Umſtänden iſt es begreiflich, daß ſich die Aufmer ſamkeit des Kapitaliſtenpublikums und der Spekulation de verzinslichen Werten und in erſter Linie den Deutſchen Anleihe⸗ papieren zuwendet, deren Kurſe ſich bisher nur wenige Prozente von dem Tiefſtand erholt haben, auf dem ſie in der Zeit Geldknappheit und Geldteuerung heruntergedrückt worden Die Spekulation erfüllt eine Aufgabe, wenn ſie ſich auf diefe Gebiete gegenwärtig mit großer Energie betätigt, und ſie wi dabei, vorausgeſetzt, daß ernſtliche politiſche Störungen vermiede werden, wie es glücklicherweiſe den Anſchein hat, ſicherlich aut Erfolge erringen. Daneben ſteht es aber feſt, daß gleichzeilig ein außerordentlich bedeutender Kaſſenbedarf insbeſondere für d 3½proz. deutſchen Staatspapiere beſteht. Das Geſchäft auf dieſe Gebiete erreichte eine ſehr beträchtliche Ausdehnung. Die Zproz. Reichsanleihe und Konſols ſchloſſen ſich bereitwillig an. Von de Anleihen der Bundesſtaaten zogen 4 7 Baden, 4 0 Bayer ebenſo 3 und 3½ im Kurſe an. Die Deutſchen Stadtanleih hatten gleſchfalls leichte Avancen zu verzeichnen. Das Geſ⸗ belebte ſich auch in den Provinzial⸗ und Kommunalobligatio Pfandbriefe und Schuldverſchreibungen von Hypothekenbanl. Von ausländiſchen Staatspapieren waren ruſſiſche Anlei höher bezahlt auf Gerüchte, daß die Emiſſion noch im Lauſe d Jahres erfolgen werde. Türkenwerte feſt, beſonders Türkenl Portugieſen ſchwach. Serben und Bulgaren feſter. Oeſterreich⸗ Ingariſche Fonds zeigen ebenfalls beſſere Haltung, trotz der un⸗ geklärten innerpolitiſchen Lage. Japaner feſt. Aus dem K blatte erſieht man, daß die Aufwärtsbewegung weitere ſchritte macht, aber allerdings die Kurſe vom letzten Jahre ſchluſſe noch nicht erreichte. Das Ausbleiben unliebſamer Ueksr⸗ raſchungen wird ſicher dazu beitragen, daß im vierten Quart dieſes Gebiet weiter erfreuliche Fortſchritte macht. Die B woche ſchloß in Anbetracht des ſtillen Geſchäftes und a Nachricht von einem Präliminarabkommen zwiſchen Bul und der Türkei bei feſter Tendenz. Die Leitmotive für die finanzreform in der Faſſung der„Nordd. Allg. Ztg.“ w von der Börſe vielfach beſprochen, übten aber auf unſere he ſchen Anleihen keinen Einfluß aus. Die Gerüchte, daß die von England eine Erhöhung ihres Diskontſatzes vorne werde, hat ſich nicht beſtätigt. Lebhaftes Geſchäft trat für elek⸗ triſche Werte, beſonders für Ediſon, Siemens⸗Halske Schuckert zutage, letztere auf Gerüchte größerer Geſchäftsbetei gung. Der Privatdiskont war leicht anziehend und n 294 anläßlich des Monatsſchluſſes, da das Wechſelang etwas größer war. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.] Dortmund, 28. Oktober. Oie weſentliche Verſchlechterung der Lage am K markte wie ſie in der weiteren Herabfetzung der§ beteiligungen für Kohlen auf 80 PpCt., für Briketts ar Prozent zum Ausdruck kommt, und die unhaltbare Sit am Koksmarkte blieb eigentümlicherweiſe auf die der Kohlenkuxe ohne ſichtbaren Einfluß. Auch die ſtehende Herabſetzung der Kohlen⸗ und Kokspreiſe, d unſeren Informationen für letztere M. 2 pro Tonne be ſoll, ging wirkungslos am Markte vorüber. In der ſache dürfte dieſe Widerſtandsfähigkeit eine Folge der miſtiſchen Auffaſſung der großen Börſen ſein, die, nachde politiſchen Vorgänge wieder in den Hintergrund getrete die induſtrielle Entwicklung mit einigem Gleichmut be da ſie von dem fortgeſetzt leichten Geldſtande einen Ausg der ungünſtigen Momente erwarten.— Der Verkeh ſchränkte ſich in ſchweren Werten nur auf wenige U Lothringen wurden zu einem Kurſe von etwa M. 29 0 mehrfach umgeſetzt, da die Verteilung einer Ausbeute vo M. 500 für das abgelaufene Jahresviertel befriedigte. Kö Ludwig mußten dagegen weiter nachgeben, ſie ware unter M. 30 000 wiederum gefragt, auch für Frie Große, Graf Schwerin, Königin Eliſabeth und Konſtat Große überwog das Angebot, ohne daß es aber mangels ſprechender Nachfrage zu Umſätzen kam. Gut behauptet Langenbrahm bei M. 12 800 und etwas gebeſſert Mont Ce für die nach M. 14 200 mehrfach M. 14 400 bewilligt wur In mittleren und leichten Papieren vereinigte ſich das In eſſe auf Altendorf, die vorübergehend bis M. 400 be wurden, und während der ganzen Berichtswoche zu annähe dieſem Preiſe in größeren Mengen im Verkehr blieben. ſind Oeſpel auf Deckungen und auf Nachricht, daß der i nächſten Tagen bekannt werdende Vierteljahrsabſchluß ei Reingewinn von etwa M. 100 000 aufweiſen werde, lei holt. Die übrigen Notierungen blieben meiſt nominell zeigte ſich für Freie Vogel und Unverhofft. Kaiſer Frf und Tremonia zu ermäßigten Preiſen Angebot, Aufnahme fand. Am Braunkohlenmarkte war das Geſchä M. 100 verteilen werde. Leicht gebeſſert ſind ſchließlich Ham⸗ burg bei M. 625, während für Bellerhammer, Lucherberg und Schallmauer die vorwöchentlichen Notierungen maßgebend blieben. Der Kalimarkt ſtand unter einer tiefgehenden Ver⸗ ſtimmung, die hervorgerufen wurde durch die bekannten Preß⸗ polemiken für und wider das Syndikat. Wenngleich man in ernſthaften Kreiſen nicht daran zweifelt, daß die Erörte⸗ rungen, die auf eine Kündigung des Syndikats hinzielen, keinerlei Erfolg haben werden, ſo zeigten ſie doch immerhin, daß die bevorſtehenden Erneuerungsverhandlungen des Syn⸗ dikats unter einem ſcharfen Gegenſatz der Meinungen ſtehen werden. Da das Publikum erklärlicherweiſe Neigung zu Käufen nicht zeigte, ſo hatte dieBaiſſeunternehmung mit ihrem Vorſtoß leichtes Spiel, und die Kurſe erlitten zum Teil empfindliche Einbußen. Nicht ohne Einfluß auf dieſen Rück⸗ gang waren auch die Veröffentlichungen einiger Gewerkſchaf⸗ ten, nach denen die Ermäßigung oder völlige Einſtellung der Ausbeute mit Rückſicht auf die allgemein unſicheren Verhäls⸗ niſſe der Induſtrie in Erwägung gezogen wird. Insbeſondere glaubte man aus dem vorſichtig abgefaßten Communique der Gewerkſchaft Hohenfels entnehmen zu müſſen, daß dieſe Ge⸗ werkſchaft in nächſter Zeit ihre Ausbeute vorübergehend ein⸗ ſtellen werde, und der Kurs. der Kuxe mußte daraufhin weiter bis M. 5400 nachgeben, um bei Berichtsſchluß auf ver⸗ einzelte Meinungskäufe bis M. 5600 anziehen zu können. Nicht ſo bedeutend waren die Abſchwächungen in den übrigen Ausbeutewerten. Immerhin mußten Beienrode bis M. 4300, Alexandershall bis M. 6100, Carlsfund bis M. 5500, Bur⸗ bach bis M. 10 500, Wilhelmshall bis M. 9500 und Winters⸗ hall bis M. 11 400 nachgeben. Für ſchachtbauende Werte zeigte ſich nach anfänglichen Abgaben der Unternehmung bei Berichtsſchluß eine leichte Beſſerung. So konnten Sieg⸗ fried 1 nach einem bezahlten Kurſe von M. 2750—2875 an⸗ ziehen; auch Immenrode wurden nach einem Preiſe von Mark 3050—3150 bezahlt. Sachſen⸗Weimar und Hermann 2 be⸗ haupteten ihre vorwöchentlichen Preiſe, während Hanſa Silberberg weiter bis M. 2850 nachgeben mußten, auf Ge⸗ rüchte, daß die Bergbehörde der Gewerkſchaft den ſofortigen Bau eines zweiten Schachtes vorgeſchrieben hätte. Wie wir jedoch von zuſtändiger Seite hören, entbehren dieſe Mitteil⸗ ungen jeglicher Begründung und ſind lediglich auf Manipu⸗ lationen der Baiſſeunternehmung zurückzuführen. Am Aktien⸗ markte konnten Juſtus auf anſehnliche Käufe intereſſierter Kreiſe ihren Kurs bis 61 pCt. aufbeſſern, Bismarckshall wurden vorübergehend wieder bis 263 pCt. bezahlt, während ſich für die übrigen Werte kein beſonderes Intereſſe zeigte. Der Erzkuxenmarkt liegt ſtill; Hollertszug waren auf Entlaſtungsverkäufe leicht abgeſchwächt. ö Marktbericht. (Wochenbericht von Jonas Hoffmann). *Neuß, 30. Okt. Für Weizen beſtand regere Nach⸗ krage, während das Angebot hierin merklich nachgelaſſen hat. Gute trockene Ware wird über Preis bezahlt. Roggen und Ha fer hingegen blieben vernachläſſigt. Gerſte und Mais gut behauptet. Für Weizen⸗ und Roggenmehl hat der Konſum zugenommen, doch zeigten die Preiſe gegen die Vor⸗ woche keine nennenswerke Veränderungen. Weizenkleie ruhig. Tagespreiſe: Neuer Weizen bis M. 205; Neuer Roggen bis M. 170; Alter Hafer bis M. 180; Neuer Hafer bis M. 153 die 100 Kilo; Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 28.50; Roggenmehl ohne Sack M. 25.50 die 100 Kilo; Weizenkleie mit Sack bis M. 5 die 50 Kilo. Rübölſaaten und Leinſaaten konnten bei leb⸗ hafter Kaufluſt ihren Preisſtand weſentlich erhöhen. Die Stimmung für beide Artikel bleibt weiter feſt. Leinöl wird ebenfalls höher bezahlt, hatte aber ſtillen Verkehr. In Rüböl fanden zu anziehenden Preiſen rege Umſätze ſtaktt. Oel⸗ kuchen ſind dagegen matt und vernachläſſigt. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten Rüböl ohne Faß bis M. 67 ab Neuß. Leinöl ohne Faß bis M. 41.50 die 100 Kg. Fracht Parität Geldern. Kali. (Bericht von C. W. Adam u. Sohn.) Kali. Die Nachfrage aus dem Inlande beginnt ſich fetzt wieder zu heben und iſt bei einigermaßen günſtiger Witterung bis Ende ds. Is. noch ein belangreiches Geſchäft zu erwarten. 85 Chiliſalpeter, prompt M..30, Februar⸗März 1909 M..65% pro Ztr. Tara 1 Kg. pro Sack, frei Elbkahn Hamburg. In Beiladung ab Staßfurt: Superphosphat, 17—19 pCt. 40 Pfg. per 100 1681. Phosphorſäure und 100 Kg. brutto inkl. Sack.(Bei Ladungsbezügen billiger.) Ammoniak⸗Superphosphat, 9 +9 pCt.— M..30 per Brutto⸗Zentner inkl. Sack.(Bei Ladungs⸗ bezügen billiger.) 5 Chileſalpeter M..75 per Brutto⸗Zentner.(Bei Ladungsbezügen billiger.) Baumwolle. [Wochenbericht von Hornby, Hemelryk u. Co., Baumwollmäkler in Liverpoolj. Trotz der großen Ziffer der laut dem Agrikultur Bureau 513 zum 18. ds. entkörnten Baumwolle, 6 286 000 Ballen gegen 4420 258 letztes Jahr und 4 931 621 Ballen das Jahr zuvor, hat eine beſſere Stimmung ſowohl hier als auch in Newpork ſich geltend gemacht. Der Süden berichtet über eine viel lebhaftere Nachfrage wach effektiver Baumwolle, die Exporte ſind groß und die Spin⸗ nereien in den Vereinigten Staaten ſollen vollauf beſchäftigt ſein. Der wöchentliche Wetterbericht des Agrikultur Bureaus meldet, daß Froſt im Innern der Zone allgemein geweſen iſt, und daß heftige Regen in Zentral⸗Oklahoma gefallen ſind. In Mancheſter iſt die Nachfrage nach Garnen und Geweben moch immer eine zufriedenſtellende. Die Arbeiter halten zahl⸗ reiche Verſammlungen ab und es herrſcht eine hoffnungsvollere Stimmung, daß in Bälde ein Kompromiß zwiſchen Arbeitsgebern und Arbeitern ſtattfinden dürfte. Wall Street hat in den letzten paar Dagen ſtark gekauft. Engliſcher Hopfeubericht. von Langſtaff, Ehrenberg u. Pollak, Leadenhall Buildings, E. C. * London, 29. Okt. Die Dendenz des Marktes iſt feſt mit einem Avance für die feinen, gutfarbigen engliſchen Hopfen. Geſunde Mittelſorten ſind etwas mehr gefragt, aber FIm allgemeinen iſt das Geſchäft darin doch ziemlich ruhig. Der Import während voriger Woche betrug 4671 Zentner gegen 6956 Zentner in der korreſpondierenden Woche des Vorjahres. Ruſſiſcher Getreidemarktbericht. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“.] Odeſſa, 27. Oktober. Die Nachrichten über die jungen Saaten bleiben an⸗ 1 günſtig ſowohl vom Südeg wie vom Innern Ruß⸗ ands. Die Vorräte an Weizen in den Häfen des Schwarzen Meeres nehmen langſam zu, indeſſen ſind vom Azoff noch wenig Anzeichen über eine Zunahme zu merken, ausgenom⸗ men, daß dort mehr Dampfer für Italien laden, welche be⸗ ſtimmt Weizen führen werden.— Die Zufuhren von Gerſte ſind überall groß und mit größeren Zufuhren von neuem Mais, die in Odeſſa erwartet werden, glaubt man auf niedrige Preiſe für Futterſtoffe rechnen zu können.— In Nikolajew wird das Getreide ſchon unter freiem Himeml mit Perſenning bedeckt, gelagert und man ſchätzt das Lager in Nikolajew im Ganzen auf 2000 000 Tſchetwert, die ſich ungefähr gleich zwiſchen Weizen, Gerſte und Hafer teilen.— In Odeſſa iſt ſehr wenig Weizen⸗Vorrat.— St. Petersburg berichtet, daß ſibiriſcher Weizen in großen Quantitäten gekauft wird. Die Schiffahrt auf der Kama und anderen Flüſſen iſt bereits durch Eis geſchloſſen. Die Zufuhren von Getreide ſind leider, was Eiſenbahn⸗ Waggons anbetrifft, auf ein Minimum herabgeſunken und es kommen täglich im Ganzen ca. 150—300 Tons an, worin ſich ein halbes Dutzend Dampfer im Hafen teilen müſſen. Was zu Lande ankommt geht in die Magazine und iſt meiſt in den Händen von Spekulanten, welche für höhere Preiſe halten, ſo⸗ daß bei den niedrigeren auswärtigen Getreidemärkten neue Geſchäfte für den Moment beinahe unmöglich ſind.— In Hamburg und Berlin ſind die Preiſe für Weizen etwas beſſer als am Rhein, wo ſich während der abgelaufenen Woche faſt gar keine Kaufluſt zeigte. Nach Rotterdam ſchwimmender Weizen in naher Poſition iſt.30 mit M. 168 verkauft worden und für.20/25 bietet man M. 164, ein Preis der gegen unſere Platzpreiſe einen Verluſt von—5 M. läßt. Roggen: Trotz unſerer ſehr kleinen Ernte und ohne Vorräte iſt für unſere Ware in Deutſchland kein Abſatz. Für Roggen.15/20 nach ſchönem Muſter M. 152 gefordert und M. 148 geboten. Mais: Von der neuen Ernte treffen kleine Partien ein, welche eine ſchöne Qualität zeigen, aber nicht in trockener Kon⸗ dition ſind.— Man ladet hier verſuchsweiſe Mais in Kolben nach Liverpool, der mit 19/—„, bezahlt ſein ſoll. Im Laufe dieſer Woche wurden Kleinigkeiten, ſpeziell Odeſſamais Dezember mit M. 117, März mit M. 116/115, April⸗Mai mit M. 115—114.50 gehandelt und weiter offeriert. Gerſte zeigt dieſe Woche ſtarke Variationen. Nachdom ſchwimmende Ware bis herunter auf M. 114 gegangen, iſt jetzt mit M. 118,50 und November M. 119, Dezember M 120, Januar⸗März M. 121,50 Ware geſucht. Leute, beſonders in Hamburg, die Gerſte ſchuldig ſind, kaufen ſofort, wenn der Markt etwas heruntergeht. Ob ſich die Preiſe über die Wintermonate hinaus halten werden, hängt meiſtens vom Konſum ab. 8 Hirfe. Südruſſiſche Futterhirſe iſt bis M. 97 bezahlt, gute Donauhirſe ſchwimmend iſt Kleinigkeiten bis M. 107 gehandelt.— Hafer iſt zur Zeit wieder ruhiger. M. 106 iſt für geringe ſüdruſſiſche Qualitäten zu machen. Kleie. Auch dieſer Artikel ging zurück und beſſerte ſich erſt in den letzten Tagen wieder. Südruſſenkleie, loſe, grob und fein verbandlich, wertet heute per November und ſpäter M. 92. 5 Leinſaat. Feinſte, ſüdruſſiſche Muſterſorten ſind zu M. 228 ſchwimmend angeboten; Käufer ſind dafür bei zirka M. 226 vorhanden. Nikolajeff. Obgleich die Vorräte dort ſehr groß ſind, iſt das Geſchäft doch beſchränkt. Das Getreide iſt dort auch in den Händen von Spekulanten, welche feſt auf höhere Preife halten. Cherſon. Der Vorrat von Getreide iſt dort ziemlich bedeutend und das meiſte davon iſt Weizen; bei etwas beſſerer Nachfrage vom Auslande wird man ſich wohl zum Verkauf ent⸗ ſchließen und die Verſchiffungen mögen größer werden, be⸗ ſonders da der Hafen kaum länger als einen weiteren Monat offen bleiben dürfte. P. A. Maunbeimer Handels⸗ und Marktberichte Getreide. [Driginalbericht des„Mannheimer General-Anzeigers“). Der Getreidemarkt verkehrte in dem abgelaufenen Monat in ziemlich feſter Haltung, da die amerikaniſchen Börſen höhere Kurſe brachten. Die Umſätze in allen Provenienzen waren ziemlich gut. Die Nachrichten über die neue argentiniſche Ernte lauten bis jetzt befriedigend. Roggen. In ausländiſcher Ware geht wenig um da ſich die Mühlen mit der inländiſchen behelfen, die auch weſent⸗ lich billiger als die ausländiſche iſt. Hafer ruhig wegen derſelben Gründe wie bei Roggen. Mais iſt feſt und macht Argentinien das Hauptgeſchäft. Wir notieren Ende Oktober: Laplata⸗Weizen disponibel und Nobember/ Dezember M. 24.75 bis 25; Rüſſiſcher Weizen M. 24.50 bis 25.75; Landroggen M. 18.75 bis 19.25; Ruſ⸗ ſiſcher Roggen M. 20.50 bis 21; Juttergerſte M. 14.50; Rumäniſcher und ruſſiſcher Hafer M. 18.25 bis 19.50; Argen⸗ tiniſcher Hafer M. 17; Laplata⸗ und Donau⸗Mais M. 17.50 per 100 Kilo brutto mit Sack; ſonſt alles per 100 Kilo netto ohne Sack. Müßhlenfabrikake. [Driginalbericht des„Monnheimer General⸗Anzeigers“). E. Mannheim, 30. Okt. Der Geſchäftsgang war im Laufe dieſer Woche durchſchnittlich ein faft mittelmäßiger. Weizenmehl wurde befriedigend abgeſchloſſen, auch konnte man mit den Abwicklungen früherer Abſchlüſſe zufrieden ſein. Die Preiſe blieben der Woche vorher faſt gleich. Roggenmehl war gegen die Woche vorher etwas matter und die Preiſe der⸗ ſelben nicht immer erhöltlich. Einen frühen Eintritt des Win⸗ ters fürchtend, wurden Futte rartikel, namentlich alle Sorten Kleie für baldige Lieferungen viel gehandelt, wobei ſich der Großkleiehandel ſtark beteiligt haben ſoll. Juttermehl war mangels Vorrat nicht angeboten. N Die heutigen Notierungen ſind: Weizenmehl Nr. 0 M. g1, desgleichen Nr. 1 M. 30, desgleichen Nr. 3 M. 2850, desgleichen Nr. 4 M. 26,50, Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 M. 26, Weizen⸗ futtermehl M. 14,25, Roggenfuttermehl M. 14,75, Gerſtenfutter⸗ mehl M. 13,75, feine Weizenkleie M. 10,25, grobe Weizenkleie M. 10,50, Roggenkleie M. 10,75. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Konditionen der„Vereinigung Süd⸗ deutſcher Handelsmühlen“. Holz. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“), Der Brettermarkt hat während der letzten Be⸗ richtswoche eine Ausdehnung im Verkauf nicht erfahren. Die rheiniſchen und weſtfäliſchen Händley zeigzen allerdings Heſſere Kaufluſt, wenigſtens ſoweit der naheliegende Bedarf in Frage kam, aber die umgeſetzten Poſten waren nur beſcheidene. Die Verladungen von Brettern konnten wegen des niederen Waſſerſtandes vur noch von Mannheim ab erfolgen. Geſucht waren am meiſten gute ſüddeutſche Bretter, während für Aus⸗ ſchrßwere weniger Intereſſe beſtand, und dies hauptſächlich in ſchmaler Ware. Der Rundholzmarkt zeigt ein ebenfalls ungün⸗ ſtiges Bild. Daher iſt es auffällig, daß verſchiedene Forſtverwal⸗ tungen ihre Taxen gegenüber dem Vorjahre erhöht haben. Wie nun die meiſten Verſteigerungen bis jetzt gezeigt haben, konnten di⸗ crhöhten Anſchlagspreiſc der Forſtämter nicht erreicht werden. Nur einzelne kleinere Auktionen brachlen erhöhte Preiſe. Am obercheiniſchen Rundholzmarkt konnten auf dem Neckar immer noch Zufuhren beigebracht werden und ſo haben ſich die Vorräte am hieſigen Markte etwas größer geſtallet. Die Eindeckung der rheiniſchen und weſtfäliſchen Sägewerke war immer noch zurük⸗ haltend. Die Langholzhändler zeigten bezüglich Bewilligung dern Preiſe größeres Entgegenkommen. Die letzten Erlöſe ſtellten ſich für den rheiniſchen Kubikfuß Waſſermaß auf 60—60% Pfg. frei Mittelrhein. Leder. [Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Aazeigers“). Box⸗Calf verzeichnet eine beſſere Nachfrage; Chevreaux da⸗ gegen eine mittelmäßige. lebhaft. Lackleder wird ſchlank abgeſetzt. Tendenz feſt. Wochenmarktbericht über den Viehverkehr. [Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Aazeigers“. Der Rindermarkt war mittelmäßig beſchickt. an Großvieh betrug 1104 Stück. Der Handel war im allge⸗ meinen mittelmäßig. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen M. 70—80, Bullen(Farren) M. 60—68, Rinder M. 66—78, Kühe M. 50—72. Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 26. Okt. 190 Stück, am 29. Oktober 225 Stück zum Verkaufe. verkehr mittelmäßig. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht Mark 80—95. Der Schweinemarkt war mit 2549 Stück mittelmäßig be⸗ ſucht. Handel teils mittel, teils ſchleppend. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht M. 70—72. „Der Ferkelmarkt war mit 313 Stück beſucht. mäßig. Pro Stück wurden M.—14 beaahlt. 5 Rheinſchiffahrt. Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“) Der Waſſerſtand des Rheins iſt derart zurückgegangen, Farbige Leder aller Art verkehren Handel mittel⸗ Der Auftrieb Geſchäfts⸗ daß die ſog. Waſſerſtandsklauſel in Kraft getreten iſt, d. h. ſobald der Kauber Pegel 1,20 Meter markiert, treten alle Fracht⸗Schleppverträge außer Kraft. Es werden dann ſchon an allen Verladungsplätzen die Schiffe auf Waſſerſtand ab⸗ geladen. Die Frachtſätze, die anfangs der Berichtswoche an den Seeplätzen etwas zurückgingen, wurden gegen Ende wieder feſter, doch iſt im allgemeinen nicht ker Verkehr feſtzuſtellen, den man ſonſt um dieſe Jahreszeit gewohnt iſt. Das Frachtergebnis kann wie folgt feſtgeſtellt werden: A ntwerpen: Schiffsraum nach den Rheinſtationen genügend vorhanden; ebenſo Schleppkraft. An Kahnmiete noch Mannheim wurde bei frei Schleppen und Leichtern per Laſt d. i. 2000 Kg. fl. 4 verlangt. Ganze Uebernahmen per Laſt nach Bingen, Mainz, Mannheim M. 10—13. Amſterdam: Fremder Schiffsraum wurde nicht ver⸗ langt. Die Fracht nach dem Oberrhein ergab per Laſt, mit allen Nebenſpeſen M. 14—15. abgeſchloſſen und zwar per Tag rund fl. 25 mit 30 Tage Garantie. Rotterdamt: Leerer Schiffsraum ſteht reichlich zur Verfügung. Vorhandene Schleppkraft entſprach den Anforde⸗ rungen. Waſſerſtand auf der Waal.90 Meter. Die nach Dordrecht kommende Schiffe werden ſeitens der Waſſerbau⸗ behörde ſtreng auf ihren Tiefgang kontrolliert. Für Erzladungen nach den Ruhrhäfen wurden per Laſt, bei ½ Löſchzeit fl..50 angelegt und Schlepplohn per Laſt nach Ruhrort fl..40—.50. Kahnmiete per Laſt bei frei Schleppen und Leichtern anfangs fl. 4 und zuletzt fl..15. Totale Uebernahme nach Worms, Mannheim M. 13—14. Duisburg⸗Ruhrort: Die Verladungen noch dem Oberrhein geſtalteten ſich etwas günſtiger. Nach paſſendem Schiffsraum wurde infolge des ungünſtigen Waſſerſtandes gefragt. Es wurde angelegt per Tonne d. i. 1000 Kg. nach Mainz⸗ Guſtavsburg M. 3; Frankfurt a. M. M..15 und Mannheim M. 3. Schlepplohn der To. noch Mainz M..30 und Mann⸗ heim M..45—.60. Die täglich eintretenden Nebel hemmen den Verkehr im allgemeinen ſehr. Im Gebirge ſind die Reeden von Bingen bis Salzig, infolge der vorzunehmenden Leichterungen ſehr belebt. Mannheim: Die Talverladungen, waren infolge des immer mehr zurückgehenden Waſſerſtandes von wenig Beden⸗ tung, da die Frachtſätze mit den hohen Schlepplöhnen und noch etwa vorzunehmenden Leichterungen nicht im Einklang ſteher —— 50 Telephon-Aulagen jeden Umfangs für Posknabenstellen und Haus-Anlagen. Ein Apparat für Post- und Hausgespräche Mit automaffschem Linienwählor und Rücktrage-Elnrichtung. 80869 Erste Referenzen über ausgeführte Anlagen. —(rosses Lager aller Schwachstrom-Apparate. Ingenieurbesuche und Voranschläge kostenlos. Ebenſo wurden Mietverträge *