Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich) durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quaxtal Einzel⸗Nummer 8 Pig. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 23 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Geleſenſte und verbreiteeſte Zeitu in Maunheim und unzebun, SDuß der Inſeraten-Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 lihr. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsvuhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim““, —— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktion 77 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.„ 18 Nr. 529. Donnerstag, 12. November 1908. (Wittagblatt.) Die heutige Mittagdausgabe umfaßt 16 Seiten. Celegramme. ö Beim Grafen Zeppelin.) Kirchberg(Bodenſee), 11. Nov. Graf Zeppelin iſt in Begleitung von Profeſſor Dr. Hergeſell auf dem Dampfer Würt⸗ temberg von Donaueſchingen nach Friedrichshafen zurück⸗ gekehrt, wo er gegen 8½ Uhr eintraf. Die feſtliche Tafel geſtern abend im Schloſſe zu Donaueſchingen iſt glänzend verlaufen. Der Graf hatte ſich beſonderer Auszeichnung durch den Kaiſer zu er⸗ freuen. Ausgezeichnete Lichtbilder wurden vorgeführt. Der HKaiſer ſieht ſehr gut aus. Graf Zeppelin hat die letzten Strapazen vortrefflich überſtanden. Das Publikum brachte ihm vom Schiff aus große Huldigungen dar. 2 HOeſterreich⸗Ungarn und Serbien. Peſt, 11. Nob. Am Schluß der heutigen Sitzung unter⸗ breitete der Abg. Bela Rakowszky der Regierung eine Anfrage über die Vorgänge in Serbien. Er legte dar, daß es ſich mit der Großmachtſtellung Oeſterreich⸗Ungarns nicht vertrage, die Hetzerei Serbiens gegen die Monarchie zu dulden. Er fragte, ob es nicht nicht gegen Serbien zur Geltung bringen zu müſſen. In dem Be⸗ zu erteilen. Miniſterpräſident Dr. Wekerle antwortete, er hoffe, daß die drohende Haltung Serbiens ruhigeren Erwägungen Plaßz machen werde. Die Monarchie biete alles auf, um ſeine Macht beſſer wäre, Serbien zuvorzukommen, und ihm eine Züchtigung ſtreben, Serbien zu einer friedlichen Haltung zu bewegen, könne die Monarchie auf die Unterſtützung aller Mächte rechnen. Was die türkiſche Forderung betreffe, daß die Monarchie den auf Bos⸗ nien und die Herzegowina entfallenden Teil der türkiſchen Staats⸗ ſchuld übernehme, antwortete Wekerle, daß die Monarchie ſchon durch die Okkupation Bosniens große Opfer auf ſich genommen habe, die ſonſt die Türkei hätte tragen müſſen. Die Annexion aber habe die finanzielle Lage der Türkei nicht beeinträchtigt, und des⸗ halb ſei es von Aubeginn ausgeſchloſſen geweſen und auch heute noch ausgeſchloſſen, daß die Monarchie irgendeine Verpflichtung bezüglich der türkiſchen Staatsſchuld übernehme. Die Wahlreform in Ungarn. * Budapeſt, 11. Nov. Im Abgeordnetenhauſe begrün⸗ dete der Miniſter des Innern Graf Andraſſy in ein⸗ gehender Rede das Walreformgeſetz. Zu Beginn der Rede wurde der Miniſter durch erregte Zwiſchenrufe wieder⸗ holt unterbrochen. Auf einen Zuruf, daß er nicht Wort gehalten Miniſter: Wer behauptet, ich hätte mein Ehrenwort gebrochen, lügt. Der Miniſter erörterte hierauf eingehend, daß von der Regierung ein allgemeines Wahlrecht zugeſagt worden ſei, nicht aber ein geheimes und gleiches.„Der Zweck dieſer Wahl⸗ reform iſt, ſagte der Miniſter, daß in dem Parlament jedes Intereſſe ſeine Vertretung ſindet. Jede ſoziale Schicht, jede Nationalität und jede Konfeſſton wuß das Parlament als das ihrige betrachten, in dem ſie ihre Stimme erheben und ihre Rechte verteidigen kann. Der Miniſter rechtfertigte ſodann eingehend das Pluralbotu m, deſſen Zweck es ſei, der In⸗ telligenz das Uebergewicht zu ſichern. Sodann wies er den Vorwurf zurück, f˖ genug er firte a1 Wenn die Pluralität wirklich die Rechtsgleichheit verletzt, ſo wird es leicht ſein, die Pluralität zu ſtreichen. Hier⸗ gegen können die verderblichen Folgen, die einem allzukühnen Raditalismus entſpringen, nicht ſo leicht gutgemacht werden. Es iſt unmöglich, einmal verliehene Rechte zurückzunehmen. Bei Schluſſe der Rede des Miniſters, diemit großem Beifallaufgenommen wurde, wurden von der Galerie Zettel in den Sitzungsſaal geworfen, in denen die Regierung des Wortbruches beſchuldigt und das Parlament zur Ablehnung der Vorlage aufgefordert wird.— Der Abgeordneten Petoc wurde wegen wiederholter Zwiſchen⸗ rufe zur Abbikte vor dem Hauſe verurkeilt. Auf dem Landweg von London nach Peking. OLondon, 12. Nov.(Von unſer. Londoner Bureau.) Der Pekinger Korreſpondent der„Times“ meldet, daß in⸗ folge des neuen Uebereinkommens zwiſchen den ruſſiſchen, japaniſchen und chineſiſchen Eiſenbahnen über Carbyn die Reiſe von London nach Peking auf 14 Tage herabgeſetzt wurde. Nach Shanghai wird man von London in 16 Tagen kommen. Auf den japaniſchen Bahnen Dalng verkehren ſeit dem 1. September Pullmann⸗Wagen. *ſchwindigkeit von 120 2 9 und nicht die Vorlage über ein allgemeines, glei⸗ ches und geheimes Wahlrecht eingebracht habe, erwiderte der der Geſetzentwurf ſei nicht demokratiſch genug; Schwere Eiſenbahnunfälle in den Vereinigten Staaten. OLondon, 12. Nov.(Von unſer. Londoner Bureau.) In den Vereinigten Staaten von Nordamerika ſind ſeit den letzten 24 Stunden eine Reihe von Eiſen⸗ bahnunglücksfällen vorgekommen. Bei New⸗ Orleans ſtießen zwei Züge zuſammen, wobei 5 Waggon in Trümmer gingen. 14 Perſonen wurden getötet, 20 verwundet. Da die zertrümmerten Wagen zu brennen an⸗ fingen, gelang es nur unter Todesgefahr die Verwundeten aus den Flammen zu retten.— In Wioming fuhr ein Güter⸗ zug von einer abſchüſſigen Stelle in einen andern Zug hinein, der von Arbeiter voll beſetzt war. 9 derſelben wurden ge⸗ tötet, 8 verwundet. Bald darauf kam es an derſelben Stelle zu einem zweiten Zuſammenſtoß, wobei 6 Per⸗ ſonen das Leben verloren. 1 5 emee lektriſche Züge. OLondon, 12. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau). Auf der Bahnlinie zwiſchen Philadelphia und Pittsburg ſollen elektriſche Züge eingerichtet werden, die mit einer Ge⸗ engliſche Meilen in der Stunde fahren werden. Die Fahrt von Newyork nach Phila⸗ delphia dauert jetzt 3 Stunden. Nach der Elektriſierung des Ver⸗ kehrs würde ſie auf 1½ Stunden reduziert werden. rn Audrés Leiche gefunden? Kopenhagen, 11. Nov. Der Kapitän Storm von dem däniſchen Schvoner„Juga“, der ſich am 30. September bei In⸗ dian Sicle aunf Labrador befand, berichtet, daß der Kapitän Schalker des amerikaniſchen Schiffes„Pelops“ auf einer Land⸗ tour im nördlichſten Teile Labradors unweit der Küſte von Kap Mugera ein einfaches Kreuz mit dem Namen Andrs gefunden habe. Unter dem Kreuz befand ſich in der Erde eine Leiche, ſowie ein Kaſten mit Papieren. Der Kapitän entfernte das Kreuz, er verweigert aber jede Aufklärung über die Papiere. Die Fund⸗ ſtelle iſt vollſtändig öde und wird ſelten von Eskimos beſucht. We die heiden Beglelter Andres geblieben ſind, iſt nicht bekannt. Die in dem Kaſten enthaltenen Papiere werden wahrſcheinlich Auf⸗ ſchluß geben. e,, Av. Vom Stillen Ozean. Newyork, 11. Nov. Der Newyork-Herald meldet aus Tokio, es ſeien Verhandlungen im Gange wegen eines Abkommens zwiſchen China und den Vereinigten Staaten, wodurch die Ju⸗ tegrität und die offene Tür Chinas vereinbart und die Arbeiter⸗ Einwanderung als unerwünſcht gegenſeitig ausgeſchloſſen werden Feei bele ee e eT Umſonſt 2 Was ſoll man nun tun? Sich freuen, ſich ärgern? Lachen oder weinen? Die Interpellationsdebatte iſt zu Ende gegangen und wo ſind die Ergebniſſe? Was wird der Nutzen der Aktion ſein? Wir wiſſen es nicht, wir wiſſen es wirklich nicht. „Schärfer noch als am erſten Tage ſtand die Perſon des Kaiſers im Jeuer der Kritik des Reichstages, aber damit iſt nun auch alles getan, ſoll anſcheinend alles getan ſein. Die einmütige Offenheit der Kritik iſt durchaus anzuerkennen. Es hat nicht einer von den Reichsboten ein Blatt vor den Mund genommen. Aber zu einer einmütigen Aktion des Reichstages iſt es nicht gekommen. 25 Die Schuld tragen ganz allein die Konſervativen, ſie haben eine Diſſonanz in die Handlung gebracht, die den ganzen Aufwand von Worten vergeblich getan erſcheinen zu laſſen droht. Es handelt ſich um die Frage einer Adreſſe an den Kaiſer, in der ſelbſtverſtändlich in würdiger und höflicher Form dem Monarchen die Sorgen und Befürchtungen des deutſchen Volkes darzulegen und Garantien für die Zukunft zu fordern wären. Alle Parteien waren einig darin, ihre grayvamina und postulata gewiſſermaßen in dieſer wirkungs⸗ vollen und doch nicht ſo leicht überſehbaren Form zu ver⸗ dichten. Selbſtverſtändlich erforderte dieſer Schritt, wenn irgend einer, vollſte Einmütigkeit und Geſchloffenheit des Reichstages, wenn er überhaupt getan, wirkungsvoll getan werden ſollte. Aber die Konſervativen verſagten ſich den anderen Parteien, ſie hehaupteten, eine ſolche Adreſſe würde eine Kritik der Handlungen des Kaiſers enthalten, die ſie dem Reichstage nicht zuerkannten. Die konſervativen Herren exſterben immer in Ehrfurcht, wenn es ihnen gelegen kommt. Konrad Haußmann betonte mit Recht, daß die Geſchäfts⸗ ordnung dem Reichstag legale Mittel in die Hand gebe, um ſich an den Fürſten zu wenden, das deutſche Volk würde es als eine Tat anſehen, wenn eine ſolche Willenskundgebung zu⸗ ſtande komme. Aber die Konſervativen wollten nicht mit⸗ machen. Und ſo fiel der Antrag auf Einreichung einer Adreſſe ins Waſſer. Namens der Nationalliberalen gab der Abg. Baſſermann folgende Erklärung ab: Unſere Fraktion war bereit, einem gemeinſamen Aukragse der bürgerlichen Parteien, eine Adreſſe an Se. Majeſtät den Kaiſer zu richten, wozu wir nach Verfaſſung und Ge⸗ ſchäftsordnung berechtigt ſind, zuzuſtimmen. Da nach der ſoeben gehörten Erklärung einer großen Fraktion eine ſolche Uebereinſtimmung, welche allein eine Wir⸗ kung zu verbürgen vermöchte, nicht zu erzielen iſt, müſſen wir zu unſerem lebhaften Bedauern es ablehnen, den Gedanken einer Adreſſe weiter zu verfolgen, infolgedeſſen werden wir auch gegen den Antrag der Wirtſchaftlichen Vereinigung, die Sache auf die Tagesordnung zu bringen, ſtimmen. Nun ſind unſere Hoffnungen, daß es beſſer werde, bis auf weiteres lediglich auf die Wirkungen der im Reichstage gehaltenen Reden auf die allerhöchſte Stelle angewieſen. Wirkungsvoll genug ſind ſie insgeſamt als ein einmütiger ſcharfer Proteſt des ganzen deutſchen Volkes gegen die Regierungsweiſe Wilhelms II., ein Proteſt, der zum Teil ja ſogar vom Reichskanzler ſelbſt unterſtützt worden iſt. Wir ſollten mit unſerem Lajen⸗ und Untertanenverſtande an⸗ nehmen, dieſe ernſten Mahnungen und Warnungen zum über⸗ wiegenden Teil königstreuer, monarchiſcher Männer, ſie müß⸗ ten einen tiefen und heilſamen Eindruck auf den Kaiſer machen, wir ſollten meinen, der Kaiſer könne ſich dieſer wuch⸗ tigen Kritik nicht verſchließen. Bürgſchaften dafür haben wir allerdings nirgends. Wir wiſſen noch nicht einmal, ob der Kaiſer die Verhandlungen des Reichstags über ihn Wort für Wort leſen wird, hoffentlich ſorgt der Reichskanzler dafür. Wir können nur vermuten, was in der Seele des K vorgeht, aber wiſſen es nicht. Aus welchen Aeußerun Kaiſers ſchöpft Bülow die Gewißheit, daß Majeſtät;, wieder tun“ werde, welcher Art ſind die Zuſicherungen? wollen gerne noch immer hoffen, aber mehr als pfychologiſche Wahrſcheinlichkeiten können wir nicht in Rechnung ſtelle Eine gewiſſe Gewähr gegen die Wiederholung all dieſer unliebſamen Geſchichten bietet wohl die Verſicherung des Reichskanzlers, er werde ferner die Verantwortuig für di Bekundungen und Taten des perſönlichen Regimentes nicht mehr übernehmen. Aber werden ſich am Hofe Wilhelms II. nicht Nachfolger genug finden, die nach einem angeblichen Diktum Marſchalls ſtets und freudig„in omnibus wie Sein Majeſtät!“ ſagen werden? 5 Von einer Adreſſe als einer einmütigen Kundgebung des deutſchen Volkes konnte man eine unmittelbarere, faſt möchte man ſagen, ergreifendere Wirkung auf das für die großen Augenblicke empfängliche Gemüt des Kaiſers erwarten. Der Volkswille wäre in ihr konzentrierter, lebendiger, wuch⸗ tiger zum Ausdruck gekommen, als in den Reden des Reichs tages, die zwar im Geiſte einhellig doch keine einmütige Volks aktion darſtellen. Die Krone hätte eher aus ihrer Reſery heraustreten, den Garantien eines wahrhaft konſtitutionellel Regimentes fordernden Volkswillen anders— prüfen müſſeon Nun müſſen wir einfach warten, ob die Proteſtreden de Reichstages gründlich geleſen werden und ob gründlich„d geachtet“ wird. Die Angelegenheit, die uns ſo in die Tiefe erregt ha lann mit dieſem Auseinanderſtieben des Reichstages i Augenblick, wo die Worte ſich in eine männerſtolze Tat vof Königsthronen umſetzen ſollten, ſelbſtverſtändlich nicht als er ledigt angeſehen werden. Vor allem wird der Reichstag ſi nicht wieder in den Hintergrund drängen laſſen dürfen i den Fragen der auswärtigen Politik, er muß auf M ach erweiterung beſtehen und darf die Frage der Bürg ſchaften nicht mehr fallen laſſen. Wir ſind überzeugt, da wir um eine demokratiſchere Weiterbildung unſeres V faſſungslebens nicht mehr herumkommen, um die Erzwingu größeren Einfluſſes der Volksvertretung auf die auswärt Politik. Freilich wird der Reichstag dann, wenn er etwa⸗ erreichen will, eine größere Einmütigkeit zeigen müſſen, e größere Geſchloſſenheit des Willens in größerer Einmütigk des Ausdruckes. Mit der Spaltung, die die Konſervativen die Frage hineingetragen, erzwingt ſich der Reichstag nicht ei höheres Maß von Gleichberechtigung mit der Krone. Er mu nicht nur wachſam und zäh, er muß vor allem einmütig ſein. Die andere Frage iſt die, wird der Reichskanzler, der die Verkehrtheit der kaiſerlichen Politik eingeſtanden, das gefähr lich Superlativiſche ſeiner Reden zugegeben und die eigent allzugroße Schwäche gegenüber dem Kaiſer wohl eingeſehen hat, nun die deutſche Politik in die Bahnen der Stetigkeit und Nüchternheit hineinzwingen, aus denen ſie immer wieden durch Launen, Willkürlichkeiten und Impulfivitäten heraus⸗ gehoben wurde? Mit oder auch gegen den Kaiſer? Der Kanzler wird dem Kaiſer in nächſter Zeit Vortrag halten und es ſoll dann das Fazit dieſer ſchweren Zeiten gezogen werden Was haben wir zu erhoffen? 5 Wir werden alſo noch ſchwanken zwiſchen Sorgen Hoffnungen und erſt ſpäter an den Früchten der kaiſer 2. Seike. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Manngeim, 8 Mißſtimmung und Kritik, im Reichstage nicht ganz umeſunſt geredet worden ſind. G. *** Die Konſequenzen der Reichstagsdebatte. *Berlin, 11. Nov. Die„Frkf. Ztg.“ läßt ſich von ihrem hieſtgen N⸗Korreſpondenten, der gute Beziehungen zum Reichskanzlerpalais unterhält, folgendes melden: In parlamentariſchen Kreiſen wurde heute nach Schluß der Reichstagsſitzung bekannt, daß der Reichskanzler tatſächlich noch einmal ſprechen, ſeine geſtrigen Er⸗ klärungen etwas erläutern und erweitern und vielleicht noch einige andere Erklärungen abgeben wollte. Er iſt davon zurückgekommen und man hat ihm abgeraten, weil, als er den Saal wieder betrat, die Stimmung des Hauſes, das eben über einige ganz ſachliche Ausführungen des Herrn v. Kiderlen⸗Wächter in eine nicht erklärliche Heiter⸗ leit ausgebrochen war, einer Fortſetzung der Debatte, zu der die Erklärungen des Reichskanzlers wohl Anlaß gegeben hätten, nicht mehr günſtig und nicht geneigt ſchien. Die Tatſache, daß Fürſt Bülow heute das Staats⸗ miniſterium zu einer Sitzung im Reichstag einberufen hat, ſcheint von beſonderer Bedeutung zu ſein. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß er mit dem preußiſchen Staatsminiſterium über das Reſultat dieſer zweitägigen De⸗ batten und über ſeine geſtern abgegebene Erklärung beraten hat. Ob auch irgend ein Beſchluß gefaßt worden iſt, entzieht ſich unſerer Kenntnis, aber es liegt ſehr nahe zu vermuten, daß der Reichskanzler nun ſich über das Ergebnis dieſer De⸗ batten, über ſeine Haltung in derſelben und über die Zuſagen die er gemacht hat, mit dem Kaiſer auseinander⸗ ſetzen und verſtändigen will. Es verlautet, daß er ſich mit dem Kaiſer, der bekanntlich zur Zeit nicht in Berlin iſt, ſchon in allernächſter Zeit zum Zwecke eines Bor⸗ krages treffen wird. Es ſollen alſo, ſo nehmen wir an, aus dem, was ſich in dieſen zwei Tagen im Reichstage ab⸗ geſpielt hat, nun auch ſofort Konſequenzen gezogen wer⸗ den. Es iſt jedenfalls begreiflich, wenn der Reichskanzler das Bedürfnis hat, ſich zu vergewiſſern, daß der Kaiſer mit dem, was er im Reichstage geſprochen und verſprochen hat, ein⸗ berſtanden iſt. * e de OLondon, 12. Nov.(Von unſer. Londoner Bureau.) Die engliſchen Zeitungen fahren fort, lange Berichte über die Reichstagsverhandlungen zu bringen und weiſen darauf hin, daß Kaiſer Wilhelm in einer Weiſe von allen Seiten ange⸗ griffen wurde, wie es bisher noch keinem Monarchen in einem Parlament paſſiert ſei. Die„Times“ iſt der Meinung, daß die Kriſis noch nicht beendet iſt, ſondern vielmehr jeden Augen⸗ blick neu ausbrechen kann. Jedenfalls habe man es mit der ernſteſten Kriſis zu tun, von der das ſtolze Reich bisher heim⸗ geſucht worden iſt. Das Blatt weiſt auf die Einigkeit aller Kreiſe bei den Angriffen auf den Kaiſer hin und daß Fürſt Bülow trotz ſeiner Bereitwilligkeit in dieſer Angelegenheit vollſtändig fehlgeſchlagen hat. Daß der Kaiſer ſtark kritiſtert werde, ſei in einem Lande wie Deutſchland, wo die feudale Monarchie ſoviel gelte, beſonders auffallend. Polftische Uebersſeht. Mannheim, 12. November 1908. Gegen die Weinſteuer. Der Frankfurter Weinhändlerverband, einer der bedeutendſten im deutſchen Weinbaugebiet, hat ſeine Bedenken gegen die Weinſteuer wie folgt zuſammengefaßt:„Bei Durchführung der Weinſteuer iſt zu befürchten, daß ein Rückgang des Weinkon⸗ ſums im Allgemeinen eintritt. Denn Wein iſt ein Luxus⸗ artikel, der Konſument braucht ihn nicht zu kaufen. Durch die Zuſchlagſteuer wird die Preisgrenze, bis zu der ein nen⸗ nenswerter Umſatz in beſſeren Weinen ſtattfindet, herab⸗ gedrückt. Es werden noch weniger feine Weine als bisher getrunken werden, nach den Qualitätsweinen wird keine Nach⸗ frage mehr ſein, die Ausfuhr bedeutend geringer werden. Das Ausland, beſonders Frankreich, wird ſich die Belaſtung ſeiner Weine nicht bieten laſſen, ohne ſeinerſeits deutſche Waren in ähnlicher Weiſe zu behandeln. Das veranſchlagte Erträgnis der Steuer wird auch nicht annähernd erreicht werden. Der Konſument wird alles aufbieten, um keine Steuer oder Zu⸗ ſchlagſteuer zahlen zu müſſen. Er wird das zunächſt dadurch erreichen, daß er Tiſchwein nicht mehr auf Flaſchen füllt, ſondern vom Faß zapft. Da für offene Weine ſtets das billigſte gekauft wird, werden ſogenannte beſſere Tiſchweine zu 80 Pfg. bis 1,20 M. das Liter kaum noch als Tiſchweine abzuſetzen ſein. Der Konſument wird aber auch feine Weine im Faß beziehen und ſelbſt abfüllen. Im erſten Fall ſpart er jegliche Steuer, im zweiten den Zuſchlag. Dieſe Möglichkeiten und der zu erwartende ſtarke Rückgang des Verbrauchs von teuren Weinen werden dazu führen, daß das Steuerergebnis ein minimales wird. Unſer erſtklaſſiger Qualitätsbau kann nicht lediglich vom Export leben, die edlen Rheingauer⸗, Moſel⸗ und Pfälzer⸗Weine bedürfen auch des Inlandabſatzes. Geht dieſer aber, wie mit Sicherheit vorauszuſehen iſt, zurück, ſo wird man ſich notgedrungen dem Quantitätsbau zuwenden müſſen. Die Frage, wer die Steuer trägt, iſt leicht zu beant⸗ worten. Einen Teil, aber den kleinſten, wird der Konſument, der Weinkäufer tragen, aber er braucht keinen Wein zu kau⸗ fen wenn er nicht will. Kauft er, ſo wird er ſeine Bedingun⸗ gen ſo ſtellen, daß der Händler die Steuer übernehmen muß. Er wird ſeinerſeits, ſoweit das geht, dem Winzer einen Teil aufbürden. Alſo Weinbau und Weinhandel bezahlen in Wirk⸗ lichkeit die neue Steuer. Winzer und Weinhandel ſind ſeit einer Reihe von Jahren außerordentlich durch die verſchieden⸗ ſten Umſtände geſchädigt. U a. durch die ungünſtige wirt⸗ ſchaftliche Lage und die Antialkoholbewegung. Nun kommt ein neues Weingeſetz, das in den erſten Jahren ſeiner Güktig⸗ keit einen Rückgang im Weingeſchäft herbeiführen wird. Wird nun auch noch eine Weinſteuer angenommen, ſo bedeutet das für alle Weinhändler und Weinbauern eine große wirtſchaft⸗ liche Schädigung für eine Reihe von ihnen, unter Umſtänden bölliger Ruin.“— Da die Handelskammer Bingen und andere Händlerverbände ſich in ähnlichem Sinne geäußert haben oder noch ausſprechen werden, darf man wohl annehmen, daß dieſe Anſichten der Intereſſenten bei Beratung der Weinſteuer in Berückſichtigung gezogen werden. Das Juterview Ka ſer Wilhelms und die ägyptiſche Preſſe. Die im„Daily Telegraph“ veröffentlichten Aeußerungen des deutſchen Kaiſers über ſein Verhältnis zu England haben in der ägyptiſchen Preſſe viel Beachtung gefunden. Die deutſchfeindliche Preſſe hat dieſe Aeußerungen, wie nicht anders zu erwarten war, zu erneuten Ausfällen gegen die deutſche Politik benutzt. Der halbamtliche Progres beſpricht ſie ſachgemäß und faßt ſeine Kritik folgendermaßen zuſammen: „Es iſt gefahrvoll, dem deutſchen Kaiſer die Abſicht unter⸗ zuſchieben, die Entente cordiale von 1904 oder das neue eng⸗ liſch⸗ruſſiſche Bündnis zerſtören zu wollen. Anderſeits iſt es unnütz zu glauben, daß Kaiſer Wilhelm in einem Wutanfall gehandelt hat, der durch den Mißerfolg des Beſuchs Iswolskis in Berlin hervorgerufen worden iſt. Der Kaiſer hat ein zu tiefes politiſches Verſtändnis, um nicht zu wiſſen, daß die Politik eine Intereſſenfrage und nicht Gefühlsſache iſt; Eduard VII., Loubet und Nicolas haben beim Unterzeichnen der diplomatiſchen Verträge ſicher nicht die Vergangenheit vergeſſen. Das pſychologiſche Verſtändnis zu dem Charakter Kaiſer Wilhelms muß in einer höheren Sphäre geſucht werden. Der geniale und impulſive deutſche Kaiſer hatte die Abſicht, das engliſche Volk daran zu erinnern, daß Engländer und Deutſche zuſammengehören und daß es ein Irrtum ſei, einem großen und mächtigen Volke das Recht zu nehmen, an dem „banquet de la vie“ teilzunehmen. Die Erdkugel iſt ein großes Ausbeutungsfeld, in welchem ſich bisher die Tätigkeit einer geſchichtlich bevorrechtigten Nation geübt hat. Aber dieſe geſchichtlichen Privilegien müſſen andern wirklichen Vor⸗ rechten weichen. Es iſt unvernünftig, zu verlangen, daß ein einziger Menſch mehr Brot hat als er wirklich eſſen kann, während ſeine Mitmenſchen faſten müſſen, ebenſo unvernünftig iſt es, behaupten zu wollen, daß Japan, die Vereinigten Staaten von Amerika und Deutſchland ihre Induſtrie und ihren Handel von der Welt ausſchließen aus dem einzigen Grunde, weil die Geſchichte andern Völkern das Vorrecht gegeben hat, in dieſer Welt ihre Fahne aufzupflanzen.“ Bei dieſen Ausführungen iſt wohl zu beachten, daß der Progres als offiziöſes Blatt auf vollkommen engliſchem Stand⸗ punkte ſteht. Badiſche Politik. Der badiſche Geſandte in München. JKarlsruhe, 11. Nov. Die„Karlsr. Zeitung“ pube liziert heute die unterm 15. September erfolgte und von uns be⸗ reits gemeldete Ernennung des vortragenden Rat im Mini⸗ ſterium des Großherzoglichen Hauſes und der auswärtigen An⸗ gelegenheiten, Kammerherrn und Legationsrat Ludwig Frhr. v. Reck zum außerordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter am Königlich bayeriſchen und Königlich württemberg Hofe mit dem Sitze in München, ſowie zum Geheimen Legations⸗ rat. Frhr. v. Reck iſt 1866 in Bruchſal geboren, 1894 trat er als Sekretär ins Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unter⸗ richts, 1896 wurde er zum Amtsrichter in Emmendingen er⸗ nannt, 1898 als Staatsanwalt mit dem Rang eines Land⸗ gerichtsaſſeſſors nach Mosbach verſetzt, 1899 erhielt er den Rang 18 Landgerichtsrat, 1901 wurde er in gleicher Eigenſchaft nach Harlsruhe verſetzt, 1904 zum Kammerherrn ernannt und 190? unter Verleihung des Titels Legationsrat und des Ranges eine Miniſterialrats als Kollegialmitglied in das Miniſterium des Großherzogl. Hauſes und der Auswärtigen Angelegenheſten be⸗ rufen. eee Baheriſche und Pfälziſche Nolitik. Nationalſozialer Verein Ludwigshafen. i Ludwigshafen, 11. Nov. Im ſehr gut beſetzten Saale des„Pfälzer Hofes“ fand heute eine Verſammlung des hieſigen Nationalſozialen Vereins ſtatt, in welcher Herr Prof. Hummel aus Karlsruhe über die derzeitigen politiſchen Ver⸗ hältniſſe referierte. Er vermißte ein notwendiges und ziel⸗ bewußtes Vorgehen des ganzen Reichstages in der ſchwebenden Frage; der Zuſammenbruch des bisherigen konſervativen Regi⸗ ments liege klar vor aller Augen; das Bürgertum von Baſſer⸗ mann bis Bebel müſſe ſich aufraffen und als geſchloſſene Phalane gegen die Rechte auftreten; ſonſt ſei eine Beſſerung auf lange Zeit hinaus nicht abzuſehen. An der Diskuſſion beteiligten ſich die Herren Sekretär Mattheus und Graf von hier, ſowie Land⸗ tagsabg. Ihrig und Syndikus Dr. Landmann von Mannheim. Heſſiſche Politik. yDarmſtadt, 11. Nov.(Korreſpondenz). Ein Landes⸗ verband Jungliberaler Vereine für das Großherzog⸗ tum Heſſen wurde am Sonntag in Frankfurt a. M. gegründet. In den Vorſtand wurden Stadtverordneter Bangel und Lehrer Hermann gewählt. Beide ſind von Darmſtadt. Aus Stadt und Cand. *Mannheim, 12. November 1908. * Vom Hofe. Die Ankunmft des Kaiſers, der am kommenden lag zum Beſuche der Großherzogin Luiſe in Baden⸗Baden eintrifft, erfolgt nachmittags 5 Uhr, während die Abreiſe auf abends 7 Uhr angeſetzt iſt. * Uebertragen wurde dem Finanzrat Judwig Moſer bei der Zolldirektion unter Verleihung des Titels Miniſterialrat die Stelle eines vortragenden Rates beim Finanzminiſterium. Verſetzt wurden die Landgerſchtsräte Dr. Hermann Otten⸗ dörfer in Konſtanz und Guſtab Schaefer in Mannheim in gleicher Eigenſchaft nach Freiburg bezw. Konſtanz. *Ernannt wurden die Oberamtsrichter Max Brugger in Pforzheim und Alfred Bernr in Triberg zu Landgerichtsräben in Mannheim beztv. Karlsruhe und Landgerichtsrat Dr. Rudol Schick in Karlsruhe zum Oberlandesgerichtsrat. Militäriſches. Der Regimentszahlmeiſter des Konſtanzer Regiments Kaiſer Friedrich III. Nr. 14, Herr Oberzahlmeiſter Weyers, wird jetzt im Alter von 64 Jahren in den wohlver⸗ dienten Ruheſtand treten. Herr Weyers trat am 10. Juli 1868 beim Infanterieregiment Nr. 17 ein und machte mit dieſem Re⸗ giment den Feldzug 1870/71 gegen Frankreich als Unteroffizier mit. Im Jahre 1873 wurde er zu ſeinem jetzigen Regimente ver⸗ ſetzt, wurde dann 1879 Zahlmeiſter im Grenadierregiment Nr. 110 und 1890 im Fußartilleriebataillon Nr. 14. Im Jahre 1891 kam er wieder zum Infanterieregiment Nr. 114 zurück, dem er bis jetzt als Beamter angehörte. Im Juni 1900 wurde er zum Oberzahlmeiſter befördert. *Prfälat Oehler, der im Schloßpark⸗Hotel zu Heidelberg von langwieriger Krankheit Heilung ſuchte, iſt wieder hergeſtellt und hat ſeine Dienſtgeſchäfte wieder übernommen. 180 642 Einwohner zählte Mannheim nach der Berechnung des Statiſtiſchen Amts Ende September d. Is. * Die ſtädtiſchen Straßenbahnen beförderten im Monat Sep⸗ tember 2181842 Perſonen oder 4,04 pro Wagenkilometer. Ver⸗ einnahmt wurden 205 506.90 M. oder 0,347 M. pro Wagenkilo⸗ meter gegen 241 485.60 M. oder 0,395 M. pro Wagenkilometer im Vorjahre. 5 * Silberne Hochzeit. Am Samslag, den 14. d. Mts., feiert Herr Hofmuſikus a.., Jakob Neck, mit ſeiner Ehefvau Maria geb. Schmitt, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Der Verein für Frauenſtimmrecht legt Gewicht darauf, ſeine Mitglieder über die geſetzlichen Grundlagen der politiſchen Rechte, die er für die Frauen erſtrebt, zu informieren. Er wird daher am Freibag den 20. d. Mts., Abends 9 lÜhr, im Hotel National mit einem Vortrag des Rechtsanwalts Dr. Weingart über„die Reichsverfaſſung“ beginnen. *Die Bibliothek der Bernhard Kahn⸗Leſehalle des Vereins für Volksbibliothek(Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße— Necharvorſtadt) ããͥ ³·⁰¹mu ⁰dddd ſ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Bad. Hof, und Nationaltbeawer in Mannhbeim. Der Ring des Nibelungen. Erſter Tag: Die Walküre. Was der Hauptporzug der Rheingoldaufführung war, der durchgehende einheitliche Zug zum Ganzen, gelang in der Wal⸗ küre nur ſtückweie. Immerhin war aber auch ſo der Geſamt⸗ eindruck des Abend verhältnismäßig günſtig, jedenfalls ungleich beſſer als bei der letzten Aufführung. Gleich der erſte Akt war einheitlicher, muſtkaliſch ſchöner und wertvoller. Das lag zum Teil an Vogelſtrom, der ſich weit glücklicher mit der Siegmund⸗ partie abfand als beim erſten Mal, mit dem muſikdramatiſchen Stile Wagners vertrauter war, beſſer ſprach und ſtimmlich dem hier erforderlichen Glanze merklich näher kam. Am meiſten wünſchte man am Schluß des erſten Aktes ein noch ſieghafteres Herausgehen mit der Stimme als Steigerung nach der voraus⸗ gegangenen lyriſchen Stelle. Auch mit Frau Hafgren⸗Waag war dem Kunſtwerk weit beſſer gedient als beim vorigen Mal. Sym⸗ pathiſch, von germaniſcher Art in der Erſcheinung, wußte ſie durch den hellen Klang der Stimme und den muſikaliſch belebten Ausdruck; auch durch manche großen Züge der Auffaſſung ſtellen⸗ weiſe hinzureißen und in den lyriſchen Stellen, wie am Ende des erſten Aktes, durch die Feinheit des Vortrags zu feſſeln. Eine erſtaunliche Leiſtung, zumal für den Anfang, und eine künſtleriſche Geſamterſcheinung, die weit über dem ſtand, was wir in den letzten Jahren hier hörten. Alles iſt freilich noch nicht getan. In der Höhenlage klang die Stimme des öſtern im Ver⸗ häftnis zu den andern Tonlagen glanzlos und im Affekt war ihrer Sieglinde gelegentlich noch eine gewiſſe Härte und Herb⸗ heit eigen, aber trotz alledem iſt keine Frage, daß Frau Hafgren⸗ Waag ſchon weit auf dem Wege gekommen iſt, eine ausgezeichnete Darſtellerin der Sieglinde zu werden. Die übrigen Darſteller dramatiſcher Kraft im muſikaliſchen Ausdruck, wie in der Wal⸗ waren von der erſten Aufführung her bekannt. Viel hat ſich ſeitdem nicht geändert. Frl. Brandes, als Brünhilde eine prächtige Bühnenerſcheinung, entwickelte wieder im Spiel ihre Kunſt dra⸗ matiſch⸗darſtelleriſcher Geſtaltung, ſtimmlich hielt ſie ziemlich zu⸗ rück, doch ſtanden neben matteren Stellen auch wieder ſolche mit kürenſzene, wo übrigens geſtern das Walkureenſemble zwar ein⸗ heitlicher zuſammenklang, aber in den Einzelſtimmen farb⸗ und glanzlos war. Bahling als Wotan ſchien ſtimmlich anfangs nicht ſo aus dem Vollen zu ſchöpfen, wie im Rheingold, ſein Wotan war auch nicht ſo in ſich vollendet und abgerundet wie dort, er gab aber ſchließlich in wirkungsvoller Steigerung den zürnenden Gott ſtimmgewaltig, und fand ſchöne und tiefempfundene Töne beim Abſchied. Frl. Kofler war eine muſikaliſch ſichere Fricka. Der Hunding von Fönß ſtand nicht ganz auf der Höhe ſeines Fafner. Ausgezeichnet klang das Orcheſter, mit dem Reichwein ungemein lebendig, anſchauljch und inhaltlich klar zu 8 0 Dr. A Vom Theater. Wie wir erfahren, har der Intendant unſerem beliebten Mitglied der Oper, Herrn Sieder, die Kündigung auf Schluß dieſer Spielſaiſon zugehen laſſen. Im hieſigen Theater⸗ publikum wird dieſe Nachricht ſchwerlich Verſtändnis finden. Einen humoriſtiſchen Abend veranſtaltete geſtern abend im „Kaſino⸗Saale“ Hofſchauſpieler Alfred Möller und deſſen Gemahlin Thea Möller⸗Herms. Wohl hätte ſich bei der Beliebtheit, deren ſich ſonſt unſer Hofſchauſpieler Möller erfreut, ein noch zahlreicheres Publikum einfinden dürfen, aber wir glauben, wenn das Künſtlerpaar Möller mit dem Beſuch auch nur halb, ſo wird es mit dem Erfolg ganz zufrieden ſein. Herr Möller pflegt einen guten und urwüchſigen, mit Pikanterien nicht zu ſtark gewürzten Humor. Bisweilen auch mit einem Schuß Erotik verſetzt, aber nicht zu aufdringlich, ſodaß das Publikum dem Rezitator willig folgte und Beifall ſpendete. Gedichte von Rudolf Presber, Julius Bierbaum, liebenswürdige Sachen von Johannes Cotta, Stellen aus„Willis Werdang“ von Rideamus bildeten das Programm, und zum Schluß waren auch Gedichte in ſächſiſcher Mundart von Max Möller vertreten, die aber infolge des nicht immer verſtandenen Dialekts nicht ganz den Beifall fanden, den ſie vielleicht verdient hätten. Frau Thea Möller⸗ Herms brachte geſtern Abend den Geſangshumor zur Geltung und was ihr an ſtimmlichen Mitteln etwa verſagt iſt, ergänzt ſie durch die Schelmiſchkeit und den Frohſinn ihres Humors. Dieſer kommt ganz von Herzen und gewann auch bald die Herzen den Zuhörer. Sie wählt nicht zu grelle Farben in ihrem Vortrag und auch in der Wahl der zum Vortrag beſtimmten Gedichte zeigt ſie eine glückliche Hand. Mit einem launigen Scherz ſchloß der Abend: ein Drama in 3 Akten, das den Dienſtmann No. 1 (Thiele) aus Bad Dürkheim zum Verfaſſer hat, weckte die Heiter⸗ keit des Publikums, das zufrieden mit dem Gebotenen aus dem Kaſinoſaale ſchied. nn. Einziger humoriſtiſcher Otto Ernſt⸗Abend. Wie bereits mit⸗ geteilt, findet der humoriſtiſche Otto Ernſt⸗Abend am 13. Novem⸗ ber, abends 8 Uhr im Kaſino⸗Saal ſtatt. Das Programm, wel⸗ ches ſich aus des Dichters eigenen Werken zuſammenſetzt, iſt folgendermaßen geſtaltet. 1. Asmus und Hilde[Aus dem Roman „Semper der Jüngling“); 2. Luftige Verſe(Aus den„Stimmen des Mittags“ und„Siebzig Gedichten“]; 3. Appelſchnut im See⸗ bade(Aus dem Buche„Appelſchnut“]; 4. Von zweierlei Ruhm (Neu); 5. Das Winterſonnenmärchen(Aus dem„Frohen Farven⸗ ſpiel“). Eintrittskarten in der Hofmuſikalienhandlung Heckel (10 bis 1 und 3 bis 6 Uhr), bei Th. Sohler und an der Abend⸗ keſſe. Die Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion, welche demnächſt zu ihrer 27. Plenarverſammlung zuſammentritt, wird gleichzeitig auch ihr 25jähriges Beſtehen feiern können. Im März 1883 wurde ſie von Weiland Großherzog Friedrich I. zur Pflege der landes⸗ geſchichtlichen Studien gegründet; um ihre Errichtung und Dr⸗ ganiſation haben ſich der im Jahre 1903 verſtorbene Staats⸗ miniſter Dr. Nokk und der inzwiſchen(1905) gleich verſtorbene Marnhein, 12. Novenber. Geueral⸗Auzeiger.(Wittagblatt) 3. Se.. 5 5 80 des vorzunehmenden Bücherſturzes wegen vom 28. Nobember 19. Degember geſchloſſen bleiben, wovon unſere Leſer benntnis nehmen wollen. 6 Theater⸗Frequenz. Im September erzielten im Hof⸗ theater„Hoffmanns Erzählungen“ mit 1262 Beſuchern den Nonatsrekord. Die am ſchlechteſten beſuchte Vorſtellung im uuſten Monat des neuen Theaterjahres(617 Perſonen) brachte die Aufführung der Komödien„Eine Abrechnung“ von Wied und Mit dem Feuer ſpielen“ von Strindberg. Im Neuen „Die luſtige Abund im Dienſte der Polizei“ hin. der 18 Jahre alte Philipp Wedler aus Sandhofen und der ebenſo alte Wilhelm Wagner aus Mennheim. Um nicht erwiſcht zu werden, ſchliefen ſie bei Tag in den Wäldern und wanderten nachts. Als ſie dabei müde wurden, wollten ſie ſich Pferde ſtehlen, um reiten zu können, aber zue Ausführung des Gedankens fehlte ihnen doch der Wagemut. Ihr Plan war, die franzöſiſche Grenze zu überſchreiten und ſich zur Fremdenlegion zu melden. Sie bedachten nicht, daß ſie, was Zucht anbelangt, damit aus dem Regen unter die Goſſe kämen. Schon am erſten Tag begingen ſie einen Diebſtahl. Einem bei Chresheim auf demßelde arbeitendenBBauern ſtahlen ſie aus ſeinen am Wege liegenden Kleidern die Uhr und das Frühſtück. Die Uhr machte dann Wedler zu Geld. Am Neckarhäuſerhof plünderten ſie die Hütte eines Steinbruchs. Lebensmittel, Flaſchenbier und ſogar das Signalhorn ließen ſie mitwandern. Dann löſten ſie einen Nachen und fuhren ſtromabwärts bis Neckarſteinach, wo ſie das Fahrzeug treiben ließen. Bettelnd ſchlugen ſie ſich dann bis in die Mannheimer Gegend durch. In ſeiner Heimat Sand⸗ hofen ſtahl Wedler dann ein Fahrrad. Maier und Wagner er⸗ brachen am 15. September im Pfarrhaus der Unteren Pfarr⸗ kirche, wo ſie bettelten, auf dem Gang ſtehende Schränke. und ſtahlen daraus Kleidungsſtücke. Die Köchin hatte etwas gemerkt, als ſie aber kam, verſteckten ſich die Spitzbuben hinter den Klei⸗ dern. Ein beſonders freches Stück lieferte Maier am 16. Sep⸗ tember im Hauſe des Kaufmanns Fuhſer in G 7, 7. Der Junge hatte ſich beim Betteln in den Keller geſchlichen und ſich dort bei Lebensmitteln, Wein und Schnaps gütlich getan. Darüber war Ner eingeſchlafen, und als er wieder erwachte, war es Nacht. Nun packte er zuſammen: 45 Flaſchen Wein, 10 Backſteinkäſe, 6 Pfund Schweizerkäſe, 20 Pfund Kautabak, 3 Flaſchen Sekt, 5 Pfund Zichorie uſw., zuſammen einen Wert von 108 Mk. Alles ſchichtete er auf der Straße auf einen Stapel, als Paſſanten im Keller Licht ſahen und die Verhaftung des Diebes veranlaßten. Weiter beſchuldigt die Anklage die drei Burſchen noch des Erbrechens mehrerer Bauhütten und des Erſchwindelns von Backwaren. Die Hauptfächlich durch Kriminalſchutzmann Weinkauf überführten Angeklagten waren geſtändig. Maier ſagte, wenn er nicht in die Anſtalt gekommen wäre, wäre er nicht ſo geworden. Bezirksarzt unterſucht. Vagabundieren, halte nirgends lange aus und die Zucht in der Anſtalt war ihm beſonders verhaßt. Er ſage auch ſelbſt, er ſei lieber im Gefängnis als in der Anſtalt. Das Urteil der Straf⸗ kammer lautete gegen Maier und Wagner auf je 6 Monate, gegen den erhelich vorbeſtraften Wedler auf 1 Jahr 1 Monat Gefäng⸗ anis. Die Verteidigung Majers hatte Rechtsanwalt Gerhart beführt. 7 Der„Schieferdeckermeiſter“. Der Dachdecker Karl Fink nennt ſich Schieferdeckermeiſter. Er hat früher einmal bei einem Schieferdecker als Taglöhner gearbeitet und ſich hier die grundlegen⸗ den Handgriffe angeeignet. Kriminalſergeant Volk chrakteri⸗ ſterte heute dieſe Sorte Schieferdecker folgendermaßen: Sie gehen durch die Straßen und ſehen auf die Dächer. Bemerken ſie irgendwo einen kleinen Schaden an den Ziegeln oder am Zink, ſo gehen ſie zu dem Hausbeſitzer und lügen ihn an, ſie hätten gerade beim Nach⸗ barn eine kleine Reparatur gemacht und dabei geſehen, wo es bei ihm fehle. Ob ſie das nicht gleich auch machen könnten! Gewöhn⸗ lich erhalten ſie den Auftrag, ſchleppen ein paar Ziegeln oder Schi hinauf und präſentieren dafür dem Hausbeſitzer eine Nechnung, daß ihm die Augen überlaufen. So krabbelte vor einiger langjährige Direktor des Karlsruher Generallandesarchivs, Dr. Fr. v. Weech, hervorragende Verdienſte erworben. Als Auf⸗ gabe der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion iſt im Gründungs⸗ ſtatut die Erforſchung und Darſtellung der Geſchichte des ba⸗ diſchen Fürſtenhauſes und des badiſchen Landes bezeichnet; ſie ſelbſt hat dieſe Aufgabe ſchon in ihrer erſten Plenarverſammlung April 1883) näher dahin umſchrieben, daß außerdem auch die Geſchichte der verſchiedenen, im heutigen Großherzogtum Baden pereinigten Landesteile von ihr behandelt werden ſolle. Als höchſtes und letztes Ziel aber wird ſtets eine umfaſſende, alle Seiten der hiſtoriſchen Entwicklung berückfichtigende Geſamt⸗ zu gelten haben. Es iſt eine ſtattliche Reihe, zum Teil bedeutender Werke, mit denen die Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion bis jetzt bor die Oeffentlichkeit getreten iſt; umfaſſende Serien lan⸗ bdesgeſchichtlicher Publikationen, die weite Zeit⸗ kräume umſpannen oder über ausgedehnte territoriale Gebiete ſich erſtrecken, ſtehen neben Einzelwerken, in denen hervorragende Momente in der Geſchichte des Landes oder des Fürſtenhauſes für ſich abgeſchloſſen behandelt ſind. Zu erſteren gehören die broßen Regeſtenwerke der„Markgrafen von Baden und Hach⸗ berg“(bis jetzt 2 Bände, 1900 und 1907), der„Pfalzgrafen bei ſthein“(1 Band, 1894) und der„Biſchöfe von Kouſtanz“(2 Binde, 7 don der bis jett 9 Hefte erſchienen ſind(1894 bis 1908), und das „Oberbadiſche Geſchlechterbuch“, bearbeitet von Kindler von Knob⸗ loch(2 Bände, 1898 und 19085), alles groß angelegte, umfang⸗ Gegenſtände aus der Geſchichte des fürſtlichen Hau⸗ les, auch Abſchnitte aus dem Leben einzelner fürſtlichen Per⸗ ſonen, haben zum Vorwurf Ed. Heycks„Geſchichte der Zähringer 1891], das zweibändige Werk von J. Schulte:„Markgraf Lud⸗ wig Wilhelm von Baden und der Reichskrieg gegen Frankreich 1658.—1697“(1892), die„Politiſche Korreſpondenz Karl Fried⸗ rics von Baden 1789.—1805“, in 5 Bänden bearbeitet von B. Erdmannsdörfer und K. Obfer(1898—1901), Karl Friebrichs on Baden brieflicher Verkehr mit Mirabeau und Du Pont“ von Knies, 2 Bände(1892), und die„Denkwürdigkeiten des Mark⸗ en Wilbelm von Baden“(1792—1818), 1. Band. bearbeitet Medizinalrat Dr. Kugler hat ihn auf ſeinen Geiſteszuſtand Er bezeichnet ihn als intellektuell und moraliſch ſchwach, aber nicht unverantwörtlich. Er habe eine Neigung zum geſchichte des Großherzoglichen Hauſes und des badiſchen Landes 1895 und 1905], die Ausgabe der„Stadtrechte des Oberrheins“, reiche Unternehmungen, die noch nicht zum Abſchluß gelangt ſind. Zeit Fink 1% Stunden auf dem Dache eines Wirtes heritm und der Mann bekam dann eine Rechnung über 47 M. Dieſer Fink iſt neben⸗ bei ein außerordentlich ſchlecht beleumundeter Menſch. Bis jetzt hat er wegen allen möglichen Entgleiſungen 24 Vorſtrafen darunter ſehr betrüchtliche, angeſammelt. Geſtern ſtand er wegen Wechſel⸗ fälſchung und Betrugs unter Anklage. Er ſoll in Gemeinſchaft mit dem Taglöhner Vaſentin Orth von Neckarau im Dezember vorigen Jahres einen Wechſel über 164 M. fälſchlich mit deſn Akzept des Bruders Orihs, Georg Orth, verſehen und dem Milchhändber Karl Reinhard als Sicherheit für ein Darlehen von 6 M. gegeben CNe uge; das Publikum ſeine Heiterkeitsausbrüche kaum zu bemeiſtern ver⸗ mochte. In gewviſſen hieſigen Vollsſchichten erzählt man ſich übrigens von Fink die tollſten Sachen. Bezirksaſſiſtenzarzt Dr. Nitka, der über ſeinen Geiſteszuſtand ein Gutachten erſtattete, erwähnte einen ſeiner Streiche: Als er an ſeinem Hochzeitsbage mit ſeiner Frau heimfuhr, ſetzte er ſich unterwegs auf den Bock und veranlaßte einen ſeiner Belannten, ſich in der Droſchke um die Gunſt ſeiner Frau zu bewerben. Bei einem abſoluten Mangel an Ehrgefühl habe Fink eine Neigung zur Selbſtüberhebung. Intellekt und Urteilsfähig⸗ keit ſeien ſchwach, aber wenn es ſeinen näheven Vorteil angehe, geige er ſich dummpfiffig. Seine Zurechnungsfähigkeit ſei nicht zu bezweifeln. Die Straflammer verurteilte Finß zu 8 Monaten Ge⸗ fängnis, Orth und Frick wurden als nicht überführt freigeſprochen. * Rottenführer Konrad Karle, welcher, wie bereits mitgeteilt, am Dienstag nachmittag auf dem Bahnhof der preußiſch⸗heſſiſchen Staatsbahn tötlich verunglückte, war ſeit 1878 bei der heſſiſchen Ludwigsbahn tätig. Er hat die Bahn als Meßgehilfe bauen helfen und war bis vor wenigen Jahren, als Vorarbeiter da⸗ ſelbſt beſchäftigt, wo er dann, als die Bahn an den preußiſchen Staat überging, zum Streckenrevident ernannt und gleichzeitig etatmäßig angeſtellt wurde. Obwohl er öfters von größeren Etabliſſements Bedingungen erhielt, ſo blieb er doch in ſeiner alten Stellung, weil er ſich von dem Bahnweſen nicht trennen konnte, was ja begreiflich war, denn er hatte an dem Aufbau dec Bahn unter dem ganzen Perſonal den größten tätigen Anteil. Vor 6 Jahren wurde er von einer ſchweren Lugenkrankheit heim⸗ geſucht, der er faſt erlegen wäre, wenn ihm nicht ſein eiſerner Wille zur Wiedergeneſung verholfen hätte. Und nun mußte er doch ſo früh den Seinen entriſſen werden. Er war bis zum letz⸗ ten Augenblick bei vollem Bewußtſein und konnte ſich von allen ſeinen Angehörigen verabſchieden. ac ee r ee * Zur Wettbetrugsaffäre. Von kompetenter Seite werden wir darauf aufmerkſam gemacht, daß unſere Mitteilungen im geſtrigen Mittagsblatt über die Differenzen. zwiſchen dem verhafteten Meßgermeiſter Friedrich Imhoff und dem Züricher Wett⸗ bureauinhaber Goldſchmidt verſchiedene Unrichtigkeiten ent⸗ halten. So ſei Imhoff vor allem nicht gegen Goldſchmidt mit dem Revolver vorgegangen. Die Verhaftung Imhoffs ſei auh nicht infolge eines Geſtändniſſes des verhafteten Obertelegraphen⸗ ſſi Stegmann hat, ſo wird uns ver⸗ miſſionär Geiſt identiſch iſt. 0 0 * Ein wohlvorbereiteter, fein ausgeklügelter Betrug wurde zum Nachteil einer Frankenthaler Bank verübt. Vor mehreren Tagen wurde der Direktion des dortigen Reallehrinſtituts ſchrift⸗ lich mitgeteilt, daß ein Ehepaar einen Sohn in die Anſtalt auf⸗ nehmen zu laſſen beabſichtige. Bald darauf fanden ſich im Direk⸗ tionszimmer denn auch ein Herr und eine Dame ein, ſtellten ſich als Eltern des neuaufzunehmenden Knaben vor und verhandelte mit dem Anſtaltsdirektor über die Aufnahmebedingungen, um dieſe ſchließlich zu akzeptieren und dabei die Bitte auszuſprechen, ihnen im Orte eine Bank bezeichnen, in der ſie einen Scheck in Geld umſetzen könnten. Der Direktor entſprach dem Er⸗ ſuchen und das Bankhaus, bei dem ſie auf ſeine Empfehlung vor⸗ ſprachen, erklärte ſich auch zur Bezahlung der Anweiſung des auf ein Mannheimer Bankhaus lautenden Scheck bereit, umſomehr als eine telephoniſche Anfrage in Mannheim deſſen Richtigkeit als zweifellos erſcheinen ließ. Als darauf der un⸗ bekannte Scheck⸗Ueberbringer das Erſuchen ausſprach, ihm nun — ͤ——ä—— 2 von K. Obſer(1906). Die„Wirtſchaftsgeſchichte des Schwarz⸗ walds und der angrenzenden Landſchaften“ iſt von Gothein bis jetzt in einem erſten Bande dargeſtellt, der die Städte⸗ und Ge⸗ werbegeſchichte enthält, die„Geſchichte des mittelalterlichen Han⸗ dels und Verkehrs zwiſchen Weſtdeutſchland und Italien“ von A. Schulte in 2 Bänden. Dem Gebiete der Kirchengeſchichte gehören an die„Quellen und Forſchungen zur Geſchichte der Abtei Reichenau“(1. Die Reichenauer Urkundenfälſchungen. 1890. 2. Die Chronik des Gallus Oehem. 1893), bearbeitet von⸗ K. Brandi, die„Römiſchen Quellen zur Konſtanzer Bistumsge⸗ ſchichte 1305—1378“ pon K. Rieder(1908) und der„Briefwechſel der Brüder Ambroſtus und Thomas Blaurer 15091548“ von Th. Schieß, deſſen erſter Band ſoeben die Preſſe verlaſſen hat. Eine gewiſſe Sonderſtellung nimmt das„Topographiſche Wörterbuch des Großherzogtums Baden“(hiſto⸗ riſches Ortsverzeichnis) von A. Krieger ein, das 1898 in 1. und 1904 und 1905 in 2. Auflage erſchienen iſt. Dieſen Werken reihen ſich noch eine ganze Anzahl weiterer, zum Teil von geringerem Umfang, an. Im ganzen hat die Kommiſſibn bis heute 36 ſelb⸗ ſtändige Bände veröffentlicht, zu denen noch 23 Bände der von ihr herausgegebenen Neuen Folge der„Zeitſchrift für die Geſchichte des Oberrheins“ und 18 Hefte„Neujahrsblätter“ kommen. Die Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion ſetzt ſich zuſammen aus ordent⸗ lichen(zurzeit 18) und außerordentlichen Mitgliedern(); in loſerer Verbindung mit ihr ſtehen die„Ehrenmitglieder“ und die„korreſpondierenden Mitglieder““ An der Wende des erſten Vierteljahrhunderts ihres Beſtehens angelangt, kann die Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion mit Befriedigung auf das zurückblicken, was ſie in dieſem Zeitraume geleiſtet hat. Ihre Arbeiten haben ihr längſt eine hochangeſehene Stellung unter den Körherſchaften und Vereinigungen verſchafft, die gleiche Zwecke verfolgen, wie ſte. Daß dies möglich war, verdankt die Badiſche Hiſtoriſche Kom⸗ miffton nächſt dem hingebenden Eifer ihrer Mitglieder und Mit⸗ arbeiter vornehmlich auch dem verſtändnisvollen Entgegenkommen der Großherzoglichen Regierung und der Volksvertretung, die ſtets die Aufgaben der Kommiſſion nach Kräften gefördert und in liberalſter Weiſe die Mittel zur Verfügung geſtellt haben, die zu deren Löſung erforderlich waren. Der Bolksſchillervreis. Die Vergebung des Volksſchillerpreiſes boffs gerechtiertigt böttene Die Suneze, Peben der Goltſzmt langer und 12 Zentimeber breiter neuer Treſbriemen aus gegen Imhoff Klage anſtrengte, beträgt 1200 Mark. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir auf Wunſch feſtſtellen, daß Herr Kauf⸗ mann Julius Geiſt, L I, 2, nicht mit dem verhafteten Kom⸗ ſchaft wird erſucht.— Auf dem Vureau der hieſigen Kriminalpoli auch noch einen auf den Betrag von 1700 Mk. und auf ein Bank. haus in Mailand lautenden zweiten Scheck abzunehmen, ließ ſichh der Vertreter des Bankhauſes, ſicher gemacht durch die Mann⸗ heimer Auskunft und das von dem Inhaber der Anweiſung mit dem mit ihm perſönlich befreundeten Direktor des Reallehr⸗ inſtituts getroffene Uebereinkommen, auch hierzu bereit finden. Das ſollte er bedauern. Den bald ſtellte es ſich heraus, daß das auf dem Scheck angegebene Bankhaus in Mailand garnicht exi ⸗ ſtierte und das mit dem Reallehrinſtitut getroffene Uebereinkom⸗ men bon demn Ehepaar nur getroffen war, um den Betrug möglich zu machen. Von dem Schwindler und ſeiner Begleiterin hat man keine Spur. 255 * Deutſcher Luftflottenverein. Die Ortsgruppe Worms des Deutſchen Luftflottenvereins, die rund 50 Mitglieder zählt, hat ſich endgültig zuſammengeſetzt. Der engere Vorſtand ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Vorſitzender Oberbürgermeiſter Köh⸗ ler, Stellvertreter Fritz Dörr, Schriftführer Richard Greupner, Schatzmeiſter Stadtv. Herda. Am nächſten Samstag wird der heſſiſche Landesverband der Luftflottenvereine in Heſſen gegrün⸗ det werden. * Aus dem Schöffengericht. Am Mittwoch voriger Woche hel der frühere Kutſchereibeſitzer Wilhelm Philipp Kögel wegen Unterſchlagung 2 Monate Gefängnis erhalten. Am Montag hatte er dem Schöffengericht wieder einen Zwangsbeſuch abzuſtatten. Er war wieder wegen ähnlicher Sachen abzuurteilen, die ſeine letzte Verurteilung herbeiführten. In dem Hofe der Zuckerfabrit hatte er eine dem Fuhrunternehmer Kuchenmeiſter gehörige Feder⸗ rolle ſtehen ſehen. Er geht zu dem Althändler Gramlich und bietet ſie zum Kauf an. Er verkauft ſie ihm auch wirklich zu 150 Mark. Dann erſt geht er zu Kuchenmeiſter und erhandelt die Rolle zum Preiſe von 380 M. unter 30 M. Anzahlung bei Eigentumsvor⸗ behalt bis zur völligen Abzahlung. Kögel wollte nur Geld in die Finger bekommen— der Durſt plagte ihn. Der Pferdehändler Müller von Frankenthal verkauft ihm einen Wallach zu einem Preiſe von 300 M. unter Eigentumsvorbehalt bis zur völligen Abzahlung. Auch das Pferd verkaufte er an den Kutſcher Wilh. Eigerk und der Verkäufer hat einen Schaden von 250 Mark, Das Urteil lautet auf 4 Monate 14 Tage Gefängnis. * Konkurs. Infolge des Konkurſes der Firma Erſte Mann⸗ heimer Nahrungsmittelgeſellſchaft iſt auch die Firma Adol Roelen, Mittelſtraße 35, dahier, in Konkurs geraten. Polizeibericht vom 12. November. Unglücksfall. In der Nacht vom 24. auf 25. Oktober d. J. wurde eine ledige 25 Jahre alte Kellnerin von hier in einer Wirt⸗ ſchaft der Unterſtadt durch Wurf mit einer Flaſche am rechten Auge ſchwer verletzt. Anfangs ſchien es, als ob ſich bei der ſofort angewandten ärztlichen Hilfe das Auge erhalten ließe. Eine ſpäter eingetretene Eiterung des Auges machte jedoch die Entfer⸗ mung desſelben durch Operation nolwendig um die Erkrankung des linken Auges zu verhüten. Schon bei Beginn der Narkoſe trat der Tod infolge Herzlähmung ein. Der Eintritt des Todes iſt durch eine ſtarke Verwachſung der Lunge und der Beſchaffenheit des Her⸗ zens begünſtigt worden. Im Leben trat dieſer Befund nicht derart hervor, daß man eine Narkoſe für unzuläſſig hatte halten müſſen. Unterſuchung iſt im Gange. Ei e ee, Unaufgeklärte Diebſtähle. Täter wurden dahier entwendet: a) in der Zeit vom 23. auf 24. v. Mts. aus einem Fabrikanpweſen bei Wohlgelegen ein 5 Pbet braunem Leder; b) am 2. d. M. früh halb 1 Uhr von einer auf de Langenſtraße in Waldhof aufgeſtellten Droſchke, eine Laterne mit geſchliffenen Glasfcheiben und 2 Schwargblechſcheiben, welche inne; ſilberplattiert ſind. Um ſachdienliche Mitleilung an die Schutzmann befindet ſich das unten beſchriebene Fahrrad, welches am 31. Okt. der Toreinfahrt des Hauſes T 3, 23 hier aufgefunden und ver⸗ mutlich von einem Diebſtahl herrühren dürfte: Alteres Rad, ohne Marke, mit ſchwarzem Rahmenbau, ſchwarzen Felgen und Speichen⸗ vernichelter abwärts gebogener Lenlſtange mit Korkgriffen, Band⸗ bremſe, rbauner Werkzeugtaſche und desgleichen Lederſattel; am 7. September wurde im Blaukreuzhaus in Baſel ein Adler⸗Militär⸗ rad, Fabrik⸗Nr. 276 776 Polizei, Nr. 8028 Baſel, mit ſchwarzem Ge⸗ ſtell und gerader Lenkſtange im Wert von 200 Francs enſwendet; amfangs Oktober 1908 hat ein Spenglergeſelle die an dem Rade angebracht geweſene Poligeinummerplatte in einer Abortſpülvor⸗ richtung eines hieſigen Lokals aufgefunden, Es iſt anzunehmen, daß der Täter das in Baſel entwendete Rad in Mannheim veräußerk hat; in der Nacht vom 14. auf 15. Oktober wurde von einer in der Werfthallenſtraße hier ſtehenden Pritſchenrolle herunter eine ca. 68 Zentimeter lange, 44 Zmtr, breite und 8 Zmtr. hohe Kiſte mit an Ernſt Hardt hat, da dieſer bereits mit dem ſtaatlichen Schiller preis ausgezeichnet worden war, in literariſchen Kreiſen vielfach Unmut erregt, da es außer Hardt wohl noch Dichter gegeben hätte, die einer Aufmunterung gleich würdig geweſen wären Man will nun den Modus der Preisverteilung ändern um ſolchen Beſchwerden künftighin zu begegnen. Man war in dieſem Jahre noch nicht dazu gekommen, den Zeitpunkt ſo zu ſetzen, wie es eigentlich geplant war. Man hat den mit der Verteilung bes Staats⸗Schillerpreiſes zuſammenfallenden Tag nur gewählt, um die ſchon vor Monaten fällige Verteilung nicht noch länger hinauszuzögern. In Zukunft wird der Volls⸗Schiller preis in dreijährigem Turnus und zwar ſtets ein Jahr nach der Verteilung bezw. Nichtverteilung des Staats⸗Schillerpreiſes verteilt werden. Durch dieſen Verteilungsmodus kann er auch dann demjenigen Teil ſeiner Beſtimmung gerecht werden, der ihn zu einem volkstümlichen Korrelat des Staats⸗Schillerpreiſes macht, über den der Träger der Krone die letzte Entſcheidung in Händen hält. Das Preisgericht ſieht ſich zu dem ſo gewählten Zeitpunkt in der Lage, entweder bei Nichtverteilung des Staats⸗ Schillerpreiſes ſeinerſeits dem ſeiner Anſicht nach würdigſten deutſchen Dramatiker eine Ehrung zuteil werden zu laſſen oder, falls der Staats⸗Schillerpreis verteilt worden iſt, deſſen Entſchei⸗ dung vom Standpunkte des Volkes aus zu korrigieren oder zu ergänzen. 05 Kleine Mitteilungen. Aus Brüſſel wird gemeldet: Infolge Einſpruches wurde der Literatur⸗Staatspreis von 5000 Francs nicht dem Romancier de Niart, ſondern dem Lyriker Fernaud Severen für ſein Gedichtbuch„glückliche Einſamkeil“ verliehen. „„ Herr Siegfried Wagner wohnte dem erſten Akt der geſtrig⸗ Waltüre⸗Vorſtellung bei. Wie wir hören, hat er ſich über die Aufführung ſehr günſtig ausgefprochen und lebgaft bedauert, daß es ihm infolge ſeiner ſchon getroffenen Reiſedispoſitionen nicht möglich lwoar, der danzen Vorſtellung beizuwohnen. Herr Siegfried Wagner hat jedoch in Ausſicht geſtellt, zu einer demnächſt ſtakt⸗ findenden Meiſterſinger⸗Aufführung nach Mannheim zu komme⸗ da ihm von der Art, wie die„Meiſterſinger“ in Mannheim gegeben werden, ſchon ſo viel Rühmenswertes geſagt worden ſei 4. Sei e. Genueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) „ Mannheim, 12. November. entwendet. Um ſachdienliche Mitleilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. * Im Schaufenſter der Fiſchhandlung„Nordſee“,§ 1, 2, iſt ein Haifiſch im Gewicht von 3 Zentnern und ein Rieſen⸗ Roggen ausgeſtellt. *Bei Beginn der Narkoſe geſtorben iſt, wie aus dem Polizei⸗ bericht herborgeht, eine ledige, 25 Jahre alte Kellnerin von hier, die in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober in einer Wirtſchaft der Unterſtadt durch eine Wurf mit einer Flaſche am rechten Auge ſchwer verletzt wurde. Das Mädchen, das die Verletzung bei einem Streit mit einem Gaſte erhielt, begab ſich erſt vor einigen Tager iu ein hieſiges Krankenhaus, tvo ſich herausſtellte, daß infolge ein⸗ getretener Eiterung das rechte Auge entfernt werden mußte, wenn da⸗ linke nicht ebenfalls in Mitleidenſchaft gezogen werden ſollte. Vorgeſtern nachmittag ſollte unter Peihilfe des leitenden Arztes der Anſtalt durch einen Augenarzt die Opevation vorgenommen werden. Bei Beginn der Narkoſe tvat plötzlich der Tod des Mädchens infolge Herzlähmung ein. Wie durch die geſtern borgenommene Sektion feſtgeſtellt wurde, iſt der Tod des Mäd⸗ cherts durch eine ſtarke Verwachſung der Lunge und die Beſchaffenheit des Herzens begünſtigt worden. Eine Fahrläſſigkeit der Aerzte liegt nicht vor, da die vorherigen Unter⸗ ſuchungen kein Symptom ergeben haben, das die Ginleitung der Markoſe nicht zugelaſſen hätte. Wie wir noch erfahren, befand ſich das Mädchen ſeit 14 Tagen im Krankenhaus. Die Verletzung wurde ihr an einem Samstag Abend zugefügt. Am Sonntag hielt ſich des Mädchen noch zu Hauſe auf und am darauffolgenden Montag begab es ſich in ärztliche Behandlung. An dieſem Tage wurde die Kranke zum erſtenmale chloroformiert und zwar mit ſo ausgegzeich⸗ ekem Erfolge, daß man ſchon dieſerhalb wegen einer zweiten Nar⸗ loſe keine Bedenken zu hegen brauchte. Bei der zweiten Narkoſe Saren übrigens erſt ein paar Tropfen verwendet. Einige Augen⸗ blicke vor dem Tode halte ſich das Mädchen, eine ausnehmend ſtarke id kräftige Perſon, noch mit dem Arzte unterhalten. Aus dem Großherzogtum. Lützelſachſen, 9. Nov. Die Generalverſammlung des„Badiſchen Pfalgzgau⸗Sängerbundes“, die am letzten Sonntag in Edingen ſlattfand, beſchloß, das nächſte 3. Bun⸗ desfeſt, mit Geſangswettſtreit unter den Gauvereinen, in Lützel⸗ ſachſen abzuhalten und mit dem 40jährigen Stiftungsfeſt des dortigen Männergeſangvereins zu verbinden; borausſichtlich wird dieſe Feſtlichkeit im Meri des nächſten Jahres ſtattfinden, Lützelſachſen, 12. Nov. Herr Hugo Reichle feiert heute mit ſeiner Ehefrau Anma geb. Mann, das Feſt der ſilber⸗ nen Hochzeit. Rot, 10. Nov. Der große Brand in der vergangenen Nacht hat hier die Einwohnerſchaft getwaltig aufgeregt, zumal die allgemeine Anſicht dahin geht, daß es ſich um Brandſtiftung, wahr⸗ ſcheinlich fahrläſſige, handelt. Gleich nachdem das Feuer ausge⸗ brochen war, bemerkte man den Pius Weiß von hier, der mehrere Jahrs fort war u. zuletzt in Sandhauſen arbeitete, mitstroh⸗.Heu⸗ halmen auf dem Rücken. Man nimmt an, Weiß habe in einer der abgebrannten Scheunen genächtigt und ſei dort mit Feuer unvor⸗ ſichtig umgegangen. Er wurde verhaftet. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa 28 000 Mk., der Fahrnisſchaden eiva 15 000 Mk. oe. Walldürn, 10. Noy. Das Oberkriegsger ichb berwarf die Berufung des Musketiers Spakeck von der 8. Komp. des Inf.⸗Regts. Nr. 25(Raſtatt), der wegen tätlichen Angriffs auf einen Vorgeſetzten und Gehorſamsverweigerung zu 3 Jahren ein Monat Gefängnis verurteilt worden war. » Baden⸗Baden, 11. Nov. Der hier in Dienſten ſtehende Fuhrmann Franz Benz aus Lichtental wollle auf den ſchon im Gang befindlichen Wagen aufſteigen, geriet dabei zu Fall 9 und der mit Steinen ſchwer beladene Wagen fuhr über ſeinen Körper. gefunden. oc. Freiburg, Streich wurde ſchon Freitag abend ausgeführt. Wertpapiere im Nenmvert von 28 000 Mk. erbeutet. Denzlbingen, 10. Non. Am Allerſeelentage fiel der 62 Jahre alte, langjährige Gemeindekrantenkaſſenrechner Karl Friedr. Nübling beim Apfelpflücken aus unbeträchtlicher Höhe von einem Baum. Anfänglich glaubte man, die innerlichen⸗Verletzungen ſeien nicht ernſter Natur. Jedoch erlag der Verunglückte ſeinen Ver⸗ letzungen am Samstag. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 11. Nov. Dem Reichstage ging ein Vertrag zu über die Unlerhaltung einer Poſtdampfſchiffverbin⸗ dung zwiſchen dem Schutzgebiete Deutſch⸗Neu⸗Guinea vinerſeits und Hongkong ſowie dem auſtraliſchen Feſtlande andererſeits. Der Vertrag wurde im Juli ds. Is. zwiſchen dem Reich und dem Norddeutſchen Lloyd abgeſchloſſen. Berlin, 12. Nov. In der Sitzung des Staats⸗ mäiniſteriums, die nach der geſtrigen Reichstagsſitzung ſtatt⸗ fand, entwickelte Fürſt Bülow die Grundzüge deſſen, was er in der heutigen Sitzung des Bundesratsaus⸗ ſchuſſes für Auswärtige Angelegenheiten mit⸗ leilen will. * Wien, 11. Nov. Die Geſetzentwürfe, betreffend die Ver⸗ ſtagtlichung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Staatseiſenbahn⸗ geſellſchaft, der öſterreichiſchen Nordweſtbahn und der Süd⸗nord⸗ deutſchen Verbindungsbahn ſind dem Abgeordnetenhauſe zuge⸗ gangen. * Paris, 12. Nov. Aus Maillane bei Avygnon wird gemeldet, daß der berühmte provinzaliſche Dichter Friedr. Miſtral ſehrl erkrankt iſt. Er ſteht im 78. Lebensjahre. * Paris, 13. Nov. In den heute in der Kammer zur Verteilung gelangten Berichten des radikalen Deputierten Ger⸗ ways für das Kriegsbudget wird ausgeführt, daß faſt jedes Jahr das Rekruten⸗Kontingent in ſtetigem Rückgang begriffen ſei. Bisher wurden 215000 Mann, im Laufe des Jahres ging es aber auf 210 000 Mann zurück. Im Jahre 1912 werde es vor⸗ ausſichtlich 204 000 Mann, im Jahre 1928 nur 120000 Mann betragen. Der Mannſchaftsbeſtand, der zwei Kontingente um⸗ faßt, iſt von 457000 im Jahre 1907 auf 433000 im Jahre 1908 zurückgegangen und wird im Jahre 1909 417000 Mann, und bei weiterer ſtetiger Abnahme 1926 nur 380000 Mann betragen. Von nachkommenden Fuhrleuten wurde Benz tot auf⸗ 10. Nov. Der hieſige Köpenicker Der Täter hat Der Berichterſtatter erklärt, daß dieſem erſten Uebelſtand nur durch Vermehrung der Kapitulanten und durch die Einführung 55 für die Eingeborenen in Algier abzu⸗ 2 en el, 55 2 1* * Audienz empfangen worden. * Paris, 12. Nov. In Saint Aubert bei Argentan, Dep. Arne, ging ein Ballon nieder, deſſen 2 Inſaſſen erklärten, daß ſie deutſche Offiziere und am borherigen Tag in Berlin auf⸗ geſtiegen ſeien. * Paris, 12. Nov. Der Rad Laſcheni der Führer der geſtern vom Miniſter Pichon empfangenen maroklaniſchen Miſſion, er⸗ klärte einem Berichterſtatter des„Journal“, daß die Unterred⸗ ung mit dem Miniſter eine durchaus herzliche geweſen ſei. Er ſei von dem Ergebnis ſeiner Reiſe nach Paris ſehr hefriedigt und er werde direkt nach Fez reiſen, um Mulah Hafid Bericht zu er⸗ ſtatten. * Paris, 12. Nov. Der Induſtrielle Hilarius Hagon wurde bei einer Automobilfahrt durch Umſchlagen ſeines Wagens getötet, während ſeine zwei Gefährten lebens⸗ gefährlich verletzt aufgefunden wurden. * London, 12. Nov. Das neue Schläachtſchiff der Dreadnought⸗Klaſſe„Bellerophon“ kehrte geſtern von einer Probefahrt nach Plymouth zurück. Es übertraf in der Schnelligkeit, die 22 Knoten in der Stunde beträgt, alle Er⸗ wartungen. Petersburg, 11. Nov. Der Okkultiſt Miller wurde von den ruſſiſchen Hofkreiſen zur Veranſtaltung von Seancen an den Zarenhof berufen. Er ſoll für das Früh⸗ jahr einen Krieg auf dem Balkan und eine Kata⸗ ſtrophe zwiſchen Deutſchland und England wegen Perſien prophezeit haben(2! Auch eine Kateridee). Lörrach⸗Land. Karlsruhe, 12. Nov. Wie die„Bad. Landeszeitung“ meldet, iſt Dr. Obkircher im Wahlkreiſe Lörrach⸗Land noch nicht definitiv aufgeſtellt worden. Das ſei nicht möglich, „da die Verhandlungen über eine neues Blockabkommen erſt in Angriff genommen ſind“. Damit entfallen ohne weiteres alle in der letzten Zeit gegen die nationalliberale Parteileitung gerich⸗ teten Angriffe ſeitens der Freiſinnigen Partei. Die Kaiſerin an den Grafen Zeppelin. * Friedrichshafen, 12. Nov. Wie der„Schwäb. Merk.“ berichtet, hat die Kaiſerin folgendes Tele⸗ gramm an den Grafen Zeppelin gerichtet: Der Kaiſer hat mir die Mitteilung gemacht, daß er Ihnen den ſchwarzen Adlerorden verliehen hat. Ich kann nicht unter⸗ laſſen, Ihnen meine von Herzen kommenden Glückwünſche aus⸗ zuſprechen. Dieſe Anerkennung von ſeiten des Kaiſers wird in der ganzen Nation große Befriedigung hervorrufen als eine Anerkennung für Ihre nationale Lebensarbeit. gez. Auguſte Viktoria. Eine Nacht⸗ und Dauerfahrt des Militär⸗Luftkreuzers. Berlin, 12. Nov. Der Militär⸗Luftkreuzer Groß 1 trat geſtern nachmittag vom Tegeler Schießplatze aus um 53½ Uhr eine Nachte und Dauerfahrt an. Sein Ziel iſt an⸗ geblich Hannover und zurück und die Dauer wenn möglich 24 Stunden. Hinreichender Proviant, allerlei Werkzeuge und ſchwere Pelze wurden eingepackt. Nach Ausführung einiger Ma⸗ növer in einer Höhe von 100 Meter über dem Schießplatze ver⸗ ſchwand das Luftſchiff unter der Führung des Majors Sper⸗ ling in der Nacht. Auf dem Schießplatze blieben Wachpoſten mit Blinkfeuer zurück, um bei etwa vorzeitiger Rückkehr des Luft⸗ ſchiffes die in der Kaſerne im Alarmzuſtand befindliche Ver⸗ ſuchskompagnie zu alarmieren. Die Kriſe auf deb Balkan. 8957 Wi en, 12. Nov. Das Fremdenblatt ſchreibt: Die geſtrige Meldung des„Petit Pariſien“ über die Schritte Frankreichs, Englands und Rußlands in Belgrad bedürfen einet Richtig⸗ ſtellung bezw. Ergänzung. Der Sachverhalt war folgender: Die franzöſiſche Regierung hatte bereits vor einiger Zeit der ſer⸗ biſchen Regierung Ratſchläge zur Erhaltung und im Intereſſe des Friedens erteilt. Dieſe Schritte wurden vor kurzem wieder⸗ holt und haben ſich ihm auch die Vertreter der übrigen Groß⸗ mächte angeſchloſſen, wofür die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung ihren Dank ausſprach. Die Mahnung der Mächte war umſo⸗ mehr am Platze, als Serbien ſeit längerer Zeit umfaſſende Maß⸗ nahmen treffe, insbeſondere große Beſtellungen von Waffen und Kriegsmaterial machte, ganz abgeſehen von Ausrüſtungen von Banden, zu dem Zwecke, in Bosnien einen Aufſtand hervor⸗ zurufen und von aufregenden Reden hochſtehender Perſönlich⸗ keiten. Auf dieſe Vorgänge würden die Regierungen bei der oben erwänhten Gelegenheit aufmerkſam gemacht und ſogleich als wünſchenswert bezeichnet, daß ihre Vertreter in Belgrad die bis⸗ herige Sprache im Intereſſe des Friedens fortſetzen möchten. Ein direktes Einſchreiten der öſterreichiſchen Regierung in Bel⸗ grad iſt demnach nicht erfolgt. Gegen die Todesſtrafe. Paris, 11. Nov.(Kammer Schlußl. Der Juſtiz⸗ miniſter Briand wandte ſich gegen die Ausführungen, die von den Anhängern der Todesſtrafe zu Gunſten von deren Beibehal⸗ tung vorgebracht worden waren. Er wies darauf hin, daß die Todesſtrafe nicht ſittlichkeitsfördernd und nicht von wirklichem Nutzen ſei. Der Plan der Regierung ſei, die Jodesſtrafe durch die Einzelhaft zu erſetzen, deren Wirkſamkeit erwieſen ſei.(Beifall links und auf der äußerſten Linken). Die Weiterberatung wurde darauf auf nächſten Mittwoch vertagt. Der Bericht über das franzöſiſche Kriegsbudget. Paris, 11. Nop. Der Bericht des Deputierten Gervais über das Kriegsbudget ſpricht ſich zunächſt günſtig über das Geſetz betreffend die zweijährige Dienſt⸗ zeit aus, hebt ſodann alle in der Lebenshaltung der Truppen herbeigeführten Verbeſſerungen hervor und beſpricht unter Hin⸗ weis auf die mit der Geburtenziffer im Zuſammenhang ſtehende Entwicklung der Rekrutierung bei den verſchiedenen Mächten die Frage der Effektivſtreitlräfte im allgemeinen und im ſpeziellen vom Geſichtspunkt der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen aus. Schließlich beſchäftigt ſich der Bericht mit den Reformen, die wünſchenswert ſind, um die Artillerie und die Infanterie auf die Höhe der Anforderungen der modernen Kriegsführung zu bringen. Ein Spion verhaftet. * Paris, 12. Nov.(Privattel.) Aus Arros wird ge⸗ meldet, daß geſtern ein junger Mann verhaftet wurde, welcher einen Genieſoldoten beſtechen wollte, um von dieſem ein ver⸗ trauliches Schriftſtück über Befeſtigungen zu erlangen. Der Verhaftete gab an Schmidt zu heißen und in Luxemburg wohnhaft zu ſein. 5 Die Kriſe auf bem Balkan. Konſtantinopel, 11. Nov. Nowakawitſch erklärt die Nachricht des„Maly Journals“ über den Abſchluß eines Bünd⸗ niſſes zwiſchen Serbien und der Türkei für unbegründet. * Zarskoje Sſelo, 11. Nov. Der ehemalige ſerbiſche Miniſterpräſident Paſchitſch iſt heute vom Kaiſer in lichen Improviſationen zu beſchäftigen haben? VBerliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) (JBerlin, 12. Nov. Das Plenum des Nbgeord⸗ netenhauſes, welches am 23. November zuſammentreten ſollte, wird vermutlich ſeine Beratungen erſt nach Weihnachten wieder aufnehmen. Der Kaiſer und Graf Zeppelin. ] Berlin, 12. Nov. Aus Friedrichshafen wird gemeldet: Graf Zeppelin und Geheimrat Hergeſell fuhren geſtern um ½5 Uhr von Donaueſchingen zurück. Nach dem vorgeſtrigen Diner hatte ſich der Kaiſer mit dem Grafen Zeppelin und dem Geheimrat Hergeſell zu einer längeren Unterredung zurückgezogen, in welcher techniſche Fragen mit Bezug auf das ſtarre Syſtem behandelt wurden. Der Kaiſer bekannte ſich entſchieden als Anhänger des ſtarren Syſtems, insbeſondere betonte der Kaiſer guch ſeinen Wunſch, jetzt möglichſt ſchnell und möglichſt viele Lufſchiffe zu bauen. Major Groß fuhr um 6 Uhr abends, nachdem er noch eine Unterredung mit Graf Zeppelin gehabt hatte, in welcher die Uebernahme des Luftſchiffes durch eine Abteilung des Luftſchifferbataillons beſprochen wurde, nach Berlin ab. Auf den Spuren Andrés. J Berlin, 12. Nov. Aus Aalborg auf Jütland wird mitgeteilt, daß dort ein Brief des Kapitäns Storm, Führer des Schoners„Inga“, von der Inſel Labrador angekommen ſei, der folgenden Inhalt hat: Wir langten hier gleichzeitig mit dem New⸗Fundländer Schoner„Pelops“ an, der von Murra auf Labrador kam. Der Führer des„Pelops“ er⸗ zählte, er hätte 2 Kilometer von der Küſte einen Grabhügel gefunden, welcher ein hölzernes Kreuz mit der Inſchrift „André“ trug. Der Kapitän unterſuchte den Grabhügel und fand in dieſem einen Schrein mit verſchiedenen Papieres. Wo dieſe geblieben ſind, wollte er aber nicht ſagen. Der Kapitän des„Pelops“, der Sohn eines Europäers und eines Eskimoweibes, iſt ſ. Zt. in Peanys Kapitän auf Grönland geweſen. Da habe er öfters von Andrés Expedition gehört. Er fragte nun, wie man den Namen ſchreibe, wonach er ein Stück Papier aus der Taſche zog, auf das er eine Kopie der Inſchrift auf dem Kreuz gemacht hatte. Hier ſtand deutlich „André“. Die Stelle, wo er den Grabhügel gefunden hatte, befindet ſich i neiner Gegend, in die die Eskimos nur ſelten kommen. Das Kreuz hatte er weggenommen. Wo die beiden Begleiter hingekommen ſind, weiß man noch nicht, wahrſchein⸗ lich werden die in dem Kaſten befindlichen Papiere Auskunft darüber geben. 5 Die Berliner Preſſe über die Interpellationsdebatte. J Berlin 12. Nov. Die Preſſe iſt überwiegend mit dem Ausgang der Debatte, obwohl einen anderer Ausgang kaum erwartet werden konnte, nicht zufrieden. Selbſt die„Tägl. Rundſchau“ ſchreibt: Es find viel gute Worte geſprochen worden, die auch in ihrer Zwieſpältigkeit von heil⸗ ſamer Wirkung ſein können, ob ſie es ſein werden, weiß nie⸗ mand. Wir können nur alle wünſchen und hoffen, in Treue zu unſerem Kaiſer; aber wir werden noch manche Schatten verdrängen und Nackenſteifheit behalten müſſen in dieſer ernſten Zeit. Die„Voſſ. Zitg.“ meint, wenn nicht mehr erreicht werden konnte als geſtern erreicht wurde, hätte man die Debätte lieber am Dienstag ſchon ſchließen ſollen. Dieſe Debatte, namentlich ihr Schluß, haben nur den Eindruck geſtört. Der Artikel des freiſinnigen Blattes ſchließt: Mit der zweitägigen Verhandlung über die Interpellation bei der kein förmlicher Beſchluß erfolgen kann, kann die Angelegenheit, die das In⸗ und Ausland ſo tief erregt hat, unmöglich ihr Ende finden. Die„Germania“ wiederholt ihr geſtriges Urteil und ſagt, die Verhandlungen ſeien ausgegangen wie das Hornberger Schießen. Fürſt Bülow hatte zwei wirklich ſchwere Tage zu beſtehen und wenn er auch kein Miß⸗ trauensvotum erhielt, ſo hat er ebenſo wenig ein Vertrauens⸗ votum erhalten, im Gegenteil, er hat ſehr ſchlecht abgeſchnitten. Man mußte erwarten, daß der Reichskanzler auf die Angriffe der Redner antworten würde, aber er ließ alles geduldig über ſich ergehen, als wenn er fühle, daß er ſeine Kraft an eine verlorene Sache ſetze oder an eine unhall⸗ bar gewordene Stellung. Das„Berl. Tagebl.“ meint, daß die Kaiſer⸗Debatte in jeder Beziehung reſultatlos verlaufen ſei und daß von einer Klärung der politiſchen Situation nicht die Rede ſein könne. Zum erſtenmal ſei das ganze politiſche Verhalten des Kaiſers einer durch keine präſidialen Vorſchrif⸗ ten eingeengten Kritik unterzogen worden. In dieſen zwei Tagen ſei manches geſagt worden, was das Volk auf dem Herzen trage. Wir wollen annehmen, daß der Kaiſer bei dem Fürſtenſpiegel manches über die Stimme des Volkes vernommen hat, was Lakaien zu ſagen ſich nicht unterſtehen, Obs hilft, iſt eine andere Frage. Außerdem werde das Aus⸗ land erkennen, daß man das deutſche Volk falſch im Verdacht habe, wenn man glaubte, daß es ſich von Kaiſer und Kanzler am Gängelbonde führen laſſe. Man dürfte im Ausland die Ueberzeugung gewonnen haben, daß das deutſche Volk, ſo lang⸗ mütig es ſein mag, doch eine Grenze der Geduld reſpektiert wiſſen will. Der„Vorwärts“ meint, tiefe Beſchämung müſſe Deutſchland erfaſſen, weil ſein Reichstag ſich nicht auf⸗ zuraffen vermochte zu irgend einer energiſchen Tat gegenüber dem perſönlichen Regiment. * Die„Natl. Korreſp.“ ſchreibt über die geſtrigen Debatten:„Ueber den Anfängen der heutigen Sitzung lagert elwas wie Abſpannung, wie ein Gefühl leiſer Reſig⸗ nation. Man hat geſtern getan, was zu tun irgend möglich war; hat mit großer Einmütigkeit gegen die kaiſerliche Privat⸗ politik proteſtiert. Und iſt doch eigentlich nicht zufrieden. Ge⸗ wiß: was zu erreichen war, iſt erreicht. Noch nie iſt der Mo⸗ narch trotz aller Glätte und Vorſicht der Form ſo ſchonungs⸗ los von ſeinem verantwortlichen Miniſter preisgegeben worden. Aber wo ſind die Garantien für die Zukunft? Wer bürgt uns, daß wir nicht über kurz oder lang uns wiemer mit ähn⸗ Der Kanzler hat zwar geſtern gemeint: der Kaiſer würde aus den letzten Erlebniſſen die Erkentnis geſchöpft haben, daß Zurückhaltung dringend geboten ſei. Aber iſt er davon auch feſt überzeugte Glaubt er's ſelber? Bei den Parkeien iſt von ſolchem felſen⸗ feſten Glauben jedenfalls wenig zu ſpüren, und das mag mit⸗ wirken, jene ſtille Apathie zu ſchaffen, in deren Zeichen man ſich heute zuſammenfindet.“ 5 enrr §KN een c Uunen d. lichkeit zu unterbreiten. 200 00⁰ Mark wohl viel zu niedrig angegeben ſein. ſei man reichlich verſehen. materialien zu billigen Preiſen ſtattfinden können. Generalverſammlung waren 1478 Stimmen vertreten. Mannheim, 12. Novemper. General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) .. Stite. Colkswirtschalt. Brauerei Eichbaum, Mannheim. Der Auffſichtsvat der Bramerei Eichbaum, Mannheim, beſchloß ſeiner letzten Sitzung, der Generalverſannmnlung die Verteilung artber Dividende von 7 Prozent(i. V. 9 Prog.) vorzuſchlagen. Gründung einer Viehmarktbauk in Mannheim. Man ſchreibt uns:„Die Gründung einer Viehmarki⸗ bank, wie ſie in mehreren deutſchen Großſtädten bereits be⸗ ſteht, iſt von einigen kapitalkräftigen Mitgliedern der hieſigen Fleiſcher⸗Innung beſchloſſen worden. Man gedenkt afit die Form einer Aktiengeſellſchaft zu wählen, deren Grund⸗ kapital etwa 200 000 Mark betragen wird. dei Schlachtviehkäufen am hieſigen Markt dem Verkäufer Bar⸗ zahlung leiſten, wobei ein kleiner Diskont nebſt Proviſion in Abzug käme, und der Metzger hätte den Kaufpreis erſt von Ablauf einer beſtimmten Friſt(etwa 3 Wochen) an zu ver⸗ zinſen. Die Folge wäre, daß der weniger kapitalkräftige Metzger nicht mehr nötig hätte, den Kredit des Verkäufers ir Anſpruch zu nehmen und ſomit von letzterem unabhängiger würde.(Soviel wir in Erfahrung bringen konnten, ſollen die Verhandlungen zur Gründung obiger Bank noch nicht ſo⸗ weit gediehen ſein, um einen definitiven Beſchluß der Oeffent⸗ Auch dürfte das Aktienkapital mit H. Juchs, Waggonfabrik,.⸗G., Heidelberg. In der geſtrigen Generalverſammlung wurden ſämtliche Regularien einſtimmig angenommen. Genehmigt wurde ferner die vorgeſchlagene Erhöhung des Aktienkapitals don 500 000 auf M. 2 Millionen. Die neuen ab 1. Januar 1909 dividendenberechtigten Aktien übernimmt die Rhei⸗ nRiſche Creditbank Mannheim zu 130 pCt. mit der Verpflichtung, ſie den bisherigen Aktionären im Verhältnis von 3: 1 zum Kurſe von 135 pCt. franko Stückzinſen zum Bezuge anzubieten. Bezüglich der Einführung der Aktien an der Berliner Börſe verſprach der Aufſichtsrat, die Anregung in Er⸗ wägung zu ziehen. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurde mitgeteilt, daß die Ausſichten gute ſeien. Mit Aufträgen Auch habe der Bezug der Roh⸗ In der Vom Roheiſenmarkt. Diie Preiszerrüttung auf dem Roheiſenmarkt geht weiter. Jetzt wurde der„Köln. Ztg.“ zufolge einem größeren Ab⸗ nehmer von einer ernſtzunehmenden Seite auch die Baiſſe⸗ Lauſel dergeſtalt eingeräumt, daß der von drei vorher eſtzuſetzenden Werken von Zeit zu Zeit abgegebene niedrigſte Preis von dem Verkäufer für die abgeſchloſſene Menge an⸗ genommen werden muß. Dieſe Bedingung wird nun auch anderen Werken vorgeſchrieben. Die Preiſe haben ſich, während „ diejenigen des ausländiſchen Wettbewerbs auf M. 70 für „Hämatit und M. 64 für No. 3 Luxemburger Beſchaffenheit frei Einfuhrhafen ſtellen, nächſtjährige Verkäufe für Hämatit bHon M. 75 auf M. 56 und für No. 3 von M. 69 auf M. 83, für Luxemburger Eiſen von M. 52 auf M. 43 geſenkt. Dabei verbleiben den rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Werken in den um⸗ ſtrittenen Gebieten im Wettbewerb gegen das Kraftwerk etc, noch ſchlechtere Preiſe. Und dazu kommt noch Ver⸗ ſchlechterung der Zahlungsbedingungen. ** „Herue“ Vereinigung von Hibernia⸗Aktionären, G. m. b.., Berlin. Laut Inſerat gelangen am Samstag den 14. November M. 18 Millionen 4½prog., zu 103 Progent rückzahlbarer Schuld⸗ HBerſchreibungen zur Subſkription. Der Zeichnungspreis beträgt 100 Prozent, abzüglich 4½ Prozent Stückzinſen vom Tage der Ab⸗ nahme ab bis zum 31. Dezember 1908. Pflege Allerfeinste Süssrahm-Butter ist sehr teuer und selten. Manche sogenannte Centrifugenbutter ist sehr zweifelhaft und gesundheitsschädlich. Ich liefere eine vorzügliche, nur aus feinsten Pflanzen herge⸗ stellte Reform-Butter„Marke Gesundheit“ ½% Pfund 50 Pfg. Dieselbe ist wegen ihrer natürlichen Herstellung und Reinlich- keit viel haltbarer als Kuhbutter, muss jedoch ihres butterähn- lichen Ausschens halber nach dem Gesetz als Margärine be⸗ zeichnet werden, obschon sie mit tiérischen Produkten nichts zu tun hat. Vernünftige Menschen stören sich nicht daran und essen Reform-Butter„Marke Gesund- heit“ täglich auf Brot, in lockeren Kuchen und zu allen Gemilsen sowie Bratspeisen, Sanitas- Brot 8 auf Westfalische Art gebacken. Loeichter verdaulich als alle anderen Brotsorten. Für Zucker- und Magenkranke ärztlich empfohlen. Roggen-Weizen-Gewürzbrot M kleine Brote 30 Pfg. Fruchtbrot mit besten Früchten grosse Broto 50 Pig. Naturreiner Blüten- und Wald-Honig in—5 und 15 Ffund-Glasern Pfund Mk..20 Die Bank ſoll Pfund 95 Pfg. Produkten. New⸗Pork, 11. Novbr. Kurs vom 10. 11 Kurs vom 10. 11. Baumw.atl. Hafen 29.000 21.000 Schm.(Roh. u. Br.) 10.15 10.— „ atl. Golfh. 77.000 54.000 Schmalz Wilcoy 10.15 10.— „ im Innern 69.000 53.000 Talg prima City 6 ½ 6 „ Exp. U. Gr. B. 55.000.000 Nuferge.44.44 „Exp. n. Kont..000 36.000 KaffeeRioNo 7lelk. 6% 69) Baumwolle loko.835.30] do. Novbr..35.30 do. Noy..—.93 do. Dezb..35.30 do. Dezbr..06.— do. Januar.35.30 do. Januar.80 882J do. Februar.30.2 do. Februar.98.80 do. März.30.25 do. März.89.81 do. April.30.25 do. Mai.90.79 do. Mai.30.25 do. Junt.90.74 do. Juni.35..25 do. Juli..84.78 do. Jult.385.25 do. Auguſt.88.65 do. Auguſt.35.25 Baumtwo. i. New⸗ do. Sept..40.25 Orl. loko 8 5 8% do. Okt⸗.35.25 do. per Jan..78.7 Weiz. red. Wint.lk. 11398 114— do. per März.84.70 do. Dezbr. 1183 7% 114 ½ Petrol. raf. Caſes 10.90 10,90 do. Mai 114%, 115 do. ſtand. white. do. Jult—— New Pork.75,.75 Mais Dezbr. 71 71/ Petrol. ſtand. whtt. do. Mai 70, 702%6 Philadelphia.70.70] MehlSp. Weeleare.05.10 Pert.⸗Erd. Balanc.78.78 Getveidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 42— 42— Liverpool 2— 2— do. Savanah. 38 ½ 38 ½ do. London 2— 2— Schmalz⸗W. ſteam.80.70] do. Antwerp. 2— 2— do. Rotterdam 5 ½ 5 1/ Chicago, 11. Novbr. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 10. 11. Kurs vom 10. 11. Weizen Dezbr. 102% 1035/ Leinſaat Dez.—— „ Mai 107 ½% 107˙% Schmalz Nov..32.20 „ Juli 101 ◻¼% 101¼ 5 Dez..20.17 Mais Dezbr⸗ 62 ½ 62/„Jaft.30.27 „ Mai 62 ½8 62 5½ Pork Nov—— 14.50 Julli 61/ 61 ½„ Des 15.92 16.02 Roggen loko 74— 74— 15.82 15.95 „ Mai—.——.— Rippen Dez.—.——.— Dez. 73— 72—„Jan.35.37 Hafer Dez. 48% 498 ½ 55 ai.47.52 „ Mai 51½ 50 ½ Speck Leinſaat Nord⸗W.———.— 10.— 10.— San Franeisco, 11. Nopbr⸗ Loco 1 725/ 1 72˙% Weizen ſtetig Dez. 171½ 1 71/ Maunheimer Petroleum⸗Notierungen vom 2. November⸗ Amerikaniſches Petroleum disponibel n Baſſins Mt 19.45 in Barrels per Waggon Mk. 23.25. Oeſterreichiſches Petroleum in Holz⸗Barrels Mk. 22.70 bei Waggonbezu; in Eiſternen Mk. 18.90 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. Köln, 11. Nov. Rüböl in Poſten von 5000 kg 69.50 B. Mai 64.50., 64.— G Liverpool, 11. November.(Schluß.) Weizen roter Winter ſtetig 0. 1. Differen; per März 771155 87010%*9 dber Mai 7191/% 71¹0 1. Mais ruhig Bunter Amerika per Januar 875⁵ 5/6 + 3 La Plata per Dezember 5/8˙½ 5/85/—7. Eiſen und Metalle. London, 11. Nov.(Schluß.) Kupfer, Fekig, per Kaſſa 64.11.3, 3 Monate 65.10, Zinn ſtetig, per Kaſſa 189..6, 3 Monate 140.17.6. Blei feſt, ſpaniſch 13.18.9; engliſch 14..—, Zink, feſt, Gewöhnliche Marken 21.00.0 ſpezial Marken 21.12.6. Glasgow, I1. Neb. Noheiſen, flau, Mwblesborbunh war⸗ rants, pet Kaſſa 49/77. per Monat 49/107. Amſterdam, 11. Nov. Banca⸗Zinn, Tendenz: flau loko 85 Auct ion 85½. New⸗Pork, 11. Nov. Kupfer Superior Ingots vorrätig Zinn Straits Heute Vor Kurs 1450/1497 1450/1497 3062/3137 30973155 Roh⸗Eiſenam Northern Foundry Ro 3p. Tonne 16/1675 16/1675 28.— 28.— Staähl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frbr. Natur-Reis derselbe ohme die schädliehen Folituren wie Waschblau, Parafüg, Rieinussl ete,, braucht nicht mehrere Male abgebrüht werden. 1 Pfd. 35 Pfg., bei 5 Pfd. 30 Pfg. Tuürkische Zweischen „Märke Türkensäbel“ sind auserlesen und in heisser Luft gereinigt, sauber verpackt. Mit Stein 1 Pfd. 40 Pfg., ohne Stein 1 Pfd. 50 Pfg. Getrocknete Bananen Kraltnahrung zum Rohessen und als Compott. ½ Pfünd 20 Pfg: Smyrna-Natur-Feigen Ia. Qualitst. Nur für Kenner. 1 Pfund 60 Pfg. Nährsalz-Kaffee aus den besten Früchten und Würzeln hergestellt, enthält die blut⸗ bildenden Nährsalze Eisen, Magnesia, Kalk ete Feiner Geschmack, Nicht aufregend. Mit Malskaffee nicht zu vergleichen. * be 50 Pfg. ½ Pfd. Probe 10 Pfg. Coffeinfreier Kaffee„Hag“ stets trisch—t Pfd. 60, 80, 90 Plg. Seelig's candierter Kornkaffee ½% Pfund 20 Pfg. 1 Pfund 40 Pfg. (Berornbaus Zur Gesundhelt: WIlhelm Abars, P.18 4 Maunheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich, ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Cif. Rotterdam; 11.(11. 10./11. Weizen ruman. 76/77 kg ſchwimmend 167 167 „ 0 8 171 17¹ 55„ nach Muſter„ 162-•170 162—170 „ AUlka 9 Pud 30/35 ladend 1695% 169½ „ Pid 1711 „ Azima 10 Pud 5 181—184181—184 „ I0 510 186— 189186—189 „ La Plata Bahia Blanka 80 Eg ſchwimmend 178 178 7„ o Ungarſaal 80„ 15 177 177 „„ Roſaria Santa F 78 kg„ 178 178 8„„ neue Ernte per Jan. Febr. 171 171 „ Redwinter II ſchwimmend 171 272 „ Kanſas II 176 176 Roggen ruſſiſ her Pud 10/15 ladend 146 146 nordd. 124/125 Pfid. prompt lieferbar 132—134 132⸗134 Fuktergerſte ruſſiſche 58/59 kg. ſchwimmend 115 115⁵ 5„ 59ʃ60„ 0 116 116 Hafer ruſſiſcher 46/47„ 118 11³ 5„„„ 115⁵ 115⁵ „ La Plata f. a. g. 46/47*. Jau./Febr. 107 107 ***„„ 48/49 17* 17 105 106 Mats„„ gelb ur. t. Dezember 121 121 5„ k. k. ſchwimmend 122 5⁹ 122 5 „ Amerikaner mixed. Nov.) Dezbr. 12255 12.1 123½ 128% Novoroſſick ſchwimmend. Waſſerſtandsnachrichten im Mouat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 2. 3. N 10.. 11. Bemerkungen Douſtann 2,95.90 1 Waldshut. 0 1,47.47 1. Häningen“)„. 092 0,93 0,90 0,90 0,91 0,90 Abds. 6 lUh Kehhl!l.61 1,60 1,58.57 1,57 1,56 N. 6 Uhr Lauterburg 2,54.49 2,51 Abds. 6 Uhr Maxzan ,10 3,11 30 801.07 8,07 2 Uhr Germersheim.34 2,28 2,32.-P. 12 Uhr Maunheim„I,88 1,86.83 ½77.79 1,79 Morg. 7 Uhr MNainz 5.-P. 12 Uhr Bingen 0,78 0,77 0, 75 10 Uhr Kaub. 0,96 0,93 0,98.89 0,85 1,10 2 Uhr Koblenn. 1,07 1,05 1,08 10 Uhr SSNnoo 0,68 0,60 0,57 2 Uhr RNuhrort 88) 6 Uhr vom Neckar: Mmannbeim.: ,95 181.88.84.84 1,85 P. 7 Uer Heilbrenmn J0.,22 0,19 0,28.24 0,22 0,21 V. 7 Ubhr 2) 0,14% 0,18.%0— 0,2.§)—%18. 880 0,80, 5) Wmdfſtill, Heiter,—4 C. & Mutmafßliches Wetter am 13. und 14. Nov. Für Freitag und Samskag iſt größtenteils trüdes und zaltes, auch zu Schneefällen geneigtes Wetter zu erwarten Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmaun; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schöufelder. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller verſchwindet 4 222 brh Kaiſer's Bruſte Caramellen mit den Tannen. Aerztlich erprobt und empfohlen. 5500 notariell be⸗ gckcusvigte Zeugniſſe verbü gen, daf ſie halten, was ſie verſprechen, kein änderes Mittel vermag ſolche Er⸗ folge aukzuweiſen. Paket 25 Pfg., Doſe 50 Pfg. 82951 7 7 Bruſt⸗Extrakt Flaſche 90 Pfg. Es iſt überall Kaiſer S zu bekommen.(Beſt feinſchmeckend. Malz⸗Extrakt.) eit! FPF Deutscher ſfee aus deutschen Waldblättern bereitet, gibt ein augenehmes, nicht aulregendes Familiengetränk. Paäkete à 30, 50 und 90 Pfg. Naturreiner Citronensaft aus ſrischen Früchten bereitet, ohine Gührung und schädliche Zu- Sütze, angenehmer und billiger als frische Citronen, Als Exkrisch- ungsgeträhk bei Citronensaftkuren und besonders zu Salaten em- pfehlenswert, da der Essig im Magen und im genzen Körper grosse gesundheitliche Schäden verursacht. ½ Fl. Mk. I. 10, ¼ Fl. Mk..— Aedebeer Kranken-Stärkungs--ein der„Nektar“, G. m. b.., Worms ist der reine, unverfälschte, süsse Saft der edelsten Obst- und Traubensorten. Zu haben in 10 Sorten. ½ u. ¼. Fl. von Mk.—.45 bis Mk. 1. So Fruchtsäfte und Marmeladen der Obsthaukolonie„Eden“, Oranienburg als Erdbeer, Himbeer, Brombeer ete. Garantiert rein. Honig-Johannisbrot —4 Pfd. 40 Pfg. Zilz-Sinalco-Saf. Mit diesem Saft und heissem Wasser, kann sich qeder für ö Pfg. ein Mohlzchmeckendes Glas Punsch bereiten- Flaschen 3 Mk.—.60,.—,.80 Nähe Wasserturm Fernsprecher 222 6 gesund für Kinder. Heneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt) 2 Enolische Paletots Besonders Lurleilbatte An 8 ob 0 8 in aparten hellen und dunklen Stoffen Samt-Lifthoys 60 % 2 von Mk. in schwarz, braun, olive und blau 1.5 Seicen-Flüsch.Paletots 3 5— in deutscher und englischer Ware Frauen-Paletots „ Fon Mk. in Ia, schwarzen. braunen u. oliven Stoflen 1 9 von Mk. 1 IIN Linder-Jackelts Sami-Liftboy in blau, braun, olive u- engl. Stoffen .⁰ 45.— 58.— 150— 95.— 18.— in schwarz und braun Beachten Sie meine Dekoration in Pelz-Stolas [Sop ie Li nk I N Englischer Paletot in hellen und dunklen Chevron-Stoffen Liederhalle Mannheim E. V. Samstag, den 21. November 1908 abends 8¼; Uhr Konzert im Musensaale des Rosengarten iur! Fräulein Clara W 80 Zürich. Mitwirkende: Barr Trit⸗ Häckel, Klarler, Hannbein. Direktion: Herr Musikdlrektor Friedrich Gellert. Café-Restaurant„Faust Friedriehsplatz. HKette Dommerstæag, sowoe Scrristag umd. Sommtæęg Grosses Konzert. ——— Selosdertd, Holsaden- U. Jalcasteggschül eun Geſderd ſür Arng n Aeg: Uf Reformbrot Milch Weißbrot mit 4 fachem Nährſalzgehalt. Von erſten ärztlichen Autoritäten im. des Volkswohles begrüßt als beues und weitaus billig Näbrpräparat. Beugt den ſchädlichen Folgen mangel⸗ hafter Ernährung vor und wird empfohlen gegen Alters⸗ krankheiten, Rheumatismus, Gicht, Magen⸗ und Darm⸗ leiden, Blutarmut, Herz⸗ und Nervenſtörungen, Knochen⸗,„ Haut⸗ und Zahnkrankhelien. berger Ausſtellung 1908. Retormbrot, per Wecken 6 Pfg. iſt täglich friſch zu beziehen in Mannheim: Felubädeti Herm. Weſtheimer, f2, 11 Ftinbäceri Eugen Bäder, F 4, 18 ſtes Hannheim Prämiert auf der Nürn⸗ N2, 15 3111¹1 am Hauptmarkt. Telephon 1071. 82587 Telephon 4129. W. Schreckenberger 2: Reparaturen prompt und billig: Fröhlichstrasse 73 1796161 Aaf Sleicher Höhe! Roman von Oaus von Hekethuſen. [Nachdruck verboten.] 100(Fortſetzung!. „Dann bringe ich Sie nach Hauſe. Wir haben ja ſowieſo bden gleichen Weg. Oder wünſchen Sie, daß ich mit zehn Meter Diſtanz als nächtlicher Schutzengel hinter Ihnen drein gleite?“ Iflla hatte den Blick von der umherwogenden Menge gelbſt und begegnete ſeinen feſt auf ſie gerichteten Augen. Wie feindſelig ſahen ſie einander an, Baumbach ſah es mit atemloſer Spannung. Illa hatte einige Sekunden überlegt. Blitzſchnell jagten die Gebanken durch ihren Kopf. „Lehnſt du es ab, ſo hält er dich für unfrei und furchtſam. Du gibſt ihm damit das Recht, zu glauben, daß du das Allein⸗ ſein jetzt zu dieſer Stunde mit ihm ſcheuſt.“ Außerdem ſtieg ein Trotz in ihr auf gegen die Läſterzungen und Spürnaſen. Sie ſollten ſehen, daß ſie ihr gleichgültig woren, daß ſie ſich ſelbſt der allein gültige und maßgebende Richter war, und daß eine Frau im Verkehr mit einem Manne jeder Sitnation gewachſen iſt, wenn ſie will. Sie richtete ſich alſo hoch auf und ſagte etwas von oben herab:„Wie Sie wollen!“ Wieder ſahen ſie einander an.„Hüte dichl“ ſprachen ihre gen. Ilka drängte zum Aufbruch. Es gelang ihr, den General allein zu ſprechen. Bei der Frau ließ ſie ſich diesmal entſchul⸗ digen. Mochte ſie eine Kritik ihres Verhaltens gegen ſie darin ſehen, ihr war es diesmal einerlei. Sie ſtrebte nur fort, foxt! Die Menſchen tanzten wie Puppen vor ihren Augen, und da⸗ zwiſchen flimmerten und zitterten die Lichter und Lampions! laſtete das auf ihrem Gehirn wie ein ſchwerer Druck. Der General ſelbſt hatte ſie an das Gartentor geführt. Er war ängſtlich bemüht, höflich zu ſein und das Benehmen ſeiner Fran, von dem er inzwiſchen nun doch etwas gehört hatte, wieder gut zu machen. Als er nun Hardegg an ihre Seite treten ſah, der ſich ſehr 1—5 er bekümmert:„Meine Frau 155 i am meiſten geſtraft, ſie hat ſi ute zum Reſt des n ſie hat ſich heute z ef Verzeihen Si Sie ihr, ſie iſt manchmal etwas unüberlegt Straussfedern, Boa eic. werden gereinigt, gefärbt und gekraußt. Telephon 4304 Fühlen Sie das nicht ſelbſt?“ halb ſind Sie denn in dieſe Geſellſchaft— unter dieſe Gnomen ugteſten Gäſte und den eigenen Frohſinnf und Zwergſeelen gegangen? Es war doch Ihr freier Wille, und 78535⁵ K. Jrschllnger. G 7, 11, parterre. „Sie werden ſich hier in dem zugigen Tor erklälten,“ ſagte 90 freundlich.„Sie ſollten ſich einen Mantel anziehen, lieber neral!“ „Ach, das iſt ja gleichgültig! Erkälten tue ich mich doch.“ Eine troſtloſe Reſignation klang aus dieſen Worten. Als ſie nach allerlei höflichen Worten endlich voneinander ſchieden, atmete Ilka auf. Die kühle Nachtluft tat ihr wohl, und die zahlloſen Sterne am dunklen Nachthimmel ſtimmten ſie ſtets andächtig. Hardegg ſchritt ſchweigend neben ihr dahin. Auch er be⸗ trachtete den Himmel. Nachdem ſie eine Weile ſo gegangen waren, ſagte er völlig unvermittelt: „Ach, was freu' ich mich auf meine Wälder, mein Wild und meine freie Luſt. Hier in dieſem Neſt kriecht man ja herum wie auf einem trocken gelegten Moraſt! Und die ganze Hofgeſellſchaft ſummt wie die Stechfliegen und Mücken über dieſem vermoderten Grunde, auf dem keine bunten Blumen mehr blühen können, und lauern auf ein Opfer, um es ordentlich zu ſtechen. Sagen Sie bloß, was kann Sie veranlaſſen, hier zu ſein, ſich mit dieſen Leuten zu befaſſen! Sie gehören in die Natur, in die Freiheit, in die Höhe, aber nicht unter dieſen Mückenſchwarm, der Ihnen am liebſten das warme Blut aus den Adern ſaugen möchte. „Ja,“ ſagte ſie ernſt. „Na, alſo! Was hält Sie denn hier, weshalb gehen Sie überhaupt unter dieſe Gnomen und Zwerge? Sie ſollten viel zu ſtolz ſein, ihnen die Ehre anzutun, ſich unter ſie zu miſchen. Je ferner davon, um ſo beſſer. Schauen Sie, deshalb bin ich damals aus dem Heer geſchieden! Ich wollt' frei ſein von dieſem geſelligen Zwang. Frei wollt' ich ſein in meinem Reich, Herr meiner ſelbſt, und wahr in meinem Tun. Iſt das eine Geſell⸗ ſchaft! Ich nehm' den Franzel mit, der iſt mir für dieſe Inſekten⸗ klaſſe denn doch zu ſchad'.“ Sie war ganz ſtill geweſen— oder ſollte ſie ihm ſagen, wie ſehr ſeine Worte mit ihren Gedanken zuſammentrafen? Sie waren jetzt vor den Gittertoren ihrer gegenſeitigen Wohnungen angekommen. Es wollte Hardegg ſo ſcheinen, als ob Franzels Kopf dort oben aus einem Fenſter ſichtbar wurde, aber er täuſchte ſich wohl, der mußte ja längſt zu Bett ſein. Er horchte auf, als Ilka jetzt etwas gereizt fagte:„Und wes⸗ was Sie dort finden würden, wußten Sie wohl vorher?“ Sie konnte in dem Halbdunkel ſeine Züge nicht erkennen, 2. en Franz Thordecke (F..) Allgemeine Familien- u. Einzelversicherung re Mrzt u. Apotheke Monat Noverberr Freie Aufnahme. Prospekte und Nüheres auf den Bureaus. NB. Die Mitglieder welche noch auf Kohlen reflektieren Cnen diese bald bestellen, da die Preise sich erhöhen. Beehre mich mein neugegründetes Kunststickereigeschäft 8 U 2, 16 den gechrten Damen in empfehlende Erinnerung zu bringen. 1890. Am kommenden Mittwoch, 18. November 1908, abends 10 Uhr, findet eim Wuchalts⸗ Afertal Mannheimers tr. 3 Neckarau Moltkestrasge 20 Außerordentliche mit ſolgender Tagesordnung ſtatt: 82989 8) Kreisturntag 1908 in Mann⸗ Ger Vorstand. heim. 9 „ b) Vereiusangelegenheiten. glieder höflichſt ein. Der Turnrat. Tüchtige Kleidermacherin nimmt noch Kunden an in und außei dem Hau ſe. 311838 N. Geister, Redieldraße 2 Slock. ſie ſpürte nur, daß etwas durch ſeinen ganzen Menſchen lief, und daß er die Stimme wie im Banne einer Beherrſchung zur Gleichmäßigkeit zwang, ehe er nach einigen Sekunden ant⸗ wortete: nicht hier auf der Straße.“ 83126 Wanda Adamezewski. Als ſie ſchwieg, fuhr er fort:„Es iſt noch früh, eben zehn Uhr, ſchenken Sie mir den Reſt des Abends.“ Ein heißer Trotz überkam ſie plötzlich. Mochte er mit⸗ kommen und ſie zu dieſer ungewöhnlichen Stunde beſuchen! Das ging keinen Menſchen etwas an. Jetzt, wo man gewiß über ſie läſterte, war es ihr erſt recht gleichgültig. Ilka hatte das eiſerne Tor geöffnet und ließ den Grafen Har⸗ degg eintreten.— Sie waren um das Haus herum und über die Freitreppe zur Veranda geſchritten. Als ihre Tritte auf der eiſernen Wendeltreppe dumpf erklangen, öffnete Bill oben die Tür zu Ilkas Zimmer. Er hatte ſie wohl beide ſchon unten ſprechen hören, denn das Gemach war bereits erleuchtet.— Wenn ſeine Herrin aus einer Geſellſchaft heimkam, pflegte er immer einen Imbiß für ſie bereit zu halten.— Dieſe ſtille, ſchweigſame Sorge tat ihr wohl, ja ſie war ihr in ihrem treuen, verſtändnisvollen Sinne unentbehrlich geworden. Als Hardegg hinter der Baronin in den Raum trat, zuckte es über Bills Geſicht. Er hatte den Grafen ſeit einigen Tagen nicht geſehen, denn Hardegg kam ja jetzt immer unangemeldet zu ſeiner Baronin. „Guten Abend, Herr Graf!“ ſagte er leiſe. Ilka wandte ſich verwundert um. Sie kannte den Tonfall ihres Bill. So pflegte er nur ganz vertraute Perſonen zu be⸗ grüßen; ſie ſah noch, wie Hardegg Bill die Hand reichte und ihm zunickte. Es war immer alles bereit, dort ſtand auch ſchon eine Schüſſel mit Brötchen, der Teekeſſel uſw. Bill entzündete die Flamme und zog ſich dann leiſe zurück. Als beide allein waren, fragte Ilka mit feinem Lächeln: „Was haben Sie mit meinem Bill gemacht?“ „Wieſo?“ „Nun, er iſt ſonſt nicht gerade entgegenkommend von Natur — gegen Fremde!“ „Da gefall' ich ihm alſo halt wahrſcheinlich“, lachte der Graf amüftert und nahm dankend von den dargereichten Brötchen. Sie waren aber beide heute zu ernſt geſtimmt, als daß ein ſcherzhafter Ton zwiſchen ihnen, wie dies zuweilen der Fall ſein konnte, anhielt. Forkſetzung folgh. Ammer unſerer Turnhalle eine. Mitgliederverfammlung Wir laden hierzu unſere Mit⸗ „Darauf möcht' ich Ihnen genau antworten— aber 6 Mannheim. 12. November. am Strohmarkt. Tee, portions- und tassenweise. ebhäck, stets frisch, aus ersten Konditoreien. Srröcg Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.] 7. Sette. e BB. 50 0 3 Behaglieh und vornehm eingerichteter, rauchfreier 9 7 1 Mannheim Erfrischungsraum, Damen besonders empfohlen 1 0 4, 7 van Houten's Cacao, in tadelloser Zubereitung Breitestr., B I,8 Hof-Helaſtaudlung zuschen Naufliaus tu. Fchloss. Saison · Neuleiten umd Umarbeitungen. Suldo Sfeifer Gperialſſaus ſur Celamaron jeder Nri u. preislage. dtolas— Cacfeis— Colliers in grössſer Rusmalii feriig und nach Mass. Telephon 100. 81780 Austoulilsendumgen. Reues Thenter im Roſengarten. Donnerstag, den 12. Nov. 1908. Mein Leopold Original⸗Volksſtück mit Geſang in 3 Akten von Adolf 'Arronge. Muſik von R. Bial. Nen einſtudiert von Karl Neumann⸗Hoditz. Dirigent: Max Welker. Perſouen: Zernikow, Amtsrichter 8 2 Natalie, deſſen Frau K. Neumann⸗Hoditz Julie Sanden. Marie, U Mathilde Brandt. Anna, deren Toͤchter Anna Starré. 5 M. Beling⸗Schäfer. Emil Hecht. Emma, Gottlieb Weigelt, Schuhmachermeiſter i Thila Hummel. Clara, ſeine„ beopold, Referendarius) Kinder„Alfred Möller. Mehlmeyer, Klavierlehrer G. Kallenberger. Minna, Dienſtmädchen in Weigelt's Hauſe Paula Schulze. Rudolf Starke, Werkführer bei Weigelt„ Alexand. Kökert. Hempel, U Oscar Ingenobl. Streſow, Schuhmacher⸗Geſellen Sigmund Kraus. Lipsky, 5 Paul Bieda. Wilhelm, Schuhmacher⸗Lehrling Jenny Hotter. Gottlieb,) 2 Knaben 1353 Gliſe Gerlach. Carl, Elſa Schreckhas Krümel, Unteroffizier 8 4 Loth. Siebenwein Schwalbach, Kaufſmann 9 Mieliſch.. 0 0„Han odeck. Herr Schmidt 5F(. Georg maudanz. Zweiter) Heinrich Füllkrug. Erſter) f Hugo Schödl. 3 Zwelter) Lieferant?„Seorg Becker. Eine Wäſcherin ETEmmsaSchönfeld. Hausbewohner, Schuhmacher⸗Geſellen, Gäſte, Kellner ꝛc. ꝛc. Ort der Handlung: Berlin. Zwiſchen dem erſten und zweiten Akt liegt ein Zeitraum von 3 Jahren, zwiſchen dem zweiten und dritten Akt liegt ein Zeitraum von 5 Jahren. Kaſſeneröſſnung 7½ Uhr. Anf. 3 Uhr. Ende 11 Uhr. Nach dem 2. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Nenes ꝛ enen Wene er m o Hoftheater. Freitag, 13. Nov. 1908. 14. Vorſtellung im Abonn. 19. Sliesfried. Anfaug 6 Uhr. Heuesöperettentheater (Apollo) Telenhon 1624 Mannhelm Direktion J. Lassmann Wonnerstag, 12. November 1908, abends 8 Uhr: Gastspiel Fritz Werner. ZUATN. 11. Male: Ein Wakertraum Operette in 3 Akten, nach einer Novelle aus Hans Müller's „Buch der Abenteuer“ v. Felix Dörmann u. Leopold qacobson. Musik von Oskar Strauss. N˖ Fritz Werner a. G. Freitag, den 13. NVovember, abends 8 Unr Sestspilel Fraita Wermer „Ein Walzertraum“ Saalbau Varieté Letzte Woche! Nur noch wenige Tage: Das phänomenale November-Programm Wie Im Todes- steilen pz 4 Jakowlew 4 Korbe! und dle anderen erstklassigen Attraktionen. Ab 10, November 19008 Gastsplel der kleinsten Soubrette der Welt Lilly Walter-schreiber —— Donnerwetter— Tadellos TTTTTTTPTTT—————————— estaurant„Wilder Mann“, N 2, 1001. bis Ootag ku. Grosss Konzerte bu Origiral⸗Banern⸗Kapelle'Dachauer. Kein Eutree. Dir. F. Kellner. ze: Kein Entree Cusinosaal Mannheim. Einziger humoristischer Otto Ernst-Abend Vorlesung des Dichters aus eigenen Werken Freitag, I8. November, abends 8 Uhr. FPROGRAMM: 1. Aemus und Hilde. Jüngling“), 2. Lustige Verse. tags und„Siebzig Gedichten“). 3. Appelschnut im See⸗ bade.(Aus dem Buche„Appelschnut“). 4. Von zweierlei Runm.(Neu). 5. Das Wintersonnenmärchen.(Aus dem „Frohen Farbenspiel“). (Aus den„Stimmen des Mit- Karten à Mk..—,.—,.— in der Hofmusikalienhand- 5 lung Heckel(10—1 und—6 Uhr), Tu. Sohler, O I, 7 und an der Abendkasse 82653 geeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeseeeseeeeeeeeee 5 Lahmernusik-Abonnenents-Nonzerte 190009? im Kasino-Saale Donnerstag, 19. November 1908, pünktlich abends 8 Uhr: Zweltes Konzert. Mitwirkende: 82930 3 Das Gebrüder Post-Streichquartett? Herr Max Post(I. Violine) Herr Arthur ost(Bratsche)& Herr Wiinest(IL Violine)] Herr Richerd vost(Cello). Herr Otto seelig-Heidelberg.(Klavier). Heinrich Neal, Streichquartett, op. 54, Es-dur. I. vaon Beethoven, Streichquartett-moll, op. 95. Ohristlan Sinding, Klavierquintett, op. 5,-moll. Konzertflügel Berdux a d. Klavierlager v. A. Donecker, hier. Abonnements- und Einzelkarten in der Hof- musikalienhandlung von Eugon Pfeiffer, O0, u, Kunststrasse, Abonnementspreis für 3 Konzerte: Sperrsitz Mk. 12.— und.—, nicht nummeriert Mk..—. 5 Mminzelpreis: Mk..—, 3 50,.—. 8 Die Schüler der Hochschule für Musik erhalten ebenda 2 5 dau den einzelnen Konzerten Saalkarten zum ermässigten Preis. 6e eeeeeeeeeeeeeeeee SoOοOοοοο,j,ẽ¶&ͤeοοονονοονοοοοοοοοοοοσοοο ονιοσ“e biederkranz e. J. Maunheim. Erstes Konzert am Samstag, den 14. November 1908, abends 7½ Uhr im Musensaale des Rosengarten, Leitung: Königl. Musikdirektor Karl Zuschneid. Mitwirkende: Fräul. Margarethe Siems aus Dresden (Königl. Sächs. Hofopernsängerin) Herr Alfrel Hochn aus Köln(Klavier) (Klavierbegleitung: Herr Karl Zuschneid) Näheres durch Rundschreiben. Mannheim, 10. November 1908. 82974 Der Vorstand. Gioße Karnevalgeſellſcaft Narhala“ Wapphof Motto:„Werrſcht dich beherrſche könne.“ Sonutag, den 15. November ds. Is., abends 3 uhr 11 Minunten im Saalbau Waldhof Gtoße kurnenaliſtiſche Etiffnungsſitzung wozu freundlichſt einladet Der lier Rat. Wer lachen will ſoll kommen. 82928 Verein der Hundefreunde.. MAHnReäirn. Donnerstag, den 12. November 1908, abends ½9 uhr, im Caſinoſaale Wortras von Herrn Leutnant Moſt, segl. Polizeikommiſſär aus St. Johann⸗Saarbrücken: Thema:„Der Bund im Dienſte der polizei.“ 2 9 1 1 5il 2* 1. wanaenEeel. e ee e daeg Der Vorſtand. —— „ Bitte versuchen Sie Normal-Linoleum-Oel naues und bestes Konssrvierungs-Mlittel ohne überaus grosse Glätte in ½ Liter, 1 Liter-Kanne und offen. Zu haben bei [List& Schlotterbecek PE 7, 1 Heidelbergerstr. Jelephon 1858. (Aus dem Roman„Semper der eeeeeeeeee g —— Cpangeliſch⸗yroteſtantiſche Gemeinde, Donnerstag, den 12. November 1908. Concordienkirche: lüds. g Uhr Pied gi, Herr Stadtikar Emlein Nanattn-H Sfein-Denninger Grossh. Bad. Hoflieferant 908 planken Mannheim E 1, I. + 255 M nog.eug Spezial-verkauf von Tkr. L. Model-Aorsstten Zzu bedeutend ermässigten Preisen M. 150,.—.30,.—,—. Nur gute dualitäten unt, Garantis für tadellosenSltz. Umtausch bereitwyilligst. Korseiten nach Mass in Jeder Ausführung. Untertallen.— Korseft-Schoner.— Sfrumpfpalter, Piälzerwald-Verein. eim E..) Donnerstag, 12. Nov. 1908, abends 8½, Uhr, im Saale des Bernhardushofes „Arthur Schnitler⸗Abend und Vorkrag 2 2 5 kigener Dichtungen.“ Herr Schriftſteller Dr. Hermaun Bahr aus Wien. Für Nicht miiglieder ſind Tages⸗ karten à Mk..— in unſeren Bureau, in der Ho!⸗Muſikalten⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſikaltengandlung Th. Sohler, im Verkehrsverein Kaufhaus Bogen 57 und in der Nuchhandlung von Brock⸗ hoff& Schwalbe hier, in der Klavierhandig, von A. Donecker hier, L i, 2, ſowie in der Baum⸗ gartner chen Buchhandlung in Ludwigshafen a. dth. zu haben. Die verehrlichen Damen werden höflichſt erſucht, die Hüte abzu⸗ uehmen. 8 30087 Die Karten ſind bein Eintritt zu den Saal vor gel en.(Die Tageskarten abzugeben). Die Saaltlülren werden punkt 8½ Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Riemand Zutritl. Kinder ſind vom Beſuſhe der Vorleſungen ausgeſchloſſen. Der Vorstand. Trauringe das Gold iſt maſſiv u. geſetzlich geſtempelt ohne vötfuge p. Paar v. M. 10— an Herren⸗uhren v. M..50, Damen⸗Uhren v. M..50„ Sb Hu DeUhren M..00„ Gold. Dam-Uhren M. 18.00 Wecker v. M.50„ Gold Ringe v. M..00„ Regulateure, 14 Tage Geh⸗ und chlagwerk v M. 10.00 an langfährige ſchriftl. Garautie Große Auswahl in Ohrgeh., Broſchen, Herzen, Medail⸗ lons, Kolliers u. Ketten. Herm. Herth 1, 72. Breitestrasse Allgem. Rabattmarken. Heute Donnerstag abend friſche warme Thüringer Griebeuwurſt 98919 * Ortsgruppe Ludwigshafen a. Rh. Gelie on vorzügli 5 eel ſchmack e e 969862 —Hirſchkopf— Juhöhe— desehw. Leins, 0 6,3. 1 PCCCCCCCCCccc Heppenheim. 8 Abf. Hauptbahnhof Maunheim J08. Bfunn, Nachf. .18 vorm.(Fahrpreis 50 Pfg.) Rückk..48 nachm.(70 Pfg.)]Tef. 889 0 1, 10 Gäſte willkommen! — Näheres Wanderkärtchen. sz921 280 Kochs Puppenklinik 2 v0 EAllen Müttern Mannheims u. Umgeb. zur gefl. Nachricht, dass von heute an meine seither betriebene 4 n Fuppenwerkstätte kür alle Fabrikaten wieder eröffnet ist. Neue Puppen, Puppengarderoben, Le- dergestelle, alle Ersatzteile für Puppen, sowie Puppenperücken aus ccht. Hagr Die Preisesindgeg früher bedeutendermässigt Reparaturen bitte wegon prompfer Be- dienung mir recht bald zugehen zu lassen. Iulius Koch * 3. 10 jungbuschstr.& 3, 10. EL —— —— — aller Art, ites vorralig in der Frachth riefe Dr. B. Saase Buchdruckerel. ———— la. Stahlspähne Parqueit- u. Linoleumwachs hervorr. Oualität 0 Garantie Ia, Amerik. E(erpentin-Oel + la. Putzwolle ar Kkʒen. & la. Putztucher o la. Fensterleder 5 und Schwämme 2 Stearinkerzen Kirchenkerzen 27.CC.. ²˙ Täglich friſche rSFrSSMDSS ä. Frankfurtet Bralpürſte Daniel Groß, P 3, 3. Filiale: 65149 G 2, 6, Marktplatz. Fothardt dehmidts Zahn-Atelier + Aufgesprungene nande Tel. 3678. Damen⸗-eee Paul Vollmer nurf 2,17 Goldene und silberne Medaillen. Kopfwaschen Frisieren für vorzügliches Paſſen von eine zugeſtellt. Weiße u. farbige H 76188 ——— —— Hemden-Klinik P 6, 19, 1 Tr.(früher in P 4, 12.) Seblechtſitzende und deſelte H Herreuhemden werden mii neuen Einſätzen, Hals- und Armbindchen verſehen und nuter Garaune r Hemdenfabrik billigſt berechnet errenhemden uach Maß unter Garantie für guten Sitz. Große Auswaul neuelter Deſſurs in Zephyr und Katkun für Faltenbemden. 2⁴ 2, 4a 14393 Marktstrasss Sohmerzlose Zahn-Operafion mit u. ohne Narkose Schonende Behandlung. F2, 4a verhüten Sie slcher. wenn Zie nach dem Waschen einige Tropfen Weila- Leila ein- roiben 79909 Bella-Pella klebt nicht und lettet nicht; e t die Uhut Wwährend des gauzen Winters sammetweich u weiss. EI. à 60 Pfg. beim Erfinder u. allein. Hev- Sadiegene Arbeit. steller A. Bieger, N 4, ig. Deutſcher Reichstag. 154 Sitzung Mittwoch, 11. November. Das Hazts und ſämtliche Tribünen ſind vall beſetzt. Am Tiſche des Bundesrats v Bethmaunn⸗Hollweg, Dernburg, Kraetke v. Tirpitz. Sydam, von Laehebl. Prästbenk Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minutev. Die Beſprechung der Kaiſer⸗Interpellatſonen. Abg. Freiherr v. Gamp(Rp.)⸗ „Ich will dem Abg. Liebermann von Sonnenberg in ſbeiner Kentil der Verhältniſſe, ſoweit ſie ſich auf ſachliche Penkte be⸗ ſHränkte, nicht in alken Punkten entgegentreten, aber ich muß Boch ſagen, die Art und Weiſe, wie er ſeinen Staadpunkt ver⸗ ſtreten hat, wird jedenfalls nicht in weiten Kreſſen der konſer⸗ vativen Partei Zuſtimmung finden.(Oho! und Zuſtimmung.— Abg. Lieber mann v. Sonnenberg ruft! In Weſten!) Ich glaube auch nicht im Weſten, denn auch im Weſten gibt es eine große Anzahl patriotiſcher Leute, die dieſe Art der Kritik nicht billigen werden.(Unruhe, Zuſtimmung, Wider/pruch.) Ernſte Sorge um des Vaterlandes Wohl und Trauee um dieſe Vorkommniſſe erfüllt jedes patriotiſche Herz. Es it geradezu ein tra⸗ giſches Geſchick, daß ein Kaſer, der ſo viel her⸗ borragende Eigenſchaften bat(Unruhe und Ge⸗ lächter der Soz.), dem die Arbeiter ſo viel ver⸗ danken(Unruhe, höhniſches Gelächter und Unterbrechungen der Soz. Glocke des Präſidenten), dem die Arbeiter ihren Dank ſo oft zum Ausdruck gebracht haben(Lärmende Unterbrechungen und Hohngelächter der Sot,; Zuſtimmung rechts.) Präöident Graf Stolberg: Ich bitte um Ruze! Sie können nachher antworten.(Leb⸗ hafte Jurale bei den Soz.: Schimpfworte haben ſie ihm zu verdanken. Unxuße.) Ahg. Freiherr von Gamp: „ Es iſt ein tragiſches Geſchick, daß ein ſolcher Herrſcher ſo oft in Widerſpruch treten muß mit den Anſchauungen der ben ne der Bevölkerung, daß er aus allen Vorkommniſſen isher ſo wenig eine Lehre gezogen hat. Freiherr v. Zedlitz hat an emem anderen Orte auf einen Grund dafür hingewieſen, auf die Art der Erziehung des Kaiſers. Ich möchte in einem anderen Frund die hauptſächlichſte Urſache dieſer Vor⸗ kommniſſe finden, nämlich darin, daß der Kaiſer nach Ab⸗ gang des Fürften Bismarck nicht Männer zur Seite gehabt hat, die den guten Willen und die Kraft hatten, ihre v erfaſſungs⸗ mäßige Pflicht und Aufgabe auch nach oben hin zu wahren. Graf Caprivi war ein Soldat. Er hat oft ausgeſprochen, daß er als Soldat die Befehle des Kaiſers zu befolgen habe. Daß ein ſolcher Reichskanzler einen maßgebenden Einfluß auf den Raiſer nicht gewinnen konnte, war klar. Auch von dem alten ehr⸗ würdigen, von mir ſehr verehrten Fürſten von Hohenlohe wird nie⸗ mand einen ſolchen Einfluß erwartet haben. Im Auswärtigen Amt ſind viele Beamte, die ſchuldiger ſind als der Kanzler. Es iſt nur ein Akt der Courtoiſie, wenn er ſie deckt. Freiherr v. Hert⸗ ling ſprach von einem Markſtein in der parlamentariſchen Ge⸗ ſchichte. Ich wünſchte, es wäre ein Wendepunkt im Leben des Kaiſers. Worauf ſtützt denn der Kanzler ſeine Ueber⸗ zeugung, daß der Kaiſer nun zurückhaltender ſein wird? Der Kaiſer iſt falſch informiert. Die Zeitungsausſchnitte klären ihn nicht auf. Er ſollte ſich mit den beſten Männern der Nation in Fühlung ſetzen. Mit Ihnen vielleicht!) Sie von der äu en Linken rechne ich natürlich nicht dazu!(Gelächter der Sozialdemokraten.) Bei Ge⸗ ſprächen mit Ausländern muß man beſonders vorſichtig ſein. Die Engländer find gar nicht in der Lage, die deutſchen Intereſſen richtig zu beurteilen. Beim beſten Willen nicht; ich möchte aber bezweifeln, ob ſie immer den beſten Willen haben. Freundlicher Akte von England haben wir uns nur ſelten zu erfreuen gehabt. Im Feldzug von 1870/71 proteſtierte England ſogar gegen die Be⸗ von Paris durch unſere Truppen. Während des pol⸗ niſchen Aufſtandes von 1863 verargten es uns die Engländer ſehr, daß wir zu Rußland hielten, und erſt kürzlich fand eine Glorifizierung der ruſſiſchen Rebolutionäre im engliſchen Parla⸗ ment ſtatt. Die Engländer ſind eben ungehalten darüber, daß das Land der Träumer und Denker auf induſtriellem Gebiete eine ſo machtvolle Entwicklung genommen hat. Die deutſche Flotte ſoll nur dazu da ſein, um unſere Küſten zu verteidigen, um den deut⸗ ſchen Handel zu ſchützen. 1870 brauchten wir nicht weniger als zwei bis drei Armeekorps, um unſere Küſten gegen feindliche Ueber⸗ fälle zu ſchützen.(Abg. Ledebour: Zur Sache!) Herr Ledebour, Sie ſind noch lange nicht unſer Präſident!(Große Heiterkeit.) Wir müſſen eben ſo ſtark daſtehen, daß, wenn uns ein Krieg mit zwei Fronten aufgedrängt wird, wir Ausſicht haben, dieſen Krieg mit Erfolg durchzuführen.(Reichskanzler Fürſt Bülow und von Kiderlen⸗Wächter erſcheinen im Saal.) Unſere Flotte kann dabei aber nur ſekundären Charakter haben, da ſie nie auch nur annähernd der engliſchen Flotte gewachſen ſein wird. Wir müſſen nux immer in einem gewiffen progentualen Verhältnis zu England bleiben. Darum tragen wir keine Schuld, wenn durch die weſent⸗ liche Vergrößerung der engliſchen Flotte auch wir zu einer Ver⸗ größerung gedrängt werden. Wohl aber müſſen wir erwägen, ob es nicht möglich iſt, daß wir uns mit England über die Größe der verſtändigen, wenn England dieſen unſeren Standpunkt als erechtigt anerkennt, was wir ja als ſelbſtverſtändlich erwarten dürfen, denn er ſchließt jede aggreſſive Tendenz gegen England aus, und konſtatiert ausdrücklich, daß wir eine Flotte nur in dem Um⸗ fange haben wollen, wie dies zur Verteidigung unſerer Grenzen notwendig iſt. Es gibt im ganzen Deutſchen Reiche keinen Men⸗ ſchen, der einen Angriffskrieg gegen England predigte.(Lachen und Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.) Und follte es jemanden geben, ſo müßte er auf ſeinen Geiſteszuſtand unter⸗ ſucht werden.(Stürmiſche Rufe: Sehr wahr! Sehr richtig! Bei den Sozialdemokraten Zurufe: Laſſen Sie Ihre eigenen Partei⸗ freunde unterſuchen!) Ein Mann mit ſolchen Gedanken könnte höchſtens in Ihren Reihen ſitzen, denn bei uns iſt niemand ſo dumm.(Heiterkeit und Beifall rechts.) Ob man von England und allen Engländern die gleiche Friedensliebe ausſagen kann, weiß ich nich. England hat in der Tat eine Kriegs⸗ partei, die ſeſtematiſch auf den Kampf gegen Deutſchland hin⸗ arbeitet. Welche Ziele ſie ſich geſetzt hat, weiß ich nicht. Nach unſerer Ueberzeugung würde durch einen ſolchen Krie zwiſchen England und Deutſchkand unendliches Uaglad entſtehen und der Handel ſchwere Schädigungen erfahren. Wir haben das felſenfeſte Vertrauen zu unſerem Landheer von 4 Millionen Soldaten und zu unſeren Bundesſtaaten, daß wir aus jedem Kriege ſiegreich bervorgehen (Sehr* 2 75 Ledebour ruft: er werden.(Brapo! rechts Wer in einem Kriege die Zeche zu hätte, brauche ich hier nicht zu ſagen.(Abg. Franck das deutſche Volk!) Bei dieſer unſerex Flotte(Zurufe be! 2 8 einen ja gar haben ti Afung von den Auf : Die nicht räſident Graf Stolberg hirtet, den Redner nicht zu unterbrechen. Abg. Frhr, v. Gamp: von den Zwecken und Aufgaben unſe⸗ rer F bedauerlich, daß von allerhöchſter S n auch nur ſekundär und neben ande⸗ ren A geſteckt worden ſind. Ich wahrſcheinlich, ſondern für ganz ſicher, d ſeiner Lethargie erwachen und ſich die ingenſchaften de dernen Kultur zu⸗ nutze machen wird. In wachſendem Maße wird China die not⸗ wendigen wirtſchaftlichen und ſozialen Aufgaben für das chine⸗ ſiſche Volk erfüllen, und je mehr dieſes ſelbſtändig wird und an der Regierung mitwirkt, umſo weniger wird es Neigung haben, Konflikte mit dem Auslande zu ſuchen.(Abg. Franck(Soz.) ruft: Bei uns wäre es ebenſol) Auch wirtſchaftlich hätte Deutſchland von der Entwicklung Chinas große Vorteile zu erwarten. Da⸗ bei bleibt es gewiß möglich, daß in einzelnen Teilen des Landes feindliche Kundgehungen gegen die Auslkänder ſich bemerkbar machen. Sie würden ſich dann aber gegen alle Fremden richten, und wir könnten uns möglichſt zurückhalten und die Bekämpfung jener Tendenzen denjenigen Nationen überlaſſen, die daran das vornehmliche Intereſſe haben. Fürſt Bismarck hat wiederholt den Grundſatz aufgeſtellt, daß die Deutſchen im Auslande nicht den Anſpruch erheben können, daß Deutſchland ſich ihretwegen in Kriege mit ihren Gaſtſtaaten einlaſſen ſoll. Es gibt doch auch noch andere Wege. derartiges Unrecht zu ſühnen als den Krieg. Durch ſchiedsgerichtliches Verfahren werden ſich derartige Ver⸗ letzungen der deutſchen Ehre regelmäßig ausgleichen laſſen. Ich bedauere, daß Deutſchland bisher nicht Verträge zur Austragung ſolcher Differenzen auf ſchiedsgerichtlichem Wege mit den anderen Staaten geſchloſſen hat; ich hoffe, daß wir in Zukunft auf ihren Abſchluß bedacht ſein werden. Auch ſolche Mefnungsverſchieden⸗ heiten und Differenzen ſollten möglichſt nicht verſchärft, ſondern gemildert werden. Ich ſtehe da auf dem Standpunkt, den Fürſt Bismarck z. B. in ſeiner Rede vom 6. Februar 1888 ausdrücklich hervorgehoben hat:„Wir Deutſchen werden keinen Krieg mit anderen Nationen führen, auch Frankreich nicht angreifen, weil es ruchlos wäre, um ſolcher Lappalien willen große nationale Kriege zu entfeſſeln, oder auch nur wahrſcheinlich zu machen.“ Das ſind die Fälle, in denen der Vernünftigere nachgibt. Sch bitte unſere Politiker, ſich dieſen Grundſatz ſtets vor Augen zu halten, und wo unſere Diplomaten mit an⸗ deren Diplomaten um ſolche Nr in Streit geraten, ſich ſtets gegenwärtig zu halten, daß der Streit ſich nur darum handelt, wer von beiden Staaten der Vernünftigere iſt.(Beifall und Heiterkeit.) Daß die induſtrielle Entwicklung von China und Japan uns einmal ſchwere Sorgen bereiten wird, iſt mir nicht zweifelhaft und ich halte es in dieſem Sinne durchaus für berechtigt, von einer gelben Gefahr zu ſprechen. Wenn eine leiſtungs⸗ fähige Induſtrie ſich dort entwickelt, dann werden die Produk⸗ tionskoſten wegen der minimalen Löhne dort ſo gering ſein, daß ſich für unſere Induſtrie und unſere Arbeiter in der Tat ernſte Beſorgniſſe vorausſehen laſſen. Dieſe wirtſchaftlichen Probleme können uns heute aber noch nicht beſchäftigen, denn zurzeit ſind unſere wirtſchaftlichen Beziehungen zu China und Japan noch recht gering. Wir hoben alſo in abſehbarer Zeit keine vitalen Inter⸗ eſſen in China und Japan zu verteidigen. Ich freue mich aber, daß gerade in dieſem Augenblicke eine Verminderung der Geſandt⸗ ſchaftswache in China eingetreten iſt; ich bin über eugt, daß man das in Ehina als einen freundlichen Akt auffaſſen wird; vielleicht kann man auf dieſem Wege bald fortfahren. In großen natio⸗ nalen Fragen müſſen die Parteien einig zuſammen ſtehen. Ein parlamentariſches Regime würde aber nicht bloß mit den mon⸗ archiſchen Anſchauungen der großen Mehrheit des Volkes und mit der föderativen Grundlage des Vele Reiches, ſondern auch mit den vitalen Intereſſen des Volkes im Widerſpruch ſtehen. Wir weiſen alſo den Gedanken eines parlamenlariſchen Regims mit Entſchiedenheit zurück; andererſeits legen wir aber beſonderen Wert darauf, daß die verfaſſungs⸗ mäßigen Beſtimmungen aufrecht erhalten werden, und daß auch die Verantwortung des Reichsfanzlers dem Parlament und dem Lande gegenüber nicht vermindert wird. Von manchen Seiten wird ez daß unſer Anſehen im Auslande ſchwer gelitten habe, daß wir alles Vertrauen verloren hätten. Fürſt Hatzfeldt hat berefts hervorgehoben, daß die Beſorgniſſe wegen der kaiſerlichen Kundgebungen übertrieben ſind. Es wird dem Kaiſer allerdings ſehr ſchmerzlich ſein, daß dieſe Kundgebungen genau den entgegengeſetzten Erfolg hatten, wie er wünſchte; die offizielle Diplomatie hak aber keine Einbuße erfahren und auch der leitende Staatsmann genießt im Auslande überall Achtung und Vertrauen und wir müſſen wünſchen, daß er auch der jetzigen ſchwierigen Lage Herr wird. Die Schwierigkeiten wür⸗ den jeder falls wachſen, wenn der Reichskanz⸗ ler uns jetzt verließe. Möge unſere Politfk wieder in die bewährten Bahnen des Fürſten Bismarck einlenken, indem wir den Empfindlichkeiten anderer Nationen Rechnung tragen und ſie ſo behandeln, wie wir ſelbſt behandelt zu werden wünſchen. Deutſchland iſt ein Land des Friedens. Nachdem wir in ſchweren Kämpfen unſere nationale Einheit errungen haben, müſſen wir danach ſtreben, in Werken des Friedens mit den anderen Rationen zu wetteifern. Wir haben die Iöſung ſozialer Probleme unternommen und zum Teil ſchon durchgeführt, worin viele Völker von uns gelernt haben. Ein engliſcher Mini⸗ ſter hat geſagt, England wäre nicht reich genug, um Deutſchland auf dieſem Wege zu folgen. Deutſckland hat es trotz ſeiner großen Ausgaben für Heer und Flotte doch verſtanden, erhebliche Opfer für die Aufbeſſerung der Lage der Arbeiter zu bringen. Mit dem Kaiſer weiß die ganze Nation ſich einig in dem Streben, einen aggreſſiven Krieg gegen England zu vermeiden. Deutſchland ſtehz noch heute auf dem Standpunkt, den Fürſt Bis⸗ marck 1888 uncer voller Billigung der ganzen Nation zum Aus⸗ druck gebracht hat. Fürſt Bismarck ſagte damals, wenn Teutſch⸗ land jemals einen Krieg wieder führen ſolle, ſo müſſe es ihn mit der vollen Wirkung ſeiner nationalen Kraft führen. Es müſſe ein wirklicher G Iskrieg ſein, dann werde kein Feind es magen, es mit dem kuror teutonfeus aufzunehmen. Durch Liebe und Wohlwollen kießen wir uazs leicht, vielleicht allzu leicht, beſtechen. Gegen die Gewalt aber ſeien wir ſtark. Deshalh muß es für uns deſes Wir Deutſche fürchten Gott, aber ſonſt nichts in der Welt.(Lebhafter Beifall rechts. Hurrarufe bei den Soz.) Abg. Schrader(freiſ. Vgg.): Ein jeder Redner, der ſich des Ernſtes der Situation vol bewußt iſt, wird ſeine Rede danach einzurichten haben, nicht un⸗ nötiges aufzunehmen, aber auch das Notwe n dig e n ich 8 1 verſchweigen. Er muß ſich zweitens bewußt ſein, daß in den wichtigen Forderungen, die von allen Seiten aufgeſtellt werden, wir Einmütigkeit zeigen müſſen. Dieſe Einmütigkeit ſt etwas, was wir auf das Schärfſte betonen müſſen. Darum fällt es mir nicht ein, mit dem Vorredner eine Polemik zu beginnen. (Zuſtimmung.) Pfychologiſche Erörterungen anzuſtellen über den Entwicklungsgang des Monarchen, ſcheint mir an dieſer Stelle nicht richtig. Ferner hat meines Erachtens der Vorredner einen Mann ſchwer angegriffen, der es nicht verdient, den Reichskanzler Caprivi, indem er ſagte, er ſei ein Mann geweſen, der nicht den Mut gehabt hätte, ſeine Meinung zu vertreten. Er iſt im Gegenteil ein Mann geweſen, vor deſſen Mannesmut und Ausdauer wir alle Hoch⸗ achtung empfinden müſſen.(Beifall links.) Und nun zur Sache! Ich will mich nicht in lange Erörterungen einlaſſen, werde mich vielmehr beſ en auf den Gegenſtand ſelbſt. An erſter Stelle iſt beme rt das, was über die Behandlung der Veröffent⸗ lichung ſelbſt geſagt iſt, daß nämlich das wichtige Aktenſtück durch ſehr biele Hände gehen konnte. Das Aktenſtück iſt auf Umwegen oder ſechs verſchiedene Perſonen hindurchgegangen Nur ein t es angeſehen. Das iſt der Geheimrat im Auswärtigen Amt, dem die Anfertigung des Berichtes übertragen iſt Er hat nun doch offenbar einen Bericht gemacht. Da muß man doch ſagen, ein Rat, dem aufgetragen iſt, einen Bericht über eine Sache zu machen, die vom Kaiſer ausgeht, der wird auch einen Bericht er. ſtattet haben, und in dieſem Bericht wird auch geſtanden haben, um was es ſich bei dem Interview gehandelt hat. Vielleicht hat ein falſches Urteil in dem Bericht geſtanden. Jedenfalls mußte es aber Veranlaſſung geben, für diefenigen, die den Bericht erhielten, ſich zu überzeugen, was der Artfkel denn eigentlich enthalte, und ob es rätlich ſel, ihn zu veröffentlichen. Ich kenne den Geheimrat nicht, jedenfalls iſt es aber hart, wenn der einzige, der vielleicht falſch geurteilt, aber ſeine Pflicht erfüllt hat, derjenige iſt, der da⸗ für büßen muß. Ein Grund für die unbegreiflichen Dinge iſt pielleicht in der räumlichen Trennung zu finden, der räumlichen Trennung aller derer, die mit der Sache zu tun gehabt durch f haben. Dieſe Trennung iſt für unſere jetzige Politik ein ſchwerer Fehler. Es iſt jetzt eine Regierung von vielen Stellen vorhanden, die eigentlich zuſammen ſein müßten. Die Trennung erklärt, daß ſolche Nundekegenheten nicht ſo ſorgfältig bearbeitet werden, wie es nötig iſt. Wären die Herren näher bei einander geweſen, dann wäre die Sache anders geneſen. Wenn der Kaiſer und der Reichs⸗ kanzler über die Sache hätte ſprechen können, würden ein daar Worte genügt haben, um ſolche Vorkommniſſe zu verhüten. Aehn⸗ lich wäre es geweſen, wenn der Reichskanzler und das Auswärtige Amt zuſammen geweſen wären. Mit dieſer Art der Re⸗ gierung darf nicht fortgefahren werden. am wenigſten dann, wenn es ſich handelt um Zeiten, wie die gegen⸗ wärtigen, in denen die wichtigſten und ſchwierigſten Frogen käglich zu erörtern ſind. Ob im Auswärtigen Amt nicht mit der nötigen Sorgfalt ge⸗ arbeitet wird— ich weiß es nicht. Aber dieſes Syſtem darf nicht fortgeführt werden. Dann aber: Am 28. Oktober iſt die Ver⸗ öffentlichung im„Daily Telegraph“ erſchienen. Seit der ganzen Zeit mußte der Kanzler informiert ſein über das, was der Kaffer geſagt hat. Damals mußte er das richtig ſtellen, was er jetzt richtig geſtellt hat.(Sehr richtig!) Jene Erklärung in der„Nord⸗ deutſchen Allgem. Ztg.“ war da die richtige Stelle, das zu tun. (Sehr richtig!) Statt deſſen erfuhr man, daß der Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten einberufen ſei. Wenn die Erregung ſo groß geworden iſt, ſo iſt es zum großen Teil dadurch gekommen, daß die Dinge ſo lange unwiderſprochen in der Welt herumliefen. Von Tag zu Tag iſt die Erregung gewachſen. Wir, als wir von dieſen Dingen hörten, ſind allerdings erſchrocken geweſen.(Sehr wahr!) Aber ſo erſchrocken nicht, wie diejenigen Leute, die der Politik fernſtanden. Uns war es nur ein neues Glied einer alten Kette.(Sehr gut!) Ich muß auch ſagen, daß die Darſtellung, die der Reichsfanzler gegeben, in der Hauptſache das doch nur beſtätigt, was, vielleicht hie und da zu ſcharf pointiert, im„Dailh Telegraph“ ſtand. Es iſt das ein Be⸗ weis, daß niemand ſich mehr hüten ſoll vor freier Ausſprache, als hochgeſtellte Perſonen.(Sehr richtig!) Es gibt Leute, die einen Stolg darin ſehen, ſich mit einer hochgeſtellten Perſon zu unter⸗ halten und dann ſagen zu können: Was ſind wir für Kerle, daß uns gegenüber der Kaiſer ſolche Aeußerungen getan hat!(Sehr wahr!) Noch einige Worte über die auswärtige Politik.— Ich will es nicht ſo machen wie mein Vorgänger.(Heiterkeit links.) Es ergibt ſich aus dieſen Vorgängen ganz klar, daß unſere Politik nicht einheitlich geführt wird, daß zwei Elemente in der Poſitik arbeiten, nicht mit, ſondern öfker gegen⸗inander. Und das iſt der Grund, weshalb man im Ausland nicht das Vertrauen zu unſerer Politik hat, das man haben ſollte. Deum darin ſind wir einig, daß unſere Politik im großen ganzen durchaus friedlich iſt. Aber oft ſchon hat ſie einen anderen Schein erweckt und der hat das Ausland aufs äußerſte erregt und erbittert. Soll es nun dabei blei⸗ ben? Soll unſere Politik in dieſer doppelten Weiſe weiter ge⸗ führt werden? Das iſt unmöglich für einen großen Staat.(Sehr richtigl) Der Reichskanzler hat das eingeſehen. Ich nehme an. daß der Reichskanzler in der Unterredung, die er mit dem Kaiſer ehabt hat, den Kaiſer darauf aufmerkſam gemacht haben wird, daß es ſo nicht weiter 0 kann. Aber wenn ich den Reichskanz⸗ ler recht verſtanden habe, hat er keine andere Erklärung bekommen, als die, daß der Kaiſer künftig in wird. Aber es muß eine möglichſt einheikliche Politik exzielt werden, die in der Hand des Reichskanzlers liegt. Ich glaube, wir alle hätten es gern geſehen, wenn der Kaiſer nicht jetzt fern von Berlin weilte.(Lebh. Zuſtimmung.) So wichtig iſt das Geſchäft, den Luftballon des Grafen Zeppelin zu beſichtigen, nicht.(Zuſtimmung.) In einer ſo ſchwierigen Zeit ſollte der Kaiſer dem Reichskanzler in ſeiner ſchweren Stel⸗ lung zur Seite ſtehen. Der Reichskanzler bedarf der Ausſprache mit dem Kaiſer und zu dieſer Ausſprache iſt jetzt die beſte Gelegen⸗ heit(Sehr richtig!), damit der Eindruck unſerer Verhandlungen hier unmittelbar wirken kann. Ich hoffe, daß der Reichskan ler dem Kaiſer die Berichte über die Verhandlungen, wie ſie hier geführt worden ſind, vorlegen wird. Selbſtverſtändlich wünſchen wir nicht, daß etwas gegen den Kaiſer unternommen wird. Wir denken nicht daran, irgendwie die Autorität des Katſers zu ſchädi⸗ en. Im Gegenteil Unſer lebhafter Wunſch iſt, ſie zu erhalten. ber in der ganzen Zeit der Regſerung Kaiſer Wilhelms J. es kein doppeltes Regiment. da gab es eine Regierung, die des Kaiſers durch den Reichskanzler, der ebenſo wie ſein Kaiſer ſei⸗ nen Willen hatte, der aber ſeine Pflicht erkannte. Es hat auch manchen Kampf zwiſchen ihnen gegeben. Aber der Kampf iſt aus⸗ gefochten worden und bat immer zu einer Verſtändigung und Ein⸗ j„ ererererrerex * — ſtellen. Heitlichkeit unſerer Politik geführt, wie wir ſie ſpäter nicht wie⸗ der erlebt haben.(Sehr richtig!) Es iſt nicht unbillig, wenn wir fordern, daß dieſe Politik wieder geführt wird. Der Kaiſer, der ſeinen größen Vorgänger ſo hoch verehrt, könnte hier auch ſeinem Beiſpiele folgen. Er würde den Dank der Nakion ernten.(Zu⸗ ſtimmung.) Wir müſſen den Reichskanzler auf das eindringlichſte bitten, daß er dem Kaiſer vorſtellt, daß es ſo nicht weiter gehen kann. Verhandlungen, wie wir ſte Hier geführt haben, haben vielleicht noch nirgends ſtattgefunden. Es wird Staunen erwecken, daß wir ſie geführt haben können, und nicht von einzelnen oppoſitionellen Parteien, ſondern vom ganzen Reichstage. Man könnte im Auslande annehmen, unſere Stellung dem Auslande gegenüber könnte dadurch geſchwächt wer⸗ den. Das iſt möglich, wenn dieſe Verhandlungen verlaufen, ohne daß das gewünſchte Reſultat herauskommt.(Sehr richtig!) enn wir aber einen ſtarken feſten Willen zei⸗ gen und dieſen Willen durchſetzen, dann werden wir einen großen Schritt vorwärts gemacht haben. Eine klare, einheitliche Polftik haben wir gerade jetzt nötig, wo Verwicklun⸗ gen üher Verwicklungen ſpielen. Die Marokko⸗ und die Balkan⸗ frage ſind Dinge, die uns auf das Lebhafteſte beſchäftigen. Ein einmütiger Reichstag, getragen von der Ueberzeugung des ganzen Volkes, iſt eine Macht, der kein Kaiſer, kein Kanzler widerſtehen kann.(Lebh. Zuſtimmung.) Wir wollen kein parla⸗ mentariſches Regime(Hört! hört! bei den Soz.), ſchon aus dem einfachen Grunde, weil es, ſofange die Verfaſſung des Deutſchen Reiches beſteht, nicht möglich iſt. Mit dem Bundesrat ſind keine verantwortlichen Miniſter zu vereinigen. Wir haben aber als Parlament Mittel in der Hand, um unſere Poſttion durchzuſetzen, wenn wir in wichtigen großen Fragen einig ſind. Iſolieren läßt ſich wohl ein kleiner Mann, aber ein Groß⸗ ſtaat wie Deutſchland kann in jedem Augenblick ſeine Iſolie⸗ vung durchbrechen, wenn er von ſeinen Machtmitteln den richtigen Webrauch macht. Er wird immer eine große Rolle in dem europäiſchen Konzert ſpielen, wenn der Kongertmeiſter nur richtig dirigiert. Wir wollen nicht andere Völter überfallen, aber wir brauchen uns auch nicht zu fürchten. Wir können uns ſelbſt durch eine kluge Politir die Sicherheit geben, daß wir die Rolle in der Welt ſpielen werden, die notwendig iſt, um unſerer aufſtrebenden Bevölkerung Arbeit und Lebensmöglichkeit zuſchaffen. Dazu haben wir nur das eine notwendig: dafür zu ſorgen, daß unſere innere Politik, auch unſere Finanzpolitik ſo iſt, daß wir im entſprechenden Augenblick auch nach außen ernſt auftreten können, kurz, eine einheitliche und Fraftvolle Politik nach innen wie nach außen zu treiben. Wenn Kaiſer, Reichskanzler und Parlament in dieſem Geiſte zu⸗ ſammenarbeiten, kann es Deutſchland nicht ſchwer fallen, den ge⸗ bührenden Poſten in der Welt einzunehmen.(Lebhafter Beifall bei den Freiſinnigen und rechts.) Abg. v. Normann(konf.): Ich habe namens meiner politiſchen Freunde folgende Erklä⸗ (rung abzugeben:„Die Antwort, welche wir geſtern von dem Herrn Reichskanzler gehört haben, ſcheintuns der Geſamt⸗ fituation durchaus zu entſprechen. Wir glauben deshalb, uns des weiteren Eingehens auf den Sachverhalt ent⸗ halten zu dürfen, und nur die Erwartung ausſprechen gu ſollen, daß der Reichskanzler ſeinen Worten auch die Ausführung geben wir d, die das Wohl des Vaterlandes erfordert.(Bravo rechts.) Abg. Zimmermann(Dt. Rfp.): Bei uns in Sachſen hat ein alter Mann erklärt, das Erdbeben un Vogtlande ſei kein natürliches; es ſei entſtanden, weil Bis⸗ marck ſich auf die letzten Ereigniſſe hin im Grabe umgedreht habe. Man möchte faſt daran glauben. Die Antwortdes Reichs⸗ kanzlers war unbefriedigend. Er hat ſich wieder als ein glänzender Redner gezeigt, aber ein Kern fehlte ſeiner Rede. Ein Journaliſt klagte mir, daß es nicht möglich ſei, einen Auszug aus der Rede des Kanzlers zu machen. Ich mußte ihm recht geben, denn die Rede iſt wirklich nur eine Aneinan⸗ derreihung von ſchönen Worten. Es war eine Ab⸗ ſchwächung des Geſchehenen, nicht an den Reichstag gerichtet, ſon⸗ dern nach Donaueſchingen. verhindert werden ſollen, davon hörte man kein Wort. An den edlen Abſichten des Kaiſers zweifelt niemand. Aber es iſt Tat⸗ ſache, daß jede Aeußerung des Kaiſers peinliche Wirkungen her⸗ vorruft. Man kann geradezu die Preisfrage aufwerfen, wo die Wirkung peinlicher ſein wird, im In⸗ oder Auslande.(Heiterkeit.) Warum ſind immer gerade Engländer Ver⸗ traute des Kaiſers. Man muß an eine Verengländerung der geſamten Lebensauffaſſung denken. Der Kaiſer hat die Füh⸗ lung mit dem Volke verloren. Bei Feſtlichkeiten ſieht er nur die hurrarufende Menge, und ſonſt»ur die höfiſche Clique. eunuchen haben den Kaiſer zu dem Interview ſogar beglückwünſcht. (Heiterkeit.) Dieſer Byzantinismus iſt ſchuld an allem Unheil. Ueberall zeigt ſich die Zurückſetzung des eigenen Volkes gegenüber dem fremden. Wo iſt dafür der Dank aus England? Die füngſte Gegenwart beleuchtet die entſtandene Kluft bengaliſch. Das ganze Volk iſt in ſtarker Erregung, der Reichstag harrt der Erklärungen des Kanzlers, und der Kaiſer feiert Feſte. Das iſt wirklich eine Regierung im Umherziehen. War der Beſuch in Oeſterreich jetzt nötig? Waren wieber neue Aeußerungen in Wien über Caſa⸗ blanca notwendig? Wie leicht konnten da wieder neue Verwick⸗ Iungen entſtehen.(Beifall.) Die Frage, die uns am meiſten bewegt, iſt die, welche Garan⸗ tien haben wir, welche Garantien gibt uns der Kanzler, daß es anders, daß der Kaiſer zurückhaltender wird? Geſtern hörten wir nichts von ſolchen Garantien. Unerläßlich iſt daßer eine Erweiterung der parlamentariſchen Macht, durch Miniſterverantwortlichkeit und durch Schaffung eines parlamen⸗ tariſchen Ausſchuſſes für auswärtige Politik. Wenn wir vor uns ſehen eineirregeteitete impulſive Kraft, ſo müſſen wir ihr unſere eigene Kraft, die Kraft der geſamten Nation ent⸗ gegenſetzen. Eine große Summe von Vertrauen und Kredit, die uns Kaifer Wilhelm k. und Bismarck hinterlaſſen haben, iſt ver⸗ praßt worden. Ueber dem Willen des Herrſchers, des Kaiſers ſteht des Reiches Wohl. Abg. Haußmann(Deutſche Volkspartei): Alle vorhergehenden Redner haben bereits zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß wir uns nicht bloß in einer Kanzlerkriſe, ſondern in einer Kriſis des perſönlichen Regiments befinden. Das deutſche Volk hat im letzten Jahre nicht viel Freudiges erlebt. Eine Reihe merkwürdiger, Mißſtimmung hervorrufender Prozeſſe, ein Mil⸗ liardendefizit, und jetzt dieſe Rede haben wir erleben müſſen, deren unheilvolle Wirkungen jeder Politiker hätte voraus⸗ ſehen müſſen, die aber noch viel ſchlimmer ein⸗ getreten ſind, als ſie befürchtet wurden. Wir haben in dieſem Sommer auch noch einen anderen Schmerz gebabt, aber wir haben ihn durch eine nationale Tat überwunden. Das war als das neue Luftſchiff des Grafen Zeppelin wurde und Deutſchland ſich zuſammenfand und etwas eiſtete, was uns alle erhoben hat. Damals wurde von Berlin aus vorgeſchlagen, dem Grafen 1 ein Kuratortum zu be⸗ (Lachen.) Das deutſche Volk aber erklärte, für den Grafen Zeppelin brauche es kein Kuratorium. (Große Heiterkeit.) Allgemein wurde der im Schloſſe gewachſene Gedanke zurückgewieſen. Der 10./11. November war uns bisher ein Gedenktag, weil er Deutſchland große und freie Geiſter ge⸗ ſchenkt hat. Auch jetzt wird er ein Gedenktag der deut⸗ ſchen Geſchichte bleiben. Denn was wir alle mit⸗ erlebt haben, iſt etwas Außerordentliches, etwas Neues gewe ſen, und die Einmütigkeit der Auffaſſungen war das Große auch an den Erklärungen des geſtrigen Tages, die wir von allen Parteien gehört haben.(Sehr wahr!) Das exlaubt uns zu hoffen, daß der deutſche Reichstag nicht ſo ohnmächtig iſt, wie manche geglaubt haben. Geſtern konnte man ſagen: Die Szene wird zum Tribunal. Geſtern hat ſich der Reichs⸗ tag zum Vertreter der großen Sorgen gemacht, die gegenwärkig Wie in Zukunft ſolche Dinge Die Hof⸗ Uünks.) durch die ganze Nation gehen. Das läßt uns hoffen, daß von nun an manches nachgeholt werden wird, was wir verſäumt haben, und daß wir an der Einmütigkeit feſthalten werden. Geſtern und heute iſt im deutſchen Reichstag niemand aufgetreten, der die Handlungen des Deutſchen Kaiſers gebilligt hätte.(Sehr wahel) Auch kein Konſervatiber, und ich danke es Ihnen, daß Sie ſich nicht ausgeſchloſſen haben von dem gemeinſamen nationalen Empfinden.(Beifall bei den Freiſinnigen und rechts.) Der Redner der nationalliberalen Partei hat das mit großem Ernſte hervorgehoben; die Ausführungen des ſozialdemokratiſchen Ned⸗ ners waren inſofern zu begrüßen, als er ausdrücklich utopiſtiſche Fe er zurückgewieſen hat, die ihm gewiß nahe lagen. Das entrum hat den Standpunkt vertreten laſſen, daß abweichend von der Kundgebung ſeines leitenden Blattes, ſchärfer und deshalb glücklicher der donftitutionelle Gedanke in den Vordergrund ge⸗ rückt zu werden verdiene. Die Stellung der Konſervativen war ſo intereſſant, daß darüber noch mehr zu ſagen ſein wird. Aber auch aus den Kreiſen des Bundesrats und der Einzelſtaaten hat niemand die Handlungen des Kaiſers verteidigt, und wenn wir in das Herz der Geheimräte hineinſehen könnten, würden wir ſehen, daß ſie mit außerordentlich viel von dem einberſtanden ge⸗ weſen ſind, was hier ausgeſprochen worden iſt, ja ſogar dankbar dafür, daß es eine Inſtanz gibt, die das offen und frei ausſprechen kann. Nicht nur der Bürger iſt es, der fürchtet und betroffen iſt, nicht nur die unteren Kreiſe und die Arbeiter, die an eine An⸗ ſchauungsweiſe gewohnt ſind, die ſie leichter dazu führen kann, zu berurteilen. Alle Kreiſe bis in die Offizier ⸗ kaſinos hinein haben dieſelbe Auffaſſung. Nicht einmal den Offizieren würde in ihrer großen Beſorgnis der Ausweg, daß ein höherer Militär an die Leitung der Geſchäfte herantreten würde, als glückliche Löſung erſcheinen.(Hört, hört!) In der Be⸗ urteilung der Lage ſind ſich alſo alle Kreiſe einig. Der Redner des Zentrums, der im vorigen Jahre zuerſt von der Einkreiſungs⸗ politik geſprochen hat, hat geſtern das Wort von der deut ⸗ ſchen Abſtoßungspolitik geprägt, und ich fürchte, daß dieſe Vorſtellung in ſehr vielen Kreiſen weitgehende Zuſtimmung finden wird. Das iſt eben meiner Meinung nach das Haupt⸗ unglück, daß die bisher unberechtigte Einkreiſungspolitik durch dieſe Kundgebungen einen Schein urkundlicher Rechtfertigung erhalten hat.(Vielfache Zuſtimmung.) Es iſt das Wort geſprochen wor⸗ den: Schwarzſeher dulde ich nicht. Der Mund, der dieſes Wort geſprochen hat, hat Schwarzſeher zu Millionen ge⸗ ſchaffen.(Sehr wahr!) Darin liegt das tragiſche Moment, daß zwiſchen Wille und Handlung der Gegenſatz ſo außerordentlich tief iſt. Das deutſche Volk iſt durch ſeinen gut⸗ gläubigen Kaiſer in eine ſchwere Gefahr geführt worden. Was konnte der Reichskanzler geſtern zu des Kaiſers Rechtfertigung ſagen? Er ſprach wehmütig— es geht bei gedämpfter Trommel Klang.(Große Heiterkeit.) Aber niemand hat das Gefühl der Schadenfreude, alle würdigen die außerordentlich ſchwierige Situation, in welcher der beredte Staatsmann, der die Geſchäfte des Reiches formell führt, ſich befindet.(Sehr wahr! bei den Liberalen und Konſervativen.) Wir hörten auch vieles, was nicht geſagt worden iſt(Heiterkeit), vor allem bei der Beantwortung der Interpellationen. Der Reichskanzler iſt gefragt worden, und er hat eine ganze Reihe von Fragen noch gar nicht beantwortet. Faſt iſt es ſo, als ob er auch die Interpellationen nicht geleſen hätte.(Große Heiterkeit.) Der Reichskanzler hat zugegeben, daß die Veröffentlichun⸗ gen im„Daily Telegraph“ Schaden angerichtet haben, und er hat erklärt, der Schaden könnte repariert werden. Aber doch nur, wenn die Quelle verſtopft wird, aus welcher dieſer Schaden ge⸗ floſſen iſt.(Sehr gut! links.) Der Reichskanzler bezweifelte, daß alle Einzelheiten des Kaiſerinterviews richtig wiedergegeben ſind. Mit ſolchen allgemeinen Redewendungen iſt uns nicht ge⸗ dient. Wir wollen Gewißheit haben, wir lechzen nach dem Wort, daß die Einzelheiten nicht richtig wiedergegeben ſind; wir wären froh, wenn wir es auch ſagen könnten.(Sehr wahr!) Und nun ſagt uns der einzige, der Auskunft geben kann und der Auskunft geben ſoll, nichts weiter als, er bezweifele, ob alle Ein⸗ zelheiten richtig wiedergegeben ſind!(Sehr gut! links.) Das muß doch der deutſche Kaiſer wiſſen, und der deutſche Kaiſer mußte doch danach gefragt werden.(Lebhaftes Sehr richtig! links.) Oder hat der deutſche Kaiſer etwa das Interview auch nicht geleſen?(Heiterkeit und Sehr gut! links.) Der Reichskanzler ſagte, von einem Feldzugsplan könne keine Rede ſein; es habe ſich nur um akademiſche Aphoris⸗ men ohne jede praktiſche Bedeutung gehandelt. Man wird das in England gern hören, und es iſt Leshalb erfreulich, daß es ge⸗ ſagt worden iſt.“ Aber dann müſſen wir doch auch fragen: Durfte der Kaiſer engliſche Dankbarkeit verlangen, wenn er keinen Feld⸗ dang wut eingeſandt hat. Ich muß unter dieſen Umſtänden ſagen, ß mir noch ſchmerzlicher iſt, daß der Feldzugsplan nicht nach England gegangen ſein ſoll. Bei den Mitteilungen über die Intervention ſind nach dem Reichskanzler die Farben zu ſtart aufgetragen. Er hat aber nicht geſagt, wer die Farben zu ſtark aufgetragen hat.(Sehr gut! links) Dabei hat der Reichskanzler den Satz ausgeſprochen, die ſicherſte Politik ſei wohl diejenige, die keine Indiskretionen zu fürchten brauche. Wenn er hätte hin⸗ gufügen können, daß die deutſche Politik eines ſolche ſei, wären ir ſehr befriedigt geweſen.(Sehr richtig! links.) Denn es wäre darin auch èine Verneinung deſſen enthalten geweſen, was neulich in den Blättern ſtand, nämlich daß auch nach Amerika hinüber Aiee gegangen ſeien, die derartig waren, daß die deutſche Regierung die ganze Auflage aufgekauft habe.(Hört! Hört! links.) Man müſſe die näheren Umſtände kennen, meinte geſtern der Reichskanzler. Wir wären ihm ungeheuer dankbar eweſen, wenn er uns dieſe näheren Umſtände mitgeteilt hätte. ut! links.) Auch wir ſind nicht voreingenommen gegen ngland, im Gegenteil, wir empfinden für all die tüchtigen Lei⸗ ſtungen, die dieſes Volk in ſo außerordentlichem Maße ſchon ge⸗ leiſtet hat, die allergrößte Achtung, und das 1 8 Volk beſitzt Einrichtungen, um die wir es nie miehr beneidet haben als in dieſen Tagen.(Lebhafter Beifal links.) Wir haben einmal gehört, und gicht gern gehört, es ſei tele⸗ graphiert worden von dem Admiral des Atlantiſchen Ozeaus an den Admiral des Stillen Ozeans. Jetzt hören wir auf einmal eine Wendung, als ob der Admiral des Atlantiſchen Ozeans auch der Admiral des Stillen Ozeans iſt.(Heſterkeit und Sehr gut! links.) Die Stelle in der Rede des Reichskanzlers, daß an der Lauterkeit der Abſichten des Kaiſers nicht zu zwei⸗ feln iſt, unterſchreiben wir. Aber die angewandten Mittel ſind ſo bedenklich, daß wir im Intereſſe unſeres gemeinſamen Vater⸗ landes wünſchen müſſen, daß ſie nicht mehr in Anwendung ge⸗ bracht werden.(Sehr richtig! links.) Es waren durch un d durch untaugliche Mittel. Damit werden keine wirk⸗ lichen Shmpathien errungen. Wir müſſen feſtſtellen, daß der deutſche Kaiſer kein Mehrer Deutſchlands Sympathien geweſen iſt. Der Reichskanzler, deſſen Beredſamkeit wir ſchon ſo oft auf⸗ richtig bewundert haben, hat Wendungen ſchon gebraucht, die im Ohr des Monarchen wie eine hohe Anerkennung klingen mußten. Er hat einmal geſagt, der deutſche Kaiſex darf kein Schatten⸗ kaiſer ſein. Er 25 auch hinzufügen müſſen, er darf auch kein Sonnenkönig ſein.(Sehr richtig!) Der Reichskanzler hat eſtern ſeine Ueberzeugung ausgeſprochen, daß der Kaiſer in einen Pepakgeſpegchen künftig Zurückhaltung üben werde. Hier wollten wir aber nicht die Ueberzeugung des Reichskanzlers hören, denn ſie beruht auf Vermutungen über einen pfychologi⸗ ſchen Prozeß, die uns ſchon häufig getäuſcht haben. Wir wollten eine Tatſache hören.(Sehr richtig!!) Wir wollten hören, daß er mit ſeinem kaiſerlichen Herrn geſprochen at und von ſeinem kaiſerlichen Herrn die Erklärung erhalten at und nun mit der Erklärung vor uns hintreten könnte: Ich Und der Kaiſer ſind einig, daß das ſo ſein muß.(Lebhafte Ju⸗ ſtimmung.) Von ſchweren Tagen hat der Reichskanzler ge⸗ ſprochen. Wir glauben es ihm. Wir haben ſie ſelbſt alle mit durchgemacht. Waren es auch ſchwere Tage dem Kai⸗ ſer?(Große Bewegung: Lachen und Zurufe bei den Soz.: Gar nicht!) Es iſt außerordentlich ſchwer, nicht ſo bitter zu werden und ſo bittere Worte zu gebrauchen, wie ſie dem Ernſte einer ſolchen Debatte nicht enkſprechen.(Lebhaftes Sehr richtig! ——— Aber darin ſind wir alle einig, und niemand wird widerſpr chen, daß es richtig geweſen wäre, in dieſen Tagen am Mittelpunkt der Regierungsgeſchäfte zu ſein(Lebh. Zuſtimmung). und Staatsmann zu ermächtigen, die Erklärungen 77 5 deutſche Nation beruhigt hätten.(Sehr richtig!) Es 5 ſich gar nicht darum, daß wir beruhigt werden. Wenn wir be⸗ ruhigt werden, iſt die deutſche Nation noch nicht beruhigt. In einem offiziöſen Telegramm ſteht, aß der Monarch von Oeſterreich den Wunſch ausgeſprochen habe, Fürſt Bülow möchte an der Spitze der Geſchäfte bleiben, und daß darauf der Kaiſer erwidert habe, er hoffe auch, daß es gelingen werde. die parlamentariſchen Schwierigkeiten zu (Gelächter links.) Daraus ſehen wir, daß der Nächſtbeteiligte das für eine parlamentariſche Schwierigkeit anſieht.(Heiterkeit.) Der Reichstag hat eine ſo außerordentliche Zurückhaltung bisher in der Beſprechung der auswärligen Angelegenheiten erwieſen (Zurufe bei den Soz.: Leider!), daß es wie eine große Verſäumnis heute ausgeſprochen werden kann, wenn daraus ſchwere Wirkungen und Einſchläferungen hervorgegangen ſind. Um ſo mehr aber dür⸗ fen wir in Anſpruch nehmen und ſagen, weil der Reichstag bisher beinabe nie ſich in auswärtige Angelegenheiten gemiſcht hat, weil er nicht diegtechte, die er hier hat, reklamiert hat ſind eee keiten, die hier beſtehen. auch ohne Schuld des Reichstags zuſtande gekommen. Die Verantwortung für dieſe Schwierigkeiten trifft nicht den Reichstag, ſondern ausſchließlich andere Faktoren Sehr richtigl). Der Reichskanzler hat uns geſtern leider kein Pro⸗ gramm für die Zukunft gegeben. Er hat nur einen Wunſch ausgeſprochen und zugleich einen frommen Wunſch, von dem er ſelbſt wohl nicht ſicher iſt daß er ſich erfüllen werde. 11 wiſſen ja überhaupt nicht, ob der Reichskanzler nicht ſchon in die⸗ ſen Tagen vielleicht ſein Entlaſſungsgeſuch erneuern wird. Kei⸗ nesfalls iſt er in der Lage, K wiſſen, welche Stellung ſeine Nach⸗ folger einnehmen werden. Er ſagte, wenn ſich ſeine Erwartungen nicht erfüllten, ſo könnte weder er, noch ſeine Nachfolger die Ver⸗ antwortung übernehmen. Das iſt ein bedeutungsvoller Satz und er wäre um ſo bedeutungsvoller wenn er nicht ſchon einmal geſpro⸗ chen worden wäre.(Heiterkeit und Zuſtimmung.) Er wird eine beſondere Wirkung nicht hervorrufen. Von einem hat der Reichs⸗ kanzler mit Beſtimmtheit geſprochen, von dem Defekt in dem Reſſort, er ſtehe dafür ein, daß er ſich nicht wiederholen werde. Das hoffen und erwarten wir; das iſt eine unglückliche Sache geweſen, wie auch etwa eine gutgehende Uhr einmal ſtehen bleiben kann, und wegen dieſer Sache dürfen wir nicht das Recht haben, ernſtlich in Erregung zu kommen, auch wenn die Wirkung ſehr ſchlimm iſt. Das Bedeutſame iſt aber, daß der Fall überhaupt ſymplomatiſch geweſen iſt(Sehr richtig!), daß wir alle, auch die Herren von der Rechten, den Eindruck haben, daß hier eine Häu⸗ fung von Dingen vorgekommen iſt, und daß es ein fall iſt, der nicht eine Singularftät aufdeckt, ſondern einen katenten und wir können beinahe ſagen, renden Her ſtand.(Sehr richtig! links.) Es war 8 richtig, daß der Reichskanzler die Fragen der Interpellanten nich klarer beantwortet hat. Die Interpellation, die wir geſtellt haben, fragte, was der Reichstanzler zu tun gedenke, um Abhilfe zu ſchaffen und die ihm durch die Verfaſſung zugewieſene Verantwor⸗ kung im vollen Maße zur Geltung zu bringen. Herr Baſſermann hat gefragt: Uebernanmt der Reichskanzler die Verantwortung für die bekannt gewordenen Tatſachen? Auf dieſe wichtigen Fra⸗ en iſt keine Antwort erfolgt, Aul Hatzfeldt hat gefragt, ob der Reichstan ler für die Zukunft ähnliche Vorgänge zu berhindern in der Lage ſel. Auch darauf iſt keine Antwort erfolgt. Herr.Heyde⸗ brandt hat zum Ausdruck gebracht, daß etwas geſchehen müßte, daß eine Summe von Sorgen und Beunruhigungen ſich ſeit langem angeſammelt habe und er hat die Frage aufgeworfen: Hat Kanzler den nachgeordneten Räten auch die Frage vorgelegt, 0 es opportun ſei, dieſe Schriftſtücke zu veröffentlichen. Dieſe Feue möchte ich erneut ſtellen. Und ich möchte auch die Frage ſtellen, welche Frage von dem Deutſchen Kaiſer bei der Uebermittlung des Manufkripts geſtellt wurde und was ihm in betreff der Nach⸗ prüfung der Tatſachen und der präjudiziellen Entſcheidung ge⸗ antwortet iſt? von München geſchrieben hat:„regis ſtatt:„pro ratione voluntas!“ kann keine ſelbſtändigen Räte und Staatsmänner erzielen.(Lebhaftes Sehr richtig!) Bei ſolchen Marimen wird notwendigerweiſe der Prozeß im Hirn der Betreffenden ſich nicht zu einer tätigen Mitarbeit an den Geſchäften ſelbſt, ſondern nur für eine Ausführung allerhöchſter Meinungen entwickeln. Es iſt eine ſchmerzliche Takſache, daß auch die Schule der Stagtsmänner in Deutſchland nicht ſo reich beſetzt iſt, wie es ein Land mit 60 Millionen Bewohnern erwarten und wünſchen könnte.(Sehr gut! links) Auch die Tatſachen, die hier vorgetragen ſind, ſprechen dafür, daß unſere Diplomatie über das Ziel hinausſchießt. Wir können dieſe Beobachtung dahin ausdehnen, daß im letzten Jahre die ganze europäiſche Diplomatie ſich ſo gezeigt hat, daß wir nicht ſagen können. die Diplomatie der anderen Länder ſei im allge⸗ meinen beſſer als die unſerige. Der Reichskanzler hat eine drei⸗ ache Verantworkung übernommen. Er hat die Verantwortung ür ſeine Untergebenen übernommen, für die eigene Ueber⸗ eugung und für ſein Verſehen, aher vor allem auch die ſelbſt⸗ ſchuldneriſche Bürgſchaft und die Verantwortung für die Hand⸗ lungen des Monarchen. Der Redner hat dieſe Worte dem Reichs⸗ kanzler zugewandt geſprochen und wendet ſich jetzt ganz dem Bundesratstiſch zu. Jetzt erſchallen von der Linken und aus der Mitte Rufe: Geradeaus!, die den Redner veranlaſſen, ſich wieder dem Hauſe zuzuwenden.) Wir werden uns jetzt der Frage zu⸗ wenden müſſen, ob die ſtaatsrechtlichen Verankwortungsverhält niſſe ſo ſind, daß ſie nicht eine wahre Fiktion geworden ſind, ſ daß die Verfaſſung dadurch illuſoriſch gemacht wird. Das eine möchte ich aber noch hinſichtlich der Verſchuldungsfrage ſagen: Schuld an den Zuſtänden iſt auch die Preſſe, die in den letzten Jahren in einem Ton der Lokalanzeiger und des Weihrauchs gearbeitet hat, mit Knipsapparaten. Telegrammen und Bejube⸗ lungen. Dann kommen wir daßzn. daß auch das deutſche Volk eine Verantworkung mitträgt.(Lebhafte Zuſtimmung!) Ueber die engliſchen Verhältniſſe und die engliſche Politik in dieſem Augenblicke zu ſprechen, würde mir nicht geeignet ſcheinen, da⸗ gegen möchte ich meinen, daß, wenn ein Deutſcher ſich gegenwärti⸗ zurückhalten muß in der Kritik der Engländer und des König bon England, daß es nützlich iſt zu leſen, daß es im Auslande Männer gibt, die auch dort ſehr viele Fehler finden. Es iſt der geiſtvollſte aller lebenden Franzoſen, der ein Urteil über den König von England abgegeben hat, das für uns Deutſche eine gewiſſe Genugkuung bilden muß Anatole Frante, der in der letzten Rummer der Zeitſchrift„März“ Worte geſprochen hat, die in dem Munde eines Franzoſen ganz beſonders wertvoll ſind⸗ Von den Engländern und ihr Schuld will ich nicht ſprechen, nur einen will ich ausnehmen, den„Freund“, der das Interview mit der ſchmeichleriſchen Begründung eingeſandt hat, daß es der Annäherung der Völker dienen und Deutſchland neue Sympathien erwerben werde. Ich weiß nicht, ob er ſo urteilslos iſt oder der, der ihm dieſen Plan eingegeben hat. Seine Treuherzigkeit aber iſt von der Art des Fuchſes, der, um einen Leckerbiſſen zu be⸗ kommen, den Raben angeht er ſinge zu ſchön, und ihn dadurch berführt, ſein Singorgan hören zu laſſen.(Große Heiterkeit und lebh. Zuſtimmung.) Wir müſſen organiſatoriſche Aenderungen in Verwaltung und Verfaſſung bekommen, um der Wiederholung ſolcher Ereigniſſe vorzubeugen Es müſſen generelle Beſtimmun⸗ gen darüber getroffen werden, daß durch den Kaiſer in Zeitungen und Interviews überhaupt nicht Politik gemacht werden darf, vojuntas suprema lex! weil er ſeine Perſon dadurch zu ſehr en fall.) Im Bundesrat muß ein Stempel angeſchafft zu bewahren“, wenn der Kaſſer ſeloſt politiſch vor Deulſch⸗ land oder das Austand treten will.(Heiterkeit.) Der desratsausſchuß für auswärtige Angeleg — heiten darf nicht kur eine ſchlafende webbebe ſeſn, dee alle zwei Johre einmal zuſammentritt und ſich einen Bericht vor⸗ leſen läßt. Er muß regelmäßig zuſammenkommen und eine wirkliche Kontrolle ausüben; das iſt ohne jede Verfaſſungsände⸗ rung möglich. Wir haben weiter eingeſehen, daß Monarchen⸗ reiſen nicht ſehr nützliche Inſtrumente zur Völ⸗ kerannäherung ſind.(Sehr wahr!) Das gilt für Eng⸗ land genau ſo wie für Deutſchland. Bei der Zuſammenkunft der auswärtigen Potentaten muß der Kaiſer auch von dem Trä⸗ ger der auswärtigen Politik begleitet ſein, und ſo wenig wir ver⸗ langen können, daß der Deutſche Kaiſer ſich beſtimmte Perſonen zu ſeiner Privatunterhaltung wählt, ſo gewiß iſt es kein Unrecht, wenn wir ſagen, daß, wenn er vor einer Mehrheit von Ausländern ſpricht, ein Vertreter des Auswärtigen Amtes zugegen ſein muß, ſchon damit ber Wortlaut deſſen, was er geſagt hat, nachträalich feſtgeſtellt werden kann.(Gr. Heiterkeit. Zurufe b. d. Sog: Vor⸗ her!) Das iſt ſchon deshalb notwendig, weil die Diskretion lockerer und loſer wird, wenn zu mehreren geſprochen wird. Wir müſſen weiter die Unterſtützung auch der Konſervativen finden um einen organiſchen Zuſammenhang zwiſchen Militär⸗ kabinett und Zivilkabinett und den Reichs⸗ behörden herbeiführen, woßei der Reichskanzler die obere In⸗ ſtanz ſein muß. Ich habe es den Konſervativen hoch angerechnet, daß ſie für den Chef des Zivilkabinetts die verlangte Beſoldungs⸗ erhöhung abgelehnt haben, damit er nicht eine Stellung gleich der eines Miniſters bekomme. Aus dieſer Auffaſſung folgt als ein⸗ fache Konſequenz, was ich vorgeſchlagen habe.(Sehr wahr!) Daß immer ein Chef in Berlin anweſend ſein muß, haben die Ereig⸗ niſſe ſo lebhaft gepredigt, daß es nur hervorgehohen, nicht begrün⸗ det werden muß. Da wir in der„Köln. Ztg.“ offiziös geleſen haben, daß der Reichskanzler ſo überlaſtet ſei, weil er ſich um die Einzelheiten der Reichsfinanzreform in die Caſablanca- und Maxokko⸗Affäre und die ganze auswärtige Politik hineinarbeiten müſſe, iſt uns eine außerordentliche Ueberhäufung des einzelnen Mannes entgegengetreten, die uns zweifeln läßt. ob er allein die Verantwortlichkeit in einem ſo kompligierten Staatsweſen tragen kann. Daraus folgt die Forderung verantwort⸗ licher Reichsminiſterien.(Sehr wahr!) Ein Geſetz über die Miniſterverantwortlichkeit hat bereits mein Freund Wiemer lebhaft reklamiert, und wir ſelbſt müſſen uns in der Ge⸗ ſchäftsordnung einen freieren Bewegungsraum ſchaffen, der uns von der Mitwirkung der Regierung unabhängiger macht. Die Leichtigkeit, mit der das engliſche Parlament ohne großen Appa⸗ rat Fragen von einzelnen über die auswärtigen Verhältniſſe gu⸗ läßt, ſind gewiß ein Mittel zu größerer Vorſicht in ihrer Behand⸗ Iung.(Vielfache Zuſtimmung.) Die Hauptſache aber iſt, daß wir zu echt konſtitutioneller Regierungsweiſe übergehen müſſen und ohne Verfaſſungsänderungen übergehen können. Mein Freund Schrader hat vorhin eine Wendung gebraucht, die er mich ſelbſt ge. beten hat, dahin zu interpretieren, daß er natürlich ein eifriger parlamentariſcher Einrichtungen iſt, und ſie je eher je lie⸗ er durchgeführt ſehen möchte; er hat nur auf gewiſſe Abweichun⸗ gen von dem engliſchen Vorbild infolge unſerer bundesſtaatlichen Organiſation aufmerkſam gemacht. Zweierlei aber können toir jedenfalls erreichen: daß der Staatsmann die Regierungsgeſchäfte, für die er verantwortlich iſt, ſelbſt führt und das Vertrauen der Mehrheit des Parlaments haben muß.(Lebh. Zuſtimmung.) Dieſe beiden Bedingungen kann jeder leitende Staatsmann ſelbſt herſtellen, wenn er ſie als Bedürfnis des deutſchen Volkes anſieht.(Sehr wahr! links.) Heute iſt die Verantwortlich⸗ keit des Reichskanzlers bloß eine Fiktion, wenn er nicht ſelbſt die Geſchäfte führt. Es iſt von außerordent⸗ lich wichtiger Bedeutung für die Stellung des Reichskanzlers, wenn zerx ſich ſtützen kann auf die Mehrheit des Parlaments, und wenn er nicht von einem Mandanten abhängt.(Sehr wahr! links.) Dann kann er jener Stelle ſagen: daß er für irgend eine Maß⸗ nahme die Verantwortung nicht übernehmen könne, weil ihm die Mehrheit im Parlament fehlt.(Sehr richtig! links.) Dann iſt auch ſein Rückgrat geſtärkt, und das Amt hat außerordentlich ge⸗ wonnen. Man komme mir nicht mit dem Einwand, wir hätten keine Mehrheitsparteien. Man verwechſelt dabei Urſache und Wirkung. Wir haben keine Mehrheitsparteien und bekommen keine Mehrheitsparteien, wenn wir uns nicht zum parla⸗ mentariſchen Pringip durchringen. Wir ſind aber im Uebergang zu dieſem Prinzip begriffen. Bis vor acht Tagen waren dieſe Gedanken nichts weiter als akademiſche Aphorismen. (Heiterkeit und Sehr gut! links.) Es iſt ein Erfolg dieſer Debatte, daß ſie heute konkret geworden ſind, daß die ganze Wählerſchaft ſo fühlt. Dieſer ganze große Schaden wäre nicht eingetreten, wenn wir ein wahehafk konſtitutionelles Prinzip ehabt hätten.(Lebhafter Beifall links.) Ein größeres Lob für Hieſes konſtitutionelle Prinzip gibt es vor Deutſchland gar nicht, als dieſe Tatſache, die niemand beſtreiten kann.(Erneuter Bei⸗ fall links.) Wenn ein Monarch einen ſtarken perſönlichen Reiz heſitzt, wenn er hinreißend auf ſeine Umgebung wirkt, dann wird er durch dieſe Wirkung ſehr leicht dazu geführt, lebhafter aus ſich herauszugehen. Nun beſtimmt das Hofzeremoniell, daß niemand den Gegenſtand des Geſpräches mit einem Monarchen beſtimmt, als er nur ſelbſt. Deshalb wird in einem Austauſch des Mon⸗ archen mit anderen immer die Richtung gegeben, die der Monarch ſelbſt beſtimmt. Es iſt erfreulich, daß der konſervative Rebner geſtern ftreng konſtitutionell geſprochen hat und daß ſich ſeine Partei an den Reichskanzler halten will, der der verantwort⸗ liche Leiter der Politik ſei. Dann muß aber auch die konſervative Partei dafür ſorgen, daß der Reichskanzler die Politik auch ſelbſt heſtimmen kann.(Sehr gut! links.) Nach dem, was vorgegangen iſt, können auch die Konſervativen das perſönliche Regiment nicht verteidigen, und ich bitte Sie deshalb, zu erwägen, ob Sie nicht mit uns wirkſame Gegengewichte ſchaffen wollen. Das natürlichſte Gegengewicht beſteht in der konſtitutionellen Regie⸗ rungsform.(Sehr gut! links.) Sie nützt niemandem mehr, als dem Monarchen ſelbſt. Wir haben in dieſen Tagen gelernt, daß auch Monarchen Fehler begehen können. Wenn Sie(nach rechts) daraus nicht die richtigen Konſequenzen ziehen, von unſerem Parteiſtandpunkt aus, könnte es uns recht ſein, denn für den kon⸗ ſtitutionellen Samen ſind draußen offene Furchen vorhanden.(Sehr wahr! links.) Geſchieht jetzt nichts, dann wird der nächſte Wahl⸗ kampf unter dieſer Parole vom deutſchen Volke geführt werden. (Lebhafte Zuſtimmung links.) Gemeinſam ſollten wir deshalb vorgehen, denn es iſt ſehr wichtig, daß der Reichstag in die graſſierende Selbſtdiskreditierung nicht hinein⸗ gezogen wird. Die Autorität iſt kein äußerliches Prinzip, ſie muß auf inneren Kräften beruhen.(Lebhafter Beifall links.) Der Reichstag befindet ſich gegenwärtig in einer Situation, in der er verlangen kann, daß die Politik gemacht wird, die er will. Aus dieſen Gedankengängen heraus iſt unſer Fraktionskollege ller, Meinigen, auf den Gedanken gekommen, vorzuſchlagen, den Weg einer Adreſſe an den Kaiſer zu beſchreiten. Dieſer Weg wäre verfehlt, wenn der Reichstag nicht einmütig iſt. Der Verlauf dieſer Debatte iſt nun der geweſen, daß wir die FJormulierung der Konſervatiben annehmen können, die dahin geht, es müſſen Garantien geſchaffen werden für die Zukunft, damit ähnliche Dinge nicht wieder vorkommen. Die Geſchäftsordnung gibt uns legale Mittel in die Hand, uns an den Fürſten zu wenden. Das deutſche Volk würde es als eine Tat des Reichstags anſehen, wenn eine ſolche Willenskundgebung zuſtande kommen würde, wenn der Reichstag eine Wandlung mit dem Kaiſer vornehmen könnte. Möge Deutſchland gedeihen, wachſen und grünen und ge⸗ läutert werden durch dieſes Trauerſpiel.(Lebhafter, lang an⸗ haltender Beifall bei den Liberalen.) Wäbrend des zweiten Teiles der Haußmannſchen Rede hat der Reichskanzler anſcheinend Telegramme erhalten. Er konferiert mit dem Unterſtaatsſekretär von Loebell, Geheimrat Hamann und mit dem Staats ſekretär von Bethmann⸗Hollweg. Nach einer Rück ⸗ ſprache mit Herrn von Kiderlen⸗Wächter derläßt er ſchließlich den Abg. v. Saß⸗Jaworski(Pole) erklärt im Namen der polniſchen Fraktion, daß dieſe von der Ant⸗ wort des Reichskanglers nicht Fefeeen ſei. Die Ant⸗ rürdig der. erkeblten Negtsungg A l der Zeit zu einer fi Abg. Heine(Soz.): Aruß uns hat die Erklärung des Reichskanzlers nicht befrie⸗ digt. Es war wieder nur ein geſchickt aufgeführter Eiertanz. Die Rede hat uns ein äſthetiſches Vergnügen be⸗ reitet, weiter aber war ſie auch nichts. Man hat es verſtanden, die öffentliche Meinung von der Sache abzulenken, indem man das Gewitler von Caſablanca heraufziehen ließ. Man hat uns ernſtlich zugemutet, uns mit Frankreich wegen dieſer Bagatelle zu überwerfen. Ja, es wurde ſogar das Gerede voneinem bevorſtehenden Kriege laut. Vielleicht ſollten auch die ernſten Töne von den großen Gefahren, die der Reichskanzler in ſeiner Rede anſchlug, ſich auf Caſablanca beziehen. Na, na, die Sache iſt ja jetzt beigelegt worden, wie es einzig würdig war. Ich hatte ſchon vor, dem Reichskanzler einen mir bekannten Amtsrichfer zu empfehlen, der außerordentliches Geſchick darin hat, Streitig⸗ keiten zwiſchen der Müllerin und der Schulzin durch einen Ver⸗ gleich zu ſchlichten, wenn ſich ihre Kinder gegenſeitig in die Haare gekriegt haben. Ich freue mich, daß das Auswärtige Amt der Hilfe dieſes Amtsrichters nicht bedurft hat.(Lachen rechts.) Es war aber ein Spiel mit der Ehre und dem Wasl des Volkes und mit dem Frieden, das barlamentariſch gar icht richtig charakte iſiert werden kann.(Sehr wahr! bei den Sazialdemekraten.) Wir haben in den bolitiſchen Prozeſſen, namentlich im Tauſckorozeß, erfahren, welch ein unentwirrbares Netz von Intri⸗ gen in unſerer Diplomatie gewoben wird, daß man an alle Er⸗ Härungen mit großer Vorſicht herantreten muß. Wenn aber auch alles wahr iſt, was uns über die Veröffentlichung des Inte cviews mitgeteilt iſt, ſo bleibt doch unter allen Umſtänden ein erheb⸗ liches Verſchulden des Kanzlers übrig. Er wußte erſtens, daß das Manuſkript in einer engliſchen Zeitung beröffent⸗ licht werden ſollte, zweitens, daß es aus dem kaiſerlichen Hoflager kam, und drittens, daß der Kaiſer die Veröffentlichung wünſchte. Wenn er da noch nicht vorſichtig war, ſo war dies das, was wir Juriſten culpa lata dolo proxima nennen.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung der Soz.) Was aber den Inhalt betrifft, ſo iſt die Er⸗ klärung des Reichskanzlers wieder einmal, wie ſo oft bei ihm, in der Form eines Dementis das, was im Grunde ein Zugeſtändnis alles weſentlichen iſt. Er ſprach von zu ſtark gewählten Aus⸗ drücken. Ja, wer hat denn die Ausdrücke zu ſtark gewählt? Heute ſteht im„Daily Telegraph“, daß das Manuſfkript wörtlich abge⸗ druckt worden iſt. Sie iſt alſo ſo erfolgt, wie der Kaiſer gewünſcht hat. Den Ausdruck„Feldzugsplan“ hat der Kaiſer ſelbſt ge⸗ braucht. Da iſt es ganz gleichgültig, ob der Reichskanzler ihn für Abhorismen hält, oder nicht. Zu unſerem Glück hat Lord Roberts dieſen Feldzugsplan nicht gebraucht. Es wäre nur zu wünſchen, daß wir immer ſolches Glück hätten.(öHeiterkeit links.) Der Kanzler ſagt, der Generalſtab hat den Plan nicht geprüft, aber er ſagt nicht, daß nicht einer oder einige Offiziere des Generalſtabes das getan haben. Und das iſt auch nur behauptet worden, und das ſteht nach dem, was wir wiſſen, feſt. Uebrigens weiſt der Ar⸗ tikel im„Daily Telegraph“ nach Form und Inhalt auffallende Uebereinſtimmung mit einem Artikel der„Deutſchen Revue“ auf, und dieſer Artikel der„Deutſchen Revue“ ſtammt aus dem Aus⸗ wärtigen Amt.(Hört, hört! links.) Hat der Kanzler auch davon nichts gewußt? Hat er vor dieſer gefährlichen Art, ſich in Eng⸗ land Sympathien zu erwerben, gewarnt, oder hat er womöglich dieſen Artikel der„Deutſchen Revue“ ſelber gebilligt? Darüber bat er uns nichts mitgeteilt. Ich folge der Aufforderung, die Sache einmal von der pfychologiſchen Seite anzuſehen. Der Kanz⸗ ler ſagt, der Kaiſer meine es gut. Ach du lieber Gott! Die Hauptſache iſt doch, ob der Kaiſer ſich Zwang auferlegen wird. Ich ſage aus rein pſychologiſchen Gründen: das willer nicht und daskanner nicht.(Sehr richtig! bei den Soz.) Mit dem guten Willen iſtes nicht gemacht. Der Kaiſer glaubt aber, mit dem guten Willen allein ſei es gemacht. Wo er keinen Erfolg ſieht, da bellagt er ſich, daß man ißhn nicht verſtände. So klagte er, daß die Engländer ihn nicht verſtänden, und ver⸗ gißt, daß gerade der friedliebende Teil des engliſchen Volkes eine Beſchränkung der Floktenrüſtungen fordert, und daß kein anderer als er es geweſen iſt, der dieſe Wünſche durchkreuzt hat. Und da nennt er denn die Engländer Märzhaſen, die ihn nicht verſtehen wollen.(Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Ich habe die Empfindung, daß der Kaiſer über die Beſchwerden, die hier laut geworden ſind, ganz ebenſo denkt, daß er ſich von uns vberkannt ſieht.(Sehr richtig! links.) Das Gefühl, verkannt zu ſein, iſt das notwendige Ergebnis dieſer Pſyche, die wir ſeit 20 Jahren kennen. Wahrſcheinlich denkt er ſo auch über die Sozialdemokratie. Als er 1889 in dankenswerter Weiſe zugunſten der ſtreikenden Berg⸗ arbeiter eingriff, hielt er eine Rede, in der er ſagte, jeder So⸗ dialdemokrat ſei ein Vaterlandsverräter, den er niederzuſchießen drohte. So iſt es fortgegangen mit Be⸗ chimpfungen und Bedrohungen. Es iſt geſprochen von einer Rotte Menſchen, die nicht wert ſei, den Namen Deutſche 1 tragen, von vaterlandsloſen Geſellen uſw. Ich in überzeugt, der Kaiſer wundert ſich jetzt noch über die Undank⸗ barkeit der Leute, die ſeinen guten Willen nicht anerkennen. Geſtern hat der Kanzler erklärt, das Interview leide an ſtark aufgetragenen Ausdrücken. In derſelben! Stunde hat der deutſche Kaiſer den Grafen Zeppelin den größten Deutſchen des 20. Jahrhunderts genannt. Bei aller Verehrung für den muti⸗ gen und dabei höchft beſcheidenen Grafen,— iſt das nicht etwas ſtark aufgetragen? Iſt das der Anfang einer mehr temperierten Redeweiſe?(Große Heiterkeit.) Dr. v. Heydebrand hat geſtern gefragt, warum Singer nicht gleich die Abſchaffung der Mon⸗ archie gefordert habe. Wir fordern eben nur das jetzt, was wirk⸗ lich erreichbar iſt. Fürſt Bülow hat uns mehrfach erklärt, daß er die Verantwortung übernehme auch für die nicht kontraſignierten Aeußerungen des Kaiſers. Damit iſt uns wenig geholfen. Es könnte auch einmal ein Kanzler kommen, der ſagte: Was geht das mich an? Früher hat der Präſident den Grund⸗ ſatz aufgeſtellt, daß nur die im„Reichsanzeiger“ abgedruckten Reden des Kaiſers beſprochen werden dürften. Das hatte die Folge, daß der„Reichsanzeiger“ kaiſerliche Reden überhaupt nicht mehr abdruckte.(Heiterkeit.) Es gibt nur einen einzigen Weg, aus dieſer Lage herauszukommen: Das iſt die Schaf⸗ fung konſtitutloneller Zuſtände. Auch wenn die Verdienſte des Reichskanzlers um das ganze deutſche Volk ſo groß wären wie die Verdienſte um die Agrarier, ſo müßte er dom baß um ſeiner ſelbſt willen, ſondern um Schauplatze zurücktreten, dem Kaiſer zu zeigen, kein Kanzler ſich halten kann, wenn er nicht ſeiner Politik entgegentritt.(Sehr richtig!!) Erſt wenn vier, fünf Kanzler au dieſe Weiſe verſchwunden ſein werden, wird der Kaiſer auf⸗ hören. Ich habe meinen Ohren nicht getraut, als der Abg. Schrader vorhin ſagte, er wolle kein parlamentariſches Regime. Ich weiß ja, daß das Gegenteil in dem Parteiprogramm der Liberalen ſteht. Doch das iſt Ihre interne Angelegenheik. Um etwas zu erreichen, haben die Mehrheitsparteien jetzt ihre Finanz⸗ reform als Preſſionsmittel in der Hand. Wenn die Regierung nicht in einer Zwangslage iſt, gutwillig wird ſie nichts gewähren. Einen Zuſammenbruch der Blockregierung brauchen die Herren auch nicht zu fürchten, denn man riskiert keine Reichs⸗ tagsauflöſung, keine Neuwahlen mit der Parole: Für oder gegen den Kaiſer, für oder gegen 500 Millionen neuer drückender Steuern.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung bei den Sozialdemokraten.) Bismarck iſt der eigentliche Vater des perſönlichen Regiments. Er iſt aber über dasſelbe ge⸗ ſtürzt, er iſt in die Grube geſtürzt, die er anderen gegraben hat. Alle bürgerlichen Parteien ſind ſchuld an dem perſönlichen Regi⸗ ment. Die Liberalen haben es nicht an Verſuchen fehlen laffen, den Kaiſer Friedrich zu Eingriffen in die Politik zu bewegen. Das Zentrum— wer war es, der erſtarb in tiefſter Ehrfurcht vor dem Kaiſer? Meine Herren, Ihr ſeid allzumal Sünder!(Große Heiterkeit.) Dieſe kritikloſe Bewunderung, die dem Kaiſer ſchon in jungen entgegengebracht wurde, 13 se reR Und K Er ſpricht über die Wiſſenſchaft, er ahnt nicht, wie die Männer der Wiſſenſchaft die Köpfe darüber ſchütteln(Heiterkeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten); er ſpricht über Kunſt(Heiterkeit); er weiß nicht, wie die Künſtler aAlles zu ſprechen. die Achſeln über ſeine Anſchauungen zucken; er ſpricht über Politik— na, darüber haben wir ſchon genug gehört.(Große Heiterkeit.) Der Kaiſer beſtimmt, welches Denkmal ausgeführt werden ſoll, auch wenn er es ſelbſt nicht bezahlt, und die Kamitees laſſen ſich das gefallen; er wählt über die Köpfe der Miniſter hinweg für wichtige Aemter Perſonen aus, überalk hat er ſeine Finger im Spiel, und die Miniſter laſſen ſich das gefallen. Der Kanzler hat einmal geſagt, der Kaiſer iſt kein Philiſter. Mit dieſem Worte hat ſich der Kanzler auf den Standpunkt der Korpsſtudenten geſtellt, der befreundeten Korporationen ſtandesgemäße Bekanntſchaft vermittelt und dann und wann aber auch ans Rapier ſchlägt, aber jeden, der nur über das redet wovon er etwas verſteht, einen Philiſter nennt. In dieſem Sinne mag es richtig ſein daß der Kaiſer kein Philiſter iſt.(Große Heiterkeit.) Wir möchten aber lieber ein etwas philiſtröſes Verantwortlichkeitsgefühl, als eine ſogenannte Genialität, die uns in ſolche Lagen bringt. Wir ſind ſchon an dieſes ſchönredneriſche Delittan⸗ tentum gewöhnt, aber es erfüllt alle Parteien mit Sorge um die Zukunft des dentſchen Volkes, ſeines Geiſteslebens und ſeiner Kultur. Noch ein paar Worte über die Richtung der kaiſerlichen Politik. Der Kaiſer begieht alles auf ſich und ſeine Familie. Seine Vorfahren haben Deutſchland groß gemacht! Ach Du lieber Gott, bis zur Annahme des Kaiſertitels, die Bismarck dem alten König Wilhelm J. nahezu abzwang, waren die preußiſchen Könige immer nur Hemm⸗ niſſe der nationalen Ginigung. Und daß ſie erzielt wurde, war nicht des Königs ſondern Bismarcks Verdienſt. Die Selbſttäuſchung des Kaiſers über ſeine Vorfahren beruht auf der verfehlten hiſtoriſchen Unterweifung. auf der falſchen Prinzenerziehung. Die Kunſt dient dazu, die Abnen des Karſers zu feiern, die Religion hat die Aufgabe, den Geiſt der Ehrfurcht gegen ihn zu ſtärken, und weit über den Abſolutismus Friedrich des Großen geht ſeine Idee vom Gottes⸗ Gnadentum. Dieſe Formel von Gottes Gnaden, die auch urſprünglich ein Ausdruck frommer Beſcheidenheit war, iſt jetzt ein Ausfluß des Hochmutes, einer bhantaſtiſchen Vorſtellung daß der König zu Gott in einem näheren Verhältnis ſtehe als andere Sterbliche. Sie iſt ein Widerſpruch zu dem religiöſen und ſittlichen Empfinden der Beſten des deutſchen Volkes. Trotzdem proteſtieren weder die Miniſter, noch die edlen Herren der Kirche dagegen.(Sehr wahr! kinks.) Jetzt Hatendlich die Preſſe ihre Schuldigkeit getan. Sonſt aber überbieten ſich die Zeitungen in ekelhaftem Byzan⸗ tinismus. Ihre(rechts) Bläter beſchrieben es, wie der unge⸗ bildete Pöbel unter den Linden einen Zigarettenſtummel zu er⸗ halten ſucht, den„Er“ weggeworfen hat.(Unruhe rechts.) Sie breiſen das als rührende Akte der Lohalität. Dafür kann der Kaiſer nichts. Aber ſolche Dinge können auch ſtärkere Geiſter, als er, nicht aushalten.(Heiterkeit.) Dank dem Kaiſer iſt endlich einmal eine nationale Einheit herbeigeführt worden, wenn ſie auch nur in einer großen natio⸗ nalen Entrüſtung beſteht. Ich wünſchte, die Nation könnte ſich in dieſer Weiſe einmal zu einer großen nationalen Tat aufraffen. (Beifall bei den Sozialdemokraten.) Wir Sozialdemo⸗ kraten empfinden keine Schadenfreude, aber wir können uns freuen, daß jetzt das ganze Volk dem zuſtimmt, was wir ſchon lange geſagt haben. Wir allein haben jahrzehnte⸗ lang auf dem Poſten geſtanden gegen das perſönliche Regiment. (Lauter Widerſpruch bei den Freiſinnigen.) Ich gebe das von einzelnen von Ihnen auch zu, von Ihrer Politik im ganzen nicht. Es freut mich aber, daß Sie heute mit uns zuſammenarbeiten wollen.(Zuruf des Abg. Wiemer: Wir brauchen Sie nicht!) Dieſen Zwiſchenruf muß ich doch feſtnageln. Alſo Herr Wiemer braucht zur Beſeitigung des perſönlichen Regiments die Drei⸗ Millionen⸗Partei des Volkes nicht. Für ſeine„demokratiſche“ Politik kann er uns freilich nicht brauchen. Eine Adreſſe wäre Sache der Mehrheit, und wir können uns Fälle denken, daß eine Adreſſe in ſo entſchiedenem und würdigem Tone abgefaßt iſt, daß auch wir ihr zuſtimmen. Aber wenn Herr Haußmann ſagt, daß die Konſervatiben mit ihrem Manifeſt die geeignete Grundlage für eine Erklärung bilden, ſo wird damit kein denkender Sozialdemo⸗ krat übereinſtimmen. Es müſſen konſtitutionelle Garantien ge⸗ fordert werden. Von einer Kundgebung, wie ſie die Konſer⸗ vativen eventuell mitmachen würden, verſpreche ich mir nichts. Die Wirkung des heutigen Tages dagegen wird nicht vergehen, der heutige Tag wird Jahrzehnte hin dur ch nach⸗ wirken.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) 5 72 Stellvertreter des Staatsſekretärs des Aeußeren von Kiderlen⸗Wächter: 8 Im Laufe dieſer Debatte ſind recht unfreundliche Worte über das Auswärtige Amt, anknüpfend an einen Einzelfall, gefallen. Es ſind zugleich Wünſche nach einer Aenderung oder Beſſerung ſeiner Organiſation ausgeſprochen worden. Den Anlaß dazu hat, wie ich ſchon bemerkte,ein Spezialfall gegeben, den gewiß niemand mehr bedauern kann als das Auswärtige Amt, ein Spezialfall, indem eine klare Inſtruktion des Chefs bei dem durch die Inſtanzen ſchließlich nicht richtig behandelt ift. enn das Amt einmal verſagt hat, ſo iſt das doch gewiß kein Grund, über die Behörde, die mit Pflichtbewußtſein gearbeitet hat, den Stab zu brechen. Der erſte Fehler, den man bei der Organiſation des Auswärtigen Amtes zugehen muß, iſt der, daß man mit der Arbeitslaſt nicht auch die Arbeitskräfte genügend ver⸗ mehrt hat. Bedenken Sie, wie in den Kreis unſerer Politik fremde, entfernte Länder ſind, die früher ſo imNeben⸗ amt verwaltet wurden. Denken Sie an die Bedeutung Oſtaſiens, ſo werden Sie ſich nicht wundern, wenn ich Ihnen ſage, daß in den letzten 25 Jahren die Nummern der politiſchen Abteilungen einfach auf das Vierfache geſtiegen ſind(ſtürmiſche Heiterkeit), daß unſere Politik durch unſeren zunehmenden Handel mit dem⸗ jenigen immer mehr verquickt iſt, was mit der eigentlichen Politik wenig zu tun hat, mit der Handelspolitik, ſo daß die Ab⸗ teilungen, welche dieſe Angelegenheiten bearbeiten, immer noch ungenügend beſetzt ſind. Leider iſt der berufene Vertreter ja er⸗ krankt, ich will aber nicht unterlaſſen, mitzuteilen, daß ich gleich einen dicken Stoß von Akten über Vorarbeiten zu einer Neuorganiſation vorgefunden habe. Ich könnte Ihnen lange Tabellen vorleſen.(Schallende Heiterkeit.) Ich kann ber⸗ ſichern, daß in keinem anderen Miniſterium eines Großſtaates ſo wenig Beamte ſind wie in unſerem Miniſterium.(Heiterkeit.) Durch meine Tätigkeit habe ich auch Einblicke in andere aus⸗ wärtige Aemter bekommen und kann danach nur ſagen, daß nir⸗ gends mit der Genauigkeit und Pünktlichkeit gearbeitet wird wie bei uns.(Großes Gelächter links. Präſident Graf Stolberg: Ich bitte um Ruhe!) Die fortgeſetzten Vorwürfe gegen unſere Diplomaten habe ich nicht ſehr tragiſch genommen. Sie befinden ſich in guter Geſellſchaft. Nachdem man fortgeſetzt Juriſten und Profeſſoren kritiſiert hat, fängt man jetzt an, auf 155 Diplo⸗ U chimpfen. —— * Mannheim, 12. November. General-⸗Anzeiger.(Mittagblatt) 11. Sei te. keit die einzelnen Beamten arbeiten, wie vortrefflich unſere Bureaus organiſiert ſind—(Schallende Heiterkeit)— Sie würden unſere pflichttreuen Beamten ohne weiteres achten, die Pflichttreue, die zielbewußte Arbeit zahl⸗ reicher Beamter des Auswärtigen Amtes anerkennen. Ich bitte Sie, nehmen Sie ihnen nicht die Schaffensfreu⸗ digkeit.(Der Redner ſetzt ſich unter anhaltender Heiterkeit und Bewegung des Hauſes. Nach einer Weile bittet der Prä⸗ fident, die Zwiſchenrufe zu unterlaſſen. Erneute Heiterkeit.) Abg. von Dirkſen(Rp.): Wir weiſen die Behauptung mit Entrüſtung zurück, als ob der Reichskanzler mit der Ehre des deutſchen Volkes ein frivoles Spiel getrieben habe.(BVeifall rechts.) Ein Mann, der zehn 8 55 lang die Politik des Reiches in allen Ehren gehalten hat, verdient dieſen Vorwurf nicht.(Lebhafter Beifall.) Herr Heine hat uns von der Geſchichte des Hauſes Hohenzollern geſprochen. Wahr. ſcheinlich ſat er das Werk ſeines Genoſſen Maurenbrecher zur Grundlage ſeiner Auführungen gemacht. Wir laſſen uns die Freude an den Hohenzollern nicht berder⸗ ben.(Beifall.) Wir dulden es nicht, daß, wie es ſchon einmal geſchehen iſt, das Andenken der Königin Luiſe geſchmäht wird, die wir wie eine Heilige verehren.(Beifall rechts, Gelächter bei den Soz.) Nun verlangt man eine nationale Tat. Eine ſolche waren die Wahlen von 1907, wodurch 50 Prozent Sozialdemokra⸗ ten aus dieſem Hauſe gewieſen wurden.(Lärm der Eog.) Reden Sie nicht von nationalenFragen. Sie haben ja den Internatio⸗ nalismus auf Ihre Fahnen eſchrkeben.(Gelächter der Soz.) Herr Heine ereiferte ſich gegen das perſönliche Regiment. Denken Sie doch gefälligſt an das perſönliche Regiment von Bebel und Singer.(Lebhafte Zuſtimmung rechts, Lärm der Soz.) Um den Byzantinismus, der mit dieſen beiden Herren getrieben wird, be⸗ neiden wir Sie nicht.(Großer Lärm der Soz.) Es iſt ganz richtig: Ihr ſeid allgumal Sünderl(Lachen der Soz.) Der Anregung, eine Adreſſe an den Kaiſer zu ſchicken, ſtehen wir nicht ſehr hoffnungsfreudig gegenüber. Wir werden aber weiteres in dieſer Beziehung abwarten. Die Ausführungen der Vertreter des Auswärtigen Amtes ſind hier nicht ſehr liebeboll aufgenommen worden.(eiterkeit.) weil ich jetzt nicht mehr dem Auswärtigen Amte angehöre, alſo unparteiiſch bin.(Lachen der Soz.) Unterbrechen Sie mich nicht fortwährend!(Lärm der Soz.) neten, keine Zwiſchenrufe zu machen.(Lachen d. Sog.) Im Auswär⸗ tigen Amt ſind gewiß ſchwere Verſtöße vorgekommen. Aber das An⸗ ſehen unſerer Vertreter im Auslande wird nicht erhöht, wenn man vorſchlägt, Militäranwärter an ihrestelle zu ſetzen.(Beifall rechts.) Wir verlangen jedenfalls, daß im Auswärtigen Amte Schrift⸗ ſtücke Seiner Majfeſtät nicht ungeleſen weitergegeben, ſondern ge⸗ leſen werden, damit der untere Beamte ſchon weiß, woran er iſt. Was ſoll nun geſchehen? Einer Beamtenvermehrung ſind wir nicht entgegen, dann muß ſie aber ohne Verzug eintreten, und damit gallein iſt's nicht getan. Für den diplomatiſchen Dienſt müſſen die geeigneten Elemente gewonnen werden, wo wir ſie finden, nicht nur aus Adel und Großgrundbeſitz. Auch die Urlaubserteilungen ſind angemeſſen zu regeln. Der Bundesratsausſchuß für auswär⸗ — muß regelmäßiger, öfter einberufen werden. ifa Sie werden mir vielleicht mehr glauben, Es iſt Pflicht jedes Abgeord⸗ Abg. v. Oldenburg(konſ.): Sie wiſſen, ich habe Sie noch nie lange aufgehalten, heute gang gewiß nicht. Der Abg. Haußmann hat uns Konſervative aufgefordert, mit ihm auf dem Boden einer Adreſſe an den Kaiſer und König zu treten. Das können wir aus demſelben Grunde nicht tun aus welchem wir nicht hier debattiert haben. Eine ſolche Adreſſe würde eine Kritik der Handlungen ſeiner Majeſtät des Kaiſers und Königs enthalten, die wir dem Reichstage verfaſſungsmäßig nicht d uerkennen.(Lachen links.) Aber, Herr Abg. Haußmann, wir unterſcheiden uns doch noch in einer anderen Auffaſſung. Für Sie iſt der Kaiſer eine Einrichtung, für uns iſt er eine Verſon, und wir werden Seiner Mafeſtät dem Kaiſer und König dienen, ſolange wir leben ohne Furcht, aber bis zum letzten Atemzuge in der alten Treue die wir ihm noch nie verſagt haben.(Beifall rechts; Lachen bei den Soz.) Abg. Lattmann(wirtſch. Vgg.): Wir ſtellen uns bei der Frage der Adreſſe auf den Boden der Geſchäftsordnung des Reichstages. Danach hat der Reichstag das Recht, eine ſo Adreſſe an den Kaiſer einzureichen. Wir lauben daß der einheitliche Gedanke und der Wunſch des deut⸗ 115 Volles dahin geht, eine einheitliche Kundgebung auch in dieſer Angelegenheit zu erreichen, und wenn wir das in einer tun können, die den monarchiſchen Gefühlen durchaus echnun e Peile ſollen wir das auch rückgratlos tunn ite en che rleit, die minutenlang anhält) m.., Sie aben zu früh gelacht, es hieß nicht rückgratlos, ſondern rück⸗ haltlos. nd ſolche rückhaltloſe Aeußerung des Volkes— das wollen wir hoffen— nimmt auch ünſer Kaiſer in dieſer ſchweven Zeit entgegen.(Na, nal bei den Soz.) Präfident Graf Stolberg: ift kein Redner mehr gemeldet; ich ſchließe die ſprechung. Rufe bei den Soz.: Nanu und Fürſt Bülow?) Abg. Heine(Sog.): Ich muß feſtſtellen, daß es unwahr iſt, wenn der Abg. von Dirkſen erklärt hat, daß ich die Königin Luiſe angegriffen hätte. Ich ſtelle das ausdrücklich feſt, damit nicht morgen in den konſer⸗ vatiben Zeitungen ſteht, der Abg. v. Dirkſen hätte die Königin Luiſe gegen meine Angriffe perteidigt. Abg. Dr. Wiemer(freiſ. Vp.) Der Abg. Heine hat in ſeiner Rede behauptet, ſeine Partei habe jahrzehntelang allein geſtanden in der Bekämpfung des per⸗ ſönlichen Regiments. Mit einer Anzahl Freunde habe ich durch einen Zwiſchenruf zu erkennen gegeben, daß wir dieſe Behauptung für falſch halten. Meine Freunde haben das perſönliche Regiment von Anfang an mit aller Entſchiedenheit bekämpft. Wir haben keine Veranlaſſung, zu dulden, daß es dargeſtellt wird, als ob nur die Sogialdemokratie in dieſem Sinne gewirkt habe. Heine hat Hinzugefügt, er würde ſich freuen, wenn wir in Zukunft mit den Sozialdemokraten zufammengehen würden. Ich habe den Zwiſchen⸗ ruf getan: Sie brauchen wir nicht. Das bedeutet: Sie brauchen wir nicht, um zu wiſſen, daß wir das perſönliche Regiment zu be⸗ kämpfen und für ein konſtitutionelles Leben zu kämpfen haben. Ich wandte mich mit dieſem Zwiſchenruf dagegen, daß eine Frage, in der wir einig Be⸗ Abg. v. Dirkſen(frk.): Ich bitte den Abg. Heine, ſich aus dem unkorrigierten Steno⸗ gramm zu überzeugen, daß ich ihm nicht vorgeworfen habe, daß er die Königin Luiſe beſchimpft habe. Dazu iſt er viel zu klug. Präſident Graf Stolberg ſchlägt dem Hauſe vor, die nächſte Sitzung Donnerstag, 1 Uhr, unen mit der Tagesordnung: Rechnungsſachen und Peti⸗ nen. Abg. Raab(wirtſch. Vgg.) beantragt, morgen den Antrag Liebermann v. Sonnenberg auß einer Adreſſe an den Kaiſer auf die Tagesordnung 38 etzen. Abg. v. Hormann(konſ.): Aus prinzipiellen Gründen können wir dieſem An ſtattgeben. age Abg. Baſſermaun(natlib.): Nachdem eine große Partei die Adreſſe abgelehnt hat, Tuner wir den Gedanken einer Adreſſe auch nicht weiter verfolgen Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(freiſ. Vy.]); Wit werden der Anregung des Abg. Maab zuſtimmen Abg. Dr. Spahn(Ztr.): Ich halte es für durchaus unmöglich, daß eine Adreſſe ⸗ ſchloſſen wird, wir ſtimmen deshalb gegen den Antrag. Abg. Singer(Soz.) erklärt, daß ſeine Fraktion für den Antrag Raab ſtimmen wolle Abg. Raab(Wirtſch. Vgg.): Ich bitte die Herren Konſervativen, ihren Widerſpruch 5 fallen zu laſſen, ſonſt gibt es ſpäter wieder mehrtägige Sebatten die alles wieder aufrollen. Morgen würde der Antrag kurg übes die Bühne gehen und der Eindruck um ſo kräftiger und wür⸗ diger ſein. Abg. Gröber(Zentr.): Von der Reihenfolge der Anträge kann nur abgewichen wer⸗ den, wenn niemand widerſpricht. Es iſt aber ſchon viel Wider⸗ ſpruch laut geworden. Abg. Singer(Soz.): Der Abg. Gröber irrt ſich, das gilt nur für Schweviustage Präſident Graf Stolberg: Ich werde das Haus befragen. Nach meiner Meinung iſt es uläſſig, den Antrag morgen zu beraten, denn er iſt drei Tage in en Händen der Mitglieder.(Widerſpruch.)— Jawohl: geſtern abend iſt der erſte Tag und morgen der dritte.(Heiterer Wider⸗ ſpruch.) Abg. Göt von Olenhuſen(Welfe)! beantragt namentliche Abſtimmung. Dieſer Antrag findet aber nicht genügende Unterſtützung. Der Antrag Raab wird abgelehnt. Es verbleibt hei der Tagesordnung des Präſidenten: Rechnungs. ſachen und Petitionen. 15 Inzzwiſchen iſt der Reichskanzler wieder im Saal Sroßh. Fadiſche Staalz⸗ Eiſenbahnen. Verdingung. Die Tiefbauarbeiten zur Er⸗ weiterung des Ma chinenhauſes im Rangierbahuhorin Mannhein ſollen im öffentlichen Verding⸗ ungsverfahren nach der Verord⸗ nung des Gr. Minſſteriuns der Finanzen vom 8. Janitar 1907 vergeben weiden. 82898 Die Arbeiten umfaſſen rund a) Fundamentaushub 5000 obm b) Beton 1500„ e) Eiſenbeton 600„ d) Bruchſteinmauerwerk 500„ e) Sichtfläd en nach§11 700 qm 7J Unterlagsquader aus Granit g) Unterlags⸗ u. Treppen⸗ quader aus Sandſtein 290„ Die Zeichnungen und das Be⸗ dingnisbeft liegen auf unſerem Bureau Gr. Merzelſtraße Nr 7, 3. Stockwerk Zimmer Nr. 7 zur Einfichtnahnſe auf. Nach aus⸗ wärts werden ſie nicht augegeben. Augebolsſormulare können bei uns erboben werden. Die Au⸗- gebote ſind verichloſſen und mit entſpiechender Aufſchriſt verſehen bis zur Verdingungstegtabrt an 25. November 1908, uach⸗ mittags 5 Uhr, bei uns porio⸗ freitſe nzureichen, wo die Angetole vor den erſchtienenen Bewerbern geöffnet weeden. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Maunheim, 9. Novenber 1908. Gr. Bahnbauinſpektion. 7 Pfälziſche E ſeubahnen. Der Materialbedarf für den Betrieb der Pfälziſchen Eiſen⸗ bahnlinien pro 1909 ſoll für Rechnung der Bapyertſchen Staatseiſenbahnen durch die unterzeichnete Ditektion im Wege allgemeinen Angebots zur Lieferung vergeben wer⸗ den. Ge enſtandsverzeichniſſe und Bedingnisbefſe lie en bei der Ditektionskanzlei hier zur Einſicht auf und lönnen auch von derſelben zum Preis von 75 Pfennig bezogen werden. Angebote ſind bis zum*. Novembei d.., mittags 12 Uhr ver ſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Angebote für Lieſcrung von Materialien prs 1909“ frei hierher einzureichen. Die Bieter bleiben bis ein⸗ ſchließlich 31. Dezember an ihre Angebote gebunden. Lul wigshafen a. Ryein den 6. Mopeumbet 1508. 82926 Die Direttion: v. Lavale. 10 obm ABAelrat. Wtwe. i. d. 30er., fein Herk., hup arſch, metv. Eswerbs⸗ zweig, w. beibeh werd taun, w. m. Mur wirtl. gebil. Hru. un ſtch,. Steng., u uul. 30., gl. w Couf. zw. Ehe i. Corxeſp. zu lrtren. Nicht auonym⸗ Offl. mögl mit Bild unt. Nr. 30952 au dlie Exped. d. Bl. Mers 2 Große Verſteigerung Donnerstag, 12. Nov., 08, nachm. 2 Uhr verſteigere in P 5, 4 folgen⸗ des meiſtbieteud: Betten, Stühle Schränke, Diwan, Seſſel, Spiegel Bilder, Kommode, Kä 35 ſch, und Ständer, Waſſchti Roßhaarmatratze, Deck⸗ bett, 12 kompl. Fenſter(Vor⸗ hänge ꝛc.) Großer Smyrna⸗Teppich, 2 Singer⸗Nähmaſchinen, 2 Fahrräder(faſt neu) verſchied. Hausrat, Weiß⸗ zeug u. vieles Andere. Fritz Beſt, P 5, 4 Auktionator. 66547 Oeffentliche Verſeigerung. Freitag, 13. Novemb. 1908. nmachmittags 3 Uhr werde ich am hieſigen Lager der Firma Kiefer u. Streiber, Fruchtbahnhofſtraße 17 gem. § 373 H. G B. vier Waggon engliſcher Nußkohlen I. öffentlich gegen bare Zahlu 7 verſteigern. 6657 Mannheim, 10. Nov. 1908 Glliſſen, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Perſteigerung. Freitag, 13. Nov. 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Prandlokale N 4,5 dahier gegen bare Zahlung im Vollſtieckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 66586 1 Kaſſenſchrank, 1 Bücher⸗ ſchrank, 2 Schreibtiſche, 1 Sofe mit 2 Fauteuils. 1 Spien el⸗ ſchr nk, 1 Waſchtiſch mit Marmorplatte, kompletles Bett⸗ 1 Schreibmaſch ine, 2 Regiſtra⸗ turſchränte und 1 Kondroll⸗ kaſſe. Mannheim, 12. Nov. 1908· Webe„ Gerichtsvoll ieher. Iwaugs⸗Perſteigerung. reitag, 13. November 1908, 1 Aachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfanolokal Q 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent ich verſteigern: 60582 Möbe aller Ar“ Sommer, Gerſchisrollzieher. Friſche Holläuder Schell ſiſche Cabliau treffen heute ein. 66585 arl Fr. Bauer, U1, 13, a. d. Neckarbrücke. Telephon 1377. erſchienen. würde. der„Herne“ Vereinigung von Hibernia-Aktionären Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Beriig. Auf Grund der bel den Zeichnungsstellen erhältlichen Bekauntmachung jegen Wir von den von der„Herne? Vereinigung von Hibernig-Aktionären G. in. 5. H. an Nom. M. 23000 000%½% iger Schuldverschreibungen, fkür welche ein Antrag aàuf Zulassung zum Handel und zur Notis an der Ber- nig ſind, im barteipolitiſchen Intereſſe ausgenützt (Lebhafter Beifall.) ſche Intereſſe ausgenützt liner Börse gestellt werden wird, einen Teilbstrag von zur Zeichnung auf. Die Zeichnung fndet Samstag, den 14 bei dem Bankhause S. Bleiehröder. der dserziner Handels-tsesellschaft, „ Rauk tür Handel und Iudustrie, in Berlin * ** * 1 2 ** „ Frankfurt a,. M.„ * ·* wührend der bei jeder Stelle Nom. M. 18 000 000 November 1908 „ beutschen Ba, K,. 25 Zeiehnungsscheine unter nachstehenden Bedingunger statt: 1, Der Zeichnungspreis beträgt 0 100 0% 5 abzüglich 4½¼% Stückzinsen vom Tage der Abnahme ab bis zum 31 Dezember 1908. Ausser⸗ dem hat der Zeichner den Stempel der Zuteilungsschlussnote zur Hälfte zu tragen. 2. Bei der Leichnung ist eine Kaution von 5% des gezeichneten Nennbetrages in bar oder in soſchen Effekten zu hinterlegen, welche die Zeichnungsstelle als zulässig erachtet. Die Zuteilung, welche sobald als möglich nach Schluss der Zeichnungen durch schrift- liche Benachrichtigung an die Zeichner erfolgt, unterliegt dem freien Ermessen jeder einzelnen nung Leichnungen mit Sperrverpflichtung Werden bei dei Zuteilung vorzygsweise be⸗ rücksichtigt werden. 5 9. Pie Abnahme der zugeteilten Stücke, für welche zunächst Interimsscheine ausge⸗ händigt Werden, hat vom 18 bis spätestens 30 November d J. zu erſolgen. es der Interimsscheine in definitive Stücke wird besonders Zeichnungsstelle Der Zeitpunkt des Umtausch bekannt gegeben waerden. Berlin, 10 November 1908. 8. Bleichröder. Berliner Handels-Gesellschaſt. Bank für Handel und Industie. Deutsche Bank. Oireotion der Disconto-Gesellschaft. „ Pirection der Bisconto-wWesellschaft, „ Krankturter Filiale der Deutschen Bank. „ BBireetion der iseonto-Gesellschatt. E iliale der Ran für hia del undi dustrie üblichen Geschäktsstunden, auf Grund der daselbst erhältlichen Schluß b. H. ansgegebenen 82987 Hollanb. Angeiſchelftſche Turbots, Soles, Heilbutt, Rotzungen ꝛc. Nehe, Haſen ganz und zerlegt, billig. Franz. Poularden, Gänſe, Enten, Hahnen, Faſanen ꝛc. ꝛc. Siüdfrüchte neuer Ernte 66584 Atelier für Anfertigung Künstlicher und moderner Haararbeiten. Haaruntertagen, sehr vor- teilhaft zum sellstfrisieren. Zöpfe, einzelne Teile, Per- rücken, Scheltel u. Toupets; naturgetreueste Ausführung. eelle Bedienung Strengste Diskretion. Heinr. Urbach, Spez. Planken 3, S1. Etag. Telephon 3868. Vorfolgt wird ſede Nachahmung der echten Carbol⸗Teerſchweſel⸗Seife nut Schutz arke: Stegenpferd. Es iſt die beſte Seiſe egen alle Arten Hautuureinigkeiten und Hautausſchläge, wie Miteſſer. Fiunen, Blülchen, Geſichtopickel ꝛc. St. 50. Pfg. in Maunheim: Stern⸗Apotheke, I 8, 1. Nors Merkur-Drogerie, Gontardplatz 2. hei Dame geſucht. Oberten unter Nr. 31161 an die Erved tion d Bl. von Bergmaun& Co., Nadebeul— Enorune Geid- brspal lisst, Franz. Honversation — Keutung- pdt nsotenbatwender selbsttätig, kür jedermann der Musik treibt unentbehrlich. Alleinverkauf: C. Müther Pianoleger, B 4. 6108 für ſeden— Putzwoll- Verbraucher. Wirſſie ern als Speziauttat buntePutzwolle ſchon von Mik. 31—% kg. weißſePutzwolle on von Mt. 53.—% kg. autwärts. Wieſerung in Otiginalballen von 50 bis 200 ctilo. 80584 Bad. Putzwollwerke G. in. b.., Mannheim. 25—5 bamensehneigerin Lange Rötterstr. 14 (am Weinheimer Bahnhof), Anfertigung aller Arten Kostüme chick und elegant. 63257 Marianns Sachs Divans(neue) als'Spenalität von 38s Ml. an n allen Preislagen. 5759˙ A. Resti, Sckwetzingerſtr. 97 Gnide hübſene 66565 Korbmöbel und en Muſikrwerk billig z. verk. Große Merzelſtr. 1, 2 Tr. Häunzchr aber 6½% Uhr. Hekeachtungstüörper Gas und elektrisches Licht in feinster Auswahl OSTTHLaAMPSeMm. Wilih. Printz, Telephon 768. 0 3, 3. empflchit 5 oilligsten eree J. K. Wiederhold Luisenring 32. Telephon 616. —82490 5 Seefische Heute Zufuhr in friuſer lebendfriſcher Ware: 5 Iket Halander“ Horweger Angelscheltischg v 20 Pe Blütenweisser Cabliau im gan Fiſch Pfd. 27 Pfg., im Ausſchn. Pfd. 32 Pfg. Backschelffische pb. 16 5. le. gtwäflerke Slockſiſche Pfund 25 Pfg. fſt. Bismarckheringe u. Nollnyps Stac 45 pf. a. holl. Volherinze St. 5 Pf. fft. fuff. Sardellen 10 Stud 45 Pf. pf nd 30 Pfg⸗ Täglich friſche Käucherwaren. Große friſche Süissbilcklinge Stick Pfa. Ger. Tachs, Caviar, Bummer, Delikatleß-Beringe in div. Sauren. Anchovis-Paſte, Hardellenbutter. —— General⸗Anzeiger.(Meiitagblatt.! Wamnbei, 12, Neperber 7.————— 2 im Hauſe 975 Ean Ober⸗ 33 Illi tertianer des Rea gymnaſiums 9 7 580 bunge W3aZ nhaus 5 Gefl. ſchtiffl Offerten 100 11 105 Ve kauf re Unter 66546 an die Exp. d. Bl. Für ein hieſiges Bankge⸗ 8 2 5 ſchäft wird ei n Lehr king mit Berechtigung zum E nj. ⸗Freiw. jienſt, geſucht. O Off. u. 66581 an die Exped. d N 0 Berechtet Nung Jun Ll fliag einj.reiw. Dienn ſiüe Tabak⸗ Engros.„Geſchäft ſo ott zeiucht Offerten unter 8105 au de 2 10 dtion d B. Vverloren elol nung .J. 31162 Abeugeben geg Beethovenſtr.? 37— Verloren. Mittwoch abend 11 Uhr ein Täſchchen Abzugeben gegen Be⸗ 66592 Lehsling geſucht bei ſo ort. Vergütung, Cutritt ſoſort. Schrifti an „ Emil Schenck 2 Co. e el 0 7 11 Verkauishäuser: NHeckarstadt, Markplat verloren. lohnung 5 Prinz Wilhelmſtr. 15, 1 Vermischtes Slellen suchen, Winter-Strümpfe Tricotagen Winter-Schuhwaren daene eun eee ene glillan fuh Selr e 0 selle. Offertes sous No 30155 9 zonats! 1 5 Zu euſre h Damen-Strümpfe Herren-Normal-Hemden 95 ˙2 DamenFllzschnallenstlefel 1 Werer der e 13. Winter-Wars 45 Pfg gute Winterware Pfg mit Fleck und Ledersohlen M. 5 1 Damen-Strümpfe Herren-Normal-Hemden 35 Damen-Kameelhaarschuhe 1 gal ſoheben Eil u. Fan, Tdaht Walle plattiert 7 70 pig Ta, Halbwolle M. schöne Dessins m. Fleck u. Ledersohlen& M. 1795 111 5 Gdr⸗ ſacht e 10 2 ür Vereins feſtlichkeiten ode leſcheide en Anlpr. 8 1 bamen-Strüm Herren-Normal-Hosen„Damen-Tuchpantoffeln 1 Zanlkrenne keſtlichneten ore. beſcede e reine Wolle, engl. Nle 85 Pfg 01 Normal-H 95 Pfg. ba 10 öte U. par e dir 20ch% 55 il bergeben ge⸗ A 205. acen a Normal-Hosen 35 Damen-Stepp-Pantoffeln 52 cped den d. B. e Herren-Sttumpfe 95 Halbwolle mit Sohle 15 Fleek 985 1— Landlutsane 0.3. Atters, Dds gestr., reine Wolle Pfg öFür—1 ſchwere Wagenpſerde ch. Fräulein n lange Jahre in Herren-Socken Herren-Unterhosen 95 Damen-Tuch-Schnürstiefel Beſchäſtigung geuucht. Oferten] grötz kau m Geſchcbte tätig war I interare 28 Pfg gestrickte gute Winterware Pflg. mit Sohlen und Fleck 15 1 5 V,n 111 5 18951 gestr, Herren-Unterhosen 95 Damen imit. 5 bween Verk. m d. Puclikun Kinder-Strümpfe waaze vfactier gerailt batter, Wert bis 2 5o0 1 W. Kameelhaarschuhe 90bs. 1 Zu velkaufen E eien —.— 5——8 8 15 7 lärin 1 Edangsdame e 2— osten. dauernd. Offert ter Nr. 35 40 45 50 35 60 Inter 110 A bhenile Feudenheim. —9—1⁰ 10—11 Jahren onntuc 10 HWIS 1 90 ini duſ Aelt H 8 15 5 dhäuſer Slterer Srr, gestr. reine tfarbig,gestrickt laner huben 2 Einige Lan 2 6⁵ 7⁰ 75 Pfg. Ollwaren Wolle Pf.] reine Wolle Pf.] Wert bis.— II M. 1 3u 0 ulee ald oon andercht 5 Näh. Ankrage(nur von Se nter-Wäsche und Bördchen Damen--NMachtjacken aus weissem Biber (kerren- Handschune 90 b J Mater-Handschube—— Ia. Tricot mit Druckknopf reflektanten) erb. unter Nr. 31146 an die—.—— on d. Bl. eiſ. Firmenſchilder 2 I m bill. zu verk, 0 8, 6, 1 Tr. 27183 Wegzugshalber 2 70 Ein grosser buzendeispnstn Ansfandspöcke —3 —5 —10 Kinder-Anzüge 40 55 70 85 95, aus Velour und gutem Eiderilanel! Leib u. Seel, Ia. imit. Ware ur einen füngen Mann 55 we eee 5 15 1 t 9 wird in gutem Hauſe Gofütterte fur Herren und 0 S* 1 III 8857 2 Senegeor, 0 ei Utet 2 a Glacé-Handschuhe 2 5 20 00 e,ee e sonstiger Preis bis M. 3. 50 Pfg. untersucht n. begutachtet r an adiges Mädchen, eeee in 3 Flaschengrössen bei: E das kochen und nahen kann, — e Leonhard Roland, 9005 1455— 5 kleineren 5 aushalt S 15. Nov. Oür Cle fra Bierversand B. Ansmann Nachf lblen bee Ged g. Jeh. 1(Inhaber: G. Willt Villard. 4, 11 von 12—3 Uhr, 31143 G. ng. 1 ard, ur ſelbſt. Fuhrung des Haush, Aujourd'hui, jeudi, à 8 heures du soir, dames et messleurs; mardi, à 5 heures de le'après-midi, dames seules 82953 im Sprachen-Institut Mackay, D 1, 3. Restauration„Rheinpark“ Heute Donnerstag, den 12. Novbr., Tel. 4243. Seckenheimerstr. 82. Allein-Vertrieb von Münchner Thomas bräu (hell und dunkel.) Culmbacher Fetzbräu (ärztlich empfohlen für Blutarme.) Ferner führen wir: Filsner Urquell Tudwigshafener Actien- Tafelbier (hell und dunkel.) billig zu verkaufen! 1 Fahrrad(Halbrenner) 1 Tourenrad mit Frei auf 1 Gramophon mit Einwurf (Mamuth) 1 Bandoneon, ſelbſtſpielend Näheres G 1. 15 2. Stock. ein Kochherd, ſowie Schränke, Beiten billig zu verkaufen, auch 8125 neues Möbel augefertigt. 31¹ Ohne Aeußern, aus guter Faſulie, welches häuslichen Arbeſien erfahren iſ zum baldigen Eentritt. im Kochen und allen Gefl. Offerten mit Augabe der Stellen bet Frau Hartmaun, 1 6, 2 25 I. 66088 2 kücht. Mädchen uch. ſoſort Privat⸗Stell. Bureau Böhrer; 23, I1, Telepbon 3516. 88124 I. dlan ſuch Monatsfelle —1034 Traitteurſtr. 53, 1 Tr. Verh. Kaufmann, 15 (ſchwerhörig) ſprachkundig, ſucht per ſoſo bei beſch. Anſpr. Gefl. O an Sch. E 5, 27, part. + 10 Talrräder- And Gehaltsanſprüche und Buld in aus farbigem Velour 0o i 9 5 15 Damen-Hosen mit gebogtem Volant 95 Pfg. Damen-Handschuhe 35 Ptg. Nähmaſchinen⸗ d. Bl. u. Nr. 66513 aus vorzügl. Baumwoll⸗ 45 0 ickt, rei Geſch ꝗäfk Damen Hosen Flanell, gebogter Volant M. Damen-Handschu 0 Wolle prins Trioot 60Or 1 e 85 915 5 u. Ref, d. Off 1 3„Nr. 31045 an die Exp. d Bl. 4 farbig mit Spitze 1 U 0 40 E ee, Siadt, mebd ber⸗ Damen Hemden Vorderschluss 95 Pfg. Damen- andschuhe a. Alden Neben 85 Pfg. ee Nee 25„40 em 1 ee üuer ee Stellung. T 3, 24, 1* Damen-Homden. e Bbes*Damen-Handschune e.. 85% e e e ..— ggaaädchen ſuchen u. finden die beſt⸗ rt entſpr. Poſten ſucht gebild. Fräul. Stellung, ſehr gut empfohlen und abſolut zuverläſſig, ev. auch zu ein. Arzt. Off. unter Nr. 31147 an die Exv. 5. 3. Zu perkauftn 1 großes ſchönes und 4 Stühle. Büfett, 1 Soſa, Rheindammſtraße 12. ücht. Privatmädch. m. g. Zeugn. u. brav. Mäd. d. einf bgl. toch. kann, ſuch. z. 1. Nov. Stelle. 1 162 Stelleub. Wickenhäuſer N 4,1, 11. Anzanlung Huubnihmoschne, wenig gebrauckt, billtg zu verk. 31153 Traitteurſtr. 44, 2. St. Megesuche 15„ Durlacher Hof bräu Junges Ehepaar ſucht per großes Schlachtfe ſt 71(hell und dunkel). ea a Ecreielch ez 1g größeres oder 2 kleinere- Spezialität: Schlachtplatte. Stets frische Füllung. Prompte Bedienung. möbl. Zimmer Wozu freundlichſt einladet 82954 1 4 7 2 eiß Boaleitern u. verſchied. mit Preis . eeeeeee 9 Jon der Reise Zuru lick ammerik. verſtellbare Schaugeſlelle— 5 eee 55 9 verkauſt 3 55 e e 1.„Jannar od. Dezember 9 ist es für jede Dame von grösster 66522 riedr. Bo 2. 4 insltee elegeune. ee e en reinig m, f zug in⸗ Infolge direkten Imports und grossen damit Reisestaub u. Kopf- Steſien finden ſamiltenhaus). Oſſekten unter Einkaufs bin ioh Wwiederholt in der Lage, auf 5 zohuppen gründl. entfernt werden. Für mein Aenderungs⸗ Nr. 66442 an die Cxpedition. 7 im.⸗Wohn 08— Straussfedern, 5 Thee Shampoon, Kopf- e 2015 in doe Gene ene Straussfdern- Arrangements massage. Eigelb-Shampoon. * Aufmerksamste Bedienung, sach dege eeee en K h ſunter d. G. ote. eto.(in nur Ia. W. A*2 5 L. Fiſcker⸗Riegel mit Preisang. untet Tetes, Marsbobts 80) v. 50 Pig 5 8 0 10 Damen- u. Kleiberkonſektlonsgeſch. vonlagernd Radolfzell erbeten. an bis zu den allerfelnsten Gualitüten pezlal Damen-Frisſer. n 8 10½ Rabatt und mehr dante g ste ricl. eee e mi 25 ung, kinderlie mieten 95 Flanken D 3,S, emne Treppe.] Hen, auf Wunsch Teilzahl- di ſcho längere 3 it in fei geſuchtz das ſelbe ſoll helleRume zu gewähren.—. Nurso lange Vorrat— Verszume keine Dame, 73558 Tel. 3868. 8 mindeſtens 5—600 qm Flüchen⸗ wioh von der Preiswürdigkeit zu Überzeugen. 82946 Haushatungen tätig geweſen, raum haben, der 75 mehrere EI f Eilisle;, Mannheim,——— per ſoſort geſucht. Vorſtellung]] Stockwerke berteilt ſein kann V. Iſns Nach„ K 1, öb(im Bernhardushof)..—7 Uhr nachmittaas. 30815 nebſt eutſprechendem Hofraum doder Theekenner Zu erfrag. in der Exped. d. Bl.und Oßſtrlenm Preis⸗“ . angabe u. Nr. 31068 an die Exp Wer gerne zZuten Thee trinkt, probiere: Bi fettfräulein I e inri Ludwig 4 Schuttneim's Mar Köchinnen, Bei—4 Zimmerwohnung Unsere Einrichtungen zum Donehen f per Pfund Mk..— 2 5412töchinnen, Allein⸗immer Haus⸗ in tubiger Lage von einzelner * 7 11.60 und Küchenmädchen ſucht und Dame auf 1. April zu mieten ernickeln, Verkupfern l. Vermessingen Eüppet, X%05 geſecht. Ofſern. m Preisang. benerü. bebrauebterdegenstünde halten vir bestens empfohlea. eee Lerten Fuse* 585 1 Donecker, 5 unt. Nr. 31140 an die Exp.d. E 2 M.—,.30,.00 u. M..40 per PNAd Zube läſiges Kinderfräulein Bureaux gesueht. Seœ Marke Theekaune: 81182 für 1 jährigen Knaben 15 fort un.40 M..— M..— u. M..— L, 2. geiucht. 6511 2 Zimmer werdeſ als Büno ge⸗ Fabrik Trischer Oefen. Annahmeselle: B 1, 3, Breite Strasse. — per Pfund Ceylon-Deutsche- Russische- u. Pecco-Mischung. Ludwig& Schütthelm, foſdrogerle Gegründet 1883. 0O 4, 3. Telephon 252. Grüne Rabattmarken. verſchied. Große, fans Ludwigshafen Schnlſtr 255 11. Nein Hausmädchen, we ches etwas nahen und eugeln kann, zu einzelner Dame geſucht. Näheres zwiſchen 8 und s Uhr, 31158 Weinrestaurant, e ſof. zu vergeben. Off. u. Nr. 81114 a. d. Exped. Kaiſerking 20, part. event. mit Küchenbenutzung. Nähe H R oder 8. Augebote ſucht(dauernd). Am Malkt oder in der Nähe des Marktes anſ! April. Parterre oder eine Treppe. Offer ten 15 55 82650 an die Expedition d. 2 F 55 1588 „ntemant bemg isch. 858s Mannheim, den 12. November 1908. Fermischtes. Institut u. Pens. Sigmung 18 /Lehrer, 80 Schüler. 1905 Herbst 1908 bestand. 84 Schüler das Ein.-Freiw., Primaner- u. a. Examen. Tag- u. Abend- Prosp. u. Refer. gratis 1 5 Nie Di ention. bDie beste Schule a. Platze 5 um Französisch zu lernen ist die 64436 kcole frangais⸗, J, 4 jeden Mittwoch Kursus für die Herren Lehrer und Lehrerinnen, Jeden Mittwoch um 5 u. 9 Uhr abends 7 8 Cerele frangais. Tranzose, Prof. der Philologie erteilt Unterricht in seiner Mutterspracue, Erummatik, kaufmannische Correspon- denz. Gründichen Nach⸗ hilfeunterrient für Schüler, auch in Latein u. Griechiscn. Sprachen-Jnstilat Mackay. 96291 Enz lisceh lessons Specialty: 59994 Commereial Correspondence R. M. EI Wood, 96. 20 ————————— Professeur A. Duelos, Praneais Lindenbofstrasse 14. Französisch Englisch Halienisch spanisch Sprach · institut A. DUuPU. Hansahaus. Auch Abenukurse. 64942 Miss Heatly(Cleasby, er- fahrene Lehrerin, ert, gründl engl. Sprachunterricht. Spes. rapide Methode für Anfänger L 14, 10. Te ephon 3605. Fiapierunterrichtgandnc Fr. Collas, Eichelsheimerſtr.I1 6544¹ in Fran, u Enguſch. 5 Uuterricht ſowie allen Ele en⸗ tartä ern erteilt eine ürs höbere Lehr'ach naail. geprü te Lehreren. Offerten unter Nr. 31064 an die Ervedit on d. Bl. Handess-Aurse Vine. Stock Mannheim, PI.3. Telepbon 1792. Ludwigshafen, Kaiser Wilhelmstrasse 25, .epaon No. 909. Buchführung: einf., dopp., amerike,, kaufm. Rechuen, Waechseln. Eflektenkunde, Mandelskorrespondensx, Montorpraxis, Steuogr., schenschreiben, dentsch u. latemisch, Rundsehrift, Maschinenschreiben eto. (60 Maschinen). Eründlioh, rasch u. billig. — Garant. vollkommene ausbild. Zalllreiche ehrendste Auherkenunungsschreiben von titl. Persönultenkeiten als nach jeder Rlehtung „Mustergiltiges Institu aufs wärmste empfohlen, Unentgeltlich.Stellenvermittlung PVrospektegratisu. tranko, Herren- u. Damenkurse getrennt. Eoececc.. eeeeeee Jlal. Anterricht Ueberſetzung. Korreſpondenz. Paolo s, rassi-Sesret. Ital Konsulat., D 2, 11. 91020 Wirkfamen Aachhilfe⸗Anterricht finden Schüler d Mitlelſchulen bei Privatlehrer Kaufmann —— 60 77 Fiunzöſiſch, Engliſch, Italien. und Klavierunterricht erteil! ki ia Melle. Knigge, Damm⸗ ſtraßſe 5, Tel. 2134. 0885 Ga pädagogiſchen Klavierunterricht erteilt. Offerten unter Nr. 30451 5 Vorderplatz, 2..ng, Ab. A abzugenen. 31099 Näßberes Laweyſtr. 14. 2. St. Dame franenise sortant des gran naisons de conture de P ire faire ges et lingeries à domicile. Eerire sous L. J. 31082 au journal Broschüre 2 Schadloshaftung .Erfindern d. d. Estegtahealtsbarg Karlsruhe NKrfiegstr. 7 7. (80375) Nebenverdienſt. Für Zuweiſung von Teuerverſicherungen zahle höchſte Proviſion. Gefl. Offert. unt. Nr. 55790 an die Expedition erbeten. Sſreibmaſchnen⸗Acheiley ſowie Vervielfältigungen in Engtliſch und Deutſch werden Tel. 1739 Qlühlampen Just-Wolframlampen. Fr. Wettig Neneral⸗Anzeiger. Elehtr. Licht- U. Rraft-Anlagen Kohl (Mittag blatt.) 8 enstifte 4, 20 78152 14 Urosser Wäsche- Tag- und Nechthemden, Beinkleider, Jacken Matinees, Röcke, Bett- und Tischwäsche eto. darunter mehrere 100 Reise-Muster empfiehlt zu aussergewöhnlich billigen Preisen D. Bauer Ausstattungsgeschäft E. 25 15. Jerkauf 8289 7 LLn Gut erhalt. elektr. Motor, —8 PH., zu kaufen geſucht. Onerten unter No. 66503 an die Expedition dieſes Blattes. 7 1„. g Mir leihen ſhfort Hypoiheken aus wir geben Geld auf Wechſel, Schuldſch., Bürgſch., Hausſt eie. Sprech d.—12 u.—6 Uhr. F. Maier& Co., 2, 16, U. Kaufe gebr. Möbel Betten wie auch ganze Elu- richtungen 2z. d. höchst. Preis Postkarte genügt. 60426 Sandbrand, 3, 11. 30938 Mf 44000 1 Hypot ek aul-Ge ſchäftshaus, priaa Lage, v. Selbſtgeb. geſ. Gefl. Off. unt Nr.5 1015an dieExved. dſs. B! Geld⸗Darlchne ohne Bürgen, ratenweiſe Rück⸗ zablung, von Selbſtdeber 8102⸗ Hengſtmann, Dortmund Gutenbergirape 59. 2. Hy oth., v pünktl. Ml. 8000 Zinszahler auf prima Haus von Selbſigen⸗ geſ. Oft.unt⸗ ſir. 81016 an die Ex edit. dis. Bl. SAe erf von reellen Leuten 2000 Mat gegen zehmache Sicherung geſucht.— Offerten billigſt angefertigt. 766 7, 2 A. 2 Treppen. Daukbarkeit Bankbarkel teile ich jedem Rheumatis⸗ ein einfaches Mittel mit, welches mich von dieſer Sjährigen wenigen Wochen vollſtändig geheilt hat. 66028⁸ Feudenheim bei Mannheim Schriftliche Arbeiten mit det fältigungen aller Ait werden illigſt angeiertigt. und Silberſchmuck aolu- wird ſauver und und umgearbeitet in der Speztalwerkſtatt von 4481 Tel. 4009. Monogramm-⸗ Zeichen-Atelier Tel. 2804 nur f 0 arant ert ächt Aller Mulaga And rein, vol⸗ und Kranke, die/ Fl..25 M. eola Jägers Teehaus, k 7. 16. vollſt. Herrenwäſche wird angenommen. 65980 18 n meeeee i Innen ae auscplomäpn Sο Aebenzimmer a zugeben. Zum Luiſenpark 80939 Collimur. 4 fertigt schnell, gutsitzend und billigst bei feinster Ausführung Mannheim, II 2, 9. 4685 Monogramme in feinſter Ausführung. 65342 Kunſt⸗ und Weißſtickerei Aus musleidenden unentgeltlich ſchmerzyhaften Krankheit in Johann Lauth, Metzger, Schreibmaſchine owieVerviel⸗ C. Julius Waltet K 4. 13 I. 88 fachmänntſen repar Hch. Solda, God che, N 3, 5. & Kunst-Stickerei Can Hauto N 2, 12. zügl. Stärtungswein f. Geſunde ragen u. Manſchetten, auch +. 2, 16, 1 Treppe. gölzg unb aun dinig memvczs ſepar. Eingang(30 Perſonen) dackenkleider Damenschneider Eugen Kopf in Ueberzieher, Jackets, Etuis uſw Frau Hautle, ab 2, 8, Planken 7 chreibmaschinen- Arbeiten und Vervielfältigungen lertigtschnell.sauber Fiau M. Riedel T 2, 16, Laden. 163480 9* Privat⸗Pflegerin empfiehlt ſich in Wochen u. Krau⸗ ſenpflege, evil. auch auf Reiſen Staatl. gebr., 12 J. im Beruf Ofſerten unter 8. 1234 an die Exbedition dieſes Blaſtes. 7979 Cin Kind wird in gute Pflege genommen. Wingertſtr. 28, 2. St. 66498 Pflegeſtelle für 6 Monate alten Knaben möblichſt bei kinderloſer Familie eſucht. Oſſerten unter Nr. 31078 an die Exnedition d. Bl. ſinden l. Aumnah e un⸗ Dalmkn rengu. Diskretion bei Fran Schmiedel, Hebamme, Weinheim, Mittelgaſſe 11. 214 damen finden distr. Aufnahme ebamme Fleckenſtein, Raunh. Neckarau, Wis arcklr. J8 85819 verſende gratis Frauen Pioſpekie. 50842 Frau A. Dann an die Expedition d. Bl, Frledrichsplatz 10. — Darlenen Bau⸗Hypotheken und Kau⸗ ſonen jeden Standes prompt und ſtreng verlraulich. 64909 Maz Brecht, D 4, 1, 3. Stock. Zu ſpre en—11.—5 Uhr. Bankhaus ver- leiht Gelder dlrect. Keln Vermittler! Zins%, Bequeme Rückzaglung Offerten au hieſige Bankſiliale unter Nr. 64810 an die Expedition WDarlehen gegen Abſchluß von Lebeusver⸗ ſicherung vout Selbſtgeber lohne vorherige Koſten). Oſſerten unter Nr. 60802 an die Exped. ds. Bl Darlehen vom Selbſtgeber. Geld beſorgt ſchnell u. diskret geg. Schuld⸗ ichein oder Wechſel. Raten⸗ rückzahlg. 6% Z. u. übernehme auch Hypotheken⸗Aufträge J. A. Thelen E 1,8 IV. Stock E 1, 8. Sprechnunden:—12 vorm. u—8 nachmittags. 65400 evtl. ohne Bürgen Gtlddarlehen aus Privathand zu konlanten Bedingungen ſchneſl u. diskretzübernehme auch Hypotheken 1. 2. u. 3. Stelle, 60—75%. Jof. Wigand, E 1, 3, Hinterhans, 3. Stock. Sprechſtunde von—1 u.—6 Uhr. Bitte auf meine Firma zu achten. 56843 6 dedetcen Mate rſick a ig Hei Seibugeber Gattel, Ber⸗ lin 25, Blücherſtraße B. 481 Geld auf Schuldſchein, auch ohne Bürgen u. Ralenrückz giebt Hubernuß, Berlin., Gloß⸗Görſch⸗nſtr. 37. Ueber 1000 000 Mk. verg. 30709 Darlehen erhalten Sie auf Wechſel, Schuld⸗ ſcheine und Lebeusve ſicherungs⸗ volice. Streng vertraulcch. unt. Nr. 66348 an die Exped. 1 Ankauf. daufe Haus am Ning gelegen. K Otferten wit genauer Angabe uUnt. Ni. 31079 an die Exp d B. G 2 PS. Gleich⸗ ſtrom⸗Nebeuſchl.⸗Motor zu kauſen gezuet. 3107. 1, 7, Hoi. tionsgelder beſchafft an Per⸗ Angebote. Silber u. Gebisse kauft z. höchſt Preiſen ADeln, olda Goldſchmied. R 3, 5 Telephon 4009. 4618 Gebr. Möbel, Schuhe, Kleider, tauft und verkauſt. 68808 öhles, H 4, 4. f 5915 Vohu⸗. Geſchäftshausperl. Beſte Kapitalanlage. + 6,5—7 9% Rente. Nur ernſtgemeinte Anfragen erbeten unter Nr. 66459 an die Expedition ds. Blattes. Ein Haus, u welchem ſich eine gutgehende Weinwirtſchaft beſindet iſt wegen Sterberall zu dem villigen Preis von 30000 Mark bei 5 bis 6000 Mark Anzablung ſofort zu verkauſen. Offerten Unt. Nr. 66460 an die Erp d. Bl. 3 berkaufen beurenoen. Ween reſtaurant in beſt. Lage Ludwigshalen a. Rh., ver⸗ häliniſſehalber. Ofſerten unt. Nr. 31001 an die Exvedit on. ——. ——. ltes Geld kauft 63515 P. Haas, M 4, 8. für Pfandſcheine, Gold, Zilber, Möbel, Kleider und Altertümer. 64764 P. Haas, M 4, 8. AnSonn- uchriſtl. Feiertagen geichl. re lunt. Garantie des Einſtampfens), alte Aetallt alte Flaſch, Eiſen u. umpen kaufe S. Zwickter, Dalbergſtr. 30.240 Telephon Nr. 3599. Samstags u. Feiertags geſchloſſen Gweh Aleider u. Stieſel kauft u. Yverk. Dambach,„ 2, 11. 250 Mie höchſien Preiſe zahle für getragene 64209 Herren und Damenkleider, Schuhe, Stiefel u. ſ. w. I. Berzmann k 2, 12. betragene Kleider Schuhe, gebr. Möbel kauit 634% d. son. 8 1, Jahle gohe Preiſe für gebi. öbel u. Betten ganze Haus altung, 85534 Frau Becherer, Jean Beckerurgße Nr. 4 Werkauff Im Centrum der Stadt nahe den Pianten, in ein ſchöne, oderues 66439 Wohnhaus mit großem Magazin, Keller und Toreinfahrt, ful Engros⸗ Geſchäft odei ſonſtigen Betriel eeignet, unſer günnigen Be⸗ dingungen zu verkauſen. Näheres durch Wir ſiſd beauftragt, inner⸗ halb des Ringes ein mit Rückgebäude, welches ſich zur Errichtung einer größeren Werkſtatte e net, bei einer Anzahlung bis zu 40.000 M. zu vermitteln und erbitten 66542 Schutzvereinigung Heinrich Lanzüratze 22, Tel. 1553. Oststuadt ſenſchaftlihes Has mit Garten und 7 Zimmer⸗ wohnungen 6% dtenueiend u nſtändehalber zu verkaufen durch 65527 Julius Loeb 7, 25. Telephon 163. von Lumpen und Anlauf Metallen bei 6125 Frau Zimmermann,& 4, 6, 31010 10 Monat alter Spitzer(Rde) An verte rer. Straße Ne Eck⸗Bauplatz für jedes Geſchalt geeignet, nit geneh igten Plänen un Wirtſchaft, iſt unter günſt Vedeng, eyt. unter Baugeld⸗ Zufage ſehr pretswert zu ver⸗ kaur, Näh. durch Immob.⸗ Bureau Levi& Sohn, 11 12 Tel. 595. 21 Eiß werföckiger Taker⸗ Schuppen zu bverk. Näberes Schanzenuraße, 2. St 0225 Theater. Kl. Bühne, Podium, Pros⸗ cenium, mi Vorhang, Zim.⸗ u. Wald⸗Dekoration für Ver⸗ eine paſſend, zu verkaufen bei Lübenau, E 5, 16. 64597 Docgalcoszeschhänte für Akten, Noten, Schnellhefter ꝛc. in Eiche, von Mk. 40.— an. Aberle, 6 3, 19. Ein vierrädr. Handwagen zu verk. 30829 K 4, 23. Nähmaſchine, gebraucht tadenos erbal'en is Mk. bereits ganz neue Nähmaſchine allei⸗ billigſt zu verkau en 90885 5, 10, parterre. 52 Gehrauchle Schreih aſchine preiswert zu verkauen. 66510 2, 16, Laden. Garantiert reinen Original franzöſiſchen Rol⸗U. Weißwein a Mark 35 per 100 Liter frei ins Vaus inkluſive Gebinde 60 oder 110 Liter Juhalt. Gefl Oſſerten umer Nr. 66256 an die Exnedit on d. Bl. Mäumungshalber abzugeben: Rehrere Stühle, Tiſche, Schränte, Betten, Verti⸗ kovs, Divans, Chaiſelongues, Wa chkommode, Nachttiſche, Spiegelſchränke, Büfetts. z610s Aberle, 8 3, 19 2 Zu berkaufen u. zu vermieten eine VBilla in Heidelberg⸗ Neuenheim in der Moltte⸗ ſtraße id mit i1 Zimmern, Preis 39 Mill; zu vermieten eine Wohnung mit 5 Zim⸗ 66110 mern, Zentralteizung, zwei Treppen hoch zu 1000 Mk., alles comf. eingerichtet. Erfr, Bergſtr. 25, Bau⸗ büro, Dertinger. 64147 Kassenschfänke neu u. gebraucht zimmerrein, zu verkauten. R 3, 1, 4. Stock. Coreil, + 8, 20. Uigtge Hee frengſalige Pianinos à 450, 47) und 500 Mark zu verkauſen. 66434 Scharff& Hauk, 4. 4. Ein gebrauchtes, güt ergalt Coupé at zu verkaufen 255 G. Ringle, Holzur 9s ianos erſtklaſſige Fabrikate, mäßige Preiſe, langjährige Garantie und tadelloſe Stime haltung verkaust 005 Schmitt, G 3. 1da üter altenes Federbelt und Notenſtänder zu verkaufen. 100 Parkring 23, 2.(t. r. Dodelmaun Pinſcher, Rude ¼ J. Eltern bochn prämut zu d. 30988 Waldhofſtr. 20. — 4* 8 Jederrolle mit Verdeck ca 40 Ztr. Trag⸗ kraft, zu verkau'en. 66045 48. 7, Hinterbaus. Ein noch gut er altener es Reſtaurationsberd zu perkauf. Nih. in Bureau des Kauf⸗ männiſch. Vereins, 1,10/1. Schoner großei gut ervatener Handwagen, für alle Zwecke geeignet billig zu verkauien. Näheres 4d 4, 15, 4. St. 6605 Vadt⸗Einrichtunzen, neue u. gebrauchte unt. Garantie tadello, Aus⸗ führung zu billignen Preiſen. 62107 E 7, I50 part. 64885 ganos von Mk. 425.— an L. Spiegel& Sohn Niedere Ratenzahlg. — Miete. 65397 —— Burean⸗Möbel zt. umzugshalber billig abzu⸗ geben. 66198 Fabrik Stolzenberg, Hanſa⸗Haus. Tel. 3664 FPianinos Vertr. von Lipp, Maud u. a. ſolider Fabrikate, äußerſt billig. 64910 . Müther. 4, 14. Velze jed. Art uur gute woderne Ware von guter Fabrik ſind außerordentlich billig zu verkauſen. 65994 1 3, 3, 2. Stock links. Neuer Äaſſenſchrank, geeignet für mittl. Geſchäſt durch Ausſtellen, an der Lackierung eiwas gelitten 15% unter Preis. 67581 Kaſſenſchrankfabrik Alphornſtr. 13.— Teleph. 4323. Halteſtelle d Straßenbahn 3. Für Brauereien 1 großes Wirtſchaftsbüffet, komplett; frauz. Billards, ſehr gut erhalten, billig zu verkaufen. 665 4 Serff& Braselmann Lagerhaus K 2, 11. Ein vollſtändig neues, nach Maß angefertigtes graues 5 Jackenkleid 470 Me.) Jacke geſtreif⸗ ter Velvet mit hellem Weſtchen infolge Trauerfall für 70 Mk. abzugeben. Adr ſſe zu erfragen in der Exped d. Bl 66557 FPFPFECCCoCoo Für Wiete, etzger, Milchhändler ue. großes, ſehr gut erhaltenes Ei haus, ca. 4 m lang, ca. 1,50 mbreit; franz. Billards, ſehr gut erhalten, billig zu verkauſen. 66535 Serff& Braselmann TLagerhaus k 2, 1. Wegen ſofortiger Räumung der Ladenlokalitäten D 2, 1 guterhaltene 66526 Adeneinrichlung nebſt 28 1* 3 Schaufenſter⸗Abſchläſen preiswert zu verk. Nah. bei der Konkursverwal ung C 1. 1 1 Eisſchrant, 1 Tafelwage, großer Tiſch. Alles bereits neu zu verkaufen. Näh Moll⸗ ſtraße! Ne partette 8848e Billig zu perkaufen: 2 ſehr gute, faſt neue Fklaviere, 2 Harmonium. 66536 Serff& Braselmann * Lagerhaus K 2, 11. Wegzugshalber iſt ein im öſtl. Stadtteil ge⸗ legenes, aut tent. elegantes Privathaus mit? Zimmer⸗Wohnungen unt günſt. eding, ſehr preiswert zu verkau en. Näbelres duch Immob.⸗Bureau, Levi& Sohn 3“ 1, 78. 66405 Telephon 585. 2—15 — Gtlegenheitskauf: diverſt Betten und Schränke, poliert und lacklert Sekretär, 2 Salongarnituren, Sofa mit 2 Seſſein, Divan, Tru⸗ meaux, polierter Ansziehtiſch faſt neu, Kommoden, Klaviere, Harmonium, Damenſchreib⸗ tiſch, 3 Büffets, Küchen⸗ ſchränke, Flaſchenſchrank, 1 großer Tiſch, Stühle, Schau⸗ kel⸗Badewanne, Kinder⸗ ſchreibpult, 2 gut erhaltene Kinderwageu, ein Sports⸗ wagen, Nachttiſche, Waſch⸗ mange, Wanduhr, Salon⸗ ſpiegel mit Goldrahmen, Bilder, Teller und Gläſer, Beſtecke(Chriſtoffle, Schlaf⸗ zimmerampel für Gas und Kerzen, und verſchiedene and. Gegenſtände. 66637 Serff& Braselmann Lagerhaus K 25 1¹. Ein faſt neuer Motorſchlitten (enkbaꝛ) Zſitz g, u, eine Zither billig zu verkaufen. 81123 Seckenheimerſtr. 10, II Für Alle! Möbel, Betten Ausstattungen, reell und billig Ttilzahlung geſtattet. Möbelhaus H. Schwalbach, O 3, 16. Telephon 2848. 60990 Ein Werkſt.⸗Oſen un Schreiner zu vertaufen. K 27 23. 98380 1 gebr. Kaſſenſchrank, 1 Schreibmaſchine 1 Rollpult 1 Stehpult 1 Jalouſieſchrank ſofort ſehr billig zu ver⸗ kaufen. 63076 Corell& Co. 8, 28 2 u. 3 Pik., für Motore billig zu verkaufen. 30978 M. Walpdmann, I 6, 9. Kaſſenſchränle neu und gebraucht. Keine Ladenmiete daher billiger Umſatz. Uebernahme von Trausporkt ohne Riſtko f. d. Beſteller z. ſeſten Preiſen 1 8 + 5 + 28802 Kaſsenſchrankfabrik Schiffers Alphornſtr. 13. Teleph 4323. Halteſtelle d. Straßenbahn Linie 3 Reparaturen ſchnell und billig. 65 23 Zu verkaufen, 1 faſt neues Herrenrad. Rheindammſtr. 20, pt. 65072 Bütow-Pianinos Flügel-Harmoniums erſtklaſf. Fabrikat u Ausſtat⸗ tung. 10 Jahre Garantle. Franko Lieferung, 14 Tage Probezeit. Tau ende Refe⸗ renzen aus allen Kleiſen, wie Hans v. Bülow, Fürſtlichkei⸗ ten u. ſtaatl. Anſtatten Be⸗ queme Tenzahtung ohne Pre ger⸗ hohung, bei Barzahlung höch⸗ ſter Raball Katalog frei⸗Miete von monatl. 5 Mk. an. Um⸗ tauſch. 60931 Pianino Fabriklager Fr. Siering, C 8, 8. Kein Laden. Billigste Bezugsguslle Uuöpkege& Sohe Planken, E 2. 1 (am Pfalzer Hot Bureau-Möhel. Größte Auswahl, billigſte Preiſe. 61581 VBalentin Fahlbuſch, im Kaufhaus. ür Schnitz⸗ u. Laubfäge⸗ Warbeit empfehle mein ſchönes Lager in verſchie⸗ denen Holzarten. 64662 A. Haß, 4 2 4. 2. T N Ciſerne Wendellreype in beſtem Zuſtande billig zu verk. Tillmann⸗Matter,“ 7, 1. — 665071 ei aute oder lauche Haus⸗ Anteil.— Onerten unſer Nr. Ziond, an die Ex ed d., Ruſſenſchrauk, Blanins billig zu verl. G 6 ne O faſz im E ſchrg ſien⸗ Eapottbill. zu. N 3, 14. 31074 Iſpetad, Handwagen dilt, ver Dalbergſtr. 20, art. nen Wür hüſch? ZIwerg⸗ dackel u ver au en. 31108 7 Augartenſtr. 32, 4. Stock r. General⸗Anzeiger.(Mittagplatt.) Mannheim, 12. Avvenber E ſden Heute gegen 9½ Uhr vormittags verschied hier sanft im 86. Lebensjahr unser geliebter Onkel und Pflegevater, der.D. Bedeutende Fabrik in der Nähe Mannheims ſucht zu bal⸗ digem Eintritt einen energiſchen, zuverläſſigen, erfahrenen 2* und nüchternen 1 881 Ortler. tter hoher Orden. Es wollen ſich nur ſolche melden, welche bereits ähnliche Dies zeigen in tiefer Trauer an 5 Stellen bekleidet haben und gute Zeugniſſe beſitzen. 1. Off. mit Zeugn.⸗Abſchr, Angabe über Militär⸗Verhältniſſe, Die Hinterbliebenen: Gehaltsanſprüche unter Nr. 82885 an die—.— d. Bl. Wilkelm Hieronimus, Frau Hedwig geb. B—— 2 Beper Hauptmann u. Adjutant der 3. Ingenieur it S Tucniger Drdeutlicher Karl Mi mit Sohn Iuseraten · Acquisiteur Hausburſche A Sronhi III IIS, N Niudes in Maunſieim ſoſ. geſucht. anernd. lohun. Positi Café Windsor eeen u. Batteriechef im 2. württ. Peld Art- Ludwig Hieronimus, Scbeefilie 98 01. 5, 9/11. 66408 Reg. No. 29 Prinzregent Luitpold von Bayern und Grossherzoglicher Forstamtmann Flotoge., Reſerengen, Cie. eeeeeeeeeeee 99 55 5 nalisausprilchen erbetan 85 Badlen-Baden, den 10. November 1908. er 018 Büre r e. 8 N odes. ür de einer hiel. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 12. ds. Monats. 4 Uhr nachmittags, vom Trauerhause Faleie e e für kommende Frün- Friet leichtere Schreibar beit ein mög⸗⸗; 2831 80 Maria Victorlastrasse 41 aus, auf dem hiesigen Friedhofe statt. 82944 lichtt nt dem Krankentaſſen lahrs⸗Saison suche und Unfallverſicherungsweſen 1 ich sine ees verkrauter Jüng. Mann —(ev. Militäranwärter) m. guter 9 Statt ſeder besond An 85 1 5 ee +5N— Antritt lahresstellung, Jader besonderen 26 J6. 2* geſucht. Offer en unt. 66575 85 In tietster Trauer machen wir Freunden und 5— a 1 55 Mann A. Loewenthaf Bekannten die schmerzliche Mitteilung, dass unser-e ober Fräulein 55 515275 tcben innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Gross Schriſt für Verſicherungsdureau. a0. mutter, Schwester, Schwägerin und Tante 7 zwiſchen 10 5— 11 MI H 15 K 4, 18, Heinemann 8 1 reel: ug., led., ſelbſt.— 155 8. 0 Geſucht wird für Fr aul 8 ene 10 2 9 Srossh. Badischer, kgl, Sächsischer eto. Sichere Exiſtenz—— 5 1 25 2 ſſucht die Bekannt b nden für tinello⸗Hand⸗ 11 5 Jak 19. 8 HN + 15 55 mögl. bieſ alef n hohes Gehalt. arbeiten gibt—5 1755 alnig im Alter von nahezu 80 Ja ren sanft verschieden ist. 2 7 9.4 Ograp das auch wirklich Luſt u. Liebe zur 1 Farbvertr. übernimmt. Paten⸗ Vaunhelm, Erankfurta.., St,Gallen, Zürieh, f Magſent aſord erſt uhe e fe Peenen Jeber Kneß dache jehr rentabel! Areftelu. 115 3 5 2 erm. ni e⸗ e deſbelennten iidtacblebenen. Mannheim, M I, 4, tere 28rr0 Wede ne e edeen ae, Hil 85 3 81 olf Moſſe. Mannheim. 7982 55 A 0 5 18 11—5 5 uskunft erteilt. 31002 „Die Beerdigung findet vom Hauptbahnhof bittet höfl. inm zugedachte Weihnachtsaufträge gerben Carl Möller Zum ſofortigen Eintrit Kaiserslautern aus, Freitag nachm. 1 Uhr statt asgtdchet eahsleig ausonen Insed n Mk. f 5 0 0 0 WBantgenge Hamburg 36 wird eine tüchtige —*—— 8—* 50 58 8 um sorglältigste Ausführung zu ermög 5 00 00 1 5 82948 e eenuiken. gegen guten Zins und Sicher⸗-20 Ml. ſeb⸗ Slandes a Verkäuferin** 7 ſteuung 7980 an 0 wee bäusl.„Vertr. ꝛc. Näh. Er-* wollen ſt. edo Todles- Turefzes— geſucht.— 0 in Freiburg 10 755 58 i cee 0 ge Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, mein% Offerten unter F. 554 F. M. an in diaftheh Engte⸗Geſchft 5 115 guten Empfehluugen innigsigeliebteg, treubesorgter Gatte und Vater Rudolf Moſſe, Mannheim, Kolonialwaren⸗Brauche jucht ein Offerten mit Zeugnisabſchriſlen Friedrich Karl Sinn 1 BVertretet fücht. Commis 5 d. Bl. r ein hieſiges Engros⸗ Prokurlst ertreter Heſcht wird eine nchige nach kurzem aber schwerem Leiden im 36. Lebens für patentirten Maſſenartikelf Geſt. Offerten unter Nr. 96584 Ife f jahre zu sich bessere Jenseits abzurufen. geſucht. 79780 die Exbebitten bs. Bl. III Fpis 1 Schmerzerfüllt bringen wir dies zur Kenntnis beſte Qualität ſofort nach Beſiellun à M..80 pr. Et ert. unter 8. 543 Fs M. 2 und 585 teei in den Kener durch 5— 5 Dee e Zeichner ge ſucht. Aagabe dert eheldanprich annheim en ovember 8 uuiereunder, unter Nr. 66510 an die Exp. Auſerti, Werk⸗ Die tiefbetrübte Gattin nebst Kindern: Heinrich Glock, 6. M. b. H. Aeee a Jend meler üge püuchaug erſahrener d. Bl. erbeten. Kätchen Sinn geb. Geyer. Hafenfiraße 18. Teleſon 1188 ticht i. Engl., Franz. u. Ital. Nas chner auf 60100 Monale zur Suche per ſoſort 55. I. Dez. 5 PE—— 2(Kouverſatſon u. Korreſpondenz) en geſucht. 81076 in fünger 5 Fränlein 5 5 1955 dew. Methode, auch Nach⸗ Zehher& Co., kin jungeke mttes 4g ur von der Leichennalle des Ereir M 7 78 K dulgen nege daa ce i Aef uſchreinerel, welches in der Kondilorei ſchen 3 maenmer Fſſchberſe * 7 Adam RNeuling deldverkehr. 5. Wertreter,, 5 Miditä M 0 E 10 27 4* Telephon 1678 F 2, 4 Dallthen Maunheim u. Ludwigshafen tun sgeſchäft 0 I 9 IIL aln elſn. 1 1 Von heutigen Zufuhren offeriere: 5 Hedansſlan⸗ geſucht. 86518 5g 5 5 ſtandes, Schuldſchein, Lebens. Offerten unter Nr. 688is an— Todes-»Anzeige. feinſte Holländiſche Angelſchellſiſche 8 00 00 die Expebition ds. Blattes. jung Mädchen— umer Kamerad, Herr 82942 ausgeſucht fette Ware, per Pfund 5 Pfg. Julins Waler, Ka, 18, 2. S. 15 unſere Bureau Friedrich Si ſeinſe mittel Fiſch, e ee ee e en benn eneen, eus anter Jamilie weiee TI Inmn 1 1„ u. Kribf. Geſchäftemann z. Verge. tüchtigen, zuverlüfſigen in gleicher oder ühulicher I ac feinſter Heilbutt in Auſtnit nelf, Surde u. zult Ben Hureandiener Branche tätig war, pen embe na 8 8 1 ee 1 0 1251 an Sade. e per Pfund 65 Pfg. 155— 1. Jannar als 5 r, ſlatt. 2 e Berein Ceamdt ich um 224605 her au det deichenhalte. Cabel]au Taf elsander 1 + 18 V erkäuferin Manngelm, den 11, November! Rotzungen Flusshechte nkauf. Vewerbungen ſind unter Bel geſucht. Offert. mit Ge⸗ 85 Vorſtand. Turbet Karpfen Ene gebranuchſe, guerhaltene— 57 5 Rie haltsangabe erbeten unten Irste Mannheimer Pri.K Aule Merlans Barsch Theaterbühne Hu o Stinnes Nr. 66455 an die Exped. eee er 15 n0 Schollen. Salm. Scet 34— Of 15 ut. b. Dtd iches 5 Ni 50 ension. 6. 1 ee e—— Tbenlal Aochen — 8— Klociſce— friſhe grüne Herinze— fre gnedeeaber l aen agtne. bäns, ne Heukente e ge se Weihnachtsbackkurs vom.—15. Dezember. 32642 Ferner empfehle: g82949 zu fauen geſucht. Offerten liche 8—38 L 458 22 Treppen. unt. Nr. 31764 an—— d. Bl. er en ute Röchinnen! ren e e. riſche Seemuſcheln. 5 otelzimmermädchen, * 8 Reſt.⸗Köchin, Kind d Zahhn Atelier Friſche HBummerkrabben. dringeud für meinen Versand nach dem Auslaud G 1 pagſe e 1 1 1 8 1 Täglich ſeiſche Näucherwaren und Marinaden artlbne Hetragene Kleider u. Schuhe? 5 Der geluch 25 Wechrt— 08 Sr Süßze Wratbücklinge. Dafür bezahle roelle öchste Preise. Gefl. Bestell. erb. p. Post 5 Comptoir Fuhr, F 4, 6. 4 Caviar— Ger. Lachs— Ger. Aale. Arnold—— eee e ee ee Prompter Verſand nach allen Stadtteilen u. auswürts.[Feesssssses———— ., 5 Breitestrasse O 1, 5 5 relefon ur. 2408. Adam Reuling Fe 25 3 Moissnäherinnan ssn eee rbsstes Münchner Miatarsc unmädeb ——— Erſies Spezialgeſchäft am Platze. 5 85 emädenen 75 0 22 in Mannheim, Gü3, 17. an 4— Ug.SHerm. Berbs Meine Wagen⸗Lackiererei Iceh kaufe Beketel. Lbefindet ſich jetz Shwetzingerstrasse 158.von Herrſchaften abgelegte Kleider. 51 re ee e een Uetert zu billlosten Tagesprelsen 88892 eeeee ˖ Veene F N artiewaren aller Br en un 0 7 8 100, ug* August Koegel& dae e eee ee e 2 0 ell, 0 Elform⸗ Tiketts Kontor: E 7, 18a, part. Telephon 3581 um zahlrriche Offerten per Poſt bitte 81051 e 122. Eden. 8 empllehlt alle Serten 0s6e oder per Telephon 4310., Perſonal ar Ml, deusnessue 3238 Koks, Briketts, 5 B. Nass; G 8,—5 Saen 75 ibes ſae a 20 2* un Mpſie uchen- und Tannenholz. 88 18 ce e 2 eleſon — Wambein, 12. Nubenker AVs Beleuchtungskörper für Sas- und elektrisches Licht diverse Ausstattungsstücke. Separationshalber und infolge Ludenaufgabe vor- 1 Ladeneinrichtung, Kassenschrank, 2 Diplomaten eto. billigst. ccc 8 olektrische Rochapparate und einem Rabatt bis W 30 ½. g eScaccschc 82346 8 Heinrich Lanzstr. 19. 8 gemshliene Sdlmidk fiolle sPlisss-Brennerei, 0 7, 20 liefert anerkannt ſchöne Arbeit. 65066 Selfe 1 Velvets a Fleider Wer 5 Sammete dn Bhsen Steinm. B E 82791 E Seal-Peluche kur 8 2 10 E Ventllatoren, 8 änte 145 8 5 Krin spart Geld und isst Gesundheitf r Decken Nach Patent-System hergestellt tet es nicht mehr al 5 Lammfell„„ E 8 1 anderes, hat aber ca. doppelte Nährkraft 3 Teleph. 2497. Sohr billig schmeckt und bekommt ausgezelchnet nält sich lange frisch J. Gross Nachf. Inh. Frg. J. Steſter bteere Sgege, Jen Benetetete F 2, 6, am Markt. ee brter eingeoilted e e Echte Damentuehe in 6 anerkannt soliden Qualitäten und grosser Farbenauswahl Ehrbarskids8fi5f58 ſind die beſten gegen Huſten und Heiſerkeit Paket 20 Pfga. Tel. 95 Soda-Wasser 25 Flaſchen zu 1,25 Mk. U 1, 24. Gebr. Schäfer diineralwassertabrikmitelektrischem Betrieb. Preisliſte über Syphons, Braulelimonade u. alkoholfreie Getränke grotis. Terpentin Uü 1, 24. Telephon 3279— Ueberall zu haben. 79221 N 7 bsorg Enrbar, Zuckerwarenfabrik 0 I, I5. Detail.rkaut: 11 4, 28. 61778 Grüne Rabattmarken. empfiehlt zu niedrigsten Preisen 82791 J. Gross Nachf. Inh. Frz. J. Stetter F 2. 6, am Markt. Gallen fahren, Oferiere feinstss Mäast-Tafe.-Geflügel n Postkolli, ftranko verzollt frei bier, wöechentliehf 4 bis 5 mal krisch eintreftend: 82929 T ancheten-g- 9 wie: Gicht, Rheumatismus, Asthma, Ischins, Fer- auauungsstörungen, krankheiten, Flechfen, Geschwüre, offene Beine, Frauenleiden, behandelt mit bestem Erfolg hne Berutsstörung, Elektrophys. Lichtheil-Anstalt Nugust Mönigs 0 4, U Tel. 4829. uge g⸗ Ohronische Sründlicher Unterricht in Stenographie, Maſchinenſchreiben, Friedr. Burckhardts Nachi.(K. Oberhriden) ſchinenarbeiten u. ſtenogr. Aufnahmen. 8 Packet 185PE Buchführung u. Schönſchreiben.„oe: geprüfter Lehrer der Stenographie, Feruſprecher Nr. 430l1. 4 5, 8. 5, 8. Burkau f Schreibma 1 Troppe hoch Feitsucht, Nieren-, Leber⸗, leiden, Nervöse Leiden uller Art, Geschlechts- Krieg v. San 1eg 1 Treppe hoch Juwelen-, Gold- und Silberwaren. Gebrauchs- und Geschenkartikel. Optische Waren: Alle Arten Zwicker u. Brillen, Operngläser 20. deparaturen solid, schnell und billig. ſlagenleldenf Hlautausschläge Hämorrhoiden! Kostenlos teile ich auf Wunsch jedem, welcher an Vorsilberte Bestecke, Billigste Preise.— 81817 mittelst MHagen-, Verdauungs- und elektrischem Lichtheilxer- Elektromagnetismus die Elektrotherapie, Kaffee- Mocca- Mischung mit echtem Mocca p Pfd.40 Mk. Kaffee Karisbader-Mischung hervorragend feines kräftiges Aroma, p. Pfd.60 OChocoladen— Greulich Q fl, 8. Lieferant erster Kreise. Stuh beschwerden, Blut- stockungen, sowie an Hä- morrhold., Flechten, oflene Beine, Entzündungen ste. leidet mit, wie zahlreiche Patienten von diesen lästigen Uedbeln schnell und dauernd bekreit wurden. 819ʃ5 ealbecsthnrsler Mfte nige. Malnz S. 6, Emmeransstr. 8. Probieren Sie 82840 Grüne Rabattmarken. + Stst 75 2 Ferner offeriere garantiert frische Trink-, Richter's„Huppenklinik“ feitgans W..50—.80[ Bratganse. pher Pfd. 75 Pfg. —4 Stück Mastpoularden„ 775 5 Stück Mastpouſarden„ 775[P 6 Stück Brathühner„„ —8 Siuck Kücken 2 8„.— —4 Stück Enten 775 .75 1 Ente, I Poulard, I Huhn, 1„ 7˙75 4 Stück Suppenhünner 3 2 Stüok Hühner, 2 Poularden 5 Stück kestaurationshühner.„„.00 Stiück Puter oder Ind an„.— Stück Puter, 1 Poulard.— SBeachten Sie gefl. meine Auslage. ist Weder eröffnet. Es ladet zum Besuche freundliohst ein. Grossartige Neuheiten zu billigen Preisen. Feipste Gliedergelenkpuppen, Lederbälge, Köpfe in Bisquitt und Celluioid, Hände, Arme, Beine, wundervolle Perückchen aus Mohair, en: Loreleſ ockenperücken sowie ächte Haarperüeken in Konkurenzlos schöner ——— Prina Hafermaſtgälſe verſendet portofrei gegen Nach⸗ nahme per Pfund 75 Pig. Gg. Steininger, Produltenhandlung, Unteigriesbach be Paſſau. eenen. ygieniſche Bedarfsartikel. H Katalog, giaus und frauko, wog Anton Berger, Heidel erg. 66011 2 Ausführung. Sämtliche Reparaturen werden von 8 mir selbst aufs beste ausgeführt 82940 hr. Riohter, DO 4, J7. 9 Jied- und Kocn-Eier, sowie feinste Süssrahm-Tafel“ butter zu den billigsten Tagespreisen. Jakob Durler * 2 Eipralna Skicce warten Lilliest abgzcabe, ** 13 Telephon 913. 2, 13 „Zahn-Ateller Beisser 1 Ecke Planken, Breltestr. E 1, 1 4* 84 YSlSHRON 4345 32103 L2Z. Küuid Maunbeid, 0 95 6 neb Engelhorn& Sturm Zeigen in ihren Schamfenstern Herren-Modeartikel bllige faähmaschinen erstklassiges Fabrikat kauft man bei Carl Haug, Mannheim 1, 21 Generalxertretung bürkopp 5 Eeidelbergerstr. stots die neuesten BUBOA Buntes Feuflleton. — Der eleganteſte Luxuszug der Welt läuft ſeit einigen Tagen zwiſchen London und dem Seebade Brighton. Der Zug beſteht aus ſieben großen Pullmanwagen, die die Namen„Grosvenor“, „Cleopatra“,„Beßborough“,„Princeß Helen“,„Belgravia“ und„Verona“ führen. Schon in ihrem Aeußern machen die einzelnen Wagen einen außergewöhnlich vornehmen Eindruck. Im Innern gleichen ſie eleganten Boudoirs und Salons. Die weißen Wände ſind reich und geſchmackvoll panneliert, dicke Teppiche bedecken den Fußboden, und das Meublement iſt ebenſo praktiſch wie ſtilboll. Im„Grosvenor“ iſt alles Holzwerk in Mahagoni ausgeführt, in den anderen Wagen variieren die Holzarten. Auch verſchiedene Stilarten ſind in den einzelnen Wagen zur Verwendung gekommen. Es iſt alles darauf ein⸗ gerichtet, um den Fahrgäſten den Aufenthalt in dem Zuge ſo angenehm wie möglich zu machen. Nur haben dieſe nicht viel davon; denn der neue Luxuszug—„The Southern Belle“— legt die Strecke zwiſchen London und Brighton, 50 engliſche Meilen, in 57 Minuten zurück. — Internationaler Kinderaustauſch. Man ſchreibt den„M. N..“ aus Paris: Es iſt in Deutſchland im allgemeinen wenig bekannt, daß eine internationale Geſellſchaft beſteht, die ſich zum Ziel geſetzt hat, das Studium fremder Sprachen da⸗ durch zu fördern, daß ſie den Austauſch zwiſchen Kindern ver⸗ ſchiedener Nationen vermittelt, die entweder nur für die Dauer einer Ferie oder für längere Zeit zu Sprachſtudien in auslän⸗ diſche Familien geſchickt werden. Die Geſellſchaft, die unter dem Protektorat der maßgebenden Behörden ſteht, hat ſoeben ihren Jahresbericht veröffentlicht, der von einer guten Ent⸗ wicklung dieſes Austauſchdienſtes zeugt. Zwiſchen Frankreich und Deutſchland wurden 88 Kinder ausgetauſcht, darunter 25 auf Jahresfriſt. 33 Austauſche fanden zwiſchen Frankreich und England, nur 3 dagegen zwiſchen England und Deutſchland ſtatt. Wie man ſieht, iſt der Verkehr zwiſchen Frankreich und Deutſchland am lebhafteſten. Es ſollen aus Frankreich mehr Geſuche als aus Deutſchland vorgelegen haben, eine in ereſſante Tatſache, die beweiſt, daß bei den Franzoſen der Trieb ins Ausland in den letzten Jahren ſtark zugenommen hat, und daß die Organiſation des neuſprachlichen Unterrichtes in Frank⸗ reich mit großer Zielbewußtheit praktiſchen Zielen nachſtrebt. — Sine deutſche Prinzeſſin in Amerika. Bisher wählten ſich aeeeereeeeueeeeee kehrte Fall eingetreten. Ein reicher Amerikaner holte ſich aus der alten Welt eine Prinzeſſin zur Frau. Mit dem Dampfer „Kronprinzeſſin Cecilie“ iſt dieſer Tage die Prinzeſſin Maria zu Pſenburg und Büdingen aus Wächtersbach in Newyork eingetroffen. Die 27 Jahre alte Prinzeſſin iſt die erſte deutſche Fürſtentochter, die einem reichen Erben aus dem Dollarlande die Hand zum Lebensbunde reicht. Auf Schloß Gettenbach lernte ſie bei einer Verwandten, der verwitweten Erbgräfin zu Yſenburg und Büdingen⸗Meerholz, den 22⸗jäh⸗ rigen, mit irdiſchen Glücksgütern reich geſegneten Admor Robinſohn aus Baltimore kennen. Admor iſt der Stief⸗ ſohn des bekannten Aſſyriologen Hilprecht, Profeſſors an der Univerſität Baltimore. Hilprecht liegt vier Monate im Jahre ſeinen Studien in Abu⸗Habba, El⸗Nimrud oder Chorſabad ob, währenddeſſen Frau und Stiefſohn Reiſen unternehmen. Auf einer dieſer Reiſen in Italien lernten beide die Erbgräfin kennen. Dieſe veranlaßte die Amerikaner, ſich in der Nähe ihres Witwenſitzes in Hailer bei Gelnhauſen anzukaufen, und ſeitdem verbrachten Mrs. Hilprecht und Mr. Robinſohn all⸗ jährlich mehrere Wochen in ihrer Villa in der Kinzigniederung. Bei den Beſuchen auf Schloß Gettenbach lernten ſich Prinzeffin Maria und Miſter Robinſohn kennen und lieben. Fürſt zu Yſenburg und Büdingen in Wächtersbach, der erſt von dieſer „Mesallianz“ nichts wiſſen wollte, gab ſchließlich doch ſeine Zuſtimmung zu der Verlobung, und mit ihrem Zukünftigen iſt die Prinzeſſin jetzt über den Ozean gezogen. — Ein Eiſenbahnunglück auf der Linie Sette⸗ Bordeaux. Paris, 9. Nov. Eine furchtbare Kataſtrophe, welche bisher zehn Perſonen das Leben gekoſtet hat, iſt geſtern morgen auf der Linie der Südbahn, etwa 300 Meter von der Station Griſolles entfernt, erfolgt. Unſer Pariſer.⸗Korreſpon⸗ dent ſchreibt darüber: Der Schnellzug 122, welcher in der Rich⸗ tung Sette⸗Bordeaux gegen 5 Uhr morgens die Station Griſolles paſſierte und mit raſender Schnelligkeit daher kam, entgleiſte kurz vor der, dem Dorfe nahegelegenen Eiſenbahnbrücke. Fünf Waggons ſind aus dem Gleiſe gehoben worden. Die Maſchine, der Tender und der Kohlenwagen konnten noch die Brücke paſ⸗ ſieren, trotzdem ſie entgleiſt waren, doch der Poſtwagen ſtieß gegen den linksſeitigen Brückenpfeiler und zerſchmetterte völlig. Zwei andere Wagen 3. Klaſſe, die von einer großen Anzahl Reiſender beſetzt waren, ſtießen zuſammen und ſenkten ſich auf die linke Seite. Ein großer Teil der Reiſenden dieſer beiden Waggons waren aus Avignon zurückkehrende Reſerviſten des Geniekorps. Acht unter ihnen haben das Leben eingebüßt; die beiden andern Opfer ſind Gendarmen. Nach dem erſten Schrecken machte man tofal zertrümmert und nur mit Mühe konnte man aus den Trümmern, unter welchen ſich Todesröcheln und Schmerzen⸗ rufe vernehmabra machten, die Leichname und die Körper der Verwundeten hervorziehen. — Wie man verſteckte Brieſſchreiber fängt. In einer lleinen Stadt am Rhein wurden einige angeſehene Bürger durch Schmäh⸗ briefe verdächtigt. Trotz ſorgfältiger Nachforſchung gelang es nicht, den Briefſchreibern auf die Spur zu kommen. Der mit der Unterſuchung betraute Poliziſt griff nun, nach den„Münch. N. Nachr.“, zu einem guten Mittel. Er kaufte eine Anzahl Brief⸗ bogen und Umſchläge mit beſtimmten, aber wechſelnden Waſſer⸗ zeichen und ging damit im Städtchen hauſieren. Jeden Käufer merkte er ſich ſorgfältig, ebenſo die Art des gekauften Papieres Nach einigen Tagen liefen beim Bürgermeiſter und Apotheker wieder zwei Schmähbriefe ein, und ſiehe da, ſie waren auf dem gekennzeichneten Papier geſchrieben. Es kamen ſieben Perſonen in Betracht, die das mit dem eigentümlichen Waſſerzeichen ver⸗ ſehene Papier gekauft hatten, und am verdächtigſten von Dieſen erſchien eine ihrer Orts⸗ und Familienkenntniſſe und ihres böſen Maules wegen bekannte alte Jungfer. Eine gründliche Hausſuchung bei dieſer förderte reichlich Beweiſe zutage, daß ſit die Verfaſſerin der Schmähbriefe war. *** 16 Mannbegraben. Beuthen, 11. Nov. Auf der Friedenshütte ſtürzte ein Gerüſt auf Hochofen Nr. 6 ein und begrub 16 Mann. Bis heute mittag 12 Uhr wurden 3Tote und 9 Schwerverletzte geborgen. — Großer Waldbrand. Eupen, 11. Nov. Einem Telegramm der„Köln. Ztg.“ aus Eupen zufolge, wütet in den Venner Waldungen ein großer Waldbrand. — Hinrichtung. Verden a. d. Aller, 11. Nob. Heute Morgen um 7 Uhr wurde auf dem hieſigen Gefängnishof der Klempnergeſelle Friedrich Skolorikis aus Geeſtemünde durch Scharfrichter Kröppling⸗Magdeburg hingerichtet. Skolo⸗ rikis hatte bekanntlich im Mai d. J. den Banklehrling Johann Hollwege aus Lehe in einen Keller gelockt, ermordet und beraubt. — Todesanseige für die Vermißten der„Her⸗ geſell“. Berlin, 11. Nov. Die Familie des Leutnants Hum⸗ mel erkäßt folgende Todesanzeige:„Nach Wochen heißen Sehnens und bangſter Sorge um Rettung unſeres innig geliebten Sohnes und Bruders Kurt Hummel, Leutnants im 2. Rheiniſchen Huſaren⸗ Regiment Nr. 9, hen ſeinem am 12. Oktober unternommenen Ballonaufſtieg ſind wir am Ende unſeres Hoffens auf ein Wieder⸗ ſehen mit ihm im irdiſchen Leben und betrauern ſchmerzlich ſeinen frühen Heimgang.“ reiche Amerikanerinnen trotz böſer Erfahrungen mit Vorliebe europäiſche Ariſtokraten zum Gatten. Jetzt iſt aber der umge⸗ ſich an die Rettungsarbeiten. Die beiden Wagen 3. Klaſſe waren 16. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 12. November. f —2 7 9* it 1 4 den 18. November gelangen grosse Posten 8 Wanre aer, 2 5. ſle aus allen Abteilungen zu ganz enorm 5 3 Boullionwürte!l billigen Preisennnn W0 Marbaren 1 2 5 Dosen Schnittbohnen 90 Kleiderstoff-Reste und Absehnitte 1650 I. daie Sohinken] 1 Hasche E88 85 2 Stüak grosse Halber- asche Pssig- Fssenz Blusenstoff-Reste und Abschnitte ene iI per Meter f 90 städter Würste 90 1 Glas eingem. Gurken ö Schwarze, weisse, couleurte Stoffe Serie III per Meter 5 1 dtlas rhein. genf Els. 10 Stück neue Zitronen Länge des Coupons—7 Meter 1 3 bil. Nrosse Taleläpfel Serie I per Meter 1 Plund Lyoner H f H II 25 12 2 St. grosse Landjäger 90 2 26 Aee 90 0 6U anle Serie II per Meter 40* 1 Draunsehweig. Mettwurst 12 1 2 gestreift, karriert, glatt bedruekt ete. Serie III per 2 Sluck Frankf. Würste 90 3 Stangen Vanille Länge des Coupons—6 Meter 55 Pig. 1 Sardellenleberwurst 1 Pfd. gereinigte Meter 1 Westläal. Mettwurst N eontstielte Korinten Bett-Kattune% ο⏑⏑‚⏑‚— ‚» u* in 5 25 Pfg. 1 Pid.-Dose feinster eee 5 45 n— 5 Satin„Augusta“ fatee 40 Plg. eeeent g ee Bettzeuge, este bis 0 Meter. 4 ve nee: 5ñ 55 g k. Thüringer 1 Ffd. neue—— Landleberwurst Je,„. krinzesmandeln*. Sehürzenzenge, hell und dunke!“„ e e A5 utg il lauemacher L d relelhtet J e, Druokschürzenstoſe e vr wete 5% fh. FDoeberwurst 1 Pfd. frisch gesalzene 90 Schweinsfüsse pf ½ Pit. Thür. Rotwurst, 2 Potionen Braten oder!: Schinken, Gänse- 5 leber in Apick 1 Teewurst, oa. /½ Pid. 5 1 Terrine echte Strass- 1 zus burger Gänseleber 12 Stück Salzbretzeln 2 10 Dose Schnitt- dtor 9 12 Brechbohnen 2 Pld.-D0se junge Erbsen 5 14 Dose Sohnittspargel 9 20 Pft. 9080 Junge Kohlrabt 2 Pld.-Dass Pariser Karotten 1 Pid.-Po8o junge Brochbohnen 090 Bg. ½ᷣ viterflasche Berliner detreidekümmel und /% Bülowflasche Bergamotte oder 90 0 Mpts. Is8teppschürzenzeuge,—3 Neter e per Meter 70 5 ſz. Rhenaniastoffe fſr. Felour Reste und Abschnite für Kleider und Blusen prelse elngstellt per Meter 65 5ig per Meter 35 ptz. 8 per Meter 45 plg. Sardinenreste α Handtuchreste in weiss und grau. Meter 10 20 und 30 pfg. Nster 1 5 25 u 40 pg Gardinenreste beit ‚ Curacao etc. lbee ae coloniawaren 5 Bettdamast„e, und bün„„ Meter 65 95 und 14⁰ Mk. 2 Pld. grosse Hellerlinsenl I zu., ½1 Flasche Herxheimer J rus, 20 2 fd. grüne Erbsen 0 oder Maitrank 05 Bettuchhalbleinen u0(1 en bret: Mster B0 dnd 1 20. 2 5fd. weisse Bohnen Flr 12 Stück Salzbretzeln] Pprg. 3 1 Pid. frisch gebr. Eaflee ½ Pid. Würfelzucker 1 Packet Zichorie E. 1 Pid. feine derste 1 Pfd. Macaroni 90—-6 fade ubebu 90 4 eeee K e Tube Anchon- Faste, 501l. alserauszugmebl eee 19.hr. batter Backpulver 90 r 55 r g K 15 l Neckarstrasse RK 1 Pid. garantlert reinen j e, 00Tee Bienenhonig V———ꝗ—ꝗ ꝓ———————— 10 Stlax riecriebs. 900 1 hans. oder dettch.—— 1 25 dorler Zwieback J. bamembert.3, 16 1 Kicg pen de ½ Pid. neue echte Alpenkrauter- E. 9— 25 A— 155 gi ait darſene 6869 Prinzessmandeln Käse ſergſtraße 9 5 n .ll. Eeh Tatelelgen 90, Pll rromage de auf den Lawn-Tennis-Plätzen eröfinet. Aeee ½. d. MHuskal-Datteln].] Brie oder Münsterkäse) 1 Pid. ſrisch geräuch. achs 5 rosteEleler Bücklinge 1 Dose Sardinen 1 pid. Dürrfleisch, 2 grosse Wiener Würste zusammen ſür 90. Heute und täglich Abendlaufen von 8 bis 10%½ Uhr Gebleichte Groise-, Pique- und Kretton-Reste sowie noch vieles andere ganz enorm billig rüder Rothschild FVVVVVVVVCVCCCCCCCC —.... ͤ 5 1 ſſün. Tamef. N 8. Stock t. ſein 51 — Frisch Sigtzettend: Konzert Vvon—10 EUhr. B 6, 6 Zim. mit zuter 18 . Eintrittspreis für Abonnenten M..—, für Nichtabonnenten M..— A bernneten Wint-.l. 0 4 Mastgänse. e Gültig für Saison 1908/1900. 62086J Nude, 12 mödt —— Tageskarte 50 Pfg., gültig bis 6 Uhr. 2, 7, 5 Tr. de ſchön möbl. 1 Vastenteg 85% Abendlaufen für Abonnenten 20 Pfg., für Nichtabonnenten 50 Pfg. 152 15l Fe b. 21005 1 Glng), 5 Trepp. ebnen e BERE f 8 zu v. evt. mi endbro 8 1,16, 3 Aehpen, Weln- u. biqueur- Efguetten aee 1 Früfiitückeskarten, Weinkarten 5u ehn dees Peae ſofort zu vermieten. 31149 empflehlt dle Näberes 8 5. Ja, bei Bopp. 4 Dr. B. Suas Buchdruckerel S. m. b. B. Schön möbliertes Wohn⸗ u. Schlafzimmer per 1. Okthr. zu, vermieten. 64871 Näheres C 4 8, Weinwirtſch.