Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt dez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal⸗ Einzel⸗Nummer 3 Pfſg. In ſerate: Die Eolonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark — Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Anuahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim““, Telefon⸗Nummern: ö Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Nedaktion„ 377 Erxpedition und Verlags⸗ buchhandlung„ 18 Nr. 535. ie hentige Mittagsausgabe umefaßt 12 Geiten. Telegramme. Der Tod des Grafen Hülſen⸗Haeſeler. Donaueſchingen, 15. Nov. Der Generaladjutant des Kaiſers, Chef des Militärkabinetts, General der Infan⸗ terie, Graf v. Hülſen⸗Häſeler, wurde geſtern abend von einem Schlaganfall getroffen und iſt alsbald ge ⸗ ſtorben. Donaueſchingen, 15. Nov. Um 10 Uhr vormit⸗ tags fand im großen Saale des Schloſſes, wo die Leiche des Grafen v. Hülſen⸗Häſeler aufgebahrt war, ein Trauergottes⸗ Dienſt ſtatt, an dem der Kaiſer teilnahm. Nach der Feier legte der Kaiſer einen Kranz an der Bahre nieder. Donaueſchingen, 15. Nov. Zu dem geſtern abend um 9 Uhr 50 Min. erfolgten Tod des Chefs des Militär⸗ kabinetts des Kaiſers, des Grafen v. Hülſen⸗Häſeler, iſt weiter zu berichten: Der Graf hatte den ganzen Tag munter und 1 friſch auf der Fuchsjagd verbracht. Auch bei dem geſelligen Zuſammenſein am Abend fühlte er ſich durchaus wohl. Es geſchah ohne jedes Zeichen eines bevorſtehenden Anfalles, daß er plötzlich mitten im Kreiſe der Geſellſchaft umfiel und aus ſeiner Ohnmacht nicht wieder erwachte, obwohl ärztliche Hilfe ſofort zur Stelle war. * Donaueſchingen, 15. Nov. Der Kaiſer hat in⸗ folge des geſtern abend erfolgten Ablebens des Grafen von Sülſen⸗Häſeler die Reiſe nach Kiel aufgegeben und fährt heute vormittag 11 Uhr von Donaueſchingen nach Baden⸗Baden. Dort nimmt er von 2 Uhr bis 8 Uhr Auf⸗ eſchingen zurück. *„ Baden⸗Baden, 15. Nov. Der Kaiſer iſt heute nachmittag zwei Uhr hier eingetroffen. Er wurde am Bahn⸗ 5 hof von der Kaiſerin, der Großherzogin Luiſe, dem Groß⸗ herzog Friedrich ſowie von den Staats⸗ und ſtädtiſchen Be⸗ Hörden begrüßt. Donaueſchingen, 15. Nob. Der Kaiſer wird ſich von Donaueſchingen direkt nach Berlin begeben, wo er am Dienstag eintrifft. Infolgedeſſen wird der Reichs⸗ kan zler nicht nach Kiel fahren, ſondern dem Kaiſer in Berlin Vortrag halten. Die Erſatzwahl in Kaiſerslantern. * Kafſerslautern, 15. Nov. Bei der Landtagserſatz⸗ wahl für den Wahlkreis Kaiſerslautern wurde laut„Pfälziſcher Preſſe“ der Lehrer a. D. Hoffmann(Soz.) mit 5755 Stimmen gewählt. Der Werkmeiſter Wolf(liberal) erhielt 3467 St. Das Grubenunglück auf der Zeche Radbod. * Hamm(Weſtf), 15. Nov. Heute vormittag fand in allen proteſtantiſchen Kirchen der Stadt Trauergottesdienſt ſtatt. Beſonders ergreifend geſtaltete ſich dieſer in den Gemeinden Hövel und Bockum, die von dem Unglück am meiſten betroffen ſind. Hunderte ſchwarz gekleideter Frauen und Kinder wurden, geſtützt von den männlichen Angehörigen, zur Kirche geleitet. Das Wehklagen und Weinen der Hinterbliebenen war tief er⸗ ſchütternd. Morgen vormittag findet in den katholiſchen Kirchen ebenfalls Trauergottesdienſt ſtatt. Die Liſte der Verunglückten weiſt etwa 30 Namen auf, die auf italieniſche Herkunft deuten. Wie die Verwaltung bis jetzt feſtgeſtellt hat, ſind etwa 46 Mann der Verunglückten Italiener, auch befindet ſich unter den Verunglückten eine große Anzahl Oeſterreicher. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Konſul trifft morgen hier ein. Weiter iſt bheute der nationalliberale Abgeordnete Dr. Oſann, der zu der Interpellation über die Kataſtrophe ſprechen wird, zur Infor⸗ Amation eingetroffen. * Lens, 15. Nov. Das Mitglied der Kammer und Präſi⸗ gramm: Die Grubenarbeiter von Pas⸗de⸗Calais ſind über das ſandte an den Reichstagsabgeordneten Sachſe folgendes Tele⸗ beramm: Die Grubenarbeiter von Pas⸗de⸗Calaiis ſind über das ſchreckliche Grubenunglück bei Hamm von Schmerz erfüllt und ſenden den deutſchen Brüdern und den Angehörigen der Pdpfer des Unglücks den Ausdruck inniger Anteilnahme. Berlin, 15. Nov. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Der franzöſiſche Botſchafter Cambon drückte geſtern abend dem ſtell⸗ vertretenden Staatsſekretär des Auswärtigen v. Kiderlen⸗ Bächter im Namen ſeiner Regierung deren Beileid zu dem Grubenunglück in Weſtfalen aus.— Im Namen des ſchweizeri⸗ ſchen Bundesrats ließ Bund espräſident Brenner der deutſchen Regierung durch den hieſigen ſchweizeriſchen Geſandten 2ff0f0ff0f000 8 enihalt und kehrt heute abend 11 Uhr 25 nach Donau⸗ Montag, 16. November 1908. (Rittagblatt.) das Beileid der Eidgenoſſenſchaft zur Grubenkataſtrophe in Hamm ausdrücken. Deutſchland und Frankreich. *Paris, 15. Nob. Mehrere Blätter erörtern in ſym⸗ pathiſchen Worten die anläßlich der Kataſtrophe von Hamm 511 dem Präſidenten Fallieres und Kaiſer Wil⸗ elm gewechſelten Depeſchen. Die„Action“ ſchreibt: Dieſe beiden Telegramme werden nach der Kriſe der letzten Wochen in beiden Ländern einen gleich guten Eindruck hervor⸗ rufen. Bilden ſie nicht einen greifbaren Beweis dafür, daß zwiſchen den beiden Völkern von ehrlicher und friedlicher Cour⸗ toiſte erfüllte Beziehungen beſtehen und ſich immer mehr und mehr befeſtigen können?— Die„Petite Republique“ ſagt: Mit Befriedigung konſtatieren wir die aufrichtige Herzlich⸗ keit der Antwort Kaiſer Wilhelms. Die beiden Tele⸗ gramme ſtehen in dieſer Hinſicht auf der gleichen Höhe und es tut wohl, jetzt nach der jüngſten Aufregung, dieſen Hoffnungs⸗ ſtrahl leuchten zu fehen. Der Tod des Kaiſers von China. 885 Peking, 15. Nob. Der Kaiſer iſt unter ſchweren Leiden berſchieden. Er zeigte kurz vor ſeinem Tode deut⸗ liche Anzeichen von Geiſtesſtörung. Die Verſchlimme⸗ rung im Befinden der Kaiſerin⸗Witwe ſoll durch die Erſchütterung verurſacht worden ſein, die ſie beim Anblick des ſterbenden Kaiſers erlitt. OLondon, 16. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau) Ueber den Tod des Kaiſers und der Kaiſerin⸗Witwe von China meldet der Pekinger Korreſpondent des„Times“, daß die wider⸗ Todesurſachen zu erhalten. Es ſcheint, daß der Kaiſer zuletzt an Neuraſthenie gelitten hat. Seit Donnerstag abend war er be⸗ wußtlos, am Samstag erwachte er kurz vor ſeinem Tode einige Augenblicke von ſeiner Bewußtloſigkeit. Er weigerte ſich auch, im Totenzimmer den Tod zu erwarten, wie es am chineſiſchen Hof der Brauch iſt: er ſtarb auch, ohne die heiligen Sterbegewänder engelegt zu haben. Die Trauer um den Kaiſer dauert 100 Tage, während dieſes Zuſtandes müſſen die Theater geſchloſſen bleiben. Die Kaiſerin ſtarb um 8 Uhr morgens, nachdem ſie Samstag abends noch ein Edikt erlaſſen hatte. Der Verdacht liegt vor, daß man ſie gewaltſam beſeitigt hat. In Peking gehen Gerüchte über Unruhen in einigen Provinzen um. Die Trauer um die Kaiſerin⸗Witwe dauert 27 Monate. Die neue Kaiſerin⸗Witwe lommt für die Politik nicht inbetracht, aber die Schwiegermutter. Die zukünftige Regentig ſoll eine Frau von großer Tatkraft ſein, — Vor der Entſcheidung. Nicht in Kiel alſo, ſondern in Berlin wird die Ent⸗ ſcheidung am Dienstag fallen. So beſagen die Nachrichten über den Tod des Grafen Hülſen⸗Häſeler, der den Kaiſer tief erſchüttert haben ſoll und der vielleicht nicht nur den äußeren Anlaß, hergab zu dieſer Aenderung der kaiſerlichen Reiſe⸗ dispoſitionen, ſondern auch den inneren Beweggrund. Man möchte vermuten, daß der Kaiſer unter dem bewegenden Ein⸗ druck dieſes plötzlichen Todes leichter ſich zu dem ſo ſelbſtver⸗ ſtändlichen Schritt entſchloß, in Berlin, am Sitze der Regie⸗ rung die wichtige Entſcheidung über das fernere Verhält⸗ nis zwiſchen Kaiſer und Volk herbeizuführen. Der Kaiſer gab in der ſeeliſchen Erſchütterung vielleicht einer ſpon⸗ tanen Regung nach. Aber ſie führte ihn den richtigen Weg. Wir empfinden es als das Natürlichſte, daß der Kaiſer in Berlin ſich mit dem Kanzler und dem Volke auseinanderſetzt; es iſt ja in dieſer letzten Woche allgemein ſehr bedauert worden, daß derKaiſer ſich— faſt möchte man ſagen, gefliſſent⸗ lich— fern von Berlin hielt und zwar nicht gerade in dringen⸗ den und unaufſchiebaren Geſchäften. Es iſt ſo wenigſtens die natürlichſte und entſprechendſte Form der Erledigung des Falles gewählt worden. Sollen wir hoffen und erwarten, daß die Gemüts⸗ bewegung durch den Tod ſeines Generaladjutanten auch in der Sache ſelbſt den ſenſitiven und religiös ſehr empfäng⸗ lichen Kaiſer den richtigen Weg finden läßl? In einem Auf⸗ ſatze der„Münch. Allgem. Ztg.“ rechnet der Hiſtoriker Lamp⸗ recht den Kaiſer treffend zu den Charakteren ſtarker pſychiſcher Spannung. Dieſe Eigenſchaft gibt ihm jene Be⸗ weglichkeit der Entſchlüſſe, die oft verhängnisvoll, in dieſem Falle vielleicht das Gute wirken kann. In der„Köln. Zig. nimmt Fürſt Bülow abermals das Wort, um Einfluß auf den Kaiſer zu gewinnen und ihn mit ſanfter Gewalt in die Richtung zu drängen, die er mit dem Volke und den Bundesfürſten für die richtige härt. Es wird dort ausgeführt: Fürſt Bülow wird darauf hineiſen können, daß die Wünſche aller Parteien im Reiche ſich in der gleichen Richtung bewegen. ſprechendſten Gerüchte bierüber in Umlauf ſeien und es ſei des⸗ balb unmöglich, von autoritativer Seite Informationen über die Ausdruck gebracht worden, und wenn die nachfolgenden Verhand⸗ lungen im preußiſchen Staatsminiſterium und dem Ausſchuß des Bundesrats für die auswärtigen Angelogenheiten ſich auch unter dem Ausſchluß der Oeffent⸗ lichzeit vollzogen, ſo ſind über deren Verlauf doch Mitteilungen be⸗ kannt geworden, die wir für zuverläſſig halten. In eingehender Ausführung hat Fürſt Biilow ſowohl im Miniſterrat als im Aus⸗ ſchuß ſeine Auffaſſung über die jetzt alles gurückdrängende Frage dargelegt, und in beiden Körperſchaften hat er volle und rückhaltloſe Billigung gefunden. Der Reichskang⸗ ler wird ſomit nicht nur in der Lage ſein, über die tatſächlichen, der Oeffenilichkeit bekannten Vorgänge und ſeine perſönliche Meinung Vortrag zu halten, ſondern er wird hinzufügen können, daß dieſt Meinung vom Ausſchuß für die auswärtigen Ange, legenheiten geteilt wird und daß das⸗ preußiſche Staatsminiſterium ſich ſolidariſch damit ein⸗ verſtanden erklärt hat. Auf dieſe Grundlagen hin wird nun der Kaiſer ſeine Entſchließzungen zu faſſen haben, und es hieße ihm zu nahe treten, wenn man glauben wollte, daß er den Ernſt der Lage nicht erkennen ſollte. Wenn die Wünſche, die jetzt an den daiſer herantreten, nur von ſolchen Parteien getragen wwürden, deren monarchiſche Geſinnung und Anhänglichbeft an das Königs⸗ haus einer Anzweiflung unterworfen werden könnten, ſo könnte vielleicht die Meinung aufkommen, als ob es ſich um den Verſucg einer unberechtigten Verminderung der Königsgewalt handle. Se wie die Dinge liegen, kann das nicht der Fall ſein. Es handelt ſich um die ernſte Sorge um das Wohl des Landes, die unterſchiedslos das Volk bewegt bis in jene Kreiſe hinein, die monarchiſch ſind„bis in die Knochen“ und die ſich ſtets als treue Diener des Kaiſers be⸗ währt haben. Es erſcheint ausgeſchloſſen, daß der Kaiſer angeſichts dieſer Lage nicht in eine ernſte Prüfung eintreten ſolbte, die hoffent⸗ lich der ganzen Kriſis einen befriedigenden Abſchluß geben wird. Man wird die Hoffnung nicht aufgeben dürfen, daß diejenigen ſchließlich noch gegen die Peſſimiſten recht behalten werden, die Glauben, daß die Einſicht und der Patriotismus des Kaiſe richtigen Weg finden werden, um ums aus einer Lage zu bef die in den Annalen der deutſchen Geſchichte ihresgleichen nicht Mit edlem Eifer müht ſich inzwiſchen das Zentrum, die Intriguen gewiſſer höfiſcher und feudaler Kreiſe gegen den Fürſten Bülow zu unterſtützen und ihnen Reſonanz der Oeffentlichkeit zu geben. In Sperrdruck— ſie tut es ſchon nicht mehr anders— bringt die„Köln. Volksztg.“ einen Arti⸗ kel eines Berliner Korreſpondenten, in dem weiter Holz zum Scheiterhaufen zuſammengetragen wird. Es wird darin er⸗ zählt:„ Ein älterer, angeſehener konſervativer Abgeordneter erklärbe mir heute mit der Ermächtigung, davon öffentlich Gebrauch zu machen, daß er und ſeine Parteſgenoſſen garade darüber entrüſtet geweſen ſeien, daß Fürſt Bülow einen ſolchen Ton der Debatle, ſolche verallgemeinernde Urteile über den Kaiſer, eing ſolche Schä⸗ digung des monarchiſchen Gedankens nicht verhindert habe. Das werde ihm auch der Kaiſer niemals perzeihen können. Auch gegen den Präſidenten Graf Stolberg werden in dieſer Hinſicht von lon⸗ ſervativer Seite Vorwürfe erhoben. Im übrigen iſt man in der konſervativen Fraktion auch in der Anſicht über die Notwenbdiglkeit einer Kanzlerkriſis jetzt verſchiedener Meinung. Ein Teil der Kon⸗ ſervativen ſucht den Kanzler aus innerpolitiſchen Gründen zu halten. Der Kaiſer ſei anfangs ſehr aufgebracht geweſen über die eingegangenen Reichstagsberichte und ſei jetzt ſehr berbitter Man macht den Ausgang der Kriſis am Montag davon abhängig ob es dem Fürſten Bülow gelingen wird, dieſe Verbitterung de Kaiſers zu überwinden. In Hofkreiſen wird ertzählt, der Haiſe 5 ſei ſehr niedergeſchlagen geweſen, daß man ihn die ganze Zeit hin⸗ durch über die Stimmung im Volke getäuſcht habe. Er habe es nicht begreifen können, wie kvegen der einzigen Affäre, in der er doch formell korvekt gehandelt habe, eine ſolche allgemeine Erregung habe eniſtehen können. In politiſchen Kreiſen iſt man aber nach wie vor der Anſicht, daß auch bei einem guten Ausgang der Aus⸗ ſprache am Montag die Kriſis doch latent bleißt. Es dürfte ſich in der Hauptſache am Montag barum handeln, ab der Kaiſer ſchon einen geeigneten, den Konſervatiwen genetzmen Nachfolger gefunden hat. Ein Mitglied des Bundesvatsausſchuſſes ſagte mir noch heute, die Situation ſei ſehr ernſt, ſehr unerfreulich und in ihren Folgen unabfſehbar. 83 Hoffen wir, daß die diaboliſchen Machenſchaften des Zen trums vorbeigelingen. Wenn wir einer Nachricht der Ber! Lok.⸗Anz.“, der ſich ja über die Stimmungen des Kaiſer; und des Hofes gut auskennen ſoll, Glauben ſchenken dürfen ſo ſind Ausſichten vorhanden, daß die S chadenfr eud des Zentrumz eine bittere Enttäuſchung erlebt und di⸗ Kriſis eine befriebigende Löſung findet. Das Scherlſche Hofblatt ſchreibt, wie uns ſoeben unſer Berliner[PKorreſpondent drahtet: Der Kaiſer weiß bereits, daß das preußiſche Staats⸗ miniſterium, wie die in Berlin verſammelten Vertreter der verbündeten Regierungen die Stellungnahme des Reichs⸗ kanzlers und deſſen Rede im Reichstage billigen und ſich in völliger Uebereinſtimmung mit der großen Mehrheit des deut⸗ ſchen Volkes befinden, daß der Rücktritt des Fürſten Bülon einen ſchweren Verluſt für den Kaiſer und für das Reich be⸗ deuten würde. Die Hoffnung ſcheint nicht unbegründet, da der Vortrag des Reichskanzlers beim Kaiſer zu einer allſeits In der Preſſe und im Reichstag ſind ſie klar und unzweideutig zum befriedigenden Löſung der Kriſe führen werde. B 2. Selte. Seneral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 16. November. Stunde liegen noch keinerlei Anzeichen vor, ob der Monarch den Fürſten Bülow entlaſſen wolle. ** E Die nationalliberale Partei und die Kriſis. * Lichtenſtein, 15. Nov. Eine vom national⸗ liberalen Wahlverein veranſtaltete, ſehr zahlreich beſuchte öffentliche Bürgerverſammlung, in der die Univer⸗ ſttätsprofeſſoren Dr. Felit Dahn und Dr. Georg Kauf⸗ mann die innere politiſche Kriſis beſprachen, beſchloß eine Erklärung, in der dem Reichskanzler Dank für ſeine Haltung vom 10. und 11. November und Vertrauen auch für die Zukunft ausgeſprochen wird. Dieſe Erklärung wurde dem Fürſten Bülow telegraphiſch übermittelt. * Köln, 14. Nov. In einer vom Verein der Natio⸗ nalliberalen Jugend einberufenen, ſtark beſuchten, öffentlichen Verſammlung iſt geſtern abend die Kanzlerkriſis und die auswärtige Politik behandelt worden. Die Verſamm⸗ lung nahm folgende Entſchließung an:„Die vom Ver⸗ ein der nationalliberalen Jugend in Köln einberufene öffent⸗ liche Verſammlung erblickt in der Interpellation im Reichs⸗ tage zu den Veröffentlichungen im„Daily Telegraph“ kein das Volksempfinden befriedigendes Ergebnis. Die Verſamm⸗ lung ſieht in den Erklärungen Bülows keine Gewähr dafür, daß die deutſche auswärtige Politik im Einverſtändnis mit den durch die Verfaſſung allein verantwortlichen Stellen ge⸗ führt wird. Sie fordert daher den Ausbau der Reichsverfaſ⸗ ſung, dahingehend, daß die Miniſter⸗ Verantwort⸗ Jichkeit geſetzlich feſtgelegt wird.“ Die in der Reſolution des Vortragenden aufgeſtellte Forderung der Schaffung einer Reichstagskommiſſion, die auf die Führung der auswärtigen Politik Einfluß hat, wurde abgelehnt, dagegen folgender Zu⸗ ſatz zu der Entſchließung angenommen:„Zunächſt erwartet aber die Verſammlung von der Nationalliberalen Fraktion des Reichstages, daß ſie ſich nicht genügen läßt an der Aus⸗ prache im Reichstag allein, ſondern daß ſie mit Energie dar⸗ auf dringt, daß dem Kaiſer mit voller Offenheit die Stim⸗ mung der Nation geſchildert werde und daß auch vor der Ver⸗ tretung des deutſchen Volkes durch den verantwortlichen Leiter der Geſchäfte der Reichsverwaltung erklärt werda, welcher Art die Bürgſchaften ſind, die eine Wiederholung der von uns beklagten Ereigniſſe verhindern ſollen.“ Die Kaiſer⸗Kriſis und die Vereinigten Staaten. OLondon, 16. Nov.(Von unſerm Londoner Bur.) Die amerikaniſchen Zeitungen beſchäftigen ſich noch immer mit der Kaiſer⸗Kriſis, wie ſie den gegenwärtigen Zuſtand Deutſch⸗ lands nennen. Gleichzeitig werden allerlei neue Andeu⸗ tungen gemacht. So behauptet die„Tribune“, daß ſich während des Burenkrieges herausſtellte, daß die engliſchen Karten von Natal unzulänglich ſeien. Daraufhin ſtellte die deutſche Regierung der engliſchen die bezügliche Generalſtabs⸗ karte zur Verfügung. Der„Newyvrk Herald“ weiß zu mel⸗ den, daß der Burenführer Viljoens, der in Texas Landwirt⸗ ſchaft betreibe, erzählte, daß Kaiſer Wilhelm die Buren in ſchlimmſter Weiſe verraten habe. Der Präſident Krüger habe die ausdrückliche Verſicherung Kaiſer Wilhelm erhalten, daß er England nicht erlauben werde, die Burenrepubliken zu annektieren. Deutſchland, Frankreich und Rußland würden interpellieren, wenn die Buren in zwei oder drei Schlachten geſchlagen werden ſollten. Nach dem Burenkriege aber habe Kaiſer Wilhelm einem Diplomaten erklärt. daß ſich Deutſch⸗ fland in keiner Weiſe einmiſchen würde. *** In einer Sitzung vom 4. Nobember hat der geſchäfts⸗ führende Ausſchuß des Alldeutſchen Verbandes be⸗ ſchloſſen, aus Anlaß der Ereigniſſe der letzten Zeit eine Im⸗ mediat⸗Eingabe des Alldeutſchen Verbandes an den Kaiſer zu richten. In Ausübung dieſes Beſchluſſes iſt die Eingabe des Ver⸗ bandes am 10. November bei Sr. Majeſtät eingereicht worden. Parteitag der badiſchen Freiſinnigen. (Eigener Bericht.) Karlsruhe, 15. Nov. Die Freiſinnige Partei in Baden hielt heute im„Fried⸗ richshof“ in Karlsruhe ihren diesjährigen Parteitag unter guter Beſchickung aus dem ganzen Lande ab. Der Vorſitzende des engeren Ausſchuſſes,.⸗A. Dr. Weill⸗Karlsruhe begrüßte die Delegierten, beſonders den Vorſitzenden des geſchäftsfüh⸗ 45 renden Ausſchuſſes der Freiſinnigen Partei, Reichstagsabge⸗ ordneten Goldſchmidt⸗Berlin,.⸗A. Ellenbogen als Vertreter der badiſchen Demokraten und Profeſſor Hausrath als Vertreter der badiſchen Nationalſozialen. Zum Vorſitzenden der Verſammlung wurde.⸗A. Stern⸗Mannheim gewählt. Namens des Vorſtandes der Geſamtpartei begrüßte die Verſammlung Reichstagsabg. Goldſchmi dt⸗Berlin, der auf die letzten Vorgänge im Reiche hinwies. Die Freiſinnigen ſeien Gegner des perſönlichen Regiments, wie das auch auf dem letzten Parteitag in Wiesbaden zum Ausdruck gekommen ſei. Weitere Begrüßungsanſprachen hielten Prof. Hausrath naments der Nationalſozialen und.⸗A. Ellenbogen namens der Demokraten. Den Bericht über die Tätigkeit des engeren Ausſchuſſes erſtattete Stadtrat Dr. Friedrich Weill. Die allgemein politiſche Strömung habe die Tätigkeit der Freiſinnigen außer⸗ ordentlich begünſtigt. Im einzelnen Monat ſeien durchſchnitt⸗ lich 15 Verſammlungen abgehalten worden. An neuen Vereinen wurden im abgelaufenen Jahre 7 gegründet, die ſich alle als lebensfähig erwieſen. Die Neugründungen ſeien vor⸗ wiegend auf die Tätigkeit des Parkeiſekretärs Dr. Gérard zurückzuführen, dem dafür den Dank der Partei ge⸗ bühre. Leider ſei Dr. Gérard durch ſeinen Geſundheits⸗ zuſtand veranlaßt worden, ſeine Stellung als Parteiſekretär niederzulegen. Zu ſeinem Nachfolger ſei ab 1. Dezember Herr Karl Dees aus Karlsruhe, z. Z. in Kaiſerslautern, engagiert worden. Redner gedenkt alsdann der im abgelaufenen Jahre verſtorbenen Mitglieder der Freiſinnigen Partei. u. a. auch des Redakteurs Langſcheid in Lörrach. Zur inneren Kriſe bemerkte Redner u..: In den letzten 20 Jahren iſt das perſönliche Regi⸗ ment in unliebſamer Weiſe in die Erſcheinung getreten. So⸗ lange dieſe unliebſamen Erſcheinungen ſich auf das Gebiet der inneren Politit beſchränkten, waren ſie wohl erträglich; als ſie ſich aber auf das Gebiet der auswärtigen Politik übertrugen, wurden ſie für uns äußerſt gefährlich. Was wir jetzt erleben müſſen, iſt wohl das ſchlimmſte, was wir je erlebt haben. In der Veröffentlichung der Geſpräche ſehen wir nicht das Bedenk⸗ liche, ſondern das Bedenkliche liegt darin, daß die Veröffent⸗ lichung geeignet war, Zweifel in die Loyalität unſerer Ge⸗ ſinnung gegenüber anderen Großmächten zu erzeugen. Alle dieſe Dinge ſind unverträglich mit dem bundesſtaatlichen Charakter unſeres Reiches und mit den konſtitutionellen Ein⸗ richtungen eines modernen Staatsweſens. Die Vorkommniſſe haben im Reichstage eine zweitägige Erörterung erfahren, und ſchon die Tatſache dieſer Erörterung zeigt die Erbitterung, die im deutſchen Reiche aufgehäuft worden iſt. Es iſt gegenüber früher ein unleugbarer Fortſchritt darin zu finden, daß der Reichstag ſich in unleugbarer Einmütigkeit dahin ausgeſprochen hat, daß es ſo nicht weiter gehen kann. Wir bedauern aber, daß die Interpellation nicht einheitlich und einmütig eingebracht worden iſt. Es iſt ein taktiſcher Fehler geweſen, daß der Führer der nationalliberalen Partei, Baſſermann, 2 Tage vor Zuſammentritt des Reichstages eine Interpellation eingebracht und ſo den anderen Parteien es unmöglich gemacht hat, eine gemeinſame Interpellation zu unterſtützen. Dann aber bedauern wir, daß eine gemeinſame Kundgebung des Reichstages an aller⸗ höchſter Stelle vereitelt wurde, und das werden wir den Kon⸗ ſervatiben wohl gedenken. Eine Adreſſe an den Kaiſer wäre wohl nicht ohne Eindruck geweſen, denn ſoweit iſt es bei uns denn doch noch nicht, daß eine gemeinſame Kundgebung des Reichtstages ohne Wirkung auf die allerhöchſte Stelle geblieben wäre. Es war allerdings eine ſehr merkwürdige Erſcheinung, daß der Kaiſer während der Reichstagsdebatte ſich in Donau⸗ eſchingen an einer Fuchsjagd oder an einem Aufſtieg des Luft⸗ ſchiffs beteiligte. Der Reichstag muß jetzt die Verantwortlich⸗ keit der Reichsminiſter auf dem Wege der Geſetzgebung fordern. Redner ſchlägt folgende einſtimmig angenommene Reſolu⸗ tion vor: Die heutige Landesverſammlung der Freiſinnigen Partei in Baden verurteilt aufs ſchärfſte das ſich ſeit Jahren ſtets wiederholende Hervortreten des mit dem bundesſtaat⸗ lichen Charakter des Reiches und den konſtitutionellen Ein⸗ richtungen eines neueren Staatsweſens unverträglichen per⸗ ſönlichen Regiments. Dasſelbe iſt geeignet, die äußere Machtſtellung und wirtſchaftliche Wohlfahrt des Vaterlandes ſchwer zu ſchädigen. Die Landesverſammlung ſpricht ihr Einverſtändnis mit den Reden der Abgeordneten Dr. Wiemer, Schrader und Haußmann aus und erſucht die freiſinnige Fraktionsgemeinſchaft um baldige Einbringung eines Geſetzentwurfs zur Einführung der Miniſterverant⸗ wortlichkeit und Durchführung der Verantwortlichkeit des Reichskanzlers.“ geplant war. Vizeadmiral a. D. P. Hoffmann in Baden⸗Baden referierte alsdann über die Reichsfinanzreform. 15 Redner wies zunächſt auf die Urſachen der heutigen Finanzmiſere hin und auf die fortdauernde Steigerung der Be⸗ laſtung der breiten Maſſen durch indirekte Steuern und durch die Erhöhung der Zölle. Der jetzt notwendige Bedarf iſt nicht allein durch Verbrauchsſteuern und auch nicht allein durch Steuern vom Vermögen und Einkommen zu decken; es iſt ein Kompromiß nötig. Wenn wir direkte Steuern verlangen, ſo deshalb, weil wir die Erfahrung gemacht haben, daß bei in⸗ direkten Steuern allein in die beſitzenden Klaſſen eine fort⸗ währende Geneigtheit zur weiteren Bewilligung von neuen Ausgaben beſteht. In keinem Lande iſt der Druck der indirekten Steuern in ſolchem Maße geſtiegen, wie in Deutſchland. Redner unterſucht näher die Gründe, welche gegen eine Reichs⸗ einkommenſteuer ſprechen und die auch die Liberalen dazu ge⸗ führt haben, von einer Propagierung dieſer Steuer abzuſehen. Umſomehr hat man die Reichsvermögensſteuer in den Vorder⸗ grund geſtellt. Aber auch da zeigen ſich die großen Schwierig⸗ keiten, wenn man nur die badiſche mit der preußiſchen Ver⸗ mögensſteuer bergleicht. Die Nachlaßſteuer bedeutet ein großes Zugeſtändnis der verbündeten Regierungen an diejenigen, welche direkte Steuern fordern; ſie zeigt, in welch' ſchwieriger Lage ſich die Reichsregierung befindet. Die Nachlaßſteuer be⸗ deutet eine aufgeſchobene Steuer vom Beſitz. Der Nachlaß⸗ ſteuer iſt eine Wehrſteuer angegliedert. Der Entwurf der Nach⸗ laßſteuer gibt aber zu ſchweren Bedenken Anlaß. Ein Viertel des Ertrages ſoll den Einzelſtaaten verbleiben, Zuſchläge ſollen ſie nur zur Nachlaß⸗ nicht aber zur Wehrſteuer erheben können. Durch die Zuſchläge der Einzelſtaaten zur Nachlaßſteuer pürde die Weiterentwickelung der Nachlaßſteuer für das Reich brach⸗ gelegt werden. Dazu kommt, daß die Sonderrechte der Standes⸗ herren uſw. unangetaſtet bleiben ſollen. Aus dem ganzen Ent⸗ wurf der Reichsfinanzreform leuchtet überhaupt die Beſorgnis hervor, daß aus dem alten Gerümpel der Sonderrechte irgend etwas berloren gehen möchte. Eine Quptiſierung der Nachlaß⸗ ſteuer iſt aus Gründen ſteuerlicher Gerechtigkeit nicht durch⸗ führbar. Neue Verbrauchsſteuern, vor allem die Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer müſſen heute aus politiſchen Gründen aß⸗ gelehnt werden. Die Tabakſteuer wird wohl eine Einſchränkung des Konſums herbeiführen, auf der anderen Seite befürchte ich aber nicht, daß viele Arbeiter auf die Straße geſetzt werden. (Widerſpruch.) Eine äußerſt ſchwere Belaſtung wird die Wein⸗ ſteuer darſtellen. Ob die Inſeratenſteuer angenommen oder ab⸗ gelehnt wird, wird weſentlich von politiſchen Erwägungen ab⸗ hängen. Die Vorlage macht wohl einige Konzeſſionen an den Liberalismus, läßt aber die Finanzlage des Reiches für die Zukunft in dem alten ungünſtigen Lichte. Man wird wider⸗ willig und kärglich geben; nach einigen Jahren wird eine neue Reform nötig ſein. Wir brauchen einen Reichskanzler, der ſich die Finanzreform zu ſeiner ureigenſten Aufgabe macht, der die einzelnen Reſſorts zur Sparſamkeit anhält und der die Einzel⸗ ſtaaten zur Opferwilligkeit anhält. Redner empfiehlt folgende Leitſätze: 1. Die Forderung, daß direkte Steuern auf das Reich über⸗ tragen werden, iſt bei den Geſetzentwürfen betr. Aenderungen im Finanzweſen nicht in ausreichendem Maße berückſichtigt. 2. Der Entwurf eines Nachlaßſteuergeſetzes iſt als ein wert. volles Zugeſtändnis in dieſer Richtung anzuerkennnen. Aber die Nachlaßſteuer als direkte Reichsſteuer muß dem Reich in ihrem vollen Betrage zufallen und darf nicht der Anteilnahme und der Zuſchlagsfähigkeit durch die Einzelſtaaten unterliegen. 3. Steuerbefreiungen für den Privatbeſitz fürſtlicher Per⸗ ſonen ſind ſowohl für die Nachlaßſteuer als für das vorge⸗ ſchlagene Erbrecht des Staates unannehmbar. 4. Solange direkte Reichsſteuern neben der Nachlaßſteuer nicht vorgeſchlagen werden, muß eine Elektrizitäts⸗ und Gas⸗ ſteuer als ein Verſuch angeſehen werden, auch in Zukunft die Einnahmen des Reichs ausſchließlich auf indirekte Steuern zu beſchränken und das Verbrauchsſteuerſyſtem ins Ungemeſſene auszudehnen. Das Elektrizitäts⸗ und Gasſteuergeſetz, das eine erhebliche Belaſtung der induſtriellen Entwicklung befürchten läßt, muß daher auch aus politiſchen Gründen abgelehnt werden. Eine erhebliche Mehreinnahme des Reichs aus der Höherbeſteuerung der alkoholiſchen Getränke und des Tabaks zu erzielen iſt angängig und in Anſchauung der bedrängten Finanzlage notwendig. Stadtv. Hir ſch⸗Mannheim beſpricht die Tabakſteuer, indem er den letzten Leitſatz des Referenten bekämpft. Die Bande⸗ rolenſteuer auf Zigarren iſt das Ungeheuerlichſte, was uns bis⸗ her geboten worden iſt. Sie bedeutet die Erdroſſelung der ge⸗ ſamten Tabakinduſtrie; das Reich will ſich damit auf billige Weiſe den Weg zum Tabakmonopol ebnen, das ſchon von Bismarck Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Sroßd. Bad. Hof, und Nationalthear in Mannheim. Der Ring des Nibelungen. Oritter Tag: Götterdämmerung. Mit der Götterdämmerung fand der Ringzyklus einen glän⸗ zenden Abſchluß. Dies ſei geſagt, ohne das viel mißhandelte Wort zu mißbrauchen. Denn die einheitliche Geſamtſtimmung, die Steigerung des Werks war von einer packenden und hin⸗ reißenden Wirkung. Um ſo erſtaunlicher, wenn man bedenkt, in welch gedrängtem Zuſammenhang das gigantiſche Werk vor⸗ überzog, und welche Summe von Kraft ſein letzter Teil erfordert, und eben nur erreichbar durch den einheitlich belebenden künſt⸗ leriſchen Geiſt, der ſchon die Wiedergabe der früheren Teile des Werkes ausgezeichnet hatte. Aneifernd und mitfortreißend mochte dabei der Siegfried Pennarinis wirken. Denn er ſtand auf einer Höhe eindrucksſtarker Darſtellung, die ihn den erſten Wag⸗ nerſängern an die Seite ſtellt. Sein Siegfried war ſo lebens⸗ voll und edel empfunden, er war durch die ſchöne Bühnenerſchei⸗ nung, das in allen Lagen ſtarke und mit verſchwenderiſcher Ton⸗ ſreigebigkeit behandelte glanzvolle Organ und die dramatiſche Ge⸗ ſtaltungskraft von ſo packender Größe, daß ſich vor der Leiſtung zuch die Kritik beugt, da nicht an Kleinigkeiten lzu denen man auch die öftere wenig ſcharfe Umriſſenheit des Wortbildes rechnen möchte) ſich hält, wo es ſich um eine große künſtleriſche Tat handelt. Bei ſeinem Siegfried empfand man die ganze Tragik im Leben und Geſchick des ſtrahlenden Helden. Frl. Brandes geſtaltete die andere Seite des tragiſchen Gehaltes. Ihre Brünnhilde, muſikaliſch feſt, klar und in feiner muſikaliſcher Nachempfindung gegeben, erhob ſich nach leichter ſtimmlicher Un⸗ gleichkeit im erſten Alt beſonders im zweiten und ſelbſt noch im dritten zu einer bedeutenden Höhe dramatiſch⸗muſikaliſchen Aus⸗ drucks. Die erareifende Wirkung des zweiten Aktes war haupt⸗ ſächlich das Verdienſt ihrer Darſtellung And ein grcſ er Vorzug ihrer Brünnhilde überhaupt war die Einheitlichkeit und Ruhe des Stils, die durchgehenden vornehmen Linien. Fentens Hagen war in ähnlicher Weiſe auf einen einheitlichen Ton geſtimmt. Finſter, von dämoniſcher Art, ſcharf und eindrucksvoll charakteri⸗ ſierend war er in Darſtellung ebenſo hervorragend wie in ſeiner geſanglichen Leiſtung. Den mahnenden Alberich ſang ſtatt Cromer Franz Geßner(Darmſtadt), im Stil des Wagnerſchen Sprechgeſanges, wenn auch ſtimmlich und in Charakteriſtik nicht ſo eindringlich wie dieſer. Die inhaltlich unbedeutende Partie der Gutrune ſtattete Frau Hafgren⸗Waag mit ſchöner, ſehr ſym⸗ pathiſcher und reiner Stimme aus, vermochte aber in konventionel⸗ ler Darſtellung der Geſtalt allzu wenig Reiz abzugewinnen. Frl. Koflers Leiſtungen— ſie ſang außer der erſten Norne und einer der Rheintöchter auch noch die Waltraute— waren in ge⸗ ſanglicher Hinſicht ziemlich ungleichwertig. Ihre Stimme ſchien, was bei ihrer ſtarken Beteiligung auch in den vorausgegangenen Aufführungen nicht ſehr zu verwundern war, ermüdet, darum oft ſchmelzlos. Bei der Waltraute fiel es am meiſten auf, was hier freilich auch am begreiflichſten war, da die für hohe Mezzoſopran⸗ ſtimme geſchriebene Partie ſelten von Altiſtinnen gut gegeben wird. Beſſer hielt ſie ſich in den Terzetten, wo ſie außerdem ihre muſikaliſche Sicherheit bewährte. Das Nornenterzett ergänzten Frl. Terry und Frau Knevels in anerkennenswerter Weiſe, wenn ſie auch durch den Charakter der Stimme den düſteren dunkeln Ton der Szene zuviel nach der helleren Seite hin verſchoben. Die Rheintöchter(Tuſchkau, Terry, Kofler) ſangen nicht durchweg ſo rein wie im Rheingold, hatten aber immerhin einige glückliche Momente, der Mannenchor wurde in urwüchſiger, derber Art und mit viel ſtimmlicher Kraft geſungen, das Orcheſter brachte den motiviſchen Aufbau zum klaren und farbenreichen Ausdruck. Einzelnes wie der Trauermarſch gelang in reſtloſer Vollendung. Wieder einmal iſt ſo das gigantiſche Werk auf unſerer Bühne vorübergezoaen, von dem würdigen Ernſte, der Begeiſterung für Ganz unbegreiflich iſt mir, daß ſich die badiſche kommenheit zu erreichen iſt, war hier zweifellos erreicht und über die mancherlei Unebenheiten und Lücken ließ der Ernſt, die Hin⸗ gebung für die Sache, die überall zutage trat, gern hinwegſehen. Es waren Eindrücke großer und erhebender Art, die das ge⸗ waltige Werk darum hinterließ, in den ſoliſtiſchen Leiſtungen, die zum Teil hervorragend waren, und in der dramatiſchen Schlag⸗ fertigkeit und dem Reichtum an klanglichen für die Darſteller u erreichen iiſt. Farben im Orcheſter. Reichweins muſikaliſche Leitung was war von vorbildlicher Bedeutung in Auffaſſung und dramatiſchem Ausdruck, eine künſtleriſche Tat, die den eben jetzt bekangt gewn⸗ denen Weggang noch tiefer bedauern läßt. Mit ſtolzer Genugtuung darf ſo das Theater auf die Ring⸗ aufführung zurückſehen. Die bedeutende Aufgabe war erſchwert durch den engen Zuſammenſchluß des ganzen, der dem Werke dis einheitlichere Geſchloſſenheit verſchaffte, aber die größten An⸗ forderungen an die Darſteller und alle anderen Beteiligten ſtellte, Sie iſt gelöſt worden in einer Weiſe, die der Bühne zu wahrer und großer Ehre gereicht. BDr *** Erſtes Liederkrans⸗Konzert. Im dichtbeſetzten Muſenſaal des Roſengartens gab der Männer⸗ geſangverein„Liederkranz“ am Samstag Abend ſein erſtes Winterkonzert, das wiederum erfreuliche künſtleriſche Eindrücks hinterließ. Der Verein, deſſen mufikaliſche Führung nach dem Hinſcheiden Ferdinand Langers einige Jahre Kapellmeiſter Hilde⸗ brand anvertraut war, hat nach der Ueberſiedelung desſelben in dis Reichshaupſtadt in dem Leiter der Hochſchule für Muſik, Königl⸗ * ——————ů— 0 e 2 L SSee eerds er 79 — E enn eerr—n Mannheim, 16. November. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblor.) 3. Seite. Regierung mit dieſer Steuer einverſtanden erklären konnte. Der Vorwurf, daß die Tabakinduſtrie nicht patriotiſch ſei, iſt voll⸗ ommen unbegründet. Wir lehnen aber jede Banderolenſteuer ab und verlangen, daß unſere Induſtrie von weiteren Beun⸗ „Aubigungen verſchont bleibt. Apfel⸗Mannheim wendet ſich gleichfalls gegen die Tabak⸗ ſteuer und ſchlägt namens des Freiſinnigen Vereins Mannheim 0 eine Reſolution vor, wonach der Parteitag von der linksliberalen Fraktionsgemeinſchaft erwartet, daß mit allem Nachdrucke gegen 9535 die erhöhte Beſteuerung des Tabaks Stellung genommen wird. Stadtv. Wachenheim⸗Mannheim: 85 Prozent aller Zi⸗ garren ſtellt die 5- und 6 Pfennig⸗Zigarre dar. Das ſollte doch bei der neuen Steuer ins Auge gefaßt werden. Ueberſehen darf auch nicht werden, daß durch die neue Banderolenſteuer leicht 50 000 Arbeiter brotlos gemacht werden können. Heute be⸗ ſchäftigt die Tabakinduſtrie 200 000 Arbeiter; es iſt zweifelhaft, ob jemals die Tabakinduſtrie nach der Banderolenſteuer wieder auf dieſen Stand kommen wird. Wir müſſen aufgrund des frei⸗ ſinnigen Programms unter allen Umſtänden die Abwehr der Banderolenſteuer fordern. Stadtv. Hoffmann-Bruchſal: Die Tabakinduſtrie iſt heute M M„ Bo un männlicher zur Beſchäftigung weiblicher Arbeiter überzugehen. Die freiſinnige Fraktion ſollte dieſes Geſetz auf alle Fälle ab⸗ ſehnen. Vonſeiten des Heidelberger freiſinnigen Vereins wird eben⸗ falls eine Reſolution eingebracht, in der die Abgeordneten der freiſinnigen Partei aufgefordert werden, gegen die Tabakſteuer zu ſtimmen. Stadtrat Dr. Weill tritt dafür ein, daß der letzte Leitſatz des Referenten im Sinne der gegen dieſen gemachten Ausfüh⸗ rungen abgeändert wird. Wir ſind der Meinung, daß die Ban⸗ derolenſteuer verwerflich iſt, das iſt auch die Meinung der Ab⸗ geordneten der freiſinnigen Partei. Bezüglich der Weinſteuer nehme ich den Standpunkt ein, daß dieſe Steuer abzulehnen iſt. Reichstagsabg. Goldſchmidt⸗Berlin wendet ſich gleichfalls gegen die Banderolenſteuer. Abg. Frühauf bedauert, daß die ganze Tagesordnung von N der Diskuſſion verſchlungen wird, umſomehr, als die Vertretung der Intereſſen der Tabakinduſtrie in beſten Händen iſt. Gas⸗ 5 und Elektrizitätsſteuer müſſen wir a limine abweiſen. Den Junkern gegenüber ſollte einmal Fraktur geſprochen werden; bei der Reichsfinanzreform hat der Reichstag die erſte Gelegenheit Vdazu Sutter⸗Lörrach ſprach gegen die Flaſchenweinſteuer, die 6 für Baden eine Doppelbelaſtung des Weins bedeuten würde. Sie wäre auch der Anfang einer Reichsweinſteuer. Redner bringt eine Reſolution ein, in welcher namens der kleinen Winzer gegen ö die Weinſteuer proteſtiert wird und die Reichstagsabgeordneten der Partei aufgefordert werden, energiſch gegen dieſe Steuer Stellung zu nehmen. Stockheim⸗Maunheim wünſcht, daß die Reſolution nicht nur namens der kleinen Winzer gefaßt wird. Die Händler und Konſumenten ſind ebenſo Gegner der Flaſchenweinſteuer. Redner proteſtiert gegen jede Art der Weinſteuer. Stadtv. Goldſchmid t⸗Berlin weiſt darauf hin, daß die Weinſteuer in breiten Schichten der Bevölkerung recht populär iſt. Aber die Beläſtigungen, die durch die Weinſteuer erwachſen, laſſen es erklären, daß gegen die Weinſteuer Front gemacht wird. Einen Beſchluß hat aber die freiſinnige Fraktiobn noch nich. gefaßt. In ſeinem Schlußwort erklärt ſich Vizeadmiral a. D. Hoff⸗ u MuM u M eaeuerner ee beeeeeeeren eeer letzten ſeiner Leitſätze fallen zu laſſen. Die Leitſätze—4 werden vom Parteitage einſtimmig ange⸗ nommen. Die Mannheimer und Heidelberger Freiſinnigen haben ſich auf eine gemeinſame Adreſſe zur Reſolution gegen die Tabak⸗ ſteuer geeinigt, worin die Abeordneten der linksliberalen Frak⸗ tionsgemeinſchaft aufgefordert werden, mit aller Entſchiedenheit gegen die vorgelegte Tabakſteuer Stellung zu nehmen. Die Re⸗ ſolution wird angenommen, ebenſo wie die abgeänderte Lörracher Reſolution gegen die Weinſteuer. Ueber 5 die kommenden Landtagswahlen referiert Abg. Frühauf, der u. a. ausführt: Wir wiſſen heute noch nicht, ob der Block wieder zuſtande kommt, Wir ſind nicht ſchuld daran, daß ein gemeinſamer liberaler Schlachtplan noch nicht vorliegt. Die Schwierigkeiten in der nationalliberalen Par⸗ lei ſind wohl ſchuld daran, daß die von uns aufgenommenen Un⸗ terhandlungen bezüglich des Blockabkommens noch zu keinem Re⸗ ſultat gekommen ſind. Das Blockabkommen von 1905 hat ſich in ſehr beſcheidenen Grenzen in der Deffenſive gehalten; in der Offenſive iſt es nie zutage getreten. Das Abkommen hat jeden⸗ falls für alle Zeit dargetan, daß es auch unter dem direkten Muſikdivektor Herrn Karl Zuſchneid, einen erfahrenen, tüch⸗ ligen Dirigenten gewonnen. Das ausgiebige Stimmaterial, dem nur im erſten Tenor noch ein Zuwachs klangkräftiger hoher Stimmen zu wünſchen wäre, zeigte ſich ſorgfältig geſchult, zu größt⸗ ausglicher Schönheit und Nobleſſe der Tongebung erzogen und die Wahl der Chöre war der Leiſtungsfähigkeit des Vereins trefflich ungepaßt. 7 * Eine muſikaliſch wertbolle Novität, M. Neumanns„Warnung bor dem Rhein“ die hier erſtmals zu tönendem Lehen erweckt wurde, kröffnete den Abend. Der Chorſatz bietet in ſeinen kühnen Modu⸗ lationen und der exponierten Lage der erſten Tenorſtimme für die Interpretation mehrfache Klippen, wurde jedoch mit rhythmiſcher Präziſion, verſtändiger Deklamation, geſchmacvoller Nuancierung Aund, von einer Irtonationsſchwankung abgeſehen, auch rein und konſchön zu Gehör gebracht. Hegars jugendfriſcher„Morgen im Walde“, in Chorſatz und Vertonung gleich wertvoll, und namentlich W. Bunte's„Frühlingstraum“ fanden eine ſehr beifällige Auf⸗ nahme. Zwei Vollsweiſen„Braun Maidelein“ von H. Jüngſt und Kühnholds„Dorfmuſik“ wurden in einer ihrem ſchlichten Stim⸗ mungsinhalt entſprechenden Weiſe ausdrucksvoll zur Geltung ge⸗ bracht. Zum Beſchluſſe betätigte ſich der Männerchor dezent und anſchmiegend in der Ausführung der Begleibung zu Schraders „Nachtigall im Mondemſchein“ und„Die Lerchen“ bon F. Hiller, n welchen die Vokalſoliſtin des Abends, Fräulein Margarete Siems, Hofopernſängerin aus Dresden, die Solopartie inmehatte. In dieſer lernten wir eine hochbegabte Koloraturſängerin von außergewöhnlichen Stimmitteln und einer glänzenden Technik kennen, die ſich insbeſondere in der Arie„Eſtrano“ aus Verdis „Traviata“, ſovie in der geſpendeten Dreingabe vorzüglich be⸗ währte. Das Organ zeigt eine bei Vertreterinnen des Koloratur⸗ ſachs äußerſt ſeltene Kraft und Fülle und iſt bon ungewöhnlichem umfange. Das Crescendo und Decrescendo, mit der die Sängerin das hohe C gab, dürften wenigen Sopraniſtinnen in gleicher Weiſe gelingen. Ein Gaſtſpiel auf der Bühne dürfte jedenfalls einen ganz beſonderen Kunſtgenuß bieten. Weniger wußte die Sängerin den wuſtkaliſchen und poetiſchen Feingehalt ihrer Lieder zu erſchöpfen. 5 beſten wurde die Pointe in Tauberts„In der Märznacht“ ge⸗ 0 5 85 Hatte der Qieder⸗ ehen Gereerte ſess bieh erse hung laſter Krfte ſo ſchlecht lohnend, daß ſie gezwungen war, von der Beſchäftigung mann aufgrund des Ergebniſſes der Diskuſſion bereit, den Wahlrecht möglich iſt, in Baden eine konſervativ⸗klerikale Mehr⸗ heit zu verhindern. Die freiſinnige Partei kann nur dann am Blockabkommen teilnehmen, wenn Garan⸗ tien geboten werden, daß ſie nicht aus der Schlachtreihe aus⸗ ſcheidet. Deshalb verlangen wir einen ſicheren Sitz; der bisherige Sitz in Karlsruhe kann nicht zu den ſicheren Sitzen gerechnet werden. Der ſichere Sitz kann nur in Lörrach⸗Land gefunden werden. Durch die Aufſtellung Obkirchers in Lörrach iſt keine Bindung für die Zukunft eingetreten. Ohne Hilfe der Freiſinnigen kann die nationalliberale Partei in einer Reihe von Wahlkreiſen nichts ausrichten. Wir müſſen deshalb von der nationalliberalen Partei erwarten, daß ſie der freiſin⸗ nigen Partei die Garantie bietet, daß ſie im kommenden Landtag wenigſtens durch einen Mann vertreten iſt. Wenn die National⸗ liberalen unſere Forderung nicht anerkennen, dann würden wir daraus entnehmen, daß nicht nur ein Wechſel in der Perſon, ſondern auch in der Tendenz der Leitung der nationalliberalen Partei eingetreten iſt. Redner unterbreitet dem Parteitag fol⸗ gende Reſolution: „Die Landesverſammlung der Freiſinnigen Partei iſt im Intereſſe des Geſamtliberalismus grundſätzlich bereit, auch für die Landtagswahlen 1909 ein Blockabkommen mit der national⸗ liberalen, demokratiſchen und national⸗ſozialen Partei herbei⸗ zuführen. Sie muß aber als eine unerläßliche Vorausſfetzung für das Zuſtandekommen eines ſolchen die Einräumung min⸗ deſtens eines ſicheren Bezirks der nationalliberalen Partei be⸗ anſpruchen. Ohne die Gewißheit, auch im nächſten Landtag eine parlamentariſche Vertretung zu erlangen, hat ein Blockabkom⸗ men für die freiſinnige Partei keinerlei Wert. Als ſicheren Bezirk würde die Freiſinnige Partei den Landbezirk Lörrach akzeptieren, in welchem ſie bei 3 Landtagswahlen die national⸗ liberale Kandidatur unterſtützt hat und der laut Blockabkom⸗ men von 1905 ausdrücklich als neutraler Beſitzſtand bezeichnet worden iſt. Die Landesverſammlung beauftragt den Partei⸗ vorſtand, mit der Leitung der nationalliberalen Partei die Verhandlungen fortzuſetzen.“ In der Diskuſſion erklären Vertreter der Wahlkreiſe Adels⸗ heim⸗Boxberg und Pforzheim, daß ſie eigene Kandidaten auf⸗ ſtellen würden, wenn die Nationalliberalen in Lörrach⸗Land nicht nachgeben ſollten. Die Reſolution wird hierauf einſtimmig angenommen. Rechtsanwalt Vortiſch⸗Lörrach referiert hierauf über die Mängel des Vermögensſteuergeſetzes und legte dem Parteitag eine Reſolution vor, in der die Auf⸗ hebung der großen Ungleichheiten bei der Vermögensſteuer und eine gründliche Reform der Gemeindebeſteuerung ge⸗ fordert wird in der Richtung eines wirkſamen Schuldenabzugs und einer ſchärferen Heranziehung des Kapitalvermögens. Der Parteitag hatte hierauf ſein Ende erreicht. ne Die Sozialdemokratie und das Kaiſer⸗Interview. S. Mannheim, 16. Nob. Mit Rückſicht auf das außer⸗ gewöhnliche Intereſſe, das in allen Schichten der Bevölkerung der gegenwärtig aktuellſten Frage, der Reichskriſe, entgegen⸗ gebracht wird, war von vornherein mit einem Maſſenandrang zu der Verſammlung zu rechnen, die die ſozialdemokratiſche Partei auf geſtern vormittag in den Nibelungenſagal einberufen das Podium war mit Beſchlag belegt. Das weibliche Geſchlecht war nur in ſehr geringer Anzahl vertreten, was wohl darauf zurückzuführen iſt, daß um dieſe Zeit die Frau und Mutter durch dringendere häusliche Geſchäfte zurückgehalten wurde. Ein ziemlich ſtarkes Kontingent der Beſucher ſtellte dagegen das Bürgerkum. Den Vorſitz führte Herr Landtagsabg. Geiß. Der Referent, Herr Reichskagsabg. Dr. Frank ſprach eine ſtarke Stunde, maßvoll, an den gewohnten ſozialdemokratiſchen Uebertreibungen gemeſſen ſogar ſehr maßvoll. Man hatte wohl allgemein ſtärkere Töne erwartet und ließ ſich infolgedeſſen auch nicht allzu oft zu Beifallskundgebungen herbei. Neues konnte der Redner naturgemäß auch nicht ſagen. Der aufmerk⸗ ſame Zeitungsleſer hatte alle dieſe Ausführungen ſicher ſchon in ſeinem Leiborgan gefunden. Bei weitem mehr als das⸗ jenige, was geſagt wurde, intereſſierte dasjenige, über das der Redner nichts zu ſagen wußte. In dieſer Beziehung hat es uns vor allem gewundert, daß Herr Dr. Frank mit einigen Worten über das Verhalten des Reichs⸗ tags in den letzten Tagen hinwegging. Man hatte ſicher einen ſtarken Tadel der bürgerlichen Parteien angeſichts der Tatſache, daß ſie ſich über keine Adreſſe an den Kaiſer einigen oATkſdßdfßßffffßſßéõ..0ꝗꝝö ein beſonderes muſikaliſches Intereſſe gewinnen, eine glückliche Hand. Der jugendliche Pianfſt, Herr Alfred Hoehn aus Köln, ein Schüler Uziellis, verfügt über ein tiefes muſikaliſches Empfin⸗ den, eine ſeltene Geſtaltungskunſt und ein ganz hervorragend ge⸗ bildetes techniſches Können, ſo daß er, wenn erſt die Zeik die völlige Reiſe gebracht hat, einſt den Berufeuſten ſeines Faches zuzuzählen ſein wird. Schuberts„Fantaſie Op. 15 wurde techniſch vorzüglich bewältigt, die Fuge in klarer Entwicklung gegeben, im ganzen war aber der Vortvag Schuberts etwas gekünſtelt. Am höchſten ſtand die Interpretation der Chopin'ſchen Stücke, Nocturne in G⸗dur mit ſeiner buntſchillernden Harmonik und der glänzenden As⸗dur Bal⸗ lade, in denen der Pianiſt einen ungemein ſeelenvollen Anſchlag, Wärme und Poeſie bei rhylhmiſcher Energie bokundete. In Remi⸗ niscences de„Don Juan“ von Liſzt blieb die nötige Spannkraft zum Schluſſe, der infolgedeſſen etwas unklar geſtaltet wurde, aus. Das Auditorium ſpendete beſden Soliſten enthuftaſtiſchen Beifall. Die Begleitung der Arie und der Lieder hatte Herr Zu⸗ ſchneid übernommen und entledigte ſich ſeiner Aufgabe mit künſtleriſchem Feingefühl, ck. ** Zweites Abounements⸗Kammermuſik⸗Konzert im Kaſinoſaal unter Mitwirkung des Gebrüder Po ſt⸗Streichquartetts und Herrn Otto Seelig⸗Heidelberg(Klavierl. Im nächſten Kam⸗ mermuſikabend am Donnerstag, den 19. Nov. kommt der in Hei⸗ delberg lebende Komponiſt Heinrich Neal zu Wort mit einem Streichquartett op. 54 in Es⸗dur. Das vor mehreren Jahren in Heidelberg zum erſtenmal aufgeführte Werk errang damals leb⸗ haften Beifall und wurde von der Kritik außerordentlich gerühmt. Die Streichquartettvereinigung der Gebrüder Poſt hat ſich ſeit ihrem Beſtehen bereits einen ſehr geachteten Namen erworben und ihr Auftreten im Rahmen unſerer regelmäßigen Kammer⸗ muſikkonzerte wird allgemein begrüßt. Außer der obengenannten Nobpität bringen die Künſtler noch das herrliche Beethoven'ſche Femoll⸗Quartett op. 95, ſowie mit dem Pianiſten Otto Seelig das mächtige Klavierquintett von Sinding zur Auffſührung. Der cußerordentliche Erfolg, den das erſte Konzert bei Publikum hatte. Genau 4034 Perſonen— ſopiel löſten Ingreſſokarten E— füllten den mächtigen Raum bis auf den letzten Platz. Selbſt konnten, erwartet und wird ſich infolgedeſſen nicht wenig ge⸗ wundert haben, daß die donnernde Philippika völlig ausblieb. Sogar die übliche Beweihräucherung der eigenen Parteigenoſſen, die in der Interpellationsbeſprechung das Wort ergriff fehlte merkwürdigerweiſe diesmal vollſtändig. Die Forderung die der Redner aufſtellte, decken ſich mit denjenigen der ſozial⸗ demokratiſchen Reichstagsfraktion und ſind infolgedeſſen eben⸗ falls bekannt. Sie ſind auch in der Reſolution enthalten, die wir weiter unten zum Abdruck bringen. Nach Herrn Dr. Frank ſprach Herr Landtagsabg. Geiß das Schlußwort, das in. einem Hoch auf die Partei gipfelte. Beinahe hätte man die Ab⸗ ſtimmung über die Reſolution vergeſſen. Die Verſammlung war bereits geſchloſſen und der Saal begann ſich ſchon zu leeren, als Herr Geiß auf die Unterlaſſungsſünde aufmerkſam gemacht wurde. Die Reſolution, die ſodann, wie zu erwarten war, einſtimmig angenommen wurde, hat folgenden Wortlaut:„Die von 6000 Männern und Frauen beſuchte Verſammlung im Nibelungenſaal erklärt: Das perſönliche Regiment, im deutſchen Reich groß geworden durch die Energieloſigkeit des deutſchen Bürgertums und des Reichstages, bedroht je länger je mehr die wichtigſten Lebensintereſſen des deutſchen Volkes. In der auswärtigen Politik treibt es das deutſche Reich in einen ſtei⸗ genden Gegenſatz zu allen Kulturländern und macht die Kriegs⸗ gefahr zu einer chroniſchen Erſcheinung. In der inneren Politik hat es mit den unabſehbaren Rüſtungen zu Waſſer und Lande das Reich zum finanziellen Zuſammenbruch getrieben und das Volk mit immer neuen Steuern und Abgaben auf das ſchwerſte belaſtet. Die Verſammlung proteſtiert daher auf das entſchiedenſte gegen die neueſten Taten des perſönlichen Regi⸗ ments und gegen die neue pom Bundesrat vorgelegte Reichs⸗ finanzreform. Sie proteſtiert zugleich gegen die Haltung des Reichstages, der in der entſcheidenden Stunde kläglich verſagt hat. Die Verſammlung fordert eine Entſcheidung über Krieg und Frieden durch das Volk und eine volle Verantwortlichkeit der Reichsminiſterien, die allein dem Reichskage unterſtehen. Die Verſammlung lehnt es ab, für die herrſchenden Klaſſen und ihre Regierung neue, die breiten Maſſen belaſtende Steuern zu bewilligen, wie ſie in der neuen Reichsfinanzreform wiederum gefordert werden. Für den Frieden gegen den Krieg, für das Volk gegen das perſönliche Regiment!“ 1 *** Karlsruge, 15. Nov.[(VLon unſerem Karle ruher Bureau.) Im überfüllten Koloſſeumsſaale fand heute vormittag eine Verſammlung des ſozialdemokratiſchen Dereins Karlsruhe ſtatt, in welcher Abg. Kolb über das Thema:„Das perſönliche Regiment und der Volkswille“ ſprach. Die Veröffentlichung kaiſerlicher Geſpräche habe die ganze Hohl⸗ heit des perſönlichen Regiments und die Gefahr gezeigt, die ein ſolches Regiment zur Folge haben kann. Kein Kulturvolk würde ſich derlei gefallen laſſen, nur unſer deutſches Volk laufe Ge⸗ fahr, eines Morgens aufzuwachen und vor die ſchwierigſte Situg⸗ tion geſtellt zu werden. Deshalb ſei es bedauerlich, daß das deutſche Bürgertum nicht den Mut zu einer Tat gefunden habe. Anſtelle des abſolutiſtiſchen Regiments müſſe ein parlamentari⸗ ſches Regierungsſyſtem geſetzt werden. Auch in der inneren Po⸗ litik habe dasſelbe bedauerliche Folgen gezeitigt. Er erinnere nur an das Wort„Eulenburg!. Die Miniſter ſollten nicht Ver⸗ trauensmänner der Krone, ſondern ſolche des Volles ſein. Und wenn Bülow heute entlaſſen werde, ſo geſchehe die halb, weil erx ein klein wenig Mut gezeigt habe. batte im Reichstag ſei ausgegangen, wie das Horn; 5 ken. Das werde allerdings ſo lange nicht anders werden, ſo man bei Kaiſerankünften auf die Straßen renne und h ra ſchreie, Man gehe hinaus und rufe: Reichsverfafſung! oder mach es ſo wie bei Ankunft des Prinzen Eitel im Ruhrgebiet. Er bezweifle ſehr, daß die von Baſſermann ausgeſprochene Hoffnun ſich erfüllen werde. Hier könne nur das Volk helfen mit de Wahlzettel. Hoffentlich falle der Block auseinander; denn ſo ge⸗ fährlich wie die oſtelbiſchen Junker, ſei das Zentram noch lange nicht, das doch immerhin vom Volke abhängig ſei. Hier handle es ſich um eine große vaterländiſche Aufgabe und deshalb ſeien Proteſtverſammlungen nötig, um zum Ausdruck zu bringen, daß der Reichstag endlich einmal andere Bahnen wandle. Redner ſchließt mit den Worten:„Nieder mit dem Abſolutismus, hoch die deutſche Demokratie!“ Hierauf wird debattelos folgende Re, ſolution angenommen:„ „Die heute im Koloſſeumsſaal verſaumelten deutſchen Mä ner und Frauen beſchließen: Angeſichts der ungegeuren Schädi⸗ gungen des Anſehens, der Sicherheit und der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe des Reiches, die durch das perſönliche Regiment her geführt worden ſind, fordern wir eine Aenderung der Reich verfaſſung dahingehend, daß 9 5 1. jede perſönliche Machtbefugnis des deutſchen Kaiſers z Erledigung auswärtiger Angelegenheiten, insbeſondere das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu ſchließe ausgeſchaltet wird: 2, daß die Ernennung und die Entlaſſung des Reichska lers und der' verantwortlichen Reichsminiſter durch Reichstag zu erfolgen hat; 3, ein Miniſterverantwortlichkeitsgeſetz. Die Verſammelten proteſtieren, indem ſie dieſe Forderur gen ſtellen, gegen das verfaſſungswidrige perſönliche Regiment und die überaus klägliche Haltung, die die Mehrheit des deut⸗ ſchen Reichstags in allen Fragen bis jetzt gezeigt hat. Sie er⸗ warte daher vom deutſchen Reichstag, daß er ſich noch daz aufraffen wird, den oben geſtellten Forderungen zur Durch führung zu perhelfen und der jetzigen Reichsregierung keine „Pfennig zu bewilligen, ehe dieſe Forderungen nicht zur Durch führung gelangt ſind. Die Verſammelten verpflichten ſich, mi aller Energie dafür zu ſorgen, daß nur ſolche Männer in den Reichstag gewählt werden, dexren Vergangenheit für die Durch führung dieſer Forderungen bürgt.“ —— Nus Stadt und Land. „ Manuheim, 16. November 1008. Das Finale der Unterſchlagungen des Gemeinde⸗ rechners und Agenten Zoa um in Heddesheim. K. Ladenburg, 16. Nov. Im überfüllten Saale des„Ankers“ fand geſtern na mittag 2 Uhr eine außerordentliche General verſammlung des Vorſchußvereins Ladenburg ſtatt. Zweck der Verſammlung war, eine Ausſpraäche über di zur Deckung der von Joachim unterſchlagenen Summe vol 130 000 M. herbeizuführen. Viele der Erſchienenen, ſondere die Herren aus Heddesheim, waren in offenfic und Kritik erzielt hat, läßt für die weiteren Veranſtaltungen des Zyklus das Beſte erwarte: — Kampfesſtimmung gekommen; allein der Gang der Verh lungen war ein wider Erwarten ruhiger und ſachliche 4. Sei e. Genrral⸗Anzeiger. WMittagblatt.) Mannheim, 16. November. nach unſerem Dafürhalten ein günſtiger Erfolg für den Vor⸗ ſchußverein Ladenburg. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates des Vereins, Herr Bläß eröffnete die Verſammlung und gedachte alsdann des vor wenigen Monaten verſtorbenen ſehr verdienſtvollen Mit⸗ gliedes, Herrn Agricola. Dem von Herrn Kaſſier Max verleſenen Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß bis heute noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, wohin Joachim die unterſchlagenen Gelder gebracht habe. Joachim habe ſein Ge⸗ heimnis mit unter die Erde genommen. Die Frage ſei nun: Wer trägt den ungeheuren Schaden, an dem die Genoſſenſchaft jahrelang zu zehren hat? Das Urteil aller Sachverſtändigen, die die Kaſſe geprüft, habe gelautet, daß die Kaſſe inſtruktions⸗ gemäß verfahren ſei, und ihre Schuldigkeit getan habe und daß lediglich das Raffinement von Joachim und eine un⸗ begrenzte Vertrauensſeligkeit, verbunden mit einer unbegreiflichen Fahrläſſigkeit der Hed⸗ desheimer Mitglieder, die Urkunden unterſchrieben, ohne ſie zu leſen, die Schuld an dem Unglück bilden. Nur durch Fahrläſſigkeit verbunden mit dem Umſtande, daß Joachim doppelte Bücher führte, von denen die Verwaltung keine Ahnung hatte— die Auszüge Joachims waren ſtets tadellos geführt— war es möglich, daß die Unterſchlagungen ſo lange unentdeckt blieben. Die Verwaltung habe in keiner Weiſe hinter dem Berge gehalten und habe alles getan, was zur Klarſtellung der Verhältniſſe gereicht habe. Die nächſte Aufgabe ſoll ſein, eine Aenderung des Agenturverfahrens herbeizuführen. Die Reviſionen ſeien vielfach angegriffen worden. + Nach ſeiner Anſicht ſeien die Repiſionen in richtiger Weiſe gehandhabt und auch in nötiger Anzahl vorgenommen worden. Es ſei auch nicht zutreffend, daß die Reviſionen auf vorherige Anſagen ſtattfanden. Die Reviſionskommiſſion habe ihre Re⸗ viſionen meiſtens unvorher angemeldet vorgenommen, weshalb es auch oft vorkam, daß der Agent nicht zu Hauſe anzutreffen war. Die von Joachim eingelieferten Auszüge haben abſolut keinen Anlaß gegeben, die auf Unregelmäßigkeiten ſchließen ließen. Hätten die Mitglieder nicht allzuſehr vertrauensſelig gehandelt, ſo hätte Joachim nicht ſo lange Unterſchlagungen begehen können. Nach dieſer Richtung hin haben die Heddesheimer nicht das In⸗ tereſſe der Genoſſenſchaft gewahrt. Herr Bläß verlas hierauf den Reviſionsbefund der Kaſſe vom 29. v. Mts. Darnach betrugen die bis jetzt feſtgeſtellten Unterſchlagungen Joachims ungefähr 130 000 Mark, von denen ungefähr 20—25 000 Mark von Joachim ſowie deſſen Verwandten wieder zu erlangen ſeien. M. 97670, der Reingewinn von 1907 M. 20055. Der Kaſſebe⸗ ſtand ſtimmte mit den Büchern vollkommen überein. Die Liqui⸗ dät des Vereins ſei nicht ungünſtig und die Geſchäftsleitung eine durchaus ſolide. Herr Michgel Nilſon erklärt h daß auf ihn die Initiative der Einberufung der heutigen Nerſammlung zurückzuführen ſei, weil er der Anſicht ſei, daß die Peliguteder das Recht haben, vonſeiten der Verwaltung Aufklärung zu erhalten. Man habe nicht gewußt, wie die Ungelegenheit ſtände. Die Zeitungsartikel hätten ſich wider⸗ ſprochen. Er ſei der Meinung, vonſeiten des Vorſtandes und Aufſichtsrats des Vereins darüber Aufſchluß gegeben werden müſſe, auf welche Art und Weiſe die Unterſchlagungen Joachims gedeckt werden ſollen. Zunächſt müſſe man ſich über die Frage klar ſein, wen eigentlich an den Unter⸗ ſchlagungen die Schuld treffe. Nach dem Geſchäftsbericht könnte man glauben, daß dies einzig und allein die Heddesheimer ſind. Er ſei aber der Anſicht, daß ein großer Teil der Schuld die Ver⸗ waltung ſelbſt treffe und zwar dadurch, daß man Joachim zu große Vollmachten erteilte. Joachim habe Wechſel und Interims⸗ gnittungen ausgeſtellt. Wenn er dieſe Befugnis nicht gehabt hätte, wäre es ihm nicht möglich geweſen, derartig große Unterſchlag⸗ ungen begehen zu können. Es ſei unerläßlich, daß die Geſchäfts⸗ ordnung wie auch die Inſtruktionen der Agenturen baldigſt ab⸗ geändert würden. Redner ſchildert dann an einem Beiſpiel, wie Joachim ein Darlehen von M. 5000 gab, ohne weder Vorſtand oder Aufſichtsrat zu befragen. Anfangs wollte man die Heddes⸗ heimer für die Unterſchlagungen Joachims verantwortlich machen. Aus Gerechtigkeitsgründen könne man aber ſolches nicht ver⸗ langen. Er wünſche, daß die Heddesheimer nur denjenigen Be⸗ trag zu bezahlen haben, den ſie wirtklich erhalten hätten.(Lebh. Beifall bei den ſehr zahlreich anweſenden Heddesheimern.] In Ladenburg ſei man der Anſicht, daß der Aufſichtsrat diesmal zur Deckung herangezogen werden ſolle. Er ſei ein entſchiedener Gegner dieſer Abſicht. Dann wünſche man, daß der Vorſtand für die Veruntreuungen Joachims haftbar gemacht werde. Auch das halte er für unopportun. Man ſpreche auch davon, eine Mannheimer Bank zu veranlaſſen, hier eine Filiale zu errichten, die den Vorſchußverein übernehmen ſolle. Er begreife nicht, wie man auf eine ſolche Idee kommen könne, denn eine Bankfiliale werde ſich nie mit derartigen Geſchäften befaſſen, wie ein Vorſchußverein. Er könne gar keinen anderen Vorſchlag machen, als der Verſammlung empfehlen, daß der Verein für die Unterſchlagungen Joachims aufzukommen habe. Hierzu könne verwendet werden der Reſervefond des Vereins mit M. 97000, der Reingewinn von 1908 und die Er⸗ trägniſſe aus den Fahrniſſen und Liegenſchaften von Joachim. Dies würde ausreichen, um die Verfehlungen zu decken. Wenn man Intereſſe daran habe, den Vorſchußverein Ladenburg zu erhalten, dann könne man gar nicht anders, als den obigen Vorſchlag zu akzeptieren. Pflicht des Aufſichtsrats ſei es, die Konſequenzen zu ziehen und Remedur zu ſchaffen. Redner empfiehlt dann ferner noch die Verzichtleiſtung auf alle vermeint⸗ lichen Regreßanſprüche gegen Mitglieder, Vorſtand und Auf⸗ ſichtsrat. Herr Dr. Pfülzer⸗Weinheim bemerkt, daß die Urſache der Kataſtrophe von Joachim nicht auf das Vertrauen der Heddesheimer zu demſelben, ſondern in erſber Linie auf das Vertrauen der Ladenburger Geſchäftsleitung zu Joachim zuvückzuführen ſei. Er ſtimme dem Vorſchlag des Vorredners zu, jedoch nur unter der ausdrücklichen Bedingung, daß gegen die Hed⸗ desheimer in keiner Weiſe mehr vorgegangen werde, und dieſe nur fürr diejenigen Beträge haftbar ſeien, die ſie wirklich erhalten hätten. Auch ſeien die Mahnbriefe für die Kunden, um Porto zu ſparen, micht direkt am dieſe, ſondern an Joachim geſchickt worden. Herr Bauers Schriesheim, ſowie Herr Nilſon⸗Ladenburg beſtätigen hingegen, daß die Mahnbriefe direkt an die Kunden geſchickt wurden. Joachim ſoll einmal zu einem Kunden geſagt haben: Die da drin(die Verwaltung in Ladenburg), die haben ja keine Ordnung.(Große Heiterleit.) Auch der juriſtiſche Beiſtand von Heddesheimer Bankkunden erklärt ſein Einverſtändnis mit dem bon Herrn Nilſon gemachten Vorſchlag. Herr Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld⸗Mannheim, der juriſtiſche Beiſtand des Vereins, findet es in hohem Grade be⸗ dauerlich, daß die Heddesheimer gegen Vorſtand und Aufſichtsrat Der Reſervefond der Kaſſe betrage ß den Mitgliedern heute Vorwürfe erheben. Man dürfe keine Steine gegen die Verwaltung werfen, wenn man ſebbſt in ſo leichtſinniger Weiſe Akzepte und Ur⸗ kunden unterſchrieb, ohne ſie zu leſen. Joachim habe den Offen⸗ barungseid geleiſtet. Er erkläre namens des Vereins, daß die Mahnbriefe im Portobuch verzeichnet ſind und daß ſie durch die Poſt den einzelnen Intereſſenten zugeſchickt wurden. Wir bieten gerne die Hand zum Frieden. Wir geben den Herren die Wechſel zurück und ſie haben nur das zu bezahlen, was ſie ſſchuldig ſind. Aber das Prozeßverfahren müſſe aufhören. Er könne feſt verſprechen, daß die Verwaltung alles tun werde, um derarkige Unterſchlagungen zu vermeiden. Der Redner ſchlug als⸗ dann der Verſammlung folgenden Antrag vor: Die Prozeſſe werden alle niedergeſchlagen unter Verzicht nuf alle Anſprüche gegen Vorſtand und Aufſichtsrat. Die durch Joachim erwachſenen Verluſte werden aus deſſem Nachlaß(sirka 20 000 Mark), und ſoweit dies nicht veicht, aus dem Vereins⸗ reſervefonds ſowie dem diesjährigen Reingewinn gedeckt. Gegen die Familie Joachim bleiben alle Rechte vorbehalben. Der Antrag wurde hierauf nach kurzen Bemerkungen des früheren Bürgermeiſters Betz⸗Ladenburg mit allen gegen zwei Stimmen angenommen. Nachdem noch Herr Nilſon als Auf⸗ ſichbsratsmitglied vorgeſchlagen wurde, ſchloß Herr Bläß unter herzlichen Dankesworten kurz vor 4 Uhr die ſehr ruhig verlaufene Sitzung. Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem Komman⸗ deur der Schutztruppen im Reichskolonialamt, Oberſten v. Gla⸗ ſenapp, das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. * Penſioniert. Die„Karlsr. Zig.“ veröffentlicht die amtliche Meldung, daß der Großherzog Herrn Profeſſor Karl Baumann auf ſein Anſuchen wegen leidender Geſundheit unter Anerkennung ſeiner langjährigen und kreu geleiſteten Dienſte und unter Ver⸗ leihung des Titels Hofrat in den Ruheſtand verſetzt hat. So ſehr man ſich über die Auszeichnung fveuen wird, die dem hoch⸗ verdienten Mitbürger durch unſeren Landesherrn zuteil geworden iſt, ſo ſehr wird man aber auch bedauern, daß der Geſundheits⸗ zuſtand Herrn Baumann genötigt hat, ſeiner Lehrtätigkeit am hieſigen Karl⸗Friedrichsgymnaſium zu entſagen. Mit beſonderer Dankbarkeit wird bei der Kunde von der erfolgten Penſionierung die große Schar der ehem. Schüler des geiſtig hochſtehenden Päda⸗ gogen gedenken, der ihnen die Schätze des Wiſſens mit einer ganz außergewöhnlichen Gründlichkeit und liebevollen Sorgfalt erſchloſſen hat. Prof. Baumann war als Lehver eine geradezu ideale Perſön⸗ lichkeit die man am Karl⸗Friedrichsgymnaſium auch wegen ihrer ausgezeichneten Charaktereigenſchaften noch lange ſchwer vermiſſen wind. Und ſo wird man auch wohl nur den einen Wunſch haben daß Herr Prof. Baumann vecht bald wieder völlig geſund werden möge damit er die nach einem arbeitsreichen Leben doppelt ver⸗ dienten Tage der Muße in vollem Maße genießen kann. ·Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur. Wir machen nochmals auf den heute abend 9 Uhr im Feſtſaal der Auguſt Lameyloge, O 4, 12, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Schrift⸗ ſtellers Dr. Guſtav Karpeles⸗Berlin:„Ueber den Glau⸗ benswechſel“ aufmerkſam. Der Verein heißt Gäſte will⸗ Wiunnernn F Geſtorben iſt in Heidelberg Domänenrat a. D. Bach. *Der Ballon„Zähringen“ der Sektion Mannheim⸗Heidelberg⸗ Ludwigshafen des Oberrheiniſchen Vereins für Luftſchiffahrt unter⸗ nahm geſtern vormittag tvieder eins Fahrt, die um 3411 Uhr be⸗ ganm und bei Oberſtein im Nahetal endete, wo um 2 Uhr nach⸗ mittags glatt die Landung erfolgte. An der Fahrt, die einen ſehr genußreichen Verlauf mahm, beteiligten ſich außer dem Führer, Herrn Leutnant Pawel, die Herren Kriegsgerichtsrat Becker⸗ Straßburg, Direktor Zabel und Bankier Oberländer. sMit Ball und Qneue iſt eine intereſſante Plauderei be⸗ titelt, die der Billardmeiſter Hugo Kerkau in der„Rtigen Num⸗ mer der„Illuſtrierten Zeitg.“ veröffentlicht. Bekanntlich findet das gegenwärtig mit großer Spannung verfolgte Tournier Kerkau⸗ Woerz in Berlin ſtatt. Dieſem Artikel ſind drei ſeltene alte Stiche, die uns die Entwicklung des Billards zeigen, beigegeben, ſowie ein beachtungswertes Gruppenbild, auf dem man alle her⸗ vorragende Meiſter des Billards ihre Sueues kreuzen ſieht. Bei der Popularität des Billardſpiels wird dieſer Artikel überall großen Anklang finden. Dieſelbe Nummer bringt ferner den plötzlich aus dem Leben geſchiedenen Bildhauer Harro Magnuſſen, ſowie das Porträt des bekannten Schriftſtellers Dr. Adolf Kohut, der ſeinen 60. Geburtstag feiert. Der Präſidetenwahl in Amerika wird durch zwei Photographien,—„der neue Präſident Taft kurz vor der Wahl“— und„der Präſident nebſt Gattin in ihrem Landhaus“— gedacht. Andere Bilder zeigen uns einen neuen Trick der engliſchen Frauenrechtlerinnen, die hoch zu Perde durch die Stadt galoppieren, eine Jagdſzene aus dem äußerſten Norden von Alaska und den Prinzen Auguſt Wilhelm, der ſich kürzlich vermählte, mit ſeiner Gattin auf der Hochzeitsreiſe im Süden. Von der größten Talſperre Europas bei Gemund in der Eifel bringen wir eine ausgezeichnete Aufnahme, ferner das Porträt der größten dramatiſchen Sängerin Italiens Gemma Bellin⸗ cioni. Weitere Aufnahmen zeigen uns die dem Kronprinzen patentierten Manſchettenknöpfe, zwei Aufnahmen von der Aus⸗ ſtellung von Trachten und plaſtiſchen Karikaturen von der Feier des Ramadan⸗Feſtes der Türken im Ausland und einen Kraft⸗ trick der berühmten Nighton⸗Athleten⸗Gruppe. Eine gelungene Skizze„Dienſtmädchen“ ſowie eine ſpannendeNovelle„DasBrand⸗ opfer“ vervollſtändigen den Inhalt dieſer ſehr reichhaltigen und leſenswerten Nummer, deren Lektüre wir allen unſeren Freunden empfehlen. „ Arbeiter⸗Fortbildungsverein. Heute abend ½9 Uhr hält der 1. Vorſitzende des Vereins, Herr Hermann Fröbel, einem Vor⸗ tvag über„Die Schlachtfelder von Weißenburg und Wörbh“. Hierzu baben auch Nichtmitglieder freien Zutritt. * Wegen des Höchſter Zollſchmuggels wurden in Mainz eir Schiffer und ein Kapitän in Haft genommen, letzterer nach mehr ſtündiger Haft aber wieder entlaſſen. Der Schiffer iſt der 20, jährige Maſchiniſt Montag aus Holland. Die Behörden wurden ſchon ſeit einiger Zeit durch anonyme Anzeigen auf einen um fangreichen Schmuggel aufmerkſam gemacht, der von Leuten der Eganboote betrieben wurde. Doch gelang es bisher nicht, einen der Schmuggler abzufaſſen, bis jetzt der Maſchiniſt in Höchſt be⸗ ebachtet wurde, wie er einen Sack mit Tabak, Schokolade, Tee und ſonſtigen Sachen unter den Arbeitern der Höchſter Farbwerke abzufetzen ſuchte. Als man ihm ſpäter in ein Haus folgte, wo er abgeſtiegen war, fand man dort ein ganzes Warenlager ge⸗ ſchmuggelter Sachen. Außer ihm und dem Kapitän des Schiffes wurden auch ſämtliche Matroſen verhaftet. Die Matroſen ließ man ſpäter wieder frei, da ihnen eine Beteiligung an dem Schmuggel nicht nachgewieſen werden konnte. Schwer belaſtet iſt dagegen der aus Worms gebürtige Kapitän. Man fand bei ihem Briefſchaften, aus denen zweifellos hervorging, daß er nicht nur um den Schmuggel des Maſchiniſten auf dem Schiff wußte, ſon. dern daß er ſogar den Warenankauf vermittelte und jedesmal 14 M. Vergütung bekam. Zweimal war der Schmuggel ſchon ge⸗ glückt, bis jetzt die Geſellſchaft beim drittenmal abgefaßt wurde Auf dem Schiff wurden 5 Säcke mit geſchmuggelten Waren be⸗ ſchlagnahmt, die ein Gewicht von nahezu 2 Zentnern hatten Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hoftheater. Die Intendanz teilt mit: Wegen Erkrankung von Fräulein Tuſchkau wird anſtatt der für heute abend angekün⸗ digten Vorſtellung„Der Walzerkönig“ die Operette„Mamzelle Nitouche“ gegeben. li Letzte nachrichten und Celegramme. * Berlin, 16. Nov. Dem Berl. Lokalanz. zufolge iſt das Prinzenpaar Eitel Freidrich geſtern zum Beſuche der Familie des Herzogs Karl Theodor in Bayern in Bad Kreuth eingetroffen. * Berlin, 16. Nov. Der Berl. Lokalanz. meldet: Das Dynamitlager an der Jungfraubahn mit 30 000 Kg. Sprengſtoff iſt durch Exploſion in die Luft geflogen. Menſchen wurden nicht verletzt. * Prag, 15. Nov. Der heutige Bummel der Studenten iſt bis auf bedeutungsloſe Zwiſchenfälle ruhig verlaufen. * Paris, 16. Nov. Wie der Eclair aus Madrid meldet, iſt in Cadix das Gerücht verbreitet, daß ſich an Bord eines eng⸗ liſchen Panzerſchiffes in Gibraltar ein ſehr ſchwerer Unglücksfall ereignet habe. * Paris, 16. Nov. Dieſer Tage nahmen die Schiffs⸗ leutnants Colyne und Jeance ſehr gelungene Verſuche mit dem von ihnen erfundenen drahtloſen Fernſprecher vor. Colyne ſprach von der Funkentelegraphenſtation des Eifelturms aus nach der 48 Km. entfernten Station Melun und wurde dort deutlich gehört. * Paris, 16. Nov. Im Wahlbezirk Lesparre im De⸗ partement Gironde wurde an Stelle des verſtorbenen ge⸗ mäßigten Republikaners Perier de Larſan der Nationaliſt de Eliſſagaray mit etwa 7025 Stimmen gewählt. Die beiden radikalen Gegenkandidaten erhielten zuſannmmen etwa 5600 Stimmen. * Cherbourg, 15. Nov. Der König und die Königin von Schweden ſind heute abend 7 Uhr hier eingetroffen. * Kopenhagen, 15. Nob. Der Raubmörder Bulokti geſtand im heutigen Verhör den Mord an dem Gutsbeſitzer Beck. Er erklärte, der Name Bulotti ſei falſch, weigerte ſich aber, ſeinen richtigen Namen anzugeben. Hieſige Ruſſen erklären, Bulotti ſei wegen Raubes und Mordes in Rußland zur Deportation nach Sibirien verurteilt worden, aber während der Fahrt nach Sibirien aus dem Zuge ent⸗ ſprungen und entkommen. * Dödkjaersbro(Jütland), 15. Nov. Heute nach⸗ mittag landete hier ein Ballon mit drei Inſaſſen, die am Morgen von Berlin aufgeſtiegen waren. Die Fahrt ging über die Oſtſee und die Inſel Fünen nach Jütland. Konſtantinopel, 15. Nov. Die„Jeni Gazeta“ meldet aus Dſchidda einen Kampf zwiſchen einem Beduinenſtamme und 2600 Soldaten, wobei die Beduinen zahlreiche Tote und Verwundete hatten, darunter vier Scheichs, während die Truppen 50 Mann verloren. Bis zur Ankunft Huſſein Paſchas ſei deſſen dort weilender Bruder Naſir Bey proviſoriſch zum Emir ernannt worden. Die Ruhe ſei angeblich wieder hergeſtellt. * Peking, 15. Nov.(Reutermeldung.] Die Kaiſerin⸗ witwe iſt geſtorben. Der Kaiſer. * Baden⸗Baden, 15. Nov. Der Kaiſer trat um 8 Uhr die Rückreiſe nach Donaueſchingen an. Zum Abſchied waren die Kaiſerin und der Großherzog und die Großherzogin von Baden auf dem Bahnhof erſchienen. Die Kaiſerin bleibt bis morgen nachmittag in Baden⸗Baden, fährt um 5 Uhr nach Oos und trifft dort mit dem Kaiſer zuſammen; ſie ſetzt dann in ſeiner Begleitung die Reiſe nach Potsdam fort. * Donaueſchingen, 15. Nov. Der Kaiſer iſt von Ba⸗ den⸗Baden kommend heute abend 11 Uhr 20 Min. hier wieder eingetroffen und vom Fürſten von Fürſtenberg am Bahnhof empfangen worden. Kurz vorher war die Gemahlin des ver⸗ ſtorbenen Generaladjutanten Grafen von Hülſen⸗Häſeler einge⸗ troffen. Das Unglück auf der Zeche Radbod. * Hamm, 16. Nov. Der Eintritt in die Zeche Radbod war heute vormittag frei. Die Leute ſammelten ſich vor dem Maſchinenhauſe und wurden in Trupps von 100 Mann hinein⸗ gelaſſen. Barhäuptig, Tränen in den Augen, aber würdig und ruhig ſchritten die Leute zwiſchen den Reihen der offenen, gelben, mit ſilbernen Palmzweigen geſchmückten Särge dahin. Später wurde der Zechenplatz infolge zu großen Andranges von der Gendarmerie geräumt. Viele Arbeiter führen das Unglück hauptſächlich auf mangelnde Berieſelung infolge Fehlens von Waſſer zurück. * Berlin, 16. Nov. Der Preußiſche Landes⸗ Kriegerverband hat, wie die„Kyffhäuſer⸗Korreſpon⸗ denz“ mitteilt, unmittelbar auf die Kunde von dem furcht⸗ baren Unglück in der Grube Radbod für die dabei verletzten Kameraden ſowie für die Witwen und Waiſen der verunglück⸗ ten Kameraden als erſte Hilfe telegraphiſch 3000 M. ange⸗ wieſen. Deutſchland und Spanien. 'London, 16. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau.) Die Madrider Korreſpondenten verſchiedener engliſcher Zeitungen behaupten, daß die ſpaniſche Preſſe gelegentlich der Ernennung des Grafen Tattenbach zum deutſchen Geſandten am Madrider Hofe, der Hoffnung Ausdruck gaben, daß ſich der neue Vertreter des deutſchen Reiches fügſamer und vorſichtiger zeigen werde als auf der Konferenz von Algeciras und daß bei der Anweſenheit in Madrid keine Störung der ausgezeichneten Beziehungen zwi⸗ ſchen Spanien und England herbeigeführt würde. Die Kriſe auf dem Balkau. * Konſtantinopel, 15. Nov.(Wiener Korr.⸗Bur.) Die türkiſchen und die bulgariſchen Delegierten teilen nicht die peſſimiſtiſchen Anſichten, die über die türkiſch⸗bulgariſchen Ver⸗ handlungen in Sofia herrſchen. Für die morgen ſtattfindende Sitzung ſind drei bulgariſche Fachmänner angekommen. Aus dem lateiniſchen Amerika. * Rio de Janeiro, 16. Nop.(Reuter.) Infolge det irreführenden Faſſungen, in welche ein von dem braſilianiſchen Mannheim, 16. November. Seneral⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 5. Seite. N. 8 7 nal braſilianiſchen Geſandten in Chile gerichtetes Telegrammm ge⸗ in Argentinien verbreitet wurde, veröffentlicht die„Ario de. Offizia“ das Telegramm mit Cheffreſchlüſſel, welches erweiſt, he⸗ daß Branko dem Geſandten in Chile die Inſtruktion erteilte, zu ſagen, daß der dreifache Vertrag zwiſchen Chfle, Argen⸗ tinien und Brafilien, der von Chile angeregt wurde, voll⸗ ſtändig unmöglich ſei, im Hinblick auf den ſyſtematiſchen ſon Kampf mit falſchen Nachrichten, welche Zeballos, der ehe⸗ 14 malige argentiniſche Miniſter des Auswärtigen geführt habe, um Chile Braſilien zu entfremden. Branko erklärte ferner, als Braſilien von Bolivia und Paraguay eingeladen worden ſei, in ihrem Grenzſtreit ein Schiedsgericht zu bilden, habe er der Bildung eines Tribunals durch Chile, Argentinien und Braſilien vorgeſchlagen. Chile habe aber, als ſich die Sache iſt dem Abſchluß näherte, den Ausſchluß Braſiliens durchzuſetzen er verſucht. Die Veröffentlichung ruft hier große Erregung ith hervor. 5 Berliner Drahtbericht. 15(Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 16. Nov. Im preußiſchen Handelsminiſte⸗ en rium fand geſtern eine mehrſtündige Konferenz ſtatt, welche bis in die ſpäte Nachmittagsſtunde dauerte. Die Beratungen et, hatten zum Zweck, die Abfaſſung eines Immediat⸗ g⸗ Berichtsan den Kaiſer. Der Bericht iſt geſtern an den rer Kaiſer abgeſandt worden. JBerlin, 16. Nov. Im Alter von beinahe 103 Jahren 8⸗ iſt geſtern der Generalmajor a. D. von Frank geſtorben. Als nit v. Frank vor 3 Jahren ſeinen 100. Geburtstag feierte, war er 2 vom Kaiſer zum Generalmajor ernannt worden. es G 8 8— un egen die Weinſteuer. „Berlin, 16. Nov. Aus Wiesbaden wird gemeldet: e⸗ Hier fand geſtern eine vom deutſchen Weinbauverein einbe⸗ ze. rufene Proteſtverſammlung gegen die Weinſteuervorlage ſtatt. iſt Es waren ungefähr 400 Vertreter aus allen weinbautreiben⸗ en den Gegenden Deutſchlands zuſammen. Unter dem Vorſitz des 00 Herrn Buhl⸗Deidesheim wurde nach den Hauptreferaten des Juſtizrat Hubert und Reichstagsabg. Blankenhorn eine Pro⸗ ie teſtreſolution einſtimmig angenommen. ier E„ Das unterdrückte Kaiſer⸗Interview. Berlin, 16. Nov. Wie die„Welt am Montag“ mit⸗ er teilt, ſind für die Unterdrückung des Kaiſer⸗Interviews im m„Century⸗Magazine“ 200 000 M. bezahlt worden. Die Ver⸗ ch, handlungen ſind nicht unter Vermittelung der deutſchen Ver⸗ ge tretung in Amerika, ſondern direkt durch das deutſche aus⸗ in wärtige Amt in Berlin mit Herrn Hale geführt worden. Aus dem Großherzogtum. 7 Heddesheim, 18. Nob. Zur Zeit ſind hier mehvere große Dampfdreſchmaſchinen von früh morgens bis in den ſpäten ch⸗ Abend hinein emſig tätig, um die reſtlichen Partien der diesjährigen im Getveideernte vollends auszudreſchem. Das Druſchergebnis iſt ng micht gerade zufriedenſtellend, aber auch der Preis, beſonders der der Gerſte, iſt euwas zurückgegangen. Sie wird— bei guter Qua⸗ a* Uität nit 18 Mark und wenig darüber per Doppelzentner ge⸗ Handelt. 1 70 Karlsruhe, 14. Nov. Eine Zählung der 5 Arbeitsloſen in hieſiger Stadt ſoll auf Anordnung des Stadtrats in der Weiſe vorgenommen werden, daß dieſe auf⸗ gefordert werden, ſich zu noch zu beſtimmenden Zeiten bei dem 92 ſtädtiſchen Arbeitsamt zu melden. Dieſes wird mit dem weiteren Vollzug beauftragt. Ferner wird die ſoziale Kom⸗ 45 miſſion erſucht, die vom Gewerkſchaftskartelle empfohlenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit zu prüfen und etwaige weitere Vorſchläge hierwegen zu machen.— In der geſtrigen Sitzung des Stadtrats machte der Ober⸗ hr bürgermeiſter Mitteilung über die Schritte, welche das die Bürgermeiſteramt im Intereſſe der Sicherſtellung der Milch⸗ en verſorgung der Stadt Karlsruhe im Hinblick auf die e1 in den letzten Tagen von Milchproduzenten der umliegenden fft Gemeinden verſuchte Abſperrung der Milchzufuhr unter⸗ 1g nommen hat. Darnach iſt es gelungen, reichliche und vorzüg⸗ liche Quellen für den Bezug guter Milch aufzufinden, die für 955 den Fall eintretenden Milchmangels benutzt werden ſollen. 5 Das Zjährige Söhnchen eines in der Veilchenſtraße wohnhaf⸗ 75 ten Glaſermeiſters riß geſtern vormittag in einem unbewach⸗ 5 ten Augenblick einen auf dem Herd ſtehenden Topf mit kochen⸗ dem Waſſer herunter und zog ſich dadurch am Leib und Rücken lebensgefährliche Brandwunden zu. Das Kind wurde von ſeiner Mutter in das Diakoniſſenhaus verbracht, wo es heute früh geſtorben iſt. Freiburg, 14. Nov. Ein ködlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich heute vormittag im Vorork Zähringen. ¹ Der in den ſechziger Jahren ſtehende Taglöhner Joſef Simon, n, der in einer Sandgrube beſchäftigt war, wurde von einer ab⸗ r ſtürzenden Sandſchicht verſchüttet und fand dort ſein er Grab. Der Verunglückte hinterläßt eine Wirewe mit vier ic Kindern. n.%e. Freiburg, 13. Nov. Die Sammlung für die A b⸗ gebrannten in Donaueſchingen ergab in hieſiger Stadt die 87 Summe von 26 121 M. 75* Weiſenbach, 14. Nov. Infolge Unsorſichtigkeit t⸗ beim Einfüllen von Benzin gerieten zwei Laſtautomobile der 185 Firma E. Holtzmann u. Cie. in Weiſenbachfabrik in Bran d ⸗ und wurden vollſtändig unbrauchbar. Auch der Schuppen, in 5 welchem die Fahrzeuge untergebracht ſind, iſt ſtark beſchädigt. Badenweiler, 14. Nov. Der Großherzog und die Großherzogin beſuchten Freitag vormittag das ) Friedrich⸗Hilda⸗Geneſungsheim der Arbeiter⸗ 5)benſionskaſſe der badiſchen Staatseiſenbahnen und Salinen 9 in Oberweiler. Die Großh. Herrſchaften verweilten längere 25 N Zeit in der Anſtalt. 1 215 Gerichtszeitung. i§Mannheim, 13. Nov.(Strafkammer IV.) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Hummel. Vertreter der Gr. Sbaatsbehörde: Staalsanwalt Hoffarth. Der 26 Jahre alte Landwirt Georg Hepp aus Schwetzingen 3 wurde von der Anklage eines Vergehens gegen§ 176 Ziffer 3 ie.St.⸗G. freigeſprochen. An das Wort„ländlich, ſittlich“ muß r⸗ man denken, wem es richtig iſt, was Zeugen in der geheim geführ⸗ de ten Verhandlung bekunden haben ſollen. Darnach hat das noch nicht gang 14jährige Dienſtmädchen, an dem die Straftat verübt worden ſein ſoll, in demſelben Zimmer wie die Eheleute Hepp ge⸗ Der 30 Jahre alte Maurer Och Schmeckenbecher aus Paht am 3. Sententber ds. Is, dent Arbeiter Iaat Al- Niniſter des Auswärtigen, Rio Branko, am 17. Junt an den rich in Neulußheim eine Ziege im Werte von 45 Mk. und berkaufte Metzger, welcher der Sache nicht recht traute, gab er eine mit Johann Claus unterſchriebene Beſcheinigung, daß die Geis ſein Eigenlum ſei. Man erkennt auf 1 Monat Gefängnis Körn, 18. Nov. Gegen den 16jährigen Laufburſchen Kkoſterhalven, der im Juni einen bjährigen Knaben im Köl⸗ ner Stadtwalde ermordebe, erkannte die Kölner Strafkammer wegen vorſätzlichen Mordes auf 12 Jahre Gefängnis. Stimmen aus dem Publikum. Nach den ſtädtiſchen Wahlen. Dem Verfaſſer des letzten Artikels liegt der Ausbau der Vor⸗ ortsbahn id der Richtung nach Ladenburg⸗Schriesheim ganz be⸗ ſonders am Herzen. Die Berechtigung dieſes Wunſches ſtellen wir keineswegs in Abrede, glauben aber, daß die neu gewählte Ge⸗ meindevertretung zunächſt einmal daran denken ſollte, die eige⸗ nen Stadtteile zu berückſichtigen und zwar in erſter Linie den Stadtteil Mannheim⸗Rheinauhafen, der dem Gemeindeſäckel beträchtliche Steuereinnahmen bringt, ohne irgend welche Aufwendung an Straßen⸗ und Kanalkoſben, Beleuchtung ete. zu beanſpruchen. Bekanmtlich geht die Gemarungsgrenze Mannheims bis hart an die Halteſtelle Mannheim⸗Rheinauhafen und eine große Anzahl induſtrieller Unternehmen, wir nennen nur die Sunlight⸗Seifenfabrik, das Sbahlwerk Mannheim, ferner die großen Kohlenfiprmem Rhein. Weſtfäliſches Kohlenſyndikat, Hugo Stines, Kraus⸗Bühler u. a.., die eine bedeubende Anzahl Beamten und Arbeiter beſchäftigen, hätten vor allem Anſpruch da⸗ rauf, daß das Bahnnetz der Elektriſchen Straßenbahn Mannheim⸗ Neckarau zu allererſt nach dieſem Stadtteil ausgebaut wird. Die Angrenzer der Induſtrieſtraße Mannheim⸗Rheinauhafen. Volkswirtschaft. Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Unſere Notiz im vorgeſtrigen Abendblatt ſtellen wir dahin richtig, daß ſeitens der Direktion er lärt wurde, der im Beſchluß auf enommene Kurs„nicht unter 101%8“ ſei lediglich fict'v, nur eingeſetzt, um der geſetzlichen geſcloſn zu genügen, eine Ausgabe zu dieſem Kurs ſei natürlich aus⸗ geſchloſſen. Maſchinen⸗ und Armaturefabrik vormals Klein, Schanzlin und Becker, Frankenthal. Die am Samstag ſtatt⸗ gefundene Generalverſammlung, in der durch 14 Aktionäre M. 825 000 Aktienkapital vertreten waren, genehmigte Bilanz nebſt Gewinnver⸗ teilungsvorſchlag. Es kommt demnach, wie ſchon gemeldet, eine Divi⸗ dende von 8% zur Verteilung, während M. 98 187.52 auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden. In den Aufſichtsrat wurden die ausge⸗ ſchiedenen Mitglieder Hercen Zivil⸗Ingenieur Ed. Kölwel in Zwei⸗ ewaſ und Generaldfrektor A. Spannagel in Düſſelvorf wieder gewählt. Bürgerbräu Ludwigshafen a. RRh. Nach dem ſoeben erſchienevwen Geſchäftsbericht für das Jahr 1908 betrugen die Einnahmen an Bier und Neben⸗ produkte M. 1500 812. Die Generalunkoſten belaufen ſich für Malz und Hopfen auf M. 528 673, für Gehalt, Löhne, Unter⸗ haltungskoſten ete. M. 670 407. Für Amortiſation von Maſchinen, Fuhrpark etc. ſind M. 156000 vorgeſehen. Einſchließlich des vorjährigen Vortrages von M. 28 200 verbleibt für das Geſchäfts⸗ jahr 1907—08 ein Reingewinn von M. 175 659 über deſſen zweckmäßige Verwendung der Vorſitzende des Aufſichtsrat in der Generalberſammlung am 24. November Vorſchläge machen wird. Depoſiten 5740, Debitoren inkl. Bankguthaben mit M. 1054 888. Bei einem Aktienkapital von M. 500 000 betragen die Reſerven M. 50 000, Spezialreſerven 280 000, Delkredere M. 250 000, Dis⸗ poſitionsfond M. 130000. Diverſe Kreditoren inkl. Malzſteuer und Kautionen belaufen ſich auf M. 554 980. 8 In der Generalverſammlung ſoll ferner auch über die Er⸗ höhung des Aktienkapitals ſowie über die Uebertragung der Aktien an ein Konſortium gegen deſſen Verpflichtung, die neuen Aktien, den bisherigen Aktionären im Verhältnis zu ihrem Beſitz zum Uebernahmkurs zur Verfügung zu ſtellen, Beſchluß gefaßt werden. 5 Union Clock Compaguy, Furtwaugen. Bezüglich der Gerüchte über die Union Clock Com⸗ pagny Furtwangen im badiſchen Schwarzwald iſt die„Ge⸗ werbezig.“ zu einer Darſtellung der augenblicklichen Lage er⸗ mächtigt. Die Firma iſt infolge der wirtſchaftlichen Depreſſion und ſchlechter Geſchäftslage veranlaßt, in Liguidation zu treten. Die Fabrik wird aber trotzdem weiter betrieben werden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß durch Bildung einer neuen Geſellſchaft die Situation wird überwunden werden können. Entlaſſungen finden nur vereinzelt in möglichſt beſchränkter Zahl ſtatt. 5 + Der Verein bayeriſcher Spiritus⸗ und Brauntwein⸗Produ⸗ zenten wird in einer am 24. Nobember ſtattfindenden Verſamm⸗ lung zu der dem Reichstag zugegangenen Spiritus⸗Monopolvorlage Stellung nehmen. Münchner Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft. In der Auſfſichts⸗ ratsſitzung der Geſellſchaft vom 14. November kam der Rechnungs⸗ abſchluß pro 1907/08 zuru Vorlage. Derſelbe weiſt einſchließlich des Vortrages von 708 723 M.(i. V. 469770.) einen Rein⸗ gewinn von 3 646 125 M. gegen 3 538 206 M. im Vorfjahre aus. Es kvurde beſchloſſen, der auf den 29. Dezember ds. Js. ein⸗ zuberufenden Generalverſammlung vorzuſchlagen, eine Dividende von 25 Prozont(20 Prozenk) mit 1 250 000 M.(1 Million Mark) zu verteilen, an die Reſerve für unvorhergeſehene Ereigniſſe 1 500 000 M. zu überweiſen und den nach Abzug der ſtatubariſchen Tantteme verbleibenden Reſt mit 802 9414 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Bayeriſche Bodenkreditanſtalt in Würzburg. Der Aufſichts⸗ rat hat auf Antrag der Direktion beſchloſſen, in Berlin ab 1. Januar 1909 ein Hypothekenbureau zu errichten. Maſchinenbau⸗A.⸗G. Markt⸗Redwitz vorm. Heinr. Rockſtroh. Dem Geſchäftsbericht entnehmen wir noch die wichtigſten Bilanz⸗ siffern: Areal und Gebäude in der alten Fabrik figurieren mit 254 276 M.(i. V. 259 122.), in der neuen Fabrik mit 156 902 Mark(134053.), die Einrichtung der alten Fabrik mit Mark 187 395(186 793.] und der neuen Fabrik mit 87284 M. 77288 Mark). An Kaſſe und Wechſel waren 61 302 M.(18 206.) vor⸗ handen und bei Debitoren ſtanden 710 678 M.(911942.) aus. Materialien ſind mit 165 622 M.(143 165.), das Fabrikations⸗ konto mit 184 525 M.(138 590.)] bewertet. Dagegen hatten Kreditoren 256 162 M.(313 910.) zu fordern. Die Hypo:hek⸗ ſchuld betrug 250 000 M.(w. i..). Bei 1 Mill. M. Aktienkapital enthielt die Reſerve 57446 M.(28 407.), der Delkrederefonds, dem 30 000 M. entnommen wurden, 9188 M.(28 600). 4 ſte um 10 Mk. dem Metzger Hermann Hanauer in Speyer. Dem Stück 3 Pfg., In der Bilanz figurieren Immobilien mit M. 610 000, aus⸗.. wärtige Beſitzungen mit M. 124 000, Maſchinen mit M. 60 000, Vorräte mit M. 73 905, Kaſſa mit M. 5439, Effekten M. 3665, Maunheimer Marktbericht vom 16. Nov. Stroh p. Ztr. M..2 Heu per Ztr. M..80, neues per Ztr. M..00, Kertoffeln 1 812 M..00, beſſere M..80, neue Mk..00, Bohnen per Pfund 00.00 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 00⸗00 Pfg. Blumenkohl ver Stück 45.00 Pfg., Spinat ver Pfund 15⸗00 Pig., Wirſing per Stück⸗ .00 Pfg., Rotkohl p. Stück 10.25 Pfg., Weißkohl p. Stück 15⸗00 Pfg.“ Welzkraut p. Zentuer.0010.00 Pek., Kohlrabi 3 Knollen 10.00 Pfg., Kopfſalat per Stück 10-0 Pfg., Endivenſalat ver Stück.00 Pfg., Feldſalat p. Portion 10 Pfg., Sellerie p. Stück.90 Pfg., Zwiebeln per Pfd..0 Pfg. rote Rüben v. Pfund.0 Pfg., weiße Rüben p. gelbe Rüben per Pfund 6 Pfg., Carotten p. Pfund 5. Ufg. Pflückerbſen per Pfund 00.00 Pfg., Meerettig der Stange 15.20 Pfa. Gurken v. Stück 0 0 Pfg., zum Einmachen p. 000 Stück .0,00 M. Aepfel per Pfd 10⸗14 Pfg., Birnen per Pfd. 10⸗25 Pfg, Kirſchen p. Pfund 00-00 Pfg., Heidelbeeren p. Pfd..00 Pfg., Trauben b. Pund 25.35 Pfg. Pfirſiſche per Pfund 00-00 Pfg., Aprikoſen per Pfund 00 Pfg., Erdbeeren ver Pfund 00.00 Pfg., Nüſſe ver Pfund 15.00 Pfg., Haſelnüſſe p. Pfund 45 Pfg., Eier p. 5 Stück 35⸗45 Pfg., Butter p. Pfd..20-.40., Handkäſe 10 Stück 40.50 Pfg., Breſent per Pfd. 50.60 Pfg., Hecht ver Pfd..20..00., Rarſch per Pfund 79•00 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 4050 Pfg. Laberdan p. Pfg. 00 Pfg., Stockfiſche per Pfund 25⸗00 Pfg., Haſe per Stück.00., Reh per Pfd. 90.000 Pfg. Hahn(ig.) per Stück.00-.00., Huhn(ig.) per Stück.00..00., Feldhuhn per Stück 0. 0⸗0.00., Ente per Stück .50-.00., Tauben per Paar.20-.00., Gans lebend per Stück 400..00., Gans geſchlachtet p. Pfund 95 Pfg., Aal.00⸗0.00 M. Zwetſchgen per Pfund.00 Pfg. 5 Getreide⸗ und Waaren⸗Vorräthe in Maunheim. D treidelagerbeſtand am 1. Nopbr, 1908 auf den Urluateamftigem in Mannheim betrug, verglichen mit dem Beſtand in den gleichen Monaten der vorausgegangenen zwei Jahre, in Doppelzentner: 5 Getreide: 1908 1907 1906 Weizen⸗ W— 92 494 49 806 155 371 Roggen 4752— 363 Geerlll! 19942 4849 14277 Hafer 40 860 21147 12 663 Mais VVV 92 752 56 057 Hülſenfrüchte 229 426 297 .„ 8 JJ 1557/ 1544 1559 Kaffee„8891 12 337 8 512 Petroleum. 393 865 198 846 203 527 keberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme, Southampton, 18. Nopbr.(Drahtbertent der Amerikan Line, Southa mpton) Der Schnelldampfer„New⸗York“ am 7. Novbr, von New⸗York ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. Mew⸗Nork, 14. Nov. Draytpericht der American ine, Soul⸗ dampton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“, am 7. Oktbr. von Southampton ab, iſt heute vormittag gier augekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachſ. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 2. direkt am Hauptbahnhof. 5 Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„König Albert“ Novbr., abe ds 10 Uhr, am 29. Oktbr. von Genua ab, iſt am 11. in New⸗Nork angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Barbaroſſa“ am 31. Oktbr. von Bremerhaven ab am 12. Ottor, morgens 5 wohlbehalten in Newyork angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht hat der Dampfer„Chemnitz“ am 29. Oktbr. von Bremerhaven ab, am 11. Nopbr., nachmittags 4 Uhr, wohlbebalten Capes Henry paſſiert. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger G Nr Waſſerſtandsnachrichten im Monat November Mannheim, Pegelſtationen Datum: vom Rhein.[I. 12. 13. 14. 1. 16.J Bemerk Houftanz„„52 3„ 2,90 2,89 2,83 95 Waldszut.40 1,45 1,42 Hüningen!)„ 0,91 0,90 0,85 0,87 0,85 0,75 Abds. 6 Kehhll 1,57.58 1,56 1,54 1,55.52 N. 6 Uhr Lauterburg.„.51 2,50 2,48 Abds. 6 Uh Maxan 3,07 3,07 3,06 3,06 3,06 3,04 2 Uhr Sermersheim 2,32.29 2,30.-P. 12 Uh Mannheim„ I,79 1,79.77 1,78 1,77 1,74] Morg. 7 Uhr Mainz.-P. 12 Uhr Biungen J0,75 0,87.77 10 Uhr Kaub. J0,85 1,10.89 0,86 0,79 0,79 2 Uhr Kobleunßz.. I1,03 1,15 1,04 10 Uhr Kölun.„„J0.57 0,55 0,70 0,56 2 Uhr Nuüßrotrt 588) 1) 6 Uhr vom Neckar: Mannbeim.84 1,85 1,88 1,84 1,83 1,81] V. 7 Uhr Heilbronn„0,22 0,21 0,24 0,25 0,21 0,34] V. 7 Uhr 8 0,18. 88)— 0,80. 888)— 0,13. 5) 0,35. 4½0— 0,20 %)— 0,35. *) Oſtwd, Bedeckt, +1 C, ddddddſſã⁵ õãdddddddddddſſdſdſddſdꝓdſſ́/òü—— Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. 8 3̃˖ 8. 8 8 S Datum elt 88 888 38 .— 85 mm 3 5 838— 8 15. Nov. Morg.“759,5,•4,5 ſtill 15.„ Mittg. 2/761,5 75,4 ſtill 15.„ Abds. 98/768,0 44,0 E3 16.„ Morg. 7 e ſtill Reif Höchſte Temperatur den 15 November 4 7,5 Tieffte 8 vom 15./16. November— 2,0˙ * Mutmaßliches Wetter am 16. und 17. Nov. Für Montag und Dienstag iſt teilweiſe nebliges, größtenteils trockenes ur kaltes Wetter zu erwarten. Verantwortlich: 8 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmaun;: 5 für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Mannheim, den 16. November 1908. 2 Damentuche und Kostümstoffe Meter 480 325 240 225 Hebbeg ertvrv- — 0 General⸗Anzeiger. Lindeman Angebot hervorragend billiger Gelegenheitskäufe. (Mittaabl att.) 4 25 7 Rasben und Anzugstoffe Meter 1 bMl 4³⁰⁰ 35⁰*². 83045⁵ e 255 gpe g⸗ 75 Verpachtung. 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November 1908, nachmittags 3 Uhr, werde ich im Auftrage des Konkursverwalters Herrn Rechts⸗ anwalts Dr. Hecht die zur Konkursmaſſe des Auguſt Oetke gehörigen Gegenſtände im Ladenlokal D 2, 1 öffentlich meiſt⸗ bietend gegen bare Zahlung verſteigern: 3 Schaufenſterabſchlüſſe teilweiſe mit Cryſtallglas, 1 Ladenregal mit Glasſchiebetüre, 1 Kaſſenſchrank, 1 Zuſchneidr⸗ liſch, 2 Firmenſchilder, 5 Anprobebüſten, 1 Nähmaſchine, 1 Knopflochnähmaſchine, diverſe Gegenſtände für Elektriſche Beleuchtungsanlagen für Schaufenſter, 8 fünf⸗ bezw. drel⸗ armige Gaslüſter und 1 Lyra, 1 Partie Herrenkragen und ſonſt verſchiedenes. 88050 Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, den 14. November 1908. Weber, Gerichtsvollzieher. S. acko⸗, Nock⸗, Frack⸗Anzüge, old, Silber, Treſſen; benötige Geſchüft, beſſere Kleider zum Verſandt nach Rußland. Zahle den höchſten Preis für fämtliche Angebote. Geſl. Beſtellung erbltket Arym, Zungbuſchſtr. 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Novbr, abends 8 Uhr ſtung unſeres Vergnügungs⸗ Kommiſſärs des Herrn Hofſchauſpieler Alex. Kökert unſer Winterfest — qgroße Abendunterhaltun im großen Saale des Saalbau ſtattfindet. Alles Nähere durch Rundſchreiben. Schluß der Kartenausgabe Donnerstag Abend. auptkonſulatsvorſtandſchaft. ITS-Verkaui. unheims iſt ein feit Jahren be⸗ 7998 Kleineres Warenhaus im vollen Belrleb durch den unterzeichneten Konkursverwalter ſo⸗ mit Tanz— 88057 18 Ceschenkg 8 al nPorzellan u. Glaswaren Festkommers zur Peier des 10jährigen Bestehens der Ingenienrschule zu Mannheim veranstaltet von den Studierenden der Ingenierschule am 21. Norember 1908 im Mhalungensaale des Rosengartens. 2 Die verehrliche Bürgerschaft Mannheims, sowie alle ehemaligen Studierenden der Ingenieurschule werden hierdurch zur Leinekme an dem Kommers höflichst eingels len. 88055⁵ Die Einlasscarten für den Kommers Werden im Sekretariat der Ingenieurschnle und in dem Cigarren- geschäft des Herrn Kremer, D J, Kostenlos bis Samstag, den 21. d. Mts., 2 Ubr nachm. ausgegeben. Der Ausschuss der Studierenden. 5 Eer⸗ Die Einzscherung des Herrn Fritz Kämmerling Kat.FHAH. andet heute Montag, 16. November, nachmittags 4 Ihr, nicht 2½ Uhr, im Krematorjum zu Mannheim sta Stee esenderer Angelge. Todes⸗Anzeige. 5 Verwandten, Freunden und Bekannten dle traurige Mit⸗ 85 leilung, daß es Gott dem Allmächtigen geſallen hat, meine liebe Flau 88050 1 1 [Christine Bachmann geb. Reichenbach nach langem ſchweren Leiden zu ſich abzurufen. Mannheim, den 14. November 1908. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: tt. 8051 Der große[Eckladen kann mit übernommen werden. Das Warenlager iſt auf Mk. 15 000 taxiert. Rechtsanwalt J. Geutil, Mannheim, 0 7. 2. Wängsversfeigerüng binor Manle. Freitag, den 27. November 1908, nachmittags 2 Uhr zu Speyer im ſtädt. Verſteigerungslokale— Stadtſaal ebener Erde— werden die im Grundbuch für Speher Band XXVI, Blatt 2888 auf den Namen von Adolf Strauß, Kaufmann in Marburg an der Lahn eingetragenen Grundſtücke: mit Spreukammer, Mahlmühle, Nebenhaus. Waſchküche, Scheuer, Stall, Schuppen, Maſchinen⸗ und Keſſelhaus, Schweineſtall und Hof, Haus No. 8 in der Kaiſer⸗Friedrich⸗ ſtraße zu 0,151 ha Pl.⸗No. 487 ½, Garten allda zu 0,015 ha Pl.⸗No. 487%, Hof allda zu 0,0004 ha im Wege der Zwangsvollſtreckung öffentlich verſteigert. A. Notariat Speper II. 66668 Veber Bord gefallen iſt alle Plage beim Lernen des 3 EKlablerspilelens Lieder und Tänze kaun jeder in einer Stunde nach dem Dieck⸗ Klavierſpiel⸗Dieckmannsſhſtem⸗Verlag, Ver Rheinauhafen u. könnte mannsſyſtem ohne Apparat mit beiden Hänuden ſpielen. Erſolg unfehlbar. 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Sie hatte wieder das Gefühl, als ob ihr etwas eiſig über die Haut ſchleiche, und doch war der Blick der feſt auf ſie gerich⸗ teten Augen heiß und verzehrend. Immer größer, immer trauriger wurde ihr Blick, dann trat ſie einen Schritt zurück und wandte ſich ab. 5 Er ſah das alles, trotz der maßloſen Erregung, in der er ſich jetzt befand. Weshalb jubelte ſein Herz, weshalb zürnte er ihr nicht, daß ſie ihm widerſtand, daß ſie ihm ſtatt aller Antwort den Rücken wandte, etwas, das ihn eigentlich ſtrafen und ver⸗ letzen Wirier 12 3 „Ilka—!“ flüſterten ſeine Lippen. Do hob ſie drohend die Hand, und er ſchwieg. Aber ſeine Augen leuchteten jetzt, aus der Glut war ein reines Licht ge⸗ worden. Sie hatte ſich an den kühlen Marmorkamin gelehnt. Ihre Stirn brannte, ſie ſuchte nach Worten. Wie war das nur alles ge⸗ kommen? Wie hatte ſie ſich ſelbſt in eine ſolche Gefahr bringen lönnen, in eine ſolche beſchämende Situation? Hatte jener Mann eine Macht über ſie gehabt, und welche, oder hatte ſie ihre eige · nen Kräfte überſchätzt? „Gehen Sie!“ ſagte ſie tonlos.„Ich glaubte Sie würden mir etwas geben, aber Sie haben mir viel genommen. Ich trage wohl ſelbſt die Schuld, daß Sie ſich mir in dieſer Weiſe zu nähern wagten. Sie haben meinen Glauben an bie Männer erſchüttert. Gehen Siel“ Er ſtand noch immer unbeweglich. Seine Augen hingen an ibr. Was hätte er darum gegeben, wenn er jemes ſtolze, berrliche Weſen ſetzt in ſeine ſchließen könnte, aber eine innere Keicher Hôhel Suppen, Saucen, Salate, Gemüſe gewürzt werden,— ſo billig und ausgiebig iſt Ruorr⸗Gos. Unſtreitig das Beſte in ſeiner Art. 4⁰¹9 Haasuae Ruchdruckerel Schults nchte Sodener Mineral-Pastillen à 85 Pfg. Han achte auf die Schutzmarke„Gloke,, und weise alle anderen zurück. 82805 — Telephon 2603.— Gegr. 1820.— EReismehlseife r oder Nzebr Ueberfettete Oelseife 22 Verlange man mit dem Namen otto Hess In 1. 16, 1. 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Da trat er vaſch an ſie heran und küßte ihre ſchlaff herab⸗ hängende Hand. „Ich gehe,“ ſagte er, und der leidenſchaftliche Ton ſeiner Stimme machte ſie zittern.„Ich bezwinge mich und gehe, aber die Erklärung für dieſe Stunde bleibt Ihnen nicht erſpart, Ilka, niel Denken Sie nicht, daß etwas verloren iſt, auch für Sie nicht, ich habe viel gewonnen, viel, vielleicht den Glauben an die Frauen überhaupt.“ angſam ſchritt er zur Tür. Dort wandte er ſich noch ein⸗ mal um. Angſtvoll folgte ihm ihr Blick. Naßm er ihr innerſtes Weſen doch mit, oder würde ſich nun endlich dieſer Zauber löſen? Noch einmal flammte es in ſeinen Augen heiß auf, dann ſchloß ſich hinter ihm die Tür. * 1* 1* Als Bill eine halbe Stunde ſpäter in das Zimmer trat, um die elektriſchen Flammen auszuſchalten, fand er ſeine Herrin in einem Seſſel ausgeſtreckt liegen. Was war geſchehen? Sie weinte! Seit dem Tode ihres Gatten hatte er dieſe ſeltene Frau nicht weinen ſehen, Als ſie ihn bemerkte, gewann ſie die Faſſung wieber. „Sieh mich nicht ſo entſetzt an!“ ſagte ſie freundlich.„Ich habe wohl zuviel an vergangene Zeiten gedacht, das taugt eben nichts.“ Bill war ganz verſtummt. Der traurige Ton ihrer Stimme ſchnitt ihm ins Herz. „Kann ich noch irgend etwas tun?“ fragte er in ſeiner treuen Art. „Nein, Bill, nur merke Dir n heute, ich nehme morgen keinerlei Beſuch an. Niemand, ſt Du! Ich habe zu ar⸗ beiten. Halde Dich fertig und laß die Koffer bereit ſtellen.“ Nun wußte Bill Beſcheid. Es war wieber einmal ſo weit, daß ſie bei Nacht und Nebel abreiſten. In der Tür zu ihrem Ankleidezimmer wandte ſich Ilka noch einmal um.„Wenn Dich jemand fragen ſollte, wohin wir reiſen, ſo ſagſt Du, Du wüßteſt es nicht. Auf der Poſt bannſt mir die Briefe nach Interlaken, Hotel Viktoria zu ſenden.“ Sonſt ver⸗ *** Franzel Rothorn hatte indeſſen eine qualpolle Stunde ber⸗ lebt. Er ſtarrte noch immer in die dunkle Nachtluft hinaus und lauſchte. Faſt unglaublich, ja ungeheuerlich erſchien es ihm, als er Hardegg unten mit Ilka verſchwinden ſah. In die Nacht hinaus hätte er ſchreien mögen:„Joſeph, was tuſt Du, biſt Du von Sinnen!“ Zum erſtenmal ſtieg ein heißer Zorn gegen Hardegg in ſeinem Herzen auf. Wie konnte er es wagen, Ilka in eine ſoſche Gefahr zu bringen, und wenn er ihr nur hier in der Reſidenz den Boden unter den Füßen nahm, ritterlich und feinfühlig war das nicht. So ſtarrte er in die Dunkelheit hinaus und lauſchte. Die kühle Nachtluft ſtrich um ſeine heiße Stirn und ſpielte mit ſeinen weichen Haaren. Eine Angſt hatte ſich ſeiner bemächtigt, die er ſich ſelbſt gar nicht richtig zu deuten dermochte. Er fühlte inſtinktiv, daß dort drüben zwiſchen jenen beiden irgend etwas geſchah. Er mochte es nicht ausdenken, weshalb ſie ſo oft jetzt miteinander allein waren, er wußte es jch auch nicht, denn Hardegg ſprach nie dar⸗ über. Nur ſo viel ſtand feſt, Franzel glaubte nicht, daß Hardegg jene Frau liebe, wie ſie es verdiente. Er geſtand ſich, daß er die ganze Natur ſeines Freundes, den er recht gut zu kennen glaubte, doch nicht durchſchaue. Er mußte dabei an ein neulich von Hardegg hingeworfenes Wort denken. Daß ein bedeutender Menſch nicht einen, ſondern viele Menſchen in ſich trage; je bedeutender jemand ſei, je mehr andere Weſen vereinige er in ſich, ja, je mehr andere könne er ver⸗ ſtehen. Bleiern verrannen ihm die Minuten. in Seelennot verharrte Stunde erſchien ihm ſchwerer, als Schmerzen und Plagen des kaum überwundenen Sturzes. Er ſchrak wie gepeinigt auf, als er endlich unten das Garten⸗ tor zuſchlagen hörte und nun Hardeggs Schritte erkannte. Er drückte ſich tief in die Fenſterecke, denn er ſcheute ſich plötzlich, ihm zu begegnen; was ſollte er ihm ſagen, weshalb er hier auf ihn gewartet habe? Auszuſprechen war das ja aber * nicht, ebenſowenig wie er es jetzt vermocht hätte, ihn zu ragen. Nun fiel ein Lichtſchimmer durch die geöffnete Tür des Neben⸗ zimmers, es war Franzels Schreibzimmer, in dem ſie ſich meiſtens aufzuhalten pflegten. Der Lichtkreis der flackernden Kerze ruhte jetzt gleichmäßig auf den Gegenſtänden. Hardegg mußte den Leuchter alſo aus der Hand geſtellt haben, mit der Abſicht, ſich dort im Zimmer noch etwas aufzuhalten. [Fortſetzung folgt). Die hier am Fenſter alle 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 16. November. Seeeeeeeeeeseessesesseseeseeeeessseseeeseese Br. Hoſ⸗ u. National⸗Theater 00 2 Gl. Voſ⸗u. Lankermus-Abonnenect-Künzrte N0809: Mannheim. 2 im Kasino-Saale 4 Montag, den 16. Novbr 1908. 75 WA N N ER 1 19. 7 9955 8 Uhr: 5 15. Vorſtellung im Abonnement D. 1* 5 Weltes Ronzert 5 3 Mitwirkende: 82930 80 AK 7— 6r Walzerköni Englisches Magazin. JDas Gebrüder Post-Streichquartett; * Herr Max Post(I. 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Aehn⸗ lich wie dort liegen die Dinge in Belgien, Holland und Dänemark. Die Preiſe der landwirtſchaftlichen Produkte ſind für uns niedriger geworden, obgleich die Löhne geſtiegen ſind. Man kann daher nicht von einer Ungerechtigkeit unſerer Wirtſchaftspolitik ſprechen. Jetzt entzieht die Induſtrie der Landwirtſchaft viele Kräfte. Es muß daher durch eine ſtaatliche Arbeitsvermittelung ein Ausgleich ge⸗ ſchaffen werden, denn die private Stellenvermittelung iſt nicht mehr eröffnet die Sitzung um 11 Uhr Wenn der Zug nach der Stadt ſo groß iſt, ſo iſt die git berhetzende ation der Sozialdemokraten daran ſchuld, die die Landarbeiter als ausgebeutet hinſtellt. Das iſt durchaus nicht der Fall. Der Staat ſollte nur inländiſche Arbeiter beſchäftigen. Leider Hhat zum Beiſpiel die Oberpoſtdirektion in Düſſeldorf Ausländer an⸗ geſtellt. Auch beim Bahnhofsbau in Mühlheim a. d. Ruhr wurden Ausländer beſchäftigt. Der Gedanke eines Reichsarbeitsamts iſt uns ſympathiſch, ebenſo die Forderung der Arbeitsloſenzählung. Abg. Breiski(Pole): Es hat uns befremdet, daß der Staatsſekretär von einer Reichs⸗ Arbeitsloſenverſicherung nichts wiſſen will. Das wird große Ent⸗ rüftung unter den Arbeitern erregen, eine gleiche Entrüſtung, wie ſie geſtern bei der Zeche Radbod ſich zeigte, wo man einem kaiſer⸗ lichen Prinzen einen Empfang bereitet hat wie noch nie zuvor. (Hört, hört!) Die Empörung der Menge war berechtigt, denn die Hauptſchuld an dem Unglück trägt die Regierung. Durch geradezu marktſchreieriſche Reklame verlockt man Ausländer, namentlich Polen und Slovenen, nach den deutſchen Induſtrie⸗ bezirken, wo ſie ſo niedrig bezahlt werden, daß ſie nur ſelten genug Geld zuſammenbringen, um wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Abg! Severing(Soz.): Die Erklärung des Staatsſekretärs, daß die Urſache der Kata⸗ ſtrophe auf der Zeche Radbod noch nicht feſtgeſtellt ſei, ſteht in wohltuendem Gegenſätz zu einer Aeußerung des Handelsminiſters Delbrück, die im„Berliner Tageblatt“ mitgeteilt wird. Herr Del⸗ brück hat jetzt ſchon erklärt, daß nach Anſicht ſeiner Kommiſſare ein Verſchulden der Zechenverwaltung nicht vorliege. Nach der feſten Ueberzeugung der Bergarbeiter tragen die Behörden die Schuld an dem Unglück. Wenn Herr Delbrück etwa ſagen wollte, daß die Verunglückten an der Kataſtrophe ſelbſt ſchuld ſeien, ſo weiſe ich im Namen aller deutſchen Bergarbeiter dieſe Beſchimpfung der Toten mit aller Entrüſtung zurück.(Lebhafte Zuſtimmung der Sozialdemokraten.) Die Unternehmer ſtellen gern Ausländer ein, weil dieſe billiger zu haben ſind. Die Verwaltung ſollte, wenn ſie Arbeiten vergibt, in den Submiſſionsbedingungen beſtimmen, daß ausländiſche Arbeiter nicht geringer bezahlt werden dürfen als in⸗ ländiſche. Der beſte Gradmeſſer für die Arbeitsloſigkeit iſt der tat⸗ ſächliche Rückgang des Konſums. Der Arbeitsnachweis bedarf der reichsgeſetzlichen Regelung. Staatsſekretär von Bethmann⸗Hollweg: „Der Abg. Brejski hat vorhin hier erklärt, daß die furchtbare Grubenkataſtrophe bei Hamm Schuld der Regierung ſei. Ich muß entſchieden Verwahrung dagegen einlegen, daß ein ſo ernſter Vorwurf hier von der öffentlichen Tribüne des Reichstags in das Land geſchleudert wird, bevor die Unterſuchung abge⸗ ſchloſſen iſt.(Beifall.) Auch der Abg. Severing iſt auf das Un⸗ glück zurückgekommen und hat an Aeußerungen angeknüpft, die nach Zeitungsnachrichten der preußiſche Handelsminiſter geſtern an Ort und Stelle getan haben ſoll. Solche Nachrichten können mir ſelbſtverſtändlich keine Unterlage bieten, um hier in eine Dis⸗ kuſſion über dieſe Aeußerungen einzutreten. Ich würde es für empfehlenswert halten, wenn wir die Beſprechung dieſer gangzen Frage zurückſtellen würden, bis der Präſident die Interpellatio⸗ nen auf die Tagesordnung ſetzt.(Beifall.) Es wurde mir ferner zum Vorwurf gemacht, daß ich die Reichsarbeitsloſenverſicherung in einem Augenblick aßbgelehnt hätte, da ein großer Teil der Arbeiterſchaft ſde wegen des Un⸗ glücksfalls in großer Erregung befindet. Es wäre ge⸗ radezu unverantwortlich geweſen, wenn ich einen ſolchen Moment dazu benutzt hätte, um den Plan einer Reichsarbeitsloſenberſiche⸗ rung in Ausſicht zu ſtellen, don deſſen Durchführbarkeit ich nicht überzeugt bin. Hätte ich das getan, ſo wäre 58 ge⸗ wefen. Ich habe geſtern davon geſprochen, daß mir der Gedanke einer allgemeinen und obligatoriſchen Reichsarbeitsloſen⸗Verſiche⸗ rung gegenwärtig nicht durchführbar erſcheint, und an dieſer Er⸗ klärung halte ich feſt. Wir verfolgen alles, was auf dieſem Ge⸗ maunheimer Gencrala dieſer Richtung wird fortgeſetzt. Ich verfolge mit der größten ge Maienie Berſuche die die Kebeikerorga⸗ niſationen und die Kommunen teils geſondert, teils im Einverſtändnis mit einander, machen, um das Problem der Arbeitsloſenverſicherung der Löſung näher zu bringen. Auch ich kann nur den dringenden Wunſch haben, daß kein Mittel unver⸗ ſucht bleibe, um das Unheil zu mildern, das durch die Arbeſts⸗ kofigkeit über die Arbeiter gebracht wird.(Beifall.) Der Abg. Gothein hat geſtern der Eiſenbahnverwaltung eine Sparſamkeits⸗ politik vorgeworfen. Wenn die preußiſche Eiſenbahnverwaltung bei der Lage unſerer Finanzen im allgemeinen ſparſam vorzu⸗ gehen beſtrebt iſt, ſo wird das wohl begrüßt werden. In bezug auf die Bautätigkeit iſt aber von einer Sparſamkeitspolitik der preußiſchen Eiſenbahnverwaltung durchaus nicht die Rede. Im Gegenteil kann ich auch heute noch konſtatieren, daß die Eiſen⸗ bahnverwaltung beſtreht iſt, durch eine möglichſt inten⸗ ſive Bautätigkeit den Schäden der Arbeitsloſſakeit abzu⸗ helfen. Die Beſtellungen an Schienen und eiſernen Schwellen ſind allerdings 1907 größer geweſen wie im laufenden Jahre. Das hat daran gelegen, daß 1907 der Bau zweiter Gleiſe in außergewöhnlicher Weiſe forciert werden mußke, um den Anfor⸗ derungen des Betriebs gerecht zu werden. Immerhin iſt die Be⸗ ſtellung eiſerner Schwellen und Schienen noch erklecklich höher, wie 1906 und alle vorausgegangenen Jahre. Es iſt auch nicht richtig, daß die 388 Mill. Mk., welche für das laufende Jahr von der Eiſenbahnverwaltung für Bauzwecke ausgeſetzt ſind, nicht verausgabt werden. Es werden tatſächlich dieſe 338 Mill. Mk. ausgegeben, während 1907 nur 294 und 1906 nur 205 Mill. Mk. verwendet wurden. Es iſt alſo noch immer, namentlich gegen zwei Jahre zurück, eine Steigerung um ein Drittel zu berzeich⸗ nen. Ich hoffe, daß die Herren auch aus dieſen Ausführungen ſich überzeugen, daß, ſoweit es im Bereich der Möglichkeit 5 wir verſuchen, durch Vermehrung der Arbeitsgelegenheit den Ar⸗ beitern die Kriſe überwinden zu helfen. Abg. Becker, Arnsberg(Ztr.): Eine Arbeitsloſenzählung iſt nötig, ſchon um den Ueber⸗ treibungen der Sozialdemokraten entgegenzutreten; ſodann aber als Vorbedingung einer Arbeitsloſenverſicherung, an der das Reich auf die Dauer nicht wird vorübergehen können. Freilich, ſchon in der nächſten Zeit läßt ſie ſich nicht machen; was etwa in Sträß⸗ burg, in kleinem Kreiſe möglich iſt, geht nicht für das ganze Reich. Dazu gehört neben einer Arbeitsloſenzählung ein ſpezialiſierter paritätiſcher Arbeitsnachweis, möglichſt nach Berufen. Und wie ſoll es bei Streiks und Ausſperrungen gehalten werden? Werden doch ſozialdemokratiſche Streiks inſzeniert, um anders organiſierte aus ihrer Stelle zu bringen! Da ſollen alſo wohl die nicht ſtreikenden chriſtlichen Arbeiter die Beiträge zahlen, um den Sogzialdemokraten ſolche Terroriſierungsſtreiks zu ermög⸗ lichen? Die Sozialdemokraten wiſſen die Intereſſen der Arbeiter nicht beſſer wahrzunehmen, als durch eine Polemik gegen die Par⸗ tei, die von den bürgerlichen Parteien ſozialpolitiſch am meiſten geleiſtet hat. Wenn wir diesmal früher aufgeſtanden ſind als Sie, ſo Aenn N wir dieſe Verhandlung vor der über die Finanz⸗ reform haben wollten. Daß Herr Molkenbuhr ſich darüber ärgert, begreife ich. Es freut mich aber, daß Sie ſich bei Ihren inneren Zwiſtigkeiten, die Ihnen auf dem Nürnberger Partei⸗ tag gerade drei Stunden Zeit ließen für Erörterung von Ar⸗ beiterfragen(Sehr gut!), wenigſtens jetzt Zeit haben, ſich um die Arbeitsloſigkeit zu kümmern. Nicht Sie haben das Zentrum vor⸗ wärts gedrängt, ſondern unſere praktiſche Sozialpolitit bringt auch Sie immer mehr dazu, von Ihrer utopiſchen Politik abzulaſſen. Das hat Ihnen Ihr Parteigenoſſe Kolb ja bezeugt. Bei der Frage der Arbeitsloſigkeit ſollte man ſich ſehr vor Ueber⸗ treibungen hüten; man verſchlechtert dadurch nur die Lage der Arbeiter auf dem Arbeitsmarkt. Abg. Dr. Hahn(Konſ.): Herr Molkenbuhr macht es ſich ſehr bequem: Das Reich gibt 280 Millionen Mark her, und wir ſchaffen eine Arbeitsloſenverſiche⸗ rung! Wiſſen Sie, was das Volk bei uns zu Hauſe ſagt, Herr Molkenbuhr?„Die Arbeitsloſenverſicherung iſt nur eine Prä⸗ mie auf Faulheit!“ Viel nötiger iſt die richtige Vertei⸗ lung der Arbeiter auf Stadt und Land. wahr! rechts.) Trotz ſeines ſchönen agrariſchen Namens weiß Herr Molkenbuhr auf dem Lande ſehr wenig Beſcheid.(Heiterkeit.) Unſerer zielbewußten Wirtſchafts⸗ und Zollpolitik danken wir es, daß bei uns eine ſolche Arbeitsloſigkeit gar nicht eintreten kann wie in anderen Ländern. Gefreut habe ich mich über die Aeuße⸗ rungen des Abg. Streſemann über die Bedeutung der Landwirt⸗ ſchaft als Anker, der uns vor den Stürmen der Kriſis ſchützt. Wenn er aber zugleich von den Fanatikern des Bundes der Landwirte ſpricht, ſo erwidere ich ihm, Fanatiker gibt es bei uns nicht.(Heiterkeit.) Wir vom Bunde der Landwirte ſind ſehr nüchterne Rechner. Wir denken auch nicht an Pläne, die uns in Zollkriege verwickeln könnten. Wir wollen volle Parität zwiſchen Landwirtſchaft und Induſtrie. Herr Streſemann weiß das nicht; Das ſind ſo kleine Eierſchalen, die ihm noch anhängen.(Heiterkeit.) Wir wünſchen der Induſtrie alles Gute, wir ſind überhaupt die wärmſten Freunde der Konſumenten unſerer Artikel, aber wir wünſchen nicht eine ſo ſprunghafte VBetätigung der Induſtrie. Wir haben auch ſtets gewarnt vor dem Treiben der Bör ſe, vor Spekulationen, wie ſie ja leider wieder durch das vorjährige Bör⸗ ſengeſetz erleichtert worden ſind.(Zurufe links.) Ich habe dies (Sehr Vizepräſident Dr. Paaſche: Die Börſe hat doch wohl mit der Arbeitsloſigkeit nichts zu tun. Abg. Dr. Hahn(Konf.): 8 O doch, Herr Präſident, die Börſe hat uns in zu intime Be⸗ ziehungen zu Amerika gebracht, von wo die Kriſe gekommen iſt. Dr. Hahn wendet ſich gegen die ſozialdemokratiſche Auffaſſung, daß die Arbeiter allein alle Werte verdienten und alle anderen nur Drohnen ſeien. Auch unter den Arbeitern gibt es Gott ſei Dank noch Leute genug, die Vertrauen zur Sicherheit unſerer Zu⸗ ſtände haben und Vertrauen zum Kaiſer.(Gelächter der Soz.) Jawohl, ſie haben noch Vertrauen zu ihm, und ich würde das, wäre ich nicht durch Unwohlſein in den beiden Tagen verhin⸗ dert geweſen, hier zu ſein, auch zum Ausdruck gebracht haben. Abg. Behrens(Wirtſch. Vg.): Die Sprunghaftigkeit der Induſtrie würde ſofort ein Ende haben, wenn die Bodenreform eingeführt und Kohle und Eiſen verſtaatlicht wird. Die Arbeitsloſenverſicherung gehört am beſten in die Hände der Organiſationen. Auch die Land⸗ wirtſchaft wird damit rechnen müſſen, daß ihre Arbeiter Organi⸗ ſationen bekommen. Das Standesbewußtſein, das ſie dadurch er⸗ halten, wird ſie dann wieder aufs Land zurückführen. Die Eiſen⸗ bahnberwaltung ſollte in Zeiten der Kriſe nicht nur Eiſenbahnen in verſtärktem Maße bauen, ſondern auch das rollende Material. Abg. Gothein(Fr. Vg.) ergänzt ſeine geſtrigen Ausführungen. Die Arbeitsloſigkeit in Eng⸗ land hat mit dem engliſchen Freihandelsſyſtem nichts zu kun. Schuld daran iſt, daß der Schiffbau in England jetzt völlig ſtockt. Alles, was Dr. Böhme vorgeführt hat, iſt gerade umgekehrt richtig. Die Arbeitslöhne ſind gewiß geſtiegen, aber damit iſt noch lange nicht geſagt, daß auch die Produktionskoſten geſtiegen ſind, denn die Verwendung der Maſchinenkraft iſt erweitert worden. Ferner iſt der Boden durch künſtliche Düngemittel ertragreicher gemacht worden. Die Junker ſind an der Landflucht ſchuld, weil ſie die kleinen Bauern entrechtet und geknechtet haben. Eine Verſtaat⸗ lichung des Kohlenbergbaus hätte keinen Zweck, denn die Verwal⸗ tung würde ſicherlich die Konjunktur nicht überſehen; wir, würden nur zu einer Kohlenknappheit kommen. Die Politik unſerer Großbanken iſt durchaus richtig, An den ſchlechten Verhältniſſen iſt unſere Schutzzollpolitik ſchuld. Unſere ſchlechte aus⸗ wärtige Politik erſchwert uns den Abſatz im Auslande ganz be⸗ deutend. Ganz werden wir der Arbeitsloſigkeit nie Herr werden. Wir müſſen dieſe traurige Erſcheinung aber abſchwächen. Natür⸗ lich wäre es verfehlt, unrentable Anlagen zu ſchaffen. Abg. Sachſe(Soz.): Durch die ſogenannten Wohlfahrtskaſſen will man nur die Arbeiter an die Werke feſſeln. Das gilt beſonders von der Firma Krupp. Ein Wucherſyſtem wird mit Hilfe der Regierung durch⸗ geführt, indem Tauſende von Doppelzentnern Getreide nach dem Auslande gebracht werden, um die Ausfuhrprämien einzuheimſen. 1 rechts.) Im Inlande aber werden dadurch die 5 15 in die Höhe geſchraubt. Der Redner beſpricht die Sicherheitsber⸗ hältniſſe in den Gruben im Ruhrrevier, die alles zu wünſchen übrig ließen. Es ſei ſehr ſonderbar, daß man jetzt ſchon wieder wiſſe, daß an dem Unglück auf der Zeche Radbod die Verwalkung nicht ſchuld ſei. Der Redner behandelt die Gefahren, denen der Bergmann ausgefetzt iſt. Präſident Graf Stolberg: Ich habe Ihnen weiten Spielraum gelaſſen, über das Unglück zu ſprechen, weil ich Ihre Erregung verſtehe, aber nun bitte ich Sie, ſich an das Thema zu halten. Abg. Sachſe(Soz.): Dr. Hahn hat auch allerlei Abſchweifungen gemacht. Präſident Graf Stolberg: Ich bitte die Geſchäftsführung meines Amtskollegen nicht zu kritiſieren. Abg. Sachſe(Sog.): Das ſoll keine Kritik ſein. Auf das Unglück bin ich nur ein. gegangen, weil der Staatsfetretär die Sache angeſchnitten hat. Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: Das Gegenteil iſt richtig. Ich habe ausdrücklich auf die dem⸗ nächſtige Beſprechung der Interpellationen hingewieſen. Das Haus vertagt ſich. Der Präſident beraumt die nächſte Sitzung auf Donnerstag, den 19. Norember, mittags 1 Uhr, an Tagesordnung: Finanz⸗ reform und Steuervorlagen. Es ſoll zunächſt eine gemeinſame Diskuſſion über alle Vorlagen ſtat finden. Abg. Singer(Soz.): Ich bitte, von jeder Vorlage eine beſondere Diskuſſion abzu⸗ halten, ſonſt kommen wir zu Zuſtänden wie beim Zolltarif, wo 1000 Nummern in einer Diskuſſton behandelt wurden. Die Abgg. Pauli, Potsdam(Konſ.), Bindewald(Ref.) und Graf Oriola(Natl.) widerſprechen. Es bleibt beim Vorſchlage des Präſidenten. Schluß 4 Uhr. —— der Kenner biete geſchieht. Vom Reichsamt des Inneren iſt eine dreibän⸗ 9 dige Publikation über dieſe Frage erſchienen, das Studium in] Geſetz nicht mitgemacht. gibt dem echten Hthel-Malzkaffee den Vorzug vor allen anderen Malzkaffeefabrikanten. 4800 eereeeeeee— an Houten s Cacao-Stube Mannheim 0 4, 7 am Strohmarkl. 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Die reineren Spirituoſen, wie Cognac und dergl. haben weniger auf die Verdauung als auf das Nervenſyſtem Einfluß, und die den Nerven ge⸗ brachten Anregungen wirken der Verdauung eher entgegen und beeinträchtigen ihren regulären Ablauf. Dadurch jedoch wirken ſie wiederum hemmend auf die Nerven zurück. Dieſer eigenartige Parallelismus der Wirkungen ſcheint die franzö⸗ ſiſche Sitte zu rechtfertigen, die die Liköre gleichzeitig mit dem Kaffee ſervieren läßt: aber damit komplizieren ſich die Wir⸗ kungen und bekämpfen ſich gegenſeitig. Schwieriger ſind die Wirkungen des Tabaks zu prüfen. In manchen Fällen ſcheint er die Verdauung zu verlangſamen, in anderen zu beſchleuni⸗ gen. Man kann jedoch annehmen, daß auf Leute, die unregel⸗ mäßig verdauen, der Genuß von Reizmitteln bei oder nach dem Deſſert eher einen Nachteil als einen Vorteil einbringen. Die meiſten Deſſerts, die heute ſerviert werden, ſind ſchon an ſich Reizmittel und die Hinzufügung von Kaffee und Likör bedeutet nur eine Ueberſpannung der Nerven. Die Sitte hat ſich nicht aus körperlichen Erforderniſſen heraus entwickelt, ſondern muß als rein künſtlichen Urſprungs angeſehen werden. Das wird auch dadurch bewieſen, daß Leute, die in der Nahrungsaufnahme eine gleichbleibende Mäßigung inne⸗ halten, ohne große Ueberwindung auf den Genuß dieſer Reis⸗ mittel verzichten können, ohne dabei ſtörende Folgewirkungen zu verſpüren. Die jüngſten Wahlkämpfe in den — Politiſche Vendetta. ſten Vereinigten Staaten haben die politiſche Leidenſchaft der Amerikaner aufs höchſte gereizt, und ſo vergeht jetzt faſt kein Tag, an dem nicht blutige Nachſpiele zur Präſidentenwahl be⸗ kannt werden. Insbeſondere im Süden häufen ſich dieſe meiſt tragiſchen Zwiſchenfälle, und das heißblütige Tempera⸗ ment in der Bevölkerung der Südſtaaten entladet ſich in Taten, die das wachſende Erſtarken einer regelrechten politi⸗ ſchen Vendetta erkennen laſſen. Der jüngſte Fall einer ſolchen politiſchen Blutrache wird jetzt aus Tenneſſee gemeldet; er ſtellt ſich den in Newyork immer mehr überhand nehmenden Verbrechen der von dem allmächtigen politiſchen Tammany⸗ bund geſchützten Rowdiesbanden würdig an die Seite. Es han⸗ delt ſich um den Senator Carmack aus Naſhville dem Heraus“ geber des„Naſhville Tenneſſean“. Im Wahlkampf war er 808 Beleuchfungsköpper 0O 3, 3. d. h. amtl. gepr. SOOSSSeeeee Sachen Eine Partie 82687 Zzurückgesetzte Semablene Ing. A. chnimus 4. Z. elnziger nlesiger Patentanwalt in Patent-, Geſbrauchs- muster- und Warenz. Hansahaus, D 1,7-8 Telefon 3707. J. Gross Machi. Inh. Fn. J. Stetter F 2, 6, am Markt. 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Der junge Cooper zieht ohne weiteres ſeinen Revolver und mit vier wohl⸗ gezielten Schüſſen ſtreckt er auf offener Straße den ange⸗ ſehenen Bürger nieder. Der Fall erregt in ganz Amerika un⸗ geheures Aufſehen, denn es iſt bereits der ſechſte Mord, der) nach Tafts Wahl aus rein politiſchen Gefühlen heraus voll⸗ bracht wurde. Der Mörder wurde natürlich ſofort verhaftet, aber Kenner der Verhältniſſe ſagen bereits voraus, daß er mit einer ganz minimalen Strafe davonkommen wird, und ſie berufen ſich dabei auf eine Reihe von Urteilen, die in ähn⸗ lichen Fällen von den Gerichten im Süden gefällt wurden und in denen die Strafe zu der Tat in keinem Verhältnis ſtand. Die öffentliche Meinung hat ſich jetzt mit großer Energie des Falles angenommen und prophezeit den Gerichten des Südens einen völligen Verluſt ihres Anſehens. Wenn ſchon im Norden und ſelbſt in Newyork die Behörden dieſen blutigen politiſchen Treibereien mit halbgebundenen Händen gegen⸗ überſtehen, ſo haben ſich im Süden in den letzten Jahren die Verhältniſſe immer mehr verſchlimmert. Dort, wo die Lynch⸗ juſtiz ungeſtört ihre Orgien feiert und wo die Nachtreiter ihre Verwüſtungszüge ausführen, iſt der Mord auf der Tages⸗ ordnung, ohne daß man es wagte, mit energiſchen Maßregeln dieſem Treiben ein Ende zu machen. Dieſer jüngſte Fall hat nun die Bevölkerung von ganz Tenneſſee in zwei feindliche Lager geſpalten, und da jedermann einen Revolver trägt, ſteht zu befürchten, daß dieſe Mordtat eine Kette weiterer nach ſich ziehen wird, ja in Naſhville iſt die Stimmung ſo gereizt, daß man regelrechten Straßenkämpfen entgegenfieht. Bezeichnend für die Verhältniſſe iſt es, daß der Gouverneur, empört durch die ſcharfen und energiſchen Angriffe der Zeitungen, nur mit Mühe davon zurückgehalten werden konnte, einer langen Reihe von Zeitungsherausgebern Forderungen zum Zwer⸗ kampf zugehen zu laſſen. — Die Penſion des Präſidenten. Aus Newyork wird uns be⸗ richtet: Allem Anſchein nach wird Präſident Rooſevelt der letzte Präſident der Vereinigten Staaten ſein, der nach abgelaufener Amtszeit das Weiße Haus verläßt, ohne vom Staat ein Ruhe⸗ gehalt zu empfangen. Die öffentliche Meinung Amerikas be⸗ ſchäftigt ſich ſich jetzt lebhaft mit der Frage einer geſetzlich ge⸗ regelten Präſidentenpenſion, und alle Politiker ſich darüber einig, daß es ſich mit dem Anſehen eines großen Staates nicht verträgt, wenn der Präſident ſpäter eine Anſtellung annimmt, um ſich zu ernähren, womöglich gar in Kreiſen, die er während ſeiner Amts⸗ zeit bekämpfen mußte. Wenn auch bei Rvoſevelt das nicht ge⸗ rade der Fall iſt, ſo glaubt man doch ſolchen Möglichkeiten vor⸗ beugen zu ſollen, und man erinnert an den Fall des Präſidenten Cleveland, der ſeinerzeit genötigt war, von ſeinen politiſchen Feinden eine Stellung anzunehmen. Die Zeitungen verlangen die Ausſetzung eines Ruhegehaltes von mindeſtens 100 000 Mark, Milchmast⸗Geflüge“ in ſeinſter Qual. friſch geſchlachtet, rein geputzt, von ca. 10 Pfd. vor⸗ tofrei gegen Nachu. als: 4 St. Poularden M..25, 5 St Kaiſer⸗ poulets M..50, 7 St. Kücken M..—,—3 St Enten M..75, 1 St. Fettgans M..50, 1 St. Puter event, mit Beil. M..— duard Baruch, Meeskemet Uungarn. Reparaturen an Winden Maschinenteilen ete. werden prompt und sachgsmüss ausgeführt Gross& Co., Mannheim 7994 fhelnhäuserstrasse 63. 1 felephon 4226. während andere dafür plädieren, geweſene Präſidenten zu außer⸗ ordentlichen Mitgliedern des Senats zu ernennen. Insbeſondere von Rooſevelt hätte man einen günſtigen Einfluß auf den Senat erwartet, den er als Präſident ſo oft bekämpft hat und in dem viele Amerikaner nur ein Werkzeug der großen Finanzkorpe⸗ rationen ſehen. Als Senator von Newyork würde er ein Ge⸗ halt von 30000 Mark im Jahre beziehen. Wenn der Staat nicht eingreift, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß eine Anzahl reicher Amerikaner ſich zuſammenſchließt und einen Fonds aufbringt, aus dem künftig allen geweſenen Präſidenten ein Ruhegehalt ausbe⸗ zahlt werden ſoll. — Afrikaniſche Erziehungskunſt. Ueber die draſtiſchew Er⸗ ziehungsmittel, die die Eingeboremen in manchen Diſtrikten des franzöſiſchen Kongogebietes gegenüber ihren Hindeym amtzuwenden pflegen, machb die Bibliotheque Univerſelle et Revue Suiſſe eimige intereſſante Mitteilungen. Die Erzieihungsmethode der Neger iſt dort eine wahre Pädagogik der Tat, Worte oder Schläge werden kaum angewandt: man bedient ſich anderer Mittel, um dem fungen Gemütern einzuſchärfen, was ſie unterlaſſen ſollen. Wenm eim kleines Kind z. B. enbgegen dem ausdrücklichen Verbotz der Eſtte vw doch guuin Fluſſe hinabſchleicht, um zu ſpielem, ſſo komumt ess nicht zu Vortvürfen; behutſam ſchleicht die Mutter dem Kleinen nach, und ohne ein Wort zu ſagen, ſtößt Sie ihn ün die Wellen und drüuckt den Kopf des ungehorſamen Sprößbinges ſolauge unten das Waſſer, bis das Kind nahe daram iſt, zu erſticken. Dann zieht ſie⸗ den Kleinen heraus und erläutert ihm, wie dieſſe Gefahr zu er⸗ ſbicken immer lauernd im Illuſſe liege und daß Kinder darum nie allein zum Fluſſe gehen dürfen, da nicht immer dſie Mutter ge⸗ vade hinzukommt, den Ertrinkenden zu reutten. Wenn ein Kind in der Hütte gekochte Bananen naſcht, die bei den Eingeboremen alss der höchſte Leckerbiſſen gelten, ſo macht ſich die Mutter ohne ein Wort der Erklärung ans Werf, dem kleinen Feinſchmecker einen gdieſentopf gekochtew Bananendreis zutzubereiten. Dann ſtellt ſie den ganzew Topf dem Kinde him und fordert es auf, nach Hergens⸗ Luſt zu eſſen. Der Kleine läßt ſich das geiteſhnich nicht rweimaß fagen, Fehaglich ſcchmunzelnd beginnt er das l; aber ſchließlich kommtt der Augenblick, wo ſeim Appetit geſtilll iſt und er auſhören will zu eſſen Aber nun beſteht die Mutter darauf, daß der Gleßne weiter eſſe. Dabei gibt es keine Nachſicht und keine Gnade. Wenn der Junge nichb mehr kann, ſſetzt die energiſche Nachhilfe der Muptter ein und dieſer pädcgogiſche Schmaus endet erſt danm, twenm die Elterw ſehen, daß die Ueberfütterung gefährlich wird. Aber auf dieſe Art wird den Kindern eingeprägt, daß das Naſchen ſeine Schattenſeiten haben kann. Iſt das Kind ſehr weinerlicher Natur und vergießt ohne Grund Tränen, ſo geht die Mutter in dem Wald und ſammelt einen gehörigen Buſch eines Krautes, das unſerer Brennmeſſel verwandt iſt. Damit reibt ſie den Körper des fleinen Melancholflers energiſch eim und erklärt ihm dann ganz ruhig:„Al⸗ ſo nun weine los, jetzt haſt Du tvenigſtens einen Grund datzu. Eigentümlich ſind die Namen, die den Kindern gegeben werden. Oft nennt man ſie nach irgend einem Gegenſte nach eineen Orte oder nach einer beſonderen Eigenſchaft, die die Gegend auf⸗ (weiſt, in der das Kind geboren wurde. Da hört man den Nameſt Robe Diaue oder Blumenbeet, Flußpferdzahn oder Fiſſhüberfluß, Sturmwind ader Totentanz, Heimtehr vow der Jagd uſtv. Viele Kinder heißen„Vergeſſen“. Es ſind die Kleinen, bei deren Ge⸗ burt die Mutlter ſtarb, und der Name foll den Geiſt der Muttter der ſonſt umgelſt, Ruche zu nehmem beſäuftigen und ſie beyzeſſen machen, daß dies Kind die Urſache ihres Todes gerveſen. — 12. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 18. November. i von heute ab SP ottbillig——— meine riesige Quantitäten umfassenden Gesamtläger in 8 5 0 71 zum Verkauf. Ich bemerke ausdrücklich, dass die untenstehend aufgeführten Artikel aus nur gebrauchsfähigen fehlerfreien und regulär gekauſten Material bestehen und hierfür die Preise 30 hervorragend billig angesetzt wurden, dass durch dieses Angebot alles bisher Offerlerte in den Schatten stellt 100 2 dnnse 8—5 Heisse Damen-Wäsche belegenet e! Waren; 1 d Eu Fosten Damen-Hemden wr 101 e En Fasten flemden-Kretton 1 aus gutem Shirting mit Festonbesatz, Vorderschluss pf für starkfädige Ware, für den Hausgebrauäh 5 8 110 em langg.: durchweg jetzt per Stück ·. Weihnachts jetzt durchweg per Meter ſg. Elu FPosten 8 5 o˙˙Ü*A¹ÜÜ3iN Eu. 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