VVVVCVVFTTTTTTTTTT 2 ae (Badiſche Volkszeitung.) Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Abonnement: 70 Pfennig mongtlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal⸗ Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: der Stadt Rannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 841 Die Golonel-Zelle.. 28 Pfg: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktton 677 Auswäräge Iuſerate, e0, in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Berlags · Die Reklame⸗Zelle.1 Mark Schluß der Juſeraten⸗Annahme ſir das Mittagsblatt Morgens 7e 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Nr. 340. Mittwoch, 18. November 1908.(Abendblatt.) Nach der Wahl. (Von unſerem Newyorker Korreſvondenten.) .D. Newyork, 7. Nov. „Der gute dicke,„ſichere“ William Taft iſt mit über ⸗ wältigender Mehrheit zum Präſidenten gewählt worden, Bryan iſt tot. Es bleibt beim alten. Die republikaniſche Partei ſitzt noch feſt im Sattel, die Geldintereſſen haben wieder gewonnen und von der Mauer des Hochſchutzes wird kein Stein heruntergenommen werden. Das alte Republi⸗ kanertum atmet ordentlich auf. Während der ganzen Kam⸗ pagne ſtand das Land unter dem Eindrucke der herrſchenden und von dem Rooſeveltismus geförderten Kriſe, über eine Million Männer ſind auch heute noch außer Arbeit, aber ſtatt es mit der von Bryan angekündigten Radikalkur zu verſuchen, wählte das Land, das der Unſicherheit müde iſt, lieber den nach der alten Art„ſicheren“ Taft. So iſt er der erſte ge⸗ worden, der eine Partei, unter deren Regime eine Panik aus⸗ brach, trotz der Panik wieder zum Siege geführt hat. Das iſt in der Geſchichte Amerikas noch nicht dageweſen. Es iſt erſtaunlich und auch wieder ſo erklärlich. Erſtaunlich, weil viel gegen Taft ſprach; daß er nur eines anderen Mannes ö Mann iſt, daß die Arbeiterführer ihm nicht hold waren, daß die Neger ihm nicht hold waren, daß unter den Republikanern in den bedeutenden Staaten Newyork, Indiana, Ohio und Illinvis bittere Fehde herrſchte. Erklärlich weil Hunger und Unruhe ein Volk nicht geduldig macht, ſo daß es dem Sturm lieber heute ein Ende gemacht ſieht als durch vier weitere Aungewiſſe und ſtürmiſche Jahre zu gehen. Und das wäre gekommen, wenn Bryan in das Weiße Haus eingezogen wäre. Der Rooſeveltismus, der Kampf gegen den übergroßen Reich⸗ tum und die übergroßen Monopole, wäre unter ihm fort⸗ geſetzt worden, ob geſchickter und erfolgreicher als unter ſeinem Vorgänger, bleibe hier dahingeſtellt, aber jedenfalls gerade ſo aufregend, gerade ſo erſchütternd, eher noch erſchütternder. An den Tarif, der die Truſts geboren hat, hat ja Rooſevelt nie Das amerikaniſche Volk mochte das Experiment gerührt. icht mehr Rooſcvelt balte es gründlich ſatk gemtacht Es murrt gegen die Truſtherrſchaft, mag aber auch keinen er⸗ ſchütternden Kampf gegen die Truſtherrſchaft. Die Koſten ſind ihm zu groß. Das iſt der Hauptgrund, der Bryans Niederlage erklärt. Wiepiele Unreife und gänzlich Urteilsloſe eigentlich in das Taftlager hineingeſchwätzt wurden, brauchen wir hier nicht weiter zu berühren. Genüge es, darauf hinzuweiſen, daß Fabrikbeſitzer mit ſofortiger Schließung drohten, wenn Bryan gewählt würde, und daß man dem Volke und dem Arbeiter insbeſondere vorredete, daß mit dem Sturz des Hoch⸗ ſchutzes auch die hohen Löhne fallen und er mit der billigen Arbeit armer Länder konkurrieren müſſe. Im Großen und Ganzen herrſchte im republikaniſchen Lager Einigkeit. Sie ſind alle konſervativ in ihrer Art. Nur nicht an den Grundfeſten rütteln. Genug von dem Sampſon T.., der die Säulen unſeres Hauſes erſchüttern wollte und es auch gehörig durcheinander brachte. Würde ein Mann wie Bryan weiter rütteln, dann möchte es am Ende ſtürzen. Gebt uns daher den„ſicheren“ Taft, der ruhig auf ſeinem Stuhle ſitzen bleibt und ein vornehmer Erekutivbeamter ſein wird S kein willkürlicher Herrſcher, der nach der Partei nicht fragt, über die Partei hinaus an das Volk appelliert, es demagogiſch treibt. Wir wollen wieder einen Mann haben, auf den ſich die Partei verlaſſen kann. So war die Sprache der Republi⸗ kaner. Und ſie herrſchen wieder unbeſchränkt unter ihrem „ſicheren“ Bill Taft. Ich habe ſchon oft auf die Lächerlichkeit hingewieſen, daß die Demokraten heute noch eine Partei gegen die Republikaner bilden wollen und damit kommen wir zur zweiten Begründung für Bryans Niederlage. Wie der Rooſeveltismus in der republikaniſchen Partei eine Reformbewegung eigener Art verkörpert, die mit der Partei ſelbſt kaum etwas zu tun hat, ſo nimmt auch der Bryanismus eine Sonderſtellung in der demokratiſchen Partei ein. Es iſt auch eine Reformbewegung eigener Art und dem Rooſeveltismus ſo ähnlich, daß dieſer manches von ihr herübergenommen hat und Bryan ſich mit Recht als Vater und Erbe des Rooſeveltismus proklamieren konnte, allerdings mit wenig Verſtändnis dafür, daß die eigentlichen Mächte im Lande von beiden gleich wenig wiſſen wollen und den einen für Beelzebub und den andern für Belial erklären. Dazu kommt, daß Bryan noch erratiſcher und radikaler iſt als Rooſevelt und, unerprobt in einem Amte, noch viel mehr Ungewißheit in ſich trägt. Die demo⸗ kratiſche Partei iſt aber keineswegs von dieſem rooſeveltiſch⸗ bryanitiſchen Geiſte. Nur ein Teil davon. Sie iſt in ihrer Mehrheit gerade ſo konſervativ wie die Republikaner, hat aber nicht die glänzende Organiſation der Gegner, ſondern iſt in Fraktionen zerſplittert. Man muß an ihr Ende denken. Jeden Tag neue Ueberläufer zu den Republikanern, und warum auch nicht? Sie haben ja keinen Abgrund zu über⸗ ſpringen und laufen nur den Herrſchenden nach. Staaten, die demokratiſche Gouverneure gewählt haben wie z. B. Minneſota, Ohio und Indiana, haben doch nicht für den demokratiſchen Präſidentſchaftskandidaten geſtimmt, ſondern Taft eine Mehrheit gegeben. In jedem großen zweifelhaften Staate war Bryan ſchwächer als ſeine Partei. Der Kamßpf war alſo ein Kampf um Perſonen und nicht um Prinzipien. Der von der Partei unabhängige Wähler hatte ſeinen großen Tag. Die Zahl derjenigen, die für einen demokratiſchen Gouverneur und einen republikaniſchen Präſidenten geſtimmt haben, iſt unerhört in der Geſchichte der Staaten. Und die Moral? Es iſt der Punkt, auf den ich immer wieder hin⸗ weiſe, um die jetzige politiſche Lage Amerikas verſtändlich zu machen: Das Volk iſt nicht durch große Prinzipien geſpalten und in Parteilager, die ſich auf dieſen Prinzipien aufbauen, getrennt. Ganz Newyork hat ein Jahr lang aufgeſchrieen gegen die Rooſeveltſche Politik und hat doch den Erben dieſer Politik mit der ungeheuren Mehrheit gewählt. Es wählte eben nicht Politik, es wählte den Mann. Das gilt auch für das ganze Land. Deshalb werden auch die beiden Parteien zerfallen, ſo bald ein großes Prinzip aufſteht, oder ſie müſſen ſich dann zuſammenſchließen, um gemeinſam Front zu machen. Der Sozialiſt erhielt 750 000 Stimmen. Welch ein Aufſtieg der Unzufriedenen von nichts zu einem Wählerheer von 750 000 Stimmen! Das Gewitter iſt noch zu weit weg, um es hier zu beſprechen. Vorerſt haben wir mit den nächſten die unrepublikaniſch abſolute Herr⸗ N. Feuilleton. Neue Wiener Romaue, Eine ziemliche Weile war es das beſondere Kennzeichen der öſterreichiſchen und namentlich der Wiener Literatur, nicht öſter⸗ reichiſch zu ſein. Faſt alles, was in den letzten Jahren in Wien dichtete und ſchrieb, befliß ſich einer geradezu auffälligen Abbehr von den ernſten Sorgen und Problemen der öſterreichiſchen Wirklichkeit. In den Zeitungen, in den politiſchen Stuben, ja ſelbſt in den Gaſſen tönte es davon unaufhörlich, nur die Dichter bußten nichts. Sie ſaßen ahnungslos in ihren Kaffeehäuſern Mund hatten größere Sorgen: Das Abwandeln nichtiger erotiſcher Probleme, die Nachäffung franzöſiſcher Deladenten, oder die Pflege der kleinlichen, hämiſchen Lokalſatire— das Ganze nannte man Jungwienertum. Dieſe monotone unfruchtbare Stagnation ſcheint jetzt glücklich vorüber zu ſein. Was Schnitzler in ſeinem Roman für ſeinen Helden und für ſich ſelbſt geſucht hat, einen „Weg ins Freie“, das iſt heute das leitende Gefühl und Bedürf⸗ nis der meiſten öſterreichiſchen Talente. Nur mit dem Unter⸗ ſchied, daß dieſer Weg nicht Jeden, wie den Schnitzler ſchen Ro⸗ manhelden, aus der Heimat herausführt, ſondern in ſie zurück, in die mißachtete öſterreichiſche Wirklichkeit, die ſich jetzt als ein literariſches Neuland erweiſt. Keiner hat es ſo beherzt und begeiſtert beſchritten, wie der Oberleutnant Rudolf, Hans Bartſch. In ſeinen munter und unbedenklich darauf losgedichteten prächtigen„Zwölf aus der Steiermark“ war ein allgemeines öſterreichiſches Bewußtſein das treibende Gefühl. In dem neuen Wiener Roman„Die Haindlkinder“) iſt Oeſterreich alles: Vorausſetzung, Mi⸗ —— Verlag L. Staackmonn, Leipzig 1908, 5. Tauſend. lieu, Fa 5 und Hauptthema. Und wenn darin auch don einer Familie und von allerlei Menſchen erzählt wird, gemeint iſt doch immer nur das Schickſal, die Vergangenheit und das Werden der Heimat. Die Neigung zum Altmodiſchen, die Bartſch mit ſeinem Vorbilde Stifter gemeinſam hat, führt ihn diesmal bis 1866, dem Jahre, in dem Alt⸗Oeſterreich aufgehört hat, zu be⸗ ſtehen. Eines von ſeinen wenigen Ueberbleibſeln iſt Herr Martin Haindl, geweſener Buchbinder und am Beginn des Romans, etwa 1880 ein wohlhabender älterer Privatier. Königgrätz iſt das größte Ereignis und der größte Schmerz ſeines Lebens ge⸗ weſen. Damals heiratete er und beſchloß grollend, das alte Oeſterreich im Kleinen fortzuſetzen. Zunächſt durch ſeine per⸗ ſönliche kokett altmodiſche Lebensführung, indem er ſich in Klei⸗ dung, Gewohnheiten und Anſchauungen ganz vormärzlich gehabt. Namentlich aber ſeine drei Buben, die will er zu richtigen Alt⸗ öſterreichern erziehen, den Benedikt, den Johann und den Rup⸗ pert, oder, wie ſie der Dichter ſpäter nach ihrem Charakter be⸗ jennt: den Lebehaindl, den Geiſthaindl und den Kampfhaindl. Womit er in ebenſo zutreffender wie anſchaulicher Weiſe das Weſen des Dentſch⸗Oeſterreichers analyſiert hat. Die ungemein klar entwickelte Fabel dieſes Romans iſt bald erzählt. Es wird gezeigt, wie ſich die drei Buben zu Jünglingen und Männern durchleben, durchlieben und kämpfen. Zuerſt ſuchen ſie ſehn⸗ ſüchtig nach der wunderbaren blonden Frau. Schließlich begnügt ſich doch jeder mit der erſten beſten Haarfarbe, die gerade des Weges kommt. Und jeder wird mit den Enttäuſchungen, die das Leben einem unverbrauchten Jüngling bereitet, in ſeiner Weiſe fertig. Aus dem Lebehaindl wird ſchließlich ein reicher Photo⸗ graph und Familienvater, aus dem Kampfhaindl ein radikaler Abgeordneter und der Geiſthaindl wird ein welt⸗ u. weiberſcheuer Sonderling mit Zarathuſtra⸗Allüren, der faſt wider ſeinen Willen Ehebruch mit der Frau ſeines Bruders, des Kampfhaindl treibt. Auf der Flucht nach Italien verunglückt die Frau, der Geiſthaindl kehrt reuig zurück und nimmt zur Buße das geiſtliche Gewand. Der Lebehaindl ſetzt Kinder in die Welt und der ſchaft der republikaniſchen Partei in der Nation, der Partei des Geldes, der Partei der Monopole, der Partei der großen Ausgaben, der Partei der großen Marine, der Partei des Hoores, der Partei der Expanſion, der Partei des ſtolzen Jingoismus, der Partei, die mehr wie alles andere dazu bei⸗ tragen wird, eine Revolution in dieſem friedlichſten aller Länder herbeizuführen. Der Präſident republikaniſch, das Haus republikaniſch, der Senat republikaniſch: abſolut, ohne Widerſpruch, die Oppoſition zerfallen. Hat das Land eine große Frage? Ja eine Frage ſo rüſengroß wie ſeine Truſts und Rooſevelt ſelbſt hat es mit dieſer Frage vier Jahre hindurch im Atem gehalten. Aher in dieſer Wahl iſt man ihrer Löſung nicht näher gerückt. Tafts Erwählung bedeutet einengückfall in dieVor⸗Rooſeveltſchegeit. Das Volk erlaubt, daß die Anhäufung geſchwollener Rieſen⸗ vermögen immer ſchön weiter gehen kann, es iſt noch nicht an den Moment gekommen, da ſeine Löhne unter ſeine Bedürf⸗ niſſe ſinken, es kann ſich alſo den Wurf noch einmal leiſten. politjsche Uebersicht. * Manuheim, 18. November 1908. Der Kaiſer und Präſident Falliéres. Aus Anlaß des Hammer Grubenunglücks hat Präſident Fallisres, wie unſere Leſer wiſſen, ein ſehr warm empfundenes Beileidstelegramm an den Kaiſer gerichtet, worauf dieſer in gleich herzlicher Form antwortete. An dieſe Tatſache knüpft der Pariſer Mitarbeiter der„Voſſ. Ztg.“ nachſtehende Be⸗ trachtungen: Es war eine menſchlich liebenswürdige und zu gleicher Zeit pobitiſch geſchickte Bewegung des Herrn Fallieres, dem Kaiſer ſein Beileid zu dem furchtbaren Gru⸗ benunglück von Hamm drahtlich auszudrücken. Das Menſchliche war vorherrſchend; das Politiſche trat erſt in zweiter Reihe hinzu. Beim Empfang der„Havas! Nachricht von der Kataſtrophe war es Herrn Fallières erſter Gedanke, an den Kaiſer eine Drahkung zu ſenden. Als ſtreng verfaſſungsmäßiger Präſident wollte er jedoch einen derartigen Schritt natürlich nicht auf eigene Fauſt tkun und er rief Herrn Pichon durch den Fernſprecher an, um ihm ſeine Ab⸗ ſicht mitzuteilen und ihn zu fragen:„Was meinen Sie dazus“ Herr Pichon erwiderte:„Herr Präſident ich wollte es Ihnen eben vorſchlagen.“ Herr Clemenceau wurde nun gleichfalls verſtändigt unſd auch er erklärte, daß nichts geziemender ſein könne als eine Kundgebung warmer Teilnahme Frankreichs an einem ſchweren Mißgeſchick, das deulſche Arbeiter heimgeſucht habe. Darauf wurde die Drahtung abgeſendet, die eine ſo herzliche Antwort des Kaiſers Wilhelm hervorrief. Man hat hier nicht vergeſſen, mit welcher vaſchen und entſchloſſenen Hilfsbereitſchaft deutſche Bergleute nach Frankreich eilten, um aufopferungsvoll ein Ret⸗ tungswerk zu verſuchen, als in Courrieres ähnliches Unglück über die Bergleute hereinbrach und über hundert Opfer for⸗ derte. Frankreich kann den damaligen Liebesdienſt nicht in der gleichen Form vergelten, aber es ſpart wenigſtens nicht mit der Aeußerung brüderlicher Gefühle, und es will den Worton auch Taten folgen laſſen. Die Einleitung einer Sammlung für die Hinterbliebenen der unglücklichen Bergleute, die in der Radbodgrude vom Tode ereilt worden ſind, ſteht bevor. Man empfindet hier beſondere Genugtuung dariſber, daß die Spannung ſregen des Caſablancazwiſchenfalls gelöſt iſt. Dies gibt Frank⸗ reich die Möglichkeit, den Eingebungen des Hergens in aller Frei⸗ Kampfhaindl predigt öſterreſchiſche Verſöhnungspolitikl. Im Nacherzählen klingt das alles ein wenig nüchtern und verliert viel von ſeinem Reiz und ſeiner tieferen Bedeutung: Wie aus dem alten Oeſterreich nach mancherlei törichten Wirren und Um⸗ wegen das neue hervorgeht. Denn dieſes gläubig und konſequent dürchgeführte Problem verleiht dem Roman erſt ſeinen Wert. Womit die erzähleriſchen Qualztäten des Buches nicht herab⸗ geſetzt werden ſollen. Es gibt da manches ſeine und wunderbare Kapitel, zum Beiſpiel jeues, in dem die erſte Sinnlichkeit und Verliebtheit der drei jungen Burſchen geſchildert wird. Das iſt ſo echt, ſo ſachlich wahr, und dennoch dichteriſch verklärt, daß man es ruhig neben eine ähnliche Stelle im„Grünen Heinrich“ ſetzen darf. Oder jenes andere Kapitel, in dem der alte Haindl, mitten in ſeinen altmodiſchen Erinnerungen in der bitteren Er⸗ kenntnis ſeines vertrödelten öſterreichiſchen Daſeins einen jähen Tod ſtirbt— das iſt einfach ein erzähleriſches Meiſterſtück. Auch beim Beſchreiben der niederöſterreichiſchen Landſchaft oder einer Wiener Vorſtadt bekundet ſich eine auf wirklichen Kenntniſſen fußende gediegene Kunſt der Schilderung, der alles jungwiene⸗ riſche, wortreiche Gefaſel gänzlich fernliegt. Beeinträchtigt wird die Wirkung des Romans durch die ſchwere Gedankenfracht, die er mit ſich führt. Mit einer wiſſenſchaftlichen Gründlichkeit werden hier ethnologiſche, politiſche, 9 und kulturelle Probleme erörtert, und wenn zwei Perſonen zuſammentreffen, ſetzt es immer Disputationen. Daß ſie mit einem tiefen ſitt⸗ lichen Ernſt geführt werden und daß dabei ſchöne und große Worte zum Vorſchein kommen, iſt bei Bartſch ſelbſtverſtändlich. Die Stimmen Schuberts, Grillparzers, Stifters tönen aus ihm, aber auch die der Gegenwart und vor allem: er weiß zu piel, er will zu viel, er hat zu viel zu ſagen. Erſt bis er ſich das alles heruntergeſchrieben haben wird, dann man ſich dieſes reichen⸗ und prächtigen Dichters ganz ungetrübt erfreuen können Ein Oeſterreicher von ganz anderer Art iſt Max Burck⸗ hard. Auch er liebt ſeine Heimat und glaubt an ihre Zukunft, nur drückt er dieſe Liebe und dieſen Glauben in der ihm eigen⸗ 2. Seit weneral⸗An eiger. Abendblatt.) Mannbeim, 18. November. heit zu folgen. Noch vor acht Tagen hätte ſich dies von ſelbſt ver⸗ boten und man hätte bedauert, wegen des politiſchen Zwiſtes zu einer peinlichen Zurückhaltung gezwungen zu ſein, die im Augen⸗ blick der Kriſe von der Würde und Selbſtachtung gefordert worden wäre. Die Beilegung des Streites iſt rechtzeitig erfolgt, um Frank⸗ reich von der Pflicht zu befreien, kaltes Schweigen zu beobachten, wo es den Drang empfindet, warme, innige Worte zu ſprechen. Der Austauſch der Drahtungen zwiſchen Herrn Fal⸗ liéres und Kaiſer Wilhelm bezeichnet den Schluß der Verſtimmung, die noch vor wenigen Tagen ernſte Beſorgniſſe gerechtfertigt hat. Zur Beilegung der Kriſis ſchreibt die„Nat. Lib. Korreſp.“: Die Veröffent⸗ lichungen vom Dienstag nachmittag werden in manchem Vaterlandsfreunde die Hoffnung erwecken, daß die ſchweren Schatten der letzten Tage weichen werden. Die vom Kaiſer kundgegebene Willensmeinung wird dahin ausgelegt, daß er ſich dem einmütig ausgedrückten ernſten und begründeten Willen der Nation fügen wird. Anſcheinend iſt zwiſchen Kaiſer und Kanzler ein Modus vivendi, ein Arbeitsverhältnis, gefunden worden, dem man nur wünſchen kann, daß ihm Dauer und Vorbildlichkeit für die Beziehungen zu jedem künf⸗ tigen Kanzler beſchieden ſein möge. Mit neuer⸗Arbeitsfreude und mit geſteigerter Hoffnung auf die Feſtigkeit unſerer Ver⸗ faſſungszuſtände und der monarchiſchen Einrichtungen wird man ſich den dringenden nationalen Aufgaben zuwenden, unter denen die Geſundmachung der Reichsfinanzen die vor⸗ dringlichſte iſt. Die„Freiſinn. Zig.“ ſtellt nochmals die Forderungen der liberalen Linken auf ſachliche Garantien gegen die Fortdauer eines perſönlichen Regimentes zuſammen: Jedenfalls hat der Reichskanzler, indem er von dem Kaiſer das Verſprechen größerer perſönlicher Reſerve erhielt, erſt einen Teil der Aufgabe gelöſt, die das Reich von ihm erheiſcht. Völlig und dau⸗ ernd befriedigend wird das Verhältnis ſich erſt allerſeits geſtalten, wenn der Monarch und wenn die Reichsverwaltung ernſthaft die Durchführung und Vervirklichung des konſtitutionellen Gedankens betreiben. Welcher Aenderungen der Geſetzgebung und Verwal⸗ lung es dazu bedarf, das haben wir neulich auseinandergeſetzt: Dazu gehören eine faktiſche Verantwortlichke b des Reichskanzlers, eine Beſeitigung der Kabinetts⸗ politik durch Einreihung von Zivil⸗, Militär, und Marineka⸗ binett in den konſtitutionellen Rahmen, Neuorganiſation des Auswärtigen Amts, und zwar nicht etwa lediglich durch Vermehrung der Ratsſtellen, Heranziehung nur der Tiſch⸗ tigſten und Fähigſten zu dem höheren Aemtern ohne Rückſicht auf Konnexionen, auf Abſtammung und auf Reichtum. Die konſervative Partei und die abgelehnte Adreſſe an den Kaiſer. Unter dieſer Ueberſchrift verſucht man in der„Deutſchen Tageszeitung“ vom 16. d. Mts.“ abends aus konſervativen Kreiſen heraus die ablehnende Haltung der deutſch⸗konſerva⸗ tiven Reichstagsfraktion in Bezug auf die Einbringung einer Adreſſe an den Kaiſer zu rechtfertigen. Dieſer Verſuch muß als verfehlt bezeichnet werden. Zunächſt handelt es ſich gar nicht um eine beſtimmte„vorgeſchlagene“ Adreſſe; bei den Deutſchkonſervativen ſtand die Ablehnung ſchon feſt, ehe der Wortlaut eines Adreſſeentwurfs vorlag. Es heißt aber nicht nur die Tatſachen, ſondern auch das beſtehende Recht auf den Kopf ſtellen, wenn geſagt wird,„die konſervative Partei habe die konſtitutionellen Grundſätze verteidigt, indem ſie im Reichstage ſich an den allein verantwortlichen Reichskanzler hielt, und eine den unverantwortlichen Kaiſer perſönlich kriti⸗ ſierende Adreſſe ablehnte.“ Um was handelte es ſich bei den Interpellationen? 1. Um die vom Kaiſer im Geſpräch mit Angehörigen eines fremden Staates in Bezug auf politiſche Vorgänge und unſere Beziehungen zum Ausland getanen Aeußerungen, 2. um die Veröffentlichung dieſer Aeußerungen. Nur bezüglich der Veröffentlichung hat der Reichskanzler notgedrungen die Verantwortung übernommen, nicht aber auch in Bezug auf die engliſchen Privatgeſpräche des Kaiſers. Wer trägt nun für dieſe die Verantwortung? Hier verſagt die Logik der Konſervativen. Die Verfaſſung geht eben davon aus, daß der Kaiſer ſich nie ohne die miniſterielle Bekleidung zeigt, daß er für alle Handlungen, die der verantwortlichen Mitwirkung bedürfen, einen Träger der Verantwortung hat. Dies nach konſtitutionellem Prinzip ſelbſcwerſtändliche Zu⸗ ſammenwirken für die Zukunft beim Kaiſer zu erreichen, konnte allein der Gegenſtand der Adreſſe ſein. Alles, was die„Deutſche Tageszeitung“ in dieſem Artikel von einer Kritiſierung und Verantwortlichmachung des un⸗ verantwortlichen Kaiſers ſchreibt, iſt eine Verſchiebung des DDntnn,n tümlichen ironiſch⸗ſkeptiſchen Weiſe aus. Zur Draſtik ſeiner früheren Beamtenromane und Beamtenſtücke geſellen ſich jetzt tiefere Abſichten und Ideen. Sein neues Buch„Die Inſel der Seligen““] iſt ein Juriſtenroman. Die Beſchaffenheit des öſterreichiſchen Strafgeſetzes und des Strafverfahrens wird hier in einem ſpeziellen Fall demonſtriert. Aber dieſe Geſchichte von dem unſchuldig zum Tode Verurteilten, der ſich unter dem Galgen durch das Geſtändnis eines wirklich begangenen Mordes rettet, das iſt nur ſcheinbar ein Kriminalroman. Es iſt vielmehr ein Kriminaliſtenroman, ja wenn man will, der öſterr. Straf⸗ prozeß in Romanform. Aber ſo fachlich juriſtiſch dieſes Buch auch auf manchen Seiten anmutet, es bleibt doch immer menſchlich intereſſant. Denn dadurch unterſcheidet ſich Burckhard von ſo vielen anderen: Es ſchreibt nie die übliche äußerliche Beamten⸗ ſatire, ſondern er zeigt mit einer humorvollen Pſychologie, daß auch dieſe Beamten Menſchen ſind und auf welche Weiſe ſie zu indolent⸗gleichgiltigen oder grauſam ſtreberhaften Richtern oder Staatsanwälten geworden ſind. All die großen und kleinen Torheiten und Gemeinheiten des Rechtsbetriebes, die jedem Zei⸗ tungsleſer geläufig ſind, werden hier draſtiſch vorgeführt. Die eigentliche Tendenz des Buches richtet ſich gegen die Todesſtrafe, zumal gegen den grauſamen Mechanismus, mit deſſen Hilfe Menſchen„von amtswegen gemordet werden“. Das iſt natürlich kein Roman, den man nur als ſolchen beurteilen darf. Am ge⸗ lungenſten iſt er in ſeinen homoriſtiſchen und ſchildernden Par⸗ kien, am ſympathiſchſten und überzeugendſten dort, wo der Juriſt Burckhard, der klare, ſcharfe Dialektiker das Wort führt. Am ſchwächſten iſt der Schluß, wo der Wirklichkeitsroman plötzlich in die Utopie der Verbrecherinſel übergeht. Den an Burckhard nicht gewöhnten Leſer wird noch manches ſprunghafte und Exzen⸗ triſche befremden. Wer aber dieſen eigentümlichen öſterreichiſchen Mann kennt, deſſen Lebenslauf ſich wie einer ſeiner Beamten⸗ romane lieſt, der kann ſich ihn ohne dieſe Schwäche nicht denken und möchte ihn gar nicht anders haben. 3) Verlag S. Fiſcher, Berlin 1909. und muß ſchon deshalb zu falſchen Schlüſſen Uhren. Dies zur Klarſtellung! Was in der Seele des Kalſers vorging in dieſen drei ſchweren Wochen, das wird ſehr anſchaulich von einem guten Kenner der kaiſerlichen Pſuche und der ſeeliſchen Kämpfe, die der Monarch in dieſer Zeit durch⸗ gemacht hat, in einem inſpirierten Artikel der„Köln. Ztg.“ geſchildert: Wenn eime hochgemute, ſtolze und ſelbſtbewußte Perſönlichkeit erkennen muß, daß ihre idealen, von den beſten Abſichten getra⸗ genen Beſtrebungen ſie auf einen Irrweg geführt haben, ſo bedeutet das gewiß mehr als eine ſchmerzliche Enttäuſchung. Der Kaiſer hat nie ein Parteikaiſer ſein wollen, ſondern das hohe Ziel, das ihm vorſchwebte, war ſicherlich„ein Kaiſer und ein Volk“. Die Erkenntnis, daß dieſes Ziel nicht erreicht war, daß das Volk anderer Meinung war als der Kaiſer, und daß eine drohende Scheidewand ſich zwiſchen beiden aufrichtete, muß eine tief ſchmerzliche Wirkung auf den Kaiſer hervorgebracht haben, daneben aber auch im erſten Augenblick eine aufreizende. Wenn wir den Kaiſer pfychologiſch vichtig erfaſſen, ſo wird ſeine erſte Bewegung die des Zornes ge⸗ weſen ſein über diejenigen, die ihn nicht verſtehen und die ſich ſeinem Willen zu widerſetzen wagen. Bei Naturen mit geringerer ſelbſt⸗ herrlicher Veraulagung als der Kaiſer, würde dieſes Geführ auf⸗ gewallt ſein, um ſo mehr bei ihm. Nun fragde es ſich, ob dieſe ſollte oder die kühle u. ruhige Ueberlegung, die zu einer Einkehr und zur Erkennung begangener Fehler und zu dem Entſchluß führen mußte, ſie künftighin zu vermeiden. Stolz und Temperament ſprachen gegen eine ſolche Einkehr, aber Selbſtbeſcheidung, Pa⸗ triotismus und politiſche Notwendigkeit ſprachen dafür, und wenn der ſeeliſche Kampf, der ſich dabei beim Kaiſer vollzogen haben wird, zugunſten der Selbſtbeſcheidung ausfiel, ſo iſt das um ſo dan⸗ kenswerter, je größer die Ueberwindung geweſen ſein wird, und je weniger ſie ſeiner ganzen Charakteranlage entſprach. In der Schwere des Entſchluſſes liegt unſeres Erachtens aber auch eine Bürgſchaft für die Nachhaltigkeit. Wer ſich einmal ſo ſchwer durchgekämpft hat, wer die Bitterkeit durchgekoſtet hat, die für den Kaiſer in den letzten Ereigniſſen gelegen haben müſſen, der wird auch ſein Beſtes einſetzen, um eine Wiederholung zu berhüten, und einen Temperamentfehler niederzukämpfen, der ſo harte Folgen gehabt hat. Kein Menſch bann freilich ſei nerſte Natur verleugnen, und guter Wille iſt nicht unbedingt und in allen Fällen eine Bürgſchaft für die Ausführung von Vorfätzen. Richkig iſt aber auch, daß jeder bis zu einem gewiſſen Grade über ſein Temperament Herr werden kann, und wenn der Kaiſer, wie ſich jetzt gezeigt hat, den Willen dazu mitbringt, ſo wird er auch nach kurzer Zeit erkennen können, daß diejenige Methode, zu der er ſich jetzt entſchloſſen hat, auf die Dauer größere Erfolge und grö⸗ ßere innere Genugtuung gewähren kann, als rückſichtsloſe Betä⸗ tigung ſelbſtherrlicher Herpſchergewalk. des Kaiſers, auf dem zum großen Teile ſeine Auffaſſung über die Herrſcherpflichten und Herrſcherrechte beruht, wird ſicherlich auch dazu beigetragen haben, den Kaiſer mit dem zu verſöhnen, was ihm bei ſeinem Entſchluſſe vielleicht widerſtrebend war. Das Wort „ein Kaiſer ein Volk“ iſt ein ſtolzes Ziel, es kann leichter erreicht werden auf dem Wege der durch moderne Verhältniſſe bedingten Selbſtbeſcheidung. Mit ſeiner Erfüllung wird auch das Anſehen des Deutſchen Reiches ſteigen und mit ihm das Anfehen und die Macht des Kaifers, der nur zu wollen braucht, um in Wirklichkeit das zu werden, was er ſein will: der mit Liebe und Vertrauen aner⸗ kannte Führer der erſtarbenden im In⸗ und Ausland geachteten deutſchen Nation. Die Gewerbeaufficht in Deutſchland und im Auslande. Das internationale Arbeitsamt hatte bei den der Ver⸗ einigung für geſetzlichen Arbeiterſchutz angeſchloſſenen Sek⸗ tionen im letzten Jahre eine Umfrage über die Durchführung der Arbeiterſchutzgeſetze unternommen, wobei es ſich haupt⸗ ſächlich um die in den verſchiedenen Ländern herrſchende Aus⸗ geſtaltung des Gewerbeaufſichtsdienſtes handelte. Hierbei ſchneidet, wie wir in der„Sozialen Praxis“ leſen, Deutſch⸗ land außerordentlich günſtig ab. Die ange⸗ gebenen Zahlen beziehen ſich auf das Jahr 1906. In Deutſch⸗ land ſind der Gewerbeinſpektion unterſtellt 236 643 Betriebe mit 5 884 655 Arbeitern; hierfür beſteht ein Beamtenſtab von 428 Perſonen. England mit 263 264 reviſionspflichtigen Be⸗ trieben und 4901 936 darin beſchäftigten Arbeitern verfügt nur über einen Beamtenſtab von 163 Perſonen. Frankreich hat nur 123 Beamte bei 548 225 reviſionspflichtigen Betrie⸗ ben mit 3 864 007 Arbeitern. Die übrigen Staaten bleiben mit den Zahlen weit zurück. Oeſterreich hat 82 Beamte, Ungarn 49, Belgien 38, Niederlande 28, Dänemark 27, Italien 17, Spanien 16, Schweiz 9, Schweden 8, Luxem⸗ burg 2. Laſſen ſich auch mit den anderen Ländern ſchwerer Aus Tendenzen allein, und wären ſie noch ſo trefflich und aktuell, läßt ſich aber doch kein Roman geſtalten. Und wenn ſie überdies ohne allen Humor, ohne Anmut und künſtleriſches Temperament vorgebracht werden, wirken ſie trotz aller löblichen Abſicht ſchließlich nur ermüdend und verſtimmend. Das wird ſich Heinrich Keller, der Autor des Romans„Unter⸗ lehrer Sraub“]) wohl merken müſſen. Er iſt ein Wiener Arzt, der ſeit einiger Zeit alljährlich einen, aus der öſterreichiſchen oder Wiener Gegenwart geholten Roman bringt und mit einigen davon Beachtung und Zuſtimmung gefunden hat, nicht bloß von Seiten der gutgeſinnten, ſondern auch der geſchmackvollen Leſer. Dieſer Beifall ſcheint den Verfaſſer ermutigt zu haben, und nun fährt er munter fort, wackere Tendenzromane zu ſchreiben: Wider Klerikale und Chriſtlich⸗Soziale, für die Freiheit der Schule und des Gewiſſens. All dieſe aus dem Alltag ſattſam bekannten Dinge wirken in Romangeſtalt nicht intereſſanter, umſomehr als der Verfaſſer ihnen keine hiſtoriſche oder ſatiriſche Seite abzu⸗ gewinnen weiß. Heinrich Keller iſt da entſchieden in eine Sack⸗ gaſſe geraten, und man kann ihm nur wohlmeinend empfehlen, ſeine ſchöne Beobachtungs⸗ und Darſtellungsgabe einmal auch auf anderen, minder tendenziöſen und pathetiſchen Gebieten zu betätigen. Und noch immer gibt es Wiener Autoren, die ſich im alten Kreiſe bewegen und nichts von dem neuen Leben wiſſen, das unſere Literatur erfüllt. Als ein ſolcher ziemlich altmodiſcher und angejahrter Jungwiener erweiſt ſich Rudolf Lothar in einem Roman, der den ſchönen und verheißungsvollen Titel „Die Fahrt ins Blaue“n) führt. Aber es handelt ſich darin nur um eine ſehr gewöhnliche und recht unbeholfen ent⸗ wickelte Ehebruchsgeſchichte. Um über die Nichtigkeit dieſer Fabel hinwegzutäuſchen, hat Lothar ſie mit Bildung, Erfahrung und Kennertum, mit feuilletoniſtiſchen und eſſayiſtiſchen Einſchaltungen *) Verlag Egon Fleiſchel u. Co., Berlin 1908. *)„Vita“ Deutſches Verlagshaus, Berlin⸗Charlottenburg 1908. 1. und 2. Tauſend. Das tief religiöſe Gefühhl Vergleiche ziehen, weil die Verhältniſſe zu ſehr von den deutſchen abweichen, ſo iſt doch der große Unterſchied in der Beamtenzahl gegenüber den ungefähr auf gleicher Stufe ſtehenden Ländern England und Frankreich ſehr auffallend. In Deutſchland gelangen von 100 reviſionspflichtigen Be⸗ trieben 52 Prozent zur Reviſion; für Frankreich und Eng⸗ land fehlen leider die entſprechenden Angaben. Dagegen iſt für England mitgeteilt worden, daß ein Beamter im Jahre 2345 Reviſionen zu erledigen hat, in Frankreich entfallen auf einen Beamten jährlich 1205 Reviſtonen. In Preußen wird die Zahl von nur 400 Reviſionen für einen Beamten jährlich als Norm angeſehen. Deutsches Reich. —(Bund der Induſtriellen.) Der Reichs⸗ kommiſſar, Herr Geh. Regierungsrat Albert, hat für die Generalverſammlung des Bundes der Induſtriellen vom 23. und 24. d. M. perſönlich die Berichterſtattung über die Welt⸗ ausſtellung Brüſſel 1910 übernommen. Dieſe Verhandlungen finden am 24. d.., vormittags 11 Uhr im„Ruſſiſchen Hof“ zu Berlin ſtatt. Gäſte haben Zutritt. —(Der Rücktritt der Herren v. Braun und v. Spies.) In einzelnen Blättern wird die Meldung über den Rücktritt der Führer des bayeriſchen Flottenvereins mit dem Bemerken beſtritten, daß der Rücktritt nicht erfolgt ſei, daß die Herren v. Braun und v. Spies aber beabſichtigten, ihr Amt„nicht mehr lange“ beizubehalten; und zwar aus perſönlichen, nicht aus politiſchen Gründen. Die„Tägl. Rundſch.“ meint, wer unter den obwaltenden Umſtänden an den perſönlichen Charakter dieſer Gründe glaube, dem wolle ſie das Vergnügen nicht ſtören; im übrigen aber ſtelle ſie nochmals feſt, daß die Rücktrittserklärung der beiden Herren den intereſſierten Stellen bereits vorgelegen hat, ſo daß an der Tatſache ihres Ausſcheidens nicht zu rütteln iſt. —(Der Geſetzentwurf über den unlaute⸗ ren Wettbewerb) gelangt in den nächſten Tagen an den Bundesrat. Der urſprüngliche Entwurf iſt inzwiſchen auf Grund der öffentlichen Kritik und der Stellungnahme der Bundesregierungen umgearbeitet und wird mit nicht un⸗ weſentlichen Abänderungen nunmehr dem Bundesrat zur Beſchlußfaſſung vorgelegt. Badiſche Politik. Der Streit um Lörrach⸗Land. Mannheim, 18. Nov. Zu der Reſolution des Freiſinnigen Parteitages ſchreibt die„Straßb. Poſt“:„Der der Parteileitung angehörende Abg. Frühauf vertritt alſo auch noch die ſchon ſo oft beklagte Unbeſchei⸗ denheit des Freiſinns und zählt zum Erſtaunen den von ihm vertretenen Landtagsſitz in Karlsruhe⸗Weſt zu den für die freiſinnige Partei unſicheren Sitzen. Das national⸗ liberale Parteiorgan, die„Badiſche Landeszeitung“, tritt denn auch der Frühaufſchen Forderung mit einer bemerkenswerten Schärfe entgegen und läßt darüber keinen Zweifel, daß die Nationalliberalen nicht geſonnen ſind, unter der angegebenen Bedingung mit den Freiſinnigen zu verhandeln. Die Be⸗ deutung der Frühaufſchen Forderung erhellt ſo recht, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß die Freiſinnigen in Baden ſo wenig ſtark an Zahl ſind, daß ſie aus eigener Kraft nicht einen eigenen Landtagsſitz erobern können, daß ſie aber den Nationalliberalen zumuten, ihren Parteichef Dr. Obkircher zu opfern, der zur Zeit den Bezirk Lörrach⸗Land vertritt. Das war kein geſchickter Anfang des Landtagswahl⸗ kampfs.“ Niationalliberale Partef. *Doſſenheim, 16. Nov. Die geſtern nachmittag im Gaſthaus„zur Krone“ dahier abgehaltene national⸗ läberale Verſammlung war von Parteifreunden; von alt und jung, ſehr zahlreich beſucht. Landwirt Michael Reiſer, Vorſtand des dahier vor kurzem gegründeten jung⸗ liberalen Vereins, begrüßte die Parteifreunde. Bankdirektor Dorn aus Heidelberg referierte zuerſt über den in Mosbach abgehaltenen Parteitag, über Reichsfinanzreform, über die kommenden Landtagswahlen und über die Neuformierung der Stadt⸗ und Gemeindewahlen uſw. Am Schluſſe dankte Herr Reiſer dem Redner für ſeinen klaren verſtändlichen Vortrag. Nebenbei ſei bemerkt, daß am verfloſſenen Mittwoch im Gaſt⸗ haus„zum Adler“ dahier eine konſervative Verſamm⸗ lung abgehalten wurde, bei der Generalſekretär Schmitte auszuſtatten verſucht. Aber man merkt bald, daß auch dies nicht von Wert und Bedeutung iſt. Ein Roman iſt durchaus kein paſſender Anlaß, mit Beleſenheit und Weitgereiſtheit zu prunken. Ueber Griechenland, über Kunſt, Religion und hundert andere Dinge wird hier ins Blaue geredet— der Roman führt alſo ſeinen Titel nicht ganz unbevechtigt. Der zweite Teil des Buches ſpielt in Wien und bringt jene gewiſſen Schlüſſelſcherze, die im ſeligen Jungwien ſehr beliebt waren. Aktuelle und perſönliche Anſpielungen, Verwendung bekannter Figuren und ähnlicher wohl⸗ feiler Dinge. Das ganze iſt überdies ſehr mangelhaft erzählt, in einem mühſeligen Profeſſorendeutſch, indem es von Weitſchweifig⸗ keiten und Einſchachtelungen nur ſo wimmelt. Natürlich gibt es auch manches hübſche und echte Detail in der Schilderung, manches feine und treffende Wort, was ja bei Lothar nie fehlt. Aber er iſt viel zu gebildet, zu vielſeitig, und vor allem viel zu beweglich, als daß ihm ein guter Roman gelingen könnte. Auch der Roman„Hans Jäckels erſtes Liebes⸗ jahr“k) eines ganz jungen und unbekannten Wiener Autors, namens Franz Nab! fängt typiſch jungwieneriſch an. Im erſten Teil verläuft alles nach dem gebräuchlichen Rezept: Da iſt der junge Student, der allein in Wien wohnt, da iſt das bereits ſüßlich gewordene Ladenmädel, da ſind die konventionellen Pra⸗ terſchilderungen, das kleinliche und kindiſche Nachäffen einer aus Firmenſchildern und Zigarettenſorten beſtehenden Wiener Wirk⸗ lichkeit. Aber je näher dieſer junge Autor ſeinem eigentlichen Thema kommt, deſto mehr wächſt er an ſchildernder und ge⸗ ſtaltender Kraft, deſto perſönlicher und ſelbſtändiger ſein Aus⸗ druck, ſeine Anſchauungen und ſein ganzes Gehaben. Es handelt ſich hier nämlich um einen jungen, etwas neuraſtheniſch veran⸗ lagten Menſchen, der ſich das Weib und die ſinnliche Liebe ver⸗ ſagt, weil er in ſeiner Feinfühligkeit die Enttäuſchung und den Ekel fürchtet... Schließlich unterliegt er doch im Kampf gegen ſeine Sinne, und nun folgt die Reaktion: Ernüchterung, Aus⸗ ſchweifung, Zerrüttung. Das Buch zeigt mit ſtellenweiſe ver⸗ J Verlag Egon Fleiſchel u. Co,, Berlin 1908. 1 S oe rn „„ 5 Mannheim, 18. November. Geueral-elnzeiger.(Abendblath. borgeſtern ſprach Sekretär Hahn von Heidelberg⸗Handſchuhs⸗ 19 5 hier, um einen chriſtlichen B de Leben zu rufen. Alſo Auswahl an Vorträgen ohne Endel 1 Aenderung der Gerichtsvollzieherordnung. OKarlsruhe, 17. Nov.(Korreſpondenz.) Das Ge⸗ ſetzes und Verordnungsblatt veröffentlicht eine wonach 1010 81**VV einige Aenderungen erfähr iffer 1 wird d Vorſchriften erſetzt: „Wenn das reine Dienſteinkommen eines Gerichtsvoll⸗ ziehers ohne ſein Verſchulden hinter ſeinem Einkommens⸗ anſchlag erheblich zurückbleibt, ſo kann das Juſtizminiſterium ihm eine Schadloshaltung für den Ausfall gewähren. Dies gilt auch für den Fall, daß ohne Verſchulden eines Gerichts⸗ vollziehers eine Unterbrechung ſeiner Dienſttätigkeit eintritt. Durch den geleiſteten Erſatz darf der auf die Zeit der Schad⸗ loshaltung entfallende Teil des im Einkommensanſchlag des e Gehalts zuzüglich des Wohnungsgeldes für die maßgebende Dienſt und Ortsklaff nucht überſchritten werdenn In Ziffer 4 wird beſtimmt: 5„Bei Bemeſſung der Höhe der Schadloshaltung(Ziffer 1) iſt ein etwaiges höheres Erträgnis der wandelbaren Bezüge vor oder nach der Zeit, für die eine Entſchädigung bezahlt werden ſoll, zu berückſichtigen. Es kann deshalb dem Gerichts⸗ vollzieher die teilweiſe Erſtattung des im Jauſe eines Jahres als Schadloshaltung bewilligten Betrags aufgegeben werden, wenn ſich bei der nach Jahresende vorzunehmende Prüfung herausſtellt, daß die Bewilligung mit Rückſicht auf das Jahres⸗ erträgnis ſeiner wandelbarer Bezüge überhaupt nicht oder nicht in dem erfolgten Maße gerechtfertigt war. Ein Rechts⸗ anſpruch auf Schadloshaltung für den Ausfall an wandel⸗ baren Bezügen beſteht nicht.“ Heſſiſche Politik. Das Präſidium des heſſiſchen Laudtags. 8 Darmſtadt, 17. Nov.(Korreſpondenz.) Der Poſten des Vizepräſidenten im neuen 34. heſſi⸗ ſchen Landtage, dürfte, wie wir ſoeben erfahren, doch ſtark umſtritten werden. Der Ausfall der Wahlen berechtigte zu der Annahme, daß die Bauernbündler Kraft ihrer Vertreler⸗ zahl den Vizepräſidentenpoſten erhalten würden. Es war ſchon ſoweit eine Einigung erzielt, daß anſtelle des Abg Köhler⸗Langsdorf, der ſehr gewandte Abg Korell das Amt des Vigzepräſidenten angetragen erhält, zudem er ſich als Vorſitzender des Provinzialausſchuſſes der Landwirtſchafts⸗ kammer für Oberheſſen als umſichtiger Geſchäftsleiter zeigte. 5 Nun geht aber, von Abgeordneten, die teilweiſe Differenzen halber aus dem Bauernbund ausſchieden, oder aber bisher keiner Partei offiziell angehörten, eine Strömung aus, die dahin geht, den Stuhl des Vizepräſidenten, den ſeit 3 Jahren ein Bauernbündler inne hatte, wieder einem Akademiker und zwar dem bisher unparteiiſchen Abgeordneten Forſtmeiſter Dr. Weber zu übertragen. Auf den Ausgang des hierüber entſtehenden Kampfes darf man geſpannt ſein. Gegen die Weinſtener. 5 Wie wir hören, tritt für Heſſen ein Komitee zuſammen, das ſich aus Kreiſen aller Intereſſenten des Weinhandels ſowohl, wie des Weinbaues, beſonders auch der Winzergenoſſenſchaften ziuſammenſetzen wird, um einegroße Proteſtberſamm⸗ lung einzuberufen, in der die Intereſſenten gegenüber der maßgebenden Körperſchaft, dem deutſchen Reichstag, bekunden wollen, daß für den heſſiſchen Weinbau und Weinhandel eine Weinſteuer unannehmbar iſt. ——- 4 Die bevorſtehende Bürgermeiſter wahl. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 17. Nov. Die Wahl des Erſten Bürgermeiſters anſtelle des zurück⸗ kretenden Bürgermeiſters Föhrenbach, die nächſten Samstag ſtattfindet, hat wieder die alte Technikerfrage in Fluß ge⸗ bracht. Dieſer Frage galt die auf heute Abend einberufene Ver⸗ ſammlung, die auf die Intiative einer Anzahl hieſiger techniſcher Bereine zurückzuführen iſt und die von Profeſſor Beck geleitet wurde. Dieſer leitete ſeine Ausführungen mit einer Würdigung des zurücktretenden Bürgermeiſters Föhrenbach ein, der in her⸗ vorragender Weiſe die Sympathien und Achtung der Bürgerſchaft in ſeiner Perſon zu vereinigen gewußt habe. Das Bebauern über ſeinen Rücktritt ſei ein allgemeines. Heute wollten die Techniker ſich dagegen verwahren, daß als Erſatz des Erſten Bürgermeiſters wieder ein Juriſt in Frage kommen ſoll. Einer der Bürger⸗ meiſter wenigſtens ſollte ein Techniker ſein. Schon vor zwei Jahren ſeien die techniſchen Vereine mit dem gleichen Verlangen aufgetreten. Oberbürgermeiſter Siegriſt habe damals aber in einem Schreiben dargelegt, wie unnötig und unpraktiſch die Wahl eines Technikers zum Bürgermeiſter ſei. Das Hauptreferot hatte Geh. Oberbaudirektor Bau⸗ meiſter übernommen, der in glänzender Weiſe alle die Gründe widerlegte, die Oberbürgermeiſter Siegriſt vor zwei Jahren gegenüber den techniſchen Vereinen geltend machte. Zur Aus⸗ :p«ꝛ ddg d blüffender Pſychologie das Schwanken dieſes jungen Menſchen zwiſchen körperlicher Sehnſucht und maßloſer Begierde, zwiſchen Sinnlichkeit und Ekel. Ein hilfloſes Pendeln zwiſchen Kon⸗ tpaſten und Widerſprüchen— das iſt die Jugend. Nur der Schluß, das Verhältnis des jungen Burſchen mit ſeiner zu⸗ künftigen Schwiegermutter und ſeine Flucht vor der ehelichen Liebe in die weite Welt, das wirkt ziemlich kraß und unwahr. Auch ſonſt enthält dieſer junge Roman ſehr viel Geklügeltes und Ausgerechnetes, und es gibt darin eigentlich nur eine echte ge⸗ ratene Figur, nämlich die des Helden. Aber wo es ſich um dieſen Hans Jäckel und ſein erotiſch⸗ſexwelles Leitmotiv handelt, da ent⸗ wickelt der Autor ein überaus bemerkenswertes Können, das ſich in einer ſpitzfindigen und dahei plaſtiſchen Pſychologie in tiefen und herben Wahrheiten äußerk und in einer gewiſſen Größe des ſprachlichen Ausdrucks, die ſelbſt durch gewiſſe öſter reichiſche Fehler(größer wie, die Käſten etc.) nicht beeinträchtigt wird. Das Vuth das kaum den Eindruck eines Erſtlingswerkes macht, iſt mehr als eine Talentprobe: eine wirkliche, erſtaunlich reife Leiſtung. Und falls dieſer junge Mann in ſeinen weiteren Büchern, bei denen die angeſtaute Jugend und Erbitterung nicht wecchr mitdichtet, ſich genau ſo ſtark und echt gebärden wird, dann 4 wird man wohl behaupten dürfen, daß Oeſterreich einen neuen — Sudwig Hirſchfeld⸗Wien. aus Heidelberg das Referat übernommen hatte. Gleichfalls e. Bingen, 17. Nob.(Von unſerem Korreſpondenten.) bildung des Technikers gehöre auch ſeine Stellung im öffentlichen Leben und der Techniker ſei wohl berechtigt zur Leitung öffent⸗ licher Stellen. So weiſe er darauf hin, daß der große Techniker dem Finanzminiſterium vorgeſtellt worden ſei, leid⸗z nicht dem Eiſenbahnminiſterium. Und dann glaubte er nicht, daß der Juriſt irgend welchen Vorzug beſitze, an die Spitze von Verwaltungen zu treten. Auch ſei es für den Techniker leichter, ſich in Rechts⸗ fragen einzuarbeiten, als für den Juriſten in techniſche Fragen. Aufgabe des Technikers werde ſein, die Verwaltungsfrage mit techniſchem Geiſte zu erfüllen. Der Redner ſuchte ſodann in geiſtvollen Ausführungen darzulegen, wie ſehr der Technifer be.⸗ rechtigt ſei, den Bürgermeiſterpoſten zum Nutzen der Gemeinde auszufüllen und geht auf das Karlsruher Beiſpiel näher ein. In Pforzheim wie in Lahr habe man mit Technikern den An⸗ fang gemacht, und dieſe hätten ſo viel zu arbeiten, daß von Ueber⸗ nahme ſonſtiger Verwaltungsgeſchäfte keine Rede ſei. Wenn es aber notwendig falle, werde ein Techniker ſie auch leiſten können. Man wähle den paſſenden Mann mit gereiftem Urteil und guten perſönlichen Eigenſchaften, dann werde es mit der Ge⸗ meinde wohl beſtellt ſein. Der Vorſitzende Architekt Deines gab bekannt, daß er an alle maßgebenden Perfönlichkeiten, ſo auch an Oberbürger⸗ meiſter Siegriſt Einladungen zur heutigen Verſammlung habe ergehen laſſen. Dieſer habe aber erwidert,„daß er nicht in der Lage ſei, dieſer Einladung Folge zu leiſten, da er ſich grund⸗ ſätzlich an nichtamtlichen Verſammlungen, in denen über Ge⸗ meindoangelegenheiten verhandelt werde, nicht beteilige. Die Löſung der bezeichneten„Frage“ der Beſetzung der Bürger⸗ meiſterſtelle liege kraft Geſetzes dem Bürgerausſchuß ob und ſei bereits in die Wege geleitet, welche nach ſeiner Anſicht dem Wohle der Stadt allein entſprächen, beſſer jedenfalls, als bei ein⸗ ſeitiger Betonung von Standesintereſſen unter Vernachläſſigung der nach der geſetzlich feſtgelegten Organiſation der Gemeinde⸗ verwaltung gegebenen Verhältniſſe und Bebürfniſſe möglich wäre. Dieſe ſeien in dem Antwortſchreiben des Stadtrats auf die Eingabe der techniſchen Vereine vom Dezember 1900 er⸗ ſchöpfend dargeſtellt. In der Zwiſchenzeit habe ſich darin ſowie in der einmütigen Stellungnahme des Stadtrats nichts geändert. Immerhin erlaube er ſich, eine Darſtellung der Verwaltungs⸗ geſchäfte, welche das Bürgermeiſteramt zu beſorgen habe, bei⸗ zufügen, die ſeinesErachtens den unwiderleglichenRachweis bringe, daß ein Techniker in der Stellung des Erſten Bürgermeiſters hier genau ſo am Platze wäre, wie ein Juriſt als Vorſtand des ſtädtiſchen Maſchinenamts, Hochbauamts oder Tiefbauamts.“— Der Redner verwies auf eine Reihe norddeutſcher und beſon⸗ ders rheiniſcher Stäbte, in denen mit Erfolg Techniker als Bür⸗ germeiſter gewählt worden ſeien. Bei uns freilich werde nächſten Samstag ein Juriſt gewählt und wenn es zur Wahl eines dritten Bitrgermeiſters komme, werde es abermals ein Juriſt ſein. Stadtb. Slevogt ging näher auf die Geſchichte der gegen⸗ wärtigen Wahl ein und teilte mit, daß im gegenwärtigen Moment an eine Aenderung der Sachlage nicht zu denlen ſei. Von vorn⸗ herein ſei ein Juriſt in Ausſicht genommen worden und nach einem ſolchen habe man geſucht und den Oberamtmann Dr. Paul habe Föhrenbach ſelbſt empfohlen. Das ſei den Stadtverordneten in bertraulicher Sitzung mitgeteilt worden. Die Technikerfrage ſei dabei allerdings angeſchnitten, aber vom Oberbürgermeiſter als abgetan erklärt worden. Dieſer habe dabei anerkannt, daß ein Techniker wohl als Oberbürgermeiſter denkbar ſei(Heiter⸗ keit), aber nicht in der Stellung eines erſten oder zweiten Bürger⸗ meiſters. Heute ſei die Frage der Wahl erledigt und werde Samstag formell ihre bekannte Beantwortung finde. In ſcharf aggreſſiver Weiſe trat Bahnbauinſpektor Blu m für die Forderung det Techniker ein. Was dabef freilich heraus⸗ käme, das wiſſe er von der Maännheimer Bürgermeiſterwahl, die er mitgemacht. Welche Unterſtützung fänden denn ſtrebungen in den Bürgerausſchüſſen, im Stadtrat?! Noch fehle es an genügender Aufklärung der öffentlichen Meinung. Redner ſchließt mit dem Sa:„Erobern Sie die Oeffentlichkeit, dann werden Sie auch einen Bürgermeiſter haben aus Ihren Kreiſen!“ Verſchiedene Redner, Stadtrat Kolb, Stadtverordneter Fink, wieſen die Angriffe Blums auf die Stadtverwaltung und auf den Oberbürgermeiſter zurück. Unter lebhafter Heiterkeit und Widerſpruch empfahl Stadtv. Bock den Technikern ſich mehr politiſch zu organiſieren, wobei er unter ſtürmiſcher Heiterkeit die Freiſinnigen in empfehlende Erinnerung brachte. Schließlich wurde die bereits mitgeteilte Reſolution angenommen. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 18. November 1908. Militürdienſtnachrichten. Wippermann, Et. im 4. Bad. Feld⸗Art⸗Regt. Nr. 66, im das Berg. Feldark.⸗Regt. Nr. 59 verfetzt.— Groth, Ober⸗Intend.⸗Sekretär von der Intend. des 14. Armeekorps, zum Geh. expedierenden Sekretär und Kalkulator im Kriegsmimiſterium, Becker, Probiantamtsrendant in Mann⸗ heim, zum Proviantamtmeiſter ernannt. * Der neue Roman der„Mannheimer Illuſtrierten Zeitung“ In der nächſten Nummer der„Mannheimer Illuſtrierten Zei⸗ tung“ beginnt ein neuer Roman, der nicht verfehlen wird, all⸗ ſeitig das größte Intereſſe wachzurufen. Der Roman iſt be⸗ titelt„Fatme“ und von Börge Janſſen, einem in ſeiner Hei⸗ mat beſtens bekannten und vielgeleſenen Schriftſteller verfaßt, Der Roman wird um ſo mehr Beachtung finden, weil er gerade jetzt von aktuellem Intereſſe iſt. Er ſpielt in Bosnien, in dem durch die Balkanwirren in letzter Zeit bielgenanaten Lande. Der Verfaſſer lebte lange Zeit in Wien und hat ſich zum Zweck der Studien einige Monate in Bosniens Hauptſtadt Sera⸗ jewo aufgehalten. Hier verkehrte er viel in Offiztetskreiſen, ere langte auch tiefe Einblicke in das eigenartige Leben und Treihen der muſelmaniſchen Bevölkerung Bosniens. Aus dieſem an wirkungsreichen Kontraſten reichen Milieu ſchöpfte er den Stoff zu unſerem Roman, deſſen ſpannende Handlung, unterſteitzt von dem bunten Kolorit des Orients das Intereſſe der Luer von vornherein wachhält und feſſelt und deſſen Lektüre um ſo an⸗ regender ſich geſtalten wird, als darin Szenen von draſtiſchem Humor und liebenswürdiger Drollerie eingeſtreut ſind. WMir dürfen die Erwartung hegen, mit dem neuen Roman unſerer „Mannheimer Illuſtrierten Zeitung“ eine neue Attraktion zu⸗ geführt zu haben. * Erfinderliſte für das Großh. Baden. Patentanmek⸗ d ungen: W. 29 215. Verſchlußvorrichtung für Kleidungsſtücke, Galanteriewaren und Schmuckgegenſtände, bei welcher der mit einem Druckknopf verſehene Verſchlußteil ſeitlich verſchoben und durch eine an dem andern Teil befindliche Feder feſtgehalten wird. Hans Wacker, Konſtanz, Zumſteinſtr. 7.— Patentertel⸗ lungen: 204 605. Triowalzwerk mit einer in feſten Lagern des Walzenſtänders ruhenden Miktelwalze. Fa. Ir. Kammerer, dieſe Be⸗ Pforzheim. 204 618. Herſtellung feſter Leucht⸗ und Brennſtoffe. C. F. Boehringer u. Söhne, Waldhof bei Maunheim. 204 735. Verfahren zum ſchnellen Aufbau von Gebäuden aller Art. Friedrich Abel, Offenburg, Baden.— Gebhrauchs muſter⸗ Eintragungen: 355 150. Vorrichtung zur Befeſtigung von Kleiderhaken an Beinkleidern u. dgl. mittels Klammer und Oeſe. Hugo Kroneberg, Eßlingen.— 354 751. Grümmalgſchüttelgabel nrit auf einem fahrbaren Rahmen angeordneten, untereinander verſteiften Zinken. Knauß u. Dann, Mannheim. 355 048. Aus Stoff hergeſtellte Mulde, welche zur Aufnahme von Stoffhallen be⸗ kurfs Abwickeln derfelben an Meßmaſchinen dienk. Fa. Ferdinand Fromm, Kannſtatt. 384 607. Abreißploc, deſſen einzelne Bläktter aus Länder⸗ und Städtebeſchreibungen beſtehen. Auguſt Müller, Karlsruhe, Rudolfſtr. 22. 355 015. Apparat gegen Bettnäſſen aus einer Drahtklammer mit Einſtellvorrichtung. Carl Bender, Mannheim. * Der Dramatiſche Klub Mannheim⸗Ludwigshafen beranſtelltek auch in dieſem Jahre und zwar am Sonnkbag, den 22. November, abends ½8 Uhr, im großen Saale des Saalbaues eine Wohltä⸗ tigkeits⸗Aufführung zu Gunſten des Wöchnerinmen⸗Aſhls. Zur Aufführung gelangt:„Die Ehre“ von Sudermann. Wir würnſchen dem Verein ein bolles Haus und hoffen, daß auck in die⸗ ſem Jahr ein anſehnlicher Betrag an die Anſtalt apgeliefert werben kamn. Der Gintritt koſtet nur 40 Pfg., im Vorverkauf 30 Pfg. * Mit ſogenannten ſpaniſchen Schatzgräberbriefen ſcheinen hie⸗ ſige Ginwohner gegenwärtig wieder in beſonderem Maße heimge⸗ ſucht zu werden. Es liegen uns zwei derartige, am hieſige Bürger abreſſierte Schreiben vor, die übereinſtimmend folgenden Wortlau f Madrid, 11. 11. 1908. Sehr geehrter Herr! Als Geangener hier wegen Bankerott bitte ich Sie mic zur Zurückziehung von: Franken—800000— zu berhelfen welche Summe ich in Banknoten in meinem auf einem franzöft⸗ ſchen Bahnhofe lagernden Koffer beſitze. 5 Es iſt dringend nötig daß Sie ſich zu dieſem Zwecke nach hier begeben um durch Bezahlung meiner Prozeßkoſten mein hier mit Beſchlag belegtes Handgepäck auszuldſen damit Sie auf bieſe Weiſe in den Beſitz meiner Reiſetaſchen gelangen in welchen in einem geheimen Fache der Gepäckſchein des obengenannten Kof⸗ fers berborgen iſt und welchen Sie abſoluk benötigen um den Koffer bon dem betreffenden franzöſiſchen Bahnhofe zurück⸗ giehen zu können. 85 Als Belohnung für Ihre Mlihe und Dienſte werde ich Ihnen den dritten Teil der zu vettenden Summe abtreten. Aus Vorſicht und im Falle mein Brief nicht in Ihren Be⸗ ſitz gelangen würde will ich erſt Ihre Rilckantwort abwarten nach deren Empfang ich Ihnen dann ſofort in einem ausführlichen Briefe die ganze Angolegenheit genau ſchildern und meinen boll⸗ ſtaͤndigen Namen betaunk geben werde. 5 Da ich Ihre Antwort nicht direkte im Gefängnis empfan⸗ gen kann bitte ich Sie wenn Sie aceptiren folgendes Tele⸗ gramm an meine Vertrauensperſon welche Sie nach⸗ her kennen werden zu ſenden welche mir ſolche mit aller Zuver⸗ Läſfigkeit überbringen wird. Ich empfehle Ihnen ſtvengſte Verſchwiegenheit und Ihrer ungehenden Rückantwort dringend entgegenſehend verbleibe bis auf Weiteres ergebenſt. 8. 1 NB) Bilte Sie piederholt mir nur durch Telegrammes aber auf keinen Fall durch Brief zu antworten. Adveſſe und Text des Telegrammes welches Sie mir ſenden werden: Dlaz-Ooxredera 26 tercero oentro— Madrid—„Detalles“ Stein. 5 aller Warnungen in der Preſſe immer wieber allzu Vertrau⸗ ensſelige zum Opfer fallen. Man übergebe derartige Briefe ohr Zögern der Polizei, die dann ſchon für das Weitere ſorgen wird. Das Submiſſionsweſen iſt ein altes Schmerzenskind ſowohl für die Staats⸗ und Gemeindebehörden als beſonders auch für die Handwerker. Im Hinblick auf die bevorſtehenden größeren ſtädtiſchen Arbeiten haben ſich in Karlsruhe die Mitglieder der Wirtſchaftlichen Vereinigung des Stadtverord⸗ neten⸗Kollegiums in einer Eingabe an den Herrn Ober⸗ bürgermeiſter gewendet. Wenn dabei auch keine poſitiven Vor⸗ ſchläge gemacht wurden,— dieſe ſollen in Gemeinſchaft mit den in Frage kommenden Kreiſen erfolgen— ſo ſind doch nachſtehende drei Geſichtspunkte als Grundlage aller Verhandlungen aufge⸗ ſtellt und zwar: 1. Ausſchreibung ſtädtiſcher Arbeiten und Auf⸗ ſtellung der Voranſchläge unter Mitwirkung von Sachperſtan⸗ digen der einzelnen Berufszweige. 2. Prüfung eingelaufener Submiſſionsangebote durch ſachverſtändige Fachleute. 3. Bildung einer beſonderen Kommiſſion zur Durchführung der in Punkt 1 und 2 geſtellten Forderungen. Ausreißer. Bei bem ſtädtiſchen Materialplatz am Panorama ſcheuten heute mittag 1 Uhr zwei unbeſpannte Arbeitspferde und brannten durch. Die Tiere nahmen ihren Weg durch die Colliniſtraße, konnten aber am Eingang zum Luiſenpark wieder an⸗ gehalten werden, ohne glücklicherweiſe Schaden anzurichlen oder ſich ſelbſt geſchadet zu haben. 5 Aus dem Großherzogtum. *» Oftersheim, 17. Nov. Vermutlich in einem Anf momentaner geiſtiger Störung machte in vergangener Nacht e verheirateter im 30. Lebensjahre ſtehender Mann ſeinem durch Erhängeen ein Ende. 1 oc. Tauberbiſchofsheim, 17. Nov. Herr Bürger⸗ meiſter Kachel, welcher ſeit 24 Jahren am der Spitze unſerer Stadt ſteht und ſich um die Entwvicklung derſelben große Verdienſte erworben hat, veichte ſeine Demiſſton ein. 5 5 Ittlingen, 17. Nov. Die Naturalgaben ſa m m⸗ lung die in den letzten Tagen der Ortsgeiſtliche, Herr Pfarrer Engelhardt hier veranſtaltete für das Frauenheim Bretten und für die Idiotenanſtalt Mosbach, hat ergeben für das erſtere ca. 30 Ztr. Kartoffeln, für die letztere ca. 60 Ztr. Kartoffeln, cd. 10 Ztr. Obſt, mehrere Zentner Kraut und andere Gemüſe. Bruchfal, 17. Nov. Am 1. November ließ die hieſi Metzgerinnung einen Preisaufſchlag für fämtliche Fleiſ⸗ ſorten um 4 bis 6 Pfennige per Pfund eintrete nach allgemeiner Annahme auf Grund der mit Eröffnung des neuen Schlachthofes eingetretenen höheren Schlachtgebühren. Dieſer Aufſchlag erregte großen Unwillen in der Einwohnerſchaft, denn 90 Pfg. iſt ein kaum erſchwinglicher Fleiſchpreis. Infolgedeſſen ging der Konſum ſehr zurück und viel⸗ fach wurde das Fleiſch von den Landmetzgern bezogen. Wohl oder übel ließen die Metzger vor einigen Tagen im Stillen einen Preisabſchlag eintreten und verkaufen nun wieder zu den früheren Preiſen. 55 *Plittersdorf(A. Raſtatt), 16. Nov. Ein tragiſches Geſchick ereilte ein junges hieſiges Ehepaar. Der hier wohn⸗ hafte Anton Müller litt ſeit'twa ſechs Wochen an einem Kär⸗ funkel. Trotz der Schmerzen ſetzte er ſeine Arbeit fort; dos Leiden verſchlimmerte ſich zuſehens, da aber die Hochzeit angezeigt und alle Vorbereitungen dazu getroffen waren, ſo wollte man dieſe nicht verſchieben. Die Hochzeit ſand am letzten Diensta morgen ſtatt. Der Bräutigam konnte ſich nur mit arößter Mühe 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) zur Trauung begeben. Nach dieſer mußte ſofort ein Arzt ge⸗ rufen werden. Dieſer erklärte, da Blutvergiftung ein⸗ getreten war, einen operativen Eingriff für dringend geboten, wenn nicht das Schlimmſte eintreten ſollte. Die Operation wurde am Donnerstag morgen vollzogen, eine Rettung war aber nicht mehr möglich. Am Nachmittag trat ſchon der Tod ein. * Faiſerslautern, 16. Nov. ſichtlich des Kaſſendiebſtahls bei der Güterverwaltung nimmt immer größere Dimenſionen an. Bekanntlich wurde dieſe Woche der Bureaudiener Auguſt Hettesheimer verhaftet, dann deſſen Schwager, Werkzeugmacher Karl Biro in Frankfurt a. M. Letzterer iſt inzwiſchen wieder freigelaſſen worden. Geſtern iſt nun der Verwaltungsaſſiſtent Albert Buſch hier in derſelben Angelegenheit verhaftet worden. Die Unterſuchung hin⸗ Der Pfo' zheimer Luſtmord. “ Pforzheim, 18. Nov. Der Luſtmörder konnke bis jetzt nicht derhaftet werden. Man fahndet nach einem zwanzig⸗ jährigen Burſchen, der hier in Arbeit war und plötzlich aus Niefern bverſchwunden iſt. Nach einer im heutigen„Pforzh. Anzeiger“ enthaltenen Anzeige der Staatsanwaltſchaft kommt als Mörder der Elſa Bauer möglicherweiſe ein Mann in⸗ Betracht, der 28—30 Jahre alt und etwa 1,70 Meter groß iſt, blaſſes, längliches Geſicht und blonden Schnurrbart hat und ſchwarzen Juppenanzug und ſchwarzen weichen Filztzut trägt. Das dürfte der Menſch ſein, der ſich am Montag vor⸗ mitlag zwiſchen 10 und 11 Uhr in der Nähe der Bauerſchen Wohnung herumtrieb. Auch die Staatsanwaltſchaft hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß die Milchkanne und die Kopfbedeckung des Mädchens erſt im Laufe de Montagvormittags unter den Wagen bei der Bauerſchen Wohnung geſtellt wurden. Nach wie vor iſt es merkwürdig, daß noch nicht der Platz gefunden wurde, an dem das arme Mädchen von dem ruchloſen Mörder abgeſchlachtet wurde. Man muß immer mehr zu der Anſicht kommen, daß die Tat in einem geſchloſſenen Raume geſchah, aus dem dann der Mörder ſein Opfer hinaus in den Wald trug. Man kann es in der Bevölkerung faſt nicht begreifen, daß an einem Sonntag abend, gleich bei bereinbrechender Dunkelheit, ein ſo abſcheuliches Verbrechen in unmittelbarer Nähe belebter Stra⸗ ßen geſchehen konnte, wie der Luſtmord an der kleinen Bauer. Von dem Brettener Eiſenbahnübergang bis zu dem Anweſen des Herrn Gärtners Hoheiſen, wo der Feldweg von der alten Bret⸗ zenerſtraße abzweigt und nach der neuen Kreisſtraße zu der Manzſchen Villa hinüberführt, ſind es nur kaum drei Minulen; den Feldweg braucht man nur etwa 100 Schritte hinaufzugehen, um an die drei Häuſer zu gelangen, in deren erſtem Herr Zim⸗ mermann Bauer, der Vater des ermordeten Mädchens, mit ſeiner zählreichen Familie in der Manſarde wohnt. Die ermordete Tochter Elſa war das drittälteſte von den 8 Kindern der Bauer⸗ ſchen Eheleute und war, wie bereits mitgeteilt wurde, 6 Jahre alt; das älteſte Kind zählt 12 Jahre. Elſa war ein für ihr Alter gut entwickeltes, blondes Mädchen mit immer roten Bäckchen. Häufig holte es gegen abend die Milch allein bei dem Nachbar Stahl, viefach gingen auch mehrere Kinder dorthin, um die Beſor⸗ gung zu verrichten. Wie die Milchkanne und die Mütze des Mädchens unter den Wagen gegenüber der Bauerſchen Wohnung les befinden ſich auf dieſer Seite des Feldweges auch einige Zimmer⸗ und Lager⸗ pläßze) kamen, iſt rätſelhaft, wie überhaupt der ganze ſchaurige Vorfall bis jetzt noch der Aufklärung harrt. Die Eltern und die Hausbewohner glauben nicht, daß die Mütze und die Milch⸗ lanne ſchon am Montag früh unter dem Wagen ſich befunden haben, denn, ſo ſagen ſie, dann hätten ſie beides ſehen müſſen. Sie ſind der Anſicht, daß beides erſt im Laufe des Vormittags an den Platz gebracht wurde, auf dem es dann mittags gefun⸗ den wurde. Man will am Montag einen Menſchen bemerkt haben, der recht verdächtig dreinſchaute und ſich aus dem Staube machte, als man ihm Aufmerlſamkeit zu ſchenken begann. Jedenfalls war der Mörder mit den Wegverhältniſſen auf dem Wolfsberg bis zum Hoh⸗ bergwalde bekannt, ſonſt hätte er wohl nicht den kürzeſten Weg dorthin eingeſchlagen. Geſtern vormittag wurde der ganze Weg von der Ge⸗ Lichtskommiſſion aufs neue begangen. Bedauerlich iſt, daß die beiden Polizeihunde, die die Schutzmannſchaft ſeit einiger Zeit beſißt, vollſtändig verſagten. Geſtern früh wurde Herr Poli⸗ zeikommiſſär Juriſch in Iſerlohn, der am 2. Auguſt d. J. die Vorführung der Polizeihunde auf dem hieſigen Turnplatz leitete, telegraphiſch erſucht, mit ſeinem Hunde hierher zu kommen. Geſtern nachmittag traf bereits ein ebenfalls tele⸗ graphiſch gerufener Gendarm aus Großſachſen bei Weinheim hier ein, der ebenfalls im Beſitze eines ſehr gut abgerichteten Polizeihundes iſt. Dieſer Hund lief von der Brettenerſtraße ſchnurſtracks bis zu dem Leichenfundort am Hohbergwald. Von Tag zu Tag. — Mord und Selbſtmord. Möckmühl, 18. Nob. Der ledige Sattler Rieſele im Schönthal ließ ſich geſtern, nachdem er ſeiner Schweſter den Hals abgeſchnitten hatte, von einem Zuge der Jaxt⸗Thalbahn überfahren. Er wurde ſofort getötet. Letzte nachrichten und Telegramme. * Donaueſchingen, 18. Nov. Das„Donaueſchinger Tag⸗ blatt“ meldet: Der Kaiſer ließ vor ſeiner Abreiſe dem Bür⸗ germeiſter eine Summe von 3000 M. überweiſen, die nach dem genannten Blatt beim Rathausbau Verwendung finden ſoll. *Stuttgart, 18. Nov. Wie der„Schwöb. Merkur“ aus Friedrichshafen meldet, werden die Entwürfe fütr die auf feſtem Boden neu zu erbauende Luftſchiffhalle, die in großer Zahl eingegangen ſind, in den nächſten Tagen im Rat⸗ hausſaale zu Friedrichshafen zur Ausſtellung gelangen. Dem Preisgericht gehören außer den von der Zeppelinſchen Verwaltung beſtimmten Beamten an: Geheimrat Prof. Dr. Mueller⸗Breslau (Berlin), Oberregierungsrat Ebert vom Verkehrsminiſterium München und Prof. Dietz von der tech. Hochſchule München. * Plauen i.., 18. Nov. Heute vormittag erfolgte wie dem„Pl. Anz.“ aus Reichenbach gemeldet wird, in einem Reta⸗ dierraum der Gasanſtalt eine Exploſion, durch die zwei Gasarbeiter getötet, 3 ſchwer und 5 leicht verletzt wurden. Ein weiteres größeres Unglück wurde durch das ſchnelle Eingreifen des Gasdirektors Selling dadurch verhütet, daß er den Haupt⸗ hahn ſofort abdrehte. Selling ſowie der Gasdire'tor Pritzſche er⸗ litten ſchwere Verletzungen. London, 18. Nov. Nach einer Blättermeldung aus Te⸗ herau iſt die Antwort des Schahs auf die letzten eng⸗ liſch-ruſſiſchen Vorſtellungen unbefriedigend. Der Schah erklärte, daß er den konſtitutionellen Ideen geneigt ſei, aber bedauere, daß die Nation antikonſtitutionell geſinnt ſei. Mannheim, 18. November. * Petersburg, 18. Nob. Die offiziöſe„Roſſija“ bezeichnet die wiederholt auftauchenden Gerüchte, der Miniſterpräſident werde die Funktionen des Miniſters des anern niederlegen, als völlig unbegründet.— Ebenſo unbegründet iſt das Gerücht, Solypin trete an die Spitze des Landesverteidigungsrates. Rektoratswahl an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. 2Karlsruhe, 18. Nov.(Von unſerem Karlsruher Bur.) In der großen Aula der Techn. Hochſchule fand heute vormittag 1 Uhr ein feierlicher Feſtakt aus Anlaß des Rektoratswechſels ſtatt. An Stelle des zurückgetretenen bisherigen Rektors Ober⸗ baurats Rehbock, Profeſſors des Waſſerbaues, tritt der Profeſſor der Mathematik Dr. Richard Krazer. Zu dem heutigen Feſt⸗ akt hatte ſich eine große Anzahl Gäſte eingefunden. Es waren erſchienen Großherzog Friedrich, Prinz Max, Staatsminiſter v. Duſch, die übrigen Miniſter v. Marſchall, Frhr. v. Bodman, Dr. Honſell, ſowie ſonſtige Vorſtände einer Anzahl Mittelſtellen, die Vertreter der Generalität, die Stadt mit dem Oberbürgermeiſter Siegriſt an der Spitze, die Profeſſorenſchaft, der Studentenaus⸗ ſchuß und eine große Anzahl Studierender. Prof. Rehbock, der zurückgetretene Rektor, begrüßte in herzlichen Worten den Großherzog, der heute zum erſtenmal als Landesfürſt der Feier anwohne und deſſen Erſcheinen die Ge⸗ wißheit gebe, daß die Friedericiana derſelben Gnade und des⸗ ſelben Entgegenkommens, deren ſie ſich ſtets erfreuen konnte, auch in Zukunft erfreuen werde. Die Kommilitonen würden in Neſer Auszeichnung einen Anſporn finden, ihre Pflicht gegen die Hoch⸗ ſchule und das Vaterland zu erfüllen. Namens des Lehrkörpers ſpreche er ſeinen untertänigſten Dank für das Erſcheinen der allerhöchſten Herrſchaften aus. Weiter begrüßte er die Vertreter der Regierung, der Stadt und der Militärbehörde und gedachte ſodann des Hinſcheidens Großherzogs Friedrich., für den die Hochſchule am 21. Oktober des verfloſſenen Jahres eine Gedächtnisfeier veranſtaltet habe. In der Geſchichte der Hochſchule wird Großherzog Friedrich L ewig fortleben. Der Redner geht ſodann auf die Veränderungen im Lehr⸗ körper ein und gedenkt beſonders in ehrenden Worten des ver⸗ ſtorbenen Oberbaudirektors Karl Schäfer und deſſen hohen Verdienſte um die Lehrtätigkeit an der Techniſchen Hochſchule. Die Zahl der Studierenden ſei in dem letzten Jahrzehnt wie auch in den anderen deutſchen techniſchen Hochſchulen, zurückgegangen. Jetzt aber zeige ſich wieder eine aufſteigende Tendenz. Das laufende Winterſemeſter wies 1305 eingeſchriebene Studie⸗ rende auf und insgeſamt 1463 Beſucher. Eine kleinzre weitere Erhöhung der Beſucherzahl ſtehe zu erwarten, während die Zahl der Ausländer etwas abgenommen habe. Das Ver⸗ halten der Studentenſchaft ſei ein erfreuliches geweſen, ſo daß der Senat in ganz vereinzelten Fällen disziplinariſch habe einge⸗ ſchreiten müſſen. Die Beziehungen zwiſchen Lehrkörper und Stu⸗ dentenſchaft ſeien ungetrübt und herzlich geweſen. Nachdem der Redner noch den Staatsminiſtern und den Hochſchulreferenten den wärmſten Dank ausgeſprochen hatte, begrüßte er den neuen Rektor, unter deſſen Führung die„Friedericiana“ einer erfolg⸗ reichen Arbeit entgegengehen möge. Der neue Rektor, Prof. Krazer, behandelte ſodann aus ſeinem Lehrgebiet, der Mathematik, ein wiſſenſchaftliches Thema und feierte am Schluſſe Großherzog Friedrich, den weiſen För⸗ derer der Wiſſenſchaft und ſchloß mit einem Hoch auf denſelben, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Gegen die Arbeitsloſigkeit. Stuttgart, 18. Nov. Die General⸗Direktion der Staatseiſenbahnen hat, um Arbeiter⸗Entlaſſungen zu vermeiden, an ſämtliche Dienſtſtellen eine Verfügung ausgegeben, wonach Arbeiter, denen infolge des Verkehrs⸗Rückganges, die Einſtel⸗ lung von Zügen, oder ähnlicher Gründen gekündigt werden mußte, die Gelegenheit geboten werden ſoll, bei anderen Dienſtſtellen unterzukommen. Die Kriſe auf dem Balkan. * Konſtantinopel, 18. Nov. Wegen der in Mytelene herrſchenden Bewegungen gegen die Regierung werden ein Tor⸗ pedobootzerſtörer, ein Kanonenbobt und ein Bataillon Militär entſendet. * Konſtantinopel, 18. Nov. Der Großweſir erklärte die Gerüchte über eine türkiſch⸗ſerbiſch⸗ montenegrin⸗ ſche Entente gegen Sſterreich⸗Ungarn für unbegründet. Marokko. London, 18. Nov. Wie mehrere hieſige Blätter aus Tanger melden, iſt zwiſchen Muley Hafid und Abdul Aſis eine Verſtändigung dahingehend erzielt worden daß Abdul Aſis ſein Privat⸗Eigentum zurückerhält und ihm eine Penſion von 7000 Pfund Sterling zugebilligt worden iſt. Als Wohn⸗ ſitz iſt ihm Tanger angewieſen. Die Vorgänge in China. Peking, 18. Nov.(Reuter.) Hier herrſcht vollſtän⸗ dige Ruhe. In den Straßen patrouillieren Gendarmen. Die Wachen ſind ſtark verringert worden. Die Räte kündigten den kaiſerlichen Prinzen an, daß die Regentſchaft eine end⸗ giltige ſei und daß man jedem Widerſtand unverzüglich mit den erforderlichen Mitteln entgegentreten und ihn beſtrafen würde. Viertauſend Soldaten werden im Palaſte der Kaiſerin⸗ witwe in Bereitſchaft gehalten. Der Sieg des unter dem neuen Regime ſtark vertretenen Reformelements beunruhigt die Or⸗ ganiſationen der Mandſchupartei. Man iſt der Anſicht, daß der Einfluß dieſer Partei gefährdet iſt. In den Provinzen iſt die Nachricht von dem Einſetzen einer Regentſchaft mit Ruhe auf⸗ genommen worden. Die Löſung der Kriſiz. Der Familienrat in Baden⸗Baden. Der Berliner Korreſpondent der„Neuen Freien Preſſe“ erhielt von einer dem Hofe naheſtehenden Perſönlichkeit noch fol⸗ gende Mitteilungen zur Vorgeſchichte der geſtrigen Ent⸗ ſcheidung: Das wichtigſte Ereignis des geſtrigen Tages(16. Nov.) war die Reiſe des Kaiſer Wilhelms nach Baden⸗Baden. Es ſcheint dort eine Art Familienrat ſtattgefunden zu haben, zu welchem die Kaiſerin eingetroffen war und an welchem auch die Mit⸗ glieder der großherzoglich badiſchen Familie, darunter die Groß⸗ herzogin⸗Witwe Luiſe, eine Tochter des alten Kaiſers Wilhelm, teilgenommen haben. Von der Großherzogin⸗Witwe iſt bekannt, daß ſie die Anſchauungen der Oeffentlicheit billigt, die Fürſt Bülow gegenüber dem Kaiſer vertritt. Auf der anderen Seite ſteht die Gattin des Fürſten Karl Egon von Fürſtenberg, eine gebor ne Gräfin Schönborn⸗Buchheim, als eine Angehörige des älteſten öſterreichiſchen Adels, von der man be⸗ fürchtet, daß ſie den Kaiſer in ſeinen autokratiſchen Neigungen beſtärkt. Auf neuen Bahnen. Auch der„Hannov. Cour.“ erwartet, daß der Reichskanzler dem Reichstage eine nähere Erklärung über die im„Reichs⸗ Jenzeiger“ veröffentlichte kaiſerliche Willenskundgebung geben werde, und fordert gleich uns nähere und präziſere Erläute⸗ rungen dieſes Manifeſtes: Selbſtwerſtändlich wünſcht niemand, daß der Träger der Krone ein formelles„peccavi“ ſpreche. Handelt es ſich doch überhaupt nicht mehr um Vergangenes, ſondern um ein Zukunftsprogramm, und ein ſolches in detaillierter und bindender Form zu geben, ſchädigt weder das Anſehen der Krone noch das der Regierung⸗ Darüber wird ſich aber auch der Kanzler keiner Täuſchung hingeben, daß einige allgemeine Wendungen nicht genügen, daß die Zu⸗ unftslinien etwas beſtimmt gegogen werden müſſen, um ſo mehr, als die Zukunftsbefürchtungen ſich vor allem auf die Erwägung ſtützen, daß die ganze Natur des Kaiſers ihm die geforderte Zurückhaltung erſchwere, wenn nicht unmöglich mache. In ähnlichem Sinne äußert ſich die„/Deutſche Ztg.“: Dieſer ernſte Tag bedeutet für den Kaiſer ohne Zweifel das Erwachen aus einem Traum; er bringt aber auch der Nation die Pflicht, künftig mehr als bisher nach dem Rechten zu ſehen und für das Rechte offen einzutreten. Dem Kanzler erwächſt die Aufgabe, die heute eingeholte Willensmeinung des Monarchen ſofort hinüberzuleiten in die konſtitutionellen Ge⸗ fäßſe und Ordnungen, denn die ernſte Arbeit beginnt jetzt erſt. Wir aber wollen den Tag nicht enden, ohne dem Kaiſer Dank zu ſagen für ſeinen Entſchluß, der hoffentlich für immer Friede und Freundſchaft zwiſchen Kaiſer und Volk herge⸗ ſtellt hat. Wenn auch die Nation fortan ſo unerſchrocken ihre Pflicht erfüllt, wie es heute das Reichsoberhaupt tat, wird der Kaiſer künftig ſich zwar nicht mehr ſo wie bisher durch lärmen⸗ des Feſtgepräge bewegen, aber er wird immer deutlicher jene ver⸗ haltene, aber edlere Wärme fühlen, die ſich aus treuer, ernſter Zuſammenarbeit, aus ſtetem Mitgefühl für die Aufgaben, den Nutzen und die Nöte des Reiches ergibt. Dann werden die alten Götter nur geſtürzt ſein, um beſſeren und ſchöneren Platz zu machen. Dem Reichstage erwächſt alſo noch die große Aufgabe, an der Fortbildung der Reichsverfaſſung mitzuarbeiten. Wir er⸗ innern an die Erklärung des Vorſtandes der nationalliberalen Partei, in der es hieß, ſie erwarte von ihren Abgeordneten, daß ſie jeder die verfaſſungsmäßig beſtellten Ratgeber ausſcheiden⸗ den perſönlichen Einwirkung auf die innere und äußere Politik nachdrücklich und rückhaltlos entgegentreten. Es wird ſich nun darum handelr, die richtige Form und die geſetzmäßige Baſis für dieſes Entgegentreten zu finden. Wie aus den Mitteilungen Baſſermanns im„Tag, erſichtlich, werden die Fraktionen des Reichstages darüber beraten, welche Maß⸗ nahmen zu empfehlen ſind, um ſo bedauerliche Vorkommnife zu verhüten, wie wir ſie erlebt haben. Die Regierung hat, wohl im Einvernehmen mit dem Kaiſer, ſchon ihre Bereit⸗ willigkeit erklärt, das Staatsrecht mit der Denkweiſe des Volkes und den Erforderniſſen des Lebens mehr in Einklang zu ſetzen. Dieſe Bereitwilligkeit wird die Arbeit des Rei he⸗ lages erleichtern. Die nächſten Tage werden wohl weitere Aufklärung geben, wohin die Reiſe gehen ſoll. *** Wie n, 18. Nov. In Beſprechung der geſtrigen Audienz des Reichskanzlers Fürſten Bülow bei dem Kaiſer führt das „Wiener Fremdenblatt“ aus: Den heutigen Tag wird das deutſche Volk dem Kaiſer nicht vergeſſen, denn heute haben auch diejenigen den Kaiſer kennen gelernt, die ihn ver kannt haben. In demkaiſerlichen Willen und ſeiner ſeierlichen öffentlichen Bekundung wird das deutſche Volk die ſtärkſte Bürgſchaft ſeiner Ruhe finden. Ueberall in Deutſchland und unter Deutſchlands Freunden hat man mit Beruhigung vernommen, daß der Reichskanzler, der bisher dis Verantwortung für die Reichspolitik getragen, ſie in vollem Beſitze des kaiſerlichen Vertrauens weiter tragen wird. Daß aber dem Kaiſer ſowie dem deutſchen Volke auch der Kanzler ſein Vertrauen gewahrt hat, wird allen zur Befriedigung ge⸗ reichen, die in dem bewährteſten Ratgeber und Mitarbeiler des Kaiſers Wilhelm eine ſtarke Bürgſchaft für die friedliche Entwicklungder Dinge erblicken. Ins⸗ beſondere wird dieſe Befriedigung in Oeſterreich⸗Ungarn ge⸗ teilt werden, wo man dem Fürſten Bülow das vollſte Ver⸗ trauen zollt. Die„Neue Freie Preſſe“ nennt den geſtrigen Tag mit der Ausſprache im neuen Palais sinen gück⸗ verheißenden Tag für alle, für die Krone, für das Volk und für den Kanzler. Das Blatt wünſcht, daß das Ergebnis der geſtrigen Ausſprache zwiſchen Kaiſer und Kanzler ſich dauernd in der äußeren und inneren Reichspolitik bewähre zu gleichem Vorteil für Kaiſer und Reich. Das„Neue Wiener Tagblatt“ ſchreibt: Am Ende der Kriſe kann Deutſchland in ſein politiſches Hauptbuch aufs neue ein bedeutungsvolles Haben eintragen. Wien, 18. Nov. Das„Vaterland“ ſchreibt: Man darf annehmen, da Kaiſer und Kanzler ſich vollkommen verſtän⸗ digten, daß die kaiſerliche Erklärung auch die Befürchtungen für die Zukunft zerſtreuen werden. Wenn man auch Fürſt Bülows Politik in gewiſſen Gebieten verurteilt und beſonders ſein Ver⸗ halten gegen das Zentrum, ſein Vorgehen gegen die Polen miß⸗ villigt, ſo muß man doch erfreut ſein, daß in ſo ſchwerer Zeit die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten des deutſchen Rei⸗ ches der ruhigen und ſicheren Hand anvertraut bleibt, in der es ſich ſeit Jahren befindet. *London, 18. Nov. Der„Standard“ ſchreibt über die Unterredung des Kaiſers mit dem Fürſten v. Bülow: In allem, was er getan hat, wurde der deutſche Kaiſer von den reinſten patriotiſchen Impulſen geleitet; er iſt der ſelbſtloſeſte und unermüdlichſte unter den deutſchen Patrioten. Sein ganzes reines arbeitsreiches Leben war darauf gerichtet, Deutſchlands Größe auf einen noch höheren Gipfel zu bringen, all ſeine Träume und Gedanken galten dem Vaterlande, der Wahrung ſeiner Ehre und Würde, der For⸗ derung ſeiner nationalen Intereſſen, der Sorge für die Zu⸗ kunft und trotz allem iſt es ihm gelungen, Deutſchland größer zu machen als er es vorgefunden. Er bewahrte die Nation vor den Folgen eines kommerziellen Erfolges, nämlich davor, geldſtolz und vulgär zu werden. Nie war es größer, als es heute iſt. Wir vertrauen darauf, daß die engere Verbindung der Repräſentanten der Nation mit Miniſter das Ergebuis haben wird, eine ſehr fühlbare Verringerung der Friktionen herbeizuführen, welche die deutſch⸗engliſchen Beziehungen in unangenehmer Weiſe beeinflußten.“ „Daily Telegraph“ erklärt, die perſönliche Be⸗ wunderung der Engländer für den Kaiſer werde gewiß durch ſeine geſtrige Haltung gegenüber dem Reichskanzler erhöht, deſſen Vorgehen in einer Zeit beſonderer Schwierigkeiten über jedes Lob erhaben ſei. Er habe bewieſen, daß er einer jenen treuen Ratgeber ſei, die die beſten Stützen und Pfeiler der Krone bilden. — 1 General·Anzeiger. Abendblatt. 5. Seite. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Geſangvereinskonzerte. Ein Wohltätigkeitskonzert zugunſten zer Kleinkinderſchulen veranſtaltete am Sonntag der Geſang⸗ verein Germania in Mannheim⸗Neckarau. Der Chor, der gutes und ſorgfältig geſchultes Material beſitzt, hat in Herrn Erhard Strubel⸗Mannheim einen tüchtigen und ſtreb⸗ ſamen Dirigenten, der die gut vorgetragenen Männerchöre don Silcher, Zerlett, J. Strubel, Baldamus u. a. mit viel muſtka⸗ liſchem Geſchick vorbereitet hatte. Eine willkommene Abwechslung des Programms bildeten die Cellovorträge des Herrn Hofmußt us Karl Müller, der in ihnen einen ſchönen, vollen Ton entwickelte. Am Klavier begleitete geſchickt und charakteriſtiſch Herr Hans Strubel.— Am gleichen Tage gab der Arbeitergeſang⸗ berein Ludwigshafen⸗Süd, den Kapellmeiſter Carl Bartoſch[Mannheimj leitet, ein außerordentlich ſtark beſu⸗htes wohlgelungenes Konzert im Geſellſchaftshaus. Bartoſch hatte ein ſehr hübſches Programm zuſammengeſtellt und die einzeln en Nummern ſorgfältig einſtudiert. Die Chöre klangen rein und wurden dynamiſch gut ausgeglichen vorgetragen; beſonders ſchön gelang ein Volkslied von Silcher und ein ſtimmungsvoller Chor. den Bartoſch ſelbſt beigeſteuert hatte. Als Soliſten hörte man Herrn Eduard Reppel(Darmſtadt), der mit ſchöſter, klangvoller in Ausſprache und Tonbildung ordentlich geſchulter Bariton⸗ ſtimme den Prolog aus Bajazzo und Lieder vortrug, außerdem Frl. Annie Bomatſch, die eine helle, klare Sopranſtimme beſitzt und in einigen Liedern, darunter in einer ſehr hübſchen Kom⸗ poſition von Bartoſch, gutes muſikaliſches Verſtändnis zeigte. E c. Kunſtgewerbe⸗Verein„Pfalzgau“(Verein für angewandte Kunſt und künſtleriſche Kultur). Am 10. ds. fand die diesjährige ordentliche Generalverſammlung des Vereins ſtatt. Der Vor⸗ ſizende, Herr Romano Reith, gab mit ſeinen einleitenden Wor⸗ ten einen Ueberblick über den Verlauf des verfloſſenen Vereins⸗ jahres. Er gedachte zunächſt der hervorragenden Mitglieder, die der Verein durch den Tod verloren hat: des Oberbürgermeiſter Ottv Beck und des Stadtrats Kommerzienrats Fritz Hirſchhorn; ferner des dem Vorſtand längere Zeit angehörigen Fabrikanten Heinrich Scharpinet, den gleichfalls der Tod betroffen hat. So⸗ daun ging der Vorſitzende auf die Tätigkeit des Vereins des Näheren ein. Er wies auf das Programm des vergangenen Jahres hin, das bei ſeiner Reichhaltigkeit nicht vollſtändig aus⸗ geführt werden konnte und ſeine Fortſetzung noch im neuen Ver⸗ einsjahr findet. Es betrifft dies ſowohl die öffentlichen Vor⸗ träge, wie die internen Vorträge zur Einführung in die künſt⸗ leriſchen Techniken. In letzterer Beziehung wurden bereits be⸗ rückſichtigt: Oelmalerei und Paſtellmalerei(Michel Koch), Fresko⸗ und Tempera⸗Malerei ſowie dekorative Malerei überhaupt (Romano Reith und Albert Schenk), Lithographie und Radierung (Wilhelm Oertel), Plaſtik(Hermann Taglang), Architektur(Wen⸗ delin Leonhardt). Die öffentlichen Vorträge bewegten ſich in kweitgehenderen Themen. Frl. Dr. Sophie Bernthſen ſprach über „Riccarda Guch und die deutſche Romantik“, Dr. Wilhelm Köhler über„Kunſt und Polizei“, Prof. Leopold Oelenheins über„Die Baumeiſter des Mittelalters“. Nach dem von den Reviforen ge⸗ prüften Kaſſenbericht konnten die beträchtlichen Ausgaben für die reichhaltige Bibliothek und für die Jahresunternehmungen voll⸗ ſtändig gedeckt werden und ſind noch genügende Mittel vorhanden für die Veranſtaltungen des kommenden Jahres. Dem Geſamt⸗ borſtand erteilte hierauf die Verſammlung Decharge. Sodann wurden die Wahlen vorgenommen, die folgendes Reſultat er⸗ gaben: 1. Aktiver Vorſtand: Maler Romgn Reith(1. Vorſitzen⸗ der], Dr. Hermann(Heidelberg, Architekt W. Levnhardt, Prof. M. Deſer, Rechtsanwalt Dr. Oelenheinz, Profeſſor P. Schäfen⸗ acker, Maler A. Schenk; 2. Ausſchuß: Frau Hofrat Prof. Dr. Bernthſen, Frl. Babette Hagen, Kunſthändler Louis Franz, Bildhauer Auguſt Knapp, Amtsrichter Dr. Leſer, Bildhauer Hermann Taglang, Architekt Rud. Tilleſſen. Für das neue Ver⸗ einsjahr find in Ausſicht genommen Vorträge von Dr. M. G. Conrad, Dr. Karl Wolf, Prof. M. Oeſer, Dr. Hermann (Hiſtoriſcher Muſikabend), Prof. P. Schäfenacker, Dr. Benz [Freiburg) ſowie noch andere Veranſtaltungen aktueller Art. Uraufführung in Dresden. Unſer..⸗Korreſpondent ſchreibt uns aus Dresden, den 16. Nov.: Im Reſidenztheater war heute die Uraufführung des Luſtſpiels„Neryöſe Frauen“ von Franz Wallner. Ein ausverkauftes, beifalls⸗ freudiges Haus. Die Ausſtattung des Stückes bot ganz Vor⸗ zügliches, das Spiel konnte flotter ſein. Das Luſtſpiel weiſt be⸗ denkliche Schwächen auf und hebt ſich in nichts über den Durch⸗ ſchnitt der Luſtſpielfabrikate unſerer modernen Dichter hervor. Der erſte Akt iſt der beſte. Er zeigt ein junges Ehepaar von der Krankheit des Jahrhunderts, welches man das nervöſe nennt, befallen. Auch eine Theaterſchwiegermama und der berühmte Sündenbock bei Theatereheirrungen iſt vorhanden. Arge Kon⸗ flikte, aus denen aber ſtets die Unſchuld als Sieger hervorgeht. Zuletzt Verſöhnung und Freude und— freundlicher Beifall von einem anſpruchsloſen Publikum. Ein guter Stern leuchtete dem harmloſen Schwank bei ſeiner Uraufführung: Noch nicht das Licht der Bühne erblickt und ſchon eine Vergangenheit! Das kam ſo: Die Herren Blum und Tochs hatten den Schwank„Nervöſe Frauen“ verfaßt und damit einen ſeltenen Erfolg am Luſtſpiel⸗ haus in Berlin erzielt. Ueber 300 Mal ging er an dieſem Theater in Szene. Nun kam Herr Franz Wallner und bearbei⸗ teſe nach dieſem Muſter ein neues Stück mit gleichem Titel. In⸗ wieweit die beiden Luſtſpiele miteinander verwandt ſind, entzieht ſich meiner Kenntnis. Ich war nur bei der Taufe des Wall nerſchen Muſenkindes und fand ſie luſtig. Das ſchwächliche Kind ſcheint aber nicht lebensfähig zu ſein. Der Kampf der Opern in Newyork. In der amerikaniſchen Metropole hat die Opernkampagne wieder begonnen: Hammer⸗ ſteins Manhattanoper hat die erſte Schlacht geſchlagen und mit der Aufführung der„Tosca“ einen großen Triumph errungen. Nach hartem Kampf und langwierigen Verhandlungen iſt es Hamemrſtein gelungen das Puceinimonopol der Metropolitan⸗ oper zu brechen und er ſcheute nicht davor zurück, der großen Tosca⸗Aufführung des Metropolitan, in der Caruſo, Scotti und die Eames ſangen, ſeine Eröffnungsvorſtellung mit Maria Labia. Zenatello und Renaud entgegenzuſtellen. Schon Wochen vorher hatte ein heißer Kampf um die Billette begonnen, die Zwiſchen⸗ händler forderten Rieſenpreiſe und erhielten ſie, und die elegante Welt bereitete dem unermüdlichen Direktor und ſeinen Darſtel⸗ lern einen begeiſterten Erfolg. Nach der Vorſtellung konnte Hammerſtein neben den Darſtellern und dem vielgefeierten Diri⸗ genten Campanini an der Rampe erſcheinen und ſeiner Gewohn⸗ heit gemäß hielt er eine kurze Anſprache an ſein Publikum. Die ausgezeichnete Aufführung hat nun natürlich die Spannung auf die Eröffnungsvorſtellung der Konkurrenzoper aufs höchſte ge⸗ ſteigert und man iſt begierig, was die Metropolitan bieten wird, um die Manhattan zu übertreffen. Gerichtszeitung. 5 Das ſchwurgerichtliche Urteil iſt nicht maßgeblich für ers Zivilgericht. 5 th. In der Nacht vom 2. auf den 3. Auguſt 1907 fand in Farlsruße eine Schlägerei ſtatt, an der ſich auf der einen Seite der Wagner St. und der Schreiner Z, auf der anderen Seite der Briefträger W. befanden. Der Letztere und Z. trugen ge⸗ ringe Stichverletzungen davon, während St. einen Stich in das Herz erhielt und nach Beendigung des Streites entſeelt zu Boden ſtürzte. Die beiden Ueberlebenden kamen vor das Schwur⸗ gericht, und zwar W. wegen vorſätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge und wegen Körpervperletzung im Sinne anderer Pa⸗ ragraphen des Str.⸗G.⸗B. Z. wegen durch Gemeinſchaft er⸗ ſchwerter Körperverletzung. Auf Grund des Geſchworenen⸗ ſpruchs wurde indes W. freigeſprochen. Z. aber wegen Körper⸗ berletzung mit acht Wochen Gefängnis beſtraft. Die Witwe des Getöteten klagte indes bei dem Landgericht Karlsruhe gegen den Freigeſprochenen auf Zahlung einer lebenslänglichen Rente von vierteljährlich 180 Mk, indem ſie geltend machte, der Beklagte habe trotz der Freiſprechung ihren Mann erſtochen, und daß dieſer monatlich 120 Mk. verdient habe, welche in die Haus⸗ haltung gefloſſen ſeien. Der Beklagte beſtritt nicht, das Meſſer gebraucht zu haben, wollte aber nicht mehr wiſſen, ob er mit ofenem Meſſer zugeſtochen habe, wollte auch in Notwehr ge⸗ handelt haben. Das Landgericht ſah auf Grund der erhobenen Beweiſe, insbeſondere der Strafakten den Beklagten als den Täter an, der nicht in Notwehr gehandelt habe, und ver⸗ urteilte ihn zum Erſatze der Hälfte des der Klägerin durch den Tod des Mannes erwachſenen Schadens. Die Höhe des Schadens feſtzuſtellen, behielt das Gericht dem weiteren Verfahren vor. Gegen dieſes Urteil legten beide Parteien Berufung ein, die aber vom Oberlandesgericht Karlsruhe(1. Zivilſenat; Vorſitzender Senatspräſident Loés) in jeder Hinſicht zurückgewieſen wurde. Das Oberlandesgericht kam bei Verfolgung der Vorgänge, wie ſie ſich aus den Strafakten ergeben, zu dem Schluſſe, daß der Be⸗ klagte den tötlichen Stich gegen St. geführt und dabei nicht in Notwehr gehandelt habe. Und nun fährt das Urteil des Ober⸗ landesgerichtes fort:„Nach dem Ergebnis der Unterſuchung war der Beklagte im Sinne der Anklage für überführt zu erachten— aus welchen Gründen die Freiſprechung durch das Schwurgericht erfolgte, entzieht ſich der näheren Kenntnis. Das Strafurteil iſt zür das Zivilgericht nicht bindend. Im Hinblick auf die belaſten⸗ den Ergebniſſe der Vorunterſuchung und diejenigen der land⸗ gerichtlichen Beweisaufnahme könnte aber das ſchwur⸗ gerichtliche Urteil auch als Grundlage der Ueberzeugung des Zivilgerichts nicht unter⸗ legt werden. Von Bedeutung iſt in dieſer Hinſicht auch, daß dem Antrag, die durch die Verteidigung des Angeklagten W. er⸗ wachſenen Anlagen der Staatskaſſe aufzuerlegen, nicht ſtatt⸗ gegeben wurde, da W. zwar freigeſprochen, keineswegs aber für unſchuldig befunden wurde, ſowie daß die Gntſchädigungspflicht der Staatskaſſe für die von W. erlittene Unterſuchungshaft verneint wurde.“ Das Ober⸗ landesgericht trat aber auch der Würdigung des Landgerichts bei, daß ein Verſchulden des Getöteten, namentlich an der Entſtehung des Streithandels, mitgewirkt habe, und daß ihm wie dem Be⸗ klagten je die Hälfte des Verſchuldens zuzuſchreiben ſei. Darnach hat dieſes Gericht die Entſcheidung der Vorinſtanz voll⸗ inhaltlich beſtätigt. Stimmen aus dem Publikum. Hunde⸗Trambahnſchmerzen. „Guten Abend Fox“——„„Mahlzeit Dack'!“—„Komm mal raſch mit an die Laterne da drüben, ich muß dir ein Er⸗ lebnis erzählen:„Du weiſt doch, wir fahren oft mit dem Naht⸗ tram nach Ludwigshafen. Gewöhnlich laſſe ich die Elektriſche mit meinem Herrn an Bord vorauslaufen, aber neulich bei ſchlechtem Wetter durfte ich einmal mit aufſteigen.—— Von den beiden Wagen, die hinüber ins Bayeriſche fahren, war der erſte geſtopft boll, zuſammengepferchten Fahrgäſte ſchimpften. Mein Herr ſtand im Wagen,— einige Freunde meines Herrn und ich waren auf dem Vorderperron, außerdem waren noch 6 dienſtfreie Kondukteure, 2 Milchkannen und der Wagenführer da. Ich war mit meinem Platz ganz zufrieden, den die Raucher waren ja auf dem Hinter⸗ perron. Wir fuhren flott bis zur bayriſchen Seite der Rheinbrücke. Hier auf einmal ein grelles Signal auf der Glocke— und der Wagen ſtand:„Der Hund muß herunter“ rief der Beamte zum Schalter hinaus. Erſt wußte ich nicht, ob man dies auf mich bezog— erſt als alle andern Fahrgäſte auf mich ſchauten, zeigte ich die Zähne, den ich mußte ja bis zum„Lokalbahnhof“ fahren und mein Herr blieb ruhig im Wagen ſitzen.„Hunde müſſen hier in Ludwigshafen runter“, donnerte der Schaffner, jedoch ich blieb ruhig wie vorher, aber zähnefletſchend, in meiner Ecke ſitzen, denn mein Fahrſchein koſtete ebenſoviel wie der des dickſten Herrn im Wagen. Außerdem ſchien mir eine ſolche Ver⸗ ordnung auf dem gleichen Wagen und auf derſelben Strecke zum mindeſten ulkig und komiſch. Der Schaffner aber ſchien doch ein Recht zu dieſer Verfügung zu haben, denn während er mich immer wieder mehr oder weniger höflich aufforderte, abzuſteigen, ließ er den Wagen trotz des Fluchens und Schimpfens der übrigen Fahrgäſte und des Hohngelächters der Freunde meines Herrn ca. 12½ Minute warten, bis ich freiwillig, den zahlreichen anderen Fahrgäſten zuliebe, die ſonſt noch länger hätten warten müſſen, abſtieg.“ Waldmann. Colkswirtschaft. Ludwigshafener Walzmühle, Ludwigshafen a. Rh. In der heute vormittag im Sitzungsſaale der Geſellſchaft 25. gehaltenen außerordentlichen Genecalperſamm lung wurden die Anträge des Aufſichtsrats einſtimmig und de⸗ battelos angenommen und demzufolge beſchloſſen, das Grund⸗ kapital der Ludwigshafener Walzmühle um eine Million Mark von 2 auf 3 Millionen Mark durch Ausgabe von 1000 neuen Aktien Litera D, lautend auf den Inhaber, zum Nennbetrage von je 1000 M. zu erhöhen. Die Aktien ſollen nicht unter dem Nenn⸗ ketrag derſelben ausgegeben werden und vom 1. Januar 1909 an dividendenberechtigt ſein. Die Generalverſammlung ermächtigt den Aufſichtsrat, mit einem Konſortium, an deſſen Spitze das Bankhaus Kahn nm. Co. in Frankfurt a. M. ſtehl, ein Abkommen zu treffen, wonach dieſes, unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der alten Aktionäre, die 1000 Stück neuen Aktien zum Kurſe von 120 Proz des Nennbetrages dieſer Aktien(welches Angebot unter Beräck⸗ uchtigung des von dem Konſortium zu zahlenden deutſchen Reichsſtempels und der bayeriſchen Staatsgebühr, ſowie der ſonſtigen Speſen, einem Kurſe von ungefähr 125 Prozent gleich⸗ kommt) übernimmt. Daß Konſortium übernimmt die Verpflich⸗ tung, 500 Stück dieſer neuen Aktien nach erfolgter Durchführung voll, der zweite— weil man exſt hintennach erfuhr, daß er beſtimmt läuft— war ganz leer!—, worüber alle der Kapitalserhöhung und der Eintragung in das Handels⸗Re⸗ giſter den bisherigen Aktionären zum Kurſe von 127½ Prozent des Nennbetrages dieſer Aktien zum Bezuge derart anzubielen, daß auf je 4 alte Aktien 1 neue Aktie im Nennbetrage von 1000 M. bezogen werden kann. Der Aufſichtsrat wird ferner befugt, die mit der beſchloſſenen Kapitalserhöhung notwendigen Abän⸗ berungen des Paragraph 5 der Statuten nach Durchführung der Kapitalserhöhung vorzunehmen und die Eintragung in das Handelsregiſter zu beantragen. Das Agio von 20 Prozent ſoll dem ordentlichen Reſervefonds zufließen. Vorſtand und Auf⸗ ſichtsrat werden weiter zu allen Maßnahmen ermächtigt, die zur Ausführung der gefaßten Beſchlüſſe erforderlich ſind. Von ſeiten des Vorſitzenden des Aufſichtsrats, Herrn Stv..V Magenau, wurde Harauf hingewieſen, daß diejenigen Aktio⸗ näre, die die früheren Geſchäftsberichte geleſen, wohl wiſſen wer⸗ den, daß eine Kapitalserhöhung ſchon lange wünſchenswert ſei, zumal die Mühle nach dem Brande faſt vollſtändig neu erſtelll werden mußte. Die Koſten der Herſtellung waren umſo beträcht⸗ licher, als die Brandverſicherungs⸗Kammer in Mün hen zum Zwecke der Feuerſicherheit ganz außerordentliche Herſtellungen wünſchte. Er erinnere nur an die Sprinkleranlage, die Mark 120 000 erforderte. Wenn man nicht ſchon früher zu einer Kapitalserhöhung geſchritten ſei, ſo liege das darin, daß beſon⸗ ders im vorigen Jahre eine außerordentlich geſpannte Geldknapp⸗ heit herrſchte, während man in früheren Jahren wegen der Un⸗ ſicherheit der Steuergeſetzgebung Abſtand genommen habe. Nach⸗ dem der Geldmarkt wieder günſtiger ſei, habe der Aufſichtsrat nicht länger mit dem Antrag auf Kapitalserhöhung zögern wollen. Von ſeiten der den Großmühlen feindlich geſinnten agrariſchen Preſſe ſei dieſer Antrag feindſelig ausgelegt und erklärt worden, daß 55 die 50 Prozent Erhöhung des Aktienkapitals nur zur Ver⸗ größerung des Betriebes diene und eine Anzahl von kleineren Mühlen dadurch vernichtet würden. Wenn aber tatſächlich eine Vergrößerung des Betriebes geplant geweſen wäre, ſo hätte man zu einer viel größeren Kapitalserhöhung ſchreiten müſſen. Die ſei auch den betreffenden Artikelſchreibern wohl bekannt. Bezüg⸗ lich der Kapitalserhöhung verweiſe er auf die vorjährige Bilanz. Wie das Geſchäft gegenwärtig liege, verbiete ſich eine Ver⸗ größerung des Betriebes von ſelbſt. Es ſei dies auch in keiner Weiſe beabſichtigt. Er glaube dies betonen zu müſſen, um falſchen Darſtellungen zu begegnen. 15 Ueber die Ausſichten wurden von ſeiten der Direktion erklärt, daß die allgemeinen Konjunkturverhältniſſe in der Mühlenbranche im ganzen Jahr nicht ſehr günſtig waren. Trotz⸗ dem aber hofft die Direktion, auch für das Jahr 1908 eine gleiche Dividende wie im Vorjahre(bekanntlich 10 Prozent) zur Ver⸗ teilung bringen zu könzen in der Vorausſetzung eines weiteren normalen Geſchäftsganges. **** Saatenſtand in Bayern. Nach den an das königliche ſtatiſtiſche Bureau gelangten richten der landwirtſchaftlichen Vertrauensmänner für November iſt der Stand der Winterſaat infolge der großen Trockenheit des verfloſſenen Mona gemeinen kein ſehr günſtiger. Der Winterroggen, ſrüher als die übrigen Fruchtarten ausgeſät wurde, ſchön aufgegangen, konnte ſich aber wegen Mangel an Fe⸗ keit nicht kräftig genug entwickeln. Winterweizen und Sr ſind, ſoweit ſie bereits aufgegangen ſind, im allgemeinen ſucker ſchaft und ſchwach. Auch hat der heuer beſonders fröh tretene Froſt anfangs November ziemlich erheblichen Schaden au⸗ gerichtet. Für die ſpäter ausgeſäten Fruchtar en iſt infolge der nunmehr eingetretenen Feuchtigkeit zu hoffen, daß ſie ſich ſo we erholen werden, um gut und widerſtandsfähig in den Winter zu kommen. Das Ausreifen des Rebholzes wird durch das trockene Herbſtwetter begünſtigt. Anlüßlich des heutigen preußiſchen Feiertages(Bußtag) ware heute die Börſen in Frankfurt a. M. und Berkin g ſchloſſen. 3 Die Düſſeldorfer Eiſenhütten⸗Geſellſchaft hat nach der„N .⸗Ztg.“ im abgelaufenen Geſchäftsjahr ein zufriedenſtellende Erträgnis erzielt, da es die veränderte Betriebsart, die in de letzten Jahren eingeführt worden iſt, mit ſich brachte, daß bi Schäden der rückgängigen Konjunktur die Geſellſchaft nicht ſ ſehr wie andere gleichgeartete Unternehmen trafen. Die Did dende ſtehe zwar noch nicht feſt, indeſſen würde ſie gegen di Vorjahres, für das 12 Prozent verteilt wurden, keine größ Verſchiebung ergeben. Kullmann u. Co.,.⸗G., Mülhauſen i. Elſ. Die Geſell deren Gebiet die Baumwollſpinnerei und Weberei iſt, verö licht auch dieſes Jahr ihre Bilanz per 30. Juni ds. Is. „Frkf. Zeitung“ ziemlich undurchſichtig. Dem Bruttoertrag vo M. 2 468 489 li. V. M. 2412 004) ſtehen, in einem Poſten ausge wieſen, Unkoſten, Abſchreibungen und Rückſtellungen mit M 2268 489(M. 1850 081) gegenüber. Der Gewinn von Marl 200 000(wie i..) wird, wie bereits gemeldet, wieder zur Aus ſchüttung von 5 Prozent Dividende verwendet. Wie aus dez Bilanz erſichtlich, entfallen bon den Unkoſten M. 363 958 auf Aß ſchreibungen, nach denen Immobilien und Mobilien noch mi M..12 Mill.(M..47 Mill.] zu Buch ſtehen. Waren unz Vorräte ſind mit dem relativ anſehnlichen Betrag von M..15 Mill.(M..23 Mill.) bewertet; wie ſich der Betrag auf Rohba wolle, Halbprodukte und fertige Ware verteilt, wird nicht geben. Neben dem Aktienkapital von M. 4 Mill. ſind M. Mill.(M. 5 Mill.) Hypotheken vorhanden. Die Kreditoren von M..13 Mill.(M..62 Mill.) ſind zwar zurückgegangen, immer noch verhältnismäßig hoch. 185 Die Zuckerraffinerie Schwengers Söhne in Uerdingen, G. m. b. H. erhöhte ihr Kapital von M. 2 400 000 auf M. 3 600 000 Ein neues Syndikat der Dampferkohlenlieferanten hat ſie nach der„Duisburg⸗Ruhrorter Zeitung“ in Antwerpen gebildet Beteiligt ſind ſechs größere Firmen. Die Siemens⸗Schuckert⸗Werke Berlin haben, wie mitgeteil wird, den Auftrag erhalten, auf dem Kanonenboo. C, das auf der Teklenborg⸗Werft in Geeſtemünde erbaut wird, die elektriſhe Licht⸗ und Kraftanlägen herzuſtellen. Die Teklenborg⸗Werft zum erſten Male ein deutſches Kriegsſchiff. Ebenſo werden Siemens⸗Schuckertwerke die elektriſchen Anlagen auf Kreuzer G, der bei Bloom u. Voß in Hamburg im Bau iſt, aus⸗ führen. Dieſer Auftrag hat einen Wert von M. 1⸗5 Mill — 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 18. Novemberꝰ Konkurſe. Nach 2½jähriger Dauer wird der Konkurs Frör⸗ Faller in Gütenbach bei Furtwangen nächſtdem abge⸗ ſchloſſen werden. Dem Vernehmen nach werden auf die un⸗ bevorrechtigten Forderungen etwa 7 Prozent Dividende ent⸗ fallen. Ueber den Aufenthalt des flüchtigen Gemeinſchuldners iſt anſcheinend noch nichts bekannk.— In den Konkursſachen der Tonwarenfabrik Schwenningen G. m. b. H. in Schwenningen und des verſtorb. Hermann Oberle zur Wald⸗ mühle in Villingen ſind Schlußtermine auf 3. bezw. 5. Dezember anberaumt. Während im Konkurs Oberle bei einer Schulden⸗ maſſe von rund 200 000 M. mit 15 Prozent Dividende gerechnet werden kann, bleiben im Konkurſe der Tonwarenfabrik ſämtliche unberechtigten Forderungen im Betrage von 300 bis 400 000 M. unbefriedigt, da die Maſſe lohne Abzug der Koſten) etwa 10 900 Mark) nicht einmal ganz zur Deckung der bevorrechtigten For⸗ derungen ausreicht. Das Kohleuſyndikat erklärte diejenigen Kohlenmengen zu übernehmen, die durch die Einſtellung von Arbeitern der Zeche Radbod auf anderen Zechen mehr gefördert werden. Zum Konflikt im Seidengeſchäft. Der Verband der Seideg⸗ ſtoff⸗Fabrikanten Deutſchlands gibt ſeinen Mitgliedern bekannt. daß ſie Abnehmerfirmen, die gegen die Beſtimmungen des neuen Paragraphen 15 Widerſpruch erhoben haben, keine Angebote mehr machen dürfen, bis der Widerſpruch zurückgezogen wird. Der Verband macht dabei darauf aufmerkſam, daß die neue Faſſung eine weſentliche Milderung der bisherigen Schutzbeſtimmung be⸗ deutet, indem früher der Kunde, der Konventionsware von auß en⸗ ſtehenden Fabrikanten bezog, für alle Abſchlüſſe auf ſämtlichen Rechnungen von Verbandsmitgliedern einen Aufſchlag von 109% zu zahlen hatte, während in Zukunft nur 25 Prozent der Beiträge für die von außenſtehenden Fabrikanten bezogenen Waren an den Verband abzuführen ſind. Endlich wird bemerkt, daß der Schutzparagraph heute keine praktiſche Bedeutung beſitze, indem fämtliche Fabrikanten von Konventionsware dem Verbande an⸗ gehören; es ſoll nur verhindert werden, daß neue Unternehmen außerhalb des Verbandes entſtehen. Steinkohlenförderung im Saarbezirk. Die ſtaatlichen Grpben baben im Monat Oktober in 27 Tagen gefördert 1002 191 T Von Privaten wurden im fiskaliſchen Felde 828 T. gewonnen, Die Geſamtförderung hat alſo 1003 019 T. betragen. Abgeſetzt wurden mit der Eiſenbahn 669 072., mit dem Schiff 40 950 T. mit der Fuhre 52 208., mit Seilbahnen 108 309 T. Es kamen alſo zum Verkauf 870539 T. Hiervon wurden den im Bezirk gelegenen Kokereien zugeführt 217792 T. Aus dem Kalikonzern der Internationalen Bohrgeſellſchaft. Die Kaliwerke Adolfsglück.⸗G. in Schwarmſtedt neh⸗ men nunmehr die bereits im Auguſt d. J. angekündigte finanzielle Neuorganiſation vor. Zur Beſchaffung weiterer Mittel zum Ausbau des Werkes iſt angeſichts des Kursſtandes der Aktlen (zurzeit etwa 24 Prozent] die Verwaltung genötigt, eine 50 proz. Zuzahlung auf das vollgezahlte, M. 3 020 000 betragende Ak⸗ tienkapital einzufordern, alſo etwa M. 1½ Mill. neu zu be⸗ ſchaffen. Von den 3020 Aktien der Geſellſchaft befanden ſich vor kurzem 1096 Stück, alſo mehr als die einfache Majorität, im Porteufeuille der Berwerksgeſellſchaft Hope m. b. H. die eben⸗ falls dem Konzern Internationale Bohrgeſellſchaft—A. Schaaff⸗ hauſenſcher Bankverein angehört. Die M. 300 000 Auleihe dieſer G. m. b. H. ſind ſämtlich im Beſitz der tauſendteiligen Gewe⸗rk⸗ ſchaft Hope, an der wiederum die Adler Kaliwerke.⸗G. in Ober⸗ Föblingen a. See mi 251 Kuxen beteiligt ſind. Die Adler⸗Kali⸗ pwerke.⸗G. ihrerſeits zählen zu ihren Gründern wiederum die Internationale Bohrgeſellſchaft. Ueber die Leiſtung der Zuzah⸗ lung bürften ſich die Großaktionäre bereits berſtändigt haben. **X* Telegraphiſche Handelsberichte. Canada⸗Pacific⸗Eiſenbahn. Montreal, 18. Nov. Die Wochen⸗Einnahmen der Canadian⸗Pacific⸗Eiſenbahn betrug in der letzten Woche 1 676 000 Dollar. Das iſt eine Zunahme von 95 000 gegen die gleiche Woche des Vorjahres. —8* ee Mannheimer Eſſeltenbörſe vom 18. November.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Brauerei Eichbaum⸗Aktien zu 104,50 Proz. Von Brauereien notierten noch Schwartz, Speher, 2 Prozent über geſtern. Kurs: 120 Geld. Ferner waren höher Verein chem. Fabriken 301 G. und Bad. Aſſekurranz⸗Aktien 1285 G. 2„ eeeeee„ 0 Oibligationen. Pfandbriefe. Induſtrie⸗Obligation. 40% NR„B. unk. 1902 98.—. b4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindn⸗ 35 15 196„verſchied. 90.80 bz ſtrie rück. 105% 3½%„„ Kommunal 92,80 bzJ4½ 105 Rhſchiff. 15 U u. Seetransy 8 3¹ 1 855 89.— GI4½ ½5 Bad. Anilfn⸗u. Sodaf. 2½% Heivelbg. v. J. 1905 91.—6Cf4% r. Kleinteſ Hedlbg..—0 40 Karleruhe v. J. 1907 98.80 0% Vieg Brauteue om183.—8 80% Karlsruhe v. F. 1896 87.— Ff41„Herdenmüble Denz 4½ Jahr v. F. 1902 90.—6 99—8 4% amigsbafg 160c 99.—64%% encß. dagerbaus⸗ 0 %, 89.25 Ff ben 98.— 4% Mannh- Oblig. 1905 80.60 0] werte Karisrnhe.8 4%„„ 1901 99.50 CCe chfalz. Chamotte nn. 67% 1885 90.— G 4½% Pfälz. Chamokte u. 11 58 *, 85 1888 90.— G Tonwerf,.⸗G. Eiſenb. 101. „% 1895 90.—%e Neuff Ae& Zellſofff. % 1398 90.— 6 afdbef bei Pernau in 15904 90.— G cc 98.—0 * 95 344 Speyrer Brauhau 9 1905 90.— 6 15 eeer een J4½ Speyrer Ziegelwerke 99.90 G4½% Süldd. Srahtinduſtt. 100.— G %%% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4¼ Zellſtoffabrik Waldhof 102. G 40„1907 80%% Piemaſens unk. 1905 %½% Wiesloch v. J. 1905 —.— Felbſt die raffinierteſte Reklame der Konkurren Aktien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 181. Br. Werger, Worms 78.——.— Geſprbk. Speyerso 8 2 —.— 100.75 Pf. Preßh⸗u. Sptfabr. —.— 190.50 Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau—.— 140. Rhein. Kreditbank Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68. —. 156.— Trunsport u. Verſicherung. 134.— 138.75f..⸗G. Rhöf 91.—.— Rhein. Hyp.⸗Bank 193.——.— Maunh. Danffel. 60.——.— Südd. Bank—= Ho.adg„ Lagerhaus—. 84 Filenbahnen; Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigzbahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Marbahn— 17.6 Bad. Rück u. Mitv.—.— 6808. „%, Nordbahn 161,80 Zad. Aſſecurranz—,— 1285 Heilbr. Straßenbahn—.——.- Continental. Verſich.—.— 895. Chem. Induſirle. Mannh. Verſicherung—— 410.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr 362——. „„„„ neu 349.80—. Chem. Fab. Goldendg.— 190 Verein chem. Fabriken—.— 301.— Verein D. Oelfabriken 180.— Weſt..⸗W. Stamm 183.——. 5„ Vorzug 105.50—. Brauereien, Bad. Brauere!—.——.— Binger Akkienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 104.50 Elefbr. Rühl, Worms 85.——. Ganters Br. Freibg. 103.——.— Kleinlein Heidelberg 190.—- Homb. Meſſerſchmiti ——— 50.——.— Ludwigsh. Brauere!-.— 214 Mannh. Aktienbr.—. 188— Pfalzbr. Geiſel, Mohr Brauerei Sinner—.— 270— Br. Schrödl, Heidlbg. 191.—— „Schwartz, Speyer—. 120. „Ritter, Schwetz.— „S. Weltz, Speyer—.— 72.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie—— 188.— Dingler'ſche Mſchfbr. 119.——.— 90.— —— Emaillw. Maikammer—— Ettlinger Spinnerei 97.— Haerd Spinnetrei 95.— arlsr. Maſchinenban— 200.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— Koſth. Cell. u. Papierf. 240— 238.25 Maunh. Gum u. Asb.—.— 143. Maſchinenf. Badenta—.— 198.— Oberrh. Elektrizität 22.50—.— Pf.Nähm. u. Fahrradf. 183.50 138. Portl.⸗Zement Hdlbg. 155. 154.— Südd. Hraht⸗Induſt. 102.— Südd. Kabelwerke—.— 122.— Verein Freib. Ziegelw. 185.——.— Ser,——.— Würzmühle Neuſtadt—-——. Zellſtoffabr. Waldhof—.— 330.— „ J. Storch., Speyer 65.— 63 —— Waghäuſel 159 50—.— uckerraff. Mannh. ——— Von Freitag, den 20. November ab gelangen: nom. Mark 15 000 000 4½ proz. Teilſchuldverſchreibungen Serie B. Noe. 1 bis 15000 der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen zum Handel und zur * Notierung. **. pariſer Börſe. Paris, 18. November. Anfangskur ſe. 3% Rente 9695 96.99 Spanier 96.90 97 10 Türk. 173— 173.30 Banque Ottomane 708.— 710.— Rio Tinto 1840 1867 Debeers 329.— 338.— Eaſte and 109.— 108. Golbpfteld 121.— 122.— Randmines 176.— 177.— Londoner Effektenborſe. London, 18. Novembr.(Telegr-) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2% Conſols 84/—6e 84% Mobdersfontel 10% 11— 3 Reichsanleihe 83½ 831/½ Premier 94 9% 4 Argentinier 84% 84˙/Randmines 7— 7— 4 Italiener 103— 103½/ Atchiſon comp. 98% 99 4 Japaner 85— 85— dian 183˙% 183 3 Mexikaner 88.— 33 Cheſepeake 47½% 48.— 4 Spanier 95% 95½% Chikago Milwauker 153% 153% Ottomanbank 18/% 18% Denvers com. 35— 35— Amalgamated 88½ 885/Erte 85˙½ 35˙%é Anacondas 10˙% 10¼ Grand Trunk III pref. 53% 55 Rio Tinto 735 74%„„ ord. 22% 23— Central Mining 15% 15%]Louisvzlle 119— 121— Chartered 161% 16½/] Miſſouri Kanſas 36¼ 361½ De Beerz 18— 138˙/ Ontario 4⁵ 45˙% Eaſtrand 4% 4½Southern Pacifte 120˙%½ 181˙ Geduld 39 4% Union com. 160 189* Goldfields 4% 4½% Steels eom. 50% 59% Jagersfontein 4% 4˙61 Tenb.: beh. Bubapeſt, 18. Noveinber, Getreidemarkt.(Telegramm.) 17. 10. per 50 kg per 50 kg Welzen per April 1286 1287 feſt 12 79 12 80 ruhig *„ Dt, 9003 10 04 10 98 10 99 Roggen per 10 10 80 10 81 feſt 10 76 10 74 ruhig Haſer per. 88 ſtelig 852 3 b8 ruhig Mais per Mam 757 7538 ſtetig 754 756 ruhig Kohlraps Auguſt 14 40 14 50 ſtetig 14 60 14 70 feſt Wetter: Kalt. Liverpool, 18. November(Anfangskurſe.) 17. 18. Weizen per März 711½ ruhig.— ſtetig „ Mai 778705 779˙05 Mais per Dez. 505% ruhig 506½ ruhig 5„ Jan. 5097% 5110¼ Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 16. Nov. 1908. Vom 9. bis 12. November blieben Witterung und Temperatur fortgeſetzt trocken und kalt, um dann etwas wärmer zu werden und in Regen umzuſchlagen und jetzt wieder ihren vorherigen Charakter zu behaupten. Trotz der Niederſchläge wird eine wei⸗ tere Abnahme des Waſſerſtandes gemeldet, ſodaß mit einer er⸗ neuten Steigerung der Rheinfrachten zu rechnen iſt Eventualität des Schiffahrtsſch feſte Tendenz auf den maßgebenden Plätzen des Weltmarktes bat und die luſſes immer näher rückt. Die Emaillirfbr. Kirrweil.——.— ſich auch in dieſer Woche, faſt ohne Unterbrechung, behaupten können und eine weitere mäßige Werterhöhung für Brotgetreide und Hafer zur Folge gehabt. Es wird jetzt der durch Froſt ver⸗ urſachten Minderſchätzung der kommenden argentiniſchen Erate eine größere Bedeutung beigelegt und die Fähigkeit der übrigen Exportländer für die Deckung des Weltbedarfs in Zweifel ge⸗ zogen, auch der derzeitige Saatenſtand im großen und gauzen hauptſächlich infole der Witterung, weniger günſtig beurteilt, Die deutſchen Märkte haben in dieſer Woche ein einheitliches Bild nicht geboten. Während man im Norden und Weſten der Rich⸗ tung des Weltmarktes folgte, fanden die belangreichen Zufuhren auf den ſüddeutſchen Getreideſchrannen wohl raſchen Abſatz, doch konnten die erhöhten Forderungen nicht durchgeführt werden. Von den Umſätzen an der heutigen Landesproduktenbörſe iſt zu be⸗ richten, daß Weſzen und Kernen in guten Qualitäten reichlich offeriert und großenteils auch gekauft worden ſind. Dinkel bleibt gefragt. Hafer iſt in trockener, ſchwerer Ware glatt ver⸗ käuflich. Die leichten defekten Qualitäten dagegen fanden wen! jer Beachtung. Braugerſte iſt weniger geſucht. In Raps uad Mohn zeigen ſich vereinzelte Offerten, doch fehlt die Nachfrage faſt ganz. Mir notteren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualftät u. Lieferzeit: Weizen württemberg. neu M. 21 25.—92.00, fränkiſcher 00.00—00.00, bayeriſcher neu M. 21.80—.—, Rumänier M. 24.28 bis 24.75, Ulka M. 24.50—23.—, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azlma M. 00.00—00.00, Walla⸗Wafla M. 00.00 00.00, La Plara M. 25.——28.25, Redwinter M. 23.78—24.00, Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: neu M. 21.25—92.—, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel neu 13.75—14.25. Roggen: württemb. neu M. 17 75—18,50, nordd. M. 00.00—00.00 ruſſiſcher M. 00.00—00.00, Gerſte: württmbergiſche M. 19.50.—20.50, Pfälzer(nom) M. 00.00 bis 00.09, bageriſche M. 21.——22.—, Tauber M. 20.——21.— ungariſche M. 22.50—24.00, kaltforn, prima M. 00.0000.00, Hafer: Oberländer M. 00.0000.00, Unterländer M. 00.0000,00, württembg. M. 15.25—17.50, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mais Mixed M. 00.00—00.00, da Plata gefund 17.75—18.25, Hellow M.—0000 Donau 18.—18.50. Kohlreps 00.0000,00. Mehl⸗ preiſe pro 100 ug inol. Sack: Mehl Nr. 0 M. 83.00—8.00, Nr. 1 M. 82.00.—83.00, Nr. 2 M. 31.0032.900, Nr. 3 M. 30.0081.00, Nr. 4 M. 27.50—28.50, Suppengries M. 00.00.00.00, Sack Klete .50 M. bis 10.00(ohne Sack!. * Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Rr. 36 und 1697 18. November 1908. Proviſionsfreil —————————— Wir ſind als Selbſtrontrahenten 135 gaufer unter Vorbehaltt 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 112— Aklas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Zudwigshafen M. 290— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260— Baumwollſpinnerei Speyer S— 32 Benz& C5., Nheiniſche Mannheim 114—5 —7 2— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 13 8fr⸗ Bruchſaler eſellſchaft— Jo ur 2 emiſche en— Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, drrrbede—— Fltefe Endlnger, Morng 26— 0 Flink, Eiſen⸗ und Broneegießerel, Mannhelm 88—— rantenthaler Keſſelſchmtede— uchs, Waggonfabrik, Heidelberg 1161 errenmühle vorm. 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Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schöufelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. . kann an der Tatſache nicht rütteln, daß Kathreiners Malzkaffee ſich ſeit über 18 Jahren bewährt hat, ſich der Gunſt aller Bevölkerungsklaſſen erfreut und von Millionen Menſchen getrunken wird.— Wer ihn noch nicht kennt, mache einen Verſuch. Ein viertel Paket koſtet nur 10 Pfg. und iſt in jedem Geſchäft erhältlich. Kathreiners Malzkaffee hat aromatiſchen Kaffeegeſchmack, iſt völlig unſchädlich und koſtet nur etwa den vierten Teil ſoviel wie Bohnenkaffee. 83085 — 3 Aeee — Mannheim, den 18. November 1908. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) 7. Sette. — 8 Bekauntmachung. Aus der Moritz und Karoline Lenel⸗Stiftung ſind für das Jahr 2. Februar 1909/10 einige Stipendien zu vergeben. Die Stiſtung hat den Zweck, die Hochſchulbildung zu einem wiſſenſchaftlichen, techniſchen oder künſtleriſchen Ve⸗ rufe ſolchen befähigten jungen Leuten zu ermöglichen, welchen die hierzu nötigen Mittel ganz oder teilweiſe fehlen. Die Bewerber um ein Stipendium müſſen ihren Unterſtütz⸗ ungswohnſitz in Mannheim haben; ſie haben ferner nachzu⸗ weiſen, daß bei ihnen die Vorausſetzungen zutreffen, welche nach dem Statut der Stiftung zur Bewerbung berechtigen. Bewerbungsgeſuche ſind binnen 10 Tagen beim Stiſtungs⸗ rat einzureichen. Das Stiftungsſtatut liegt während dieſer Zeit im Kaufhaus, 2. Stock, Zimmer 5, zür Einſicht auf. Mannheim, den 16. November 1908. 31972 Der Stiftungsrat der Moritz und Karoline Lenel⸗Stiftung: von Hollander. Schilling. gem. Radtaprer-Unjon p..b. Hauptkonſulat Mannheim. Samstag, 21. Novbr, abends 3 Uhr 5 im Saale des„Saalbau“ rosses Winterfest Abendunterhaltung mit Tauz wozu die Mitglieder und deren Augehörige 8 erg, eingeladen werden. Ohne Karte hat niemand Zutritt. Man vergl. d. Rundſchreiben. Schluß der Kartenausgabe am Donnerstag abend (Burcau von Walther& von Reckow, Bismarckſtraße). Wie Hauptkonſulatsvorſtandſchaft. ſbie billgsten lemden Auf allen Pariser Tischen liegen grosse Stösse Weisse Damenhemden weſche weit unter regujärem Preis vorkauft werden. 5 (Einfache bis beste gualitäten) D3,7 ——— Dülnstige Haufgelegenheit. Primd Patlelt⸗ und Liuolenn⸗Wichſe pro Pfd. 65 Pff. Vernſeeinfußbodenlackforhe Serte.:.„ 126 Sorte II.„„„.25 An Härte, Glanz und Trockenkraft unübertroffen. Preiswerte Verdichtungsſtränge. Specialitäten: Tapeten⸗Linoleum. 9 1, 12. Sämlliche Backartkel in hervorragender Qualität empftehlt dio Mof- Arogerie 83103 Ludwig& Schüttheim gegründet 1883. O 4, 3. Telephon 252. 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November 1908. Städt. Leihamt. Iwangs⸗Nerſteigerung. Donnerstag, 19. November, nachmittags 12%% Uhr 0 ich in Waldhof vor dem Schulbaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege 5 1670 verſteigern: 667 Möbel verſchiedener Art Mannheim, 17. Noobr. 1908. Klee, Gerichtsvollzieher. Jwangs-Verſteigerung. Donnerstag, 19. Nov. 1908 vormittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale egen bare Zahlung im ol Feedungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 66764 2 Regale mit verſch. Werke und Möbel aller Art. Hbunts⸗Vſtigeun. Donnerstag, 19. Nov. 1908 nachmittabs 2 uhr werde im hieſigen Pfandlokal 2 4 5 gegen bare Zahlung 4 Schweine und 1 ahrrad öffentlich im Vollſtreckungs⸗ wege verſteigern. 65762 annheim, 17. Nov, 1908. Gliſſen, Gerichtsvollzieher. 23, 4 22, 4 Stoße Perſteigerung Am Donnerstag, 19. 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