Abonnementz 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich⸗ durch die Poß bez. intl. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal, Einzei⸗Nummer 5 Pfg, In ſera teꝛ Oie Colonel⸗Zeile. Pfg⸗ Auzwärtige Inſerate„ 30„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) Badiſche Neueſte Nach Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme ſii das Mittagsblatt Morgens 3 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) ric Eigene KRedaktionsbureaus in Berlin und KNarlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) ſten Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeigez Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme n. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ huchhandlung 18 * Nr. 541. Die hentige Wittagbansgabe umfaßt 12 Seiten. Telegramme. Das Grubenunglück auf der Zeche Radbod. *„ Mainz, 18. Nov. Die Stadtverordnetenverſammlung bewilligte heute für die Hinterbliebenen der Opfer der Zeche „Radbod“ 1000 Mark mit der Beſtimmung, daß, falls es nötig werden ſollte, ſpäter noch weitere Zuwendungen gemacht werden. „ enus, 18. Nov. Das Bureau der Nationalen Bergar⸗ beitervereinigung bon Frankreich ſandte an den Reichstagsabge⸗ orbneten Sachſe folgendes Telegramm:„Tiefbewegt von der ſchrecklichen Kataſtrophe von Hamm ſprechen wir im Namen der Nationalen Bergarbeitervereinigung von Frankreich den Fa⸗ milien der Opfer unſer herzlichſtes Beileid aus.“ „»„Lens, 18. Nov. Der Bürgermeiſter von Billy⸗Mon⸗ 3 tiguy richtete an den Bürgermeiſter von Hamm namens des Gemeinderats und der Einwohnerſchaft von Billy-Montigny ein Beileidsſchreiben, in dem des großherzigen Verhaltens der weſtfäliſchen Ret⸗ tungsmannſchaft gedacht wird, die bei Gelegenheit des Gruben unglücks von Courrières in Bekundung edler Nächſtenliebe ihren frauzöſiſchen Kameraden zur Hilfe ge⸗ eilt ſei. Dem Schreiben iſt der Betrag von fünfzig Franes beige⸗ ſchloſſen, die für die Familien der Opfer des Hammer Gruben⸗ unglücks beſtimmt find⸗ Proteſt gegen die Weinſtener. R. Ahrweiler, 18. Nov.(Von unſerem Korreſpondenten.) In einer geſtern hier abgehaltenen Verſammlung der Winzer 5 und Weinbauintereſſenten der Ahr wurde zur Weinſteuer fol⸗ gende Reſolution angenommen:„Die heute in Ahrweiler ſtatt⸗ 7 gehabte Winzerverſammlung erblickt bei der ſchweren Not⸗ lage, in der ſich die deutſchen Winzer, insbeſondere die der deut⸗ 8 ſchen Rotweingebiete, befinden, in der Beſteuerung des Weines in irgendwelcher Form die ſchlimmſten Schädigungen der Weinbauer. Insbeſondere würde eine Flaſchenweinſteuer eine Keinſeitige und ungerechte Belaſtung der Qualitätslagen herbei⸗ führen und eine erhebliche Einſchränkung des Verbrauches, eine Zurückdrängung des Qualitätsweinbaues und des Abſatzes deut⸗ ſcher Weine im Gefolge hoben. In Anbetracht der hohen Erheb⸗ ungskoſten und bei dem geringen Ertrage der Flaſchenſteinſteuer iſt der Wein ein durchaus unbrauchbares Steuer⸗ projekt, zumal als dieſes Natur⸗ und Bodenprodukt jetzt ſchon durch die Grundſteuer mehr als jedes andere landwirtſchaftliche Erzeugnis betroffen wird. 5 Deutſche Luftballone in Frankreich. R. K. Paris, 19. Nov.(Von unſerem Korreſpondenten.) Das Echo de Paris“ beklagt ſich darüber, daß ſeit einiger Zeit Frankreich an allen vier Enden von deutſchen Luftballons über⸗ flutet werde. Nach ſeiner Anſicht handle es ſich hier direkt um Spionageverſuche, die auch bereits die Aufmerkſamkeit der franzöſiſchen Regierung wachgerufen, deren diplomatiſche Vor⸗ ſtellungen jedoch in Berlin gar keinen Effekt gehabt haben. Unter ſolchen Umſtänden bleibe nichts anderes übrig, als ſtrenge und eusgiebige Maßregeln zu treffen, um einer In vaſion, welche für Frankreich zur Gefahr werden kann, ein definitives Ende zu machen. Man könne nicht einen Augenblick im Zweifel darüber ſein, daß die Regierung zu handeln entſchloſſen iſt und und ihre Aufgabe werde ſich um ſo leichter geſtalten, als ſie im voraus 1 die Sicherheit hat, daß das ganze Land ihre Entſchließungen gutheißen werde. 1 Die franzöſiſchen Antimilitariſten. R. K. Paris, 19. Nrv.(Von unſerem Korreſpondenten.) Der Marineminiſter Picard hat auf telegraphiſchem Wege über die Reſultate der Hausdurchſuchungen bei den Antimili⸗ tariſten zukommen zu laſſen. Gleichzeitig hat M. Picard im Hafen von Toulon ſowohl, als auch in den anderen Häfen eine ſtrenge 1 Ueberwachung der Arſenalarbeiter, die im Geruche des Antimili⸗ tarismus ſtehen, angeordnet. Schiffsleutnant Devarenne, der am nächſten Montag die Unterſuchung gegen den Deſerteur Lemare einleiten wird, ſollte feſtzuſtellen ſuchen, ob dieſer Matroſe Geld⸗ unterſtützungen von der antimilitariſtiſchen Gruppe empfangen bat. Mehrere Deſerteure werden im gleichen Sinne einvernom⸗ Vizeadmiral Marquis erſucht, ihm einen perſönlichen Bericht Dounerstag, 19. November 1908. wie an Bord aller Schiffe Unterſuchungen geführt werden, welche dartun ſollen, ob die Mannſchaft von den Antimilitariſten auf⸗ gefordert wurde, zu deſertieren. Hollands Königin. Haag, 18. Nop. Königin Wilhelmine wird einer Meldung des Reuterſchen Bureaus zufolge im kommenden Winter keine Privataudienzen erteilen, ſondern ſick für den Empfang von Damen durch die Königin⸗Mutter, von Herren durch den Prinzen Heinrich der Niederlande vertreten laſſen. Fürſt Bülows Erfolg. * Röo m, 18. Nov.„Popolo Romano“ begrüßt das Verbleiben des Reichskanzlers Fürſten Bülow auf ſeinem Poſten als eine Garantie des Friedens.„El Meſſaggero“ ſagt, daß durch die geſtrige Unterredung des Kaiſers mit dem Reichskanzler ein ernſter Konflikt zwiſchen Volk und Kaiſer vermieden wor⸗ den ſei, daß aber das Volk unter keiner Bedingung weitere Ein⸗ griffe des Kaiſers dulde, Das ſchwediſche Königspaar in England. London, 18. Nov. Der König und die Königin von Schweden ſtatteten heute der Guildhall einen Beſuch ab und wurden dort feierlich empfangen. In Beantwortung einer Anſprache des Lordmayors dankte König Guſtav für der Empfang und für die Einladung mehrerer Mitglieder des Stock⸗ holmer Stadtrates, die bei der Feierlichkeit zugegen waren, Der König erwähnte ſodann die Bande der Freundſchaft und der gegenſeitigen Sümpathie, die ſeit Jahrhunderten zwiſchen dem engliſchen und dem ſchwediſchen Volke beſtänden und die der traditionellen Freiheit, welche immer in beiden Ländern geherrſcht habe, zu danken ſeien. * Die Vorgänge in China. OLondon, 19. Nov. Der Pekinger Korreſpondent der „Times“ meldet, daß die Stadt völlig ruhig iſt. Der Sturm der Einwohner auf die Banken, der dadurch hervorgerufen wurde, daß die Chineſen glaubten, die vom verſtorbenen Kaiſer ge⸗ zeichneten Banknoten würden nicht mehr eingelöſt werden, hat infolge des prompten Eingreifens der Regierung aufgehört. Der Korreſpondent betont, daß die Verdienſte, die Ordnung aufrecht erhalten zu haben, in erſter Linie dem Vizekönig Muanſchickai zu⸗ zuſchreiben ſeien. Unter den Eunuchen des Palaſtes herrſcht große Aufregung, aber der Grund hierfür ſteht nicht feſt. * — Ler Befuch ver amenkaniſchen Flotie in Japan. W. k Pokohama, 26. Oktober. Das amerikaniſche Geſchwader unter Admiral Sperry hat Nokohama geſtern wieder verlaſſen. Wie bei ſeiner An⸗ kunft wurde es auch bei ſeinem Abſchied von einem gleich großen(16 Schiffe) japaniſchen Geſchwader unter der Füh⸗ rung Admiral Jjuins geleitet, der die großen, augenblick⸗ lich ſtattfindenden Marine⸗Manöver zu dieſem Zwecke für die Zeit des Beſuches der Gäſte aus Amerika abbrechen mußte. Und wie es bei ſeiner Ankunft von einer begeiſtert ihm zu⸗ jubelnden Menge begrüßt worden war, ſo wurden ihm auch ebenſo begeiſterte Nachrufe und Abſchiedsgrüße gewidmet, die einen ſo herzlichen Ton anzuſchlagen wußken, wie man ihn in den letzten zwei Jahren hier in Japan Amerika gegenüber nicht mehr gewohnt war. Ich habe ſowohl einige Offi⸗ ziere wie eine ganze Reihe Matroſen über den Eindruck be⸗ fragt, den der Empfang in Japan auf ſie gemacht hat: es war nureine Stimme darüber.„Man hat uns einen groß⸗ artigen Empfang gegeben, more splendid than we had even in Australia!“ Auf beiden Seiten iſt man ſich ſehr wohl bewußt geweſen, daß der Beſuch der Flotte mit ihren 12 000 Mannſchaften und über 500 Offizieren leicht genug zu unangenehmen Zwiſchen⸗ fällen hätte Anlaß geben können, wenn die gereizte Stimmung der letzten zwei Jahre ſich Luft verſchafft hätte. Selbſt die amerikaniſchen Mannſchaften haben es hie und da ausge⸗ ſprochen, daß man allgemein bei der Abreiſe von Amerika irgend eine Aktion gegen Japan von ſeiten der Flotteerwartet habe. Es iſt aber von beiden Seiten in taktvollſter Weiſe vermieden worden, an all die Zwiſchen⸗ fälle und diplomatiſchen Auseinanderſetzungen über die Aus⸗ wanderungsfrage, über die Schulfrage, über die Bündnisfrage zwiſchen den Vereinigten Staaten und China auch nur zu rühren. Und ebenſo taktvoll haben ſich ſchließlich auch die beiderſeitigen Mannſchaften an Land benommen, wo immer ſie mit einander in Berührung kamen: wir müſſen bekennen, daß wir von dem ganzen Auftreten der Amerikaner men werden. Ebenſo werden in den Kaſernen der Kolonialtruppen]an Land umſomehr überraſcht geweſen ſind, als ſie ſonſt durch⸗ (Mittagblatt. aus nicht in dem Rufe ruhiger und anſtändig auftretender Gaſte ſtehen. Es iſt auch nicht der geringſte Zwiſchenfall vorgekommen, wie ſich ſonſt bei derartig großen Anſammlungen von Lauten aus allerlei Klaſſen des Volkes kaum vermeiden laſſen. Pokohama und Tokio haben ein Feſtgewand in dieſen Tagen getragen, wie wir es nur bei den Siegesfeiern und bei der Feier des engliſch⸗japaniſchen Bündniſſes früher ge⸗ ſehen haben. Die amerikaniſchen Gäſte ſind eigentlich durch eine einzige große Triumphſtraße gefahren, als zögen ſie als Sieger in Japan ein. 5 Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß die bielen Zehntauſende von Pen, die für die Ausſchmückung der Straßen und Häuſer und für die vielen Feſtlichkeiten ausgegeben worden ſind, auch in materieller Beziehung ihre Zinſen getragen haben. Man berechnet, daß die Amerikaner wohl gegen drei Millionen Nen in den acht Tagen in Japan gelaſſen haben. Die große Bedeutung des Beſuches der Amerikaner liegt aber ſchließlich nicht in dieſen materiellen Dingen. Sie liegt auf diplomatiſchem und politiſchem Gebiet. Und hier müſſen wir bekennen, daß niemand ſich wird dem Eindruck haben entziehen können, daß es den beiden Regierungen mit der Erhaltung der freundſchaftlichen Beziehungen, mit der Sicherung des Friedens auf lange Jahre hinaus abſolut ernſt iſt. Das war der Inhalt der Botſchaft des Präſidenten Rooſe⸗ velt an den Mikado, und darauf legte auch die Antwort des Mikado an den Präſidenten den größten Nachdruck. Der Ernſt dieſer Antwort iſt der Ausdruck einer entſchloſſenen Friedens⸗ politik der japaniſchen Regierung. Sie lautete folgender⸗ maßen:„Die geſchichtlichen Beziehungen guten Einver⸗ nehmens und aufrichtiger Freundſchaft mit den Staaten betrachte ich als ein wertvolles Erbe me rung, und es ſoll, wie in der Vergangenheit, ſo a Zukunft mein ſteter Wunſch und mein Beſtreben ſei Bande der Freundſchaft, die beide Länder einen, in einen u auflöslichen Bund guter Nachbarſchaft und vollkommener Eintracht zu wandeln.“— Es iſt gewiß nicht ein bloßer Zufall, daß gerade jetzt die politiſchen Auseinanderſetzungen zwiſchen Japan und China in allen Meinungsverſchiedenheiten über mandſchu⸗ riſche Fragen einen ganz anderen Ton friedlichen Entgegen⸗ rommens von ſeiten Japans anſchlagen. Ebenſo wie es kein Zufall iſt, daß gerade jetzt immer deutlichere Gerüchte darüber auftreten, daß die japaniſche Regierung entſchloſſen iſt, den Strom der japanſchen Auswanderung von Amerika auch von Hawai, abzulenken und nach Korea zu ühren. Von Bedeutung ſind hier gewiß die Erklärungen des Miniſter⸗ präſidenten dem Vertreter der Aſſociated Preß, Herrn Kennedy, gegenüber. Was hätte es ſonſt für einen Sinn, wenn er erklärte, daß der Friede umſoeher im„Jernen Oſten⸗ erhalten werde, je größer Amerikas Flotte ſei. Daß Japan entſchloſſen ſei, Chinas Integrität in jeder Beziehung zu er⸗ balten und die Politik der offenen Tür zu befolgen. Da ſchließlich bereit ſei, jeder Konferenz der beteiligten Mächte Vereinigte Staaten, Großbritannien und China— beizt treten, auf der die oſtaſiatiſchen Fragen beraten werde ſollten. 55 Es wird ſchließlich auch nicht überſehen werden dürfen, baß die engliſche Preſſe und auch die in ihrem Gefolge ſteh n⸗ den japaniſchen Blätter ſofort in Erörterungen Uber ein liſch⸗japaniſch⸗amerikaniſches Bündnis eingetreten ſind. Die Folgen des amerikaniſchen Flottenbeſuches beginnen ſich be⸗ reits fühlbar zu machen. polinsehe llebersieht. Maunheim, 19. November 1908. Nach der Kriſis. An„maßgebender Stelle“ werden dem Berliner Korr ſpondenten der„Neuen Freien Preſſe“ zu den Kundgebunge im„Reichsanzeiger“ und in der„Norddeutſchen Allgem. Ztg.“ noch einige Erläuterungen gegeben:„ Die im„Reichsanzeiger“ mitgeteilte Aeußerung des faifer⸗ lichen Willens bedeutet mehr, als man ſelbſt in den Kreiſen der Regierung gehofft hat, und es iſt anzunehmen, daß jeder, der als Politiker dieſe Aeußerung lieſt, von ihr befriedigt ſein wird. In der Aeußerung des kaiſerlichen Willens iſt die Zuſage enthalten, daß der Kaiſer die verfaſſungsmäßigen Verantwortlichkeiten wahren wolle. Dieſe Zuſage bezieht ſich nicht nur auf die Ver⸗ antwortlichkeit des Reichskanzlers, ſondern auch auf die Pflichten, die der Kaiſer ſelbſt gegenüber der Verfaſſung hat. Und dieſe Zuſage iſt ein Kaiſerwort, an dem nicht zu drehen und zu deuteln iſt. Natürlich durfte man nicht erwarten, daß der Kaiſer„pater peccavi“ ſagen würde, aber wer, wie geſagt, als Politiker die kaiſerlichen Aeußerungen zu leſen verſteht, wird aus ihnen entnehmen, daß der Kaiſer de facto ſich un⸗ recht gibt. Es iſt in der Kundgebung des„Reichsanzeiger geſagt, daß der Kaiſer die Ausführungen des Reichskanzlers i Reichstage gebilligt habe. Das heißt alſo, der Kafſer hat ſeine 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 19. November. Zuſtimmung dazu erteilt, daß der Reichskanzler dem Reichstage die Verſicherung gegeben hat, der Kaiſer werde ſich künftig auch in Privatgeſprächen eine größere Zurückhaltung auferlegen, und er hat ebenſo den im Reichstage getanen Ausſpruch des Reichs⸗ kanzlers gebilligt, daß, wenn das nicht der Fall ſein würde, weder er noch einer ſeiner Nachfolger die Verantwortung tragen könnte. Es unterliegt keinem Zweifel, daß ſowohl der Bundesrat wie das preußiſche Staatsminiſterium ſich mit den Aeuße⸗ rungen des kaiſerlichen Willens, die der Reichskanzler aus ſeiner heutigen Audienz mitgebracht hat, zufrieden erklären werde Das gleiche iſt auch von den großen Parteien des Reichstages zu er⸗ hoffen. Was die Unterredung ſelbſt zwiſchen Kaiſer und Kanzler anlangt, ſo wird Ihrem Korreſpondenten an maß⸗ gebender Stelle mitgeteilt, daß ſie ſehr eindringlich ge⸗ iſt. Der weſen Kanzler ſand den Kaiſer ganz in der Stimmung, in der er ihn gewünſcht hatte, das heißt durchaus vorbereitet und gewillt, den Vortrag des Kanzlers anzuhören. Der Kanzler erhielt die Möglichkeit, alles zu ſagen, was er ſagen wollte, und der Kaiſer machte keinen Verſuch, ihn vom Thema abzubringen. Das Reſultat der Unterredung iſt, ſo wird an maßgebender Stelle ſchließlich noch verſichert, daß die Kanzlerkriſe be⸗ ſeitigt iſt, und zwar nicht bloß vorläufig. Es geht aus der heutigen Unterredung hervor, daß Kaiſer Wilhel m einen Kanzlerwechſel nicht wünſcht. Stimmen dieſe Informationen der„Neuen Freien Preſſe“, ſo kann das Zentrum mit langem Geſichte abziehen und ſeine Hoffnungen zu Grabe tragen. Noch geſtern klammerte ſich die„Germania“ an den Strohhalm, daß doch beim Kaiſer Mißſtimmung gegen den Fürſten Bülow zurückgeblieben und daß letzterer nach Erledigung der Reichsfinanzreform das Vertrauen des Kaiſers nicht mehr haben werde. Wie wir von Anfang der Kanzlerkriſis an betont haben, daß wir das Aus⸗ ſcheiden Bülows aus Gründen der auswärtigen und der inneren Politik nicht wünſchen können, ſo hoffen wir jetzt, daß die„Neue Freie Preſſe“ beſſer unterrichtet iſt als die „Germania“. In ähnlichm Sinne wie Baſſermann behandelt Freiherr 9. Zedlitz den Ausgang der Kriſis im„Tag“. Auch er er⸗ klärt ſich von ihm befriedigt. Es ſei erreicht, was uns not tut; die Gewähr für die ſichere, ſtetige und gedeihliche Führung der Geſchäfte des Reiches in den durch die Reichsverfaſſung ge⸗ gebhenen Formen und Grenzen. Ein anderer Ausgang hätte die Beſtrebungen auf Einſchränkung der verfaſſungsmäßigen Rechte des Kaiſers zugunſten eines parlamentariſchen Regi⸗ ments zu gefährlicher Stärke anwachſen laſſen. Wir wären ſchweren Verfaſſungskämpfen entgegengegangen. Was die fünftige Stellung Bülows anlangt, ſo faßt Zedlitz ſein Urteil dahin zuſammen: Aeußerungen evangeliſck⸗orthodoxer Blätter laſſen darauf ſchließen, daß auch in Hoftkreiſen die überragende Stellung des vierten Reichskanzlers unangenehm empfunden wird. Wer auf gewiſſe innere Vorgänge der leten Jahre zurückblickt, wird zu der Ueberzeugung gelangen, daß dieſe gegen die Stellung des Fürſten Bülow gerichteten Beſtrebungen nur auf die günſtige Ge⸗ legenheit warten, ſich in die Tat umzuſetzen. Schon ſchwirrt der Gedanke der Einführung verantwortlicher Reichsminiſterien an Stelle der Reichsämter in der Luft. Das würde, wie die Dinge liegen, ohne andere Definierung der Verantwortlichkeit, als ſie jetzt in der Reichs⸗ und der preußiſchen Verfaſſung gegeben iſt, nichts als eine Scheinkonzeſſion an den Parlamentarismus ſein, in Wirklichkeit aber die Degradierung des Reichskanzlers und der Stellung des berantwortlichen Leiters der Reichspolitik in die eines Frimus inter pares unter den Trägern der Reichs⸗ ämter bedeuten. Eine ſolche Umgeſtaltung der oberſten Reichs⸗ ämter würde dem perſönlichen Regimente nicht nur keine feſten Grenzen ziehen, ſondern im Gegenteil die Stellung der verant⸗ wortlichen Ratgeber gegenüber der Krone im Reiche nur noch mehr herabdrücken. Mit einem Wort: wenn heute keine befriedi⸗ gende Löſung der Kanzlerkriſis gefunden worden wäre, ſo wäre ſowohl allen demokratiſchen Beſtrebungen auf Verringerung der kaiſerlichen Macht im Reiche wie allen höfiſchen Beſtrebungen auf Herabdrückung der Stellung des Reichskanzlers zu der des erſten unter den ausführenden Organen der Krone Tür und Tor ge⸗ öffnet geweſen. Mehr Bergarbeiterſchutz. Das furchtbare Unglück auf der Zeche Radbod gibt Sozialpolitikern der verſchiedenſten Richtungen Anlaß, die Frage des Bergarbeiterſchutzes ſtärker zu betonen. Im„Tag“ veröffentlichte der Reichstagabg. Giesberts einen lehrreichen Aufſatz, aus dem wir vor allem den leitenden Gedanken her⸗ vorheben möchten, daß noch ſo reichlich geübte Wohltätigkeit die bürgerliche Geſellſchaft nicht von der Verpflichtung ent⸗ binde, für einen genügenderen Schutz des Lebens der Berg⸗ arbeiter zu ſorgen. Die Unfälle im Bergbau nehmen nach Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Gaſtſpiel Adolf Lußmann. Carmen. Im neuen Operettentheater fiel Adolf Lußmann, der geſtern erſtmals als Joſé gaſtierte, durch außergewöhnliche Stimm⸗Mittel auf, trat freilich auch durch eine verhältnis⸗ mäßig zurückhaltende, manchmal ſogar ſteife Art der Darſtel⸗ Jung aus dem ſonſt beweglicheren Enſemble heraus. Es ſchien darum von vornherein nicht recht begreiflich, daß er als erſte Gaſtſpielrolle den ſchwierigen Don Joſé gewählt hatte, zumal wir in Vogelſtrom einen in Geſang und Darſtellung vorzüg⸗ lichen Darſteller der Rolle haben. Daß trotzdem Lußmann als Joſé einen vollen Erfolg er⸗ rang, ſpricht deswegen ſchon an ſich deutlich genug. Er er⸗ rang ihn zunächſt durch die ſtimmliche Leiſtung. Lußmann, der über eine Tenorſtimme verfügt, die edlen Wohllaut mit kräftigem Mark und großer ausgeglichener Tonfülle vereinigt, wußte ſeine Rolle mit natürlichem muſikaliſchem Geſchmack zu geben, fein und innig in den lyriſchen Stellen des erſten Aktes und mit voller Leidenſchaft in den ſpäteren dramatiſchen Tei⸗ len, durch die er beſonders die Schmugglerſzene zu ungewöhn⸗ lich belebter, packender Wirkung brachte Manieren, die er von der Operette her angenommen hat, wie die gelegentlich allzugroße rhythmiſche Freiheit, auch die manchmal zu naſale Tongebung in der Höhe, wogen gegen die im allgemeinen ausgezeichnete Durchführnug des geſanglichen Teiles nicht ſo ſchwer, daß ſie den günſtigen Geſamteindruck zu beeinträch⸗ ligen vermochten, und gelegentliche Schwankungen im Ton darf man ruhig der Erregung des erſten Auftretens auf unſerer Bühne zuſchreiben. nach untrennbar ohne Auflöſung des Reigens der Kunſt. Ausweis der Statiſtik in erſchreckender Weiſe zu. Was will gegen dieſe grauſame Statiſtik alle private Wohltätigkeit be⸗ ſagen? Der Staat und die Volksvertretung müſſen Sorge tragen, daß die Arbeit des Bergmannes weniger Gefahren ausgeſetzt ſei. Giesberts fordert Reichsberggeſetz und Arbeiterkontrolleure, da die Arbeiter zur ſtaatlichen Aufſicht kein Vertrauen haben, ſie für ungenügend und unwirkſam erklären. Zu gleichen Reſultaten wie Giesberts kommt ein Artikel der„Sozialen Praxis“. Er gibt eine knappe, treffende Schil⸗ derung der ſozialen Gärung und der ſozialen Mißſtände unter der Bergarbeiterbevölkerung. Der Reichstag wird demnächſt der Frage verſtärkten Bergarbeiterſchutzes näher zu treten haben, ſchon aus dieſem Grunde verdienen die Ausführungen der„Sozialen Praxis“ ernſthafte Beachtung. Sie ſchreibt: Das entſetzliche Grubenunglück der Zeche Radbod bei Hamm läßt abermals auf aller Lippen die Frage treten: Iſt im Berg⸗ bau wirklich alles geſchehen, was in der Macht des Menſchen liegt, um ſolche Kataſtrophen zu verhüten? 341 Tote bei einem einzigen Schlage, im Jahre 1907 1740 Bergleute dem Tode durch Unfälle geweiht, mehr als 11 000 ſchwer verletzt! Wir maßen uns heute nicht an zu entſcheiden, wer die Schuld für das Unglück in Radbod trägt. Wir lehnen es ab, die Urſache allein bei der Zechenverwaltung zu ſuchen oder in einer Nachläſſigkeit der Berg⸗ leute. Aber ebenſo vermögen wird nicht die Schulbloſigkeit der Bergwerksdirektion zu proklamieren, wie wir uns weigern, daß man reſigniert höherer Gewalt zu weichen habe. Das Unheil, das für alle Zeiten nun den Namen„Radbod“ trägt, wird den Anſtoß zu gründlichen Unterſuchungen geben, ob nicht doch beſſere Vorkehrungen zum Schutz von Leib und Leben der Bergleute zu finden ſind. Im Reichstag haben dieſe Erörterungen bereits begonnen und ſie werden hier ſowie im preußiſchen Landtag eine Fortſetzung erhalten. Aber den tiefſten Eindruck muß es machen, daß ſofort an Ort und Stelle mitten in den lauten Jammer der Witwen und Waiſen das Ver⸗ langen nach einer Verſtärkung des Bergarbeiterſchutzes erklang. Eine Abordnung von Bergleuten, Kameraden der Verunglückten, trat am 13. November vor den Prinzen Eitel Friedrich, den der Kaiſer zur Unglücksſtätte entſandt hatte, mit den Forderungen: Mehr Bergarbeiterſchutz, Reichsberggeſetz, Ar⸗ beiterkontrolleure! Und aus der tauſendköpfigen Menge auf den Straßen erſchallte der gleiche Ruf. Es iſt völlig gleich⸗ gültig, ob nachzuweiſen iſt, daß das Unglück auch durch ſolche Re⸗ formen nicht hätte verhindert werden können. Der Kern dieſer Demonſtration liegt in der Bekundung des tiefſten Mißtrauens gegen die jetzigen Geſetzesvorſchriften und ihre Handhabung. Im rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Grubenbezirk herrſcht ſeit Jahren der Kriegszuſtand, offen oder latent, zwiſchen den Zechenbeſitzern und den Bergarbeitern: Ausſperrung, Schwarze Liſten, Despotismus auf der einen— Streik, Kontraktbruch, Empörung auf der andern Seite. Verſchärft wird dieſer unheilvolle Gegenſatz durch die un⸗ ausrottbare Ueberzeugung der Arbeiter, daß die preußiſchen Bergbehörden auf Seite der Unternehmer ſtehen. Daher die Forderung des Reichsberggeſetzes und der Arbeiterkontrolleure. So wie die Dinge jetzt dort liegen, bilden ſie eine offene Wunde im Organismus unſeres ſozialen und wirtſchaftlichen Lebens, die jederzeit zu einer ſchweren Kataſtrophe führen kann. Es iſt Gefahr im Verzuge, mit kleinen Mitteln der Beſchwichtigung und der Hilfe iſt nichts getan. Reichsberggeſetz, Einführung von Arbeiterkontrolleuren, wirkſamere Schutzvorrichtungen werden ſeit langen Jahren auch im Reichstag verlangt. Man laſſe endlich die Reform nicht mehr an politiſchen und adminiſtrakiven Be⸗ denken ſcheitern, die wahrlich nicht wert ſind, daß auch nur ein einziger Bergmann deshalb ſein Leben einbüßt. Deutsches Reich. —(Bismarck und das Zentrum). In einer Zu⸗ ſchrift an die„Köln. Volksztg.“ war behauptet worden, das Bismarck⸗Nationaldenkmal ſei lediglich als Blockdenkmal be⸗ abſichtigt. Dem gegenüber teilt der„Köln. Volksztg.“„die Geſchäftsſtelle des Arbeitsausſchuſſes zur Errichtung eines Bismarck⸗Nationaldenkmales“ in Köln mit, daß„verſchiedene hervorragende Führer des Zentrums“ ohne Erfolg um ihre Beteiligung angegangen worden ſeien und daß ein weiterer Verſuch bis heute ohne Antwort geblieben ſei. Sehr be⸗ zeichnend! Badiſche Politik. Mannheim, 19. Nov. In der geſtrigen Vorbe⸗ ſprechung über die Abhaltung eines geſamtliberalen Kongreſſes in Mannheim 1909 wurde beſchloſſen, von der Einberufung einer ſolchen Tagung abzuſehen. Man war der Anſichk, daß es in Hinſicht auf die Landtags⸗ wahlen nicht angezeigt ſei, einen ſolchen Kongreß hier ab⸗ zuhalten. Das„perſönliche Regiment“. .. Karlsruhe, 18 Nov.(Korreſpondenz.] Landtagsabg. Venedey⸗Konſtanz wird rächſten Sonntag im Koloſſeumsſaale kahier über„Das perſönliche Regiment u da s deutſche Volk“ ſprechen. a Freiburg i. B 18. Nov.(Von unſerem Korreſpond.] Die hieſigen liberalen Parteien von der Reichspartei bis zur Deutſchen Volkspartei hielten heute abend in der Kunſt⸗ und Feſt⸗ halle eine öffentliche Verſammlung ab, die ungemein zahlreich keſucht war. Herr Geh. Hofrat und Uniyerſitätsprofeſſor Dr. R. Schmidt, Mitglied der 1 badiſchen Kammer, ſprach über: Der Kaiſer und das deutſche Volk“ in etwa ein⸗ einbiertelſtündiger Rede. Ausgehend von den bekannten Ereig⸗ niſſen der letzten Woche beleuchtete er die deutſche auswärlige Politik und ſchloß mit der Hoffnung, daß die Scheidewand, die ſich zwiſchen Fürſt und Volk im Laufe der Jahrzehnte gebildet habe, bald fallen möge, Anzeichen dafür ſeien bereits vorhanden. Redner erntete für ſeine vortrefflichen Worte ſtürmiſchen Bei⸗ fall, worauf der Vorſitzende der Reichspartei, Herr Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. von Belo w, folgende Reſolution verlas, die mit großer Stimmenmehrheit angenommen wurde. „Die auf heute Mittwoch, den 18. November J. J. von der Nationalliberalen Partei, der Reichspartei und der Deutſchen Volkspartei einberufenen öffentlichen, von reichlich J00 Perſonen beſuchten Verſammlung hal folgende Reſolution gefaßt und be⸗ ſchloſſen, ſie zur Kenntnis des Reichskanzlers zu bringen: Wir erblicken in der Entfremdung unſeres Kaiſers von dem Volke eine ſchwere Gefahr für das Anſehen und die Macht des Vaterlandes und der Monarchie. Wir ſprechen im Vertrauen auf die Anerker nung des Kaiſers die feſte Hoffnung aus, daß es der Reichsregierung unter genaueſter Einhaltung der verfaſſungsmäßigen Rechte gelingen möge, im Rahmen des Bundesrates und im Einvernehmen mit dem Reichstage der Po⸗ litik die Stetigkeit und Feſtigkeit wieder zu verſchaffen, der das deutſche Volk gerade jetzt ſo dringend bedarf. Nur ſo werden Kaiſer und Reich, Monarchie und Volk zur einheitlichen, geſchloſ⸗ ſenen deutſchen nationalen Kraft verſchmolzen werden können.“ Herr Stadtrat Bea ſchloß nach einigen Dankesworten an die Referenten die vortrefflich verlaufene Verſammlung mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das deutſche Volk und das deutſche Vaterland. Aus Stadt und Tand. Maunnheim, 19. November 1908. Kaiſer, Kanzler und Liberalismus. Als das erfreulichſte Moment der Verſammlung, die geſtern abend auf Veranlaſſung des Nationalliberalen und Jungliberalen Vereins im Ballhaus ſtattfand, darf wohl die Tatſache bezeichnet werden, daß ſeitens der liberal geſinnten Bürgerſchaft Mannheims der Einladung ſo zahlreich ent⸗ ſprochen worden war, daß die vorhandene Sitzgelegenheit bei weitem nicht ausreichte. Dieſer ſtarke Beſuch der Verſamm⸗ lung iſt um ſo höher anzuſchlagen, weil die Reichskriſe durch die Erklärung des Kaiſers gelegentlich der Unterredung mit dem Reichskanzler als in der Hauptſache beigelegt zu betrach⸗ ten iſt. Ein zweiter erfreulicher Moment iſt in dem außer⸗ gewöhnlich zahlreichen Erſcheinen der Frauenwelt zu erblicken, die damit von Neuem bekundet hat, daß das Intereſſe unſerer Frauen an den großen politiſchen Fragen der Gegenwart in ſtetem Wachſen begriffen iſt. Die Verſammlung wurde kurz vor 9 Uhr durch den Vor⸗ ſitzenden des Jungliberalen Vereins, Herrn Pruf. Drös mit folgender Anſprache eröffnet: Meine ſehr geehrten Damen und Herren! Die Tage tiefſter nationaler Trauer liegen hinter uns. Trauer erregte in uns die Nachricht, daß auf der Zeche Radbod im weſtfäliſchen Grubenrevier über 300 brave deutſche Bergleute ihr Leben laſſen mußten. Inwieweit hier menſchliches Verſchulden vorliegt und was getan werden muß, um derartige entſetzliche Kataſtrophen zu vermeiden, das mögen die zuſtändigen Behörden recht genau unterſuchen. Uns bleibt nur übrig unſere innigſte Anteilnahme auszuſprechen den Hinterbliebenen und unſerer tiefen Trauer Ausdruck zu verleihen über den Tod ſo vieler braver, deutſcher, werktätiger Volksgenoſſen. Ich bitte Sie, meine Damen und Herren, ſich zum Zeichen der Anteilnahme von ihren Sitzen zu erheben. Dies iſt jedoch nicht die einzige Trauer, die in dieſen Tagen unſer Herz beſchleicht. Als vor ungefähr zwei Wochen wir die Enthüllungen im„Daily Telegraph“ laſen, da befiel uns wiederum tiefe Trauer, weil wir deutliche Einblicke tun 1 Geradezu überraſchend bei ihm war das Spiel. Eine hübſche ſympathiſche Erſcheinung, gab er im Anfang den ſchlichten Soldaten mit derſelben Natürlichkeit wie ſpäter den Liebhaber, deſſen Leidenſchaft er im dritten Akt einen ſo lebendigen und mitempfundenen Ausdruck verlieh, daß die Steigerung in der ſonſt lebendig und charakteriſtiſch geſpielten letzten Szene, die eigentlich eintreten ſollte, kaum mehr mög⸗ lich war. Im Ganzen war es jedenfalls eine Leiſtung, die des reichen und lebhaften Beifalls durchaus würdig war, den das ausverkaufte Haus ſpendete, und die den Gaſtſpiel als Lyonel mit großem Intereſſe entgegenſehen läßt. Dr. H. **** Tanzpoeſien von Rita Sacchetto. Rita Sacchetto, von ihrem vorjährigen Gaſtſpiel im Hof⸗ theater noch in beſter Erinnerung, berührte anläßlich ihrer Tournee auch unſere Stadt und gab geſtern abend im Verſammlungsſaal des Roſengartens Proben ihrer ſeltenen Kunſt. Die Beziehungen des Tanzes zu ihren Schweſterkünſten, der Ton⸗ und Dichtkunſt, waren im klaſſiſchen Atertum viel innigere als in unſern Tagen, in welchen der Tanz im allgemeinen zur rein mechaniſchen Beweg⸗ ung herabgeſunken iſt. Wenn von den Völkern des klaſſiſchen Alter⸗ tums berichtet wird, daß ſie den Tanz ſogar zur Ausſchmückung ihrer gottesdienſtlichen Handlungen, zur Huldigung der Göttergeſtalten heranzogen, ſo erhellt hieraus, welche ethiſche Bedeutung demſelben damals beigelegt wurde. Richard Wagner(„Das Kunſtwerk der Zukunft“) hält die Tanzkunſt, Tonkunſt und Dichtkunſt ihrem Weſen „Denn in dieſem Reigen, der die Bewegung der Kunſt ſelbſt iſt, ſind ſie durch ſchönſte Neigung und Liebe ſinnlich und geiſtig ſo wundervoll feſt und lebenbedingend ineinander verſchlungen, daß jede einzelne, aus dem Reigen losgelöſt, leben⸗ und bewegungslos nux ein künſt⸗ lich eingehauchtes, erborgtes Leben fortführen kann, nicht, wie im Dvpeiverein, ſelige Geſetze gebend, ſondern zwangvolle Regeln für mechaniſche Bewegungen empfangend.“ Aehnlich wie der berühmte Genfer Komponiſt Jaques⸗Dalcroze in ſeiner„Rhythmiſchen Gym⸗ naſtik“ eine Wiedervereinigung von Gymnaſtik und Muſik erſtrebt, will Rita Sacchetto die Bewegungen ſeeliſch belebt und mit poeti⸗ ſchem Inhalt erfüllt wiſſen. Von der Kunſt der Iſadorg Duncan unterſcheidet ſich die ihrige dadurch, daß ſie noch mehr als jene unter völliger Ausſcheidung alles Naturaliſtiſchen zu idealiſieren und gu ſtiliſteren berſteht. Ein weiteres Charakteriſtikum iſt, daß ſie ihre Darbietungen mit feinſinnig gewählten ſzeniſchen Dekora⸗ tionen ſtimmungsvoll auszugeſtalten weiß. So erſcheint alles bis in das kleinſte Detail der Koſtümierung von einer einheitlichen poetiſchen Idee durchdrungen, alles von einem feinſinnigen Ge⸗ ſchmack diktiert. Die Künſtlerin trat zunächſt in einem Koſtüm der Hergogin von Devonſhire(nach Bildern Gainsboroughs) in alten Tänzen auf und verſtand es ausgezeichnet, uns den Stimmungsinhalt der⸗ ſelben in Bewegung, Miene und Geſte darzuſtellen. Noch beſſer gelang ihr dies in Waldteufels„Sivenenwalzer“, der von hin⸗ reißender Wirkung war. In Liſgts„Ungariſcher Rhapſodie“, Ru⸗ binſteins„Toreador et Andalouſe“ und Moszkowskys„Spaniſchem Tang“, den ſie mit virtuoſem Caſtagnettenſpiel begleitete, entfaltete die Künſtlerin echt ſüdländiſche Leidenſchaft, die überzeugend wirkle. Johann Straußens„Frühlingsſtimmen⸗Walzer“ wurde teils tan⸗ zend, teils pantomomiſch mit reizendem Charme ausgeführt und gefiel ſo gut, daß er wie der vorhergegangene„Spaniſche Tanz“ da capo gegeben werden mußte. Am Flügel begleitete ſie gewandt Herr Noah Steinberg. Er ſpendete als weitere Gaben einige Solopiscen von Chopin, Mosgkowsky, deren Durchführung jedoch kaum mehr als' techniſch intereſſieren konnte. Sollte die ungemein ſympathiſche Künſtlerin wieder in Mannheim ankehren, und das iſt gewiß der aufrichtige Wunſch aller Bewunderer ihrer anmutig⸗graziöſen Kunſt, ſo wür⸗ den wir doch raten, ihre Darbietungen in das Hoftheater zu ver⸗ legen. Die unangenehmen Störungen der Illuſion infolge mangel⸗ hafter Funktion der Beleuchtungsapparate wären daſelbſt wohl ganz ausgeſchloſſen. Auch dürfte eine Streichinſtrumentenbegleitung — N eeeee J Mannheim, 19. November⸗ 8 konnten, in welcher jammervollen Zerfahrenheit unſere aus⸗ wärtige Politik läuft. Aber auch dieſe Trauer war gemiſcht mit Erſtaunen darüber, ein wie gefährliches Spiel mit dem Feuer getrieben wurde. Ein gewaltiges Kapitak von Vertrauen in die Stetigkeit und Sicherheit unſerer auswärt Politik hatte Fürſt Bismarck unſerem Volke hinterlaſſen. Nun wurde uns auf einmal klar, daß nich! nur die Zinſen dieſes Kapitals, wie wir ſchon lange wußten, auf⸗ gebraucht worden waren, ſondern daß dieſes ganze Vertrauens⸗ kapital allmählich faſt reſtles vergendet worden iſt. Das erfüllt uns mit großer Trauer. Mit Trauer erfüllte es uns auch, als wir laſen, daß in jenen tieſernſten Tagen, da in Berlin die be⸗ zufenen Vertreter des deutſchen Volkes über ernſte Dinge ſpra⸗ chen, bei denen das Anſehen der Krone ganz bedeutend engaziert war, der Träger der Reichsgewalt fern vom Sitz der Regierung im badiſchen Oberland, wo Fürſt von Fürſtenberg Feſte feierte, verweilte. Das erfüllt uns mit tiefer Trauer und die Germania, die ſonſt ſo ſtolz ihr Haupt in die Höhe hebt, ſenkte den Blick und eine Kummerfalte legt⸗ ſich um ihr Antlitz. Da iſt es Pflicht vor allem der nationalgeſinnten Kreiſe, offen und frei heraus⸗ zureden, was uns bewegt. Männer und Frauen ſollte Gelegen⸗ heit gegeben werden, ſich in dieſer Hinſicht auszuſprechen. Wir wollen im Geiſte, getrieben von dem reinſten vaterländiſchen Im⸗ pulſe, vor unſeren Kaiſer treten und zu ihm ſprechen: So kann es nicht mehr weitergehenl Sie ſtehen im Begriffe, das Vertrauen Ihres Volkes zu verlieren. Die Liebe des freien Mannes, die Liebe des Vaterlandes, die ſchützen den Herrer⸗ Aron wie Fels im Meer](Lebh. Beifall.)] Herr Dr. Wilhelm Ohr, der Generalſekretär des„Nationalvereins für das liberale Deutſchland“, der alsdann zu ſeinem Referat über„Kaiſer, Kanzler und Liberalismus“ das Wort ergriff, führte in der Hauptſache folgendes aus: Meine ſehr geehrten Damen und Herren! Der heutige Tag ſollte für uns deutſche Liberale ein Gedenk⸗ dag ſein, denn wir ſtehen am Vorabend eines für den deutſchen Liberalismus hochbedeutſamen Jubiläums. Morgen werden 100 Jahre ſeit der Einführung der preußiſchen Städteordnung ver⸗ ſtrichen ſein, durch die die Vorbedingung für die kräftige Auf⸗ wärtsentwicklung des bürgerlichen Liberalismus gegeben wurde Aber wenn wir die Entwicklung betrachten, wie ſie innerhalb des letzten Menſchenalters ſich vollzogen hat, dann wird uns dieſe Freude vergällt. Deswegen laſſen Sie mich auch daran erinnern. daß der heutige Tag drüben in Preußen der Buß⸗ und Bettag iſt. Und ſo etwas wie Buß⸗ und Bettagsſtimmung ſoll heute Abend bei uns einkehren. Wir wollen nicht nur davon ſprechen, was uns alle bewegt, ſondern wir wollen uns auch fragen, warum wir Deutſche am Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mit un⸗ gemiſchter Freude zurückblicken dürfen auf die Vergangenheit, warum wir heute zu einer derartigen Beſprechung zuſammenge⸗ lommen ſind. Und ich möchte ſchon jetzt ſagen, daß wir nicht das Recht haben, die Anklage einſeitig gegen die höchſte Stelle zu richten, ſondern daß wir, wenn wir nicht Phariſäer ſein wollen, die Anklage in erſter Liniegegen uns ſelbſt zu richten haben.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung.)] Laſſen Sie uns in aller Kürze noch einmal die letzten Tage durchleben. Es ſind drei Punkte. die hier in Frage kommen, einmal die Bemerkung des Kaiſers, daß die Majorität ſeines Volkes englandfeindlich ſei. 2. die Enthüllung, daß während des Burenkrieges eine Intervention der euxopäſſchen Mächte gegen England angeregt worden ſei, die ausſchließlich durch den Kaiſer vereitelt wurde, endlich, daß der Flottenhau der deutſchen Nation dazu beſtimmt ſei, bei der Entſcheidung im Stillen Ozean mitzu⸗ wirken. Der erſte der drei Punkte iſt in dieſen Tagen von jeder Inſtanz im deutſchen Volk weit abgewieſen worden und auch an dieſer Stelle muß es geſagt werden, daß dies nur zu verſtehen iſt infolge der vollſtändigen Tesorientierung des Kaiſers. Gewiß, nicht alles, was unſere Vettern jenſeits des Kanals beſchäftigt, freut uns, aber die Kulturgemeinſchaft mit England iſt uns allen innerhalb der gebildeten Shichten von Jugend an ſo lebendig, daß keine Rede davon ſein kann, daß wir einen völ⸗ liſchen Gegenſatz zu England verſpüren. Es iſt falſch, was der Kaiſer geſagt hat. Aber weil er es als Kaiſer geſagt hat, darum wird es drüben bei denen geglaubt, die ein Intereſſe daran haben, die Feindſchaft gegen Deutſchland zu vermehren. Und das iſt vom nationalen Geſichtspunkt aus das überaus Gefährliche dieſer Aeußerung. Die beiden anderen Hauptpunkte des Interviews ſind— das muß offen ausgeſprochen werden— Verletzungen der deutſchen Reichsver⸗ faſſung. Die Preisgabe von Anträgen, die in vertraulicher FJorm der deutſchen Reichsregierung mitgeteilt wurden, wie da⸗ mals die Intervention zugunſten der Buren, darf das Oberhaupt des deutſchen Reiches nicht vollziehen, ohne daß die Reichsbehörde und der Reichskanzler aukgrund eingehender Unterſuchung die volle Verantwortlichkeit übernehmen. Die Beſtimmung der deut⸗ ſchen Flotte iſt zudem feſtgelegt in unſerer Reichsverfaſſung. Die Regierung hat zu öfteren Malen geſagt, daß die Flotte dazu be⸗ ſtimmt iſt, unſere deutſchen Küſten zu ſchützen. Aber daß ſie bei der gelben Raſſe Probleme zu löſen hat, davon haben wir bisher nichts gewußt. anſtelle des Klaviers die Wirkung und den Reis der Darſtellungen im einjgen Tänzen noch weſentlich erhöhen. *** Theaternotiz. Die Intendanz teilt mit: Die heukige Volks⸗ dorſtellung„Gyges und ſein Ring“, zu der Billets zu er⸗ mäßigten Preiſen, vor allem für den 3. und 4. Rang zu haben ſind, beginnt um 7 Uhr.— Im„Neuen Theater“ des Roſen⸗ gartens kommt heute Donnerstag zum erſten Male durch unſer Enſemble Audrans liebenswürdige Operette„Die Puppe“ zur Aufführung. Die Spieltenorpartie ſingt Herr Landory vom Stadttheater in Halle als Gaſt. Die Titel⸗ rolle gibt Margarethe Beling⸗Schäfer. Weiter ſind noch her⸗ vorragend beſchäftigt die Herren: Kromer, Neumann⸗Hoditz, Liebenwein, Kallenberger und Voiſin, ſowie Frl. Julie Sanden. Die Regie führt Karl Neumann⸗Hoditz, die muſikaliſche Leitung Erwin Huth. Die Vorſtellung beginnt um 8 Uhr.— Leo Greiner, der Dichter von„Herzog Boccaneras Ende“, wird der für Samstag angeſetzten Urauffüh⸗ rung ſeines Dramas beiwohnen. Er iſt bereits hier einge⸗ troffen, um an den letzten Proben teilzunehmen.— In dem Beſtreben, dem hieſigen Theaterpublikum auch auf dem Gebiete der modernen Tanzkultur das Neueſte und Epoche⸗ machende zu bieten, hat die Intendanz die Schweſtern Wieſenkhal aus Wien zu einem Gaſtſpiel im Hof⸗ theater eingeladen, das am Mittwoch, den 25. Nobember ſtatt⸗ findet. Die jungen Künſtlerinnen, die in Wien, Berlin, Dres⸗ den, Frankfurt uſw. mit ihren entzückenden Enſemble⸗ und Solotänzen geradezu ſenſationelles Aufſehen erregt haben, dürften auch in Mannheim großem Intereſſe der Kunſt und Kulturfreünde begegnenn General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 3. Seite, And nun bedenken wir die Wirkung dieſer Dinge. In England glaubt man uns nicht, daß eine Intervention gegen Eng⸗ land geplant war. Man glaubt, daß es ein Manöver der aus⸗ wärtigen Politik ſei, um Zwietracht zu ſäen zwiſchen England und ſeinen Verbündeten. Wo iſt da die Stetigkeit der auswärtigen Politik? Daß wir auch noch auf Grund des Wortlautes jener Veröffentlichung eine zeitlang glauben mußten, daß unſer Generalſtab Pläne für den afrikaniſchen Krieg entworfen habe, war natürlich noch das Uebermaß. Wir ſind froh, daß wenigſtens in dieſem Punkt ein Irrtum obgewaltet hat. Aber es bleibt zum Schaden unſeres überſeeiſchen Handels noch genug beſtehen. Wir wären nicht wert, liberale Staatsbürger zu heißen, wenn wir nicht überall es ausſprechen würden, daß dies ein Zuſtand iſt, der einfach nicht ſo weiter geht, dem⸗ gegenüber ein Weg gefunden werden muß, daß in Zukunft die deutſchen Intereſſen beſſer gewahrt bleiben. Der Artikel 17 der deutſchen Reichsverfaſſung ſagt ausdrücklich, daß die Politik des Deutſchen Reiches gemacht wird durch die Be⸗ hörde unter Verantwortung des Reichskanzlers. Der Kaiſer iſt nach der deutſchen Reichsverfaſſung das Präſidium des Bun⸗ desrats. Er iſt mehr Kraft des Namens Kaiſer und Kraft einer Tradition von 30 Jahren zu ſeinem heutigen Einfluß ge⸗ kommen. Der Reichsverfaſſung nach ſind die Bundesſtaaten in ihrer Geſamtheit die Träger des Reichsge⸗ dankens und der Reichskanzler iſt der ausführende Beamte.(Sehr richtig.) Und nun laſſen Sie uns zu der weit wichtigeren Frage über⸗ gehen: Was kann nun geſchehen? Es iſt in der letzten Zeit davon geſprochen worden, es müßten Garantien geſchaffen werden. Auch heute, nachdem wir gehört haben, wie das Geſpräch zwiſchen Kaiſer und Reichskanzler endete, haben wir wieder leſen müſſen: Wo ſind die Garantien? Der Kaiſer hat lohaler Weiſe erklärt, daß er die verfaſſungsmäßigen Grundlagen des Reiches achten will. Er hat es in einer Form getan— und das iſt ſelbſtwerſtändlich— die nicht einer Demütigung der höchſten Spitze gleichkam— eine ſolche Demütgung hat niemand von uns gewollt— aber die Abſicht, gegen die Verfaſſung des Reiches zu verſtoßen, hat der Kaiſer auch vorher nicht gehabt. In allen Debatten der letzten Zeit hat auch der ſchärfſte Gegner unſerer heutigen Staats⸗ und Regierungsform den guten Glauben des Kaiſers beſtritten. Das wiſſen wir alle, daß er das Beſte meint und will. Aber haben wir wirklich eine Gewähr dafür, daß das Temperament unſeres Kaiſers in der Zukunft nicht wieder einmal derartiges macht? Nach allem, was wir in den letzten 30 Jahren erlebt haben, können wird nicht die Garantie einfach darin erblicken, daß er den guten Willen hat. Das iſt das, was uns als vaterlandsliebende Menſchen am meiſten beſchäf⸗ tigen muß. Es iſt geſagt worden: Jetzt müſſen die alten liberalen Forderungen wieder ausgegraben werden. Die Ver⸗ faſſung muß Garantien bekommen. Der Hauptſchwierig⸗ keit gegenüber helfen alle Vorſchläge und An⸗ träge nichts. Das wichtigſte iſt und bleibt, daß eben der Kaiſer ſeiner ganzen Auffaſſung ſeines Berufes gemäß es nicht unterlaſſen kann und nicht unterlaſſen wird, immer wieder in die Regierung des Reiches einzugreifen. Wir alle haben uns das wiederholt gefallen laſſen und uns gelegentlich ſogar darüber gefreut, wenn der Kaiſer das Sprachrohr des Volkes geweſen iſt und unter dem Beifall der geſamten Nation ſich als Vertreter des Volkes gebärdet hat. Es iſt vielleicht ein Fehler von vielen unter uns geweſen, daß wir uns gefreut haben über die männliche, energiſche Perſönlichkeit und daß wir nament⸗ lich draußen in der Welt geſpürt haben, daß man uns in weiten Kreiſen um die Perſönlichkeit beneidet hat, daß der Kaiſer als 15 und modernſte unter allen Herrſchern dageſtan⸗ en Wer hat die Macht im Staat? Die Ver faſſung. Sie iſt für das deutſche Reich in einer Form gelöſt, die wir heute mehr als je als unzulänglich bezeichnen müſſen. Im Bun⸗ desrat hat das Reich als ſolches eigentlich keine Vertretung. Der Reichskanzler iſt als höchſter Reichsbeamter ſelbſtverſtändlich Vertreter des Reiches, aber als preußiſcher Miniſterpräſident, als der er tagaus tagein mit den preußiſchen Miniſterien gemein⸗ ſam arbeiten muß, iſt er ſchlechterdings nicht in der Lage, die Intereſſen des Reiches zuſ wahren. Wir haben es in allen Finanzfragen des Reiches erlebt, daß das Reich darum nicht recht beraten werden kann, weil die einzelſtaatlichen Finanz⸗ miniſterien die Intereſſen ihrer Staaten vertreten, ſodaß das Reich ungenügend vertreten iſt. Die Volksvertretung im deutſchen Reichstag iſt eine Reichsbehörde, aber von einer ſo eng umſchriebenen Machtgrenze, daß es kein Wunder iſt, wenn das deutſche Parlament ſich nicht ſo entwickelt hat, wie man wohl in der Jugendzeit des deutſchen Parlamentarismus gehofft hat. Der Reichstag kann, wenn die Regierung mit ihm unzufrieden iſt, jederzeit aufgelöſt werden. Der Reichstag kann aber die Re⸗ gierung nicht heimſchicken, wenn er mit ihr unzufrieden iſt. Das iſt ein Mißverhältnis, welches von vornherein den deutſchen Reichstag zu einer beratenden Behörde herabdrückt. Bis⸗ marck hat die Reichsverfaſſung als Notſtandsgeſetz ange⸗ ſehen. Die Reichsverfaſſung iſt nicht ausgebaut worden, wie vbon Bismarck beabſichtigt war. Noch heute lehen wir unter dieſem Notſtandsgeſetz. Haben wir in den letzten 30 Jahren unſere Schuldigkeit gekan? Haben wir uns überhaupt mit dieſer Frage befaßt? Das deutſche Volk hat ſich um Verfaſſungsfragen bis vor 3 bis 4 Jahren überhaupt nicht gekümmert. Es iſt richtig, daß es auf den Geiſt der Verfaſſung ankommt. Wenn aber ein Geſetz ſo iſt, daß es im modernen Geiſte nicht recht gehandhabt werden kann, dann muß es geändert werden. Eilte Verfaſſung muß ſo ſein, daß ſie eine erzieheriſche Wirkung auf das Volk ausübt. Unfere Verfaſſung iſt ſo, daß die polttiſchen Parteien überhaupt nie in die Lage kommen, die volle Verantwortung ihrer Arbeit zu übernehmen. Manche Parteien im deutſchen Reichstag würrden nicht ſo daſtehen, wonn ſie in die Lage kommen würden, die volle Verantwortlichkeit für ihre Forderungen zu übernehmen. (Sehr richtig.) Wo iſt der Liberalismus geblieben in den letzten 30 Jahren? Hat er ganz vergeſſen daß er von Haus aus die Parlei der Verfaſſung geweſen iſt, daß er die Unter⸗ tanen zu Staatsbürgern gemacht hat? Hat der Liberalismus ſeine ganze Vergangenheit vergeſſen ber den Tagesſtreitigkeiten, ins⸗ beſondere wirtſchaftlicher Natur? Die meiſten unſerer Politiker haben den Blick auf das große Ziel nicht feſt⸗ halten können. Daß Fürſt Bülow kein Bismarck iſt, ſteht feſt, und daß das Maß von Vertrauen, das Bismarck genoſſen hat, keinem ſeiner Nachfolger zugebilligt wurde, ſteht ebenfalls feſt. Und ſo mußte wieder die Zeit kommen, wo wir an das herantreten, was in alten Zeiten den Liberalismus groß gemacht hat, wo man wieder davon ſpricht, daß Liberalismus Volkserziehung iſt, um dem Volk einen höheren Anteil an der Regierung zu verſchaffen. Wenn wir dem Volk nicht zutrauen, daß es ſo ohne weiteres die Geſchäfte ſelbſt in die Hand nimmit, ſo möchte ich doch auf der anderen Seite ſagen, ſolche Verfehlungen, wie ſie im Auswärtigen Amt vorgekommen ſind, können kaum übertrumpft werden(Sehr richtig), im Gegenteil, die Kontrolle, die eine einzelne Partei aus⸗ üßt, iſt vielleicht beſſer als die rein bureaukratiſche.(Sehr richtig.) Wir kvollen den Liberalismus unter Anklage ſtellen, daß er ſeine Pflicht bernachläſſigt hat in den letzten Jahren. Aber wir dürfen es nicht tun, ohne uns über den Weg ſchlüſſig zu werden, den wir zu gehen haben, um aus dieſem Zuſtand heraus⸗ zukommen. Es handelt ſich nicht darum, von heute auf morgen die Verantworklichkeit für die Wiederaufrolkung der Verfaſſungsfragen zu übernehmen, ſondern das Volk davon zu überzeugen, daß es die Verantwortung übernehmen kann. Wir haben eine Parteikonſtellation im Reiche, die es als ausgeſchloſſen erſcheinen läßt, daß konſtitutionelle Neuardnungen geſchaffen werden. Was wir erreichen können und müſſen, iſt, daß wir darnach ſtreben, daß in ab⸗ ſehbarer Zukunft die Verhältniſſe dahin gebracht werden. Und da ſcheint mir, daß wir vier große Leitſätze aufſtellen müſſen für unſere eigenen Gedankengänge. Der eine Leitſatz wäre der, daß wir brechen müſſen mit der rein individua⸗ liſtiſchen Art, Politik gzu treiben. Die liberalen Führer müſſen in erſter Linie liberale Weltanſchauung propa⸗ gieren. Was macht Zentrum und Sozialdemokratie groß? Die Weltanſchauung! Es iſt Unſinn, zu ſagen, daß wirtſchaft⸗ liche Fragen im politiſchen Leben maßgebend ſind. Das genaue Gegenteil iſt der Fall. Die Weltanſchauungsfragen ſind es. Haben wir Liberale denn keine Weltanſchauung? Fehlt uns denn voll⸗ ſtändig der große Hintergrund? Nein, er fehlt uns nicht. Wir haben ihn nur verplämpert über dem Kleinkram der Tagespolitik, denn alles, was das Leben heute groß und ſchön macht, iſt Uiberale Arbeit geweſen.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Wenn wir eine ſtarke liberale Partei ſind, dann iſt es einerlei, ob wir den kleinen oder großen Befähigungsnachweis haben. Die liberale Gefinnung wird dadurch garnicht berührt. Nur weil wir zu vornehm geworden ſind im Laufe des 19. Jahr⸗ hunderts, darum haben wir dieſe Grundlage uns aus den Fingern Laufen laſſen.(Sehr richtig.) Das andere, was eigentlich vorauszugehen hat, iſt, daß die Anteilnahme am öffentlichen Leben in das all⸗ gemeine Pflichlgefühl des Volkes zu ſchieben iſt. Die große Maſſe insbeſondere der gebildeten Bevölkerung kümmert ſich überhaupt nicht um das öffentliche Leben. Wie viele von den Anweſenden dürfen ſich ſagen, daß ſie lebendige Glieder ihrer Partei ſind? Das muß anders werden, ſonſt haben die Konſer⸗ vativen recht, wenn ſie ſagen, daß das Volk nicht reif iſt. Es muß eine richtige Beunruhigung in die Bürgerſchaft getragen werden, damit die politiſch Indifferenten nicht zur Ruhe kommen, bis ſie mittun im öffentlichen Leben. Nichts iſt feſter als die Wandelbar⸗ keit im öffentlichen Leben. Jede Generation hat neue Aufgaben, die die Gebildeten zu löſen haben. Wir müſſen den Nationalöko⸗ nomen, Geſchichtsforſchern und Medizinern anklagend zurufen: Wo bleibt Ihr mit Euren Ergebniſſen? Ihr habt die Pflicht und Schuldigkeit, uns Antwort zu geben auf die Fragen, die die Gegen⸗ wart bewegen. Die Probleme der Gegenwart müſſen von der Gegenwart neu gelöſt werden. 8 Der vierte Richtpunkt iſt die Eänigung des Libera⸗ lismus, ein Wort, das ebenſoviel Gegner wie Freunde hat. Kein Menſch denkt ſich die liberale Einigung ſo, daß u) die Frab⸗ lionen miteinander verſchmelzen ſollen. Das würde keinen Zweck haben. Darum iſt es gut, wenn man von vornherein davon nicht ſpricht. Die Dinge liegen genau ſo, wie vor 1870 die Frage der deutſchen Einheit. Schließlich hat auch der bundesſtaatliche Ge⸗ danke geſiegt. Der geeinigte Liberalismus kann ſehr wohl ſeine berſchiedenen Nuancen haben. Die Hauptſache iſt nur, daß ein ein hei tliſcher Feldgugsp lan vorhanden iſt. Die Einigung des Liberalismus kann und muß kommen. Die frühere Kluft iſt heute nicht mehr unüberbrückbar. Das iſt das Glück der letzten Reichstagswahlen geweſen, daß ſich die Liberalen auch in natjonalen Fragen genähert haben. In den Zoll⸗ fragen wollen wir erſt mal die nächſten Jahre abwarten. Es muß ſich ſchließlich zeigen, welche Meinung über die Wirkung dern neuen Handelsverträge die richtige iſt. Jedenfalls wären wir Toren, wenn wir aus dem Grunde, weil wir 1917 möglicherweiſe wieder eine ſchwerere Differenz bekommen, uns bis dahin nicht ver⸗ tragen wollten. Die Zeit, die wir vor uns liegen haben, iſt die Probezeit auf den nüchternen Verſtand des Libera⸗ lismus. Da muß die Einigungsbewegung ſoweit fortgeſchritten ſein, daß man nachher dieſe Differenz erträgt. Die Wir k⸗ ſchaftspolitik iſt eine innere Angelegenheit des Liberalismus. Um aber derartige innere Angelegenheiten als ſolche behandeln zu können, muß man ſich geeinigt haben, muß man erſt überhauwt ein⸗ mal tvieder zuſammengekommen ſein. Das iſth die Aufgabe der nächſten Jahre. Was ſteht denn ſonſt auf dem Spiele? Es iſ' nicht der Uni⸗ ſtand, daß unſer Kaiſer uns vielleicht noch die eine oder andere ſchwierige Situation bereitet. Vielleicht kommt die Zeit, wo wir derartige Entgleiſungen als das Geringere betrachten gegenüber den ſchweren Problemen, die das 20. Jahrhundert uns bringen wird. Wir ſehen, wie die freiheitliche Kultur des deutſchen Volkes Skück für Stück zugrunde geht. Es kanm eine Zeit kommen, in der wir überhaupt keine einheitliche Kultur in Deutſchland haben, wo der Liberalismus wieder die Gegenbewegung wird, die das Volk wieder zuſammenführt. Wie können wir hoffen, unſeren Platz in dem drohenden Rieſenkonkurrenzlampf der Völker der ganzen Welt gzut behaupten, wenn das deutſche Volk nicht das gebildetſte, werk⸗ tätigſte der ganzen Erde iſt? Es kann nichtgenug Bildung ins Volk getragen werden. Und da iſt es der Liberalismus wieder, der ſeine Miſſion erfüllen muß, als eine Bewegung, die das Vaterland über Alles ſtellt. Das Vaterland braucht den Libe⸗ ralismus, braucht Kulturarbeit, ſonſt können wir nicht wiſſen, ob am Ende des 20. Jahrhunderts unſer deutſches Volk nicht dritten oder vierten Ranges in der Welt iſt. Darum wollen wir hoffen, daß dieſe trüben Tage dennoch in der Zukunft etwas Gutes haben. Wenn die ſitklichen Kräfte im öffentlichen Leben wach wer⸗ den, dann wird auch in Deutſchland wieder die Zeit kommen, wo Freiheit und Vaterland obenan ſtehen. Die etwa einſtündigen, gedankenreichen Ausführungen, denen bis zum Schluß mit der geſpannteſten Aufmerlfamkeit gelauſchb wurde, löſten ſtürmiſchen Beifall aus. Herr Parteiſekretär Dr. Jakobi⸗Karlsruhe bemerkte, daß es recht ſchwer ſei, den Ausführungen des Refe⸗ renten noch etwas hinzuzufügen, da dieſe Darſtellungen ſchon von vornherein die Billigung aller liberal geſinnten Bürgerinnen und Bürger finden. Es ſind aber in dem Vortrag ſelbſt einige kleine Nebenſachen, die für die prlitiſche Kleinarbeit recht bedeutungs⸗ voll werden können. Wern man die breiten Maſſen, die dem Zentrum angehören und die zur Fahne des Zentrums geſchworen haben, betrachte, ſo müſſe man ſich ſagen, daß es das Zentrum rochtzeitig verſtanden hat, ſein wirtſchaftliches Programm zu ent⸗ falten. Ferner hat es das Zentrum verſtanden, die Maſſen von unten aus zu belehren und im kleinen Kreiſe organiſatoriſche Kleinarbeit zu leiſten. Dies iſt nicht nur ein Vorzug des Zen⸗ trums, ſondern auch der Sozialdemokratie. Denke man daran, daß die katholiſchen Volksvereine das Hauptbollwerk des Zen⸗ krums darſtellen. Und wenn wir nun für unſere liberale Welt⸗ anſchauung und für die liberale Sache wirken wollen, ſo iſt es erforderlich, daß wir in Stadt⸗ und Landkreiſen politiſche Klein⸗ arbeit leiſten. Es wird in unſeren Kreiſen viel zu ſehr terrori⸗ ſtert und auch zuviel Theorie getrieben. Das eine erklärt das andere. Und dazu kommen zuptel zu prinzipielle Streitigkeiten, die der Sache des Liberalismus und beſonders des national ge⸗ ſinnten Liberalismus, nur ſchaden können. Wenn davon geſpry⸗ 4. Sei e. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 19. November. chen wurde, das bildende Moment in der politiſchen Kleinarbeit zu betonen, ſo iſt das ein ſchönes Wort, nur dürfen dabei die wirtſchaftlichen Fragen nicht vergeſſen werden. Es iſt vor allem notwendig, daß die liberal, Weltanſchauung in unſeren Reihen bürch politiſche Kleinarbeit und zwar tunlichſt neutral gehaltene Kleinarbeit, betont wird. Sr wie die freien Gewerkſchaften oder wie beiſpielsweiſe die katholiſchen Volksvereine, können wir nicht erbeiten, aber wir können doch etwas leiſten, wenn wir in der politiſchen Kleinarbeit Mitglieder für uns gewinnen und das wird dann den Erfolg zeitigen, den der Herr Referent betont hat. Die Hauptſache iſt, doß wir verſtehen, mit dem Volke zu ſühlen und zwar nicht nur in Vorträgen, ſondern auch in deren Kreiſe. Wenn das geſchieht, dann werden wir auch in unſeren Reihen uns des Friedens zu erfreuen haben.(Lebh. Berfall.) Herr Dr. Ohr⸗München ergriff alsdann noch einmal das Wort, um ſich in knappen Um⸗ riſſen über die Ziele und'sherigen Erfolge des Nationalvereins für das liberale Deutſchland zu verbreiten. Herr Prof. Drös dankte im Namen aller Anweſenden für die vorzüglichen Aus⸗ führungen des Referenten Es habe einen wirklich gefreut, wieder einmal etwas anderes zu hören. Wir wollen heute an dem preu⸗ ßiſchen Bußtage auch Buße tun, uns an die Bruſt ſchlagen und Beſſerung geloben. Wenn die Beſſerung bei uns ſelber anfängt, dann wirb es auch beſſer im Lande werden. Mit einem Appell an alle Damen und Herren, die noch nicht politiſch organiſiert ſind, ſich einer politiſchen Organiſation anzuſchließen, ſchloß der Redner um 10¾ Uhr die ſehr angeregt verlaufene Verſammlung. — * Berliehen wurde dem Schaffner Bernhard Maier in Mannheim die kleine goldene Verdienſtmedaille. „Die Mitglieder des Evang. Bundes werden darauf aufmerk⸗ ſaum gemacht, daß am nächſten Freitag, abends ½9 Uhr, Herr Dr. Fuſſenegger⸗Ludwigshafen im Hotel National dahier in der Antiultramontanen Vereinigung einen Vortrag hält über:„Streif⸗ lichter aus der Zeit des ſog. Kulturkampfes“, und daß ſie herzlich datzu eingeladen ſind. „Die Allgemeine Vereinigung der Hoſpitanten der Handels⸗ Hochſchule veranſtalbet am Samstag, den 21. ds. Mts., abends ½ Uhr, im hinteren Saal des Reſtauvants„Vörſe“(E 4 Nr. 12/186, 2. Stock) einen Vortragsabend, bei dem Herr Dr. John Mezz wer das aktuelle Thema:„Handelshochſchule und Pragis“ ſprechen wird. Zu dieſem Vortrag mit anſchließender Diskuſſion ſind alle Intereſſenten bei freiem Zutritt freundlich ein⸗ geladen. 5 Verband Deutſcher, Pandlungsgehilfen Leipzig. Im Saale des Friedrichshofes, Kaiferring 15, findet heute abend 9 Uhr ein Vortrag mit dem Thema:„Der Handlungsgehilfe als Reiſender“ ſtatt, worauf wir hiermit aufmerkſam machen. Gäſte ſind herzlich willkommen. Das Vereinslokal des Kreis⸗ vereins Mannheim im V. D. H. befindet ſich jetzt„Reſtau⸗ rant Friedrichshof“, Kaiſerring 15. Zu einer intereſſanten Submiſſionsdebatte gab in der Frapkfurter Stadtverordneten⸗Verſammlung der Anſtrich der Markthalle Veranlaſſung. Der Anſtrich der Markt⸗ halle wurde an eine Berliner Firma bergeben. Gegen dieſe Ver⸗ gebung richtete ſich eine Beſchwerde, die im Eingabenausſchuß ein⸗ gehend behandelt wurde. Da die Auskunft des Magiſtratsvertre⸗ ters ungenügend ſchien, beantragte der Ausſchuß, die Eingabe dem Magiſtrat betufs Klarſtellung und weiterer Mitteilung zu über⸗ weiſen. Stadtvat Schaumann erklärte, das Hochbauamt ſei genau nach den Subunlſſtonsbeſtimmungen verfahren. Im Aus⸗ ſchuß ſei alle Auskunft gegeben worden. In der Heffentlichkeit da⸗ gegen können die Gründe, warum die Vergebung an eine aus⸗ wärtige Firma erfolgte, nicht vorgetragen werden. Stadtv. Ru pp wandte ſich ſcharf gegen das Verfahren des Amts, das einer aus⸗ wärtigen Firma den Vorzug gegeben habe, die nicht einmal ſel bſt die Aubeit ausführte, ſondern ſie dunch die Firma Grüder vorneh⸗ men ließ. Der Anſtrich einer Markthalle ſei eine Spezialarbeit, die ſich überhaupt nicht für eine öffentliche Vergebung eignet. Sie hätte in engerer Submiſſion an bewährte Firmen vergeben werden müſſen. Stadtv. Goll erklärte, es komme darauf an, in welchem Geiſt die Submiſſionsbeſtimmungen ausgeführt werden. In die⸗ ſer Beziehung läßt das Verhalten des Sladtbauamts zu wünſchen übrig. Oberbürgermeiſter Adickes wies darauf hin, daß der Magiſtrat ſeinerzeit prinzipielle Bedenzen hatte, von der Vergebung an den Mindeſtfordernden abzugehen. Wenn man aber das Mindeſtpreisverfahren nicht will, darf man auch nicht fordern, baß über jeden einzelnen Fall einer Vergebung Rechenſchaft ab⸗ gelegt wird. Stadtv. Bracht bemerkte, in den Kreiſen der Ge⸗ werbetreibenden herrſche wegen der Vergebungen große Erregung. Es ſei mit Freuden zu begrüßen, daß dieſe Klagen in der Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung ein ſo lebhaftes Echo finden. Stadtb. Rupp erklärte, wenn eine Frankfurter Firma den Zuſchlag er⸗ halten hätte, wäre keine Ginwendung erfolgt. Wir ſind gewiß dagegen, daß die Windeſtfordernden herangezogen werden, weil durch deren Ausſchluß den Submiſſionsjägern das Handtverk erſchwert werde. Aber das können wir micht begreifen, daß man auf die marktſchreieriſche Reklame einer auswärtigen Firma herein⸗ iel. Oberbürgermeiſter Adickes erwiderte, der Zuſchlag ſei an die Frankfurter Firma Grüder in Gemeinſchaft mit einer Ber⸗ liner Firma erfolgt. Die auswärtige Firma liefert nur die Farbe. Auf weitere Ausführungen des Stadtv. Flauaus erklärte Ober⸗ bürgermeiſter Adickes, der Magiſtrat ſei keineswegs gegen die Intereſſen der Kleingewerbetreibenden gleichgilkig. Im Gegenteil ſei er lebhaft bemüht, bei jeder Gelegenheit das Handwerk zu fördern. Stadtv. Lönholdt: Das Hochbauamt iſt bei den meiſten Submiſſionen in der unangenehmſten Lage. Denn es ſteht feſt, daß ein großer Teil der Angebote der reine unlautere Wett⸗ bewerb iſt. Dieſen Auswüchſen, an denen übrigens die Hand⸗ werker ſelbſt ſchuld ſind, muß durch Schaffung feſter Normen be⸗ 1 0 werden. Das Hochbauamt iſt dieſer Frage bereits näher getreten. * Die Urſache des Erdbebens, das am Sonntag im ſüdlichen Schwa d wahrgenommen wurde, wird auf ſehr plauſible Weiſe erklärt. Kurz vor 11 Uhr am Sonntag vormittag iſt nämlich ein gewaltiges Dynamitlager innerhalb des Tunmels der im Bau begriffenen Jungfraubahn zwiſchen Station Eigerwand und Eismeer in die uft geflogen. Die Exploſion war nach dem Bericht der„N. Zür. Ztg.“ ſo getvaltig, daß man allgemein im Schweizer Oberland ein Erdbeben zu verſpüren meinte. Für die fünftigen Spvengungen war im Tunnel ein gewaltiges Hauptlager für Dynamit angelegt worden. Um eine allfällige Exploſion mög⸗ lichſt wirkungslos zu geſtalten, hatte man das Lager im Felſen aus⸗ gehauen, gegen die gewaltige, jäh gegen das Eismeer abfallende GEigerwand Vom Haupttunnel her führte ein ſchmaler, etwa 40 Meter langer Seitenſtollen zu dem Lagerraum. In dieſem be⸗ fanden ſich zur Zeit, in Kiſten verpackt, 30 000 Kilo Dynamit. Der ungeheure Luftdruck, den die Exploſiou verurſachbe, hat auf die dem Eismeer zu gelegene dünne Außemvand gedrückt und dieſe zerſtört. Die Erſchütterung muß eime furchtbave geweſen ſein. Die Anlagen auf Station Eigergletſcher ergitterten in allen Fugen, ſie hoben ſich fürmlich in die Höhe. In dem 40 Meter rückwärts im Berginnern gelegenen Hauptkunnel fielen große Trümmerſtücke und Geröll⸗ maſſen herab. Den arbeitenden Mannſchaften gelang es indeſſen, ſich aus dem Tunnel zu retten. Das Doynamitlager befand ſich 1600 Meter von der nächſtgelegenen menſchlichen Wohnſtätte ent⸗ fernt. Das iſt wohl der Grund, daß auch außerhalb des Tunnels glücksurſachen beginnen konnte, lein Menſchenleben zu beklagen iſt. * Unfall. Der in den 30er Jahren ſtehende, bei Schreiber in der Breitenſtraße beſchäftigte Hausburſche Friedrich Kuſſack kam heute früh beim Füllen von Petroleum der Flüſſigkeit mit dem Lichte zu nahe; ſie entzündete ſich und verbrannte den Mann ſchwer an beiden Händen und dem Kopfe. Der Brand war gleich gelöſcht. Der Verletzte wurde ins Allg. Krankenhaus befördert. Polizeibericht vom 19. November. Unfall. Von einem noch unbekannten Radfahrer wurde am 18. ds. Mts., nachmittags vor dem Hauſe G 2, 3 eine in der Jungbuſchſtraße wohnende Frau ſo angefahren, daß ſie zu Boden fiel und nicht mehr allein weitergehrn konnte; ſie mußte mittelſt Droſchke in ihre Wohnung verbracht werden. (Schluß folgt.) ——— Luftſchiffahrt. * Flugverſuche eines Aeroplans in Baden. Aus Raſtatt wird berichtet, daß in der Nähe der Stadt Verſuche mit einem Aeroplan unternommen wurden und daß man die Maſchine zeitweilig hoch über den Bäumen hat ſchweben ſehen. Es iſt dies wie ſchon früher kurz berichtet, eine von Herrn Aufm ordt ge⸗ baute Flugmaſchine, die mithin die erſte wäre, mit welcher in Deutſchland nennenswerte Flüge unternommen wurden. Der Ap⸗ parat iſt mit vorn angeordneten Z3ö5pferdigen, fächerförmigem Sie⸗ benzylindermotor verſehen und beſitzt hinten eine kleine Stabili⸗ tätszelle mit dem Steuer. Herr Aufm'ordt iſt vor Jahresfriſt in Vagatelle bei dem allererſten Verſuch mit ſeinem Eindecker über ſechshundert Meter geflogen und landete dann glatt, ohne daß vorher irgendwelche Fahr⸗ oder Stabilitätsproben unternommen worden wären. Herr Aufm'ondt hatte nach dieſem erſten erfolg⸗ reichen Verſuch ſeine Tätigkeit in Fvankreich ſofort eingeſtellt und ſich ſeinerzeit nach Deutſchland begeben. Automobilismus. * Ein neuer Erfolg der heimiſchen Automobilinduſtrie. Dich Süddeutſche Automobilfabrik Gaggenau wurde vom öſterreichiſchen Handelsminiſterium mit dem 1. Preiſe aus⸗ gezeichnet für die Leiſtungen ihres Wagens gelegentlich der jüng⸗ ſten Oeſterr. Laſtwagenkonkurrenz. Außerdem erhielt die Fabrik das Diplom des Oeſterr. Automobilklubs. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Dresden, 18. Nov. Der nationalliberale Landtags⸗ abgeordnete Oberſtudienrat Prof. Rühlmann in Döbeln iſt plötzlich geſtorben. Metz, 18 Nov. Wie der„Expreß“ meldet, ſoll das Luftſchiff Zeppelin 1 dauernd in Metz ſtationiert werden. Eine Beſtätigung dieſer Meldung bleibt abzuwarten. * München, 18. Nov. Der kommandierende General des zweiten Armeekorps, General der Infanterie Freiherr Reichlin von Meldegg, wurde durch Allerhöchſles Handſchreiben zur Dispoſition geſtellt und ihm in Anerken⸗ nung ſeiner hervorragenden Verdienſte das Großkreuz des Militärverdienſtordens verliehen; zugleich wurde verfügt, daßß er auch fernerhin in den Liſten der Aktiven fortgeführt werde. * Paris, 18. Nov. Die Kam mer ſetzte in der Nach⸗ mittagsſitzung die Verhandlungen über die Todesſtrafe fort. Puech, der Präſident der Kommiſſion für die Juſtiz⸗ jeform, verſuchte die von Briand gegen die Aufrechterhaltung der Todesſtrafe vorgebrachten Gründe zu widerlegen. Briand ſeinerſeits trat dieſer Auslegung entgegen. Jaurss bekämpfte gleichfalls die Ausführungen von Puech. Die Generaldiskuſ⸗ ſion über die Vorlage betreffend die Todesſtrafe wurde ge⸗ ſchloſſen und die Beratung der einzelnen Artikel auf den 2. Dez. vertagt. Darauf wurde die Sitzung geſchloſſen. * Paris, 19. Nov. Der Präſident des Departements Geine et Loire forderte im Auftrage des Unterrichtsminiſteriums das Syndikat der Volksſchullehrer auf, die Arbeitsbörſe von Anger, der ſie ſeit dem Jahre 1906 beigetreten ſind, zu verlaſſen. Bisher hatten ſich die Lehrer geweigert, dieſer Aufforderung nach⸗ zukommen. Nach der Kriſis. * Stuttgart, 18. Nov. Wie man hier hört, iſt auch die württembergiſche Regierung mit dem Gang der Verhand⸗ lungen in der Sitzung des Bundesratsausſchuſſes für aus⸗ wärtige Angelegenheiten vom vergangenen Donnerstag durch⸗ weg zufrieden. Die Uebere inſtimmung mit dem Reichskanzler, die im Ausſchuß erzielt wurde, wird ge⸗ rade im jetzigen Moment als beſonders wertvoll betrachtet und das Intätigkeittreten dieſes Organs des Bundesrats wird lebhaft begrüßt. Deutſche Militärballons auf franzöſiſchem Boden. * Köln, 19. Nov. Ein Telegramm der„Köln. Ztg.“ aus Berlin meldet: Es ſind in letzter Zeit wiederholt deutſche Militär⸗Ballons, die in den Reichslanden aufgeſtiegen waren, auf franzöſiſchem Boden gelandet. Die Inſaſſen dieſer Ballons ſind von den franzöſiſchen Behörden und der Bevölkerung mit Zuvorkommenheit aufgenomen worden. In Befürchtung aber, daß trotzdem bei einer derartigen Landung ſich unliebſame Zwiſchenfälle ereignen, hat die franzöſiſche Botſchaft die kaiſer⸗ liche Regierung darauf hingewieſen, auf dieſe Angelegenheit ihr Augenmerk zu lenken. Von den deutſchen Militärbehörden ſind daraufhin ſofort die erforderlichen Maßregeln angeord⸗ net worden, um das Niedergehen deutſcher Ballons jenſeits der Grenze zu verhindern. Die Kriſe auf dem Balkan. * Köln, 19. Nov. Die Köln. Ztig. meldet aus Konſtantinopel: Seit der Ankunft der bulgariſchen Vertreter Norfow und Kara⸗ kaſchow nehmen die Verhandlungen mit der Orientbahn einen ſchnellen Verlauf. Geſtern wurde ein Protokoll unterzeichnet, wo⸗ durch Bulgarien und die Orientbahn ſich auf einen Nettoertrag für das oſtrumäniſche Babnſtück einigen. Gärung unter den Bergarbeitern. Bochum, 18. Nov. An allen Hauptzentren des Ruhr⸗ kohlenreviers fanden heute zwecks Stellungnahme zur Radbod⸗ Kataſtrophe vom alten Bergarbeiterverbande einberufene Berg⸗ arbeiterverſammlungen ſtatt, die durchweg einen rieſigen Beſuch erva aufzuweiſen hatten. Die bedeutendſte dieſer Verſammlungen, die⸗ jenige im Bochumer Schützenhofe, war von über ſiebentauſend Perſonen beſucht. Zum Schluß gelangte folgende Reſolution einſtimmig zur Annahme:„Die heutige von über 7000 Perſonen beſuchte Bergarbeiterverſammlung proteſtiert entſchieden gegen den ſchon wieder von Vertretern der Bergbehörde unternommenen Verſuch, bevor auch nur die eigentliche Unterſuchung der Un⸗ die Zechenbeſitzer, Betriebs⸗ leiter und Bergbehörde von jeder Schuld reinzuwaſchen. Die Verſammlung erblickt darin eine Beſchimpfung der toten Kame⸗ raden im Schachte Radbod. Soweit die bisher von wirklich be⸗ triebskundigen und ſachverſtändigen Leuten mitgeteilten Einzel⸗ heiten über die Zuſtände in dem Unglücksſchachte ein Urteil zu⸗ laſſen, kann es nur lauten: Die Bergbehörde muß neben der verantwortlichen Werksdirektion auf die Anklagebank. Für die erfahrenen Bergarbeiter ſteht feſt, daß ein derartiges Rieſenunglück ſich unmöglich ereignen konnte, wenn die geſetzlich und bergpolizeilich vorgeſchriebene Betriebs⸗ ſicherheit zu jeder Zeit vorhanden war. Alle gegenteiligen Er⸗ klärungen führen die öffentliche Meinung irre und ſind lediglich geeignet, den bitter notwendigen Bergarbeiter⸗ ſchutz zu hintertreiben. Wir fordern den Reichstag und nament⸗ lich auch den Bundesrat auf, nunmehr allen Einreden der Gru⸗ benkapitaliſten zum Trotz an die Schaffung eines Reichsberg⸗ geſetzes heranzutreten, das den modernen Grubenbetriebs⸗ verhältniſſen vollauf Rechnung trägt. Wir fordern die denkbar weitgehendſten geſetzlichen Vorſchriften zum Schutze der Bergarbeiter vor kapitaliſtiſcher Willkür und den ſich immer mehr häufenden Betriebsgefahren. Wir fordern, um die exakte Durchführung der verlangten Schutzbeſtimmungen überwachen zu können, das Recht, aus den Reihen der Ar⸗ beiter Hülfskontrolleure wählen zu können. Ohne eine unmittelbar von den Vertretern der Arbeitsſchaft ausgeübte Werkskontrolle würden auch die beſten Geſetze für die Praxis unwirkſam bleiben. Wir appellieren an die berufene Volksvertretung, wir appellieren an jeden fühlenden Menſchen! Wenn auch die fürchterliche Kataſtrophe auf Schacht Radbod wie die früheren Maſſenunglücke nicht Veranlaſſung zur Erfüllung unſerer Fordeung nach gründlichem Lebensſchutz ſein wird, dann überliefern die Verhinderer des Bergarbeiterſchutzes die Bergar⸗ beiter der Verzweiflung.“ Klerikale Unruhen auf St. Pierre et Miguelon. Paris, 19. Nov. Dem Kolonialminiſter iſt vom Gouberneur von St. Pierre et Miquelon telegraphiſch beſtätigt worden, daß Straßenkundgebungen vor der von den Klerikalen gegründeten Privatſchule ſtattge⸗ funden haben. Es fehlt in der Depeſche die Mitteilung, daß die Manifeſtanten die amerikaniſche Flagge auf dem Palais des Gouverneurs gehißt hatten. Vorgeſtern wurden Kundgebungen vor dem Haus des Richters Siegfried veran⸗ ſtaltet, weil dieſer die Lehrer der Privatſchule zu einer Geld⸗ luße verurteilt hatte. Es heißt, der Gouverneur habe die Re⸗ gierung erſucht, ein Kriegsſchiff nach Pierre Miquelon zu ſchicken. Der„Eclaix“ ſchreibt zu dieſer Angelegenheit: Nicht genug damit, daß man die Anſtedler von St. Pierre et Mique⸗ lon durch das franzöſiſch⸗engliſche Abkommen zu Grunde richtet und den Engländern preisgab, man tyranniſiert ſie auch in ihren religiöſen Gefühlen durch die Anwendung der kirchen⸗ feindlichen Geſetze. Die dadurch hervorgerufene verzweifelte Stimmung der Kolonie ſcheint zu einer Separations⸗ bewegung geführt zu haben. Der radikale Deputierte Guernier teilte dem Kolonialminiſter mit, daß er ihn morgen über die Lage in St. Pierre et Miquelon interpellieren werde, Anſchlag gegen den italicniſchen Generalkonſul in Marſeille »»Marfeille, 19 Nav. Geſtern abend vor 10 Uhr erfolgte vor dem Eingange eines dem italieniſchen Generalkonſulat be⸗ nachbarten Hauſes eine ſtarke Exploſion, durch welche die Tür zertrümmert und ein Brand verurſacht wurde, der jedoch raſch gelöſcht werden konnte. Die Polizei glaubt, daß der An⸗ ſchlag, welcher mittels Mel'nitpatronen ausgeführt wurde, eigent⸗ lich gegen den italieniſchen Generalkonſul beſtimmt war, der vor kurzer Zeit Drohbriefe erhalten hatte. Verheerungen durch Regengüſſe in Italien. Rom, 18. Nov. Aus Sizilien und Süditalien ſind hier Nachrichten über ſchwere Verheerungen eingegangen, die durch Regengüſſe verurſacht worden ſind. Aus Catania wird ge⸗ meldet, daß in Ripoſto mehrere Häuſer eingeſtürzt ſindz es ſind Vevluſte an Menſchenleben zu beklagen. Zahlreiche F a⸗ milien ſind obdachlos; faſt alle Fiſcherbarken wurden zer⸗ ſtört. Die Eiſenbahnverbindungen zwiſchen Catania und Syrakus ſowie zwiſchen Catania und Meſſina ſind unterbrochen; einige Perſonenzüge liegen auf der Strecke, doch droht dem Leben der Reiſenden keine Gefahr. In Meſſina ſind die öffentlichen Gärten überſchwemmt; der Eiſenbahnverkehr iſt unterbrochen. In Caſal⸗ vecchio ſollen einige Wenſchen umgekommen und mehrere Häuſer eingeſtürzt oder ſchwer beſchädigt worden ſein. Aus Syra⸗ kus kommt die Nachricht, daß 100 Reiſende infolge der Ueber⸗ ſchwemmung auf dem Bahnhof von Priolo eingeſchloſſen ſind. Hilfswagen ſind abgegangen. Ein Telegramm aus Reggio de Calabria beſagt, daß in Melito mehrere Häuſer eingeſtürzt ſind. Auch in Reggio ſoll einer Meldung zufolge ein Haus eingeſtürzt ſein. Eine Perſon iſt tot, eine andere verletzt. In Siveno iſt eine Fiſcherbarke geſcheitert; zwei Infaſſen ertranken. Marokko. London, 19. Nov. Wie dem„Daily Telegraph“ aus Tanger gemeldet wird, iſt Raiſuli zum Gouverneur aller Stämme zwiſchen Tanger und Kaſſr el Kebil ernannt worden. Er verpflichtet ſich, 40 000 Pfd. Sterling zu zahlen, wovon 8000 be⸗ reits bezahlt ſind. Dieſe Ernennung hat unter den Stämmen große Erregung hervorgerufen; ſie drohen, alle Handelswege zwiſchen Tanger und Feg abzuſchneiden. Die Vorgänge in China. * Peking, 18. Nov.(Reuter.) Vierzehn Bankhäuſer, die vor einigen Tagen geſchloſſen hatten, haben heute wieder zeöffnet und mit der Auszahlung begonnen. Die Mittel dazu hat ihnen die Regierung zur Verfügung geſtellt, um ihnen über die Panik hinwegzuhelfen. Dieſe Zahlungen ſollen fünf Tage lang fortgeſetzt werden.— In Peking herrſcht vollkom⸗ mene Ruhe; es werden auch keine Ruheſtörungen erwartet. Zehntauſend nach ausländiſchem Muſter ausgebildete Solda⸗ ten halten die Ordnung aufrecht; ſie verhalten ſich freundlich gegen die Fremden. Bisher ſind Aenderungen irgend welcher Art offiziell nicht bekannt gemacht worden. 3 1 Drahtnachrichten uuſeres Londouer Bureaus. 'London, 19. Nov. Der„Daily Mail“ wird aus Bi⸗ berd gemeldet, daß von Großbritannien in den nächſten Mo⸗ naten eine große Expedition nach dem Süden der Kolonie abgehen ſoll, um die Diſtrikte des Nigerfluſſes zu erforſchen, die von kriegeriſchen Stämmen bewohnt ſind. Mit ihnen dürften ſchwere Kämpfe bevorſtehen. Die Urſache der Expedition liegt in ſchweren Angriffen die von dieſer Seite auf die engliſche Station kürzlich ausgeführt worden ſind. 5 2 — 4 P dem Neubau der Papyrus eu ſchweben. Noch nicht war das Opfer Manuheim, 19. Novemder. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 5. Seite. Aus dem Großherzogtum. [Sandhofen, 18. Nov. Ein Unglücksſtern ſcheint über des letzten Unfalls am Samstag beerdigt, als man ſchon wi eien Schwerverletzten, den Taglöhner Ph. Zahn er d2 beim Abladen von Eiſenträgern der rechte Fuß verquetſchte ins Krankenhaus bringen mußte.— Ein gefühlloſer K 6 merad ſcheint der Taglöhner W. Rempler zu ſein. Als Inſaſſe des hieſigen Krankenhauſes nahm er dem ſchwerverletzten Land⸗ wirt Helfrich aus Biblis die Barſchaft von 10 M. Um das Geld durchzubringen, ließ er ſich unter Vorſpiegelung falſcher Tat⸗ ſachen Ausgang geben. Aber gar bald fiel der Verdacht auf ihn. Die Gendarmerie erwirkte einen Haftbefehl für den Gutedel. Bei ſeiner Verhaftung ſtieß er ſchwere Beleidigungen und Droh⸗ ungen gegen die Staatsgewalt aus, wofür er ſich noch extra zu berantworten hat. 5 Hedd esheim, 18. Nov. Wie man vernimmt, hat die Vorſchußkaſſe Ladenburg in dieſen Tagen auf den Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom letzten Sonntag für das in der Unterſchlagungsſache Joachims beſchlagnahmte Liegen⸗ ſchaftsvermögen an die Angehörigen Joachims für 26 000 Mark abgegeben und zwar unter günſtigen Zahlungsbedingungen. Nach dieſer Uebereinkunft dürfte die ganze Angelegenheit äußerlich geordnet ſein. Rohrbach, 18. Nov. In der letzten Montagnacht ſtatteten Dieb e dem hieſigen evang. Pfarrhauſe einen Beſuch ab. Sie Jurchſuchten die Parterreräumlichkeiten und erbrachen verſchiedene Behälter, aus denen ſie 200 Mk. in Bargeld, ſowie 800 Mk. in Wertpapieren und ſonſtige Gegenſtände entwendeten. Auch Le⸗ bensmittel wurden mitgenommen. Wertheim 18. Nob. Prof. Wilhelm Bunkofer, der in einer Klinik in Würzburg für ein raſch überhand nehmendes Deiden Heilung geſucht, iſt in den Morgenſtunden des geſtrigen Dages verſchieden. Mit Profeſſor Bunkofer iſt ein hochge⸗ ſchätzter badiſcher Schulmann aus der Liſte der Lebenden geſtrichen worden. Der Verſtorbene, 1840 in Raſtatt geboren, widmete ſich nach Abſolvierung des Lyceums dem Studium der DTheologie und Philologie. 1863 wurde er katholiſcher Prieſter, 1868 Lehramts⸗ praktikant, 1876 wurde er zum Profeſſor am Gymnaſium in Raſtatt ernannt. Im ſelben Jahre erfolgte ſeine Verſetzung nach Bruchſal, 1881 wurde er Direktor des Schullehrer⸗Seminars in Meersburg, 1883 Seminardirektor in Ettlingen und im Jahre 1886 wurde er als Profeſſor an das Gymnaſium in Wertheim verſetzt, dem er bis zu ſeinem Tode als glänzende Leuchte angehörte. oe. Schopfheim, 17. Nob. Hundert Mark Belohn⸗ ung ſetzt die Großh. Staatsamwaltſchaft Waldshuk auf die Ent⸗ deckung des Täters aus, der am 15. und 29. Oktober d Is. bei den Stationen Wehr und Haſel jeweils den 8 Uhr Perſonenzug zum Emtgkeiſen zu bringen ſuchte. 5 Freiburg, 16. Nov. Geſtern abend wunde auf dem Bahnſteig J am Hauptbahnhof ein Bupeauaſſiſtent aus Karlsruhe, der mit dem beſchleunigten Perſonenzuge um 9 Uhr landabwärts fahren wollte, vom Hersſchlag betraffen, der den Tod des ſtattli⸗ chen, korpulenten Mannes zur Folge hatte. Freiburg i.., 16. Nov. Ueber die am Freitag vor 8Tagen hier ausgeführte Köpenickiade verlautet weiter, daß der beſtohlenen Dame am Sonntag in einem Briefe aus München Wertpapiere von über 22 000 M. zugingen, die ihr ge⸗ ſlohlen worden waren. Der Abſender bemerkte in einem bei⸗ liegenden Schreiben, daß er nach Amerika auszuwandern gedenke. Etwa 5600 M. fehlen von dem auf ſo freche Weiſe erbeuteten Gelde noch. Ferner verlautet, daß die Polizei ſeit einigen Tagen bom Täter eine Photographie beſitzt; es ſoll ein ehemaliger Stu⸗ dent, J. Maier mit Namen, ſein, der durch verſchiedene Gau⸗ nereien hier ziemlich bekannt ſein ſoll.— Am kommenden Don⸗ nerstag finden ſich Großher zog Friedrich I. und Groß⸗ herzogin Hilda hier ein, um an der Feier anläßlich der Eröffnung der Beſchäftigungs⸗ und Verſorgungsanſtalt für erwach⸗ ſene Blinde teilzunehmen. Lörrach, 18. Nov. Ein Mordanſchlag wurde kt. „Freib. Ztg.“ geſtern abend auf den Lokomotivführer Deuerling, in Friedlingen wohnend, verübt. Deuerling führt eine Lokomotive am Bahnbau Leopoldshöhe. Ihm war ein Italiener als Bremſer bei⸗ 1 Als am Abend der Lokomotivführer ſeine Maſchine in den Aufbewah⸗ rungsort nach Haltingen fuhr, wurden auf ihn unterhalb Leopolds⸗ höhe von einer Hütte aus zwei Revolverſchüſſe abgegeben, die glücklicherweiſe nicht trafen. Der Täter, der entlaſſene Ita⸗ liener, flüchtete nach Baſel, wo er ſeinen Verfolgern entkam. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Frankenthal, 16. Nov. In der hieſigen Eiſen⸗ induſtrie ſind, was bisher noch niemals der Fall war, ſeit einigen Tagen auch Frauen tätig. Den Anfang mit weiblichen „Eiſenarbeiterinnen“ hat die Maſchinen⸗ und Armaturfabrik vormals Klein, Schanzlin u. Becker damit gemacht, daß ſie mehrere Frauen als„Kernmacherinnen“ anwarb. Wie verlautet, ſollen in Bälde zu gleichen Arbeiten noch weitere Frauen Ver⸗ wendung finden. * Neuſtadt g.., 17. Nov. Durch Eiferſucht veranlaßt, entſtand geſtern in Ruppertsberg vor der Wirtſchaft„zur Krone“ eine große Schlägerei, in deren Verlauf der Schmiede⸗ geſelle Heinrich Ganſer aus Mannheim dem zurzeit beim Militär in Germersheim dienenden 23. Jahre alten Metallſchleifer Joh. Baumann aus Ruppertsberg mit einem feſtſtehenden Meſſer Stiche in den Rücken und einen Stich in den Unterleib verſetzte. Als hierauf der Schwager des in ſeinem Blute liegenden Sol⸗ daten, der verheiratete Metallſchleifer Joh. Eppſteiner aus Muß⸗ bach, auf den Meſſerhelden zuſprang, verſetzte ihm letzterer einen lebensgefährlichen Stich in den Unterleib, ſodaß die Gedärme hervortraten. Hierauf flüchtete der Täter. Gerichtszeitung. § Mannheim, 17. Nov.(Strafkammer 11) Vorſitzender: Landgerichtsrat Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor UIlrich. 5 Der 15 Jahre alte Ausläufer Joſef Bruckent und der Händ⸗ ler Alois Gramlich waren vom Schöffengericht zu je 2 Wochen Gefängnis berurteilt worden, weil Bruckert den A umulor eines dem Oberlandesgerichtsrats Puchelt gehörigen Motorfahrrades ge⸗ ſtohlen hatte und Gramlich in dem Beſtreben, das Rad zu entwerken und dadurch billig zu bekommen, Bruckert dazu angeſtiftet haben ſollte. In der Berufungsverhandlung wurde feſtgeſtellt, daß Gram⸗ lich ſich in keiner Weiſe der Anſtiftung zu dem Diebſtahl ſchuldig gemacht hat. Bruckert iſt f. Z. zu Gramlich gekommen und hat ihm den Akumulator zum Kauf angeboten. Gramlich hat ſich aber da⸗ rauf nicht eingelaſſen, weil er damals gleich den Verdacht ſchöpfte daß der Akumulator geſtohlen ſein könne. Gruckert iſt damals nur gur: Zwecke des Stehlens zu Gramlich gekommen, denn es wurde durch Bruckert ſelber zugegeben, daß er bei ſeinem Beſuche zwei Uhren geſtohlen hat. Bruckert begab ſich, als er bon Gramlich ab⸗ gewieſen wurde, zu einem Mechaniker, wo 15 e en it ft 18 2 wi eho urde. S mi Zeit ſtand, bis er von Bruckert wieder—980 Gemcs — Volxkswirtschaft. Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolff, Manuheim⸗Neckarau. Der Aufſichtsrat obigen Unternehmens beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, der auf den 10. Dezember einzuberufenden Generalverſammlung nach reichlichen Abſchreibungen und ſtarken Rücklagen die Verteilung einer Dividende von wie⸗ N 7 derum 8 Pro z.(wie im Vorjahre) in Vorſchlag zu bringen. Neue württembergiſche Staatsanleihe. Die Königlich württembergiſche Finanzverwaltung hat mit einem Konſortium unter Führung der Württembergiſchen Vereinsbank eine Aprozentige Staats⸗Anleihe von 15 Millionen Mark abgeſchloſſen. Dem Kon⸗ ſortium gehören ferner an: Die Königlich würktembergiſche Hofbank, die Württembergiſche Bankanſtalt, die Allgemeine Rentenanſtalt, die Württembergiſche Landesanſtalt, die Bank⸗ firmen Stahl und Federer, Dortenbach und Companie, Hum⸗ mel und Companie, Parl Kapff, Kellers Söhne, ſämtlich in Stuttgart, die Deutſche Vereinsbank, die Königliche Seehand⸗ lung, die Berliner Handelsgeſellſchaft, das Bankhaus Bleich⸗ roeder, die Deutſche Bank, die Diskontogeſellſchaft und die Darmſtädter Bank, ſämtlich in Berlin, ſowie das Bankhaus Ruemelin und Companie in Heilbronn. Klageverfahren gegen die bayeriſche Bodenkreditanſtalt ſeitens der Aktionäre der Minorität. * Bamberg, 19. Nov. Heute werden vor dem Zivil⸗ ſenat des Oberlandesgerichtes gleichzeitig verhandelt: Der Prozeß der Aktionäre der Minorität der bayeri⸗ ſchen Bodenkreditanſtalt gegen die Bank ſelbſt, ferner die Klage des Vorſtandes der Bank gegen dieſe ſelbſt, vertreten durch den Aufſichtsrat. Die Prozeſſe haben folgende Urſache: Bekanntlich war von der Minorität gegen die Beſchlüſſe der Generalberſammlung der Bank vom 8. April ds. Is. Proteſt erhoben worden. Dem Proteſt folgte die Klage an die Handelskammer Würzburg, die am 9. Juni ab⸗ gewieſen wurde. Das gleiche Schickſal hatte die Vorſtands⸗ klage, welche übrigens nur die Abfindung und teilweiſe auch die Entlaſſung des alten Aufſichtsrates bekämpfte. Die Ver⸗ handlungen dürften 3 Tage in Anſpruch nehmen. *** Bayeriſche Bank für Handel und Induſtrie. Die Verwaltung ſchätzt die Dividende für 1908 unter dem üblichen Vorbehalt uf wieder 5 Prozent. Malzfabrik Stuttgart,.⸗G. Der Auffſichtsrat beſchloß, 2 Proz. Dividende vorzuſchlagen(ſeit Jahren). Die ſtändige Ausſtellungskommiſſion für die Deutſche In⸗ duſtrie, Berlin., ſchreibt uns: In einer vorgeſtern ſtattge⸗ kabten Plenarſitzung beſchloß das Kolonialkomitee der Ständigen Ausſtellungskommiſſion für die Deutſche Induſtrie, ſich für die Organiſterung einer Deutſchen Kolonialabteilung guf der Weltausſtellung Brüſſel 1910 zu erklären und zwar im Rahmen einer vorzugsweiſen Darſtellung der deutſchen Kolonialprodukte von weltwirtſchaftlicher Bedeutung, und zu dieſem Behufe das Reichs⸗Kolonialamt um die Führung anzugehen. 1 ** Telegraphiſche Börſenberichte. „Brüſſel, 18. Nopbr.(Schluß⸗Kurſe). . Kurs vom 8 4% Braftlianiſche Anleihe 1889 J91.25—.— 40%. Spaniſche äußere Anleihe(Exterieurs)—1—.— FJDürken unßn:::: 92.25 92.37 Türten doſe.. 1 175—178.— Ottomanbank V—.——.— Luxemburgiſche Prince Henribahn„J4621.—621.— Warſchau⸗Wiener—„ 0 een e ee Valparaiſo, 1. Novbr. Wechſel auf London 10“/s. Produkten. * Rewyork, 18. November. Produktenbörſe. Weizen. Unter dem Einfluß, der aus Argentinien gemel⸗ deten Regenfälle, unter Realiſierungen und auf baiſſelautende Meldungen über Ankünfte im Nordweſten, eröffnete der Markt, in williger Haltung, mit Dezember 36 c. unter der geſtrigen offiziellen Schlußnotiz. Im fernern Verkehr Preiſe erholt auf Berichte über Trockenheit aus den Winterweizengebieten, Käufe der Exporteure und auf Deckungen. Auch die gute Export⸗ nachfrage wirkte befeſtigend; doch trat gegen Schluß wieder eine rückläufige Bewegung ein, da umfangreiche Realiſterungen vorgenommen wurden. Schluß willig, Preiſe—78 c. niedriger. e Verkäufe für den Export: 61 Bootladungen. Umſatz am Terminmarkte: 1000 000 Buſhels. Verkäufe für den Export: 8 Bootladungen. Umfatz am Terminmarkt: 10 000 Buſhels. * Newyork, 18. Nov. Kaffee anfangs feſter auf Deckungen der Baiſſiers; dann ſchwächer unter Liquidationen. Ah beſtand das Geſchäft aus Schiebungen. Schluß ruhig. 5 Baumwolle feſter auf ermutigende Kabelberichte, Un⸗ terſtützung ſeitens der Wallſtreetſpekulation, Deckungen der Baiſſiers für nahe Termine und in Erwartung einer für die Hauſſe günſtigen Differenz⸗Reviſion. Schluß ſtetig. Chicago, 18. Novbr. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 17. 18. Kurs vom 17. 18. Weizen Dezbr. 103%/ 103 Leinſaat Dez.———.— „ Mai 108¼% 108 ¼ Schmalz Nov..20.27 „ Jult 1025ſ% 102 1½„ Diez..27.25 Mais Dezbr. 62/ 63„Jen.95.80 „ Mallk 88 8 Pork Nov. 14.50 14.65 „ Jult 62%½% i Des. 16.17 16.25 Roggen loko 75— 74— 2 an. 16.39 16.37 2 Mai—.——— Rippen Dez.———.— „ 74 78— an⸗.30.55 Hafer Dez. 49 ½ 49 ½%„ Mat.67.67 5 at 51 ½% 51 ½ Speck einſaat Nord⸗W.——.75.— San Francisco, 18. Novbr. Loco 1635 1 65 Weizen ſtetig Dez 1 72 1 72 Chicago, 18. Nodember. Produktenbörſe. Weizen lag bei Beginn des heutigen Verkehrs willig, mit Dezember 38 c. niedriger. Im ferneren Verkehr wurde der Markt von denſelben Einflüſſen beherrſcht wie Newyork. Schluß willig, Preiſe—98 C. niedriger. Mais eröffnete in Uebereinſtimmung mit der ſchwachen Tendenz am Weizenmarkte, in kaum ſtetiger Haltung, mit Dezember 78 c. niedriger; dann Preiſe noch weiter fallend auf entmutigende Kabelberichte. Späterhin Preiſe gebeſſert auf beſſere Nachfrage für Lokoware, Hauſſeunterſtützung, Käufe Armours per Dezember und auf Käufe ſeitens der Kommiſ⸗ ſionshäuſer. Gegen Schluß Tendenz wieder ſchwächer auf Be⸗ richte über günſtiges Wetter im Weſten und auf die daraufhin erfolgten Realiſterungen. Schluß willig, und Preiſe ſchließ⸗ lich nur noch—44 c. höher. * Maunheimer Petroleum⸗Notierungen vom 19. November⸗ Amerikaniſches Petroleum disponibel n Baſſins Mk. 19.45 in Barrels per Waggon Mk. 23.25. Oeſterreichiſches Petroleum in Holz⸗Barrele Mk. 22.70 bei Waggonbezug in Ciſternen Mk. 18.90 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. Liverpool, 18. November.(Schluß.) Weizen roter Winter ſtetig 17. 18. Differen; per Dezember 5011½ 7111½— per März 5 8 779 5 779/ + 5 Mais ruhig Bunter Amerika per Januar 576 5/6¼½ +* La Plata per Dezember 5/10% 5/10— London,„The Baltic“ 18. Novbr.(Tel.) Schluß. Weizen ſchwimmend feſt aber nicht lebhaft. Verkauft: 1 Ladung Blueſtem C. T. unterwegs zu 38/—, per 500 Ibs. Mais ſchwimmend: feſt bei kleinem Angebot. Verkauft: Verſchiedene Teilladungen Odeſſa full Outt r. t. per Okt./ Nov. zu 27%/ ½%—27/9, per 492 lbs. 1 Teilladung La Plata gelb in Säcken S/S. r. t. per November zu 26/7 ½, per 480 lbs. 5 1 gl. Teilladung in Säcken per Nov. zu 23/10%½ per 480 lbs. 1 gl. Teilladung verſchifft zu 27/—, per 480 lbs. Gerſte ſchwimmend: ſtetig bei kleiner Rachfrage. Hafer ſchwimmend: kleines Geſchäft. Vertauft: 1 Teilladung La Plata per Nov. zu 15/8. Eiſen und Metalle. Lon don, 18. Nov.(Schlnß.) Kupfer, träge, per Kaſſa 68..8, 3 Mon. 64.26, Zinn träg⸗, per Kaſſa 186.17.6, 3 Mongte 188.14. Blei, ruhig, ſpaniſch 13.10.0, engliſch 14.—, Zink, ſtetig, Gewöhnliche Marken 21..0, ſpezial Marken 22.00.0. Glasgow, 18. Nepbr. Roheiſen, ſtetig Middlesborough war⸗ rants, per Kaſſa 49/3, per Monat 49/5 ½. Amſterdam, 18. Nov. Banca⸗Zinn, feſt Tendenz: loko 88/¾8, Auction 84. 1 New⸗Nork, 18. Nov. Heute Vor Kurs 1425/140 1425/¼14 O 30123030 3012ʃ8087 1650%17 1650/17— 28.— 28.— Kupfer Superior Ingots vorrätigg Zinn ügß;; Roh⸗Eiſenam Northern Foundry Nop. Tonne Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frbr. *** 4 Maunheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreigtenic ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Eif. Rotterdam: 5 18.U1. J 19./¼11. Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 169 ½% 169 85„ 80 5 174 17⁴ 2„ Rnach Muſter 168—175 167-174 „ uUlka'9 Pud 30035 ladend 170= 170 „10 Pud 7 172 172 „ Azima 10 Pud 2 184-186 ½183—186 n 186.—189185—188 „Plata Bahia Blanka 80 ke ſchwimmend 180 1 „„ Ungarſaat 89,[178 „„„ Roſaria Santa F 78 kg 179 „„ neue Ernte per Jan.Febr. 171 „ Redwinter IU ſchwimmend— 1737 „ Kanſas II 178 Roggen ruſſiſcher“ Pud 10/15 ladend 146 5 nordd. 124/125 Pfd. prompt lieferbar 132.133132—1 Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. ſchwimmend 11⁵ 115 „ od 116 Ha for ruſſiſcher 46/47„ 113 F5 4748„ 7 11 N „ La Plata f. a. g. 46/47.. Jan./Febr. 107 107 „„„„„ 8„5 106 106, Mais„„ gelb r. t. Dezember 121%[ 122½ „„„„ L. t. ſchwimmend 122̊N. 123 ½ „ Amerikaner mixed. Nov. Dezbr. 12³ 124 Novporoſſick ſchwimmend. 12375 125⁵ Waſſerſtaudsnachrichten im Monat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 14. 15. 16. 12. 13. Bemerkungen Houſtann;ngg;: 2,85 2,84 Waldshunt 1,42 1,42 Hüningen) 90,87 0,85 0,75 0,86 0,80 0,80 Nill! ſine idd d i edn e Lauterburg 2,46 2,43 MNaxgaun 3,06 3,08.01 3,01 3,02 3,02 Germersheim 2,28 2,20 Maunheim 1,78 1,77.74 1,71.71 1,71 Mainznz:). 58881 7) Bingen 0,67 0,70 HKaubb.. J0,86 0,79 0,79 ,78.81 Koblengzg. 0,67 0,95 Klinnn 9n 0,53 0,52 0,49 Ruhrert 88) 10 vom Neckar: Naunheim 184 1,88 1,81 1,77 1,79 1,78 Hellbronn 00,25 0,21 0,34 0,28 0,24 0,22 8) 0,80. 88)— 0,41. 888)— 0,27. 1)— 0,½45. *) Weſtwmd, Bedeckt,.5˙ C. *Mutmaßliches Wetter am 20. und 21. Nopember. Für Frei⸗ tag und Samstag iſt vielfach trübes, zeitweilig naßkaltes un; größtenteils trockenes Wetter zu erwarten. ——— Geſchäftliches. Stottern. Welch eine ſegensreiche Erfindung Melzers Pate Pente⸗Apparat für Stotterer iſt, beweiſen ärztliche Zeugniſſe und ſolche von Geheilten. Der vereinfachte Apparat B hat einen mäßigten Preis, daß auch Minderbemittelte ſich denſelben anſcha können. Da der Apparat bei Pichterfolg zurückgenommen wird, iſt jedes Riſiko ausgeſchloſſen. Näheres iſt aus dem Inſerat in der heutigen Nummer erſichtlich. 5 Für Politik: Dr. Friß Goldenbaum: für Kunſt und Fenilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfe für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kit für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdrucker G. m. b..: Direktor: Ernſt Müllet 6. Seite,. iger. Mannheim, 19. November. General⸗Auzt Weisse Thypet- Stolae Weisse Thypet- Stolsa Weisse Thypet- Stola Weisse Thypet- Stola Weisse Thypet- Sto[lsaa Wert viel höherl .950 .95 .95 12.95 15.95 Schwarze Thypet Stola wert bis.60.95 Schwarze Thypet-Stola voent bis 1000 B. 95 Schwarze Thypet-Stola wer us 15.00.95 Hirschland Donnerstag Donnerstag Preitag Freitag Samstag Samstag (Mi tagblatt.) bit. 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Als ſie die öſterreichiſche Grenze paſſierten, ſagte Hardegg ſcher⸗ zend: — „So, Franzel, nun verändert ſich das Bild, von jetzt ab biſt Du mein Gaſt; nun heißt es hübſch artig ſein und alles tun was ich ſag'.“ „War es jemals anders?“ war die lachende Antwort.„Einer⸗ ſeits willſt Du mich immer ſelbſtändiger haben und andererſeits kommt neben Dir kein anderer Wille auf.“ Hardegg lachte.„Tut das weh, Franzel?“ „Nein!“ „Na, alſo!“ Franzel ſah wirklich ſeelenvergnügt in die immer ſchöner werdende Natur hinaus. Sie fuhren nun auf einer kleineren Bahn von Salzburg aus tiefer in die Berge hinein. Immer dichter wurden die Wälder, immer reiner die Luft. „Hier in dieſer Gegend muß doch auch die Baronin ein Schloß haben?“ fragte Franzel ganz unvermittelt. Er vermied es ſonſt, von Ilka zu ſprechen. Hardegg ſchüttelte den Kopf.„Hier in der Gegend ſhhon, eber es liegt weiter droben im Gebirg. Wir werden einmal hinfahren und es anſchau'n, wenn Du wohler biſt. Veiten kann man in ein paar Stunden dorthin, aber per Wagen koſt's einen Tag. „Ob ſie wohl dort iſt?“ „Nein.“ „Woher weißt Du dasd“ 25) 4. 2, ſchöu mödl. Zimmer mit 2 Betten ſof. Van Houten'8 Cacao-Stübe lemand. „Weil ſie in der Schweig iſt.“ „Wer hat Dir das geſagt?“ 2 Tr., ein ſein mböl⸗ tiſch zu verm. 88058 auf 1. Dezember g. v. 0 95 14 an einz. ſol. 5 Zimmer, ſeparat. Ein⸗ H 7 17 parterre, gut möbl 112 31 Tr., ruh. möbl. 9 2 mit Pen. Zimmer an beſſeren Zimmer in den Hof 51811 Herrn oder Dame zu verm. geh. Mk. is— zu verm. 66847 möbl. Zim. park. u. letres Jim. z. v. H7.28 U „zu v. 34142 7, 5, 5 Sſock r, ſchön indſ. Zimmer auf Dez. zu v. 31871 97 15 part. möblt. Zim, Braueſtrage(A1 1,. 3 Tr., 9 eer Hannheim 8 An Strehmarml. zu verm. 66699 gut möbl. Zim. zu v. 81897 Behaglich und vornehm eingerichteter, rauchfreier Erfrischungsraum, Damen besonders empfohlen. van Houten's Cacao, in tadelloser Zubereitung. Tee, portions- und tassenweise. 81780 Seböck, stets frisch, aus ersten Konditoreien. „Ja, aber— Franzel ſtockte. „Franzel, zuweilen plagt Dich die Neugierde wie ein Pen⸗ ſionsmädel! Aber es iſt wirklich kein Kunſtſtück, auf die Poſt zu gehen und eine Adreſſe, die man haben will, zu erfragen.“ Alſo in der Schweiz! Und Hardegg war auf die Poſt ge⸗ gangen, um das zu erfragen. Sein Sinnen und Denken drehte ſich alſo wirklich noch immer um dieſe herrliche Frau. Er hatte 155 in den verfloſſenen vierzehn Tagen mit keiner Miene merken laſſen. Hardegg lenkte auch heute das Geſpräch ſogleich auf die Gegend zurück, und als er ihm eine hohe, bewaldete Bergſpitze mit den Worten zeigte:„Dort beginnt mein Revier, war Fran⸗ zel bald ſo gefeſſelt, daß er nicht weiter fragte. Auf einer kleinen Station entſtiegen ſie dem Zuge. Ein Jäger ſtand grüßend auf dem Perron und geleitete ſeinen Herrn und deſſen Gaſt an einen bequemen Wagen. Franzel weidete ſich an dem ganzen Bilde, bier das gebräunte Geſicht des Forſt⸗ mannes, deſſen kraftvolle Geſtalt in einem Lodenkittel, Kniehoſen, Wadenſtrümpfen und Nägelſchuhen ſteckte. Hier ein ſchmucker, tiefſitziger Jagdwagen, mit tadelloſen Pferden davor, und alles inmitten dieſer großartigen Szenerie von Bergen und Wäldern, felſigem Geſtein und lachender Sonne. Wahrlich, Hardeggs ganzer Menſch gehörte in dieſe kernige, großartige Natur. Wie beengt und unglücklich mußte er ſich in dem kleinen Neſte gefühlt aben. Das Jagdſchloß Hardenau lag eine gute Strecke vom Bahn⸗ hofe entfernt. Der Fahrweg wand ſich an einer Berglehne viel⸗ ſach auf und ab. Der Kutſcher mußte die Votrichtung der Bremſe zur Schonung der Pferde fortwährend gebraucher. „Im Sattel kommt man hier halt ſchneller vorwärts!“ meinte Hardegg. „Herrlich iſt es aber doch!“ ſagte Franzel. „Das wirſt Du erſt wirklich ſagen können, wenn wir hier ſo auf meine Art herumſtreifen werden!“ Nach faſt zweiſtündiger Fahrt ſahen ſie das Schloß auf einer Bergkuppe liegen. „Vorwärts!“ rief Hardegg luſtig, und die Pferde zogen an. Nun ging es auf ebenerem Wege ſchneller dahin. „Mich überkommt allemal eine grauſige Freude, wenn ich das alte, liebe Neſt von dieſer Stelle aus ſo mollig daliegen ſeh', Franzel. Das iſt mein Reich, da kann mir keiner dreinreden, und da kann ich leben auf meine Weif'.“ Franzel nickte. Er war glücklich über den ſtrahlenden Aus⸗ druck in Joſephs Zügen. Härdegg war monatelang fört gewefen. Einen feierlichen Empfang hatte er ſich verbeten, aber die Leute hatten es ſich doch nicht nehmen laſſen, ihren Grafen perſönlich zu begrüßen. Am hohen, alten Portale ſtanden die markigen Geſtalten, und die gebräunten Geſichter der Männer hellten ſich auf, als Hardegg zuerſt aus dem Wagen ſprang. Er drohte ihnen lachend mit der Hand, aber er freute ſich doch, ſie alle hier zu ſehen. „Bei Euch iſt wohl faule Zeit!“ ſcherzte er. Dann gab er einem jeden die Hand und fragke nach dieſem und jenem. Franzel hatte derweilen die alte Wirtſchafterin begrüßt. Sie ſtand knickſend vor dem Wagen und half ihm beim Ausſteigen. Hardegg hatte nicht verſäumt zu erzählen, daß Frau Seraphine eine ſehr wichtige Perſon hier im Schloſſe ſei. Der ſtolze Eichenkranz, der an dem Geweih des Kronen⸗ kirſches über dem Eingangsportale prangte, war ihr Werk. Frau Seraphine hatte auch ihren Kopf für ſich, und wenn der Herr den Leuten einen feſtlichen Empfang unterſagte, ſo kümmerte ſie das nicht. Sie wickelte nun erſt recht jenen gewaltigen Eichen⸗ kranz und hängte ihn dort zur Begrüßung auf. Mochte der Graf ſchelten, er wurde auch wieder gut. Ach, wie gut war er doh im Grunde, keiner glaubte das ſo genau zu wiſſen wie Frau Seraphine. Er ſchalt denn auch wirklich und ſchüttelte die ſtattliche Frau an den Schultern, ausgelaſſen wie ein Schulbub'. Sie ſchien das erwartet zu haben, weil ſie es kannte. „Ja, ſchauen s, Herr Graf, unſereiner will doch auch halt ſeine Hetz haben.“ Ihr gutes, volles Geſicht glänzte bei dieſen Worten. „Sie will mich nämlich immer bemuttern, und das glückt ihr bei mir nicht,“ ſagte Hardegg zu Franzel.„Ein Glück, daß Du da biſt, bei Dir wird das ſicherlich beſſer anſchlagen, als bei mir.“ Und er ſollte wieder einmal recht behalten. Franzel war noch nie in ſeinem Leben ſo gut gepflegt worden wie jetzt. Frau Sexraphine war ja glücklich, endlich einmal jemand zu haben, kei dem ſie ihr ganzes Bemutterungsbedürfnis anwenden konnte Jemand, der alles geduldig aß, was ſie Schönes und Stärkendes für ihn kochte und braute, der alles tat, was ſie in ihrer ihn tief rührenden Fürſorge für ihn erſann. Franzel nahm es ruhig hin, daß Hardegg ſich über dieſe ſich bald entſpinnende„Krankenfreundſchaft“, wie er es nannte, ſehr amüſierte. (Forlſetzung folgt). * 4 IAreert“ — 888 * 4— Mannheim, 19. November „ereee ̃ Breitestr., BI,3 zuischen Aaufhaus 2. Schloss. FSatson· Neuſieiten und UDmarbeitungen. e. Gr. Hof⸗ u. National⸗Theater Mannheim. Donnerstag, den 19. Nov. 1908. Volfsvorſtellung No. 3. Gyges und sein Ring. Eine Tragödie in 5 Akten von Hebbel. In Szene geſetzt vom Intendanten. Perſonen: König Kandaules.„ Heinrich Götz. Königin Rhodope„Betty Ullerich. Gyges„Georg Köhler. Sesbia Mathilde Brandt. erdod»„Traute Cailſen. hoas..„ Carl Schreiner. Karna»„SESigmund Kraus. Große des Reichs. Frauen am Hofe, Leibwache des Königs, Diener, Dienerinnen, Fanfarenbläſer, Volk. Die Handlung iſt vorgeſchichtlich und mytiſch, ſie ereignet ſich in zweimal 24 Stunden. Techniſch⸗dekorative Einrichtung: Adolf Linnebach. Koſtüm⸗Entwürfe: Leop. Schneider und Johanna Kalter. ————— Hof. Felakandlung Suldo Sfeifer Gporlalfaus yur Folgwaron Jccer Ars u. Freisſoge. dtolas— Caefteis Collior n grosster Auswan, feriig und naen Mass. 7. Seite. Telephona õ. — 81780 Auswanlsendungen. Neues Operetten-Theater Telephon 16864 Anfang Unr Direktion J. Lassmann, Gastspiel: Fritz Werner Die Dollarprinzessin. Morgen Freitag:„ in Walzertraum“, Neues Operetten- heater Telephon 1624. Direktion J. Lassmann. Première„Blaubart“ Samstag, den 21. November. Billette sind jetst schon an der Kasse zu haben. Saalbau-Varieté Tel. 1882 Täglich 8 Uhr abends Nur noch 10 Tage 10 Hans Elliot z. Zeit Deutsoblands erster Charaeier-Komiker Kaſſeneröffu. 6½ Uhr Aufang 7 Uhr. Ende geg. 9½ Uhr. Nach dem 2. Akt findet eine Pauſe von 10 Minuten ſtatt, Weitere Pauſen ſinden im Laule des Abends nicht ſtatt. Volksvorſtellungs⸗Eintrittspreiſe. Reues Theater im Roſengarten. Donnerstag, den 19. Novbr 1908. Zum erſten Male: Die Puppe. Operette in 3 Akten und einem Vorſpiel nach dem Franzöſiſchen des Maurice Ordonneau, für die deut che Bühne bearbeitet von A. M. Willner. Muſik von Richard Audran. In Szene geſetzt von Karl Neumann⸗Hoditz Dirigent: Erwin Hut⸗ Berſenen: der Barm⸗ Maximius, Vorſteher herzigen Brüder 1 achim mer. Lanceloi, Norgee 8—0 8 8 00 ee Burmeiſter. althaſar Lothar Liebenwein. Sale Barmherzige Brüder aaal en Baſilin arl Zöller. Baron Chauterelle Hugo Voiſin Loremois, ein Freund 1 · Guſtav Kallenberger. Hilarius, Puppenfabrikant 8 + 0 Karl Numaun⸗Hoditz „„„„„„„„ Frau Hilarius ſeine Gattin ulie Sanden. Al ſia, ſeine Tochter. arg. Beling⸗Schäfer Guduline, Geſellſchafterinn Thereſe Weidmann. 7 58 555 ierre eorg Maudanz. aques Diener bei Chauterelle Camillo Bolze. Marie, Stubenmädchen Anna Starré. Notar 8 8 8„„Fritz Müller. 1 ae 5„ Eniſtine Jiſch. 2, Uppe⸗ 4 0 0 0 0 Luiſe Striebe. 8. Puppzfe„»„Margarete Ziehl. Erſter f Hugo Schödl. Zweiter Arbeiter. Eduard Domek. Dritter Hans Debus. * Lancelot.. Alſred Landory vom Stadttheater in Halle als Gaſt. Das Vorſpiel und der 3. Akt ſpielen im Kloſter bei den Barmherzigen Brüdern. Der 1 Akt in der Puppenfabtik des Hilarius. Der 2. Akt in der Villa des Baron Chau⸗ terelle. Zeit: Die Gegenwart. Kaſſeneröffn. 7½% lhr. Anfang 8 Uhr. Ende geg. 11 uhr. Nach dem 1. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Neues heater⸗GEinritapreiſe ——— 2m G vh. Boftheater. Freitag, 20. Nov. 1908. 15. Vorſtellung im Abonn. C. Martha. Aufang 7 Uhr. Festkommers zur Feier des 10fährigen Bestehens der Ingenienrschule zu Mannheim veranstaltet von den Studierenden der Ingenierschule am 21. Noremher 1908 im Mibelungensaale des Rosengartens. ee U ehhe· Die verehrliche Bürgerschaft Mannheims. sowie alle ehemaligen Studierenden der Ingenieurschule werden hierdurch zur Teilnahme an dem Kommers höflichst eingela den. 88 55 Die Einlasskarten für den Kommers werden im Sekretariat der Ingenieurschule und in dem Cigarten- des Herrn Kremer, D 1, Kostenlos bis amstag, den 21. d. Mts., 2 Uhr nachm. ausgegeben. Der Ausschuss der Studlerenden. N Lilſy Waſter Schreiber die kleinste Soubrette der Melt. und das übrige November- Programm. Vorverkaufs- und Vereinsbillete gültig. Vorverkaufs- stellen wie bekannt. Casinosaal-Mannheim. Freitag, 20. November, abends ½ 8 Uhr: on Erich Haufstaengl (Sariton) aus München Am Klavier: RBichard Trunk aus München. Programm: Lieder von Schubert, Schumann, Vogl Trunk, H. Wolt. Eintrittskarten à Mk..—,.—,.— in der Hof- musikalienhandlung Hecke!(10—1 u.—6 Uhr) und an der Abendkasse. 88088 flestaurant„Morgonröte“ 6, 26, am Ning. Telephon 1592. nmeute Donnerstag 8312 Großes Schlachtfeſt Spezialität: Schlachtplatte, Sonntags hausgemachte Bockwürſte mit Kraut wom kreundlichſt einladet Friedrich Ballweg. Neſtauration H. Fahſold, 2, Freitag 88 cSchlachtfeſt. „Poppenklink“ D 4, f. Kranke Puppen finden vollſtändige Wiederherſtellung, Arm⸗ u. Beinbrüche werden geheilt neue Köpfe aufgeſetzt, Augen ſchlafend eingeſetzt. Neue Perrücken. 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Der Pente⸗Apparat macht die Nervoſität und das Angugefühl durch den elektr. Strom ſchwinden und äßt aus Ibnen heraus di geſunde, geläu · ſige Sprache wachſen. Dadurch, daß die Tonbildung erzwungen wir und das Stottern dadurch verhindert. Haben Ste ſchon jemand mit tiefer Stimme ſtottern hören? Nie! Alſo liegt das Stottern an zu hoher Stimmlage, und die nötige tieſe Stimme erzwingi der Pente⸗Apparat— etwas müſſen Sie ja helſen, aber das iſt kinderleicht— wenn Sie den Apparat richtig ge⸗ brauchen, muß das Stottern verſchwinden.„Ich bin ſchon ſo oft an eführt worden“ ſagen Sie und laſſe„mich durch ſchöne Worte nicht mehr täuſchen““ Na ja, Sie haben recht! 5 Erfolge aber beweiſen! Holen Sie ſich den Beweis und probieren Sie den Pente⸗Apparat am Freitag, den 20. November in Mannheim im Hotel National zwiſchen—3 Uhr. Aerztliche Zeugniſſe und ſolche von Geheilten.— Hifft der Apparat nicht, ſo erhalten Sie den gezahlten Betrag zurück, wenn nach 8 täg, koſtenioſen Kurſus in der Anſtalt der Erfolg feült.— Größere Garantie kann nicht ge⸗ boten werden. 31421 P. Kollerbohm Grueralverlreltr. Telephom No. 885. Ia. Lagerbier(Munchner Art) Origimal-Bræauereiabzugll UA. Nestlachkeiten empfehle 4 Flschern SpHOH u. Gebämndten. Fürstenbergbräu, Tafelgetränk S. M. d. Kaisers Münchner Augustinerbräu Durlacher Hofbrän, Mannheim Selzer- und Apollinaris-Brunnen (Wiener Art) 80410 82761 8 6, 33,. ſel. 446. Mignon Welte-Plano perdfhk⸗4d kecte Donnerstag, abends 7 Phr Originaispiel von Carreno-Pugno, Jos, Hofmann, Paderewskl, Leschetizky. Eintrittskarten für Interessenten gratis an d. Kopzertkasse Heckel (10—1,—6 Uhr) 66749 Vorträge v. Frau DOr. phil. Eckardt „Dir peuſſche drun in 17.. I9. Juhrhundert, ihr Anteil am Leben det Zeit.“ Freitag ½5 bis ½6 Ahr Wilhelmshof. Eintrittskarten am Saalein⸗ gang, für den Cyklus Mk. 3, Einzelpreis Mk. 1. 82584 deeaeseeerre reeerdeaeseseeecberrn Dankſagung. Zum Andenken an einen teuren Verſtorbenen iſt mir zu wohltätigen Zwecken dieSumme (88116 300 Mark übergeben worden. Für dieſe hochherz ge Gabe ſpreche ich meinen tlefgefühlten Dank aus. 2, v. Schöpffer, Stadtpfalrer. 22 Aufgesprungene Hände verhüten Sie sicher, venn Sie nach dem Waschen einige Tropfen Bella- Lella ein- reiben 79909 Bella-Pella klebt nicht und lettet nicht; erhält die Haut während des ganzen Winters sammetweich u weiss. Fl. à 60 bfg. beim Erflnder u. allein Her- steſler A. Mieger. N 4, 13. + Heirat Hopftwaschen Frisieren Haararbeiten Ondlulatiom. — ͤwfTm ——— Helrat. Beſſerer Herr, Junggeſelle, 30 Jahre, evang., Einſommen jahrlich 3 00., 89000 M. bar, ſucht Heirat mit auſtändigem Goldene und ailberne Medaillen. 76188 Tel, 3678. Paul Vollmer nurf 2, 17 0 Fräulein oder junger Wiſwe. Etwas Verm. erwünſcht. Ver⸗ mitiler verbeten. Offerten unter Nr. 31424 an dle Exped. d. Bl. 8. Seite. General-⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 19. November. Düchertiſch. Kurze Anzeigen eingegangener Bücher. Ausführlichere Be⸗ ſprechungen nach Auswahl vorbehalten. Speben erſchien im Verlage von Karl Siegismund, Hofbuchhandlung, Berlin SW, Deſſauer Straße 18, die neueſte Ausgabe von Stechert's Armee⸗Einteilung und Quartier⸗Liſte des deutſchen Reichsheeres und der Kaiſerlichen Marine, nach dem Stande vom 1. Oktober 1908. Preis 80 Pfg. Robert Haaß!„Abnoba“ in 2. Auflage— das iſt ein kleines literariſches Ereignis, das dem rührigen Verlag der Hofbuch⸗ handlung Friedrich Gutſch in Karlsruhe alle Ehre macht, nachdem vor bald 20 Jahren die erſte, bei A. Bonz in Stuttgart erſchienene Auflage die Aufgabe ſeither vollbracht hatte, den Ruf des liebens⸗ würdigen Dichters auch auf lyriſchem Gebiete zu befeſtigen.— Auf die Ausſtellung hat der Verlag alle erdenkliche Sorgfalt verwendet. Gleichwohl iſt der Preis des Buches broſch. nur 3, gebunden 4 Mark. Roman„König Friedrich“. Wilhelm Jenſen, deſſen„Karin von Schweden“ bereits in 21. Auflage vorliegt, tritt mit einem neuen ſpannenden hiſtoriſchen Roman in drei Bänden: König Friedrich“ vor die Oeffentlichbeit. Der Dichter ſelbſt hat ihn als ſein Lebenstperk, als die Krönung ſeines reichen poetiſchen Schaffens bezeichnet und uns in ihm unſtreitig die reifſte Gabe ſeiner Muſe beſchert. Die Geſtalt des„großen Fritz“ tritt uns hier in plaſtiſchen Zügen als König und Menſch entgegen. Ein reichbewegtes Kul⸗ turbild jener Zeit gibt den Hintergrund; über der Schiderung des Hoflebens iſt das ländliche und bürgerliche Milieu nicht vergeſſen. Das Anſehen des Dichters macht eine nähere Charakteriſierung des Werkes, das wir zu Geſchenkzwecken wegen ſeines Inhalts und ſeiner eleganten Ausſtattung dringend empfehlen können, über⸗ flüſſig. * Deutſcher Frühling. Halbmonatsſchrift für freies deutſches Volkstum. Enthaltend: Nationale Rundſchau, Deutſche wiſſenſchaftliche Rundſchau, Literaturſchau und Kritik für Kul⸗ turwiſſenſchaften und Kulturpolitik. Der Preis beträgt M. 3 vierteljährlich. Sie iſt durch alle Buchhandlungen und Poſtan⸗ ſtalten zu beziehen. Einzelhefte koſten 60 Pfennige. Alle Zu⸗ ſchriften ſind ausſchließlich zu überſchreiben: An den Verlag Deutſche Zukunft, Leipzig, Härtelſtraße 21, J. * Dem Frühling entgegen! Karl G. Volk. Tage⸗ buchblätter von meiner Oſterferienreiſe nach Oberitalien.(Ber⸗ Iin⸗Schlachtenſee, Volkserzieherverlag.)„Dem Frühling entgegen“ im vollſten Sinne des Wortes führt uns der Verfaſſer in ſeinem Werk. Friſch und froh, erfüllt von geſundem, feinem Empfinden Straussfedern, Boa eic. werden gereinigt, gefärbt und gekraußt. 78535 K. qrschlinner. 6 7. 11, parterre. N 1, 10 E 1, 10 Gelegenheitskauf. 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Uns Mannheimern dürfte das Werk inſofern be⸗ ſonderes Intereſſe einflößen, als die drei Reiſegefährten, der „Wanderbreiklang“, in Mannheim wohlbekannte Perſönlichkeiten ſind. Frauenkampfſpiele. Immer weitere Gebiete körperlicher und geiſtiger Kultur weiß ſich die Frau des 19. Jahrhunderts zu erſchließen, wovon unſere Schauturnen, Winter⸗ und Sommer⸗ portplätze ein beredtes Zeugnis ablegen. Von den Frauenkampf⸗ ſpielen im alten Sparta berichtet uns im neueſten 4. Hefte der illuſtrierten Zeitſchrift„Moderne Kunſt“(Verlag von Rich. Bong — Preis des Vierzehntagheftes 60 Pf.) ein meiſterhaftes Bild Proſpero Piattiis, das von einem hochintereſſanten Aufſatz be⸗ gleitet iſt. Das Gefecht bei Onganjira, am 9. April 1904, wird in ſeiner ganzen Furchtbarkeit und dramatiſchen Bewegtheit dem Leſer durch die farbenprächtige Kunſtbeilage vor Augen geführt, die in dem neueſten(5. Hefte) der Zeitſchrift„Für Alle Welt“(Deutſches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57.— Preis des Vier⸗ zehntagsheftes 40 Pf.) zur Veröffentlichung gelangt. Das ſchöne Bild iſt dem trefflichen, vom Generalleutnant Freiherrn von Dincklage⸗Campe nach perſönlichen Berichten der Mitkämpfer be⸗ arbeiteten Lieferungswerke„Deutſche Reiter in Südweſt“(20 Lieferungen zu je 60 Pf.) entnommen, das wegen ſeiner patrioti⸗ ſchen Tendenz mit hoher Freude begrüßt wird, ſoweit die deulfſche Zungek lingt. Die Ueberwinder des Todes.(Geb..40., John Schwerins Verlag, Aktiengeſellſchaft, in Berlin O. 27.) In keiner Literatur irgend eines Volkes der Erde gibt es ein Buch, das mit den „Ueberwindern des Todes“ irgendwie in Vergleich geſtellt werden kann! Die Quinteſſenz alles Wiſſens, eine unerſchöpfliche Fülle großer, erhebender und dabei abſolut neuer Gedanken werden wie die ſelbſtperſtändlichſten Dinge über den erſtaunten Leſer ausge⸗ ſchüttet. Der Urheber bleibt ungenannt, das Werk allein wird wirken! Enthüllt es uns doch das Geheimnis aller Geheimniſſe „Die Ueberwindung von Not und Tod!“ Robert Blum, der deutſche Freiheitskämpfer. Am 9. Nopbr. 1908 ſind ſechzig Jahre verfloſſen, ſeit Robert Blum auf der Brigittenau bei Wien ſtandrechtlich erſchoſſen wurde. Er ſtarb als Opfer ſeiner Ueberzeugung. Noch heute gilt Robert Blum als eines der edelſten Opfer, welche Deutſchland jemals ſeiner rationalen Freiheit und Einheit gebracht hat. In ihrer neueſten Nummer(Heft 6) bringt die bekannte Leipziger Familienzeitſchrift über den deutſchen Freiheitskämpfer Robert Blum zum Abdruck. Intereſſenten erhalten dieſes Heft in jeder Buchhandlung, oder gegen Einſendung von 20 Pf. direkt vom Verlage, Leipzig, Weſt⸗ ſtraße 9, portofrei. Stelltheim. Roman in drei Teilen von M. von Berneck. Dresden, E. Pierſon's Verlag. Preis M. 4. Ein wertvoller, trefflich geſchriebener und ungemein ſpannender Roman von M. v. Berneck. Der Held des Romans, Paul Stelltheim, iſt von mütterlicher Seite ein Sproß des alten Hauſes Albingen, ſein Vater war bäuriſcher Abſtammung. Für das ganze Leben und Los des Helden bezeichnend ſind ſeine letzten Worte, als er im Duell mit dem ehemaligen Freunde gefallen:„Ich meinte es gut, doch das Schickſal wollte es anders“. „Aus Dämmerſtunden“ von Herimann aus der Zelle.(Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutſch in Karlsruhe. Preis eleg. geb. M..50.) In verhältnismäßig kurzer Folge bietet uns der Verfaſſer ein neues Werk, einen wohlduftenden Strauß herrlicher Gedichte. Mit ſehr viel Liebe und tiefer Empfindung weiß der Verfaſſer des Menſchenherzens Kampf und Ringen nach Licht, aber auch den endlichen Sieg uns zu ſchildern. Goethes Briefwechſel mit Marianne von Willemer. Heraus⸗ gegeben von Philipp Stein. Titel und Einband von Heinr. Vogeler⸗Worpswede. Leipzig, im Inſel⸗ Verlag. In Leinen M..—; in Leder M..—. Seiner ſchönen Ausgabe der Briefe Goethes an Frau von Stein läßt der Inſel⸗Verlag nun ganz in der gleichen Ausſtattung den Briefwechſel mit Marianne, der ſchönen und geiſtpollen Frau des Frankfurter Patriziers Willemer, folgen. Goethe und Marianne verband eine beiderſeitige tiefe Neigung und Seelen⸗ freundſchaft, die ihren Widerhall in den zwiſchen ihnen gewech⸗ ſeltenen Briefen und ihre dichteriſche Verklärung in den unſterb⸗ lichen Liedern des„Weſt⸗öſtlichen Diwans“ fand. Ernſt nach Mariannens Tode aber iſt bekannt geworden, daß einige der ſchönſten Liebeslieder, die Goethe in den Diwan aufnahm, von ihr ſelbſt, der Suleika des Diwans, gedichtet worden ſind. Durch dieſe Entdeckung iſt ſie in die Reihe der erſten deutſchen Dich⸗ terinnen gerückt.— So bildet der Briefwechſel Goethes mit der Frau, die ihm nach Charlotte ſeeliſch am nächſten ſtand, ein natür⸗ liches Seitenſtück zu den Briefen an Frau von Stein, und man wird beide gern in derſelben handlichen Ausgabe zuſammen be⸗ ſitzen. Einen beſonderen Schmuck des Buches bilden die Wieder⸗ gaben einer Silhouette Mariannens und zweier Zeichungen des Welt und Haus“ einen hochiatereſſanten illuſtrierten Artikel Die E. chte LAUD COLOOUE 05 eZig vornehmèe Fanum Hur den Centleman. Köstliches, diskretes Toilette-Mittel.— Für Wasche, Kleidung, wie für ausgesprochene Haut-Pflege.— Glaättet die Haut nach dem Rasieren und macht sie zart und geschmeidig. Nur echt mit der ges. geschützten Etikette: Blau-Gold. Lieferant vieler Höfe. —— Aroma.—Ein Universel- Willemerſchen Landhauſes und Frankfurts, die Marianne einſt Goethe geſchenkt hat. 1 K 00 Deleltipburean Maunheim Jayb deernert „Lalkk (ſeit 1886 Rechtsagentur) Telephon 3405, Windeckſtr. 32 beorgt diskret und gewiſſenhaſt Perſonalauskünfte über Vorleben, Vermögens⸗ und Familienverhältunſſe ꝛc. ꝛc. Beobachtungen und Ueberwachungen. Beſchaffung von Beweis materkal in Civil⸗ und Kriminalprozeſſen. Prima Referenzen. 81652 Zahn.Atelier Mosler 1, 5. Breitestrasse Q I, 5. 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Wien feiert ja in Schubert und in ſeiner Kunſt ein Symbol all jener heiteren lebensvollen und melancholiſch tiefſinnigen Schön⸗ heiten, die ſich in der Blüte öſterreichiſcher Kultur geregt haben. Er war ein„echter Wiener, er ſpricht wieneriſch, hat wie jeder Wiener feine Wäſche, einen ſauberen Rock, einen blanken Hut.“ Herzliche Anmut und weiche Güte lagen ſchon in ſeiner nichts weniger als anziehenden äußeren Erſcheinung.„Sein rundes, dickes, etwas aufgedunſenes Geſicht, die niedere Stirn, die auf⸗ geworfenen Lippen, buſchigen Augenbrauen, die ſtumpfe Naſe und das gekräuſelte Haar“, ſo ſchildern ihn Zeitgenoſſen,„gaben ſeinem Kopf ein mohrenhaftes Ausſehen... Von außen zwar ein Talgklumpen, aber mit dergeſtalt glitzernden Augen, daß ſich das innere Feuer dem erſten Blick verriet... Das Toilette⸗ machen war ſeine Sache durchaus nicht, daher er auch ungern in höhere Zirkel ſich begab, für die er ſich mehr herausputzen mußte.“ „Er fah aus wie ein betrunkener Fiaker“, ſo faßt Schwind ſeinen Eindruck zuſammen. Und doch, wenn ihn die Muſik erregte, dann waren ſeine Züge gehoben und ſchön, dann blitzte ſein Auge und ein höherer Geiſt ſchien ſich auf ihn herabzuſenken. Der„ſchöne Wahnſinn“ des Schaffens hat vielleicht nie in einem Künſtler machtvoller und unbewußter gewaltet.„Wer ihn nur einmal“, erzählt J. v. Spann,„an einem Vormittag geſehen hat, während er komponierte, glühend und mit leuchtenden Augen, ja ſelbſt mit anderer Sprache, einer Somnambule ähnlich, wird den Eindruck nie vergeſſen.“ Früh um ſechs Uhr ſetzte er ſich ans Schreibpult und komponierte in einem Zuge fort bis ein Uhr. Dabei wurden einige Pfeifchen geſchmaucht. Beſuchte man ihn während der Zeit, ſo ſagte er„Grüß Dich Gott, wie gehts“, und ſchrieb ſofort weiter. Die Melodien„ſtrömten nur ſo aus ihm heraus“. Nach⸗ mittags komponierte Schubert nie; nach dem Mittageſſen ging er in ein Cafséhaus, trank eine Taſſe ſchwarzen Kaffee, rauchte ein paar Stunden und las nebenher Zeitungen. Im Sommer gings mit Freunden ins Freie. Wenn ihm was recht Tüchtiges gelungen war, ſo ſchlug ſein guter Humor durch und er konnte bei ſolchen „Schubertiaden“ ausgelaſſen luſtig ſein. Dann trat das öſter⸗ reichiſche Element, derb und ſinnlich, allzuſtürmiſch in die Er⸗ ſcheinung, meint Bauernfeld, aber zeitweiſe drängte ſich auch ein Dämon der Trauer und Melancholie mit ſchwarzen Flügeln in ſeine Nähe— freilich kein völlig böſer Geiſt, da er in den dunklen Weiheſtunden oft die ſchmerzlich ſchönſten Lieder hervorrief. Er hat ſelbſt bekannt:„Meine Erzeugniſſe in der Muſik ſind durch den Verſtand und durch meinen Schmerz vorhanden; jene, welche der Schmerz allein erzeugt hat, ſcheinen die Welt am meiſten zu erfreuen.“ Beſcheiden ſchrieb er bei ſeinen. Liederkompoſitionen den größeren Teil des Verdienſtes den Dichtungen zu.„Bei einem guten Gedicht“, ſagte er,„da fällt einem ſogleich etwas Geſcheidtes ein, die Melodien ſtrömen herzu, daß es eine Freude iſt. Bei einem ſchlechten Gedicht geht nichts vom Fleck; man martert ſich dabei und es kommt nichts beraus als trockenes Zeug. Ich habe ſchon viele mir aufgedrungene Gedichte zurück⸗ gewieſen.“ Gedichte Wilhelm Müllers lernte er zuerſt zufällig zeunen, als er einmal bei dem Sänger Randhartinger warten mußte. Er nahm das Bändchen mit und entſchuldigte ſich am nächſten Tage bei dem Freunde:„Du, ich habe mir geſtern das Büchl da eingeſteckt— das Ding hat mir gefallen. Ich komponiere die Sachen, drei Lieder habe ich ſchon fertig.“ Bald darauf ſpielte Schubert ihm ſeine„Müller⸗Lieder“ vor. So außerordent⸗ lich ſchnell ſeine Kompoſitionen entſtanden, ſo raſch entſchwanden ſie auch häufig wieder ſeinem Gedächtnis. Eines Tages brachte er dem Freunde Vogl mehrere Lieder zur Durchſicht. Als ihm der Freund nach vierzehn Tagen eine davon vorſang, rief Schu⸗ bert:„Schaut's, das Lied is nöt uneb'n; von wem is denn das?“ Vogl ſetzte, als er dieſe Geſchichte erzählte, erklärend hinzu, Schubert komponiere eben in einem Zuſtande von Clairevohance. Mit ſeinen Manuſkripten war er wenig achtſam. Spielte er guten Freunden ſeine neuen Lieder auf dem Klavier vor, ſo nah⸗ men dieſe, die Hefte wohl mit und verſprachen, ſie bald wieder zu bringen. Aber das geſchah ſelten und Schubert wußte dann nicht, wer dieſes oder jenes Lied fortgetragen. An ſeinen Kom⸗ poſitionen mochte er nichts ändern und nichts beſſern.„Was ver⸗ ſteht Ihr?“ rief er den Freunden zu, die dies und das anders haben wollten,„es iſt einmal ſo und muß ſo ſein.“ Auch auf die Beſchwerden ſeiner Verleger über die Schwierigkeit der Beglei⸗ lung hatte er nur die Antwort:„Ich kann nicht anders ſchreiben und wer meine Kompoſitionen nicht ſpielen kann, ſoll es bleiben laſſen, und wem die Tonart nicht gleichgiltig iſt, der iſt ohnehin gar nicht muſikaliſch.“ Als er ſich um die Vizehofkapellmeiſterſtelle bewarb, die er aber nicht erhalten ſollte, reichte er eine ſeiner Meſſen zur Aufführung durch die Hofkapelle ein, wurde aber ab⸗ ſchlägig beſchieden, weil die Meſſe nicht in dem Stil komponiert ſei, den der Kaiſer liebt.„Da empfahl ich mich und dachte bei mir, ich bin denn eben nicht ſo glücklich, den kaiſerlichen Stil ſchreiben zu können.“ Ganz plötzlich erwachte in ihm ein muſika⸗ liſcher Gedanke und die Begier des Schaffens. Einſt machte er mit einigen Bekannten in dem Gaſthausgarten„Zum Bierſack“ Naſt. Schubert fand ein Buch, in dem er zu blättern begann. Plötzlich hielt er inne und ſagte, auf ein Gedicht zeigend:„Mir fällt da eine ſchöne Melodie ein, hätte ich nur Notenpapier bei mir!“ Ein Freund zog nun auf der Rückſeite eines Speiſezettels die Notenlinien und Schubert vertonte mitten in dem Gaſthaus⸗ rummel das Trinklied aus Shakeſpeares„Antonius und Kleo⸗ patra.“ Anna Frößlich bat ihn 1827, Grillparzers ſoeben entſtan⸗ denes„Ständchen“ zu vertonen.„Nun geben Sie es einmal her!“ rief Schubert, dann brach er beim Leſen, ans Klavier gelehnt, mehrmals in die Worte aus:„Aber, wie das ſchön iſt— das iſt ſchön!“ Und nach einer Weile ſagte er einfach:„So, es iſt ſchon fertig, ich habs ſchon.“ Zwei Tage darauf brachte Schubert dem Fräulein die Reinſchrift des Liedes. — Der Apfel alg Liebeszauber. Mit den kühlen Herbſttagen hat auch die Zeit der Aepfel begonnen und in den Markthallen türmen ſich die Körde mit den vunden rotbackigen oder gelben Aepfeln, die in den Winter⸗ insbeſondere in den Weihnachtstagen, die Erinnerung an die warmen Spätſommerkage wieder wachrufen werden. Seit jeher hat die Phantaſie ſich mit Vorliebe mit dem Apfel beſchäftigt und aus ferner Vergangenheit haben ſich noch manche albe Bräuche und mancher alber Glauben an die Wunder⸗ kraft des Apfels bis in die Gegenwart hinübergerettet. In Süd⸗ Ergland eriſtiert heute noch ein romantiſcher Brauch, deſſen Ur⸗ ſprung ſich in das Dunkel der Zeiten verliert: eine Anzahl Aepfeb werden Stün für Stuck an einzelne Fäden befeſtigt und damm in der Nähe des Feuers aufgehängt. Das Bündel twird gedreht und der Eigentümer des Apfels, der zuerſt zur Erde niedevfällt, wird als erſter die heimlich geliebte Braut heimführen. In der Reihen⸗ folge, in der die Aepfel niederfallen, werden die Eigentümer zunt Altare ſchreiten und nur derjenige, deſſen Apfel nicht herabfällt, iſt verdammt, ſich mit dem Glück des Junggeſellentums zeitlebens zu begnügen. Aber in vielen Landdiſtrikten ſetzt man noch größeres Vertvauen in die Fähigkeit des Apfels, die Geheimniſſe der Zu⸗ kunft zu ergründen. Das Mädchen, das am Abend im ſtillen Käm⸗ merleim vor ihrem Spiegel ſtehend einen Apfel ißt, wird wie einen flüchtigen Schatten im Spiegel hinter ihrem Rücken das Geſicht ihres künftigen Gatten erblicken. Eine engliſche Zeitſchrift erzahlt bon eimem alten Brauche, der noch heute auf dem Lande geübt würd, wwenngleich deſſen eigenklicher Sinn der Bevölkerung längſt unbe⸗ wußt gewordem iſt. Da pflegt man mit Vorliebe, an einer Schnur aufgehängt, einen wagerecht hängenden Stock am bder Zimmerdeckes zu befeſtigen, gerade hoch genug, daß man mit einem Sprunge das eine Ende mit den Lüppen noch erreichen kann. Am der einen Spitze wird ein Apfel befeſtigt, am anderen eine brennende Wachs⸗ kerze. Dann tvird der Stock raſch gedreht und in bunter Reihe treten die jungen Burſchen heran, um durch einen Sprung und ein geſchicktes Zupacken mit den Zähnen— die Hände amuß mar auf dem Rücken halten— den Apfel zu erhaſchen. Das iſt nicht Leichl und ein vergnügtes Hallo begrüßt die oft fruchtloſen Verfuche, das ſich zu ſtürmiſcher Heiterkeit ſteigert, wenn der eifervolle Springer den Apfel verfehlt und von der raſch kreiſenden Kerze geſchwärat oder mit Wachs beſpritzt wird. Eine andere alte Sitte iſt den Brauch, zu Beginn der froſtigen Winterkage einen großen Keſſel auf den Herd zu ſetzen, in dem eine Anzahl Aepfel umherſchtwimmt. Beſorgte Mütter treten dann bis auf genau vier Fuß an den Rand des Keſſels heran und werfen mit einer Gabel nach den Aeyfeln. Gelingt es ihnen, einen aufzuſpießen, ſo iſt das ein ſicheres Zeichen, daß das Schickſal ihnen günſtig iſt und ihre fleinen Lieblinge im kommenden Winter von böſen Krankheiten verſchonen wird. Weit bekannt iſt auch der alte Glaube, wonach eine dreimal um den Kapf gewirbelte und dann hinter ſich auf die Erde geworfene Apfelſchale in ihren Verſchlingungen den Anfangsbuchſtaben des Geliebten zeigl. Doch dabei kommt es darauf an, die Schale eines gangen Apfels glücklich zu werfen und es iſt ein ſchlimmes Zeichen, wenn die Schnle beim Schälen zerveißt. Das bedeutet eine unglückliche Liebe. Und veißt die Schale zum zweiten Male oder gar beim um den Kopf ſchlingen, ſo ſind das Leid und die Schmerzen, die bevor⸗ ſtehen, noch größer und man kut gut, die wohlgemeinte Warnung des Apfels zu beachten. — Weibliche Eitelkeit. Der„Voſſ. Zeitung“ wird geſchrieben: Die großen Damen des Pariſer Faubourg Saint⸗Germain hat⸗ ten, wie die Damen jeder Nation und jedes Zeitalters eine große Abneigung dagegen, ihr Alter richtig anzugeben. Die Herzogin von., ſo erzählt der engliſche Kapitän Gronow in ſeinen Er⸗ innerungen, hatte in der Reſtaurationsperiode den Ruf einer der ſchönſten und geiſtvollſten Frauen: ſie ſchmeichelte ſich auch im reiferen Alter, no ſehr jugendlich auszuſehen und behauptete, mindeſtens zwanzig Jahre jünger zu ſein, als ſie in Wirklichkeit war. Ihre Tochter, die noch ſchöner war als ſie, ſah ſich ſchließ⸗ lich genötigt, in einer Geſellſchaft gegen ſolche Uebertreibungen der Herzogin zu proteſtieren, indem ſie laut ausrief:„O bitte, Mama, laß doch wenigſtens neun Monate Zwiſchenzeit zwiſchen Deinem und meinem Geburtstag!“ 12. Seite. Damen- U. Kinger-Konfakian in billiger, mittlerer und besserer Preislage habe ich z. Zt. am Lager. Unerreicht in Auswahl! Unerreieht in billigen Preisen. ca. 900 Engl. 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