Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.)(Mauuheiuer Volksblatt) Taeranm Wriſſ eee eeee 2„Generalzungeiger “Badiſche Neueſte Nachrichten auſſchlag M..4 pro Quartal Telefon⸗Nummern: Eimzel⸗Rummtt 8 Pfg⸗ Direktionu. Buchhaltung 1449 8 Anabtzängige Tageszeitung. Die Tolonel⸗Zeile.. Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 80„ Die Reklame⸗Zeile„„„1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten-⸗Aunahme ſt das Mittagsblatt Morgens 0 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Tiglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Verlin und Karlsruhe. Nedaktion Erpedition und Verlags⸗ buchhandlung„„„ 18 877 Nr. 543. Freitag, 20. November 1908. (Mittagblatt. Die hentige Wittagsansgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. Das Uuglück auf der Zeche Nadbod. * Darmſtadt, 19. Nov. Die Stadtverordnelen⸗ verſammlung bewilligte heute für die Hinierbliebenen der auf der Zeche Radbod verunglückten Bergarbeiter nach dem An⸗ trag der Bürgermeiſterei 1000 M. * Offenbach g.., 19. Nop. Die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung bewilligte in ihrer heutigen Sitzung für die Hinter⸗ bliebenen der Opfer des Grubenunglücks von Hamm 2000 M. *Chalon ſur Sgone, 20. Nov. Die Bergarbeiter von Monceaux les Mines haben dem Bergarbeiterverband in Hamm telegraphiſch ihr Beileid wegen des Unglücks, das die deut⸗ ſchen Kameraden betroffen hat, ausgeſprochen, Der Kaiſer. f Berlin, 19. Nov. In der heute morgen in der Techni⸗ ſchen Hochſchule zu Charlottenburg eröffneten Hauptverſammlung der Schiffsbautechniſchen Geſellſchaft entſchuldigte der prändie⸗ rende Großherzog von Oldenburg das Fernblelben des Katſers, der durch dringende Geſchäfte behindert ſei, zu erſcheinen. Kiel, 19. Nov. Die Vereidigung der Marinerekruten findet Samstag ſtatt. Der Kaſſer nimmt nicht teil, dagegen Prinz Heinrich. Der Beſuch des Kaiſers in Kiel iſt abgeſagt. Hannoper, 19. Nov. Dex Kaiſer hat den Beſuch der Stadt Hannover und die Jagd im Saupark Springe aufgege ben * Donaueſchingen, 19. Nov. Nach zunerläſſigen Mit⸗ teilungen der„Köln. Ztg.“ von hier, ſoll der Fürſt zu Fürſten⸗ berg dem Kaiſer während deſſen Beſuches in Donaueſchingen, der ſich über die ganze kritiſche Zeit erſtreckte, alle Zeitungen, die ihm zugingen, vorgelegt haben. Iſt das richtig, ſo dürfte keine Rede davon ſein, daß der Kaiſer nicht hinreichend unterrichtet geweſen ſei. Die Kriſe auf dem Balkan. * Wien, 19. Nov. Das Korr.⸗Bureau meldet aus Paris: Die von verſchiedenen Blättern verbreiteten Meldungen über Schwierigkeiten, die ſich bei den Vorbeſprechungen über das Kon⸗ ferenzprograum ergeben hätten, entbehren der Begün⸗ dung. An hieſigen maßgebenden Stellen hat man davon Kennt⸗ nis, daß die fraglichen Verhandlungen einen normalen Fortgang nehmen. Die Verwüſtungen durch Regen in Italien. * Rom, 19. Nov. Die Nachrichten aus dem Ueberſchwem⸗ mungsgebiet in Süditalien laufen ſpärlich ein wegen der Unterbrechung von Eiſenbahn und Telegraph. Auch Taormina hat gelitten. Im Berglande von Catania ſollen 500 Häuſer eingeſtürzt ſein. Geſtern wurde ein Zug nach Mangano bei Catania blockiert. Ein Hilfszug, der heute Morgen abging, wurde in einem Tunnel, der einbrach, verſchüttet, zum Glück ohne Menſchenverluſte. *Giardini(Provinz Meſſina), 19. Nov. Die Ueber⸗ ſchwemmung richtete auch in der hieſigen Gegend großen Schaden an. Mehrere Häuſer ſind eingeſtürzt oder beſchädigt. Vier Perſonen kamen ums Leben; zahlreiche Perſonen wurden verletzt. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Auch in den be⸗ nachbarten Dörfern iſt der Schaden erheblich. Die Eiſenbahn⸗, Poſt⸗ und Seeverbindungen ſind unterbrochen. *Catania, 19. Nov. Heute früh ging ein Hilfszug ab, um die Reiſenden des beim Tunnel von Mangano blockier⸗ ten Expreßzuges aufzunehmen. Als der Hilfszug den Tunnel paſſierte, ſtürzte dieſer ein und begrub die Lokomotive, den Gepäckwagen und mehrere andere Wagen, Paſſagiere wurden nicht verletzt.— Der Präfekt mit mehreren Beamten begab ſich an den Schauplatz des Unglücks.— Die Regierung ſandte den Opfern von Giarra und Ripoſto Hilfe.— Schwerer Schaden wird auch aus Acicatena und Aci⸗Bonacvorſie gemeldet. Die revolutionären Umtriebe in Judien. OLondon, 20. Nov.(Von unſerem Londoner Burcau.) Einen gewaltigen Eindtuck macht die Nachricht, daß der Vize⸗ lönig von Indien plötzlich ſeinen Jagdausflug abgebrochen habe und nach Kalkutta zurückgekehrt ſei, um mit der Regie⸗ rung zu beraten, welche Schritte man gegen die revolutionären Umtriebe in Indien ergreifen müſſe. Bisher tröſtete man ſich damit, daß es nicht ſo ſchlimm ſein könne weil ſich ja der Vize⸗König an der Jagd vergnügte. Die Regierung gedenkt energiſche Schritte gegen die Anführer zu unternehmen, was aber nicht ungefährlich iſt, da gerade jetzt die Hiobspoſt von der Nordweſtgrenze eingetroffen iſt, daß die Mohammedaner 1 0 unruhig ſind und eine engliſche Stgtion angegriffen haben. Die Kaiſerinwitwe von Rußland und die Anarchiſten. OLondon, 20. Non.(Von uuſerem Londoner Burcau.] Die Telegramme engliſcher Zeitungen aus Kopenhagen behaupten, daß die plötzliche Abreiſe der Kaiſerinwiſwe von Rußland mit den Begräbnisfeierlichkeiten für den verſtorbenen Großfürſten Alexis nicht zuſammenhänge, ſondern daß der Grund darin zn ſuchen ſei, daß die däniſche Polizei erklärt habe, nicht mehr im⸗ ſtande zu ſein, das Leben der hohen Fran gegen die Anſchläge ruſſiſcher Anarchiſten zu ſchützen. Die Zarin⸗Witwe reiſte desbalb wieder nach Rußland ab, weil ſie ſich dort ſicherer fühle, als in Dänemark. Uebrigens ſcheinen ſich bie reualutionären Um⸗ triebe in Rußlaud wieder ſtärker bemerkbar zu machen, wenn ſich eine Meldung des Petersburger Korreſpondenten der „Daily News“ beſtätigt, nach der die ruſſiſchen Hofleute über den Entſchluß der Zarin, dem Sarge des Großfürſten Alexis zu Juß zu folgen, in großer Aufregung ſich befinden. er! Die Vorgänge in China. Peking, 19. Nov.(Reuter.)] Prinz Tſching, Chef des Staatsrates, richtete namens des Kaiſers an alle vefreun⸗ deten Mächte ein perſönliches Schreiben, in dem er die Sympathie ihrer Staatsoberhäupter erbittet. Es iſt dies ein neues Verfahren für China und es wird als ein bedeutſames Zeichen der Kraft der Regierungsverwaltung angeſehen. *** * Dresden, 20. Nov. Sämtliche Vertreter und Arbeitee legten die Arbeit wegen Lohnſtreitigkeiten ieder. Wittenberg, 20. Nop. oſſendo a ſind 160 000 M. an eadpa deren „Budapeſt, 20. Nov. Die Verliner Kriminalpolizei wird die Unterſuchung üker die Ermordung des Berliner Butterhänd⸗ lers Julius Engel abſchließen. Sie nimmt an, daß Kra ujewicz unbedingt als Mörder Engels zu betrachten ſei. Die Verböre mit ihm ſind geſtern wieder aufgenommen worden „Die affen nieder“ Letitelt ſich ein längerer Aufſatz in der„Köln. Ztg.“ zur jüng⸗ ſlen Kriſis, der erſichtlich offiziöſen Urſprungs iſt. Wir geben den wichtigen Schlußabſatz wörtlich wieder: Schon die Preßäußerungen zum 17. November laſſen er⸗ kennen, daß wir ſehr bald gezwungen ſein werden, von ſolch idealen Möglichkeiten zum rauhen Wirklichen zurückzukehren. Fürſt Bülow wird vermutlich in dieſen Tagen dem Reichstag über ſeine Unterredung mit dem Kaiſer Bericht erſtatten, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich an der anſchließenden Debatte der Streit von neuem entzünden wird. Auch läßt das Zentrum erklären, daß es auf die Beratung ſeines Antrages über die Veranwortlich⸗ keit des Reichskanlzers nicht verzichten wird; ein noch weiter⸗ gehender Antrag der Sozialdemokraten bewegt ſich bekanntlich auf derſelben Linie. Die Hoffnung, daß der Konflikt mit der Löſung vom 17. November ſeinen Abſchluß erreicht hätte, dürfte alſo trügeriſch ſein. In der kaiſerlichen Kundgebung ſelbſt wer⸗ den Zentrum und Sozialdemokratie vermutlich den Haken ſuchen, an dem ſie die Debatte anknüpfen können. Er iſt nicht ſchwer zu finden, denn es heißt dort, der Kafſer erblicke ſeine vornehmſte Aufgabe darin, die Stetigkeit der Politik des Reiches unter Wah⸗ rung der verfaſſungsmäßigen Verantwortlichkeiten zu ſichern. Dieſe Faſſung erſcheint uns nicht glücklich, denn ſie fordert die Frage heraus, was die verfaſſungsmäßigen Verantwortlichkeiten bedeuten, dieſelbe Frage alſo, die den Anträgen der parlamen⸗ tariſchen Oppaſition zu Grunde liegt. Die einſchlägige Beſtim⸗ mung der Reichsverfaſſung in Artikel 17 lautet:„Die Anord⸗ nungen und Verfügungen des Kaiſers werden im Namen des Reichs erlaſſen und bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung des Reichskanzlers, welcher dadurch die Verantwortlichkeit über⸗ nimmt.“ Der Kanzler iſt ſomit der einzige verantwortliche Reichs⸗ beamte; ein Geſetz, daß ſeine Verantworklichkeit definſert und um⸗ grenzt, gibt es nicht, Da dem Kaiſer das Recht zuſteht, ohne jede andere Einwirkung die Reichsbeamten zu ernennen, ſo iſt nach dem Buchſtaben der Verfaſſung, wie z. B. die Miniſter unter dem franzöſiſchen Kaiſerreich, der Reichskanzler nur dem Kaiſer verantwortlich; der Reichstag kann freilich verſuchen, auf den Kafſer einen Druck dadurch auszuüben, daß er ſich weigert, dem Reichskanzler ſein Gehalt zu bewilligen. Es wäre an ſich zweifel⸗ los wünſchenswert, wenn die Unklarheit beſeitigt und die Verant⸗ wyrtlichkeit des Reichskanzlers gegenüber dem Bundesrat und dem Reichstage durch Geſetz feſtgelegt würde. Aber dieſe Un⸗ klarheit, mit der das Reich nun 38 Jahre beſtanden hat und trotz allem nicht eben ſchlecht gefahren iſt, gibt einen weiteren Beweis dafür, daß in Deutſchland nur bei einem Vertrauensverhältnis zwiſchen Kaiſer und Volk, nur in genauer Uebereinſtimmung beider regiert werden kann. Deshalb bedeutet auch jeder nicht vom Faiſer und den verbündeten Regierungen ausgehende Ver⸗ ſuch, ſie unter den jetzigen Umſtänden zu beſeitigen, nichts anders, als die kaiſerliche Vertrauenskundgebung vom 17. Nov. mit einer Mißtrauenskundgebung beantworten. Das - liegt auf der Hand, und dieſer Eindruck wird auch leinerlei Ver⸗ ſicherung gegenteiliger Abſicht aus der Welt zu ſchaffen ſein. Man darf daher erwarten, daß die Blockmehrheit ſich dieſem Verſuch des Zentrums und der Sozialdemokratie, den Kaiſer zu demütigen, einmütig widerſetzen wird. Das Volk, des darf die Oppoſition verſichert ſein, folgt ihr in ſeiner Mehrheit auf dieſem Wege nicht; es will den Frieden mit ſeinem Kaiſer und keine Fort⸗ ſetzung eines Konflikts über das hinaus, was es erzielt hat, Laut und vernehmlich hallt ſein Ruf: Die Waffen nieder! Man begreift es, daß die„Köln. Volksztg.“ dieſen Aus⸗ führungen Oppoſition macht. Die„Köln. Ztg.“ hatte an anderer Stelle des Artikels ausgeführt, die Rechnung ſei be⸗ glichen u. ſie dürfe nicht von neuem aufgemacht werden Erſtere findet das Verlangen ſehr ſonderbar, wenn man erfahre, daß es beſonders dazu beſtimmt ſei, einen Ausbau der Reichsver⸗ faſſung im Sinne einer uralten liberalen Forderung zu ver⸗ hindern. Die„Köln. Volksztg.“ meint dann, in ihrent größeren Teile ſei die Rückwärtsdrehung der„Köln. Zig.“ nichts anderes als eine ſachliche Motivierung des von ihr be⸗ kämpften Antrages ſelbſt: Die Köln. Zig, weiſt ja darauf hin, daß der Antrag des Jen⸗ trums nur eine logiſche Folgerung aus der kaiſerlichen Erklär⸗ rung ſelbſt iſt, und ſie zeigt auch, daß die Verfaſſung in dieſem Punkte unklar und unvollſtändig iſt. Troßzdem darf die Folge⸗ rung praktiſch nicht gezogen werden! Und warum? Weil ſie eine „Mißtrauenskundgebung“ gegen den Kaiſer— oder ſoll es heißen gegen den Kanzler? wäre. Eine in der Erklärung des Ka ſers ſelbſt logiſch enthaltene Folgerung ſoll eine Mißtrauenskund⸗ gebung eben gegen den Kaiſer ſein! Oder, müſſen wir aufs neue fragen, gegen den Kanzler? Die„Köln. Volksztg.“ ſchreibt dann weiter, es ſei unver⸗ ſtändlich, wie die Ausgeſtaltung der Miniſterverantwortlich⸗ keit von einem liberalen Blatte als ein gegen den Kaiſer ge⸗ richteter Akt ausgegeben werden könne. Der Antrag verfolge vielmehr den Zweck, die Perſon des Kaiſers, die von rechtswegen über jeder parlamentariſchen Ver⸗ antwoſtlichkeit ſtehen müßte, tatſächlich einer Kritik, wie wir ſie in dieſen Tagen erleben mußten, zu entrücken, in⸗ dem ſie die Verantwortlichkeit des leitenden Staatsmannes feſter ſtabiliere und damit allerdings auch dieſen zwinge um ſo mehr darauf bedacht zu ſein, daß in Wahrheit im Geiſte der Verfaſſung regiert werde. Die„Köln. Volksztg.“ beruft ſich darauf, daß die„Köln. Otg.“ ſich hier im Gegenſatz zu der geſamten unabhängigen liberalen Preſſe befindet und beruft ſich u g. auf die national⸗ liberale„Magdeb. Ztg.“, die unlängſt geſchrieben hatte: Vom Zentrum, deſſen Berechnungen leicht zu durchſchauen ſind, das ſich aber den klaren Blick, wie wir trotzdem bekennen müſſen, nicht hat trüben laſſen, iſt durch die Hertlingſche Rede ſehr richtig auf den konſtitutionellen Weg hingewieſen worden. Es hat num⸗ mehr einen Antrag eingebracht, der von den Regierungen ein Geſetz üther die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers fordert. Vielleicht hat dieſer Antrag, indem er auf den Artikel 17 der Verfaſſung ver⸗ weiſt, einen zu engen Sinn erhalten, aber um ſo weniger bietet er einen Vorwand, ihn abzulehnen. Wenn die Verantwortlichlei des Kantzlers in der Verfaſſung ſteht, ſo kann die geſetzliche Siche⸗ rung ihrer Geltendmachung nicht verſagt werden. Dennoch werden die Konſerpativen natürlich gegen den Antrag ſtimmen. Sie haben ihre tapferen Erklärungen dahin erläutert, daß ſie dem Veylangen nach parlamentariſchen Rechten den Wind aus den Segeln nehmen wollten, und Herr von Heydebrand hat ſich auf den Boden der An⸗ mahme geſtellt, der Artibel 17 decke alle politiſchen Handlungen des Monarchen, nicht nur die gegengezeichneten Akte. Warum alſo ein Geſetz? Keine liberale Partei aber wird ſich der Forderung eines Werantwortlichkeitsgeſetzes, nachdem ſie eingebracht iſt, berſagen können. Wir hätten die Führung in dieſer Beziehung am liehſten in der Hand der nationalliberalen Partei geſehen, deren wertpollſten Ruhmestitel ſtets das Eintreten für die konſtitutionellen Imtereſſen gebildet hat, Nachdem das Zentrum in der gebotenen Richtuneg borgegangen iſt, ziemt es, wenigſtens zu folgen. Nur cruf dieſem Wege kann der Schaden, der durch die Nichlbeachtung der verfaſ⸗ ſungsmäßigen Umnangreifbarkeit der Krone dieſer und zugleſch, bielleicht in höherem Maße, den Volksvechten zugefügt worden iſt, einigermaßen geheilt und die unſelige Affäre zu einem erträglichen Ausgange geführt werden. Der Reichstag wird ja nun bald Gelegenheit haben zu dieſen brennenden Fragen und Meinundsdifferenzen Stellung zu nehmen. Wir exinnern nur daran, daß die„Köln. Zig.“ ſelbſt erſt unlängſt ſehr treffend ausführte, das Staatsrecht eines modernen Staates dürfe ſich nicht verſteinern und grund⸗ ſätzlich werde man nichts dagegen einwenden können, wenn ge⸗ fordert würde, daß die Zuſicherungen der Krone durch Ggran⸗ tien in Geſtalt von Geſetzesvorlagen oder Verfaſſungsände⸗ rungen verſtärkt würden. polltische Uebersſcht. Mannheim, 20. November 1908. Auch ein Beitrag zur Reichsſinanzreſo m. 8. W. k. Vor einiger Zeit hat der Reichskanzler Fürſt von Bülow im Reichstag erklärt, daß man zur Beſſerung der Reichsfinanzen an Erſparniſſen in der Armeeverwaltung denke. Es iſt aber leider in dieſer Beziehung beim Denken 2. Sette. General⸗Anzeiger.(Nittagblatt) Mannheim, 20. November geblieben, wie nachſtehende Mitteilung beweiſt, die gerade jetzt beſondere Beachtung finden dürfte, zumal kaum anzunehmen iſt, daß derartige Dinge an anderen Garniſonsorten nicht vor⸗ fkommen. In Gießen beſteht außer der großen außerhalb der Stadt am Trieb liegenden Kaſerne noch die ſogenannte Zeughauskaſerne, die dem Großh. Kameralfiskus gehört, und außer zwei Kompagnien noch militäriſche Bureaus, ſowie Offiziers⸗ und Unteroffiziers⸗Wohnungen und das Offiziers⸗ kaſino enthält. Es iſt das ſchönſte alte Gebäude Gießens, das 1585 orrichte: wurde, und ſich in vorzüglich⸗at baulicken Zuſtande befindet. Daß das ſtattliche ſchloßähnliche Haus für emen Zweck mehr als groß genug iſt, geht daraus hervor, daß es früher für vier Kompagnien bequeme Unterkunft bet. Trotzdem möchte die Militärbehörde das Haus als Kaſerne eufgegeben wiſſen u. die beiden Kompagnien ebenfalls vor der Sladt am Exerzierplatz in einem Neubau untergebracht haben. Dies wurde mit der angeblichen Geſundheitsſchädlichkeit der Zeughauskaſerne begründet, die nach der Anſicht ärztlicher Stchverſtändiger jedoch nicht vorliegt. Der wirkliche Grund iſt wohl, daß man das Regiment zuſammen bei ſeinem Uebungsplatz haben will, der etwa eine Viertelſtunde ven der Seughauskaſerne entfernt liegt. Da der Reichstag für einen neuen Kaſernenbau wohl kaum die Mittel bewilligen dürfte wird ſeit längerer Zeit mit der Stadtverwaltung verhandolt. um dieſe zum Bau der Kaſerne auf ihre Koſten zu bewegen unter Zuſtcherung einer jährlichen Entſchädigung von 6 pCt. des aufgewendeten Baukapitals. Die Kaſerne würde rund eine Million Mark koſten, ſodaß eine jährliche Aufwendung von 60 000 Mark erforderlich wäre. Nimmt man an. daß dumit für rund 300 Leute ein Unterkommen geſchaffen würde — es kommen außer den Mannſchaftsräumen noch eine An⸗ zahl Unteroffizierswohnungen in Betracht— ſo ergibt ſich, daß für die Unterbringung jedes einzelnen Mannes jährlich 200 Mark aufzuwenden wären. Das iſt eine Summe, die ausreichen würde, um für die einzelnen Soldaten möblierte Zimmer mieten zu können. Es iſt unbegreiflich. daß bei der jetzigen Lage der Reichsfinanzen derartige koſtſpielige Peo⸗ jekte überhaupt erwogen werden können und es wäre ſehr am Platze, daß der Reichstag den Militäretat einmal auf ſolche Poſten hin gründlich durchſuchen würde. Jedenfalls könnten dadurch beträchtlichesummen geſpart werden, ohne daß dadurch die Schlagfertigkeit unſerxes Heeres im geringſten beeinträch⸗ tigt würde. Zentrum und Lehrer. Das Zentrum wechſelt— wie in allen anderen Dingen— auch gegenüber dem Lehrerſtande ſeine Taktik, ſobald es die Rückſicht auf ſein Partei⸗Intereſſe erfordert. Auf dieſe be⸗ kaͤnnte Erſcheinung weiſt Jakob Beyhl in ſeiner Freien Baheriſchen Schulzeitung hin. Er ſchreibt:„In Preußen marſchiert das Zentrum mit an der Spitze der Aufwärts⸗ bewegung. Zwar waren ſeine Erklärungen nicht recht durch⸗ ſichtig. Aber ein preußiſches Lehrerorgan. die Pommerſchen Blätter, ſchreiben:„Das Zentrum wird unſer ſtärkſter Bun⸗ desgenoſſe ſein.“ Der geiſtliche Seminarlehrer, Pfarrer Dr. Glattfelter, ein rheiniſcher Abgeordneter, trat ſehr warm für die Lehrerforderungen ein. Beſonders wies er es als unrecht zurück, daß die Lehrer erſt nach 31 Jahren den Höchſtgehalt bcziehen; er verlangte ihn nach 25 Jahren. Und recht ſchön war es, was er über den Einfluß des Lehrers auf die Kinder⸗ ſeelen und die lähmenden Folgen der Beſoldungsnot ſprach. Aber warum dieſes zwieſpältige Weſen im deutſchen Zentrum? Nein, alles iſt Taktik und alles ruht auf dem gleichen Boden. Das Zentrum handelt nur aus Machtintereſſe. In den Indu⸗ ſtriegegenden des Rheins muß das Zentrum gegen das ſtädte⸗ ſeindliche Bremsgeſetz ſtimmen und muß alſo den„Radikalis⸗ mus“ des Lehrerſtandes als vollkommen recht und billig aner⸗ kennen. In Bayern verwirft das Zentrum aus Parteiprofit⸗ ſucht die ſchlichten Forderungen der Gerechtigkeit und läßt über den gleichen„Radikalismus“ Feuer und Schwefel regnen. So wird das Zentrum vom Zentrum widerlegt. Das iſt der Humor in der Geſchichte.“ Deutsches Reich. —(Zu der Hundertjahrfeier der preußi⸗ ſen Städteordnungß,) welche die Berliner Gemeinde⸗ behörden im Rathauſe am Samstag veranſtalteten, wird der Kaiſer mit den Prinzen des kgl. Hauſes erwartet. Auch auf das Erſcheinen des Reichskanzlers wird gerechnet Oberbürger⸗ meiſter Kirſchner wird den Kaiſer mit einer Anſprache be⸗ grüßen. Die Feſtrede wird Bürgermeiſter Dr. Reicke halten. Der Kaiſer ſtattet dem Roten Haus morgen ſeinen zweiten Beſuch ab. In der Vorſtadt Schöneberg ſtifteten die ſtädti⸗ ſchen Körperſchaften zum Andenken an die Hundertfahrfeier cine Viertelmillion zur Bekämpfung der Tuberkuloſe. Der größte Teil dieſes Betrages wird zur Einrichtung eines Erholungsheims für ſchwächliche Kinder in Wyck auf Föhr verwendet. Badiſche Politik. Nationalſozialer Verein Heidelberg. nn. Heidelberg, 19. Nov.(Von unſ. Korreſpondenten.) Der nationalſoziale Verein in Heidelberg hielt heute abend ſeinen erſten Vortragsabend in dieſem Winter ab, zu dem als Redner der 2. Vorſitzende der Landespartei Herr Stadtpfarrer Dr. Ernſt Lehmann aus Hornberg gewonnen war. Herr Rechtsanwalt Fürſt eröffnete den Abend mit einem kurzen Rückblick auf die politiſchen Ereigniſſe der letzten Wochen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Grundſatzloſigkeit und Gleichgültigkeit des deutſchen Volkes ein Ende gemacht werden möge. Hierauf begann Herr Dr. Lehmann ſeinen faſt zwei⸗ ſtündigen Vortrag über das Thema:„Der deutſche Staats⸗ bürger im Kampfe gegen Reaktion und Auto⸗ kratie.“ Er ſchilderte das nationale Sehnen der Deutſchen nach Macht und Größe, den innerlichen Wunſch nach Verbreitung deutſchen Weſens und die Sehnſucht nach einem aktiven, bewuß⸗ ten Staatsbürgertum. Not tut uns die Freiheit, damit der In⸗ dividualismus innerhalb unſeres deutſchen Vaterlandes ſegensreich zu wirken vermag. Mit der Schaffung des geeinten Reiches hat eine rückläufige Bewegung eingeſetzt, die leicht dazu führen kann, daß wir in vormärzliche Geſinnung zurückfallen. Hiergegen müſſen wir uns mit aller Kraft anſtemmen und müſſen auf die Wahrung des Stäatsbürgerrechtes und der ſtaatsbürgerlichen Freiheit bedacht ſein. Was die Kriſe der letzten Tage betrifft, ſo darf man dem Kaiſer nicht ohne weiteres die Schuld daran zuſchreiben. Der Kaiſer iſt der Vertreter eines beſtimmten Syſtems, das ihm allerdings auf den Leib zugeſchnitten iſt. Dieſem Syſtem, das „preußiſches Weſen“ und„preußiſche Tradition“ heißt, müſſen wir die Schuld beimeſſen. So ſehr dies Syſtem in unſerer Zeit berheerende Wirkungen ausgeübt hat, dürfen wir aber nicht ver⸗ geſſen, daß es dermaleinſt von ſehr großem Segen für die Ent⸗ wicklung unſeres Volkes geweſen iſt. Der ſchrankenloſe Indivi⸗ dualismus hat im Mittelalter die reichſte Staatenbildung ver⸗ hindert und nur durch das Syſtem der Disziplin und Unter⸗ ordnung der Untertanen iſt es den Hohenzollernfürſten möglich geweſen, auf den Trümmern des 30jährigen Krieges das erſte Staatsganze zuſammenzuſchmieden. So ſollte auch heute das preußiſche Syſtem als ein Stück Erziehung Geltung zu haben, da⸗ bei aber die Schaffung der ſubalternen Geſinnung durch ſeine dauernde Einwirkung ausgeſchaltet werden. Nur in unſerem Heer, das auf dieſem Boden begründet iſt, behält das Prinzip der Subordination ſeine Bedeutung. Um unſerer Nation willen brauchen wir die eigene Ueberzeugung. Wie ſteht es aber damit in unſerem Staat? Das Syſtem, das von Preußen ausging, ſucht ſich noch im neuen Deutſchland auszuleben. Ueberall be⸗ ſteht die Tendenz, die ſtaatsbürgerliche Betätigung von oben her zu regulieren. Sogar bis zu den Univerſitäten— den freien Stätten freier Wiſſenſchaft— iſt dies Prinzip vorgedrungen. (Hat doch Althoff verſucht, mit der Staatsraiſon den Univer⸗ ſitäten hineinzureden.] Leider kommt dieſem Syſtem die mo⸗ derne wirtſchaftliche und ſtaatliche Entwicklung zu Hilfe. Der Staat ſucht möglichſt viele geiſtige Gebiete des Volkslebens an ſich zu ziehen, woraus die Schaffung eines ungeheuren Beamten⸗ ſtabes reſultiert, der ſich nicht nur auf die Verwaltung, ſondern auch auf Gerichte und Schulweſen etc. ausgedehnt hat. Von den wiſſenſchaftlichen Ständen hat ſich bis jetzt eigentlich nur der Aerzteſtand davon freizuhalten gewußt, obwohl man auch da ſchon geringe Anzeichen für das Einrücken in die Beamten⸗ kategorie wahrnehmen kann(Bezirksärzte, Bahn⸗ und Poſtärzte). In der immer weiter ſich ausdehnenden Verſtaatlichung auf den verſchiedenſten Gebieten liegt das ungeheure Wachſen des Be⸗ amtenſtabes begründet und als deſſen Folge iſt die ſtetig ſich ſteigernde Beſchränkung des Staatsbürgerrechtes anzuſehen. Mit mehr oder weniger Erfolg ſucht Preußen allüberall dieſe Be⸗ amtentendenz zu verbreiten, was aus der Behandlung der ſtaat⸗ lichen Annexe und aus der Schaffung einer Beamtenſchaft im Nebenamte klar erſichtlich iſt. Es ſei diesbezüglich nur auf die Behandlung der Spediteure bei den Staatseiſenbahnen, der preußiſchen Kommunalbeamten(vergl. Fall Schücking), auf das Uebergreifen des Militarismus ins bürgerliche Leben(Reſerve⸗ offiziere, Militärvereine) u. ſ. w. hingewieſen. Redner gab hier⸗ zu ausführliche Erläuterungen. Da iſt es jetzt unſere Aufgabe, gegen dieſe preußiſche Tendenz Front zu machen. Wir haben die Kriſis des Syſtems jetzt erſt erlebt und ſie iſt noch nicht zu Ende. Sie war keine Kaiſer⸗ oder Kanzlerkriſis, ſondern eine Volks⸗ kriſis und ſie war nicht nur, wie es auf den erſten Blick ſcheint, eine Kriſis der äußeren Politik, ſondern eine ſolche der innern Politik. Das Volk muß ſich auf ſich ſelbſt beſinnen und ſelbſt vorgehen. Es darf jetzt nicht, wie Reichstagsabg. Baſſe 140 mann ſagt, vertrauensvoll abgewartet werden, wie ſich die Dinge entwickeln, nein, deutſche Treue gebietet zähes, zielbewußtes Ar⸗ beiten im Dienſte des Vaterlandes. Die Volksrechte müſſen ge⸗ wahrt werden und es muß die Volksſtimme gehört werden.(Wo dieſe, wie in Preußen, nicht mehr exiſtiert, muß ſie erſt wieder geſchaffen werden, wozu vor allem die Umänderung des preußi⸗ ſchen„Wahlun rechtes“ not tut.] Hierauf beſprach Dr. Leh⸗ mann die Tätigkeit der Parlamente, insbeſondere die unſeres badiſchen Landtages, ſowie den Fall Schücking und das Inter⸗ viem des Kaiſers und ſeine Behandlung in der Preſſe und insbe⸗ ſondere in der Badiſchen Landeszeitung. Als Selbſthilfe be⸗ zeichnet er die mächtig aufkeimende Privatbeamtenbewegung und forderte die Begründung einer Organiſation der Staatsbeamten. Rechtsanwalt Fürſt dankte dem Redner für ſeine trefflichen Ausführungen. An den Vortrag ſchloß ſich eine kurze Dis⸗ kuſſion. Gegen die Tabakſteuer. At Kirchheim, 19. Nov. Unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Kaltſchmitt fand geſtern abend eine von etwa 300 Perſonen beſuchte Verſammlung ſtatt, welche nach einer Rede des Herrn Dr. Gerard aus Mannheim über die Tabakverbrauchſteuer einſtimmig eine Reſolution annahm, worin gegen die geplante Mehrbelaſtung des Tabaks mit Entſchiedenheit proteſtiert wird. Von der bad. Aerztekammer. OKarlsruhe, 19. Nov.(Korreſpondenz) Die Aerzte⸗ kammer hat in ihrer Sitzung am 22. Okt. einſtimmig be⸗ ſchloſſen, an alle ärztlichen Vereine des Landes die Aufforde ung zu richten, die Ausſtellung von Krankheitszeugniſſen für die Mit⸗ glieder der Krankenkaſſe des bad. Lehrerinnenvereins zu verbieten, da genannte Krankenkaſſe in ihren neuen Stataten die Beſtimmung getroffen hat, daß die Aufnahme nur aufgrund eines durch einen Bezirksarzt ausgeſtellten Geſundheitszeugniſſes erfolgen könne, während bis dahin zu dieſem Zwecke jedes ärzt⸗ liche Zeugnis genügte. Nach einem Referat des Univerſtzäts⸗ profeſſors Geh. Rat Dr. Hoche⸗Freiburg wurde ſodann ſolgende Reſolution angenommen:„Die bad. Aerztekammer bedauert die im Entwurf eines Irrengeſetzes geplante Ausſchließung der praktiſchen Aerzte aus dem Ausnahmeverfahren für Geiſteskranke als eine für die Intereſſen der Kranken und des ärztlichen Stan⸗ des verhängnisvolle Maßregel und proteſtiert gegen die in der Begründung gegebenen Motivierung dieſer Abſicht.“ Abg. Obkircher kandidiert in Lörrach. OLahr, 19. Nov. Wir leſen im„Lahrer Tagblakt“: „Der nationalliberale Parteicheßf Dr. Obkärcher wird am Sonntag, den 6. Dezember, nachmittags 3 Uhr, in einer öffent⸗ lichen Verſammlung in der Gamb'rinushalle hier ſprechen „zur politiſchen Lage im Reich und in Baden.“ Wir vermuten, daß dem Herrn Obkircher damit Gelegenheit gegeben werden ſoll, ſich für die Aufſtellung als Landtagskandidat in der Stadt Lahr die Wege zu ebnen. Es iſt das allerdings nur unſere perſönliche Vermutung, die auch falſch ſein kann. Aber es iſt bekannt, daß Herr Obkircher in ſeinem ſeitherigen Wahlbezirk Lörrach⸗Land jedenfalls nicht mehr kandidieren wird, weil die Freiſinnigen dieſen Bezirk für ſich reklamieren und wahrſcheinlich auch zugeſprochen erhalten, ſo daß ein anderes Mandat für Obkircher geſucht werden muß. Das Lahrer Mandat iſt frei,— der bisherige Abg. Schneider hat auf eine Wieder⸗ aufſtellung ſeiner Kandidatur ver zichtet— und es gehört auch mit zu dem ſicherſten Beſitzſtand der nationalliberalen Par⸗ tei. Und einen ſicheren Sitz wird die liberale Partei Obkiecher nun doch wohl einräumen wollen, nachdem er jetzt ſchon zweimal ſeinen Wahlbezirk wechſeln mußte.“— Wir geben dieſe Nachricht mit allem Vorbehalt wieder. Arbeitsloſenfrage. .e. Freiburg, 19. Nov.(Korreſpondenz.)] Eine Arbeiter⸗ verſammlung nahm geſtern abend zur Arbeitsloſenfrage Stellung. Nach einem Referat des ſozialdemokratiſchen Partei⸗ ſekretärs Engler wurde eine Reſolution angenommen, worin bedauert wird, daß der Stadtrat die Gewährung von Zu⸗ ſchüſſen an die Gewerkſchaften, welche Arbeitsloſenunterſtützung leiſten, ablehnte. Die Verſammlung erwartet die Inangriffnahme von Notſtandsarbeiten und die Einſetzung einer ſozialen Kom⸗ miſſion, welche neben anderen Fragen auch die Arbeitsloſenfür⸗ ſorge zu regeln hätte. 1 4 5 Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Zur Landtagswahl Germersheim⸗Bergzabern. wird den„Münch. N..“ aus dieſem Wahlkreiſe geſchrieben: „Die Verlegung des Wahltages kurz vor dem bereits feſt⸗ geſetzten Termin auf einen noch unbeſtimmten Sonntag hat im Wahlkreiſe eine ungeheure Aufregung hervorgerufen. In einer Verſammlung zu Schwegenheim hat der liberale Kandi⸗ dat, Lehrer Cronauer, dieſer Stimmung Ausdruck ver⸗ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theaternotiz. Die Iniendanz teilt mit: Heute findet das zweite Gaſtſpiel des Herrn Lußmann als Lyonel in Flo⸗ dows„Martha“ ſtatt. Die Vorſtellung beginnt um 7 Uhr.— In der Uraufführung des Greinerſchen Dramas„Herzog Boccaneras Ende“ wird Hans Godeck die das ganze Stück tragende Titelrolle darſtellen. Den Admiral Adorno ſpielt Heinrich Götz, den Pagen Gianino Alfred Möller und des Herzogs Tochter Eleonora Betty Ullerich. In den übrigen Rollen ſind Georg Köhler, Alexander Kökert, Guſtav Traut⸗ ſchold, Oskar Ingenohl, Lothar Liebenwein, Sigmund Krauß U. ſ. w. beſchäftigt. Den Prolog ſpricht Karl Schreiner. Die Regie führt der Intendant.— In der am Sonntag ſtatt⸗ findenden Aufführung von Wagners Triſtan u. Iſolde ſingt Herr A. Pennarini vom Stadttheater in Hamburg den Triſtan und Fräulein Brandes die Iſolde. Die Vorſtellung beginnt um 58 Uhr.— Im NeuenTheater imRoſengarten geht am Sonntag Beyerleins Drama„Zapfenſtreich“ in Szene. Anfang 8 Uhr. Liederabend von Erich Haufſtaengel. Wir verweiſen an dieſer Stelle nochmals auf das heute abend halb 8 Uhr im Kaſinoſaal ſtattfindende Konzert des bekannten Baritoniſten Erich Hanf⸗ ſtaengel aus München. un. Von der Heidelberger Univerſität. Aus Heidelberg wird uns geſchrieben: Wie wir hören, iſt der Beſchluß gefaßt wor⸗ den, die von Herrn Geh. Kommerzienrat Reiß in Mann⸗ heim der Univerſität Heidelberg überwieſene Bibliothek des ver⸗ ſtorbenen Prof. Albrecht Dieterich an das klaſſtſch⸗philologiſche Seminar anzuſchließen.— Großherzog Friedrich II. von Baden wird Samstag, 21. November, am Stiftungsfeſte der Uni⸗ verſität Heidelberg als Rektor der Ruperto⸗Carola teil⸗ nehmen. Der Großherzog trifft.56 Uhr von Karksruhe hier ein und wird ſich um 2 Uhr wieder mach Karlsruhe zurückbegeben. Der offigielle Empfang durch den Senat erfolgt um 10 Uhr im Veſtibül des neuen Kollegienhauſes. Daran anſchließend findet im großen Saal des neuen Kollegienhauſes der Feſtakt ſtatt, bei dem der Prorektor der Univerſität, Geh. Hofrat Koſſel, die Feſtrede halten wird. Um 8 Uhr findet in der Stadthalle ein Feſteſſen ſtatt. Seitens der Stadt Heidelberg iſt ein beſonderer Empfang nicht vor⸗ geſehen. Literaturvorträge. In ihrem zweiten Vortrage— am ver⸗ gangenen Freitag— behandelte Frl. Anna Ettlinger die Werke Rouſſeaus. Dieſe Werke waren von ſolch entſchie⸗ denem Einfluß auf Tolſtoi, daß er einmal ſagte, es ſei ihm oft. als habe er das meiſte davon ſelbſt geſchrieben. Rouſſeaus Ruhm begründete ſein Discours ſur les ſciences et les arts“ 1750 entſtanden als Preisſchrift auf die von der Akademie von Oijon geſtellte Frage, ob Künſte und Wiſſenſchaften die Menſchen glücklicher machen. Aufs entſchiedenſte verneint dies Rouſſeau, er ſieht nur Unheil in jeelichem Fortſchritt und Heil allein in der Rückkehr zur Natur. Selbſtverſtändlich ſind ſeine Theorien, ſoviel Wahres ſie auch enitalten, äußerſt anfechtbar, und kein Geringerer als Leſſing hat eine Entgegnung darauf geſchrieben, in der er daran erinnerte daß nicht nur das kunſtſinnige Athen. ſondern auch Sparta, das auhe, kultarfeindliche untergegangen. Rouſſeaus nächſte grözere Arbeit,„Discours ſur linsgalits parmi les hommes“ entwickelte ſeine ſozialen und politiſchen Anſchauungen. Das Entſteben des Eigentumsbegriffs gilt ihm als die Urſache aller Piißſtände, und di Wiederkehr des Urzu⸗ Fandes erſcheint ihm als erſtrebenswertes Ziel. In„du covtra. ſozial on principes du droit politique“ legte er dar, unter wel⸗ chen Formen ein ſeinem Jdeal entſprechender Staat gebildet ſein müßte, und mit dieſer Arbeit hat er die ſpäteren Schöpfungen der Revolutionszeit aufs Stärkſte beeinflußt. Da für den idealen Staat ideale Menſchen erſorderlich ſind, zeigt er in ſeinem „Emile on de'éducation“, wie er ſich die Erziehung eines ſolchen denkt. Aus dieſem Werte beſonders führte Frl. Anna Ettlinger eine Fülle intereſſanter Einzelheiten an,— auch die zuerſt er⸗ wähnten Schriften hatten eine eingehende Würdigung erfahren, — und zuletzt folgte eine ausführliche Beſprechung von Rouſſeaus großem Roman„Julie on la Nouvelle Helofſe“, jener Dichtung der Leidenſchaft und tiefſten Gefühls, die auf das ganze Zeitalter und ſeine führenden Geiſter beſonders auf Goethe, ſo mächtig ge⸗ wirkt und die mit ihrer Schilderung der großartigen Herrlichkeit der Schweizer Natur erſt das Verſtändnis für die Schönheit dee Alpen geweckt hat.(Dieſe galten jenem Zeitgeſchmack nur als wild und erſchreckend, während die landſchaftliche Lage Mann⸗ beims als reizvoll geprieſen ward!)— Das der Nouvelle Hsloiſe eingefügte Tagebuch eines ſovoyiſchen Vikars entſtammt Rouſſe⸗ aus Bekanntſchaft mit dwei ihm beſonders ſympathiſchen Geiſt⸗ lichen.— Daß die Veröfkentlichung des„Emile“ dem Dichter Verbannung und Verfolgung eintrug, wurde ſchon im 1. Vortrag erwähnt.— Der nächſte(dritte) wird die Lebensgeſchichte Tol⸗ ſtois zum Gegenſtande haben. Eine Handſchrift Cyranos de Bergerae in München. Man ſchreibt uns: Von dem berühmten kosmologiſchen Romas Tyranos de Bergerac:„Die Mondreiſe“ war bisher nur eind einzige Handſchrift bekannt, die im Jahre 1858 in einer Privat⸗ ſammlung in Epinal auftauchte und ſeit 1890 in der Pariſes Nationalbibliothek aufbewahrt wird; der Wert dieſer Handſchrift mußte um ſo höher angeſchiagen werden, als ſie allein den rich⸗ tigen Text des Werkes Cyranos enthielt, der ſich beim Druck des bekanntlich erſt nach dem Tode ſeines Verfaſſers im Jahre 1858 erſchienenen Romans die übelſten Kürzungen und ſelbſt Enr⸗ fellungen in uſum delphin“ hatte gefallen laſſen müſſen. So⸗ eben hat nun der Privardozent der romaniſchen Philologie an der Univerſität München, Dr. Leo Jordan, unter den Beſtänden der Münchener Hof⸗ und Staatsbibliothek eine zweite Hand⸗ ſchrift des Cyranoſchen Remans erkannk. die, wie dieſe, den Titel„'Autre Monde ou les eſtats et empires de la lune“ führt und nach den vorgenommenen Proben mit der Pariſer Hand⸗ DmK. e . 70 . ö 9 Weanmhenn, 20. Nobenber General- lnzeiter.(Nitagblatt) fihen.„Wir können,“ ſagte er,„dem Miniſtertum den Vor⸗ wurf nicht erſparen, daß es ſich in einen bereits im lefindlichen Wahlkampf eingermiſcht hat, nach dem Willen einer Labei beteiligten Partei.“ Dabei iſt bekannt, daß das Zen⸗ kum die zur Verlegung des Wahltermins führenden Schritte beim Miniſter nur unternommen hat, um den Wahltag hinauszuſchieben. Einen Sturm der Entrüſtung rief es überall hervor, als Cronauer in einer anderen Verſammlung zu Weingarten bekannt gab, daß bei der letzten Wahl in verſchiedenen Zentrumsorten zaßkreiche Wähler, die nicht wahlberechtigt waren, mitgewirkt haben, ſo daß eigentlich der ultramontane Abgeordnete Spindler zu Unrecht im Landtage ſtte. Es müſſe von der Regierung verlangt werden, daß ſie eine Unterſuchung anſtelle und die Akten der Staatsanwalt⸗ ſchaft übergebe. Die Liberalen ſind eifrig an der Arbeit; der liberale Kandidat hat bereits zahlreiche Verſammlungen abgehalten. Man befürchtet, daß es in einigen Zentrums⸗ orten, an denen eine Geauſſichtigung der Wahl unbedingt geboten erſcheint, zu ernſten Ausſchrertungen kommen zann, hat doch in einem ſolchen Orte der Ort sgeiſtliche direkt aufgefordert, gegen die liberalen Wahlkontrolleure vor⸗ zugehen, ohne daß eine gerichtliche Ahndung eingetreten ſei⸗ und der chriſtliche Pilger“ hat dazu geſchrieben, daß jeder Fußtritt, der dieſe Liberalen nicht erreicht hätte, ver⸗ loren gegangen ſei. Die Gendarmerie wird wohl zur Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung nicht ausreichen. Jeder Kenner der Verhältniſſe im Wahlkreiſe wundert ſich darüber, wie das Miniſterium dazu kommen konnte, den Wahltag zu verlegen.“ ————ů Der Pforzheimer Luſtmord. Pforgheim, 19. Nov. Geſtern nachmittag wurde die von Märderhand getötete Elſa Bauer beerdigt. Vor dem Kran⸗ kenhauſe, von tvo aus das Leichenbegängnis erfolgte, hatte ſich Line zahlreiche Menſchenmenge eingefunden, ebenſo ſammelten ſich viele Leute auf den Straßen an, die von dem Leichenzug berührt wurden. Eine nach Hunderten zählende Menſchenmenge, nament⸗ lich Frauen und Kinder, aber begab ſich auf den Friedhof. Im wei ⸗ zen Umkreis war das offene Gvab vom Publikum umſtanden, und die Friedhoſbeamten hatten Mühe, einen Weg zum Guab freizu⸗ Halten. Zum Zeichen, daß die ganze Bevölßerung an dem Leid der Eltern des ermordeten Kindes Anteil nimmt, hatte die Stadtver⸗ walbung einen Kranz mit blauweißer Schleife geſtiftet. Alle Nach⸗ forſchungen nach dem Mörder hatten bis jetzt leider noch kainen Grfolg. Nachdem bereits vorgeſtern auch ein Polizeihund aus Großſachſen bei Weinheim hierher gebracht worden war, traf geſtern noch Herr Poligeikommiſſär Juriſch aus Iſerlohn mit zu ei Hunden hier ein, um mit dieſen zu verſüchen, eine Spur des Mörders gu, finden. Vor allem richtete man das Hauptaugenmerk darauf, zu⸗ mächſt wenigſtens einmal den Ort ausfindig zu machen, an dem die entſetzliche Bluttat geſchah. Es wurde nicht nur die ganze Gegend zwiſchen Brettenerſtraße und Hohbergwald aufs neue abgeſtreift, ſondern es wurden unter Mithilfe der Polizeihhunde auch mehrere Häuſer und Hütten in ſewer Gegend abgeſucht. Aber nirgends war eine Spur zu finden. Fortgeſetzt erfolgen wohl Vorführungen bon verdächtigen Perſonen auf der Kriminalpolizei, es laufen auch immer mehr Mitbeilungen von hier und auswärts ein, daß dieſer Sder jener Menſch als Täter in Frage kommen könne, aber bei gäherer Unterſuchung erwieſen ſich bisher die Verbachtsumſtände Als unbdegründet. gebot bon mindeſtens 20 Mann unter Führung der Kriminalpolizei und unter Mitnahme der Polizeihunde gbermals eine gusgedehnte Streife. Nus Stadt 0 Tand. Maunheim, 20. November 1908, Die Maunheimer Muſeumsſammlungen und ihr Denkſchrift über„/ie Mannheimer Muſeumsſamm⸗ als um die deutſcht Auch ſie zehrt noch von altem Gut und nobrt weiterer Ausbau. U. Es iſt von uns bereits mitgeteilt worden, daß Herr Prof. Dr. Walter im Auftrage unſeres Oberbürgermeiſters eine ungen und ihren weiteren Ausbau“ verfaßt hat. Dieſe Denkſchrift, die ſich in ihrer tiefgründigen Art den bis⸗ herigen Arbeiten unſeres ſtädtiſchen Archivars würdig anreiht, liegt uns jetzt gedruckt vor. Sie umfaßt 42 Foliodrucſeiten und zerfällt in drei Abſchnitte, die den vorhandenen Muſeumsbeſitz, den weiteren Ausbau unſerer Sammlungen und die Muſeums⸗ räume auf das eingehendſde behandeln. Wir begnügen uns füür heute, auf den letzten Abſchnitt einzugehen, in dem die Muſeums⸗ räume beſprochen werden. Die Frage der Ausgeſtaltung der hieſigen Mufeumsſammlungen iſt, ſo führt Herr Profeſſor Dr. Walter aus, nicht nurzeine Jinanzfrage, ſondern auch eine Raumfrage und eine Fraße der künftigen Unterbringung. Ein großer Teil unſerer Sammlungen iſt ſeit einer langen Reihe von Jahren im Großh. Schlo t cht. Noch im Jahre ſchrift gleichwertig und gleickzeitig zu ſein ſcheint. ziehung dieſer ſeinerzeit aus pfälziſchem Beſitz Mannheim! nach München gekommenen Handſchrift zu Cyranos Werk ſo⸗ lange berborgen bleiben konnte, findet in dem Mangel jedes Hin⸗ weiſes auf den Verfaſſer im Titel ſeine Erklärung, um ſo mehr als dieſer Titel mit dem des gedruckten Werkes nicht überern⸗ ſtimmt. Bei der Durchſicht der Handſchrift iſt übrigens Dr. Jordan zu der Feſtſtellung gelangt, daß die Entſtehung dieſes Romans, die man bisher zumeiſt in die Jahre 1649/50 perlegte, etwas früher und zwar in die Jahre 1644—1648 angeſetzt wer⸗ den muß. Jene frühere Zeilbeſtimmung würde nämlich einen im Druck weggelaſſenen Hinweis auf das Horoſlop Ludwigs XIII unverſtändlich erſcheinen laſſen; und da außerdem die aſtrono⸗ miſchen Vorträge Gaſſendis, die Cyrans wohl die Anregun; zu ſeinem Werke gaben, vom Jahre 1641 abgehalten wurden, dürft; dieſer Zeitraum mit ziemlicher Sicherheit als die Entſtehungszeit des Werkes angeſehen werden können, K. G. *** Neues Theater im Roſengarten. Die Puppe. Um die neuere franzöſiſche Operette fehts nicht viel ander? ſich redlich von Reſten vergangener, reicherer Zeiten. Richard Audrans Operette die Puppe, die geſtern erſtmals im Nuen Theater in Szene ging, iſt dafür ein ſprechendes Dokument. Man egegnet mancher belannt ſcheinenden Melodie. und noh mehr gemahnt in der Handlung an berühmte Vorbilder, in erſter inie Aleſia, die automatiſche Pppe, zu der Hoffmanns Erzäßlangen und die Szene im Puppenladen, zu der die Puppenfee Paten ſtand, Doch iſt aus dem Text immerhin ein annehmliches Ganze gemacht, das, ein ranzöſiſches Produkt, die grobe Laszivität nicht deſitzt, mit der Wien und Berlin ſeine Operette meiſt ausſtatten. m Kloſter der Barmherzigen Beüder perrſcht bittere Not, der Heute früh begann ein großes Schutzmannsauf⸗ Daß die Be, der Nopize Lancelot durch die Summe abhelſen 1897 hat die Großh. Zidilliſte in dankenswerter Bereitwilligkeit den vereinigten Sammlungen des Großh. Hofantiguariums und des Altertumsvereins eine Anzahl weiterer Räume zur Befriedig⸗ ung des dringendſten Raumbedürfniſſes überwieſen. Dagegen iſt ein vom Altertumsverein gemachter Verſuch, die im öſtlichen Eck⸗ pabillon gelegene Hofgärtnerwohnung noch für Sammlungszwecke zu erhalten, als endgültig geſcheitert zu betrachten. Auf eine Erweiterung der Räume für dieſe und die anderen Sammlungen kann wohl überhaupt im Großh. Schloſſe nicht mehr gerechnet werden. Für die Großh. Gemäldegaler ie und das Groß h. Kupferſtichkabinett werden, wenn die ſtädtiſche Kunſtſammlung und der Kunſtverein das Schloß ver⸗ laſſen, die dort vorhandenen Räume vollſtändig ausreichen, ſelbſt wenn man eine gelegentliche Vermehrung des Bilderbeſtandes und die Hinzufügung eines den älteren Mannheimer und Pfälzer Malern gewidmeten Raumes inbetracht zieht. Die ſeit ihrer Er⸗ bauung zur Aufnahme einer Gemäldeſammlung beſtimmten Galerieſäle des Großh. Schloſſes ſollten dieſem Zweck auch weiter⸗ hin gewidmet bleiben. Die Gipsabgußſammlung erfreut ſich ebenſo einer ſehr geeigneten und durchaus befriedigenden Unter⸗ kunft. Die Aufſtellung in den gewölbten Räumen des ehe⸗ maligen kurfürſtlichen Archivs und die leichte Zugänglichkeit vom Hauptſchloßhofe aus entſprechen durchaus den Anforderungen, die an eine ſolche Sammlung geſtellt werden können. Die all⸗ mählig wohl nötig werdende Erweiterung der Räume wird an dieſer Stelle leicht zu bewirken ſein, ſodaß für die Unterbringung der Gipsabgüſſe bei weiterer Vermehrung geſorgt wäre. Da ſie zu den übrigen Sammlungen keine näheren Beziehungen haben, kann eine Vereinigung mit dieſen weder in der Kunſthalle noch in einem künftigen Muſeum befürwortet werden. Sie ſind viel⸗ mehr als eine ſelbſtändig für ſich beſtehende Sammlung im Schloſſe zu belaſſen. Die übrigen für Muſeumszwecke im Schloſſe zur Verfügung ſtehenden Räume geben zu mancherlei Beanſtandungen Anlaß, Trotz Unterkellerung hat das Naturhiſtoriſche Muſeum außerordentlich unter Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu leiden Ferner klagt der Kuſtos über die große Staub⸗ und Rußentwick⸗ lung. Die von den Vereinigten Sammlungen des Großh. Hofantiquariums und des Altertumsper⸗ eins benützten Räume haben gleichfalls über die ſchädliche Ein⸗ wirkungen der Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu klagen. Völlig unhaltbar und für die kräftige Weitentwicklung der beiden Samm⸗ lungen hinderlich ſind ihre derzeitigen Lokalitäten, wenn man den Raummangel inbetracht zieht. Schon deshalb wäre bei den Sammlungen zu wünſchen, daß ſie recht bald ein neues Heim in einem ihren Bedürfniſſen entſprechenden Muſeumsgebäude finden möchten. Da die Angelegenheit des Muſeumsbaues für die nächſte Zeit noch im Ungewiſſen ruht, wird die Frage zu be⸗ antworten ſein, wie ſich die beiden Sammlungen in den nächſten Jahren behelfen werden. Im naturgeſchichtlichen Muſeum iſt dadurch einigermaßen Luft geſchaffen worden, daß die einen großen Platz berſperrenden biologiſchen Gruppen in die Gewerhehalle verbracht worden ſind. In der Altertumsſammlung wäre Abhilfe für das Raumbedürfnis der allernächſten Zeit dadurch möglich, daß man die z. Zt. zwei Säle füllende ethnographiſche Sammlung an anderer Stelle unterbringt. Schon im Hinblick auf die ſelb⸗ ſtändige Ausgeſtaltung und die geſonderte Verwaltung der ethno⸗ grophiſchen Sammlung müßte ernſtlich daran gedacht werden, für dieſe bis zur Fertigſtellung des Reiß⸗Muſeums geeignete, leicht zu erweiternde propyiſoriſche Ausſtellungsräume ansfindig zu machen. Auch im Städtgeſchichtlichen Muſeum macht ſich bereits Raummangel geltend, der den wünſchenswerten weiteren Ausbau dieſer Sammlung vielleicht etwas ins Stocken bringen und wohl ſchon in einigen Jahren recht unangenehm her⸗ vortreten wird. Mit beſonderem Nachdruck iſt, ſo ſei zum Schluß noch ein⸗ mal zuſammenfaſſend konſtatiert, in der Denkſchrift ein volls⸗ tümlicher, volksbildender und volkserzieheriſcher Charakter für bie künftige Ausgeſtaltung und Anordnung der hieſigen Samm⸗ lungen verlangt. Man gewinnt aus der Schrift, die zum erſten Male einen zuſammenfaſſenden Ueberblick über das geſamte hie⸗ ſige Muſeumsweſen in ſeinen vielfachen und eigenartigen Ver⸗ zweigungen gibt, die Ueberzeugung, daß Mannheim anderen Städten gegenüber auf den verſchiedenſten Sammelgebieten ganz erheblich im Rückſtand geblieben iſt, und daß es der verdoppelten Anſtrengung aller Jaktoren bedarf, um den gewaltigen Vorſprung der anderen wenigſtens einigermaßen auszugleichen und einen der Bedeutung unſerer Stadt wie ihren individuellen Bedürf⸗ niſſen entſprechenden Muſeumsorganismus zu ſchaffen. Wie die Stadtgemeinde bei dieſen idealen Beſtrebungen, die nunmehr nach gemeinſamen und einheitlichen Richtlinien weiter verfolgt werden ſollen, auch fernerhin die in vieljähriger dankenswerter Mit⸗ arbeit erprobte Beihilfe der auf dieſem Gebiete wirkenden Ver⸗ eine nicht entbehren kann, ſo wird ſie wohl bei den erhößten ſinanziellen Anſprüchen, die bei energiſcherer Förderung des Mu⸗ ſeumsweſens an ſie herantreten werden, auf die ghpferwillige Unterſtützung der Bürgerſchaft rechnen müſſen, die „die ihm ſein Onkel unter der Bedingung verſprochen, hat, daß er heiratet. Die Heirat muß natürlich fingiert werden und des Mechanleus Hilaris Meiſterpuppe ſoll die Braut abgeben, Aber von des Meiſters Tochter geſpielt, täuſcht ſie nicht, wie es beabſi htig: war, den reichen Onkel, ſondern den jungen Scheinbräutigam dem ſie ſich in einſamer Zelle als das liebe Mädchen vorſtellt, das ihm ſeit der erſten Begegnung nicht aus dem Sinn kam. Mit dem Kloſterleben iſt darum zu Ende und der hübſche, junge Baron der Welt zurückgegeben. 25 Auch die Mufit iſt recht liebenswürdig und grazißs. Viele und große Gedanken findet man nicht, aber doch ein paar hübſche Nummern, nette, wenn auch harmloſe muſikaliſche Illuſtra gon, einige gefällige Geſangsſtimmen und Chöre, das Ganze geſ hickt geſezt und hübſch inſtrumentiert. So vermag das Werkchen immerhin zu unterhalten, beſon⸗ ders wenn es ſo gut gegeben wird wie geſtern. Frau Beling⸗ Schäfer war eine reizend ausſehende und reizend ſingende, nied⸗ liche Puppe, die hinter der Mia Weber, durch die die Operette in Berlin Senſation machte, kaum zurückſtehen wird. Der Lan⸗ celot Alfred Landory's vom Stadttheater in Halle gefiel durch ein hübſches Aeußere, eine elegante, vornehme Darſtellung im Stil der feinen franzöſiſchen Operette und die gewanbte un) ge⸗ fällige Axt wie er mit freilich wenig großer Stimme den geſang⸗ lichen Teil bewältigte. Den muſtlaliſch ſchön ausgeſtatteten Klo⸗ ſtervorſteher, der, eine Art Epicuräer, den Brüdern„fromme Hei⸗ terkeit“ predigt, gab Cromer mit großem Erfolg. Neumann⸗O. ditz war als Puppenfabrikant, die Karikatur des Genies, von bril⸗ lanter Komik und als die alten Barone erfreuten Voiſin und Fallenberger durch einen urwüchſigen Humor. Auch ſonſt gerrichte auf der Bühne luſtiges Leben, die Chöxre klangen friſch und den Orcheſterpart brachte Huth gut zur Geltung. Dr. H. *.* ————— ja noch niemals verſagt hat, wenn es ſich um die Verwirklichung großer und edler Ziele handelte. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß unſer kunſtſinniges Mäcenatentum wie bie Denk⸗ ſchrift es andeutet, den anderwärts gegebenen Beiſpielen folgend noch in weit höherem Maße als dies bisher geſchehen, Mitte! zur Bereicherung der hieſigen Muſeumsſammlungen zur Ver?⸗ fügung ſtellen möchte. In dieſem Sinne ſollte auch die baldig; Begründung eines Muſeumsvereins in die Wege geleitet werden, der wie in vielen anderen Städten lediglich den Zweck berfolgt, aus den von ſeinen Mitgliedern aufgebrachten Mitteln größere Ankäufe für das Muſeum zu bewirken, ſeien es Kunſt⸗ werke, Altertumsgegenſtände oder ſonſtige für unſer Muſeum be⸗ gehrenswerte Dinge. Namentlich aber ſollte auch in Stiftun⸗ gen und Vermächtniſſen weit mehr als bisher auf die gemeinnützigen Ziele unſerer Kunſt⸗ und wiſſenſchaftlichen Samm⸗ lungen Rückſicht genommen werden. Ferner könnte die Muſeums⸗ ſache durch Ueberlaſſung geeigneter Gegenſtände aus Privatbeſitz— ſei es als Schenkung, ſei es als Leih⸗ gaben— wirkſame Förderung erfahren. Auch dieſer wichtige Punkt iſt von allen Freunden einer ihtenſiveren Muſeumsfür⸗ ſorge im Auge zu behalten. Vom Hofe. Die Großherzoglichen Herrſchaften haben geſtern Badenweiler verlaſſen und trafen mittags 1 Uhr 51 mit der Großherzogin⸗Mutter in Karhsruhe einc, ewegteslieigtt le⸗ Großherzogin⸗Mutter von Luxemburg in Karlsruhe ein. Wie ſchon berichtet, trifft am 27. ds. Mts, des Kömigspaax von Schweden zu einem offiziellen Beſuch beim Großherzogspaar in Karlsruhe ein. Bei dieſem Anlaß wird das Königspaar auch einige Dage bei der Großherzogin Luiſe in Baden zubringen und mit dieſer deren Geburtstag am 3. Dezember in aller Stille begehen. * Aus der Stadtratsſitzung vom 19. Nov. Für die Hinter⸗ bliebenen der in der Zeche Radbod berunglückben Bergleute wird eine Spende bvon 1000 Mark betvilligt, die ſofort zun Auszahlung gelangen ſoll. *Bon der Handelshochſchule. Morgen Samstag nachmittag halb 5 Uhr findet eine Beſichtigung der Dr. H. Haas⸗ ſchen Druckerei, E 6, 2 hier, durch die Studierenden und Hoſpitanten der Handelshochſchule ſtatt. Die Teilnehmer verſammeln ſich bis halb 5 Uhr vor der Druckerei. Im Anſchlusß an die Beſichtigung hält Herr Diplom⸗Ing. Dr. Mertens am Montag, 23. 5s. Mts.,—7 Uhr abends eine konverſatoriſche Uebung ab. * Beſuch. Der heſſiſche Landesturninſpeklor, Herr Schmuck, ſtnttete in der borigen Woche mit 36 Lehrerinnen, die z. Zt. zu einem Turnkurſe in Darmſtadt einberufen ſind, der hieſigen Hö⸗ heren Mädchenſchule einen Beſuch ab, um dieſen Damen einen Ein⸗ blick in den Turnbetrieb der Anſtalt zu gewähren. Die von den Gäſten mik großem Intereſſe verfolgbten mehrſtündigen Vorflührun⸗ gen, die ſich in der Hauptſache auf die Oberklaſſen erſtveckten, be⸗ wieſen aufs neue, welch ſorgfältiger Pflege ſich der Turnunterricht der genannten Anſtalt erfreut, Bei dem Eiſenbahn⸗Regiment Nr. 2 zu Schöneberg bei Ber⸗ in werden für kommenden Herbſt 1909 noch gzweijährig Freiwillige, vor allem gelernte Zümmerleute, Tiſchler, Schloſ⸗ ſer, Schiffer auch Küfer ete. zum Dienſt mit der Waffe angenom⸗ men. Zum Dienſteintritt bereite Leute, wollem ſich ſchriftlich unten Beifügung des Meldeſcheines, eines ſelbſtgeſchriebenen Lebens⸗ laufes, einer amtlichen Beſcheinigung der Körpergröße, ſowie einer Veſcheinigung über die bisherige Tätigkeit bei vorgenanntdem Re⸗ giment melden, Kein Attentat auf den kaiſerlichen halten, hat mit dem Patronenfund nichts zu tun. Das lediglich auf einen Blockfehler zurückzuführen. Nach Meinung von Sachverſtändigen kann von einem Attentat gegen den kaiſerlichen Zug keine Rede ſein, denn die aufgefundenen Patronen hätt ſelbſt wenn ſie auf den Schienen gelegen hätten und der Zug da⸗ rüber gefahren wäre, wegen des völlig unbrauchbar gewordenen Dy⸗ namits keinerlei Schaden anrichten können. Eine ſchwere Hausfriedensbruchaffüre veranlaßte am 27. September in der Neckarvorſtadt einen Auflauf, wie er ſeit dem Straßenkrawall beim Streik des Kohlenſyndikats nicht mehr wahr⸗ zunehmen geweſen war, Geſtern ſtanden die Urheber dieſer Slan⸗ dalſzenen vor dem Schöffengerichb: der 30 Jahre alte ledige Tag⸗ löhner Auguſt Walter, der 20 Jahre alte ledige Taglöhner Peten Sauer, der 23 Jahre alte ledige Taglöhner Karl Sauer(Bru⸗ der des vorgenannten), der 20 Jahre alte ledige Schiffer Peter Hch. Kreiſelmeier, der 18 Jahre alte ledige Taglöhner Sebaſtian Hinzen, der 22 Jahre alte ledige Taglöhner Heinrich Inhof (letzterer zur Zeit bei den 111ern in Raſtatt), alle wohnhaft dahier⸗ Die Angeklagten hauſten in der Wirkſchaft Krämer in der Ried⸗ feldſtraße und leiſteten bei ihrer Verhaftung den ſchwerſien Widerſtand. In Anbetracht der ſich fortwährend häufenden Skan⸗ dalaffären in Wirtſchaften ſah ſich das Schöffengericht zu ganz exemplariſchen Strafen genötigt. Es erhielten; Walter 9 Monate 3 Poſſt⸗Streichgnartett, Der ziweite Abend der von Herrn Otto Seelig aus Hei⸗ delberg arrangierten Kammermuſikkonzerte brachte uns in dem Gebrüder Poſt⸗Streichguartett eine neugegründete Künſtlerver⸗ einigung die auf beſtem Wege iſt, auf dem bon ihr gewählten Ge⸗ biete höhere fünſtleriſche Taten zu vbollöringen. Herr Arthur Poſt, durch ſeine jahrelange Mitwirkung und als Violinſoliſt ja beſtens hier bekannt, hat in dem neuen Quartett die Bratſche über⸗ nommen und zeigte ſich auch auf dieſem Inſtrumente als gewandter, ſicherer Spieler von Empfindung und gutem Geſchmack, Der Prim⸗ geiger, Herr Max Poſt, der eine vorzügliche Straduari⸗Gheige ſein eigen nennt, verfüigt neben ſeiner famoſen Technik iber eine ſeelenvolle Kantilene, Aber auch die Herren Willi und Richard Poſt(II. Violine und Cello) ſind durchaus büchtige Vertreter ihren Inſtrumente, Das Zuſammenſpiel zeigte bei boller Wahrung der Indtvidualität des Einzelnen jene Einmütigbeit, die eine Grund⸗ bedingung des Quaxtettſpiels iſt. Der Abend wurde mit einer Novität, Heinrich Negls Streichguartett in Es⸗dur, eröffnet. Der Komponiſt, mit Seelig Leiter des Heidelberger Konſerbatoriums, iſt ſeither durch Klavierſtücke und Chorwerke bekannt geworden. Sein Opus. 54 iſt in unſerer produktionsarmen Zeit immerhin eine recht acht⸗ bare Erſcheinung. Die Satztechnik verrät den tüchtig geſchulten Muſiker, die große Schlußfuge ſein kontrapunktiſches Können. Auch Sinn für melodiſche Lintenführung iſt vorhanden, wie gleich die kleine Einleitung im Niervierteltakt und noch mehr die unter der Tempobezeichnung„Sehr langſam“ ſtehende Paxtie beweiſt, Nur ſtörte mich der allgu unvermittelte Tempiwechſel. Auch erſchten die themaliſche Behandlung nicht prägnant genug, um dauernd zu intexeſſieren. Am friſcheſten fließt der Strom dex Erfindung ſi dem zweiten Satze in G⸗moll mit ſeinem anmütigen Scherzoche ter. Hier iſt nichts Geſuchtes, Gelünſtelles, daher auch die Wirkung, Die Wledergabe durch das Poſtquartett verriet ein derſ⸗ fältiges Stubtum, Hingebung und Temperament und 100 dem Werke, namentlich in ſeinem Mittelſatze, einen hübſchen f̃ 4. Sei e. Beueral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 20. November. — — Gefängnis und 4 Wochen Haft, ab 4 Wochen Unterſuchungshaft, Peter Sauer 12 Wochen Gefängnis, ab 4 Wochen Unterſuchungs⸗ haft, Karl Sauer 2 Monate 10 Wochen Gefängnis und 2 Tage Haft, ab 4 Wochen Unterſuc shaft, Kreiſelmeier 13 Wochen Gefängnis und 3 Tage„Hinzen 12 Wochen Gefängnis und 1 Woche Haft, ab 5 We Unterſuchungshaft, Imhof 8 Wochen f̃ f che Haft, ab 5 Wochen Unterſuchungshafk. und Poſtkarten⸗Autymat. Von der Abteilung Mannheim des„Deutſchen Briefmarken⸗ und Poſtkarten⸗Automat“ wird uns geſchrieben:„Trotzdem an unſeren Apparaten der Ein⸗ wurfſchlitz durch die„Leerſcheibe“ verdeckt war, wurde mehrfach Geld gewaltſam eingezwängt und der Mechanis⸗ mus dadurch geſtört. Es bam dadurch vor, daß Leute gegen Einwurf von 10 Pfg. keine Hefte erhielten. Wir bedauern dieſe Vorkommniſſe außerordentlich und haben auch bisher keinen An⸗ ſtand genommen, ſolche Beträge auf Reklamation zurückzuzahlen. Wir bitten jedoch das titl. Publikum wiederholt, bei Benützung der Automaten genau die auf denſelben angebvachten Gebrauchs⸗ anweiſungen beachten und die Automaten nur benützen zu wollen, wenn die ſchrägen Einwurfsſchlitze ſichtbar ſind, und zwar durch Einwerfen eines 10 Pfg.⸗Stückes in einen Eimwurfsſchlitz, nicht aber durch Drücken auf die runde Scheibe. Iſt der ſchräge Ein⸗ wurfsſchlitz nicht ſichtbar, ſo darf der Apparat nicht benützt werden, da derſelbe außer Betrieb iſt und alſo keine Hefte abgeben kann. Wir bitten das titl. Publikum dringend, uns in unſerem Beſtreben, ihm eine längſt erſtrebte Annehmlichkeit zu bieten, durch ſtrikte Be⸗ folgung der Gebrauchsanweiſungen zu unterſtützen.“ „Feuer auf der Rheinau. In vergangener Nacht, kurz nach Mitternacht, brach in der Stallung und Schlächterei des„Reichs⸗ adlers“ Feuer aus, das anſcheinend auf ein defektes Kamin zurückzuführen iſt. Die Freiwillige Feuerwehr Rheinau war ſofort an der Brandſtätte erſchienen und bekämpfte den Brandherd mit allen ihr zu Gebot ſtehenden Mitteln ſodaß nur der Dachſtock abbrannte. Zirka 90 Zentner Heu wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden iſt nicht ſehr bedeutend. Aus Ludwigshafen. Geſtern vormittag während der Schul⸗ pauſe um 10 Uhr ſprang die 12 Jahre alte Schülerin Margarete Hock von Mundenheim beim Spielen direkt wider eine vorüber⸗ fahrenden Straßenbahnwagen, erhielt durch den Anprall einen Stoß und ſtürzte rücklings zu Boden. Sie wurde beſinnungslos aufgehoben. Das Mädchen hat durch den Unfall anſcheinend in⸗ nere Verletzungen davongetragen. Polizeibericht vom 20. November. Unfälle. Durch Entzünden eines Streichhölzchens in einem mit Gaſen angefüllten Benzinkeller des Hauſes J 1, 6/8 entſtand geſtern vormittag 7 Uhr eine Exploſion, bei welcher ein verheirateter Arbeiter aus Ladenburg erhab⸗ liche Verletzungen davontrug. Er mußte mittelſt Sani⸗ zätswagen ins Allgem. Krankenhaus verbracht werden. Das Feuer konnte von Magazinarbeitern wieder gelöſcht werden. Ein 18 Jahre alter Mechaniker von Waldhof fuhr in fährläſſiger Weiſe am 18. d. M. abends auf dem Feldweg zwiſchen der Fabrik Brown u. Boveri u. Co. und Waldhof eine 15 Jahre alte Fabrikarbeiterin von Waldhof mit ſeinem Fahr⸗ tad von hinten ſo an, daß ſie zu Boden geſchleudert und am Kopfe mehrfach verletzt wurde. (Schluß folgt). Aus dem Großherzogtum. Wertheim, 16. Nov. Als geſtern Sonntag nachmittag ein Mann wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes verhaftet war, machte er in dem Augenblick, als vor dem Bahnhof ein Automobil vorbeifuhr, einen Fluchtverſuch und warf ſich dem Fahrzeug entgegen, welches aber ſofort hielt. Der ver⸗ folgende Gendarm kam zu Fall, konte aber den Ausreißer wieder dingfeſt machen. Karlsruhe, 19. Nob. An Koſten für die Vernicht⸗ ung von Schnakenneſterm in ſtädtiſchen Gebäuden und für die Vernichtung der Schnakenbrut in den Tümpeln der Albnieder⸗ ung und im Hardtwald an der Moltkeſtraße werden im gangen 3700 Mark im nächſtjährigen Gemeindevoranſchlag vorgeſehen. * Pforzheim, 14. Nov. Die von Herrn Reinh. Hepp, Oskar Beutner und Adolf Schäfer gegen die Wahl in den ge⸗ ſchäftsleitendenVorſtand der Stadtverordneten eingekommenen Ablehnungen wurden vom Stadtrat in ſeiner Sitzung vom 10. November für begrün det erklärt und die Ein⸗ ſprache des Rechtsagenten Kunz hiernach als gegenſtandslos und unzuläſſig bezeichnet. Die Anberaumung der Neuwahl wurde dem Herrn Stadty. Kayſer überlaſſen. .e. Pforzheim, 13. Nov. Im Streite wegen eines Mädchens wurde geſtern abend der 17jährige Hausburſche Karl Lorenz aus Straßburg durch einen Dolchſtich in den Rücken lebensgefährlich verletzt. Der Täter, der 18 Jahre alte Gold⸗ arbeiter Gottfried Wenz aus Conweiler, iſt verhaftet. .e. Hagnau, 13. Nop Das diesjährige Herbſtertra g⸗ nis ergab rund 700 000 Liter. Davon ſind etwa 484 000 Liter Weißwein und 216 000 Liter Rotwein. An den Winzerverein wurden von den Mitgliedern 590 000 Liter Wein abgeliefert, wofür an dieſelbe 196 000 M. ausbezahlt wurden. Bisher kamen 220 000 Liter zum Verkauf. *Baden⸗Baden, 17. Nov. Auf die Auffindung des ſeit Freitag nachmittag vermißten Rentners Edgar Loewi wurde von den Angehörigen eine hohe Belohnung ausgeſetzt, infolge⸗ deſſen die Waldungen abgeſtreift wurden. Um die Nachforſchungen mit Erfolg zu betreiben, ließen die Angehörigen geſtern Polizei⸗ hunde aus Frankfurt kommen, welche unter der Leitung eines erfahrenen Kriminalſchutzmannes aus Frankfurt von Lichtental aus, wo der Vermißte zuletzt geſehen wurde, die Wege in den Wald über Korbmattfelſen und Waldſee abſtreiften. Die Hunde berfolgten die Spur bis in den Waldſee. Der See wurde zwar Von Neal ging es zu Beethoven— eine verhängnisvolle Nachbarſchaft. Das Femoll Quartett Op. 95, das 1903 ge⸗ legentlich der Roſengartenweihe durch den unvergeßlichen Beethoven⸗ interpreten Joachim und Genoſſen hier geſpiekt wurde, iſt eine der berrlichſten Offenbarungen des Meiſters. Es wurde aus tiefſtem Schauen, aus innerſtem Leben geboren, iſt vollendet im Ausdruck, meiſterhaft in ſeinem Aufbau. Aus dem Uniſono⸗Motiv des Ein⸗ gangs ſpricht eine Heldenenergie. Zart und ſeelenvoll hebt ſich das Dedur Allegretto ab. Im Allegro aſſai vivace, ma ſerioſo wirken zwei pſychiſche Mo⸗ tive gegeneinander, ſchmerzlich bewegte Leidenſchaft und kraftvolles Kämpfen gegen ſie. Der Finalſatz bringt nach einem kurzen, tief⸗ empfundenen Larghetto ein nach Befreiung ringendes Allegretto agitato und mündet in ein duftiges Allegro, das wie ein Sonnen⸗ ſtrahl aus heiterem Himmel leuchtet. Das höchſte Leben mit allen reinen Freuden iſt wiedergewonnen. Die Interpreten ſpielten das Berrliche Werk rein, ausdrucksvoll und in geſchmackvoller dynamiſcher Schattierung. Eine erfreuliche Gabe beſcherte uns die Künſtlervereinigung in der Schlußnummer. Zwar zeigt Lindings E⸗moll Kla⸗ bierquintett Oßb. 5 nicht jenen genial⸗großen Zug, wie das berühmte Klavierquartett in E⸗moll, das zu den beſten Erſchei⸗ nungen auf dem Gebiete der modernen Kammermuſikerſcheinungen zu rechnen iſt. Aber es iſt immerhin ein Werk von intereſſanten geſpendet, iſt Troſt für uns, abgelaſſen, die Leiche aber darin nicht aufgefunden. Die An⸗ gehörigen haben auf die Auffindung eine Belohnung von 5000 Mark ausgeſetzt. oc. Baden⸗Baden, 19. Nov. Regierungsaſſeſſor von aint⸗George⸗ Villingen wurde heute mit 78 von 79 timmen zum Bürgermeiſter der Stadt Baden gewählt. —Freiburg i. Br., 19. Nov. Ein weihevoller Akt ſpielte ſich heute vormittag in der hieſigen Blindenanſtalt ab: es wurde nämlich das nengebaute Haus der Beſchäftigungs⸗ und Verforgungsanſtalt für erwachſene Blinde, das in dem idhlliſch gelegenen Stadtteil Herdern erſtellt wurde, in An⸗ weſenheit Großherzog Friedrichs II. und Groß⸗ herzogin Hilda von Baden, ſowie Vertreter des Staates, der Stadt und der Kirche eingeweiht. Bei dieſer Gelegenheit ſei daran erinnert, daß die erſte Blindenanſtalt in Vaden im Jahre 1826 in Marfahof bei Illmenſee in der Nähe von Pfullendorf erbaut wurde; im Jahre 1829 wurde dann in Ilvesheim eine Blinden⸗Erziehungsanſtalt errichtet. Auch in Bruchſal hatte man ſich damals ſchon der Blinden angenommen, die in der Mitte der dreißiger Jahre nach der Perle des Breisgaues kamen, wo ſie im Hauſe der Bürſtenfabrik Mez in der Zähringerſtraße ein bereit⸗ williges Unterkommen fanden. Ein Dezennfum ſpäter wurde dann im Jahre 1846 der Blindenfürſorgeverein gegründet, der durch die Opferwilligkeit ſeiner Mitglieder alsbald in die Lage verſetzt war, den Blinden ein eigenes Heim zu erbauen. So entſtand die heutige Beſchäftigungs⸗ und Verſorgungsanſtalt, die dem ganzen Badener Lande zugute kommt und die ſich immer mehr und mehr entwickelte. Dir Häberlſche Stiftung im Betrage von 10 000 M.(der Mann⸗ heimer Generalanzeiger meldete von ihr im vorigen Jahre), ſowie andere Gaben machten den Bau eines neuen, den modernen An⸗ forderungen entſprechenden Heimes möglich. Als das Fürſtenpaar heute vormittag 10 Uhr den Neubau betreten hatte, wurde es nach dem Vortrag eines gemiſchten Chores(von den Blinden) von einer Mannheimerin(Chriſtine Gilbert) mit einem ſelbſtver⸗ faßten Gedicht herzlichſt begrüßt. Gleichzeitig überreichte die Gil⸗ bert der Großherzogin einen prachtvollen Blumenſtrauß, wofür ihr dieſe beſtens dankte und ſie ſpäter durch eine Unterredung aus⸗ zeichnete. Nach der Feſtrede und nach den üblichen Danzesworten des Vorſietznden des Verwaltungsrats, Monſign. G. Schweitzer, dankte der Großherzog in einer längeren Anſprache und gab das Verſprechen, in Zukunft dem Inſtitut ſeine Fürſorge und ſein Intereſſe zuzuwenden. Nachdem noch eine Blinde — S — In einer außerordenk⸗ lichen Bürgerausſchußſitzung wurde einſtimmig die Abtre⸗ tung des Fiſchereirechts in„Lauffen“ an die deutſch⸗ſchweizeriſche Waſſerbaugeſellſchaft Laufenburg zu deren Angebot von 210 000 Mark beſchloſſen. Außerdem erhält die Gemeinde noch den elek⸗ triſchen Strom zum Selbſtkoſtenpreis, während die Geſellſchaft noch die Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten des Stromnetzes trägt. Bad Kniebis, 19. Nov. In dem Gaſthaus zum „Schwarswald“ brach Dienstag nacht Feuer aus, welches das ganze Anweſen zerſtörte. Der Gebäudeſchaden beträgt 12 000 Mark. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Paris, 20. Nov. Zahlreiche Blätter beſchäftigen ſich mit der geſtrigen Rede des Reichskanzlers. Der Gaulois ſchreibt unter anderem: Das Lob, das Fürſt Bülow Frankreich denn es zeigt, daß das Ausland unſere Eigenſchaften anerkennt, während wir ſelbſt ſehr oft den Anſchein gaben, ſie zu verkennen. Aus den Erklärungen des Fürſten Bülow geht ferner hervor, daß er ein entſchiedener Op⸗ timiſt iſt. Unter den gegenwärtigen Verhältniſſen iſt dieſer Ueberzeugung beſonders bemerkenswert, ſie beſtätigt, was wir immer vermutet haben, daß Deutſchland keinen Krieg will. Denn der Krieg würde ſeinen Intereſſen zu widerlaufen. So kann man unter dieſen Umſtänden hoffen, daß ſich zwiſchen Frankreich und Deutſchland ein anehmbares Verhältnis aus⸗ bilden könne. Die„Lanterne“ ſchreibt Die Ratſchläge, die Fürſt Bülow dem Reichstag erteilte, können auch wir uns zu Herzen nehmen. Wir ſind im Begriff unſere Finanzkräfte umzugeſtalten, aber nur bezüglich der Einnahmen, die Ausgaben ſteigen immer⸗ zu und niemand will mehr ein Mittel vorſchlagen. Die„Aktion“ ſchreibt: Fürſt Bülow hat wie der Chef eines großen Handels⸗ hauſes geſprochen, welches Deutſchland ſein ſoll. Mag Frank⸗ reich, welches das größte Kredit⸗Inſtitut der Welt iſt, daraus Nutzen ziehen! Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) J Berlin, 19. Nov. Das preisgekrönte Drama von Ernſt Hardt„Tontris der Narr“ hatte bei ſeiner Erſtaufführung im Wiener Burgtheater einen ſtarken Erfolg. Der Thronfolger Franz Ferdinand wohnte der Vorſtellung bei. Berlin, 20. Nov. Die Kabinette von Berlin, Lon⸗ don, Petersburg und Rom werden heute in Cetinje Vorſtell⸗ ungen wegen den gegen Oeſterreich gerichteten Rüſtungen Montenegros erheben. Die erfte Leſung der Reichsfinanzreform. .Berlin, 20. Nov. Die geſtrige erſte Leſung der Reichsfinanz⸗Reform wird in den Blättern nur wenig be⸗ emene eeee Details, part gewandt und feinſinnig ausführte. Das Auditorium lohnte die verdienſwollen Künſtler durch reichen, herzlichen Beifall. Dem wackeren Quartette ein herzliches Glückauf! ek. **** Neues Operettentheater(Apolly). Die Theaterleitung ſchreibt uns: Heute Freitag abend 8 Uhr geht Oskar Straus Operette „Ein Walzertraum“ mit Herrn Fritz Werner als„Niki“ in Szene. Morgen Samstag, 21. November, wird zum erſten Male Jacques Offenbachs grandioſe parodiſtiſche Operette„Blaubart“ gegeben. Das Werk zählt zu den bedeutendſten Hervorbringungen des genialen Komponiſten und hat hier eine bis ins Einzelne gehende Einſtudierung durch Herrn Regiſſeur Richard Burger er⸗ fahren. Die mufikaliſche Leitung hat Herr Kapellmeiſter Koro⸗ lanyi inne. Die Titelpartie ſingt Herr Adolf Lußmann. Anfang 8 Uhr.— Anläßlich des Buß⸗ und Bettags wird am kommenden Sonntag, 22. November, Ernſt Raupachs viel geſpieltes Volks⸗ drama„Der Müller und ſein Kind“ mit Frl. Lillh Zukoff vom Stadttheater in Mülhauſen i. Elſ. in der Rolle der Marie“ zuz Aufführung gelangen und zwar nachmiktags 8% Uhr und abends 8 Uhr. 8 prochen. In der Hauptſache ſind es nur der„Vorwärks“, das„Berliner Tageblatt“ und die„Voſſ. Ztg.“, die der geſtri⸗ gen Sitzung des Reichstages eingehende Betrachtungen wid⸗ men. Das„Berliner Tagbl.“ reſumiert ſich dahin: Die jetzt verlangte halbe Milliarde wird in wenigen Jahren zu klein ſein, um die deutſchen Finanzen auf einen grünen Zweig zu bringen. Erſt die Ausſchaltung der pesſönlichen Politik könne die Finanzlage beſſern. Deshalb müſſe die Gegenfrage zu den 500 Mill. neuer Steuern lauten:„Wo bleiben die konſtitutionellen Garantien?“ Die„Voſſ. Ztg.“ meint, wenn Fürſt Bülow zur Sparſamkeit mahne, ſo frage es ſich, ob damit angefangen werde. Reichstag und Landtag werden des Reichskanzlers Lob auf die Sparſamkeit nicht ver⸗ teſſen; ſie werden bald genug Gelegenheit haben, die Worte in die Tat umzuſetzen. Der„Vorwärts“ beklagt ſich darüber, daß der Reichskanzler geſtern nichts von ſeiner Audienz im Neuen Palais erzählt habe und ſchlägt den übertriebenen heftigen Ton Stadthagens an. Anſtatt im niederdrückendſten Bewußtſein ihrer Unfähigkeit abzutreten vom politiſchen Schauplatz, lavieren dieſe Staatsmänner im Namen des Vaterlandes mit der Sparſamkeit und den Pflichten des guten deutſchen Michels. Es müſſe heißen: Fort mit den unfähigen Bureaukraten ſamt ihrer Reichsfinanzreform. Die Inſeratenſteuer. JBerlin, 20. Nov. Wegen der Inſeratenſteuer trat geſtern abend der Verein der Berliner Preſſe in die Schran⸗ ken. Es wurde eine Reſolution gefaßt, in welcher erklärt wird, daß der neue Geſetzentwurf den der deutſchen Preſſe durch das Pießgeſetz von 1874 verbürgten Schutz vor jeder anderen Ge⸗ kerbeſteuer vernichte. Die Reſolution wird mit einer ein⸗ gehenden Begründung ſofort dem Reichstag zugeſtellt werden. Drahtnachrichten unſeres Sendener Bureaus. Eine Rede Sir Edward Grey's. OLondon, 19. Nov. In ſeiner Rede zu Scorborougth nahm Sir Edward Grey Bezug auf die Debatte n, welche im deutſchen Reichstage anläßlich der Veröffentlich⸗ ungen in einem engliſchen Blatte geführt ſind, und führte aus: In dieſer Debatte wurden ſehr intereſſante Fragen auf⸗ geworfen, die in der Hauptſache Deutſchland betreffen und von uns daher weiter nicht erörtern ſind. Die fremden Länder haben nicht das Beſtreben ihre häuslichen Angelegenheiten im Ausland beſprechen zu laſſen, ſelbſt, wenn günſtig davon ge⸗ prochen wird. Die einzige Veranlaſſung für mich, dieſen Gegenſtand überhaupt zu berühren, beſteht darin, daß die Um⸗ ſtande, unter welchen die erwähnte Debatte ſtattfand, ſo be⸗ ſchaffen waren, daß die Vertreter der verſchiedenen Parteien in Deutſchland ſich bemüßigt fühlten, ihre Anſichten mit außerordentlichem Freimut auszuſprechen. Trotz dieſer Freimütigkeit aber mit der ſie ihre Meinung äußer⸗ ten, wird jeder, der dieſe Debatten im Reichstag verfolgt hat, beobachte haben, daß auchnichtein Wort ſeitens der Ver⸗ treter irgend einer Partei gefallen iſt, welches auf Feind⸗ eligkeit des deutſchen Volkes gegen Eng⸗ land hinweiſen würde. Ich wünſche, daß dies Er geb⸗ uis gewürdigt und vergolten wird bei jeder Acußerung die in England der deutſchen Nation gegenüber getan wird. Redner lobte das gegenwärtige Regime in der Türkei und erklärte, es gibt keine Schranken zwiſchen uns und einem andern Volk, weil wir kein Verlangen nach Gebietserwerb⸗ ungen haben, das uns mit dem Ausland in Konflikt bringen könnte. Wir haben keine begangenen Unbilden gut zu machen und haben keine Schuldpoſten, die wir irgend einer fremden Nation begleichen müßten; nur um eines handelt es ſich: Wir haben ein großes Reich, das wir erhalten und regieren müſſen und wir haben ausgedehnte Intereſſen dieſes Reiches mit den wachſenden Intereſſen anderer Mächte in Einklang zu bringen. Bei dem Ausgleich dieſer Intereſſen können manch⸗ mal Schwierigkeiten entſtehen, aber ſelbſt große Schwierig⸗ keiten können von der Diplomatie beigelegt werden, falls die Völker nicht der Meinung ſind, daß eine bewußte Abſicht zu Grunde liegt. So weit er bemerken könne, fuhr der Miniſter fort, ſei die Preſſe der einzelnen Länder viel fruchtbarer im Er⸗ finden von Gründen und Abſichten der verſchiedenen Länder, als die Miniſter des Auswärtigen ſelber. Die fremden Regie⸗ rungen lebten gleich der engliſchen von der Hand in den Mund und hatten nicht ſoviel tiefe Pläne als man vermutete. Dann ſagbe der Staatsſekretär: Wir müſſen eine Seemacht aufrecht erhalten, die fähig iſt, jeder miöglichen Konnention zu be⸗ gegnen. Unmöglich iſt es uns, auf ſelbem Wege ſtehen zu bleiben zwiſchen vollkommener Sicherheit und völliger Vernichtung. Die gegentvärtige Regierung wird es verſuchen, unſer Land auch ferner⸗ hin zu befriedigen was eine große Flotte betrifft, ſo daß wir ſtark genug ſind, uns die vollkommene Sicherheit und Vorherrſchaft zur See zu verbürgern. Aber wir werden auch trachten andere zu über⸗ zeugen, daß unſere Stärke zur See von uns zu unſerem eigenen Schutz behauptet wird, nicht aber als Bedrohung eines anderen Landes. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede beſchäftigt ſich Grey mit Mazedonien. Er führte aus, daß Oeſterreich und Bulgarien zu einer Zeit vorgingen, als die Angelegenheiten auf dem Balkan und im nahen Oſten hoffnungsvoller erſchienen als je zuvo in den letzten 30 Jahren. Es ſei nicht zu vermuten, daß ihr Vor⸗ gehen beabſichtigt geweſen ſei, aber es habe ein anſchauliches Bei⸗ ſpiel geliefert, wie überaus empfindlich einige Gebiete der zus⸗ wärtigen Politik ſind. Es beſteht die Hoffnung, auf einer Kon⸗ ferenz die Folgen jenes Vorgehens friedlich zu beſeftigen; aber der Beweis hierfür könne erſt nach einem gewiſſen Zeitablauf ge⸗ bracht werden. Man könne eine Konferenz nicht zwingen, ein promptes Ergebnis zu liefern. Die Konferenz könne ein großes Beruhigungsmittel ſein, aber auch ſehr auf⸗ regend wirken, falls ſie unter Bedingungen zuſammentritt die eine oder mehrere Mächte veranlaßt, frei und offen ihr Nein zu ſagen. Weiter wird die Konferenz ſtatt eine Beilegung der Schwierigkeiten die Lage ſchlimmer geſtalten, als ſis vorher geweſen iſt. Wir werden das Ausgleichswerk fort⸗ ſetzen, und ich ſpreche daher nicht um zu kritiſieren, wenn ich erkläre daß die Dinge ohne Zweifel nur ſangſam fortgeſchritten ſind. Anfangs war es wünſchenswert, Zeit zu gewinnen, jetzt iſt es aber von Wichtigkeit, die Zeit nicht zu verſchwenden. In der verfloſſenen Woche ging es etwas vorwärts, da wir jetzt den Beweis haben, daß die Türkei infolge unſeres Ein⸗ ſchreitens und ſeitens der Mächte wieder beruhigt wurde und ihre Frage der Entſcheidung Europas unterbreitet und dort Sympathie und Aufrichtigkeit finden wird. Im Winter der dem Handeln nicht günſtiger iſt, haben die Diplomaten Ausſicht. —— * den 10. Dezember ds. Js. einzuberufenden Generalverſammlung Hdie Aktienkabitals um 600 000 M. auf 1,8 Mill. Mark. neuen Aktien ſollen den alten Aktionären zum Kurſe von 130. „Prozent zum Bezuge angeboten werden. M. 36 244(i. V. M. 4523) erhöht. Mannheim, 20. November. Genueral⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 5. Sette. Volkswirtschaft. Badiſche Brauerei, Mannheim Der Aufſfichtsrat beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, der auf Ausſchüttung eines Jahreserträgniſſes von 3 Prosent(gegen 7 Prozent im Vorfahre) in Vorſchlag zu bvingen, 5 Pfälziſche Bank, Ludwigshafen a. Rh. 72 Unter dem üblichen Vorbehalt deilt die Direktion dieſes In⸗ ſtituts auf Anfrage mik, daß die Dividende nach dem ſeit⸗ herigen Verlauf des Geſchäftsfahves mindeſtens in der vorjährigen Höhe(5 Prozent) zu ſchätzen iſt. Eiſenwerk Kaiſerslautern. Die Generalverſammlung genehmigte die Erh 50 u ung des Die * Die Kapitalserhöhung dient bekanntlich zur Tilgung der Aufwendungen für die in den letzten Jahren erſtellten Neubauten und Neueinrichtungen. Brauerei zum Löwen,.⸗G., Heilbronn. Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1907/08 betrug der 1 Erlös aus Bier⸗ und Nebenprodukten M. 533 037. Die Unkoſten belaufen ſich auf M. 461 380, die Abſchreibungen auf 221 192 M Der Bruttogewinn ſtellt ſich inkl. Vortrag vom Vor ahr auf M. 101 490, aus dem eine Dividende von 6 Proz. verteilt werden ſoll. Bei M. 1 Mill. Aktienkapital, M. 100 000 Re⸗ ſerben und M. 641 800 Hypotheken ſtehen Grundſtücke mit Mark 134 085, Immobilien mit M. 1 351000 und Muſchinen mit M. 70 000 zu Buch. Kühlanlage figuriert mit M. 15 000, Lagerfaß und Gärbottich M. 10 000, Transportfäſſer M. 10 000, Fuhrpark M. 13 000, Inventar M. 10 000, Vorräte M. 95 583. An Kaſſ: waren M. 3234 vorhanden. Die Darlehen gegen Hypothek und Schuldſchein betrugen M. 175 673. Debitoren ſtunden M. 95 158 agus, während Kreditoren inkl. Malzſteuer und Kautionen M. 134 258 zu fordern hatten. 5 Im Bericht wird ferner ausgeführt, daß der Geſamtverkauf 80 061 Hektoliter gegen 29 631 Hektoliter i. V. betrug. Es wurde ſomit trotz der naſſen Witterung während der Sommermonate und der ungünſtigen wirtſchaftlichen Lage ein Mehrabſatz von 430 Hektoliter erzielt. hohen Preiſen für Gerſte zu rechnen. Den durch die überaus Im laufenden Jahre iſt wieder mit ſehr große Obſternte zu erwartenden erheblichen Minderabſatz erhoff: die Geſellſchaft durch Herſtellung eines vorzüglichen Vieres we⸗ nigſtens zumteil wieder hereinzubringen. W **** Aproz. Anleihe der Stadt Mainz. Der Reſt des Aproz. ſtädt. Anlehens Lit. 2 von M. 2 870 500 wurde an die Dresdner Vank in Gemeinſchaft mit dem Schaaffhauſenſchen Banberein zum Kurſe von 99,13 Prozent bergeben. Vor⸗ gelegen hatten noch zwei höhere Offerten, eine zu 99,14 und eine t 99,21 Prozent; 3Prozent Zinsvergütung für die anderen Offerten eine niedrigeve Verzinſung. Aktieubierbrauerei, Kaſſel. Der Aufſichtsxat ſchlägt für 1907⸗08 eine Dividende von wieder 6 Proz.(w. in den V) eor Die Thüringiſche Nadelfabrik Wolff, Knippenberg u. Co. in dabei hakte allerdings die Dresdner Bankgruppe die überlaſſenen Gelder angeboten, Heſſiſche Ichtershauſen erzielte in 1907⸗08 M. 1 245 817(i. V. 1 216 167 Umſatz. Da Neuanſchaffungen nötig ſind, wird der Vortrag auf Bei Abſchreibungen von M. 0 229(M 95 501) beträgt der Reingewinn M. 246 552(Mark 832 8— Die Berliner Weißbierbrauerei⸗A.⸗G. vorm. Landre, Berlin rzielte bei normalen Abſchreibungen etwa M. 10 000(M. 30 454 Reingewinn und verteilt keine Dividende(i. V. 1 Proz.). Bank für Sprit⸗ und Produktenhandel, Berlin. Der Auf⸗ ee ſchlägt für eine Dividende von 7 255(w. 89 vor.* 0* Telegraphiſche Börſenberichte. Effekten. * Bräſſel, 19. Novbr.(Schluß⸗Kurſe). 8 Kurs vom 18. 19. 240% Braſilianiſche Anleihe 18⸗—— 91.25 34% Spaniſcht äußere Anleihe(Exterieurs)„—— ie Türken uniftiz„92 9225 Türken⸗Loſe„ ee 175 175.— Ottomanbank JJGUUGGGGCE!(( „Luxemburgiſche Prince derrtdaln VVViwsß., „Warſchau⸗Wiener 8—— Valp traiſo. 19. Novbr. Wechſel auf London 105/. genannt, geboten. geht deutlich hervor, daß 99 aß dansſſche cc beruht auf der Geſundͤheit der Familie. heutigen allgemein ungünſtigen Ernährungsverhältniſſen doppelt ſchwer. Es muß daher auch jede Gelegenheit ausgenützt werden, die die Löſung der Lebensmittelfrage erleichtern hilft. dem neueſten nahrhaften Ersatz für Kaffee „„HRKosỹyr Es iſt dies nicht, wie ſo viele am Markte vorhandenen Haffee⸗Surrogate, ausſchließlich Färbemittel, Erſatz für Kaffee, der die Vorzüge eines guten Maffees in glücklichſter Weiſe vereinig/, außerdem aber beträchtliche Mengen von Nährſubſtanzen in Form von Proteln, Nährſalzen und Eiſen aufzuweiſen hat. Kosßỹyr⸗“ das einzig zweckmäßige Setränk für Jung und Alt iſt. Zu haben in allen beſſeren Detailgeſchäften zu 50 Pfg. das Pak Produkten. New⸗Nork, 19. Nopbr. Kurs vom 18. 19. Kurs vom 18. 19. Baumw. atl. Hafen 15.000 16.000 Schm.(Roh u. Br.) 10.05 10.05 „ Atl. Golfh. 49.000 46.000 Schmalz(Wilcoh 10.05 10.05 „ im Innern 35.000 48.000 Talg prima City 6— 6— „Exp. u. Gr.B..900 43.000.44.44 „Exp. n. Kont. 32.000 19.000] KaffeeRioNo. 7 lel, 67/5 6%5 Baumwolle loko.55.55 do. Novbr:.—.— do. Nov..25.25 do. Dezb..—.— do. Dezbr..26.25 do. Januar.05.05 do. Januar.11.10] do. Februar.10.10 do. Februar.01.01] do. März.10.15 do. März.—.— do. April.10.15 do. Mai.99.97 do. Mat.15.20 do. Juni.98.97 do. Juni.15.20 do. Juli.99.59 do. Jul!.20.20 do. Auguſt—.—.89 do. Auguſt.20.20 Baumw. i. New⸗ do. Sept..20.20 Orl. loko 9— 9—] do. Okt..20.25 do. per Jan..91.87] Weiz. red. Wintelk. 112½ 1125 do. per März.96.93 do. Dezbr. 113 ½/ 113½ Petrol. raf. 11155 10.90 10.90] do. 1 115 586 112%/5 do. ſtand. white. do. Jult—— New York.75.75 Mais Dezbr. 72 J, 72 Petrol.ſtand. whtt. do. Mai„ 712 Philadelphia.70.70] Mehl Sp.Weleare.90.15 Pert.⸗Erd. Balanc.78.78 Getreidefrachtnach 42 100 42 1 9 Sb 2— 2— do. Savanah. 38 38 5/ o. London 2— 2— Schmalz⸗W. ſteam.70.70 5 Ratte 2—— o. Rotterdam 6—— Chicago, 19. Novbr. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 18. 19. Kurs vom 18. 19. Weizen Dezbr. 1031½ 1035%Leinſaat Dez.—— „ Mai 108 1½/ 1075% Schmalz Nov..27.27 „ Juli 102 1/½ 102ʃ/½ Dez..25.22 Mais Dezbr. 631% 68 5 Jan..30.27 „ Mai 63— 63% Pork Nov. 14.65—.— Juli 62 ½ 62 ½„ Dez. 16.25 16.12 Roggen loko 74— 75 ½„ Jan 16.37 16.27 „Mat———.—Rippen Dez.—— Dez. 75— 74—.55.50 Hafer Dez. 40% 40 1 Mai.67.65 Mai 51 ½% 51 ½ Spe Zeinſaat Nord⸗W.—.—.— 19. Novbr. 1 8 1 65 eizen ſtetig ez. 1 1 72 Liverpool, 19. Nopbr.(Getreide Schluß). Geſtern Heute Weizen per März 711 Ze per Mai 9060% ſtetig 74077 ſtelig Mais per Jan. 5060 5/6% per Dez. 5110 ruhig 5010— ſtetig Mannheimer Petroleum⸗Notierungen vom 20. November. Amerikaniſches Petroleum disponibel n Baſſins Mk. 19.45 in Barrels per Waggon Mk. 23.25. Oeſterreichiſches Petroleum in Holz⸗Barrels Mk. 22.70 bei Waggonbezug in Ciſternen Mk. 18.90 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. Liverpool, 19. November.(Schluß.) Weizen roter Winter ruhig 18. 19. Differen; per Dezember 50111¼.11¼5—1 per März 779/ 9— Mais ruhig Bunter Amerika per Januar 5/6 5165/ + La Plata per Dezember 5/10 5/10—2 London,„The Baltio“ 19. Novbr.(Tel.) Schluß. 0 eizen ſchwimmend willig bei kleinem Geſchäft min iriedriger 8 Verkauft: 1 Ladung Walla⸗Walla rot per Okt. An 37/—, 500 lbs. Mais ſchwimmend: ruhig bei ſtärkerem Angebot, Gerſte ſtetig bei kleiner Rachfrage. Verkauft: dehren Ladungen Black⸗Sea verſchifft zu 22,— bis 22,, per 400 lbs 1 gl. 2 Teilladung unterwegs zu 21/1½, per 400 lbs, t. q Hafer ſchwimmend: willig. Ver ka u ft. Verſchiedene Teilladungen La Plata per Jan./Febr. zu 1½.—14/4½. Teilladung Libau weiß unterwegs zu 14/6, ver 320 lbs. 1 Teilladung Südruſſiſſicher ſchwarz per Dez. zu141 0% per 304 lbs. Eiſen und Metalle. London, 19. Nov.(Schluß.) Kupfer, ſtetig, per Kaſſa 63..6, 3 Mon. 64.1 3, Zinn feſt, per Kaſſa 137.00.0. 3 Monate 139.00.0. Blet, träge, ſpaniſch 13.10.0, engliſch 13.17.6 Zink, ſtetig, Gewöhnl. Marken 21..6. ſpezial Märken 22 00.0. Glasgow, io. Nuüpbr. Roheiſen, ruhig, Middlesborough war⸗ rants, per Kaſſa 48/10 per Monat 49/̊1. Amſter dam, 5 Nov. Bauncag⸗Zinn, Tendenz: ruhig lok o 82¼, Auetion 83. New⸗Nork, 19. Nov. Heute Vor Kurs Kupfer Superior Ingots vorrätig- 1425/140145/140 Zinn Straits 13015/3730 3012/3030 Roh⸗ Eſſenam Norkhern FoundtyRos p. Tonne 1650/17—1650/17 Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frb'. 28.— 28.— Maunheimer Produktenbörſe. Au der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich, ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Cif. Rotterdam: 19.J11. 20.11. Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 169 169 5„ 79080„ 174 17⁴ . nach Muſter⸗ 55 167-174167—174 ul ka 9 Pud 30/35 ladend 170 170 „„ 10 Pud 1 172 172 „ Azima 10 Pud 5 183—186 183-186 35 18 110 185—188185—188 dDa Plata Bahia Blanka 8⁰ kEg ſchwimmendd 179 178% 7„ Ungarſaat 80„ 5 177 176 5 45„„ Roſaria Santa F 78 kg„ 178 177 8„„ neue Ernte per Jan. Febr. 170 168% „ Redwiuter II ſchwimmend 172˙U⁴ 172 N Kanſas II 177 177 Roggen ruſſiſcher Pud 10/¹⁶ ladend 146 146 25 nordd. 124/125 Pfd. prompt lieferbar 132—133 132⸗133 Fuktergerſte ruſſiſche 58/59 kg. ſchwimmend 115 114 „ 59060„ 7 116 115⁵ Hafer“ ruſſiſcher 46/47„ 85 113 11³ 5 7 115 115⁵ „ La Plata f. g. g. 46/47 kgg. Jan. Febr. 107 108 „ 67* n. 4 45 7 7 15 109 109 Mais„„ gelb r. t. Dezember 122 55 123 15„ r. k. ſchwimmend 123 ½ 123 55 Amerikaner mixed. Nov.“ Dezbr. 12⁴ 124 Noboroſſick ſchwimmend. 12⁵ 125 Waſſerſtandsnachrichten im Monat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 15. 16. 12. 13. 19. 20.J Bemerkungen Kouſtanz J83 784 9780 Waldshuut. 1,42 1,42 Hüningen“).. 0,85 0,75.86 0,80 0,80 0,80 Abds. 6 Uhr Kehl„ II,55 1,52.51 1,52 1,50 1,50] N. 6 Uhr Lauterburg 2,46 2,43 2,42 Abds. 6 Uhr Mavaun J3,08 3,01 3,01 3,02 3,02 3,01 2 Uhr Germersheim 2,28.20 223.P. 12 Uhi Maunheim ,½7/7.74 1,71.71 1½71 1,700 Morg. 7 Uhr Mainz.-P. 12 Uhr Bingen 0,67 0,70 0,70 10 Uhr Kaubb. J0,79 0,79 0,78 0,81 0,79 0,81 2 Uhr Koblezz 0,67 0,95 0,97 10 Uhr Kölnn 0,58 0,52 0,49 0,52 2 155 Ruhrort 88) 1) 29 6 Uhr vom Neckar: Naunheim.83 1,81 1,77 1,79 1,78 1,78] V. 7 Uhr Heilbronn 00.21 0,34 0,26 0,24 0,22 0,24 V. 7 Uhr §)- 0,30. 88)—.4l. 888)— 0,27.) 0,45. 1)— 0,28 )—0,22.)— 0,46. *) Wdſtill, Regen, 23“ C. * Mutmaßliches Wetter am 21. und 22. Nov. Für Samstag und Sonntag iſt vielfach trübes und größtenteils naßkaltes Wetter zu erwarten. Verantwortlich: 7 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: 425 für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann;: Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder Volkswiriſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, 42 m. b..: für für e Fa e Hafer. Kakao Kkräftigt, Wirkt nachhaltig sättigend und lässt Wüährend des Unterrichts Kein nervöses Hunger- gefühl aufkommen. 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Ich erkläre deshalb: Es iſt nicht wahr, Wahr iſt dagegen, Es iſt nicht wahr, Wahr iſt dagegen, Es iſt nicht wahr, 5 Wahr iſt dagegen, Wahr iſt ferner, habe. Ich werde beſchäftigen. Haag“ geſagt habe. daß ich durch Aushorchung unge⸗ treuer Angeſtellter mein Material erhielt, daß mir dasſelbe von abſolut unin⸗ tereſſirter, einwandsfreier Seite aus Entrüſtung über die Kathreiner⸗ ſchen Machenſchaften gegen den coffeinfreien„Naffee Hag“ freiwillig zugeſtellt wurde, daß meine Brochüre Unrichtigkeiten enthält, alles, was ich in meiner Brochüre „Aathreiners Entlarvung“ zur Ab- wehr der unlauteren Manipulati⸗ onen gegen den coffeinfreien„Kaffee Ich warte da⸗ rauf, daß mir Gelegenheit gegeben wird, dieſes vor Gericht zu beweiſen. daß das Königl. Landgericht Berlin die endgültige Beſchlagnahme ausgeſpro⸗ chen hat. daß ich überhaupt bisher noch keine Be⸗ ſchwerde gegen dieſe Beſchlagnahme ein ⸗ gereicht habe, da ich noch mit der Sichtung des mir von allen Seiten zugegange nen Belaſtungs⸗Mate⸗ rials beſchäftigt bin. 1 die teilweiſe ohne ihr wWiſſen auf der Kathreiner⸗Sickel ſchen Feitſchrift für neuere Phyſikaliſche Medizin als Herausgeber„angeführten“ Au⸗ toritäten wie z. B. Prinz Dr. Ludwig Ferdinand und Herzog Dr. Aarl Theodor, beide in München, den fer⸗ neren Mißbrauch ihres Namens unterſagt haben. Mit dieſer ſachlichen Erklärung ſchließe ich meinerſeits die öffentliche Erörterung nicht, da ich ſie nicht zu fürchten vielmehr bald Gelegenheit nehmen, mich mit Herrn Kommerzienrat Auſt in München reſp. Nath⸗ reiners Malzkaffee⸗Fabriken weiter vor aller Oeffentlichkeit zu Johannes Surmann Director der Kaffee⸗Handels⸗Aktiengeſellſchaft 1662 Hadiſche Hranerei Maunhe Die diesjährige ordentliche Generalverſammlung findet Dounersiag, den 10. Dezember, vormittags 11 uhr im Börſengebände(Effektenſaal) in Maun⸗ heim ſtatt. Tages⸗Ordnung: Geſchäftsbericht und Rechnungsablage. Genehmigung der Abſchlußrechnung auf 30. Sept. 1908. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates. 4. Verwendung des Reingewinnes. Die Ausgabe der Sintrittskarten erſolgt gegen Nachweis des Alktienbeſitzes bis zum 5. Deiember— ſchlietzlich auf unſerem Geſchäftszimmer, bei der Rheiniſchen Erediibank und dem Bankhauſe Wingen⸗ voth, Soherr& Co. hier. Mannheim, 18. November 1908. Der Vorſtand: Rich. Sauerbeck. Bremen. im. J Aütär-Ferrin 2 TODES-ANEEIGE. Uner Kamerad, Herr 83151 Wirt dahier, Käfertalerſtraße 13 iſt am 18. November 1908, nachmittags 5½ Uhr, Die Beerdigung findet am Samstag, 21. N nachmittags 3½ Uhr, ſtalt. Maunheim, den 19. November 1908. 2 General⸗Anzeiger. annheim..J. Johann Schalk geſtorben* ovember, Der Verein ſammelt ſich um 3¼ Uhr an der Leichenhalle. Der Vorſtand. (Mi'tag 2 blatt.) A Am nächſten Montag, den 23. November, abends 9 ur, findet im oberen Saale der Sandkutſche, Lit. D 4, 3, eine Mitglieder⸗Berſammlung ſtatt, mit folgender Tagesordnung: 1. Berichterſtattung über unſeren Karlsruher Parteitag. 2. Winterprogramm. 3. Sonſtiges. Unſere Mitglieder weiden hierzu höflichſt eingeladen. 15 Der Vorstand. Mannheim, 20. November. Freiſianiger Verein Munnheim. JGeldverkehr Gräßeren Poſten VBargeld wird ron einem Bankhauſe in Abſchuitten von Mk. 500.— aufwärts mit Harlehen auf Wechſſel eul, mit Ratentilg. zu plazieren geſucht. Vermittl. zwecklos. Off. erbet. u. Nr. 66826 an die Exp. ds. Bl. II Cuangeliſcher iahaniſſenverein. Am Montag, den 30. Rovember 1908, nachm. 6 Uhr, findet im Diakoniſſenhauſe, F 7, 27/9, eine dußerordentliche General⸗Verſaumlung ſtatt, zu der wir unſere verehrl. Mitglieder ergebenſt einladen. Tagesordnung: 1. Aufnahme einer Hypothek auf das Grundſtück F 7, 19. 88149 2. Löſchung eines auf obigem Grundſtücks ruhenden Wohnungskechts. Der Vorſtand. Von grossen Treibjagden per Piund 60 Pig. 7557 65 PE. .10 — Odenwälder ehwere p. Stück von M..40 bis M..80 Hasenschlegel von 60 Pfg. bis 80 Pfg. Rag qut vom ganz. Hasen, m. Ziemer per Pfund Rehschlege —6 Pfund schwer Billig Fasanen— Schnepfen Passauer Gänse Hochfelne Inländische . per Pfund aAnerfeinste Pfälzer Junge Hahnen per Stück von Mk..30 an. Steyf. Poularden„: st.. u..90 55f. U0 Deutsche und Französ. Tauben Ie, 12. Teit 1770. 5 zember geſucht. 31482 an die Exv. ds. Bl. -; ſucht für Praxis—4 ganz bergerſtr. IIm vermieten. Jauter Penſion zu v. K 4, 23 ſtänd. Fräul. oder Heien zu v. 184 8 6 Zimmer an beſſ. ſoliden Herrn ver 1. 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November 1908. Der Vorstand. Andet Samstag, 21 Novemb., nachm. sichenhslle des Friedhofes aus N um 2— schweren Leiden sanft entschlafen ist. Familie Leitz. Die Beerdigung findet am Samsta Hauptfriedhof Mannbeim statt. beſſeres, Das Geſchäft bietet eine vorzügliche ſt und ſolvente Fachleute. Off. un Kt. 89180 nlumenspenden dankend verbeten. Wirischaften MWeinrestaurant im guter Lage der Stadt ſofort zu vermieten. für tüchtige an die Exp. Stæatt besomderer Aneige. Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, dass unser lieber Gatte, treuer Vater, Sohn Bruder, HKeinr. Leitz Timmermeister der Zellstoffabrik Waldnef im Alter von 56 Jahren heute Nacht 11½ nach kurzem, Umstille Teilnahme bitten die tieftrauernd Hinterbliebenen 8 nnchmittag 2 Uhr vom Sterbehaus Mannbheim- Waldhof nach dem Sowohl in seinem Fach, wie auch als ——95 Schreinermeister Heinrieh Leitz Kommandant unserer Fabrik-Feuerwehr. Meister Leitz hat während 23 Jahren in unseren Diensten gestanden, und war an Unermüdlichkeit, Pflicht- treue und Eifer ein Vorbild für alle seine Mitarbeiter. Fabrik-Feuerwehr verdanken wir ihm wertvolle Anreg- ungen. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. IIn Diraction der Jalstoflabrik Taldbol. Waldhof, den 19. November 1908. Taeee Zr, J. Str ein ſchot möbl. Zimmer ſol. ver m. 3½ Führer unserer 12 November 1908. General⸗Anzeiger.(Nittagblatt.) 7. Seite. Rufgat dieses Ladens halber offeriere 8spottbillig nie wisderkehrende Gelegenheitsposten; 83144 — Oeffenkliche Verſteigerung. Am Montag, 23. Nov. ds. Js., mittags 12 Uuhr werde ich im Börſenlokal hier für Rechnung eines Drilten gemäߧ 373.⸗G.⸗B. 645 Zentner Grieskleie Fa⸗ brik der Pfälziſchen Miühlen⸗ werke Mannheim mit Sack franko Mühle Schifferſtadt unter Abnahme innergalb 48 Stunden gegen netto Kaſſe ſonſt nach den Konditionen der Ver⸗ einigung ſüddeulſcher Handels⸗ mühlen öffentlich verſteigern. Mannheim, 19. Nov. 1908. 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Für mich wär' das nichts, ich glaub'. ich bin ſelbſt ein Menſch, der Mitleid fühlen kann, aber Mitleid mit mir wollt' ich mir von jedermann ſtark verbeten haben.“ Franzel wußte das. Sie hatten oft über dieſes Thema ge⸗ ſtritten, ohne ſich zu einigen. Franzel war jetzt viel allein, aber er kam zum Bewußtſein deſſen nicht. Hardegg beſaß eine ausgezeichnete Bibliothek, in ber es viel zu leſen gab. Abends war es dann ein immer gleicher Geuuß, mit ihm über das, was er geleſen und gedacht hatte, zu ſprechen. Er ſtaunte immer wieder über die ſichere Urteils⸗ kraft des Freundes. Sie was weit entfernt von einer einſeitigen Gelehrſamkeit, aber von einer ſo anzishenden Art, daß er ſich im⸗ mer wieder davon bezaubert fühlte. Joſeph beſaß ſo eine eigene Weiſe, die Dinge treffend beim Namen zu nennen, ſo klar den Schein von der Wahrheit in kurzen Worten zu ſondern— ja, wer das auch ſo leicht vermöchte. Dazu gehörte eben eine gott⸗ begnadete Veranlagung, aber auch eine gewiſſe Rückſichtsloſigkeit, in der unzweifelhaft eine Stärbe ſeines Charakters lag. Hardegg war jetzt oft ſtundenlang draußen in der Forſt und bei der Ernte auf den Feldern. Er war ſehr fleißig, und Franzel beneidete ihn um ſeine Tätigkeit. Seine Tage ſchlichen ſtill und exeignislos dahin. Unendlich wohl tat ihm das— er geſtand es ehrlich. 5 „Deine Vorfahren haben halt zu viel gearbeitet,“ ſpottete Hardegg,„und da hat ſich nun die erſchöpfende Kraft auf Dich vererbt! Mit mir iſts umgekehrt. Meine Väter haben nichts getan und blöß geiagt, nun muß ich ſchaffen.“ Es lag eine beſchämende Wahrheit für Franzel in lachend geſprochenen Worten. Es wurde aber auch hier zuweilen gejagt und gezecht nach Herzensluſt. Es kamen Jagdgäſte von nah und fern, dann war es laut im ſonſt ſtillen Schloſſe, und Frau Seraphine kam Tag und Nacht nicht aus den Kleidern. Sie kaunte das. Und wenn dieſen ſie auch puſtete und ſtöhnte, es war doch auch ein„Gaudi“ für ſie. Es mußte auch ſolche Zeiten im Leben geben, wo es auf den alten, ſteinernen Treppen von luſtigen Männertritten widerhallte, wo in der großen Halle mit den unzähligen Geweihen und Jagd⸗ trophäen an den Wänden, Jägerburſchen und Hunde aus⸗ und einliefen, wo es in dem dunkelgetäfelten, hohen Eßſaale luſtig zu⸗ ging und die Gläſer aneinander klangen. Das war altererbte Sitte und Recht, und Frau Seraphinens verſtarbener Mann war ja ſelbſt Oberförſter bei dem alten Grafen geweſen. Sie betrauerte ihren Mann ehrlich, aber gott⸗ lob, die Zeiten bei dem jungen Grafen waren mehr nach ihrem Geſchmack. Der reſpektierte den Menſchen, ob hoch, ob niedrig. Der alte Graf hatte nur fröhliche Zechgeſellen oder Werkzeuge in ihnen geſehen.— Franzel fühlte es wohl, mit wie erſtaunten Geſichtern ihn Hardeggs Jagdgenoſſen muſterten. Wer biſt Du und wie kommſt Du hierher? Du, der Nicht⸗ jäger, der nie eine Waffe anrührt, Du, als Freund dieſes ſtolzen, ſchneidigen Mannes, las er in ihren Augen. Er nahm das ſchweigend hin. Es trennte ſie ja auch eine Welt von Anſchauungen. Sie waren aber gut und freundlich mit ihm. Sie merkten bald, daß er nie ſtörte, recht geſcheit ſei, dies aber nicht unbequem zeige, obwohl er mehr gelernt hatte als die meiſten unter ihnen. Franzel atmete aber doch jedesmal wieder auf, wenn ſie abzogen. Er fühlte es mehr, als er es zeigen mochte, daß er nicht unter ſie gehöre. Nach ſolchen Jagdtagen war Hardegg dann doppelt gut und herzlich mit ihm. Franzel wußte es wohl, er wollte es ihn gerade dann fühlen laſſen, wie wert er ihm ſelber ſei. Wie glücklich machte ihn das! Wie ſchön war überhaupt das Leben jetzt für ihn, hier oben in den herrlichen Bergen, fern von allen kleinlichen Menſchen. ** Als der Sommer ſich neigte, wollte es Franzel doch ſcheinen, als ob Hardegg zerſtreut ſei. Das war ſonſt ſelten der Fall. Nun nahm es aber zu. Es kam auch zuweilen eine Unraſt in ſein Tun, ein gewaltiger Drang ſich zu beſchäftigen, der ihn raſt⸗ los bald bier⸗ und dorthin trieb. Franzel marſchierte nun ſchon ganz tapfer mit ihm. Ein Pferd zu beſteigen getraute er ſich aber immer noch nicht. Wenn Hardegg ihn dazu drängte, erklärte er, daß er damit noch warten wolle. Es habe keinen Zweck, wieder zu ſtürzen, weder für Har⸗ degg noch für ihn ſelber. So wanderten ſie denn viel umher. Sicherlich oft zu lange für Franzels Kräfte. Frau Seraphine ſchalt, aber es half nichts, Argnzel Biß die Zähne Aufanm men und Aignnpite uehen Ag pin ee ist Jeder durch einen Versuch des echten Ethel-Malzkaffee's, da es kein besseres wohlschmeckenderes Malz- kaffee · Fabrikat gibt., 4800 2 nen eeeeee W1— 2 Schritten ſeines Freundes her. Endlich mußte ſich doch dieſe Schwäche überwinden laſſen. Heute hatten ſie die erſte ſtundenlange Fußtour gemacht. Hardegg wollte das Schlagen des Holzes an einer entfernten Stelle ſeines Reviers perſönlich begutachten, und Franzel hatte erklärt, er ginge mit. Es verſtand ſich nun ſchon von' ſelbſt, daß Franzel die ſtädtiſchen Kleider gegen Lodenjacke und Nagelſchuhe vertauſchte. Zu Lederhoſen und Wadenſtrümpfen konnte er ſich jedoch nicht verſtehen. Er ſah ſelbſt ein, daß dies für ihn nicht paſſe. Har⸗ degg hätte ſich ſicherlich darüber luſtig gemacht. Joſeph Hardegg ging hier in der Heimat immer in der Tracht ſeines Landes. Franzel verſtand es ſehr gut, daß er ſich darin wohler und freier fühlte, als in Smoking und Lack⸗ ſtiefeletten. Zu dieſen ſehnigen, kraftvollen Gliedern paßte jene kernige Tracht, ebenſo wie der keck aufs Ohr geſchobene grüne Jilzhut mit dem ſtattlichen, ſelbſterbeuteten Gamsbarte. Es war ein beſchwerlicher Weg, den ſie beide gingen. Har⸗ degg ſtrebte rüſtig vorwärts; er bedurfte des Gebirgsſtockes nicht. Er hatte ſich die Büchſe über die Schulter geworfen, dann und wann blieb er ſtehen und ſah auf Franzel zurück, der langſam folgte. Er konnte es ſich ſelbſt nicht vorſtellen, den lieben guten Kerl bei ſolchen Gelegenheiten mit der Büchſe ausgerüſtet zu ſehen. Es war ganz natürlich, daß ſeine Hände und ſeine feinen Finger nur einen langen Bergſtock trugen. Und auch dieſe geringe Laſt ſchien für ſeine immer noch geſchwächten Kräfte zu viel au ſein. 2 „Du biſt müd', Franzel, wir wollen raſten!“! Franzel war es zufrieden, er hatte es nicht ſagen wollen, mie ſehr ihn dieſes Steigen im unebenen Geſtein ermüde. Hardegg ließ den Ruckſack von den Schultern gleiten, nahm das mitgenommene Frühſtück heraus und reichte Franzel ein Glas Wein. „Da, ſtärk Dich! Ich ſeh Frau Seraphine hat wieder aller⸗ lei„Kräftigungsmomente“ für Dich eingepackt.“ Der Platz, an dem ſie ſich gelagert hatten, bot eine wunder⸗ ſchöne Ausſicht. Drüben ſchimmerten die beſchneiten Zacken des Watzmanns in der klaren Luft, und in wolkenloſem Blau ſtand der Himmel darüber. Wälder, grüne Matten, felſiges Geſtein, wohin das Auge reichte, von einem ſanften Dunſtſchimmer um⸗ ſponnen, der doch ſo klar und ſo durchſichtig war, daß man weit⸗ hin die ganze Kette der bahriſchen Alpen mit all ihren Formen erkennen konnte.„ Sortſetzung folgl. Seite. 8 28* Lebensgrosse Portrat nach jeder Photographie unter Garantie für grösste Aehnlichkeit und künstler, Ausführung. 81708 Vergrösserungen von 8 HAk. an. Carl Lobertz u 1, 16. 1 Irpp. 2FSprechstunden von—6 Uhr nachm Gr. Hof⸗ u. National⸗Theater Mannheim. Freitag, den 20. Nov. 1908. 15. Vorſtellung im Abonnement C. Martha. oder: Der Markt zu Richmond. Oper in 4 Abteilungen, teilweiſe nach dem Plane von St. Georges von Friedrich. Muſik von Friedrich v. Flotow. Regiſſeur: Eugen Gebrath. Dirigent: H. Kutzſchbach. Verſonen: Lady Harriet Durham, Ehrenfräulein nim iie en Nancy, ihre Verwand 5 5 Neuhaus. Lord Triſtan Mikleford, ihr Vetter„Hugo Voiſin. Plumkett, in reicher Pächter.„ Wilhelm 55 er Richter von Richmond„Hans Debus. Drei Mägde 0 5 0 Diener der Lady 4 —.— [Thereſe Weidmann. „„Margarete Ziehl. (Luiſe Wagner. (Go Schödl. „„Georg Maudanz. (Carl Böller. 1 5 1 ans Wambach. Pächter 0 eimann Trembich. *„ Lyonel.Adolf Lußmann als Gaſt. Gerichtsdiener, Pächte, Mägde. Knechte, Jäger und Jägerinnen im Gefolg der Königin, Pagen, Diener. Szene: Teils auf den. Sqhloſſe der Lady, teils zu Richmond und deſſen Umgebung. Zeit: Regierung der Königin Anna. Raſſeneröffn. 6½½ uhr. Anfang 7 uhr. Ende 9½ Uhr. Nach der 2. Abteil. findet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Preiſe. 2m Gyoſfh. Boftheater. Samstag, 21. Nov. 1903. 16. Vorſtellung im Abonn. DD, Uraufführung: Herzog Boccaneras Ende. Anfang halb 8 Uhr. Hosengarten Hannhelm (Mibelungensaal). Sonntag, den 22. November 1908 Awel zrosse KOnzerte ausgeführt von der Kapelle des Füsiller-Regiments Kalser Franz Josef von Ossterreich, König von Ungarn(4. Württ.) No. 22 aus Heilbronn. Leitung: Königl. Musikdir. Hermann Eschrich. Nachmittags 3½ Uhr. Kasseneröffnung: 3 Uhr. Vortragsordnung: I. Treueschwur. Feierklänge „ Kistler. Chor der Friedensboten a. Rienzi Wagner. Piemontesische Melodien Sinigaglia. PFPTVVTVTTT Handel. Suite a. d. Musik z. Sigurd Jorsalfar. Grieg. II. Andante con moto a, d. unvollendeten Ftt a) Andante cantabille b) Allegro a, d. Serenade No. 2 Fresto v. d.-dur Symphonie Gesang der Rheintöchter a, d. Götter- dümmerung 3222 10. Grosse Fantasie à. Aldaa Abends 8 Uhr. Kasseneröffnung: z8 Uhr. Vortragsordnung: 1 1, Vorspiel z. Märchendrama: Heidezsuber 2. Klingsors Zaubergarten u. die Blumen- müdchen a. Parsival. R. Wagver. Danse macabre(Totentanz/ aint-Sasns. Valse triste a. d. Musik 2z. Jörnefelds Drama: Kuolenaa„„Sidelius. Fresto a. d. VII. Symphonie Besthoven. Ungarische Pastorale für Flöte.. Doppler. Golist: Herr Stiebritz) II. Ouverture z. Egmont Beethoven. „ I. Konzert für Violine Beriot. Golist: Herr Konzertmeister „Intermezzo a. Cavaheris rusticans 10. Wald veben a. Siegfried„R. Wagner. 12. Fantasie a. Carmenmn„Bizet. Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. Hintrittspreise: Tageskarte 50 Pfennig, Dutzend⸗ kurten 5 Mark. Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich gemachten Voxverkaufsstellen, im Ferkehrsbureau (Kauthaus), in der Zeitungshalle beim Wasserturm, beim Portier im Rosengarten und an der Abendkasse. Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person Über e schaikow Fuchs. 5 Mendelsschn. R. Wagner. Nens Sauer. 8 eneral⸗Anzeiger. 3 Hof⸗Photograph P 7, 19 eingeladen ist. Neues Operetten-Theater Telephon 1624 Anfang s Unr Direktion J. Lassmann, Gastspiel: Fritz Werner Die Dollarprinzessin. Morgen Premiere:„Blaubart“, [Saalbau-FVarieté] N 7, 7 Unwiderruflich Sl, 1852 ſur noch 9 Tage. 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Reibe Mk..—; III. Reihe Mk..50; Estrade Mk. 6,50 ES- AKrade(Fundteil) Mk..50; Sperrsitz L Abteilung Mk. 5—; I Abteilung Mk..50; III. Abteilung Mk,.50; IV. Abteilung Mk..50; Stehplätze auf dem Balkon(Empore) Mk..50 HKartenverkauf im Konzertbureau der Hof. wusikallenandlung von K. Ferd. Meckel und abends an der Kasse des Rogengarten. Akbeiter Fortbildungs⸗Verein T 2, 15 Unſeren Mitgliedern zur Erinnerung, daß laut Programm am Sonntag, 22. November 1908, nachmittags 3 Uhr die Beſichtigung der Großh. Biblisthek im Schloß unter Führung des Bibliothekars, Herrn Proſeſſor Max Oeſer, ſtattfindet.— Zahlreiche Beteiligung erwartet 83122 Der Vorſtand. NB. Zuſammenkunft /8 Uhr bei Mitglied Bub m Scheſſeleck, M 3, 5. 7 „Mignon“ OCafé u. Conditorei Spezialltät: fH. gefüllten Sandkranz. D 5, 5 Carl Erle Tel. 45 = 2 S —e— Vebler's Bayrisch-Bierrestaurant 32 Kaiserring 32 Spezlalausschank des berühmt. Kulmbacher Petzbräu, hell und dunkel, ½ 15 Pfg. Vorzügl. 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Reichskanzler Fürſt Bülvw: M..! Wir ſtehen heute vor einem ſchwierigen Problem. Die ernſte und wichtige Frage, die uns heute beſchäftigt, iſt dieſe: wird es gelingen, das Reich auf eine dauernde feſte und dauernd geſicherte finanzielle Grundlage zu ſtellen? Oder wird das Reich bleiben müſſen ein Koſtgänger, ein überaus läſtiger Koſtgänger der Einzelſtaaten? Wird es auch fernerhin leben müſſen von den Laſten der zukünftigen Deutſchen, wird der Kurs unſerer An⸗ leihen weiter ſinken, wird es bleiben bei der bisherigen Schulden⸗ wirtſchaft zur Sorge jedes Patrioten und zur Schadenfreude des Auslandes. M.., es tut der Größe des Werkes, das vor nun⸗ mehr 87 Jahren das deutſche Volk und ſeinen Führer mit der Gründung des Reiches geſchaffen haben, keinen Eintrag, wenn ich ſage: Das Werk iſt damals zwar begonnen, es iſt aber, wenn⸗ aleich das Schtverſte geſchehen iſt, nicht zugleich vollendet worden. Die Gründung des Reiches war nicht der Bau eines Hauſes, Das, bis ins kleinſte eingerichtet, die Erben nur zu bewohnen hrauchten; das konnte es gar nicht ſein, denn ſtaatliche Organi⸗ ſatjonen pflegen nicht über Nacht zu entſtehen, ſtaatliche Organi⸗ ſationen ſind das Werk von Jahrhunderten. Die Gründung des Reichs war die Grundſteinlegung, der Entwurf von Grundriß und Plan, an dem Hauſe aber bauen wir heute noch. Als mit der Verfaſſung der feſte Grundriß für den Bau des neuen Hauſes gefunden war, galt es, der Arbeit, die nun kommen ſollte, die ungeſtörte Ruhe zu ſichern. Deshalb waren im neuen Reich die militäriſchen und die auswärtigen Fragen zunächſt das Wich⸗ tigſte: das Gewonnene und mehr noch die Zukunft und Hoffnung, die es in ſich barg, ſollten nicht wieder gefährdet werden. Ans gegenüber ſtand ein großes Volk, von ſeltener Glaſti⸗ zität, voll Kraft und Stolz, das ſich von den Rückſchlägen des Krieges erſtaunlich raſch erholte. So konnte das junge Reich ſeine Blicke nicht von Frankreich wenden. Unſere Wehrkraft mußte ausgebaut, die Gefahr eines neuen Krieges durch mili⸗ täriſche Rüſtungen gebannt werden. Als dann nach dem Ber⸗ liner Kongreß die Gefahr eines Krieges mit mehreren Fronten erſchien, ſchloß Deutſchland Bündniſſe, um ſeine Stellung und die Möglichkeit friedlicher Weiterentwicklung gegen jede Even⸗ tualität zu ſchützen. Im Innern galt es, den von Fürſt Bismarck genial entworfenen und begonnenen Bau auszuführen. Da war für die Sicherung einer ſtetigen wirtſchaftlichen Politik zu ſorgen, da waren die Grundſätze der Zoll⸗ und Handelsvertragspolitik feſtzulegen, da war das Traggerüſt für unſere wirtſchaftliche Politik aufzuführen. In Verbindung damit utüßte die ſoziale Reform begonnen werden, und da wir Deutſche, wenn wir etwas anfangen, gründliche Arbeit zu leiſten pflegen(Lachen bei den Soz.), ſo haben wir ein Werk ſozialer Fürſorge geſchaffen, raſcher und gründlicher als alle anderen, auch die älteren Völker.(Lebhafte Zuſtimung rechts und in der Mitte.) Ebenſo Großes und Neues mußte auf dem Gebiete der Rechtspflege geſchehen. Das einige Deutſche Reich ſollte ein ein⸗ heitliches deutſches Recht erhalten. M..! Wir ſind trotz unſerer alten Geſchichte wenigſtens in Weſteuropa das jüngſte unter den großen Völkern. Wir ſind ſpät, ſehr ſpät auf dem Kampfplatz erſchienen. Als wir er⸗ ſchienen, tat das Eine not: Die Entwicklung mußte eine raſche ſein. Sie war eine raſche, und ſtellte eine neue und große Aufgabe nach der andern an die deutſchen Regierun⸗ gen und an den deutſchen Reichstag. Kaum hatten wir unſere Stellung durch Rüſtungen und Bündniſſe geſichert, kaum hatten wir begonnen, unſer Wirtſchaftsleben durch Handelsverträge und Zollpolitik zu kräftigen, als auch ſchon unſer eigener wirtſchaft⸗ licher Aufſchwung, unſer Fortſchritt im Handel, Induſtrie und Schiffahrt uns zwang, Kolonien jenſeits des Meeres zu ſuchen, unſeren jungen Welkhandel auch politiſch zu ſichern, mit den Traditionen einer kontinentalen, rein europäiſchen Politik zu brechen und Weltpolitik zu treiben. 25 Dieſer Uebergang ſtellte uns vor eine neue dringende und wich⸗ tige Aufgabe: das neue Reich bedurfte einer Flotte, ſtark genug, um ſeine Küſten. ſeine überſeeiſchen Intereſſen und ſeine Handels⸗ beziehungen zu ſchützen. Wir haben dieſe Flotte bauen müſſen, und wir haben ſie ſchnell bauen müſſen, weil eine ſchnelle Entwick⸗ lung uns dazu nötigte. So folgten ſich die größten Aufgaben in ſchneller Reihe, ſo ſchnell, wie jede neue Phaſe einer beiſpiellos raſchen Entwicklung immer neues fördert. Kein unparteiiſches Urteil wird und kann den verbündeten Regierungen, kann dieſem Hohen Hauſe den Vorwurf machen, daß ſie die Sprache der Zeit nicht verſtanden und den Schritt der Entwicklung nicht gefördert hätten. Gewiß bleibt noch manches zu tun übrig, aber es iſt viel getan. Auch nach meiner Anſicht läßt ſich manches Stockwerk noch wohnlicher einrichten. Aber das Haus iſt bewohnbar, auch für ein Volk, das heute um die Hälfte zahlreicher iſt als zu der Zeit, da der Bau begonnen wurde. Meine Herren! Wer dieſe Entwicklung in ihrer Geſamtheit überſchaut, der wird verſtehen, daß eine Seite immer wieder über⸗ ſehen, vertagt und mit leichterer Hand behandelt wurde, als wir ſie heute behandeln würden. Ich meine die finanzielle Seite. Wir haben immer den Gedanken vor Augen gehabt, daß das Haus gebaut, raſch und gut gebaut werden müſſe, und haben die finanzielle Frage als Frage zweiter Ordnung behandelt. Erſt erſchienen die Milliarden der Kriegsentſchädigung und machten uns ſorglos, dann hat der ungeheure wirtſchaftliche Aufſchwung, das Vertrauen in die enorme wirtſchaftliche Entwicklung dieſe Sorg⸗ loſigkeit vielleicht noch geſteigert. Wir gleichen dem Jüngling in Schillers ſchönem Gedicht(Heiter⸗ keitl links), der, von keiner Sorge gezügelt, vorwärts ſtürmt und die kommenden Sorgen frohgemut der Zukunft überläßt, ſich und ſeiner Kraft auch für ſpäter vertrauend. Das waren die pfycho⸗ logiſchen Urſachen. Andere Urſachen lagen in der Logik der Dinge und der Eigenart unſerer Entwicklung. Ihre Notwendigkeiten folgten einander ſo ſchnell, daß niemand, in keinem Augenblicke, in keiner Phaſe, berechnen konnte, was das Reich nach fünf Jahren brauchen würde. So war eine einmalige gründliche dauernde Re⸗ form der Finanzen nicht möglich. Man hatte reformiert, und binnen kurzem erwies ſich die Reform als unzulänglich. Eine ſchaffende vorwärtsſtrebende Zeit wälzte ſorglos und vertrauensvoll alle Laſten auf die Schultern der Zukunft. Dieſe Schultern ſind unſere Schultern, und wir ſtehen jetzt vor der ſchwierigen Aufgabe, dieſe Sorgloſigkeit der Vergangenheit und dies Ver⸗ trauen zu rechtfertigen. Meine Herren! Emporkömmlinge ſind im allgemeinen nicht beliebt.(Sehr richtig!l) Auch das Deutſche Reich, das Mittelglied in der europäiſchen Staatengemeinſchaft, hat ſeit ſeinem Beſtehen mehr Reſpekt als Zuneigung einge⸗ flößt. Die Nach⸗Bismarckſche Zeit mag Fehler begangen haben, ſie hat Fehler begangen, aber die Gegnerſchaften gegen das Reich beruhen im letzten Ende doch auf elementaren Urſachen. Auch Fürſt Bismarck hat es nicht verhindern können, daß der Revanche⸗ gedanke in Frankreich nicht erloſchen iſt, und daß in Rußland nach dem Türkenkrigee deutſchfeindliche Strömungen ſich geltend mach⸗ ten. Und iſt es ſchließlich ſo verwunderlich, daß unſere, aus dem Wachstum unſerer Bevölkerung und unſerer Produktionskräfte hervorgehende wirtſchaftliche Expanſion die einſt freundlichen Ge⸗ fühle des engliſchen Volkes, wenigſtens bei einem Teil des engli⸗ ſchen Volkes, in Mißtrauen verwandelt oder doch mit gewiſſen Be⸗ ſorgniſſen erfüllt hat? Nun, meine Herren, ich halte dieſe Gegner⸗ ſchaften nicht für unüberwindlich; manche wird die Zeit heilen oder mildern; ich ſehe keine nahe Kriegsgefahr. Was wir brauchen, iſt Kaltblütigkeit, Furchtloſigkeit, Stetigkeit(lebhafte Zurufe: Sehr richtig!), Ruhe nach außen und im Innern.(Lebhafter Beifall.) Mir ſchwebt das Bild Dürers vor von dem Reiter, der in voller Rüſtung neben Tod und Teufel ruhig und kaltblütig das Tal entlang reitet, und ich ſtelle neben dieſes Bild ein anderes; es erſchien im vergangenen Früh⸗ jahr in einer franzöſiſchen Zeitung: Es ſtellte einen deutſchen Küraſſier dar, mit Pallaſch und Helm, aber mit abgeriſſener Uni⸗ form, der einem vornehm mit abwehrender Geſte vorübergehenden Fremden bettelnd die Hand entgegenſtreckte, ein Bild, wie ſich un⸗ ſere finanzielle Lage und damit unſere Wehrfähigkeit, unſere Ver⸗ teidigungsfähigkeit weiten Kreiſen des Auslandes darſtellt. Hier liegt eine Gefahr, eine wirkliche, eine große Gefahr, und dieſe Ge⸗ fahr zu überwinden, hängt ganz allein von uns ab. Ich brauche Ihnen die gegenwärtige Lage kaum zu ſchildern, Sie kennen ſie alle. Es handelt ſich nicht wie in früheren Jahren darum, ein paar neue Steuern zu bekommen, ſondern wir wollen und müſſen ganze Arbeit machen. Wir hatten 1878 189 Millionen, 1888 884 Millionen, und 1908 4400 Millionen Mark Schulden; mehr als eine Milliarde ſteht wieder für das nächſte Jahr in Ausſicht. England, das mit Beginn des vorigen Jahr⸗ hunderts nach den napoleoniſchen Kriegen eine Schuldenlaſt von etwa 20 Milliarden Mark hatte, hat im Laufe des vorigen Jahr⸗ hunderts nicht weniger als 5 Milliarden Mark abgetragen, und erft aus Anlaß des Burenkrieges die Schuldenlaſt wieder um rund 8 Milliarden vermehrt; aber an der Tilgung dieſer neuen Belaſtung hat England unausgeſetzt gearbeitet. Der frühere engliſche Finanzminiſter, jetzige Premierminiſter Asquith, konnte deshalb bei Einbringung des Etats für 1908 mit Stolz, mit ſehr berech⸗ tigtem Stolz darauf hinweiſen, daß die engliſche Staatsſchuld am 81. März 1909 bereits 10 Millionen Mark weniger betragen werde als am 81. März 1899 vor dem Ausbruch des Burenkrieges. (Hört, hört!) Frankreich hat von 1881 bis 1901t jede öffentliche Anleihe vermieden(hört! hört!), trotz der enormen Aufwendungen für Armee und Marine. Der franzöſiſche Finanzminiſter hat bei der Beſprechung der Wirtſchaftslage Frankreichs beſonders hervorge⸗ hoben, daß die Staatsſchuld Frankreichs ſeit dem Jahre 1890 trotz der übermäßigen Ausgaben abgenommen habe. In Deutſchland haben das Reich, die Einzelſtaaten, die Städte und Kommunal⸗ berbände den Geldmarkt durch ihre Anleihen in beiſpielloſer Weiſe in Anſpruch genommen. Die Aufnahmefähigkeit des deutſchen Marktes iſt durch Stadt, Staats⸗ und Reichsanleihen erſchöpft und der Stand unſerer Anleihen dauernd herabgemindert wor⸗ den. Nur ſo iſt der Stand unſerer Werte gegenüber den aus⸗ ländiſchen zu verſtehen. Während die Aproz. deutſche Rente am 31. Auguſt 1908 97,6 ſtand, ſtanden Italiener 104,75(hört! hört!), Spanier 96,95, Türken 96,65, die 2proz. engliſchen Konſols 84,50, die Zproz. franzöſiſche Rente 95,30, die Zproz. deutſche Reichsanleihe 88 Proz.(Lebhaftes hört! hört). Die wirtſchaftliche Folge dieſes Zuſtandes war ein raſch ſteigender Zinsfuß, der eine erhebliche Vermehrung der Ausgaben für den Schuldendienſt verurſachte, Verluſte, beklagenswerte Verluſte, die die deutſchen Anleger an den ſinkenden Konſols erlitten, die Ein⸗ wirkung des ſteigenden Zinsfußes auf den Reichsbankdiskont und die daraus hervorgehenden Nachteile für Induſtrie und Handel, die in dieſem Hohen Hauſe ja noch eingehend erörtert werder werden. Ich möchte Ihre Aufmerkſamkeit nur noch auf einige wenige Zahlen lenken. 1897 erzielte das Reich für ſeine Zproz. Anleihe im Betrage von 82½ Millionen Mark einen Durchſchnittsbegebungs⸗ preis von 99,30. Seitdem bhat das Reich Anleihen zu 3. 3½ und 4 Proz. im Geſamtbetrage von 1782 Millionen Mark be⸗ geben, für die es ſedoch nur 1686 Millionen Mark erhalten und einen Zinsdienſt bon jährlich 59 Millionen Mark ſich aufgeladen hat. Wäre es dauernd möglich geweſen, den Anleihebedarf durch Begebung Sproz. Obligationen zu dem Kurſe des Jahres 189 7 zu decken, ſo hätte bei Erzielung des gleichen Erlöſes das Reich einen um 87½ Millionen Mark gepingerxen Nennbetrag ausgeben müſſen, und jährlich einen um 8¼ Millionen Mark geringeren Zinsdienſt gehabt. Ende Oktober 1897 waren an Reichsanteihe zu 8 und 3½ Proz. 3351 Millionen Mark begeben, deren Kurs⸗ wert ſich nach dem Durchſchnittskurs des Auguſt berechnet, auf 2750 Millionen Mark ſtellte. Nach dem Kurſe vom 31. Auguft 1908 war der Kurswert dieſer Reichsanleihe auf 2796½ Mil⸗ lionen Mark geſunken, das heißt infolge der Verſchlechterung der Marktlage hatte ſich dieſer Vermögensbeſtandteil des deutſchen Volkes um 353 Millionen, alſo um 11,71 Proz., über 11 Proz., gemindert. Reichsanleihen, kleine Rentner auf eine abſolut ſichere Anlage ihrer Erſparniſſe angewieſen ſind. Seit dem Jahre 1896/97 hat für die begebenen Anleihen das Publikum 1697 Millionen Mark zu bezahlen gehabt, während dieſe Anleihen nach dem Kurſe vom 81. Auguſt 1908 nur noch einen Kurswert von 1586½ Millionen hatten. Das Publikum hatte alſo gegenüber dem Erwerbspreis einen Kursverluſt von 111 Millionen gleich 6,54 Proz. erlitten. Die durchſchnittliche Verzinſung der engliſchen Konſols im Jahre 1907 ſtellte ſich auf 2,98 Progz., die franzöſiſche Rente auf 8,18 Prog., die der deutſchen dreiprozentigen Reichsanleihe auf 8,57 Proz. Zu gleicher Zeit war der durchſchnittliche Bank⸗ diskont 4,93 Proz. in England, 3,64 Proz. in Frankreich und 5 6,03 Proz. in Deutſchland. Das ſind die Ziffern. Ich brauche nicht zu ſagen, wie ſehr dieſe Unterſchiede des Zinsfußes auf die Finanzen des Staates eingewirkt haben, auf unſere ge⸗ ſamte Landwirtſchaft und Induſtrie, wie ſehr ſie unſere Produktionsbedingungen verteuerten und wie ſehr ſie unſere Konkurrenzfähigkeit beeinträchtigt haben. Die politiſchen und militäriſchen Folgen dieſer Situation gingen kla genug hervor. Hier muß gründlich Wandel ge⸗ ſchaffen werden.(Beifall rechts.) Meine Herren! Ich überlaſſe es meinem Herrn Nachbar, dem Staatsſekretär des Reichsſchatzamts, die Ihnen vorgeſchlagenen Steuerpläne im einzelnen und im ganzen klarzulegen. Die leiten⸗ den Gedanken bei der Auswahl der neuen Steuern waren: noga⸗ tiv keine Velaſtung der notwendigen Lebens⸗ bedürfniſſe, poſitib höhere Beſteuerung allge⸗ meiner Genußmittel, neue Abgaben für die Lieferung von Gas, elektriſchem Licht, elektriſcher Kraft, endlich ſtärkere Heranziehung des Beſitzes in der Form einer erweiterten Erbſchaftsſteuer. Die Frage, ob direkte oder indirekte Steuern, ſtand für uns nicht in erſter Linie, denn ſie iſt überwiegend theoretiſcher Natur. Was die Anhänger direkter Steuern praktiſch erreichen wollen, deckt ſich im weſentlichen mit dem, was ich ſoeben als die ſtärkere Her⸗ angiehung des Beſitzes bezeichnete. Dazu treten noch er⸗ höhte Matrikularbeiträge. Meine Herren, daß das deutſche Volk ſtark genug iſt, neue Laſten zu tragen, daran zweifelt außerhalb unſerer Grenzen kein Menſchen in der Welt. Wir alle wiſſen, daß in Deutſchland jährlich über 3 Milliarden in Bier, Wein und Branntwein genoſſen werden, daß wir die billigſten und preiswerteſten Zigarren der Welt kaufen. In der Norddeutſchen Braugemeinſchaft entfallen auf den Kopf der Bevölkerung an Abgaben auf das Vier nur 128 Mark, in Großbritannien dagegen 6,51 Mark.(Hört! hört! rechts.) An Branntweinſteuer beträgt die durchſchnittliche Belaſtung Kopf bei uns 2,89 Mark, in Frankreich 6,76 Mark, in den Ve einigten Staaten 6,47 Mark, in Großbritannien 8,80 Mark. De Tabak endlich iſt bei uns mit 1,37 Mark pro Kopf belaſtet, Oeſterreich dagegen mit 4,78 Mark, in Großbritannien mit 6,2 Mark, in Frankreich 7,56 Mark.(Hört! hört! rechts.) jährlicher Zuwachs an Nationalvermögen wird auf 373—4 M liarden geſchätzt, und 500 Millionen Mark Sparkaſſenneueinlagen ſind vorhanden. 150 Millionen Mark Einlagen bei Genoſſenſchafks⸗ banken. Die Geſamtſumme der Einlagen der Sparkaſſen beträgt mehr als 12 Milliarden. Der Wert der Privatdepots bei den Banken ſteigt jährlich um 400 Millionen Mark Ein ſolches Land iſt nicht arm, ein ſolches Land kaun noch ſtärkere Laſten tragen, wenn das Anſehen des Landes, wenn unſere Sicher⸗ heit es erfordert. Das deutet auch nicht auf Niedergang hin, das ſieht nicht nach Bankerott aus. Aber einen moraliſchen Bankerott erleiden wir, wenn wir nicht wirklich Wandel ſchaffen und m der Schuldenwirtſchaft brechen. Ein ausgezeichneter Gelehrter, der derzeitige Prorektor der Freiburger Univerſität Profeſſor v. Schu Gäbernitz, ha in dieſem Sommer geſchrieben?„Die deut Finanzmiſere beruht nicht auf mangelhafter Steuerfähigleit, dern auf mangelnder Steuerwilligkeit“, und wa ein anderer ausgezeichneter Gelehrter, mein alter Gönner, feſſor Dr. Adolf Wagner über unſere Steuerwilligkeit geſag das will ich lieber gar nicht wiederholen.(Heiterkeit.) Aber der Bewilligung neuer Steuern iſt die Finanzreform noch nich Ende.(Sehr richtig! rechts.) An ſie ſchließt ſich eine a nicht minder ernſte, und nicht minder wichtige Forderung, d an das deutſche Volk, an die Regierungen und an dies Hohe richtet. Ich habe eben dargelegt, wie das Reich in raſchem ſchwung von Problem zu Problem gedrängt, über ſeine Verhältni gelebt hat. Ich kann dasſelbe von faſt allen deutſchen St von faſt allen größeren und kleineren Kommunen ſagen.(8 hört! rechts.) Sie alle haben im Wettkampf des Fortſchrittes eine Auflage nach der anderen errichtet, eine Anleihe nach der anderen aufgenommen, für gewiß lauter ſehr hübſche, aber gewiß hier und da auch entbehrliche Dinge.(Sehr richtig! rechts.) Zuruf kinks So?) So wenig, wie das Reich hat ſich die einzelne Kommun klargemacht, in welchen Zuſtand die Häufung dieſer Anleihen a mählich den deutſchen Geldmarkt bringen mußte. Die einzelne A! leihe ſchien unbedenklich, heute ſehen wir, daß die Summe alle⸗ dieſer Anleihen eine Gefahr für die Verfaſſung des deutſchen Geld marktes bedeutet. Dieſe Gefahr zu überwinden, genügen nicht allein die neuen Steuern, genügt nicht die größte Sparſamkei Reich, die Gemeinden müſſen mithelfen. Des richte ich auch an die Kommunen von dieſer Stelle die Mahnu zur Sparſamkeit(Hörtl hörtl links), die Mahnung, n über ihre eigenen Intereſſen das Ganze zu vergeſſen. Die g Mahnung richte ich mit derſelben Eindringlichkeit an jede einzelnen Deutſchen. Wir haben zu lange manches ent⸗ behrt, was unſere reicheren Nachbarn ſeit lange beſaßen. Reich ge⸗ worden, glichen wir in etwas dem jungen Erben, der ſeine Verhält niſſe überſchätzt, der ſich nicht einzurichten verſteht und nun plötzlie wahrnimmt, daß er über ſein Budget hinausgelebt hat. waren zulange arm, um nicht der Verſuchung zu erliege es unſeren reicheren Nachbarn im Wohlleben und Luxus gleich tun.(Sehr wahr! links.) 5 Ich will es offen ausſprechen, es iſt bei uns eine Ze des Luxus, der Ueberſchätzung des materiell Das iſt um ſo bedauerlicher, als viele Käufer der! Genuffes einaetreten(Sebr richtia! links.), die jeden mt ernſter Sorge erfüllen muß, dem das höchſte Gut unſeres Volkes, ſeine intellektuelle Kultur am Herzen liegt. Es ſind das die Fehler einer Uebergangszeit. Wir müſſen alle, an allen Stellen zurück zu größerer Sparſamkeit und GEinfachheit.(Lebhaftes Bravo, Zurufe links: An allen Stellen!) Ich nehme niemanden aus. Sie iſt würdiger, ſie iſt bornehmer und gerade den Deutſchen kleidet ſie beſſer. Die wirt⸗ ſchaftliche Seite dieſer Frage iſt ebenſo wichtig als die kulturelle. Das Wachstum des nationalen Wohlſtandes beruht nicht allein auf der Steigerung der Einnahmen, es beruht auch auf der Diffe⸗ renz zwiſchen dieſen Einnahmen und dem Verbrauch. Neben dem Mehrverdienſt tritt alſo ein anderer Faktor, die Sparkraft. Wer weniger verdient, aber ſpart, iſt in dieſer Beziehung nützlicher für die Nation, als wer viel verdient und viel verbraucht.(Sehr gut! rechts.) Ich weiß ſehr wohl, daß bei uns viele Milliarden geſpart werden, aber niemand wird mir widerſprechen können, wenn ich ſage: es kann noch viel mehr geſpart wer⸗ den. Wir ſind reich geworden, wir müſſen aber noch viel reicher werden für unſere ganze wirtſchaftliche und politiſche Stellung in der Welt. Von jeher war Reichtum ein Mittel zur Macht, und er wird es mit jedem Jahrzehnt mehr, weil mit jedem Jahr⸗ zehnt die wirtſchaftlichen und finanziellen Beziehungen und Ab⸗ Hängigkeitsverhältniſſe wichtiger werden für die internationalen Beziehungen und für die Gruppierung der Völker. M.., unter⸗ ſchätzen Sie die Bedeutung dieſer Sparkraft nicht. Wenn Sie an meinen Worten zweifeln, ſo werfen Sie einen Blick auf Frankreich. Man weiß, an Kapital ſind die Franzoſen immer noch das reichſte Volk der Erde. Ich kenne Frankreich und die Franzoſen, ich habe viele Jahre in Frankreich zugebracht. Frankreich verdankt ſeinen Reichtum ſeinem geſegneten Boden, dann noch dem Fleiß und der Geſchicklichkeit ſeiner Bewohner, aber am meiſten ſeiner bewunderungswürdigen Spar⸗ Iraft(Sehr richtig!), jener force'épargne, die jeden Franzo⸗ ſen, jede Franzöſin auszeichnet. Frankreich iſt der Bankier der Welt geworden, die Franzoſen ſind ein Volk von Rentnern, reich durch die Arbeit des Auslandes, das ihre Kapitalien ſucht und ihnen Zinſen zahlt. Was Frankreich durch ſeine Produktion weniger verdient als wir, das erſpart es(Lachen links), das wiegt es auf durch die Zinſen ſeiner Erſparniſſe. Ich bin ſicher, Fachmänner, werden dieſe meine Ausführungen beſtätigen, wer⸗ den dieſe meine mehr allgemein gehaltenen Darlegungen im all⸗ gemeinen ergänzen und erweitern können. Alle in unſerem Volke, Gelehrte, Preſſe und Regierung, ſollten zu⸗ ſammenwirken, um ſolche Gedanken in unſerem Volke zu erhalten. (Lachen bei den Soz.) Sie ſind nicht alle einverſtanden mit meinen Ausführungen, ich kann mir denken, was Sie ſich ſagen. Sie ſagen ſich, es ſei ungerecht, dem Volke zuzumuten, daß es ſeine Lebenshaltung einſchränkt(Sehr richtig! bei den Soz.), daß es auf Nützliches verzichtet, daß es ſich das kleine Vergnügen berſagen ſolle. Niemand denkt daran, und ich am allerwenigſten, dem kleinen Mann zuzumuten, daß er auf Notwendiges und auch nur auf Nützliches verzichten ſolle. Meine Mahnung richtet ſich gegen den überflüſſigen Luxus, ſie richtet ſich in erſter Linie an die mittleren und höheren Stände, wo mit der Zeit Wohlleben und Luxus zu einer geſellſchaftlichen Verpflichtung, zu einem geſellſchaftlichen Zwange geworden ſind. Die Geſellſchaft bringt für manchen den Zwang zu einem Luxus, den er ſich gar nicht leiſten kann. Er will hinter den Kollegen nicht zurückſtehen und fürchtet ſich vor ihrer Mißachtung, er will mit den reicheren Kollegen gleichen Schritt halten. Wie einfach ging es früher zu, das iſt lange her. Solchem Luxus begegnen wir jetzt gar nicht vor⸗ zugsweiſe oder auch nur überwiegend in militäriſchen Kreiſen. (Lachen bei den Soz.) Da geht es verhältnismäßig noch am be⸗ ſcheidenſten zu.(Erneutes Lachen bei den Soz.) Gehen Sie in ſolche Kreiſe und Sie werden ſich wundern, wie beſcheiden es dort zugeht.(Erneutes Lachen bei den Soz.) Dieſe Tatſachen ſind gar nicht geeignet, Heiterkeit zu erwecken, das iſt ein ſehr ernſtes Kapitel.(Beifall rechts.) Es iſt des deutſchen Volkes, es iſt ſeiner kulturellen Größe, es iſt ſeiner geiſtigen Geſchichte unwürdig, daß ſolche geſellſchaftlichen Sitten oder vielmehr Un⸗ ſitten, ſolche ſoziale Moral, die mehr Unmoral iſt, hat aufkommen können. Ich hoffe, daß es nur die Begleiterſcheinung eines ſehr raſchen Wachstums iſt. Ich hoffe, daß der gute Genius unſeres Volkes, dem wir vertrauen, uns auch darüber hinweghelfen wird. Dieſe Aufgabe muß die Nation löſen. Der Regierung ſind neue Aufgaben geſtellt. Auch die Regierung iſt ſich wohl bewußt, daß es mit den neuen Steuern allein nicht getan iſt. Nicht neue Steuern allein genügen, e ine neue Aera der Finanzwirtſchaft muß kommen. (Hört! hört! bei den Soz.) Damit meine ich nicht nur die not⸗ wendige Sparſamkeit, ich meine nicht nur die Einſchränkung im Bubdget, ich meine nicht nur die Schuldentilgung, deren Not⸗ wendigkeit dieſes Hohe Haus und die Regierung ſo oft betont haben. Ich meine vielmehr: In allen Finanzgeſchäften der Regierungmußein neuer Geiſteinzie hen.(Lebh. Hört! hörtl!, Sehr richtig!, Heiterkeit und Lachen.) Ich habe Erhebungen darüber veranſtaltet, ob der niedrige Kursſtand unſerer Anleihen nicht auf verbeſſerungsfähige finang⸗ techniſche Gepflogenheiten zurückzuführen iſt. Ich weiß ſehr wohl, daß ein ſo niedriger Kursſtand in ſich in keiner Weiſe gerecht⸗ ſertigt iſt. Ich glaube, daß viel geholfen werden kann durch ver⸗ beſſerte finanztechniſche Uſanzen, beſonders durch ein zweckmäßigeres Verfahren bei der Begebung unſerer Anleihen. (Sehr richtig!) Ich glaube, daß wir hier wie an vielen anderen Stellen kaufmänniſcher werden arbeiten müſſen.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung.) Meine Herren! Das deutſche Volk ſteht vor einer großen moraliſchen Aufgabe. Dieſe Aufgabe iſt vielleicht un⸗ ſcheinbarer als viele andere, aber nützlicher. Vergeſſen Sie nicht, daß die Weltgeſchichte immer mehr zu einer Geſchichte der finan⸗ ziellen Beziehungen und Transaktionen wird, daß immer mehr die Macht eines Staates bedingt wird durch ſeine finanzielle Leiſtungsfähigkeit. Wenn wir vor neuen Steuern zurück⸗ ſchrecken, oder, was genau auf dasſelbe herauskommt, wenn wir uns über die neuen Steuern nicht einigen, wenn wir die An⸗ leihenwirtſchaft fortſetzen, wenn alles beim Alten bleibt, ſo ge⸗ fährden wir unſer Anſehen, unſere Sicherheit, unſeren Frieden. (Sehr richtig! rechts; Widerſpruch links.) Jawohl, wir ge⸗ fährden unſeren Frieden, denn die finanzielle Bereit⸗ ſchaft iſt gerade ſo wichtig wie die militäriſche(Sehr richtig! rechts), und die eine vernachläſſigen, kann ebenſo verhägnisvolle Folgen haben, wie die andere außer acht laſſen. Kaum heißt es:„Neue Steuern ſind nötig!“, ſo erſcheint der Tabakintereſſent, der Spiri⸗ tusintereſſent, der Brauer, der Gutsbeſitzer, der Kapitalift, kurz Intereſſenten von allen Seiten, und rufen:„Heiliger Flo⸗ rian, verſchon mein Haus, zünd andere an!“ (Zuſtimmung rechts, Unruhe links.) Jawohl, ſie erſcheinen alle auf dem Plan. Solche Geſinnungen kann die Nation nicht brau⸗ chen. Wir müſſen alle mithelfen, alle Bundesſtaaten, alle Par⸗ teien. Der Bau des Reiches iſt feſt gefügt und wohl geordnet. Jetzt heißt es, die Vaugelder abtragen, die Hypotheken regeln, einen geordneten Haushalt durch erhöhte Beiträge der Be⸗ wohnet ſr die Bubunft kcgerk. Es Iz Lane Bat oi eleren es iſt auch keine Zeit zum Nörgeln und Lamen⸗ tieren. Die Verbündeten Regierungen ſind der feſten Zuver⸗ ſicht, daß dieſes Hohe Haus die Dringlichkeit und die Größe dieſer Aufgabe erkennen wird; die Verbündeten Regierungen ſind der feſten Zuverſicht, daß die Vertreter der Nation dieſe Aufgaben ſo löſen werden, wie es eines ſtarken, friedlich vorwärtsſtrebenden und großen Volkes würdig iſt.(Schwacher Beifall rechts, noch ſchwächeres Ziſchen links; ſtärkerer Beifall rechts, ſtärkeres Ziſchen links.) Reichsſchatzſekretär Sydow: Nachdem der Herr Reichskanzler Ihnen die allgemeinen Ge⸗ ſichtspunkte dargelegt hat, die zur Inangriffnahme der Reichs⸗ finanzrefirm geführt haben und für ſie maßgebend ſind, liegt es mir ob, Ihnen im einzelnen darzulegen, wie ihre Durchführung von den Verbündeten Regierungen beabſichtigt und gedacht iſt. Welche Wege ſindgegeben, um die Reichsfinang⸗ reform durchzuführen? was ſoll ſie leiſten? Die Auf⸗ gabe, die uns geſtellt iſt, iſt dreifach: Zunächſt die Abkehr des Reiches von der bisherigen Anleihewirtſchaft, von der fortgeſetzten Inanſpruchnahme des Kredits durch Anleihen und Schatzanwei⸗ fungen. Zweitens die Herſtellung des Gleichgewichts zwiſchen Einnahmen und Ausgaben und drittens die Herſtellung eines dauernden Finanzverhältniſſes zwiſchen Reich und Einzelſtaaten. Bei der Anleihewirtſchaft kreten zunächſt die Schädigungen hervor, die mit der Begebung kurzfriſtiger Schatzanweiſungen ver⸗ bunden ſind. Urſprünglich nur zur vorübergehenden Stärkung des Reichsbetriebsfonds gedacht, ſind ſie insbeſondere durch die Vorſchüſſe für die Unfallverſicherung und durch die geſtundeten Matrikularbeiträge immer mehr angewachſen. Vor 1897 über⸗ haupt kaum ausgegeben, haben ſie eine überaus ſtarke und uner⸗ freuliche Steigerung erfahren, im laufenden Jahre auf 350 Milli⸗ onen, im Etatsvoranſchlag auf 475 Millionen. An Diskont und Vermittelung hat uns das im vorigen Jahre 132 Millionen Mark gekoſtet. So oft der Diskont ſich anſchickte, herabzugehen, traten wir mit den Reichsſchatzanweiſungen dieſer wünſchenswerten Be⸗ wegung entgegen. Zur Abhilfe iſt zunächſt die Entlaſtung des Reiches von den großen Vorſchüſſen für die Unfallverſicherung notwendig. Die Berufsgenoſſenſchaften ſollen nach den Verab⸗ redungen, die das Reichsſchatzamt mit dem Reichsamt des Innern getroffen hat, in ähnlicher Weiſe wie die Invalidenverſicherungs⸗ anſtalten ſelbſt Vorſchüſſe leiſten, ohne dabei in ihren Intereſſen geſchädigt zu werden. Die Schwierigkeit liegt darin, daß die Zahlung des Vorſchuſſes für das eine und des Nachſchuſſes für das verfloſſene Jahr ziemlich zuſammen treffen muß. Im übrigen wird zur Vermeidung der Schatzanweiſungen das Reich neben der Neuausgabe von Silberſcheidemünzen ſeinen Be⸗ triebsfonds in Gold verſtärken müſſen. Die geſtunde⸗ ten Matrikularbeiträge werden bei der Neuregelung der Finanzen gänzlich fortfallen müſſen.— Zu dieſen Maßnahmen gegen die Schatzanweiſungen werden Aenderungen des Verfah⸗ rens in der Aufnahme dauernder Anleihen treten. Reich, Bundesſtaaten und Kommunen haben gegenwärtig insge⸗ ſamt 26 Milliarden Anleiheſchulden. An ſich iſt das ja nicht ſehr viel, wenn dem als Aktivpoſten unſer großes Nationalvermögen gegenüberſteht, in deſſen Schätzung die Nationalökonomen zwiſchen 160 und 350 Milliarden ſchwanken. Jedenfalls aber werden die flüſſigen Mittel der Nation durch die hohen Anleihen übermäßig in Anſpruch genommen. Daher haben unſere vierprozentigen An⸗ leihen jetzt noch nicht den Stand unſerer eee in den Jahren 1894 bis 1898 erreicht. Unſer jährlicher Aufwand für die Verzinſung der Anleihen beträgt 154 Millionen Mark. Die Belaſtung der Zukunft iſt jedenfalls viel ſtärker als irgend zuläſſig. Von den Anleihen des Reiches werden nur annähernd 14 Prog. für werbende Zwecke ausgegeben, der Reſt für die An⸗ legung von Befeſtigungen, für Bewaf Schiffsbauten, Unter⸗ drückung von Aufſftänden und ähnliche Aktionen, von denen die Generationen nach 20 bis 30 Jahren jedenfalls nur geringen Vorteil haben werden. Das Vermeiden der Schulden wird aller⸗ dings ebenfalls Geld koſten.(Heiterkeit.) Und damit komme ich zur zweiten Aufgabe, zur Herſtel⸗ lung des Gleichgewichts. Ueber die Notwendigkeit größerer Sparſamkeit habe ich nichts mehr zu ſagen. Praktiſch kann das Reichsſchatzamt dieſe Tendenz nur bei der Aufſtellung der Etats geltend machen, wobei es ſtets auf die Mithilfe der Ver⸗ waltungschefs bei den einzelnen Reſſorts angewieſen iſt, weil nur ſie die Einzelheiten der Dienſtgeſchäfte genau überſehen können. In Zukunft werden eben auch die nützlichſten Ausgaben 1 gemacht werden dürfen, wenn die entſprechenden Einnahmen fehken.(Sehr wahr! rechts.) Aber auch die ſtrengſt durchgeführte Sparſamkeit wird nur allmählich wirken, weil mit den vor⸗ handenen Menſchenkräften und Einrichtungen gerechnet werden muß, und der Zug der 178 die Aufgabe des Staates immer mehr zu erweitern, dem Streben nach Sparſamkeit direkt entgegenwirkt. Soll eine wirkſame Sparſamkeit eintreten, ſind die verbündeten Regierungen auch auf die Mitwirkung des Reichstages ange⸗ wieſen. 8 fortwährende Drängen des Reichstages nach Mehr. ausgaben auch zu den edelſten und beſten Zwecken ge⸗ fährdet eine ſparſame Wirtſchaft aufs Aeußerſte.(Sehr wahr! rechts.) Hat er doch im März dieſes Jahres beim Etat der Poſt⸗ verwaltung durch Reſolutionen allein 63 Millionen Mehraus⸗ aben 80 Ebenſo liegt es mit ſeinen Wünſchen auf den rſatz der Oekonomiehandwerker durch Zivilarbeiter, Vermehrung und Erweiterung der Veteranenbeihilfe und in ſozialpolitiſchen Wünſchen auf Verkürzung der Arbeitszeit und Verlängerung des Urlaubs., Alle dieſe Wünſche, ſo berechtigt ſie ſind, müſſen zurück⸗ treten, wenn die nötigen Deckungsmittel nicht vor⸗ handen ſind. Was werden wir nun in den nächſten Jahren brauchen? Ich unterſcheide in dem Bedarf zwiſchen den Aus⸗ gaben auf Grund der gegenwärtigen Aufgaben des Reiches und den neu hinzutretenden. Die Vorausberechnung auf 5 Jahre iſt natürlich ſehr ſchwierig, wiſſen wir doch, wie weit der Voranſchlag für ein Jahr oft von der Wirklichkeit abweicht. Berechnet man die Steigerung der Ausgaben nach ihrem bisherigen Wachstum, ſo gelangt man zu unmöglichen Zahlen, nämlich zu einem baber lichen Fehlbetrag von 787 Millionen Mark. Ich habe mich daher mit den einzelnen Verwaltungszweigen in Verbindung geſetzt und mit ihnen die Frage erörtert, und ſo ſind wir zu den mutmaß⸗ lichen Fehlbeträgen der Vorlage gekommen. Nach der Aufftellung des Etats für 1909 haben wir dieſe im Frühjahr auf⸗ geſtellten Pläne an der Hand der Wirklichkeit nachprüfen können, und der Fehlbetrag hat ſich trotz verſchiedener ungünſtiger An⸗ nahmen auf 215 Millionen im Jahre 1909 bis 257 Millionen im Jahre 1913 verringern laſſen. Die bisherigen feſten Matrikular⸗ beiträge von 24 Millionen Mark ſind dabei nicht eingerechnet. Ueber die Steigerung der Ausgaben für Heer und Marine, insbeſondere nach Ablauf des Quinquennats werde ich in der Kommiſſion nähere Mitteilungen machen, da es nicht ange⸗ geigt iſt, ſie der weiteren Oeffentlichkeit preiszugeben. 5 den bisherigen Aufgaben des Reiches ſollen aber nach dem Wunſche der verbündeten Regierungen und des Reichstages neue Aufgaben treten, die Aufbeſſerung der Beſoldungen und des der Beamten und Offiziere mit durchſchnittlich jährilch 80 Mill., die Aufbeſſerung der Löhnung der Mannſchaften in Heer und Marine mit jährlich 20 Millionen, die notwendige Mehraufwendung für den ſpäteſtens 1912 aufge⸗ brauchten Reichsinvalidenfonds mit 20 bis 30 Millionen und ein Mehrbetrag von 277 Millionen für ſtärkere Schuldentilgung. Auf der anderen Seite ſind einige Mindereinnahmen dülrch die Herabſetzung der Zuckerſteuer, die Beſeitigung der Fahr⸗ kartenſteuer und die Herabſezung des Ortsportos für Poſtkarten auf 8 Pfennige zu erwarten. Damit wird den Wünſchen weiter Kreiſe entſprochen, und die ver⸗ bündeten Regierungen werden gern darauf eingehen, wenn man ihnen die notwendigen Erſatzmiktel gewährt. Der geſamte Fehl⸗ betrag des Reiches beziffert ſich danach auf 282 Millionen im Jahre 1909, ſteigend bis zu 457 Millionen im Jahre 1913. Die eſtundeten Matrikularbeiträge aus dem Jahre 1806 und 1907 insgeſamt 1743½ Millionen Mark. Dazu kommen die Teuerungszulagen von 1906 und 1907 mit 28 und 27 Mintonen Mark und endlich die Wirkung der Rückbeziehung der Beſoldungs⸗ vorlage mit 37 Millionen Mark, im ganzen alſo 262 Millionen Mark. Der Wunſch der Einzelſtaaten, von dieſen Verpflichtungen entlaſtet zu werden, iſt in der Oeffentlichkeit als ein Geſchenk des Reiches an die Einzelſtaaten bezeichnet worden. Ich kann dieſen Standpunkt nicht als berechtigt anerkennen. Wohl haben die Einzelſtaaten die formelle Verpflichtung, die aufge⸗ ſchobenen Matrikularbeiträge einzulöſen, aber eine andere Frage iſt die, ob es gerecht und billig wäre, dieſes formelle Recht aus⸗ zuüben. Denn die Einzelſtagten ſind ſtets von der Erwartung ausgegangen, daß die Fehlbeträge eines Jahres durch Mehrein⸗ nahmen der kommenden Jahre oder durch neue Steuern Deckung finden würden. Man hat überhaupt nicht mit einer fort⸗ laufenden Kette von dere 1 Jahr ſich fortpflanzender derartiger Ueberſchreitungen gerechnet. 2 Die neuen Stentern olken im Dauerzuſtand 500 Millionen Mark jährlich betragen. Dieſer Dauerzuſtand wird aber während der nächſten fünf Jahre noch nicht erreicht werden. Trotz dieſer neuen Steuern bleibt aber ein Betrag von 157 Millionen Mark jährlich ungedeckt. Es wäre falſch, wenn die Meinung auftauchen ſollte, daß die Regierung der Anſicht wäre, der volle eingeſchätzte Betrag der Steuern würde auch zur Einnahme kommen. Es ſind bei der Berechnung gewiſſe Faktoren außer Betracht gelaſſen wor⸗ den, weil man ſie nicht zahlenmäßig feſtſtellen kann. Nicht be⸗ rückſichtigt iſt auch das Defizit des laufenden Jahres. Es wird nicht nur einer feſten Hand, ſondern manchmal auch einer ſchwieligen Fauſt bedürfen, um die ſchwierigen Aufgaben durchzuführen. Sollten die Mittel, die vom Reichstag bewilligt werden, in weſentlichen Beträgen verkürzt werden, ſo würde nichts ührig bleiben, als den Kreis der Aufgaben einzu⸗ ſchränken, die mit der Reichsfinanzreform gelöſt werden ſollen. Es wäre nicht möglich, die Fahrkartenſteuer zu beſeitigen, von einer Verminderung der Zuckerſteuer müßte abgeſehen werden. Woher ſollen dann auch die Mittel zur Durchführung der Witwen⸗ und Waiſenverſorgung genommen werden, denn die wechſelnden Erträge des als lex Trimborn bezeichneten Paragraphen des Zoll⸗ karifgeſetzes bieten dazu keine Grundlage. Ich komme nun zu der Frage, wie der Bedarf gedeckt werden ſoll. 8 Daß Deutſchland die hohen Mehrbelaſtungen nach Maßgabe ſeiner Wohlhabenheit tragen kann, hat der Reichskanzler ſchon ausgeführt. Immerhin iſt es eine ſchwere Laſt, und eine weit ſichtige Finanzpolitik wird dafür ſorgen müſſen, ſonft ſie auf eine möglichſt 8 Zahl von Trägern verteilt wird, ſonſt entſteht die Gefahr, daß die Einzelnen von ihrem Anteil erdrückt werden. Die Berechtigung, dieſe Laſt auf alle Kreiſe zu ver⸗ teilen, liegt auch darin, daß alle ein Intereſſe an der Geſundung der Reichsfinanzen haben. Eine Verbeſſerung der 1 des Reichs, die nur darin beſtände, die Laſten auf die undesſtaaten zu verſchieben, wäre als keine organiſche Finanzreform zu be⸗ zeichnen. Schon jetzt ſind einzelne, beſonders kleinere Bundes⸗ ſtaaten ſteuerlich ſehr ſtark in Anſpruch genommen, und nun gibt ihnen das Reich durch ſeine Beamtenaufbeſſerungen noch ein Vorbild für weitere Ausgaben, denn es iſt ja klar, daß die Beamtenaufbeſſerungen im Reich ſolche in den Bundesſtaaten nach ſich ziehen. Ueberdies darf den Bundesſtaaten die Er⸗ füllung ihrer eigenen wichtigen kulturellen Aufgaben nicht zu ſehr erſchwert werden. Sie kämen ſonſt dazu, daß wegen der Ausgaben des Reichs für ſeine Wehrkraft uſw. ihre eigenen Auf⸗ gaben für die geiſtige Kultur eingeſchränkt werden müßten. Das werden Sie doch alle nicht wollen. Von den neuen Steuern ſoll weder der Beſitz noch der Verbrauch allein getroffen werden. Vielfach iſt noch die Anſicht verbreitet, daß die direkten Abgaben im Verhältnis zu den indirekten unbeträchtlich ſeien. Es iſt Ihnen in dieſen Tagen reiches ſtatiſtiſches Material hier⸗ über zugegangen. Es beruht auf amtlichen Rundfragen und konnte nicht früher zuſammengeſtellt werden, weil die Aeuße⸗ rungen erſt unlängſt vollſtändig vorlagen und auch in der Reichs⸗ druckerei Arbeitshäufung entſtanden war. Dieſe Zahlen ſind ſehr intereſſant. Die Steuern vom Beſitz— Einkommenſteuer, Vermögensſteuer, die Grundſteuer, die Gewerbeſteuer uſw be⸗ laufen ſich im Reich auf 26,3, in den Bundesſtaaten auf 584,2, in den Gemeinden auf 925,1 Millionen. Im ganzen beträgt die direkte Belaſtung 1551 Millionen. Rechnet man hierzu noch 59 Millionen Kirchenſteuern, ſo bekommen wir 1610 Millionen direkte Steuern insgeſamt oder 26 Mk. auf den Kopf der Be⸗ völkerung. Dem gegenüber ſtehen an indirekten Abgaben, Zöllen, Verbrauchsabgaben uſw. im Reich 1179 Millionen, in den Büͤndes⸗ ſtaaten 167 Millionen und in den Gemeinden 100 Millionen. Das ſind zuſammen 1446 Millionen oder 22,2 Mk. auf den Kopf der Bevölkerung. Es iſt alſo nicht richtig, daß Deutſchland in den ſogenannten direkten Steuern bisher hinter den indirekten zurück⸗ geblieben iſt. An Einkommenfteuern werden in Deutſchland von den Bundesſtaaten und den Gemeinden 718 Millionen erhoben. Rechnet man hierzu noch die übrigen direkten Abgaben auf das Vermögen, ſo beträgt die direkte des Einkommens heute ſchon 10 bis 15 Proz. Wollte man jetzt noch zur Deckung der 500 Millionen für das Reich auf das Einkommen zurück⸗ reifen, ſo kämen wir zu einer Einkommenſteuer von 25 Proz. Es ift aber auch noch in Betracht zu ziehen, daß ohnehin die Bundesſtaaten für ihre eigenen Zwecke genötigt ſind, mit Er⸗ höhungen der Einkommenſteuer vorzugehen. Alſo Heran⸗ zjehung von Beſitz und Verbrauch. Der Schatzſekretär geht nunmehr auf die einzelnen neuen Steuern ein. Erſtens die Branntweinbe⸗ ſteuerung. Daß der Branntwein, insbeſondere der Trink⸗ branntwein, eine größere Steuerlaſt tragen kann, iſt unſtreitig. Dazu kommt, daß das bisherige Steuerſyſtem einer Aenderung bedarf. Die Maiſchbottichſteuer bröckelt von Jahr zu Jahr ab. Die ſogenannte Liebesgabe iſt nicht mehr zeitgemäß. Urſprünglich als Zuſchuß zu den Produktionskoſten gedacht, hat ſie einen weſentlichen Teil der Be. rechtigung verloren, ſeitdem durch die Mitwirkung der Spiritus⸗ kartelle die Spirituspreiſe geſtiegen find. Die einfachſte Löſung wäre ja eine unterſchiedsloſe Verbrauchsabgabe unter Frei⸗ laſſung des gewerblichen Spiritus. Das würde alle Vorteile des Großbetriebs zulaſſen. Aber damit würden die landwirtſchaft⸗ lichen mittleren und kleineren Brennereien verſchwinden, und ber Kartoffel⸗ und Getreidebau, und aus Mangel an Dünger der Viehſtand eingeſchränkt werden, und der Ackerbau. Dies alles zu verhüten, liegt im dringenden Landeskulturinter⸗ eſſe, und das ſpricht dafür, zu der Methode der reinen Ver⸗ brauchsabgabe nicht überzugehen. Dazu kommt, daß die ſüddeutſchen Reſervatſtaaten ihre Zuſtimmung nicht geben würden, da ſte ein Anrecht haben auf ein Kontingent. Das Syſtem der Branntweinbeſteuerung hat ſich zu einer Art Für⸗ ſorgegeſetzgebung geſtaltet. Müſſen mehr Einnahmen vom Branntwein gezogen werden, ſo kann es nur in der Weiſe ge⸗ ſchehen, daß dabei die Aufrechterhaltung der landwirtſchaftlichen Brennereien ſichergeſtellt iſt. Weiter kommt es auf Verein⸗ der Steuer an, und es iſt auf Beſeitigung der ogenannten Liebesgabe hinzuwirken. Alle dieſe Aufgaben ſind nach Anſicht der Regierung nur zu erfüllen, wenn das Reich den Ein⸗ und Verkauf des Branntweins in die Hand nimmt, alſo ein Monopol für den Zwiſchenhandel zu⸗ des Reichs errichtet wird. So kann der bſatz reguliert und den Brennereien der Verkauf i Produktion geſichert werden. Der Ankaufspreis ſoll nach der Größe der Brennereien geſtaffelt werden. Die ſtellung eines feſten Grundpreiſes verbietet ſich darum, weil die Herſtellungskoſten von den Kartoffelpreiſen abhängig ſind. Die leitende Maxime ſoll ſein, Erſatz der Herſtellungskoſten an die Brenner unter Gewährung von freier Schlempe. Bei Beſeitigung der ſogenannten Liebesgabe iſt allerdings nicht die Beſeitigung des vollen Kontingentsunterſchiedes vorgeſehen; denn das Kontingent hat den Wert der Güter erhöht, und es würden alle die geſchädigt werden, die in den letzten 20 Jahren ſolche Güter erworben haben. Der Staatsſekretär zählt die weiteren Einzelbeſtimmungen dieſes Steuerentwurfes auf. In den Zeitungen hat wiederholt geſtan⸗ den, die Verbündeten Regierungen hätten neben dieſem Geſetzent⸗ e—— wurf noch einen Eventualſteuerentwurf ausgegrbeitel. Das iſt nicht der Fall. Die Meldung beruht darauf, daß die Verbündeten Regierungen ſich ernſtlich bemüht und mit Sachkennern in Verbin⸗ dung geſetzt haben, um zu ſehen, ob es nicht möglich iſt, alle berech⸗ tigten Intereſſen zu wahren, auch ohne Monopol; denn die Ueber⸗ nahme der Produktion der Brenner legt doch immer ein gewiſſes Riſiko auf die Schultern des Reichs. Ich bin zum Ergebnis ge⸗ kommen, daß eine allſeitig befriedigende Löſung auf anderem Wege nicht möglich iſt. Macht man den Verſuch mit einer Staffelung der Verbrauchsabgabe nach der Größe der Betriebe, ſo kommt man direkt oder indirekt doch wieder zu einer anderen Form der Liebes⸗ gabe, denn die Abgabe kann doch immer erſt im freien Verkehr er⸗ hoben werden, die Brenner müſſen zunächſt belaſtet werden und die Rückvergütung kann dann immer nur in Form von Kontingenten erfolgen. Das Reich kann bei dem Monopol auch beſſer für den gewerblichen Spiritus ſorgen durch Erhöhung des Preiſes für den trinkbaren und entſprechender Ermäßigung für den gewerblichen. Es iſt in Ausſicht genommen, den Preis für den Trinkbranntwein um 15 hbis 20 Pfennig zu erhöhen und für den gewerblichen um eben ſo viel zu erniedrigen. „Zweitens die Tabakſteuer. Ich bin ſelber Raucher (Heiterkeit),aber ich muß ſagen, der Tabak iſt in Deutſch⸗ land außergewöhnlich ſchwach belaſtet, nicht nur im Vergleich mit den Monopolländern, ſondern auch im Vergleich mit England und den Vereinigten Staaten. Die Tabakbeſteuerung iſt in Deutſchland ſeit dem Jahre 1879 unverändert geblieben, während die allgemeine Wohlhabenheit und der Luxus im Tabak⸗ genuß erheblich zugenommen haben. Darum muß nach Meinun der Verbündeten Regierungen jetzt der Satz des Fürſten Bismar zur Anwendung kommen: der Tabak muß mehr bluten. Für das Tabakmonopol iſt der richtige Zeitpunkt verpaßt. Die Induſtrie iſt jetzt zu dezentraliſiert und würde die ungeheure Abfindung von 17 Milliarden verlgngen. Von den vielen an⸗ deren Steuermöglichkeiten hat der Reichstag mehrere ſchon abge⸗ lehnt, andere, wie der Wertzoll, ſcheitern an inneren Schwierig⸗ keiten. So erſchien der Regierung die Fabrikſteuer als Banderolenſteuer am zweckmäßigſten. Der Entwurf ſieht eine Belaſtung von 10 bis 17 Prozent gegenüber den jetzigen Prei⸗ ſen vor. Den billigen Rauchtabak läßt er frei mit Rückſicht auf das vielgenannte„Pfeifchen des armen Mannes“. Unter Leitung des deutſchen Tabakvereins iſt gegen die Vorlage eine wilde Agitation entfeſſelt worden, die Sie alle wohl am eigenen Leibe verſpürt haben. Ichglaube an den prophezeiten Konſumrückgang nicht. Wenn der Raucher ſeine Zigarre nicht zu dem bisherigen Preiſe bekommen wird, wird er erſt zu einem niedrigen Preiſe übergehen; dann wird er finden, daß mit der billigeren Sorte nur ein recht mäßiger Genuß berbunden iſt (Heiterkeit), und wird zu der alten, teureren Sorte und ſich vornehmen, eine weniger zu rauchen. Wie lange dieſer Entſchluß vorhalten wird, können wir auch abwarten.(Heiter⸗ keit.) Hausinduſtrie und Heimarbeit werden durch dieſe Art der weder übermäßig ausgedehnt, noch unmöglich gemacht werden. Die befürchtete Verſchiebung der Produktion von Norde noch Süddeutſchland wird ebenſowenig eintreten, wie nach der letzten Tabakſteuer. Die ganze Verſchiebung hat in 20 Jahren nur 7 Prozent betragen. Dazu kommt ein Ausgleich der Arbeits⸗ löhne. Beſonders werden die Vorausſetzungen Lügen geſtraft durch die Erfahrungen mit der Zigarettenſteuer. Weder iſt der Konſum zurückgegangen, noch ſind die kleinen Betriebe eingegangen, noch ſind Tauſende don Arbeitern brotlos geworden. Im Gegen⸗ teil! Aenderungen der Steuer ſind immer mit Unbequemlich⸗ keiten berbunden. Sie müſſen ertragen werden. In irgend einer Form müuß der Tabak zu den Ginnahmen des Reiches beitragen, Und die Form der Banderolenſteuer halten die verbündeten Re⸗ gierungen für die beſte und erträglichſte. Nun das Bier. Das iſt bekanntlich das National⸗ getränk der Deutſchen. Der fährliche Verbrauch wird auf 2˙%. Milliarden geſchätzt. Man hatte die bisherige Form der Staffelung gewählt, um eine Abwälzung der Steuer auf die Konſumenten zu verhindern. Das war ein Fehler. Die Folge war ein Krieg aller gegen alle, der Großen gaben die Kleinen. Die Induſtrie hat alle Veranlaſſung zur Abtpälzung, weil ihre Produktionskoſten durch Erhöhung der Gerſtenpreiſe und der Arbeitslöhne erheblich geſtiegen ſind. Eine Brauſteuer, die einen Mehrertrag von 100 Millionen bringen ſoll, muß die Abwälzung ermöglichen. Gegen eine unbillige Abwälzung weiß ſich das Publikum ſchon ſehr energiſch zu wehren. Die Weinſteuer. Dadurch, daß ſie auf den Flaſchen⸗ wein beſchränkt wird, wird ſie im weſentlichen nur den wohl⸗ habenden Mann treffen. Es iſt nicht richtig, daß der Qualitäts⸗ weinbau durch ſie eine Verminderung erfahren wird. Der Zu⸗ ſchlag iſt nicht ſo erheblich, daß der Trinker, der einen guten Tropfen gewöhnt iſt, wegen einer Steuer von vielleicht zwanzig Pfennigen zu einer geringeren Sorte übergehen wird. ie Er⸗ fahrungen bei der Schaumweinſteuer habhen uns doch auch ge⸗ zeigt, daß kein Rückgang im Konſum erfolgt iſt. Wollten wir allein das Bier heranziehen, aber den Wein unbeſteuert laſſen, ſo würden wir uns überdies den Vorwurf zuziehen, daß wir das Getränk des kleinen Mannes beſteuern und das des wohlhabenden ſchonen. Die Glektrizitäts⸗ und Gasſteuer, allen Steuern wohl am lebhafteſten angegriffen worden. die Bedeutung, welche die Glektrizität in unſerem modernen Leben gewonnen hat, brauche ich nicht ausführlich einzugehen. Die Elektrizität findet in der Induſtrie wie im Haushalt fort⸗ geſetzt vermehrte Verwendung und gewinnt ſicherlich eine Zu⸗ kunft, die ſich gar nicht hoch genug einſchätzen läßt. Es iſt alſo vielleicht nicht unnatürlich, 5. ein ſokräftig ent⸗ wickelndes Kind auch das Augenmerk des Finanzmannes richtet.(Heiterkeit.) Ich betrachte die Steuer als eine Ge⸗ an den Erträgniſſen der Elektrizität, u deren Entwicklung das Reich und die Bundesſtaaten weſent⸗ ich durch eigene Arbeiten, durch Unterſuchungen, techniſche Hochſchulen, Lehrſtühle an den Univerſitäten uſw. beigetragen aben. Genügend gefördert werden kann aber die Verwendun der Elektrizität nur durch die Pripatinduſtrie. Infolgedeſſen i an ein Monopol nicht zu denken. Es bleibt alſo nur die Steuer übrig. Wir waren bemüht, ſie ſo niedrig zu bemeſſen, daß die Anwendung der Elektrizität nicht gehemmt werden wird. Ein Verbrauchsrückgang wird nicht eintreten. Die Steuer iſt umſo cher erträglich, als durch den Zuſammenſchluß von Werken, durch die Zunahme in der Zahl der Abnehmer fäſt überall eine verbilligte Produktion eingetreten iſt. Ich eriunere daran, daß unlängſt in Berlin der Preis von 16 auf 14 Pfennig pro Kilo⸗ wattſtunde ermäßigt worden iſt. Es kommt hinzu, daß eine Reihe von Städten von den Elektrizitätswerken viel höhere Abgaben er⸗ hält, als wir es tun wollen. Der Vorteil Berlins hieraus be⸗ 17 ſich allein auf 5 Millionen jährlich und auf die 201 wattſtunde eine Belaſtung bon 3 Pfennig. Trotzdem hat ſich die der Elektrizität in Berlin wahrhaft glänzend ent⸗ wickelt. Auch die eigenen Werke der Kommunen ergeben überall Ueberſchüſſe für die Städte, manche kommen bis zu 6½ Pfg. pro Kilowattſtunde. Wenn man uns den Vorwurf der Kultur⸗ feindlichkeit 1355 dieſer Steuer macht, ſo müßte man ihn alſo den Städten auch machen. Dasſelbe, was 5 von der Glek⸗ trizität ſagte, gilt zum en bü Teil auch vom Gas. Die Gas⸗ koſten ſind in 40 Städten für Beleuchtungszwecke um 7. für Heizungszwecke um 1173 Pros. herabgeſetzt worden. Der Rein⸗ ewinn der Städte aus dem Gas beläuft ſich auf 33 Millionen Rark. Der Ueberſchuß ergibt eine Belaſtung von 4 Pfg. guf das Kubifmeter. Ihm gegenüber ſpielt unſere Abgabe gar keine Rolle. Die Vorlage hat die Beſteuerung von Gas und Elek⸗ rrizität umſomehr für zuläſſig gehalten, als ja auch das Petro⸗ leum, das Beleuchtungsmittel des kleinen Mannes des Steuer unterworfen iſt. Eine Differenzierung von Heiz. und Leuchtgas ließ ſich nicht gut durchführen, und es warx daher um ſie in gewiſſen Grenzen zu ermöglichen, die Glühkörper mi her⸗ anzuziehen. Ich habe deswegen viele Vorwürfe zu hören he⸗ kommen; das wenigſte, was man mir ſagte, war„Dunkel⸗ Sie iſt von Auf mann“.(Heiterkeit.) Ich glaube, es dürfte doch hier eine Heine Verwechſelung zwiſchen innerer Erleuchtung und äußerer Be⸗ leuchtung vorliegen. Daß die Elektrizitäts⸗ und Gasſteuer zum Teil auch eine Beſteuerung von Produktionsmitteln iſt, leugne ich nicht. Das iſt theoretiſch richtig, aber mit der Theorie allein kann man dem Reichsſäckel nicht zu Hilfe kommen. Die Be⸗ ſteuerung der Dampfkraft würde auf zu große Schwierigkeiten ge⸗ ſtoßen ſein. Die deutſche Elektrizität hat gegenüber dem Auslande einen ſo großen Vorſprung, daß ſie die Steuer wohl ertragen kann. Die Befürchtungen aus Handwerkerkreiſen ſind hinfällig. Nach einem Vortrage, der in der Gewerbeförderungsanſtalt für die Rheinprovinz gehalten wurde, wird die Steuer in einer Metzgerei, die einen einpferdigen Motor beſchäftigt, ſich auf 2,85 Mark pro Jahr belaufen. In einer Buchdruckerei, die einen zweipferdigen Motor hat, wird ſie nicht ganz 5 Mark pro Jahr betragen. In einer Schreinerei mit einem achtpferdigen Motor noch nicht 80 Mk. Das ſind doch Summen, die die Produktion nicht gerade erheblich belaſten. Nun wird geſagt, eine beſondere Belaſtung würde die Steuer für ſein, weil man dort mit der Abſicht um⸗ geht, die Waſſerkräfte in Elektrizität umzuwandeln. Es wird ja niemand glauben, daß die Steuer etwa in der bösartigen Abſicht geſchaffen werden ſoll, den Süden ſtärker heranzuziehen, als den Norden. Das iſt noch nie vorgekommen.(Zuruf: Prinz Ludwig vonBahern!) Sie denken an die Schiffahrtsabgaben. Dabei handelt es ſich aber nicht um eine ſteuerliche Heranziehung des Südens, ſondern um einen Vertrag zwiſchen Preußen und Bayern. Sie werden mir keinen Fall nennen können, in welchem das Reich den Süden abſichtlich ſtärker herangezogen hat. Die Elektrizitätsſteuer wird auch gar nicht auf den Süden ſo ſchwer wirken, wie Sie an⸗ nehmen, denn die aus Kohlen gewonnene Elektrigität ſoll viel ſtärker getroffen werden, als die aus Waſſer gewonnene. Wenn Bayern alle ſeine Waſſerkräfte in Elektrizität umſetzt, wird es alſo immer noch erheblich beſſer daſtehen, als diejenigen Länder, die auf den Elektrizitätsgewinn aus Kohlen angewieſen ſind. Es iſt von den Vertretern der Kommunen der Einwand er⸗ hoben worden, daß die Einnahmen der Kommunen aus den ſtädti⸗ ſchen Glektrizitäts⸗ und Gaswerken geſchmälert werden würden. Dieſe Einnahmen machen insgeſamt nur 50 Mill. Mark aus. Noch nicht ein Zehntel davon würde an das Reich abgegeben werden, ein Teil würde noch auf die Konſumenten abgewälzt werden, ein an⸗ derer Teil durch eine verbilligtere Herſtellung und die Vermehrung des Konſums eingebracht werden. Auch die Kommunen müſſen ſparſam wirtſchaften. Auch ſie haben ein Intereſſe an einer Ge⸗ ſundung der Reichsfinanzen, an einer Verbeſſerung des Standes unſerer Anleihen und an der Herabſetzung des Zinsfußes.(Sehr richtig! rechts.) Die Anzeigenſteuer. Ich will nicht mit einem Lob⸗ lied auf die Vorzüge der Preſſe beginnen. Man würde die Abſicht merken und verſtimmt werden, und verſtimmt iſt die Preſſe über die Steuer ſchon gerade genug.(Heiterkeit.) Die Preſſe hat wohl ziemlich einmütig ſich gegen die vorgeſchlagene Steuer ausge⸗ ſprochen. Zu keiner Steuer habe ich aber ſo viel Zuſtim⸗ mungserklärungen bekommen, wie zu dieſer.(Heiter⸗ keit.) Man könnte ja dabei einen kleinen Exkurs darüber machen, wie weit die Preſſe immer der öffentlichen Meinung entſpricht, manchmal tut ſie es, manchmal auch nicht. Es ſind ja auch in dieſem Hauſe Zeiten vorgekommen, wo man der Meinung war, daß die Preſſe der öffentlichen Meinung nicht entſpricht. Jedenfalls iſt es zweifelhaft, ob die Preſſe hier mit der öffentlichen Meinung völlig'accord iſt. Im großen Publikum iſt die Angeigen⸗ ſteuereine 59 Steuer. Die äußere Veranlaſſung iſt in dem zunehmenden Gebrauch zu ſuchen, der von der An⸗ rufung der Oeffentlichleit durch die Preſſe gemacht wird. Nach einer vorſichtigen Schätzung iſt die jährliche Ausgabe für Inſerate auf 412 Millionen Mark zu ſchätzen. Wahrſcheinlich iſt ſie noch höher, bielleicht 500 Millionen Mark. Die Summe würde gerade unſeren Bedarf decken. Dieſe hohe Summe ergibt ſich aus der ſtarken Entwicklung des Anzeigenweſens, denn die Inſerenten würden das viele Geld nicht aufwenden, wenn ſie nicht hofften, wirtſchaftliche Vorteile zu erzielen. Wären dieſe Vorteile nicht ſehr groß, dann würden nicht die großen Inſerate, die den reinen Reklamecharakter tragen, aufgegeben werden. Bei einem bekannten Zahnwaſſer kommk von dem Preiſe ein Drittel auf Reklamekoſten, ein Drittel auf die Herſtellungskoſten, während das letzte Drittel den Reingewinn darſtellt. Das Reich will nun davon einen Anteil haben. Der Entwurf hat ſich nach beſten Kräften be⸗ müht, die Steuer ſo zu geſtalten, daß die Inſerenten ſie tragen müſſen. Wer wird am meiſten davon betroffen werden? Die großen Inſerate für Odol, Kupferberg, Henkel Trocken, die Inſerate der Warenhäuſer uſw., je nach dem Maße ihrer Kraft. Die Be⸗ fürchtungen der Preſſe, daß ſie ſelbſt die Steuern tragen müſſe, ſind unbegründet. Ein altes Berliner Blatt hat g. B. ſeine Zeilen erheblich verkürzt und den Preis dadurch außer⸗ ordentlich erhöht. Die Zahl der Inſerate hat ſich aber ſeitdem nicht im geringſten vermindert. Nun ſagt man, die Großinſerenten hätten ihren feſten Etat. Ich habe aus beteiligten Kreiſen gehört, daß es den Großinſerenten vor allem daran liegt, einen beſtimmten wirtſchaftlichen Nutzen mit den Inſeraten zu exzielen. Wenn dazu die feſtgeſetzte Summe nicht ausxreicht, dann müſſen ſie eben mehr dazu auswerfen. Es iſt darauf hingewieſen worden, daß man Um⸗ gehungen verſuchen werde. Gegen Schleichwege kann nicht auf ge⸗ ſetzlichem Wege vorgegangen werden. Mit geſetzlichen Mitteln kommt man da immer ein paar Pferdelängen zu ſpät, darum ſind Verwaltungsmaßregeln in dieſer Hinſicht vorbehalten. Es iſt be⸗ hauptet worden, daß die Preſſe zumSteuerexekutor herabgewürdigt werde, wenn ſie die Steuer ſelbſt einziehen müſſe. Was würde man aber geſagt haben, wenn man neben das Redaktionsbureau noch ein beſonderes Steuerbureau geſetzt hätte, dann hätte man mit Recht können, daß St. Bureaukratius Orgien feiert. geu die Plakatſteuer wird man nicht viel ſagen können. Die Plakate verunzieren nachgerade ſchon unſere Städte. Man braucht nur am Tage über den Potsdamer Platz zu gehen, um ſich zu ſagen, daß alle Beſtrebungen der Architekten, das Bild des Platzes er⸗ freulich zu geſtalten, durch die auf den Dächern aufgebauten Tafeln zu Beleuchtungszwecken völlig aufgehoben werden, und die abends fortwährend wechſelnden Flammen tragen nur dazu bei, die herr⸗ ſchende Unruhe zu vermehren. Die Preſſe will bei ihrem Wider⸗ ſtande gegen die Steuer gewiſſermaßen zeigen, daß ſie ſtark genug iſt, ſich dagegen zu wehren. Ich möchte aber hier an die Preſſe die Frage richten, ob ſie nicht den Geſichtspunkt des eigenen Nutzens hier im Intereſſe der Geſamtheit zurück⸗ ſtellen muß. Die Belaſtung des Beſitzes. Wenn wir eine ge⸗ rechte Beſteuerung des Veſthes für die Zwecke des Reiches haben wollen, dann müſſen wir eine Form wählen, die alle Arten des Beſitzes trifft. In Betracht kommt nur eine Einkommen⸗ ſteuer, eine Vermögensſteuer, und die Steuer auf den Nachlaß. Die Einkommenſteuer kann zu Reichszwecken nicht mehr herangezogen werden, weil ſie von den Bundesſtaaten ſchon ſehr ſtark in Anſpruch genommen wird. Auch eine Vermögensſteuer würde zu unerträg⸗ lichen Kolliſionen mit den Bundesſtaaten führen, weil die bereits beſtehenden Vermögensſteuern faſt überall verſchieden ſind. Der Staatsſelretär geht dann auf die hiſtoriſche Entwicklung der Nach⸗ laßſteuer ein und beſpricht die Vorſchläge des Juſtigrats Bam⸗ berger über das Erbrecht des Staates. Bei der Nachlaßſteuer intereſſiert zunächſt die Beſteue⸗ rung der und Kinder. Es ſind das Drei⸗ biertel aller Erßfälle. Man lkann dazu einen verſchiedenen Stand⸗ punkt einnehmen. Man kann an ſich dagegen ſein, aber zugeben, daß es nach Lage der Verhältniſſe die einzig mögliche Beſteue⸗ rung des Beſitzes iſt. Man kann die Steuer auch an ſich für gerecht und billig halten, und das iſt auch meine Anſchauung, die ich mir nicht erſt in meinem keigen Amte gebildet habe Ein Erb⸗ fall iſt ein günſtiger Zufall, an dem den betreffenden nur in den ſeltenſten Jällen ein Verdienſt gebührt. Kein Fa⸗ milienmitglied hat ein Recht auf eine beſtimmte Summe, die ihm der Hüter des Hauſes zu hinterlaſſen hat. Die Idee, daß das Vermögen der Familie gehört, iſt eine ideale Anſchauung, aber wirtſchaftlich nicht begründet. Denn es kommt nicht auf das ideale Gigentumsrecht, ſondern auf die materielle Verfügung an. Daher ſcheint mir eine Abgabe an das Reich auch von ſolchen Erbfällen billig und gerecht. Eine ſolche Beſteuerung der Erbſchaften kennt faſt ganz Europa. In der Form haben wir der allgemeinen N laßſteuer ſozuſagen als der letzten Steuer des Verſtorbenen den Vorzug gegeben vor der Anfallsſteuer, wie wir ſie in der jetzigen Kollateralerbſchaftsſteuer haben. Die Regelung erſpart ſchwie⸗ rige Vorſchriften über die Beſteuerung der Schenkungen unter Lebenden und der nachlaßähnlichen Ueberweiſungen. Die Steuer wird die Vermögen über 20000 Mark mit 13 bis 3 Prozent be⸗ laſten. Gegen dieſen Punkt der Vorlage ſind beſonders zahlreiche Einwendungen erhoben worden, auch in Preßäußerungen, auf die ich Gewicht zu legen gewohnt bin. Man hat geſagt, daß die Steuer den Familienſinn gefährde und die Familienbande lockere. Mir ſcheint die Verbindung zwiſchen Familienſinn und Beſitz doch nicht ſo eng, wie man anzunehmen ſcheint. Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß der Familienſinn der nichtbeſitzenden Klaſſen nichtgeringer iſt. Man hat weiter eingewendet, das Vermögen gehöre nicht dem Erblaſſer, ſondern der Familie. Damit könnte man nur beweiſen, daß jede Beſteuerung des Ver⸗ mögens ungerecht iſt. Weiter hat man geſagt, der Erbe hat an dieſem Vermögen oft mitberdient. Aber noch viel öfter hat er vorher davon gelebt. Man iſt ſchließlich ſo weit gegangen, zu be⸗ haupten, die Steuer verſtoße gegen die Pietät, in die tiefſte Trauer drängen die Steuerexekutoren hinein. Wer das ſagt, kennt den Hergang des Lebens nicht. Er weiß nicht, oder erinnert ſich nicht, daß bei den meiſten Erbfällen unbeſchadet der Pietät die Frage der materiellen Lage geklärt werden muß und geklärt wird, ehe noch die Beſtattung vollgogen iſt, ehe der Steuerfiskus an die Hinter⸗ bliebenen herantritt, iſt die Verteilung des Nachlaſſes meiſt ſchon weit fortgeſchritten und ein Eingriff in die Empfindungen des durch den erſten Schmerz verletzten Gemütes findet wirklich nicht ſtatt. Man hat auch die Witwen⸗ und Waiſenverſicherung gegen dieſe angebliche Beſteuerung von Witwen und Waiſen auszu⸗ ſpielen geſucht. Das heißt zwei Dinge zuſammenbringen, die nicht zuſammengehören. Der Staat ſoll für die Witwen und Waiſen der Armen ſorgen, aber hier will er den Nachlaß der Reichen und Beſitzenden beſteuern. Wenn dann dieſe Beſteuerung direkt oder indirekt der Witwen⸗ und Waiſenverſicherung des Reiches zugute kommt, ſo liegt das im Rahmen einer geſunden Sozialpolitik. Ein Einwand, dem ich eine gewiſſe Berechtigung nicht abſprechen kann, iſt der, daß dieſe Steuer den Grundbeſitz ſchwerer treffen wird, als das bewegliche Vermögen, weil dieſer leichter zu faſſen iſt und die Steuer aus dem Nachlaß ſelbſt nur ſchwer aufbringen kann. Dieſen Einwand hat aber die Art, wie die Regierung die Steuer geſtaltet hat, beſeitigt, denn die Vorlage enthält große Erleichterungen für den Grundbeſitz, ſo die Feſt⸗ ſetzung des Wertes auf den zwanzigfachen ſtatt den fünfund⸗ zwanzigfachen Ertrag und die Zulaſſung der Umwandlung in eine Rente. Es iſt daher eine maßloſe Uebertreibung, wenn ein großes Blatt ſich zu dem Satze berſtiegen hat, dieſe Erbſchafts⸗ ſteuer lege die Axt an die Wurzel des befeſtigten Großgrund⸗ beſitzes. Ich bin feſt überzeugt, daß die Feindſchaft gegen dieſe Steuer mehr auf einem jahrelang genährten Vorurteil, als auf klarer Erkenntnis der Tatſachen beruht. Wenn man aber ſelbſt auf dem Standpunkte ſteht, den viele Leute einnehmen, deren Urteil ich ſchätzen muß, daß dieſe Steuer unwünſchenswert ſei, ſo kommen wir doch im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht um ſie herum. Wir kommen ander Ausdehnungder Erbſchafts⸗ ſteuer nicht vorbei, wenn wir nicht die ganze Reichs⸗ finanzreform gefährden wollen. Nun zur Wehrſteuer. Der Gedanke der Wehrſteuer iſt an ſich wohl berechtigt, denn dieſe Steuer bringt einen Aus⸗ gleich für die Minderlaſten, die jemand zu tragen hat, der von der Dienſtpflicht befreit iſt. Dadurch, daß wir aber dieſe Steuer erſt von dem Vermögen erheben, das beim Tode des Beſteuerten vorhanden iſt, ſchließen wir von voruherein jede Schädigung feiner finanziellen Leiſtungsfähigkeit aus. Ueberdies begegnen wir de ben Peil terdent ſei die Erhebung dieſer Steuer ein itärdi Loskauf vom Mi enſt. 5 „Die letzte Reform iſt die Erhöhung der Matri⸗ kularbeiträge. Es iſt ja bekannt, daß die finanziellen Beziehungen züwiſchen Reich und Einzelſtaaten ſtarkem Wechſel unkerworfen geweſen ſind. Bisweilen waren die Bundesſtaaten nicht in der Lage, die Zuſchüſſe zu decken, die das Reich von ihnen verlangte; dieſes Verhältnis hat ſich ganz beſonders ver⸗ ſchlechtert, ſeit wir das Syſtem der aufgeſchobenen Matrikular⸗ beiträge haben. Dieſe Methode des Aufſchiebens hat auf die geſetzgebenden Jaktoren des Reiches geradezu einſchläfernd gewirkt. Die Aufhebung iſt aber ohne leichgeitige Erhöhung der nicht gedeckten Matrikularbeiträge nicht möglich. Die Bundes⸗ ſtaaten haben ſich bereit erklärt, zunächſt auf fünf Jahre eine Erhöhung der Matrikularbeiträge auf 80 Pfg. pro Kopf zu akzeptieren. „Statt der Kopfquote zu ſogenannten veredelten Matrikular⸗ beiträgen überzugehen, war nicht möglich, weil es für die Be⸗ urteilung der Wohlhabenheit der Einzelſtaaten noch zu ſehr an einem Maßſtabe fehlt. Nun weiß ich ſehr wohl, 1115 von vielen in dem Vorſchlage einer Höchſtgrenze für die Matrikularbeiträge eine Schmälerung des Einahmebewilligungs⸗ rechts des Reichstages erblickt wird; aber ich meine doch, daß der Schwerpunkt des Budgetrechts nicht in der Einnahme, ſondern in der Ausgabebewilligung liegt. Es bleibt alſo dem Reichstage immer noch die Möglichkeit, die Naee der Ausgaben dabon abhängig zu machen, daß ihm akzeptable neue Einnahmen nachgewieſen werden. Alſo das Budget⸗ recht des Reichstages wird weder formell noch materiell irgendwie beeinträchtigt. Zum Schluſſe meiner Darlegungen möchte ich an ein Wort eines engliſchen Staatsmannes erinnern, der erklärt hat, daß nichts den Neigungen der Menſchen ſo zuwiderläuft wie die Einführung neuer Steuern.(Geiterkeit.) Ich verſtehe das wohl, man kann es nicht jedem recht machen. Bei aller Kritik an den Vorlagen darf aber die eine Frage von Ihnen nicht unbeantwortet bleiben: Woher ſoll das notwendige Geld kommen, wenn Sie einzelne Steuern ablehnen oder in ihrer Wirkung verringern? Darauf müſſen Sie eine Antwort geben. Maßgebend für uns war, daß die Steuern auf Maſſenartikel und den Beſitz gelegt werden mußten, daß die e Matrikularbeiträge be⸗ ſeitigt und eine energiſche Anleihetilgung eintreten muß. Mit Noher Rückſichtsloſigkeit ſoll aber der Grundſatz gewahrt bleiben: ceue Ausgaben nur, wenn auch eine Deckung der Einnahmen dafür vorhanden iſt.(Lebhafte Zuſtimmung.) Die verbündeten Regierungen verſtehen den Ernſt der Lage wohl, auch vom Standpunkt des Steuerzahlers. Wir ſtehen aber bor einer harten Notwendigkeit. Die Frage iſt die: Will das deutſche Volk die Laſten übernehmen, die notwendig ſind, wenn es politiſch, wenn es wirtſchaftlich die Stellung aufrecht erhalten ſoll, die ſeiner kulturellen Bedeutung entſpricht? Oder ſoll das Deutſche Reich allmählich herabgleiten auf die Bahn, die das alte Deutſche Reich verfolgt hat. Soll aber dieſer Weg aufwärts gewählt werden, dann müſſen alle Hinder⸗ niſſe überwunden werden, der Blick muß gerichtet werden auf die unbedingte Notwendigkeit, das Ziel zu erreichen. Dieſer ſtarle Wille, der 519 Hinderniſſe überwindet, der den Weg weiſt, das Ziel zu erreichen, muß in letzter Linſe getragen werden von dem kategoriſchen Imperativ einer ſtarken, einer brennenden, einer Leidenſchaftlichen Vaterlandsliebe.(Schwacher Beifall.) 5 Das Haus vertagt ſich. Nächſte Sitzung: Nagagz 1 Uhr: Interpellationen über das Unglück auf der Zeche Radbod, Reichsfinanzreform, Fortſetzung. Schluß 6 Uhr. 12. Seite. General⸗Auzeiger.(NMittagblatt/ꝛ/˖ Mannheim, n Weihnachtsaufträge fechtzeitig efbeten.] Hofphotograph 28 SPSZAAT 83012 9 Tel. 335 B 5, 1718 am Fneanchspart Vergrösserungen im Charakter alter Meister. ttelun! %e ee ſ Messen Unterrie 2 2** n 8 Nur ein Preis 15 T 2 fetens Jahe meines 5 Original Alle Leitungsverleger, eit 18 Jahren einge.— die unsern ersten Artikel BERLITZ a Agal 8 bioodyearwelt. e anerkannten A. Bie 8 8 Nde d68 f 5 ScHool. eneet 0 neensetee AzZeigensteuef 15 f 1474 deeee e eee Nach u, daß rechtzeitig 18585 70 wan aſoched ee Bren⸗ Mk. Informationen und Artikel teſſel⸗Spiritus, das beſte und billigſte, hilft ſof. Echt von Uranz IA un lan, Kronenparfüm., Nürnbe Englisch, französ., italien., holländisch anntimt, die auf der Rückſeite die Elikette mit den neuen geſetz⸗ haben, werden ersucht, ihre Spezlalität: Amerik. Adressen umgehend mitzu⸗ Formen. Hervorrag. lich geſchütztengmamen[aron e Erzeugnis, bester 1 J 2 ganzer Kursus„Bitano“ 1115 655 Pellkan⸗Apoth.. 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Schon vor einigen Tagen wurde von einer Erpreſſergeſchichte berichtet, die ſich gegen einen in den Kreiſen des Automobilſports bekannten Berliner Adeligen richtet. Unter dem Verdacht der Erpreſſung wurde ein adeliges Ehepaar in München verhaftet und nach Ber⸗ lin eingeliefert. Die Vorgeſchichte der Affäre iſt folgende: Im Herbſt vorigen Jahres zog ein adeliges Ehepaar von Berlin nach München, das ſich in einer Penſion in der Heßſtraße unter den Namen Baron und Baronin v. Guds einmietete. Die Leute ſahen anſtändig aus und hatten anſcheinend über Mittel zu verfügen. Der Ehegatte erklärte in der Geſellſchaft, daß er von ſeinem Onkel, einem reichen Gutsbeſitzer in Steiermark, noch viel Geld zu erwarten habe und vorläufig über genügende Mittel verfüge, aber trotzdem Verdienſt ſuche. Das Ehepaar zog im Frühjahr nach Planegg in eine Villa mit Stallung und kaufte ein halbes Dutzend Pferde zu Zuchtzwecken, was um ſo weniger nuffiel, als Baron Friedrich v. Gudé⸗Maruſt ſich mit Recht oder Unrecht als öſterreichiſchen Oberleutnant ausgab. Das etwa gleichaltrige, 30 Jahre zählende Ehepaar kam dadurch mit Inte⸗ reſſenten des Pferdeſports und mit Pferdehändlern viel zuſam⸗ men. Als im Herbſt die Pferdediſtanzfahrt Berlin⸗München ſtatt⸗ fand, beteiligte ſich Baron Gudé an der Fahrt, zu ver er ein Geſpann genannt hatte, das auch in Plauen im Vordertreffen lag. Das Pferd war Eigentum eines Münchener Heren, wurde aber auf den Namen Gude von Berlin aus von einem Ber⸗ liner Sportsmann, Dr. Wiedemann geſteuert, während der Baron Guds bereits vor Beginn der Fahrt in Berlin am 3. September, nachmittags 3 Uhr in der Wohnung des von ihm angeblich erpreßten Freiherrn v.., des früheren Generalfetretärs eines Berliner Automobil⸗Klubs, verhaftet wurde. Gleichzeitig wurde auch ein den Baron Guds begleiten⸗ der baheriſcher Adeliger im gemeinſamen Abſteigequartier ver⸗ haftet. Dieſer wurde nach Mvabit gebracht, einem Verhör unter⸗ zogen, aber ſofort wieder freigelaſſen, da es ſich herausſtellte, daß der bayeriſche Sportsmann, der gleichfalls anläßlich der Diſtanz⸗ fahrt in Berlin weilte, von der Erpreſſung nichts wußte. Er telephonjerte den VBorfall nach München. Freifrau v. Gude wurde unterrichtet und reiſte am nächſten Tage ſofort nach Berlin, wo ſie in der Nacht vom 5. auf den 6. September am Anhalter Bahn⸗ bof von zwei Kriminalſchutzleuten ſofort in Haft genommen wurde, Die Frau leiſtete Widerſtand, proteſtierte und beſchuldigte in lauten Worten unter ſtark beleidigenden Ausdrücken Frei⸗ herrn v. B. als Urheber des ganzen Unglücks. Die gegenwärtig laufende Unterſuchung ergab folgenden Tatbeſtand: Baronin v. Gudeé, die mit ihrem ledigen Namen Premerde⸗Piwers heißt, verheirgtete ſich mit einem Leutnant in München namens Bürk⸗ lein. Die Ehe dauerte nur von 1902 bis 1904, wurde dann ge⸗ ſchieden und die geſchiedene Frau Bürklein hielt ſich denn in Tirol und Wien auf. Es ſollen ſich dann Beziehungen zwiſchen Frei⸗ herrn v. B. und Frau Bürklein entwickelt haben. Nach der Ver⸗ heiratung der Frau mit Baron Guds erhielt dieſer eine An⸗ ſtellung im Sekretariat des Automobilklubs in Berlin und blieb dort bis zum Herbſt 1907. Baron v. Guds ſoll ſchließlich Frei⸗ berrn v. B. auf Piſtolen gefordert haben. v. B. wollte aber die Sache in Güte aus der Welt geſchafft ſehen, und ſo wurde ein Vertrag aufgeſetzt, nach dem das Ehepaar v. Guds 25000 Mark erhalten ſollte mit der Verpflichtung, Deutſchland zu verlaſſen. Im Juwiderhandlungsfalle aber ſollte die Summe unverkürzt zurückbezahlt werden. Das Ehepaar v. Gude erhi di Gelde 17000 Mark und zog na e Pfund 80 Pfg. die Wohnung des Freiherrn v.., München. Um die reſtlichen im Geschmack Plund.—, Feinste Pralins„ 3575. Oala Peter— Lindt— Kohler billigst! wo ſeine Verhaftung wegen Erpreffung erfolgte. Eine Arreſtperfügung auf Vermögen und Mobiliar in der Höhe von 17000 Mark durch Freiherrn v. B. gegen Baron Gude war erfolglos. — Ein Opfer der Schundliteratur. Vor der 1. Strafkammer zu Köln hatte ſich am Freitag der ſechzehnjährige, wegen Einbruchs ſchon vorbeſtrafte Arbeitsjunge Wilh. Kloſterhalfen zu verantworten, der am Pfingſtdienstag, den 9. Funi, den nleunjährigen Schulknaben Jakob Hammer aus Köln⸗Lindenthal im dortigen Stadtwald er⸗ droſſelt hat. Der Angeklagte, der als faul und roh bekannt iſt, traf den Knaben zufällig und kam dann auf den Gedanken, ein⸗ mal einen Menſchen den Laſſo umzuwerfen, wie er es auf dem Titelblattk eines Räuberromans geſehen haben will. dem, auf ſein Geheiß vor ihm gehenden Knaben die Schlinge um den Hals geworfen hatte, ſchleifte er den auf dem Rücken liegenden Knaben eine Strecke weit ſort und ſah dann, wie der Knabe die letz⸗ ten Zuckungen machte. Um einen Selbſtmord vorzutäuſchen, ſuchte er nun ſein Opfer in einem Tannendickicht aufzuhängen, ſchnitt ihn aber dann wieder ab und kümmerte ſich nicht mehr um die Leiche, die erſt am 11 Juni gefunden wurde. Die Sachverſtändigen er⸗ voh. Der Angeklagte war nach ſeiner Ueberführung ſchon in der Vorunterſuchung geſtändig und eniſchuldigte ſich nur damit, er Das Urteil lautete auf zwölf Jahre Gefängnis. Ferlige Damen-.Kinder-Wäsche Beitwäsche Unterröcke Schürzen Tafelgedecke u. Taschentücher empflehlt J. Gross Nachf. Uh. Fnr. J. Ser F 2, 6, am Markt. 82789 ee e eeeeeeeeee eeeeeee, ee, ee, eeeee ee Wieisse Leinen u. Halbleinen Shirting zu dilligsten Stückpreisen bei J. Gross Machf. In. Fn,J, Stetter 8000 Mark zu erhalten, begab ſich Herr v. Guds nach Berlin in F 2,6, am Markt. sersd Nachdem er Härten den Täter für geiſtig geſund, nur ſei er gänzlich gefühllos habe den Tod des Knaben nicht vorausgeſehen oder beabſichtigt. Neu aufgenommene Mitglieder: Bero Friedrich, Neokarau, Beltortstrassze 27, Spezerelwaren. Dinges Karl, Langerötterstr. 104, Spexereiwaren. ittel Georg, Neckara u, Luisenstrasse 54, Spezereiwaren. Gtt Georg, U 4, 19, Spezereiwaren. Grieshaber Fr., D 1, 5¼, Inhaber C. Unglenk, Schokolade- und Zuckerwaren. JHelffrich Ohristian, Sehwetzingerstr. 22, Garn-, Kurz-, Weiss- und Wollwaren, Herold Wilhelm, T 3, 18, Bäckerei, Feinbäckerei. MHochstein Emma, Franz Welgelt's Nachfolger, Bheinvillenstrasse 1, Kolonialwaren und Dellkatessen. Hofmann Friedrich, Augartenstr. 70, Spezerei · Waren. Heidel Heinrich, J 1, 19, Backerei, Feinbiekerei. Laul, Georg, O2, 21/22, Schweinemetzger. MaierbhöferIsidor, Käfertalerstr.27, Spezereiwaren. f Muller Charlotte, H 4, 21, Spezereiwaren. Ritter Fritz, Grenzweg 4, Bäckerei, Feinbäckerei Rosenberg Elise, Schwetzingerstrasse 140, Kolonial- Wären. Bossnagel Gg., Neckarau, Frledrichstr. 18, Kolonialwaren u. Piljale: Garn- u, Kurzwaren. 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Vorſitzenden wurde an Stelle des freiwillig zurücktretenden Herrn Emil Lacroix deſſen Klubkollege Herr Lud. Streib⸗Karlsruhe neugewählt. Die beiden Aemter, Zahl⸗ meiſter und Schriftführer wurden wieder vereinigt und mit deſſen Führung Herr Hans Eichelsdörfer⸗Mannheim betraut. Von den Beſchlüſſen iſt die einſtimmige Annahme des Voranſchlags pro 1909, der mit M. 3123.50 in Einnahme und Ausgabe balan⸗ ciert, zu erwähnen. Nachdem noch feſtgeſetzt worden, daß der Frühjahrsgautag 1909 in Weinheim d. Bergſtraße abgehalten werden ſoll, konnte der Vorſitzende den gut verlaufenen Gautag als geſchloſſen erklären. * Deutſch⸗Oeſterreichiſcher Alpenverein, Sektion Pfalzgau. Den erſten Vortrag der Saiſon hielt am Dienstag abend im Saale der Loge L 8 Herr Dr. O. Katz über:„Fußtouren im füdlichen Norwegen, von Odde nach Chriſtian⸗ ſand durch das Saetersda!“ mit Vorführung von Licht⸗ bildern mittels des eigenen Projektionsapparates der Sektion. EEr ſchilderte zunächſt die Schönheiten des Hardangerfkords mit einem Gletſcher, dem Folgefond mit ſeinen herrlichen Waſſer⸗ fällen, dannſeinen Fußmarſch auf der großen Telemarkenſtraße dem Wege nach Chriſtiania, in Geſellſchaft freundlicher norweg ⸗ iſcher Familien; von Botten aus wurde nach Süden abgeſchwenkt und damit in die weg⸗ und pfadloſe norwegiſche Wildnis eingedrungen, in der man ſich ohne Karlen und Weg⸗ weiſer zurechtfinden mußte. Nach zweitägigen ſtarken Märſchen gelangte man zu der erſten Ortſchaft des Saetersdal(Saeter⸗Alp), mit ſchweren Ruckſäcken be⸗ packt. Allerhand Erlebniſſe, wie ſie Kulturmienſchen in menſchen⸗ leeren Gegenden paſſieren, brachten eine zwar nicht immer be⸗ queme, aber erheiternde Abwechslung in die großen Anſtreng⸗ ungen des Marſches. So wurde ſchließlich in guler Stimmung und hochbefriedigt von dem Geſehenen und Erlebten das Ziel des Marſches, das über 200 Kilometer lange Saeterdal, erreicht. Von Chriſtianſand am Skagerraak ging die Rückreiſe nach Frederiks⸗ haven auf Jütland auf ſchwankendem Schifflein. Zum Schluſſe wurden eine große Anzahl Lichtbilder vorgezeigt. In feſſelnder Weiſe ſchilderte der Vorkragende ſeine Erlebniſſe und erntete damit großen Beifall bei den zahlreich erſchienenen Zuhörern. Verein für Volksbildung. Der erſte Vortrag des Herrn Univerſitätsprofeſſors Dr. Wilhem Salomon über„Die Entſtehung der Gebirge und Feſtländer“, war außerordentlich ſtark beſucht. Von den dankbaren Hörern aufs lebhafteſte begrüßt, zeigte der mit ſeltener Bered⸗ ſamkeit begabte Gelehrte, daß unſere Erdoberfläche durchaus nicht immer die heutige Geſtalt hatte. Gegenden, die heute hunderte, und tauſende von Metern über dem Meeresſpiegel liegen, waren dereinſt ſicher von den ſalzigen Wogen des Meeres überflutet. Das Vorkommen von Meertierchen, z. B. Muſcheln, bei Leimen u. Wiesloch läßt mit Sicherheit den Schluß zu, daß auch das ganze Rheintal, zeitweilig ſogar der Schwarz⸗ und Odenwald, Meer waren. Bohrungen auf Waldhof bei Mannheim förderten in Schichten von über 100 Meter Tiefe Sand und Kies zutage, die nur Ablagerungen eines einſtigen Meeres ſind. Dieſe kurzen Andeutungen laſſen ſchon erkennen, wie intereſſant die Ausführungen waren, welche durch etwa 50 Lichtbilder vortreff⸗ lich erläutert wurden. * Der Verein ehem. 111er Mannheim hielt am 7. ds. in den Lokalitäten der Kaiſerhütte ſein 4. Stiftungsfeſt ab. Unter den Anweſenden, welche den geräumigen Saal bis auf den letzten Platz füllten, bemerkten wir u. a. eine Anzahl Offiziere des Re⸗ giments; ferner Herrn Oberſt Nicolai und den Major vom hieſigen Bezirkskommando, ſowie Herrn Hauptmann Groß, Führer der hieſigen Freiwilligen Sanitätskolonne. Fräulein Berta Guthmann ſprach mit gutem Ausdruck einen dem Feſt entſprechenden Prolog und erntete reichen Beifall. Hierauf be⸗ grüßte der 1. Vorſitzende mit herzlichen Worten die zahlreich Er⸗ ſchienenen und brachte am Schluſſe ein Hoch auf den deutſchen Kaiſer aus. Fräulein Tröndle ſang ein Sopranſolo d ern⸗ tete damit ſolchen Applaus, daß ſie noch ein zweites Lied ſingen mußte. Nach einem weiteren Muſikſtück der Kapelle Seezer hielt der 1. Gauvorſitzende, Herr Direktor Dr. Blum die Feſtrede, die in einem Hoch auf Großherzog Friedrich II. gipfelte, worauf ſich der Vorhang hob und eine Huldigung für unſeren Groß⸗ herzog in Geſtalt eines ſchön arrangierten lebenden Bildes ſich den Zuſchauern zeigte. Mehrere Couplets, ſowie der Einakter „Jettes Landsleute in der Küche“, geſpielt von den Kameraden Meßzger, Denihle, Tröndle und Traub, ſowie den * Wohltätigkeitskonzert in Käfertal. Einem wirklich ſchönen Verlauf nahm das am letzten Sonnbag ind der ſtädtiſchen Turnhalle zu Kafertal, bon dem Männergeſang⸗Verein„Froh⸗ Reinerkrag in dankenswerker Weſſe den beiden hieſſgen Kleinkinder⸗ ſchulen überwieſen wurde. Die gut gewählten, zum Teil ſehr ſchwie⸗ rigen Chövre, fanden durch recht guten Vortrag ungeteilten Beifall. Nicht weniger Lob verdienen die Herren L. Gaber(Klavier), O. Schlageter(Violine) und H. Krämer(Cello), welche ſich in uneigennütziger Weiſe dem Vereine zur Verfügung ſtellten und Kompoſitionen von Haydn, F. Schubert und C. M. v. Webber recht hübſch und gefällig zum Vortrag brachten. Eine angenehme Ab⸗ wechslung bot das Geſangsquartett, beſtehend aus den Herren H. Eiſinger, O. Mahyer, W. Schaber und A. Bieger, welches durch ſeine Lieder reichen Beifall erntete. Fräulein Zimmermann, Konzertſängerin aus Heidelberg, welche für Frl. Paula Edener, Karlsruhe einſprang, erfreute durch einige recht hübſch geſungenen Lieder und errang ſich einon ſo ſtürmiſchen App⸗ laus, daß ſie eine Zugabe ſpenden mußte. Der überaus zahlreiche Beſuch des Konzerts dürfte der gut geſchulten Sängerſchar mit ſeinem vortrefflichen Dirigenten, Herrn Hauptlehrer H. Stürer an der Spitze, als Belohnung gelten. * Die Arzt⸗ und Medizinkaſſe der Gewerkvereine Mannheim veranſtaltete am Sonntag, den 8. November, im Saale des„Grünen Hauſes“, ein ausgezeichnet beſuchtes Familcenfeſſt. Die Unter⸗ haltung der Feſtgäſte wurde durch die Muſikkapelle Doſch und den Mänmergeſangverein„Frohſſeünn“ Mannheim aufs vor⸗ züglichſte ausgeführt. Fräulein Oraum erntete durch den Vortrag ſteiriſcher Jodler reichen Beifall. Herr Roviſor Philipp Höhn er⸗ mahnte in ſeiner Feſtrede zum Beitritt in dietkaſſe. Ein Tanzver⸗ gnuügen hielt Jung und Alt moch lange in beſter Stimmung bei⸗ ſamen. * Schwaben⸗Klub Mannheim.(Lokal z. Roſengarten, U 6, 19.) Am Sonnlag, den 8. ds. eröffnete der Klub im Saale der Lamey⸗ Loge mit einer Famibienunterhaltumg ſein Winterpro⸗ gramm. Der J. Vorſitzende hieß die Zahlreich erſchienenen Mit⸗ Hlieder und Gäſte herzlich willtommen und lenkte gleichzeitig durch Bekanntgabe einer Glückwunſch⸗Depeſche die Aufmerkſamkeit auf die jüngſtem Erfolge des Erſatz ſs des Grafen bon Zeppelin hin, dem ein freudig aufgenommenes Hoch auf den Landsmann und geniglen Erfinder folgte. Nach dem anſchließenden gemein⸗ ſchaftlichen Lied„Von dir o Vaterland zu ſingen“ wechſeltem Coup⸗ lets, Geſangs Soli und deklamatoriſche Vorträge in angenehmer Reihenfolge ab und die Kapelle Ph. Schwab ließ unermüdlich ihre Weiſen ertönen. * Der Verein ehemaliger kgl. bayer. 18er hielt Samstag den 14. November bei ſebr ſtarkem Beſuche ſeine General⸗ verſammlung ab. Die Vorſtandswahl hatte folgendes Er⸗ gebnis: Rechtsanwalt Dr Adolf Marx, 1. Vorſitzender; Jul. Antoni, 2. Vorſitzendger; Pet. Steiner, 1. Schriftführer, Jul. Ochſenreither 2. Schriftführer; Georg Schneider, .Kaſſier; Phil. Weßler. 2. Kaſſier; Joh. Darſten i, Schutz⸗ mann, Phil. May, Uhrmacher und Fritz Hofherr, Steuer⸗ beamter, Beiſitzer; Jak. Jorler und Joh. Batoni, Erſaß⸗ leute, Fritz Peſahl und Emil Ruh, Reviſoren.— Seine dies⸗ jährige Weihnachtsfeier hält der Verein am Samstag, 2 ſinn“ veranſtalbete Wohltätügleits⸗Kongert, deſſen den 19, Dezember in den Lolalitäten des Koloſſeums ab. Lul grossen EIlrd-Verkaufs der besonders billig eingekauften Herren⸗- Paletots Sonsationell billigen Preisen. Das Lager der in Konkurs geratenen Firma „Weltmodenhaus“ H, 1 kommt weiter mit anderen Waren zum Verkauf, Verkauf zu jedem annehmbaren „„„·Gebotee Dustap Heus H I, 1 Manbeim H I, Marktecke. 65 Ankauf. 15 Kaufe getr. Kleider — Sago⸗, Rock⸗, Frack-Anzüge, Hoſen, Möbel. Bettſebern, Gold, Silber, Treſſen; beublige ſämtliches für mein hie Geſchüſt, beſſert Kleiber zum Verſandt 1 Rußlanb. Zahle den höchſten Preis für ſämtliche Angebote. Geſl. Beſtellung erbittet Brym, Jungbuſchſr. G 4, 13 fadtn, Romme auch außerhalb, kauſe auch Partlewaren, 81361 qh 55 Mintär- u. 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