Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſte auſſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. * Badiſche Neueſte Nad 22 der Stadt Mannheim und Amgebung. richten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „General⸗Aunzeigez Maunheim“ Telefon⸗Nammern: Dtrektion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ d fcral Anabhängige Tageszeitung. mabmen Derdreehen 6al Die Golonel-Zelle.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitnng Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktloeoen 377 musnärhg Juſerdte: 20 in Mannheim und Umgebung⸗ lausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpeditton und Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. eee e Nr. 548. Montag, 23. November 1908.(Abendblatt.) Das Branntweinmonopol. Man ſchreibt uns aus beteiligten Kreiſen: Der Entwurf des Branntweinmonopolgeſetzes bricht mit den bisherigen budgetrechtlichen Gepflogenheiten. Zur Feſt⸗ legung der Zoll- und Steuer⸗Sätze war von jeher die Zuſtim⸗ mung der geſetzgebenden Faktoren, Reichstag und Bundesrat erſorderlich. Wird der Entwurf Geſetz, ſo hat der Reichstag nicht mitzubeſtimmen, wie hoch die Steuer ſein ſoll, das Branntweinvertriebsamt in Gemeinſchaft mit dem Verwal⸗ tungsausſchuß hat allein darüber zu beſchließen. Die Vor⸗ lage und die Erläuterungen dazu vermuten einen kleinen Rückgang des Konſums. Das Spirituoſengewerbe ſchätzt den Minderverbrauch auf 30 pCt. Je ſtärker nun die Verbrauchs⸗ abnahme ſein wird, deſto höher muß der Steueraufſchlag werden, um das gewollte Steuererträgnis von 220 Millionen Marl zu liefern und um ſo höher die Steuer, um ſo mehr geht der Verbrauch zurück. Es ergibt ſich hieraus ein in der Steuer⸗ geſetzgebung noch nicht dageweſenes Syſtem einer wandel⸗ baren Steuer. Dahingeſtellt ſei, ob ein ſolches Steuergeſetz, zu welchem ſich der Reichstag ein Mitverfügungsrecht begeben ürde, nach der Verfaſſung überhaupt zuläſſig iſt, jedenfalls iderſpricht es dem konſtitutionellen Empfinden der Bevölke⸗ rung und gerade bei den jetzigen geſpannten politiſchen inneren und äußeren Verhältniſſen müſſen die Reichstags⸗ abgeordneten beſonders daraufſehen, keine Geſetze gutzuheißen, walche ſich gegen das politiſche Empfinden des Volkes richten. Außer dem vom Reiche geforderten reinen Aufkommen aus der Branntweinſteuer von 220 Millionen Mark hat der Branntwein noch weiter aufzubringen: die Erhebungsekoſten, die Verzinſung und Rückzahlung der zur Durchführung des Geſetzes geforderten Anleihe von 190 Millionen Mark, und die geplante Entſchädigung an die Brenner zur Ablöſung der Liebesgabe. Die Erläuterungen zu dem Entwurf ſchätzen die Erhebungskoſten niedriger als die bisherigen, welche ca. 27 Millionen Mark koſteten. Seien dafür 25 Millionen ange⸗ nommen, Verzinſung und Tilgung der Anleihe 20 Millionen, Vle Entſchädigung für Liebesgabe ebenfalls 20 Millio⸗ 65 ſomit muß Branntwein im Ganzen 285 Millionen Steuer erbringen. Ob nicht Zubuße zum Spiritusexport ötig fällt, iſt nicht ganz ſicher, die Erläuterungen zu dieſem Punkt laſſen darauf ſchließen, daß man ſich im Reichsſchatzamt micht unbedingt ablehnend verhält. Angeſichts einer ſolch enorm hohen Steuerbelaſtung ſteht ein erheblicher Rückgang des Trinkverbrauchs außer Zweifel. Der durchſchnittliche jährliche Trinkkonſum beträgt 2,4 Mill. Hektoliter Alkohol, vermindert er ſich um 30 PCt. ſo entfällt auf den Hektoliter Alkohol eine Steuer von 170 Mark. Es ſcheint faſt, als ob den Entwurf abſichtlich keine Steuerhöhe benennt, denn die Verfaſſer mußten ſich einen Sturm der Ent⸗ rüſtung über eine ſolche Steuererhöhung wohl ſelbſt vorſtellen. Die durch das Monopol ſchwer Geſchädigten wären neben dem Konſumenten der Branntweinhändler und der Wirt: der Handler in mehrfacher Beziehung, durch Verkleinerung des Abſatzes, durch Entwertung eines Drittels ſeiner Geſchäfts⸗ einrichtung, durch erhöhtes Kapitalriſiko und zumeiſt durch das Aufhören ſeiner Selbſtändigkeit. Er wird zum Staat in ein Abhängigkeitsverhältnis treten unter bitteren Gefühlen, geuilleton. Bismarck⸗Brevier. Anläßlich der Aufſtellung der Bismarckbüſte in der Walhalla iſt in dieſem Blatte mit Recht die Forderung erhoben worden, Bis⸗ marck fleißiger zu leſen. Hier ſoll, um das Intereſſe an der Lek⸗ füre von Bismarcks Reden und Schriften zu beleben, des Alt⸗ kreichskanzlers Stellungnahme zu Tagesereis⸗ niſſen der inneren Politik mitgeteilt werden. 1. Fürſt Bismarck und die Schiffahrtsabgaben. „Als nächſten Gegenſtand Ihrer einſtigen Fürſorge im Er⸗ Muten möchte ich Ihnen die Reichsverfaſſung ans Herz legen. Sie undollkommen, aber ſie war das äußerſte, was wir erreichen kunten. Pflegen Sie die Verfaſſung, wachen Sie eiferfüchtig darüber, daß die Rechte nicht ange⸗ taſtet werden, die ſie ſchützt. Ich bin kein Freund der Zentraliſation die ſie in Frankreich.. beſteht... Noch einmal: wachen Sie über die Reichsverfaſſung, ſelbſt wenn ſie Ihnen hier und da ſpäter nicht gefallen ſollte. aten Sie zu keiner Aenderung, mit der nicht alle Beteiligten einverſtanden ſind. Das iſt die Bedingung der politiſchen Wohlfahrt des Reiches. (Rede an die deutſche Studentenſchaft 10. 8. 1891.) 2. Fürſt Bismarck und das Kaiſerinterview. (Gedanken und Erinnerungen II 80.0 8 Der Abſolutismus wäre die ideale Verfaſſung für europäiſche Naatsgebilde, wenn der König und ſeine Beamten nicht Menſchen leben wie jeder Andere, denen es nicht gegeben iſt, mit über⸗ kenſchlicher Sachkunde, Einſicht und Gerechtigkeit zu regieren. Die Knſichtigſten und wohlwollendſten abſoluten Regenten unterliegen lage dem Agrarier wieder, wie ſchon ſo oft, neue Vorteile zu⸗ zumal ihm ein Geſchäftszweig, der Handel mit Rohbranntwein, die Reinigung dieſes und der Großhandel mit gereinigtem Branntwein überhaupt vollſtändig weggenommen wird, ohne daß er dafür entſchädigt werden ſoll. Die großen Spritrektifi⸗ kationsanſtalten ſind in dem Entwurf reichlich bedacht, die Branntweinhändler gehen aber ganz leer aus. Während alſo Konſum und Handel ſchwer geſchädigt werden, will die Vor⸗ weiſen, indem ſie ihm nicht nur ſeinen Spiritus gut bezahlt, ſondern ihm noch für jeden Hekto Spiritus, den er bisher jähr⸗ lich herſtellte für 10 Jahre lang, jährlich M. 10 ſchenken will, eine Ungerechtigkeit die ihresgleichen ſucht. Die Frage, warum Sptritusrektifikateur und Agrarier ſich ſo warmer Anteil⸗ nahme des Reiches erfreuen, iſt in den Erläuterungen des Ent⸗ wurfes deutlich beantwortet; es ſind einzig dieſe beiden Grup⸗ pen, welche die Ratgeber des Reichsſchatzamtes waren, ſonſtige Intereſſenten kennt die Regierung nicht. Der Steuerbedarf des Reiches kann aber aufgebracht werden, ohne der Allgemeinheit ſo großen Schaden beizu⸗ fügen, wenn an Stelle der bisherigen komplizierten und un⸗ gerechten Branntweinſteuer eine einheitliche Fabrikatſteuer eingeführt würde, ohne Liebesgaben und ohne verſteckte Prä⸗ wien. Eine Erhöhung der Steuer auf etwa M. 90 per Hekto Alkohol würde vollſtändig genügen, denn von vornherein wären die vorſtehend erwähnten 40 Millionen für Liebes⸗ gabenentſchädigung und Anleihetilgung erſpart. Der Ein⸗ wand der Regierung, eine Fabrikatſteuer könne den verſchie⸗ den gelagerten Brennereiintereſſen nicht gerecht werden, iſt nicht ſtichhaltig; auch für andere Induſtrien hat ſich bis jetzt ein Weg gefunden die Kleinen gegen die Großen zu ſchützen; es muß nur der gute Wille vorhanden ſein. Mit dem Syſtem der Bevorzugung einer kleinen Bevölkerungsklaſſe— der Großagrarier— muß endlich einmal gebrochen werden und von den Reichstagsabgeordneten aller Parteien muß mit aller Beſtimmtheit erwartet werden, daß ſie den Monopolentwurf, welcher dem politiſchen und Gerechtigkeitsgefühl der ganzen Bevölkerung widerſpricht, ablehne.. polilische Uebersieht. Mannheim, 23. November 1908. Die gegenwärtige Kriſis Deutſchlands im Lichte der Reichsverfaſſung. r. Profeſſor Dr. Heinrich Geffcken aus Köln ſprach am Sonntag mittag(22. Nov.) auf Veranlaſſung des Libera⸗ en Bürgervereins in Bonn in der dortigen Beethovenhalle in einem öffentlichen Vortrage über die gegenwärtige Kriſis Deutſchlands im Lichte der Reichsver⸗ faſſung. Er führte u. a. aus, daß es ſchwere Tage ſind, die wir gegenwärtig im deutſchen Volke erleben und daß ſich eine politiſche Kriſis, wie die gegenwärtige, ſeit der Entlaſſung Bismarcks nicht mehr in ſolchem Sinne aufgetan habe. Als Bismarck im Jahre 1866 noch z. Zt. des Deutſchen Bundes, dieſem die Grundzüge einer Reform vorlegte, die ſpäter zum Fundament der deutſchen Verfaſſung von heute wurde, da gab es auf der ganzen ziviliſierten Welt kein Vorbild, dem man ſich bei der Neuordnung hätte anſchließen können. Die Ver⸗ den menſchlichen Schwächen und Unbollkommenheiten, wie der Ueberſchätzung der eigenen Einſicht, dem Einfluß und der Bered⸗ ſamkeit von Günſtlingen, ohne von weiblichen, legitimen und ille⸗ gitimen Einflüſſen zu reden. Die Monarchie und der idealſte Monarch, wenn er nicht in ſeinem Idealismus gemeinſchädlich wer⸗ den ſoll, bedarf der Kritik, an deren Stacheln er ſich zurecht findet, wenn er den Weg zu verlieren Gefahr läuft. Joſeph II. iſt ein warnendes Beiſpiel. Die Kritik kann nur geübt werden durch eine freie Preſſe und durch Parlamente im modernen Sinne. 3. Fürſt Bismarck und die Behandlung der Reichsfinanzreform (Gedanken und Erinnerungen II 300—804.) Die Vorbereitung der Geſetzentwürfe durch das Staatsmini⸗ ſterium iſt unvollkommen. Ein vortragender Rat iſt imſtande, das Schickſal eines Geſetzes feſtzulegen bis zu der Veröffentlichung, in⸗ dem er alle Einwirkungen auf den Inhalt, die von dem Staats⸗ miniſterium oder in den verſchiedenen Stadien der parlamentari⸗ ſchen Beratung verſucht werden, an der Außenſeite des Entwurfs abgleiten läßt, wenn der Gegenſtand ſchwierig und die Zahl der Paragraphen groß iſt. Schon im Staatsminiſterium beherrſcht der Reſſortminiſter nicht immer den Stoff, den ihm ſeine betreffenden Räte in Geſtalt eines Geſetzentwurfes mit Motiven vorgelegt haben. Noch viel weniger verwenden die übrigen Miniſter Zeit und Mühe darauf, ſich mit Inhalt und Tragweite eines neuen Geſetzes in allen Einzelheiten vertraut zu machen, wenn es nicht Wirkungen hat, die in ihr eigenes Reſſort eingreifen. Iſt das aber der Fall, ſo regt ſich das Unabhängigkeitsgefühl und der Partikularismus, wobvon jeder der acht föderierten miniſteriellen Staaten und jeder Rat in ſeiner Sphäre beſeelt iſt. Die Wirkung eines beab⸗ ſichtigten Geſetzes auf das praktiſche Leben im Voraus zu be⸗ urteilen, wird aber auch der Reſſortminiſter nicht imſtande ſein, wenn er ſelbſt ein einſeitiges Produkt der Bureaukratie iſt, noch viel weniger aber ſeine Kollegen. Diejenigen unter ihnen, die das Bewußtſein haben, nicht nur Reſſortminiſter, ſondern Staats⸗ miniſter mit ſolidariſcher Verantwortlichkeit für die Geſamtpolitik zu ſein, machen nicht fünf Prozent derer aus, welche ich zu be⸗ einigten Staaten und die Schweiz, die in Frage gekommen wären, waren beide Republiken. Durch die Kunſt Bismarcks wurde jeder bundesſtaatliche Schematismus vermieden. Kaiſer Wilhelm J. und Bismarck hatten ſich in ſchweren Zeiten gefun⸗ den und mit dem Freundſchaftsverhältnis des Herrn und ſeines treuen Dieners hängt manches zuſammen, was wir in der Reichsverfaſſung wiederfinden. Beide haben darauf ver⸗ lraut, daß ſie die Politik des Reiches zuſammen verſtändnis⸗ voll weiter führen würden, ohne beſondere Garantie der Reichsverfaſſung. Der Kaiſer iſt trotzdem nicht der Herrſcher dis Reiches, ſondern hat nur das Präſidium im Bundesrate. Bismarck hatte ſich ſeinerſeits auch darauf verlaſſen, daß er niemals ohne Not von ſeinem Kaiſer würde entlaſſen werden. So iſt auch die Beſtimmung in die Reichsverfaſſung hinein⸗ gebracht worden, daß der Kaiſer allein den Reichskanzler be⸗ ruft und ihn entläßt. Als Kaiſer Wilhelm I. geſtorben war, iſt nach kurzer Zwiſchenregierung ſeines unglücklichen Sohnes ſein Enkel aus faſt bedeutungsloſer Stellung zur hohen Würde und zu entſcheidendem Einfluſſe berufen worden. Dieſer Enkel hat von dem Rechte zum Entlaſſen des Reichskanzlers Ge⸗ brauch gemacht u. gerade gegen den Kanzler, der früher in all⸗ zugroßem Vertrauen dieſe Beſtimmung in die Reichsverfaſſung hineingebracht. Bismarck iſt das Opfer dieſer Beſtimmung geworden. Kaiſer Wilhelm II. unternahm es, ſein eigener 0 zu werden und der Erfolg iſt leider unſere heutige ge. Wie iſt nun dieſer Lage abzuhelfen? Eine Reihe von Vorſchlägen ſind gemacht worden, namentlich auch ſolche, welche ſich beziehen auf eine mehrfache Aenderung der Reichsverfaſ⸗ ſung. Vielfach hat man geglaubt, daß der Reichstag bereits ein Adreſſenrecht beſitzt. Ein ſolches Recht iſt in der Reichs⸗ verfaſſung dem Reichstage nicht gegeben. Aber das Adreſſen⸗ lecht ift weniger der Gegenſtand, mit dem man ſich noch be⸗ faßt, als die Anträge betr. die NMiniſterverantwort⸗ lichkeit. Es gibt zwei verſchiedene Ausprägungen dieſer Verantwortlichkeit: Die eine iſt die ſtrafrechtliche und die andere kann man als politiſche oder parlamentariſche Verant⸗ wortlichkeit bezeichnen. Letztere würde niemals eine Beſtraf⸗ ung, ſondern höchſtens die Entlaſſung des Schuldigen aus dem Amte zur Folge haben. Damit wäre das ſog. parlamenta⸗ riſche Regime gegeben, das in England verwirklicht iſt. Weite Kreiſe in unſerem Volke ſtreben zu einem parlamentariſchen Regime hin. Es fragt ſich für den Politiker, ob ſich ein Parla⸗ mentariſches Regime zu unſeren politiſchen Vorteilen geſtalten würde. Wir werden auf dieſe Frage eine verneinende Ant⸗ wort geben müſſen. Es iſt bekannt, daß eine Blockmehrheit ſehr leicht infolge innerer Zwieträchtigkeiten der Parteien verloren gehen und daß ſehr leicht eine Mehrheit aus Zentrum und Sozialdemokratie ſich bilden kann. Es müſſen die Partei⸗ verhältniſſe andere werden. Weiter iſt der Vorſchlag gemacht worden, den Bundes⸗ ratsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten in Permanenz zu erklären, damit er einen beſtimmten Einfluß auf die aus⸗ wärtigen Angelegenheiten ausübe. Dagegen ſind Bedenken wegen der großen Schwerfälligkeit, mit denen derartige Körperſchaften arbeiten, zu erheben. Die Bundesratsmit⸗ glieder würden immer erſt nach beſonderen Inſtruktionen ihrer Regierungen abſtimmen können und eine allgemeine Verſchlep⸗ obachten Gelegenheit gehabt habe. Die übrigen beſchränken ſich auf das Beſtreben, ihr Reſſort einwandfrei zu verwalten, die Geld⸗ mittel dazu von dem Finanzminiſter und dem Landtage bewilligt zu erhalten und parlamentariſche Angriffe auf ihr Reſſort mit Beredſamkeit und nach Bedürfnis unter Preisgebung ihrer Unter⸗ gebenen erfolgreich abzuwehren. Die Quittungen, die in der könig⸗ lichen Unterſchrift und der parlamentariſchen Bewilligung liegen, ſind ausreichend, um daueben die Frage, ob die Sache an ſich bernünftig ſei, vor einem bureaukratiſch⸗miniſteriellen Gewiſſen nicht zur Entſcheidung kommen zu laſſen. Einreden eines Kollegen, deſſen Reſſort nicht direkt beteiligt iſt, erregen die Empfindlichkeit des Reſſortminiſters und dieſe wird in der Regel geſchont, im Hin⸗ blick auf gleiche Schonung, die man für eigene Anträge vorkom⸗ menden Falles erwartet. Ich habe die Erinnerung, daß die Er⸗ örterungen des alten Staatsrats vor 1848, aus dem ich einige her⸗ vorragende Miiglieder gekannt habe, mit ſchärferer Anſtrengung des eigenen Urteils und größerer Regſamkeit des Gewiſſens geführt worden ſind als die Miniſterberatungen, die ich mehr als vierzig Jahre lang zu beobachten in der Lage geweſen bin. Ich halte auch die Vorausſetzung für trügeriſch, daß ein un⸗ geſchickter Geſetzentwurf des Miniſteriums im Landtage ſachlich ge⸗ nügend richtig geſtellt werden wird. Er kann und wird hoffentlich in der Regel abgelehnt werden; iſt aber die Frage, die er betrifft, dringend, ſo liegt die Gefahr vor, daß auch miniſterieller Unſinn glatt durch die parlamentariſchen Stabien geht, namentlich wenn es dem Verfaſſer gelingt, den einen oder anderen einflußreichen oder beredten Freund für ſein Erzeugnis zu gewinnen. Abgeordnete, die einen Geſetzentwurf von mehr als hundert Paragraphen zu leſen ſich die Mühe geben oder mit Verſtändnis zu leſen vermöchten, ſind bei der Ueberzahl ſtudierter Leute aus der Juſtiz und der Ver⸗ waltung wohl vorhanden, aber die Luſt und das Pflichtgefühl zur Arbeit haben nur wenige, und dieſe ſind verteilt unter einander bekämpfende Fraktionen und Parteibeſtrebungen, deren Tendenzen es ihnen erſchweren, ſachlich zu urteilen. Die meiſten Abgeordneten leſen und prüfen nicht, ſondern fragen die für eigene Zwecke ar⸗ beitenden und redenden Fraktionsführer, wann ſie in die Sitzung 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. November. N pung der auswärtigen Politik würde die Folge dieſer Reform der Reichsverfaſſung ſein. Ein anderer Vorſchlag geht dahin, den Bundesrat an der Anſtellung und Entlaſſung des Reichskanzlers zu beteiligen. Dem Kaiſer ſoll das Entlaſſungsrecht gewahrt bleiben und dem Bundesrate die Möglichkeit gegeben werden, unter Um⸗ änden gegen den Willen des Kaiſers einen Kanzler zu ent⸗ 0 wenn 35 der Bundesratsmitglieder ſich dafür aus⸗ ſprechen. Einer jeden Aenderung der Reichsberfaſſung flehen un⸗ gemein viel Schwierigkeiten entgegen. Ob man überhaupt in der gegenwärtigen Zeit Verfaſſungsänderungen ſchnell und ſiürmiſch durchſetzen ſoll, oder ruhige Zeiten abwartet? Ich will nicht entſcheiden. Helfen kann nur das Volk, das Volk ſich ſelbſt. Die ſtaatsbürgerliche Erziehung des Volkes zu einer politiſchen Verantwortlichkeit, ſie iſt es, die als die wichtigſte Lehre aus der Kriſis gezogen werden ſollte. Wir haben uns bis zu einem gewiſſen Grade freuen können, wenn auch keine ein⸗ heitliche Kundgebung in Sachen des perſönlichen Regiments zuſtande gekommen iſt. Allgemein ſah man, daß eine ſehr ein⸗ drucksvolle Kundgebung des Reichstages vorlag, eine Ueber⸗ einſtimmung, wie ſie noch ſelten in derartigem Maße vorhan⸗ den geweſen iſt. Das Ziel der Entwicklung unſeres Volkes muß eine Reform unſeres Parlamentarismus ſein: die Ueber⸗ brückung der Parteigegenſtze durch die Stärkung des National⸗ Bewußtſeins in unſerem Parlament. Selbſt die Sozialdemo⸗ kratie ſollte allmählich auf den Boden des gemeinſamen Vater⸗ landsgefühls zurückgeführt werden. Dazu iſt nötig die poli⸗ liſche Erziehung des geſamten Volkes. Das deutſche Volk muß an ſeine Bruſt ſchlagen, ſoweit es ſelbſt an den jetzigen Zuſtänden ſchuld iſt. Wir ſollten uns gewöhnen, ruhig zu werden, wie wir auch von unſerem Kaiſer mehr Ruhe verlangen. Wenn wir dem Kaiſer die ſchuldige Ehrfurcht ruhig und würdig erweiſen, dann wäre das das Beſte für Volk und Fürſt. Um die Ausbildung feſten politiſchen Verantwortlichkeits⸗ gefühls zu erlangen, iſt es notwendig, daß der politiſche In⸗ differentismus endlich einmal zu Grabe getragen wird. Weiter müſſen wir uns endlich daran gewöhnen, daß der Staat auch Opfern von uns erwarten kann. Wenn wir dieſe Selbſterziehung üben, dann werden keine ähnlichen Kataſtrophen wiederkehren, ebenſowenig wie durch eine Verfaſſungsänderung. Ein ſolches Volk wird einen poli⸗ tiſchen Einfluß auf die Regierung ausüben. Geholfen kann uns nur werden, wenn wir uns ſelbſt helfen. Ueber die innere Kriſis ſpricht ſich der frühere ſozialdemokratiſche Reichstagsabg. Maxy Schippel in den„Sozial. Monatsheften“ u. a. wie folgt aus: Leider entſprach in Deutſchland, wie ſo oft, der fehlenden Selbſtzügelung oben zumächſt wieder einmal die geringe poli⸗ tiſche Schulung unten. Haben wir oben zuviel auf den augenblicklichen Effekt abzielendes, um die bleibenden tatfächlichen Wirkungen jedoch unbekümmertes Gingreifen, ſo ſehen wir in den oppoſitionellen Parteien gewohnßheilsgemäß alles auf die agitatoriſche Befehdung der veranb⸗ wortlichen Regierungsleiter und womöglich ſogar der nächſten Nachbarparteſen zugeſchnitten. Juft im dem Augenblick, da Fürſt Bülow, bei allem formell äußewlichen Entgegenkommen be⸗ kreffs der Verantwortungsübernahme, durch ſein Entlaſſungsgeſuch zum erſtenmal ſo viel Entſchloſſenheit gezeigt hatte, daß er Sein und Bleiben, im Gegenwart und Zukunft, von dem weiteren Verzicht auf temperamentvolle Zwiſchenfälle und abſolutiſtiſche Seitenſprünge abhängig machte, juſt in dem Augenblick, da die Spitze des verant⸗ wortlichen Beamtentums, bei Strafe des Selbſtuntergangs, gegen die unverantwortlichen Nebenſtrömungen eine Stütze in der öffent⸗ lichen Meinung und bei den parlamentariſchen Parteten ſuchen amußte, da zeigten einige der eifrigſten Ankläger des per⸗ fönlichen Regiments nicht üdel Luſt, durch einen erreg⸗ tem Kampfgegendie Kanzler ſchaft des Fürſten Bülow die üöffentliche Aufmerkſamkeit gang und gar von dem wahren Sig des Uebels fortzuführen. Dieſe Vorhaltungen richten ſich gegen die Stellungnahme der Sozialdemokratie, noch mehr aber der Sozialliberalen. Wir meinen, es wird bei den Herren Dr. Barth, v. Gerlach und Genoſſen doppeltes Herzeleid erregen, daß es gerade ein Revi⸗ ſioniſt wie Max Schippel iſt, der ihnen derart die Wahr⸗ heil ſagt. Ueber die Kanzlerkriſis hat der Pariſer„Figaro“ einen Artikel veröffentlicht, der offenbar den Zweck hat, den Monarchen gegen den Reichs⸗ kanzler ſcharf zu machen. Die Ausführungen ſind auf den Ton geſtimmt, daß der Kaiſer vor ſeinem Kanzler kapituliert habe. Es wird behauptet, Bülow ſei zum öffentlichen An⸗ kläger gegen den Kaiſer geworden, habe eine Volks⸗ bewegung gegen ihn hervorgerufen, habe im Reichstag den Kaiſer als Angeklagten behandeln laſſen, ja der Kaiſer ſei dort rẽprimande, condamnè, presque insultè par son propre représentant, le chancelier responsable le prince de Bülow. Mit gutgeſpieltem Mitleid wird von der Niederlage des Kaiſers geſprochen und von der Gefahr, die der internatio⸗ nalen Politik von dem nun aller Hinderniſſe entledigten Ränkeſchmied Bülow drohen. Da man in Frankreich abſolut kein Intereſſe an dem Rücktritt Bülows hat, ſo wird vermutet, daß der Artikel auf Intrigen Berliner Hof⸗ kreiſe gegen Bülow zurückzuführen ſei. National⸗ liberale Blätter, wie der„Hamb. Korreſp.“, möchten die Eulenburg⸗Klique mit dieſen Intrigen in Verbin⸗ dung bringen. Zur Reichsſinanzreform. Zur Reichsfinanzreform hat der Generalrat der deutſchen Gewerkvereine nach einem ausführlichen Referat des Verbandsvorſitzenden Goldſchmidt, ſowie nach leb⸗ hafter Debatte in einer Reſolution Stellung genommen. Der Generalrat fordert danach größtmögliche Beſchrän⸗ kung beſonders in den unproduktiben Ausgaben des Reiches und iſt der Anſicht, daß die erforderliche Summe, die bedeutend niedriger ſein würde als die geforderten 500 Mil⸗ ltonen, auf dem Wege der direkten Beſteuerung beſchafft werden, und zwar neben der durch die Regierung bereits vor⸗ geſchlagenen Nachlaßſteuer durch eine Reichsvermögens⸗ bezw. Reichseinkommenſteuer. Neue indirekte Steuern ſeien ſchon prinzipiell zu verwerfen. Außerdem aber ſeien die von der Regierung vorgeſchlagenen Steuervorlagen, der Monopoli⸗ ſierung des Spiritushandels, der Tabakfabrikatsſteuer, der abermaligen Erhöhung der Brauſteuer, der Steuer auf Gas, Elektrizität und Beleuchtungskörper als ganz beſonders ſchäd⸗ lich aufs ſchärfſte zu bekämpfen. Alle dieſe Steuern würden die Wirkung haben, daß viele Tauſende von Arbeitern und Angeſtellten in ihrer Exiſtenz bedroht und den kleinen und mittleren Gewerbebetrieben der ſchon jetzt äußerſt ſchwere Kon⸗ kurrenzkampf gegenüber den Großbetrieben für die Folge un⸗ möglich gemacht würde. Zu den Finanzreformvorlagen ſind bercits eine große Reihe von Petitionen eingegangen. Wir erwähnen daraus 7 Eingaben, die um Ablehnung der Zigarrenbandero⸗ lenſteuer bitten, 15 Eingaben gegen den Weinſteuergeſetzent⸗ wurf, 53 Petitionen gegen die Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer. Die letzteren gehen faſt ſämtlich von Gemeindebehörden ſowie von Handwerkerkorporationen aus. Natürlich fehlt es auch nicht an anderweiten Steuervorſchlägen. Ein Herr Linden⸗ maier in Tübingen bittet um ein Monopol auf Waſſerglas und Eiſenvitriol. Ein Herr Radicke in Newyork verlangt die Einführung einer Erſtgeborenenſteuer! Anzeichen einer neuen Aera? Berliner Blätter verzeichnen mit Genugtuung, daß der heutige Feſtakt im Rathauſe ſich in einer Form abgeſpielt hat, die dem Anſehen der Krone wie der Vertretung der Bürger⸗ ſchaft gleichermaßen gerecht wurde. In dem Gebäude, das er 15 Jahre lang gemieden hatte, war der Kaiſer ohne allen Prunk erſchienen, er ſelbſt und der Kronprinz in einfacher Gardeuniform, die Kaiſerin und die Kronprinzeſſin wie die Hofdamen im ſchlichten ſchwarzen Kleid. Kein Hoch beim Empfang, kein Abſingen der Kaiſerhymne. Nur beim Weg⸗ gang des Kaiſerpaares forderte der Stadtverordnetenvorſteher zu einem Hochruf auf, in den die Verſammlung einmütig einfiel. Bedeutſam finden es die Abendblätter, daß ſich die Anſprache des Kaiſers in der korrekteſten konſtitutionellen Form vollzog. Er verlas ſeine Rede von einem Papier, das ihm coram publico der Reichskanzler übergeben hatte. Nach Schluß der Rede gab er ſie dem Kanzler zurück. Dieſer über⸗ reichte ſie ſeinem Nachbar, ſeinem Stellvertreter im Amte, dem Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg. Dieſer übermittelte ſie, wie die„Nationalzeitung“ berichtet, ſofort den Journa⸗ liſten; ſo war der Weg vom Träger der Krone bis zu den Vertretern der Preſſe mit einer bisher unerlebten Promptheit ohne alle Zwiſcheninſtanzen gefunden. Den Anfang einer peuen Aera erblickt ein Blatt auch in den freimütigen Worten, die der zweite Bürgermeiſter Dr. Reicke vor dem Angeſicht des Kaiſers geſprochen hat. Sehr bemerkt wurde in der Rede des Kaiſers auch die Anſpielung auf die trüben Tage, auf aufſteigende Wolken und ihre Schatten, die ſich niemals tren⸗ nend zwiſchen Fürſt und Volk werfen ſollen. Sympathiſch berührte es auch, daß ſchon vor dem Feſtakt durch den Miniſter des Innern mit dem Hinweis auf die Leiſtungen der Kom⸗ mune hohe Orden verliehen worden waren. Dem einſtigen Bürgermeiſter Berlins, Staatsminiſter Hobrecht, der Rote Adler⸗Orden erſter Klaſſe mit Eichenlaub, dem Oberbürger⸗ meiſter Kirſchner der Stern zum Kronen⸗Orden zweiter Klaſſe. Auch der Stadtverordnetenvorſteher und ſein Stellvertreter und verdiente Stadträte wurden ausgezeichnet. So hat all⸗ überall die Jahrhundertfeier der Stadt Berlin den beſten Ein⸗ druck hinterlaſſen. 8 Ungariſche Stimmrechtlerinnen. Aus Ofen⸗Peſt ſchreibt man der„Tägl. Rundſch.“: Seit einiger Zeit entfalten die Frauen und Mädchen in Ungarn eine auffallend rege Tätigkeit auf dem Gebiete der hohen Politik. Sie ſitzen jeden Nachmittag und Abend in ihren Klubs und auch in den Kaffeehäuſern und halten dort ebenſo ernſte wie geräuſchvolle Debatten darüber ab, wie die Frauen endlich das— Wahlrecht ins Parlament erhalten könnten! Sie wollen ſich jetzt auf einmal alle politiſchen Rochte des Mannes ertrotzen. Sie haben ſich ſchon vor einigen Monaten an den Miniſter des Innern gewendet und ihn im Reichstagsgebäude durch eine Abordnung„um die unverzüg⸗ liche Verleihung des Wahlrechts der Frauen ins Parlament“ erſucht. Graf Andraſſy empfing dieſe Abordnung nicht gerode ſehr freundlich und erklärte den Damen mit brüsker Offen⸗ heit, daß eine Bewilligung ihres Erſuchens ganz ausgeſchloſſen ſet, weil die durchſchnittliche Bildung der Frauen hierzulande noch nicht auf der Höhe ſei, um ſie mit einem parlamenta⸗ riſchen Amt zu bekleiden. Und als Graf Andraſſy im Reichs⸗ tage den Geſetzentwurf über ſeine Wahlreformvorlage ein⸗ brachte, kam er wieder auf die Stimmrechtlerinnen zu ſprechen und bemerkte, daß in abſehbarer Zeit von der Verleihung des Wahlrechts an die Frauen gar keine Rede ſein könne. Jetzt ſind die Damen auf den Miniſter natürlich ſehr ſchlecht zu ſprechen, ſie wollen aber den„Kampf um ihr Recht“ deshalb noch lange nicht aufgeben und nichts unverſucht laſſen, ja ſelbſt vor Straßendemonſtrationen nicht zurückſchrecken. Badiſche Politik. Nationalliberale Partei. Mannheim, 23. Nov. Die Meldungen verſchiedene Blätter, daß die Abgg. Rohrhurſt und Dr. Wilckens in Heidelberg nicht mehr kandidieren werden, müſſen als zum min⸗ deſten verfrüht gelten, was den Abg. Rohrhurſt anbelangt und als der tatſächlichen Grundlage entbehrend, ſoweit Oberbürger⸗ meiſter Dr. Wilckens in Frage ſteht. Widber den Reichskanzler. * Freiburg, 2. Nov. Wie wir mitgeteilt haben, ließ Reichskanzler Fürſt Bülow dem Vorſitzenden des Reichs⸗ parteilichen Vereins Freiburg, Herrn Geth. Hofvat Prof. Dr. v. Below folgendes Telegramm zugehen: „Für die patriotiſche Begrüßung der von der Nationalliberalen Partei, Reichspartei und Deutſchen Volks⸗ partei einberufenen Verſammlung ſage ich aufrichtigen Dank! Ganz Deutſchland hat guten Grund, die Kundgebung unſeres Kaiſers mit ſoviel Vertrauen, Dankbarkeit und Hoff⸗ nung aufzunehmen, wie dies zu meiner Freude in Freiburg geſchehen iſt.“ Die Freiburger Demokraten ſchicken nun dem„Freib. Bol folgende Erklärung: „Um Mißdeutungen enkgegenzutreten, die aus dem an Geh. Hofrat Dr. v. Below gerichteten Telegramme des Reichskanz⸗ lers entſtehen könnten, erklären wir hiemit daß die National⸗ liberale Partei, Reichspartei und Deutſche Volkspartei dedig⸗ lich beſchloſſen hatten, die in der Verſammlung vom 18. November kundgegebene Reſolution zur Keunntnis des Reichskanzlers zu bringen. Herr Geh. Hofrat Dr. von Below, der mit dieſer Uebermittelung beauftragt wurde, er⸗ klärt, daß er ſich auf dieſe Uebermittelung beſchränkt habe. Eine Veranlaſſung zu einer patriotiſchen Begrüßung des Reichskanzlers lag für uns nicht vor. Das Antwort⸗ telegramm des Reichskanzlers iſt uns nicht verſtändlich.“ Sollte Bülow die Freiburger Reſolution gar nicht geleſen Alldeutſcher Verbandstag⸗ (Telegraphiſcher Bericht.) sh. Leipzig, 22. Nop. ̃ Unter ungemein zahlreicher Beteiligung aus allen Teilen des Reiches und Oeſterreich⸗Ungarns fand heute im großen Saale des Kaufmänniſchen Vereins hier ein außerordentlicher Verbands⸗ tag des Alldeutſchen Verbandes ſtatt, der vom Vorſtande mit Rückſicht auf die durch die Veröffentlichung des Kaiſer⸗Inter⸗ views im„Daily Telegraph“ geſchaffene kritiſche politiſche Lage einberufen war. kommen und wie ſie ſtimmen ſollen. Das alles iſt aus der menſch⸗ lichen Natur erklärlich, und niemand iſt darüber zu tadeln, daß er nicht aus ſeiner Haut hinaus kann; nur darf man ſich darüber nicht täuſchen, daß es ein bedenklicher Irrtum iſt, anzunehmen, daß unſern Geſetzen heutzutage die Prüfung und vorbereitende Arbeit zu Teil werde, deren ſie bedürfen, oder auch nur die, welche ſie vor 1848 genoſſen Vor 1848 war man befliſſen, das Richtige und Vernünftige zu finden, heut genügt die Majorität und die könig⸗ liche Unterſchrift. Ich kann nur bedauern, daß die Mit⸗ wirkung weiterer Kreiſe zur Vorbereitung der Geſetze, wie ſie im Staatsrat und im Volkswirt⸗ ſchaftsrat gegeben war, gegenüber miniſterieller oder monarchiſcher Ungeduldnicht hinreichend hat zur Geltung gebracht werden können. Ich habe, wenn ich Muße fand, mich mit dieſen Problemen zu beſchäftigen, zu meinen Kollegen gelegentlichden Wunſch geäußert, daß ſie ihre legislatoriſche Tätigkeit damit beginnen möchten, die Ent⸗ würfe zu veröffentlichen, der publiziſtiſchen Kri⸗ tikpreiszugeben, möglichſt viele ſachkundige und an der Frage intereſſierte Kreiſe, alſo Staatsrat, Volkswirtſchaftsrat, nach Umſtänden die Provinziallandtage zu hören, und alsdann erſt die Beratung im Staats⸗ miniſterium möchten eintreten laſſen. Das Zurück⸗ drängen des Staatsrats und ähnlicher Beratungskörper ſchreibe ich Hauptſächlich der Eiferſucht zu, mit der, dieſe unzünftigen Rat⸗ geber in öffentlichen Angelegenheiten von den zünftigen Räten und von den Parlamenten betrachtet werden, zugleich aber auch dem Unbehagen, mit dem die miniſterielle Machtvollkommenheit inner⸗ halb des eigenen Reſſorts auf das Mitreden Anderer blickt. Die rein und nur miniſterielle Prüfung von Entwürfen nicht der richtige Weg iſt, um die Gefahr zu vermeiden, daß unpraktiſche, ſchädliche und gefährliche Vorlagen in ſprachlich unvollkommener Faſſung ihren Weg aus den Niederſchriften der legislativen Lieb⸗ habereien eines einzelnen vortragenden Rates, unbeirrt oder doch uhne ausreichende Richtigſtellung durch alle Stadien des Staats⸗ miniſt⸗riurs, der Parlamente und des Kabinetts bis in die Geſetz⸗ ſammlung finden und dann bis zu etwaiger Abhülfe einen Teil der Laſt bilden, die ſich wie eine Krankheit ſchleichend fortſchleppt. B. Hermann Kutzſchbach. Wie mehrere Anfragen und Zuſchriften an uns beweiſen, beklagt auch das Mannheimer Theaterpublikum den Weggang unſeres erſten Hofkapellmeiſters, Hermann Kutzſchbach, aufs ſchmerzlichſte. In den drei Jahren ſeiner hieſigen Wirkſamkeit⸗ iſt Kutzſchbach mit der Mannheimer kunſtliebenden Bevölkerung ſo innig verwachſen, hat dieſer ſo raſch und allgemein die Sym⸗ pathien ſich zu erwerben gewußt, wie lange Zeit vor Kutzſchbach keiner der hieſigen Operndirigenten. Die außerordentlich hohe künſtleriſche Begabung, ſeine eminenten muſikaliſchen Fähigkeiten, ſeine Zuverläſſigkeit in allen ſchwierigen Situationen haben Kutzſchbach weit über die Bedeutung vieler ihm vorangegangenen Dirigenten unſerer Mannheimer Kapelle geſtellt; in der Bedeu⸗ tung ſeiner Tätigkeit für das Mannheimer Theater ſteht er un⸗ mittelbar neben Weingartner. Die Mitglieder der Kapelle waren ihrem erſten Kapellmeiſter Kutzſchbach in größter Verehrung aufs innigſte zugetan; das bewies auch ſeinerzeit die faſt einmütige Wahl Kutzſchbachs zum Dirigenten der muſikaliſchen Akademie. Er hat unſere Oper raſch auf eine hohe künſtleriſche Stufe zurück⸗ gebracht, ſeine Wagner⸗Aufführungen waren ſtets muſtergiltig und die vielen Erſtaufführungen unter Kutzſchbachs Leitung, die ſtets ein voller Erfolg unſerer Oper waren, bewieſen die künſt⸗ leriſche Eigenart, Befähigung und Selbſtändigkeit unſeres erſten Kapellmeiſters. Und wie ihm auf dem Gebiete der Oper in jeder Hinſicht nur Anerkennung gebührt, ſo bleibt auch für die Leitung der muſikaſiſchen Akademie nur Lob übrig. Hier war Kutzſchbach ein glühender Verehrer Beethovens, ein pietätvoller Interpret der alten klaſſiſchen Meiſter, aber auch ein ebenſo hingebender und opferfreudiger Förderer der modernen Muſik. Die genußreichen . Abende, die wir hier verleben durften, werden wir Kutzſchbach nil vergeſſen. Hermann Kutzſchbach, ein geborener Meißener(Sachſe), ſchaus trotz ſeiner Jugend bereits auf eine äußerſt glanzvolle Laufbahn zurück. Seine Studien abſolvierte er am Kgl. Konſervatorium zu Dresden in den Jahren 1892 bis 1895. Hier zeichnete er ſich in den Klaſſen der Profeſſoren Draeſeke(Theorie) und Kranß (Klavier) rühmlich aus. Eine damals entſtandene Sinfonie des jungen Konſervatoriſten wurde von der Kritik einmütig als eine ſelbſtändige und ſehr beachtenswerte Arbeit anerkannt. Sogleich nach Beendigung ſeiner Studien wurde er als Korrepetitor an die Kgl. Hofoper in Dresden berufen. Hier erkannte man bald ſein bedeutendes Direktionstalent und übertrug ihm die Leitung verſchiedener größerer und kleinerer Opernwerke. Um ſich ſelbſtän⸗ diger und freier in der künſtleriſchen Dispoſition zu machen, ging er 1898 als Kapellmeiſter an das Stadttheater in Köln, das da⸗ mals dem Theaterdirektor Hofmann unterſtand. Hier dirigierte 4. rr —— A GESA — er u. a. di: Gaſtſpiele der Bellincioni. Dann ging er nach Berlin, wo er ½ Jahr lang als Gaſtdirigent an der Berliner Hofoper ⸗ tätig war. die Dresdener Hofoper zurückberufen, wo ihn Graf Seebach als dritten Kapellmeiſter verpflichtet. Sieben Jahre ſpäter, im Jahre 1905, berief ihn Intendant Hofmann, der von Kölnz⸗nach Mann⸗ heim berufen worden war, als erſten Kapellmeiſter der hieſigen Bühne. In dieſer Stellung hat Kutzſchbach ſich auch in Süd⸗ deutſchland raſch die Anerkennung der muſikaliſchen Kreiſe er⸗ worben, und auch die Kritik ſtellte ſich ihm von Anfang an freundlich und anerkennend gegenüber. Nunmehr iſt unſer Hof⸗ kapellmeiſter unter den glänzendſten Bedingungen auf Lebenszei) nach Dresden zurückberufen worden. Die Dresdener werden ihm einen freudigen Willkomm be⸗ reiten, wenn er an den Ausgangspunkt ſeiner künſtleriſchen Tätigkeit zurückkehrt. Und wohl auch Kußſchbach ſelbſt wird, trotzdem er die hieſige Stätte ſeiner Wirkſamkeit, wie er uns Schon im Herbſt 1898 wurde er bereits wieder an 5 GGeN A S WWA OR * 2 „ Ne ee — — F2 . e 5 + Stv.⸗V. Gießler. s erfolgte. Mroßer Schlagkertigkeit ene„Siegfried“⸗ und eine„Meiſter⸗ z ſicher. WMannhetm, 28. Novemder. Seneral⸗Auzeiger.(Abendblatt) 8. Seite. Die Haupwweranſtaltung, die heutige öffentliche Verſammlung, krfreute ſich eines überaus zahlreichen Beſuches. Herr Rechtsan⸗ walt Claas⸗Mainz ergriff das Wort zu ſeinem Vortrage über: Der Zuſammenbruch der Reichspolitik und deren Folgen. Es wurde darauf einſtimmig folgende ½ Reſolution iſngnommenn: „1. Der außerordentliche Verbandstag erkennt mit Genug⸗ mung an, daß das deutſche Volk durch ſeine Vertreter die vom Verbande ſeit Jahren beklagten Mißſtände des perſönlichen Re⸗ giments einer offenen rückhaltloſen Erörterung unterzogen hat und dankt dem Reichstage und der deutſchen Preſſe dafür, daß ſie durch dieſe Erörterung der Schäden und Gefahren auf dem Gebiete der auswärtigen Politik die Unhaltbarkeit des gegen⸗ Iwärtigen Zuſtandes feſtgeſtellt und die Rückkehr zu einer beſſeren Heit vorbereitet haben. Er bittet beide Teile, jetzt wachſam zu bleiben und zu verhüten, daß Rückfälle in dieſe Mißſtände ein⸗ treten.— 2. Er bedauert, daß die fraglichen Erörterungen im Reichstage und in der Preſſe ſich weſentlich auf dem Gebiet der auswärtigen Politik beſchränkt habe und daß die ſchweren Schä⸗ den mannigfacher Art, welche die Nachgiebigkeit vor dem perſön⸗ lichen Regiment auch im inneren nationalen Leben gezeitigt hat, in der Oeffentlichleit noch nicht ſcharf genug erkannt und er⸗ örtert worden ſind. Er bittet Reichstag und Preſſe, den Er⸗ auch auf dieſem Gebiete ihre ernſte Sorge zuwenden. Der erband wird dieſen Erſcheinungen auch künftig ſeine beſondere Aufmerkſamkeit widmen.— 3. Der Verband warnt davor, die letzten Ereigniſſe zum Ausgang für eine Aenderung der Verfaſſung zu machen. Er iſt der Anſicht, daß ein perſönliches Regiment auch bei der beſtehen⸗ den Verfaſſung unmöglich iſt, falls Reichstag und Reichskanzler pflichtgemäß von ihren Befugniſſen Gebrauch machen.— 4. Der Alldeutſche Verband erklärt vielmehr es für die wichtigſte Auf⸗ gabe aller ernſten Vaterlandsfreunde, das Kaiſertum und Kanzler⸗ amt aus der Not dieſer Tage ungeſchwächt an Macht und Ein⸗ fluß zu erhalten und in beſſere Zeiten hinüberzuretten. Er ſor⸗ dert mielmehr ſeine Mitglieder auf in dieſem Sinne zu arbeiten.“ *Matnheim, 23. November 1908. Feſttemmers auläßlich des 10jährigen Beſtehens der Ingenieurſchule. Aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens der hieſigen Ingenieur⸗ ſchnle veranſtalteten die Studierenden derſelben am Samstag abend im Nibelungenſaal des Roſengartens einen Feſt⸗ Kommers, der einen gelungenen und feuchtfröhlichen Verlauf nahm. Als Vertreter der Stadt Mannheim nahmen an dem Kommers teil die Herren Bürgermeiſter v. Hollander und Das Lehrerkollegium der Ingenieurſchule war vollzählig anweſend. Ferner bemerkten wir unter den An⸗ weſenden auch die Herren Generaldirektor Wenk⸗Wolff und Handelsſchuldirektor Dr. B. Weber. Die Verbindungen der Schule„Teutonia“,„Cheruſſia“,„Pallacia“,„Reno Franconia“, „Rhenania“ und„Alſacia“ waren in vollem Wichs erſchienen. Den Vorſitz des Kommerſes führte ſtud. Wenzel, 2. Chargierter war ſtud. Meiß, 3. Beiſitzer Weczera. Präfes Weuzel kröffnete den Kommers mit einem prächtigen Salamander auf Kaiſer und Großherzog, dem die von den Anweſenden ſtehend geſungene Fürſtenhymne folgte. Zur Eröffnung des öffiziellen Teils des Kommerſes ſtieg zunöchſt der Kautus:„Sind wir ver⸗ eint zur guten Skunde“. Stud. cand. ing. DTußz gedachte in ſeiner mit großem Beifall aufgenommenen Feſtrede des Gründers der Ingenieurſchule, Herrn Direktor Wittſack, der es im Verein mit dem Lehrerkollegium ſehr bald verſtanden habe, die Schule auf die Höhe zu bringen, auf der ſie heute ſteht. Vor⸗ bedingung zu der gedeihlichen Entwicklung der Schule war neben dem guten Einvernehmen zwiſchen Direktion und Lehrer⸗ Kollegium auch das Vertrauen, das die Studierenden dieſen beiden Körperſchaften entgegenbrachten. Redner gedachte dann der Ver⸗ dienſte des f Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Otto Beck um die Schule und gab alsdann dem Wunſche Ausdruck, daß das neue Stadtoberkaupt, Herr Oberbürgermeiſter Martin, in recht gutem Einverſtandnis mit der Schule bleiben möge. Möge es dem Direktorium und dem Lehrerkollegium vergönnt ſein, noch viele Jahre gleich ſchöne Erfolge zu erringen. Im Auftrag der Stu⸗ dierenden übermittelte hierauf der Redner Direktorium und Lehrerſchaft die herzlichſten Wünſche zum heutigen Stiſtungs⸗ feſte und ließ ſeine Gratulation in einem urkräftigen Sala⸗ mander ausklingen Herr Direktor Wittſack dankte für dieſe Ovation und be⸗ merkte daß es angeſichts des von den Studierenden ſo ſchön arrangierten Feſtes vielleicht Befremden erregen könnte, daß nicht auch von ſeiten der Direktion das 10jährige Beſtehen der Schule durch einen Feſtakt gefeiert wurde. Eine Feier war aber in der Tat vorgeſehen. Anläßlich des Ablebens des verdienſt⸗ bollen Mitbegründers der Ingenieurſchule, Herrn Oberbürger⸗ meiſter Dr. Otto Beck, der mit Rat und Tat der Schule zur Seit⸗ ſtund, habe man aber davon Abſtand genommen. Er ergreife erne die Gelegenheit, namens der Direktion und des Lehrer⸗ ſollegiums für die vom Vorredner ausgeſprochenen Glückwünſche den herzlichſten Dank auszuſprechen. Es ſei die Aufgabe der Ingenieurſchule, die Entwicklung der Technik ſtändig zu ver⸗ mehrfach verſicherte, äußerſt lieb gewonnen hat, gern nach Elb⸗ florenz zurückkehren. Kann doch Mannheim niema's das erſetzen, was Dresden an landſchaftlichen Reizen bietet, wie es auch nie⸗ mals mit der hohen künſtleriſchen Regſamkeit der Dresdener Be⸗ völkerung und mit den wahrhaft glänzenden Bedingungen kon⸗ kurrieren kann, welche die Dresdener Hofoper ſchon in Hinſicht auf ihr Perſonal bietet. Das ſind Umſtände, die es begreiflich machen, wenn Kutzſchbach die Berufung nach Dresden mit Freu⸗ die erſt in den allerletzten den akzeptiert hat, die Berufung, Welcher großen Wertſchätzung ſich Hermann Kußſchbach in Dresden erfreut, beweiſt allein ſchon und am beſten dieſe er⸗ neute Berufung an die Dresdener Hofoper. Sie erhellt aber auch aus der einmütigen Stimme des Bedauerrs der Dresdener Kritie beim Weggange Kutzſchbachs von Dresdzn im Jahre 1905. Da⸗ mals ſchrieb F. A. Geißler in einem Dresdener Blatte: „Kutzſchbach hatte ſich hier neben Ernſt v. Schuch und Adolf Hagen eine bochangeſehene Stellung geſchaffen. Sein ernſtes, künſtleriſch begeiſtertes Streben und ſeine große Begabung machten ihn zum gründlichen Kennter jeder Partitur, mit der er zu tun hatte. Wie er als bewunbernswerter Partiturſpieler ſich beſonders hervortat, ſo drang er mit treueſtem Fleiße und ge⸗ nialem Spürſinn in jede Ecke der ihm anvertrauten Werke. Dieſe genaueſte Kenntnis ermöglich e es ihm, ſelbſt unter ſchwierigen Umſtänden die Geiſtesgegentart nicht zu verlieren und Orcheſter wie Bühne mit Souveränſftät zu beherrſchen. Er hat einſt mit folgen, um dem Fortſchritt derſelben auch im Unterricht Rech⸗ nung zu tragen. Redner gedachte alsdann in einem kurzen fach⸗ wiſſenſchaftlichen Vortrag den Anfängen des Motorbaus bis in die neueſte Zeit des lenkbaren Ballons. Herr ſtud. Kraatz hieß alle Anweſenden, insbeſondere die Vertreter der Stadt Mannheim, die Gäſte, die ehemaligen Abſol⸗ benten der Schule, ſowie die Kommilitonen herzlich willkommen und dankte ihnen für ihr Erſcheinen. Von nah und fern ſeien die Freunde herbeigeeilt, um mit ihrer Anweſenheit das heutige Feſt zu berherrlichen. Möge die geliebte Muſenſtadt weiter blühen und gedeihen. Die Rede ſchloß mit einem Salamander auf Mannheim. Herr Bürgermeiſter v. Hollander dankte für die freund⸗ liche Begrüßung der Vertreter der Bürgerſchaft und für die begeiſterte Art, mit der der Stadt Mannheim gedacht wurde. Wenn man den von der Direktion vorgelegten Bericht durch⸗ ſchaue, ſo müſſe man anerkennen, daß die Ingenieurſchule präch⸗ tig emporgeblüht ſei. Die Schule ſtehe auf dem Boden, der eine gute Entwicklung gewährleiſtet. Mannheim ſei auch der geeignetſte Boden für eine ſolche Anſtalt, denn Mannheim iſt eine Stadt der Arbeit. Die Stadt iſt ſich ihrerſefts auch voll bewußt, was ſie von der Ingenieurſchule hat. Namens des jetzigen Herrn Oberbürgermeiſter könne er die Erklärung abgeben, daß er nicht weniger um die Schule bemüht ſein werde wie ſein Amtsvor⸗ gänger. Auch namens der Bürgerſchaft lönne er die Erklärung abgeben, daß ſeitens der Stadtverwaltung alles geſchehen werde, um die Ingenieurſchule zu fördern. Die mit lebhaftem Beifall aufgenommene Rede klang in ein Hoch auf die Herren Direktor Wittſack und Dr. Zeh aus. Herr Dr. Hahn dankte namens des Lehrkörpers der Schule und ſchloß mit einem Hoch auf die Studierenden. Herr Rauch ſprach namens der ehemaligen Abiturienten der Ingenieurſchule. Der Präſes verlas hierauf eine Reihe von eingetroffenen Telegrammen, unter denen ſich auch eines von Herrn Kommer⸗ zienrat Zeiler befand. Die während des Abends gemeinſam geſungenen Lieder, ſowie die vortrefflichen Vorträge der Heidel⸗ berger Stodtkapelle hatte bald eine recht ſtudentiſche Fröhlich⸗ keit hervorgerufen, die auch den ganzen Abend über anhielt. Erſt gegen 12½% Uhr wurde der offizielle Teil des Kommerſes ge⸗ ſchloſſen. Wie lange dann noch der der Fidelitas geweihte Teil gedauert hat, entzieht ſich unſerer Kenntnis * Ernannt wurde Reallehver Rupert Nepple an der Höheren in Konſtanz zum Rektor der erweiterten Volksſchule e *Neues Poſtgebäude in Mannheim. Nach einem Auszuge aus dem Etat der Reichs⸗Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung für 1909 iſt in den Etat ein Betrag von 300 000 Mark eingeſetzt für ein neues Poſtgebäude am Bahnhof in Mannheim. Hiernach ſcheint die Poſtbehörde mit der Erſtellung des neuen Bahnpoſt⸗ gebäudes im Frühjahr 1909 beginnen zu wollen. * Für das Alfred Mauldenkmal ſind bis jetzt 10 531 Mark ein⸗ gegangen. * Schueefall. In der Nacht dom Freitag auf Samstag iſt im Schwarzwalde reichlich Schnee gefallen. Auch auf dem flachen Lande gab der Winter bereits ſeine Viſitenkarte ab. Doch war dort die weiße Decke bald wieder verſchwunden. Von der Handelshochſchule. Die vergangene Wothe war für unſere Handelshochſchule von beſonderer Bedeutung. Wurde doch faßt, aus der bisherigen Zurückhaltung in die Oeffentlichkeit hinauszutreten! Die bisherigen Semeſter waren der Organi⸗ ſation der Studentenſchaft ſelbſt und der Feſtigung ihrer Stellung in der Hochſchule gewidmet, was eine große und mühevolle Ar⸗ beit war. Samstag morgen fuhr der Ausſchuß zum offiziel⸗ len Empfang am Kaufhaus, dem neuen Rathauſe, vor. Herr Oberbürgermeiſter Martin begrüßte die Herren im großen Empfangsraum der Stadt aufs liebenswürdigſte. Hierauf ſtellte Herr ſtud. cam. et. rer. merc. Neubronner die Herren des Ausſchuſſes Herren ſtud. rer. pol. et. merc. Seitz, ſtud. rer, pol. et. mere. Kazenmaier, ſtud. ver. merc. Ruef und ſtud. rer. merc. Claaſen vor und richtete eine kurze Anſprache an den Herrn Oberbürgermeiſter. In der ſich anſchließenden Unter⸗ haltung bekundete der Herr Oberbürgermeiſter reges Intereſſe für alle die Studentenſchaft berührenden Fragen. Nachmittags reiſten ſodann die Herren des Ausſchuſſes nach Heidelberg, um Herrn Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein und den übrigen dort wohnenden Herren Dozenten ihre Aufwartung zu machen. Am Sonntagmorgen ſtattete der Ausſchuß Herrn Prof. Dr. Schott, dem Studiendirektor der Hochſchule, ſeinen offiziellen Beſuch ab, der ſich zu einer impoſanten Kundgebung geſtaltete. Der Ausſchuß überreichte nämlich bei dieſer Gelegenheit Herrn Prof. Dr. Schott nachfolgende, von der geſamten Studentenſchaft unter⸗ zeichnete Adreſſe:„Durchdrungen von dem Gefühl tiefſter Dankbarkeit für die uns ſtets gowährte tatkräftige Hilfe in allen die Studentenſchaft der Hochſchule betreffenden Fragen und vor allem für den Willen, die Studentenſchaft in die ihr ge⸗ bührende Stellung an der Hochſchule zu bringen, ſagen wir ins⸗ geſamt Ihnen unſeren herzlichſten Dank. Zu unſerem größten Bedauern mußten wir gerüchtweiſe vernehmen, daß Sie eventuell ſchon bald, ſicherlich aber im Laufe der nächſten Semeſter zurück⸗ zutreten gedenken. Es würde dieſer Schritt unſeres Erachtens nach eine Exiſtenzfrage für die Hochſchule, die Ihnen ſchon ſo viel verdankt, und für uns, die Studentenſchaft, bedeuten. Wir —.——.———̃———— ſinger“⸗Vorſtellung don Schuch ohne Probe übernommen, er di⸗ rigierte ſeitdem die größten Werke, fünfmal den ganzen„Ring“ und war in den letzten Jahren der meiſtbeſchäftigte Dirigent der Hofoper. Die Kgl. Kapelle ſchwärmte für ihn, Sänger⸗ perſonal fühlte ſich unter ſeiner Leitung ſicher und das Publikum empfand, wenn dieſer kaum dreißigjährige Mann mit der feinen ſchmalen Hand den Taktſtock angriff, vom erſten Augenblicke an daß ein echter Künſtler, ein bis in die Fingerſpitzen muſikaliſcher Menſch am Dirigentenpulte ſaß. Kutzſchbachs Art zu dirigieren, kennzeichnet ſich durch Leichtigkeit und dabei doch große Prägnanz der Bewegungen, durch glanzvolles Herausbolen aller Steige · rungen dabei doch durch ſorgfältiges Vermeiden aller rein äußerlichen Effekte. Vor allem beſeelt ihn die größte Ehrfurcht vor dem Kunſtwerke; dieſes im Sinne ſeines Schöpfers zu inter⸗ pretieren, jede Partitur in dieſem Sinne anszuſchöpfen, iſt ſein hauptſächlichſtes Beſtreben und darin lag für mich allezeit der beſte Beweis ſeiner echten Künſtlerſchaft.“ ***** Als Nachfolger Kutzſchbachs iſt für den Poſten des erſten Hofkapellmeiſters Dr. Zemlinsky von der Wiener Hofoper in Ausſicht genommen. Zemlinsky hat ſich in Wien außerordentlich bewährt, er blickt gleichfalls auf eine äußerſt erfolgreiche Lauf⸗ bahn zurück. Früher war er als 1. Kapellmeiſter an der Wiener Vollsoper tätig, von wo aus er an die Wiener Hofoper ver⸗ pflichtet wurde. Seine Berufung nach Mannheim 1 von ihrer Studentenſchaft der für dieſe hochwichtige Entſchluß ge⸗ als B. glauben nicht, daß die Hochſchule und wir Sie, unſeren hochver⸗ ehrten Leiter, miſſen können und erlauben uus daher die er⸗ gebenſte Bitte, doch ja die bei Ihnen, Herr Profeſſor, in ſo be⸗ währten Händen liegende Leitung nicht niederlegen, ſondern noch recht viele Semeſter führen zu wollen.“ Darnach fuhren die Herren des Ausſchuſſes bei den Mitgliedern des Kuratoriums, den Vorſtänden der Handelskammer und den bier wohnenden Dozenten vor. Ferner können wir noch berichten, daß ſich unſer Landesherr letzten Samstag auf dem dies greademicus in Heidelberg ſehr angelegentlich nach unſerer Handelshochſchule er⸗ kundigte.— Die künſtleriſch ausgeführte Adreſſe wurde in der Dr, H. Haas'ſchen Buchdruckerei hergeſtellt. * Lotterie. Auch bei der am 21. ds. Mts, ſtattge fundenen Zieh⸗ ung der großen Straßburger Pferdelotterie fiel ein Haupttreffer, beſtehend aus einem Pferd, auf die Nr. 95 646 in die Hauptkollelbe von Adrian Schmitt, R 4, 10 und Q 8, 1. Es iſt dies innerhall 4 Wochen der achte Haupttreffer, der in dieſe Glücks⸗ kollekte kam. Ferner wurden von der Straßburger Lotterie gezogen: Nr. 89 041 ein Landauer mit 4 Pferden im Werte von 10 000 Mark, Nr. 50 912 ein Wagen mit Pferd und Geſchirr, Nr. 38 618, 52 607, 95 646, 86 781, 18 488, 7077, 40 412, 43 859 je ein Pferd. Ohne Gewähr. 10 6. Auf ſeiner erſten Bersfahrt beftndet ſich gegenwärtig der neue Schraubenſchleppdampfer„Amicitia“, der auf eine⸗ holländiſchen Schiffswerft erbaut und Eigentum des A. P. van der Schanz in Dordrecht iſt. Der Dampfer iſt 40 Metes lang 6 Meter breit und hat einen Tiefgang von 20 Meter. Die Tripelcompoundmaſchine hat 60 effekt. Pferdeſtärken und kreibt eine Schraube. „ Der Sängerkraunz Mannheim, der am 12. Sept. d. J. gegründet wurde, gab am Samstag abend in der„Kaiſerhütte“ ſein erſtes Konzert, das einen überaus guten Verlauf nahm, Mit dem Chor„Sonne wach auf“ von W. M. Loſchky wurde daz Konzert unter der bewährten Leitung des Herrn Hauptlehrer Reuther eröffnet. Der Chor wurde durch die ca. 70 Mann ſtarke Sängerſchar friſch und kraftvoll zum Vortrag gebracht. Der Verein verfügt über gutes Stimmaterial, das ſicher und exakt ſingt. Weinzierls„Herbſtnacht“ gelang gleichwertig. Dis in dieſem Werk enthaltenen ſchwierigen Stellen wurden leicht überwunden. Weiter damen zum Vortrag die Chöre im Volkston „Schatzerl klein“ von Zant und„An die Heimat“ von Jüngſt, ferner die Männerchöre„Der Wanderburſch“ von C. Weidt und Baumanns„Möchte gerne ziehen“. Alle Lieder wurden rhyth⸗ miſch ſicher und mit warmem Empfinden zu Gehör gebracht. Das den Saal füllende Publikum ſpendete den wackeren Sängern nach jeder Darbietung herzlichen Beifall. Die Vokalſolis hatte Fräulein Hildegard Schumacher, Konzertſängerin aus Karls⸗ ruhe, übernommen, während der inſtrumentale Teil in Händen des Herrn Konzertmeiſters Arthur Poſt von bier lag. Die Sängerin trug Buononcinis Arie„Per la gloria“,„Als ich dich kaum geſehen“ von Clara Faißt und„Frühlingslied“ von Men⸗ delsſohn vor, ferner„Zu Zweien“ von Zureich,„Geheimnis“ von Götz und Löwes„Glockentürmers Töchterlein“. Frl. Schu⸗ macher wußte die Lieder allerliebſt und mit warmer Hingabe zum Vortrag zu bringen. Sie verfügt über einen reinen, wohl⸗ klingenden Sopran, doch ſcheinen ihr die hohen Lagen etwas Schwierigkeiten zu bereiten. Trotzdem gab ſie durch ihre ſonſt guten Darbietungen dem Publikum Anlaß, beifallsfreudig zu ſein. Die Sängerin mußte ſich zu einer Zugabe verſtehen. Herr Axthur Poſt ſpielte die„Arie“ von Lotti und„Ungariſch Rhapſodie“ von Hauſer in bekannter meiſterhafter Weiſe. Auch, er wurde durch den darauffolgenden Applaus veranlaßt, eine Zugabe zn ſpielen. Die Begleitung auf dem Flügel für alle Soliporträge geſchah durch Herrn Hauptlehrer Reuther, der ſich auch dieſer Aufgabe in präziſer Weiſe entledigte. Dem Kon⸗ zert folgte ein Ball, der die Teilnehmer bis zur frühen Mor⸗ genſtunde zuſammenhielt. Mit voller Befriedigung kann der „Sängerkranz“ auf dieſe ſeine erſte Veranſtaltung zurückblicken, die einen guten Grundſtein bildet für ſeine fernere Tätigkeit. D. * Das Winterfeſt der Allgemeinen Radfahrer⸗Union gehört anerkanntermaßen ſeit jeher zu den hervorragendſten Veranſtaltun⸗ gen der Saiſon, weil das hieſige Haupkkonſulat in der glücklichen Lage iſt, in Herrn Hofſchauſpieler Köckert einen Vergnügungs⸗ kommiſſär par excellence zu beſitzen, der immer ein ganz exquiſite⸗ Programm aufsuſtellen verſteht. Auch diesmal entſprach das Ge⸗ botene den berwöhnteſten Anſprüchen, was allerdings nicht Wunder nehmen darf, wenn man bedenkt, daß Herr Köckert ſtets eine Ax⸗ zahl hervorragender Mitglieder unſeres Hoftheaters zu gewinndt verſteht. Da das Apollo⸗Theater ſeit ſeiner Umwandlung zum Ope⸗ vetten⸗Theater nicht mehr disponibel iſt, war man in den Saalbau übergeſiedelt, deſſen großer Saal von einem feſtlich geſtimmten Publikum bis auf den letzten Platz beſetzt war. An der Chrentafel ſaßzen u. a. die Herren Oberſt von Winterfeld und Oberbür⸗ germeiſter Martin. Nach einigen Vorträgen der Kapelle Pe⸗ termann, die unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Kapell⸗ meiſters Becker ben orcheſtralen Teil mit der getwohnten Akkurg⸗ teſſe ausführte, begrüßte der verdienſtvolle Vorſitzende der Union, Herr Hauptkonſul Hetſchel, die Erſchienenen auf das Herzlichſte und verband damit den Hinweis, daß es in wenigen Tagen 10 Fahre werde, daß Herr Oberbürgermeiſter Martin der Union als Mitglied angehöre. Der Vorſtand habe infolgedeſſen beſchloſſen, den Herrn Oberbürgermeiſter, der ſtets ein begeiſterter Anhänger des Radſports getweſen ſei, zum Ghrenpräſidenten zu ernen⸗ nen. Daus freudig aufgenommene Allheil! des Redners galt dem Ehrenpräſidenten und dem ferneren Blühen und Gedeihen der Union. Nun folgten in bunter Reihe muſikaliſche und humoriſtiſchs Vorträge. Herr Hofmuſikus Stegmann, der Meiſter auf den Harfe, ſpielte zwei Soloſtücke mit ſolcher Virtuoſität, daß der brau⸗ ſende Beifall eine Zugabe abnätigte. Herr Hofopernſänger Kro⸗ mer ſang mehrere Lieder für Bariton in der gelvohnten Weiſe, gefühlswarm und volltönend, Fräulein Blankenfeld rezitierte längere und fürzere luſtige Sachen mit Anmut und künftleriſcher Verve. der Conferencier des Apollo⸗Cabaretts, Herr Siegwar! Gruder tanzte und parodierte borbildlich, Fräulein Murriel Terry ſang mit präcktiger Tongebung und gefühlsinnig Lieder für Mezzo⸗Sopran, Herr Hofſchauſpieler Neumann⸗Hoditz bot ebenfalls ſehr gelungene humoriſtiſche Rezitationen und die 4 Charles, die dem gegenwärtigen Programm des Saalbau⸗Va⸗ rietes angehören, berblüfften durch ihren hervorragenden Combina⸗ tionsakt. Eine Aeine Senſation bildete das das Programm ab⸗ ſchließende Auftreten des Herrn Hofopernſüängers Luß mann, der vergangene Woche mit ſo großem Erfolge im Hoftheaber ga⸗ ſtierte. Die Stimme des Sängers Hang etwas verſchleiert und matt, was nicht berwundern darf. Kam doch Herr Lußmann, der in der verfloſſenen Woche jeden Abend geſungen hat, direkt aus dem Apofto⸗ Theater, wo er in der Dlaubart⸗Premiere die Titelpartie zu kre⸗ iren hatte. Im übrigen aber rief ſein wundervolles Organ ganz den gewohuten pachenden Eindruck hervor. Auf vielſeitiges Ver⸗ langen gab Herr Lußmann noch in Gemeinſchaft mit ſeiner ihm vor einigen Tagen angetrauten Gemaßhlin, Frau Rense⸗Luß⸗ mann, ein Duett aus der„Dollarprinzeſſin“ drein., Frl. Blan⸗ lenfeld und Herr Hofſchauſpieler Möller brachten mit dem brillant geſpielten Einakter„Ein angebrochener Abend“ eine ſehr willlommene Abtwechslung in das Programm, das auch zwei ſpork⸗ liche Tarbietungen enthielt, von Mitgliedern der Allg. Radfahrer⸗ Union und des Turnerbundes„Germania“ bravourös geſtellte Rad⸗ Phrarmiden und ein Reigenfahren von Unionsmitgliedern, eine 4. Sette. General⸗Anzeiger.(Avendblatt.) geradezu glänzende Leiſtung. Den„verbindenden Text“ zu den ein⸗ selnen Programmnummern ſprach launig und witzig Herr Hofſchau⸗ ſpieler Alexander Köckert, der von Neuem den Beweis erbrachte, daß er zum Arrangement derartiger Veranſtaltungen wie ſelten ein Zweiter prädeſtiniert iſt. Nach Abwicklung des Programms wurde noch bis um 3 Uhr flott getangt. Polizeibericht vom 23. November. (Schluß.) In letzter Zeit wurden hier folgende Fahrräder ent⸗ wendet: 1. Am 14. Nov. ein Jahrrad, Marke unbekannt, mit ſchwarz. Rahmenbau und Felgen, vernickelter, abwärts gebogener Lenk⸗ ſtange, Zugbremſe. 2. Am 17. Nov. ein Fahrrad, Marke und Fabriknummer un⸗ bekannt, ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, vernickelte, nach oben gebogene Lenkſtange mit Korkgriffen, braunem Sattel. 3. Am 19. November ein Weſtfalen⸗Rad, Fabr.⸗Nr. 137 379, ſchwarz. Rahmenbau, vernickelte Speichen, gerader Lenkſtange mit Korkgriffen und Silberringen. Verloren: 1. Am Sonntag 1. Nov. 1908 auf dem Wege vom Hauptbahnhofe nach Lit. S 6 ein braunledernes Portemon⸗ naie mit mehreren Fächern und Klappperſchluß und 210 Mark Inhalt, beſtehend aus zwei Einhundertmarkſcheinen und einem Zehnmarkſtück. 2. Am 1. Noy. in der Nähe der Kaiſer Wilhelms⸗Kaſerne ein goldener Ehering, gezeichnet„G. G. 7. 12. 1907“, Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Sroßh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheatr in Manndeim. Triſtan und Iſolde. Dem Rückſchauenden bietet die geſtrige Wiedergabe von Tri⸗ ſtan und Iſolde ein erfreuliches Bild. Dies iſt um ſo bemerkens⸗ werter, als man mit einem gewiſſen Bangen der Aufführung enk⸗ gegenſehen mußte. Pennarini hatte in letzler Stunde abgeſagt und ihn zu erſetzen war kurz vor der Vorſtellung Grüning, der be⸗ kannte Heldentenor der Berliner Hofoper, eingetroffen. So war in doppelter Hinſicht des Beifalls wert, was Grüning an dem Abend leiſtete. Er gab den Triſtan, deſſen Anforderungen ſein reiches und dabei die Kraft des Helden nicht entbehrendes Organ beſonders gut entgegenkommt, mit den ihm gewöhnlichen kleineren Strichen, in friſch, anfangs aus Unkenntnis der lokalen Ver⸗ hältniſſe faſt zu kräftig zupackender, muſifaliſch feſter Weiſe. In Harer Erfaſſung der tragiſchen Wucht ergriff er durch ſeinen muſikaliſchen und ſchauſpieleriſchen Ausdruck verbindende Dar⸗ ſtellung, die beſonders im letzten Akt hohe Bewunderung erregke und die vorausgegangenen ſchwächeren Momente wie ſefne Hal⸗ zung im Liebesduett völlig vergeſſen machte. Ihm in Stimme und Geſtaltung ebenbürtig war hier die Iſolde des Frl. Brandes, die zuvor nicht durchweg, eher noch im zweiten als im erſten Akt auf derſelben Höhe ſtimmlichen Ausdrucks geſtanden, aber auch dort durch die Art der Ausarbeitung, die Größe des Auffaſſens und die mitempfindende Darſtellung des tragiſchen Gehaltes ge⸗ ſeſſelt hatte. Neben dem edlen Heldenpaar fanden ſich auch die übrigen Darſteller glücklich mit ihrer Aufgabe ab. Frl. Koflers Brangäne, mit friſcher Stimme geſungen, war in Darſtellung und Ausdruck eine durchaus anerkennenswerte Leiſtung, Fenten's Hönig von kerniger Kraft und ernſter Würde. Als Kurbvena wußte Kromer Weichheit mit kräftiger Reckenart zu einen, als Melot fügte ſich Voiſin und als Hirte Sieder gut zum Ganzen. Das Orcheſter, anfänglich ztemlich matt, brathte die herrlich: Muſik des zweiten Aktes zum klangſchönen Ausdruck und erhoh ſich im letzten Akt zu einer Steigerung der orcheſtralen Wirkung, die geradezu hinriß und Kutzſchbachs Darſtellungskraft ein glän⸗ zendes Zeugnis ausſtellte. Dr. H. **** Neues Ope ettenthealer. Blaubart. Zu Offenbachs Operette Blaubart haben Meilhac und Halevy tas Libretto geſchrieben. Sie nahmen dazu die alte, wunderſame Mär von dem Ritter, der ein eigentümliches Geſchick darin beſaß, ſich die Frauen ſo ſchnell vom Halſe zu ſchaffen, wie er ſie nahm und ſo das berüchtigte Konterfei des berühmteren Königs wurde. And ſie, die ſich auf dieſes Geſchäft ſchon damals verſtanden, „dichteten“ dieſe Fabel in ihrer Art um. Des blutrünſtigen Frauentyrannen blutige Taten verhindert ſein vielbeſchäftigter Henker, indem er den unſchuldigen Opfern im Schierlingsbecher harmloſes Zuckerwaſſer mit einer Schlafpille reicht, ſpäter feiert er mit ihnen fröhliches Auferſtehen. So wird auch hier wieder qus Schmerzen die Luſt geboren, und in ſchönem Wohlgefallen 1öſen ſich die ſchweren Konflikte, wie die komiſche Oper es braucht. Komiſch wird ſie daneben durch den luſtigen König aus dem Simpliziſſimus und das luſtige Treiben an ſeinem Hofe Und zpmiſch macht ſie die Muſik, die Offenbach dazu ſchrieb. Man erinnert ſich bei ihr freilich unwillkürlich an die Tatſache, daß der Maan 102 Operetten in ſeinem Leben komponierte; aber trotz mancher Leere merkt man auch hier Jacques Offenbach, den tollen, ſprudelnden Offenbach mit der Melodienfriſche, dem Wiy und der Laune. Man ſpürt ſelbſt etwas bom dramatiſchen Offen⸗ bach, wenn er im Orcheſter den Donner rollen und die Blitze zucken läßt, vom naiv fröhlichen in der pikanten Muſik zu der Defilirrcour am Königshofe. Und ſchließlich gewahrte man aus der Art der Darſtellung den Mann mit der ausgelaſſenen Frech⸗ beit und dem göttlichen Leichtſinn, mehr nach der deutſch wiener⸗ iſch gröberen Seite als nach der feineren franzöſiſchen mit dem Pariſer Eſprit, wie man Offenbach auffaſſen könnte. Auf den gegebenen Ton war allerdings alles einheitlich geſtimmt, für die Art war getan, was man tun konnte und es herrſchte tolle Laune in der Darſtellung, in der alles guf ſorgfältige Vorberei⸗ lung deutete. Im übrigen verhalf Lußmanns Blaubart, ausge⸗ keichnet geſungen, der Sache in erſter Linie zum Erfolg, an dem neben ihm Berta Curſa, Emmy Stein, das würdige Königspaar. ſodang das Orcheſter und die ſzeniſche Ausſtatlung ihren Anteil hatten.. A. 1** Horneſfer⸗Vorträge. Wir machen noch einmal auf die Teligionsphiloſophiſchen Vorträge von Dr. Horneffer aus Leipzig aufmerkſam. In dem Vortrag„Jeſus als Phantaſt“, der wie alle Vorträge des erfolgreichen Nietzſchen⸗Interpreten bei allem Freimut in würdigſter Form gehalten iſt, fußt der Redner auf den hiſtoriſchen Ergebniſſen der liberalen Theologie, kommt aber zu der eutgegengeſetzten Auffaſſung von Jeſus Perſon und Lehre. Der Vortrag hat in Leipzig außerordentliches Aufſehen erregt, ſodaß er bei regſter Beteiligung drei mal gehalten werden mußte. In dem Vortrag:„Der tragiſche Gott“, kommt Dr. Horneffer zu einer überraſchenden Umwertung der religißſen Grundbegriffe. Auch dieſer Vortrag hat zu lebhaften Diskuſſionen mündlich und in der Preſſe Anlaß gegeben. Der letzte Vortrag behandelt di⸗ Frage der religiöſen Organiſation, für die Dr. Horneffer ganz neue Geſicktspunkte gibt. Seine Anregungen haben ſchon an ver⸗ ſchiedenen Orten praktiſche Beſtrebungen hervorgerufen, die ſich die Verwirklichung dieſer Vorſchläge zum Ziele ſetzen. An jeden Vortrag wird ſich eine freie Diskuſſion anſchließen. Mannheim, 29. Novemder. Großh. Hoftheater in Karlsruhe.(Spielplan): Dienstag, den 24. Nov„Monna Vanna“.— Donnerstag, 26. Nov.: Allerhöchſte Entſcheidung bleibt vorbehalten.— Freitag, 27.:„Macbeth“.— Samstag 28. Nov.:„Der Raub der Sabinerinnen“.— Song⸗ tag, 29 Noy. nach. 2 Uhr: Einmaliges Gaſtſpiel des Schlier⸗ ſeer Bau rntheaters: Zum erſten Mal:„Der Paragraphen⸗ ſchuſter“ ländliches Volksſtück mit Geſang und Tanz in vier Akten von Benno Rauchenegger und Konrad Dreher; abends 7 Uhr„Zar und Zimmermann“.— Montag, 30. Nov.:„Der Ring des Nibelungen“. Vorabend:„Das Reingold“.— Dienstag, 1 Dez.:„Die Walküre“.— Donnerstag, 3. Dez.:„Siegfried“.— Sonntag, 6. Dez.:„Götterdämmerung“. Von Tag zu Tag. — Tödlicher Unglücksfall. Berlin, 23. Nov. Im Krankenhaus Bethanien wurden zwei Dienſtmädchen bei Bedienung der Dampfwäſcherolle an die Wand gedrückt. Das eine Mädchen wurde getötet, das andere lebensgefährlich verletzt. — Durcheine Lokomotive getötet. Osnabrück, 23. Nov. Bei Oeſeda wurden Ut.„Frkf. Ztg.“ 2 Perſonen durch eine Lokomctive getötet und 1 verletzt. Letzte Nachrichten und Telegramme. Wien, 23. Nopb. Zwiſchen deutſchnationalen und italieniſchen Studenten wiederholten ſich heute die Schlägereien in der Univerſität, vobei von den Italienern, welche ca. 200 Mann ſtark waren, 10 ſcharfe und mehrere blinde Schüſſe abgegeben wurden. Mehrere deutſchnationale Studenten wie auch 2 Studentinnen wurden dadurch ſchwer verletzt. Die her⸗ beigerufene Rettungsgeſellſchaft legte den Verwundeten im Hör⸗ ſaale Notverbände an, wobei die Italiener unter wüſtem Lärm aus dem Aulaſaale herausgedrängt wurden. Die Wache nahm kt.„Frkf zahlreiche Verhaftungen vor und ſtellte gegen Mittag die Ruhe wie⸗ der her. * Paris, 28. Nov. Bezüglich der von italieniſchen Blättern gebrachten Meldung, daß der ehemalige Biſchof von Tarantaine, Monſignore Lacroix, wegen der von ihm ſeit kurzem an der Pariſer Ecole des hautes studes gehaltenen Vorleſung gemaßregelt werden ſolle, wird aus Rom berich⸗ tet, daß ſich die vatikaniſchen Behörden zwar mit dieſer An⸗ gelegenheit beſchäftigten, jedoch feſtgeſtellt haben, daß ſich Monſignore Lacroix bei ſeinen Vorträgen bisher auf dem Gebiete des rechten Glaubens bewegte. * Petersburg, 23. Nov. Im Auftrage des deut⸗ ſchen Konſulats legte geſtern der deutſche Militärbevollmäch⸗ tigte Kapitän z. S. von Hinderſin einen Kranz am Sarge des Fürſten Alexis Alexandrowitſch nieder. Güterwagen⸗Uebereinkommen. Karlsruhe, 23. Nov. Im Anſchluß an die Nach⸗ richt von der Unterzeichnung des Güterwagenübereinkommens ſchreibt die„Karlsruher Zeitung“: Wenn dieſe Abmachungen die Genehmigung der beteiligten Regierungen finden, woran nicht zu zweifeln iſt, ſo wird damit wohl in erſter Linie Dank des von allen außerpreußiſchen Regierungsvertretern auf der Frankfurter Konferenz anerkannten Entgegenkommens der Ppreußiſchen Regierung, ein für die Entwicklung des deutſchen Eiſenhahnweſens bedeutſames Werk zum Abſchluß kommen. Nach der Uebereinkunft ſollen ab 1. April 1909 die Güter⸗ wagen der preußiſch⸗heſſiſchen, württembergiſchen, ſächſiſchen, badiſchen, mecklenburgiſchen und oldenburgiſchen Stagts⸗ eiſenbahnen und der Reichseiſenbahn innerhalb des Verbands⸗ gebietes ohne jede in dem Eigentumsverhältnis liegende Be⸗ ſchränkung benutzt wurden. Zum Tode des Grafen Rhena. * Karlsruhe, 23. Nov. Die Leiche des Grafen Rhena trifft heute abend 5 Uhr 30 Min. hier ein. Morgen vor⸗ mittag findet in der Grabkapelle die Totenfeier ſtatt. * Karlsruhe, 23. Nov. Morgen, Dienstag, wird um 11 Uhr vormittags die Trauerfeier für den in Bern verſtorbenen Grafen Rhena in der Großh. Grabkapelle ſtattfinden. * Bern, 23. Nov. Heute nachmittag um 9 Uhr fand für den verſtorbenen Grafen Rhena ein Leichengebet in ſeiner Wohnung ſtatt. Um 9½ Uhr ſetzte ſich der Trauerzug nach dem Bahnhof in Bewegung. Voraus ſchritt die ſtädt. Muſtk⸗ kapelle von Bern, dann kamen zwei mit prachtvollen Kränzen beladene Landauer, dem der ebenfalls mit Kränzen geſchmückte Leichenwagen folgte. Der deutſche Geſandte von Bülow, das Perſonal der deutſchen Geſandtſchaft, das diplomatiſche Korps, der ſchweizeriſche Bundes⸗Präſident Brenner und andere Ver⸗ treter der ſchweizeriſchen Behörden und Freunde des Ver⸗ ſtorbenen wohnten der Ueberführung bei. Die Leiche wurde nach Karlsruhe verbracht, wo die Beiſetzung ſtattfindet. Das Unglück auf der Zeche Radbod. * Berlin, 23. Nov. Die Kaiſerin übernahm das Protektorat über das im Anſchluß an die vereinigten Organt⸗ ſationen vom Roten Kreuz in Münſter gebildete Zentral⸗ Komitee für die Hinterbliebenen der auf der Grube„Radbod“ Verunglückten und ſpendete weitere 1000 M. * Hamm, 23. Nov. Wie die Trierer Bergwerksgeſellſchaf: mitteilt, fand geſtern nachmittag um 4 Uhr auf der Zeche„Rad⸗ bod“ eine heftige Eploſion ſtatt. Man nimmt an, daß die Pulverkammer explodiert iſt. Ueber die Urſache und Stärke der Exploſion iſt bis jetzt noch nichts bekannt. Ein Luftſchiff⸗Zwiſchenfall an der ruſſiſchen Grenze. * Breslau, 23. Nov. Der Verein für Luftſchiffahrt teilt mit: Als der Ballon„Schleſien“ am Samstag in nordöſtlicher Richtung von Breslau aus über Krotoſchin⸗Pankow fuhr und ſich nur ungefähr 100 Meter von der ruſſiſchen Grenze eutfernt be⸗ fand, ſind bei klarem Wetter, wo die deutſche Flagge des Ballons ſichtbar war, von ruſſiſchem Gebiete wahrſcheinlich von Grenz⸗ Koſaken etwa 15 Schüſſe, von denen eine den Korb traf und in den Sandſack einſchlug, ohne jedoch jemand zu verletzen. Der Ballon landete glücklich eine Meile von Cinin. Die Lenkbarkeit der drahtloſen Telegraphie. * Paris, 29. Nov. Dem„Matin“ zufolge iſt es zwei italieniſchen Seeoffizieren, Bellini und Toſi, die von der franzöſiſchen Regierung zur Aufſtellung von Funkentele⸗ graphenpoſten in Dieppe und Havre ermächtigt waren, nach anderhalbjähriger Arbeit gelungen, Vorrichtungen zu finden, durch die die elektriſchen Wellen gezwungen werden, ſich in einer genau beſtimmten Richtung zu bewegen. Dieſe Lenk⸗ barkeit der drahtloſen Telegraphie habe, abgeſehen davon, daß die Telegramme von niemandem als dem Adreſſaten auf⸗ genommen werden können, nach den Erklärungen der beiden Seeoffiziere noch andere Vorteile. So ſolle man mit Hilfe derſelben die Richtung und Lage eines in Not befindlichen Schiffes, die Lage und Fahrtrichtung eines jeden Geſchwaders und die Bewegungen einer feindlichen Armes erkennen können, Die Kriſe auf dem Balkan. Petersburg, 23. Nov. In der cuſſiſchen wie in der ausländiſchen Preſſe ſind in letzter Zeit Gerüchte aufgetaucht, daß zwiſchen den Vorgängen in der perſiſchen Provinz Aſerbeidſchan und der bosniſch⸗herzegowiniſchen Frage ein Zuſammenhang beſtehe. Die ruſſiſche Regierung ſchicke ſich angeblich an, in Aſerbeidſchan territoriale Kompenſatio⸗ nen für ſich zu ſuchen. Auf Grund von Informationen aus vollkommen autoritativer Quelle kann die Petersburger Tele⸗ graphen⸗Agentur erklären, daß dieſe Gerüchte Erfindung ſind und daß Rußland von beſtändiger, aufrichtiger freundſchaft⸗ licher Zuneigung für Perſien erfüllt iſt und durchaus nicht eine Aufteilung Perſiens oder irgendwelche territoriale Erwerbungen in Aſerbeidſchan beabſichtigt. * Belgrad, 23. Nov. Der Goldſchatz der ſerbiſchen, Nationalbank wurde heute von Belgrad nach Niſch überführt. Die Verfaſſungskämpfe in Perſien. * Teheran, 22. Nov.(Reuter.) Morgen wird in allen Moſcheen eine Proklamation des Schahs angeſchlagen, von der die Hauptſtelle folgenden Wortlaut hat: Wir hatten verſprochen das Parlament zum 14. November einzuberufen und waren bereit unſer Wort zu halten. Da aber die Ver⸗ treter unſeres Volkes uns haben wiſſen laſſen und ſchriftlich belundet haben, daß ſie keine Konſtitution haben wollen und da unſer Volk uns gebeten hat das Parlament nicht einzuberufen, ſo haben wir beſchloſſen ihre Wünſche zu erhören. Hierauf wendet ſich die Proklamation an die Geiſtlichkeit und ſagt: Da Ihr die Einſetzung des Parla⸗ ments als eine Herausforderung der Geſetze des Islams er⸗ kannt habt, was von der geſamten Geiſtlichkeit telegraphiſch und ſchriftlich erklärt worden iſt, ſo ſtehen wir von einem ſolchen Plane ab. Das Parlament ſoll in Zukunft unter keinem Vorwand eingeſetzt werden. Nichtdeſtoweniger haben wir die nötigen Befehle zur Wahrung der Gerechtigkeit ge⸗ geben. Wir berufen die Vertreter der Geiſtlichkeit, um dem ganzen Volke Mitteilung von unſerem Entſchluſſe zu machen, die Rechte unſerer Untertanen zu ſchützen und nach den Religionsvorſchriften alle übelwollenden Pläne zu bereiteln. Die Anſpielung der Aufrechterhaltung der Gerechtigkeit ſcheint ſich auf den ſchon länger beſtehenden Plan ein Geſetzbuch ein⸗ zuführen, zu beziehen. Deutſcher Reichstag. W. Berl in, 23. Nob. k Am Bundesratstiſch: Sydow, Twele, Loebell. Der. Präſident Graf Stolberg eröffnet um 11 Uhr die Sitzung. Auf der Tagesordnung ſteht die Reichsfinansreform. Wiemer(fr. Volksp.] führt aus: Unſere Finanzen wären die beſten, wenn nicht für eine verkehrte Polenpolitik ſoviel Geld wäre ausgegeben worden.(Sehr gut! links.] Auf die Einzel⸗ ſtaaten, die den Hauptverdienſt von dieſer Vorlage haben wer⸗ den, ſollte keine beſondere Rückſicht genommen werden. Die beſte Abköſung der den Einzelſtaaten geſtundeten Matrikular⸗Beiträge in Höhe von 242 000 000 Mark iſt die Einführung einer Reichs⸗ vermögensſteuer. So lange nicht ein anderer beweglicher Faktor geſchaffen iſt, wird die Feſtſetzung eines Höchſtbetrages der Matrikular⸗Beiträge von meiner Partei abgelehnt werden. Meine Partei hat immer gewarnt, namentlich bei Heer⸗ und Ma⸗ rine⸗Forderungen ungedeckte Forderungen der verbündeten Re⸗ gierungen zu bewilligen. Fürſt Bülow und Freiherr v. Rhein⸗ baben haben ein Loblied auf die Sparſamkeit geſungen, aber nicht geſagt, wo und wann geſpart werden ſoll. Ich meine, der Kriegsminiſter müſſe voran, weil er am meiſten ſparen kann. Im Heeresweſen finden wir zu viel Schauſtellungen und Paraden. Die Hauptquelle mancher entbehrlichen Heer⸗ und Marineausgaben liegt in der Kommandogewalt. Wir ver⸗ kennen jedoch die Notwendigkeit einer Beſſerung der Reichs⸗ finanzen nicht und ſind bereit, an der Reichsfinanzreform mitzu⸗ arbeiten; damit iſt nicht geſagt, daß wir die Wege der Regierung gehen wollen. Daß eine neue Aera der Reichsfinanzen anbrechen wird, glauben wir nicht. Es wird vielmehr alles beim alten bleiben. Wenn ganze Arbeit gemacht werden ſoll, ſo muß auch Klarheit und Ueberſichtlichkeit in die Forderungen hineingebvacht werden. Für die Herabſetzung der Zuckerſteuer ſind wir. Die Fahrkartenſteuer halten wir für eine verkehrsfeindliche Ein⸗ richtung und bekämpfen ſie deshalb. Sparſamkeit ſollte bei der diesjährigen Aufſtellung des Etats ſchon geübt werden. Wir wollen in erſter Linie die Wohlhabenden und Reichen heran⸗ ziehen. Mit der Forderung einer Reichseinkommenſteuer treten wir jetzt nicht hervor, obgleich dieſe unſeren Prinzipien ent⸗ ſpricht. Die Reichserbſchafts⸗ und Vermögensſtener dürfte mit beſtem Erſolg anſtelle dieſer Vorlage treten.(Fürſt Bülow betritt den Saal.] Die Nachlaßſteuer mit dem Anhängſel einer Wehr⸗ ſteuer ſollte lieber verſchwinden. Die Tabakſteuer in Form der Banderole müſſen wir bekämpfen. Die Liebesgaben ſollten bei der beabſichtigten Branntweinſtener beſeitigt werden. Der Branntweinſteuergeſetzentwurf iſt ſcheinbar nicht vom Reichs⸗ ſchatzamt, ſondern vom Spiritusring ſelbſt ausgearbeitet worden. Wie die Bureaukratie die Arbeit des Branntweinauskaufes ſchaffen will, kann man noch nicht überſehen, da wird wohl noch ein geheimer Reichsſchnapsrat geſchaffen werden.(Heiter⸗ keit.) Die Bierſteuer können wir nicht gutheißen, den ſie fällt wieder auf den Gaſtwirt zurück. Die Weinſteuer wird in Einzelheiten zu prüfen ſein. Der Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer ſtellen wir ein glattes Nein entgegen. Wie der Abg. Raab die Beobachtung neuer Erfindungen zu Monopolszwecken empfiehlt, ſo halte ich das für verfehlt. Vielleicht ſchwebt dieſem Herrn die Erfindung von Manſchettenköpfen vor.(GHeiter⸗ keit.] Neue Verkehrsmittel ſollte man aber nicht erſchweren, ſondern erleichtern und fördern. Der Schatzſekretär will die Re⸗ klame die am Potzdamerplatz ein Moment, der Beunruhigung in den Straßenverkehr bringen ſoll, beſteuern, da gibt es noch an⸗ dere Sachen und Seiten die Beunruhigung verurſachten und be⸗ ſteuert werden ſollten; ich exinnere dabei an die letzten Reichs⸗ tagsverhandlungen.(Sehr gut! links.) Wenn wir Bürgſchaft für die verfaſſungsmäßige Verantwort⸗ lichkeit Einheitlichkeit und Steigkeit in der Politik fordern, ſo ge⸗ ſchieht dies namentlich im Hublick auf de Noktvendigkeit einer dauernden Ordnung der Reichsfinanzen. Wir hoffen, daß die Frage der Reichsfinanzreform in einer Form gelöſt werden wird, die un⸗ ſeres großen Reiches würdig iſt.(Beifall.), — 4 — Mannheim, 23. November. General⸗Anzeiger. Abendblatt. 5. Seite. Volkswirtschalt. Rheiniſche Antomobil⸗Geſellſchaft,.⸗G., Mannheim. In der Aufſichtsratsſitzung wurden die Abſchlußziffer pro 1907/08 vorgelegt. Der Bruttogewinn beträgt M. 370 885,74. Nach Abzug der General⸗Unkoſten und reich⸗ lichen Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von M. 112 419,638, aus welchem der am 21. Dezember ſtatt⸗ findenden Generalverſammlung die Verteilung einer Divi⸗ dende von 6 pt. vorgeſchlagen werden ſoll. ** Baheriſche Bierbrauereigeſellſchaft vorm. H. Schwartz, Speyer. Nach dem ſoeben erſchienenen Geſchäftsbericht für das Jahr 1907%9 ſtellte ſich der Bruttogewinn aus Bier auf M. 281795(i. V. M. 285 638) wogegen ſich die Unkoſten auf Mark 76 784 li. B. M. 78 092) Zinſen M. 173810 li. V. M. 20 480) Abſchreibungen M. 70 020(i. V. M. 77 506) beliefen. Aus dem einſchließlich des Vortrags von 1906/07 von M. 21 368 verbleiben⸗ den Reingewinn von M. 139 048(i. V. M. 131279) wird wie ſcher gemeldet, die Verteilung einer Dividende vor 8 75 vorgeſchlagen Ferner ſollen dem Delkrederefonds M. 39 000(i. V. M. 20 000 überwieſen werden. An Tantiemen werden Mark 5536 li. V. 9911]) ausbezahlt und auf neue Rechnung M. 19 512 vorgetrogen. In der Bilanz ſtehen unter Immobilien die Brauerei mit M. 578 965, Wirtſchaften und Niederlagen mit M. 398 025 zu Buch, ferner figurieren Maſchinen und Brauereiinventar mit M. 120 408, Fäſſer mit M. 53 506, Fuhrkonto mit M. 33 032 Wirtſchaftsgeräte mit M. 25 045, Vorräte an Bier mit M. 85 965, an Malz mit M. 54 130, an Gerſte mit M. 18 354, an Hopfen mit M. 14873. An Kaſſa ſind M. 9038 vorhanden. Gegebene Darlehen figurieren mit M. 595 490, Ausſtände belaufen ſich au⸗ M. 227141, Reſtkaufſchillinge und Guthaben bei Banken au' M. 50 626. Bei 1 Million Aktienkapital, 570 000 M. Obligationen und M. 18 489 Hypotheken auf Wirtſchaften belaufen ſich die Reſerven auf M. 120 000, die Spezialreſerven auf M. 50 000, Delkredere auf M. 65 361, Kautionen auf M. 118 435 und diverſe Kreditoren einſchließlich M. 28 585 geſtundete Malzſteuer auf M. 55 891 In dem Bericht wird hervorgehoben, daß trotz der ſchlechten Witterung während des Sommers und dem Rückgang in den Erwerbsverhältniſſen der vorjährige Bierabſatz erreicht wurde. Für Gerſte waren bedeutende Mehrausgaben notwendig, da früher noch nicht gekannte Preiſe angelegt werden mußten. Hopfen war dagegen etwas billiger. Die Preiſe für Gerſte ſind im laufenden Geſchäftsjahr wieder ſehr hohe, wozu noch die dies⸗ jährige Ernte eine bedeutend minderwertige Qualität liefert. Infolge der geringen Ausbeute werde deshalb vorausſichtlich abermals mit höheren Ausgaben zu rechnen ſein, wenn auch Hopfen im Preiſe etwas niedriger iſt. *** Aktiengeſellſchaft für landwirtſchaftliche Maſchinen vorm. Gebr. Buxbaum, Würzburg. Der im Geſchäftsjahre 1907/08 erzielte Bruttogewinn ſtellt ſich nach dem uns vorliegenden Geſchäftsbericht auf M. 587 594, denen Unkoſten in Höhe von M. 287 963, und Abſchrei⸗ bungen mit M. 33 754 gegenüberſtehen. Aus dem Reingewinn. der einſchließlich M. 88 415 Vortrag vom Vorjahr M. 184 892 beträgt, ſollen zunächſt M. 80 000 für außerordentliche Abſchrei⸗ bungen abgeſetzt werden, ſo daß M. 104 892 zur Verfügung der Generalverſammlung verbleiben. Die Dividende wird mit 5 vorgeſchlagen. Auf neue Rechnung ſollen M. 17147 vorgetragen werden. In der Bilanz ſtehen Immobilien mit M. 442 734, Maſchinen und Utenſilien mit M. 222 336, Waren mit M. 1 339 279, Dampf⸗ pflügkonto mit M. 38 168, Kaſſa M. 11 280, Debitoren Mark 993 999, Wechſel M. 141 214, Patents mit M. 24 204. Bei Mart 1250 000 Aktienkapital und M. 213 700 Hypotheken betragen die Reſerven M. 29 269, die Spezialreſerven M. 30 000, die Kredi⸗ toren M. 1 308 243, worunter M. 1 038 844 Bankverbindungen. M. 178 338 ſpäter fällige Kreditoren und M. 91 061 ſonſtige Kre⸗ ditoren figurieren. Im Bericht wird ausgeführt, daß der Abſatz der Fabrikate ſich gegen das Vorjahr weſentlich geſteigert bat was insbeſondere durch den guten Ruf derſelben herbeigeführt ſein dücfte; ſie haben ſich einen weiten Markt im In⸗ und Auslande erobert. Hinzugekommen iſt die patentierte Glattſtrohpreſſe und haben ſich die im Vorjahre ausgeſprochenen Hoffnungen inſofern verwirk⸗ licht, als auch ſie bereits als anerkannt gut bezeichnet werden dürfen. Weiter wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß im näch⸗ ſten Jahr das gedeihliche Ergebnis ein weſentlich höheres ſein werde, vorausgeſetzt, daß wieder eine gute Ernte zu erwarten iſt. — Wie uns gemeldet wurde, genehmigte die Generalverſammlung die vorgeſchlagenen Anträge und beſchloß die Aufnahme einer 4% proz. zu 103 Prozent rückzahlbaren Anleihe von 12 Mill. Mark zur Tilgung der Bankſchulden und zur Vermehrung der Betriebsmittel. * Kohlenmarkt. (Driginalbericht des Mannheimer General⸗Anzeigers.) Auf dem ſüddeutſchen Markte hat eine Aenderung bis jetzt nicht ſtattgefunden. Obwohl zwar infolge des kleinen Waſſer⸗ ſtandes die waſſerwärtigen Zufuhren nur gering ſind, ſo iſt an⸗ dererſeits auch außer für Hausbrand die Nachfrage leider noch immer nicht größer geworden als in der letzten Zeit. Die Indu⸗ ſtrie kauft eben nur das dringend Notwendigſte, ſoweit ſie das Material für den Umfang ihrer Beſchäfligung bedarf. n. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der ſchwächeren amerikaniſchen Notierungen nahm auch der hieſige Markt einen ſchwachen Verlauf und die Preiſe erlitten eine Einbuße. Die Umſätze waren in allen Getreidearten nur mäßig. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für alle Weizenſorten um 25 Pfg. herabgeſetzt. Roggen notierte ebenfalls 25 Pfg. billiger. Gerſte büßte 50 Pfg. ein. Hafer badiſcher zog im Preiſe bis um 25 Pfg. an, während Mais La Plata bis um 25 Pfg. nachgab. Die Notierungen für Weizen⸗ mehl weiſen eine Abſchwächung von 25 Pfg. per 100 Kg. auf. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen und Roggen ruhig, Braugerſte niederer, Futtergerſte unverändert, Hafer und Mais ruhig. 8 Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Varletta⸗ Ruſſo ſchwimmend M. 177, do. ungariſche Ausſaat 80 Kilogramm per ſchwimmend 175, do. Roſario Santa FJs 78 Kg. per ſchwim⸗ mend M. 175,50, Redwinter Weſtern per Nov. M. 175, Hard⸗ winter 2, ſchwimmend M. 176, Rumänier nach Muſter 79 bis 80 Kg. ſchwimmend M. 173—175, do. nach Muſter 78 bis 79 ** Kg. ſchwimmend 171—178, do. gewichtslos nach Muſter ſchwim⸗ mend 187—173, AUlkaweizen 9 Pud M. 20—2 ber M. 168, 25 born in Diedenhofen übertragen wird. do. Pud 30 bis 35 M. 169, do. 10 Pud M. 171, Azima 10 Pud ſchwimmend von M. 182 bis M. 186. Roggen ruſſ. 9 Pud 10—15 ladend M.—, do. 9 Pud 15-20 per ladend M. 147, Bulgar.⸗Rumän. 71-72 Kg. ſchwimmend M. 146, Norddeutſcher M. 124⸗125 Pfd. prompte Abladung M. 181—133. Gerſte ruſſ. 58—59 Kg. ſchwimmend M. 114, do. 59—60 Kilogramm ſchwimmend M. 115, Donaugerſte nach Muſter 58 bis 59 Kg. November M. 116, do. 59—60 Kg. November nach Muſter M. 117.50. Hafer ruſſ. prompt 46—47 Kg. M. 110, do. 47—48 Kg. prompt M. 111, Donau nach Muſter Wwimmend von M.—, La Plata 46—47 Kg. ſchwimmend M. 111, do. 47—48 Kg. ſchwim⸗ mend M. 112, do. per Januar⸗Februar M. 108. Mais La Plata gelb rye terms Okt. M. 124 und Odeſſa⸗ mais per ſchwimend M.—, Noporoſſik⸗Mais per ſchwimmend M. 126, Donau Bulgarmais per ſchwimmend rye terms Mk. 126, do. tale quale November⸗Dezember M. 118, amerikaniſcher Mixedmais per Dezember M. 124. Deutſche Terrazzo⸗Verkaufsſtelle Ulm, G. m. b. H. Die Firmen E. Schwank, Zement⸗ und Steinwerke in Ulm, Stein⸗ fabrik Ulm, Gebrüder Merkl, Ulm, Teerprodukte⸗Fabrik Biebrich, Seck und Dr. Alt in Herrlingen, Max Burk in Ehningen und Süddeutſche Steinfabrik in Eislingen haben zum Zwecke des ge⸗ meinſchaftlichen Verkaufs ihrer Produktion in Terrazzokör⸗ nungen, Moſaikwürfeln und Steinmehlen eine Geſellſchaft er⸗ richtet, deren Sitz in Ulm iſt und die den Namen„Deutſche Terrazzo-Verkaufsſtelle Ulm, G. m. b..“ führt. Geſchäfts⸗ führer der Firma iſt Max Frey in Ulm. Die Bonner Bank für Handel und Gewerbe iſt gezwungen, in Liquidation zu treten. Eine Erklärung der Verwaltung ſteht bevor. Die Bank hat ihre Mittel ſeſtgelegt, namentlich in Baukrediten; eine Baufirma in Godesberg ſchuldet ihr M. 3 Mill. gegen Deckung durch Hypotheken und Häuſer, die bei der jetzigen ungünſtigen Lage des Baugeſchäfts ſchwer zu realiſieren ſind. Die Bank beſteht ſchon ſeit 1875 und arbeitet mit M. 3 Mill. Aktien⸗ kapital, an Reſerven ſind M. 1 Million vorhanden. Die Aktien, auf die zuletzt 10 Prozent Dividende verteilt wurden, ſind meiſt im Beſitz von Bonner Kapitaliſtenkreiſen. Der Aufſichtsrat ſetzt ſich lt. Frkf. Zig. meiſt aus Kreiſen der Zentrumspartei zuſam⸗ men, Vorſitzender iſt Rechtsanwalt Dr. Joſ. Abs. Die Gewäh⸗ rung der Kredite fällt noch in die Amtszeit des früheren Direk⸗ tors Jakob Dahm, der dem erſt ſeit kurzem im Amt befindlichen jetzigen Direktor Rechtsanwalt Wallenfang dieſe Erbſchaft hinter⸗ jaſſen hat. An Depoſiten ſind der Bank rund M. 6 Mill. anbertraut, zumteil auch, da ſie ſich großen Anſehens erfreute, von Kirchen und Gemeinden. In den letzten Tagen wurden mi: verſchiedenen Großbanken Verhandlungen über Sanicrung der Bank geführt, doch haben ſie ſich zerſchlagen. Gegenwärtig wird weiter verhandelt, um mit Hilfe anderer Inſtitute wenig⸗ ſtens eine ruhige Liquidation der Bank zu ermöglichen. Im Intereſſe des Bonner Plaßes, auf dem der Fall hochgradige Er⸗ regung hervorruft, wäre zu wünſchen, daß dieſe Verhandlungen Erfolg haben, damit wenigſtens die Gläubiger der Bank ihr Geld erhalten. Falls es zum Konkurs kommen ſollte, fürchtet man, daß nicht nur das ganze Aktienfapital und die Reſerven verloren wären, ſondern auch die Gläubiger noch Verluſte zu beklagen haben würden. Dülkener Gewerbebank. Die vorgeſtrige Gläubiger⸗Ver⸗ ſammlung genehmigte den Vergleich mit dem früheren Aufſichts⸗ ratsvorſitzenden Felix Tonnar, wonach Tonnar 200000 Mark Schadenerſatz zahlt, alle Prozeßkoſten trägt und auf jede Forderung an die Gewerbebank verzichtet. Ferner genehmigte die Verſammlung. daß die Forderung der Gewerbebank an die Vereinigten Wiehltaler Kalkwerke für 150.000 Mark an Dr⸗ Ku⸗ Weſtſäliſche Stanz. und Emaillier⸗Werke,.⸗G., vorm. J. u. H. Kerkmann in Ahlen, Weſtfalen. Die Bilanz für 1907.08 ſchließt nach den Abſchreibungen(i. V. M. 81 685) mit einem Reingewinn von M. 165 875 li. B. M. 203 110). Es wird beantragt, dem Reſervefonds M. 8298(Me. 15000! und dem Extra⸗Reſervefonds M. 20 000(M. 30 000) zu überweiſen, zu Tantieme M. 8278.43(M. 11 425) zu verwenden und 7 Prozent (9 Prozent) Dividende mit M. 94 500(M. 121 500) zu ver⸗ teilen, wenach M. 34803(M. 25 185) für neue Rechnung bleiben. *** Telegraphiſche Haudelsberichte. Meues dom Dividendenmarkt. Worms, 23. Nov. Elefantenbräu vorm. L. Rühl in Worms schlägt It. Frkf. Jig. für das Geschäftsjahr 190%7= 08 dlie Verteilung einer Dividende von 4 gegen 5 pCt. im Vorjahre vor. Trier, 23. Nov. Die Aktienbrauerei Union vorm. C. Veberle und E. Charlier in Trier schlägt die Verteilung einer Dividende von%½% pCt. gegen 9 peCt. im Vorjahre vor. Kobur g, 23. Nov. Die Koburger Bierbrauerei-A. G. Koburg, die demnächst auf ein sojähriges Bestehen zurückblicken kann, schlägt It. Frkf. Ztg. für das Ge- schäftsjahr 190%½08 die Verteilung einer Dividende von 25 PCt. wie in den Vorjahren vor. Aklienbrauerei Mulle, Stuttgart. Stuttgart, 23. Nov. Nach dem Geschäftsbericht für das Jahr r9oy-o8 betrug der Bierabsatz 147,416 Hek⸗ toliter gegen 150 474 Hektoliter im Vorjahre. Dabei hatte die Gesellschaft in der ersten Jahreshälfte noch einen höhe- ren Absatz, während nachher die schlechten Geschäfte der Sommerperiode und die ausserordentlich grosse Obsternte des Herbstes den Verbrauch erheblich beeinträchtigten. Der Reingewinn beträgt 324.346 im Vorjahre 390,337, die Dividende 6 pCt. im Vorjahr 7 pCt. Im neuen Ge- scha fts jahr haben It. Frkf. Ztg. mit Ausnahme von Hopfen die Rohprodukte höher eingesetzt als im Vorjahre, ausser- dem sei infolge der riesigen Obsternte sowie der allge- meinen ungünstigen Geschäftslage der Industrie mit einem wesentlich niederen Absatz zu rechnen. Bonner Bauꝶ für Haudel und Gerverbe.— Bon n, 23. Nov. Heute früh versammelte sich vor dem Geschäftshause des Instituts eine zahlreiche Men- schenmenge an, die sieh jedoch, als der Anschlag be⸗ kannt worden war, wieder zerstreute. Heute vormittag sollen eine Reihe Rölner Banken nochmals zusammenge- treten sein, um zu sehen, ob sich nicht noch ein Weg fin⸗ den lasse, auf den der Banke geholfen werden könnte. Im Interese des Bonner Platzes und der Depositengläubi- ger kann man laut Frkf. Ztg. nur wünschen, dass es ge- lingen wird, den Konkurs zu vermeiden. WB. Bonn, 23. Nov. In der Angelegenheit der Bonner Bank für Handel und Gewerbe erhalten wir eine Erklärung der Verwaltung dieser Bank, dass auf Vor- schlag des Vorstandes der Aufsichtsrat gestern beschlos- sen hat, die Liquidation der Gesellschaft einer auf den 14. Dezember einzuberufenden ausserordentlichen General- versammlung vorzuschlagen, infolge der Erkenntnis, dass die flüssigen Mittel der Bank hauptsächlich infolge der seit längerer Zeit herrschenden Stockung in Handel und Gewerbe, namentlich im Baugewerbe, festgelegt erschei- des Geschäfts, die Gläubiger keine Verlustè erleiden. Es sind Verhandlungen eingeleitet., um mit Hilfe anderer Banken eine möglichst schnelle Erledigung der Liquidation bezw. Befriedigung der Gläubiger herbeizuführen. Bei dieser Sachlage hält sich der Vorstand für verpflichtet, um Bevorzugungen vorzubeugen, weitere Auszahlungen vorläufig nicht vorzunehmen. Zahlumgseinstellungen. 23. Nov. Die kürzlich gemeldete Zahlungs- des Tonwerkes Friedrichssegen erstreckt Berlin, schwierigkeit sich It. Frkf. Heberle jun., sondern nur die Gesellschaft selbst suelit ein Moratorium nach. N** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 293. November. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. 5 Weizen pfälziſcher 21.75—.— Ruſſ. Futtergerſte 14.50— „ Rheingauer—.————[Hafer, bad. neuer 16 25—17 25 „ norddeutſcher 22——22 25 Jafer, nordd. 17.75—18— „ ruſſ. Azima 24 50—25.— Hafer ruſſſſcher 177518.50 „ Alkg 24——24.25„ La Plata 16.75—.— „ Theodoſia 25 25—2550[Maisamer.Mixed—— „ Taganrog 24.——24.25„ Donau 17.752——.— „ Saxonska 5„ La Plata 17.25—.— „ rumäniſcher 24.25—24.75 Kohlreps, d. nuer 30 50. „ am. Winter 24.———.—[Wicken 18.—— „ Manitoba]—.——.— Kleeſamen deutſch.] 110—120 „ Walla Malla 25„ 11——— „ eee,,„Luzerne ital. 125—130 „ Auſtralier———„ Provenc. 135—145 „ La Plata 24.50—.—„Eſparſette 30..— 35— Kernen 21 50—21.75Leinel mit Fas.—— Roggea, pfälzer neu 17.——17.25 Rübsl in Faß 70.— „ ruſſiſcher—.———.— Backrüböl 77.—— „ rumäniſcher—..—.—Spiritus, Ia. verſt. 100% 129.— „ norddeutſcher 18.50——.—„ 70er unverſt. 6 „ amerik.——„ er.— Gerſte, neue 1850—19.50 roh 70 1 Anverſt. 85/00% 57— „ Pfälzer 18.50—20.—„ 9oer„ 90/920% 48.— Gerſte, ungariſche Nr. 55 8 Weizenmehl 2 4 32.50 31.50 80.— 29.— 28.— Roggenmeb! Nr. 0) 27.50 19 25—. 8 Tendenz: Weizen und Roggen ruhig. Braugerſte niederer Futtergerſte unverändert. Hafer und Mais ruhig. Heſterreichiſches Petroleum notlert bis auf Welteres: M. 22.70 in Holzbarrels bei Waggonbezug, M. 18.90 in Ciſternen, per 100 kg ab Tankanlage Mannheim, verzollt. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 23. November.(Oifizieller Bericht) Die heutige Börſe verlief ruhig und haben ſich die nur wenig verändert. Aktien. Bauken. Brief Gelde Badiſche Bank 102 Br. Werger, Worms 78.— Getwrbk. Speyer50/ E—.———Worm. Br. v Oertge.— 8 fal 515 8—.— 100.75 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 1 älz. Yp.⸗Ban—.— 190.50 Traus ort Jf. Sp⸗ u. Edh Landau—.— 140. u. Berſicherung. Ahein. Kreditbank 134.— 133 75 B..⸗G. Röſch 85 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 10 Man 1 6 5 ſſchl. Südd. Bank—— 108.%„ 1 Giſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwig zbahn—:— 218.— Mitverf..⸗G. vm. 95 Marbahn—.— 187.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv. „ Nordbahn—. 1381,80 Bad. Aſſecurranz Heilbr. Straßenbahnn——— Chem. Junduſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodaſör.—.— 362 5 „„„ kneu 849 88 Chem. Fab. Goldenbg. 190 Verein chem. Fabriken—— 301— Verein D. Oelfabriken 130.— Weſt..⸗W. Stamm 183.——.— Continental. Verſich. Mannh. Verſicherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—. Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.—— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 13 Din ler'ſche Uſchfbr. 119—. Emaillirfbr. Kirrweil.—. —— Vorzug 106.50—.— Emaillw. Maikammer Brauereien. Ettlinger Spinnere 97.— Bad. Brauere!—.——.— Hüttenh. Spinnerei.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Farlsr. Maſchinenbaun 193.— Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Rähmfbr. Haid u. Ney—.—„e. Eichbaum⸗Brauerei—— 104.50 Koſth. Cell. u. Papierf. 240— 288 25 annh. Gum. u. Asb.—.— 14 Maſchinenf. Badentt—.— 198. 22 50— Elefbr. Rühl, Worms 85.——.— Ganters Br. Freibg. 103..——.— Kleinlein Heidelberg 190.——— Homb. Meſſerſchmitt 50.——.—Pf. Nähm u. Fahrradf 188 50 18 Ludwigsh. Brauerei—.— 215 Portl.⸗Zement Holbg.— 15 Mannh. Aktienbr.—· 1386 Südd. Draht⸗Induſt. 102.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—-—— Süpd. Kabelwerke—.— 122. Brauerei Sinner. 270 Verein Freib. Ziegelw. 185.—-— Br. Schrödl, Heidibg. 191.—— 50— „Schwartz, Speyer—. 120. ürzmühle Neuſtadt—.— „Ritter, Schwez. Zellſtoffabr. Waldhof 330— „S. Weltz, Speyer—.— 72.— Zuckerfbr: Waghäuſe 139 50 5. Storch., Spever 65.— 63 Zuckerraff. Manng. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 23. November.(Telegramm.)(Produktenbör 1 Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaffe. 5 23 Speyr.„— 8 21. 28. 2¹¹ Weizen per Dezbr. 208.25 208 25 Mais per Dezbr. 161.— 161 7 „ Mai 212.25 212.25„ Mai 150 50 150 5 „Jul— ſ— 555 Roggen per Dezbr 173.— 17275 Rüböl per Novbrrr „ Miar 182. 181.50„ Dezb. 66.30 „Juli————„Mai 61.50 60.90 Hafer per Dezbr 165 50 1652 Spiritus 70er looo— „Mai 1867.50 107 25 Weizenmehl 28.50 28.50 ——.—Roggenmehl 23.50 23.50 Berliner Effeuenborſe. [Brivattelegteus des General- Anzeigers Berlin, 23. Nov.(Fondsbörse.) Die Börs gann die neue Woche in recht missmutiger Stimmun Die matte Haltung des Newyorker Sonnabend-Verkeht und Meldungen von Preisermässigungen au Ztg. nicht auf deren Pächter Herrn Kar! 6. eite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt“) Mannyeim, 23. November⸗ schen Roheisenmarkte veranlassten Realisationsneigung auf dem Banken- und Montanmarkte. In erheblichem Masse gedrückt waren amerikanische Bahnen, von denen Baltimore um 1½ pCt., Kanada um meht als 2 pCt. nied- riger einsetzten. Auf dem Montanmarkte gaben Deutsch- Luxemburger nach. Schiffahrtsaktien und Elektrizitäts- aktien litten gleichfalls unter Realisierungen. Oester- reichische Werte standen unter deiv Einfluss der abwärts gerichteten Kursbewegung an der Wiener Börse. Im Ge⸗ gensatze zu der sonst allenthalten herrschenden Geschäfts- unlust trat auch heute wiederum reges Interesse für 3zproz. Deutsche Reichsanleihe hervor. Bei lebhaftem Geschaft zogen diese Werte um o,15 pCt. an. Am Prolongations- geschäfte waren Stücke mit 6½ pCt. gesucht. Auch im übrigen war der Rentenmarkt, dank der grosen Geldflüs- sigkeit ziemlich fest. Das Geschäft bewegte sich auch im späteren Verlaufe bei mässigen Kursschwankungen in sehr engen Grenzen. Ultimogeld 27 pCt. und darunter. Tägl. Geld 1½. In dritter Böôrsenstunde bei fortdauernder Un- lust weiter schwach. Industriewerte des Kassamarktes vorwiegend niedriger. Berlin, 23. November. (Schlußkurſe.) Kursſtand. Reger gehandelt wurden einheimiſche Anleihen, be⸗ ſonders 3 prog. Reichsanleihe und Konſols, 3½ proz. Werte konnten aus der Erholung Nutzen ziehen. Von ausländiſchen Renten Ruſſen ſchwächer, Provinzial⸗ und Kommunialobligationen feſt. Der weitere Verlauf der Börſe war ruhig, die Tendenz ließ wenig Beſſe⸗ rungen. An der Nachbörſe hielt die Geſchäftsſtille an. Lombar⸗ den behauptet. Uebrige Märkte ſchwächer. Phönix angeboten. Es notierten: Kreditaktien 197.10 à 197, Diskonto 179.30, Dresdner Bank 147, Staatsbahn 145.10, Lombarden 20.40, Baltimore 106.30 à 20, Phönix Bergbau 176.20 à 175.25. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Neichsbant⸗Dis kont 4 Prozent. Wechſel. 2¹. 23. 215 23. Amſterdam kur; 169.68 169.53 Paris kur 81 516 81.525 Belgien„ 80.116.166 Schweitz. Plätze„ 81 45 814 alien„ 81.325 81.30 Wien 85 816 85 325 ondon„ 20 447 20.455 Napoleonsd'or 16 27 16 27 5 langa———— Privatdiskonto 216 2½ Staatspapiere. A. Dentſche. 21. 23. 4e deutſch. Reichsanl. 102.— 102 4 B. Ausländiſche. 8 85„ 9480 95.15 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.— 109.— 8 85.30 85.704½% Ehineſen 1898 96 80 97.10 4% pr. Lönſ. St.⸗Anl. 102.— 102 25 Mexikaner äuß. 88/90 97 90 37.95 3 5 94.75 95.103 Mexikaner innere 63.50 68 50 85.25 85.650 Taumalipas——.— 4 badiſche St.⸗A.1901 100 80 100.80 Bulgaren 99.— 98.60 13*„1908 101.70 101 808¼ italien. Rente—.—(042 3½% bad.St.⸗Olabg)ft 96.20 96.204½ Oeſt. Silberrente 98.40 986 84„ M.—.——.—%½%„ Papierrent..40 98.— 3%„„ 1900 94.10 83 60] Oeſterr. Goldrente 97.90 98.20 3½%„„ 1904—.— 93.50fe Vortug. Serie! 56.20 50 40 3%„ 1907—.——3„„ II—.— 57.8 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102 45 102.404% neue Ruſſen 1905 97.30 97.10 4„„„ 1918 102.80 102.754 Ruſſen von 1880 83.30 83.20 3% do. u. Allg. Anl.„.— 94.204 ſpan. ausl. Rente 95 20 95.20 s3 do..⸗B.⸗Obl. 83.90 84.54 Türken von 190? 86 50 886.70 4 Heſſen von 1908 101.20 101204„ unif. 92.90 82 90 3 Heſſen 82 60 83.— 4 Unger. Goldrente 93.— 92.90 8 1 N S84 50 8475 4„ Kronenrente 91.80 91.70 4 Mh. Stadt⸗A. 19—.——— 4„„1908 99.10 100.100Verzinsliche Loſe. 64„ 1905 91.— 91.— 3 Oeſterreichiſche880 157.10 187. 10 Türkiſche Aktien induſtrieller Unternehmunzen, 143.10 143.— 4% Reichsanl. 102.50 102 60J Ruſſenbank 181.10 130 60 3eo Reichsanl. 94.75 95.— Schaaffh. Bankv. 135.20 184.80 %% Reichsanleihe 85 50 85.78(aatsbahn 145 50 144.70 3% Conſols 102.25 169.40 Lombarden 20.90 20.30 8%„%„ 9475 95.— Baltimore u. Ohio 107.50 106.10 8 0% 8 85.30 85 60 Canaba Pacifte 177 40 175.20 40% Bad. 9. 1901 101.30 100 70 Hamburg Packe! 111 60 111— 4%„„1908 101.60 101.75 Nordd. Lloyd 90.— 89.90 3%„ conv.—.——.— Bochumer 218.80 217.40 „l„ 1902/%07 93.60 93 50 Deutſch⸗Luxembg. 149 10 148.— 370% Bayern 94.— 95 40 Dortmnnder 60 70 60.40 35%% Heſſen—.——.—Geſſenkirchner 188 20 187.10 30ſ% Heſſen 82.60 82.75 Harpener 194 20 192 9 30% Sachſen 84.60 84.80 Laurahütte 194 60 193 40 4% Japaner 1805 91.40 91,40 Phönix 176 70 175.50 4% Italiener————Weſteregzeln 180.— 179 60 60 Ruſſ. Anl. 1903 82.70 82.75 Allg. Elektr.⸗Geſ. 255.10 224.50 40 Bagdadbahn 84.70 84.75 Anilin Treptow 874.70 874.1 DOeſter. Kreditaktien 198.— 197.— Brown Boveri 172.20 172 Berl. Handels⸗Geſ. 168.— 167.10 Chem. Albert 424 70 424— Darmſtädter Bank 198.— 128.— D. Steinzeugwerke 217 70 217.70 Deutſch⸗Aſiat. Bant 138.— 188 20 Elberf. Farben 412— 414.— Drutſche Bank 240.10 239 50 Celluloſe Koſtheim 236 50 287— Disctommandit 180.10 179 20 Nüttgerswerken 154.— 15450 Drosdner Bank 147.90 147.10 Tonwaren Wiesloch 90 50 90.50 Reichsbank 146 80 146.20 Wf. Draht. Langend. 183.— 183— Rhein. Kreditban! 188.50 133.50J Zellſtoff Waldhof 327 80 327 80 Privatdiskont 2¾% W. Berlin, 23 November.(Telegr.) Nachbörſe. Kredil⸗Aktien 198.— 19710 Stagtsbahn Diskonto Komm.—.— 17920 Lombarden 145.50 144.70 20.70 2040 rlex enenr Wriveitelegramm des General⸗Anzeigers) Frankfurt a.., 28. Nov.(Jondsbörſe.) Die außerordentliche Geſchäftsſtille, welche bereits in den letzten Tagen der Vorwoche vorherrſchte, hielt auch bei Beginn der neuen Börſen⸗ woche an, obwohl von einer Velebung des heimiſchen Eiſenmarktes geſprochen wird und einzelne Abteilungen beſſere Geſchäftslage auf⸗ kweiſen, ſo ſind die Preiſe weiter gedrückt. Der Abruf der Verbrau⸗ cher iſt teilweiſe belebter, das betrifft beſonders Eiſenbahnoberbau⸗ material. Der Roheiſenmarkt ſteht aber weiter unter dem Eindruck des Verfalls der Syndikate. Die Vörſe eröffnete trotz bereinzelten Hervortretens von Nachfrage auf dem Eiſenmarkt bei ſtillem Ge⸗ ſchäft. Die Kurſe zeigten im allgemeinen nur mühſam behauptete Tendeng. Deutſch Luxemburger ſchwächer, auch Phönix Bergbau ſchwankend. Der ſchwankende Verlauf ber Newyorker Samst bürſe legte der Spekulation Reſerve auf. Der amerikaniſche Markt läßt zu wünſchen übrig. Die Börſenhauſſe in Amertka hat wieder nachgelaſſen und macht immer mehr einer nüchternen Auffaſſung Platz, die auch an der hieſigen Börſe infolge von Realiſation zu ſchwacher Tendenz Anlaß gab. Die in Betracht kommenden Bahnen, befonders Baltimore waren ſchwach, Lombarden auf Wiener Ab⸗ gaben gedrückt. Staatsbahn ebenfalls ſchwächer, für pfälziſche Bah⸗ nen trat erneut Intereſſe hervor. Schiffahrtaktien wenig beachtet. Der Bamkenmarkt war durch die Angelegenheit der Bonner Bauk berſtimmt, umſomehhr der Vorſtand Auszahlungen borläufig nicht mehr vornimmt, Diskonto und Deutſche Bank ſchach, während übrige leitende Werte dieſes Gebietes wenig Veränderung zeigten. Bad. Zuckerfabrit—.— 139.— Eichbaum Mannheim 104.— 104.— Mh. Aktien⸗Brauerei 183.— 133.— Parkakt. Zweibrücken 93.— 93.— Weltz z. Sonne, Speyer 78.— 77.— Cementwerk Heidelbg. 156.40 156. Badiſche Anilinfabrik 363.— 363— do. neue 351.05 352 Ch. Fabrit Griesheim 286.50 2837.25 Farbwerke Höchſt 389.— 888 90 Ver. chem. Fabrik Mh. 299.80 286.— Chem. Werke Albert 423— 424.— Südd. Drahtind. Mh. 101.— 101.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 195.50 195 50 Aec. Böſe, Berlin 66.20 65. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 225,20 224.9. Südd. Kabelw. Nhm. 124.— 124.— Lahmeyer 116.90 116.90 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 118 90 118.70 Sismens& Halske 204.— 208.80 Bochumer Bergban 218.80 918 80 Buderus 112.50 412.— Concordia Bergb.⸗G.—.——.— Friedrichshütte Bergb. 136— 186.— Gelſenkirchner 188.50 188.— do. Sldd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet Der Induſtriemarkt zeigte ein luſtloſes Ausſehen, bei behauptetem Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.20 92.50N Cementfabr. Karlſtadt 185.70 135 50 D Deutſch. Luxemburg 150.20 148 80b Kunſtſeidenfabr. Frkf. 197.— 196.— ederwerk. St. Ingbert 54— 54.— Spicharz Lederwerke 122.— 122.— Ludwigsh. Walzmühle 163.— 163— Adlerfahrradw. Kleyer 281.75 282— Maſchinenfbr. Hilpert 65.— 66. Maſchinenfb. Badenia 198 50 193.86 ürrkopp 277 50 277.50 Mäſchinenf. Gritzuer 210.— 211.50 Maſch.⸗,Armatf. Klein 116.— 116.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 188.— 182.— Röhrenkeſſelfabrit ——ꝛ— orm. Dürr& Co.—.—— Schnellpreſſen Frtih. 187.30 187.80 Ver.deutſcher Oelfabr. 28.50 128.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.— 121.50 Seilinduſtrie Wolff 138.— 138. 'wollſp.Lampertst. 62— 62.— Kammgarn Kaiſersl. 158.— 158— Zellſtoffabr. Waldhof 527.50 828.75 Bergwerls.Aktien. Harpener Bergbau 195 50 194.10 Kaliw. Weſt eln 179.20 180. Oberſchl.Eiſeninduftr. 97 50 97. Bhönix 177.— 176.25 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 195.50 194.— Gewerkſch. Roßleben 8650 8650 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 228.25 229.—Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 143 80 145.10 Pfälziſche Maxbahn 141 60 141 80 Oeſt. Südbahn Lomb. 20.90 20.40 Nordbahn 136 50 186 80 Gotthardbahn——.— 114.— 114— Ital. Mittelmeerbahn———. 0 112.— 11.30 do. 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