rr. + günſtigen Veränderungen im Balkan. 4 Anabhängige Tageszeitung. Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.)(Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adteſſe⸗ 70 Pfeunig monatlich. 50 9„General⸗Anzeiger Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, Mannheim“, durch die Poſt bez inel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Telefon⸗Nummern: Einzel⸗Nummer d Pfg,. Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ In ſera te: nahmen Druckarbetten 841 Die Golonel-Zele.. 26 Pf Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Tiglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktioen 6877 Auswärtige Inſerate. 80 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommer Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ 5 Die Reklame⸗Zeile.„1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 69 uhe, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. buchhandlung Nr. 530. Dienstag, 24. November 1908.(Abendblatt.) Die öſterreichiſch⸗ungariſche Diplomatie und der Boykott in der Türkei. Der Miniſter Baron Aehrenthal empfing am Samstag eine Deputation öſterreichiſch⸗ungariſcher Induſtriellen, die durch die Boykottbewegung in der Türkei geſchädigt wurden und infolgedeſſen nervös zu werden anfingen. Er verſuchte die Leute zu beruhigen. Trotzdem aber läßt es ſich nicht ver⸗ zennen, daß die anti⸗öſterreichiſche Bewegung in der Türkei der öſterreichiſch⸗ungariſchen Diplomatie recht unangenehm zu werden beginnt. Man hat von Wien aus bereits energiſche Schritte in Konſtantinopel angeordnet, um wenigſtens zu er⸗ reichen, daß die amtlichen Organe, die Zoll⸗ und Hafenbehör⸗ den, aufhören, die öſterreichiſch⸗ungariſchen Waren ſchlechter zu behandeln als andere, aber bis heute haben dieſe Schritte einen greifbaren Erfolg nicht gehabt. Wiener Zeitungen be⸗ haupten, daß das jungtürkiſche Komitee nicht nur ſich paſſiv verhalte, ſondern die Bewegung nach Möglichkeit zu vertiefen trachte. Das jungtürkiſche Komitee iſt zwar verſteckt, aber doch immer noch der tatſächliche Herr der Lage. Es könnte voll auf die Bewegung einwirken, wenn es wollte. Der Boykott iſt eine höchſt eigenartige Waffe im Kampfe der Völker. Er kann wohl Wunden ſchlagen, aber nur ſchwer Fum Nachgeben zwingen. Einem durch einen Boykott ausge⸗ übten Druck nachzugeben, hat immer etwas Mißliches an ſich, da man durch ſeine Nachgiebigkeit offenbart, daß man an dieſer Stelle verwundbar iſt und vielleicht ſogar dazu einlädt, das Experiment bei gegebener Gelegenheit baldmöglichſt zu wiederholen. Deshalb ſollte das jungtürkiſche Komitee ein⸗ ſehen, daß es eine Ungeſchicktheit begeht, wenn es länger dem Boykott zuſieht: denn eine Hoffnung, einen Druck auf Oeſter⸗ reich⸗Ungarn auszuüben, kann es aus dem angeführten Grunde nicht hegen. Ein politiſches Intereſſe an dem Boy⸗ kott kann die Türkei alſo nicht haben. Ohne die Verſtändigung mit Oeſterreich-Ungarn keine Konferenz. Und ohne Konferenz gewiß keine Kompenſationen für die jüngſten der Türkei un⸗ Ein wirtſchaftliches Intereſſe hat die Türkei gleichfalls nicht: denn wer ſich von politiſchen Gefühlen diktieren läßt, wo er kaufen ſoll, kauft meiſtens ſchlecht. Wer hat alſo eigentlich ein Intereſſe an dem Boykott? Die Antwort liegt nahe: die profitierende Konkur⸗ kenz. Die Bewegung mag gewiß im Anfang elementar aus einem Gefühl der Indignation entſtanden ſein; ſolche Gefühls⸗ bewegungen pflegen aber dann für die Konkurrenz ein will⸗ kommener Anlaß, eine Handhabe zu ſein, die bereitwilligſt ergriffen wird. Es liegt das in der Natur der Dinge. Die Wiener Preſſe zeigt mit den Fingern auf England, das das Feuer ſchüren ſoll. Es iſt wohl möglich, daß die engliſchen Kaufleute ihrem eigenen wirtſchaftlichen Intereſſe in dieſem Jalle mit dieſem beſonderen Eifer nachgeben, weil es zugleich ein politiſches ihres Landes iſt. Den Engländern müßte ein Gegenſatz zwiſchen der Türkei und Oeſterreich⸗Ungarn aus mehr als einem Grunde lieb ſein. Als es vor einem Monat den Anſchein hatte, als hätte ſich die Türkei ſchnell mit Oeſter⸗ reich⸗Ungarn verſtändigt, wurde ein Teil der engliſchen Preſſe ſeltſam nervös. Heute ſcheint einer öſterreichiſch⸗türkiſchen Verſtändigung zuerſt der Boykott im Wege zu ſtehen. Soweit 170 75 Bohykott türkiſche Politik iſt, iſt er ganz gewiß ein Miß⸗ griff. Zurzeit ſcheint die türkiſche Politik daran zu leiden, daß ſie von zu vielen Leuten gemacht wird und daher einer ge⸗ wiſſen Sicherheit und Zielbewußtheit entbehrt. Man ſcheint bald jenes, bald dieſes zu wollen. Die Männer, die an der Spitze ſtehen, der nun bald 90jährige Kiamil Paſcha und die Männer, die hinter den Kuliſſen mächtiger ſind, die Führer des Komitees, wollen gewiß das Beſte. Auch die ſo junge tür⸗ kiſche Preſſe, die ſich ſehr eingehend mit auswärtiger Politik befaßt und deren Einfluß nicht zu unterſchätzen iſt, will nur Gutes raten. Das Ziel kann von vielen gewollt, die Mittel aber müſſen von der ſtarken Hand eines zentralen Willens ge⸗ handhabt werden. Und da ſcheint es hier und da zu fehlen. Wozu der eigentümliche Flirt mit Serbien und Montenegro? Der kann die Türkei nur kompromittieren und zwingt Oeſter⸗ reich⸗Ungarn, wie es nunmehr auch geſchehen iſt, nachdrücklich auf die Gefahren eines etwaigen türkiſchen Bündniſſes mit Staaten hinzuweiſen. Hier iſt noch unkel. poliische Uebersicht. Mannheim, 21. November 1908. Bürgertum und Politik. In der neueſten Nummer der Londoner„Finanzchronik“ veröffentlicht Geheimrat Richard Witting einen Auf⸗ ſatz über die letzten deutſchen Ereigniſſe, den er in weiſer Ab⸗ ſchätzung, Politiſche Aphorismen“ überſchreibt. Es ſind aller⸗ lei Einfälle eines klugen und unterrichteten Mannes, der viel gelernt und noch mehr beobachtet hat, und der, weil er in verſchiedenen Schichten lebte und mannigfache Reiſen ihm den Blick weiteten, die Fähigkeit gewann, die in Deutſchland im allgemeinen ſelten zu ſein pflegt, den Dingen und Perſonen auch außerhalb des eigenen Klüngels gerecht zu werden. Es iſt viel reizvolles in dieſen Aphorismen, viel ſprühender Scharfſinn, der aus dem bunten Strom des Lebens, das Cha⸗ rakteriſtiſche und Weſentliche, das nicht immer zugleich das Augenfällige iſt, aufzufriſchen weiß. Ohne Frage iſt, indes wir in den letzten zwei Jahrzehnten reich und reicher wurden, ein äſthetiſcher und geſellſchaftlicher Snobismus bei uns auf⸗ gekommen und der Sinn für den Staat, für politiſche Leiden⸗ ſchaft breiten Schichten unſerer Großbourgeoiſie verloren ge⸗ gangen. Es iſt auch richtig, daß der Liberalismus in ſeinem traditionellen Kampf gegen Zoll⸗, Handels⸗ und Machtpolitik, gegen Junker⸗ und Agrariertum häufig genug Augenmaß und damit den politiſchen Einfluß eingebüßt hat und daß wir im großen und ganzen eine ſtarke Neigung zeigen, den Apparat der Geſetzgebung und ſeine Produkte zu überſchätzen. Noch immer ging uns nicht auf, daß ungleich wichtiger als die Ge⸗ ſetze, deren wir ſchon eine ſtattliche Menge brauchbarer und anſehnlicher beſitzen, die Männer ſind, die man zu ihrer Aus⸗ führung berief und daß die Exekution im guten wie im ſchlech⸗ ten Sinn erheblich bedeutſamer werden kann als der tote Buchſtabe. Gerade weil unſer Geſchlecht, ohne ſie wirklich zu beſitzen, ſich ſo gern ſeiner realpolitiſchen Dispoſition berühmt, iſt es gut und nützlich, dieſe herben Erfahrungstatſachen ihm Seuilleton. Wortſpiele und Wortwitze. Schopenhauer nennt das Wortſpiel, deſſen Kultus einſt Fiſchart und ein Abraham a Sancta Clara und neuerdings ein Neſtroy und Saphir bis zum Uebermaß getrieben haben, eine „Afterart des Witzes“ und meint:„Wie der Witz zwei ſehr ver⸗ ſchiedene reale Objekte unter einen Begriff zwingt, ſo bringt das Vortſpiel zwei verſchiedene Begriffe, durch Benutzung des Zu⸗ falls, unter ein Wort: derſelbe Konkraſt entſteht wieder, aber Piel matter und oberflächlicher, weil er nicht aus dem Weſen her Dinge, ſondern aus dem Zufall der Namengebung entſprungen iſt.“ Viſcher lin ſeinem Buche„über das Erhabene und das Komiſche“) meint, das Wortſpiel beziehe ſich entweder mehr auf die Bedeutung der Worte und benütze ihre Vielfältigkeit, oder es ergreife die Aehnlichkeit des Klanges und verbinde durch ſie die entlegenſten Vorſtellungen. Aber abgeſehen von dem Witz⸗ Wortſpiel, das die Franzoſen Calembourg nennen, gibt es auch ein harmloſes und durchaus nicht boshaftes Spielen mit Worten, das nicht immer darauf berechnet iſt, eine komiſche Wirkung zu erzielen und das man mit dem Worte Anagramm bezeichnet hat. Schopenhauer ſoll die Entdeckung gemacht haben, daß das Wort Reliefpfeiler von hinten nach vorne geleſen ebenſo lautet, wie um⸗ gekehrt. Ein anderes Beiſpiel: in einer weſtfäliſchen Stadt lebte vor einigen Jahrzehnten ein tüchtiger Vorturner namens Redel, der gegen die damalige Sitte, beim Turnen Ledergurte um den JLeib zu tragen, eiferte, da ſie ſeiner Anſicht nach die Bewegung der Bauchmuskeln hinderten. Man ſagte daher von ihm:„Ein N Ledergurt trug Redel nie“ und man machte die Entdeckung, daß bieſer ganze Satz von hinten oder von vorne geleſen denſelben Wortlaut ergab. immer wieder vorzuhalten. In manchen Stücken wird man freilich Herrn Witting nicht unbedingt ſolgen mögen. So ſcheint es uns faſt, als ob er die Leiſtung des Unterſtaatsſekre⸗ kärs v. Loebell denn doch ein wenig überſchätzte. Geheimrat Witting ſchreibt: wenn im Reich und in Preußen tüchtiges ge⸗ lang: Zolltarif, Handelsverträge, Sozialpolitik, Oſtmarken⸗ politik, Börſengeſetzgebung, ſo iſt ein guter Teil auf das Konto des Herrn v. Loebell zu ſetzen. Das möchten wir ſchon um des⸗ willen bezweifeln, weil, als über den Zolltarif und die Han⸗ delsverträge entſchieden wurde, Herr von Loebell noch Land⸗ rat in Rathenow oder Generaldirektor der kurmärkiſchen Feuerſozietät war. Auch das tatkräftige Intereſſe für Sozial⸗ politik kann Herr von Loebell erſt neuerdings betätigt haben: ehedem als konſervativer Abgeordneter gehörte er eigentlich nicht zu den ſchwärmeriſchen Sozialreformern. In der Haupt⸗ ſache aber hat Geheimrat Witting unzweifelhaft recht; in ſeinen Schlußſätzen ſchreibt er: „Aber die Beſſerung kann nur kommen, wenn die wirt⸗ ſchaftlich führenden Schichten des Bürgertums fortan auch politiſchmitarbeiten, wenn ſie ſich ent⸗ ſchließen, das Vaterland nicht bloß über die Partei, ſondern— was manchmal ſchwever iſt— auch über das Geſchäft zu ſtellen,— und wenn ſie endlich ſich klar machen, daß auf die Dauer gute Ge⸗ ſchäfte nur in einem vernünftig regierten Lande gu machen ſind.“ Das ſcheint auch uns in den Kern der Dinge geleuchtet. Es hätte bei uns nicht ſo weit kommen können, wie es gekom⸗ men iſt, wenn das Bürgertum allzeit auf der Wacht geſtanden hätte. Die Kundgebung des Kaiſers vom 17. November auf die Vorſtellungen des Reichskanzlers wegen der im Bun⸗ desrat, im Staatsminiſterium, im Reichstag und im Volle herrſchenden Stimmung iſt, wie ſich aus der Ueberſicht der „Kreuztg.“ über„die innere Politik der Woche“ ergibt, in ſeierlicherer Form erfolgt, als bisher angenommen wurde. In der Veröffentlichung des„Reichsanz.“ heißt es:„Seine Majeſtät der Kaiſer nahm die Darlegungen und Erklärungen des Reichskanzlers mit großem Ernſte entgegen und gab ſeinen Willen dahin kund“ uſw. Dieſe Mitteilung wurde allgemein ſo aufgefaßt, daß der Kaiſer dem Reichskanzler ſeinen Willen mündlich kund gegeben habe. Nach der„Kreuzztg.“ aber handelt es ſich bei dieſer kaiſerlichen Willenskundgebung um ein„mit der Unterſchrift des Moͤnarchen verſehenes und in die Hände des Reichskanzlers niedergelegtes“ Dokument. Es wäre von Intereſſe, den Wortlaut dieſes im„Reichsanzeiger“ nur in indirekter Rede wiedergegebenen wichtigen Schrift⸗ ſtückes kennen zu lernen und insbeſondere zu erfahren, ob es ſich beſchränkt auf den„Reichsanzeiger“ mitgeteilten Satz: „Unbeirrt dürch die von ihm als ungerecht empfundenen Uebertreibungen der öffentlichen Kritik, erblicke er ſeine vor⸗ nehmſte kaiſerliche Aufgabe darin, die Stetigkeit der Politik des Reiches unter Wahrung der verfaſſungsmäßigen Verant⸗ wortlichkeiten zu ſichern.“ Oder iſt auch ſchriftlich niedergelogt und nicht bloß mündlich ausgeſprochen, was der„Reichs⸗ anzeiger“ weiter über dieſe Unterredung berichtet:„Dem⸗ gemäß billigte der Kaiſer die Ausführungen des Reichskanz⸗ lers im Reichstage und verſicherte den Fürſten v. Bülow ſeines fortdauernden Vertrauens.“ Aus der„Kreuzztg.“ Ein Spiel mit Worten, die einen Doppelſinn haben, ſind 91 1 viele Rätſel, wie z. B. das hübſche Schleiermacherſche ätſel: „Wir ſind's gewiß in vielen Diugen, Im Tode ſind wir's nimmermehr. Die ſind's, die wir zu Grabe bringen, Und eben dieſe ſind's nicht mehr. Dieweil wir leben, ſind wir's eben Von Geiſt und Angeſicht. Dieweil wir leben, ſind wir's eben Zur Zeit noch nicht.“ Cusge fzec Funjgq) Wenn in einer Neſtroyſchen Poſſe eine Perſon auf die Frage, ob jemand, den man erwartet, wohl kommen werde, anwortet: „Kommen wird er ja, ob er aber über Unter⸗ oder ob er über Oberebersdorf kommen wird, das weiß ich nicht“— ſo wird hier mit Worten geſpielt, wie die Kinder mit Bällen ſpielen, und die Wiener lachten damals über derartige Wortſpielereien gerade ſo, wie ſie über Saphirs Wortwitze lachten. Auch hier iſt der komiſche Eindruck dem Wechſel des Zeitgeſchmacks unterworfen und wenn man zu Saphirs Zeit nach der Verlegung der Wiener; Börſe in einen anderen Stadtteil über den„geiſtreichen“ Witz lachte,„daß die Wiener jetzt kein Geld hätten, weil ſie ihre Börſe verlegt hätten“, ſo lächeln wir heuzutage kaum mehr über einen derartigen Kalauer. Eine hübſche kleine Geſchichte wird uns von dem berühmten Thomaſius erzählt. Eines Tages ſtellte ſich ihm ein Student vor, der den berühmten Profeſſor in betreff ſeiner Studien um Rat fragte. Man habe ihn, ſagte der Student, darauf aufmerkſam gemacht, daß er ſchon durch ſeinen Namen zur Gottesgelahrtheit prädeſtiniert ſei; er heiße Andreas Rudigerus und in dieſem Namen ſei, wenn man die Buchſtaben anders ſetze, die Mahnung enthalten:„Arare rus dei dignus.“(Würdig, den Acker Gottes 14 zu beſtellen.] Aber, fuhr der Student fort, er fühle keine Nei⸗ gung zur Theologie und würde lieber eine andere Fakultät wäh⸗ len.„Gut“— ſagte Thomaſius—„ſo ſtudieren Sie Medizin, denn diejenigen, die den Gottesacker beſtellen, ſind das nicht die Herren Aerzte?“— Ein anderes Beiſpiel: Iſt es nicht merk⸗ würdig, daß in den Worten:„Revolution fraugaiſe“ nach Weg⸗ fall der vier Buchſtaben, die„Veto“ bilden, gleichſam ein Veto einlegen, die Worte„Un Corſe la finira“—„ein Corſe wird ihr ein Ende machen, die Worte aber:„La France veut ſon rui“ — das heißt:„Frankreich will ſeinen König“ ganz enthalten ſind? Hier haben wir es mit Wortſpielen zu tun, die keine poli⸗ tiſche Pointe enthalten und die nicht darauf berechnet ſind, eine Perſon dder eine Sache lächerlich zu machen. Wenn aber in einem Moſerſchen Stücke ein junger Mann, der ſich ſchon manchen Korb geholt hat und ſich doch nicht davon abſchrecken läßt, immer wieder ſein Glück bei einem jungen Mädchen zu verſuchen, mit einem Bummelzuge verglichen wird, weil er überall anhält, oder wenn von einem leichtlebigen Kavalier geſagt wird, daß er ein wechſel reiches Leben geführt habe, ſo kommen wir ſchon auf das Gebiet des boshaften Wortſpieles, des Wortwitzes, der in Epigrammen eine ſo große Rolle ſpielt. So witzelt Oskar Blumenthal über ein Schlachtgemälde aus dem deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Kriege, dem man eine große Porträtähnlichkeit einzelner Heerführer nachgerühmt hatte: „Man darf nicht zu erkennen hoffen, Wen Freytag abgezeichnet hier. Ein Einz ger nur iſt gut getroffen: Dort links der tote Offizier.“ Blumenthal iſt— nebenbei bemerkt— der moderne, nur etwas geiſt⸗ und geſchmackvollere Sophir, der mit großer Ge⸗ wandtheit auf dem Inſtrumente des Wortlautes ſpielt, wie z. B. in dem Doppelvers mit dem Schüttelreim: „Das Jodeln liebt der Steiermärker, Im Jüdeln iſt der Meier ſtärker.“ Aber auch Blumenthal erreicht die Franzoſen nicht, die wie bo„ 2, Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 24. November. ſcheint ſich zu ergeben, daß die Billigung der Ausführungen des Reichskanzlers im Reichstag und die Verſicherung fort⸗ dauernden Vertrauens nicht ſchriftlich, ſondern mündlich er⸗ folgt iſt. Deutsches Reich. —(Einwertvoller Sieg der Wertzuwachs⸗ ſleuer.) Der württembergiſche Miniſter des Innern teilte der dortigen volkswirtſchaftlichen Kommiſſion mit, die Regie⸗ rung arbeite den Entwurf einer Wertzuwachsſteuer als fakul⸗ lativer Gemeindeſteuer aus. Damit hat der Siegeszug dieſer gerechteſten aller Steuern wieder einen bedeutſamen Schritt vorwärts gemacht. Badiſche Politik. Zum Streit um Lörrach⸗Land. AKarlsruhe, 23. Nop. Wie ſchon mitgeteilt, gibt heute das nationalliberale Parteiorgan, die„Bad. Landesztg.“, eine aktenmäßige Darſtellung der getroffenen Abmachungen im Wahlkreiſe Lörrach⸗Land. Hiernach legte das Blockabkommen von 1904 den Beſitzſtand der Parteien zugrunde. Der Wahlkreis war damals im Beſitze der nationalliberalen Partei. Dadurch, daß die freiſinnige Partei dieſen Beſitzſtand nicht anerkannte, wurde die Tatſache ſelbſt nicht geändert, und es iſt unerfindlich, wie die freiſinnige Partei aus dem Umſtand, daß der Wahlkreis ein einziges Mal nach Kaſſierung der Wahl des nationalliberalen Dreher und der dann folgenden Wahl des Freiſinnigen Hagiſt mit einer Stimme Mehrheit für die Wahlperiode 1897 bis 1900 in Händen der Freiſinnigen war, die ſchon wieder in der folgenden Wahl unterlagen, einen Anſpruch auf den Wahl⸗ kreis ableiten konnte. Dieſer Anſpruch iſt ſeitens der National⸗ liberalen Partei zu keiner Zeit, insbeſondere nicht bei bei den unglücklicher Weiſe gerade in dieſem Wahlkreiſe nötig fallenden Erſatzwahlen, anerkannt worden. Man hat lediglich, um gegen⸗ über dem zähen Feſthalten des Freiſinns an ſeinem völlig un⸗ begründeten Standpunkt zum Beſchluß zu kommen, ſowohl 1905 als 1907 dieſer Partei eine gewiſſe beſchränkte Mitwirkung bei der Kandidatenaufſtellung eingeräumt. Ein Verſprechen dahin, daß bei Erneuerung des Blockabkommens der Wahlkreis der freiſinnigen Partei zufallen ſoll, iſt nie gegeben worden. Im Gegenteil, auch die freiſinnige Parteileitung hat am 30. Septbr. 1907 durch ihren Vorſitzenden, Dr. Friedrich Weill, erklärt, daß die freiſinnigen Vertrauensmänner des Wahlkreiſes, tags zuvor beſchloſſen hätten, für die Kandidatur Obkirchers ohne Vorbehalt und Bedingungen einzutreten. Weil die Vorgänge bei der Erſatzwahl i. J. 1907 von beſonderem Intereſſe für die kommenden Wahlen ſind, teilen wir das von dem nationalliberalen Parteiorgan peröffentlichte Aktenmaterial im Wortlaut mit. Dort heißt es: Als durch die Beförderung Dr. Obkirchers zunm Land⸗ gerichtsdirektor 1906 deſſen Mandat erloſchen war, war man faſt allgemein der Auffaſſung, daß die Wähler ohne weiteres die Wiederwahl ihres bisherigen Abgeordneten als ſelbſtverſtändlich erachten würden. Allein die freiſinnige Parteileitung in Lörvach wollte auch dieſe Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, ohne wenigſtens den Verſuch zu machen, einen Wechſel auf die Zukunft ausgeſtellt zu erhalten. Es waren die nationalliberalen und die freiſinnigen Vertrauensmänner des Wahlkreiſes auf den glei⸗ chen Sonntag zu je getrennten Verſammlungen nach Haltingen herufen. Eine Stunde vor deren Beginn trafen ſich die beider⸗ ſeitigen Wahlausſchüſſe zu einer gemeinſamen Beſprechung. Hier kam nach langer Debatte eine Uebereinkunft zuſtande, wonach die Freiſinnigen für die Kandidatur Obkircher unter der Bedingung eintreten, daß bei den nächſtkünftigen Wahlen der Kandidat in gemeinſamer Beratung beider Parteien nominiert, dem Bezirk ſelbſt entnommen wird und der entſchieden liberalen Richtung an⸗ gehört. Die anweſenden Komiteemitglieder ſagten zu, dieſe Hebereinkunft ihren beiderſeitigen Parteileitungen und Ver⸗ trauensmänner⸗Verſammlungen befürwortend vorzulegen und verpflichteten ſich, das Abkommen in der Preſſe nicht zu ver⸗ öffentlichen. Zögernd ſtimmte die nationalliberale Vertrauens⸗ männerverſammlung zu. Allein die Parteileitung weigerte ſich auch jetzt wieder deſſen, ebenſo wie der Kandidat wieder erklärte, eine ſo beſchränkte Kandidatur nicht anzunehmen. Darauf waren meue Verhandlungen notwendig. Am 29. Septbr. 1907 ſtellten ſodann die nationalliberalen Vertrauensmänner in einer gutbeſuchten Verſammlung in Haltingen einſtimmig und ohne jede Bedingung und Klauſel die Kandidatur Obkirchers auf. Eine einſtimmig angenommene Reſolution der nationalliberalen Verſammlung beſagte: „Die heute verſammelten Vertreter der uationalliberalen Partei des Bezirks Lörrach⸗Land erſuchen einmütig Herrn Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Obkircher, die Kandidatur für die bevor⸗ ſtehende Nachwahl anzunehmen. Sie ſprechen die Hoffnung aus, daß die Vertreter der freiſinnigen Partei nach der ſtattge⸗ merkt, durch den Geiſt und den Vokalreichtum ihrer Sprache unterſtützt werden. Hier nur noch einige Beiſpiele politiſchen Wortwitzes. Da wird uns erzählt, daß dem Direktorium am erſten Tage des Jahres 7 der Repulik ein recht ſeltſames Neujahrsgeſchenk überſandt wurde: ein Käſtchen nämlich, in dem ſich eine Lanzette [lancette), ein Kopf Salat(laitue) und eine tote Ratte(rat] be⸗ fanden. Lancette-laitue⸗rat— klingt das nicht gerade ſo wie „Jan ſept les tuera?“ Und in der Tat hat ihnen, den Herren vom Direktorium, das Jahr 7 den Garaus gemacht. Aber auch vor dem großen Korſen, der nun die Erbſchaft des Direktoriums antrat, ſchrak der politiſche Witz nicht zurück. Im nächſten Jahre wird man das Säkular⸗Jubiläum von zwei recht boshaften Calembourgs feiern können, die ihre Spitzen gegen den damaligen Herrſcher der Welt richteten. Im Jahre 1809 ſtand auf dem Pariſer Arc du Carrouſſel ein leerer Triumphwagen, weil der Kaiſer nichts davon wiſſen wollte, daß man dieſen Wagen mit der Statue des Siegers von Auſterlitz ſchmücke. Im übrigen war das Denkmal fertig und es handelte ſich nur um eine paſſende Inſchrift. Da las man denn eines Tages, während ſich die ge⸗ lehrten Herren die Köpfe über ein paſſendes Wort zerbrachen, das bei aller Kürze doch möglichſt viel ſagen ſollte, von unbe⸗ kannter Hand geſchrieben, auf dem Triumphbogen folgende Auf⸗ ſchrift:„A Napoleon, le char battend“. Das heißt:„Der Wagen wartel auf ihn.“ Aber boshafte Leute konnten auch leſen:„A Napoleon, le charlatan.“ Noch harmloſer klang und noch bos⸗ hafter war ein Wortſpiel, das gegen Ende des Jahres 1809 in der Pariſer Geſellſchaft zirkulierte:„Napoleon aime ſa femme et la chaſſe.“ Das heißt harmlos:„Napoleon liebt ſeine Frau und die Jagd.“ Aber zu jener Zeit wußte man in ganz Paris, daß der Kaiſer ſich entſchloſſen hatte, ſich von ſeiner Gattin Joſephine zu trennen, um eine„ſtandesgemäße“ Verbindung zu ſchließen, und man gab daher jenen Worten die andere Bedeutung:„Napo⸗ leon liebt ſeine Frau und— jagt ſie davon. 8 5 Dr. W. Rullmann(Schlüchternſj. habten Ausſprache der Kandidatur Obkirchers ohne Be⸗ dingungen ihre Zuſtimmung erteilen. Mit der Aufſtellung dieſer Kandidatur ſoll in keiner Weiſe der freien Ent⸗ ſchließung der beiderſeitigen Vertrauensmänner bei den allgemeinen Erneuerungswahlen in 2 Jahren vorgegriffen werden.“ Die Reſolution wurde alsbald den gleichfalls ebenfalls in Haltingen verſammelten Vertrauensmännern der freiſinnigen Partei überbracht. Allein es war zunächſt nicht zu erfahren, wie ſie ſich dazu ſtellten, da die freiſinnigen Vertrauensmänner aus⸗ einandergingen, ohne von ihrem Beſchluſſe den Nationalliberalen eine Mitteilung zu machen. Am 30. September 1907 jedoch teilte der Vorſitzende der freiſinnigen Parteileitung des Landes, Dr. Friedrich Weill, dem Vorſitzenden der Nationalliberalen Partei des Landes, Dr. Binz, mit, daß die freiſinnigen Ver⸗ trauensmänner beſchloſſen haben, für die Kandi⸗ datur Obkircher ohne Vorbehalt und Bedingungen einzutreten. Dr. Obkircher wurde mit 1848 von 2559 gültiger Stimmen gewählt. 704 Stimmen fielen auf den ſozialdemokro⸗ tiſchen Kandidaten. Wenn man dieſe Tatſachen ſich vor Augen hält, für deren Richtigkeit die Beweiſe vorliegen, ſo iſt rein unerfindlich, wie von freiſinnger Seite im Wahlkreiſe ſelbſt wie von Angehörigen des Parteivorſtandes jetzt immer wieder behauptet wird, es lägen von nationalliberaler Seite Verſprechungen dahin vor, daß für die kommende Wahl der Wahlkreis Lörrach⸗Land der freiſinnigen Partei überlaſſen würde. Solche Verſprechungen ſind nicht gegeben worden. Die damals in der Parteileitung maßgebenden Perſonen beſtreiten, ſolche abge⸗ geben zu haben. Sie würden auch den oben erwähnten Beſchlüſſen zuwider laufen. Immer wieder wurde allen Zu⸗ mutungen der Freiſinnigen entgegengehalten, daß die Frage, was 1909 mit dem Wahlkreiſe Lörrach⸗Land geſchehen ſolle, ebenſo offen bleiben müſſe, wie ſie für alle anderen Wahlkreiſe offen gelaſſen ſei. Es darf nun wohl von der freiſinnigen Parteileitung er⸗ wartet werden, daß ſie auch ihrerſeits den Parteiangehörigen dieſe Tatſachen noch einmal vor Augen führt, damit ſie nicht in⸗ folge der irrtümlichen Erklärungen in der freiſinnigen Landes⸗ verſammlung und durch Ausführungen in der freiſtinnigen und der dieſer Partei naheſtehenden Preſſe ihre Erwartungen von dem nun noch abzuſchließenden Abkommen über die Erneuerung des Blocks ſoweit erheben, daß eine Enttäuſchung die notwendige Folge ſein müßte. Fe N* Baheriſche und Pfälziſche Bolitir. Das„perſönliche Regiment“ Frankenthal, 23. Nob. Zu der Korreſpondenz über das Referat des Herrn Rechtsanwalt Scheib⸗Franken⸗ thal(„Das perſönliche Regiment des Kaiſers“) im hieſigen jungliheralen Verein und den beigefügten redaktionellen An⸗ merkungen erhalten wir eine längere Zuſchrift des Herin Scheib. In dieſer Zuſchrift vertritt der jungliberale Referent die Anſicht, daß die Errichtung von Reichsminiſterien mit dem Geiſte der Reichsverfaſſung„ſchwer in Einklang zu bringen“ ſei und ſtützt ſich auf den bayeriſchen Staatsrechtslehrer Seydel:(Kommentar zur Reichsverfaſſung S. 181 ff.) Weiter wird die Anſicht des Fürſten Bismarck zitiert, der die Er⸗ richtung von Reichsminiſterien als eine„Enteignung des Bundesrats“ bezeichnete, und die nämliche Anſicht des Abg. H. von Sybel auf dem verfaſſungsberatenden Reichstag. Herr Scheib ſtützt ſich jedenfalls auf bedeutende Kapazitäten und hat auch inſofern Recht, als er auf die Schwierigkeiten hin⸗ weiſt, die einer Aenderung des Art. 78 der Reichsverfaſſung im Bundesrate entgegenſtehen. Allein dieſe Schwierigkeiten halten wir nicht für unüberbrückbar, und wir erſehen keinen Grund, heute nach den letzten Vorgängen im Reiche von der Forderung nach verantwortlichen Reichsminiſterien abzuſtehen oder ſie als ausſichtslos zu bezeichnen, wo dieſe doch eine alte nationalliberale Programmforderung iſt: und den alten Parteiführern Bennigſen, Miquel, v. Ham⸗ macher, Hobrecht u. ſ. w. dürften gewiß die Schwierigkeiten auch betannt geweſen ſein, welche einer Verfaſſungsänderung entgegenſtehen. Wir meinen aber, daß wenn je ein Zeitpunkt günſtig geweſen iſt die alte nationalliberale Programmforde⸗ rung mit Nachdruck zu vertreten, es der gegenwärtige iſt. Rechtsanwalt Scheib rechtfertigt des weiteren ſeine Forderung nach einer Adreſſe des Reichstages an den Kaiſer, obwohl der Reichstag eine ſolche bereits abgelehnt hatte, in folgendem: „Ich bitte zu bedenken, daß als ich meinen Vortrag hielt (Montag), die Entſcheidung noch nicht gefallen war. Hätte der Kaiſer nicht nachgegeben, ſo hätte der Reichstag vor der Frage geſtanden: Was jetzt? Geht man die verſchiedenen Vor⸗ ſchläge durch, ſo findet man, daß eine gemeinſame Adreſſe die mildeſte Form einer Willenskundgebung des Reichstages und Wüchertiſch. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ ſchriften. Ausführlichere Beſprechungen nach Auswahl.) Das literariſche Echo. Halbmonatsſchrift für Literatur⸗ freunde(Herausgeber: Dr. Joſef Ektlinger, Verlag: Egon Fleiſchel u. Co., Berlin W.). Das 2. Novemberheft iſt mit folgendem Inhalt erſchienen: Emil Lucka: Zur Umarbeituags⸗ frage.— Franz Deibel: Ernſt Hardt.— Ernſt v. Wolzo gen: Das Kreuz im Venn.— Paul Neuburger: Frauendichrung — Ernſt Hardt: Fatema.— Eho der Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften.— Echo des Auslandes(Ruſſiſcher, holländiſcher, ſchwe⸗ diſcher, amerikaniſcher Brief).— Echo der Bühnen.— Kucze Anzeigen.— Meinungsaustauſch.— Nachrichten.— Zuſchristen — Der Büchermarkt.— Dem Hefte iſt das Portröt von Eraſt Hardt beigegeben. Die Neue Mnuſik⸗Zeitung(Verlag von Karl Grüninger⸗ Stuttgart) beſchäftigt ſich auch mit Berufsfragen. So finden wir in Nr. 2 einen beachtenswerten von Hofkapellmeiſter Band in Stuttgart geſchriebenen Beitrag über die Karriere des Theater⸗ kapellmeiſters, welcher der idealen Seite ebenſo gerecht wird, wie erx die materielle ſchonungslos enthüllt. Die den Zwecken der Hausmuſik dienende, vortrefflich abgefaßte Artikelſerie über Kla⸗ vierſpiel, Kammermuſikwerke uſw. führt ein Aufſatz von Hof⸗ pianiſt Profeſſor Schwartz fort(drei klaſſiſche Stückeſ. Den aktu⸗ ellen Teil der Nummer nehmen Berichte über Caruſo, über Pel⸗ leas und Meliſande in München und Prag uſw. ein. In Nr. 3 ſetzt Hugo Riemand ſeinen Aufſatz über die Phraſierungsbeweg⸗ ung fort, Dr. Iſtel ſeine Studie über die Meiſterſinger. Weiter ſei ein intereſſanter Brief des verſtorbenen Komponiſten der „Folkunger“, Edmund Kretſchmer, erwähnt und eine ſatiriſche lehrreiche Plauderei mit dem vielſagenden Titel:„Sie will zur Oper“. Außerdem bringt das Blatt wertvolle Muſikbeilagen. Kulturgeſchichte des deniſchen Volkes. Von Dr. Otto Henne am Rhyn, Staatsarchivar in St. Gallen. Mit 1822 authentiſchen n zugleich die Form geweſen wäre, die das Selbſtgefühl des Monarchen am wenigſten verletzt und deshalb auch bei den Konſervativen die meiſte Ausſicht auf Annahme gehabt hätte. Daß die Konſervativen vorher eine gemeinſame Adreſſe abge⸗ lehnt, iſt doch noch kein Beweis dafür, daß ſie auch angeſichts der neuen Situation verſagt hätten. Das waren die Gründe, weshalb ich den Vorſchlag nach wie vor als praktiſch erachtete.“ Württembergiſche Politik. Jungliberaler Landesverband. * Eßlingen, 23. Nov. Der jungliberale Lan⸗ desverband Württemberg hat am Samstag in ſeiner Vertreterverſammlung, die hier ſtattfand, eine Reſo⸗ lution angenommen, die ſich für die Notwendigkeit einer Er⸗ höhung der unzulänglichen Beſoldung aller Bea m⸗⸗ ten, der niederen wie der höheren ausſpricht. Außerdem wurde ein Antrag angenommen, der größere Sparſamkeit des Reiches, des Staates und der Gemeinden fordert. Rechts⸗ anwalt Jehle(Stuttgart) ſprach über unſere auswär⸗ tige Politik, wobei er betonte, die in den letzten Wochen mehrfach aufgeſtellte Forderung einer Aenderung der Reichs⸗ verfaſſung ſollte nur nach eingehendſter Prüfung weiter ver⸗ folgt werden. Eine vom Jungliberalen Verein Stuttgart ein⸗ gebrachte Reſolution, die ſich gegen das perſönli che Re⸗ giment richtete, wurde abgelehnt. Ein Antrag des Vor⸗ ſtandes, der den Beitrittzum Nationalverein für das liberale Deutſchland vorſchlug, erreichte die erforderliche Dreiviertelsmehrheit nicht und mußte zurückgezogen werden. Generalver ammlung des Bundes der Induſtriellen. Sh. Berlin, (Eigener Bericht.] Im Feſtſaale des„Ruſſiſchen Hof“ fand heute die 13. ordent⸗ liche Generalverſammlung des Bundes der Induſtriellen ſtatt. Die allgemeine Verſammlung wurde durch den erſten Vorſttzenden Geh. Kommerzienrat Hermann Wirth mit folgenden Worten eröffnet: Wie bei anderen Generalverſammlungen, ſo gedenken wir auch heute zunächſt unſeres Kaiſers. Das können wir um ſo mehr tun, als die Schatten zwiſchen Kaiſer und Volk geſchwunden ſind, und zwar durch einen Akt der Selbſtüberwindung des Kai⸗ ſers, der ſeinen hohen Sinn hell in die Erſcheinung treten läßt. Durchdrungen von der hohen Aufgabe ſeines kaiſerlichen Berufes iſt der Monarch ſicherlich von den beſten Abſichten beſeelt ge⸗ weſen. Wir können daher rückhaltslos und aus vollem Herzen dem Kaiſer unſere Huldigung darbringen. Die Rede klang mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiſer aus, in das die Verſamm⸗ lung begeiſtert einſtimmte. Darauf erſtattete der Generalſekretär des Bundes, Dr. Wendtland t⸗Berlin den Bericht über die Tätigkeit und Aufgaben des Bundes der Induſtriellen. Im Vordergrund der Tätigkeit des Bundes ſtand zunächſt die Frage des politiſchen Einfluſſes der Juduſtrie. Schon ſeit längerer Zeit, heißt es in dem Bericht, hatte in der dentſchen Induſtrie eine tiefe Mißſtimmung Platz gegriffen über die vielfach mangelnde Rückſichtnahme auf die Intereſſen dieſes Erwerbsſtandes im öffentlichen Leben. Der Verband ſäch⸗ ſiſcher Induſtrieller, der ſich in kaum ſieben Jahren zu einer induſtriellen Landesorganiſation von noch nicht erlebter Ein⸗ heitlichleit und Größe entwickete, bewies durch ſeine Erfolge, daß auch unter den jetzigen Verhältniſſen die Induſtrie zu dem ihr gebührenden Einfluß zu gelangen vermag, wenn ſie nur einmütig zuſammenhält. Nicht nur eine zahlreiche Vertretung in den ſäch⸗ ſiſchen Ständekammern wurde erreicht, ſondern der Syndikus des Verbandes Dr. Streſemann vermochte als erſter Vertreter der verarbeitenden Induſtrien auch bei der letzten Reichstagswahl zu obſiegen. Im verfloſſenen Geſchäftsjahre ſtanden die preu⸗ ßiſchen Landtagswahlen vor der Tür. Wenngleich die entgegenſtehenden Schwierigkeiten hier noch viel größer ſind, be⸗ ſchloß der Geſamtvorſtand des Bundes der Induſtriellen ein⸗ mütig, ſich hieran kräftig zu beteiligen. Insbeſondere beſchloß der Geſamtvorſtand, ſolange das gegenwärtige Wahlrecht beſteht, für eine neue Wahlkreiseinteilung und Vermehrung der Sitze zum Ausgleich der Ungerechtigkeit der Vertretung der in den Städten konzentrierten Induſtrie einzutreten. Dies zu erreichen, iſt aber nur möglich, wenn vielmehr Induſtrielle und Induſtriefreunde als bisher in den Landtag kommen. Der Geſamtvorſtand forderte deshalb ſämtliche Mitglieder des Bundes durch ein Rundſchreiben auf, dahin zu wirken, daß geeignete induſtrielle Landtagskandida⸗ turen aufgeſtellt würden, und daß ſie ferner in ihren Kreiſen für Kandidaten einträten, die das Intereſſe der Induſtrie, insbeſon⸗ Abbildungen im Text und auf 135 Tafren. Neue billige Volks⸗ ausgabe in 13 Lieferungen à 1 Mark. In zwei Bänden ge⸗ bunden 18 Mark. Berlin, Hiſtoriſcher Verlag Baumgärtel. Von dieſem trefflichen, volkstümlichen Werke ſind jetzt mit den Liefe⸗ rungen 10—12 die Schlußkapitel erſchienen. In ihnen wird die Zeit von der Krönung des erſten preußiſchen Königs bis zur Wiederherſtellung des Deutſchen Reiches behandelt. Klar und anſchaulich, durch zahlreiche, vorzüglich ausgeführte Abbildungen belebt, wird das glanzvolle Leben an den Höfen der meiſten deutſchen Fürſten, zu dem die Einfachheit der Sitten und Lebens⸗ weiſe des deutſchen Volkes in der Zeit nach dem 30jährigen Kriege, ſowie die traurige Lage der hörigen Bauern einen grellen Gegenſatz bildet, geſchildert. Die Zeit Friedrichs des Großen und deſſen unermüdliche Kulturarbeit, die Künſte und Wiſſen⸗ ſchaften der Neuzeit und die Periode der Klaſſiker unſerer natip⸗ nalen Dichtkunſt und Muſik werden eingehend dargeſtellt. Ein beſſeres Weihnachtsgeſchenk läßt ſich kaum denken. Das klaſſiſche Weimar. Von Friedrich Lienhard. 8˙, 161 S. (Wiſſenſchaft und Bildung, Bd. 35). Geheftet M. 1, in Original⸗ leinenband M..25. Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig — Wer Lienhard kennt in ſeiner leidenſchaftlichen Sehnſucht nach Vertiefung unſerer nationalen Kultur, der wird den Geiſt ahnen, der dem Verfaſſer auch hier die Feder führte. Wie kein anderer verſteht er es in ſeiner ſchönen bilderreichen Sprache uns einzuführen in den ungewöhnlichen Kultur⸗ und Lebensgehalt dieſer Zeit, leuchtend erſtehen uns all die Perſönlichkeiten, di⸗ ſich am Hofe Karl Auguſts einfanden, aber ſein eigentliches Zier iſt'ihm: Fruchtbarmachen dieſer Erkenntnis für das eigene Innere und für den Seelenzuſtand der Gegenwart. Von einem ſtarken Ethos iſt dieſes Buch getragen. Nicht nur der jeden in ſeinen Bann ziehende Inhalt des ſchönen Buches, ſondern auch die hohe Kunſt der Darſtellung ſichern dem anmutigen Werkchen einen bleibenden Wert. 23. Nov. Aee — 8 3 .. ²·¹·b—:m ̃ mk]TdnT]«— ꝓ Maunheim, 24. November. General⸗Muzeiger.(Abendblath) dere der verarbeitenden und Fertiginduſtrie wahrzunehmen bereit ſind. Der Geſamtvorſtand begrüßt es ferner mit Freuden, daß 5 der Generalſekretär Dr. Wendtlandt ein Mandat zum Landtage 13 errang. Es ſteht zu hoffen, daß die Induſtriellen in immer ſtei⸗ 5 gendem Maße von der Notwendigkeit überzeugt werden, ſich trotz 5 aller Hinderniſſe perſönlich am politiſchen Tageskampfe zu be⸗ teiligen. 7 In der Kohlenfrage führt der Bericht aus: Der ſo Prlötzlich ausgebrochene Haß des Zentralverbandes beutſcher In⸗ duſtrieller und ſeines Generalſekretärs Bueck gegen die natio⸗ 15 nalliberale Partei hat ſeine Urſache in der Entrüſtung 15 und Enttäuſchung darüber, daß dieſe Partei in dankenswerter 1 Weiſe entſchieden für die Intereſſen der ganzen Kohle konſumie⸗ 15 renden Induſtrie gegenüber der Vorherrſchaft der kartellierten —4 4Kohlenproduzenten eingetreten iſt. Die zwiſchen dem Kohlen⸗ kontor und dem Verbande ſüddeutſcher Indu⸗ ſtrieller geführten Verhandlungen zeitigten den Erfolg, daß 68 das Kontor ſich entſchloſſen hat, in ſeinen Lieferungsbedingungen 8* die Bedingung des Alleinbezugs aufzugeben. Der Bericht geht r⸗ donn ausführlich auf die Angelegenheit der Schaffung einer en Außenhandelsſtelle für die geſamte deutſche Induſtrie 8⁴ ein und ſchiebt die Schuld für das Scheitern des Planes, die 1⸗ deutſchen Induſtrieverbände zu einer Einigung zu bringen, ledig⸗ n. lich Herrn Bueck vom Zentralverbande zu. Eine Folge der be⸗ e⸗ dauerlichen Vorgänge war aber, daß die verarbeitenden Indu⸗ 12 ſtrien erkannten, wie notwendig der Ausbau ihrer eigenen Or⸗ ganiſation ſei. Es haben denn auch eine ganze Reihe von Ver⸗ 6e bänden einen erheblichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. Hin⸗ n. ſichtlich der Wirtſchaftspolitik hat der Bund wiederum in erſter Linie für die Wahrung und Erſchließung der auswär⸗ tigen Abſatzgebiete gearbeitet. Die Wahrung der auswärtigen Ab⸗ ſaßgebiete ſpielt zum Teil auch auf das Gebiet der Politik hin⸗ über. Der Bund ſtand deshalb den Beſtrebungen der deutſch⸗ marokkaniſchen Geſellſchaft mit lebhafter Sympathie gegenüber, 5 Auf dem Gebiete der Sozialpolitik machten nicht nur ˖ die zuweit gehenden Forderungen für die Arbeiter eine Abwehr 1 notwendig, ſondern auch die Stellungnahme der Vertretung der großen Rohſtoff⸗ und Halbzeuginduſtrie, nötigten den Bund zu 5 öffentlichem Proteſt. Das war zunächſt die vom Zentralperbande geforderte Uebernahme der Hälfte der Krankenkaſſenbeiträge 8 ſeitens der Arbeitgeber. In dieſer Frage hat der Bund eine Um⸗ frage veranſtaltet, die das Reſultat ergab, daß ſich 65 Prozent der befragten Firmen entſchieden gegen die Uebernahme der Hälfte der Krankenkaſſenbeiträge erklärten. Weiter hat der Bund t. beſchloſſen, eine Geſellſchaft zur Entſchädigung für Verluſte aus 5 Arbeitseinſtellungen für diejenigen Mitglieder und Vereine zu ichten, die durch die bereits beſtehenden Geſellſchaften nicht cpat werden. Auch der Schutz der Verſicherten, insbeſondere f der Feuerverſicherungsnehmer gegenüber den kartellierten Pri⸗ vatverſicherungsgeſellſchaften, die das ſchlimmſte aller Kartelle darſtellen, fällt in den Rahmen der ſozialpolitiſchen Tätigkeit des Bundes. Denn nach ſeiner Ueberzeugung darf auch das Feyer⸗ verſicherungsweſen nicht allein unter dem Geſich spunkte des dri⸗ vatwirtſchaftlich⸗geſchäftlichen Erwerbes betrieben werden. Es 5 handelt ſich hier einmal um ſozialen Schutz der Unternebmer, den ſie ſich durch den deutſchen Verſicherungsſchutzverband ſelbſt ge⸗ chaffen haben. Gegen die geplante„Reform“ der FJern⸗ eebibres hat der Vorſtand des Bundes eine Eingabe an den Staatsſekretär des Reichspoſtamts gerichtet. In einer anderen Eingabe an den Kultusminiſter wurde um Feſtlegung des Oſterfeſtes gebeten. Gegenwärtig umfaßt der Bund über 6000 Induſtrielle als direkte Einzelmitglieder, ſowie 87 direkt ange ſchloſſene Vereine und Verbände, zu denen noch 83 kndirekt ange⸗ 5 ſchloſſene körperſchaftliche Mitglieder hinzukymmen. Nach dem er⸗ freulichen Aufſchwunge des Bundes in 10 und Mitteldeutſch⸗ land ſteht er nunmehr vor der Aufgabe, alich in Preußen die ab⸗ ſchließende Orgauiſation der Induſtriellen herbeizuführen und nnneee namentlich in die Domäue des Zentralverbandes Rheinland und Weſtfalen Breſche zu legen.(Lebhafter Beifall). Sodann referierte Syndikus Dr. Rudolf Schneider ſber die Kohlen⸗ und Eiſenfrage. Unſere verarbeitende Induſtrien ſtehen bei dem Bezug von Kohle und Eiſen beſonders ſtarken Kartellen gegenüber, Gebilden von früher unbekannter Größe. Das gilt namentlich für die Stein⸗ kehle, von der nur noch geringe Mengen ſich nicht in den Häaden der ſeſtgefügten Syndikate befinden. An deren Spitze ſteht das rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohlenſyndikat, das reichlich die Hälfte aller geförderten Kohlen beherrſcht. Der gleiche Vorgang hat ſich in der Hüttenerzeugung vollzogen. Es baut ſich allmählich ein großer Monkantruſt auf, der alle rohſtofferzeugenden Werke umfaſſen ſoll. Zwiſchen dieſen Nieſenbetrieben und den verarbeitenden Induſtrien haben ſich Gegenſätze entwickelt. Beſonders bitter wird die Preispolitik des deutſchen Stahlwerksverbandes beklagt. Ergar die rheiniſch⸗weſtfäliſche Zeitung hat zugegeben, daß der Verband die Vernichtung ber reinen Walzwerke erreichen werde und zwar nicht ungewollt. Die Zukunft gehöre heute den ge⸗ miſchten Werken. Dieſe haben das Ziel, die kleinen noch be⸗ ſtehenden Werle der verarbeitenden Induſtrien außer Wett⸗ bewerb zu ſetzen und dann an den Preiſen hereinzuholen, was ſie jetzt zuſetzen müſſen. Weiter klagen die verarbeitenden In⸗ duſtrien guch über die Konkurrenz der gemiſchten Werke im Aus⸗ lande. Deutſches Walzzeug geht zu äußerſt billigen Preiſen nach dem Auslande. Dadurch blühen die ausländiſchen verarbeitenden Induſtrien auf, die nunmehr dem deutſchen Wettbewerb über⸗ legen ſind. Volkswirtſchaftlich richtiger wäre es, wenn wir un⸗ ſere Fertigfabrikate, in der doch auch noch deutſche Arbeit ſteckt, züber die Grenze brächten. Wir wollen nicht eine Reviſion der Hondelspolitik, wohl aber Notſtandsmaßregeln der Regierung, ſei 8 durch Ausbau des Einfuhrſcheinsverkehrs, Erweiterung des Veredelungsverkehrs uſw. Wenn das nicht geſchieht, dann werden ſchwere Gefahren auch füt die Allgemeinheit entſtehen. Der Staat hat die Pflicht, ſich auf die Seite der verarbeitenden Induſtrien zu ſtellen. Die Ueberlegenheit der großen Werke gründet ſich Idbvorwiegend auf die Beherrſchung der Kohle. Ihnen bleiben die Nachteile der Kohlenfeuerung erſpart. Der allgemeine Unwille richtet ſich namentlich gegen das rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohlenſyn⸗ dikat und deſſen Preispolitik. Dieſer Unwille iſt ja auch im Reichstag von allen Parteien ſcharf zum Ausdruck gekommen. Wie groß die Macht dieſes Syndikates iſt, geht daraus hervor, daß 98 Prozent der geſamten Kohle des Ruhrreviers ſich in ſeinen Händen befinden. Der große Streik von 1905, der bei dreiwöchent⸗ 7 licher Dauer einen Förderausfall von 4 Millionen Tons brachte, hat dem Syndikat eine gute Grundlage für ſein Weiterarbeiten geſchaffen. Infolge des Förderausfalles wurden die vorhandenen Vorräte nicht nur verbraucht, es trat ſogar eine Kohlenknappheit ein, die ſeitdem ununterbrochen herrſcht. Dabei ſind aber Anträge auf Freigabe der vollen Beteiligungsquote bisher durch die Mehr⸗ heit der Zechen immer abgelehnt worden; und zu alledem ſteigert das Kohlenſyndikat von Jahr zu Jahr künſtlich die Ausfuhr nach dem Auslande. Dieſe Ausfuhr bedeutet geradezu einen Aderlaß für das deutſche Volk, am ſchwerſten wird er natürlich von den perarbeitenden Induſtrien empfunden. Denn ſie bezahlen nicht nur direkt die Kohlen teurer, ſondern ſie zahlen die höheren Preiſe auch in allen anderen Stoffen, die ſie gebrauchen. Schließlich wird auch die ganze Kaufkraft des Volkes durch die hohen Kohlen⸗ preiſe beeinträchtigt und dadurch der Abſatz der Fertigfabrikate erſchwert. Die Preispolitik des Syndikats iſt daher eine Quelle der ſchwerſten Sorge für die verarbeitenden Induſtrien, die er⸗ warten, daß das Syndikat ſich endlich zu einer ganz bedeutenden Preisermäßigung verſteht. Leider haben die fiskaliſchen Gruben mit ihrer geringen Preisermäßigung ein böſes Beiſpiel gegeben, ſo daß man auf die heutige Beiratsſitzung wohl nur wenig Hoff⸗ nung wird ſetzen dürfen. Der Staat könnte, abgeſehen von ſeinem eigenen Beſiz an Kohlenfeldern auch durch eine andere Tarif⸗ pelitik der Preispolitk des Syndikats begegnen. Die gegenwär⸗ tigen Tarife der meiſten deutſchen Bahnen ſind zugunſten des Syndikats und zuungunſten der Verbraucher zugeſchnitten. Sie haben nur den Zweck, den Markt für die Syndikate zu ſichern. Angeſichts dieſer Uebelſtände iſt es die Pflicht der verarbeitenden Induſtrien, ſich auch auf politiſchem Gebiete zuſammenzuſchließen, um eine Macht zu bilden.(Lebh. Beifall.) ſtach kurzer Debatte wurde eine im Sinne der Ausführungen des Redners gehaltene Reſolution angenommen und darauf die Verhandlung auf morgen vertagt. Aus Stadt und Land. MNaunheim, 24. November 1908. Verſetzt wurde Aktuar Arlur Zorn beim Notariat Gerlachs⸗ heim zum Notariat Endingen. * Das ſtädtiſche Jubiläumswerk. Wie aus dem letzten Stadt⸗ ratsbericht erſichtlich iſt, hat der Stadtrat den Verkaufspreis des im vorigen Jahre erſchienenen dreibändigen Jubiläumswerkes „Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart!, um die Anſchaffung auch tveiteren Kreiſen zu ermöglichen, von M. 30 auf M. 15 herabgeſetzt. Dieſe Nachricht wird von allen denjenigen freudig begrüßt,werden, denen der bisherige den außergewöhnlich großen Herſtellungskoſten entſprechende Ladenpreis des Werkes den Ankauf nicht geſtattete, die aber dieſe für die ge⸗ crauere Kenntnis der geſchichtlichen Entwicklung und des modernen Zuſtandes unſerer Stadt unentbehrlichen drei Prachtbände ſchon lange gern ihrer Bücherſammlung einverleibt hätten. Zweifellos wird die vom Stadtrat im Intereſſe einer möglichſt großen Ver⸗ breitung des Jubiläumswerks beſchloſſene Preisminderung manchen veranlaſſen, ſeine Angehörigen mit dieſem geeigneten We h⸗ nachtsgeſchenk zu erfreuen, ſo daß der noch vorhandene Reſt⸗ beſtand der beſchränkten Auflage bald abgeſetzt ſein wird. Band 1 und II enthalben bekanntlich die Geſchichte Marmheims von den erſten Anfängen bis 1871, aufgrund umfaſſender Quellenſtudien verfaßt von Profeſſor Dr. Friedrich Walter, Band 1II ſtellt Mannheim in der Gegenwart dar und iſt unter Mitwirkung zahlreicher Fachleute vom Statiftiſchen Amte und deſſen Vorſtand Profeſſor Dr. Sigmund Schott in anziehender und gemein⸗ verſtändlicher Darſtellung bearbeitet. Eine große Menge von Tert⸗ und Volbildern, von grapßiſchen und Planbeilagen begleitet die nahezu 2300 Seiten füllenden, reichausgeſtalteten Bände, die über alle mit der Entwicklung Mannheims zuſammenhängenden Fragen authentiſche Auskunft geben. Als eine„Jubiläumsgabe von bauerndem Werte“, als ein„%monumentales Werk“ bezeichnet eine Beſprechung, die der Direktor des Großher⸗ goglichen Generallande archiws, Herr Geh. Archtorat Dr. Obſer kürzlich in der„Zeitſchrift für die Geſchichte des Oberrheins ver⸗ öffentlicht han, mit überaus anerkennenden Worten für die darin gelelſtete kangjährige Arbeit, das ubiläumstnerl. Möge dieſes Guch roch in recht bielen Faulen zu fördern! s Liederhalle. Im Anſchluß an das von der Ma nnheimer Liederhalle E. V. am Samstag den 21. Nop. abends im Muſenſaale des Roſengartens veranſtalteten Konzeris, hatten die Sänger mit ihren Damen im oberen Saale des Cafes Liederkranz ein Neſteſſeu, zu dem auch die Soliſten und Soliſtinnen geladen waren. Herr Caſetier Alex. Häffner (Mitglied der Liederhalle), hatte es ſich angelegen ſein laſſen, den Sängern durch ein ausgeſucht gutes Menu, ſerviert im feſt⸗ lich mit Palmen, Lorbeerbäumen und Blumen geſchmückten Saale, wie auch durch ſeine guten Wein⸗ und Sektmarken den Abend zu verſchönern. Ein kleines Orcheſter ſorgte für die muſikaliſche Unterhaltung. Die Stimmung war die deulbar beſte und ſteigerte ſich noch, als Herr Heinrich Weinreich ſich erhob, die an⸗ weſenden Sänger, Soliſten und Göſte begrüßte, den erſteren für ihren Beitrag zum guten Gelingen des Konzerts herzlich dankte und dem Dirigenken der„Llederhalle“, Herrn Muſik⸗ direktor Friedrich Geklert, in ſchönen, von Herzen kommen⸗ den Worten Anerkennung und Dank ausſprach und ſeine Ver⸗ dienſte während der kurzen Tötigkeit im Verein pries. Es wäre der heutige Abend ein ereignisvoller Moment für die Liederhalle, ſei es doch das erſte Konzert vor der Oeffentlichkeit, das unter der neuen Direktion des Herrn Friedrich Gellert am hiefigen Platze ſtattgefunden habe, nachdem die Liederhalle 22 Jahre lang keinen Dirigentenwechſel hatte. Die Sänger bätten Herrn Gel⸗ lerk in dieſer kurzen Zeit ſchätzen und lieben gelernt und ſprächen alle den einen großen Wunſch aus, daß er der Liederhalle noch lange erhalten bleiben möge. Redner ſchloß mit einem Hoch auf Herrn Gellert. Der Geſeierte dankte für die warmen Worte des Herrn Präſidenten. Er müſſe dieſe Lobeshymne auf ihn aber ganz eniſchieden zurückweiſen, da vor allen Dingen es die Sänger geweſen wären, die durch ihren pünklichen Beſuch der Proben und durch ihre Ausdauer zu dem guten Gelingen des Konzerts den Hauptteil beigetragen hätten. Er ſpreche deshalb ihnen nachträglich ſeinen verbindlichſten Dank auz. Er boffe, mit der „Siederhalle“ noch ſehr oft Konzerte geben zu können. Die Lieder⸗ halle wäre ihm in der kurzen Zeit ſchon ſehr ans Oerz gewachſen und er verſpreche ſich ſehr viel von ihr. Den Sängern ſei ſein volles Glas geweiht. Weitere Toaſte brachten noch aus Herr Ehrenpräſident Walter auf die Soliſten und Soliſtinnen, Herr Louis Walter auf die Damen und Herr Ernſt Krauß auf den 1. Vorſitzenden der Liederhalle, Herrn Heinrich Weinreich. Manches Lied erſcholl, teils von Quartetten, teils von Halb⸗ chören vorgetragen. Herr Greulich gab einige Violin⸗Soli zum beſten, von Herrn Ludwig Kieſer am Flügel begleitet. Schon graute der Morgen, als ſich die Geſellſchaft anſchickte aufzu⸗ brechen. Der Pforzheimer Luſtmord. * Pforzheim, 24. Nop. Die polizeilichen Nachforſchungen nach dem Mörder der Elſa Bauer haben die Verhaf⸗ tung einer größeren Anzahl verbdächtig erſcheinender Perſonen in den letzten Tagen zur Folge gehabt. Der Täter wurde dadurch zwar nicht ermittelt, die Polizei hatte aber den einen Erfolg, daß ſie verſchiedene Perſonen, die wegen anderer Straftaten geſucht wurden, dingfeſt machen konnte. Die Staats⸗ anwaltſchaft erläßt wiederum eine Anzeige, in welcher die Be⸗ rölkerung um ſofortige Mitteilung erſucht wird,„falls ſich in voriger Woche Leute don hier unter verdächtigen Umſtänden ent⸗ * tragen, die Liebe zur Heimat wie das Verſtändnis für die Aufgaden der und gut verlaufenen fernt haben, die darauf ſchließen laſſen könnten, daß die be⸗ treffenden Perſonen mit dem Luſtmord im Zuſammenhang ſtehen.“ Fortgeſetzt laufen bei der Kriminalpolizei von hier und aus⸗ wärts Anzeigen ein, durch die auf dieſes und jenes aufmerkſam gemacht wird. Irgendwelche Anhaltspunkte und Verdachtsgründe die bisher nicht ſchon von der Behörde aufs genaueſte unter⸗ ſucht wurden, haben ſich unter den Mitteilungen nicht befunden. Bedauerlicherweiſe gingen ſogar einige Denunziationen ein, die jeder Sachlichkeit entbehren und die von vornherein er⸗ kennen laſſen, daß ſie nur von Haß und Feindſchaft gegen be⸗ ſtimmte Perſonen eingegeben ſind. Auf der Suche nach dem Mör⸗ der wurde geſtern die Bruchſaler Gegend durch Gendarmerie ab⸗ geſtreift. In Untergrom bach hatte in der Nacht vom Sonn⸗ tag auf Montag in einem Wirtshaus ein Handwerksburſche übernachtet, der ſich von dem Wirt ein Hemd ausbat und, wie 2s hieß, ein„mit Blut beflecktes Hemd“ zurückließ. Die Gen⸗ darmerie wurde alsbald verſtändigt. Wie es ſich herausſtellte, iſt„das blutige Hemd“ lediglich in der Phantaſie der Leute ent⸗ ee 5 1155 für die Familie der ermors⸗ Flſa Bauer eine Geldſamml i i ie bis⸗ ung eingeleitet, die bis „ Aus dem Großherzogtumnm. 8005 Hemsbach, 23. Noo. Geſtern feierken hier die Michael chuhmann Eheleute das Feſt der goldenen Hochzeit. Meckesheim, 28. Nov. Der 10 Jahre alte Sohn des Arbeiters Bauer wollte einen Topf mit kochendem Waſſer bom Herde nehmen; er ſtrauchelte hierbei und goß den Inhalt des Topfes ſeinem 2 Jahre alten Bruder über die Füße. Der bedauernswerte Knabe iſt den Verletzungen erlegen. 15 Friedrichsfeld, 23. Nob. Bureaudiener Wilhelm Ko ch. verkaufte ſein Anweſen an Herrn Inauen hier zum Preiſe bon 13 000 Mark. Herr Schreinermeiſter Henrikus kaufte ein Wohnhaus hierſeſbſt von Herrn Baumeiſter Mitſch in Wieblingen für den Preis von 6500 Mark. Herr Marermeiſtes Nik. Niſt in Friedrichsfeld verkaufte ſein Anweſen in den Bäckermeiſter Herrn Schlichen ma ie r zum Preis von 23 000 Mark. 5 S Lützelſachſen 22. Nov. In der Nacht vom Freikag auf Samskag wurde in einem Garten des Unterdorfs ein großen Wäſchediebſtahl verübt. Es wurden mehrere Körbe voll Wäſcheſtücke wie Hemden, Kragen ete., die zum Trocknen aufgehängt waren, entwendet. Geſchädigt ſind die Familien Brehm, Stichling, Lochböhler und Gaber. Die Sache iſt der Gendarmerie gemeldet.— In den letzten Tagen wurden die Glocken aus dem alten Turm der evangeliſchen Kirche in den neuen Turm verbracht. Nachdem am Sams bag Abend ein Probegeläute vorgenommen wor⸗ den war, riefen heute Morgen die Glocken aus ihrem neuen Hauſe zum erſten Male zum Gottesdienſte. Der neue Turm iſt, wie tvir 585 1 5 5 Herrn Maurermeiſter Järder von hier erbaut. Die Arbeit die größte Anertennung der Ki ⸗ behörde gefunden. Karlsruhe, 28. Nob. Für die Zeppelinſpende ſind hier unter Einſchluß der von dem 2000 Mark insgeſamt 36 393 Mt. 41 Pfg. eingegangen. Freiburg, 23. Nob. Der angebliche„Steueraſſiſtent Dr. Braun“, welcher einer Dame Wertpapiere im Betrage von 87 000 e und 455 zumteil wieder brieflich einſchickte, iſt als rühere Steuer⸗Aſſiſtent Joſ e1 Speher 5 e ee be ͤsn Pfalz, Heſſen und Umgebung. B. Friedrichshafen, 23. Nov. eründung, da Hierfür ja ein Arbeitsraum(Halle) fehlt. zimächſt fertig zu ſtellende Schiff iſt im Bau ebenfalls noch ni Begründung. Nachdem 8. I. im Umbau fertiggeſtellt war, arbei⸗ 8 2 5 2 8 5 8 5 geſchloſſen ſind. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Drittes Konzert des Bachvereins in Heidelberg. Das geſtrige dritte Konzert des Bachvereins unſerer Noch⸗ barſtadt geſtaltete ſich zum muſikaliſchen Ereignis. och rſtadt War doch aus Zürich, wo er in einer Reger⸗Woche enthuſiaſtiſch feiert wurde, der junge Jenenſer Ehrendoktor, unter den geit genöſſiſchen Tondichtern nicht nur die produktivpſte, ſondern die marbanteſte Perſönlichkeit gekommen, um im Verein mit Henri Martean, dem Nachfoger Joachims, eine der jüngſten Schöpfungen Regers, das große Violinkonzer -dur vorzuführen. Eine große Anzahl von Kunſtfreünden und Künſtlern der näheren und weiteren Umgebung u. a. Kon zertmeiſter Prof. Wendling aus Stuttgart, verſchiedene Geiger⸗ und Muſtkkapazitäten, ſelbſt aus dem entfernten Würzburg, hatten ſich aus dieſem Anlaſſe in Heidelberg eingefunden, und das gab dem Konzert eine weit über den lokalen Rahmen hinaus gehende Bedeutung. Wie in allen ſeinen Tonſchöpfungen auch in ſeinem Opus 101 derſelbe Zug ins Ungemeſſene, Koloſſale, dieſelbe Kühnheit der Modulation und Ungeniertheit ber Stimmführung! Dauerte doch die Wiedergabe des Werkes, das in der verfloſſenen Saiſon von dem Wiener Konzertperein aus der Taufe gehoben wu und am 15. Oktober im zweiten Gewandhauskonzerte in Leippig die erſte deutſche Aufführung erlebte, über eine volle Stunde Schon die Einleitung könnte man, losgelöſt vom Ganzen, als das Vorwort zu einer Symphonie, denn als zu einem Kon⸗ zert gehörig einſchätzen, und dieſelbe ſymphoniſche Anlage die ganze, gewaltige Konzeption. Und in dieſer rieſenhaften Form ſteckt ein Inhalt voll ungeberdiger Kraft, allerdings bisweile auch von einer Eckigkeit und Herbheit, an die man ſich e wöhnen muß, eine Muſik, die man vorerſt noch mehr bewur als liebt. Perlen edelſter Melodik fand ich im erſten Satze, Stück von größter Leidenſchaft, feurigem Temperamente höchſter Ausdrucksehrlichkeit ſcheint mir das Finale. Dem Interpreten bietet das Werk ganz enorme Schwierigkeiten. Denn nicht nur exorbitante techniſche Aufgaben birgt dasſelbe in ſeinen Doppelgriffen und Paſſagen in Menge, die Sologeige muß einen ungetwöhnlich großen Ton entwickeln, um ſich über der ge⸗ ſteigerten Polyphonie des Orcheſters zu behaupten. Herr Marteau, dem das Konzert gewidmet iſt, ſpiekte dasſelbe mit einer bewun⸗ dernswerten Kunſt. Am geſchmückten Dirigentenpulte ſtand Skeg⸗ und verſtand ſeine Intentionen auf das wohldisziplinierte Orche zu übertragen. Rein äußerlich genommen, ſehlt ſeiner Takt 8 und weiſe aber die Beſtimmtheit. Eine rhythmiſche Schwankung iſt woß darauf zurückzuführen. 00 9 ſt—— 4. Sette. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Manuheim, 24. November. rüchhaltlos zuſtimmen Fugen über ein Thema m' koloſſalen ter 1904 an ger und Dr. ſeiner unbeſtrit⸗ ittelbar packt ders Werk, lar geglie⸗ nuanciert und in d wurde mit Br phonie eingeleitet. Regers Enkt hoven und Brahms ihren Ausgu Veranſtabtun Klieb. ief Inhalt und For um mit„iner Gewiſſenhafti und wurde mit einem Se⸗z⸗ die allſcitige *Einmütigkei großer C⸗molil Sym⸗ ickelung nimmt ja von Bach, Beet⸗ vunkt, ſo daß alſo mit die Stileinheitlichkei 8 ge Sympl 3 177 9t ſer inbezug auf uſikd r Dr. Wol f⸗ nem Verſtändnis ſtudiert gund einer Hingabe durchgeführt, aufrichtigſte Zewunderung fand. SbE * Letzte nachrichten und Telegramme. * Meßtz, 24. Nov. Die„Reichsländiſche Korreſpondenz“ ichreibt: Die Meldung von dem großen Fahrkarten⸗ ſchwindel, von dem der„Lothringer“ ängſt berichtete, be⸗ ſtätigt ſich, wie von gut ünterrichteter Seite gemeldet wird, nicht. Wenigſtens hat die amtlich eingeleitete Unterſuchung nicht das geringſte ergehen. Demgegenüber hält lt.„Frkf. At 8 Ztg. De * „Lothringer“ ſeine Angaben vollkommen aufrecht. Noh. Die württembergiſche Eiſenbahn⸗ — Stuttgart, Verwaltung hat beſchloſſen, die in den Perſonenzügen ſo ſtark hrung von Wagen erſter Klaſſe zuſchränken, daß nur ein ganz 7 gerin Teil der Perfonenzüge auf den Hauptlinien, wo noch eine Nachfrage nach Wagen erſter Klaſſe beſteht, mit Perſonen⸗ magen erſter Klaſſe ausgerüſtet ſein wird. * Stuttgart, 24. Nov. Dem„Staatsanzeiger“ zufolge iſt mit Genehmigung des Königs vom Finanzminiſterium Ar⸗ chitekt Prof. Littmann⸗München mit der Ausarbeitung der Ausführungspläne für den aus Staatsmitteln zu erſtellenden Teil des Neubaues des Hoftheaters(Großes Haus, Verwaltungs⸗ und Kuliſſen⸗Gebäude) aufgetragen worden. Als Bauplatz iſt der botaniſche Garten gewählt worden. Die Fertig⸗ ſtellung ſoll bis Herbſt 1909 erfolgen. * Neues Palais bei Potsdam, 24. Nov. Der Kaiſer hütete heute wegen Erkältung das Bett. 24. Nov. In der geſtrigen Sitzung der Zweiten der über das Budget des Miniſteriums des Aeußern e, exſuchte der Präſident, die Erörterung der Ve⸗ gelegenheit nicht zu beginnen, ſondern eine uterpellation oder die Herausgabe des angekündigten abzuwarten. Van Doorn(Liberal) kritiſiert den Juformationen über die diplomatiſchen Berhand⸗ ber den Nordſecvertrag. Das Volk werde zweigens der Regierung unruhieg. Die Beiſetzung des Grafen Nhena. Karlsruhe, 24. Nov. Bureau.) Dis Beiſog ungs ße ier lichkeinen für den Grafen Rhena nahmen heute vormittag 11 Uhr in der Grabkapelle des Mauſoleums ihren Anfang. Zu den ang, Kammer, i bexaten wu nezuel g⸗A eventuelle J Orangebud Mangel an lungen z infolge des Feierlichkeiten waren erſchienen die-Großher zoglichen, Herrſchaften, die Großherzogin Luiſe, Prinz und Prinzeſſin Max, die Braut des Verſtorbenen Fräulein don Bülow, deren Eltern und Bruder, des weiteren das geſamte Miniſterium mit Staatsminiſter von Duſch an der Spitze, Großhofmeiſter von Brauer mit ſämtlichen Hofbeamten, der preußiſche Geſandte pon Eiſendecher, das geſamte hieſige Offizierkorps und viele Offiziere von auswärts, der frühere Arzt des Verſchiedenen, Hofrat Mauer ⸗Dresden, Geheimrat Wendt, ſowie die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden mit Oberbürgermeiſter Siegriſt. Die Trauerfeier vollzog der Präſident des Ober⸗ kirchenrats Geheimrat Helbing, der ſeiner Trauerpredigt ſolgende Bibelſtelle zu Grunde legte: Pfſalm 29.„Ich will ſchweigen und meinen Mund nicht auftun, denn das Herr hoſt du getan.“ Nach kurzer Zeit, ſo führte der Geiſtliche aus, müſſen wir uns ſchon wieder anſchicken hinabzuſteigen in die Gruft dieſer ſtillen Kirche. Aus der Blüte ſeiner Jahre iſt der junge Freund, den wir heute zur letzten Ruhe beſtatten, abgerufen worden von der Schwelle des höchſten Glückes, nach dem er eben mit der Hand greifen wollte. Als er auf der Fahrt nach der Schweiz kam, da hat er uns noch einen letzten Kartengruß geſandt. Bis hierher hat der Herr geholfen. Unſer lieber junger Freund hat Erfolge gehabt. Er hat durch Das, was er geworden und was er geſucht und geleiſtet ſchöne Bürgſchaft einer verheißungsvollen Zukunft gegeben. Ich gehe auf 1877 zurück. Wie haben damals ſeine Eltern ge⸗ jubelt, als er nach 5jähriger Ehe ihnen geſchenkt wurde und wie haben ſie ihn gepflegt auf Schritt und Tritt. Wie brab und wirkſam iſt er geweſen bis zur Univerſität hinauf, wie trebſam war er in dem Beruf, den er gewählt und wie haben wir auch gemeint, daß ihm eine glückliche Zukunft, beſchieden Derden müſſe. Wir haben uns getäuſcht. Er iſt tot. Wir könnten ein Klagelied anſtimmen, daß es ſo geworden. Aher es gibt Ereigniſſe, denen man gegenüber verſtummen muß, denen gegenüber alles Nachdenken und Reden nichts nutzt. Ich will ſchweigen und meinen Mund nicht auftun, fagt der Pſalmiſt, fügt aber hinzu, denn du Herr haſt es getan“, und was Gott tut, iſt wohlgetan. Der Redner ſchloß mit dem Hinweis auf das ſchöne Teſtament, das der Verſtorbene ungewollt hinterlaſſen hahe. Das letzte, was er mit einem Menſchen austauſchte, ſei das Vaterunſer geweſen, mit dem auch der Geiſtliche ſeine tiefempfundene Trauerrede ſchloß. Gegen 1 Uhr war die Feier beendigt. Die beanſtandete Dankſagung des Reichskanzlers. Freiburg i.., 23. Nov. Bezüglich der von den hie⸗ ſiegen Demokraten beanſtandeten Dankſagung des Reichskanzlers, die Sie mitgeteilt haben veröffentlicht Geh. Hofrat Profeſſor Dr. v. Below folgende Erklärung im ſtädtiſchen„Tagblatt“.„In; einer Zuſchrift an das„Freiburg. Tagblatt“ äußert die hieſige deutſche Volkspartei ihr Befremden darüber, daß der Reichskanzler die Reſolution, die von der großen Verſammlung am Mittwoch an ihn abgeſandt worden iſt, als„patriotiſche Begrüßung“ bezeichnet hat. Da mein Name in jener Zuſchrift mit genannt wird, ſo nehme ſch Veranlaſſung zu llären, daß ich jenes Befremden in keiner Weiſe zu teilen ver⸗ (Von unſeren Kaärlsxuber mag. Von allen, die der Reſolution zugeſtimmt haben, iſt ſie ge⸗ wiß als patriotiſche Aeußerung im ſchönſten und böchſten Sinne empfunden worden. Daß der Reſchskanzler ſie aber „Begrüßung“ empfinden konnte und mußte, ergibt ſi daraus, daß ſie die genaue Beobachtung der verfaſſung gen Rechte forderte, womit ja geſagt war, daß wir eine Regierung im Einvernehmen mit einer ſo eminent verfaſſungsmäßigen Stelle wie den Reichskanzler wünſchen. Im übrigen wird wohl jeder dem Staatsmann, der eine Reſolution beantwortet, wiſſen freien Spielraum zuerkennen. v. Below.“ Die Studentenkrawalle in Wien. Wien, 24. Nov. Der Rektor der Univerſität ver⸗ uürleilte in einer Bekanntmachung das Vorgehen der italieni⸗ ſchen Studenten, die tödliche Waffen bei ſich geführt haben, das ſchärfſte und bezeichnete ihre Tat als ein Verbrechen. kündigt die ſchwerſten Disziplinarſtrafen gegen die Schul digen an. Die Univerſität und auch die Techn. Hochſch Deibt bis auf weiteres geſchloſſen. Die Kriſe auf dem Balkan. Budapeſt, 24. Nov. Effentlicht aus der Feder eines ehemaligen lomatiſchen Tbilnehmers am Berliner Kongreß neue 9 itteilungen, woraus erhellt, daß Rußland bereits vor 30 Jahren der Donau⸗Monarchie die Erwerbung Bos der Herzegowina, ſowie des Sandſchaks Nowibazar ohne jede Beſchränkung könzedierte. Alle Welt weiß, ſchreibt der Verfaſſer, daß Ruß⸗ länd ſowohl in Reichsſtadt als auch Jahr ſpäter durch Suwaroff der Monarchie zuſagte, daß ſie beide Vilajets okkn⸗ pieren und gegen Serbien und Montenegro verteidigen könne. Unbekannt iſt jedoch, daß Rußland noch während des Ber⸗ liner Kongreſſes mit der Monarchie ein Speziallabkommen ſchloß, wprin ihm die Monarchie zuſicherte, daß ſie Rußland als ae MPoft erns 2 Das„Peſter Journal“ ver⸗ niens 1,„ auf diplomatiſchem Getriebe bei der Durchführung des Ber⸗ liner Vertrages Entgeger Aequipalent für dieſes Verpflichtung Ru gogen die defini der der Herzegowina und des Sandſchaks Nowibazar. Der Verfaſſer ſchließk daraus, e Okkupierung Bosniens, daß Rußland die Annektion nicht anders als vom Geſichts⸗ punkt ſeiner feierlichſten Verſicherung behanden könnte. Marokko. *Paris, 24. Nov. Der„Temps“ ſchreibt in Beſprechung des Marokko⸗Gelbbuches u..: Die Haltung des Miniſters Pichon gegenüber den europäiſchen Mächten war vorſichtig, wachſam und auch von Erfolg. Alle Mächte haben den Anſichten und den Maßnahmen der franzöſiſchen Regierung Gerechtigkeit wider⸗ fahren laſſen, nur Deutſchland hat, wie freilich zu erwarten war, genörgelt und diskutiert. Aber Miniſter Pichon hat auch die verſchiedenen, mit Deutſchland berhandelten Angelegenheiten unter ehrenvollen Umſtänden geregelt. Leider war es nicht mög⸗ lich, auch der marokkaniſchen Seite der franzöſiſchen Politik die⸗ ſelbe Anerkennung zu zollen. Das urſprüngliche Programm lautete: Freigebung des Sultans Abdul Aſis von der Kapi⸗ tulationsform Mulay Hafids. Durch dieſe ſeltſame Politik ſind die großartigen Anſtrengungen der Soldaten und der Diplomaten Frnakreichs für lange Zeit zur Unfruchtbarkeit verurteilt wor⸗ den. Es iſt bemerkenswert, daß das Gelbbuch keinerlei Depeſchen des General Damad aus dem Zeitraum vom 14. bis 29, April ds.⸗ Is enthält. Hatte nicht gerade während dieſer Zeit General Damad der Regierung vergeblich vorgeſchlagen, mit Mulay Hafid. der ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert war, ein Ende zu machen?) Abdul Aſis war unſere Karte, aber wir haben ſie nicht ſpielen wollen und ſo kommt es, daß die Zukunft der marokka⸗ niſchen Politik Frankreichs in Marokko ſelbſt keine glänzende iſt. Schwerer Unfall in einem Theater. Barcelona, 23. Nov. Im Theater Alcoy gab heute das Geländer der Galerie beim Andrang des Publikums nach. Einige hundert Perſonen ſtürzten 12 Meter herunter ins Par⸗ kett; alle ſie ſchwer, drei tötlich verletzt. Schwere Wirbelſtürme. Newyork, 24. Nov. Ein Telegramm aus Littlerock(Ar⸗ kauſas) meldet, daß 2 Wirbelſtürme mehrere Städte im weſt⸗ lichen Arkanſas ſchwer heimſuchten. Bis jetzt ſind 30 Tote ge⸗ meldet, viele Menſchen verletzt. Es ſind Eiſenbahnzüge mit Mitteln zur Steuerung der erſten Not nach den betreffenden Or⸗ ten abgeſandt worden. e Dentſcher Reichstag. W. Berlin, 24. Noy. Am Bundesratstiſch: Delbrück, Bechmann⸗Hollweg, Kom⸗ mifſare. Präſident Graf Stolberg eröffnet um 1 Uhr 15 Min. die Sitzung. Der Präſident teilt mit, daß im Auswärtigen Amt ein Beileidsſchreiben der belgiſchen Repräſentantenkammer aus Anlaß der Grubenkataſtrophe auf der Zeche„Radbod“ zugegangen iſt. Der Präſident ſchlägt vor, der belgiſchen Repräſentanten⸗ kammer ſeitens des Reichstags den Dank für die Beileidskund⸗ gebung auszuſprechen. Die Mitglieder des Hauſes haben ſich zum Zeichen der Zuſtimmung von ihren Sitzen erhoben. Vor Eintritt in die Tagesordnung bemerkt v. Payer(ſüdd. Volksp.): Mir iſt ein Schreiben vom Kriegsminiſter zugegangen, nach welchem der Kriegs⸗ miniſter bereits ſeit einiger Zeit ſeine Zuſtimmung zur Ueber⸗ „ahme des Zeppelinſchen Luftſchiffes erklärte. Meine seſtrigen Aeußerungen beruhten ſomit auf falſcher In⸗ formation und ich bedauere, daß ich einen Unſchuldigen in Ver⸗ dacht gebracht babe. Ich hoffe, daß die Angelegenheit der Ballon⸗ Nebernahme als geſichert zu betrachten iſt. Auf der Tagesordnung ſtehen die Interpellationen Wiede⸗ berg(Ztr.) und Behrens(wirtſch. Vgg.]) betreffend das Grubenunglück auf der Zeche„Radbod“ Wiedeberg(3Ztr.) begründet die Interpellation ſeiner Partei und führt aus: Mit Dank iſt anzuerkennen, daß angeſichts dieſer ſchweren Kataſtrophe ſofſort im In⸗ und Auslande eine umfangreiche Hilfsaktion eingeſetzt hat. Es iſt geſorgt worden, daß die Hinterbliebenen in leiblicher Beziehung hinreichend unterſtützt werden können, den ſeeliſchen Schmerz kann ihnen niemand abnehmen. Die Bergarbeiter bitten bei der Verteilung der Summen Vertrauensleute hinzuzuziehen. Nächſt dem Gru⸗ benunglück von Courrieres mit 1230 und jenem im Amerika im Jahre 1907 mit 500 Toten iſt dieſes Unglück das größte, welches bisher ſtättgefunden hat. Die Berieſelung ſoll unzu⸗ reichend geweſen ſein, es ſoll auch Waſſermangel ge⸗ herrſcht haben. Auch ſollen einzelne Waſſerrohre in der Unglücks⸗ llacht zugefroren geweſen ſein. Seitens der Bergbehörde iſt mit Menſchenleben auf der Unglückszeche geſpielt worden. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten) Wenn fremde Ar⸗ beiter nicht entbehrt werden können, ſo ſollten ſie in erſter Linie „ nicht anerkannt, bimmer mehr zu Truſten und Ver⸗ Liſten werden die Arbeiter aus Prämienſyſtem im Bergbau Verunglückten zurückzuführen ſei. Wir erwarten von der Unterſuchung führen wird. 9fubß zur Rebiſion der Berieſelungs⸗Anlagen. Bergbehörde, daß ſie rückſichtsloſe (Beifall im Zentrum.) zens(wirtſch. Vgg.) begründet die Interpellation ei und führt aus: Das Unglück auf der Zeche„Rad⸗ hat unſer ganzes Volk erſchüttert und alle Kulturpölker nehmen an dieſer Trauer teil. Bei der Kataſtrophe von Cour⸗ rieres wurde beſonders vom Geh. Bergrat Meißner geſagt, ein derartiges Unglück ſei bei uns unmöglich. Das Unglück ſei auf mangelhafte Berieſelung zurückzuführen. Trotzdem ſei dieſe Kataſtrophe vorgekommen. Dazu komme der Arbeiter⸗ Wechſel, der auf der Zeche„Radbod“ beſonders ſtark geweſen ſei. Möglichſt gr Förderungen und das Prämienunweſfen haben. neben der mangelnden Berieſelung das Unglück erhöht. Die Bergwerksverwaltung ſoll die Kataſtrophe vorausgeſehen haben, ſie hat aber trotzdem keine Maßnähme getroffen. Die Arbeiter⸗ ſchaft wird immer mehr beunruhigt. So weigert ſich die Beleg⸗ ſchaft von Merlenbach einzufahren. Disziplin muß im Bergbau herrſchen. Dieſe muß aber auf gegenſeitiger Achtung beruhen. Eine ſchlechte Behandlung der Arbeiter iſt beſonders hier ge⸗ fährlich, die Beamten müſſen unabhängig von der Verwaltung gemacht werden, damit ſie für die Betriebsſicherheit ſorgen kön⸗ nen. Auch die Bergakademien könnten hier das ihrige tun. Je mehr ein gegenſeitiges Verſtändnis auf dieſem Gebiet Platz greift, um ſo mehr iſt auch die Sicherheit in dieſen Gebieten ge⸗ mährleiſtet. 8 Zur Beantwortung der Interpellation ergreift Staatsſekretär v. Bethman n⸗Hollweg das Wort und führt aus: Ich werde, meine Herren, ohne auf techniſche Ein⸗ zelheiten einzugehen nur allgemeine Erwägungen bringen. Wir ſchließen uns dem Dank des Reichstages an die Nationen an, die ihr Beileid zu der Kataſtrophe ausgeſprochen haben. Es iſt von vornherein die Forderung nach beſſerem Arbeiterſchutz und nach einem Reichsberggeſetz laut geworden.(Sehr richtig!) Jede nachgewieſene Schuld wird ihre ſtrenge Sühne finden.(Brapp.) Die Bergarbeiter meinen, ſie ſeien um die großen Verſprechun⸗ gen, die ihnen bei dem großen Streik von 1905 gemacht wurden, betrogen worden. Ich verſtehe ihre Bitterkeit, die ſich ihnen angeſichts ihrer verungkückten Kameraden bemächtigt. Derartige Vorſtellungen ſcheinen aber nicht berechtigt zu ſein, da auf Rad⸗ bodz elementariſche Kräfte das Unglück verſchuldet haben. Nach dem Stand unſerer Technik ſind Unglücksfälle nicht ganz aus⸗ zuſchalten. Der preußiſche Handelsminiſter hat im preußiſchen Abgeordnetenhauſe unter lebhafter Zuſtimmung ausgeführt, daß die Verantwortlichkeit für die Sicherheit der Betriebhe weiter ausgebaut werden müſſe. Was die Arbeiterkontrolleure betrifft, ſo wird man in einfachen Betrieben ſich ihre Mitwirkung gerne zu Nußen machen. Anders liegt die Sache bei den Rieſen⸗ betrieben, wo ſich die Gegenſätzlichkeit öwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in ſo unheilvoller Weiſe geſtaltet hat. fonderen Gefahren des bergbaulichen Betriebes haben beſondere zu berichten. Von einer Arbeiter kann das Ganze nur Vor⸗ teil ziehen.(Beifall.) Daß eine derartige Einrichtung ſegens⸗ reich wirken kann, dafür zeugen die Verſuche, die man im Saar⸗ revier in dieſer Richtung gemacht hat. Die verbündeten Regie⸗ rungen haben bisher auf dem Standpunkte geſtanden, daß das Berggeſetz von den Einzelſtaaten zu regeln ſei; daher haben auch dieſe in erſter Linie zu prüfen, inwieweit ihre Vorſchriften der Reform bedürftig ſind. Auch die preußiſche Regierung wrd dieſe Angelegenheit mit allen Mitteln fördern. Hierdurch werden die Bergarbeiter⸗Schutzbeſtimmungen ſchneller und wirkſamer aus⸗ gebaut, als wenn ſie im Bundesrat diskutiert werden. An dieſent Bergarbeiterſchutz haben alle Faktoren des öffentlichen Lebens, die Einzelſtaten und das Reich ein gleichmäßiges Intereſſe. (Sehr wahr.] Ich werde mit allen Kräften arbeiten.[(Beifall rechts.] Preuß. Handelsminiſter Delbrück: Ich muß angeſichts der ſchwebenden gerichtlichen Unterſuchung mir eine gewiſſe Reſerpe auferlegen. Die neue Erploſion auf Zeche Radbod wird daruf zurückgeführt, daß die auftretenden Gaſe durch das Waſſer zurückgedrängt und ſo mit dem Feuer in Berührung ge⸗ kommen ſind. * * Berlin, 24. Nop. Die Gewerbeordnung⸗ kommiſſion des Reichstages beſchloß nach längerer Debatte entgegen den Wünſchen der Regierungsvertreter in zweiter Leſung, daß die Beſchäftigung von Arbeiterinnen in Bergwerken, Salinen uſw. unter Tage generell verboten iſt, ebenſo über Tage für Arbeiten bei Förderung, Verladung und Transport. Bauhandwerker⸗Schutz. Berlin, 23. Nov. Die Kommiſſivn für die Beratung des Geſetzentwurfs über den Schutz der Bauhandwerker iſt heute zu einer Sitzung zuſammengetreten. Man ſprach ſich grundſätz⸗ lich für die Errichtung von Bauſchöffenämtern und gegen die zwangsweiſe Einrichtung von Treuhändern aus. Der Unter⸗ ausſchuß ſoll nunmehr unter Berückſichtigung dieſer Beſchlüſſe den Geſetzentwurf, wie er in der erſten Leſung der Kommiſſivn feſtgeſtellt worden iſt, umarbeiten. Verliner Drabtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau) Fürſt Bülow über das amerikaniſche Interview. Berlin, 24. Nov. Der Korreſpondent des„Petit Pariſien“ hat den Fürſten Bülow gefragt, was er von dem um„World“ veröffentlichten Kaiſer⸗Interview halt. Füerſt Bülow erwiderte: Ich bin der Anſicht, daß Erfindungen von hoher Phantaſie nur geſtattet ſind, wenn ſie ſich auf imaginäre und nicht auf exiſtierende Perſonen be⸗ ziehen und keinerlei des Reſpekts würdige Intereſſen ſchädi⸗ gen. Aber niemand wird mir widerſprechen, wenn ich erkläre, daß es unzweifelhaft eine höchſt tadelnswerte Aktion iſt, dem Kaiſer ſo grundlos ſo unſinnige Worte in den Mund zu legen, die er niemals gebraucht hat und an die er auch nicht im Traume gedacht hat. Mannheim, 24. November. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt. 5. Seite. Kaufmannsgericht Mannheim. 1* 3 75 5 Vorſitzender: Rechtsrat Dr. Erdel; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: Bernhard Jſaak und Adolf Hartmann; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: Rudolf Tiſche und 1 Oskar Schollinger. Zu einer nicht unintereſſanten Entſcheidung führte die Klage 5 der Firma V. A. Jutterartikelgeſchäft hier gegen den Pro⸗ d kuriſten J. F. Der— nach Angabe ſeines Vertreters— ſeines Vaters— noch minderjährige— Beklagte hat als Prokuriſt und 5 Reiſender in den Dienſten der Klägerin geſtanden. Unter der 5 Behauptung, daß der Beklagte an Speſen für eine Reiſe nach der 1 Saargegend von Samstag bis Donnerstag 517 Mark, für eine 5 weitere Reiſe nach derſelben Gegend von Sonntags abend bis Freitag mittags 390 Mark, für eine Reiſe nach München für 5 ITaage 132,45 Mark, für eine Reiſe nach Baien⸗Nürnberg von 7 Tage 157,40 Mark und endlich für eine Reiſe nach Mailand und der Schweiz von 13 Tagen 482,10 Mark erhalten, mithin bei den genannten Geſchäftsreiſen ganz unverhältnismäßig hohe Be⸗ träge für Reiſeauslagen verbraucht habe, verlangt die Klägerin bon ihm Rechnungslegung über ſeine Aufwendungen, um daraus erſehen zu können, welche derſelben als im Geſchäfts⸗ intereſſe notwendig anzuſehen ſeien, und um die ſich etwa erge⸗ bende Differenz als zu Unrecht aufgewendet vom Beklagten er⸗ ſetzt zu verlangen; außerdem werden zwei kleinere Beträge für Elektriſche ete. in Höhe von zuſammen 11,10 M. als nicht im Geſchäftsintereſſe, ſondern zu privaten Zwecken, aufgewendet be⸗ zogen. Jerner richtet ſich die Klage auf die Erſtattung des Be⸗ trages von 8,20., welchen der Beklagte auf Geſchäftskoſten zur Herſtellung von Viſttenkarten und von Briefpapier nebſt Kouverts verwendet habe. Dieſe 8,20 Mark hat der beklagtiſche Vertreter in der münd⸗ lichen Verhandlung anerkannt, gegen die Rechnungslegungsforde⸗ rung hat er eingewendet, daß dem Beklagten Vertrauensſpeſen zugebilligt geweſen ſeien; er ſei daher nicht verpflichtet, Rechnung über ſeine Aufwendungen zu legen. Ueberdies ſei der Beklagte gegen den ausdrücklichen Wunſch ſeines Vaters(des beklagtiſchen Prozeßbevollmächtigten) auf die Reiſe geſchickt worden, und zwar teilweiſe ins Ausland; daß ein ſo junger Menſch auf ſolchen Reiſen der Verſuchung zu großen Geldausgaben beſonders aus⸗ geſetzt ſei, liege auf der Hand; de Klägerin habe ſich demnach es ſelbſt zuzuſchreiben, wenn die Geſchäftsreiſen des Beklagten ihr unverhältnismäßig teuer zu ſtehen gekommen ſeien.— Der kelägeriſche Vertreter hat zugegeben, daß der Beklagte Vertrauens⸗ ſpeſen genoß. Dieſe Speſen ſeien teilweiſe dem Beklagten als Reiſekaſſe mitgegeben, bezw. auf ſein Verlaugen nachgeſchickt wor. den, zum andern Teil ſeien ſie aus den einkaſſierten Geldern beſtritten, worden. Auf die Frage, warum denn der Beklagte mach ſeiner erſten exorbitant teuren Reiſe nach der Saargegend überhaupt jemals wieder auf Reiſen geſchickt worden ſei— wobei doch die Klägerin mit der Wiederholung gleichhoher Speſen habe rechnen müſſen—, hat der kläg. Vertreter geantwortet, es ſeien dem Beklagten wegen ſeiner hohen Speſen Vorſtellungen gemacht worden und er habe verſichert, daß er ſich in Zukunft zuſammen⸗ nehmem werbe; baraufhin habe man ihn auch ſpäter wieder auf ſen geſchickt. Auf die weitere Frage, warum man dem Be⸗ klagten die Vertrauensſpeſen nicht entzogen habe, wurde geant⸗ wwortet, man habe dies auf die Erfahrungen der beiden Saar⸗ gegendreiſen und der Reiſe nach München und Nürnberg hin getan gehaßt, habe aber die Reiſe nach Mailand wieder ausdrück⸗ lich von den fixierten Speſen ansgenommen. Der kläg. Vertreter hhat behaupter, daß der Beklagte ſich ſeiner Zeit ausdrücklich ver⸗ pflichtet habe, über ſeine erſte Reiſe nach der Saargegend nach⸗ 05 Rechenſchaft abzulegen; bezüglich der andern genannten eiſen behauptet er dies nicht. Das Gericht konnte den Rechnungslegungsanſpruch der durch Urteil die anerkannten 820 Mark zu, während es die Klägerin mit dem Anſpruch auf Rechnungslegung abwies. In der Begründung des Urteils wird ausgeführt: Es ſei zwax an⸗ suwerkennen, daß die Speſen des Beklagten ganz exorbitant hohe geweſen ſeien(8, B. für die erſte Reiſe nach der Saargegend über 80 Mark pro Tagl), ſodaß ausgeſchloſſen ſei, daß er dieſe Auf⸗ wendungen durchweg im Geſchäftsintereſſe gemacht habe; es würde alſo an ſich die Tatſache, daß dem Beklagten Vertrauensſpeſen zugebilligt waren, dem Anſpruch auf Rechenſchaftsablegung nicht entgegenſtehen. Es ſei aber zu bedenken, daß die Klägerin in Kenninis des Verhaltens des Beklagten bei ſeiner erſten Reiſe nach der Saargegend ihn immer wieder auf Reiſen geſchickt habe. Das Gericht könne dies nur dahin auslegen, daß die Klägerin in Anſehung der hohen Speſen ein Auge zudrücken wollte. Jeden. falls konnte der Beklagte dieſe Auffaffung haben und daraufhin auch bei den ſpäteren Reiſen die hohen Speſen riskieren. ——— Dolkswirtschaft. Mittelrheiniſcher Fabrikanten⸗Verein. Am Donnerstag, den 19. ds. Mts., hat der Mittelrheiniſche Fabrikanten⸗Verein in Verbindung mit der Süddeutſchen Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrieller in Mainz, Kaſino Hof zum Gutenberg, eine gemeinſame Mitgliederver⸗ fammlung abgehalten, in twelcher Herr W. Jutzi, Redakteur der„Kölniſchen Zeitung“, über den Stahlwerksverband und ſeine Preispolitik ſppach. Der Stahlwerksverband war in der Verſamm⸗ lung vertreten burch den Vorſitzenden des Aufſichtsrats Herrn Kom⸗ ntergienrat Röckling, vom Vorſtand durch die Herren Direktor Schaltenbrand, Direktor Müller, Dr. Johannes und Kommerzienrat Boucher. Den Hauptpunkt der Verhandlungen bildeten die von Mit⸗ gliedern der beiden Vereine vorgebrachten Klagen üder die ſeitens des Stahlwerksverbandes bei dem Bezug von Trägern erhobenen ſo⸗ genaunten Zonen⸗Aufpreiſe u. ferner die Verlegung der Frachtbaſis bon Burbach nach Diedenhofen. Die Zonen⸗Aufpreiſe beruhen auf der vom Stahlwerksverband für den Bezug von Trägern vorge⸗ FAommenen Einteilung Deutſchlands in 3 Zonen, wobei die in der „wohnenden Abnehmer einen um 3 Mk,, die in der Mitlelzone einen um 1,50 Mk. höheren Grundpreis wie in der Nordzone entrichten nmüſſen. Die Verlegung der Frachtbaſis von Burbach nach Dieden⸗ hofen hat für die öſtlich gelegenen Träger verarbeitenden Werke— um deswillen keine Rede Konſtruktionen zur Ausfuhr geszahlt würden. Auße r⸗ anſtandet und ebenfalls in die Rechnungslegungsforderung einbe⸗ HGlägerin nicht für begründet halten und ſprach der Klägerin üdgone— zu der auch Bahern und Württemberg gehören— dem ſei der Stahlwerksverband ſchon gleich bei Eintritt der rück⸗ läufigen Konjunktur mit ſeinen Preiſen dis nahe an die Selbſt⸗ koſten zurückgegangen. In der weiteren Ausſprache hielten die Herren Direktor Carſtanjen⸗Guſtavsburg, der Vertreter eines Würt⸗ tembergiſchen Werkes und Herr Kommerzienrat Weißmüller, ſtell⸗ dertretender Vorſitzender der Süddeutſchen Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrieller die Klagen über den nach⸗ teilligen Einfluß der in Frage ſtehenden Verbands⸗Einrichtungen auf die ſüdöſtlich gelegenen Konſtruktionswerkſtätten aufrecht. Am Schluß erklärte ein Vertreter des Stahlwerksverbandes, daß der Vrband die Wünſche in einer engeren Konferenz mit den Beteilig⸗ in nochmals prüfen wolle und bereit ſei, etwa beſtehende Undillig⸗ keiten zu beſeitigen. *** Zu der Zahlungseinſtellung der Bonner Bank für Handel und Gewerbe in Bonn wird uns von dort geſchrieben, daß wenig Hoffnung beſteht, den Konkurs zu vermeiden. In den beteiligten Kreiſen herrſcht große Erregung und verſchiedene Exiſtenzen ſind in Frage geſtellt. Ins⸗ beſondere ſind bemittleidenswert die kleinen Sparer, die auf die Bonner Bank ſchworen, daß ſie gut ſei. In eingeweihten Kreiſen dagegen ſoll man ſchon ſeit einiger Zeit gewußt haben, daß es mit der Bonner Bank faul ſteht. Die Reviſion der Bücher, die Sonntag und Montag von zwei Beamten der Treuhandgeſellſchaft vorgenommen wurde, hat keine Unregelmäßigkeiten ergeben. Nur das unſinnige Kreditgeben— ein Bauunternehmer in Godes⸗ berg ſoll allein 3 Millionen ſchulden, während überhaupt das Aktienkapital nur ſo hoch iſt— ſoll den Ruin des einſtmals ſo glänzend dageſtandenen Inſtituts in Frage geſtellt haben. Die leitenden Kreiſe gehörten vornehmlich der Zentrumspartei an und ſo kommt es, daß viele kleine Handwerker, Beamte, katholiſche Anſtalten und Vereine von dem Zuſammenbruch hart betroffen werden. Die katholiſche Kirchengemeinde ſoll in die Hundert⸗ kauſende verlieren. Im Intereſſe des Platzes Bonn wäre es, wenn in letzter Stunde doch noch eine ruhige Liquidation zuſtande käme. Diesbezügliche Verhandlungen werden mit anderen Bank⸗ inſtituten, wie es heißt, auswärtigen, geführt, die aber noch zu keinem Abſchluß gekommen ſind. Wenn unſer Korreſpondent recht gehört hat, iſt auch ein Mannheimer Inſtitut bei der Sanierung beteiligt. Montag morgen wurde das Gebäude der Bank von den kleinen Sparern belagert, die ihre Einlagen aus⸗ gezahlt zu haben wünſchten. Sie mußten aber unverrichteter Sache wieder umkehren. Die Polizei hielt die Ordnung aufrecht. *** Rheiunſchiffahrt. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“. Die eingelaufenen Berichte entſprechen denjenigen der Vor⸗ woche. Die Witterung iſt derart, daß mit einem zunehmenden Waſſerſtand nicht gerechnet werden kann. Die Niederſchläge, die in einzelnen Gegenden ſtattfanden, waren bis jetzt auf die Ströme wirkungslos; trotzdem waren die Frachten an den Seeplätzen ſchwankend. Es wird eben dort leerer Schiffsraum nach allen rheiniſchen Stationen angeboten, während die Rheder über eignen Schiffsraum noch nach Belieben disponieren können. Die Schiffe werden wohl alle nur auf Waſſerſtand abgeladen, die Zufuhren von See ſind aber nicht derart, wie man dieſes ſonſt um dieſe Jahreszeit gewohnt iſt. Im gleichen Sinne iſt von den Ruhrhäfen mit den Kohlen⸗ verladungen zu berichtzn. Man hält dorten mit Vergbung von Reiſen möglichſt zurück, um die höheren Frachten zu orſparen, in der Vorausfetzung, es könnte ein Witterungsumſchlag ſich ein⸗ ſtellen. Eigentümlich iſt, datz trotz der herrſchenden ungünſtigen beſonders holländiſche Schiffswerften mit Aufträgen ſozuſagen überhäuft. Die kürzlich in verſchiedenen Zeitungen bekannt gegebene Fuſion, Mannheim⸗Kölner Rhedereien war doch etwas verfrüht. Wohl fanden hierwegen entſprechende Verhandlungen ſtatt, jedoch bietet die Regelung ſolcher Fragen große Schwierigkeiten, daß das was heute hierüber in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt, alles nur Vermutungen ſind, ſomit an eine Fuſion ſobald noch nicht gedacht werden kann. 5 Ueber den Frachtenſtand iſt nun folgendes zu berichten: Antwerpen: Nach Maunheim mit Ladung auf»Vaſſer⸗ ſtand Mk. 60 pro Tag mit 30 Tagen Garantie, alle Koſten, wie Schleppen und Leichtern frei. Ganze: Uebernahme nach den bekannten Stationen Mainz, Worms, Frankfurt per Laſt Mk. 12—15. Amſterdam: Vexladungen nach dem Rhein, ſchwach per Laſt⸗2000 Kg. wurden für Mannheim fl. 4,30 geboten. Rotterdam: Der Frachtenmarkt flaute ab. Für Erz⸗ ladungen nach den Ruhrhäfen wurde bei 14 Löſchzeit vereinbart wie per Laſt fl. 1,70; ½ Löſchzeit fl. 1,80 und ganze Löſchzeit fl. 1,80. Die Schiffsmiete per Laſt, bei frei Leichtern und Schleppen ging für Mannheim auf fl. 3,90 zurück, während für ganze Ueber⸗ nahmen nach Frankfurt, Worms und Mannheim zu Mk. 12—13 dereinbart wurden. Ruhrort⸗Duisburg: Verladungen zu Berg und Tal ſchwach. Bergfrachten nach Mainz⸗Mannheim ſtunden p. T. 1000 Mk. 2,75, während die Schlepplöhne auf Mk. 1,80 bezw. Mk. 2 ſtunden. Mannheim: Das Talgeſchäft war ruhig und ruhte in feſten Händen. 5 Am Geldmarkt hat heute die Reichsbank den Privatöiskont⸗ ſatz durch größeres Angebot in Schatzſcheinen auf 28½4 Prozent geſteigert. Tägliches Geld ca. 2 Prozent. Von der Neckarſchiffahrt. Durch den mehrtägigen faſt an⸗ haltenden Regen wird der Neckar bis morgen ſo viel gewachſen ſein, daß die Schiffahrt nach langer 55 wieder aufgenommen werden kann. Es wäre den Schiffern ſehr zu wünſchen, daß ſie noch einige Fahrten vor der vollſtändigen Einwinterung machen könnten. 5 Kulmbacher Rtzzibräu,.⸗G. in Kulmbach. Die General⸗ verammlung erledigte debattelos die Tagesordnung und ſetzte die Dividende auf 5 Prazent für die Aktien Lit. K und 70 Mk. pro Genußſchein feſt. Die Ausichten wurden von der Ver⸗ waltung als gute bezeichnet, da beſonders infolge der vielen tech⸗ niſchen Verbeſſerungen die Produktionsbebingungen günſtiger ſeien. Mit Malz ſei die Geſellſchaft eingedeckt, daß ſie keine höheren Preiſe dafür zu bezahlen habe. Aus der neuen Bier⸗ ſteuer ſei für die Brauerei keine weſentliche Mehrbelaſtung zu befürchten. Auch der Abſatz im neuen Geſchäftsjahre ſei bereits wieder um einige tauſend Hektoliter geſtiegen. Man hofft, nun⸗ mehr auch die Dividendendenzahlungen für die Aktien Lit. B wieder aufnehmen zu können. Die Wiesbadener Kronenbrauerei Akt.⸗Geſ. in Wiesbaden tgilt mit, daß die ſeinerzeit gemeldeten Veruntreuungen nun⸗ mehr auf M. 92 753 feſtgeftellt ſeien. Dis Deckung wird durch die Heranziehung des nur geringfügigen Ueberſchuſſes und der Reſerve⸗ fonde(N. 93 686) vorgeſchlagen. Es kommt ſomit keine Dividende ( B. 3 Proz.) gur Verteſurmm. Koniuntzur, man ſeitens von Prwpatleut blols uch von. Rhedereien beſtrebt iſt, den Schiffspark zu bergrößern und ſind Südd. Drahtind. Pih. 1ů1. 101.— Clektr.⸗Gel. Schuckert 118.70 118 60 Siemens& Halske 203 Johaunes Haag, Maſchinen⸗ und Röhrenfabrik,.⸗G. it Augsburg. Die Generalperſammlung ſetzte die Dividende auf 7½ Prozent feſt, wählte die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichts⸗ rats wieder und genehmigte die Kapitalserhöhung um M. 400 000 auf.6 Mill. Mark; über die Modalitäten der Aklien⸗ ausgabe berichteten wir ſchon. Ebenſo wurde die Verlegung desß Geſchäftsjahres auf 1. April(bisher 1. Juli) gutgeheißen. Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6 Seite.) ** Frantfurter Effettenboͤrſe. (Privatteletremp des General⸗ Anzeigerz.) Frankfurt a.., 24. Nov.(Fondsbörse.) Die Börse eröffnete auch heute in reservierter Haltung und bei stillem Geschäft. Mit wenig Ausnahmen liegt leb⸗ hafter Verkehr auf dem Fondsmarkt vor. Die gestrige Newyorker Börse befriedigte nicht und die bereits au- gedeutet Unlust am amerikanischen Markt brachte keine Zrosse Veränderung. Die in der gestrigen Beiratssitzung des Kohlensyndikats beschlossene Ermässigung der Roks- kohlen wurde erwartet und machte verhältnismässig wenig Eindruek. Die Börse beschäftigte sieh ferner mit der Konferenz der Bonner Bank und ist befriedigt, dass eine Hilfsaktion zur Vermeidung des Konkurses angestrebt wird. Erfreulich ist, dass eine Hilfsaktion von seiten der Grossbanken erwartet werden kann, da nach der vor- läufig abgeschlossenen Revision die Bücher in Ordnung sind. Leitende Bankaktien liessen grosse Veränderungen nicht zu, Diskonto eröffnete bei fester Tendenz, Kredit- aktien behauptet, festere Pendenz wies Deutsche Banß auf. Auf amerikanische Bahnen wirkte die Unlust der Spekulation, Baltimore eröffneten auf dem Niveau der gestrigen Abendbörse, der Kursstand kounte sich belisup⸗ ten, Lombarden liessen lebhafteres Geschäft erkennen, doch zeigte die Tenden; wenig Veränderung. 8 bahn fester. Schiffahrtsaktien ruhig, Paketfah schwächer. Auf dem Gebiete des Montanmarktes zeigte sieh für Bochlumer feste Tendenz, auch ührige Werte lie sen teilweise Kursbesserungen erkennen, Fonds besonde heimische Anleihen gefragt. von ausländischen Ren Portugiesen höher, Russen behauptet. Auf dem Geßi der Industriepapiere war die Stimmung sehr sti chemische und elektrische Werte behauptet. Im weiter Verlauf trat eine allgemeine flaue Haltung für Lombarden ein, welche auf Wiener Abgaben einen entschieden Rückgang aufweisen. Der Kurs schwankte zwischen 20.40 Und 18.75. Kuf den übrigen Gebieten trat Srosse Zurückhaltung hervor, hervorgerufen durch die Nach-⸗ richt von dem Zusammenbruch der Borner Bank, da das Eingreifen verschiedener Institute scheiterte. Nachbörs- lich' hielt die Geschäftsstille an, bei schwächerer Tenden⸗ waren Lombarden weiter angeboten. Deutsch-Luxembu ger fest. Es notierten Kredit 19%.10 à 197, Diskonto 170.25. Dresdner Bank 147.25 à 14/.30, Lombarden 19.75 4 30, Baltimore 106.80, Paketfahrt 110.60 à 70, Deutsch Luxemburger 150 à4 149.75. Telegramme der Continenial-Telegraphen⸗Compagn⸗ * Raeichsbant⸗Disſont 4 Prozert. 0 Wechſel. 7 2 23. 24 Amſterdam kurz 169.53 169.52Paxis Belgien„ 81.166 81 166 Schweitz. Plätze Italien„ 61.30 81.30 Wien London„ 20.455 20.45 Napoleonsd'or 5 lana———.—[Privatdiskonto 25 Staatspaviere. A. Dentſche. 23 4% deutſch. Reichsanl. 102 4 102.50 B. Ausländiſche. „% 3535.19 95 155 Arg. k. Gold⸗A. 1887 0).— 10 85.70 85.104% Chineſen 1898 9 106 8 %. pr. fonf. St⸗Anl. 102 26 102 65 Mexikaner duß. 88/90 9. 2 95.10 95.153 Mexikaner innere 63 5 4565 85 60 Taumalivas 4 badiſche St.A. 1901 100.89 100 90 Bulgaren 98.6 3¼ italien. Rente 1042 %½ Oeſt. Silberrente 98 —— Papierren. 98 1908 J01 80 101.65 141 8½% bad. St.⸗Olabg)fi 96.20 86.20 8 7. 32„ 000 98 60„ 86 Oeſterr. Goldrente 87„ 1994 93 50 93.5 Vortug. Serie L 190— 935 25 3** 8 17* Abayr..⸗B..b. 1915 102.40 102 40%%½ neue Ruſſen 1905 4„„„ 1018 02 75 102.7004 Ruſſen von 1880 %½ do. u. Allg. Anl. 94.20.204 pan. ausl. Rentt 3 do.„.Obl. 84.5, 85.204 Türken von 109 1 Heſſen von 190 101 20 10140%„ unif. 3 Heſſen 84. 83 4 Ung r. Goldrente 3 Sachſen 8475—„ Kronenrente 4 Pih. Stadt⸗A. 19o7—— 1908 100.10 100. Verzinsliche Loſe. 392„ 3 Oeſterreichiſchel860 Türkiſche Aktien inbuſtrieker Unternehmungen. Bad. Zuckerfabri! 13— 137 25 funſtſeidenfabr. Frkf. 198. Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.50..— Lederwerk. St. Jugbert 54l. Eichbaum Mannhbeim 04.— 104 Spicharz Lederwerke 12. Meb. Aktien⸗Brauerei 143— 8. Ludwigsh. Wal mühle 163 Parkakt. Zweibrücken 93.— 98. Adlerfahrradw. Kleyei 28 Welgz.Sonne; Speyer 77.— 77. Maſchinenfbr. Hilpert 6 Cementwerk Heidelbg. 156—156.50 Maſchinenfb. Badenig 1950 Cementfabr. Karlſtadt 135 50 185.75 Dürrkopp Badiſche Anilinfabril 368— 662.— Naſchinenf. Gritznen! b0o. neue 352— 251. Maſch.„Armatf.Klein 116 Ch. Fabrit Griesheim 237.25 288.— Pf.Nähm. u. Fahrradf Farbwerke Höchſt 388 90 388 90 Gebr. Kayſer 8 Ver. chem. Fabrit Mih. 286.— 29. Röhrenkeſſelfabrit Ehem. Werke Albert 421. 424—- vorm. Dütr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth Ver.deutſcher Oelfabr. 28 50 Schuhſabr. Herz, Frkf. 12150 12 Seilinduſtrie Wolff 86. l. 'wollſp. Lampertsm. 62.— Kammgarn Kaiſersl. 158 158 Zellſtoffabr. Waldho 32 8 1905 91.— 9110 1 Akkumul.⸗Fab. Hagen 195 50 195.50 Acc. Böſe, Berlin 66. 65.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 224.9223.70 Süldd. Kabelw. ſthm. 124— 124.— Lahmeyer 116.90 117.— 3 202.0 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 218 30 218.60 Buderus 112—112— Concordta Bergb.⸗G. — ſh„—.— Deutſch. Zuxemburg 148 80 14. drichshütte Bergb. 186.— 186—Br. Köni ſeake 1 188.— 157 80 6. Sette. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 24. November⸗ Aktien beutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbachei 229— 429 Pfälziſche Maxbahn 141 80 141 do. Nordbahn 136 80 156 80 Südd. Eiſenb.⸗G. 114— 440 Hamburger Packet 11180 10.70 Norddeutſcher Aoyd 89.50 89.40 Oeil.⸗Ung. Staatsbo 145,10 145 30 Oeſt. Südbahn Lomb. 20.40 19.75 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—— do. Meridionalbahn 133.— 133. Baltimore und Obis 106.30 106.80 * Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 182.50 132.50 Berg u. Metallb. 12— 119.75 Zerl. Handels⸗Geſ. 167.50 167 30 zomerſ. u. Disk.⸗B. 07.— 07 Darmſtädter Bank 128— 128— Deulſche Bank 239.70289 6 Deutſchaſtat. Ban! 188.— 3780 D. Effekten⸗Bank 10330 003 Disconto⸗Comm. 79 30 179 25 Dresdener Bank 144— 146.80 Frankf. Hop.⸗Ban 200— 200 156 30 156.50 120 60 120 60 FIrkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Oeſterr.⸗Ung. Bant 125.90 125.90 Oeſt. Länderbenk 109.— 108. „ Kredit⸗Anſtal 197.10 197 10 Pfälziſche Bank 100.70 00,80 Pfälz. Hyp.⸗Bank 189.— 1840 Preuß. Hypotheknb. 6 30 116— Deutſche Reichsbkl. 46.25 46 35 Rhein. Kreditbantk 43465 36.85 Rhein. Hyp⸗B. M. 193 50 198 50 Schaaffh. Bankver. 13465 345 Südd. Bank Nhm. 109./0 109.70 Wiener Bankver. 128 35 128 Bank Ottomane 141.— 141.— Frankfurt a.., 24. November. Kreditaktien 197.40, Discouto⸗ Commandi 179.50, Darm lädter 198.—, Dresdner Bank delsgeſellſchaft 16/.50, Deutſche Bank 239.60, 147.—, Han Staatsbahn 145.80, Lombarden 20.), Bochumer 218.75, Gelſenkirchen 193.50, Laurahült⸗ 198.50, Ungarn 92.90. Nachbörſe. K Staatsbahn 145.30, Lombarden 19. Mannheimer vom 24. November. Tendenz: beh. Kreditaktien 197.10, Disconto⸗Commandit 179.30, 75. Eſſektenboͤrſe (Oſfizieller Rericht.) In Aktien der Portland⸗Zementwerke, Heidelberg, war hente Geſchäft zu 156 Prozent; ferner blieben geſucht: Badiſche Aſſe⸗ curanz⸗Aktien zu 1315 Mark pro Stück und Zellſtoff⸗Fabril Waldhof⸗Aktien zu 328.50 Prozent. Altt Sanken, Brief Geld Badiſche Bank—.— 132 Gewrbk. Sveyerso%E Pfälz. Bank—.— 100.75 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 190.50 Pf. Sp⸗u.Cdb. Landau—— 140 Rhein. Kreditbank 134.— 138 77 Rhein. Hyp.⸗Bank 194 50 193 60 Südd. Bant—.— 109.70 Giſenbahnen. Pfälz. Ludwig szbahn—.— 218.— Maxbahn—.— 187 6 „Nordba zu Heilbr. Straßenbahn—.——. Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 362 5ʃ „„Bneu 349 80— Chem. Fab. Goldenbg. 190 Verein chem. Fabriken 300.— Verein D. Oelfabriken 130—„ Weſt..⸗W. Stamm 188.— Vorzug 105.50 30Bad. Aſſecurranz en. Brief Geld Br. Werger, Worms 78.—. Wormſ, Br. v. Oertge—.— 68. Pf. Preßh. ⸗u. Sptfahr.—.— 156.— Transport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seeir 91. Mannh. Dampfſchl. 60.— „ Lagerhaus—. 85. Franeona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv. —— —.— 680.— 2= 0005 Continental. Verſich.—.— 400. Mannh. Verſicherung—— 420.— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.—ꝗ Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 138.— Dingler'ſche Mſchfbr. 119.——. Emaillirfbr. Kirrweil.— —— 0 88 Emaillw. Maſkammer—.— 90.— Brauereien, 5 Ettlinger Spinnerei 27.— Bad. Brauere—»püuenh. Spinnerei 95.——. Binger Aktiendierbr.—.——.—Karlsr. Maſchinendau 193— Durl. Hof vm. Hagen 248.——.—Rähmfbr. Eichbaum⸗Brauerei—— 104.50 Elefbr. Rühl, Worms 85.—.—D. Ganters Br. Freibg. 103.——— Kleinlein Heidelberg 190.——-— Homb. Meſſerſchmitt 50.——.— Ludwigsh. Brauerei—.— 215 Mignnb. Aktienbr.— 133— Pfalzbr. Geiſel, Mohr— Brauerei S nner—+ 270— Br. Schrödl, Heidlbg. 191.——.— „Schwartz, Speyer— 120. „Ritter, Schwetz. 5 „S. Weltz, Zpever—— 72.— —.— 0 —Zellf —.— Haid u. Neu—.——. Koſth. Cell. u. Papterf. 240— 238.25 annh. Gum. u. Asb.—.— 144.— Maſchinenf. Badenig—.— 198.— Oberry. Elektrizitäyt 22.50—.— Pf. Nähm. u. Fahrradf. 183.50 188. Portl.⸗Zement ödlbg.—. 156.— Südd. Draht⸗Induſt. 102.— Südd. Kabelwerke—.— 123.— Verein Freib. Ziegelw. 135.—— Spenr. gaate Neuſtadt-—J offabr. Waldhof—.— 398.50 Zuckerfbr. Waghäuſel 139 50—.— —.— ——— „.Storch., Speyer 65.— 63. Zuckerraff. Männh. ——. Berliner Effektendorſe. Berlin, 4. Noyember.(Schlußkurſe.) 47% Reichsanl. 102.60 102.60 350% Reichskanl. 55.— 95.— 4% Reichsanleißhe 85.75 85 70 8% Gonſols 102.40 102.30 83% 95.— 95.— 30%. 85 60 85.60 40% Bad. v. 1901 100 70 100.70 4%„„ 1908 101.75 101.25 3%„ konv.—.——.— 3½%„ 1909/07 93 80 93.50 5% Bayern 95.40 94.30 87% 9% Heſſen—.— 93.— 30% Heſſen 82.75 82.90 30½% Sachſen 84.80 84.90 4½ Japaner 1905 91.40 91 80 4% Italiener——— 4% Ruſſ. Anl. 1902 82.75 82.75 4% Bagdadbahn 84.75 84.75 eſter. Kreditaktien 197.— 198 90 Berl. Handels⸗Geſ. 167.10 107.10 Darmſtädte Bank 128.— 128.— Deutſch⸗Aſiat, Bank 188 20 137 50 Deutſche Bant 289 50 239 40 Disc.⸗Kommandit 179 20 178 10 Dresdner Bank 147 10 147.40 Rrichsbank 1466 20 146 10 Nbein. Kreditbant 188.50 138.50 W. Berlin, 24 November. Kredil⸗Aktien 197,10 196 70 Diskonto Komm. 179.20 179.10 Ruſſenbank 130 60 130.— Schaaffh. Bankv. 184.80 134.50 Flaatsbahn 144 70 144 90 Lombarden 20.30 19.70 Baltimore u. Ohio 106.10 106.80 Canada Paeific 175.20 175 70 Hamburg Packet 111.— 110 60 Nordd. Lloyd 89.90 89.10 HBochumer 217.40 218 70 Deutſch⸗Huxembg. 148.— 150.— Dortmunder 60.40 59— Gelſenkirchner 187.10 187 40 Harpener 192 90 193 40 Laurabütle 193 40 194.20 Phönir 175.50 175 80 Weſteregeln 179 60 179.60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 224.50 224.80 Anilin Treptow 374.10 878.— Brown Boveri 172.— 171.70 Chem. Albert 424— 424.— D. te izeugwerke 217.70 217.— Elberſ. Farben 414.— 414— Celluloſe Koſtheim 237.— 23780 Rüttgerswerken 154.50 154.30 Tonwaren Wiesloch 90.50 90 50 Wf. Draht. Langend. 183— 182.— Zellſtoff Walddof 327 80 328 50 Privatdiskont 2¾% (Telegr.) Nachbörſe. Staalsbahn 14.7 144.60 Lombarden 20.4 19.25 Drirsttelegreunnm bes Seneral-Aizeigers) *Berlin, 24. Nov. (Fondsbörse.) Wenn auch im allgemeinen für den heutigen Verkehr keine durchgrei- fende Anregung vorlag, 80 eine Sbbestdung der Tende zeigte sich doch bei Beginn nz im Vergleich zu gestern. Die Erholungen, mit welchen die Pariser und Newyorker Börsen schlossen, örsen wirkten befestigend. Auf dem Mon- tanaktienmarkt hatte das Anziehen der Newyorker Roh- eisenpreise, ferner die Erhöhung der Eisenpreise seitens der Firma Thyssen u. Co., und schliesslich die für die Eisenindsutrie seit langem gewünschte, nunmehr erfolgte Freisherabsetzung 0 des Kohlensyndikats eine Geschäfts- lust in Hüttenwerten zur Folge. waren gefragter. Bochumer um mehr als Bankaktien waren wenig verändert. Auech Bergwerksaktien 2 PCt. gebessert. Von Bahnen konn- ten sich amerikanische Werte und ferner Prinz Heinrich- Bahn von den gestrigen Abschwächungen etwas erholen. 4 Schiffahrtsaktien träge. Elektrizitätsaktien kaum be⸗ hauptet. Die Geschäftsunlust erreichte einen hohen Grad, und mangels Beteiligung konnten sich die anfänglichen Besserungen auf dem Montanmarkte nicht voll erhalten. Renten auch heute gefragt, besonders Deutsche Anleihen. Beeinflusst wurde später die Tendenz dureh das Angebot von Schatzscheinen und die daraufhin begründete Vermu- tung der Erhöhung des Privatdiskonts. Lombarden waren gedrückt. Tägliches Geld 1½ pCt., Ultimo-Geld 29%4 pCt. In 3. Börsenstunde still. Industriewerte des Kassamarktes geteilt. Pariier Börſe. Paris, 24. November. Anfangskurſe. 8%„ Rente 96.80 9677] Debeers 321.— 321.— Spanier 96 70 91 80 Eaſt. and 108.— 108.— Türk. Loofe 17320——Goldfield 119.— 119. Banque Oitomane 706.— 705 Randmines 174.— 174.— Rio Tinto 1856 1856 Berliner Produftenbörſe. Berlin, 24. November.(Telegramm.)(Pvoduktenbörſe Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 28 24. 2³ 24. Weizen per Dezbr 208 25 6 Mais per Dezbr. 161 75 162 „ Mai 212.25 212—„ Mat 150 50 150 50 „ Juli—.————.——.— Roggen per Dezbr 172 75 172.50 flübs! per Nopbhr. „ Mai 181.50 181.„Dezd. 65.90 66.— o„ Mat 60 90 61.— Hafer per Bezbr 165 25 168.— Spiritus 70er loco——. „Mati 167 25 167.50 Weizenmehl 28.50 28.50 5—.——[Moggenmehl 23.50 28.50 *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbank. *Berlin, 24. Nov. Der Status der Reichsbank iſt unverändert günſtig. Vor 8 Tagen ſind kleinere Beträge Gold für Holland und Rumänien abgegeben worden. Der Beſtand an Schatzſcheinen hat laut„Irkf. Zeitung“ infolge von Rück⸗ zahlungen eine Verringerung erfahren. Siemens⸗Schuckertwerke, G. m. b. H. Beide Werke weiſen nach reichlichen Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen einen Reingewinn von 10 194110 Mark auf. Daraus ſollen beiden Geſellſchaften 9 Mill. Mark überwieſen, 800 000 M. für Gratifikationen der Angeſtellten und Arbeiter, und 350 000 Mark für den Dispoſitionsfonds verwendet und der Reſt von 44 000 Mark vorgetragen werden. Ueber das laufende Geſchäfts⸗ jahr wird berichtet, daß die bisher eingegangenen Beſtellungen diejenigen der gleichen Periode des Vorjahres nicht unweſentlich überſteigen. Brauerei zum Storchen,.⸗G., Speyer. Vor kurzem war bereits bekannt geworden, daß die Geſell⸗ ſchaft, nachdem ſie im vorigen Jahre die Dividende von 6 Prozent auf%½ Prozent ermäßigt hakte, diesmal eine Dividende nicht werde zur Verteilung bringen können. Der Reingewinn beträgt 141 179(165 064] Mark. Aprozentige Frankfurter Stadtanleihe. Frankfurt, 24. Nov. Wie wir erfahren, hat ſich das Konſortium für die 4prozentige Frankfurter Stabt⸗ Anleihe aufgelöſt und einen Nutzen von 0/66 Prozent ver⸗ teilt. Brauerei Binding,.⸗G., Frankfurt. In der heutigen Generalverſammlung wurde eine Divi⸗ dende von 10 Prozent(18 Prozent) feſtgeſetzt. Die Ausſichtn für das neue Geſchäftsjſahr hängen nach Mitteilung der Verwal⸗ tung weſentlich von der neuen Brauſteuer, vor allem von der Staffelung ab. Einnahmen der württembergiſchen Staatseiſenbahnen. »Stuttgart, 24. November. Die Ginnahmen der württembergiſchen Staatseiſenbahnen betrugen im Oktober 1908.238.000., das ſind 262.675 M. weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Perfonenbeförderung hat ein Mehr von M. 138.845 ergeben, dagegen der Güterverkehr em Weniger von M. 415.520. Seit dem 1. April iſt gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme von 586.100 M. eingetreten. Vereinigte Maſchinenfabriken Augsburg und Maſchinenban⸗ Geſellſchaft Nürnberg,.⸗G. Bei einem Reingewinn von 4 217 138 M.(3 998 396.) be⸗ trägt die Dividende 19½ Prozent(wie⸗ im Vorjahre). Für alle Haupterzeugniſſe liegen jetzt noch Beſtellungen genügend vor. im Geſamtbetrage von ca. 65 Mill. Mark(69 Mill.), wovon für 15 Mill. Mark bereits fakturiert ſind. 9 Die Inſolvenz der Bonner Bank für Handel und Gewerbe. *Köln, 24. Nov. Kölniſche Mittagsblätter melden: det Plan, den Zuſammenbruch der Bonner Bank für Handel und Gewerbe durch einen Eingriff von 4 Banken, denen ſich auch noch das Bankhaus Sal. Oppenheimer jr. an⸗ ſchloß, aufzuhalten, iſt geſcheitert. Der Aufſichtsrat der Bank für Handel und Gewerbe hat die von den Banken als Vorausſetzung ihrer Hilfe geforderten Sicherheiten nicht be⸗ ſchaffen können und damit mußte die Bank für Handel und Ge⸗ werbe ihrem Schickſal überlaſſen werden. Aus Bonn wird der „Köln. Zeitung“ berichtet, daß der Aufſichtsrat jetzt verſuchen wolle, die Liguidation der Bank aus eigener Kraft durch⸗ zuführen. * Bonn, 24. Nov. Der Vorſtand der Bonner Bank für Handel und Gewerbe hat laut„Frkf. Zeitung“ ſoeben beſchloſſen, auf Freitag Nachmittag eine Gläubigerverſammlung einzuberufen. 8 Deutſche Juteſpinnerei in Meißen.. Berlin, 24. Nov. Die Dividende der deukſchen Jute⸗ ſpinnerei in Meißen wird wieder auf 15 Prozent geſchätzt. Vom Roheiſenmarkt. * Berlin, 24. Nobd. Am Roheiſenmarkt hat nach dem„Berl. Tagbl.“ die Firma Thyſſen u. Co. die Preiſe um 3 M. pro Tonne erböht. Die Hochofenwerle haben für das erſte Quar⸗ tal 1909, teilweiſe ſogar bis zum 1. Juli 1909 ihre Produktion verkauft. Gießereieiſen Nr. 3 koſtet nach der Thyſſenſchen Offerte von jezt an M. 55 und Hämatit 58 M. per Tonne ab Werk.— Demſelben Blatte zufolge hat der Walzdrahtverband zur Hebung des Geſchäftes die Exportbonifikaſſon um M. 5 erhöht und zwar mit rückwirkender Kraft vom 1. Oktober ab. Ueberzeichnung der Newyorler Schaßbunds. Newpork. 24. Nov. Die Newyerler Schaßbonds wurden 12ſach überzeichnet. 2 lodenſoppen Eagellorn& Surn Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schöunfelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für Druck den Inſeratenteil und Geschöftliches: Fritz Joos. und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. gefüttert, haltbar und warm,; 1 und 2reihig, aus gutem Winterloden, M. 8, 10, 1. 12 bls M. 25 Hinterhosen erprobte Aualitzten aus Buxkin und Kammgarnen in jeder Länge und Weite M..75,.50,.-,.—, .-Is M. 22. Mannheim 0 3, 4/5. Spezlalhaus für Herren- und Knaben-Bekleldung. MHünchener Loden-Artikel für Reise, Jagd, Sport. IIvréen, Autokleidung. aman PNv. J. FABRIK. MARKE 2 Aeſanclel, fctelplfnnes und Tumefai, gussen Auhoſm inmen pMiclel. Jucen und 75Egerb. TaFEIBFENATE U. BESTECKEgus SCHWERTER SIL.SER keines Neusfber m. garant (e A 715 9850 SESTECKE aus ALACCA Ceiges Nsbsilber) V. FARHRIK D. NMARKE ALUMiNiuU= NKOGASESCHAIRRF. 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Schmidlin, Jun ie Armenbeſcherung Stadtmiſſionar Bauer, K 2, 10. 2 „November 1908. Das Komitee „ Schweſter P. Geiger, K 2, 10. Kleidungsſtücke der bevorſtehenden chulen unſ Für d f ſcherung veranſtalten zu können, wen in hr würdige Stadtmiſſion kommen, Mannheim ſtraße 3 Da während d E 7, 24; Frau M. Heidenrei Kleinen mit der herzlichen für die Kleinkinderſchule der S ligſt an den leitenden Stadtm Frau Stadtpfarrer Achtnich, G 4, 2; Bender, Karolaſtraße 10 dieſem Zweck gütigſt zukomm Gaben werden gerne abgeholt Wir ſind für alle Gaben Frau Direktor Poſt, Kai Rümelin, L 11, 23 vertrauensvoll an die juwelier Heisler, B 1, 4 42 onnen, Geſchäftszweig: Bank⸗ liale der Braunſchweiger ank H. A. Sölſcher. Band XIII.⸗Z. 216: Fir⸗ na„Englert& Haiſch“, Mannheim, P 1, 7a. Offene Handelsgeſellſchaft. Perſön⸗ lich haftende Geſellſchaſter nd: Heinrich Englert, Archi⸗ kt, Mannheim. und Gottlob Hniſch, Kaufmann. Mann⸗ heim. Die Geſellſchaft hat am 1. November 1908 begonnen. Geſchäſtszweig: Architektur und Baugeſchäft. 10. Band XIII.⸗Z. 217: Firma Kosmos Ver⸗ (andhaus Mannheim zudwig Mayer“, Mann⸗ eim, Rheinhäuſerſtraße 55. Inhaber iſt: Ludwig Mayer, aufmann. Mannheim. Ge⸗ chüftszweig. Buchhandlung Verſandbuchhandlung ſowie rtikel zur Körperpflege und Hygtene). Mannheim, 21. Nov. 1908. Gr. Amtsgericht J. Haudelsregiſter. Zum Handelsregiſter B Band VII,.⸗Z. 46 wurde heute eingetragen: Firma Bereinigung zum Schutzefür Berkäufer von Immobilien und In duſtriebeſitz Afſo⸗ diatton⸗ und Hypo⸗ thekenvermittlu Geſellfchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“, Mannheim, Zweiagniederlaſ⸗ ſung, Heinrich⸗Lanzſtraße 22. Hauptſitz: München. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens: Je⸗ den Beſitzer einer Immobilie oder einer induſtriellen An⸗ lage. wenn er zu verkauſen oder den Beſitz beſſer zu ver⸗ werten gedeukt, die Möglich⸗ keit bei größter Ausſicht auf Erfolg an Handen zu geben, ſein Beſitztum ohne Agenten, ohne Inſertionskoſten und hauptſächlich ohne jemals die bei großen Werten enorm hen Abſchlußproviſionen zah⸗ en zu müſſen, zu veräußern oder zu verwerten; ferner eine gleich ſolide Vermittlung zu ſchafſen für Beſchaffung und Plazierung von Teil⸗ habern, ſchließlich ebenſo Hy⸗ votheken auf Grundſtücken aller Art zu beſchaffen. Das Stammkapital berrägt 150,000 Mark. SGeſchäftsführer iſt⸗ Franz Bopp, Buchdruckerei⸗ beſitzer in Würzburg. Geſell⸗ Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B Band I,.⸗Z. 2, Firma eliſt üf ber Waldhof“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Das Vorſtandsmitglied Otto Clemm hat ſeinen Wohnſitz von Frankfurt a. /M. nach Manu⸗ heim verlegt. 14140 Mannheim. 20. Nov. 1908. turieren von Salz gelaugt nach Maßgabe der Beſtim⸗ mungen der Verordnung vom 3. Januar 1907, das Ver⸗ dingungswefen betr. zur Ver⸗ gebung. Mit der Aufſchrift „Seifenpulver“ verſehene Angebote wollen zum Eröff⸗ nungstermin Donnerstag, 10. Dezember d. Js. vormittags 11 Uhr bei Gr. Salinenamt Nappenan eingereicht werden. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Be⸗ dingungen werden auf An⸗ frage mitgeteilt. 14134 Jwangsverſteigerung. Nr. 9728. Im Wege der Zwangs⸗ ſtecung ſoll das in Mann⸗ beim belegene, im Grundbuche von Mannheeim zur Zeit der Eimtragung des Verſleigerungs⸗ vermerkes auf den N m Mannhelme⸗Neckarau eingetra⸗ gene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Die Elnſicht der Mitteilungen des Grundduchamts, ſowie der iürrigen das Grundſtück belreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Einfragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glanb⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie bel der Feſiſtellung des geringſten Gebois: berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ Zwangs⸗Verſleigerung. Nr. 19219. Im Wegeder Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche ir Zeit der Archttelt Carl Locherer Ehe⸗ leute in Mannheru eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grund⸗ mück am 14135 Montag, 18. Januar 1909, vormittags 9½ Uuhr, durch das unterzeichnete Notariat in beſſen Dienträ in Mannbeim verſteigert werden. Dei Verſteigerungsvermerk iſt am 3. Oktbr. 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchan ſowie der übrigen das Gr den Nachweiſung der Schätzungsürkande, iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht dle Auſſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grunddüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur 990— von Geboten anzumelden und, wenn der Hläubiger widerſpricht, glaunb⸗ 84t zu machen, widrigenfalls ſie el der ic pn des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſielger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche Gläubigers und den Übrigen Rechten nachgeſetzt werden. — welche ein der Verſteigerung ent Recht haben, werdeſt aufgeſor⸗ dert, vor ber Exteilung des Zufchlags die Auf ng oder eluſtweilige Einſtellung des Ber⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ kalls für das ungserlös an die Stelle verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannhbelm, Band 165, Heſt 85, Beſlandsver⸗ zeichnis 1. Lagb.⸗Nr. 2188, Flächeninhalt g ar 24 am Hofraite mit Gebäu⸗ lichkeiten Lit. B 6 No. 7. Hierauf 5 15 3) ein vierſtöckiges Wohnhaus mit.Eiſenbetonkeller, b) ein fünfuöckiger Seitendan links mit ebenſolchen Keller geſchätzt zu M. 118000.— Hierzu Jubehör⸗ 1* Zwangsberſteigerung. Ni. 13218. Im Wege der Zwangs⸗ vollffieckung ſoll das in Manu⸗ heint belegene, im Grun von Mannheim zur Zet Eintragung des Verſteſgerungs⸗ nermerkes auf den Namen der Badeauſtaltsbeſitzer Valentin Hunger Eheleule in Ludwigs⸗ haſen Mundenherm eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grund⸗ ſtück am Dounerstag, 14. Jan. 1909, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnele Notaxiat in deſſen Dienſträumen in Maun⸗ heim B 4, 8, verneigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 16. Olt. 1808 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbnchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück detrefſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattel. Es ergehk die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit dei Eintragung des Verſteigerungs⸗ bermerks aus dem Grundbluch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der e. zur Abgabe von Geboten anzumelden und, geringſten Gedo E unb bei der Verte des Verſteigerungserlöſes Auſpruche des Gläubigers un den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. welche ein der Berſtelgerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgeſor⸗ dert, vor der Erteilung des 1 Tbadeen ilhrens ere ſahrens herbeizuführen, widrigen⸗ ſalls für das Neech der Berſg 1 00 an die Stelle des verſſeigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Maunbeim, Band 32, Heſt 1, Beſtandsver⸗ zeichnis 1 14136 Lagb.⸗Nr. 4o7e, Flächeninhaun 4 20 qm Hofraſte, Lange Rötter⸗ ſtraße 1s und Chamtſſontraße Nr.—3. Hierauf ſteht ein unterkellerles vlerſtöckiges Wohn- und Eckhaus .,.,., 4. und 5. Teil mit Exſer⸗ unterkellerung und überdachten —————“'———————— e Sekauntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 124708 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbau⸗Arbeiten in der Käfertalerſtraße zwiſchen Soiron⸗ und Garniſonſtraße die Abſperrung dieſer Straße vom Dienstag, den 24. No⸗ vember l. Js. ab bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamtenFuhrwerksverkehr verboten. 14127 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und§ 121 Pol.⸗Slr.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 19. Nov. 1908. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion, Abt. Ma. Dr. Korn. Zwangs⸗Verſtigerung Nr. 9729. In Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannhelm belegene, im Grund⸗ buche von Mannbeim zur Zeit der Eintragung des Verſlelger⸗ ungsvermerkes aut den Namen der Baunnternebmer Barths⸗ lomäus Hartmann Ehelenle in Mauuhein„ ſehend veſchriebene Grundſſſich am Donnerstag, 26. Nov. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unerzerchuete Nokarſat in deſſen Dieuſßränmen B4,s in Maunhei verſtergert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſl am 28 Jult 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. 81218 Die Einſicht der Mitteilungen des Grundeuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreſſen⸗ en Rachweiſunge n. iusbeſonder der Schätzung surkunde iſt jede — gei 5 57* eiht die Aufforderung, Nag 75 55 ntragung erſteigeru vermerſeh aus dem Grundbuch ulcht erſichtich waren, ſpäteſtens im eigerungsternune vor dei Aufforderung zur Abgade von Geboten anzumeiden und, wenn der Gläudiger widerſpricht glaub⸗ ssbarſh& Hoflmanm.-., Manmme Einzige Fabrik am Platze für Holz- und Stahlblechk-Rolladen, Jalous 2 182 5 3 — 2 ſchaft mit beſchränkter Haf⸗ ungserldſes dem Anſpruche des ſtückeim Werle von M. 70.— Kellereingaug, ſt zu machen, wibrigenſalis ſüu 85— 8—— 2 tung. Der Gefenſchaftsver⸗ Gidudt 5 und—5 1 en 8 55 15 t zu 184000 Mk. 1 der Feſtſteilung des gennger 25 2 2— 9 8 Mannh 18. November 1908 geſchätzt z Gct —5 8— lrag iſt am 28. Februar 1903 Rechten nachgeſetzt werden. eeeee eeenee des.] Mauntelm, 18. Novbr. 1908. Bebotes micht dergchg and 88 8 ſeſcgeſtellt und durch den Be⸗] Dieſenigen, welche ein der Großh. Notariat I1 detariat 1 ais be der Benelnng de 0 2 ſchluß, der Geſellſchaſter vom Perſteigerung entgegenſtehendes] als Vollſtreckungsgericht. Großh, Rotartat Inn a ungserlözes dem An —5 5 1. Mai 19908 bezüglich der Necht daben, wer aufgefor⸗ Vollſtregungsgericht: Gläubigers und den en 5 8 8382 328. Höhe des Stammkapitals ab⸗ dert, vor der Erteilung des Oppenhelmer. Oppenbeimer. Rechten daeranh werden. 8 8 8 4 10 88117 2 82 88¹ 2 Auſwalie die Aufhebung Ader 7 gane 85 4 5 32 8 8—— 8 8 5 868 8 32— 1. Ben Verlag 75 in Würz⸗—92255 1 B etanntma 4) 1 ng.— aufgefordert, vor — 8 8 8 3 S 8 daen Srcheinenden enndt. ſall kür das deech der Verſeiga ae e S 23 2 3553 8 232 ſchen Druckſchrift„Immobi⸗ ungserlös au die Stelle des zeugen betr. 2JAuſhebung ein! 2 82 7 8 8 5 3228 S 1— 8 0—.— 2— 5 a für Gegenſtandes tritt.— 5 Zur 10 dubren ee 0 das 32 22585 283222 8 as Deutſche Reich““, 5 auf öffentlichen Wegen un ätzen immten ahr⸗ —— 3 65 2 5 5— 825228 8 A8 8—8 2 ſeine Geſchäftsanteile bei FF zeuge(Eraftwagen und Krafträder) ſind von Großh. Mint⸗ e 12— S 8 E5 822 2SSSSS„ S der Firma„Dentſch⸗Deſter-] Grundduch von Mannhein, ſterium des Innern in Karlsruhe die nachgenaunten Be⸗ die Stelle be 9 —— 85353535— S 88 8 2 2 22 S 2 reichiſche Berwertungs⸗Geſell⸗ Hand 478 Heft 2 Beſtandsver“ amten der badiſchen Geſellſchaft zur Ueberwachung von ſtaudes kritt 7 SS e S e 2 258 lchan er denmelen und zechm 1. W Sacelein n lenbeim, L. 1. 1. 5is auf weſleres als Beiceebn f 4 AN S 8 2 3888 e 58 Andusriewerte Nanchen mit] Lagerbuch⸗Nr. 55818, Flächen⸗] Sachverſtändige beſtellt: W8 en—— 2283 8 2 2 8E A s SS8 NNs geſchränkter Mark Halt 2 ar 97 am Hoftalte, 1 ar Herr Ober⸗IJngenleur Pietzſch, Grundonc von Mannheim' FS 5 e 1 35 „ 8 jevicaſt ein and dieſe uber. din der Hoſralte ſteht en vier Srecls cgerd- Mr, sscoh, iagen 2 5— 2 2„„„ E 8S 888. 5 8 mümm dieſe Sgcheinlagen in gzgiges Wöhnhaus mit Schleuen⸗ 85 0 Wehrle, ubelt 5 ar 19 am. Hoſtalle, —— Ss2 32 S 81 4— Aatasedes G e Planer. Waddarftrahe Ain 10— 3— S 25 8 Fukage des Anbringers zum eſchätzt zu M. 85 000.— Bachert, Aerauf ſieht eln uim Raßdan 12—— 55 2— 222 8 80 28 S S8822 Werte von 130,000 Mark. Be⸗—— Sued 5 Herr Dr. ing. Greiher, beſtubiſcheg eltöckiges Wohnhaus, 23182 3 23525 sSS 22 kangtmachungen der Geſoſe ſucke im Werte von M. 20.— Herr Ingenſeur⸗Aſſiſtent Schlaich, geſchätzt zu 51 00% M⸗ 5 1—8 8 15.—— 8 3 35— 18 3* 28 8. 32 2 5 S& 775 weeee, e e 5 Mannbeim, 29 Auguſt 1208„—— und Manndeim, 29. Auguſt 1908. 918— 0—.—.— 5 5 2 5 E„WMuün 5 855 5 75 5 85 K r. *—— 8 3—— 3SEA 8 7— 8* 88 85 E 58 8 eichten“. 14141 Großh. Notariat III Ma eim, den 17. Nobember 1008. zne Er, Notariat 1II. 2—* 23 23˙⁰ 84+8 5 0 28 8 2 o 2 8 2 unheim,— 8 als Vollſtreckungsgericht 0 8 6 8 GE= S oS8 Mannheim. 19. Nov. 1908. als Vollſtreckungsgericht: Gr. Bezirksamt— Polizeibirektion: —— 4 5——— S5— 888 Gr. Amtsgericht I. 5 Oppenheimer. Dr. Kor nu. Oppenheimer. 883 8 5 80 55 Verantwortlicher Redakteur: Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Druckerei, G. m. b. H. SN8 8 U 8 4.