4 * 7 5 Abonnement: 90 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich; durch die Poſt dez. imel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer d Pfg. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile. 23 Pfg⸗ Answärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile.1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) Badi Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme ſmn das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, fſüür das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) hrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. (Mannhermer Volksblatt.) ee „General⸗Anzeiges Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Redaktion 877 Expedttion und Verlags⸗ buchhandlung 89 218 * Nr. 551. Mittwoch, 25. November 1908. (Mittagblatt.) Die hentige Mittagzausgabe umfaßt 16 Seiten. Celegramme. Eugliſche Induſtriearbeiter in Deutſchland. JBerlin, 25. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau.) Die Kommiſſion engliſcher Induſtriearbeiter, welche vom Staats⸗ ſekretär des Innern empfangen wurden, wünſcht hauptſächlich Einblick in die Verhältniſſe der deutſchen Wollinduſtrie zu er⸗ halten. Sie wird etwa eine Woche Aufenthalt in Berlin nehmen, und von hier Kottbus und Forſt, dann im Königreich Sachſen, Chemnitz, Krimmitſchau und Leipzig beſuchen und ſchließlich wahr⸗ ſcheinlich die Rheinprovinz bereiſen. Graf Zeppelin und das Reich. IBerlin, 25. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau.) In der vom Abg. v. Payer berührten Angelegenheit betr. der Auszahlung der Gelder an den Grafen Zeppelin, ſchreibt Schatzſekretär Sydow dem„Lokalanzeiger“ folgendes: Da die Gelder noch auf dem Etat des Reichsamtes des Innern ſtehen, iſt die Erklärung der Militärverwaltung, daß ſie den Ballon abgenommen habe, zunächſt dem Reichsamt des Innern zugegangen und von dieſem dem Reichsſchatzamte wegen der Auszahlung weitergegeben. worden. Die Verfügung, welche die Zuſtimmung ausſpricht, habe ich ſchon vor der Reichstags⸗ ſitzung vom Montag unterzeichnet und iſt im Laufe des Mon⸗ lags an das Reichsamt des Innern abgegangen, worauf um⸗ gehend die Zahlung angewieſen worden iſt. Die Studentenkrawalle in Wien. * Wien, 24. Nov. Infolge der Vorfälle an der Wiener Univerſität iſt es auch an den Univerſitäten von Turin, Florenz und Bologna zu Kundgebungen gekommen, die aber ohne weitere 3wiſchenfälle verliefen. Auch hier wurden heute Abend vonſeiten der Studenten wieder Kundgebungen veranſtaltet, die ruhig ver⸗ liefen. Einige Verhaftungen wurden vorgenommen. * Wien, 24. Nov. Heute abend wurde auch die Hochſchule für Bodenkultur geſchloſſen. * Rom, 24. Nov. Bei Kundgebungen in der Univerſität wurde die öſterreichiſche Fahne verbrannt. In Bologna durch⸗ brachen die Demonſtranten den Truppenkordon vor dem öſter⸗ reichiſchen Konſulate. Sie bemächtigten ſich der öſterreichiſchen Fahne und zerxiſſen ſie. Die Enthüllungen des„Vaderland“. * Haag, 24. Nov.(2. Kammer). Bei der Beratung des Budgets des Miniſteriums des Aeußern trat van Schwanwyck (Antirevolutionär) für die Beſtrebungen ein, die Niederlande zu neutraliſieren, und ſprach den Wunſch aus, daß die Beſtim⸗ mungen des Nordſeeabkommens auch auf die Küſten der nieder⸗ ländiſchen Kolonien ausgedehnt werden mögen. Holland müſſe als Sitz des Friedenspalaſtes eine Garantie für ſeine Freiheit und Unabhängigkeit haben. Hierauf kritiſierte der Rebner die Veröffentlichung im„Vaderland“. Ferner verlangte er den Bei⸗ tritt der Niederlande zur Berner Konvention zum Schutze der Werke der Literatur und Kunſt. Die folgenden Redner van By⸗ landt(Klerikal), Patyn(Liberal) und van Karnebeck(Altliberal) tadelten die Veröffentlichung des„Vaderland“ ebenfalls in ſchar⸗ fen Worten. Der Miniſter des Aeußern erklärte, daß er den Artikel des„Vaderland“ nicht für wert halte, von der Kammer beobachtet zu werden. Das Nordſeeabkommen lege den beteilig⸗ ten Staaten wechſelſeitige Verpflichtungen auf, während eine Neutralitätserklärung der Niederlande dieſen Vorzug nicht habe. Im übrigen werde er die Veröffentlichung eines Orangebuches über das Nordſeeabkommen in Erwägung ziehen. Wegen des 8 Beitritts der Niederlande zur Berner Konvention werde die Re⸗ gierung bald eine Vorlage einbringen.— Mehrere Redner ſprachen hierauf dem Miniſter ihr volles Vertrauen zu ſeiner Politik aus. Die Kriſe auf dem Balkan. * Konſtantinopel, 24. Nov.(Wiener Corr.⸗Bur.) Die türkiſchen und bulgariſchen Delegierten verhandelten heute über die Vakuf⸗Frage und über die mol ammedaniſchen Ge⸗ meinden Bulgairens. Der hier eingetroffene bulgariſche Generaldirektor für Poſten und Telegraphen hat bekannt⸗ gegeben, daß die Verhandlungen mit der türkiſchen Poſt⸗ und Telegraphendirektion begonnen haben.— Heute abend aben vor dem Palais des Großveziers und des Miniſteriums es Innern Dankeskundgebungen bonſeiten der türkiſchen Wähler ſtattgefunden. König Eduard. OLondon, 25. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau). König Eduard, der zurzeit auf einem Jagdausflug im Norden ſeines Landes weilt, hat ſich eine leichte Erkältung zugezogen und wird für einige Tage an das Bett gefeſſelt ſein. Die von franzöſiſchen Blättern gebrachte Nachricht, daß der König von England im Januar n. Is. für einige Wochen nach Cannes kom⸗ men werde, beruhe auf Erfindung. Der König iſt ſeit 1899 nicht mehr dort geweſen und hat auch nicht die Abſicht, den Platz zu beſuchen. Im übrigen wird der König den Januar und deu FJebruar in Großbritannien zubringen, mit Ausnahme der Tage, die für den offiziellen Beſuch des Königspaares in Berlin vor⸗ geſehen ſind. Wirbelſtürme. OLondon, 25. Nop.(Von unſerem Londoner Bureauj. Die Wirbelſtürme, die geſtern den Nordoſten vün Arkanſas heim⸗ geſucht haben, haben 4 Städte vollſtändig zerſtört und 10 ander: ſchwer beſchädigt. Am meiſten hat die Stadt Pany gelitten, wo auch zahlreiche Todesfälle vorgekommen ſind, außerdem wurden Hunderte von Perſonen ſchwer verwundet. Die meiſten der bei der Kataſtrophe ums Leben gekommenen ſind Neger. 1 0 Mehr Zurückhaltung. OLondon, 25. Nov. Von unſerem Londoner Bureau). Die geſtern von Pariſer Blättern veröffentlichte Unterredung mit Fürſt Bülow und dem ſtellvertretenden Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Herrn v. Kiderlen⸗Wächter ſind von der engliſchen Preſſe faſt vollſtändig übergangen worden. Nur der Tele⸗ graphie führt aus, daß es ſich für Staatsmänner durchaus nicht zieme, auf dieſe Weiſe mit dem Publikum in Verbindung zu treten. Wenn ſte etwas zu ſagen hätten, ſo ſei hierfür das Par⸗ lament die geeignetſte Tribüne. Speziell in Deutſchland, wo man jetzt Zurückhaltung vom Kaiſer verlange, müſſe das auch von den leitenden Männern verlangt werden. Marokko, *Tanger, 24. Nov. Muley Hafid iſt in Caſa⸗ blanca ohne Zwiſchenfall zum Sultan proklamiert worden. * * Berlin, 25. Nop. Zwiſchen den Nationalliberalen und der Regierung finden Unterhandlungen ſtatt, um in der Lehrer⸗ beſoldungsfrage zu neuen Vorſchlägen zu gelangen, und um die von den Konſervativen gewünſchten Beſoldungsklaſſen zu beſeitigen. Berlin, 25. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau.) Profeſſor Lombroſo dementiert energiſch die Meldung, daß er eine Studie über Kaiſer Wilhelm zu ſchreiben beabſichtige. *Wattenſcheid, 25. Nov. Auf der Zeche Engels⸗ burg benutzten drei Bergleute verbotswidrig den Bremskorb. Dieſer ging zu Bruch und ſtürzte in die Tiefe. Alle drei waren ſofort tot. * Wien, 25. Nov. Von der Erweiterung des Kompetenz⸗ kreiſes des Erzherzog⸗Thronfolgers zum 2. Dezember iſt an maß · gebender Stelle nichts bekannt. Abg. Obkircher über die politiſche Lage in Reich und Land. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) * Karlsruhe, 24. Nov. Ueber die politiſche Lage in Reich und Land ſprach heute abend im überfüllten Saale der„Eintracht“ der Führer der nationalliberalen Partei, Landgerichtsdirektor Dr. Ob⸗ lircher aus Mannheim. Die Verſammlung, die auch von Damen außerordentlich ſtark beſucht war, eröffnete der Vor⸗ ſitzende des Karlsruher nationalliberalen Vereins, Oberſchul⸗ rat Rebmann, mit einer kurzen Anfprache. Hierauf nahm Obkircher das Wort zu ſeiner faſt zweiſtündigen Rede. Er begrüßte zunächſt die zahlreich erſchienenen Damen und er⸗ klärte bezüglich der Mitarbeit der Frauen in der Politik, daß er ſich aus dieſer einen gewiſſen Erfolg für die Politik verſpreche. Er erblicke in ihnen Kampfgenoſſen, die den Kampf veredeln werden, Kampfgenoſſen, die uns neue An⸗ hänger zuführen werden, Kampfgenoſſen die dahin wirken werden, daß der Indifferentismus in unſeren Reihen behoben wird und daß die Jugend herangezogen wird zu unſerer Arbeit. Aber er glaube auch, daß die deutſche Frau auch in der Politik ſtets in den Grenzen bleiben werde, die ihr zukommen, und daß ſie nicht verſuchen und beanſpruchen werde, nicht neben dem Manne, ſondern über dem Manne politiſche Geſchäfte zu machen. Referent geht ſodann zur Beſprechung der politiſchen Lage in Baden über, indem er ſich im allgemeinen auf einen Hinweis auf den Mosbacher Parteitag und die dort gepflogene Ausſprache über die politiſche Lage im Lande beſchränkte. Er begrüßte beſonders die Haltung, welche die Preſſe gegenüber dieſer Tagung eingenommen hat, indem er u. a. ausführte: Die Preſſe, die an den Vorgängen unſeres Parteitages leb⸗ haften Anteil genommen hat, können wir als eine gute bezeichnen. Sie iſt unſeren Beſchlüſſen und dem Verlauf der Verhandlungen mit Wohlwollen gefolgt. Auch die gegneriſche Preſſe konnte nicht leugnen, daß der Parteitag in Mosbach ein Fort⸗ ſchritt für uns war, weil wir uns dort geeinigt haben. Es gibt freilich eine Preſſe, die mit weniger Wohlwollen gefolgt iſt, als der übrige Teil der Preſſe. Ich meine da beſonders den„Bad. Beob.“ Es iſt dort insbeſondere ein Korreſpondent, der ſeine Artikel mit zwei Namen verſieht.(Heiterkeit.— Gemeint ſind die Kilometerartikel Wackers. D..] Wir ſind dort nicht gut weggekommen und beſonders nicht meine Perſönlichkeit. Die Leſerſchaft dieſes Blattes wird Tag für Tag mit derartigen Aus⸗ führungen mißhandelt, ſodaß man nur die Geduld der Leſer be⸗ wundern muß, vorausgeſetzt, daß ſie die Artikel wirklich bis zum Schluß leſen.(Heiterkeit.) Ein anderes Blatt, nicht in Baden erſcheinend, die„Deutſche Reichspoſt“, beſchäftigte ſich auch mehrfach mit dem Parteitag in Mosbach. Es wird da gleichfalls der Verſuch gemacht, verſchiedenes als unrichtig zu bezeichnen und vor allem das als falſch zu bezeichnen, was wir bezüglich der Konſervativen geſagt haben. Was aber in Mosbach beſon⸗ ders in Hinſicht auf die Verhandlungen vor 4 Jahren mit den Konſervativen geſagt worden iſt, iſt wahr und falſch die gegen⸗ ſeitigen Behauptungen. Es wird auch behauptet, daß die Natio⸗ nalliberalen beſonders der Chef der nationalliberglen Partei für ſich eine Gemeinſamkeit der Weltanſchauung mit der Sozial demokratie in Anſpruch genommen habe. Es wird behaup die Liberalen ſeien mit der Sozialdemokratie in der Wel ſchauung einig und mit dieſen Leuten könnten die Konſervative keine Geſchäfte machen. Dieſe Behauptung iſt immer un⸗ wahr geweſen; man muß darum den Verſuch aufgeben, mit der Wahrheit bei dieſen Leuten durchzudringen. Unſer Verhältnis zur Regierung 5 iſt vielleicht auf dem Mosbacher Parteitag zu kurz weggekommen. Es kann ja leicht nachgeholt werden, was dort verſäumt worden iſt. Dieſes Verhältnis hat ſich zu früher nicht geändert. Die Re⸗ gierung hat wiederholt erklärt, ſie ſei keine Parteiregierung. Das iſt richtig. Sie hat aber auch erklärt, daß ſie in ihren Grund. tendenzen liberal und fortſchrittlich ſei, deshalb ſtellen wir uns ihr gegenüber freundlich. Trotzdem bewahren wir uns unſere Selbſtändigkeit. Das freundſchaftliche Verhältnis zur Regierung läßt uns aber nicht eine Forderung aufſtellen, die uns vielfach ſchuld gegeben wird, daß wir nämlich von der Rezierung Unterſtützung haben wollten, beſonders bei den Wahlen. Das iſt durchaus nicht der Fall. Die Regierung hat vielmehr allen Anlaß auch nur den leiſeſten Schein zu bermeiden, als ob ſie uns Wahlhilfe leiſten wollte. Wenn wir die Wahlhilfe der Regierungsbeamten nicht in Anſpruch nehmen, ſo ſind wir doch der Meinung, daß die Regierungsbeamten durchaus berech⸗ tigt ſind, ihre eigene politiſche Meinung zu haben und dieſe auch zu äußern, auch im Wahlkampf.(Zuſtimmung.) Freilich je na Art ihrer Beamteneigenſchaft und nie die Grenzen überſchreitend, 11 jeder Beamte in der politiſchen Betätigung auferlegen muß. Seit dem Parteitag in Mosbach iſt allüberall im Lande eine rege Tätigkeit ſeitens der Parteigenoſſen eingeleitet worden. Eine ſolche Tätigkeit bemerken wir auch in der Preſſe. Eine gewiſſe S Beſchränkung in dieſer Tatigkeit iſt noch auferlegt durch die Un⸗ Es beſteht noch die Frage: gewißheit der Parteigruppierung. Kommt der Block wieder zuſtande oder nicht? Die Verhandlungen ſind eingeleitet und ſind auf gutem Wege. Mit der demokratiſchen Partei werden ſie wohl zuſtande kommen, was aber die Freiſinnigen anbetrifft, ſo iſt das noch einigermaßen ungewiß und es wird davon abhängen, oh ſie das richtige Augenmaß wiedergewinnt, das keine Partei außer acht laſſen darf, wenn ſie mit anderen Parteien in Ver⸗ handlungen tritt.(Bravorufe.] Es iſt unrichtig, was von der konſervativen Preſſe immer behauptet wird, daß von uns die Annäherungsverſuche der Konſervativen„mit Spott u. Hohn zurückgewieſen worden ſeien. Aber dieonſervativen haben am Schluſſe des letzten Landtages deutlich erkennen laſſen, daß ſie weiter mit dem Zeutrum politiſche Geſchäfte machen wollen; deshalb ſind wir auch garnicht in die Lage gekommen, uns darüber zu äußern, ob wir mit ihnen politiſche Geſchäfte machen wollen. Ich hoffe aber, daß dieſe Partei ſich eines Tages eines Beſſeren beſinnen wird, daß ſie eines Tages deutlich merken wird, wie ſchädlich für wahrhaft konſervative Beſtrebungen ein Bündnis mit dem Zentrum iſt, das niemals konſervativ geweſen iſt und es niemals ſein kann, denn es lebt von der Be⸗ törung der Maſſen ebenſo wie eine andere Partei. Mit den Konſervativen befreundet iſt der Bund der Landwirte, der geſtützt und genährt von der konſervativen Partei ſchon manche Erfolge in Baden erzielt und auch im letzten Landtage einen Sitz erobert hat. Der Bund der Landwirte hat aber gar keinen Grund, der nationalliberalen Partei irgendwie feindlich gegenüberzuſtehen, denn die wirtſchaftlichen Beſtrebungen des Bundes der Landwirte decken ſich völlig mit den wirtſchaft⸗ nächſten 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 25. November lichen Beſtrebungen hat aber eine reiche Landwirtſchaft. In der nationalliberalen Partei. Dieſe Partei Vergangenheit und reiche Verdienſte um die den Städten finden wir eine Mittelſtandsbewegung. Neuerdings nennen ſich dieſe Leute auch Bürgervereinigungen u. dgl. mehr. Von dieſen Kreiſen kommt immer die Behauptung, man brauche politiſche Vereinigungen nicht, es genüge, ſich in wirtſchaftlichen Verbänden zuſammenzuſchließen. Allein würde jeder Erwerbsſtand ſich in ſich zuſammenſchließen zur Durchſetzung ſeiner Intereſſen, ſo würde ein Kampf zwiſchen dieſen wirtſchaft⸗ lichen Gruppen entſtehen, der an unangenehmen Erſcheinungen noch viel reicher wäre, als der politiſche Kampf. Da iſt es aber gerade Aufgabe der politiſchen Parteien, verſöhnend und aus⸗ gleichend zu wirken. Ueber den wirtſchaftlichen Intereſſen ſtehen aber die wichtigen Kulturintereſſen und auch politiſche Fragen ſind von größter Wichtigkeit. Man wird nie einen badiſchen Landtag richtig zuſammenſectzen können, wenn man die politiſchen Parteien daraus entfernt.(Sehr richtig] Wenn die wirtſchaft⸗ lichen Vereinigungen verſuchen, den politiſchen Parteien Abtrag zu tun, ſo hat gerade eine politiſche Partei davon Vorteil und das iſt die Zentrumspartei.(Lebh. Zuſtimmung.) Die Partei, die im Landtage eine große Zahl von Wahlkreiſen für ſich als abſolut ſicher in Anſpruch nehmen kann, iſt ſchon lange mit Be⸗ wußtſein zu der Taktik übergegangen, daß ſie ſich hinter andere Parteien, Gruppen und Vereinigungen verſteckt.(Zuſtimmung.) Hat aber insbeſondere die nationalliberale Partei bei Wahrung dieſer wirtſchaftlichen Intereſſen etwas verſäumt, etwas weſent⸗ liches verſäumt? Dieſe Frage muß mit Entſchiedenheit verneint werden. Redner wendet ſich nunmehr der Beſprechung aller der Klagen und Beſchwerden zu, die in letzter Zeit von den Hand⸗ werkern, dem Handelsſtand und dem Stand der Privatbeamten geäußert werden, um darzulegen, wie gerade die nationalliberale Partei ſich ſtets dieſer Intereſſen angenommen habe. Das gleiche gelte auch von den Intereſſen der Grund⸗ und Hausbeſitzer, deren ſchwerſte Klage der nichtgewährte Schuldenabzug in der Gemeindebeſteuerung ſei. Redner wies darauf hin, daß dieſer Schuldenabzug von den Vertretern aller Parteien mit Ausnahme des Abg. Vogel abgelehnt worden ſei, daß aber nach den lauten Klagen die Frage nochmals geprüft werden müſſe, wie das auch in der Ausſprache des engeren Ausſchuſſes vom Mosbacher Par⸗ teitage zugeſagt wurde. In längeren Ausführungen beſchäftigte ſich hierauf der Referent mit der Dotationsfrage. Die Pfarrdotationen werden ſchon lange gegeben; wir haben ſeit 1876 die Einrichtung gehabt, daß aus der Staatskaſſe jede der heiden chriſtlichen Konfeſſionen jährlich 200 000 Mark zugeſchoſſen erhielt. Das war zunächſt auf 6 Jahre beſtimmt. Aber ſchon damals wurde als Grundſatz ausgeſprochen, daß die Konfeſſionen ſelbſt für bie Pfarrgehalte aufkommen müßten und daß nur vor⸗ übergehend der Staat Zuſchüſſe leiſten ſollte bis die Kirche all⸗ gemein Kirchenſteuern einführe. Man iſt nicht inkon⸗ ſequent geweſen; man hat dieſe Zuſchüſſe verlängert, auch nachdem die Kirchen im Beſitze der allgemeinen Kirchenſteuern waren. Man hat jedesmal geſagt: jetzt iſt nicht der geeignete Zeitpunkt zur Aufhebung der Pfarrdotationen. 1899 iſt die Do⸗ tation auf weitere 10 Jahre hinaus verlängert und die Beträge ſind erhöht worden. Man hat jeder Kirche 300 000 Mark zuge⸗ billigt. Auf dem letzten Landtage ſollte das Geſetz auf weitere 5 Jahre verlängert werden. Wir waren der Meinung, daß kein Anlaß vorhanden ſei, die Pfarrdotationen auf ewigeZeiten hinaus zu gewähren, daß aber der gegenwärtige Zeitpunkt ungeeig⸗ net ſei, die Pfarrdotationen aufzuheben. Es werden die Pfarr⸗ botationen auf weitere 5 Jahre gewährt und dabei ausgeſprochen, daß man die Pfarrdotationen dann einſtellen würde. Das Zen⸗ trum und die Konſervativen verlangten eine Erhöhung der Pfarr⸗ dotativnen; allein wir waren der Meinung, daß die Erhöhung der Pfarrgehalte auf die Kirchenſtener zu überwälzen ſeien und zwar durch eine Erhöhung der Kirchenſteuer. Das Zentrum hat ſich bei den Abſtimmungen uns angeſchloſſen und hat auch für die Erhöhung der Kirchenſteuer geſtimmt. Allein das Verhalten des Zentrums war doch ſehr merkwürdig. Es hat für das Geſetz geſtimmt, hat aber durch ſeinen Sprecher erklären laſſen, daß es jede Verantwortung für die Mißſtimmung ablehne, die dieſes Geſetz in die Bepölkerung hineintrage.(Heiterkeit.) Redner weiſt des weiteren die Behauptungen zurück, daß die Erhöhung der Kirchenſteuer zu Maſſenaustritten in der Kirche führe, und fordert, daß Ausgaben für die Kirchen auch unter Kirchenſteuern erſcheinen und nicht unter Staatsſteuern, um das Odium der Er⸗ höhung der Pfarrgehalte von der Kirche auf den Staat ab⸗ zuwälzen. Redner beſprach im zweiten Teile ſeines Vortrages die po⸗ litiſche Lage im Reiche, indem er vor allem das perſönliche Regiment des Kaiſers einer ſcharfen Kritik unterzog. Hierbei führte er u. a. aus: Als der jetzige Kaiſer zur Regierung gelangte, iſt ihm die Nation mit r hafte Zuſtimmung). vollem Vertrauen entgegen gegangen. Als Prinz und auch als Kronprinz hatte er dieſes Vertrauen durch verſchiedene Hand⸗ lungen begründet. Der erſte Schlag iſt allerdings bald ge⸗ kommen; es war die Entlaſſung des Reichskanzlers. Von da ab ein klaffender Riß zwiſchen Kaiſer und Volk, der nie ganz geſchloſſen worden iſt u. die Erinnerung daran iſt allen reuen Reichsdeutſchen in den letzten Tagen recht deutlich wieder aufgeſtiegen. Trotzdem iſt das Volk mit dem Kaiſer gegangen; die monarchiſche Treue iſt dem deutſchen Volke von allem Anfang mitgegeben. Die Perſönlichkeit des Kaiſers hat auch viele ge⸗ wonnen; können wir doch von ihm ſagen, daß er an Pflichttreue von keinem andern Hohenzollern übertroffen iſt. Er hat eine durchaus ſoziale Auffaſſung und ſeine Allgegenwart(Große Heiterkeit) hat auch ſeine guten Seiten. Er zeigt ſich überall, er iſt nicht weltfremd wie der chineſiſche Kaiſer, man ſpricht ihn und er ſpricht(Heiterkeit) und ſeine Rednergabe iſt eine glän⸗ zende. Es ſind uns aber mit der Zeit mehr und mehr Bedenken aufgeſtoßen, und nach welcher Richtung dieſe Bedenken liegen, das hat ein Mann niedergeſchrieben, der ſehr genau die Zukunft vopausſah, Bismarck. Ich leſe folgende Stelle im Feuilleton des „Mannh. Gen.⸗Anz.“: „Der Abſolutismus wäre die ideale Verfaſſung für euro⸗ päiſche Staatsgebilde, wenn der König und ſeine Beamten nicht Menſchen blieben wie jeder Andere, denen es nicht gegeben iſt, mit übermenſchlicher Sachkunde, Einſicht und Gerechtigkeit zu regieren. Die einſichtigſten und wohlwollendſten abſoluten Re⸗ genten unterliegen den menſchlichen Schwächen und Unvoll⸗ kommenheiten, wie der Ueberſchätzung der eigenen Einſicht, dem Einfluß und der Beredſamkeit von Günſtlingen, ohne von weib⸗ lichen, legitimen und illegitimen Einflüſſen zu reden. Die Mo⸗ narchie und der idealſte Monarch, wenn er nicht in ſeinem Idealismus gemeinſchädlich werden ſoll, bedarf der Kritik, an deren Stacheln er ſich zurecht findet, wenn er den Weg zu ber⸗ lieren Gefahr läuft. Joſeph II. iſt ein warnendes Beiſpiel. Die Kritik kann nur geübt werden durch eine freie Preſſe und durch Parlamente im modernen Sinne.“ (Beifall und Zuſtimmung.) Es fehlt dem Kaiſer die notwendige Begrenzung und die ihm durch ſein Amt auferlegte Zurückhaltung.(Sehr richtig.) Er will überall mit⸗ reden und auch überall mitentſcheiden. Die Vieſeitigkei Weſens iſt eine Gefahr, weil ſie die Oberflächlichkeit hervor⸗ zubringen droht, und des Kaiſers Umgebung hat die Gefahr gezeitigt, daß ſich der Kaiſer überhebt.(Sehr richtig.) Er bedenkt nicht, daß je höher ein Menſch ſteht, umſomehr Vor⸗ ſicht und Beſchränkung geboten iſt. Männer, die ihm entgegen⸗ getreten ſind, ſind beſeitigt worden. Die berufenen Perſonen, die Miniſter, verloren immer mehr die Möglichkeit der Ein⸗ wirkung auf die kaiſerlichen Maßnahmen. Er befand ſich zu viel auf Reiſen und auf dieſen hat er ſich meiſt als Privat⸗ mann gegeben und beſonders Ausländern gegenüber, und dabei ſind Dinge geſagt worden, die wohl ein Privatmann ſagen durfte aber nicht der Kaiſer.(Lebhafte Zuſtimmung.] Eine beſondere Neigung des Kaiſers Ausländern gegenüber iſt nicht zu verken⸗ nen, beſonders gegenüber den Engländern, und die reichen Ame⸗ rikaner haben es ihm angetan.(Große Heiterkeit.] Dabei iſt manches Wort geſagt worden, was beſſer ungeſprochen geblieben wäre. Die ausländiſchen Regierungen haben vielfach über das, was der Kaiſer vor hatte, mehr gewußt, als die Vertreter der deutſchen Regierung im Auslande. Aber auch über inländiſche Vorgänge wollte der Kaiſer immer zuerſt ſprechen, und da iſt es oft vorgekommen, daß er ſich nicht gut orientierte. Dadurch ſind viele Mißverſtändniſſe gezeitigt worden über die Regierungs⸗ pläne. Und die Miniſter hatten vielfach Mühe einzurenken, was durch den Kaiſer verdorben worden war. Unſerer Politik hat die Stetigkeit gefehlt.(Zuſtimmung.] Der Schaden, der nach außen erwachſen iſt, iſt in der letzten Zeit vielfach er⸗ örtert worden. Wir ſind ja den auswärtigen Staaten herzlich entgegengekommen, vielfach aber ſo herzlich, daß es den anderen Staat verletzen mußte. So iſt das Vertrauen zu uns im Aus⸗ lande geſchwunden. Der Schaden im Reiche iſt faſt noch größer. Nörgler und Reichsfeinde hat es gegeben in den beſten Kveiſen unſerer monarchiſch geſinnten Bevölkerung. Kaiſer und Volk verſtanden ſich nicht mehr. Bald hat das Volk gejubelt zu einer kaiſerlichen Kundgebung, dann aber ſtand es wieder ſtarr und ſtumm den kaiſerlichen Handlungen gegenüber. Der Kaiſer wußte nicht, was in der Volksſeele vorging, was das Volk denkt und wonach es ſtrebt. Die Männer, die um das Volkswohl ſich am meiſten verdient ge⸗ macht, ſind dem Kaiſer völlig fremd geblieben, er hat ſie nicht gehört, er hat ſie nicht ſehen wollen, während er Ausländer emp⸗ fing und auch ſolche, die ſich nicht verdient gemacht haben.(Leb⸗ Das Auftreten des Kaiſers hat ſich derart ausgewachſen, daß es nicht mehr verträglich war mit dem konſtitutionellen Syſtem unſeres Staates. Das In⸗ terview im„Dailh Telegraph“ hat gewirkt wie ein plötzlicher Blitz. Alles, was vorher ſchon bekannt war, nun für jedermann grell beleuchtend. So kann man eigentlich dem„Daily Tele⸗ graph“ nur dankbar ſein; man kann die Veröffentlichung des „Daily Telegraph“ als eine ungewollte Freudebezeigung un⸗ ſerer engliſchen Vettern betrachten. Das Volk und die Preſſe hat ſich ſofort der Angelegenheit angenommen; in den erſten Tagen fehlte freilich die Führung, man ſchlug allzu ſehr auf das Aus⸗ wärtige Amt und den Reichskanzler los. In die richtigen Bahnen lenkte die Diskuſſion der Reichstag, der ſein Amt glücklich durchführte. Freilich war der Reichstag nicht geſchloſſen. Das Zentrum wollte auch hierbei für ſich Vorteile ziehen und wolltz den Block bei dieſer Gelegenheit ſprengen; es iſt an uns heranz getreten, um eine gemeinſame Aktion mit dem Zentrum einzu⸗ leiten. Aber wir mußten erklären, daß auch weiterzin noch die ganze Politik auf dem Block beruht. Dadurch war die Führung in die Hände der nationalliberalen Partei gegeben. Aus den Reden der einzelnen Fraktionsfühser ging heroſe, daß der Reichs⸗ tag in der Sache völlig einig ging. Ich kann dem nicht beitreten, was der Abg. Venedey vor wenigen Tagen hier in Karlsruhe äußerte, daß der Reichstag verſagt hätte. Im Gegenteil; der Reichstag war ganz auf der Höhe und ſeine Bedeutung iſt noch gar nie ſo erkannt worden, als gerade in dieſen beiden Tagen. Der Reichskanzler hat den Reichstag, den Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten und das ganze preußiſche Staats⸗ miniſterium geſchloſſen hinter ſich gehabt. Es war ein eigen⸗ tümliches Bild: auf der einen Seite der Kaiſer und auf der an⸗ deren Seite der Repräſentant des Volkes; ſie ſprechen ſich aus über das Verhältunis zwiſchen Kaiſer und Volk. Man kann gewiß verſchi»ddene Handlungen und Unterlaſſungsſünden des Reichs⸗ kanzlers tadeln, aber in dieſer Angelegenheit hat er ſeine Mannespflicht in vollem Umfange getan. Das deutſche Volk ſtand vor der wichtigen Frage: Was wird der Kaiſer tun? Es war ein ſchlimmes Vorzeichen, daß der Kaiſer in dieſer ſchlimmen Zeit nach Donaueſchingen ſuhr,(Lebhaftes Sehr richtig), dort auf die Jagd ging und dann nach Friedrichshafen fuhr, wo das ganze deutſche Volk nach Berlin ſchaute. Aber dennoch: Der Kaiſer hatſich bewährt, hatſich ſelbſt bezwungen, er hat den Tadel, der unverblümt ausgeſpochen worden war, hin⸗ genommen und Aenderung verſprochen. Mehr als der Kaiſer ſeinerſeits getan, konnte füglich nicht von ihm erwartet werden. Wir dürfen aber aus dem Verſprechen des Kaiſers die Hoffnung ableiten auf eine größere Stetigkeit unſerer Regierung, wir dür⸗ fen weiter hoffen, daß die deutſchen Bundesregierungen mehr Einfluß auf die Politik des Reiches gewinnen als bisher und daß auch der Volkswille wieder mehr zur Geltung kommt, damit das Vertrauen zwiſchen Kaiſer und Volk wieder hergeſtellt wird. Es iſt eine große Einwirkung des Reichstages auf die auswärtige Politik im Fluß; wir wollen das Maß der Forderungen nicht übertreiben, und es wird eine lange Entwicklung nötig ſein, um aus dem kaiſerlichen Wort die geſetzlichen Konſequenzen zu ziehen. Ein parlamentariſches Syſtem wäre kein Glüch für Deutſchland. Das deutſche Volk iſt nicht geeignet für ein ſolches Syſtem.(Teilweiſer Widerſpruch). Frankreich hat ein parlamentariſches Syſtem, daß es aber dort gut funktioniert, kann man nicht gerade ſagen. Wir haben in Deutſchland nicht wie in England große Parteigruppen, die ſich abwechſelnd in die Arbeit der Regierung teilten, wir haben zu kleine Parteien und wir haben vor allem Parteien, die nicht auf politiſchen Geſichts⸗ punkten gebildet ſind. Zentrum und Sozialdemokratie ſind hier die Störenfriede. Man ruft jetzt überall nach Garantien für die Wahrung der verfaſſungsmäßigen Rechte. Ich habe überall geſucht, in welcher Richtung dieſe Garantien gezeichnet werden, aber der Begriff Garantien iſt bisher noch nicht klar gefaßt worden. Garantien dürfen wir finden in dem Wort des Kaiſers und in der Stellung des Reichskanzlers. Miß⸗ trauen iſt nicht begründet. Ein günſtiges Anzeichen möchte ich in jenem Vorgange in Berlin finden, wo der Kaiſer eine ihm vom Kanzler ſchriftlich überreichte Rede verleſen hat. Dieſer Staatsakt im Berliner Rathaus war beabſfichtigt, es ſollte ge⸗ zeigt werden, daß es dem Kaiſer ernſt iſt, von nun ab, ſeine Ratgeber zu wichtigen Staats ⸗Aktionen hin⸗ zuzuziehen und ihnen die Verantwortung zu übertragen. Der Redner äußerte ſich in weiteren Ausführungen zur Frage der Verantwortlichkeit des Reichskanzlers und der Verantwort⸗ lichkeit der Reichsminiſterien und ſpricht als Wunſch aus, daß zum wenigſten ein Reichsfinanzminiſterium geſchaffen werde. Da⸗ mit würde man eher und leichter über die Reichsfinanzmiſere hinwegkommen, deren Beſeitigung die größte Aufgabe des Reichs⸗ tages ſei. Der Referent ſchließt dann mit folgenden Worten: Auch das Volk hat jetzt mehr denn je Anlaß, mit ſich ſelbſt zu Rate zu gehen, was es an ſich ſelbſt beſſern könne. Und hier gibt es gar viele zu beſſern. Das Volk zerſplittert ſich allzu ſehr in Kleinigkeiten und vergißt darüber ſeine nationalen Pflichten. Wenn das Volk ſich dieſer Pflichten wieder voll eingedenk wird, dann wird auch der Reichstag wieder jene Stärke und jenes An⸗ ſehen finden, die er beſitzen muß. Die Zukunft des Reichsdtages wird gewährleiſtet ſein, wenn die liberale Partei bei ernſter Ar⸗ beit und Geſchloſſenheit in der Lage iſt, ſich die Stellung im Volke zu erobern, die ihr zukommt.(Lebhafter, langandauernder Bei⸗ fall.] Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Dritte muſikaliſche Akademie. Beethovenabend. Hahdn, Mozart und Beethoven, dieſe drei glänzenden Namen gierten das Programm der zweiten muſikaliſchen Akademie. Hatte Haydn die ſhmphoniſche Form begründet, und Mozart dieſelbe mit weuem, größerem Geiſte erfüllt, ſo war es Beethovens gewal⸗ dige Tat, der Inſtrumentalmuſik vollends die Zunge gelöſt zu haben, daß ſie fähig wurde, die tiefſten Geheimniſſe der Menſchenſeele zu offenbaren. Es war daher ein rühmenswerter Akt der Pietät gegen unſern größten aller deutſchen Muſiker, ihm in dem Generalpro⸗ gramm unſerer Akademien noch einen gans beſonderen Abend zu kwidmen. Haben doch ſeine Werke, wie gerade auch das geſtrige Kon⸗ gert aufs neue bewies, noch nichts eingebüßt von ihrer Friſche und Kraft, ſondern werden wirken bis in die fernſten Tage kommender Geſchlechter, erhebend, begeiſternd, erbauend. Diie A⸗dur⸗Shmphonie, welche den Abend eröffnete, geichnet ein individuell charakteriſtiſches Lebensbild voll ſprühender Bebensluſt und echtem Kampfesmut, voll Humor, Lebensfriſche und ſtummer Reſignation. Richard Wagner nennt ſie die„Apotheoſe des Danzes, in welcher alles Ungeſtüm, alles Sehnen und Toben des Herzens zum wonnigen Uebermute der Freude wird, die mit bac⸗ chantiſcher Allmacht uns durch alle Räume der Natur, durch alle Ströme und Meere des Lebens hinreißt, jauchzend, ſelbſtbewußt übevall, wohin wir im kühnen Takte dieſes menſchlichen Sphären⸗ tanzes ktreten.“(„Das Kunſtwerk der Zukunft.“)— Die Wieder⸗ gabe war eine vorzügliche, unſer treffliches Orcheſter und ſeinen hervorragenden Führer, Herrn Hofkapellmeiſter Kutzſchbach, den wir nun leider bald verlieren, in gleicher Weiſe ehrend. Die A⸗dur⸗Symphonje iſt in den letzten Jahren wiederholt hier inter⸗ pretiert worden, aber noch nie ſo großzügig, ſo ſchwungvoll und feingeſchliffen als geſtern. Der erſte Satz mit ſeiner mächtigen Ein⸗ leitung wurde in klarſter Gliederung außerordenklich tonſchön ge⸗ üpielt, das Vivade klang wie ein jubelnder Hymmits. Tief ergreifend »lichere Koſt, Beethovens einziges Violinkonzert, wirkte das feierlich geheimmisvolle Allegretto. Das Scherzo wurde in ſeinem bukoliſchen Charakter gut erfaßt. Unübertrefflich war namentlich der Wechſel der Stimmungen herausgearbeitet und die kräftigere Pointierung des Schluſſes. Aeußerſt temperamentboll, wie ein dithyrambiſches Bacchanal, erſchien der Finalſatz dieſer Sympphonie, welche ihre Fortſetzung in der neunten findet. Als Soliſt war Herr Henri Marteau, der neuernannte Profeſſor der Berliner Muſikhochſchule, aus Heidelberg zu uns ge⸗ kommen, wo er vorgeſtern in dem neuen Violinkonzert von Reger ſeine Meiſterſchaft bekundet hatte. Geſtern brachte er leichtwwerdau⸗ einſt auch eine Glanz⸗ und Lieblingsnummer ſeines Vorgängers Joachim. Herrn Marteaus hohe Kunſt hat ſich ſchon auf dem hieſigen Jubi⸗ läumsmuſikfeſt glänzend erwieſen. Seine fein entwickelte Technik, ſein goldklarer, ſchlackenfreier Ton und ſein hochentwickeltes Stil⸗ gefühl zeigten ſich auch geſtern in ſchönſtenr Lichte. Die Kadenz des erſten Satzes mit ihren Doppelgriffen und Paſſagen wurde brillant geſpielt. Den höchſten Kunſtgenuß gewährte jedoch das G⸗dur⸗ Larghetto, in welchem Marteau eine entzückende Kantilene entfal⸗ tete. Kein Wunder, daß das Auditorium, welches den Muſenſaal bis zum letzten Plätzchen beſetzt hielt, enthuſiasmiert war und den Künſtler immer und immer wieder auf das Podium rief. Den Beſchluß bildete die Leonoren⸗Ouvertüre Nr. 2. Zu Beethovens einziger Oper„Fidelio“ gehören bekanntlich nicht weniger als vier Ouverturen, die drei ſogenannten Leonoren⸗Ouver⸗ turen und die in den Theateraufführungen gebräuchliche Fidelio⸗ Ouverture. Die dritte Leonorenouverture wird in unſern Theaterauf⸗ führungen meiſtens im zweiten Aufzug eingeſchoben. Es war ſehr zu begrüßen, daß die Leitung unſerer Akademien geſtern nun auch einmal die zweite zu tönendem Leben erweckte, die der dritten an Formvollendung und Großartigkeit der Gedanken nicht viel nach⸗ ſteht. Auch dieſes Werk erfuhr eine höchſt beifallswürdige Wieder⸗ gabe, ebenſo wurde die Begleitung zum Violinkonzert dezent und anſchmiegend ausgeführt. ck. *** Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Wegen Erkrankung der Frau Kleinert fällt die heute Vorſtellung von„Prinzpapa“ im„Neuen Theater“ aus.— Das heutige Gaſtſpiel der drei Schweſtern Wieſenthal mit ihren Tanzleiſtungen beginnt um 7½ Uhr. Den Tänzen geht eine Darſtellung von Goethes „Laune des Verliebten“ voran, mit den Damen Brandt, Carlſen, und den Herren Köhler und Möller.— Der Königl. Kammer⸗ ſänger Herr Ernſt Kraus von der Kgl. Hofoper in Berlin wird Donnerstag, den 3. Dezember als„Siegmund“ in„Wal⸗ küre“ und Samstag, 5. Dezember als„Triſtan“ in„Triſtan und Iſolde“ gaſtieren. Beide Vorſtellungen finden außer Abonne⸗ ment ſtatt. Zur Aufführung„Die Walküre“ bleibt den Abon⸗ nenten der Abt. A, zur„Triſtan“⸗Aufführung jenen der Abt. B das Vorkaufsrecht auf die von ihnen abonnierten Plätze bis Samstag, 28. Nov., mittags 11 Uhr, gewahrt. Karten⸗ beſtellungen lausgenommen für Stehparkett, Parterre, Galerie⸗ loge und Gaälerie) werden zu dieſen Vorſtellungen ſchriftlich (mittels Beſtellkarten) von der Hoftheaterkaſſe entgegengenommen. Beginn des allgemeinen Vorverkaufs Dienstag, 1. Dez., vorm. 10 Uhr an der Tageskaſſe II. Der Kartenverkauf für Stehparkett, Parterre, Galerieloge und Galerie erfolgt am Tage vor der betr. Vorſtellung, nachm. 5 bis 6 Uhr an der Galerie⸗ kaſſe und am Tage der Vorſtellung an der Tageskaſſe I. Großh. Hoftheater Karlsruhe. Die Intendanz teilt mit: Die durch den Abgang des Herrn Oberregiſſeurs Schön auf 1. September 1909 frei werdende Stelle des Regiſſeurs wurde dem Herrn Peter Dumas, derzeitig Oberregiſſeur am Stadk⸗ theater in Nürnberg übertragen. Kleine Mitteilungen. Sicherem Vernehmen nach wird Ernſt Häckel mit Schluß dieſes Semeſters ſeine Profeſſur an der Uni⸗ verſität in Jena niederlegen.— Man ſchreibt aus Chriſtiania unter dem 21. d..: Björnſtjerne Björnſon, der ſeit Anfang Sep⸗ tember infolge ſtarker gichtiger Schmerzen und einer Venenentzün⸗ dung bettlägeriſch war, hat ſich nun ſo weit erholt, daß er das Belt ..!.. ßß ̃ ͤ ̃²˙..,. ̃ ͤ. E neeee ee keee ee Mannheim, 25. November. 5 Geueral⸗xluzeiger.(Mittagbiatt.) 31 Senre. Politische ebersſcht. Maunnheim, 25. November 1908. Zur innerpolitiſchen Lage. Es wird von oben her abgewinkt. Man will ſein Ruh' haben. Ein Offizioſus teilt mit: In immer weitern Kreiſen hat die Ueberzeugung ſich berſtärkt, daß nach den amtlich im Reichsanzeiger abgegebenen Erklärungen ſüber das perſönliche Regimemt eine weitere geſetz⸗ geberiſche Behandlung zurzeit nicht angebracht erſcheint. Die Rede, die der Kaiſer im Berliner Rathaus gehalten hat, und berſchiedene andere Nebenerſcheinungen haben ebenfalls dazu bei⸗ getvagen, in weiten Kreiſen die Ueberzeugung zu feſtigen, daß in der Vergangenheit begangene Fehler nicht wieder gemacht werden ſollen. Angeſichts dieſer Lage werden vermutlich die im Reichstag geſtellten Initiativanträge auf keine Mehrheit zu rechnen haben. Sollten ſie krotzdem nicht zurückgezogen werden, ſo würden die Mitglieder des Bundesrats ſich an den Beratungen nicht betei⸗ läigen. Dieſe Enthaltung würde dem früher dauernd durchgeführ⸗ ten Grundſatz entſprechen, daß Mitglieder des Bundesrats an der Bevatung über die Initiativanträge des Hauſes nicht teilzunehmen haben, ſondern daß dieſe lediglich Sache des Hauſes wäre, das allein für ſie zuſtändig iſt und ſeine Stellungnahme aus ſich ſelbſt herausnehmen muß. Wir werden ja ſehen, was der Reichstag zu ſagen haben wird. Uebrigens ſcheint uns, als könnten gewiſſe Blätter ſich den Byzantinismus nun und nimmermehr abgewöhnen. Und leider muß ſich heute dieſer Vorwurf nicht nur gegen den „Berl. Lok.⸗Anz.“ wenden. Auch die„Kölu. Ztg“ tut ihr redlich Teil, die neue Aera mit feurigen Zungen zu preiſen. Man darf gewiß erfreut ſein über jenen 17 November, an dem der Kaiſer erklärte ſo handeln zu wollen, wie er ſeit 20 Jahren hätte handeln müſſen, über das Erſcheinen des Kaiſers im Berliner Rathauſe, das er ſeit 15 Jahren ge⸗ mieden, über die Worte, die er dort geſprochen, über manche andere konſtitutionelle Korrektheit, die wir nunmehr erleben. Aber ſollten wir nicht lernen, uns ein wenig leiſer zu freuen? Wäre das nicht würdiger für uns und wahrſcheinlich erſprieß⸗ licher für den Kaiſer, der anſcheinend von der einen Vergötte⸗ rung in die andere getragen werden ſoll. Was geſchieht denn in Wirklichkeit heute? Etwas Beſonderes? In Wahrheit doch Kur, was die ſelbſtverſtändlichſte Pflicht eines konſtitutionellen Herrſchers iſt. Das wollen wir im Gefühl der Erleichterung mit Dank anerkennen, aber uns darob nicht in einen Taumel der Begeiſterung ſtürzen und allzu laut und lärmvoll jubeln. Wir ſperren uns nicht gegen die Wiederkehr des Vertrauens des Volkes zum Kaiſer, aber wir wollen in Stille warten, ob es ſich für immer befeſtigen kann. Eine richtig ergriffene Gelegenheit, guten Willen zu zeigen, beweiſt uns viel, beweiſt uns aber noch nicht genug. Die, die heute von uns fordern, wir ſollten dem„heißen Werben des Kaiſers um das Ver⸗ trauen ſeines Volkes“ nun ebenſo ſtürmiſch und leidenſchaftlich entgegenkommen, ſehen das Verhältnis noch immer zu ein⸗ ſeitig vom Throne her an. Vertrauen zwiſchen zwei Parteien wird gewonnen und befeſtigt, wenn eingegangene Verträge oder Verpflichtungen von beiden Seiten durch Jahre hindurch gufs genaueſte innegehalten werden. zur Krone wieder gewinnen. Es iſt ſchon für beide Teile beſſer, wenn das Verhältnis hüben und drüben möglichſt leidenſchaftslos, unenthuſtaſtiſch behandelt wird So kann es wahrſcheinlich viel wärmer und feſter werden. Und von dieſem wohl ſehr nüchternen Standpunkt aus, der doch aber wohl der ganz unmyſtiſchen konſtitutionellen Idee entſpricht, verſtehen wir noch immer nicht, inwiefern es für den Kaiſer eine Demütigung ſein ſoll, wenn der Reichstag ſich mit der Frage der Weiterentwicklung der Reichsverfaſſung beſchäftigen will. Die vormärzlichen Zeiten ſind nun doch einmal vorbei, wo Friedrich Wilhelm IV. enthuſtaſtiſch ausrief, es ſoll ſich kein Blatt Papier zwiſchen mich und mein Volk drängen. Krone und Volksvertretung haben heute als gemeinſame Richt⸗ ſchnur und oberſtes Geſetz das Wohl des Ganzen, dem auch die Krone ſich unterzuordnen hat. Und vom Wohl des Ganzen her wird die Frage aufgeworfen, ob in das Blatt Papier nicht Zeitbedürfniſſen entſprechend Aenderungen und Erweite⸗ rungen der Volksrechte einzutragen ſind. Sie iſt längſt im bejahenden Sinne beantwortet. Der Reichstag würde nur aus beſonderem Anlaß eine reife Entwicklung abſchließen. g Der Schiedsvertraß wegen ves Zwiſchenfalles von Caſabla ea. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ veröffentlicht den aus neun Artikeln beſtehenden Schiedsvertrag wegen der Vorfälle in Caſablanea am 25. September. Die Hauptpunkte dieſes Schiedsvertrages ſind folgende: verlaſſen konnte. Auf Anraten des Arztes wird er jedoch in dieſem Jahre nicht nach Rom, ſeinem gewöhnſichen Winteraufenthalte, reiſen. Beſſert ſich ſein Zuſtand weiter, ſo wird er den Winter und Fpühling im Paris verbringen und im Sommer ſich einer Kur in Larpvik unterzieben. Münzauktion zu München. Eine ſchöne und umfangreiche Kollektion von Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit(zirka 4400 Nummern, über 8000 Stücke) gelangt am 14. DTezember u. f. T. unter Leitung des Numismatikers Otto Hel⸗ bing in München, Maximiliansſtraße 13, zur Verſteigerung. Durch genannten Experten iſt auch der uns vorliegende, mit Sorgfalt ausgearbeitete Auktionskatalog zu beziehen. Deſſen In⸗ halt bilden die Sammlung des kgl. Kreiskaſſiers Karl Frank in Augsburg, die Sammlung Joſef Weiß in Freiburg i. B.(ſpeziell badiſche Münzen und Medaillen), ferner eine hervorragende Serie bon Prägungen Würzburger Biſchöfe, der Münzfund von Ell⸗ mendingen etc. Vertreten ſind faſt alle Gebiet der Numismatit mit vielen Seltenheiten. Das Modell einer neuen Flugmaſchine nimmt in Brüſſel das Intereſſe der geronautiſchen Kreiſe in hohem Grade in Anſpruch. Ueber die Konſtruktion des Apparates, an den man dort weitgehende Erwartungen knüpft, wird berichtet: Der Erfinder iſt ein ſeit lan⸗ gen Jahren in bedeutender Stellung in Brüſſel tätiger deutſcher Ingenieur. Sein Syſtem beruht auf einem völlig neuen Prin⸗ zip. Der Aeroplan hat die Form eines Vootes, vermag ſich ohne borherigen Anlauf ſenkrecht vom Boden zu erheben und Bewegungen in allen Richtungen, auch bei langſamſter Fahrt, auszuführen. Mehrere Paare rotierender Trom neln von eigenartiger Lonſtruk⸗ tion ſaugen oben Luft ein und preſſen dieſe, in ſtarkem Maße ver⸗ dichtet, in die darunter befindliche und den ganzen Boden des Flug⸗ apparates einnehmende Kammer. Dieſe Preßluft, die durch Ven⸗ kile nach unten und rückwärts entweicht, bewirkt den Auftrieb und die Vorwärtsbewegung. Hieſige Sachverſtändige verſprechen ſich von dieſem neuen Syſtem, deſſen Modell der Erfinder ſoeben voll⸗ endete, eine definitive Löſung des Flugproblems. Und auf dieſe Weiſe, ſo hoffen wir, werden wir auch das rechte Vertrauensverhältnis Das Schiedsgericht wird mit der Entſcheidung der in Frage kommenden Tat und Rechtsfragen betraut. Das Schiedsgericht ſetzt ſich zuſammen aus fünf Schiedsrichtern, die unter den Mitgliedern des ſtändigen Schiedshofes im Haag gewählt werden. Jede Regie⸗ rung wählt zwei Schiedsrichter, von denen nur einer ihr Staats⸗ angehöriger ſein darf. Die ſo ernannten vier Schiedsrichter wählen einen Obmann. Am 1. Februar 1909 wird jede Partei achtzehn Epemplare ihres Schriftſatzes mit beglaubigter Abſchrift aller Akten⸗ ſtücke und Urkunden, auf die ſie ſich in der Sache berufen will, dem Bureau des ſtändigen Schiedshofes übermitteln; das Bureau wird unverzüglich für deren Weitergabe an die Schiedsrichter und an die Parteien ſorgen. Am 1. April 1909 werden die Parteien ihre Gegenſchriftſätze mit den dazu gehörigen Belegſtücken und Schlußanträgen hinterlegen. Das Schiedsgericht wird am 1. Mai 1909 im Haag zuſammentreten. Die Parteien und die Mitglieder des Gerichts können ſich der deutſchen oder der franzöſiſchen Sprache bedienen. Die Entſcheidungen des Gerichts werden in beiden Sprachen abgefaßt. Jede Partei wird durch einen beſonderen Agen⸗ len vertreten, der zwiſchen ihr und dem Gericht als Mittelsperſon dient. Soweit nicht aus dem vorliegenden Schiedsvertrag ſich etwas anderes erg''t, kommen auf dieſes Schiedsverfahren die Beſtim⸗ mungen des Abkommens zur friedlichen Erledigung internatinaler Streitfälle vom 18. Oktober 1907 zur Anwendung. Nachdem das Schiedsgericht die ihm unterbreiteten Tat⸗ und Rechtsfragen enl⸗ ſchieden hat, wird es dementſprechend über das weitere Geſchick der am 25. September d. J. verhafteten Perſonen, inſoweit Streit davüber beſteht, Beſtimmungen treffen. Der Schiedsvertrag wurde geſtern im Auswärtigen Amt durch den ſtellvertretenden Staatsſekretär von Kiderlen⸗ Wächter und den franzöfiſchen Botſchafter Cambon gezeichnet. ——Lö[—ä— ſ——. e Dentsches Reich. —(„Der Jungliberalismus, ſein Wer den und Weſen.“) Unter dieſem Titel iſt ſoeben im Verlage „Jungnationalliberaler Reichsverband“ ein kleines Schrift⸗ chen von Generalſekretr Dr. Köhler erſchienen. Das Büch⸗ lein behandelt in kurzer Form zunächſt die Geſchichte der jung⸗ liberalen Bewegung, um dann auf ihr Weſen zu ſprechen zu kommen. Es wird hier dargelegt, warum das Prinzip der Altersgrenze für den Jungliberalismus wichtig und not⸗ wendig geworden iſt. In dem weiteren Verlauf der Dar⸗ ſtellung gibt der Verfaſſer dann einen knappen Ueberblick über die Politik, welche der Jungliberalismus bisher vertreten hat. Wir behalten uns vor ausführlicher auf die Schrift ein⸗ zugehen. 4 ————— Badiſche Polttik. Sitzung des Engeren Ausſchuſſes der Nationalliberalen Partei. A Karlsruhe, 24. Nov. Es fand heute nachmittag eine ſehr gut aus allen Teilen des Landes beſuchte Sitzung des Engeren Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei ſtatt. Det Erneuerung des Blocks mit der demokratiſchen Partei für die nächſten Landtagswahlen auf Grund des bisherigen Beſitzſtandes wurde ohne weiteres zugeſtimmt. Nähere Mitteilungen, ſoweit der Block mit der frei⸗ ſinnigen Partei in Betracht kommt, ſind zur Zeit nicht tunlich. Es herrſchte in der Verſammlung volle Einmütigkeit und Geſchloſſenheit in der Beurteilung der Angelegenheit. Die Landtagswahlen. oe,. Rarlsruhe, 24ʃ. Nob. Die Sozialdemokratie ſtellt ruhe auf. oe Karlsruhe, 24. Nov. Die demokratiſche Partei Badens hat einen Organiſationsausſchuß eingeſetzt, an deſſen Spitze Pro⸗ feſſor Reinhold Helbing⸗Karlsruhe ſteht. Wacker in Donaueſchingen * Donaueſchingen, 23. Nob. In einer hieſigen Zen⸗ trumsperſammlung ſprach Geiſtl. Rat Wacker über„Die poli⸗ tiſche Lage in unſerem Heimatlande Baden“. Wacker erinnert ſich nicht, daß jemals eine Wahlkampagne ſo früh begonnen und ihre Schatten vorausgeworfen habe, wie diejenige für die nächſt⸗ jährigen Landtagswahlen. So ſoll es nicht ſein; das ſei etwas Ungeſundes, aber auch ein Beweis, daß es ſich dabei um etwas Außergewöhnliches handle. Von untergeordneter Be⸗ deutung ſei es, ob 1909 mehr Liberale oder Zentrumsmänner in den Landtag einziehen; wichtiger ſei, ob die Kreiſe Ober⸗ waſſer bekommen, die links ſtehen und mit der Sozial⸗ demokratie gehen oder jene, die nach rechts ſtreben und nichts von der Sozialdemokratie wiſſen wollen.(Alſo immer wieder der„Rechtsblock“, mit dem Wacker neuerdings hauſteren geht. D. Red.). ———— 2 Baheriſche und fälziſche dent. Allgemeiner Unterſtützungsverein und pfälziſche Eiſenbahnbamte. s. München, 23. Nov. Mit dem neuen Beamtengeſetz in Bahern, durch das der Unterſchied zwiſchen pragmatiſchen und nichtpragmatiſchen Beamten aufgehoben iſt, wurde ein neues Ver⸗ hältnis des allgemeinen Unterſtützungsvereins der Hinterblie⸗ benen der bayeriſchen Staatsdiener geſchaffen. Es trat an den bisher ſtaatlich ſuſtentierten Verein vor allem die Frage heran, ob der Zugang neuer Mitglieder nach den geänderten Verhält⸗ niſſen künftig erfolgen kann. Die Generalverſammlung am Sonntag, 22. Nopvember, beſchloß die Sperrung des Zuganges, womit auch wohl die Zuſchußpflicht des Staates, die die Ver⸗ ſammlung als gegeben erachtet, fällt. Die Aufnahme der 225 bei der Uebernahme der Pfalzhahnen(1. Januar 1909) in Betracht kommenden pfälziſchen Siſen bahnbeamten in den Verein wurde ebenfalls abgelehnt 5 Aus Stadt und Land. * Mennneim, 25. November 1908. * Denkſchrift zur Reichsfinanzreform. Die drei erſten Teile der Denkſchrift zur Reichsfinanzreform ſind erſchienen und können auf dem Bureau der Handelskammer eingeſehen werden. Band 1 ſchildert auf 860 Seiten das Finanzweſen der öffentlichen Körper⸗ ſchaften Deutſchlands einſchließlich der Gemeinden und Kommu⸗ nalverbände; Band 11 auf 450 Seiten die Finanzen der Groß⸗ mächte und der Schweiz; Band III bringt Materlalien zur Beur⸗ teilung der Wohlſtandsentwickelung Deutſchlands im letzten Men⸗ ſchenalter(132 Seiten). * Militärkonzerte im Rofengarten. Der Roſengartenkommiſſien iſt es mit bedeulenden Opfern gelungen, eine der hervorragendſten Militärkapellen Deutſchlands, die Regimentsmufik des 2. Thüring. Infanterie⸗Regiments Nr. 32 aus Meiningen, für einige Kon⸗ gerte zu gewinnen. Die Kapelle, die in der verfloſſenen Jubiläums⸗ Ausſtellung wegen ihrer glänzenden künſtleriſchen Darbietungen ſo 2außerordentliche Erfolae aufzuweiſen hatte, wird am Sonntag, 29. morgen die Landtagskandidaten für die Bezirke der Stadt Karls⸗ November, Montag, 30. Nobember und Dienstag, 1. Dezember, im Nibelungenſaal ſpielen. *Zur Ausſtellung von Gas⸗, Koch⸗ und Backapparaten in der Landesgewerbehalle in Karlsruhe haben faſt alle hierfür in Be⸗ tracht kommenden Firmen, darunter auch die größten, ihre Be⸗ teiligung zugeſagt, Es wird deshalb die Ausſtellung einen vollſtän⸗ digen Ueberblick über die Leiſtungen und Fortſchritte auf dieſem Gebiete der Technik gewähren und zur Orientierung über Kon⸗ ſtruktion, Betriebsweiſe und Preis der Gaskocheinrichtungen weſent⸗ lich beitkagen. Die Eröffnung der Ausſtellung iſt für Sonntag den 18. Dez. in Ausſicht genommen. * Eine Erweiterung der Portofreiheit von Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes wird durch eine Verfügung des Reichspoſt⸗ emtes vorgeſehen, wonach Anträge von Mannſchaften des Be⸗ urlaubtenſtandes an die vorgeſetzte militäriſche Dienſtſtelle auf Befreiung von militäriſchen Uebungen dann portofrei beſördert werden, wenn ſie durch Erkrankung, amtliche Verhältniſſe oder ähnliche, vom Willen des Antragſtellers unabhängige Umſtände beranlaßt werden. Unter densgleichen Vorausſetzungen dürfen be⸗ kanntlich auch Anträge von Mannſchaften auf Befreiuung von den Kontroll⸗Verſammlungen portofrei befördert werden. Der⸗ artige Anträge ſind, wie die Meldungen der Mannſchaften, die gleichfalls portofrei ſind, ofſen oder unter dem Siegel der Orts⸗ polizeibehörde mit dem Vermerk: Militaria zu verſenden „Verein für Volksbildung. Heute Mittwoch abend 8½ Uhr, hält im Rathausſgal Herr Profeſſor Dr. Küntzel ſeinen 2. Vor⸗ trag über„Deutſche Geſchichte oon 1848—1871.“ Der Beſuch dieſes hochintereſſanten Vortrags kann nur warm empfohlen werden. Eintritt frei. * Grimmeiſen⸗Gedächtnisfeier. Wie ſchon früher angedeutet, hatte die Edenkobener Ortsgruppe des Pfälzer⸗Waldver⸗ eins beſchloſſen, zum Andenken an den auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Förderer heimiſcher Touriſtik, Albert Gri m m⸗ eiſen von Ludwigshafen, deſſen Bildnis un Forſthaus Heldenſtein verbunden mit einer kleinen Feier, aufzuhängen. Trotz des un⸗ günſtigen Wetters fanden ſich nach und nach die Sänger, ſowie Mitglieder der Ortsgruppen Edenkoben, Neuſtadt, Dürkheim, Lud⸗ wigshafen und des Odenwaldklubs Mannheim ein und ſo füllten gegen 70 Perſonen die Räume des Forſthauſes, ½d Uhr hieß Herr Vorſtand Vender mit kurzen Begrüßungs⸗ worten die Erſchienenen herzlich willkommen. Der Chor„Unter allen Wipfeln iſt Ruh“ eröffnete die Feier. In rigen Geſchickes. Auch ſeines gleich unglücklichen Gefährten Hol⸗ der gedachte Herr Bender, deſſen Bildnis ebenſo wie des Grimm⸗ eiſens, von ſchwerem Birkenholz umrahmt, Platz im Eingange des Forſthauſes fand. Das Bild Grimmeiſens ſchmückt die ſein inner⸗ ſtes Weſen ſo treffende Widmung: „Der iſt in tiefſter Seele treu Wer die Heimat ſo liebt, wie Dut.“ * Die Mannheimer und Ludwigshafener Wirte nahmen in einer geſtern Nachmittag im„Grünen Haus“ ſtattgehabten Ver⸗ Um ergreifenden Worten gedachte nun Herr Bender des Freundes und ſeines trau⸗ ſammlung Stellung zu den neuen Steuerprojekten. Das Referat hatte Wirt und Stadtverordneter Robert Klein über⸗ nommen, der in längeren Ausführungen die ungünſtigen Wirk⸗ ungen der Steuerpläne auf das Wirtsgewerbe darlegte. Nach ihm ſprach Zigarrenfabrikant Apfel, deſſen ſachverſtändigen Allsfüh⸗ rungen ſich gegen jede weitere die Tabakbranche belaſtende Steuer wandte. An die beiden Referate ſchloß ſich eine lebhafte Debatte, die in einer Reſolution gipfelte, weiche ſich gegen jede weitere Belaſtung des Wirtsgewerbes durch neue Steuern wendet. Wohltätigkeits⸗Vorſtellung. Die vom Dramatiſchen Klub Mannheim⸗Ludwigshafen geſtern abend im Saalbau veranſtaltete Wohltätigkeitsaufführung vo Sudermanns„Ehre“ zu Gunſten des Wöchnerinnen⸗Aſyls hatte ſich eines ſtarken Beſuches zu erfrenen. Schon eine halbe Stund bor Beginn der Vorſtellung waren Saal und Emporen bis den letzten Platz beſetzt. Was die Darbietungen betrifft, ſo m lonſtatiert werden, daß das immerhin ſchwierige Stück recht gut und ohne Zwiſchenfall geſpielt wurde. Herr Dietrich Osmer als Graf von Traſt⸗Saarberg; auch Herr Karl Krebs gab den Kommerzienrat Mühlingk trefflich wieder. Den alten Heinecke gab Herr Heinrich Stierle mit gutem Erfolg. Eine anerkennenswerte Leiſtung war auch der Robert Heinecke des Herrn Gg. Wolf. Unter den mitwirkenden Damen gefielen beſonders Fräulein Käthe Eiſele als Alma und Frln. Alwine Speetzen als Leonore. Alles in allem genommen: ſämtliche Mitwirkendé gaben ſich die redlichſte Mühe. Daß dies vom Auditorium anerkannt wurde, bewies der große, nach jedem Akte geſpendete Beifall. Die Regie hatte Herr Hans Jentſcheck übernommen, der ſeine Aufgabe mit anerkennens wertem Geſchick löſte. * Perbot des Korſettragens. Der badiſche Oberſchulrat hat Ganz beſonders gefiel jetzt, ähnlich wie dies in den Mittelſchulen iu Sachſen bereits ge⸗ ſchehen iſt, den Mädchen das Tragen des Korſetts beim Tuvn⸗ unkerricht verboten. Aus dem Schöffengericht. Der Koblenhändler Jakob Gber⸗ hardt von Neckarau erhielt vor Kurzem ein Strafmandat von 100 Mark, weil er entgegen der ihm gemachten Auflage einen Stall nicht als Unterkunftsraum für Pforde zu benutzen, ein Pferd in den Stall geſtellt hatte. Ein Schutzmann hatte einmal bei der Revi⸗ ſion des Gebäudes das Pferd angeſchirrt im Stalle ſtehen ſehen. Das genügte dem Bezirksamt, um den Mann mit der drakoniſchen Strafe zu belegen. Verhandlung den durch Rechtsanwalt Dr. Aug. Müller verteidigten Angeklagten frei.— Noch merkwürdiger iſt eine Anklage gegen den Milchkutſcher Karl Heck wegen Vergehen gegen das Nahrungs⸗ mitkelgeſetz. Heck fährt für den Milchhändler Röſch die Milch aus. Eines Tages bvird die Milch Röſchs revidiert und verwäſſert ge⸗ funden— ſie wird direkt plombiert vom Bahnhofe in die Stadt gefahren— es wird aber nicht etwa die verantwortliche Perſön⸗ lichkeit, der Verkäufer der Milch angeklagt, ſondern der Milch⸗ kutſcher, welcher nur im Auftrage ſeines Arbeitgebers die Milch an die Kunden berkauft. Das Gericht hielt nicht den Beweis erbracht, daß der Angeklagte die Milch gefälſcht hat, eine andere Frage hatte das Gericht nicht zu prüfen, da nur der Verkäufer der Milch vom Geſetze als die verautwortliche Perſönlichkeit angeſehen wird. Das Schöffengericht ſprach alſo den Angeklagten frei⸗ 5 * Abgefaßfte Falſchmünzer. Einen guten Fang machte geſtern Nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr die Ludwigshafener Polizei. In der Frieſenheimerſtraße faßte ſie einen verheirateten Tapegierer und einen ledigen Schreiner von Mannheim dabei ab, als ſie falſche Zweimarkſtibke verausgabten. Sie wurden ſofort feſtgenommen. Vei der Durchſuchung ihrer Wohnung in Mannheim in G 5, 8 fand man alle zur Herſtellung der Falſifikate notwendigen Werkzeuge. Die Gipsformen hatten ſie bereits im Feuer zu zerſtören verſucht. Einiges Zink wurde in der Schublade einer Hobelbank gefunden. Geld war nur weniges vorhanden,. Die Münzen ſind täuſchend nach⸗ geahmt und es dürften davon größere Mengen in das Publikum gelangt ſein. Nur bei ſcharfer Prüfung bemerk man die wenig ſcharfe Prägung, wie ſie viel gebrauchtem Gelde eigen iſt, und eine Das Schöffengericht ſprach in der geſtrigen mangelhafte Schraffierung des Randes Die Münzen tragen das Mllnzzeichen A, das Bildnis des Kaiſers und die Jahreszahl 1905. Auch der Klang iſt etwas matter, als der echter Münzen. * Aus Ludwigshafen. ſtraße zwiſchen Mundenheim und Ludwigshafen von einer Gruppe junger Leute von Mundonheim zwei durch falſches Austpeichen in die Fahrbahn der ihnen entgegenkommenden Elekttiſchen, wurden Vorgeſtern gerieten auf der Diſtrikts⸗ 4. Sei e. Seueral⸗Auzeiger.(Mittagblatt. Mannheim, 25. November. — erfaßt und eine Strecke weit geſchleift. Beide trugen ſchwere Verletzungen davon. Der Führer hatte ſeine volle Schuldig⸗ keit getan und den Unfall durch Bremſen zu verhüten geſucht, es war aber zu ſpät. * Tödlicher Unfall. 755 2 Ehrhart aus Ellwangen geriet Der 26 Jahre alte ledige Fabrikarbeiter Johann vorgeſtern abend im In⸗ duſtriehafen zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahmvagen und erlitt Hierbei eine ſchwere Quetſchung des Unterleibes, an deren Folgen er geſtern abend im Allg. Krankenhaus geſtorben iſt. * Lebensmüde. Der 42 Jahre alte verheiratete Maurer Leop. Bender von Staufenberg brachte ſich geſtern abend in einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft in ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſchwere Schnittwunde am Halſe und am rechten Handgelenk bei. Der Verletzte fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. eine Aus dem Großherzogtum. oc, Baden⸗Baden, 24. Nob. Der vermißte Rentiner Ldewy, auf deſſen Ermittelung 5000 Mark ausgeſetzt waren, wurde von dem Schneider Tiergärtner auf der Winterhelde als Leiche aufgefunden. Verbrechen iſt ausgeſchloſſen. Es liegt an⸗ ſcheinend Selbſtmord durch Vergiftung vor. 8 5 Karlsruhe, 24. Nob. In einer Verſammlung des ſigen Grund⸗ und Hausbeſitzerwereins wurde u. a. folgende ſolution angenommen:„Die am 21. November 1908 im Schrempp⸗ ſchen Saale zahlreich beſuchte Verſammlung Karlsruher Haus⸗ eigentümer erblickt in der fortdauernden Hochhaltu ng Zinsfußes für Hypotheken eine weſentlicht Urſa gedrückten Lage vieler Hausbeſitzer, ſowie des Darniederliegens jeg licher geſchäftlicher Tätigkeit. Die Verſammlung kann im Hinblick Darrauf, daß der Reichsbankdiskont ſchon ſeit längerer Zeit wieder auf einen normalen Stand zurückgegangen iſt und daß bei dem herrſchenden ſchlechten Geſchäftsgang für Kapitalien in der Indu⸗ ſtrie wenig Bedarf vorhanden iſt, die andauernde Hochhaltung des Zinsfußes nicht als berechtigt anerkennen, wohl aber ſeien hieraus in der Folge weitere ſchwere wirtſchaftliche Nachteile zu erwarten, für die den Geldinſtituten die Verantwortung zugeſchoben werden müſſe. Die Verſammlung ſpricht daher die zuverſichtbiche Erwar⸗ tung aus, daß die öffentlichen Kaſſen in Berückſichtigiung der be⸗ klagben Verhältniſſe den Zinsfuß für Hypobheken alsbald ent⸗ ſprechend ermäßigt werden.“ Tauberbiſchofsheim, 23. Nob. Das überall rühmlichſt bekannte Hotel„zum goldenen Adler“ am Bahnhof(Beſitzer Hoffmann) ging um 5,/000 Mark an den Spar⸗ und Vorſchußverein hier über. ſchwer erkrankt iſt, erſcheint es fraglich, ob in Räumlichkeiten, die nicht im Verkauf inbegriffen ſchaft weiter betrieben oder andererſeits ein werden wird. Wertheim, 23. Nov. Die alte Kilianskapelle, welche ſeit einigen Wochen eine Gemälde⸗Ausſtellung des Kunſt⸗ malers Lange⸗Dedekam beherbergt hatte, war geſtern Sonntag wieder erſtmals für die Altertum⸗Sammlung geöffnet. Außer der beſſer angeordneten Waffenſammlung bilden jetzt neue Anziehungsobjekte 2 alte Zunftfahnen, die der Fiſcher⸗ und Meßzgerzunft aus den Jahren 1752 und 1718, welche in der Kunſt⸗ ſtickereiſchule zu Karlsruhe hergerichtet wurden. Weitere ſehr intereſſante Fahnen harren noch der Herrichtung, ſo die Fahnen der alten Schützengeſellſchaft aus den Jahren 1670 und 1724, ſo⸗ wie eine ſehr demolierte Fahne, die Wertheimer Truppen im dreißigjährigen Krieg benützt haben ſollen. Da hier noch weitere Zunftgenoſſenſchaften beſtanden haben, hofft man, die Altertums⸗ ſammlung auch nach dieſer Seite hin recht bereichern zu können. Allerdings erfordern die Präparationen ungleich größere pe⸗ kuniäre Opfer als ſonſtige Gegenſtände, die dem„Altertums⸗ Verein Alt⸗Wertheim“ in dankenswerter Weiſe überlaſſen werden. Da der Beſitzer den anſtoßenden ſind, eine Wirt⸗ Neubau erſtellt Pfalz, Heſſen und umgebung. Frankfurta.., 24. Nov. Die Stichwahlen zum Stadt⸗ berordnetenkollegium ſind auf Montag, 30. Nobember, feſtgeſetzt worden. Intereſſant iſt, daß für dieſe Stichwahlen eine gegenſeitige Hesresfolge der Sozialdemokraten und der vereinigten Mittelſtands⸗ gruppen ſtattfindet: eine ſehr merkwürdige Verbindung. Die„Frkf. Zig. meldet hierüber: Die Gruppe der„unpolitiſchen“ Leute wird mit den allerpoliliſchſten Leuten, die nur die Partei und nur das Parteiintereſſe kennen, zuſammengehen. Die Vereinigten Mittel⸗ ſtandsgruppen werden der Sozialdemokralie Heeresfolge leiſten, die den Boyfott des Mittelſtands, der Handwerker und der lleinen Ge⸗ ſchäftsleute predigt und betäligt. Alſo hat der Wahlausſchuß der Bereinigten Mittelſtandsgruppen ſich ſchlüſſig gemacht. Er hat fol⸗ gende Reſolution angenommen:„Nachdem ſeitens der ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteileitung beſchloſſen worden iſt, für unſere Kandi⸗ daten im Oſtend einzutreten, ohne eine Gegenleiſtung zu verlangen, Hält ſich der Wahlausſchuß der Vereinigten Mittelſtandsgruppen für verpflichtet, ſeinerſeits im dritten und vierten Bezirk, wo ſeine Kandidaten in der Hauptwahl unterlegen ſind, die Handidaten der Sozialdemokratie zu unterſtützen.“ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Bon Paul Styyes Konſervatorium wird in dem heute nach⸗ mittag 5½ Uhr in der Aula des Gymnaſiums ſtattfindenden muſik⸗ geſchichtlichen Vortrage des Herrn Dr. Hönn Franz Liſzt in ſeiner Bedeutung für die neue Epoche der Muſik und in ſeinem Werhältnis zur zeitgenöſſiſchen Muſik, beſonders zu Richard Wagner und ſodann hauptſächlich als Klavier⸗Komponiſt behandelt werden. Als Exläuterung werden am Flügel charakteriſtiſche Proben ſeiner Runſt, u. g. die„Irrlichter“ geſpielt werden. —— Gerichts⸗eitung. II. Das Nahrungsmittelgeſetz hat dem Oberlau desge⸗ richt Karlsruhe(Strafſenat; Vorſitz: Oberlandesgerichtsrat Frhr. v. Marſchall) am 19. November Anlaß zur Aufhebung ebhnes Urteils der Strafkammer am Landgericht Offen⸗ burg gegeken. Von einem im Bezirk dieſes Landgerichtes befind⸗ lichen Schöffengericht war ein Metzger zu 30 Mk. Geldſtrafe ver⸗ teilt tworden, weik er den Wurſtwaren Kartoffelmehl, Eiweis und Trockenmilchpulver zugeſetzt hatte. Ferner wurde der Reiſende einer Großhandelsfirma beſtraft, weil er dem Metzger zur Verwen⸗ Dung der beiden letztgenannten Mittel zugeredet hatte, was als Anſtiftung zur Straftat des Wirt angeſehen wurde. Das Ur⸗ teil gegen den Metzger wurde rechtskräftig. Der Reiſende aber legte Berufung ein und wurde vom Landgericht Offenburg freige⸗ ſprochen. Die hiergegen von der Staatsanwaltſchaft eingelegte Re⸗ biſion begründete ſtaatsanwalt Dr. Duffner damit, daß die Strafkammer, obwohl der Tatbeſtand bei beiden Angeklagten der gleiche ſei, ihn den beiden gegenüber verſchieden werte. Wenn die Strafkammer meine, daß der Verkaufswert der Waren nicht in einer dem Reiſenden zum Bewußtſein gekommenen Weiſe erhöht warden ſei. So haben bei dem Urteil Erwägungen mitgewirkt, die wohl gegenüber einer Anklage auf Betrug, nicht aber zur Erforſch⸗ ung des Tatbeſtandes der Nahrungsmittelfärſchung nötig ſeien. Weil eben Unredlichleiten im Sinne des Strafgefetzbückes beim Nahr⸗ ungsmittelhandel oft nicht nachzuweiſen ſeien, ſei die Schaffung des hier in Betracht kommenden§ 10 des Nahrungsmittelgeſetzes nötig geweſen. Maßgeblich für die Beurteilung ſei die Beſchaffenheit der Ware, die das Publikum wünſche, und es ſei daher ganz gleich⸗ giltig, ob durch ſolche Zuſätze der Verkaufswert der Ware ge⸗ ändert werde. Es genüge die dadurch hervorgerufene Aenderung des Verkeheswertes der Ware, um den Tatbeſtand im Sinne des Nahrungsmittelgeſetzes zu erfüllen. Es ſeien aber mit dem Begriffe Verkaufswert Erwägungen in das Urteil hineinge⸗ kommen, die nicht hineingehörten. Er beantragte das Urteil aufzu⸗ heben und in die Vorinſtanz zurückzuweiſen. Der Strafſenat hob das landgerichtliche Urteil nebſt allen voraufgegangenen Feſt⸗ ſtellungen auf und wies die Sache zur nochmaligen Verhandlung in die Vorinſtanz zurück. Die Entſcheidung, die im Weſentlichen den Gedankengängen des Ovberſtaatsanwalts folgt, bezeichnet das landgerichtliche Urteil als ändig, unklar Te und zum Teil widerſpruchsvoll“. 2 Sportliche Rundſchau. Pferdeſport. V. Baden⸗Baden, 23. Nov. Der Internationale Klub veröffentlicht ſoeben die Propoſitionen für den „Großen Preis von Baden 1910“ und das„Fürſten⸗ bergmemorial 1911“, zwei Rennen, die vermöge der Höhe ihrer Preisdotierung ſowie der Qualität der dafür in Frage kom⸗ menden Pferde in der Internationalen Sportwelt von jeher be⸗ kannt und geſchätzt ſind. Der„Große Preis“ iſt von 50 000 M. auf 80 000 M. erhöht worden und das„Fürſtenbergmemorial“ im bisherigen Werte von 46000 M. hat eine Preisaufbeſſerung auf 50 000 M. erfahren. Das Rennkomitee hat durch dieſe Preis⸗ feſtſetzung fein ernſthaftes Beſtreben nach weiterer Förderung und Ausgeſtaltung des Badener Meetings in unzweideutiger Weiſe dargetan. Seitens der deutſchen Ställe ſollte jedenfarls ein größeres Intereſſe für dieſe beiden Rennen durch Abgabe zahl⸗ reicher Neuerungen zu erwarten ſein, da in dieſem Jahre ſowohl der„Große Preis“ als das„Fürſtenbergmemorial“ von einem Vertreter der deutſchen Zucht, der Herren A. und C. von Weinbergs„Fauſt“, gewonnen wurde. Es iſt dies das drittemal ſeit der Begründung dieſer Rennen, daß ein und dasſelbe Pferd in beiden Prüfungen Sieger wurde. Sollte aber wider Erwarten die Beteiligung der Ställe in unbefriedigender Weiſe ausfallen und das Rennkomitee infolge ungenügender Nennungen zu einer nachträglichen Reduktion der Preiſe ſich genötigt ſehen, ſo darf man hieraus der Rennleitung keinen Vorwurf machen. Die Preis⸗ höhe von 80000 M. im„Großen Preis“ zerfällt in folgende Be⸗ träge: 60 000 M. dem Sieger, 10000 M. dem zweiten, 6000 M. dem dritten und 4000 M. dem vierten Pferde. Der Sieger erhält außer dem Geldpreis noch einen vom Großherzog von Baden ge⸗ ſtifteten Goldpokal. Die im„Fürſtenbergmemorial“ ausgeſetzten 50 000 M. verteilen ſich auf folgende Plätze: dem Sieger 40000 Mark nebſt Ehrenpreis, dem zweiten 5000., dem dritten 3000 Mark und dem vierten Pferde 2000 M. Beide Rennen ſchließen am 15. Dezember d. J. in Berlin, Brüſſel, Paris, London, Rom und Wien. 5 5 Delegiertenverſammlung der deutſchen Rennvereine. Wie man aus Berlin meldet, wurde dort am Montag in den Räumen des Unionklubs die Delegiertktenberſammlung der deutſchen Renwvereine abgehalten. Im allgemeinen wur⸗ den die Termine für 1909 nach dem urſprünglichen Plan des Unionklubs feſtgeſetzt. Hervorzuheben iſt gur die Verſchiebung des Gtöffnungstages der neuen Grunewald⸗Rennbahn, zu dem der Kaiſer ſein Erſcheinen zugeſagt hat. Da der Kaiſer am 16. Mai berhindert iſt, erfolgt die Eröffnung erſt am 23. Mai und die beiden erſten für die Grunewald⸗Rennbahn augeſetzten Renntage werden iw Hoppegarten abgehalten, ſo daß die neue Rennbahn ſtatt der dor⸗ geſehenen 17 Renntage nur 15 hat. Da außerdem für Hoppegartend 20, für Karlshorſt 26 und für Strausberg 20 Renntage angeſetzt find, ſo finden im ganzen 81 Renntage gegen 69 in der diesjährigen Saiſon ſtatt. Die Frankfurter Renntermine ſind folgende: 18. und 25. April, 6. und 18. Juni, 15. und 16. Auguſt und., 10. und 12. Oktober, Bei der Beſprechung der Unfall⸗ und Haft⸗ pflichtverſicherung wurde insbeſondere die Notwendigfeit der Haftpflichtverſicherung betont. Schließlich wurde ein Antrag von U. v. Oertzen mit ſtarker Majorität angenommen, lvonach einſt⸗ weilen Verhandlungen wegen einer Haftpflichtverſicherung in die Wege geleitet werden ſollen. Die lange Debatte über die Quali⸗ fikation zum Herrenreiter führte zu dem Ergebnis, daß die techniſche Kommiſſion oder der Repräſentantenausſchuß ſich bei der Aumeldung eines Herrenreiters jedesmal mit dem Vorſtand des Herrenreitetvereins in Verbindung zu ſetzen hat. Ferner wurde ein Antrag, wonach die Vereine den Herrenreitern Reiſeent⸗ ſchädigundg zahlen ſollen, für die Dauer des nächſten Jahres einſtimmig angeuommen. Von großer Bedeutung vom züchteriſchen Standpunkt aus iſt der Beſchluß, daß die Rennvereine die Staats⸗ preiſe erhalten, in den nächſten fünf Jahren von den aus eigenen Mitteln gegebenen Preiſen ſtatt der bisher genehmigten 25 Pro⸗ zent deren 50 für Hindernisrennen für Pferde aller Länder ausſetzen dürfen. Dieſer Vorſchlag hat bereits die Ge⸗ nehmigung des Landwirtſchaftsminiſteriums gefunden und es dürf⸗ ten daher in nächſter Zeit öſterreichiſche und ungariſche Steepler in ſtärkerem Maße importiert werden. Letzte Nachrichten und Telegramme. »Darmſtadt, 25. Nov. Anläßlich der heutigen Ge⸗ bürtstagsfeier des Großherzogs veröffentlicht die„Darmſt. Ztg.“ eine Reihe von Ordens⸗Verleihungen und Auszeichnungen. Anter anderem erhielten das Großkreuz des Verdienſtordens Philipp des Großmütigen, Generalleutnant v. Strautz, Kommandeur der 25. Diviſion, und Generalteutn. 3. D. Hof, Präſident der Kriegskameradſchaft Heſſia; das Komthurkreuz 1. Klaſſe desſelben Ordens erhielt der vor⸗ tragende Rat im preußiſchen Miniſterium der öffentlichen Arbeiten, weiter der Geh. Oberregierungsrat v. d. Leyen. Den Charakter als Geheimer Rat erhielt Miniſterialrat im Mini⸗ ſterium des Innern Beſt und Dr. Weber, ſowie der Mini⸗ ſterialrat im Finanzminiſterium Dr. Becker. Ferner wurden den heſſiſchen Beamten und Bedienſteten der Staatseiſenbahn⸗ Verwaltung 21 Erinnerungszeichen für 40jährige Dienſtzeit und 132 Erinnerungszeichen für 25jähr. Dienſtzeit verliehen. 5 TüMngen, 24. Nov. Konrad Haußmann ſprach in der vom hieſigen Volksverein einberufenen Ver⸗ ſammlung vor 500 Perſonen. Seinen Ausführungen über die politiſche Lage und ſeiner nachdrücklichen Forderung eines wirklichen Konſtitutionalismus anſtelle unſeres Schein⸗ lonſtitutionalismus wurde einhellig zugeſtimmt und Payer telegraphiſch der Dank für ſeine geſtrige Rede und das Ver⸗ trauen ausgefprochen. * Paris, 25. Nov. Der Deputierte Jaures behauptet in ſeiner„Humanite“, daß der„Exredit Foncier“ durch eine auf Hypotheken⸗Darlehen lange Zeit hindurch vorgenommene ge⸗ ſetzliche Umgehung, den franzöſiſchen Fiskus um 21 Millionen geſchödigt habe. Jaures ſpricht die Hoffnung aus, daß das Finanzminiſterium dem Parlamente Erklärungen über dieſe Angelegenheit, ſowie beſtimmte Vor⸗ ſchläge zu deren Regelung unterbreiten werde. * Singapore, 25. Nov. Ein britiſcher Untertarr namens Maclean in Pahang erhielt 18 000 Daollars für gelieferte Arbeiten von der Regierung. Mehrere Chineſen wollten ihn ermorden und berauben. Maclean und der ihn begleitende deutſche Arzt Dr. Barrack fuhren zuſammen auf dem Rade und wurden an der Biegung einer einſamen Straße von den Chineſen überfallen. Dieſe irrten ſich in der Perſon. Während Barrack ermordet wurde, gelang es Maelean, zu enk⸗ fliehen. Unter dem Verdachte, den Mord begangen zu haben, wurden nicht weniger als 170 Chineſen serhaftet. Acht der⸗ ſelben wurden für ſchuldig befunden und zum Tode verurteilt. * Tunis, 25. Noy. In Cef ſtürzte ein im Bau be⸗ grifſenes Haus ein und begrub die benachbarte franzöſiſch⸗ arabiſche Schule unter ſeinen Trümmern. 20 eingeborene Schulkinder wurden verſchüttet. Bisher wurden drei Leichen und drei Schwerverwundete geborgen. Santiago de Chile, 25. Nov. Konſul meldet aus Tokio, daß die 1. Januar 1909 ab eine 14tägige Jokohama und Jaquique eröffnet. * Newyork, 24. Nov. Wie aus Port an Priuce ge⸗ meldet wird, iſt die revolutionäre Bewegung im Wachſen. Die Orte Aquin und Jeremie erklärten ſich gegen die Regierung. Der Miniſter des Innern iſt gefangen genommen worden und ſoll, wie ein Gerücht verlautet, von den Repolutio⸗ nären erſchoſſen worden ſein. Arbeiterbewegung. * Karlingen(Lothr.), 25. Nov. Streik auf Grube Mörlenbach dauert unverändert fort. Von 3880 Arbeitern ſind heute 527 eingefahren. Keine ſchriftliche Erklärung des Kaiſers. * Berlin, 24. Nov. Der Präſident des Reichstags Graf Stolberg läßt die in Berliner Blättern verbreitete Nach⸗ richt, daß der Reichskanzler ihm ein vom Kaiſer unterzeich⸗ netes Schriftſtück vorgelegt habe, für falſch erklären. Dieſe Richtigſtellung des Grafen Stolberg bezieht ſich auf die ſeiner Zeit im„Reichsanzeiger“ veröffentlichte Erklärung, die von einigen Zeitungen als ein Dokument aufgefaßt worden war, das die Unterſchrift des Kaiſers tragen ſollte. Dieſe An⸗ nahme iſt nach offiziöſer Verlautbarung unzutreffend, ein ſolches Schriftſtück iſt vom Kaiſer niemals unterzeichnet wor⸗ den. Wohl aber hat ſich der Kaiſer in ſeiner Ausſprache mit dem Reichskanzler mit jener Erklärung des„Reichsanzeigers“ einverſtanden erklärt, und dieſe iſt dann noch vor dem Er⸗ ſcheinen dem Präſidenten Grafen Stolberg, dem Vizepräſiden⸗ ten des Staatsminiſteriums v. Bethmann⸗Hollweg und Mit⸗ gliedern des Bundesrats gezeigt worden. Dadurch iſt allem Anſchein nach der Irrtum entſtanden, daß eine vom Kaiſer unterzeichnete Erklärung vorgelegen habe. Sachlich iſt dieſer Unterſchied ohne Bedeutung; denn ob der Kaiſer ein Schrift⸗ ſtück unterzeichnet, oder ſich mit deſſen öffentlicher Bekannt⸗ machung im„Reichsanzeiger“ einverſtanden erklärt, kommt in der Wirkung und Bedeutung genau auf dasſelbe hinaus. Inſeres Wiſſens iſt dem Reichskanzler niemals der Gedanke gekommen, von dem Kaiſer die Unterſchrift eines ſolchen Dokuments zu erbitten. Der Konflikt im ſächſiſchen Landtag. *Dresden, 24. Nov. Das heutige Nißtrauens⸗ vbotum der Nationalliberalen in der Zweiten Kammer gegen den Präſidenten Geheimen Rat Dr. Mehnert wird vorausſichtlich noch weitere politiſche Folgen haben. Zunächſt fand heute nachmittag eine erweiterte Direktorial⸗ ſizung der Zweiten Kammer ſtatt, zu der auch die Fraktions⸗ und Deputationsvorſtände zugezogen waren. Wie wir er⸗ fahren hat Präſident Dr. Mehnert in dieſer Sitzung die Akten der Affäre Rühlmann vorgelegt und die Vertreter beider Parteien ſollen ihm beſtätigt haben, daß er im Falle Rühl⸗ mann einwandsfrei und unter den Beweggründen handelte, den verſtorbenen Rühlmann zu ſchonen. In der nächſten Sitzung der Zweiten Kammer wird die konſervative Fraktion eine Erklärung gegen das heutige Mißtrauensvotum der Nationalliberalen abgeben. Auch ſoll die Abſicht beſtehen, im Falle der Veröffentlichung das Rundſchreiben der Agrarier zur Wahlreform in öffentlicher Plenarſitzung zur Verhandlung zu bringen. N* Der chileniſche japaniſche Kompagnie vom Schiffsverbindung zwiſchen Der Der Zwei⸗Mächte⸗Standard. * London, 24. Nov. Im Oberhaus erklärte Earl of Candor, er begrüße die geſtrigen Erklärungen des Pre⸗ mierminiſters Asquith. Der Zweimächteſtandard ſei die einzig ſichere Grundlage, aber, wenn man dieſen Standard aufrechterhalten wolle, müßte England bis Ende 1911 ſechs oder ſieben Schlachtſchiffe erſter Klaſſe über das gegenwärtige Programm hinaus bauen und ebenſoviel mehr bis 1912. Er frage die Regierung, ob ſie die Verſicherung geben wolle, daß alles nötige geſchehen würde, um den Bau der Schiffe zu be⸗ ſchleunigen.— Im Namen der Admiralität ſprach Earl of Gronard; er bemerkte, man könne dem Programm der näch⸗ ſten Jahre nicht vorgreifen, doch gebe er zu, daß England bis Schluß 1911 nur acht Schiffe vom Dreadnought⸗Typ und vier vom Invincible⸗Typ haben würde gegen 13 deutſche Kriegs⸗ ſchiffe in denſelben Typen. Nicht in Berechnung dabei ſei das Programm, welches die Regierung 1909 vorzulegen beabſich⸗ lige. Schließlich erwähnte Granard, die Regierung hoffe, der Flottenſtützpunkt Roſyth würde in ſieben Jahren vollkomme fertiggeſtellt ſein. Drahtnachrichten nuſeres Loudoner Bureaus. OLondon, 24. Nov. Der Beſitzer der„Morning⸗ Poſt“ Lord Gleneſk iſt geſtern nach längerer Krankheit ge⸗ ſtorben Er hatte ſeit 1877 dieſes konſervative Organ ge⸗ leitet und kann es ihm inanbetracht der bekannten Preß⸗ verhältniſſe nicht hoch genug angerechnet werden, daß er ſtets be' den ſchärfſten politiſchen Kontroverſen immer dafür ſorgte, daß die Grenzen des vornehmen Tones nicht überſchritten wurden. Auch nicht Deutſchland gegenüber. Dolts wirtſchaft. Bürgerbrän Ludwigshafen, Ludwigshafen am Rhein. In der geſtrigen Generalverſammlung wurde die Divi⸗ dende mit 10 Prozent genehmigt, desgleichen die Vorſchläge der Verwaltung und des Aufſichtsrats. Das Aktienkapital wurde um M. 500 000 erhöht und die Feſtſtellung des Begebungspreiſes der jungen Aktien dem Aufſichtsrat überlaſſen. Mannheim, 25, November. General⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 5. Seite. Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 24. Nov. Betreffs der Ginführung elektriſcher Motorwagen auf der Heidelberg⸗Speyerer Bahn iſt ebenſo wie der Handelskammer Mannheim dem Ge⸗ meinderat auf ſeine Eingabe der voreyſt abſchlägige Beſcheid zuge⸗ gangen. In der Begründung iſt ausgeführt, daß der elektriſche Be⸗ ktieb auf weiteren Strecken erſt eingeführt werden kann, wenn mit der neuen Betriebsweiſe der Wieſentalbahn, die in—3 Jahren zu erwarten iſt, genügend Erfahrungen geſammelt wurden. E? Werthein, 22. Nov. Die Fortſetzung der Bahn⸗ linie Miltenberg⸗Stadtprozelten nach Wert⸗ heim ſcheint durch eine Konferenz höherer Staatsbeamten und Bahnbaureferenten Badens und Bayerns, die hier unlängſt 6 ſtattfand, für kommendes Frühjahr endlich geſichert zu ſein. Der Bau iſt ja bereits regierungsſeitlich genehmigt; es herrſchte nur etreffs der zu erſtellenden Mainbrüke und der Einmün⸗ dungsfrage hier Uneinigkeit. Durch die nan erfolgte gegenſeitige Ausſprache wurde beſtimmt: die Mainbrücke wird unmittelbar bei Hasloch erſtellt. Hier wird die Bahn auf badiſches Gebiet treten und mittelſt kurzer Brücke über den Winterhafen nördlich des jetzigen Bahnhofes einmünden, deſſen Erweiterung oder gänzlichen Neubaues dann nicht mehr lange auf ſich warten dürfte. Der Bahnkörper ſoll für Vollbetrieb angelegt werden, ebenſo die Haslocher Brücke für ein evb. ſpäter anzulegendes 2. Gleis, ſowie für einen breiten Jußgängerſteg. Alles weitere, ins⸗ beſondere, daß die Bahn jenſeits des Mains auf bayriſchem Ge⸗ biet weitergeführt werden ſoll, iſt freie Erfindung. Die Gemein⸗ den, die ſchon länaſt ihre Beiträge(Wertheim 30 000 Mark) ein⸗ ſandten, drängen wiederholt ernſtlich um Angriffnahme des Aus⸗ baues. Damit iſt auch das Projekt, den Winterhafen trocken zur legen und einen ſolchen unterhalb des Vororts Beſtenſcheid zu er⸗ ſtellen, hinfällig geworden, ſo ſehr dies in hygieniſcher Beziehung für Wertheim zu begrüßen wäre. arlsruhe, 24 Nov. Die Tarifüberwachungskommiſ⸗ ſion des Malergewerbes hat ſich mit der Submiſſion für die Brücken des neuen Bahnhofs eingehend beſchäftigt. Die fommiſſionsmitgliader, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, waren ein⸗ ſtimmig der Anſicht, daß die abgegebenen Offerten der Firmen J. A. Klingenfuß und K. Meinzer, welche den Zuſchlag erhalten haben, lange nicht die Selbſtkoſten decken. Nach I8 des im Maler⸗ gewerbe gültigen Tarifvertrages haben ſich in ſolchen Fällen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer gegenſeitig zu unterſtützen. Auf Grund dieſes§ hatdie Tarifüberwachungskommiſſion einſtimmig beſchloſſen, über dieſe beiden Firmen die Serre zu verhängen. Uum die Sperre wirkſam zu geſtalten, wurde beſchloſſen, daß Gehilfen, die trotzdem bei dieſen Firmen arbeiten, von der Karlsruher Mei⸗ ſterſchaft nicht mehr beſchäftigt werden dürfen. Die Sperre bezieht ſich nicht nur auf die Anſtreicherarbeiten bei den Brückenbauten, ſondern auf den ganzen Geſchäftsbetrieb der beiden Firmen. Gerichtszeitung. IMamnheim 19. Nov.(Strafkammer III.) Vor⸗ ſizender: Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Staatsanwalt Kuenger. Der 17 Jahre alte Taglöhner Philipp Göuz aus Heddes⸗ heim hat einem Stubenkameraden im September ds. Js. 1 Mk. und im Oktober unter Anwendung eines falſchen Schlüſſels aus einem Schrank 10 Mk. entwendet. Das Urteil lautet auf ſechs Wo⸗ chen Gefängnis. Auf der Ankla trotzig und h Sfordernd blickend, bald wie mit ſtummer Klage zur Decke ſtarrend, und dann wieder ſdeinend. Concetta Valtri⸗ am i aus Cascina ſoll im Mädchenheim der Jute⸗Induſtrie, wo ſie avbeitete, einer anderen Arbeiterin eine Uhr, und einer dritten 48 Mark geſtohlen haben. Als man ihr Zimmer durchſuchen wollte, nerriet ſie ſich ſelbſt, indem ſie ſich aufs Bett warf und nicht geſtalten wollte, daß es durchſucht werde. Im Betle fand man dann das Geld zunt größeren Teile verſteckt bor. Sie behauptete, das Geld⸗ habe ſie ſich verdient, die Uhr habe ſie zum Geſchenk erhalten. Eine Uhr war ihr allerdings geſchenkt worden, aber eine andere als die geſtohlene. Da die Angeklagte und die Mehrzahl der Zeugen des Deutſchen nicht mächtig waren, ſo wirkte bei der Verhandlung Kon⸗ ſulatsſekretär DOr Gauß als Dolmetſch mit. Als die Angeklagte ihr Urteil vernahm— 3 Monate 3 Wochen Gefängnis— geberdete ſie ſich höchſt tragiſch, ſah den Dolmetſch haßerfüllt an, brach dann in heftiges Weinen aus und zerbiß ihr Taſchentuch. Dann eilte ſte an die gegen den Zuſchauerraum gerichtete Schranke des An⸗ klageverſchlags und drückte dem ihr befreundeten Landsmann Ce⸗ ſare Ardicho mit heftiger Bewegung die Hand. Sie weigerte ſich alsdann, dem Schutzmann, der ſie ins Gefängnis zurückzuführen kam, zu folgen und widerſetzte ſich unter Geſchrei ihrer gewaltſamen Entfernung. Die Widerſpenſtige mußte von zwei Mann förmlich ins Gefängnis zurückgetragen werden. Ihre Schreie vermiſchten ſich mit den Klagelauten ihrer als Zeugin geladenen Schweſter, die Halbohnmächtig aus dem Saale gebracht worden war und im Zeu⸗ genzimmer in Weinkrämpfe verfiel. ———— ů Volkswirtschalt .⸗G. für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolff, Maunheim⸗Neckarau. Die Abſchlußziffern des Geſchäftsberichts für das FJahr 1907—08 zeigen, obwohl das abgelaufene Jahr für das Unternehmen ein ereignisreiches war, wiederum ein ſehr günſtiges Reſultat auf. Der Bruttogewinn iſt von Mk. 760 0975 im Vor⸗ jlahre auf Mk. 960 391 geſtiegen. Handlungsunkoſten erforderten. Mek 197 775(i. V. 195 040), Zinſen für Obligationen Mk. 62 437 li. V. 64 687), ſtatuariſche Abſchreibungen Mk. 83 881(i. V. 92105), außergewöhnliche Abſchreibungen und Betriebsaufwen⸗ dungen Mk. 56 668 li. V. 11428) und Abſchreibungen dubioſer Jorderungen Mk. 520(i. V. Mk. 9588). Der mithin verbleibende Reingewinn beträgt Mk. 615156 gegen Mk. 414 858 im Vorjahr. Von dieſem Gewinn ſollen Mk. 200 000 für außer⸗ ordentliche Abſchreibungen auf Anlagen, Mk. 320 000 für die Ausſchüttung einer Dividende von wiederum 8 Prozent, Mek. 33 016(i. V. 38 812), für ſtatutariſche Tantiemen und Grati⸗ verwendet und M. 62 140(i V. M. 56 046) auf neue Rechnung vorgetragen. Bilanz figurieren Kaſſa und We ſel mit M. 77 544(i. V. M. 103 387), Effekten mit M. 5000, Beteiligungen M. 150 000, Gebäude und Grundſtücke M. 1004 800(i. B. Mark 886 379) Maſchinen und Fabrikeinrichtung M. 954 422(i. V. M. 870 867), Kontoreinrichtung M. 13 700 li. V. M. 15 500) Fuhrpark M. 1600(i. V. 300), Anlage Vierſen M. 78 500, Waren M. 1371 897(i. V. M. 1305 904), Debitoren M. 1 889 946(i. V. M. 1957 580), feſte Beteiligung an auswärtigen Fabriken Mark 1900 000 wie im Vorjahre. Unter Paſſiven ſteht das Aktien⸗ kapital mit M. 4 Mill., geſetzl. Reſervefond mit M. 424 467, Dbligationen mit M. 1 350 000(i. V. M. 1400 000, Obl. Inte⸗ rimskonto mit M. 21 409(i. V. M. 24 620), Bank⸗Korrent⸗Konto, Kreditoren M. 530073(i. V. 1881 510) und Akzepte mit Mark 504807(i. V. M. 562 002. Im Bericht wird darauf hingewieſen, daß das abgelaufene iches war, was in den verſchiedenen il — K. A Geſchäftsjahr ein ereignisre ränderten Poſitionen der Bi anz in Erſcheinen trete. Der Be⸗ ginn des Berichtsjahres brachte dem Unternehmen eine Reali⸗ ſation auf dem Konto auswärtiger Fabriken, wodurch ſich auch der Wegfall der damit zuſammenhängenden Poſition„unſere For⸗ derung in laufender Rechnung“ erkläre. Die Wirkung trete ferner hervor auf dem Konto⸗Korrent⸗Konto⸗Keditoren. Dieſe haben ſich trotz des weſentlich geſteigerten Umfanges des Geſchäfts⸗ betriebes, um den Betrag von M. 1 351 437 ermäßigt. Weiter wird ausgefüht: Es iſt außerdem gelungen, die Gebäude der Fabrik Düren, deren Betrieb bereits ſeit langem mit unſerer Zentrale vereinigt iſt, zu veräußern, ſo daß nur noch das An⸗ weſen Vierſen verbleibt, deſſen Verwertung wir ebenfalls an⸗ ſtreben. Im abgelaufenen Geſchäftsjahre wurden wir zweimal von Brandunglück heimgeſucht, das eine Mal in empfindlicher Weiſe. Obwohl einſchneidende Betriebsſtörungen verhütet werden konnten, ſind uns doch die unangenehmen Begleiterſcheinungen eines ſolchen Unglücks nicht erſpart geblieben. Das Reſultat un⸗ ſneres Berichtsjahres iſt unter dieſen Umſtänden als ein recht erfreuliches zu bezeichnen. Die allgemeine rückgängige Konjunk⸗ tux macht ſich im laufenden Geſchäftsjahre auch bei uns fühlbar; es wird vermehrter Umſicht und Anſtrengung bedürfen, um un⸗ ſere ſämtlichen Betriebe in ihrer vollen Leiſtungsfähigkeit auf⸗ recht zu erhalten. Dadurch, daß wir unſer Unternehmen im Laufe der Jahre auf eine breite Baſis geſtellt haben, hoffen wir, über die rückläufige Konjunktur eher hinwegzukommen, wenngleich wir uns bezüglich des erwarteten Umſchwunges der wirtſchaftlichen Verhältniſſe für die nächſte Zeit keinem beſonderen Optimismus hingeben. *** Von der Handelskammer. Intereſſenten können auf dem Bureau der Handelskammer Kenntnis erhalten von vertraulichen Mittei⸗ lungen über a) Hebung der deutſchen Ausfuhr nach Südafrika, b) Bohkottierung ausländiſcher Waren in der Türkei. Begebung von Schatzſcheinen. Die Reichsbank begab an der geſtrigen Börſe Schatzſcheine in großen Poſten, die gut plaziert wurden. In unterrichteten Kreiſen nimmt man die Summe der von der Reichsbank begebenen Schatzſcheine zwiſchen 25 und 30 Millionen Mark an. Die Scheine haben Verfalltage am 20. Januar, 30. Januar, 8. und 15. Jebruar. 5 Bonner Bank für Handel und Gewerbe. In der auf Frei⸗ tag einberufenen Gläubigerverſammlung ſoll Bericht über die Lage erſtattet, die Zuſtimmung der Gläubiger für eine außer⸗ gerichtliche Abwicklung des Geſchäfts eingeholt und die Wahl eines Ausſchuſſes zur Intereſſenvertretung der Gläubiger vorgenommen werden. Fß Telegraphiſche Börſenberichte Effekten. * Brüſſel, 24 Novbꝛ.(Schluß⸗Kurſe). Kurs vom 28. 24. 4% Braſilianiſche Anleihe 189[[91.—— 4% Spaniſche äußere Anleihe(Exterieurs)—. 95.37 9212 92.24 CVVVVVTVVVVVVVVVVVVT 732—.—174.50 CC1J( Luxemburgiſche Prince Henribahhnn 626.—622.— Warſchau⸗Wiener„„„ Valparaiſo, 24. Nöobr. Wechſel auf Produkten. New⸗Notk, 2 Nopbbrt. London 10¾8 Kurs hom Baumw.atl. Hafen 24.000 28.000 Schm.(Roh. u. Br) 10.05 5 „ atl. Golfh. 40.000 27,0000 Schmalz Wilcog 10.05 10.05 „ im Innern 43.000 55.000] Talg prima City 6— 6— „ Exp. u. Gr.B. 24.000 67.000 Zucker Muskov. de.44.44 „Exp. n. Kont. 24.000 47.000 KaffeehtioRo. 7lek. 6% 6½ Baumwolle loko.55.55] do. Novbr..95.95 do. Nov..30.25 do. Dezb..95 4595 do. Dezbr..30.25] do. Januar.—.— do. Jauuar.12.0 do. Februar.055.05 do. Fehruar.11.07] do. Mär.10.10 do. März.11.07] do. Apri.15.10 do. Mai.11.07] do. Mai.15.10 do. Juni.12.03] do. Juni.20.15 do. Juli.70.01] do. Juli.20.15 do. Auguſt.06.95 do. Auguſt.2).15 Baumw. i. New⸗ do. Sept..25.20 Orl. loko 9% 9½ do, Okt..285 525 do. per Jan..99.91 Weiz. red. Wintll. 112 112½ do. per Mär!ß.06.— do. Dezbr. i Petrol. raf, Caſes 10.90 10.90 do. Mai 1141 114.% do. ſtand. white. do. Jul: 3 New Pork.75.75 Mais Degbr.„„ Petrol. ſtand. whtt. do. Mai Philadelphia.70.70 MehlSp. Wieleare.15.90 Pert.⸗Erd. Balanc.78.78] Getreidefrachtnach Terpen New⸗Hork 43— 43— Liverpool 2— 2— do. Savanah. 33— 39—] do. London 2— 2 Schmalz⸗W. ſteam.80.70] do. Antwerv. 2— 2— do. Rotterdam 5% 52 Chicago, 34. Novbr. Nachmn. 5 Uhr. „Kurs vom 23. 24. Kurs vom 23 24 Weizen Dezbr. 103% 103 ½ Leinſaat Dez.———ͤ— „ Mai 107% 107 ½ Schntalz Nov..3.27 „ Juli 101. 101„5.42.32 Mais Dezbr. 64 53 63/.57.45 „ Mai 63* 63—[[Pork Nov. 16.67 14.60 „ Jut 62 5 62 15 Dez. 16.45 16.20 Roggen lolo 16.45 16.32 „ M—.——.— Rippen Tez.——.— Dez. 741 74—„„Jat.60.47 Hafer Dez. 49 ½% 49%„.75.65 „ 51 ½ 51 Speck geinſaat Nord⸗W.——.—.— San Francisco, 24. Nopbi⸗ ,, Weizen ſtetig Dez.—— * Mannheimer Petroleum⸗Notierungen vom 25. November. Amerikaniſches Petroleum disponibel n Baſſins Mk. 19.45 in Barrels per Waggon Mk. 23.25. Oeſterreichiſches Petroleum in Holz⸗Barrels Mk. 22.70 bei Waggonbezug in Eiſternen Mk. 18.90 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Maunheim. Liverpool, 2. November.(Schluß Weizen roter Winter ruhiz 23. 245 Differen · per Dezember 71177. 7710—5 per März 4 7785—⁶ 777˙ʃ—57t. Mais xuhig 5 Bunter Amerika per Januar 5/65J. 576% La Plata per Dezember 5/9¼ 5/0%—% London,„The Baltie“ 24. Novbr.(Tel.) Schluß. 5 Vertauft. Weizen ſchwimmend willig bei kleiner Nachfcage. Verkauft: 1 Ladung Blueſtem C. T. angekommen zu 39/—, 500 lbs. Mais ſchwimmend: ruhig, Käufer reſerviert. Waſſerſtandsnachrichten im Verkauft: 1 Teilladung Odeſſa full Outt S/S. R. T. per November zu 27/10½, per 492 lbs. Gerſte ſchwimmend: williger. Hafer ſchwimmend: williger bei kleiner Rachfeage. Eiſen und Metalle. London, 24. Nov.(Schlnß.) Kupfer, ſtetig, per Kaſſa 68..3, 3 Mon. 64.00 0, Zinn ſtelig, per Kaſſa 135.15.0 3 Mouate 137.12.6. Blei, matt, ſpaniſch 13..6, engliſch 13.17.6, Zink, ruhig, Gewoͤhnl iche Marken 21.2 6. ſpezial Marken 22.00.0. Glasgow, 24. Nopbr. Roheiſen, feſt, Middlesborough war⸗ rants, per Kaſſa 48/11, per Monat 49/2. Amſterdam, 24. Nov. Banca⸗Zinn, Tendenz: ruhig loro 82 Auetion 825/ New⸗Nork, 24. Noy. Heute Vor Kurz 1425/1437 1425/1487 2990030— 29873006 1675¼1721675½725 28.— 28.— Kupfer Superior Ingots vorrätigg Suin Strainenem. Roh⸗Eiſenam Northern FoundryNo 2p. Tonne Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frbr. Mannbheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börf waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich, ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Eif. Rotterdam 24./11. 25 Weizen rumaͤn. 76/77 kg ſchwimmend 169 168 5„ 79/80„ 5 174 178. 1„ nach Muſter„ 166—1721 168⸗172 „ Ulka 9 Pud 30/35 ladend 169 168 „„ 10 8 171 15 „ Azima 10 Pud 70 182•18481-188 10„ e, i 183—186184—186 „ Ca Plata Bahia Blanka 80 kg ſchwimmendd 177 12 „, Ungarſaat 80„ 175⁵ 174 „„„ Roſaria Santa F 78 kg, 175½ 1714% 5„„ neue Ernte per Jan. Febr. 1675% 167 „ Redwinter II ſchwimmend 172 171 „ Kanſas II 176 175 Roggeu ruſſiſcher“ Pud 10/15 ladend 1468 5 nordd. 124/125 Pfd. prompt lieferbar] 132.133181—1833 Fuktergerſte ruſſiſche 58/59 kg. ſchwimmend 114 114 ee,, Hafer ruſſiſcher 40/47 5 5 5 0 15 4 10 3 5 11² 17 „ La Plata f. a. g. 46/47 Kche Jan./Febr. 107 +** 85„ f, 5 4 1 77*7 108 108 Mais„„ gelb r. t. Dezember 13 „„„„. k. ſchwimmend 125 7½ 123 Amerikauer mixed. Nov. Dezbr. 124 124 Novoroſſick ſchwimmend. 12⁵ 125 15— Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Der Dampfer„Halle“ am 20. Novbr. von Pernambuco abge⸗ fahren,„Darmſtadt“ am 20. Nov. von Busnos⸗Atres abgefahren, „Barbaroſſa“ am 21. Nov. 1 Uhr nachm. in New⸗Mork abgefahren. „Schleswig“ am 22. Nov. von Neapel abgefahren,„Prinz Ludwig“ am 22. Novpbr. in Hiogo angekommen,„Ziethen“ am 21. Nov. von Genua abgefabren,„Prinzeß Alice“ am 21. Nov. in Aden ange⸗ kommen,„Derfflinger“ am 21. Nov. in Neapel abgegangen.„Bülvw“ am 21. Novbr. in Colombo angekommen.„Königin Louiſe“ am 22. Novbr. in Genua angekommen,„Kleiſt“ am 22. November in Singavoſe angekommen. 5 Mitgeteilt durch Hermann Mallebrein, Maanheim, Hanſa⸗Haus, Generalvertreter des Norddeutſchen Lloyd Bremen. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 20. 21. 22. 23.24. 25. Kouſtan;: 2,79 2,80 2,84 Waldshut 138 1,82 2,13 5 Hüuingen⸗). 0,80 0,80 0,82 1,20 2,15 1,45 Abds. ö„.,50 1,50 1,50.50 2,03 2,17 N. Lauterburg.40 2,„48 3,32 Magamun 3601 3,02 3,08 8,04 595.18 Germersheim 2,22 2,28 285 Saangee„„ ,70 1,68 1,72 1,72 2,07 2,79 Mainz„„ 1 Bingen 0,71 0,74 0,81 Kaub. J,81 0,80 0,84 9,86 0,93 1,14 Roblenz 0,95 öln 9052 ,53 0,55 0,59 9,59 Ruhrort 179. Uhr vom Neckar: Maunheim 178 1,76 1,80 1,82 2,10 2,77] V. 7 Uhr Heilbronn„0,24 0,23 0,17 0,36 0,70 1,051 V. 7 Uhr %— 0,20. 9)—0,47. 1) 0,2. t)= 0,89. %— 0,88. „) Oſtwind, 17 C. „Mutmgſtliche Wetter am 26. und 27, Nob. Für Donnerstag und Freitag iſt mit ſtarken weſtlichen Winden und unbeſtändigem, zu Niederſchlägen geneigtem Wetter zu rechnen. Bestbeuährte Nehrung für: SOWiIe e chwöächliche. 5 in der Entuſcklung magen- Zurückgenliebene Kinder. darmkranke N 00 94 „Nähmaſchinen für Familiengebrauch und gewerbliche Lwecke auch Vorzüglich zum Sticken geeignet. Alleinverkauf bei Martin Deeker, A 3. 4, vis--vis vom Theater. Teleſon 1298. deigene Ronaraturwerkstatt 38868. Kunstgewerbehaus C. F. Otto Mäller Hannheim(Kaufhaus). 15890 Hauptgeschäft Rarisruhe, Kaiserstrasse 144. Vornehmste Auswahl von kunstgowerblichen Gegenständen, Eehte Broncen, Tafel- und Spelse-Serpſee, Beleuchfungskörper ete. Melne Damen, Sie machen mich wWireiien nervwös mit dem ewigen Huſten. Sie tun gerade ſo, als ob's keine Achten Sie aber, daß Sie keine Nachahmung erhalten verlangen Sie ſtets nur„Fays ächte Sodener 85 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 25. 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Ob der Preis, um den er zu ringen hoffte, ſeinen ſtolzen Anſprüchen entſprach! Noch war ſein kühler Kopf wach und beherrſchte noch immer ſeine Handlungen. Sie ſtand noch trotzig obenan, dieſe ſtarre Selbſtſicherheit, mit der er Menſchen⸗ wert und Schwäche hart voneinander ſonderte. Wenn er die Summe ſeiner Entwicklung als Mann zog, ſo geſtand er ſich, daß er ſich ſeit ſeinem zwanzigſten Jahre eigentlich wenig verändert habe. Die große, äußere Selbſtſtändigkeit, in die ihn der Tod des Vaters ſo früh gebracht, hatte ihn nicht verflacht, aber ſie hatte ihn hart gemacht, gegen andere, auch gegen ſich ſelbſt. Er litt ſtändig unter dieſer Härte, und doch hatte er ſie noch nie bereut. Mochten ſeine einſtigen Kameraden gedankenlos der Freude leben, er hatte es nie getan. Wohl hatte auch er dem Daſein manche durchtollte Stunde gezollt, er tat das auch heute noch, aber der ſchäumende Lebensbecher feſſelte ihn nur kurz. Immer wieder führte ihn ſein forſchender Sinn auf den Zweck des ganzen Menſchenlebens zurück, und aus dieſem Grunde hatte er auch die Frauen mißachten gelernt. Nicht mit jener müden Stumpfheit, die allen Lebemännern und frivolen Glücksjägern eigen, ſondern mit einer ernſten Trauer, die nur echte Menſchen⸗ freunde kennen. Jene tiefen Seelen, die hinter Menſchenfeind⸗ ſchaft ihr wahres Weſen, das doch im Grunde wur Liebe iſt, verbergen. Jene Liebe, die ein zweites„Ich“ ſucht und immer ſuchen muß, in dem heißen, zitternden Verlangen, ein Herz zu finden, das ſeiner wert iſt. Das iſt ein Privilegium ſolcher großen Naturen, die manche Menſchen„dünkelhaft“ ſchelten, und die doch im Grunde nur ihrem eigenen Wert entſprechend konſeguent handeln müſſen, weil ihnen ein unausrottbarer Trieb mitgegeben iſt, nämlich, ſich ſelbſt den koſtbaren Schatz ihres„Ichs“ zu bewahren. Ihn granſte es, zu ſehen, wie leichtfertig und gedankenlos dieſer und jener ſeiner Altersgenoſſen in die Ehe gegangen war. Geld, Name und eine kurze Verliebtheit gaben hier meiſt den Ansſchlag. Dann veränderte ſich das Bild oft ſehr raſch. Ueber⸗ ſättigung, Langeweile, Konflikte folgten, weil alle tiefexen Grund⸗ bedingungen fehlter — 1 SSddeeeeSedeeSeeeSdedeedesdeee ee Weidner&Weiss Kunststrasse Herrenhemden nach Mass un 4. 75 Ull an Tadelloser Sitz. Beste Arbeit. Fertige Hemden in allen Weiten von.2 M. an mit glattem Einsatzg mit lein. oder 8.50 M. mit handgesticktem Einsatizgzgz.50 M. Uniformhbenden in allen Weiten. Machthemden aſt u. ohne Kragen u. mit bunter Borde, Farbige Peroal- und Zephirhemden mit festen u. losen Manschetten, nur neueste Dessins Ballhemden mit Manschetten. 33270 Etwaige Weihnachtsaufträge erbitten baldigst. Totel- 5 witglled des—— ameee Herrenketten fruher.50.—.——I8 10. Damenketten ſetziſZ7d.=ö0 20 480U6. Herrenringe früher].—.—.—.—.— 10— Damenringe Jetztſ.40.— 380.20.80 ö R I. glll egen. 78092 Ausverkaut deschäftsaufgabe. Adam Kraut N 1. fl Bitte beachten 8ie meine Schaufenster. 4769 f än r in ſeder Stückzahl zu naben in der Of. H. Maas eher Hchüuruckerel. Die echte, die wahre Liebe ſo hoch, daß er ſich bſt daran zu denken ſcheute. Er glaubte auch eigentlich noch 10 daran, obwohl er ſeit Wochen hoffte, ſie auf dieſer Erde zu inden.— So fuhr er denn zeitweiſe mit düſteren Gedanken dahin. Sein Weg ging von Salzburg über Innsbruck nach Bregenz am Bodenſee. Dort wechſelte er den Zug und eilte über Zürich, Luzern, Meiringen nach Interlaken weiter. Er kannte das ſchöne Land, das er durchfuhr, aber ſeine unruhig umherſt eldeue Blicke gewannen der lieblichen Brünigbahn zwiſchen Luzern und Interlaken diesmal nicht den alten Zauder ab. Sein Sinn brauchte jetzt große Eindrücke, nicht dieſes ſonnige Blau des Himmels, dieſes ewige Grün der Matten, Täler, Wälder und die zierlichen Schneeſtreifen auf den mäßig hohen Bergen. Dies war eine Gegend für beſchauliche Reiſende, für Leute, die aus⸗ ruhen wollten in einem wonnigen Gleichmaß der Naturfarben, für Menſchen, die ein ſonniges Genügen finden an einem kleinen, leuchtend grünen Gebirgsſee und einem heimlich an dem Berg⸗ hang hingebetteten Dorfe. An der Macht dieſer Eindrücke ſprüte er wieder, daß ſeine Seele ſich in einem Aufruhr befand; da bedurfte es großer, grotesker Naturſchönheiten, um einen gleichgeſtimmten Ton zwiſchen Fühlen und Schauen zu finden. Es war Abend, als er in Interlaken eintraf. Es regnete, und die Berarieſen hatten ſich hinter dichte Schleierwolken ver⸗ ſteckt. Im Hotel Jungfrau ſtieg er ab, es lag in unmittelbarer Nähe des Hotel Viktoria, das er abſichtlich nicht gewählt hatte. Für den Fall, daß Ilka noch dort war, was er beſtimmt nicht erwartete, war es beſſer ſo. Fremde Augen richteten ſich bei ſeinem Erſcheinen an der Table'hote auf ihn. Im ganzen reiſte um dieſe Jahreszeit ſchon ein beſſeres Publikum. Die Schulferien waren vorüber, die in die arme, von Menſchen überlaufene Schweiz ja immer ein ganzes Heer von Reifenden aller Geſellſchaftskreiſe entſenden. Der Engländertypus berrſchte indeſſen noch ſtark vor. Hardegg fühlte ſich durch die vielen auf ihn gerichteten Blicke der Anweſenden ſo unangenehm berührt, daß er ſich gleich nach dem Eſſen zurückzog. Er legte ſich zeitig ſchlafen und war anderen Morgen mit der Sonne auf den Beinen. Zu ſehr früher Stunde begab er ſich in das Hotel Viktoria, um nach Ilka zu fragen. War es ein Zu⸗ fall oder Tücke des Geſchicks— ſie ſei geſtern abgereiſt— und in Montreux, ſo hieß es. Gut, ſo hielt ihn hier nichts, ſeine Sachen IIIIII ſchloß, die Zeit durch einen Marſch in die Umgegend auszu⸗ füllen. Er ſchlug ſofort den Weg in die Jungfrauſtraße ein und ging am Rugenwalde hinauf in der Richtung nach Wilderswil. Von hier aus hat man einen weiten Blick in das köſtliche Lauterbrunnertal, im Hintergrunde die ſchneeige Jungfrau, ein⸗ gerahmt durch grün durchwirkte Felſenwände. Er ſetzte ſich an den Rand der Fahrſtraße nieder, um den unvergleichlichen Anblick ungeſtört in ſich aufnehmen zu können. Wahrlich, dieſe Szenerie paßte ſchon beſſer zu der Stimmung, in der er ſich befand. Immer wjeder hing ſein Blick an der gewaltigen Höhe der ſchimmernden Bergrieſen. Ihre ſchier un⸗ bezwingliche Pracht und Majeſtät ſtimmte ihn andächtig. Ein. Menſch, der aus den Bergen daheim iſt, fühlt ſich mit ihnen ver⸗ wandt. Er braucht dieſes„Aufwärtsſchauen“ wie eine Lebens⸗ bedingung. Die Gleichmäßigkeit und Flachheit der norddeutſchen Gegend ſtimmt ihn herab, ja ſie legt ſich leer und lähmend auf ſein innerſtes Empfinden. So etwas Aehnliches hatte auch er in der kleinen Reſidenz geſpürt, es war ſonnig, ſtaubig und öde dort geweſen. Er gehörte in die Berge— ſie hatten ihm noch immer etwas zu ſagen— mehr uls die Menſchen mit ihren oft ſo kleinlichen Intereſſen und Lebensanſchauungen. Inzwiſchen war es heiß geworden. Stechfliegen ſummten um ſeinen Kopf und vertrieben ihn ſchließlich von ſeinem Platze am Fahrwege. Langſam ſchritt er zurück, aber immer wieder wandte er den Blick, uun das köſtliche Alpenbild zu genießen. Ob wohl Ilka auch hier gewandert war? Wie mußten ihre tiefen Augen geleuchtet haben bei dieſem Anblick! Er malte ſich plötzlich aus, daß ſie in kurzem Lodenrock und Jacke hier ge⸗ gangen ſein müſſe, mit grünem Filzhute und feſten Lederſ n Es war ihm unmöglich, ſie ſich als M odedame, wie die typen der großen Hotels, hier in dieſer Szenerie zu denlken. Aufblickend gemahrte er nun ein Automobil, das bergan lang⸗ ſam auf ihn zukam. Narrte ihn ein Spuk, oder ſaß dort in dem roten Motorwagen wirklich die kleine Generalin, und neben ihr in betreßter Livree, Poll, Franzels einſtiger Kammerdiener? Nein, ſie waren es wirklich! Sie hatten ihn 1 des ſchlichten Lodenkoſtüms mit Kniehoſen und Bergſchuhen, dem ſeine große Geſtalt ſteckte, auch ſofort erkannt. Die fkeine Ge⸗ neralin ließ Poll, ihren angenblicklichen Chauffeur, halten, noch ehe ſie einander erreicht hatten, und ſprang mit einem Saß aus ſtanden noch faſt unausgepackt im Hotel. Sein Zug ging indeſſen erſt um Mittag; er hatte noch volle drei Stunden Zeit und be⸗ dem Gefährt heraus. [Fortſetzung folgt), 8. Seite. Dnwiderruflich letzte Woche SRRALBANU-UARIETE Unwiderruilieh nur noch 6 Tage! Stadtgespräch sind: General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 25. November. Lily Walter Socpreiber die klelnste Scubrette der Welt. Hans Elliot beutschlands bester Charakt-Komlker Elliot erſt der Vortrag! gehört haben. Nur noch 6 Tagel 22 15 eber das zur Zeit hier auftretende November⸗Programm ſchreibt der Mannheimer General⸗Anzeiger u. anderm: Das Programm für die zweite Novemberhälfte, deſſen Premiere geſtern ſtattfand, beſitzt zwei Hauptattraktionen, die der Direklion gubeſetzte Häuſer ſichern: Lily Walter Schreiber, die kleinſte Soubrette der Welt, und den Charaklerkomiker H ns Das Saalbautheater hat ſchon lange nicht mehr einen ſo durchſchlagenden Erfolg erlebt, als wie geſtern Abend bei dem Debut dieſes eigenartigen Künſtlerpaares. Zunächſt Lilly Walter Schreiber. Es aibt nichts anmutigeres, als dieſes winzig kleine Perſönchen, mit dem kindlichen Figürchen und Stimmchen und dem Vortrag der gereiften erwachſenen Künſtlerin. Gerade der Umſtand macht ja das Auftreten der Künſtlerin ſo überaus an⸗ ziehend, daß man der Meinung ſein muß, ein achtjähriges Mäd en vor ſich zu haben, das in ſeinem ganzen Auftreten in erſter Linie in der Art des Vorkrags, das Kindliche völlig abgeſtieift hat. Erſt wenn man den Geſamteindruck der bezaubernden Perſönlichkeit der Künſtlerin in ſich aufgenommen hat und ſich ihre Züge ge⸗ nauer betrachtet, ſieht man. daß man eine Erwachſene vor ſich hat. Lilly Walter Schreiber trägt aber nicht nur entzückend vor, ſie verfügt auch über ein ebenſo entzückendes Repertoir. Jide Nummer feſſelt bis zum letzten Augenblick, mag die Künſtlerin nun als Soubrette oder als Dandy und kleinſter Galdeleutnant vor die Rampe treten, weil jede Nuance mit vollendeter Künſtler⸗ ſchaft herausgearbeitet wird. Den gleichen außergewöhnlichen Er⸗ folg erzielte der Charakierkomiker Hans Elliot mit ſeinen Soldatent pen. Man mußte ſich ſchon die Seiten vor Lachen halten, wenn man ſich die Phyfiognomie des zukünftigen, aktiven und verfloſſenen Vaterlandsver teidigers betrachtete. Mit größerer Virtuoſität iſt wohl noch nie der dummpfiffine, täppiſche Bauernburſche auf der Saalbaubühne dargeſtellt worden. Das Publikum, das anfänglich wenig in Stimmung war, wurde durch Elliot förmlich elektriſtert und über⸗ ſchüttete den Künſtler geradezu mit Beifall. Vorverkauf u. Vereinsbillet Und dann Das läßt ſich nicht ſchildern, das muß man N 88267 giltig: Nr. 81826 Die Gewährung von Beihilfen an Hinter⸗ bliebene von olks- ſchulhauptlehrern (Gnadengaben) betr. Geſuche um Gewährung von Beihilhen an Hinterbliebene von Volksſchulhauptlehrern(Gna⸗ dengaben) nach Maßgabe der landesherrlichen Verordnung vom 15. Oktober 1908 ſind ſpäteſtens bis 10. Dezember anher einzureichen.(Erlaß Großherzoglichen Oberſchul⸗ rats vom 9. November 1908.) Mannheim, 16. Nov. 1908. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Bekauntmachung. Die Lieſerung von 700 Meter Sommeruniformſtoff Fahrperſonal der Städi, Straßen⸗ bhahn ſoll im Wege der öffent⸗ lichen Submiſſion vergeben werden. Das Tu bmuſter, ſowie die Aeferungsbedingungen ſind bel der Lagerverwaltung des Straßen⸗ bahnamtes während der Büro⸗ ſtunden erhältlich. Angebote ſind verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Lieſerung von Sommer⸗ uniformtuch“ verſehen, bis Donnerstag, 10 Dezbr. 1908, vormittags 10 Uhr dem Straßenbahnamt einzureichen, woſelbſt die Eröffnung derſelben in Gegenwart eiwa erſchienener Bleter erſolgt. 81981 Mannhei u, 19. Nov. 1908. Städt. Straßenbahnamt: Lewit. Holzverſteigerung. Das Kopfbolz von ca. 120 Weidenbäumen auf der ſoge⸗ nannten Gänſeweide, Gemar⸗ kung Neckarau wird am Donnerstag, 26. Nov. 1908, vormittags 11 Uhr auf unſerem Bureau, Luiſen⸗ ring 49 öffentlich verſteigert. Mannheim, 23. Nov. 1908. Sädt. Gutsverwaltung: Krebs. Uberral⸗ Emulsion Ferner Medd. Labertran in vorzügl., wohlschmecken- der Qualität empflehlt Spingmann's Drogerie P1, 4 Breitestr. P1, 4 62884 Weiß⸗ u. Buntſtickerei wird angenommen. 64460 ., Rupli Wwe., C 4, 152T. 5 kuntmahg. für das Neues Operetten-Theater Telephon 1024 Anfang 3 Uhr Direktion: J. Lassmann. „Die Sehützenliesel“. Morgen Donnerstag:„Frühlingsluft“, e e ee ee e e e e e e Muechafz-Jabemehng Int Enplatlüng; 8 4 Titl. Freunden und Bekannten, sowie der verehrl. Nachbarschatt die ergebene Mitteilung, dass ich die Wirtschaft 83250 40, 0 Zum Panorama 1 4, 19 Ubernommen habe und heute eröffnen werde. Relme Welme. Frirms Kuüche. Lohtungsvollst Peter Huber, früher U 2, Ia. WSeeeisnsess 2iRatskeller:: Spezial-Ausschank: Münohner Franziskaner Leistbräu, /10 I5 Pig. Bruchsaler hell Export-Tafelbier. Vorzuguchen Mittagstisch 25e: J0-90 7% Höflichst ladet ein(82925) August Götz. Weihnachtsbitte für die Kleinkinderſchule der Stadimiſſion K 2, 10. Um in der bevorſtehenden Weihnachtszeit den Kleinkinderſchulen unſerer Stadtmiſſion wieder eine Beſcherung veranſtalten zu können, wenden wir uns vertrauensvoll an die Freunde und Gönner der lieben Kleinen mit der herzlichen Bitte, uns Beiträge zu dieſem Zweck gütigſt zukommen zu laſſen. 83219 Da während des Winters ꝛuch viele Arme, zum Teil ſehr würdige, hilfeſuchend auf das Bureau der Stadtmiſſion kommen, bitten wir dringend, uns Le⸗ bensmittel und Kleidungsſtücke ſchenken zu wollen. Die Gaben werden gerne abgeholt; nan wende ſich gefäl⸗ ligſt an den leitenden Stadtmiſſionar Bauer, K 2, 10, Wir ſind für alle Gaben herzlich dankbar. Mannheim, November 1908. Das Komitee: Frau Stadtpfarrer Achtnich, G 4, 2; Frau Karola Bender, Karolaſtraße 10; Frau onſul H. Bornhauſen E 7, 24; Frau M. Heidenreich, U 3, 9; Frau Hof⸗ juwelier Heisler, B 1, 4; Fräulein E. Nüßler, E 5, 8; Frau Direktor Poſt, Kaiſerring 18; Frau Bauinſpektor Rümelin, L I1, 23; Frau O. Schmidlin, Jungbuſch⸗ ſtraße 3: Schweſter P. Geiger K 2, 10. Für die Armenbeſcherung: Stadtmiſſionar Bauer, K 2, 10. in feinen und feinſien Qualitäten. Bevorzugte Miſchungen à Mk..80 pro Pfund, kräftig und ausgiebig u. à Mk..50 pro Pfund, mild und aromatiſch. Hofatelier Rlebusch empfiehlt als reizendes Weihnachtsgeschenk eine 2 IB ⸗Photographien als epochemachende 1 0 U- ZZen Künstleriseh wirkende „„Neubeit 2 Mittwoch, den 25. Nov. 1908. Bei aufgehobenem Abonnement. (Vorrecht D) SegastSsHIiEIl dler frei Schwestern Wiesenthal aus Wien in ihren Tanzdiehtungen. Am Flügel: Wolfgang Ruoff. Dirigenr: Hermann Kutzſchbach. Borher: Gr. Hoſ⸗ u. National⸗Theater Mannheim. Die Laune des Perliebten. Ein Schäferſpiel in Verſen von Goethe. (18. Jahrhundert.) Regie: Der Intendant. Berſonen: „„Mathilde Brandt. 0 Traute Carlſen. „ Georg Köbler. 8 8„Alfred Möller. Kaſſeneröſſn. 7 Uhr. Anfang ½8 Uhr. Ende geg. 10 Uhr. Hohe Preiſe. Im Gronh., Doftheater. Donnerstag, 26. Nov. 1908. 16. Vorſtell, inm Abonn. 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Kleine Uniform OD), Coſſäus(F 0. »Etoile(0 8) und Geiſt(L). Geſangverein Flora, b. B. Samstag, 5. Dezember 1908, abends 9 Uhr im Vereinslokal 88261 General-Versammlung Tages⸗Orduung: 1. Bericht über das adgelauſene Vereinsjahr. 25 Naee orſtandes. 3. Neuwahl des 4. Verſchiedenes. Unſere Mitglieder erſuchen wir, ſich hierzu zahlreich einfinden zu wollen. Der Vorſtand. Deutsche Religion Vortträge zon Dr. E. Horneffer-Lelpzig im Kasino-Saal, abends 8 Uhr: 1) Donnerstag, den 286. November Jesus als PFhantast. 2) Montag, den 30. November Der tragische Gott. 8) Mittwoch, den 2. Dezember Die Gemeinde der Zukunft. Nach fedem Vortrage Diskussion. Karten à 2 Mk., Abonnem. à 4 Mk. in der Hofmusikalien- handlung Hleckel(10—1 und—6 Uhr). 83166 Sammlung zu Gunſten der Verunglückten auf der Zeche Radbod⸗Hamm. Transport 915.05 Mark Es gingen bei uns ein von: F. Schbr..—, Drei Deutſch⸗Amerik. Pinochle⸗Spieler.—. 88 Model — .— Mark Zuſammen 52.05 Mark. Zur Enigegennahme von weiteren Gaben iſt ſiets gerne bereit Die Expedikion des General-Aufeigers un il-Aursatluae Wallach D 3, 6(bean). Kataloge gern zu Diensten. 82772 S8 8088888888888388 Debler's Baprisch-Bierrestaurant = 32 Kaiserring 322 Spezialausschank des berühmt. Kulmbacher Petzbräu, hell und dunkel, ½ 18 Pfg. Vorzügl. Mittsgstisch, wozu höflichst einladet K. Deblezr. 8 83143 aller Hrt, ners vorrdtig m 4u Frachtbrieie Dr. B. Bdds 22 Buchdruckerel- Tourenkärtchen koſtenlos bel — 4* * Stenographiſcher Reichslagsbericht Mannheimer Generalanzeigers Deutſcher Reichstag. 167. Sizung, Dienstag, 24. Nob. nach m. 1 Uhr. Am Bundesratstiſche: v. Bethmann⸗Hollweg, Delbrück, v. Velſen, Wermutz eper Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten mit folgender Erklärung: Vom Auswärtigen Amt ſind mir Mitteilungen zugegangen, daß die belgiſche Kam⸗ mer der Repräſentanten am 17. d. Mts. dem Deut⸗ ſchen Reiche, als einer befreundeten Nation, ihr lebhaftes Mit⸗ gefühl an der ſchrecklichen Kataſtrophe auf der Zeche Radbod zum Ausdruck gebracht hat. Der Kaiſerliche Geſandte im Brüſſel iſt angewieſen worden, der Kammer den Dank der Kaiſerlich deutſchen Regierung auszuſprechen. Ich ſchlage Ihnen vor, daß auch wir der Kammer unſeren Dank für die Teilnahme ausſprechen.(Lebh. Beifall.) Sie ſind damit einverſtanden. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält der Abg. v. Pauer(Südd. Vp.) das Wort zu folgender Erklärung: Ich fühle mich verpflichtet, dem Hauſe mitzuteilen, daß inbezug auf meine geſtrige Be⸗ merkung über die Nichtabnahme des Zeppelinſchen Suftſchiffes mir der preußiſche Kriegsminiſter hat mitteilen Iaſſen, daß das Kriegsminiſterium ſchon ſeit einiger Fen ſeine Zu⸗ ſtimmung zu dieſer Abnahme erklärt habe. Ich bedauere, wenn ich infolge unrichtiger Information einen Unſchuldigen in Ver⸗ dacht gebracht habe und freue mich, daß nun wohl die Erledigung dieſer Angelegenheit als ſicher betrachtet werden kann.(Beifall.] Das Grubenunglück auf der Zeche Radbod. Auf der Tagesordnung ſtehen die Interpellationen entrums und der Wirtſchaftlichen Vereinigung betreffend rubenunglück auf der Zeche Radbod. Die Interpellation des Zentrums lautet: Iſt der Reichs⸗ kanzler in der Lage und bereit, über die Urſachen des Gruben⸗ unglücks auf der Zeche Radbod in der Nacht vom 11. zum 12. No⸗ vember d. J. Auskunft zu geben? Sind insbeſondere auf Grund der Erfahrungen hbei den Grubenunglücksfällen in den letzten Jahren genügende Vorſichtsmaßregeln zur Verhütung von Schlag⸗ wettern und Kohlenſtaubexploſionen in Bergwerken getroffen wor⸗ den? Welche Maßnahmen ſind beabſichtigt, um in Zukunft ſolche Kataſtrophen zu verhüten? Die Interpellation der Wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung hat folgenden Wortlaut: Iſt der Reichskangler bereit, über die Urſachen des Unglücks auf Zeche Radbod bei Hamm und über etwaige Maßnahmen, die zur Verhütung ſolcher Unglücksfälle zu treffen ſind, Auskunft zu geben? Staatsſekretär v. Bethmaun⸗Hollweg Fatt ſich zur ſofortigen Beantwortung der Interpellationen ereit. des das Abg. Wiedeberg(Zenir.) 5 Hegründet die Interpellation des Zentrums. Die furchtbare Kata⸗ ſtrophe hat allgemeines Mitgefühl im In⸗ und Aus⸗ lande hervorgerufen. Welches ſind ihre Urſachen? Nach Aus⸗ ſagen von Bergleuten war eine Berieſelung ungenügend. Auch ich bin bereit, dem preußiſchen Handelsminiſter die Ramen von Bergleuten zu nennen, die das bekunden werden, wenn er auch für ſie die eventuelle Anſtellung auf fiskaliſcheß Gruben zuſichern will. Die leidigen Waſſerverhältniſſe waren Auch der Zechenverwaltung bekannt. Man hat in Radbod mit Menſchen⸗ leben geſpielt.(Lebhafte Zuſtimmung im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Die Beſchäftigung unerfahrener fremder Arbeiter iſt immer eine Gefahr. Das unſoziale Benehmen der Bergwerksbeſitzer iſt ſchuld daran. Ein Uebelſtand iſt das Prämienweſen. Auch die Steiger ſind Menſchen und nehmen höheren Verdienſt ſehr gern, ſparen daher an Material. Sind die verbündeten Regierungen bereit, Maßnahmen gegen das Prämienweſen zu ergreifen? Iſt es richtig, daß der Abbau der Grube Radbod ſo forciert worden iſt, wie noch auf keiner Grube?(Hört, hört! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Sind die verbündeten Regierungen bereit, einem ſolchen forcierten Abbau künftig Einhalt zu tun? Die Bergarbeiter halten die Grubenkontrolle nicht für ausreichend Wollen die verbündeten Regierungen Maßnahmen treffen zur Heranziehung von Arbeitern zur Kontrolle? Die in Preußen an⸗ gekündigte Regelung genügt nicht. Wir brauchen ein Reichs⸗ berggeſetz, wenigſtens ſoweit die Arbeiterverhältniſſe in Frage kommen. Wie ſtellt ſich der Bundesrat zu den Beſchlüſſen des Reichstags in dieſer Richtung? Der Reichstag muß heute zum Ausdruck bringen, daß er den berechtigten Wünſchen der Berg⸗ arbeiter Rechnung tragen will. Von den verbündeten Regierungen erwarten wir, daß ſie eine rückſichtsloſe Unterſuchung des Gruben⸗ unglücks vornehmen und etwaige Schuldige zur Verantwortung ziehen.(Beifall im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Abg. Behrens(Wirtſch. Vg.) begründet ſeine Interpellation: Noch iſt die Unterſuchung über die Grubenkataſtrophen von Boruſſia und Reden nicht abge⸗ ſchloſſen, und ſchon erſchüttert die Kunde von einem neuen furcht⸗ baren Unglück das ganze Vollk Das Jahr 1908 war ein Unglücksjahr für die Bergarbeiter; faſt kein Monat ver⸗ ing, ohne daß ein größerer Unfall Bergarbeiterleben forderte. ie ungeheure Ausdehnung der Kakaſtrophe auf Zeche Radbod Hak nicht nur die Frage nach den Urſachen aufgedrängt; ſondern auch zur erneuten Unterſuchung gemahnt, ob unſere Sicherheitsvorſchriften genügen. Am 23. Mai 1906 hat an dieſer Stelle Geheimrat Meißner namens der verbündeten Regierungen erklärt, ein deutſches Courrières ſei nicht möglich, wenn die bergpolizeilich vorgeſchriebene Betriebsſicherheit vor⸗ handen ſei. Courrieres ſei nur durch den Mangel einer genügen⸗ den Berieſelung möglich geweſen. Danach mufß man annehmen, daß dieſein Rieſenunglück grobe Verfehlungen gegen die Vorſchriften und ungenügende Kontrolle zu grunde liegen. Allerdings iſt in wiſſenſchaftlichen Zeitſchriften auch die Vermutung ausgeſprochen worden, daß wir es bei der Radboder Kataſtrophe mit einer ganz neuen Gefahr zu tun hätten, nämlich dem plötzlichen Austreten rieſiger Gasmaſſen. Wäre dieſe Hypotheſe richtig, ſo wäre unſer ganger Ruhrbergbau äußerſt gefährdet und ſeiner weiteren Aushreitung eine enge Grenze gezogen. Es erſcheint mir deshalb wünſchenswert, daß die Regierung üher dieſe Graß eine beſtimmte Meinung aus⸗ ſpricht. Jedenfalls aber war die Zeche Radbod außerordentlich und das ſcheint die Bergbehörde nicht genügend be⸗ achtet zu haben. Hat doch die„Bergarbeiter⸗Zeitung“ mitgeteilt, daß auf die Eingabe eines Gewerkſchaftsbeamten auf Abſtellung der geſundheits⸗ und lebensgefährlichen Mißſtände⸗ auf Zeche Radbod die Bergbehörde überhaupt nicht geant⸗ wortet habe.(Hört! Hört!) Das mag eine altgewohnte Art der Aufſichtsführung ſein, ungenügend iſt ſte gewiß. Die Zeche Radbod hatte eine überſchnelle Entwicklung hinter ſich, die etwas unmittelbar beteiligten preußiſchen Bergbauverwaltu Außerordentliches in der Geſchichte des Bergbaus war. Aber mit der Schnelligkeit der Kohlengewinnung ſcheint die Einrichtung von Sicherheitsvorſchriften nicht gleichen Schritt gehalten zu haben. Die Belegſchaft der Grube Radbod war ſehr ſtark; aber unter den 841 Toten waren 81 Ausländer, 87 Oſtdeutſche, alſo ſehr wenig gelernte oder altgeübte Bergarbeiter. Daher iſt es erklärlich, daß in einer Gewerkſchaftsverſammlung vor dem Unglück die 1 8 aufgeſtellt wurde, es ſollten auf Zeche Radbod nur ſolche Arbeiter bei der Kohlengewinnung beſchäftigt werden, die mindeſtens ſchon 8 Jahre unterirdiſch gearhbeitet hätten. Auch der Wechſel bon Arbeitern auf Radbod war über⸗ aus ſtark. Jeder Belegſchaftswechſel aber erhöht, wie Werner, der Vorſitzende des Steigerverbandes, in ſeiner Broſchüre„Un⸗ fall und Erkrankungen“ nachgewieſen hat, die Unfallgefahr und bermindert den Verdienſt. Auf dieſes Urteil von Männern, die gewohnt ſind, jahraus, jahrein mit den Bergarbeitern umzu⸗ gehen, lege ich den größten Wert Weiter wird von Zeche Radbod über harte Behandlung und hohe Strafen geklagt. Der ſoziale Frieden auf Zeche Radbod ließ alſo wohl ebenſo viel zu wünſchen, wie die Berieſelung und Luftguführung. Die Haußtanklage iſt die, daß die Berieſelung nicht gut funktionier! hat. Die Rohrleitungen über Tage waren eingefroren, der Druck des Waſſers reichte nicht aus. Erfreulich iſt, daß der Miniſter die—5— ſchützen will. Hoffentlich dehnt er dieſes Schutzver⸗ ſprechen auch auf die Steiger aus. Die Zeche Radbod iſt eine efährliche Grube, trotzdem iſt nicht genügender Nachdruck auf die Durchführung der Sicherheitsmaßregeln gelegt worden. Man kümmert ſich um die Vorſchriften nicht. So kann es vorkommen, daß ſogar jetzt noch, da wir in den Parlamenten das Unglück be⸗ ſprechen, eine ganze Belegſchaft in Lothringen ſich veranlaßt ſieht, die Arbeit niederzulegen, nur um Leben und Geſundheit zu retten. Die Verantwortung der Grubenbeamten muß aus⸗ edehnt werden. Weg mit m Prämienſyſtem! Arbejiter⸗ ontrolleure ſind natwendig. Die Befugniſſe der Arheiterausſchüſſe ſind viel zu eng begrenzt. Warum ſträubt man ſich gegen eine reichsgeſetzliche Regelung der Bergarbeiterverhält⸗ niſſe? Ein neuer Geiſt muß in die Bergunufſicht hinein, damit die Arbeiter wieder Vertrauen zu ihr bekommen. Möge ein verſöhnlicher Geiſt in das deutſche Bergweſen einziehen. Die Arbeiter ſind zum Frieden bereit, es liegt nur noch an den Berg⸗ herren. Der Frieben zwiſchen Arbeitern und Bergherren iſt aber die Vorausbedingung für die Sicherheit im Bergbau. (Beifall.) Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: Wenn ich zuerſt meinerſeits um das Wort gebeten habe, ſo geſchieht es mit der Bitte, meinem Nachbar, dem preußiſchen Handelsminiſter, die Erteilung der Auskunft auf diejenigen Fra⸗ gen vorbehalten zu dürfen, welche auf die Entſtehung des Gru⸗ benunglücks bei Hamm und ſeine Folgen unmittelbar e haben, überhaupt auf die Fragen techniſcher Natur. Sie werden in dieſer Beziehung auf die ſachverſtändigen Darlegungen 151 ni verzichten wollen. ir liegt daran, an erſter Stelle dem allgemei⸗ nen Gedanken Ausdruck zu geben, zu dem die Reichsregierun durch die gewaltige Kataſtrophe gedrängt worden iſt. Da darf i zunächſt ſagen, daß das erſchütternde Unglück eine weit über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinausgehende ſympathiſche Teilnahme gefunden hat. Dem Dank, den Reichstag und Nation dieſer einmütigen Teilnahme ſpenden, ſchließt die Reichsregierung auch von dieſer Stelle aus an.(Beifall.) In⸗ folge des Unglücks iſt wieder der Ruf nach einem erhöh⸗ ten Bergarbeiterſchutz und nach einem Reichsberg⸗ geſetz laut geworden. Ich will die Frage aus dem Spiel laſſen, inwieweit menſchliche Schuld an dem Unglück beteiligt war. Jedenfalls wird nachgewieſene Schuld ihre Sühne finden. Hier und für die Reichsverwaltung ſteht in Frage, ob den Bergarbeitern ein erhöhter Schutz zu gewähren iſt und ob zu dem Zwecke ein Reichsberggeſetz geſchaffen werden ſoll. Dieſe Frage iſt eigentlich ganz unabhängig von der Kata⸗ ſtrophe, denn wenn die Reichsregierung in dieſer e ein⸗ greifen muß, dann kann es nicht eines Unglücks wie des jetzt von uns beklagten bedürfen, um ſie zum Handeln zu beſtimmen. Auf der Unglücksſtätte haben die Bergarbeiter laut den Vorwurf er⸗ . ſie ſeien um die Verſprechungen betrogen worden, die ihnen ei dem großen Streik im Jahre 1900 gemacht worden ſeien. Ich habe volles Vorſtändnis dafür daß im Angeſicht der Opfer, die die Tiefe verſchlungen hat, ihre Kameraden voll Bitterkeit der Forde⸗ rungen gedenken, die ihnen damals unerfüllt geblieben ſind, und daß ſich bei ihnen die Vorſtellung feſtgeſetzt hat, als wäre das Unglück nicht geſchehen, wenn es damals anders gekommen wäre. Eine ruhige Betrachtung aber, wie wir ſie hier anſtellen müſſen, wird einer derartigen Vorſtellung nicht recht geben können. Es haben bei dem Unglück zweifellos elementare Kräfte gepirkt und nach dem Stande unſerer techniſchen Schutzmaßregeln werden ſolche Unglücksfälle ſich nie ganz ver⸗ meiden laſſen. Darum ſollte die Oeffentlichkeit mit ihrem ab⸗ ſchließenden Urteil zurückhalten, bis der Hergang ſoweit aufge⸗ klärt iſt, wie es menſchenmöglich iſt.(Sehr richtig! rechts.) Ich will nicht auf alle Forderungen eingehen, die von den Berg⸗ arbeftern und von den großen Parteſen dieſes Hauſes erhoben worden ſind. Ich laſſe unberückſichtigt die Fragen des Ueber⸗ ae und Nebenſchichtenweſens, die Frgef der Schichtdauer, des Prämienweſens und auch der Zuſtändigkeit der Arbeiteraus⸗ ſchüſſe, alles Fragen, deren Gewicht niemand unter⸗ ſchätzen kann und die ſowohl einzeln al sauch namentlich in ihrer Geſamtheit für die Geſtaltung der allgemeinen Verhältniſſe der Bergaxbeiter und damit zugleich für die Sicherheit des Bergwerks⸗ betriebes von Bedeutung ſind. Beſonders akut geworden ſind die Fragen der Veruntwortung für den Betrieb und nach der Anſtellung von Arbeiterkontrolleuren. Der breußiſche Handelsminiſter hat ja neulich ausgeführt, wie er die Ausgeſtaltung der dneeeneg für notwendig hält und hat mit ſeinen Ausführungen die lebhafte Zuſtimmung der preußi⸗ ſchen Kammer gefunden. Ganz im Vordergrunde ſteht die Frage der Arbeiterkontrolleure. ie werden ebenſo nachdrücklich in einem Lager gefordert, wie ſie im anderen zurückgewieſen wer⸗ den. Ich bin der Anſicht, die Gegner der Inſtitution ſtellen ſich guf einen prinzipiellen Standpunkt. Wenn ich von der ſpesiellen Frage der en abſehe, ſo wird mir jeder, der im praktiſchen Leben ſteht, zugeben, daß früher und auch jetzt noch in allen einfachen Betrieben, wo ein perſönliches Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erhalten ge⸗ blieben iſt, der Arbeitgeber ſich die Sachkunde ſeines einſichtigen Arbeiters in mannigfachen Fragen des Betriebes gern und um⸗ faſſend zunutze macht.(Sehr wahr!) Das bringt die Praxis, die vom einfachſten Arbeiter über den Vorarbeiter, den Aufſeher bis zum Beirjebsleiter ein ununterbrochenes Band darſtellt, ganz von ſelbſt mit ſich. Die Schwierigkeiten beginnen bei den großen, bei den unperſönlich geſtalte⸗ ten Rieſenbetrieben, wo ſich die Gegenſätze zwiſchen Arbeitgeberſchaft und Arbeitnehmerſchaft leider in unheilvoller Weiſe ausgeſtaltet haben und wo jedes Verwiſchen der Grenz⸗ linien als ein nie zu duldender Uebergriff angeſehen wird. Das eine iſt unbeſtreitbar: Je ſtraffer in ſolchen Großbetrieben die Ordnung ſein muß, wenn der Organismus überhaupt funktionie⸗ ren ſoll, um ſo mehr iſt es erforderlich, daß diejenigen Beziehun⸗ gen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, von denen ich ſo⸗ eben ſprach und die in einfachen Betrieben eine Folge der Dinge an ſich ſind, daß dieſe Beziehungen in den großen Betrieben auf eine feſte und organiſche, jede Willkür ausſchließende Grundlage geſtellt werden. Aber die Frage, ob die Bergarbeiterſchaft an der Kontrolle der Sicherheit des Bergbaubetriebs zu beteiligen iſt, kann aus dieſen allgemeinen Geſichtspunkten nicht allein beantwortet wer⸗ den, ſondern ſie hängt mit der Gigenart des lichen Betriebes unmittelbar und auf das engſte zu⸗ ſammen. Mir ſcheint folgendes in dieſer Beziehung von. Bedeu⸗ tung zu ſein: Die beſondere Gefahr des bergbauli en Betriebes hat zu der Aufſtellung beſonderer und detaillierter Aufſichtsvor⸗ ſchriften geführt, welche bon einer großen Zahl von Aufſichts⸗ beamten gehandhabt werden. Wenn trotzdem die Verhältniſſe vielerſeits als unbefriedigend geſchildert werden, ſo will ich im gegenwärtigen Augenblick nicht unterſuchen, inwieweit die Vor⸗ würfe begründet ſind. Daß dieſe Aufſichtsbeamten ſelb⸗ ſtändiger und unabhängiger geſtellt werden müſſen und daß ihre Verantwortlichkeit anders zu regeln iſt, dafür ſcheint mir ein ſehr maßgeblicher Grund darin zu liegen, daß ſich die Arbeiten im Bergbaubetriebe an einer großen Zahl zum Teil weit voneinander liegender, ſchwer überſichtlicher Stellen abſpielen. Das muß die Sicherheitskontrolle in hohem Grade erſchweren, aber das macht es nach meiner Anſicht auch dringend geboten, die ſachkundige, in der täglichen Arbeit wachſende Erfahrung der Bergarbeiter nutzbar zu machen, um diejenigen Ge⸗ fahren zu bekämpfen, die ſchkießlich das Leben dieſer Arbeiter in erſter Linie bedrohen.(Beifall.) Wenn ſpeziell autoriſierte und vom Vertrauen ihrer Kameraden getragene Arbeiter mit der Be⸗ fugnis ausgeſtattet werden, die Sicherheit der Betriebseinrichtungen zu beobachten und porgefundene Mängel in geordnetem Verfahren bei der Zechenverwaltung und nötigenfalls bei der Bergbehörde zum Austrag zu bringen, ſo kann bon einer ſolchen mitber⸗ antwortlichen eteiligung der Arbeiter das Ganze nur einen Vorteil ziehen.(Sehr richtig!) Ich überſehe aber keineswegs die praktiſchen Schwierigkeiten, die Reibungen, Zerwürfniſſe, die ſich im Anfang namentlich dort ergeben können, wo die Spannung zwiſchen Arbeitgeberſchaft und Arbeiterſchaft groß iſt. Derartige Einrichtungen werden ſich erſt einleben müſſen, aber daß ſie ſich bei gegenſeitigem guten Willen einleben können. dafür liefern meiner Ueberzeugung nach die bpraktiſchen Verſuche einen Beweis, welche die preußiſche Bergwerks⸗ verwaltung im Saarrevier angeſtellt hat.(Sehr richtig!) Guter Wille iſt eine ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung— guter Wille auf beiden Seiten—, ſonſt kann eine ſolche Sae nichts helfen, ſonſt erſchwert ſie nur den Betrieb. Darum ſollte die Forderung auch nicht als politiſche geſtellt wer⸗ den, nicht als ein Mittel, um die Machtverhältniſſe wiſchen Arbeitgeberſchaft und Arbeitnehmer⸗ ſchaft zu verſchteben; ſondern als ein Mittel, um unter voller Wahrung der organiſatoriſchen Einheitlichkeit der Betriebsverhält⸗ niſſe, die unter allen Umſtänden notwendig bleiht, alle Kräfte, auch die der Arbeiter, dienſtbar zu machen für die Bekämpfung der be⸗ ſonderen Gefahren im Bergbaubetrieb. Nun zu der Frage des Eingreifens der Reichs⸗ geſetzgebung. ie bekannt, haben die verbündeten Regie⸗ rungen, nicht bloß Preußen allein, bisher den Standpunkt ver⸗ treten, daß die Berggeſetzgebung den Einzelſtaaten vorbehalten ſei. Die Gründe daflir ſind hier ſo oft diskutiert worden, daß ich heute nicht auf ſie zurückkommen will. Haben aber bisher die Einzelſtaaten über die Materie disponiert, ſo muß eine Kataſtrophe auch in erſter Linie die Einzelſtaaten vor die Frage ſtellen, in welchen Beziehungen ihre einzelſtaatlichen, berg⸗ rechtlichen Vorſchriften reformbedürftig ſind. Aus den Verhandlungen des preußiſchen Abgeordnetenhauſes wiſſen Sie, daß die preußiſche Bergverwaltung die aus der Kompetenz folgenden Konſequenzen gezogen hat. Sie wiſſen, daß der preußiſche Reformpläne erörtert hat, Sie wiſſen, daß die große Mehrheit des preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſes dieſe Pläne in Preußen erörtert zu ſehen wünſcht. Ich kann von dieſer Stelle aus mit der größten Beſtimmt⸗ heit erklären, daß die preußiſche Staatsregierung die Ange⸗ legenheit mit allen Mitteln fördern wird. Ich werde gleichzeitig die preußiſchen Pläne mit den übrigen am Bergbau unmittelbar intereſſierten Bundesſtaaten und dem Reichslande zum Gegenſtand von Verhandlungen machen. Ich laube, daß ich auf dieſem Wege im gegenwärtigen Augenblick — Ausbau der e den ich für not⸗ wendig halte, in ſchnellerer und wirkſamerer Weiſe fördere, als wenn ich im Schoße der verbündeten Regierungen die Frage zur Diskuſſion ſtelle, ob die Berggeſetzgebung auf das Reich über⸗ geführt werden ſoll. Das oft gebrauchte Wort Reichsberggeſetz kann inſofern ber⸗ wirrend wirken als man geneigt iſt, ſich darunter eine Zuſammen⸗ ſtellung von Beſtimmungen berghoheftlicher, bergpolizeilicher, brivat⸗bergrechtlicher und arbeiterrechtlicher Natur vorzuſtellen. ier handelt es ſich aber nur um das feſt abgegrenzte Bebiet des Arbeiterſchutzes, und auf dieſem Gebiete tritt die Frage nach der ſtaatsrechtlichen Kompetenz in den Vordergrund nicht die Frage der Zuſtändigkeit. Aber auch nicht die äußere Vereinheitlichung ſteht in erſter Linie in Frage, ſon⸗ dern das allſeitige Beſtreben, den Schutz der Bergarbeiter gegen die beſonderen in ihrem ſchweren Beruf ihnen drohenden Ge⸗ fahren bald und wirkſam zu verſtärken. Daran haben alle ae unſeres öffentlichen Lebens, Einzelſtaaten und das eich, ein gleichmäßiges Intereſſe.(Sehr richtig!) Daran mitgu⸗ wirken, werde ich, davon können Sie überzeugt ſein, mit allen Kräften beſtrebt ſein.(Lebhafter Beifall.) Preußiſcher Handelsminiſter Dr. Delbrück: Meinen Ausführungen im Abgeordnetenhauſe habe ich folgen⸗ des nachzutragen: Vorgeſtern nachmittag hat in der Grube ein⸗ neue Exploſion ſtattgefunden, durch welche die eiſerne Bedeckung des Schachtes J zum Teil zertrümmert wurde. Nach Ausſage der Wachen iſt die Exploſionsflamme zum Schacht herausgeſchoſſen, ohne die in der Nähe befindlichen Wachen zu verletzen. Auch ſind am Schacht II die eifernen Schleuſentüren und die zur Bedeckung dienenden Holzteile ſeitwärts über 50 Meter bis in den Gruben⸗ bahnhof geſchleudert worden. Die Betondecke des neben Schacht II befindlichen 32 Meter tiefen Ventilatorſchachtes wurde zerſtört. Ob der Ventilator, der durch einen Schieber gegen den Schacht abgeſchloſſen wird, gelitten hat, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Eine nochmalige Abdichtung des Schachtes hat der Revierbeamte mit Rückſicht auf die Gefahr des Eintretens weiterer Exploſionen verboten. Der Zechenplatz iſt abgeſperrt und Wachen in der gehörigen Entfernung von den Schächten aufgeſtellt worden. In der Preſſe iſt insbeſondere auch bemängelt worden, daß die polizeiliche Vorſchrift über die Belegung der einzelnen Wetter⸗ abteilungen nicht befolgt ſei. Es ift behauptet worden, daß die Belegung in einer Schicht bis zu 1000 Mann betragen habe; dem⸗ gegenüber iſt anzuführen, daß nach den bisherigen Feſtſtellungen die Belegung in der Morgenſchicht etwa 500 Mann betragen hat. Eine genaue Prüfung, ob dieſe Vorſchrift befolgt worden iſt, hat bisher noch nicht ſtattfinden können, da ich Wert darauf lege, daß die Prüfung dieſes wichtigen Punktes von meinen techni⸗ ſchen Beratern ſelbſt erfolgt und dieſe dazu bisher noch nicht wegen der parlamentariſchen Verhandlungen in der Lage waren. Von dem Abg. Leinert war im Abgeordnetenhauſe behauptet worden, daß ſich zwei Hauer— mit den Markennummern 568 und 598— noch nachträglich, anſcheinend iſt gemeint nach Ein. ſtellung der Rettungsarbeiten, durch den Aufbruch von der zwei⸗ ten nach der erſten Sohle gerettet hätten. Ich habe durch den Revierbeamten feſtſtellen laſſen, welche Hauer dieſe Marken⸗ nummern beſeſſen haben und oh die Angabe auf Richtigkeit be⸗ ruht. Nach dem Berichte des Revierbeamten heißen die beiden Hauer Thomas und Sierenberg. Dieſe haben ausweislich des Schichtenzettels in dem erſten weſtlichen Abteilungsquerſchlag in der dritten Sohle in einem Stapelſchacht gearbeitet, welcher nach Flöz III aufgebrochen wird. Nach Eintritt der Exploſion ſind die beiden Hauer in dieſem Stapel zur dritten Sohle herunter⸗ gefahren und auf der Flucht nach Schacht J in der weſtlichen Richt⸗ ſtrecke in den Nachſchwaden betäubt und liegen geblieben. Die bei⸗ den find dann von einer Rettungskolonne auf der Richtſtrecke herausgeholt und von der dritten Sohle aus zu Tage geſchafft worden. Beide beſtreiten unter Gid. erzählt zu haben, daß ſie durch den Aufbruch von der zweiten zur erſten Sohle ſich ſelbſt gerettet hätten. Auch die Lampenmeiſter beſtreiten, ein derarti⸗ ges Gerücht verbreitet zu haben. Eine Rettung durch den Aufbruch von der zweiten zur erſten Sohle und von da weiter zu Tage war ſchon deshalb unmöglich, weil der Aufbruch vom Beginn der Exploſtion an bis zur Schließung der Grube ſtändig zum Abzug der Nachſchwaden gedient hat. Es iſt weiter in der Preſſe behauptet worden, daß die Berg⸗ hehörde gedroht habe, einen beſtimmten Betriebspunkt zu ſtunden, falls am anderen Tage die Berieſelung nicht funktionieren ſollte. Eine ſolche Drohung iſt nach telegraphiſcher Mitteilung des Berg⸗ rebierbeamten nicht ausgeſprochen worden. Dagegen wurde ge⸗ legentlich einer Befahrung allgemein auf die Notwendigkeit aus⸗ giebiger Berieſelung mit dem Zuſatze hingewieſen, daß, falls ſich Aungenügend berieſelte Betriebe fänden, dieſe ſtillgelegt werden würden Ferner iſt behauptet worden, daß dem Vertreter des Revierbeamten, dem Berginſpektor Holländer, die in Betracht kommenden Beamten der Grube Radbod erklärt hätten, ſie könnten die Verantwortung für die Berieſelung nicht mehr übernehmen. Berginſpektor Holländer hat ſich telegraphiſch hierüber, wie folgt, geäußert:„Ein Revierſteiger, der Morgenſchicht verfuhr, hat mir gelegentlich einer vor etwa 6 Wochen ſtattgefundenen Beſprechung über die Betriebsverhältniſſe ſeines Reviers erklärt, daß, wenn während der Dauer ſeiner Schicht die Berieſelung in Ordnung geweſen, er für Beſchädigungen der Berieſelungsanlage, die in der Mittagsſchicht oder Nachtſchicht vorkämen, nicht verantwortlich gemacht werden könne, dies iſt von mir anerkannt worden. Da⸗ von, daß etwa wegen der Menge des Kohlenſtaubs die Verant⸗ wortung für Unſchädlichmachung des Kohlenſtaubs nicht mehr übernommen werden könne, iſt nie die Rede geweſen.“ Ich habe noch eine Ergänzung eingefordert. Dieſe lautet: Wegen Leiſtungsfähigkeit der Berieſelung iſt mir gegenüber nie Ver⸗ antwortung abgelehnt worden. Im„Vorwärts“ ſind ſodann Mitteilungen über angebliche Mängel bei der Zimmerung und beim Bergeverſatz gebracht worden. Ueber dieſen Punkt iſt mir von dem Oberbergamt folgender telegraphiſcher Bericht zuge. „Protokollariſche Vernehmung des Bergrevierbeamten, evierberginſpektors, Direktors Andre, des Betriebsführers, Wetterſteigers, der Steiger ſämtlicher 6 Abteilungen, von 2 bis 4 Hauern bezw. Rieſel⸗ oder ießmeiſtern aus jeder Steiger⸗ abteilung, durch Oberbergrat z hat irgendwelche Anhalts⸗ punkte über die im„Vorwärts“ vom 17. d. M. behaupteten Mängel bei der Zimmerung und dem Bergeverſatz nicht ergeben. Berg⸗ meiſter und Berginſpektor haben bei häufigen Befahrungen— bei Berginſpektor 81 ſeit 1. Januar— niemals ſchlechten Strecken⸗ ausbau, Hohlräume über der Zimmerung oder im Bergeverſatz vorgefunden. Wenn bei einzelnen Betriebspunkten nicht genug Berge fielen, wurden reichlich fremde Berge zugeführt, Klagen oder Beſchwerden ſind weder mündlich noch ſchriftlich vorgebracht, noch durch die Preſſe bekannt ge⸗ worden. Die vernommenen Beamten der Zeche ſagen überein⸗ ſtimmend aus, daß das Hangende der beiden gebauten Flötze aus⸗ nahmslos gut war, das Liegende dagegen meiſt ſtark zum Quillen neigte, Ausbau in Strecken und vor Abbaubetrieben ſei ſtets gut geweſen; Hohlräume, wenn ſie vereinzelt durch Brüche entſtanden, wurden ſofort über der Zimmerung mit Holz und Bergen aus⸗ gefüllt. Auf guten und dichten Bergverſatz wurde ſtrengſtens 15 halten, wurden in einzelnen Fällen Hohlräume gefunden, die Schuldigen wurden energiſch verwarnt oder beſtraft. 18 Hauer, Rieſelmeiſter und Schießmeiſter wiſſen weder durch eigene Kennt⸗ nis noch vom Hörenſagen etwas vom ſchlechten Ausbau, von Hohl⸗ räumen über der Zimmerung oder im Bergverſatz. Nur ein Hauer will einmal Hohlraum im Verſatz gelaſſen haben; der Steiger habe deshalb mit Entlaſſung gedroht. Holz zum Ausbau und Berge zum Verſatz ſeien ſtets vorhanden geweſen. Die vernommenen Berg⸗ leute wurden aus der Zahl der noch auf der Grube vorhandenen Leute der Belegſchaft ausgewählt.“ Ich gebe dieſe Mitteilungen, ohne welche Forderungen daran zu knüpfen. Auch die Zeugen, die der Abg. Leinert mir genannt hat, werden vernommen werden. Die weiteren Feſtſtellungen und eidlichen Vernehmungen werden auch dieſen Punkt hoffentlich aufklären. Was die Maßnahmen zur Verhütung ähnlicher Exploſionen anlangt, ſo weiſe ich zunächſt darauf hin, daß über das, was in den letzten Jahren in dieſer Be⸗ iehung in Preußen geſchehen iſt, bereits die am 25. Dezember v. J. em Reichstage mitgeteilte Denkſchrift:„Die Exploſions⸗ und Feuersgefahr beim Bergbau in Preußen uſw.“ ausführliche An⸗ gaben enthüllt. Nach Abſchluß der Unterſuchung wird ſelbſtver⸗ ſtändlich die Frage zu prüfen ſein, inwieweit die bei dieſem Un⸗ glücksfall gemachten Erfahrungen dazu nötigen, neue techniſche Maßregeln zu treffen. Die Frage der Entſtehung von Kohlen⸗ ſtaubexploſionen wird bei uns ebenſo wie in andern Ländern noch immer weiter ſtudtert. Insbeſondere wird z. Zt. geprüft, ob die bisher zugelaſſenen Sicherheitsſprengſtoffe noch als zuverläſſig gelten können, ſowie inwieweit etwa eine Uebertragung von Kohlen⸗ ſtaubexploſionen von einer Abteilung in eine andere durch Strecken, Die mit Geſteinsſtaub gefüllt find, verhindert werden kann. Die Grube Radbod iſt vom 1. Januar d. J. bis Ende Oktober im gan⸗ gen 3gmal befahren worden, weit mehr als die übrigen gleich großen Gruben des Reviers Hamm. Daß Beamte, die ſich bei der Zechenverwaltung mißliebig ge⸗ macht hätten, weil ſie auf Mängel in der Unfallberhütung auf⸗ merkſam gemacht hätten, bei der Erteilung der Quali⸗ fikation zurückgeſetzt würden, muß ich beſtreiten. Ich wäre aber dem Abg. Behrens ſehr dankbar, wenn er mir Material zu einer Unterſuchung hierüber geben würde. Alle Beamten, die wegen ihrer Ausſage in dieſer Angelegenheit von einer Zeche ge⸗ maßregelt werden, auf fiskaliſchen Gruben anzuſtellen, kann ich nicht verſprechen, da ich nicht weiß, um wieviele Beamte es ſich handeln könnte. Ich bin übrigens der feſten Ueberzeugung, daß die die ich in dieſer Beziehung dem Abg. Leinert geg be, ganz überflüſſig ſind. Ich glaube nicht, daß irgend eine Zechenverpalkung einen Mann, der lediglich ſeine ſtaats⸗ bürgerliche Pflicht erfüllt, in einer ſchwebenden gerichtlichen Unterſuchung nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen auszuſagen, des⸗ wegen entlaſſen oder auf die ſchwarze Liſte ſetzen wird.(Lachen bei den Sozialdemokraten und im Zentrum.) Wenn Sie recht haben, ſo werden dieſe Zeugen eben auf meinen Zechen ein Unterkommen finden, und damit iſt die Frage erledigt. werde jedem dankbar ſein, der zur Aufklärung des Falles beiträgt und ſichere allen Zeugen den gleichen Schutz zu, den ich den vom Abg. Leinert genannten Zeugen verſprochen habe.(Beifall.) Die Unterſuchung über das Reedener Unglück iſt längft abge⸗ ſchloſſen dadurch, daß die Staatsanwaltſchaft das Verfahren ein⸗ geſtellt hat, weil ein ſchuldhaftes Verhalten eines Beteiligten nicht nachzuweiſen war. Aber auch hier war von ſeiten der Berg⸗ verwaltung alles geſchehen, um Klarheit zu ſchaffen. Ich bat be⸗ reits am erſten Tage den Staatsanwalt, die Unterſuchung in die Hand zu nehmen, um feſtzuſtellen, wer die Schuld trage. Ich habe die damals angegebenen Zeugen ſofort vernehmen laſſen. Und namentlich Sie, m. H.(zu den Sozialdemokraten gewendet), Sie tun immer ſo, als ob der Chef der preußiſchen Bergpolizei, der preußiſchen Bergverwaltung ein Intereſſe daran hätte, die Schul⸗ digen ſtraflos zu laſſen. Es iſt umgekehrt. Ich wäre in einer viel bequemeren Situation, wenn ich einen Sündenbock hätte, enn eine Verurteilung erfolgte. Ich kann aber nicht gegen mein igenes gutes Gewiſſen Leute beſtrafen, die nichts getan habe! Das gleiche gilt von den Gerichten. Auf die Frage der ſhwar⸗ zen Liſten will ich nicht eingehen. Ich möchte nur betonen, daß eine ähnliche Verfügung, wie ſie an die Gewerbeaufſichts⸗ beamten ergangen iſt, auch bei den Bergbehörden längſt beſteht. Es iſt nicht richtig, daß Bergrevierbeamte die Namen von Arbeitern, die etwas zur Anzeige bringen, den Bergwerken mitteilen. Es ſoll ſogar jede anonhme Anzeige unterſucht werden. Im allgemeinen bemerke ich: Wir ſtehen vor einer Kata⸗ ſtrophe, deren Urſachen nicht feſtgeſtellt ſind. Wir ſind außerſtande, anzugeben, ob ein ſchuldhaftes Verhalten von Beamten oder ob elementare Ereigniſſe vorliegen. Oder ob die Mangelhaftigkeit in den Einrichtungen der Zeche die Urſache der Kataſtrophe geweſen ſind. Unter dieſen Umſtänden kann ich nicht wohl darüber ſprechen, zu welchen Maßnahmen nun dieſer Unglücksfall etwa Veranlaſſung gibt. Es handelt ſich um Fragen, die mit der Radbod⸗Affäre iuelt nichts zu tun haben, als ſie längſt die Bergverwaltung und die geſetzgeberiſchen Faktoren auf das ernſteſte beſchäftigen. Der Fall in Radbod iſt nur ein neuer Anſtoß, ob man hier nicht bis zu dem Punkte gekommen iſt, wo von Geſetzgebung und Verwaltung eingegriffen werden muß. Er⸗ örterungen über die Frage, weks in techniſcher Beziehung zur Ab⸗ ſchaffung der Schlagwetter und Kohlenſtaubexploſionen geſchehen ſoll, will ich nicht anſtellen. Vor Jahresfriſt iſt dem Reichstage eine Denkſchrift über die techniſchen Fragen mitgeteilt worden, die wohl noch in Ihrer Erinnerung iſt. Diejenigen Fragen, die für uns auf dieſem Gebiet zurzeit im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen, ſind folgende: Sind die Annahmen über die Bedeutung und die Wirkſamkeit des Rieſelns, die wir bisher gehabt haben, richtig oder nicht? Wir werden ferner erneut prüfen müſſen: Sind die Sicherheitsſprengſtoffe tatſächlich ſo ſicher, wie man bisher angenommen hat? Welche Maßnahmen find zu treffen, um den Prüfungen der Sprengſtoffe eine erhöhte Sicherheit zu geben? Und dann wird endlich eine Frage zu er⸗ örtern ſein, die neuerdings vielfach von der Technik beſprochen wird, ob man eine Iſolierung der einzelnen Wetterabteilungen vornehmen und dadurch ein Durch⸗ ſchlagen der Wetter von einer Abteilung auf die andere ver⸗ hindern kann dadurch, daß man an geeigneten Stellen in den Bauen Zonen einführt, die iſoliert werden. Ich komme nun zu den allgemeinen organiſa⸗ toriſchen und geſetzgeberiſchen Forderungen. Ich habe ſchon im Abgeordnetenhauſe darauf hingewieſen, daß die Are Bergverwaltung und ſpegiell ich ſich förtgeſetzt mit der Aac eſchäftigen: Wie iſt es möglich, daß die Zahl der Un⸗ glücksfälle dauernd ſteigt, obwohl ſeitens der Aufſichtsbehörde mit allen Mitteln auf eine der Aufſichtsvor⸗ hingewirkt wird, obwohl die Zechenverwaltungen zum eil unter Aufwendungen erheblicher Mittel Sicherheitsvorrich⸗ tungen ſchaffen, und obwohl e und Bergwerks⸗ verwaltung das gleiche Intereſſe daran haben, daß alles genau beobachtet wird, weil jede Zeche, auch wenn ſte einwandfrei aus der Unterſuchung hervorgeht, eine moraliſche Niederlage erleidet und erheblichen materiellen Schaden hat. Ich habe darauf hingewieſen, daß die Eigentümlichkeiten des Betriebes es unmöglich machen, durch Polizeibeamte eine ſolche Kontrolle auszuüben, die uns die Sicherheit 97 5 es iſt täglich und überall alles nachgeſehen und in Ordnung befunden. Das iſt unmöglich. Wenn wir den Stab der Revierbeamten auch noch ſo vergrößern, wenn wir vielleicht auch gewerkſchaftliche Revierbeamte anſtellen, es bleiben immer Schwierigkeiten beſtehen. Wir wer⸗ den niemals die gewünſchte Sicherheit erlangen. Ich zog daraus die Folgerung: wir müſſen vor allem beſtrebt ſein, das Ver⸗ antwortlichkeitsgefühl auf ſeiten der Arbeit⸗ und Arbeitnehmer vom Generaldirektor herab is zum Arbeiter zu ſtärken. Der verantwortliche Betriebsleiter hat jetzt eine ſolche Fülle von Verantwortung, daß er allein nicht imſtande iſt, die Funktionen zu erfüllen, die erfüllt werden ſollen. Die bergpoligzeiliche Verantwortung muß dadurch geſchärft werden, daß man jedem für ſein Reſſort die gleiche Verantwortung auferlegt, daß man auch die oberen Beamten, die Inſpektoren, Direktoren, Generaldirektoren, auch die Eigentümer des Berg⸗ werks macht für die Konſequenzen deſſen, was be⸗ fohlen iſt. Das iſt die logiſche Forderung, die ſich aus den zutage Mängeln ergibt. Ich will nicht upten, daß die rbeiter ſich beſonderer Fahrläſſigkeit ſchuldig machen, aber dar⸗ über beſteht kein Zweifel, daß viele Grſerer auch von ihnen oft übertreten werden. Wirkſam und erfolgreich wird die Reviſion nur dann ſein, wenn ſie täglich erfolgt, wenn ſie ausgeführt wird von Leuten, die nur einen beſtimmten Teil der Grube zu beob⸗ achten haben, den ſie genauer kennen. Zu dieſem Zwecke ſollte man die Reviſionsbeſtimmungen in dem Sinne ausbauen, wie es auf den preußiſchen Gruben im Saarrevier geſchehen iſt. Die Ein⸗ richtung beſteht darin, daß dort die Arbeiterausſchüſſe ziemlich groß ſind, daß für jede Steigearbeit ein Vertrauensmann ge⸗ wählt wird, und daß dieſer das Recht hat, an einem von ihm zu beſtimmenden Tage im Monat in Begleitung eines Beamten den von ihm genau gekannten Teil der Grube zu befahren und die gefundenen Mängel zur Anzeige zu bringen. Den Arbeiterkon⸗ trolleuren, wie ſie von den Vertretern der Arbeiter gefordert wer⸗ den, rede ich vor allem deshalb nicht das Wort, weil auch ſie nicht im erforderlichen Umfange wirkſam ſein werden. Wir müſſen unter allen Umſtänden dahin kommen, oaß dem Kriegszuſtande zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein Ende gemacht wird. Wenn man die Artikel in der ſozialdemokratiſchen Preſſe berfolgt und die Berichte über die ſogialdemokratiſchen Verſammlungen, dann kann einen allerdings ein gewiſſes Grauen erfaſſen, aber wir dürfen nicht vergeſſen, daß der einzelne Arbeiter anders und richtiger urteilt als draußen der Führer, und wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß wir auch viele Arbeiter haben, auf dem Boden der beſtehenden Geſellſchaftsordnung und auf Grundlage ſtehen. Hoffentlich gelingt es uns unter itwirkung der Arbeiterſchaft, das von uns erſtrebte Ziel zu er⸗ reichen; wir werden damit nicht nur eine ſoziale, ſondern auch eine allgemeine nationale Forderung erfüllen, die der Geſchloſſen⸗ heit des Vaterlandes im Innern und nach außen nur ein kann. 883 Behrens hat ſich allerdings darüber beſchwert ß einige te meiner Verwaltung den Beſtrebungen der chriſtlichen Gewerkſchaften nicht das rechte Ver⸗ ſtändnis entgegenbrächten. Aber er geſtattet mir vielleicht die Ant⸗ wort, daß auch von Ihrer Seite nicht immer die richtigen Leute t werden. Aber es ſchadet auch nichts, wenn wir in Einzelheiten verſchiedener Meinung ſind. Solange wir in der Hauptſache einig ſind, daß wir den Wünſchen der Arbeiter unter Berückſichtigung aller in Betracht kommenden Intereſſen Rechnung tragen wollen, ſollte ſich keine Partei der Mühe ent⸗ ziehen, ſorgſam zu prüfen, was zur Erreichung dieſes Zieles not⸗ wendig iſt. Ich bin übergeugt, wir erfüllen damit eine Pflicht gegenüber dem Vaterlande.(Beifall.) Auf Antrag des Abg Graf Hompeſch(Ztr.) wird einſtim⸗ e,, * infolge einer ſolchen Kataſtrophe die lohalerweiſe müch 1tiefer Trauen mußte man ſehen, daß Aßg. Dr. Oſann(Naxk.) mal nicht hinter Kompetenzbedenken zurückgezogen hat, ſondern in voller Offenheit und Freimütigkeit Auskunft gegeben hat. Kom⸗ petenzbedenken mußten hier zurückſtehen, da es ſich um ein nationales Unglück handelt, das nicht Halt macht vor den Grenz⸗ pfählen des Einzelſtaates und auch nicht vor den Grenzen des Reiches Halt gemacht hat. Der Menſchheit ganze Jammer faßte den an, der herabſah von dem gezimmerten Altane auf den Zug der Leichen, der der grauſamen Majeſtät des Todes ins Auge ſah. Die Schuldigen werden zur Verantwortung gezogen werden. Wir wollen die Wahrheit erforſchen, aber mit Gerechtigkeit. Wir dürfen keinen der Toten, aber auch keinen der Lebenden beſchul⸗ digen, wenn die Beweiſe nicht überzeugend ſind. Wir ſtehen vor der Frage, ob das Unglück mit elementarer Gewalt hereingebrochen iſt, ob eine Exploſion ſtattgefunden hat oder ob der Kohlenſtaub der Träger des Unglücks war. Ich erachte es als eine Pflicht der Gerechtigkeit, hier feſtzuſtellen, daß die Grube in techniſcher Beziehung den neueſten Errungenſchaften ent⸗ ſpricht. Das hat auch der Berginſpektor Meyer, deſſen Name anläßlich des Unglücks in Courriere als der des Retters der Ein⸗ geſchloſſenen berühmt geworden iſt, in einem Gutachten ausge⸗ ſprochen, das er nach einem aus eigenem Antrieb gemachten Beſuch auf der Zeche abgegeben hat. Es unterlieat keinem Zweifel, daß die Berieſelungsanlagen vorhanden waren. Man kann nur fragen, ob dieſe Anlagen auch wirklich hinreichend mit Waſſer gefüllt waren. Ich kann Zeugen namhaft machen, die mir ver⸗ ſichert haben, daß das Waſſer in hinreichender Menge vorhanden geweſen, und zwar ſind dieſe Zeugen nicht lediglich Beamte, ſon⸗ dern auch Arbeiter, Vertreter des Arbeiteraus⸗ ſchuſſes. 8 In der Preſſe, insbeſondere der ſozialdemokratiſchen, die eine beſondere Rubrik für dieſe Angelegenheit hat, war keine Be⸗ hauptung über ungenügende Berieſelung zu finden geweſen.(Zu⸗ rufe von den Soz.: Woher wiſſen Sie das?) Aus der„Frank⸗ furter Zeitung“, die viel objektiver iſt als Sie.(Gelächter der Sog.) Aber eine Reihe von Fragen drängen ſich auf. Wäre es nicht richtiger geweſen, bei dem Vortrage, den der Miniſter dew Prinzen Eitel Friedrich gehalten hat und bei dem nicht nur Räte des Miniſteriums, ſondern auch Vertreter der Bergwerksgeſell⸗ ſchaft zugegen waren, auch Arbeiter e Hätte es nicht zur Beruhigung der mit Recht erregten Arbeiter beige⸗ tragen, wenn man ihnen Gelegenheit gegeben hätte, auch ihre Stimmen ertönen zu laſſen bei Erörterung techniſcher Fragen? (Sehr wahr!) Auf alle Fälle hätte das Gericht angegangen werden müſſen. Wir wollen haben, daß derartige Fragen nicht entſchieden werden von der Staatsanwaltſchaft durch Einſtellung des Verfahrens, ſondern durch den unparteiiſchen Richter, durch die Strafkammer; dann haben wir die Garantie dafür, daß alles hinſichtlich der Schuldfrage erwogen wird; aber auch dafür, daß nicht zu leiden haben, wie ſie pielleicht ſchon gelitten haben unter der öffentlichen Erröterung. War es notwendig, daß der Schacht ſo ſchnell zugemauert wurde? Wer trägt überhaupt dierfür die Verantwortung? Die Bergarbeiter haben das Unglück von Courrieres verfolgt und waren in tiefſter Seele betroffen, als bereits nach 13 Stunden der Schacht einfach geſchloſſen wurde, ohne die Ankunft des Kommiſſars des Mini⸗ ſteriums abzuwarten, die für 3 Stunden ſpäter angekündigt war? Es iſt ꝛſ5 daß nach einem ſolchen Unglück aus den Arbeiterkreiſen der Ruf ertönt, daß etwas geſchehen müſſe. Wir können uns nicht der Erkenntnis verſchließen, daß auch nur ein einziges derartiges Unglück uns Veranlaſſung geben muß, alles 5 tun, was erforderlich iſt, um die Arbefter zu ſchützen.„Mehr Arbeiterſchutz“ haben die Arbeiter ge⸗ rufen, als Prinz Eitel Friedrich die Unglücksſtätte beſuchte⸗ Wer wollte dem widerſtreben?(Zuruf von den Soz.: Die Nationalliberalen!)„Die Nationalliberalen“ wird mir zugerufen. Man müßte töricht ſein, wenn man die Be⸗ hauptung aufſtellt, daß die unſerer Partei ehörenden Arbeit⸗ eber kein Herz für ihre Arbeiter haben, ſie nicht einmal r die Si rhee Sorge treffen. Ganz abgeſehen avon, daß ſchon der wirtſchaftliche Vorteil die Arbeitgeber ver⸗ anlaſſen muß, ſolche Unglücksfälle nach Möglichkeit zu verhüten, führt ſie ihr Verantwortlichkeitsgefühl dazu, in umfangreichent Maße für Arbeiterſchutz zu ſorgen. Wir verlangen auch heute noch, daß die Berggeſetzgebung dem Reiche unterſtellt werde, was unſer Parteifreund Hammacher ſchon 1898 verlangte. Ich weiß ſehr wohl, daß unſere Freunde im Abgeordnetenhauſe erklären ließen, daß ſie es für richtiger halten, daß die Be etzgebung den Einzelſtaaten verbleiben ſoll. Hier handelt es ſich aber nicht um eine Partei, ſondern um eine Zweckmäßigkeitsfvage. Wir ſind en, daß die ganze Perggeſetzgebung unter das Reich geſtellt werde. Und nun zur age der Arbeiterkontrolleure. Man muß ſich ragen: Iſt nicht jetzt ſchon in gewiſſem Sinne für den Schutz der Arbeiter geſorgt, ſind nicht bereits die Feuermänner, die Ein⸗ fahrer vorhanden, die die geſamte Anlagen zu prüfen haben, ſind nicht Schicht⸗ und Rieſelmeiſter vorhanden, beſtehen nicht auch die Arbeiterausſchüſſe, gewählt aus den Arbeitern und berufen, alle 1 Beſchwerden vorzubringen, die ſie bepiden und erfahren haben? Iſt nicht auch die Preſſe vorhanden, die ſozial⸗ demokratiſchen und die chriſtlichen Gewerkſchaften, die die Wünſche der Arbeiter vorbringen? Kontrolleure find alſo vorhanden, aber 1 15 genug aus den Kreiſen der Arbeiter. Angeſichts eines ſolchen Unglücks müſſen wir n, daß wir alle in. mit Ihnen 60 den Soz.) einver Maßregeln ergreifen müſſen, um in Zukunft nach Möglichkeit eine ſolche Kakaſtrophe zu berhüten. ch habe im meiner politiſchen e hier auszu⸗ ſprechen, daß wir einkreten für Arbeiterkon⸗ trolleure, geswählt aus den Reihen der Arbei⸗ ter in geheimer Wahl. Ich kann hinzufügen, daß auch —— e 88 Abgesord⸗ netenhauſes nach einer heute ſtattgehabten Beſpre dem gngeſchloſſen hat. Wir ſind überzeugt, da 950 2 9 der Lage ſind, praktiſche Arbeit zu leiſten. Ich will heute nicht darauf eingehen, welche Befugniſſe dieſe Arbeiterkontrolleure er⸗ —— ſollen. Wir begrüßen es, daß auch die freikonſervative raktion des Abgeordnetenhauſes einen Antrag eingebracht hat, der ſich in derſelben Richtung bewegt. Das aufregende Treiben einer gewiſſen Preſſe muß hier gebührend 55 85 ichnet werden. Iſt es notwendig, daß der Tod ſo vieler enſchen, ſtatt uns zuſammenzubringen, zu Senſationen ausgebeutet wird? Konnte man ſich nicht mit dem poſitiven ndent der ines i n er nicht alle Blätter ſind ſo und 150 parteiiſches und gerecht denkendes Blatt erwi 1 bal leider unmöglich wegen der unglückſeligen Verquickung der Gewerkſchaf⸗ kei Nl. Kampf aufs neue entbrannt iſt, um Ausgangspunkt einer wüſten datl (Lebh. Zuſtimmung; Gelächter und Lärm der Soz.) Der Redner verlieſt ſozialdemokratiſche Preßſtimmen unter höhniſchen Bei⸗ der Soz.) Es heißt da u. a.„Schurken und Narren eche Gottesläſterung und ſchmachbedeckte, aus allen oren Arbeiterſchwei triefende bürgerlichecheſellſchaft..„ Tränen des Mitleids heuchelnde bürgerliche Reptile! nem Manne, der eine Spende von 25 000 Mark gegeben hat, wird in dem Zentral⸗ organ der n Partei in einer Zuſatzbemerkung heſcheinigt, daß ſeine Zivilliſte 16 Millionen betrage.(Zurufe der Soz.: Sehr richtig)) Wundert man ſich, wenn eine ſolche Hand⸗ lungsweiſe die Arbeitgeber empört und ſchließlich 5 Fortſchritt in der Sozialpolitik unmöglich machen würde? Wix ex⸗ Wir ſind der Reichsregierung dankbar dafür, daß ſie ſich dies⸗ — 4 Mannheim, 25. November. Geueral⸗Anzeiger. Mittagblatt.) 11. Seite. warten von den Arbeitgebern, daß ſie ſich au leine höhere Warte ſtellen!(Lebh. Neifau f Abg. Hus(Sog.) OSer Abg. Oſann hat mit einem Dank an die Regierung be⸗ gonnen dafür, daß ſie dieſe Interpellation beantwortet und ſich fticht hinter Formalitäten zurückgezogen habe. Soll in Zukunft die Regierung nicht mehr wie bei der Boruſſiakataſtrophe oder der Zechenſtilllegung Formalitäten vorſchützen, wenn es ſich um die Lebensintereſſen des Volkes handelt, ſo wird das auch von uns mit Genugtuung begrüßt werden. Der Abg. Oſann hat ſeine Rede geſchloſſen mit einer ſcharfen parteipolitiſchen Polemik gegen die Sozialdemokratie. Ich lehne es ab, in dieſem Augenblick mich in eine parteipolitiſche Auseinanderſetzung einzu⸗ laſſen.(Sehr gut! bei den Soz.) Ich hoffe, daß nach meiner Mede ſelbſt der Kollege Oſann beſchämt wird geſtehen müſſen, daß die Sozialdemokratie auch dieſes Unglück nicht ein⸗ ſeitig, ſondern durchaus gerecht beurteilt.(Sehr gut! bei den Soz.) Nur das eine Wort ſei mir hierzu geſtattet: Hätten die Parteifreunde des Abg. Oſann 1905 im preußiſchen Abgeordneten⸗ Hauſe auch nur die Regierungsvorlage angenommen, er brauchte heute nicht über den langſamen Fortſchritt des Bergarbeiterſchutzes Zu klagen und auch um die Sicherheit der Gruben wäre manches beſſer beſtellt. Wenn er jetzt Arbeiterkontrolleure nach den Richt⸗ linien anſtellen will, die Miniſter Delbrück im preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſe entworfen hat, ſo danken die Bergarbeiter dafür.— Im Landtage hat Miniſter Delbrück meinen Freund Leinert auf⸗ gefordert, ihm die Namen der Zeugen zu nennen, wenn er nicht die Wahrheit ver dunkeln wollte. Mit dieſem Worte, Herr Miniſter, haben Sie ſich und Ihre Beamten gerichtet! Bei den Unglücksfällen auf Karolinenglück, Guſtav und Boruſſia haben twir ebenſo ſchwere Anklagen erhoben, und Herr Delbrück hat uns dtach keinem Zreugen gefragt. Da haben Sie die Wahrheit nicht erfahren wollen und darum haben Sie ſich mitſchuldig gemacht auch an dieſer furchtbaren Kataſtrophe.(Große Unruhe rechts.) Gebeten habe ich, in der Boruſſia⸗Angelegenheit mich anzuklagen. Niemand hat mich vernommen, niemand angeklagt. Darum werde ich Ihnen meine Anklagen auchaußerhalb des Hau⸗ ſes ins Geſicht ſchleudern.(Abg. Arendt: Na, na! Unruhe.) Vei VBoruſſia wie diesmal hat wenige Stunden nach Arbeitern Mitteilungen über Mißſtände auf Radbod gemacht. E in Novum in der Bergarbeiterbewegung: Die Stei⸗ ger und Beamten haben ſich zum erſten Male rückhalt⸗ los auf die Seite der Arbeiter gebelt und offen aus. geſprochen, daß die Hauptſchuld an der Kataſtrophe die Bergwerksverwaltung trägt.(Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Aber von allen dieſen Zeugen haben Sie, Herr Geheimrat Meißner, keinen gefunden! Der Miniſter weiß heute noch nicht, daß der„Bergmann Meyer“ in Wahrheit Gard heißt und ſeine Anklagen boll aufrecht erhalten hat. Nach dieſen Proben haben wir zuden Angaben des Miniſters nicht das mindeſte Vertrauenl(Lebhafte Zuſtimmung bei den Sog.) Aber es iſt bei allem Entſetzen noch ein Glück: daß die Kataſtrophe nicht im Saar⸗, ſondern im Ruhrrevier geſchehen iſt. Im Ruhrrevier haben wir ſoviel Zeugen, daß unſer Beweis⸗ material die ſchuldige Verwaltung erdrücken wird.(Lebhafter Beifall bei den Soz.) Die Zuſtände auf Zeche Radbod waren typiſch für den mo⸗ dernen Raubbau. Ueber 800 Meter tiefgetrieben in knapp zwei Jahren war die Grube, ſo heiß, daß die Berieſelung in einer halben Stunde völlig austrocknete. In dieſer Luft müſſen die Arbeiter dank dem Ueberſchichten⸗ ſyſtem 15—16 Stunden aushalten. Jeder praktiſche Bergmann draußen kann es Ihnen ſagen: werden die beſtehenden Sicher⸗ heitsvorſchriften befolgt, ſo iſt ein ſo großes Unglück unmöglich. Aber die Regierun loicht an der Kernfrage vorbei, an der Lohnfrage. Das Gedinge muß ſo bemeſſen ſein, daß die Arbeiter ruhig und unter Beachtung aller Sicher⸗ heitsvorſchriften arbeiten können. Mit Recht ſagt der angeklagte Bergarbeiter in Zolas„Germinal“:„Herr Ingenieur, be⸗ zahlen Sie uns beſſer, dann zimmern wir auch deſſer!“ Aber auch die Beamten, die Steiger, werden nicht ſo bezahlt, daß ſie für die Sicherheit der Gruben ſorgen können; mancher verdient den größeren Teil ſeines Einkommens nicht an feſtem Gehalt, ſondern an Prämien. Und ſo drängt den Steiger der Arbeiter nach einem anſtändigen Verdienſt, der Grubenbeſitzer nach einem hohen Pro⸗ fit, der Verwaltungsbeamte nach einer ſicheren und guten Strecke, und da ſitzt der arme Teufel von Steiger zwi⸗ ſchen drei Stühlen.(Heiterkeit bei den Soz.) Erſt jetzt ſind die Beamten aufgewacht und organiſieren ſich mit uns. Und für alles, was im Bergbau geſchieht, was in der Grube vorgeht, haben das Vertrauen zum Reichstag, daß er ſi Im Altertum feſſelte man die Bergwerksſklaven mit Ketten an den Betrieb, jetzt iſt man humaner, jetzt feſſelt man ſie mit ſchwar⸗ zen Liſten.(Lebh. Beifall u. Heiterkett bei den Soz.) Graf Kanitz hat ganz recht: wären die Bergarbeiter lieber in ihrer oſtelbiſchen Heimal geblieben, es ginge ihnen beſſer als im In⸗ duſtriebezirk.(Hört! hört! rechts.) Als wir hier über die ſchwar⸗ zen Liſten ſprachen, war kein Regierungsvertreter hier. Erſt muß⸗ ten 860 Tote rufen, ehe die Herren der preußiſchen Bergbau⸗ berwaltung 15 zu uns bemühten. Denn dieſe Verwaltung iſt ganz in der Hand des Grubenkapitals.(Sehr wahr! bei den Soz.) Entgegen den feierlichen Verſprechungen des Staatsſekretärs wendet man den Sprachenparagraphen des Vereinsgeſetzes jetzt auch gegen die Gewerkſchaften an. Man verweigert den Arbeitern den Anſchlag der Schutzvorſchriften in fremder Sprache. Hütten⸗ arbeiterſchutz und Bergarbeiterſchutz hat die Regierung auf Wei⸗ ſung der Induſtrieherren dem Reichstage entzogen und in das preußiſche Handelsminiſterium geſteckt. Im vorigen Jahre habe ich feſtſtellen können, daß die ungeheuer hohen Zahlen der genullten Wagen bei dem letzten Berggeſetz in den Akten der Re⸗ gierung ſtanden und von ihr verſchwiegen worden ſind. Oberberg⸗ rat Meißner mußte es geſtehen. Soverſagt der Arbeiter⸗ ſchutz, ſobald es ſich um die ſchwere Induſtrie handelt. Darum iſt in der ganzen Induſtriebevölkerung der Glaube unausrottbar, daß Grubenbeſitzer und Bergbehörde unter einer Decke ſtecken. Darum verlangen wir, daß an der ganzen Unterſuchung dieſes Unglücksfalls auch nicht ein Beamter der Bergbehörde beteiligt ſein darf, denn ſie ſind die Angeklagten, und um ſich zu entlaſten, haben ſie im Bo⸗ ruſſia⸗Prozeß, im Krämer⸗Hillger⸗Prozeß, im Prozeß über die Seufftenberger Gruben und über Herkules die Gerechtigkeit auf⸗ gehalten. Wir verlangen eine gemiſchte parla⸗ mentariſche Kommiſſion, und wenn Sie die einſetzen, werden Sie Wunderdinge aus dem Bergbau erfahren. Es iſt ſchon genug der Menſchenopfer, legen Sie endlich Hand zur Beſſerung an. Auf die Dauer gelingt es Ihnen ja doch nicht, die Arbeiter zurückzuhalten. Wozu wollen Sie erſt abwarten, daß ſie ſich in gewaltigen Kämpfen ihr Recht holen? Die Bergarbeiter ihrer Sache annehmen wir d. Im Namen der 2 70 arbeiter, im Namen der gefallenen Opfer, erhören Sie die Bitte und helfen Sie der Menſchlichkeit und Gerechtigkeit zum Siege. dem Unglück der Miniſter und ſeine Kommiſſare der Zechenverwal⸗ tung ihre Unſchuld beteuert. Das klingt ja wie eine indirekte Be⸗ ſchuldigung derer, die auf dem Grunde der Unglücksgrube liegen, der Arbeiter und Beamten.(Große Unruhe.) Ja, kommen Sie ins Induſtriegebiet, ich kenne das Volk, und das fühlt es ſo. Hätte der Miniſter ſeine Aeußerungen vor dem Beſuch im Ruhrrevier ſind nur Marokten in den Händen der haute kinance. In den nach dieſen Aeußerungen getan, ein viel wärmerer Empfang großen Bankkontoren wird um das Leben von Hunderttauſenden wäre ihm ſicher geweſen.(Heiterkeit und Unruhe.) Spricht es idde Nicht mehr bergwerkstechniſch, ſondern finanz⸗ und doch ſelbſt das Hirſch⸗Dunckerſche Organ der Bergarbeiter aus, dividendentechniſch werden die Bergwerke verwaltet, ſo klagt ſelbſt daß auf Radbod mit Leben und Geſundheit der Arbeiter ein fri⸗ das Unternehmerblatt, die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ Die voles Spiel getrieben worden iſt. So ſpricht das Volk da fremden Mächte knechten den Bergarbeiter. Man will ja keine draußen. Wiedeberg, Behrens und mir haben Dutzende von[ Induſtriebürger, ſondern Bergwerksſklaven. Sie Bewei daß„Nathreiners Malzkaffee“ trotz aller maßloſen Angriffe der Konkurrenz ein vorzügliches, hocharomatiſches und dabei unſchädliches Getränk iſtd— Dann probieren Sie ihn, bitte! Sie bekommen ihn überall! 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Ein halbes Dutzend Millionäre herrſcht ſchon heute über den ganzen Bergbau, und die von der Regierung vorgeſchlagenen Reformen ſind nur die Kuliſſe für ihr böſes Gewiſſen. Es gibt kein anderes Mittel, Beſſe⸗ rung zu ſchaffen, als die Enteignung des Großkapi⸗ tals zum Nutzen der Nation.(Beifall bei den S03 Hierauf vertagt das Haus, die Weiterberatung auf. Mittmoch, 1 Uhr. Schluß 67¼ Uhl — Welianntmachung. Die Herſtellung der Verbindungs⸗ ſtraße zwiſchen Gerwig⸗ und Sand⸗ hoferſtraße im Waldhof etr Nr. 45886 J. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes in Ausſicht genommen, obige Straße herſtellen zu laſſen, ſowie die Angrenzer zur Tragung der Herſtellungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuß aufgrund des Ortsſtraßengeſetzes bezw. der Vollzugsverord⸗ nung hierzu aufgeſtellten„Allgemeinen Grundſätze“ und nach Maßgabe des Voranſchlags ſowie der Liſte der beitrags⸗ pflichtigen Angrenzer beizuziehen. Es werden daher die in den 88 3 und 4 der Vollzugs⸗ verordnung vom 4. Auguſt 1890, betr. die Leiſtung der An⸗ 9 75 bei Herſtellung von Ortsſtraßen, vorgeſchriebenen Vor⸗ arbeiten und zwar: 31985 a) der detaillierte Ueberſchlag des Aufwands zu deſſen Be⸗ ſtreitung die Grundbeſtzer beigezogen werden ſollen, ſowie die Eiſte der beitragspflichtigen Grundbeſttzer, b) der Straßenplan, aus welchem die Lage der einſchlägigen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 24 November 1908 ab im Kaufhauſe hier Stadtrats⸗ regiſtratur, 3. Stock, Turmbau— zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur Kenntnis der Beteiligten, daß etwaige Einſprachen während der gleichen 14 kägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bürgermeiſteramt hier geltend zu machen ſind. Abſchriften der Vorarbeiten nebſt Straßenplan liegen auch auf dem Rathauſe in Käfertal zur Einſicht der Beteiligten offen. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hin ewieſen, daß als Vorarbeiten und Straßenplan im Sinne des§ 4 der V. O. Großh. Miniſterum des Innern vom 4. Auguſt 1890 lediglich die auf dem Kaufhauſe öffer teich aufgelegten Mater⸗ alien gelten; auch gilt als Einſprachsfriſt lediglich die oben bezeichnete 14 tägige Fri. Mannheim, den 19. November 1908. Bürgermeiſteramt. Dr. Finter. Drechslerei von E. Fischer's Nachflg. Inh. A. Schiling, Drechslermeister empflehlt sich zur Anfertigung aller Arbeiten in Holz, Horn, Elfenbein ete. etc. 83272 Spezlalltst: Alle Reparaturen. Prompte, blllige Bedienung. Trauerb riefe del Ichnellstet Auskünrung leten billigu 6 4 Dr. B. Saus i Buchdruckerel 6. m. b. B. ſſſſſttr Jeren Manmdeim... TODES-ANZEIGE. 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Die am Samstag ahend im oberen Saale der Reſtauration zur„Stadt Lürk“ ab⸗ gehaltene Mitglieder⸗Verſammlung war guk beſucht— hatten ſich auch berſchiedene Gäſte eingefunden— u. berlief äußerſt anregend. Nach der üblichen Begrüßung der Anweſenden durch den J. Vorſitzenden Herrn Ochſner, gedachte dieſer zuerſt der ver⸗ ſchiedenen, trauererregenden Ereigniſſe der letzten Zeit und ſo auch ſelbſtredend in warmen Worten der entſetzlichen Grubenkataſtrophe. auf der Zeche„Radbod“, bei welcher ſo biele brave deutſche Berg⸗ leute ihr Leben verloren. Nunmehr wurde zur Tagesordnung über⸗ gegangen und zuerſt dem 1. Schriftführer, Herrn Doderer, ders Wort zu ſeinem Vortrag über:„Arbeiterſchafb und Handlungsgehilfen Sozialdemokratße und Liberalismu erteilt. Herr Doderer führte folgendes aus: Wie in Nr. 532 des„General⸗Anzeigers“ berichtet wird, hat die „Märkiſche Volksſtimme tinen, die richtige Geſinnung der So⸗ sialdemokratie aufs Trefflichſte kennzeichnenden Artikel über die Handlungsgehilfen losgelaſſen. Eis iſt mir, und wohl auch Ihnen aus perſönlicher Erfahrung längſt bekannt, daß die, der Sozialde⸗ mokratie angehörenden Arbeiter von ihren, ſo oft die„Freihent und Buüderlichkeit“ hervorhebenden Beratern in der Pflege des Haſſes nicht nur anders geſinnter, ſondern bei der auch anderen Berufs⸗ klaſſen angehörenden Menſchen unterrichtet werden. Meiner Ueber⸗ zeugung liegt dazu gar kein Grund vor, weder in finanzieller noch in beruflicher Hinſicht. Es unterliegk wohl keinem Zweifel, daß der einigermaßen intelligente Arbeiter heutzutage, wenigſtens größ⸗ tenteils durchſchnittlich mindeſtens ebenſoviel, wenn nicht ſogar mehr verdient, als die Mehrheit der in untergeordneter Stellung ſtehender Handlungsgehilfen. Selbſt wenn der Handlungsgehilfe ſich und das mit Recht beſſer ſtellt, iſt dies nicht ſelbſtverſtändlich, für ſeine notwendige Lebensweiſe ſogar erforderlich? hat nicht der Handlungsgehilfe in jeder Beziehung andere Verpflichtungen? Daß ich mit meinen Ausführungen nur zu vecht habe, beweiſt uns ja der mux in zu offener und unverſchämter Weiſe gehaltene Artikel in der „Märkiſchew Volksſtimme“. Dieſer Haß der ſozialdemokratiſchen Arbeiter iſt auch noch inſofern grundlos, als doch beide, Arbeiter und Beamte, in wirkſchaftlicher Beziehung dieſelbem Grundideale haben. Beide ſind beſtrebt vorwärts zu kommen, nur mit dem Unterſchied, daß die Sozialdemokratie oft unerfüllbare Forderungen hat, während wir alles im Rahmen der Beſcheidenheit erreichen wollen. Kein Handlungsgehilfe iſt heutzutage ſo ſchbecht bezahlt, als daß er ſich nicht ſatteſſen könnte. In Bezug auf das Wort „Stehkragenproletarier“ iſt es ebenſo. Die Beſchäftigung der Handlungsgehilfen erfordert eben, daß er nicht wie der Arbeiter, im blauen Anzug auf der Stätte ſeiner Tätigkeit erſcheinen dann. Was die Bemerkung, der Handlungsgehilfe könne wenigſtens 5 Tage im Monat den„noblen“ ſpielen, anbelangt, glaube ich, daß dies der Sozialdemokratie ebenfalls vollſtändig egal bleiben kann, was wir machen, es fällt uns ja auch nicht ein, uns um die Gepflogen⸗ heiten der Sozialdemokraten zu kümmern. Wo iſt nun dieſer Haß herzuleiten? Nur von der Politik, weil wir uns nicht zur Sozialdemokrate bekehren, haſſen uns dieſe Herren. Es iſt uns dies abſolut nicht möglich; erſtens weil uns deren Programm nicht zu⸗ ſagt, zweitens weil es eine Klaſſenpartei iſt und dritlens, tweil ſie uns ja doch haſſen und weil wir mit allem ſtets im Rahmem der Beſcheidenheit bleiben wollen und alles auf ehrenhafte Weiſe zu exreichen ſuchen. Ich darf ja, um der Wahrheit die Ehve zu geben, auf der anderen Seite nicht verhehlen, daß eine gewiſſe Nahrung zu dieſem dummen Haß der Handlungsgehilfe ſelbſt giebt und awar hauptſächlich durch die gewöhnte geſchäflliche wie private Um⸗ gangs⸗ un Behandlungsart, welcher ſich zum Teil gerade die in gartz einfacher Stellung ſtehende Handlungsgehilfen, den Arbeitern gegenüber, bedienen. Auf alle Fälle kann der auf ſozialdem. Seite imamer wieder genährte, zweckloſe Klaſſenhaß nur verderbenbringend, nicht aber dem beiderſeitigen und allgemeinen Intereſſe ſegen⸗ und nutzbringend wirken. Weit ſchöner wäre es, wenn Arbeiter und Be⸗ amte in gegenſeitiger Wertſchätzung im ihrem gemeinſamen Wirk⸗ ungskreiſe zu aller Wohl miteinander arbeiten würden. Für die⸗ guwider ſind und dies müßte bei der Mehrheit der Fall ſein, dürfte der Liberalismus mit ſeiner verſöhnenden, auszugleichenden Politik weit nutzbringender ſein; denjenigen Handlungsgehilfen fedoch, welche ſunh bedauerlicherweiſe zur Sozialdemokratie bekehrt haben, ſind die Augen geöffnet worden. Angeſichts dieſes offenen Ve⸗ kenntniſſes der Sozialdemokratie iſt es allerdings nichb zu verübeln, wenn der national und liberal denkende Handlungsgehilfe dem ſozialdmokratiſch geſinnten Arbeiter nicht mit herzlicher Syni⸗ pathie entgegentritt, wir wollen aber nichb Gleiches mit Gleichem bergelten, da doch wiederum der Urſprung auf die Führerſchaft gzurückzuführen iſt, ſondern wir wollen durch ehrenhaftes Betragen Zahn-Atelier Beisser E I, 1 Ecke Planken, Breltestr. E I, 1 *8B Pelephgon 4345 83105 Puppen? Puppen;!; Große Auswahl in: Gelenk⸗, Stoff- und Lederpuppen, Körperteile, Köpfe, Schuhe, Strümpfe, Perrücken und Re⸗ paraturen werden, wle längſt betaunt, nach Wunſch ausgefüyrt. 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Nachdem bei Punkt Verſchiedenes m ener⸗ giſches Arbeiten zum weiteren Wachſen des Vereins ermahnt wurde, ſchloß die ſchöne Verſammlung zu ſpäter Stunde. * Der„Techniſche Verein Heidelberg“ eine Ortsgruppe des Deutſchen Techniker⸗Verbandes, veranſtaltete am Mittwoch den 11. Nov. eine öffentliche Verſammlung. Der Vor⸗ ſitzende, Herr Hochbauwerkmeiſter Heinrich Fiſcher, eröffnete die Verſammlung mit einer kurzen Begrüßungsanſprache, in welcher er den Herren Vertretern der politiſchen Parteien und Fachvereine für ihr Erſcheinen dankte. Der Referent des Abends, Herr Architekt Heinrich Kaufmann, ſprach in einer anderthalb⸗ ſtündigen Rede über das Thema:„Der Deutſche Technikerver⸗ band als größte ſoziale Berufsorganiſation und die füngſten wirtſchaftlichen Kämpfe der Techniker“. Der Referent erntete mit ſeinen Ausführungen lebhaften Beifall. In der Diskuſſion ſprach zunächſt Herr Hochbauwerkmeiſter Heinrich Fiſcher, welcher beſonders die reformbedürftige Lage der Techniker in Baden hervorhob. Dies kann aber der einzelne nicht allein tun. Da muß eine Standesorganiſation einſetzen, die den ge⸗ ſamten Beruf umfaßt, eine Organiſation, wie der Deutſche Tech⸗ nikerverband. Herr Fiſcher appellierte beſonders an die übrigen badiſchen Techniker⸗Vereinigungen zum gemeinſamen Zuſammen⸗ ſchluß. Als weiterer Diskuſſionsredner ſprach Herr Architekt Slangen⸗Mannheim, welcher beſonders auf die Wohlfahrts⸗ einrichtungen des Verbandes hinwies und die noch nicht organi⸗ ſierten Kollegen zum Beitritt aufforderte. « Der Verein weiblicher Angeſtellter veranſtaltete am Mitt⸗ woch einen Vortragsabend, zu der Frau Sophie Bar⸗ dorff aus Frankfurt a. M. gewonnen war. Die Referentin hatte das Thema„Was den Frauen im Handelsgewerbe nottut“ gewählt. In ſachlicher, anſprechender Weiſe führte ſie aus, daß der Grundſtein einer vollwertigen Leiſtung im Berufe eine gründ⸗ liche Vorbildung ſei. Sie rät von dem Beſuche ſog. Schnell⸗ preſſen ab und empfiehlt die regelrechte Abſolvierung einer Han⸗ delsſchule. Jedes ſoll beſtrebt ſein, in ſeinem Berufe ein Ganzes zu ſein. Die Hauptbedingungen dazu ſind: Pünktlichkeit, Ge⸗ wiſſenhaftigkeit und Ineinanderarbeiten mit Kolleginnen und Kollegen. Die Intereſſen des Geſchäftes ſehe man als ſeine eigenen an. Welcher Art der Beruf auch ſei, man ſolle nie auf dem Niveau des Stümpers bleiben, ſondern vorwärts ſtreben. Damn kann man das Verlangen der Frau: Gleiche Leiſtungen, gleiche Bezahlung wie die Männer! auch billigen. Mit der Zeit wird man die Frau im Handelsberufe als vollwertig anerkennen. Die weiblichen Angeſtellten ſollen aber auch beſtrebt ſein, das Standesbewußtſein zu heben, und dazu bietet die Organiſation die Hand. In faſt allen großen Städten Deutſchlands haben ſich Kaufmänniſche Vereine weiblicher Angeſtellten gebildet, die ſich große Aufgaben geſtellt und dieſe auch vielfach ſchon erfüllt haben. U. a. verdankt Frankfurt dieſer Organiſation die Einführung der Sonntagsruhe, des 8 Uhr⸗Ladenſchluſſes und die Schaffung von Sitzgelegenheit für das Verkaufsperſonal. Die Vereine ſuchen den Stand durch Allgemeinbildung der Mitglieder zu heben. Die Hauptaufgabe, die z. Zt. die Organiſation beſchäftigt, ſind: die Zulaſſung der Frau zu den Kaufmannsgerichten, die Anſtellung weiblicher Krankenkontrolleure und die ſtaatliche Pen⸗ ſionsberſicherung für Privatangeſtellte. Die gediegenen Ausfüh⸗ rungen ernteten wohlverdienten Beifall. * Familienabend des Ingendvereins des 2. Pfarrei der Konkordienkirche. Ein Familienabend des Jugendvereins der 2. Konkordienkirchenpfarrei vereinigte am letzten Sonntag einen großen Teil der Gemeinde im Saale des„Eichbaum“ P 5, 9. Herr Stadtpfarrer Ahles begrüßte die Verſammlung und wies auf die Bedeutung ſolcher Zuſammenkünfte hin. Den Hauptvortrag des Abends hatte Herr Stadtvikar Emlein über⸗ nommen. In einer gehaltvollen Anſprache ſchilderte er die Auf⸗ gaben und den Zweck des Jugendvereins und fand damit unge⸗ teilten Beifall. Eine Fülle von Darbietungen ernſten und hei⸗ teren Inhalts, Deklamationen und muſikaliſche Vorträge folgten. Beſonders evwähnt ſei das Quintett, welches den Abend durch verſchiedene Muſikpiecen ausfüllte. Im Mittelpunkt dieſer Dar⸗ bietungen ſtanden zwei Theateraufführungen und zwei Panto⸗ mimen, friſch und ſicher geſpielt. Mit einer fein durchdachten De E chle! von den Damen und Herren!- dkrcolen Cesellscialt sſels herorzüigi. An köstlicher Frische unerreicht.— Ausser- ordentlich belebend auf Teint und Haut. Liebliches, diskretes Aroma, das nie auf: dringlich wirkkt. Nur echt mit der in allen Staaten gesetzlich geschũtzten Etikette: Blau- Gold. 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Die Ausführungen des Redners gipfelten in dem Wunſche, daß es möglich ſein ſollte, daß beide Kulturvölker in Zu⸗ kunft, ſtatt in Haß und Feindſchaft, in Friede und Freundſchaft miteinander leben könnten! Die Zuhörer, welche in größter Span⸗ mung dem intereſſanten Vortrag lauſchten, gaben am Schluß durch lebhaften Beifall ihre Zuſtimmung kund.— Hierauf ſprach noch ein Veteran, der Bahnbeamte Traugott Walter, der mit bei Weißenburg und Wörth gekämpft und den ganzen Feldzug 1870%71 mitgemacht hatte, dem Vortragenden ſeine volle Zuſtim⸗ mung und Dank aus für ſeine ausführlichen, durch Kartenmaterial unterſtützten Studien. * Der Verein der Deutſchen Kaufleute, Ortsverein Mannheim hielt am 17. ds. Mts. im Reſtaurant„Germania“ hier eine ſehr gut beſuchte Verſammlung ab, in welcher Herr Wilhelm Miethke aus Nürnberg über„Die Frauenarbeit im Handelsgewerbe“ ſprach. Nach einigen einleitenden Wor⸗ ten des Vorſitzenden Herrn Rich. Singer ergriff der Referent das Wort und wies zunächſt nach, daß die Frauenarbeit eine Folge unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt, die durch die großkapita⸗ liſtiſche Entwicklung unſeres Wirtſchaftslebens bedingte Herabmin⸗ derung der Frauenarbeit im Hauſe die beſitzloſen Frauen veranlaßt habe, ſich außerhalb der Hauswirtſchaft einen Erwerb zar ſuchen. Im Laufe ſeines Referates zeigte der Redner, daß maw einem He⸗ rausdrängen der Frau aus dem Handelsgewerbe nicht das Wort reden könne, ſondern daß man beſtrebt ſein müſſe, den Schäden der Frauenarbeit, die den männlichen Angeſtellbew verurſacht werden, entgegenzuarbeiten durch einen gemeinſamen Kampf, durch eine gemeinſame Organiſation und durch Verwirklichung des ſozialpo⸗ litiſchen Programms des Vereins der Deutſchen Kaufleute. Die Herbeiführung von gleichen Lohn für gleiche Arbeitsbedingungen und ⸗Verhältniſſe und allgemneiner Fortbüldungsſchulzwang ſind die Mittel, den Müßſtänden der Frauenarbeit abzuhelfen. In der Diskuſſion verſuchten 2 Redner des Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen⸗Verbandes den ablehnenden Standpunkt ihres Verbandes der Frauenarbeit gegenüber zu vertreten. Herr Stern vom Ver⸗ ein der Deutſchen Kaufleute widerlegte in längeren trefflichen Aus⸗ führungen die von den beiden Rednern angeführten Gründe. In ſeinem Schlußwort empfahl der Referent die gemeinſame Organi⸗ ſation in warmen Worten und erntete mit ſeinen intereſſanten Aus⸗ führungen lebhaften Beifall. * Liederabend des Männergeſangvereins Seckenheim und de Teutonia⸗Fendenheim. Infolge einer Anregung des Dirigenten des Männergeſangvereins Seckenheim, Herrn Hauptlehrer Ph, Stein⸗Mannheim, wurde gemeinſam mit der Teutonia⸗Feuden⸗ heim, die auch unter Herrn Steins Leitung ſteht, am 7. November ein Liederabend in Seckenheim, und am 15. November in Feudenheim abgehalten. Das Programm enthielt 5 Geſamtchöre, je 2 Spezialchöre und je 2 Soli, geſungen von Vereinsmitgliedern. Beide Verein können mit ihren Erfolgen recht befriedigt ſein, Der Ehortimbre war ein ſehr ſchöner, die dynamiſchen Schattierun⸗ gen kamen gut zur Geltung. Freudiger Beifall folgte den ein⸗ zelnen Nummern; als beſondere Schlager erwieſen ſich de; Strubelſche Chor„Frühlingsgeflüſter“ u. das reizende Käſerſche Lied:„Die Auserwählte“ Auch die Soliſten gaben ihr Beſtes. Während Herr Baer⸗Seckenheim, ein Schüler des Geſangs⸗ pädagogen Hieber, mit ſeinen glänzenden Stimmitteln, ſeiner dramatiſchen Geſtaltungsgabe, ſeinen feinen dynamiſchen Schattierungen und ſeiner künſtleriſchen Ausſprache rauſchender Beifall auslöſte, ſang ſich Herr Rihm⸗Feudenheim mit ſeiner weichen lyriſchen Stimme und ſeinem ſeelenvollen Vortrag in die Herzen der Zuhörer. auger⸗ —— 1 Frste Mannhelmer Pripat-Tochschnle Pension. A 3, 6. Meldungen jederzeit. eieee eiee e Grossh. Sadischer, kgl. Sächsischer eto. 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Man exinnert ſich des unterſuchte man das Portefeuille und fand in demſelben außer zen Geſchworenen zu befriedigen, beauftragte der Richter Lewis 0 ſchrecklichen Verbrechens, durch welches in der Nacht vom 27. den unterſchlagenen Briefen eine in Seidenpapier ein⸗ den Gerichtsdiener, das Gewehr herbeizuholen. Die Wuffe war — Mai d. J. Maler Steinheil und ſeine Schwiegermutter Frau gewickelte Perle, welche nach Angabe der Frau Steinheil noch geladen und der Gerichtsdiener feuerte ſie in die Luft Japy in einer Villa im Pariſer Stadtteil Vaugirard ums aus einem Ringe ſtammt, welcher bein Mordeſab. Dann, die Waffe noch im Anſchlag, wendete er die Mündung 1 Jeben kamen. Beide wurden erwürgt aufgefunden. Die Frau des entwendet wurde. Es wäre für die Ueberführung des gegen Hurſh. Der Lauf glitzerte ſpiegelblank im Sonnenſchein, — Malers lag geknebelt und ohnmächtig auf ihrem Bett. Die Er⸗ Couillard gewiß beſſer geweſen, wenn Herr Hamard die Perle aber an der Mündung flackerte rötlich wie Blut ein roſtiger 8 zählung der Frau Steinheil von drei in dunkle, lange Bluſen gefunden hätte. Abet Famard ſah die Einwendung Couillards Flecken.„Blut“, ſchrie entſetzt der Angeklagte und ehe man ihn und Kaftane gekleideten maskierten Männern und einer rot⸗ voraus, welche lautet: Ich weiß nichts von der Perle, man hat hindern konnte, war er davongeeilt und ſtieß ſich vor der Tür des 5 1. haarigen Frau, welche nachts vor ihrem Bett aufgetaucht waren, mir dieſe Perle in das Portefeuille geſchmuggelt, um mich zu Gerichtsſaales ein Meſſer in die Kehle. Am nächſten Tage gelang 9 gebunden, geknebelt und ſie mit dem Tode bedroht hatten, konnte] verderben. Die Briefe habe ich unterſchlagen und die Marken ſes, überzeugende Beweiſe für die Schuld des Selbſtmörders her⸗ die Juſtiz und Polizei nicht auf die Spur der Mörder bringen. für mich verwendet. Die nach ſechs Monaten unter etwas myſte⸗ beizuſchaffen. 11 Außer den beiden Getöteten und Fran Steinheil hatte ſich in riöſen und angenſcheinlich künſtlich vorbereiteten Umſtänden im— 24 Stunden unier dem Waſſer. Das franzöſiſche große „„% jener Nacht nur der 20jährige Diener Remy Couillard ue en des Dieners gefundene Perle iſt von der Behörde Unterſeeboot„Emeraude“ hat eine beachtenswerte Dauerfahrt zu⸗ 1 in der Villa befunden, aber er ſchlief im dritten Stockwerk und müicht als Verdachtsmoment für die Teilnahme an der Ermordung rückgelegt, indem es eine 700 Seemeilen lange Strecke mit einer — ſchwur, nichts von den Vorgängen im Erdgeſchoſſe gehört zu des Malers und ſeiner Schwiegermutter betrachtet worden, denn Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 83 Seemeilen in der Stunde haben. Erſt am Morgen hatte er die Leichen entdeckt und Frau der Unterſuchungsrichter verhängte die Haft über Couillard durchfahren hat. Die 21 Mann der Beſatzung waren nach der Steinheil losgebunden. Es war unmöglich, Couillard nachzu⸗ unter ausdrücklicher Hervorhebung des Diebſtahls als Haftgrund. Rückkehr begreiflicherweiſe etwas ermüdet, aber ſonft wohl und . weiſen, daß er etwas gehört haben müſſe. Alle anderen Mit⸗ Er iſt verdähtig die Perle geſtohlen zu Haben. Er iſt durch den geſund. 8 glieder des Hauſes Steinheil, die Tochter Martha und die Köchin Diebſtahl der Briefmarken belaſtet. Die Frage, wie die Perle 7 ſowie die ſehr gefürchteten Wachhunde, waren in jener Nacht in in das Portefeuille des Couillard gekommen, beſchäftigt in hohem . einem Landhaus außerhalb von Paris und auch der Maler, ſeine Grade die öffentliche Meinung, beſonders, da man unſchwer er⸗ Frau und ſeine Schwiegermutter hatten in jener Nacht, nur kennt, daß der Chef der Sicherheitsbehörde Hamard und Unter⸗ 2 weil es zur Rückkehr aufs Land zu ſpät geworden war, in der ſuchungsrichter Leydet ihre eigenen Gedanken über die Art der Stadtvilla geſchlafen. Eine Anzahl Schmuckgegenſtände der Frau Auffindung des Beweisſtückes haben. Eine Hypotheſe, die dem 1 Steinheil und 8000 Franks Bargeld waren geſtohlen worden. Couillard ungünſtigſte, nimmt an, daß der Diener dem ſchweren 85 Die Sonderbarkeit der Umſtände rief die verſchiedenſten Gerüchte Verbrechen nicht fremd iſt und dasß Frau Steinheil zu einem un⸗ hervor. Aber alle Nachforſchungen der Polizei blieben reſuftat⸗ erlaubten Mittel gegriffen habe, wen dieſen Schuldigen zu über⸗ . 198. Ein gewiſſer Verdacht, der ſich zuerſt auf Couillard richtete, führen, indem die Perle ins Portefeuille geſchmuggelt wurde⸗ M 5, II. Tele ph. 410. 5 mußte 255 0 kein 1 5 ihn 12 Umfan 55 ee 25 1 8 12 2 ü. terſtützte. Die Affäre wurde ſogar als ſolche betrachtet, die für amfang an. jüngſt bare Tat wird dem„Lok.⸗ 6 ewig unaufgeklärt bleiben werden oder gar müſſe. Frau Stein⸗ Anzeiger“ folgendes berichtet: In der Vorſtadt Canning Town 1 8 anen heil, welche ſchwer unter der merkwürdig unklaren Situation litt, griff am Sonnabend ein 35jähriger Seemann, namens George Glübkörper 33243 welcher der entſetzliche Vorfall ihr bereitete, ruhte aber nicht, Nadin, der mit ſeiner Familie in der Bethel Avenne wohnte, J glektr. Beleuchtungskörper als Sicherheitschef Hamard ihr nach langen mühe⸗ und opfer⸗ ſeine Kinder mit einem Raſiermeſſer an. Er tötete drei von GKtxr. USKorp vollen Arbeiten erklärte, daß die Spuren, denen man anfänglich ihnen und verwundete zwei, worauf er einen Selbſtmordverſuch Osram- und Tantallampen gefolgt war, reſultatlos verliefen, und wandte Frau Steinheil machte. Das Motiv iſt unbekannt. Nadin ſoll ein guter Vater sowie andere stromspareude ſich an die Oeffentlichkeit. Es ſcheint, daß jetzt wenigſtens einer und Gatte geweſen ſein. Seit vierzehn Tagen war er kränklich— Metallfadenlampen.— der Fäden, die zur Wahrheit führen können, entdeckt worden iſt. und ohne Beſchäftigung. Heute ſollte er auf einem Dampfer in 8 1 Allerdings kann nach der noch ungeklärten Sachlage dieſer Southampton anmuſtern. Als ſeine Gattin in der Küche beſchäf⸗ 8 Faden auch den Knäuel noch verwirren. Couillard war in Frau tigt war, pörte ſie die Kinder im Schlafzimmer ſchreien. Sie . Steinheils Dienſten geblieben. Nicht weil dieſer Diener ihr überſtürzte zu ihnen und ſah, daß ihr Gatte dreien von ihnen, die jeden Verdacht erhaben ſchien, ſondern weil ſie, wie ſie ſagt, es im Alter von vier, ſechs und elf Jahren ſtanden, die Kehle durch⸗ 6 t 8 für beſſer hielt, ihn unter ihren Augen zu haben, ihn zu über⸗ ſchnitten hatte. Sie lagen tot am Boden. Die Mutter warf ſich Ute wachen. Eine diskret angeſtellte Durchforſchung ſeines Vorlebensnun auf Nadin, und es gelang ihr, den abrigen beiden Kindern N iK deeigte einige Spuren, welche der junge Mann ſorgfältig ver⸗ im Alter von acht und elf Jahren das Leben zu retten, obwohl Us1 ſchwiegen hatte. Weiber hatten in ſeinem jungen Leben bereits ſie ſelbſt und beide Kinder von dem raſenden Gatten ernſte I en Felm 8 eine umfangreiche Rolle geſpielt, darunter eine rothaarige, die Schnittwunden erhielten. Als Hilfe herbeikam, ſchloß ſich Nadin Fiet das Seintes man die Ronquine nannte. Vor allem wurde Frau Steinheils in ein anderes Zimmer ein und ſchnitt ſich die Kehle durch. rinng 1 1 Verdacht beſtärkt, als ſie durch Zufall entdeckte, daß Couillard Er wurde jedoch noch lebend in das Hoſpital geſchafft. eeeen 9ohns Lotfug⸗ die Briefe, die Fräulein Martha Steinheil an ihren Bräutigam— Durch„Zauberei überführt. Ein in der modernen Rechts. I raufeu Sle n. Gewicht am billigſtenbei ſchrieb, nicht auf die Poſt zu geben, ſondern in ſeiner Brieftaſche pflege wohl einzigartiger Fall hat ſich jetzt im Gerichtsſaal von— e 8 gt Uhrmacher aufzubewahren pflegte. Nach Frau Steinheils Vermutung wollte Little Rock in Arkanſas zugetragen, wo gegen den amerikaniſchen Mustr. Frac, ufleg grattt.. Tauss, 5 Eouillard aus dieſen Liebesbriefen ſich eine Erpreſſungswaffe Bürger Louis L. Hurſh wegen Mordverdacht verhandelt wurde. L. Splegel& Sohn 01. 5 Breitastrasse U 1,8 ſchmieden. Ihr Streben war nun, Coufllard vor Zeugen des un⸗ Hurſh war angeklagt, ſeinen Nachbar Haywood erſchoſſen zu.anken. Telefon 4012. rechtmäßigen Beſitzes dieſer Briefe zu überführen. Man arran- baben, aber die vorhandenen Beweismittel waren zu dürftig,„„„% — gierte, wie man aus Paris ſchreibt, im Hauſe der Frau Steinheil um die Richter zu überzeugen. Plötzlich erhob ſich ein ſchwarzer 985 1 e 3in Gegenwart mehrerer Zeugen eine kleine Komödie. Frau]Geſchworener und forderte den Angeklagten auf, ſich der alten oder grüne Marten. Steinheil äußerte den Wunſch, zu wiſſen, woher Couillard Zauberprobe des Wodu zu unterwerfen,„die niemals lüge“. 1 e ſtamme, da ſie ihn für eine Chauffeurſtelle empfehlen wolle.„Richter“, ſo ſagte der Neger,„dieſer Hurſh iſt verdächtigt, Mr. 5 2(Couillard hatte ſeit einiger Zeit Unterricht in Führung des Haywood erſchoſſen zu haben. Niemand hat es geſehen. Wenn 85 1Automobils genommen.) Die deutſche Gouvernante machte wie Du die Wahrheit wiſſen willſt, ſo bringe das Gewehr dieſes 2 Bilder zufällig darauf aufmerkfam, daß der Ueberrock des Dieners ſich Maonnes her, lade es und feuere es ab. Wenn er Mr. Haywood Phonsgraphen-Walzen werden billte Sggeraßenl im Vorzimmer befinde und gewiß Dokumente enthalte. Da fand ſerſchoſſen bat, ſo wird ſein Gewehr Blutſpuren zeigen, ſo wahr] Extra⸗Offerte Stück 40 Pig. U1, 7 Hof. 68805 — man die Briefe im Portefeuille,. Frau Steinheil ſandte das lals der Teuzel hinter uns allen her iſt. Ich habe das ſchon ge⸗ 8005 8 16. Seite. General⸗Anzeiger. Mein diesjähriger W eihnachts- Husverkauf hat heute begonnen. Ohne Ausnahme gewähre ich auf sämtlicke Artikel bis inkl. Donnerstag, 24. Dezember, lol- genden enorm hohen Nachlass. 88215 Die seitherigen Original-Preise stehen in deutlichen Zahlen 105 den Zetteln. lackets Frauen-Paletots Englische Paletots Abend-Mäntel Capes Blusen Liftboy-Kostüme Jacken-Kostüme Garnierte Kleider Kostüm-Röckee Taffet-Liftboys Seidene Paletots 10 Prozent sämtliche 1 Prozent auf sämtliche plsch- Paletots Astrachan-Paletots Kinder-Capes Kinder-läckchen Pelze und Gürtel Schürzen u. Iupons Morgenröcke Matinees Kinder-Kleider Kinder-Blusen Kinder-Röcke Kinder-Kostüme 25 u 60% Tachlass gewähre ich in allen Abteilungen auf Modelle und zurückgesetzte Waren. 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