Abonnement: (Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, 4 durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg. adi Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Politische Alebersſcht. Maunheim, 25. November 1908. Miniſter verantwortlichke t. Die„Nat. Lib.⸗Korreſp. ſchreibt: Am nächſten Schwerins⸗ lage— ſo iſt im Senioren⸗Konvent beſchloſſen worden— und zwar noch vor dem Feſt, ſoll der freiſinnige Antrag auf Vor⸗ llegung eines Miniſterverantwortlichkeitsgeſetzes verhandelt werden. Die Miniſterverantwortlichkeit iſt eine alte liberale Forderung; eine Forderung noch aus den Jugendjahren des deutſchen Parlamentarismus, die auch von den Nationalliberalen oft genug angemeldet worden iſt. Aber wie es mit dieſen ehrwürdigen, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt herübergenommenen Theorien aus den Anfängen des konſti⸗ tutionellen und parlamentariſchen Lebens bisweilen geht: ſie hat allmählich an Inhalt verloren und iſt auch dort. wo ſie geſetzlich beſteht— innerhalb des Deutſchen Reiches z. B. in Baden und Sachſen— tatſächlich obſolet geworden. Man ſoll ſich nur Mühe geben, die Frage einmal objektiv und ohne poli⸗ 1 tiſche Leidenſchaft, die ein ſchlechter Lehrmeiſter zu ſein pflegt, zu durchdenken. Was bedeutet denn im Grunde dieſe Ver⸗ antwortlichkeit? Ste bindet den Miniſter doch nur, wenn er Verfaſſung und Recht verletzt. Das iſt ein Fall, der in unſeren üußerlich urban und mild gewordenen Zeitläuften ſo gut wie gar nicht mehr vorkommt. Derlei hat auch bei dem Begebnis, das die Frage der Miniſterverantwortlichkeit neuerdings bei Ans aktuell gemacht hat, gar nicht mitgeſpielt. Als er das gefährliche Kaiſerinterview ungeleſen in die Welt hinausgehen ließ, hat Fürſt Bülow gewiß weder gegen die Verfaſſung noch gegen das geltende Recht verſtoßen. Nun päre ja zu denken, daß man die Möglichkeit der Anklage auch auf politiſch un⸗ zweckmäßige Handlungen auszudehnen vepſuchte. Dann würde dieſer Staatsgerichtshof, dem die fündhaften Miniſter vorzu⸗ führen wären, aber über politiſche Fragen abzuurteilen haben, und damit würden für unſer Gefühl geradezu die Grundlagen unſerer Juſtiz verſchoben. So erheben ſich, wenn man den alten 48er Traum in die deutſche Wirklichkeit des zwanzigſten Jahrhunderts überzuführen verſucht, Schwierigkeiten an allen Enden, und man kann ſchon heute ſagen: wenn wir den Artikel 17 der Reichsverfaſſung aus einer lex imperfecta in eine Perfecta wandelten, wenn wir die Verantwortlichkeit tatſäch⸗ lich in ſie hineinſchrieben: die praktiſche Bedeutung der neuen Beſtimmung würde ſehr gering bleiben. Indes iſt natürlich nicht das geringſte dagegen einzuwen⸗ den, wenn der Reichstag durch eine Ausſprache der Vertiefung und Klärung ſolcher ſtaats⸗ und verfaſſungsrechtlichen Probleme nachzugehen verſucht. Zweifelhafter ſchon mag ſein, ob die Erörterung im gegenwärtigen Moment angebracht wäre. Für manche Leute joll der kommende Schwerinstag ja nur die erwünſchte Gelegenheit bieten, noch ein zweites und nachträgliches Rügeverfahren gegen den Kaiſer zu eröffnen. Das wird, nachdem der Monarch eingelenkt hat, der Mehrzahl der Nation, ſtudentiſch gefprochen, wie ein Nachtuſch erſcheinen. Es kann aber auch allerlei politiſch ſehr unliebſame Kompli⸗ kationen auslöſen; insbeſondere muß es— wie man die Dinge auch drehe und w ende— den Kanzler der doch ſoeben erſt als Mittwoch, 25. November 1908. ‚ In ſera te: nahmev. Druckarbetten 341 Die Golonel⸗elle.. 28 Pfg. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedattioen. 77 Auswörtige Inſerate„„ 80„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. W Verlags⸗ 11 5 Schluß der Juſeraten⸗Annahme ſiu das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 5 1 Nr. 352.(Abendblatt.) Vertrauensmann des Volkes einen ſchönen Sieg erfochten hat, in eine prekäre und leicht verhängnisvolle Situation bringen. Deshalb möchten wir faſt dafür plädieren, die Ausſprache über die Miniſterverantwortlichkeit auf eine geruhſamere Zeit nach dem Feſt zu verſchieben. Daß die Debatten vom 10. und 11. November dadurch bis zu einem gewiſſen Grade in der Luft ſchweben bleiben, iſt freilich richtig. Aber das iſt nicht die Schuld der Regierung. Fürſt Bülow wollte, wie man erzählt, der Vollverſammlung des Reichstages von dem Er⸗ gebnis ſeiner Potsdamer Audienz Mitteilung machen. Er knüpfte nur die Bedingung daran, daß über dieſe Mitteilungen dann nicht weiter diskutiert würde. Dem iſt aus der Mitte des Seniorenkonvents widerſprochen worden. Wie wir glauben: zu Unrecht. Der Reichstag hätte ſich nichts weiter vergeben, wenn er auf die Wiederholung der früheren Debat⸗ ten verzichtet hätte. Mitunter nützt man gerade dann einen Erfolg am beſten aus, wenn man ihn nicht bis in ſeine letzten Konſeguenzen ausnützt. Die kaiſerliche Abordnung beim Papſt. Wie erinnerlich, konnte die„Köln..“ nach dem Empfang der kaiſerlichen Jubiläumsabordnung durch den Papſt aus Rom melden, Pius X. habe bei dem Empfang ſeiner Befrie⸗ digung darüber Ausdruck gegeben,„daß unter der weiſen Re⸗ gierung des Deutſchen Kaiſers die deutſchen Katho⸗ liken in voller Freiheit ihrem Glauben leben könnten. Wirf ſprachen damals ſofort die Er⸗ wartung aus, daß die ultramontane Preſſe dieſe päpſtliche Kundgebung, welche ſie Lügen ſtraft, entweder totſchweigen oder zu entſtellen ſuchen werde. Das iſt denn auch prompt eingetroffen. Die„Köln. Volksztg.“ ſchreibt heute: „Wie uns jetzt von zuverlöſſiger Seite gemeldet wird, ſteht der Oberpräfident(v. Schorlemer, der Führer der Abordnung. Schriftl.) der Veröffentlichung dieſer Mittetlung in der„Köln..“ nicht fern. Anderſeits weiß der römiſche Berichterſtalter des„Ber⸗ liner Tageblattes“, der gute Beziehungen zur preußiſchen Botſchaft beim Quirinal unterhält, nur daß der Papft ſeine Anerkennung über die„große“(nicht volle) Freiheit ausgeſprochen habe, deren ſich die deutſchen Katholiken erfreuten. In zuſtändigen vatikaniſchen Kreiſen wird bezweifelt, daß das Wort„volle“ überhaupt gefallen ſei. Aber ſelbſt angenommen, der Papſt habe ſich wirklich ſo aus⸗ gedrückt, ſo könnte daraus in keiner Weiſe die Folgerung gezogen werden, daß nun die deutſchen Katholiken auf kirchenpolitiſchem Gebiete keine berechtigten Wünſche mehr hätten und daß beine dies⸗ bezüglichen Beſchwerden mehr erhoben werden dürften. In vati⸗ kaniſchen Kreiſen lächelt man über die krampfhaften Verſuche, welche man offiziöſerſeits macht, aus einem höflichen und freundlichen Worte des Papſtes eine allgomeine Billigung des gegenwärtigen kirchenpolitiſchen Zuſtandes in ganz Deutſchland, alſo auch in Sachſen, Mecklenburg, Braunſchweig herauszupreſſen, da man im Vatifan doch genau weiß, wie viel ſelbſt in Preußen auf kirchen⸗ politiſchem Gebiete noch zu wünſchen übrig iſt. Wenn die Anerkenn⸗ ung aus päpſtlichem Munde ausgeſprochen wurde, ſo konnte dieſelbe ſelbſtverſtändlich nur eine relative ſein im Vergleich mit den Zeiten des Kulturkampfes und den Zuſtänden in anderen Ländern. Im übrigen konnten die Herren der Abordnung auch ſehr leicht falſch ge⸗ hört und verſtanden haben. Der Papſt ſprach nur Italieniſch mit einigen franzöſiſchen Worten; Freiherr y. Schorlemer⸗Lieſer und Graf Adelmann ſprachen aber kein Work italieniſch, und Herr v. Chelius iſt des Italieniſchen auch nur unvollkommen mächtig. Für die hbayeriſche und ſächſiſche Miſſion hatte de Papſt doch auch lo⸗ bende und anerkennende Worte. Dieſe hatten das Bedürfnis zu einer Mitteilung derſelben an die Preſſe nicht. Um ſo mehr muß es auffallen, daß gerade die kaiſerliche Abordnung den Drang zur einer Stimmungsmache in der offiziöſen liberalen Preſſe fühlte. Ein waͤhres Kabinettsſtückchen jeſuitiſcher Dummdreiſtig⸗ keit! Erſtens ſoll der Papft nicht„voll“, ſondern„groß“ ge⸗ ſagt haben, was ganz gleichgültig iſt. Zweitens iſt die katho⸗ liſche Freiheit in Deutſchland nicht groß oder voll, wie Pius meint, ſondern ſie iſt lückenhaft und gering, wie die„Köln. Volksztg.“ es beſſer weiß. Drittens hat der Pontifer ſu etwas überhaupt nicht geſagt, weil er unſere kirchenpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe nicht kennt; vielmehr haben die des Italieniſchen an⸗ geblich unkundigen, deutſchen Herren ihn gröblich mißverſtan⸗ den. Da haben wir's! Künftig müſſen eben Herr v. Hertling oder Peter Spahn nach Rom geſchickt werden, welche ſchon zur rechten Zeit weghören werden, wenn Pius X. ſich einfallen läßt, Dinge zu ſagen, welche der Politik der„Köln. Volksztg.“ letzten Endes den Boden entziehen. An einem päpſtlichen Wort ſollte eine katholiſche Zeitung nicht drehen und deuteln! Pius hat— mit welchen Worten immer— ſich fiber die Lage der deutſchen Katholiken mit hoher Befriedigung ausge⸗ ſprochen. Will die„Köln. Volksztg.“, um die konfeſſionelle Hetze ungeſtört fortſetzen zu können, dieſes päpſtliche Aner⸗ lenntnis in ſein Gegenteil umfälſchen oder ganz aus der Welt ſchaffen, dann ſollte ſie dabei doch nicht ganz ſo plump ver⸗ fahren, wie es hier der Fall war. Zur Frage der Elektrizitäts⸗ und Gasſteuer. Die von der Delegjertenverſammlung des Zentral⸗ verbandes Deutſcher Induſtrieller am 7. ds. Mts. für die Glektrizitäts⸗ und Gasſteuer eingeſetzte Kommiſ⸗ ſion trat am 24. November unter dem Vorſitz des Herrn von Vopelius zuſammen. Es waren 25 von den größeren Verbän⸗ den bezeichnete Sachverſtändige zugegen. Vom Reichsſchatz⸗ amt war zur Teilnahme an den Verhandlungen Herr Geh. Regierungsrat Weber erſchienen. Nach fünfſtündigen ein⸗ gehenden Verhandlungen wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Bei der Stellungnahme zum Elektrizitäts⸗ und Gasſteuer⸗ gefetzentwurf hat die Kommiſſion zwiſchen der Beſteuerung der Elektrizität und des Gaſes zu Kraft⸗Zwecken und zu Licht⸗Zwecken unterſchieden. 1 5 Bezüglich der Beſteuerung von Elektrizität und Gas zuu Kraftzwecken iſt die Kommiſſion einſtimmig zu dem Be⸗ ſchluß gekommen, daß dieſe Beſteuerung ſowohl aus prinzi⸗ wegen ihrer ungemein ſchwierigen praktiſchen Durchführbar⸗ keit und der bei ihrer praktiſchen Handhabung unvermeidbaren Unbilligkeiten und Ungerechtigkeiten auf das Entſchiedenſte zu verwerfen iſt. Als beſonders ſchwierig und als geſetzgebe⸗ riſch wahrſcheinlich ganz unlösbar muß die Kommiſſton alle auf die Selöſtkoſtenermittelung ſowie ſpeziell bei der Gasbeſteuerung alle auf die differenzielle Be⸗ handlung der verſchiedenen Gasarten bezüg⸗ lichen Beſtimmungen und Vorſchriften anſehen. Hinſichtlich der Beſteuerung von Elektrizität und Gas zu Lichtzwecken war für die Kommiſſion ausſchlaggebend, daß die Anlage getrennter Leitungen für Kraft⸗ und Lichtzwecke in der übergroßen Mehrzahl aller Fälle einfach unmöglich iſt. eee er g2 Gge eeeeeeeeeeet Feuilleton. Swinburne. Der Nobelpreis für Literatur fiel in dieſem Jahre auf den Engländer Algernon Charles Swinburne, der am 5. April bvorigen Jahres ſeinen 70. Geburtstag feierte. Englands leben⸗ der größter Lyriker ſtammt aus älteſtem engliſchen Adel, ſein Name weiſt auf däniſchen Urſprung. Er genoß als Engländer und Ariſtokrat natürlich die denkbar gediegenſte Erziehung. Die geiſtige Entwicklung wurde durch die Vorliebe ſeiner Mutter für Italien und durch Reiſen nach dem Süden beeinflußt. Auf der Aniverſität zu Oxford erſchloß ſich ihm die Antike, und ſo kam es, daß Swinburne ſchon in jungen Jahren lateiniſche und Jpriechiſche Verſe, aber ebenſo gewandt auch franzöſiſche Gedichte VMiederſchrieb. Als er dann ſeine erſten dichteriſchen Empfin⸗ dungen in der engliſchen Mutterſprache kundgab, zeigte ſich die ſcheinung, daß der junge Dichter ein ausgeſprochener Repuli⸗ kaner war. Griechiſche und lateiniſche Klaſſiker und die repuli⸗ kaniſchen Geſinnungen der ihm lieb gewordenen Franzoſen, vor allem des von ihm vergötterten Viktor Hugo, hatten ihm dieſe Anſchaungen eingeimpft, und er blieb ihnen ſein Leben lang treu. Noch in einer anderen FJorm erwies ſich Swinburnes enthuſiaſtiſche Hinneigung zu den Franzoſen und Römern: er iſt der erſte große engliſche Dichter, der dem germaniſchen Weſen abgeneigt iſt. Wie er trotz ſeiner reichen Sprachkenntniſſe für die deutſche Sprache kein Intereſſe hatte, blieb auch ſeine Dichtung vom Hauch unſerer deutſchen Klaſſiker unberührt. Das ſeiner Kunſtſorm iſt romaniſch, Swinburne iſt vor allem Rheto⸗ Anler. Darin liegen denn auch die Vorzüge und Nachteile ſeiner Dichtkunſt. Die glänzende Beredſamkeit ſeiner Verſe verbunden * Miendendem Geiſt und vulkaniſcher Leidenſchaft der Gefühle der wohllautenden Reime. für einen Sprößling altadeligen Geſchlechts merkwürdige Er⸗ laſſen, Die Handlung iſt hinter die Szene verlegt, und wir lernen wirken überwältigend. die Fabel in ſtraffer Gliederung vaſch zu ſteigern und zu einem überraſchend ſchnellen Schluß zu drängen, als Lyriker verliert er oft— nicht immer— das Maß für dieſe Kleinkunſt und ver⸗ dirbt durch den Ueberreichtum ſeines Redefluſſes den Zauber Nicht immer iſt er in ſeiner Chrik ſo wortreich, und dann umſtrickt er den Hörer mit verführeriſcher Lieblichkeit. Swinburnes Veröffentlichungen begannen mit ſeinen dra⸗ matiſchen Arbeiten. Die beiden erſten Dramen waren Jugend⸗ werke, die wenig Beachtung fanden, ſo daß der Dichter lange zögerte, Neues in Druck zu geben. Lyriſche Gedichte und eine Maria Stuart⸗Tragödie(Chaſtelard“) hielt er zurück, da er ſich der Wirkung nicht ſicher fühlte, und erſt im Jahre 1864, im 28. Lebensjahre, entſchloß er ſich, ein anderes Drama:„Ata⸗ lanta in Kalydon“ in Druck erſcheinen zu laſſen. Es wurde in England und Amerika ſofort als Meiſterwerk anerkannt und von den bedeutendſten Kritikern in ſeinem hohen dichteriſchen Ge⸗ halt, in ſeiner Eigenart und klaſſiſchen Vollendung gewürdigt. Ein Sohn des Shakeſpeares⸗Volkes hatte den Mut, auf alle Ueberlieferungen aus der höchſten Blütezeit des modernen Dra⸗ mas zu berzichten und auf die klaſſiſch⸗altgriechiſche Tragödie zurückzugreifen. Für England war es neu, was uns Deutſchen durch unſere großen Dichter längſt vertraut gemacht war. Swin⸗ burnes„Atalanta“ nähert ſich dem Stil der griechiſchen Tra⸗ gödie allerdings weit mehr, als Schillers„Braut von Meſſina“. Schon dadurch, daß der engliſche Dichter nicht wie unſere Klaſ⸗ ſiker an die moderne Schaubühne denkt, ſondern ſich ganz auf den Boden eines Sophokles ſtellt und nur das griechiſche Amphi⸗ theater und ſeine primitive Darſtellung im Sinne hat. Und dann auch dadurch, daß er den Stoff der griechiſchen Mythe entnimmt. Man war in England begeiſtert, daß ein Dichter der Gegenwärt bermocht hat, das urklaſſiſche Griechentum wieder aufleben zu Aber als Dramatiker gelingt es ihm nicht, ihr Fortſchreiten nur durch Botenerzählungen kennen, die dass Selbſt⸗ oder Zwiegeſpräch der Hauptperſonen und die Geſänge des Chors von Zeit zu Zeit unterbrechen. 4 Was in dieſem Drama ſchon als etwas künſtleriſch Neues Dichter in noch höherem Maße, als er durch den Erfolg des Dramas ermutigt, ſeinen erſten Band lyriſcher Gedichte heraus⸗ gab.„Poems and Ballads“ war der einfache Titel, den Swinburne auch noch für zwei weitere Bänbe beibehielt. Dieſe Dichtungen, die aus dem Seelenleben aller Zeiten und aller Völ⸗ ker ſchöpfen, geben mit einer verblüffenden Wandlungsfähigkeit in Form und Inhalt den eigenen Stil jeder Epoche und jeder Kultur wiender und erſcheinen durch ihren modernen Gehalt doch ſo originell, daß ſie trotz ihrer romantiſchen Drapierung den Stempel unſerer lebendigſtenchegenwart tragen. Richard Muther entwirft von dieſer Kunſt in ſeiner„Geſchichte der Malerei im 19. Jahrhundert“ folgendes Bild:„Swinburne hat als fein⸗ ſinniger Archäolog alle Stilarten reproduziert: die Sprache des alten Teſtamentes, die Formen Griechenlands und das naive Geſtammel ritterlicher Sänger. Er ſchmückt ſeine Strophen mit allen ſeltenen Metaphern, die jemals in den Literaturen aller Zeiten blühten.. Aber den Inhalt der Swinburneſchen Strophen würde ein früherer nie geſchrieben haben.“ Und der Inhalt hat denn auch trotz der glänzendſten und in der engliſchen Literatur einzig daſtehenden Verskunſt bei Swinburnes Lands⸗ leuten gewaltiges Aufſehen, aber kein liebevolles, err'gt. Die unverhüllte Leidenſchaft ſeiner Verſe ging dem frömmleriſchen Inſelpolk wider den Strich. Die Gunſt, die ſich Swinburne eben erſt mit ſeiner keuſchen„Atalanta“ exobert hatte, verlor er durch die lyriſchen Gedichte, in deuen ſich die ganze Wildheſt eines weltenſtürmeriſchen Mutes offenbart. Es dauerte lange, bis die mobilgemachte Moralgarde vor der ſieghaften Gewalt der neuen 2 Dichtung zurückwich und ihre Kraft und Neuheit Würdigung fand. piellen Gründen wirtſchaftlicher und techniſcher Natur als auch auffiel, die ſtrenge Wahrung des Stils, erwies der engliſche 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 25. November. Die Beſteuerung von Elektrizität und Gas zu Lichtzwecken muß deshalb ebenfalls entſchieden abgelehnt werden. In der Frage einer Beſteuerung der Beleuchtungs⸗ körper für elektriſche und Gasbeleuchtung war die Kommiſ⸗ ſion der Anſicht, daß auch die Einführung dieſer Steuer ſehr bedauerlich wäre, und auch in vielen Fällen die Selbſt⸗ loſten unſerer Induſtrie recht erheblich verteuern würde; da ſie indeſſen die Notwendigkeit neuer Mehreinnahmen für das Reich nicht verkennen konnte, wollte ſie vom Standpunkt der verbrauchenden Induſtrie keinen Widerſpruch gegen eine Be⸗ ſteuerung der Beleuchtungskörper im ungefähren Umfange der Regierungsvorlage erheben, hielt hierbei indeſſen eine ſach⸗ verſtändige Reviſion der einzelnen Steuerſätze, insbeſondere der Sätze für die Kohlenſtifte, für erforderlich. Eine„wahrhaft liberale Tat!“ Wie die„Augsb. Poſtztg.“ berichtet, hat die durch Drang⸗ ſalierung ihrer techniſchen Angeſtellten zu traurigem Ruhm gelangte Maſchinenfabrik Augsburg den ſeit Wochen„be⸗ urlaubten“ Herren Scheib und Lehmann ihre Kündigung zu⸗ ſtellen laſſen. Die„Augsb. Poſtztg.“ berichtet ferner, daß Mit⸗ glieder von„Organiſationen“ in der Maſchinenfabrik Augs⸗ burg keine Anſtellung mehr erhalten. Was ſolle ſonſt die Frage an Offertenſteller bedeuten, ob ſie„Mitglied einer Organiſation“ ſeien?— Die ultramontane„Augsb. Poſtztg.“ hat die Kühnheit, das unwürdige Vorgehen der Augsburger Maſchinenfabrik dem„Liberalismus“ auf die Rechnung zu ſchreiben; ſie ſpricht von einer„wahrhaft liberalen Tat“ und von der„liberalen Fabrikleitung“. Die„Augsb. Poſtztg.“ weiß aber ganz genau, daß man in liberalen Kreiſen das Vorgehen der Augsburger Maſchinenfabrik durchweg aufs ſchärfſte verurteilt hat. — Deutsches Reich. —(Einen offenen Brief) richtet die Redaktion des„Detailliſt“ an die Kronprinzeſſin Cecilie, weil ſie ihre letzte Garderobenbeſtellung in Paris gemacht hat. „Vielleicht, ſo heißt es da, iſt es Ew. Kaiſerlichen Hoheit noch Uicht bekannt geworden, daß wir in Deutſchland Modenateliers haben, welche den Vergleich mit erſten Pariſer Häuſern nicht zu ſcheuen haben. Nicht nur in Berlin, ſondern auch in Ham⸗ burg, Köln, Frankfurt a.., Stuttgart, München, Dresden, Leipzig, Breslau und anderen Großſtädten beſtehen erſt⸗ Haſſige Modengeſchäfte, deren glänzenden Erzeugniſſen weder Schick, noch das vielberühmte Pariſer Cachet fehlen. Es hat fleißiger und angeſtrengteſter Arbeit bedurft, um ſich neben Paris und auch neben Wien Geltung zu ſchaffen. Um ſo bedauerlicher wäre es, wenn die Früchte dieſer Arbeit ver⸗ loren gehen ſollten.“ Baheriſche und Pfälziſche Wolitik. Uebertriebene Zuwendungen an die Landwirtſchaft. . München, 24. Nov.(Von unſerm Korreſpondenten.) Zu einer intereſſanten Ausſprache kam es dieſer Tage im Landrat von Niederbayern über die Zuwendungen an die Landwirtſchaft. In Landshut iſt eine Nebenſtelle des Bayer. Gewerbemuſeums(Nürnberg) errichtet, für die das Landrats⸗ budget 3000 M. verlangt. Der Ausſchuß ſtrich daran 2000 M. Da trat dann ein bäuerlicher Vertreter für Aufrechterhaltung des erwähnten Poſtulats im Intereſſe von Gewerbe und Kunſt auf und bemerkte, die Landwirtſchaft verdiene die jetzige übertriebene Fürſorge nicht, da die Unterſtützungen doch häufig nur für Feſtlichkeiten, Liebhabereien und Sport verwendet würden. Trotz des Vorhaltes wurde je⸗ doch der Beſchluß des Ausſchuſſes aufrecht erhalten. Bayeriſche Steuerreform. s. München, 24. Nov.(Von unſerm Korreſpondenten.) Der Landtagsabgeordnete Dr. Heim(Ztr.) hat dieſer Tage ſein Referat zum Entwurf eines neuen Einkommenſteuer⸗ geſetzes abgeliefert, ſo daß der Steuerausſchuß am 1. Dez. mit ſeinen Arbeiten beginnen kann. Dr. Heim erklärt, ent⸗ ſprechend der bereits mitgeteilten grundſätzlichen Stellung⸗ mahme ſeiner Partei, ſein Einverſtändnis mit den Regierungs⸗ vorſchlägen, im Speziellen mit der Tendenz, neben der neuen Einkommenſteuer vorläufig noch die bisherigen Ertrags⸗ ſteuern mit einigen Aenderungen als Nebenſteuern beizubehal⸗ ten. Für untunlich hält es Dr. Heim, in Bayern eine Ver⸗ mögensſteuer nach dem Muſter anderer deutſcher Staaten zu übernehmen; dieſe Einführung würde das Reformwerk bis 1910 hinausſchieben und außerdem der Steuerverwaltung Schwierigkeiten bereiten. Aus den Einzelheiten der Heim⸗ Es folgten nun Jahr auf Jahr weitere Dramen, lyriſche Sammlungen, epiſche Dichtungen, glänzende Eſſays und Studien. Sie alle konnten nur den Schöpfer der„Atalanta“ und der „Poems and Ballads“ in ſeiner Meiſterſchaft beſtätigen, zur Erweiterung ſeines zeitlichen Ruhmes vermochten ſie nicht viel beizutragen. Swinburne iſt einer von den wenigen großen Dichtern, die man nicht gleich beim erſten Kennenlernen feſtzu⸗ halten vermag, man muß ſich in ihn erſt hineinleben. Seine Kunſt iſt herb und ſtolz und ſeine Sprache bei allem Liebreiz und ſchmeichelndem Wohlklang ſeltſam und gedankenſchwer. Seine Stoffe aber ſetzen reiche Kenntnis alter und neuer Kultur und ein geſundes Verſtändnis für älteſte und neueſte Philoſophie voraus. Grund genug, daß Swinburne immer nur einem bevorzugten Kreiſe außergewöhnlich beleſener Menſchen zugänglich ſein kann. Fand er ſchon in England und Amerika mäßige Verbreitung, ſo iſt des Dichters Kunſt im Auslande noch ſpärlicher bekannt geworden. Im Auftrage König Ludwigs II. von Bapern veran⸗ ſtaltete Oskar Horn im Jahre 1872 eine Ueberſetzung der Tra⸗ gödie„Chaſtelard“, ſieben Jahre nach ihrem Erſcheinen in Eng⸗ land, und 1877 folgte die Ueberſetzung der Tragödie„Atalanta in Kalydon“, durch Albrecht Graf Wickenburg. Einzelne Lieder Swinburnes bot zuerſt Gisberte Freiligrath, die Schweſter des Freiheitsdichters, in deutſcher Nachbildung. Die erſte Sammlung lyriſcher Gedichte wurde aber gegen das literariſche Herkommen diesmal nicht von einem Deutſchen, ſondern von einem Fran⸗ zoſen beſorgt, freilich in einer Proſaübertragung, die Duft und Jarbe von dem Blütenbeet des Engländers ſchonungslos wie ein rauher Herbſtſturm abſtreift. Erſt vierzehn Jahre nach der franzöſiſchen Ausgabe erſchien die erſte und bisher einzige Auswahl der Gedichte Swinburnes in deutſcher Uebertragung durch Otto Hauſer(Großenhain 1905). Einzelne Gedichte ſind auch von anderen Ueberſetzern vor und nachher, u. a. von Stephan George(in einer Sammlung bei Georg Bondi, Berlin) und vom BVerfaſſer dieſes Aufſatzes(im„Literariſchen Echo“ am 1. Juni ſchen Anträge iſt hervorzuheben, daß die Grenze der Steuer⸗ freiheit, die auf das Exiſtenzminimum von 600 M. im Ent⸗ wurf feſtgeſetzt iſt, auf 300 M. herabgeſetzt und für die Ein⸗ kommen zwiſchen 300 und 600 M. eine Steuer von 50 Pfg. maßgebend ſein ſoll und zwar im Intereſſe der Erhaltung des Wahlrechts für Perſonen mit dieſen niedrigen Einkommen. Einige andere Aenderungen betreffen die Entwurfbeſtim⸗ mungen über die Steuerfreiheit der Genoſſenſchaften. Aus dem Reſchstag. Die Weinkommiſſion des Reichstages begann am Dienstag unter dem Vorſitz des nationalliberalen Abg. Dr. Blankenhorn ihre Beratungen. Der Kommiſſion ſind 5 Flaſchen Wein zugegangen; wie der Vorſitzende mitteilt, ſoll durch dieſe Sendung der Nachweis geführt werden, daß es auch Weine gibt, die ſelbſt mit 50 Prozent Zuckerung noch nicht die genügende Süße erhalten. Die Kommiſſion will außer Samtag und Montag täglich tagen und vor Weihnachten ihre Ar⸗ beiten möglichſt erledigen, wenigſtens in erſter Leſung. Von einer Generaldebatte wird abgeſehen. Erledigt wurden die erſten beiden Paragraphen, Paragr. 1 unverändert nach der Regierungsvor⸗ lage:„Wein iſt das durch alkoholiſche Gärung aus dem Safte der friſchen Weintraube hergeſtellte Getränk. Paragr. 2 geſtattet, Wein aus Erzeugniſſen verſchiedener Herkunft oder Jahre her⸗ zuſtellen(Verſchnitt). Deſſertwein(Süd⸗Süßwein) darf jedoch beim Verſchneiden von weißem Weine anderer Art nicht ver⸗ wendet werden.“ Dieſer Wortlaut wurde zunächſt debattelos an⸗ genommen, es lagen aber mehrere Zuſatzanträge vor, darunter einer des Freiherrn v. Heyl:„Weißweinverſchnitte, welche nicht in allen Teilen aus deutſchen Weinen beſtehen, dürfen nicht als deutſche Weine feilgeboten oder verkauft werden. Ein Ge⸗ miſch von Weißwein und Rotwein, darf, wenn es als Rotwein in den Verkehr gebracht wird, nur unter einer die Miſchung kenn⸗ zeichnenden Bezeichnung feilgehalten oder verkauft werden.“ Eine Subkommiſſion ſoll den Begriff„Deſſertwein“ möglichſt genau feſtſtellen. Lebhafte Klage wurde geführt über die große Menge franzöſiſcher Weine, die nach Deutſchland eingeführt, und mit denen unſere geringen Weine friſiert werden. Der Regierungs⸗ vertreter bemängelte in dem Antrage Heyl beſonders auch den Wortlaut„aus deutſchen Weinen“; damit würden die luxem⸗ burgiſchen Weine ausgeſchloſſen, auf die das Moſelgebiet ange⸗ wieſen ſei. Dieſer Wortlaut wurde aber aufrecht erhalten und der erſte Teil des Antrages Heyl(Weißweinverſchnitt) angenom⸗ men. Der zweite Teil des Antrages(Verſchnitt von Weiß⸗ und Rotwein) wurde von den Vertretern der Regierung mit Rückſicht auf den Handelsvertrag mit Italien bekämpft, während aus der Kommiſſion entſchieden beſtritten wurde, daß der Antrag gegen den Sinn der Handelsverträge verſtößt. Gegen das Auswärtige Amt wurden ſcharfe Vorwürfe erhoben, daß es bei den Handels⸗ verträgen nicht die genügende Rückſicht auf die Intereſſen der in⸗ ländiſchen Produktion nehme, wogegen der Vertreter des Aus⸗ wärtigen Amts Verwahrung einlegte. Der Antrag Heyl wurde auch im zweiten Teil angenommen. Aus der Reichsgewerbeordnungskommiſſion. Das Zentrum nimmt eine in erſter Leſung von national⸗ liberaler Seite gegebene Anregung wieder auf und ſtellt den Antrag, daß der Bundesrat ermächtigt werden ſolle, Ueber⸗ arbeit zu geſtatten für Gewerbezweige, in denen die Ver⸗ richtung der Nachtarbeit zur Ver hütung des Ver⸗ derbens von Rohſtoffen oder des Mißlingens von Arbeitserzeugniſſen dringend erforderlich erſcheint, und zwar ausnahmsweiſe Ueberarbeit bis zu 6Tagen(ſtatt 40) im Jahr, und eine ununterbrochene Nachtruhezeit von mindeſtens 8½ Stunden(ſtatt 11 Stunden). Insbeſondere für die Konſervenfabräken zur Herſtellung von Gemüſe⸗ und Obſtkonſerven wird die Notwendigkeit dieſer Ausnahme⸗ beſtimmung aus der Eigenart des Betriebs von dem braun⸗ ſchweigiſchen Bundesratsbevollmächtigten überzeugend dargetan. Die Kommiſſion beſchließt demgemäß.— Die Debatte dreht ſich weiterhin um den in erſter Leſung erfolgten Beſchluß, daß Arbeiterinnen in Bergwerken, Fabriken u. dergl. weder unter, noch über Tag beſchäf⸗ tigt werden dürfen. In Betracht kommt weſentlich der Berg⸗ werksbetrieb von Oberſchleſien. Eingehend wird von⸗ ſeiten der Regierungsvertreter ſowie von orts⸗ und ſachkundi⸗ gen Mitgliedern der Kommiſſion dargelegt, daß die Beſchäfti⸗ gung der etwa 10 000 Arbeiterinnen im oberſchleſiſchen Berg⸗ werkbezirk weder die Geſundheit noch die Sittlichkeit der Arbeiterinnen gefährde, wohl aber würde ein Verbot einen ſchweren Eingriff in die dort beſtehenden und nur ſchwer zu ändernden Erwerbsverhältniſſe bedeuten. Die Kommiſſion einigt ſich auf einen Kompromißantrag, daß die Arbeit unter Tag verboten ſein ſolle, ebenſo aber auch die Beſchäftigung von Arbeiterinnen bei der Förderung, mit 1906, und in den Zeitſchriften„Monatsblätter“,„Die Gegen⸗ wart uſw.] in deutſcher Nachbildung veröffentlicht worden. Daß man ſich in Deutſchland ſo ſelten mit Swinburne beſchäftigt hat, liegt an der überaus ſchwer zu bewältigenden Formenkunſt dieſes Dichters. Denn wie er durch die Großartigkeit ſeiner Lebens⸗ weisheit als ein Meiſter der Weltliteratur hervorragt, ſo iſt er auch ein in allen rhythmiſchen und Reimkünſten ſchier unnach⸗ ahmlicher Meiſter der engliſchen Sprache. Sigmar Mehring⸗Berlin. —————— Buntes Feuilleton. Aufzeichnungen eines engliſchen Diplomaten. Der un⸗ längſt verſtorbene engliſche Diplomat Sir Henry Drummond Wolff erweiſt ſich in den kürzlich veröffentlichten Aufzeichnungen aus ſeinem Leben—„Rambling Ricollections“(London, Macmil⸗ lan)— als ein feſſelnder Plauderer, dem man gern zuhört, da er über einen reichen Anekdotenſchatz verfügt. Eine hübſche Ge⸗ ſchichte weiß er vom Biſchof von Agen zu erzählen. Dieſer geiſtliche Herr war, bevor er ſich dem Prieſterſtande gewidmet hatte, verheiratet geweſen und erfreute ſich einer anſehnlichen Nachkommenſchaft. Eines Tages empfing er den Beſuch einer ſehr frommen, mit ſeinen Familienverhältniſſen nicht vertrauten Dame, die nicht wenig erſtaunt war, als er ihr bei dieſer Gelegen⸗ heit einen jungen Mann als ſeinen Sohn vorſtellte. Ihre pein⸗ liche Verblüffung kannte jedoch keine Grenze, nachdem ein zweiter Jüngling ebenfalls in der Eigenſchaft eines Sohnes des Hauſes auf der Bildfläche erſchienen war. In höchſter ſittlicher Ent⸗ rüſtung rief ſie aus: Einmal läßt man ſo etwas ja hingehen, für jede Sünde Nachſicht. Aber zweimal— o Monſeigneur!“ Und nachdem ſie ihrem Herzen auf ſolche Weiſe Luft gemacht hatte, empfahl ſie ſich auf Nimmerwiederſehen.— Im Sommer 1864 machte Drummond Wolff von Korfu einen Abſtecher nach aus. Die Aufhebung der Fahrkartenſteuer und die in Ausſicht Ausnahme der Aufbereitung(Separation, Wäſche) bei dem Transport und der Verladung auch über Tage, Generalverſammlung des Bundes der Induſtriellen. sh. Berlin, 24. Nov. Zu Beginn der heutigen zweiten Sitzung der dreizehnten ordentlichen Generalverſammlung des Bundes der Induſtriellen waren erſchienen: Geh. Regierungs⸗ und Vortragender Rat des Reichsſchatzamtes Rheinbold, der Reichskommiſſar für die Welt⸗ ausſtellung in Brüſſel 1910, Geh. Regierungsrat Albert, der Vor⸗ ſitzende der Ausſtellungskommiſſion für die deutſche Induſtrie Geh. Kommerzienrat Goldberger, der General⸗Sektretär des Deutſchen Handelstages Dr. Soetbeer, der Präſident des deutſchen Komitees für die Weltausſtellung Brüſſel 1910, Geh. Kommerzienrat Ra⸗ vené, der Präſident der deutſchen Arbeitgeberverbände, Abg. Menck, und der Sekretär des Vereins der Vereinigten Berliner Kaufleute und Induſtrielle Dr. Wallroth. Der zweite Vorſitzende 1 Direktor W. Schultze⸗Berlin eröffnete die Sitzung und begrüßte die Vertreter der Regierung und die erſchienenen Ehrengäſte. Zum erſten Punkt der Tagesordnung: die Weltausſtel, lung Brüſſel 1910 führte Geh. Reg. Rat Albert aus: Nachdem ſich die Reichsregierung für die Beteiligung an der Weltausſtellung in Brüſſel erklärt, ſei es müßig, die Frage zu erörtern, ob Weltausſtellung oder Fachausſtellung. Die Ausſtel⸗ lung werde einen vollſtändig internationalen Charakter tragen. Sämtliche Staaten Europas ſowie Nord⸗ und Südamerika, Aſien und Ausſtralien hätten ihre Beteiligung zugeſagt. Auf vielfachen Wunſch deutſcher Induſtrieller hat Geh. Reg. Rat Albert im Auftrage der Reichsregierung für die deutſchen Ausſteller ein umfangreiches Gelände geſichert. Die deutſche Abteilung ver⸗ ſpreche ungemein reichhaltig beſchickt zu werden und ſich allgemein vorteilhaft präſentieren. Er gebe ſich der Hoffnung hin, daß die deutſche Induſtrie ſich möglichſt einmütig an der Ausſtellung be⸗ teilige. Er zweifele nicht, daß in dieſem Falle die Brüſſeler Weltausſtellung der deutſchen Induſtrie zahlreiche neue Abſatz. gebiete erſchließen werde.(Lebh. Beifall))— Darauf wurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen:„Nachdem die Ein⸗ ladung zur Beteiligung an der Weltausſtellung Brüſſel 1910 ſeitens der Reichsregierung angenommen worden iſt, hält der Bund der Induſtriellen es für angezeigt, daß die deutſche In⸗ duſtrie durch eine ſtarke Beteiligung der vorbereitenden und Fertig⸗Induſtrie für eine glänzende Vertretung des heimiſchen Gewerbefleißes Sorge trägt.“ Darauf ſprach Reichstagsabg. Dr. Streſemann⸗Dresden, Syndikus des Verbandes ſächſiſcher Induſtrieller über Die Reichsfinantzreform. Er führte aus: Bekanntlich ſei das Reichsdefizit auf eine halbe Milliarde angewachſen. Daß dies gedeckt werden miüſſe, ſei ſelbſtverſtändlich. Es ſei doch nicht zu verkennen, daß die große Ausdehnung des deutſchen Ausfuhrhandels des Schutzes einer ſtarken Flotte und eines ſtarken Heeres bedürfe. Man könne auch, wenn man den Ausfuhrhandel nicht beeinträchtigen wolle, die Ausgaben für unſere Kolonien nicht einſchränken. Die Reichs⸗ regierung habe ein ganzes Bukett neuer Steuern vorgelegt. Die Gas- und Elektrizitätsſteuer müßten die Induſtriellen ganz ent⸗ ſchieden ablehnen. Bezüglich der Erbſchaftsſteuer würde man mit Rückſicht auf die Landwirte ſehr vorſichtig ſein müſſen. Er ſtimm dagegen einer Vermögensſteuer bei. Einer Branntweinſteuer, ſogar in Jorm eines Branntweinmonopols, ſtimme er bei. Da⸗ gegen müſſe er ſich ganz entſchieden gegen eine Brauſteuer wen⸗ den. Eine Preiserhöhung der Brauprodukte laſſe ſich nicht be⸗ wirken wie die Preiserhöhung von Eiſen und Kohlen, wo es genüge, wenn eine Anzahl Leute in Rheinland⸗Weſtfalen zuſam⸗ menkommen und einen Beſchluß faſſen. Die Erhöhung der Brau⸗ ſteuer würde einen Kampf zwiſchen Brauereien und Gaſtwirten und andererſeits zwiſchen Gaſtwirten und Publikum herbeiführen. Es würden ſich Boykotts anſchließen und ganze Erwerbsklaſſen ruiniert werden. Im Intereſſe der Gerechtigkeit empfehle ſich eine Beſteuerung alkoholfreier Getränke. Ebenſo müſſe er ſich ganz entſchieden gegen die Tabakſteuer wenden. Es ſei erklär.. lich, daß die Tabakſteuer eine Entlaſſung vieler tauſende von Arbeitern zur Folge haben würde. Die Banderolenſteuer würde die Heimarbeit ungemein beeinträchtigen. Es liege aber doch keine Veranlaſſung vor, die Heimarbeiter zu nötigen, in die Fab⸗ riken zu gehen, wo die Gelegenheit für die ſozialdemokratiſchs Agitation ſehr günſtig ſei. Der Redner ſprach ſich weiter für eine Weinſteuer und gegen die Reklame⸗ und Inſeratenſteuer genommene Ermäßigung des Ortsportos ſeien mit Freuden zu begrüßen. Die Induſtrie ſei verpflichtet, an der Deckung des Reichsdefizits an ihrem Teile mitzuwirken.(Lebh. Beifall)— Geh. Rat Rheinbold trat für die Regierungsvorlage inbezug auf die Beſteuerung von Bier und Tabak ein und ſuchte die Ausführungen des Vorredners in dieſen Punkten zu widerlegen. Nachdem ſich dann noch Abg. Sr. Schifferer entſchieden gegen die Brauſteuer und Reg.⸗Rat a. D. Dr. v. Studnitz⸗Berlin gegen die Konſtantinopel, wo er Fuad Paſcha kennen lernfe. Der damaligs Großweſir war weit und breit wegen ſeiner Bonmots bekannt. Einſt führte ihn eine Sondermiſſion nach Madrid. Kurz vorher hatte der Sultan der Königin Iſabella von Spanien ein koſt⸗ bares Diamantenarmband als Geſchenk überreichen laſſen. Als FJuad Paſcha vor ihr in Audienz empfangen wurde, wies ſie auf die Ohrringe, die ſie trug und die aus jenem Armband her⸗ geſtellt waren, indem ſie die Hoffnung ausſprach, der Sultan werde ihr die Umänderung nicht übelnehmen. Schlagfertig er⸗ widerte der türkiſche Staatsmann mit einer tiefen Verbeugung: „Seine Majeſtät wird entzückt ſein, daß Eure Majeſtät das Ohr dem leiht, was aus Konſtantinopel kommt.“ Ein von ihm für eine finanzielle Angelegenheit ernannter Bepollmächtigter bat ſchriftlich um einen im Rechnen gut bewanderten Sekretär, wozu FJuad Paſcha bemerkte:„Unzweifelhaft wünſcht er einen, der das Addieren gut verſteht, denn was das Subtrahieren anbetrifft, ſo iſt er darin ſelbſt unübertroffener Meiſter.“ Als auf dem Berliner Kongreſſe das Schickſal Bosniens und der Herzegowing im Sinne des Wiener Kabinetts entſchieden war, ſagte Graf Corti, der italieniſche Bevollmächtigte, zu Andraſſy:„Mein lieber Graf, Ihre Okkupation Bosniens und der Herzegowina iſt nichts als eine ſchlecht verhüllte Annexion,“ worauf Andraſſh trocken erwiderte:„In der Tat, eine ſehr ſchlecht verhüllte.!“ Mit einer Offenherzigkeit, die ebenſo anerkennens⸗ und für die Gegenwart beherzigenswert iſt, bemerkte Lord Salisbury kurz nach dem Ber⸗ liner Kongreß:„Wir ſind für die Türken nach den Grundſätzen der reinſten Selbſtſucht eingetreten und haben kein Recht, für uns eine romantiſche Freundſchaft n Anſpruch zu nehmen.“ — Sardou und der Schuſter. Als Sardou noch als junger Mann, unbekannt und unberühmt, durch die Straßen von Paris trabte, um ſeine Manuſkripte unterzubringen und Literaturunter⸗ richt, die Stunde zu vierzig Sous zu geben, war er gekleidet wie ein armer Student, aber immer tadellos beſchuht. Das kam daher, daß der künftige Autor der„Cyprienne“ einen menſchenfreundlichen und wweitſichtigen Schuſter gefunden hatte, der ihm einen unbegrenz⸗ General⸗Auzeiger.(Abendblatt) 3. Seits: unerheblicher Debatte, an der ſich Prof. Dr. Struwe⸗Berlin, Syndikus Greiert⸗Dresden, Dr. Kunath⸗Leipzig, Brauereidirek⸗ b. tor Frank⸗Dresden, Geh. Rat Rheinbold, Rechtsanwalt Wend⸗ nten landt⸗Berlin und Abg. Dr. Streſemann⸗Dresden beteiligten, ſchließ⸗ ellen lich folgende Reſolution angenommen: des Gegen die Einführung einer Geſellſchaftsſteuer in Velt⸗ Preußen muß aus wirtſchaftlichen, ſteuerpolitiſchen und ſteuer⸗ Vor⸗ techniſchen Gründen Einſpruch erhoben werden, zumal gleichzeitig Geh. eine Erhöhung der Einkommenſteuer und die Aufhebung der ſchen Steuerfreiheit bon 3½ Prozent des reinen Zinſes bei den Aktien⸗ itees geſellſchaften beabſichtigt iſt. Es entſteht dadurch eine Doppelbe⸗ Ra⸗ ſteuerung in erhöhtem Maße. Der Vorſchlag, die Steuer auf Abg. 4 Grund des eingezahlten Kapitals ſteigend nach Maßgabe der Höhe liner der Divibenden zu erheben, iſt keine geeignete Grundlage, weil ende man damit den tatſächlichen finanziellen»erhältniſſen nicht Rech⸗ üßte nung trägt und auch eine benachteiligende Konkurrenz der Aktien. e. geſellſchaften unter ſich begünſtigt. Es iſt ferner ſteuerpolitiſch tel. unmöglich, eine Beporzugung der Geſellſchaften mit beſchränkter aus: Haftung zu ungunſten der Aktiengeſellſchaften und eine Bevor⸗ der zugung des fundierten gegenüber dem mobilen Kapitale vorzu⸗ e zu nehmen. Es iſt wirtſchaftspolitiſch auf das Entſchiedenſte zu be⸗ ſtel⸗ kämpfen, daß durch dieſe Steuervorlage die preußiſchen Aktien⸗ gen. geſellſchaften gegenüber den Aktiengeſellſchaften der übrigen deut⸗ lſien ſchen Bundesſtaaten zu Aktiengeſellſchaften zweiter ichen Klaſſe herabgedrückt werden und daß dieſe im Wettbewerb auf im den Auslandsmärkten beſonders belaſtet gegenüber inländiſchen ein und ausländiſchen Aktiengeſellſchaften arbeiten würden. Wirt⸗ ver⸗ ſchaftspolitiſch zu verwerfen iſt auch die Tendenz der Steuervor⸗ nein lage, das Kapital in einzelnen großen Aktiengeſellſchaften zu⸗ die monopoliſteren und die kleinen Aktiengeſellſchaften, namentlich be⸗ in der Fertig-Induſtrie, zu ruinieren, abgeſehen davon, daß in eler allen Fällen eine Verwäſſerung des Kapitals und eine Abwande⸗ ſatz⸗ rung der Aktiengeſellſchaften geradezu herausgefordert wird. Die irde Beſteuerung der Berggewerkſchaften würde abermals zu einer Ein⸗ Verteuerung der Kohle führen. General⸗Sekretär Landtagsabg. 91⁰ Wendlandt ſprach ſich alsdann mit großer Entſchiedenheit der gegen die Einführung einer Dibidendenſteuer aus. Nach In⸗ kurzer Erörterung gelangte eine im Sinne der Ausführungen und des Redners gehaltene Reſolution zur Annahme. Darauf chen wurde die Generalverſammlung geſchloſſen. Aus 8 U. us Stadt und Land. * Maunheim, 25. November 1908. «Militäriſches. Die Unteroffizier Vorſchule ſei kwird am 1. April 1909 von Neubreiſach nach Sigmaringen oße verlegt, wenn der dort notwendige Neubau bis dahin fertiggeſtellt iſt. ner* Militärnachrichten. Thoma, t. im 2. Bad. Drag.⸗Regr. nne Nr. 21 auf ein Jahr zur Botſchaft in Konſtantinopel komman⸗ olle, diert. v. Blumenſtein, Oberſtlt. beim Stabe des 4. Bad. Inf.⸗ chs⸗ Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112, zum Stabe des Inf.⸗Regts. von Die der Marwitz(8. Pomm.] Nr. 61, Boedicker, Maſor und ent⸗ Bak.⸗Kommandeur im 1. Oberrhein. Inf.⸗Reg. Nr. 07, zum Stabe mit des 4. Bad. Inf.⸗Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112, Rochlig, ume Abjutant der 6. Feldart.Brig., als Battr.⸗Chef in das 3. Bad. uer, FJeldart⸗Regt. Nr. 50, verſetzt. Zum Komp.⸗Chef ernannt: ber Da⸗ Sauptmann Koeppen im 4. Bad. Inf.⸗Regt. Prinz Withelm ben⸗ Nr. 112, unter Verſetzung in das 2. Oberrhein. Inf.⸗Regt. Nr. be⸗ 99. Zum überzähligen Hauptmann befördert Oberlt. Frhr. v. es Beuſt im 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109. Befördert; zu Lts. am⸗ die Fähnriche: Frhr, v. Mauchenheim gen. Bechtolsheim, au⸗ Frhr. Rüdt b. Collenberg und Frhr. b. Meyer n⸗Ho⸗ ten henberg im 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109, Lorenz im ren. 2. Bad. Gren.⸗Gegt. Kaiſer Wilhelm J. Nr. 110, Stucken im ſſen 2. Bad. Drag.⸗Regt. Nr. 21. Der Abſchied mit der geſetzlichen ſich Penſion bewilligt: dem Hauptm. v. Schwedler. Battr.⸗Chef ſich im 3. Bad. Feldart⸗Regt. Nr. 0, dem Oberkt. Ebers im Feld⸗ är⸗ art.⸗Regt. Großherzog(1. Bad.) Nr. 14, unter Verleihung des hon Charakters als Hauptm. mit der Erlaubnis zum Tragen der rde Regts.⸗Uniform. Im Beurlaubtenſtande: Zum Oberlt. och befördert: Et. d. Reſ. Schnizer des Leib⸗Drag.⸗Regts.(2. ab⸗ Großh. Heſſ.) Nr. 24(Mannheim). Zum Leutnant der Landw. 1. ſchs Aufgeb. wird befördert der Vizefeldwebel Schlereth(Mos⸗ für bach). Der Abſchied bewilligt: den Leutnants der Landw. 2. Aufg. uer Straß(Heibelberg) und Kettner(Mosbach) und dem Stabs⸗ icht arzt der Landw. 2. Aufgeb. Dr. Haas(Mosbach). 8 DOeffentliche Verſammlung. Nächſten Freitag, den 27. Nob., des abends 8½ Uhr, findet im oberen Saale der„Zentralhalle“, hier, 2 2, 16 eine vom nationalſozialen Verein einberufene öffeut⸗ 55 Verſammlung ſtatt. Der Führer der proteſtantiſchen Arbeitervereine Württembergs und bekannte Sozialpolitiker, Ar⸗ beiterſekretär Johann Fiſcher⸗Reutlingen, wird ſprechen über: „Die Bedeutung der Arbeiterbewegung für Staat, Wirtſchaft und Kultur“. Nach dem Vortrage findet eine freie Ausſprache ſtatt, Jedermann iſt eingeladen. * Turnverein. Die am 18. ds. Mts. abgehaltene zahlreich heſuchte Vereinsverſammlung befaßte ſich hauptfächlich mit dem am 6. Dezbr. in der Vereinsturnhalle ſtattfindenden Kreis⸗ turntag. Zu Ehren der Gäſte wird am Vorabend ein Bankett mit großem Programm veranſtaltet. Mit lebhafter Freude wurde die Mitteilung über den ſehr guten Beſuch der Turnabende— von den Schüler⸗ bis zu den Alte⸗Herren⸗Abtellungen vernommen. Vor der Verſammlung war übrigens Gelegenheit, die Mittwochs And Samstags turnende Männerabteilung bei der Arbeit zu ſohen und man konnte ſich überzeugen, mit welchem Eifer die ca. 60 Tur⸗ ner— darunter Herren bon ca 30 Jahren— ihr Penſum erledig⸗ len. Weniger erfreulich erklangen die Nachrichten über den be⸗ kannten Prozeß. In der Diskuſſton wurde ziemlich ſcharf darüber geklagt, daß mam einem Turnberein trotz ſeiner ſegensreichen Be⸗ ſtrebungen derartige Hemmungen bereitet. Mit der gegenſeitigen Verſicherung, an der ferneren Erſtarkung der Turnſache weiterzu⸗ BSFP—..—— 775 Zeit zu Zeit werde ich nachſehen kommen, ob ſie noch ganz ſind, und 5 wenn's not tut, werde ich Ihnen ſtets ein Paar neue bringen. Be⸗ 155 unruhigen Sie ſich nicht über die Bezahlung. Sie ſind ein Mann, 55 der eine Zukunft hat, das habe ich Ihnen ſogleich angeſehen. Sie war, ſchuldete er ſeinem weitherzigen beamten auf die Hauptpoſt verbracht, wo ſie ihr Manſpulationen, wege 1 0 arbeiten, trennten ſich die Teilnehmer der anregend verlaufenen Verſammlung. *Förderung der Fiſchzucht. Das Miniſterium des Innern hat in Würdigung des volkswirtſchaftlichen Wertes der Fiſchzucht dert Bad. Unterländer⸗Fiſcherei⸗Berein für die Brutperiode der Bach⸗ und Regenbogenforelle per 1908 /09 wieder die Vermittlung von Giern und Brut zu ermäßigtem Preiſe in ſeinem Vereinsgebiet übertragen. Der Bad. Unterländer⸗Fiſcherei⸗Verein war in diefem Jahre in der Lage, in den badiſchen Teil des Neckars ſtarke Be⸗ ſetzung vorzunehmen. Die Neueinſchützung der Grundſtücke zur Vermögensſteuer wird allerorts mit mehr oder weniger gemiſchten Gefühlen aufge⸗ nnommen. Beſonders erregt iſt man in Dillweißenſte in bei Pforzheim. Dort ſoll der Steuerwerk der Liegenſchaften(nicht Häuſer) um etwa 7 Millionen Mark erhöht worden ſein. Dieſer Tage ließ nun der Großh. Steuerkommiſſär auf dem Rathaufe eine allgemeine Verſammlung anberaumen, um die Beſchwerde⸗ führer zu überzeugen, daß die enormen oft zehnfachen Steuer⸗ werterhöhungen ganz berechtigt ſeien. Eine große Debatte gab es darüber, was als normale und was als nichtnormale Käufe zu be⸗ trachten ſeien. Der Kommiſſär vertrat den Standpunkt, daß alle Käufe, welche nach dem Grundbuch ſogenannte Freikäufe(nicht Tauſch gegen andere Grundſtücke) ſeien, ſicher auch als normal zu betrachten ſeien. Die Beſchwerdeführer wollten aber bei ſolchen Käufen auch die Zahlungsmittel und die Zahlungsart berückſichtigt wiſſen; ſo ſejen z. B. große Mengen Doubleketten, falſche Steine uftv. und ſogar ein alter Gaul, der inzwiſchen geſchlachtet wurde, als Zahlungsmittel verwendet worden. Ein Beſchwerde⸗ führer ſuchte beſonders nachzutveiſen, wie ungleich und ungerecht er ſchon früher beranlagt worden ſei, ſo ſei z. B. bei der erſten Schätzung 1903 ihm bei einem Grundſtück der Quadratmeter zu .50 Mk. geſchätzt worden, während für danebenliegende die Schätz⸗ ung nur 2 Mk. betrug; deſſenungeachtet habe der Schätzungsrat im Jahre 1906 ſeine Veranlagung auf 8 Mk. den Quadratmeter er⸗ höht, während danebenliegende Grundſtluke auf 2 Mk. der Quad⸗ ratmeter ſtehen geblieben ſeien. In der Verſammlung war auch eine Anzahl landwirtſchaftbreibende Witwen vertreten. Dieſe äußerten ihre Troſtloſigkeit in den Worten:„Ja, mit was ſollen denn wir Witfrauen die großen Abgaben zahlen, wir kriegen ja in ein paar Jahren nicht ſo viel heraus, als was wir in einem Jahr zahlen müßten, und wenn wir auch jedes Jahr ein Aeckerle ver⸗ beuufen tvollten, um die Abgaben für die anderen Aeckerle damit zeuhlen zu können, ſo nimmts uns ja gegenwärtig kein Menſch ab!“ Die Beſchwerdeführer wollen im äußerſten Falle bis zur höchſten Inſtanz gehen. Zuletzt wurde die Verſammlung ſo erregt, daß Herr Bürgermeiſter Haug ſie aufheben ließ. Nach der Ver⸗ ſammlung ſtanden die Leute noch lange auf der Straße herum. Um bei der erregten Stimmung allen Eventualitäten vorzubeugen, wurde der Steuerkommiſſär von der Polſzei nach Pforzheim be⸗ gleitet. * In der Wettbetrugsaffäre iſt geſtern die bießte Ver⸗ haftung erfolgt. Diesmal iſt es ein Zigarrenhändler, welcher der Teilnahme verdächtig iſt. Der Verhaftete iſt der Kaufmann Georg Engert, in Firma Havanna⸗Haus, 0 6, 6. Vor einigen Tagen fand, wie wir erfahren, ein Lokalaugenſchein ſtatt. Stegmann und Geiſt wurden in Begleitung von Unter⸗ ſuchungsrichter und Staatsanwalt und mehrerer Kriminal⸗ e verbrecheriſchen ionen, wegen denen ſie ſich in Haft befinden, vor⸗ machen mußten. gert war, wie wir weitet hören, der In⸗ haber eines außergewöhnlich lukrativen Wettbureaus. An Renn⸗ tagen ging es in dem Zigarrenladen ipie in einem Bienenkorbe zu. Die Wettenden wurden im Hinterzimmer abgefertigt. Engert nahm ſowohl in⸗ als ausländiſche Wetten an, und ſoll einen ganz enormen Umſatz gehabt haben. * Um einen Aſt. Es wurde geſtern ein Prozeß zwiſchen der Stadtgemeinde, vertreten durch Herrn.⸗A. Alt, und Herrn Zimmermeiſter Holzner, vertreten durch Herrn.⸗A. Dr. Wetzel, eutſchieden, der nicht der Komik entbehrt. Anläßlich der Abbruchsarbeiten fliel einem auf dem Ausſtellungsterrain beſchäftigten Arbeiter Holznuers ein Brett von einem Gebäude herunter und ſchlug an einem Baum einen fingerdicken Aſt ab. Ein gerade vorbeigehender Herr— der Arbeiter nahm an, daß es ein Stadtrat oder ein Stadtberordneter ſei— ſchimpfte weid⸗ lich über die Zerſtörung ſtädtiſchen Eigentums. Die Folge war eine Aufforderung an Holzner, er ſolle der Stadt für das Aeſtchen — 3 M. bezahlen! Der Angeklagte nahm das von der humoriſti⸗ ſchen Seite und ſchrieb u. a. an die Stadtgemeinde zurück, er lder Angeklagte Holzner) habe die Abſicht, den Neckarauer Wald zu kaufen, was wohl der Neckarauer Wald bei Zugrunde⸗ legung des Einheitspreiſes von 3 Mark für einen Aſt koſten würde! Die Autwort bildete die Klage. Die Verhandlung in erſter Inſtanz beſchränkte ſich auf den Grund des Anſpruchs, ob nämlich nach der Sachlage die Stadt überhaupt etwas zu for⸗ dern habe. Das erſtinſtanzliche Urteil ſprach der Stadt das Recht zu, daß ſie dem Grunde nach etwas zu fordern habe. Das Urteil ging in die Berufungsinſtanz und dort wurde dann, nachdem der Arbeiter, dem das Brett abgerutſcht war, vernommen und feſt⸗ geſtellt war, daß er zuperläſſig iſt, die Klage auch dem Grunde nach abgewieſen, weil der Beklagte die nötige Sorgfalt bei Vor⸗ nahme der Abbrucharbeiten hatte obwalten laſſen, * Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Frau Jette Roſenſtein, Inhaberin der Firma Jette Roſenſtein in Mann⸗ heim, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkurs⸗ Verwalter wurde Herr Rechtsanwalt Dr. Rudolf Mark in Mannheim ernannt. Konkurs⸗Forderungen ſind bis zum 4. Jan 1909 bei dem Gerichte anzumelden. Termin zur Prüfung der angemeldeten Forderungen iſt auf Freitag, den 15. Januar 1909 vor dem Großh. Amtsgericht Abt. 3 anberaumt⸗ Gerichtszeitung. * Stockach, 25. Nov. Eine intereſſante Schöffen⸗ gerichtsverhandlung fand kürzlich hier ſtatt, bei welcher der Baron v. Stotzingen(Mitglied der 1. Kam⸗ mer) als Anzeiger und Zeuge, der Jagdaufſeher Weiß⸗ maunn jun, als Angeſchuldigter beteiligt waren. Die Ver⸗ handlungen zogen ſich am Morgen von—11 Uhr hin, dann beſchloß das Gericht auf Antrag des Angeſchuldigten— zur Widerlegung der Ausſagen des Zeugen Baron v. Stotzingen — einen Augenſchein an Ort und Stelle borzunehmen. Dieſer dauerte bis ſpät in den Abend hinein und ergabelt.„Tagebl“, daß ſich Baron v. Stotzingen bei ſeinen beeidigten Ausſagen etwas geirrt hatte. In der Folge wurde der Angeſchuldigte freigeſyrochen. Ludwigshafen, 24. Nov. Wegen Kautions⸗ Vor allem waren ſich alle ohne Ausnahme darüber einig, daß die „Adler“ in Mannheim, zu verantworten. Beumgärtner hatte auf dem Weg der Annonce zwei kautionsfähige Kaufleute zur Verſtärk⸗ ung ſeines Perſonals geſucht und zwei jungen Leuten, die ſich als Bewerber meldeten, Kautionsbeträge von 100 bezw. 40 Mark ab⸗ genommen, welches er in luſtiger Damengeſellſchaft verfubelte. Mit dem Detektiv⸗Inſtitut war es natürlich purer Schwindel. Auf die Frage des vorſtehenden Richters, woher er denn geglaubt habe, daß er die Fähigkeiten beſitze, ein derartiges Juſtitut zu gründen und zu leiten, erwiderte der Angeklagte unter allgemeinem ſchallendem Gelächter naiv:„Ich habe Spaß daran, war ein paar Jahre in der Realſchule und mein Vater war einmal Geſchworener.“ Das Ge⸗ richt verurteilte den Schwindler zu 3 Monaten Gefängnis, Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Neues Operettentheater(Apollo). In Abänderung des Spiel⸗ plans geht heute Mittwoch auf vieles Verlangen Edmund Eys⸗ lers beliebte Operette„Die Schützenlieſel“ in Szene. Anfang: 8 Uhr.— Morgen Donnerstag findet eine Repriſe von„Früh⸗ lingsluft“ ſtatt. Konſervatorium für Muſik in Stuttgart. Wie man uns aus Stuttgart ſchreibt, iſt in der Organiſation des K. Konſervato⸗ riums für Muſik in Stuttgart vor kurzem eine bedeutungsvolle Acnderung vollzogen worden: die Verſchmelzung dieſes Inſtituts mit dem bisherigen Verein zur Förderung des K. Konſervato⸗ riums für Muſik(dem Eigentümer des von dem Kunſtinſtitut ſeit Jahrzehnten gemieteten Anweſens Langeſtr. 51). Infolge dieſern Vereinigung iſt der genannten Anſtalt jetzt die Möglichkeit zu einer Weiterentwickelung geboten, wie ſie bei dem bisherigen Ver⸗ hältnis nicht beſtand. Zur Erledigung der geſchäftlichen An⸗ gelegenheiten des neuen Vereins iſt ein Kuratorium beſtellt, an deſſen Spitze Geh. Kommerzienrat Dörtenbach ſteht. Dem Kuratorium gehört der Direktor der Lehranſtalt, Prof, Max Pauer, von Amts wegen an. Die fünſtleriſchen Aufgaben des Konſervatoriums werden von dem Direktor in Verbindung mit dem aus Lehrern zuſammengeſetzten Senat der Anſtalt erledigt. Geh. Rat Eruſt Haeckel in Jeng gedenkt, wie wir bereils kurz mitteilten, mit Ablauf dieſes Winterſemeſters ſein Lehramm niederzulegen. Die Gründe für ſeinen Rücktritt von der Pro⸗ feſſur ſind in ſeinem hohen Alter zu ſuchen. Er hat 48 Dienſtjahre hinter ſich und iſt über 75 Jahre alt. Der kühne und erfolgreiche Forſcher und Lehrer hat die neuere Entwicklung der Zoologie wie ſelten ein Gelehrter nachhaltig beeinflußt und neben der Anerken⸗ nung bei den Fachgelehrten durch eine Reihe anderer Bücher eine bedeutende Volkstümlichkeit erlangt. Haeckel iſt am 16. Febr. 1894 in Potsdam geboren, ließ ſich nach Studiem in Berlin und Würzburg 1861 in Jena, zunächſt für vergleichende Anatomie, dann für allgemeine und ſpezielle Zoologie als Privatdozent nie⸗ der, wurde 1862 a o. und 1865 mit 31 Jahren ord. Profeſſor. So hat er alſo nahezu ein halbes Jahrhundert der Univerſität Jena angehört und bis zuletzt in ſeltener Friſche gelehrt. Im März 1907 wurde Haeckel der Charakter als Wirkl. Geh. Rat mit dem Titel Exzellenz verliehen. Sicherlich wirb der greiſe Ge⸗ lehrte, der ſich noch bemerkenswerter Firſche erfreut, nach ſeinem Rücktritt vom Lehramt ſich ganz der Ausgeſtaltung ſeiner Lieb⸗ lingsſchöpfung, des„Phyletiſchen Muſeums“ widmen. Zur Donauverſickerung. Die Wirkung des am 11. Nov. von Baden und Württemberg auf Vorſchlag des Prof. Endriß in Stuttgart ausgeführten großen Verſenkverſuchs bei Fridingen— es wurden 500 Zentner Kochſalz dabei berwendet— läßt ſich nun⸗ mehr im großen und ganzen beurteilen. Das Ergebnis entſpricht dem Gang der von Prof. Endriß gehegten Erwartun an der Donau(Beuron) und an der Stockach, ſowie am Kr. bach keine Nachweiſe einer Salzung erbracht werden kon⸗ zeigte die Aach eine hervorragende Verſalzung. Aufgrut ausgeführten Filtrierverſuche läßt ſich erkennen, daß die bei dingen eingeführte Salzmenge im weſentlichen in der Aach wi auftrat. Der Höhepunkt wurde nach etwa 200 Stunden e Das ganz genaue Reſultat iſt übrigens erſt in einigen Monakt zu erarten, da die grundlegenden Beſtimmungen gewichtsanal tiſch durchgeführt werden, was ſehr zeitraubend iſt. Dieſe wich⸗ tigen Unterſuchungen ſind von den beiden Regierungen den Pro⸗ feſſoren Dr. Rupp an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe und Bareiß an der Kgl. Zentralſtelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart übertragen worden. 25 Aus dem Großherzogtum oc. Karlsruhe, 20. Nov. Dem Bürgerausſchuß ging eine Vorlage zu, wonach das Ortsſtatut betr. den Bedürf⸗ nisnachweis bei Errichtung von Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften bis Ende 1913 in Kraft bleiben ſoll. Karlsruhe, 24. Nov. Der Milchkrieg iſt been⸗ digt, Die Produzenten haben vberloren. Sie haben einen z ungünſtigen Zeitpunkt gewählt zur Preisſteigerung. Bei der Uebe produktion von Milch fand man eine ſolche nicht am Platze, 2 kam die Uneinigkeit unter den Proditzenten ſelbſt von denen vom Preisaufſchlage zurücktraten.— Mit Wirkung vom 1. Jauuar 1909 an iſt das Amt des Vorſitzenden des Schiedsgericht für Arbeiterverſicherung dem Obevamtmann Dr. A Klotz übertragen worden. Das Amt bes ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden dieſes Schiedsgerichts wird vom 1. Januar 19b9 am Re⸗ gierungsrat Abolf von Boeckh bekleiden. *Pforzheim, 25. Nov. Fabrikant K. Dillenſus, ein weit über die Grenzen unſerer Stadt bekannter, verdienſt⸗ voller Mann, iſt geſtern abend hier geſtorben. In dom Dahingegangenen verliert die nat.⸗lib. Partei einen der hervorragendſten Verfechter ihrer Grundſätze. =Freiburg i. Br., 24. Nob. Im Kornhausſaale begannen nach einem Gottesdienſte im Münſter die Beratungen der katho⸗ liſchen Kirchenſteuerbertretung, denen als Ver⸗ tretet der Großh. Regierung der Miniſtertaldirektor im Minkſterlum der Juſtiz, des Kultus und Unterrſchts, Geheimer Rat Hübſch, beilvohnte. In ſeiner Begrüßungsanſprache erinnerte Dompfarrer Brettle an die Ablehnung der Gehaltsaufbeſſerung im Landtage und teilte mit, daß die Kirchendehörde eine Gehaltsfkala ausgear⸗ beitet habe, nach der die Geiſtlichen künftighin als Anfangsgehalt 2000 Mark und als Höchſtgehalt 3200 Mark erhalten ſollen; nach Ableruf von je 10 Dienſtjahren ſollen ſte eine Zulage von 400 M erhalten. Um die dazu erforderlichen Gelder aufzubringen, werde die Kirchenbehörde in erſter Linie alle ihr zur Verfügung ſtehenden Mittel in Angriff nehmen, was noch fehle müſſe durch Erhöhung des Kirchenſteuerfußes von 20 auf 25 Pfg. aufgebvacht werden. Den Vorſitz führte Rechtsanwalt Konſtant. Fehrenbach⸗ Freiburg, In der Generaldebatte über den Geſamtvoranſchlag, ergriffen zwölf Redner das Wort, die alle mit Ausnahme eines (Rechtsampalt Dr. Baur⸗Konſtanz) für die Erhöhung des Kirchenſteuerfußes eintraten; ein Redner meinte ſogar, wenn ein Steuerfuß von 25 Pfg. nicht veiche, ſolle man ihn höher hinauffetzen. Die berſchiedenen Redner erbrterten dann die einzelnen Unzuläng⸗ lichkeiten, unter denen die Geiſtlichkeit in Baden zu leiden haben. gegenwärtigen Gehaltsverhältniſſe der Geiſtlichen nicht nur unzu⸗ reichend, ſondern geradezu unwürdig ſeien, da ſie ſogar nicht felten ſchwindels hatte ſich vor dem Schöſfengericht der 27 jährige frühere Speditionsgehilfe Eugen Baumgärtner von die Erfenntlichkeit, fügte Sardou mit feinem Lächeln hingzu —* Ludwigshafer, zuletzt„Direktor“ des ſogen, Privatdetektiv⸗Inſtttuts„ hinter denen der Volksſchullehrer zurückſtänden. Einige Redner hielten die von der Kirchenbehörde aufgeſtellten Sätze für zu niedrig und hätten es gerne geſehen, wenn ſie höher geweſen wären. Daf 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 25. November. bef einer Erhöhung der Kirchenſteuer zu dieſem Zwecke Austritte aus der Kirche erfolgen würden, glauben die meiſten nicht, ſondern mieinten, um ſolche, die deshalb der Kirche den Rücken kehrten, weil ſie um einige Pfennige mehr Steuern bezahlen müßben, ſei es nicht ſchade. Faſt alle gaben ihre Anſicht dahin kund, daß das katholiſche Volk die Kirchenſteuererhöhung willig auf ſich nehmen werden. Einige ſind von dem Syſtem, das in Bayern eingeführt ſei— 2400 Mark Anfangsgehalt, alle drei Jahre eine Zulage von 400 Mark Bis zum Höchſtgehalte von 3600 Mark— ſo entzückt, daß ſie es ganz gerne ſehen, wenn es auch in Baden zur Einführung käme. Zum mindeſten aber müßte ſich das Gehalt der Pfarrer neben dem Lehrer und mittleren Beamten ſehen laſſen können, ſonſt gehe beim Volk der Reſpekt vor den Geiſtlichen zurück. Ferner wurde darüber geklagt, daß die Pfarrer bei akuter Erkrankung ihre Aushilfe aus eigener Taſche entſchädigen müſſen und daß die Umzugskoſten nur teilweiſe und manchmal gar nicht vergütet würden. Rechtsanwalt Dr. Baur⸗ Konſbanz war der Anſicht, man ſollte nochmals wegen der Erhöhung des Staatszuſchuſſes bei der Großh. Regierung vorſtellig werden, vielleicht habe man diesmal mehr Erfolg. Daraufhin entgegnete ihm aber der folgende Redner, daß man nicht Luſt habe, die Geiſt⸗ lichen nochmals 2 Jahre zu vertröſten, um dann doch zu einer Erhöh⸗ ung des Kirchenſteuerfußes greifen zu müſſen. Mehrere Vertreter gaben den wohlgemeinten Rat, bei Neubauten von Kirchen, Er⸗ weiterungsbauten uſw. weniger luxuriös vorzugehen, auch bei dem Ordinariatsgebäude hätten an die 100 000 Mark eingeſpart werden können. Nach vierſtündiger Dauer wurbe die erſte Plenarſitzung geſchloſſen und die Weiterberatung auf Mittwoch vormittags 10 Uhr vertagt. In den Nachmittagsſtunden beriet der Ausſchuß über die Vorlagen. =Freiburg i. Br., 24. Nov. Auf dem Eiſenbahndamm ließ ſich heute früh vor Tagesanbruch in der Nähe des Viadukts in der Zähringerſtraße ein etwa 20 Jahre alter Burſche vom Zuge 0 überfahren, der ihm die Beine vom Rumpfe trennte. Der Selbſtmörder iſt noch unbekannt; er wurde im Leſchenhauſe photo⸗ graphiert, um ſeine Identität feſtſtellen zu können.— Heute Abend brach in der Möbelfabrik von Springer in der Zähringerſtraße Großfeuer aus, das alsbald eine gewaltige Ausdehnung an⸗ mahnn. Die Feuerwehr hatte mit dem verheerenden Elemente eine furchtbaren Kampf zu beſtehen, da ſich in der Fabrik Holzteile und ſonſtige leicht brennende Gegenſtände befanden. Ferner mußte ſie den ſtark gefährdeten Nachbarhäuſern große Aufmerkſamkeit widmen, da ein leichter Wind die ſprühenden Funken fortwährend in die Luft trieb. Um Mitternacht war man des Feuers noch nicht voll⸗ ſtändig Herr geworden. Der Schaden dürfte beträchtlich ſein. oe., Villingen, 20. Nov. Ein Bürger von Dauchingen (Poſt Villingen] erhielt dieſer Tage eine Poſtkarte, welche vor acht Jahren in dem 5,4 Kilometer entfernten Klengen aufgegeben wurde. Die Karte hatte die Reiſe nach Amerika gemacht, wo ſie bis zur Entdeckung verblieb. * Villingen, 24. Nov. Das Großh. Miniſterium hat die Ausgeſtaltung des hieſigen Vorſeminars zu einem Vollſeminar genehmigt und ſich auch mit dem für den Neubau beſtimmten Platz eimverſtanden erklärt. * Hüningen, 24. Nob. Gin ungemein frecher Rau b⸗ anfall wurde Sonntag nacht an der Baslerſtraße verübt. Ein in Baſel wohnhaflber alter Geldwechsler, der ſeit vielen Jahren in der badiſchen und elſäſſiſchen Umgebung den Geſchäftsleuten das Schweizer Geld gegen deutſches Geld umgewechſelt hatte, wurde auf ſeinem Heimweg nach Baſel plötzlich aus dem Hinterhalt von drei Strolchen überfallen, zu Boden geſchlagen und ſeines Geldes heraubt. Die Verletzungen ſind ſchwere. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Rheingönheim, 24. Noy. Ant vergangenen Samstag gerieten hier nach eingetretener Poligeiſtunde einige Burſchen in Streit, in deſſen Verlauf der 16 Jahre alte Georg Chor dem 19. jährigen Jak. Trinker einen gefährlichen Meſſerſtich in die Lunge Verſetzte, ſo daß der Geſtochene in das Krankenhaus nach Ludwigs⸗ hafen überführt werden mußte, wo er in verwichener Nacht ge⸗ ſtorben iſt. Der ſonntagsſchulpflichtige Täter twurde verhaftet. Mainz, 24. Nov. Die Wahl der Beiſitzer zum KHauf⸗ mannsgericht verlief geſtern äußerſt rege. Mit Automobilen und Droſchken wurden die ſäumigen Wähler herbeigeholt. Auf die Diſte des Vereins Mainzer Kaufleute(Prinzipale) entfielen 68 Stimmen, ſomit ſind die aufgeſtellten 13 Herren gewählt. Auf die Liſten der Handlungsgehilfen entfielen: Kaufmänniſcher Verein 200 Stimmen(ſomit 5 Beiſitzer gewählt), Deutſch⸗nationaler Hand⸗ kungsgehilfenverband 163 Stimmen(mithin 4 Veiſitzer), auf den Talholiſchen kaufmänniſchen Verein 88 Stimmen(2 Beiſitzer), und auf den Verband deutſcher Handlungsgehilfen Leipzig, kaufmänn⸗ iſcher Verein„Merkur“ 87 Stimmen(2 Beiſitzer). e, Oberlahnſtein, 25. Nov.(Privattelegramm) An einer ſteilen Stelle, wo gegenwärtig die Erdarbeiten im neuen Bahrhofsgelände ausgeführt werden, ſind ſchwere Erdmaſſen he⸗ rabgeſtürzt, wobei zwei Arbeiter verſchüttet wurden. Ein öſterreichiſcher Arbeiter iſt tol geblieben. Ein Arbeiler aus Nie⸗ derberg wurde ſchwer verletzt. Er erlitt ſchwere Quetſchungen. Sportliche Nundſchau. Automobilismus. A..O. Zuverläſſigkejten für kleine Wagen. In der im Kaiſer⸗ lichen Automobilklub unter dem Vorſitz des Vizepräſidenten Graf b. Sierſtorpff abgehaltenen Sitzung, an welcher zahlreiche Vertreter der Induſtrie und mehrere Vorſtandsmitglieder der Deutſchen Motorfahrer⸗Vereinigung teilgenommen haben, wurde über die Veranſtaltung einer Zuverläſſigkeitsfahrt für kleine Wagen verhandelt, die vorbehaltlich der Genehmigung ſeitens der Regierung in der Zeit vom 29. Auguſt bis 3 September 1909 abgehalten werden ſoll. Die Zuverläſſigkeitsfahrt, die der K..C. und die D. M. V. gemeinſam veranſtalten, iſt eine inter⸗ mationale. Zugelaſſen werden Wagen mit Motoren bis zu 6 PS. Es werden goldene, ſilberne und bronzene Medaillen verliehen. Für die Veranſtaltung, die am Sonntag den 29. Auguſt mit der Abnahme der Wagen beginnt, ſind fünf Fahrtage vorgeſehen. Der Stärt findet am Montag den 30. Auguſt vorausſichtlich am Tempelhofer Felde ſtatt. Für die einzelnen Fahrtage ſind die Strecken: 1. Berlin⸗Magdeburg⸗Braunſchweig, 2. Braunſchweig⸗ Halberſtadt⸗Eisleben⸗Weimar, 3. Weimar⸗Bamberg⸗Würzburg, 4. Würzburg⸗Heilbronn⸗Heidelberg⸗Mannheim, 5. Mann⸗ heim⸗Kaiſerslautern⸗Sgargemünd⸗Zabern⸗Straßburg in Aus⸗ ſicht genommen. „ n Letzte nachrichten und Telegramme. * Neues Palais bei Potsdam, 25. Nov. Der Kaiſer bleibt auch heute ſeiner Erkältung wegen zu Bett. HSHamburg, 25. Nov. Die beiden Inhaber der Geld⸗ wechſelfirma Kaufmann u. Glück ſind nach Veruntreu⸗ ung der ihnen anvertrauten Wertſtücke und der eigenen Mobilien nach Paris geflüchtet.(Frankf. Ztg.) Deutſcher Staatsbahnwagenverband. Stuttgart, 25. Nov. Unter der Ueberſchrift„Ein deutſcherx Staatsbahnwagenverband“ beſpricht der„Staatsan⸗ zeiger“ das von den Vertretern von Preußen, Bayern, Würt⸗ temberg, Sachſen, Baden, Mecklenburg und Oldenburg, ſowie der Reichseiſenbahn abgeſchloſſene Uebereinkommen über die Bildung des deutſchen Staatsbahnwagenverband. In dem Artikel wird zunächſt betont, der Zuſammenſchluß aller deutſchen Staatsbahnen auf dem wichtigen Gebiete des Verkehrsweſens, die damit ver⸗ bundene Annäherung der Intereſſen und Anſchauungen und das Wachſen des gegenſeitigen Verſtändniſſes in gemeinſamer Arbeit vom nationalem Standpunkte aus. Es wird auch dem Fernſtehen⸗ den nicht zweifelhaft ſein daß ſie die ideale Seite des neuen Verbandes iſt. Ferner wird betont, daß eine halbe Million Güterwagen dem neuen Verbande angehören werden und ſodaan die bisherigen Zuſtände beſprochen. Schließlich wird herporge⸗ doben, daß für den Eiſenbahnbetrieb der Haupt⸗ vorteil in der Herabſetzung der Anzahl der Leer⸗ kilometer beſtehe, während eine weitere Verminderung dadurch erreicht wird, daß die Wagen auch zu Ausbeſſerungs⸗ zwecken nicht mehr nach der Heimatsbahn zurückzuſchicken ſind. Die Zahl der Leerkilometer beträgt nach oberflächlichen Schätzungen mehr als 200 Millionen Achſenkilometer jährlich. Außerdem wird der Rangierbetrieb vereinfacht und verbilligt werden, da das Ausſondern der Wagen nach der Eigentums⸗ bezeichnung bei der Zuſammenletzung der Züge beim Bedienen der Anſchlußgeleiſe, der Ladegeleiſe wegfällt. Schließlich wird auch durch die Einſchränkung der Unterſuchungen an der Grenze der Verbandsbahnen eine weitere Koſtenerſparnis erzielt. An die Stelle der verwickelten Abrechnungen wird eine ein⸗ ſache Jahresrechnung in Pauſchalſatz treten, die für den Ver⸗ band von einem Beamten in wenigen Tagen fertiggeſtellt werder kann. Insgeſamt ſind im Jahre 1907 unter den deutſchen Staatsbahnwagen insgeſamt Betrage von 18½ Mill. Mark ab⸗ gerechnet worden, die ſich aus zahlreichen kleinen Beträgen von wenigen Mark zuſammenſetzen. Die große Zahl von Arbeits⸗ kräften, die dieſe Abrechnungen verarbeitete und die auf den Stationen, beſonders an der Grenze die Wagen der anderen deutſchen Staatsbahnen aufſchrieb, werden entbehrlich, da die Wagen einheitlich benutzt werden ſollen und in den Bezirken, wo ſie Ausbeſſerungen bedürfen, auch auszubeſſern ſind, ſo müſſen ſie nach einheitlicher Bauart beſchaffen ſein. Es wird deshalb die gemeinſchaftl. Feſtſetzung eines einheitl. Wagentypes in Ausſicht genommen. Ueber die Punkte der Vermehrung werden ſich die Verwaltungen ſo raſch verſtändigen, daß die erforderlichen Mittel rechtzeitig in den Etat eingeſtellt werden können. Die geſetzliche Führung des Verbandes liegt dem preußiſchen Zentral⸗Eiſen⸗ bahnamt in Berlin ob. Die außerpreußiſchen Bahnen werden an den Verbandsarbeiten teilnehmen, indem ſie eine Anzahl von Beamten zu dieſer Behörde abordnen. Artikel 5. Abgeſehen von dem Gewinn, der in der weiteren Förderung der freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen unter den Verbandsſtaaten liegt, iſt noch zu erwarten, daß jeder einzelnen Verbandsbahn durch den geplanten Zuſammenſchluß Vorteile für ihre Verkehrs⸗Inkereſſen und für ihre wirtſchaftliche Forderungen erwachſen werden. Zur Frage der Stürkung der engliſchen Wehrmacht. Berbin, 24. November. oſus der„Köln. Ztg.“ ſchreibb: Der Antrag Lord Roberts auf Schaffung eines engliſchen Millionenheeres und die Verhandlungen, die ſich im engliſchen Ober⸗ hauſe daran knüpften, beſchäftigen die engliſche öffentliche Mei⸗ nuig im höchſten Grade, und das iſt vom engliſchen Standpunkte Der Offi aus wohl begreiflich. Denn wenn die Zuverſicht erſchüttert würde, daß Englands Flotte allein zur Sicherung des Landes ausreicht, ſo würde das eine ganz gewaltige Revolution mit großen Folgen be⸗ deuten, unter denen die finanziellen nicht am letzten Platze ſtänden. Aus marchem, was in England bei dieſem Anlaß geſagt worden iſt, ſcheint herborzugehen, daß man die Folgen, die dieſe Erörterungen im Auslande haben können, als nicht ganz unbedenklich anſieht. Aber wenn wir die große Wichtigkeit der Frage für England voll⸗ kommen anerkennen, ſo ſehen wir doch weniger Kar, weshalb die öffentliche Meinung im feſtländiſchen Europa und namentlich in Deutſchland ſich deshalb erregen ſollte, wenn England ſich wirklich entſchließen würde, ſeine Landmacht entſprechend den Vorſchlägen des Marſchalls Roberts zu vermehren. Zunächſt iſt das wirklich eine innere Angelegenheit Englands, und wenn England eine wei⸗ tere Prämie von einer halben Milliarde Mark jährlich für ſeine Sicherung ausgeben will, ſo hat es das mit ſich ſelöſt auszumachen. Wir neigen der Anſicht zu, daß die engliſche Flotte ſtark genug iſt, um einen Angriff abzuwehren, und abgeſehen davon, daß wir England überhaupt nicht angreifen wollen, ſo kann es für uns auch nichts bedenkliches haben, wenn es nun auch noch ein ſtarkes Land⸗ heer ſchafft, das aller Vorausſicht nach doch niemals ſtark genug ſein wird, um uns mit Ausſicht auf Erfolg anszugreifen. Wir können dieſe Entwicklung ruhig verfolgen, ohne dabei die geringſten patrio⸗ tiſchen Beklemmungen zu verſpüren oder die Engländer mit Rat⸗ ſchlägen zu behelligen, zu denen wir durch keinerlei Intereſſe ge⸗ drängt werden. Das Unglück auf der Zeche Radbod. * Hannover, 25. Nov. Das Stadtverordneten⸗ kollegium bewilligte heute für die Hinterbliebenen der auf der Zeche Radbod verunglückten Bergleute 3000 M.(Frkf..) Die Studentenkrawalle in Wien. Ro m, 25. Nov. Heute früh fand in der hieſigen Univerſität eine Verſammlung der Studenten der Umwerſität, der Ligeen und des Techniſchen Inſtituts ſtatt, in der eine Tagesordnung angenom⸗ men wurde, die gegen die Vorgänge in Wien Proteſt erhebt. Wei⸗ tere Demonſtrationen werden durch Wachkommandoos unmöglich ge⸗ macht. In der Univerſität Bologna manffeſtierten heute früh die Studenten in ähnlicher Weiſe. Marokko. * Tanger, 25. Nov. Abdul Aſis iſt heute hier eingetroffen und hat ſich ſofort nach dem Landſitz Harrys begeben, der 3 Km. entfernt von der Stadt liegt. Die Kriſe auf dem Balkau. Konſtantinopel, 24. Nov. Dem Tanin“ zu⸗ ſolge zirkulieren ſeit geſtern beharrliche Gerüchte von einer Miniſterkriſe. Kiamil Paſcha ſoll auf ſeinem Poſten verbleiben; auf einigen anderen Miniſterpoſten ſollen Ver⸗ änderungen eintreten. Die Gärung in Indien. * Kalkutta, 24. Nov. Der Bengale, der am 8. Nov. den Gouverneur Sir A. H. Leith Fraſer zu ermorden ver⸗ ſuchte, iſt zu zehn Jahren ſchweren Kerkers verurteilt worden. Schwerer Schiffsunfall. * Malta, 25. Nod. Der mit Kaufmannsgüter nach Alexandria beſtimmte Dampfer„Sardinia“ der Pacayanni⸗ Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft iſt eine Meile vom Hafen in Brand geraten. Die Paſſagiere, 200 an der Zahl und die Beſatzung ſprangen infolge der Panik über Bord. Der ſtarke Wind hat das Rettungswerk ſehr erſchwert. Viele Perſonen ſind umgekommen. Das Schiff wurde von allen verlaſſen. Deutſcher Neichstag. 7 W. Berlinu, 25. Nov. Am Bundesratstiſche: Bethmann⸗Hollweg, Oberberghaupt⸗ mann v. Velſen, Geh. Rat Meißner, Unterſtgatsſekretär Wer⸗ muth. Präſident Graf Stolberg eröffnet um 1 Uhr 15 Minutem Sitzung. f Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Beſprechung der Interpellation Wiedeberg(Ztr.) und Behrens(wirtſch. Vgg.) betr. das Grubenunglück auf der Zeche Radbod. Kanigz(Konſ.) führt aus: Ich freue mich, daß die Regie⸗ rung trotz der eigentlich nicht vorhandenen Zuſtändigkeit des Reichstags bereit iſt, hier in dieſem Hauſe über das weite Kreiſe nicht nur mit tiefer Trauer, ſondern mit Entſetzen(Sehr richtig!) erfüllende Unglück Erklärungen zu geben. Wir wollen aber nicht den Schluß daraus ziehen, daß die Regierung deshalb für ein Reichsberggeſetz zu haben ſein wird. Wir halten ein Reichsberg⸗ geſetz nicht für beſſer als ein Landesgeſetz. Wir erklären, daß an der Spitze unſerer Bergwerksverwaltung ein Mann ſteht, der ſich ſeiner hohen Pflichten voll bewußt iſt. Daß auf der anderen Seite unſere Landesgeſetzgebung verbeſſerungs⸗ fähig iſt, beſtreitet niemand. Das Unglück auf der Grube „Boruſſia“ im Jahre 1905, das durch das Umfallen einer Pe⸗ troleumlampe herbeigeführt worden iſt, hat aber erkennen laſſen, daß die Schuld an den Unfällen vielfach auf Unvporſichtigkeit und Verſehen der Arbeiter zurückzuführen iſt. Die Arbeiter⸗Kontrol⸗ leure halten wir nicht für ein Allheilmittel zur Verhütung von Unglücksfällen. Gewählt würden doch nur die beſten Redner werden, und daß das nicht immer die beſten Praktiker ſind, liegt auf der Hand. In Courrieres waren derartige Vertranens⸗ männer gewählt und doch konte das Unglück nicht verhindert wer⸗ den. Die Ausführungen des Herrn Hus gegen das Kohlen⸗ ſyndikat kann man bis zu einem beſtimmten Punkte unter⸗ ſchreiben. 50000 Arbeiter werden beſchäftigt, um Kohlen zu fördern, die nach England verkauft werden. Die Arbeiter werden alſo anderen Berufszweigen entzogen, um der konkurrierenden Induſtrie billige Kohlen zu beſchaffen. Dieſe verwerfliche Praxis iſt ſchon oft Gegenſtand der Kritik geweſen.(Sehr richtigl rechts.) Gothein(FIr. Vgg.) führt aus: Es wäre viel beſſer ge⸗ weſen, wenn die Interpellationen einige Wochen ſpäter beſprochen worden wären, denn irgend eine poſttive Auskunft über die Ur⸗ ſache des Unglücks kann von keiner Seite gegeben werden. Höchſt⸗ wahrſcheinlich handelt es ſich um eine Schlagwetter⸗Ex⸗ ploſion, dieſe bleibt nur auf gewiſſe Teile beſchränkt. Die Berieſelungsanlagen haben nicht immer funk⸗ tioniert, das beweiſt das Einfrieren am Tage vor dem Un⸗ glück. Zweifellos iſt aber die Haupturſache auf ein ele⸗ mentares Ereignis zurückzuführen. Bei den Unter⸗ ſuchungen ſollten die Revierbeamten als perſönlich intereſſiert nicht zugezogen werden. Der Miniſter als Nichtfachmann könne Garantien nicht übernehmen. Ohne kleine Verſtöße gegen die Unmenge von polizeilichen Vorſchriften geht es auf keiner Grube ab. Mit Recht iſt das Syſtem des Förder⸗Solls und der Förder⸗ die Prämie gegeißelt worden. Ich hoffe, daß ebenſo dieſe Methode wie das Wagennullen vom Miniſtertiſch aus verworfen werden und däß die Bergarbeiter⸗Vertreker zur Feſtſetzung der Gedinge und Alkorde augezogen werden. Weſter muß dafür geſorgt wer⸗ den, daß in Zukunft an der Verwaltung intereſſierte Berg⸗Revier⸗ Beamten nicht mehr in dem fraglichen Gebiet beſchäftigt werden. Leider beſitzen die Bergbeamten nicht ſo viel ſoziales Verſtänd⸗ nis und halten ſich für kleine Halbzötter. Es kurſiert der Witz, daß der Zar an Größenwahn leide, weil er geträumt habe, er ſei Regierungs⸗Referendar geworden.(Große Heiterkeitſ. Die Bergrevier⸗Beamten ſollten mit Arbeiter⸗Vertrete r, auch wenn dieſe politiſch berhandeln. Mit aller Energie verlangen wir von der Regierung, daß das bei den Verhandlungen über den Sprachen⸗ oragraphen des Vereinsgeſetzes gegebene Verſprechen erfüllt wird. Die Einführung von Vertrauensmännern als Arbeiter⸗ kontrolleure iſt eine gerechte Forderung. Der Bergarbeiter, der ſeine Haut zu Markte trägt, hat auch das Recht, ſich einen möglichſt weitgehenden Schutz zu ſichern. Wir verlangen bor allem eine parlamentariſche Enquete über die Zuſtände im Bergbau. Was nützen uns alle Unter⸗ ſuchungen, wenn ſie nicht dem Vertrauen der Arbeiter be⸗ gegnen? Es iſt ein großer Unterſchied, ob Reichstag oder Landtag in dieſer Sache vorgeht. Ein Dreiklaſſenparlament auf einem anderen Standpunkte ſtänden, wird niemals ſo ſozial empfinden, wie der Reichstag, das zeigt insbeſondere das Verhältnis der Nationalliberalen hüben und drüben. Wir brauchen unabhängige, in ihrer Stellung geſicherte Arbeitervertreter, Ausbildung des Tarif⸗ vertragweſens und geſetzlichen Schutz für die Tarifverträge. Auf dieſem Wege werden, wenn die Bergwerksbeſitzer ſo viel ſoziales Verſtändnis haben, daß ſie es nicht mehr ablehnen, mit den Arbeiterorganiſationen zu verhandeln und wenn ſie das Leben ihrer Arbeiter ſchätzen, zu poſitiven Ergebniſſen kommen. Wir ſind uns bewußt, damit für den Fortſchritt der Menſchheit zu kämpfen.(Beifall links.) Schiffer(3tr.) führt aus: Wenn die Unternehmer es prinzipiell ablehnen, mit den Arbeitern zu unterhandeln, dann ſollte die Geſetzgebung nachhelfen. Bei dieſer Gelegen⸗ heit möchte ich den Herrn Staatsſekretär fragen, wie es mit der Vorlage betr. die Einführung von Arbeitskammern ſteht. Die Kataſtrophe drängt zur Löſung der Frage, ob die bis⸗ herige einzelſtaatliche Geſetzgebung genügt und ob die be⸗ ſtehenden bergpolizeilichen Verordnungen, namentlich bezügl. der Kontrolle ausreichen. Die Bedienung der Preſſe anläß⸗ lich der Kataſtrophe iſt ſehr mangelhaft geweſen. Wir haben den dringenden Wunſch, daß der Staatsſekretär dafür ſorgt, daß ein im Reichstage gegebenes Verſprechen betr. den Sprachenparagraphen eingelöſt wird und daß die Anſchläge und Bekanntmachungen für fremdſprachliche Arbeiter in der Mutterſprache derſelben abgefaßt werden dürfen. Zur Verhütung kleiner Brände ſollten die bekannten Mini⸗ max⸗Feuerlöſch⸗Apparate in genügender Zahl zur Verfügung tehen. Auf der Zeche„Boruſſia“ hätte dadurch das große Gruben⸗ unglück verhindert werden können. Unſere Hauptforderung iſt Einführung unabhängiger Arbeiterkontrolleure, die in ihrer Stellung vollſtändig geſichet ſein müſſen. Im entgegengeſetzten Falle würde für ſie die Gefahr der„ſchwarzen Liſten“ noch ver⸗ größert werden. Im Ruhrrevier wid die Sozialdemokatie ge⸗ radezu gezüchtet. Die beſte Bekämpfung der Sozialdemokratie beſteht aber in der Schaffung einer wirklich ſazialen Geſetz⸗ gebung. 85 1 U — + Mannheim, 25. November⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt. 5. Seite. Volkswirtschaft. Bierbrauerei Durlacher Hof A. G. vorm Hagen, Maunheim. In der heute mittag abgehaltenen Generalberſammlung, in der 487 Stimmen vertreten waren, wurden ſäntliche Punkte der Tagesordnung einſtimmig genehmigt und Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt, *** Heidelberger Aktienbranerei vorm. Kleinlein, Heidelberg. Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1908 belaufen ſich ſe Einnahmen aus Bier ete. auf M. 984 231. Ausgaben erforder⸗ 4 n dagegen für Malz und Hopfen M. 340 244, für Malzſteuer und Oktroi M. 141512, Materialien, Maſchinen etc. M. 163 069, N 2 5 2 Gehälter, Löhne und Arbeiterverſicherung M. 114 290, Obligatio⸗ nen und Steuern M. 31 754, Abſchreibungen wurden borgenom⸗ men in Höhe von M. 49011. Der verbleibende Reingewinn beziffert ſich auf M. 144 351, der ſich zuzüglich des Gewinnvor⸗ trages von M. 40 809 aus dem Vorjahre auf M. 185 160 erhöht. Hiervon ſoll eine Dividende von 12 Prozent⸗ M. 60 000 verteilt werden, dem Delkredere M. 25 000 zugewieſen und Mk. 30000 als Malzreſerve zurückgeſtellt werden. An Tantiemen und Gratifikationen ſind M. 31 135 ausgewieſen. Auf neue Rechnung werden M. 34 025 vorgetragen. In der Bilanz ſtehen bei M. 500 000 Aktienkapital, M. 425 340 Obligationen und M. 350 903 Hypotheken die Immobilien mit M. 1102 500 zu Buch.„Maſchinen ſind mit M. 140 500, Lagerfäſſer und Bottiche mit M. 39 600, Transportfäſſer mit M. 7500 bewertet. Die Außenſtände an Bier belaufen ſich auf M. 80 9000,„Darlehen und ſonſtige Debitoren M. 460 969, Bar⸗ vorſchüſſe für Mieten M. 22 809. Vorräte belaufen ſich auf M. 130 125. An Kaſſa waren M. 7086 vorhanden. Die Reſerven be⸗ laufen ſich auf M. 60 000, Spezialreſerve auf M. 2 000, Delkre⸗ dere M. 90 000, Obligationstilgungsfonds M. 12 000, Beamten⸗ und Arbeiterunterſtützungsfonds M. 19 740, diverſe Kreditoren M. 296 072 und Kautionen M. 37 108. Im Bericht wird bemerkt: Das Berichtsfahr iſt das 85. Ge⸗ ſchäftsjahr unſerer Geſellſchaft; die Zeiten ſind aber nicht geeig⸗ net, Jubiläen zu feiern und insbeſondere deswegen nicht, weil neue hohe Abgaben unſerem Gewerbe auferlegt werden ſollen, deren Tragweite auf Konſum und Rentabilität ſich heute noch nicht überſahen läßt. Die Bierabſatzziffer iſt, krotz der teilweiſe ungünſtigen Witterungsverhältniſſe, eine etwas höhere wie im Vorjahre. Im neuen Geſchäftsjahre ſind mit Ausnahme von Hopfen alle übrigen Materialien teuer geblieben, insbeſondere Gerſte und Malz, für die bei bevorzugten Qualitäten ſogar noch Jetwas über die vorjährigen Notierungen gefordert wird. Wir er⸗ achten es daher auch diesmal für nötig, dem Aufſichtsrate dafür eine Rückſtellung aus dem Erträgnis des abgelaufenen Jahres in —4 1 * Vorſchlag zu bringen. *** Das Frankenthaler Brauhaus, Frankenthal weiſt für das Geſchüftsfahr 1907%8 nach M. 30758165 Abſchreib⸗ ungen einen Reingewinn von M. 101 586.84 aus und verteilt auf das Aktienkapital von M. 800 000 eine Dipidende von d een ae %. Dem Deſkrederelontd werden M. 40 000 Extraabſchreibung auf gekauftes Grundſtück M. 5000 verwendel und M. 26 586.84 auf neue Rechnung vorgetragen. Baheriſche Bierbrauereigeſellſchaft vorm. H. Schwartz in Speyer. In der ordentlichen Generalverſammlung waren 468 Aktien bertreten und wurden die gemachten Vorſchläge einſtimmig geneh⸗ igt. Die auf uszahlung. 8 29 feſtgeſetzte Dividende gelangt ſofort zur E E Saatenſtand im Deutſchen Reiche am die Mitte November 1908(wenn 2 gut, 3 mittel und 4 gering bedeutet)!: Winterweizen 3,3(im November 1907 2,4 und im Nov. 1906 2,3), Winterſpelz lauch mit Beimiſchung von Roggen oder Weizen] 2,7(2,3 und 2,1) und für Winterroggen 3,2(2,3 und 2,3). In den Bemerkungen zum Staatenſtandsbericht heißt es: Die Witterung des letzten Berichtsmonats von Mitte Oktober bis Mitte November war für die Herbſtbeſtellung, das Wachstum der Winterſaaten und die Ernte der letzten Hackfrüchte im allge⸗ meinen wenig günſtig. Nennenswerte Regenmengen ſind während der ganzen Zeit nirgend gefallen. Die vorzeitig aufgetretenen Fröſte haben den Kartoffeln und Futterrüben erheblichen Schaden zugefügt und die Ausſaat der Winterfrüchte unliebſam geſtört. Die Winterſaaten finden zurzeit eine weſentlich ungünſtigere Be⸗ urteilung als im Oktober. Einen einigermaßen befriedigenden Stand weiſen nur die frühen Roggenſaaten auf, doch haben auch ſie durch Dürre und Fröſte vielfach nicht wenig gelitten. Spät geſäter Roggen ſowie Weizen und Spelz haben meiſt wochenlang in der Erde gelegen, ohne zu keimen, und zeigen einen lücken⸗ haften, ſchwachen Stand. Nach einzelnen Berichten wird befürch⸗ et, daß ein erheblicher Teil dieſer Saaten, beſonders des Wei⸗ zens, wieder umgepflügt werden muß. Handelsbräuche im Roggengeſchäft. Der Vorſtand des Ver⸗ eins der Getreidehändler der Hamburger Börſe hat ſich mit dem Vorſtand des Vereins Berliner Getreide⸗ und Produktenhändler dahin geeinigt, daß im Gegenſatz zu Gerſte bei Roggen nur, wenn er auf Durchſchnittsbeſchaffenheit gehandelt wird, die Beſatzklauſel 4 bvbligatoriſch iſt, die Klauſel dagegen fortfallen kann, wenn Rog⸗ gen nach Muſter verkauft wird. Der Grund hierfür iſt, daß, wollte man die Beſatzklauſel auch für Roggenverkäufe nach Muſter als obligatoriſch anſehen, der Handel mit verſchiedenen ruſſiſchen Abladehäfen, z. B. Noworofſiſk, ſowie in bulgariſchen und tür⸗ ſiſchen Herkünften, die ſtark beſetzt ſind, untergraben würde. Württembergiſche Privatfeuerverſicherung auf Gegenſeitigkeit in Stuttgart. Die Geſellſchaft hat auch für das Jahr 1909 die Dividende, die ihren verſicherten Mitgliedern im Laufe des Jah⸗ res 1909 aus den auf das Vorjahr entfallenden Roh⸗(Vor⸗)Prä⸗ mien vergütet wird, wie ſeit 29 Jahren auf 60 Prozent dieſer Vorprämie vorläufig feſtgeſetzt. Hildesheimer Aktienbrauerei. Der Ueberſchuß iſt nach dem Geſchäftsbericht für 1907⸗08 wegen der Steigerung der Preiſe der Rohſtoffe ſowie wegen der mißlichen Witterungsverhältniſſe nieb ⸗ riger als im Vorjahr. Auch die Entwicklung der Mauritius⸗ brauerei, deren Anteile bekanntlich faſt ganz in den Händen der HSGeſellſchaft ſind, hat den Erwartungen nicht entſprochen; der Ueberſchuß dieſer Geſellſchaft foll zu Abſchreibungen verwandt werden. Durch Aüfhebung der Intereſſengemeinſchaft der beiden Geſellſchaften fällt die Ueberweiſung eines Teiles der Gewinne in die Mauritiusbrauerei fort. Nach 54 116. M. li. V. 44 368 Mark) Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 55 896 M. 918., wovon 56 274 M. auf die Hildesheimer Geſellſchaft und 21.643 M. auf die Mauritiusbrauerei entfielen). Die Rück⸗ lage erhält 2720 M.(2785.). Es wurden 4 Prozent(w. i..) Dividende gezahlt und 1178 M.(1488.) vorgetragen. Der Auf⸗ ſichtsrat erhielt vorweg 5000 M.(w. i..), die auf Unkoſtenrech⸗ nung verbucht wurden. Bezüglich der Ausſichten drückt der Bericht die Befürchtung aus, daß durch die neuen Steuern viele Exiſtenzen ſowohl der Brauerei⸗ wie des Gaſtwirtsgewerbes vernichtet wer⸗ den, ohne daß die Steuererhöhung die gedachten Ueberſchüſſe er⸗ bringt, da man mit einem erheblichen Rückgang des Verbrauchs werde rechnen müſſen. Portlandzementwerk Rombach.⸗G. Der Aufſichtsrat be⸗ ſchloß, den Reingewinn von 162 559 M.(i. V. 364061.) wie folgt zu verteilen: Arbeiterunterſtützungskaſſe 2000 M.(3500.), Sonderabſchreibungen 350000 M.(160 000.), Gewinnanteile 10635 M.(27354 Ma, 6 Prozent(10 Prozent) Dividende gleich 90000 M.(150 000.). Vortrag 24924 M.(23 206.). VBonner Bank für Handel und Gewerbe. Der Aufſichtsrat beabſichtigt für Freitag eine Gläubigerverſammlung einzuberufen, in der die Gläubiger beſtimmt werden ſollen, eine abwartende Haltung einzunehmen, um, wenn irgend möglich, eine Liquidation der Bank herbeizuführen. Die Tagesordnung dieſer Verſamm⸗ lung iſt folgende: 1. Bericht über die Lage, 2. Zuſtimmung der Gläubiger zur außergerichtlichen Abwicklung der Geſchäfte, 3. Wahl eines Ausſchuſſes zur Vertretung der Intereſſen der Gläu⸗ biger. Unter den ſchwer Betroffenen befindet ſich auch die Bonner Münſterkirche, die mit großem Kapital beteiligt iſt. Die Aufreg⸗ ung in Bonn, zumal unter den kleinen Gewerbetreibenden, iſt noch immer ſehr ſtark. Man befürchtet, daß eine Anzahl kleinerer und größerer Bonner Baugeſchäfte in Mitleidenſchaft gezogen wird. Niederrheiniſche Aktiengeſellſchaft für Lederfabrikation(vorm. Z. Spier), Wickrath. Die Verwaltung hofft, für das laufende Geſchäftsjahr eine gleich hohe Dividende wie für das Vorjahr (10 Prozentſ zur Verteilung bringen zu können. Braunſchweigiſche Lebensverſicherungsanſtalt.⸗G., Braun⸗ ſchweig. In der Hauptverſammlung der ſehr gut fundierten Braunſchweigiſchen Lebensverſicherungsanſtalt,.⸗G., die wegen eines Formfehlers nicht beſchlußfähig war, kam es zu einer leb⸗ haften Auseinanderſetzung über die vom Vorſtande und Aufſichts⸗ rat vorbereitete Verſchmelzung mit der Preußiſchen Lebensver⸗ ſicherungsaktiengeſellſchaft in Berlin, der von der Mehrzahl der Anweſenden widerſprochen wurde. Rechtsanwalt Dr. Bracke überreichte einen von mehr als 100 Mitgliedern unterſchriebenen Antrag auf Widerruf der Beſtallung des Aufſichtsrats. Notar Carſtens erklärte, daß der geſamte Aufſichtsrat ſein Amt nieder⸗ lege. Die Verſammlung wählte eine Kommiſſion von neun Mit⸗ gliedern, die ſich näher mit dem Verſchmelzungsantrag des Vor⸗ ſtandes und Aufſichtsrates befaſſen ſoll. Bei Schluß der Ver⸗ fammlung ließ der Vorſtand mitteilen, daß er demnächſt ebenfalls von ſeinem Amte zurücktreten werde. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6 Seite.) *.* Frankfurter Eſſeltendörſe. Grirattelegramp des General⸗Anzeigerz.) Frankfurk, 25. Nov. Fondsbörſe. Infolge der Rediskontierung der Reichsbank von 30 Mill. Reichsſchäßſcheinen zog im Anſchluß eines weiteren Betrages, welcher heute oder in demnächſtigen Tagen rediskontiert werden ſoll, der Privatdis⸗ kont von 2˙½e Prozent auf 2½ Prozent an. Tägliches Geld war leicht erhältlich: Was die einzelnen Märkte betrifft, ſo er⸗ öffnete die Börſe zunächſt bei freundlicher Tendenz, die beſſer⸗ Haltung des Newyorker Marktes verfehlte ſeine Wirkung nicht, Baltimore feſt, auch Pennſylvania konnte ſich befeſtigen. Von öſterreichiſchen Bahnen unterlagen Lombarden einem weiteren Rückgang, welcher auf Abgaben zurückzuführen iſt, infolge von Deckungen und Rückkäufen befeſtigt, Staatsbahn waren weniger in Mitleidenſchaft gezogen. Montanaktien ruhig aber feſt. Das weitere Anziehen der Eiſenpreiſe in Amerika hinterließ guten Eindruck. Schiffahrtsaktien feſter. Auf dem Bankenmarkte herrſchte große Geſchäftsſtille bei geringfügigen Schwankungen. Fonds, beſonders heimiſche Anleihen ſchwächer, öſterreichiſche und ungariſche Renten, letztere beſonders ſtärker gedrückt, Serben ſchwach, Ruſſen und Portugieſer behauptet. Der Markt der In⸗ duſtriepapiere behauptete größtenteils den Kursſtand. Das Ge⸗ ſchäft auf dieſem Gebiete hat merklich nachgelaſſen. Im weiteren Verlaufe war die Spekulation ſehr zurückhaltend auf die an⸗ haltende türkiſche Boykottbewegung gegen Oeſterreich und auf die innerpolitiſche Lage in Oeſterreich⸗Ungarn. Lombarden erneut ſchwächer. Die Nachbörſe war ſehr ſtill, Kurſe zeigten wenig Ver⸗ änderung. Feſtere Haltung zeigten bei lebhafteren Umſätzen Baltimore und elektriſche Siemens u. Halske, Lombarden ſchwan⸗ kend 18.90, 19.10, 18.60. Es notierten Kreditaktien 196.50. Dis⸗ konto 179.20, 50, Staatsbahn 144.50, Lombarden 18.70, 80, Bal⸗ timore 109.20, 25, Dresdner Bank 147.30, Siemens u. Halske 204.50. Telegramme der Conkinenkal-Telegraphen ⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel 24 25. 225 Amſterdam kur; 169 52 169.53 Baxis kur 81 475 81 45 Belgien„ 51 166 81.25 Schweitz. Plätze„ 81 425 81 416 Italien„ 81 30 8½½15 Wien 85 825 85 8 London„ 20.45 20.47 Napoleonsd'or 16 27 16 30 7 lana—.——— Privatdiskonto 27710 Staatspapiere. A. Deutſche. 2 258 4% beulſch. Reichsanl. 102.50 102 5,[ b. 8„ 95 15 94.355 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.— 100.— 8„ 35.10 85.454½% Chineſen 1808 96 95 96 85 4% pr. konf. St.⸗Anl. 102 65 102 25Mexikaner duß. 88/0 08.15 t 30 3%„ 5 95.15 94.8503 Mexikaner innere 03 85 63.20 5 85 60.500 Taumalipas—— lbadf ſche St.⸗A. 1901 100 90 100 9% Bulgaren 98 60 99.— 42—„ 1908 101.65 101 603/ italien. Rente———— 3½ baüd.St.⸗Olabg)fl 56.20 96..½ Oeſt. Silberrente—.— 98 6 S M. 9145 41004½%„Papierrem. 850—.— 3„ 1900 53.80 93 80] Oeſterr. Goldrente 97.95 97.80 374* 1904 98.5 9307ſe Portug. Serie! 56.80 57 3½„ 1907 98 560 3„„ III 58.10 57.75 Abayt..⸗B.⸗A..1915 102 40 102 4 4½ neue Ruſſen 905 97.30 97 85 4„„„ 1918 102.70 02 704 Ruſſen von 1880 83.15 88.30 3½ do. u. Allg. Anl..20 94.[4 pan. ausl. Rente 95 20 95.20 3 do..Obl. 85.20 84.504 Türten von 190 ds6 95 86.70 4 Heſſen von 190 101 40 1014[ 4„ unif. 92 0 92 30 3 Heſſen 83— 82.904 Unger. Goldrente 92 80 92 40 3 05 110 85— 8480[4„ Kͤronenrente 91.90 91 60 4 Mh. e⸗A. 1907—.——. 1 5 1808 100.— 100.— Verzinsliche Loſe. 2½„ 1905 91.10 91,103 Oeſterreichlſchels6 188.60 156.50 IKartis“. 443.80 143.— 8 Hadſſche Ban Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabril 137 25 137.8 Südd. Immobil.⸗Geſ..— 932ʃ Eichbaum Mannheim 104— 104.— Mz. Aktien⸗Brauerei 158.— 133 Parkakt. Zweibrücken 93.— 93.— Weltzz. Sonne, Speyer 77. Cementwerk Heidelbg. 156 50 55 9 Cementfabr. Karlſtadi 135.75 35 75 Badiſche Anilinfabrik 363.— 861.9 Jo, neue 251. 351 Ch. ete Griesheim 238.—237.— Farbwerke Höchſt 388.90 388 90 Ver, chem. Fabrik Mh. 298. 299.— Chem. Werte Albert 424— 424. Südd. Drahtind. Pih. 101.— 1 1. Akkumul.⸗Fab. Hagen 195.50 195 50 Acc. Böſe, Berlin 65.— 65. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 223 70 224.4. Südd. Kabelw. hm. 124.— 124 Lahmeyer 117.—117.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 118 60 118.7 Siemens& Halske 202.30 203.5 Bergwerk Bochumer Bergbau 218.60 219.2 Buderus 112— 112 50 Concordia Bergb.⸗H.—.——.— Deutſch. Luxemburg 149. 1502 Friedrichshütte Bergb. 136— 136 Gelſenkirchner 187.80 187.80 Unternehmungen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 195.— 195.— Lederwerk. St. Ingbert 54— 54.— Spicharz Lederwerke 122.— 122.— Adlerfahrradw. Kleyer 283,75 283— Maſchinenfbr. Hilpert 68.— 66.— Maſchinenfb. Badenia 193 50 1980 Dürrkopp 277— 277.— Maſchinenf. Gritznei 211 50 211 50 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 181.25 181.— Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co.——.— Schnellpreſſenf. Frkth. 187.30 187.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 28.50 28.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.50 122,50 Seilinduſtrie Wolff 136.— 138. 'wollſp. Lampertsm. 60 20 60.20 Kammgarn Kaiſersl. 158. 158— Zellſtoffabr. Waldho 528.50 329.— .Aktien. Harpener Bergbau 193.75 194.28 Kaliw. Weſterregeln 180 20 180.50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97— 87.— Shönig 175 25 176.— Vr.Königs⸗u. Laurch. 194.— 198.50 Gewerkſch. Roßleben 8650 8650 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbachei 229— 229 10 Pfälziſche Maxbahn 141·8 141 90 do. Nordbahn 136 80 186 80 Südd. Eiſenb.⸗G. 114.40 114 4% Hamburger Packet 110.70 11.40 Oeit.⸗Ung. Staatsds 145 30 144.50 Oeſt. Südbahn Lomb. 19 75 18.70 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 133 Norddeutſcher vloyd 89 40 89. 5 Baltimore und Obio 106 80 109.20 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Oyv.⸗Pfdo. 99.— 19.—. 47%.t. B. Pfdbr.0) 9—.— 1910 99.6 49 70 40% Pf. SvpB. Pfdb. 99.10 0 1% g1leſ%„„„ 92.50 93 50 31½ eſ Mr. Bod.⸗Fr. 91.40 91.4 4% Etr, Bd. Pfd. vgo 98 60 8 60 8 8 Ent. 88 88) 98 80 10% dbr..01 unk, 10 9880 98 80 4%„ Pfdbr..08 unk, 12 99.—.80 377 Pfobr..86 10 4. 94 92.— 92.— 3½ Pfo. 90/06 92.— 92— 4 Com.⸗QObl. v. I,unt. 10 100.20 100 2 3%„ Com.⸗Obl. v. 87½/91 92 50 2 50 3%„ Com.⸗Obl. v. 96/06 92.50 92.50 4% Pr. Pfob. unk, o9 93.60 98 50 JJT 4%„„„ 14.80 80 98.90 100— 94.25 92 25 4% Pr. Pfdb. unt. 15(.75 5 5 7 10 ½ Pr. Pfobr,⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 ½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Oyp.⸗ Pfd.⸗Nom„ Obl. unkündb. 12 92 75 4% Pr. Pfdbrf.⸗B Hyp.⸗Pfd. unt. 1917 geſh. H. B. Pfb. 02 , e, 40 2. 17 5 1917 100 20 verſchied. 91 10 1 5 92.50 10 5 C. B. 19h , f. B. ⸗. 100 60 100 60 %e% Pf. B. Pr.⸗O. 98 490% 33.40 4% Kr Fttea.8—— 70885 98.50 98 30 880 .50 100.20 91.30 91.30 92.50 100 10.. 1 10 9* Nannh. Berſ.⸗ 3. 470 420.— Bank. und Verſicherungs-Aklien. 132.50 132.40 119.75 12— 16780 167.30 107 107. 128— 128— 39 60 239.7 13780 137.80 00 80 00.3. 179 25 79 20 Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Ge. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bauk Deutſche Bank Deutſchaſiat. Ban! D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank 146.80 147 25 Fiankf. Hop.⸗Ban 200, 200— Frkf. Hyp.⸗Creditv. 156.50 156 60 ationalbank 120 60 120 40 Oeſterr Aung. Baet 125 90 l2 Oeſt. Länderbenk „ Kredit⸗Anſtal 197 10 19 Pfälziſche Bank 00.80 40 Pfälz. Hyp.⸗Bank 18,40 188. 116—115 90 46 35 46.50 133.65 8 65 193 50 193.— 184 50 134 80 109.70 100.70 128—128.— 141.—14050 Heuſe Hypotheknb. Deutſche Reichsbl. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Siüdd. Bank Nhm. Wiener Bankver. Bank Ottomane Fraukſurt a.., 25. November. Kreditaktien 196.60. Disconto“- Commandi 179.10, Darm tädter 128.2, Dresdner Bank 147.20, Han delsgeſellſchaft 167.30, Deuzſche B Lombarden 18.90, Bochumer 219.25, 194.30, Ungarn 92 80. Tendenz; feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 196 Staatsbahn 144.50, Lombarden 18.80. ank 233.60, Staatsbahn 144.60, Gelſenkirchen 188.—, Lauragütte 50, Disconto⸗Commandit 179.25 Berliner Effeltenboͤrſe. Berlin, 25. November.(Schlußkurſe.) 130.— 130 60 Ludwigsh. Walzmühle 168.— 168.— Maſch.⸗Armatf. Klein 116.— 116.— 133.— 4% Reichsanl. 102.60 102.60 Ruſſenbank 39% Reichdanl. 95.— 94.90 Schaaffh. Bankv. 131.50 184.— 4% Reichsanleihe 85 70 85.60 taatsbahn 14490 144.10 3% Gonſols 102.30 102.30 Lombarden 19 70 18.60 3 95— 94.80] Baltimore u. Ohio 106.80 100.20 30˙⁰ 5 85.60 83.50 Canada Paetfte 175 7½/ 177.30 4% Bad. v. 1901 100.70 100 70 Hamburg Packet 110 60 111 60 4%„„ 1908 101.25 101.75 Nordd. Lloyxd 89.10 8½80 3½%„ euanv.—.—— Bochumer 218 70 219 20 3½%„ 1902/07 93 50 93 50 Deutſch⸗Luxembg. 150.— 151 20 5½% Bayern 94 30 94 5 Dortmnnder 59— 59 90 %½ ½9 Heſſen 93— 93.— Gelſenkirchner 187 40 188.10 30% Heſſen 82 90 82.90 Harpener 193 40 194 10 30½% Sachſen 8490 84.90 Laurahütte 194.20 193.60 4½ Japaner 1905 9130 9110 Phönix 175 30 175.90 1% Italienenr———Weſtere zeln 179 60 179 80 4% Ruſſ. Anl. 1902 82.75 82 50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 2 430 22490 4% Bagdadbahn 84 75 84.80 Anilin Treptow 378.— 378.— Oeuer. Kreditaktien 196 90 19610 Brown Boveri 171.70 171.— Berl. Handels⸗Geſ. 107.10 167.10 Chem. Albert 424.— 422.5 Darmſtädte. Zant 128.— 128— D. Steinzeugwerle 217— 217.— Deutſch⸗Aſiat. Bant 137 50 137.50 Elberf. Facben 414— 417.— Deutſche Bant 239 40 239 60 Celluloſe Koſtheim 237 890 237.— Disc.⸗RKommandit 178.10 179 50 Rüttgerswerken 154 20 154 20 Dresdner Bank 147 40 147—Tonwaren Wiesloch 90 50 90.— Reichsbank 146 10 146 20 Wk. Draht. Langend. 182.— 186.20 Rhein. Kredilban! 133.50 133.90] Zellſtoff Waldhof 328 50 328 50 Privatdiskont 2¾% W. Berlin, 25 November.(Telegr.) Nachbörſe. Kredii⸗Aktien 196 70 196 25 Staatsbahn 144 60 144.10 Diskonto Komm. 179,10 179 40 Lombarden 19.25 18 90 (Brivattelegramm des Gereral-Anzelgeres Berlin, 25. Novb.(Fondsbörſe.) Die geſtrige Auf⸗ wärtsbewegung an der Newyorker Börſe ermutigte die Spekulation zu Käufen in Montanaktien, was nahezu durchweg eine Beſſerung bei Eiſen⸗ und Kohlenaktien zur Folge hatte; teilweiſe um mehr als 1 Proz., wie bei Bochumer und Deutſch⸗Luxemburger. An d ſer Bewegung nahmen aber Laurahütteaktien nicht teil, angeblich im Zuſammenhang mit der in Oeſterreich⸗Ungarn vorgenommenen Eiſenpreisermäßigung. Von Bahnen ſetzten amerikaniſche Werte auf Newyork höher ein. In Baltimore⸗ und Ohio⸗ e wickelte ſich auf ſpekulative Käufe ein reges Geſchäft. Der Mon, tanmarkt lag heute ſtill, wozu die Anſchauung Veranlafſung gab 6. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 25. Nopember daß mit dem Herannahen des Jahresſchluſſes mit einer Verteuerung des Geldſatzes zu rechnen ſei. Auf dem Bankenmarkt behaupleten die Mehrzahl der Aktien ihren Kursſtand. Auf Dresdner Bank und Schaaffhaufenſcher Bankverein ⸗Aktien drückte einiges Angebot. Oeſterreichiſche Papiere ſchwächten ſich im Einklang mit Wien ab. Kreditaktien verloren mehr als 1 Proz. Lombarden ſetzten die Abwärtsbewegung in raſchem Tempo fort Für Schiffahrtsaktien zeigte ſich bei anziehenden Kurſen ſpetulative Kaufluſt. Auch Glek⸗ trizitätsaktien lagen etwas beſſer. Das Geſchäft trug aber na⸗ mentlich im ſpäteren Verlaufe einen ſehr ruhigen Charakter. Täg⸗ liches Geld 1½ Proz. Ultimogeld 273 Proz. In der dritten Börſenſtunde bei meiſt ruhigem Verkehr Tendenz feſt. Eiſenaktien gebeſſert. Induſtriewerte des Kaſſamarktes bei kleinen Umſätzen vorwiegend feſt. Pariber Boͤrſe. Paris, 25. November. Anfangskurſe. 3% Rente 9677 96.75 Debeers 321.— 326 Spanſer 9180 96 60 Eaſt and 108.— 108 Türk. Looſe—————Goldfteld 119. 121— Banque O tomane 705 707.— Randmines 174.— 176, Rio Tinto 1856 1897 TLondoner Effektenbörſe. 25% Conſols 84/%106 84%½JModdersfontein 11— 11. 3 Reichsanleihe 83˙% 84— Premtier 9 9% 4 Argentinier 84½% 84˙½[Rndmines%8 71 4 Italiener 1031½ 63% Atchiſon comp. 9770 100% 4 Japaner 85˙% 85 Canadian 1801182ʃ0½ 3 Mexikaner 33— 33 Cheſepeake 48% 49˙½¼ 4 Spanier 95% 95ʃ½½ Chikago Milwaukee 150— 152½ Ottomanank 18½% 18ʃ/ Denvers com. 32˙½ 33¼ Amalgamated 85— 87˙½[Erie 337 35˙% Anacondas 10% 10˙% Grand Trunk III pref 53% 54 io Tinto 74% 76 5„ ord. 22¼ 22%½ Central Mining 15% 15ʃ½Loussville 121½¼ 122½ Chartered 16— 665ſ Meſſouri Kanſas 35% 836½ De Beers 12˙8;7 127/%6 Ontario 44½% 44½ Eaſlrand 4/% 4½¼ Southern Pacific 119%½ 23ʃ½ Geduld 2½ 21% Union com. 18˙ 188¼ Goldfields 4/ 44% Steels eom. 56% 58˙/ Jagersfontein 4 4˙ Tend.: feſt. *** Mannheimer Eſſeftenbörſe vom 25. November.(Oſfizieller Bericht) An der heutigen Vörſe blieben begehrt: Badiſche Aſſecuranz⸗ Aktien zu 1820 Mark pro Stück, Mannh. Gummi⸗ u. Asbeſtfabrik⸗ Aktien zu 146 Proz. und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗ fabrit-Aktien zu 181 Proz. Obligationen. andbriefe 4¹.G. f. iff. 40ů9 1 15 975 1 29 Ae 100.— G 3„„Jverſchied. 92580 böſ%½% Rad.Anffinat Kadaf 101.76 G 50 oz 4 ie B. 02.60 57%5„Freiburg 4 B. 7 5 91.—5 47 Kleinlein; b e, 46 Kanleenhe d. 1907 88.800 Vira. Srgne Bonn106.—0 300 Karlsruhe. I. 1896 68.— rgenmaeke Den 4½4% Labr v. J. 1903 90.— Gf. feh ſchiffabr gale 98.— 3½%% Ludwigshafen eee 402 1906 99.—[4 lze Mannh. Lagerhaus⸗ 9½ 89.25 40 b Glektrigttäts⸗ 98.—G 1* 62% Oherrh. Elektrizitä 99.90 G. 2 90 Mannh. Oblig. 85 99 000 Acderke, FTarlsruhe—.— 1885 90.—%% Pfälz. Chamotte u. e 1888 90.— Tonwerk,.(G. Eſſenb. 101.50 G 905 1895 90.— G4½% Ruſf..⸗G. Zellſtofff. 9%„„1898 90.— 0 1 5 bei Pernau in 0 25 90. G„apland 5 „ 1295 90. G% Speyrer Brauhaus „18906 99.90 C..G. in Speyer 95.— 40 0„16907 99.9, Gfaſe, Speyrer Ziegelwerke 99.— 5 32½60% Pirmaſens unk 1905 91.—0 47% Süpd. Drahtinduſtr⸗100.—G Sebee Mieslach v. J. 1905—— fi e d oſſen erns Induſtrie⸗Obligation. 4¹ rit Waldhof 102.— G 44½ 0% Akt.⸗Geſ. J. Seilindu⸗ 5 Zellſtoffabri 85 ſtrie rückz. 105 9% 102.— *.* Telegraphiſche Haudelsberichte. Reichsbank⸗Ausweis vom 23. November 1908. (Weill, Mk.) Geden die Aktiva: orwoche. Metall⸗Beſtand.„ 1131 299 000 + 38 205 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine„ 65 79 000— 2475,000 Noten anderer Banken. 28 342000 8 917900 Wechſelbeſtand. 515 124000— 438 281 000 Lombardoarlehen 33 348 000— 3 068 000 Effektenbeſtand.„. 328 503000— 7 095 900 Sonſtige Aktioaa. 172 776 00 + 3 785 000% 8 va: Grundkapital. 55„„180 000 000 unverändert Reſervefſonds 64 814 000 unverändert Notenumlauf. 1489 250 000— 65 619 000 eeee 797 045 000 + 64 651 000 Sonſtige Paſſiva 61002 000 856 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreſe Noten⸗ reſerve von wik. 208 999 000 gegen eine ſolche von Mt, 93 785 000 am 14. Novbr. 190 u. gegen eine Notenſteuel von Mk. 109 636 000 am 28. November 1907. Von der Frankfurter Börſe. Frankfurt a.., 25. Nov. Von dem Bankhauſe Franz Strauß wurde der Antrag auf Zulaſſung von 1550 Millionen Düſſeldorfer Rattinger Röhrenkeſſel⸗Jabrik vorm. Dürr u. Co.⸗ Uktien zur Notierung an der hieſigen Börſe geſtellt. Neues vom Dividendenmarkt. * Frankfurt, 25. Nov. Unter dem bekannten Vorbehglt geldet die„Frkf. Zeitung“ folgende Dividendenſchätzung: Weſt⸗ deutſche Bodenkreditanſtalt Köln wieder 7 Prozent. * Berlin, 25. Nov. Der Aufſichtsrat der Kottbuſer Ma⸗ ſchinenbau⸗Anſtalt und Eiſengießerei.⸗G. beſchloß nach reich⸗ lichen Abſchreibungen eine Dividende von 5 Prozent(im Vor⸗ dahre 6 Prozent) vorzuſchlagen. Vonner Bank für Handel und Gewerbe. «Bonn, 25. Nov. Seitens der Direktion der Treuhand⸗ dereinigung in Berlin wird der„Frkf. Ztg.“ mitgeteilt, daß die Prüfung durch die Treuhand⸗Vereinigung keinerlei Anſtand er⸗ geben habe, inſofern unzutreſſend iſt, als von einer definitiven Beendigung der Prüfung noch keine Rede ſein könne. Die am Montag abend unterbrochene Prüfung von den Beamten der iſt heute nachmittag wieder aufgenommen Worden. Batmittel in der letzten Woche ziemlich bedeutend war, *Bonn, 25. Nov. Nach dem hieſigen„Gen⸗Anz.“ ſoll in der demnächſtigen Aktionärverſammlung der Bonner Bank für Handel und Gewerbe auch erörtert werben, ob es Eingeweihten gelungen iſt, in letzter Zeit Aktien zu verkaufen und ob Grund für eine gerichtliche Anfechtung gegeben iſt. Die letzten Dividen⸗ denausſchüttung ſoll kritiſch nachgeprüft werden. Der Bankleitung wird laut„Frkf. Zig.“ der Vorwurf perſönlichen Regiments in⸗ ſofern gemacht, als ſie in den Generalverſamlungen Einwen⸗ dungen und Bedenken ſchroff zurückgewieſen hatte. Rombacher Hüttenwerke. * Berlin, 25. Nov. Von dem Bankkonſortium, welche die in der Generalverſammlung vom 18. Dezember zu genehmigenden Vermehrung des Aktienkapitals der Rombacher Hüttenwerke um 5 Millionen Mark, unter Anſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre, durchführen ſoll, werden 4714000 Mark den alten Aktionären zu 140 angeboten werden, ſodaß auf 7 alte Aktien eine neue Aktien entfällt. Außerdem iſt beabſichtigt, weitere zwei Millionen neue Aktien auszugeben, das mit der am 16. Febr. 1 Hypotchekenſchuld von 4 Millionen verrechnet wer⸗ en ſoll. Aufgehobene Intereſſengemeinſchaft. Berlin, 25. Nov. Wie die betreffende Verwaltung mitteilt, wird die Intereſſengemeinſchaft zwiſchen der Unter⸗ ſchleſiſchen Bedarfs⸗Akt.⸗Geſ. und Steffen u. Nölle⸗Akt.⸗Geſ. infolge freundſchaftlicher Verſtändigung aufgehoben. Die nominierten 3 Millionen Mark Aktien, mit denen ſich beide Geſellſchaften durch Austauſchwechſel beteiligt haben, werden zurückgegeben. Syndikat eurppäiſcher Emaillierwerke. Berlin, 25. Nov. Der Vertrag betreffend die Gründung eines Syndiates europäiſcher Emaillier⸗Werke wurde heute unter⸗ zeichnet; er tritt am 1. Januar 1909 in Kraft. Ein neuer Ver⸗ bandstarif iſt beſchloſſen und ſofort in Druck gegeben worden. Die Verkaufspreiſe und die Lieferungsbedingungen wurden für das erſte Quartal 1909 feſtgeſetzt. Siemens u. Halske A.., Berlin. * Berlin, 25. Nov. Der Aufſichtsrat der Siemens⸗ u. Halske⸗Aktiengeſellſchaft beſchloß von dem 9,688,263 Mk., im Vor⸗ jahre 8,716,368 Mk. für das am 81. ds. Mts. abſchließende Ge⸗ ſchäftsjahr betragenden Reingewinn eine Dividende von 11 Proz. wie im Vorjahre zu verteilen. Ferner wird vorgeſchlagen, dem Spezialreſervefond 500 000 und dem Dispoſitionsfonds 300 000 Mark zu überweiſen. Zu Gratifikationen werden 600 000 Mark verwendet. Dem ordentlichen Reſervefonds werden 960 000 Mk. zugewieſen, ſodaß dieſer jetzt die Summe von 1,150 000 Mark er⸗ reicht hat. Der Vortrag auf neue Rechnung ſtellt ſich bis jetzt auf über 1 Mill. Mark. Der Geſamtbetrag der im laufenden Jahre bisher eingegangenen Beſtellungen kommt derjenigen in der gleichen Periode des Vorjahres gleich. Die Werke ſind bis auf einzelne Abteilungen mit Aufträgen reichlich verſehen. Oeſterreichiſch⸗ungariſche Bank. * Budapeſt, 25. Nov. In der heutigen Sitzung des Ge⸗ neralrates der öſterreichiſch⸗ungariſchen Bank hob Generalſekre⸗ tär Hofrat Pranger hervor, daß nach einem ungewöhnlich ſtarken Oktoberultimo der mit dem unerwartet hohen ſteuerpflichtigen Umſatz von 169,90 Millionen Kronen ſchloß, der Rückfluß der ſodaß im Ausweis vom 23. d. M. wieder eine ſteuerfreſe Reſerve von etwa 18 Millſonen Kronen, lt.„Irkf. Zig. zum Vorſchein ge⸗ langen. Auß der Salpeter⸗Induftrie. London, 25. Nov. Laut„Standard“ beſchloß eine Gruppe bedeutender Salpeterproduzenten, den Ankauf des über⸗ ſchüſſigen Materials zum Feſtungspreiſe. *.* Biehmarkt in Maunheint vom 24. Nov. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko Schlachtgewicht: 31 Ochfen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 80—00.,) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 76—00., o) mäßig genährte junge, aut genährte ältere 74—00., 4) gering genährte ſeden Alters 72—(0 M. 40 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 66—68.,)mäßig genährte füngere u. aut genährte ältere 64—00., o) gering genährte 60—00 M. 935 Färſen: (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 74278., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 66—70., e) ältere ausgemäſtete Kübe und wenig gut entwickelte füngere Kühe, Färſen und Rinder 62—72., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 58—68., e) gering genährte Kübe, Färſen und Rinder 48—54'. 251 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber 90-00., 5) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 85—00., o) ge⸗ einge Saugkälber 80—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 118 Schafe: 3) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 70—00.,) ältere Maſthammel 65—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſcgafe) 60—00 M. 1876 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 72—00., b) fleiſchige 71—00., c) gering entwickelte 70—40., d) Sauen und Gber 64—66 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 00 Luxuspſerde: 0000—-0000., 00 Arbeitspferde: 000—00 0., 000 Pferde zum Schlach ten: 00 000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., 00 Stüct Peaſtvieh: 00—00 Mk., 0 Milchkühe: 000—-000., 000 Ferkel:.00—00.00., 10 Zregen: 12—25 Mt., 0 Zick⸗ lein:—0., O0“Lämmer: 00—00 M. Zuſammen 2761 Stück,. Außerdem wurden 80 Stück geſchlachtete Schweine von Holland eingeführt. Handel im allgemeinen mittel. *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Dampfer⸗Nachrichten vom Norddeutſchen Lloyd, veröfentlicht vom Generalvertreter Hermann Mallebrein Mann⸗ heim, Hanſa⸗Haus. Dampfer„Coblenz“ 22. November in Rio e Janeiro ange⸗ kommen; Dampfer„Neckar“ 23. Nov. in Bremerhaven ange⸗ kommen; Dampfer„Kaiſer Wilhelm d. Große“ 23. November 9 Uhr vormittags von Plymouth abgefahren; Dampfer„Goeben“ 23. November in Shanghai angekommen; Dampfer„Main“ 23. November Prawle Point paſſiert; Dampfer„Prinz Eitel Fricd⸗ rich“ 23. November von Antwerpen abgefahren; Dampfer „Therapia“ 22. November von Konſtantinopel abgefahren; Dampfer„Skutari“ 22. November in Piraeus angekommen; Dampfer„Bonn“ 23. November in Antwerpen angekommen; Dampfer„Schleswig“ 23. November in Marſeille angekommen; Dampfer„Gotha“ von Villa Garcia 23. November abgefahren; Dampfer„Main“ 23. November Lizzard paſſiert; Dampfer „Zieten“ 23. Nov. von Algier abgefahren; Dampfer„Preußen“ 24. November in Alexandrien angekommen; Dampfer„Kaiſer Wilhelm der Große“ 24. November 1 Uhr nachmittags in Bre⸗ merhaven angekommen; Dampfer„Kaiſer Wilhelm II.“ 24, Nov. 2 Uhr nachmittags von Bremerhaven abgefahren; Dampfer „Prinz Eitel Friebrich“ 24. November, 12 Uhr vormittags von Suutbampton abeefahren; Dampfer„Großer Kurfürſt“ 24. Nov. * ſtrument wird durch Elektrizität betrieben und automatiſch in Be⸗ *** Marx& Goldschmidt, Mannhem Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Ny. 86 und 1637 25. November 1908. Proviſionsfrell — Ve cäut Wir ſind als Selbſtkontrahenten ea 1u, Käufer 8 Gufer unter Vorbehalt: 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neu adt a.. H. 112— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen 290— Badiſche Feuerve ſicherungs⸗Bank M. 260— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 65 Vorzugs⸗Aktien 102— Benz& Co., Rheintiſche Gasmoloren, Mannheim 109— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 ffr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 7o zfe Bürgerbräu, Ludwigshafen— 300 Clemiſche Fabrilen Gernsheim⸗Heubruch— 86 Daimler oioren⸗Geſellſchen, Umerturtheim—— Fahr Gebi.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Filterfabrik Enzinger, Worms 206— Flint, Eiſen⸗ und Kroneegießerei, Nannheim 83—— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 81zfe Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 160—— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 90— Lindes Eismaſchinen— 188 Linoleumfabrik, Maximiliansau 100— Lothringer Baugeſellſchaft, Gletz 05— Luxr'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen— 97 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 330 320 Neckarulmer Fahrrad 14⁵— Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſt abt 125⁵— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 100 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 100 90 Rheiniſche Merallwarenfabrit, Genußſcheine M. 165— Rheiniſche chuckert⸗Geſellſchaft, Mannheim 11⁵— Rheinmüh u erke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 115— Rombacher Portland⸗Cementwerke 120— Stahlwerk Mannheim 107 2— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 93— Suͤdpdeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 78 Unionwerle,.⸗G, Fabrtken f. Brauerei⸗Einrichtungen 128— Unionbrauerei Karlsruhe 65— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 870 Waggonfabrik Raſtatt— 80 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 7535fr Immobiliengeſellſchaft— 75 fr Zuckerfabrir Frankenthal— 285 Geſchaäftliches. *Muſikwerk und Jahrmarkt der Firma L. Spisgel u. Sohn in Amerika. Eine Zeitung aus Mobile(Alabama) ſchreibt: Ein Mei⸗ ſterwerk iſt das ſelbſiſpielende Muſikinſtrument, welches Herr Joſef Bohn in ſeiner Wirtſchaft an der Ecke der Warren⸗ und Adamſtraße ausgeſtellt hat. Dasſelbe ſtammt aus dem Etahliſſement der Firma L. Spiegel u. Sohn in Ludwigsherfen a. Rh.(Deutſchland) welche, ahne zu ſchmeicheln, ſtolz auf die Lieferung ſein darf. Das In⸗ wegung geſetzt. Sobald die Muſik anfängt zu ſpielen, fangen die an der Seite auf einer Plattform angebrachten Figuren an zu tan⸗ zen, ſchaukeln, Carouſſel fahren ete. Am unteren Ende der Platt⸗ ſorm marſchieren Soldaten, Schutzmänner, Feuerwehr ete. durch eine große Burg, ein echt deutſcher Jahrmarkt. Das JInſtrument iſt ſehr geſchmackvoll konſtruiert und macht einen großartigen u durch eine hunte abwechſelnde elektriſche Beleuchtung.—(Es han⸗ delt ſich bei dieſer Lieferung um eine Spezialität der Firma L. Spiegel u. Sohn Ludwigshafen a. Rh. und wünſchen wir derſeſben in ihrem neuen Abſatzgebtet weiteren Erfolg.) *20000 Mark bar Geld für nur 1 Mark ſind bei der Badiſchen In validen⸗Geld⸗Lotterie zu gewin⸗ nen. Wie durch die ſchon ſtattgefundenen verſchiedenen Ziehungen dieſer Lotterie bekannt, dient dieſe dem guten Zweck, den In⸗ validen und deren Angehörigen die nötigen Mittel zu berſchaffen, Es kommen im Ganzen 2928 Geldgewinne ohne Abzug im Betrage von 44000 Mark(Haupttreffer 20000 Mk., 8000 Mk.). Loſe à 1 Mk., 11 Loſe 10 Mk. ſind zu haben bei: J. Stürmer, Lotterie⸗Unternehmer, Straßburg i.., Langſtraße 107, und allen Losverkaufsſtellen.(Näheres beſagen die Inſerate.) — — ͤ ̃——.——.—̃̃—— ͤ—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher flür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt können, iſt eine regelmäßi nur Haar 50 reinigt, ſondern durch ſeinen Teergehalt(durch patentiertes“ Verfahren geruchlos gemacht) direkt auregend auf den Haar⸗ doden wirkt. Es dürfte allge⸗ mein bekannt ſein, daß der Teer als geradezu ſouveränes Mittel zur Pflege des Haares und der Kopfhaut ange⸗ ſehen wird. Die bedeutendſten Terma⸗ tologen halten die Haarpflege mittelſt Teerſeife für die wirkſamſte. Auch in der weitbekannten Laſſarſchen Haarpflege⸗ Methode ſpielt die Anwendung der Teer⸗ ſeife zu Kopfwaſchungen eine weſentliche Rolle. Pixavon gibt einen pracht⸗ vollen Schaum und laßt ſich ſehr leicht von den Haaren herunter⸗ ſpülen. Es hat einen ſehr ſympathiſchen Geruch, und in⸗“ ſolge ſeines Teergehaltes wirkt es paraſitärem Haarausfall N entgegen. Schon nach wenigen Pixavon⸗Waſchungen wird Wirkungen verſpüren. vreis einer Flasche Nraven, Monais ausreſchend, M. 4. Ueberall xu Haben 8006 jeder die überaus wohltätigen 5 805 6 Uhr vormittags in Newyork angekommen; Dampfer„Seutarſd, 24. November von Meſſina abgefahren.— SDeIirere 2* 27 EIIIIIiiIilkesoise 7 3 8 — 2— en ht in meinem Lo al: Mannuheim, 25. November General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. 83262 Millionen von Hausfrauen Man laſſe nasels Würze uur in Macls Orig nalfläſchchen nachfüllen, wen in dieſe geſetzlich nichts anderes als echte Macl-Würze gefüllt werden darf. Baht. BierhraukteiꝙGeſel⸗ ſchaft borm. H. Schwaltz in Speper a. Rh. Nach Beſchluß der heutigen 28. ordentlichen General⸗Ver⸗ ſammlung kommt für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1907/8 eine Divi⸗ dende von 8%= Mk. 30 per Aktie zur Aus zahlung. Der Dividendenſchein Nr.=3 ge⸗ langt demnach von heute ab bei den auf demſelben näher bezeichneten Zahlſtellen zur Einlöſung. 4858 Bei der diesjährigen Aus⸗ loſung unſerer Teil⸗Schuld⸗ verſchreibungen wurden fol⸗ gende Nummern gezogen: Emiſſion 1886: Nr. 92, 170, 228, 280, 267, 327, 372, 374, 379, 391. Emiſſion 1890: Nr. 58, 112, 140, 174, 199, 291, 309, 328, 352, 365, 518, 552, 590, 605, 648, 741, 734 842, 865, 870, 875, 886, 887, 896. Die betr. Stücke werden vom 1. Januar 1909 ab eingelöſt. Speyer, 21. Nov. 1908. Der Aufſichtsrat: Franz Kirrmeier, k. Kommerzienrat, Vorſitzender. Zwangs⸗Verſteigetung. 26. Nov. 1908, nachmittags 12½¼ Uhr, werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 66947 Möbel verſchied. Art. Mannheim, 25. Nov. 1908. Klee, Gerichtsvollzieher. u 3, 4 d 3, 4 Große Verſteigerung. Am Dounerstag 26. Nov., machm. 2½ Uhr, verſteigere 1 Schirm⸗Ladeneinrichtung, ſchöner Divan, Büffets, Damen ⸗ fahrrad, Nähmaſchinen, Chif⸗ fonnier, Dezimalwage, Betien, Waſch⸗ u. Nachttiſche, Regulat., Warenſchrank, Grammoohon, elektriſcher Gaslüſter, Bilder, Spiegel, große Partie Weiß⸗ zeug, Federbettung und Anderes 15 66948 M. Arnold, Auktionator. N 3, 11 u. d 3, 4. Tel. 2285. Permischtes. 10 Mark Belohnung demjenigen, der über den Ver⸗ bleib Auskunft gibt, der am letzten Mitiwoch abhanden ge⸗ 85 5 kommenen Foxterrier(Rüde) Nachtſchwärmer, ganz weiß, linkes Ohr ſchwarz, am rechten Vorderfuß 2 kl. kaum bemerkb. ſchwarze Flecken. 66945 3, 4, part.— Tel. 3397. Aalich 40 bis 60 Liter Vollmilch geſucht. Näh. im Verl. 31687 Aentenvill LA** in Heidelberg Berrſchaftlich, in vornehmer, freier Lage, ganz im Grünen, nahe bei Stadtgarten und Wald, Poſt, Bahnhof und Neckar, iſt zu ver⸗ kaufen. Offerten unter F. 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Kaufmann Friedr. Wilhelm Herm. Schulze und Anna Re⸗ gina Groß. Grosse Extra · Verkaufstage NMakxelen, Zander, Fluß backfiſch, Bratbückinge, gewäſſerter Stockfiſch und 75 Tuttlinge, friſche Seemuſcheln, friſch gekochte Nordſee⸗Krabbeu. Nov⸗ 12. 80867˙ Ruhrkohlen, Zechenkoks — 2 Die mi extrastarken Angeln verschenen Nlingen werden nickt eingekittet, eingelötet oder vernietet, sondern mit einer Metallkomposifſon nach eignem Verkahren eingegossen. Das Auswrchseln von schad- haften ingen macht keine Schwierigkeiten. Wekanntmachung. Die Herſtellung der Nellenſtraß⸗ von der kurzen Mannheimer⸗ bi⸗ 8 zur Baumſtraße im Stadttei Käfertal betr. Nr. 47687 J. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgeraus chuſſes in Ausſicht genommen, obig Straße herſtellen zu laſſen, ſowie die Angrenzer zur Tragun der Herſtellungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuf aufgrund des Ortsſtraßengeletzes bezw. der Vollzugsverord⸗ nung hierzu aufgeſtellten„Allgemeinen Grundſatze und nach Maßgabe des i der Liſte der beitrags pflichtigen Angrenzer beiz ziehen. 65 5 daher die in den 88 3 und 4 der Vollzugs⸗ verordnung vom 4. Auguſt 1890, betr. die Leiſtung der An; ſtößer bei Herſtellung von Ortsſtraßen, vorgeſchriebenen Vor arbeiten und zwar: 31988 8) der detaillierte Ueberſchlag des Aufwands zu deſſen Be⸗ ſtreitung die Grundbentzer beigezogen werden ſollen, ſowie die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer, b) der Straßenplan, aus welchen die Lage der einſchlägigen Grundſtücke zu erſe ſen iſt, während 14 Tagen vom 24. Nopember 1908 ab im Kauſhauſe hier— Stadtrats⸗ regiſtratur, 3. Stock, Turmbau— zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur Kenntnis der Beteiligten, daß etwaige Einſprachen während der gleichen 14 tägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bürgermeiſteramt vier geltend zu machen ſind. 5 Abſchriflen der Vorarbeiten nebſt Straßenplan liegen lauch auf dem Rathauſe in Käfertal zur Einſtcht der Beterligten loffen. Es wiid jedoch ausdrücklich darauf hin ew eſen, daß als Vorarbeiten und Straßenplan im Sinne des§ 4 der B. O. Gioßh. Miniſterum des Jnnern vom 4. Auguſt 1890 lediglich die auf dem Kaufhauſe öffeptlich aufgelegt n Mater⸗ alien gelten; auch gilt als Einſprachsfriſt lediglich die oben bezeichnete 14 tägige Fri. Mannheim, den 19. November 1908. Bürgermeiſteramt. Dr. Finter. Allgemriner Fabrikanten⸗Perein Perband Mannheim. Am Freitag, den 27. November, abends ½9 uhr wird im Saale des„Faſino“, Lit. R 1, 1 Herr Prof. Dr. von Schulze⸗Gaevernitz aus Freiburg einen Vortrag über „Deutſchland und England“ halten.— Wir beehren uns, hierzu unſere Mitglieder mit libren Damen, ſowie die lechniſchen und kaufmänni⸗ ſchen Beamten unſerer Mitglieder höflichſt einzuladen. 16 Der Porſtand. Handwerkskammer Mannheim für die badiſch. Kreiſt Maunheim, Heidelberg und Mosbach. Bekanntmachung. Die Meiſterprüfungen werden in unſerem Kammerbezirk in den Monaten Februar bis April 1909 ſtattfinden. 5 Anmeldungen hierzu ſind unter Benützung der von der Handwerkskammer zu beziehenden Formul are bis längſtens 31. Dezember 190g einzureichen. 83278 Mannheim, den 20. November 1908. Der Vorſitzende: D. Groß. Der Sekretär: C. Haußer. Um meine frühere Kundſchaft wieder zu bekommen, verkaufe ich bis auf weiteres: 82905 Aut drina Nindffeiſch per Pfa. 60 Pfg. „ Jähtliugs⸗Hammelfleiſch,„ 60„ Pfina Kacbfeeiſch 355 65,5 Ludwig Baum 65,5. — Telephon 2942.— Getraute: Landwirt Adam Oehlſchläger jg. mit Eliſ. Barb. 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