Abonnement: 5 70 Pfennig monatlich, Bringerlohn 26 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M. 38.48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. GBadiſche Volkszeitung.) adi In ſera te: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Anabtzängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 16 Seiten. SSSSSS————————————— Telegramme. Hannover im Dunkeln. Berlin, 27. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau). Infolge Durchbrennens der Sicherungen in dem ſtädt. Elektri⸗ zitätswerk in Hannover war die Stadt ohne elektriſches Licht. Alle Plätze, Straßen uſw. waren in Dunkel gehüllt. Der Bahn⸗ hof wurde mit Kerzen und Illuminationslampen ſpärlich beleuch⸗ tet. Das Hoftheater war geſchloſſen. Auch viele Geſchäfte muß⸗ ten ſchließen. Die Affäre Steinheil. * Paris, 26. Nob. Frau Steinheil wurde heute vom Unterſuchungsrichter vernommen und gab zu, eine Perle in die Brieftaſche des Kammerdieners Couillard gebracht und einen Diamanten auf dem Boden verſteckt zu haben, um die Gerichts⸗ behörden irrezuführen. Sobald Frau Steinheil die erſten Ge⸗ ſtändniſſe abgab, unterzeichnete der Unterſuchungsrichter den Freilaſſungsbefehl für Couillard. Nach dem Ver⸗ hör ſtellte der Unterſuchungsrichter Frau Steinheil und die Köchin Mariette Wolff gegenüber. Dieſer Vorgang verlief ſehr aufregend, hatte aber kein Ergebnis. Auch der Sohn der Köchie, Alexander Wolff, wurde Frau Steinheil gegenüber ge⸗ ſtellt, wobei dieſe ihre Beſchuldigung aufrecht erhielt, während Wolff zu leugnen fortfuhr. *Paris, 26. Nov. Der von Frau Steinheil als Mörder ihres Gatten und ihrer Mutter bezeichnete Wolff, der das Ge⸗ werbe eines Pferdehändlers betreibt, iſt heute vormittag verhaf⸗ tet und ſeiner Anklägerin gegenüber geſtellt worden. Wolff leugnet ſtandhaft und entſchieden jede Beteiligung an der Tat. Frau Steinheil wurde bei der Gegenüberſtellung wieder ſchwank⸗ haft, und obwohl ſie bei der Behauptung blieb, daß der Mörder, der wie erinnerlich in der Mordnacht ſie ſelbſt nur feſſelte, eine wunderbare Aehnlichket mit Wolff gehabt hat, gab ſie die Mög · likeit zu, ſich zu irren. Der von Frau Steinheil zuerſt beſchuldigte Diener iſt wieder in Freiheit geſetzt worden. Die neue Wendung rn der Mordſache erregt hier ungeheures Aufſehen, das ſich jetzt namentlich an die Pſychologie der Frau Steinheil knüpft. * Paris, 26. November. Frau Steinheil iſt ver⸗ haftet worden. Ein deutſcher Angriff auf Englands Balkanpolitik. OLondon, 27. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau). Mit Bezug auf die Ausführungen der„Voſſ. Zeitung“, daß Eng⸗ land auf dem Balkan troßz aller Ableugnungen die Rolle des Mephiſto ſpielte, ſagt die„Times“, daß ein ſo ſchwerer Angriff von einem ſo einflußreichen Blatt kaum gemacht worden wäre, wenn es keine Unterſtützung von autorativer Seie gefunden hätte. Es ſcheint, daß die Jungtürken wenig Sympathien in Deutſch⸗ land hätten, man ſei dort nur der Autokratie des Sultans freund⸗ llich geweſen. Der Brand des Dampfers„Sardinia“. OLondon, 27. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau). Die letzten Nachrichten aus Malta beſagen, daß bei der großen Brandkataſtrophe auf der„Sardinia“ 5 europäiſche Paſſagiere, 16 Mann der Beſatzung und 100 Araber umgekommen ſind. Es ſind keine Leichen mehr gefunden worden, weshalb man an⸗ nmimmt, daß die meiſten Opfer durch die Gewalt der Ex⸗ ploſion in Stücke zerriſſen wurden. Die„Sardinia“ ſitzt noch immer auf dem Felſen feſt, und das Feuer iſt noch nicht gelöſcht. Eine ſchreckliche Hungersnok. OLondon, 27. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau). Ein von der britiſchen Regierung ſoeben veröffentlichtes Weißbuch beſagt, daß während der Hungersnot in Uganda, die 9 Monate dauerte, über 10000 Menſchen geſtorben ſeien. Reiſen des Zarenpaares ins Ausland. OLondon, 27. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau). Auf die die von Pariſer Zeitungen veröffentlichten Gerüchte von einem bevorſtehenden Beſuch des Zarenpaares in England, Frank⸗ reich und Italien, erkundigte ſich ein Vertreter der„Daily Mail“ bei einem hohen Beamten des ruſſiſchen Hofes, der ihm ver⸗ ſicherte, daß der Kaiſer von Rußland wirklich oft von der Ab⸗ ſicht geſprochen habe, den Königen von England und Italien einen * Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redakttlon 677 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Aunahme ſik das Mittagsblatt Morgens n 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. V Nr. 555. Freitag, 27. November 1908.(Mittagblatt.) rrr r 2 A E ern N en ee eeen N 8 eeeee, Die heulige Mittagsausgabe umfaßt Gegenbeſuch abzuſtatten und vielleicht auch den deutſchen Kaiſer rechts). Der nationalliberale Abg. Langhammer erklärte, er wolle zu beſuchen. Man nimmt an, daß eine ſolche Reiſe der Zarin und deren Geſundheit ſehr zuſtatten käme. Bisher ſind aber noch keinerlei definitiven Beſchlüſſe gefaßt worden. * K* Berlin, 27. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau). Dr. Viktor Riedel, welcher wegen verſchiedener Notzuchts⸗ vergehen an Minderjährigen zu Zuchthaus verurteilt worden war, iſt aus dem Zuchthaus jetzt entlaſſen worden. Er wird nach dem Moabiter Unterſuchungsgefängnis überführt werden, weil ger Strafſenat des Kammergerichts das Urteil des Amtsgerichts aufgehoben hat. Die Schwierigkeiten der deutſchen Marokko⸗Politik. „Die Caſablanca⸗Angelegenheit hat gezeigt, daß die inter⸗ nationale Stellung Deulſchlands zurzeit nicht ſtark genug iſt, um der Schädigung deutſcher Intereſſen durch die franzöſiſche Marokkopolitik mit kräftiger Hand zu begegnen. Wie die „Deutſche Marokko⸗Korreſpondenz“ mitzuteilen in der Lage iſt, veranlaßte lediglich die klare Erkenntnis der Rücken⸗ deckung, die Frankreich an England und Ruß⸗ land für dieſen Streitfall hatte, unſere Reichsregierung, den Rückzug in der Caſablanca⸗Angelegenheit anzutreten. Eine betrübende Tatſache, aber eine Tatſache, die laut und offen ausgeſprochen werden muß, wenn ſie ſich nicht wiederholen ſoll. 5 Die Leiter unſerer auswärtigen Angelegenheiten, für die die Marokkopolitik nach wie vor der Prüfſtein ihrer Erfolge iſt, ſtehen zunächſt vor der Aufgabe der Umbildung der europäiſchen Mächtegruppierung. Dieſe ſchwere Aufgabe iſt nicht von heute auf morgen durchzuführen. Was die deutſche Marokkopolitik anbetrifft, ſo gilt es, dem Schlimm⸗ ſten, nämlich der Aufſaugung Marokkos durch Frankreich, evorzubeugen und die Verſchleppungstaktik, in der Frankreich naturgemäß den Erfolg für ſeine Beſtrebungen ſieht, mit den Mitteln der geſchickten Hand zu durchkreuzen. Die Anerken⸗ nung Mulay Hafids hat Frankreich mit großer Kunſt zu ver⸗ zögern verſtanden. Die deutſche Politik dürfte alle ſich dar⸗ bietenden Handhaben benutzen, um in dieſe wie in andere An⸗ gelegenheiten, z. B. die Entſchädigungsleiſtung für das Vom⸗ bardement von Caſablanca, beſchleunigend einzugreifen und der Entſteh ung einer ſtarken Regierungs⸗ gewalt in Marokko Vorſchub zu leiſten. Das wird möglich ſein, ohne mit Frankreich in eine Situation zu geraten, die ihm wiederum die Rückendeckung ſeiner Verbündeten einträgt. Nachdem nunmehr eine Reorganiſation des Aus⸗ wärtigen Amts in Angriff genommen und dieſe Be⸗ hörde mit neuen Arbeitskräften zur Beſchleunigung der Go⸗ ſchäfte ausgeſtattet iſt, wird es der deutſchen Politik unſchwer gelingen, der franzöſiſchen Verſchleppungstaktik zu begegnen. Mulay Hafid aber, wenn er wohlberaten iſt, wird die zweite franzöſiſch⸗ſpaniſche Note, die ihm als Ausdruck der Willensmeinung aller Algeciras⸗Mächte in dieſen Tagen endlich übergeben werden zu ſollen ſcheint, ohne weiteres an⸗ nehmen und es der Zukunft überlaſſen, ſie zu korrigeren. Stimmt er zu, ſo wird es die Pflicht der loyalgeſinnten Mächte ſein, durch ſchleunige Anerkennung Mulay Hafids deſſen Autorität in⸗ und außerhalb ſeines Landes zu ſtärken und ihm die Forderung der Räumung Marokkos von fremdländiſchen Truppen zu übeklaſſen. Solange die Franzoſen mit großen militäriſchen Streitkräften in Marokko ſtehen, ſind alle Ver⸗ ſicherungen ihrer loyalen Abſichten ſo wertvoll wie die Kredit⸗ anweiſungen eines geübten Falliten. *** * Tanger, 26. Nov. Die von Caſablanca an Mulay Hafid geſandee Huldigungsurkunde, die ihm ſeine dortige Ausrufung zum Sultan mitteilt, beginnt mit den be⸗ zeichnenden Worten:„Infolge Aufforderung des franzöſiſchen Geſandten.“ Politische Uebersicht. *Maunheim, 27. November 1908. Der Streit in der ſächſiſchen Kammer. Auf die Angriffe der konſervativen Fraktion gab geſtern Abg. Schick in der Zweiten Kammer im Namen der national⸗ liberalen Fraktion folgende Erklärung ab: Die geſtrige Er⸗ tlärung der konſervativen Fraktion widerlegt in keiner Weiſe die Gründe für das Mißtrauensvotum der Nationalliberalen. Die Behauptung, deren Vorgehen habe nur bezweckt, die Aufmerk⸗ ſamkeit von anderen Vorgängen abzulenken, weiſt die national ⸗ liberale Fraktion als eine unwürdige Unterſtellung zurück. Sie hält ihr Votum in vollem Umfange aufrecht.(Lärm; Zwiſchenrufe auf die konſervativen Praktiken heute nicht eingehen. Die Na⸗ tionalliberalen würden das gründlichſt bei der Beratung der Wahlreform nachholen. Im Namen der Freiſinnigen gab Abg. Günther die Erklärung ab, angeblich habe die erweiterte Direk⸗ torial-Sitzung das Verhalten des Präſidenten Dr. Mehnert im Fall Rühlmann als einwandfrei erklärt; demgegenüber ſei zu be⸗ tonen, daß der Präſident Rühlmanns Verzicht auf Ausübung des Mandats ſchon aus verfaſſungsrechtlichen Gründen unter den obwaltenden Umſtänden keinesfalls entgegen⸗ nehmen durfte. Schon in der Direktorialſitzung habe er, Günther, betont, daß die Tendenz des Schmidtſchen Geheim⸗ ſchreibens politiſch⸗moraliſch verwerflich geweſen ſei, es verdien: ſchon wegen der groben Unwahrheiten in Beziehung auf die Links⸗ liberalen und Freiſinnigen eine öffentliche Zurückweiſung. Unter dieſem Geſichtspunkt ſei es verſtändlich, daß einige national⸗ liberale Abgeordnete jenes Schreiben veröffentlicht hätten. In der Oeffentlichkeit errege es das größte Aufſehen, daß die konſer⸗ vative Fraktion über den Inhalt des Schmidiſchen Schriftſtückes, das er als ein politiſches Schandmal bezeichne, noch kein Wort des Bedauerns ausgeſprochen habe. Die Ausführungen des Abg. Günther wurden mit viel Lärm rechts, mit ſtarkem Beifall links begleitet. Im weiteren Verlauf der Sitzung teilte der Kultus⸗ miniſter mit, der Entwurf eines neuen Volksſchulgeſetzes könne erſt dem nächſten Landtag vorgelegt werden. Die Konſervativen beabſichtigen, in der Zweiten Kammer eine Abſtimmung darüber herbeizuführen, ob die nationalliberalen Abgeordneten Langhammer und Kickelhahn wegen der Ver⸗ öffentlichung des bekannten Entwurfs des Geheimſchreibens des Bundes der Landwirte zur Wahlreform noch würdig ſeien, Kammermitglieder zu ſein. Sollte das Präſidium einen der⸗ artigen Antrag wirklich im Plenum zulaſſen, ſo würde ſich die geſamte Linke geſchloſſen dagegen erheben. Der engliſche Arbeiter und der deutſche Sozialdemokrat. Der preußiſche Handelsminiſter Delbrück hat vorgeſter im Reichstag am Schluſſe ſeiner Rede der Sozialdemokratie eine ſehr wirkungsvolle Lektion aus der Geſchichte erteilt. Die Sozialdemokratie hat ja für alle Zuſtände im Reich immer und überall ein Gegenſtück aus dem Auslande bei der Hand, an dem ſie die Trefflichkeit der fremden und die unſagbare Unzulänglichkeit der eigenen Einrichtungen nachweiſt. Das Ausland iſt ſtets der Gipfel aller Vollkommenheit, das eigene Land aber ſtets der Ausbund aller Verruchtheit. Trotzdem der Internationalismus des Sozialismus nur auf Deuiſch⸗ land beſchränkt iſt und der ausländiſche Sozialdemokrat immer erſt Staatsangehöriger und Landeskind und dann erſt kosmopolitiſcher Proletarier iſt, und trotzdem dieſe Tatſache auch den deutſchen Sozialdemokraten bekannt iſt, beruft man ſich immer wieder auf das Ausland, um das eigene Land ſo ſchlecht als möglich zu machen, das Land, das gerade vom. geſamten Ausland als das Muſterbeiſpiel für eine ſenſt uirgends erreichte, ja noch nicht einmal überall angeſtrebte Sozialpolitik und Arbeiterfürſorge angeſehen und benei wird. Mit Vorliebe wendet man den Blick über den Ka⸗ zu dem engliſchen Arbeiter und verweiſt man auf die englif Gewerkſchaftsbewegung, aus der man in Deutſchland lern könne, wie man es machen muß. Miniſter Delbrück hat n vorgeſtern die Gelegenheit wahrgenommen, den deutſchen unentwegten internationalen Sozialdemokraten den engliſchen Arbeiter in folgender Weiſe gegenüberzuſtellen: Herr Hue hat uns empfohlen, aus der Geſchichte der eng⸗ liſchen Gewerkſchaften zu lernen, wie man Sozialpolitik be⸗ treiben müſſe. Es iſt immer bedenklich, die Inſtitutionen ver⸗ ſchiedener Länder miteinander in Parallele zu ſetzen. Nichts⸗ deſtoweniger exkenne ich an, daß das Studium der Geſchichte der engliſchen Gewerkſchaften ſehr lehrreich iſt. Ich habe mir bei dieſem Studium auch die Frage vorgelegt: Woher kommt es denn, daß in England ſich eine ganze Reihe von Einrichtungen ohne Mühe einführen laſſen, daß man es nicht nötig hat, in dem Um⸗ fange die Geſetzgebung in Bewegung zu ſetzen, wie bei uns. Die Sache hat einen ſehr einfachen Grund. Es liegt daran, daß der engliſche Arbeiter niemals ſeine berechtigten wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen verguickt hat mit politiſchen Fragen. Das liegt daran, daß der engliſche Arbeiter eins geblieben iſt trotz wirtſchaftlicher Differenzen mit ſeinen Volksgenoſſen in dem Stolz auf die Kultur und die p litiſche Größe ſeines Vaterlandes. Es liegt daran, daß der eng⸗ liſche Arbeiter niemals aufgehört hat, mit ſeinen Volks⸗ genoſſen zu arbeiten für die Größe des von ihm geliebten und bewunderten Vaterlandes. Ich gebe Ihnen die Verſicherung: das ſchwerſte Hindernis— ich empfinde es täglich, wenn ich im Abgeordnetenhauſe, wenn ich mit den be⸗ teiligten ſozialpolitiſchen Kreiſen verhandle—, das ſchwerſte Hin⸗ dernis auf dem Gebiete der Sozialpolitik im Reiche und beſon⸗ ders in Preußen iſt das, daß Sie ſich nicht loslöſen können da⸗ von, daß Sie glauben, Ihre wirtſchaftlichen Ziele, Ihre be⸗ rechtigten wirtſchaftlichen Ziele verguicken zu müſſen mit Ihren unmöglichen, mit den Intereſſen des Staates un ver⸗ einbaren Forderungen. Das ſind Worte, die in jedem ehrlichen Sozial⸗ politiker lebendigen Widerhall wecken werden. Wir haben ſelbſt oft genug darauf hingewieſen, wie ſehr die ſtaatsfeind · 2. Seite. lichen Beſtrebungen der Sozialdemokratie der wirtſchaftlichen und kulturellen Aufwärtsbewegung der Arbeiterſchaft hin⸗ dernd in den Weg treten. Vor allem ſie ſind es, die dem Reichsverband gegen die Sozialdemokratie und anderen direkt arbeiterfeindlichen Organiſationen die wirkungsvollſten Waffen liefern. Man kann den Staatsretter ſpielen, wo man nur die eigenen Machtintereſſen gegen die Arbeiterſchaft vertritt. Deutsches Reich. —(Der Bundesratsausſchuß für aus⸗ wärtige Angelegenheiten.) Die Erſte ſächſiſche Kammer gab heute bei der Beratung des Etatskapitels über die Vertretung Sachſens im Bundesrate ihrer lebhaften Be⸗ ſriedigung darüber Ausdruck, daß zukünftig ein häufigeres Zuſammentreten des Bundesratsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten zu erwarten ſei, und dankte auch dem Staats⸗ miniſter Grafen v. Hohenthal für die in dieſer Richtung unter⸗ nommenen Anregungen. Badiſche Politik. Nationalſozialer Verein Heidelberg. unn. Heidelberg, 26. Nov.(Von unſ. Korreſpon⸗ denten.) Der Nationalſoziale Verein hielt heute abend im „Tannhäuſer“ eine öffentliche Verſammlung ab, in der Herr Arbeiterſekretär Johannes Fiſcher aus Reutlingen in einem beifällig aufgenommenen Vortrage das Thema:„Die Bedeutung der Arbeiterbewegung für Staat, Wirtſchaft und Kultur“, ausführlich erläuterte. Herr Fiſcher wird den Vor⸗ trag morgen(Freitag) abend in Mannheim wiederholen. Als zweiter Redner ſtand Herr Geſchäftsführer Franz Breit⸗ Topf aus Ludwigshafen a. Rh. auf dem Programm, der jedoch am Erſcheinen verhindert war. An ſeiner Stelle hielt Herr Parteiſekretär Matthäus das Referat über„Privat⸗ beamtenſchaft und Arbeiterſchaft“, wobei er u. a. auch auf die unerquicklichen Zuſtände des Arbeitsnachweiſes des Unter⸗ nehmertums in Mannheim hinwies. Er ſtellte dabei die Forderung eines ſtaatlichen oder kommunalen Arbeitsnach⸗ weiſes auf. An beide Vorträge ſchloß ſich eine ziemlich aus⸗ gedehnte Diskuſſion an. 8 ̃ N* Aus der nationalliberalen Parter. 5 un. SHeidelberg, 26. Nov.(Von unſ. Korreſpon⸗ denten.) Nächſten Montag, 30. November wird in einer. Verſammlung der nationalliberalen Partei im großen Saale der„Harmonie“ in Heidelberg Herr Geh. Hofrat Jellineck über„Kaiſer und Reichsverfaſſung“ ſprechen. Baden und der deutſche. Staatsbahnwagenverband. JKarlsruhe, 27. Nov. Am 21. November iſt von hen Vertretern Preußens, Bayerns, Sachſens, Württembergs, Badens, Mecklenburgs, Oldenburgs und der Reichseiſen⸗ bahnen das Uebereinkommen über die Bildung eines deut⸗ ſchen Staatsbahnwagenverbandes geſchloſſen worden. Der Verband wird vorausſichtlich am 1. April 1909 ins Leben treten; ſein Ziel iſt die gemeinſame Benutzung des deutſchen Güterwagenparks, und das bedeutet, wie ſchon hervorgehoben, einen namhaften Fortſchritt im deutſchen Eiſenbahnweſen. Die Vorteile, die für unſer Großherzogtum Baden aus dieſem Staatsbahnwagenverband erwachſen werden, be⸗ leuchtet in einem regierungsoffiziöſen Artikel die„Karls⸗ ruher Zeitung“: „Die Vorteile, die aus dem Wegfall der bisher bezüglich der Benſützung der fremden Güterwagen beſtehenden Beſchrän⸗ kungen zu erwarten ſind, werden ſich für die badiſche Staats⸗ bahn in beſonderem Maße fühlbar machen, da bei dieſer die Verſorgung der Verſandſtationen und insbeſondere des weit⸗ aus wichtigſten Verſandgebiets von Mannheim und Um⸗ gebung mit Wagen infolge der langgeſtreckten Geſtalt des Bahn⸗ netzes und der bis jetzt beſtehenden Beſchränkungen in der Wie⸗ derbeladung der fremden Wagen mit ſehr erheblichen Schwierig⸗ keiten verknüpft ſind. Gerade für ein Bahngebiet, wie das ba⸗ diſche, mit ſeinem beträchtlichen, über die eigenen Bahngrenzen hinausgehenden Verſand machen ſich die Eigentümlichkeiten bder beſtehenden Wagenübereinkommen ſehr nachteilig fühlbar; während nämlich zur Zeit des allgemeinen Wagenüberfluſſes die fremden Wagen von den Verwaltungen möglichſt raſch und meiſt leer zurückgeſandt werden, wird in Zeiten der Wa⸗ genknappheit von der Möglichkeit der Verwendung der fremden Wagen der weitgehendſte Gebrauch gemacht; die Folge davon iſt natürlich, daß der badiſchen Staatsbahn in der Zeit der Wagen⸗ knappheit ihre eigenen Wagen viel längere Zeit als ſonſt ent⸗ zogen ſind und daß ſie genötigt iſt, ihrerſeits dafür wieder fremde Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Das Hohe Lied.) [Sudermanns neueſter Roman.) Vor etwa Jahresfriſt konnte ich an dieſer Stelle Suder: manns letzte dramatiſche Arbeit„Roſen“ anzeigen. Ich ſagte damals, der Dramatiker enttäuſche abermals, nur der Roman⸗ tier halte noch den Glauben an einen Dichter wach, man wolle erſt am Ende ganz verzweifeln. Nun darf man es wohl. Sudermann bringt auf den heurigen Weihnachtsbücher⸗ markt einen Roman„Das Hohe Lied“, ein dickleibiges Buch bon mehr als 600 Seiten. Aber wir ſuchen vergebens nach dem Verfaſſer des„Katzenſteg“ und von„Frau Sorge“. Auch der Romancier hat ſich ganz in die Atmoſphäre des„Blumenboot“ und der„Roſen“ hinuntergeflüchtet, in die Luft ſchwüler, unge⸗ ſunder Sinnlichkeit, die ſich beklemmend und drückend auf uns legt und die atmen zu müſſen wir nicht als ein künſtleriſches Vergnügen und einen äſthetiſchen Genuß empfinden. Der Titel des Romans iſt ebenſo verführerſſch wie irre⸗ führend. Sudermann liebt die blendenden Worte.„Roſen“ war auch ſo ein blendender Titel, der auf einen geiſtigeren, poeti⸗ ſcheren Inhalt ſchließen ließ, als tatſächlich vorhanden war.„Das Hohe Lied“ iſt ein Oratorium, das ſpukhaft und beziehungslos im Hintergrund der Erzählung ein fruchtloſes Daſein führt. Den Inhalt des Romans bildet das Hinuntergleiten eines un⸗ wahrſcheinlich ſchönen Weibes, der Lilly mit den„unwahrſchein⸗ lichen“ Augen, in die Tiefe, von einer Sinnenluſt in die andere, von einer geſchlechtlichen Liebe in ungezählte. Nur drei oder vier Amouren erzählt Sudermann, aber am Schluß läßt er ——— 2 *]N Erſchienen bei Cotta, Stuttgart und Berlin 1903. Seneral⸗Anzeiger.(NMittagblatt) Mannheim, 27. November Wagen zu benützen. Wie ſehr dieſe Verhältniſſe auch auf die Höhe der Wagenmieten wirken, ergibt ſich daraus, daß z. B. im Jahre 1902, in welchem nur wenig Wagenmangel herrſchte, das Saldo der Ausgaben der badiſchen Staatsbahn an Wagenmieten über die Einnahmen an ſolchen 138 000 Mk., im Jahre 1907 da⸗ gegen mit ſeinem erheblichen, faſt das ganze Jahr über andauern⸗ den Wagenmangel 565000 Mk. betrug. Durch die künftige un⸗ beſchränkte Verwendung des Wagenparks des deutſchen Staats⸗ bahnwagenverbandes wird insbeſondere auch die Verſorgung der wichtigen badiſchen Verſandgebiete mit Wagen erheblich erleich⸗ gert und damit deren Wettbewerbsfähigkeit geſteigert werden. Auch in der Vereinfachung des Dienſtes auf den Ueber⸗ gangsſtationen nach den anſchließenden deutſchen Bahnen, wie ſie der Deutſche Staatsbahnwagenverband mit ſich bringen wird, iſt die badiſche Staatsbahn in beſonderem Maße intereſſiert, da ſie von allen deutſchen Staatsbahnverwaltungen verhältnismäßig weitaus die meiſten Uebergangsſtationen be⸗ ſitzt(nämlich 31 gegenüber z. B. Preußen⸗Heſſen mit 56, Reichs⸗ bahnen mit 17, Bayern mit 21, Sachſen mit 14, Württemberg mit 20). Die Geſamterſparnis, die aus der Neuordnung der Wagenbenutzungsverhältniſſe für die badiſche Staatsbahn zu er⸗ warten iſt, wird auf 94 Millionen Mark jährlich geſchätzt. Wie oben bereits erwähnt, verteilt auch künftighin jede Ver⸗ waltung zunächſt innerhalb ihres Gebiets die Wagen ſelbſt; für ben Ausgleich des Bedarfs und Vorrats an Wagen ſind daneben für mehrere Gebiete Gruppenausgleichſtellen beſtimmt. Es wird intereſſieren zu erfahren, daß für die Gebiete der badiſchen und der württembergiſchen Staatsbahnen, ſowie der preußiſch⸗heſ⸗ ſiſchen Eiſenbahndirektion Mainz die Generaldirektion in Karls⸗ ruhe als Gruppenausgleichſtelle beſtimmt iſt, da die badiſche Verwaltung von dieſen drei Gebieten den größten Verſand hat. 5 Endlich iſt noch zu erwähnen, daß das Uebereinkommen über die Bildung des deutſchen Staatsbahnwagenverbandes unter Ein⸗ haltung einer einjährigen Kündigungsfriſt zum 31. März jeden Jahres, jedoch nicht früher als zum 31. März 1912, ge⸗ kündigt wereden kann. Die Bewilligung der Mittel für den Erſatz abgängiger Wagen wie für die Vermehrung des Wa⸗ genparks bleibt nach wie vor den Landſtänden vorbehalten. Der Vertrag ſieht nur für den— übrigens recht unwahrſchein⸗ lichen— Fall, daß eine Verwaltung der Verpflichtung zur Wagenbeſchaffung nicht ſollte nachkommen können, vor, daß dann das Uebereinkommen gegenüber dieſer Verwaltung jederzeit mit dreimonatiger Friſt ſoll gekündigt werden können. Es ergibt ſich hieraus, daß das neue Uebereinkommen, neben ſeiner hervorragenden nationalen Bedeutung und ſeiner Wichtigkeit für die Beziehungen der deutſchen Staats⸗ bahnverwaltungen untereinander gerade auch für die ba⸗ diſche Staatsbahn erhebliche reale Vorteile bietet. Die badiſche Regierung hat daher, nachdem die Ver⸗ handlungen über die Bildung einer deutſchen Betriebsmittel⸗ gemeinſchaft geſcheitert waren, von Anfang an mit allem Nach⸗ druck die auf die Schaffung eines deutſchen Staatsbahnwagen⸗ verbandes gerichteten Beſtrebungen gefördert, und als in lang⸗ wierigen Verhandlungen für einen ſolchen Verband eine annehm⸗ bare Grundlage gefunden war, zuerſt den Antrag auf Abſchluß eines Uebereinkommens auf dieſer Grundlage an die preußiſch⸗ heſſiſche Eiſenbahnverwaltung und an die übrigen Staatsbahn⸗ verwaltungen geſtellt.“ Der Beſuch des ſchwediſchen Königspaares. OKarlsruhe, 26. Nov.(Korreſpondenz.) Bei der heute abend im Reſidenzſchloſſe zu Ehren des ſchwediſchen Königspaares ſtattgefundenen Galatafel wechſelten der König von Schweden und der Großherzog von Baden Trinkſprüche. Der Toaſt des Großher zogs von Baden lautete: „Euer Majeſtät und Ihre Majeſtät die Königin, meine innigſtgeliebte Frau Schweſter, beehren uns zum erſten Male nach ihrer Thronbeſteigung mit ihrem gnädigen Beſuche. Hierfür ſagen wir Euren Majeſtäten unſeren tiefgefühlteſten innigſten Dank. Zugleich begrüße ich Eure Majeſtäten von ganzem Herzen, hoch beglückt aber auch bewegt, an der Stätte, die für uns ſo teuer und erinnerungsreich iſt, be⸗ grüße ich Ihre Majeſtät die Königin im Elternhauſe und in der alten Heimat, die ſie mit uns an der Seite ihres königlichen Gemahls herzlich willkommen heißt. Nachdem mir Eure Majeſtäten in den tiefen unvergeßlichen Trauer⸗ zeit treu zur Seite geſtanden, hat die Vorſehung über Eure Majeſtäten ein gleiches Leid verhängt. Durch die Bande des Bluts, der Verwandtſchaft und Freundſchaft eng verbunden, haben ich und mein Haus dieſe tiefe Trauer wie ſtets Freud und Leid treu geteilt. Ebenſo hegen wir noch die innigſten Wünſche, daß Euer Majeſtät eine lange glückliche und ge⸗ ſegnete Regierung in ihrem ſchönen Lande beſchieden ſein möge. Zugleich aber auch gebe ich der Hoffnung Raum, daß die engen freundſchaftlichen und verwandt⸗ ſchaftlichen Beziehungen, die ſchon ſeit langen uns noch viele, viele ahnen. Er berichtet nur die erſten. Aber es genügt auch, man wird hinreichend geſättigt. Um dieſes Stoffes willen wird der Roman geleſen werden, verſchlungen werden. Und ebenſo um der ſchonungslos⸗zyniſchen Behandlung des Stoffes willen. Freilich nicht in den Kreiſen, die künſtleriſche Werte ſuchen. Aber in der Welt, die Suͤder⸗ mann ſchildert, in der Welt, in der die Maitreſſe und die ver⸗ feinerte Lüſternheit zu den Lebensgewohnheiten und den Lebens⸗ notwendigkeiten gehört, und in der Welt daneben, die ſich das zwar nicht leiſten kann, aber an der deutlichen Schilderung der Sexualitäten die brutale Freude des Ungeſchmacks und der Un⸗ bildung hat. Da diſe Welten an Bewohnern ſehr zahlreich ſind, ſo wird Sudermann auch mit dieſem Roman den Erfolg ſeiner bisherigen Bücher haben. Nur iſt es eben kein künſtleriſcher Erfolg. Ein Buch der Unterhaltung für müßige Leute, aber kein Buch der dichteriſchen Bildung und Erziehung. Lilly Czepanek iſt ſchön und ſchlank wie Sulamith, dunkel⸗ äugig, groß, eine einzige ſinnliche Glut, in die die Männer fiebernd, ſinnlos ſtürzen. Schon das Kind verdreht den Gym⸗ naſiaſten die Köpfe. Das erblühende Mädchen fällt einem altern⸗ den Oberſt zu, der ſie heiratet, weil er keinen anderen Weg ſieht, um ſie zur wehrloſen Beute ſeiner kalten Lüſte zu machen. Noch in der Ehe Lillys mit dieſem alten und nicht mehr ganz appetitlichen Herrn darf ſich ein windbeuteliger blonder Leut⸗ nant ihrer letzten Gunſt erfreuen. Dann Eheſcheidung. Dann kommt ein Fabrikant an die Reihe, dann ein Künſtler und eine endloſe Liebeskette wickelt ſich vor uns ab. Die Schilderung dieſer körperlichen Beziehungen zwiſchen Lilly und den Männern iſt breit, brutal, ſchonungslos, es wird uns keine Lüſternheit, keine eheliche und außereheliche Intimität erſpart. Das ganze Gebiet des Sexuallebens, des normalen wie des perverſen wird abgegraſt, Seite für Seite. Wir ſehen Lilly nackt vor ihrem alten lüſternen Gatten tanzen, jede neue Hingabe, die ſie übt. wird in ihren rein ſinnlichen Momenten und Exploſionen analy⸗ Jahren, zu den Zeiten S. M. des hochſeligen Königs und meines teueren in Gott ruhenden Vaters in ſo ſchöner Weiſe beſtanden haben, auch alle Zeit unberänderlich beſtehen mögen, wofür der heutige beglückende Tag ein neues Unterpfand iſt. Alle die Empfindungen, die ich und die Anweſenden für Eure Majeſtäten hegen, faſſe ich zuſammen in dem Rufe: S. M. der König von Schweden und J. M. die Königin und das ganze königliche Haus, ſie leben hoch!“ Hierauf erwiderte der König von Schweden: Ew. Königliche Hoheit wollen gnädigſt geſtatten, daß Ich für die liebevollen Worte, welche Ew. Königliche Hoheit ſoeben an Uns gerichtet haben, Meinen und der Königin tiefempfundenen Dank ausſpreche, zugleich aber auch für den ſo überaus ſchönen und herzlichen Empfang danke, der Uns hier zuteil wurde und an dem ſich die Bevölkerung Karls⸗ ruhes ſo warm beteiligt hat. Tiefbewegten Herzens ſind Wir in Ew. Königl. Hoheit Reſidenzſtadt eingezogen, tief⸗ bewegt ſtehen Wir an dieſer Stätte, die ſo viele teure Er⸗ innerungen in ſich birgt. Sind es doch eben erſt zwei Jahre her, daß wir, vereint mit Ew. Königl. Hoheit hohen Eltern, in Freude und Dankbarkeit das ſeltene Doppelfeſt der gol⸗ denen und ſilbernen Hochzeit begingen. Aber wie bald ver⸗ wandelte ſich die Freude in tiefſten Schmerz, als vor einem Jahre ſich die teuren Augen deſſen ſchloſſen, den auch Ich mit Vaternamen nenen durfte. Mein eigener heißgeliebter Vaten iſt Ihm bald in die Ewigkeit gefolgt, und heute begrüßen Wir Uns hier zum erſten Male in der verantwortungsvollen Stellung, die Uns als Erbſchaft der teuren Heimgegangenen übertragen wurde. Und wie das vorbildliche Wal⸗ ten und Wirken Ew. Königl. Hoheit edlen Vaters der Leitſtern für Ew. Königl. Ho⸗ heit Handeln wurde, ſo möge auch Sein Segen Ew. Königl. Hoheit Arbeit für Ihr geliebtes Land fort und fort geleiten. Wir gedenken heute auch noch ganz beſonders der hohen Mutter Ew. Königl. Hoheit, der verehrten Groß⸗ herzogin Luiſe, die über 50 Jahre hindurch mit auf⸗ opfernder, nie ermüdender Nächſtenliebe als ein leuchtendes Beiſpiel ſelbſtloſer Pflichterfüllung, an der Seite Ihres un⸗ vergeßlichen Gemahls geſtanden. Wie es der Königin jedes⸗ mal eine Herzensfreude iſt, Ihre geliebte Heimat wieder zu betreten, ſo iſt es auch für mich eine frohe Stunde, das Land wiederzuſehen, aus dem Ich einſt meine Braut heimgeführt Indem ich Ew. Königl. Hoheit nochmals Unſeren innigſten Dank für die überaus freundliche und verwandtſchaftlicht Begrüßung ausſpreche, erhebe Ich Mein Glas und trinke auf das Wohl Ihrer Königl. Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin, der Großherzogin Louiſe und des Groß⸗ herzoglichen Hauſes, ſowie auf das Gedeihen und Blühen des ſchönen Badener Landes!“ Der Pforzheimer Luſtmörder iſt, wie ſich herausgeſtellt hat, nicht mit dem in Mutterſtadt verhafteten 17jährigen Burſchen namens Friedrich Roth aus Hundsbach identiſch. Roth war vor einigen Tagen ſchon Gaſt der Ludwigshafener Polizei, die ihn am Montag Nacht in Verwahr hatte. Die Blutſpuren an ſeinen Kleidern rühren davon her, daß der Burſche nachts in Ludwigshafen in ein Anweſen einſteigen wollte, von dem Knecht des Eigentümers aber abgefaßt und an Ort und Stelle gleich zu einer tüchtigen Tracht Prügel verurteilt worden war. Nach Erkundigungen, die wir wegen Feilers Feſtnahme in Pforzheim eingezogen haben, liegen gegen Feiler kein⸗ gravierenden Verdachtsgründe vor. Unſer Weinheimer Korreſpondent übermittelt uns unterm 26. ds. folgende wichtige Mitteilungen: In der Unter⸗ ſuchung des Pforzheimer Luſtmordes erfolgte am letzten Sonntag durch die hieſige Gendarmerie eine Feſtnahme, die grabierende Momente aufzuweiſen hat. Es handelt ſich um den am 18. Januar 1891 in Iſpringen bei Pforzheim geborenen, alſo noch nicht 18 Jahre alten, Zwangszögling Alfred Feiler, der im Juli ds Is. aus der Erziehungs⸗ anſtalt Schwarzacherhof entwichen war und ſich ſeither an verſchiedenen Orten herumgeteieben hatte. Am letzten Sams⸗ tag ſuchte Feiler bei dem Bürgermeiſteramt Hemsbach um Unterſtützung nach und wurde bei dieſem Anlaß als der Land⸗ ſtreicherei verdächtig feſtgenommen. Bei der nun fol⸗ genden Vernehmung ſeitens des Herrn Gendarmeriewacht⸗ meiſters Volk von hier ergab ſich die Vermutung, daß der Feſtgenommene vielleicht als der Pforzheimer Luſtmörder ir Betracht kommen könne. Nach ſeinem eigenen Geſtändnis hat er ſich ungefähr zwei Wochen und auch an dem Mordtage in Pforzheim aufgehalten und war in dieſer Zeit auch in die Nähs der Straße holen, andere, die heimlich mit Mädchen verkehren, Erotikerinnen, die von einem Manne zum anderen taumeln, Männer, die in ihrer tollen Sinnengier hyſteriſch weinend, bis zum Ekel ſich vorm Weibe, vor uns entwürdigen. Nach der un⸗ gemein deutlichen und realiſtiſchen Schilderung des Atelierfeſtes beim Maler Kellermann, einer wilden Orgie der Lüſternheit, und nach den darauffolgenden„Ereigniſſen“— Lilly ſagt uns, „das iſt nun der Dritte“— hat man das lebhafteſte Bedürfnis ans Fenſter zu ſtürzen und friſche, reine Nachtluft zu atmen, ſo betäubt iſt man vom perverſen Duft dieſer erotiſchen Schwel⸗ gereien. Das ganze Buch iſt ſo in der Hauptſache ein Ausmalen, ein ſattes Schildern der körperlichen Liebe zwiſchen Mann und Weib, deſſen Unaufhörlichkeit peinigt und abſtößt. Daß Suder⸗ mann dieſe Dinge mit großer realiſtiſcher Kunſt oder Kunſt⸗ fertigkeit zu ſchildern, mit breitem Pinſel hinzuwerfen weiß, verſteht ſich am Ende von ſelbſt; ändert aber verzweifelt wenig am künſtleriſchen Wert des„Hohen Liedes“, das ein Lied der Tiefe, menſchlicher Unwerte und reizloſer Nacktheit iſt. Der wilde Tanz dieſer entfeſſelten Sinnlichkeiten dreht ſich um Lillys ſchönen Wunderleib, um Lillys dunkelwimperigt Augen. Wenn Sudermann nun doch verſtanden hätte, uns in dieſer Mittelfigur einen Menſchen zu geben, der mit anderen als körperlichen Reizen auf uns einwirkte! Aber wir finden uns bald betrogen. Lilly iſt höchſtens amüſant, ſie unterhält uns zwiſchen ihrem Weinen und ihrem Lachen; nicht mehr als ſie ihre Gatten und aushaltenden Liebhaber unterhält. Sie zieht an uns vorüber in einem Wirbel aller menſchlichen Gefühle, die aus dem Liebesleben geboren werden, da möchten wir denn oft eine echtere und wahrere Pſychologie vermuten. Aber greifen wir dann feſter zu, dann tanzt ſie bald wieder auf die Ober⸗ flächen; das Geſchöpf einer willkürlich geſtaltenden Caprice, das garnicht vom Dichter innerlich erlebt, wirklich durchlebt und W . Mannheim, 27. November⸗ Geueral⸗Anzeiger.(Nittagblatt.) 8. Seite⸗ der Wohnung der Eltern des ermordeten Kindes gekommen. Auf die Einwendung des Wachtmeiſters, daß es doch unmöglich ſei, daß Feiler, wie er behaupte, in der letzten Zeit in den von ihm getragenen guten Kleidern gearbeitet haben könne, zußerte ſich dieſer mit der bedenklichen Antwork, daß er ſeine früheren Kleider im Walde bei Pforzheim weggeworfen habe. Bezüglich der Beſchaffung der neuen Kleidungsſtücke verwickelte er ſich in Widerſprüche. Er will den Mord in Pforzheim noch während ſeines dortigen Aufenthalts von einem Manne erfahren haben. Feiler wurde heute nachmittag ½3 Uhr auf Erſuchen der Staatsanwaltſchaft Pforzheim durch Wachtmeiſter Volk dorthin abgeliefert. Vielleicht bringt die heutige oder morgige Ver⸗ nehmung und Unterſuchung in Pforzheim definitives Ergebnis. 8„Der Vater des ermordeten Mädchens Herr Bauer, der gerüchtweiſe ſelbſt ſchwer verdächtigt wurde, hat gegen eine der Verbreiterinnen dieſer ſinnloſen Beſchuldigung Klage erhoben in der Hoffnung, dadurch den Urheber des Gerüchts ermitteln zu können. Hier und da wird es als eine Unter⸗ ermordeten Mädchen um den Hals geſchlungen war, nicht näher beſchrieben oder gar zur Beſichtigung zugänglich ge⸗ macht habe, da vielleicht irgend jemand Anhaltspunkte für den bisherigen Beſitzer der Schnur hätte geben können Wie der „Pforzh. Anz.“ hört, handelte es ſich lediglich um einen Bind⸗ faden, wie er in jeder Haushaltung vorzufinden iſt, ſo daß es geradezu als ausgeſchloſſen gelten muß daß die Schnur bei der Ermittlung des Täters irgendwie in Frage kommen kann. Als ziemlich ſicher darf angenommen werden, daß der Mörder ſein Opfer mit der Schnur erdroſſelte, bevor er den Leib aufſchlitzte. Ein Irrtum war es in den bisherigen Mit⸗ teilungen, daß bei der Auffindung der Leiche in der Tannen⸗ kultur am Hohbergwalde die Lunge gefehlt habe. Es handelte ſich nicht um die Lunge, ſondern um ein Stück Leber, das wahrſcheinlich nachts von einem Raubtier verſchleppt worden iſt. Auch die Milz fehlte. Ob ſie herausgefreſſon oder heraus⸗ geſchnitten worden iſt, muß das Sektionsprotokoll nachweiſen. Aber dieſes wird nicht bekannt gegeben. Weſentlich wäre es für die Beurteilung der Tat und des Mörders auch, wenn man erfahren könnte, ob an dem Kinde ein Sittlichkeits⸗ berbrechen verübt worden iſt oder nicht. Inbegreiflicherweiſe aber wird, wie ſchon bemerkt, über den Sektionsbefund keine Auskunft erteilt. Liegt ein Sittlichkeitsverbrechen nicht vor, dann erhält die an das Fehlen der Milz angeknüpfte Ver⸗ mutung weitere Nahrung. ANus Stadt und Land. * Maunheim, 27. November 1908. Ernannt wurde Sekretarialsaſſiſtent Heinrich Schwein⸗ furth beim Landgericht Mannheim zum Expedituraſſiſtenten * Uebertragen wurde dem Handelslehrerkandidaten Joſ. Zi m⸗ nrermann an der Handelsſchule in Mannheim die etatmäßige Amtsſtelle eines Handelslehrers daſelbſt. * Bezirksrat. Die Tagesordnung der Sitzung am 26. Nob. wurde wie folgt erledigt: Genehmigt wurden: das Geſuch der Wilh. Wagner Ehefrau um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Q 7, 18/19; das Geſuch des Leonhard Kalb in Waldhof um Erlaubnis zum Ausſchank von Sodawaſſer, Limonade und Flaſchenbier auf Grundſtück Igb. Nr. 1957 beim Riedweg in Waldhof lohne Fla⸗ ſchenbier). Folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntwein des Paul Kubarz, Linden⸗ hofſtr. 78 ſohne Branntwein); des Leonhard Stern, Heinrich Lanzſtr. 3 lohne Branntwein); des Joſef Kraus, D 1, 7/8(mit Branntwein). Das Geſuch des Franz Joch um Erlaubnis zur Verlegung ſeiner Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank von 2 7, 18/19 nach Seckenheimerſtr. 35. Die Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung ihrer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank: des Julius Vogelmann von Stephanienpromenade 15 nach J 4, [Gaſtwirtſchaft) und des Adolf Eckert von Mittelſtr. 1 nach Ecke Neckarauerſtraße 1 und Friedrichſtraße 2 in Neckarau(mit Branntwein); das Geſuch um Errichtung eines Schlachthauſes durch Metzgermeiſter Karl Schertel in Seckenheim; das Bau⸗ geſuch(Kondenztuem Rhein iſchen Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik in Rheinau;: das Geſuch um Erteilung von Tanzunterricht dur Peter Maier; das Geſuch des Nikolaus Kitz um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellenvermittlungsbureaus; das Geſuch der Pauline Weber um Erlaubnis zur Errichtung einer Privatentbindungsanſtalt — Nicht genehmigt wurden die Geſuche um Erlaubnis zum Ausſchank von Branntwein: des Frißolin Röſer, Waldhof, Hafenbahnſtraße 1 und des Fritz Baumann, Grenzweg 2 und Rampenweg 1.— Nach Antrag genehmigt. In Sachen zaſſung der Behörde hingeſtellt, daß ſie den„Strick“, der dem des Ortsarmenverbandes Frankfurt a. M. gegen den Ortsarmenverband Mannheim wegen Unterſtütz. ung der Sofie Zaudig aus Köln a. Rh.; die Planlegung im Stadtteil Waldhof; Aenderungen der Statuten der Orts⸗ krankenkaſſe Mannnheim 1; die Ausnahme von 9 bezw. 8 Uhr⸗Ladenſchluß; die Sonntagsruhe im Gewerbe der Barbiere, Friſeure und Perückenmacher in Ladenburg und Neckarhauſen.— Begutachtet: die Beſchäftigung pol⸗ niſcher Arbeiter bei Firma Marx Maier.— Abgeſetzt wurde das Geſuch der Eliſe Straßburger Ehefrau um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Jungbuſchſtraße 14.— Vertagt wurde das Geſuch des Jean Heiberger um Genehmigung zur Errichtung eines Glasdaches über dem Hof des Hauſes Q 6, 8/9 hier, Beſchwerde gegen eine baupolizeiliche Verfügung. * Gegen die Inſeratenſteuer nahm die Mittelſtands⸗Ver⸗ einigung für Düſſeldorf und Umgegend in einer ihrer letzten Verſammlungen in entſchiedener Weiſe Stellung. Es gelangte ſolgende Reſolution zur Annahme: Der Entwurf eines Anzeigenſteuergeſetzes wird von der Verſammlung deshalb auf das entſchiedenſte abgelehnt, weil er in den weſentlichen Teilen eine mittelſtandsfeind⸗ liche Tendenz zeigt. Die Steuer trifft am härteſten den Mittelſtand im Zeitungsgewerbe und auch den Mittelſtand unter den Inſerenten. Die großen Anzeigenblätter werden kraft ihrer Uebermacht die Steuer abwälzen können, während die kleinen und mittleren Zeitungen hierzu nicht in der Lage ſind und außerdem eine Kürzung ihres Inſeratenumſatzes um die Steuer erfahren werden. Insbeſondere wird die Steuer die zahlreichen, wöchentlich einmal erſcheinenden Fach⸗ und Standesorgane des ge⸗ werblichen Mittekſtandes in ihrer Exiſtenz ſchwer be⸗ drohen.“ Dieſe Reſolution trifft den Kern der Sache und kenn⸗ zeichnet ſehr richtig die nachteiligen Wirkungen der unglück⸗ lichen Inſeratenſteuer. Wir hoffen, daß auch die Mannheimer kaufmänniſchen und gewerblichen Kreiſe gegen dieſe ſie in erſter Linie treffende Steuer energiſch Proteſt einlegen werden. * Detailliſten⸗Verſammlung. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die heute Freibag Abend im unteren Gartenſaale des Ball⸗ hauſes ſtattfindende Detailliſten⸗ Verſammlung außf⸗ merkſam, die den Zuſammenſchluß aller hieſigen Detailliſtenvereine zu einem großen Stadtverband zur gemeinſamen Wah⸗ rung der Standesintereſſen auf wirtſchaflichem Gebiet ſowie in kommunalen und ſtaatlichen Angelegenheiten bezweckt. * Kirchengemeindeverſammlung. Man ſchreibt uns: Nach Eröffnung der ſehr zahlreich beſuchten Kirchengemeindeverſamm⸗ lung am Mittwoch den 25. ds. Mts. gedenkt der Vorſitzende, Herr Stadtpfarrer Simon, zunächſt der aus Kirchengemeinderat und Kirchengemeindeverſammlung ausgeſchiedenen Mitglieder: des verſtorbenen Kirchenälteſten Herrn Kern und des nach Wertheim verſetzten Kirchenälteſten Herrn Profeſſor Caspari, ſowie der verſtorbenen Herren Reuther und Kramer und des nach Leipzig übergeſiedelten Herrn Eckardt. Hierauf wird in die Tagesord⸗ nung eingetreten. Es folgte 1. ein Bericht über die diesjährige Diözeſanſynode, deren Verhandlungen in der Preäe ſeinerzeit mitgeteilt wurden, ſowie Eröffnung des Viſitationsbeſcheides der Oberkirchenbehörde an Kirchengemeinderat und Kirchengemeinde⸗ verſammlung. 2. Die Herren Stadtvikar Dr. Fineiſen zur Füh⸗ rung der Kirchenbücher übertragene Vergütung wird auf den evangeliſchen Kirchen⸗ und Almoſenfonds übernommen. 3. Der Gehalt des Kirchenſteuererhebers Hecknann wurde von 3000 Mark auf 3500 Mark erhöht mit Wirkung vom 1. Januar 1908; auch wird ihm ein Bureaugehilfe mit 900 Mark Anfangsgehalt beigegeben. 4. Infolge der Bau⸗ und Straßenflucht der Kron⸗ prinzenſtraße im Lange⸗Röttergebiet erhält die Stadtgemeinde eine Geländefläche mit 646 Qm. Bauplatz und 53 Qm. Vorplatz, die vor einem dem Kirchen⸗ und Almoſenfonds gehörigen Grund⸗ ſtücke gelegen iſt. Beide Grundſtücke vereinigt ſind als Bauplatz für die zukünftige Kirche im Lange⸗Röttergebiet in Ausſicht ge⸗ nommen. Die Kirchengemeindeverſammlung genehmigte den unterm 12. November 1908 vom Kirchengemeinderat mit dem Stadtrat abgeſchloſſenen Kaufvertrag, das in Betracht kommende Grundſtück zu einem Geſamtkaufpreis von 19 910 Mark für den Grundſtock des Kirchen⸗ und Almoſenfonds zu übernehmen. 5. Die ſteilen und unbeguemen Treppenanlagen in der Trinitatis⸗ kirche liegen für die Entleerung der Kirche ſehr ungünſtig, was ſich beſonders bei ſtark beſuchten Gottesdienſten bemerkbar macht wir erinnern nur an das lebensgefährliche Gedränge beim letzten Beſuch des Großherzogspaares. Auch entſprechen die Treppenanlagen den neuzeitlichen Anſichten über Jeuerſicherheit nicht mehr. Es iſt geplant, dieſen Mißſtänden abzuhelfen durch Errichtung zweier Treppenhäuſer zu beiden Seiten des Turmes; es ein Projekt ausgearbeitet worden, das alle äſthetiſchen und praktiſchen Forderungen erfü Die Loſten, für die Ausfüh rung dieſer Anlagen ſind auf 20 500 M. veranſchlagt.— Ferner beſchloß man mit Rückſicht auf das 200jährige Jubiläum der Trinitatiskirche im September 1909 die Decke des Kirchturmes, die recht unanſehnlich und verſchmutzt iſt, neu zu ſtreichen und zu dekorieren. Hierfür ſind etwa 3500 Mark erforderlich. Die Kirchengemeindeverſammlung genehmigte dieſe Bauausführungen und Uebernahme der Koſten mit zuſammen 24000 Mark auf Ortskirchenſteuer. 6. Der Kirchengemeindeverſammlung wu mitgeteilt, daß für den Neubau der Chriſtuskirche aus verſ denen Gründen eine Ueberſchreitung des Voranſchlags notwendi ſein wird. Herr Architekt Döring begründet dieſe Ueberſchre tungen.— Sämtliche Anträge des Kirchengemeinderats werde von der Kirchengemeindeverſammlung einſtimmng angenommen. 7. Es wurden die Erſatzwahlen für zwei Kirchenälteſte, für 8 Mitglieder der Kirchengemeindeverſammlung und ein Mitglied des Verwaltungsrates des Pfarrwitwen⸗ und Waiſenfonds, ſowi Neuwahl ſämtlicher Almoſenpfleger vorgenommen. Als Kirchen⸗ älteſte wurden vorgeſchlagen und gewählt: 1. Herr Güterbeſtätte Jakob Gräff, 2. Herr Kaufmann Georg Friedrich Frey, als Er⸗ ſatzmänner in die Kirchengemeindeverſammlung: 1. Herr Ober⸗ zollinſpektor Karl Bender, 2. Herr Buchbindermeiſter Heinrie Karcher, 3. Herr Privatmann Friedrich Rippert; als Verwal tungsmitglied des Pfarrwitwen⸗ und Waiſenfonds Herr Braue direktor Philipp Bohrmann. Ebenſo werden alle vorgeſchlagene Almoſenpfleger gewählt, 9 Herren für die Konkordienkirche un zwar: Dann, Joſef, Kaufmann, Hartmann, Julius jr., Fuhr⸗ unternehmer, Karcher, Heinrich, Buchbindermeiſter, Knapp, Jul Kaufmann, Landſittel, Georg, Kaufmann, Manſar, Philipp, Pri vatmann, Paul, Daniel, Uhrmacher, Saam, Philipp, Maler meiſter und Scheifele, Jakob, Privatmann; 8 für die Trinitatis kirche und zwar: Dann, Jakob, Waiſenrat, Ficks, Karl, Kauf⸗ mann, Gaddum, Jean, Kaufmann, Hänger, Karl, Bankkaſſier, Herſchler, Jakob, Kaufmann, Katz, Georg, Holzhändler, Riede Jakob, Kaufmann und Schlatter, Karl Theodor, Kaufmann; 8 fü die Neckarſtadt lobere Pfarrei) und zwar: Hettinger, Wilhelm Baumeiſter, Hofſtätter, Heinrich, Kaufmann, Muntau, Gottfri Lagerverwalter und Würth, Wilhelm, Architekt;(untere Pfarr Dolt, Chriſtian, Fabrikarbeiter, Greiner, Hermann, Buchbind meiſter, Haas, Adolf, ſtädt. Kontrolleur und Kober, Karl, Bäcker meiſter; 6 für die Schwetzingerſtadt und zwar: Lohnert, Ludwig Kaufmann, Oberſt, Joſef, Lokomotivführer, Schmitt, Ludwig, Werkmeiſter, Schweitzer, Auguſt, Kaufmann, Walter, Chriſtoph Privatmann und Wolf, Albert, Kylograph; 6 für den Lindenhof ſtadtteil und zwar: Altendorf, Peter, Kaufmann, Koppmann, Herm., Architekt, Schramm, Adolf Steuerkommiſſäraſſiſtent Stützer, Otto, Kaufmann, Wolfsberger, Friedrich, Werkmeiſte und Zech, Georg, Kaufmann. * Eine Perle von einem Dienſtmüdchen trat im Mai dieſes Jahres in der Perſon der 19jährigen Anna Kretſchmer von Eſſen als Kindermädchen in den Dienſt des Metzgermeiſters Chriſt. B. Sie ſah ſauber aus und hatte ein überaus gewinnendes Weſen ſo daß ſich Frau B. zu ihrer Akquiſition beglückwünſchte. Ver⸗ wandte der Frau und Nachbarsleute teilten dieſe Meinung. Und wie kinderlieb ſie war! Ging ſie einmal auf den Markt oder ſonf wohin, immer brachte ſie der ihrer Obhut anvertrauten Klei etwas mit. Als eine Taufe bevorſtand, da dam die gute Anna einem allerliebſten Taufkleidchen.„Aber, Anna,“ ſagte die Herr „Sie dürfen doch nicht ſo viel Geld ausgeben.“ Sie habe auch nich viel ausgegeben, erwiderte das Nädchen. Der Stoff ſtamme au dem Elternhauſe, und gemacht habe ſie das Kleidchen ſelbſt. Di Zutaten habe ſie bei Bauer gekauft, da gebe es 25 Proz. Rabatt. „Wenn Sie mir Ihre Maſchine zur Verfügung ſtellen, dann werde ich Ihnen alles machen, und Sie bvauchen gar nichts kaufen,“ ſagte ſie.„Was wir doch für ein tüchtiges Mädche äußerte Frau B. am Abend zu ihrem Gatten. Eines Tages Anna mit rotgeweinten Augen zur Frau des Hauſes und unter Tränen, daß ihr guter Vater ſoeben geſtorben ſei nicht an der Beerigung teilnehmen dürfe.„Aber natürl! das ganze Haus nahm an der Trauer teil. Ein Unglück kommt allein. Am anderen Morgen telephonierte die Anna, ihre Mutter habe ſich um den Tod des Gatten ſo ſehr gegrämt, da ebenfalls am Herzſchlag verſchieden ſei. Doppeltes Mitgefüh! Herrſchaft. Als die Anna wiederkam, ſchluchzte ſie unaufhörb Weder Speiſe noch Trank konnte ſie zu ſich nehmen. Und nun ei neue Ueberraſchung! Die da geſtorben, waren nicht ihre Eltern ſondern ihre Pflegeeltern geweſen. Der eigentliche Vater ſei in letzter Stunde eingetroffen. Der ſei aber ein roher Menſch. Ei habe ſie in der Nacht ohne Grund blutig geſchlagen. Die Anng zeigte eine Wunde am Bein, die bei der Herrſchaft jeden Zweife behob. Eines Tages übergab das Mädchen Frau B. eine verſchloſſene Kaſſette und den Schlüſſel dazu. Da ſeien 500 M.— das Ver⸗ ſicherungsgeld ihrer Eltern— drin, ſagte ſie. Wiederholt mußte Anna auf das Obervormundſchaftsgericht und zu„ihrem“ Anwa⸗ Bereitwilligſt wurde ihr in allen Fällen Urlaub bewilligt, An einem ſchönen Auguſtmorgen trug ſie einen Schließkorb auf die Bahr Sie fragte den Metzgermeiſter noch, wie ſie den am beſten nach Pirmaſens ſenden könne. Der Korb enthalte die Sachen ihre ders. Sie ging und ward nicht mehr geſehen. Sie war nach S abgedampft. Im Hauſe der Dienſtherrſchaft konnte man ſich Fortbleiben gar nicht erklären. Man wurde ſchließli i 0 2 daher aus den Weſenskernen heraus entwickelt und heraus⸗ geſponnen wurde. Wir fühlen und faſſen den Menſchen nicht, weil wir nur Menſchen fühlen und faſſen, denen eine Eigenſeele gegeben ward; eine gute oder böſe, eine verworrene oder klare, aber immer eine wirkliche Seele. Lilly nennt ſich einmal ſcharal⸗ terlos, aber dieſes Geſchöpf Sudermannſcher Phantaſte iſt noch in einem viel tieferen Sinne charakterlos. Ein Irrlicht, ein willkürlich geballter Tropfen Schaum, den wir ſo in der Hand zerdrücken, daß nichts mehr zurückbleibt. Drei Saiten ſind es, die in Lilly klingen, Sinnenliebe, Herzensliebe, Mitleidsliebe. „WVer ſie alle drei hat, den führen ſie in die Tiefe“. Ganz ſicher, es ließe ſich ein erſchütterndes Menſchenſchickſal bilden, das durch die Verknotung und die Verwirrung dieſes verhängnisvollen Gewebes in die Tiefen geriſſen wird, von Sturz zu Sturz gleitet. Das iſt ein geheimnisvoll gefährlicher Dreiklang, der dunkel und verwirrend tönen und hinabzerren kann, hinter dem wir mit künſtleriſchem und menſchlichem Intereſſe ſuchend und analyſierend herirrten. Aber er iſt in Wahrheit in Suder⸗ manns Lilly garnicht vorhanden, denn was der Verfaſſer uns als Lillys verhängnisvolle Herzens⸗ und Mitleidsliebe zeigt, das iſt in Wahrheit kindiſche Gedankenloſigkeit und eine ſenti⸗ mentale, weichliche Variation der Sinnenliebe. Es iſt gar kein Geheimnisvolles und Abgründiges in ihrer Seele. Wie ſollen wir uns eine Herzensliebe zu dem alternden Lüſtling von Gatten denken, der ihr beim Einſchlafen Zoten erzählt, wie eine Mit⸗ leidsliebe zu einem flachen Burſchen ohne moraliſchen Halt, der ſie genau in dem Augenblick mit einer zweifelhaften Kellnerin betrügt, wo ſie ihn in— ehebrecheriſcher Liebe retten will? Das ſind große, aber leere Worte, wie Sudermann ſie uns gerne an den Kopf wirft, aus denen er aber nicht lebendiges Leben ſchafft. In Wahrheit iſt dieſe ſchöne Lilly ein ſinnlich⸗ weichliches Flatterdingschen, ſie wird auch recht eigentlich nicht durch das Schickſal ihrer wirren ſeeliſchen Kompoſition in den AMbarund geriſſen. ſondern ſie flattert wie Meeresſchaum dahin, bis ſie irgendwo dem gleichgültig ſtarrenden Blicke verſchwindet. Es iſt weder der Typus der Verlorenen, noch die Verlorene als intereſſante Individualität, als komplizierte Eigenſeele, bei deren Untergang wir ſtilleſtehen und weinen und grübeln, wie ſo ſonderbar ſchwere Ketten an manches Menſchenleben ſich hängen, daß kein Entrinnen mehr denkbar. Wenn wir nicht mehr. von einem großangelegten Romane verlangen, dieſes Flatterdings⸗ chen hat Sudermann in einzelnen Lebensäußerungen mit ver⸗ blüffender Wahrheit und Naturtreue geſchildert, ebenſo oft zerrt er es freilich in toller Launenhaftigkeit einer gar nicht mehr faßbaren Pſhchologie hin und her, her und hin. Und läßt dann ſchließlich an dieſer unwahrſcheinlichen Frauengeſtalt mit den unwahrſcheinlichen Augen kein einziges menſchliches In⸗ tereſſe zurück. Die ganze Lilly ſind burſchikoſe, pikante und lüſtern⸗launenhafte Situationseinfälle, in denen ſich mit Be⸗ hagen künſtleriſche Unbekümmertheit und Nachläſſigkeit ein ſattes Genüge tut. Manche Strecken des Buches leſen ſich gut, dort, wo Suder⸗ mann ſeine unheimlich ſcharfäugige Realiſtik entfaltet, folgen wir ihm gerne und ſehen das wirkliche Leben am Werke und an der Arbeit. Er kann ja die kleine Wirklichkeit ſo ſatt und farben⸗ friſch und getreulich ſchidern. Auch einige der belangloſeren Menſchen, die in bunter Fülle durch den Roman gehen, ſind köſtlich anzuſchauende, behaglich genau geſchilderte Wirklichkeiten, ſo die Frau Asmuſſen, die Frau Laue, der Zyniker Kellermann. Das ſind Menſchen mit der Freudigkeit des Künſtlers am bunten Moſaik des Lebens mühvoll und fein gebildet. Die Naturſchilde⸗ rungen ſind nicht ohne tiefere Farbentöne, aber ſte ſind zu flüchtig eingeſtreut, um tiefere Trunkenheit auszuſtrömen. Das iſt der neueſte Sudermann. Der viel geleſen werden wird. Aber den unbeſtreitbaren und wohlverdienten Ruhm des Dichters von„Katzenſteg“ und„Frau Sorge“ wird er nicht mehren. 8. 8 +——— Jeſus als Phantaſt. i Bei dem erſten ſeiner drei Vorträge, welcher geſtern Aben Caſinoſgale ſtattfand, ſprach Privatdozent Dr. Horneffer ül das Thema:„Jeſus als Fantaſt.“ Vor Jeſus beugt ſich heute noch die Welt in der größten Eh furcht. Ein weſentlicher Teil dieſer Ehrfurcht beruht auf dem W derbaren ſeines Charakters. Allein über der Perſon ſteht die Sar über dem Einzelnen die Menſchheit und über dem Vergangenen Zukunft. Der ererbte Glaubensſatz iſt nicht mehr für den heutigen Menſchen erſchöpfend; darum iſt ein Kampf um das Chriſtentun entbrannt, dieſer Kampf muß aber ein Kampf um Jeſus ſelb werden, Wie die Geſchichte ein Kampf der Perſönlichkeiten und u Perſönlichkeiten iſt, ſo iſt auch der religiöſe Kampf ein Kampf u Jeſus. Gegenüber der Majeſtät der Wahrbeit kann kein Anſeh⸗ der Perſon gelten, die nur der leibliche Träger der Idee iß der große Menſch will auch nicht nicht geſchont ſein, weder im L noch über das Grab hinaus. Wer war Jeſus? Eine Perſönlichkeit kann ma lt nur aus ihrer Umgebung verſtehen. Jeſus war Jude; die aber waren zu jener Zeit ein zerbrochenes Volk. Zwiſchen meé tigen Völkern eingekeilt, waren die Juden ſeit Jahrhunderten Spielball der umgebenden Völker geweſen. In dieſem Zuſtande de Zertrümmerung begann das Volk der Juden zu träumen, wie ſte der Menſch im tiefſten Elend zu träumen beginnt. Das jüdiſ Volk ſchuf in ſeinen Träumen eine ausſchweifende Religion. E ſeltſamere Religion, eine abenteuerlichere Weltbetrachtung iſt ni mals anderswo in der Weltgeſchichte'rſonnen worden als Zeit Jeſus. Das Volk glaubte damals an einen kommenden Me ſias, der es erlöfen und aus ſeinem Elend retten würde. Es glaubt an eine Rettung des Himmels, da es ſich ſelbſt zu retten zu ſchwach fühlte. Niemals hat man ein Volk ſo fromm und treu geſehe wie damals. In dieſe Welt trat Jeſus ein. Allgemein beſteht Anſicht, daß Jeſus ſein Volk aus ſeinen Träumen auf den Bode der nackten Wirklichkeit zurückgeführt habe. Das iſt ein Ir der von unſeren Theologen aufrecht erhalten wird, obwohl ſie 4. Seile. SGeneral⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, 27. November. Sollte ſie 2 Man zöffnete die kleine Kaſſette, die 500 M. enk⸗ halten ſollte. Ein leeres Portemonnaſe und diverſe Kragenknöpfe war der Inhalt. In der Kammer Annas herrſchte ein wüſtes Durch⸗- einander. Der Meiſter erinnerte ſich nun, daß eines Abends in der Kaſſe 33 M. gefehlt hatten. Um ſeine Frau nicht aufzuregen, hatte er nichts davon verlauten laſſen. Aber noch mehr kam an den Tag. In zahlreichen Geſchäften, bei Bäckern, Konditoren vor⸗ nehmlich, dann aber auch in Schuhwaren⸗ und Stickereigeſchäften, war die Anna geweſen und hatte für die Meiſterin Einkäufe ſtellen⸗ weiſe bis zu 40 M. gemacht. Anſtandslos hatte man ihre kreditiert. Die Makronen, Kirſchenkuchen und Pralinés, von denen ſie ganze Berge erſchwindelte, will ſie ſelbſt nicht gegeſſen haben. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſie dieſe Leckereien ihrem Schatz gegeben Habe, erwiderte ſie errötend:„Nein, ich habe keinen Schatz.“ Im Fuli war ſie beim Kaufmann Bühler erſchienen und hatte auf den Namen der Frau B. ein Darlehen von 6 M. erſchwindelt. Eine Quittung unterſchrieb ſie dann mit dem Namen der Meiſterin. Hernach ſchrieb ſie dem Bühler, ebenfalls als„Frau.“, einen Brief und bat um Stundung bis September. Ihr Mann dürfe nicht' wiſſen darum. Verſchiedentlich hatte das Mädchen auch kleinere Beträge unterſchlagen. Die Angeklagte beſtritt nur den Diebſtahl, im übrigen aber war ſie im weſentlichen geſtändig. In der Beweis⸗ aufnahme kam u. a. zutage, daß beide Eltern des Mädchens noch leben. Der Vater zigeunert in der Welt herum, die Mutter iſt dem Laſter verfallen. Im Gefängnis ſimulierte die Angeklagte Kraufheit. Sie wurde zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ Urteilt unter Anrechnung von zwei Monaten der Unterſuchungshaft. Von dem Diebſtahl wurde ſie freigeſprochen. Heftig ſchluchzend nahm ſie das Urteil entgegen. Das Gericht war der Anſicht des Verteidigers(Rechtsanvalt Weinberg) beigetreten, der betonte, Haß es ſich hier um einen Fall von großer Willensſchwäche handle. Die Vereinigung für Staatswiſſenſchaftliche Jortbildung Berlin hat auf einer Studienreiſe nach Südweſtdeutſchland in den Tagen vom 22. bis 24. November mehrere Einrichtungen und induſtrielle Unternehmungen in Mannheim beſichtigt. Die etwa 40 Teilnehmer an der Studienreiſe trafen Sonntag Abend von Berlin hier ein. In dem von der Stadt zur Verfügung ge⸗ ſtellten Verſammlungsſaale des Roſengartens hielt Profeſſor Dr. Schott einen Vortrag über die wirtſchaftliche Entwickelung und Bedeutung Mannheims. Darauf ſprach Herr Dr. Blau⸗ ſtein über Binnenſchiffahrt mit beſonderer Berückſichtigung des Rheinverkehrs. Beide Vorträge wurden mit großem Beifall gaufgenommen. Nach einem Rundgang durch die Säle des Roſen⸗ gartens fand im Reſtaurationsraum ein gemeinſchaftliches Abendeſſen ſtatt. Der Führer der Studienexkurſion, der Prä⸗ ſident im Königl. Preuß. Finanzminiſterium, Geh Oberfinanz⸗ krat Dr. Strutz berachte ein Hoch auf den Großherzog von Baden aus. Ferner ſprach Herr Profeſſor Gebauer(Greifs⸗ wald), ſowie Herr Louis Hirſch, der die Heren naens der Mannheimer Gäſte begrüßte.— Dem Großherzog wurde ein Be⸗ grüßungstelegramm geſandt, für welches dieſer danken ließ. Am nmächſten Tage fuhren die Exkurſionsteilnehmer mit den in freund⸗ licher Weiſe von der Stadt zur Verfügung geſtellten Sonder⸗ wagen der elektriſchen Straßenbahn nach der Diffensbrücke am ſtädtiſchen Induſtriehafen, von wo auch nach einem Vortrage des Herrn Stadtbaurats Eiſenlohr die Mannheimer Hafenanlagen zu Schiff beſichtigt wurden. Im Anſchluß an die Rundfahrt wurden die Getreideſpeicher der Firma Jakob Hirſch u. Söhne und die Ludwigshafener Walzmühle beſichtigt. Dabei ſprachen Herr Louis Hirſch über Mannheimer Getreide⸗ handel und Herr Direktor Artmann in einem längeren Vor⸗ trage über die Großmühleninduſtrie in Deutſchland. Das auf Ühr feſtgeſetzte Frühſtück im Hotel National konnte erſt nach Uhr eingenommen werden und infolgedeſſen konnte die ge⸗ plante Beſichtigung des Rheinauhafens, deren Führung die Di⸗ krektoren der Neuen Rheinau⸗Aktiengeſellſchamft die Herren apferer und Dr. Pescatore in freunblichſter Weiſe zugeſagt Hhatten, nicht mehr ſtattfinden und man mußte ſich auf die Be⸗ ſichtigung der Sunlight⸗Seifenfabrik unter Führung des Herrn Generaldirektor Beck beſchränken.— Der Vormittag des Dienstags galt einem Beſuche der Betriebsanlagen der Firma Heinrich Lanz. Darauf wurde im Parkhotel ein von Herrn Fabrikbeſitzer Kʒarl Lanz dargebotenes Gabelfrühſtück ein⸗ genommen. Ebendaſelbſt hielt Herr Dr. John Mez einen Vor⸗ frag über Tabakinduſtrie und Tabakhandel mit beſonderer Be⸗ kückſichtigung der Beſteuerungfragen, welchem ſich eine Beſich⸗ kigung der Zigarrenfabrik Gebr. Mayer unter Führung des Herrn Dr. Edgar Mayer anſchloß.— Die Abfahrt nach Frankfurt a. M. erfolgte abends.— Die Teilnehmer an der Stu⸗ dienfahrt waren außerordentlich erfreut über die freundliche Aufnahme, die ſie in Manheim gefunden hatten und ſprachen ſich ſehr anerkennend über die glänzenden Eindrücke, die ſie von Mannheims Handel und Induſtrie gewonnen hatten, aus. * Allgemeiner Fabrikantenverein. Auch an dieſer Stelle möch⸗ ten wir darauf hinweiſen, daß auf Veranlaſſung des Allgemeinen Fabrikanten⸗Vereins heute abend%9 Uhr der bekannte National⸗ gbonom Herr Profeſſor Dr. v. Schulze⸗Gaevernitz im Kaſinofaal R 1, 1 über das Thema„Deutſchland und Eng⸗ beſſer wiſſen ſollten. Jeſus hat die Wahrvorſtellungen der Juden Jicht zerſtört, ja er hat ſie erſt zu voller Glut entfacht und hat ſie noch an fantaſtiſcher Ausgeſtaltung überboten. Er hat das Reich Gottes geprebigt, er hat gepredigt, daß das Reich Meſſias augen⸗ blicklich kommen werde, daß es vor der Tür ſtehe. Die Mehr⸗ zahl der Zeiigenoſſen glaubte begreiflicherweiſe die Weisſagungen us nicht, aber eine gewiſſe kleine Schaar glaubte ſie. Jeſus dchte ſich das Reich Gottes durchaus nicht als ein rein geiſtiges, ünneres und ſittliches, ſondern vielmehr als ein äußerlich völlig Aungeſtalbetes Reich des Glückes, hier auf Erden, in Paläſtina. Jefus war einer der größten Utopiſten; er glaubte ſein utopiſches Reich in allernächſter Nähe. Die wiſſenſchaftlichen Theologen haben über allen Zweifel feſtgeſtellt, daß das Reich Gottes, das Jeſus predigte, ein durchaus ſinnliches Reich der Freude und des Genuſſes war. Gewiß ſagt Jeſus: Mein Reich ſt nicht von dieſer Welt, duns ſoll aber ſagen, es ſolle nicht durch menſchliche Anſtrengungen und menſchliches Schaffen kommen, ſondern es erſcheine urplötz⸗ ich durch ein völliges Wunder, lediglich als eine Tat Gottes. Der Gedänke der Entwickelung, des großen Schaffens der geſammten Menſchheit, wie er unſere Anſchauungen beherrſcht, findet im ur⸗ ſprünglichen Chriſtentum nicht die gerinzſte Andeutung vor. Alle Gleichniſſe, wie z. B. das Gleichnis vom Senfkorn, beweiſen das Gegenteil. Welten trennen uns von den Anſchauungen der da⸗ maligen Zeit. Nichts ſieht man als den glühenden Traum einer ſchwärmeriſchen Seele, den man heute aber nicht mitträumen kann. Iſt aber die Verkündigung des Reiches Gottes die einzige Idee Jeſus? Man hört, daß Jeſus eine ganze neue Stellung der Menſchen zu Gott bewirkt hat, daß er Träger einer ganz neuen Religiofität iſt. In der Tat. Aber der Gott, an den Jeſus glaubt, er kann alles, er tut auch alles für die Seinem. Eine ſolche An⸗ ſchauung mag ſchön, mag rührend ſein, aber wahr iſt ſie dennoch micht. Alles iſt dem Menſchen nach der Auffaſſung Jeſus möglich, wenn er nur glaubt. Es liegt lein Anlaß vor, alle diesbezüglichen Ausſprüche nicht ganz wörtlich zu nehmen. Gerade dieſe Ueber⸗ treibungen wirkten, gerade ſie ſchafften Jeſu ſeine Anhänger. Man muß die Schauer der letzten Probleme nie geahnt haben, um heute noch im der chriſtlichen Sprache ſprechen zu können. Die chriſtlichen Probleme ſind uns zu einfach, zu kindlich⸗plump. Die religiöſen Ge⸗ land“ eine Vortrag halten wird. Da die Beziehungen zwiſchen beiden Ländern gegenwärtig im Vordergrund des öffentliche tereſſes ſtehen und Herr von Schulze⸗Gaevernitz die engliſcher hältniſſe aus eigener Anſchauung gründlich kennt, dürfte ſein Vor⸗ trag eine ganz beſondere Anziehungskraft ausüben. * In der Wettbetrugsaffäre werden wir erſucht, mitzuteilen, daß das Commercial Havanna⸗Haus H 1, 2, ebenſo wie der Geſchäftsführer Herr A. Müller in keinerlei Beziehung zu dem Havanna⸗Haus O 6, 6 ſteht. * Reichsviehzählung am 1. Dezember 1908. Die in dieſem Jahre vorzunehmende Reichsviehzählung findet am Dienstag den 1. Dezember 1908 ſtatt. * Schwerer Unfall. Auf ſchreckliche Weiſe verunglückte geſtern nachmittag der bei der Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft beſchäftigte 17 Jahre alte Schloſſer Hermann Brehm, wohnhaft Schwetzingerſtraße 94. An einer Hebemaſchine brach die Kette und ein viereckiges Glied ſprang dem jungen Manne an die Schläfe. Die Wucht war eine ſo ſtarke, daß das Glied die Schädel⸗ decke durchbohrte und im Kopfe ſtecken blieb. Der Zuſtand des Jungen iſt bedenklich. —— Zum Fall Rödel. Aus der Stadtratsſitzung vom 26. November 1908. In einem Artikel der„Neuen Bad. Landeszeitung“ vom 27. November 1908 Nr. 555 betitelt:„Einen Fall Beyhl in Baden“, der ſich mit dem disziplinären Vorgehen des Gr. Oberſchulrats gegen den Hauptlehrer M. Röde! hier beſchäftigt, iſt u. a. aus⸗ geführt: „Ein Bild, wie ſon ſt das Vorgehen des Großh. Oberſchul⸗ rats aufgefaßt werden wird, gab die geſtrige Sitzung der hie⸗ ſigen Schulkommiſſion: einmütig ſtellten ſich die anweſen⸗ den Mitglieder auf ſeiten des Gemaßregelten, der nur die Wahr⸗ heit geſagt habe. Der Gewaltakt des Oberſchulrats wurde ſcharf verurteilt. Mit Genugtuung konſtatieren wir dies vor aller Oeffentlichkeit.“ Der Vorſitzende der Schulkommiſſion erklärt in heutiger Stadtratsſitzung dieſe Darſtellung als durchaus unrichtig; er habe den Erlaß des Großh. Oberſchulrats, der der Schulkommiſſion zur Kenntnisnahme überwieſen war, pflichtgemäß zur Kenntnis der Schulkommiſſion gebracht, wobei ſich eine Diskuſſion über die Be⸗ handlung des Erlaſſes entſpann. Dabei haben einige Mitglieder der Schulkommiſſion den Standpunkt, den ſie gegenüber dem Erlaß einnehmen, zum Ausdruck gebracht. Der Vorſitzende aber hat aufs entſchiedenſte betont, daß der Schulkommiſſion nicht zuſtehe, irgend⸗ welche Stellung zu dem Erlaß zu nehmen, und daß er eine Abſtim⸗ mung und eine Beſchlußfaſſung darüber unter keinen Umſtänden zulaſſen könne. Ein großer Teil der Mitglieder hat ſich überhaupt nicht geäußert. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Würzburg, 26. Nov. Nach dem amtlichen Ergebnis der Gem eindewahl bekommen der Block 4, das Zen⸗ trum 7, die freie Bürgervereinigung 2 und die Sozialdemo⸗ kraten 1 Mandat. Die Beteiligung betrug 81,3 Prozent. * Rudolſtadt, 26. Nov. Bei der heutigen Land⸗ tagswahl wurden neun Bürgerliche und ſechs Sozialdemokraten gewählt. Letztexe verloren Schlot⸗ heim und Königſee⸗Land, ſie gewinnen Rudolſtadt⸗Weſt. Im Wahlkreis Stadt⸗Ilm iſt Stichwahl zwiſchen einem Agrarier und einem Sozialdemokraten. Paris, 27. Nov.„Libre Parole“ ſchreibt, daß Frau Steinheil zu Felix Faure in Beziehungen geſtanden habe. Das Blatt ſchreibt: Wenn es wahr iſt, daß Frau Steinheil, bevor ſie ihre Mutter und ihren Gatten ver⸗ ſchwinden ließ, den Präſidenten Felir Faure vergiflet hat, dann könnte ſie bei dieſem Verbrechen nur ein Werkzeug ſein. Weſſen Werkzeug, wird man noch erfahren. Die Affäre Steinheil iſt noch nicht beendet. Hannover im Dunkeln. * Hannover, 26. Nov. Infolge Kurzſchluſſes in der Hauptleitung in der elektriſchen Zentrale verſagte heute abend gegen 594 Uhr plötzlich in allen Teilen der Stadt das elek⸗ triſche Licht, wodurch die Hauptſtraßen in Dunkelheit gehüllt wurden und im Geſchäftsbetrieb eine empfindliche Störung eintrat. Eine ganze Anzahl von Konroren und größeren Geſchäftshäuſern ſahen ſich genötigt, vorzeitig zu ſchließen. Auch in den Cafés und Reſtaurants, die von der ſtädtiſchen Zentrale mit Licht verſorgt werden, ſtockte der Vetrieb. Das Hoftheater konnte ſeine Pforten nicht öffnen. Die Telephon⸗ zentrale war gleichfalls in Mitleidenſchaft gezogen. Die danken Jeſus mögen verblaſſen, wie ſteht es aber um ſeine Mora!? Jeſus verknüpft die Vorſtellung des Reiches Gottes mit der Vorſtellung eines großen Gerichts, das Gott mit ſeinem Meſ⸗ ſias über die Menſchen halten wird. Das gab der Predigt Jeſus das große ſittliche Pathos. Das ließ ſeine Rede zu einer gewaltigen Bußpredigt anſchwellen, welche die Menſchen tief ergriff und uns noch heute ergreift. Und doch wäre es merkwürdig, wenn nicht die Zeit auch an dieſer Moral Jeſus gerührt hätte! Die ſittliche Pre⸗ digt Jeſus iſt mit ſeiner religiöſen Predigt aufs engſte verknüpft, iſt nur aus dieſer heraus zu verſtehen. Jeſus glaubt an die unmit⸗ jelbare Nähe des Reich Gottes, und das Mitleid mit der Welt beherrſcht auch ſeine ſittliche Predigt. So wurde Jeſus der Pre⸗ diger der Liebe, der Liebe, die in der unmittelbaren Liebestälig⸗ keit, in der ſteten Hilfsbereitſchaft aufgeht Dieſe ſitkliche Predigt kann nur aus den damaligen Zuſtänden erklärt werden: es iſt immer verfallendes Leben, wenn das Gebok der Hilfe zum oberſten Geſetz erhoben wird Aber als oberſten Grundſatz eines geſunden Lebens muß man immer erkennen, daß die Selbſthilfe genügt. Deshalb muß die Erziehung zur Kraft auch die Grundlage aller Moral ſein; im Chriſtentum iſt aber die Grundlage der Moral verſchoben, alles wird unter der Beziehung von Menſch zu Menſch betrachtet. Jeſus hat den Menſchen, die Liebe, die Tugenden, die Hilfsbereitſchaft tief eingeprägt, ſoll aber der Menſch nunmehr nicht anfangen, das Leben von einer anderen Seite zu betrachten, wenn nicht die chriſtliche Moral verflachen ſoll?(Schluß folgt.) Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: In der am Sonn⸗ tag, den 29. November im Neuen Theater im Roſengarten ſtatt⸗ findenden Uraufführung des Luſtſpieles„Das ſtarre Sy⸗ ſtem“ von Guſtav Hochſtetter ſind die Hauptrollen mit den Herren Godeck, Göz, Hecht, Kökert, Kallenberger, Kögler, Möller und den Damen Brandt, Carlſen, Eckelmann, de Lank und Sanden beſetzt. In Szene geſetzt von Emil Reiter. Dresdener Uraufführung. Von unſerem E..⸗Korreſponden⸗ ten wird uns aus Dresden, 26. Nov. telegraphiert: Das Drama „Therſites“ von Steſan Zweig errang bei ſeiner heutigen Ur⸗ aufführung im kgl. Schauſpielhauſe bei prächtiger Darſtellung großen Beifall. nähere Urſache der Störung, die bis gegen 8 Uhr dauerte, lonnte noch nicht genau feſtgeſtellt werden. * Hannover, 26. Nov. Die Störung in der elektri⸗ ſchen Leitung war um 11 Uhr abends wieder beſeitigt. Pichon über Frankreichs auswärtige Politik. * Paris, 27. Nov. Die Rede Pichons in der De⸗ putiertenkammer über Marokko lautet: Wenn Jaures ſich über die Vergangenheit verbreitet hat, ſo fordert er von uns Ver⸗ pflichtungen für die Zukunft. Er hat uns angeſichts der Ma⸗ rokkos eine Politik des Friedens und des gegenſeitigen guten Willens empfohlen. Das iſt ja unſere Politik. Wir wollen, keineswegs der marokkaniſchen Regierung Schwierigkeiten be⸗ reiten, wir wollen im Gegenteil ihren Schutz. Wie ſollten wir es nicht tun? Wir ſind a von unſeren Intereſſen geleitet, da hat niemand Vorteil als wir ſelbſt, wenn wir mit Marokko in Frieden und Freundſchaft leben.(Sehr richtig.) Wir hoffen ebenſo wie ganz Europa, bald in der Lage zu ſein, den neuen Sultan anzuerkennen. Wir warten nur auf die Annahme der gewiß maßdollen Bedingungen, die aufgeſtellt worden ſind. So⸗ bald ſie anerkannt ſind, wird man zuſammentreten, um die Lage in ſeinem Reich in entgegenkommender Weiſe und mit Wohlwollen zu regeln, wobei uns nur unſere internationalen Verpflichtungen und unſere beſonderen Rechte als Richtſchnur dienen ſollen. Das iſts, was ich über Jaures Ausführungen über Marokko erwähnen wollte. Was die Rede Preſſenſes an⸗ belangt, ſo will ich auf dieſelbe nicht antworten. Die Mei⸗ nungen, die ich über ſie gehört habe, geben meiner Anſicht recht. Nur das eine muß ich zum Ausdruck bringen: Ich bedauere, daß ſich ein Abgeordneter gefunden hat, der aus Anlaß der Kriſe, die wir kürzlich durchgemacht haben, dem Parlament und der öffentlichen Meinung Frankreichs und ſeiner Regierung nicht Gerechtigkeit widerfahren läßt, die ihm einmütig vom Ausland zuteil geworden iſt.(Beifall.) Ich bedauere, daß ſich ein Ab⸗ geordneter gefunden hat, der es nicht begreift, daß wir hier nichts anderes getan haben, als mit gleichbleibender verſöhn⸗ licher Geſinnung, aber mit unerſchütterter Feſtigkeit das zu ver⸗ teidigen, was gleichzeitig das Recht unſeres Landes und das Europas und das der ganzen Welt iſt, da es ſich um das Prinzip des Schiedsgerichtsverfahrens, das in erſter Linie das Recht des Friedens iſt, handelt. Ich bedauere, daß ſich ein Mitglied dieſer Kammer(Preſſenſe ruft: Ich rechne es mir zur Ehre an, dies Mitglied geweſen zu ſein) gefunden hat, das ſich nicht klar darüber iſt, daß keine Regierung, kein Parlament bei dieſem Anlaß eine andere Haltung hätte annehmen können, weil es unmöglich geweſen wäre, unſerm Land eine Demütigung zu be⸗ reiten, ohne eine Minderung ſeines Anſehens herbeizuführen. (Beifall.) Und weil das Unglück will, daß Regierung und Par⸗ lament hier in dieſem Falle nicht die Einmütigkeit gefunden haben, die ich ebenſo erwartete wie erhoffte, ſo iſt es weder die Regierung noch das Parlament, das ich bedaure.(Lebh. Beifall links, Lärm auf zahlreichen Bänken der äußerſten Linken.) Berliner Drahtbericht. [(Von unſerem Berliner Bureau.) J] Berlin, 27. Nov. Die Unterſuchung gegen den De⸗ fraudanten Kluge nimmt an Umfang zu. Die Höhe der Summe, um die Kluge die Aktiengeſellſchaft Keppel geſchädigt let, iſt noch nicht feſtſtellbar. Der Geſchäftsführer einer von Kluge gegründeten Montangeſellſchaft Georg Daus iſt gleichzeitig In⸗ haber einer Kravattenexportfirma Georg Kraus u. Co. in der Burgſtraße, in der ein Bruder Kluges als Proluriſt tätig iſt. Im Intereſſe der Firma Koppel iſt das aBnkkonto der Montan⸗ geſellſchaft geſperrt worden. Die Affäre Steinheil. Berlin, 27. Nov. Nach Pariſer Meldungen iſt Frau Steinheil unter dem Verdacht als Mitſchuldige oder Mittäterin am Morde vor dem Unterſuchungsvichter Leydet um 8 Uhr abends geſtern verhaftet worden. Sie ſoll noch geſtern abend in das Frauengefängnis von Lazare überführ! worden ſein. Der Sohn ihrer Köchin, der 20jährige Wolff, iſt in Freiheit geſetzt worden. Die 17jährige Tochter der Steinheil hat ihre Mutter auf den Knien beſchworen, bei allem, was ihr heilig ſei, die Wahrheit zu ſagen. Geſchäftliches. Mit der ſoeben erſchienen neuen Veröffentlichung des Muſikverlag Rich. Bong:„Goldene Leier“ Perlen der Ton⸗ kunſt, herausgegeben von C. Morena, worüber der heutigen Nummer unſeres Blattes ein ausführlicher Proſpekt ſeizens der Buchhandlung Karl Block in Breslau beiliegt, werd eine Auswahl der vorzüglichften Erſcheinungen auf dem Gebiete der ernſten und heiteren Muſik geboten, wie ſie in ſo an⸗ ſprechendem Arrangement und zu ſo billigem Preiſe bisher noch nicht auf dem muſikaliſchen Markt erſchienen war. Die Opern⸗ und Salonmuſik, die Operetten⸗ und Tanzmuſik, ſowie die Geſangsmuſik iſt in einer Reichhaltigkeit vertreten, welche jedem Geſchmack und Temperament Rechnung trägt und ſo dürfte die„Goldene Leier“ bald der beliebteſte muſikaliſche Sausſchatz in jeder Familie werden, zugleich eine notwendige Ergänzung zu jedem bereits vorhandenen muſikaliſchen Sam⸗ melwerk und das dankbarſte Geſchenkwerk Hei allen ſich bieten⸗ den Gelegenheiten. Unſere verehrl. Leſerinnen und Leſer werden das Geſagte bei einer Durchſicht des Proſpektes vollauf beſtätigt finden und uns für dieſen Hinweis ſicher Dank wiſſen. Durch die von der Buchhandlung Karl Block in Breslau gebotenen bequemen monat⸗ lichn Teilzahlungen wird die Anſchaffung dieſes Werkes außer⸗ ordentlich erleichtert. F De Die luſtigen Weiber von Windſor. Dem Falſtaff der Oper ſind nicht mehr viel neue Züge abzugewinnen. Man kann die merkwürdige Geſtalt mehr im Charakter des Schauſpiels geben, wodurch ſie tiefer angelegt wird— Fenten hat ſie neulich ſo hingeſtellt. Oder mehr in der Art der komiſchen Oper, wie ſie geſtern Curt Strick⸗ rodt vom Stadttheater in Elberfeld gab, der auf Anſtellung gaſtierte. Einzelne neue Züge perſönlicher Auffaſſung fielen angenehm auf und auch im allgemeinen konnte die Dar⸗ ſtellung befriedigen. Weniger einverſtanden brauchte man mit der geſanglichen Leiſtung zu ſein. Er ſang muſikaliſch und ſicher, aber für das Fach, das der Gaſt hier ausfüllen ſoll, ſcheint die Stimme dem Klangcharakter nach der eher der eines Baritons iſt, ungeeignet, für das Faus auch wohl nicht ausreichend. Im übrigen herrſchte hüben und drüben wenig Stimmung und man ſpürte nicht viel von dem wunderſamen Sauch den der geniale Humor in Wort u der Mufik ausſtrömt⸗ 75 5 7 Mannherm, 27. November. General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 5. Seite. Gerichtszeitung. Gamburg, 25. Nov. Umfaſſende Betrügereien, die verſchiedene Firmen, auch in Süddeutſchland, um zuſammen Hunderttauſende geſchädigt haben, werden dem hieſigenBan⸗ kier Karl Guſtav Adolf Siemſen, der hier auf dem Burſtah ein FJonds⸗, Wechſelmakler⸗ und Kreditvermittelungs⸗Geſchäft betrieben hatte, zur Laft gelegt. Der vermögensloſe Angeklagte hatte im Jahre 1899 mit einem Kredit von nur 20 000 M. das erwähnte Ge⸗ ſchäft eröffnet. Drei Jahre ſpäter lernbe er den reichen Rentner Wiebke in Baden⸗Baden kennen, für den er verſchiedentlich Börſen⸗ und Bankgeſchäfte beſorgte und zwar zur größten Zufriedenheit des Rentners. Siemſen erlitt dann aber Verluſte von etwa 200 000., die nach ſeinen eigenen Angaben durch Differenzgeſchäfte und wert⸗ loſe Beteiligungen entſtanden ſein ſollen. Nun ſchritt er, wie ihm die Anklage vorwirft, zu Fälſchungen ſeiner Vermögensnachweiſe, um vom Wiebke nach und nach erhebliche Kredite zu erlangen. Fer⸗ ner wirkte er auf den Genannten ein, um ihn zur Beteiligung an Unternehmungen zu bewegen, deren Seele Siemſen war. Das gilt zunächſt von der Ahrensburger Brauerei, die fortdauernd ſehr ſchlechte Ergebniſſe hatte, und in die Wiebke Kapitak einſchoß. All⸗ mählich wurde Siemſen tatſächlicher Beherrſcher der Brauerei, die nominell einem Kaufmann Häuer gehörte. Siemſen brauchte viel mehr Geld für die Brauevei und ſeine anderen Unternehmungen, als er von Wiebke erlangen konnte. Im Jahre 1904 trat er mit dem Kaufmann Karl Pokrantz in Bremen, Mitinhaber der dortigen Firma Karl Pokrantz u. Co., in Verbindung, die 40 000 M. in die Brauerei einſchoß und dann noch 100 000 M. zur Errichtung eines Neubaus gegen hypothekariſche Eintragung hergab. Zur Deckung der Schulden der Brauerei verfügteSiemſen über Blankowechſel in Höhe von 250 000., die der nominelle Inhaber Häuer ihm aus⸗ geſtellt hatte. Das Schickſal der Brauerei endete nach dem inzwi⸗ ſchen eingetretenen Zuſammenbruch des Siemſenſchen Geſchäfts mit der Konkurseröffnung. Eine von ihm gegründete Vertretung der Ahvensburger Brauerei zugunſten ſeines Bruders unter der Firma W. Siemſem u. Co. brach bald ebenfalls zuſammen. Ferner grün⸗ dete der Angeklagbe im Jahre 1904 mit dem erwähnten Karl Po⸗ krantz eine Kommanditgeſellſchaft unter der Firma C. L. J. Pokrantz u. Co., die ſich mit der Vertretung einer Münchener Brauerei und ſpäber mit dem Vertrieb geſalzenen Fleiſches aus Chikago befaßte. In dieſe Firma ſchoß die Bremer Firma Pokrantz u. Co. 60 000 M. ein. Das Geſchäft brach gleichzeitig mit den andern zuſammen, und Pokvantz verlor auf dieſe Weiſe ſein ganzes Vermögen von 150 000 Mark. Auch der eben genannten Bremer Firma ſoll Siemſen zur Erlangung eines Darlehens für die Brauerei falſche Buchungen vor⸗ gezeigt haben. Endlich ſchloß Siemſen mit den ſüddeutſchen Hopfen⸗ firmen Geiſt Gebrüder⸗Bamberg, S. Simonsfeld⸗Nürnberg, Iſidor Deſſauer⸗Bamberg, Kaufmann Sohn u. L. Oppenheimer u. Cie. in Manmheim Verträge über nahmhafte Hopfenliefe⸗ rungen für die Brauerei, wobei er jeder einzelnen Firma ſagbe, ſie ſei die alleinige Lieferantin. Ex verſchaffte ſich von den Firmen auch Darlehhen, angeblich für den Erweiterungsbau der Brauerei. Er bezog viel mehr Hopfen, als in der Brauerei verarbeitet wurde; die übrigen Mengem lombardierte er und verbrauchte die erlangben Beträge nicht nur für Zwecke der Brauerei. Durch alle dieſe Um⸗ ſtände haben die einzelnen Perſonen namhafte Vermögensſchädi⸗ gung erlitten. Soweit die durch Betrug herbeigeführten Vermö⸗ gensnachteile laut Anklage in Betracht kommen, Handelt es ſich um folgende Summen: Wiebke 18 600., Geiſt Gebrüder⸗Bamberg 35 000 M. Simonsfeld⸗Nürnberg 40 000., Deſſauer⸗Bamberg 20 000., Kaufmann u. Sohn⸗Mannheim 12 000., Oppenheimer u. Co.⸗Mannheim 12 000., Pokvantz u. Co.⸗Bremen 50 000., Mengers u. Co.⸗Hamburg 20 000., Dor⸗ ner⸗Hamburg 15 000 M. Außerdem ſoll der Angeklagte verſchiede⸗ men der genannten Perſonen, ferner der hieſigen Bank⸗ und Waren⸗ brüder u. Co. und der Bank of Tarapaca and Argenbina Hopfen und Siemſen wurde, wie bereits mitgeteilt, wegen Betrugs und Unter⸗ ſchlagung in je vier Fällen zu drei Jahren Gefängnis und vier Jahven Ehrverluſt verurteilt. —— Sportliche Nundſchau. Eislauf. ..C. Die internationalen Eislaufkonkurrenzen, die dieſer Tage zu Berlin im dortigen Eispalaſt zur Entſcheidung gelang⸗ ten, vereinigten ausgezeichnete internationale Konkurrenz am Start. Am meiſten intereſſierte das Auftreten des berühnten ſchwediſchen Kunſtläufers Ulrich Salchow, der ſeit vielen Jahren in ununterbrochener Reihenfolge die Weltmeiſterſchaft im Kunſtlaufen gewonnen hat. Der berühmte Schwede gewann natürlich auch die Konkurrenz um den„Preis des Eispalaſtes“, in der der bekannte Münchener Künſtläufer Burger ſein Gegner war. Salchow gewann den erſten Preis mit 282,7 Punlten, wäh⸗ rend Burger, der die charakteriſtiſche Münchener Schule vertrat, 256,4 Punkte erzielte. Das internationale Kunſtlaufen für Senio⸗ ren endete mit dem Siege des Berliner Kunſtläufers Ren d⸗ Schweden. Im internationalen Kunſtlaufen für Damen gewann Mrs. Syers den erſten Preis mit 198,1 Punkten vor Frl. Rendſchmidt⸗Berlin und Mrs. Smith⸗England. Das inte natio⸗ nale Paarlaufen ergab, wie nicht anders zu erwarten, den über⸗ legenen Sieg des bekannten Münchener Paares Frl. Hübler⸗ Herr Burger, die mit der Platzziffer 5 den 1. Preis gewannen. Volkswirtschaft. Kheiniſche Schuckertgeſellſchaft für elektriſche Induſtrie,.⸗G., Mannheim.— Nach dem ſoeben erſchienenen Geſchäftsbericht für das Jahr 1907—08 iſt der Bruttogewinn von M. 497 120 im Vor⸗ jahre auf M. 513 210 geſtiegen. Demgegenüber erforderten Un⸗ koſten M. 100 923(i. V. 96 805), Zinſen M. 46 209(i. V. 36 2183) und Abſchreibungen und Rücklagen M. 108 176 li. V. 92 619) zuſammen M. 235 307(i. V. 232 638). Der mithin verbleibende Reingewinn ſtellt ſich auf M. 257 903 li. V. 278 481). Nach Abzug der geſetzlichen 5proz. Reſerve verbleiben zur Verfügung der Generalverſammlung M. 243 203 li. V. 258 024), welcher Betrag ſich zuzüglich des vorjährigen Gewinnvortrages in Höhe von M. 126 850 auf M. 370 053(i. V. 346 850) erhöht. Vorge⸗ ſchlagen wird die Verteilung von wiederum 7 Prozent Di⸗ vidende gleich M. 210 000 und als Zuweiſung für Unter⸗ ſtützungszwecke zur Verfügung des Aufſichtsrats M. 10 000. Auf nene Rechnung ſollen M. 150 053 li. V. 126 850) vorgetragen werden. In der Bilanz ſtehen bei 3 Millionen Mark Aktienkapital M. 135 600 li. V. 120 143) Reſerven leinſchließlich M. 60 000 außerordentliche) und Mk. 155 000 Hypothken, die Betriebs⸗ unternehmungen mit M. 3 506 256 li. V. 2 619 212 und die Be⸗ teiligungen mit M. 1 285 218(i. B. 1 208 218) zu Buch, Avale u. Kautionen mit M. 25 311(i- V. 82 591), Effekten mit M. 15211 firma L. Behrens u. Söhne, der hieſigen Bankfirma Schröder, Ge⸗ Fleiſchwaren im Geſamttverte von 125 834 M. unterſchlagen haben. ſchmidt mit 210,9 Punkten vor Zilly⸗Berlin und Jakovsſom⸗ (i. V. 15 271), Interimskonto, mit M. 40 6338, Kaſſa, Wechſel und Bankguthaben mit M. 147 480(i. V. 24 673). Debitoren ſtanden M. 1018 992(i. V. 949 664) aus, während Kreditoren M. 1425 385 li. V. 1 178 854) zu fordern hatten. Der Unter⸗ ſtützungskaſſe werden M. 16053 zugewieſen. An Rückſtellungen für Betriebsunternehmungen, welcher Poſten erſtmals in der Bilanz erſcheint, ſind 827 203 Mk. vorgeſehen. Im Bericht wird ausgeführt: Das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr war für unſere Geſellſchaft ein beſonders arbeitsreiches. Faſt alle unſere Betriebsunternehmungen haben trotz der weniger günſtigen, allgemeinen wirtſchaftlichen Lage und des teueren und minderwertigen Brennmaterials in befriedigender Weiſe gear⸗ beitet, ebenſo haben unſere Beteiligungen, darunter vor allem diejenige bei den Rheiniſchen Siemens⸗Schuckert⸗Werken G. m. b.., hier, günſtige Erträgniſſe gehabt, ſodaß wir in der Lage ſind, der Generalverſammlung einer Dividende von 7 Prozent vorzuſchlagen und unſere Vortragsreſerve zu verſtärken. Unſer Elektrizitätswerk Edenkoben, das erſt im vorigen Jahre er⸗ weitert worden war, mußte infolge ſtarker Belaſtungszunahme durch Aufſtellung einer 100 pferd. Dampfturbine abermals er⸗ neuert wurde; ebenſo war in Ladenburg und Achern infolge der erfreulichen Entwicklung und Ausdehnung der Verſorgungs⸗ gebiete die Aufſtellung von 3 Dampfdynamos von je 500pferd. erforderlich. Auch die uns naheſtehende Oberſtein⸗Idaer Elektri⸗ zitäts⸗Aktiengeſellſchaft mußte dem ſteigenden Strombedarf durch Aufſtellung einer 1000pferd. Dampfturbine Rechnung tragen. Das Ladenburger Werk verſorgt jetzt insgeſamt neun Gemeinden, das Acherner Werk wird bis zum kommenden Winter 16 Gemeinden verſorgen. In allen dieſen Ortſchaften haben wir die aus⸗ ſchließliche Berechtigung zur Stromabgabe auf längere Zeit er⸗ halten. Mit den Städten Ladenburg und Edenkoben wurden Ver⸗ längerungen der beſtehenden Konzeſſionsverträge vereinbart. Das von uns in Pacht betriebene ſtädt. Elektrizitätswerk Saarbrücken iſt mit dem 1. Jan. ds. Is. in ſtädt. Verwaltung übergegangen. Das Konto„Betriebsunternehmungen“ umfaßt, wie bisher, ſämtliche in unſerem eigenen Beſitz befindlichen Unternehmungen. Während dieſe indes bisher ſtets mit den Buchwerten eingeſtellt waren, haben wir ſie diesmal mit den Anſchaffungswerten einge⸗ ſtellt, indem die bis 31. Juli 1908 insgeſamt vorgenommenen Abſchreibungen den Nettowerten wieder zugeſchlagen wurden. Zum Ausgleich hierfür iſt dem unter„Paſſiva“ neu gebildeten Konto„Rückſtellungen für Betriebsunternehmungen“ ein gleich hoher Betrag zugeführt worden. Die Konten„Betriebsunter⸗ nehmungen“ und„Debitoren“ haben durch die oben erwähnten Erweiterungen, welche zum Teil erſt im laufenden Jahre fertig⸗ geſtellt worden ſind bezw. werden, eine entſprechende Erhöhung erfahren. Infolge dieſer Erweiterung wuchs auch unſere Bank⸗ ſchuld weiter an, deren jetzige Höhe uns veranlaßt, im Einver⸗ ſtändnis mit dem Aufſichtsrat in der Generalverſammlung den Antrag auf Ausgabe von M. 1 Million neuer Aktien zu ſtellen, zu deren Uebernahme unter Wahrung des Bezugsrechtes der alten Aktionäre ſich das Konſortium der uns befreundeten Banken bereit erklärt hat. Konkurs der Bonner Bank für Handel und Gewerbe. Die Bonner Bank für Handel und Gewerbe hat im Laufe des geſtrigen Nachmittags ihren Konkurs angemeldet. Die für morgen einberufene Gläubigerverſammlung wurde abbeſtellt. *** Verſammlung bayeriſcher Brenner. Eine vom Verein baye⸗ riſcher Spiritus⸗ und Branntweinproduzenten einberufene, ſehr zahlreich beſuchte Verſammlung bayeriſcher Brenner befaßte ſich mit der Spiritusmonopolporlage. Die Verſammlung kam zu keinen definitiven Beſchlüſſen; es ſoll bis zu einer in dieſem Jahre noch zu berufenden weiteren Verſammlung die Stellung abgewartet werden, welche die vom Verband deutſcher Spiritus⸗ fabrikanten eingeſetzte Kommiſſion, der auch vier ſüddeutſche Brenner angehören, einehmen wird. Hannoverſche Eiſengießerei in Auderten. Die geſtrige Ge⸗ neralverſammlung ſetzte die Dividende auf 7 Prozent(wie i../ feſt. Nach Mitteilung der Verwaltung iſt die Beſchäftigung des Werkes augenblicklich ſchwach; Aufträge ſeien ſchwer zu erhalten. Falls die Beruhigung auf dem Eiſenmarkt anhält, gehe man beſſeren Zeiten entgegen. Zumal ein erheblicher Bedarf in Fa⸗ brikaten des Werks, ſpeziell an Röhren, vorhanden iſt. Die Ge⸗ ſellſchaft habe den größten Teil ihres Roheiſenbedarfs für das nächſte Jahr gedeckt. Handelsliteratur. Kaufmänniſche Ausbildung der Juriſter von Dr. Georg Obſt, Dozent an der Handelshochſchule, Berlin. Verlag von Karl Ernſt Poeſchel, Leipzig. Wir nennen aus dem Inhalt des gediegenen Werkchens nur die folgenden intereſſanten Kapitel: 1. Deutſchland als Handelsſtaat erfordert einen kauf⸗ männiſch gebildeten Juriſtenſtand. 2. Welche kaufmänniſchen Kenntniſſe muß ſich der Juriſt aneignen. Handelsbetriebslehre und Handelstechnik, Buchhaltung, kaufmänniſches Rechnen. 3. Wie verſchafft ſich der Juriſt kaufmänniſche Kenntniſſe, die Fach⸗ ſchulen, Fortbildungskurſe und Vortragsreiſen, Praktiſche Aus⸗ bildung, Buch⸗ und Zeitſchriftenſtudium. Alle dieſe Kapitel wer⸗ den in prägnanter und leichtfaßlicher Weiſe behandelt und ſind für den Juriſten ein wertvolles Hilfsmittel, ſeine kaufmänniſchen Kenntniſſe zu bereichern. ** Liverpool, 26. Nopember⸗ * (Schlu z. * Weizen roter Winter träze 25. Nifferen Dir nbfe.108/ 711070— per März 75898 778 5— Mais rubig Bunſer Amerika per Januar 5/69% 576%— La Plata per Dezemder 5/98/ 5/9/— London,„The Baltie“ 26. Novbr.(Tel.) Schluß. Weizen ſchwimmend ſehr leblos. Verkauft: 1 Teilladung Barletta rot full Outt. R. Febr zu 35/7%, per 480 lbs Mais ſchwimmend: ruhig, Käufer reſerviert. Verkauft: 1 Ladung La Elata gel S S. R.ä verſchifft zu 27/4½, per 480 Ibs. für einen direkten Hafen 6 d niedriger per Tonne. Gerſte ſchwimmend: leblos. T. 627² Ibs. per Jan.⸗ Ve ikauft. 1 Teilladung Black Seg per No zu 20/0ʃ½, 400 lbs. t. q. 1 gl. Teilladung pei Dez. zu 21—, 400 Ibs. t. g. Hafer ſchwimmend: ruhig bei kleinem Geſchäft. Eiſen und Metalle. London, 26. Noy(Schluß.) dupfer, ſtetig, pei Kaſſa 63.15 3 Mon. 64.12 6, Zinn willig, per Kaſſa 136.0 0 3 Monate 137.15.0 Blei ruhig, paniſch 13..9 engliſch 13 16.3 Zink ſtetig, Gewöhnlichr Marken 21.5 0. ſpezial Marken 21.17.6. Glasgow, 26. Nvbr. Roheiſen, träge, Midd esborouh war⸗ rants, per Kaſſa 49/5% per Monat 49/8. Amſterdam. 206. Nod. Banca⸗Zinn, Tendenz: ſtetig loko 83¼½ Auction 83%. 4 SBiehmartt in Mannheim vom 28. Nov. Amtlicher Ve⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewichte 317 cälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 5500., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 80—00., o) ge⸗ einge Saugkälber 75—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 81 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 70—00.,) ältere Maſthammel 65—00., o) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 60—00 M. 917 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im A! bis zu 1¼ Jahren 72—00., b) fleiſchige 71—00., o) gering entwickelte 70—400 W,, d) Sauen und Gber 64—66 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 00 Wuxusv ſerd e: 0000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—00 0., o0o Pferde zum Schlach⸗ ten: 00 000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000 000., 00 Stua PMeanvieh: 00—00 Mt., 49 Milchkühe: 200.—450., 361 Ferkel:.00—13.00., 9 Zregen: 12—25 el., 0 gick⸗ lein:—0, o ammer: 00—00 M. Zufammer 1737 Stſick Außerdem wurden 225 Stück geſchlachtete Schweine von Holland eingeführt. Handel mit Kälber und Schweine ſchleppend, mit Milchvieh und Ferkel lebhaft. —— ¼A———— r——————-„——-—-— 4 Mannheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börf waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich, ſonſtig Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Cif. Rotterdam: 26.(11. J 27./11. Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 168 168 5„ 79/90„ 178 „„„ daich fuſten 167—172 167.172 „ Ulka 9 Pud 30/35 ladend 168 „ 10 Pud 5 170 „ Azima 10 Pud 75 181•183 1 9ie 184—186 „ La Plata Bahia Blanka 80 ug ſchwimmend 176 10„„ Ungaſan!k 80, 5 174 „„„ Roſaria Santa F 78 kg„ 174 ½½ 5„„neue Ernte per Jan. Febr. 167 „ Redwinter II ſchwimmend 171 „ Kanſas II 75 175%½% Roggen ruſſiſcher Pud 10/15 ſadend 145 nordd. 124/125 Pfd. prompt lieferbar]131133 Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. ſchwimmend 11⁴ 5„ 00 115 Hafer ruſſiſcher 46/47„ 5 111¹ + 7 47048 7* 8 112 „ La Plata f. a. g. 46/47 kc. Jan./Febr. 107 17„„„ 48049 5 108 Mais„„ gelb r. t. Dezember 123 %%%ͤù¾—8 ewimend 123 5 „ Amerikaner mixed. Nov. Dezbr. 124 Novoroſſick ſchwimmend. 125 — ̃ TT————:.!.!.:.:...——::::.:.:.—!—:.:!:!.!.!.!.!.!..... Waſſerſtandsnachrichten im Monat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein. 22. 28. 24 28— 20. 2 Kouſtaunn 2,80 3,84.25 Waldshut 1,82.13.67 Hüningen?). 0 82 1,20 2,15 1,48 1,30 1,25 Nehl 1I.,50 159.08 2,17 188 80 Lauterburg.48 3,32.25 MNagan 3,08 3,01 3,64 4,18.7) 3,60 Germersheim 2,25 2 85 3,25 Maunheim 1,72.72 2,07 2,79.00 2,82 Mainz J7 Bingen 0,74 0,81 1,50 Kaub. I0,84.86 9,93 1,14 1,59 1,76 Koblenzßz. 1,04 1,13.82 Köln 0,55 0,59 0,59 0,81 1,24 Nuhrort F vom Neckar: Naunheim ,80 1,82 2,10 2,77 3,07 2,70] V. Heilbronn 0,17 0,36 0,70.05 0,75 0,60 ) 0,22. 4) 0,39.)— 0,14.%— 083. 80—.05. Windſtill, Bedeckt. 4. 0 0 Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Stat Maunheim. 14——— 22„ 55 88 3 83 38 Datum Zeit 8 35 2 8 322 83 5 28 8 mm 3 3 33 5 26. Nov. Morg. 7759,30 4,9 S2 0,2 5 26.„ Mittg.%7610 88'iZ 26.„ Abds. 9/762,5 7,8 W̃a 27.„ Morg. 7¼763,6 6,0 SSW2 Höchſte Temperatur den 26 November 9,0e Tiefſte vom 26./27. November 5,55⁵² * Mutmaßliches Wetter am 28. und 29. November. Samstag und Sonntag iſt vielfach trübes, naßkaltes und Schneefällen geneigtes Wetter zu erwarten. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton. Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfe für Vollswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Ki für den Inſeratenieil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Eein verblüffender Erfolg durch die Anwendung des Bioſons. Mülhauſen i. Elſaß, den 3. Auguſt 1908. Nach niederlagen. Dafür, daß Sie mich durch Ueberſendung der Koſt⸗ probe auf Ihr„Bioſon“ aufmerkſam machten reſp. durch di⸗ ſelbe mir Gelegenheit boten, die Brauchbarkeit und Wirk kraft des Präperats kennen zu lernen, ſpreche ich Ihnen me wärmſten Dank aus. Hochachtungsvoll Arthur Witt Lutterbacherſtraße 6. Bioſon iſt ein Kraftſpender für alle Schwache u Kinder in der Entwicklung uſw., deſſen belebende, Wirkung auf Körper und Geiſt ſich meiſtens na Tagen bemerkbar macht. Erhältlich /½ Kilo 3 M. Wochen ausreichend, in Apotheken, Drogeri die Urteile der Profeſſoren und Aerzte und Schuhwarenlieferung. 8f Eliſabethen⸗Yerein Namein Tledlerhale E. J. Die Lieferung des Bedarfs der Armenkommiſſiol 1. IM ig 9 Sonntag, den 29. November S ſir Das Jahr 1900 ſoll im ubmeeeg Mannheimer Liedertafel. E. J. Rier 5 95 e F beſtel G 2 ſt Unseren verehrlichen Mitglledorn widmen wWir hier- S GDe Der mutmaßl Bedarf beſteht aus: 2 175—11 3 216 5 5 1. Kinderſchnirſtiefeln, ew tun 5 1 e. 7 5 Nachricht, dass unger im Lokal Eichbaum, wozu wir 2. ca. 80 Paar 315 Frauen, 8 5 der heute 1 5 a nd e aeen ee en, 7 Metglieder . ca. 20 Paar Männerholgſchuhen, Ziehung fielen die Gewinne auf folgende Nummern! 833 ichſt einlaben. 385 4. ca. 100 Paar Männerlaſchen en. 7 3129 9368 5 8 5 f 1 e e eeee J beaeg 2ſenbenten kd. J. Maas, Kheeder Orts⸗-Sraukenbaſſ Age 7 er 8 55 8 2 8 244 3* f 5 Mere 1 unter Anſchluß der 22292 80916372277 27353833697 4061526 nach kurzem Leiden sanft verschieden ist, Wir ver⸗ de 1 Freitag 11. Degember 1908. nach mitta 8 4 uh 25314 812116382278 273634136984075 4527 lieren in dem Entschlaſenen einen freubewährlen Sünger, er Ale ger mnenen Bun Auffcft„Schuhwarenkteſerung⸗ 26 317 8131640 2285 27406 3842 8699 40814535 dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden.— wannbeim, verſehen in unſerem Bureau, Kaufhaus 3. St„Zimm 3 0 95 37 7 2 4586 Aur. ig“ feingereicht werden, weſel drdrhen dowlege 29 626 880 464 2202 270 8647 8714 4005455 Der Vorstand Mittwoch, 2. Dezember 1908, zon 11 bis 12 Uhr und nachmittags von 4 bis 6 Uhr die 45 829 831 1660 2314 2762837087364107 4542 Die Fouerbestattung findet Samstag, den 28. er., abends ½ uhr: Dieferungsbedbingungen und Muſter eingeſehen werden 175 380 832 1685 2821 279333718787 41214580 nachmittags 3 Uur dahler statt und bitten wir unsere 4 855 auf vorbenannte Lieferung eingereichten Offerten 49 832 849 1745 2622 2798 3416574041314583 e 8 19—— 7 Atittt beneralverzammlang treten erſt nach Verlauf von 4 Wochen vom Tage der Sub⸗ 50338 852 1757 2324 2801 8422 87414134 4586 e miſſionseröffnung ab gerechnet, welche in Gegenwart etwa 51 340 865 1763 2325 2805342837464148 4588 89 8 tim Lokal„Carl Theodor“ 0 6, 2. erſchtenener Bieter ſtattſindet, uns gegenuber außer Kraft. 53 341 924 1764 2826 28063429 3756 4146 4500 Tagesordnung: bonmen uedt rleſe wwürben, bingungen eniſprechen. 62 840 953 1766 2328 2815 3430 3757 4151 4501 8 ee eeeee eeede Weſe dam rmenk iſſion: 80358 9661767 2329 2824 3482 376041554595 1N 3 1 5 15 gllevern auf die Dauer von 2 v. Hole 9 860854/997 17792831 2826348667624165/4613 K Hunheimer I 15 Deſe ſha b. B. leheche at e * Köbele. 107403J 977178212382 2831345437634167 4619 5 Rechnungsreviſoren. 5) Ver⸗ 113410 98017852334 2887 3468376441924685 Einladung Die Herren Arbeltgeber und 0 1 N I5 5 115415110018192844 2845 84866775 41934688 Milglieber werden zu dieſer Ver. gemeimer ubr! un ku⸗ krein 1164161121183842846 4 50 105 43 4991 zur ordentlichen ſammlung höfl. eingelgoen. 2 11842711218352649 2853 3540 3797 4286 5 14511 NB. Mitglieder unter 21 Jahren BHerband Mannheim. 119 488118018382871 2862 3541 379842514663 Mitzlieder⸗Verſammlung pürſen ncch ncht an der ah 128482 116118462877 28733550 5 125 1 Samsiag, B. Dezbr. 1906 beteiligen. 33 Wena 137 4971171018612680 289635518802425 ag, 5. 5 U Am Freitag, den 27. November, abends ½9 Uhr 152 498117818712895 29018552 3809 4256 4680 Lokal„Wilder Maun“, Täglich feiſch⸗ wird im Saale des„Kaſino“, Lit. R 1, 1 162 540117918832400 95 355%8812 0 1805 abends 9 Uhr. H A Se 7115461242 5 2402 3554 8841426 9 N Herr Prof. Dr. von Schulze⸗Gadvernith aus Freiburg 176840 4520 1888 240 290366550 865 4270 4726 Tagesordnung: 1. Rechnungs⸗ f F 39 7489% 9946888 3888 4 4742 ablage. 2. Jayresbericht. von Mk. 2,50 an, einen Vortrag über 17754913431889 246229463561 3858 43014742 3. Enklaſtung des Vorſtandez Deut la d d 8„179551134418002502 29526574665948144751 4 Neuwahl des Votſtandez Ragout 60 u. 70 Pfg., nd und England! laae e und Ausſchuſſes. 5. Satz, eh, ganz nu. zerlegt, halten.— Wir beehren uns, hierzu unſere Mitglieder mit 955 155 15 1005 1785 267 563 374 4926 4761 ungsänderun 8 4 der Sta⸗ ſhen Beamiez unſerdis zniſchen und kaufmänni⸗ 202 876 4428 1530 2555 2971 6594 387945294762 tuten. 6. Verſchiedenes Samse ſchen Beamten unſerer Mitglieder höflichſt einzuladen. 203577 142919412559 0 3595 8877 4781 Um zahlreiches Erſcheinen bittet] 80 u 88 Pfg. p. Pfd. 21358114811942 2560 2986 8607 88794848 4802] 83384 Der Vorſtand. nten, funge nen 5 Der Borſtand. 214 600143219542569 95 361038804367 55—.—ñ—— E Hülhner 64 en 7 1— 215 66814381962 2618 2989 8682 39144398480 Freiwillige Jeuerwehr. 2765647 158 5055 2010 b 900 444 4850 Deutscher Anker“ empftehlt 67009 217676151419862623 301036358987 4444 22 73 10 d F. Walter 7605 e e 2206771584 1987 2625011636 3974 4460 4855 penslons- U. Lebensversicherungs-Aktlen-Gesellschaft L 4. 11. Telephon 3067 2 4% in Berlin.— Grundkapital: 8 Millionen Mark. 7 il J 2236881547 2002264130283639399744624858 lannheim: B 1. 2 8. H 1 Teleph Dieſe Woche 1 I gklkr mi 1 2246941551 2054 2642 303186404018 44694898 85 8 8, Hansahaus. Teleph. 4868. 4 zun 1 228695156320582644 30803641401944734902 ebensversicherung— in Saale bes rgedeig ee Selnhchors 220 607 1564 20982645 8089 6045 4020 4475 4015 Invaliditäts- und Penslonsrersicherung. 5 rlanben wir ung biernnd ſönliche Fanraden 240 706 1673 2102 20650 8265 8647 4030 4408 492 Kramkenversich.(einschl Unfallversicherung) erlauben wir uns hiermit ſämtliche Kameraden 231ʃ7 872 66 9 7144804925 25 5 8. der hieſigen und auswärtigen, der Bahn⸗ und 317041572 2109 2674/82 364 402² 4 auoh für frete Berufe, Aerzte, Rechtssuwälte, Kaufleute, abrik⸗Feuerwehren, ſowie Freunde und 232 172 15292126 9685 ben 9000 4005 3205 selbständige Handwerker und Gewerbetrelbende, ſehr billi Gönner der Wehr ganz ergebenſt einzuladen. ⁰ 365 9 8 115 288 895 1295 15 11995 Der beste Schutz bel Arbeitsunfänigkelt. e 9 4 i i ü E Gewinne knnen von ben zen nach n Bisher bezahlte Eütschädigungen über 2 Millionen Mark 2 0 5 e—5——50 it swiſchen 2 und 5 Uhr im Saale des oberen katholiſchen Pfarr⸗ ere ee 83820 Gan 8 0 an 7 as Bergnügungskomitee: hauſes gegen Rückgabe des Gewinnloſes abgeholt werden. von 65 Pfg. per Pid. Grünewald. Gewinne, welche bis 30. Nopember dſs. Is., nachmittags 5 Uhr,—— 5——— Rehbraten NB. Einladungskarten ſind im Lokale des Singchors nicht verlangt wurven, werden zu Gunſten der Armen verwendet. 1 5— 78, 30 und 100 Pfg. (Erbprinzen 0 5, 1) zu erhalten. Mannheim, den 25. November 1908. pied richshof Hasen 5 Der Geſamtvorſtand. von 2 Mk. an, 67017 ſeue ei Großer Fleiſchabſchlag. Print⸗-Bie Weeen e 5 10 kr lei f 115 1 10 F von Mk. 0 14 5 Printz- Haſenſchlegel ſſ edizi 94 Verkauſe von heute an TIII 1 16r Karlsruhe vom 88 von 30 Pfg. an 1 1— 27 2 2 2— 2 7 1 9 eee 00 Stüs Shaft ind Jibrlingehimmei] FPrintz dunkel(Mänchner frauar) Cafanen, Jildenen. 5 1 + 7 2 7 77 9eg(FE. l. aus eigener Schäferei per Pfund 50 Pfg. Printz oldhell pflgener brauart) Felöhühner 3 Flei 66 6 b 1890. Ia, gemäſtetes leiſch* 55* 5* Brat⸗ und Fettgänſe Allgemeine Familien- u. Einzelversloherung Ia. Kalbfleiſeccß„„ 0„—½ 10 Pfg, ½10— 12 Pfg. Jg. Tauben, Enten, Hahnen 1 5 1 7 von 1 Mk. an ee Arzt u. 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Unauslöſchlich blieb dieſer Eindruck. Auch den Monte Roſa hatte er bezwungen. Das Wetter war ihnen aber dort nicht hold geweſen, und die erſehnte Ausſicht in das Wunderland Italien war ihnen nicht zuteil geworden. Es war Mittagszeit, als er den Zug in Viſp verließ. Noch ein Blick auf den verlaſſenen Schnellzug, der nun durch den Simploutunnel in die heißen Gefilde des Zitronenlandes weiter⸗ brauſte. Er eilte an den Schalter, nahm ein Billett und ſtieg ſo ſchnell es ging in die kleine Eiſenbahn, die ihn nun endlich an das Ziel ſeiner Sehnmſucht bringen ſollte. Immer höher ging die Fahrt an der raſenden Viſp entlang, in die die Gletſcher ihre eiskalten Waſſer entſenden. Der An⸗ blick des prächtigen Breithorn feſſelte ihn nun ganz an die um⸗ gebende Wunderwelt. Er mußte im vorigen Jahre gedankenlos hier gefahren ſein, denn ſo ſchön wie heute, war ihm das alles damals nicht erſchienen. Als nach zweiſtündiger Fahrt das Tal nach Zermatt ſich öffnete, tvat plötzlich„Der Löwe von Zermatt“, das koloſſale Matterhorn hervor. Roſig ſchimmerte ſein hartes Geſtein gegen den azurblauen Himmel, und blendend glänzten ſeine ungeheuren Schneefelder in der ſtrahlenden Sonne. Er hatte es damals beſteigen wollen, aber Neuſchnee verhinderte die Partie. Da waren ſie lieber auf den weniger gefährlichen Monte Roſa geklettert. Der unvergleichliche Anblick des Matterhorns, dieſes ſchönſten Berges der Schweiz, hatte nun auch die Albionskinder in dem⸗ ſelben Wagenabteil aufgerüttelt.„Wonderful indeed— plendid,“ drang es an Hardegas Ohr. 5 Da lächelte er und ſeine ſtrahlenden Blicke wetteiferten mit 32) erſchien ihm heute doch endlos. Er mochte es ſich nicht eingeſtehen, 7 7 können über Für 20 Pfennig 10 deee Suppen, Saucen, Salate, Gemüſe gewürzt werden,— ſo billig und ausgiebig iſt Ruorr⸗Gos. 2 ie, ee Unſtreitig das Beſte in ſeiner Art. „Alſo endlich am Ziel! Das Hotel Viktoria liegt dicht am Bahnhofe, alſo dorthin!“ Als er die Halle des Hotels betrat, fühlte er doch eine ge⸗ wiſſe Scheu.„Nur hier ſie nicht treffen zwiſchen dieſen neugierigen Geſichtern, dieſem aufgereihten Hotelperſonal.“ Aber das Ziel war noch nicht erreicht.„Nur ein Kaoffer der Baronin ſei da, ſie ſelbſt mit dem Diener ſeit geſtern in die Berge gegangen. Riffelalp, Riffelberg oder Hotel Schwarzſee,“ meldete der Portier. Enttäuſcht ließ Hardegg ſich ein Zimmer geben. Er ſah ein, daß es für heute zu ſpät ſei, ihr nachzuwandern— alſo erſt morgen! N 5 Er ſchlief unruhig und träumte ſchwer. Wie gerädert er⸗ wachte er ſchließlich. Natürlich, das war Schuld der ſo hohen, dünnen Luft. Wer aus dem heißen Montreux kam, mußte ſich erſt an dieſe ſechzehnhundert Meter Höhe in Zermatt gewöhnen, und er hatte doch ein tadellos geſundes Herz. An Schlafen war aber nun nicht mehr zu denken. So kleidete er ſich an. Dann gab er im Hotel Weiſung, ihm die Sachen mit der Gornergrat⸗ bahn ſpäter in das Riffelhaus nachzuſenden. So wanderte er denn mit Eispickel, gefülltem Ruckſack und Proviant ſehr zeitig ab. 5 Drei Stunden bis Riffelalp— gleichviel, er kam auf dieſe Weiſe immer noch früher dort an, als die Bergbahn, die erft viele Stunden ſpäter abfuhr. Das Wetter war ſchön, und der Weg ſchneefrei, aber er daß er wirklich ermüdet ſei, als er endlich im Riffelhauſe anlangte. Dabei wurde ihm klar, daß er heute noch nichts ge⸗ noſſen habe, wirklich, man wurde unzurechwungsfähig, wenn man den Kopf ſo voller Fragen und Unruhe haben mußte, wie er jetzt. Im Riffelhauſe, auch eines jener guten Hotels der Ge⸗ brüder Seiler, fand er es ziemlich ausgeſtorben. Die Hoch⸗ touriſten waren ſchon fort und unterwegs, und die Engländer ſchliefen noch. Er getraute ſich kaum nach Ilka zu fragen, ſicher⸗ lich war es wieder eine Enttäuſchung. Aber nein.„Der Diener ſei dort,“ ſagte ein verſchlafenes Zimmermädchen. Na, Gott ſei Dank!— alſo wenigſtens Bill! Dieſer kam denn auch angeſtürzt, alle ſonſtige Würde und Reſerve vergeſſend. Sie reichten ſich ſtill die Hand, ſprechen konnten ſie beide zunächſt nicht, ſie wußten ſelbſt nicht, wie es kam. Bill gielt Hardeggs Hand umklammert. 1 Sxpedlition des„SeneralsHnzeigers“, IHlunnheim, E 6, 2. Übernehme und gebe Barvorſchuß. Kaufe ganze Lager oder einz. Stücke von Möbeln, Warenzce,ſern. Gold Silber, Brillanten, Gemälde, Waſſen. Antiquität., Bücher, Münzen Pfandſcheine. Billigſter Berkauf von BVorgenanntem jederzeit Fritz Beſt, Auktionator. Aufbewahrungsmagazin. Tel. 6405. 8, 4. NBB. Ia. Neferenzen. 57785 CCCTTTTTTTTTTT eldl soton Gield 1 Sbfort Gebe Vorſchuß bis z. Taxprelſen auf Möbel 1. Waren, welche mir zum Verſteigern übergeb. werden, Auch kaufe ſed. Poſten Möbel, Pfandſcheime u. Ware gegen„ bar. M. Arnold, Auktionator W3, 11. G 3, 4. Telephon 2285. L28991 I Tn auntsdunve, Anun IAuch jnd gun binig tanogzz eb de „Ich hab' es immer gedacht und immer gewünſcht, der Herr Graf möchten kommen, aber ich hatte ja ſo ſtrengen Befehl, unſere Adreſſe nicht zu verraten“, ſagte Bill endlich. Hardegg nickte.„Ich hab' mir das gedacht!“ „Meine Baronin iſt ſo traurig geworden. Das konnte ſo nicht weiter fortgehen! Das war kein Leben, das war ein Jagen vor Ort zu Ort. Und dann dieſe nichtswürdige Depeſche vor⸗ geſtern!“ „Was hat die Generalin telegraphiert?“* „Teufeleien, Nichtswürdigkeiten! Meine Baronin hat's zer⸗ riſſen, ich ſollt' es verbrennen, aber ich hab's nicht getan. Büßen müßt ſie es wirklich, dieſe Gemeinheit! Wollen der Herr Graf es leſen?“ „Später, jetzt ſagen Sie mir erſt, wo iſt die Baronin?“ „Sie iſt fort ſeit einer Stunde— zur Betemshütte!“ „Mit Führer?“ „Nein, allein!“ Hardegg verfärbte ſich. Er kannte die Tour! Wer hier ohne Führer ging und den Weg über die Gletſcherbrücken in Form von Leitern perfehlte, war unrettbar verloren. „Aber wie konnten Sie das dulden?“ Bill wies auf ſeine fertige Bergausrüſtung und ſagte be⸗ kümmert:„In einer Stunde wollte ich folgen, trotz des ſtrengen Verbots. Es iſt mir ja jedesmal Angſt ums Herz, wenn die Baronin ſo allein herumwandert. Wir ſind zwar geſtern mit einem ſehr guten Führer ſchon einmal in der Betemshütte ge⸗ weſen, die Baronin kennt alſo den Weg, aber unheimlich iſt es mir doch.“ „Alſo gehen wir ſofort“, ſagte Hardegg. „Ich glaube, der Herr Graf eſſen erſt etwas, inzwiſchen packe ich einen tüchtigen Imbiß zuſammen. Das Wetter wird umſchlagen, ſagen die Leute im Hotel. Die Sonne ſticht, und der Wind iſt umgeſprungen. Herr Graf ſehen angegriffen aus und ſind ſchmal geworden!“ „Gut, wie Sie meinen— alſo erſt eſſen!“— Eine halbe Stunde ſpäter brachen ſie auf. Es war heiß, und der Schnee ſchmolz ihnen unter den Füßen. Hardegg fühlte ſich wieder vollkommen friſch, es mußte alſo nur die Leere des Magens geweſen ſein, die ihn ſo ſchlaff gemacht hatte. Derweilen erzählte Bill, wo ſie inzwiſchen geweſen waren. In Wien, Brunnen und Interlacken hatten ſie ſich wochenlang aufgehalten. 4769 ortſezung folgtl. 78 ———— 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Mittagblrt.) Mannheim, 27. November. all 27. lld. Mits. findet nicht ſtatt. 66992 . eec aee II. Frute derleikrrag 2 3, 4. 2„4. 395 Freitag, 27. Novbr., nachmittags 2½ Uhr, und darauf folgende Tage ver⸗ ſleigere ich in meinem Lolal Q8, 4 1„. kinen großen Poſten Damenkleider, Paletots, Jackets, Bluſen, Koſtümröcke, Anterröcke, Morgenröcke, Matinees. 68985 H. Arnold, Auktionator, N3, 11 u. 3, 4. TCel- 2285. VBibliothek u. Teſeſaal der Handelshochſchule. Der Leſeſaal iſt an den Werktagen von 8 Uhr vormit⸗ tags bis 9 Uhr abends und Sonmag vormittags von 10—1 Uhr geöffnet. Die Bücherausgabe erfolgt in der Biblio hetk Montags, Mittwochs und Freitags je⸗ weils von—8 Uhr abends, ſowie Dienstags und Donners⸗ tags von 10—12 Uhr vormit⸗ tags. 31888 Mannbeim, 24. Okt. 1908· Der Studiendirektor der Handelshochſchule: Profeſſor Dr. Schott. Auf Höchster Sfufe Seält für Damen und ind Unerreicht in Solidität und Billigkeit, von den einfachsten bis zu den feinsten Genres. Franz dos. Heisel Planken, F I1, 12 (neben Schmoller) H I, 7, Breitestrasse JI, 2, Breitestrasse. Eigene Schirmfabrik m. Gross- betrieb in Berlin.— Spezial- fabrikation ganz dünner Schirme Wer bei Heisel kauft spart Geld! 66918 . Fuchs 5 Mannheimns, 2 55 AMödeh Damen- und Ae angrderode Giuen 15 Machen eie wenn Sie mein. Moſel⸗G 89 80 und 2,.50 M—5 Med.⸗Dr Mannhei„N4. 8 8 aet Grüne Nabatt Tisl 8 1 Mag., Sagerr., 2 gr. Heiter ganz od. get., zu vm. 68888 , 2. 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Brautfungfer au Zimmermann.“ Szene: Böhmen.— Ole Zeit der Handlung iſt kurz vor „ etrhältlich. Saalbau-Varieté Nur noch Æ Tagel& Hans Eſſiot Tilly Walter Fehreiber Die kleinste Seubrette der Welt und die anderen Attraotionen. Naiser- Pancrema, 5 2 im Hause des Café Imperial parterre. Von Samstag, den 28. Nov. bis inel. 5. Dezember 1908 Hothf. Eröffnungsprogramm. Neue Serie. Zum erſteumale ausgeſt. „Eine Reiſe ins Pharaonen⸗ Land“ von Trieſt nach Alexaudrien nach Cairo. Geöffnet von vorm. 10—12 Uhr, nachm. von—10 Uhn. 88319 FPP „Lehrer-Gesangverein“ Mannheim-Ludwigshafen. Samstag, den 28. November 1908, abends 8 uhr: I. Kongert im Nibelungenfaale des Roſengarten. 68178 Mitwirkende: Kammerſänger Joſ. Loritz⸗München Die Kap. des 2. Bad. Gren.⸗Reg. 110, Mannhelm. Sitzplätze zu 3 Mk., Stehplätze zu.50 Mk. ſind in der Hof⸗ muſikalienhandlung von K. F. Heckel und an der Abendraſfe Weinrestaurant 83270 „Kümmelspalterei“ Besitzer: Jakob Hoffmann WVe. 117 Hauptstrasse Heidelberg reiephon 648. 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Liszt: b) Haydn:; Serenade 5. Lincke: Aus Liebe zur Kunst, Walzer Militär-Musik. 6. Schubert: Ouvertüre z. Rosamunde 7. Mozart; Priesterchor u. Arie: 0 Jsis u. Osiris 2. d. Zauberflöte.(5 Posaunen) 8. R. Wagner: Wotans Abschied und Feuerzauber a, d. Walküre Zwei Quartette. Vorgetragen auf 12 Waldhörnern. 9. a) Mendelssohn: Abschied vom Walde b) Brahms: Wiegenlied 10. Ochs: Nach berühmten Meistern, umoresks über ein deutsches Volkslied Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetriob statt. Kasseneröffnung: 8 Uhr. Jeder Besucher erhält ein Verzeichnis von ca. 150 Musikstücken jeder Art, von denen 10 Nummern(5 für Streich, 5 für Militärmusik aus- zuwählen sind. Die 12 am meisten gewünschten Nummern bilden das Programm für das Abschieds- Konzert am 1. Dezember. Eintrittspreise: Tageskarte 50 Pfennig, Dutzend⸗ karten 5 Mark. Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkaufsstellen, im Verkehrsbureau (Kauthaus), in der Zeitungsnalle beim Wasserturm, beim Portier im Rosengarten und an der Abendkasse. Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg. zu lösen. eeeeee Weitere grosse Konzerte der Meininger lapele Montag, 30. November, abends 81 Uhr: National-Musik.Herren Länder. Dienstag, I. Dezember, abends 8 Uhr: Abschieds-Konzert mit den von den Besuchern des Sonntag-Abend-Konzertes meiststimmig ge ählten Mnaikst. als Konzert-Prog ramms, 85 Wirtschaften Weinrestaurant beſſeres, in guter Lage der Stadt zu vermieten. Zwel separ. Weinstuben im 1. Stock für kleinere Gesellschaften Das Geſchäft bietet eine riſtenz für 4 und ſolvente Fachleute. Off. unt. Nr. 56 an die Millitar-Ronzert 31901 0 — Deutſcher Reichstag. 163. Sitzung vom Donnerstag, 26. November. Am Tiſche des Bundesrats: Dr. Sydow, Twele. Präſtdent Graf Stolb 5 ie Si 46 Mipaten. f erg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr Erſte Leſung der Reichsfinanzreform. (Fünfter Tag.) Abg. Speck(Zentr.): . Niemals hat eine Steuervarlage der Regierung größeren Unwillen i m Volt e hervorgerufen als nbende Finangreform.(Sehr richtig!) Dieſer Unwillen ſcheint ſich ja in Württemberg derart gu äußern, daß man die Fauſt in der Taſche ballt und die Zähne zuſammenbeißt.(Heiterkeit.) Wir in Bayern zeigen unſeren Unwillen lauter, wir geben unſerer Ent⸗ rüſtung ungeſchminkt Ausdruck.(Sehr richtig! im Zentrum.) Es wäre auch noch ſchöner, wenn es anders wäre. In Geldſachen Hört die Gemütlichkeit auf, Das ganze Arrangement der Finanz⸗ reform ſtand unter einem ſchlechten Stern. Man triebe ine ge⸗ wiſſe Geheimniskrämerei, man hatte Furcht vor der Kritik und brachte dem Volke den bitteren Trank nur öffelweiſe bei.(Sehr richtig! im Zentrum.) Erſt kam die „Norddeutſche Allgemeine“ dann Herr Sydow mit ſeinem Artikel in der„Deutſchen Rundſchau“, und dann bildete ſich der Verein zur Förderung der Reichsfinanzreform, um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen.(Heiterkeit.) Freilich, bisher hat er nur ein Veilchendaſein geführt. Die deutſchen Uniberſitäts⸗ Profeſſoren durften natürlich auch nicht fehlen, die ja immer gern ſind, mitzuarbeiten, wenn es gilt, aus der Haut des eutſchen Volkes Riemen zu ſchneiden und die Rechte Fer deutſchen Volksvertreter zu beſchränken.(Beifall im Zentrum, Anruhe.) Nachdem man ſo die Vorlage vorbereitet, veröffentlichte man ſie. Freilich einen ungünſtigeren Zeitpunkt konnte man nicht finden.(Sehr richtig!) Ueberall eine wirtſchaftliche Depreſſion, dazu die letzten politiſchen Wirrniſſe. Dazu kommt, daß die neuen Steuern den Maſſenkonſum belaſten und den Beſitzenden Sehr richtig!) Ja, der Schatzſekretär führt ſogar die utomobilſteuer ganz nach den Wünſchen der Automobiliſten und beſonders des Kaiſerlichen Automobilklubs durch, ſo daß für ein Automobil nicht 450, ſondern nur 190 Mark bezahlt werden. (Hört. hört!) Gegen ſolche Manipulattonen müſſen wir uns entſchieden verwahren.(Beifall im Zentrum.) Ich muß mit Goethe ſagen:„Nein, er gefällt mir nicht, der neue Bürgermeiſter!“(Heiterkeit.) Er ſpinnt den alten Faden weiter. Wenn bei uns die Unluſt zum Steuerzahlen ſo außer⸗ ordentlich Froß iſt, ſo liegt das daran, daß wir krotz aller Opfer nichts ekreicht haben.(Sehr richtig! im Zentrum.) An Ver⸗ gleiche mit dem Auslande muß man mit großer Vor⸗ ſicht Ferangehen. Warum vergleicht man immer nur die Steuern? Werar es gilt, die parlamentariſchen Rechte auszubauen, dann bar man vom Bundesrat noch niemals einen Hinweis auf das Aus⸗ Land gebört.(Lebhaftes Sehr richtig! im Jentrum und bei den Sozialdemokxaten.) Kein auswärtiger Miniſter würde es wagen, eeine ſolche Steuervorlage einzubringen und gleichzeitig die Rechte des Parlaments einzuſchränken.(Zuſtimmung im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Die Grundlage jeder JFinanzreform muß der Bedarf ſein. Die Bundes⸗ ſtaaten ſollten endlich einmal die Intereſſen des Reiches wahren. Sie erzwingen wohl Forderungen durch die Aufl5 ſung des Reichstags, wenn es t 5 dann aber ans Zahlen geht, dann Ziehen ſie ſich zurück. (Sehr richtig! im Zentrum.) Daß wir kein Geld in der Reichskaſſe haben, das iſt nichts Neues. Der Schatz⸗ ſekretäx hat aber zu den bedenklichſten Mitteln gegriffen, um die Einzeßſtaaten zu ſchonen. Die Einführung der Glektrizitäts⸗ und Gasſteuer würde die ſchwerſten wirtſchaftlichen und kulturellen Folgen haben. Bayern ſteht vor einer Rieſenaufgabe, die Staatsbahnen ſollen elektriſtert werden; da kommt das Reich und buut Hinderniſſe auf. Die Steuer würde 37,5 Prozent des Reingewinns abſorbieren.(Lebhaftes Hört, hörtl) In Bayern hat es ſehr befriedigt, daß die bayeriſche Regie⸗ rung gegen die Steuer geſtimmt hat.(Sehr richtig!) Bedauerlich iſt, daß der baheriſche Bevollmächtigte es nicht für nötig befunden hat, ſich hier gegen dieſe Steuer auszuſprechen.(Sehr richtig! üim Zentr.) Die Nachlaßſteuer iſt ein Bodenzins in neuer Auflage. Erfreulich iſt, daß ſie keine Ausſicht auf Annahme hat. Das Branntweinmonopol iſt ein ſchwerer Eingriff in die perſönlichen Verhältniſſe der Produzenten. Es iſt der er ſte Schritt zu weiteren Monopolen, zur Verſtaatlichung aller Pro⸗ Huktionsmittel, zum ſozialiſtiſchen Staat.(Sehr rich⸗ zig! im Zentr.) Das Branntweinmonopol iſt auch vom ethiſchen Standpunkt aus ganz verwerflich; das Reich darf nicht zum Schnapshändler gemacht werden.(Sehr richtig! im Zentr.) Auch iſt der Grundſatz der beati possidentes noch niemals mit vertreten worden bie in dieſer Vorlage.(Sehr richtig!) Wir haben das dringendſte Intereſſe, den Inhalt des Sparſamkeitserlaſſes des Reichskanzlers zu erfahren. In ſeiner Blockrede im Februar v. J. hat der Kanzler ja geheim⸗ nisbolle Andeutungen gemacht von Erſparniſſen bei der Armee; und als ich neugierig den Kriegsminiſter in der Budget⸗ kommiſſion fragte, da erklärte er: ja, wenn die Neuuniformierung durchgeführt, wenn die Feſtungen ausgebaut, wenn die Neu⸗ bewaffnung fertig iſt—!(Große Heiterkeit.) Jetzt verlangen wir klipp und klare Antwort, wie und wo geſpart werden ſoll. Der Luxus im Offizierkorps, das Anſchwellen des Penſionsetats, der irlefanz der Uniformen, die man für den Kriegsfall verdecken muß.(Hört! hört!) Die Beſetzung der Stellen in den Kriegsſchulen, Kadettenhäuſern, ja ſelbſt im Mili⸗ tärwaiſenhaus mit aktiven Stabsoffizieren, die Gouvernements, Kommandanturen, Garniſonsoffiziere,— da muß geſpart wer⸗ den. Die Lebensgewohnheiten unter dem erſten Kaiſer waren wahrlich einfacher als jetzt nach dem Beiſpiel von oben, und auch das Anſehen des Reiches im Auslande iſt in der Zwiſchenzeit nicht geſtiegen und ſeine Stimme im Rat der Völker hat nicht i e Die freiſinnigen Redner ſprachen gegen ie Koſten der Flotte, aber für das Flottengeſetz haben ſie ge. ſtimmt. Die Kenntniſſe und namentlich die Unabhängigkeit und den Mannesmut Eugen Richters haben wir ſtets anerkannt. (Zuſtimmung im Zentr.) Seinen Ruf nach Sparſamkeit haben wir immer unterſtützt. Man hat ihm ja ein Denkmal 75 Der tote Eugen Richter konnte ſich dagegen nicht wehren; ſonſt hätte er ſich entſchieden geſträubt gegen dieſes Denkmal, geſetzt von Gpigonen, die von ſeinen Bahnen ſo weit abgewichen ſind. (Lebh. Beifall im Zentr.) Dr. Wiemer ſpricht von verkehr⸗ ter Polenpolitik, die den preußiſchen Elat ſo belaſte, aber auf das Reich hat er ſie übertragen mit der Zuſtimmung zu 8 7 des Vereinsgeſetzes und zu den Oſtmarkenzulagen. Draußen hat Herrvon Paher feierlich erklärt, die Polenpolitik der Regie⸗ rung müſſe unter allen Umſtänden abgelehnt werden; das hat ihn iunk tenographiſcher Reichstagsbericht Genucralanze 9 in nicht gehindert, für den Sprachenparagraphen zu ſtim⸗ ment»Um weder Grund noch Vorwand zu geben, uns auszu⸗ ſchalten!“(Hohngelächter des Zentrums.) Ich fürchte, wenn die nationale Flagge wieder in Deutſchland entrollt und das ſchwarze Geſpenſt wieder an die Wand gemalt Schrecken aller politiſchen Kinder, dann wird ſo manches ſchöne Wort, das wir in den letzten Tagen gehört haben, in alle Winde berwehen. Der Worte ſind genug gewechſelt, wir wollen Taten ſehen. Budget⸗ und der be en müſſen 0 in Hand arbeiten. In der Budgetkommiſſion muß der rund gelegt werden für die geſunde Bedarfsberechnung in der Steuerkommiſſton. Aber man komme uns dann ni t etwa wie⸗ der mit dem Einwand von dem Eingriff in die Kom⸗ mandogewalt, der auf gewiſſe Parkeien ja Eindruck macht. (Beifall im Zentr.) Der Abg. Schrader hat eine Neuorganiſation des ganzen Reiches verlangt, gegen die wir entſchieden Proteſt erheben müſſen. Die kleinen Einzelſtaaten werden ſich freiwillig niemals dei einer Zuſammenlegung der Verwaltungen verſtehen.(Zuruf ei den Freifinnigen: Das iſt nicht geſagt!) Sie wollen alſo ſelbſt keine gewaltſame Zuſammenlegung, das habe ich ja von Ihnen auch nicht erwartet, dazu ſind Sie viel zu ſanft.(Heiterkeit im Zentrum.) Die Linke hat mit großer Lebhaftigkeit die Reichs⸗ vermögensſteuer gefordert.(Zuruf links: Und das Zentrum?) Das Zentrum behält ſich ſeine Stellung⸗ nahme dazu vor.(Schallende Heiterkeit.) Ohne Mit⸗ wirkung der Linken iſt ja eine Reichsfinanzreform zurzeit nicht denkbar, obwohl ich mir auch eine politiſche Konſtellation denken kann, die ihre Mitwirkung überflüſſig macht.(Heiterkeit.) Den Einzelſtaaten aber kann die Wahl zwiſchen Reichsvermögensſteuer und höheren Matrikularbeiträgen nicht ſchwer fallen, denn der Effekt iſt derſelbe, und die Reichsbermögensſteuer gefährdet die e der Fürſt Hatzfeldt hat an alle bürger⸗ ichen Parteien die Aufforderung gerichtet, ſich auf einem gemein⸗ ſamen Boden zuſammenzufinden, um hier ein gedeihliches Reſultat zu erzielen. Daß jetzt von der Rechten und Linken an das patriotiſche Empfinden des Zentrums appelliert wird, iſt ja ein großer Fortſchritt. Vor iſche las man's anders. (Sehr wahr! im Zentrum.) Da wollte man uns als Vaterlands⸗ feinde in der öffentlichen Achtung herabſetzen und uns ausſchalten aus der Geſetzgebungsmaſchine. Ueber den plötzlichen Wandel der Anſchauungen gerade angeſichts dieſes ſchwierigen Werkes machen wir unſere eigenen Gedanlen(Heiter⸗ keit und Sehr gut! im Zentrum.) Sie dürfen nicht erwarten, daß wir auf dieſe bloße Einladung hin mit Ihnen auf die Steuerſuche gehen. Wir lehnen die Banderole und das Spiritusmonopol unbedingt ab und haben gegen die anderen Steuerprojekte ſchwere Bedenken. Wir beantragen daher dieſe Vorlagen einer beſonderen Kommiſſion von 28 Mitgliedern zu überweiſen.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) Abg. Graf Schwerin⸗Löwitz(Konſ.): Ich habe nicht die Abficht am fünften Tage der Steuerdebatte leich eh Vorrednern eine mehrſtündige Dauerrede zu halten. Sehr gut! beim Block.) Unſere Stellung zu den einzelnen teuern hat Frhr v. Richthofen dargelegt. Ich füge nur hinzu, daß der von verſchiedenen Seiten gemachte Vorſchlag auch die alkoholfreien Getränke u beſteuern, unſere volle Zuſtimmung hat. Wir dalten dieſe Ergänzung für notwendig aus Gründen der Gerechtigkeit und des finanziellen Intereſſes. Die alkoholfreien Getränke ſind reine Genußmittel und können eine Beſteuerung wohl vertragen.(Zuruf: Beſteuern Sie doch das Trinkwaſſer!) Die Denkſchrift der Regierung iſt vollkommen ungeſchminkt. Sie ergibt, daß die Finanzlage des Reiches verzweifelt wäre, wenn ihr nicht eine glänzende wirt⸗ ſchaftliche gegenüberſtände, die die Herſtellung einer beſſeren Finanzlage leichter macht. An dem ernſten und ent⸗ ſchiedenen Willen dazu fehlt es im Lande nicht. Unſere 90 gaben ſind jährlich um mehr als 100 Millionen geſtiegen, ohne daß die Einnahmen auch nur annähernd gefolgt wären. Der Steuer⸗ bedarf iſt daher mit 500 Millionen nicht hoch bemeſſen. Nur die Berechnung des Ausfalls an der Zuckerſteuer mit 35 Millionen er⸗ ſcheint mir unbegründet. An der Ermäßigung dieſer Steuer hal⸗ ten wir unbedingt feſt. Zucker iſt jetzt das billigſte und geſün⸗ deſte Volksnahrungsmittel.(Sehr wahr!) Sonſt aber müſſen wir mit der Steuerbewilligung diesmal ganze Arbeit machen. Die Anleihewirtſchaft hat unſerem Volke einen unge⸗ heuren wirtſchaftlichen Schaden zugefügt. Leider hat es zu allen Zeiten Parteien gegeben, die ſich bei der Bewilligung neuer Steuern von dem Geſichtspunkt leiten laſſen, nur ja die Regierung von der Macht der Parteien nicht unabhängig zu machen.(Sehr richtig! rechts.) Das iſt auch dfesmal ſo. Mit den Grundzügen derchuldentilgung ſind wir völlig einberſtanden. In der Frage der Rechtslage bezüglich der Ma⸗ trikularbeiträge ſtimmen wir dem Schatzſekretär nicht zu. Formell haben die Bundesſtaaten nicht das Recht, ihre Er⸗ höhung auf 80 Pfg. pro Kopf von der Bindung abhängig zu machen, ſondern ſie müſſen den Fehlbetrag aufbringen. Für unſer Verhalten werden folgende Leitſätze maßgebend ſein. Erſtens: die in der Denkſchrift aufgeſtellten Grundſätze: ſtärkere Sparſamkeit, ſtärkere Schuldentligung, Vermeiden neuer Anleihen außer für werbende Ausgaben, Schei⸗ dung der Finanzen zwiſchen Reich und Bundesſtaaten finden un⸗ ſere volle Billigung. Zweitens: die Schaffung neuer Mehrein⸗ nahmen erſcheint uns auch bei größter Sparſamkeit mit 500 Mil. lionen eher zu niedrig als zu hoch bemeſſen, wenn man ganze Arbeit machen will. Drittens: wir ſind mit der Vorlage der ver⸗ bündeten Regierungen darin einig, daß die Deckung des Bedarfs in der Hauptſache durch ſtärkere und planvolle Beſteuerung des Luxus und Verbrauchs gefunden werden kann und muß, wenn die finanzielle Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten und damit der föderative Charakter des Reiches gewahrt werden ſoll. Viertens: inſoweit durch den von den verbündeten Regierungen vorgeſchlage⸗ nen Ausbau der Verbrauchsſteuern oder durch die Ergänzung der ſonſtigen indirekten Steuern der Mehrbedarf nicht voll gedeckt werden kann, lehnen wir 295 eine Heranziehung auch von Steuern auf Beſitz und Einkommen für einen Bruchteil des Be⸗ darfes nicht ab. Fünftens: wir können aber, abgeſehen von dem Erbrecht des Staates und der Wehrſteuer, einer weiteren Be⸗ ſteuerung von Beſitz und Einkommen nur in der Form erhöhter Matrikularbeiträge, wenn nötig auch über 80 Pfg. pro Kopf der Bevölkerung, hinaus zuſtimmen, weil wir nur hierin die finan⸗ gzielle Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten ge⸗ wahrt ſehen. Aus dieſen Gründen und weil wir bprinzipiell gegen die Ausdehnung der Erbſchaftsſteuer auf Eheleute und Deſzen⸗ denten ſind, müſſen wir die Nachlaßſteuer ablehnen. Sechſtens: wir werden die vorgeſchlagenen und die noch vorzuſchlagenden Steuerprojekte in der Kommiſſton ohne partelliche Voreingenom⸗ menheit durchberaten, um die Finanzreform, wenn auch mit gro⸗ ßen Opfern, in einer den Inkereſſen des Reichs entſprechenden Form zuſtande zu bringen. Von den Rednern der Linken iſt an⸗ gekündigt worden, die Bewilligung neuer Steuern abhängig zu Erfüllung anderer politiſcher Wünſche, die mit der Finanzreform keinen ſachlichen Zuſammenhang haben.(Hört! hört! rechts) ch muß geſtehen, daß mir ae der Bedeutung, die das Zuſtandekommen oder Scheitern der Finanzreform für die ganze ukunft des Reiches hat, ein ſolcher politiſcher Standpunkt ge⸗ radezu unverſtändlich iſt.(Sehr wahr! rechts.) Wer würde denn von einem Scheitern der Finanzreform den größten Schaden haben, die Regierung oder das Land? Die verbündeten Regie⸗ rungen, die Miniſter würden ihre Schuldigkeit getan haben, bor dem Lande gerechtfertigt daſtehen und im übrigen ihre Gehälter weiter Weteher⸗ Aber das Reich würde in ſeiner Sicherheit und ſeinem Anſehen und das Land in ſeiner wirtſchaftlichen Poſition einen geradezu tödlichen Schlag bekommen.(Lebhafte Zuſtimmung rechts.) Aber worauf ſtützt ſich denn dieſe Pebde politiſche Konſtella⸗ tion der Verkoppelung von politiſchen Wünſchen mit der Finanzreform? Doch Lang allein auf die An⸗ nahme, daß dieſen großen Schaden des Landes die Verbündeten Regierungen nicht ſo leicht auf ſich nehmen würden, als es der Reichstag tun würde. Das heißt mit anderen Worten: daß das Verantwortlichkeitsgefühl der verbündeten Regierungen 915 das Wohl des Landes rößer ſein würde, als das des“ 1(Sehr gut! rechts Und wenig⸗ 1214 für mich und meine politiſchen Freunde weiſe ich dieſe nterſtellung mit aller Entſchiedenheit zurück. (Lebhafter Beifall.) Und ich meine, und ich hoffe, daß auch der ganze Reichstag und namentlich diejenigen Parteien, welche An⸗ ſpruch machen, auf nationalem Boden zu ſtehen und die Inter⸗ eſſen des Landes über die Intereſſen ihrer Partei zu ſtellen, den gleichen Standpunkt einnehmen.(Lebhafter Beifgll.) Nun haben ja zu meiner großen Freude die Abgg. Dr. Müller⸗Meiningen und Kopſch dieſen„Kuhhandel“ wie Dr. Müller⸗Meiningen, und dieſe„Erpreſſungspolitik“, wie noch richtiger Kopſch ſie nannte, entſchieden abgelehnt. Aber das nötigt mich doch namens meiner politiſchen Freunde mit aller Entſchiedenheit zu erklären(Brummen Singers), daß uns die Wieder⸗ aufnahme dieſer Politik den Boden für eine ſachliche Verſtändigung über die Reichsfinan⸗ zen vollkommen entziehen würde.(Hört! hört! und Zuſtimmung rechts), und daß wir es entſchieden ablehnen müßten, auf dieſer Baſis überhaupt eine Verſtändigung mit die⸗ ſen Herren zu ſuchen; und falls daran wirklich die Finangreform ſcheitere, woran ich noch nicht glaube, dann würde die Verant⸗ wortung dafür ganz allein denjenigen Parteien zufallen, die ſie hier mit parteipolitiſchen Wünſchen und Forderungen verkoppelt haben, die mit ihr nicht den geringſten ſachlichen Zuſammenhang hahen.(Beifall rechts.) Man ſollte ſich doch in keiner Partei mehr darüber täuſchen, daß, mag auch heute die Abneigung gegen einzelne dieſer Steuern in den Intereſſentenkreiſen noch ſo groß ſein, das deutſche Volk in ſeiner ganz überwiegenden Mehrhei heute ganz unbedingt eine gang durchgreifende Uufend unſerer ngen fordert, und daß man ihr Nichtzuſtandeklo aus Anlaß einer Nichtverſtändigung im Reichstag einfach n reifen würde. Daher WIn e ich, daß wir zueiner Einigung kommen. Dazu gehört viel guter Wille und grabze Opferwilligkeit. Nicht nur materielle Opfer müſſen ge⸗ racht werden, ſondern auch pfer der Meinung un Anſicht. Ich hoffe, daß wir uns bei dieſer ernſten Arbeit zu⸗ ſammenfinden werden. Für meine Freunde kann ich dieſe Opfexwilligkeit in ſichere Ausſicht ſtellen.(Lebhafter Bei⸗ fall rechts.) Abg. Dr. Weber(Natl.): Auch wir lehnen es ab, die Finanzvorlagen mit politiſchen Forderungen zu verknüpfen. Ein Liebeswerben, um das Zentrum zur Mitarbeit zu bewegen, findet kleines ⸗ wegs ſtatt. Vielmehr hat das Zentrum die Pflicht, mit⸗ zuarbeiten, denn es iſt an der Finanzmiſere mit ſchuld.(Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Die Finanzvorlagen bringen weder eine Reform, noch ſind ſie großzügig. Der Kampf gegen den Luxus muß ſtreng durchgeführt werden. Wenn auch der Reichskanzler ſein einfaches Bonner Kaſino lobte, ſo bleibt doch die Tatſache beſtehen, daß anderswo in den Offisierkaſinos eine übermäßige Prachtentfaltung getrieben wird. Die lex Franckenſtein Aber die Retenveſfungeſtee muß aus der Welt geſchafft werden. Die ganze Finanzreform iſt nur ein neues großes Entgegenkommen des Reichstags gepenüber dem Reiche. Eine Bindung der Matrikularbeiträge iſt entſchieden verwerflich. Warum wehrt man ſich gegen die Reichseinkommen ſteuer? Sie hat erhebliche Vorteile gegenüber der Nachlaß⸗ ſteuer. Wir beſtehen auf ihr.(Hört, hört!) Ohne eine erhebliche Heranziehung des Beſitzes iſt die Be⸗ willigung einer anderen Steuer für uns(Hört, hört!) Ueber die Form dieſer Steuer werden wir mit uns reden laſſen. Auch die Vermögen der öffentlich⸗rechtlichen Korporationen müſſen herangezogen werden. Die Regierung ſollte endlich ihre dok⸗ trinären Vorurteile fallen laſſe. Nun zum Deckungsbedarf: Ob die veranſchlagten 500 Millionen aus⸗ reichen, werden wir erſt in der Kommiſſion prüfen können. Jeden⸗ falls iſt auf finanziellem Gebiete das Prophezeien ſehr ſchwer. Die Fahrkartenſteuer hat die auf ſie geſetzten Hoffnungen durchaus nicht erfüllt. Das allgemeine Mißbehagen richtete ſich aber nicht ſo ſehr gegen dieſe Steuer, als blelmehr dagegen, daß ſie mit der gleichzeitigen Einführung der Tarifreform verknüpft wurde.(Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Die einmal beſchloſſene Herabſetzung der Zuckerſteuer wollen wir nicht wieder aufheben. Der veranſchlagte Ausfall von 35 Millionen wird durch das Wachſen des Konſums wieder aufgebracht werden. Den Schuldentilgungsplänen der Regierung ſtehen wir noch ſehr ſkeptiſch gegenüber. Nun zu den einzelnen Steuern. Der Nachlaßſteuer ziehen wir die Vermögensſteuer vor, denn die Nachlaßſteuer wäre eine ſoziale Ungerechtigkeit. Mit aller Entſchiedenheit bekämpfen wir aber die Verbindung der Wehrſteuer mit der Nach⸗ laßſteuer. Mit der Einführung der Nachlaßſteuer würden die Erbſtreitigkeiten noch vermehrt werden. Fälle, wie der letzte im Reichsgericht zu Leipzig, wo ein Reichsgerichtsrat er⸗ ſchoſſen wurde, zeigen, wohin dieſe führen. Aus praktiſchen Grün⸗ den ſtimmen wir dem Branntweinmonopol zu. Dieſer Teil des Geſetzes iſt am beſten ausgearbeitet. Die kleinen Frucht⸗ brennereien im Weſten, namentlich in Wiesbaden, müſſen beſonders geſchützt werden. Die Brauſteuervorlage halten wir nicht für den ge⸗ eigneten Weg, die mitileren und kleineren Brauereien im Kampf um ihre Exiſtenz zu ſtützen. Wir werden in der Kommiſſion einen anderen Weg ſuchen müſſen. Die ſchlechte Proſperität der Brauerei⸗ induſtrie habe ich durch eine Umfrage bei 88 norddeutſchen Braue. reien feſtgeſtellt; bei ſtabil gebliebenem Abſatz haben ſie bon 1906 bis 1908 3 Millionen Mark, das ſind 50 Prozent weniger ver⸗ dient. Aus Brauereikreiſen wird empfohlen, die Staffelung der Vorlage beizubehalten, jeder Brauerei ein gewiſſes Brau⸗ machen von der Gewährung konſtitutioneller Garantien und der recht an Hektolitern Malz zuzugeſtehen und auf die Mehr⸗ Produkkioneinen Steuerzuſchkag zu legen. In der ſtark beſuchten Verſammlung des Bundes der Induſtriellen iſt aus den Brauereikreiſen gegen dieſen Vorſchlag kein Widerſpruch laut geworden. Man wird ihn weiter erwägen müſſen. Die letzte Tabakſteuervorlage vor zwei Jahren hat die nationalliberale Fraktion aus ſozial⸗ und volkspolitiſchenGrün⸗ den abgelehnt. Heute verlangt man 500 Millionen, und da ver⸗ ſchließen wir uns nicht der Notwendigkeit, auch den Tabak heran⸗ zuziehen. Aber wir ſind nicht in der Lage, der Banderolen⸗ vorlage auch nur im Entfernteſten zuzuſtimmen. Die ameri⸗ kaniſchen Verhältniſſe können mit den unſeren nicht verglichen werden. Herr Sydom erklärte neulich, Miniſter Freiherr v. Rhein⸗ baben habe vor zwei Jahren zu meinem Freund Vaſſermann ſich in dieſer Weiſe nicht geäußert. Mir wird aber mitgeteilt, daß er doch das erklärt habe, und mache auf dieſen Widerſpruch auf⸗ merkſam. Das wurde auch in der Begründung der Monopolvor⸗ lage und vom Unterſtaatsſekretär Schraut erklärt. Den Mittel⸗ ſtand in der Tabakinduſtrie und im Tabakhandel müſſen wir wei⸗ ter erhalten und unterſtützen. Zu berückſichtigen iſt auch, daß 132 Millionen mehr vom Konſum erhoben werden ſollen wegen 77 Mil⸗ lionen neuer Steuern. Die Inſeratenſteuer kann niemals Geſetz werden, ſchon wegen der Fehler im praktiſchen Aufbau. Die Weinſteuer wird von uns verſchieden beurteilt. Für die Erhöhung der Schaumweinſteuer iſt Einſtimmigkeit in unſerer Fraktion. Die Elektrizitätsſteuer bedeutet in der vorliegenden Form eine große volkswirtſchaftliche Gefährdung, wenigſtens ſo⸗ weit es die Steuer auf die Kraft anlangt. Wir werden die Finanz⸗ reform behandeln vom Intereſſe der Allgemeinheit, Reich, Einzel⸗ ſtagten und Kommunen.(Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Südekum(Sog.): Graf Schwerin⸗Löwitz hat ernſte Worte geſprochen. Als Diktator im Block hat er den Freiſinnigen verkündet, daß dieſe Verquickung der Finanzreform mit konſtitutionellen Garankien aufhören muß— widrigenfalls die Steuervorlagen von einem anderen Block gemacht werden würden.(Heiterkeit, Hört, hört! bei den Sozialdemokraten, Heiterkeit und Beifall im Zentrum.) Ich habe den großen Vorzug, nicht zum Block zu ge⸗ hören.(Heiterkeit im Zentrum.) Ich brauche alſo den Weiſungen des Grafen Schwerin nicht zu folgen. Ich bin beſſer daran als der Vorredner, der wegen der Erklärung des Grafen Schwerin einen Teil ſeiner Rede unter den Tiſch fallen laſſen mußte.(Ach, ach! und Gelächter bei den Nationalliberalen.) Die ernſten Worte des Grafen Schwerin ſind für mich ein beſonderer Anlaß, gerade dieſen Zuſammenhang zu betonen, und dazu bewegen mich auch andere Ereigniſſe der letzten Tage. Einmal die offiziöſe Mit⸗ teilung der„Kölniſchen Zeitung“, daß die verbündeten Regie⸗ rungen auf demſelben Standpunkt ſtehen wie Graf Schwerin, dann aber auch Vorgänge in der äußeren Politik, das Auftreten des Lord Roberts. Solange das heutige Syſtem des perſönlichen Regiments, das unſere Steuermifere berſchuldet hat(Lachen rechts) beſtehen bleibt, iſt eine Steuererhöhung in irgend einer Form für die Volksbertretung überhaupt völlig un⸗ diskutabel. Das Geld wäre wie Waſſer in einem Sieb.(Lachen rechts.) Oder beſtreiten Sie, daß dieſe Aeußerungen des Lord Roberts unſeren militariſtiſchen Parteien jeden Anlaß geben wer⸗ den, eine Verſtärkung unſerer Rüſtungen zu Waſſer und zu Lande zu fordern? In einem Augenblicke, wo die Regierung mit der höchſten Steuerforderung kommt, die je einem Parlament gu⸗ gemutet iſt, genügt es nicht, zu rechnen, da heißt es, vor allem einmal abzurechnen.(Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Der Reichskanzler glaubt freilich, zur Begründung einer Halben⸗ Milliarden⸗Jorderung neuer Steuern genüge es ſchon, wenn er auf die geſpannte internationale Lage hinweiſt. Oh nein! Uns kann es nicht genügen, ſondern wir müſſen auf die Urſache hinweiſen. Ein franzöſiſcher Staatsmann hat geſagt, gebt mir gute Finanzen, und ich mache euch gute Politik! Niemals hat ein Staatsmann beſſere Finanzen vorgefunden bei Antritt ſſeines Amtes als Fürſt Bülow. Der Schaßzſekretär Frhr. v. Thiel⸗ mann hat ja damals erklärt, wir ſchwimmen im Gelde. Aber Bülow begann ſein Amt mit der Abbitte für einen verfaſſungs⸗ widrigen Akt, der den Anfang der Finanzkalamitäten machte; denn vom Chinafeldzug an iſt ja die Reihe der Fehlſchläge unſerer aus⸗ wärtigen Politik niemals abgeriſſen, und auf jeden Fehlſchlag war immer die Antwort: mehr Rüſtungen, mehr Schiffe, mehr Ausgaben, mehr Glanz, mehr und mehr Laſten für das Volk! Jede Bewilligung des eichstages wäre eine Billigung dieſes Regimes.(Sehr wahr! bei den Soz.) Der fehr be⸗ wegliche Faktor unſerer Politik(Heitere Zuſtim⸗ ben der in unſerer auswärtigen Politik und in den Angelegenheiten fremder Völker betätigt hat, wie er das in dem berüchtigten Interview mit naiver Selbſtver⸗ ſtändlichkeit ausſpricht, zwang die anderen Völker zu Akten der Selbſtverſicherung gegen uns. Wir haben nach unſerer felſen⸗ feſten Ueberzeugung das Beſtehen einer deutſchen Gefahr immer beſtritten, weil wir beſtimmt wußten, daß die Maſſe des Volkes auch nicht im geringſten kriegeriſch iſt. ic be ſehen wir mit Ent⸗ ſetzen, daß dieſe deutſche Gefahr wirklich beſtanden hat. 5 wahr! bei den Sog.) er Kangler, der die erſtaunlichen 65 d⸗ kungen des Monarchen ohne Widerſpruch geſchehen ließ, obwohl er ſie kannte Vizepräſident Dr. Paaſche: Dieſe Frage iſt vor wenigen Tagen hier ausführlich erörtert worden und ſteht mit den Finanzvorlagen nicht in unmittelbarem Zuſammenhang(Oho! bei den Soz. und im Zentr.) Ich bitte Sie, dieſe Frage möglichſt kurz und nur im Zuſammenhang mit der Finanzreform zu behandeln.(Lebhafter anhaltender Widerſpruch im Zentr. und bei den Soz. Zurufe bei den Soz.: Sie ſind der letzte, von dem wir uns einen Maulkorbanlegeu ließen! Unruhe rechts.) 88 Abg. Dr. Südekum(Soz.):* Meine kurzen Ausführungen dienen dem Nachweis, daß dieſer Zuſammenhang vorhanden iſt. Ich werde ſie aber, dem Wunſche des Herrn Präſidenten gern folgend, noch ſehr erheblich abkürzen können.(Heiterkeit.) Man müßte an der Entwicklung der Menſch⸗ heit und Menſchlichkeit verzweifeln, wenn das g egenſeitige Wettrüſten wie unter einem blinden Fatum immer weiter gehen müßte. Wir müſſen die Urſache zu erkennen ſuchen. Der einmütigen Friedenserklärung des deutſchen Reichstages hat Garl Roberts, hat England die Bemerkung entgegengeſetzt: vielleicht iſt das deutſche Volk einmütig friedlich geſinnt, vielleicht auch die offizielle Regierung, aber darum ſind wir vor Ueber⸗ raſchungen doch nicht ſicher.(Sehr wahr! bei den Soz.) Der einzige Weg zur Verminderung der Rüſtungen und zugleich zur Herſtellung der Ordnung im Finanzweſen iſt die Schaffung konſtitutioneller Garantien. Darum iſt die Reform der Finanzen mit einer Reform der Ver⸗ faſſung aufs engſte verbunden.(Sehr wahr! bei den Soz. und im Zentr.) Die Vorlage der verbündeten Regierungen for⸗ dert ja eine Verfaſſungsänderung. Sie will das Budgetrecht des Reichstages ſo außerordentlich beſchneiden, daß er zu einem bloßen Diskutierklub herabſinkt und dadurch materiell die Verfaſſung ändern.(Sehr wahr! bei den Soz.) Wenn die eine Seite vor Verfaſſungsänderungen nicht zurückſchreckt, warum ſollen wir uns da Zwang auferlegen? Schon iſt Deutſch⸗ lands Verfaſſung eine ganz andere geworden als ſie früher war. Wo ſind die Miniſter der Einzelſtaaten, die früher bei viel geringeren Gelegenheiten hier erſchienen, zur Ver⸗ tretung dieſer Vorlage, wo waren ſie bei der Debatte über das Kaiſer⸗Interview. Die Bundesregierungen proteftieren durch ihre Abweſenheit gegen das beſtehende Regime und lehnen die Ver⸗ antwortung dafür ab.(Lebhaftes Hört! hört! bei den Soz.) Die Schuldenlaſten des Reiches ſind das Schuldbuch des berſönlichen Regiments. Ein Abgeordneter, der dieſer Vorlage, ſo wie ſie iſt, zuſtimmte, würde als Volksvertreter einfach abdanken; er wäre nach einem ungeſchriebenen Paragraphen der Verfaſſung reif zur Penſionierung.(Lachen rechts, Zuſtim⸗ mung im Zentr. u. b. d. Soz.) Wir ſagen darum: erſt kon⸗ ſtitutionelle Garantien, dann Steuervorlagen! Aber deswegen wollen wir die Kritik der einzelnen Steuervorlagen nicht vernachläſſigen. Der Redner beſpricht die Schätzung des Bedarfs an neuen Steuern. Er ſtimme da Spahn und Paher zu. 100 Mil⸗ lionen ließen ſich allein beim Militär ſparen ohne Beeinträchti⸗ gung der Schlagfertigkeit. Die Zahlen des preußiſchen Finanz⸗ miniſters über den Verdienſt der Arbeiter ſeien unrichtig. Die hohen Gewerkſchaftsbeiträge beweiſen nichts. Wer deshalb ſagt, den Arbeitern müſſe es gut gehen, weil ſie ſo hohe Beiträge zah⸗ len, kann ebenſo gut ſagen, dem und dem müſſe es gut gehen, weil er 300 Mark für Arzt und Apotheke ausgegeben hat.(Sehr richtig! bei den Soz.) Im übrigen fehlt im Büchmann wohl das Wort„Sparſamkeit“. Deshalb mag Fürſt Bülow wohl glauben, ſie ſei etwas ganz beſonderes. Es fehlt das Wort Leſſings:„Ein Geizhals und ein fettes Schwein, kann nur im Tode nützlich ſein.“ (Zuſtimmung bei den Sog.) Der Finanzminiſter vergleicht mit Frankreich. Frankreich iſt eine Republik; mit den Zivilliſten der deutſchen Für⸗ ſten kann man die Zinſen von einer Milliarde Schulden bezahlen. (Sehr gut! bei den Soz.) Aber die indirekten Steuern in Frank⸗ reich: ſiehe Schippel in den„Sozialiſtiſchen Mo⸗ natsheften“! Damit, glaubt der Finanzminiſter, ſind wir vollkommen erſchoſſen. Schippel hat aber bei ſeinem bedauerlich oberflächlichen Vergleich ganz außer acht gelaſſen die andere Fa⸗ milienzähl, den anderen Altersaufbau, den Fremdenzuſtrom bei uns, die teueren Lebensmittel, die ſehr viel teuereren Wohnungen in Frankreich.(Widerſpruch rechts.) Sie kennen vielleicht zwei Bourgeoiswohnungen in Paris, Herr Dr. Arendt, und wollen hier erzählen! Den Gemeinden empfiehlt der Miniſter Sparſamkeit; das heißt in der Zeit der Arbeitsloſigkeit den Arbeitsloſen Steine ſtatt Brot geben. Geben Sie den Gemeinden freie Wahlen und wirkliche Selbſtberwaltung und damit die Wertzuwachsſteuer, dann brauchen Sie hier keine Rückſichten auf die Gemeinden zu nehmen! Die meiſten Steuervorlagen ſind für uns unannehmbar. Man unterſcheidet nicht zwiſchen der phyſiologiſchen und der ſozialen Nottvendigkeit des Biergenuſſes. Sozial iſt er notwendig und zwwar nicht nur aus den politiſchen Zuſtänden. Ohne alkoholiſche Ge⸗ tränke iſt ein politiſches Leben nicht möglich(Große Heiterkeit); die Säle ſind ja nicht zugänglich. Hätten die Leute in ihrem elen⸗ den Leben nicht den Alkohol, ſie würden ganz andere Maßregeln ergreifen. Graf Schwerin will durch Beſteuerung der alkoholfreien Getränke die Leute noch mehr zum billigen Fuſel trei⸗ ben; aus der Geſinnung heraus kann er auch fordern, das Waſſer zu beſteuern. Es iſt dieſelbe Geſinnung, aus der Herr Roe ſicke als Vorſitzender der Maiſchraum⸗Steuerkommiſſion dieſe Kommiſſion nicht einberufen hak.(Widerſpruch rechks.) Das Branntwein⸗ Monopol iſt nichts als eine parlamentariſch ungqualifigierbare Be⸗ günſtigung eines einzelnen Gewerbes. Keine Schnapsſteuer ohne Abſchaffung der Liebesgaben. Dieſe wären nicht zu halten geweſen, darum kommt dieſe Monopolvorlage den Liebes⸗ gabenempfängern wie ein Geſchenk vom Himmel. Wir verſündigten uns an der freiheitlichen Entwicklung Deutſchlands, wollten wir den, zuſtimmen. Wir verlangen eine Erbſchaftsbeſteue⸗ rung, die auch wirklich den Namen verdient, nicht mit dieſen ge⸗ ringen Beträgen. Wenn die Nationalliberalen der Elektri⸗ tälsſteuer zuſtimmen, werden ſie ihr blaues Wunder exleben; de würden ſie ſehen können, wie gefährlich es iſt, eine Bevölkerung wie die ſüddeutſche durch Annahme einer Steuer zu reizen, die ſie als unerträgliche Benachteiligung Süddeutſchlands anſieht. Bei uns in Süddeutſchland würde man uns mit Kartoffeln und Kopfſteinen bearbeiten.(öHeiterkeit.) Wir haben Ihnen direkte Steuern angeboten. Die Reichsverfaſſung iſt nie gegen direkte Steuern geweſen. In ihr findet ſich ausdrücklich das Steuerhoheitsvecht verzeichnet. Die Furcht vor den direkten Reichsſteuern treibt ja aber die ſonderbarſten Blüten. Ich erinnere nur an den Abg. Raab, der ſeine Zuflucht ſogar zu pſeudoſozialiſtiſchen Vorſchlägen nahm und die Verſtaatlichung des Kohlenberg⸗ baus, des Kalibergbaus uſw. empfahl. Das iſt ſehr hemerkens⸗ wert. Wir werden in der Kommiſſion unſere Schuldigkeit tun. die wir darin ſehen, gegen die Wünſche der Rechte unſer Volk vor einer neuen Maſſenbelaſtung durch indirekte Steuern zu ſchützen und den Weg für konſtitutionelle Garan⸗ tien und direkte Reichsſteuern zu bahnen. In der Verfolgung dieſes Zieles ſehen wir unſere Aufgabe, und Sie werden ſehen. daß wir auf unſerem Poſten ſein werden.(Lebhafter Beifalß der Soz.) 12277 Preußiſcher Finanzminiſter v. Rheinbaben: Ich muß die Behauptung des Abg. Weber zurückweiſen, als ob ich mich gegen die Banderolenſteuer als ſolche aus⸗ geſprochen habe. Ich habe mich nur gegen das amerikaniſche Syſtem gewendet, das lediglich zwei Sorten von Zigarren unter⸗ ſcheidet, nämlich Zigarren und Zigarillos, das aber gar keine Ab⸗ ſtufungen nach dem Wert der Zigarren kennt. Ich habe mich alſo in keiner Weiſe gegen die Banderolenſteuer ausgeſprochen⸗ im Gegenteil, ich glaube, daß dieſes Syſtem durchaus zweckmäßig iſt. Die Befürchtungen über die wirtſchaftlichen Fol⸗ en der Dab akſteuer find durchaus unberechtigt. Die bei Einfübrung der Zigarettenſteuer geäußerten Bedenken haben ſich ja auch nicht bewahrheitet. Die Berechtigung einer Licht⸗ ſteuer hat auch Herr Weber anerkannt, er hat aber Bedenken gegen die Beſteuerung der Kraft erhoben. Wir Sendbe Vor⸗ ſchläge gemacht zu haben, die eine Schädigung der Landwirtſchaft ausſchließen. Es iſt leider im Reichstag mehrfach der Moment der richtigen Erfaſſung einer neuen Steuerquelle verabſäumt worden. Welche Konſequenzen zum Nutzen des Reiches hätte es gehabt, wenn der Reichstag ſeinerzeit das vom Fürſten Bismarck ſpeuch kinte Tabakmonopol angenommen hätte.(Wider⸗ pruch links. Andere Kulturſtaaten beſtreiten den größten Teil ihrer Aus⸗ gaben durch das Tabakmonopol. Wir müſſen vorſichtig ſein, daß wir nicht in den alten Fehler wieder verfallen und den richti⸗ gen Zeitpunkt verpaſſen. Wir können nicht warten, bis die In⸗ duſtrie ſo weit entwickelt iſt, daß ein Eingreifen ſchwer wirtſchaft⸗ liche Schäden 825 Folge haben wird. Herr Südekum hat ſich mehrfach mit mir en Ich erſehe daraus, daß es der Sozialdemokratie in der Tat ſchmerzlich eweſen iſt, den Widerſpruch zwiſchen ihren Worten und 3 5 Taten hier dargelegt zu ſehen(Sehr richtig! rechts, Lachen der Soz.), nämlich zwiſchen den Worten der Sozialdemokraten, daß die Arbeiter auch nicht das Geringſte zur Deckung der Reichs⸗ ausgaben beitragen könnten und zwiſchen der Tatſache, daß die ſozialdemokratiſchen Arbeiter jährlich 51 Millionen Mark an ihre Kaſſen zahlen.(Sehr richtig! rechts, Lachen der Soz.) Nicht nur die abſolute, ſondern auch die relative Steigerung der Ge⸗ werkſchaftsbeiträge iſt charakteriſtiſch.(Lärm bei den c50g Die Beiträge zu den ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften 80 Neen e ſind Zwangsbeiträge.(Lärmender Wider⸗ pruch der Soz. Sie können die weſentliche Hebung der Lebenshaltung der Arbeiter nicht beſtreiten, über die man 5 ob man Sozialdemo⸗ krat iſt oder nicht, doch freuen könnte.(Sehr gut!) Sparkaſſen⸗ ſtatiſtik, Verbrauchsſtatiſtit für Weigen und Roggen beweiſen ſie, die Steigerung des Fleiſchkonſums. Herr Südeküm hat nun das ſozialdemokratiſche Generalrezept angegebenz alles auf direkte Steuern! Da verzehre man doch den wurm lieber auf einmal und konfisziere alles Vermögen! Auch da aber kann ich mich auf ein Natagen Zeugnis be⸗ rufen, auf Engels, der indirekte Auflagen für notwendig er. klärt hat. Und Karl Kautsky ſtellt ausdrücklich die großen Schwierigkeften einer zu ſtarken Progrefftion dei Einkommen⸗ und Vermögensſteuer feſt. Ich muß beſtreiten, daß die Sozialdemokra⸗ ten das Recht haben, im Namen der deutſchen Arbeiter zu ſprechem! (Lärm der Soz.) Das Gros der deutſchen Arbeiter ſteht hinter den bürgerlichen Parteien und iſt vom Bewußtſein deſſen, was das Reich de 15 iſt, bereit für das Wohl des Reiches Opfer zu bringen.(Lebhafter Beifall; die Soz, rufen: Hurra) eiterberatung: Freitag 1 Uhr. Schluß 7 Uhr. 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November 1908. 2 0 8 Rheinische Creditbank. 7 160 Volt Nre 5 82107 Riedfeldſtr. 111. 3. St. Pfalz, Heſſen und umgebung. Darmſtadt, 23. Nov. Ein ſchweres Abend an dem Darmſtadt⸗Eberbach an der bei Traiſa ereignet. Der nahezu 50 Jahre alte aus Traiſa wollte Eiſenbahnübergang der Oden⸗ Fuhrwerk nach Traiſa geſchloſſen Hang gelegenem Gartenanlagen und glasgedeckdenn Tervaſſern einen mnwergleichlich ſchönen Anblick gewäüßhrend. Und dem ſtilvollen Cha⸗ vakter des Aeußeren, das ſich geug aud die Felſemwand arlehnt, entſpricht das Inmere des Samatoriuns im und Geſtaltung. Da finden wir das geſarme Arfſemul der im modernen Kampf gegen Krankheit und Siechtum geſchmiede dem Rirſtpaffem Was inm Sommer Kuren und Bäder. das ſird im Winter Sport und Bewegung auf Rodelbahn und Skihang, die Gefundheit und Friſche dem Müden und Erholungsbedürftigen getpäßhwleiſten aber Eiſenbahnunglück alten Oberräm⸗ von war, da, hielt Montag abend eine ſehr ſtark beſuchte Verſammlung ab, an der auch Angehörige politiſcher Parteien, insbeſondere Sozialdemokraten, ſich beteiligten. Stadtverordneter Architekt Zeppler, der erſt kürzlich bei einer Ergängungswahl in das Stadtperordnetenkollegium durch den Einfluß der Bürgerpartei gewählt worden war, der ſich dahin geltend machte, daß der von den politiſchen Parteien vorgeſchlagene erſte Vorſtand des libe⸗ ralen Vereins durchfiel, hielt die Hauptrede. Der Redner ſprach ſich u. a. ſehr entſchieden dagegen aus, daß die Stadt als Bau⸗ unternehmer auftrete. Dies ſei um ſo weniger ſtatthaft in einer Zeit hochgradiger Kriſis im Wirtſchaftsleben, deren Ende noch gar nicht abzuſehen ſei. Die Liegenſchaften ſeien durch die Ver⸗ mögensſteuer entwertet worden, und daher kämen die täglichen Zwangsverſteigerungen. Und nun wolle man auch noch dem Bauunternehmer und Hausbeſitzer durch Vorſchläge wie dem vor⸗ liegenden Konkurrenz machen. Es ſei nicht wahr, daß ein Mangel an kleinen Wohnungen beſtehe, vielmehr ſtänden viele Wohnungen leer. Wenn man ſage, die Sparkaſſe habe flüſſige Mittel für die vorgeſchlagenen Bauten, ſo ſollten dieſe Ueberſchüſſe zur Deckung der Hypotheken den Hausbeſitzern zukommen. Weitere Redner unterſtützten dieſe Ausführungen, während der ſozialdemokratiſche Parteiſekretär Engler die Anſicht der Arbeiter geltend machte, die eine durchaus entgegengeſetzte ſei. Die Ausführungen des Red⸗ ners fanden bisweilen heftigen Widerſpruch und wurden von mehreren Rednern bekämpft. Schließlich wurde eine Reſolution mit großer Mehrheit angenommen, worin der Stadtrat aufgefor⸗ wie man hört, der von dem nächſten Bahnwärter bediente Apparat nicht mehr funktionierte, fuhr Scherer auf das Geleiſe und wurde von dem in den Odenwald fahrenden Zuge erfaßt und überfahren. Scherer und das Pferd waren ſofort tot. Der Wagen iſt total zertrümmert. Nach halbſtündiger Verzögerung konnte der Zug wieder weiterfahren. Sch. hinterläßt eine große Familie.— Ueber das Vermögen des ſeit einigen Tagen verſchwundenen und jetzt angeblich als Leiche in Frankfurt a. M. in der Sömmeringſtraße gefundenen Gerichtsſchreibers Wilhelm Molter in Schotten iſt am Freitag der Konkurs erklärt worden. Anſcheinend hat er ſich auch dienſtliche Verfehlungen zu ſchulden kommen laſſen. Partenkirchen, 12. Nov. In dem reichen Kvanz land⸗ ſchafillicher Szenerien, die Bayerns Haupüſtadt umgeben, ragt wohl als eine der ſchönſten und Aug' und Sinn befriedigendſten das Dal der Loiſeach und Partnach, von den gewaltigen Bergmaſſen des Wetterſtein und der Zugſpitze flariert, hervor. Wo ſo viel kli⸗ matiſche und nakürlichen Faktoren zuſammemlaufen, um körperlich und feeliſch das menſchliche Lebem zu beeinfluſſen, da dürfte vor allem eine Slätte nicht fehlen, die heute zum Rüſzeug der Menſch⸗ beit geworden iſt, ein Heim für die Scharen aller derer, die, um in dem Bergen Geſundung zu erlangen, Beruß und Sdadt mit der befreienden Atmoſphäre der Bergluft vertauſchen. Und dieſes Heim findet man auf der ſonnendurchfluteten Höhe des Mittten⸗ zralder Gſteigs in der neuen und amit allen erdenklarem Hilfsmitteln vom Wiſſenſchaft und Technik ausgeſtatteten Kuranſtabt von Dr. Wigger. Auf der Höhe des Riedchanges, in direktem Gegenüber von Wetterſtein aund Zugſpite, erhebt ſich müt der gefamtte 3 d Movunmentaſgebäurde dert wird, die in Frage ſtehende Vorfage dem Bürgerausſchuß nicht zu unterbreiten. 5 Fraut gen Siden gerichtet das auch vor allem dem Geſunden, der im herrkichem Mpenklümm ſeinen Urbaub gubringen will u. hier eim buen retiro ſchaſßen, das in Par⸗ tenkirchens reitzvoller Umgebung mit ſeinem mächtigen mlimatiſchen Ginflüſſen doppelt und dweifach zun Wirkung gelangl, Gerichtszeitung. oc. Bruchſal, 25. Nob. Wegen Diebſtahls und Hehlerei hatten ſich 16 Perſonen von hier und aus der Umgegend vor demn Schöffengerichte zu verantworten. Jahren 1907—08 drei Wagen altes und Gußeiſen, Benachteiligt war di⸗ Firma R. Schloßberger in Bruchſal, aus deren Eiſenlager in den 7 1 Futter⸗⸗ ſchneidmaſchine, 1 Ambos, ein Herd etc. entwendet wurden. Der Hauptangeklagte Taglöhner Joſef Specht von hier wegen Diebſtahls in 16 Fällen 7 Monate Gefängnis, 11 An⸗ geklagte wurden zu Gefängnisſtrafen von fünf Tagen bis zu vier Monaten verurteilt, drei freigeſprochen. Ueber einen Ange⸗ klagten wurde wegen Begünſtigung eine Geldſtrafe von 25 Mark verhängt. Frankenthal, 85. Nov. Eine empfindliche aber wohl⸗ verdiente Strafe wurde von der erſten Strafkammer des hieſigen Landgerichts heute dem 19 Jahre alten Tagner Heinrich Kiefer aus Ludwigshafen zuerkannt. Kiefer hat am 6. Mai ds. Is. eine unbeſcholtene junge Frau, um ſie zu küſſen, um den Hals gepackt. Als die mit einem ſolch unerbetenen Zäktlichkeitsbeweis keines⸗ wegs einverſtandene Frau ihm zur Abwehr ſeiner Zudringlich⸗ keiten einen Schlag mit dem Schirm verfetzte, hat der Angeklagte letztere in brutaler Weiſe dreimal in das Geſicht geſchlagen. Das Gericht ahndet dieſe ebenſo unperſchämte als rohe Handlungs⸗ Iweide mit 4 Monaten Gefängnas. erhielt — + 81 eeenerr —— Ver TTFTVETFEPFPFCCCCCCCCTTTTTTTCTTVT——TTTTTT Se Mannheim, 27. November. FEI Maenste Badische General⸗Anzeiger. 5 8 tigkelts- 79 2 daclaele Feihnachtsgeschenke! 1 für Inyaliden, Witwen 5 und Waisen. Ziehung schon 9. Januar 1909. S. 2028 Barg une S. hnitt- 15 83191ʃB eee itt AAOOO.= — 55 2 Mosaik- 1 3068•50 5 Sammt-Arbeiten. 5 220 dennne: ffänmengsverkauf in EHolZbrand 10 000 M. s zu bedeutend reduzierten Preisen. 2600 Gewinne: E 5 1 8 Meueste und beste Systeme in zu1, enm l. Lün80fſt. 8— +— Nooersend,Lotterie-Unternehm. 8— Füllfederhalter.—— . Stürmer, Leneat- 10. m Mannheim: M. Herz. 7 b Louis Plarsteller 118 Hesrars.ugerd kr.J KLunststrasse, O 2, 10. 83084 Metzger, Neues Maunh. 2 Volksblatt, Bad. Gen-S Anzeiger, A. Wendler,= F. Just, A. Dreesbach Nachfolger, J. 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Hat es doch zu allen Zeiten geſchickte Nachahmer von Meiſterwerken gegeben, und nicht ſelten ſind daraus wieder Meiſterwerke entſtanden, wie in jener berühmten täuſchend ähnlichen Kopie Andrea del Sartos nach Raffaels Bildnis von Leo., die ſogar Giulibo Romano, der unter Raffaels Augen an dem Werke gearbeitet, für eine eigen⸗ händige Schöpfung ſeines Meiſters erklärte, wie jene beiden lieb⸗ lichen Madonnenbilder der Wiener Gemäldegalerie, die ein un⸗ bekannter Maler ganz ungeniert mit dem Monogramm Dürers verſah. Es iſt nicht immer leicht, gemeine Fälſchung von weit⸗ herziger Reſtauration zu trennen. Schlecht erhaltene Gemälde können in ſachkundiger Weiſe wieder hergeſtellt, ſie können aber auch durch ſkrupelloſes Uebermalen zu ganz neuen Bildern ge⸗ macht werden, die man dann gewöhnlich unter einem hochbe⸗ rühmten Namen in den Handel bringt. Manche Maler ſind be⸗ ſondere Lieblinge der Fälſcherkunſt, ſo Dürer, der ſich wiederholt bitter darüber beklagt hat, ſo Claude Lorrain, deſſen Ruhm und leicht nachzuahmende Manier ſchon zu ſeinen Lebzeiten ganze Fälſcherbanden ausnützten. Der große Landſchafter trug deshalb in ſein berühmtes, heute beim Herzog von Devonſhire befindliches „Buch der Wahrheit“ eine genaue Skizze von jedem Bild ein, das ſeine Werkſtatt verließ, und fügte Namen und Wohnort des Eigentümers zu. Doch haben ſich die Fälſcher nicht abhalten laſſen, nach Claudes Bildern und Skizzen tapfer weiterzuarbeiten. So erzählt Graf Schack, wie er durch ſeine Aufträge einen jungen deutſchen Maler in Rom gerettet habe, den ſein Hausherr zur Herſtellung von falſchen Claudes und Ruysdaels mißbrauchte. Von einer großen Werkſtätte, in der wertloſe alte Bilder durch Uebermalen zu Meiſterwerken geſtempelt wurden, erzählt Julius Schnorr von Carolsfeld in einem Briefe vom Jahre 1818 aus Florenz. Unter den modernen Meiſtern ſind beſonders Corot, Meiſſonier, Lenbach, der Vorliebe von Fälſchern anheimgefallen; doch ſchreckt der Betrug vor keinem Namen zurück, der hoch im Preiſe und hoch im Ruhme ſteht, wie auch diesmal wieder die plumpen Kopien Böcklins und Menzels beweiſen. Es hat ſich in dieſem nun ſchon ſolange getriebenen anrüchigen Metier eine 1birekte Geheimkunſt herausgebildet, die mit tauſend Mittelchen und Anleitungen dem Betrüger hilft. Das Wichtigſte iſt natür⸗ lich, dem Produkt ein altehrwürdiges Ausſehen zu geben. Zu dieſem Behufe empfahl man früh das„Einräuchern“ der Ge⸗ mälde.„Die Bilderhändler“, ſo ſagt Prange in ſeiner„Schule der Malerei“(1782),„laſſen neue Gemälde oft beſchmauchen, um ihnen in kurzer Zeit das Alter beizubringen.“ Kommt das Bild aus der warmen Ofenröhre, wo es auch noch die ſchönſten Riſſe und Sprünge bekommt, ſo wird es mit einem Abſud von Milch, Aſche, Ruß, Süßholzextrakt beſtrichen und durch geſchicktes An⸗ bringen von Schmuz-, Schimmel⸗ und Fliegenflecken„verſchönt“ Beſondere Schwierigkeiten macht die Herſtellung von künſt⸗ lichem Wurmſtich im Holz, über die ſich Köſter in ſeiner Gemälde⸗ kunde von 1880 ausführlich ausläßt. Alter Wurmſtich läßt ſich ſo ſchwer hervorbringen, daß der geſchickte Fälſcher lieber darauf verzichtet und ſich ein echtes altes Malbrett mit gutem richtigen Wurmſtich zu verſchaffen ſucht. Eine andere ſchlimme Sorte für den Fälſcher iſt eine gute Kopie jener Sprunabildung, die ſich auf allen echten alten Bildern findet. Die Kunſt, täuſchende Sprünge und Riſſe im Bild darzuſtellen, iſt eigentlich überhaupt nicht nötig.„Wer wirkliche gute Craquelure haben will, muß fein geduldig ſein,“ ſagt ein altes Malbuch und rät, bei jeder Kopie fünfzig bis ſechzig Jahre zu warten, dann könne man ſchon eine ziemlich natürliche Sprungbildung erhalten, wenn man nicht vorher darüber wegſterbe. Köſter ſagt von„den Sprüngelchen“:„Man kann ſie nicht naturartig entſtehen laſſen; folglich, je treuer ſie nachgeahmt ſind, deſto beſſer. Man tut am beſten, wenn man ſie wirklich einritzt und ihnen nach der Hand durch Einreibung einer Farbe ihre Dunkelheit verleiht.“ Noch andere viel kompliziertere Experimente zur Herſtellung der„Cra⸗ quelure“ werden angeführt, aber ſie alle ſind nicht völlig befrie⸗ digend ausgefallen. Während man bei alten Meiſtern gern auch alte Leinwand verwendet und ſich ſo einen echten Malgrund ſichert, benutzen bei modernen Meiſtern die Fälſcher nicht ſelten unbpöllendete Studien und Skizzen, die flüchtig zu Ende gemalt und dann als fertige Meiſterwerke des Künftlers verkauft wer⸗ den. Viele Kenntniſſe und Sorgſamkeit erfordert die Anbringung eines korrekten Signums. Dürers charakteriſtiſches Monogramm wurde von einem geſchickten Nachahmer ſo täuſchend auf einem feindurchgeführten Bild des dornengekrönten Chriſtus angebracht, daß die Arbeit lange Zeit als eigenhändiges Werk Dürers galt. Wie dieſes Gemälde, ſo kamen im Anfang des ſiebzehnten Jahr⸗ hunderts noch zahlreiche andere pſeudo⸗dürerſche Gemälde in Handel, und eine ganze Reihe von Künſtlern, wie Fiſcher, Rup⸗ precht, Günther, Harrich ſcheinen ſich mit dieſem einträglichen Geſchäft befaßt zu haben. Als Fälſchung wurde ein für Lucas Eranach geltendes Bild durch ſein Signum erkannt; auf dem Hute ſtand nämlich die Inſchrift„Von Luckas Muler“, die nach ihrer ſprachlichen Form, wie nach der Stelle, an der ſie ange⸗ bracht wurde, gleich unmöglich war. Das Bild ſtellte ſich als die Arbeit eines gewiſſen Rohrich heraus und bald wurden auch noch eine ganze Anzahl anderer Cranachs als„echte Rohrichs“ feſtgeſtellt. Am beſten laſſen ſich Signaturen herſtellen, indem aus den Monogrammen auf weniger wertpollen alten Bildern durch möglichſt geringfügige Aenderungen bedeutendere Künſtler⸗ namen gemacht werden. Aus einem„Cuylenborch“ läßt ſich leicht ein wertvollerer Poelenborch machen; aus einem„van der Heecken“ wird ein„Pieter de Hooch“. Natürlich muß das ſchlechte Bild dann ſtark übermalt werden und aus einer Landſchaft ent⸗ ſteht dann plötzlich das weiträumige ſonnendurchleuchtete In⸗ terieur, das man nun einmal auf Bildern de Hoochs haben muß. In den großen Fälſcherwerkſtätten, die ganze Schiffsladungen „echter alter Meiſter“ nach Amerika verkaufen, gibt man ſich freilich mit ſo ſubtilen Praktiken und Kniffen nicht ab. Da wird fabrikmäßig und engros gearbeitet. Ein Maler macht nur Köpfe nach Rubens, ein anderer nur Hände nach van Dyck, ein dritter nur ſilbergraue Corxots uſw. Das Bild wandert vom „Geſichtsſpezialiſten“ zum„Kleiderverfertiger“, vom„Signierer“ zu dem Manne, der die Patina des Alters hervorbringt, und ſo entſteht gar ſchnell und funkelnagelneu der„alte Meiſter“. — dDie Pariſer Mordaffäre Steinheil iſt nach Auffindung der vom Raubmorde herrührenden Perle im Portefeuille des Dieners Couillard noch myſterisſer als vorher. Man glaubt bei Gericht und Polizei nicht, daß die Perle ein Verdachtsmoment gegen Couillard bedeute. Der Diener iſt nicht eines Mordverdachts und nicht des Diebſtahls der Perle wegen, ſondern bloß wegen des Diebſtahls der Briefe in Haft genommen worden. Sicher⸗ heitschef Hamard weiſt in den Blättern darauf hin, daß Frau Steinheil bei der Mitteilung, daß die Perle im Portefeuille des Dieners gefunden wurde, widerſpruchsvolle Ausſagen gemacht ——————— habe. Erſt erklärte ſie, die Entdeckung der Perle ſei in ihregt Hauſe erfolgt und gab dies zu Protokoll, dann ſtellte es ſich heraus, daß im Redaktionsbureau des„Matin“ die Perle im Portefeuille des Dieners entdeckt wurde. Ueberdies ſei das Papier, in das die Perle eingewickelt war, ganz friſch geweſen, was nicht der Fall ſein konnte, wenn die Perle ſechs Monate lang in dem keineswegs reinlichen Portefeuille gelegen wäre. Die Vorgeſetzten des Herrn Hamard haben dieſen zu ſeinem Ver⸗ halten beglückwünſcht und ihm ihre Anerkennung dafür aus⸗ geſprochen, daß er es ablehnte, in das ihm von Frau Steinheil übermittelte Portefeuille des Dieners Einſicht zu nehmen. Ganz Paris beſchäftigt ſich mit der Frage: Wer hat die vom Raub⸗ morde herrührende Perle in das Portefeuille des Dieners ge⸗ ſteckt? Zu welchem Zwecke iſt dies geſchehen? Aber von aller⸗ größter Bedeutung ſcheint die Frage: Wie iſt dieſe Perſon in den Beſitz der Perle gelangt, welche bei dem Doppelmord im Maler⸗ atelier geſtohlen worden iſt? Frau Steinheil hatte am Montag eine lange Vernehmung beim Unterſuchungsrichter Leydet. Diener Couillard verharrt dabei, daß er nicht wiſſe, wie die Perle in ſein Portefeuille gekommen ſei. Es wurden Perſonen gehört, welche vor Wochen Gelegenheit hatten, in das Portefeuille des Dieners Einſicht zu nehmen. Dieſelben bekunden, daß damals die Perle ſich nicht im Portefeuille befunden habe. — Neue Funde in Pompejt Aus Rom wird berichbet: Der Direktor der Ausgrabungen von Pompeji, Profeſſor Antonio Sag⸗ lianu. hat dem italieniſchen Kultusminiſter ſoeben Mitteilung ge⸗ macht von der jüngſten Auffindung einer Anzahl von Grabdenk⸗ mälern, die im Zuſammenhang zu ſtehen ſcheinen mit der großen Nekropolis vor Pompefi, die ſchon Plinius erwähnt und deren Auffünndung bisher trotz aller Bemühungen nicht gelingen wollte. „Die langwierigen Ausgrabungsarbeiten vor der Porta Veſuvic“, ſo heißt es in dem Bericht,„ſind von bemerkenswertem Erfolg ge⸗ krönt geweſen. Längs der Publia⸗Straße, lpenige Meler vor dem Tore, wurden drei Grabdenkmäler freigelegt. Das erſte war dem Aedil Cafus Veſtorius Pri cus errichtet, der nach der Inſchrift im Alter von nur 22 Jahren verſtarb; der Platz für das Grab wurde von der Ord. Decurionum, dem Stadtrat, zur Verfügung geſtellt, der auch 2000 Seſterzen für die Begräbniskoſten ausſetzte. Das Grabdentmal wurde von der Mutter des Verſtorbenen, Mulvia oder Mälva Prisca, errichtet und beſtand aus einem ſtuckge⸗ ſchmückten Altar, der ſich zwiſchen vier Pfeilern erhob, die urſprüng⸗ lich ſcharlachrot gefärbt waren. Die ganze Anlage iſt von einer rechteckigen Umfriedigung umgeben. Das zweite Grabmal, weitaus das ſchönſte, beſteht aus einer ſchlanken Säule mit zwei Baſen, einer viereckigen, die die Inſchrift trägt, und einer kreisförmigen, die mit einem halbrunden Sitz geſchmückt iſt. Der Sitz läuft zu be den Seiten in zwei Plinten aus, die mit Basreliefs verſehen ſind. Urſprünglich neigke man zu der Annahme, daß das Monumemt vom einer Urne bekrönt wurde, da man in unmittelbarer Nähe Urnen⸗ fragmente fand. Allein bald gelang die Feſtſtellung, daß das Grabmal mit einer Sonnenmhr geſchmückt war, dem Sinnbild der der Ewigkeit zuſtrebenden Zeit, und dieſe Sonnenuhr iſt das Ori⸗ ginal der berühmten Sonnemuhr, die man auf dem bekannten Moſcrik der Philoſophen im Muſeum zu Neapel gewahrt. Das dritte Grabmal beſteht aus einem viereckigen Steinblock, über dem eine elegante Säule aus Tuffſtein emporſtrebt, die leider ſehr zrſtört iſt. Der Stein trägt eine Inſchrift, aus der hervorgeht, daß das Deukmal zum Gedächtnis einer Matrone namens Septimia errichtet wurde; auch hier ſtellte die Stad idt den Platz umſonſt zur Verfügung und ſtiftete die üblichen 2000 Seſterzen für das Begräbnis, woraus geſchloſſen werden kann, daß die Verſtorbene entweder bei der Be⸗ völkerung ſehr beliebt oder die nahe Anverwandte einer hochſtehen⸗ den Perſörlichkeit war⸗ — 16. Seite General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Man i nhe *—*——2 Von heute Freitag, den 27. 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