Abonnement: eitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. imel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg. GBadiſche Volksz Iu ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 13 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. gebung. N* Anabhängige Tageszeitung. Täãglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus Redaktion 6877 in Berlin und Karlsruhe. Ewedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 Telegramm⸗Adreſſe: »„„General⸗Auzeiger Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 Nr. 556. Freitag, 27. November 1908. (Abendblatt.) 2 Schutzpatron oder Mephiſto? Bulgarien und die Türkei ſind auf dem Wege ſich zu vertragen, Oeſterreich⸗Ungarn und die Türkei ſind auf dem Wege, ſich heillos zu zerzanken. So beginnt ein Artikel der „Voſſ. Ztg.“, der nicht verfehlen wird Aufſehen zu erregen. Was das Verhältnis Oeſterreich⸗Ungarns und der Türkei betrifft, ſo wird ausgeführt, der von den jung ⸗ zürkiſchen Komitees geſchürte und von der türkiſchen Regie⸗ rung geförderte Boykott gegen öſterreichiſche Waren möge viel⸗ leicht dem Selbſtgefühl der Jungtürken ſchmeicheln, es möge ſein, daß es ihnen eine Freude mache, ſich auf die Hinterbeine zu ſtellen.„Aber ſie ſpielten da doch in jugendlichem Ueber⸗ mut mit einer Gefahr, die ihnen plötzlich über den Kopf wachſen könnte. Ausgeſchloſſen ſei es, daß die leitenden Männer der Türkei dieſe Gefahren nicht ſähen, ausgeſchloſſen ſei es, daß ſie aus eigenem Antriebe Händel ſuchten. Die ganze Annexionsfrage ſei das nicht wert. Die„Voſſ. Ztg.“, die über Balkanfragen gute Informationen beſitzt, wirft die Frage auf, wer denn dahinter ſtecke und antwortet: England. Das Blatt ſchreibt: Ausgeſchloſſem iſt es, daß die leitenden Männer der Türkei dieſe Gefahr nicht ſehen. Irgend jemand ſteht hinter ihnen und bläſt ihnen ein:„Stoß zu, ich pariere!“ Allgemein wird behauptet, daß es England ſei, das dieſe Mephiſto⸗Rolle ſpielt. Jn Konſtan⸗ kHnopel, tvo man die Dinge aus allernächſter Nähe beobachten kann, wird das als feſtſtehende Tatſache bezeichnet. Schon wieder Eng⸗ land? Wer ſtand hinter den bulgariſchen Banden in Mazedonien? England. WDie bulgariſche Geheimſchrift, die die„Voſſ. Ztg.“ ſeinerzeit veröffentlicht hat, kieferte den Beweis dafür. Wer drängte die Großmächte des Feſtlandes mit grimmiger Türkenfeind⸗ muit in eine umfreundliche Haltung gegen die Türkei hinein? Eng⸗ land. Wer verſagte den Türken viele Monate hindurch trotzdem nicht vom Flecke rücken konnten? England. Wer hat ſich zwiſchen Deſterreich und Rußland gedrängt und ſo das Balkanübereinkommen * Schanden gemacht? England. Wer hat den größten Lärm gegen ön 55 Sandſchakbahnprofekt aufgeführt? Wer macht am zornigſten Front gegen die Annexion Bosniens? Wer unterſtützt die Serben ſch . in ihrem wahnwitzigen, ſelbſtmörderiſchen Auftreten? Wer wirkt friedenbedrohend als Regiſſeur der türkiſchen Boykottbewegung? England, England und immer wieder England. Die Worte der Herren Aſquilh und Greh ſind mit dieſen Umtrieben nicht in Ein⸗ Hlang zu bringen. Die Worte ſind friedlich und verſöhnlich, die Taten aber ſind ſo, daß ſie die Vermutung beſtärken, England wänſche eine Kataſtrophe, um fern bom Schuß Nutzen für ſich ſelbſt daraus zu ziehen. Wo ſich immer in den letzten Jahren für England die Gelegenheit bot, den Hebel im Orient anzuſetzen, um Unfrieden zu ſtiften, hat es mit Eifer zuge⸗ griffen. Den berühmt gewordenen Warnruf des großen lüberalen engliſchen Staatsmannes möchten wir in dieſem Augenblicke der Spannung der ganzen britiſchen Nation dringend ans Herz legen: „Hands off!“ Man treibe Oeſterreich⸗Ungarn nicht zum Aeußer⸗ ſten, man zwinge es nicht, einen gordiſchen Knoten mit dem Schwerte zu zerhauen. Der Fluch, ihn frevelhaft geſchürzt zu haben, träfe England und ſeine liberalen Staatsmänner und die Männer vom Balkankomitee, die angeben, mit dem Feiedenskoffer zu reiſen, und doch überall, wo ſie auf dem Balkan erſcheinen, die Hoffnung aller Dynamithelden ſind. Bis jetzt hat noch jeder Staat auf dem Balkan, der von England in ein gefahrvolles Unternehmen hinein⸗ protegiert worden iſt, ſchweres Lehrgeld dafür zahlen müſſen. lichkeit in eine Erweiterung der makedoniſchen Reformen und ſo⸗ die dreiprozentige Zollerhöhung, ohne die die Reformen überhaupt Den Jungtürken wird es nicht beſſer ergehen. Sie ſtehen jetzt am Scheidewege. Wenn ſie ihre eigene Zukunft und die ihres Staates der einen Seite, wohin die Stimme des Verführers lockt, drohen umüberſehbare Gefahren, auf der anderen, wohin die geſunde Ver⸗ nunft ruft, iſt glatte Bahn. Unſer Wiener Korreſpondent ſetzte geſtern auseinander, wie ernſt die Lage auf dem Balkan geworden ſei durch die Haltung Serbiens und Montenegros und durch die türliſche Boykottbewegung. Er deutete an, daß Serbien nur ein Werk⸗ zeug der traditionellen Friedensſtörer in Europa ſei, die den Tag des Unheiles nicht erwarten könnten. Die Enthüllungen der„Voſſ. Ztg.“ zeigen, wo in Europa die traditionellen Friedensſtörer zu ſuchen ſind. In England wird man ſelbſt⸗ verſtändlich Wut ſchäumen. Die„Times“ behauptet bekaunk⸗ lich ſchon, wie unſer Londoner Korreſpondent telegraphierte, daß die deutſche Regierung hinter den Angriffen der „Voſſ. Ztg.“ ſtecke. Wenn man ſelbſt Intriguen ſpinnt, iſt es ein bequemes Mittel, andere Leute als Intriguanten hinzu⸗ ſtellen. Die„Times“ ſucht dann die Jungtürken gegen Deutſchland aufzuhetzen, Deutſchland ſei nur der Autokratie des Sultans freundlich geweſen, bekanntlich hat aber Deutſch⸗ land die konſtitutionellen Verhältniſſe der Türkei rückhaltlos anerkannt. *** Ein recht intereſſantes Licht auf die Beziehungen zwiſchen England und den Jungtürken fällt durch folgende Korreſpondenz, die uns aus Haifa, den 15. Nov. zugeht: Seit längerer Zeit macht ſich hier eine doppelte Regie⸗ rungsgewalt geltend: eine, die durch öffentliche Beamte, Paſcha, Kaimakam uſw. ausgeübt, aber wenig beachtet wird, und eine andere, die durch geheime Erlaſſe des jung⸗türkiſchen Komitees wirkt, die unbedingte Unterordnung findet. Der hieſige Kaimakam hat ſelbſt ſein Unvermögen den geheimen Er⸗ laſſen und Anordnungen gegenüber mit dürren Worten zuge⸗ ſtanden. Wie mir mitgeteilt wurde, iſt ein ſolcher kürzlich an die Militärbeamten hier ergangen, dahinlautend, daß, falls vom Sultan aus eine Kriegserklärung an Oeſterreich erlaſſen werden, ſie alſo zufgefordert werden ſollten, an dieſem Kriege ſich zu beteiligen, niemand dieſem Befehl Folge leiſten ſolle, ſondern jeder ſolle ruhig hier auf ſeinem Poſten verbleiben. Eine Folge des Einfluſſes der Jung türken iſt auch die oſtentative Bekundung der Begeiſterung für England. Die engliſchen Konſuln werden überall ſehr ge⸗ feiert. Der hieſige hat an König Eduards Geburtstag den Jungtürken ein Mahl ausgerichtet, bei dem recht reichlich dem Champagner und Bier zugeſprochen wurde, das der Konſul auf Koſten ſeiner Regierung den Leuten bot. In Jaffa, wo bisher immer noch der Boykott gegen den öſter⸗ reichiſchen Lloyd aufrechterhalten wird, haben die Bootsleute dem engliſchen Konſul eine große Ovation darge⸗ bracht; ſie hatten hierzu ein Boot auf einen Wagen geſetzt, und fuhren ſo im Boot vor das Haus des Konſuls und hielten enthuſiaſtiſche Reden. Ein Träger, der einem vom öſterreichi⸗ ſchen Lloyd kommenden Deutſchen den Handkoffer trug, wurde geſchlagen und eingeſperrt und mußte 5 Franes Strafe zahlen. ſicherſtellen wollen, dann ſollte es kein Schwanken für ſie geben; auf Zählendes Blatt erſt aus einem General extrahieren und Miniſterverantwortlichkeit ̃ und nationalliberale Fraktion. Die„Nationallib. Korr.“ ſchreibt: Die nationalliberale Reichstagsfraktion hat am Miitwoch abend in mehrſtündige Sitzung über die Anträge auf Aus⸗ bau der Reichskanzlerverantwortlichkeit und Einführung verantwortlicher Reichs⸗ miniſter beraten und iſt zu einſtimmigen Be⸗ ſchlüſſen gekommen. Den Standpunkt der Fraktion wird der Abgeordnete Junck im Plenum vertreten. Ein Berliner Blatt, auf das die jüngſten Ereigniſſe der⸗ art kataſtrophenartig gewirkt haben, daß es ſogar von der Er⸗ nennung des Reichskanzlers durch den Seniorenkonvent fabelt, erzählt: Fürſt Bülow und ſeine Leute hätten für ihre Ve⸗ mühungen, die Bedeutung der kommenden Debatte abzu⸗ ſchwächen, in den Nationalliberalen Helfershelfer gefunden. Auch dieſe Inſinuation entbehrt jeder tatſächlichen Grundlage. Sagen wir's nochmals und ſo präzis wie irgend möglich: Zwiſchen den Nationalliberalen und Fürſt Bülow und ſeinen Leuten haben keinerlei Unterhaltungen irgendwelcher Art und weder ſchriftliche noch mündliche Abmachungen ſtattgefunden. Ohnehin wäre uns unerfindlich, welches Intereſſe gerade die nationalliberale Fraktion an einer Abſchwächung der Ver⸗ faſſungsdebatte haben ſollte. Im Gegenteil, die Fratlion wird, wie wir zu wiſſen glauben, ihren Standpunkt recht und deutlich zum Ausdruck bringen und bei der Gele bemüht ſein, auch die Bedeutung mancher Schlagw rechte Licht zu rücken. Wenn aber das geiſtreiche Blatt erfahren will, welche all gemeinen politiſchen Bedenken dieſen Verfaſſungsdebatte Moment entgegenſtehen, ſo kann es ſie bei der einen Hälfte de ihm naheſtehenden Abgeordneten erfahren. 5 Politische lebersicht. Maunheim, 27. November 1908. Grober Unfug. Das„Berliner Tageblatt“ veröffentlicht ein Interview, das einer ſeiner Mitarbeiter mit einer„ſehr hohen militäri⸗ ſchen Perſönlichkeit“ gehabt haben will. Alſo General muß der Ausgefragte doch mindeſtens ſein. Der Inhalt der ihm zugeſchriebenen Aeußerungen iſt, daß die Landung deutſche Truppen in England wohl möglich ſei und daß, wenn die Lan⸗ dung vollführt ſei, wir auf der Inſel ganze Arbeit machen und uns häuslich einrichten könnten. Man traut ſeinen Augen nicht, wenn man das lieſt. Und ſo etwas veröffentlicht das Berliner Tageblatt! Einen ſolchen— kann man es and nennen als Blödſinn?— Blödſinn läßt ein ſich zum Frei Feuilleton. Hans Thoma„Im Herbſte des Lebeus“ Im Verlage der„Süddeutſchen Monatshefte“ G. m. H. in München läßt Hans Thoma geſammelte Erinnerungsblätter unter dem Titel:„Im Herbſte des Lebens“ erſcheinen. In einem ſtattlichen Heft hat der badiſche Maler, der im nächſten Jahre ſeinen 70. Geburtstag feiern wird, Abhandlungen über Kunſt, von ihm verfaßt, und Reden, die er über Kunſt bei feſtlichen An⸗ läſſen und in der erſten badiſchen Ständekammer gehalten hat, 90 7 zuſammengetragen und dieſer Sammlung autobiographiſche No⸗ 4 tizen vorangeſtellt, die jeden Bewunderer Thomas, aber auch jeben . Freund einer einfachen, ſittlich ernſten und für die Kunſt be⸗ geiſterten Sprache mit Entzücken erfüllen werden. Wie aus ſeinen Abhandlungen und Reden, ſo ſpricht auch aus dieſer ſkizzenhaften Selbſtbiographie die erquickende Einfachheit, die ſo wohltuende er Schlichtheit und Nüchternheit des Malers ſeiner Heimat, die 8 beſcheidene Zurückhaltung, die des Künſtlers größte Tugend iſt, it die glühende Begeiſterung für die Kunſt und die unendliche Liebe zu ſeiner Heimat, zu den Bergen und Matten des herrlichen Schwarzwaldes, auf dem er geboren wurde. Das iſt die per⸗ ſönliche Note, die Thoma ſeinen Malereien, aber auch ſeinem ganzen perſönlichen Auftreten gibt, und die uns an ſeinen Ab⸗ handlungen, ſeinen Reden und ſeinen Ausſprüchen ſtets gefallen hat. Wir finden dieſe perſönliche Note auch hier in den Er⸗ innerungsblättern Hans Thomas wieder, und wir ſind gewiß, daß dieſe neue Gabe des heimiſchen Künſtlers, die er durch Bei⸗ räge ſeiner Kunſt noch verſchönt, ein willkommenes Geſchenk ür den Weihnachtstiſch eines jeden Badeners, eines jeden ge⸗ bildeten Deutſchen ſein wird. 5 . Anſtele weiterer Empſehlungen, die in der Tat das Buch— E b Ar . in ſeinem zweiten Lebensjahre in Dankbarkeit gewidmet von ſeinem Mba“— nicht nötig hat, laſſen wird mit freundlicher Ein⸗ willigung des Verfaſſers und des Verlags einige Stellen aus den ſelbſtbiographiſchen Blättern Thoma's folgen. Am Schluſſe der Vorrede zu den Erinnerungsblättern ſagt Thoma:„Das Porträt, das beigegeben iſt, ſtammt aus dem Jahre 1864— aus der Zeit, da die Schwarzwälder Wirtin mich für einen Schneider gehalten hat— der geneigte Leſer möge ſich nun ſelber ein Urteil bilden. So⸗ dann fühle ich mich auch verpflichtet, es zu erklären, warum ich das Büchlein einem zweijährigen Kinde widme. Das iſt nämlich das Kindlein, das ich angetroffen habe, nachdem ich wanderte und ſuchte um das Lächeln der Japaner, das Lächeln eines alten, ruhig gewordenen Kulturvolkes auch in Deutſchland⸗ zu finden und, als ich ſchon ziemlich hoffnungslos die Sache auf⸗ geben wollte, ich zufällig bei dem lallenden Kinde der Menſch⸗ heit uraltes Lächeln fand— ſo vollſtändig und mindeſtens ſo ur⸗ alt als das japaniſche Lächeln.— Das iſt das Kind, dem ich das Büchlein widme, und zwar in Dankbarkeit, denn es iſt ein präch⸗ tiges Geſchöpfchen und ich habe die Zeit her ſehr viel von ihm gelernt,— es iſt jetzt bald zwei Jahre alt.— Wenn der Menſch unter der Laſt der Geſetz genannten Erziehung ſeufzt— an dem Schulzwang derſelben müde wird und voll Zweifel wird, ol wir es denn wirklich auch ſo herrlich weit gebracht haben, ſo kann,— es ſcheint, daß wir immer Lehrer brauchen— nur das Kink noch unſer Lehrer ſein; das Kind, wie es aus der Hand des Schöpfers hervorgeht und in dem wir die ewige Weisheit, die höher iſt, als alle menſchliche Vernunft, wieder verehren lernen.— Wenn alles ſchwanken will in unſeren Begriffen und in unſeren Welt⸗ anſchauungen— hier ſtehen wir wieder vor der heiligen Natur— und wenn wir an dem Gange, den die Menſchheit nimmt, und über ihren Jammer in Sorge verzweifeln wollen— hier lernen wir wieder der ewigen Natur vertrauen, die den Gang der Dinge es iſt„dem freundlichen Blümlein Blaue, dem lieben Eliſabethlein ohne unſer Sorgen und Fragen regelt. Unſere Religion führt uns an Weihnachten vor die Krippe und wir beten das Kind⸗ lein an und unſer Heiland ſagt:„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, ſo könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen!“ So darf ich wohl dies Büchlein dem lieben Eliſabethchen widmen, ohne daß der Leſer dies bloß für eine ſonderbare oder witzige Anwandlung hält; jedenfalls hoffe ich aber des zuſtimmenden Verſtehens ſämtlicher Großväter ſicher zu ſein.“ *** Die Anfänge der Kuuſt. „Alſo meine älteſte Erinnerung iſt, daß ich in einer Eck unſerer Schwarzwälderſtube ſaß mit einer Schiefertafel und mit einem Griffel; es war noch vor der Zeit, da Buben Hoſen trage dürfen. Ich machte Striche darauf durcheinander und freute mich daran, daß ſo etwas in meiner Hand lag, zu machen. Ich lief zur Mutter und zeigte es ihr; die Immergute ſtörte meine Freude nicht, ſie ſah ſich die Sache genau an, machte wohl noch ein paar Striche dazu oder davon und erklärte mir, das iſt ein Haus, das iſt ein Baum, ein Gartenzaun, der Kribskrabs iſt der Gockel, der gerade kräht uſw. Sie erzählte wohl auch noch eine Geſchichte, was alles in dem Hauſe vorgehe uſw. So lief ich jedesmal mit der Tafel zur Mutter, und ſie mußte mir ſagen, was ich gemacht habe. Bald kam auch Wille in mein Gekritzel; ich fügte die Striche zuſammen, es wurde etwas daraus, was die Mutter deutlich als ein Schwein erkannte; auch ich ſah es, und ſo war das Schwein meine erſte künſtleriſche Errungenſchaf Bald kam auch der Unterſchied zwiſchen Schwein und Roß zu⸗ ſtande, ein großer Fortſchritt! Freilich kam der neckiſch⸗kritiſche Nachbar und erklärte, das ſei kein Roß, das ſei nur ein 55 es habe zu lange Ohren,— das war die erſte böſe Kritik, mich tief gekränkt hat. Es iſt halt ein gewaltiger Unterſchied zwiſchen liebend erkennenden Mutteraugen und kritiſchen Nach⸗ barsaugen. In der Zeit ſchnitt ich auch aus zuſammengelegten Papier Ornamente aus und freute mich an der Symmetrie, 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 27. November. es dann ab! Da klagt und klagt man über unſtete Politik der Regierung, über unüberlegte Aeußerungen des Kaiſers: daß auch eine deutſche Zeitungsredaktion ſtete Politik treiben und ſich überlegen könnte, was es mit ſeinen Veröffent⸗ lichungen anrichtet, ſcheint nicht in den Geſichtskreis des„Verl. Tagebl.“ gekommen zu ſein. Wir ſehen hier noch die Cier⸗ ſchalen der vormärzlichſten Anſchauung gon Regierung und Regierten: die Regierung iſt dazu da, daß ſie die Politik des Landes führt, und die Bevölkerung iſt dazu da, daß ſie dieſe Politik kritiſtiert. Daß das Volk ſel bſt— und zu ihm rechnen wir auch die Preßvertreter— gute Politik zu machen und Ver⸗ antwortung für die Beziehungen zu anderen Völkern zu tragen hat, ſcheint gänzlich unbekannt zu ſein. Wenn wir ein politiſch hochſtehendes und in allen Schichten reifes Volk wären, dann würden ja wohl die Schriftſetzer in der Druckerei des „Berliner Tageblattes“ ſich geweigert haben, ſolches Zeug zu ſetzen! Man braucht ſonſt nicht dafür zu ſein, daß Sünden⸗ böcke in die Wüſte getrieben werden, aber diesmal wäre es doch wohl das Richtige, alle drei, den unglaublichen General, den Redakteur und den Reporter, wegen gänzlicher Unfähigkeit ihrer Aemter zu entſetzen. In dem Entwurf eines Arbeitskammergeſetzes, der ſoeben dem Reichstage zugegangen iſt, iſt in manchen Punk⸗ ten den Einwänden, die gegen den urſprünglichen Entwurf erhoben wurden, Rechnung getragen worden. Zunächſt hat man den in den Kammern vertretenen Perſonenkreis durch die Einbeziehung des Handwerks erwei⸗ beyt. Abgeſehen davon, daß hierdurch die alte Streitfrage, ob ein beſtimmter Betrieb als Fabrik oder Handwerk anzu⸗ ſehen ſei, vermieden wird, liegt es in der Tat auch im Inter⸗ eſſe des Handwerks ſelbſt, den Geſellen im Handwerke nicht weniger Rechte zu gewähren, als den Fabrikarbeitern. Auch muß man bis zu einem gewiſſen Grade zugeben, daß die Intereſſenvertretungen der Arbeitnehmer im Handwerke, die Geſellenausſchüſſe, nicht die umfaſſenden Aufgaben zu er⸗ ledigen haben, wie ſie für die Arbeitskammern in Ausſicht ge⸗ nommen ſind. Dazu kommt noch die zwiſchen Fabrikarbeitern und Handwerksgeſellen beſtehende ſoziale Gleichheit, die eine Organiſation als höchſt zweckmäßig erſcheinen läßt. Die zum Teil weiter bemängelte Anlehnung an die Berufsgenoſſenſchaften ſoll völlig aufgegeben werden. Daß damit auch die Koſtenfrage eine andere Rege⸗ lung erfahren mußte, liegt auf der Hand. Von beſonderer Bedeutung endlich iſt die Geſtalt ung des Wahlver⸗ fahrens. Die Angriffe, die gegen das Wahlſyſtem des Entwurfes gerichtet waren, erklärten ſich wohl beſonders dar⸗ aus, daß das Verfahren, vorzüglich auf der Arbeitnehmerſeite, ſehr künſtlich war. Es entſtand die Befürchtung, die auf dieſe Weiſe gewählten Vertreter würden nicht das Vertrauen der von ihnen vertretenen Perſonen beſitzen; die Wahl ſei„allzu indirekt“. Dieſen Bedenken ſoll begegnet werden durch die Einführung der geheimen direkten Wahl ſo⸗ auf ſeiten der Arbeitgeber, wie auf ſeiten der Arbeit⸗ nehmer. Unſtimmigkeiten im Block. Mit dem Reichstags⸗„Block“ iſt die„KFreuzztg.“ ernſt⸗ lich unzufrieden. Angeſichts der Aeußerungen der freifinnigen Redner bei der erſten Leſung der Reichsfinanzreformvorlage ſchreibt das konſervative Blatt: Alles Entgegenkommen gegen die Blocklinke, um ſie bei guter Laune zu erhalten, hatte jedoch immer nur kurze Wirkung. Es reizte nur immer zu neuen Forderungen, und jetzt, da es darauf ankommt, daß der Linksliberalismus, der bis jetzt nur Vorteile, und große Vorteile, von der Blockpolitik gehabt hat, auch einmal in einer wichtigen nationalen Frage paſitiv mitarbeiten und das erſte Mal wirkliche Zugeſtändniſſe machen ſoll, ſetzt er wieder der Regierung die Piſtole auf die Bruſt. Kann das ſo weitergehen? Dieſe Frage tvird kein bernünftiger Politiker be⸗ jahen. Solche überſpannte Anforderungen an die Blockpolitik müſſen zum Zerfall der konſervatfv⸗liberalen Mehrheit führen, und die Regierung wird gut tun, einmal ernſtlich die Grenzen der Blockpolitik feſtzulegen. Auf dieſen ſcharfen Angriff von der Rechten erwidert von der Linken die„Freiſinn. Ztg.“: Wir haben im gegenwärtigen Moment keine Luſt, das hier aufgegriffene Thema näher zu beſprechen, und möchten daher der„Kreuzztg.“ nur zu bedenken geben, daß keine Partei weniger als die konſervative ſich darüber entrüſten ſollte, daß der Liberalismus die ſchweren und gerechtfertigten Bedenken gegen eine große Zahl der von Herrn Sydow vorgeſchlagenen Steuern zum Ausdruck bringt. Denn gerade die Konſervativen und Agrarier zeigen ſich bei FPPFTTTTTT die in vielfacher Art herauskam. Ich ſaß of ſtundenlang damit beſchäftigt in einer ſtillen Ecke. Ein menſchenfreundlicher Hauſierer kam einmal und war ganz erſchrocken, als er das kleine Kind mit der ſpitzigen Schere ſah; er ſchimpfte und ließ nicht nach, bis man mir die Schere wegnahm; das war hart für mich und ich heulte. Als Ende der ſechziger Jahre beinahe ein Aus⸗ ſtellungsverbot von einem Kunſtperein an mich erging und in den ſiebziger Jahren meine Bilder regelmäßig von den deutſchen Kunſtgenoſſenſchafts⸗Ausſtellungen abgewieſen wurden, war es mir nicht halb ſo hart... Der Trieb zur Kunſt, der in dem einſamen Bernau über mich kam, und zwar ſo ſtark, daß er mich mein Lebtag nicht mehr verlaſſen hat, war doch angeerbt, und zwar von mütterlicher Seite. Der Großvater und auch die Brü⸗ der meiner Mutter waren Uhrmacher; einer derſelben war Uhrenſchildmaler, und in ihm lebte noch ein Reſt einer nun ver⸗ ſchwundenenBauernkunſt, die in ihrer Primitipheit weichen mußte vor dem modiſch ſtädtiſchen Kunſtgewerbe, das ſeine Schnörkel in alle Dörfer hinein renaiſſancierte; ich weiß noch ganz gut, wo ſchönfarbig bunte mit Blumen bemalte Schränke mit Nuß⸗ baumfarbe überzogen wurden und man ſich der Buntheit ſchämte, die man„Bauernkilbe“ nannte. Die Brüder meiner Mutter hatten neben der täglichen Arbeit ihre Liebhaberei; ſie trieben Künſte, d. h. ſie muſizierten und hatten Freude am Geſang. Der Uhrenſchildmaler malte für die Bauernſtuben Tafeln auf Glas mit Oelfarben auf die Rückſeite; ſie mögen ſo ſchlecht geweſen ſein, wie ſie wollen— es war immerhin Kunſtübung und Hand⸗ arbeit und hat den Zuſammenhang mit der Kunſttätigkeit im Volke wachgehalten, den die fabrikationsweiſe hergeſtellten Farben. drucke niemals erſetzen können. Ein Onkel beſchäftigte ſich mit Aſtronomie, d. h. er machte auf ſeiner Drehbank eine Erdkugel, die in Grade eingeteilt und mit den Weltteilen angemalt wurde; nun wurde ein langer Tiſch gemacht— eine Lampe in der Mitte war die Sonne, eine kleine vergoldete Kugel war der Mond; auf einem Drahtgeſtell, wie die Erdkugel auch. Durch die Um⸗ der Behandlung der Finanzreform ſo„national“, daß ſie die einzige Steuer, die es verſucht, die wohlhabendere Bevölke⸗ rung, und darunter allerdings auch die Junker, entſprechend der Leiſtungsfähigkeit zu den Reichslaſten heranzuziehen, näm⸗ lich die Nachlaßſteuer, auf das entſchiedenſte bekämpſen. Deutsches keich. (Jugendwohlfahrtspflege.) Eine Zu⸗ ſammenfaſſung der verſchiedenen auf dem Gebiete der Jugend⸗ wohlfahrtspflege liegenden Beſtrebungen iſt an der zuſtändigen Stelle angeregt. Wenn hierbei Einſtimmigkeit darüber herrſcht, daß in erſter Linie der Arzt berufen iſt, auf dieſem Gebiet die führende Rolle zu übernehmen, ſo wird andererfeits mit Recht darauf hingewieſen, daß für dieſe Speztalzwecke auch eine beſondere Vorbildung erforderlich iſt, wie ſie die heutige mediziniſche Ausbildung nicht vorſieht. Es ſind nun Anreg⸗ ungen ergangen, dieſe Vorbereitung der jungen Mediziner durch eine beſondere Unterweiſung in dem ſogenannten prak⸗ tiſchen Jahr zwiſchen Prüfung und Approbation durchzu⸗ führen. Von anderer Seite wird empfohlen, die Ausbildung im Intereſſe der Jugendwohlfahrt im Anſchluß an die von den Aerzten ſelbſt geſchaffenen Unterrichtsmöglichkeiten zu bewir⸗ ken, welche eine weſentliche Ergänzung des Univerſitäts⸗ ſtudiums bilden. Als ein ſolches Inſtitut dürfte in erſter Linie das von der Ortsgruppe Berlin des wirtſchaftlichen. Verbandes der Aerzte Deutſchlands ins Leben gerufene„Ssmi⸗ nar für ſoziale Medizin“ anzuſehen ſein, in welchem ſich die Aerzte über alle durch ſoziale Verhältniſſe hervorgerufenen Geſundheitsſchädigungen und deren Verhütung unterrichten können. Ebenſo können auch die Akademien für praktiſche Medizin in Köln und Düſſeldorf als ſehr geeignete Inſt'tute für die ärztliche Spezialausbildung auf dem Gebiet der Jugendwohlfahrtspflege gelten. Es läßt ſich annehmen, daß in abſehbarer Zeit die Erwägungen auch zu poſitiven Ergeb⸗ niſſen führen werden. Badiſche Politik. Zum Fall Rödel. „Das nationalliberale Parteiorgan, die Bad. Landes⸗ 8eitung“ ſchreibt zum Fall Rödel: „Herr Rödel hatte in Dortmund die badiſchen Volksſchulver⸗ hältniſſe einer ſehr ſcharfen Kritik unterzogen. Das wäre an ſich gewiß kein Verbrechen, wenn ds in einer paſſenden Form und ohne ſachliche Uebertreibungen geſchehen iſt. Mit dem Urteil darüber wird die Beurteilung der Maßregelung zuſammenfallen müſſen, die im erſten Augenblick natürlich großes Aufſehen erregen wird. Zu einer Entſcheidung indeſſen, zu der die Schulbehörde faſt ſechs Mo⸗ nate brauchte, wird auch die öffentliche Meinung erſt nach Bei⸗ bringung eingehenderen Materials objektiv und ohne Voreingenommenheit Stellung nehmen können.“ Auch wir haben uns aus den nämlichen Gründen bisher einer Stellungnahme zum Fall Rödel enthalten; wir werden auf dieſen zurückkommen, ſobald uns das Material vollſtändig vorliegen wird. +—eg Der Badif e Laudesausſchuß des Deutſchen Flottenvereins war am 23. November zu ſeiner Jahresſitzung verſammelt. Dem vom erſten Vorſitzenden Oberhofmeiſter Exz v. Stabel er⸗ ſtatteten Jahresbericht iſt zu entnehmen, daß der Flottenverein in Baden, trotz der mannigfachen Kriſen, die der Geſamtverein durchzumachen hatte, auch im vergangenen Jahre gewachſen iſt und eine weitere Mitgliederzunahme zu verzeichnen hat. Zu Beginn ſeiner Ausführungen gedachte der Vorſitzende des dahin⸗ geſchiedenen Schirmherrn, Großherzog Friedrich J. Dem Jahres⸗ bericht iſt zu entnehmen, daß der Badiſche Landesverband zu Anfang dieſes Jahres 7171 Mitglieder(plus 130 gegen das Vor⸗ jahr) zählte. In einer Anzahl von Orten, wo bis jetzt keine Mitglieder geworben wurden, haben ſich jetzt Anhänger der Flottenvereinsbeſtrebungen gemeldet. Beſonders erfreulich war in vielen Orten die Beteiligung von Anhängern, der dem Flotten⸗ verein bis jetzt fernſtehenden Parteien, von denen mehrere als Mitglieder gewonnen wurden. Der Badiſche Landesausſchuß des Flottenvereins darf dieſen Mitgliederzuwachs wohl darauf zurückführen, daß er ſich jeder Einmiſchung in die Par⸗ tei⸗Politik enthalten und nur durch Belehrung verſucht hat, Andersdenkende und Fernſtehende für den Verein zu in⸗ tereſſieren. Vor der nun folgenden Neuwahl des geſchäfts⸗ leitenden Vorſtandes erklärte Exz. v. Stabel mit Rückſicht auf ſeine vorgerückten Jahre und; neu übernommenen dienſtlichen Pflichten von einer neuen Annahme des Amtes eines geſchäfts⸗ führenden Vorſitzenden abſehen zu müſſen. Wirkl. Geheimrat drehung einer Kurbel kam Bewegung in die Welt, die Erde umlief die Sonne und mit ihr der Mond, der wieder um ſie herumlief. Wir konnten Mond⸗ und Sonnenfinſternis machen. So fehlte es bei aller Beſcheidenheit und Beſchränktheit in der Dorfexpiſtenz doch gar nicht an Phantaſteanregung, und meine ſpätere Lieb⸗ haberei für Kalenderpoeſie hat wohl auch ihren Urſprung in dieſen früheſten Tagen, in denen mir die Weltbewegung und der Lauf der Zeiten ſo leibhaftig vorgeführt wurde, die ich gewiſſermaßen ſelbſt veranlaſſen konnte! Es kam die Schulzeit. Ich habe aber immer nebenher gezeichnet, gemalt, geſchnitzt, gepappt und mir eine kleine Welt gezimmert. Ich wurde mir auch immer mehr bewußt, wie ſchön die Welt ſei; ich beobachtete die Wolken, die verſchiedenen Zeiten des Jahres, die das Ausſehen der Gegend ſo ganz veränderten, lange ehe ich daran denken konnte, ſo etwas zu malen, ehe ich wußte, daß man ſo etwas vielleicht auch malen könnte. Lange Zeit hindurch träumte ich von einem Zauberſpiegel, in dem ich alle die wechſelnden Stimmungen, die über mein liebes Bernauer Tal hinzogen, feſthalten könnte— und ſah inzwiſchen alles inbezug auf dieſen Wunderſpiegel hin an: genau ſo müßte der Spiegel es feſthalten, wie ich es ſah. So ſah ich es denn auch, als ob ich dieſer Spiegel ſelber wäre. So möchte ich ſagen, ich wurde ganz Auge, ſchon lange vorher, ehe ich Mittel wußte und kannte, durch die man dieſe intenſive Sehluſt einigermaßen ſkizzieren könne. Als ich ſo zwölf bis vierzehn Jahre alt war, zeichnete ich viel nach allen möglichen Bildchen, die mir in die Hand kamen, die ich oft auch auf graues Packpapier vergrößerte. Bald nachdem ich aus der Schule kam, wurde ich nach Baſel zu einem Lithographen in die Lehre getan. Das Sitzen gefiel mir nicht. Ich bekam Heimweh nach Bernau und zugleich Bruſtſchmerzen; ein Arzt riet auch, daß ich wieder nach Bernau gehe, wo es viel geſünder ſei. Dieſe kurze Lehrzeit war aber doch nicht ganz verloren, denn vierzig Jahre ſpäter machte ich wieder Lithographien, und die Technik war mir nicht ſo fremd, wie ſie es doch ſchon Dr. Freiherr v. Babo ſprach im Auftrag der Verſammlung deren tiefes Bedauern über den vom Vorſitzenden kundgegebenen Entſchluß aus; Herr von Stabel habe acht Jahre lang den Lan⸗ des⸗Verein in hingebender, unermüdlicher und erfolgreichen Weiſe geleitet. Der Verein ſei unter ſeiner Führung innerlich erſtarkt und nach außen gewachſen. Der Redner widmete ſodann Worte dankbarer Anerkennung dem bisherigen zweiten Vorſitzenden des Vereins, Oberſt z. D. Freiherrn Röder v. Diersburg, der im vergangenen Jahre durch Geſundheitsverhältniſſe genötigt war, ſein Amt niederzulegen. Hierauf wurde entſprechend den geſtell⸗ ten Anträgen Exz. v. Stabel zum Ehrenvorſitzenden und der bisherige ſtellvertretende zweite Vorſitzende, Herr v. Cancrin, zum Vorſitzenden des geſchäftsführenden Vorſtandes neu⸗ und die Herren Oberrechnungsrat, Hauptmann d. L. Kirſch, und Chefredakteur Julius Katz zu Vorſtandsmitgliedern wiederge⸗ wählt. Nachdem noch eine Anzahl von Erſatzwahlen zum Landes⸗ Ausſchuß vorgenommen worden war, ſchloß der Vorſitzende die diesjährige Verſammlung, die auch aus dem Lande ſehr gut be⸗ ſucht war. Die Geſtändniſſe der Frau Steinheil. Das Rätſel der bisher ſo geheimnisvollen Pariſer Mord⸗ affäre Steinheil iſt jetzt zum großen Teil gelöſt. Frau Stein⸗ heil hat Alexander Wolff, den verhafteten Sohn ihrer alten Dienerin Marietta, als den Mörder ihres Gatten genannt, und ſie hat mit dieſem neuen Geſtändnis alle diejenigen entlaſtet, denen ſie früher die Bluttat zuſchieben wollte. Aber mit dieſem Geſtändnis hat die myſteriöſe Mordaffäre durchaus noch nicht ihre volle Aufklärung gefunden. Sie iſt im Gegenteil noch ver⸗ worrener und geheimnisvoller geworden. Denn was man in Paris bisher nur leiſe und zaghaft auszuſprechen wagte, das ſagt man jetzt laut und anklagend. Frau Steinheil, die einſt, mit Recht oder mit Unrecht, als die letzte Geliebte Felir Faures galt, ſcheint ſelbſt nicht ganz unbeteiligt an dem Ver⸗ brechen zu ſein. Ihr ſcheint eine entſcheidende Rolle in dieſem Trauerſpiele zuzufallen. Die Phantaſie der Pariſer ſpielt ver⸗ wegen und überraſchend, und man muß abwarten, ob die Frau Steinheil, der übrigens die Pariſer Kriminalpolizei und der Unterſuchungsrichter vom erſten Augenblick an ziemlich deutlich ihr Mißtrauen bezeugt haben, wirklich ein ſo ſchweres Verbrechen auf ſich geladen hat. Die Frau iſt bekanntlich inzwiſchen ver⸗ haftet worden. Ueber die Ergebniſſe, die bis geſtern das Auf⸗ klärungswerk der Gerichte und der Preſſe geſchaffen hat, unter⸗ richten uns die folgenden Meldungen des„Berl. Tagebl.“: Vor einigen Tagen wurde hier angedeutet, daß ſich aus den, phantaſtiſchen Räubergeſchichten der Affäre Steinheil bald viel⸗ leicht eine furchtbare Tragödie entwickeln werde. Die Wendung iſt in dieſer Nachtä eingetreten. Madame Steinheil hat unter Schluchzen zugegeben, daß ſie ſelbſt die Perle in die Brieftaſche des Dieners Couillard geſteckt hat, um den Verdacht auf dieſen zu lenken, und daß ſie den Mörder kenne. Alexandre Wolff, der Sohn ihrer alten Dienerin Mariette Wolff, ſei in die Villa ein⸗ gedrungen, da er die Familie Steinheil abweſend glaubte. Als er ſich in dieſer Hoffnung getäuſcht ſah, habe er zuerſt Frau Steinheil gebunden. Als nun der Gatte ihr zu Hilfe eilen wollte, da habe Wolff dieſen getötet. Endlich habe er auch die Mutter der Frau Steinheil ums Leben gebracht. Frau Steinheil be⸗ hauptet weiter, ſie habe geſchwiegen, da der Mörder ihr drohte, daß er ſie der Mitſchuld verdächtigen wolle. Den Juwelen⸗ diebſtahl habe ſie ſpäter fingiert, um die Spur zu ver⸗ wiſchen; in Wahrheit ſei nur Geld geſtohlen worden. Frau Steinheil bet dies Geſtändnis, das noch in mancher Hinſicht der Vervollſ ndigung bedarf, nicht vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter abgelegt, ſondern zwei Journaliſten gemacht, nämlich dem auch in Berlin bekannten Mitarbeiter des Echv de Paris“, Marcel Hutin und dem Redakteur des„Matin“, Georges de Labruyere. Da beide geachtete Journaliſten ſind und mit ihrem Namen für die Wahrheit dieſer ſenſationellen Angaben eintreten, iſt an der Tatſache nicht zu zweifeln. Die Entwickelung der Affäre zu ſolchem überraſchenden Ende kündigte ſich übrigens bereits geſtern nachmittags im Kabinett des Unterſuchungsrichters an. Hier wurde der Frau Steinheil von Couillard ins Geſicht geſagt, nur ſie oder ihre Zofe Mariette könne die Perle in die Brieftaſche geſteckt haben. Ihr empörter Proteſt ge⸗ wann eine eigenartige Beleuchtung, als ſich ein Juwelier der Rue du Temple als Zeuge meldete und betonte, er habe die Perle am 12. Juni, alſo vierzehn Tage nach dem Morde, im Auftrage der Frau Steinheil aus ihrer alten Faſſung entfernt und einem neuen Ringe eingefügt. Dieſen Ring habe Frau Steinheil noch vor kurzem getragen. Daraus ging hervor, daß der angeblich geſtohlene Ring auch nach dem Mord im Beſitz der Madame Steinheil war, und daß dieſe Sorge trug, ihn verändern zu laſſen. Frau Steinheil wurde bei dieſe Vernehmung zweimal ohnmächtig. Sie konnte aber noch frei in Begleitung ihrer Tochter und ihres Vetters das Palais de Juſtice verlaſſen. Am Abend wurde ſie dann von den genannten Journaliſten auf⸗ —..——————————————̃((v1——KKK..̃̃ää——K— manchem anderen Maler ſein mag. Für ein gutes Vorſtudium halte ich es auch, daß ich ſpäter ebenfalls in Baſel zu einem An⸗ ſtreicher und Lackierer in Arbeit kam; manches Handwerkliche, wenn auch nur Farbenreiben, gut und ſachgemäß anſtreichen und lackieren lernt man kennen, wozu auf der Akademie keine Ge⸗ legenheit iſt. Gut angeſtrichen iſt halb gemalt! Bei einem Uhren⸗ ſchildmaler in Furtwangen lernte ich wieder etwas mehr vom Malerhandwerk. Dort war ich freilich nur etwa vier Wochen Probezeit, da die Mutter die Bedingungen des Lehrvertrages nicht erfüllen konnte. Mein Vater iſt vorher ſchon, im Jahre 54 geſtorben. Nach Bernau zurückgekehrt, verſchaffte ich mir Oelfarben, grundierte Pappendeckel und Leinwände und malte kleine Bild⸗ chen, meiſt nach Holzſchnitten aus Büchern, die ich in Farbe über⸗ ſetzte. Doch malte ich auch eigene Erfindungen und wagke mich auch an Porträts nach der Natur. Manche dieſer Sachen ver⸗ kaufte ich auch in St. Blaſien für wenig, aber für mich damals viel Geld. Ich fing auch an, im Freien nach der Natur zu zeichnen— ich tat das ſo viel wie möglich heimlich— verſteckte das Mäppchen, mit dem ich meiſt Sonntags am liebſten in den tiefſten Wald hinausging, unter der Jacke, weil die Nachbarn dieſe Firlefanzereien nicht gerne ſahen. Wie und was mein eigentlicher Beruf ſein ſollte, wußte ich vor meinem 19. Jahre noch nicht.— Die Mutter hatte ebenſo wie an meinem einſtigen Schiefertafelgekritzel ihre Freude an dem, was ich jetzt machte, und ſie verſchaffte mir großem Bub mit aller eigenen Aufopfe⸗ rung ſo viel freie Zeit, als nur möglich, daß ich meinen Lieb⸗ habereien nachhängen konnte. Mein nichterlahmender Kunſttrieb fand aber nach und nach bei Bekannten und anderen Herren der Amtsſtadt St. Blaſien Beachtung, und durch Vermittlung von dort und nachdem der Direktor der Karlsruher Kunſtſchule, Schirmer, meine Arbeiten ſehr günſtig begutachtet hatte, ebneten einige Kunſtfeunde und beſonders der Großherzog die erſten Wege, ſodaß ich im Herbſt 1859 in die Kunſtſchule aufgenommen 8— — * — Mannheim, 27 November. General⸗Anzeiger.(Abendblath. 3. Seite· geſucht. Beiden gelang es, bis zu ihr vorzudringen und ihr das vorher mitgeteilte Geſtändnis zu entreißen. Aus dieſer Unter⸗ haltung mit den Journaliſten ſind noch einige Einzelheiten her⸗ vorzuheben: Frau Steinheil erklärte, daß ſie ihren Mann nicht geliebt habe, daß ſie einen andern liebe. Umſich vor dieſem Geliebten von jedem Verdacht zu reinigen, habe ſie verſucht, die bereits ruhende Affäre wieder zu beleben und neue Spuren zu konſtruieren. Die Ungeheuerlichkeit dieſer Erklärung würde unglaublich erſcheinen, wenn nicht die ganze Tragödie ſo ernſt wäre. Um ſich vor den Augen eines geliebten Mannes zu keinigen, häuft dieſe Frau Beſchuldigungen auf Unſchuldige, zum Teil, wie zum Beiſpiel beim Amerikaner Burlingham, auf ihr völlig fremde Perſonen. Sie ſchwört falſche Eide. Sie bringt makelloſe Menſchen beinahe aufs Schafott. Und warum das alles? Weil ſie fürchtet, der ihr bekannte Mörder wird ſie der Mitſchuld am Tode ihres Mannes und ihrer Mutter bezichtigten. Wenn dieſe Beſchuldigung wirklich erhoben worden wäre, und zwar von einem Verbrecher gegenüber einer bisher geſetzlich unbeſcholtenen Frau, ſo hätte es doch keine große Mühe gekoſtet, die Richter von der Grundloſigkeit ſolcher Anſchuldigung zu überzeugen? Welches geheime Einverſtändnis mit der alten, treuen, verſchwiegenen Dienerin Mariette und deren Sohne be⸗ wog Frau Steinheil zu dieſem raffinierten Gaukelſpiel? Welche Macht brachte die Tochter, eine Verwandte und den Diener dazu, bei der Verdeckung der Tatumſtände mitzuwirken? Hatte dieſe Frau über alle Gewalt oder täuſchte ſie alle, wie ſie Richter und Seffentlichkeit getäuſcht hat? Faſt ſcheint es, als ſei der Fall Steinheil noch nicht abge⸗ ſchloſſen, als beginne jetzt erſt die eigentliche Entwickelung der Affäre. Dieſe Frau, in deren Armen Felix Faure ſtarb, iſt ein höchſt merkwürdiger Typus verbrecheriſcher Hyſterie. Iſt ſie wirklich an der Tat ſelbſt nicht mitſchuldig? Sie hat das jetzt zu erweiſen. Hat ſie nach dem Morde eine Anzahl häß⸗ licher und dabei lächerlicher Freveltaten nur begangen, da ſie bis zum Wahnſinn von ſinnlicher Leidenſchaft ver⸗ zehrt und deshalb blind für alles Menſchliche war? Oder war ſie eine Borgianatur, die mit kalter Berechnung alles ihren Plänen dienſtbar machte? Die Unterſuchung wird die ganze Angelegenheit vielleicht bald aufklären, vielleicht auch das ernſteſte Rätſel, weshalb dieſer Fall beinahe ſchon von der Behörde ein⸗ geſargt wurde, obwohl auf ſeine Widerſprüche und Geheimniſſe ſchon bald nach dem Verbrechen von vielen Seiten öffentlich hin gewieſen worden iſt. Aus Stadt und Land. * Manunheim, 27. November 1908. * Verſetzt wurde Aktuar Karl Schhör beim Amtsgericht Frei⸗ burg zum Amtsgericht Schopfheim. Betriebsaſſiſtent Abert Adolf in Lörrach nach Schwetzingen und Betriebsaſſiſtent Alois Hen⸗ gartner in Tiengen nach Mimmenhauſen⸗Neufrach. * Angeſtellt wurde Ober⸗Poſtpraktikant Karl Chriſtoph Schä⸗ fer aus Wertheim in einer Stelle für Ober⸗Poſtpraktikanten bei der Kaiſerlichen Ober⸗Poſtdirektion Karlsruhe. Konzert der Meininger Regimentsmuſik im Roſengarben. Die Programme der beiden Konzerte am Sonntag und Montag ind als„Meiſter⸗Abend“ bezw.„Nationalmuſik aller Herren Länder gedacht. Der Meiſter⸗Abend am Sonntag umfaßt Werke von Beethoven, Brahms, Haydn, Liſzt, Mendelsſohn, Mozart, Schubert, Schumann, Weber, R. Wagner ete., während das Montag⸗Programm internationale Muſik(Amerika, Frankreich, Italien, England, Spanien, Rußland etc.) bringt. Das Sonn⸗ tag⸗Konzert iſt gleichzeitig Wahlkonzert. Jeder Konzert⸗ beſucher erhält ein Verzeichnis von ca. 150 der beſten und belieb⸗ teſten Muſikſtücke, von denen er 10 Nummern(5 für Streich⸗ muſik, 5 für Militärmuſik) auswählen kann. Die gewählten Nummern ſind mit einem Kreuz zu verſehen. Das Verzeichnis iſt ſodann am gleichen Abend oder ſpäteſtens bis Montag abend 9 Uhr beim Portier im Roſengarten abzugeben. Diejenigen Nummern, die am meiſten gewünſcht wurden, bilden das Programm für das Abſchiedskonzert der Kapelle am Dienstag abend. * Wegen grober Beſchimpfung eines Lehrers hatte ſich geſtern die Ehefrau Marie Ullrich in Schriesheim vor dem hieſigen Schöffengericht zu verantworten. Ihr Junge war zwei Tage nicht zur Schule gekommen. Am dritten Tage brachte ſie ihn ſelbſt in die Schule. Offenbar ſagte ſie ſich, daß der Lehrer unmöglich ein derartiges unentſchuldigtes Fernbleiben von der Schule ruhig dulden konnte und den Jungen deshalb abſtrafen würde. Als er den Jungen fragte, wo er die zwei Tage ge⸗ blieben, ſagte er frech:„Ich hab ka Aerwet mit Ihne!“ Als der Lehrer ihn wegen dieſer Aeußerung ſtrafen wollte, ſtürzte die Mutter wie eine Furie herein und ſchleuderte ihm die Worte ins Geſicht:„Sie ſind kein Lehrer, Sie ſind ein.., Das Schöffengericht verurteilte die Angeklagte zu einer Geldſtrafe von 40 Mark. Es hielt eine ſcharfe Strafe am Platze, weil durch — ͤ—— wurde. Hiermit hören meine Anfänge der Kunſt auf, und die akademiſche Erziehung fängt an“ **** Aus alten Skizzenbüchern abgeriſſene Blätter und Sprüche. Das Edelwild Kunſt wird gar oft von dem grauen Hunde Theorie lahm gehetzt. Nichts iſt mir ſo verhaßt wie die Reklame;— möchten doch alle Zeitungen es verkündigen, wie ſehr ich die Reklame haſſe. Eine ſchöne Sache, eine gute Sache, eine ſeltene Sache iſt ein Kunſtkenner ohne Hochmut. 5 Wenn Menſchen zu einem gemeinſamen guten Zwecke ſich pereinigen wollen, ſo mögen ſie aufpaſſen, daß der Teufel ihnen nicht einen Stein in den Weg wälzt in Form eines Prinzipes, auf das ſie ſich einſchwören müſſen. 5 Die Katze iſt das liebenswürdigſte, anſtändigſte Haustier, welches wir haben, deshalb wird ſie auch von vielen ſo gehaßt und verfolgt;— man nimmt es ihr ſogar übel, daß ſie ſchmeicheln kann, und doch iſt ſchmeicheln können bei Vieh und Menſch ein Zeichen von hoher Intelligenz. Bei vielen Menſchen wächſt Moro nur aus dem Bewußtſein hervor, daß die andern ſich nicht alles gefallen laſſen, was man ihnen antun will. Man ſollte nur dann etwas vom Leben ſagen, wenn man durch dasſelbe hindurchgewandert iſt und es von hinten ſieht, aber da iſt es meiſt nicht mehr der Mühe wert viel darüber zu ſagen. — Der bunte Tag hat ſich geneigt, Die Nacht aus blauer Tiefe ſteigt; Mir graut nun vor Geſpenſtern, vor den bleichen, Die weſenlos den dunkeln Raum durchſchleichen. Komm' ſüßer Schlaf, ſchließ meine Augen zu, Gib den erregten Sinnen Fried und Ruh, Schließ vor der Sinne Schein 4 ein Benehmen, wie die Frau es an den Tag legte, die Autorität f des Lehrers auf Schwerſte erſchüttert wird. * Wer gerne ein Zeppelin⸗Luftſchiff in ſeinem Zimmer herum⸗ fliegen ſehen möchte, fiidet in der Sammlung„Otto Robert's Re⸗ formmodellierbogen“ Gelegenheit, ſich ein ſolches„fliegendes“ Mo⸗ dell aus Karton und kleinen Holzſtückchen zu erbauen. An der Zimmerdecke aufgehängt, fliegt das Luftſchiff zur Ueberraſchung der Beſchauer mittelſt eines einfachen Mechanismus in einem gro⸗ ßen Kreiſe.„Otto Robert's Reformmodellierbogen“ iſt erſchienen im Verlag von Otto Maier in Ravensburg und koſtet nur 40 Pfg. * Die Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe hielt geſtern abend ½9 Uhr in der„Zentralhalle“ ihre ordentliche Generalverſammlung ab. Nachdem der Schriftführer, Herr Mügge, das Protokoll der letzten Generalverſammlung verleſen hatte, wurde in ehrender Weiſe der im verfloſſenen Jahre verſtorbenen Mitglieder Karl Apfel, Peter Helm und J. H. Kern gedacht. Alsdann wurde zu Punkt 1 der Tages⸗ ordnung: Neuwahl für die ſtatutenmäßig ausſcheidenden Vor⸗ ſtandsmitglieder, Inſpektor Elbel(Arbeitgeber), Heinrich Hel⸗ bach und Artur Lacher(Arbeitnehmer) auf die Amtsdauer von 2 Jahren, geſchritten. Die geheime Wahlhandlung fand von 9 bis 3410 Uhr ſtatt. Das Reſultat der Wahl war folgendes: die Herren Elbel und Helbach wurden wieder⸗ und Herr Hch. Schäfer neu gewählt. Punkt 2 betraf die Wahl des Aus⸗ ſchuſſes für die Prüfung der Rechnung des laufenden Jahres. Es wurden gewählt die Herren Rob. Klein(Arbeitgeber), Wilh. Schroth und Nik. Walz(Arbeitnehmer), als Er⸗ latzleute die Herren Lauer(Arbeitgeber) Meier und Autz (Arbeitnehmer). Der letzte Punkt der Tagesordnung„Verſchie⸗ denes“, geſtaltete ſich zu einer lebhaften Debatte über den Antrag des Herrn Dieterle betr.„Errichtung einer Warteſtation für Lungenkranke. Herr Dieterle, der ſeinen Antrag ein⸗ gehend begründete, hält die Errichtung einer ſolchen Station für dringend notwendig, da infolge der Ueberfüllung der Lungen⸗ heilſtätten es mindeſtens 10 Wochen dauere, bis der Erkrankte einer Heilanſtalt zugewieſen wird. Herr May trat dem Antrage entgegen, hob die finanziellen Schwierigkeiten hervor, die der Er⸗ richtung einer derartigen Warteſtation entgegenſtänden, und führte einige Beiſpiele an, wie ſchwer es halte, das erforderliche Gelände zu erhalten. Die Herren Klein und Kern erkannten die Notwendigkeit der Errichtung einer Warteſtation an, doch ſei es zur Zeit, namentlich auch in Anbetracht der bevorſtehenden Aenderung des Krankenkaſſengeſetzes nicht möglich, der Sache jetzt ſchon näher zu treten. Jedoch ſoll die Angelegenheit für ſpäter⸗ hin im Auge behalten werden. Alsdann wurden noch interne Angelegenheiten behandelt. Dann ſchloß der Vorſitzende, Herr Kern, gegen 3412 Uhr die Verſammlung. * Aus der goldenen Märchenwelt. Herr Hofſchauſpieler H. Schilling⸗Karlsruhe, hatte als Märchenerzähler auch diesmal wieder einen großen Erfolg. Beide Vorſtellungen am Mittwoch waren ausverkauft. Wie wir erfahren, findet auf vielfeitigen Wunſch und vielſeitige Empfehlung der mittleren und höheren Schulvorſtände und Vorſteherinnen eine Vorſtellung für dieſe Schü⸗ ler und Schülerinnen im„Saalbau“ mit neuerem Programm am Samstag, den 28. cr. ſtatt und zwar um 2½ Uhr für Mädchen und Auch für dieſe Vorſtellungen ſind ſehr * Ein Einbruch wurde geſtern abend 8 Uhr in einer ſehr verkehrsreichen Stunde, von—8 Uhr, in Ludwigshafen in der belebten Bismarckſtraße im Hauſe Nr. 18 verübt. Der Dieb wurde noch zeitig entdeckt, ging aber über die Dächer flüchtig. Nach Schilderung eines Augenzeugen wurde eine förmliche Jagd nach dem Einbrecher veranſtaltet. Er konnte jedoch nicht dingfeſt ge⸗ macht werden. Der Vorfall verurſachte einen großen Menſchen⸗ auflauf. 535 5 iee. Geſtern früh hat die ledige 23jährige Dienſt⸗ magd Zimmermann von Rockenau bei Eberbach in B 6, 28 geboren. Um halb 7 Uhr abends iſt das Kind geſtorben. Der Arzt ſtellte feſt, daß es durch Schläge am Kopf ſchwer verletzt wurde. Die Sektbion wird die nähere Todesurſache ergeben. Die Raben⸗ mutter wurde als Unterſuchungsgefangene ins Allgemeine Kran⸗ kemhaus verbracht. * Ein dreiſter Einbruchsdiebſtahl wurde in der Nacht zum Donnerstag im katholiſchen Pfarrhauſe in Feudenheim ber⸗ übt. Die Diebe ſtiegen vom alten Friedhof, wo gegenwärtig das neue Schulhaus gebaut wird, über die Mauer, erbrachen mit Mau⸗ frenlamrer die in den Garten gehende Kellertür und ſtiegen vom Keller aus in die Räume des Erdgeſchoßes. Sie erbrachen Kommode und Sekretäre, durchwühlten alles und warfen die Sachen auf den Boden. Außer barem Gelde im Betrage von über 300 Mark, welches für verſchiedene Poſten zur Ablieferung bereit lag, fielen den Dieben noch ſilberne Beſtecke in die Hände. Die Köchin hatte ihr Portemonnaie in eine Schublade des Küchenſchrankes gelegt; auch dieſes entging den Späherblicken der Diebe nicht, ebenſo alles Eß- und Trinlbare, ferner verſchwand ein Kiſtchen Zigarren; die⸗ leeren Behälter wurden im alten Friedhofe gefunden. Aus einem Fruchtkorb, der dem Pfarrer anläßlich ſeiner kürzlichen Inveſtierung berehrt worden war, war das ſchöne Obſt ſäuboerlich herausgegeſſen und dafür die„Butzen“ hineingelegt. Die Gendarmerie iſt den Dieben auf der Spur. Mein tiefſt geheimes Sein Vergeſſenheit in deine Arme ein. O Erde, nur noch einen letzten Blick, Du willſt das Aug', das du geliehen, wieder; Ich hab es nicht verdorben, etwas müd nur ſind die Li er; Es war ein gutes Augenpaar, ich geb' es dir mit Dank zurück.“ Ch. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe LL 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11 Uhr, Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium, Abteilung Mannheim. Die Generalverſammlung der Abteilung findet kom⸗ menden Mittwoch, den 2. Dezember, Nachmittags%5 Uhr, im Wilhelmshof ſtatt. Die Tagesordnung bringt den Jahresbe⸗ richt, den Kaſſenbericht, den Bericht der Reviſorinnen, die Neuwahl der Reviſorinnen, die Neuwahl des Vorſtandes. Als weiterer Punkt der Tagesordnung iſt die Dienſtboten⸗ frage in Ausſicht genommen. Zur Berufswahl unferer Töchter wird uns geſchrieben: Was ſoll ich werden? Kaufmänniſche An⸗ geſtellte, und zwar nicht Verkäufevin, ſondern Kontoriſtin! In keinem andern Berufe, als dem kaufmänniſchen, kann man nach kurzer Vorbereitung ſo leicht Geld verdienen und vorwärtskommen! Das iſt eine allgemein berbreitete Anſicht.— So urteilen aber nur Leute, die nicht genau orientiert ſind. Bei dem heutigen Maſſen⸗ angebot von weiblichen Arbeitskräften im Handelsgewerbe wird es angeſichts der herrſchenden ungünſtigen Geſchäftslage immer ſchwerer, eine gut bezahlte Stellung zu erringen und raſch vor⸗ das Konkursverfahren s fehle ihm die Liebe. mit den leidenden, unterdrückten Menſchen, gab cſeine geiſige Entwicklung ſchilderte Anna Ettlinger ein weiterer, werden ſich mit des Dichters fernerem Lebensgange derung von Oſt⸗Turkeſtan, dem Ziele der im Jahre 1904 unten und Auslandes laſſen es ſich beſonders angelegen ſein, die jungen folgenden Sädten: Augsburg, Braunſchweig, Breslau, Bromber wärtszukommen, beſonders aber in der Kontorbranche. Den Eltern ·Geſtorben iſt in Raſtatt Geiſtlicher Rat Profeſſor Dr. Andreas Schuler nach längerem Leiden. * Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Kolonial⸗ warenhändlers Martin Köhler hier, Werftſtraße 11, wurde heute eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Dr. R. Blum hier ernannt. Konkursforder⸗ ungen ſind bis zum 12. Dezember beim Gericht anzumelden. Prü⸗ fungstermin: Samstag, 19. Dezember. 5 Der Pforzheimer Luſtmord oe. Pforzheim, 26. Nov. Das Großh. Juſtizmini⸗ ſterium hat die auf die Ermittlung und Ergreifſung des Mörders der Elſa Bauer ausgeſetzte Belohnung von 500 M. auf 1000 erhöht. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Süngerhalle Mannheim veranſtaltet ihr diesjähriges Kon⸗ zert, wie ſchon bekannt, am Samstag, den 28. November, imFrie⸗ drichspark. Der Dirigent, Herr Kapellmeiſter Carl Vartoſch hat ein ſehr intereſſantes Programm zuſammengeſtellt; an Chören ſin unter anderem folgende ſelten gehörte Werke anzuführen:„Das Märchen vom Mummelſee“ von Hegar,„So weit“ von Engelsberg, „Mein Badner Land“ von Attenhofer und„Blau Blümlein“ vom Dregert. Weiter ſind an Novitäten für Mannheim„2 Volkslieder aus Mähren“, bearbeitet von Carl Bartoſch und„Märzwind“ vom Wilh. Sturm hervorzuheben. Die hieſige Konzertſängerin Frl. Suſſi Hick hat ihre ſoliſtiſche Mitwirkung zugeſagt. Das Konzert, welches um 8 Uhr beginnt, verſpricht einen genußreichen Abend, wie man ſolche ſtets von der„Sängerhalle“ und ihrem bewährten Dirigenten in Mannheim gewohnt iſt. Neues Operettentheater(Apollo). Heute abend geht„Die Dollarprinzeſſin“ in Szene. Die Beſetzung iſt in den Haupt⸗ partien wie folgt:„Alice“ Frl. Rense,„Daiſy“ Frau Vogel⸗ Mack,„Hans“ Herr Radetzky“,„Fredy“ Herr Wagner,„Couder“ Herr Läutner.— Für morgen Samstag abend iſt eine Wieder holung von Oskar Straus„Walzertraum“ mit Herrn F Werner in der Partie des„Niki“ angeſetzt.— Herr Adolf Lu mann wird infolge Erkrankung längere Zeit im Operetten⸗ theater nicht auftreten können. Gemäldeausſtellung. Die Firma Wimmer u. Co., köngl. baheriſche Hofkunſthandlung aus München, veranſtaltet am hie ſigen Platze im Parkhotel eine Ausſtellung von modernen Gemäld hervorvagender Künſtler, welche am Sonntag, den 29. ds. Mts. eröffnet wird und bis zum 18. Dezember inkl. dauert. Beſichtig⸗ ung der Gemälde täglich von 10 bis 5 Uhr, 8 Literaturvorträge. Der dritte Vortrag von Anna Ettlin⸗ ger galt einem Teil von Tolſtois Leben und einem Teil ſeiner Werke. Leben und Werke ſind bei Tolſtoi ſo eng miteinander ver⸗ flochten, daß getrennte Behandlung nicht möglich iſt. Bei Anlaß von Tolſtois 80. Geburtstag, der ja dieſes Jahr gefeiert wurde, zeigte es ſich von neuem, wie heftig das Wirken dieſes Mannes die Gemüter erregt hat. Begeiſterung und Verehrung auf der einen Seite, auf der anderen erbitterte Abneigung und Feind⸗ ſchaft. Aus der großen Zahl der Arbeiten über den vielumſtritte⸗ nen Mann erwähnte Anna Ettlinger u. d. die Biographie von Raphael Löwenfeld und die vor kurzem unter Benützung neuer Quellen erſchienene von Birukow, ſowie ein Eſſay von Schillers Enkel Alexander v. Gleichen⸗Kußwurm.„Das ſchlechte Gewiſſen Europas“ nennt Freiherr v. Gleichen⸗Rußwurm Tolſtoi recht be⸗ zeichnend, doch iſt ſein Urteil nicht zutreffend, wenn er behaupter, Gerade die Liebe, ſein heißes Mitgefühl den Anſtoß zu 5 ſeiner reformatoriſchen Tätigkeit! Seine Lebe ſeiner Werke, die, ähnlich wie bei Goethe, als Bruchſtj „großen Konfeſſion“ aufzufaſſen ſind. Die„Lebensſt heit“,„Knabenzeit“,„Jünglingsjahre“),„Der Morgen d beſitzers“,„Die Koſaken“,„Der Ueberfall“,„Sewaſtopol“,„Daz Familienglück“,„Polikuſchka“ und der erſte der großen Ro mane„Krieg und Frieden, gelangten zur Behandlung, ebenſo die volkserzieheriſchen Abhandlungen(„Ueber Volksbildung“ e Auch über ſeine Tätigkeit als Lehrer an den von ihm begründeker Schulen und beſonders über ſeine pädagogiſchen Prinzipien ent hielt der Vortrag viel Intereſſantes. Der nächſte, ſowie auch noch und den damit in Verbindung ſtehenden Erzeugniſſen ſei ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit befaſſen. Forſchungen in Oſtturkeſtan. Aus Heidelberg, 23. Nov, wir uns von unſerem ab.⸗Mitarbeiter geſchrieben: Herr Dr. v. Lecoc einer der beiden Führer der preußiſchen geogaphiſchen un archäologiſchen Expedition nach Zentralaſien, hielt heute nach mittag im Auditorium maximum des neuen Kollegienhauſes einer etwa 300köpfigen Zuhörerſchaft einen 1½ſtündigen, übe aus feſſelnden, von Lichtbildern begleiteten Vortrag über die gebniſſe ſeiner Forſchungsreiſe. Nach einer geographiſchen S nommenen Expedition, kennzeichnete der Redner die Bepölkeru dieſes uralten Kulturlandes, die ſchon in den älteſten Zeit den verſchiedenartigſten Völkerſtämmen zuſammengeſetzt wa oder Vormündern, die ihre Töchter oder Mündel den kau ſchen Beruf ergreifen laſſen wollen, ſei es daher an's Herz gel ſich vorher an die Kaufm. Vereine der weiblichen Angeſtellten wenden und ſie zu Rate zu ziehen. Dieſe ſind auf Grund ihrer, i langjähriger gemeinnütziger Tätigkeit geſammelten Erfahrunge am beſten dazu imſtande, praktiſche Ratſchläge in Bezug auf di Berufs⸗Wahl und Vorbereitung zu erteilen. Die Verbündete Kaufmänniſchen Vereine für weibliche Angeſtellte(Sitz Frankfur a..) mit mehr als 15 000 Mitgliedern in 329 Städken des Mädchen ſowohl als auch deren Angehörige in ſolchen Fälle uUnentgeltlich zu beraten. Angeſchloſſene Vereine befinden ſte (Ortsgruppen: Naker und Schneidemühl), Caſſel, Cöln a. Rhe Darmſtadt, Dresden, Düſſeldorf, Elbing, Flensburg, Frankfur a.., Freiburg i. Br., Gießen, Graudenz, Halle a.., Hamburg, Heidelberg, Inſterburg, Kiel, Königsberg i. Pr.(Ortsgruppen Allenſtein und Memel), Leipzig, Mainz, Mannheim, München Nüvnberg, Stuttgart, Tilſit, Zweibrücken. Verein„Frauenbildung⸗Frauenſtudium“ Heidelberg. N. Heidelberg, 26. Nov. Die heutige zwangloſe ſammenkunft des Vereins„Frauenbildung⸗Frauenſtudium“ bracht zwei höchſt intereſſante und aktuelle Referate, welche die zahlrei erſchienenen Zuhörerinnen in hohem Maße zu feſſeln wußten. Zu⸗ erit ſprach Frau Alice Bensheimer⸗Mannheim über„Die Breslauer Tagung des Bundes deutſcher Frauenvereine“. Die ge wandte Rednerin verſtand es, die Fülle der Verhandlungen eine 5tägigen Frauenkongreſſes(.—9. Oktober ds. Is.) zu einem klar geprägten, ſcharf beleuchteten Bilde zu verdichten. Als charg ſtiſches Moment der Tagung hob ſie die Einheitlichkeit des Streb⸗ der Teilnehmerinnen hervor. Man habe es gelernt, auch die G ner zu ſchätzen als einen Mitarbeiter an der einen großen Aufgabe das weibliche Geſchlecht zu heben und zu fördern und gleichberee tigt neben das männliche zu ſtellen. Als ein beſonders erfreu Ergebnis der Breslauer Tagung bezeichnete die Rednerin den Bei⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 27. November. wies nach, daß auf dieſem von hohen Gebirgen umwellten mulden⸗ förmigen Wüſtenland in überraſchendſter Weiſe aſiatiſche und europäiſche Typen neben einander vorkommen, ja, daß dies zen⸗ tralaſiatiſche Gebiet den Berührungspunkt der Kultur des Weſtens und des Oſtens, der indogermaniſchen und mongoliſchen bildet. Von höchſtem Intereſſe war die Mitteilung, daß die im zweiten Jahrhundert in Zentralaſien eingewanderten Skythen dem indo⸗ germaniſchen und zwar dem europäiſchen Sprachſtamme ange⸗ hören und daß ſchon mehrere Jahrhunderte v. Chr. indogerma⸗ niſche Stämme bis tief nach China hineingeſeſſen haben.— In der einſt zweifellos hochſtehenden, jetzt verfallenen Kultur des Landes vereinen ſich die heterogenſten Elemente. Die Buddha⸗ köpfe zeigen unverkennbare Anklänge an Apoll, Zeus wird als Brahma angedeutet. Die antike Kompoſitionsweiſe blieb; aber durch perſiſche und iraniſche Einflüſſe bildete ſich eine eigene Kunſtrichtung, die durch China und Korea ihren Weg nach Japan nahm, wo ſie noch heute die Grundlage der geſamten Kunſt bildet. — Oſt⸗Turkeſtan war auch der Treffpunkt der verſchiedenen Re⸗ ligionen. Die perſiſche Lichtreligion, Chriſtentum, Buddhismus beſtanden hier untereinander. Mani, der Stifter der Manichäer⸗ ſekte, verſuchte ſie zu einer einzigen Volksreligion zu vereinen. Der Verſuch ſcheiterte; aber noch jetzt zeigen die aus dem Schutt der Jahrhunderte herausgegrabene Manufkripte eine unverkenn⸗ bare Berührung und Verſchmelzung chriſtlicher und buddhiſtiſcher Elemente.— Vom kulturhiſtoriſchen Geſichtspunkte aus geſehen, boten die vom Redner gezeigten zahlreichen Bilder ein ganz außerordentliches Intereſſe: Die vom Wüſtenſande halb ver⸗ grabenen, in troſtloſer Oede daliegenden Trümmerfelder, die Kloſterruinen, Felſentempel, Reliquiarien, Felſengräber ete. Selt⸗ ſam mutete es an, auf den vom Redner in den Reliquiarien ge⸗ fündenen und von ihm herausgeſchnittenen Wandgemälden die Bilder chineſiſcher Mönche neben bläuäugigen, blondhaarigen Moſterbrüdern von indogermaniſchem Typus zu ſehen. Die Aus⸗ beute der Expedition war eine unerwartet reiche. Eine weitere Erforſchung der in 103 Kiſten aufgeſpeicherten Funde an Ma⸗ Rufkripten, Malereien, Skulpturen, Werken der Kleinkunſt ete. berheißt noch höchſt wertvpolle ethnologiſche und archäblogiſche Auf⸗ ſchlüſſe über die noch ſo wenig bekannte Kultur Zentralaſiens. Der Direktor des archädologiſchen Inſtituts, Geheimrat v. Duhn, dankte dem Redner für ſeine lehrreichen Ausführungen. Er betonte die hohen Verdienſte des Redners, der in beſcheidener Weiſe von den unendlichen Strapazen und Gefahren der Reiſe durch den glühenden Wüſtenſand, über ſtarre Felsgebirge und unwegſame Schluchten nicht geſprochen habe. Er hob hervor, daß die Univerſalität der ganzen Kultur erſt durch die zentral⸗ aſiatiſche Forſchungen recht zutage trete. Sportliche Rundſchau. Motorbootſport. ..C. Der Lanzpreis, die Hauptthrophäe der diesjährigen Mheiniſchen Motorbootwoche, iſt jetzt definitiv dem Beſitzer des Bootes„Liſelotte⸗Daimler“ Herra Hermann Wein⸗ gan d⸗Düſſeldorf, zugeſprochen worden. Herr Weingand hatte ſeiner Zeit gegen den Schiedsſpruch des Motor⸗Jacht⸗Klub beim Vorſtand des Deutſchen Motor⸗Jacht⸗Verbandes Proteſt ein⸗ gelegt, und dieſem iſt jetzt von der oberſten motorbootſport⸗ Behörde ſtattgegeben worden. Automobilismus. Im Großen Preis von Amerika, der geſtern in Sa⸗ vannah(Georgia) ausgefahren wurde, hat unſere heimiſche Automobilmarke wieder glänzend abgeſchnitten. Benz konnte den zweiten und vbierten Platz belegen. Erſter wurde ein italieniſcher Fiatwagen, geſteuert von Wagner. Der Wagen hatte in 370% Minuten 402 engliſche Meilen zurückgelegt. Zweiter wurde Heomery auf Benz in 6 Stunden 11 Minuten 25 Sek. pbdritter ein von Nazarro geſteuerter Fiatwagen und vierter Han⸗ bpiot auf Benz mit 105 Kilometer Geſchwindigkeit Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen blieben die Leiſtungen der amerikaniſchen Wagen hinter den vier erſten weit zurück, ein neuer Beweis für die hervorragende Qualität des Benz⸗Fabri⸗ kates. Der ſiegreichen Marke unſere herzliche Gratulation! ..O. Das große amerikaniſche Automobil⸗Meeting bei Sa⸗ vannah hat am Mittwoch mit dem Rennen der kleinen Wagen ſeinen Anfang genommen. Das Rennen führt über ine Strecke von 315 Kilometern und vereinigte 15 Wagen am Start. Als Sieger ging der Amerikaner Hilliard auf einem italieniſchen Lancia⸗Wagen in der Zeit von drei Stunden 3 Minuten 33 Sekunden durchs Ziel und erreichte damit eine Stundendurchſchnittsgeſchwindigkeit von rund 84 Kilometern. Den zweiten Preis gewann Burmann auf einem amerikaniſchen Buick⸗Wagen in 3 Stunden 49 Minuten 45 Sekunden. Dritter wurde Lvoners auf einem Chalmers⸗Wagen in 3 Stunden 53 Minuten 55 Sekunden. Leider ereignete ſich während des Rennens ein ſchwerer Unfall. Ein von dem Amerikaner Eaſter geſteuerter Buick⸗Wagen wurde bei einer ſcharfen Kurve aus der Strecke geſchleudert und ſchlug um. Eaſter erlitt ſchwere Ver⸗ lezungen. Noch ſchlechter erging es dem Mechaniker Thomſom, der in hoffnungsloſem Zuſtande fortgeſchafft werden mußte. Von Tag zu Tag. — Selbſtmord. Frankfurt a.., 27. Nov.(Priv.⸗ Tel.) Geſtern mittag gegen 1 Uhr entleibte ſich der 36 Jahre alte Moritz Brück in ſeinem Geſchäftszimmer durch einen Revolvperſchuß in die Schläfe. Er war ſofort kot. — ̃ͤ——..— dw——.—— ̃——— ñ¶ſrͤfHü——v— kritt des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes(ca. 8000 Mitglieder) mit 44 Vereinen in den„Bund Deutſcher Frauenvereine“. Damit ſei, wenigſtens innerhalb des Bundes, der Unterſchied zwiſchen konfeſſioneller und interkonfeſſioneller Frauenbewegung geſchwun⸗ den; die Gemeinſamkeit der Idee habe zur Gemeinſamkeit der Orgamiſation geführt. Der Bund könne ſeiner Aufgabe am beſten gerecht werden, wenn er möglichſt alle Richtungen in ſich vereine.— Rednerin ging dann ein auf die hauptſächlichſten Verhandlungen der Tagung, die ſ. Zt. bereits eingehend von der Preſſe beſprochen worden ſind: vor allem die Forderungen zur Strafrechtsreform, Stimmrechtforderungen, Stellungnahme zur Mädchenſchulreformetc. Der außerordentliche anſprechende, feinabgerundete Vortrag fand veichen Beifall. Die 2. Referentin, Frau M. Weber, ſprach ſodann über „Die Grundzüge der preußiſchen Mädchenſchulreform.“ Nach inem einleitenden Hinweis auf die Wandlung des weiblichen Bildungsideals im letzten Menſchenalter bezeichnete Referentin die Umgeſtaltung des weiblichen Bildungsweſens als eine Hauptauf⸗ gabe der Frauenbewegung. Im Kaſſeler Programm haben die FJorderungen der Frau betreffs der Mädchenſchulreform einen ein⸗ heitlichen Ausdruck Die im Auguſt d. F. erlaſſenen breußiſchen Beſtimmungen über die Neuordnung des Mädchenſchul⸗ weſens haben dieſe Forde jedoch nur zum Teit erfüllt. Eins iſt jedenfalls freudig zu b: die von der höheren Mädchen⸗ — Verhafteter Schwindler. Frankfurt, 25. Nov. Vor einigen Tagen wurde aus Freiburg i. B. be⸗ richtet, daß ſich dort ein junger Mann einer einzelſtehenden Dame als Steuerbeamter vorſtellte, der ihre Wertpapiere kon⸗ krollierte und nach der Kontrolle Papiere im Betrage von 28 000 Mark an ſich nahm. Der Schwindler wurde heute morgen in einem hieſigen Hotel am Bahnhofe verhaftet. Man ſand bei ihm noch Papiere im Werte von 10 000 M. vor. Andere Papiere im Werte von 15 000 M. will er von Stutt⸗ gart aus an die Dame zurückgeſchickt haben. Der Verhaftete iſt laut„Frkf. Ztg.“ der 22 Jahre alte Kaufmann Richard Vogel aus Mergentheim(Württemberg). Danach iſt die Nachricht, daß Vogel in München verhaftet wurde, unrichtig. — Verhaftet. Straßburg, 27. Nov. Als mutmaß⸗ licher Mörder der Witwe Riehl in Vendenheim ſind deren Neffe in Köln und ein Oberkellner in St. Johann verhaftet worden. — Beim Spielen mit einer Schußwaffe er⸗ ſchoſſen. Ravensburg, 27. Nov. Geſtern abend hat hier der 15 Jahre alte Lehrling Reiſacher, beim Sattlermeiſter Frey, den 11jährigen Sohn des Meiſters aus Fahrläſſigkeit beim Spiel mit einem Terzerol erſchoſſen Die Kugel drang dem Knaben durch die Augenhöhle ins Gehirn. — Ermordung einer Witwe. Breslau, 27. Nov. Die Witwe des Rentners Löwe wurde heute früh in ihrer Woh⸗ nung ermordet aufgefunden. Das in demſelben Zimmer ſchlafende Dienſtmädchen war durch Schläge auf den Kopf betäubt worden. Letzte Nachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 27. Nov. Im Großherzoglichen Schloſſe fand heute Frühſtückstafel ſtatt. Der Köinig von Schweden begab ſich heute nachmittag im Automobil mit einigen Herren ſeines Gefolges zur Jagd nach Friedrichstal. Heute abend findet Fürſten⸗ und Marſchalltafel ſtatt. Großherzogin Luiſe begiebt ſich heute Abend ½9 Uhr nach Schloß Baden. Das ſchwodiſche Königsvaar reiſt morgen mittag 2½ Uhr dorthin. Sktraßburg, 27. Nov. Der Gemeinderat von Hagenau wählte der„Frkf. Ztg.“ zufolge an Stelle des vor kurzem verſtor⸗ benen Landtagsabgeordnelen Höffel, den prakt. Arzt und Beigeord⸗ neten Zilliox zum Bürgermeiſter. MMünchen, 27. Nov. Profeſſor Wenger⸗Heidel⸗ berg nahm den Ruf zur Uebernahme der durch den Tod des Reichsrates Bechmann⸗München erledigten Profeſſur für römiſches und deutſches Recht an. * Metz, 27. Nov. In Nancy unterzeichneten 26 von den 36 Geſchworenen des Departements Meurte et Moſelle vor Schluß der Seſſion eine Eingabe an die Kammer um Aufrecht⸗ erhaltung der Todesſtrafe. * Neues Palais bei Potsdam, 27. Nov. Kaiſer hat einige Stunden außer Bett zugebracht. * Berlin, 27. Nov. Der Seniorenkonvent des Reichs⸗ tages beſchloß, daß morgen die 1. Leſung der Finanzreform been⸗ det werden ſoll. Am Montag und Dienstag kommt die Novelle zur Gewerbeordnung, ſoweit ſie in der Kommiſſion fertig geſtellt iſt, zur 2. Leſung. Am Mittwoch und an den folgenden Tagen werden die Anträde betr. Schaffung konſtitutio⸗ neller Garantien beraten, dann wird die 2. Leſung der Ge⸗ werbeordnungsnovelle fortgeſetzt. Die 1. Leſung des EGtats macht den Schluß vor den Weihnachtsferien. Nach Schluß der heutigen Beratung wurde laut„Frkf. Zeitung“ eine Gruppen⸗Aufnahme des Seniorenkonvents gemacht. W Hochwaſſer. 5 Duderſtad t, N. Nov. Regengüſſe— in der vergangenen Nacht fielen 20—25 Milli⸗ meter— führen Leine, Rhume und Diemel, ſowie die Harz⸗ flüſſe Hochwaſſer; viele Mühlen ſtehen ſtill. * Köln, 27. Nov. Der Rhein iſt ſeit geſtern weiter um 59 Zentimeter(von 1,24 Meter auf 1,85 Meter) geſtiegen, Die Kriſe auf dem Balkan. *Wien, 26. Nov. In Wien und Budapeſt ſind heute zahlreiche Gerüchte verbreitet geweſen, die auf eine Ver⸗ ſchlechterung der auswärtigen Lage hinweiſen. Nach den über⸗ einſtimmenden Darſtellungen, die die„Neue Freie Preſſe“ von diplomatiſcher und militäriſcher Seite erhalten, handelt es ſich jedoch dabei um Uebertreibungen, welche die richtige Auffaſſung verwirren. Der ungariſche Miniſterpräſident hat ſelbſt die falſchen Gerüchte über eine bevorſtehende Mobiliſie rung dementiert. Was nun den Stand der orientaliſchen Kriſe ſelbſt bekrifft, ſo gibt es einen feſten Punkt, nach welchem jeder ſein Urteil ſelbſt einrichten kann. Der Verlauf der Kriſe hängt von der Frage ab, wie ſich die Verhandlungen zwiſchen Oeſterreich⸗ Ungarn und Rußland über das Programm der Konferenz ge⸗ ſtalten werden. Dieſe Verhandlungen haben bisher zu keiner vollen Verſtändigung geführt, werden jedoch fortgeſetzt, und in diplomatiſchen Kreiſen glaubt man, daß es ſchließlich trotz der von einem Teile der engliſchen Preſſe noch immer fort⸗ geſetzten feindſeligen Agitation gelingen werde, die Kabinette von Wien und Petersburg zur Aunahme eines gemeinſamen Konferenzprogramms zu bewegen. Auch diplomatiſche Ein⸗ flüſſe der anderen Mächte ſind tätig, um die Verſtändigung herbeizuführen. Allerdings wird noch einige Zeit verſtreichen, bis dieſes Reſultat erreicht ſein wird, und dieſer ſchleppende Verlauf erklärt zum Teil die politiſche Spannung, in welcher ſich die Welt gegenwärtig befindet. PPT—————— ſchule nach dem6. reſp. 7. Schuljahr abgegweigte„Studienanſtalt“ (Oberrealſchul⸗, Realgymnaſial⸗ und Gymnaſialkurſe) mit 5 reſp. 6 aufſteigenden Klaſſen bietet eine der Knabenbildung voll gleichwer⸗ tige, wenn auch nicht gleichartige Vorbereitung zur Univerſität und entſpricht ſomit der Kaſſeler Forderung. Sehr bedenklich ſcheint dagegen der Rednerin das der Mädchenſchule angegliederte„Ly⸗ ceum“, welches der Dilettantismus ſich als Lieblingsfeld auserſehen werde. Sehr bedauerlich ſei die Ablehnung der gemeinſamen Er⸗ giehung von Knaben und Mädchen; namentlich in kleineren Städten, welche den Mädchen keine„Studienanſtalten“ zu bieten vermöchten, bedeute dies eine ſchwere Benachteilung des weiblichen Geſchlechts. Rednerin ſprach jedoch die Hoffnung aus, der linde Wind, der in Süddeutſchland wehe, werde auch in Norddeutſchland das Eis der Tradition bald ſchmelzen. An den feinpointierten, oft mit Satire gewürzten, klaren Vortrag ſchloß ſich eine faſt einſtündige lebhafte Diskuſſion. Syziales. Karlsruhe, 26. Nov. Die Propaganda⸗Geſellſchaft der Mutterſchaftsverſicherung unter Vorfitz von Dr. Alfons Fiſcher und Stadtpfarrer Jäger ſich nun endgültig konſtituiert, nachdem durch Beiträge der Karlsruher Stadtverwaltung, der Landesverſicherungsanſtalt und des Fabrikanten Benſinger⸗ Mannheim der Garantiefonds gebildet werden konnte. Der Infolge der mehrtägigen * Wenn es gelingen ſollte, eine Verſtändigung über das Konferenzprogramm zu erzielen, wird auch die Kriſe auf dem Balkan ſelbſt nach menſchlicher Vorausſicht viel milder verlaufen. Gerade heute hat die Türkei hier in Wien Zu⸗ ſicherungen erteilt, welche eine durchaus freundſchaftliche Natur haben und das Bedauern darüber ausdrücken, daß die Türklei nicht die Macht habe, den Boykott überall zu unter⸗ drücken. Die öſterreichiſchen Wünſche in Konſtantinopel wer⸗ den auch von Deutſchland überall unterſtützt, und in diplo⸗ matiſchen Kreiſen wird die Möglichkeit noch immer nicht ganz ausgeſchloſſen, daß bis zum 2. Dezember, dem Termin, den ſich der Botſchafter Markgraf Pallavicini für ſeine Urlaubs⸗ reiſe geſetzt hat, die Ausſichten ſich ſoweit beſſern, daß die Möglichkeit einer Verhandlung mit der Pforte nicht aus⸗ geſchloſſen iſt und der Botſchafter in Konſtantinopel bleibt. Die Gerüchte, daß ein ſerbiſcher Bandeneinfall auf öſter⸗ reichiſch⸗ungariſches Gebiet ſtattgefunden habe, waren ſchon deshalb mit großer Vorſicht zu beurteilen und für ſehr unwahr⸗ ſcheinlich zu halten, weil in dem langen, ſeilther verſtrichenen Zeitraume von ſieben Tagen keine Mitteilung an den amt⸗ lichen Stellen darüber eingetroffen iſt. Tatſächlich hat auch der landesfürſtliche Kommiſſär an der Wiener Börſe erklärt, daß dieſe Gerüchte unbegründet ſind und daß eine Ver⸗ ſchlechterung der Situation überhaupt nicht ſtattgefunden habe. Der Schwerpunkt der Situation liegt gegenwärtig nicht in Konſtantinopel, nicht in Belgrad oder Cettinje, ſondern in den Verhandlungen, die zwiſchen Petersburg und Wien über das Konferenzprogramm geführt werden. Von dem Reſuoltat dieſer Verhandlungen wird die weitere Entwicklung der gus⸗ wärtigen Situation abhängen. Die Affäre Steinheil. * Paris, 26. Nov. Die Gegenüberſtellung der Frau Steinheil mit dem von ihr der Mordtat bezichtigten Wolff dauerte mit dem Verhör der beiden bis zum Abend. Das Er⸗ gebnis war, daß der Unterſuchungsrichter ſchließlich Wolff wieder auf freien Fuß ſetzte, Frau Steinheil aber wegen Ver⸗ dachtes der Mitſchuld an der Ermordung ihres Mannes und ihrer Mutter verhaftete. Die Sache erregt ungeheures Aufſehen in Paris, namentlich in der Pariſer Geſellſchaft, wo das Ehepaar Steinhe ſil durch ſeine ehemalige Ireundſchaft mit dem Präſidenten der Republik Felix Faure ſehr bekannt war. Felix Faure ſtarb am 17. Februar 1899. Er hatte morgens noch dem Miniſterrate präſidiert. Um 6 Uhr abends fühlte er ſich plötzlich unwohl, abends 10 Uhr ſtarb er, wie es damals hieß, an einem Gehirnſchlag. Ein franzöſiſches Blatt,„Libre Parole“, behauptet bekanntlich, Frau Skein⸗ heil habe den Präſidenten Faure vergiftet. Sie ſei aber nur ein Werkzeug geweſen, weſſen Werkzeug, werde man wohl bald erfahren. Bei ſeinem Tode wurde Faure der Vorwurf gemacht, er ſei der Dreyfus⸗Frage mit einem ſtarken Ohnmachtsgefühl gegenübergeſtanden er habe ſeine Bedeutung offenbar zuerſt nicht erkannt, der Fall ſei ihm dann zu mächtig geworden, als daß er über ihn habe Herr werden können.„Daily News“ ſchrieb den Schlag⸗ anfall der Aufregung Faures über das Bekanntwerden von Merciers Zeugenausſagen, welche die Beeinflußung des Kriegsgerichts gegen Dreyfus, durch geheime Papiere be⸗ ſtätigten, ſowie dem neueſten Anlauf der„Libre Parole“(die jetzt den Tod Faures durch Gift behauptet) gegen Frau Berge, die Schwiegermutter von Faures älteſter Tochter, zu. Die Wahl Loubets galt als eine Niederlage der Dreyſus⸗ Gegner. Die nationaliſtiſchen Organe nannten Loubets Kandidatur„panamiſtiſch“ und„dreyfuſiſtiſch“. Die Revolution auf Haiti. * Newyork, 27. Nov. Die Revolution auf Haiti wächſt. Die Nachricht von der Erſchießung des Miniſters Leconebe ſcheint der„Frkf. Ztg.“ zufolge, verfrüht zu ſein. Deutſcher Neichstag. w. Berlin, 27. Noy. Am Bundesratstiſch: Sydow, Twele. Präſident Graf Stolberg eröffnet um 1 Uhr 20 Minuten die Sitzung. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Beratung der Reichsfinanzreform. Müller⸗Meiningen(Fr. Volksp.) führt aus: Bei det Haltung der einzelnen Parteien zu den Steuervorlagen müſſe man trotz des Optimismus des Abg. Gamp dahin kommen, daß Sydow ſagt: Hier ſieht man die Trümmer(Heiterkeit] der Auf⸗ forderung des Grafen Schwerin⸗Löwitz zur Opferwil⸗ ligkeit mögen die Konſervativen ſelbſt nachkommen, die bisher alle Art direkter Reichsſteuern abgelehnt haben. Alle Kultur⸗ ſtaaten haben die Erbſchaftsſteuer auf Ehegatten und Deszen⸗ denten ausgedehnt. Der Grundgedanke der Erbſchaftsſteuer ent⸗ ſpricht durchaus der ſozialen Gerechtigkeit. Auch die Landes⸗ fürſten ſollten auf das aus der abſolutiſtiſchen Zeit ſtammende Pripileg der Steuerfreiheit verzichten. Neben der Erbſchafts⸗ ſteuer verlangen wir eine Reichsvermögensſteuer. Ohne eine ſtarke direkte Beſteuerung können wir uns auf die Vorlagen nicht einlaſſen. Der Abg. Speck hat ſich geſtern als eine viel umſtrittene Schönheit hingeſtellt.(Heiterkeit.) Es iſt aber eine hiſtoriſche Tatſache, daß unter Mitwirkung des Zen⸗ trums die Reichsſchulden um 4 Milliarden geſtiegen ſind. Das Durcheinander mit Schiebungen, Stundungen und Unklarheiten iſt das Werk des Zentrums.(Beifall links.) Wir wün⸗ ſchen eine Stärkung des Bewilligungsrechts des Reichstags, das durch die Vorlage eingeſchränkt wird. Den beweglichen Faktor ſehen wir in einer Reichsvermögensſteuer. Ganz beſonders bekämpfen wir die Elektrizitäts⸗ und Inſeraten⸗ ſteuer. Die Elektrizitätsſteuer iſt nicht nur ein politiſcher Fehler, ſondern noch mehr eine politiſche Torheit. Insbeſondere wird Bayern aufs ſchärfſte gereizt. Bahern ſteht vor der Ausnutzung der Waſſerkräfte zur Erzeugung von Elektrizität heute unter dem Zeichen des Waſſers.(Große Heiterkeit.] Nicht des Bieres. (Heiterkeit.) Die Elektrizitätsſteuer iſt eine Beſteuerung des Fortſchritts. Die Frage iſt für die Landwirtſchaft wichtiger als die Frage des Schutzzolles. Die Inſeratenſteuer lehnen war als eine undurchführbare gefährliche Maßregel gegen die Preſſe unter allen. Umſtänden ab. Die Steuer würde zur Folge haben, daß die Zeitungsverleger immer mit einem Bein vor dem Straf⸗ richter ſtehen.(Heiterkeit.] Der Reichskanzler hat vor über⸗ triebenem Luxus gewarnt. Der Zeitpunkt für eine ſolche Predigt war nicht gut gewählt, in einer Zeit, wo Unſummen für Militär⸗ und hafiſche Zwecke und für wertloſe Theaterſtücke Millionen verſchwendet werden. Von oben muß man mit gutem Beiſpiel vorangehen.(Sehr richtig! links.] Naunheim, 37. November. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Volkswirtschalft. 78 Siſion zwiſchen der Brauerei⸗Geſellſchaft zur Sonne vormals 6. Weltz, Speyer, und dem Speherer Brauhaus vormals Gebr, N. Schultz, Speyer. Von den Verwaltungen der beiden Geſellſchaften iſt der Be⸗ ſchluß gefaßt worden, den auf den 19. Dezember einberufenen Generalverſammlungen die Fuſion durch Uebergang des Speherer Grauhauſes an die Brauerei zur Sonne vorzuſchlagen. Es ſind verſchiedene Gründe allgemeiner und beſonderer Na⸗ lur, die dieſen Schritt als zweckmäßig erſcheinen laſſen müſſen. Die Notlage, in der ſich das Brauereigewerbe aus den bekannteg Gründen ſchon ſeit mehreren Jahren befindet und die eine ABgſerung angeſichts der bevorſtehenden Steuererhöhungen einſt⸗ Welen nicht erwarten läßt, tritt an dem Platze Speyer durch die dagchärfte Konkurrenz les ſind nehen verſchiedenen Privat⸗ branereien vier große Aktienbrauereien vorhanden) beſonders ſtark hervor. Auf der anderen Seite kommen verſchiedene Momente in Be⸗ kracht, die den Gedanken an einen Zuſammenſchluß gerade der vobengenannten Brauereien begünſtigten. Das Speyerer Brau⸗ haus beſitzt eine gute und modern eingerichtete Brauerei, die ohne ede Schwierigkeit die ganze bisherige Produktion der Brauerei⸗ Hgeſellſchaft zur Sonne mit übernehmen kann; letztere ſtand zur geit vor der Notwendigkeit, in ihrem Betrieb bauliche Verän⸗ derungen vorzunehmen und hierfür neue Mittel aufzuwenden. Die beiden Firmen haben ihren Kundenkreis faſt durchweg in benſelben Orten, ſodaß fortan auch außerhalb Speyers die Ver⸗ waltung der Niederlagen, der eigenen Häuſer uſw. in einer Hand bereinigt werden kann; daß die allgemeinen Unkoſten durch die Verſchmelzung der beiden Betriebe ganz enorme Reduktion er⸗ Nach der Zuſammenlegung wird die Brauerei⸗Geſellſchaft zur Sonne behufs Durchführung des Fuſionsvertrages ihr Kapital um M. 600 000 erhöhen und die jungen Aktien den Speyerer Branuhaus⸗Aktionären dergeſtalt anbieten, daß auf zwei Speyerer Brauhaus⸗Aktien eine Aktie der Brauerei⸗Geſellſchaft zur Sonne mit Dividendenberechtigung vom 1. Oktober 1908 ab entfällt. Bei dieſem Umtauſchverhältnis iſt dem Umſtand Rechnung getragen, daß bei dem Speyerer Brauhaus, das ſeit einigen Jahren eine Dividende nicht mehr verteilen konnte, weſentliche Abſchreibungen bezw. Rückſtellungen auf Immobilien⸗Konto 2, ſowie auf Debi⸗ boren⸗Konto genommen werden ſollen. 5 Die Brauerei⸗Geſellſchaft zur Sonne wird demnach in Zu⸗ kunft mit einem Aktfenkapital von M. 1 400 000 arbeiten und da nach Uebernahme des Speyerer Brauhauſes der Abſatz mehr als das Doppelte des bisherigen Qnantums betragen dürfte, ſo glaubt man, für die Zukunft mit einer günſtigen Rentabilität beſtimmt gechnen zu könne. 1 Vom Siegerländer Eiſenſteinverein. bes Beirates des Siegerländer Eiſenſteinvereins gelaſſen. Der Verſand der Vereinsgruben belief ſich im Sept. auf 107 396 Tonn, im Oktober auf 149 854 Tonnen. Die einge⸗ ſchränkte monatliche Anteilziffer von 107269 Tonnen iſt danach 2 585 Tonnen gleich 39,7 Prozent überſchritten worden. Der kärkere Abruf der Hütten verringerte ſich im laufenden Monat nicht. Im November ſind zur Lieferung bis Jahresſchluß noch 68 000 Tonnen hinzugekauft worden. 2 Rheiniſche Brauereigeſellſchaft zu Köln⸗Alteburg. Auf der Tagesordnung der am 19. Dez. ſtattfindenden ordentlichen Hauptverſammlung ſteht u..: Ermächtigung des Vorſtandes, tammaktien der Geſellſchaft zum Zwecke der Einziehung aus dem verfügbaren Reingewinn anzukaufen, ſowie Beſchlaßfaſſung „über die dementſprechende Herobſetzung des Grundkapitals. Schwarzenberger Emaillier⸗ und Stanzwerk(vorm. Rein⸗ ſtrom u. Pilz),.⸗G. in Schwarzenberg. Die Hauptverſammlung ſtimmte der Verteilung einer Dividende von 10 Prozent(w. i. 8) zu und erklärte ſich mit der Wiederwahl des ausſcheidenden Aufſichtsratsmitgliedes einverſtanden. Ueber die Ausſichten be⸗ merkte die Verwaltung, daß das Unternehmen bis Ende dieſes Jahres voll beſchäftigt ſei, allerdings ſeien die Preiſe zurückge⸗ gangen. Da jedoch zurzeit zwiſchen maßgebenden Emaillierwerken Verhandlungen ſchweben, um ein weiteres Zurückgehen der Preiſe zu berhüten, ſo hoffe man, auch für das laufende Jahr wieder ein befriedigendes Ergebnis verzeichnen zu können. Stillegung eines Walzwerkes. Wie die„Köln. Vztg.“ meldet, macht die Firma Kaiſer u. Co., Puddel⸗ und Walzwerk zu Wei⸗ denau(Sieg) durch Anſchlag bekannt, ſie müſſe ihren ſämtlichen Arbeitern kündigen; das Werk ſoll gänzlich ſtillgelegt werden. Preßhefeinduſtrie und Spiritusmonopol. Der Verband deut⸗ ſcher Preßhefefabrikanten in Berlin, der nach Auflöſung des Hefeſyndikates zur Wahrung gemeinſamer Intereſſen weiter be⸗ ſteht, hat an die Fraktionen des Reichstags bezüglich des Spi⸗ ritusmonopols eine Erklärung gerichtet, der wir folgendes entnehmen:„Der Geſetzentwurf iſt in der heutigen Form für die gewerblichen Hefebrennereien nicht annehmbar. Im Ver⸗ laufe der Kommiſſionsberatungen wird der Verband dem Reichs⸗ tagge konkrete Vorſchläge mit Bezug auf Abänderung der einſchlä⸗ Ien Beſtimmungen des Geſetzentwurfs zugehen laſſen, die für gewerblichen Hefebrennereien nach Sachlage unbedingt nol⸗ duendig ſind, damit ſie unter dem künftigen Monopolgeſetz lebens⸗ fähig bleiben. Sollte jedoch den berechtigten Anträgen des Hefe⸗ bverbandes keine Folge gegeben werden, ſo würde der Verband auf das nachdrücklichſte Front gegen den Regierungsentwurf machen müſſen.“ Eine neue Basler Bankgründung. Auf dem Platze Baſel hat ſich unter der Firma: Schweizeriſche Finanz⸗Ge⸗ ſellſchaft ein Bankinſtitut mit 500 000 Fr. Aktienkapital ge⸗ gründet. Die einzige Perſon, die ſich der Oeffentlichkeit gegen⸗ über nennt, iſt Erneſt Rigal in Paris. Wer iſt Herr Rigal? Bis wir Näheres über ihn erfahren, wollen wir, ſo ſchreibt di. Neue Zürich. Ztg.“, erwähnen, daß die Gründung Aktien me.! anem Nominalbetrag von 100 Fr. ausgibt. Wenn dieſe Titel für kleine Leute beſtimmt ſind, ſo wird man ihre Eignung als 5 4 5 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 98 40 b, Der„Köln. Ztg.“ zufolge hat nach einem den Mitgliedern 1 88 erſtatteten Bericht das Eiſenſteingeſchäft ſich in letzter Zeit günſtiger an⸗ dpitalanlage gerade für dieſe Kreiſe vorderhand ſchwer einſehen. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbank. Berlin, 27. Nov. Im Zentralausſchuß der Reichsbank wies Präſident Havelſtein auf den günſtigen Status des In⸗ ſtituts, trotz der ſtarken Beanſpruchung durch das Reich mit Schatzſcheinen hin, oögleich in der letzten Zeit Gold nach Hol⸗ land, auch kleinere Beträge nach anderen Ländern, gegangen ſind. Eine Aenderung des Diskonts ſei trotz der Nähe des Jahres⸗ endes, It. Frkf. Ztg.“, nicht notwendig. Schließlich gab der Zentralausſchuß ſeine Genehmigung zu einer anderweitigen Regelung der zu erwartenden Lombarden. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 27. Nov. Vom 28. ds. Mts. an ſind weitere M. 12 Mill. Aproz. bis 1917 untilgbare Pfandbriefe der Württembergiſchen Hypothekenbank in Stuttgart gleich den bisher notierten lieferbar. Zahiungseinſtellungen. München, 27. Nov. Die Bayeriſche Handelsbank in München ſtellt laut„Frkf. Ztg.“ die Dividende mit 8,05 Prozent in Ausſicht. 5* Budapeſt, 27. Nov. Die Forſtinduſtrie Otto Romano -⸗G. in Budapeſt iſt in Zahlungsſchwieriskeiten geraten und bietet ihren Gläubigern ein Vergleich auf der Grundlage von 30 Prozent. Das Unternehmen wurde von der Anglo⸗Oeſterreichi⸗ ſchen Bank, die bei der Inſolvenz ſtark engagiert iſt, ins Leben ge⸗ rufen. Sie hatte laut„Frkf. Ztg.“ in Rumänien große Forſte angekauft und wegen der ungünſtigen Lage nur mit erheblichen Verluſten ausnützen können. Preisfeſtſetzung des Stahlwerksverbandes. Dresden, 27. Nov. Die heutige Verſammlung des Stahlwerkverbandes beſchloß die Halbzeugpreiſe für Käufe im — 1. Quartel 1909 unvermindert zu laſſen. Der Formeiſenpreis wurde laut„Frkf. Zeitung“ für das 1. Quartel 1909 um 5 Mk. pro Tonne ermäßigt. Von der Trägerhändler⸗Vereinigung Eſſen, 27. Nov. Wie die„Rhein. Weſtf. Zeitung“ von beteiligter Seite hört, iſt in der geſtern in Düſſeldorf abgehal⸗ tenen Verſammlung der vier Gruppen der Trägerhändler⸗Ver⸗ einigungen Deutſchlands die Verlängerung der Vereinigung ein⸗ ſchließlich der Berliner Gruppe auf 4 Jahre beſchloſſen worden vorbehaltlich der Genehmigung des Stahlwerksverbandes und der Generalverſammlung der vier Gruppen. Es käme laut„Frkf. Zeitung“ in Frage die Berliner Gruppe, die ſüddeutſche Gruppe, die rheiniſch⸗weſtfäliſche Gruppe und die nordweſt⸗mitteldeutſche Gruppe. In der heutigen Sitzung des Stahlwerksverbandes wird man über dieſe Genehmigung bereits beſchließen. 5 *** Mannheimer Efſektenbörſe vom 27. November.(Offizieller Bericht) Heute notierten: Pfälg. Spar⸗ u. Kreditbank Landau 140.50., Bad. Anilin⸗ u. Sodafabrik⸗Aktien 365 B. Brauerei Schwartz, Speyer 116., 118., Akt. Geſ. für Seilinduſtrie 188., Mannh. Gummi- u. Asbeſtfabrik Aktien 148., 148.50., Port⸗ land Cementwerke, Heidelberg 156 B. und Zellſtofffabrik Waldhof Aktien 328.50 G. Tendenz: ziemlich feſt. 2 Obligarionen. 4½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff, — Pfandbriefe. an „ D 55% dbelnik n Scbafbr. 310 Fa Sr e e 1% e 8549955 99.— 6 5% Bürg. Braußaus, Bonn 103.— G 3e%e Karlsrube v. A. 1836 88.— 2ff Herenmüie den.—8 4% dade eenee 50 eer 6s— 19 e 1906 59 0 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ „„%%% ceen grnnn. 00 % Oberrb. zitä %½ Mannh. Oblig. 1908 99.90 Gf 1 40% 5 1 5 15 1901% e ee, 8 1885 91.20 Gf.% Pfälz. Chamotte u⸗ 645015 % 1888 91.2 G Tonperk, Arci Gileng. 101.5 „13895 91.20%% Ruſſ..⸗G Zellſtofff. 81½„1898 91.20 0 10 bei Pernau in 19 0 1*.2 5 an 98.— 31„„ 1805 91 1000 4½%½% Speyrer Brauhaus 1 1 „„„ 40 1907 99.90 Cf4½,Spenrer Jiegeiwerte 100.— 6 82% Pftmaſens unk. 1905 91.—% Südd. Draktinduſn 100.—6 9½%% Wieslach v. J. 1905—.— e 8 7285 5 r. H. Loſſen, Worms—.— A% Aie gelindn.% Zellſtoffabrit Waldhef 102.—G ſtrie rückz. 105 9% 102.— Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 26 27. Amſterdam kurz 169.55 169.[Paxis kur 81 483 81475 Belgien 81 116 1183 Schweitz. Plätze„ 81 48 81 416 talien 81 266 3˙½%3 Wien 85 30 85 300 ondon 20.445 20,447 Napoleonsd'or 16.0 16 29 5 lana—.——— Privatdiskonto 2 ſ Staatspapfiere. A. Deutſche. 5 26 27. 4e% deulſch. Reichsanl. 102.30 1023[B. Ausländiſche. 8 7 75 8 9 90 94.805 Arg. i. Gold⸗A.1887 100.— 100. 8 8 85.25 85.10% Chineſen 1898 96.70 96 70 .%e br. Lonſ. St.⸗Anl. 102 10 102.150 Mexikaner duß. 88/00 8 20 37½„ 7 94.90 94.70%86 Mexikaner innere 63 30 68 28 75 85,15 515 Taumalivas—— 4 badiſche St.⸗A.1901 100 80 100,90 Bulgaren 98 50 98.55 „ 1908 101.40 101 603¼ italien. Rente 144.20—— 3½ bad. St.⸗Olabg)fl 96.20 96.%½ Oeſt. Silberrente 97.90 976 8.„ 4 M. 91— 9425 4½„Papierrent.———.— 3½%„„1900———Oeſterr. Goldrente⸗ 97.50 97.50 82„ 1904 93.5 93,50ſe Portug. Serie“—.— 56 90 %½„„ 1907 93 59 93.%8 55„ III 5790 57.7 Abayr..⸗B.⸗A..1915 102 40 102.254%½ neue Ruſſen 1905 96.90 96 60 4„„„ 1918 102.70 102.604 Ruſſen von 1880 83. 83. 3½ do. u. Allg.Anl..10 95.9004 ſpan. ausl. Rente 95 20 95.20 3 do..sB.⸗Obl. 84.70 84.554 Türten von 190? 86 40 86.50 4 Heſſen von 1903 101.20 101 24„ unif.—.— 92 20 3 Heſſen 82 90 82.704 Ung r. Goldrente 92 50—.— 3 84 65 84554„ Kronenrente 91.— 90.90 4 Mh. Stadt⸗A. 1907———.:; 17.Sabt K00g T 105 70 Verzinsliche goſe⸗ %½„„1905 91.20 90.903 Oeſterreichiſche860 156.— 155.— Türkiſch⸗ 141.— 142 80 u. Seetransport 10. G .94.80 b304½% Bad.Anilin⸗u. Sodaf. 102.76 Bad. Zuckerfabritl 137 90 137.9 Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.90 92.90 Eichbaum Mannheim 104— 104.— Mhy. Aktien⸗Brauerei 163.— 133.— Parkakt. Zweibrücken 93.— 92.— Weltzz. Sonne, Speyer—.— 72.— Cementwerk Heidelbg. 155.30 154— Cementfabr. Karlſtadt 136.— 135 6 Badiſche Anilinfabrik 360.10 360.— do. neue 349.— 349— Ch. Fabrik Griesheim 289.— 239.50 Farbwerke Höchſt 388.75 888 50 Ver. chem. Fabrik Mh. 299.— 298.40 Chem. Werke Albert 421.50 422. Südd. Drahtind. Peh. 101.— 1.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 195.50 195.50 Acc. Böſe, Berlin 65.— 65. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 225.— 224.7 Süpd. Kabelw. Nhm. 123.80 123 80 Lahmeyer 116.75 116.75 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 119 20 118.75 Siemens& Halske 204.— 204.— Altien induſtrieller Unternehmunzen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 193.50 193.— Lederwerk. St. Ingbert 54— 54.— Spicharz Lederwerke 122.— 122.— Ludwigsh. Walzmühle 163.— 162 50 Adlerfahrradw. Kleyer 284.50 28370 Maſchinenfbr. Hilpert 66.— 66.— Maſchinenfb. Badenia 193 50 19.,50 Dürrkopp 276— 276.— Maſchinenf. Gritzner 21150 211.— Maſch.⸗,Armatf. Klein 116.— 116.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 187.30 187.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.— 129.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.50 1241.50 Seilinduſtrie Wolff 136.— 136.— 'wollſp. Lampertsm. 60 20 60.— Kammgarn Kaiſersl. 158.— 158.— Zellſtoffabr. Waldhof 329.75 828.50 181.—131.— —.——.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 216.50 217 3 Buderus 112 20 112 50 Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg 149.25 150.75 Friedrichshütte Bergb. 135 50 185 50 Gelſenkirchner 187.25 187. Harpener Bergbau 193 10 192.8 Kaliw. Weſterregeln 180.50 180.20 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97— 86.75 Bhönix 174 40 175. Vr.Königs⸗ u. Laurah. 191.50 191.50 Gewerkſch. Roßleben 8650 8650 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten, Ludwigsh.⸗Bexbacher—.— 229.20 Pfälziſche Maxbahn 1419 141 90 do. Nordbahn 136 80 166 80 Südd. Eiſenb.⸗G. 113.— 113.— Hamburger Packet 110.20 110.30 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 142 50 142.— Oeſt. Südbahn Lomb. 18.40 18.60 Gotthardbahn—ͤ— Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 133.90 133.75 Norddeutſcher Lloyd 89.30 89.10 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Oyp.⸗Pfdb. 99.— 99.—. 4%.K. B. Pfdbr.05 89— 89.— 46%. 1910 99510 99 10 % Pf. B. Pfdb. 99. 99 a bop deed 970 31½% Pr. Bod.⸗Fr. 91.40 91.4 4% Etr. Bö, Pfd. oßo 98 60 68 60 % unk. 09 88 89 98.80 40 Pfdbr..01 10 98.80 98.80 4% 5 Pfdbr..0s “Funt. 12 99.— 19.— 3½„ Pfbdbr..86 89 u. 94 92.— 91.80 57/ Pfd. 96006 92.— 91.80 4% Com.⸗Obl. v. 0 ,unk. 10 100 20 100 25 Baltimore und Ohio 107.90 108 10 Pr. Pfdb. unt. 15(.90 17 100— 100.— 2 94.25 94.25 92 25 92 25 40% *—5*—* 31/5——* 12 3½ Pr.pfdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 3½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Pfobrf.⸗B. 5 Hyy pfd untiotf!;;!; 109.9 98.30 98.40 % 07 98.30 98.40 1912 98 50(.50 1917 100.20 100.20 „ eched 91 30 91.80 1 91.3) 91.30 31½ Fh. H. K 95— 3½% Rh. 1 8 1% R. W. B. C. B. 10 4% Pf. B. Pr.⸗Obl 100 60 517% Pf..Pr.⸗O. 93 4 2½ Ital.ſttl.a. E. B. 7075 93.50 93.50 D„„„ W„„* * 100.60 93.45 70.70 3%„ Com.⸗Obl. v. 87/51 92.50 92 50 3%„ Com.⸗Obl. v. 96/06 92.50 92.50 4% Pr. Pfdb. unk, 09 93.50 98 50 4% 1 833875 4%„„ 14 98.8) 88.80 Manunh. Verſ.⸗G.⸗A. 420.— 420.— Fraukſurt a.., 27. November, Kreditaktien 194.—, Disconto⸗ Commandi 177.50, Darmſtädter 13/.50, Dresdner Bank 146.20, Han⸗ delsgeſellſchaft 165.), Deutſche Bank 237.80, Stagtsbabn 142 Lombarden 18.70, Bochumer 216.50, Gelſenkirchen 187.25, Laurahü 192.—, Ungarn 92.50. Tendenz: Berliner Effektendorſe. 1 Berlin, 27. November.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 350% Neichsanl. 40% Reichsanleihe 102.40 102,30 94.75 94.50 85 20 85.20 3% Conſols 102.25 102.10 %½% ½%„ 94 80 94.50 8 0% 5 85.20 88.10 40% Bad. v. 1901 100.70 100.70 4%„„1908 101.60 101.— 3%„ conv.—.— 93 7⁰ 6%„ 1902/07 93.75 93 50 3%% Bayern 94.10 94.— 37½ 0% Heſſen 30% Heſſen 82.75 82.75 30% Sachſen 84.75 84.30 4½ Japaner 1905 91.10 91 30 40% Italiener———̃— 4% Ruff. Anl. 1902 82.— 81.80 4% Bagdadbahn 35— 84.90 Oeller. Kreditaktien 194 80 194 50 Berl. Handels⸗Geſ. 106 5) 166 70 Darmſtädter Bank 127.70 127.20 Deutſch⸗Aſiat. Bant 137.— 187 0 Deuiſche Bank 238 60 238 30 Disc.⸗Kommandit 178 40 179 90 Dresdner Bank 146 50 146.50 Reichsbank 146 50 146 40 Rhein. Kredülbanl 133.90 183 50 ſchwach. Privatdiskont 2¼% Londoner Eſſektenbörſe. London, 27. Novembr.(Telegr. ) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2˙% Conſols 84½ 84—Moddersfontein 11½0 11— 3 Reichsanleihe 84— 81— Premier N½ 91ʃ5 4 Argentinter 84½% 84½½% Randmines 7— 6˙5 4 Italiener 103 ½ 103% Atchiſon comp. 100ʃ¼ 997% 4 Japaner 85— 85—[Canadian 180˙% 189— 3 Mexikaner 33— 33 Cheſepeake 49% 47% 4 Spanier 95%½ 95—[Chikago Milwautee 152ʃ½ 152½ Ottomanhank 18% 18— Denvers com. 34%% 33¼ Amalgamated 87— 87— Erie aie Anacondas 10%8 103/ Grand TrunkII pref. 53% 52½ Rio Tinto 5555**0„ ord. 2%„„ Central Mining 15% 1513 Loutsville 123— 123½ Chartered 10½% 16½ Miſſouri Kanſas 37¼, 37— De Beers 12% 125/% Ontario 44%½% 44½ ECaſtrand 4½% 4½ Southern Paeific 124% 122½ Geduld 2˙% 2% Union com. 188¾8 185½ Goldfields 4% 4% Steels eom. 57% 57„ Jagersfontein„bdend ſtill ———— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleto n: Georg Chriſtmaun für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direftor: Ernſt Müller 98.90 92 75 Ruſſenbank 139.40 130 50 Schaaffh. Bankv. 133.50 133.560 Sfaalsbahn 143 70 143.— Lombarden 18.8) 18.50 Baltimore u. Ohio 108 10 108.50 Canada Pacetfic 175 20 175.60 Hamburg Packet 110 70 110 70 Nordd. Lloyd 89.70 89.30 Bochumer 219.30 218.— Deutſch⸗Lurembg. 149 90 151.ä— Dortmunder 59 20 59 40 Gelſenkirchner 187 20 187.50 Harpener 193 10 198.20 Laurahütte 192 50 192.— Phönix 174 70 174.70 Weſteregeln 18020 180.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 248 224 80 Anilin Treptow 375.70 37550 Browu Boveri 170.— 170 70 Chent Albert 42490 423 50 D. Steinzeugwerke 217.— 21720 Elberf. Farben 411 70 413.70 Celluloſe Koſtheim 288.— 237— Rüttgerswerken 154.— 154 50 Tonwaren Wiesloch 90.— 90.— Wf. Draht. Langend. 190.— 188 20 Zellſtoff Waldhof 328— 325— Zeneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 27. November 1908. ENI 105 Kilometer Durchschnittsgeschwindigkeit. Rheinische Gasmotoren-Fabrik Aktiengesellscha- d einzureichen, jedoch iſt der Bei und darauf folgende Tage ver-]tra ſteigere ich in meinem Lolal 8,4 tkraß 8 ſind 08. 8 28 Svorſta der oben⸗ Sſtelle ein⸗ Klank Gutgeh. ped. d. Bl. Zanſtalt der Baugewerks⸗ altes Rathaus Off. unt. Nr. 31646 an die Er ſchafi „Quartal 1908, Zimmer Nr. 2, 66984 0 Zu verkaufen 1 bei genannten Einzug zubezahlen. Der Auszug der ebrolle der ſelbſtverſicherten Die Erhebung der leinmeiſter von Mannheim Beiträge der ſelbſtyer⸗ zur Unfallverſicherung ſicherten Kleinmeiſter betr. Bauunfallverſicherung Dr. Finter. N. Fuchs Mannheim5, 7 Möbel, Damen- und Manufaktur- Exiſtenz. geſetzes vom 27. ds. lats. an, Herrengarderobe Bekanntmachung. 6. Verſicherung Wäſchegeſchäft mit Kund⸗ Einſprachen hiergegen Bürgermeiſteramt; g vorher Nr. cht der Beteiligten bei der Mannheim, 24. Nov. 19 ichere H K während zwei Wochen zur Ein ſchaft u. Einrichtung ſofort parterre— offen. beim Genoſſez pro III. u. IV. Einzugsſtelle— zu verkaufen. ſüdweſtlichen ar ſi F 1, 5 31996 8 1 ſchrank, 1 Salon⸗ garnitur, 2 Waſchmang., berufsgenoſſenſchaft in S 1 Chaislong, 2 Teppiche, burg i. Elſ. liegt gemäß Ides 5 * * 8 äß 15 AEISIEI 6 80 2285˙ Bilder, 67013 T igerung , 4. 38. Novbr., nachmittags 2½ Uhr, Poſten Damenkleider, Paletots, Jackets, Bluſen, Koſtümröcke, „gegen Bar Große Verſte 1. L 3, 4. 2 6 Stühlen, 8 toßen Gerichtsvollzieher. uktionator, Matinees. N3, 11 u. O 3, 4. M. Arnold, 1 4. dreſes 2 Trumeaux, kinen machmittags 2 Uhr Unterröcke, Morgenröche, werde ich im Auftrage gem 1 neues Klavier mit Stuhl, 1Vertiko. 1Schreib⸗ Mannheim, 27. Nov. 1908 ahlung öffentlich verſteigern: Samstag, 28. Nov. l. Is. der Firma J. Kratzert, §410 H. G. B im Lagerhas 8 6 Nr. Bhier Samstag, den Bücher 1 Tiſch mit div. Porzellan, Spiegel ꝛc. 2 0 tiſch⸗ II Entlaufen 5 217180 Heffentliche Verſteigerung. unſeren * Sonner. + Vermischtes Tage der Submiſſionseröffnung an ge⸗ entſprechen, Seckenhmrſtr.! Dingler, ſt b. Schlacht⸗ ig ein ſollder Kaufmann braun gefleckt, am Grundfarbe weiß, ntag, 22. d. Mts zwiſchen vom oſen u. Waldhof entlauf. d. Namen„Matador“). Abzulief. geg. gute Belohng. I. M. 5000. Bitte höfl um Rückseudung Hausperwaltungen übernimpit v. Hollander. agen, dh (Hörta. Hefl. Offerten unter Nr. 31755 Mannheim, 25. Nov. 1908. an die Expedition d. Bl. Die auf vorgenannte ferung eingereichten Offerten Krankenhauskommiſſion: Angebote, die nicht Bedingungen rechnet, uns gegenüber außer Kraft. Eugl. Jagdhund werden nicht berückſichtigt. 5 Tieren zu liefern. sämtlicher Briefe. ſchwarz u. rot Son San in der Jägerln höf Mannheim, kauft man gut und b 14 kurzhaarig, uns (Abendblatt.) in Drogerie u. Photogr. Nandlunh. ie nach ein in Prozenten ange der . der — hl bei als auch wir in ganzen ſowo Fleiſch für Auftalt ebenfaſls ganzen, halben oder viertel ſowie tliale„Spital für Lungen⸗ anke“, von den iſt Schwarzbrot dem Burrauden Weißwaren für die ganze Krankenhausverwaltung Bedürfniſſe auch in Buchſtaben be⸗ Urſtwaren u. dergl. wir uns gleichzeitig u vergeben. Auf Ver⸗ halben Tieren dem ortgüblichen Gewicht von mindeſtens 30 Ko. pro zuſammen oder ge⸗ die Krankenanftalt ift das f anſtalt oder deren Filialen treten erſt nach Umlauf von für die ganze Lieferungs⸗ zeit feſt normiert werden; abatt, in Prozenten ange⸗ ca. 2000 Ko. Milchbrot à 55 3. daß die bezeichneten Ge⸗ feranten in der Kranken⸗ Tier, jedoch ohne Kopf zu liefern. Bei den Backwaren haben die Angebote in der Art zu zu übergeben ſind; 4. das Kalbfleiſch iſt auf Ver⸗ erner behalten langen genſtände oder Fen, a) für Schwarzbrot I. Sorte, b) Milchbrot, der für die ganze Lieferungs⸗ hierauf zeit zu fordernde Preis per etrennt zu vergeben. Außerdem nur, geben, zu gewähren und be⸗ 1+ ligen Monatsrechnung Rabatt, erfolgen, daß bei den einzel Lieferungszeit an der jewei⸗ nen Gattungen ſtimmt ausgedrückt iſt. ein Kilo langen letztere 9 IIIILILILEIIIEI General⸗Aunzeiger. jetzt vor, dieſe Lieferung ganz oder Sub Liefe⸗ ufleiſch Rindfleiſch, Schweinefleiſch, eber nach einem zu be willigenden Rabatt an dem trennt 31 jeweiligen Jahr im 56000 Liter Mil deren auf 2 zur Einſicht halten jedoch Schwarzbrot ſchon bemerkt daß Angebote Mittwoch 9. Dezember 1908, La. Ladenpreis zu Kalbfleiſch, Ko. Sorte à 1 Ko. 3. Leber: 100 Kv. Rinbfleiſch: 3500 Kv. auf 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf gengun⸗ 1. VBackwaren⸗ 180⁰0 5 4. Kalbfleiſch: 600 Ko. 6. Dürrfleiſch: ca. 150 Ko. Lieferung Angebote rung von Maſtochſe 5. Schweinefleiſch: es wird Bureau vormittags 10 Uhr, mit entſprechender Aufſchrift dem verſehen der R Gramm. 2. Maſtochſenfleiſch od. prima 5, 88 richten ſind; „ daß die Preiſe für Schin⸗ Ferner für das ca. bezw. miſſionswege vergeben wer⸗ 7. Wurſtwaren u. Schinken den ſoll. ca. 14 000 Portionen. ca. wollen bis tem offen, ca. 1. die ganze ein Lie⸗ 31985 12 teferungszeit an der ſewei⸗ — 2 Tage der ſca. konseröffnung an ge rechnet, uns gegenüber außer ca. 500 Ko. Kraft. Sonner. [Bekanntmachung. mit entſprechender Aufſchrift — * * entſprechen, Tieren zu iſt die werden nicht berückſichtigt. vom 2. Leber: 200 Ko. 7. Milch: ca. 150 00 Liter. Monatsrechnung Rindfleiſch: ca. 9000 Ko. lin ein viertel u gewähren. ebote, die nicht unſeren Bedingungen 3. Kalbfleiſch en, 5. Dürrfleiſch Submif 4. Schweinefleiſch v. Hollander. oder halben ca. 1500 Ko. rung eingereichten Offerten ci liefern). Die Krankenanſtalt dahier bedarf pro I. Hilbjahr 1909: Die Filiale im Spital für Lungenkranke bedarf pro J. Mannheim, 25. Nov. 1908. Halbjahr 1909 Krankenhauskommiſſion: Die auf vorgenannte Ferner für das Jahr Außerdem Ang Houten; ccO Analltat und Aroma in höehster VTollendung. Sparsam im Gebrauch. treten erſt nach Umlauf von 14 Ta 6. Wurſtwaren u. Schinken ligen geben brot J. Sorte, ca. 25 000 Portivnen. R ca. November. 190 fe 31994 Sub⸗ miſſtonswege vergeben wer⸗ 12 Einſicht 2. hierauf 27 im — 2 Schwarzbrot Brötchen, der für die ganze Lieferungs zeit zu fordernde Preis per Weißbrötchen dem Bureau der Krankenhausverwaltung 1. Maſtochſenfleiſch oder prima Krankenanſtalt ca. 5000 Ko. in Buchſtabem be ſtimmt ausgedrückt iſt. Angebote auf (Waſſer der oder deren Filtalen zu über⸗ geben. bezeichneten Gegen ſtände ſind von den Lieferan⸗ Backwaren ca. 15 000 Ko. Lieferung Weiß c) Milchbrot 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf genann⸗ Bureau zur Maunheim, vormittags 10 Uhr, Kilo in * (Waſſerbrötchen) Gramm. 5 ca. 6000 Ko. Milchbrot à 80 I. Sorte à 1 Ko. 4000 Ko. Gramm. 5 ca. 4000 Ko, Milchbrot à 55 Gramm. ie 2 85 Die Krankenanſtalt dahter bedarf pro I. Halbjahr 1909: Die Angebote haben in der Bekanntmachung.e eren S — einzelnen Gattungen à) für Schwarz 9 59 ein Art zu erfolgen, daß bei den ca. 300 Ko. 2 Mittwoch. 9. Dezember 1908 den ſoll. wollen bis verſehen Cd. D R tem offen. ten nosszatetskhoch Aitvezafteg Gaoag 8061 gozg 98 unegnun⸗g; mupm ‚Icpeplac aung eee eeee eeee unvag ꝛcab igpt:1pa ae gungabbe ae usdnd Uegſeal qun Anacz aog eat Jit Anvagzegwe wimupun:30 iee eunhceen eeee pnuupm zpeicp! e uueeege aie 08151 zoglinc uslo! zeee g eu bragebaezun Tavazid u qun usnvpzöng meg ggunc zouetazc Duntpvununvgzg 67LTYT 11449 Apiasbauvg ggoag 806T aozcz d unsguupzcz Zavun IIIA Spizproze 820 Apu⸗ Ueqieswg phsan Jeigeg Sog IIA Sirwfoz geg an de enn ieen n e 200 2og gvg o usgizat zeusn za dinehusges gunzegup; zae un gun aloig cpaing uv gvaf Secctslo⸗Abzgß A0 d aeg en eeeeee; zug usgeg ugg zpnigavpezg ag 24% 400 bunzebupfiegz 0v429 7ig pang zipn szwpezg 828 pin sgigu uieguupze ui IIIA gun IIA prpiogg a aaiic.0 Apg Jeud ioehuv 21819 F 6 906 T a0utsaoſ 5r mog gv; 1 ppang 5 Spftazzun aun Simz sza kuind a unen eez ic So Loss 6 npomjuuvnzg Anvuleg 14 Impenvnd 806T1 aog de euupzgz 2911 uͤlnbes 0 18 uzjuuvusß zc ul aeiwce uis eeechneeegeeeee zcpocd n zusbnog udca güfſgok enzö 216 anl III hezziöigzituf „ens 0 l qun üsbhunbnns heee ben ee i Ien T Pazitzuuszensje 20 3g 9. 1 pos ugn eeeg 5 neoicpſes unznangz wusg ee ieee eeeeee ed an enß sd oe uuy 9 Sſpuozſgß szus sbzzgz usig⸗; 27 btpt uup Sifzdtef aa0 III n II I ustzeliczu enece ee enpeeence! 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SoRUNN 31679 18. Penſion⸗ gut bürgerlich, finden noch einige ige. an vorzügl. Wit⸗ * tag und Abend⸗ tiſch können noch arnchtucd Buchdruckerel. Ittag-U. Abendtisch besseres Jen- 112,8 m ein erten im Adonnement. Seckenheimerſtr. 30, 8. St. r, αννν,?nl 80n einige Herren teunehmen. 66236 Privat K Mannherm, 2r. November. 2 18 Arnold Schüssler Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonntag, den 29. Nov., nachm. 2 Uhr von der Leichenhalle des hiesigen Friedhofs aus statt. Stæatt Rarten. Gertrude dlle Venlobte Mannheim, November 1908. 2 — — 8 5 — — 8 8 — 2 — —— 2 — — 8 — 5 —1 E= =I — — MANMHEIM, den 27. November 1908. seits abzurufen. lieben Gatten, Vater, Bruder, Grossvater, Schwiegervater und Onkel, Herrn es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unseren herzensguten nach schwerem Leiden im 71. Lebensjahre Dies statt besonderer Anze Zeitungs-Hldkulatur d, f. (Abendblatt.) IIIS. Dr. H. Haas schen Buchdruekerel. General⸗Anzeiger. (Jähe des Messplatzes) ein Spezialgeschäft in OChocolade, Konfituren, Kakao, 2 8 2 5 2 + — 2 20 55 — 5 Y 25 + * 5 8 105 + zu haben in der S07% A unter Sonstigem Verkaufspre —. 27. deschäfts-Eröffnung. Lina Bell Mittelstr. 15 Tel. 456 Mittelstr. 15 Niederlage nur erster Fabriken. Mitglied des Allgemeinen Rabatt-Sparvere Kaffee, Thee, Biskuits eto. eröffnet habe und erlaube mir, zum Besuche Zeige verehrl. Publikum ergebenst an, dass freundlichst einzuladen. ich im Hause Mittelstrasse 15 5 2. 2 5 — 5 8 — 2 2 — 2 8 — 11 8 2 85 2 28 5 — . Wechsel-Formulare 9 Uſten 31759 84704 Zim. Nunger e g in der aAfle, 10. 1 ahre, engl. ren prak⸗ hme käglich. Bekauntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 127799 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbau⸗Arbeiten in der Max⸗Joſefſtraße zwiſchen Käfertaler⸗ und Spelzenſtraße die Abſperrung dieſer Straße vom Montag, den 30. No⸗ vember l. Is. bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwäynten Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamten Fuhrwerksverkehr verboten. 14182 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und§ 121 Pol.⸗Str.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen zeſtraft. Mannheim, 26. Nov. 1908. Großh, Bezirksamt Polizeidirektion, Abt. Vla. Dr. Korn. Bekauntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 127798 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbau⸗Arbeiten in der Langeſtraße zwiſchen Sand⸗ und Altrheinſtraße die Ab⸗ ſperrung dieſer Straße vom 80. d. Mts. bis auf Weiteres nötig fälli. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ verkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und§ 121 Pol.⸗Str.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 14181 Mannheim, 26. Nov. 1908. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion, Abt, VIa. Dr. Korn. Rheinſchiffahrt. Nachſtehende Bekanntmach⸗ ung bringen wir zur Kenntnis der Schiffahrtsintereſſenten. Mannbeim, 25. Nov. 1908. Gr. Rheinbauinſpektion. Kupferſchmid. Hekauntmachung für die Rheinſchiffahrk. Die Schiffahrttreibenden werden hierdurch unter Bezug⸗ nahme auf die Bekanntmachung vom 7. März ds. Is. St. B. b. f. 1907 benachrichtigt, daß vom 15. ds. Mis. ab die von der Eiſenbahnverwaltung während des Baues der Süd⸗ und Nord⸗ brücke in Cöln vorzuhaltenden Schleppdampfer ihre Liegeſtelle am linken Ufer bei km 183,6 unmittelbar oberhalb der Süd⸗ Konkurs⸗Herfahren. Nr. 10524. Ueber das Ver⸗ mögen der Frau Jetta Ro⸗ ſenſtein, Inhaberin der Firma Jetta Roſenſiein in Mannheim, wurde heute nachmittags 4% Uhr das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Rechtsanwalt Dr. Rudolf Marck in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 4. Januar 1909 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich iſt zur Beſchluß⸗ faſſung über dir Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubiger⸗ ausſchuſſes und eintretenden Fongt über die in§ 152 der onkursordnung bezeichneten Gegenſtände au Freitag, 18. Dezember 1908, vormittags 9 Uhr, ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Freitag, 15. Jannar 1909, vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte, Abt. III, I. Obergeſchoß Saal 111, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchul⸗ dig ſind, iſt aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabſolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung aufer⸗ legt, von dem Beſitze der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedi⸗ gung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 2. Januar 1909 Anzeige zu machen. 14166 Mannheim, 21. Nov 1908 Der Gerichtsſchreiber Großh. eee Abt. III. eck. Konkursverfahren. Zur gerichtlich genezmigten Schlußverteilung in dem Kon⸗ kursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Bernhard Hi⸗ lelsberg in Maunhem ſind ohne Abzug der Koſten M. 764 0. verſügbar. 14178 Zu berückſichtigen ſind: M. 7,60 bevorrechtigte Forder⸗ ungen, M. 757,06 nicht bevorrechtigte Forderungen. Maunheim, 27. Novbr. 1908. Der Konkursverwalter: Ogskar Mayer, Rechtsanwalt Konkurs⸗Verfahren. Nr. 10444. Meber das Ver⸗ mögen des lers Martin Koehler hier, Werſt⸗ ſtraße 11, wurde heute Mittag 12 Uhr das Konkursverſahren er⸗ ofjnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ VVVT hier. Konkursſorderungen ſind bis zum 12. Dezember 1908 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wird zur Beſchluß⸗ zaſſüng über die Wahl eines de⸗ finitiven Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ Verwaliers, über die Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache im Beſitz haben oder zuͤr Kon⸗ kursmaſſe eiwas ſchuldig ſind, wird aufgegeden, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabſolgen oder zu leiſten, anch dee Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſite der Sache und von den Folderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Auſpruch neymen, dem Konkursverwalter bis zum 12. Dezember 1908 Anzeige zu machen. 14175 Maunberm, den 25. Nov. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Abt. v. Ewald. Zwaugs⸗Perſteigerung. Nr. 13468. Im Wege der Zwangsvollureckung ſollen die in Mannheim belegenen, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verneiger⸗ ungspermeiles auf den Namen der offenen Handelsgeſellichaſt in Firma Keſſelbach K Throm in Maungeim eingetragenen nachſtehend beſchriebenen Grund⸗ ſtücke am Montagg, 25. Januar 1909, vormittags%½ Uhr durch das umerzeichnelt Notarial in deſſen Dienſträumen B 4, 8 in Mannheim verſteigert werden. Der Verneigerungsvermerk iſt ams! Oktbr. 1908 in das Grund⸗ duch eingetragen worden. Die Elnſichk der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke be⸗ trefſenden Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schäßungsurkunde iſt jedermann geſtattet. 3 ergeht die Aufſorderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpateſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, weun der Gläubiger widerſpricht, Wsee zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des eringſten Gebots nicht berück⸗ ſchtig und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſtergerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgeiordert, vor der Extenung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſſweilige Ein⸗ lellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfazs für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Ge⸗ genſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Mannheim, Band 484, Heft 12, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lide. Nr. der Grundſtücke im BBV. I a, Lgb.⸗Nr. 475, Flächen⸗ nhalt ö a 47 qm Bauplatz, Leuau⸗ ſtraße Nr. 23, geſchätzt zu 15320 M. Ifde. Nr. der Grundſtücke im BB. 1 b, Lgb.-Nr. 479, Flächen⸗ inhalt 4 77 qm Bauplatz, Can⸗ nabichſtraße Nr. 7/9, Eichendorf⸗ ſtraße 52/54, geſchätzt zu 16 700 M. Efde. Nr. der Grunduücle im BB. Io, Lgb⸗Nr. 479d, Flächen⸗ impalt 4342 qm Bauplatz, Käfer⸗ talerſtraße Nr. 69, geſchätzt zu 15 500 M. übrigen das Grundſtück betreſſen⸗ —— ragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Na uen der Bauunternehmer Alois Throm Eheleute und des Kanfmanns Robert Keſſelbach in Mann⸗ beim eingetragene, nachſtehend heſchrtebete Grundſtück auu Mittwoch, 20, Jaunar 1909, vormittags 9½½ Uhr, durch das unterzeichnete Nofarig in deſſen Dienäumen B 4, 3 in Mannbeim verfteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk in am./17. Oktober 1908 in das Grundbuch eingetragen worden Die Einſicht der Mittellungen des Geundbuüchamts, ſowie der den Na pweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. 14172 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Einkragung des Verſtelgerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor ver Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn dercHläublger widerſpricht, glaub⸗ 9200 zu machen, widrigenſalls ſie el der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichligt und bei der Verteilung des 1 ungserlöſes deni Anſpruche Gläubigers und den übrigen Nechler nachgeſetzt werden. Diejeunigen, weſche ein der Verſleigerung Necht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor ber Extejlung des fude 8 die Aufhebung oder Elnſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das 5 Ungserlös an dle Stelle verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannhelm, Vand 475, Heſt 14, Beſtandsver⸗ zei! ins I. Lagr.⸗Nr. 888d, Flächeninhalt Lar 68 qm Hofraite, Schimperſtr. Nr. 16 und Egeltſir. Nr. 1. Hierauf ſieht ein unterkellertes. vierſtöckiges. nach der offenen Bau⸗ weiſe errichtetes Wohn-und Wirt⸗ ſchaſtsgebände als Eckhaus mit Balkons und Dachkammern ſowie ein vierſtöck ger Flügelban mit Ballous und Vorban geſchätzt zu M. 103000.— Hierzu Zubeboͤr⸗ 1211.— ſtücke im Werte von M. Mannheim, 23. November 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht. Ovpenbeimer. Zwangs⸗Verſleigerung. Nr. 13360. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zelt der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen der Bauunternehmers Georg Zimmer Eheleute in Frank⸗ furt a., eingetragene nack⸗ ſtehend veſchriebene Grundſtück am 14164 Samstag, 16. Januar 1909, vormittags%½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat, in deſſen Dienſſräu nen, B 4, 8 in Maunnheim, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk in am 23.Oktober 180s in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuüchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreſ⸗ von Geboſen anzu nelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubgaft zu maſen, widrigen⸗ ſalls ſie bei der 5 ſltel ug des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und der Verteflung des Verſteigerungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzl werden. Dleſenigen, welche ein dez Verſteigerung entgegenſlehendes Recht haben, werden aufgeſordert, vor der Ertellung des Aachlagz die Aufhebung öder elnſtweilige Einſtellung des Verſa beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Befſſeigerungs⸗ erlös an die Stelle des verſleie gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſlei⸗ gernden Grundſtücks! Grundbuch von Maunhelm Band 482, Heft 31, Beſtandsver⸗ zeichnis 1. Lagerh.-Nr. 17164f, fFlächeninh. 3 ar 31 ham Bauplatz, Penalozzi⸗ lraße Nr. 12 und Langerötier⸗ ſtraße Nr. 9 geſchätzt zu 14900 Mk. Mannheim, 20. Novbr. 1909. Gr. Notariat Maunheilm III als Vollſtreckungsgericht: Ovpenheimer, Zwangsverſteigerung. Nr. 10282. Im Wege der Zwangs⸗ vollſireckung ſoll das in Manu⸗ beim belegene, im Grundpuche non Mannheim zur Zeit der des Verfleigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Friedrich Piſter. Tünchermeiſter in Mannbeln⸗Neckarau eingetra⸗ ene, nachſtehend beſchriebene rundſtück am Dienstag, 1. Dezember 1908, vormittags 9½½ Umhr duich das unterzeichnete Nolariat in deſſen Dienſtränmen B 3, 8 in Mannkeim verſſeigert werden. Der Verſleigerungsvermerk iſt am 8. Auguſt 1808 in das Grund⸗ buch erngetragen worden. Die Einſicht der Mittellungen des Grundbuchaſuis, ſomꝛe der üdrigen das Grundſtück be reſſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſonders der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſlattet. Es ergehr dle Auſſorderung, Mechte, ſoweit ſie zur Zeit der Einkragung des Verſſeſgerungs⸗ vermerks aus dem Gruündbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auſſorderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn deft m nee haft zu machen, widrigenfalls ſie bel der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichligt und bei der Verteilung des 1 Ungserlöſes dem Anſpruche Gläubigers und den übrigen Rechten, nachgeſetzt werden. Dileſenigen, welche ein der Verſteigerung Wabe Recht 1 5 wer aufgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder Fiuftweillge Einſtellung des Ver⸗ ahrens herbeizuführen, widrlgen⸗ alls für das Recht der Verſleiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes kritt⸗ Beſchreibnug des zu verſtelgernden Grundſtücks: Grundbuch von Maunheim, Band 13 Heſt 1, Beſtandsver⸗ eichnis I. Kugebuch⸗Nr. 558 1n, Flächen⸗ inhalt 2 ar 99 qm Hofraite und 2 2 8 2 2= 5 8 5 3 28 SS2 SS S 2 2 2 S 8es SSS. SSS SSSSSSSS88 SSS SS S 2 8 2385 ee ee brücke haben werden Anſſes und eimtretenden Fall Mannheim, 24 Novbr 1908. 9 55 S8 8 5 2 52 SS 0 S 4 20. Nov. 1908 ſbelldie in g182 der Konfürs. Or, Notarigt Maunherm Ii der Shee 0 Hausgarten, B 322888283 5723 SE— 5 8 3 8 3 8 SesE* ordnung bezeichneten Gegenſtände als eeeeenn iſt jedermann geſtattet. Al der Hofralte ſteht ein vier⸗ — 2ss Ie S„„„ Ss N Der Ober⸗Präſident Dbenbennkr Rus es engcht die Autneeme Jcge de e. — 8 5 DSs S 22532 5 82 8 2 22— 3 eten Forderungen auf 1 te, it ſi it den 0 84 000 J 5 Fis I e ber Nbein drsen, Sener den ooe, Jöulks Berſeikerng. g d 8 8 D 8 ð 383 85— 3238 s S Shef der Rheinſtrombauver⸗ vormittags 10 ühr Nr. 19471. Im Wege der Zwangs, vermerkes aus dem Grundbuc ene, 0 r SNpes s 45 38 242 823 8 8 S 0 waltung vor dem Grouh. Amtsgerichte, vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ nicht erſichtlich waren, ſpäteſtenzs]Gr. Rotariat in Maunheins Sõo 8828 3 848 SSasggs 405 7 S 2 J. A⸗ 14177 Abt. V. I. Opergeſchoß Saal 5, belm relegene, im Grundbuche] im Verſſeigerungstermine vor als Vonſtreckungsgericht 8 SI 8 5 WEN S 3 Ot. 5355 8 32— 2 N 3 881— 3 25— Momm. Zinmer 113. Teirmin anberaumt. von Mannheim zur Zelt der! der Aaſorbern zur Abgab⸗ Oppenheimer. — 2* 8 88 2 23882980 22 5* 4 ese 2 388— Verantworllſcher Nedaktem: Frig Job3.— Druc und Verlag Dr. ö. Hoas ſche Druckeret, G. m. 5. 5.