¾ͤœñadÄy—]]”-P‚‚—ͥQuůmnñ II qͥ——— ̃ ˙ rr Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich; durch die Po dez. imel. Poſſt aufſchlag M. 8,4 pro Quartal Einzel⸗Nummer 6 Pfg, In ſera le: Vie Colonel⸗Zeile 26 Pfch Geleſenſte und verbreſtetſte Beitung Anabtzängige Tageszeitung. te Nachrich (Mannheimer Volksblatt.) Telehraunn⸗Mbroſſet „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 15 Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus RNedakton 077 5——0 in Maunbeim und Umgebung.(ausgenommen in Berlin und Aarlsruhe. Erxpedition und Verlags⸗ 5 Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags u Uhr. ween Nr. 569. Montag, 30. November 1908.(Wiittagblatt.) Die heutige Mittagdausgabe umfaßt 16 Seiten. 206 ͤw0d èͤ—TTTTTTTTT... Celegramme. Frazenverein für Krankenpflege in den Kolonien. * Heidelberg, 28. Nov. Heute nachmittag wurde hier ein„Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien“ als Zweig des badiſchen Landesvereins und des Deutſchen Frauen⸗ bereins gleichen Namens gegründet. 60 Damen und Herren erklärten ſofort ihren Beitritt. Den Vorſitz übernahm Frau Geheimrat Erb, Exzellenz, den Ehrenvorſitz Prinzeſſin Wilhelm von Sachſen⸗Weimar. In der konſtituierenden Verſammlung, unter dem Vorſitz des Profeſſors Dr. Hettner, erläuterte Ge⸗ heimrat Profeſſor Dr. v. Oechelhäuſer⸗Karlsruhe, erſter Vor⸗ ſitzender des badiſchen Landesvereins, Ziele und Organiſation des Vereins. Der Geſamtverein ſteht unter dem Protektorat der Kaiſerin, hat eine ſichere Jahreseinnahme von 60 000 Mark und unterhält zur Zeit einen Stab von 71 Schweſtern; davon ſind 48 in 10 Krankenhäuſern der verſchiedenen Kolonien beſchäftigt. Gegen die Reichsweinſteuer. *Mainz, 20. Nov. In der Stadthalle tagte heute nachmit⸗ ſag eine von mehreren tauſend Winzern und Weinhändlern be⸗ ſuchte Verſammlung gegen die Reichsweinſteuer, der auch ber⸗ ſchiedene Reichstags⸗ und Landtagsabgeordnete beiwohnten. Nach mehreren Anſprachen wurde eine Reſolution gegen die Reichs⸗ weinſtener gefaßt und gleichzeitig die heſſiſche Regierung aufge⸗ fordert, ihren Bevollmächtigten im Bundesrat zu beauftragen, im Reichstag gegen die Weinſteuer, wie auch ſchon vorher im Bundesrat, Proteſt zu erheben. Die Prager Exzeſſe. Prag, 29. Nop. Heute vormittag wurden hier wiederum mehrere Ausſchreitungen begangen, bei denen nach amtlicher Mit⸗ teilung ein deutſcher Couleurſtudent durch einen Stockhieb am Kopf verletzt und ein Polizeibeamter durch einen Steinwurf getroffen wurde. Der Graben wurde wegen Andrang der Men⸗ ſchenmenge in kurzer Zeit von Militär und Polizeimannſchaften gexäumt. Einzelne demonſtrierende Trupps wurden von der Po⸗ lizei auseinandergetrieben. Der Lenkballon im Militärdienſt. Verdun, 29, Nov. Der Lenkballon„Ville de Paris“ machte mit vier Inſaſſen einen Aufſtieg über Maaſtal. Er manbo⸗ rierte zunächſt anderthalb Stunden und nahm dann in einer Höhe von 1000 bis 1200 Metern, unter Bedingungen, die einem Kriegsfall entſprechen, bei klarem Wetter eine Erkundi⸗ gung des Lagers von Verdun vor, die zwei Stunden dauerte. Die wohlgelungenen Uebungen wurden von der Bepölke⸗ rung mit großem Intereſſe beobachtet. Das Grab Andrees. OLondon, 30. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau.) Einem Telegramm aus Neufundland zufolge gedenkt die nor⸗ wegiſche Regierung eine Expedition nach Labrador zu ſenden, die das angebliche Grab Andrees unterſuchen ſoll. Erkrankung König Eduards. OLondon, 30. Non.(Von unſerem Londoner Bureau.) Die alarmierenden Gerüchte über die Erkranlung des Königs Eduard ſind übertrieben. Richtig iſt es, daß der König wegen eines Unwohlſeins einen Beſuch im Lande abſagte und ſich ſofort nach Schloß Sandringham begab, wo der Geburtstag der Königin gefeiert wird. Die Juvaſion. * London, 29. Nov. Kriegsſekretär Haldane hielt geſtern in Cambridge eine Rede, in der er ausführte, Lord Roberts ſei in ſeiner jüngſten Rede im Oberhauſe tatſächlich für einen an⸗ deren Heeresplan eingetreten. Es ſei nicht leicht geweſen, das Parlament dahin zu bringen, ſich mit der Armeereformpolitik einverſtanden zu erklären. Darin habe er mehr Erfahrung als erfahrene Militärs, die ſeiner Anſicht nach beſſer täten, ſich an das Erreichte zu halten. Die Möglichkeit einer Invpaſion, die Lord Roberts als ſo leicht geſchildert habe, ſei auf das ein⸗ gehendſte geprüft, und zwar nicht nur von der Regierung allein, ſondern zuſammen mit Armee und Marineoffizieren, und man babe mit Genugtuung feſtgeſtellt, daß eine derartige Expedition unmöglich ohne rechtzeitige Kenntnis der engliſchen Regierung ins Werk geſetzt werden könne, ſolange England die Herrſchaft zur See behaupte. Es könne wohl ſpäter irgend jemand verſuchen. die Verteidigungskraft des Landes, die er geſchaffen habe, noch weiter zu erhöhen, aber der, der das unternehme, möge ſich hüten. ſie bis zu einem gewiſſen Grade auszudehnen, die über das Notwendige hinausginge und die Erhaltung einer ſtarken Flotte, die die Grundlage von Englands Macht bilde, gefährden könne. Das amerikaniſch⸗japaniſche Ablommen. Wie ſchon mitgeteilt, haben die beiden um den Stillen Dzean rivaliſierenden Mächte, Japan und die Vereinigten Staaten, deren früheren oder ſpäteren Zuſammenſtoß man für unvermeidlich hielt, ein Abkommen bon weittragender internationaler Bedeutung getroffen. Wir wiederholen noch⸗ mals kurg den Inhalt der Abmachung. Sie bindet jede der beiden Mächte, die Beſitzungen der anderen zu achten und die Integrität Chinas zu verteidigen. Sie gewährt allen Staaten dort gleiche Vorteile für Handel und Induſtrie. Ferner werden dem Abkommen gemäß Japan und Amerika für den Fall daß Verwicklungen den ſtatus quo bedrohen ſollten, darüber in Verhandlungen eintreten, was gemeinſam zu tun ſei. „An die Stelle des Kampfes um die Vorherrſchaft im Stillen Ozean ſcheint eine ſchiedlich⸗friedliche Auseinander⸗ ſetzung kreten zu wollen. Man hat vielleicht auf beiden Seiten das Gefühl, daß den Konkurrenten zu überwältigen und aus⸗ zuſchalten eine Unmöglichkeit und daher eine friedliche Auf⸗ teilung dieſer wichtigen Weltwirtſchaftsgebiete und Welt⸗ politikſphären vermutlich für beide Parteien das beſſere Ge⸗ ſchäft iſt. Politit der offenen Tür nennt man das. Im Jalle von Angriffen Dritter auf den Beſitzſtand der beiden Mächte im Stillen Ozean werden ſie zuſammenſtehen. Wir wiſſen nicht, was das bekannte Kaiſer⸗Interview im„Daily Tele⸗ graph“ mit den Eventualitäten im Stillen Ozean meinte, die vielleicht bald eintreten könnten. Ein kriegeriſcher Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Japan und den Vereinigten Staaten, in den andere Mächte eingreifen könnten oder müßten, erſcheint für abſehbare Zeit ausgeſchloſſen. Uebrigens hat, woran wir er⸗ innern wollen, ein Korreſpondent unſeres Blattes in Poko⸗ hama in einem Artikel vom 26. Oktober dieſe Entwicklung der Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Japan ſchon angekündigt. Er erinnerte an die Botſchaft des Mikado an den Präſidenten Rooſevelt, in der es hieß: „Die geſchichtlichen Bezlehungen guten Einvbernehmens und aufrichtiger Freundſchaft mit den Vereinigten Staaten betrachte ich als ein wertvolles Erbe meiner Regierung, und es ſoll, wie in der Vergangenheit, ſo auch in der Zukunft mein ſteber Wunſch und mein Beſtreben ſein, die Bande der Freundſchaft, die beide Länder einen, in einen unauflöslichen Bund guter Nachbarſchaft und vollkommener Eintracht zu wandeln.“ Zu der Newyorker Meldung über das zwiſchen den Ver⸗ einigten Staaten und Japan getroffene Abkommen erfährt die Petersb. Telegraphen⸗Agentur aus zuverläſſiger Quelle, dieſer neue internationale Akt ſei völlig analog dem im vori⸗ gen Jahre zwiſchen Japan, Rußland und Frankreich abgeſchloſ⸗ ſenen Abkommen und diene zweiſellos als eine neue Gaxrantie für die Befeſtigung des Friedens imfernen Oſtoen. Das Abkommen wird daher in Peters⸗ burg warm aufgenommen. Und nicht minder warm in den Vereinigten Staaten. Die Newyorker„Evening Poſt“ feiert das amerikaniſch⸗ japaniſche Abkommen als eine Glanzleiſtung der Friedens⸗ diplomatie. Die„World“ erhebt verfaſſungsrechtliche Beden⸗ ken. Die Auslaſſung der Einwanderungsfrage wird halbomt⸗ lich mit dem befriedigenden Zuſtand der gegenwärtigen Rege⸗ lung begründet. Wie unſer Auswärtiges Amt ſich zu der neuen Situation im Stillen Ozean zu ſtellen gedenkt, erhellt aus folgendem offiziöſen Schriftſatz: Die Nachricht von dem Abſchluß des japaniſch⸗amerikaniſchen Abkommens wird zunächſt diejenigen Propheten zum Schweigen bringen, die andauernd einen bevorſtehenden Zuſammenſtoß zwiſchen dieſen beiden Staalen vorausſagten, Kenner der Verhältniſſe hatten die Möglichkeit eines ſolchen Zuſammenſtoßes immer in Abrede ge⸗ ſtellt und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Japaner viel zu klug ſind, um nicht zu wiſſen, daß das Wagnis des Spieles nie⸗ mals zum Einſatz im Verhältnis ſtehen könne. Das jetzt bekannt⸗ gegebene Abkommen beſtätigt, daß ſowohl Japan wie die Vereinigten Skaaten ein einträchtiges Nebeneinanderleben vorziehen, und man wird hiervon wohl überall nur mit Befriedigung Kenntnis nehmen können. Was insbeſondere Deutſchland anlangt, ſo entſpricht der Grundſatz der offenen Tür durchaus dem, was man in Deutſchland bei den verſchiedenſten Gelegenheiten als wünſchenswert erklärt, Ferner iſt von Bedeutung, daß Japan und die Vereinigten Staaten die Integrität Chinas ſtichern wollen, und auch in dieſem Entſchluß begegnen ſie ſich durchaus mit den Abſichten der deutſchen Regierung, der nichts erwünſchter ſein kann, als wenn China, ge⸗ ſchützt vor Beunruhigungen von außen, ſich dem Werke des inneren Ausbaus und der Erſchließung und Vervollkommnung ſeiner großen, faſt durchweg noch ſchlummernden Hilfsmittel widmen kann. Wir wünſchen aufrichtig, daß dieſe günſtige Beurteilung des Abkommens ſich auch wirklich mit den deutſchen Intereſſen im Stillen Ozean verträgt. Wer mag wiſſen, ob das Abkom⸗ men, das die offene Tür in China verbürgt, nicht beide Mächte eines Tages veranlaßt, ſie nur für ſich offen zu laſſen? ****— OLondon, 30. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau, Obgleich das Abkommen zwiſchen Nord⸗Amerika und Jopan nicht in Form eines Vertrages abgeſchloſſen wurde, weil man in Waſhington befürchtete, daß der Senat einen ſolchen nicht weder für den Kongreß noch für den Präſidenten bindend iſt, bezeichnen die amerikaniſchen Blätter dasſelbe als eine neue wertvolle Eroberung der amerikaniſchen Diplomatie, der die Welt für die Erhaltung des Weltfriedens ſo viel zu danken habe. Natürlich fehlt es nicht an Preßſtimmen, die dieſe Ge⸗ legenheit nicht vorüber gehen laſſen können, ohne gegen Deutſchland zu hetzen, indem ſie wie der„Daily Telegraph“ behaupten, daß die Verſuche des Berliner Kabinetts, Amerika in eine japanfeindliche Politik hineinzutreiben wieder einmal ſehlgeſchlagen ſeien. Polllsehe llebersſeht. Maunheim, 30, November 1908. Die Invalidenverſicherung im Jahre 1907. Beitragserſtat⸗ tungen wurden im Jahre 1907 feſtgeſetzt bei 152 478 Heirats⸗ fällen, 616 Unfällen und 35 464 Todesfällen, wobei ſich der durch⸗ ſchnittliche Betrag auf 38,44 Mark, 82,76 Mark und 85,44 Mark ſtellte. Auf dieſe reichsgeſetzllchen Entſchädigungen wurden allein zu Laſten der 41 Verſicherungsträger, alſo ohne den Anteil des Reichs, im Rechnungsjahr 1907 106 827 544 Mark gezahlt, und zwar an Renten 97972908 Mark, an Beitragserſtattungen 8 854636 Mark. Die hinzutretende Leiſtung des Reichs belief ſich auf 49 620 664 Mark. Für das Heilperfahren wurden 15 186 286 Mark aufgewendet; hierbei ſind die von Krankenkaſſen, von Trägern der Unfallverſicherung und von anderer Seite gezahlten Koſtenzuſchüſſe in Höhe von 3 850 362 Mark bereits in Abzug gebracht. Der obige Betrag umfaßt u. a. die Unterſtützungen an Angehörige der in Heilbehandlung genommenen Verſicherten in Höhe von 1271.466 Mark. Darüber hinaus wurden aber auf Grund des Paragr. 45 des Geſetzes noch weitere 812 836 Mark gewährt. Die geſamten Ausgaben für Invalidenhauspflege be⸗ liefen ſich auf 653937 Mark. Hierron wurden durch Einbe⸗ haltung der Renten der Pfleglinge 177250 Mark erſtattet und durch Zuſchüſſe von anderer Seite 32 703 Mark erſetzt, ſo daß den Verſicherungsträgern aus der Anwendung des Paragr. 25 des Inpalidenverſicherungsgeſetzes eine Reinausgabe von 443 983 Mark erwuchs. An Verwaltungskoſten überhaupt wurden 16 900 600 Mark ausgegeben, Has auf 1000 Mark der Einnahme aus Beiträgen eine Ausgabe von 95 Mark, auf 1000 Mark der geſamten Ausgaben eine ſolche von 120 Mark bedeutet. Nuf die einzelnen Arten verteilen ſich die überhaupt als Verwaltengs⸗ koſten aufzufaſſenden Aufwendungen ſo, daß von 1000 Mark auf die allgemeine Verwaltung 590 Mark, auf die Koſten für die Einziehung der Beiträge 142 Mark, auf die Koſten der Kontrolle 101 Mark und auf ſonſtige Koſten 167 Mark entfielen. Insge⸗ ſamt haben ſich im Jahre 1907 die Einnahmen auf 226 1. 349 Mark, die Ausgaben auf 140 629.831 Mark beziffert, ſo daß ſich ein Vermögenszuwachs von 85 542018 Mark ergibt. Am Schluſſe des Jahres 1907 belief ſich das Vermögen der Verſicherungsanſtalten und der für die reichsgeſetzliche Ver⸗ ſicherung beſtimmte Teil des Vermögens der Kaſſeneinrich⸗ tungen auf 1404 067 649 Mark, wozu noch der Buchwert der Inpentarien mit 5 746087 Mark tritt. Bon 1000 Mark Ver⸗ mögen waren 15 Mark im Kaſſenbeſtande vorhanden, während 936 Mark in Wertpapieren und Darlehen und 49 Mark in Grundſtücken angelegt waren. Die durchſchnittleche Verzinſung des in Wertpapieren und Darlehen angelegten Teiles betrug 3,55 b. H. des Ankaufspreiſes. notifizieren würde und obgleich es in ſeiner jetzigen Verfaſſung Seneral⸗Auzeiger.(ꝰMittagblatt) Mannheim, 30. November Soziale Vereinigung des neuen Mittelſtandes. In München iſt in den letzten Tagen eine Soziale Ver⸗ einigung des Neuen Mittelſtandes gegründet worden, deren Vorſtand nun mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit tritt, in dem es heißt: Die Arbeiter waren die erſten, die den Wert und die Notwendigkeit ſtarker Organiſationen erkannten. Der Or⸗ ganiſtierung des Proletariats folgte neuerdings die Organi⸗ ſierung der Angehörigen des ſogenannten„Neuen Mittel⸗ ſtandes“. Wir verſtehen darunter all die Berufsſchichten, die weder Proletarier noch Kapitaliſten noch auch Angehörige des gewerblichen Mittelſtandes ſind, alſo: Staats⸗ und Ge⸗ meinde⸗Beamte, kaufmänniſche und techniſche Privatange⸗ ſtellte, die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftſteller, Künſtler uſw. und ſchließlich auch die Studierenden, die faſt aus⸗ nahmslos auf einen der genannten Berufe ſich durch ihr Studium vorbereiten. Zur Organiſierung der einzelnen Gruppen muß nun ein einigender großer Zug, das lebendige Solidaritätsbewußtſein der Geſamtheit des Neuen Mittel⸗ ſtandes hinzutreten, um bei vollſter Freiheit jeder Organi⸗ ſation in all ihren Einzelbeſtrebungen die mannigfachen Organiſationen des Neuen Mittelſtandes zu fördern, auf ge⸗ meinſame Ziele hinzulenken, zu ſammeln. Dieſer Samm⸗ lung, frei von jeder parteipolitiſchen Tendenz mit voller Frei⸗ heit des einzelnen, ſich perſönlich nach Belieben parteipolitiſch zu betätigen, will die„Soziale Vereinigung des Neuen Mittel⸗ ſtands“ dienen. Auskunft erteilt der Schriftführer der Ver⸗ einigung, Landgerichtsſekretär Wanſch, München 35. Zum Fall Nödel. Das Disziplinarurteil gegen den Hauptlehrer Rödel in Mannheim trägt folgenden Wortlaut: Großh. Badiſcher Oberſchulrat. Karlsruhe, den 16. Nov. 1908. Nr. 46 344. Das Verhalten des Hauptlehrers 0 Michael Rödel in Mannheim betr. Dem Hauptlehrer Michael Rödel dortſelbſt iſt Nachſtehendes gegen hierher vorzulegende Beſcheinigung zu eröffnen: Durch die dienſtpolizeiliche Unterſuchung iſt Folgendes feſt⸗ geſtellt: Auf der Deutſchen Lehrerverſammlung in Dortmund wurde in der zweiten Hauptverſammlung am 10. Juni ds. Is. das Thema„Der Lehrermangel und ſeine Urſachen und Wirkun⸗ gen“ verhandelt. Nach einem längeren Vortrag des Generalſekre⸗ tärs Tews⸗Berlin über dieſen Gegenſtand trat in der ſich an⸗ ſchließenden Beſprechung, bei welcher Vertreter der Lehrerſchaft bezw. der Lehrervereine verſchiedener Bundesſtaaten zu Wort kamen, als erſter Redner Hauptlehrer Rödel auf. Seine Ausfüh⸗ rungen werden im folgenden nach dem Wortlaut des in Nr. 81 der pädagogiſchen Zeitſchrift vom 30. Juli ds. Is. wiedergegebenen ſtenographiſchen Berichts der Beurteilung zu Grunde gelegt. Die Rede beginnt mit der Verſicherung, der Sprecher wolle keine Ehrenrsttung des„liberalen badiſchen Schul⸗ muſterlandes“ verſuchen, er müſſe vielmehr das von Tews gezeichnete Bild noch verböſern“. Es folgen eine kritiſche Hinweiſung auf die badiſche Halbtagsſchule und ironiſche Be⸗ merkungen über die durch die Novelle von 1906 bewirkte „durchgreifende Reform“. Weiterhin wird ausgeführt, es fehlten in Baden 943 Lehrkräfte, es herrſchten in 49 Prozent aller Schul⸗ orte hinſichtlich der auf einen Lehrer entfallenden Schülerzahl ungeſetzliche Zuſtände, und die Mehrheit der nicht in Städte⸗ ordnungsſtädten wirkenden Lehrer hätte ein das Pflichtmaß von 32 Wochenſtunden überſteigendes Deputat zu verſehen. Dann berbreitet ſich Rödel über die Nachteile des im neuen Unterrichts⸗ plan vorgeſehenen Kombinationsunterrichts, der nach ſeiner Dar⸗ ſtellung eingeführt wurde, um der Gemeinde bezw. Staatskaſſe die Vergütung für Ueberſtunden zu erſparen, bemängelt, daß Baden ſeine jüngſten Lehrerbildungsanſtalten nicht an bedeuten⸗ dere Orte als Lahr und Villingen lege, und wendet ſich ſchließlich gegen die badiſche Regierung, die den Lehrern eine allen übrigen Beamten zuteil werdende Gehaltsaufbeſſerung verſage und da⸗ durch eine Ungerechtigkeit begehe. Durch dieſe Ausführungen des Hauptlehrers Rödel wird von dem Zuſtand des badiſchen Volksſchulweſens ein ſchlimmes Bild gezeichnet, das auf die zahlreichen verſammelten Lehrer einen ſehr ungünſtigen Eindruck hervorrufen und zu abfälli⸗ ger Kritik an der badiſchen Schulverwaltung Anlaß geben mußte. Infolge der Verbreitung durch die Preſſe hat ſich aber die Wir⸗ kung des Rödelſchen Vortrags nicht nur auf die deutſche Lehrer⸗ ſchaft, ſondern auch auf die weitere Oeffentlichkeit erſtreckt und eine ſchwere Schädigung des Anſehens der heimiſchen Schule und Unterrichtsverwaltung bewirkt, wie z. B. die in der Sitzung der Württembergiſchen Zweiten Kammer vom 3. Jull ds. Is. durch den Herrn Kultusminiſter gemachten Ausführungen erkennen laſſen, welche auf die von Hauptlehrer Rödel in Dort⸗ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Vom Theater. hören, für den 16. Januar kommenden Jahres in Ausſicht ge⸗ nommen.* * 8 Konzert des Lehrergeſangvereins. Das erſte Winterkonzert des Lehrergeſangbereins Mannheim⸗ Zudwigshafen, welches Samstag abend im dichtgefüllten Nibelungen⸗ ſaale unſeres Roſengartcas ſtattfand, bot wiederum, wie wir dies von dieſem leiſtungsfähigen, wohldisziplinierten rkörper gewohnt ſind, eine Fülle echteſter Kunſtgenüſſe. Mit— Befriedigung darf der Verein auf den Verlauf dieſes Konzertes zurückblicken, in welchem es ein großes und anſpruchsvolles Pregramm zu bewäl⸗ tigen galt. Ausgetretene Pfade vermeidend, hatte man dieſes Mal nur ſolche Chöre gewählt, die für Mannheim Novitäten waren. —— R* mund gehaltene Rede ausdrücklich Bezug nehmen. Das von Rödel entworfene Bild iſt aber unrichtig. Es wird erzielt durch eine ganz ſchiefe, tendenziös übertreibende und entſtellende, wichtige Tatſachen verſchweigende Art der Darſtellung. In dem ganzen Vortrag Rödels herrſcht überdies ein derart hämiſcher und verächtlicher Ton, daß füglich von einer Herabwürdigung des heimak⸗ lichen Schulweſens vor der Oeffentlichkeit geſprochen werden muß. Namentlich der Schluß der Rede enthält zugleich eine ſchwere Be⸗ leidigung der Großh. Regierung. Bei dieſer Beurteilung der Auslaſſungen Rödels wird dieſem das Recht einer freimütigen Beſprechung der badiſchen Schul⸗ verhältniſſe keineswegs geſchmälert, und es wird auch nicht ver⸗ kannt, daß gerade der zur Beſprechung vorliegende Gegenſtand ſeiner Art nach zu einer Beleuchtung der inbetracht kommenden Verhältniſſe in kritiſchem Sinne, zu einer ſtärkeren Hervorhebung der im badiſchen Schulweſen noch beſtehenden Unvollkommen⸗ heiten gegenüber den Vorzügen Anlaß bot. Es muß aber minde⸗ ſtens verkangt werden, daß eine derartige öffentliche Kritik ſach⸗ lich und gerecht iſt und der Redner ſich der Rückſichten be⸗ wußt bleibt, die er als Beamter dem Anſehen ſeines heimatlichen Staates und deſſen Einrichtungen ſowie ſeiner vorgeſetzten Be⸗ hörde ſchuldig iſt. Gegen dieſe Pflicht hat ſich Hauptlehrer Rödel durch ſeinen Vortrag verfehlt. In ſeiner Rede tritt vom erſten bis zum letzten Wort die Tendenz, das badiſche Volksſchulweſen zu„verböſern“, ein möglichſt düſteres Bild von dem„badiſchen Volksſchulelend in ſeiner ganzen bedauerlichen Größe“ zu ent⸗ werfen, deutlich genug zutage. Alles, was zugunſten der heimiſchen Schulzuſtände lauten und den Beifall der Verſammlung finden könnte, jeder Hinweis auf die geſchichtliche Entwickelung, deren Kenntnis für die Beurteilung mancher Verhältniſſe, jede gerechte Würdigung der zur Hebung der Volksſchule und der Verhältniſſe des Lehrerſtandes von der Schulverwaltung unternommenen Schritte und der einer ſofortigen Verwirklichunz der vorgeſehenen Reformen ſich entgegenſtellenden Schwierigkeiten— alle dieſe Umſtände werden gefliſſentlich unterdrückt. Auf der anderen Seite aber werden zur möglichſt grellen Betonung beſtehender Mängel ſchiefe Behauptungen und übertreibende Schilderungen angewendet. Im ein⸗ zelnen ſind in dieſer Richtung folgende Punkte hervorzuheben Bei der Angabe, es fehlten in Baden 943 Lehrkräfte, wird verſchwiegen, daß die Novelle zum Elementarunterrichtsgeſetz, die damals kaum zwei Jahre in Kraft war, naturgemäß noch nicht durchgeführt ſein kann. Durch die Anführung dieſer Zahl, die ſich bei vollſtändiger Durchführung des neuen§ 14 zurzeit er⸗ geben würde, mußte daher bei den in den Verhältniſſen nicht näher eingeweihten Zuhörern eine ganz unrichtige Vorſtellung erzeugt werden. Die Bemerkungen über die Halbtagsſchulen hät⸗ ten, um ein gerechtes Urteil zu ermöglichen, durch den Hinweis darauf ergänzt werden müſſen, daß Baden die einklaſſige Schule nicht kennt. Die Darſtellung, als ob der Kombinationsunterricht nur aus fiskaliſchen Rückſichten eingerichtet werde, und die Wen⸗ dung, ob der Lehrer die Schüler beider Klaſſen„dabei ſchichten⸗ weiſe zuſammenpackt oder wie er es anders anfängt, weiß ich nicht“, enthalten, wie nicht weiter ausgeführt zu werden braucht, eine Entſtellung der Tatſachen, aus der die böswillige Abſicht mit voller Deutlichkeit hervorgeht. Aus dem Zuſammenhang der Rede mußten die Hörer ferner ſchließen, Lahr und Villingen, die Sitze der jüngſten Lehrerbildungsanſtalten— die übrigens nur Vorſeminare ſind— ſeien abgelegene Dörfer. Bei der Beſpre⸗ chung der Lehrergehaltsfrage endlich wird ein zahlenmäßiger Ver⸗ gleich der badiſchen Gehaltsſätze mit denen anderer Staaten, der zugunſten Badens hätte ausfallen müſſen., unterlaſſen, um ſtatt deſſen durch einen ganz unbeſtimmten Hinweis auf die Gehalte anderer Beamtenklaſſen die Behauptung begründen zu können, man wolle die Volksſchullehrer in der Gehaltsfrage„an die Wand drücken“. Alle dieſe Ausführungen ſind in einem Ton gehalten, der, zuſammen mit dem tendenziöſen Inhalt, das badiſche Volks⸗ ſchulweſen geradezu herabwürdigt und dem Spott und der Mißachtung der aus ganz Deutſchland und auch aus dem Auslande beſuchten Lehrerverſammlung auszuſetzen ge⸗ eignet iſt. Zur Kennzeichnung dieſes Tons iſt z. B. die wiader⸗ holte ironiſche Anführung des„liberalen badiſchen Schalmuſter⸗ landes“ und der„vielgerühmten liberalen Muſterſchulpolitik“ zu erwähnen, und der Satz: „Die badiſchen Radikalen ſagen ſo hin und wieder: Das ſchon ſo oft und zu Unrecht als„Muſterland“ gerühmte Baden würde hinſichtlich der Organiſation ſeiner Volksſchule, hinſicht⸗ lich der wöchentlichen Unterrichtszeit, der Halbtagsſchule ganz nahe, obwohl ſie räumlich ſo weit auseinanderliegen, an das Land grenzen, das einen Ochſenkopf in ſeinem Wap⸗ pen hat, an Mecklenburg.“ Ein ſolch verächtlicher Ton bei der Beſprechung heimat⸗ licher Verhältniſſe iſt, ganz abgeſehen von dem Inhalt der Aus⸗ führungen, eines badiſchen Beamten unwürdig. Die Redner, die nach Rödel über ihr heimiſches Schulweſen ſich aus⸗ ließen, haben dieſem nicht nur eine objektive Würdigung ange⸗ An erſter Stelle ſtand Joſef Krug⸗Waldſec's Konzert⸗ werk„Seebilder“ mit Bamtonſoli und Orcheſter. Der Kom⸗ pomſt, 3. Zt. Leiter der Theater⸗ und Geſellſchaftskonzerte in Magdeburg, verdankt ſeine Ausbildung dem Stuttgarter Konſer⸗ vatorium und hat ſein 1894 geſchaffenes Werk dem dortigen Lehrer⸗ geſangvereine gewidmet. An muſikaliſch wertvollen, großen Chören iſt unſere Chorliteratur nicht eben reich. Umſo freudiger begrüßt man ein Werk, das ſich ſowohl hinſichtlich ſeiner Faktur als des muſilaliſchen Gehalts weit über das Nibeau des Mittelmäßigen erhebt und auf Schritk und Tritt den fein empfindenden, ſicher ge⸗ ſtaltenden Mufiker verrät. Die Tondichtung gliedert ſich in fünf Bilder: Ausfahrt, Nachts auf dem Meeve, Seemannsleben, Wind⸗ ſtille, Sturm und Landung, die in der Aufeinanderfolge und ihrem Stimmungscharakter Gelegenheit zur muſikakiſch wirkſamen Kontra⸗ ſtierung geben. Im übrigen iſt der Textdichtung von Friedrich Spengler nicht allzuviel Gutes nachzurühmen. Die poeliſche Dik⸗ tion iſt nicht immer eine vornehme und logiſch einwandfreie, und dadurch ergibt ſich auch für die muſikaliſche Konzeption manche Lücke, wie im fünften Teil, in welchem das Solo„Hier hilft kein Beben“ nach der dramatiſch belebten Szene denn doch zu unmoti⸗ viert einſetzt. Ein Uniſonogeſang einer Anzahl Stimmen hätte die Stimmung hier beſſer vermittelt. Ueberhaupt fehlt dem Werke gerade im Schlußſatze die rechte Steigerung, und daran trägt die Anlage des Textbuches die Haupkſchuld. Als die muſikaliſch wert⸗ vollſten Partien erſcheint mir der zweite Teil,„Nachts auf dem Meere“ und der B⸗dur⸗Chor des vierten Bildes. Kurze, in charak⸗ teriſtiſchen Farben gehaltene Orcheſtervorſpiele bereiten auf die Stimmung der einzelnen Teile trefflich vor. Ueberhaupt iſt die Be⸗ handlung des Orcheſterparts eine geradezu glänzende, wenn auch wicht immer allzu originelle, und zeigt den Komponiſten als fein⸗ ſinnigen Koloriſten. Die Wiedergabe war durch den muſtkaliſchen Leiter des Lehrer⸗ geſangvereins, Herrn Muſikdirektor Weidt, ſorgfältig vorbereitet. Die ſtattliche. über 200 Mann ſtarke Sängerſchar, der nur im erſten Tenor noch ein Zutvachs friſcher Stimmen zu wünſchen wäre, zeigte eine Sicherheit, eine techniſche Disziplin, Elaſtizität und unbedingte deihen laſſen, ſondern auch ihre Kritik durchweg in eine ge⸗ mäßigtere und würdigere Form gekleidet. 5 Der Vortrag Rödels ſchließt mit folgenden Sätzen: „Wir im liberalen Baden hatten noch nie einen Kultus⸗ miniſter, der wie Boſſe im Jahre 1897 geſagt hätte:„Wenn Sie mir dieſes Geſetz nicht genehmigen, kann ich keine Garantie übernehmen für die Leiſtungen der preußiſchen Volksſchule.“ Einen ſolchen Miniſter haben wir noch niemals gehabt. Ge⸗ rade jetzt ſchickt man ſich wieder an, die Lehrer an die Wand zu drücken. Sämtliche Beamten bekommen den Zeitverhält⸗ niſſen entſprechende Gehaltsaufbeſſerung, nur die Volksſchul⸗ lehrer nicht, weil ſie— man höre!— 1906, alſo vor zwei Jahren, das endlich, und zwar noch nicht einmal ganz, erhielten, was den Beamten ſchon 1894 bewilligt worden iſt. Meine Herren, das iſt die vielgerühmte liberale Muſterſchulpolitik und die Ge⸗ rechtigkeit gegenüber den Volksſchullehrern in Baden!“ Durch dieſe Worte wird der Großherzoglichen Regierung der Vorwurf gemacht, ſie ſchicke ſich an, die Lehrer an die Wand zu drücken. Sie treibe keine liberale Schulpolitik und ſei un⸗ gerecht gegen die Volksſchullehrer. Darüber, daß dieſer Vorwurf ſich gegen die Regierung und nicht etwa, wie Rödel geltend machen will, gegen die Volksvertretung oder die national⸗ liberale Partei richtet, kann nach dem ganzen Zuſam⸗ menhang kein Zweifel beſtehen, und ebenſowenig darüber, daß dieſe Aeußerungen eine ſchwere Beleidigung der Re⸗ gierung darſtellen. Hauptlehrer Rödel hat in ſeinen im Laufe des dienſtpolizei⸗ lichen Verfahrens abgegebenen ſchriftlichen Erklärungen zu ſeiner Rechtfertigung darauf abgehoben, er habe unvorbereitet geſprochen und deshalb, ſowie wegen der Beſchränkung der Redezeit auf zehn Minuten nicht alles in der erforderlichen Voll⸗ ſtändigkeit auszuführen vermocht; manches habe er unerwähnt laſſen können, da er ja zu den Sachverſtändigen geſprochen habe; auch leſe ſich ſeine Rede vielleicht anders, als ſie ſich angehört habe. Dieſe Verteidigung Rödels zielt dahin, ſeine Ausführungen, ſoweit er ihre ſachliche Unvollſtändigkeit bezw. Unrichtigkeit nicht zu beſtreiten vermag, als redneriſch unvollkommen und mißver⸗ ſtändlich, aber harmlos hinzuſtellen. Ein ſolcher Verſuch kann aber nicht gelingen. Die zu einem objektiven Vortrag erforder⸗ lichen richtigen oder ergänzenden Angaben hätten auch bei kurzer Rededauer gemacht werden können; die fehlende Vorbereitung, die übrigens durch die redneriſche Gewandtheit Rödels wohl aus⸗ geglichen wurde, kann die einſeitige Darſtellung und den unge⸗ eigneten Ton ſeiner Rede keineswegs entſchuldigen, und die Behauptung, die Zuhörer ſeien insgeſamt oder auch nur zu einem gewiſſen Teil hinſichtlich des badiſchen Schulweſens ſachverſtändig geweſen, bedarf keiner Widerlegung; auch iſt zweifellos der Ton und die Wirkung der Rede beim mündlichen Vortrag nicht weniger ſcharf geweſen, als aus dem ſtenographiſchen Bericht her⸗ vorgeht. Die Oberſchulbehörde iſt überzeugt, daß Hauptlehrer Rödel vermöge ſeiner Stellung in der badiſchen Lehrerſchaft und ſeiner Kenntnis der ſchulpolitiſchen Verhältniſſe ſich der Be⸗ deutung und der Wirkung ſeiner Worte vollauf bewußt war. Er iſt deshalb hierfür auch in vollem Umfang und ohne Rückficht auf ſein ſpäteres Vorbringen zur Verantwortung zu ziehen. Nachdem Rödel in ſeiner erſten Rechtfertigungsſchrift vom 11. September ds. Is. erklärt hatte, er könne ſich niemals als einer Verletzung ſeiner Standespflichten ſchuldig anſehen, und auch in ſeinen Erklärungen vom 17. und 23. Oktober ſich nicht hatte entſchließen können, ein Wort des Bedauerns über das von ihm Geſagte auszuſprechen, enthält ſeine neuerliche Erklä⸗ rung vom 7. November wenigſtens die Einräumung, daß die Dortmunder Rede manches nicht berührt, was zur Erzeugung eines vollſtändigen und in allen Teilen zutreffenden Bildes vom badiſchen Volksſchulweſen notwendig wäre, und daß manche Wen⸗ dungen mißverſtändlichen und unrichtigen Auffaſſungen Vorſchub zu leiſten vermögen und darum beſſer vermieden wären. Ein offenes Anerlenntnis ſeiner Verfehlung und aufrichtiges Bedauern hierüber iſt aber auch aus dieſen Worten, die wiederum auf eine mißverſtändliche Auffaſſung ſeiner Rede abheben, nicht zu entnehmen, und es iſt deshalb auch zu milderen Auffaſſung ſeines Verhaltens kein Anlaß ge⸗ geben. Hauptlehrer Rödel iſt ſchon zweimal dienſtpolitzei⸗ lich geſtraft: durch Erkenntnis vom 29. Juli 1895 wegen Beleidigung von Kollegen mit einem ſtrengen Verweis, durch Erkenntnis vom 3. Oktober 1902 wegen Beleidigung des Seminardirektors Waßmer mit einem ernſten Verweis. Das oben feſtgeſtellte Verhalten enthält wiederum eine ſo ſchwere Verletzung der dem Lehrer obliegenden Standes⸗ pflichten, daß— zumal mit Rückſicht auf die erwähnten Vor⸗ ſtrafen— ſtrenges Einſchreiten geboten Erſcheint. 5 Wir erteilen deshalb dem Hauptlehrer Rödel unter Ver⸗ fällung desſelben in die Koſten einen „eruſten Verweis“ mit dem Anfügen, daß wir im Falle der Wiederholung derartiger Hingabe, die mit Bewunderung erfüllten. Auch das begleitende Orcheſter, die Kapelle des 2. Bad. Grenadierregiments, hielt ſich in der Durchführung ſeiner ſchwierigen Aufgabe durchaus wacker. An Ascapella⸗Chören bot der Verein zunächſt in W. von Wöß'„Mimneweiſe aus dem 13. Jahrhundert“ eine überaus anmutende Gabe, deſſen zarte, poetiſche Vortragsuuancen in der Wiedergabe vorzüglich getroffen waren. J. G. F. Stehles, des St. Gallener Organiſten,„Vineka“ erſchien in ſchönſter dynamiſcher Abſtufung, und mit Hugo Kaun's„Sagt mir, ihr ſchimmernden Sterne“, dem auch ein wertvoller Text zu⸗ grunde liegt, wurde ein da capo Erfolg errungen. Eine intereſ⸗ ſante Novität, die ich leider infolge anderweitiger Verpflichtungen nicht mehr hören könnte, bildete den würdigen, erfriſchenden Be⸗ ſchluß des Konzerts. Karl Bleyle, ein junger Münchener Kom⸗ poniſt, hat das Tanzlied des phantaſiereichen Philoſophen Nietzſche in geradezu genialer Weiſe vertont. Der Stimmungs⸗ gehalt der Dichtung wird in der Muſik treffend charakteriſiert, der Ausdruck iſt nicht überladen, die Begleitung— ſoweit ich nach dem Klavierauszug urteilen kann— ebenſo markig als fein empfunden. Im ganzen ein überaus koſtbare Gabe, der manu aufrichtig weite Verbreitung wünſchen kann. Der Lehrergeſangverein bot auch dieſes packende Tonſtück, das in ſeinen überaus kühnen Akkordfolgen für die Intonation eminente Schwierigkeiten bietet, wie ich höre, in höchſt ſchwungvoller Weiſe und erzielte damit eine treffliche Wirkung. Als Geſangsſoliſt war anſtelle des erkrankten herz. Anhalt. Kammerſängers Herrn Joſef Loritz der Kgl. Württemberg. Hof⸗ cperſänger Hermann Weil aus Stuttgart berufen worden. Herr Weil iſt ein muſikaliſch empfindender, vornehm geſtaltender Künſt⸗ ler. Für die Partie des Krug⸗Walderſee ſchen Werkes fehlt ſeinem Bariton die Wucht und Größe, auch die muſikaliſche und deklama⸗ toriſche Behandlung war wohl infolge der raſchen Uebernahme noch nicht ganz einwandfrei. Die Wahl der Weingartner'ſchen Legende „Die tote Erde“ bedeutete einen bedauerlichen Mißgriff; wir können weder der öden, troſtloſen Textdichtung von Karl Spitteler, noch deren Vertonung einen rechten Geſchmack abgewinnen. Auf der nn —— Nrrreierraeeeeeerne Mannheim, 30. November. 85 General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) 3. Seite, 15 ſeine 99 0 11 aus dem Amt, bezieh⸗ ungsweiſe aus dem ſtgatlichen Di 5 Or beantragen würden. e gez. Dr. E. von Sallwürk. Aus stadt und Tand. *Mannheim, 30. November 1908. Eilgutbeförderung. Die D⸗Züge 79(Baſel⸗Schwetzingen⸗ Frankfurt) und 18(ae bene e e ab zur Beförderung von beſchleunigtem Eilgut unter der Bedingung daß die Sendungen im Packwagen unlergebracht werden * Im jüdiſchen Diskuſſtons⸗Vereine“ findet heute Monta 95585 Mauget„Di 1 A 7801 te t. frage im Judentum“. dem Vortrage veranſtaltet der Verein, der Gäſte ſtets willkommen heißt, fveie Otskuſfon für jedermann. Der geſtrige Sonntag war der erſte der vier Sonntage vor Seihnachten, an denen die Läden bis um 7 Uhr offen dend ürfen. Damit iſt zugleich auch feſtgeſtellt, daß der Straßen⸗ verkehr ein lebhafteres Gepräge als fonſt trug. Aber es war in der Hauptſache nur ein Orientierungsgang, den der Einheimiſche und Fremde in den Nachmittagsſtunden antrat. Man beſichtigte und prüfte die hunderterlei Sachen und Sächelchen, die in reichlich drei Wochen den Weihnachtstiſch zieren und Freude und Fröhlichkeit ver⸗ breiten ſollen. Daß ein ſolcher Orientierungsbummel ſelbſt für denfenigen nicht ohne Gewinn iſt, der ſich von dem Stande der Dekorationskunſt in Mannheim überzeugen möchte, braucht nicht erbſt beſonders betont zu werden. Mannheim kann ſich in dieſer Begiehung neben jeder Großſtadt ſehen laſſen. Unſere gute Stadt Hart ſogar etwas, um das wir von den Fremden, die in den kommen⸗ den Tagen und Wochen bei uns zu Weihnachtseinkäufen Einkehr halten, wohl von neuem beneidet werden: das Kaufhaus, das mit ſeinen langen Reihen eleganter Läden ganz den diſtinguierten Eindruck macht, den man von der Cith großer Städte empfängt, aber nur ſolcher Kommunen, die in der Einwohnerzahl einen großen Vorſprung vor Mannheim haben. Hoffentlich entſpricht der Kaſſen⸗ erfolg den Anſtrengungen, den unſere Geſchäftsleute auf das Ar⸗ rangement ihrer Waren auch diesmal wieder aufgewendet haben. *Die Neuregelung der Statiſtik des Verkehrs und der Waſſerſtände auf den deutſchen Binnenſchiffahrtsſtraßen bildete den Gegenſtand einer Beſprechung, die am 26. ds. Mts. im Sit⸗ zungsſaale der Handelskammer Mannheim zwiſchen Vertretern des Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amts, der preußiſchen, bayeri⸗ ſchen, badiſchen, heſſiſchen und elſaß⸗lothringiſchen Regierung und unter Zuzug von Vertretern der Handelskammern Mann⸗ heim, Karlsruhe, Straßburg, Mainz, Ludwigshafen, Frankfurt, Köln und der Schiffahrtstreibenden unter dem Vorſitz des vor⸗ tragenden Rats im badiſchen Miniſterium des Innern, Geh. Oberregierungsrat Wiener, ſtattfand. Es handelte ſich um die Beratung der für das ganze Rheingebiet einheitlich zu geſtaltenden Ausführungsvorſchriften zu den bundesrätlichen Beſtimmungen vom 25. Juni 1908. Die Vorſchläge der Regierungen waren ge⸗ leitet von dem Beſtreben, den Schiffahrtstreibenden und den mit den Anſchreibungen über den Verkehr zu betrauenden Dienſtſtellen die Erfüllung der an ſie zu ſtellenden Anforderungen tunlichſt zu erleichtern. Sie fanden deun auch nach eingehenden Erör⸗ terungen durchweg die Zuſtimmung der Vertreter der beteiligten Kreiſe, die ſich mit dankenswertem Entgegenkommen zur Liefe⸗ rung der Unterlagen für die neue Statiſtik bereit erklärten. Die neuen Beſtimmungen ſollen am 1. Januar k. J. in Kraft treten. .Das neue Geläute der kathol. St. Joſefskirche auf dem Lindenhof erhielt am geſtrigen Sonntage durch Herrn Dekan Bauer die kirchliche Weihe. Das Geläute beſteht aus fünf Glocken und wurde in der Werkſtätte der Gebr. Grüninger in Villingen hergeſtellt. Die Glocken ſchwanken im Gewichte zwiſchen 47 Ztr.(größte Glocke) und 4½ Ztr. kleinſte Glocke). Außer einem Widmungsvers iſt jede der 5 Glocken mit dem 5 Bildnis der Heiligen geziert, deſſen Namen ſie trägt: des hl. Joſephs, des Papſtes Pius 10., des hl. Ignatius v. Loyola, de Muttergottes und der hl. Cäcilia. 5 * Die Schließung der öffentlichen Häuſer im Großherzogtum Baden. Man erſucht uns um Aufnahme folgender Erklärung: 180 Heidelberger, Freiburger und Karlsruher Vereine, ſamt vielen Pri⸗ vaten, haben bereits im Aufang dieſes Jahres an die beiden Kam⸗ mern des verfloſſenen Landtags eine ausführlich begründete Ein⸗ gabe eingereicht, in der ſie um Schlie hung der öffentli⸗ chen Häuſer im Großherzogtum Baden erſuchte. Zu ihrem großen Bedauern iſt dieſe Eingabe, trotz ihrer frühen Einſen⸗ dung, imfolge der Arbeitslaſt unſerer Kammern zivar in beiden Pe⸗ titionskommiſſionen, aber in keiner der Kammern mehr im Plenum verhandert worden. Wir beklagen dieſe Verzögerung der Veſpre⸗ chung der überaus wichtigen Angelegenheit außerordentlich; können aber nicht umhin, es zu billigen, daß die Frage(gleich mancher an⸗ deren Eingabe und Geſetzesvorlage) lieber überhaupt nicht mehr zur Verhandlung im Plenum kam, als nur flüchtig, und, bei der gro⸗ ßen Bedeutung der ernſten Angelegenheit, ungenügend. Wir be⸗ Halten uns alſo vor, beim nächſten Zuſammentritt des Landtags, vorausſichtlich in einem Jahr, um nachträgliche Erledigung unſerer —. 55 Unu.A xxxxx=xxxxx——— vollen Höhe ſeiner Künſtterſchaft ſtand der Sänger erſt in ſeinen Liedern, die, warm empfunden und feinſtens ſtiliſiert, ungemein anſprachen. Am höchſten ſtelle ich die Wiedergabe von H. A. Ceſels auch poetiſch reizvollem Liede„Herbſttag“, das mit ſchönſtem Aus⸗ druck und beſtem Geſchmack geſungen wurde. Von den beiden „Liebesliedern aus Hafis“ von Plüddemann gefiel das von Daumer aus dem Perſiſchen überſetzte ſo gut, daß es wiederholt werden mußte. 85 Begleitung der Lieder hatte Herr Pianiſt Jung aus Ludtvigshafen übernommen und entledigte ſich ſeiner Aufgabe in anerkennenswerter Weiſe. ck. 0 2** Hebbel⸗Matinec. Lange verkannt, dann in ſeine Ehren eingeſetzt und ge⸗ ſeiert als einer der Großen Deutſchlands, ſo ſteht Hebhel heute in Deutſchlands Geiſtesgeſchichte da. Freilich ein Dichter für viele und für große Maſſen wird er wohl nie werden. Es wird heute ſchon wieder hie und da vor einer„Ueberſchätzung Hebbels“ gewarnt. Mag ſein, daß die Entdeckung Hebbels den einen oder anderen Literahiſtoriker zu einem unangebrachten Kultus bewog. Wir wollen ihn nicht überſchätzen, aber⸗ wir wollen ihn immer beſſer und tiefer werten und verſtehen lernen, warum er zu den einſam Großen germaniſcher Geiſtes⸗ kultur gehört. Hebbel einen der literariſch⸗äſthetiſchen Vor⸗ mittage an unſerer Hofbühne zu widmen, war ein glücklicher und begrüßenswerter Gedanke. Es war eine Stunde edelſter, geiſtiger Anregung, vornehmſten künſtleriſchen Genuſſes die wir erlebten. Eine Stunde erhöhten und befreiten Menſch⸗ heitsgefühls, die löſte von den Banalitäten und Widrigkeiten, den kleinen Gehäſſigkeiten und ungerechten Anfeindungen, die uns der Alltag bringt. . ſprach einen wunder⸗ Der Intendant Dr. Hagemann bol ſeinen, geiſtgehaltigen Eſſag über Hebbel als Meuſchen Petition zu bitten, eventull dieſelbe neu einzureichen, und dürfen erwarten, daß ſie dan bald und gründlich nach allen Seiten beſpro⸗ chen werden wird. Wir ſehen alſo der weiteren Erörterung der Frage entgegen und bemerken zur Sache ſelbſt zu den zahlreichen, in un⸗ ſerer Eingabe angeführten, bis jetzt untofderlegt gebliebenen Grün⸗ den jetzt nur noch ſoviel, daß nach einem von zuſtändiger Seite aus 34rich uns ſoeben erſtatteten genauen Gutachten gerade die Zü⸗ richer Verhältniſſe nicht, wie neuerdings behauptet worden iſt, die Notwendigkeit der öffentlichen Häuſer beweiſen, ſondern ſich gerade ſeit Schluß und durch Schluß der Häuſer gebeſſert haben.— Im Namen der 180 Vereine und der zahlreichen Einzelunterzeichner de, Petilion: Die Vereine zur Hebung der öffentlichen Sittlichkeit in Heidelberg, Freiburg und Karlsruhe. Weihnachtsſpiel. Der rührige Zweigverein des Coange⸗ liſchen Bundes war gut beraten, als er ſich entſchloß, ſeine Wintertätigkeit mit einer Aufführung des von Herrn Prof. D. Thoma in Karlsruhe verfaßten Weihnachtsſpieles einzuleiten, vor allem deswegen, weil es wohl nichts Erheben⸗ deres, Erbaulicheres für die mit klopfendem, erwartungsvollem Herzen durchlebte Adventszeit gibt, als eine lebendige Darſtel⸗ lung der Vorgänge unmittelbar vor und nach der Geburt des Welterlöſers. Etwas muß allerdings Vorausſetzung ſein, wenn eine derartige Darſtellung würdig und erhebend, wenn ſie vor allen Dingen nicht dilettantenhaft wirken ſoll: Das geſprochene Wort muß edel in der Form, einfach und ſchlicht im Aüsdruck, frei von allem übertriebenen Pathos ſein. Herr Prof Thoma hat dieſen Vorbedingungen in überaus glücklicher Weiſe ent⸗ ſprochen. Und dieſem Umſtand iſt nach unſerer Anſicht auch in erſter Linie der tiefgehende Eindruck zu berdanken, den die geſtern abend im Friedrichspark ſtattgefundene gutbeſuchte erſte Aufführung auf Groß und Klein hervorgerufen hat. In zweiter Linie iſt die Darſtellung zu erwähnen. Wir müſſen geſtehen, daß wir mit etwas ſkeptiſchen Gefühlen nach dem Friedrichspark pilgerten, weil wir uns ſagen mußten, daß eine Dilettantenaufführung aus naheliegenden Gründen immer eine etwas gewagte Sache iſt, zumal bei Darſtellungen, bei denen das Erhabene leicht zum Lächerlichen wird, wenn das Vermögen hinter dem guten Willen zurückbleibt. Umſo angenehmer waren wir deshalb überraſcht, als wir uns ſchon nach dem erſten Auf⸗ zuge ſagen konnten, daß die Aufführung des Werkes weit über alles Dilettantiſche hinausragt, daß ſie mit einem Wort muſter⸗ haft iſt. Vor allem wird ausgezeichnet deklamiert. Man merkt deutlich den Einfluß unſerer höheren Lehranſtalten. Die meiſten Darſteller ſind Gymnaſiaſten. Die Ausſprache iſt ſo deutlich, daß man ſelbſt in der entfernteſten Ecke jedes Wort verſteht. Und auch die Betonung iſt muſterhaft. Daß bei der Geberdenſprache noch mancher Fehler unterläuft, hat des⸗ halb nicht viel zu ſagen. Dafür entſchuldigt auch mit die Gefühlsinnigkeit des Vortrags. Der ſzeniſche Rahmen iſt der denkbar einfachſte. Aber gerade dieſe Einfachheit ſchmiegt ſich vortrefflich dem Charakter der Aufführung an. Vie Schluß⸗ bilder ſind entzückend. Man kann ſich nichts ergreifenderes denken, als die Darſtellung der Anbetung des Jeſuskindes durch die Hirten und durch die drei Weiſen aus dem Morgen⸗ lande. Die beachtenswerteſte ſchauſpieleriſche Leiſtung bekommt man in der dramatiſch geſtalteten Szene zwiſchen Herodes einer⸗ ſeits und den drei Weiſen und den Schriftgelehrten anderer⸗ ſeits zu ſehen. Herr Albert Schmidlin iſt ein Herodes, der ſelbſt verwöhnteren künſtlexiſchen Anſprüchen gerecht wird. Lobend erwähnt ſeien weiter Fr. Dr. Stech(Gabriel), Alfred Kaltſchmidt(FJoſef), Louiſe Lütze!(Maria), Wilhelm Elormann(Spween), Emma Sauter(Hanna), Kar! Vetter(Hirte), Friedrich Dol!l(Hoheprieſter) und Hans J. Hecht(Phariſäer). Uneingeſchränkte Anerkennung ver⸗ dient die Regietätigkeit des Herrn Hofſchauſpielers Hecht. Wer bedenkt, welcher Bienenfleiß aufgewendet werden muß, um mit einer Dilettantenſchar eine ſo muſtergültige Aufführung zuſtande zu bringen, wird ſich ſagen, daß Herr Hecht hervor⸗ ragendes geleiſtet hat. Heute abend wird die Aufführung wiederholt. Möge ſie vor ausverkauftem Hauſe ſtattfinden. Die Darſteller und das Werk ſelbſt verdienen einen Maſſen⸗ beſuch! * Das Kapitel„Stiefmutter“ erhielt wieder eine kraurige Bereicherung durch einen in der geſtrigen Schöffengerichtsſitzung verhandelten Fall von Kindesmißhandlung. Der bei der Stadt beſchäftigte Fuhrmann Jakob Bock und ſeine Ghefrau Babette Bock haben ihren 7 Jahre alten Knaben fortgeſetzt in einer Weiſe mißhandelt, daß ſich der Verein für Mutterſchutz des armen Kindes annahm und Anzeige bei der Polizei erſtattete. Der Schutzmann, welcher das Kind von der Straße zu ſich rief, fand dasſelbe mit ca. einem Dutzend in allen Farben ſchillernden Striemen bedeckt, die zum großen Teil von einem Farrenſchwanz herrühren müſſen. An einem Auge hatte das Kind ebenfalls eine Verletzung. Wie in der geſtrigen Ver⸗ und berührt haben wird. Ich glaube, man konnte das Weſen Hebbels nicht tiefer erſchöpfen, als in dieſen knappen, klaren, tiefwarmen und doch jeder überflüſſigen Rhetorik ſich enthal⸗ tenden Worten. Wir ſahen ihn förmlich vor uns emporwachſen, den einſamen, unglücklichen Menſchen, alle die ſchmerzlichen Stunden dieſes tragiſchen Lebens wurden uns wieder wach und wir wanderten mit Hebbel durch den Winterſchnee des Jahres 1839 von München nach Hamburg... Wir ſahen ihn emporwachſen, den gewaltigen Dramatiker des Allgemein⸗ Menſchlichen und ſahen ihn aufragen mit Wagner und Ibſen als machtvolle Gipfel germaniſcher Geſſteskultur. Dr. Hage⸗ mann hat einen ſchönen Optimismus. Wie Hebbel das tiefe Problem: Mann und Weiß in ſeinen feinſten und dunkelſten Verzweigungen immer und immer wieder mit dichteriſcher Hellſehigkeit erfaßte, ſo hält er Hebbel für den Dichter det ge⸗ bildeten deutſchen Frau von heute. Er follte es ſein, das iſt auch unſere Meinung. Aber ob er es ſchon iſt? Wir erlauben uns noch zu zweifelnn. Beethoven leitete mit freundlichen Bildern die Matinee ein und Beethoven ſchloß ſie mit freundlich⸗heiteren Weiſen. Sie umblühten finnreich und ſtimmungsvoll das ernſte, tragiſche Bild. Den Dramatiker Hebbel werden wir in dieſem Winter noch des häufigeren zu hören bekommen. So konnte die Matinee dem Lyriker gelten, der uns genau ſo tiefernſt, gedankenvoll und tragiſch entgegentritt wie der Dramatiker. Fräulein Wittels und Herr Godeck waren die Vortragen⸗ den und wußten beide ſehr fein das dunkle Gold der Dich⸗ tungen leuchten zu laſſen. Das Bild der Bühne war ſehr ſtimmungsvoll. Vorne blühende und quellende, dunkle und gelbe Roſen, eine feſtliche Stimung in einem vornehmen Garten. Wir ſind unter an ſich ſchwächliche Kind in der unbarmherzigſten Weiſe. Ein⸗ letzungen, daß es tags darauf ſtarb. handlung feſtgeſtellt wurde, ſchlug die Stiefmutter das ſchon Dramatfker, der die Freunde des Dichters tief bis insderz war vertreten in Schmid's„Als ich dich kaum geſeh'“, in, Durchführung der Verein ein duftiges Piano ſang, und friſch belebten„Vagantenland“ von — mal ſah eine Mitbewohnerin des Hauſes, wie ſie das Kind auf der Stiege mit den Füßen herumſtieß, ſobald es aufzuſtehen verſuchte, erhielt es wieder einen Tritt und einen Fauſthieb, daß es wieder umfiel und ſchließlich bewußtlos liegen blieb. Wiederholt erhielt das Kind fürchterliche Schläge im Zimmer und die Schreie hallten bis auf die Straße. Als der Junge einmal mit einigen Spielkameraden auf ihrem Acker erſchien, den die Angeklagte bearbeitete, ſteckte ſie ihn aus Wut, daß er die Kinder mitbrachte, mit dem Kopfe in ein im Boden ein⸗ gegrabenes Waſſerfaß. Hatte der Junge am Tage ſchon im Uebermaß Schläge bekommen, ſo gab es abends bei der Heim⸗ kunft des Vaters Fortſetzung. Der Vater glaubte natürlich alles was ihm ſeine Frau über die Unarten des Kindes ſagte und hieb dann ebenfalls mit dem Farrenſchwanz drauf, wohin er kam. Der Junge ſoll naſchhaft geweſen ſein, es wurde aber feſtgeſtellt, daß das Kind den größten Hunger litt und ſich die Hausbewohner öfters des Knaben annahmen. Einmal wurde es mit einem Wägelchen zum Pferdemiſtholen auf die Straße geſchickt. Um halb 11 Uhr kam es nüchtern nach Hauſe, weil es aber nicht genug geſammelt hatte, bekam es ſtatt Eſſen Prügel. In der Käfertaler Straße ſank es einmal vor Entkräftung neben ſeinem Wagen zufammen. Die angeklagte Ehefrau ge bärdete ſich in der Verhandlung noch frech und ungezogen. Der Amtsanwalt beantragte gegen den Ehemann 1 Woche, gegen die Frau 1 Monat Gefängnis. Das Gericht ging über dieſen Antrag hinaus und verurteilte den Ehemann zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 14 Tagen, die Ehefrau zu einer ſolchen von 3 Monaten. 8 * Von der Heilung der Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗Aktien⸗ geſellſchaft lief Samstag nachmittag der für Herrn Kapitän Joh. Fasbender erbaute Schraubendampfer„Graf Zeppelin“ glücklich unter Flaggenſalut zu Waſſer. Das Boot, ein ſchmucke Modell, iſt 20 Meter lang, 5 Meter breit und hat bei einem Tiefgang von 1,4 Meter eine dreizylindrige Dampfmaſchine vo 200 Pferdeſtärken bei 14 Atm. Keſſeldruck. Möge dieſer jüngf Zuwachs der badiſchen Rheinflotte erfolgreich ſein, wie ſein nialer Namenspate! Büü„%% ———— Aus dem Großherzogkum. * Freiburg, 28. Nov. Da ſich die Polizeihunde bei ihrer Verwendung im Sicherheitsdienſt in mehreren deutſchen Städten bewährt haben, hat ſich auch die Freiburger Poligei ent⸗ ſchloſſen, ſie einzuführen. Eine Anzahl raſſenreiner funger deutſcher Schäferhunde iſt angekauft und an einzelne Beamte zur Aufzucht verteilt worden. Mit der Dreſſur der Tiere foll nächſtes Frühjahr und im Sommer begonnen werden.%%%%CFCCC Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. OLondon, 30. Nov. Die Balkan⸗Kriſe wird auch heute von verſchiedenen Blättern beſprochen und als eine ſehr ernſte bezeichnet. Der Konſtantinopeler Korreſpondent der„Times“ meldet in einem längeren Telegramm, daß die Spannung zwi⸗ ſchen Oeſterreich⸗Ungarn und der Türkei ſo ernſt geworden ſei, daß die demnächſtige Abreiſe des öſterreichiſch⸗ungaxiſchen Bol⸗ ſchafters von Konſtantinopel als ein vollſtändiger Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen betrachtet werden müſſe. 715 Ein nenes ſchweres Bergwerksunglück. OLonbon, 30. Nov. Meldungen aus gitts ſagen, daß durch eine furchtbare Exploſion in der Mari borausſichtlich an 150 Bergleute zugrunde gingen. Nach Meldung ſoll die Zahl der Toten 300 betragen. Grwalt der Exploſion war ſo furchtbar, daß ein Förderkorb, de dieſem Augonblick in die Tiefe ging, völlig zerſchmettert wu wobei ſeine Inſaſſen in tauſend Stücke zerriſſen wurden. meiſten der Verunglückten ſind engliſche Arbeiter, Polizeibericht vom 30. November. Unfälle. Das 9 Monate alte Kind eines in der La rentiusſtraße wohnenden Eierhändlers zog, in einem Wägelche ſitzend, am 27. ds. Mts. mittags eine auf dem Tiſch ſtehend mit heißem Kaffee gefüllte Kanne herunter und ergoß de Kaffee über ſich. Das Kind erlitt hierdurch ſo ſchwere Ve Auf der Bismarckſtraße bei L 1 und 2 wurde am 27. Mts. mittags ein Schiffsbeſitzer von hier, während er mit ſeinen Fahrrad genannte Straße kreuzen wollte, von einem Straße bahnwagen erfaßt, umgeworfen und 4 bis 5 Meter weit g ſchleift, Er trug einen rechtſeitigen Beckenbruch de von und mußte in das allgemeine Krankenhaus verbra werden. 2 5 Zimmerbrand. Durch undborſichtiges Hantieren einer brennenden Petroleumlampe fing am 28. ds. Mt Hauſe Q 1, 1718 ein Vorhang Feuer und verbrann Menſchen, die eine Feierſtunde mit Hebbel halten. Nach hin weitet ſich eine ernſte, ſtille Landſchaft, ſo feierlich, groß tragiſch wie Hebels Lebens⸗ und Dichterwerk. Alles in allem: Dem Freunde Hebbels war's eine wunde kare, gedankenvolle Stunde, in der des Dichters Geiſt ſchöpfertſcher Wille um uns war. g *** Konzert des Geſangvereins„Flora“, Am geſtrigen Sonntag Nachmittage gab der Männergeſang berein„Flora“ im dichtbeſetzten Muſenſaale des Roſengarte ein Konzert, das einen in jeder Hinſicht erfreulichen Verlau nahm. Der muſikaliſche Leiter des Vereins, Herr Muſikdi Friedrich Gellert, hatte ein Programm von Chören ſammengeſtellt, die faſt ausſchließlich für Mannheim täten waren, und die muſikaliſche Durchführung bekundete verſtändnis⸗ und hingebungsvolles Zuſammenwirken Dirigent und Sängern. Eine ſehr ſchwierige Aufgabe hatte ſich der Verein mit Fr Hegars„Schön Rohtraut“ geſtellt. Die vielen Modulatione bieten der Intonation nicht zu unterſchätzende Schwierigkeiten die Wiedergabe war eine ſehr anerkennenswerte. Zwar deto nierte der Chorton im Verlaufe beträchtlich, aber die Harmonie blieben rein bis zum Schluſſe. In geſchmackvoller dynamiſche Abſtufung erſchien„Jugend“ von Thuille und Hauſer's Ch ballade im Hegarſtile„Der Liebe Zaubernacht“. Trefft pointiſiert wurde das humoriſtiſche„Orakel“ von Th. bertsky, des Münchner Komponiſten. Das volkstümliche * on H. Schrader, das ſprach. Mit H. Sitt's muſikaliſch wertvollem Cho 4. Set e. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 30. November. ſtändig. Ferner wurde die Tapete und Lambrie beſchädigt. Der Schaden beträgt ca. 30 M.— Aus gleicher Urſache wurden am 29. ds. Mts. nachmittags in einem Wohnzimmer in dem Hauſe J. 14, 10 ebenfalls die Fenſtervorhänge in Brand geſetzt; die⸗ ſelben verbrannten vollſtändig. Der Gebäude⸗ und Fahrnis⸗ ſchaden beträgt ca. 75 M. Das Feuer konnte in beiden Fällen von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. Kellerbrand. Aus noch unbekannter Urfſache ent⸗ ſtand geſtern mittag im Keller des Hauſes Seilerſtraße 5, Feuer, welches von den Hausbewohnern kurz vor dem Eintreffen der Berufsfeuerwehr wieder gelöſcht werden konnte. Der Schaden iſt unbedeutend. Sportliche Rundſchau. Leichtathletik. ..0C. Der Italiener Dorando Pietri, der am diesjährigen Marathon⸗Lauf anläßlich der Olympiſchen Spiele in London als erſter durchs Ziel ging, dann aber vom Schiedsgericht dis⸗ qualifiziert wurde, hat am Donnerstag in einem Revanche⸗Match das in Newyork ſtattfand, den Amerikaner Hayes einwandfrei beſiegt. Hayes war infolge der Disqualifizion des Italieners zum Sieger im Marathon⸗Lauf erklärt worden. * Auf dem„Union⸗Spielplatz“ am Luiſenpark gelangen am kommenden Sonntag nachmittag zwei Wettſpiele zum Austrag und zwar wird die 2. Fußball⸗Mannſchaft der„Union“, Verein für Bewegungsſpiele e. V. hier, gegen diejenige des Fußballklubs „Pfalz“ Ludwigshafen und die 3. Mannſchaft von Union gegen die 2. Mannſchaft von„Palatia“ Frankenthal, ſpielen. Der Be⸗ ginn des erſteren Spieles iſt auf ½4 Uhr feſtgeſetzt, während das Spiel der 3. Mannſchaft um 2 Uhr ſeinen Anfang nimmt. Sportplatz bei den Brauereien. Ein großes ſportliches Er⸗ eignis iſt für den morgigen Sonntag zu erwarten. Die Sport⸗ freunde Stuttgarts, die durch ihre unentſchiedenen Reſultate gegen Freiburg, Alemannia Karlsruhe und Pforzheim viel von ſich reden machte, wirden im weiteren Verlauf der Ligaſpiele der Mannheimer Fußballgeſellſchaft„1896“ auf dem Sportplatz— bei den Brauereien— ein Wettſpiel liefern. Der Beginn iſt auf 5223 Uhr feſtgeſetzt. Schwimmſport. ..C. Die Meiſterſchaft von Oeſterreich im Schwimmen über 500 Meter gewann Weltmeiſter Otto Sheff aus Wien in 7 Minuten 20 Sek. vor dem Ungaren Hajos, den der Wiener ſpielend ſchlug. Gerichtszeitung. Manunheim, 25. Nob.(Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsrat Dr. Kurzmannz; Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Staatsanwalt Dr. Mayer. Der Fenſterreiniger Emil Kallenberg aus Bochum iſt der Urkundenfälſchung und des Betruges angeklagt. Er ſoll im De⸗ zember vorigen Jahres das Fenſterreinigungsgeſchäft K. Gutt⸗ roff um Bekräge von 1,80 M. und 1,20 M. geſchädigt haben, die er bei zwei Abonnenten des Geſchäftes erhoben und für ſich ver⸗ wendet habe. Kallenberg, der über ein gut geſchmiertes Mundwerk verfügt, ſagt heute, er ſei mit Guttroff aſſosiert geweſen und habe daßs Recht gehabt, die Beträge einzuziehen und dafür zu quittieren. Uebrigens habe er die Beträge abgeliefert. Guttroff beſtreitet zwar kieſe Verteidigung, aber er gibt zu, daß eine Abrechnungsweiſe be⸗ fand, welche den Angeklagten in die Annahme verſetzen konnte, es beſtehe eine Art Gemeinſchaftsverhältnis. Das Gericht hält des⸗ halb die Sachlage für nicht genügend geklärt und ſpricht den Ange⸗ Hagten frei. * Karlsruhe, 26. Nov. Dienstag und Mitiwoch be⸗ ſchäftigte die Strafkammer eine Anklage gegen den 36 Jahre alten Landbriefträger Jakob Reichenba cher aus Söllingen wegen Unterſchlagung im Amte und Urkunden⸗ Ffälſchung. Wie aus dem Verlaufe der Verhandlung hervor⸗ ging, hat der Angeklagte in der Zeit von Anfang März bis Ende Juni zu Söllingen bei einer Anzahl von Poſtanweiſ⸗ ungen, deren Beträge er an die Adreſſaten abliefern ſollte, das Geld für ſich behalten und die Anweiſungen mit dem Namen der Empfänger ſelbſt quittiert. Reichenbacher, der eine ſehr ————————HH˖ ˖——————cꝙcꝙði,—————— Rhein“, der rein und in verſtändiger Textbehandlung gegeben würde, erreichte das Konzert einen würdigen Abſchluß. Als Geſangsſoliſtin war Frau Rocke⸗Heindl berufen worden, deren ſtimmliſche Friſche wir ſchon neulich im Konzert der„Concordia“ bewundert hatten. Auch geſtern errang die geſchätzte Künſtlerin einen vollen Erfolg. Die innig empfun⸗ dene Arie der Agathe aus„Freiſchütz“, eine der ſchönſten Perlen der ganzen Operliteratur, ſang ſie mit einer Wärme und einem Geſchmack, die Bewunderung erweckten, das Gebet mit ſeltener Ruhe und abgeklärtem Tone. Feinſtens ſtiliſiert wurde Hugo Wolf's„Verſchwiegene Liebe“ und ſtärkere Akzente fand die Sängerin in R. Straußens„Heimliche Aufforderung“. Zwei anſprechende Lieder„Traumleben“ und„Wiegenlied“ des Bereinsdirigenten wußte ſie ſo zu beleben, daß ſtürmiſch eine Zugabe verlangt wurde. Herr Konzertmeiſter Heſſe ſpendete einige Violinſolis, 1. und 2. Satz des bekannteſten unker den Bruch' ſchen Violin⸗ konzerten,„Andante“ von Girand und Mazurka von H. Wie⸗ niawsky und bewährte in bekannter Weiſe ſeine Künſtlerſchaft auf dem von ihm vertretenen Inſtrumente. Im Girand'ſchen Stücke war die Schönheit der Kantilene, im Mazurka die khythmiſche Präziſion anzuerkennen. Auch Herr Heſſe mußte eine Zugabe ſpenden. Herr Gellert begleitete beide Soliſten ſehr gewandt und, mit Ausnahme eines kleinen Verſehens, auch anſchmiegend und dezent am Flügel. ck. * Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in maunhelm. 3 Undine. Die Gemütstiefe, die ſchlichte Innerlichkeit und nawe Herz⸗ lichkeit der Kunſt, die in Lortzings Undine obwaltet, in der Dar⸗ ſtellung zu wahren, gab man ſich bei der geſtrigen Wiedergabe wenig Mühe. Aus der an ſich ſchön gedachten Abſicht, zwiſchen den Wagner⸗Vorſtellungen in dieſer Woche, die vorher in dem rnbeirieb das Gepräge gaben, als angenehme Unterbrechung n Stück echter deutſcher Romantik aufleben zu laſſen, ward bennoch nichts. Der halb verpaßte Orcheſtereinſatz im Anfang gab den Grundaktord für den Abend. An Erfreulichem war's wenig, jedenfalls ſtand es in keinem Verhältnis zu dem vielen Unerquicklichen, das mit in Kauf zu nehmen war. Frau Beling⸗ Schäfers in Geſang und Spiel naive und innige Undine kann man zum erſteren rechnen, mochte man auch die dramatiſchen Momente ſchärfer hetvorgehoben ſehen. Copony's Hugo, den muſtkaliſche Sicherheit und guter Geſchmack auszeichnete, fehlte es, um einheitlich zu ſein, des öfteren an der Ruhe der Ton⸗ gebung, die auch Frau Knevels' in Vortrag und Darſtellung geſchickt angelegte Berthalda zu ſehr vermiſſen ließ. Der Kühle⸗ große Familie beſitzt, trat im Jahr 1894 ia Söllingen in den Poſtdienſt. Seine Vermögensverhältniſſe waren keine un⸗ günſtigen. Er beſaß in Söllingen ein Haus und etwa 5 Morgen Ackerfeld. Später baute er auf ſein Haus noch ein weiteres Stockwerk und errichtete außerdem eine Scheuer. Durch dieſe Bauereien kam der Angeklagte in Geldoerlegen⸗ heit. Um ſich aus ſeiner Lage herauszuhelfen, ſuchte er mit einigen Freunden, die gleich ihm ebenfalls finanzielle Hilfe brauchten, Gelder aufzunehmen. Es gelang ihm dies auch mit Hilfe von Wechſeln bei verſchiedenen Sparkaſſen der Um⸗ gegend. Es kamen Wechſel in Beträgen von 300 bis zu 800 Mark in Verkehr. Der aus den Wechſeln erlöſte Betrag wurde dann zwiſchen ihm und ſeinen Freunden geteilt, wobei Reichen⸗ kacher aber meiſt die größeren Summen erhielt. Da Reichen⸗ Lacher nicht in der Lage war, die Beträge, die von ihm zurück⸗ bezahlt werden mußten, aufzubringen, ſo verfiel er auf den unglücklichen Gedanken, ſich verſchiedene Beträge der Poſt⸗ anweiſungen anzueignen. Als Reichenbacher merkte, daß ſeine Veruntreuungen entdeckt wurden, ergriff er am 12. Juli die Flucht. Er kehrte aber nach einigen Tagen freiwillig wieder zurück. Inzwiſchen hatte er die unterſchlagenen Beträge erſetzt. Das Gericht verurteilte ihn unter Anrechnung von 3 Monaten Unterſuchungshaft zu 9g Monaten 4 Wochen Gefäng⸗ nis und 3 Jahren Ehrverluſt. —————Ü—!̃—— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Horneffer Vorträge. Wir machen hiermit auf den heute abend 8 Uhr im Kaſinoſaal ſtattfindenden 2. Vortrag über„Deutſche Religion“ von Dr. E. Horneffer aufmerkſam und lautet das heutige Thema„Der tragiſche Gott“. Eintrittskarten in der Hoſ⸗ muſikalienhandlung Heckel und an der Abendkaſſe. Konzert der Meininger im Roſengarten. Ein ausberkauftes Haus brachte das geſtrige erſte Konzert der von unſerer Aus⸗ ſtellung her rühmlichſt bekannten Kapelle des 2. Thür. Infanterie⸗ regiments Nr. 32, Leitung Kgl. Muſikdir. F. Liepe. Die Kapelle wird im ganzen 3 Konzerte hier veranſtalten. Der große Erfolg, den ſie am geſtrigen erſten Abend durch ihre künſtleriſchen Dar⸗ bietungen errang, wird ihr ſowohl für den heutigen Abend wie auch für das morgen Abend ſtattfindende Abſchieds⸗ und Wunſch⸗ konzert eine zahlreiche Zuhörerſchaft ſichern. Den Meiningern geht er Ruf voraus, zu den beſten Militärkapellen Deutſchlands zu zählen. Dieſes vorzügliche Renommee iſt geſtern nach jeder Richtung hin gerechtfertigt worden. Schon die Aufſtellung des Programms bekundete, daß die Kapelle in ihrem Leiter, Herrn Kgl. Muſikdir. F. Liepe, einen feinempfindenden, hochbegabten Dirigenten beſitzt. Weber, Beethoven, Liſzt, Schumann, Hapdn, Schubert, Mozart, Wagner, Mendelsſohn und Brahms füllten das äußerſt gediegene, reiche Programm aus. Die Kapelle verfügk über ausgezeichnete Kräfte, die ſich auch als Soliſten hervor⸗ ragend bewähren. Alle Nummern des Programms wurden in äußerſt duftiger, künſtleriſch durchdachter Weiſe zum Vortrag ge⸗ bracht und Herr Muſikdir. Liepe erwies ſich als ein auf der Stufe hohen Könnens ſtehender Interpret unſerer muſikaliſchen Klaſſiker. Reicher Beifall wurde der Kapelle nach jeder Nummer zuteil, der durch Zugaben gelohnt wurde. Wir können allen Freunden ſchöner Muſik nur den Beſuch der Konzerte der Mein⸗ inger heute und morgen Abend empfehlen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Die Kriſe auf dem Balkan. * Paris, 30. Nov. Bezüglich der in London verb reiteten Gerüchte, daß Italien und Rußland ein Geheimabkommen betr. dem Balkan abgeſchloſſen hätten, ſchreibt„Pet. Pariſien“: die beiden Staaten haben lediglich einen Meinungsaustauſch über die Zwecke der Konferenz gehabt. Es ſei nicht zweifel⸗ haft, daß Rußland und Italien das gleiche Intereſſe daran hätten für Serbien und Montenegro einzutreten, aber, daß ein regelrechter Vertrag abgeſchloſſen worden ſei, ohne daß Rußland das verbündete Frankreich davon verſtändigt hätte, erſcheine nicht glaubwürdig. ee. — born gelang Kromer muſikaliſch nicht durchweg in der edlen Vornehmheit, die der Komponiſt der Geſtalt verlieh und auch zur Darſtellung ſei bemerkt, daß ſelbſt als Weinhändler ein Kühleborn ſich nicht zu tief herablaſſen ſollte. Um ihn mit dem Pater, den Fönß gab, zu verwechſeln, gehörte ſchon ein Ueber⸗ maß kheatraliſcher Illuſion. Sonſt war deſſen Leiſtung in Stimme und Deklamation, die ſich bei ihm auffallend gebeſſert hat, angemeſſen, die Darſtellung überſchritt freilich das hier er⸗ forderliche Maß von Zurückhaltung um ein Erkleckliches. Durch⸗ weg friſch und lebendig ſpielte dagegen der als Neit auf An⸗ ſtellung gaſtierende, noch ſehr jugendliche Max Kutter vom Stadttheater in Poſen. Seine Stimme iſt dazu ſo ſympathiſch und ſein Vortrag ſo hübſch, daß man lebhaft bedauern mußte, daß ſeine Stimme, die mitunter über dem einfachen Lortzing⸗ orcheſter nur ſchwer ſich behauptete, für das Haus nicht aus⸗ reicht. Den Tobias gab Voiſin, der eine wahre ſchauſpieleriſche Proteusnatur beſitzt, in kreuherziger Innerlichkeit, die Mutter geſchickt Fräulein Neuhaus; Marx war als Kellermeiſter von überwältigender Komik. Gegen die geſtern beſonders auffallende und durch nichts entſchuldbare Teilnahmsloſigkeit des Orcheſters verſuchte Reichwein, der übrigens auch beim Quintett des erſten Aktes Mühe hatte, das Ganze zuſammen zu halten, vergebens anzukämpfen. Dr. H. *** Jeues Theater im Roſengarten. Uraufführung: Das ſtarre Syſtem. Unſere ſchnellebende und ſchnelldichtende Zeit ſtand nicht an, die Begeiſterung die in den heißen Auguſtwochen die deutſchen Gaue durchgog,„im Liede feſtzuhalten“. Den vielen Zeppekinliedern, den mehr oder weniger künſtleriſch ausgeführten Lebensbildern, die diesmal ſchon vor des Mannes Tode das Publikum überſchwemm⸗ ten, folgte jetzt auch das Drama, das, getragen von jener Stim⸗ mung und aus ihr geboren, auch von den Brettern herab im Dichter ⸗ work künden ſollte, was Deutſchland jüngſt bewegte und fühlte. Guſtab Hochſtetter hat die Tat vollbracht, das Neue Theater, das ihm, dem Mannheimer, ſeine gaſtlichen Tore wohl gern geöffnet hatte, ſie ins Werk geſetzt, und es zu ſchauen, füllte eine große und ſtimmungsfreudige Menge das Haus. Was ſie da oben auf den Brettern, die diesmal wieder die Welt bedeuten ſollten, ſich abſpielen ſah, war ſicher etwas durchaus Neites, ſo neu, daß man unbedenklich das Stück für das modernſte aller modernen Luſtſpiele erklären kann. Das galt ſchon für die Benennung. Und als der Vorhang ſich hob, wwurde man ſich deſſen noch mehr bewußt. Denn es wurde da vom Militärballon, vom ſtarren Syſtem und der Zukunft des Luftſchiffs geredet, auf die Luftſchiffahrt getrunken, und der Aukomobilfabrikant Schulze aus Die Exzeſſe in Prag. * Reichenberg in Böhmen, 30. Noy. Auf dem hieſi⸗ gen Marktplatze wurde geſtern eine von Hunderten beſuchte Verſammlung abgehalten, in der eine Reihe von Redner, där⸗ unter der Bürgermeiſter von Reichenberg Dr. Bayer, der Ob⸗ mann der Reichsvereinigung deutſcher Arbeitervereine, Ver⸗ nahrung einlegte gegen die Gewalttätigkeiten, denen die deut⸗ ſchen Studenten in Prag durch den tſchechiſchen Pöbel aus⸗ geſetzt ſind. Es wurde darauf hingewieſen, daß die Ausſchrei⸗ kungen, die ſich in der Stadt der älteſten deutſchen Univerſität areignete, bereits zu einemeuropäiſchen Skandal! ge⸗ worden ſeien. Schließlich nahm die Verſammlung eine Reſo⸗ lution an, in der die Regierung aufgefordert wird, die Wieder⸗ holung der Vorgänge auf dem Graben zu Prag unmöglich zu machen und den deutſchen Studenten in Prag die Freiheit ihres Auftretens und des Verkehrs ſowie die perſönliche Sicherheit zu verbürgen. Der amerikaniſch⸗japaniſche Vertrag. Paris, 30. Nov. Dem„Matin“ zufolge ſollen die Ver⸗ handlungen über den amerikaniſch⸗japaniſchen Vertrag von Japan ausgegangen ſein. Man dürfte deshalb vermuten, daß der engliſche Einfluß dem Abſchluß dieſes Vertrages nich ſernſtehe. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Die Exzeſſe in Prag. Berlin, 30. Nov. Aus Prag wird gemeldet: Die Exzeſſe gegen deutſche Studenten haben ſich geftern wiederholt. Um 11 Uhr vormittags gelang es der Menge den Treuppenkordan der Gendarmerie und Polizei zu durchbrechen. Die Studenten, unter denen ſich auch ein reichs⸗ deutſcher befand, wurden zu Boden geworfen und mißhandelt. Einer von den Studenten erhielt einen ſo ſtarken Stockhieb, daß ihm ein Knochen zerſplittert wurde. Nunmehr wurde Militär requiriert. Die Menge ſtürmte gegen das Militär vor. Auf dem Graben hatten ſich eine Anzahl deutſcher und ſchechiſcher Abgeordneten und faſt ſämtliche Prager Stadträte eingefunden. Auf dem Balkan des Hotels„Zum ſchwarzen Roß“ ſtand eine Schauſpielerin undanimierte den Pöbel. Die gröbſten Exzeſſe wurden in den Vor⸗ ſtädten verübt. Unter anderem hielten die Exzedenten einen borübergehenden Straßenbahnwagen an und durchſuchten ihn nach deutſchen Paſſanten. Hierbei wurde ein Kaufmann aus Berlin, welchen die Menge für einen deutſchen Studenten hielt, aus dem Wagen geſchleudert. Einem Redakteur der„Bohemia“ widerfuhr das gleiche Schickſal. Der Student Kurt Veith aus Straßburg, welcher in Prag ſtudiert wurde in einer Seitengaſſe, weil er deutſch ſprach, überfallen und ſchwe⸗ mißhandelt. An 14 Perſonen wurden ſchwer verletzt. Auch zahlreiche deutſche Offiziere, welche einzeln gingen, wurden inſultiert. Die Demonſtrationen nahmen geſtern zugleich einen antidynaſtiſchen und antiöſterreichiſchen Charakter an. Dekorationsgeſchäfte, die bei dem Kaiſer⸗ jubiläum Fahnen ausgehängt hatten, wurden dieſe herunter⸗ geriſſen, die Stangen zerbrochen und das Tuch in Stücke zer⸗ ſchnitten. In einer anderen Straße wurde eine ſchwarzgelbe Fahne unter Hochrufen auf Serbien beſpuckt, durch den Kot geſchleudert und ſchließlich auf den Balkon des Polizeipräfi⸗ diums geworfen. Die Unruhen dauerten bis zum ſpäten Abend ſort. In ganz Nordböhmen fanden geſtern zu Gunſten der iſchechiſchen Minoritätsſchulen 37 Demonſtrationsverſamm⸗ lungen ſtatt, in welchen 37 tſchechiſche Abgeordnete für die Erklärung des Generalſtreiks der Schulkinder eintraten. Gleichzeitig hielten zahlreiche deutſche Stadtver⸗ tretungen Nordböhmens darunter Tetſchen, Teplitz und Eger Proteſtmeetings unter freiem Himmel gegen die Pöbel⸗ exzeſſe ab. m....t xxxxxxxxxxxxxxxxx Tegel— wie ſollte er da anders heißen— trägt ſich mit dem Ge⸗ danken, eine Fabrik für Luftmotorbau zu gründen. Natürlich fehlts auch nicht an Gegnern der neuen Sache, und ſo entwickeln ſich leb⸗ hafte, bewegte Diskuſſionen und Erörberungen mit Wenn und Aber, unterbrochen durch eine zu gleicher Zeit beginnende Liebesgeſchichte. Zwiſchen der exponierenden Entwicklung dieſer beiden Fäden der Handlung pendelt der erſte Akt glücklich oder vielmehr unglücklich hin und her. Am Schluß wiſſen wir dann ſoviel, daß der mit an⸗ weſende Amtsgerichtsrat von Hagenau ein Freund des ſtarren Sy⸗ ſtems auch außerhalb der Luftſchiffdebatte iſt und ſeine älbere Toch⸗ ter gemäß der Familientraditionen nur einem Offigier zu geben ge⸗ willt iſt. Da dieſe Beſtimmung zu deren Wahl natürlich nicht paßt, gibt er ſich ſchließlich im letzten Akt auch mit einem Schwiegerſohn zufrieden, der nur Reſerveoffizier, daneben aber Direktor der nun⸗ mehr wirklich gegründeten Luftmotorabtelung in Schulzes Auto⸗ mobilfabrik iſt. Denn die hat der tüchtige Geſchäftsmamm gleich nach dem großen Erfolg des ſtarren Syſtems ins wirkliche Leben gerufen, noch in der Begeiſterung bermutlich, die er demals in Friedrichshafen ſelbſt mitgemacht hat. Dort hai ſich auch die ganze erliner Geſellſchaft vom erſten Akt verſammelt, es herrſcht eitel Freude und Herrlichkeit; etappenweiſe hört man vom erſten Luft⸗ weg des Grafen und freut ſich des Erfolges. Eine Schar Tübinger Studenten, die mit Muſik aufziehen, bringen im geeigneten Mo⸗ mente luſtiges Leben und frohe Begeiſterung auf die Bühne, ſa daß auch dem zweiten Akt trotz ſeinem ſentimentalen Schluß der äußere Erfolg geſichert iſt. Ueberhaupt ſchien ſich das Publinum— faſt wäre mam verſucht zu ſagen, merkwürdigerweiſe— gut zu unterhalten. Bei den Akt⸗ ſchlüſſen gab es viel Lorbeeren. Das iſt nicht mehr als billig; denn die Nachgeborenen werden und ſollen dem Dichter Kränze kaum flechten. Höchſtens daß der von ihnen, der ſpäter einmal die be⸗ wegte Geſchichte unſeres Jahres im Worte feſthält, daran erinnern wird, daß die großen Ereigniſſe ihre Schatlen nicht nur voraus⸗ warfen. Dann wird auch Hochſtetters ſtarres Syſtem im Rufe der Nachtvelt ſeinen Plat vielleicht finden, und dem Neuen Theater wirds ein ewiger Ruhmestitel ſein, es aus der Taufe gehoben zu haben. Zunächſt freilich wird dem Stück beſſer gedient ſein, wenn es in der Gegenwart noch andere ſo gute Aufführungen erlebt wie geſtern. Denn geſpielt wurde unter Reiters Regie außerordentlich friſch mit großer Luſt und Liebe zur Sache. Gleich als freue man ſich ſelbſt, vergangene Stimmung nochmals zu leben Hecht war ein ſehr komiſcher Juſtigrat— der übrigens den Erfinder und Vertreter des berüchtigten Kontrollſyſtems der Zeppelinmillionen abgeben muß—, Kökert ein jovialer Berliner Schulze, Goetz ein ener⸗ giſcher und ſchneidiger Maſchinenbauingenjeur und Reſerveleut⸗ nant. Den Hagenau gab repräſentabel Godeck, ſeine Frau ge⸗ ſchickt Frl. Sanden. In die Damenrollen teilten ſich mit Erfolg Frl. Brandt, Carlſen und Frau Eckelmann, und auch ſonſt konnte man mit der Darſtellung und Inſsenierung wohl zu⸗ frieden ſein, Dr. H. — anuheim, 80. November. ſich heute verehelichen. Am Mittwoch hielt er noch ſeinen Unter⸗ h. 5 General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 5. Sene. 1 7 Aus dem Großherzogtum. Sandhauſen, 28. Nov. Eine aufregende E dene ſpielte ſich auf dem Werkplatz des ieſen Biinme meiſters Z. ab. Zwiſchen ihm und einem Bauführer kam es wegen Ausführung von Zimmermannsarbeiten zu heftigen Auseinanderſetzungen, in deren Verlauf der Bauführer zum Repolvper griff. Eine Kugel traf einen der Zimmerleute in den Rücken, wurde aber glücklicherweiſe am weiteren Ein⸗ dringen in den Körper durch eine Rippe abgehalten. Eine zweite, dem anderen Zimmermann zugedachte Kugel ging fehl. * Heddeshei m, 26. Nov. Geſtern abend fand zu Ehren des von hier als Stadtvikar nach Mannheim verſetzten Herrn „Vikars Georg Fehn, dem die Verſehung der hieſigen ev. Pfarrei übertragen war ſeit der Penſionierung unſeres früheren Pfar⸗ ters Ullme, im Saale des Gaſthauſes zun Oaſen 15 b⸗ ſchie dsfeier ſtatt. Die ev. Gemeindeglieder, namentlich das ſchöne Geſchlecht, waren recht zahlreich erſchienen, ſodaß jedes Plätzchen beſetzt war. Herr Joh. Rudolf Schmitt begrüßte im Namen des Kirchengemeinderates die Erſchienenen und widmete dem ſcheidenden Geiſtlichen Worte ehrender Anerkennung und Dankbarkeit. Im Namen der politiſchen Gemeinde ſprach Herr Bürgermeiſter Lehrmann dem Gefeierten Dank und An⸗ erkennung aus. Herr Vikar Fehn dankte mit bewegten Wor⸗ ten für die Ehrung. Der ebang. Kirchenchor trug durch den hübſchen Vortrag einiger Lieder ſehr zur Verſchönerung der Feier bei. *Oftersheim, 27. Okt. Unſer Kirchenneubau geht ſeiner Vollendung entgegen. Im Laufe des Spätjahrs wurden die Fenſter eingeſetzt, darunter 3 Glasgemälde im Chor, die durch prächtige Farbenſtimmung und charakteriſtiſchen Aus⸗ druck der Darſtellung— Kreuzigungsgruppe auf drei Fenſter verteilt— packend auf den Beſchauer wirken. Die Fenſter wur⸗ den von der Mannheimer Glasmalerei J. Kriebitzſch ge⸗ liefert. Sie gehören nach fachmänniſchem Urteil mit zu dem Beſten, was auf dieſem Gebiete in jüngſter Zeit im badiſchen Unterland erſtellt wurde. Sie ſind Stiftungen Oftersheimer Familien. Auch die Tüncher⸗ und Malerarbeiten ſind fertig⸗ geſtellt. Im Februar 1909 hofft man das Feſt der Glockenweihe begehen zu können. Das Pfarrhaus— ein gefälliger, praktiſcher Bau— iſt bereits unter Dach. * Altlußheim, 27. Nov. Mit lebhafter Freude wird hier die Nachricht aufgenommen, daß die Großh. Regierung unſerer Gemeinde einen Staatsbeitrag in Höhe von 11 000 M. zum Schulhausneubau gewährt hat. Die Bewilligung dieſes erheblichen Beitrages dürfte insbeſondere darauf zurück⸗ zuführen ſein, daß in dem Schulhaus gleichzeitig eine Haus⸗ haltungsſchule eingerichtet wurde. 8 Karlsruhe, 27. Nov. Der 60 Jahre alte Chor⸗ ſänger Fritz Weiß hat ſich erſchoſſen. Grund zur Tat ſollen verfehlte Spekulationen ſein. * Baden⸗Baden, 28. Nov. Heute vormittag wurde bei der Felſenbrücke über dem alten Schloß der Ingenieur Erich Grieſe aus Berlin tkot aufgefunden. Grieſe ſoll vor einigen Tagen noch an ſeine Angehörigen geſchrieben haben, er werde bis zum 25. ds. Mits. abends ſein Leben beendet haben. Leichenſchau ergab, daß er ſich mit Cyankali vergiftete. wegeründe zur Tat ſind unbekannt. .e. Pforzheim, 27. Nov. Die Ve⸗ Kommerzienrat H. Geſell wurde heute im zweiten Wahlgang zum Stadtverordne⸗ ten⸗Obmann gewählt. * Pforzheim, 28. Nob. Fabrikant. Karl Dil⸗ lenius wurde geſtern nachmittag unter zahlreicher Beteili⸗ gung zur letzten Ruhe geleitet. Am Grabe wurden nach der Rede des Geiſtlichen unter Anſprachen, welche die Tätigkeit des Verſtorbenen auf allen Gebieten des öffentlichen Wohles gebührend hervorhoben, Kränze niedergelegt von Landtags⸗ abgeordneten Wittum namens der nationalliberalen Partei Badens, von Stadtrat Gattner, namens der nationalliberalen Vereine Pforzheim und Ettlingen und von Fabrikant Suedes für den jungliberalen Verein. * Lahr, 28. Nov. Der unſinnige Hexenaber⸗ glaube, der in traurigen Zeiten unſägliches Elend über die don ihm befangene Menſchheit gebracht und Tauſende unſchul⸗ diger Opfer dem Tode überliefert hat, i“ immer noch nicht ganz ausgeſtorben, wie die von Zeit zu Zeit in den Blättern berichteten Fälle beſonders kraſſer Art ausweiſen. In Ge⸗ richtsverhandlungen ſpielt das Hexenweſen noch heute zuweilen eine beſchämende Rolle, ein Beweis, wie unberührt manche Volksſchichten von dem Geiſte unſerer Zeit geblieben ſind Auch in Lahr hat leider dieſer verächtliche Aberglaube noch An⸗ hänger. Im Stadtteil Burgheim verendete nach kurzer Krankheit die gehörnte Milchſpenderin eines Hauſes, und die Beſitzerin des Tieres, beſtärkt durch eine Nachbarin, kam nun auf den Einfall, das Tier wäre„behext“ geweſen Ihr wurde nun geraten, den Urin eines Hundes auf das Fenſter⸗ brett zu ſtellen. Die Erkrankung der Hexe, die zweifellos unter den Nachbarn zu ſuchen ſei, wäre die Folge. Zum Unglück⸗ wurde wirklich eine in der Nähe wohnende Witwe krank und dieſe bedauernswerte Frau, ahnungslos über die ihr zugefügte Unbill, mußte ſich von den Weibern als Here verſchreien laſſen. Auch wurde behauptet, die Frau melke nach Hexenart nachts die Kühe aus, als die Tiere im Milchertrag etwas nachließen. Doch bald kam die Sache auch nd d war eine Beleidigungsklage, die aber, wie die„Lahr. Ztg.“ meldet, durch Vergleich erledigt wurde, nachdem die Be⸗ leidigungen gegen die Witwe zurückgenommen waren.—(Und. ſo was im 20. Jahrhundert!) *Furtwangen, 28. Nov. Von ſeiten des hieſigen Zen⸗ turms wird gegen die Entſcheidung des Bezirksrats, welcher die Wahl in der dritten Wählerklaſſe zum Bürgerausſchuß für ungültig erklärt hat, Einſprache beim Verwaltungsgerichtshof er⸗ Hhoben werden. 8 Grafenhauſen(Amt Bonndorf), 28. Nov. Der hieſige Steuererheber Otto Stritt iſt nach Unterſchlagung amellſcher Gelder im Betrage von 974 Mark flüchtig geworden. Von dem Flücht⸗ ling fehlt lt.„Albb.“, jede Spur. „Schönau i.., 27. Nov. Die 13 Jahre alte Schülerin Anna Heck geriet beim Eiſenbahnübergange unter den von Zell ein⸗ fahrenden Zug und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie andern Tages denſelben erlag. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „Zweibrücken, 28. Nob. Leider hat ſich die anläßlich des Verſchwindens des Lehrers Rudolph aufgetauchte Ver⸗ mutung, daß er freiwillig aus dem Leben geſchienden ſei, beſtätigt. Lehrer Rudolph ſtand im 35. Lebensjahre, war verlobt und ſollte — Abends kehrte er von ſeinem gewöhnlichen Ausgang nicht Die gerichtsärzbliche ihr zu Ohren, und die Folge mehr zurück. Erſt Freitag früh wurde er in Geſtrüpp an einem ſich einen Schuß in die Stirne beigebracht. Volkswirtschaft. Saatenſtandsbericht in Württemberg. Für die Winterſaaten war der Verlauf der Witterung von ſehr ungünſtigem Einfluß. Einen einigermaßen befrie⸗ digenden Stand zeigen nur die früh geſäten Winterfrüchte, und auch dieſe haben durch die kalten Nächte im Oktoker und wiederum im November vielfach nicht wenig gelitten. Bei den ſpäteren Saaten iſt der Keimungsprozeß ducch die Trockenheit und Kälte ſehr beeinträchtigt worden; vielfach zeigen ſie dünnen, ungleichmäßigen Stand und ſind zum Teil noch gar nicht aufgegangen. Ein baldiger durchdringender Reger iſt für die gedeihliche Entwicklung der Winterfrüchte dringend notwendig. In nicht wenigen Gegenden des Landes konnte ein Teil der Saat überhaupt noch nicht vorgenommen werden und muß bei der vorgerückten Zeit unausgeführt bleiben Nicht geringer Schaden iſt durch die Kälte in manchen Gegenden inſofern entſtanden, als die noch auf dem Felde ſtehenden Früchte(Obſt, Kartoffeln, Kraut, Rüben, Stoppelklee) er⸗ froren ſind. Aus verſchiedenen Bezirken wird gemeldet, daß die Feldmäuſe ſehr ſtark auftreten und Schaden an den Winter⸗ früchten verurſachen.— Soweit der amtliche Bericht feſtge⸗ ſtellt um die Mitte November. Inzwiſchen hat ſich erfreu⸗ licherweiſe die Lage nicht unerfreulich verbeſſert. Eine Handelshochſchule in Bayern. Den letzten Landtag beſchäftigten u. a. zwei Petilionen von München und Nürnberg um Errichtung einer Handelshochſchule. Von beiden Städten wurden der Regierung weikgehende Anerbie⸗ tungen hinſichtlich der Koſten der Errichtung und Unterhaltung gemacht. Das Kultusminiſterium hat nunmehr an den Magiſtrat München eine Mitteilung ergehen laſſen, daß die Geſuche der beiden Städte um Genehmigung einer Handelshochſchule, even⸗ tuell auch ohne ſtaatlichen Zuſchuß, ſich zur Zeit in Inſtruktion befinden. Da es ſich nicht um eine ausſchließliche Angelegenheit der beiden intereſſierten Städte München und Nürnberg handle, ſo ſeien die ſämtlichen Handelskammern Baherns zur gutacht⸗ lichen Aeußerung aufgefordert worden, aufgrund deren dann ſich das Staatsminiſterium des Aeußeren, Abteilung für Handel und Induſtrie, mit der Frage weiter beſchäftigen werde, Handelsliteratur. * Bilanzunwahrheit, Abſchreibungsfehler, Buchfüh⸗ rungsſünden und die dadurch Geſchädigten, ſowie Berechnung von bilanzen von Detlev Schönwandt. 120 S. gr. 8. eleg, geb. Mark 4,50. Berlin W. 9. D. Schönwandt. Das vorliegende Werk behandelt vom Standpunkt des Praktikers die ordnungsmäßige Aufſtellung von Bilanzen, ſowohl der Jahresbilanzen als be⸗ ſonders die Auseinanderſetzungs⸗ u. Uebergabebilanzen, es erklärt die grundlegenden Unterſchiede und erleichtert das verſtändnis⸗ volle Leſen von Bilanzen, auch für diejenigen, welche nicht die geſamte Buchführungstechnik beherrſchen. Es wird eingehend nachgewieſen, wie die ganze Buchführung von Anfang an die Unterlagen für eine materiell richtige Bilanzaufſtellung liefern muß und auf welchen Grundlagen die Wahrheit der Bilanz be⸗ ergeben. Teilhabern, Erben uſw.), die Berechnung von Firmenwert und Male behandelt und begründet. Jeder der auf Grund von Bi⸗ lanzen mit einem Geſchäft in Verbindung treten will, findet hier angeführt, was er bei der Prüfung der Bilanzen zu berück⸗ ſichtigen hat. *** Die Deutſche Eiſenbahn⸗Speiſewagengeſellſchaft in Berlin erhöhte ihren Beſtand auf 75 li. V. 63) Wagen. Sie zahlte an die preußiſche, bayeriſche und badiſche Staatsbahn für Ge⸗ ſtattung des Wirtſchaftsbetriebs M. 154 406(i. V. M. 139 964). Nach Abſchreibungen von M. 404 666(M. 352 062) werden aus M. 369 274(M. 271848) Reingewinn die bekannten 10 Prozent (wie i..) Dividende gezahlt, diesmal auf erhöhtes Kapital, ferner M. 18 004(M. 12 985) der Reſerve, M. 50 000(M. 25 000) der Spezialreſerve, M. 10 000(wie i..) der Unterſtützungskaſſe zugeführt, M. 21 708(M. 14 672) Tantiemen vergütet und Mk. 19 562(M. 9191) vorgetragen. ——————— Bermremreereeeg vember. Waſſerſtandsnachrichten im Ronat Mo Pegelſtationen Datlum: vom Rhein: 2. 2 27 23. 29 29. Bemenkungen Houflan: 225 3˙26 85 Waldshut 167 163 Hüningen) 43 1,30 125 10 1,03%5 übds. 6 Uhn e/ a eaeeee uhr Lauterburg.25.11 Aods. 6 U. Magau 418.7.6 3,50 8,40 8,84 2 Uhr Germersheim.2 2,95 BS. 12 Uh MWaunheim.,7).0 2,52 2,46 2,31 2,2. Morg. 7 Un Mainz„% 064 0,57%0.-P. 12 Ud Biugen.50.52 10 Uhr Raub. Jſ½4 1,59 ½76 1 55 145 1,33 2 Uh. Koblenunznz. 10 Ltor NSlm 9,81 24„ 1,95 1,67 2 Uhr. Ruhrort 8 1165 6 Uhr vom Neckar: Naunheim.77 307 2,70 2,52.40 2,30] V. 7 Uhr HWeilbroun„„.0,.75 0/80 0. 0 44 9,50 V. 7 Uhr 5)—.22. 1) 0,39.)— 0,4. 0 083. 0,28. ).—.05.) ,4 „) Windſtill, Oſten Heiter,— 30 0 1—.——— Station Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen e,, 1— 33 2 33 2 8 5 8—. 1— 7— 1 5 Datum gelt 8 4 2 3 8 3 8 5 3 3 7 5 2 5 8— 2* S *„ 2 2* 28. Nov. Vlorg.7 5 10 ſtill Nebel 28.„ pittg. 2 66, 00 ſtill Nebel 28.„ udds. 9“ 06, 1,5 ſtill Nebel 30.„ Morg. 7 7078 27 ill oto, u. Rei, Höchſte Temperatur deu 29 November 40,2 Tieſſte„ von 29./30. November 2 entlegenen Platz im Erbuſch bei Contwig aufgefunden. Er hatte Firmenwert, Goodwill, Patentwert aſw. in Auseinanderſetzungs⸗ ruht, wo die Fehlexquellen liegen und welche Folgen ſich daraus Namentlich die Auseinanderſetzungsbilanzen(zwiſchen andern Rechten, die Familiengründung uſw. ſind hier zum erſten Geſchäftliches. Geſunde Beſtrebungen gehören unterſtützt. So iſt es im Intereſſe der Volksgeſundheit nur zu wünſchen, daß die Wiſſen⸗ ſchaft die Ernährung mit pflanzlichen Nahrungsmitteln warm empfiehlt. Viel Fleiſch ſchadet dem Körper! Die Pflanzen aber enthalten nur geſunde Stoffe.„Knorr⸗Sos“ beſteht nur aus Pflanzen und gibt allen Speiſen einen ausgezeichneten Fleiſ geſchmack. * Iſt Kaffee ein Nahrungs- oder Genußmit Bohnenkaffee hat bekanntlich keinen Nährwert, wirkt vielr durch ſeinen Coffeingehalt bei dauerndem Genuß nachteilig das Nervenſyſtem. Beſonders ſollte der Bohnenkaffee von K dern, Rekonvaleszenten, Nervenſchwachen, ſowie Herz, und Ma genleidenden gemieden werden. Den denkbar beſten Erſatz für Bohnenkaffee bietet Seeligs kandierter Kornkaffee. Dieſer Kaffe wird nach eigenem Verfahren hergeſtellt und zeichnet ſich durch kräftigen, aromatiſchen Geſchmack, ſowie hohen Nährwert aus. Seeligs kandierter Kornkaffee(nur in geſchloſſenen Paketen] i in den beſſeren Lebensmittelgeſchäften erhältlich. 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Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. EE————————————— Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß die Berlt Schirm⸗Induſtrie, Max Lichtenſtein, D 3, 8, Planken, einen Räumungs⸗Verkauf in Schirmen veranſtaltet und iſt dieſes günſtige Gelegenheit für paſſende Weihnachtsgeſchenke. Hof-Möbelfabrik L. J. P ete Ausstellungsräume und Bureaux MANNNEII O 7, 10 Rgeidelbergerst — Musterzimmer, Einzelmöbel, Tepplohe, Sronzen etc. 83 283 Der Sipfel der dach an 1 Das neue hygieniſche Naſiermittel erſetzt Pinſel, Waſſer, Seife, Schaum und Napf. Letzt nur nötig 5 1 Tube„Wach auf“— Meſſer— und Handtuch, weiter zum Raſieren. Laut Kgl. Polizeiverordnung vom 1. Oktober ds. Is. kein Raſierpinſel mehr zum gemeinſchaftlichen Gebrauch den Friſeur⸗ und Barbiergeſchäften, ſondern nur die reinigte Hand— wie es ſeit langem ſchon bei Benutzung „Wach auf“ empfohlen wurde— zum Einſeifen in Anwen genommen werden. 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(Nachdruck verboten.] 9 1K 84[Fortſetzung). „So nicht weiter, Ilka, ich bin kein Spielzeug, kein Salon⸗ menſch, den man mit tönenden Worten zum Schweigen bringt. Ich bin gekommen, weil ich nicht anders kann, weil ich weiß, daß ich eine Schuld habe gegen Sie, und die will ich loswerden, das iſt es!“ „Auf dieſe Weiſe?“ fpagte ſie bitter. „Ja, auf meine Art!“ „Und wenn ich dieſe Art nun nicht verſtehe, nicht verſtehen will?“ Wieder trafen ſich ihre Augen feindſelig und heiß. „Laſſen Sie mich los!“ ſagte ſie tonlos.„Wir ſind doch keine Kinder, die miteinander zu ringen brauchen!“ Da trat er zurück und gab ihre Handgelenke frei. „Gut, dann wollen wir vernünftig miteinander ſprechen!“ Sie hatten jetzt begonnen, langſam aufwärts zu wandern. Von dort her brauchten ſie nicht zu fürchten, durch andere ge⸗ ſtört zu werden. Wer hier zur Hütte wollte, kam faſt immer über den Gletſcher. Die Sonne begann ſich zu verſchleiern. Noch lag ein weiches, fahles Licht auf den Schneegründen und Eisfeldern, aber es war nicht mehr ſo blendend; ſo konnten ſie der Schneebrille entbehren. Er hatte die ihre vom Boden ge⸗ hoben und in die Bruſttaſche ſeines Lodenrocks geſteckt, augen⸗ ſcheinlich ſchien ſie es nicht bemerkt zu haben und zu vergeſſen, daß ſie die Brille verloren habe. Zwiſchen aufgetürmten Steinmaſſen machten ſie Halt. Hier konnte kein menſchliches Ohr ſie belauſchen, und was ſie ſich beide ſagen mußten, war nur für ſie. Mochte die gewaltige Natur Zeuge ihres inneren Kampfes ſein, ſie paßte zu ihrer augenblicklichen Seelennot und Härte. Ilka hatte ſich am Boden zwiſchen zwei Felsblöcke nieder⸗ gelaffen. In ihrem Schutze fühlte ſie ſich freier dieſen heißen, ſtählernen Augen da ſich gegenüber, und ſie wollte nicht ſchwach werden, wie ungeſtüm ihr Herz auch ſchlug. Sah er das? Sie glaubte es ſicher zu fühlen, daß er trotz all ihrer ſtarren Selbſtbeherrſchung es dennoch empfände. „Köunen wir nicht miteinander Frieden machen?“ fragte Ex leiſe. 5 Der Klang ſeiner jetzt ſo weich klingenden i machte ſie Kein Angriff ſondern eine Abwehr der unlauteren Machenſchaften gegen den coffeinfreien„Kaffee Bag“ iſt die bekannte Broſchüre„Kathreiners Entlarvung.“ Die betr. Firma ſucht jetzt durch ihre Reiſenden und durch ihre Inſerate dieſe Tatſache zu verdrehen und ſich als den„unſchuldig Angegriffenen“ hinzuſtellen, während ſie der Angreifer iſt, der aus ſicherem Hinterhalt unter möglichſter Schonung des eigenen Namens fortgeſetzt gegen den„Kaffee Hag“ intrigiert hat. hatte u. a. den Zweck, dieſe verſteckten Angriffe gegen den coffelnfreien„Aaffee Licht der Oeffentlichkeit zu ziehen und zu beweiſen, daß alle bisher erſchienenen Verdächtigungen gegen Ausnahme— nichts anderes waren, als bezahlte Reklamearbeiten. 784²—— 580 den„Aaffee Bag⸗— ohne gefertigt und angestrickt bei J. Kühner jr., H1. 17. Marktplatz. Telephen 3164. Herrenartikel, Kurz-, Weiss- und Wollwaren. 5606 1665 Stellung als Hausverwalter und Portier, Magazins⸗ Verwalter oder dergleichen ſucht älterer, gut empfohlener Mann mit kaufmäunſchen Kennniſſen baldigſt zu über⸗ 5 15 Offerten unter 68740 an die Expedillon d. Bl. Die erwähnte Broſchüre ag“ an das e eeeeee eeee Empfehle mein anerkannt echtes 66771 Stultgarter Hutzelbrot Karl Bertele,.6, 14 NN Telephon 3862. eeeeeeeeeeee —— mehr als alles andere erzittern, aber die Schwäche ging vorüber. Gottlob, ſie konnte ihm wieder feſt in die Augen ſehen. Verſtand er den ernſten, traurigen Blick? Er ſetzte ſich plötzlich zu ihren Füßen nieder und vergrub das Geſicht in beide Hände. „Ilka, es muß ſein, mein Leben hängt an Ihren Augen! Ich weiß es ja auch ſelbſt noch nicht lange, daß es ſo iſt, aber nun hilft mir kein Gott mehr davon loszukommen. Als ich heute durch Bill erfuhr, Sie hätten ſich hier allein in dieſe unerhörte Gefahr begeben, wurde mir an meiner Angſt um Sie das klar. Eine ſolch namenloſe, quälende Angſt kennt der Menſch nur um einen Teil ſeines Selbſt, und Sie ſind mir in all diefen ſchreck⸗ lichen Wochen unentbehrlich zum Weiterleben geworden.“ Er ſtarrte zu ihr empor. Aber ſie ſchwieg noch immer. den ſich mehr und mehr verſchleiernden Felsmaſſen. ſich nicht. Eine namenloſe Angſt überkam ihn plötzlich. Trug er an dieſer Art des Blickes die Schuld? Er hätte aufſpringen mögen., ſie an ſich reißen, aber eine heilige Gewalt hielt ihn davon zurück. Endlich begann ſie leiſe: „Ja es waren ſchreckliche Wochen. Ich möchte ſie auslöſchen aus meinem Leben, denn ſie waren grauſamer als alles Schwere, das ich zu tragen hatte. Aber ein Gutes haben ſie doch ge⸗ habt: Ich bin klar geworden über mich und Sie!“ Sie ſtockte einen Moment, dann fuhr ſie mit immer klarer werdender Stimme fort:„Was nützt es Ihnen und mir, wenn ich Ihnen ſage, ich habe unausgeſetzt an Sie gedacht! Es liegt kein Glück darin— für Sie und für mich.“ „Doch!“ rief er leidenſchaftlich. Sie ſchüttelte den Kopf.„Nein,“ ſagte ſie feſt,„meine Augen ſehen ſcharf, ſie haben es gelernt, und das wahrlich nicht im Sonnenſchein des Lebens. Sie begehren jetzt das Weib in mir, aber nicht mich. Das ſind zwei verſchiedene Dinge. In meine Ehe ging ich auch dereinſt ſo! Mein innerer Menſch darbte, viel⸗ leicht wäre er langſam geſtorben, wenn es ſo geblieben wäre. Aber dann kam das Erwachen. Ich kann nur lieben, wenn ich emporſchauen und achten lann, dann auch als Weib. Und das fehlt. Sie haben es ſelbſt zer⸗ trümmert. Es war da, ich ſage es Ihnen jetzt ohne Scheu. Auf einem Trümmerhaufen kann man kein neues Glück ertrotzen, und ginge man darum ſelbſt in Stücke. Ich muß mich darin ſelber treu bleiben, denn ich will nur ſo lange weiterleben, wie ich mich ſelbſt noch achten kann. Sie haben mich heimatloſer gemacht, als ich war. Ich weiß, Ihr Blick hing düſter an Sie rührte ihn ſchwach gemacht haben. das haben Sie nicht gewollt, aber es iſt ſo. Mein Palais in der Reſidenz habe ich verkauft. Nicht um des Klatſches willen, wie die Generalin und wohl auch die anderen glauben mögen, nein, der Erinnerungen wegen. Ich will die Sielle nicht wiederſehen, wo ich ein paar kurze glückliche Tage durchlebt habe, die ſo enden mußten.“ Er hatte ſich auf den Knien emporgerichtet und ſich ihr ge⸗ nähert. Nun legte er bittend ſeine Hände in ihren Schoß, es tat ihm ja zu weh, ſie ſo klar und hart reden zu hören. Und doch— eine unbezwingliche Bewunderung für ſie überkam ihn plötzlich. Er hätte ihr die Hände küſſen mögen und ihr ſagen:„Ich liebe Dich jetzt erſt wirklich und mit ganzer Seele.“ „Und nun wollen wir dieſe Unterhaltung beenden,“ Seine Nähe zu ertragen, erſchien ihr wie eine Pein. Nur nicht ſchwach werden gegen dieſe heißen, bittenden Augen. Es klang nicht mehr ſo ſicher wie bisher, als ſie mit abgewandtem Geſicht fortfuhr: „Ich denke, wir haben uns alles geſagt, was ſein mußte. Nun wollen wir uns ſtill die Hände reichen und auseinander⸗ gehen mit dem Vorſatze, uns nicht freiwillig wieder zu begegnen.“ Er hatte ihre Finger feſt umklammert und ſtöhnte. „Nein!“ entrang es ſich ſeinen Lippen.„Nein, und tauſend⸗ mal nein! Ich will ehrlich ſein, genau wie Sie, Ilka. Sie waren grauſam und hart, es iſt meine Schuld. Härte erzeugt ja auch Härte, aber was Sie fordern, kann ich nicht halten. Ich würde Sie doch ſuchen, jetzt erſt wirklich. Ich will mir Ihre Liebe und Achtung erringen, ich will. Ja, der Tag muß kommen, wo wir einander die Hände reichen, aber nicht zum Abſchied, wie Sie jetzt ſagen, ſondern als zwei Menſchen, die ein Recht haben auf ein großes, unbegreifliches Glück. Das Leben wird einſam ſein bis dahin, nicht nur für mich, auch für Sie, Ilka. Ja, es ſoll einſam ſein, damit auch Sie begreifen, daß wir zwei nicht mehr loskönnen voneinander.“ Sie ſah wehmütig auf ihn nieder, er hatte das ſtolze Haupt geſenkt und preßte wie in Angſt ihre Hände. „Wollen Sie mich auch von meinem Schloß vertreiben?“ fragte ſie bitter. „Wohin Sie auch gehen, ich folgeg, ſagte er und richtete ſich ſagte ſie. auf. Ihre Kälte lähmte ihn plötzlich. Langſam erhob er ſich. Er fing an, ſich zu beſinnen, die ſtarke ſeeliſche Erſchütterung mußte Sein Stolz kam allmählich zurück, aber damit zugleich eine zähe Entſchloſſenheit. ortiſetzung folgt!. 8. Seite. 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Scheuber, Gerichtsvollzieher. 67077 Frau Stadtpfarrer Achtnich, G 4, 2; 2 Betten, 1 Weihnachtsbitte für die Kleinkinderſchule der Stadtmiſſion K 2, 10. Um in der bevorſtehenden Weihnachtszeit den Kleinkinderſchulen unſerer Stadtmiſſion wieder eine Beſcherung veranſtalten zu können, wenden wir uns vertrauensvoll an die Freunde und Gönner der lieben Kleinen mit der herzlichen Bitte, uns Beiträge zu dieſem Zweck gütigſt zukommen zu laſſen. 83219 Da während des Winters dſuch viele Arme, zum Teil ſehr würdige, hilfeſuchend auf das Bureau der Stadtmiſſion kommen, bitten wir dringend, uns Le⸗ bensmittel und Kleidungsſtücke ſchenken zu wollen Die Gaben werden gerne abgeholt; nan wende ſich gefäl⸗ ligſt an den leitenden Stadtmiſſionar Bauer, K 2, 10, Wir ſind für alle Gaben herzlich dankbar. Mannheim, November 1908. Das Komitee: Frau Karolg Bender, Karolaſtraße 10; Frau onſul H. Bornhauſea E 7, 24; Frau M. Heidenreich, U 8, 9; Frau Hof⸗ juwelier Heisler, B 1, 4; Fräulein E. Nüßler, E 5, 8; Frau Direktor Poſt, Kaiſerring 18: Frau Bauinſpektor Rümelin, L 11, 23; Frau O. Schmidlin, Jungbuſch⸗ ſtraße 3: Schweſter P. Geiger K 2, 10. Für die Armenbeſcherung: 1 Stadtmiſſionar Bauer K 2,10. 35 AKeparaturen an Winden Maschinenteilen ete. werden prompt und sachgemäss ausgeführt Gross& Co., Mannheim Mittagblatt.) Liederkranz Heute Moutag, abends ½0 Uhr, Geſammtprobe. 883407 Der Vorſtaud. Jidiſchet Diskuſſonsverein. lseute Montag, abends 88% Ep-Otoffen Neinmnchts beschente Uhr im Saale U 1, 11 Vortrag „Die Arbeiterfrage im Judentum“. Gäſte ſteis willkommen. Nach dem Vorli Diskuſſion. 341ʃ —— gelaunkmachung. Die Erhebung der Beiträge der ſelbſtver⸗ ſicherten Kleinmeiſler zur Unfallverſicherung betr. Nr. 6. Der Auszug der Hebrolle der ſelbſtverſicherten Kleinmeiſter von Mannheim pro III. u. IV. Quartal 1908, der Verſicherungsanſtalt der ſüdweſtlichen Baugewerks⸗ berufsgenoſſenſchaft in Straß⸗ burg i. Elſ. liegt gemäߧ 28 des Bauunfallverſicherungs⸗ geſetzes vom 27. ds. Uts. an, wäyrend zwei Wochen zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten bei der Einzugsſtelle— altes Rathaus F 1, 5— Zimmer Nr. 2, parterre— offen. Einſprachen hiergegen ſind beim Genoſſenſchafsvorſtand ein ureichen, jedoch iſt der Bei⸗ trag vorher bei der oben⸗ genannien Einzugsſtelle ein⸗ zubezahlen. Mannheim, 24. Nov. 1908. Bürgermeiſteramt; Dr. Finter. 31996 lank Einlabang zur Ernenerungs⸗ wvahl in den Spnagogentat. Nr. 2367. Infolge Ablaufs der Dienſtzeit ſcheiden mit Ende dieſes Jahres aus dem Syna⸗ ogenratskollegium aus, die erren Synagogenräte: David Kahn, Fabrikant, Auguſt Oppenheim, Privatmann, Sally Reiß, Fabrikant, Joſef Zimmern, Groß⸗ kaufmann. Auch iſt infolge Ablebens des Herrn Synagogenrats Bernhard Bodenheimer für denſelben ein neues Mit⸗ glied zu wählen. Gemäß 8 10 der laudesherr⸗ lichen Verordnung vom 15 Mat 1888 hat ſomit eine Wahl von 5 Mitgliedern für eine 6jährige Dienſtzeit ſtattzufin⸗ den. 82974 Zur Vornahme dieſer Wahl wird Tagfahrt auf Dienstag, den 1. Dezbr. ds. Is., vormittags ½11 bis 1 Uhr im Sitzungs⸗ ſaale F 1 No. 2 anberaumt. Die Austretenden ſind wie⸗ der wäblbar. Die ſonſtigen Erforderniſſe der Wahlberechtigung und Wählbarkeit richten ſich nach 8 2 der Verordnung vom 25. ktober 1895 und ſind aus den Anſchlägen an den Ver⸗ kündigungstafeln der beiden Synagogen erſichtlich. Wir laden die Wahlbe⸗ rechtigten zur Beteiligung an dei Wahl hiermit ergebenſt ein Mannheim, 11. Nov. 1908. Der Synagogenrat J..: Dr. Staadecker. Schorſch Enghisch. Miss Heatly(Cleasby, er- fahreneLehrerin, ert. gründl. engl. Sprachunterricht. Spez. rapide Methode für Anfänger L I4, 10% Teleph. 3605 5 Geldverkehr 12 Wer? leiht einer Dauue 80 bis 2 100 Mk.— Offert. unt. Nr. 31829 an die Exped. d. Bl. 10 Ankauf. 19 Zu kaufen geſucht 1 vierrädr. Handwagen. Näßer. Schwetz.⸗Str. 98 67362 im Hof. Sehlalstellen 1 Traitteurſtr. 43 4. Stock rechts, beſſere Schlaſ⸗ ſtelle mit 1 oder 2 Betten an ſoliden Herrn oder Fräulein ſof. 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Erzberger(Zentr.): Es iſt ſchwer, irgend einen neuen Gedanken in die Debatte zu werfen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Gin ſchweres Hagel⸗ wetter iſt über die Vorlagen herniedergegangen. Nur wenig iſt von der ganzen Pracht geblieben, einige Halme ſtehen noch, die lakatſteuer mit 4 Millionen und die Schaumweinſteuer mit eben⸗ alls 4 Millionen Mark. Herr Paaſche hat ſehr hoffnungsfreudig in die Zukunft geſchaut. Ich gweifle aber, ob es ihm als dem gukünftigen Vorſitzenden der zu wählenden Kommiſſion elingen wird, alle die zerbrochenen Töpfe zuſammen zu leimen. In dem Porzellanladen des Schatzſekretärs iſt ſo furchtbar gewütet worden, als wenn ein Elefant darin gehauſt hätte.(Heiterkeit.) Jetzt jährt ſich die Zett, da der Block die Kanglerkriſis überſtehen mußte, die durch den parlamentariſchen Rütli⸗Schwur ihr Ende fand. Damals waren die Debatten ſcharf, und der Reichskanzler eilte perſönlich herbei, um zu retten, was zu retten war. Heute ſind noch ſchärfere Worte gefallen: wo bleibt da der Blockvater, um der Widerſpenſtigen Zähmung zu bewirken? (Heiterkeit im Zentrum.) Warum ſtellt Fürſt Bülow heute nicht feln Portefeuille zur Verfügung? Früher hieß es, man bürfe ſich nicht weiter unter das Joch des Zentrums beugen. Heute haben die Konſervativen ein reaktionäres Joch für die Freiſinnigen auf⸗ gerichtet.(Sehr richtig! Lachen links.) Gs iſt für einen Zen⸗ trumsmann eine gewiſſe Genugtuung, wenn er ſieht, wie jetzt die Dinge liegen.(Beifall im Zentrum.) Das ausgeſchaltete Zentrum ſoll nun auf einmal mitarbeiten. Wir machen uns wegen dieſes Liebeswerbens eigenartige Gedanken. Die„Kreuszeitung“ hat es bereits ausgeſprochen, warum man mit dem Zentrum anbandeln will; man hat das Bedürfnis zu einer Art Rückverſicherung. Das Zentrum ſoll alſo eine Art Reſervetruppe bilden, die aus dem Buſch herauskommt, um gegen die Linke zu marſchieren.(Sehr richtig! im Zentrum.) Die„Deutſche Tageszeitung“ empfindet wieder, daß das Steuermachen unangenehm ſei, und ſie möchte zu dieſer unangenehmen Arbeit alle bürgerlichen Parteien heran⸗ giehen. Das iſt ein ſchlecht angelegtes Manödber.(Sehr richtig! im Zentrum.) Das Zentrum müßte mit einer polizei⸗ widrigen Dummheit beſtraft ſein, wenn es darauf ohne weiteres hineinfallen ſollte.(Lebhafte Zuſtimmung im Zentrum.) Dr. Müller⸗Meiningen hat erklärk, der Abg. Speck gebe ſich wie eine viel umworbene Schönheit. Nun, wenn einmal eine par⸗ Jlamentariſche Schönheitskonkurrenz ausge⸗ ſchrieben würde, ſo würde ſicherlich Herr Speck einen diel höheren Preis bekommen als Herr Müller.(Heiterkeit.) Der Schatz⸗ ſekretär gefällt ſich diesmal in der Rolle des Ratte nfängers bon Hameln indem er uns zu ſeinen Steuervorſchlägen zu bekehren ſucht. Wir werden trotz allem im Intereſſe des Reiches und mit Rückſicht auf unſere Wähler, die eine gerechte Steuerver⸗ teilung fordern, an der Reichsfinanzreform mitarbeiten. Wir haben keineswegs die Abſicht, uns in den Schmollwinkel zurückzu⸗ ziehen.(Beifall im Zentrum.) Herr Dr. Müller⸗Meiningen hat uns mit ſeiner Rede gegen die tote Hand ein großes Vergnügen bereitet. Die bayeriſchen Kollegen werden ſich ernſtlich die Frage die die Zentrumspartei ihm in Bahern verdankt, zum Ehrenmi glied ernennen ſollen.(Heiterkeit im Zentrum.) Er hat aus⸗ nahmsweiſe einmal nicht gedichtet, obgleich er dieſe Gabe von oben beſitzt.(Heiterkeit.) Ich will ihn nicht etwa dazu anreizen. (Heiterkeit.)„Gefährlich iſt's, den Leu zu wecken, Verderblich iſt des Tigers Zahn, Jedoch der ſchrecklichſte der Schrecken Iſt Dr. Müller in ſeinem Wahn.“(Heiterkeit im Zentrum, Unruhe links.) Ich meine, in ſeinem Wahn, durch ſeine Reden irgend⸗ wie dem Zentrum zu ſchaden.(Lachen links.) Nun hat Dr. Müller behauptet, wir hätten Gu gen Richter mit Schmutz beworfen. Ich weiſe dieſe Behauptung, die eine Brunnenvergiftung ſchlimmſter Art iſt, mit Entrüſtung zurück.(Beifall im Zentrum.) Eugen Richter verdankte ſeine Wahlen ſeit 189 lediglich den Zentrumswählern. Er war ein hervorragender politiſcher Charakter, der mit vielen Zentrumsabgeordneten freundſchaftliche Beziehungen hatte. Es iſt auch in der Oeffentlichkeit nie bekannt geworden, daß er etwa einen Zentrumsabgeordneten„frecher Dachs“ genannt hätte.(Heiterkeit.) Das Zentrum hat immer einen ab⸗ lehnenden Standpunkt gegen die Nachlaßſteuer eingenommen. Ganz anders die Freiſinnigen, die ſich ſeit 1905 ſehr gewandelt haben. (Lachen links.) Damals lehnten ſie grundſätzlich die Erhöhung der indirekten Steuern ab, und Herr Kopſch ermunterte noch die Gaſtwirte, in ihrem Entrüſtungsrummel fortzufahren. Heute iſt es anders. Ich bedaure die Ausführungen des preußiſchen Finanz⸗ minfſters über die Gewerkſchaftsbeiträge auf das leb⸗ hafteſte. So ſpricht nicht ein wirklicher Staatsminiſter, der auch Miniſter für die Arbeiterklaſſen ſein muß. Heute hat jeder den⸗ kende Arbeiter die Verpflichtung, einer Gewerkſchaft beizutreten und ſie zu unterſtützen. Ich habe mich gewunderk, daß ein leiten⸗ der Staatsmann derartig reaktionäre Anſichten vertritt, wie ſie wohl eines vormärzlichen Mini ſters würdig geweſen wären. Ein ſolcher Miniſter kann nicht als Vertrauensmann des ganzen deutſchen Volkes aufgefaßt werden. Man ſollte ſich doch freuen, daß unſer Arbeiterſtand ſich ſelbſt aus eigener Kraft eine Beſſerung ſeiner Lage erkämpft hat. Mit ſolchen Reden fördert der Finanzminiſter die Sozialdemokratie biel mehr als er glaubt. Entſchieden zurückweiſen muß ich den Vorwurf, daß das Zentrum ſchuld ſei an der Finanznot des Reiches. Die Finanzreform von 1906 hat doch nicht allein das Zentrum gemacht. Gerade unter dem Kartellreichstag iſt die Reichsſchuld gewachſen. der Chingexpedition, bei der ſüdafrikaniſchen Expedition gemacht werden, dann braucht der Reichskanzler nur das eine Worte zu ſagen: Ich bitte um Indemnität! und ſofort wird alles bewilligt. (Sehr gut! im Zentrum.) An der Finanznot iſt nur der Reichskanzler ſchuld. Von die⸗ ſer Schuld wird ihn kein Hofhiſtoriograph freimachen. Er hat unſere Finanzen im Jahre 1900 tadellos übernommen, und trotz der Vermehrung der Einnahmen ſtehen wir jetzt nach ſeiner acht⸗ jährigen Tätigkeit vor dem totalen Zuſammenbruch unſeres Fi⸗ nangweſens. Dann kommt er her und hält uns eine Spar⸗ ſamkeitsrede. Dabei hat er z. B. die Repräſentationsgel⸗ der im Etat eingeführt. Die Rückkehr zur altpreußiſchen Spar⸗ ſamkeit wird 5 n. Es wird alſo gar nicht geleugnet, daß in den letzten Jahren eine ungeheure Verſchwendung ſtattgefun⸗ den hat. Der Schatzſekretär kommt ja gar nicht auf gegen die Wünſche der einzelnen Reſſorts. Er muß ſich ihnen fügen. Wenn er es nicht täte, dann wäre es mit ihm zu Ende; dann könnte er ſich den Möbelwagen beſtellen. gerit Mit den Staatsgel⸗ dern wird in leichtfertigſter Weiſe gewirtſchaftet. Das gilt für alle Reſſorts. Die Herren im Auswärtigen Amt bekommen die höchſten Gehälter dafür, daß ſie ſchlecht geſchriebene Schriftſtücke nicht leſen können. Sie ſtehen ſich beſſer als die am höchſten be⸗ zahlten Modeſchauſpieler Matkowsky und Harrhy Walden mit feren Dämmerzuſtänden.(öHeiterkeit.) Dieſe Regierung im Unherziehen koſtet uns ein ſchweres Geld, und wenn die Beam⸗ ten den halben Sommer in Norderney ſitzen oder anderswo, dann müſſen ſie doch Ortszulagen bekommen. Dazu kommen die Reiſe⸗ koſten uſw. Die Geſandten werden durcheinander gewirbelt, heute ſind ſie in Brafilien, morgen in Japan; einen Teil des Jahres ſind ſie auf Urlaub, auf Jagden, meiſt gerade während der wichtigſten politiſchen Ereigniſſe. So werden Un ſummen vergeudet. Ebenſo bei den Materialämtern, bei den Kaiſer⸗ paraden. Wir werden nur dann die Reichsfinanzreform zu Ende bringen, wenn zugleich die Ausgaben in dem Etat auf das not⸗ wendigſte beſchränkt werden. Das iſt keine Grpre ſſer⸗ bolitik, das iſt eine Sparſamkeitspolitik. Was koſten uns nicht unſere Kolonien, z. B. das Dreckneſt Kiautſchou. ſfu die nächſten Jahre iſt es ja für uns ſicher, denn ſo dumm ind die Japaner oder Chineſen nicht, daß ſie es jetzt ſchon weg⸗ nehmen. Sie warten geduldig, bis wir es ausgebaut haben. Selbſt ein Mann wie der Generalleutnant v. Goltz gat Kiautſchou die Achillesferſe des deutſchen Rei 9 6 genannt. Am ſchlimmſten aber verhält es ſich mit den Militärßenſionen, für die jährlich 180 Millionen Mark auf⸗ gebracht werden. Man penſioniert luſti darauf los, ganz kern⸗ geſunde Leute. Wir müſſen für die O figiere ebenſo eine 5 bilverſorgung ſchaffen wie für die Unteroffiziere. ie Mahnung zur Sparſamkeit hätte der Reichskanzler an die ein⸗ 8 t Reſſorts richten ſollen. Wo iſt denn der Grlaß des Reichskanzlers, der zur Sparſamkeit in der Verwaltung auffordert. Wir haben nichts davon geſehen; iſt er vielleicht nur dem Block mitgeteilt worden.(Abg. Südekum ruft: Aus Spar⸗ ſamkeitsrückſichten iſt er nur für den Block gedruckt worden! Hei⸗ terkeit.) Ich bin überzeugt, daß eine dur chgreifende Sparſamkeitsaktion eine Mehrheit finden wird. Ohne Sparſamkeit kommen wir nicht weiter, denn die Regierung mutet dem Volke zu viel zu. Fürſt Bülow ſollte nicht immer in Nor⸗ derney ſitzen, ſondern ſich einmal auch andere Gegenden anſehen. Er ſollte als moderner Harun al Raſchid ſich vergewiſſern, wie die Dinge wirklich ſind. Wir ſind nur bereit, 300 Millionen gu bewilligen, dann werden die Herren in der Verwaltun ſich ſchon zur Sparſamkeit bequemen müſſen.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) Abg. Emmel(Soz.): Herr v. Rheinbaben hat es für angebracht gehalten, hier gegen die zu polemiſieren. Er wollte ſich wohl in empfehlende Erinnerung bringen, weil er ja als einer der Reichs anzlerkandidaten genannt wird, der den Für⸗ ſten Bülow nächſtens ablöſen wird. Nicht wir verekeln den Ar⸗ beitern das deutſche Vaterland; da mag ſich Herr v. Rheinbaben efälligſt an die Rechte wenden, die ihnen die politiſchen Frei⸗ helben nimmt und die Lebenslage verſchlechtert. In den Berich⸗ ten der preußiſchen Gewerbeinſpektoren kann Herr v. Rheinbaben nachleſen, wie es mit dem Aufſchwung der e ſteht. Emmel hält eine Rede über Lohnhöhe und Gewerkſchaftsbeiträge. Welches Intereſſe haben die Arbeiter, für dieſen Staat irgend⸗ welche Laſten zu übernehmen? Mögen die, die die Vorteile vom Stgat haben, auch die Laſten tragen. Welches Intereſſe haben die Arbeiter daran, daß Heer und Marine fortbeſtehen? Welches Intereſſe haben die Arbeiter daran, daß die Soldaten mit den beſten Waffen ausgerüſtet ſind?(Abg. Dr. Arendt, der neben einigen Sozialdemokraten als einziger Zu⸗ hörer im Saale weilt, ruft: Hörtl hört! Bebel!)— Um auf Vater und Mutter zu ſchießen? Dieſem Staat keinen Groſchen! Abg. Preiß(Elſäſſer): klagt über die Benachteiligung Süddeutſchlands, beſonders Elſaß⸗ Lothringens, durch den neuen Brauſteuergeſetzentwurf. Die hohen Strafen für jede Uebertretung ſeien geeignet, die Sicherheit des elſäſſiſchen Landesetats zu ſtören. Abg. Dr. Arendt(Rp.): Die Rede des Abg. Emmel hat gezeigt, auf ein wie tiefes geiſtiges Niveau die Sozialdemokratie geſunken iſt(Oho! bei den Soz.) und auf welchem Niveau die Debatte be⸗ reits angelangt iſt.(Sehr gut! rechts. Zurufe bei den Sogz.: So tief, daß Sie ſchon dran ſind! Sie werden ſie nicht heben! Heiter⸗ keit links.) Wer den Reichstag nicht kennt, muß von dieſer Debatte im Inlande und im Auslande einen falſchen Eindruck bekommen⸗ Die Vorlage iſt ſcharf angegriffen, geradezu zerſtückelt worden, und doch wird ſie ſicher zuſtande kommen, weil ſie zuſtande kom⸗ men muß.(Sehr wahr! rechts.) Manche Aeußerungen wären beſſer bis zur zweiten Leſung aufgehoben worden. Der geiſtreiche Windk⸗ horſt und Dr. Lieber pflegten viel zu ſprechen und wenig zu ſagen und vergnügt zu ſchmunzeln, wenn man behauptete, aus ihren Reden über die Stellung des Zentrums nicht klug geworden zu ſein. Bewilligen wir jetzt die 500 Millionen, dann werden wir 1912 Jetzt im Zeitalter der Diadochen des Zentrums(ſtürmi⸗ oder 183 wieder vor einer ſolchen Vorlage ſtehen, wenn der Reichs⸗ tag nicht ſein Budget ausnutzt, und dann haben auch weitere konſtitu⸗ tionelle Garantien keinen Zweck. Die ganze Rechnungskontrolle muß in die Hände der Budgetkommiſſion kommen. Hand in Hand mit den Bewilligungen muß eine ſtändige Kontrolle über die Ver⸗ wendung des Bewilligten gehen. Und wenn man dann Abſtriche bornimmt, dann darf man der betreffenden Partei nicht wieder Jetzt klagen die Liberalen über die große Macht des Militärkabi⸗ netts, aber wenn in der Budgetkommiſſion Abſtriche gemacht ſind, dann fallen ſie, wie beim Aggregiertenfonds, im Plenum zum Teil wieder um und tragen ſelbſt dadurch zur Stärkung des Militär⸗ labinelts be. Und wenn ſolche unbewilligden Ausgaben wie bei 7 2 Sehr wahr! rechts.“ ſcher Widerſpruch des Abg. Erzberger) kann dieſe Partei ihren Aerger über den 18. Dezember nicht verbergen. Wie hat der Abg. Speck die Profeſſoren Lamprecht, Wagner und Kahl, dieſe Zier⸗ den der deutſchen Wiſſenſchaft, angegriffen, weil ſie in ſelbſtloſer Weiſe das ideale Streben nach einer Geſundung der Reichsfinanzen gefördert haben. Gegen die Führer der geiſtigen Vewegung hat das Zentrum einen wahren Haß, weil ſie oft gegen dieſe Partei haben auftreten müſſen, unter anderm auch bei den letzten Wahlen. Wenn die deutſchen Profeſſoren jetzt für die Reichs⸗ finangreform eintreten, ſo wird das ſeine Wirkung auf die öffent⸗ liche Meinung nicht verfhlen und die Hetzreden zunichte machen, kpelche jetzt im Lande gegen die Steuererhöhung gehalten Es wird nicht gelingen, die deutſchen Wähler in der früheren Weiſe in den Steuerfragen aufzuregen. Die Wahlen von 1907 haben den Beweis geliefert, daß das deutſche Volk 9 5 ermündig iſt. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß die inge ſich bei der zweiten Leſung anders geſtalten werden, ins⸗ beſondere, daß die Linke ſich die Folgen einer Politik vergegen. wärtigen wird, die hier die Grundlage einer Verſtändigung in Frage ſtellen würde. 1 0 das„Berliner Tag eblatt“ und mögen die ſchwachen Geiſter draußen noch ſo ſehr bemühl ſein, die Verſtändigung zu hintertreiben, ſie wird doch kommen, und wenn es hierzu noch eines Anſtoßes bedurft hätte, dann waren es die heutigen Ausführungen Erzbergers, dem ich dankbar bin für den Hohn über den Block. Das wird hoffentlich hier im Reichstag und draußen im Lande gute Wirkung haben. (Eraberger ruft lachend: Das war die Abſicht!) Ich glaube, nicht ganz, das bekannte Wort aus Fauſt brauche ich ja nicht zu zitieren. Das Liebeswerben um das Zentrum bedauere ich. (Zurufe von den Sozialdemokraten und Freiſinni en.)— Nein, von ſeiten meiner politiſchen Freunde wird ſich das Neuli keines Liebeswerbens rühmen können. Aber daß das Zentrum in ſach⸗ licher Weiſe mitarbeiten will, verſteht ſich ja bei einer ſolchen Vor⸗ lage ganz von ſelbſt, und an etwas weiteres hat, glaube ich, nie⸗ mand gedacht. Ich bin überzeugt, daß die Führer der frei⸗ ſinnigen Parteien praktiſche Politik treiben werden und glaube, daß die Vorausſetzungen für die Verſtändi⸗ gung nicht ſo ſchwer ſind als ſie nach der erſten Leſung erſcheinen. Die erſte Vorausſetzung allerdings iſt auch für mich: keine Ver⸗ quickung der Reichsfinanzreform mit politiſchen Fragen! Graf Schwerin iſt da bielfach mißverſtanden worden; nicht als Blockdiktator hat er geſprochen, nicht im Tone der Drohung, ſondern als wohlwollende Mahnung.(Schallendes Ge⸗ lächter beim Zentrum, den Sozialdemokraten und den Freiſinnigen.) Was ſtellt man ſich auf der Linken auch eigentlich unter dieſen politiſchen Zugeſtändniſſen vor. Herr Müller⸗Meiningen, der ſich über meine Worte ſoeben ſo ſehr gefreut hat, hat von einem barlamentariſch⸗konſtitutionellen Syſtem ge⸗ ſbrochen. Ich weiß nicht, ob ſeine Freunde dabei beſonders gut fortkommen würden, ſie ſind doch zunächſt nur eine kleine Minder⸗ heitspartei, und bei einer Auflöſung über die Herbeiführung dieſes Syſtems könnte es ſich ereignen, daß ſeine Partei ganz außerhalb dieſes Hauſes bleibt.(Lachen links. Dr. Wae ruft: Das iſt ſehr wohlwollend!) Gewiß iſt das Wohlwollen.(Gelächter links.) Ich will den Herren vor Augen führen, daß gerade auf Grund dieſer ihrer Anſchauung vom parlamentariſch⸗konſtitutio⸗ nellen Syſtem nur eine Politik möglich iſt, der Aus gleichung gwiſchen der Rechten und Linken, aber nicht eine ſolche, die einſeitig den Forderungen der Linken folgt. Ich habe bisher immer die Reform des preußiſchen Wahlrechts bertreten; aber wenn man ſie in dieſen Zuſammenhang bringt, würde ich ſie als preußiſcher Abgeordneter unbedingt berwerfen. Was wür⸗ den die Württemberger ſagen, wenn wir eine Reform ihres Wahl⸗ rechts als Vorbedingung für die Reichsfinanzreform verlangten! (Abg. Dr. Müller⸗Meiningen: Wenn Württemberg das Deutſch. Reich regieren würde!)— Preußen regiert das Deutſche auch nicht.(Gelächter links. Rufe: Aber ſehr!) Preußen ha ſeinen berechtigten Einfluß auf das Deutſche Reich, hat aber auch auf ſehr viel zu deſſen Gunſten verzichtet. Ich halte eine Verſtändigung über die Reichsfinanzreform fü⸗ möglich und wahrſcheinlich, weil wir über die Grundlinien garnichtſoweitauseinander ſind, wie es nach der bis⸗ herigen Debatte ſcheint. Wir alle— die Sozialdemokraten nehme ich natürlich aus— ſind davon überzeugt, daß die großen Genuß⸗ mittel der Maſſen ſtark herangezogen werden müſſen; nur über die Form und Art beſtehen Meinungsverſchiedenheiten. Aber wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg. Aber auch darüber beſteht volle Ueber⸗ einſtimmung, daß angeſichts dieſer Belaſtung der Maſſen auck der Beſitz in voller Weiſe herangezogen werden muß.(Abg. Dr. Müller⸗Meiningen: Sehr ſchön!) Darüber haben meine Freunde durch den Fürſten Haßfeld gar keinen Zweifel gelaſſen. Auch hier iſt die Meinungsverſchiedenheit nur über Art und Form. Sie können doch nicht verlangen, daß wir für die Nach⸗ laßſteuer der Kinder und Ehegatten, die wir vor zwei Jahren ab⸗ lehnten, jetzt mit Hurra eintreten. Wie die Freunde des Grafen Schwerin werden auch wir in der Kommiſſion an dieſer Steuer mit, arbeiten. Hoffentlich gelingt es, Erſatz zu ſchaffen. Die Reichs⸗ vermögensſteuer möchte ich nicht als Erſatzſteuer; als conditio sine qua non betrachtet ſie ja auch die nationalliberale Partei nicht. Eine Erhöhung der direkten Steuern wird ſchon in Preußen mit unſerer Zuſtimmung erfolgen. Die Fahrkarten ſteuer könnte man in Geſtalt einer Eiſenbahnumſatzſteuer als beſſere Form der Matrikularbeiträge wieder aufnehmen. Herrn Südekum haben die Lorbeeren Alexander Mehers nicht ſchlafen laſſen, als er meinte, das Bier gehört gzumpolitiſchen Leben. Ich bin ein großer Freund der antialkoholiſchen Ge⸗ tränke(Hört! Hört!), aber die Steuer darauf iſt durchaus gerecht. Das Auftreten des Lord Roberts kann uns nur freuen. Wir ſind gegen eine engliſche Invaſion wohl hinreichend geſchützt, und an eine Invaſion in England denkt bei uns kein vernünftiger Menſch. Wenn England neben Flotte und ſozialen Aufgaben auch noch große Aufwendungen für ein Landheer machen will, ſo kann es uns nur recht ſein. Der Redner ſchließt mit einem Aufruf der patriotiſchen Pflicht für die Kommiſſionsarbeit.(Beifall rechts.) Abg. Hilpert(Baheriſcher Bauernbund)! ſpricht gegen die Nachlaßſteuer. Er bekämpft weiter die Staffe⸗ lung der Brauſteuervorlage. Damit ſchließt die Generaldiskuſſion. Es folgen perſönliche Bemerkungen, zwiſchen Dr. Müller⸗Meinin⸗ gen(Fr. Vp.) und Gröberger(Zentr.). Dr. Müller⸗Meiningen behält ſich den Nachweis vor, daß das Zentrum Eugen Richter bez ſeinen Lebzeiten mit Schmutz beworfen habe. Abg. Erzberger: Ich ſehe ſeiner Beweisführung ruhig entgegen und habe nur die eine Bitte, daß er mich wenigſtens nicht andichten möge. (Heiterkeit.) Abg. Dr. Müller⸗Meiningen: Ueber den Begriff des Schmutzes kann man ſich mit Herrn Erzberger ſchwerlich einigen. Gegen meine poetiſchen Ergüſſe iſt er geſichert. Eine ſo proſaiſche Perſönlichkeit wie Herr Erzberger kann nicht einmal mich zu dichteriſchen Leiſtungen begeiſtern. (Große Heiterkeit.) Die Reichsfinanzvorlage mit den Steuer⸗ anlagen gehtaneine 28⸗gliedrige Kommifſion. 1 Uhr: Gewerbenovelle(Arbeiterinnenſchutz). Schluß 4 Uhr. 1 .3 — Mannheim, den 30. November. General⸗Anzeiger. (Mittagnlatt.) 11. Seite. 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Die Sardinia hatte, als ſie Liverpool verließ, zwanzig Fahrgäſte erſter und ſechs Fahrgäſte zweiter Klaſſe, die ſämtlich engliſcher Natio⸗ nalität geweſen zu ſein ſcheinen. Sie war in der Abreiſe von Malta begriffen, als ſie in Brand geriet, und dies erklärt es, daß die Zahl der Verunglückten unerwartet groß iſt, denn in Malta nehmen die Schiffe für Aegypten Levantiner, Malteſer und Aegypter auf, die die viertägige Reiſe nach Alexandria als Deckreiſende, nämlich in Zelten, die ſie auf Deck aufſchlagen, zurücklegen. Die Mannſchaft der Sardinia ſcheint 39 Köpfe betragen zu haben. Das Schiff war ein Stahlſchrauben⸗ dampfer von 2774 Tonnen. Es wurde im Jahre 1888 in England gebaut und iſt zweimal umgetauft worden. Es führte zuerſt den Namen Gulf of Corcovada und hieß ſodann Paolo 5. Die geretteten Reiſenden ſind voll des Lobes der Tapferkeit der Offiziere und Mannſchaften. Es wurden im ganzen ge⸗ rettet: 9 europäiſche Reiſende, 21 Mann der Mannſchaft und 40 Araber. Es werden vermißt: 5 europäiſche Reiſende, 18 Mann der Mannſchaft und etwa 100 Araber. In den Hoſpi⸗ tälern in Malta befinden ſich 52 Verletzte; bis zum Abend des 25. November wurden 27 Leichen geborgen. Die Zahl der vexmißten und geretteten europäiſchen Fahrgäſte iſt zuſammen beringer, als die Zahl der Fahsgäſte, die von England ab⸗ reiſten, woraus hervorgeht, daß ein Teil der Fahrgäſte das Schiff in Malta verlaſſen Malta hatten Tauſende von Menſchen am Hafen geſammelt, um den Brand PAULLOERE Elisabethstrasse 1 Telepfon No. 3484 D. Schiffers, Alphornſir. 18. 67066 Schende⸗ 5 Mon. alt. Spitzer⸗ hündchen zu verkaufen. 67064 5, 1, 4. Stock, Hths. nental, E 8, 1, modern her⸗ gelichtet, elettr. Licht, Dampf⸗ heizung, per 1. Januar zu verm. Näheres Rheinauſtraße 32, 2. Stock. 31821 Letitte Nab. Weeerlellt. 44. 1. Steck der Sardinia zu beobachten. Am Zollhauſe ſpielten ſich herz⸗ zerreißende Auftritte ab. Es traſen béſtändig Boote und Schlepper mit Geretteten und geborgenen Leichen ein. Mili⸗ tär⸗ und Zivilärzte ſtellten ihre Hilfe zur Verſügung. Die Kriegsſchiffe ſandten Rettungsabteilungen aus, die mit größ⸗ ter Tatkraft arbeiteten. Als der Dampfer auf die Folſen ouflief, erfolgten vulkanartige Ausbrüche von Rauch und Flammen. Ein Ueberlebender ſchilderte die Kata⸗ ſtrophe wie folgt:„Wir verließen Liverpool mit einer vollen Ladung von Maſchinen und Mancheſter⸗Waren für Alexan⸗ dria. Unſere Bunker hatten genug Kohlen geladen, um bis zur Rückkehr nach Malta auszureichen. Die Sardinia fuhr heute morgen um 934 Uhr von Malta ab. Wir waren gerade außerhalb des Hafens angelangt und die Mannſchaft war damit beſchäftigt, den Portanker zu befeſtigen, als plötzlich der Ruf Feuer ertönte und Flammen aus einem Venttlator auf⸗ ſchlugen. Es wurde ſofort ein Spritzenſchlauch angedreht und cin Strom von Waſſer durch den Ventilator in die Tiefe ge⸗ ſchickt. Dies half aber nichts, denn in wenigen Minuten ſchlu⸗ gen die Flammen aus den anderen Ventilatoren, und in weniger als zehn Minuten war das ganze Schiff in der Mitte in Flammen eingehüllt. Die arabiſchen Fahrgäſte— 140 mau⸗ riſche Pilger, die nach Mekka gingen— wurden aufgefordert, das Vorderdeck zu verlaſſen. Sie klammerten ſſch aber dort verzweifelt an und weigerten ſich, ſich von der Stelle zu be⸗ wegen. Alle, die auf dem Vorderdeck slieben, gingen zu⸗ grunde, mit Ausnahme von einigen, die rechtzeitig über Bord ſprangen. Inzwiſchen eilten Flottenpinaſſen zur Stelle, konnten jedoch wegen der hohen See und des fallenden Maſt⸗ werkes nicht an das Schiff herankommen. Die Europäer, die ſich auf dem hinteren Teile des Schiffes befanden waren ver⸗ hältnismäßig geſichert. Unter den Arabern die viele Frauen und Kinder bei ſich hatten, gab es herzzerreißende Szenen. Die Leute weinten und umarmten einander, weigerten ſich aber, ihre Rettung durch einen Sprung über Bord zu verſuchen, ob⸗ gleich die Mannſchaft der zahlreichen Boote, die zur Hilfe her⸗ beigeeilt waren, ſie dringend dazu aufforderte. Die Schiffs⸗ boote ſelbſt waren bald durch die Flammen unbrauchbar ge⸗ ſich macht worden. Die Schiffsluken flogen mit lautem Knalt ab, wobei wahrſcheinlich viele Menſchen ums Leben kamen. Die J 2, 4, Werkſtelle oder Lagerraum zu ver n. 030 Maſchinen arbeiteten während der ganzen Zeit ſch weiter. Der Ausgang aus dem Maſchinenraum war abge⸗ ſchnitten und die ganze dort befindliche Mannſchaft war ver⸗ loren. Von den Heizern wurden nur fünf, die ſich während der Zeit der Kataſtrophe nicht im Dienſte befanden, gerettet. Von den Maſchiniſten ſcheint keiner gerettet worden zu ſein. Wenn man erwägt, mit welcher furchtbarenGGeſchwindigkeit ſich die Flammen verbreiteten, muß man erſtaunt ſein, über die Ordnung, die herrſchte. Die unermüdlichen Bemühungen der Mannſchaft, das Feuer zu löſchen, erwieſen ſich als nutzlos. Es gab kein anderes Rettungsmittel, als den Sprung über Bord. Hätten die Araber ſich dazu verſtanden, ſo würde der Verluſt an Menſchenleben geringer geweſen ſein.“ Das Feuer ſoll durch die Nachläſſigkeit der Pilger entſtanden ſein. Die Mannſchaft äußerte ſich ſehr empört über das Verhalten eines der Ober⸗Stewards, der als Erſter mit einem Rettungsgürtel über Bord ſprang, während der Kapitän mit der Mannſchaft ſolange wie möglich beſtrebt war, das Schiff zu retten. Da das Steuerruder im Stiche gelaſſen wurde, drehte ſich das Schiff in der Nähe des Landes hilflos im Kreiſe. Es erfolg⸗ ten verſchiedene Exploſionen, bei denen die Flammen hoch dufſprangen. Schließlich ſtrandete das Schiff und brannte langſam nieder. Es hieß anfangs, das Schiff ſei durch eine Naphtha⸗ oder Pulverexploſion in Brand geraten, die Eigen⸗ kümer machten jedoch bekannt, daß der Dampfer weder Naphtha, noch Pulber geladen hatte. — Zur Affäre Steinheil wird uns aus Paris, 27. Nob geſchrieben: Es iſt dafür geſorgt, daß Paris der Atem nicht aus⸗ geht; denn was es zum Leben braucht: Emotion zur Erhöhung der Spannkraft der arg mitgenommenen Nerven, verſüßende Perſpektiven für die unauslöſchliche Neugierde und Exploſtons⸗ material für die erhitzte Phantaſie— all das und noch viel anderes mehr enthält die jüngſte Senſation der Stadt des Lichts, die Steinheil⸗Affäre: die unglaublichſten Situationen eines Hintertreppenromans, die ſelbſt de mnaiven Leſer Kopfſchütteln und berächtliches Achſelzucken entlocken; ſie werden an Bizarrerie durch die verblüffende Wirklichkeit der Mordaffäre der Impaſſe Roſin weit übertroffen. Alles hat ſeine Grenzen. Auch Ben Akibas Ausſpruch:„Alles ſchon dageweſen“ gilt von heute ab nicht mehr⸗ 5 Eine Frau in bedeutender ſozialer Stellung, die, wenn biel⸗ cheinbar 2 See e 43 A rrres * N leicht auch nicht direkt mittätig an dem Mord von Gatten und Mutter war, aber doch beſtimmt Mitwiſſerin iſt; die monatelang durch eine unglaubliche Komödie die Juſtiz an der Naſe herum⸗ geführt, die von der Rolle der ſtillen Dulderin in die andere, der für die Opfer racheheiſchenden Heldin fällt; die Juſtiz der Läſſigkeit zeiht, erſt ganze, phantaſievoll drapierte Gruppen der ETlterſchaft beſchuldigt, dann„greifbare Beweiſe“ für die Schuld ihres Dieners„zutage fördert“ und nachher zugibt, das verhäng⸗ nisvolle Corpus delicti ſelbſt in das Portefeuille dieſes Mannes eingeſchmuggelt zu haben; gleich darauf aber einen anderen als „Mörder“ denunziert und da man ihr nicht glaubt, ſofort wie⸗ der eine andere Perſon mit„Beſtimmtheit“ als den Verbrecher bezeichnet und ſich ſelbſt durch dieſe„beſtimmten“ Ausſagen dem Gericht überliefert; die mittels zahlreichen Ohnmachten und Tränenergüſſen ihre Unſchuld beteuert, um der Gefangennahme zu entgehen, und nachdem dieſe dennoch erfolgt, erklärt: ſie ſei damit ganz zufrieden— wahrlich, ſo etwas iſt noch nicht da⸗ geweſen.“ Das Ganze mutet wie ein ſchlecht zuſammengezimmertes Drama an, das in der Expoſition verlangſamt, in den folgenden Akten eine überhäufte Handlung aufweiſt— um mit einem großen Fragezeichen zu ſchließen. Dieſes Stück, ſo ſchlecht es auch iſt, bekommt noch ein Nach⸗ ſpiel, und wie im„Ambigu“ und im„Grand⸗Guignol“ der mit geſpannter Aufmerkſamkeit lauſchende Galeriezuſchauer in die Handlung mit eingreift, und der auf der Bühne erſcheinenden Polizei eifervoll zuruft:„Hinter der dritten Kuliſſe hält der ſich verborgen“— ſo geht es auch im„Drama Stein⸗ Eil“ zu. Aber diesmal ſitzt der intereſſierte Zuſchauer nicht auf der Galerie, iſt es nicht der naive Mann des Volkes, ſondern eine, durch die Art ihrer Kampfesmittel leider! immer noch zu fürch⸗ tende Coterie: die Reaktionären! Für ſie handelt es ſich natür⸗ lich um einen„politiſchen Mord“ und ſie fahnden nach dem Mörder— nach dem Theater⸗Mörder ſelbſtverſtändlich. Hier hört wohl für manchen, nicht ganz wohlinformierten Ausländer das Verſtändnis für die Sache auf. Ich will ihm nach⸗ helfen.— Er merke wohl: Es ſind nicht der Maler Steinheil und Mme. Japy, die Ermordeten, die ihre Schatten über bie Bühne werfen— nein, den privilegierten Geſpenſterſehern offen⸗ bart ſich in der Affäre Steinheil der Geiſt Felix Faures. Felix FJaures Geiſt? Nun ja! Hier iſt es offenes Geheimnis, daß 5 Madame Steinheil bei dem„ſeligen Ende“ des ſ. 3. Präſidenten der Republik zugegen war. Sein„myſteriöſer“ Tod ſoll nun den Reaktionären politiſches Kapital bringen. Schon macht ſich ee e n eeee eeeeee dieer ub e 4³ N die Stimme des Kaſſierers der Geſellſchaft, die Stimme Rocheforts die ſeit einiger Zeit recht heiſer klang, wieder laut vernehmbar. Und der Name Rochefort bedeutet ein ganzes Programm.(Bald hätte ich geſagt:„Pogrom!“) Geſtern morgen erklärte Herr Rochefort einem Interviewer der„Preſſe“ gegenüber:„Was Frau Steinheil betrifft, ſo hat ſie meiner Meinung nach, nichts zu fürchten. Sie kennt gewiſſe Geheimniſſe der Regierung, wie die Regierung die ihrigen kennt. Wenn man ſich vor die Notwendigkeit geſtellt fühlen ſollte, ſie zu ürretieren, ſo wird man ſie doch nicht vor den Richter führen. J000 Rleiderstoff-Roben beginnt unser grosser Aeste-Ausverka in Sommer- und Winter-Kleiderstoffen in ganz enormer Auswahl. Wir bieten in diesem Jahre etwas Aussergewöhnliches. auf extra Tischen ausgelegt, nur Neuheiten der Saison, kommen von heute an zu nie dagewesenen billigen Preisen zum Verkauf, deschw. Alsberg Man wird ſie als unzurechnungsfähig erklären und in eine Irren⸗ anſtalt unterbringen.“ In der heutigen Nummer der„Action Frangaiſe“ geht Leon Daudet in ſeinen„Mutmaßungen“ noch weiter. Auf die intimen Beziehungen zwiſchen dem ſ. z. Präſidenten der Republi M. Felix Faure und Mme. Steinheil zurückkommend, ſagt er:„Man konnte vorausſetzen, daß ſich in der Villa Steinheil kompromit⸗ tierende Papiere und briefliche Enthüllungen, welche das hiſtoriſche Geheimnis des Todes des Präſidenten der Republik berühren, befinden. Man konnte wiſſen, daß eines der beiden Opfer, der Zeuge, wenn nicht gar das Werkzeug dieſes myſteriöſen Todes war. Sicher iſt, daß ſeit dem Jahre 1899 die„Dreyfusmänner“ (da haben wirs! Anm. d. Red.), d. h. die Regierung, ihre Agenten in die nächſte Nähe der Steinheil poſtiert haben, denn man kannte den Leichtſinn der Dame uſw.“ Man ſieht: der Vorhang hat ſich zum Nachſpiel gehoben. Auf der Bühne wird der„Rachechor der Reaktionären“ mit dem ſtaccato⸗Refrain:„hepp, hepp“ intoniert. Achtung, das kann noch ſchön werden! Kunststrasse 0 2, 8 u. 9. 2b M Schlafzimmer-Ampeln für stehend und hängendes Gasglühlicht in aparter moderner Ausführung in jeder Preislage Wilh. Printz 0 3, 3. Telephon 768. DD. Feimtel, ee —— 2 8 JAHEUgeri. TufELBERATE .BESTECKEaus SCHWYERITER SILSER (reges Neusilbeg.gare Silber- A0FflSa9e BESTECKE aus AL. PACCA (feines Nebsflber) FABRE.NY MARKE Velvets für Kleider Sammete uur Blusen 82791 Seal-Peluche 55 Astrachan 0 Krimmer f. 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