11 Abonnement: 90 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich durch die Poß bez. incl. Poſt⸗ anſſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Ju ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 80 Die Reklame⸗Zeile„„1 Mart GBadiſche Volkszeitung.) Badiſche Neue Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſik das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, der Stadt Mannheim und umgebung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. (Nannhermer Volksblatt.) te Nachrichten Anabhzängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 Redaktion 36377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 Nr. 561. Dienstag, 1. Dezember 1908. (Mittagblatt.) Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. ß0 AaAAa2— Telegramme. Das Unglück auf der Zeche Radbod. .c. Freiburg, 30. Nov. Die hieſige Stadtverwaltung be⸗ willigte M. 1000 für die Familien der in ber Zeche Radbod ver⸗ unglückten Bergleute. Die Exzeſſe in Prag. *Wien, 30. Nov. Ueber die tſchechiſchen Ausſchrei⸗ kungen in Prag wird der„Neuen Freien Preſſe“ gemeldet: Die Exzeſſe gegen die deutſchen Studenten wurden heute fort⸗ geſetzt. Am Vormittag wurde der Straßburger Student Zoeller auf dem Graben überfallen, beſchimpft und durch Püffe und Fauſtſchläge mißhandelt. Zoeller führte bei dem deutſchen Generalkonſul Grafen Hardenberg Beſchwerde. Gen⸗ darmerie räumte den Graben. Die Polizei forderte, daß das Tor des deutſchen Hauſes geſchloſſen werde. Während ſich die dentſchen Studenten dieſem Vorhaben widmeten, ſtürzten ſich etwa zehn Wachleute auf ſie. Die Studenten wurden mit Stößen, Püffen und Fußtritten traktiert, zumteil ſogar von den Schutzleuten an der Kehle gefaßt und gewürgt. Während der Räumung des Grabens erfolgte auf die hintere Front des deutſchen Kaſinos ein Steinbombardement. In der Stefansgaſſe wurde das Haus der„Schlaraffia mit Steinen beworfen. Die deutſchen Abgeordneten wandten ſich an den Miniſterpräſidenten und an den Miniſter des Innern um Ab⸗ hülfe; ſie beabſichtigen auch, telegraphiſch beim Kaiſer um eine Aubienz nachzuſuchen. Auch für morgen und übermorgen werden große Ausſchreitungen befürchtet. 1188 Prag, 1. Dez. Bei den geſtrigen Ausſchreitungen wurde einem 16jährigen Jüngling, der ſich unter den Demonſtranten befand, der Schädel geſpalten Der Jüngling wurde ſterbend in das Spital geſchafft. Insgeſamt kamen bunder 1 Verwundungen vor. Vor dem Muſeum wurde auf die Polisei geſchoſſen. Es erſchallten Rufe: Wir werden Euch das Kaiſerjubiläaum ſchon zeigen, Ihr Mörder! Die Pferde der Schutzleute wurden von hinten mit ſpitzen Nägeln geſtochen, ſodaß ſte ſcheu wurden und daponliefen. . Die Revolntion auf Haiti. OLondon, 1. Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent der„Times“ in Waſhington meldet, daß die Lage auf Haiti für den Präſidenten Alexis Nord eine ſehr ernſte ſei. Er hebt hervor, daß die Armee der Inſurgenten ſich nur noch einen halben Tagemarſch von Port⸗au⸗Prince be⸗ e 30. Nov.(Reuter.) Eine Drahtnachricht aus Por tau-Prince meldet, daß dort eine Panik unter der Bevölkerung ausgebrochen ſei, weil man die Plünd erung der Stadt durch die Aufſtändiſchen befürchtet. Die Geſchäfte ſind geſchloſſen und die Türen und Fenſter verbarrikadiert worden. Die Fremden hißten über ihrem Eigentum die Flagge ihres Lan⸗ des. Die Märkte ſind verlaſſen; die Landbevölkerung, die zum Verkauf ihrer Erzeugniſſe in der Stadt angekommen war, iſt unter Zurücklaſſung ihrer Habe geflohen. Präſident Nord Ale⸗ xis beharrt auf ſeiner Entſchließung, den Kampf fortzuſetzen. * Waſhington, 30. Nov.(Reuter.] Aus beſter Quelle iſt feſtgeſtellt worden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten gegenwärtig nicht die Abſicht hat, in Haiti zu intervenieren, wo es ſich um eine rein interne Angelegen⸗ heit handele. Die Lage ſei der in San Domingo nicht ähnlich, wo die amerikaniſche Regierung ſeinerzeit auf Erſuchen der dortigen Behörden intervenierte. Deutſchland und Eugland. OLondon, 1. Dez.(Von unſerem Londoner Bure ꝛu.) Nach den letzten Vorgängen zwiſchen England und Deutſchland verdient hervorgehoben zu werden, daß ſowohl die geſtrigen Abend⸗ als auch die heutigen Morgenblätter die Entſchuldrgung der Newyorker„World“ bez. ihres gebrachten Kaiſer⸗ JIuterviews ſehr ausführlich nachdrucken. Der Newyorker Korreſpondent der„Times“ fügt hinzu, daß er die Erklärung der Newyorker„World“ ſofort Miſter Hale vorgelegt habe. Dieſer agte ihm wörtlich, daß er den Reporter des genannten Blattes darauf aufmerkſam gemacht habe, daß ſeine Geſchichte mit dem Kaiſerinterview von Anfang bis zu Ende eine Verfehlung ſei. Jerner habe er Herrn van Hamm geſagt, daß er ſich lächerlich mache, wenn er ein ſolches Zeug veröffentliche. Das amerikaniſch⸗japaniſche Abkommen, OLondon, 1. Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.) Die„Daily Mail“ meldet aus Tokio, daß der dortige Miniſter des Auswärtigen ſich weigere, irgendwelche Informationen über das mit Nordamerika getroffene Abkommen zu geben mit der eine feſtſtehende Tatſache zu betrachten. Chinas Miſſion. OLondon, 1. Dez.(Von unſerem Londoner Bureau. Sir Robert Hart erklärte geſtern in einer Rede, daß China in hundert oder zweihundert Jahren eine ebenſo große Militärmacht ſein werde, wie Deutſchland. Dann würde ſich China an die Welt wenden und ſagen, daß es von nun an keinen Krieg mehr geben dürfe. Amneſtie in China. * Peking, 30. Nov.(Reuter.) Ein Amneſtieerlaß wird am 2. Dez. veröffentlicht. Der Erlaß enthält die Billigung des bereits bekannt gegebenen Reformprogramms; er bringt keine Andeutung über irgendwelche Aenderung in der Po⸗ litik durch das neue Regime und umfaßt 20 Abſchnitte. Für lang⸗ jährige Dienſtleiſtungen werden die üblichen Belohnungen zuge⸗ ſagt. Die Amneſtie wird für die zehn Kapitalverbrechen verwei⸗ gert, zu denen als elftes noch die Beherbergung von Aufrührern hinzutritt. Aus dieſer Beſtimmung erhellt, daß die Lage der wird. 700 Mann ertrunken. tet, daß dort zwei japaniſche Dampfer zuſammengeſtoßen ſind. 700 Mann ertrunken ſeien. Die Deutſchenhetze der„Nowoje Wremja“. p- St. Petersburg, 28./15. Nov. Die in der verfloſſenen Woche erfolgte Ankunft des ruſ⸗ ſiſchen Vertreters in Teheran, Hofmeiſters H artwig, har im Verein mit den letzten Vorgängen in ⸗der Hauptſtadt Perſiens das politiſche Intereſſe hier vom Balkan ab und aufs Neue dem Reiche des Schahs zugewandt. Man erwartet mit Recht jetzt eine vollſtändige Aufklärung über die verworrenen Ver⸗ hältniſſe in Perſien und die Rolle, welche der vielgenannte Oberſt Liakhoff mit oder ohne Einverſtändnis des ruſſi⸗ ſchen diplomatiſchen Vertreters am Hofe des Schahs geſpielt hat. Eine ſolche Aufklärung hat Exzellenz Hartwig zum Teil lereits einigen Vertretern der Reſidenzpreſſe gegeben. Nach den Worten des Geſandten gab es vor ſeiner Er⸗ nennung nach Teheran dort eigentlich drei Vertreter 155 lands, die jeder für ſich Politik trieben: neben dem diplo⸗ matiſchen einen militäriſchen und einen Leiter der finanziellen Angelegenheiten. Bei ſeinem Amtsantritt hatte Herr v. Hart⸗ wig verlangt, daß dieſe Dreifaltigkeit der ruſſiſchen Vertret⸗ ung geeint werde. Wie es ſcheint, iſt das nur zum geringſten Teile gelungen; denn nur der Träger der finanziellen Inter⸗ eſſen iſt dem Geſandten untergeordnet worden. Oberſt Liat⸗ hoff empfängt nach wie vor ſeine Direktiven aus dem Stabe des Statthalters im Kaukaſus und handelt ohne Rückſicht auf die Politik des offiziellen diplomatiſchen Vertreters. Auf die Frage des Interviewenden: wie das möglich ſei? verweigerte Herr Hofmeiſter Hartwig die Auskunft unter Hinweis auf das diplomatiſche Geheimnis. Die öffentliche Meinung gibt ſich mit Recht damit nicht zufrieden und verlangt, wie ſchon früher die Abberufung des Koſakenoberſten aus Perfien, deſſen Tätigkeit das engliſch⸗ ruſſiſche Einvernehmen bezüglich Perſtens erſchüttert und im Lande ſelbſt eine durchaus ruſſenfeindliche Stimmung ſchafft. Die letzten Nachrichten, welche aus Azerbeidſhan hierher gelangten, melden wiederum von Dingen, die nicht geeignet ſind, auf den baldigen Eintritt normaler Zuſtände ſchließen zu laſſen. Hauptſächlich ſind es gewiſſe Clemente der kau⸗ kaſiſchen Bevölkerung, welche ſich der Cinburgerung von Ord⸗ nung und Ruhe in dem an Rußland grenzenden perſiſchen Gebiete widerſetzen. Denen paßt es grade in den Kram, daß die Stimmung in Azerbeidſhan eine Rußland feindliche iſt. Gewiſſe ruſſiſche Blätter haben es auch bet Beſprechung der perſiſchen Zuſtände nicht unterlaſſen können, ihrem Deutſchenhaß Ausdruck zu geben. Sie behaupten, weiß Gokt worguf geſtützt, daß unter der Bevölkerung Azerbeidſhan die ruſſenfeindliche Stimmung von umherreiſenden deutſchen Handelsagenten geſchürt wird. Aber das darf den ruhigen Motivierung, daß es verfehlt ſei, das Abkommen jeßzt ſchon als: früher verbannten Reformer durch den Erlaß nicht verbeſſert Newpork, 30. Nob. Aus Tſchifu in Ching wird berich⸗ Einzelheiten des Unfalls fehlen noch, doch wird gemeldet, dag auch die der Konſervativen, die die Kreuzzeitung in ihrer politiſchen Beobachter nicht weiter aufregen. Es iſt eben Ten⸗ denz der Preſſe vom Schlage der„Nowoje Wremja“. Das genannte Blatt hat ſoeben ein peues deutſches Ge⸗ ſpenſt im ruſſiſchen Hauſe erblickt— das ſind die Turnvereine. Bekanntlich feiert der St. Petersburger Turnverein ge⸗ rade jetzt ſein 25jähriges Jubiläum, zu welchem aus verſchte⸗ denen anderen Städten Turnergäſte eingetroffen ſind; im ganzen Vertreter von 23 Turnvereinen. Anläßlich dieſes allruſſiſchen Turnertages iſt von St. Petersburg aus die en eines allruſſiſchen Turnerverbandes angeregt Worden. Darin liegt eben nach Anſicht der„Nowoje Wremfa“ die ſurchtbare Gefahr. Wie„allgemein“ bekannt ſei, behauplet das Blatt, ſtehen die deutſch⸗ruſſiſchen Turnvereine zu den entſprechenden„halbmilitäriſchen“ Organiſationen in Deutſch⸗ land in engſter Verbindung; ſo ſchleiche ſich unter der harm⸗ loſen Maske eines Sportvereins das Alldeutſchtum in Ruß⸗ land ein, um dort ſein verderbliches Weſen zu treiben. Wer nur ohne Voreingenommenheit die Tätigkeit der von Deutſchruſſen gegründeten und geleiteten Turnvereine verfolgt hat, muß zugeben, daß ihnen die Politik vollſtändig fern bleibt. Nur aus dieſem Grunde ſind z. B. dem polniichen „Sokol⸗Verein“ und einigen anderen ähnlichen Organifa⸗ tionen keine Aufforderungen zugegangen, dem geplanten all⸗ ruſſiſchen Turnerverbande beizutreten: man will eben nicht Politik in eine ideale Sache hineinbringen. Polftische Uebersſcht. Maunheim, 1. Dezember 1908. Unter dieſer Ueberſchrift erhält die„Köln. Ztg.“ zu den morgen beginnenden Debatten über die Weiterbildung der Reichsverfaſſung eine ſehr beachtenswerte Zuſchrift aus parla⸗ mentariſchen Kreiſen, die gegebenenfalls mit heftigen Stürmenm und Gewitterentladungen rechnet. Es wird als ſelbſtverſtänd⸗ lich angenommen, daß die bürgerlichen Parteien vom Kaiſer nur da ſprechen werden, wo eine unmittelbare Notwendigkeſt vorliege. Anders liege die Sache bei den Soztaldemokraten und hier liege der Keim eines Konflikts. Wenn der ſozialdemokratiſche Redner(zunächſt Herr Lede⸗ bour) den Kaiſer ſchonungslos in die Debatte zieht und die nötige Ehrerbietung bermiſſen läßt, wenn die Sozialdemokratie die Ge⸗ legenheit benutzt, die Monarchie zu ſchädigen und ihre republika⸗ niſchen Ideen anzupreiſen, ſo tritt eine Gefahr auf. Wenn dann der Präſident eingreift und den Redner zur Ordnung ruft, wenn nach dem zweiten Ordnungsruf bei der dritten Ordnungswidrig⸗ keit das Haus befragt werden muß, ob der Redner weiter ſprechen darf, und wenn in dieſem kritiſchen Augenblick der Freiſinn den Präſidenten nicht deckt, dann iſt die Präſidial⸗ lriſts da. Dabei iſt voxausgeſetzt, daß das Zentrum ſich nicht veranlaßt ſieht, auf die Seite des Präfidenten zu treten, ſondern nach altem Rezept die Kriſis fördert und das Ende des ver⸗ haßten Blocks anſtrebt. Eine ſchwere Verantwortung liegt alſo auf dem Freiſinn. Wenn der Mantel fällt, muß der Herzog nach. Mit dem Abgange des Präſidenten wäre die Blockpolitik an einen ſehr gefährlichen Punkt gekommen. Das iſt unſere Auffaſſung, Wochen⸗ ſchrift wiedergibt. Für jeden monarchiſch Geſinnten iſt die Ent⸗ ſcheidung nicht ſchwer; ſie iſt auch nicht ſchwer für denjenigen, der die Folgen ermißt. Wenn der Block vergangen iſt und Herr Spahn als Präſident unter dem Sedanbild thront, dann wird das deutſche Volk, ſeit zwei Jahren erſt vom Zentrumsdrucke be⸗ fteit, nach den Schuldigen fragen und das ſchönſte pa ferene Miniſterverantwortlichkeitsgeſetz und die beſte Abänderung der Geſchäftsordnung wird das Schuldkonto nicht begleichen. Dann werden die Schuldigen hören müſſen, daß eine kühne Politif des Reichskanzlers es bermocht hat, dem Liberalismus Macht zn geben, daß aber die Freiſinnigen dieſe Macht nicht feſthalten konnten. Zur Geſchichte des Jungliberalismus Zehn Jahre alt iſt jetzt die nationalliberale Jugen d⸗ bewegung. Im Jahre 1898 wurde in einer Hochburg des Zentrums, in Köln, unter Anknüpfung an einen lokalen Vor⸗ gafig ein Verein der nationalliberalen Jugend gegründet. Man wollte dem Liberalismus Nachwuchs zuführen, man wollte Läſſigkeit und Saumſeligkeit bekämpfen, man wollte flaatsbürgerliche Geſinnung und politiſche Kenninis in einem Debeusalter pflegen, das mehr als andere zum Lernen geneigt und fähig iſt. Der Gründung in Köln folgten bald ſolche in anderen Orten, zunächſt hauptſächlich am unteren und mitt⸗ leren Rheinlauf. Im Jahre 1900 traten dieſe Vereine in Köln zuſammen und gründeten den Reichsverband der Vereine der nationalliberalen Jugend. Der Generalſekretär dieſes Reichsverbandes Dr. Curt Köhhr ſchildert in einer kleinen Schrift(Verlag des Jung⸗ liberalen Reichsberbandes, Köln 1908), auf die wir ſchon hingewieſen, dieſe Dinge und die darauf folgende Entpick⸗ lung. Vor ihm— es liegt ſchon einige Jahre zurück— hat Dr. O. Poensgen einmal in den Preußiſchen Jahrbüchern 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Maunheim, 1. Dezeember einen Beitrag zur Geſchichte der Ideen des Jungliberalismus geliefert. Soweit wir die Entwicklung haben beobachten lönnen, wird ſie in der neuen Schrift zutreffend geſchildert. Bemerkenswert iſt, daß die Altersgrenze, d. h. die Beſtimmung, daß die Zugehörigkeit als ordentliches Mitglied nur Perſonen unter 40 Jahren möglich iſt, einleuchtend begründet wird. Man wollte die Jugend organiſieren und man will, wie man wohl aus der Schrift entnehmen darf,„daß die Jugend⸗ bewegung für alle Zukunft beſtehen bleibe, daß der natienal⸗ liberalen Partei immer das ſtürmiſchere, liberalere und hoff⸗ nung⸗ und tatenfrohere Blut erhalten werde“. Durch Be⸗ ſeitigung der Altersgrenze würde die auffriſchende Kraft wieder entzogen und die Erſtarrung, die man von jung⸗ liberaler Seite anderswo zu beobachten glaubte, würde nach menſchlicher Berechnung auch bei den Jungliberalen eintreten. National, liberal, ſozial, das ſind die drei Sterne, die der nationalen Jugend vorgeleuchtet haben. Das liberale und das ſoziale Element der Jugendbewegung ſind oft geſchildert worden. Weniger bekannt und von den Konſervativen zuweilen abſichtlich verhüllt iſt die ſcharfe Be⸗ lonung des nationalen Gedankens. Die kennen die jung⸗ liberale Bewegung nicht oder laſſen ihr abſichtlich nicht Ge⸗ rechtigkeit widerfahren, die ſich davor verſchließen. Gerne erwähnen wir daher auch hier wieder, daß es die Jung⸗ liberalen waren, die auf ihrem Düſſeldorfer Vertretertage von 1902 eine weitere erhebliche Vermehrung der deutſchen über den letzten Flottenplan hinaus, verlangt N. Die polniſchen Gewerkſchaften. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: In den Sitzungen des Reichstages vom 24. und 25. ds. Mts. iſt von verſchiedenen Seiten behauptet worden, die Ausführung des Paragr. 12 des Vereinsgeſetzes, des ſog. Sprachen para⸗ graphen, in Preußen ſtehe mit den vor ſeinem Zuſtande⸗ kommen abgegebenen Zuſicherungen der Verbündeten Regierungen nicht im Einklang und ſetze ſich zu den Erklärungen des Staats⸗ ſekretärs des Innern in Widerſpruch. Dieſe auch in der Tages⸗ preſſe wiederholten Unterſtellungen erfordern die nach⸗ drücklichſte Zurückweiſung. Die Verbündeten Regierungen haben niemals einen Zweifel darüber aufkommen laſſen, daß die durch den Paragr. 12 dargebotene Waffe der Abwehr von deutſchfeind⸗ lichen fremdnationalen Beſtrebungen nicht nur im Oſten, ſondern in beſonderem Maße und unmittelbar auch im Weſten des Reiches dienen ſolle. Unter dieſem Geſichtspunkte haben ſie bei den Kompromißverhandlungen über das Sprachenverbot mit Entſchie⸗ denheit jeden Verſuch bekämpft, die inmitten der kerndeutſchen Preußiſchen Weſtpropinzen auftretenden nationalpolniſchen Prä⸗ kentionen direkt oder indirekt der Anwendung des Paragr. 12 zu entziehen. Unter die verſchiedenen politiſchen Richtungen der Gewerkvereinsbewegung fallen die polniſchen Ge⸗ werfſckoften nicht, da ſie nicht die ißnen mit aſſen übrigen Ar⸗ beitern gemeinſamen wirtſchaftspolitiſchen Intereſſen in den Vor dergrund ſtellen, ſondern für ihren Zuſammenſchluß lediglich Aſpirationen der Stammes⸗ und Sprachengemeinſchaft beſtim⸗ mend ſein laſſen. Die Ablehnung der Zulaſſung der polniſchen Sprache in den öffentlichenVerſammlungen der polniſchen Gewerk⸗ bereine ſeitens der preußiſchen Verwaltungsbehörden entſpricht als durchaus den dem Reichstage kundgegebenen Auffaſſungen der Reichsregierung. Von einem Gegenſatze oder gar von einem Desappuiren des Staatsſekretärs des Innern durch den preu⸗ ßiſchen Miniſter des Innern kann keine Rede ſein. Die ſächſiſche Wahlrechtsreform. Die Zweite Kammer trat geſtern in die Schlußberatung über die Berichte und Anträge zur Wahlrechtsreform ein. Be⸗ richterſtatter Abg. Kühlmorgen(konſ.) verwies auf den vorliegen⸗ den Bericht und empfahl, die urſprüngliche Regierungsvorlage anzunehmen. Der Mitberichterſtatter, Abg. Lettner,(natl.) ſchloß ſich dieſem Antrage an. Es frage ſich nur, ob man vielleicht zu dem urſprünglichen Regierungsentwurfe deshalb jetzt einen gün⸗ ſtigeren Standpunkt einnehmen wolle, weil ſonſt überhaupt nichts zuſtande käme, denn der Kompromißvorſchlag ſei hinfällig ge⸗ worden. Wie er die Sache im Hauſe beurteile, ſei wenig Ausſicht vorhanden, daß auf dem Boden des ehemaligen Kompromiſſes etwas zuſtande komme. Auch der Eventualvorſchlag der Regierung habe keine Ausſicht auf Annahme. Staatsminiſter Graf v. Hohen⸗ thal bedauerte, daß man ſeinen erſten Entwurf ſo ſehr bekämpft habe. Er ſei von den denkbar beſten Abſichten geleitet geweſen und habe dem ſächſiſchen Volke etwas bieten wollen, was dem Reichstagswahlrecht nahe komme. Durch den Beſchluß der Natio⸗ nalliberalen ſei das Nichtzuſtandekommen ſeines Vorſchlages be⸗ ſiegelt, eines Vorſchlages, wie er ihn ſo volkstümlich wohl kaum wieder in der Lage ſein werde dem ſächſiſchen Volke zu bieten. Die Gelegenheit, ein volkstümliches Wahlrecht zu ſchaffen, ſcheine demnach, wenn ſich nicht im letzten Moment etwas ändere, ver⸗ baßk zu ſein. Ebenſo unbegreiflich ſei ihm aber auch der Gegen⸗ hufs Stellungnahme zu den Landtagswahlen 1909 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. „Die verflixten Frauenzimmer.“ Vier Akte von Max Burckhard. im Deutſchen Volkstheater am 28. November. Wien, 29. Nov. Der ehemalige Burgtheaterdirektor und Hofkrat i. P. Max Burckhard gilt mit Recht als ein ſehr geſcheiter, hochbegabter und ſympathiſcher Mann— und an dieſer guten Meinung ſoll auch ſeine letzte dramatiſche Leiſtung, dieſer Einakterzyklus„Die verfligten Frauenzimmer“ nichts ändern. Die Burckhard ſchen Merkmale finden ſich auch hier vollſtändig bei⸗ ſammen: ſein draſtiſcher Witz, ſeine etwas redſelige, aber immer geiſtreiche und ſchlagfertige Dialektik, ſeine burſchikoſe und ſelbſt⸗ gefällige Ungeniertheit, die ſich oft ins Geſchmackloſe verliert. Und namentlich die Burckhard'ſche Manier, ſein Publikum zu berblüffen, zu foppen oder, wie man in Wien ſagt, aufſitzen zu laſſen. Der ganze Einakterzyklus beſteht eigentlich nur aus vier dramatiſchen„Aufſitzern“, vier ziemlich fadenſcheinigen, aber wirk⸗ ſam erzählten Anekdoten, von denen ſich jede in einem Satze Wiedererzählen läßt.„Die unbedeutende Frau“: Ein eingebildeter Philologieprofeſſor wird von ſeiner Frau mit einem üngeren Kollegen jahrelang betrogen und merkt und begreift es kicht, weil er Beide für dumme, unbedeutende Menſchen hält.— „Er und ſein Bruder“: Ein junger Mann will zwei in ihn verliebte Schweſtern auf die Probe ſtellen, gibt ſich zu dieſem Zweck für ſeinen eigenen, ihm frappant ähnlichen Zwillings⸗ bruder aus, aber beide Mädchen beſtehen die Probe glänzend. Tomteſſe Elo“: Eine ganz junge Comteſſe, die vor drei Monaten ein paar Wochen ohne Gouvernannte und Aufſicht war, fühlt ſich infolgedeſſen ſetzt Mutter, aber ihr Hauptkummer iſt, daß ſie nicht genau weiß, wer der Vater iſt.—„Recht und Beſitz“: Der Bezirksrichter ſucht zwei ſtreitenden Bauern den Uraufführuno ſotz gegen die Verhältniswahlen, die doch das Wahlſyſtem der Zukunft ſeien. Er ſei unabläſſig bemüht geweſen, der Arbeiter⸗ ſchaft eine angemeſſene Vertretung in diefſem Hauſe zu ſchaffen. Er bitte noch in letzter Stunde, einmütig für die urſprüngliche Regierungsvorlage einzutreten, dadurch würde man ſich um das Vaterland verdient machen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung kennzeichnet Abg. Opitz (konſ.) die ablehnende Stellung ſeiner Partei zur urſprünglichen Regierungsvorlage. Der Eventualvorſchlag der Regierung ſtelle dagegen einen recht erheblichen Fortſchritt dar. Staatsminiſter Graf v. Hohenthal tritt der vom Vorredner bezüglich des Pluralwahlrechtes geäußerten irrtümlichen Auffaſſung entgegen, daß die Regierung die Wähler in ſtaatsfreundliche und ſtaats⸗ feindliche einteile. Die Regierung babſichtige nur die numeriſch ſchwächeren, aber für den Staat bedeutſamen Wähler gegenüber den numeriſch ſtärkeren Wählern, die dieſes Schutzes nicht be⸗ dürfen zu ſchützen. Abg. Vogel(natl.) kritiſiert unter anderem die in der Eventualvorlage enthaltene Wahlkreiseinteilung. Für die Eventualvorlage werden in den Reihen der Nationalliberalen keine Stimme zu haben ſein. Abg. Günther(freiſ.) bekämpft den Eventualvorſchlag der Regierung und tritt für die Gewäh⸗ rung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts ein. Die Annahme des Eventualvorſchlages würde bei den nächſten Wahlen zur Folge haben, daß Sachſen wieder ein rotes Königreich würde; dann werde Graf v. Hohenthal in der Geſchichte als der rote Graf von Hohenthal fortleben.[Lärmender Beifall auf den Tri⸗ bünen.) Der Präſident droht die Tribünen räumen zu laſſen. Staatsminiſter Graf v. Hohenthal erklärt gegenüber dem Vorredner, die Regierung habe ſich bei dem Dreiklaſſenwahl⸗ recht ganz wohl geſtanden; ſie habe aber das Empfinden gehabt, daß im Intereſſe des Volkes etwas geändert werden müſſe.— Nach weiterer, teilweiſe ſehr ſtürmiſcher Debatte wurde die Wei⸗ terberatung auf morgen vormittag vertagt. Deutsches Reich. — Von der Reichspoſt.) Dem Vernehmen nach wird in allernächſter Zeit das Amtsblatt des Reichspoſtamts eine Perſonalreform für die mittleren und unteren Poſt⸗ und Telegraphenbeamten veröffentlichen. Be⸗ kanntlich hat die Denkſchrift des 36 000 Mitglieder zählenden Poſtaſſiſtentenverbandes, die eine Reform der mittleren und un⸗ teren Poſtbeamten erſtrebte, in den letzten Jahren mehrfach im Reichstage zu lebhaften Debatten geführt. Staatsſekretär Krätke aber verhielt ſich durchweg ablehnend. Durch die Reichsfinanz⸗ reform iſt die Frage abermals akut geworden. Wie wir zuver⸗ läſſig erfahren, entſpricht jedoch die Reform nicht den Wünſchen, wie ſie die Zentrumsfraktion und auch die Kölniſche Volksztg. in verſchiedenen Artikeln wiederholt ausgeſprochen haben und wie die inbetracht kommende Beamtenſchaft ſie ſich gedacht hat. —(Der Vorſtand des Gewerkvereins chriſt⸗ licher Bergarbeiter) ſandte in der Angelegenheit des Bergarbeiterausſtandes in Lothringen folgende Depeſche in den Reichskanzler Fürſten v. Bülow:„Auf den Gru⸗ ben Saar und Moſel in Lothringen ſind die Arbeiter zum Teil in den Ausſtand getreten; es heißt, weil infolge von Flötzbränden Gefahr für Leben und Geſundheit der Arbeiter beſteht. Vier Ar⸗ beiber ſind bereits betäubt und ein Arbeiter tot zu Tage gefördert worden. Die Grubenverwaltung und die Behörden erklärten in der vorigen Woche, eine Gefahr beſtehe nicht. Demgegenüber Haltem die Arbeiter an ihrer Ausſage feſt. So iſt, wie uns mit⸗ gebeilt wird, nach der Erklärung der Behörden, am letzten Freitag nachmittag twiederum ein Arbeiter bewußtlos zu Tage gefördert worden, ein Beweis, daß nicht jede Gefahr beſeitigt iſt. Wir bitten Ew. Durchlaucht, gefälligſt veranlaſſen zu wollen, daß jede Gefahr beſeitigt und die u. a. durch das gegemwärtige Radbodunglück auf⸗ geregte Arbeiterſchaft beruhigt wird. Der Zentralverband des Ge⸗ werkvereins chriſtlicher Bergarbeiter. Koeſter, Vorſitzender.“ —(Vom Deutſchen Flottemperein.) Am 29. November fand in Nürnberg eine Verſammlung von Ver⸗ trauensmännern der ſämtlichen Kreisverbände des Bagheriſchen Landesverbandes des Deutſchen Flottenvereins ſtatt um über die durch den beabſichtigten Rücktritt der Vorſitzenden des Landesver⸗ bandes gegebene Lage ſich zu beſprechen. In der Verſammlung wurden die auf die Tagesordnung geſtellten Fragen in ſachlichſter Weiſe beraten und auch die ſämtlichen Beſchlüſſe, die demnächſt der Delegiertenverſammlung unterbreitet werden, einſtimmig gefaßt. Dieſe Einigkeit käßt für die Zukunft das Beſte erwarten und be⸗ weiſt, daß alle Beteiligten im Bewußtſein ihrer Verantwortlichleit von dem Beſtreben geleitet find, den großen Aufgaben des Deutſchen Flottenvereins fveie Bahn zu ſchaffen. Badiſche Politif. Die badiſchen Demokraten. * Karlsruhe, 30. Nov. Am kommenden Donnerstag, 3. Dezember, nachm. halb 4 Uhr hält hier der engere Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei Badens eine Sitzung ab be⸗ Politiſches vom Bodenſee. m. Vom Bodenſee, 29. Nov. Reges Leben herrſcht hier gegenwärtig in politiſchen Kreiſen. Zugleich mit der Mosbacher Landesverſammlung fand eine ſchöne Verſammlung in Meßkirch ſtatt. Nach der Konſtanzer demokratiſchen Verſammlung mit der bekannten Rede und Reſolution Venedeys über das perſönliche Regiment hatten nun auch die liberalen Vereine eine nicht min⸗ der gut beſuchte Verſammlung mit einer wahrhaft herzerfriſchen⸗ den Rede des Rechtsanwalts Kohl von München über die beiden deutſchen Sorgen, um den Kaiſer und um die Finanzen. Der temperamentvolle und ſtets des Beifalls ſichere Redner fand auch bei ſeinem Eintreten für die parlamentariſche Regjerungsform wenigſtens teilweiſe die Zuſtimmung der Verſammlung. Mit großem Beifall wurde ſein bei aller freimütigen Kritik um ſo freudigeres Bekenntnis als überzeugter Monarchiſt ohne Par⸗ tikularismus aufgenommen. Bemerkenswert ſind die ſcharfen perſönlichen Angriffe der Zentrumspreſſe gegen dieſen Redner ſchon vor und nach ſeinem Auftreten, ebenſo gegen Ober⸗ domäneninſpektor Odenwald. Dieſer hatte in einer Rede in Wahlwies am 22. von einer ſkrupelloſen Kaplanspreſſe und deren perſönlichen Angriffen geſprochen. In der heute in Ueber⸗ lingen abgehaltenen liberalen Verſammlung wurden dieſe Angriffe gebührend zurückgewieſen. Rechtsanwalt Möſſinger, der über badiſche Politik ſprach und von Mosbach berichtete, hatte keine große Mühe, den Vorwurf perſönlicher Gehäſſigkeit zurückzuweiſen; er brauchte nur darauf hinzuweiſen, wie in Zentrumsblättern Wahlwies mit der Redensart abgetan wurde: Es regt ſich was im Odenwald! oder: Wir kennen unſere Pappen⸗ heimer. Ueber Kohls Rede wußten unſere berühmten Organe für Wahrheit, Freiheit und Recht ſpaltenlang nichts anders vor⸗ zubringen, als daß ſie von dem notwendigen Import„bayeriſchen Kohls“ ſprachen. Daß Wacker ſich auf Zähringen und nächſte Umgebung beſchränke, wollen wir beileibe nicht verlangen, da man ſonſt um gar manches Vergnügen käme. Odenwald nahm gleichfalls die Gelegenheit wahr auf die unbegründeten Vorwürfe der Zentrumspreſſe zu erwidern und hatte dabei mit Zitaten aus Baumſtark leichte Mühe. Seine Ausführungen über Reichsfinanzreform lockten den Radolfszeller Vertreter der Sozialdemokraten auf den Plan, der es fertig brachte, einerſeits die Ausführungen Odenwalds zutreffend und ſchön zu finden, andererſeits ſich zu beklagen, daß er zu den einzelnen Reichs⸗ ſteuerprojekten keine beſtimmte Stellung genommen. Tabak⸗ und Elektrizitätsſteuer müßten unter allen Umſtänden abgelehnt · werden; hier ſtehe Süden gegen Norden, Beſitzende gegen Nicht⸗ beſitzende. Dieſen Gegner zuzudecken, war für Odenwald und den Vorſitzenden leichte Arbeit; die verſuchte Entgegnung des Sozialdemokraten kam über eine Entgleiſung bezüglich der Offizierspenſionen nicht hinaus. Für die nächſte Zeit ſind zahlreiche Verſammlungen im 1 Reichstagswahlbezirk anberaumt. Baheriſche und Pfälziſche Politik. Der landwirtſchaftliche Grundbeſitz in Bayern. s. München, 29. Nov.(Von unſerem Korreſpondent). Das baheriſche ſtatiſtiſche Bureau hat als erſtes in Deutſchland in dieſem Jahre eine landwirtſchaftliche Betriebs⸗ zählung veröffentlicht, der folgende intereſſante Daten ent⸗ nommen ſeien: Bis Juni 1907 wurden in Bayern 669 911 land⸗ wirtſchaftliche Betriebe gezählt mit einer landwirtſchaftlich be⸗ nutzten Fläche von 4 249 926 Hektar. Der mittelbäuerliche Be⸗ trieb hat ſich ſeit 1895 gans erheblich verſtärkt; er umfaßt jetzt 50 Proz. der Geſamtfläche; die Zahl dieſer Betriebe hat um 7640 zugenommen. Weſentlich abgenommen haben die kleinbäuerlichen Betriebe, was hauptſächlich ſeinen Grund in dem Uebergang zum Mittelbauernbeſitz(2 bis 100 Hektar) haben dürfte. Der Rück⸗ gang der Großbetriebe hingegen hat ſeine Haupturſache in der Güterzertrümmerung. Ein Merkmal der bayeriſchen Landwirt⸗ ſchaft iſt der Eigenbeſitz: 66,4 Prozent aller Betriebe haben Eigenwirtſchaft, und von der Geſamtfläche der landwirtſchaftlichen Betriebe ſind 95,1 Prozent Eigenland. Betriebe mit ausſchließlich Pachtland wurden nur 3 Prozent gezählt. Die landwirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe in Bayern ſind ſonach hinſichtlich der Be⸗ litzverteilung auf die Beſitzklaſſen die denkbar günſtigſten. Ein bayeriſcher Waſſerwirtſchaftsrat. s. München, 29. Nov.(Von unſerem Korreſpondent). Laut königlicher Verordnung wird ſich demnächſt ein Waſſerwirt⸗ ſchaftsrat konſtituieren, dem als Aufgabe zufällt, der Staats⸗ Regierung als beratendes Organ in Fragen der Ausnützung der bayeriſchen Waſſerkräfte zur Seite zu ſtehen. In dem neuen Be⸗ ratungskörper werden außer den Vertretern der beteiligten Mi⸗ niſterien der ingenieurtechniſche Referent der Oberſten Bau⸗Be⸗ hörde, der Vorſtand des Hydrotechniſchen Bureaus, der Landes⸗ kulturingenieur, ein Landesgebloge, dann hervorragende In⸗ genieure, Hochſchulprofeſſoren für Nationalökonomie, Waſſerbau, Waſſerkraftanlagen und Elektrotechnik, Vertreter des Handels juriſtiſchen Unterſchied zwiſchen Recht und Beſitz zu explizieren, bis es ſich herausſtellt, daß die Bauern dieſen feinen Unterſchied ſchon längſt praktiſch kennen und beherzigen— wenigſtens, ſoweit es ſich um die Frauen ihrer Nächſten handelt. Wie man ſieht, vier recht dünne, dramatiſch kurzatmige Einfälle, die von kari⸗ katurenhaft unwahrſcheinlichen Figuren agiert werden. Sie dienen dem Autor nur als Gerüſt, auf dem er ſeine witzigen und geiſt⸗ reichen Raketen, Schwärmer und Leuchtkugeln abbrennt. Das iſt ſehr hübſch und luſtig anzuſehen und hinter manchem dieſer literariſch⸗pyrotechniſchen Kunſtſtücke, z. B. in dem ſympathiſchen erſten Akte, ſteht vielleicht ſogar ein tieferer Sinn, aber man findet ihn nur mit Mühe. Nach dem Verlöſchen, wenn der Vor⸗ hang fällt, ſtellt ſich eine ziemliche Ernüchterung ein und nach der gewaltſam zyniſchen und groben Groteske„Comteſſe Clo“ ver⸗ breitet ſich ſogar ein recht übler Geruch... Das Deutſche Volks⸗ theater hatte für Burckhard ſeine beſten und bewährteſten Kräfte eingeſetzt: die dDamen Marberg, Müller und Galafres, die Herren Thaller, Lackner, Kutſchera und Homma und ein neues Fräulein Waldow, in der dieſe Bühne eine be⸗ merkenswerte komiſche Kraft gewonnen zu haben ſcheint. Es gab laute Heiterkeit, nach allen Akten viel Beifall, auch ein wenig Ziſchen und Hervorrufe des Autors, der ſich bei dem be⸗ liebten Max Burckhard für dieſen Erfolg bedanken mag Ludwig Hirſchfeld(Wien). **** Das Mannheimer Streichquartett gab am Sonntag im„Prinz Wilhelm“ in Weinheim eine Matinée. Von unſerem Korre⸗ ſpondenten wird uns hierüber geſchrieben: Das Gebotene war eine prächtige Leiſtung und hat bei den Zuhörern durchweg einen vor⸗ trefflichen Eindruck hinterlaſſen. Es gelangten Mozart Streich⸗ quartett G⸗dur Nr. 14, A. Dvorak Quardett Op. 31 Es⸗dur und J. Brahms Klavierquintett Op. 34 F⸗moll zu Gehör. Zu der letzten Piece hatten die Herren die Pianiſtin Pauline Rothſchild zu⸗ gezogen, welche mit gewohnter Bravour ſich ihrer ſchwierigen Auf⸗ gabe entledigte.—n. Neue Stücke für das Hoftheater. Die Intendanz des hieſigen Hoftheaters beilt mit, daß ſie die neueſte Operette von Oskar Strauß„Der tapfere Soldat“ und die neue Oper von Leo Blech„Verſiegelt“ angenommen hat. Ebenfalls iſt ein neues Ballett„Atelier Brüder Japonet“ von Haß⸗ reiter erworben worden. Alle drei Stücke ſollen bereits im Januar 1909 herauskommen. Konzert Fritz Hückel. Ueber Fräulein Klara Hiller, eine Schülerin von Rückbeil⸗Hiller, die in dem nächſten Montag, abends 8 Uhr, im Kaſinoſaal ſtattfindenden Konzert des Pianiſten Fritz Häckel mitwirken wird, liegen ſehr günſtige Urteile der Preſſe vor. Vor allem werden Fülle und Wohllaute ihrer gutgeſchulten Sopranſtimme hervorgehoben, ſowie die Reinheit und Natürlichkeit ihrer Vortragsweiſe. Bezüglich des geſchmackvoll zuſammengeſtellten Programms verweiſen wir auf den Anzeigeteil unſeres Blattes. Neues Operettentheater. Herr Fritz Werner tritt heute Dienstag abend als„Niki“ in„Walzertraum“ auf. Herr Werner iſt wieder vollſtändig hergeſtellt.— Morgen Mittwoch wird mit dem beliebten Gaſte in der Partie des„Hans“ Leo Fallss„Dollar⸗ prinzeſſin“ gegeben.— Die Proben zu der Novität„Die Tippp⸗ mamſell“ ſind unter der ſgeniſchen Leitung von Herrn Regiſſeur Burger und der muſikaliſchen Direktion von Herrn Kapellmeiſter Seifriz in vollem Gange. Einen feſſelnden Blick in die Urwelt gibt der jüngſt von einer höchſt ergebnisreichen Forſchungsreiſe aus dem ſchwarzen Erdteil zurückgekehrte Prof, Dr. Fraas in einem Aufſatz„Dinoſaurier in Deutſch⸗Oſtafrika“ in der populär⸗wiſſenſchaftlichen Wochenſchrift „Die Umſchau“(Frankfurt a..) Ein kleiner Auszug findet ſich geſtern im Feuilleton wieder. Aus der großen Fülle der übrigen Artikel der„Umſchau“ können wir des knappen Raumes wegen nur eine ſehr geringe Zahl herausgreifen. Wir finden da u. a.„Flüſſi — der Werkſtatt einen ſolchen von 58 bis 65 Pfg., die Arbeiter der Bühne zur Aufführung gelangen.— Für ein Schillerdenk⸗ Mannheim, 1. Dezember⸗ d OGeneral⸗Nuzeiger.(Mittagdlan.) und Gewerbes, der Induſtrie, des Handwerks, des Baveri Landwirtſchaftsrates, ferner der Vorſtand des Oeherſſchen Uen des-Fiſchereivereins Sitz haben. Es können aber auch Sachver⸗ ſtändige und Vertreter anderer Intereſſenkreiſe durch das Staats⸗ miniſterium des Innern zugezogen werden. N Abg. Hoffmann⸗Kaiſerslautern. * München, 30. Nov. Dem ſuoßialdemokratiſchen Al Hoffmann⸗Kaiſerslautern iſt nach der Poſt“ 1 Regierung der Pfalz die weitere Ausübung des Unterrichts an der ſtädtiſchen fachgewerblichen Fortbildungsſchule in Kaiſerslau⸗ tern unterſagt worden. Hoffmann hat ſich gegen dieſe Maß⸗ beſchwerdeführend an das Kultusminiſterium ge⸗ andt. 5 Heſſiſche Politik. Der neue Landtag. ODDarmſtadt, 30. Nov.(Von unſerem Korreſpondente der 5 85 auf Mittwoch, den einberufen worden. Die feierliche Eröffnung finde Donnerstag, den 17. Dezember ſtatt. Der Pforzheimer Lunmord .. Pforzheim, 30. Nov. In der Mordſa ind hi drei junge Burſchen inhaftiert, die noch 10 1 weiſen haben. 5 5 Aus Stadt und Land. Mannheim, 1. Dezember 1908. Dom Verband der Metallin duſtriellen Badens, der Pfalz und angrenzender Induſtriebezirke E. V. wird uns geſchrieben: Die„Volksſtimme“ Jat in ihren verſchiedentlichen Veröffent⸗ lichungen über den Streik und die Akkordregulierungen beim Strebelwerk Angaben gemacht, denen gegenüber wir folgendes feſt⸗ ſtellen: ⸗ bei dieſer Firma ohne die Kolonnenführer am erſten Halbjahr 1908 von den ſtändig im Akokrd beſchäftigten Arbeitern: 10 1 s Mann unter 61 Pfg. in der Stunde 132„ von 61 bis 70 Pfg. in der Stunde 147* 71¹ 1 80 17 1 1 15 95„ 75„„„„ 7 8„„.01„ 110„ 5„„ 1„ VVVVVV Wegen der allgemeinen Konfunktur und der ſpeziellen Ver⸗ hältniſſe auf ihrem Markte iſt die Firma außerſtande, dieſe ganz abnorm hohen Akkordverdienſte beſtehen zu laſſen, ſondern ſah ſich gegwungen, neue Akkorde feſtzuſetzen, die ſo berechnet ſind, daß bei Tegulärer Arbeit: die ungelernten Arbeiter der Werkſtatt einen Stundenperdienſt von 52½ bis 60 Pfg., die gelernten Arbeiter Gießerei einen Stundenperdienſt von 65 bis 78 Pfg. erzielen könmen. Unverändert in ihrem Verdienſt ſollen bleiben: die Tage⸗ Aöhner, deren Durchſchnittsverdienſt 41 Pfg. pro Stunde beträgt, und die im Stundenlohn arbeitenden Handwerker, deren Durch⸗ ſchnittsverdienſt ſich auf 51 Pfg. pro Stunde beläuft, der aber da⸗ Hurch, daß dieſe Leute vielfach Gelegenheit haben, an Akkordarbeiten teilzunehmen, ſich weſentlich höher ſtellt. Wenn demgegenüber von der Arbeiterſchaft behaupbed wird, die neuen Akkordverdienſte würden in Wirklichkeit nicht erreicht werden, ſo muß betont werden, daß dieſelbe ſich hierüber ein gu⸗ treffendes Urteil garnicht hat bilden können, weil ſie dem Werk keine Gelegenheit gab, die neuen Akkorde und die zugehörigen Ar⸗ beiten eingehend zu erläutern. Die Firma hatte für dieſe not⸗ wendigen Erläuterungen von ca. 1000 Akkorden einen Zeitraum von 14 Tagen angeſetzt, während welcher die alten Akkorde noch beſbehen bleiben ſollten. Die Arbeiter lehnten es ab, dieſe Zeit zur Verfügung zu ſtellen, ſondern verlangten, daß ihnen die neuen Akkorde innerhalb 1 bis 2 Tagen mitgeteilt würden. Dies ge⸗ ſchah, indem die Arbeiterſchaft ausdrücklich darauf hingewieſen wurde, daß innerhalb der obigen 14 Tage jeder Gelegenheit hätte, ſich die nötigen Aufklärungen dazu geben zu laſſen. Die 14 Tage verſtrichen indes, ohne daß die Arbeiter von dieſem Anerbieten Ge⸗ brauch gemacht hätten. Um der Arbeiterſchaft aber nochmals die Möglichkeit zu einer eingehenden Beſprechung der neuen Akkorde zu geben, hat der Metallinduſtviellenberband nach einer ergebnis⸗ loſen Verhandlung mit dem Deutſchen Metallarbeiterverband in einer darauffolgenden Zuſammenkunft mit der Hirſch⸗Duncker'ſchen Gebverkſchaft einen weiteren Zeitraum von 8 Tagen zur Klärung dieſer Akkorde eingeräumt mit dem Hinzufügen, daß, wenn trotz der gewiſſenhafteſt ausgeführten Berechnung hie und da ein Irr⸗ tum ſich eingeſchlichen haben ſollte, dieſer behoben würde. Die Arbeiterſchaft hat indeſſen dieſes erneute Anerbieten durch Eintritt in den Streik abgelehnt. Es iſt dies das gleiche Verhalten, welches die Arbeiter des Strebelwerks bei dem Ausſtand im Dezem⸗ ber 1907 an den Tag legten. Der damalige Streik entſtand, weil ————— es exklärlich, daß die„Umſchau“ alle deutſchen populär⸗wiſſenſchaft⸗ lichen und techniſchen Zeitſchriften ſo raſch überflüügeln konnte. Sie behandelt jede Zeibfrage in durchaus allgemeinverſtändlicher Dar⸗ ſtellungsweiſe und ihre Illuſtrationen ſtehen nach fachmänniſchem Urteil durchweg auf der Höhe moderner Reproduktionstechnik. Von der Dresdener Hofoper. Unſer rt⸗Korreſpondent ſchreibt uns aus Dresden, 28. November: Eine Aufführung von Bedeutnug brachte geſtern die Kgl. Hofoper in Dresden mit der komiſchen Oper „Die drei Pintos“ von Carl Maria von Weber und ehrle den genialen Meiſter, der ernſt an derſelben Stelle den Taktſtock führte. Die vortrefflich deutſche feinkomiſche Oper verdient ans Tageslicht gezogen zu werden. In Dresden entſtanden die liebens⸗ würdigen Melodien, 60 Jahre nach Webers Tode fand die Urauf⸗ fährung ſtatt Die wenigen Slizzen und Lieder, die man in Webers Hinterlaſſenſchaft fand, ſtellte Webers Sohn Caxl dem geiſtreichen Komponiſten G. Mahler zur Verfügung, und Mahler hat ſie nun geſchickt verwebt und ſich liebevoll in Weberſche Weiſen verſenkt. Er hat des Meiſters Art in Rhytmus, Modulation, Melodik und Inſturmentation ſo trefflich gezeichnet wie wir in der Kteratur der Muſikgeſchichte kein zweites Beiſpiel der Nachbildung haben. Man glaubt Weber zu hören, und doch ſind nur wenige Noten von ihm. Was die Kenner bislang für unmöglich hielten, dem fein⸗ ſinnigen Muſiker Mahler iſt es gelungen; er konmte weberiſch em⸗ pfinden und uns ſo die köſtlichen Perlen zu einem prächtigen Ge⸗ ſchmeide retten. Am Dirigentenpult ſaß v. Schuch, auch einer von den igen Auserleſenen, die es verſtehen, des Komponiſten Eigenart zu erlauſchen und ſein Fühlen zu geben. Die Darſtellung der Künſtler ließ noch manches zu wünſchen übrig. Ganz erfüllten ihre Aufgabe, ſtimmlich und mimiſch Frau Wedekind(lariſſens Zofe und Frau Na ſt als Wirtstöchterlein. Kleine Mitteilungen Klara Viebig hat ein„heues Eiffel Drama vollendet, das den Titel Das letzte Lied ührt. Das Werk wird wahrſcheinlich an einer erſten Berliner die Keſſelpreſſer des Werles bei einer Neuordnung ihrer Arbeit be⸗ haupteten, für ſich und ihre Kolonne nicht auf den ihnen ange⸗ gebenen Verdienſt zu kommen. Die Folgezeit hat aber gelehrt, daß die Akkordüberſchüſſe für dieſe Kolonne die im unmittelbaren Halb⸗ jahr vor dem Streik 1907 durchſchnittlich 78,79 Prozent, nach dem Streik dauernd 97,68 Prozent betrugen. Auf Grund der uns borliegenden vollſtändigen Lohnſtatiſtik der Metallinduſtrie unſeres Bezirkes iſt der ſich aus den neuen Akkorden des Strebelwerks er⸗ gebende Verdienſt immer noch über dem Durchſchnitt der für ana⸗ loge Arbeit bezahlten Löhne. Bei dieſer Sachlage und nachdem der jetzige Streik ſchon nahezu 7 Wochen gedauert hat, ſieht ſich der Verband der Metallinduſtriellen veranlaßt, zu demſelben weitere Stellung zu nehmen und der Ver⸗ bandsausſchuß hat am 29. November ds. Is. einſtimmig folgenden Beſchluß gefaßt: „Unſere Mitglieder in Mannheim, Ludwigshafen und Fran⸗ kenthal werden ihrer geſamten Arbeiterſchaft am 15. Dezember ds. Is. mit Wirtung auf den 1. Januar 1009 kün⸗ digen, ſofern die Arbeit beim Strebelwerk bis zum 15. Dezem⸗ ber ds. Is. nicht wieder aufgenommen iſt, und zwar auf Grund der bon dem Metallinduſtriellen⸗Verband eingehend und gewiſſen⸗ haft geprüften und durchaus berechtigt befundenen Arbeits⸗ bedingungen.“ Dieſer Beſchluß wurde heute der Arbeiterſchaft durch Fabrik⸗ anſchlag bekanntgegeben. Auszeichnung. Der Großherzog von Heſſen hat auläßlich der Jahrhundertfeier der Firma Math. Stinnes Herrn Leo Stinnes den Charakter als Kommerzienrat verliehen. *Auszeichnung. Profeſſor Rudolf Maher an der Großh. Kunſtgewerbeſchule in Karlsruhe hat für die Karlsruher Münze das Porträt des jetzigen Großherzogs modelliert. Die jüngſt zur Ausgabe gelangten 2, 3 und 5 Markſtücke zeigen, in wie meiſterhafter Weiſe Prof. Mayer ſeine Aufgabe gelöſt hat und wie gut der Kopf des Großherzogs getroffen iſt. Als Anerkennung für bieſe ausgezeichnete Arbeit iſt Profeſſor Maher das Ritterkreuz des Ordens Bertold des Erſten verliehen worden. * Militärnachricht. Fähnrich Edgar Mahher beim 7. Inf.⸗ Regt. Nr. 142, ein geborener Mannheimer, wurde mit Patent vom 18. Oktober 1906 zum Leutnant befördert. * Bahnbau Brühl⸗Ketſch. Die Bahnbauinſpektion Mannheim hat die Gemeinde Brühl bengchrichtigt, daß ſie von der Großh. Generaldirektion Auftrag erhalten habe, den Entwurf für die Jortführung der Bahn Brühl⸗Ketſch auszuarbeiten und wird daher alsbald mit der Vermeſſung und Abſteckung des in Frage kommenden Geländes begonnen. * Abſchieds⸗ und Wunſchkonzert der Meininger. Das Pro gramm für das heutige Abſchieds⸗ und Wunſch⸗Kon zert ſetzt ſich aus den von den Konzertbeſuchern mit Stimmen⸗ mehrheit gewählten Muſikſtücken zuſammen und dürfte, da die Beteiligung an der Zahl ſehr lebhaft war, recht intereſſante Üher⸗ raſchungen bringen. Auf vielſeitiges Verlangen wird außerdem das geſtern abend erſtmals aufgeführte Tongemälde„Die gro ße Jahrt des Grafen Zeppelin“ wiederholt und fer⸗ ner noch zugegeben das altniedelrändiſche Dankgebet von Kremſer und zwar mit Benutzung der großen Orgel, Die Orgel ſpielt Herr Muſikdirektor Hänlein, Konzertbeginn wie geſtern abend um halb 9 Uhr. *Kreisturntag 1908 in Mannheim. Wie wir bereits mit⸗ teilten, findet am 6. Dezbr. d. J. in hieſiger Stadt der Kreis⸗ turntag des 10. Kreiſes der Deutſchen Turner⸗ ſcha fit(Baden, Elſaß⸗Lothringen und Pfalz umſaſſend) ſtatt. Urſprünglich ſollte er in unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen ſtatt⸗ finden, da nach der übungsmäßigen Reihenfolge die Pfalz dies⸗ mal den Kreisturntag zu übernehmen hatte. Da Ludwigshafen jedoch nicht in der Lage war, für den 6. Dezember einen paſſen⸗ den Saal zu bekommen, ſo waren die Turnvereine Ludwigshafens leider genbtigt, den Kreisturntag ablehnen zu müſſen. Der Kreis⸗ ausſchuß entſchloß ſich daher, wegen der einmal gewählten geogra⸗ phiſchen Lage, Mannheim den Kreſsturntag zu übertragen. In entgegenkommender Weiſe hat der Stadtrat den Muſenfaal des Roſengartens für die Tagung zur Verfügung geſtellt. Am Abend zuvor(5, Dez.]) findet in der ſchönen Turnhalle des Mannheimee Turnvereins ein Begrüßungsbankett zu Ehren der Ab⸗ geordneten ſtatt, für das der rührige Ausſchuß ein ſehr abwechs⸗ lungsreiches Programm, ausgeſtattet mit turneriſchen, geſang⸗ lichen und humoriſtiſchen Nummern, zuſammengeſtellt hat. Ins⸗ beſondere auf turneriſchem Gebiet ſcheint wieder— nach dem uns vorliegenden Programm— ganz Gediegenes geboten zu wer⸗ den. Die Verhandlungen des Kreisturntags beginnen Sonntag, den 6. Dez, vormittags 11 Uhr. Zugelaſſen ſind in den Ver⸗ ſammlungsſaal nur die Abgeordneten, Vertreter der Stadt und der Preſſe. Die Abgeordneten werden in einer Stärke von eiwa 400 erwartet. Wer ſonſt Intereſſe an den Verhandlungen hat, und dies dürfte bei den Turnern der hieſigen und benachbarten ———— — N 5— Großh, Bad. hof⸗ und Nattonaltheater in Mannheim. Oskar Wilde: Eine floxentiniſche Tragödie. Eine florentiniſche Tragödie— der Name klingt, er iſt Muſik. Wir ahnen Wunder und Wunderbares. Wir ſehen leuchtende Farben, wir fühlen heiße Leidenſchaſten, wir ke⸗ greifen, hier kommt Tragik und Tod. Florentiniſche Tragödie. Die ſeltſamen äußeren Schickſale dieſes echten und großen Dramas, das in einer guten halben Stunde ſich darſtellen läßt, hat der deutſche Ueberſetzer, Mar Meyerfeld, in ſeiner Ausgabe uns erzählt. Sie intereſſieren weniger als die Tat⸗ ſache, daß das Drama aus dem Jahre 1895 ſtammt aus ener Zeit, wo Wilde, um mit dem Simone der florentiniſchen Tra⸗ Zödie zu reden,„Mißachtung, Schande, Schmach von mancher Art, den ſchrillen Hohn und offenen Schimpf“ ertrug, Hier haben wir die Seelenſtimmung, die die florentiniſche Tragödie gebar, den tragiſchen, von tieferfülltem Dichterwort getragenen Hohn, der durch die klingenden Worte rieſelt, den höhnenden und Pfeile ſchießenden Schmerz des Verfolgten, der des Lebens Elend in wehen Bitterniſſen koſtet.„Welch armer Handel iſt dies Menſchenleben, auf wie gemeinem Markt verkauft man uns! Spricht Simone— Wilde. Wilde hat, wie nach Meyerfeld ſeine Intimen wiſſen woll⸗ ten, die„florentiniſche Tragödie“ beſonders hoch geſtellt Hier hat ein Dramatiker ſich ſelbſt einmal richtig eingeſchätzt: woll⸗ ken ſie es nur alle tun, es würde zweifellos weniger Drama⸗ liſches gedruckt und aufgeführt. Die„Florentiniſche Tragödie“ iſt ein dramatiſches und pſychologiſches Kunſtwerk von ganz beſonders feiner und geiſtiger Art. Und daneben eines der feinſten Sprachkunſtwerke. Die geſchliffenen Gedanken, in denen ſich Leben und Seele und Tragik förmlich zuſammen⸗ drängen, gehen im ſeidigſten und farbenleuchtendſten Form⸗ nal, das in Nürnberg errichtet werden ſoll, hat Kommerzienrat Praſſer die Summe von 60 000 Mark geſpendert. gewand. Aber das eigentliche Wunder iſt die Tragödie, eine 1 ffürchtbare und ſellſane Tragöde, die in Vereine der Fall ſein, kann denſelben von den Emporen des Mu⸗ ſenſaales aus zuhören. Karten hierzu ſind in der Turnhalle des Mannheimer Turnvereins erhältlich. Wir werden über den Ver⸗ lauf der Tagung noch berichten. 5 „Zum Straßenkrawall in der Neckarvorſtadt. Die in dieſer Affäre von der Straftammer abzuurteilenden Arbeiter haben ſich am Donnerstag den 3. Dezember vor der hieſigen Straf⸗ kammer zu verantworten. * Das Reſtaurant Arkadenhof iſt von einem Konſortium auf mehrere Jahre gepachtet worden. Als Direktor des Reſtaurants wurde der ehemalige Pächter des Roſengartens, Herr Melchior, verpflichtet. Wir verweiſen diesbezüglich auf das Inſerat in dieſer Nummer. 5 * Wieder eine Beſchimpfungsaffäre in der Schule. Die 36 Jahre alte Ehefrau des Taglöhners Friedr. Killinger drang am 10. Juli ds. Is ohne anzuklopfen in das Klaſſenzimmer des Hauptlehrers Adolf Lorenz der K 5⸗Schule ein, um ihn darüber zur Rede zu ſtellen, warum ihr Sohn nachſitzen mußte. Als Herr Lorenz ihr wiederholt das Zimmer verboten hatte und ſie ſich nicht entfernte, griff ſie der Lehrer am Arm und führte ſie mit Gewalt hinaus. Sie verſuchte dann zum zweiten Male mit Gewalt in das Zimmer einzudringen und hielt ſich am Drücker feſt. Im Zimmer wie auf dem Gang warf ſie dem Lehrer eine Reihe gemeinſter Schimpfwörter an den Kopf. Als Abſchied bekam der Lehrer noch eine handvoll Salz ins Geſicht, das die Attentäterin vorher in einem Laden gekauft hatte. Der Lehrer erhielt bei der Affäre von ihr eine Kratzwunde im Geſicht, wes⸗ halb ſie auch wegen Körperverletzung angeklagt war. Es wurde in der geſtrigen Sitzung des Schöffengerichts jedoch nur wegen Hausfriedensbruch und Beleidigung eine Gefängnisſtrafe von 10 Tagen ausgeſprochen, während ſee von der Anklage der Körper⸗ verletzung freigeſprochen wurde, weil eine Abſicht nicht nachge⸗ wieſen war. Mildernd kam inbetracht, daß die Frau anſcheinend die Lügen ihres Sohnes geglaubt hatte, daß er in der Schule 10 Tatzen bekommen habe und daß ihm der Lehrer aufſäſſig was ſich in der Verhandlung als durchaus unbegründet erwies, erſchwerend, daß durch derartige Vorgänge die Disziplin in de Schule aufs äußerſte gefährdet wird. * Im Salon des Löwenbändigers betitelt ſich der Clou des Dezemberprogramms des Saalbautheaters. Wie uns die Direktion verſichert, iſt dieſe Nummer die eigenartigſte und auf⸗ ſehenerregendſte Dreſſurnummer. Eine bildſchöne Frau ſtellt in einem luxuriiös ausgeſtatteten Salon mit vier Löwen, die nach Ken⸗ nerurteil ohne Ausnahme wahre Prachtexemplare ſind, unter ge⸗ ſchickter Anwendung von magiſchen Lichteffekten lebende Bilder von faszinierendem Reiz. Wie Schoßhündchen folgen die Beſtien jedem Wink des Dompteurs und gruppieren ſich um die Dame, die auch durch wiederholten Toilettempechſel Abwechslung in die Darbietun⸗ gen bringt, in maleriſchen Poſen. Der Direktjon des Saalbautheu⸗ ters iſt es nur unter bedeutenden Aufwendungen gelungen, die Nummer, die bisher überall Senſation erregte, für 14 Tage zu verpflichten. Speziell dieſer Umſtand berechtigt zu der Hoffnung, daß das varietefreudige Publikum Mannheims und Umgebung dem beltebten Etabliſſement in den kommenden Tagen dasjenige Maß von Intereſſe entgegenbringt, das die Direktion in den Stand ſetz auch in der Folgezeit mit derartigen außergewöhnlichen Attrak⸗ tionen aufzuwarten. Die Acquiſition von derartigen Senſations⸗ 5 nummern berpflichtet aber auch die Direktion, die Auswahl der übri⸗ gen Mitglieder des Enſembles mit beſonderer Delikateſſe zu treffen. Das Publikum wird ſich bei der heuligen Premiere überzeugen können, daß nach dieſem wichtigen Geſichtspunkt verfahren worden iſt. Wir nennen nur noch die Honehſuckle⸗Company als komiſche Jongleure und Keulenſchwinger in der ſpannenden Origi⸗ nal⸗Juggling⸗Pantomime, das Wolpert⸗Trio, die hervorr gendſten Trampolin⸗ und Schleuderbrett⸗Akrobaten, die ein Darſtellung von Hunde⸗Marmorgruppen durch F1 und den beliebten Humoriſten Hans Hauſer mit neuem Orig Repertoix. * Heber die Beiſetzung der Selbſtmörder bringt das Anze blatt folgende Verordnung des Erzbiſchöflichen Ordin 1. Selbſtmördern, die als ſicher zurechnungsfähig zu gelten h. iſt das kirchliche Begräbnis zu bverweigern. 2. Selbſtmör deren Unzurechnungsfähigkeit ſicher feſtſteht, was insbeſondere offenkundiger geiſtiger Erkrankung oder bei badelloſem Vorl anzunehmen iſt, ſind in der gewöhnlichen Weiſe zu beerdige 3, Selbſtmörder, bei denen hinſichtlich der Zurechnungsfähf. Zweifel beſtehen bleiben, ſind kirchlich in der Stille zu beerdigen, d. h. ohne Geſang. Im übrigen können ſolche Beerdigungen z gewöhnlichen Zeit, unter Vortragung von Kreuz und Fahne, mi Gebel der am Leichenzug ſich beteiligenden Gläubigen ſtattfinden und 25 ſtille Requfemsmeſſen mit den Gebeten ad tumbam ge ſtattel. 85 Polizeibericht vom 1. Dezember. Tot aufgefunden wurde geſtern vormittag 9½% Uhr in ſeiner Wohnung B 2, 6 hier ein 44 Jahre alter von ſeiner Ghe rau getrennt lebender Schreinermeiſter. Der Tod erfolgte durch Gi atmung von Leuchtgas, Da die Hahnen am Gaskochherd u einer Lampe offen vorgefunden wurden, iſt anzunehmen, Selbſtmord vorliegt. Motiy iſt unbekannt. ner un kunſtvoll zuſammengedrängten Szene ſich vor uns abſpie Der Gatte überraſcht nachts heimkehrend von einer geſchäft. lichen Reiſe, bei ſeiner weißen Bianca Guido Bardi, des Fürſten Sohn. Ein tolles Spiel des Hohnes beginnt er mit dem Betrüger und ſeinem Weib. Er jagt ſie, jagt ſie, jagt mit harmloſen Worten, deren jedes ſcharfe und vergifte Stahlſpitzen trügt, Und immer näher und näher ſchleicht den lachenden Hohn und durch die racheſuchende Freundlichkei der Tod, der Tod, der mit ſcharfem Stahl den Verführer tri Eine einzige kurze Szene, in die alles Leben ſich dräng die alle Gefühle ſich ſtürzen. Die ganze mächtige Welt in des Zimmers Umfang eingeengt und hat drei Seelen als Bewohner nur, Der dürftige Raum wird eine Welthühne, läßt Wilde den Simone ſagen. Das iſt in der Tat der Ker dieſer ſeltſamen großen dramatiſchen Dichtung, dieſe wunde volle künſtleriſche Konzentration, in der zugleich ein gewaltiges Lebensbild ſich auftut. Dann die eigentümliche Grun ſiimmung der Tragödie, hohnvolle Bitternis, in der ein tiefe zerſtörender Lebensſchmerz wühlt. Ein Weinen, das gell lacht, das gewitterartige Austoben eines freſſenden Schmerzes, der ſchaurig höhnt ö Aber der Schluß der Tragödie, der unbegreifliche, unmög⸗ liche Schluß! Simone hat den Guido Bardi getötet, der ihm ſtahl, was ihm gehört. Schon will er ſich auf ſein Weib ſtürzen. Da kommt Bianca,„wie geblendet von einem Wun⸗ der“ mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu: warum haſt Du mir nicht geſagt, daß Du ſo ſtark? Und er: warum ha mir nicht geſagt, daß Du ſo ſchön? Und er küßt ſie auk der Mund—— das Spiel iſt aus. Da ſcheint Wilde den lächerlichen Sprung eines Kobo! zu machen. Er ſcheint ſich eine Abgeſchmacktheit, eine Sinn lofigleit leiſten zu wollen. Geblendet wie von einem Wunder 4. Sei e. Geueral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 1. Dezember. ieſe unerwartet ſchnell von ihrem Lager e. Der Maurer wurde hierbei an eine id ſo ſtark an der linken Hüfte ge⸗ roſchke nach ſeiner Wohnung ver⸗ eiſerne Tromm quetſcht, d bracht werden mußte. Unaufgeklärter Diebſtahl. Aus einer an der Neckar⸗ vorlandſtraße in einem Kohlenlager befindlichen Werkſtätte wurden in der Zeit vom 28. bis 30. Nov. von noch unbekanntem Täter unter Anwendung von Nachſchlüſſel entwendet: ein Ring Kupferdraht, 10 Meter laung und 8 Millimeter dick, eine Stange Kupfer 15/25 Millimeter dick und 80 Zentimeter lang, eine Blechſchere, ein Stemmeiſen, ein bl ſtrickter Wams mit blauem Samtkragen. Um ſachdienliche Mi ug an die Schutzmannſchaft wird erſucht. zte ——— Aus dem Großherzogtum. oc. Friedrichsfeld, 30. Der Poſtgehilfe Kiiau wird vermif miliche Gelder im Vetrage von einigen Nov. veruntreut Heidelberg, 30 Eiſenbahnkataf icccht iſt der Alter von ca. 60 J großer Geduld g frühere L 1900 war purde bei dem enmarkse Rütckfahrt beg Eine Gehi Mann auf akte 8 Feſtnahme eines J aus Schwetzingen hier Italiener einen Fluchte ſelbe en i1 der Biſite Bei der F wobei er ein 5 en Uhren u: Verhafteten ſand man u ßeren Geldbetrag vor. M Maurer, zu 8 it in der Ui Perſon ves falls an den Eint ebſtählen wnr * Neibsheim, 30. Nov. Geſtern früh braunde das Wirtſchaftsgebände des Gaſthauſes zum„Ochſen“ bis auf den Grund nieder. Leider fand die Beſitzerin, Frau Weſtermann Witwe, in deren Schlafzimmer der Brand ausgebrochen war, in den Flammen ihren Tod. Der Pächter, Herr ck, konnte nur das nackte Leben retten. Sämtliche Fahrniſſe ſind verbrannt, kbenſo ca 300 Mark an Bargeld. Man vermutet, daß die Be⸗ ſiterin, als ſie ſich geſtern abend zur Ruße legte, das Licht brennen ließ, und daß es dann umgefallen iſt und ſo den Brand verurſacht hat. * Karlsruhe, 28. Nov. Der bei dem gemeldeten Eiſenbahnunglück in Wilferdingen tötlich verunglückte Ober⸗ ſchaffner Bernhard Klein, war hier in der Morgenſtraße wohn⸗ haft und Vater von fünf Kindern. .c. Karlsruhe, 29. Nov. Am 1. Dezember findet hier eine Zählung der leerſtehenden Wohnungen katt.— Auch eine Arbeitsloſenzählung wird in dieſen Tagen vorgenommen. Pfullendorf, 30. Nov. Geſtern nacht brannte dos Brauereigebäude der Bierbrauerei zum„Deutſchen Haus“ bis auf die Umfaſſungsmauern nieder. Eliva 1200 Garben Frucht ſind mitberbrannt. 8 Kaiſerslaukern, 30 Nov. Einen tötlichen Un⸗ fal! traf dieſer Tage den 26jährigen Steinbrecher Auguſt Leßwing von Erfenbach, einen tüchtigen Arbeiter des Kröckelſchen Geſchäfts. Er half mehrere Waggons in das Nebengeleiſe im Kröckelſchen Steinbruch am Weſtbahnhof ſchieben. Dabei geriet der Mann der⸗ art zwiſchen die Verladerampe und eine etwas offenſtehende Waggontür, daß er ſchwere innerliche Verletzungen erlitt, die nun am Freitag ſeinen Tod zur Folge haiten. * Frankfurt, 1. Dez. Die aur Montag in fünf Bezirken vollzogenen Stichwahlen zur Verſammlung der Stadt⸗ herxordneten hatten folgendes Ergebnis: Oſtend: Hartherz (Dem.) 1490, Dr. Hecht(Dem.) 1467, Roſenthal(Fortſchr.) 1354, Fromm(Mittelſt.) 1935, Jung(Mittelſt.) 1964, Sidler(Mittelſt.) 1858. Gewählt: Fromm, Jung, Sibler. Sachſenhauſen: Büdinger(Dem.) 2338, Brühne(Soz.) 2114, Maier(Soz.) 2098. Gewählt: Büdinger, Brühne. Altſtadt: Dr. Kirchheim(Dem.) 1036, Sattes(Natlib.) 1065, Cohen(Soz.) 1182, Prinz(Soz.) 1102. Gewählt: Cohen, Prinz. Südweſt: Dr. Paſſavant(Nat. ⸗lib.) 4446, Rothgeb(Fortſchr.) 1748, Bernhard(Soz.) 2260, Wittich(Soz.) 2263. Gewählt: Bernhard, Wittich. Bocken heim: Dr. Bruck (Dem.) 2295, Goll(Fortſchr.) 2375, Knackmuß(Sogz.) 2179, Rudolph (Soz.) 2135. Gewählt: Bruck, Goll. Die Wahlbeteiligung war ſtärker, als bei der erſten Wahl. Wenn man die Ziffern der beiden Wahltage miteinander vergleicht, ſo ergibt ſich ohne weiteres, daß die Parole der Mittelſtändler, von einigen Ausnahmen abge⸗ ſehen, auf der ganzen Linie befolgt worden iſt. Sie ſind für die Sozialdemokraten eingetreten, und dieſe haben im Oſtend Mann für Mann für die Mittelſtändler geſtimmt.— Die Ver⸗ ſammlung der Stadtverordneten wird ſich in Zukunft wie folgt zuſammenſetzen: 17 Demokraten, 15 Sozialdemokraten, 12 Fort⸗ ſchrittler, 10 Nationalliberale, 7 Mittelſtändler, 1 Zentrum, 2 Wilde. Die Sozialdemokraten gewinnen 9 Sitze, die Mittelſtändler , die Demokraten verlieren 7, die Nationalliberalen 3, Fortſchrittler und Zentrum je 1. 5 Venningen, 30. Nov. Ein ſchrecklicher Gatten⸗ mord hat heute nacht unſer friedliches Dorf in große Aufregung ſind freilich auch wir ob dieſer plötzlich nach dem Morde er⸗ wachenden Liebesbrunſt zwiſchen Kraft und Schönheit. Aber follten ſolche Wunder nicht pſychologiſch möglich ſein, ohne daß wir eine groteske Verzerrung der Wirklichkeit, ohne daß wir eine capriziöſe und geſchmackloſe Verdrehung menſchlicher Vor⸗ gänge annehmen? Wer will es wiſſen, wer entſcheiden? Es Zibt keine Mathematik der menſchlichen Seele, nach der der Menſchenbildner zu arbeiten hätte, und der Dramatiker hat nicht unter allen Umſtänden die Pflicht, die Empfindſamkeiten zarter Seelen zu ſchonen, wenn er in den Tiefen ſchaurige Und an ſich äſthetiſch⸗verletzende Wirrniſſe der menſchlichen Gefühle ahnt und zu erkennen glaubt. Das Drama iſt, wie ſich bet der Konzentration der ſeeli⸗ ſchen Vorgänge von ſelbſt verſteht, äußerſt ſchwer zu ſplelen. Auch der Schauſpieler muß, wenn er deutlich und verſtändlich wüirken will, einer ungemein kraftvollen und ausdrucksreichen pſychiſchen Konzentration fähig ſein. Wahrſcheinlich werden Aur ganz große Darſteller das Ganze der florentiniſchen Tra⸗ Zödie erſchöpfen. Herr Schreiner als Simone beging den Fehler, daß er durch die angenommene Maske des biederen Kaufmannes, Ehegatten und Freundes, nicht genügend den Srimmigen Sohn, die Wut durchſchimmern ließ— durch⸗ ſſchimmern, es muß das natürlich äußerſt diskret gemacht Letzle Ra verſetzt. Der aus Edesheim gebürtige, hier wohnhafte Küfer Vern⸗ hard Huth hat, wie bereits telegraphiſch gemeldet wurde, ſeine 32 Jahre alte Frau geb. Cäſar mit einem Revolver tkotge⸗ ſchlagen. Huth iſt ſeit ſieben Jahren verheiratet. Die Ehe geſtaltete ſich äußerſt unglücklich, da der Mann ſeinen ganzen Ver⸗ dienſt in Alkohol aufgehen ließ. Seit ziwei Jahren war die etwas beſchränkte Frau infolge der Mißhandlungen und Entbehrungen ſchwer leidend, und die Tage ihres Lebens waren ſo wie ſo gezählt. Am Freitag beſtellte ſich Huth zum Mittageſſen ein Gericht Dampf⸗ nudeln, das aus Geldmangel die erkrankte Ebefrau, die ſtets bett⸗ lägerig war, nicht zubereiten konnte. Huth krar darüber ſo auf⸗ gebtracht, er mit n:„Heute t ihr ſterben“, Haus ver begab ſi fle ein und Patror und kam aß Samskag abend nun ſchlug er den Weinkrug auf den Kopf unt morden. Als ihm 3Nicht gelang, krümmerte die Fenſter, gab zwei Sch ſchlug dann, ehe Hilfe kommen konnte, d tit fünf bis ſe 5 Val den r kcri er in das ſſe nach der Decke ab und ſeine Frau mit dem Griff 1 4 8 d derhütet wurde. r Vorhaftu Nue worden. chrichten und R, 2 Telegramme. Bei dem Hand⸗ dor M mwürfe verwu ig Eduard, r in den letz⸗ 8 tunng unväßli war, befindet ſich j 0 ber heute noch nicht Zimmor, wie⸗ wuhl e Prinzen von Wales und 5 in der he von Saudringham verabredet war. Der Nebel in Paris. Paris, 1. Dez. Dichter Nebel lagerte geſtern abend über dem Stadtgebiet von Paris und hemmte Verkehr. Der Straßenbahnbetrieb konnte nur mit Hilfe von Pechfackeln auf⸗ recht erhalten werden. Es ereigneten ſich mohrere Un⸗ glücksfälle. Eine Perſon wurde von einem Straßenbahn⸗ wagen überfahren und getötet. Infolge eines Zug⸗ zuſammenſtoßes bei Séepres wurden 5 Perſonen verletzt.— Auf der Bahnlinie Maiſon⸗Lafitte in der Nähe von Paris ereignete ſich infolge des dichten Nebels ein furchtbares Unglück. Fünf Wagen mit Hoöchzeitsgäſten hatten die Vorbsifahrt eines Zuges abgewartet. Als die Wagen nach Oeffnung der Schranken die Geleiſe paſſierten, brauſtte ein zweiter Zug heran, den man wegen des Nebels nicht geſehen hatte, und zermalmte alle Inſaſſen. den Präſident Caſtro. Paris, I1. Dez. Ueber den venezolaniſchen Prä⸗ ſidenten Caſtro, der ſich behufs ärztlicher Behandlung auf der Reiſe nach Europa befindet, wird von gut unterrichteter Seite mitegeteilt: Die franzöſiſche Regierung habe aus Gründen der Menſchlichkeit beſchloſſen, ſich der Landung Caſtros in Bordeaux nicht zu widerſetzen, obwohl er ſich gegen den Ver⸗ treter Frankreichs in Cargeas in einer den bölkerrechtlichen Beſtimmungen zuwiderlaufenden Weiſe benommen habe. Immerhin werde bei der Ankunft Caſtros ein Polizeikommiſſar zugegen ſein. Falls Caſtro ſich nach Berlin zu einem dortigen Spezialiſten begeben ſollte, werde die franzöſiſche Regierung ver⸗ anlaſſen, daß der venezolaniſche Präſident erfahre, daß ſie nicht wünſche, daß er Paris berühre. Aehrenthals Rücktritt? Wien, 30 Nov. Es zirkulieren hier Gerüchte von einer Erſchütterung der Stellung Aehrenthals, die vorläufig mit Vorſicht aufzunehmem ſind. Tatſache iſt laut„Frkf. Zig.“ nur, daß der Kaiſer mit dem Staud der Dinge ſehr ungzufrieden iſt und der evenkuslle Rücktritt Aehrenthals die Verhandlungen mit Ruß⸗ land und England erxleichtern würde. Intereſſant iſt auch, daß der Kaiſer nach der geſtrigen Huldigung der ungariſchen Mini⸗ ſter den Grafen Julfus Andraſſy über eine Stunde bei ſich be⸗ hielt und neben den ungariſchen Angelegenheften auch die aus⸗ warkige Situation beſprach. Andraſſy war bekanntlich der einzige Miniſter der gegen die Annexion geſtimmt hat. Ge⸗ rüchte, die in Andraſſy ſchon den Nachfolger Aehrenthals ſehen wollen, ſind gleichwohl zumindeft verfrüht und vielleicht vom Wunſche eingegeben, dieſe Kombination durch die öffenkliche Diskuſ⸗ ſion zu nichte zu machen. Andraſſy iſt in Ungarn wegen der Wahl⸗ reform derzeit ſchwer ablömmlich, und wenn die Ablöfung Aehren⸗ thals für die augenblickliche Lage Werk haben ſoll, müßte ſie ſofort erfolgen. 8. Hufruhr der Seele ſpüren und nicht nur an einzelnen Stellen ein zu augenfälliges und das hohnvolle Spiel zu ftark ſtören⸗ des und offenbarendes Zuſammenbrechen mitanſehen. Herr Köhler gab auch wohl nicht genügend das ſeeliſche Crlebnis, das ihm noch kurz vorm Eingang in die Cwigkeit paſſiert. Fräulein Hummel ſollte willkürlicher, ungebundener in Haß und Hohn und Liebe ſein und die nicht gewöhnlichen Leidenſchaften der Bianca aus ſchematiſchen, Feſſeln befreien. Die ſchon erwähnte Schlußſzene, die natürlich ſehr ritar⸗ dando geſpielt werden muß und geſtern auch geſpielt wurde, iſt eine ſchwere und man darf ſagen, eine faſt unmögliche Aufgabe für einen Darſteller. Es iſt faſt zu viel ſeeliſches Er⸗ leben in einer Minute, in einigen Worten zufammenzu⸗ brängen. Und nur eine Minute geſtattet dem Spiel der Augen und der Geberden, die wunderſeltſame und myſteriöſe pſychiſche Wandlung der beiden Gatten zu verdeutlichen und zu verſinnlichen. Ich glaube, auch der größte Darſteller, der einer ſeeliſchen Konzentration wie Wilde fähig wäre, würde den Augenblick nicht ganz erſchöpfen, oder man ziehe ihn in allzu qualvolle Länge. Die Phantaſie des Hörers und Zu⸗ ſchauers wird in der Hauptſache den Vorgang ſelbſttätig nach⸗ ſchaffen müſſen— ſoweft ſie überhaupt zu ſolgen vermag. g. raſch geſchloſſen wurden. Die Kriſe auf dem Balkan. * Konſtankingopel, 30. Nov. 17 Vizeadmirale und bier Linienſchiffskapitäne ſind aus den ſtvichen worden, weil ſie reaktionärer Geſinnung ver⸗ dächtig oder anderweit kompromittiert waren. 0 * Konſtantinopel, 1. Dez. Drei bulgariſche Dele⸗ gierte ſind heute abgereiſt. Die Pforte gibt über die bul⸗ gariſch⸗türkiſchen Verhandlungen folgende Erklär⸗ ung: Die bulgariſchen Delegierten haben alle ſchwebenden Fragen geprüft. Die Delegierten ſind jetzt abgereiſt, um dem Minifterrat zu berichten. Liaptſchew will hierher zurückkehren; ſobald die Türkei nachdem ſie den Mächten Bericht erſtattet hat, in der Lage iſt, die ſchwebenden Fragen endgiltig zu regeln. Eine Konvention zwiſchen England und Holland. 05 *London, 1. Dez.„Pall Mall Gazette“ will wiſſen, Eng⸗ land und Holland würden bald durch engere Bande anein⸗ andergeſchloſſen werden. Holland wünſche eine definitive Konvention mit England abzuſchließen. Es ſei möglich, daf weitere Konventionen demnächſt verhandelt würden zum Zwecke des abſoluten Schutzes Hollands. —.— VBerliner Drahtbericht. [(Von unſerem Bevliner Bureau.) JBerlin, 1. Dez. Der Schönheitsabend, der für heute abend angeſagt und dann verboten wurde, hat doch ſtattgefunden. Auf Beſchwerde beim Miniſter des Innern er⸗ gte die Erlaubnis. Der Tanz ging nunmehr vor überfüll⸗ 1 Hauſe in Szene. Die Prager Exzeſſe. Berlin, 1. Dez. Neber die Unruhen in Prag wird noch nach hier gemeldet: Geſtern vormittag um 10 Uhr veran⸗ ſtalteten tſchechiſche Studenten in geſchloſſener Maſſe einen Bum⸗ Als nach 7411 Uhr die erſten deutſchen Studenten auf 1* mel. dem Graben erſchienen, ging ſofort der Tumult los. Die deutſcher Studenten wurden mißhandelt und die Polizei begnügte ſich da⸗ mit, die 5 frei zu halten. Einem Mitgliede der Stu⸗ denverbindung Cheruskia wurde die Mütze vom Kopfe geriſſen und ein Hagel von Stockhieben ſauſte auf ihn nieder. Gegen halb 12 Uhr wurde der Bummel abgebrochen und die deutſchen Stude:⸗ ten zogen ſich in das deutſche Haus zurück. Nun machte die Meuge Miene, das deutſche Konſulat zu ſtürmen. Sie beganv tſchechiſche Hetzlieder zu ſingen, worauf von den Deutſchen dil Wacht am Rhein angeſtimmt wurde. In dieſem Augenblick er⸗ ſchien der iſchechiſche Abg. Klofotſch und gab das Signal zu einem Bombardement auf die deutſchen Studenten. Uu dieſe Zeit ging der reichsdeutſche Student der Medizin Zoeller, welcher als Abgeſandter der Straßburger Univerſität zum Leſe⸗ hallenfeſt gekommen war, in Koleur von ſeiner Wohnung im Hotel„Blauer Stern“ nach dem Kaſino. Er geriet unter einen Haufen von mehreren 1000 Tſchechen, die ihn umringten und ihr mit Stöcken und Fauſtſchlägen mißhandelten und übel beſchimpf⸗ ten. Der Polizei gelang es nur mit Mühe, ihr Opfer zu ent⸗ reißen. Jetzt ging die Gendarmerie daran, den Graben zu räumen, wobei die Wache auf die vor dem Tore des deutſchen Kaſinos zuſammengedrängten deutſchen Studenten einen brutalen Angriff unternahmen. Endlich wurde die Menge vom Graben vertrieben. Zur ſelben Zeit wurde die Rückſeite des deutſchen Kaſinos von einem zweiten Haufen augegriffen, worauf die Tore Ein Hagel von Steinen wurde über die Mauer des Grabens geworfen Ueberall wurden deutſche Firmentafeln heruntergeriſſen und von deutſchen Häuſern die Scheiben eingeſchlagen. Unter anderen wurde das Gebäude der „Schlaraffia“ durch einen Steinhagel demoliert. Die deutſchen Abgeordneten, die zur Zeit in Prag ſind, beabſichtigen noch vor dem 2. Dezember eine Andienz beim Kaiſer Franz Jyſeph nach⸗ zuſuchen, weil die allgemein verbreitete Anſicht die iſt, die Re⸗ gierung werde vor dem 2. Dezember, dem eigentlichen Jubi⸗ läumstage, keinesfalls mit dem Ausnahmezuſtand vorgehen. Der mißhandelte Student Zöller ſucht Schutz beim deutſchen Konſul Graf Hardenberg, welcher ihm ſeine Intervention zuſagte. Für heute werden wieder neue ſchwere Ausſchreitungen befürchtet. Um 8 Uhr abends ſammelte ſich auf dem Wenzelsplatz eine große Menge an, welche das Straßenpflaſter aufriß und mit Steinen auf die Schutzleute warf. Die Polizei mußte ſchließlich die Fkucht er⸗ greifen. Nun rückten Gendarmen mit Hea tem Bajonett an, dabei wurden 80 Leute berwundet. Einem 10jährigen Knaben wurde der Kopf durch einen Säbelhieb geſpalten. Darauf rief der Pöbel: Wir werden Euch das Kaiſer⸗Jubiläum ſchon beſorgen, ihr Mörder. An der Stelle, wo der Knabe getötet worden war, wurde das Pflaſter auſgeriſſen und aus Steinen einen Grabhügel gemacht. Auf einem Stein war geſchrieben: Hier hat die Polizei einen ITſcherhen er⸗ mordet. JBerlin, 1. Dez. Aus Prag wird gemeldet: Geſtern demonſtrierten vor der hieſigen Univerſität die ſüdſlaviſchen Studenten für die Errichtung einerſlaviſchen Univer⸗ ſität in Laibach. Die Tore der Univerſität wurden ge⸗ ſchloſſen. Hochrufe auf Serbien wurden laut, worauf die deut⸗ ſchen Studenten erwiderten: Rache für Prag und Laibach. In den Straßen kam es zu Prügeleien. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Nicht geleſen! Berlin, 1. Dez. Die„Newyork World“ hat an den Fürſten Bülow ein Schreiben gerichtet, daß eine eingehende Un⸗ terſuchung des von ihr veröffentlichten Kaiſerinterviews keine Gewißheit für deſſen Echtheit ergeben habe. Eigentümer und Chefredakteur hätten das Manuſkript nicht geleſen. Sie drückten ihr aufrichtiges Bedauern über ſein Erſcheinen aus. Drahtnachrichten unſeres Loudeuer Bureaus. Rooſevelt in Lebensgefahr. OLondon, 1. Dez. Präſident Rooſevelt wäre geſtern beinahe von einem Automobil überfahren worden, als er ſich von der Ki rche nach dem Weißen Hauſe begab. Zum Glück gelang es dem Chauffeur des Automobils, kurz vor dem Präſidenten ſein Fahrzeug zum Haſten zu brinen. Trotzden⸗ wurde Rooſevelt zu Boden geworfen, blieb aber unver⸗ letzt. Die Inſaſſen des Automobils entſchuldigten ſich, wobe⸗ Rooſevelt ſagte: Ich bin unverletzt geblieben, aber ich kam nur Fnapp davon. Dentſch⸗pörtugieſiſcher Handelsverkrag. London, 1. Dez. Aus Liſſabon wird der Daily Mail gemeldet, daß der deutſche Geſandte von Tattenbach mit dem portugieſiſchen Miniſter des Aeußern einen Handels⸗ vertrag zuſtande brachte, der beſtimmt, daß Porto⸗ und Madeiraweine künftig bei der Einfuhr in Deutſchland nur einen Zoll zu zahlen haben, der bei gewiſſen Südweinen beſtehe. Alle anderen Waren werden mit der Minimumrate belegt. Portugal verpflichtet ſich dagegen, die heutigen Zölle beizubehalten, um die deutſchen Waren nicht mit neu beſchloſſenen Zöllen zu belegen. Der betr. engliſche Korreſpondent macht darauf aufmerkſam, daß dadurch die britiſchen Erzeugniſſe, Maſchinen und Textilwaren, ſehr benachteiligt werden— Offiziersliſten ge⸗ Mannheim, 1. Dezember. SZeneral-elnzeiger.(Wittaablatt) Verband bayriſch⸗pfälziſcher Zimmermeiſter. b. K. Landſtuhl, 30. November. Geſtern nachmittag fand im Ritterſaal des Hotel Burghard sahier eine Generalverſammlung des Verbandes bayeriſch⸗pfälziſcher Zimmermeiſter ſtatt, die ſich eines außerordentlich zahlreichen Beſuches aus der erfreute. Der Vorſitzende des Verbandes, Herr Kutterer⸗Ludwigshafen, eröffnete die Verſammlung mit begrüßenden Worten, in denen er beſonders die Herren Handwerkskammerſekretär Ber nhard⸗ Kaiſerslautern, ſowie Bundesſekretär Schneider⸗Mannheim willkommen hieß. Weiter wies er darauf hin, daß er aufgrund ſeiner langjährigen Erfahrungen in der Handwerkerorganiſation wie ſchon vor 3 Jahren, ſo auch heute noch auf dem Standpunkt ſtehe, daß dem Handwerk, insbeſondere dem Zimmermeiſter, nur durch 855 3wang 5 n u 8 geholfen werden könne. Die freien Vereinigungen ſeien meiſtens nur Taubenſchläge. Hierauf erteilte Redner e Herr Bundesſekretär Schneider⸗Mannheim das Wort zu ſeinem Vortrage über:„Die Organiſation im Zimmerhandwerkunter Berückſichtigung der verſchiedenen Organiſationsarten.“ Bundesſekre⸗ tär Schneider ging zunächſt auf die Gründung des Bundes deut⸗ ſcher Zimmermeiſter näher ein, welche am 24. und 25. Oktober 1903 in einer allgemeinen deutſchen Zimmermeiſterverſammlunnig in Hannover ſtattfand. Raſch entwickelte ſich ſeit dieſee Zeit die Organiſation, welche jetzt einige Tauſend Mitglieder zählt. Die Zimmermeiſter ſeien ſich klar geworden, daß ſie um die ſoziale und wirtſchaftliche Beſſerung ihrer Lage ernſte und langwierige Kämpfe führen müſſen, die nicht von heute auf morgen entſchieden werden können, ſondern die die Arbeit vieler begeiſterter Berufs⸗ kollegen erfordern, um erfolgreich zu Ende geführt zu werden. Zu geſchloſſenen feſten Organiſationen müßte man ſich zuſammen⸗ ſchließen, die nicht nur dem Namen nach exiſtieren, ſondern in 0 denen auch der echte Gemeinſinn erſtarkt zur Verfolgung und Verfechtung höherer Ziele. Die Handwerker müßten ſich vor allen Dingen mit den Handwerkergeſetzen vertraut machen. Die Ge⸗ ſchichte des Handwerks erzähle, welch mächtigen Einfluß die Inn⸗ ungen ſeinerzeit auf die Stärkung des Handwerkerſtanes aus. geübt haben. Das Handwerksgeſetz vom Jahre 1897 ſuchte ſegens⸗ reich und neubelebend dem deutſchen Handwerksſtand beizuſtehen. Es gab ihm die Möglichkeit ſich ſtraffer zu organiſieren und zwar auf geſetzlicher Grundlage in Zwangsorganiſationen. Auf die Frage, welche Art der Organiſation die zweckmäßigſte ſei, mäſſ⸗ man die Antwort geben: diejenige, welche ſich den örtlichen Ver ⸗ hältniſſen am beſten anpaßt, aber vor allem die„Fachliche Or⸗ ganiſation“. Der Redner behandelte eingehend die einzelnen fach⸗ lichen Organiſationen, wie freie Vereinigung, freie Innung und Zwangsinnung und kam zu dem Schluſſe, daß die Zwangsorgani⸗ ſation, trotz des Vorhandenſeins des§ 1000 der..., welcher unterſagt, daß die Zwangsinnung ihre Mitglieder in bezug auf Höhe der Preiſe oder in Annahme von Kunden beſchränken darf, vorzuziehen ſei. An Hand von Beiſpielen bewies der Redner dieſe Ausführungen. Einer geſchloſſenen feſten Organiſation bedürfe es auch, um dem Zimmerhandwerk die Selbſtändigkeit zu er⸗ Halten. Nicht in der Staatshilfe, nach der ſo viele in dieſem Ringen verlangen, liege allein das Heil, ſondern vor allem in der Selbſthilfe. Mit einem energiſchen Appell an die Verſamm⸗ lung zu ſtraffer Organiſation ſchloß der Redner. Herr Handwerkskammerſekretär Bernhard⸗Kaiſerslantern weiſt zunächſt darauf hin, daß es für jeden Handwerkskammer⸗ vorſtand Pflicht und Aufgabe iſt, darauf hinzuwirken daß in ſeinem Bezirke, die Handwerkerorganiſationen ſich n dem Maße vollziehen, daß die Handwerkskammern ſich beim Vollzug ihrer Aufgaben darauf ſtützen können. Die Wahl der Organiſations⸗ form, ſo fährt der Redner dann fort, muß ſelbſtverſtändlich jeweils den beteiligten Gewerbetreibenden überlaſſen bleiben. Man hat ſeinerzeit, als die Frage der Zwangsinnungen auftauchte, ähnliih wie in Oeſterreich Zwangsorganiſationen von oben herab ohne Mitwirkung der beteiligten Kreiſe anordnen wollen. Man iſt mit Recht dagegen aufgetreten, denn auch die Zwangsinnungen von oben herab erfüllen in Oeſterreich ihre Aufgabe nicht in dem Maße, als es wünſchenswert erſchien und man hat deshalb das größte Gewicht darauf gelegt, es den Beteiligten ſelbſt zu über⸗ laſſen, ob ſie eine Zwangsorganiſation haben wollen oder nicht Auch mein Vorredner hat ausgeführt, daß er auf dieſem Stand⸗ punkt ſtehe und es den beteiligten Gewerbetreibenden überlaſſen bleibe, welche Form der Organiſation, ob frei oder Zwang, ſie wählen wollen. Es fragt ſich nun, können durch Errichtung einer Zwangsinnung mehr Gewerbetreibende des betreffenden Gewer⸗ bes herbeigezogen werden oder genügt das Vorhandenſein einer reien Innung, um die Aufgaben des Handwerks in ordnungs⸗ mäßiger Weiſe zu löſen. Ein großer Schaden iſt der, daß mancher nicht das kleinſte Opfer bringen will und ſtatt deſſen nur nörgeln und ſchließlich den Antrag auf Auflöſung der Innung ſtellt. Die Frage, öb eine Zwangsinnung wirtſchaftliche Vorteile bringen kann, bejahe ich ohne Zweifel, obwohl der 8 100d dem dagegen ſteht. Erſt im Jahre 1903/04 wurde endlich der früheren Recht· ſprechung ein Ende gemacht, die dahin ging, daß Vereinbarungen hinſichtlich der Feſtſetzung von Preiſen gegen die guten Sitten verſtoße. Es frägt ſich nur, welchen Zweck es hat, innerhalb einer Zwangsorganiſation eine ſolche Vereinbarung zu treffen. Mit Zwangsmitteln wird man die Beteiligten nicht zum Beitrit: zwingen können. Der Standpunkt des Kammervorſtandes geht nicht gegen die Zwangsorganiſation, wenn es gelingt, dieſe lebens⸗ leiſtungsfähig zu erhalten. Bis jetzt aber haben wir die Erfah⸗ rung gemacht, daß Zwangsorganiſationen hauptſächlich da am Plaße ſind, wo es zunächſt ideale Aufgaben zu löſen gilt. Die Handwerkskammer der Pfalz iſt nicht gegen den Zwang, ſie will vielmehr die Form der Vereinigung den einzelnen Gewerben überlaſſen. Unſeren Handwerksmeiſtern fehlt es heutzutage ar dem nötigen Idealismus. Der Materialismus nimmt zu ſehr überhand und man glaubt, mit dem Beitritt in eine Organiſation ſich ein Anrecht darauf erworben zu haben, jeden Tag hunderi Mark mehr einzunehmen. Bleibt dies aber aus, dann kommer die Nörgler. Man darf nicht vergeſſen, daß das Innungsleben in Süddeutſchland noch ſehr jung iſt. Im Namen des Kammer⸗ vrſtandes der Handwerkskammer der Pfalz trete ich der Anſichr entgegen, daß die Kammer in Kaiſerslautern eine Gegnerin der Zwangsinnungen ſei. 5 AJn der ſich an die beiden Referate anſchließenden Diskuſſion bemerkte Herr Kutterer⸗Ludwigshafen, daß die Gründung von Zwangsinnungen nur eine Vorarbeit ſein ſoll für die Auf⸗ hebung des§ 100d und der obligatoriſchen Einführung des Be⸗ fähigungsnachweiſes im Baugewerbe. An der weiteren Ausſprach⸗ beteiligren ſich die Herren Bernhard und Loch⸗Kaiſers⸗ lautern, Dick⸗Zweibrücken, Schneider⸗Mannheim, Römer⸗ Kirchheimbolanden, Reichert⸗Speier und Karar⸗Lambrecht Schließlich gelangte nachſtehende Reſolution einſtimmig zur Annahme: 85 5 „Die in Landſtuhl zahlreich verſammelten Zimmermeiſter des pfelziſchen Verbandes erachten es als eine ihrer wichtigſten ganzen Pfalz Gerſteningredienz zu revidieren. Zimmerhandwerks dort, wo der Bezirk geeignet erſcheint Zwangsinnungen zu errichten. Der Vorſtand des Ver⸗ führen.“ ——— Volkswirtschaft. Aktienbrauerei Cluß, Heilbronn. Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1907—08 betrug im abgelaufenen Jahr der Bruttogewinn M. 212 852 gegen M. 223 833 im vorigen Jahre. Ordentliche Abſchreibungen er⸗ forderten M. 95 815 gegen M. 96 188, Abſchreibungen auf Außen⸗ ſtände M. 35 239, zuſammen M. 181054. Der verbleibende Aus dem Reingewinn ſollen M. 5000 dem Reſervefonds und M. 20 000 für außerordentliche Abſchreibungen und Rückſtel⸗ lungen verwendet werden. Die Aktionäre erhalten eine Divi⸗ vertragsmäßige Tantiemen an Vorſtand und Beamten ſind M. 6680 vorgeſeben, desgleichen für Belohnungen an Beamte und Angeſtellte M. 4715. Auf neue Rechnung vorgetragen werden einſchließlich des letztjährigen Gewinnvortrages in Höhe von M. 6854 M. 7257. In der Bilanz ſtehen bei M. 1,5 Millionen Aktienkapital M. 140 000 Reſerven, M. 1 478 000 Teilſchuldverſchreibungen und M. 663 675 Hypotheken, die Grundſtücke mit M. 322 561 zu Buch. Immobilien ſind mit M. 2249 571, Maſchinen mit M. 315 609, Gärbottiche und Fäſſer mit M. 87 971, Gerätſchaften und Mobilien mit M. 158 485 und Wagen und Pferde mit 18 517 bewertet. Wechſel betragen M. 4992. An Kaſſa waren M. 5670 vorhan⸗ den. Vorräte belaufen ſich auf M. 260 018. Debitoren ſtanden 10 931127 aus, während Kreditioren M. 476 402 zu fordern atten. Im Bericht wird ausgeführt: Die Wirkung der Zollerhöh⸗ ungen machte ſich bei den Preiſen von Gerſte und Hafer erſtmals voll und ganz fühlbar; dieſelben ſtiegen auf eine ſeit Jahrzehnten nicht dageweſenen Höhe. Nur durch äußerſte Sparſamkeit im Betriebe gelang es, einen Teil der Mehrausgaben wieder aus⸗ zugleichen. Die ungünſtige wirtſchaftliche Lage und auch die ſich immer mehr ausdehnende Antialkohol⸗Bewegung haben einen ſtetigen Rückgang des Umſatzes in den einzelnen Wirtſchaften zur Folge gehabt. Die Rentabilität und ſomit der Wert der Wirt⸗ ſchaften gehen dadurch andauernd zurück und die Zahlungsfähig⸗ keit der Kundſchaft läßt immer mehr zu wünſchen übrig. Dieſe mißlichen Verhältniſſe brachten bedeutende Verluſte, die das Ge⸗ winnergebnis herabgemindert haben. Außerdem mußte ein Wirtſchaftsanweſen, auf welchem eine größere Hypothek zu unſeren Gunſten eingetragen war, im Wege der Zwangsverſteigerung er⸗ worben werden, um wenigſtens einen Teil unſerer Forderung zu retten. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr erſcheinen nicht günſtig. Die Preiſe für die Rohmaterialien ſind bei geringerer Qualität der Ware annähernd ebenſo hoch wie im Rückgang des Bierabſatzes mit Sicherheit zu erwarten. Endlich iſt eine weſentliche Erhöhung der Brauſteuer zu befürchten, deren Abwälzung auf den Konſum mit großen Schwierigkeiten ver⸗ bunden ſein wird. 1 *** der Gerſtenanalyſe in Hamburg beriet, lehnte einſtimmig den Vorſchlag der Hamburg⸗Bremer Einfuhrverbände betr. die der Streitfrage wurde beſchloſſen: 1. Auf der Kontrolle der Ana⸗ lyſen und Arbitrageproben in Berlin in Gegenwart der Ver⸗ treter der beteiligten Seiten zu beſtehen. 2. Eine Konferenz dr ruſſiſchen Exporteue und deutſchen Importeure einzuberufen zwcks Ausarbeitung der in den deutſch⸗holländiſchen Kontrakt aufzuneh⸗ menden Vorſchrift über Termin und Ort des Verfahrens, ſowohl bei der Entnahme von Gerſtenproben als auch bei der zukünftigen Berlin ſtattzufindenden Analhſen und Arbitragen erfolgen ſollen. 3. Die Konferenz zu beauftragen, die Frage des Befundes der 4. Eine Konferenz ruſſiſcher Exporteure einzuberufen zur Neuaufſtellung von Normen für die Gerſteningredienz bei Kaufabſchlüſſen. 5 Deutzer Gasmotorenfabrik. In der Generalverſammlung wurden dis Anträge der Verwaltung genehmigt und die Divi⸗ dende auf 6 Prozent(w. i..) feſtgeſetzt. Der Generaldixektor teilte mit, daß der Betrag der im laufenden Jahre verſandten Waren etwas größer iſt als im Vorjahr, indes ſei der Eingang neuer Aufträge in der letzten Zeit ſchwächer geweſen als der vor⸗ jährige. Sofern der Eingang neuer Aufträge nicht abnimmt, ſtehe zu hoffen, daß durch Erſparniſſe im Betriebe und Verbilli⸗ gung der Selbſtkoſten das Erträgnis des laufenden Jahres nicht weſentlich hinter den vorjährigen zurückbleiben werde. Bonner Bank für Handel und Gewerbe. Gegenüber anderweit umlaufenden Angaben wird erklärt, daß der A. Schaaff⸗ hauſenſche Bankverein in Köln und Berlin an der Bonner Bank in keiner Weiſe beteiligt iſt. 7 **** Telegraphiſche Börſenberichte. Effekten. * Brüſſel, 30. Nopbr.(Schluß⸗Kurſe). 5 Kurs vom 27. 30. 4% Braſilianiſche Anleihe 18399 90.75] 95.— 4% Spaniſch, äuzere Anleihe(Exterieurs)) 95 50 91.— 4% Türken Uniftizzz— Türken⸗Loſe„„„%„% 1TTT1JFC. 173.——.— Ottomanbantrkkkukdnk— Luxemburgiſche Prince Henribahn. 4623.—620.50 Warſchau⸗Wiener 1201.—1266. Produkten Chicago, 27. Novbr. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom Kurs vom 27. 30. Weizen Dezbr. 103 /½ 1031, Leinſaat Dez.—— „ Mai 108.% 108 ½ Schmalz Nov..20.20 „ Juli 101% 101„ Dei 928.82 Mais Dezbr. 62 62%. 80 5..40.42 Mai 62% 62.] Pork Noy. 14.40 14.4 „Juli 62% 02% Dez 16.— 16.02 Rogge. loko 75— 74— Jan 16.20 16.27 „——.— Rippen Dez.—.——.— „„ 74— 74—„„.37.40 Hafer Dezz 4, 48%½(„ Mai.69.70 Mai 51% 50 Spe Leimſaat Nord⸗W..—.— Aufgaben, für die Stärkung, Förderung und Erhaltung des bandes pfälziſcher Zimmermeiſter wird beauftragt, die Auf⸗ gaben in der Organiſatwusfrage in dieſem Sinne auszu⸗ Reingewinn beträgt ſonach M. 81798 gegen M. 127 645. dende von 3 Prozent gleich M. 45 000. Für ſtatuariſche und vergangenen Jahre, ferner iſt wegen der großen Obſterte ein *Roſtow am Don, 1. Dez. Eine in der, Börſe ſtattge⸗ habte Verſammlung ſüdruſſiſcher Importeure, die über die Frage Reviſion der Analyſe in Zwangsarbitrage ab. Zur Entſcheidung Analyſe, wobei bis zur Berufung der Konferenz in letztgenann⸗ tem Kontrakt vorzunehmende Verkäufe lediglich aufgrund der in Diphieritis Kurs vom 27. 30. 27. 30. Baumw.atl. Hafen 58.000 22.000 Schm. Roh. u. Br.) 10.05 10.05 „ atl. Golfh. 69.000 63.000] Schmalz Wilcoy 1005 10.05 „ im Innern 83.000 53.000] Talg prima City 5/.— „ Exp. u. Gr. B..000 75.900 Zucker Muskov. de.44.44 „Exv. n. Kont. 56.000 39.000 KaffeeRio No. 7lek. 6³ç6 Baumwolle loko.45.35 do. Novbr..05 do. Dezbr..24.16 do. Dezb..05 do. Januar.—.88 do. Japuar.10 do. Februar.—.88 do. Februar.15 do. März.01.87] do. Ma.15 do. April.04.87 do. Ayrik.20 do. Mai.02.91 do. Mai.20 do. Juni.08.87] do. Juni.20 do. Juli 9—.88 do. Juli.25 do. Auguſt.—.80] do. Auguſt.25 Baumw. i. New⸗ do. Sept..30 Orl. loko 9½ 9— do Okt..35 do. per Jan..89.77 Weiz. red. Wint.Ik. 113%/ do. per März.97.84 do. Dezbr. 113.8 Petrol. raf. Caſes 10.90 10.90] do. Mat 114˙ do, ſtand. white. do. Juli—— New Pork.75.75 Mais Dezbr. 72— Petrol. ſtand. whtt. do. Mai 71— Philadelphia.70.70 MehlSp. Weleare.10 Perr⸗Erd. Balane.78.78 Get eidefrachtnag Terpen. New⸗Hork 43— 43— Liverpool 2— 2 do. Savanah. 39 ½% 38 ½ Mdo. London 2 7 Schmalz⸗W.ſteuim.70.70] do. Antwerp.— do. Rotterdam 5 1 Liverpool, 80. Novbr.(Getreide Schluß). Geſtern eute Weizen per März 7118⁶ 771177 per Mai 718% kuhig 770% ſtetig Mais per Jan. 57/55/ 5/05 7% per Dez. 59%% träge 591½ ruhig New⸗Nort, 30. Novbr. Kurs vom Mannheimer Petroleum⸗NRotierungen vom I. Dezember Amerikaniſches Petioleum disponibel n Baſſins Mk. 19.54 f Barrels per Waggon Mk. 23.25. Oeſterreichiſches Petroleum Holz⸗Barrels Mk. 22.70 bei Waggonbezug in Eiſternen Mk. 1 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. * Köln, 26. Nop. Mai 65.—., 64.50 G. Pegelſtationen vom Rhein: Houſtan: Waldshut. Hüningen“) eiblll Lanterburg Magan Germersheim Maunheim Mainz 25„23„5 0 2 0 0 0 2 0 0 0 MNannheim ckar: Heilbronn .05. „„5%%„%„„„ 4⸗20 .68 12⁵ .80 3,11 3,60 2,9 2,62 .20 .67 1,30 .88 3,25 .79 3,25 .00 .64 .50 1,59 .82 1,24 8 145 3,07 0,75 5 Geſchäftliches. * Die Pfälziſche Dampffärberei anſtalt Friedrich Meier mit ö J 1, 19, H 4, 40 gewährt jedem Kunden als Weihn⸗ 20 Prozent Rabatt vom—31. übergebene Herren⸗, Damen⸗ und auf den beiliegenden Proſpekt. 26 27. uer, Rübb! in Poſten von 5000 kg 60. Waſſerſtandsnachrichten im Nonat Nov.⸗ Datum: 28.20. 30. 2,8, 284 2,48 2,48 1,05 1,05 1,68 1,66 2,86 2,82 3,40 3,34 2,78 2,66 2,31 2,22 0,20 1,17 „33 1,25 „70 1,55 1,75 1,10 1,72.68 3,50 2,46 0,40 .85 1,45 1,85 17567 1,55 1,95 .52 1,05 Dez. 2,40 2,30 2,22 0,4 0,44.50 0,48 4) 0,22. ff) 6,30.)— 0,14.)— 0,88. +— 0,4 *) Windſtill, Oſte n, He und Annahmeſtellem Degember auf alle zur Rei Kindergarderobe. Wir ver Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: 5 flür Kunſt und Feuilleton. Georg Chriſtmann: für Lokales,. Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schön Ide für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kirch. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckere G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß Schirm⸗Induſtrie, Max Lichtenſtein, D 3, 8, Planken, Rüumungs⸗Verkauf in Schirmen veranſtalt günſtige Gelegenheit für paſſende Weihnachtsgeſchenke. Chemiſche et und iſt dieſe in Bange machen gilt nicht, mein Freund, den Huſte Sie bis morgen, ſobald Sie Kaiſer's Bruſt⸗Caxamell den 3 Tannen gebrauchen, dieſelben ſind durch 55 beglaubigte Zeugniſſe als vorzüglich für j kannt. Das Paket koſtet nur 25 4 VV zu haben ſind ſie überall, in Apo 4 Kolonfalwarenhandlungen. ung un Pfg., kaufen Si theken, Drogerien und mit Salit. Gegen rheumatische Hexenschus empfehlen die Kerzte Einreibu (n Apotheken die Flasche zu M. 55 Tungenenizündung Zreuchial-Ratarru Nheumatlsmus Scharlach Jufluenza 152 uus ſilcht Hach fieberhaften Rranzkl ſowie bei großen Blutverluſt en u da, wo nach ſchwerer Krankhbeit den Kraft ſehlt, den in allen ſeinen ſchwächten Or anismus erkannte maßen das erreichte kräftigende und beleben wie der Hausarzt beſtätigen wi 0 nach einigen Tagen macht ſich der kräftig wohltuende und erfriſchende Einfluß Biblons im All emeinbefinden bemetkbar, nac etwa 14 Tagen bei täglich 50—70 Gramm iſt in den meiſ Fällen das Bioſon überflüſſig. Dasſelbe iſt fertig zum Gebraut ſchmeckt und bekommt gut(deshalb auch für Kinder beſonders eignet) und koſtet die Taſſe nur 12 Pfennig. Es iſt ſomit un billiger als alle ähnlichen Mittel, Fleiſch, Eier uſtw., obg letzteren an Nährkraft übertrifft und, wie Profeſſor feſtſtellte, ſelbſt in großen Quantitäten(130 Gpamm ebenſogut wie Fleiſch ausgenutzt wird. 8 Mark in Apotheken, Drogerien uſw. e zu ſtärken, General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 1. Dezember. im. E. V. Donnerstag, 3. Dez. 1908, abends 3½ Uuhr, im Saale des Bernhardus⸗ hofes: 80071 Vortrag des Herrn Dr. Woltram wald- schmidt aus wiesbaden über; Alt-Heidelberg. Das Schloss und seine Sohioksale in 3 Jahrhund. (mit Lichtbildern.) Jür Nichtntitglieder ſind Tages⸗ karten 3 Mk..— in unſerem Bureau, in der Hofmuſikalien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſtkalien⸗Haudlung Th. Sohler, im Verkehrsverein, Kaufhaus, Bogen 57, und in der Buchhandlung von Brock⸗ hoff K Schwalbe hier, in der Klapierhandlg von A. Donecker hier, I. 1, 2, ſowie in der Baum⸗ gartner'ſchen Buchhandlung in Ludwigshafen a. Rhein zu haben. „Die verehrlichen Damen werden häflichſt erſucht, die Hüte abzu⸗ nehmen. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben.) Die Saaltüren werden pnukt 8½ Uhr geſchloſſen Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Rinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchlußfen. er Vorstand. Eäglich friſche Ha. Fruulfurtetr Brtürſte Daniel Groß, P 3, 5. Filiale: 65¹⁴ 2, 6, Marktplatz. Der Unterzeiohnste liefert gegen 8780 Natenzahlung ohne Prelserhöhung unter weitgehendst. Garantie, Raten mit 15 Markbeginnend, Pianinos Flügel von den biligsten bis zu den hervorragendsten Marken I. Ranges. Bel Barzahlung höchster Rabatt. 98 Strengste Diskretion. Frospekt bitte zu verlangen. H. Maurer, Hofl. Plano- u. Harmonlumlager Karlsruhe, Frledrlchsplatz B. Monogramme VUf in fien deſſrae etune e Wecnllels Formulare 1—5 ſligeren Ur. Naf Sleicher Höhe! Roman von Hans von 85) Fortſetzung!. „Begann der ſeigentliche Kampf erſt jetzt, jetzt, wo er um ihre Liebe wußte? Nun ſtanden ſie wieder voreinander, viel zu erregt, um noch ein Wort zu ſagen, aber ihre Augen ſuchten ſich wieder. Mein Gott, wie ſah er ſtie an! Sie trat jählings zurück, ſie fürchtete ſich auf einmal. „Rühren Sie mich nicht an,“ ſtammelte ſie erblaſſend.„Ich bin Herr über mich, und will es bleiben.“ Da flog ein Leuchten über ſein Geſicht. Eine unbändige Freude jagte ihm das Blut durch die Adern. Er ſah, wie ſie ſich fürchtete, ſo wollte er es haben. Sie war ſo betroffen über den Wechſel in ſeinen Zügen, daß ſie ratlos zu werden begann. Was ging in der Seele des Mannes vor, weshalb glänzten ſeine Augen jetzt, weshalb dieſes tiefe Leuchten in den ſieghaft auf ſie gerichteten Blicken? „Ich will Sie an dieſe, Ihre letzten Worte erinnern,“ ſagte er und neigte ſich zu ihr,„und dann werden Sie es mir nicht wehren können. Und nun kommen Sie, es regnet!“ Wahrhaftig, es regnete fein und eindringlich, ſie hatten es beide noch gar nicht bemerkt. Bills Geſtalt kreiſte ſchon eine Weile um die Hütte. Sorgen⸗ voll ſah er zu beiden empor, als ſie jetzt aus den Steinhalden zurückkamen. Seine klugen Augen ſahen ſofort, hier hatte ein Kampf ſtattgefunden, aber das Ziel war noch weit. Schweigend traten ſie in die Hütte ein. Draußen begann es in Strömen zu gießen. Es konnten Stunden vergehen, ehe es wieder klar wurde, ja, wenn es heute jüberhaupt nur wieder an⸗ ders würde!! Alla ſchauerte zuſammen. Sie wollte fort— fort. Nur hier nicht bleiben müſſen, mit ihm unter einem Dache. Und der lange, dreiſtündige Heimweg! Er ließ ſich nicht vertreiben, denn er ſaß dort am roh gezimmerten Holztiſche ſcheinbar ganz ge⸗ laſſen ihr gegenüber und ſprach mit Bill über das Wetter. Zu⸗ weilen ſtand er auf, um Bill bei der Bereitung des Eſſens zu belfen— und nun nahm er zwei Teller zur Hand und ſtellte den einen vor ſie hin. Es roch kräftig nach Erbsſuppe, die Bill aus nichts. Iſt es zupiel, was ich bitte?“ 8 einer Konſerpe bereitet hatte. Auch Wein in einer Blechflaſche Langſam richtete ſie ſich auf, aber auſehen konnte ſte ihn ſtand bereit, Bill hatte wieder einmal an alles gedacht. in Jeder belleden Slüd. zall zu haben in der „Das wird Ihnen guttun“, ſagte Hardegg und legte nun auch den Löffel neben ihren Teller. 8 —— Diese IIlarke wird Inlannſeim 0 können Sie aus einem Paket„RKosyr““ für nur 30 Pfg. bereiten. Es iſt dies der ſchlagendſte Beweis für die 5 außerordentliche Ausgiebigkeit von„Kosyr“. 5 Rierzu kommt noch ſein hoher Gehalt an Protein, Nähr⸗ ſalzen und Eiſen, ales Rährwerte, die„NKosyr zu einem hervorragenden Volksnabhrungsmittel machen. In allen beſſeren Detailgeſchäften zu 50 Pfg. das Paket erhältlich. SAHeinige Fabrikeamterr: Pfeiffer& Diller,&...,., Horchheim. Frachtbrleie aufgehört hatte zu regnen.— Bill ging aus und ein und machte ſich mit dem Kochgeſchirr zu tun.— Die Baronin ſah jedesmal erleichtert auf, wenn er wieder eintrat.— Graf Hardegg war ans Fenſter getreten und ſpähte hinaus, die Wolken begannen ſich zu teilen, es regnete nicht mehr ſtark, aber auf klares Wetter war heute nicht mehr mit Sicherheit zu rechnen. „Wollen wir es riskieren?“ fragte er, ſich zu Ilka wendend. „Werden Sie es auch leiſten können? Sie ſchauen ſehr bleich aus!“ Er ſah, daß ſie zitterte.— Erſchreckend blaß war ſie ge⸗ worden. Ohne zu fragen, griff er in den Ruckſack, nahm eine Kognak⸗ flaſche zur Hand und füllte einen kleinen, dazugehörigen Becher. „Hiek, das trinken Sie jetzt ſofort, und dann wollen wir weiter zuſchauen. Die vielen Stunden in der hohen dünnen Luft fordern ihr Recht.“ Ihr ward auf einmal ſo ſchwindlig, daß ſie es geſchehen ließ, daß er ſie ſtützte und ihr behutſam den Becher an die Lippen ſetzte. Sie trank mechaniſch, ihr war plötzlich ſo kraftlos zumute gewor⸗ den, ſie hatte gar nicht mehr die Empfindung dafür, ſich deſſen zu ſchämen. Ilka merkte es gar nicht, daß er ſie ſanft in den Stußl zurückgleiten ließ und ihr die Schläfen leiſe mit Kognal zu be⸗ feuchten begann. Die Ohnmacht ging indeſſen ſchnell vorüber. Als ſie die Augen wieder aufſchlug, begegnete ihr Blick dem ſeinen. In zärt⸗ licher Sorge bengte er ſich über ſie, wie bittend ſah er ſie an. Da kehrte ihr die alte Kraft zurück. „Es muß gehen!“ ſagte ſie.„Wir können doch hier nicht bleiben!“ „Und wenn Sie weiter können?“ „Mein Gott, ſo helſen Sie mir!“ Sie ſchlug die Hände vor das Geſicht und lehnte den Kopf ſchwer auf den Tiſch „Das will ich ja, Ilka, jetzt und immer, Sie dürfen es mir nur nicht gar ſo arg ſchwer machen,“ flüſterte er.„Ich mteine ja auch, es iſt beſſer, wir kommen heute noch zurück, aber vorher ſchauen Sie mich einmal an und ſagen Sie mir, daß Sie wieder Vertrauen zu mir haben. Ich will ja heute nur das, weiter nun unterwegs ermüden, ſo daß wir nicht ni „Jal“ ſagte ſie, und es klang wie gequält.„Ich will mir belfen laſſen und Ihnen vertrauen, aber machen Sie es mir ande ZWelgnladerlassung annheim P5, 15/16 Heidelber 4833 aller EHrt, Hers vorräfig tu der 5. Baus Buchdruckerel Violin⸗ u. Klapierunter⸗ richt wird gründlich erteilt. 31624 Näh. S 1, 10 LI. Englisch Lessons Specialty: Commerelal Correspondence R. M. EIIWond, 56, 20 9 Heirat. jeden Standes ver⸗ mittelt unt, Diskret. Of. Unter Nr. 64777 an die Ervedit. Keell Witwe, 38 J.., evang., mit 2 Knaben im Alter v.—5 Jahren, mit eigenem Haus, ſucht ſich mit kl. Beamten od. tücht. Geſchäftsmann zu ver⸗ heiraten. Ernſtgemeinte nicht anonyme Offert. u. Nr. 31885 an die Expedition ds. B. Seldverkehr .Höhe, auch ohne Bürg. z. 4, 5% an jed a Wechſel, Schuldſchein, Hypoth..Ratenabz. gibt A Antrop, Berlin, NO. 18. 21.86 Danteben Geſuch. 100 Mk. von einer Frau zu leihen geſ. Nur Selbſtgeber. Oſferten erb. unt. 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Und dieſes Weib liebte ihn, er ſpürte es immer tiefer, daß es ſo ſei, und doch überwand ſie ſich und mahnte ihn nun ſelbſt an das, was ihm das heiligſte Gut im Leben dünkte: An den moraliſchen Wert des„Ichs“, die Selbſtachtung vor der eigenen Perſönlichkeit. Sollte dieſe Höhe der Empfindung Frauen wirklich eigen ſein? Er hatte das bis jetzt ſtets verneint, ihnen eine ſolche Seelengröße einfach nicht zugeſtanden. Auch ihr nicht, aber er hatte es in einer glühenden Lebensſehnſucht als Einklang in ſein eigenes Weſen geſucht. Er ſelbſt wollte ſich in einem geliebten Weibe wiederfinden in jeuer heiligen, ethiſchen Gewalt, die über den Welten thront, die das Gute von dem Böſen ſcheidet. 8 Wieder hatte er das Gefühl, als blende ihn ein Licht. Er ſtarrte ſie an, wortlos und mit beſeeligtem Erkennen. Die Vorſehung mußte es gewollt haben, daß dieſe zwei Menſchen ſo dicht vor der goldenen Pforte des Glückes, das ſie vielleicht in den nächſten Minuten nun doch noch einander in die Arme geführt hätte, wie gebannt davor ſtehen bleiben ſollten.— Bill kam herein, um zu melden, daß es nicht mehr regne, man könne den Heimweg jetzt wagen. Hörten ſie es beide, was er da ſagte? Er glaubte, ja— Hardeggs über Ilka gebeugte Geſtalt hatte ſich aufgerichtet. Auch ſie ſtand von ihrem Stuhle auf. Beide nickten ſie Bill zu, und dann blickten ſie einander au, als könnten ſie es gar nicht anders. Aber es war etwas Neues, Leuchtendes in dieſem Sich⸗ anſchauen. „Wird es gehen?“ fragte Hardegg. Er hatte Ilkas Stuhl leiſe unter den Tiſch geſchoben. „Ja, es geht!“ Und dann traten ſie noch bei Tageslicht den Deimmweg an. Hardegg war entſchloſſen, am nächſten Morgen abzureiſen, um das in Ilka leiſe aufkeimende Vertrauen nicht aufs neue zu er⸗ ſticken. Als ſie nach ſtundenlanger Wanderung im Hotel an⸗ langten, war die Nacht hereingebrochen. Im Flur ſagten ſie ſich Lebewohl. Sie reichten ſich ſtill die Hände. Lange hielt er die ihre feſt in der ſeinen, dann beugte er ſich ſtumm darüber und ſchritt eilig den Korridor binab. Er hatte ſich gewaltſam losreißen müſſen, es mußte ja ſein, und dann, je kürzer dieſer Abſchied, um ſo beſſer! Es ſollte ja kein Abſchied ſein.— SGVorkſetzung folgtl. —— —Mannheim, 1. Dezember General⸗Anzeiger. 85 Mefaunkmachung 8 8 7 Die Viehzählung am Die beispiellose 1. Dezbr. 1908 betr. Bevorzugung Auf Anordnung Großherzal. der von uns in den Staatsbehörde hat eine Zäh⸗ Lnaben-Anzuge Verkauf gebrachten (Mittagblatt.) —— lung des Viehſtandes am Dienſag, 1. Dezbr. 1908. ſtattzufinden. Mit der Vornahme der Zäh⸗ Hiermit die schmerzliche Nachricht, dass unser lieber Herr Knadben 1 0 Loden-loppen 5 (einf. Fagons) 5 lung wurde die hieſige Schntz⸗ ee errel-I. Arabel-Er258J Wir bitten die verehrliche ſardgroben Einwohnerſchaft, die Herren Zählungskommiſſäre in ihren seitens des kaufenden Ansteuſgen, durch ſachgemüße 8 8 5 Auskunfterteikung zu unter⸗ 15 Publikums legt in 8 Enaben- fſtützen 32007 ausserordentlichen Volks 15 verzierte Fagons tümlichkeit unserer been annzein 30. Pov. 1908 von—15 M. Preislagen 4. gut. Reststofl. Sigtſiſches Amt: von 70 Pfg. an Dr. Schott. Moder le Heffenkliche Jerfteigerung. Nonfektion im 65. Lebensjahre heute nach schwerem Krankenlager sanft entschlafen ist. MANNHEIM, den 30. Nov. I908. Die tieftrauernden Hinterbliehenen. Die Einäscherung findet Mittwoch, den 2. Dezember, vormittags II Uhr Statt. Condolenzbesuche dankend abgelehnt. Mittwoch, 2. Dezbr. 1908 Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier, im Auftrage gemäß 378 H. G. B. gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern: 67038 zirka 50 Mille Cigarren nmur beſſere Sorten. Mannheim, 28. Novbr. 1908. Dingler Gerichtsvollzieher. Lerſeigetung, Iu Auftrag verſteigere ich Mittwoch, den 2. Dezember, nachmitags ½3 ühr, in meinem Lokalds, is folgendes: 1 Sofa mit 2 Seſſel, faſt nen, 1 Trumeau, 1 Schreibtiſch imt Aufſatz und 1 Diplomaten⸗ ſchreibtiſch,(Piano, 1 Smyrna⸗ tebpich, 1 ſevene Salongarmtur, Vorhänge, Nähmaſchine, 2 Fahr⸗ räder, Legale pol hochhäupt. Betten mit Kapokmatratzen, Vertikow, ferner große Partie nene geſtrickte Herrenweſten, weiße Unterröcke, Tiſchdecken, Taſchen ⸗ tücher, ferner Wolle und Seiden⸗ ſtoffe für Kleider und Bluſen, Seidenkänder und Beſatzartikei und Anderes mehr. 67108 Heinrich Seel, Auktſonator. Farten⸗N. Ebet⸗Verſteigerung. Am Freitag, 4. Dez. 1908, vormittags 11 Uhr, verſteigern wir im Farreuſtall⸗ gebäude dahier einen fetten Rindsfaſſel und einen Eber. Steigerungsliebhaber laden wir N „ 00 e Heute vormittag ist unser geschätzter Senior-Chef, Herr Emil Dreyfus sanft verschieden. Wir betrauern in dem Entschlafenen einen gerechten und wohl- wollenden Vorgesetzten, der durch seine reichen Kenntnisse und seine uner- müdliche Tätigkeit ein leuchtendes Vorbild für uns war, und werden dem- hierzu ein. 88428 f ein gutes un S Andenken bewahren. 83450 geenen 0 selben immer ein gutes und dankbares A eee Mannheim, Memmingen, den 30. November 1908. Verſteigerung u. Kommiſſions⸗Verkauf jübernehme und gebe Das Bugau-Personal und die Petrebsbeamten del Fuma Dlexius& Maye-Dinzeal, Barvorſchuß. Kaufe ganze Lager oder einz. Stücke von Möbeln, Warenꝛc,ſern. Gold, Silber, EBrillanten, Gemälde, Waſfen, 93 77 72 5 177 75 Antigquität., B 5 5 Stellen finden f 2 andſcheine. 85 7 Aee, Danksgguns. Gtofariige Pellane⸗ eubeit S 11 aſt 5 EEE BVorgenanntem jederzeit Für die zahlreiechen Beweise inniger Teilnahme anlässlich des Hin- Ijäbrlich ca 3000 Mk. ein⸗ 1 Fritz Beſt, Auktiongkor. scheidens unseres nun in Gott ruhenden Gatten, Vaters, Grossvaters, tragend, auch als Nehener⸗ Anzlig P mit Glockenschnitt 5 Schwiegervaters und Onkels, Herrn 5 1 95 1 z. tſerenztu. 57785 1871 f derlich M. 5. Keine —— Ohristian Waibel, Bohrmeister e deee k Herren- 2 44 sprechen wir auf diesem Wege allen Freunden und Bekannten, besonders 9105 5 1175 18805 a1 Paletots E I E 1 0 auch Herrn Stadtpfarxrer Sauerbrunn für die lindernden Worte des Trostes 22 zu ſprechen. Max Oppen⸗ Herre 8 10%[Herr 79 und dem Männergesangverein Lindenhof für den erhebenden Gesang unseren e 1568 erren- riesige Auswahl, chice Herren- 8 Mittwoch, 2. Dezemser 1908] tietgetahlten Dank aus. e eeeeeeeeee Anzüge Formen, unnerreichte Ahzüge abends.11 uhr 5 Wir danken ferner dem behandelnden Arzte, Herrn Dr. Keller, für 8 31 2 9, 12. 15 N pillige Preise, chice 18, 21, 24 M Monatliche sein treues Walten am Krankenlager und den evangelischen Diakonissinnen Hau Jur che 8 litz ee Mithli det⸗Verſamml auf dem Lindenhof für die aufopfernde Pflege. 31902 fladtkundig mit prma eug⸗ 171.. Agilt kk⸗ kiſa Mannheim, den 30. November 1908 niſſen ſofort geſucht. 67106 it nalbfole terhaltung. iöne 3 —0. 2, 18, 20, 2ʃ, e Die tiaftrauernden Hinterbliebenen. weidner& Weiß flerren- 24, 27 bis 50 Mk. Herren- 83445 Der Iler Rat.——CCo0 N 2, 8. Anzuge anzüge Velein der Bärobeamten der“ f800 ſee——ͤ——— 27, 30, 38 M. 26. 40 b. 50 M. Rechtsaupälte 5 Deu Sehnatt 109*— 25 5 75 5 7 0 N— guſere diesjäbrige General⸗ 2 5 N Nachlaß⸗Verſteigerung. 1 00 0 f* 0 0 8 Im Auftrag der Erben des Afm. Herrn —„ 0.* 5 5 8 4 8 993 7 855„. Herren- Herren- S aben d 158 al0 00 dde 9fl 4 alt Fritz Kämmerling, hier, 1 3, 1l berſſeigere 5 Mirteno pen 1 Wen ee d, Oftsgruppe Mannheim. Dienskag, 1. Bezbr. und folgende Fage 155 31le eiten 1 Dree 5 16 777 —.— ungen. Wir ditten un voll⸗ Am Mittwoch, den 2. Dezember findet unſer v..90 M. eb Läbilges u. pünktliches Erſcheinen. 1. Erörterungs-Abend jeweils 2 uhr nachm. begiunend in 3,11 1 1 55———n, ensbaus Wilder hrau, N 2 10tt datt, Kollege] Ein Kolonialwarenlager. ertauf. Mauff ſpiicht üter:„Die Konkurrenzrlauſel“. — Pterauf Vorleſungen des Kollegen Brauer;, eiuſten und ferren. Kaber u. ü dreiarmiger Gaslilſter zuf beiteren Inhaltes. Wir bitten um zahlreiches Erſbeinen! 68439 Ferner: Lrädr. Handwagen, Leiter, Copierpreſſe Wopterſoppen Sohen-pelstots Joerkaufen. Zu erfragen„rier Der Vorſtand. 75 8 5 Eichel sheimerſtr. 20. 2. Sk./ 55 5 mit Schrauk, Gewürzmühle, 2 Tiſche ze. e e AſechenEn. Diakeniſſeuverein Aaunheim. Beſt, Nultionglor, Tel. 6405. P 5, 4. dit Matratze, billigm abzug. o⸗ Nachdem die erſte einberufene außerordentliche General⸗ mee e 8 Zu erirag. Laden, G 2, in ver ammlung wegen mangelhafter Beleiligung beſchlußunfähig v. 10—20 M. von 8 M. an Fantasſe- 10„ſo b i 8. unſere verehrl. Mitglieder zu einer 1 1 Westen Gnterhaltenes Büfft, geteten 690 acae 15 22 1 10— in Schreihii den 15. Dezember 1 nachmittags 5 Uhr in ¹ Schreibtiſch, daß Diatbniſſenhans F 7. 27/20 einzuladen. 83486 15 p f M fil 2 1 1 Tagesordnung: J. Auſnahme einer Hypothek auf 11 ima a8 21802 pf 5 klll ony elle Küchen⸗Ein⸗ Grundſtück F 7 10. 2. 8 eines 45 ee f Pfund 85 Tnaben-“ Jüng- ichlun„Lerlos ftacd Aibenden Webnene rcbe er Vorſtand. ff] 5 5 10 Pelerinen 1 dines e efinen Aſc 8 EZum alten Rheindamm Feinstes Kalbileiseh 80 pg. wwert We 0 1 905 Lindenhof, Windeckſtr. 8 gegenüber der 130 Pfund 11 —21 M.. ußerſt billig abzugeben. Von heute ab Ausſchauk des beliebten 8. 1 eeeeee, And. 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Der Schutz der Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter. Die Kommiſſion für die große Gewerbenovelle hat den Ab⸗ General⸗Anzeiger. (Mittagblatt.) 2 ſtimmen. 5 nis unſerer Induſtrie zur auswärtigen maßgebend ſein und auf Für die Verkürzung der Arbeitszeit muß das Verhält⸗ jede Induſtrie geſondert Rückſicht genommen werden. Sche ma⸗ tiſche Gleichmacherei wäre vom Uebel. Unſere Induſtrie hat auf dem Weltmarkt ſchwer zu kämpfen, das Erwachen des Oſtens, des japaniſchen Volkes, bereitet ihr neue Schwierigkeiten. Man kann auch nicht ohne weiteres unſere Verhältniſſe mit denen anderer Länder vergleichen.— Der Redner bekämpft den frei⸗ ſinnigen Antrag und empfiehlt den Vermittlungsantrag des Zen⸗ trums, der alle Bedenken hinfällig mache. Die berheiratete Fabrik⸗ arbeiterin iſt daneben noch Hausſklavin; ſo können Weiber 8 U Hyänen werden. Sorgt die Arbeiterin nicht für den Haushalt, materielle Intereſſen beſtimmen zu laſſen, hat es für die ſächſiſche Induſtrie nicht erſt bedurft. Sie weiß den Wert der idealen Güter wohl zu würdigen. Der Kommiſſionsbeſchluß würde zur Folge haben, daß verheiratete Arbeiterinnen als weniger beliebte As⸗ beiter aus den Fabrikbetrieben entlaſſen werden. Die Ein⸗ ſchränkung der Arbeit der verheirateten Frauen iſt natürlich auch uns erwünſcht, wenn ſie ohne Schädigung der Induſtrie möglich iſt. Aber es gibt auch Fälle, in denen die Beſchäftigung der ber⸗ heirateten Arbeiterinnen im Intereſſe der Arbeiterfamilien ſelbſt nicht entbehrlich iſt, zum Beiſpiel wo die Frau vom Manne ge⸗ trennt lebt, wo der Mann aus Trunkenheit oder Arbeitsſcheu ſich nicht um die Familie bekümmert, wo er inbalid oder krank ſchnitt der Nopelle, der mit Rückſicht auf das Inkrafttreten der Berner Arbeiterinnenſchutzkonvention bis“ zum Ende dieſes Jahres vom Reichstag erledigt ſein muß— Arbeitsberhältniſſe der ge⸗ werblichen Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter— in zwei Leſungen durchberaten und dieſe ſtehen jetzt als ſelbſtändige Vor⸗ lage zur gzweiten Le ſung im Plenum. Kommiſſionsbericht⸗ erſtatter iſt Abg. Dr. Pieper(Zentr.). § 137 enthält die Beſtimmungen über die Arbeitsdauer Jer Fabrikarbeiterinnen. Als Fabrik im Sinne dieſer Beſtimmungen ſollen gelten die Betriebe, in denen in der Regel mindeſtens zehn Arbeiter beſchäftigt werden. Die So⸗ zialdemokraten beantragen ſtatt zehn Arbeiter ſchon fünf zur Grundlage des Fabrikbegriffs zu machen und dabei auch die außerhalb der Fabrikſtätte Beſchäftigten mitzurechnen. Nach den ſo treibt ſie den Mann in die Schänke; das mag im Intereſſe der Finanzreform ſein, aber nicht der Familie. Die Zukunft des Volkes iſt in Gefahr. Die Induſtrie ſollte da nicht nur an mate⸗ rielle Intereſſen, ſondern auch an dieſe idealen Geſichtspunkte denken. iſt. wo er als Saiſonarbeiter vorübergehend ohne Arbeit iſt. Der Antrag Fleiſcher iſt unannehmbar. Die Behörde kann nicht beſtimmen, ob die Vorausſetzung in dem beſtimmten Falle betriebstechniſch gegeben iſt. Begnügen Sie ſieh mit der Regierungsvorlage; ſie bringt ja eine Verbeſſerung der Arbeits⸗ verhältniſſe für ſämtliche Arbeiterinnen, auch für die verhefrateten. Abg. Schmidt⸗Altenburg(Rp.) ſpricht in gleichem Sinne. Hoffentlich werden wir mit der Ver⸗ kürzung der Arbeitszeit noch unter den Zehnſtundertag herunter⸗ kommen, aber wir dürfen nicht zu raſch borgehen. Ich bedauere lebhaft, daß dieſe zweite Leſung ſo überaus ſchnell vorgenommen worden iſt, ſonſt hätten wir vielleicht noch manche praktiſchere Formulierung finden können.(Sehr wahr!) Abg. Dr. Streſemann(Nakl.): Glauben Sie wirklich, daß durch den Zentrumsantrag das erreicht werden ſoll, die Idealiſterung der Ehe und des Familien⸗ lebens? Auf der anderen Seite aber iſt es ſicher, daß der Vor⸗ redner die Schwierigkeiten der Durchführung dieſer Maßregel weit unterſchätzt hat. Die Differenzierung der Arbeitszeit wird die verheirateten Frauen zu unbelfſeblen Arbeits⸗ rräften in der Induftrie machen. Ebbe und Flut wechſeln Jommiſſionsbeſchlüſſen beträgt die Höchſtarbeitszeit zehn im Wirtſchaftsleben naturgemäß aber in Zukunft wird die ber⸗ N 5. Stunden, an den Vorabenden der Sonn⸗ und Feſttage acht eiree 85 doppelt 15 Wirt⸗ 0 8 Genes(arnf⸗) Stunden. Für Arbeiterinnen, die ein Hausweſen zu be⸗ ſchaftskonjunktur leiden. Dabei iſt die Zahl der verheirateten. So ſehr wir geneigt ſind, für die Arbeiterinnen humane Be⸗ ſorgen haben, wird die Höchſtarbeitszeit am Sonnabend auf Frauen in der Induſtrie ſehr ſtimmungen zu treffen, dürfen wir ihnen doch nicht Wohltaten roß, in der ſächſiſchen Induſtrie 4 Proz. aller in beſchäftigten Frauen. Die Meinung der verheirateten Arbeiterinnen ſelbſt über dieſes Vorrecht iſt ſehr geteilt. Wäre die Beratung dieſes Geſetzes nicht ſo raf gekommen, ſo hätten wir wahrſcheinlich manche Petitionen aus den Kreiſen der verheirateten Arbeiterinnen ſelbſt gegen ihre Sonderſtellung erhalten.(Zuſtimmung bei den Natl., Lachen bei den Soz.) Verheiratete Frauen zu beſchäftigen, iſt übrigens nicht, wie ein Zentrumsredner geſagt hat, eine Eigenheit der proteſtantiſchen Fabrikanten; auch die katholiſchen Arbeitgeber hahen die Fabrikarbeit der verheirateten Frauen als Notwendig⸗ keit anerkennen müſſen. Ein konfeſſioneller Unter⸗ ſchied beſteht da wirklich nicht.(Heiterkeit und Zuſtimmung.) Meine politiſchen Freunde verſchließen ſich keineswegs gegen die roße Bedeutung des freien Sonnabendnachmittags. Gerade eshalb haben ſie es ſo lebhaft bedauert, daß unſere 2911 17 1 in der Kommiſſion, die Arbeitszeit auf wöchentli 90 58% Stunden feſtzuſetzen, keinerlei Gegenliebe gefunden hat. Dadurch hätten die Arbeitgeber eine gewiſſe Latitude und die Arbeiterinnen den ganzen freien Sonnabendnachmittag erhalten. Trotzdem dieſer Antrag elehnt worden iſt, wollen wir der Annahme der Zehnſtundenkagsbeſtimmung keine Schwierigkeit machen Krimmitſchau ſo en Kämpfen und zur Bildung ſo großer Arbeitgeberorganiſationen nur weil die Arbeitgeber ſich mit Recht ſagten, daß eine ſoſche Rege⸗ ſechs Stunden feſtgeſetzt; dieſe einſchränkende Beſtimmung will ein Antrag der Freiſinnigen, Dr. Ablaß und Genoſſen, ſtreichen; ein Zentrumsantrag', Dr. Fleiſcher und Ge⸗ noſſen, will die Beſchäftigung bis zu acht Stunden auch für dieſe Arheiterinnen geſtatten, ſo weit betriebstechniſch davon die Weiter⸗ arbeit anderer Arbeiter abhängt. Die Nachtarbeit von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens wird verboten, eine einſtündige Mittagspauſe und eine tägliche ununterbrochene Ruhezeit von mindeſtens elf Stunden borge⸗ ſchrieben. In Kokereien und zum ransport von Materialien gei Bauten dürfen Arbeiterinnen nicht berwendet werden. Die Sozialdemokraten beantragen das Verbot der Nacht⸗ arbeit in der gleichen Weiſe auch für die jugendlichen Arbeiter. Statt des Zehnſtundentages beantragen ſie den Neunſtunden⸗ tag, als Ueberleitung zum Achtſtundentag, der am 1. Jan. 1912 in Kraft treten ſoll. Mit dem Arbeiterinnenſchutz iſt ein Mutterſchutz verbun⸗ den. Nach dem Kommiſſionsbeſchluß dürfen Arbeiterinnen vor und nach ihrer Niederkunft im ganzen während acht Wochen nicht beſchäftigt werden. Ihr Wiedereintritt iſt an den Aus⸗ weis geknüpft, daß ſeit ihrer Niederkunft wenigſtens ſechs Wochen verfloſſen ſind. Die Sozialdemokraten beantragen das Beſchäftigungsverbot für zwölf Wochen und Freihaltung der Arbeitsſtelle. aufdrängen die ſie ſelbſt nicht wollen. Man kann uns nicht den Vorwurf der Inhumanität machen, wenn wir dem Antrag Ablaß zuſtimmen. Abg. Schack(Wirtſch. Vg.) Der Antrag auf Einführung des Achtſtundentages entſpricht nur dem Reklamebedürfnis der Sozialdemokra⸗ ten— ein geeignetes Objekt für die neue Reklameſteuer.(Heiter⸗ keit.) Nach den Darlegungen des Staatsſekretärs und der anderen Herren ſind wir jetzt mit der Streichung der Sonderbeſtimmungen für Arbeiterinnen, die ein Hausweſen zu beſorgen haben, ein⸗ ver ſtanden. Abg. Stadthagen(Sog.): Jetzt haben wir Anträge geſtellt, die die Beſcheidenheit ſelbſt 6 ſind, die nur das heute ſchon Durchführbare wollen, und auch die lehnen Sie ab. Der Staatsſekretär hat ganz recht, der Zentrums⸗ antrag iſt undurchführbar. Abg. Giesberts(Zentr.): Ueber das, was praktiſch möglich iſt, werden wir uns wohl gef den 8 5 e 1—5 5 etzgebung kann nur feſtlegen, was axis berei durchführbar erwieſen iſt, und den Achtſtundentag haben nicht ein⸗ lung der Arbeitszeit nicht für einen einzelnen mal die Berliner Maurer erreicht. Die bürgerlichen Parteien lich ſei. 12 wird es keinesfalls immer unmöglich ſein, die 18 einmütig die Widerſtände über unden, die ſich der geſetzlichen Arbeitszeifverkürzung durch Intenſitätsſteigerung auszugleichen. inführung des Zehnſtundentages für Arbeiterinnen l n⸗ Deshalb lehnen wir ein Eingehen auf den ſozialdemokratiſchen geſtellt haben. Weshalb alſo jetzt der bittere Streit um die zwei Antrag ab. Schon ſo bedeutet die Vorlage ein Verhebſichen Stunden Samstagsarbeit? Die Frage hat eigentlich nur eine Deutſchlands üder die Berner Konvention und einen erheblichen prinzipielle Bedeutung, weil durch Annahme unſerer Anträge die 15 fie5 der Wc 1 5 Fortſchritt für die deutſchen Arbeiter.(Beifall bei den Soz.) Ueberzeugung aasgeſprochen wird, daß die 11 15 heitszeit ſchon um ſieben Stunden in der Woche, und es iſt die eines größeren utzes bedürftig und würdi Frage, ob in der Zeit der niedergehenden Konjunktur die In⸗ Staatsſekretär v. Bethmann⸗Holweg: große Baßl eee hat ſich d ausgeſprochen. duſtrie ſo leicht eine entſprechende Erhöhung des Stundenlohnes Man kann, wie ich, ein überzeugter Anhänger Aen Maß⸗ Ganz unverſtändlich iſt mir, warum Parteien, die in der Korm⸗ wird eintreten laſſen können. Eine weitere Verkürzung der Ar⸗ 12 15 ſein, die das Familienleben des deutſchen Arbeiters zu miſſton dem Antrag auf ausgedehnteren Wöchnerinnenſchutz zuge⸗ beitszeit würde alſo die Arbeiterinnen ſelbſt ſchädigen. Das muß heben geeignet iſt, man kann auch lebhaft wünſchen, daß den ſtimmt haben, jetzt bör einem Augenzwinkern des Staatsſekretärs 8 auch den außerhalb der Induſtrie Stehenden einleuchten, daß die berheirateten Frauen die Sonnabendarbeit ſo verkürzt werde, umgefallen ſind. Die ungeheure Kinderſterblichkeit in der ſächſiſchen Betriebsform einheitlich ſein muß, man nicht einen Teil der Ar⸗ daß ihnen ein umfaſſenderer Genuß der Sonntagsruhe ermög⸗ beiterinnen acht und den anderen nur ſechs Stunden beſchäftigen licht wird, als das bisher der Fall iſt, und kann doch der Anſicht kann. Dazu kommt bei uns in Bahern noch die Schädigung durch ſein, daß die Verhältniſſe nicht genügend geklärt find, um nach die vielen Feiertage; es iſt mißlich, daß wir noch eine Reihe dem Beſchluſſe der Kommiſſion zu einer Differenzierung Feiertage zweiter Ordnung haben. Seit Jahren iſt der verheirateten und unberheirateten Frauen zu gelangen. umſere Induſtrie bei der Regierung vorſtellig geworden, und dieſe Wie ſchwer die einſchlägigen Verhältniſſe zu beurteilen ſind. hat auch mit den kirchlichen Behörden Fühlung genommen, um zeigten mir ſchlagend die Reden, die in der Kommiſſion und hier eine gleichmäßige Produktionszett für Deutſchland erbeizuführen; gehalten worden ſind und der Wandel in der Haltung großer Par⸗ vor einiger Zeit hat aber der Kultusminiſter bekannt gegeben, daß teien des Hauſes. Deshalb möchte es mir ratſam erſcheinen, jetzt die Verhandlungen ergebnislos verlaufen ſind. von dieſem Schritte abzuſehen, der ſo außerordentlich tief in die 8 Verhältniſſe der Induſtrie und des Arbeiterſtandes eingreift. Der Abg. Schmidt⸗Berlin(Soz.): neue Zentrumsantrag erkennt an, daß die Kommiſſionsbeſchlüſſe Spät genug greift die Geſetzgebung ein. Denn der Zehn⸗ nicht im allen Zweigen der Induſtrie durchgeführt werden können, ſtundentag iſt zum größten Teil in der Praxis ſchon durchgeführt, aber er erweckt auch mancherlei Bedenken, vor allem das, daß und wo Tarifverträge beſtehen, zumeiſt eine kürzere Arbeitszeit. der Arheitgeber, der verheiratete Frauen am Sonnabend länger Abg. 2 Die Mitrechnung der außerhalb der Betriebsſtätte Beſchäftigten als ſechs Stunden beſchäftigen will, mit Sicherheit erſt durch den„Der Staatsſekretär hat nicht mit den Augen gezwinkert. ſoll berhindern, daß die Schutzbeſtimmungen durch Heranziehung der Strafrichter erfahren kann, ob er das tun durfte. Ich bitte Sie ee Als das Zentrum ſich in der Kommiſſion von der Deimarbeit umgangen und die Heimarbeit ausgedehnt wird. Die daher, im gegenwärtigen Augenblick gemäß dem Ablaß⸗ Verechtigung der Bedenken der braunſchweigiſchen Konſerven⸗ n Abg. Mans(Fr. Vp.): Im übrigen ſind wir mit den Kommiſſionsbeſchlüſſen einver⸗ ſtanden, aber die tief einſchneidende Beſtimmung über den Fünf⸗ uhrſchluß am Sonnabend für Arbeiterinnen, die ein Hauswe ſen zu beſorgen haben, bitten wir dringend zu ſtreichen, denn das kann die Induftrie nicht vertragen. Ohnedies reduzieren wir die Ar⸗ Textilinduſtrie ſpricht eine deutliche Sprache. Sächfiſcher Geſandter Graf Vitzthum von Eckſtädt: it in der ſächſiſchen Textilinduſtrie umfaßt weſentlich nur uneheliche Kinder, beweiſt alſo für die Abg. Kulerski(Pole): Man muß den Arbeitern auch Wohltaten aufdrängen, die unverſtändigen Arbeiter vom Segen des Arbeiterſchutzes über⸗ zeugen. Dem ſozialdemokratiſchen Antrag ſtimmen wir zu. Schack(Wirtſch. Vg.): Jorderung des Achtſtundentages werden wir immer von neuem Streſemann bon der an ſich durchaus wünſchenswerten Einſchrän⸗ induſtrie hinſichtlich der Nachtarbeit der Frauen überzeugte, iſt erheben, bis wir ihn durchgeſetzt haben. kung der Sonnabend⸗Arbeit verheirateter Frauen abzuſehen. es doch auch nicht vor dem Augengwinkern des braunſchweigiſchen Abg, Or. Fleiſcher(gente.(Beifall.)—— 81 ih eengee 25 Dr. Fleiſcher(Zentr.): 1 äge u ie Rede des Herrn Stadthagen einzugehen, ſchätze i An den Achtſtundentag, ſo erſtrebenswert er iſt, iſt zurzeit Sächſiſcher Bevollmächtigter Graf Vitzthum von Etkſtädt meine Zeit und die des Reichstags zu ein. nicht zu denken; der Antrag iſt rein agitatoriſch. Auch wenn der unterſtützt die Ausführungen des Staatsſekretärs und des Abg. Weiterberatung Dienstag 1 Uhr. Reichstag einſtimmig dafür iſt, der Bundesrat würde doch nicht zu⸗ Streſemann. Der Mahnung, ſich nicht nur durch Rückſichten auf! Schluß 5⁴ Ahr. menden Frau nicht ſehr glülcklich gelebt hahen. ZJum leßten⸗ male ſetzten ſich die beiden Ehegatten geſtern mittag gegen 12 Uhr am Telephon auseinander. Und zwar muß dieſe Unter⸗ redung für den Gatten in ſeiner Entſcheidung zwiſchen Leben und Tod beſtimmend geweſen ſein, denn kurz darauf ging Brück auf einen Augenblick weg, um mit einem geladenen Revolver zurückzukehren. Dann ſchickte er ſeine Comptoirfräulein um eine Stunde früher als gewöhnlich weg und jagte ſich eine Kugel in die rechte Schläfe. Um 1 Uhr kam das ablöſende Fräulein ins Bureau, das der Frau Brück dahin Auskunft gab, ihr Mann ſchlafe im Nebenzimmer. Bald darauf merkte aber das Mädchen, daß Brück blutig im Geſicht war. Sie alar⸗ mierte die Nachbarſchaft und die Rettungswache. Als dieſe und Frau Brück ſelbſt ankamen, war nur der bereits ein⸗ getretene Tod zu konſtatieren. Als Frau Brück den Revolver liegen ſah, wollte ſie dieſen an ſich nehmen. Ein Herr von 9 der Rettungswache nahm ihr die Waffe aber weg und entlud ſie. Frau Brück machte trotzdem zum zweitenmale den Berſuch, ſich in den Beſitz des Revolvers zu ſetzen. Auf die Frage, was ſte damit wolle erwiderte ſie:„Ich will mich auch erſchießen!“ Frau Brück kehrte aber in ihre Wohnung zurück, ohne ihren Vorſatz auszuführen. Doch ſchien ſie ihn nicht aufzugeben. Sie lehnte es ab, mit ihrer Schwägerin in einem Zimmer zu ſchlafen, bereitete ſich vielmehr im Wohnzimmer ihr Nachtlager. Heute früh wurde ſie tot aufgefunden. Sie hatte am Abend den Gashahn geöffnet und ſich durch ausſtrömendes Gas ver⸗ giftet. der Pfalz abzuhalten und vereinigt eine Reſolution gegen be⸗ ſagten Beſchluß der Handelskammer zu faſſen, welche direkt an den Reichstag gehen wird. *Neuſtadt a.., 26. Nov. Es beſtätigt ſich, daß das Maucherſche Anweſen vom Staat für Zwecke der Obſt⸗ und Weinbauſchule und der Weinbauverfſuchsſtation angekauft worden iſt. Nach Vornahme der baulichen Aenderungen an dem Anweſen wird dasſelbe ſofort von dieſen Anſtalten bezogen werden. Speyer, 26. Nov. Heute früh wurden unter erſchwerten Umſtänden 2 Deſerteure des 23. Infanterie⸗Regiments feſt⸗ genommen. Durch die Gendarmerie war der Aufenthalt der Deſerteure in einer hieſigen Wirtſchaft bekannt geworden. Der betreffende Gendarm wollte zur Verhaftung ſchreiten, ſtieß jedoch auf heftigen Widerſtand. Während einer der Deſerteure feſt⸗ genommen wurde, ergriff der andere, von hier gebürtig, die Flucht. Auf Requiſition beim 2. Pion.⸗Bat. wurde eine Abteilung Pioniere zum Einfangen des Deſerteurs kommandiert. Die Pioniere ſtellten im Felde gegen Rheinhauſen den Ausreißer. Letzterer widerſetzte ſich bei ſeiner Verhaftung und ging mit gezogenem Meſſer gegen den Gefreiten vor. Nachdem die Pio⸗ niere aufgepflanzt hatten, konnte die Feſtnahme erfolgen. Beide Deſerteure wurden beim 2. Pionier⸗Bataillon eingeliefert. * Frankfurt, 28. Nov. Der in der Böhmerſtraße wohnende 35jährige Kaufmann und Senſal Moritz Brück jun. hat ſich geſtern mittag in ſeinem Bureau Ecke Kaiſer⸗ ſtraße und Kaiſerpaſſage erſchoſſen. Heute nacht'ſt ihm ſeine Frau, Anna Brück, freiwillig in den Tod gefolgt. Sie bergiftete ſich durch Leuchtgas. Ueber die näheren Um⸗ ſtände zu dieſem Doppelſelbſtmord erfährt der„Frkf..⸗A.“ folgendes: Brück, der erſt ein halbes Jahr verheitatet iſt, ſoll mit ſeiner aus einer ſehr angeſehenen Mainzer Familie ſtam⸗ 7 Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 26. Nov. Die vorbereitenden Arbeiten für den Neubau der kathol. Kirche haben in letzter Zeit durch Verhandlungen des hieſigen Stiftungsrats mit dem Ober⸗ ſtiftungsrat in Karlsruhe und der Pfälzer Kirchenſchaffnei in Heidelberg eine Verzögerung erlitten. Dieſe Unterhandlungen drehen ſich beſonders um die Frage der Stellung und der architek⸗ toniſchen Geſtaltung des neuen Gotteshauſes. Die glückliche Lö⸗ ſung dieſer Frage iſt durch die Nähe des Kriegerdenkmals und des Stiftungsgebäudes und durch die gebotene Rückſichtnahme auf den Bauſtil des Turmes der alten Kirche erſchwert. Dieſer Turm, der einen ausgeprägt klaſſiſchen Stil nicht beſitzt, ſoll für die neue Kirche erhalten werden, was natürlich gebietet, die Formen⸗ gebung des neuen Baues in architektoniſchen Einklang mit ihm zu bringen. Der Stiftungsrat iſt beſtrebt, mit der Erbauung des neuen Gotteshauſes ein künſtleriſch hoch ſtehendes Bauwerk zu ſchaffen. Die Verwirklichung dieſer Beſtrebungen, die mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln durchaus in Einklang zu ingen wären, wären umſomehr zu begrüßen, als der hieſige 55 6 nicht viele künſtleriſch bedeutende Monumenkalbauten be⸗ iggl. 8¹ Pfalz Heſſen und Umgebung. Bad Dürkheim, 28. Nob. Heute nachmittag fand hier im kleinen Stadthausſaale die Tagung des verſtärkten Han⸗ delsgremin ms für den Bezirk Dürkheim ſtatt. Das Han⸗ delsgremium erhob einſtimmig Proteſt gegen das Verhalten und den Beſchluß der Pfälziſchen Handelskammer in Sachen der Weinſteuerfrage. Es wurde ferner beſchloſſen, in aller Kürze eine Sitzung ſämtlicher weinbautreibender Handesgremien Mannheim, 1. Dezemver. General⸗Anzeiger. (Mittagblatt.) Seide 255 Paradehandtücher vargezolchnet vorgexeichnst Bürstentasche vorgeseichnet oder gestickt Toitungshalter vorgegeichnet 5 Handarbeiten Nün Tischläufen Bohlsaus 7⁰ 15 Masefigschbarn. 90 1 40 f0. 66 Plg. —— us der Ia. Mirabellen La. Zweischgen Spielwaren- Ausstellung in der III. Ftage unseres Warenhauses Verkaufshäuser: Warenhaus G. m. b. I. 7 1, 1 Teckarvorstadt, Narktalab Tkuuf III (Schmuck Damen-Armbänder zeldser, Arhinger eebe r Damen-CUhrketten u. Volliers Damen-Hinge 800.—1000 gegt. 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Die Aufſätze beginnen mit der von Gildemeiſter lebhaft begrüßten Neugeſtaltung Deutſchlands 1866. Dann kommen wahre Prachtſtücke aus der Zeit des Krieges von 1870.71, der Gildemeiſters Nationalgefühl aufs tiefſte ergriff. Aufſätze, wie die„Das einige Deutſchland gegen Frankreich“, „Der Auguſtmonat“,„Das franzöſiſche Volk iſt der Schuldige“, „Der September 1870“,„Die Kapitulation von Paris“,„Fün Milliarden“ wird man zu den Perlen unſerer politiſchen Literatur zählen müſſen. Die große Geſetzgebung des Neiches zieht dann in einer Reihe ſchöner Aufſätze an unſerem geiſtigen Auge vorüber. Wundervoll ſind ferner die Eſſays über Moltke, höchſt bedeutſam die Artikel über den Rück⸗ trit: des Fürſten Otto Bismarck, ergreifend die Ge⸗ danken bei deſſen Tode, mit dem das Buch ſchließt. So haben die Herausgeber Otto Gildemeiſter nicht nur ein literariſches Denkmal, ſondern zugleich ein Werk geſchaffen, das zu leſen für jeden Deutſchen Genuß und Erbauung ſein wird. Die Aus⸗ ſtattung des Buches iſt geſchmackvoll und vornehm, mit einem Porträt Gildemeiſters geſchmückt, und ſo ein wertvolles Ge⸗ ſchenkwerk. Ein Gedenkblatt auf ſein Grab legt der durch ſeine früheren Arbeiten über Kaiſer Wilhelm, die Hohenzollern und Fürſt Bis⸗ morck bekannt gewordene Hiſtoriker Dr. Paul Limann.(Bismarck, Verlag C. A. Schwetſchke u. Sohn, Berlin). Warme Verehrung für die Größe des gewaltigen Mannes durchzieht das Buch, man ſpürt aus der lebensvollen Darſtellung die Liebe zu dem großen Toten, durch die das tiefe Verſtändnis ſeines großen Charakters und ſeines Weſens hindurchleuchtet. Es iſt geſchrieben in einem ſo glänzenden, geiſtvollen, alle Empfindungsnuancen und Begeiſterung wiederſpiegelnden Stile, daß man das Buch mitlebt, in ſo klarer Anſchauung, daß der große Mann in lebensvoller Friſche und plaſtiſcher Klarheit vor unſeren Augen ſteht, ſcharf ſich abhebend von dem Hintergrund einer buntbewegten Zeit. Dazu iſt das Bild, das es gibt, voll⸗ ſtändig, es bringt ſein Leben, die Darſtellung ſeiner Kämpfe, ſeiner Entlaſſung, es betrachtet ihn als Künſtler in ſeinen Reden, und es ſchließt mit einer Darlegung der ewig giltigen Lehren, die ſein Leben und Wirken uns gibt. Im ganzen ein Buch, das man wahrhaft liben und ſchätzen lernt. Neue Romane und Erzählungen. Detlev von Liliencrons Kriegsnovellen, die prächtigſten und backendſten Bilder aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege, gibt Schuſter u. Loeffler(Berlin und Leipzig(Preis.80) heraus in ſchmucken Bändchen als Volksausgabe, die hoffentlich die Kennk⸗ nis der Meiſternovellen in recht weite Kreiſe trägt. Der Haiduck. Ein Roman aus der Geſchichte Rumäniens. Von Bucura Dumbrava. Preis M. 7. geb., geh. M. 6. W. Wunderlings Hofbuchhandlung in Regensburg. Dieſer Roman hat etwas Befreiendes in ſeiner naiven Ehr⸗ lichkeit, in ſeiner kühnen Kraft. Zunächſt zeichnet er die Lebens⸗ ſchickſale eines rumäniſchen Räubers auf dem gewaltigen Hinter⸗ grunde der napoleoniſchen Tragödie, die Schickſale eines Räubers und Revpolutionärs, der inmitten einer korrupten Geſellſchaft, it mitten eines gänzlich verlotterten Staatsweſens zum Ideale des rückſichtsloſen Vorkämpfers im Sinne des wahren, d. i. unge⸗ ſchriebenen Rechtes wird. Ein ganz liebreizender Schmuck des Buches ſind die innigen Naturſchilderungen, welche den Eindruck der vielen blutigen Szenen, die der Stoff mit ſich gebracht, zu mildern berufen ſind. Kraft iſt der Grundzug dieſes tüchtigen, ſympathiſchen Buches, und milde Schönheit gibt ihm die Weihe. Bucura Dumbrava iſt ein ſtarkes und zugleich vornehmes Talent, deſſen Erſtlingswerke ſchon volle Beachtung gebührt. Carola von Eynatten: Menſchens Schickſale(aus den Papieren einer Samariterin). Stuttgart, Verlag Max Kielmann; broſch 2., geb. 3.) Die Verfaſſerin läßt uns in ihrem Buche einen tiefen Blick tun in die verſchlungenen Pfade dunkler Lebensſchickſale. Mit Aarem Blick für das menſchliche Elend, enthüllt ſie ergreifende Bilder des Unglücks und der Verzweiflung und feinſinnig und unaufdringlich weiſt ſie auf die einzige Möglichkeit hin, das harte Los der Unglücklichen und vom Schickſal Enterbten zu mildern, indem man die eigene Hand ausſtreckt nach den Gefallenen, wie überhaupt das Mitgefühl der Verfaſſerin für die Leiden der Armen und Verſtoßenen den feſſelnden Lebensbildern einen eigen⸗ artigen Reiz verleiht. Vietor Rydberg. Der Waffenſchmied. Erzählung aus der Refor⸗ mationszeit(Ueberſetzung aus dem Schwediſchen v. Franziska Roſenbach⸗Merkel). Verlag von Peter Hobbing in Darmſtadt, Rydberg gibt in ſeinem Waffenſchmied eine äußerſt lebens⸗ volle und intereſſante Erzählung. Auf großem hiſtoriſchem Hin⸗ tergrunde heben ſich anziehende Menſchenſchickſale in plaſtiſcher Klarheit heraus und lebensvolle Eharaktere. Es iſt die bunt⸗ bewegte Zeit, wo die Reformation in Schweden eingeführt wurde, die Zeit der erbitterten Disputationen der furchtbaren Bürgec⸗ kriege die wilder Fanatismus entzündet, die Zeit, wo alles, was bis dahin feſtgeſtanden hatte, den Wandel der Zeiten mitempfinden mußte. Selbſt im hohen Norden, in den ſchwed. Landen, ſpiegelt ſich die Gärung der Zeit in allen ihren Erſcheinungen wieder. Aber wie ſo eine der wichtigſten Epochen der Weltgeſchichte den großen Untergrund gibt, ſo liegt ein Abglanz jenes Zeitalters darüber, in welches wir die Geſtalten unſerer Heldenſagen zu verſetzen pflegen, begreiflich in dem Lande, das länger als andere alte germaniſche Art und Ueberlieferung feſtgehalten hat. Es iſt gleichſam ein Kampf zwiſchen Alt und Jung, der die Grundidee der Erzählung gibt, das Alte unterliegt ſchließlich, aber ſeine Welt wird noch einmal mit ſo viel Liehe und Verſtändnis der neuen gegenübergeſtellt, die alte germaniſche Art mit ſo viel feinem Sinn geſchildert, daß das Gefühl der Wehmut einen beſchleicht über die entſchwundene Schöne. Den gewaltigen Stürmen der neuen Zeit mußte ſie erliegen, aber ſie erſtrahlt aus ihnen heraus in dem lichten Glanze eines herrlichen Abendrotes. Vergangenheitsſehnen und Frühlingsdrängen einer neuen Epoche verbinden ſich zu einem Bilde voll eigenartigen Reizes und friſchen Lebens. Neue Lyrik. Vom Baum des Lebens, Gedichte von Gerda von Roberknz. Verlag für Literatur, Kunſt und Muſik. Leipzig 1908. 3., geb. 4 M. Eine Perſönlichkeit ſpricht aus dem Gedichtbuch. Urwüchſige, geſunde Kraft, feurig pulſierender Lebensdrang iſt der Poeſie der Dichterin eigen. Tiefe verzehrende Leidenſchaft durchglühen ihre Liebesgedichte, die wohl nicht zufällig in Motiven und Art An⸗ klänge an die herrlichen Reſte der Saphiſchen Lyrik bergen. In reichen Variationen wandelt ſie das Thema. Schwer drückender Blütenduft durchflutet ihre Liebespoeſie, aber noben heißem Glühen der Liebe— gerade die ſtarken Kontraſte machen das blühende Leben aus— erklingt der feine Ausdruck geſtillten Seh⸗ nens und erfüllten Glücks, ſchmerzvolles Entſagen neben über⸗ ſchäumendem Jubel erfüllten Glücks, Sehnen nach Seelen⸗ harmonie neben tiefem Leid um verlorene Schöne, freudigſte Lebensbejahung— in zwei Verſen gibt ſie einmal dieſem ihrem innerſten Weſen Ausdruck Lieber nur einen Tag leben, als ein Leben ohne Sonne“— neben trübem Peſſimismus. Was Wun⸗ der, wenn dem Ausdruck kräftigen Selbſtbewußtſeins der bitterer Selbſtironie folgt. Mit dem heißen Atem der Liebesgedichte vereint ſich der ſtille Zauber empfundener und beſeelter Natur⸗ bilder, feiner Stimmungsausdruck für ein warmes Erfaſſen der Dinge um ſich her, Erlebnis, perſönliche Seelenſtimmung macht eben hier alles, bildet den Reiz dieſes Buches. Anders geartet iſt die Poeſie Jörg Joachims, der auch ſoeben ein Bändchen Gedichte in die Welt hinausſchickte. Am Zaune. Lieder und Balladen von Jörg Joachim. Verlag für Literatur, Kunſt und Muſik, Leipzig 1908..50, geb..50. Röslein am Zaune nennt der Dichter in der Widmung, die allein durch ihre ſchlichte Anſpruchloſigkeit das Büchlein emp⸗ fiehlt, ſeine Lieder. Es ſind einfache, aber zart duftende hübſche Blüten, die da am Wege blühen, Blumen, wie man ſie gerne im Vorübergehen pflückt. Schlichte Empfindung und friſche Ur⸗ ſprünglichkeit ſpricht aus den Liedern, ein Talent, ſich natürlich zu geben— ſelbſt Volksliederklänge ſchlagen an das Ohr—, das ſie einem wert macht. Der Dichter beſingt die Natur, der er originell empfundene Bilder ablauſcht, er träumt— hier noch des öfteren von Heine beeinflußt— von Liebesglück und klagt um das Leid der Liebe. Seine Lieder aus der Mark atmen die tiefe Heimatliebe, die den nordiſchen Dichtern eigen iſt, die Liebe zu der Landſchaft mit den trotzigen Kiefern und träumenden Seen. Daneben zeigt er ſich ungemein glücklich in den Balladen, die anſchaulich und lebendig ſchildern und in der präziſen Ark der Darſtellung lebhaft an Lilieneron erinnern und in den hiſtoriſchen Gedichten, die reiches Leben atmen.“ Anderer Art ſind die Balladen in der Gedichtsſammlung von Alefred Rehtz. Licht und Schatten, Gedſchte von Alfred Rehtz. Verlag für Literatur, Kunſt und Muſik. Leipzig 1908..50, geb..50. Sie ſind breiter ausgemalt. meiſt reiche hiſtoriſche Bilder doll energiſcher Kraft der Darſtellung und plaſtiſcher Klarheit und von großer pſychologiſcher Feinheit. Lebensvolle Bilder der Ver zangenheit entſtehen ſo von nicht weniger allgemeinem Werte als die perſönlichen Gedichte, die innerem Erlebnis entſprangen wie die Lieder, die von Glück, von Tod und Leid ſingen. Wahre Innerlichkeit ſpricht aus ſeinen Liebesliedern, und feinſinnig beſingt er die Natur in originell empfundenen Stimmungs⸗ bildern. Daneben zeigt er geſunden Humor, in einigen Ueber⸗ ſetzungen lnach Robert Browning), Stilgewandtheit und feine (Sprachempfindung. Zum Schluß ſei ein kleines Liederbuch genannt, das Karl kollbach jüngſt herausgab. M. von Bradke, Gedichte. München 1908.(Verlag von Ernſt Reinhardt.) Eine charaktervolle Poeſie, die das Buch birgt. Weltſchmerz, Sehnſucht nach tiefem Frieden und ſtiller Einſamkeit iſt ihr Grundton. Wenn die Dichterin Naturbilder malt, wählt ſie gern Bilder vom ſtillruhenden Waſſer, über das der Kahn gleitet, an dem rauſchenden Fluß lauſcht ſie den Lauten der Sehnſucht, ſie träumt in der herbſtlichen Stille der Natur, in Steppen⸗ und Campagnaeinſamkeit. Die Llebe hat ſie begraben, nur ſelten drängt heiß und trunken die Erinnerung zur Oberfläche, abgelöſt 905 gel. Ausdruck des tiefen Peſſimismus und ernſter Lebens⸗ wahrheit. Naturwiſſenſchaft. Die Seele der Tiere im Lichte der Jorſchung unſerer Tage. Von 85 5 Reuter. Aus dem Schwediſchen überſetzt von Dr. Maz ruch. Als vor ungefähr 30 Jahren Karl Vogt, Ernſt Häckel und Arnold Dodel mit der Behauptung auftraten, daß es auch eine Tierſeele gebe, da ging ein ſtarkes Rauſchen durch den deutſchen Blätterwald. Der für neue, wiſſenſchaftliche Errungenſchaften zu⸗ gängliche Teil des Publikums freute ſich über dieſe intereſſante Tatſache während beſonders der ſtreng kirchlich geſinnte Teil ſich mit allen Mitteln gegen dieſe neue Erkenntnis zu wehren ſuchte Allein mit jedem Jahre wurden ſo viele neue Tatſachen aus dem Seelenleben der Tiere bekannt und ganz bedeutende Forſcher widmeten ihre ganze Kraft dieſem Problem, daß wir heute vor einer ganz erſtaunlichen Fülle des einſchlagenden Materials tehen, und ſelbſt die ſchärfſten Gegner dieſer neuen Theorien ſind in den letzten Jahren mit ihren Widerſprüchen ſehr vorſichtig geworden. Das vorliegende Buch hat nun mit kritiſcher Strenge die bekannten Tatſachen geſammelt und in ſehr hübſcher Weiſe zu⸗ ſammengetragen und wer ſich für die Tierpſychologie intereſſiert, der wird hier manche Anregung zum Beobachten ſeiner Tiere finden. Manches iſt ſo überraſchend und ſo neu, daß man aus der Verwunderung gar nicht herauskommt. Der Preis beträgt 8Mark und wir glauben, daß ſich das geiſtreich geſchriebene Werk in allen denkenden Kreiſen viele Freunde erwerben 5 Cervantes Don Quichote in deutſcher Sprache. Der Spanier ewiger Ruhm, von ihnen lebendig und national gefühl und ſo von der Welt verſtanden, des großen Cervantes unberwelklich friſches Buch vom Don Quichote erſcheint in der⸗ ſelben vornehmen Ausſtattung wie die im letzten Jahre dort her⸗ ausgekommenen Novellen des Dichters im Inſelverlag zu Leipzig in neuer, von Konrad Thorer beſorgter, vollſtändiger deutſcher Ausgabe(10., Leinen 14., Leder 18.). Man kann ſie d ie deutſche Ausgabe nennen. Denn bei möglichſter Anpaſſung an das Weſen der deutſchen Sprache wahrt die Ueberſetzung— der die anonyme Ueberſetzung von 1837 zugrunde liegt— den Geiſt des Werkes und ſeines Schöpfers und wirkt darum originell, ſoweit die Ueberſetzung das erreichen läßt, darin allen Verſuchen über⸗ legen, die bisher gemacht wurden, dem genjalen Werke deutſche Faſſung zu geben. Zur Einleitung in das Werk handelt Felix Poppenberg von der Wiederkehr des wunderſamen Helden in un⸗ ſere Zeit, der ſteten Neuverjüngung des ewig jungen Werkes, das einen Markſtein darſtellt in der europäiſchen literariſchen Kul⸗ tur: durch die Schärfe und Kraft der Satire, das tiefſinnige Glaubensbekenntnis des genialen Dichters, durch die tiefe Le⸗ bensphiloſophie eines tiefangelegten Geiſtes, durch die Heiterkeit und Weisheit, die Feinheit der Beobachtung und die echt roma⸗ niſche ſpieleriſche Miſchungsfreude am literariſchen Potpourri und das Vergnügen am weitgeſpannten Rahmen, der des Lebens Ueberfluß und die ganze Welt in ſich faßt, die unverſiegliche Ur⸗ ſprünglichkeit des„prince de toute s apiencs et de toute domédie.“ 83 Grimms deutſche Sagen erſcheinen in einer von Paul Merker getroffenen Auswahl in der Zweimarkbibliothek des Inſelverlags in vornehmer Neuaus⸗ gabe, die die ſchönſten und wertvollſten Sagen aus dem reichen Schatze beutſcher Vorzeit enthält, der neben der Liebe zu deut⸗ ſchem Leben und deutſchem Geiſte die Achtung und Ehrfurcht vo der ruhmvollen Vergangenheit unſeres Volkes weckt und nährt. In derſelben ſchönen Ausgabe erſcheint ſoeben ein anderes köſt⸗ liches Gut aus alter Zeit, des Knaben Wunderhorn, in Auswahl des Beſten und Volkstümlichſten, aus den drei Bänden, ſo daß jetzt noch mehr als damals die Worte Goethes Geltung haben; „Von Rechts wegen ſollte dieſes Büchlein in jedem Hauſe, wo friſche Menſchen wohnen, am Fenſter, unteren Spiegel oder wo ſonſt Geſang und Kochbücher zu liegen pflegen, zu finden ſein, um aufgeſchlagen zu werden in jedem Augenblick der Stimmung und Unſtimmung.“ Liebesbriefe aus alter Zeit. Die Liebesbriefe des Fräulein Ninon de Lenclos an den Marquis de Sevigns erſcheinen ſoeben in deutſcher Ausgabe in der kulturhiſtoriſchen Liebhaberbibliothek(4..), die Werka herausgibt, die hohe literariſche Bedeutung mit dem Wert für dle Sittengeſchichte der Menſchheit vereinigen.(Verlag Friedrich Rothbarth, Leipzig.) Ninon de Lenelos, eine Frau, die körperliche Schönheit mit Geiſt und unvergleichlicher Anmut verband, ſpielte in der Pariſer Geſellſchaft des 17. Jahrhunderts durch die Shhärfe des Urteils und die Feinheit des Geſchmacks eine maßgebende Rolle. Ihren Geiſt und ihre Grazie atmen die Briefe, die ein literariſches Denkmal erleſenen Geſchmacks darſtellen. Unverdien⸗ ter Vergeſſenheit entriſſen ſind auch jetzt die Liebesbriefe der Babet an den berühmten Dichter Bourſault, die Julius Zeitlerz Verlag(Leipzig;.25, 9.) in eleganter Form heraus⸗ gibt. Auch ſie ſind von elner geiſtreichen und feinen Perſönlichkeit geſchrieben und im ganzen eines der ſchönſten und edelſten Doku⸗ mente der franzöſiſchen Klaſſik, literariſch und menſchlich gleich wertvoll. Nordiſche Märchen. 775 Eine Reihe Volksdichtungen aus alter Zeit gibt Björn Björnſon, der berühmte norwegiſche Dichter, in einer Sammlung nordiſcher Volks⸗ und Hausmärchen(Verlag Albert Langen, München) heraus. Die Sammlung iſt mit vielen Zeichnungen geſchmückt und ſollte, zumal da ſie eine billige Volksausgabe iſt, als hervorragendes Denkmal der Märchenliteratur neben Grimmß 5 75 Märchen eine dauernde Stelle im deutſchen Hauſt nden. Literariſche Rundſchau Leo Hillmayer: Die erſten Schritte. Verlag von Joſef Singer, Straßburg. 5 Das Buch will als Talentprobe genommen werden. Der junge Dichter ringt noch mit dem ſprachlichen Ausdruck, den er ſeinen Regungen der Seele anpaſſen möchte, und auch im Rhyth⸗ mus fügt ſich nicht alles der Einheit des Tons und der Form. Am beſten gerät noch das Inhaltliche. Manch hübſcher Gedanke, originell empfundene Stimmungsbilder aus Natur⸗ und Men⸗ ſchenleben ragen anziehend aus der faſt allzugroßen Fülle des Gebotenen. Führer zur Kunſt, Preis jeden Bändchens M.—,(Paul Neff Verlag, Max Schreiber, Eßlingen.) In der Reihe der ſchmucken blauen Bändchen, deren Zwech iſt, die weiteſten Kreiſe unſeres Volkes zur Kunſtbetrachtung, zum Kunſtgenuß und Kunſtverſtändnis hinzuleiten, er 15 ſchien ſoeben als Doppelbändchen 16—17. Schön und praktöiſchz Eine Einführung in die Aeſthetik der angewandten Künſte, Von Profeſſor Dr. Konrad Lange. Der bekannte Tübinge Kunſtäſthetiker, deſſen größeres Werk„Das Weſen der Kun überall hohe Beachtung gefunden hat, veröfentlicht hier eine ge⸗ meinverſtändliche Abhandlung über die Entſtehung der dekora⸗ tiven Kunſtformen und die Aeſthetik der angewandten Künſte. gleich interſſant für Kunſtgelehrte, wie fülr Kunſtgewerbler und Laien. Eſſaus[(S. Fiſcher, Verlag Berlin„4., geb. 5 M. Der Dichter der„Madame'Ora“ und des„Nads⸗ iſt 1 Deutſchland von Anfang an als ein Mamn mit entſchiedener u groß gearteter Kulturtendenz erkannt worden. Jetzt legt er den ſichten, und mehr als das: ſeinen Willen, nackt und ohne aen Mannheim, 1. Dezember. General⸗Anzeiger. 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Dezember 1908, abends 8½ Uhr: Grosses Abschieds- u. Wunschkonzert der Kapelle des 2. Thür. Infant.-egiments Mr. 32 aus Heiningen. Leitung: Königl. Musikdir. F. Liepe. FPOgTarrirn: Die von den Besuchern des Sonntag- und Montag-Konzertes ausgewählten Musikstücke. Ausserdem auf allgemeinen Wunsch: Wiederholung des Tongemäldes: ie gfossg Fahrt des brafen Zeppelin⸗ forner: Altniederländisches Dankgebet von Kremser mit Benutzung der grossen Orgel. Musikdirektor: Albrecht Hänlein. Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. Kasseneröffnung abends 8 Uhr. Eintrittspreise: Tageskarte 50 Pfenni Dutzend⸗ karten 5 Mark. Kartenverkauf in den 5 5 Plakate kenntlich emachten Vorverkaufsstellen, im Verkehrsbureau (Kauthaus„ in der Zeitungshalle beim Wasserturm, beim Fortier im Rogengarten und an der Abendkasge. Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg. Buntes Feuilleton. — Wann wünſchten Sie gelebt zu haben? Dieſe Frage hat der fvanzöſiſche Schriftſteller Frane⸗Nohain einer Anzahl berühmter Zeitgenoſſen vorgelegt und deren Antworten i Je ſaits tout mit⸗ geteilt. Rodin erklärte, daß er ſein Leben am liebſten als ein Zeitgenoſſe des Perikles verbracht hätte;„die perikletſche Zeit war die ſchönſte Blüteepoche der Bildhauerei.“ Auch Richepin hätte am liebſten im vierten vorchriſtlichen Jahrhundert gelebt,„der Epoche der harmoniſchen und vollkommenen Dichtung“. Der durch ſeine Bonmots in Paris ſo populäre General Gallifett geht noch weiter zurück, er ſchwärmt für die Freuden des Paradieſes und hätte ſeine Erdentage am liebſten als Zeitgenoſſe Adams und Evas verlebt. Der geiſtreiche Spötter Rochefopt iſt auch damit noch nicht zufrieden, ſeine Idealzeit wären die Dage der Dino⸗ ſaurier geweſen,„als der Menſch auf der Erde noch nicht erſchienen war“; und er fügt hinzu, daß er dann nicht ſoviel Grund gehabt hätte, ſich über die Maſtodons zu beklagen, wie heute über ſeine Zeitgenoſſen, wobei zur Erklärung des Wortſpiels bemerkt werden muß, daß im Franzöſiſchen das Wort Maſtodonze zugleich das foſ⸗ ſile Urwelttier und einen dicken dummen Menſchen, einen Tölpel, bedeutet. D' Annunzio ſchwärmte elegiſch von den myſtiſchen Schönheiten des Mittelalters. Statt ſeiner Dramen hätte er dann Stundenbücher geſchrieben, die ico illuminiert hätte. bee at a⸗ 2 1 O Mannheim. ſcheiden und melancholiſch meint ſie:„Ich beklage es nicht, daß ich nicht in früheren Zeiten geboren wurde, keine Vergangenheit hal die Schönheit meiner Träume. Zu allen Zeiten wäre ich ein⸗ Heimatloſe getveſen, wie ich es auch heule bin — Der Kampf gegen den Straßenlärm in Amerika. Der Kampf gegen den unnötigen Lärm auf den Straßen der großen Städte iſt in ganz Amerika mit einer freudigen Energie auf⸗ genommen worden, die raſch zu erſtaunlichen Erfolgen geführt hat. Es iſt intereſſant daran zu erinnern, daß dieſe Bewegung keineswegs in den Kreiſen der„Intellektuellen“, der Nervöſen und Empfindlichen, ihren Ausgangspunkt hatten; in einem Ar⸗ beitsviertel von Philadelphia faßte man zuerſt den Plan, gegen allen überflüſſigen Lärm zu kämpfen. Denn die Arbeiter, die hier aus den nahen Fabriken heimkehren, zwiſchen den Pfeifen der Lokomotiven, dem Rollen vorbeigleitender Eiſenbahnwagen oder dem Knarren ſchwerbeladener Laſtfahrzeuge ihre Erholungs⸗ ſtunden verleben ſollen, fanden keine Ruhe und keine Ausſpan⸗ nung, und in kurzer Zeit entwickelte ſich beſonders in dieſem Viertel eine wahre Epidemie von Nervenkvankheiten. Die Frauen und Mütter bildeten dann ein Komitee, das bei der Stadtverwal⸗ tung vorſtellig ward; die Angelegenheit wurde dem Geſundheits⸗ rat überwieſen und damit kam der Stein ins Rollen. In der Stadt wurden gewiſſe„Ruhezonen“ eingerichtet, bei denen jedes überflüſſige Lärmen bei hohen Strafen verboten war New⸗Nork griff den Gedanken bald auf und hier erzwang man in kurzer Zeit Verbote, die den Lokomotiven und den Dampfern auf den Flüſſen und Kanälen verbieten, zu pfeifen und zu tuten, In der Nähe der großen Krankenhäuſer wurden ebenſo wie in Philadelphia„Ruhezonen“ eingerichtet. Aber die Sorge erſtreckte ſich nicht nur auf die breite Oeffentlichkeit, der Radikalismus der Amerikaner begnügte ſich nicht mit halben Maßregeln, und heut hat der New⸗Norker Mieter ſchwere Strafen zu gewärtigen, falls er zufällig einen Phonographen oder Hunde oder Papa⸗ geien beſitzt, die den Nachbarsleuten nicht gefallen. Die Tram⸗ bahnen werden gezwungen, Schienenſtrecken zu erneuern, die beim Befahrenwerden zu großen Lärm verurſachen. Man hatte ge⸗ ſehen, daß manches nutzloſe Lärmen zu vermeiden war, und das Beiſpiel New⸗Norks und Philadelphias wirkte wie ein Signal für alle größeren und kleineren Städte der Union, die jetzt einen Eifer in dem Kampfe gegen den Lärm entfalten, der bisweilen auch über das Ziel hinausſchießt. In Buffalo und in Detroit können Lokomotipführer, die ihre Maſchine afeifen laſſen, ſofort feſtgenommen werden. In der kleinen Stadt Media in Penn⸗ ſylvanien wurde kürzlich der Direktor der elektriſchen Bahn⸗ geſellſchaft ſtreng beſtraft, weil er ſich geweigert hatte, auf Ver⸗ langen der Stadt die beſchädigten Räder an den Wagen ſeines Unternehmens auszutauſchen. Auch Waſhington, die Bundes⸗ hauptſtadt, bleibt nicht zurück; den Straßenhändlern iſt das laute Anpreiſen ihrer Waren ſtreng verboten, und auch den Zeitungs⸗ jungen iſt es verboten, in der Zeit von zehn Uhr abends bis ſechs Uhr früh ihre Extrablätter oder Nachtausgaben mit lauter Stimme anzukündigen. In Boſton hat man den armen Leier⸗ kaſtenſpielern und fahrenden Muſikanten wenigſtens noch gewiſſe Stunden und gewiſſe Stadtpiertel eingeräumt, allein ſie ſind dann genötigt, ihre Inſtrumente vorher beſichtigen zu laſſen, da⸗ mit nur die Klänge gutabgetönter Inſtrumente in den Straßen erklingen. Eine beſondere Kommiſſion iſt eingeſetzt, die dieſt Inſtrumente vornimmt, und die allen„Künſtlern“ die Lizenz verweigert, die über kein ausreichend gutes Inſtrument verfügen und nicht zugleich die nötige Herrſchaft über die Muſik verraten. Aber in der alten Puritanerſtadt geht man noch weiter. Von abends neun Uhr bis morgens ſechs Uhr iſt das Bellen der Hunde und das Miauen der Katzen aufs ſtrengſte verboten, und die Bürger von Boſton wachen eiferſüchtig darüber, daß dieſt merkwürdige Beſtimmung auch innegehalten werde. Für ſeinen ſchlecht erzogenen Hund oder ſeinen abenteuerluſtigen Kater hat Beſitzer dann hohe Strafen zu bezahlen, und damit hofft man ihn dazu anzuregen, ſeinen Hunden und Katzen Sinn für die Wohl⸗ dat der Ruhe anzuerziehen. Die Glocken der Kirche dürfen — ——— General⸗Anzeiger.(Mittagblatt⸗) Mannheim, I. Dezember. ⸗ E Spezialitzt! Nan Amerikanische Fagons. 45 0 dufgenommen! Bequem. Dauerhaft. eee atke„ Turul““ 4 Jedes Paar Damen- 15 oder Herren-Stiefel 25 Mk. — 8 E Pesseſmässgunt in allen Lägern. Nach beendeter Hochsaison habe ich meine Lagerbestande bedeutend im Preise redu- ziert, und bietet sich daher den geehrten Damen Gelegenheit, sowohl hochelegante Wie einfache gediegene Damen-Konfektion Wweit unter Preis einzukaufen. LHurt behma. 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Iel. 44ö. morgens dor ſechs Uhr niemals läuten, und in den Dörfern der wurde er mit der Boje, in der er geſeſſen, gereftet, und um 3 Umgegend iſt das Abfeuern von Schüſſen und das Abbrennen von Uhr 15 Minuten nahmen wir den Kurs wieder auf. Unſere Haben Sie Feuerwerken ſtreng verboten. Schiffsjungen werden aber auf dieſe Rettung, zu der ſie bei⸗ 2 — Eine ſchwierige Lebensrettung auf hoher See ſchildert ein getragen, ewig ſtolz ſein. Kinder Kadett des deutſchen Schulſchiffs„Großherzogin Eliſabeth“ fol⸗„ in die Schule gehen, s0 Kaufen gendermaßen:„Auf der Fahrt von Gibraltar nach Madeira 8 Sie Ihre ö Bücherranzen in guter selbstgefertigter Hand- arbeit nur bei 75688 Seemeilen Fahrt ſtündlich. Am 17. November nachmittags ſollte 8 wir günſti Wind, der ſich bald z St ſteigerte. F dne, e besble Spezlal-Stoffe für der Verſuch gemacht werden, das gereffte Großobermarsſegel zu ſetzen. Schwer ſchlugen die Sturzſeen auf Deck, während die Reform- u. Sport-Beinkleider Hälfte der Wache auf der Großobermarsrah arbeitete. Mein ert Ad ſorgloſes Kompagniewache⸗Schlendern wird plötzlich durch einen port-Anzuüge raſchelnden Schlag geſtört, die Großbraß zittert, und ich ſehe Turnkleider einen dunkeln Körper durch die Luft ſauſen. Mir iſt vor Schreck Schulkleider die Gurgel zugeſchnürt. Der wachhabende Offizier erholt ſich ferner: 4 7 ſchon und gepreßt ertönt der Ruf„Mann über Bord“. Sofort ur 12m. Abſch.) Stenograſe, Maschinenschr. je M. 10.— Cages⸗ u. Abd.⸗Kurſe. Seof„grat. Einzel⸗Unterr. Aufnahme käglich. debriden Ganden EI 3. Breitestr. FI. 3. iſt die ganze Mannſchaft auf ihren Stationen. Auch ich habe 1406 Ih f mich gefaßt, im Nu fliegt die Rettungsboje am Heck über Bord, U E. ame Aar 8 0 dicht an die Boje heran, die der wachhabende Offizier und der zu Aute-Jacken Kapitän geworfen. Der Abgeſtürzte, ein Leichtmatroſe ſchwimmt auf die Boje zu, und ſo bald werde ich das blutende, angſtver⸗ empfiehlt 82792 66192 zerrte 5 5 1250 5 N 6* bi 0 1— eree 5588 1 5 Kämpfen em enteilenden Schiff nachſah. Das Schiff wurde andauer Anzeiger, „Gross Machl. un ffz. St. 15400 e, B. FSehmiederer iein Bovdt ausſetzen und das Leben von 12 Mann aufs Spiel ſetzen F 2, 6, am Marktt. 77564 0 7 f würde. Dennoch der Kutter, mit— 2, 12 Lederwaren K 2, 12 Propiant verſehen, auf das durch Oel beſänftigte Waſſer gefiert. ãũ 00d0000000000000T0000TTTTTT Bange Minuten folgten. Der Verunglückte war bei der 10⸗ Zu deschenken: Koffer, Seemeilenfahrt lange außer Sicht 8. Offeſ⸗ 5 0•.nßn e. Glück fuhr das ſtt unter Führung eines Offiziers hinaus. in reichster Auswabl. Durch alle Gläſer wurde das Rettungswerk geſpannt beobachtet. UL 8 1 U 0 6 Photograph.- Apardte Aber kein Erfolg. Das Boptrückrufſignal wurde geſetzt, und 5„ 1 b 8 dee deutsche u. ausländisch- Ware U. Utensilien 75 Billige g n ſah entgegen, 5 ö 55 als man den Verlorengeglaubten im Boot wahrnahm. zu Ifzügen, Mäntel u. Joppen 82792 n eee, e Nänmaschinen Im letzten Augenblick war er bemerkt und gehört worden Gut Spexial-duslitäten für solide Knabenanzüge Waldhorn-Drogerie erstklassiges Eabpiket konnten wir uns ſeine Qual vorſtellen, als das Schiff verſchwand,„en I e enpiellt„„„ FTTCC Apolh.: J. Bongar:: Cenl heng, Eannben Fneen Aele ir e dednne ee, be. pien Seree, J. Gross Nachf. nl. Fta. J. Stefter Cen er bei 1500 888 2 0 1 1 J. D 3, 1. 8 ſeolcher Briſe und Fahrt, der Abſturzhöhe von über Fuß ein 11. f ſeasler bicheicn vnch zicht dalereſener Fal, Um 2 kibr 28 F 2, 6, am Markt. grüne Rabattmarken Minuten ſtürzte der Leichtmatroſe ab, um 2 Uhr 55 Miuuten Cĩ]ðõVLu)y 87059 L 2 16. Seite. Mannheim, 1. Dezember. Mein diesjähriger grosser einnachts- Nusverkauf bietet unerreichte Vorteile Ohne Ausnahme gewähre ich auf sämtliche Artikel bis inkl. Donnerstag, 24. 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