Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Woſt bez. tncl. Poſte aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ In ſerate: Die Colonel⸗Zeile 28 Pfg. GBadiſche Volkszeitung.) Badiſche Die Reklame⸗Zeile. 1 Mart Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Auswärtige Inſerate. 80 in Mannheim und Umgebung. der Stadt Mannheim und Umgebung. nabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (adsgenommen Sountag) Neueſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Schluß der Juſeraten⸗Annahme ſiu das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannhermer Volksblatt.) Tilehrenm e „General⸗ Anzeiger aunheim“, Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme n. Druckarbetten 841 Redaktioann 677 Expedttion und Verlags⸗ buchhandlung,„ 18 Nr. 565. ——......— Donnerstag, 3. Dezember 1908. (Mittagblatt.) Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. Schwere Kämpfe in Kamerun. *Berlin, 2. Dez. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Aus Kamerun wurde ſoeben der Tod des Leutnants Reuter von der dortigen Schutztruppe gemeldet. Der Verſtorbene hat zuletzt den durch die Dume⸗Station in Oſtkamerun an der Mündung des Dume in den Kadni errichteten Poſten befehligt. Bon dem deutſchfreundlichen Oberhäuptling zu Baturi gegen die Auswanderungsbeſtrebungen nach der franzöſiſchen Seite zu Hilfe gerufen, war Reuter in den erſten Septembertagen dort⸗ hin aufgebrochen. Während er vom Baturi-⸗Oberhäuptling ſelbſt freundlich aufgenommen wurde, zeigten die dicht dabei ſitzenden Stämme von vornherein eine feindſelige Haltung, die den deut⸗ ſchen Offizier zur Umkehr bewogen zu haben ſcheint. Offenbar wollte er unangebrachten Verwicklungen aus dem Wege gehen. Auf dem Rückmarſch zum Kadni wurde Reuter in der Nähe dieſes Fluſſes bei dem Ort Beliſoli plötzlich heftig angegriffen. Zwar gelang es dem energiſchen Führer, dieſen Angriff zurückzuweiſen; aber nicht nur ſeine ſchwache Abteilung erlitt bedeutende Verluſte(von 17 Soldaten ſind 3 tot, 3 ſchwer, 7 leicht ver⸗ wundet), ſondern auch Reuter ſelbſt wurde durch einen Schuß in die linke Seite ſchwer verwundet. Der mit einer ſtärkeren Abteilung alsbald an Ort und Stelle geeilte Leiter der Dume⸗ Station, Oberleutnant Schipper, der die Ordnung in jenem Ge⸗ biet ſchnell wieder herſtellte, hielt die Ueberführung der Ver⸗ wundeten zur Küſte unter Leitung des Stationsarztes für nötig. Auf dieſem Marſche iſt Leutnant Reuter ſeiner Verwundung erlegen. England und die Lage auf dem Balkan. Wien, 2. Dez. Aus London läßt die„Pol. Korr.“ ſich melden: Die Spannung in der auswärtigen Poli⸗ tik wird hier allgemein als ein ſchwerer Druck empfunden. Hier beſteht auf der ganzen Linie das aufrichtigſte jede Friedensſtörung vermieden zu ſehen, auch an höchſter Stelle und in den leitenden Regierungskreiſen Man lebt hier in einem Zuſtande wirtſchaftlicher und ee ſion, wie ſeit Jahrzehnten nicht. Eine kriegeriſche Verwiklung würde einen neuen höchſt empfindlichen Druck hinzufügen. Ein Krieg zwiſchen zwei Großmächten würde direkt zu einem wirtſchaftlichen Unglück führen. Man iſt ſich 180 latſächlich vorhandenen Gefahr dur 5 5 wußt und gibt ſich Rechenſchaft, daß die Dinge nicht 501 ſo weiter treiben dürfen. Es gibt nach hieſiger Auffaſf 5 nur einen Weg, der vorhandenen Spannung ein Ende in bereiten: eine baldige Ver ſtändigung und Petersburg über die Ko nfe renz. Es gewünſcht, daß auch von türkiſcher Seite etwas 89 5 1 zur Sicherung des e 92 5958 10 ört nich ie Einſtellung des ſon! was eigentlich für Wünſche oet werden. Die dauernde Ungewißheit über dieſe zweiſellos ein Eingehen darauf von der andern Seite übe ſchwierig. Oeſterreichs Sorgen. * Wien, 2. Dez. Der Kaiſer empfing um halb 2 Uh: den Reichskriegsminiſter Schönaich, den zſieteicchen Brr desberteidigungsminiſter von Georgi und den Staatsſekret ir v. Belgar als Vertreter des erkrankten Honvedminiſters, Ehef der Marineſektion, Grafen Montecuccoli, in Audienz. Reichskriegsminiſter Schönaich überreichte namens der Aein ten Mehrmacht unter einer Anſprache ein Huldigungserinnerungs⸗ zeichen. Der Kaiſer danfte und betonte in ſeiner daß in en ſchweren Sorgen, die ihn bedrücken, der B ick aguf die Wehrmach für ihn ein Lichtblich ſei. Um halb 5 Uhr nachmittags fand ein Familiendiner ſtatt, an dem alle in Wien weilenden Erzherzöge und Erzherzoginnen cil⸗ nahmen. Das 60j hrige Regierungsjubiläum des Kaiſers Franz Joſeph. OLondoa, 8. Dez(Von unſerem Lonfoner Burcau.) In der hieſigen katholiſ hen Kirch⸗ der unbefleckten Empfängnis wurde aus Anlaß des 50jährigen Regierungsjubiläums des Haiſers Franz Joſeph ein eieruches Hochamt abgehalten. In Vertretung des Königs bon England erſchien Feldmarſchall Lord Grenwell Auch der Prinz von Wales und andere Mitglieder des Königlichen Hauſes hatten ſich vertreten laſſen. Das geſamte Per⸗ ſonal der öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchaft war erſchlenen. Ebenſo das auswärtige engliſche Amt mit Sir Edrard Greg an der Spitze Abends nahm die öſterreichiſch⸗ungariſche Kolonie, etwa 400 Herren mit ihren Dame n an einem Bankett teil, dabei beachte der öſterreichiſch-ungariſche Botſchafter den Kaiſertoaſt aus. Er ſprach lediglich über die Perſönlichkeit des Kaiſers und rermied alle Anſpielungen auf di⸗ auswärtige Lage und die Hriſenzuſtände im Innern der Monarchie. Man ſei gewöhnt, gagte er u.., Oeſterreich⸗Ungarn als ein reaktionäres Land anzuſehen, Kaiſer Franz Joſeph habe dieſe Anſicht Lügen geſtraft, indem er ſeinen Völkera große Freiheiten gab. Er ſei immer gewiſſenbaft und pflichttreu geweſen. Trotz ſeines hohen Alters gönne er ſich noch immer keine Ruhe, ſtehe des morgens um 5 Uhr euf uno erledige alle Staatsaktionen ſelbft. Erfreulicherweiſe er⸗ freue ſich der Kaiſer einer ausgezeichneten Geſundheit. Begerſterte Hurra⸗Rufe folgten der Rede. Auch auf die Geſundheit des Kö⸗ nigs Eduard brachte der Botſchafter einen Toaſt aus. Er er⸗ innerte daran, daß die Untertanen des Königs Eduard dieſem dankba ſein müßten. Hier verſtehe man die vortrefflichen Eigen⸗ ſchaften, die dem König die Bewunderung in ſo hohem Maße ein⸗ getragen habe, zu würdigen. An das Bankett ſchloß ſich ein gro⸗ ßes Ballfeſt. Die Junvaſion. OLondon, 3. Dez(Von unſerem Londoner Buxeau.) Der engliſche Vizeadmiral Fimis erklärte geſtern in einer Rede in Tower, ſeiner Auffaſſang nach ſei ein Einfall einer deutſchen Armee in England durchaus nicht unmöglich, Als Beiſpiel führte er an, daß es ihm während der lezten Manöver als Admiral der tingierten deutſchen Flotte gelungen ſei, eine Armee von 19000 Mann an der ſchottiſchen Küſte zu landen, ohne daß ſich von der engliſchen Verteidigungsfürtte auch nur eine Spur gezeigt hätte. Allerdings ſei dies Unternehmen durch dichten Nebel unterſtützt worden. Aber es würde auch ohn dieſes Mittel gelungen ſein. Mithin ſei er der Meinung, daß England unbedingt eine ſtarke Armee haben müſſe. Der Sturz des Präſidenten Nord Alexis. *Newpork, 2. Dez. Nachrichten aus Port⸗au⸗Prince zufolge hat ſich das Volk gegen die Regierung des Präſidenten Nord Alexis erhoben, die Stadt beſetzt und eine rorläufige Re⸗ gierung mit General Ligitime als Präſidenten gebildet. Die Einrichtung der neuen Negierung und die Beſetzung der Stadt tullzog ſich ohne Blutvergſeßen. Der geſtürzte Präſtdent General Nord Alexis weilt noch im Regierungsgebäude. Die auswärtigen Vertreter beraten Maßregeln, um die Abreiſe des geſtürzten Machthabers aus dem Gediete der Republik Haiti zu erleichtern und zu bdeſchleunigen. Auf die Vorgänge wirft die folgende, durch tas Vorſtehende überholte Nachricht einiges Licht. * Newpork, 2. Dez. Aus Port⸗au⸗Prince wird gemeldet, daß der Staatsminiſter Borno hom Amte zurückgetreten iſt, ſo daß nunmehr nur noch die Miniſter des Innern, der Juſtiz und der Finanzen ihre Port⸗feuilles une haben. Die Vorhut der Revolutionäre hat Leog zue beſetzt ohne Widerſtand zu finden. ** Peking, 2. Dez. Die Krönung des Kaiſers hat heute unter großem Zeremoniell ſtattgefunden. Polftische Uebersſcht. Maunheim, 3. Dezember 1908. Zur Reichsſinanzreform. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt in einem längeren Artikel zu den Verhandlungen der Reichstagskommiſſion für die Reichsfinanzreform, die Vorlagen hätten bei der erſten Leſung zuſtimmende Erklärungen für alle Einzelheiten naturgemäß nicht finden können, doch ſei die Notwendigkeit einer gründ⸗ lichen Reichsfinanzreform wie die von der Regierung bezeich⸗ neten allgemeinen Grundlinien für die Aufbringung der Deckungsmittel unangetaſtet geblieben. Beide Seiten des Sauſes hätten ihre Bereitwilligkeit erkennen laſſen, die Maſſengenußmittel Branntwein, Bier, Tabak, unter Umſtänden auch den Wein, zur Beſteuerung heranzuziehen, o⸗ wie angemeſſene Abgaben auf den Beſitz zu legen, dies ſei nicht zu unterſchätzen. Abgeſehen von den Sozialdemokraten und den Polen ſei von allen Parteien der feſte Entſchluß bekundet worden, etwas Brauchbares zu ſchaffen; grundſätzliche Mei⸗ nungsverſchiedenheiten in den bürgerlichen Parteien werde die Kemmiſſion alſo nicht zu überbrücken haben. Aufgabe des Reichsſchatzſekretärs werde es ſein, der Kommiſſion die ge⸗ nauen Unterlagen für die aufgeſtellten Bedarfs⸗ rechnungen zu geben und nachzuweiſen daß eine Ueber⸗ ſpannung der unabweislichen Bedürfniſſe nicht vorliegt. Auch Das Zentrum Fat vorwiegend Bedenken, und die Wirtſchaftliche die Frage der Sparſamkeit werde breit erörtert werden müſſen. Schließlich werde der Schatzſekretär nachweiſen müſſen, daß von den vielen erörterten Projekten nach ſorgfältigſter Prüfung diejenigen ausgewählt worden ſind, welche unter tunlichſt ge⸗ ringer Erſchwerung des Wirtſchaftslebens den notwendigen Ertrag aufzubringen geeignet ſind. Verbeſſerungen könnten natürlich gemacht werden; immerhin müſſe ſchoa bei Beginn der Kommiſſionsberatungen die Forderung geſtellt werden, daß ihr Ziel eine gründliche und dauernde Sanie⸗ rung der Reichsfinanzen ſei. Es müſſe vermieden werden, daß das Deutſche Reich in wenigen Jahren wieder vor derſelben Kalamität ſtehe. Halbheit helfe nicht mehe, da⸗ für ſtehe zu viel auf dem Spiel. Der nötige Bedarf müſſe voll und ganz bewilligt werden. Bernſtein über Karl Kautsky. Bernſtein behandelt heute in den„Soz. Monatsheften“ das Thema:„Grundlinien des ſozialdemokratiſchen Reformis⸗ mus“. Er tadelt wieder die„Revolutionspolitiker“ und redet einem Bündniſſe zwiſchen Sozialdemokratie und Liberalismus das Wort. Auch auf Kautskys Artikelreihe in der„Neuen geht Bernſtein ein. Ueber Kautsky ſelbſt urteilt er wie olgt: „Mit Kautsky iſt eine Diskuſſtion unmöglich, da er nur mit Verdächtigung der Motive und der Denkfähigkeit der anders als er Urteilenden operiert; ich verzichte daher darauf, mich in eine Aus⸗ einanderſetzung mit ihm einzulaſſen. Wer aber in ſeinen Artikeln außer Lufthieben gegen für ſeinen Zweck künſtlich zurechtlon⸗ ſtruierte Gegnex auch die Grundlinien einer einheitlich durchzu⸗ führenden— radikalen oder veformiſtiſchen— Politik ſucht, wird ſchwerlich auf ſeine Rechnung dommen. Es wird ihm weder ei konſequent revolutioniſtiſche, noch eine konſequent reformiſti Politik vorgeſetzt, ſondern ein Gemſch von beiden, aus dem die Stücke je nach den Umſtänden herausſuchen kann.“ Bernſtein hat recht. Dafür iſt aber auch Kautsky ei ganz und vollkommen zielbewußter Genoſſe. 355 Die Reichsſteuervorlagen und die Parteilen. Ueber die Stellungnahme der einzelnen Parteien zu der Finanzreform bringt die„Neue politiſche Korreſpondenz“ di nachfolgende Zuſammenſtellung: Gegen ſämtliche Steuern, auch gegen Erſatzſteuern haben die Polen geſprochen. Die Sozialdemokraten haben ſich ebenfalls gegen alle Steuern erklärt, wollen jedoch 300 Mill. für eine Nachlaßſteuer bewilligen und ſchlagen außerdem als Erſatzſteuer eine Reichsvermögensſteuer vor, für die ſie 200 Millionen auswerfen. Im übrigen ſind die einzelne Steuern von den Parteien wie folgt beurteilt worden: Für das Branntweinmonopol ſind die Konſerva⸗ tiven, die Reichspartei, die Nationalliberalen und die Wirtſchaft⸗ liche Vereinigung; die drei letzteren geben aber einer Steuerer⸗ höhung vor dem Monopol den Vorzug. Das Zentrum und die freiſinnige Fraktionsgemeinſchaft ſind Gegner des Monopols, jedoch für Erhöhung der Steuer auf den Branntwein. Für die Erhöhung der Bierſteuer ſind ſämtliche Frak⸗ tionen, nur die Wirtſchaftliche Vereinigung wünſcht eine andere Staffelung. Für die Tabaks⸗Banderolenſteuer ſind die Kon⸗ ſervativen und die Reichspartei. Gegen die Banderolenſteuer, aber für eine Steuer in anderer Form ſind die Nationalliberal das Zentrum, die freiſinnige Fraktionsgemeinſchaft und die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung. 33 Für die Weinſteuer iſt die Mehrheit der Konſervative und die Reichspartei. Die Nationalliberalen ſind für eine höhere Schaumweinſteuer. Das Zentrum iſt zwar für die Weinſteuer, wünſcht aber eine andere Form. In der freiſinnigen Fraktions⸗ gemeinſchaft iſt die ſüddeutſche Volkspartei gegen die Weinſteuer. Die Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer wird von den Konſervativen und der Reichspartei bejaht, von den National⸗ liheralen und der freiſinnigen Fraktionsgemeinſchaft verneint. Vereinigung iſt gegen Kraftſteuer. Die Reklame⸗ und Inſeratenſteuer wird von den Konſervativen und der Reichspartei bejaht, von der freiſinnigen Fraktionsgemeinſchaft verneint, von der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung bejaht, die aber andere Formen wünſcht, während Zen⸗ trum und Nationalliberale zwar für die Plakat⸗ aber gegen die Inſeratenſteuer ſind. Was die Nachlaß und Wehrſteuer betrifft und das Erbrecht des Fiskus, ſo ſind die Konſervativen, National⸗ liberalen, Zentrum und Volkswirtſchaftliche Vereinigung gegen die Nachlaßſteuer, während die Reichspartei gegenüber der Naäch⸗ laßſteuer geteilt iſt. Das Zentrum iſt außerdem gegen das Erb⸗ recht des Staates. Die freiſinnige Fraktionsgemeinſchaft iſt gegen Wehrſteuer; die Wirtſchaftliche Vereinigung anderſeits wünſcht dieſe, aber in beſonderer Ausgeſtaltung. Endlich ſind auch zahlreiche Erſatzſteuern vorgeſchlagen worden, und zwar von den Konſervativen, dem Zentrum und von der Wirtſchaftlichen Vereinigung die Beſteuerung alkoholfreier Getränke. Ferner von Nationalliberalen und Zentrum die Er⸗ haltung der Fahrkartenſteuer. Eine Reichsvermögensſteuer iſt vorgeſchlagen von Nationalliberalen, von der freiſinnigen Frak. tionsgemeinſchaft und von der Wirtſchfatlichen Vereinigung. Die letztere Partei ſchlägt außerdem noch vor: eine Reichseinkommen⸗ 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 3. Dezeember ſteuer, das Petroleummonopol, einen Ausfuhrzoll auf Kali und Kohle, eine Börſen⸗, Dividenden⸗, Equipagen⸗, Pferde⸗ und Bil⸗ lardſteuer und eine Umſatzſteuer auf Großmühlen, Fabriken. Den Beifall ſämtlicher Parteien hat keine einzige Steuer erhalten. Der Belagerungszuſtand in Prag. Nach allzu langem, nur durch den Wunſch zu erklärendem Zögern, das Kaiſer⸗Jubiläum nicht durch eine Maßregel zu brandmarken, die die Anerkennung des Ausbruchs eines Auf⸗ ruhrs in einem Kronlande des Kaiſers bedeutet, hat ſich die Regierung zu der Verhängung des Standrechts über Prag und ſeine Vorſtädte entſchloſſen. Damit hat ſie zum ſchärfſten Mittel gegriffen, das ihr zu Gebote ſteht und demgegenüber die Tſchechen den weiteren Widerſtand aufgeben dürften, wie ſie auch bei früheren Gelegenheiten in die Schranken der Ge⸗ ſetzmäßigkeit zurückgetreten ſind, wenn ſie bei der Regierung das Vorhandenſein eines feſten Willens empfanden. Niemals wäre es auch zu dem offenen Landfriedensbruch und zum Auf⸗ ſtand gekommen, wenn die Regierung nicht dem Aufglimmen des Feuers ruhig zugeſchaut und durch Rückſichten auf das be⸗ liebte Koalitionsſyſtem die Nichtachtung der ſtaatsrechtlichen Grundlagen in Böhmen großgezogen hätte. Sie ſelbſt war es, die die Tſchechen zum Aufruhr dadurch anreizte, daß ſie eine Verwaltungspolitik trieb, die auf eine Unterdrückung des deutſchen Elements hinauslief. Wie dadurch den Tſchechen das Rückgrat geſteift worden iſt, erſah man ſchon aus den Mißhand⸗ lungen der Deutſchen in Reichenberg und an anderen Orten im September dieſes Jahres, an den an Landesverrat an⸗ grenzenden Reden beim Empfange der franzöſiſchen Abord⸗ Rung, und wenn noch etwas nötig geweſen wäre, um den all⸗ flawiſchen Charakter der tſchechiſchen Bewegung zu erkennen, ſ hätte die Regierung ihn aus dem Verhalten der tſchechtſchen Parteiführer bei der Annexion Bosniens und der Herzegowina erſehen können, das auf eine Verbrüderung mit den Serben hinauslief, denſelben Serben, die in ihrem blinden Fanatis⸗ mus lieber heute als morgen gegen Oeſterreich⸗Ungarn in den Krieg zögen. Während des Aufruhrs, der ſeit dem letzten Samstag in den Mauern Prags tobte, iſt die landesver⸗ Lräteriſche allſlawiſche Bewegung nun in rückſichtsloſer Roheit zum Ausdruck gekommen. Man beſchimpfte und zerriß die öſterreichiſchen Fahnen und brachte Hochrufe auf den fanati⸗ ſchen Feind der Monarchie, auf Serbien aus. Die Folgen der Jangmut der Regierung waren nicht nur ſchwere materielle Schüdigungen, ſondern auch blutige Angriffe auf fremde Staatsangehörige, die den Schutz des Gaſtrechts nicht mehr fanden. Daraus entſpringt eine ſchwere ideelle Schädigung. Nachdem ſich nunmehr die öſterreichiſche Regierung zu einer kräftigen Maßregel aufgerafft hat, iſt zu wünſchen, daß ſie ſich mit der oberflächlichen Beruhigung, die durch die Verhängung des Standrechts wohl eintreten wird, nicht zufrieden gibt, ſon⸗ dern an die Regelung der ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe von Grund aus herantritt. An den deutſchen Parteien iſt es, die Regierung dabei durch Geſchloſſenhet zu unterſtützen. Wenn der öſterreichiſche Staat auch mehr Lebensfähigkeit beſitzt als irgend ein anderer auf der Welt, ſo können Vorkommniſſe, wie wir ſie in den letzten Tagen erlebt haben, doch nicht ohne Schä⸗ igungen ablaufen, die den Nährboden für eine zerſetzende lagtskrankheit abgeben könnten. — 2 Deutsches Reich. —(Die Weingeſetzkommiſſion) des Reichstags beriet am Mittwoch§ 3 Abſ. 3 des Weingeſetzes. Die Sub⸗ kommiſſion beantragte, Weinbaugebiete wie folgt feſtzuſstzen. . Elſaß, Baden, Württemberg, das bayeriſche Bodenſeegcbiet, 2. Franken mit Taubertal, Caub, Heſſen, Regierungsbezirk Wiesbaden, linkes Rheinufer von Bingerbrück bis Koblenz, Moſel, Saar, Ruwer, Sierck(Lothr.) und die ſonſtigen Teile der Rheinprovinz, 4. die öſtlichen deutſchen Weinbaugebiete als zinzelgebiete. Gegen die letztere Beſtimmung unter 4 wendet ſich die preußiſche Regierung als eine Schädigung des ſchwäche⸗ ren Teiles. Endgültige Stellung nehmen die verbündeten Regierungen noch nicht. Es liegen Anträge vor, nur ein Weinbaugebiet zu ſchaffen, ſie finden aber kein Entgegen⸗ kommen. Der Antrag der Subkommiſſion wird in der bezeich⸗ neten Faſſung mit 17 gegen 5 Stimmen ayggenommen. Zu Beſchlüſſen kam man heute noch nicht. Morgen wird die Be⸗ atung fortgeſetzt. —(Der Verband bayeriſcher Metallindu⸗ ſtriel ler) hat ſeinen bekannten Geheimerlaß vom 3. Juni 1908, der gegen das Koalitionsrecht der techniſchen und kauf⸗ männiſchen Angeſtellten gerichtet war, großes Aufſehen erregte und eine Proteſtbewegung in ganz Deutſckland hervorrief, gegenüber den kaufmänniſchen Verbänden vollſtändig zurück⸗ genommen. —(Die Wahlrechtsreform im Königreich Sachſen.) Die Zweite Kammer nahm nach längerer De⸗ batte den Paragraph der Eventualvorlage, der die Wähler in ſolche mit einer Stimme und ſolche mit vier Stimmen ſcheidet, mit 40 gegen 37 Stimmen an. Der Antrag Andre(Konſ.) und Genoſſen, nach welchem den Wählern, die das 50. Lebens⸗ jahr erreicht haben, eine Zuſatzſtimme gewährt wird, wurde mit 42 gegen 35 Stimmen angenommen, die Anträge der Minderheit wurden abgelehnt. Damit iſt die Regierungs⸗ vorlage in der Faſſung der Mehrheit angenommen. Nachdem die Zweite Kammer die Paragr. 11 bis 52 der Eventualvor⸗ lage mit geringen Aenderungen angenommen hatte, erfolgte die Annahme des geſamten Eventualgeſetzentwurfes in namentlicher Abſtimmung mit 40 gegen 37 Stimmen. Die ſozialdemokratiſchen und freiſinnigen Anträge, auf Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts, beziehungsweiſe die Wiedereinführung des Wahlrechts von 1868 wurde gegen fünf Stimmen abgelehnt. Die zum Wahl⸗ geſetze vorliegenden Petitionen beſchloß die Kammer auf ſich beruhen zu laſſen. Hierauf wurde die Sitzung geſchloſſen. —[Die Reichspoſtverwaltung) hat geſtern durch Vermittelung des Kaiſerlich deutſchen Geſchäftsträgers in Waſs⸗ zington mit dem Generalpoſtmeiſter der Vereinigten Stagten ron Amerika eine Vereinharung dahin getroffen, daß für Deutſch⸗ land und die Vereinigten Staaten die auf dem direkten Serwege euszutauſchenden frankierten Briefe vom 1. Januar 1999 ab in der Richtung aus Dentſchland eine Taxe von 10 Pfg. für jede 20 Gromm und in der Richtung aus den Vereinigten Staaten ron Amerika eine ſolche von 2 Cents für jede Unze berechnet vird, während für unfranlierte Briefe das Doppelte dieſer Sätze zu entrichten ſein wird. Badiſche Politik. Die Manunheimer Buchdrucker und die„Volksſtimme“. Mannheim, 2. Dez. Die„Volksſtimme“ ver⸗ ſichert, daß ſie von dem Beſchluſſe der Karlsruher Buch⸗ drucker in dem Streit um Rerhäuſer und wider„Vorwärts“ und„Leipz. Volksztg.“ keine Kenntnis gehabt habe. Zwar nahm die betreffende Mitteilung im„Volksfreund“ eine halbe Spalte ein, allein das Mannheimer Blatt lieſt das Karls⸗ ruher Bruderorgan grundſätzlich nicht— wenn es ihm nicht in den Kram paßt. So iſt der Karlsruher Beſchluß der bieſigen„Volksſtimme“ entgangen.„Entgangen“ ſcheint ihr aber auch der Beſchluß der Mannheimer Buchdrucker zu ſein, den dieſe vor nunmehr 14 Tagen faßten. In dieſer Reſolution werden die„gehäſſigen und verleumde⸗ riſchen, jeder rechtlichen Grundlage entbehrenden Angeifſe des„Vorwärts“ und der„Leipz. Volksztg.“ gegen den Kollegen und Redakteur Rerhäuſer auf das Entſchiedegſte verurteilt“, aber auch gleichzeitig bedauert, „daß ein großer Teil der übrigen Parteipreſſe dieſem zunanſtändigen und die Intereſſen der Arbeiterſchaft wenig fördernden Vor⸗ gehen Folge leiſtet.“ Man ahnt, warum die„Volksſt.“ von dieſer Reſolution wiederum keine Kenntnis hat. Weil ihr von den Mannheimer Buchdruckern und ihrem eigenen Per⸗ ſonal der Vorwurf gemacht wird, daß ſie dem unanſtändigen und die Intereſſen der Arbeiterſchaft wenig fördernden Vor⸗ gehen der genannten norddeutſchen Parteiorgane Folge leiſtet. Weil ihr hier„ganz gewöhnliche Arbeiter“, wie man in der„Volksſt.“ das Buchdruckerperſonal anzureden gewöhnt iſt, unverblümt die Wahrheit ſagen, deshalb iſt plötzlich die„Volksſtimme“ wider ihre Gewohnheit ſo wort⸗ karg geworden. Die Reſolution der Mannheimer Buchdrucker, die„ſich entſchieden auf die Seite der Korreſp.⸗Redaktion“ ſtellen, wurde nur gegen wenige Stimmen angenommen. Wie wir aber wiſſen, war gerade unter dieſen auch nicht ein einziger bei der„Volksſt.“ beſchäftigter Buchdrucker. Freilich kommt das nicht von ungefähr!——— Prälat D. Oehler. dswk. Karlsruhe, 2. Dez.(Korreſpondenz.) Wie wir er⸗ fahren, hat Prälat D. Oehler, Mitglied der 1. bad. Stände⸗ zammer, infolge neuerlicher ſchwerer Erkrankung um ſeine Pen⸗ ſionierung nachgeſucht. Ueder die Perſon ſeines Nachfolgers lautet noch nichts beſtimmtes. Auf die im kommenden Frühjahr zuſam⸗ mentret ende evang. Generalſynode wird übrigens eine Verände⸗ rung in der Perſon des Prälaten keinerlei Einfluß ausüben, da die geiſtlichen Geſchäfte des Oberkirchenrats zurzeit ſämtlich in der Hand des Präſidenten D. Helbing ver 2llen diesbezüglichen Blattermeldungen zum T amtsmüde erſcheink. inigt ſind, der 5 noch nick .A 2 Aus Stadt und Land. * Mannheim, 4. Dezember 1908. Zum 3. Dezember! Die Schweſter.) Die blaſſe Schweſter, tief in Schwarz gehüllt, Ging ſtill durch grünes Feld und weiße Blüten. Sie kam vom Wald, aus einem armen Haus, Von eines Kranken ſchmerzenreichen Lager, Und überſann in Trauer ihren Tag. Vorm Dorf, wo einſam zwiſchen zwei Platanen Ein alt, verwittertes Kapellchen ſteht, Ließ müde ſie auf einer Bank ſich nieder Und ſchaute ſinnend in den Lenz hinein. Und wie ſie da der Blumen Pracht erblickte, Der Wieſen ſattes Grün, und von den Bäumen Die weißen Blütenflocken rieſeln ſah, Da ward die Schweſter heiter, frühlingsfroh. Stand auf, und wanderte mit friſchem Schritt Durch Vogelſang und Duft und Farbe weiter. Und ihr Gemüt war tiefer Wonne voll. So ſchreiteſt Du, erhab'ne, milde Fürſtin, In Samariterkleidung durch Dein Land, Du, Schweſter eines Kaiſers, nicht zu hoch, Dich Schweſter jeder Dürftigen zu nennen, Und überſinnſt in Ernſt Dein Erdenwerk. Viel Leid war Dein, viel Leid haſt Du gelindert, Und wo Du gingſt, war Segen um Dich her, Und brach der Frühling aus betrübten Herzen. So freue Dich des Frühlings, hohe Frau, Des Triebes und der Blüten Deiner Güte, Und wandle lange in Beſeligung Durch Deinen Lenz, durch Deiner Liebe Werk, Durch Deinen Lenz, durch Deines Volkes Liebe! Otto Michaeli. **** Die„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt zum heutigen 70. Geburts⸗ tag von Großherzogin Luiſe:„Im Rückblick auf die langen Jahre raſtloſer und hingebungsvollſter Tätigkeit an der Seite des vielgeliebten, vielbetrauerten edlen Gemahls, darf ſich Groß⸗ herzogin Luiſe am heutigen Tage bekennen, daß ihr Leben wohl reich an Mühe und Arbeit im Dienſte des Landes und Volkes war, daß ihrem Wirken aber Gottes Segen und Gnade bis zur Stunde zuteil geworden iſt. Welcher Segen iſt aus der Hand dieſer Fürſtin ausgegangen, die Einſicht mit edlem Wohlwollen und Herzlichkeit paart, deren ganzes Weſen jeden fühlen läßt, daß es ihre ſchönſte Pflicht, wie ihr höchſter Genuß iſt, uner⸗ müdet wohlzutun. Entſchiedene Tatkraft, gepaart mit mildem Sinn, unbeugſame Ausdauer auf dem oft erſt nen zu bahnenden Wege zur Erreichung hochgeſteckter Ziele, treues opferwilliges Eintreten für die überaus mannigfaltigen Werke erbarmungs⸗ reicher Nächſtenliebe, nimmerraſtende Hingebung im Dienſte des allgemeinen Wohls, dieſe Eigenſchaften haben der Großherzogin Luiſe die Liebe und Dankbarkeit ihres Volkes geſichert für alle Zeit. Was in den letzten Julitagen des Jahres 1870 der Ba⸗ diſche Frauenverein ſich zum Ziele ſetzte,„in ſorgenſchwerer Zeit feſt zuſammenhaltend, das gute Werk aufzuſuchen, das in Not und Pein beſeligen wird, und das Gott der Allmächtige ſegnen möge“, das war von allen Dingen das Streben der Großherzogin Luiſe, und dafür hat ihr mancher Kranke und Verwundete, manche Witwe und Waiſe tauſendfachen Gottesdank geſagt. Jumitten eigenen ſchweren Leidens hat Großherzogin Luiſe nie aufgehört, fremdes Leid zu mildern, Trauernde zu tröſten, Gebeugte aufzu⸗ richten. In unſerem Heimatlande weiß es jedermann, wie mutig und ſelbſtlos Großherzogin Luiſe auf den leuchtenden Spuren wandelt, die das liebevolle Wirken Wilhelms des Großen und der Kaiſerin Auguſta für das Allgemeinwohl hinterlaſſen hat. Großherzogin Luiſe iſt für ihren erlauchten Gemahl, für ihre Familie, für ihr Land ein Segen geworden, der fortleben wird in ihren Werken N** Aus Anlaß des heutigen Geburtstages der Großherzogin Baden tragen die öffentlichen Gebäude Flaggen⸗ muck. *) Vorſtehendes Gedicht iſt den zum Beſten des Badi⸗ ſchen Frauenvereins von Dr. Hermann Beutten⸗ müller herausgegebenen und im Verbage von C. Wild's Hofbuch⸗ handlung in Baden⸗Baden erſchienenen„Neue Lieder und Gedichte badiſcher Dichter“ entnommen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Anſtelle des Luſt⸗ els„Das ſtarre Syſtem“ gelangt am nächſten Sonntag im „Neuen Theater“ der Schwank„Die blaue Maus“ zur Auf⸗ da ein Teil des Perſonals in dem Ballett„Coppelia“ Beſchäftigt iſt, das am gleichen Abend im Hoftheater in Szene geht. Hochſchule für Muſik. Die Hochſchule für Muſik beging den eburtstag ihrer hohen Protektorin, der Großherzogin uiſe, wie alljährlich mit einer feſtlichen Veranſtaltung. Die⸗ hatte ſich eines außerordentlich regen Beſuches zu erfreuen, daß der mit der Büſte der Großherzogin geſchmückte Vortragsſaal Der Anſtalt die Erſchienenen kaum zu faſſen vermochte und viele ich mit einem Stehplatz begnügen mußten. Wenn auch der beſonder: Charakter der Feier eine kritiſche Beſprechung des Gebotenen ſelbſt⸗ redend ausſchließt, ſo freut es uns doch, konſtatieren zu können, daz die Veranſtaltung, welcher ein abwechslungsreiches, geſchmack⸗ voll gewähltes Programm zugrunde lag, einen in allen Teilen wür⸗ Digen Verlauf nahm. Ein inhaltsreicher Prolog unſeres einheimiſchen Poeten Her⸗ mann Waldeck, ausdrucksvoll vorgetragen von Herrn Karl zöndle(Deklamationsklaſſe Tietſch) eröffnete den Abend. Nozarts reizende„Eine kleine Nachtmuſik“ gab dem Streichorcheſter Anſtalt unter der ſicheren Leitung des Herrn Konzertmeiſters ſchuſter Gelegenheit, eine Probe ſeines exakten Enſembleſpiels geben. Die vier Sätze wurden rhythmiſch präzis und in guter Nuanecierung zu Gehör gebracht. In dem Andante des Violin⸗ kongerts von Mendelsſohn, deſſen nahe bevorſtehender Centenarfeier wohl die Wahl dveſer aufeinanderfolgender Stücke galt, erwies ſich Herr W. Georgens(Violinklaſſe Poſt) als ein Geiger von guter Technik und warmem Ton. Für Fräulein Lofink, welche erkrankt, Hatte Fräulein Gerder die Arie„Höre Israel“ aus„Elias“ Ubernommen und zeigte, daß ſie in der Geſangsklaſſe Hieber erfolg⸗ reiche Studien gemacht hat. Dasſelbe bekundete Herr Stumpp aus derſelben Geſangsklaſſe, der in dem Vortrag der Baritonarie „Gott ſei mir gnädig“ aus„Paukus“ eine bereits konzertreife Zwei Vorträge des Streichorcheſters, Vorſpier zum 3. Akt„Man⸗ poſition des Anſtaltsleiters, die beide unter Herrn Schuſters Leitung ſehr lobenswert dargeboten wurden, bildeten eine willkommene Ab⸗ wechslung. Der gemiſchte Chor trat in zwei altdeutſchen Volk liedern, bearbeitet von Brahms, unter der Leitung des Direktors erfolgreich in Aktion. Zuſchneid's„Weihnachtshymne“ für Sopran⸗ ſolo, Chor und Orgel, ein bereits früher von uns gewürdigtes Werk, das den gemiſehten Chören zur bevorſtehenden Weihnachtszeit beſtens empfohlen ſei, bildete den würdigen Abſchluß des ſchön ver⸗ Jaufenen Abends. Die Chorklaſſe ſang unter des Direktors Leitung rein, tonſchön und in geſchmackvoller dynamiſcher Abſtufung. Fräu⸗ lein G. Gerber ſang die Solopartie mit klangkräftiger Stimme und gutem muſikaliſchen Ausdruck, und an der Orgel waltetbe Herr Häckel mit beſtem Erfolg ſeines Amtes als Begleiter. Das Accom⸗ pagnement am Flügel hatte der Direktor übernommen und auf das feinſinnigſte durchgeführt. ck. Philharmoniſcher Verein. Der Kammermuſilabend des Philharmoniſchen Vereins, welcher Dienstag, den 15. Dezember im Muſenſaale des Roſengarten ſtattfindet, gibt den hieſigen Kammermuſik⸗Freunden erſtmalig Gelegenheit, das berühmte Berliner Klinaler⸗Streichquartett, kennen zu lernen. Dr. Leop. Schmidt ſchrieb kürzlich im Berliner Tageblatt:„Einen wahr⸗ haft genußreichen Abend bereiteten ihren Gäſten die Herren Karl und Fridolin Klingler, Rywkind und Williams mit ihrem Quar⸗ tettſpiel. Ich hörte einige Sätze Mozarts(Köch. 499) und Beethovens F⸗dur op. 59 und war überraſcht, in welcher tech⸗ an den Unvergeßlichen denken, der uns gerade dieſes Werk ſo oft und ſo überzeugend nahe gebracht hat und man wurde ſo lebhaft an ihn erinnert, weil der muſikaliſche Ausdruck hauptſächlich des Primgeigers tatſächlich von fachmänniſchem Geiſte beſeelt war.“ Elena Gerhardt, von einem letzten Auftreten in einem Konzerte des Philharmoniſchen Vereins noch in beſtem An⸗ denken, ſingt eine Auswahl hervorragender Lieder von Wolf und Strauß. Herr Fritz Werner vom Neuen Operettentheater ſchreibt uns: „In Mannheim verbreitete Geröchte ſprechen dawon, daß ich im Neuen Operettentheazer nicht wehr auftreten werde, weil ich angeblih von Herrn Direktor Lafmann meine Gage nicht be⸗ ziehe. Ji Entgegnung darauf möhte ich feſtſtellen, daß mir in ren Jahren, wo ich bei Herrn Direktor Laßmaan bald zu kür⸗ deren, bad zu längeren Gaſtſpielen engagiert war, meine Bezüge uicht nur in der korrekteſten Wesſe ausbezahlt wörden, ſonbern Herr Direktor Laßmann hat ſich mir wie allen ſeinen Mitglie⸗ dern ge enüber in der generöſeſten Art benommen. Es iſt wohl ſehr oft vorgekommen, daß ein Mitglied mehr erhielt, als ihm von Rechts wegen zukam, ein gegenteiliger Fall fedoch iſt unter der Direkton Laßmann noch nie eingetreten. Bei dieſer Gelegen⸗ heit will ich erwähnen, daß ich in jüngſter Zeit an mich heran⸗ getreten: Anträge nach Wien, Leipzig und zu Herrn Direktor Reinhardt an das Deutſche Thealer in Berlin ausgeſchlagen habe, um mei ſen Verpflichtungen bei Herrn Direktor Laßmann nach⸗ zukommen Sollte ich während meines hieſigen Engagements anderweit ein kürzeres Gaſtſpiel abſolvieren, ſo wird es nur im Cinverſtöndnis mit Heren Tirekter Laßmann geſchehen.“ Eine Zuſchrift gleichen Sinnes geht uns von der Direkeſon des Neden Operettentheaters zu. dürfte aber genügen, ſie nur zu erwägnen, um den umlaufenden Gerüchten entgegenzutrelen. Wie uns noch mitgeteilt wird, gel ing es der Direkfion in Wien zwei Novitäten anzukaufen und zwar:„Bub oder Mädel“ von niſchen und geiſtigen Reife die junge Genoſſenſchaft ſich in ver⸗ hältuismäßig kurzer Zeit entwickelt. Bei Beethoven mußte man Granichksdten und Joßhann der Aweite“ von Edmund Eysker. Die Premiere von„Tippmamſell“ wurde infolge Erkrankung des 1 errngeerreeenenn r ee— er ggrnr eeeeeed 1 0Ongn ere Y SDSen Mannheim, 3. Dezember⸗ 8. Seite Der Mord in der Seckenheimerſtraße. Eine ſchwere Bluktat hat ſich, wie bere'ts in Kücze in der geſt:⸗gen Abendnummer mitge eilt wurde, geſtern nachmittag in einer der belebteſten Straßen der Schwetzingerſtadt, in der Seckenheimerſtraße, ereignet. Ein kaum den Kinderſchuhen ent⸗ wachſenes Mädchen iſt durch einen Mordbuben, der zwerfellos micht viel älter als das Opfer iſt, in dem Hausgange einer ſtark ffrequent erten Wirtſchaft durch einen furchtbarel Dolchſtoß ſo ichwer au Halſe verletzt worden, baß alle ärztliche Hilfe zu pät kam. Das Mädchen mugtte ſich verbluten, weil die Halsſchlag⸗ eder durchſchnitten war. Leider iſt es trotz de⸗ angeſtrengten Bemühungen der Kriminalpolizei, die ihre geſamle Manuſchaft aufbot, noch nicht mögtich geweſen, des Täters hadhaft zu werden. Die Identitat des getöteten Mädchens dagegen wurde bereits geſtern abend feſtgeſtellt. Es handelt aich um ein am 11. Oktober 1892 zu Radekau bei Lüdeck geborenes, alſo erſt 16 Jahre altes Denſtmädchen namens Anna Lähndorf, das ſich erſt ſeit dicſem Jahre hier aufhielt. Seit einigen Tagen ſtellenlos, wohnte es bei einer Frau in der Secken⸗ heimerſtraße Um 5 Uhr wollte es ſich mit ihrem Schatz, einem Gärtner, an der Palwenhalle treffen. Der junge Mann par ganz verſteinert, als er an die Leiche des Mädchens geführt wurde. Die Nachforſchungen der Krimingrpolizei geſtalt m ſich äuscrſt ſchwierig, da keine Tolzeugen vorhanden ſind, die poſilive Angaben machen können. Von einigem Werte iſt nur das Zeugnis einer Fian, die geſehen haben will, daß ein junger bart⸗ loſer Burſche, deſſen Geſicht und Kleidung mit Blut beſpritzt waren, in der Richtung nach dem Roſengarten daponeilte. Beſchreibung des mutmaßlichen Täters: Der Täter wird von der Frau folgendermaßen beſchrieben: Alter 17—18 Jahre, Größe 1/60—,65 Meter, bartloſes Geſicht, peller, vermutlich hellbrauner Anzug, ſchwarzer, eingeknickter Tilzhut. Die Blutiat. Verſchiedene Einzelhriten über die Bluttat waren nur in einem Teil der letzten Abendnummer enthalten. Wir rekapitalie⸗ den ſie deshalb. Es war lurz nach 4 Uhr, als der Wirt M ee tz Tom Reſtaurant„Kaiſerhütte“ in der Seckenheimerſtraße und mehrere Gäſte mehrere heftige Schreie im Hausgang börten. Die Gäſte ſtörten ſich nich weiter daran, weil ſte gleub⸗ ten, muwillige Buben eien die Lärmmacher. Herr Metz aber eilte hincus und zwar durch die binter der Wirtſchaft gelegene Küche in den Hof, wo ihm eine weibliche Geſturt entgegeukum, die laut. Schreie ausſtieß und in den Garten ſpringen woute. Herr Mecz eilte der Frauensperſon nach und ſay nun, daß aus einer großen Wunde am Halſe das Blut in Steb⸗ men floß. Er fragte das Mädchen wiederholt, wer es enn verletzt habe Die Geſtochene, die mit beiden Händen die Wande Zuzudrücken verſuchte, vermochte aber nur noch unartikuklerte Kaute von ſich zu geben. Herr Meß lief nun durch den Hausgang auf die Straße, in der Hoffnung, von dem Täter noch etwas zu ſehen; der war ſchon längſt über alle Berge. Das Mädchen lief durch den Hausgang zurück auf die Straße. Eine Blutbahn be⸗ zeichneten ſeinen Weg. Auf dem Gebweg ſtanden zwei Metzger zon denen der eine zu dem Mädchen ſagte: Gehen Sie doch zum Doktor] Wo wohnt denn der Doktor? konnte das Mädchen noch erwidern. Dann ſchoß ibhm ein Blutſtrom aus Mund und Naſe. Trotz des furchtbaren Blutvperluſtes konnte pch das Mädchen mit Hilfe des Herrn Laib, des Schwagers des Hrnu. Metz, und Laibs Frau, noch in die im Nachbarhaus im 2 Stock gelegene Wohnung des Herrn Dr. Schlereth ſchlep⸗ Fpen. Der Arzt ließ die tötlich Verletzte auf einen Stuhl nieder⸗ ſetzen und verſuchte die an der rechten Halsſeite beſindliche, meh⸗ rere Zentimeter lange und weit auseinanderklafſende Wunde mit Verandwatte zu vecſtopfen. Es war zu ſpät. Das Mädehen ſtarb unter ſeinen Händen. Hätte man dem Mädchen gleich nach der Entdeckung der Tat die Kleidung aufgeriſſen und die Schlag⸗ oder am Schlüſſelbein zugedrückt, ſo wäre vielleicht noch eine Rettung möglich geweſen. Aber wer hätte wohl gedacht, daß die Verletzung ſo furchtbar ſein werde. Es handelt ſich zweifellos um einen Racheakt. Der Täter hat ſeinem Opfer offenbar aufgelauert, hat es vor der Wirtſchaft geſtellt und in den Hausgang hineingezogen und iſt dann mit dem Meſſer übe: das Mädchen hergefallen. Um vor Ueberraſchungen ſicher zu ſein, hat er die Haus türe, von der der rechte Flügel offenſtand, völlig geſchloſſen. Unmittelbar hinter der Tür ſteht zur Linken ein Namenprägeautomat; zwiſchen dieſem Herrn Werner auf Diendtag, den 8. Dezember verſchoben. Herr Werner nimmt ſchon fleißig an den Proben teil uünd ſtudtert außerden ſeine Hauptrolle in de: Operette„Der Jockey⸗Elub“ ron Vi tor Holländer, die ihre Uraufführung am 22. Dez. an meinem Theater haben wird. Was Herrn Lußmann anbelaugt, ſo iſt dizſer an einem Halskatarrh leicht erkrankt, dürfte aber koch Ende dieſer Woche in der Lage ſein, das Publikum durch ſein Wiedergaftreten zu erfreuen. Kleine Mitteilungen. Von der Heidelberger Uni⸗ bpverſität wird uns geſchrieben: Herr Kommerzienrat Dr. C. Glaſer hat dem Chemiſchen Inſtitut der Univerſität Heidelberg in hochherziger Weiſe 10000 Mark für die Herſtellung von Ein⸗ richtungen, beſonders für die Arbeiten bei hohen Temperaturen zur Verfügung geſtellt.— Aus Anlaß des 70jährigen Geburts⸗ tages Hans Thomas im nächſten Jahre hat der Karlsruher Bildhauer Sauer, der Schöpfer des Kaiſerbrunnens in Donau⸗ eſchingen, ein wohlgelungenes Reliefbild in Bronce des Alt⸗ meiſters modelliert.— Nach einer Meldung aus Kopenhagen ſoll dem bekannten Polarforſcher Mylius Erichſen, der als Führer der Dänemarkexpedition auf den Eisfeldern Grönlands einen frühen Tod fand, in Kopenhagen ein Denkmal errichtet werden. Die Karlsruher Liederhalle wird ſich, wie uns aus Karlsruhe gemeldet wird, an dem Geſangswettſtreit um den Kaiſerpreis in Frankfurt a. M. mit 197 Sängern beteiligen. Als Preischor mählte ſich die Liederhalle die Kompoſition„Kalſer Karl in der Johannisnacht“. Karlsruher Kammermuſikabend. Aus Karlsruhe wird uns bom 2. Dezember geſchrieben: Heute wurde uns ein muſikaliſcher Feſt⸗ abend bereitet durch die neu fene Kammermuſikvereinigung der Gerren Konzertmeiſter Deman und den Kammermuſikern Bühlmann, Müller und Schwangara, die einen Beethovenabend veranſtaltet hatten, an dem ſie die Streichquartette F⸗moll und G⸗dur in wundervoll künſtleriſcher Weiſe zu Gehör e 77C(((—.àZ»»ààr]ĩ˙—8— HWerkommen iſt, beſitzt das Quartetk einen Primgeiger von aller⸗guf dem Wege nach Baſel.— So gerne ich mit Böcklin, mei Die Ermordete iſt weit über ihre Jahre entwickelt, ſodaß man, bevor ihre Per⸗ ſonalien feſtgeſtellt waren, annahm, ſie ſei mindeſtens 19 Jahre alt. Das Mädchen iſt mindeſtens 1,65 Meter groß und ſchlank, aber doch kräftig gebaut. Das Geſicht iſt ſehr charakteriſtiſch. Der Mund iſt außergewöhnlich klein und läßt, zudem die Backen⸗ knochen etwas hervortreten, deshalb das Geſicht breiter erſcheinen, als es in Wirklichkeit iſt. Die Geſichtszüge ſind direkt ſchön zu nennen. Daß das Mädchen auf ſein Aeußeres Wert legte, ließ die Kleidung erkennen. Das dunkelbraune Haar, modern fri⸗ ſiert, ſchmückte ein weißer Hut mit weißem Ausputz. Bekleidet war das Mädchen mit einem ſchwarzen Rock und grau und ſchwarz karriertem Paletot, einem Boa in Hermelinimitation und modernen Halbſchnürſchuhen. Die rechte Hand der Toten hielt noch krampfhaft die Träger ihre s ſchwarzen Ledertäſchchens umklammert, die im Handgemenge mit dem Mordbuben offenbar abgeriſſen worden waren. In dem Täſchchen befand ſich der Betrag von 605 Mark in je einem Dreimark⸗, Zweimark⸗, Einmark⸗ und Fünfzigpfennigſtück. Der kommen zu ſein, daß ihr Ende bevorſtand, denn die Züge ſind in keiner Weiſe verzerrt. Man hätte, als ihr das Blut vom Ge⸗ ſicht abgewaſchen war, glauben können, eine Schlafende vor ſich zu haben. Der gerichtliche Augenſchein fand geſtern abend gegen 7 Uhr in der Wohnung des Herrn Dr. Schlereth ſtatt. Die Herren Staatsanwalt Kuenzer, Oberamtsrichter Dr. Hanemann und Landgerichtsrat Ru pp nahmen daran teil. Bei dieſer Gelegenheit wurden auch die Tat⸗ zeugen, verſchiedene Erwachſene und Kinder, vernommen, die aber, außer der Frau, über den Täter nichts ins Gewicht fallendes mitteilen konnten. Die Tat ſelbſt hat leider niemand geſehen. Verſchiedene Siſtierungen von verdächtigen Perſonen wurden auch im Laufe des Abends vorgenommen. Man mußte aber alle wieder auf freien Fuß ſetzen. Die Staatsanwaltſchaft erläßt folgendes Ausſchre bung: Am 2. Dezember 1908, nachmittags etwa 4 Uhr, wurde in der Einfahrt eines Hauſes der Seckenheimerſtraße hier das 16 Jahre alte Dienſtmädchen Anna Lähndorf von einem Unbe⸗ bannten durch Stiche in den Hals ermordet. Beſchreibung bes Täters:„„ Ca. 16—18 Jahre alt, 1,60—1,65 Meter groß, mittlere Ge⸗ ſtalt, vermutlich bartlos, trug braunen Anzug, keinen Paletot, eingedrückten Filzhut. Die Kleider, insbeſondere der Rock, ſind borausſichtlich ſtark mit Blut beſudelt. Auch das Geſicht des Täters war nach der Tat ſtark blutig, eventl. auch zerkratzt. Ich bitte um energiſche Fahndung. Der Großh. Staatsanwalt: Kuenzer. Der Polizeibericht meldet über die Bluttat folgendes: Erſtochen wurde in der Einfahrt des Hauſes Seckenheimerſtraße 114a am 2. ds. Mts. nachmittags etwa 4 Uhr die am 11. Oktober 1892 in Ratekau bei Lübeck geborene Dienſtmagd Anna Lähndorf von einem noch Unbekannten. Beſchreibung des Täters: ca. 16—18 Jahre trug hellen, wahrſchein! bellbraunen Anzug, braunen einge⸗ drückten Filzhut. Die Kleiber, insbeſondere der Rock, ſind vor⸗ ausſichtlich ſtark mit Blut beſudelt. Im Geſicht hat derſelbe wahrſcheinlich friſche Kratzwunden und machte den Eindruck eines beſſeren Arbeiters. Auf die Ergreifung des Täters wird eine hohe Belohnung zugeſichert. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Die Erſtochene iſt, wie bereits mitgeteilt, erſt in dieſem Jahr nach Munnheim gekommen. Zu erſt war ſie einige Wochen im Ballhaus in Stellung, ann kam ſie zu Herrn Ludwig Hoff⸗ mann, der Inhaber der Eckwirtſchaft„Zur Römerſtadt Oiter⸗ burken“ in F 6,—7 iſt, als Dienſtmädchen. An den Tagen, in denen es beſonders viel zu tun gab, mußte das Mädchen in der Wirtſchaft aushelfen. Herr Hoffmann ſtellt dem Mädchen ein kutes Zeugnis aus. Es war ehrlih und fleißig urd wurde gur in der lebten Zeit etwas phleßmatlich. Da es auch zu Differenzen mit Fran Hoffmann kam, bedeutete Herr Hoffmann dem Mäd⸗ chen, daß es ſich um eine andere Stellung umſehen müſſe, wenn es ſich nicht ändere. Die Lähndorf faßte dieſe Acußerung als Hündigung auf und ging am vergangenen Donnerstag auf die Suche nach einer neuen Stellung. Die Vorſtellungen des Herrn Hoffmann ſie möchte ihn doch gerede jetzt nicht im Stich kaſſen —Frau Hoffmann liegt im Wochenbett— fruchteten nichts. Das Mädchen trat am bergangenen Samstag aus und zog zu einer — erſter Qualität, der uns heute einen ganz beſonderen Genuß be⸗ reitete durch die Wiedergabe der Kreutzerſonate für Klavier und Violine von Beethoven, die wundervoll genannt werden darf. Den Klavierpart führte in künſtleriſcher Weiſe Hofrat Prof. Orten⸗ ſtein durch. Der ſtürmiſche Beifall des vollbeſetzten Muſeums⸗ ſaales wokte kein Ende nehmen. Von Arnold Böcklin erzählt Hans Thoma in eeinem chon vor kurzem erwähnten Baud„Im Herbſt des Leens“ [Verlag der Südd. Monatshefte), in dem Abſchnitt, der ſich be⸗ 'telt„Ja Münhen im Anfaug der 7ber Jahre u. a. folgen des „Mit Bcklin war ich öfters, und beſonders in der akten Vina⸗ kethek, zuſammen— er ſprach faſt nur üder Techniſches vor den Bildern und teilte mir gerne von ſeinen reichen Erfahe ingen und vielf ꝛchen Verſuchen mit— auch bei mir im Alelier ſprach e: ſich nie über Allgemeines oder Gegenſtändliches in meinen Zil⸗ dern aus, ſondern er ſprich vom Jarbenmateriat und von Non⸗ traſtwirkungen der Farbe; dabei zog er aus der Weſtentaſche ſarbige Wollenſtreifen, an denen er demonſtrierte— Komplemen⸗ tärfarben erklärte uſw. Beim Frühſchoppen im Achatz, zu dem er mich ein paarmal abholte, ging das Farbenfinden ſchon ins Phantaſtiſche, wohl auch ins Sarkaſtiſche äber; ſo prach er daben, daß für das Blau, was hm vorſchwebte, es noch gar kein Jar⸗ benmaterial gebe, er ſuche danach Indigs ſei elwas, aber nicht kaltbar— er trug einen dunkelindigoblauen Roc, da meinte er, man müste einmal ſo einſen Rock auskoben uad den Fachſloff derausziehen, dieſer müßte dann, in Oel angerielen, wohl sauer⸗ haft genng ſein—; ſo unterhielten wir uns mit gutem Humor, und der Schweizerdialekt, den wer beide gebrauchten, half uns dabei vortrefflich Die Flugmuſchine beſchäftiote ihn damals ſehr und das Atelier lag voller Bamb.Sſtäbe und Segeltücher; er er⸗ Därte mir die Sache mit Zeichnungen, aber auch hier ging es Lald ins Phantaſtiſche und ins Humoriſtiſch. über, und ats ich tm Sommer fortging nach Säckingen, ſagte er ich ſolle nur auf⸗ brachten. In Aee man, der uns vom Wiener Hofopernorcheſter paſſen, eines Tages komme er dort über den Eegberg geflogen TSran in die Setenheimerſtraße mit dem Bcbenten, daß es ſih in tödlich Verletzten ſcheint nicht mehr voll zum Bewußtſein ge⸗ alt 1,60—1/65 Meter groß mittlere Geſtalt, vermutlich bartlos; beim Tode des Oberbürgermeiſters Eduard Moll, ſo betrachtete einem Privathauſe eine Stellung ſuchen wolle. Wir haben bereits feſtgeſtellt, daß Herr Hoffmann der Er⸗ ſtochenen einen guten Leumund ausſtellt. Nur ein Bedenken hatte er: die Zuneigung zum anderen Geſchlecht was angeſichts des Alters des Mädchens nur zu billigen war. Als es bei Herrn Hoffmann eintrat, unterhielt es noch kurze Zeit ein Verhältnis mit einem Kellner vom Ballhauſe. Dann gab es dieſem den Abſchied und bändelte mit einem in der Stadt⸗ gärtneret beſchäftigten etwa 24 Jahre alten Taglöhner von Oger⸗ burken, namens Wilhelm Hörner an, der im 5. Stock des Hauſes F 6, 6 in Aftermiete wohnt. Mit dem Gärtner hat die Sähndorf etwa 4 Monate verlehrr. Am Sonntag ſowohl als am Montag war ſie mit ihrem Schatz noch in der Wirtſchaft. Diffe⸗ zenzen hat es zwiſchen dem Liebespaar nie gegeben. Hörner kam roch geſtern nach Feier ibend ahnungslos in die Wirtſchaft mit der Kunde, daß in der Schwetzingerſtadt ein Mädchen erſto⸗hen worden ſei Nichts deutete darauf hin, daß Hörner auch nur eine Ahnung davon hatte, daß die Erſtochene mit ſeinem Verhälinis identiſch ſei. Hörner kommt auch für die Tat in keiner Weiſe in Betracht. Er wurde wohl noch geſtern abend auf der Krimlaal⸗ polizeit noch einem Verhör unterzogen, mußte aber ſofort wieder auf freien Fuß geſetzt werden. Auch der Kellner, mit dem die Lähndorf das erſte Verhältnis hatte, wurde ergebnis vernommen. Wie wir noch hören, war die Lähndorf vom 24. Juni bis 16, Juli i mBallhaus als 2. Büffetmädchen tätig. om 20. Juli kam es zu Herrn Hoffmann. Nach den Schilderungen hrer Arbeitgeber iſt die Lähndorf etwas leicht geweſen. Herr Hoff⸗ mann hiet auch die Liebelei angeſichts des jugendlichen Alters des Mädehens nicht gern geſehen und das Mädchen verſchiedene Male darauf hingewieſen, daß die Pouſſiererei noch ein ſchlechtes Ende nehmen werde. 3* Falſches Gerücht. 5 Aus Friedrichsfeld wurde heute morgen gemeldet daß dort ein Burſche verhaftet worden ſei, auf den das Signalement des Täters genau paſſe. Wie ſich herausgeſtellt, iſt ein Burſche in Friedrichsfeld tatſächlich verhaftet und von der Gendarmerie nach Schwetzingen eingeliefert worden. Es handelt ſich aber nur um eine geringfügige polizeiliche Uebertre⸗ tung, die ſich der Verhaftete hat zu ſchulden kommen laſſen. Es iſt alſo wieder nichts. *Ernannt wurde der Vorſtand der Rheinbauinſpektion Mann⸗ heim, Oberbauinſpektor Karl Kupferſchmid, unter Verleihung des Titels Baurat zum Kollegialmitgliede der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. *Verſetzt wurde der Vorſtand der Rheinbauinſpektion Offen⸗ burg, Waſſerbauinſpektor Friedrich Siebert, in gleicher Gigen⸗ ſchaft nach Mannheim. *Mannheimer Altertumsverein. Nächſten Montag, 7. Deg. werden die monatlich ſtattfindenden Vereinsabende mit einem Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Harald Hof⸗ mann von hier über:„Deutſche Ausgrabungen in Numantia(Nord⸗Spanien]“ eröffnet werden. Der Redner hat an den von Profeſſor Dr. Schulten in Erlangen geleiteten intereſſanten Ausgrabungen ſelbſt teilgenommen, iſt alſo in der Lage, über die wichtigen Reſultate dieſes bedeutſamen wiſſen⸗ ſchaftlichen Unternehmens aufgrund eigener Anſchauungen zu be⸗ richten. Der Vortrag findet abends 9 Uhr im Hotel Natio nal ſtatt und hat Jedermann freien Zutritt. Schneebeobachtungsſtationen im Odenwald. gruppe Darmſtadt des Odenwaldklubs hat im Odenw Schneebeobachtungsſtationen angelegt. Si⸗ ſich auf dem Felsberg, in Neunkirchen, Nonrod, Reichelsh⸗ m, Lindenfels, Groß-Breitenvach an der Juhöhe, Waldmichelbach Beerfelden und Michelſtadt. Die Berichte dieſer Stationen ſollen allwöchentlich einmal einlaufen und in Darmſtadt an vei ſchiedenen Stellen bekannt gemacht werden. Man hofft dadur das Intereſſe für den Rudel⸗ und Schneeſchabſport zu hoben. derartige Einrichtung wäre auch für Mannheim zu em⸗ pfehlen. * Errichtung eines Grabdenkmals für den Oberbürger⸗ meiſter Dr. Otts Beck. Der nächſten Sitzung des Bürger⸗Aus⸗ ſchuſſes am Dienstag, den 15. Dezember wird u. a. auch de Antrag auf Errichtung eines Grabdenkmals für den verſtor⸗ benen Oberbürgermeiſter Dr. Otto Beck unterbreitet werden. In der ſtadträtlichen Vorlage wird ausgeführt: Ebenſo wie es auch beim Heimgange ſeines Amtsnachfolgers Dr. Otto Beck, der Stadtrat als eine ſelbſtverſtändliche Ehren⸗ und Dankes pflicht, daß dem um die neuzeftliche Entwicklung der Stad Mannheim auf allen Gebieten ſo hochverdienten Manne au der ſtädtiſcherſeits bereitgeſtellten Grabſtätte ein würdige Denkmal zu errichten ſei. Bereits am Tage nach dem Leichen⸗ begängnis faßte der Stadtrat einen prinzipiellen Beſchluß Sonntags vormittags, in die Alte Pinakothel eing, nach ſeine Ausſpruch in München der einzige Ort, wo man keinen Malern Segegnet⸗ ſo folgte ich ihm doch nicht gerne zu den Rembrandt⸗ kildern, die ihm höchſt zuwider waten. Böcklin girg ſehr bald n Italien, ſo daß mein Zuſammenſcin mit ihm nur kurz war.“ Als Nachfolger Häckels in Jena werden folgende Gelehrt vowgeſchlagen: 1. Lang⸗Zürich, 2. Kükenthal⸗Breslau, 3 Plate⸗ Berlin. Eine Entſcheidung iſt noch nicht getroffen. Scheſſel als„fahrender Schülek“, Wie Jang⸗Werner, der Trompeter von Säckingen, iſt auch der junge Joſeph Viktor Scheffel, mit dem Ranzen auf dem Rücken, durch die ſchön Gottesnatur gezogen. Das geht aus einem intereſſanten Reiſe⸗ brief an ſeinen innigen Jugendfreund und Studiengenoſſen Fried⸗ rich Eggers hervor, mit deſſen Veröffentlichung Johannes Proel die Publikationen des ganzen Briefwechſels zwiſchen Scheffel un Eggers in der Deutſchen Rundſchau eröffnet. In dem Dor Altenſtadt bei Schongau, wo er vier Tage verweilt, um die uralt „im reinſten Rundbogenſtil erbaute Kirche zu ſtudieren“, macht er dem Pfarrer ſeine Aufwartung.„Am Ende meines Aufent⸗ haltes kam noch eine ſatiriſche Stimmung über mich; um mich recht wichtig zu machen, ſtieg ich mit einer Art Amtsmiene dem Pfarrer des Orts, einem alten, gemütlichen Kauz, aufs Zimmer, ſagte ihm, ich ſei auf einer wiſſenſchaftlichen Reiſe durch Deutſch⸗ land begriffen und habe von einem Gelehrten, der ſich ſei Jahren mit der Geſchichte der Templer in Deutſchland beſchäftige den Auftrag, überall, wo Spuren ihres Daſeins ſich zeigten, ge⸗ nau nachzuforſchen, die Denkmale zu zeichnen, Urkunden nd Quellenſchriften zu kopieren und ich wende mich alſo mit Ve trauen an ihn, daß er mir alle möglichen Mittel zu meinem Zweck an die Hand gäbe. Der Pfarrer freute ſich ungehe daß ſeine Kirche in der Ferne ſo berühmt ſei;— wußte aber der Geſchichte der Kirche und ihrem kunſtgeſchichtlichen blutwenig; indeſſen, das Beſte an der Sache,— er lud mi 4. Sei e. General⸗unzeiger.(Mittagblatt) Mannheim, 3. Dezember. dieſem Sinne, worauf ſofort die erforderlichen Vorverhand⸗ lungen eingeleitet wurden. Zunächſt ſetzte man ſich im Einver⸗ nehmen mit der Familie des Verſtorbenen mit Bildhauer Johannes Hoffart in Verbindung, der als geborener Mann⸗ heimer und Schöpfer zahlreicher wohlgelungener Kunſtwerke in ſeiner Vaterſtadt zu Lebzeiten des Verſtorbenen zu dieſem vielfach in perſönliche Beziehung getreten war, und deshalb für die vorliegende Aufgabe in beſonderem Maße berufen ſchien. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen erachtete man es indeſſen für zweckmäßig, mit der Lieferung eines Entwurfes für die Architektur des Grabdenkmals das ſtädtiſche Hochbauamt zu betrauen, worauf dieſes zur Erlangung einer größeren Anzahl bon einander unabhängigen Ideen unter ſeinen Architekten eine Konkurrenz veranlaßte, als deren Ergebnis 10 Entwürfe zur Vorlage brachte. Einſtimmig wurde vom Stadtrat ein Entwurf des Herrn Architekten Schaab ausgewählt, der dann weiter ausgearbeitet wurde. Als Material für die Aus⸗ Ausführug der Architektur iſt Muſchelkalk in Ausſicht genommen, während die von Bildhauer Hoffart anzufertigende Büſte in Bronze aufgeſtellt werden ſoll. Die Koſten be⸗ laufen ſich auf M. 19000, um deren Bewilligung der Bürger⸗ ausſchuß erſucht wird. Unbau des Kaufhauſes. Der Bürgerausſchuß wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung auch mit demn Umbau des Kau F⸗ hauſes zu befaſſen haben. In der diesbezüglichen Vorlage wird u. a. ausgeführt: Nachdem nun die Bauausführung des Kaufhauſes ſoweit vorgeſchritten, daß eine genauere finanzielle Ueberſicht möglich iſt, hat das Hochbauamt in einer ausführ⸗ lichen Darſtellung vom 16. März 1908, den Stand der Ver⸗ wendungen und des vorausſichtlichen weiteren Bedarfs darge⸗ legt. Darnach ſind zur Vollendung des Umbaues für die nörd⸗ liche und ſüdliche Hälfte ſowie für allgemeine Ausgaben für beide Teile zuſammen M. 899 517.50 noch erforderlich. Hier⸗ von gehen M. 4000 ab wegen nur teilweiſer Ausführung der Holzpaneele in den Korridoren des Dachgeſchoſſes. Mithin verbleiben M. 895 517.50. An Mitteln ſtehen nach dem Stand vom 1. Februar 1908 noch M. 321 097.69 zur Verfügung, ſo⸗ daß ſich vorausſichtlich eine unzulänglich⸗ keit des Kredits von M. 574 419.81 oder rund Mark 575000 ergibt. Dieſe Summe wäre nachzubewilli⸗ gen, um den Kaufhausumbau nach den vorliegenden Plänen zum Abſchluß zu bringen. Bei allen Entſchließungen inbezug auf den Kaufhausumbau hat der Stadtrat den Grundſatz größtmöglichſter Sparſamkeit vertreten und dabei darauf ge⸗ halten, daß alle Arbeiten zwar einfach aber gediegen ausgeführt werden. Trotzdem war es bei ſo vielen ungünſtigen baulichen Verhältniſſen nicht zu vermeiden, daß die Koſten ſich höher be⸗ laufen als urſprünglich veranſchlagt war. Nach den bisherigen Beſchlüſſen ſind für den Kaufhausumbau an Kredit bewilligt M. 1 781 000. Dazu kommen die weiter angeforderten Mark 575 000, ſodaß ſich der Geſamtbauaufwand auf M. 2356 000 beläuft. Hierzu treten noch die Koſten für den Ankauf des Ge⸗ bäudes und die Nebenkoſten mit M. 3 319 421, ſodaß das Kaufhaus auf insgeſamt M. 5675,421 3 u ſtehen kommt. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, aus Anlehensmitteln weiter 575 000 M. mit einer Verwendungs⸗ friſt von 10 Jahren zu bewilligen. Zuſammenſchlußß im Detailhandel. Wie in Mannheim, ſo ſchließen ſich auch in anderen Städten die verſchiedenen großen Detailliſtenverbände zuſammen zur gemeinſamen Wahrung ihrer Inbereſſen. So wird aus Berbim gemeldet, daß dort kürzlich eine Verſammlung mehrerer großen Detailliſtenverbände ſbattgefunden hat, in welcher beſchloſſen wurde, in allen wichtigen Angelegenheiten ein gemeinſchaftliches Vorgehen zu vereinbaren. * Bezirksrat. Zufolge Entſchließung des Großh. Mini⸗ ſteriums des Innern wurde an Stelle des verſtorbenen Privat⸗ manns Guſtav Kramer Herr Stadtrat Auguſt Denzel hier zum Bezirksrat ernannt. * Das Saalbautheater hat ſeine Senſation! Es war nich! zubiel geſagt, wenn in der Voranzeige verkündet wurde, Marck und Mareis Szene„Im Salon des Löwenbän⸗ digers“ ſei die eigenartigſte und aufſehenerregendſte Dreſſur⸗ nummer der Gegenwart, denn ſelbſt der älteſte Varieteebeſuche wird zugeben müſſen, daß ſeit dem Serpentintanz im Löwenkäfig keine Dreſſurnummer mehr auf der Saalbaubühne gezeigt wurde, die ſo wie die jetzige einen wirklich ſenſationellen Charakler trug. Hauptſächlich das Eigenartige, ſo ganz von der herkömmlichen Dreſſur Abweichende iſt es, das die Nerben bis zum Fallen des Vorhangs in höchſter Spangung hält. Schon die Aufmachung iſt fasmierend. Wenn der Vorhang aufgeht, ſieht man in ein mit künſtleriſchem Geſch nack ausgeſtattetes Boudoir, von dem man nicht glauben würde, daß es die gefährlichſten Raubtiere zu beherbergen beſtimmt ſei, wenn man nicht das hohe Gitter gewahren würde, das die dem Zuſchauerraum zugekehrte Seite abſchließt. Ueber die Handlung orientiert ein dem Programm bbeigelegter Waſchzettel. Eine erzentriſche Weltdame erlaubt ſich den Luxus des Haltens von Löwen. Jeden Abend läßt die einen Profeſſor der Tierbändigerkunſt zu ſich kommen, der ſie inmitten der Beſtien eine Senſationsnummer vorführen läßt, die ſie nächſtens im Theater zur Aufführung bringen ſoll:„Kunſtvolle Poſen im Käfig der Löwen.“ Erſte Szene: Es klingelt— das dimmermädchen meldet den Profeſſor. Nach der gewohnten Be⸗ Abend zu ſich ein und ſtellte mich zugleich einem„Collegen von mir“ vor, nämlich dem Tiſchlermeiſter des Orts, der ſich auch mit Zeichnen und Malen, reſp. Anſtreichen beſchäftigte...“ Gegen Ende der Reiſe wird das Geld immer knapper.„Der Aufenthalt in Conſtanz hatte meine Caſſe ziemlich friſirt; es brach eine Cataſtrophe herein, wie damals, als wir im Stern zu Innsbruck„an dem Grabe unſerer Habe ſtehend“ Z ählung unſerer Finanzen hielten.“ Im„Dampfſchiff letzte Klaſſe“ gehts den Rhein herab.„Dann marſchierte ich als Halbknote in Ge⸗ ſellſchaft eines„ganzen Knotens“ aus Breslau, ſeine 2tägige Unterhaltung genießend, nach Freiburg. Das Geld war unſerer beider ſchwache Seite; hie und da brachten wirs zu einem Schöpplein:— dazu rauften wir unterwegs ein paar weiße Rüben aus oder ſchoſſen ein paar Trauben heraus— es lag viel Naivität in dieſem Marſche. Am Morgen, ehe ich meinen Einzug in Freiburg halten wollte, fuhr ich auch noch aus Schick⸗ ſalstücke mit dem rechten Fuß und Stiefel beim Anziehen der Hoſen am Knie heraus, ſtatt unten, ſo daß ich mit einem gräu⸗ lichen„Schmiß“ in den„Inexpreſſibles“ an den Schwarzwälder Landleuten vorüber mußte und die ſpäte Nacht erwartete, um in meinem konfiszierten Aufzug in Freiburg nicht mehr geſehen zu werden.“ Berliner Theater. Unſer Berliner Bureau meldet uns unterm Heutigen: Im Königl. Opernhauſe errang geſtern der luſtige Ein⸗ akber„Verſiegelt“ von Kapellmeiſter L eo Bl'ech einen ſchönen Erfolg, während die dreiaktige Oper La Habanera“ von La⸗ barra durch Proteſtkundgebungen, wie man ſie ſeit 10 Jahren im AKgl. Opernhaus noch nicht erlebt hatte, abgelehnt wurde. grüßung zieht ſich Madame, eine hochgewachſenec, ſuperbe Er⸗ Teinung von entzückendem Ebenmaß, zurück, um ſich für ihre Noſen vorzubereiten, während der Profeſſor ſich der Dreſſur der beiden Lieblingslöwinnen von Madame widmet. Bei dieſer Ar⸗ beit führt die eine Löwin alle Befehle und Uebungen aus, die an⸗ ere bagegen ahmt unſere Zirkusclowns nach, indem de nichts von den Befehlen wiſſen will und ſogar das Gegenteil davon tut. Die beiden Tiere ſind es gewöhnt, von ihrer Gebieterin zart be⸗ handelt zu werden. Die eine Löwin reagiert deshalb auf den Befehl, ſich zurückzuziehen, erſt, als ſie der Profeſſor darum bittet und ſich reſpektvoll verneigt. Der zweite Akt bringt das auf⸗ regendſte: die Vorführung eines männlichen und weiblichen Löwen in einer Art, die wirklich nicht mehr übertroffen werden kenn. Der Dompteur Feigert die Wut der Tiere— ſchönere Exemplare bekommt man übrigens höchſt ſelten zu ſehen— bis aufs äußerſte. Fauchend und zähnefletſchend ſuchen die im Kreiſe kerumſauſenden Beſtien der Peitſche ihres Bezwingers zu enk⸗ gehen. Da plötzlich wirft der Dompteur die Peitſche weg und nun kommt das Hhänomenale: die Tiere halten wie hypnotiſter! in ihrem raſenden Lauf inne und weichen vor dem bezwingenden Blick ihres Meiſters nicht mehr von der Stelle. Man ſieht es ihnen an, daß ſie nicht geringe Luſt hätten, ſich auf den wehrloſen Tollkühnen zu ſtürzen, aber der ſtahlharte Blick der zwei ſchwar⸗ zen Augen hält ſie im Bann. Nur zu fauchen vermögen ſie noch. Das iſt aber auch alles. Und inmitten dieſer wildbewegten Szene der größte Kontraſt, den nian ſich denken kann: auf hohem Socket die aus der Verſenkung eufgetauchte Künſtlerin, regungslos wie eine Stalue in lang herabfließendem Gewande, das die Linien des ſchönen Körpers voll zur Geltung kommen läßt. Das muß ſelbſt den Kühlſten enthuſiasmi⸗ren und es iſt nur zu begreitlich, daß bei der geſtrigen Premiere ein wahrer Beifallsſturm das ſtark beſetzte Haus durchbrauſte. Daß Herr Direktor Zacharias der diefes Programm zum erſtenmal ſelbſtändig zuſammengeſtellt bat, wegen dieſer Senſatlonsnummer auch bei der Aussahl de; onderen Mitglieder des Enſembles mit beſonderer Sorgfalt 311 Werke gehen mußte, iſt naheliegend. Für heute ſei nur konſtatiert, daß auch die übrigen Nummern erſtklaſſig ſind und in ſehr ge⸗ ſchickter Steigerung zum Ciou des Abends überleiten. Ein Beſuch des Saalbautheaters empeiehlt ſich diesmal von ſelbſt. Eine Straſeenbahnkolliſion ereignete ſich geſtern abend um ½9 Uhr auf der Mundenheimer Landſtraße. Infolge dichten Nebels bemerkte der Lenker eines beladenen Möbelwagens den herankom⸗ menden Lokalszug nicht. Als er an der Dr. Raſchig'ſchen Fabrik den Lokalzug plötzlich vor ſich gewahrte, verlor er die Geiſtesgegen⸗ wart und fuhr ſtatt rechts, links in die Fahrbahn der Straßenbahn, wodurch der Zuſammenſtoß erfolgte. Der Fuhrmann namens Peter Scholl wurde ſamt dem Arbeiter Leo Kaltbrenner in weitem Bogen bon. Vocke geſchleudert. Letzterer erlitt eine ſchwere Ver⸗ ſtauchung beider Beine, erſterer kam mit leichteren Verletzungen davbon. Der Möbelwagen und die Lokomotivbe wurden ſchwer beſchädigt. Letzte nachrichten und Telegramme. * Paris, 3. Dez. Der„Petit Pariſien“ veröffentlicht heute eine Erklärung des türkiſchen Botſchafters Namu Paſcha, in der es u. a. heißt: Ich habe die Ueberzeugung, daß der Friedegewahrt werden wird. Wie ſollte er auch be⸗ droht werden, da weder Oeſterreich noch die Türkei den Krieg wollen? Ich darf Vertrauen hegen, dasſelbe iſt berechtigt. Piaris, 3. Dez. Der Gymmaſialprofeſſor Phalamas, der durch ſeine Vorträge über die Jungfrau von Orleans den Haß der Nationaliſten ſich zugezogen hatte, wollte geſtern an der Sarbonne einen rein geſchichtlichen Vortrag halten. Er wurde trotz bedeutender polizeilicher Maßnahmen von den in den Hörſgal eingedrungenen Royaliſten daran gehindert. Zwiſchen den Anhängern und Gegnern des Profeſſors, der ſelbſt arg mißhandelt wurde, kam es zu heftigen Raufereien. Die Polizei mußte ſchließlich einſchreiten und den Hörſaal räumen. Die Raufereien dauerten noch eine Zeitlang auf dem Boulevard St. Michel fort. Paris, 3. Dez. Es heißt, daß der Marineminiſter den telegraphiſch nach Paris berufenen Admiral Germennet wegen ſeinen Aeußerungen über den Munitionsmangel einen Verweis erteilen wird. Einzelne Blätter erheben gegen eine derartige Maßuahme Einſpruch und erklären, daß Admiral Germennet dadurch, daß er die Wahrheit ſagte, Frankreich nur einen Dienſt erwieſen hab. * Konſtantinopel, 2. Dez.(Wiener Korr.⸗Bur.) Der italieniſche Botſchafter hat bei der Pforte Schritte wegen der Aufhebung des Boykotts auf die öſterreichiſchen Waren gelan. Das 10 Pfennigporto zwiſchen Dentſchland und beu Vereinigten Staaten. Mannheim, 3. Dez. Die Handelskammer Mannheim richtete an den Staatsſekretär des Reichspoſt⸗ amts, Herrn Kraetke, folgendes Telegramm:„Der badiſche Han⸗ delstag begrüßt mit lebhafter Beſriedigung die Nachricht von der Einführung des 10 Pfg.⸗Porto im Poſtverkehr zwiſchen den Ver⸗ einigten Staaten und Deutſchland und gibt der Hoffnung Aus⸗ druck, daß dieſem bedeutungsvollen Anfang einer Weltpoſt⸗ reform baldigſt weitere Verträge, beſonders mit Groß⸗ britannien, den Niederlanden und der Schweiz folgen mögen. Handelskammer Mannheim als Vorort des badiſchen Handelstages. Die„Freiſinn. Ztg.“ ſchreibt: Das iſt endlich einmal eine wirkliche Reform im Gebiete der Poſtverwaltung. Bekanntlich iſt die Herabſetzung des Briefportos im Verkehr mit den Vereinigten Staaten von ſämtlichen Handelsvertre⸗ tungen als notwendig bezeichnet worden im Hinblick auf die Verbilligung des Tarifs im engliſch⸗nord⸗ amerikaniſchen Briefverkehr. Das 60jährige Regierungsjnbiläum des Kaiſers Franz Joſef. * Frankfurt a.., 2. Dez. Heute abend veranſtal⸗ teten das öſterreichiſch⸗ungariſche Generalkonſulat und der Verein„Auſtria“ aus Anlaß des Regierungsjubiläums des Kaiſers Franz Joſef ein glänzendes Feſtbankett im Frank⸗ fürter Hof. Der Generalkonſul Frhr. v. Goldſchmidt⸗Rothſchild Prachte einen Trinkſpruch auf den Deutſchen Kaiſer aus. Die Feſtrede hielt Baron v. Königswarter, der mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Kaiſer von Oeſterreich ſchloß. Berlin, 2. Dez. Aus Anlaß des Regierungsjubi⸗ läums des Kaiſers Franz Joſef erſchienen die Mitglieder der öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchaft im Mozartſagle vollzählig mit ihren Damen, an ihrer Spitze der Botſchafter und der Generalkonſul. Die Stadt war durch Sberbürgermeiſter Kirſchner vertreten. Mit den preußiſchen Uniformen der Offi⸗ ziere des Kaiſer Franz⸗Regimentes miſchten ſich die Uniformen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Reſerveoffizieren. Der Verein der Oeſterreicher veranſtaltete aeſtern eine große Feier, die aus einem Konzert und einem Ball beſtand, bei dem eine öbſter⸗ reichiſche Militär⸗Kapelle die Tanzmuſik machte. Wien, 2. Dez. Den Gipfelpunkt der intimen Feier in Schönbrunn bildete die Huldigung der Kinder des Erzhauſes. Alle Kinder ſtimmten die Volkshymne an. Der Kaiſer, der ſehr heiter geweſen war und über die Scherze des Luſtſpiels gelacht hatte, wurde von Rührung übermannt und brach in Weinen aus. *Wien, 2. Dez. Aus allen Teilen der Monarchie ſowie aus dem geſamten Auslande ſind Nachrichten über eine un⸗ gewöhnlich feſtliche Begehung des heutigen Tages eingelaufen. Ueberall wurde der Tag durch Feſtgottesdienſte und patrie⸗ ziſche Veranſtaltungen gefeiert. Die Schriftſtellerin Ilſe Frapan durch eine Freundin erſchoften. 1Berlin, 3. Dez. Die bekannte Schriftſtellerin Ilſe Frapan iſt geſtern von ihrer Freundin Lin da Mandel⸗ baum, einer Malerin in Genf, erſchofſen worden. Die Damen Frapan und Mandelbaum hatten eine gemeinſame Wohnung. Ilſe Frapan war ſeit längerer Zeit leidend und hielt ſich für unheilbar. Geſtern faßte ſie den Eutſchluß, frei⸗ willig aus dem Leben zu ſcheiden. Da ihr aber zum Selbſt⸗ mord der Mut fehlte, beauftragte ſie ihre Freundin Mandel⸗ baum, ſie im Schlafe zu erſchießen. Seit 2 Tagen war der Bruder Ilſe Frapan's in Genf anweſend, weil er im Hiablick auf den Zuſtand der Schweſter das Schlimmſte befürchtete. Geſtern früh halb 3 Uhr begab ſich Linda Mandelbaum zu dem in einer anderen Wohnung einquartierten Bruder der Frapan und meldete ihm, daß ſeine Schweſter im Sterben liege, wor⸗ auf ſie wieder in die Wohnung der Ilſe Frapan zurückkehrte, nachdem der Bruder die Verſicherung gegeben, daß er unver⸗ züglich nachkommen werde. Als er erſchien, fand er das Zimmer von innen verſchloſſen. Beim Oeffnen bot ſich ihm ein gräßlicher Anblick. Ilſe Frapan lag mit einem Schuß tot im Bett, ihre Freundin Mandelbaum lag durch einen Revolver⸗ ſchuß entſeelt auf dem Boden. Auf dem Nachttiſch befand ſich cin Brief der Frapan, der den Sachverhalt aufklärte. Ilſe Frapan ſtammte aus einer franzöſiſchen Hugenotten⸗ familie und war am 3. Februar 1852 in Hamburg geboren. Sie wirkte zuerſt als Lehrerin in ihrer Vaterſtadt, in der ſie auch zuerſt mit Gedichten und Aufſätzen hervortrat und 1886 mit„Hamburger Novellen“ durch treffende realiſtiſche Schil⸗ derung des Lebens der großen Handelsſtadt Eindruck machte; ſie beſuchte dann(1883) die Techniſche Hochſchule in Stuttgart, wo die Vorleſungen des Aeſthetikers F. Viſcher über Literatur ſtark auf ſie wirkten(1889 ließ ſie„Viſcher⸗Exrinnerungen“ erſcheinen), hielt ſich hierauf in München ſowie in Hamburg auf, ſtudierte(feit 1892) an der Univerſität Zürich Natur⸗ wiſſenſchaften und nahm zuletzt ihren Wohnſitz in Genf (Onex). In ihren Arbeiten(Gedichten, Novellen und Romanen) verriet ſich ein ſtarkes und eigenartiges, aber nicht immer künſtleriſch gezügeltes Talent, das ſich beſonders in realiſtiſchen Milieu⸗Schilderungen, zuerſt aus Hamburg, dann aus der ſtudierenden Frauenwelt, überhaupt dem Lager der Frauenemanzipation auslebte. Darauf deuten ſchon die Titel mancher ihrer Arbeiten, ſo:„Zwiſchen Ce und Alſter“„Zu Waſſer und zu Lande“,„Flügel auf“,„Wir Frauen haben kein Vaterland“,„Wehrloſe“,„Schreie“,„Die Betrogenen“, Ferner ſeien noch„Querköpfe“,„Was der Alltag dichtet“, der Roman„Arbeit“ und ein Drama„Die Retter der Morgl“ ge⸗ nannt. 1 Die Repplution auf Hatti. Port⸗ au⸗Prince, 3. Dez.(Deutſch⸗Atlant. Kabel.) Präſident Alexis Nord iſt an Bord des franzöſiſchen Schul⸗ ſchiffes„Dugas Treuin“ geflüchtet. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Die Affäre Steinheil. Berlin, 3. Dez. Aus Paris wird gemeldet: Geſtern iſt Frau Steinheil mit ihrer Freundin Madame Prevoſt kon⸗ frontiert worden. Die Konfrontation wurde aber nach wenigen Minuten durch den Verteidiger der Frau Steinheil unter⸗ brochen. Es wurde daraufhin Frau Prevoſt allein vernommen. Frau Prevoſt, die bis zum 31. Mai Choriſtin an der Großen Oper in Paris geweſen iſt, aber ihren Lebensunterhalt aus anderen Einkünften bezogen hat, hat erklärt, ſie ſei früher mit Frau Steinheil befreundet geweſen, habe jedoch den Verkehr abgebrochen, da ſie es ſatt hatte, Liebesbriefe unter ihrer Adreſſe zu empfangen. Der Sprachenparagraph. Berlin, 3. Dez. Die ſozialdemokratiſche Reichstags⸗ fraktion hat beſchloſſen, folgende Interpellation einzubringen: „Iſt dem Reichskanzler bekannt, daß das Reichsvereinsgeſetz, insbeſondere der§ 12, der ſogen. Sprachen⸗Paragraph von den Verwaltungsbehörden vielfach in einer Art und Weiſe gehand⸗ habt wird, welche ſich weder mit dem Worklaut des Geſetzes noch mit den Erklärungen der Vertreter der verbündeten Regie⸗ rungen vereinbaren laſſen. Welche Maßregeln gedenkt der Reichskanzler zu ergreifen, um gegen dieſe Uebelſtände Abhilfe zu ſchaffen?“ Die Verfaſſungsdebatten im Reichstage. JBerlin, 3. Dez. Ueber die geſtrige Reichskags⸗ debatte liegen verhältnismäßig wenig Preßſtimmen vor. Die konſervativen Organe ſchweigen ſich aus, wie das gewöhnlich in ſolchem Falle zu geſchehen pflegt. Das„Berl. Tagebl.“ ſchreibt: Die Erklärungen des Staatsſekretärs von Bethmann⸗Hollweg ſind nichts als Ver⸗ bindlichkeiten, welche zu nichts verpflichten, aber man muß gerecht ſein und zugeſtehen, daß der Vertreter des Reichskanzlers in dieſem Augenblick nicht mehr ſagen konnte. Nur der naive Politiker konnte erwarten, daß die verbündeten Regierungen dem Reichstag größere Machtbefugniſſe auf dem Präſentier⸗ teller entgegentrage. Der Reichstag muß fordern, er muß zu erkennen geben, daß er den feſten Willen hat, aus der Miſere der Gegenwart herauszukommen. Die„Voſſ. Itg.“ meint: Es iſt bedauerlich, daß der Bundesrat dieſe die Gemüter des Volkes tief erregende An⸗ gelegenheit der Führung des Reichstags überläßt, ohne daß man Gewißheit hat, ob er ſelbſt dieſer Führung folgen werde. Der„Vorwärts“ ſchreibt unter anderem: Die Ver⸗ handlungen ſelbſt bedeuten einen erſten Erfolg der Volks⸗ bewegung und von der Stärke und Ausdauer dieſer Bewegung wird das Reſultat ſchließlich abhängen. Was dieſem Reichs⸗ tag fehlt, iſt der Wille zur Macht. Die Abgeordneten müffen erſt durch ihre Wähler gezwungen werden, ihr Recht zu er⸗ lämpfen. · — Mannheim, 3. Dezember. General⸗Auzeiger.(Wlittaablart., 5. Seite. Volkswirtschaft. Zur Lage des Eſenmarktes. Wie die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung in ihrem Monats⸗ bericht über den Eiſenmarkt ausführt, ſind die Marktverhältniſſe wohl ſelten ſo unerquicklich geweſen wie jetzt. Der Be⸗ ſchäftigungsgrad hat ſich zwar unverkennbar in einzelnen Zweigen des Eiſengeſchäfts gebeſſert. Dagegen aber haben die Preiſe einen Tiefſtand erreicht, wie noch nie vorher. Die Walzwerksbetriebe, die reinen wie gemiſchten Werke, arbeiten in letzter Zeit mit anſehnlichen Verluſten, die durch nötig werdende Feierſchichten ſich vermehren. Dennoch dürften die Ausblicke in die Zukunft nicht allzu ausſichtslos er⸗ ſcheinen, da die Baſis für eine Geſundung der Verhältniſſe einer⸗ ſeits durch die andauernd günſtigen Geldverhältniſſe und ander⸗ ſeits durch die nun für alle Rohſtoffe durchgeführten Preis⸗ ermäßigungen gegeben iſt. Natürlich werden namentlich die Kohlenpreiſe ſich weiter der Marktlage anpaſſen müſſen, und ebenſo werden die Halbzeugpreiſe einer weiteren Preis⸗ ermäßigung bedürfen, wenn die notwendige Harmonie in den Preisverhältniſſen wieder ganz hergeſtellt werden ſoll. Was noch fehlt, iſt das Vertrauen und die Unternehmungs⸗ lãuſt größeren Stiles, die aber mehr durch politiſche Beklem⸗ mungen hintangehalten werden. Die politiſchen Beſorg⸗ niſſe haben unſtreitig gerade jetzt auf die Unternehmungsluſt einen Einfluß. Erſt wenn alle Bedenken nach dieſer Richtung zerſtreut und die politiſche Lage geklärt ſein wird, dürften der allmählichen Anbahnung beſſerer Verhältniſſe nennenswerte Hin⸗ derniſſe nicht mehr im Weg ſtehen. * Rheiniſche Creditbank, Mannheim. Unter allem Vorbehalte wird uns mitgeteilt, daß die dies⸗ jährige Dividende der Rheiniſchen Creditbank wie im vorigen Jahre auf wiederum 7 Prozent zu tapieren iſt. **** Die Ansbacher Gruppe gegen die bayeriſche Bodenkreditanſtalt Würzburg. In der geſtrigen Nachmittagsſitzung des Anfechtungsprozeſſes der ſogen. Ansbacher Gruppe gegen die Bahyeriſche Bodenkredit⸗ Anſtalt in Würzburg wurde die Poſition Hypotheken⸗Anlage⸗Konto mit einer Replik von Rechtsanwalt Dr. Jakoby erledigt und man tritt in die Debatte des Kapitels 3, Reſerven, ein. Bei der recht⸗ lichen Auseinanderſetzung über die Begriffsfrage kommt es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem Redner und dem Gericht, der aber friedlich beigelegt wird. Nachdem die Rechtsauwälte Freuden⸗ thal I, Dr. Meißner und Sauer hierzu erwidert haben, gibt Rechts⸗ anwalt Dr. Jalobh eine längere Erklärung über ſein Verhältnis zu der Firma Ansbacher in Frankfurt a. M. ab, aus der hervor⸗ geht, daß der Redner nicht der Spezialvertreter dieſer beiden Ban⸗ kiers iſt, ſondern der aus zahlreichen engliſchen, fvanzöſiſchen und deutſchen Aktionären beſtehenden Minovität, deren Fühver die Herren Ansbacher ſeien. Dann wurdae die Weiterbevatung auf Donnerstag vertagt. Süddenutſche Papier⸗Manufaktur Mannheim, A. u. M. Kahn. Mit Heutigem wurde, wie uns mitgebeilt wird, am hieſigen Platze, Gichelsheimerſtraße 54/58, unter der Firma„Süddeutſche Papier⸗ Manufaktur A. u. M. Kahn“ eine Papfier⸗Großhandkung errichtet. Bei der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim würden angemeldet im Monat November 1908 auf Un⸗ fau⸗ 601(und zwar auf Einzel⸗Unfall 378 und auf Kollektis⸗Anfall 233), auf Haftpflicht⸗688, auf Glas⸗ 246 und auf Einbruch⸗Dieb⸗ ſbahl⸗Verſicherung 40 Schäden. Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co., Elberfeld. Der allgemein ungünſtige Geſchäftsgang, beſonders der Webſtoff⸗In⸗ Duſtpie, hat, wie der„Köln. Ztg.“ geſchrieben wird, in den vorigen Monaten die Nachfrage nach Farbſtoffen ungünſtig beeinflußt. Erſt in der letzten Zeit gehen die Aufträge wieder reichlicher ein. Die in der letzten Hauptverſammlung bezüglich der Dividende geäußerten Vermutungen erfahren damit ihre Beſtätigung. Entwurf eines Bankgeſetzes. Ueber den Entwurf eines Vank⸗ geſetzes hat laut„N. Pol. Korr.“ das breußiſche Staatsminiſterium nünmehr Beſchluß gefaßt, ſo daß der Entwurf dem Bundesrat in den nächſten Tagen zugehen dürfte. Die Kreditanſtalt für Induſtrie und Handel in Dresden ſckloß ihr 7. Liquidatiorsjahr mie M. 17 565 413 li. V. Mark 47 566 141) Unterbilanz. Die Große Berliner Straßenbahn vereinnahmte im Nopbr. M. 3 037 196 li. V. 3 084 388), ſeit Januar M. 31617390 gegen M. 32 716 727 i. V. *** Telegraphiſche Vörſenberichte. Effekten. New⸗Nork, 2. Dezbr. Kurs vom 1* 2 Kurs vom 35 1957 Id auf 24 Std. Texas pret. 1 4 Hreror 1% 2— Miſſouri Pacifte 65 TT 64½ do, letzte Darle. 2¼ 1½ NakionalRailroao 5 Wechſel London of Mexiko 1 85 51„ 0 Tage 484.55 484 60 do. 2 nd. pfd.„ Gable Transfer. 487.10 487.05 New Pork Zentral 117 ½ 1ʃ5 1 Wechſel Paris 545 10 95 1 5 ˖ 9 ſs and 2 1 5 Bullon 47% 47 1 Norfolt u. Weſt. e. 84 10 88 155 40%.⸗St. Bonds 121— 121 Northern Pacific 142% 141 5 Atchiſon New. 4% 100% 100 ½ JColor. South. pref. 69 15 69 1 North. Pac.2% Bd. 73— 78—Pennſylvania 120 4% 128 fe do. 4% Prior Lien. 103— 103 87 15 187 10 ouis u. San o. 1 ſt. pref.— 5 ref. 4% 83— 83J. RockJslandcomp 24 5 24 7 Atchiſ. Topeka u. 5 Amet 155 55% 57 4 1 7 St. Louis u.& 9055 r 101 5 101 1 rancisco 2 p. 38% 39 11 Baltimore⸗Ohio c. 107/ 106% Southern Pacifte 319 15 17 5 Canada Pacific. 175— 175 15 South. Rallway c. 58 15 5 9 Cheſapeake⸗Ohio 49— 48 ½% do. pref. 58— 5 Chicage⸗Müilg. 151 ½% 149 4% UnionPacific com. 182 ½% 180 15 do. Northweſt. c. 176 ½% 177— do. pref. 95— 95 7 i.pfd.————Wabasb. pref. 30 66.— Chicago Terw.p 355 955 Denver u. Rio⸗ Amalgamated 5 500 83 ſh Grande comm. 33 ½ 34— Americas 133˙— 131— 78 ½% American Tin. 0 54 82 5 5 5 Can pref. 10 do. 1 ſt. pref. 47 i% 46 J, Anaconda Coppei 3 8 166 1 Great Northern 139 /% 139 J General Clectrtie 59 7⁰ Illinois Zentral 147— 147 Ten Coaln Jron— Louisviue Nachv. 122 ½ 120½ U. St. Steel Corp.c. 785 10 54 5 Miſſouri Kancas do. do. pfDö. 112½ 112 55 Texas comm. 39— 38 ½½ Kalzgaraifo. 3. Deabr. Wechſel auf London 10½. 1 Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frbe. BBräſſel, 2 Dezbr.(Schluß⸗Kurſe). Kurs vom 1285 25 4% Braſtilianiſche Anleihe 1899—.— 90.50 4% Spaniſche äußere Anleihe(Exterieurs),„ 95.——.— ftrt 9¹ 91.05 Türlen⸗Loſe„„„„„„%—— omathanee—8 Luxemburgiſche Prince Henribahggngn„ 620.50 380.— Worſthan Wienrerere 1260.——.— 5** Produkten. News⸗Nork, 2. Dezbr. Kurs vom 15 25 Kurs vom 1. 2 Baumw.atl. Hafen 41.000 19.000 Schm. Roh. u. Br.) 10.05 10.05 „ atl. Golfh. 67.000 36.000 Schmalz(Wilcoy 10.05 10.05 „ im Innern 47.000 42.000 Talg prima City 6— „Exp. u. Gr. B. 16.000 30.000] Zucker MRuskov. de.44.4⸗ „ Exp. n. Kont. 54000 19.000 KaffeeRiogeo. 7lek.—8⁶ 6 7% Baumwolle loko.35.865 do. Dezb..10.10 do. Dezbr..14.33 do. Januar.15.15 do. Januar.85.91 do. Februar.20.20 do. Februar.85.00 do. März.20.25 do. März.85.90 do. April.25.205 do. April.85.90 do. Mai.30.30 do. Mai.88.90] do. Juni.30.30 do. Junt.86.50 do. Juli.30.3% do. Juli.86.90] doo. Auguſt.35.65 do. Auguſt.78.81 do. Sept..35.35 Baumw. i. New⸗ do Ott..35.40 Orl. loko 8 7½ 8/ do. Nobbr..35.40 do. per Jan..80.83 Weiz. ced. Wint.lk. 11 2 114 9 do. per März.88.87 do. Dezbr. 114 ½% 115 Petrol. raf. Caſes 10.90 10.90] do. Mat 115/, 116% do. ſtand. white. do. Jul!—— New Pork.75.75 Mais Dezbr. 71% 70 ½ Petrol. ſtand. whtt. do. Mail 70 5% 70 J5 Philadelphia.70.,70 MehlSp. Wieleare.05.05 Pert.⸗Erd. Balane.78.78 Getreidefrachtnach Terpen. New⸗ork 43— 43— Liverpool 2— 2— do. Savanah. 39 ½% 39 ½% do. London 2 Schmalz⸗W.ſteam.70.70] do. Antwerp. do. Rotterdam 5 72 6 ½ * Newyork, 2. Dez. Produktenbörſe. Weizen. Angeregt durch einen a la Hauſſe lautenden Ausweis über die An⸗ künfte im Nordweſten eröffnete der Markt in ſtetiger Haltung, mit Mai ½ c. höher. Im ferneren Verkehr Preiſe zunächſt noch weiter ſteigend auf Berichte über ſehr kaltes Wetter im Weſten und auf Deckungem. Späterhin Preiſe abgeſchwächt, da entmutigende Kabel⸗ berichte zu Realiſierungen Anlaß gaben. Auch beſſer lautende Nach⸗ richten über den Stand der Ernten in Argentinien und in Rußland wirkten verſtimmend. Schluß ſtetig, Preiſe ½ cc. höher. Verkäufe für den Export: 33 Bootladungen. Umfatz am Terminmarkte: 700 000 Buſcels. Mais eröffnete in ſtetiger Haltung. Im weiteren Verlauf war der Markt keinen nennenswerten Einflüſſen unterworfen. Schluß ſtetig. Preiſe per Dezember 34, ſpätere Termine bis ½ c. niedriger. * Newyork, 2. Dez. Kaffee feſter auf Ankündigung kleiner Zufuhren. Schluß ſtetig. Baumwolle ſchwächer auf entmutigende Kabelberichte, Abgaben der Lokowarenintereſſenten, enttäuſchende Berichte aus Mancheſter in Erwartung eines a la Baiſſe lautenden Entkörner⸗ berichts. Später etwas gebeſſert auf beſſere Nachrichten aus den Spinnexeien, auf Hauſſeunterſtützung ſeitens der Wallſtreetſpeku⸗ lation und auf Deckungen der Baiſſiers per Dezember. Schluß Chicago, 2. Dezbr. Nachm. 5 Uh. F Kurs vom 81 25 Kurs vom 55 255 Weizen Dezbr. 105 ½ 105ʃ½ Leinſaat Dez.—— „ Mai 109 ¾ 110— Schmalz Nov..27.22 „ Juli 102/ 103ʃ¼ 8 ez..32.27 Mais Dezbr. 61% 61„ Jan.52.50 „ Mai 62 ½ 62 68 Pork Nov. 14.52 14.50 „ 5%„Dez 16.17 186.10 Rogge loko 75— 75— 8 16.37 16.35 „ Mai 79 ½ 79.¼ Rippen Dez.—.——— „Dez—— Jan..50.45 Hafer Mai 52 51„ Mai.70.78 „ Juli 46 /% 46% Speck Leinſaat NordW.—.——.—.—.— A. Mannheimer Petroleum⸗Rotierungen vom g; Dezember⸗ umerikaniſches Petroleum disponibel n Baſſins Ml 19.54 in arrels per Waggon Mk. 28.25. Oeſterreichiſches Petroleum in Holz⸗Barrele Mk. 22.70 bei Waggonbezus in Ciſterne Mt. 18.90 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. Liverpool, 2. Dezember.(Schluß⸗ Weizen roter Winter ſtetig 2 2 Differenz remberfrf! 7710% 8/%0%— per März 8 7110% 7½97%— õ7õ Mais nominell Bunter Amerila per Januar 5/67½ 506ʃ06— La Plata per Dezemder 5/9/½ 5/95% London,„Tue Baltie“ 2. Dezember(Tel.) Schluß. Weizen ſchwimmend feſt aber nicht lebhaft. Vertauft: 1 Ladung Roſario or Sta. Fé ſul Outt R. T. 62 lbs, per Jan. Febr. zu 373, per 480 lbs. Verſchiedene Teil adungen Barletta rot full Outt. r. t. 62½ lbs. per Jan./ Febr zu 3506—36 4½, per 480 lbs. 1J gl. Teilladung 62½ lbs per Febr.März zu 3 /1½, per 480 lbs. Mais ſchwimmend: leblos. Verlauſt: 1 Teilladunz bunter Amerikaner u. r. H. per Dez. zu 2604%, per 480 lbs. 8 1 Teilladung Odeſſa full Outt. R. T. Nov. zu 27/8, per 492 lbs. Gerſte ſchwimmend: williger 5 Ve rkauft. 1 Teilladung Black/ Sen per Dez. zu 21/8, 400 lbs. t. g. 1 gleiche Teilladung per Jan. zu 214½, 40) lbs. t. q. Hefer ſchwimmend: ſtetig bei kleiner Nachfrage. Eiſen und Metalle. London, 2. De,(Schluß.) LNupfer, ruhig, per Kaſſa 63.2 6, 3 Mon. 64.— Zinn, ruhig, per Kaſſa 133.15 3 Monate 135.15. Blei ruhig, paniſch 13..3, engliſch 18 12.6 Zink, ſtetig Gewöhnlich Marken 21.7 6. ſpezial Marten 22. Glasgow 2. Dezbr. Roheiſen. flau, Midd esboſough 5war⸗ rants, per Kaſſa 48.11½ per Monal49/2. Amſter dam. 2. Dez. Banca⸗Zinn, Sendeaz: flau, loko 81½, Auction 815J. New⸗Nork, 2. Dez. 5 Heute or Kurs 1487 1450147,1450 2950,2980 1029/0 16757172 15784725 28.— 128.— Kupfer Superior Ingots vorrätig Zunnnnn 8 Roh⸗Eiſenam Northern Foundiy No ap. Tonne 5 Pfg., Pflückerbſen per Pfund 00-00 Pfg., Meerettig per vom Rhein. 23. 29. 30. 2. 3 Kouſtann;?gz: 2,3.34 2,25 2,82 Waldshut 2,48 2,43.67 Süäniugen)...10 1,0s.05 1,05.01 0,6 Kehhhll. 1ſ% 1,68.66 1,63.63 1,61 Lauterburg.86 2,52 3,25 2,74 NMaanmn 8,50.40.34 3,28 3,27 3,25 Germersheim 2,73 2,66 3,25 2,56 Maunheim 22.46 2,31 2,22.14 2, 2 2,09 Mainz„0 0,20 064.10 Dingen.85 1,17 1,50 105 ie Kobleng 1,85 ,70.82 1,54 KSööisg 13.,95 1,67 1,55 1,24 1,80 RNuhrort.75 vom Neckar: MNaunheim.52 2,40 2,30.22 2,19 2,15 Hellbronn 0,54 0,44 0,50 0,48 0,43 0,42 HOiochſte Temperatur den 2 Dezember— 8 ſie am 2. Dezember vormittags 11 Uhr weg, vermutlich um e polizei oder der nächſten Polizeiſtatton Nachricht zu geben. Pachtgärten in der Richtung auf die Auguſta⸗Anlage zu flücht gangen. 7 ——— Maunheimer Marktbericht vom 3. Dez. Stroh p. Ztr. M. 2 20, Heu per Ztr. M..80, neues per Ztr. M..00, Kartoffeln per Ztr⸗ M..00, beſſere M..50, neue Mk..00, Bohnen per Pfund 00.00 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 00⸗00 Pfg. Blumenkohl per Stück 5000 Pfg., Spinat per Pfund 15-00 Pig., Wirſing per Stück, 10-15 Pfg., Rotkohl p. Stück 1525 Pfg., Weißkohl p. Stück 15⸗00 Pf Weißkraut p. Zentner.00-00.00 Mek., Kohlrabi 3 Knollen 15-⸗00 Pfg. Kopfſalat per Stück 15.0 Pfg., Endivienſalat per Stück-12 Pfg. Feldſalat p. Portion 10 Pfg., Sellerie v. Stück 10-90 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 10-12 Pfg., rote Rüben p. Pfund 8⸗0 Pfg., weiße Rüber Stück 3 Pfa., gelbe Rüben per Pfund 6 Pfg., Carotten p. P 5 Sta 15.25 Pfg., Gurken v. Stück 00) Pfg., zum Einmachen p. 000 Stt 00.00., Aepfel per Pfd..2 Pfg., Birnen per Pfd. 10-30 Pfg Kirſchen p. Pfund 00-00 Pfg., Heidelbeeren p. Pfd.(0⸗00 Pfg., Traube p. Plund 50-00 Pfg., Pfirſiſche per Pfund 00-00 Pfg., Aprikoſen p Piund 00 Pig., Erdbeeren per Pfund 00-00 Pfg., Nüſſe per Pfun 15-15 Pfg., Haſelnüſſe p. Pfund 45 Pfg., Eier p. 5 Stück 35-45 Pf Butter p. Pfd..20-.40., Handkäſe 10 Stück 40-50 Pfg., Bre ver Pfd. 50.60 Pfg., Hecht per Pfd..00-.20., Barſch per P 70-80 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 40-50 Pfg. Laberdan p. Pfg. 00 Stockfiſche per Pfund 25-00 Pfg., Haſe per Stück.00 M. Reh p Pfd. 70-000 Pfg., Hahn(ig.) per Stück.50..80., Huhn(ig.) pf Stück.00-.20., Feldhuhn per Stück.-.00., Ente per Stit .50-.00., Tauben per Paar.20-.00., Gans lebend per Stſt .00-.00., Gans geſchlachtet p. Pfund 90 Pfg., Aal.00-.00 M. Zw tſchgen per Pfund-00 Pfg. —ͤ ˙—-—-—..:v,.—————— Waſſerſtandsnachrichten im Monat Nov.⸗Dez Pegelſtattonen Dalum: „) Oſtwind, bedeckt. + 170 kA„„„„%%„„„„„„„„„%%jje Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Manuheim. 15 2— 2 2%„„ ES 3 2888 Datum Zeit 88 8 8 8903 382 85 S 2 Aüb 2. Dez. Morg.%765,8—3,2 S2 2.„ Mittg. 2764,9—2,4 ſtill 55 2 Abds. 90763,6 2,4 ſtill 3. Dez. Morg. 70761,8 1,7 ſtill Tiefſte von./8. Dezember— 2. Mutmaßliches Wetter am 4. und 6. Dezember. und Samstag iſt mit fortgeſetzt kaltem, vorwiegend nebli den Höhenlagen aber heiterem Wetter zu rechnen. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung. Rich. Schönf für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kirche für den Inſeratenleil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druß und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Vuchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß die Ber! Schirm⸗Induſtrie, Max Lichtenſtein, D 3, 8, Planken, einen gro Räumungs⸗Verkauf in Schirmen veranſtaltet und iſt dieſes ein günſtige Gelegenheit für paſſende Weihnachlsgeſchenke. 834 Am 2. Dezember 1908, nachmittags etwa 4 Uhr wurde it Einfahrt eines Hauſes der Seckenheimerſtraße hier das 1 a alte Dienſtmädchen Anna Lähndorf von einem Unbe durch Stiche in den Hals ermordet. Beſchreibung des Täters: Ca. 16—18 Jahre alt, ca..60 bis.65 Mtr. groß, hat Geſtalt, vermutlich bartlos, er trug baunen Anzug, eingedrü Filzhut. Die Kleider, insbeſondere der Rock vornen ſind ſtark Blut beſudelt Das Geſicht des Täters war nach der Tat ſtark eventuell zerkratzt. Die Ermordete war im Laufe des Sommers im Ballhau Stellung und von Juli ab bis 28. November d. J. bei Wirt Ludr Hoffmann, F 6, 6, in Stellung. S eit 30. November wohnte die mordete Seckenheimerſtraße 23 bei Frau Schmelzinger. Dor 15 Stelle zu ſuchen. Kurz vor 4 Uhr wurde ſie dann in der Einfahr der Wirtſchaft„zur Kaiſerhütte“, Seckenheimerſtraße 11, mit d oben beſchriebenen jungen Mann ſtehend geſehen. Jedermann, der Auskunft geben kann über den Aufenth der Ermordeten von vormittags 11 bis nachmittags 4 Uhr, dir in gend gebeten, ſofort dem Unterzeichneten, der Kri Beſchreibung der Ermordeten Für ihr Alter ſehr kräftig entwickelt, dunkelblonde Haa Haar ſchwarze Schleife, auffallend kleiner Mund, trug dunke Rock, gute Halbſchnürſchuhe mit hohen Abſätzen, weiße und f karierte Bluſe mit Spitzeneinſatz, graues ſchwarzkariertes J. ſilbergrauen Gummigürtel mit gelbem Schloß, weißer Pe ſchwarzen Tupfen imit. Hermelin, weißer Filzhut mit b breitem Rand und weißem Ausputz, als Ohrringe vergoldete chen, in der Hand ein ſchwarzes Ledertäſchchen. Der Täter iſt vermutlich nach der Tat durch die früheren ſt Eine Zeugin will ihn dort mit ſtark blutigem Geſicht dur ;; auf den Noſengarten zu ſpringend g haben. Wahrnehmungen über den mutmaßlichen Täter bitte ich falls ſofort an die nächſte Polizeiſtation, die Kriminalpolizei den Unterzeichneten zu machen. Mannheim, 3. Dezember 1908. Der Großh. Staatsanwalt 5 Kuenzer. 15 Seite. Wwelche Apelztolliers und [Stolas jeh äusserst vorteilhaft Ein grosser Posten offerlere Zeneral⸗Anzeiger. Schòne weihnachtsgeschenſte 7 Zum Aussuchen! 2U SrstaüUnſfch billigen Ereisen, eingekauft 5 Mannheim, 3. Dezember. 9658 — Nerz-Murmel“ Sealkanin Munes Tibet 4* 1* Zwei Serienpreisel Eine Anzahl Coll lers Schwarz-Vealkanin mit 4 Schweiten.. Stück 5⁰ Ml. Eine Anzahl Polzkravatten Hermelin-Imitat 75 Stück Mk. Iferreern Freitag, 4. Dezbr. 1908, na bmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal hier, 8 4, 5, gegen bare Zahlung im Poligrecungewege öffentlich ver⸗ ſteigern: 67176 1 Klavier, 1 Plüſchgarnitur Konverſations Lexikon ſowie Möbel verſch. Art und ſonſtiges. Maſinheim, 2. Dezember 1908. Urmbruſter, Gerichtsvollzteber. Zwangsperſleigerung. Jreitag, 4. Dezember 1908, nRachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfand⸗ lokale Q 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 39 Trikothemden, ca. 7000 Stück Cigaretten, Möbel aller Art und Verſchiedenes. Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Sommer, Gerichtsvollzieher. Niederkranz Heute Donnerstag abends ½9 uhr Probe für den 1. Chor. Freitag, abends /9 uhr: Geſamt⸗Probe 83504 Der Vorſtand. Nanußeimer Allertumsberein. Am 7. Dezember 1908, abends 3½ Uhr, wird Profeſſor Dr. Harald im Hofmann von hier Hotel National einen Vor⸗ ag mit Lichtbildern halten über: 67175. Vorführung von Freitag, 4. Dezember 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal& 4, 5 dahier gegen bare Zahlung im Volliſreckungswege ofenfiles*5 ſteigern: 7174 1 Kyontrollkaſſe, 1 Bafel, 1 Nähmaſchtne, 1 Billard, ein Piano u. a. ni. Maunheim, 3. Dezember 08. Weber, Gerichtsvollzieher. armiger Lüſter(Suspenſſon) und Zarmiger Kuſter zu verk. 81957 3, 5, part e Vaeler e Annoncen-Annahme far Ale28l. 7 kungen u. N der 1 N N nnnuUN Repräſentavbler und tüchtiger Kaffer⸗ 1. Kolonialwaren⸗ Reiſender geſucht mit und für floit eingetührte Touren. Lebensſiellung. Off. m. Mannheim 52 Gebaltsanſprüche unt.. 1010 an Haaſenſtein& Vogler.⸗G. Mannheim erhbeten. Koker Verdienst ſinden lücht,, gewandte Herꝛen ein. begehrten Konſumartikels geg. Proviſion durch Verkau evil. Fixum M 390.—. Muſter kaution verlangt. Gefl. Offert. unt.„T 1546“ an Haaſenſtein& Vogler .s⸗G., Nürnberg. Nerdenſch. Ausgeünngn u gef Numautig(Nerd ſpenieg). Die Mitglieder und Freunde des Vereins werden hierzu mit ihren Damen ergebenit eingeladen. 83508 Der Borſtand. Wer leiht einem J. Chepaar 100 Mr. p. ſof. Nur v. Privat⸗ maun. G. Zinſen. Mon. Rückz. Off. u. Nr. 31969 a. d. Exped. ie Hypotheke o. 12000. 19 (Schätzung 200000.) g Offerten unter Nr. 87168 8— die Grpeditton d. Bl. 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Dann ſagte er nach einer Pauſe: „Ich habe durch dieſe Frau aber auch noch etwas anderes erfahren. Sie erinnern ſich, daß einmal eine Einladung irr⸗ tümlich an mich gelangte, die für Hardegg beſtimmt war. Nun hörte ich, daß Ihr an mich gerichteter Brief ebenſo aus Ver⸗ ſehen an Hardegg gegangen iſt. Ich habe dem Geſchick gegrollt, als ich das erfuhr. Iſt es nicht ſo, als ob hier eine Tücke im Spiel war, mir gerade jenen Brief zu entreißen? Die Generalin ſchien ihn geleſen zu haben, als ſie an Ihrem Schreibtiſche dieſe Verwechflung beging. Sie wollte wiſſen, Sie hätten mir— ſehr warm— geſchrieben! Iſt das wahr, Ilka?“ Es hatte zornig in ihren Augen aufgeleuchtet. Die ganze Niedrigkeit des Charakters dieſer Frau erkannte Ilka erſt jetzt. War es nicht unglaublich, dem armen, gequälten Herzen dieſes Mannes auch noch einen Schimmer von Hoffnung zu laſſen? „Ich erinnere mich, Ihnen gut und herzlich geſchrieben zu haben— der Brief wurde mir damals entſetzlich ſchwer. Ich kämpfte immer noch um meinen alten Glauben, an die Lebens⸗ fähigkeit einer ſolchen Freundſchaft. Dann kam Hardegg. Sie wiſſen vielleicht noch, wir ſahen uns zuerſt im Tatterſall. Er wollte mir den Brief zurückgeben, aber ich konnte mich nicht ent⸗ ſchließen, ihn zu nehmen. An dem Eindrucke ſeines ganzes Weſens gegen mich merkte ich, daß dieſer Brief ein farbloſes Flüchten war. Ich wollte Ihnen nicht wehe tun und gewann es nicht über mich, wahr gegen Sie und mich zu ſein. Ich werde es nie vergeſſen, wie mir Hardegg in ſeiner kühnen, ge⸗ raden Art das ſagte und mir die ganze Halbheit meines Tuns Karfhauser-Höncte „Grande Chartreuse“ Gffentlien versteigert und stellen nun ihren Likörin Tarragona(Spanien) her. sehr 8 Bestecke, Silber und versilbert, nur erste Fabrikate. Absolut grösste Auswahl am Platze. P 1, 3 CLäsdf FoSenmeyer P., 3 TelepHOm. 1104. Haus- u. Wanduhren Ste geeignet für Weihnachtsgeschenke aus echt Breitestrasse. Breitestrasse. 1 E früheren 1 Tiſchflaſche nur 20 Pfg. vor Augen hielt. wiederholen. So haben er und ich uns kennen gelernt! Dieſer Brief, der für Sie beſtimmt war, wurde der Grund, daß wir— weit über die geſellſchaftlichen Formen hinweg— in unſeren Sselen zu leſen begannen. Man muß eben wiſſen, was man will, ſchwarz auf weiß, ſich einer großen Empfindung ganz hingeben oder gar nicht. Das iſt die Ehrfurcht vor der eigenen und der fremden Perſönlichkeit! Graf Hardegg hatte eben Hochachtung vor Ihnen und deshalb war er hart gegen mich, daß ich nicht den Mut hatte, Ihnen volle Klarheit zu ſchenken. Wir hofften beide, Sie würden dieſes alles nie erfahren! Er hatte ſogar die Generalin verpflichtet, zu ſchweigen. Man kann es den Männern wahrlich nicht verdenken, wenn ſie bei ſolchen Beweiſen von Unzuverläſſigkeit und Bosheit über uns Frauen den Stab brechen. Hat Sie Ihnen nicht die Gründe angegeben, weshalb Sie Ihnen zuredete, hierherzugehen?“ fragte Ilka leiſe. „Direkt nicht, ſie meinte nur, ich würde Hardegg hier fin⸗ den und—“ „So, ſo, das meinte ſie! Nun verſtehe ich alles! Aber Graf Hardegg iſt nicht mehr hier. Wenn Sie ihn finden wollen, müſſen Sie nach Brunnen gehen, er hat mir heute von dort ge⸗ ſchrieben.“ Baumbach war kreideweiß geworden. Weshalb leuchteten ihre Augen plötzlich? Er verſtand das alles nicht. Die Ge⸗ neralin hatte ihm doch geſagt, Ilka ſei vor Hardegg geflohen, und nun war er fort und hatte ihr geſchrieben— Was? Und weshalb? Eine heitere Ruhe glänzte auf Ilkas Geſicht. Da er ſchwieg, begann ſie zu ſprechen. Von der Schönheit der Berge hier, von der unvergleichlichen Majeſtät der Gletſcherwelt, und daß es ihr wohl ſei, in dieſer Stille und Ruhe, wie nie in ihrem Leben. Er zwang ſich und ging darauf ein. Als ſie heimſchritten, erwähnte er, daß er morgen auf den Gornergrat hinauf wolle; es klang bittend, wie eine ſchüchterne Hoffnung, ſie werde ihn begleiten. Lebhaft redete ſie ihm zu, er ſollte es nur tun, das Wetter ſei ſchön, die Ausſicht bleibe klar, man müſſe die Gelegenheit eines ſolchen Wetterglückes nicht verpaſſen. Wie freundlich und dringend klangen ihre Worte, ſo ungefähr, wie wenn man einem Kranken eine ſtärkende Kur empfiehlt, für die man ſelbſt viel zu geſund iſt, um ſie jemals zu gebrauchen. Da blieb er ſtehen und rang nach Atem. Er hielt es einfach nicht länger aus! Klarheit wollte er haben, mochte ihn eeeeeeeeee Zu was dient Knorr⸗Sos? 5 Um ohne Fleiſch gute Suppen zu kochen, Um Saucen jeder Art zu ſtrecken, Um den Speiſen den letzten Schliff zu geben. Ja, ich könnte Ihnen heute noch ſeine Worteſ? 4769 Ilka für indiskret halten, es war ihm jetzt gleich. Er ſpürt er habe hier ſoviel verloven, da kam es auch auf das letzte nie mehr an. „Ich kam nicht der Berge wegen, Baronin, ſondern um S zu ſehen. Sagen Sie mir ein Wort, eine Hoffnung, daß S mit mir dort oben binauf wollen, dann werden auch mir d Schneefelder leuchten, dann will ich mich an Gotteswelt wied freuen, was mir ſo leicht nicht mehr möglich iſt. zwiſchen uns getreten, etwas Kaltes, Eiſiges, das wird wied ſchwinden. Wir wollen es dort oben hinauftragen, da mi es bleiben. Im Strahle der ewigen Sonne wird ſich Ihr Siß für mich wieder erwärmen, um Gottes willen, helfen Sie mit Er hatte es in raſender Erregung geſprochen. Sein Bli klammerte ſich an ihr ſchönes Geſicht in verzweifelter Ang und Qual. Was ging in ihr vor? Weshalb ſah ſie ihn nicht an, ur weit, weit hinauf zu dem kühn geſchwungenen Bergrieſen der gleißenden Luft? Wie erhaben ragt es dort, trotzig un in prangender Kraft! Was dachte ſie jetzt? Gab ihr de Anblick dieſes ſtolzen Geſteins eine Erinnerung, vielleicht einen ſtolzeren, männlicheren Mann, als er es in dieſem Auge blick war? Sie kämpfte mit ſich. Dann ſagte ſie ruhig und feſt: „Nein, das kann nicht ſein. Ich war ſchon oben und gel nicht mehr hinauf. Tragen Sie alles, was Ihr Herz bedrüch dorthin, und laſſen Sie es oben. Mir iſt dieſe Gnade au zuteil geworden. Mehr kann ich Ihnen nicht ſagen. mir ja ſelbſt ein ſchwerer, ſchwerer Kummer, daß ich in Ih Leben treten muß, und daß Sie mehr wollten als meine Freun ſchaft. Es gab aber eine Zeit, da hoffte ich, es ſollte immr bleiben, aber es war ein unklares Wünſchen. Hardegg hat es damals nicht, jetzt weiß ich es— ja leider.“ „War Hardegg mit Ihnen dort oben?“ 17 „ „Alſo mit ihm ſind Sie dorthin gegangen?“ „Er hat mich dort gefunden.“ „Gefunden!“ wiederholte er düſter. funden?“ „Ich hoffs!“ Nun war es geſagt. Sie holte tief Atem und ſchritt weitez Wie wohl tat ihr dieſes Bekenntnis. Dies ſtarke Gefühl über wog ſo ſehr, Worte tun mußten. [Foriſetzung folgt). Es iſt etwa eben auch darin recht, als er mir ſagte, eine Freundſchaft zwiſchs? Mann und Weib in unſerer Lage ſei ein Unding. Ich glaubß „Ilka, wirzlich ge daß ſie kaum verſpürte, wie weh Baumbach dieß, —99—— E3 Stenographiſcher Reichskagsbericht annheimer Deutſcher Reichstag. 174. Sitzung, Mittwoch, 2. Dezember 1908 Am Tiſche des Bundesrats: v. Bethmann⸗Hollweg, Dr. Nie⸗ berding, Dernburg, Graf Lerchenfeld, v. Varnbüler uſw. Haus und Tribünen ſind ſtark beſetzt. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Die Verfaſſungsanträge. Auf der Tagesordnung ſtehen die Initiativantraäge Jer Freiſinnigen, der Sozialdemokraten, des Zenfrums und der Polen auf Abänder ung der Verfaſſung und der Geſchäftsordnung. Der erſte Antrag der Freiſinnigen erſucht die Verbündeten Regierungen, auf dem Wege der Geſetzgebung die V erant⸗ Wortlichkeit des Reichskanzlers und ſeiner Stellvertreter zu regeln und verantwortliche Reichsminiſter zu ſchaffen. Ein weiterer Antrag regelt in ſechzehn Artikeln im Anſchluß an den Artikel 17 der Reichs⸗ verfaſſung die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers und ſeines Stellvertreters im einzelnen. Nach Artikel 17a erſtreckt ſich dieſe Verantwortlichkeit auch auf alle Handlu ngen des Kaiſers, welche die innere oder die äußere Politik des Reiches zu beeinfluſſen geeignet Nach den weiteren Artikeln hat der Reichstag das Recht er Anklage, zu deren Verhandlung und Entſcheidung ein Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich am Reichs⸗ gericht in Leipzig errichtet wird. Der Zentrumsa ntrag Erſucht, ohne auf Einzelheiten einzugehen, die Verbündeten Re⸗ Fie wben, dem Reichstag einen Geſetzentwurf vorzulegen, welcher ie Verantwortlichkeit des und der Stellvertreter des Reichskanzlers ſowie das zur eltendmachung dieſer Ver⸗ antwortlichkeit einzuhaltende Verfahren regelt. Der Antrag der Sozialdemokraten über die Ver⸗ antwortlichkeit des Reichskanzlers enthält neun Artikel. Artikel 17a lautet nach dieſem Antrage: Der Reichskanzler iſt für ſeine Amtsführung dem Reichstage verantwortlich. Dieſe Ver⸗ antwortlichkeit erſtreckt ſich auf alle politiſchen Hand⸗ Lungen und Unterlaſſungen des Kaiſers. Der Reichskanzler iſt zu entlaſſen, wenn der Reichstag ſes fordert. 5 Ein weiterer Antrag der Sozialdemokraten will die Kriegserklärung von der Zuſtimmung nicht nur ſondern auch des Reichstages abhängig machen. Der Antrag der Polen verlangt die Berufung des Reichstages, ſobald ſie von ein em Drirter der Mitglieder verlangt wird. Zur Geſchäftsordnung fordert der Antrag der Fre iſinnig en eine durchgreifende Reviſion, insbeſondere in der Richtung, daß bei Beſprechung von Interpellationen die Stellung von Antra gen zugelaſſen wird. Die Sozialdemokraten verlangen eine Abänderung der Ge⸗ ſchäftsordnung dahin, daß üder eine fede Erklärung eines Bundesratsvertreters ſofort die Diskuſſion zu eröffnen iſt. Der Präſident erteilt das Wort dem Stellvertreter des Reichs⸗ kanzlers, Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: M..! Geſtatten Sie mir gleich bei Beginn Ihrer heutigen Beratungen wenige Worte, um die Stellung der Verbündeten Re⸗ gierungen zu kennzeichnen. Der Ausgangspunkt der vorliegenden Anträge ſcheint mir die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers zu ſein. Sie iſt beim Erlaß der Verfaſſung für den Norddeutſchen Bund und ebenſo ſpäter beim Erlaß der Verfaſſung für das Deutſche Reich mit vollem Bewußtſein als ein politiſches Prinzip hingeſtellt, und es ſind die Anträge abgelehnt worden, welche Be⸗ ſtimmungen über die Rechtsnormen hinzufügen wollten, in denen die Verantwortlichkeit geltend zu machen ſei. Man ſah in dem politiſchen Prinzip ſelbſt den wirkſamſten und das Weſen der Miniſterberantwortlichkeit am ſicherſten treffenden Ausdruck der geforderten Garantien und dachte, wie ſehr charakteriſtiſche Aeuße⸗ rungen hervorragender Parlamentarier es dartun, von dem Wert furiſtiſcher Formen nur gering. Nichtsdeſtoweniger hat die Frage. welche für die ſtaatsrechtliche Doktrin allezeit ein Gegenſtand be⸗ ſonderen Intereſſes geweſen iſt, welche aber auch gleichzeitig den programmatiſchen Grundſatz großer politiſcher Parteien bildet. auch in der Folgezeit dieſes Hohe Haus wiederholt beſchäftigt, ohne daß die Erörterung zu feſten Beſchlüſſen ſich verdichtet hätte. So, m.., iſt es gekommen, daß der andere Faktor der Geſetzgebung der Bundesrat, ſeither weder Veranlaſſung nochGelegenheit gefun⸗ den hat, über dieſe Frage zu beraten und zu beſchließen. Wenn nunmehr verſchiedene Parteien den Zeitpunkt für gekommen er⸗ achten, um den Gegenſtand erneut und in Verſuchen zur prakti⸗ ſchen Ausgeſtaltung zu behandeln, gleichzeitig allerdings daran zum Teil ſehr viel weitergehende Anträge angliedern, dann wollen Sie es begreiflich finden, daß die Verbündeten Regierungen ſich außarſtande ſehen, zu Fragen, welche für die verfaſſungsmäßigen Grundlagen unſeres politiſchen Lebens ſo bedeutungsvoll find, materiell Stellung zu nehmen, ehe ſie Gelegenheit haben werden, auf der Grundlage feſter Beſchlüſſe des Reichstages ihrerſeits an eine Beſchlußfaſſung heranzutreten. Aber auch aus einer ſolchen nicht unmittelbaren Betätigung und Beteiligung an den heutigen Beratungen und aus dem Abweichen von einer Gepflogenheit, die ſonſt bei der Beratung von Initiativanträgen den Bundesrat eine weitergehende Zurückhaltung üben läßt, wollen Sie erkennen, welchen Wert die Verbündeten Regierungen darauf legen, auch durch den unmittelbaren Eindruck von Anſichten und Stimmungen dieſes Hoden Hauſes ihren Entſchließungen beſondere Unterlagen zu gewähren.(Beifall rechts.) Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Fr. Bp.): „Ich beautrage namens der linksliberalen Fraktionsgemein⸗ ſchaft ſämtliche Auträge au die auf 28 Mitglieder verſtärkte Ge⸗ ſchäftsordnungskommiſſion zu verweiſen.(Lebhafter Veifall beim Block.) Bevor ich auf die bedeutſame Erklärung des Staatsſekre⸗ kärs eingehe, ein kurzes Wort über unſere Geſchäftsordnung. Nach einer Bemerkung unſeres früheren Präſidenten Graf Balleſtrem iſt ſie noch lange nicht ſo bekannt, wie ſie ſein ſollte, aber ſolche Grundſätze in der deutſchen Reichsverfaſſung ſtehen. ſie iſt auch noch lange nicht ſo klar und deutlich, als ſie ſein ſollte. So enthält Art. 36 unſerer Geſchäftsordnung eine offene Verfaſſungs⸗ verletzung, denn nach Artikel 22 der Verfaſſung müſſen alle Sitzun⸗ gen des Reichstages öffentlich ſein. In der jüngſten Debatte über das Kaiſerinterview waren ſämtliche Parteien darüber einig, daß unſere Interpellationsdebatten ausgehen wie das Hor nb er ger Schießen. Im engliſchen Parlament erfreuen ſich die kurzen Anfragen an die Regierung großer Popularität; auch der deutſche Reichstag muß Gelegenheit erhalten, durch kurze Anfragen auf dem Gebiete der inneren und äußeren Politik die Anſchauungen der Verbündeten Regierungen kennen zu lernen; dann brauchte man mit dem großen Apparate der Interpellationen nicht ſo verſchwen⸗ deriſch zu arbeiten. Vielleicht möchte es ſchließlich auch ge dem Seniorenkonvent einen ordentlichen Platz in der Geſchäftsord⸗ nung des Reichstages zuzuweiſen. In dieſem Sinne verlangen wir eine umfaſſende Reviſion unſerer Geſchäfts⸗ ordnung.(Lebhafter Beifall links.) Unſer Verfaſſungsantrag iſt in ſeinem grundlegenden Teil ſchon im Februar 1907, unmittelbar nach dem Wiederzuſammen⸗ tritt des Reichstages, geſtellt worden. Die Forderung nach ver⸗ antwortlichen Reichsminiſterien und einem wirkſamen Miniſterver⸗ antwortlichkeitsgeſetz iſt eine alte Forderung der Freiſinnigen, aber auch der Nationalliberalen. Seit Gründung des norddeutſchen Bundes iſt dieſe Frage niemals zur Ruhe gekommen und kann und wird bis zu ihrer Löſung niemals zur Ruhe kommen. Die bekannte Erklärung im„Reichsanzeiger“ im Anſchluß an unſere Verhandlungen vom 10. und 11. November hat in uns trotz der auffallenden Kürze und Unklarheit die Hoffnung erweckt, daß die in Betracht kommenden maßgebenden Faktoren bereit ſind, den berfaſſungsmäßigen Weg zu gehen, der durch unſere Anträge angedeutet iſt.(Zuſtimmung der Freiſ.) Wir ſind aber der Meinung, daß feſter und dauerhafter als im e ee Sehr gut!) Unſere Anträge ſuchen dieſer Erklärung das feſte ver⸗ fafſſungsmäßige Fun dament zu verleihen. Wir ſchöpfen aus der Erklärung des Staatsſekretärs die Ueberzeugung, daß auch die Verbündeten Regierungen dem Parlament entgegen⸗ kommen werden. Da das bisher nicht geſchehen iſt, halten wir es für nötig, die Initiative auch im einzelnen zu ergreifen und dem Antrage der Sozialdemokratie, der uns nach verſchiedenen Rich⸗ tungen vollkommen unannehmbar erſcheint, auch unſererſeits eine Vorlage entgegenzuſtellen. Sie will die moraliſche Miniſterver⸗ antwortlichkeit in eine ſtaatsrechtlich juriſtiſche umwandeln. Die beſte Begründung für die Berechtigung unſeres Antrages hat der Reichskanzler ſelbſt in ſeiner Rede über die Reichsfinanz⸗ reform gegeben, als er ſagte, daß die Gru ndung des Reiches die Grundſteinlegung, der Entwurf des Grundriſſes und die Aufführung der Grundmauern war, daß wir aber an dem Hauſe noch heute bauten.(Sehr wahr! links.) Der Reichskanzler hat dann aufgefordert, höhere Bau⸗ gelder aufzubringen, um die Hypotheken abzuzahlen, aber ich glaube, daß er auf dem Gebiete der Bauſachen und der Baugelder⸗ beſchaffung etwas Laie iſt.(öHeiterkeit.) An die Hypotheken⸗ abtragung kann erſt herangegangen werden, wenn die Grundpfeiler des Gebäudes gelegt, wenn es etwas wohnlicher eingerichtet und vor allem, wenn die Einwohner beſſer geſtellt ſind.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung links.) Unſere ganze Ver faſſung zeigt trotz ihrer bewunderungswürdigen künſtleriſchen Struktur doch die Spuren eines überhaſteten Verlegenheitsgeſetzes. Der Kanzlerpoſten iſt die merkwürdigſte Verkörperung der zen⸗ traliſtiſchen Staatsidee in unſerer bundesſtaatlichen Verfaſſung. Der Entwurf der Reichsverfaſſung kannte nur einen Unterſtaats⸗ ſekretär für deutſche Angelegenhe en im preußiſchen Miniſterium für auswärtige Angelegenheiten. Auf einen Antrag des Abg. Bennigſen wurde der Axt. 17 der Reichsverfaſſung geſchaffen. Leider aber wurde damals der zweite Satz des Antrages Bennig⸗ ſen, daß das beſondere Verfahren der Miniſterverantwortlichkeit durch Geſetz geregelt werden müſſe, abgelehnt. So wurde die Miniſterverantwortlichkeit in der Reichsverfaſſung kein greifbarer Rechtsbegriff, ſondern der theoretiſche Ausſpruch eines politiſchen Prinzips in vollkommen rudimentärer Form. Die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers iſt eine Phraſe geblieben.(Sehr wahr! links.) Der Reichs⸗ kangler haftet nicht juriſtiſch, ſondern nur politiſch⸗parlamenta⸗ riſch, er hat ſich vor dem Reichstage zu verantworten— wenn er will, wenn er aber nicht will, hat die ganze deutſche Volksver⸗ tretung nicht die geringſte konſtitutionelle Waffe, um ihn zu zwin⸗ gen. Die politiſch⸗yarlamentariſche Verantwortlichkeit des Reichskanglers wurde aber zur Zeit der Schaffung der Verfaſſung ſehr üßerſchätzt. Damals meinten Sybef und Treitſchke: Preſſe, Reichstag und öffentliche Meinung könnten dem Reichskanzler das Leben ſo ſauer machen, daß er es nicht ſehr lange aushalten könnte. Aber dann würde ja das Recht des Parlaments von der körperlichen und Nervenkonſtitution des Reichskanzlers abhängen, dann wäre die Idealfigur für den Reichskanzler der bekannte Mann mit den ſtarken Ner⸗ ven, der das Spießrutenlaufen vor dem Parlament und der öffentlichen Meinung ruhig aushält. Man hat ſchon 1867 vor einer Scheinverfaſſung gewarnt. Ich erinnere an Schulze⸗ 0 und an den ſpäteren preußiſchen Finanzminiſter Miquel. Seider haben die Warnungen damalzs nichts geholfen. Gneiſt ſagten Wenn die Verfaſſung fertig iſt, dann ſollen unſere Nachkommen das Siegel auf dieſe Verfaſſung mit der rechtlichen Verantvortung ſetzen. Die Verfaſſung iſt bereits voll⸗ kommen durchgeführt, ebenſo eine komplizierte Reichsgeſetzgebung. Sollte nun nicht die Zeit da ſein, daß die Frucht reif iſt, daß wir guch zu wirklicken konſtitutionellen Zuſtänden im Deutſchen Reiche gekangen!(Sehr richtig! links.) Fürſt Bismarck hat leider zu ſpät die Mängel des von ihm ſelböſt geſchaffenen Scheinkonſtitutionalismus eingeſehen. Er hat wie⸗ derholt nach ſeiner Entlaſſnung zugegeben, daß er die Krone 1 Schaden des Vaterlandes zu ſtark gemacht dabe. Zwei Momente damals das Parlament bewogen, die Regelung der Miniſterberantwortlichkeit leider hinauszuſchie⸗ ben. Das eine: das g Be Vertrauen, das man nach den dewun⸗ dernswerten Siegen Er preußiſchen Waffen dem genialen Schöv⸗ fer der Verfaſſung entgegengebracht hat. Das andere Moment, das muß offen einzeſtanden werden: daß die rechtliche Miniſter⸗ berantwortlichkeſt in den einzelnen Bundesſtaaten weſentliche Bedeutung nicht datte. Aber danach den Wert der Miniſterver⸗ antwortkichkeit einſchätzen zu wollen, wäre grundverkehrt. Eines ſteht unter all ai Umſtänden feſt: Je größer der politiſche Einfluß eines Parlaigents iſt,. deſto unnötiger iſt die rechtliche Miniſter⸗ verantwortlihkeit. Wenn in England durch ein einfaches Miß⸗ trauensvotem, durch den Abſtrich von einem Pfund Sterling ein Miniſteriym zu Falle gebracht werden kann, dann iſt der weite Weg eies gerichtlichen Verfahrens vollkommen unnötig. So. lange zaes engliſche Parlament noch nicht die große Macht hatte wie heute, war bon der rechtlichen Miniſterverantwortlichkeit ſehr viel. die Rede. Seit zwei Jahrhunderken hat das engliſche Par⸗ lament nicht nötig, ſolche Prozeſſe zu führen, da es die tatſächliche Macht beſitzt. Bei uns in Deutſchland iſt das ganz anders. Die hiſtoriſche Entwicklung zeigt aber, daß ohne die Miniſterverant⸗ wortung ein dauernder konſtitutioneller Friede nicht möglich iſt. Der Monarch kann nicht unrecht tun. heißt, daß ein anderer die Verantwortung übernehmen muß. 5 wäre aber ein verhängnisvoller Irrtum eines Monarchen 1221 eines Miniſters zugleich, zu glauben, daß der König nicht unrech tun kann. Dann käme man zu der mhſtiſchen Idee der rein perſönlichen Unfehlbarkeit. Das kann unter keinen Umſtänden dem modernen Stagtsrecht zugemutet werden. 5 Der deutſche Kaiſer iſt nach der Reichsverfaſſung nicht 555 verän von Deutſchland, er iſt primus inter pares, iſt die Präſidial⸗ gewalt, Vorſitzender des Bundesrats.(Zuſtimmendes Nicken am ſüddeutſchen Bundesratstiſch.) Das bloße Erfordernis der zeichnung für Anordnungen und Verfügungen des Kaiſers gendtg nicht mehr; um ſo weniger, als bei uns die Regierunge geſchäfte im Umherreiſen geführt werden.(Sehr wahr!) Die Notwendigkeit einer perſönlichen der Verantwortlichkeit des Reichskanzlers hat Fürſt Bülow ſelk ſt in ſeiner Rede vom 19. Januar 1903 eingeräumt. Es handelte ſich damals um die Klagen bezüglich perſönlicher Bemerkungen des Kaiſers. Fürſt Bülow erklärte, er nähme keinen Anſtand, 3¹ ſagen, daß ein gewiſſenhafter Reichskanzler nicht würde im Amte bleiben können, wenn er Dinge nicht verhindern könnte, die dem Wohle des Reiches zu ſchaden geeignet wären. In dieſer Rede liegt die Quelle der materiellen Ordnung der Dinge, welche wir vorſchlagen. Wir haben das, was Fürſt Bülow als die moraliſche Pflicht des Reichskanglers zugeſtanden hat, zur ſtaatsrechtlichen Pflicht gemacht. Wir müſſen danach verlangen, eine Haftung für alle politiſchen Handlungen des Kaiſers in ſeiner Eigenſchaft als Inhaber der Präſidialgewalt. Im einzelnen wird die Begrenzung der Verantwortlichkeit des Reichskanzlers für die Kundgebun en des Kaiſers oft nicht ganz leicht ſein.(Der Redner wendet ſich rückwärts: Es iſt doch eine auffallende Erſcheinung, daß es immer wieder dieſelben Herren der Verbündeten Regierun⸗ gen und des Bundesrats ſind, welche durch laute Ge⸗ ſpräche hier die Verhandlungen ſtören.(Glocke des Präſidenten. Sehr richtig! und Unruhe.) Präſident Graf Stolberg: Herr Abgeordneter, überlaſſen Sie doch mir, für die Ruße im Hauſe zu ſorgen.(Große Unruhe im Hauſe. Glocke des Präſi⸗ denten.) M.., ich bitte um Ruhe!(Heiterkeit links.) Abg. Dr. Müller⸗Meiningen: Der Anlaß für eine Kundgebung iſt für die Verantwortlichkeit bollkommen irrelevant. Bei einer Rekrutenvereidigung kann z. B. eine hochpolitiſche Kundgebung erfolgen, für die der Reichskangler dann die Verantwortlichkeit zu übernehmen hätte. Noch ſchwieriger iſt die Unterſcheidung zwiſchen reinprivaten und politiſchen Kundgebungen des Kaiſers. In Italien haftet der Miniſterpräſident nicht für Handlungen des Königs als Menſch, ſondern nur als Staatsoberhaupt. Wenn der König über eine künſtleriſche Richtung ſich äußert, würde der Miniſter dafür nicht haftbar gemacht werden können. Wenn aber eine ein⸗ ſeitig künſtleriſche Meinung in Geltung geſetzt werden ſollte durch Einrichtungen des Staates, dann würde der Miniſter für derartige Handlungen der Politik einzuſtehen haben. Genau die ſelbe Stel⸗ lung verlangen wir für unſere Verhältniſſe in Deutſchland.(Sehr richtig! links.) Es ſoll nach unſerem Antrage gegen den Reichskanzler Anklage erhoben werden wegen Verletzung der Reichsverfaſſung, wegen ſchwerer Gefährdung der Sicherheit und Wohlfahrt des Reiches durch pflichtwidrige Handlungen oder Unterlaſſungen. Auf die Verletzung der Reichsverfaſſung kann ſich die Miniſterverantwortlichkeit nicht beſchränken. Es gibt die Mög⸗ lichkeit, die Verfaſſung zu verletzen, d. h. ihren Geiſt auf den Kopf zu ſtellen, ohne daß nur ein Buchſtabe dieſer Verfaſſung tangiert wird. In der Verfaſſung ſteht z. B. nichts davon, daß der Monarchüber den Parteien zu ſtehen hat und ſich nicht in den täglichen Streit einmiſchen ſoll; trotzdem handelt es ſich um fundamentale Sätze des ganzen Verfaſſungsrechtes. Unſere Forderungen entſprechen auch dem Verfaſſungsr ech te ſämtlicher konſtitutionellen Staaten der Welt. Wir haben die Vorſchrift entnommen der ſpaniſchen ſte abene aber auch die franzöſiſche und engliſche Verfaſſung kennt ſie, ebenſo Belgien, Oeſterreich⸗Ungarn, Norwegen und Schweden uſw. Wir gehen nicht ſoweit, wie Fürſt Bülow in ſeiner Rede bom 19. Jan. 1903, wir beſchränken ſeine Haftung auf die ſchwere Gefährdung der Sicherheit und der Wohlfahrt des Reiches. Als logiſche Folge der Miniſterverantwortlichkeit würden nach unſerer Anſicht auch berantwortliche Reichs miniſter zu fordern ſein. Ein einzelner Menſch, ſelbſt wenn er die Intelligenz eines Stein, Hardenberg, Bismarck in ſich vereinigte, kann nicht allein die materielle Verantwortung für den Rieſenappa rat der Reichsverwaltung übernehmen.(Sehr richtig! links.) Darum brauchen wir verantwortliche Reichsminiſter, keine berantwortlichen Sprechminiſter. Dadurch wird die Stellung des Reichskanzlers nicht weſentlich geſchmälert werden. Es ſchwebt uns die mächtige Stellung des engliſchen Miniſterpräſidenten vor. Wir wollen ihn nicht etwa auf die Stellung des preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten herabdrücken, deſſen einziges Recht, wie Bismarck erklärte, es iſt, oben am Tiſche zu ſitzen. Auch die Stellung des Schatzſekretärs muß gehoben werden.(Sehr richtig! links.) Das Fortwurſteln mit dem Scheinkonſtitutio⸗ nalismus muß ein Ende haben. Das Parlament muß mehr Einfluß bekommen, dann wird auch die Parteigerſplitterung im Reichstage aufhören. Dann werden wir auch fähigere Miniſter haben, die Konflikten gewachſen ſind und nicht hineintappen mit der mangelnden Elaſtizität gewiſſer Tiere. Mit unſeren Anträgen wollen wir das Reichvor inneren und äußeren Kon⸗ flikten ſchützen. Die Stellung des Reichskanzlers wird da⸗ durch gegenüber Anforderungen unverankwortlicher Stellen nur befeſtigt werden. Nun iſt von einem Teile der Preſſe eine gerade⸗ zu gemeingefährliche Agitation gegen unſere Anträge entfaltet worden. Es hieß, das Anſehen des Monarchen werde geſchädigt. Das iſt unrichtig. Als die Mutter des Kaiſers ein Expoſs über die Miniſterverantwortlichkeit ausgearbeitet und ihrem Vater, dem Prinzgemahl Albert, abgeſandt hatte, erhielt ſie von ihm zur Antwort:„Die Idee, daß die Verantworklichkeit ſeiner Ratgeber des Monarchen Anſehen und Würde ſchädige, iſt ein völliger Irr⸗ tum“.— Das iſt auch unſere Anſchauung. Unſere Verfaſſungs⸗ beſtrebungen müſſen endlich vollen Erfolg haben zum Wohle des Volkes, zum Segen des Deutſchen Reiches.(Lebh. Beifall bei den Freiſ.) Abg. Dr. Spahn(Zentr.): Im Intereſſe der Stetigkeit unſerer Politik muß die Verant⸗ wortlichteit des Reichskanzlers gegenüber dem Reichstage feſtge⸗ legt werden. Den Kaiſer können wir nicht berſönlich verant⸗ wortlich machen. Wir wollen auch keineswegs in ſeine Selbſt⸗ zändigkeit eingreifen, wir ſind vollkommen davon überzeugt, daß er ſtets nur das Beſte, daß er ſeinem Volke nützen will. Aber die Verantwortlichkeit für die politiſchen Vorgänge kann nicht rein abſtrakt ausgeſprochen werden, ſondern muß gegenüber irgend welchen Menſchen tatſächlich vorhanden ſein. Nun beſteht aber gar kein Zweifel, daß es eine rechtliche Ver⸗ antwortlichkeit des Kanzlers gegenüber dem Reichstage nicht gibt. Gerade eine ſolche Verantwortung aber, die die Enklaſſung des Fanzlers nicht nur durch den Kaiſer, ſondern auch durch den Reichstag zur Folge haben könnte, würde den Einfluß des gteichskanzlers ſtärken. In ſeiner Rede in Jena hat Biamarl ſchon 1892 geſagt:„Wenn Sie den Einfluß des Reichskanzlers ſtärken wollen, müſſen Sie die Verantwortung des Reichs⸗ kanzlers ſtärken. Jetzt kann jeder Reichskangler werden ohne den geringſten Beruf dazu, und kann das Leben eines Kabinetts⸗ ſekretärs führen.“(Heiterkeit.) Eine rechtliche Kanzler⸗ verautwortlichkeit iſt in die urſprüngliche Reichsver⸗ faſſung nur deshalb nicht eingeführt worden, weil, wie Reichen⸗ perger in ſeinen Memoiren feſtgelegt hat, die Zeit drängte. Wir wollten uns jetzt mit einer Art Reſolution begnügen, die der Wereinſtimmenden Ueberzeugung des Reichstages Ausdruck gibt, daß ein Miniſterverantwortlichkeitsgeſetz geſchaffen werden müſſe. Wir hielten dieſen Beſchluß nach dem, was über 555 Unterredung in Potsdam im„Reichsanzeiger“ ſtand, für doppelt notwendig. Andere Parteien haben ein Meiniſterverantworklich keitsgeſetz im 1 ausgearbeitet. Dabei ſind eine Reihe von ſchwierigen Einzelbeſtimmungen zu erwägen. Der Redner kritiſiert dann eingehend den freifinnigen und den ſozialdemokratiſchen Entwurf und erörtert die Fragen, in wie weit der Reichskanzler auch für das Verhaälten der Staats⸗ Jekretäre verantwortlich ſei, ob man nur wegen Bruches der Ver⸗ faſſung, oder etwa wegen Mißbrauch des Vereins⸗ oder Wahl⸗ geſetzes Anklage gegen ihn erheben dürfe, und wie am beſten der Staatsgerichtshof zuſammengeſetzt werden könnte. Beſonders genau werde die Frage gebrüft werden müſſen, wie weit der Reichskanzler auch für die Anſtellung von Beamten verantwort⸗ lich ſei, weil hier die Grenzen zwiſchen den Rechten des Reichs⸗ kanglers und denen des Militärkabinetts lägen. Die Handlungen des Kaifers⸗ müſſe der Reichskanzler verantworten, auch wenn er erſt nachträglich von ihnen Kenntnis erhalte. Die Verant⸗ wortlichkeit önne nur dadurch praktiſch erfüllt werden, daß der Reichskanzler ſich mit dem Inhalt der Aeußerungen einver⸗ ſtanden erkläre oder ſeinen Abſchied nähme. Mit der bloßen Erklärung des Reichskanzlers, daß er die Verantwortlichkeit übernähme und mit der Entlaſſung einiger untergeordneter Be⸗ anten könne ſich der Reichstag feineswegs zufriedengeben. Die Forderung. verantwortlicher Reichsminiſterien lehnt der Redner Uunter Berufung auf den Standpunkt Bismarcks und Windk⸗ horſts ab. Das Zentrum werde in der Kommiſſion gern daran mitarbeiten, ein brauchbares Miniſterberant⸗ mortlichkeitsgeſetz zu ſchaffen. Es ſei aber ent⸗ ſchloffen, ſich auf die konkreie Verfaſſungsfrage zu beſchränken, die durch die Debatten des 10. und 11. November an den Reichs⸗ zag herangetreten ſei. Nicht die Verfaſſung zu ändern, ſei das Ziel der Aktion, ſondern nur den Artifel 17 ſoweit zu ver⸗ Färken, daß ſeine wirkſame Handhabung möglich ſei.(Beifall im Zentrum.) Abg. Ledebour(Soz.): Auch ich muß meinem Befremden darüber Ausdruck geben, was ſchon meine beiden Vorredner, wenn auch bedingt, getan haben, daß wir über die Unterhaltung zwiſchen dem Kaiſer und dem Reichskangler in Potsdam ſo mangelhaft unter r ichtet worden ſind. Als wir jene ſo merkwürdig ſtili⸗ ſierte Erklärung in der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ laſen, die ſo unklar gehalten war, daß ſelbſt meine Vorredner darüber gerſchiedener Meinung waren, dachten wir zunächſt: na, das iſt ſo eine erlegenheitsäußerung, die irgend ein demnächſt emeritierender Preßbeamter im Auswärtigen Amt verbrochen hat. (Heiterkeit) Wir glaubten jedoch, daß der Reichskanzler die erſte Gelegenheit ergreffen würde, um hier im Reichstag klipp und klar darüber Auskunft zu geben, was in Potsdam geſagt worden iſt. Wir überlegten damals, ob wir nicht ſofort eine Interpellation einbringen ſollten. Wenn wir es nicht getan haben, ſo geſchah das zinmal, weil die Freiſinnigen in dankenswerter Weiſe ſofort er⸗ klärten, ſie würden darauf dringen, daß der erſte Schwerinstag dieſer Frage gewidmet würde und dann, weil unſere unglückſelige Geſchäftsordnung dem Reichstage nicht das Recht gibt, ſelbſt in einer ſo wichtigen Frage von der Reichsregierung eine Auskunft zu erzwingen. Was haben wir ſtatt deſſen ſeitdem vom Reichs⸗ kanzler gehört? Volkswirtſchaftliche Darlegungen über das vor⸗ bildliche ſparſame Frankreich, die man nicht einmal dem füngſten Referendar zutrauen ſollte und weiter nichts. Heute ſteht nun Herr b. Bethmann⸗Hollweg auf— der Reichskanzler ſelbſt hält es nicht für notwendig zu erſcheinen— und gibt eine Erklärung der Reichs⸗ regierung ab. Ausgeſucht Herr v. Bethmann⸗Hollweg(ſtürmiſche Heiterkeit) iſt zu dieſem zweifellos diplomatiſchen Geſchäft immer⸗ hin noch für brauchbar gehalten worden.(Erneute Heiterkeit.) Er hat eine abſolut nichtsſagende Erklärung abge⸗ geben. Was die Erklärung in der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ ſelbſt anlangt, ſo blickt der ſonſt ſicher nicht peſſimiſtiſch veranlagte Herr Spahn düſter in die Zukunft. Aber Herr Müller, Meiningen, hofft immer noch. Ich denke, wenn die Freiſinnigen jetzt noch nicht aufgehört haben, zu hoffen und zu harren, ſo iſt ihnen nicht zu helfen.(Zuſtimmung bei den Soz.) Was ſoll denn das Wort von der Stetigkeit in der Erklärung der„Norddeutſchen“ anders heißen, als daß die bisherige Politik fortge⸗ ſetzt werden ſoll, abgeſehen von gewiſſen ornamentariſchen, ora⸗ toriſchen Zugaben.(Sehr gut! bei den Soz., Lachen rechts.) Wenn die konſervative Preſſe jetzt an die Adreſſe der Freiſinnigen die Mahnung gerichtet hat, auf ihre Anträge zu vberzichten, ſo be⸗ weiſt das nur, was man den Freiſinnigen nach den bisherigen Er⸗ fahrungen zutrauen darf.(Sehr gut! bei den Soz., Lachen beim Block.) Man hat gemeint, wir würden heute nochmals ausführlich auf die Veröffentlichung im„Daily Telegraph“ zurückkommen. Wie ſollte aber gerade ich dazu kommen, hier aufzutreten, um das bis zum letzten Körnchen ausgedroſchene leere Stroh noch weiter zu dreſchen.(Stürmiſche Heiterkeit.) Man mag über die Debatten bom 10. und 11. Nobember denken, wie man will, den einen Vorzug hatten ſie, daß ſie das, was wir Sozialdemokraten ſchon ſeit langer Zeit den Angriffen Kaiſer Wilhelms II. gegenüber, auch den An⸗ griffen auf unſere Partei, gedacht haben, allmählich zum Gemein⸗ gut des deutſchen Volkes und hoffentlich auch zum Gemeingut des Auslandes geworden iſt: nämlich jenen ſeeliſchen Gleichmut, den Fürſt Bismarck einmal durchaus zutreffend in die lateiniſche Jormel gelegt hat: nescio quid mihi magis farcimentum!(Heiter⸗ Die ſtaatsrechtlichen Ausführungen der Vorredner hielten ſich weit entfernt von jeder konſequenten Durchführung des de⸗ mokratiſchen Parlamentarismus.(Sehr richtig!) Gerade das zeigt aber, daß die Herren die jetzige Situation abſolut nicht in ihrer garsen, Größe erfaßt haben.(Lachen.) Es handelt ſich hier nicht bloß um die Zurückweiſung einiger Ausſchreitungen des ſogenannten perſönkichen Regiments, denn dies iſt doch nur ſcheinkonſtitutionellen bureankratiſchen Regierungsſhſtems, unter dem heute noch das Volk der Dichter und Denker leidet, das in ſeiner wichtigſten Lebensfrage, der Frage der Mündigkeit, weit zurückſteht hinter den anderen Kulturbölkern(Sehr wahr! bei den Sog.)— ſondern es handelt ſich um den Zuſammenbruch diefes 9 bureaukratiſchen Regierungsſyſtems(Lachen rechts), einen g eee ch, den die beſten deutſchen Patrioten ſeit langer eit erwartet haben.(Zurufe rechts: Wer ſind die?) Wenn ich don deutſcher Patrioten ſpreche, erbarmen Sie ſich, dann meine ich Sie doch nicht!(Lachen rechts.) Ein Mann, den Ihre Vor⸗ fahren gehaßt haben, wie Sie heute die Sozialdemokrakie haſſen, dem man neulich offizielle Reden geſchwungen hat, der Freiherr vom Stein, hat in der Zeit nach dem ſchmählichen Zuſammenbruch des Ankerlichen Bureaukratismus dem Sinne nach dieſen Taa als die unvermeidliche Begleiterſcheinung unſeres einen Tag von Jena für dieſen Bureaukratismus bezeichnet. Er hat von der militäriſchen Maſchinerie geſprochen, die ihren 14. Oktober hatte und hinzugefügt: vielleicht wird auch die Schreih⸗ maſchinerie ihren 14. Oktober haben.(Lachen rechts und Zuruf: Auch die Redemaſchinerie! Heiterkeit.) Der Zuſammenbruch der Redemaſchinerie iſt ſchon in dieſen Tagen erfolgt. Jetzt ſprechen wir von der Schreibmaſchinerie. Ein anderer großer Patriot, der Dr. Jacobi(Lachen rechts), hat im Anſchluß an dieſe Bemer⸗ kung Steins geſagt: Das iſt das Gebrechen des teuren Vater⸗ landes: Beamtenallgewalt und politiſche Nich⸗ tigkeit ſeiner ſelbſtändigen wie über die Krankheit, ſo iſt auch über das Heilmittel bei den Vaterlands⸗ freunden kein Zweifel: Oeffentlichkeit heißt es und wahre Vertretung. Das ſind die Probleme, mit denen wir uns auch heute noch zu befaſſen haben und mit denen wir uns befaſſen müſſen, bis ſie gelöſt ſind. Daß tatſächlich das jetzige Regierungsſyſtem zuſammengebrochen iſt, liegt nicht bloß an den redneriſchen Entgleiſungen eines Teilnehmers, ſondern geht auch daraus hervor, daß, wenn Sie dieſe Begleitmuſik auch vollſtän⸗ dig wegſtrichen, dennoch das vollſtändige Fiasko unſe⸗ rer Inlands⸗ und Auslandspolitik beſtehen bliebe. (Sehr richtig! bei den Soz.) Auch jetzt iſt nicht alles in ſchönſter Ordnung, wie manche Leute meinen, ſondern es bleibt alles beim alten. Unſere Regierung wird mit ihrem Rundreiſebillett weiter⸗ fahren von Blamage zu Blamage.(Lachen.) Nennen Sie mir doch einmal eine erfolgreiche Auslandsaktion. Die oſt⸗ aſiatiſche Weltpolitik? Was iſt das für eine Blamage geweſen. Wenn Sie dieſe Aktion verfolgen, ſo zeigt ſich bei jeder Gelegen⸗ 11 72 die abſolute Unfähigkeit unſerer Regierungs⸗ ureaukratie und ⸗Diplomatie, die wirklichen treibenden Kräfte der Weltentwicklung zu beurteilen. Unſere Regierungsmänner ſind ja alles bloße Bureaukraten(Lachen) oder Diplomaten, die mal dort, mal dort eingeſchoben werden. Ich erinnere mich noch, wie Fürſt Bülow ſich ſeinerzeit hier hinſtellte mit dem gewin⸗ nenden Lächeln, das ſo anziehend auf beſcheidene Gemüter ein⸗ wirkt(Große Heiterkeit) und die Beſetzung von Kiautſchou for⸗ derte, und heute ſind wir uns doch alle klar darüber: wenn wir doch nur endlich raus könnten aus dem Dreckneſt.(Stürmiſche Heiterkeit.) Die ganze Aktion ging von der falſchen Voraus⸗ ſetzung aus, daß die oſtaſiatiſchen Völker, die Japaner und die 400 Millionen Chineſen, eigentlich weiter nichts ſeien, als das Ob⸗ jekt für weltpolitiſche Betätigung der europäiſchen Stagtskünſt⸗ ler,— etwa in derſelben Art, wie einer der offenherzigſten jun⸗ kerlichen Reaktionäre geſagt hat, daß die drei Millionen der deut⸗ ſchen Sozialdemokratie eigentlich nichts weiter ſeien als ein Ob⸗ jekt der Geſetzgebung.(Heiterkeit.) Das liegt an der abſoluten Unfähigkeit(Wider⸗ ſpruch rechts, große Heiterkeit) der junkerlichen Helfer, die die Menſchenwürde nicht zu achten verſtehen bei Leuten, die nicht zu ihrer eigenen Kaſte gehören.(Abg. Graef: Denken Sie an Nürnberg! Große Heiterkeit.) Das hat zu der Poli⸗ tik der gepanzerten Fauſt geführt. Da iſt in ſchwung⸗ vollen Worten geſprochen worden: die Truppen zögen hinaus, um das Gvangelium von Seiner Maſfeſtät geheiligter Perſon zu ver⸗ künden.(Große Heiterkeit, Glocke des Präſidenten.) Dieſe Politik iſt vollſtändig zuſammengebrochen.(Große Heiterkeit, der Vizepräſident Paaſche hat ſich erhoben.) Ich will nur noch kurz hinweiſen, zum Beweiſe für den Schiffbruch unſerer Politik, auf diemarokkaniſche Zickzackbvolitik, wo wir uns in ganz unnützer ſinnloſer Weiſe diplomatiſche Blamagen geholt haben. Dieſes ganze bureaukratiſche Regierungsſyſtem hat aber auch im Innern Schiffbruch gelitten. Ich will ſelbſtverſtändlich auf die Finanzreform nicht weiter eingehen.(Aha! rechts, große Heiter⸗ keit.) Wenn die Herren wirklich den kategoriſchen Imperativ einer leidenſchaftlichen Vaterlandsliebe hätten, würden ſie auf allen Gebieten ihre Akten zuſammenpacken und ein für alle Mal ver⸗ zichten darauf, das Deutſche Reich noch weiter zu leiten.(Heiter⸗ keit. Der Redner blättert in ſeinen Notizen, da er ſcheinbar den Faden verloren hat. Zurufe rechts: Lauter! Lauter! Große Heiterkeit.) Es genügt nicht, die moraliſche Verpflichtung zu einer ſtaatsrechtlichen zu machen, es handelt ſich vielmehr nach meiner Ueberzeugung und nach unſerer überhaupt darum, daß das vollkommen parlamentariſche Regime durchgeführt wird, und das kann nur dadurch erreicht werden, daß neue Machtmittel dem Reichstage in die Hand ge⸗ geben werden, und dieſe neuen Mittel und die beſtehenden Machtmittel ausgenutzt werden, um es zu ergwingen, nicht zu erbetteln und zu erbitten, daß im gegenwärtigen Augenblick das parlamentariſche Syſtem durchgeführt wird, daß die Miniſter er⸗ nannt werden aus der Mitte des Reichstages(Große Heiterkeit), daß ſie ernannt werden auf Grund der Majorität, die ſich für die Fortführung der Geſchäfte bildet.(Sehr richtig! links, Zurufe rechts.) Wir kommen ſelbſtverſtändlich abſolut nicht dabei in Be⸗ tracht.(Aha! rechts, große Heiterkeit.) Ich denke doch, daß Sie ſich dies ſelbſt allein zutrauen und es auch ohne uns machen können.(Heiterkeit.) Der Einwand, daß ein Miniſterium nicht abhängig ſein könne von dieſem Reichs⸗ tage, weil in Deutſchland ſo viele Paxteien beſtehen, iſt nicht ſtich⸗ haltig, denn auch Frankreich hat mehr als zwei Parteien. Ich würde es auch nicht für richtig halten, wenn ſich der Monarch mit dem Präſidenten in Verbindung ſetzen wollte über die Ernennung eines Miniſters, denn damit würde der Präſident zu einem politiſchen Machtfaktor gemacht werden. Zum parla⸗ mentariſchen Regiment wird es auf jeden Fall kommen, wenn nicht in dem gegenwärtigen Reichstage, ſo doch in einem kommen⸗ den, denn ein Volk, das mündig ſein will, läßt ſich die Kabi⸗ nettsregierung nicht mehr gefallen.(Sehr richtig! links.) Die Miniſterfabrikation vollzieht ſich heute in einer Dunkelkammer, aus der ſchließlich ein ganz Unbekannter herausſpringt, ein Homunculus.(öHeiterkeit.) Was für Perſön⸗ lichkeiten haben wir nicht alles als Miniſter auftauchen ſehen? Ein früherer Huſarengeneral ſtellt ſich eines Tages uns vergnügt lächelnd als Poſtminiſter vor, weil vielleicht kein anderer Poſten gerade frei war für den guten Skatſpieler. Dann als Landwirt⸗ ſchaftsminiſter— dafür war er wenigſtens Großſchweinemäſter. Leider hören wir ihn nicht mehr mit ſeinen merkwürdigen, über die Grammatik hinausgehenden ſchönſtiliſtiſchen Reden, denn ſchließlich hat er ſich bei Tippelskirch vor den Bauch N(Große Heiterkeit.) Es war bisher ein von den ürgerlichen Parteien anerkanntes Axiom, daß in das G ehei m⸗ nis der Miniſterernennung nur die in den diploma⸗ tiſchen Betrieb eingeweihten Leute eindringen könnten. Und was haben wir in dieſer Beziehung vor ein paar Tagen erleben müſſen! Weil der amtierende Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes krank war, wurde uns hier im Reichstage in der heikelſten Situation, die die Reichsregierung bisher hatte, ein Herr reprä⸗ ſentiert, der die Verhandlungen einſchlürfte, als wären ſie ein Glas Champagner(Heiterkeit), und der nachher nach der neueſten Mode von Bukareſt uns auswärtige Politik vorführte.(Heiterkeit.) Er bewies dabei ein derartiges Maß bon Ungeſchicklichkeit und Taktloſigkeit, daß er vom allgemeinen Gelächter des Hauſes...(Präſident Graf Stolberg erhebt ſich von ſeinem Platz auf der borderſten Bank der Konſervativen.) Vizepräſident Dr. Paaſche: Herr Abgeordneter, ich bitte nicht dieſe Form der Kritik zu wählen. Abg. Ledebvur: Und wie iſt denn Fürſt Bülow in ſein Amt gekommen? Vizepräſident Dr. Paaſche: Das gehört nicht zur Sache.(Unruhe.) Abg. Ledebour: ch will nachweiſen, daß unſere Verfaſſungszuſtände unge⸗ nügend ſind, daß Männer in die oberſten Stellen kommen, die wir nicht für die richtigen halten. Zu dieſem Nachweis iſt unbedingt notwendig, daß ich auf die bisherigen Erfahrungen eingehe. (Lebhafte Zuſtimmung bei den Soz. und im Zentrum.) 1 Vigepräſident Dr. Paaſche: Dann tun Sie es bitte ohne Nennung von Namen. Abg. Ledebour: Alſo: Ein Herr Reichskanzler(ſtürmiſche Heiterkeit) ſagte einſt: Meine Herren, Sie kennen mich ja noch gar nicht. war⸗ ten Sie ab, wie der Haſe läuft!“(Heiterkeit.) Alſo ein Mann, den man nicht kennt, wird Kanzler! So etwas durfte ſich kein Reichstag, durfte ſich kein reifes Volk gefallen laſſen.(Sehr richtig! links.) Das war eine der ſchwerften Provokationen des Reichstags.(Sehr richtig! links.) Daß der Reichstag ſich das gefallen ließ, erklärt es, daß er fortwährend mit einer derartigen Nichtachtung behandelt werden durfte.(Sehr richtig! links.) In einem Volke, das wirklich ſelbſt in letzter Linie über ſeine Geſchicke entſcheidet, dürfen nur Männer an die Regierung kommen, die eine Ueberzeugung, einen Charakter haben, die als Perſon ein Programm vertreten.(Sehr richtig! links.) Es darf nicht irgend ein Mann ſein, der ſich des Wohlgefallens ſeines maß⸗ gebenden Favoriten in einer Hofkamarilla erfreut und der dann den Worten folgt: Bernhard muß nach Berlin! Es geht nicht ſo weiter wie bisher, und dazu muß der Reichstag einſchreiten. Er kann es diesmal, geſtützt auf die geſamte öffentliche Meinung. Geſchieht vom Reichstag nichts, dann geht alles im alten Gleiſe weiter. Wer wurde denn damals, als Fürſt Bülow zwiſchen Himmel und Erde ſchwebte, als ausſichtsreichſter Reichskanzlerkandidat genannt? Zunächſt ein General, deſſen ſtaatsmänniſche Begabung darin beſtand, daß er gewohnt war, dem Kaiſer die Hände zu küſſen.(Heiterkeit.) Und dann ein hoher Ariſtokrat, von dem erzählt wird, daß ſeine diplomatiſchen Fähigkeiten darin beſtanden, daß er im intimen Hofkreiſe ſich eine wächſerne Naſe ankleben ließ, die er dann unter der Hitze des Gaslichtes langſam abtropfen ließ!(Hört, hört! und Heiterkeit.) Die bürgexrlichen Parteien, die heutige Vertretung des deutſchen Bürgertums, Zentrum, Nationalliberale und Freiſinnige haben die Mehrheit. Sie können alſo etwas tun, wenn Sie nur wollen. Der Redner beugt ſich zu den Zentrumsbänken vor: Stellen Sie doch auf fünf, auf drei Jahre die konfeſſionellen Differenzen zurück! Ich will Ihnen wirklich nicht ſchmeicheln, aber wenn aus dieſer Mehrheit 3. B. der Reichsſchatzſekretär ernannt würde, ſei es Herr Paaſche, Herr Müller⸗Meiningen oder Herr Müller⸗Fulda— er⸗ folgloſer als die bisherigen Reichsſchatzſekretäre könnten ſie auch nicht ſein.(Stürmiſche Heiterkeit.) Ziegler rief einſt dem Bürgertum zu, es ſolle ſich mit dem Mute der Junker erfüllen und die Macht erobern. Das Bürgertum kann das jetzt tun, weiles das Volk hinter ſich hat.(Sehr richtig! links.) Was unſere Anträge im einzelnen anlangt, ſo wollen wir, daß kein Reichskanzler ernannt wird, der nicht das Vertrauen der Mehrheit des Reichstages genießt. Die Frage der Zuſammen⸗ ſetzung des Staatsgerichtshofs iſt eine Frage von ſekundärer Bedeutung. Darüber können wir uns verſtän⸗ digen. Die Hauptſache iſt, daß der Staatsgerichtshof beſteht. Wenn er beſteht, dann iſt es in einem modernen Staat überhaupt ausgeſchloſſen, daß er in Funktion tritt. Die ganze Bedeutung dieſer Beſtimmung liegt in ihrem Beſtehen. Sie ſtellt eine Guillo⸗ tine dar, die irgendwo in der Dunkelkammer vergraben liegt, die aber jeder Reichskanzler kennt, ſo daß er es nicht darauf an⸗ kommen läßt. Die Anträge, die wir zur Geſchäftsordnung einge⸗ bracht haben, ſollen vor allem die Macht des Reichstages ſtärken. Vorläufig gilt doch Preußen allein im Reiche. Preußen kann man mit einem großen Etabliſſement vergleichen, das Reich macht nur die Dependancen aus.(Heiter⸗ keit.) Der Vergleich paßt trefflich, denn es iſt ja auch derſelbe Oberkellner, der die Trinkgelder einkaſſiert.(Heiterkeit.) In Wahrheit führt die preußiſche Regierung die Reichsgeſchäfte. Die. Herren vom Bundesrat ſind nur dekoratives Beiwerk. Was tun denn die Herren überhaupt? Der bahyeriſche Geſandte ſetzt ſich hin und wieder in Poſitur und ſchüttelt in vornehmer Weiſe ſanft mit dem Haupte. Das iſt alles.(Große Heiterkeit.) Unter der Maske der Bundesregierung werden die Intereſſen der Bundesſtaaten verletzt. Wo war denn der bayeriſche Geſandte, als hier über die Elektrizitätsſteuer verhandelt wurde, die die baheriſchen Intereſſen ſo ſchwer ſchädigt.(Lärmende Zuſtimmung der Soz. und im Zentr.) Vielleicht hat er im Bundesrat einen ſanften Widerſpruch ſich erlaubt, er iſt aber untergepflügt worden, als quantité nsgligeable. Ja, wenn es ſich um die Intereſſen von ein paar hinterpommerſchen Junkern handeln würde(Lär⸗ mende Zuſtimmung der Soz.), da würde ſich alles aufbäumen und Proteſt erheben.(Beifall der Soz.) Mit Bitten und Bet⸗ teln, Herr Müller, erreicht man nichts.(Lebhafte Zuſtimmung der Soz.) Sie haben jetzt die Möglichkeit, etwas zu erzwingen. Dieſer Regierung dürfte kein Groſchen bewilligt werden, ehe ſie ſich nicht zu einer Reform der Verfaſſung entſchließt. Was wollte ſie denn tun, wenn eine Mehrheit des Reichstags jede Bewilligung ablehnen würde. Das Klügſte wäre, ſie gäbe nach, aber das Klügſte hat ja die Regierung nie getan.(Heiterkeit.) Sie würde ſich alſo widerſetzen. Wahrſcheinlich würde ein anderer Reichs⸗ kanzler am Ruder ſein. Fürſt Bülow wird ſich bis dahin ſicherlich ſchon nach Klein⸗Flottbeck zurückgezogen haben.(Heiterkeit.) Man würde den N21579 auflöſen. Etwas beſſe⸗ res könnte es aber für die Parteien nicht geben, als die Parole: Fortführung des bisherigen junkerlichen Syſtems oder Durch⸗ führung des demokratiſchen Parlamentarismus.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung der Soz.) Wenn doch die Herren vom Zentrum und die Freiſinnigen nur den Mut hätten, die Macht zu benutzen, die ein günſtiges Geſchick ihnen in die Hand legte.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung der Soz.) Aber ſie wagen es nicht. Welcher Tiefſtand der Selbſtachtung liegt nicht darin, wenn der Abg. Kopſch es als Erpreſſung bezeichnet, wenn man die neuen Steuern nur gegen Gewährung weiterer Volksrechte bewilligen will.(Lebh. Zuſtimmung der Soz.) Das geſchieht zur ſelben Zeit, da der Oberbürgermeiſter Kürſchner mit dem Hute in der Hand vor dem Brandenburger Tor herumbummelt, um die Gnade fremder Mon⸗ archen zu erflehen.(Lebh. Zuſtimmung der Soz.) Faſſen Sie den Mut zu Taten und ſorgen Sie dafür, daß endlich in Deutſchland der Volkswille zum höchſten Geſetz wird.(Lebhafter Beifall bei den Soz., Ziſchen rechts.) Abg. Graf von Mielzynski(Pole): Der Reichskanzler muß dem Reichstage und Bundesrat ver⸗ antwortlich ſein, nicht nur, venn er will, ſondern die Verantwort⸗ lichkeit muß ſich auf ſeine geſamte Amtsführung erſtrecken. Jetzt muß ganze Arbeit gemacht werden. Eine Aufforderung an die Re⸗ gierung, irgendwelche Garantien zu geben, oder gar eine Adreſſe an den Kaiſer, iſt nur ein Flickwerk. Nur eine Aenderung der Verfaſſung kann die unhaltbaren Zuſtände beſeitigen. Das Recht, ſich jeden Augenblick zu verſammeln, muß der Reichstag haben, wenn ein Drittel der Mitglieder die Zuſammenberufung verlangt. Es kocht und gärt im ganzen Volke, aber die Wirkung der Ent⸗ rüſtung iſt nicht groß. Wir bekämpfen nicht das deutſche Volk, wir wollen ihm zur Seite ſtehen und einen kleinen Ziegelſtein beitragen zum großen Bau des deutſchen Volkes, denn wir haben mit ihm die Sehnſucht nach Freiheit gemein.(Beifall bei den Polen.) Abg. Junck(Natl.): Namens meiner politiſchen Freunde habe ich die ganz be⸗ ſtimmte Erklärung abzugeben, daß wir bereit ſind, daran mitzu⸗ wirken, daß ein Verantwortlichkeitsgeſetz zuſtande kommt. Wir möchten nicht, daß der Satz Wahrheit werde: Parturiunt montes nascetur ridlcules mus! Wir ſind aber auch bereit, dahin mit⸗ zuwirken, daß die Geſchäftsordnung in der vorgeſchlagenen Weiſe dahin geändert wird, daß eine Beſchlußfaſſung in Verbindung mit Interpellationen möglich iſt(Lebhafter Beifall), und ich möchte im voraus bemerken, daß uns dieſer Punkt eigentlich der wichtigere zu ſein ſcheint. Was den Ton anlangt, der hier im Hauſe angeſchlagen wurde, ſo akzeptieren wir den Ton, den der Vorredner angeſchlagen hat und wir akzeptieren auch den Ton des erſten und zweiten Redners, während ich es nicht hermag, die meines Erachtens tiefernſte Angelegenheit in der Weiſe zu behandeln, wie es von 10. Seite General⸗Anzeiger.(Mittasblatt.) Mannheim, 3. Dezember. Herrn Ledebour geſchehen iſt.(Lebhafte Zuſtimmung, Lachen beifdes Zentrums ſah, weil er im Widerſpruch ſtand mit den den Sogz.) Die geſchäftliche Behandlung der Anträge wird ſich in⸗ Worten des Freiherrn v. Hertling am 11. November über Ver⸗ iehen, als wir natürlich damit einver⸗ faſſungsänderungen. Freiherr v. Hertling führte damals aus, ge an die Geſchäftsordnungskommiſſion es könne ſich nicht um neue Paragraphen handeln, ſondern es gelangen. An ſich wäre es ja wünſchenswert geweſen, wenn wir handle ſich um ein Verh inziv der Verantw ortlichkeit heute zwanzig Stunden ſpäter kam der Zentrumsantrag. Wir haben es eſchlußfaſſung gelangen würden, aber die Anträge hier mit einem Antrage zu tun, der als mehr oder weniger ſchätz⸗ der Abgg. Ablaß und Graf Hompeſch richten ſich ja an den Bundes⸗ bares Material der Geſchäftsordnungskommiſſion überwieſen wer⸗ rat, verlangen von ihm einen Geſetzentwurf, da jedoch der Reichs⸗ den wird. Auch nach dem, was wir heute von Herrn Spahn ge⸗ tag hier die Initiative ergriffen hat, ſo wird es auch Sache des hört haben, zur Ergänzung des Antrages Hompeſch, iſt meine Neu⸗ Reichstages ſein, zunächſt einmal einen Geſetzentwurf auszuarbeiten gier ſehr groß geworden, in welcher Weiſe ſich das Zentrum in der und ihn dann den Verbündeten Regierungen vorzulegen. Für alle Kommiſſion verhalten wird. Da ſind die Sozialdemo⸗ Zeiten unannehmbar iſt für uns der Antrag, daß zur Kriegs⸗kraten ande re Leute, die ſind ſofort mit einem Geſetz⸗ erklärung die Zuſtimmun g des Reichstags erfor⸗ entwurf zur Hand, die greifen einfach in das Regiſter und haben derlich ſei. Wir überlaſſen hier die Entſcheidung getroſt dem Kaiſer uns am 12. November einen Geſetzentwurf vorgelegt, fertig und 3 ſofern einfach und glatt v ſtanden ſind, daß alle Antre über das Prir ſchon zu einer B und dem Bundesrat und würden es als ganz unberechtigtes M i 5 Gefahr kommen ſollte, wenn es Ledebour hier eine mehrſtündige Rede hält(Lachen bei den Soz.) Rei Das iſt etwas gang anderes.(Sehr richtig!) Es iſt merkwürdig, wie man ſich in letzter Zeit auf gewiſſer Seite die Köpfe zerbrochen hat über die Stellung der national⸗ Uberalen Partei zu dieſer Frage. Es ſcheint überhaupt Mode zu werden, daß man, anſtakt vor der eigenen Tür zu kehren, überlegt, was andere tun würden.(Sehr gut! bei den Natl.) Ich befinde mich in voller Uebereinſtimmung mit unſerem hoch⸗ verehrten Führer Baſſermann. Herr Naumann ſchreibt, wir ſollten den Geiſt unſerer erſten großen Führer nicht vergeſſen. Es hätte dieſer Gedächtnisauffriſchung wahrlich nicht bedurft.(Sehr pichtig! bei den Natl.) In der Konzentration der Verantwort⸗ lichkeit in der Perſon des Reichskanzlers für die geſamte Reichs⸗ politik liegt in gewiſſer inſicht ihre Stärke. Es handelt ſich do 0 1 das Gewicht des Reichskanzleramtes erh5 tretungsgeſetz. Alles in allem iſt die Forderung des Reichsminiſte⸗ xiums von den Verhältniſſen überholt und wenn überhaupt noch begründet, jedenfalls bei dieſer Gelegenheit nicht vorzubringen. Bei den Vorgängen der letzten Wochen hat der Kanzler diejenigen Konſequenzen gezogen, die an die Verantwortlichkeit des Miniſters ſich knüpfen: er hat um ſeine Entlaſſung gebeten, und Fat, nachdem er wieder im Amte angenommen war, dem Kaiſer die Wünſche des Reichstages übermittelt. An dem Wortlaute der Er⸗ klärung wolen wir nicht deuteln. Wir glauben, daß die Verant⸗ wortlichkeit des Miniſters der Schlußſtein iſt an dem Gebäude einer konſtitutionellen Monarchie. Auf theoretiſche Unterſuchungen über die Verantwortlichkeit möchte ich mich nicht einlaſſen. Die Verant⸗ wortlichkeit des Miniſters iſt die unhedingt notwendige Folge der Tatſache, daß der Kaiſer nicht zur Verantwortung geaogen werden kann. Es muß eine Perſon geben, die für alle Regierungshandlungen derantwortlich gemacht werden kann, ſo⸗ wohl im Intereſſe des Kaiſers als auch des Kanzlers. 2 weil es ihn in den Stand ſetzt, bef jeder Re ierungshandlung, bei re eng be Res 835 Sde e dee e W 1 Deitirens aetene wiede en prüfen, ob dieſe wortlichkeit des Kanzlers überhaupt beſteht. Wertvolle ſtaatsrecht⸗ Regierungshandlung ſich a mit der Verfaſſung und mit liche Vorſchläge kann man nur dann machen, wenn man die Frage des wie“ der Verantwortlichkeit löſt. Der Antrag des Zentrums entſpricht dieſer etwas höheren Anforderung dauernd geſchehen, ohne daß dem Miniſter Gelegenheit zur Mit. nicht. Ich habe mich überhaupt gewundert, als ich dieſen Antrag wirkung gegeben wird. Aus der praktiſchen Bienenzucht. Von Schüßler⸗Hoffenheim. Dezember 1908. Jeder vernünftige Erdenpilger bleibt an der Schwelle eines Jahres ſtehen und tut einmal einen Blick zunächſt in die Vergangenheit und ſchaut darauf auch mit ſeinem geiſtigen Auge zukünftigen Dingen entgegen, ohne die Gegenwart aus dem Bereich ſeiner Gedanken ganz auszuſchließen. Nicht minder ſind auch wir Bienenzüchter gewöhnt, wohl mit dem Strome der Zeit zu ſchwimmen, aber auch von Zeit zu Zeit Um⸗ ſchau zu halten. Das zu Ende gehende Jahr brachte uns Imkern zwar keinen nennenswerten Gewinn, aber für unſere heimiſche Bienenzucht war das Jahr 1908 von nicht geringer Bedeutung. Fortſchritte haben wir zu verzeichnen in jeder Hinſicht. Den Glanzpunkt des Jahres bildet die erſt vor kurzem in Karlsruhe abgehaltene außerordentliche Generalperſammlung unſeres Ba⸗ diſchen Landesvereins. Dieſe kennzeichnete unzweideutig den Steuermann unſeres Vereinsſchiffes. Dasſelbe wurde an man⸗ cher Klippe ſicher und ruhmvoll vorbeigeleitet, umtoſt von allerlei Sturmwellen, und ſo war es den Lenkern des Schiffes nicht zu verdenken, wenn ſie der Gefahr, die unſerer heimiſchen Bienen⸗ zucht drohte, durch einen kräftigen Ruck Halt geboten. 8 Eine Freude iſt es für jeden echten Bienenzüchter, der dies⸗ jährigen außerordentlichen Generalverſammlung beigewohnt zu haben. Das ſichere Auftreten unſeres erſten Vorſtandes, des Herrn Pfarrer Graebener⸗Hoffenheim, teilte ſich der ganzen Ver⸗ ſammlung mit und zeigte gleich anfangs, daß die Segel kröͤſtiger ſind denn ſe. Wenn uns in dem Eingangswort die Errungen⸗ ſchaften des letzten Jahres vor Augen geführt wurden, ſo zeigte der Verlauf der Verhandlungen, daß die vergangenen Tage die Imker des badiſchen Landes nur feſter zuſammenſchloß, um jeden Pfahl, der ungerechter Weiſe hineingetrieben werden ſoll, zurück⸗ zuhalten. Einer unſerer gefährlichſten Feinde iſt die im Jahre 1808 unter den Völkern da und dort mehr zu Tage getretene Bienenbrutgeſt. Mehr als in dreifacher Zahl mußten faulbrut⸗ trauen gegen den Bundesrat betrachten, wenn wir jetzt hervorſprang.(Heiterkeit.) D er Entwurf iſt abe rauch ohne Not von der Reichsverfaſſung abweichen Wir ſind danach.(Heiterkeit.) Die Miniſterverantwortlichkeit iſt der überteugt, daß der VBundesrat in ſteter Fühlung bleibt mit der Ge. Schlußſtein des Gebäudes der konſtitutionellen M 2 ſamtheit. Der Gedanke, daß, wenn einmal unſer Vaterland in archie, und es iſt an ſich erfreulich, die Sozialdemokratie bei ſich um Stunden handeln könnte, dieſem ſchönen Werke mitarbeiten zu ſehen, denn nichts kann die die Entſcheidung aufgehalten werden könnte dadurch, daß Herr Monarchie ſo ſchön ausbauen, wie die Miniſterverantwortlichkeit. og.),] Wer einen Geſetzentwurf einbringt zur Regelung der Miniſter. iſt gar nicht auszudenken; dann ſtände es um unſer Vaterland berantwortlichkeit, der iſt mindeſtens der monarchiſchen Geſinnung nicht gut.(Lebhafte Zuſtimmung rechts und bei den Natl.) Wir hinreichend verdächtig.(Heiterkeit.) Gelungen iſt der Verſuch, würden auch nicht zu haben ſein dafür, daß zur Ernennung des der Monarchie eine Stütze zu verleihen, nicht ganz. Daß der Reichskanzlers eine Mitwirkung des Reichstages er forderlich wäre.] Reichskanzler entlaſſen werden muß, wenn der Reichstag es ver⸗ Eine ſolche Mitwirkung ſteht ganz außerhalb des Prinzips der Verantwortlichkeit. Auch in der Preſſe iſt von einem parlamenta, danken der Miniſterverantwortlichkeit nicht vereinbar. Der an⸗ riſchen Mitwirkungsrechte des Reichstages bei der Ernennung des Reichskanzlers vielfach die Rede geweſen. Zunächſt ſprach man vom Seniorenkonvent, jetzt ſprichk man von Fühlung mit dem Reichstag. Der Reichstag ſoll in einer Reſolution zum Ausdruck bringen, daß der Monarch vor der definitiven Ent⸗ ſcheidung mit dem Reichstagspräſidium Fühlung nehme; alles andere ſolle man ruhig der Entwicklung überlaſſen. Dieſe Forde⸗ rung iſt der Gipfelpunkt der Beſcheidenheit. Ich bewundere die ſtaatsmänniſche Reſtgnation, die hier zutage tritt. Es iſt wohl nicht ernſt gemeint, ſondern mehr troniſch. Mit Hausmittelchen wollen wir uns nicht abgeben. Wir wollen auch keine Aenderung der Rechte des Bundesrats. Wir denken nicht daran, in der jetzigen Situation ſeine Stellung irgendwie ſchwächen zu wollen. Der Bundesrat iſt übrigens für uns viel unnahbarer als der Kaiſer. Wir lehnen aber auch eine Verquickung der jetzigen verfaſſungsmäßigen Frage mit der VVVH a b.(Lachen der Soz.) Wir lehnen auch ab, daß die konſtitionelle Frage und die Reichsfinanz⸗ reform gleichzeitig erledigt werden müſſen. Wir ſind vollkommen der Anſicht, daß der Reichstag die Mittel verweigern kann, die ein von ihm nicht gebilligtes Regierungsſhſtem fordert. Das kann aber ausgeübt werden im Rahmen der einzelnen Budgets, und zu dieſem Zwecke ſoll das Ausgabenbewilligungs⸗ recht des Reichstages unverſehrt bleiben. Man hat darauf hingewieſen, daß ſpeziell das engliſche Parlament immer weiter zur Macht gekommen ſei, weil die Krone im Defizit war. Aber nicht die Krone verlangt hier von dem Reichstag Geld, ſondern das deutſche Reichsfinanzſyſtem ſoll revidiert werden. auch jetzt iß nicht darum, die Be⸗ deutung des Reichskangleramtes zu beeinträchtigen, im Gegenteil, wir wollen gerade durch das 0 en. Wir würden dieſem Gedanken entgegenarbeiten, wenn wir jetzt ein Kollegium von Reichsminiſtern forderten.(Sehr richtig! rechts und bei den Natl.) In gewiſſer Beziehung haben wir ja auch ſchon verantwortliche Reichsminiſter nach dem Stellver⸗ daß der Kaiſer während dieſer Suspenſion das perſönliche Re⸗ giment ausübt. Man muß ſich den Begriff der Verantworklichkeit ſung. Die Beſetzung des Staatsgerichtshofes könnte man ſich vielleicht etwas anders denken, als nach dem freiſinnigen Antrag. Dieſer Staatsgerichtshof muß in abſehbarer Zeit doch einmal kommen, denn der Vundesrat iſt für Verfaſfungsſtreitigkeiten, Was der Kreis der verantwortlichen Handlungen anlangt, ſo iſt dieſer von den Freiſinnigen vielleicht etwas zu weit gezogen, es wird zu prüfen ſein, ob man ſoweit gehen darf. Was die Frage des Umfanges der Verantwortlichkeit betrifft, ſo denken ſich die Herren die Anklage nicht nur wegen Verfaſſungs⸗ berletzung, ſondern auch wegen politiſcher Unzweckmäßigkeit, aber ein Gerichtshof wird nicht itber politiſche Zweckmäßig⸗ keit urteilen können. Mir iſt auch zweifelhaft, od die Richter in der Lage ſind, die Frage zu prüfen, ob in auswärtigen Fragen einzelne Maßnahmen geeignet ſind, zu einer ſchweren Gefähr⸗ dung der Sicherheit des Reiches zu führen, denn in gegenwärtigen Fragen kann ein Urteil über Gefährdung der Sicherheit des Reiches nicht abgegeben werden. Bei dem Gedanken, daß Bismarck vor einen Staatsgerichtshof hätte geſtellt werden können, könnte einem die Schamröte in d as Gefſicht ſteigen, dann ſäßen wir vielleicht nicht hier. Mir ſchwebt die parlamen⸗ tariſche Verantwortlichkeit vor. Es wird Sache des Parlaments ſein müſſen, diejenige Bedeutung zu erringen, die es dem Miniſter unmöglich macht, gegen den Willen der Mehrheit zu wirken. Eine derartige parlamentariſche Bedeutung kann nicht durch Geſetzes⸗ paragraphen feſtgelegt werden. Wir werden die Vorſchläge in der Kommiſſion prüfen und unfererſeits dazu beitragen, daß etwas wirkli ch Brauch⸗ bares zuſtande kommt. Wenn man die Beſtimmungen der Verfaſſungsurkunden der Bundesſtaaten aus den fünfgiger Jahren ſich anſieht, ſo iſt dort von Umſturz der Verfaſſung und allem Mög⸗ lichen die Rede, wenn man ſich aber überlegt, zu welchen Ergeb⸗ niſſen die einzelnen Miniſteranklagen geführt haben, ſo iſt das doch außerordentlich beſcheiden. Bei einer Anklage in Heſſen ſtimmte die erſte Kammer nicht zu, bei einer Anklage in Sachſen die zweite nicht, und die Badener haben einmal wirklich eine An⸗ klage erhoben, aber der Miniſter wurde freigeſprochen. Im allge⸗ meinen machen die Miniſteranklagen jetzt den Ein⸗ druck von etwas Veraltetem, das durch die neuere Tech⸗ nik überholt iſt.(Sehr richtig! rechts) Trotzdem ſoll man den moraliſchen Wert der Exiſtenz ſolcher Miniſterverantwortlich⸗ keitsgeſetze nicht außer acht laſſen, denn man darf die Wirkung eines Geſetzes nicht nach der Häufigkeit der Anwendung beur⸗ teilen. Wenn auch die Geſetze über Hochverrat und Landesver⸗ rat ſehr wenig zur Anwendung kommen, ſo ſind ſie darum noch nicht überflüfſig. Ein ſolches Geſetz wird auch dazu beitragen, dem Miniſter den Rücken zu ſtärken gegenüber dem dem Geſetze. Schon das Bewu tſein der Möglichkeit, vor einen Richter zu kommen, iſt nicht zu unterſchätzen, insbeſondere dann nicht, wenn Handlungen, die der Gegenzeichnung bedürfen, rr— die Zukunft Mittel und Wege zu finden, dieſer verderblich wir⸗ kenden Peſt außerordentliche Maßregeln entgegenzuſtellen. Nach Beſchluß der Generalverſammlung werden im kommenden Früh⸗ jahre in den einzelnen Landesteilen Kurſe abgehalten, in welchen auf Koſten des Landesvereins für die Bezirke einzelne Imker über die Entſtehung und das Weſen der Krankheit näheren Auf⸗ ſchluß erhalten ſollen. Weitere Maßnahmen werden dann dieſen übertragen. Im zweiten Punkt der Tagesordnung rechtfertigte der Verſammlungsleiter das Vorgehen des Geſamtvorſtandes gegen die Leitung des Imkervereins Freiburg. Darüber iſt in letzter Zeit genügend Aufklärung gegeben worden, daß der Vor⸗ ſtand den richtigen Weg gegangen iſt, denn alle Anträge fanden vonſeiten der Generalverſammlung einſtimmige Annahme. Weit wichtiger iſt für uns heute die Klärung, welche geſchaffen wurde bezüglich des Honigverkehrs und des Honigabſatzes. Es ſollte die Generalverſammlung dazu beitragen, das Vertrauen des Honig konſumierenden Publikums unſeren Vereinsmitgliedern gegen⸗ über nicht nur zu erhalten, ſondern zu kräftigen. Ein vom Geſamtvorſtand unterbreiteter und einſtimmig angenommener Vorſchlag wird ſeine Wirkung nicht verfehlen. Es wurde be⸗ ſchloſſen, daß unſer allerorts bekannte Honigetikette nur für garantiert echten Honig von Mitgliedern des Vereins gebraucht werden darf und daß der Lieferant, der unter allen Umſtänden auf der Etikette angegeben ſein muß, für die Echtheit des Honigs Garantie übernimmt. Von der Honigvermittlungsſtelle des Landesvereins in Hoffenheim kann jederzeit echter Honig nach⸗ gewieſen werden. 0 Die jetzige Jahreszeit verlangt nicht nur einen großen Kon⸗ ſum von Honig, ſondern ſie iſt auch ſo recht geeignet, den Imkern Förderung ihrer künftigen Zucht zu bringen, ſo weit ihnen daran gelegen iſt. Der Imker hat jetzt mehr Zeit als im Sommer, die m der Saat⸗ und Ernteperiode zurückgeſtellten Berichte in der Bienenzeitung nachzuleſen. Vor allem muß man die gemachten Führung des Buches über Einnahmen und Ausgaben darf nicht erkrankte Völker angemeldet werden. Es war an der Zeit, für Anfzeichnungen über ſeine Zucht und Völker ordnen, auch die Wichtiger noch iſt, wie ſchon bemerkt, vielleicht die vorge⸗ ſchlagene der Geſchäftsordnung, ich meine wichtiger im Sinne des Parlaments, daß Interpellationen binnen drei Tagen zu beantworten ſind, und daß ſich an eine Interpellation eine Beſchlußfaſſung anſchließen kann. Allerdings liegt die Beſorgnis vor, daß der Reichstag dann vielleicht mit ſol⸗ chen Interpellationen überſchwemmt werden würde, aber es wird nicht allzu ſchwer ſein, dem in der Geſchäftsordnung vorzubeugen. Man kann vielleicht beſtimmen, daß eine größere Anzahl von Mit⸗ gliedern oder der Reichstag ſelbſt zu beſchließen hat, ob eine Interpellation mit einem Antrage verbunden werden ſoll oder nicht. Durch die Aenderung der Geſchäftsordnung wird der Reichs⸗ tag in die Lage verſetzt, die Konſequenzen ſeiner Beratung bei einer Interpellation ſofort zu ziehen, die ja unverkennbar auch zu einem Vertrauens⸗ oder Mißtrauensvotum führen können. Uebrigens in wirklichen Zeiten des Konflikts würde uns auch die jetzige Geſchäftsordnung ſchon erhebliche Hand⸗ haben bieten; man brauchte ja nach einer Interpellation nur einen beſtimmten Antrag gefgndert auf eine der nächſten Tages⸗ ordnungen za ſtellen; in Konfliktszeiten pflegen papierne Hinde- niſſe überhaupt leicht weggeräumt zu werden. Trotzdem iſt es an. 1 gebracht, daß der Reichstag von ſolchen Feſſeln befreit wird; Sache des Parlaments ſelbſt wird es dann ſein, zu ſorgen, daß die Be⸗ ſchlüſſe, die aus Anlaß von Interpellationen gefaßt werden, auch die notwendige innere Bedeutung haben. Wir werden in dieſem Sinne an die Beratung herantreten; wir werden für unſeren Teil dafür ſorgen, daß die A usgeſtaltung der Verantwor⸗ tung Vorkommniſſe verhütet, wie ſie leider Gegenſtand unſerer Verhandlungen im vorigen Monat ſein mußten. Aber, wir ſind immer Unitarier geweſen, und wir wollen nicht, daß das Kaiſer⸗ tum als ſolches beeinträchtigt wird. Das Kaiſertum als ſolches wollen wir ſchützen gegen Beeinträchtigungen, mögen ſie kommen von welcher Seite ſie wollen, von unter oder von oben.(Lebhaf⸗ ter Beifall bei den Nat.) Abg. v. Dirkſen(Rp.): Im allgemeinen ſind wir mit den maßvollen Aeußerungen des Vorredners einverſtanden. Wenn die Interpellationen mit einem Mißtrauensvotum enden würden, ſo würde ein wahrer Wett⸗ lauf mit Interpellationen einſetzen zum Schaden der Geſchäfte des Reichstags. Auch politiſch würde das bedenklich ſein. Es würde ein Mittel ſein, uns einer barlamentariſchen Regierung zuzuführen, wovor uns Gott behüten möge.(Beifall rechts, leb⸗ hafte Ohol⸗Rufe links.) Eine Einberufung des Reichstags unter gewiſſen Umſtänden durchzuſetzen, das iſt ein Wunſch, den aller⸗ dings auch wir für berechtigt halten. Die Gründe beiſpielsweiſe, die die Regierung ſeinerzeit dafür anführte, daß ſie nicht vor der Expedition nach China den Reichstag einberufen hat, waren mehr als fadenſcheinig. Fraglich iſt nur, ob der vorgeſchlagene Weg— wonach ein Drittel der Mitglieder die Einberufung ſoll fordern können— zweckmäßig iſt. Die Entſcheidung über Krieg und Frieden in die Hand des Parlaments zu legen, halten wir nicht für richtig.(Beifall rechts.) Herr Ledebour hat erheb⸗ liche Gründe dafür nicht angeführt. Auch ſein größerer Zeit⸗ und Fraktionsgenoſſe Singer(Heiterkeit) hat uns bei früherer Ge⸗ legenheit von einer ſolchen Notwendigkeit nicht überzeugen können. Wieviel Abgeordnete gibt es nicht, die die politiſche Lage nicht überſehen können, obgleich ſie ſonſt ganz geſcheite Leute ſind, ich erinnere nur an den Abg. Virchow.(Sehr richtig! rechts, Lachen links.) Es gibt auch Abgeordnete, die ganz anderer Mei⸗ nung ſind als die Mehrheit des Volkes. Denken Sie nur an die Abgg. Bebel und Liebknecht im Jahre 1870.(Sehr richtig! rechts.) Es iſt beſſer, die Entſcheidung bleibt in der Hand des Vundesrats und ſeines Präſidiums. Nun zur Verantwortlichkeit der Miniſter. 7 Herr Junck hat ja die Anträge der Sozialdemokraten juriſtiſch ſchon ganz zerpflückt, Herrn Ledebours Rechtfertigung hat mich, ſoviel man bei der allgemeinen Heiterkeit verſtehen konnte, nicht über⸗ zeugt. Jedenfalls nehmen wir zu den Anträgen eine ganz ab.— lehnende Stellung ein. Auch der Reichskanzler iſt den Beſtimmungen des gemeinen Rechts unterworfen. Der ſozialdemokratiſche Entwurf bringt nur „olle Kamellen“ und Ungeheuerlichkeiten. Die Ernennung der Richter des Staatsgerichtshofes durch den Reichs⸗ tag nehmen wohl auch die Antragſteller nicht ernſt. Der Reichs⸗ tag iſt doch kein Konvent. Der Kaiſer wäre dann nichts als eine Marionette des Reichskanzlers, und der Reichs⸗ kanzler eine Marionette des Parlaments.(Sehr richtig! rechts.) Ueber die Motive der freiſinnigen und der Zen⸗ trumsanträge will ich nicht reden. Ich nehme an, daß keine Neben⸗ abſichten vorliegen, daß die Anträge lediglich von dem Geiſt ge⸗ tragen ſind, dem Vaterland zu nutzen. Trotzdem fragt es ſich, ob der Zeitpunkt gerade der richtige iſt.(Zuſtimmung rechts.) Ge⸗ rade der gegenwärtige Reichskanzler hat immer die Verantwort⸗ lichkeit gegenüber dem Parlament getragen—, ſo auch jetzt wieder bei dem Verſehen der letzten Wochen. Da kann man nicht von unhaltbaren Zuſtän den ſprechen. Wir haben übrigens ſchon genug Machtmittel. Denken Sie doch an das Recht der Budgetverweigerung! Ich will nicht den Praezeptor ſpielen, muß aber doch ſagen: Wenn ein Parlament ſich machtlos fühlt, ſo liegt das meiſt nicht an der Ver⸗ faſſung, ſondern am Parlament ſelbſt.(Lebhafte Zuſtimmung rechts.) Aber unſerem Parlament fehlt es an der Einigkeit. Das haben die bisherigen Debatten über die Reichsfinanzreform ge⸗ zeigt.(Sehr richtig! rechts.) Vielleicht ſchaffen die weiteren Ar⸗ beiten einen einigen Reichstag. Dann wird auch ohne Verfaſſungsreform das Parlament die Bedeutung gewinnen, die ihm gebührt.(Lebhafter Beifall rechts.) Wir werden in der Kommiſſion gern mitarbeiten, aber die prinzipiellen Schwierig⸗ keiten der Frage nicht außer acht laſſen.(Beifall rechts Weiterberatung: Donnerstag, 1 Uhr. Sus ee üd Uhr. etwas erreicht, wenn er planlos in die Zukunft ſchaut, ebenſo⸗ wenig kann die Bienenzucht gedeihen, wenn in ihr nicht richtig hausgehalten wird. Alle dieſe Dinge gehen am Jahresſchluß der mehr prak⸗ tiſchen Arbeit voran, weshalb wir heute dieſelben für den Monat Januar zurückgeſtellt haben. Keineswegs dürfen wir aber die in unſerer Obhut ſtehenden Völker ſich ganz ſelbſt überlaſſen. Ein kurzer Beſuch des Standes, ein Blick an das Flugloch ge⸗ nügt, dem geübten Züchter den nötigen Aufſchluß zu geben. Man laſſe ſeine Völker nicht ſtören durch Sonnenſtrahlen, Mäuſe oder Meiſen, denn auch bei den Bienen heißt es, wenn auch nur im Winter: Ruhe iſt das beſte Gut, das man haben kann. Allen Leſern zum Schluſſe des Jahres ein herzliches Bien⸗Heil! Wechſel⸗Formuldre r e r. hr. B. Sdus ie Buchdruckerel S. m. b.. Sie werden es nieht bereuen ein Berkefeld-Filter gekauft zu haben, wenn Sie sehen, Pieviel Schmutz damit aus Ihrem Leitungs- Wassor beseitigt wird. Kristallklares Wasser für Hausgebrauch und Industrie. Preislisten gratis und franko von Bernh. Helbing Hannheim, 6, 35. 4280 Tel. 1013 vergeſſen werden. So wenig wie der tüchtige Geſchäftsmann Fuo— uve e id e * 2— 7* S8%ͤ Ä 0 Arrr ene J08. 57 General⸗An Mannheim, 3. Dezember. Mark pro Monat Bei späterem Kauf An- rechnung der bezahlten Miete. Stimmungen 1m Jahresabonnement NRePæratumen 85 Ausserst billig. 68412 f. Donecker L I1. 2. eeee Alex. 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Mk. 510.— an der Kaſſe unſerer Geſellſchaft oder bei der Rheiniſchen Creditbauk in Maunheim und deren Filialen. 82570 Die Verzinſung dieſer Stücke hört mit dem 1. Januar 1909 auf. Mannheim, 28. Oktober 1908. Der Vorſtand: Ph. Bohrmann. Beliauntmachung. Freitag, den 11. Dezember 1908, vormittags 10 Uhr findet im Geſchäftszimmer des Provianlamts Schwarzwald⸗ ſtraße 61/63 die Vergebung der Abnahme der vom 1. Januar bis Ende März 1909 in der Garniſonmühle gewonnenen Roggenkleie in einem Loſe ſtatt. Bedingungen können im Geſchäf szimmer eingeſehen oder gegen Erſtattung von 50 Pig. Schreibgebühren von dort bezogen werden. 83490 Proviantamt, Straßburg i. Elſ. Epangeliſch⸗proteſtantiſce Gemeinde. Donnerstag, den 3. Dezember 1908. Concordienkirche: Abds. Uhr Predigt,Herr Stadtikar Emlein. Gr. Hof⸗ u. National⸗Theater WManmnheim. Donnerstag, den 3. Dez. 1908. Bei aufgehobenem Abonnement. (Vorrecht) Die Walküre. Erſter Tag des Bühnenfeſtſpiels„Der Riug des Ribe⸗ lungen“ von Richard Wagner. Regiſſeur: Eugen Gebrath. Dirigent: Leopold Reichwein. Perlonen: Siegmund. 5 5 5 Hunding 8 8 5„Johannes Fönß. Wotann 5 Oans Bahling. Sieglingde Lily Hafgren⸗Waag. Brünnhilde 5 8 2 5 Fricka 8 Bekty Kofler. Gerhilde, Roſe Kleinert. Ortlinde, Elſe Oſten. Waltraute, Betty Kofler. Schwertleite, 33 Julie Neuhaus. Helmwige, Walküren. Martha Knevels. Siegrune, Thereſe We idmann. Grimgerde, Nora Zimmermann. Roßweiße, Muriel Terry. *„ Siegmund.. Herr Pennarini. „ Brünnhilde Marie Gärtner vom Stadt⸗ theater in Barmen als Gaſt. Schauplatz der Handlung: J. Aufzug: Das Innere der Wohnung Huündings. 2. Auf⸗ zug: Wildes a b 3. Aufzug Auf dem Gipfel eines Felſeng birges(„des Brünnhildenſteins“). Kaſſeneröffn. 6 uhr. Anfang ½7 Uhr. Ende 10½ Uhr. — Preiſe. in 9. BVoftheater. —— 4. 1903. 19. Vorſtellung im Aboun.. eeee Anfang 7 Uhr. Neues Operetten-Theater Telephon 1624 Anfang s Unr Direktion J. Lassmann. Gastspiel Fritz Werner „Die Dollarprinzessin“ Morgen Freitag:„Die Dollarprinzessin“ Gastsp. Er. Werner. ...:.:..ĩ... Saalbau-Varisté! N 7, 7. Telephon 1652. Houte Donnerstag, 8 Uhr abends Das phanomenale Dezember-Programm Im Salon des Löwenbändigers Die grösste Sensation und das übrige sensationelle Programm! in jeder belleben Stuc· Wechiſel⸗ Formulare zahl zu haben in der Dr. B. Baus Ide Bucfidruckerei S. m. b. p. OSuad.Uulation. Tel. 3678. Paul Vollmer nurF 2, 17 Hopfwaschen Frisieren Haararbeiten 13. Seite. General⸗Auzeiger. Breitestr., B.8 aulschen Natmhaus . Fchloss. Saisos· Neulieiten und Umurbeitungen. Hef Feann 12 Suido Seifer Gpegialſaus fur Celamaren Jeder Ati u. ꝓreislage dilolas— Cacſels— Colliors in grössier Nuswalii, ferlig und nach Mass. (Mittagblatt.) Zelephon 30. 81780 Austmallsendungen. F. Göhring Paradeplatz gestattet sich sein grosses Lager in gediegenen Juwelen, Gold- und Silberwaren — jeder Preislage 83079 in empfsblende Erinnerung zu bringen. — Geschäftsgründung 1822. Große Pogel⸗Ansſtellung. 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Aufnahme einer Hypothek auf Grundſtück k7 19. 2 Löſchung eines auf obigem Grund⸗ ſtück ruhenden Wohnungsrechts. Der Vorſtand. eſee Jeruterwehr. Zu der am Samstag, 5. Dezbr. d. Is. abends 3 Uhr, ſtattfindenden 31986 Weihnachtsfeier mit Canz unter Mitwirkung des Feuerwehr⸗Singchors im Saale des Friebrichsparks(Stadtparh), erlauben wir uns hiermit ſämtliche Kameraden 2 der hieſigen und auswärtigen, der Bahn⸗ und Fabrik⸗ Feuerwehren, ſowie Freunde und Gonner der Wehr ganz ergebenſt einzuladen. Kleine Uniform(Rock und Mütze). Das Vergnügungskomitee: Grünewald. NB. Einladungskarten ſind im (Erbprinien 0 Lokale des Singchors 5, 1) zu erhalten. * Samstag, den 5. Dezember 1008: Abendunterhaltung mit Tauz im Nibelungenſaale des Roſengarten. 30070 Näheres durch Rundſchreiben. Der Vorſtand. Oeffentlicher Vortrag. Im Saale des„Caſé Germania“(1 findet Samstag, 5. Dezbr., abends 3 1 4 ein Vortrag über „Die Kartelle und der Freihandel“ von Herrn Privatdozenten Dr. Hermann Levy, ſtaſt. Hierzu ſind die Herren Dozenten, die Studentenſchaft, deren Gönner, ſowſe jedermann, Herren und Damen, höflichſt eingeladen Molz& Forbach, Mannheim Heidelbergerstr., 0 5, 6, neb. Engelhom& Sturm ſühren alle Arten 82629 agd Magd Aemden 3 -Shawls sowie sämtliche Neuheiten für Sport u. ſteise. Lwölf Apostel O4, Hl. Telephon 1468. O4, II. Heute abend 8 Uhr Frei-Konzert Fe., Wickenhäuser. Zum alten Rheindamm Lindenhof, Windeckſtr. 3 gegenüber der Johanneskirche. Von heute ab Ausſchank des beliebten 35430 Zuegleich mache meine werten Freunde und Be⸗ kannte auf meine aner⸗ kant gute Speiſen und reine Weine aufmerkſam. Um geneig⸗ ten Zuſpruch bittet Beinrich heß. 16rand-Cafe Findsor; im Hotel Windsor, O 3, 9/11 ebenso LDafE Bristol p 2,45 Zind fägl. bis 3 Uhr morgens geöffnet.? Goldene und silberne Hedaillen. 76188 —— 2 8887˙ LUudweaig Etzei, Cafétler. 2 eeeeeeeees 83494— Der Ausſchuß der allg. Studentenſchaft. Pläizerwald-Verein. Ortsgruppe Ludwigshufen a. Rh. Sonntag, 6. Dezember 1908. 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Die ſeitherigen Zeugnisbüch⸗ lein dürfen für die Schüler, die bereits im Beſitz eines ſolchen Büchleins ſind weiter⸗ geführt werden. Von Oſtern 1909 ab iſt für neueintretende Schüter ausnahmslos das neue Zeugnisbüchlein zu be⸗ ſchaffen. Die titl. Schreibwarenhand⸗ lungen, welche ſich mit dem Vertrieb von Zeugnisbüchlein befaſſen, werden auf vor⸗ nehende Neuerung mit dem Amfügen aufmerkſam gemacht, daß Muſter des zur Einführ⸗ ung beſtimmten Formulars auf unſerer Kanzlei— Fried⸗ richſchule in D 2— zur Ein⸗ ſicht offen liegen. 31975 Mannheim, 12. Nov. 1908. Das Volksſchulrektorat: Dr. S ickinger. Nr. geine Die Lieferung unſeres Be⸗ darfes an Waſf rwecken, Fleiſch, Wurſt, Milch und Rahm für das Jahr 1909 ſoll im Wege off utlicher Ver⸗ dingung vergeben werden. Angebote wollen ſchriftlich, verſchloſſen u..geeigneter Auf⸗ ſchriſt verſehen bis ſpäteſtensſt Montag, 7. ds. Mis,, abends 5 Uhr, bei uns eingereicht werden. 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Dieſe drei erſt 16 Jahre alten Angeſchuldigten hatten den Plan gefaßt, mit⸗ eimandernach Amerika durchzubrennen, weil dort das Leben ſchöner ſei als bei uns und in dem freien Lande unter dem Sternenbanner das Geld ſich viel leichter und reichlicher verdienen laſſe wie in der Goldſtadt Pforzheim. Zur Ausführung ihres Planes brauchten die europamüden Jünglinge aber auch Geld und, um ſich dieſes zu berſchaffen, beſchloſſen ſie, mehrere Schecks zu fälſchen und dieſe bei Pforzheimer Banken flüſſig zu machen. Es wurden auch alsbald und zwar am 22. September die erſten notwendigen Maßnahmen getroffen. Seeger holte auf den Namen einer bekannten Firma bei dem Bankhauſe Fuld u. Co. ein Scheckbuch und dann ging man in der Wohnung des Greulich daran, verſchiedene Formulare mit Summen über 16000., 5000 M. und 6000 M. auszufüllen und mit den Namen Pforzheimer Fabrikanten zu unterſchreiben. Am anderen Tage wurde Seeger mit einem der gefälſchten Scheck über 10 000 M. an die Kaſſe des Bankvereins geſchickt, um ihn diskontie⸗ ren zu laſſen. Hier wurde ihm jedoch bedeutet, daß der Scheck bei dem Bankhaus Fuld u. Co. vorzugeigen ſei. Dorthin ging nun Ebner. Das Bankhaus war aber ſo vorſichtig, bei der Firma, deren Namen der Scheck trug, telephoniſch anzufragen, wodurch die Fäl⸗ ſchung an den Tag kam. Als Ebner ſah, wie die Dinge ſich ge⸗ ſtalteten, lief er davon und rief ſeinen beiden auf der Straße war⸗ tenden Freunden zu:„Fort, fort, ſonſt werden wir verhaftet.“ Das geſchah auch in der Tat kurz darnach, denn die Ausreißer wurden ſofort verfolgt und feſtgenommen. Geſtern hatten ſie ſich vor der Strafkammer wegen Urkundenfälſchung und Betrugsverſuchs, Gveulich außerdem noch wegen Diebſtahls zu verantworten, da er einen bei ſeinen Eltern wohnenden Logisherrn den Koffer mit einem falſchen Schlüſſel öffnete und daraus deſſen Legitimations⸗ papiere entwendete, um auf der Flucht nach Amerika Ausweispa⸗ piere zu beſitzen. Die Angeklagten waren geſtändig. Das Gericht verurteilt Seeger zu 5 Monaten, Ebner zu 6 Monaten und Greu⸗ lich zu 5 Monaten 2 Wochen Gefängnis. Bei Seeger und Ebner kamen je 2 Monate, bei Greulich 1 Monat 2 Wochen Unterſuchungs⸗ baft in Mögug. * Donaueſchingen, 26. Nov. Die Brandſtiftungs⸗ Iffäre in der Rettungsanſtalt Mariahof in Hüfingen und die Verurteilung des Zögli iſt ein Vorkommnis, denken gibt. es iſt, im Prozeßverfahren gegen Jugendliche die Wahr⸗ General⸗Anzeiger. 6. m. h. H. 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Leihamt, Lit. 05,1 geltend zu machen, widrigen⸗ zalls die Kraftloserklärung oden genaunter Pfandſcheine erfolgen wird. 32010 Maunheim, 1. Dezember 1908. Städt. Leihaut. Verſteigerung. Mittwoch, 9. Dez. O08 und den darauſſolgenden Freitag, findet im Verſteigerungslokal des hlefigen ſtädtiſchen Leihamts Litera C 5, 1— Eingang gegen⸗ über dem Schulgebände— die öffentliche Verſteigerung ver⸗ fallener Pfänder gegen Bar⸗ Die Uhren⸗, tag, den 11. ds. Mis,, nach⸗ ebot. N Das Verſteigerungslokgl wird leweils um%2 Uhr geöffnet. Kindern iſt der Zutritt nicht Mannheim, 1. Dezbr. 1908. Städt. Leihamt. 85— Elegante Kostümestoffe Aparte Blusenstoffe Einfarbige Kleiderstoffe schwere Qualitäten, in vielen Farben Mannheim, 8. Dezember⸗ Auf Wunsch wird jedes Kleid gratis in einem Geschenk-Karton verpackt. Soetimemnt H ca 110 em breit in vielen Dessins Einheitspreis Meter Mk. Einladung Erneuerungswahl Stiftungsrat der Gallenberg⸗Stiftung. Die Dienſtzeit der Stiftungsratsmitglieder. Herren Lenel Viktor, Kommerzienrat, Löb Ludwig, Kaufmann, iſt abgelaufen, und es hat deshalb für deſelben eine Er⸗ neuerungtwahl auf eine ſechsjährige Amtsdauer ſtattzu⸗ finden. . Die Wahl erfolgt nach§ 21 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittels geheimer Abſtimmung und zwar aufgrund der folgenden vom Stiftungsrat und Stadb⸗ rat gemeinſchaftlich aufgeſtellten und vom Großh. Bezirks⸗ amt genehmigten Vorſchlagsliſte, welche folgende Namen enthält: 1. Lenel Viktor, Kommerzienrat, 2. Löb Ludwig, Kaufmann, 85 3. Fulda Wilhelm, Kaufmann, 4. Grohe Dr. Oskar, Landgerichtsrat, 5. Küllmer Heinrich, Privatmammn, 6. Mayer Emil, Fabrikant, Zur Vornahme der Wohl haben wir Tagfahrt auf * Heppenheim, 26. Nov. Zuſtellung eines Wahlzettels ergebenſt eingeladen werden. Gold⸗ und Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dür⸗ rſt fen mit keinem Kenngeichen perſehen ſein; ſie ſollem bei der Bo Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktavblatt, ſomit 82 1 von mehr als ſechs Perſonen ein Quariblatt, ſomit ½ des 5 normalen Aktendogens van 38 zu 42 Zentimeter und agerne von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhaſb des Frau Wahllobals mit dem Namen derjenigen, welchen der Wähler os ſeine Skimmme geben wilf, handſchriftkich oder im Wear der Frar Vervielfältigung zu berſehen. es⸗ 8 Mannheim, den 27. November Der Stadtrat: 8 3 Martin, 32012 Klemann. lung, Mk. monatlich, Kauf— Are P e e 9r.de lan0s Ludwiashafen, Luiſenſtraße 8. Herr Seit 20 Jahren gute Bezugsquelle. 17128 Herr ——————————————— Herr Pfalz, Heſſen und Umgebung. Herr Frankenthal, 26. Nov. Unter dem Verdachte, in einem zwiſchen einem noch nicht lange verheirateten hieſigen Spenglermeiſter und ſeiner Ehefrau anhängigen Eheſcheidungs⸗ Ver prozeß einen Meineld geſchworen zu haben, wurde geſtern verr von der Gendarmerie der Sohn eines hieſigen Maurermeiſters ditit verhaftet. Der Verhaftete wird beſchuldigt, in dem be⸗ zeichneten Prozeß, um die von dem Ehemann erſtrebte Scheidung der Ehe herbeizuführen, wider die Wahrheit unter Eid bekundet zu haben, daß er mit der beklagten Ehefrau intimen Verkehr ge⸗ 92 pflogen habe. ſchri Auch Heppenheim bat anſt Jugendliche als ein beſonderes Charakteriſtikum verzeichnet werden müſſen, mag er nun aus⸗ gehen, wie er will. ſeine Baukriſe. Kaum ſind einige Tage vergangen, daß Verl ein Neubau faſt vollſtändig eingeſtürzt, ſo dommt ſchon wieder Zell, die Nachricht, daß die Neubauten des Bauvereinz faſt Hun vollſtändig abgetragen werden müſſen und teilweiſe erſte ſchon abgetragen ſind. Bei den Einſtürzen find Arbeiter nicht dauf zu Schaden gekommen. Nach Anſicht von Sachverſtändigen iſt Jag die Urſache in fehlerhafter Konſtruktion zu ſuchen, ferner in flug, dem von der Bauleitung bewirkten allzuraſchen Bauen. Das Klue Bruchſteinmauerwerk wird als zu ſchwach bezeichnet und hat 22 infolge des allzuraſchen Bauens nicht abgebunden.— und e. Aus Rheinheſſen, 25. Nov. Ein intereſſanker Baum, der ſich in unſerer Provinz erhebt, iſt jetzt unter Denk⸗ malsſchutz geſtellt worden. Es iſt dies die ſchon mefd als 1000 Jahre alte Ulme zu Schimsheim, die im Volksmunde das Schimsheimer Rathaus genannt wird. Sie hat dieſen Namen, ertõ weil im Sommer die Väter des Dorfes ſich unter ihren Aeſten bew verſammeln, um das Wohl und Wehe des Dörſchens zu beraten. trau Dieſe Ulme iſt wohl der ſtärkſte Baum in Deutſchland. Sie hat deut einen Umfang von 15,5 Metern, der bis zur Höhe von 5 Metern„W0 ſich gleich bleibt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts hat der und Blitz in den Baum geſchlagen, ſodaß er faſt ganz ausbrannte wor und nach und nach zurückging. Vor noch nicht langer Zeit hat ſorg man die Oeffnungen mit 27 Kubikmeter Sand ausgefüllt und Riv ſorgfältig vermauert. Nun entwickelte ſich der Baum wieder wir und dürfte noch manches Jährchen, vielleicht auch noch mänche dellt Generation überdauern. In der Zeit, da der Baum noch nicht lich hergeſtellt war, bat bei einer Kirchweihe einmal eine Muſik⸗ um kapelle in Stärke von 15 Mann ſich in dem Baume häuslich Fer d nſedergelaſſen und ihre frohen Weiſen dort geſpielt. 2 war Mannheim, 3. Dezember. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 15. Sete. J. 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Wir ſimd in dieſem Jahre umſomehr auf die Wohl⸗ kätigkeit edler Menſchenfreunde angewieſen, als durch den notwendig gewordenen Erweiterungsbau die wenig erſpar⸗ ten Anſtaltsmittel gänzlich aufgebraucht werden mußten. Mannheim, 1. Dezember 1908. 88478 Vorſtand der Mannheimer kath. Rettungs⸗ u. Erziehungs⸗ 8 Anſtalt in Käfertal. Zur Empfangnahme freundlicher Zuwendungen ſind Aerne bereit: Frau Amtsgerichtsdirektor Gießler, neues Amtsgerichts⸗ gebaude Frau Medizinalrat Dr. Behrle. L. 13, 1 Frau Konſul Hafter, Kaiferring No. 38 Frau Dr. Hirſchbrunn, E 2, 16 Frau Apotheker Scheubly, L 8, 8 Frau Dr. Hermanm Werner, D 3, 7. Fräulein Marie Claaſen, P 7, 14 „Fräulein Erna Hirſchbrunn, E 2, 16 Irau Verwalter Neumann Wwe., E 6, 1 Herr Stadtdekan Joſef Bauer, A 4, 2 Herr Stadtpfarrer Aigeldinger, Käfertal, Herr Architekt Schweikert, Eliſabethſtraße No. 4 Herr Straßenbahnkaſſier Maier, Anſtaltsrechner, K 3, 16. 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Wiederholt war es nun vor⸗ gelommen, daß der Dachshund an ſolchen Stellen, wo das Echo At⸗ — Klugheit war. Leider war der Hund von der Frau des Hauſes, f einer ausgeſprochenen Tierfreundin, fabelhaft verzogen worden de und infolgedeſſen die Unverſchämtheit ſelbſt. Das erwähnte Jagd⸗ Teine Sorgen mehr hat die Hausfrau, welche die ganz hervorragende erste Qualitätsmarke 81986 Delikatess-Margarine „Mohra“ in ihrem Haushalt verwendet! Diese Marke hat nach jeder Richtung die nämlichen Eigenschaften und auch die gleiche Verwendbarkeit wie allerfeinste und teuersto Molkereibutter, ist jedoch um 50 Prozent billiger. Allelnige Fabrikanten: A. L. Mohr, Act.-Ges, Altona-Bahrenfeld. Fabriklager; Mannheim, D 7, 3. Einlaöung Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tag⸗ fahrt auf Dienstag, den 15. Dezember 1908, machmittags 3 Uhr in den großen Rathausſcal, Liteva F. ö dalhter anbergumt. Die Tagesordnung enthlt folgende Gegen⸗ ſſände: 1. Errichtung eines Grabdenkmals für dew Ober⸗ bibrgermeiſters Dr. Beck. 2. Das Amt des Gemeinderichters und des Schieds⸗ manns. 3. Dienſtverhältnäſſe der Reviſtonsſekvetäre Gehwing und Friedlin. 4. Dienſtverhältniſſe des Sparkaſſenkontrolleurs Georg Schwöbel. 5. Erwerbung und Verpachtung von Grundſtilcken. 6. Ankauf vom Sihraßengelände im Stadttbeil Kehfertal. 7. Herſtellung von Straßen im Gebiet der 29. Sand⸗ gewann im Stadtteil Käßerbal, 8. Bewilligung von Nachtragskreditem für bauliche Umw. ternehmungen u. A. Errichtung eines Anbaues an die Verſvaltungs⸗ gebäude der ſtädt. Waſſer⸗, Chtns⸗ und Glektrigitäts⸗ werke in K 7, 1 und 2, hier die Betwilligung eines Nachtragskredits. Umbau des Kaufhauſes. Herſtellung eines Giebelabſchluſſes ann altem Gynp⸗ narſium an der Bismarckſtraßze. Verſwendung des alten Gymmaſitumsgebäubeg füür die Handelshochſchule. 3. Einrichtung weiterer Räume in der fritheven Dra⸗ gonerkaſerne fütr Kvankenhausgziwecke. Beſchaffung von Einrichtungen fün das ſtädtiſchg Leihamt. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſe wer⸗ den zu der begeichneten Berſamanlung ergebenſtz elnge⸗ laden. Zu Ziffer 1, 6 und 7 14. ber Tagesordnung ſind am Dage der Sitzung und zwar ſchop von vormittage ali Pläne im Sitzungsſaale ausgehängt. Zu Ziffer 1 bwird außerdem ein Gipsmodell im Sitzungsſſaale Auffbellung fünden. Mannheim, den 1. Dezennber 1908. 62011 Der Staptrat: Martin. Hlemann. Beltanntmachung. Die Erhehung der Beiträge der Meglebauunternehmer zur Un⸗ fallverſicherung betr. No. 20/21. Der eluzug der Hehrolle der Regſeban unternehmer vom ahr 1006 der Werſicherungsanſtalt ber ſiüdweſtlichen Baugewerksberufsgenoſſenſchaft in Straß⸗ burg i. Elſ. von Mannheinm begt gemäß 9, 28 ders auun⸗ fallberſicherungsgeſetzes vom 2. Dezember bs. Is. am wäh⸗ rend ziwei Wochen zur Einſicht ber Betetligten bec der Giu⸗ gugsſtelle— altes Muhaus F 1, b, Zimmer No. 2 par⸗ terre— offen. Einſprachen hiergegen ſind beim Genoſſenſchaftsvov⸗ ſtaud eimzureichen, jedoch iſt der Beitrag vorher boh der obengenannten Einzugsſtelle Kinzubezahben. Mannheim, den 30, Novbr. 1908. 32000 Bürnermeiſteramt; Dr. Finter. Hlank. Restaurant„Morgenröte“ 6, 26, am Ning. Telephon 1692. MHeute Donnerstag 9604 Großes Schlachtfeſt Spezialität: Schlachtplatte, Fracht brief 5 5 aller Aint, len vorratig in Frledrich Ballweg. 5. Baus22 Buchidruckerel. Wirtschaft beſſere, von tüchtigen Jachleuten möglichſt ſofort in Zapf zu übernehmen geſucht. Offerten umer Nr. 83 104 an die Exa pedinon dieſes Blattes erbeten. empflehlt zu billigzten Tagespreisen. 70 NJ. K. Wiederbhold leiſes Blaffen hören. Aber verdammt, der Nebenbuhler blaffte ganz deutlich, wenn auch ebenfalls ganz leiſe. Wir haben den Hund mit Gewalt von der Echoſtelle wegnehmen müſſen, weil wir befürchteten, daß ihm die Aufregung und das fortwährende Blaffen ſchaden könnten. Sobald er aber wieder an die Stelle kam, ließ er ſich jedesmal durch das Echo täuſchen. — Das Knopfpatent des Kronyrinzen. Der Kronprinz kann ſich ſeines Erfinderruhme⸗ nicht f erfreuen. Denn zwei gegen ſeinen doppelten kropf den ſchweren Vorwurf der mangelnden Origina⸗ pten, daß ſte ſchon lange Knöyfe tend daß ſie alſo den :Nein, Herr, ſein Kontor war verſch Hauſt du denn nicht gewartet, wie ich di dem Himtergrunde der Bermmiueg aortete eme Stime: Denm er uit cĩe e Luilsenring 47. Telephon 616. 52420 Die Engel in den Babehofen. Die Nutter einer haherer Tochter zieht, ſo wird den M. N. N. aus gena geſchriehen, das 3* 75 2 ſchule ſchrocken er die nochmal Hignetien b Herru Religi 3, erzählt ſie, betritt ˖ da Schulzimmer einer chen und Stimmgewirr ſchallen. unter die Tiſche, und erſchrocken ſehen gemein beliebten hatten nicht die Frage des an das Lücht der Oeffentlichteit: Eines Mor⸗ der Oberlehrer einer höheren Tochter unteren Klaffe, au⸗ bem lautes La⸗ Blitzſchnell verſchwinden Bücher die Kleinen nach dem all⸗ ten ſte ein böſeß Mewiſſen; ſie ion⸗lehrer L. erwartet. Auf ber allgemeinen ei⸗ Er ſieht, wie due Kinder errůten und rücken ſuchen. mir denn nemand von ttworten? Antwort, nur ermute es mir gewiß erzühlen, —„Nein, daß lann ich nücht, n etwaß ſo eheime KEiwa⸗ Vorlommni⸗ —„Ja, Aenny, Etzahle es ſo⸗ die Mein Vehrer ihr aus dem ſie für den Relgiongumerricht f. Bofen ſoll.„D* Aennp, 22 ige e — Und Die auf den ö aten von dem twonden; er ſamtlich⸗ 16. Seite. General⸗Auzeiner.(Miftagrtan.) 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