1. Abonnement; 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſts auſſchlag M. 3,4 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg⸗ In ſera te: Gadiſche Volkszeitung.) Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Anabhängige Tageszeitung. Badiſche Neueſte Nach Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbetten 841 amer Volksblatt.) chten Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg Taglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Redaktian 3877 in Mannbeim und Umgebung.(aosgenommen eer in Berlin und Aarlsruhe. Erxpedition und Berlags⸗ 8 Schluß der Jnferaten⸗Aunahme ſüt das Mittagsblatt Morgens 2 9 Uhr, für das Abendjblatt Nachmittags 3 lthe. 8 85 567. Freitag, 4. Dezember 1908.(Mittagblatt.) Die heutige Mittagsansgabe umfaßt 16 Seiten. SS———————ZZZ——————— Telegramme. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einer montenegriniſch⸗ſerbiſchen Bande und einer öſterreichiſch⸗ungariſchen Grenzpatrouille. * Köln. 8. Dez. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Budapeſt von heute telegraphiert: Einer nach hier gelangten Meldung zufolge hat an der montenegriniſchen Grenze ein Zuſammenſtoß zwiſchen einer montenegriniſch⸗ſerbiſchen Bande und einer öſterreichiſch⸗ ungariſchen Grenzpatrouille ſtattgefunden. Letztere beſtand aus dem Oberleutnant Breitner vom 31. Infanterieregiment und 8 Mann, die angeblich alle niedergemetzelt wurden. Ferner wird dem Blatt aus Budapeſt gemeldet: Aus zahlreichen Provinz⸗ plätzen liegen hier beglaubigte Nachrichten vor über Truppen⸗ verſchiebungen, die den Zweck haben, die in Bosnien befindliche Heeresmacht und überhaupt das 15. Agramer Armee⸗ korps zu verſtär ken. Insgeſamt dürften in den erſten Tagen des Dezember gegen 20000 Mann aus Ungarn nach Bosnien abgehen. Nach einer Privatmeldung der„Frkf. Ztg.“ hat ſich der von der„Köln. Ztg.“ gemeldete Zuſammenſtoß bei Bi⸗ lel in der Herzegowina ereignet. 9 Soldaten und ihr Kommandant wurden niedergemetzelt, die übrigen Sol⸗ daten gefangen genommen und erhängt. 17 5 Italiens answärtige Politik. * Ro m, 3. Dez. Kammer. Die Kammer ſetzte in ihrer heutigen Sitzung die Beſprechung des Antrags Fuſinato fort. Santini führte aus, Italien hätte ſich der Annexion Bos⸗ nieus nicht widerſetzen können. Redner vertrat den Stand⸗ punkt, daß durch die Aufgabe des Sandſchaks ſeitens Oeſterreich⸗ Ungarns für Italien die Gefahr eventueller Komplikationen fort⸗ falle und verteidigte die Politik Tittonis. Fortis erklärte, er könne die auswärtige Politik der italieniſchen Regierung, aber nicht die Balkanpolitik Oeſterreich⸗Ungarns billigen. Redner be⸗ ſtritt die Rechtmäßigkeit der Annexion Bosniens, die eine kat⸗ ſächliche Verletzung des Berliner Vertrages bilde. Die Kom⸗ penſationen bezüglich des Sandſchaks, die die Möglichkeit eines Marſches der Oeſterreicher gegen Saloniki keineswegs aus⸗ ſchlöſſen, ſeien nicht genügend. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede betonte Fortis die große politiſche Bedeutung der Annexion Bosniens, der ſich Italien indeſſen nicht unmittelbar widerſetzen könne. Es müßte vielmehr zuſammen mit den europäiſchen Mäch⸗ ten abwarten, um die Gefahr einer Iſolierung zu vermeiden. In dieſer abwartenden Haltung aber könne es keine Kompenſations⸗ forderungen ſtellen. An einer europäiſchen Konferenz könne Ita⸗ lien mit voller Beſtimmungsfreiheit teilnehmen, denn dieſe ſei durch die Rede in Carate nicht beeinträchtigt. Wenn die Kon⸗ ferenz nicht zuſammentreten ſollte, ſo müſſe nach ſeiner Anſicht Italien im Einvernehmen mit den anderen Mächten vorgehen. Er halte den Berliner Vertrag und den Dreibundvertrag für zwei internationale Uebereinkommen, die nicht unvereinbar mit⸗ einander ſeien. Daher wolle er der Sache des Dreibundes treu bleiben, obgleich dieſe Treue angeſichts der Maßnahmen Oeſter⸗ reich⸗Ungarns gegen Italien ſich täglich ſchwieriger geſtalte. Er hoffe, die Regierung werde der gefährlichen Lage Herr zu werden wiſſen. Die Kammern des Landes ſeien darin einig, daß die De⸗ fenſipkräfte Italiens zur Wahrung des Friedens vervollſtändigt werden müßten. Oeſterreichs Rüſtungen. * Budapeſt, 3. Dez. Die Truppenſendungen nach Bosnien erfolgen ſeit heute in größtem Maßſtabe. In kurzen Intervallen gehen von hier unausgeſetzt Militärzüge ab. Mit den derzeit beriets in Bosnien befindlichen Truppen und den unterwegs befindlichen 30 000 Mann wird der dortige Stand über 100 000 Mann betragen. Die Regierung demen⸗ tiert heute entſchieden die Gerüchte über eine Mobiliſier⸗ ung, ſowie über die angeblich bevorſtehende Vertagung des Parlaments; die Truppenſendungen gälten ausſchließlich der Verſtärkung der bosniſchen Grenzgarniſonen. Wien, 3. Dez. Nach Informationen an maßgebender Stelle ſind die heute verbreiteten Mobiliſierungsgerüchte voll⸗ ſtändig unwahr. Richtig iſt nur, daß aus verſchiedenen Teilen der Monarchie Truppentransporte nach Bosnien und der Herze⸗ gomina ſtattfinden. Dieſelben erſtrecken ſich nur auf die Ver⸗ wendung der Erſatzreſerviſten des erſten Jahrganges, die Ende 1 Bosnien ſtehenden Truppen. Der Staatsſtreich auf Haiti. OLondon, 4. Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.) Die hier vorliegenden ausführlichen Meldungen über die Flucht des Präſidenten Nord Alexis von Haiti lauten widerſpre⸗ chend. Mehrere Korreſpondenten behaupten, daß er die letzten Tage vollſtändig von ſeinen Freunden berlaſſen und allein ge⸗ weſen ſei. Nur ein alter Hund leiſtete ihm Geſellſchaft Nord Alexis habe ſeine Rücktrittsurkunde ſelbſt geſchrieben und unter⸗ zeichnet. Auf der Wagenfahrt nach dem Hafen konnten An⸗ griffe des wütenden Pöbels nur dadurch verhindert werden, daß die franzöſiſche Flagge von dem Wagen herabwehte. Dramatiſcher lieſt ſich eine andere Darſtellung. Am Mitt⸗ woch abend ſuchten verſchiedene auswärtige Konſuln den Präſi⸗ denten in ſeinem Palaſt auf und ſetzten ihm auseinander, daß er unbedingt ermordet werden würde, wenn er nicht die Flucht ergreife. Nach längerem Zögern ging der alte Mann auf das Zureden der Konſuln auf die Flucht ein. Der franzöſiſche Konſul ließ einen Wagen holen und nahm neben dem Präfiden⸗ ten Platz. Eine bewaffnete Eskadron begleitete den Wagen. So⸗ bald der Pöbel erkannte, wer ſich in dem Wagen befand, ſtürzte er ſich darauf, aber der franzöſiſche Konſul rief der wütenden Menge zu, daß Nord Alexis unter franzöſiſchem Schut ſtehe und zum Beweis hierfür hüllte er den Präſidenten ſchließlich ganz in eine franzöſiſche Trikolore ein. Trotzdem drang der Pöbel auf den Wagen, wurde aber zurückgeſchlagen. Die große Schwierig⸗ keit beſtand darin, den Präfidenten Alexis in das Boot des fran⸗ zöſiſchen Kreuzers zu bringen. Ungeachtet aller Vorſicht gelang es einer Frau, ſich ſoweit an den Präſidenten heranzudrängen, daß ſie ihm eine leichte Stichwunde beibringen konnte. Das Gepäck indeſſen ging verloren, da das Boot ſehr ſchnell abgeſtoßen wer⸗ den mußte. Die Menge warf ſich auf die Gepäckſtücke und plün⸗ derte ihren Inhalt. Mehrere Mitglieder der Regierung des Ex⸗ präſidenten flüchteten ſich ebenfalls an Bord des franzöſiſchen Kreuzers, während andere in den Konſulatsgebäuden Zuflucht ſuchten. Die Berichte aus Hajti ſtimmen fämtlich darin überein, daß nach der Flucht Alexis die Lage auf Haiti ſich nicht gebeſſert, ſondern eher noch verſchlechtert habe. Raub und Plünderung nehmen zu. Auch die Warenlager mehrerer⸗ grö⸗ ßerer europäiſcher Häuſer wurden erbrochen und ausgeplündert. Ein Bergrutſch. *Belluno, 3. Dez. Durch den Bergrutſch, der das Dorf Pra verſchüttete, ſollen 27 Meuſchen ums Leben gekom⸗ men und 9 Perſonen verwundet worden ſein. Im Taifun. Tokio, 3. Dez. Infolge eines Taifuns ſcheiterten geſtern in der Kawatſubay 25 Fiſcherbodte; 350 Fiſcher ſollen den Tod gefunden haben. Standrecht. (Von unſerem Wiener Korreſpondenten.) tz. Wien, den 2. Dez. Das iſt heute ein trüber Jubiläumstag! Nicht Feſtes⸗ ſtimmung, ſondern ernſte Sorge herrſcht in Oeſterreich. In Böhmen gärt es und wie im Jahre 1897 nach dem Sturze des Grafen Badeni, ſo mußte auch jetzt das Standrecht über Prag und deſſen Umgebung verhängt werden, Bei Trommel⸗ wirbel und Trompetengeſchmetter— wie es das Geſetz vor⸗ ſe reiht— iſt heute nachmittag in der Hauptſtadt Böhmens verkündet worden, daß die Staatsgewalt zur letzten und furcht⸗ barſten Waffe gegriffen habe, die ihr zur Verfügung ſteht. Mit dem Standrechte hängt nämlich die Bildung von Standgerich⸗ len zuſammen, die in der erſten Zeit gegen Widerſetzliche ledig⸗ zich mit der ſofort auszuführenden Todesſtrafe vorgehen müſſen. Man kann ſich vorſtellen, daß dieſe Maßregel an dem Tage, der einer friedlichen, herzlichen Feier gewidmet ſein ſollte, nur mit Widerſtreben verfügt worden iſt und die Re⸗ gierung hätte gerne den 2. Dezember ohne dieſen Alarmſchuß vorbeigehen laſſen. Allein die Exzeſſe, die ſeit 7 Wochen in Prag verübt worden ſind, haben geſtern den Charakter einer Revolte angenommen. Nicht mehr die deutſchen Studenten, die an gutem Brauche feſthalten, nicht mehr die deutſche Be⸗ wohnerſchaft überhaupt, die in Ruhe ihrem Berufe nachgehen will, war das Ziel pöbelhafter Angriffe von fanatiſchen tſchechi⸗ ſchen Volksmaſſen, nein: man hat zuletzt mit dem Militär ge⸗ kämpft und kleine Barrikaden errichtet, nachdem man ſchon vorher die öſterreichiſche Fahne, beſchimpft, die Revolution ge⸗ höhung der in teiert und die ſerbiſchen Feinde hochleben gelaſſen hatte. Die letzlen Berichte aus Prag muten wirklich wie Aufruhr⸗ meldungen an. Die Ueberſchriften des„Prager Tagblatt“ November nicht entlaſſen wurden, zur Komplettierung und Er⸗ . lauten heute der Reihe nach:„Die Revolution in Prag— Die Exzeſſe in Permanenz— Die Polizei iſt wehrlos— Dragoner zücken aus— Die Kavallerie wird mit Steinen bombardiert Wiederholte Angriffe— Große Exzeſſe in Weinberge— Die Polizei muß ſchießen— Infanterie rückt aus.“ Fürwahr, das iſt für einen Jubeltag gerade genug. Zwei ſchuldige Faktoren ſind vorhanden. Schwere Ver⸗ antwortung fällt auf den Abgeordneten Klofae, den Führer der nationalſozialen Partei und auch auf den Abgeordneten Dr. Baxa, den tſchechiſchen Staatsrechtler. Beſonders Klofac iſt ſo aufgetreten, als wäre er von den Gegnern Oeſterreichs bezahlt. Er hat die Exzeſſe vorbereitet und die Maſſen auf⸗ gewühlt und gegen die Deutſchen mit erbitterter Feindſchaft erfüllt. Von ihm wurde öffentlich Hochverrat getrieben, ohne daß man ihm das Handwerk beizeiten gelegt hätte. Die öſter⸗ teichiſche Waſchlappigkeit läßt eben verantwortungsloſen Ele⸗ menten, deren Weizen nur auf blutgetränktem Felde gedeiht, ircien Spielraum. Der zweite ſchuldtragende Faktor iſt die Regierung. Freiherr von Beck, der frühere, und Freiherr von Bienerth, der gegenwärtige Miniſterpräſident, haben den Kra⸗ wallen durch ihre ſchwächliche Langmut direkt Vorſchub ge⸗ leiſtet. Ruhig ſahen ſie zu, wie deutſche Bürger in ihrer Be⸗ wegungsfreiheit beengt oder gar tätlich bedrazt wurden teil⸗ nahmslos ließen ſie den Prager Pöbel die Hebeſchaft übe⸗ die Straße gewinnen. Vor einigen Wochen waren die Zuſtände in der Hauptſtadt Böhmens allerdings ſchon ſo bedrohlich geworden, daß dieerhängung des Ausnahmezuſtandes— eine mildere Maßregel als das Standrecht— in Ausſicht geſtellt werden mußte. Doch die Regierung, die ihrem Lieblingsplane, die Koalition der Parteien und Nationen, all' ihre Aufmerk⸗ ſamkeit widmete, wurde wieder ſchwach und ließ die Maß⸗ nahmen ungetroffen. Wer weiß, ob ſie ſich jetzt entſchloſſen haben würde, wenn bloß öſterreichiſche Deutſche und Oeſter⸗ reichs Ehre die Angegriffenen geweſen wären. Da der Haß des Prager Pöbels aber auch an Angehörige des Deutſchen Reiches herankam und eine inneröſterreichiſche Schmach zu einer Angelegenheit der internationalen Politik machte, mußle endlich energiſcher eingeſchritten werden. Zu ſpät! ruft man unwillkürlich aus; indes dieſes„Zu ſpät“ iſt ja faſt zur De⸗ viſe für die öſterreichiſche Politik geworden. In Prag wird nun Ruhe eintreten müſſen, denn gegen das Standrecht kann Herr Klofac mit ſeinem fragwürdigen Anhange nicht ankämpfen. Aber die Steinwürfe und Schüſſe des geſtrigen Abends werden ſehr fühlbar auf die Geſtaltung der nächſten Zukunft zurückwirken. Vor allem iſt die Koali⸗ tion ſo gut wie begraben, was freilich der Uebel kleinſtes wäre. Allein das proviſoriſche Miniſterium Bienerth iſt auch ins Schwanken gekommen und der tſchechiſche Landsmannminiſter Dr. Zaczek wird kaum auf ſeinem Poſten verbleiben. Die Eſchechen aller Richtungen erklären ſich kläglicherweiſe mit den Pöbelmaſſen in Prag, gegen die das Standrecht gerichtet iſt, ſolidariſch; ſtatt ſich entſchieden auf die gegneriſche Seiſe zu ſtellen, leiſten ſie Herrn Klofac moraliſch Unterſtützung. Das Parlament ſelbſt iſt durch die Ereigniſſe ſchwer gstroffen worden. Die Tſchechen werden es nicht zur Arbeit kommen laſſen und deshalb dürfte der Regierung nichts übrig bleiben als die Vertagung. Was ſoll dann mit den dringenden unauf⸗ ſchtebbaren Maßnahmen geſchehen? Das Budget läuft am 31. d. M. ab und der Staatsapparat kann nicht ruhen. So cröffnet ſich denn der unfreundliche Ausblick auf eine aber⸗ malige§ 14 Wirtſchaft. Wie in den Tagen Thuns, Witteks und Körbers würde dann wieder der berüchtigte Notverord⸗ nungsparagraph an die Stelle des Reichsrates treten, des Ab⸗ geordnetenhauſes, das nicht mehr wie einſt das Heim der Pri⸗ vilegierten, ſondern das Haus des Volkes iſt. Darum ſcheint ein§ 14 Regime ſo ſeltſam, daß man doch noch auf eine Glät⸗ lung der Wogen hoffen darf. Gegenwärtig jedoch brauſt die Scee und will ihr Opfer haben. *** * Wien, 3. Dez. Die tſchechiſche Univerſität wurde vom Rektor wegen der Erregung in der tſchechiſchen Sludentenſchaft geſchloſſen. Die deutſchen Studenten ſind über das polizeiliche Verbot des Tragens von Abzeichen, das durch das Standrecht nicht zu rechtfertigen ſei, erbittert. Gegen die Wiederholung der Brünner Revolte erließ der dortige Bürgermeiſter ſtrenge Anordnungen, darunter das Verbot des Ausgehens Jugendlicher nach 6 Uhr abends und die Ein⸗ ſtellung des gewerblichen Fortbildungsunterrichts. In Pola kam es geſtern zu Zuſammenſtößen zwiſchen Italienern und Kroaten, die mit einer kroatiſchen Fahne einen patriotiſchen Umzug veranſtalten wollten. Die ſüdflawiſchen Studenten in Graz und hier demonſtrieren für eine ſüdflawiſche Univerft⸗ lät in Laibach. Hier verſuchten ſie ins Parlament zu dringen und mußten von der Polizei vertrieben werden Die hieſige Univerſität wurde heute wieder ohne Zwiſchenfall eröffnet; das Hauptportal blieb aber geſchloſſen. ** A 2 1 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 4. Dezeember Politische Hebersſcht. Maunheim, 4. Dezember 1908. „Prinzipien und Geſchäftsordnung“. Um in den letzten kritiſchen Tagen davor zu warnen, daß über das gewiß berechtigte Streben nach dem Idealen etwa die nötigen realpolitiſchen Erwägungen verabſäumt wurden, hatte die„Kölniſche Zeitung“ auf das eigentliche Hemmnis allen konſtitutionellen Fortſchritts hingewieſen. Auf die Tatſache, daß im Deutſchen Reich ſeitens einer großen Partei ſtatt nationaler Politik Konfeſſions⸗ politik getrieben wird. Sofort erhebt ſich natürlich die „Köln. Volksztg.“ und reitet Parade auf ihrem olten Steckenpferd: das Zentrum ſei keine konfeſſionelle Partei und es ſei eine Unverfrorenheit, das zu behaupten. Was nun wohl die ultramontanen Kapitolshüter dazu ſagen werden dom Schlage des„Weſtphäliſchen Merkur“ und der„Augsb. Poſtztg.“? Letztere hatte erſt in allerneueſter Zeit aus dem längeren, innerkatholiſchen Preßſtreit über den Charakter der Zentrumspartei das Fazit gezogen: ganz habe ſich der Ver⸗ dacht, daß die„Köln. Volksztg.“ dieſen Charakter fälſchen wolle, nicht beheben laſſen; feſtſtehe zumindeſt, daß ſie„den interkonfeſſionellen Gedanken aus der Geſchäftsord⸗ nung in die Prinzipien einſchmuggeln wolle.“ Aus der Geſchäftsordnung in die Prinzipien: das ſpricht Bände! Die„Köln. Volksztg.“ denkt natürlich garnicht daran, nur glaubt ſie das Konfeſſionelle mehr verdecken zu ſollen, als die Bayern für nötig halten, über deren Ausplauderei ſie enlſetzt iſt. Daß das Zentrum ſelbſt tatſächlich eine durchaus konfeſſionelle Partei iſt und darum politiſch un⸗ hrechenbar und unzuläſſig, konfeſſionell aber eine permanente Kriegserklärung, das kann man auf derſelben Seite der„Köln. Volksztg.“(Nr. 1027) leſen, auf der ſie ſich gegen die„Köln. Ztg.“ verwahrt. Dort ſteht nämlich ein ausführlicher Bericht über den Zen⸗ trumsparteitag für den Regierungsbezirk Minden. Als erſter Redner ſprach Domprediger Druffel(Münſter) über das Thema: Politik und Religion. Seine Rede gipfelte in dem Satz:„Die Zentrumspartei wird auch in Zukunft ihrer ganzen Entwicklung und den tatſächlichen Verhältniſſen gemäß vom guten katholiſchen Geiſte durchhaucht und erfüllt ſein.“ Das ſind die Prinzipien der Zentrums⸗ partei. Wenn ſich Herr Druffel daneben noch den Scherz leiſtete, die„Zentrumsſcheu“ der Proteſtanten für dieſe „Prinzipien“ verantwortlich zu machen, ſo iſt das durchaus ungeſchichtlich und gehört im übrigen in die„Geſchäfts⸗ ordnung“ des Zentrums. Fortſchreiten der Deutſchen Bereinigung. Die im Januar d. J. zu Köln gegründete Deutſche Vereini⸗ gung ſchreitet ſtetig voran. Nachdem ſchon in der erſten Hälfte des Jahres in Köln, Osnabrück und Krefeld Kreisverbände der Deutſchen Vereinigung mit hoher Mitgliederzahl gegründet wor⸗ den ſind, iſt nach der durch die preußiſchen Landtagswahlen und die Sommerferien notwendig gewordenen Ruhepauſe, die weitere Ausbreitung der Vereinigung erfolgreich wieder aufgenommen worden. In den letzten Wochen wurden auf gutbeſuchten Ver⸗ ſammlungen Verbände gebildet in den Kreiſen: Düren, Lennep, Saarbrücken, Siegburg, Bitburg, Ahrweiler. In mehreren an⸗ deren Verſammlungen wurde die Gründung von Kreisverbänden vorbereitet. Auch in Düſſeldorf wurde am 29. November in der Tonhalle eine Verſammlung zwecks Ausbreitung der Beſtrebungen der Deutſchen Vereinigung im Reg.⸗Bez. Düſſeldorf abgehalten, auf der Geh.⸗Rat Univ.⸗Prof. Dr. von Savigny⸗Münſter und Dozent Dr. Buer⸗Bonn ſprachen. Auch in Weſtfalen wird die Deutſche Vereinigung in nächſter Zeit mit der Ausbreitung ihrer Beſtrebungen einſetzen. So findet am 7. Dez. eine Verſammlung in Münſter ſtatt, in der Prof. Dr. Schwering⸗Münſter und Se⸗ natspräſident Schmölder⸗Hamm die Beſtrebungen der Deutſchen Vereinigung beleuchten werden. Am 8. Dez. findet eine Verſamm⸗ lung für den Reg.⸗Bez. Minden in Herford unter dem Vorſitz des Herrn Frhru. v. Ledebur ſtatt. Der ſozjaldemokratiſche Budgetſtreit und der Fall Hoffmann. Bekanntlich iſt dem ſozialdemokratiſchen Mitglied der kayeriſchen Kammer, Hoffmann, der ſofort nach ſeiner Auf⸗ ſtellung als Kandidat ſein Lehreramt an der Volksſchule niedergelegt, ſein Nebenamt an der Fortbildungsſchule jedoch beibehalten hatte, von der pfälziſchen Regierung unterſagt worden, den Unterricht an der Fortbildungsſchule fernerhin zu erteilen. Dieſer Vorfall dürfte für die Entwicklung des C ͤvb Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Literaturvorträge von Fran Dr. Eckardt. In den Mittelpunkt des letzten Vortrags ſtellte Rednerin die franzöſiſche Revolution und die Frage, ob eine unmittelbare Wir⸗ kung auf die deutſche Frauenwelt von dieſem Ereignis ausgegan⸗ gen. Theoretiſch war in der Aufſtellung der Menſchenrechte auch den Frauen, als weiblichen Menſchen, Freiheit, Gleichheit und das Recht zum Widerſtand gegen Unterdrückung verbürgt. Dieſen dem Vernunft⸗ und Naturrecht entnommenen Forderungen wurde aber keine praktiſche Folge gegeben. In den Erläuterungen zu den Menſchenrechten iſt immer nur von Bürgern, nie von Bür⸗ gerinnen die Rede, und der kühne Vorſtoß einer franzöſiſchen Frau, die die Erklärung der Frauenrechte aufſtellt, ſcheitert. Auch in England kommt es nur zu einem fruchtloſen Proteſt von weib⸗ licher Seite durch das Buch: the right of romen von Mary Wol⸗ lestonecraft. In Deutſchland fehlt ſelbſt das. Vielleicht, weil Deutſchland damals wohl eine geiſtige, aber keine politiſche Kultur beſaß, und weil die Frauen ganz im Banne des von den Dichtern aufgeſtellten äſthetiſchen Perſönlichkeitsideals ſtehen. Dennoch fehlt es nicht an Stimmen, die auf die Unhaltbarkeit und auch Ober⸗ flächlichkeit des poetiſchen Ideals hinweiſen, aber ſie kommen von männlicher Seite. Baſedow fordert den Erzieherinnenberuf für die Töchter gebildeter Stände, Samuel Formey wendet ſich im Anti⸗Emil gegen die, im Rouſſeau'ſchen Emile ausgeſprochene zweierlei Geſchlechtsmoral. Am weiteſten aber geht der Staats⸗ rat von Hippel in ſeinem Buch:„Ueber die bürgerliche Verbeſ⸗ ſerung der Weiber“, in dem er gemeinſame Erziehung von Knaben und Mädchen zu Bürgern und Bürgerinnen, alſo die vollſtändige Emanzipation der Frauen fordert. Trotz vieler Frauenzeitſchrif⸗ ten wurden von weiblicher Seite dieſe Verſuche, dem Geſchlecht eine beſſere Bildung und günſtigere Stellung zu geben, nicht unterſtützt. Nur eine einzige Frau, Caroline Rudolphi, deren 1 ſozialdemokratiſchen Budgetſtreites nicht ohne Folgen bleiben. Die Zuſtimmung zum bayeriſchen Budget iſt von der bayeriſchen Sozialdemokratie u. a. damit begründet worden, daß in Bayern vollſtändige politiſche Gleichberechtigung be⸗ ſtehe. Dieſe Angabe beeinflußt ſichtlich die Haltung, die von der bayeriſchen Sozialiſtenpreſſe gegenüber dem Fall Hoff⸗ mann eingenommen wird. Die„Fränk. Tagespoſt“„nimmt“ zwar„an“, daß das Lehrverbot mit der Parteizugehörigkeit Hoffmanns begründet worden ſei, verzichtet aber auf ſonſtige Kritik, indem ſie lediglich ſagt:„Jedenfalls wird die Staats⸗ regierung ſelbſt in einer prinzipiell ſo wichtigen Frage Stel⸗ lung nehmen müſſen“. Auch die„Münch. Poſt“ beſchränkt ſich auf die Bemerkung:„Man darf geſpannt ſein, welche Antwort Herr von Wehner“(der bayeriſche Kultusminiſter bei dem Hoffmann Beſchwerde erhoben hat. Red.)„erteilen wird“. Dieſe vorſichtig⸗diplomatiſche Haltung der bayeriſchen Sozia⸗ liſtenpreſſe hat das Mißfallen anderer ſüddeutſchen Genoſſen erregt. Die„Schwäb. Tagwacht“ z. B. ſchreibt dar⸗ über u..: „So mild hat nicht einmal die Freiſinnspreſſe den Fall Schücking beurteilt. Die Frage der Budgetabſtimmung hat gewiß ihre ernſten Seiten, aber dahin darf es nicht kommen, daß die Partei auf den ſchärfſten Kampf gegen ein Syſtem, das ihre Mitglieder als Bürger minderen Rechts behandelt, verzichtet, damit nur ja nicht die Unrichtigkeit eines bedeut⸗ ſamen Arguments, das bei der Budgetdebatte aufgeboten worden iſt, zugegeben werden muß. Es war von vornherein ein ſchwerer Fehler, daß zu dem Zweck, die Budgetzuſtim⸗ mung zu rechtfertigen, die politiſchen Verhältniſſe des deut⸗ ſchen Südens viel zu rofig geſchildert worden ſind.“ In Stuttgart haben die Gegner der Budgetbewilligung das Uebergewicht. Sie wollen offenbar den Fall Hoffmann als günſtige Gelegenheit benützen, um für ihre Auffaſſung der Budgetfrage Stimmung zu machen. Die Bemühungen mancher leitender Kreiſe der ſüddeutſchen Sozialdemokratie, Erörterungen des Budgetſtreits hintanzuhalten, werden damit durchkreuzt. 5 Deutsches Keich. — Gugendliche und weibliche Perſonen in Fabriken.) Das IV. Vierteljahrsheft zur Statiſtik des Deutſchen Reichs enthält u. 3. eine Zuſammenſtellung über die im Jahre 1907 beſchäftigten jugendlichen Fabrik⸗ arbeiter und die Fabrikarbeiterinnen. In 89 211 Fabriken wurden 449 236 jugendliche Arbeiter unter 16 Jahren be⸗ ſchäftigt, darunter befanden ſich 13054 Kinder unter 14 Jahren(), und zwar 7295 Knaben und 5759 Mädchen. Von den jungen Leuten zwiſchen 14 und 16 Jahren waren 285 335 männlichen und 150 847 weiblichen Geſchlechts. Im Vergleiche zum Vorjahre hat ſich die Zahl der jugendlichen Arbeiter um 24735 erhöht; von der Zunahme entfallen 1067 auf männliche und 1140 auf weibliche Kinder ſowie 17006 auf männliche und 5522 auf weibliche jugendliche Arbeiter zwiſchen 14 und 16 Jahren. Auch die Zahl der Fabriken, in welchen dieſe Arbeiter beſchäftigt wurden, zeigt eine Zunahme von 5250. Die Beſchäftigung von über 16 Jahre alten Fabrikarbeiterinnen hat ebenfalls eine Zunahme erfahren. In 85 143 Fabriken wurden 1145 535 Arbeiterinnen gezählt, von welchen 449 486 16 bis 21 Jahre und 696 099 mehr als 21 Jahre alt waren. Gegen das Vorjahr hat die Zahl der Fabriken, die erwachſene Arbeite⸗ rinnen beſchäftigen, um 4623, die Zahl der beſchäftigten Arbeiterinnen um 49 636 zugenommen. —(Bergarbeiterſchutz.) Die Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung hat einen Antrag im Reichstage eingebracht, den Reichskanzler zu erſuchen, möglichſt bald eine Konferenz, deren Mitglieder ernannt werden: a) vom Bundesrat, ferner ge⸗ wählt werden b) vom Reichstag, o) von den Organiſationen der Unternehmer, Beamten und Arbeiter des Bergbaues, ein⸗ zuberufen. Dieſe Konferenz ſoll unterſuchen 1. Welche geſetz⸗ lichen und behördlichen Maßnahmen notwendig ſind, um größere Sicherheit für Leben und Geſundheit der Beamten und Arbeiter im Bergbau herbeizuführen; 2. welche Mittel geeignet ſind, den ſozialen Frieden zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Bergbau zu fördern, insbeſondere etwa durch Tarifverträge von Einigungs⸗ und Schiedskommiſ⸗ ſtenenn führungen einfügte, macht durch die Gründung eines Erziehungs⸗ inſtituts, das ſie erſt in Hamburg, dann in Heidelberg betrieb, einen praktiſchen Verſuch, den ſie theoretiſch durch ihr, zuletzt noch 1857 neu aufgelegtes Buch„Gemälde weiblicher Erziehung“ un⸗ terſtützt. Die Frage nach einer unmittelbaren Wirkung der Gedanken der franzöſiſchen Revolution auf die deutſche Frauenwelt mußte demnach verneint werden. Dennoch ſollte es an einer großen mit⸗ telbaren Wirkung nicht fehlen. Dies zu zeigen, ſoll ein Teil des nächſten Vortrags bilden. «?!«* Aus der letzten Stadtratsſitzung. Der Antrag der Theaterkommiſſion, mit Herrn Intendank Dr. Hagemann vom 1. September 1909 ab einen neuen 8jährigen Dienſtvertrag abzuſchließen, wird genehmigt. Wegen der gleichzeitig beantragten Gehalter erhöhung erfolgt Vorlage an den Bürgevausſchuß. Thrater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Da ſich der Kammer⸗ ſänger Ernſt Kraus von ſeiner Indispoſition noch nicht erholt hat, hat die Intendanz für die morgige Aufführung von„Triſtan und Iſolde“ den Heldentenor des Leipziger Stadttheaters, Herrn Jac⸗ ques Urlus, für die Partie des Triſtan gewonnen. Hochſchule für Muſik. In unſerem geſtrigen Bericht über die Aufführung in der Hochſchule für Muſik heißt es:„Eine hochbegabte jugendliche Pianiſtin Fräubein Helene Müller(Klavierklaſſe des Direktors). Hier war wieder einmal der Drucfehlerteufel im Spiele; die funge Dame heißt: Helene Weiller. Was wir hiermit berichtigen. 8 Der Liederkranz, E. V. wird in ſeinem am g. Januar 1909 im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfindenden zweiten Kon⸗ Badiſche Politik. Der Fall Rödel. JMannheim, 3. Dez. Hauptlehrer Rödel hat gegen das Erkenntnis des Oberſchulrats Beſchwerde beim Migiſte⸗ rium erhoben. Das Blockabkommen. OKarlsruhe, 3. Dez.(Korreſpondenz.) Heute tagte dahier der engere Ausſchuß der deutſchen Volks⸗ fpartei Badens, um Stellung zu den bevorſtehenden Land⸗ tagswahlen zu nehmen. Wie man hört, wurde das Block⸗ abkommen mit den Nationalliberalen gutge⸗ heißen. Zur Affäre Steinheil. * Paris, 2. Dez. Die Witwe vor dem Richter. Von dem erſten Verhör, das die Witwe Steinheil vor dem Unterſuchungsrichter Andrs zu beſtehen hatte, und in dem es ſich zunächſt um Vorfragen handelt, empfängt man den Eindruck, daß ſie mit wenig Erfolg ihre Taktik der Lüge fortzuſetzen ſucht. Sie appelliert immer zunächſt an das„Gefühl“ und an ihr Recht, ſich als„Märtyrerin“ zu fühlen. Die Mitleidspoſe iſt für den weiblichen Verbrecher, der vor dem Richter ſteht, die erſte Eroberung, die er zu machen ſucht, ganz beſonders im ge⸗ lobten Lande der Galanterie, Tränen gewonnen, alles gewonnen. Frau Steinheil mußte dem neuen Richter, der ſich auf ihre Taktil nicht einläßt, zunächſt über ihre häuslichen Verhältniſſe Aus⸗ kunft geben. Sie tat ihr möglichſtes, ſich in einer Ehe, in der ſie ſich Liebhaber nach Belieben gehalten hatte, als Märtyrerin darzuſtellen. Sie beſchuldigte ihren verſtorbenen Gatten aller möglichen ſchlechten Eigenſchaften, mußte aber, in die Enge ge⸗ trieben, ihre Liebe zum Luxus, ihre Vernachläſſigung aller häus⸗ lichen Pflichten, ihre verſchiedene Liebſchaften zugeben. Mit einem Cynismus, den der Richter ihr verwies, gab ſie zu, jedes⸗ mal, wenn auf die bekannte Weiſe dem Haushalt Geld zufloß, dem Gatten eine Tante Lily vorgeſetzt zu haben, eine entfernte alte Verwandte, von der angeblich das Geld herrührte.„Tante Lilh“, die ſtets beſcheiden im Dunkel blieb, erwies ſich als die kräftigſte finanzielle Stütze der Familie. Da dieſe Geldangelegen⸗ heiten eine ſo große Rolle ſpielten, hat ſich der neue Richter es mit Recht angelegen ſein laſſen, in ſeinen Vorfragen vor allem die finanzielle Lage der Familie Steinheil zu unterſuchen. Außerdem hat man endlich den Aufenthalt der lange geſuchten Frau Prevoſt entdeckt(wiederum durch die Findigkeit eines Journaliſten), die für Frau Steinheil das berühmte Vert⸗Logis in Bellevue gemietet hatte. Sie wohnte in der Rue du Cher lim Oſten von Paris) und wurde heute vom Unterſuchungsrichter Andrs über ihre Beziehungen zu Frau Steinheil verhört. Sie hat angegeben, daß ſie die Dame ſeit langem kenne, daß ſie aber ſeit einiger Zeit ihr nicht mehr die von jener verlangten Ge⸗ fällgkeiten erweiſe, da ihr das nicht mehr gefiel. Es ſteht in⸗ deſſen feſt, daß die Villa in Bellevue noch immer auf ihren Namen gemietet iſt. Welche Glaubwürdigkeit den Angaben dieſer Freundin der Angeklagten zu zollen ſei, wird ſich ſpäter zeigen. Es gibt ſehr viele Leute, die verwirrt durch das unüberſehbare Lügengewebe der Frau Steinheil in ihr eine einfache Hyſteriſche ſehen, die alles erfindet— ſie bedenken dabei nicht, daß ihre Energie und ihre Beweglichkeit durchaus nicht die einer Hhyſte⸗ riſchen ſind. Di e falſche Löwin. Dieſe Figur des Pariſer Lebens, die arme Löwin, kennen wir ſchon. Augier hat ihr ein Drama gewidmet, Maupaſſant ſie in verſchiedenen Novpellen gegeißelt, Hermant ſchildert ſie in ſeinen Romanen. Sie iſt die Frau, die von Haus aus arm iſt, deren Mann wenig verdient, deren Schönheit aber nach einem glänzenden Relief, nach Toiletten, nach großem Auftreten ver⸗ langt. Was tut ſie? Sie erfindet die„billigen Einkäufe“, die „Gelegenheiten“ in den Warenhäuſern,„die günſtigen Auktionen“ im Hotel Dronot— der Mann glaubts und ahnt nicht, daß die Freunde es ſind, die den Haushalt bezahlen. Frau Steinheil machte das anders. Sie entfaltete ihren Luxus nur in ganz be⸗ ſtimmten Kreiſen, wo ſie glänzen wollte, nur da, wo ſie die erſte Rolle ſpielen konnte. Für die andern war ſie eine einfache gutbürgerliche Frau, die auf eine gute Ehe poſierte. Sie war gewiſſermaßen eine„falſche Löwin“, und konnte mit der ihr eigenen Geſchicklichkeit und mit vollkommenem Erfolg zwei ganz verſchiedene Rollen ſpielen. Ein bekannter Pariſer Künſtler, der die Ehe Steinheil kannte, hat darüber einem Mitarbeiter des Petit Pariſien intereſſante Auſſchlüſſe gegeben. Er erzählt, wie Frau Steinheil ſich in beſtimmten Geſell⸗ ſchaften mit einer beſcheidenen Robe zeigte, die ſie die ganze Sai⸗ ſon über trug, und wenn einmal eine ihrer Freundinnen eine Manen des großen Muſikers eine großzügige Ehrung zu bereiten ſuchen. Die Chöre ſingt die ſtattliche Aktivität des Vereins unter Leitung des Königlichen Muſikdirektors Karl Zu ſchneid. Für den inſtrumentalen Teil iſt das Großherzogliche Hoftheaterorcheſter verpflichtet worden. Die Wiedergabe der Rollen der Antigone, Jesmene, des Kreon, der Eurydike, des Hämon u. ſ. w. auf dem Konzertpodium wird den erſten Kräften des Schauſpielenſembles anvertraut werden. Deren Einſtudierung hat Herr Hoftheater. intendant Dr. Karl Hagemann übernommen. Der Mannheimer Kunſtverein verſandte in dieſen Tagen ein Propagandaſchreiben, in welchem er zum Beitritt als Mit⸗ glied auffordert. Der Zweck des im Jahre 1833 gegründeten Vereins iſt die allgemeine Pflege der bildenden Kunſt durch per⸗ manente Ausſtellungen, Ankauf von Kunſtwerken zur jährlichen Verloſung unter ſeine Mitglieder, Vermittlung des Verkaufs von Kunſtwerken uſw. Die Gründer des Vereins wollten in Einnerung und Anlehnung an den hohen Stand der bildenden Künſte im alten Mannheim einen neuen Mittelpunkt aller ein⸗ ſchlägigen künſtleriſchen Beſtrebungen für Stadt und Umgebung bilden und gegenüber der notwendiger Weiſe mehr materiellen Geſtaltung des Lebens in einer Handels⸗ und Induſtrieſtadt ein ideales Gegengewicht auch auf dieſem Gebiete ſchaffen. Unter wechſelreichen Schickſalen hat der Mannheimer Kunſtverein in Gemeinſchaft mit der Stadtverwaltung und verſtändnisvoll von derſelben gefördert, dieſen Zielen nachgeſtrebt. Einen kraligen Impuls hat das Kunſtleben durch die Jubiläums⸗Aus⸗ ſtellung erfahren. Mit Recht erklärte der Vertreter der Stadt bei der Schlußfeier dieſer Ausſtellung:„Daß in einer Periode wirtſchaftlicher Blüte unter kraftvollem ſtädtiſchen Schutzt und feinſinnigen Mäcenatentum glückgeſegneter Mitbürger in An⸗ knüpfung an die Tage ſtrahlenden Ruhmesglanzes unſerer Stadt als einſtiges Pfälziſches Florenz eine Neubelegung künſtleriſcher zert„Die Antigone des Sophokles“ mit den Mendels⸗ Inapp geseichnetes Lebensbild die geſchätzte Rednerin ihren Aus⸗ ſohnſchen Chören zu Gehör bringen und auf dieſe Weiſe den Triebe in wirkungsvoller, zielbewußter Arbeit angeſtrebt werden müſſe.“ Seiner hohen aber ſchwierigen Aufgabe kann der Mann⸗ — Sickgt Wanmhein, 4. Dezenlber, 5 Seneral- Anzeiger.(Mittagblatt.) 3. Seite. Bemerkung darüber machte, ſo pflegte ſie mit ernſtem Augenauf⸗ ſchlag zu erwidern:„Ja, mit dem Gelde, das mein Mann ver⸗ dient, kann ich in den Ateliers der Rue de la Paix nicht arbeiten laſſen! Ich bin eben eine anſtändige Frau.. Ein Haupt⸗ gegenſtand der Bewunderung für die Freunde des Hauſes war ein prachtvolles Halsband von echten Perlen, das Frau Steinheil trug. Sie ſagte den Enthuſiaſten gewöhnlich, daß es falſch ſei und daß ihr Mann nicht in der Lage ſei, ihr ein echtes anzu⸗ bieten. Die Wahrheit war, daß ſie zwei von ganz gleicher Be⸗ Beſchaffenheit hatte. Das echte rührte von einem hochgeſtellten Freunde her. Und wie ſchön vermochte ſie die geſchickte Haus⸗ frau zu ſpielen! Wenn die Gäſte in Bellevue ihre raffinierte Küche rühmten, deren Gerichte von den erſten Traiteuren ge⸗ liefert waren, dann antwortete ſie mit beſcheidenem Löcheln: „Ob Sie's nun glauben oder nicht— alles haben Mariette Wolf und ich ſelbſt im Hauſe gemacht! Wenn mans verſteht, dann man ſich eben mit 50 Franken einrichten, wo andere 500 für Beſtel⸗ lungen ausgeben!“ Dieſe Frau verſtand es, auf ihren guten Ruf 8 haben 1(K..) Nus Stadt und Tang. *Mannheim, 4. Dezember 1908. * Die Großherzoginwitwe Luiſen⸗Spende. Die vom Badiſchen Frauenverein aus Anlaß des 70. Geburtstages der Großherzogin⸗ wiltve Luiſe veranſtaltete Sammlung, deren Ergebnis der Großherzogin Luiſe zu einem guten Zweck zur Verfügung geſtellt werden ſoll, hat die ſchöne Summe von 35 000 Mk. ergeben. Die Spende wurde geſtern vormittag durch den Generalſekretär des Ba⸗ diſchen Frauenvpereins, Geh. Rat Mülker, überreicht. Die Spende, der eine künſtleriſch ausgeſtattete Adreſſe beigefügt iſt, befindet ſich 0 in der Großh. Kunſtſtickereiſchule herzeſtellten prachtvollen * Unterſtützungsfonds für badiſche Kadetten. Es ſcheint nicht genügend bekannt zu ſein, daß aus dem im Jahre 1825 von Groß⸗ herdog Ludwig geſtifteten„Unterſtützungsfond für badi⸗ ſche Kadetten“ alljährlich eine Anzahl Stipendien an un⸗ bemittelte, an einer deutſchen Kadettenanſtalt untergebrachte Ka⸗ detten badiſcher Abkunft vergeben werden kann. Der Fonds wird beim Finanzminiſterium verwaltet. * Erſter Luftflottentag in Mannheim. Wir ſind heute in der angenehmen Lage, das vollſtändige Programm des am nächſten Mitttwpoch ſtatthabenden erſten Luftflottentages zu allgemeiner Kenntnis zu bringen. Um 10 Uhr vormittags: Vorbeſprech⸗ ung im Tagesreſtaurant des Roſengartens. Darnach ebendort Frühſtück und Beſichtigung der Stadt. Um 3 Uhr nachmittags: Mitglieder⸗Verſammlung in der Wandelhalle des Roſengartens. Uum 5 Uhr nachmittagßs: Gemeinſames Mittageſſen mit Damen im Parkhotel. Um 8 Uhr abends: Vortrag des Herrn Guſtav Möckel⸗Berlin über das moderne Luftſchiffahrtsweſen mit vielen aktuellen Lichtbildern, daran anſchließend großes Feſtbankett lunter Mitwirkung der hieſigen Militärkapelle), bei dem die bekannteſten Vorkämpfer für die Luftſchiffahrt ſprechen werden. In den Zwiſchenpauſen Vorträge hieſiger Künſtler und Künſtlerinnen des Hof⸗ und Nationaltheaters. Die Regie liegt in den bewährten Händen des Herrn Hofſchauſpielers Kökert. Eintritts⸗ preiſe und Einlaßkarten⸗Verkaufsſtelklen werden morgen bekannt gegeben. Bei dem großen Intereſſe erwartet die Hieſige Zentralleitung des Vereins, deſſen Gründung bekannilich zwei Mannheimern, den Herren Hoſopernſänger W. Fen⸗ ten und Oberinſpektor G. v. Neuenſtein zu verdanken iſt, leb⸗ Hafteſte Beteiligung der hieſigen Einwohnerſchaft, die eine impo⸗ fante Kundgebung für das lenkbare Luftſchiff und ſeinen großen Erfinder ſein ſoll. * Handwerkskammer Mannheim. Bei der letzten gemeinſchaft⸗ lichen Sitzung des Vorſtandes und des Ausſchuſſes für das Lehr⸗ lingsweſen wurde zunächſt Bericht erſtattet über die Konferenz der badiſchen Kammern, die am 14. Nobember d. J. in Offenburg ſtatt⸗ gefunden hat, ſowie über die Verhandlungen der Gautage, die am 8. und 15. November in Wiesloch und Neckacbiſchofsheim abgehalten wurden. Alsdann wuürde der auf Grund der neuen geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen von der erwähnten Konferenz aufgeſtellte Entwurf von Vorſchriften für die Rogelung des Lehrlingsweſens eingehend beraten und mit untveſentlichen Aenderungen einſtimmig angenommen. Der Entwurf wird nun der nächſten Vollverſamm⸗ lung zur Beſchlußfaſſung unterbreitet werden. Bei der ſich an⸗ ſchließenden Vorſtandsſitzung wurde die abgeärnderte Meiſter⸗ prüfungsordnung beſprochen und die Vorſchlagsliſte für die Meiſter⸗ prüfungskommiſſtonen aufgeſtellt. Auch mit dieſen beiden Punkten wird ſich die nächſte Vollverſammlung, die für den 5. Januar 8 in Ausſicht genommen iſt, beſchäftigen. Ferner ſoll u. g. die Frage der Einſchränkung der Vergünſtigungen für die Ausfuhr von Ge⸗ treide, die Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer auf Grund genauer Erhebungen bezw. ſorgfältiger Berechnungen behandelt werden.— Eine große Zahl von Gutachten wurde abgegeben, ins⸗ beſondere auch über die weitere Erteilung der Vefugnis zur An⸗ leitung von Lehrlingen. Im Prinzip wurde beſchloſſen, die frag⸗ lichen Geſuche nicht zu befürworten, wenn nach den geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen dieſe Befugnis nur erteilt werden kann— nicht er⸗ eerrn teilt werden muß— und der Geſuchſteller hinreichend Gelegenheit hatte, durch Ablegung der Meiſterprüfung ſich das Recht zur Lehr⸗ lingsanleitung zu erwerben.— Dem Gewerbeverein Großeicholg⸗ einmaliger Beitrag von M. 30 bewillgt. Geſuche um Stipendien zur Beſuche von Fachſchulen werden verbeſchieden. Von dem vor⸗ gelegten Haushaltungsplan der Bäcker⸗Zwangs⸗Innung Mannheim kwird Kenntnis genommen. Wegen Nichtbeachtung geſetzlicher Vor⸗ ſchriften betr. die Regelung des Lehplingsweſens ete. wird Straf⸗ antrag geſtellt. Mit der Abhaltung von erbetenen Vorträgen über verſchſedene Themata wird das Sekretariat beauftragt. * Balkon⸗Prümiierung! Ortsgruppe Mannheim des Vereins ſelbſtändiger Handelsgärtner Badens hat die großen Vor⸗ arbeiten der Prämiierung nunmehr bewältigt und findet die Ver⸗ teilung der Preiſe am 8,, 9. und 10. Dezember jeweils vormittags von 10—12 und nachmittags von—5 Uhr im Saale der„Kaiſer⸗ hütte“, Seckenheimerſtraße, ſtatt. Alle prömiierten Balkon⸗ und Verandenbeſitzer erhalten von der Ortsgruppe Mannheim in den nächſten Tagen eins Mitteilung, welcher Preis ihnen zuerkannt worden iſt. Auf dieſem Schreiben befindet ſich eine Nummer, mit welcher der Preis in der genannten Zeit abgeholt werden kann. Welch große Arbeit zu erledigen war, geht ſchon daraus hervor, daß in dieſem Jahre über 800 Balkone und Veronden prämiiert worden ſind. Da die Ortsgruppe ſelbſt nur über ſehr geringe Mittel ver⸗ fügt, um Preiſe anzuſchaffen, ſo iſt es um ſo anerkennenswerter, das die dem Verein angehörigen Handelsgärtner ſelbſt zu dieſem Zweck eine Stiftung von 350 Preiſen zuſammengebracht haben. Wir wünſchen der Ortsgruppe Manuheim, welche ſolch ſchöne, edle Ziele zum Schmuck unſeres Städtebildes berfolgt, für die Zukunft eine aus allen Kreiſen kommende Unterſtützung. * Großer Häuferkauf der Firma Schmoller. Die Firma Schmoller u. Co. kaufte das frühere Weider u. Weiß ſche Haus, ſerner das Haus der Zutt'ſchen Erben zum Preis von 740 000 M. Schmoller wird anſchließend an ſein Warenhaus einen Pracht⸗ bau errichten, der den großen Kaufhäuſern Berlins gleich⸗ kommen ſoll. Di Dibe Der zweite Krawallprozeß. Vor kaum Monatsfriſt hat das Schwurgericht gegen die neun Hauptbeteiligten an dem Rieſenkrawall verhandelt, der ſich im Laufe des Ausſtandes bei der Syndikatfreien Kohlenvereinigung am 25. April ds. Is. in der nördlichen Neckarvorſtadt entwickelt hatte. Geſtern erſchien das Gros der bei jenem Exzeß Feſtge⸗ nommenen, 29 Perſonen im Ganzen, unter der Anklage des Auf⸗ ruhrs, des Auflaufs, des Widerſtands und der Beleidigung vor der Strafkammer. Den Vorſitz führt Landgerichtsdirektor Wengler, die Anklage wird, wie in der Schwurgerichtsver⸗ handlung, durch Aſſeſſor Mutſchler vertreten. In die Ver⸗ teidigung teilen ſich die Rechtsanwälte Dr. Frank, Dr. Je ſel⸗ ſohn, Dr. Feiſt und Dr. Kagz. Die Angeklagten haben den Anklageraum und die Geſchworenenbänke vollſtändig beſetzt. Im einzelnen ſind angeklagt: der 42 Jahre alte Gärtner Karl Lud⸗ wig Metz aus Liedolsheim; der 39 Jahre alte Taglöhner Kon⸗ rad Kercker aus Bubenheim; der 37 Jahre alte Zementarbeiter Friedrich Kämmerer aus Insheim: der 37 Jahre alte Fuhr⸗ mann Joſef Naber aus Gommersheim; der 34 Jahre alte Taglöhner Johann Heinrich Seez aus Niedernhall: der 33 Jahre alte Taglöhner Franz Keßler aus Frammersbach; der 27 Jahre alte Schreiner Wilhelm Adolf Florus aus Rappe⸗ Wilhelm Chriſtian Tochter⸗ —— nau; der 22 Jahre alte Taglöhner mann aus Ofterdingen; der 20 Jahre alte Taglöhner Albert Wünſch aus Mittellangenöls; der 20 Jahre alte Streckenar⸗ beiter Nikolaus Siegler aus Ludwigshafen; der 19 Jahre alte Fuhrmann Theodor Karl DJamberger aus Mannheim; der 17 Jahre alte Taglöhner Anton Müller aus Ludwigshafen; der 17. Jahre alte Eiſendreher 18 Mannheim; der 17 Jahre alte Taglöhner Friedrich Müſſig aus Maunheim; der 16 Jahre alte Schloſſerlehrling Karl Bern⸗ hard Kaiſer aus Mannheim; der 39 Jahre alte Taglöhner Peter Braun aus Wieſental; der 20 Jahre Taglöhner Adam Wilhelm aus Frieſenheim; der 19 Jahre alte Taglöhner Franz Brendner aus Pittsburg; der 19 Jahre alte Elektromechniker Karl Friedrich Kiſt aus Mannheim; der 17 Jahre alte Mecha⸗ niker Hermann Häberle aus Darmſtadt; der 38. Jahe alte Tag⸗ löhner Andreas Remmle aus Wagenbach; der 29 Jahre alte Taglöhner Johann Braun aus Philippsburg; der 28 Jahre alte Arbeiter Adolph Rudolph aus Mannheim; der 33 Jahre alte Taglöhner Aloys Rohr aus Ketſch; der 33 Jahre alte Zementarbeiter Michael Adler aus Viernheim; der 28 Jahre alte Eiſendreher Leopold Keller aus Mannheim: die 26 Jahre 17 Jahre alte Fabrikarbeiterin Sophie Martin aus Mann⸗ heim. 5 Der Tatbeſtand dürfte vom letzten Prozeß her noch in friſcher Erinnerung ſein. Am 25. April, einem Samstag, war der Auf⸗ ſeher der Syndikatfreien Kohlenvereinigung, Wilhelm Buch⸗ horn, der Arbeitswillige hierhergeſchafft und ſich dadurch den leidenſchaftlichen Haß nicht bloß d. heim wird zur Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsſchule ein Ludwig Peter Nägele aus alte Fabrikarbeiterin Margarete Bauer aus Nürnberg: die Streikenden, ſondern der ganzen Arbeiterbevölkerung der Neckarvorſtadt zugezogen hatte, auf der Elektriſchen von Streikenden erkannt worden. Er wurde verfolgt, flüchtete in das Haus des Wirts Eiſenhauer, das, als die Polizei Buchhorn vor der Wut der Menge ſchützte, förmlich belagert wurde. Es bildete ſich eine ungeheure Anſammlung von Menſchen. Unter Schreien, Pfeifen, Schimpfen und Johlen wurde die Herausgabe des Verhaßten verlangt. Als alle Auf⸗ forderungen der Polizei, die allmählich Verſtärkungen aus den andern Revieren und don der berittenen Gendarmerie erhielt, nichts fruchteten, wurde mit blanker Waffe vorgegangen und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen Dabei wurde auf die Schutzleute mit Steinen geworfen, mit dem Meſſer auf ſie ein⸗ geſtochen, und ſie mit Schmähungen überhäuft. Zum Transpor! jedes Exzedenten, der feſtgenommen wurde, waren immer noch einige Schutzleute als Deckung erforderlich'! Die meiſten der diesmaligen Angeklagten ſollen der Aufforderung der Poli⸗ zei, ihrer Wege zu gehen, keine Folge gegeben haben, bei Ge⸗ fangenentransporten in läſtiger Weiſe nachgezogen ſein oder ſich an den Bedrohungen gegen Buchhorn beteiligt haben. Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes wurden die Ange ⸗ klagten zunächſt kurſoriſch über ihre Stellung zur Anklage ge⸗ hört. Mit Ausnahme von Rudolph und der Bauer erklärten ſie ſich alle für nichtſchuldig. Rudolph räumte ein, ſchimpfend der Elektriſchen, auf der Buchhorn ſtand, nachgeſprun⸗ gen zu ſein, aber Gewalttätigkeiten habe er nicht begangen. Die Bauer ſagte, ſie habe geſchimpft, aber nicht alles, was die An⸗ klage behauptet. Der Angeklagte Metz will aus Neugier hin⸗ gelaufen ſein. Gemacht habe er nichts. Der Angeklagte Kerk⸗ ker hat ebenfalls nichts gemacht. Auf dem Heimweg von der Apotheke erhielt er ohne Anlaß einen Säbelhieb. Er ſtand dann vor ſeiner Tür. Da kamen Schutzleute. Ein Sergeant ſagte zun einem: Nehmen Sie den da mitl Sc wurde ich verhaftet. Weiter weiß ich nichts. Der Angeklagte Kämmerer hat das Bureau von Holzmann geſucht und kam auf dem Weg dahin auch in die Eiſenhauerſche Wirtſchaft. Als er wieder herauskam, ſei er zwei Schritte vor der Tür angehalten und ihm eine Kette um die rechte Hand gelegt worden. Er habe zu den Schutzleuten geſagt: Nur nicht ſchieben und ſtoßen! Ob er auf die Polizei geſchimpft habe, könne er nicht ſagen. Möglich ſei es, daß er in der Aufregung etwas geſagt habe. Der Angeklagte Naber be⸗ ſtreitet die Anklage. Schutzleute hätten ihm mit dem Säbel in die Knieekehle gehauen und ihn„geſtumpt“. Der Angeklagte Seez ſagt, er ſei bei dem Auflauf auch ein bißchen hingeſtan⸗ den. Er habe nicht gewußt, was los ſei. Auf einmal ſei ein Schutzmann gekommen und habe ihm geſtumpt, er ſolle fort⸗ gehen. In dem Augenblick ſei ſeine Frau gekommen, um ihn am Arme fortzuziehen. Darauf habe ihn der Schutzmann ver⸗ haftet. Angekl. Keßler: Ich kann gar nichts zur Sache ſagen. Angekl. Florus: Ich bin mit andern Gäſten aus der Eiſen⸗ hauerſchen Wirtſchaft gedrängt worden. Kaum war ich außen, ſo wurde ich herumgeſchlenkert und erhielt einen Säbelhieb. Ich weiß nicht, wofür ich hier als Angeklagter erſcheinen ſoll. Angekl. Fahrenbach: Vor dem Reichsadler haben die Leute Hoch g⸗ rufen. Ich habe auch Hoch gerufen und bin dann verhaftet worden. Angekl. Wünſch: Ich kam von der Mittelſtraße, ging auf den Marktplatz und als ich vor die Polizeiwache kam, trat ein Schutzmann heraus und zog mich mit den Worten: Du biſt auch ſo ein Lump! in die Wachſtube. An der Zuſammenrottung war ich nicht beteiligt. Der Angeklagte Siegler ſagt: Ich ſtieg von der Elektriſchen, als ich den Auflauf ſah. Als ich wie⸗ der weiter fahren wollte, kam ich nicht mehr mit und wurde verhaftet. Der Angeklagte Hamberger ſagt: Als ich durch die vierte Querſtraße ging, begegneten mir die Fräuleins Reis. Ich grüßte, aber gerade, als ich die Hand am Hut hatte, wurde iſt feſtgenommen. Der Angeklagte Müller behauptet, ei vor ſeiner Hausfüre verhaftet worden, weil er geſagt habe, könne er ſtehen bleiben. Der Angeklagte Müſſig iſt, wie behauptet, ohne jeden Grund in der 4. Querſtraße verhaft worden. Der Angeklagte Kaiſer ſah, wie der Schutzman Nr. 72 von Steinwürfen getroffen wurde. Man hatte ihn a ſcheinend auch für einen Werfer gehalten, denn plötzlich habe Säbelhiebe über den Kopf erhalten und ſei bewußtlos am Bode liegen geblieben. Sonntags morgens ſei er dann verhaftet den. Der Angeklagte Kaiſer behauptet, er ſei für einen v haftet worden, der neben ihm geworfen Habe. Um 8 Uhr abends wurde die Verhandlung abgebrochen und auf Freitag morgen 9 Uhr vertagt. Das Urteil iſt für heute z erwarten. (Schluß folgt.) Der Mord in der Seckenheimerſteaße. Der mutmaßliche Täter iſt entdeckt, aber entwiſcht. Der Verüber der ſchweren Bluttct in der Seckenheimerſtraße iſt entdeckt und verhaftetl Dieſe Nachricht verbreitete ſich geſtern in den Abendſtunden wie 5 ein Lauffeuer durch die Stadt. Leider bewahrheitete ſich die c eeeeeeeeeeeeeeeeee heimer Kunſtberein nur dann gerecht werden, wenn ihm aus we i⸗ teſten Kreiſen Verſtändnis entgegengebracht und Unter⸗ ſtützung gewährt wird. Hierzu iſt vor allem erforderlich, daß die Zahl der Vereinsmitglieder mit der Größe und dem Wohlſtand der Stadt im Einklange ſteht, und daß ferner die Vereinsaus⸗ ſtellungen nicht allein gut beſucht, ſondern auch durch Ankäufe von Privaten für die ausſtellenden Künſtler nach jeder Hinſicht be⸗ achtenswert gemacht werden. Nur auf dieſem Wege können, wie in anderen größeren Städten, dauernd reichhaltige und künſtleriſch hochſtehende Ausſtellungen zuſtande gebracht werden. Für die nächſte Zeit hat der Kunſtperein, zum Teil unter erheblichen Opfern, größere Ausſtellungen der Karlsruher, Stuttgarter, ſowie Sonderausſtellungen von Wilhelm Buſchf, Philipp Kleinf, Max Klinger, Auguſte Rodin, Guſtav Schönleber, Hans Thoma u. d. geſichert oder eingeleitet.— Es wäre wünſchenswert, wenn unſere Leſer dieſer Aufforderung zum Beitritt recht zahlreich folgen würden. Deer Verein für klaſſiſche Kiechenmufik in Ladwigshafen a. Rh. Jberanſtaltet am Montag, 7. Dezember 1908, abends 8, Uhr ein Konzert in der oberen proteſtantiſchen Kirche. Als Soliſten ſind gewonnen: Sopran: Frau Dr. Luiſe Barth aus Langenbrücken; Orgel: Frau Jenny Schmidt⸗Jux aus Frankfurt a..; Viola: Herr Großh. Kammermuſiker Heinrich Müller aus Karlsruhe. Die Leitung des Konzerts liegt in Händen des Herrn Miſikdirektors Bieling. Auf dem Programm ſtehen: Prälu⸗ dium und Fuge(-moll) für Orgel von J. S. Bach: Lieder f. gem. Chor von Bach; Adagio cantabile und Grave für Viola mit Orgel⸗ begleitung von G. Tartini; zwei Sopranſoli von C. Krebs und J Roth; Variationen für Orgel über ein Originalthema von A. Heſſe; gemiſchte Chöre von F. Mendelsſohn und C. F. Richter; Larghetto für Viola mit Orgelbegleitung von Mozart. Konzert⸗ Fantaſie für Orgel über Luthers Choral Ein feſte Burg“ von Fr. Lux und„Gott iſt unſere Zuverſicht“ Motette für gemiſchten Dresdener, Düſſeldorfer und Münchener Künſtlervereinigungen, Chor von A. Klughbardt. Eintrittskarten für Nichtmitglieder a M. 1,50 ſind am Eingange der Kirche zu haben. Im Heidelberger Bachverein gelangt unter Leitung des Herrn Generalmuſikdirektors Dr. Ph. Wolfrum am Sonntag den 18. Dezember, nachmittags 4 Uhr, die 2. Hälfte des J. S. Bach'ſchen Weihnachtsoratoriums(Teil—6) führung, nachdem bor einem Jahre Teil—3 zur ſtrichloſen Auf⸗ führung gelangte. Den Evangeliſten ſingt auch dieſes Mal Herr HKammerfänger Feliy Senius⸗Berkin. Eintrittskarten ſind in der Hofmuſikalienhandlung von Eugen Pfeiffer in Mannheim und Heidelberg zu haben. *** Grogh. Bad. Bof⸗ und Nattonaltheater in MRannheim. Walküre. Ein wenig anregender Abend, der des Meiſters Kunſt keinen, den wenig zahlceichen Hörern vermutlich keinen ſehr großen Dienſt erwies! Ein Unſtern ſchien von bornherein über der Aufführung zu walten. Krauß ominöſe Abſage— mit ihm iſt es jetzt, was Verläßlichkeit angeht, ſo geworden, wie es mit Burrian u. a. längſt iſt, und man ſollte darum überhaupt von einer Verpflichtung abſehen, zumal wenn ſie an ſich ſo wenig geboten ſchien wie für die Walküre— hatte den Unſegen heraufbeſchworen. Zwei Abſagen, die von Frl. Brandes und in letzter Stunde die von Frl. Kofler, folgten der ſeinen. Statt Krauß ſang Pennarini, der leider keinen guten Tag hatte. Sein Sigmund war nicht ſo einheitlich wie jüngſt ſeine beiden Siegfriede. Einige Glanzpunkte, wie am Ende des erſten Aktes, gemahnten zwar an jene Leiſtungen, wie überhaupt die friſch zupackende und kernhafte Art günſtig und charakteriſtiſch wirkte. Aber die öfters bemerkbare ſchwankende Tongebung, manche Willkürlichkeiten, die man in Wagners Kunſt ſelbſt einem Heldentenor nicht verzeihen darf, ließen im ganzen die feſſelnde Wirkung nicht aufkommen, die jüngſt ſeine Kunſt auszeichnete. ohne jede Kürzung zur Auf⸗ Seht anziehend und ſympathiſch berührte die Fricka von Fran Schroeder⸗Kaminsky(Wiesbaden), während die Brünhilde Frl. Marie Gartners, einer noch jugendlichen Sängerin vom Stadttheater in Barmen, nur durch die friſche und klare Stimme den Anforderungen der Partie entgegenkommt, einige ntereſſe erweckte. Damit iſt freilich das meiſte geſagt. Denn im allgemeinen ließen ihre muſtkaliſche Unſicherheit, die zum Teil den Umſtänden zugute zu halten war, und die fehlende geiſtige und muſikaliſche Durchdringung der Geſtalt zu einem wirklichen Genuß nicht kommen. Sehr günſtigen Eindruck machte geſtern Frl. Sondras innig empfundene Sieglinde, die ſie auch ſtimmlich gut durchführte. Bahlings mächtiger Wota und der charakteriſtiſche Hunding Fönß' katen das Ihre zu dem Gelingen des Ganzen, und unter Reichwein entfaltete das Orcheſter reichen Wohlklang. Dr. H. *** Konzert der Liedertafel. Im gutbeſetzten Nibelungenfſaale des Roſengarlens berau⸗ ſtaltete die„Liedektafel“ ihr diesjähriges Winterkonzert und dieſes bildete zugleich das zwanzigjährige Dirigentenjubiläum ihres ver⸗ dienſtvollen muſikaliſchen Leiters, des Herrn Muſikdirektors H. Bre⸗ ling. Herr Bieling hat in dieſer langen Reihe von Jahren ver⸗ ſtanden, den alten Ruhm der Mannheimer Liedertafel zu erhalben und zu mehren. Wiederholt führte er ſeine wackere Sängerſchar zu Kampf und Sieg. Eine rührige, weitblickende Vorſtandſchaft ſtand ihm dabei jederzeit hilfsbereit zur Seite. In der Liedertafel weiß man die Tätigkeit des mufikaliſchen Leiters zu ſchätzen, das Verhältnis zwiſchen Dirigent, Vorſtand und Aktwität iſt insbeſon dere ſeit der Tätigkeit Bielings von nie getrübter Harmonie, und dies ehrt alle die beteiligten Faktoren, die berufen ſind, in der Pflege des deutſchen Liedes eine nicht zu unterſchätzende Kulturauf⸗ gabe zu erfüllen, in gleicher Weiſe. Daß ein ſolch ungetrübtes, harmoniſches Zuſammenwirken— eine Grundbedingung für die ge deſhliche Entwickelung eines Chorvereins— ſeine ſegensreichen 4. Sei e. Genueral⸗Auzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, 4. Dezember. zweifellos inbetracht kommt, ermittelt, aber der Vogel iſt leider ausgeflogen. Es handelt ſich um einen 18 Jahre alten Bäcker⸗ geſellen namens Hermann Bergmeiſter von Hasloch, der ſeit Ende Juli d. J. bei Herrn Bäckermeiſter Heinrich Groß⸗ kopf in J 3a, 2 beſchäftigt war. Die Perſonalbeſchreibung des mutmaßlichen Täters paßt genau auf Bergmeiſter, der uns fol⸗ gendermaßen beſchrieben wurde: Kleine, unterſetzte Statur, höch⸗ ſtens 1,60 Meter groß, hageres, bartloſes Geſicht. Seine Aus⸗ gehkleidung beſtand aus einer grünlichen Lodenjoppe, hellen, kar⸗ rierten Hoſen und ſchwarzem oder braunem eingeknickten weichen Filzhut; Bergmeiſter, dem von ſeinem Arbeitgeber ein ſehr günſtiges Zeugnis ausgeſtellt wird— er war ſolid, ordentlich, fleißig und ſauber— war gewöhnlich um 10 Uhr vormittags mit ſeiner Ar⸗ beit in der Backſtube fertig. Er bekam dann ſein Koſtgeld, das .50 M. pro Tag betrug, ausbezahlt und hatte hierauf nur noch einen Gang zu einem Kunden zu machen. Dann war er frei, bis zum Arbeitsbeginn. Bergmeiſter aß bei ſeiner in der Neckarſtadt wohnenden Schweſter zu Mittag und ſtieg gewöhnlich zwiſchen 2 und halb 4 Uhr auf ſeine im Dachgeſchoß des Hauſes ſeines Meiſters beſindliche Schlafkammer. Am Mittwoch nun iſt von einer Hausbewohnerin beobachtet worden, daß Bergmeiſter er ſt um halb 8 Uhr nach Hauſe gekommen iſt. Geſtern vormittag verließ Bergmeiſter wie üblich um 10 Uhr das Haus ſeines Meiſters und ließ ſich nicht mehr blicken. Und als die Kriminalpolizei die Wohnung ſeiner Schweſter ausfindig gemacht hatte, war der Vogel ausgeflogen. Auf dem Bette Berg⸗ meiſters wurde ein blutiger Kragen gefunden, ein zweifel⸗ 40s ſchwer belaſtendes Beweisſtück. Daß Flucht vorliegt, geht daraus hervor, daß Bergmeiſter ſich mit keiner Silbe Herrn Großkopf gegenüber geäußert hat, daß er nicht mehr wiederkom⸗ men wolle. Er hat auch ſeine ſämtlichen Sachen zurückgelaſſen. Geſtern abend waren mehrere hundert Menſchen in der Nähe des Großkopfſchen Hauſes verſammelt. Sie waren auf die Kunde von der Entdeckung des mutmaßlichen Täters dorthin geeilt, be⸗ kamen aber nicht viel zu ſehen, da ein ſtarkes Schutzmannsauf⸗ gebot die Umgebung des Hauſes während der Durchſuchung der Dachkammer Bergmeiſters und während der notwendigen ſon⸗ ſtigen Erhebungen in weitem Umkreiſe abgeſperrt hatte. Bergmeiſter war ein häufiger Gaſt in der Wirtſchaft,„Zur Römerſtadt Oſterburken“, wo die Getötete bekanntlich be⸗ dienſtet war. Seit etwa drei Wochen verkehrte er faſt täglich bei Herrn Hofmann. Auf die Spur des mutmaßlichen Täters hat vornehmlich ein Kollege Bergmeiſters, ein in H4 in Stel⸗ lung befindlicher Bäckergeſelle namens Leitz, geführt, der mit Bergmeiſter und mehreren anderen Bäckerburſchen in der Hof⸗ mann'ſchen Wirtſchaft verkehrte. Bei den Nachforſchungen der Kriminalpolizei nach der Richtung, ob ſich beſtimmte Perſonen um die Gunſt der Getöteten in der Wirtſchaft bemüht hätten, wurde auch der Bäckerburſche Leitz namhaft gemacht. Leitz äußerte ſich ſofort dahin, daß nicht, wie es heiße, er, ſondern ſein Kollege Bergmeiſter eiferſüchtige Regungen gegenüber der Lähndorf bekundet habe. Das führte dann in der Hauptſache auf die Spur Bergmeiſters. 1 85 Wie jetzt feſtſteht, iſt Bergmeiſter mit der Ge⸗ tiöteten am Mittwoch Nachmittag beiſammen geweſen. Wie wir bereits geſtern mitteilten, wuürde die Lähndorf am Mittwoch vormittag kurz nach 11 Uhr bei Frau Schmelzinger in der Seckenheimerſtraße, wo ſie ſeit Samstag wohnte, von einem anderen Mädchen abgeholt. Wie feſtſteht, warx es, wie gleich vermutet wurde, eine Kellnerin, die mit detr Lähndorf zu mehreren Stellenvermikkler⸗ »Lähndorf einen Zettel, auf dem ſtand, daß Herr Metz in der „Kaiſerhütte“ eine Kellnerin ſuche. Die Lähn⸗ dorf ſoll ſich ſofort freudeſtrahlend geäußert haben, dangehe ſie gernhin. Um halb 1 Uhr trennte ſich die Kellnerin von der Lähndorf. Es iſt nun ſoviel feſtgeſtellt, daß Bergmeiſter ſich“ mit der Lähndorf in zwei Wirtſchaften, u. a. im Luther⸗ pförtchen, nachmittags zwiſchen 3 und 4 Uhr aufgehalten und mit dem Mädchen zwei Viertel Wein getrunken hat. Man nimmt an, daß Bergmeiſter die Lähndorf dann in die „Kaiſerhütte in einer Abſicht, die wir nicht weiter anzudeuten brauchen, begleitet und, da ſich das Mädchen geweigert im Haus⸗ gang der Kaiſerhütte ihm zu Willen zu ſein, in einem plötz⸗ lichen Wutanfall zuſammengeſtochen hat. Die Art der Blut⸗ ſpritzer an dem Namenpräge⸗Apparat läßt darauf ſchließen, daß die Lähndorf den tödlichen Stich in gebückter Stellung er⸗ halten hat. Auf die Kaltblütigkeit und Dreiſtigkeit Bergmeiſters läßt der, Umſtand ſchließen, daß er am Mittwoch Abend einem Schutzmann eine Zigarre angeboten hat. Noch geſtern abend wollte er einen Schutzmann, der ein Landsmann von ihm iſt, aufſuchen. Er iſt dann offenbar durch den großen Menſchen⸗ auflauf, der vor dem Hauſe des Herrn Bäckermeiſters Großkopf ſtattfand, verſcheucht worden. Bis zum Redaktions⸗ ſichlufß war Bergmeiſter noch nicht aufgegriffen. Wie be⸗ reits mitgeteilt, wurde der blutbefleckte Kragen Bergm eiſters vorgefunden und zwar im Bette berſteckt. Die Beſchaffenheit des Kragens läßt darauf ſchließen, daß Bergmeiſter verſucht hat, die Blutſpuren zu beſeiti⸗ gen. Das Gerücht, daß die blutbefleckten Kleider Bergmeiſters Folgen auch in muſikaliſch Leiſtungen zum tren ſtut 0 der Liedertafel, deren prächtiges Stimmaterial weit über die Grenze Mannheims, ſtets eine beſondere —————— Auch das geſtrige Konzert, dem ein ſorgfältig gewähltes, muſi⸗ laliſch wertvolles Programm zugrunde lag, reihte ſich denen der Vorjahre ebenbürtig an und bot wiederum eine Fülle hehrſter Kunſtgenüſſe. Gleich der erſte Chor, Faßbaenders„R hein⸗ rel, einer der für bas Frankfurter Katſerweltſingen beſtimmten Chöre, zeigte das ſchöne, gut ausgeglichene Stimmaterial des Ver⸗ eins und die bewundernstwerte Disziplin in ſchönſtem Lichte. Der Chor gehört nicht allein wegen ſeiner zahlreichen Modulationen, ſondern auch deshalb, weil es ihm an kraftvollen Lichtpunkten fehlt, im welchen ſich die Stimmen freier entfalten können, zu den ſchwie⸗ rigſten Aufgaben für einen Männerchor. Herrn Bielings Kunſt verſtand die Sänger zu einem weiſen Maßhalten zu erziehen. Mit ſchöner, dezenter Tongebung und wohlprononcierter, gut verſtänd⸗ Iicher Ausſprache wurden hier vorzügliche Wirkungen erzierlt. Die Intonation blieb eine dadellos reine und die ungezwungene, ge⸗ ſchmackvolle dynamiſche Ausgeſtaltung war neben der Nobleſſe der Tongebung beſonders rühmenswert. Das gleiche gilt von Kirchls „Elfenklocken im Walde“. Zwar ſank der Chorton hier etwas, doch blieben die Harmonien rein, und die Weichheit und künſtleriſche Ausgeglichenheit des wuchtigen Tontörpers ließen ein atelbewußtes, hingebungsvolles Studium erkennen. In Rietz „Naienzeit“ hatte die Leitung des Veveins eine wertvolle Aktere Chorpartitur zu neuem Leben erweckt. Der reizende Chor, innen gein g. Bei einer Stellenvermittlerin bekam die und der Herren Jakob Dann und Leger verſchönt. zu voller Wirkung. ſchienen beſtens abgetönt und durch Verwendung des Halbchors trat iſt hinter dem Backofen gefunden worden ſind, beſtätigt ſich nicht. Bergmeiſter hat die Kleider offenbar gereinigt und anbehalten. Hoffentlich gelingt es jetzt der Kriminalpolizei, Bergmeiſter, der mit dem Täter zweifellos identiſch iſt, zu ermitteln. Es hat ſich jetzt auch herausgeſtellt, daß eine gegenüber von der „Kaiſerhütte“ wohnende Frau einen Burſchen, der eine grün⸗ liche Lodenjoppe trug, mit der Getöteten in der Toreinfahrt der„Kaiſerhütte“ ſtehen geſehen hat. * 2 2 J. Vereinsnachrichten. Mannheimer Liedertafel. Nach dem geſtrigen Konzert vereinigte ſich die Aktivität der Mannheimer Liedertafel mit ihren Damen in der Wandelhalle des Roſengartens zu einem gemeinſamen Abendeſſen und gemüt⸗ lichen Beiſammenſein. Verbunden war hiermit die Feier des 20⸗ jährigen Dirigentenjubiläums des um die„Liedertafel“ hochver⸗ dienten Muſikdirektors Herrn Hermann Bieling. Es herrſchte eine gehobene, fröhliche Stimmang. Der Präſident des Vereins, Herr Heinrich Küllmer, ſeierte in einer längeren herzlichen Anſprache den Jubilar. Als vor 20 Jahren nach dem Ausſcheiden Iſenmanns und der kurzen Dirigententätigkeit der Herren Angerer und Hirſch die„Liedertafel“ vor die Notwendigkeit der Wahl eines neuen muſikaliſchen Leiters geſtellt wurde, ſei man von der Notwendig⸗ keit dürchdrungen geweſen, nach dem in berhältnimäßig kurzer Zeit ſtattgefundenen wiederholten Dirigentenwechſel zu einem dauernden Verhältnis zu kommen. Damals ſei das Augenmerk des Vorſtandes von dritter Seite auf Herrn Muſikdirektor Bie⸗ ling gelenkt worden, als den für den Poſten des muſikaliſchen Lei⸗ ters der„Liedertafel“ geeignetſten Mann. Herr Bieling, der zu jener Zeit in Ludwigshafen ſchon 2 Vereine mit großem Erfolge dirigerte, ſei dann ohne alles weitere und unter Fallenlaſſen der ſonſt üblichen Probezeit ſofort für dauernd engagiert worden und die„Liedertafel“ habe dieſen Entſchluß nie zu bereuen gehabt. Redner ſchilderte die erſprießliche Tätigkeit des Jubilars und ſein unermüdliches Wirken im Dienſte der„Liedertafel“, die unter Bielings muſikaliſcher Leitung von Stufe zu Stufe geſtiegen ſei und im Kranze der deutſchen Männergeſangvereine einen hoch⸗ angeſehenen Platz ſich errungen habe. Herr Küllmer feierte dann den Jubilar als Menſchen, der es verſtanden habe, die Achtung und die Liebe der Aktivität der„Liedertafel“ zu erwerben und ſich dauernd zu erhalten, ſo daß ſtets ein inniges, herzliches Verhältnis zwiſchen Sängern und Dirigent herrſchte. Redner ſchloß ſeine Worte mit der Hoffnung, daß es der„Liedertafel“ vergönnt ſein möge, dieſen tüchtigen, geiſtig hochſtehenden Mann noch recht lange als Dirigenten zu beſitzen. Zum Ausdruck des Dankes und der Anerkennung überreichte Herr Küllmer dem Jubilar einen prächtigen Kunftgegenſtand. Das von Herrn Küll⸗ mer ausgebrachte Hoch auf Herrn Bieling fand bei den An⸗ weſenden begeiſterte Aufnahme und freudig wurde der Lieder⸗ tafel⸗Wahlſpruch angeſtimmt. Herr Muſikdirektor Bieling dankte in ſchlichten bewegten Worten für die ihm zuteil gewordene Ehrung. Er erinnerte an die Zeit des Beginns ſeiner Dirigen⸗ tentätigkeit in der„Liedertafel“ und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es ihm vergönnt geweſen iſt, einem ſo angeſehenen Verein wie die„Liedertafel“ ſo lange Jahre dirigieren zu dürfen. Er dankte ferner für die weitgehende verſtändnisvolle Unterſtützung, die er von Anbeginn an bis zum heutigen Tage bei dem Vorſtand der„Liedertafel“ gefunden habe, ſowie den Sängern für das ihm ſtets entgegengebrachte herzliche Vertrauen und ſprach den Wunſch aus, noch recht viele Jahre in der„Liedertafel“ wirken ſeu können.(Lebhafter Beifallj. Möge, ſo ſchloß Redner, die „Liederkafel“ immer in der Lage ſein, ſo ausgezeichnete Männer in ihrem Vorſtand zu beſitzen, wie dies in den letzten 2 Dezennien der Fall geweſen. Sein Hoch galt der Zukunft der„Liedertafel“. Der dentſche Wahlſpruch reihte ſich an. Der 2. Vorſitzende, Herr Irſchlinge r, dankte den mitwirkenden Soliſten des Abends ſowie dem Pianiſten, Herrn Hautz und der Aktivität. Der Prä⸗ ſident des badiſchen Sängerbundes, Herr Rich. Sauerbeck, feierte in humorpollen, feinſinnigen Ausführungen die Gattin des Dirigenten, wofür Herr Bieling ſpäter ſeinen innigen Dank ausſprach. Der Abend wurde durch verſchiedene Chorlieder, ſowie durch Soli des Herrn Jakob Groß, welcher 2 liebliche Kom⸗ poſitionen des Jubilars vortrug, des Herrn Otto Henne, der u. a. den prächtigen Prolog aus Bajazzo ſehr wirkungsvoll ſang Erſt in früher Morgenſtunde fand das Feſt ſeinen Abſchluß. Eine große Anzahl von Glückwunſchtelegrammen war im Laufe des Abends eingetroffen, in denen die große Anhänglichkeit und Hochachtung zum Ausdruck kamen, der ſich Herr Muſikdirek⸗ tor Bieling in den Sänger⸗ und Muſikkreiſen weit über die Grenzen Mannheims hinaus erfreut. Letzte Nachrichten und Telegramme. Köln, 4. Dez. Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Bel⸗ grad: Bisher ſind in drei Korps⸗Bezirks 72 000 Mann Re⸗ difs einberufen worden. Die von der Regierung angewieſenen Gelder ſind unzureichend zur Verpflegung der Truppen. Mehrere Armeelieferanten drohen die Lieferungen einzu⸗ ſtellen, falls nicht ſofort weitere Zahlungen erfolgen, Wien, 3. Dez. Abgeordnetenhaus. In der färkgeſetzten Beratung des Budgetproviſoriums ſchob der Ab⸗ eine charakteriſtiſche Vertonung des Geſbel ſchen Gedichtes, gelangte Auch die Piano⸗ und Pianiſſimo⸗Regiſter er⸗ die natürliche Steigerung am Schluſſe um ſo wirkſamer hervor. Dess Volkslied war in Curti's„O Elslein“ und„In die Ferne“ von Silcher auf dem Programme vertreten, und daß die Liedertafel in deren Wiedergabe ſtets ganz Beſonderes leiſtet, bekannt. L. Baumann s„Korſarengeſang“ be⸗ ſchloß, friſch und Klangſchön vorgetragen, den Abend in würdiger Weiſe und ließ das vortreffliche Stimmaterfal und deſſen gediegene Durchbildung nochmals in ſtrahlendem Glanze erſcheinen. Gang exquiſite Kunſtgenüſſe bot das Konzert auch ſeinem ſoli⸗ ſtiſchen Teile. War es doch dem rührigen Vorſtande gelungen, nicht weniger als drei erſtklaſſige Kräfte zu verpflichten. Was die Damen Marie Blitar, eine Schülerin der Geſanglehrerin Cornelie von Ganten, und Vally Friedrich aus Berli in ihrem Duett⸗ geſange leiſteten, war nicht nur neu und ungemein feſſelnd, ſon⸗ dern verdiente auch in Hinſichk auf künſtleriſche Durchführung, auf Einmütigkeit des Zuſammenklangs und Erſchöpfung des Stim⸗ mungsgehaltes das Prädikat„meiſterhaft“. Zwar erſchienen die gewählten Stücke—„Canzonetta“ von Gagliano, Händel's„A tereri affetti“ aus„Othone“,„Alle piu care immagini“ von Roſ⸗ ſini, Schuberts„Litanei“, in zweiſtimmiger Bearbeitung von H. van Eyken, Dvorak's„Der Ring“ und„An den Schmetterling“ von E. Bernecker, des vom FJubiläumsfeſte bekaunten Kontponiſten— wie die Stimmen der Interpretinnen mehr für einen intimen Raum berechnet und hätten in einem ſolchen ſicher noch ungleich höhere Begeifterung erweckt. Aber auch unter den obwaltenden äußeren Umſtänden und trot einer leichten ſtimmlichen Indispoſition der geordnete Udrzal die Schuld an den Prager Straßenkund⸗ gebungen auf die grundloſe Obſtruktion der Deutſchen im böhmiſchen Landtage, ſowie auf das Verhalten der deutſchen Studenten; er warf unter dem wiederholten lärmenden Widerſpruch der Linken den Deutſchen vor, ſie wollten ihre Vorherrſchaft um jeden Preis behaupten. Die Verhängung des Standrechts ſei überflüſſig geweſen. Der Redner kriti⸗ ſierte abfällig das Verhalten der deutſchen Landsmanns⸗ miniſter und ſprach ſchließlich die Hoffnung aus, daß die Deut⸗ ſchen und Tſchechen ſich dereinſt auf dem Felde wirklicher Arbeit begegnen würden. Dr. Jäger bedauerte, baß das Stand⸗ iccht zu ſpät verhängt worden ſei und proteſtierte gegen die Angriffe Udrzals auf die Deutſchen. Das Ziel der Tſchechen ſei, die Deutſchen in Böhmen und dem ganzen Sudetenlande mit Stumpf und Stiel auszurotten. Dann wurde die Verhandlung auf Freitag vertagt. Eingegangen ſind mehrere Dringlichkeitsanträge, darunter einer auf Ab⸗ keruſung des Statthalters von Böhmen, Grafen von Couden⸗ heve, einer auf Aufhebung des Standrechts in Prag, einer auf Verbot des Farbentragens für Studenten in ganz Oeſterreich und ein ſozialdemokratiſcher Antrag auf Abänderung des Arti⸗ kels 5 des Staatsgrundgeſetzes dahin, daß die Entſcheidung über Krieg und Frieden künftig der Reichsvertretung über⸗ laſſen bleiben ſoll. *Paris, 4. Dez. Der Senat erörterte geſtern den Ge⸗ ſetzentwurf betr. Ernnung von Handels Aktachees im Ausland. Der Miniſter Cruppi legte kar, daß die Vorlage begwecke, die Bewegung zu Gunſten der Weiter⸗Entwicklung mit dem Ausland zu unterſtützen.(Beifall.) Die Vorlage wurde hierauf angenommen und die Sitzung geſchloſſen. * Paris, 4. Dez. Anläßlich der Unterſuchung des Kreuzers„Condé“ wird gemeldet, die Regierung habe heſchloſſen, demnächſt dem Parlament eine Abänderung des Marine⸗Strafgeſetzbuches zu beantragen, nach welchem in Zu⸗ kunft auch die Befehlshaber von geſtrandeten und gleich wieder flottgemachten Kriegsſchiffen vor dem Marinekriegsgericht zur Verantwortung gezogen werden können. Ein Bergrutſch. Beluno, 4. Dez. Bis 8 Uhr abends ſind 11 Leichen ind etwa 20 Verwundete aus den Trümmern geborgen. Der Bergſturz erfolgte um Mitternacht und niemand konnze ſich flüchten. Man befürchtet, daß weitere 20 Perſonen unter den Trümmern liegen. Die Feuerwehr, die Behörden, das role Kreuz eilten zur Hilfeleiſtung herbei. Borliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau)) Berlin, 4. Dez. Im Stadtſchloß zu Pots⸗ dam in welchem jetzt das Kronprinzenpaar wohnt, brach geſtern Abend kurz vor 6 Uhr infolge Undichtigkeit eines Rauchabzugsrohres, Feuer aus. Das Feuer ergriff die Dachkonſtruktion des Schloſſes. Bereits gegen ½8 Uhr war das Feuer gelöſcht. An den Löſchungsarbeiten hatte ſich auch der Kronprinz beteiligt. Berlin, 4. Dez. Der freiſinnige Abgeordnete Wiemer iſt geſtern zum unbeſoldeten Stadtrat von Berlin gewählt worden. [JBerlin, 4. Dez. Wegen der Mißhandlungen der Deutſchen in Prag wollte der nationalliberale Abg. Prinz Schönaich⸗Carolath eine Interpellation im Reichstage ein⸗ bringen. Er hat jedoch davon Abſtand genommen, nachdem von mehreren Parteien erklärt worden iſt, daß ſie die Vor⸗ gänge in der am Samstag beginnenden erſten Leſung des Etats zur Sprache bringen werden.— Die deutſch⸗akademi⸗ ſchen Kreiſe Prags ſind, nachdem das Standrecht über die Stadt verhäugt worden iſt, nicht damit einverſtanden, daß ihnen dadurch auch das Farbentragen unterſagt ſein ſoll. Es wird behauptet, daß nur bei dem Ausnahme⸗Zuſtand ein ſolches Verbot von den Behörden erlaſſen werden dürfe. Im Prager akademiſchen Senat ſoll die Abſicht beſtehen, zu demiſ⸗ ſionieren. Das Farbenverbot ſei nur gegen die Deutſchen ge⸗ bichtet und anderſeits das Standrecht nicht wegen der Miß⸗ handlung der deutſchen Studenten, ſondern nur wegen des Herabreißens der öſterreichiſchen Fahne verhängt worden. 95 Die Affäre Steinheil. Berlin, 4. Dez. Aus Paris wird gemeldet: Geſtern halte Frau Steinheil abermals ein Verhör zu beſtehen. Man neigt doch dazu, an die Strangulierung Steinheils und ſeiner Schwiegermutter nach dem Ableben zu glauben. Auch die Frau Wolff und ihr Sohn ſind noch keineswegs von jedem Ver⸗ dacht der Mitwiſſenſchaft befreit. Ueber die Unterſuchung der Leiche von Frau Japy, der Mutter der Frau Steinheil, wird bekannt, daß Spuren von Gift in den Eingeweiden gefunden wurden, dagegen iſt die Milz entgegen früheren Berichten als völlig intakt befunden worden. Damit entfällt die Hypotheſe, daß ein kräftiger Mann den Körper der alten Frau mit einem Druck des Knies am Boden gehalten habe. Ein von Frau Steinheil allein ausgeführtes Verbrechen wird wieder etwas wahrſcheinlicher. Sopvaniſtin, die einige Intonationstrübungen im Gefolge hatte, und trotz eines klleinen Sppachfehlers der Altiſtin(in der Ausſprache des„“) war der Erfolg ein ſpontaner und iſt in erſter Linie der eminenten Vortragskunſt zu berdanken. Fräulein Friedrich zab in alvei Sologeſängen noch beſondere Proben ihrer gereiften Künſtler⸗ ſchaft. Schubert's„Der Tod und das Mädchen“ wurde trefflich charakteriſiert, der wohlgebildete Alt ſtieg mühelos bis zum tiefen D himat und in„Judiths Siegeslied“(von H. van Eyken) feierte die Zungen⸗ und Sprachfertigkeit, ſowie die Geſtaltungskunſt Triumphe. Der Inſtrumentalſoliſt, Herr Joan Maneu, war uns von ſeiner Mitwirkung im zweiten Liederkranzkonzert des Winters 1904/05 bekannt. Er iſt ein ausgezeichneter Virtuoſe, der in ſetner Spielweiſe wie in ſeinem Aeußern an ſeinen Landsmann Saraſate erinnert. Der Ton, welchen er ſeinem herrlichen Inſtru⸗ mente entlockt, iſt nicht ſehr groß, aber ungemein weich und ſym⸗ pathiſch. Mozart's Schlichtheit und herzliche Innigkeit, die aus dem Dedur Conzerto ſpricht, liegen ihm zwar feiner. Zudem konnte ich mich mit den virtuos⸗vaffinierten Aenderungen nicht einver⸗ ſtanden erklären. Am höchſten ſtand ſeine Kunſt in der Bearbei⸗ tung bon Schubert's„Biene“ und in Paganini, deſſen mit techni⸗ ſchen Schwierigkeiten aller Art geſpickte„J Palpiti“ ihm ſo leicht niemand nuchmachen dürfte. Sämtliche Begleitungen hatte Herr Pianiſt Hans Hautz dumen und entledigte ſich ſeiner Aufgabe auf dem kvefflichen Flügel der Firma Scharf u. Hauk in gewandter und feinſinniger Weife. AA. ——— 2— 7 —22 Mannheim, 4. Dezember. General⸗Anzeiger.(Wittaablatt) 3 5. Seite. Volkswirtschaft. 0 . Die Preisnotierung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer⸗ umfaßt ſeit der letzten Notierung neben den Kartoffelpreiſen der Lagerhäuſer Engen und Tauberbiſchofsheim auch die Engros⸗ preiſe für Speiſekartoffeln, wie ſie auf den Märkten in Mann⸗ heim, Eppingen, Karlsruhe, Offenburg und Freiburg gezahlt werden. Intereſſenten[Landwirte, Landw. Vereine, Genoſſen⸗ 8 ſchaften und namentlich Bürgermeiſterämter) können die Notie⸗ * rungen, die allwöchentlich am Montag erſcheinen, von der Badi⸗ * ſchen Landwirtſchaftskammer Karlsruhe, Ettlingerſtr. 59 II, zu N* einem Jahresabonnement von 4 M. beziehen. 88 N e, Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkte. „Iron Age“ ſchreibt: Die Eiſenmärkte ſind weſent⸗ lichruhiger geworden. Die Käufer für Roheiſen warten die weitere Entwicklung ab, da ſie bis zum nächſten April gut verſorgt ſind. Einige Poſten Beſſemer⸗ und baſiſchen Eiſens wurden aus zweiter Hand unter den Preit en der Hoch⸗ ofen ongeboten. Neue Aufträge für Fertigmaterial ſind olgemein geringer geworden, und es machb ſich eine ge⸗ wiſſe Zprückhaltung bemerkbar, da man glaubt, daß die Er⸗ ˖ mäßigurgen der Einfuhrzölle für Stahl eine Herab⸗ e ſetzung der Preiſe bedingen werden. In Stahl⸗ ſHienen iſt das Geſchäft ſchleppend. Die Aufträge für Waggone haben nur einen mäßigen Umfang. Bauſtahl wurden in der vergangenen Woche 57 000 To. in Auftrag ge⸗ geben, davon die Hälfte für die American Bridge Company. Weißbleche wurden ziemlich viel umgeſetzt. Für Kupfer waren die große Einfuhr, ſchwacher Export und die Erreichung der Höchſtziffern in der heimiſchen Produktion das die Lage des Marktes charakteriſierende Kennzeichen Elektrolytiſches ⁰Rkoupfer zu 14% Doll. per Tonne netto erhältlich. ** Die Reiherſtieg Schiffswerft⸗A.⸗G. in Hamburg hat wegen ˖ Arbeitsmangel eine erhebliche Einſchränkung der Arbeitszeit beſchloſſen. Die Arbeitszeit, die bisher von 6 Ubr früh bis 5½ Uhr nachmittags bei zweiſtündiger Veſper⸗ und Mittagspauſe dauerte, iſt jetzt eingeſchränkt worden auf die Zeit bon 9 Uhr früh bis 4 Uhr nachmittags mit einer Stunde Pauſe um Arbeiterentlaſſungen zu vermeiden. Von der Berliner Börſe. Die Zulaſſung von M. 18 Mill neuen Aktien und von M. 8 Mill. 4½proz. Obligationen der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Bergwerks⸗ u. Hütten⸗A.⸗G. in Bochum wurde geſtern beantragt. Aktienbrauerei zur Krone, Ludwigsburg. Die Geſellſchaft verteilt für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende bon 6 Prozent(i. V. 8 Proz.). Der Gewinnrückgang wird haupt⸗ ſächlich auf die Mehrkoſten der Biererzeugung zurückgeführt. Zweifelhafte Firmen im Auslande. Die Berliner Handels⸗ dbammer warnt vor der Anknüpfung von Geſchäftsbeziehungen mit * folgenden Firmen: 1. Budapeſt und London:„Danube Copper Mining Comp. Limited London und Budapeſt“; Inhaber ſind Emil Krauß, F. L. Schwarz und Henri Stern in Budapeſt. 2. Niederlande:„Continentale Bankverein“ im Zuſammenhang mit„Bankkontor für Stagtsloſe“, Dirk Nolles,„Prämien⸗Effek⸗ tenbank“ in Amſterdam. Seit kurzem werden in Deutſchland —5 Proſpekte verbreitet, durch welche zum Ankaufe von Aktien einer ungeblich in Colorado beſtehenden Goldminengeſellſchaft„The Doyle Conſolidated Mines Company“ aufgefordert wird. Darin wird als Emittent für ganz Europa der„Continentale Bankver⸗ ein“ genaunt.„Vorboket u. Compagnie“ oder„Orcolin⸗Com⸗ pany“ in Rooſendaal(Nordbrabant),„Vereinigten Chemiſche Fa⸗ briken“ in Simpelveld(Provinz Limburg),„Ernſt Wilhelm Lam⸗ berty“ in Vaals[Provinz Limburg) und„A. F. Lamberty“ in Velp bei Arnheim: die Genannten ſtehen unter einander im Zu⸗ ſammenhange; die Firma„Vereinigte Chemiſche Fabriken“ in Simpelveld verſendet einen Leuchtkörper unter der Bezeichnung „Sonnenhell“, der aus wertloſen Naphthalintabletten beſteht und für deſſen Betrieb in Deutſchland Vertreter geſucht worden ſind. ** Telegraphiſche Börſenberichte. Effekten. * Brüſſel, 3 Dezbr.(Schluß⸗Kurſe). Kurs vom 2. 85 40% Braſilianiſche Anleihe 18909[ 9050 90.20 4% Spaniſche äußere Anleihe(Exterieurs) 40% Türken uniftz. 7 910⁵ 9287 CCCfJ! VV—.— 172.— Ottomanbank„3 Luxemburgiſche Prince Henribahnn 4620.—628.— Warſchau⸗Wiener ooo e de New⸗Pork, 3. Dezbr. Kurs vom 2. 8. Kurs vom 2. 3. Geld auf 24 Std. Texas pref. 70% 7/ Durchſchniltsrat. 2— 2Miſſourt Pacifie 64¼ 65— do. letzte Darleh. 1½ 2 J NationalRailroao 5 Wechſel London of Mexiko pref. 51% 51/ 60 Tage 484 60 484.65 do. 2 nd. pfd.—— Cable Transfer. 487.05 486 95 New Pork Zentral 115 ½ 116 Wechſel Paris 515 ½ 515% Nework Ontario Wechſel Berlin 95 ½ 95 ij% and Weſtern 45— 45 ½ Silber Bullion 47 ½% 48 ½ Norfolk u. Weſt e. 88— 83 40%.⸗St. Bonds 121— 121— Northern Pacific 141% 141 Atchiſon New. 4% 100 ½ 100 ½ Color. South. pref. 69% 70% North.Pac.2% Bd. 78— 73 ½ Pennfylvänia 128% 128 do. 4% Prior Lien. 103— 103 Reading comm. 137 ½ 136½ St. Louis u. San[do. 1 ſt. pref. 8 Francisco ref. 4% 83 ½ 83½ RockJslandcomp 24% 24½ Archiſ. Topeka u. Amer. Loc. C. 57 55½ Santa Fe comm. 97 /½ 98/ St. Louis u. San do. do. pref. 101] 101/ Francisco 2 p. 390⁰ 40— Baltimore⸗Ohio c. 106 ½ 107 ½% Southern Pacifie 117%½ 117 Canada Pacifice. 175½ 175 ½ South. Railway ct. 24½ 25. Cheſapeake⸗Ohio 48% 50 ½ do. pref. 657 /% 58 10 Cbhicago-Milw. 149 J% 150 UnionPacific com. 180 ½ 179 8 do. Northweſt. c. 177— 173 ½ do. pref. 95 72 Chicago Teru. pfſd.————Wabasb. pref. 36— 83 3 Denver u. Rio⸗ Amalgamated 83% 83½ Grande comm. 34— 34½ Americas Sugar. 131— 131— do. do. 78 178. American Tin. Erie comm. 32 ½ 326 Can pref. 76/ 76— do. 1 ſt. pref. 46% 47 J¼½] Anaconda Coppe. 49 ½ 497 Great Northern 139 /½ 141 ½ General Electrie 159 /½ 159— Illinois Zentral 147/ 148 ½ Ten, Coal u. Jron——— Louisviue Nachv. 120 ½ 121 ½% U. St. SteelCorprſc. 54— 54 Miſſouri Kancas do. do. pfd. 112 ½ 112 0% ., Texas comm. 38 /½ 38½ Valparaiſo, 8. Dezbr. Wechſel auf London 10¼ Produkten. * Newyork, 3. Dez.(Produktenbörſe.) Weizen lag bei Beginn des heutigen Verkehrs, ſtetig, mit Mai c. niedriger. Späterhin Preiſe zunächſt noch weiter weichend auf 500 lbs. für Antwer pen. entmutigende Kabelberichte. Im ferneren Verkehr war der Markt denſelben Einflüſſen unterworfen wie der Chicagoer. Schluß feſt, Preiſe ſchließlich nur noch—98 c. niedriger. Verkäufe für den Export: 25 Bootladungen. Umſatz am Terminmarkte: 900 000 Buſhels. Mais eröffnete in ſtetiger Haltung. Im weiteren Ver⸗ lauf war der Markt keinen nennenswerten Einflüſſen unter⸗ worfen. Schluß ſtetig. Preiſe 8 c. niedriger bis unver⸗ ändert. Verkäufe für den Export: 10 Bookladungen. Umſatz am Terminmarkte: O Buſhels. New⸗Nork, 3. Dezbr. Kurs vom 2. 8. Kurs vom 2. 8. Baumw.atl.Hafen 19.000 20.00% Schm. Roh. u. Br.) 10.05.9 „ atl. Golfh. 36,000 41.000 Schmalz(Wilſoh 10.05.90 „ im Innern 42.000 41.600] Talg prima Eity 6— 6= „ Exp. u. Gr. B. 30.000 18.000 Raffergn.44.42 „Exv. n. Kont. 19.000 12.000 KaffeeRio No.7lek. 65 6595 Baumwolle loko.65.2% do. Dezb..10.10 do. Dezbr..38.91 do. Jafluar.15.10 do. Januar.91.87] do. Februar.20.15 do..00.88 do. Mã.25.20 do. März.90.88] do. Apri.25.25 do. April.90.93] do. Mai.30.25 do. Mai.90.87] do. Juni.30.25 do. Juni.80.87] do. Juli.30 530 do. Juli.90.78] do. Auguſt.65.35 do. Auguſt.81.584] do. Sept..85.35 Baumw. i. New⸗ 15 do. Okl.,.40.85 Orl. loko 8/ 8 ½% do. Novbr..40.85 do. per Jan..88.8Weiz. ced. Wint.. 114% 114 ½ do. per März.87.86 do. Dezbr. 115˙% 114½ Petrol. raf. Caſes 10.90 10.90 do. Mai 116 116— do. ſtand. white. oo. Jult 5—— New Pork.75.75 Mais Dezbr. 70% 70 ½ Petrol.ſtand.whtt. do. Mai 70 70. Philadelphia.70.70 Mehl Sp. Wieleare.05.05 Pert.⸗Erd. Balane.78.78 Getreidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 43— 43— Liverpool 2— 2— do. Savanah. 39 ½% 39% do. London 20 2 Schmalz⸗W. ſteam.70.60] do. Antwerp. 1. 17 do. Rotterdam 5 5 75 * Newyork, 3. Dez. Kaffee ſchwächer auf entmu⸗ tigende Kabelberichte aus Frankreich, auf Abgaben für euro⸗ päiſche Rechnung und unter Realiſterungen. Späterhin ge⸗ beſſert auf Hauſſeunterſtützung und auf Deckungen der Baiſ⸗ ſiers. Schluß ſtetig. 5 Baumwolle anfangs nachgebend auf unbefriedigendes Lokogeſchäft und in Erwartung, daß die Statiſtik über die ſichtbaren Vorräte a la Baiſſe lauten werde. Später Ten⸗ denz befeſtigt auf die dem Markte, ſeitens der Wallſtreetſpeku⸗ lation zuteil gewordenen Unterſtützung. Am Schluß des Ver⸗ kehrs war die Stimmung wieder ruhiger, da Realiſterungen, Abgaben der Lokowarenintereſſenten und entmutigende Be⸗ richte aus den Spinnereien verſtimmten. Schluß ruhig. Chicago, 3. Dezbr. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 25 8. Kurs vom 25 8. Weizen Dezbr. 105% 105 ⅝ Leinſaat Dez.—— „ Mai 110— 110 5% Schmalz Nov..22.15 „ e 10310¼. 101%%[„ Dez..27.20 Mais Dezbr. a.50.40 „ Mai 62% 63 7% Pork Nov. 14.50 14.40 le, 16.10 15.97 Rogge loko 7—„ Jan. 46.85 16.12 , e eRippen—— 68.40 „ Dez..——— ,„ Jan..45.32 Hafer Mat 51— 52 ½„ Mai.78.57 h e eee Leinſaat Nord⸗ęW.—-———.—.— * Chicago, 3. Dez.(Produktenbörſe.) Weizen er⸗ öffnete auf einen a la Hauſſe lautenden Ausweis über die An⸗ künfte im Nordweſten und auf feſtere Nachrichten aus Minnea⸗ polis, in behaupteter Tendenz, mit Mai zum geſtrigen offi⸗ ziellen Schlußkurſe. Im weiteren Verlauf Preiſe anziehend auf minder günſtige Ernteberichte aus Rußland, und auf eine a la Hauſſe lautende private Schätzung über die Vorxäte, die ſich noch in Händen der Farmer befinden ſollen. Späterhin führten Realiſierungen, Abgaben der Kommiſſionshäuſer und Abgaben des Spekulanten Armour zu einer Abſchwächung, doch folgte darauf wieder eine Beſſerung, hervorgerufen durch einen hauſſelautenden Bericht des Stagtes Kenntucky und auf he gemachten Deckungen. Schluß feſt, Preiſe—78 C. öher. 5 Mais ſetzte bei Beginn des heutigen Verkehrs, ſtetig, mit Mai unverändert ein. In Uebereinſtimmung mit der feſten Tendenz am Weizenmarkte und auf geringeres Angebot ſeitens der Farmer machte ſich ſodann eine Beſſerung geltend, die noch an Ausdehnung gewann, da die ſich geltend machende beſſere Nachfrage, Käufe der Kommiſſionshäuſer und Deckungen ſtimulierten. Realiſierungen führten im ferneren Verkehr zu einer Abſchwächung, doch ſetzte gegen Schluß wieder eine beſſere Tendenz ein, durch Ankündigung von Regen oder Schneewetter und in der Annahme, daß die Verſchiffungen von Argenkinien kleiner als erwartet ſein werden. Schluß ſtetig, Preiſe ½ bis ie he,,, 7 Mannheimer Petrolcum⸗Notierungen vom 4. Dezember Amerikaniſches Petroleum disponibel n Baſſins M' 19.54 in Barrels per Waggon Mk. 28.25. Oeſterreichiſches Petroleum in Holz-Barrels Mk. 22.70 bei Waggonbezug in Eiſternen Mk. 18.90 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. Liverpool, 3. Dezember.(Schluß. Weizen roter Winter ſtetig 2. 3. Differenz per Detzember%0% 8˙——½ per Maͤrz„„„ 7/94%—9 Mais nominell Bunter Amerika per Januar 5/6¼ 5/½/%— La Plata per Dezemoer 5/9/ 5/9ʃ0.„ London,„The Baltie“ 2. Dezember(Tel.) Schluß. Weizen ſchwimmend: ruhig, Käufer reſerviertrt. 15 8 Verkauft?„ 1 Ladung Chilian about No. 1 Chili t. angekommen zu 689, p⸗ Verſchiedene Teil adungen Bacletta rot full Dutt. r. t. 62½ lbs per Jan./Febr zu 35ſ9 36.—, per 480 lbs. 1 gl. Teilladung 62½ lbs per Jebr. März zu 55/, per 480 lbs. ür Liver; dol. 285 Mais ſchwimmend: ſtetig bei kleiner Nachſrage. Gerſte ſchwimmend: ruhig, Käufer re erviert. Veerkauft. 1 Teilladung Black Sea per Nov. zu 21/—, 400 lbs. t. g. Hafer ſchwimmende williger.— I al. Teilladung per Januar, 62 lbs, u 3 J6, per 480 lbs. 304 Schirm.Induſtrie, Max Lichtenſtein, D 3, 8, Planken, einen gro 9 55 Verkauft: 5 Südruſſiſcher ſchwarz per Dez. zu 14¼4½ ver 1 Teilladung La Plata ver Dezember zu 14ʃ8. 1 gl. Teilladung ver Jan. Febr. zu 14/1½. *** f. Eiſen und Metalle. London, 3. Dez.(Schluß.) Kupfer, ſtetig, per Kaſſa 63.— 3 Mon. 68.18.9 Zinn, ſtetig, per Kaſſa 184.26 3 Monate 186.— Blei ſtetig, paniſch 13..6, engliſch 13.15, Zink, ſtetig, Gewöhnliche Marten 21..6. ſpezial Marken 22. Glasgow 3. Dezbr. Roheiſen, flau, Middlesborough war⸗ rants, pet Kaſſa 48.77, per Monat 4879. 8 Amſterdam, 3. Dez. Banca⸗Zien, Tendenz: ſtetig, loko 81½ Auction 877/. New⸗Nork, 3. Dez. Kupfer Superior Roh⸗Eiſenam Northern Foundry No 2p. Tonn⸗ Staähl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Fror. * Heute Vor Kurs 1437.1450 14371450 910/2 782928ʃ2987 1578/1725 1675/1720 8— 28.— Ingots vorrätig. 1 4 0 0 ** 4 Mannheimer Produttenbörſe. An der heukigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreicon ſo Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Cif. Rotterd .(12..,12. Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 167 169 173 175 1„ nach Muſter„ 167.172 168—178 „ Ulka 9 Pud 30/35 ladend 169 17¹ „„ 10 Pud 85 171 178 „ Azima 10 Pud 5 181—183 182.184 1* 182—184188—185 „ LaPlata Bahia Blanka 80 kg ſchwimmend 175 178 U „ͤ Ungarſagt 80— 174 177* „„„ Roſaria Santa F 78 kg„ 175 178 5 „„„ neue Ernte per Jan.Febr. 167 169% „ Redwinter II ſchwimmend 173 275 176 176 Roggen ruſſiſcher Pud 10/15 ladend—— „ nordd. 124/125 Pid. prompt lieferbar129—131] 129.131 Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. ſchwimmend 114 114 3 3960 115775 1157½ Hafer ruſſiſcher 4/47„ 0 11⁰ 11⁰0 50 5 111 111¹ „ La Plata f. a. q. 46/47 ke. Jan./Febr. 106 106 ***„*„„„ 7* 107 107 Mais„„ gelb r. t. Dezember 124½ 124 dewmmend 12⁵ 12⁵ „ Amerikaner mixed. Noy./ Dezbr.—124 124 Novoroſſick ſchwimmend. 12⁵ 125 Waſſerſtandsnachrichten im Monat Nov.⸗Dez. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 29 30. 1. 2. 23. 3. J Bemerkung Houſlan: 22.8, 2,34 2,25 2,82 2,81 Waldshut 2,48 2,48 1,67 1,„46 Hüningen) ,03 1,05 1,05 1,01 0,98 0,96 Abds. 6 Uhr S.68 1,66.68.63 1,61 1,56] N. 6 Uhr Lanterburg 22,86 2,82 3,25 2,74 2,68 Abds. 6 Uhr MNazaun 33,40 3,34 3,28 3,27 8,25 3,23 2 Uhr Geirmersheim. 2,73 2,66 3,25 2,56 2,58.-P, 12 Uhr Naunheim 2,31 2,22 2,14 2, 2.09 2,06] Morg. 7 Uhr Mainz: 0,20.64 0,10 0,10.-P. 12 Uh Bingen 8 23236* 4.85 1,17 1,50.05 1,00 anz.. J45 8 1,25 ,2 17 Koblennz ,85 ,70 1,82 154 1,46 Kala. 1,67 1,56 1,24 1,30 1,18 Ruhrort.75 0,35 vom Neckar: Nannheim 2,40 2,30.22 2,19 2,15 2,12 Heilbrenn 10,44 0,50 0,48 0,48 0,42 0,40 ) Oſtwind, bedeckt,. 1˙ * Mutmaßliches Wetter am 5. und 6. Dez. Für Samst und Sonntag iſt bei weſtlichen, ſpäter nordweſtlichen Winden z1 nächſt mildes und trübes, dann aber naßkaltes und zu Schne fällen geneigtes Wetter zu erwarten. 5 Verantwortlich: 25 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung. Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; flür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Drug und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. ĩ ͤ Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß die Berlin Rüumungs⸗Verkauf in Schirmen veranſtaltet und iſt dieſes eine günſtige Gelegenheit für paſſende Weihnachtsgeſchenke. 88400 reinigt, ſondern anregend auf den nach wenigen Pixa⸗ die überaus wohl⸗ Haarboden wirkt. von⸗Waſchungen wird Preis einer Flaſche Piravon, Monate ausreichend, M..— Ueberal z onerval⸗Auteiager (Mittaablatt.) Haus-Schuhwaren 1 Damen-Leder-Hausschuhe schwarz u. 15⁵ Herren-Leder-Hausschuhe 2⁴⁸ SGhwarz und farbig.95 und M. mit Ledersohle u. Absatzflecck 98 Pfg. Mädchen-Meſton-Hausschuhe 8 2 1 5 Damen-Melton-Pantoffel 8 8 N m hübschen Farben nur 28 Pfg. 4 Gr.—29 30—35 Kinder-Melton-Stigfelchen 9 8 m. Lederspitzeu Leuersohle Gr.19—24 Pfg. 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Näh. daſelbſt part. 64928 Mannheim, den 4. Dezember 1908. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 7. Seite. itir⸗ Verein Mmannheim. E. V. Samstag, 5. Dezember 1908, abends 8½ Uhr: Vereins⸗Verſammlung im Lokale Carl Theodor, O 6, 2. Vortrag des 2. Vorſtandes Herin Bezirks⸗ tierarzt Ulm, nachdem Kame⸗ radſchaftliche Unterhaltung mil Vorträgen und Solis der Beſangsabteilung. 88544 Regie: Kamerad Krumm. Um zahlreichen Beſuch bittet Der Vorſtand. Llenlerhalle s. V. Hente Freitag,. abends 9 Uhr: Geſamt⸗Probe m volal Eichbaum auſchließend Münchener.-B. 83548 Liederhalle E. V. den 6. Dezember abends präcis 5 Uhr, Bier-Probe im Lokal Eichbaum um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten. 83549 LIeant Ikal. Ankerricht Ueberſetzung.⸗Korreſpondenz. Paolo Grassi-Sekret. Ital Konsulat., D 2, 14. 1025 Neeidwehr —5000 Mark ſucht tücht. Geſchäftsmann ſof. geg. dreifach. Sicherheit nur v. Selbſtgeb. z. leihen. Off. u. Nr. 32028 a. d. Exp. d. Bl. 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St 1. 142 1 die Erinnerungen an Zermatt werden da⸗ Liebſt Er ſtand am Fenſter ſah inten lag der maleriſche Pilatus, und zu ſeinen Mit aller Hochachtung Bill 10 Wie wohl und frei war ihm jetzt nach und ſah über den herr⸗ es in ſeinen Mauern barg.⸗ Machdruck verboten. 38(Fortſetzung!. Seine durch die Krankheit ſo ſchmal gewordene Geſtalt wankte wie im Traume neben ihr weiter. Sie ſah es nicht. Er fühlte es wieder, ihre Gedanken waren weit, weit fort. „Darf ich dann als Freund noch eine Frage tun?“ ſagte er mit angeſtrengter Stimme. Und da ſie nickte, fuhr er fort:„Sie haben mir einmal geſagt, Sie paßten nicht in eine unterwürfige e einem Manne gegenüber, wiſſen Sie das noch?“ * „Hardegg iſt kein Mann, der zu einem Weibe hinaufſchauen will. Er zwingt es unter ſeinen Willen, ſo oder ſo. Wiſſen Sie das, Ilka?“ „Und trotzdem?“ Sie preßte die Hände gegen die Bruſt.„Joſeph Hardegg iſt ein Man u. Das ſagt alles. Und was noch fehlt,wird die Ziebe ihm geben. Wir haben gekämpft gegeneinander, aber es hat uns nichts genützt. Ich bin ſtark und klar geworden in dieſem Ringen, und er hat einſehen müſſen, daß wir einander gewachſen ſind.“ „Und aus einem ſolchen Kampfe ſoll ein Glück erwachſen?“ „Ja, ein großes, geläutertes Glück.“ Da er hierauf nur verſtändnislos mit dem Kopf ſchüttelte, ſprach ſie weiter: „Wenn es Ihnen möglich iſt, das, was ich Ihnen jetzt ſagen will, objektiv aufzufaſſen, ſo müſſen Sie erkennen, daß ein großes Vertrauen darin liegt. Es gibt außer Ihnen wohl nur noch einen Menſchen, der dies Vertrauen beſitzt, und das iſt Franzel Rot⸗ horn. Gegen dieſen würde ich jet auch ebenſo offen ſprechen lönnen: Hardegg und ich ſind noch nicht am Ziel, aber wir haben den Weg gefunden, der uns zueinander führen wird. Dieſer Weg leitet nicht nur zur Erkenntnis der gegenſeitigen Schwäche, ſondern der gegenſeitigen Kraft. Vielleicht ſind wir einander zu ähnlich, um es leicht zu haben in dieſem Suchen und Finden. Ich meine aber, nur ſo kann es ein hohes Glück werden, denn man liebt im Grunde nur das, womit man eine gewiſſe Aehnlich⸗ ſeit hat. Lieben bedeutet: ſeine Seele einem andern ſchenken, licht daß er ſie vermindere, ſondern daß ſie in ſeiner Hand ſich * genug, um mich jetzt zu verſtehen?“ „Ich muß wohl,“ war ſeine verſchleierte Antwort. Er war ſich bewußt, wie klein er jetzt neben ihr erſcheinen müſſe. „Können Sie nicht Herr über dieſes Trugbild in ſich wer⸗ den?“ fragte ſie leiſe.„Es tut mir ſo leid, ſo von Ihnen zu ſcheiden.“ „Nein, niemals! Aber Sie tun recht, mich an das Scheiden zu mahnen, es iſt das einzige, was mir noch bleibt.“ Wehmütig ſah ſie ihn an. Er hatte ſich gewaltſam emporgerichtet und hemmte wieder den Schritt. „Leben Sie wohl, Ilka. Wir ſehen uns nicht wieder. Man ſoll ganz ſein, oder nichts, Hardegg hat wohl recht, denn er iſt alles, was er iſt, ganz und gar, ſeiner großen, herriſchen Natur entſprechend. Ihr Freund kann ich nicht ſein, dazu iſt meine Liebe zu Ihnen zu tief und zu vernichtend in mein Leben ge⸗ kommen. So ſcheide ich. Möchten Sie das Glück finden, ich habe kein Recht, es Ihnen zu wehren. Aber damit hat das Leben für mich an Wert das letzte verloren. Ich kann nicht das Los mit Franzel Rothörn teilen, mich neidlos an Ihrem der⸗ einſtigen Glücke zu freuen— niemals! Dazu bin ich vielleicht zu ſehr Mann, mehr, als ich Ihnen erſcheinen mag.“ Erſchüttert ſah ſie ihn an— aber was ſollte ſie ihm wohl Gutes und Tröſtliches jetzt ſagen? Noch einmal umfaßten ſeine Augen ihre Geſtalt mit einem langen, herzzerreißenden Blick, dann wandte er ſich raſch ab, und eilte den Weg zurück, den ſie eben gekommen waren. Sie ſah ihn zwiſchen den Bäumen verſchwinden und fühlte, es war das letztemal, daß ſie ſich ſahen.— Viel ſpäter erſt erfuhr Ilka, daß Graf Baumbach den Tod in den Bergen gefunden hatte. *** Hardegg hatte von dem Todesſturz Baumbachs in den Zei⸗ tungen geleſen und ſich um Ilka ſchwere Sorgen gemacht. Eine Karte von Bill beruhigte ihn. Sie lautete: „Melde gehorſamſt, daß wir heute in Luzern eingetroffen ſind. In Zermatt iſt ein Unglück geſchehen, das hal meine Ba⸗ ronin zum Glück nicht erfahren. Herr Graf werden es in der Zeitung finden. Erſt hier hat Frau Baronin es geleſen. Sie iſt Füßen der Ort, der jetzt ſein Sollte er der Sehnſucht nachgeben und i ein ſagte eine kluge, leiſe Stimme,„noch nicht!“ Und je mehr er alles überdachte, um ſo feſter wurde ſein Entſchluß. Eine un⸗ bändige Freude durchzuckte ihn, daß er Ilka ſo nah wußte. Kam ſie um ſeinetwillen? Weshalb ging ſie nicht nach Pallansa, wie ſie urſprünglich wollte? Trieb das Herz ſie in ſeine Nähe? Er hätte jauchzen mögen bei dieſem Gedanken. Aber nun mahm 5 das ſeine feſt in die Hand; jetzt keine Schwäche zeigen. Jetz e ſie ihn ſuchen. 8 1 ſche 1 Abend ein paar Zeilen an ſie und 85 ihr mit, daß er abreiſe. Franzel ginge es nicht gul— er 115 5 mal nach ihm ſehen. Nichts weiter⸗ Daß er ſehr bald 995 verſchwieg er vollſtändig. Ein ſicheres Gefühl ſagte ihm, daß do der Platz ſei, wo ſie einander wiederſehen müßten. N* 185 Herbſt geworden. Die Wälder ſtanden aub, aber die Buchen und Birken begannen Hardegg bei Franzel zu⸗ Die Kur ſchien den zu ihr eilen?„Nein“, Inzwiſchen war 2 zwar noch in vollem ſchon ſich zu färben. Acht Tage 00 rach i it Sor verlaſſen. gebracht und ihn mit Sorgen v ur eher Freund ſehr angegriffen zu haben, und Hardeggs An peſendent trug auch nicht zu ſeiner Nervenberuhigung bei. Hardeag 475 verſchloſſener denn je und vermied es gand, von Ilka Iu 5 115 Hätte Franzel nicht geſehen, daß er einen Brief an ſie 1 e, er hätte glauben müſſen, zwiſchen beiden habe eine vollſtändige Entfremdung ſtattgefunden. Aber es war wohl wieder einmal ein Janz e Eharakterzug in Hardeggs Weſen, daß er über Dinge nicht 14 55 9 die noch in der Entwicklung lagen. Nur über Baumbachs Tod und das Hinſcheiden des Generals, der vor kurzem an Schlaganfall in Brunnen geſtorben war, ſprachen de ee Die Generalin ſelbſt hatte Hardegg eine Anzeige geſchickt. Er ſah darin eine unglaubliche Taktloſigkeit, was Franzels milder Sinn abſolut nicht begreifen konnte. Notiz von dieſer Daß Hardegg keinerlei Mitteilung nahm, ſahh ihm ähnlich. Franz te die Empfindung, als müſſe er das gutmachen Fr paar teilnehmende! an 755 f 5 antrenr 5 die Generalin und erwähnte kurz, daß er nach Montreuz ginge [Fortſetzung folgt). unhei Deutſcher Reichstag. 175. Sitzung, Donnerstag, den 8. Dezember. Am Tiſche des Bundesrats: v. Bethmann⸗Hollweg, Dr. Nieberding. Das Haus iſt nur ſchwach beſetzt. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Min. Die Verfaſſungsauträge. Die Beratung über die Anträge der Freiſinnigen, des Zen⸗ crums, der Polen und der Sozialdemokraten wird fortgeſetzt. Abg. Graef(Wirtſch. Vg.): Unſere diesmaligen Beratungen ſollen keineswegs eine Fort⸗ ſetzung der Kaiſer⸗Intervbiew⸗Debatten ſein.(Sehr richtig! rechts.) Die beiden Materien müſſen grundſätzlich ge⸗ ſchieden werden. Erfreulich iſt, daß die Regierung aus ihrer bis⸗ herigen Reſerve gegenüber Anträgen herausgetreten und hier an⸗ weſend iſt. Die geſtrige Rede des Herrn Ledebour mußte ein Gefühl der Beſchämung hervorrufen.(Sehr richtig! rechts.) Er hat das Milieu verwechſelt und glaubte wohl, im Theater oder im Zirkus zu ſein.(Sehr richtig! rechts, Lachen der Sozialdemo⸗ kraten.) Er ſollte daran denken, daß ein Abgeordneter hier als Volksvertreter aufzutreten hat und nicht als berufsmäßiger Clown. (Sehr richtig! rechts, Lachen der Sozialdemokraten.) Durch ſolche Szenen wird das Niveau des Reichstags herabgedrückt, etwa auf das des Nürnberger Parteitages.(Heiterkeit.) Wenn die ſozial⸗ demokratiſche Preſſe die Rede Ledebours eine„Glanzleiſtung“ nennt, ſo iſt das ein ganz perverſer Geſchmack.(Sehr richtig! rechts, Lachen bei den Soz.) Mit einer Verbeſſerung der Ge⸗ ſchäftsordnung ſind wir gern einverſtanden. Eine Beſchlußfaſſung am Ende der Beſprechung einer Interpellation iſt ganz zweckmäßig. Ueber Krieg und Frieden darf nur der Bundesrat entſcheiden. Der Reichstag ſoll dabei nicht mittun. Das würde ſchön werden, wenn wir z. B. eine ſozialdemokratiſche Mehrheit hätten. Da würde die„blutige Roſa“ auch mitentſcheiden wollen. (Heiterkeit.) Dem Antrag der Polen, wonach auf den Wunſch eines Drittels der Abgeordneten der Reichstag einberufen werden ſoll, ſtimmen wir nicht zu. Auch die ſozialdemokratiſchen Anträge ge⸗ hören in den Papierkorb. Den Anträgen auf Herbeiführung einer juriſtiſchen Miniſterverantwortlichkeit ſtimmen wir im Prinzip zu, wenn wir uns auch nicht auf Einzelheiten feſt⸗ legen wollen. Jedenfalls reicht die bisherige moraliſche Verant⸗ wortung nicht aus. Keineswegs denken wir aber daran, etwa aus dem Reichskanzler einen parlamentariſchen Prügel⸗ knaben zu machen.(Sehr richtig! rechts.) Eine gewiſſe Ver⸗ antwortlichkeit liegt aber auch im Intereſſe der Krone und der Monarchie. Für ein parlamentariſches Regime im eng⸗ liſchen Sinne ſind wir freilich durchaus nicht zu haben. Die Frei⸗ ſinnigen ſehen in ihren Anträgen ein Allheilmittel gegen das per⸗ ſönliche Regiment, das iſt nichts als eine agitatoriſche Phraſe. (Sehr richtig! rechts.) Sehen Sie ſich doch England und Amerika an. Hat König Eduard keinen Einfluß, oder der amerikaniſche Präſident? Wir ſtehen auf dem Standpunkt: Einer muß Herr im Hauſe ſein! Nur eine ſtarke Monarchie kann dem Wohle des Volkes dienen.(Beifall rechts.) Abg. Naumann(Fr. Vg.): Der Abg. v. Dirkſen hat ſich in ſeiner geſtrigen Rede zwar im allgemeinen gegen unſere Anträge ausgeſprochen, aber doch eine Anzahl von Geſichtspunkten hervorgehoben, die auch für uns er⸗ wägenswert ſind. Er ſagte zwar, er ſei noch ein junges Mitglied des Hauſes, noch nicht gebleicht von der Fülle der Jahre und er denke gar nicht daran, ein Präzeptor Germanias zu werden, aber er führte doch dem Reichstage ſelbſt eine Anzahl von Hilfsmitteln vor, die er ſchon jetzt in der Hand habe, um ſeine politiſche Macht zu ſtärken. Er nannte die Adreſſe an den Kaiſer. Ganz recht! aber als der Gedanke aufgeworfen wurde, an den Kaiſer eine Adreſſe zu richten, da waren es gerade die Herren von der Rechten, für die Herr v. Dirkſen geſprochen hat, die dieſes Macht⸗ mittel nicht anwenden wollten.(Sehr wahr! links.) Ferner hat Herr v. Dirkſen auch das Budgetrecht als ein Machtmittel bezeichnet. Es iſt mir eine wahrhafte Freude geweſen, von einem Herrn von der Rechten den Satz zu hören, das Budgetrecht könne vom Reichstage als Machtmittel benutzt werden, um politiſche Fort⸗ ſchritte durchzuſetzen.(Sehr gut! links.) Gewiß kann man einem Eiſenbahnminiſter allmählich ſeinen Seſſel unbequem machen, wenn man ihm fortdauernd eine Eiſenbahn verweigert; ich fürchte aber wenn wir nach dieſer Methode vorgehen wollten, dann würde man dort von rechts uns ſagen: wie kann man einen Kultur⸗ fortſchritt wie dieſe Eiſenbahn um eines politiſchen Fortſchrikts willen preisgeben! Gerade ſo wie es jetzt heißt: wie kann man eine nationale Aufgabe wie dieſe Finanzreform darunter leiden laſſen, daß man zugleich mit ihrer Hilfe politiſche Fortſchritte er⸗ ſtreben will!(Sehr gut rechts.) Aber einen gewiſſen ſympto⸗ matiſchen Wert hatten die Ausführungen des Herrn v. Dirkſen für mich doch: er hat uns die Grundkehren, die zum parlamentariſchen Erfolge führen, wenigſtens theoretiſch vorgetragen.(Sehr gut! und Heiterkeit links.) Dann hat der Abg. Ledebour auf Grund ähnlicher Vorder⸗ gedanken einen Appell an die bürgerlichen Parteien, nicht an die kanſervative, aber an die übrigen gerichtet, ſie ſollten dieſe Mittel in der jetzigen Situation der Reichs⸗ finangen anwendenz die Unterſtützung der Sozialdemokra⸗ tie würde ihm bei einem derartigen Vorgehen nicht fehlen. Ich will nicht weiter darauf eingehen, daß auch die übrigen bürger⸗ lichen Parteien nach den geſtrigen Erklärungen der Abgg. Spahn und Funck nicht übermäßig geneigt ſind, auf dieſe Methode ein⸗ zugehen. Aber angenommen, es ließe ſich ein derartiges Ver⸗ fahren denken, was ich perſönlich parlamentariſch für durchaus richtig und zuläſſig halten würde, ſo würde gerade der letzte Satz des Abg. Ledebour, daß die Sozialdemokratie ihm ihre Hilfe gewähren würde, zu beanſtanden ſein. Denn wenn ſich ein politiſches Verfahren gründet auf die Alternative: Entweder Ihr gewährt uns dieſes Recht, oder wir ſind nicht in der Lage, dieſe und jene Finanzpolitik mitzumachen, ſo muß man entſchloſſen ſein, die Finanzpolitik für den Fall der Gewährung der Rechte mitzumachen.(Lebhafter Berfall bei den Liberalen“ Sollte aber dieſer 8 eintreten, ſo werden ſich die Sozialdemo⸗ kraten des Nürn erger Parteitags erinnern, deſſen Be⸗ ſchluß es ihnen unmöglich macht, in eine derartige politiſche Aktion überhaupt einzutreten(Sehr gut! bei den Liberalen.) Ich emp⸗ fehle dem Abg. Ledebour die Lektüre des Aufſatzes ſeines Ge⸗ noſſen Eduard Bernſtein im letzten Heft der Sozialiſtiſchen Mo⸗ natshefte über die Gründe, warum die Freiſinnigen die Block⸗ politik mehr oder weniger genötigt ſind mitzumachen: weil eine andere Koalition auf Grund der bisherigen Beſchlüſſe und Taktik der Sogialdemokratie für uns nicht in Fraae nur ſteht.(Sehr gut! bei den Freiſinnigen.) Damit iſt aber leider das Verfahren, das an ſich nach der Empfehlung des Herrn v. Dirck⸗ ſen parlamentariſch richtig wäre, aus Mangel an der mög⸗ lichen Mehrheitsbildung im Augenblick leider nicht ernſthaft diskutabel.(Allgemeine Zuſtimmung.) Gerade dieſer Mangel an einer Mehrheitsbildung hat den Abg. v. Dirckſen ver⸗ anlaßt, näher auf die Gründe dieſes Mangels einzugehen. Er nannte den deutſchen Parteigeiſt, die Kleinlichkeit in der Auffaſſung politiſcher Geſchäfte, das Ueberwiegen des Agitatori⸗ ſchen über das politiſch Praktiſche. Mit alledem bin ich einver⸗ ſtanden. Jedoch iſt die Sache hiermit noch nicht in ihrer ganzen Tiefe ergriffen. Wenn unſer deutſcher Reichstag zur Mehrheits⸗ bildung ſo ſchwach ſich zeigt, daß er die Mehrheitsbildung faft nur an der Hand führender Regierungsvertreter bisher vollziehen kann, wenn der deutſche Reichstag eine dauernde Mehrheitsbildung aus ſich heraus bisher nicht erzeugt hat. ſo liegt das an der ganzen deutſſchen Geſchichte, an dem kurzen Zeitalter, in dem wir überhaupt ein Parlament haben und an dem Fehlen einer großen Legende, wie ſie hinter den Volksvertretern von Frankreich und England in den Revolutionen des 17. und 18. Jahrhunderts ſteht. Soweit reicht unſere Erinnerung an das Jahr 1848 nicht und ſelbſt dieſes Jahr war kein gemeinſames einheitliches deutſches Erlebnis und alles, was vor 1870 liegt, iſt überhaupt für unſere deutſche Nation keine einheitliche Politik. Wie kann dann im Laufe eines Menſchenalters in einem Volk, das ſo viel Zerſpalten⸗ heit in ſeiner Geſchichte hat, mit einemmal der Geiſt natio⸗ naler einheitlicher Politik bu inſtinktiver Sicherheit werden! Ehe er es aber nicht iſt, wird es auch im Parlament nicht ſein.(Sehr wahr!) Wir haben die konfeſſionelle Zerſpaltung und verſchiedenen politiſchen Dialekt im Süden und im Norden. Wenn nun auf dieſem Untergrunde die politiſche Willensbildung einſetzen ſoll, dann iſt das eine Frage einer langen und ſchwierigen Er⸗ ziehung. Wir ſind aber mitten drin; das Vedürfnis, daß der Reichstag mehrheitsbildend ſein ſoll, wird heute empfunden in und außerhalb der Mauern dieſes Hauſes.(Sehr richtig! links.) Es ſind aber nicht nur dieſe in der Geſchichte liegenden pſycholo⸗ giſchen Schwierigkeiten, ſondern wir haben auch tech⸗ niſche Schwierigkeiten der Mehrheitsbildung. Selbſt England würde ſein berühmtes parlamentariſches Syſtem vermutlich nicht hoben, wenn es die deutſche Stichwahlmethode hätte, welche die Quelle der Zerſpaltung der Parteien iſt. Und haben wir nicht in unſerer Geſchäftsführung ſelbſt einen Teil der Urſachen, warum wir in eine wirkliche Majoritätsbildung nicht hineinkommen. Die⸗ jenigen Mitglieder des Hauſes, die mit der Geſchäftsführung alt geworden ſind, mögen ja dieſe Geſchäftsführung für etwas unab⸗ änderli haälten. Ueben wir aber nicht zum Teil eine Ver⸗ geuduſgvon Kraft aus in der Art, wie wir den Mechanis⸗ mus unſerer Verhandlungen einrichten? Vieles was in den Plenarverhandlungen geſagt wird, iſt im Grunde nur Stoff für die Kommiſſion.(Sehr richtig! links.) Infolgedeſſen hat der⸗ jenige nicht unrecht, der mir einmal ſagte, ihm komme dieſes Haus vor, wie eine Halle der Wiederholungen.(ßeiterkeit.) Es iſt ſoweit gekommen, daß Männer, die im Lande etwas bedeuten und geſchaffen haben, es als Opfer anſehen, wenn ſie dieſen ſchwierigen und langwierigen Mechanismus an ſich ſelbſt erleben ſollen.(Zuſtimmung linlz.) Der Staatsſekretär v. Bethmann⸗ Hollweg nickt.) Die großen organiſatoriſchen Talente, die Deutſchland beſitzt, die es beweiſt in ſeiner In⸗ duſtrie und Landwirtſchaft, die großen Talente, von denen die Syndikatsbildungen der letzten Jahre fabelhafte Beiſpiele geliefert haben, ſie haben ſich mit dem Problem der Erſparung von Kraft und des geordneten Mechanismus im parlamentariſchen Haushalte bisher nicht beſchäftigt. Dadurch iſt bei uns die Schwierigkeit vor⸗ handen, daß wir große und kleine Dinge ſo wenig unterſcheiden. Der Reichstag ſelbſt iſt in eine fleißige Tätigkeit hineingekommen, wo man vor lauter Fleiß und Arbeit die eigentlichen großen politiſchen Geſichtspunkte der Nationalver⸗ tretung in der Mühe des Alltags faſt aus dem Auge verliert.(Sehr wahr.) Das kommt uns auch zum Bewußtſein im gegenwärtigen Moment, wo durch weite Volkskreiſe das Gefühl eines Er⸗ ſchreckens hindurchgeht. Wohin kommen wir mit der bisherigen Methode des deutſchen Reichstages? Ich ſpreche nicht von dem Erſchrecken der Sozialdemokratie, der berufsmäßi⸗ gen Oppoſition. Dieſe haben uns alle ſchon immer für ſchlecht gehalten, infolgedeſſen ſind auch die neueſten Erfahrungen ür die keine beſondere Enttäuſchung. Ich meine im Gegenteil die⸗ jenigen, die mit Herz und Blut an dem Gedanken der vaterlän⸗ diſchen Macht hängen, denen die theoretiſche Frage, ob parlamen⸗ tariſches, ob imperialiſtiſches Syſtem, von Haus aus ganz gleich⸗ zültig iſt, wenn nur die Nationzuihrem Rechte kommt. Sie kleiden dieſes tiefe Erſchrecken, das noch tiefer privatim iſt, als ſie es in der Oeffentlichkeit mit Rückſicht auf das Ausland kund jeben(Sehr wahr!), etwa in die Fragen: wir haben die große Arme unſerer 22 Armeekorps! Wir haben eine Flotte, die uns im Jahre—400 Millionen Mark koſtet. Wir tragen dieſe Laſten obropatrial Aber ſie haben nur einen Zweck, wenn wir auch überzeugt ſein können, daß dieſe gewaltigen Inſtrumente, die mit den Opfern der ganzen Nation aufgebaut ſind, nun auch mit der gollendetſten Sachkunde, Vorſicht und techniſchen Akkurateſſe geleitet verden.(Zuſtimmung links.) Sobald dieſes Bewußtſein nicht vorhanden iſt, dann fragen ſich auch treuſte Glieder des Vaterlandes: Was haben die großen Rüſtungen für einen Zweck, wenn wir wünſchen müſſen, daß ſie niemals eingeſtellt werden? Was haben die Rüſtungen für einen Zweck, wenn wir an unſere Diplomatie nicht recht glauben?, wenn wir den Eindruck haben, daß das eigen⸗ tkümliche Vorkommnis, wie Herr von Kiderlen⸗Wächter hier die Geſchäfte des Auswärtigen Amtes im Deutſchen! Reichstag vertreten hat, tyhpiſch iſt für die diplomatiſchen Fähigkeiten des Deutſchen Reiches?(Lebhafte Zuſtimmung.) Was iſt das für eine Empfindung gegenüber den natianalen Laſten, wenn der einzelne ſagt: Das große Wetter der Ge⸗ ſchichte geht über uns hin. Noch heute kann es vorkom⸗ men, oder ſpäter, daß aus alten grauen Tagen heraus wieder ein⸗ mal das Wort gemurmelt wird: Quidquid delirant reges, plectuntur Achbivi. Wenn derartige Anſichten vorhanden ſind, dann wird auf den Deutſchen Reichstag geéſchaut, nicht aus Theorie, ſondern weil man ſeine Augen aufmacht, ob es denn überhaupt noch Stellen gibt, die eine Sicherheit in derartigen nationalen Sorgen bieten. Was kann nun der Deutſche Reichstag tun? Er kann Geſetze anregen und korrigieren und amendieren und hat darin eine außerordentliche Fertigkeit erlangt.(Sehr gut! links.) Er kann die Verwaltung kritiſieren, kontrollieren, da und dort etwas beſſern, dem einzelnen Schutzmann nachlaufen(Heiterkeit), der in einer Verſammlung erſcheint, wo er nicht hingehört. Der Reichstag iſt heute ein fleißiger Hilfsapparat der natio⸗ indirekt die Landesbehörden und die Sachverſtändigen. raphiſcher Reichstagsbericht neralauzeigers nalen Alltagsarbeit. Sein Anteil an der deutſchen Ge⸗ ſchichte iſt aber nur ein ſehr begrenzter. Wenn man die Geſchichte der letzten vierzig Jahre, der zwanzig Jahre Bismarck und der zwunzig Jahre Bismarckferne einmal ſchreiben wird, ſo täuſchen wir uns nicht, ſo wird es nicht die Geſchichte der wechſelnden Legislaturperioden des deutſchen Reichstags ſein, ſondern die Wen⸗ dungen der Geſchichte ſtammen bisher von der anderen Seite, pon Kräften, die ich mit den Worten„Souverinitätskolle⸗ gium“ bezeichnen will. Ich will mich nicht in den Streit der Staatsrechtslehrer miſchen, ob der Kaiſer nur im Auftrag des Bundesrats handelt, oder aus eigener kaiſerlicher Kraft. Es iſt ein zuſammenhängendes Syſtem ineinanderarbeitender Kräfte. In der Mitte dieſes Syſtems ſteht wie die Höhle des Malepartus das Haus in der Wilhelmſtraße.(Sehr gut! links.) Nun iſt die Ver⸗ faſſung aufgebaut auf dem zweifachen Syſtem. Auf der einen Seite ſteht das Volksvertretungsſüſtem und auf der anderen dieſes Souve⸗ ränitätsſyſtem. Und die beiden rechten miteinander. Warum iſt dieſes Volksvertetungsſyſtem ſo ſchwach? Der Bundesrat arbeitet geheim. Bismarck hat zwar nach ſeiner Ent⸗ laſſung verſchiedentlich dafür plädiert, daß er öffentlich verhandeln möge, ſo wie es im urſprünglichen Frankfurter Entwurf vorge⸗ ſehen iſt; aber ſolange Bismarck ſelbſt das Präſidium hatte, iſt er nicht für die öffentliche Verhandlung eingetreten und offenbar aus einem guten Grunde. Denn wenn auch die Stille des Bundesrats nicht ohne Seufzer iſt(Heiterkeit), ſo dringen dieſe Seufzer nicht an die Oeffentlichkeit. Wer das Buch von Poſchinger über Bis⸗ marck und den Bundesrat lieſt, findet in dieſem Buche, das über⸗ ſen für unſere deut⸗ heitsrechte Gebrauch gemacht hat. Im allgemeinen arbeitet der Souveränitätsapparat mit der Geräuſchloſigkeit, die zum politi⸗ ſchen Wirken eignet, während wir im Reichstag genötigt ſind, alle unſere Fragen und Querelen— es liegt im Syſtem und kann nicht geändert werden bei der Volksvertretung— öffentlich durch⸗ zuberhandeln und dadurch beſtändig in der Gefahr ſind, unſere Willensbildung ſelbſt durch die Zwiſchenfragen der Willensbildung uns wieder zu erſchweren. Und dann hat das Souperänitätsſyſtem eine Menge ausführender Organe: die direkten ne ie ſer Apparat kann heranziehen und hinzuziehen, wen er will. Damit vergleiche ich nun den Reichstſag. Was hat denn der Reichstag hier an Organen? Er hat ein Präſidium(die Blicke der Abgeordneten wenden ſich während der folgenden Schilderung unter wachſender Heiterkeit auf den Präſidenken Graf Stolberg, der mit der Glocke in der Hand am Präſfidententiſche ſteht), welches die Erlaubnis hat, bei repräſentativen Gelegenheiten den Reichstag nach außen zu vertreten, die Tagesordnung feſtzu⸗ ſetzen, Differenzen zu ſchlichten und im übrigen die Knochen auf erhabenem Seſſel zu fühlen.(Schallende Heiterkeit.) Das iſt der ganze Apparat, den der zweite Faktor der deutſchen Reichs⸗ regierung ſich geſchaffen hat. Jeder andere Faktor iſt unauflösbar, auf Erblichkeit begründet, wechſelnd zwar durch das Kommen und Gehen der einzelnen Perſonen, aber ſozuſagen unveränderlich in der Inſtitution. Der Reichstag kommt und geht, und wenn er nicht gefällt, dann wird er auf⸗ gelöſt. Dieſe Gegenüberſtellung der beiden Faktoren hat uns erſt zum Bewußtſein gebracht, was das Volk eigentlich von uns fordert, wenn es jetzt an uns herangeht: Ihr, 25 ſollt uns jetzt Garantien ſchaffen für die Leitung der deutſchen Geſchichte. Dieſer Forderung der Garantien gegenüber iſt es in meinen Augen ein geringer Troſt, daß man Uns ſagt und auch geſtern geſagt hat: Ihr habt ja die Kraft des Volkes, habt die öffentliche Meinung. Wahrhaftig, ich unter⸗ ſchätze das nicht und unterſchätze auch nicht, was am 10. und 11. November das Wichtigſte geweſen iſt, nicht, was etwa hätte beſchloſſen werden können an dieſen Tagen ich unterſchätze auch nicht den großen Dialog zwiſchen Volksver⸗ tretung um d Krone, der über den Erdball hin⸗ gerollt iſt zu allen Ländern, wo überhaupt politiſch gedacht wird.(Lebh. Zuſt. links und in der Mitte.) Aber Tage ſolchen Dialoges können nicht oft kommen, und im Intereſſe der Nation und der Ge⸗ ſchichte nicht oft gewünſcht werden.(Allgemeine Zuſtimmung bei den bürgerlichen Parteien.) Deshalb muß man ſagen: Die Worte, die verklingen, und was bleibt, muß ekwas Rechkmäßiges ſein.(Sehr wahr! links.) Und wenn man uns gleich ein⸗ wendet:„Auch was Geſchriebenes forderſt Du, Pedant“(Heiber⸗ keit)— die Leute, die wiſſen, wie ſchwach ſie ſind, möchten doch gern etwas Geſchriebenes haben. So kommen wir vom Reichstage aus und wollen unſer Geſchriebenes haben, und wollen es, weil wir wiſſen, daß es ein Stück auf dem e iſt, um dem deutſchen Reichstage zu etwas mehr geſchichk⸗ lichem Verantworklichfetsgefühl und polfki⸗ ſchem Geſamteinfluß zu verhelfen.(Sehr wahr! links) Es hat geſtern Herr v. Dirckſen verſchiedene Stellen meinss ver⸗ ehrten Parteifreundes Schrader angezogen, an denen er aus⸗ geſprochen haben ſoll, daß er für das engliſche parlamentariſche Syſtem ſeinerſeits nicht eintreten könne. Ich rede in ſeinem Sinne, wenn ich dieſe Stellen ſo erkläre, daß er ſagte, jedes Volk habe ſeine eigene Geſchichte, die engliſche Geſchichte ſei eine andere wie die deutſche, und der bloße Schematismus, der glaubt, morgen für Deutſchland haben zu können, was heute England hat, wiſſe nicht, wie ſchwer es England geworden iſt, das zu ge⸗ winnen, was es heute hat.(Sehr wahr! bei den Freiſ. 5 dieſem Sinne hat der Abg. Schrader einen oberflächlichen Schematismus abgelehnt, aber in keiner Weiſe ſagen wollen, daß er nicht voll durchdrungen ſei von dem Ge⸗ danken einer Beteiligung des Volkes an der Re⸗ gierung, die die Grundlage einer wirklichen Volksvertretung iſt.(Sehr wahr! bei den Freiſ.) Dasſelbe war der Sinn der Ausführungen des Abg. Dr. Müller⸗Meiningen, und er hat mich beauftragt, dem Abg. Ledebour zu ſagen, daß er ſeinerſeits füür das parlamenkariſche Regiment eingetreten iſt. und das jetzige Syſtem einen Scheinkonſtitutionakismus genannt hat, um es zu unterſcheiden von dem Ideale, auf welches wir hin⸗ arbeiten. Wir wollen nicht eine ſchematiſche Nachahmung Englands, aber wir wollen doch in der Geſamtrichtung der engliſchen Entwicklung vorwärts gehen. Zuerſt müſſen wir uns dabei gegenwärtig halten, daß ch die engliſche Verfaſſung beſtändig im Fluſſe iſt wie alle ſtaatliche Verfaſſung Gerade dieſer Tage iſt wieder ein wertvolles und intereſſantes Buch über das engliſche Regierungs⸗ ſyſtem von Sydney Law erſchienen, aus dem man ſieht, wie in England auch in den letzten Jahrzehnten das, was uns feſte Do trin zu ſein ſcheint, im lebendigen Fluſſe iſt. Aber die Richtung des Fluſſes iſt in England dieſelbe geblieben durch Stärkung des Verantwortlichkeitsgefühls des Volkes im ganzen, indem man es durch ſeine Ver⸗ treter mitarbeiten ließ an den geſchichtlichen Aufgaben. Und hier ſtehen wir nun und beraten über Anträge, bei denen es ſich namentlich die Sozialdemokratie keineswegs leicht gemacht hat. Sie hat den Stier bei den Hörnern gefaßt, ein Ver⸗ fahren, welches ich immer dann empfehle, wenn ich weiß, daß der Stier nicht ſtärker iſt.(Heiterkeit.) Sie hat gefordert, daß wir unſererſeits die Abſetzung des Reichskanzlers uf brechen können. Ich ſage nichts dagegen; jedes Volk, welches auf politiſche Rechte hält, muß dieſes Ziel haben. daß der erſte ausführende Vertreter des Staates unmöglich wird, wenner nicht das Vertrauen der Mehrheit der Volksvertretung beſitzt. Ich glaube, daß eine ordentliche eſchäftsführung ſich aufbauen muß auf der Grundlage eines organiſierken Vertrauens. (Sehr wahr! links.) 8 Was den Antrag als Antrag anlangt, ſo haben die Sozial⸗ demokraten ſelbſt eine gewiſſe Kritik ihres Antrages geliefert, in⸗ dem ſie noch andere Anträge hinzugefügt baben. Heute hat es bädagogiſchen Wert, daß man ausſpricht, wohin wir wollen und was einmal kommen ſoll. Aber die Sozialdemokraten haben neben dem einen Antrage, der auf das Ganze geht, die Anträge geſtellt, die Schritt für Schritt gehen wollen, wie wir weiter kommen in der Verbeſſerung unferer parlamentariſchen Verhältniſſe. Ueber die Anträge, die wir und andere Parteien über die Einrichtung der Geſchäftsordnung eingebracht haben, bin ich der Anſicht, daß die beſſere Regelung der Geſchäftsordnung für den dauernden Erfolg noch nicht ſicher iſt. Bei den Geſchäfts⸗ ardnungsfragen wird man unterſcheiden müſſen zwiſchen ſolchen Zielen, die man allgemein für längere Friſten ſich ſtellen muß, und ſolchen Zielen, die im Zuſammenhang mit der Verfaſſung zur Grörterung ſtehen. Das erſte Ziel iſt einmal die Verein⸗ fachung der Arbeitsmethode, und dann die Hebung der Stellung des Präſidiums des Reichstages, damit es anfängt, ein politiſcher Faktor zu werden. Ueber dieſen Punkt ſſt auch bei meinen näheren Freunden noch keineswegs eine volle Klärung der Anſichten herbeigeführt. Solange auf der einen Seite die Souperänität durch eine einzige Perſon bertreten wird, iſt der Reichstag, der nur eine Geſchäftsordnung kennt und nur Be⸗ ſchlüſſe, demgegenüber vollſtändig machtlos. Für uns iſt es frag⸗ lich, ob nicht neben der Aufgabe der Geſchäftsleitung noch die zweike Aufgabe einer gewiſſen ſachlichen Vertretung notwendig iſt. Mehrheitsbildung iſt die Kriſtalliſation um einen perſönlichen Kern herum, ein politiſches Präſidium muß ein Mehrheitspräſidium ſein, ſteigend und fallend mit dem Kommen und Gehen der politiſchen Mehrheit. Wenn das gegen uns ausſchlagen könnte, ſo darf man doch die Geſchäftsordnung in Verfaſſungsfragen nicht unter dem Geſichtspunkte des Partei⸗ nutzens anſehen,(Sehr richtig!) ſondern mit Rückſicht auf ihre Wirkung, denn derartige Beſtimmungen ſind für die Dauer. Jetzt kommt für die Geſchäftsordnung in Betracht, das Ziel der Juker⸗ pellationen zu vermehren, ohne daß dadurch die Geſchäftsbelaſtung. des Hauſes ſteigt, und das iſt an ſich nicht leicht. Wir werden wahrſcheinlich dazu kommen müſſen, eine Form der kleinen, kurzen Interpellation zu wählen neben der Form der großen Interpellation, bei der eine Antragſtellung möglich ſein muß, damit eine große Interpellation nicht ausgeht, ohne Sang und Klang einfach mit den Worten: es ſteht niemand mehr auf der Rednerliſte, ſondern damit aus der Interpellation auch eine Mei⸗ Rungs äußerung entſpringt. Der Abg. Junck hat geſtern im Namen der nationalliberalen Partei ſich für dieſe Form der Vehandlung von Interpellationen ausgeſprochen. Er hat ſich darüber beſchwert, daß ich mich kritiſch und aufmunternd mit der nationalliberalen Partei beſchäftigt habe. Als ob das nicht auf Gegenſeitigkeit beruhte,(Heiterkeit) und als ob wir nicht alle mit einander ſeden Tag bereit wären, uns gegenſeitig beſſern zu wollen. Das werden wir uns nicht übel nehmen, umſo weniger, da eine Frage vorliegt, wo ganz allgemein liberale Intereſſen auf dem Spiele ſtehen. Das iſt keine Frage, die freiſinnig iſt, oder ſozialdemokratiſch, ſie iſt auch nicht national⸗ iberal, ſondern hier treten ganz einfach die alten Fragen des einſtigen deutſchen Liberalismus neu an uns alle heran.(Sehr richtig!) In einer ſolchen Frage⸗ ſtellung ſprechen wir mit einander auch über die Partei⸗ mauer hinweg, und es war nicht ganz umſonſt, wenn ich den Verſuch gemacht habe, die nationalliberale Partei an die Aus⸗ drücke ihrer geiſtigen Väter aus den ſechziger Jahren zu er⸗ innern, und ich hätte nur gewünſcht, daß der Abg. Junck von dieſen Zitaten der Vergangenheit noch etwas ſtärkeren perſönlichen Gebrauch gemacht hätte.(Seyr richtig!) Wenn er auch für die Miniſterverantwortlichkeit geweſen iſt, ſo iſt doch die Art, wie Sybel, Gneiſt und Benningſen die Frage behandelt haben, ſehr verſchieden von der zurückhalktenden, reſervier⸗ ten, faſt möchte ich ſagen reſignierten Art, wie geſtern die Angelegenheit hier beſprochen iſt. Für Gneiſt und Shybel war es die große Frage, was iſt die Volksvertretung bvert, was bedeutet ſie oder bedeutet ſie nicht?(Sehr richtig!) Die juriſtiſchen Nebenfragen ſind alle verſchwunden vor dieſer einen großen Frage, und die Frage iſt nicht ſo behandelt, wie von einem Rechtsanwalt, der nach Kompetenzeinreden ſucht. Es iſt gut, wenn im Lande ein Liberaler wieder rückwärts blättert in den Dokumenten und deshalb freue ich mich, daß ich auf die Ver⸗ gangenheit hingewieſen habe. Von da aus werden wir zur Frage der Miniſterverant⸗ wortlichkeit den richtigen Standpunkt finden. Die Formu⸗ lierung der älteren Miniſterverantwortlichkeitsgeſetze ſtammt ja cus einem Zeitalter, das weit hinter uns liegt. Alle jene älteren Geſetze rechnen mit einer Sorte von Miniſtern, die allmählich aus⸗ eſtorben iſt. Das waren Miniſter, die überhaupt nicht mit dem Harlanien: umzugehen wußten, die den Parlamentaris⸗ mus am Hebften zum Teufel jagen wollten, und dieſen Leuten gegenüber brachte man in das Geſetz hinein, daß ſie vor den Richter geſtellt werden ſollten wegen Verfaſſungs⸗ bruches, wegen Beſtechung und Verrat und wegen Geſetzesver⸗ letzungen, die man durch den Strafrichter nicht ahnden konnte. Uebrigens mit dem Strafrichter iſt es auch jetzt noch ſo eine Sache. Es hat eine 7 gegeben, wo man Jahre hindurch nach einem Richter ſuchte, der Bismarck verklagen ſollte und man hat ihn nicht gefunden. Der Kern der Miniſterverantwortlichkeit iſt heute für uns die Realver⸗ antwortlichkeit für die politiſche Führung ſelbſt. Wir dürfen uns hier in kleinlichem Schematismus nicht berlieren, ſonſt werden wir den Anforderungen des deutſchen Voltes nicht genügen. Auch in der Politik, dieſergrößten aller Künſte, gibt es eine Kunſtloſigkeit, die nicht ge⸗ duldet werden kann. Auch in den höchſten Künſten hat man eine Jurh immer nötig, und darum können wir auf den Satz nicht ver⸗ ichten, daß ſich die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers erſtrecken ſol auf alle Handlungen, welche die innere oder äußere Politik des Reiches beeinfluſſen können, und daß die Anklage erfolgen muß ſowohl wegen der wie auch wegen ſchwerer Gefährdung der Sicherheit un ohlfahrt des Reiches durch pflichtwidrige e— Ich Nc zu, daß das eine Beſtimmung iſt, die von der Auslegung des Richters abhängig iſt. Aber wie ſind denn die militäriſchen Beſtimmungen? In einer benachbarten Nation haben wir vor kurzem noch den Fall er⸗ lebt, daß ein Mann eine Feſpung ar vertei 5 hatte und dies tun mußte mit dem beſtändigen Bewußtſein, ß es ein Kriegs⸗ recht gibt. unter dem er ſich zu verantworten hat für alles, was er in der Verteidigung dieſer Feſte tut und unterläßt. So gut es möglich iſt, ein ſolc es Kriegsrecht für die ſchwerſte der Künſte aufzurichten, für die Kunſt der militäkiſchen Verteidigung, ſo gut muß es möglich ſein, einen politiſchen Areophag zu ſchaffen.(Sehr emacht, was aus dem Deutſchen Reiche geworden wäre, wenn ismarck etwa 1868 einem derartigen Geſetz unterſtanden hätte. So naheliegend die Frage auf den erſten Blick ſcheint, ſie enthält zu viel„wenn“. Ein Mann von der er finderiſchen Genialität Bismarcks würde auch mit dieſem Geſetz fertig geworden ſein.(Lachen bei den Sozial⸗ demokraten und im Zentrum.) Er würde zweifellos ſich innerhalb des Rahmens dieſes Geſetzes bewegt haben, wie er ja auch ſonſt in ſeinem weiteren Leben mit einer Unzahl von Verfaſſungen und Paragraphen ausgekommen iſt.(Erneutes Lachen bei den Sozial⸗ demokraten und im Zentrum.) Ich glaube nicht, daß wahrhaft große und ſchöpferiſche Talente durch ein ſolches Geſetz ausge⸗ ſchaltet würden. Niemand von uns wünſcht ſa, daß das Geſetz überhaupt Anwendung findet, wir halten es für eine Waffe, die an der Wand hängen ſoll, damit man weiß, daß ſie an der Wand hängt.(ßGeiterkeit.) Was die einzelnen Beſtimmungen anlangt, ſo wollen wir ver⸗ meiden, daß der bon uns gedachte Gerichtshof ein rein juriſtiſches Kollegium iſt.(Sehr richtig! links.) In politiſchen Fra⸗ gen ſind die Juriſten auch nur Menſchen wie wir. Wenn wir dafür eintreten, daß der Gerichtshof in Anknüpfung an das Leipziger Reichsgericht entſtehen ſoll, dann will ich nichts für Leipzig ſagen, ſondern ich meine nur, Leipzig hat in dieſem Falle den Vorzug, daß es nicht Berlin iſt.(Heiterkeit und Sehr gut! links.) Wir wünſchen, daß die Kommiſſion, der wir die Anträge überweiſen, keine Beerdigungskommiſſion ſein möge. Wir müſſen zeigen, ob im deutſchen Reichstag, und ſei es bei dieſer relativ kleinen Aufgabe, ver faſſungsbildende Kraft vorhanden iſt oder nicht. Zeigen wir, daß wir nicht einmal die verfaſſungsbildende Kraft haben, ſo weit zu gehen, wer ſoll dann geoße verfaſſungsmäßige Aufgaben lö⸗ ſen? Wir können von der Güte der Regierung nicht verlangen, daß ſie uns ein Geſetz auf dem Tablett entgegenbringt, welches den Zweck hat, einen Vertreter des Souveränitätskollegiums eytl. unter Anklage zu ſtellen. Dieſes Geſetz muß aus der Initiative des anderen Faktors der Geſetzgebung geboren werden. Es wird ſich hier zeigen, wie weit wir ein politiſches Volk ſind oder werden können. Bismarck hat geſagt, man ſolle Deutſchland nur in den Sattel ſetzen, reiten werde es ſchon können. Dies Wort iſt nicht vom Monarchen geſagt, der kann reiten.(Heiterkeit.) Das Wort 100 geſagt von der übrigen Bevölkerung, von der Volksvertretung, vom letzten Mann im ⸗Volke. eigen wir, daß unſere Nation wirklich ein polftiſchlebendiger Orga⸗ nismus iſt.(Lebhafter Beifall.) Abg. Bindewald(Ref.): Nachdem bei der Kaiſerinterpellationsdebatte unſer Frak⸗ tionsvorſitzender Zimmermann unſeren Standpunkt dargelegt hat, habe ich nun noch zu erklären, daß wir für eine Erweite⸗ rung und Feſtlegung der Verantwortlichkeit des Reichskanzlers und ſeiner Stellvervreter eintreten und demgemäß für die Anträge der Freiſinnigen, des Zentrums und der Polen ſtimmen werden. Abg. Singer(Soz.); Herr Naumann hat eine ſchöne Rede gehalten, aber den Mann möchte ich ſehen, der aus der ganzen ſchönen Rede auch nur einen Satz mir ſagen kann, aus dem zu erſehen iſt, was er nun eigentlich will. Er hat von den Machtmitteln des Reichstags geſprochen aber er verzichtet darauf, auch nur mit einem Wort anzudeuten, ob er ge⸗ willt iſt, von dieſen Machtmitteln Gebrauch zu machen. Woher ſtammt denn das Wort von der Erpreſſerpolitik? Doch aus den Reihen der Freiſinnigen. Wir haben die Wahl Nau⸗ manns unterſtützt, ohne uns hätte er ſeine ſchöne Rede heute nicht halten können; der Freiſinn aber hat auf unſere Koſten 32 Block⸗ brüder auf der Rechten ins Haus gebracht. Wir haben dem Zentrum bei den Hauptwahlen überhaupt kein Mandat zuge⸗ ſchanzt, und bei den Stichwahlen haben wir es getan, um die reaktionäre Blockpolitik nach Möglichkeit zu verhindern. Sie ver⸗ hindern die Bildung einer Oppoſitionsmehrheit und dann ſtellen Sie ſich her und klagen uns an! Die ganze Rede Naumanns durch⸗ gieht ja auch ein Zug der Reſignation. Seine heutige Rede war eine Grabrede auf ſein einſtiges Ideal: Demokratie und Kaiſertum! Singer beantragt, die Verfaſſungsanträge an eine beſondere Kommiſſion zu verweiſen, an deren Beratung auch die Regierungs⸗ vertreter teilnehmen würden; dagegen die Ankräge zur Geſchäftsord⸗ nung geſondert an die Geſchäftsordnungskommiſſion, denn der Reichstag müſſe ſtreng darauf halten, daß ſeine Geſchäftsordnung von jeder, auch nur mittelbaren Beeinfluſſung frei bleibt. Der Redner kritiſtert dann die geſtrigen Reden der anderen Parteien und erklärt, daß die Macht des Parlaments nur von den Sozial⸗ demokraten erſtrebt werde. Ein machtloſes Parlament wie den deutſchen Reichstag könne ein Kulturvolk auf die Dauer nicht ertragen. Die Debatten von vor 14 Tagen ſeien anſcheinend ſchon völlig in Vergeſſenheit geraten. Der Reichstag habe mit der Finangreform die Regierung völlig in der Hand. An ihm ſei es, ſeine einzige Waffe— die ee— zu be⸗ nutzen. Der jubelnden Zuſtimmung des ganzen Volkes könne er ſicher ſein.(Beifall bei den Soz.) Abg. Dietrich(Konſ.): Herr Naumann meinte, Verfaſſungsfragen und Fragen der Geſchäftsordnung ſollten nicht miteinander verquickt werden. Was er aber in der reinen Höhe der Gedanken mit ſo ſchöner deklama⸗ toriſcher Wirkung vorgetragen hat, war in einem jenſeits von Gut und Böſe liegenden Parteiſinne gedacht.(Sehr richtig! rechts.) Ihm iſt inne geworden, daß man ſelbſt bei ſtarker Wand⸗ lungsfähigkeit und bei einem viel umfaſſenden Geiſte nicht Univerſalpolitiker ſein kann,(Sehr richtig! rechts) nicht Praeceptor Germaniae bleiben kann, wenn es ſich um be⸗ ſtimmte politiſche Fragen handelt.(Sehr richtig! rechts.) Er hat den Satz wahr gemacht, daß die Politik eine praktiſche Kunſt iſt. Nun zu den Anträgen. Es erſcheint nicht richtig, aus dem Ge⸗ füge der Geſchäftsordnung nun die Frage der Interpellationen herauszugreifen und beſonders zu behandeln. Neben dem be⸗ rauſchenden Wort, daß der Reichstag jederzeit ſeine Meinung kund tun kann, ſteht aber auch die Tatſache, daß durch ein Votum am Schluſſe der Beſprechung einer Junterpellation ernſte politiſche Gefahren heraufbeſchworen werden können.(Sehr richtig! rechts.) Wir ſind daher gegen ein ſolches Votum Wir lehnen es auch ab, daß der Reichstag über Krieg und Frieden ent⸗ ſcheiden ſoll. Die bisher dafür maßgebenden Inſtanzen haben ſeit 38 Jahren dem Volke den Frieden exhalten, wir haben volles Vertrauen zu ihnen.(Beifall rechts.) Der polniſche Antrag iſt unannehmbar, denn die Einberufung des Reichstags gehört zu den Grundrechten des Bundesrats und ſeines Präſidiums. Durch ein Miniſterverantwortlichkeitsgeſetz würde das Wirken des Bundes⸗ rats ernſtlich gehemmt werden. Von unſerem monarchiſchen Standpunkte aus haben wir den Wunſch und das politiſche Intereſſe an einer ſtarken Verantwortlichkeit des Reichskanzlers, weil wir einen jeder Kritik entrückten, feſt begrenzten Boden für die Perſon des Herrſchers ſchaffen wollen. (Beifall rechts.) Wir haben auch bexeits eine ſolche Verant⸗ wortlichkeit. Die öffentliche Meinung iſt ja da und der Reichs⸗ tag! Die Anträge ſchweben völlig in der Luft. Hoffentlich wählt man für die Verbrechen des Reichskanzlers eine recht kurze Ver⸗ jährungsfriſt,(Heiterteit) nämlich von Majorität zu Majorität. Will man auch ein Wiederaufnahmeverfahren einführen? Dann iſt die ganze Sache hinfällig, dann kann eine neue Mehrheit ihn wieder rehabilitieren. Politiſche Verantwortung kann man nicht in Paragraphen faſſen. Die Anträge ſind auch abſolut kautſchul⸗ artig und ſchwammig. Der Verſuch iſt völlig mißglückt. Wir wollen daher auch in der Kommiſſion nicht mitarbeiten. Mil⸗ lionen von Herzen leben noch in der Erinnerung an die großen Tage Wilhelms I. und Bismarcks. Dieſe Erinnerung tauſchen wir nicht ein für die Legende des franzöſiſchen oder engliſchen Parlaments. Die große Maſſe des Volkes wird immer in Treue zum Königtum halten,(Beifall rechts, gut! Uinks.) Der Abg. Dirckſen hat gegen unſere Anträge geltend * Hurrarufe bei den Polen.). Abg. Ricklin⸗Elſaß(Zentr.) Die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers darf ſich nicht auf Verfaſſungsverletzungen beſchränken, ſondern muß ſich auf die Verletzung aller Reichsgeſetze erſtrecken, insbeſondere des Vereins⸗ und Verſammlungsrechks. Gerade die Erhebungen bei den letzten Wahlen begründen dieſe Forderung. Alles, was für den Reichs⸗ kanzler gilt, muß natürlich auch für den Gouverneur von Elſaß⸗ Lothringen gelten; ſolange dieſes noch kein ſelbſtändiger Bundes⸗ ſtaat iſt, muß der Reichstag die landtaglichen Funktionen über⸗ nehmen. Im übrigen erklärt ſich der Redner für die Anträge des Zentrums, der Freiſinnigen und Polen. Damit ſchließt die Diskuſſion. Abg. Dr. v. Payer(D. VPp.) hat das Schlußwort für die Anträge der Freiſinnigen: Die Be⸗ hauptungen, die Singer in ſeiner kleinlichen Wahlpole⸗ mik aufgeſtellt hat, ſind durch ihre Wiederholung nicht wahrer eworden Aus der Kommiſſion wird ein Verantwortlichkeitsgeſetz was— man kann es mit ziemlicher Wahrſchein⸗ lichkeit ſagen— ſich im weſentlichen auf dem Boden der frei⸗ ſinnigen Anträge halten wird. Es ſind das ja nicht erſt Forderun⸗ gen dieſer Tage trotz ihrer aktuellen Bedeutung, die ihre Ausſichten verbeſſert haben; deshalb braucht man auf den Eindruck, den es im Ausland machen könnte, keine Rückſicht zu nebhmen. Die Verbünde⸗ ten Regierungen haben ſich diesmal der Pflicht des Zu⸗ hörens nicht eatzogen.(Heiterkeit.)— Kein Anlaß zum Dank, aber doch gegen früher immerhin ein Fortſchritt.(Sehr wahr!) Auch die Furcht des konſervativen Redners brauchen wir nicht zu haben, daß wir in völkerrechtlich geſchützte Bundesverträge ein⸗ greifen. Wäre das der Fall, ſo habe ich ſchon zu den Verbündeten Regierungen das Vertrauen daß ſie hierüber eine Erklärung ah⸗ ae hätten.(Sehr wahr!) So gut, wie ſie jetzt zugehört haben, werden ſie ſich auch der Pflicht des Mittuns nicht ent⸗ ziehen. Inſofern iſt dieſe Beratung geſtern und heute nicht nega⸗ kib ausgelaufen. Die Regierung hak ſa geſtern ausdrücklich er⸗ klärt, daß ſie mit bloßen Reden nichts anfangen könne. Die Interpellationsdebatten werden erſt dann wertvoll ſein, wenn man im Anſchluß daran der Regierung einen greifbaren Beſchluß in die Hand geben kann. Am ausſichtsloſeſten iſt der Antrag betr. die Zuſtimmung des Reichstages zur Entſcheidung über Krieg und Frieden. Wir auf der Linken ſind in dieſer Frage nicht einer Meinung. Der Antrag deckt ſich mit einem Programmpunkte der deutſchen Volkspartei, und ich kann nicht finden, daß er im Laufe der Zeiten an Richtigkeit verloren hat, wo doch die Kriegslaſten immer mehr geſtiegen ſind. Zumal es angebracht wäre, unſere ganze auswärtige Politik mehr unter all⸗ gemeine Aufſicht zu nehmen und damit die Gefahren zu ver⸗ mindern. Daß der Bundesratsausſchuß für aus⸗ wärtige Angelegenheiten nun auf einmal ſo lebens⸗ fähig werden ſoll, daß er die Entſcheidung über Krieg und Frieden übernimmt, daß dieſer von den Bauleuten verworfene Stein doch noch der Eckſtein des deutſchen Verfaſſungshauſes werden ſoll, das möchte ich doch nicht annehmen.(Sehr gut! links.) Herr v. Dirkſen hat ſeine Mitarbeit in der Kommiſſion d zugeſagt; nun, vor der Mitwirkung dieſes athen möge der liebechott das Kind gnädigſt behüten.(Heiterkeit.) Die Begriffe„konſtitutionelles“ und.„parlamen⸗ tariſches“ Regiment hat er doch etwas gar zu wenig ausein⸗ ander gehalten. Wenn Zentrum und Sozialdemokratie etwa hier einmal die Mehrheit bekommt— gehen ſie weiter ſo zuſammen, 12 kann das ja vielleicht einmal kommen—, wie ſollte dann nach en Grundſätzen des parlamentariſchen Regimes das neu zu bildende Miniſterium zuſammengeſetzt ſein? Aus dem Zentrum allein?— Herr Spahn ſagt nein; oder aus Sozialdemokraten allein? Herr Spahn verneint auch dies. Nun halbiert— dafür könnte, offen geſtanden, ich mich nicht recht erwärmen. Nein, ein wahrhaft konſtitutionelles Syſtem, die Beſeitigung dieſes ſchein konſtitutionellen Elends, das wird hoffentlich der greifbare Erfolg ſein. Die Verantwortlichteit des Miniſter⸗ kollegiums als Ganzes, kann auch ich mir nicht recht vorſtellen aber, ſoweit ein Staatsſekretär ſelbſtändig tätig iſt, ihn verantwor! lich zu machen unter Ausſchaltung der Veranwortlichke Reichskanzlers, das iſt nicht 05 und dem iſt ja praktiſch du das e ſchon vorgearbeitet. Daß gerade H v. Dirkſen ſich zum Mahner des Reichstages aufwirft,— ich wüßte nicht, woher er die Autorität dazu hernimmt.(Sehr gu links.) Gerade die Freikonſervativen mahnen zur Einigkeit, deren Standpunkt geradezu dazu beitragen muß, ſelbſt die handenen Beziehungen zu löſen! Herr Junck hat etwas grä⸗ lich uns Vorhaltungen gemacht wegen unſeres Standpunktes i bezug auf die Finanzreform. Nun, für uns iſt es eine ſ eminent nationale Frage, daß wir ſie aus dem ganzen Zuſammen hang der Dinge nicht herausheben können. Die Rechte des Volkes und des Reichstages ſind nicht minder wertvoll als die Ordnung der Finanzen, und dieſe iſt nicht eine einſeitige Aufgabe des Vol⸗ kes, ſondern des ganzen Reiches, aller Faktoren.(Beifall dern Freiſinnigen.) Nicht die Reden dieſer Tage geben der Sache ihre Bedeutnug, ſene Ei die Macht der Bewegung im Volke, die kaum je dageweſene Einheitlichkeit und Entſchloſſenheit des gangen Volkes.(Beifall links.) Abg. Dr v. Dziembowski(Pole) legt in ſeinem Schlußwort Verwahrung ein gegen die Unter⸗ ſtellung in der Preſſe, der polniſche Antrag ſei aus national⸗ politiſchen Geſichtspunkten erfolgt. Abg. Heine(Soz.) 25 25 das Schlußwort für die Anträge der Sozialdemo⸗ raten. Der wichtigſte Antrag iſt der über die Geſchäftsordnung, der liegt im Gebiete unſerer Autonomie und läßt ſich am ſchnellſten verwirklichen. Die Parteien ſind dar⸗ über ſo einig, daß, wenn wir wollen, wir in acht Tagen die Geſchäftsordnung geändert haben können. Iſt ſie doch einmal in wenigen Stunden geändert worden.(Sehr gut! bei den Soz.) Darum ſollten wir dieſe Anträge geſondert an die Geſchäftsord⸗ nungskommiſſion verweiſen. Den Kriegserklärungsantrag hat man beſonders ſcharf bekämpft. Am Tage nach der Kriegserklärung muß der Reichs tag ja doch zuſammentreten, um die Mittel zu bewilligen. 975 Dr. Spahn e 1 Wir haben Bedenken getragen, einen ſertigen Geſetzentwurf 5 einzureichen und haben uns mit einer Reſolution begnügt, da augenblicklich ſehr wenig Hoffnung für die Annahme eines ſolchen Entwurfs iſt. Sehr verwundert war ich über die Art, wie Herr v. Payher über ein Zuſammenwirten bon Zentrum und Sogial⸗ demokraten in einem aus dieſen beiden Part⸗ien etwa gebildeten Miniſterium ſprach. Es gibt doch keinen größeren Widerſpruch in der Auffaſſung der politiſchen Dinge, als Zentrum und Sozial⸗ demokratie.(Sehr richtig! im Zentr.) Der Abgrund, der wiſchen Zentrum und Sozialdemokratie klafft, iſt viel breiter als der zwiſchen ihr und Herrn Payer.(Lebh. Zuſtimmung im Zentr.) Es wird abgeſtimmt. Die ſämtlichen Anträge und Reſolutionen gehen an die auf 28 Mitglieder berſtärtte Geſchäftsordnungskommiſ⸗ ſion.(Die Konſervativen enthalten ſich der Abſtimmung.) Der Präſident beraumt die nächſte Sitzung auf Sonn⸗ abend, 11 Uhr an. Erſte Leſung des Etats. Abg. Giesberts(Zentr.) beantragt, am Sonnabend die Gewerbeordnungsnovelle zu erledigen. Es ſei durch die Preſſe die Nachricht gegangen, daß eine Abordnung der Arbeitgeberverbände an den Präſidenten Aah l ſei, mit der Bitte, die Erledigung der Novelle ein ahr hinauszuſchieben.(Lebhaftes Hört! Hörk!) Er ſei über⸗ zeugt, daß der Präſident ſich nicht beeinftuſſen laſſen werde. Abg. Baſſermannn(Natl.) ſchlägt vor, die Novelle morgen zu erledigen. 3 Abg. Singer(Soz.) ſchließt ſich an; ebenſo Schack (Wirtſch. Vg.) und v. Normann(Kon,.). f—3 Die nächſte Sitzung findet alſo Freitag, 2 Uhr, ſtatt. ordnungsnovelle. Gewerbe⸗ Schluß 7 Uhr. 10. Sette. General⸗Anzeiger. Waffel- und 10a. dpeck., 7 Spezial-Geschäft für Betten- u. Wäsche- Ausstattungen. Anfertigung und Lager von Wäsche jeder Art als: Leih-, Tisch-, Bett- und Küchen-Wäsche In geschmackvoller Ausführung. 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Spieß, Ulan Klärchen Volkhardt„ 0 Major Paſchke vom Elſäſſiſchen Fußartil⸗ lerie-regtment Nr. 19 Rittmeiſter Graf Lehdenburg vom Pfälzi⸗ ſchen Küraſſter Regimeſit Nr. 19 Oberleutnant Hagemeiſter vom Breis⸗ gauiſchen Julaut⸗Regt Nr. 186 5 Erſter Kriegsgerichtsrat(Verband⸗ lungsführer) 8 5 5 1 5 Krlegsgerichtsrat(Beiſitzer) Dritter Kriegsgerichtsrat(Ankläger) Der Protokollſührer Ein einjährig⸗ſreiwilliger Unterarzt. Eine Gerichtsordonnanz(Feldwebel) Emil Beriſch. Traute Carlſen. Paul Tietſch. Felix Krauſe. „Guſtav Trautſchold. „Lothar Liebenwein. Georg Maudanz. Karl Lobertz. Sigmund Krans. Emil Hecht, Eine Anzahl Ulauen. Ort der Handlung; Sennheum, eine kleine elſäſſiſche Garniſon gegen Belfort zu. braſſeueröſſnung ½7 uhr. Anf. 7 Uhr. Eude 9% Uhr. Nach dem 2. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Preiſe. 2m GxrofH. Bo ttheatev. Samstag, den 5. Dez. 1908. Außer Abonnement(Vorrecht B) Triſtan und Iſolde. Anfang 6 Uhr. Saalbau-Varieté! 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Wieviel koſtet es ſie, einen ruhmvollen Namen zu erobern, und auf wie unſicheren Füßen ſteht dieſer Ruhm! In den übri* 8 11 gen Künſten iſt es ja auch nich. leicht, Grozes zu ſchaffen und Ruf und Beifall zu mfTA Guge Suee e eeeeppee eeee eeee eune 4 ernten; aber die Werke find dafür auch von Dauer. Die Schöpfungen des Künſtlers verſchwinden nicht mit ihm; im Gegenteil, ſie wachſen häufig nach und legen ſtets Zeugnis ab don dem Genie, das Lrle 0 ihnen Leben gab. Der Maler binlerläßt ſeine Gemälde und damit in Melbender Form den Glanz ſeinss Ta⸗ lentes. Jahrbunderte vergehen, und alle Welt kennt Velasquez, Murillo, Rembrandt, Tizian, Rafael, Leonardo da Vinci. Sie ſterben nicht. Weder niederer Neid, noch vergiftete Kritik, noch Hlinde Leidenſchaft, noch die Vergeßlichkeit der Nachwelt können dem Genius des Malers etwas anßaben. Was er erobert hat, Jeibt ihm. Er mag lange gekämpft, viel gelitten haben, aber ein Sieg iſt endgültig. Das Gleiche läßt ſich vom Bildhauer agen. Seine Schöpfungen ſind in gewiſſer Hiſicht ewig. Mar⸗ dor und Bronze ſind dankbar und bewahren in ihren göttlichen Jormen den Ruhm des Schöpfers. Und dasſelbe gilt vom Ar⸗ Hitekten. Seht ſeine Säulen, Kapitäle, Gewölbe und Kathe⸗ palen an— eine Welt in Sſein, die der Erbauer aus dem Nichts ſchuf; ſie berkündet fortgeſetzt ſeinen Namen. Ein ähnliches Vor⸗ zecht genießen die Dichter, der Muſiker, der Weiſe. Ihre Werke ind ſogar noch bleibender als die aus Stein und Erz. Ein Pergament, ein Blatt Papier, einige Zeichen und Buchſtaben „und ihre Harmonien, ihre Verſe, ihre Gedanken dauern die Jahrhunderte hindurch und preiſen den Autor. Wer daran zweifelt, daß Calderon und Lope große Poeten waren, möge ihre Werke leſen! Wer wiſſen will, welchen Rang Goethe und Schiller in der Weltliteratur einnehmen, braucht nur ihre Dramen zu ſtudieren!! lernen, was ex gelehrt hat. Erde und Himmel legen von ſeinen Entdeckungen Zeugnis ab! Alle dieſe Genies bleiben dauernd iu Tempel des Ruhmes; niemand kann ſie daraus bertreiben. Wie verſchieden davon iſt aber das Schickſal des großen Schau⸗ ſpielers! Auch er war ein bewunderungswürdiger Schöpfer. Und er ſchuf nicht ein Gemälde, eine Statue, nein: hundert! Es waren wahre Momente der darſtellenden Kunſt! Aber was iſt von alledem übrig geblieben? Wo hört, wo ſieht man noch etwas dävon? Heute iſt es nur noch eine Exiunerung, morgen, wenn das lebende Geſchlecht dahin, ein Vergeſſen, und wenn es hochkommt, in der Geſchichte der Kunſt ein Name, ein leerer Name, eine kalte Tradition. Ich glaube es ſchon zu hören, wie man ſpäter ſagen wird: Er ſoll ein großer Schauſpieler geweſen ſein.. ſoll geweſen ſein! Denkt einmal daran, was Valesquez uns wäre, wenn ſeine Gemälde nicht beſtänden. Ein bleicher Schatten! So iſt es beim Tode eines großen Schauſpielers: alle ſeine Bilder gehen in Flammen auf, ſeine Skulpturen werden plötzlich zu Staub, ſeiſte Te Nichts bleibt von Tempel ſtürzen ein. der kitanenbaften, erhabenen, wunderbaren Arbeit eines alle Echo eines Beizalls, die Kritik der Fibern in Bewegung ſetzenden Lebens übrig! Nur das immer Zeitungen, Diese dürften auf keinem Weihnachts- tische fehlen und eignen sich hierfür am Besten die so beliebten Herz-Schuhwaren Deutschlands vornehmstes Fabrikat. deorg Hartmann D 3, 12 direkt am Fruchtnartt D 3,12 Meine Artikel Mx. 10.50, 12.50, 14.30, ſinden allseitigen Boitall.“ Wer die Bedeutung Newtons verkennt, verſuche zu General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 4. Dezember. Durchaus nicht das schönste, aber das praktischste Meihnachtsgeschen — — sind Stiefel. 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Die Unſterblichkeit, die er in einer Stunde ge⸗ wonnen zu haben ſchien, in einer andern— ſeiner letzten— geht ſie wieder dahinn“ — Zu Tod gedrückt. Wie ſchon gemeldel, hat ſich bei der Illumination am Vorabende des Jubildumstages des Kaiſers in Wien ein ſchrecklicher Vorfall zugetragen. Auf dom Würperring kam es zu einer Panik, während der Profeſſor Hölzk, der Landtags⸗ abgeordnete von Kloſterneuburg, buchſtäblich totgedrückt vurde. Ein Augengeuge ſchüldert die Einzelheiten des tragiſchen Zwiſchenfalles in falgender Weiſe:„Ich ſtand in der Ecke des Paturhſſtoriſchen Hofmuſcums gezen den Mariga Thereſienglatz zu, gegenüber dem Burgtor. Es war ungefähr ½8 Uhr Das Zuſammenſtrömen der Menſchen hatte in dieſer Stunde einen beängſtigenden Charakter angenommen. Man hörte vielfgeh ſchreſen und laut um Hilfe rufen, ſo ſehr waven die einzelnen eingekeilt. Offenbar hatte ſich vorx dem Parſament, deſſen Beleuchtungsobjekte eine beſondere An⸗ ziehungskvaft ausübten, der Menſchenſtrom, der bis dahin ziemlich regelmäßig girkuliert hatte, geſtaut. Immer dichter tpurde die Maucr. Die auf der Ringſtraße in der Richtung vom Burgtor Vordrängenden konnten nicht mehr wefter, während der Zufluß in iarem Rücken unvermindert andauerte. Gleichzeitig hatte die die Mariahilferſtraße herunterkommende Menſchentwdelle dei der Ba⸗ benbergerſtraße keinen Einlaß mehr zum Ring und verſuchte nun, von rückwärts über die Laſtenſtraße und über den Mavia Thereſten⸗ platz zum Burgtor zu gekangen. Ich ſah, daß die Situation gefähr⸗ lich wird, und klammerte mich an den Lerternenpfahl, neben dem wir ſtanden. Plötzbich ein neuer heftiger Vorſtoß der Memge, der uts gegen das in unſerem Rücken befindliche, ungeſahr einen haſßen Meter hohe Gitter zurückrängt welche das Naturhiſtoriſche Muſeum Uumſchließt. Gellende Hilferufe ertönten: Halt! Stehen bleiben! Zurück!“ Die Menſchenmenge auf der Ringſtraße verſuchte mit Leibeskräften, der angſterfüllenden Situation gerecht zu tverden. Aber nur wenige Sekunden lang vermögen die Dortſtehenden ſich dem Nachdrängen der Menſchenmaſſen entgegenzuſtellen. Ein neuer Rurk! Die eingekeilte Menge auf der Ringſtraße verſucht, der eiſer⸗ nen Umklammung zu entfliehen und ſtürmt gegen den Maria The⸗ peſtenplatz und die Gartenanlagen um das Muſeum. Wir werden noch mehr eingepreßt. Plötzlich ſehe ich, wie ein neben mir ſtehen⸗ der, großer breitſchulteriger Mann— wie ſich ſpäter herausſtellte, war dies Abgeordneter Hölzl— ſeg über das niodrige Gitter zu⸗ Fückgedrängt wird, daß ſich ſein Rücken ganz nach rüchwärbs birgt. Ein Krach, das Gitter iſt zufammengebrvchen, Wbgoordneter Hölzl, ſeine Frau, mit ihnem andere zahlreiche Perſonen ſtürzen rücklings au Boden. Die nachdrämgende Menſchenmenge fühlte etwas Luft Jaud ſtürmte in wahrtinniger Angſt vorwärts. Ueber die Körpes der! Aetzlem an. 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Keim Wort lam über ſeine Lip⸗ pen, und nach dem Kampf, der nur wenige Sekunden gedauert hatte, ſind ſeine Augen geſchloſſen, Blut byicht aus Naſe und Mund herbor. Endlich gelingt es uns, ſoweit Platz zu machen, daß zwei Wachleute zu dem anſcheinend Schwerverletzten ſich durchdrücken, ihn in die Höhe heben und ſo vor kveiteren Tritten retten könnem Wir halfen ihnen dabei nach Kräften. Andere, die bei dem furcht⸗ Baren Auſturnz aufrecht geblieben, n en ſich der anderen Ver⸗ Schon im erſten Augenblick ſieht man, daß es viele Ver⸗ wundungen, Aum⸗ und Beinbrüche g Wo iſt die Rettungsgeſell⸗ ſchafk? In dem Menſchengewühl weiß niemand Auskunft zu geben, Auch die Wache ſcheint nicht genügend orientiert, und es vergehen bange Minuten, bis es uns gelingt, die An ug der Rettungs⸗ geſellſchaft in Naturhiſtoriſchen Muſeum 1. Dort naß⸗ + men die Aerzte den anſcheinend Se* Einpf aber nur mehr den eingetretenem Tod konſtatieren. Aus Papieren, die er bei ſich hatte, erfährt man, daß es der Ab nete Hölgl iſt. Seine Frau, gleichfalls zu Boden geworfen und verletzt, kwurde nach einer anderen Rettungsſtation gebracht. Sie weiß nur, daß ihr Mann auch zu Boden geſchleudert wurde. Ueber ſein tragiſches Ende iſt ſie im Unklaren.“ — Der erſte Newyorker„Erdkratzer“. Aus Nowpyork wird be⸗ richtet; Müt der Vollendung des noch im Bau ſtehenden 42 ſtöckigen amerikaniſchen Wolkenkratzers der Metropoliban⸗Lebens⸗Verſicherung haben die amenik. Wolkenkratzer wohl ihre größte Höhendimenſion er⸗ reicht, denn im nächſten Jahre wird eine Bauordnung erſcheinen, die die Höhe der Häuſer an beſtinmte Grenzen bindet. Schow jetzt hat aber der Geſchäftsſinn der Amerikaner einen Erſatz für die Be⸗ ſchränkung der Höhendimnenſionen gefunden: ſtatt der Workenkratzen baut man„Erdkratzer“,Häuſer, bei denen mehrere Stockwerke unter der Erde liegen. Nach den Plänen des Architekten Hazlitt wird jetzt der Bau eines neuen Rieſenhauſes in Angriff genommen, das zwar über dem Erdboden nur 38 Stockwerbe zeigen wivd, aber zugleich ſechs neue unterirdiſche Ebagen beſitzt. Die neueſten Erfindurgem auf dem Gebiete der Beleuchtung und der Ventilationstechmik wer⸗ den dieſen unterirdiſchen Räumen genügend Licht und Luft ſnen⸗ den, um in hygieniſcher Beziehung hinter den anderen Etazen micht zurückzuſtehen. Die Koſten des gewaltigen Baues, der am Brocd⸗ wah errichtet wird, werden auf 15½ Millionen M. veranſchlagt, und bei der Herſtellung, bei der Holßz ausgeſchloſſen bleibt, werden 9·10 000 Tons Stahl und gegen 12 Millionen emaillierte Back⸗ ſteine Verwendung finden. — Wie Künige Weihnachten fetern. recht des Weihnachtsfeſtes, hoch unnd niedrig in ſeinem Glanze zu bereinigen; in Palaſt und Hütte läßt der Lichterbaum Friede und Freude in den Hergen erſtrahſen. Wie die Könige Weihnachten feiern, darllber bringen die Lectures pour Tous“ intereſſante Mit⸗ teilungen. Ein beſonderer Freund des Ehriſtfeſtes iſt 9 Eduard, der dieſe ſchöne Zeit des Jahres in der Stille und Abgeſchiedenheit r von Sandringham verbringt, fern vom dem Lärm und Prunk der Wellſtadt und des Buckingham⸗Palaſtes. Die Königin Mepvaudra iſt in ihrem Atelier eifrig tätig, die ueuen Weihnachtskarten ſelbſt zu Es iſt ein ſchönes Vor⸗ 15 S88 SSA *— Mannheim, 4. Dezember Freitag, Samstag und Montag kaufen Sie ür die General⸗Anzeiger.(Mittagblatt. 15. Seite. ebensmittel Veihnachts-Bäckerei. Welzenmehl Nr. 0 Pkund IGl pgg Triumphmehl aune: 5Feund Sgelchen 95 Pfz Harke Hildebrandt Fnd Setchen I0 Palmnussbufter Pfanzen nnd 45 ez. palmin— Estol billigst. Felnste Hllgäuer Molkereibutter 2. l vur. la, gemahlener Zucker Pzaad 20 bgz puderzucker Phnd 25 prz KHochzucker khd 22 Pts la, süsse Bari-Mandeln pnd 88 ud 18 P. la. Handgewählte Mandeln la. Levant. Maselnusskerne Pfana 65 Pig. 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Margarine ist zum Kochen, Braten und Backen bester Ersatz für fenste Natur- butter, aber über ein Drittel biliiger. Van den Bergh's Margarine Qesellschaft m. b.., Cleve. 75 Besuch 8144ʃ 5 7 N Trauerbriefe nellen künſtleriſchen Geſchmack der Herrſcherin vexraten, begnügt entverfen, auf denen ſie ihren zahlreichen Freunden ihre Glück⸗ wünſche ſendet. Während ihre Karten ſtets den hohen und origi⸗ ſich der König mit einfacheren Karten, auf denen gewöhnlich ein ge⸗ ſchichtliches Bild angebracht iſt, ſo im letzten Jahr die Krönung eines engliſchen Königs im Mittelalter nach einem Gemälde von Finne⸗ more. Am Morgen des Feſtes verſäumt es Eduard nie, die zahl⸗ loſen Geſchenke ſeiner zahlloſen Freunde zu betrachten, die in den Sälen von Sandringham auf allen erreichbaren Tiſchen aufgeſtellt find. Beſonders reich ſind ſtets die Geſchenke der Königin, und ſtets befindet ſich unter ihnen ein Album mit ſelbſtwerfertigten Photogra⸗ phien, auf denen heitere und denkwürdige Ereigniſſe des vergan⸗ genen Jahres feſtgehalten ſind. Der König ſchenkt ſeiner Gemahlin unveränderlich jedes Jahr das Gleiche: eine Kaſſette mit ihrem Lieb⸗ lingsparfüm, der dann noch ein koſtbarer Schmuck oder ein herrlicher Pelz beigefügt iſt. Der engliſche Monarch iſt bekanntlich ein ſtarker Raucher und ſo häufen ſich denn unter den Weihnachtsüberraſchun⸗ gen Kiſten mit Havannazigarren, Tauſende von Zigarettenpaleten und loſer Tabak in Mengen. Die koſtbarſte Tabaksgabe aber bietet jedes Jahr der ruſſiſche Zar ſeinem königlichen Vetter. Zar Ni⸗ kolaus iſt nämlich Eigentümer einer der berühmteſten Tabakplan⸗ tagen auf Havanna und hat ein beſonderes Vorrecht auf die feinſten Gewächſe jeder Ernte. Die Zigarren für ihn werden von beſonde⸗ ren Arbeitern hergeſtellt und 5000 Kiſten gehen jedes Jahr nack Peterhof, um von dem Herrſcher zum größten Teil als Weihnachts⸗ geſchenke verwandt zu werden. Nikolaus entfaltet überhaupt zu Weihnachten eine ſprichwörtliche Freigebigkeit; hoch und niedrig wird von ihm beſchenkt, und auch die geringſten Bedienten ſeines Hofes ſind nicht vergeſſen. Seine Kinder erhalten die ſchönſten Spielſachen der Welt; doch findet ſich unter ihnen jedes Jahr ein einfaches Spiel⸗ zeug, das der Zar für jeden ſeiner Lieblinge mit eigenen Händen berfertigt. In behaglicher Gemütlichkeit feiern der alte und der neue Präſident der Vereinigten Staaten ihr Weihnachten. Rooſe⸗ belt verbringt ein paar fröhliche Tage in ſeiner Villa Oyſter⸗Bah aut Meer oder auf ſeinem Jagdgebiet in den Bergen von Virginia; Taft vereinigt ſeine Intimſten zu einem ſolennen Feſteſſen, deſſen Gänge nicht enden wollen. Sogar der Sultan nimmt von dem chriſtlichen Feſt Notig; er ſendet bisweilen am Heiligabend an die anderen Souveräne und an ſeine Miniſter reichgeſchnitzte Käſten aus Roſenholz, die von den Zuckerbäckern des Sultams mit einer be⸗ ſonders köſtlichen Süßigkeit gefüllt ſind. titttt llefert bel ſchnellſter Anfertigung ctt Dr. B. Sddsde Buchdrukerei, S. m. b. B5., S 6, 2. —————— 2 25 — Aus dem Großherzogtum. § Seckenheim, 30. Nov. Die beiden hieſigen Hebammen, Frau Bauſch u. Frau Schrack walten bereits 40 Jahre ihres verantwortungsvollen Amtes. Als Anerkennung treuer Pflicht⸗ erfüllung während dieſer laugen Zeit wurde den beiden Fraue⸗ von der Großherzogin Luiſe die goldene Medaille ver⸗ liehen. Am geſtrigen Sonntag, nachmittags 344 Uhr, wurden die Medaillen durch den Großh. Bezirksarzt, Herrn Medizinalrai Dr. Zix, in Anweſenheit des Herrn Bürgermeiſters Vol z der beiden hieſigen Aerzte, eines Geiſtlichen, der Vorſtandsfrauen des hieſigen Frauenvereins und anderer Perſonen im Rathaus⸗ ſaale in feierlicher Weiſe überreicht. Am gleichen Tage, abends 7 Uhr beginnend, beging der hieſige Frauenverein im großen Saale zum„Zähringer Hof“ die Geburtstagsfeie der Großherzogin Juiſe. Außer den Beiräten, der Herren Bürgermeiſter Volz, Pfarrer Pfeuning und Pfarrer Kunz war die ſtattliche Zaßl von 250 Frauen erſchienen, die mit großem Intereſſe die Abwicklung des reichhaltigen Programmes verfoſg⸗ ten. Herr Pfarrer Pfenning hielt die Begrüßungsanſprache, verbreitete ſich über die Bedeutung der Feier und erſtattete einen kurzen Rechenſchaftsbericht über das zur Neige gehende Vereins⸗ johr. Herr Pfarrer Kunz begrüßte die zur Feier beigezogenen dekorierten Hebammen, ihnen namens des Vereins zu ihrer Chrung gratulierend, worauf ein kleines Mädchen nach Vortvag eines Gedichtes den Dekorierten Blumenſträuße überreichte. Fi den unterhaltenden Teil hatte eine Anzahl Vorſtandsdamen durch Einübung verſchiedener Stücke unter Mitwirkung hieſiger jungel. Damen geſorgt. Es kamen u. a. zur Aufführung:„Das Schwert des Damokles“, Luſtſpiel von G. zu Putlitz,„Die zwei Witwen“, komiſches Duett von Penſchel,„Das Volkslied in der Spinn⸗ ſtube“, melodramatiſche Szene mit Geſang und lebenden Bildern bon Dr. F. Fauth, Muſik von Großjohann und das Singſpiel „Alte Liebe roſtet nicht“. Alle Stücke, um deren Einübung ſich beſonders Frau Avotheker Ketterer, Frau Dr. Lendſrichd und Frau Jakob Fiedler verdient macht⸗n. wurde, gut, feik⸗ weiſe ſehr gut gegeben und fanden rauſchenden Beifall. An Vreß⸗ herzogin Luiſe war ein Glückwunſchtelegramm abgegangen, wel⸗ ches heute dankend erwidert wurde. Karlsrühe, 2 Dez. 81195 Am heutigen erſten Tag d Arbeitsloſenzählung ergab ſich die Zahl von 30r, eine an und für ſich hohe Ziffer.— In der heutigen Monats⸗ verſammlung der Wirte wurde bekannt gegeben, daß in 14 Tagen eine Landesverſammlung der Wirte und Bier⸗ brauer ſtattfindet, in der gegen die geplante Bierſteuer proteſtiert werden ſoll. oe. Grafenhauſen, 30. Nov. Der Steuereinnehmer Stritt von hier wurde wegen Unterſchlagung im Amte ver⸗ haftet und nach Bonndorf gebracht. Die veruntreute Summe ſoll 1000 Mark betragen. Stritt war bereits flüchtig, iſt aber wieder zurückgekehrt. oe. Neuſtadt i. Schw., 1. Dez. Privatier Frengley u. Frau in Dublin, beide aus unſerer Gegend gebürtig, feierten kürzlichdas ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Aus dieſem An⸗ laſſe machte das Jubelpgar dem hieſigen Frauenverein eine Schenkung von 5000 Mk., welche zum Neubau oder zur Er⸗ weiterung der Kleinkinderſchule verwendet werden ſoll. W. Wörthea Rh., 3. Dez.(Privattelegr) Ein aus der Irrenanſtalt Emmendingen entſyrengener 2⁵ Jahre alter Kaufmänn namens Stößler übernachtete in der biefigen Bahnhofswirtſchaft. Als er heute ſtüh ſich weigerte, die Tür ſeines Zimmers zu öffnen, wurde die Gendarmerie herbeigerufen. Der Irre gab auf die Beamten mehrere Rebolverſchüſſe ab, von denen einer den Gendarmen Puderer in die Seite traf und ſchwer verletzte. Es er⸗ ſolgte nun ein regelrechtes Kreuzfeuer zwiſchen den Beumten und dem Irren. Am Ende wurde der Irrſinnige getötet. Gerichtszeitung. Mainz, 30. Nov. Bei einem Spanier, der am Samstag hier aus Spanien eintraf, um in einer Drangenhandlung ein⸗ Stelle als Verkäufer anzutreten, ſind die eichten Blattern feſtgeſtellt worden. Der Kranke wurde desinfiziert und kom in die Eholerabaräcke. Alle Perſonen, die mit ihm in Berührung gekommen waren, wurden geimpft. Ueber 11 Perſonen wurde die Quarantäne verhängt. Der Laden wurde geſchloſſen 1 16. Seite. 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