Abonnement: 90 Wfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, darch die Poß bez. tuck. Poſte aufſchlag M..45 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 6 Pfg⸗ GGabiſche Bongzehmg) In ſesa te: Die Colonel⸗Zeile 28 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile.„1 Mart Geleſenſte und verbreitettte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Sluß der Juſeraten-Aunahme ſir das Mittagsblatt Morgens 46 9 uhr, der Stadt Mannheim und Amgebung. che Neueſte Nachrichten Alnabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ads genommen Sountag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: General⸗Anzeiger Mannheim“ Teleſon⸗Nummern: Dtrektion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme n. Druckarbeiten 341 Redaktioaunn. 877 Expedttion und Verlags⸗ buchhandlung Nr. 571. Die hentige Mittagsauzgabe umfaßt 16 Seiten. CLelegramme. Die Nationalitätenkämpfe in Oeſterreich. * Wien, 6. Dez. Heute vormittag fand eine deutſch⸗ hationale Verſammlung gegen die Vorfälle in Prag ſtatt. Nach der Verſammlung kam es zwiſchen Verſammlungs⸗ tellnehmern, die gegen die Univerſität zogen, und der ein⸗ ſchreitenden Wache wiederholt zu Zuſammenſtößen, wobei 27 Perſonen verhaftet wurden. Kämpfe in Somaliland. Ro m, 6. Dez. Die Agenzia Stefani veröffentlicht einen Drahtbericht des Gouverneurgs von Italieniſch⸗Somaliland aus Mogadiscio an den Miniſter des Aeußern Tittoni, nach welchem eine Abteilung Derwiſche, die über mehr als 2000 Lanzen 84 Gewehre verfügte, am 22. November das Dorf Bullolo ngegriffen haben, jedoch von italieniſchen Truppen und erſtreut worden ſind. Die Truppen hatten keine Verluſte, kin Revolver und biele Lanzen erbeutet. Die Truppen begaben ſich am 23. November nach Afapi⸗ wo ſis von den Gheledis mit Begeiſterung begrüßt wurden⸗ In der Kolonie herrſcht Ruhe. Italiens auswärtige Politik. OLondon, 7. Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.)] Verſchiedene engliſche Zeitungen fahren fort, die letzten Verhand lungen in der italieniſchen Kammer über die auswäctige Politik Italiens zu beſprechen. So ſagt der römiſche Korreſpondent der „Morning Poſt“: Es kann nicht der geringſte Zweifel beſtehen, daß der Dreibund einen ſchweren Schlag erhalten hat. Man habe erkannt, daß der Dreibund Oeſterreich nicht daran gehindert habe, gegen das verbündete Italien zu rüſten. Der Wiener Korreſpondent der„Daily News“ behauptet, aus dorli⸗ gen diplomatiſchen Kreiſen erfahren zu haben, daß man die Zu⸗ gehörigkeit Italiens zum Dreibund als eine Chimäre betrachte, die keine ernſte politiſche Prüfung mehr vertragen könne. Die militäriſchen Maßnahmen an der Grenze laſſen deutlich erken⸗ nen, der ganze Dreibund ſtehe nur noch auf dem Piwpiee. König Eduard. O London, 7. Dez.(Von unſerem Londoner Burcau.) Die Krankheit des Königs Eduard, an der er ſeit 2 Wochen lei⸗ det, hat es notwendig gemacht, weitere Veränderungen in die Reiſe⸗Dispoſitionen des Königs zu treffen. So ſind alle ſeine Reiſen aufgegeben worden. Der König fährt heute nach London zurück und wird bis zu ſeiner Wiederherſtellung im Buckingham⸗ Palaſt verbleiben. Die rheumatiſchen Schmerzen haben ſich ge⸗ beſſert und es beſteht nicht die geringſte Gefahr. Deutſchlaud und die Walfiſchbai. O London, 7. Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent des„Standard“ in Kapſtadt behauptet, aus angeblich autorativer Quelle erfahren zu haben, daß der Deutſche Staatsſekretär der Kolonien, Dernburg, öffentlich Schritte getan habe, um Deutſchland in den Beſitz der Walfiſch⸗ bai zu ſetzen. Er habe ſich während ſeiner ſüdafrikaniſchen Reiſe zuerſt an Herrn Merrimer in Kapſtadt gewandt und ihm den Vorſchlag gemacht, die Walfiſchbai für eine beſtimmte Zeit Deutſchland zu verpachten, dafür wolle Deutſchland einer engli⸗ ſchen Geſellſchaft die Konzeſſion erteilen, eine Bahn von der Wal⸗ fiſchbai nach einem beliebigen Punkt des engliſchen Eiſenbahn⸗ netzes in Südafrika zu bauen. Der afrikaniſche Premier habe ſich aber in eine Erörterung dieſer Vorſchläge gar nicht einge⸗ laſſen, worauf Dernburg dieſelben dem General Botha uater⸗ breitete, der aber auch nichts davon wiſſen wollte. Dernburg erfuhr von Beiden eine ſcharfe Zurückweiſung, denn ſie nahmen es ihm übel, daß er die Verhandlungen nicht zwiſchen der Wil⸗ helmſtraße und dem Londoner auswärtigen Amt führes ieß. In Deutſchland habe man einen Erfolg erhofft, weil man glaubte, daß man in London etwaigen Abmachungen der Afri⸗ kanders nicht widerſtehen könne und die liberale Regierung doch zu ſchwach ſein werde, um den Afrikanders Widerſtand leiſten zu können. Man habe auch zu ſtark auf die Deutſch veundlich⸗ keit der Buren gerechnet. Dernburgs Handlungsweiſe ſei umſo Ichlimmer, als er in London überall die freundlichſte Aufnabme Montag, 7. Dezember 1908. (RMittagblatt.) kiner Schar eingeborener Gheledis zurückgetrieben und ie Gheledis verloren bei der Verfolgung einen Toten und einen erwundeten. Die Verluſte der Derwiſche betrugen 48 Mann und viele Verwundete; ein Derwiſch wurde gefangen, 5 Gewehre, gefunden habe und es trotzdem nicht für notwendig hielt ſeine Abſichten darzulegen. Vorher hatte er noch erklären laſſen, daß England und Deutſchland in Südafrika kollegial zuſummen ar⸗ beiten müßten. Im Anſchluß an dieſe Nachricht betont der Korreſpondent noch einmal, daß ſeine im Juli gemachte Mittei⸗ lung, Dernburg habe ſchon in Robertſon ſeine Reiſe unter⸗ brochen, am den dort gerade tagenden Bond⸗Kongreß im Sinne ſeiner Wünſche zu beeinfluſſen, richtig ſei. Der Staatsſtreich auf Haiti. * Port⸗au⸗Prince, 5. Dez. Ein Heer von 8000 Re⸗ volutionären zog heute früh unter Führung des Generals Simon in die Stadt ein. Die Bevölkerung brachte dem Go⸗ neral Huldigungen dar. Eine Abordnung des öffentlichen Sicherheitskomitees entbot ihm offiziell den Willkommensgruß des Volkes und übergab ihm den Regierungspalaſt. Präſident Simon begab ſich hierauf in den Do m, wo ein feierliches Te⸗ deum abagebalten wurde. Er hielt alsdann unter Glockenge⸗ läute und Zurufen der Bevölkerung einen Umzug in der Stadt. Der ehemalige Präſident Nord Alexis begab ſich an Bord des Dampfers„Sarnia“ nach Kingſton(Jamaika]. *** Newyork, 6. Dez.(Auf deutſch-atlantiſchem Kabel.) Die deutſch-reformierte Kirche begann die auf mehrere Tage berechnete Feier ihres 150jährigen Beſtehens mit der Einweihung einer vom Kaiſer geſtifteten neuen Glocke, die von dem Generalkonſul Bünz übergeben wurde. Politische Uebersſcht. a Maunheim, 7. Dezember 1908. Baſſermauns Etatsrede behandelte in weiter Umſchau vor allem die großen politiſchen Fragen, die uns ſeit den ausgehenden Oktobertagen ſo lebhaft beſchäftigen und erregen. Mit einigem Mißvergnügen räumt ſelbſt die„Köln. Volksztg.“ ein, daß Baſſermanns Rundgang durch die auswärtige Politik manche bemerkenswerte Gedanken enthalten habe. So iſt es in der Tat und wir denken, daß gerade derartige Betrachtungen der auswärtigen Politik im Reichstage geeignet ſind, Verſtändnis und Intereſſe für die zhohe Politik“ zu wecken. Sie geben in der Verdichtung des Stoffes, der Einzelbeobachtungen, in der Beleuchtung der Vorgänge unter großen nationalen Geſichtspunkten ein vor⸗ zügliches Mittel der Orientierung in den verwirrenden und in ihren Zuſammenhängen nicht leicht erkennbaren Geſcheh⸗ niſſe, der großen Politik, ſie erhellen die Probleme und er⸗ hellen den tiefen Ernſt der geſchichtlichen Stunde, in der wir leben. Baſſermann ſchloß ſeine Rede mit der Mahnung an das deutſche Volk, ſo einmütig zuſammenzuſtehen, daß es jeder Lage vollkommen gewachſen ſei, er richtete dieſe Mahnung an das Volk in Hinſicht auf die ſich immer ſchwieriger geſtalten⸗ den Verhältniſſe unter den Mächten. Wie ſie ſich ſchwieriger geſtaltet haben, das zeigte ſeine Rede im einzelnen. Ein paar Worte über den Wert der Sparſamkeit, ein paar Schlag⸗ lichter auf die allzu hohen Erhebungskoſten der 1906 be⸗ ſchloſſenen Steuern; ein paar zutreffende Anerkennungen über die Ausführung des Reichsvereinsgeſetzes, demgegen⸗ über manche Verwaltungsorgane vergeſſen zu haben ſchienen, daß es ein liberales Geſetz ſein ſollte, dann— immer in die Kritik der einzelnen Etatspoſitionen eingeflochten oder an ſie anknüpfend— Sätze, die ſich in das Bewußtſein der Nation eingraben müſſen, weil ſie dem Empfinden unzähliger ſorgender Patrioten Ausdruck geben: Lord Reberts, auch einer der vielen auswärtigen Ritter des Schwarzen Adlerordens, hätte von einer deutſchen Invaſion in England geredet. Phan⸗ taſien— gewiß. Aber wenn England nun die allgemeine Wehrpflicht einzuführen wünſche, ſo wollten wir dabei nicht lören. Nur verböten wir uns ebenſo fremde Einmiſchung in unſere eigene Angelegenheiten. Auch in unſerem Flottenbau, der— wie das allem Anſchein nach der unter dem Eindruck der amerikaniſchen Dreadnoughts zuſtande gekommene ameri⸗ kaniſch⸗japaniſche Vertrag erweiſe— unter Umſtänden doch auch eine eminent friedenbefördernde Wirkung üben könne. Und noch einmal das Thema von der Sparſamkeit, aber diesmal von einer bisher noch nicht berührten Seite. Fürſt Bülow hätte neulich ganz recht gehabt, wenn er jedermann zum Sparen, Maßhalten, zum nicht über die Verhältniſſe⸗ leben ermahnte. Nur ſei der Ton dann eben auf das „jedermann“ zu legen. Das viele Feſtefeiern und Jubilieren in Deutſchland verſchlinge Unſummen. Und auch die Einzel⸗ ſtaaten, die ſo ſehr über die Umlage der Matrikularbeiträge ſeufzten, könnten ſparen. Sie brauchten nur ihre auswärtigen Geſandtſchaften einzuziehen, die ja ſo wie ſo keine eigene Politik treiben könnten. Statt deſſen ſollte man lieber den „Bundesratsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten“ be⸗ leben und ihn, der letzthin ſo treffliche Dienſte getan, ſo oft ſtimmte politiſche Partei Erklärungen abgibt. Eine Kritik der als irgend möglich berufen. Ein paar ſehr feine Beobachtungen über das Verhalten der auswärtigen Preſſe und die Möglich⸗ teit ihrer Beeinfluſſung leiten den Uebergang ein zu dem ſchmerzlichen Kapitel von der deutſchen Diplomatie. An ihren Früchten ſollt ihr ſie erkennen: Marokko, ach leider immer noch Marokko! Nur gut, daß man wenigſtens für den Caſa⸗ lancahandel die erlöſende Formel gefunden: wenn eine Frage ſich zur Behandlung vor dem Schiedsgericht eigne, ſei⸗ dieſe. Von Nordafrika zum nahen Orient! Sympathiſche Worte der Anerkennung für die Türkei, die ſich zu verfaſſungs⸗ mäßigen Zuſtänden durchgerungen; noch ſympathiſchere, vo warmer Bundesgeſinnung durchzogene an die Adreſſe Oeſter⸗ reichs, dem wir gerade in dieſer ſchweren Zeit die Treue Treue um jeden Preis— bewahren müßten. Freilich könnten wir wohl beanſpruchen, daß unſeren deutſchen Brüdern dann nicht ſo mitgeſpielt würde wie in den letzten Wochen in Prag Ein Appell an die deutſche Einmütigkeit, an den patriotiſchen Sinn, der ganz ſelbſtverſtändlich die deutſchen Dinge aller⸗ orten und immer allem voran zu ſtellen habe, ſchließt mit vollen harmoniſchen Akkorden Baſſermanns Rede. Der Bund der techniſch⸗induſtriellen Deamten hielt am 28. und 29. November Sitzung des Vorſtandes ſchr reichhaltigen lungen über das Koalitionsrecht und die Novelle der Gewerbe⸗ ordnung hervorzuheben, ˖ ſichtlich dieſer beiden Gegenſtände getroffen worden, Frage des Koalitionsre chtes wurde folgende Reſo⸗ lution gefaßt: „Die im Bunde der techniſch⸗indu niſierten Privatangeſtellten dem Wege der Verſtändigu geweſen, mit dem fabrik Augsburg, ſehen Induſtriebezirk laſſen jedoch immer mehr die Befürchtun daß er aus dieſen Vorkommniſſen die Lehre zieht, daß die geltenden ganz unzulänglich Reviſion bedüczen. Erſt wenn aus der beſchränkten Koalitionsfreiheit ein wirkriches dabei die Forderungen berückſichtigen wird, die der Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten den geſetzgebenden Körperſchafte des Deutſchen Reiches in ſeinen Eingaben unterbreitet hat. Die echniſch⸗induſtriellen Beamten ſind lange genug das Stiefkind der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung des Deutſchen Reiches geweſen und haben ſich viele Jahre mit einem ſchlechteren Rechte behelfe müſſen, als die Handlungsgehilfen. Die leitenden Körperſchaf⸗ ten des Bundes ſprechen daher die Erwartung aus, daß der Deutſche Reichstag die das Technikerrecht behandelnden Ab⸗ ſchnitte der Gewerbeordnung trotz der Dringlichkeit andere Vorlagen mit beſonderer Beſchleunigung erledigen wird.“ In der Frage der Penſionsverſicherung d Privatangeſtellten verbleibt der Bund bei ſeine bisherigen Anſchauung, daß nur durch den Ausbau des be⸗ ſtehenden Invaliden⸗ und Altersverſicherungsgeſetzes, d. h. durch Anfügung neuer Lohnklaſſen und Berückſichtigung der Verhältniſſe der Privatbeamten eine wirklich großzügige ſozialpolitiſche Arbeit geleiſtet werden kann. Infolgedeſſen kal er es auch für notwendig erachtet, ſeinen Austritt aus dem„Hauptausſchuß“ zu erklären. Die Stellungnahme des Bundes zur pa rteipoli⸗ tiſchen Neutralität wird durch folgende Leitſätze ge⸗ kennzeichnet, die bis zur endgültigen Formulierung durch den nächſten ordentlichen Bundestag als Richtlinien für die Bundesarbeit gelten ſollenn „Die politiſche Neutralität des Bundes iſt dahin zu ver⸗ ſtehen, daß der Bund als ſolcher weder für noch gegen eine be⸗ Haltung der verſchiedenen Parteien iſt deſſenungeachtet erlaubt ja im Intereſſe der ſozialen Bewegung der techniſchen Privat⸗ angeſtellten geboten. Sie ſoll ſich aber nur auf dieſenigen ſozial⸗ niſch⸗induſtriellen Beamten liegen. Innerhalb des B. politiſchen Fragen erſtrecken, die im Intereſſenbereich der tech⸗ 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Maunheim, 7. Dezeember bei Verſammlungen oder Sitzungen, die im Namen des Bundes abgehalten werden, darf für keine politiſche Partei durch Wort oder Schrift Propaganda gemacht werden. Da der Bund allen politiſchen Parteien gleich neutral gegenüberſteht, ſo muß den Vertretern aller politiſchen Parteien Gelegenheit gegeben wer⸗ den, in den öffentlichen Veranſtaltungen des Bundes ſich über deſſen Ziele zu unterrichten und die Stellungnahme ihrer Par⸗ teien zu einzelnen Privatbeamtenfragen bekanntzugeben und zu begründen Da die Sozialpolitik nur einen Ausſchnitt aus der ge⸗ ſamten Politik bildet, iſt es dringend erwünſcht, daß die Mit⸗ glieder ſich außerhalb des Bundes auch politiſch betätigen und daß ſie innerhalb der Partei, der ſie ſich angeſchloſſen haben, nachdrücklich für die Verwirklichung des Bundesprogramms ein⸗ treten.“ Deutſcher Proteſt. Eine von der Freien Wiſſenſchaftlichen Vereinigung an der Univerſität Berlin einberufene, außerordentlich ſtark beſuchte Akademikerverſammlung nahm geſtern mittag im großen Saale der Philharmonie Stellung zu den jüngſten Vorgängen in Prag. Auch der Lehrkörper der Univerſität war zahlreich bertreten, ſo durch Prorektor Stumpf, die Pofeſſoren von Schmoller, Erich Schmidt, Harnack, Hirſchfeld und viele andere. Die Verſamm⸗ lung leitete der Student Heine. Es ſprachen zunächſt die Pro⸗ feſſoren Roethe, Lenz, Adolf Wagner und von Liſzt, ſowie der Generalſekretär des Vereins zur Erhaltung des Deutſchtums im Auslande, Geiſert, wobei die Redner zum Schuß des Deutſch⸗ tums aufforderten und die Kommilitonen baten, die öſter⸗ reichiſchen Hochſchulen mehr wie bisher aufzu⸗ ſuchen. Der erſte Vorſitzende der Freien Wiſſenſchaftlichen Vereinigung, cand. jur. Loewenthal, erzählte ſeine Erlebniſſe in Prag. Die Verſammlung nahm nach 2½ſtündiger Dauer eine von Profeſſor v. Liſzt eingebrachte Reſolution an, in der ſie ausſpricht, daß ſie den Vorgängen in Prag mit größter Entrüſtung gefolgt iſt und in der ſie es für die Pflicht eines jeden Deutſchen erklärt, den bedrängten Stammesbrüdern zu helfen. Demgemäß fordert die Verſammlung zum Beitritt in den Verein Zur Erhaltung des Deutſchtums im Auslande auf und verſichert zum Schluſſe die Deutſchen in Oeſterreich ihrer größten Sympathie. Die Reſolution wurde mit großem Beifall einſtimmig angenommen und ein Sympathietelegramm an die Prager deutſche Studentenſchaft abgeſchickt. Mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß die eindrucksvolle Kundgebung. Machtvoll durchbrauſte das Lied„Deutſchland, Deutſchland, über alles“ den Saal.— Der Rektor der Univerſität Berlin, Profeſſor D. Kahl, hatte der Verſammlung ein herzliches Be⸗ grüßungstelegramm geſchickt, in dem er ſeine Sympathien und die der Univerſität für die Kundgebung gegen die Prager Vor⸗ adänge zum Ausdruck bringt. Deutsches Reich. „— GZur Frage der Arbeitsloſigkeit.) Die Handelskammer Stuttgart hat auf Veranlaſſung der Zentral⸗ ſtelle für Gewerbe und Handel eine Rundfrage wegen Arbeits⸗ loſigkeit an alle induſtriellen Verbände und Vereine ſowie an zahlreiche Einzelfirmen ihres Kammerbezirks gerichtet. Das Ergebnis der Rundfrage iſt, daß eine außergewöhn⸗ liche Arbeitsloſigkeit in keiner Weiſe vorliegt, daß vielmehr die meiſten einheimiſchen Induſtriezweige verhältnis⸗ mäßig befriedigend beſchäftigt ſind. Derartige Feſtſtellungen haben nur bedingten Wert. Die Tatſache einer ſteigenden Arbeitsloſigkeit wird durch ſie in keiner Weiſe aus der Welt geſchafft. Sie braucht nicht„acußergewöhnlich“ zu ſein, aber ſie iſt unbeſtreitbar groß genug, um Mittel zu ihrer Bekämpfung zu erfordern. Obkircher in Lahr. (Eigener Bericht). Lahr, 6. Dez. Ju einer außerordentlich ſtark beſuchten Verſammlung ſprach heute der Führer der nationalliberalen Partei, Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Obkircher Mannheim über:„die politiſche Lage im Reiche und in Baden.“ Genau vor einem Jahre fand hier der nationalliberale Parteitag ſtatt. Die Verſammlung eröffnete und leitete der jungliberale Rechts⸗ anwalt Gebhardt⸗Lahr. Der Referent begann ſeinen Vortrag mit einer Beſprechung der internationalen Lage, HDobei er u. a. ausführte: Deutſchland iſt heute im Rate der Völker nicht beliebt, das war es ſeit Reichsgründung nie, aber es iſt heute auch ——— — Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Nächſten Samstag, gen 12. Dezember, nachmittags 4 Uhr, findet die Erſtaufführung von Otto Falckenbergs„Sin deutſches Weihnachtsſpiel“ 8u ermäßigten Eintrittspreiſen(Sperrſitze und Parterrelogen M. 2 Ete.) ſtatt. Der Kartenverkauf erfolgt von heute ab ohne Zuſchlag emer Vorverkaufsgebühr an der Tageskaſſe 1 des Hoftheaters. Bom Theater. Außer der Matinse„Nordiſche Kunſt“, die kommenden Sonntag ſtattfindet, plant, wie wir vernehmen, unſere Dheaterleitung noch für die laufende Spielzeit eine weitere der⸗ tige Vevanſtaltung, die den nordiſchen Dichtergrößen, vor allem Iſen, Bförnſon etc. gelten ſoll. Auch die Vorführung eines Faſt⸗ machtcabarets, wie ſolches im vergangenen Carneval ſo viel Anklang gefunden, iſt, wie wir hören, für den Monat Februar des kommenden Jahres wieder in Ausſicht genommen. Mit Wieder⸗ holungen des Samstag den 12. Dezbr. erſtmalig in Szene gehen⸗ den„Weihnachtsſpiel“ von Otto Falckenberg, werden Mitte dieſes Monats die Nachmitagsvorſtellungen wieder aufgenommen. Die übernächſte Matinee am zweiten Weihnachtsfeiertage iſt dem Gharakter des Feſtes angepaßt; ſie wird in vielgeſtaltiger Form ſich vor allem an Herz und Sinn der Jugend wenden und der gold⸗ men Märchenpoeſie gerecht zu werden verſuchen. Der erſte Weih⸗ kachtsfeiertag bringt die Neueinſtudierung von Hebbels gewaltigen „Nibelungen“.* Neues Operettentheater. Heute Montag abend 8 Uhr findet die erſte VBolksvorſtellung zu bedeutend ermäßigten Preiſen ſtatt. Zur Aufführung gelangt Leo Falls Operette„Die Dollarprinzeſſin“. Billetts ſind im Laufe des Tages zu den gewöhn⸗ lichen Kaſſenſtunden nur im Vorverkauf an der Theaterkaſſe zu haben. An der Abendkaſſe gelten die vollen Tagespreiſe. Konzert von Fritz Haeckel Wir verweiſen hiermit nochmals auf das heute abend 8 Uhr im Kaſinoſaal ſtattfindende Konzert des Pianiſtben Fritz Haeckel, unter Mitwirkung der Konzertſängerin Alara Hiller(Sopran) aus Stuttgart. nicht mehr gefürchtet, und das wahr es zur Zeit Bismarcks. In letzter Zeit haben wir den großen Erfolg der engliſchen Koalitionsbemühungen bemerken können; ſie haben in den letzten Monaten Erfolg gehabt wie nie, zudem durch die un⸗ glücklichen Veröffentlichungen im„Daily Telegraph“. Die kerfönliche Politik unſeres Kaiſers hat der Lage des deutſchen Reiches ſchwer geſchadet. England iſt uns ſo feindlich geſtunt, weil es in Deutſchland den Konkurrenten auf dem Weltmarkt erblickt. Frankreich iſt nur zu gern bereit, den engliſchen Ausſtreuungen Glauben zu ſchenken, und hat mit England einen Bündnisvertrag abgeſchloſſen, und Rußland, das allen Anlaß hätte, Deutſchland und ſeinem Kaifer dankbar zu ſein, hat ſich gleichfalls auf ein enges Verhältnis mit England ein⸗ gelaſſen, gleichmalls mit der Grundtendenz, Deutſchland zu ſchaden. In der Türkei hatten wir durch eine kluge Politik große Sympathien erworben; allein in der Türkei iſt eine Umkehr der Politik eingetreten. Statt des abſoluten Regimes ſehen wir dort eine Art konſtitutioneller Regierung; die neuen Männer haben aber ihre politiſche Erziehung in Eng⸗ land und Frankreich erhalten und ſind deshalb geneigt, eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Einflüſterungen nachzugeben. Für uns kann die Haltung der Türkei nicht gleichgültig ſein. Bosnien und Herzegowina, die durch den Berliner Vertrag Oeſterreich⸗-Ungarn zur Verwaltung übergeben wurden, ſind definitiv von der habsburgiſchen Monarchie in Beſitz genom⸗ men worden. Infolge der engliſchen Einflüſterungen hat ſich ein ſehr geſpanntes Verhältnis der Türkei zu Oeſterreich⸗ Ungarn herausentwickelt, und man weiß goch nicht, ob nicht etwa ein Krieg die Folge dieſer Spannung ſein wird. Aber auch Italien iſt gegenüber Oeſterreich⸗Ungarn noch, miß⸗ trauiſcher geworden als zuvor; die Beunruhigungen in den Grenzgebieten ſind noch ſchlimmer geworden. Das Einver⸗ nehmen zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich und Italien iſt durch italieniſche Eiferſucht ſtark gefährdet worden, und wir müſſen für den Fall eines Krieges damit rechnen, daß Italien nicht lreu auf unſerer Seite ſteht. Dazu kämen die nationalen Schwierigkeiten der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie. Wir brauchen nur hinüberzublicken auf Prag, wo ein Aufſtand aus⸗ gebrochen war, nicht nur gegen das Deutſchtum, ſondern auch gegen Oeſterreich. Und wir gehen nicht fehl, wenn wir an⸗ nehmen, daß dieſer Streit von auswärts genährt worden iſt, daß hier die gleichen Kräfte am Werke geweſen ſind, die in Serbien und Montenegro zum Kriege treiben. Ein unglück⸗ liches Verhängnis, das wir hier im Anzuge ſehen! Redner kam nach einem Hinweis auf die widerſpruchsloſe Bereitwilligkeit der engliſchen Nation, neue Steuern zu be⸗ willigen, um die Koſten des Burenkrieges aufzubringen, auf die Reichsfinanzreform zu ſprechen und weiterhin auf die Frage der Fortbildung der Reichsverfaſſung, um ſich dann der Beſprechung der politiſchen Lage in Baden zuzuwenden. Hier nahm den breiteſten Raum der Obkircherſchen Ausführungen der Fall Rödel ein. Wenn man heute, ſo führle Obkircher aus, in badiſchen Blättern und auch in auswärtigen Blättern von Baden lieſt, ſo könnte man meinen, daß die badiſche Politit erfüllt wird vom Fall Rödel oder von Lörrach⸗Land. Ich bin nicht der Meinung, daß dem ſo iſt. Ich bin der Meinung, daß das Dinge ſind weder von politiſcher Bedeutung noch von ſympto⸗ matiſcher Bedeutung für die Regierungspolitik, für die politiſche Haltung der Parteien und ſo fort. Sondern das ſind Einzel⸗ fragen, die von allen politiſchen Fragen iſoliert behandelt wer⸗ den müſſen. Wir werden durch dieſe Fragen von der Haupt⸗ ſache abgeleitet. Aber ich glaube doch nicht unterlaſſen zu kön⸗ nen, auch auf dieſe Dinge ſprechen zu kommen, weil man ſonſt den Vorwurf erheben würde, daß ich unterlaſſen hätte über Dinge zu ſprechen, die doch gegenwärtig wenigſtens in der Oeffent⸗ lichkeit ſo behandelt werden, als ob ſie wichtige politiſche Fragen enthielten. Man würde vielleicht in der oder jener Zeitung leſen, Obkircher hat ſich um dieſe Fragen herumgedrückt, weil ſie ihm zu heikel waren. So iſt es nicht. Ich will mich vielmehr hier offen über dieſe Dinge ausſprechen. Zunächſt der Fall Rödel: Wenn ich davon ſpreche, ſo muß ich gleich bemerken, daß ich das, was ich zu ſagen habe,ganzallein fürmeine Perſon ſage. Ich habe über dieſe Frage mit keinem ein⸗ zigen meiner politiſchen Freunde in der Parteileitung geſprochen und habe auch keinen Auftrag, mich namens der Parteileitung über dieſen Fall zu verbreiten. Und ich weiß auch nicht, ob meine politiſchen Freunde mit mir einverſtanden oder ob ſie anderer Meinung ſind. Sie dürfen alſo aus dem, was ich ſage, keinen Schluß auf die Partei ziehen. Ich will vor Ihnen dieſe Frage ausführlich beſprechen, weil ich glaube, es iſt notwendig, ſich ein klares Bild über die tatſächlichen Verhält⸗ Der Verein der bildenden Künſte und Kunſtfreunde Mann⸗ heim, veranſtaltet am 12. und 13. Dezember im Verſammlungs⸗ ſaal des Roſengartens eine Weihnachtsmeſſe mit Tee⸗ abend, bei welcher Gelegenheit die Arbeiten hieſiger Künſtler und Kunſtgewerbetreibender zum Verkauf gelangen ſollen. Die Künſtler haben mit Rückſicht auf die Weihnachtszeit, vielfach ſpe⸗ zielle Entwürfe angefertigt, wie: kleinere Bilder, Zeichnungen, Lithographien, Radierungen, ferner keramiſche Arbeiten, Me⸗ tallarbeiten, Originalhandgezeichnete Poſtkarten und Kalender, bemalte Holzſchachteln, Sofakiſſen, künſtleriſche Puppen, mo⸗ dernes Kinderſpielzeug, aparte Lebkuchen uſw. ufw. Es iſt ſchon aus dieſer einfachen Aufzählung erſichtlich, wie mannigfaltig Kunſt und Kunſtgewerbe hier vertreten iſt. Es wäre zu wün⸗ ſchen, daß der Zweck, die Künſtler und Kunſtgewerbetreibenden hier bekannt zu machen, und ihnen Mittel und Gelegenheit zur Weiterarbeit zur Verfügung zu ſtellen, vollkommen erreicht wird, umſomehr, da der Charakter eines Bazars vermieden werden ſoll, ſondern nur ein reiner Verkauf ſtattfindet. Auch die Preiſe ſind ſehr mäßig. Zur Unterhaltung ſind mannigfache Genüſſe in Ausſicht geſtellt, wie Damenorcheſter, Tänze, Geſänge, Dekla⸗ mationen uſw., Darbietungen, welche von Damen und Herren aus hieſigen Geſellſchaftskreiſen in liebenswürdiger Weiſe be⸗ ſtritten werden. Die Neue Muſikzeitung in Stuttgart bringt in ihren beiden neueſten Nummern wieder eine Fülle anregenden und belehrenden Stoffes ſpeziell für den Muſikliebhaber und für die Hausmuſik. Zu Robert Volkmanns 25. Todestage finden wir in Nr. 4 eine ausführliche Beſprechung ſeiner Kammermuſik(mit Notenbeiſpielen und dem Bildniſſe des Komponiſten). Sodann begrüßen wir in dieſer Nummer einen Veteranen der Feder, Viktor v. Blüthgen mit einem Aufſatz über das Volkslied. Intereſſant ſind auch die vorzüglichen Abbildungen der Wiener Muſikerdenkmäler mit kri⸗ tiſchen Gloſſen. Auch die kritiſche Rundſchau, ſowie ein hübſches Feuilleton über die Frauen in Schuberts Leben ſeien nicht ver⸗ niſſe zu bilden. Herr Rödel iſt Hauptlehrer in Mannheim, durch das Vertrauen ſeiner Kollegen ſeit einer Reihe von Jahren an der Leitung der Lehrerbewegung, an der Vertretung der Lehrerintereſſen beteiligt in hervorrägendem Maße. Er iſt zweiter Vorſtand des badiſchen Lehrervereins, er redigiert ſeit einer langen Reihe von Jahren die„Neue Badiſche Schulzei⸗ tung“, ein Organ, welches neben der„Badiſchen Schulzeitung“ in einer anderen Weiſe die Lehr⸗ und Schulfragen behandelt. Und die Art, in welcher in dieſer Zeitung über ſchuliſche Dinge und über Maßnahmen der Regierung in letzter Zeit geſchrieben worden iſt, hat nicht immer den Beifall innerhalb der Re⸗ gierungskreiſe und innerhalb anderer Kreiſe gefunden, auch nicht den Beifall gefunden bei den Lehrern, in weiten Kreiſen der Lehrer ſelbſt. Dieſe Art war nicht immer geeignet, die In⸗ tereſſen der Lehrer zu fördern, ſondern vielmehr geeignet, ſtörend einzugreifen in das, was beabſichtigt war und geſchehen ſollte. Nun hat Herr Rödel am 10. Juni in Dortmund eine Rede gehalten gelegentlich einer deutſchen Lehrerverſammlung. An⸗ geſichts der Haltung des badiſchen Landtags war es nicht nötig, in Dortmund in ſo weitgehender Weiſe über dieſe Dinge zu ſprechen und man konnte annehmen, daß das, was man dort ausführte, durch die Hoffnung beſtimmt würde, daß durch die Volksvertretung die nötigen Maßnahmen in richtiger Weiſe in die Wege geleitet worden ſind. Rödel hätte ſagen müſſen, daß man in Baden ſelbſt die Verhältniſſe der Volksſchule nicht günſtig anſieht und daß man auf dem Wege iſt zu beſſern. Es durfte auch nicht verſchwiegen werden, daß zwei Jahre vorher durch die neue Schulgeſetzgebung vielverſprechende Schritte getan waren und daß ſelbſtverſtändlich in der kurzen Friſt von zwei Jahren es nicht möglich war, mit einem großen Sprung vor⸗ wärts zu kommen. Aber das hat Herr Rödel unterlaſſen zu erwähnen. Und dieſe Unterlaſſung muß ihm zur Schuld an⸗ gerechnet werden. Aber auch die Art, wie Rödel in Dortmund geſprochen hat. Ich erinnere mich genau der erſten Zeitungs⸗ nachrichten und erinnere mich noch ſehr genau an den Eindruck, den dieſe Rede auf mich und andere politiſche Freunde gemacht hat. Es war ein Gefühl der Beſchämung in weiten Kreiſen des Volkes wahrzunehmen darüber, daß ein badiſches Landeskind, ein Angehöriger des badiſchen Volksſchullehrerſtan⸗ des es über ſich gebracht hat, vor der ganzen deutſchen Lehrer⸗ ſchaft und Vertretern des Auslandes in förmlichhöhniſch undhämiſcher Weiſe über badiſche Schulverhältniſſe und badiſche Verhältniſſe überhaupt zu ſprechen. Bei jenen Er⸗ örterungen kam unſere badiſche Regierung und unſere Schul⸗ verwaltung ſchlecht weg. Es wurde in hämiſcher und höhniſcher Weiſe von der„badiſchen Muſterregierung“ und vom„badi⸗ ſchen Muſterländle“ geredet und an den betreffenden Stellen war in den Zeitungen Gelächter und Lachen verzeichnet. Dahin durfte es aber nicht kommen, daß ein badiſches Landeskind badiſche Zuſtände zum Gelächter außerhalb des badiſchen Landes machte.(Lebh. Beifall.) Die badiſche Behörde iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich auf dieſen Vorgang aufmerkſam geworden und hat eine Unterſuchung eingeleitet, wie das ihre Pflicht war. Herr Rödel hat vielfach Gelegenheit gehabt, ſich zu äußern und zu erklären und ſich zu entſchuldigen, wenn er dies für nötig fand. Es war ihm auch reichlich Gelegenheit gegeben, ein Bedauern auszuſprechen, wenn er ein Bedauern über ſein Verhalten empfand. Erklärungen hat Rödel abgegeben, er hat auch zu⸗ gegeben, daß ſeine Ausführungen geeignet waren, ein falſches Bild über die badiſchen Verhältniſſe hervorzurufen, aber dazu hat er ſich nicht entſchließen können, ſich zu entſchuldigen und ein Wort des Bedauerns zu finden. Wenn man die Begrün⸗ dung des Urteils des Oberſchulrats lieſt, ſo lieſt man deutlich zwiſchen den Zeilen, daß es ihm daran gelegen war, ein Be⸗ dauern von Herrn Rödel zu erhalten, um nicht in die unbequeme Lage der Maßregelung verſetzt zu werden. Es iſt Rödel ein ernſter Verweis erteilt worden. Die Langmuldes Ober⸗ ſchulrats aber muß bewundert werden. Am 10. Juni war jene Verſammlung und das Erkenntnis des Oberſchulrats datiert vom 16. November. Nun iſt gegen dieſe Entſcheidung Nekurs eingelegt worden und ſo lange nicht die Entſcheidung der oberen Inſtanz ergangen iſt, wäre eigentlich kein Anlaß über den Fall Rödel zu ſprechen, da es ſich nur um eine Einzelmaßnahme gegen einen einzelnen Lehrer handelt. Es muß bedauert werden, daß eine Verſammlung der Lehrer des Kreiſes Mos⸗ bach ſich mit dieſer Sache korporativ befaßt hat und es muß vor allem bedauert werden, daß es Rödel ſelbſt war, der in jener Verſammlung das Wort geführt hat. Genaueres über das, was er dort geſagt hat, iſt nicht bekannt geworden. Jeden⸗ falls hat er ſich in lebhaften Klagen ergangen über die Vorgänge des letzten Landtages, über die Schwäche der Regierung gegen⸗ über den Forderungen der Lehrer, und auch hat er dieſe Ge⸗ legenheit für angebracht gefunden, um politiſches Kapital für die Parteien zu ſchlagen, denen er ſelbſt nahe ſteht, und um ————c———— geſſen. Der Klavierſpieler wird mit Nutzen einen Aufſatz über die Ausgaben klaſſiſcher Klavierwerke in Nr. 5 leſen. Uebechaupt ent⸗ hält dieſe letztere Nummer eine große Auswahl von Beſprechungen aller Art. Außerdem bringt die Nummer ein Gratisverzeichnis der in den letzten 29 Jahrgängen der Neuen Muſikzeitung ent⸗ haltenen beſonders intereſſanten und wertvollen Aufſähe, auf das hiermit ſpeziell hingewieſen werden ſoll, ſowie eine reiche Maſik⸗ beilage. Probenummern verſendet koſtenlos der Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart. Leone Sinigaglia, bis vor wenigen Jahren der muſtkaliſchen Welt noch ein völlig Unbekannter, iſt durch ſeine Piemonteſiſchen Tänze und ſeine Luſtſpielouvertüre„JLe Baruffe Chiozzotte“(Die Rauferei in Chioggia) mit einem Male in die Reihe der am meiſten geſpielten Orcheſterkomponiſten der Gegenwart gerückt. Die Pie⸗ monteſiſchen Tänze wurden dieſer Tage vom 200. Orcheſter ange⸗ nommen, während die Luſtſpielouvertüre ſeit Ende Mai von 47 Kapellen aufgenommen worden iſt. Die angeſehenſten Orcheſter⸗ dirigenten Deutſchlands haben die Ouvertüre faſt ausnahmslos für die diesjährige Konzertzeit aufs Programm genommen. Des⸗ gleichen wird die Ouvertüre in allen europäiſchen Staaten, in Amerika und auch in China noch in dieſer Saiſon zu Gehör ge⸗ bracht werden. 75* W N Sroßh. Bad. Bof⸗ und Natfonaltheater in Mannheim. Triſtan. Das erhabene Werk fand nur eine kleine Gemeinde. Aber ſie war dankbar, willig, Eindrücke zu empfangen und dem Kunſt⸗ werk zu leben. So lag Stimmung ſelbſt über dem halbleeren Hauſe, wohltätige Ruhe, die zeigte, wie man mitfühlte; man mochte ſie ſelbſt als jene Weihe empfinden, mit der Wagners Triſtan immer aufzunehmen wäre und die ihm in der glaubens⸗ armen und ſeelenloſen Zeit, dem Gedränge des Alltags ſo ſelten zuteil wird. Von der Bühne wehte es herunter wie Feſt⸗ + Munnheim, 7. Dezeuber. Seneral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) 8. Seittee,. beſonders gegen die nationalliberale Partei zu Feld zu ziehen. Ihr iſt dort wieder die Schuld dafür zugeſchoben worden, daß die Wünſche der Lehrerſchaft auf 5 18 Sund tage nicht weiter vorwärts gebracht worden ſind als dies ge⸗ ſchehen iſt.„Die nationalliberale Partei hat aber ſeit Jahren, ſeitdem ich ihr angehöre, keinen Augenblick verſäumt, Beſſerun⸗ Zen für die Volksſchule herbeizuführen. Zuerſt im Widerſpruch zur Regierung, aber in den letzten Jahren, das muß doch zur Steuer der Wahrheit geſagt werden, ſind doch die Dinge erheblich vorwärts gegangen, und auch der Wille in der Schul⸗ verwaltung iſt ein erheblicher, die Dinge vorwärts zu bringen. Eine Ueberſtürzung wäre hier nur vom Uebel; eine Ueberſtürzung iſt aber bereits eingetreten, wie das ja auch auf dem letzten Landtage von allen Seiten anerkannt worden iſt. Was ſpeziell die Standesforderungen der Lehrer anbetrifft, ſo hat auch hier die nationalliberale Partei keinen berechtigten Vorwurf ver⸗ dient. Auch hier hat die nationalliberale Partei getan, was möglia) war. Wenn andere, namentlich kleine Parteien für ſich in Anſpruch nehmen, daß ſie den Forderungen der Lehrer weit günſtiger geſinnt ſind, ſo iſt demgegenüber zu ſagen: kleine Parteien haben es leicht Forderungen zu erheben, die über das momentan berechtigte Maß hinausgehen.(Lebh. Sehr richtig!) Weil ja die anderen Parteien es machen, was momentan nötig iſt. So hat ſich gezeigt, daß die Beſchlüſſe des Landtages, die als fortſchrittlich zu bezeichnen ſind, zuſtande gekommen ſind mit einer Majorität beſtehend aus Nationalliberalen und 3 entrum. Das iſt eine Tatſache und deshalb muß ſie geſagt werden. Es hätte den anderen Parteien nicht übel geſtanden, wenn ſie ſich der Mehrheit angeſchloſſen hätten. Popularität iſt auf dem Wege, wie es die kleinen Parteien machen, ſehr leicht zu erhaſchen.(Lebh. Beifall.) Es war auch übel an⸗ gebracht, daß in Neckarelz wieder einmal don dem Lehrerſtande auf die Nationalliberalen geſchimpft worden iſt; die Nationalliberalen haben das nicht berdient. Meine Partei wird ſich aber durch dieſe unangenehmen Erfahrungen nicht davon abbringen laſſen, auch weiterhin auf dem Gebiete der Volksſchulue wie auf anderen Gebieten ihre Pflicht zu tun. Cebhaftes Bravo). Ich muß von jener Verſammlung in Neckar⸗ elz zu meinem Leidweſen noch mehr ſagen. Die Lehrer haben dort eine Reſolution gefaßt, eine Kundgebung für die Oeffent⸗ lichkeit.„Ein Proteſt wurde erhoben gegen jenes noch nicht vechtskräftige disziplinäre Erkenntuis gegen Hauptlehrer Rödel. In ſcharfen Worten iſt die Reſolution gehalten, ſo ſcharf, daß ſte bei der Regierung einen Widerhall finden mußte. Man fin⸗ det auch in Zeitungen vielfach die Meinung vor, daß in der Maß⸗ regelung Rödels eine Gefährdung der ſtaatsbürger⸗ lichen Rechte zu finden ſei. Allein den Rechten des Beamten ſtehen auch Pflichten gegenüber. Ein geordnetes Staatsweſen iſt nicht zu denken, wenn nicht auch den Beamten Pflichten der Allgemeinheit gegenüber auferlegt werden. Ein Lehrer darf bei Beſprechung der Schulverhältniſſe nur mit einer gewiſſen Zu⸗ rückhaltung vorgehen; er darf vor allem nicht höhniſch und hämiſch von ſeinen Vorgeſetzten ſprechen.(Lebhafter Beifall). Und er darf das namentlich nicht tun vor Angehörigen anderer Staaten. Wenn aber ein ganzer Stand gegen ſeine vorgeſetzten Behörden den Vorwurf erhebt, ihre Maßnahmen gefährdeten die Schule und den Lehrerſtand und gefährdeten das Staatsweſen im allgemeinen, ſo iſt damit eine ſchwere Beleidigung den Staatsbehörden ins Geſicht geſchleudert worden, daß man ihnen wird wohl erlauben dürfen, daß ſie ſich dagegen wehren. (Lebhafter Beifall). Die Lehrer erklären ſich ſolidariſch mit dem Gemaßregelten. Sie erklären damit, daß ſie an Rödels Stelle nicht anders gehandelt haben würden. Das iſt eine Auf⸗ lehnung gegen die vorgeſetzte Behörde und die Sache wird noch ſchlimmer dadurch, daß in Neckarelz beſchloſſen worden iſt, die Reſolution hinauszugeben an alle Kreiſe des Lan⸗ des, damit ſie ſich dieſer Reſolution anſchließen. Es ſoll alſo der geſamte Lehrerſtand Forporativ engagiert werden zur Solidaritätserklärung mit dem gemaßregelten Rödel. Wenn dem Willen der Neckarelzer, Lehrer von den Kollegen des ganzen Lan⸗ des entſprochen worden wäre, ſo wäre darin gelegen eine Mobil⸗ machung des ganzen Lehrerſtandes gegen die vorgeſetzte Behörde, Ich glaube, mich in Beurteilung dieſes Falles keiner Ueber⸗ treibungen ſchuldig gemacht zu haben, nur mit dem größten Be⸗ dauern nehme ich dazu Stellung. Ich will aber überall für die Wahrheit eintreten, und ſo auch in dieſem Falle. Auf die Neckar⸗ elzer Reſolution mußte der Oberſchulrat in irgendeiner Weiſe reagieren. Der Oberſchulrat hat einen Erlaß an die Kreisſchul⸗ räte des Landes hinausgeſchickt. Ich bin felſenfeſt überzeugt, daß der Oberſchulrat mit dieſem Schritt verhindert wollte, ge⸗ zwungen zu werden, gegen die Lehrer disziplinäs vorzugehen. Der Oberſchulrat wollte weitere Maßregelungen ver⸗ hüten. Wer wollte den Oberſchulrat darob tadeln? Der Wille des Oberſchulrats war zu warnen und zu verhüten, daß weitere Maßregelungen nötig würden. Eine Beſchränkung des freien Mannesmutes kann ich darin nicht erblicken. Wo dulde man denn in einer Familie, in einem Verein, in einem Betriebe oder in einem politiſchen Verein, daß ſich Angehörige zuſammen⸗ ſchließen, um gegen die Maßnahmen der Leitung zu proteſtieren? Und vollends die ſozialdemokratiſche Partei hätte am allerwenig⸗ ſten Anlaß hier tadelnd aufzutreten, denn ſie iſt die allererſte Partei, die das freie Manneswort in der Partei beſchränkt. (Lebhafter Beifall). Der Fall Rödel iſt keine politiſche Angelegen⸗ heit, ſondern nur eine Angelegenheit des Beamtenſtandes, eine Angelegenheit der Lehrerſchaft und der Disziplin innerhalb der —————— ſpielſtimmung, die tragiſches Erleben und Geſtalten erzeugt, und dem Orcheſter entquoll die wunderſame Pracht muſikaliſchen Ausdrucks in reicher erhebender Schönheit— im ganzen ein Ineinandergreifen der ſchaffenden Kräfte, der einheitlichen Be⸗ ſeelung eines gewaltigen Ganzen, wie Wagner es verlangt als das Weſen ſeiner Kunſt, Todesſehnen und das Leuchten beglücken⸗ der Liebe als Grundſtimmung. Von den Darſtellern ging ſie aus. Jacques Urlus(Leipzig) verkörperte den tragiſchen Hel⸗ den mit heroiſcher Kraft und waltendem Leid, mit ſtrahlendem Glanz einer ſeltenen und ſelten gut geſchulten Stimme, wo er nufiubelt in ſeligem, verſtandenem Glück— die letzte Steigerung des erſten Aktes war darum von packender Gewalt— wo er bebt im Zorn um ſchmählichen Verrat oder wo er ſich peinigt in ſehnendem Schmerz. Kraus, deſſen Abſage viele um den Ge⸗ nuß des Abends brachte— ein Beiſpiel dafür, um wie viel künſtleriſche Eindrücke ſich die bringen, die nur den Namen an⸗ beten—, hätte die„tiefe und ſchöne“ Liebesſzene im zweiten Akt vielleicht abgetönter, in leichterer Linienführung gegeben, durch Bayreuth geſchult wohl auch klarer und mehr im Wagner⸗ ſtil deklamiert, aber er konnte ſicher ſeinen Triſtan nicht mit ſolchen Glanze, ſo viel heroiſcher Kraft und hinreißender Wir⸗ kung ausſtatten, wie dies Urlus tat. Neben ſeinem Triſtan wurde auch Frl. Brandes Iſolde wieder zum Erlebnis— man dachte mit leichtem Schauder der Brünhilde Frl. Gärtners. Ihre Iſolde war wieder erhaben im Leid und darum tragiſch in der Birkung, in all ihren Zügen mit intimitivem künſtleriſchem Blick ————— Lehrerſchaft, und hat mit der Politik gar nichts zu tun. Die politiſchen Parteien als ſolche brauchten ſich mit dem Fall über⸗ haupt nicht zu befaſſen und vor allem nicht in der Richtung, als ob hier die freie Meinungsäußerung beſchränkt werden ſolle. Man hat aus der Maßregelung des Hauptlehrers Rödel eine be⸗ denkliche Rechtsdrehung des Regierungskurſes feſtſtellen wollen. Ich weiß nicht, wie man das beweiſen will. Eine Rechtsdrehung des Regierungskurſes könnte aber erfolgen, wenn ſich auch die nationalliberale Partei in ihrer Geſamtheit in dieſer einen Maßregelung gegen die Regierung ſtellen würde. Die nationalliberale Partei erkennt es als eine ihrer vornehmſten Aufgaben, die Staatsautorität zu ſtützen. Es wäre beſſer, Rödel würde ſich ſagen, daß durch eine andere Tonart den Wünſchen der Lehrerſchaft mehr Gehör verſchafft werden kann als durch die bisherige. Wir müſſen abwarten, was vom Miniſter in der Rekursinſtanz verfügt wird. Der Erlaß, der an die Kreisſchul⸗ viſitatoren hinausgegeben worden iſt, wird hoffentlich ſeine Wir⸗ kung dahin erreichen, daß ſich die Lehrer der Neckarelzer Reſo⸗ lution nicht anſchließen und daß keine weiteren Maßregelungen nötig werden.(Lebhafter Beifall). Bezüglich der Streitfrage: Lörrach⸗Land erklärte der nationalliberale Parteichef, daß die nationalliberale Partei an dieſem Wahlkreiſe feſthalten müſſe. Bei der Haltung der Freiſinnigen ſei es höchſt zweifelhaft, ob mit ihnen der Block zuſtandekommt. Es ſeien freilich noch nicht alle Brücken abgebrochen, und es ſei„noch nicht ganz ausgeſchloſſen“, daß doch noch mit ihnen der Block zuſtande komme. Mit den Demokraten ſei jedoch der Block geſichert. Redner beſchäftigte ſich dann weiterhin mit dem Verhältnis der übrigen Parteien zur nationalliberalen Partei, beſonders des Zentrums, der Konſervativen und des Bundes der Land⸗ wirte, beſprach ſodann die Haltung der Partei in der Dotations⸗ frage und zeichnete in großen Umriſſen ein Bild von der Stellung der nationalliberalen Partei zur Kirche im Unterſchied zum Zen⸗ trum. Den zweiſtündigen Ausführungen folgte außerordentlich lebhafter Beifall der Verſammlung, deren Dank und Aner⸗ kennung für die Obkircherſche Rede zum Schluß Rechtsanwalt Gebhardt ausſprach. * 2* Wir behalten uns vor, auf die Rede Obkirchers zurück⸗ zukommen, die jedenfalls im Lande ſcharf kritiſiert werden wird. Herr Obkircher hat für ſeine Perſon geſprochen und ſteht erſichtlich im Gegenſatz zur nationalliberalen Preſſe und, ſoviel wir ſehen, zu der Mehrzahl der nationalliberalen Wähler. Ihnen gilt die Wendung im Falle Rödel in der Tat für eine Angelegenheit von allgemein⸗politiſcher Bedeutung, daß es eine ſolche iſt, zeigt die Behandlung, die das führende Zentrumsblatt, der„Bad. Beobachter“, der Frage an⸗ gedeihen läßt. Auf jeden Fall beſtehen Unklarheiten und Meinungsverſchiedenheiten über dieſe Angelegenheit inner⸗ halb der nationalliberalen Partei und innerhalb ihrer maß⸗ gebenden Faktoren. Wir halien es unter dieſen Umſtänden für dringend erforderlich, daß die Leitung der natio⸗ nalliberalen Partei Badens ihre Stellung zum jüngſten Erlaß des Oberſchulrats klar, in ausführlicher Begründung, zum Ausdruck bringt und vor der Oeffentlichkeit erklärt, wie ſie ſich zu der Auf⸗ faſſung der Mehrheit der nationalliberalen Partei, der Mehr⸗ heit der nationalliberalen Blätter, die dem Fall eine große politiſche Bedeutung zuerkannte, zu verhalten gedenke. Um nur noch zwei Zeugniſſe für dieſe Auffaſſung anzuführen, ſo ſchreibt der Karlsruher Korreſpondent der„Straßb. Poſt.“: Der Oberſchulrat ſetzte ſich mit dieſem Rundſchreiben übrigens mit ſeinem eigenen Disziplinarerkenntnis in Widerſpruch, in dem ausdrücklich erklärt iſt, daß das Recht einer freimütigen Beſprechung der badiſch. Schulverhältniſſe keineswegs geſchmälert werden ſolle. Jetzt wird dem Lehrer direkt unter Androhung des Disziplinarverfahrens jede Meinungsäußerung unterſagt. Das Blatt weiſt noch darauf hin, wieviel Kapital die Sozialdemokratie„als Verteidigerin der freien Meinungsäußerung“ aus dem Falle ſchlagen könne und werde. Wenn wir uns dies vergegenwärtigen und an die Saltung des Zentrums denken, ſo ergeben ſich die politi⸗ ſchen Geſichtspunkte, unter die der Fall Rödel riickt, unter denen er auch von der nationalliberalen Partei zu behan⸗ deln iſt. Das nationakliberale„Badener Tagblatt“ ſchreibt: Noch ſchlimmer geſtaltet ſich die Sache durch den neueſten Erlaß des Oberſchulrats. Hier wird der geſamten badiſchen Lehrerſchaft zugemutet, von der Stellungnahme zu einer Angelegenheit abzuſehen, welche die Intereſſen der Lehrerſchaft in hervorragender Weiſe berührt. Das heißt kurz und bündig, dem Lehrerſoll das Recht der freien Mei⸗ nungsäußerung in einer ganz beſtimmten Frage vollſtändig unterbunden werden. Wohin ein ſolches Vorgehen des Oberſchulrats führen müßte, braucht nicht einmal ange⸗ deutet werden. Auch die„Konſtanzer Zeitung“ findet, daß der Erlaß des Oberſchulrats unter verſchiedenen Geſichtspunkten ſehr zu be⸗ dauern ſei, ſie ſchließt ſich der Auffaſſung der„Bad. Landes⸗ ———.'—.̃————.—ꝛñ—————ñ— erſchaut und nacherlebt, dazu trefflich im ſtimmlichen Ausdruck, der bis zum Ende ungeſchwächt anhielt. Von den anderen ver⸗ tiefte in erſter Linie Fentens Marke den tragiſchen Ernſt; Frl. Koflers Brangäne, Kromers Curvenal und Coponh, der dies⸗ lal auch den Melot mit gutem Gelingen durchführte, einten ſich zum Ganzen. Mehr denn ſonſt wurde übrigens bei dieſer Aufführung ein⸗ dringlich, wie nötig eine Neugeſtaltung der ſezniſchen Einrich⸗ tung iſt, die zudem als eine Pflicht gegen Wagners Kunſt er⸗ ſcheint, die eine Einheit der Künſte erſtrebt. Bei der beſtehen⸗ den Szenerie iſt von Kunſt gar nichts zu verſpüren, ſie waltet nicht einmal in der Beleuchtung, die mit dem unſchönen Bildern doch nichts gemein hat. Oder hat man dafür keine Empfindung, wie viel die Feinheit der Jarbentöne zur Stimmung tun kann? F. ** Hänſel und Gretel. Coppelia. Man merkte geſtern im Hoftheater zum erſtenmale, daß Weihnachten herannaht, wo das deutſche Gemüt für Märchen⸗ duft und Märchenzauber doppelt empfänglich iſt. Humperdincks reizvolles Spiel, das dem Märchenton am beſten und werk⸗ vollſten Ausdruck gibt, mußte darum hier des Beifalls umſo ſicherer ſein. Er blieb auch geſtern nicht aus, obwohl die Auf⸗ führung manche Schwächen hatte und der richtige Ton nicht zeitung“ an, daß es ſich jetzt nicht mehr um eine reine Dis⸗ ziplinarſache, ſondern um eine politiſche Angelegenheit handle. Der„Fall Rödel“ werde nunmehr die Gemüter des ganzen Landes und des ganzen Deutſchen Reiches erſt recht erregen. An die Lehrer möchten wir noch die Mahnung richten, im weiteren Verfolg der Angelegenheit taktvoll und maß⸗ voll, bei aller Energie in der Verteidigung ihrer Rechte diplomatiſch zu verfahren, damit dem Oberſchulrat zu be⸗ weiſen, daß er zu viel Eifer entfaltete, als er durch ſein Schweigegebot weitere Maßregelungen verhüten wollte, und darzutun, daß der Zweck des Erlaſſes nur auf dem Gebiete der Unterbindung freier Meinungsäußerung mündiger Stagtsbürger gelegen hat, gelegen haben kann, Nus Stadt und Land. * Mannheim, 7. Dezember 1908. Kreisturntag des X. Kreiſes der Deutſchen Turnerſchaft. Unſere Stadt beherbergte am Samstag und Sonntag zahl⸗ reiche Turner aus der Pfalz, Elſaß⸗Lothringen und der engeren badiſchen Heimat, die als Vertreter ihrer im 10. Kreis der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft vereinigten Vereine hier zum Kreistag zu⸗ ſammengekommen waren. Der Turnverein Mannheim hatte es ſich angelegen ſein laſſen, den Turngenoſſen den Aufenthalt in Mannheims Mauern ſo angenehm als möglich zu geſtalten. Unter den fremden Gäſten herrſchte infolgedeſſen über den außerordentlich gaſtfreundlichen Empfang nur eine Stimme des Lobes. Bereits im Laufe des Samstags trafen aus allen Gauen des Kreiſes zahlreiche Abgeordnete ein, die ſich abends mit den Mitgliedern und Freunden des Turnvereins in der Turnhalle zu einer Begrüßungsfeier vereinigten, die den gewohnten ſchönen Verlauf nahm⸗ den über die Veranſtaltung noch eingehender berichten. läufig ſei nur konſtatiert, daß die geräumige Turnhalle bis auf den letzten Platz beſetzt war und daß infolge der gediegenen Dar⸗ bietungen die gehobenſte Stimmung herrſchte. Mit beſonderer Freude wurde die Nachricht des Kreisvorſitzenden Wanne Pforzheim aufgenommen, daß Herr Rub, der bisherige ſtellver⸗ tretende Vorſitzende des Kreiſes und frühere langjährige Prä⸗ ſident des Turnvereins wegen ſeiner Verdienſte um die deutſche Turnſache zum Ehrenpräſidenten der Deutſchen Turner⸗ ſchaft ernannt worden ſei. Erſt lange nach Mitternacht leerten ſich die gaſtlichen Räume. Die von 378 Abgeordneten und 52 Gauvertretern und Gau⸗ turnwarten beſuchten Verhandlungen des Kreisturntages, die geſtern im Muſenſaale des Roſengartens ſtattfanden, wurden kurz nach 412 Uhr durch den Kreisvorſitzenden, Herrn Wanner⸗Pforzheim, mit begrüßenden Worten eröffnet. Redner ſtellte feſt, daß der Kreis⸗ turntag noch nie ſo ſtark beſucht geweſen ſei, wie diesmal. Es ſeien recht ernſte Fragen, die zur Verhandlung ſtünden. Er glaube des⸗ halb wohl keine Fehlbitte zu tun, wenn er bitte, die Tagesordnung mit dem Ernſte zu behandeln, der allein der Bedeutung des 10. Kreiſes würdig ſei. Redner heißt alsdann insbeſondere den Ver⸗ treter der Stadt Mannheim, Herrn Bürgermeiſter Ritter, will⸗ kommen, gibt zur Kenntnis, daß er Herrn Blattmann⸗Lude wigshafen als zweiten Schriftführer berufen habe und dankt dem Turnverein Mannheim herzlich für die muſtergiltigen Anordnungen zur richbigen Durchführung des Kreisturntages.(Lebhafter Bei⸗ fall.) Herr Bürgermeiſter Ritter begrüßt im Auftvage und in;! tretung des verhinderten Oberbürgermeiſters die Vertret Turnbereine aus der Pfalz, Elſaß⸗Lothringen und aus dem eng Heimatlande auf das aufrichtigſte und herzlichſte. Sie könn führt Redner aus, eigentlich in recht arbeitsfreudiger Stimmung die Verhandlungen eintreten, denn mit der Pflege des Turnweſe haben Sie ſich in den Dienſt einer Bewegung geſtellt, die ge in den letzten beiden Jahrzehnten immer mehr an Voden gewo nen und in den bpeiteſten Kreiſen der Bevölkerung ein lebhafle Intereſſe wachgerufen hat. Leider muß bekannt werden, daß d Turnvereine lange Jahre hindurch nicht die verdiente Würdigung und vor allem auch in den oberen Geſellſchaftskreiſen nicht immer die richtige Unterſtützung gefunden haben. Erſt die immer ſtärker auftretende Nervoſität hat die Erkenntnis gebracht, daß ein ausgkei⸗ chendes Gegengewicht durch regelmäßige turneriſche und gym⸗ naſtiſche Uebungen angeſtrebt werden muß. Auch in der Schule he ſich die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß nicht alles Heil darin zu ſuchen iſt, daß der heranwachſenden Jugend möglichſt viel abſtr Begriffe in den Kopf hineingepfropft werden. Die ſtaatlichen u ſtädtiſchen Behörden haben faſt überall durch Einführung von Turn⸗ ſpielen, durch Erſtellung von geräumigen Turnhallen und durch Heranbildung von tüchtigen Turnlehrern der kulturellen Bedeulung des Turnens und der dem Turnunterricht innewohnenden erzi riſchen Momente Rechnung getragen. Der gleiche Umſchwr zeigt ſich in der Stimmung des Volkes ſelbſt. Das ſtarke Anwachſe der Mitglieder Ihres Verbandes ſoll nicht der einzige Gradme für die geſteigerte Wertſchätzung der Turnvereine ſein. Ich erblic die größeren Erfolge in dem allgemeinen Intereſſe, das in den we teſten Kreiſen der Bevölkerung heute Ihren Beſtrebungen entgegen gebracht wird. Wer etwa daran noch ziveifeln möchte, ſoll ſich do bergegenwärtigen, welchen glänzenden Verlauf das letzte Deut Turnfeſt in Frankfurt genommen hat. Redner ſchließt mit n maligem herzlichen Willkomm.(Lebhafter Beifall.) Der Vorſitzende dankt herzlich für die warme Begrüßung und ſchließt mit einem brauſend aufgenommenen Gutheil! auf PPPPPPPCPbTPDTPDTPTPTPTPTCTGTGTGGPTPTbTbTPTPTPTGCGTCTòT(—TbTGGT—(——TbTbTbTbTbTbTbTbb durchweg getroffen war. Das zeigte ſich im Geſamten, den man ſtellte anfangs das häusliche Milieu zu derb und v gröbert dar und im einzelnen bei Frl. Terry, die erſtmals d Hänſel gab. Sie ſang ſehr ſchön, gefällig, muſikaliſch ſicher, aber die Geſangsleiſtung beeinträchtigte leider die nicht einheit liche Art der Auffaſſung und Darſtellung. Ihr Hänſel ſchwank anfangs zwiſchen Pariſer Gamin und Berliner Junge, etwe zugeſchnitten nach Buſch's Max und Moritz, die aber bekanntlie ganz anderer Art ſind als der Hänſel des Märchens und dei Oper, und fand ſich erſt ſpäter in natürliche Einfachheit. Es war Sache der Einſtudierung, hier das Nötige zu veranlaſſen und es iſt eben wegen der Leiſtung zu bedauern, daß es beim erſten Male verſäumt wurde, zumal man an der innigen und ſchlichten Art, wie Frau Beling⸗Schäfer die Gretel gibt, ein geeignetes Vorbild hatte. Sonſt iſt wenig zu bemerken, etw daß das Elternpaar Voiſin und Frl. Neuhaus, die auch die Hex ſang, die kleineren Rollen Frl. Zimmermann und Oſten, gut bertraten, die Inſzenierung ſehr ſtimmungsvoll war und Kutzſch⸗ bach die ſchöne Muſik gut zur Geltung brachte. Den Beſchluß machte des abends Delibes Coppelia, von Schuſter dirigiert u von Frl. Häns, die graziös und hübſch die Galizierin und! Puppe tanzte, gut einſtudiert. Die Muſik klang zu derb, De bes Muſik kann man nicht fein, graziös und liebenswürdig gen Mir e. wieder geben. E. kI. 4. Sei e. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 7. Dezember. 1 Stadt Mannheim und ihren Vertreter. Dann wird in die Tages⸗ oronung eingetreten. Der allgemeine Bericht des Kreisvertreters liegt gedruckt vor. In der Einleitung wird in Dankbarkeit und Treue derer gedacht, die ſeit dem letzten Kreisturntag in Straß⸗ bur,(1906) aus dem Leben geſchieden ſind: des Kreisturnwarts Räubar, des Kreisehrenmitgliedes Hofrat Alfred Maul und des Prof. Dr. Karl Schumacher, des langjährigen Gauvertreters des Rhein⸗Neckargaues. Die Entwicklung des Kreiſes iſt auch in der abgelaufenen zweijährigen Periode eine normale und zugleich er⸗ freuliche geweſen. Zu der am 1. Januar 1906 feſtgeſtellten Zahl von 660 Vereinen in 25 Gauen ſind bis 1. Januar 1908 neue hinzu⸗ gelommen 76 Vereine und ein neuer Gau(Oberer Kraichgau). Die Geſamtzahl aller Vereinsangehörigen am 1. Januar 1906 betrug 66 524, am 1. Januar 1908 75 158. Vom 1. Januar bis jetzt ſind neu hinzugekommen 44 Vereine, ausgeſ,ſieden 3, ſodaß die Geſamt⸗ zahl der Vereine ſich auf 776 beläuft. Die nächſte ſtatiſtiſche Er⸗ hebung dürfte eine Geſamtziffer von etwa 80 000 Vereinsangehö⸗ rigen ergeben. Im Einzelnen ergibt der ſtatiſtiſche Vergleich vom 1. Januar 1906 mit dem 1. Januar 1908 weiter folgende Zahlen, wobei die Ziffern vom 1. Januar 1906 in Klammern angefügt ſind: Die Zahl der Zöglinge betrug 118077(8872), der Turne⸗ rinnen 1503(972), männlichen Turnbeſucher 1 583 605 (1361317), der weiblichen Turnbeſucher 43 963(30 081), der Vorturner 2748(2516), der Turnzeiten insgeſamt 67984(62 677), der Vereine, die das Turnen ſchulpflichtiger Kinder pflegen 52 (40). Die Zahl der Vereine, welche Turnſpiele und Turnfahrten veranſtalteten, beträgt 561. Turnfahrten wurden ausgeführt a) halb⸗ (tägige 1035, b) eintägige 522, c) mehrtägige 46. Die Zahl der Teilnehmer betrug a) 23 624, bei b) 15 219, bei c) 732. Turn⸗ ſpiele wurden vorgenommen 1933 mit einer Geſamtteilnehmerzahl 39 131. Der Wert der Turnhallen beziffert ſich auf 1 392 136., der Turn⸗ und Spielple auf 374 295., der Turngeräte auf 322 325., ſonſtiger Ausſtattungsgegenſtände auf 264 055., in barem Geld, Wertpapieren, Hhpothekenanlagen uſw. auf 403 799 Mark. Das Geſamtaktivvermögen beläuft ſich alſo auf 2 756 610 Mark. Demgegenüber ſtehen Schulden im Betrag von rund 943 581 Mark, ſodaß noch ein reiner Vermögensſtand von 1813 029 M. übrig bleibt. Der Vorſtoß des Arbeiterturnerbundes hatte das Er⸗ gebnis, daß ganze drei Vereine ausgetreten ſind. Einer iſt ſchon wieder zurückgekommen. Ein weiterer war bei dem Arbeiterturner⸗ Bund, deſſen Aufnahmegeſuch in den 10. Kreis gegenwärtig vorliegt. Die gegen die Deutſche Turnerſchaft eingeleitete Wühlarbeit ſſt alſo glänzend geſcheitert. Trotzdem heißt es wachſam ſein. Die im Zaufe der letzten zwei Jahre ſtattgetzabten Vereinsfeſtlichkeiten haben ſich in manchen Gegenden, beſonders in der Pfalz, zu Kon⸗ kurrengfeſten zwiſchen einzelnen Vereinen ausgeſtaltet. Mit den Fleinen Wetikämpfen, mit denen dieſe Feſtlichkeiten verbunden wer⸗ den, iſt ein ungeſundes Element in das Vereinsleben hineingekom⸗ ne. Es wird einer unſchönen und bedauerlichen Preisjägerei Vor⸗ ſchub geleiſtet und der ideale Standpunkt erleidet ſchwere Einbuße. Mag veranſtalte bei ſolchen Feſtlichkeiten ſchöne und ausgiebige Schauturnen. Es wird mehr dadurch erreicht werden, als durch die Befriedigung und Züchtung kleinlichen perſönlichen Ehrgeizes. In Dd Pflichtfreiübungen mit einer Beteiligung von 760 Mann an dem Frankfurter Turnfeſt ſteht der 10. Kreis in der Beurteilung an 3. Stelle, desgbeichen in den Maſſenvorführungen am Barren mit rund 800 Mann. Die Geſamtbeteiligung des 10. Kreiſes dürfte mit etwa 2600 Mann zu bewerten ſein. Der Erwähnung wert und o die Verhältniſſe eine Durchführung des Gedankens möglich er⸗ ſchemen laſſen, iſt auch ein Beſchluß des Ausfchuſſes vom Juli d., ſoſchen Vereinen und Verbindungen, welche Leiwesübungen im Freien, Spiele und dergleichen betreiben, den Anſchluß an die Deutſche Tur⸗ erſchaft dadurch zu ermöglichen, daß ſie zwecks Aufnahme in dieſe nur das Grundgeſetz der Deutſchen Turnerſchaft anzuerkennen haben. Oh und welche Folgen dieſer Beſcheuß nach ſich ziehen wird, läp“ ſich heute noch nicht ſagen. Der Ausſchuß hat aber mit dieſem Beſchli“ gezeigt, daß er die Zeichen der Zeit, ſoweit das weite Ge⸗ hiet der Leibesübungen davon berührt wird, nicht unbeachtet läßt, gielmehr alles zu fördern bereit iſt, was er mit gutem Gewiſſen als dem Volkswohl förderlich betrachten und bezeichnen kann. Mit der Aufnahme des Schwimmens in Frankfurt a. M. in den großen Rah⸗ men des Turnbetriebs iſt ein erfreulicher Anfang gemacht. Weitere Sportarten werden folgen. Mit ihrer Ginreihung in den großen Betrieb des deutſchen Turnens werden auch von ſelbſt manche un⸗ geſunde Auswüchſe des Sportweſens verſchwinden. Aus der Ferd.. Goetz⸗Stiftung für Errichtung deutſcher Turnſtätten erhielten ſieben Vereine als Unterſtützung zum Bau von Turnhallen und Herrichtung bon Turnplätzen in den letzten 2 Jahren insgeſamt 2100 M. An den Vericht ſchließt ſich eine längere Debatte, die Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger mit dem Himveis darauf eröffnet, daß„eim ſo hervorragender Mann wie Hofrat Maul, es ver⸗ diene, daß jeder Verein ſein Scherflein zu dem Denkmal bei⸗ ſteuere. Er erſuche deshalb in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Denkmalkomitees die Kreisvertreter, dafür zu ſorgen, daß die Beiträge recht reichlich und ſchnell fließen. Delegierter Sonnet⸗ Pforzheim tritt warm für das geplante Denkmal für den verſtor⸗ benen Kreisturnwart Räuber ein. Die übrige Diskuſſion iſt mehr interner Natur. Zu erwähnen iſt nur noch, daß der Vorſitzende mit Nachdruck betonte, daß die kleinen Vereinsfeſtlichkeiten keine zu große Ausdehnung erfahren dürfen, daß die Vereinsfeſte vielmehr im Allgemeinen auf die Gauvereine beſchränkt werden ſollen. Der Bericht des Kreisturnwarts liegt ebenfalls gedruckt vor. Er beſpricht in der Hauptſache die in den letzten zwei Jahven geleiſtete turneriſche Arbeit. Eine große Summe von Arbeit brachte das Deutſche Turnfeſt in Frankfurt. 3464 An⸗ meldungen von Feſtteilnehmern liefen auf die erſte Aufforderung zum Feſtbeſuche aus allen Teilen des Kreiſes ein, darunter 1757 Meldungen zur Teilnahme an den allgemeinen Uebungen und 21 Anmieldungen von Gauriegen, die ſich bei der endgiltigen Meldung euf 765 zu den allgemeinen Uebungen und auf 14 Gauriegen ver⸗ minderlen. In Wirklichkeit nahmen an den Maſſenübungen etwa 800 Turner und 18 Gauriegen teil. Die Erlaubnis zur Teilnahme am Sechskampf erhielten 117, zum Fünfkampf 231 Turner. Sieger wurden im Sechskampf 13, im Fünfkampf 42. Im Ringen und Wett⸗ ſchwimmen erhielt je einer den Siegeskranz. Die Riege wurde fol⸗ Zendermaßen gewertet: A) Freiübungen: An⸗ und Abmarſch 8., Ordnungsverhalten der Turner 10., Ausführung 9., B) Ge⸗ Tätelbungen: An⸗ und Abmarſch 9., Ordnungsverhalten der Tur⸗ ner 10., Ausführung 7 P. Außer der Kreisriege turnten noch 13 Gauriegen mit etwa 900 Mann mit recht gutem Erfolge. An den von Kreisturnwart Lang⸗Neuſtadt a. H. erſtatteten Bericht knüpfte ſich eine längere Debatte der durch einen Schluß⸗ antrag ein Ende gemacht wurde. Rechnungsablage des Kreisgeldwartes. Nach dem vom Kreisgeldwart Deutſch⸗Speyer erſtatteten Kaſſenbericht für 1907 betrugen die Einmahmen 9446., die Aus⸗ gaben 7731., der Vermögensſtand 8799 M. Der Kaſſenbericht fü 1908 weiſt 13515 M. Einnahmen, 12 777 M. Ausgaben und einen Vermögensſtand von 6097 M. auf. Bei der Unfallkaſſe vetrugen 1907 bei 10 199 Mitgliedern die Einnahmen 1529., die Ausgaben 952., 1908 bei 10 528 Mtitgliedern die Einnahmen 2065., die Ausgaben 1785., der Vermögensſtand 2549 M. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer wurde dem Rechner ein⸗ ſtimmig Decharge erteilt. 5 Antrüge. Eine ausgedehnte Debatte riefen drei auf die Aenderung der des Kreisturntages abzielende Anträge hervor. Sämtliche Anträge wurden ſchließlich mit großer Majorität ab⸗ gelehnt. Die Kreisſtener für bie nächſten zwei Jahre wurde einem Antrag des Kreisturn⸗ warts entſprechend wieder auf 10 Pfg. feſtgeſetzt. Neuwahl des Kreisturnrats. Der Kreisturnrat ſetzt ſich nach vorgenommener geheimer Wahl aus folgenden neu⸗ bezw. wiedergewählten Mitgliedern zu⸗ ſammen: G. H. Wanner, To. Pforzheim(Kveisvertreter), Ludw. Gandenberger, W. Freiburg(Stellvertreter), Gg. Lang, Ty. Neuſtadt a. H.(Kreisturnwart), K. Sonnet, To. Pforzheim (Stellvertreter), Piper, To. Straßburg(Kreisſchriftwart), Jakob Deutſch, Tv. Speyer(Kreisgeldwart). Die Wetturnorduung des Kreiſes ſtimmt nunmehr mit derjenigen der übrigen Kreiſe überein. Bei den Wettkämpfen werden künftig alle Uebungen wit 10 Punkten gewertet. Im Sechskampf ſind nunmehr 120 Punkte erreichbar. Sieger iſt, wer mindeſtens 30 Punkte erreicht. Beim Fünfkampf ſind 60 dezw. 40 Punkte maßgebend. Die entſprechen⸗ den Antrage der Guutrunwarte wurden einſtimmig bezw. mit Ma⸗ jorität angenommen. Bei den Bergfeſten ſoll es den Kampfrichtecn überlaſſen bleiben, die Wertzahlen beliebig herabzuſetzen. Die Verbandsseitung Ein von dem Vorſitzenden und Herrn Stadtſchulrat Dr. Sickinger überzeugend begründeter Antrag des Städtegaues der Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft, den Kreisturnrat zu ermächtigen, jedem Verein des Kreiſes die Deutſche Turn⸗ zeitung zuſtellen zu laſſen, wurde zurückgezogen, als der Vor⸗ ſitzende die Erklärung abgab, daß für weitere Verbreitung des Verbandsorgans mit Nachdruck geſorgt werden würde. Die Satzungen der Kreisunfallkaſſe. wurden nach kurzer Debatte einſtimmig genehmigt. Damit hatten die nur durch eine kurze Erfriſchungspauſe unterbrochenen Verhandlungen um 5 Uhr ihr Ende erreicht. Ein donnerndes Gut Heil! auf das weitere Gedeihen des Kreiſes krönte das Schlußwort des Vorſitzenden. In der letzten Vorſtandsſitzung des Mannheimer Alter⸗ tumsvereius wurde bekannt gegeben, daß das am 4. November 1905 eröffnete Stadtgeſchichtliche Muſeum in den drei Jahrey ſeines Beſtehens die ſtattliche Beſucherzahl von zuſammen 67000 Perſonen aufzuweiſen hatte, was einem durchſchnittlichen Jahresbeſuch von 22 600 Perſonen entſpricht.— Die Aus⸗ grabungen im Hermsheimer Bösfeld, wo verſchiedene frän⸗ kiſche Reihengräber aufgedeckt wurden, ſind vorläufig eingeſtellt worden. * Vortrag. Im Lokal des Arbeiter⸗Fortbildungs⸗ vereins T 2, 15, hält heute abend ½9 Uhr Herr Dr. med. Heinrich Löb einen Vortrag über„Gefahren des modernen Kulturlebens“. Hierzu haben auch Nichtmitglieder freien Zu⸗ tritt. Raturheilverein Mannheim(E..) Wir machen unſere Mitglieder, ſowie alle Intereſſenten nochmals auf den heute abend in der Zentralhalle ſtattfindenden Vortrag aufmerkſam: 1. Kochen ohne Feuer(Kochkiſte, verbeſſerter Reformkocher]; 2. Samariter⸗Matratze.(Näheres ſiehe Inſerat). * Mannheimer Altertumsverein. Wir machen nochmals auf den heute abend /½9 Uhr im Hotel National ſtattfindenden Vor⸗ trag des Herrn Profeſſor Dr. Harald Hofmann von gbier über„Deutſche Ausgrabungen in Numantia (Nord⸗Spanien)“ aufmerkſam. Der Vortrag wird die durch Profeſſor Dr. Schulten⸗Erlangen geleiteten drei erſten Ausgrabungskampagnen(1905—07) behandeln, die zu außeror⸗ dentlich wichtigen Ergebniſſen geführt haben. An der zweiten und dritten Campagne hat der Vortragende ſelbſt teilgenommen. Der Vortrag wird den Gang der Ausgrabungen und das vor⸗ läufige Ergebnis ſchildern, außerdem über Land und Leute auf der tauſend Meter über dem Meere gelegenen, alſo höchſten euro⸗ päiſchen Hochfläche von Numantia, mancherlei Intereſſantes be⸗ richten. Eine Anzahl von Lichtbildern nach Originalauf⸗ nahmen an Ort und Stelle ſowie von dem Redner ſelbſt angefer⸗ tigten Handzeichnungen werden zur Veranſchaulichung des Vor⸗ trages dienen. Der Beſuch des Vortrages iſt für Jeder⸗ mann frei. Der kaufmänniſche Verein Manuheim, E. V. hielt am Samstag Abend im Nibelungen⸗Saal des Roſengartens ſeine alljährliche Abendunterhaltung ab. Die große Be⸗ liebtheit dieſer Veranſtaltung iſt bekannt. Wie uns erzählt wurde, waren ſchon eine Stunde vor Beginn der Unterhaltung der innere Saal und die Plätze unter den Kolonnaden beſetzt. Auch die Galerie füllte ſich raſch an, ſodaß man ſich um 8 Uhr glücklich preiſen konnte, noch eine Sitzgelegenheit zu erobern. Das Programm enthielt einſchließlich dreier Theater⸗ ſtücke wiederum 14 Nummern, die ſämtlich von Mitgliedern unſeres Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters beſtritten wurden. Wir zählten deren allein 12 Damen und 7 Herren. Herr Adolf Lußmann, der neue lyriſche Tenor des Hoftheaters, deſſen Name ebenfalls zur Freude der Anweſenden auf dem Programm ſtand, konnte wegen Unpäßlichkeit leider nicht auftreten. An ſeine Stelle trat ein Fräulein Knevels. Die Kapelle des hieſigen Grenadierregiments eröffnete den Abend, worauf die einaktige Studie„Geburtstag“ unſeres Lokalpoeten Jakob Strauß in Mannemer Mundart zur Auf⸗ führung gelangte. Die Rollen waren, wir nennen nur die Namen Hugo Voiſin, Eliſe de Lank, Ella Eckelmann, Alfred Möller und Paula Schultze, in den beſten Händen. Das Stück erzielte einen vollen Erfolg. Der Dichter wurde des öfteren gerufen. Strauß hat in dieſer Studie alle Regiſter ſeines köſtlichen Humors gezogen, ſodaß nach Herzensluſt ge⸗ lacht wurde. Frl. Knevels ſang dann mit ihrer gut ausge⸗ bildeten Sopranſtimme ein paar Lieder, die lebhaft akklamiert wurden. Herr Karl Neumann⸗Hoditz trug durch ſeine humoriſtiſchen Vorträge, die viel belacht wurden, ſehr viel zu der heiteren Stimmung des Abends bei. Das gleiche kann auch von dem Duett aus der Oper„Maurer und Schloſſer“ der Damen Roſa Kleinert und Luiſe Mack⸗Vogel geſagt werden. Die ſympatiſchen Stimmen der beiden Sängerinnen, die mit Kerze und Nachtjacken auftraten, kamen in dem großen Raum ſehr gut zur Geltung.„1733 Mark 75 Pfg.“ betitelt ſich die nächſte Geſangspoſſe, die ebenfalls die Lachmuskeln der Zuhörer in ſtändiger Bewegung hielt. Mitwirkende waren Emil Hecht, Eliſe de Lank, Ella Eckelmann, C. Neumann⸗ Hoditz, Guſtav Kallenberger und Paula Schultze. An das Theaterſtück ſchloß ſich eine Pauſe, während der in der Wandelhalle promeniert wurde. Aus dem Programm ſeien noch erwähnt das Duett aus der Operette„Die Dollar⸗ prinzeſſin“. Die beliebte Soubrette unſeres Hoftheaters, Elſe Tuſchkau, ſah in der Hoſenrolle des„Hans“ gar allerliebſt aus, während Hugo Voiſin die Rolle der„Daiſy“ inter⸗ ** pretierte. Das gewiß reizend ausſehende Paar wurde des öſteren hervorgerufen. Fräulein Knevels ſang noch ein paar hübſche Lieder, worauf Herr Guſtav Kallenberger mehrere vielbelachte Kouplets zum Beſten gab. Mit der einaktigen komiſchen Operette„Fortunios Lied“ und mit der Vorführung des Original⸗Skelettmenſchen Goheck durch Köckert erreichte das vorzüglich zuſammengeſtellte Programm, das in raſcher Aufeinanderfolge abgeſpielt wurde, ſein Ende. Hervorgehoben ſei noch die Klavierbegleitung durch Herrn Max Welker. Nach der Beendigung des Programms, das bis 12½ Uhr währte, erfolgte die Saalaus⸗ räumung. Dann wurde der Göttin Terpſichore gehuldigt. Wie 1 7*— lange, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Konſtatiert ſei noch, daß auch die diesjährige Abendunterhaltung wieder zur größten Zu⸗ friedenheit der Anweſenden ausfiel und dem kaufmänniſchen Verein ſicherlich wieder viele Freunde gewann. Das Gewerkſchaftskartell Mannheim hatte auf geſtern Vormittag in den Saalbau eine öffentliche Ver⸗ ſammlung einberufen, die einen außerordentlich ſtarken Be⸗ ſuch aufzuweiſen hatte. Saal und Galerie waren überfüllt. Arbeiter⸗Sekretär Böttger ſprach über das Thema:„Die Praktiken des Arbeitsnachweiſes der Induſtrie und die Intereſſen und Forderungen der Arbeiter⸗ ſchaft.“ Der Redner führte zunächſt Beſchwerde, daß ſeitens der Stadt für die Beſchäftigung von Arbeitsloſen noch recht wenig geſchehen ſei. Ganze 80 Perſonen ſeien bis jetzt erſt beſchäftigt worden. Er verurteilte auch das Syſtem, nach dem ſeitens der Stadt die Beſchäftigung erfolgt und redete dann der Einführung einer ſtädtiſchen Arbektsloſenverſiche⸗ rung das Wort. Leider müſſe er konſtatieren, daß ſich ein Stadtratsmitglied gegen eine ſolche ausgeſprochen habe, weil ſie eine ſozialpolitiſche Spielerei ſei. Immer dringender wäre die Regelung der Arbeitsloſenfürſorge auf reichsgeſetzlichem Wege. Der Redner ging dann auf den Arbeitsnachweis der Induſtrie ein und übte ſcharfe Kritik an der Art und Weiſe der Stellenvermittlung. Er hält es endlich an der Zeit, gegen dieſe Einrichtung Sturm zu laufen, die für die Arbeiter nach dem jetzt geübten Syſtem als eine ent⸗ würdigende bezeichnet werden müſſe. Es würde wohl eine Zeit kommen, wo den Arbeitern zur Pflicht gemacht werden müßte, den Arbeitsnachweis zu meiden. Der gegen⸗ wärtige Zeitpunkt erſcheine ihm aber nicht geeignet dafür. Die Ausführungen des Redners reſumeren ſich in den weſent⸗ lichen Punkten in der am Schluſſe abgedruckten Reſolution. Der Vorſitzende bemerkte am Schluſſe der Rede des Referenten, daß ihm die Mitteilung geworden ſei, hinter dem Varhange befänden ſich mehrere Poltziſten. Eine ungeheure Etrregung bemächtigte ſich der Anweſenden. Verſchiedene Arbeiter be⸗ gaben ſich hinter den Vorhang. Von der heiligen Hermandad war aber nichts zu erb jcken. Nachdem wieder Ruhe eingereten war, wurde die Diskuſſion aufgenommen Zwei Redner be⸗ tonten den Solidaritätsgedanken, dann betrat Dr. Frank das Podium, der aufs neue Erregung in der Verſammlun gverur⸗ ſachte, indem er bemerlte, daß die Polizei nicht zu Unrecht ver⸗ dächtigt worden ſei, hinter dem Vorhange geſtanden zu haben. Ein Augenzeuge habe ihm verſichert, daß tatſächlich hinter dem Vorhange zwei Schutzleute geſtanden ſind. Es werde Veran⸗ laſſung genommen werden, die für dieſe Maßnahme verant⸗ wortliche Stelle für das, was ſich hinter dem Vorhange ab⸗ geſpielt, vdor den Kuliſſen der Oeffentlichkeit zur Rechenſchaft zu ziehen. Er könne nicht annehmen, daß die zwei Schutz⸗ leute zur Bewachung der Löwen dort hingeſtellt worden ſeien. (Große Heiterleit). Eine derartige Ueberwachung bedeute einen flagranten Rechtsbruch des neuen Reichsvereinsgeſetzes. Die Ausführungen der beiden Diskuſſionsredner gipfelten in einer Verurteilung der Stellenvermittlung des Arbeitsnachweiſes der Induſtriellen, und in einer Sympathie⸗Erklärung für die ſtreikenden Arbeiter der Strebelwerke. Es wurde dann fol⸗ gende Reſolution angenommen: Die heute, am 6. Dezember, im Saalbau tagende ſtark beſuchte öffentliche Verſammlung der Arbeiter Mannheims proteſtiert mit Eutſchiedenheit gegen das Syſtem der Arbeits⸗ vermittlung, wie es von dem Arbeitsnachweis der Induſtrie zum Schaden der Arbeiter und gegen die Intereſſen der All⸗ gemeinheit gehandhabt wird. Die Verſammlung betrachtet den genannten Arbeitsnachweis infolge der bekannt gewor⸗ denen unerhörten Praktiken d sſelben als eine unmoraliſche gegen die guten Sitten verſtoßende Einrichtung. Die Ver⸗ ſammlung beſtreitet dem Arbeitgeberverband und dem Ar⸗ beitsnachweis gegenüber, daß derſelbe von moraliſchen und geſetzlichen Geſichtspunkten aus das Recht herleiten kann, die Exiſtenz vieler Arbeiter und deren Familien in Frage zu ſtellen. Die Verſammlung beſtreitet ferner die Richtig⸗ keit der Behauptung, daß der Arbeitsnachweis der Induſtrie den Zweck habe, den richtigen Mann an die rechte Arbeits⸗ ſtelle zu plazieren, und dadurch die deutſche Induſtrie kon⸗ kurrenzfähig zu erhalten. Die Verſammlung iſt vielmehr der Meinung, daß der Arbeitsnachweis der Induſtrie hierzu unfähig iſt, und daß dieſes auch garnicht der Zweck ſeines Beſtehens ſein ſoll. Der Zweck des Arbeitsnachweiſes iſt viel⸗ mehr der, daß durch denſelben die Arbeiterbewegung unterdrückt, die Beſſerung der Lohn⸗ und Arbeitsverhältniſſe verrhindert und überhaupt die ſoziale Lage der Arbeiter zurückgedrängt werden ſoll. Von dieſen Erwägungen ausgehehend, fordert die Verſammlung im allgemeinen Inkereſſe, daß die Frage der Arbeitsvermittelung geſetzlich geregelt wird und zwar in der Weiſe, daß es ausgeſchloſſen iſt, daß die Unternehmer die Arbeitsvermittelung als Waffe gegen die Arbeiter benützen können, und wobei den Arbeitern in der Handhabung des Arbeitsnachweiſes und der Verwaltung desſelben die volle Gleichberechtigung eingeräumt wird. Die Verſammlung weiſt auf die öffentliche Meinung, auf das unerhörte, jedem Menſchlichkeitsgefühl hohnſprechende Zirkular des Dr. Möbius an die Arbeitgeber hin, in dem verlangt wird, daß Frauen und Mädchen der ſtreikenden Arbeiter in den Strebelwerken aus der Arbeit entlaſſen werden ſollen, um ſo die kämpfenden Arbeiterfamilien dem Hunger zu überlaſſen. Der gleichen öffentlichen Verachtung wird der Beſchluß des Arbeltgeber⸗ verbandes preisgegeben, welcher verfügt, daß in Mannheim, Ludwigshafen, Frankenthal ca. 20000 am Streik unbe⸗ teiligte Arbeiter am 1. Januar 1909 aufs Pflaſter geworfen werden ſollen.“ 2 — nn Fet N reee uns Herr Auguſt Zapf um Berichtigung dahingehend, daß Mannheim, 7. Dezember. SGeneral⸗Anzeiger.(Mittaablatt. * In dem Bericht über die Pridacpeerdigngstle des a. diſchen Odeuwaldvereins wird wiederholt ein Herr ben 95 genannt. Da es ſich hier aber nicht um einen Herrn Johann Zapf, ſonder um einen Herrn Johann Kapf handelt, erſucht 8 er mit dem in dem Bericht angeführten Herrn Johann Zapf nicht iden⸗ tiſch iſt.— Weiter erſucht uns der Odenwald Club Section Mannheim⸗Ludwigshafen— weiteren Kreiſen bekannt als Gebirgs⸗ und Wanderverein— feſtzuſtellen, daß er mit dem Badiſchen Odenwaldverein nicht identiſch iſt. Aus Ludwigshafen. Der 36 Jahre alte verheiratete Ran⸗ gierer Georg Schirrmann von Mundenheim verfehlte am Sams⸗ tag abend beim Rangieren im Luitpoldhafen beim Aufſpringen das Trittbrett eines fahrenden Eiſenbahnwagens und ſtürzte unter die Räder. Dem bedauernswerten Manne wurden beide Beine und ein Hand abgefahren, außerdem erlitt er ſchwexe Quetſchungen des Bruſtkorbes. Er gab kurz nach dem Unfalle ſeinen Geiſt aaf.— Beim Ueberſchreiten der Straße Ecke der Bismarck- und Jägerſtraße wurde geſtern mittag der 65 Jahre alte verheiratete Kaufmann Jakob Jakoby von hier von einem Fuhrwerk überfahren und ſchwer verletzt. Polizeibericht vom 7. Dezember. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Einſpänner⸗Poſt⸗ Omnibus, welcher im Trabe durch die Straße zwiſchen A und und B 1 fuhr und einem elektr. Straßenbahnwagen erfolgte am 5. ds. Mts. mittags 12 Uhr auf der Breitenſtraße bei A und N 1. Der Poſtkutſcher wurde vom Bock geſchleudert, blieb aber an⸗ ſcheinend unverletzt. Der Poſtomnibus und der Straßenbahn⸗ wagen wurden beſchädigt. In polizeilichen Gewahrſam und in das allgem. Kranken⸗ haus verbracht wurde ein lediger Architekt aus Annaberg, weil er am 5. ds. Mts. nachmittags ½4 Uhr im Schloßgarten beim Friedrichspark in anſcheinend geiſtesgeſtörtem Zuſtande einen Kaufmann von hier ohne allen Anlaß durch Entgegenhalten eines ſcharf geladenen Revolvers bedrohte.(Schluß folgt.) Letzte Nachrichten und Telegramme. * Stuttgart, 6. Dez. Eine zahlreich beſuchte Induſtriel⸗ lenverſammlung, veranſtaltet vom Württemb. Induſtrieverband, behandelte eine Reihe wirtſchaftlicher Fragen. Die zur Reichs⸗ ſinanzreform geſtellte Reſolution des Bundes deutſcher Indu⸗ ſtrieller wurde angenommen. Die Verſammlung erwartet zugleich eine energiſche Durchführung der verſprochenen Sparſamkeit in ollen Zweigen der Reichsverwaltung. Schließlich wurde in einer Reſolution das Bedauern über die Spaltung der württemb. In⸗ duſtrie durch das Induſtriekartell ausgeſprochen. * Leipzig, 6. Dez. Hieſige Anarchiſten hefteten in der Samstagnacht Flugblätter mit aufreizendem, gegen das Militär gerichtetem Inhalt in der Nähe der Kaſernen an Mauern und Bäumen an. Die Zettel wurden ſofort entfernt. Die Täter ſind voch nicht ermittelt. * Berlin, 6. Dez. Die Morgenblätter melden: Aus Capſtadt wird die Entdeckung von Diamantfeldern auf deutſchem Gebiete in der Nähe der Lüderitzbucht gemeldet, die ſich über 7 Meilen bis an die Küſte erſtreckten. * Berlin, 6. Dez. Zur Bekämpfung der Krebskrankheit bildete ſich in Berlin ein Organiſationskomitee unter dem Vor⸗ ſitze von Geheimrat v. Leyden. * Paris, 7. Dez. Infolge der Enthebung des Admirals Germinet von ſeinem Poſten als Befehlshaber des Mittelmeer⸗ geſchwaders wurde zum interimiſtiſchen Befehlshaben des Mittelmeergeſchwaders Kontreadmiral Marin Berbel ernannt. * Paris, 7. Dez. Zahlreiche Blätter verſchiedener Parteiſchattierungen haben ſcharf die Maßregelung des Admiral Germinet beſprochen. Der„Gaulois“ ſchreibt: Die Regierung ſtraft den Admiral wegen ſeines Alarmrufes, zu⸗ gleich aber gibt ſie zu, daß er Recht habe und beeilt ſich, ſeiner Warnung zu gehorchen. Der„Figaro“ meint, was immer das Parlament über die Entſcheidungen der Regierung denken mag, eines iſt ſicher, daß die franzöſiſche Marine eines wegen ſeiner Energie und Tüchtigkeit allgemein geſchätzten Befehlshabers beraubt worden iſt. Wegen dieſer Maßnahme wird man der franzöſiſchen Marine gewiß nicht die erforderliche Kraft und Kriegsbereitſchaft erweiſen, die ſie in dieſen ernſten Zeiten braucht. Jaures ſagt in ſeiner„Humanité“: Durch ſolche Maßnahmen ſchafft man keine denkende, lebendige und ſich mit ſich der Republik fortentwickelnde Armee, ſondern eine Armee von Automaten, die weder einen Gedanken noch Willen haben. Der nationaliſtiſche„Eclair“ behauptet, daß die Strafe des Admirals in parlamentariſchen Kreiſen umſoweniger Eindruck hervorrufen werde, als man nunmehr wiſſe, daß der Marine⸗ miniſter Picquart unter Zuſtimmung der Mehrheit des Kabi⸗ netts für Germinet lediglich einen 14tägigen Arreſt bean⸗ tragt hatte, daß jedoch Clemenceau die ſtrengſte Maßnahme ge⸗ fordert und durchgeſetzt habe. Die vom nationaliſtiſchen Depu⸗ tierten Bien Aime für nächſten Freitag angekündigte Inter⸗ pellation werde jedenfalls ein lebhafte Erörterung hervor⸗ rufen. * Petersburg, 6. Dez. Gegenüber dem Gerücht, der Finanzminiſter hätte in der geſtrigen Sitzung der Budgetkom⸗ miſſion der Reichsduma erklärt, die bevorſtehende Anleihe könne nur unter ſchweren, ja, für Rußland erniedrigenden Be⸗ dingungen abgeſchloß jen werden, iſt die Petersburger Tele⸗ graphen⸗Agentur ermächtigt, mitzuteilen, daß der Finanzminiſter nichts derartiges erklärt hat und daß das Gerücht vollkommen auf Erfindung beruht. * Newyork, 6. Dez. Der Vorſitzende der Zolllommiſſion teilte mit, daß Ausſicht vorhanden ſei, das neue Zollgeſetz bald zu veröffentlichen. Der Entwurf enthalte ſtatt feſter Sätze Ma⸗ imal⸗ und Minimalzölle und ermögliche den Ländern Konzeſ⸗ ſionen zu machen, die Amerika Vergünſtigungen gewähren. Deutſcher Proteſt. * München, 6. Dez. Der Verein für das Deutſchtum im Auslande erläßt einer. Aufruf für die Deutſchen in Prag, um ihnen zur Erhaltung der gefährdeten wirtſchaftlichen Exiſtenz die töligen Mittel zue Verfügung zu ſtellen. Außerdem ſoll am 10. Dezember eine Verfammlung im Münchener Kindlkeller abgehalten werden, wo über die Vorgänge in Prag berichtet werden ſoll. *„Wien, 6. Dez. Nach einer dentſchnationalen Proteſtver⸗ ſammlung gegen die Vorfälle in Prag zogen heute Mittag etwa tauſend Perſonen demonſtrierend zur menſa academica und der Univerſität, wobei 27 Verhaftungen vorgenommen wurden. Marokko. * Köln, 7. Dez. Der Korreſpondenk der„Kölniſchen Zeitung“ meldet ſeinem Blatte aus Tanger unterm 6. Dez.: Der Doyen des diplomatiſchen Korps hat nunmehr die Ant⸗ wortnote Mulay Hafids erhalten, die heute von dem Dragoman der Geſandtſchaft ins Franzöſiſche überſetzt wurde. Mulay Hafid erklärt, daß er nach genauer Prüfung len Klaſſe die Oppoſitionsliſte. der Punkte, über die die Signatarmächte'n der Note an ihn übereingekommen ſind, annehme, daß er bezüglich der Ueber⸗ nahme der Verantwortlichkeit hinſichtlich der Regierung den Vorbehalt machen müſſe, daß dieſe Forderung geprüft werde und daß er gegen marokkaniſche Beamte, die von den betreffen⸗ den Geldern einen ſchlechten Gebrauch gemacht haben, die Herausgabe dieſer Gelder betreiben werde. Er hoffe, daß die Signatar⸗Mächte ihm bei Ausübung dieſer Rechte, bei der er die gebotene Gerechtigkeit beobachten werde, keine Hinderniſſe bereiten würden. Was die Entſchädigungsanſprüche Frank⸗ tichs und Spaniens für militäriſche Maßnahmen betreffe, ſo erklärte Mulay Hafid, daß alles geregelt werden ſolle, wenn die beiden Mächte ihre Forderungen angegeben haben würden. Mulay Hafid ſprach ferner die Hoffnung aus, daß die Signa⸗ tar⸗Mächte, die über die Bedingungen ſeiner Anerkennung uneinig geworden find, ihrerſeits die Verpflichtungen für die beſonderen Intereſſen Marokkos, die ihnen die Akte von Algeciras auererlege, erfüllen würden. Er betonte ſchließlich, daß er ſich bemühen werde, im Lande die Ordnung herzu⸗ ſtellen und es mit allen gerechten Mitteln za ſchützen. Wie der Korreſpondent der„Köln. Ztg.“ weiter hört, empfiehlt der in Paris weilende Geſandte, ihn ſofort nach Jez zu ent⸗ jenden, um Mulay Hafid zur Annahme der von Abdul Aſis abgeſchloſſenen Verträge mit Frankreich, insbeſondere zur Ent⸗ ſendung franzöſiſcher Finanz⸗ und Militär⸗Kontrolleure zu bewegen. Die Kriſe auf dem Balkan. * Köhn, 7. Dez. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Saloniki: Wie aus Mitrowitza gemeldet wird, gehen 7 Batterien an die bosniſche Grenze ab. * Konſtantinopel, 6. Dez.(Wien. Korr.⸗Bur.) Die„Jeni Gazetta“ kündigt an, der Sultan werde am 14. Dezember der Eröffnung des Parlaments beiwohnen und jeden dritten oder vierten Tag in der Sitzung anweſend ſein. Eine Meldung der„Jeni Gazetta“ aus Köprülü beſagt, daß Reſerviſten am 3. ds., trotzdem die Offiziere ſich ihnen wider⸗ ſetzten, das Publikum gewaltſam aus dem dortigen Theater vertrieben. Am Tage darauf wurden die Reſerviſten in ihrer Kaſerne umzingelt und überwältigt. Ein Offizier und ſechs Mann wurden getötet, ein Offizier und acht Mann verletzt. — Etwa 500 im Jahre 1899 errichtete Ilave⸗ oder Erſatz⸗ bataillone, deren Formation nicht beendet iſt, wurden aufgelöſt. Die verfügbaren Mannſchaften werden für die Nizams und die Redifs verwendet. Vertiner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Die Affäre Steinheil.. Berlin, 7. Dez. Zur Affäre Steinheil wird aus Paris gemeldet: Die Vernehmung der Frau Steinheil hat ſich noch nicht auf die Affäre ſelbſt bezogen. Es wurde lediglich feſtgeſtellt, daß ein Schlüſſel von der Villa Steinheil auf geheim⸗ nisvolle Weiſe verſchwunden war, daß die Juwelen, die vor dem Verbrechen verſetzt waren, einige Tage ſpäter von einer Perſönlichkeit, welche noch nicht feſtgeſtellt iſt, wieder eingelöſt worden ſind; daß endlich ihre Mutter nicht zufällig am Tage der Ermordung ſondern ſchon am Tage vorher eintraf und ihr Beſuch mit ihrer Tochter verabredet war. Neue Verhaftungen ſind nicht erfolgt, doch hat es den Anſchein, als ob ſich das Netz um die Schuldigen enger zuſammenziehe. Frau Steinheil und ihre Mutter ſollen nach dem Tode Felix Faures in Saus und Braus gelebt haben, und zwar von den 50 000 Fres., die ihnen von einer nichtfranzöſiſchen Geſellſchaft ausbezahlt worden waren, bei der Faure zugunſten der Frau Steinhefl verſicherk geweſen war. Aus dem Großherzogtum. iPlankſtadt, 7. Dez. Geſtern abend wurde in der Wirtſchaft„zum Roſengarten“ der 18jährige Fabrikarbeiter Karl Heid durch Fahrläſſigkeit von zwei Kameraden, die mit einem Revolver ſpielten, erſchoſſen. Die beiden Täter, Maurer Jakob Wüſt und Fabrikarbeiter Ad. Berlinghof, wur⸗ den heute morgen in Haft genommen. * Gerichtsſtetten, 5. Dez. Bei der kürzlich ſtatt⸗ gefundenen Bürgerausſchußwahl ſiegte in der niederſtbeſteuer⸗ Nur ein einziger Wähler kam zur Wahlurne und wählte einſtimmig 6 Mitglieder auf die Dauer von 6 Jahren und 1 Mitglied auf die Dauer von 8 Jahren. *Karlsruhe, 5. Dez. Auf Anregung der Karlsruhor Studentenſchaft ſoll zur Huldigung vor Großherzog Friedrich II. am kommenden Donnerstag ein größerer Fackelzug hier ſtattfinden, an welchem ſich nicht allein die Studentenſchaft der Techniſchen Hochſchule, ſondern auch die der Univerſitäten Freiburg und Heidelberg beteiligen wird. Wie der„Badiſche Preſſe“ weiter berichtet wird, wird während des Fackelzuges eine Abordnung der drei badiſchen Hoch⸗ ſchulen vom Großherzog empfangen werden, wobei der Ver⸗ lreter der älteſten Univerſität des Landes, Heidelberg, eine Anſprache an den Landesfürſten halten dürſte Der übliche Fackelzug der Karlsruher Studentenſchaft auläßlich des Rek⸗ torats⸗Wechſel der hieſigen Techniſchen Hochſchule wird dafür dieſes Jahr ausfallen. 8 S. Pforzheim, 4. Dez. Heute vormittag wurde dem Wirt Dieterlin zum„Tal“ hier aus dem Schenkraum eine Kaſſette mit 600 Mark Bargeld und 6000 Mark in Wert⸗ papieren ldarunter ein Sparkaſſenbuch! geſtohlen. Der Täter iſt unbekannt. * Wertheim, 5. Dez. Am Donnerstag ſtürzte der Jandwirt Anton Eckert J. in Mondfeld in der Tenne von einer Jeiter herunter und brach das Genck. oc. Allmendshofen(Amt Donaueſchingen), 4. Dez. Re⸗ ſtaurateur Offenburger iſt geſtern aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden. Die Anſicht, daß der Brand durch einen unglücklichen Zufall entſtanden iſt, ſcheint ſich nun doch zu be⸗ ſtätigen. —— Pfalz, Heſren und Umgebung. * Edenkoben, 4. Dez. Wie der„Gegenwart“ mitgeteilt wird, hat die Sektion der Leiche der Frau Huth in Venningen ergeben, daß dieſe nicht durch Schläge oder Mißhandlungen, ſon⸗ dern eines natlürlichen Todes geſtorben iſt, worauf Huth ſofort am Montag abend aus der Haft entlaſſen wurde. p. Pfund 00⸗00 Pfg., P Stockfiſche per Pfund 25-00 Pfg., Haſe per Stück.70⸗3.80 M. Re Volkswirtsehaft. Süddeutſche Diskonto⸗A.⸗G., Mannheim. 5 Wie wir vernehmen, kann bie Dividende der Süd⸗ deutſchen Diskonto⸗A.⸗G. unter dem üblichen Vorbehalt wieder auf 6 Prozent geſchätzt werden. Friedrich Krupp.⸗G. in Eſſen(Ruhr). Der Gewinn für das Geſchäftsjahr 1907/08 beträgt einſchl. 100,881 M. Vortrag 18 589 052., ſomit um 6 450 000 M. weniger als der des Vorjahres. Der geſetzlich Reſerve werden daraus vorweg 924 408 M.(i. V. 1 142 213) zugewieſen. Laut Beſchluß der Generalverſammlung wird eine Dividende von 8 PCt. gleich 14.4 Millionen Mark (10 pCt. gleich 10 Millionen Mark) verteilt, die Spezial⸗ reſerve mit 1(i. V..5) Millionen Mark dotiert, zu einer außerordentlichen Zuweiſung an die Beamtenpenſionskaſſe 500 000 M.(1 Mill..) und als Vortrag auf neue Rechnung 1554 644 M. verwendet. In der Bilanz ſtehen Im⸗ mobilien mit 190.15 Mill. M.(i. V. 180.53 Mill..) zu Buch. Vorräte, Halb⸗ und Fertigfabrikate ſind mit 114.75 (115.50) Mill. M. bewertet, Werkgeräte und Transportmittel mit.81(.38) Mill.., Patente und Lizenzen mit.89 „.19) Mill. M. An Kaſſe, Bankguthaben und Wechſel waren 12.94(12.35) Mill. M. vorhanden, Wertpapiere und Betei ligungen ſind mit 58.80(55.67) Mill. M. bewertet und b ſonſtigen Debitoren und Sparkaſſen ſtanden 48.07(48.73) Mill. M. aus; die Verbindlichkeiten ſetzen ſich zuſammen aus Anzahlungen 87.30(88.01) Mill.., Depoſiten von Werks⸗ angehörigen 28.04(25.69) Mill. M. und ſonſtigen Kreditoren und Spareinrichtungen 57.34(48.97) Mill.., ungerechnet .75(11.16) Mill. M. Kautionswechſel und Avale; das Aktienkapital beträgt 180 Mill.., die Anleiheſchuld 34.69 (35.80) Mill. M. Die ordentliche Reſerve enthielt.68(.47) Mill.., die Spezialreſerve 11(.50) Mill.., der De kredere⸗ und Garantiefond.88(.89) Mill. M. Veſondere Bemerkungen enthält der Bericht auch in dieſem Jahre nicht *** Kohlenmarkt. Die Situation auf dem ſüddeutſchen Koh markte hat ſich gegen die Vorwoche nicht verändert. Die k. Dauer günſtigeren Waſſerſtandes hat zwar zur Folge gehabt, noch Manches, ſotweit Schiffsmaterial greifhar war, rheinaufwärts verladen wurde, aber die Mengen ſind nicht nennenswert und iſt der Rheinwaſſerſtand inzwiſchen wieder ſo weit zurückgegangen, daß die Schiffahrt, wenn auch gerade nicht geſchloſſen, ſo doch aber arg beengt iſt. Der Abſatz iſt nach wie vor ſchleppend und auch bei Haus⸗ brandkohlen wird die milde Witterung auf den Handel ziemlich un⸗ günſtig ein. 5 Maunheimer Marktbericht vom 3. Dez. Stroh p. Ztr. M. 2 20, Heu per Ztr. M..00, neues per Ztr. M..00, Kartoffeln per 3 M..00, beſſere M..50, neue Mk..00, Bohnen per Pfun 0⸗00 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 00-00 Pfg. Blumenkohl ver Stück 50-60 Pfg., Spinat per Pfund 20⸗00 Pfg., Wirſing per Stück, 10-15 Pfg., Rotkohl p. Stück 10.25 Pfg., Weißkohl p. Stück 15⸗00 Pff Welßkraut p. Zentner.50-00.00 Mk., Kohlrabi 3 Knollen 1500 Pfg., Kopfſalat per Stück 15⸗0 Pfg., Endivienſalat per Stück 6⸗10 Pfg., Feldſalat p. Portion 10 Pfg., Sellerie v. Stück 1000 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 12.00 Pfg., rote Rüben p. Pfund 7⸗•0 Pfg., weiße Rüben p. Stück 3 Pfg., gelbe Rüben per Pfund 6 Pfg., Carotten p. Büſchel 20 Pfg., Pflückerbſen per Pfund 00-00 Pfg., Meerettig per Stange 12-25 Pfg., Gurken v. Stück 00.00 Pfg., zum Einmachen p. 000 Stü 00-.00., Aepfel per Pfd. 6⸗15 Pfg., Birnen per Pfd. 15. Kirſchen p. Pfund 00⸗00 Pfg., Heidelbeeren v. Pfd. 00.00 Pfg., T. firſtſche per Pfund 00.00 Pfg. Aprikoſen Pfund 00 Pfg., Erdbeeren per Pfund 00-00 Pfg., Nülſſe pe 12-00 Pfg., Haſelnüſſe p. Pfund 40-45 Pfg., Eter p. 5 Stück 40⸗7 Butter p. Pfd..20-.40., Handkäſe 10 Stück 40⸗50 Pfg., per Pfd. 50⸗60 Pfg., Hecht per Pfd..00⸗1.20., Rarſch per P 70-00. Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 4000 Pfg. Laberdan v. Pfg. 00 Pfo. 70-80 Pfg., Hahn(ig.) per Stück.002.50., Huhn(ig Stück.60-.80., Feldhuhn per Stück.00⸗1.20., Ente per Sti .00-.00., Tauben ver Paar.20⸗0.00., Gans lebend per Stit .00-.00., Gans geſchlachtet v. Pfund 80-35 Pfg., Aal.00-.00 Zwetſchgen per Pfund-00 Pfg. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Dezember. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 2. 3. 4. 5. 8. 2. JBemerkungen Nouſtan: 2,52 2,81 2,80 Waldshut. 1746 Hüningen!).01 0,98 0,96 0,93 0,91 0,88 Abds. 6 Uhr „%%%%& ᷑ͤ⁰ ᷑ ie Lauterburg.74 2,68 2,66 Abds. 6 Uhr Maägan 3,27 8,25.23 3,21 3,20 3,16 ahe Germersheim 256 2,53 2,53 B Maunheim 2, 2 2,09 2, 6 2,01.98 1,29 Maiung„„„„ 0ſ 000 0,01.02.-P. Bingen 105 1,00 0,96 10 Kaubb. 1,2.17 1,12 1,08 1,05 108 25 Kobleuz.„„ 1,54 1,46 1,48 10 Nöln 1I,30 1,18 1,14 1,00 0,98 2 Ruhrort 0,35 0,25 6 vom Neckar: Naunheim 2,19 2,15 2,12 2,07 2,02 0,31 V. Heilbronn 0,43 0,42 0,40 0,41 0,31 0,40 V. windſtill, bedeckt, 0% * Mutmaßliches Wetter am 7. und 8. Dezember. Für Mon⸗ tag und Dienstag iſt mit nebligem, größtenteils trockenem, froſtigem Wetter zu rechnen. 5 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtwann: für Lokales, Provinztelles u. Gerichtszeitung. Rich. Schönfold für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kirch⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jvos. Drug und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Vuchdruckerei, G. m. b..: Direktar: Ernuſt Müller Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam. daß die Berline Schirm⸗Induſtrie, Max Lichtenſtein, D 3, 8, Planken, einen große. Räumungs⸗Verkauf in Schirmen veranſtalte! und iſt dieſes ein günſtige Gelegenheit für paſſende Weihnachtsgeſchenke. 88400 Hof-Möbeltabrik L. J. Pete Ausstelungsräume und Bureaux 5 MANNUIHIn 4 2, 10 heidelbergerstr — Musterzimmer, Einzelmöbel Teppiche, Bronzen e— 6. Seite. Nerſſelgeruug Die zum Nachlaß des Ma⸗ ſchiniſten Franz Becke ge⸗ hörigen Fahrniſſe verſteigere ich 67²⁵55 Dienstag, 8. Dezember b. J. nachmittags 2 Uhr 8 in meinem Lokal K 3, 17 öffentlich gegen bar: 2 kompl. Betten m. Feder⸗ betten, 1 Kleiderſchrank, 18 Küchenſchrank, 1 Pfeiler⸗ ſchränkchen, 1 ovaler Tiſch, 1 viereck. Tiſch, Stühle, Bil⸗ der, Spiegel, etwas Herren.⸗ kleider u. Weißzeug, Vor⸗ hänge, 1 Sofa, 1 Nachttiſch, 5¹⁵ Meilmacſiten bleiben auis allen Ableilungen die so rascſt heliebt gewordenen Soupons an ęrosgen Sortimenten ibęit unter Preis a¹, Verhauf ausgelegt. fur Kleider, Blusen, Interröcte, Scfiren, Hemden, Vacſibjachen, Beliberuge und Haudtuchier eic. Maunheim! Dezember. Maacinier der auch in ſchrifilichen bewandert iſt per ſofort oder 1. Januar geſucht, Offerten unter Chiffre 67246 an die Epedition. 83661 D e Tücht. reinl. Mädchen für geſucht. 672⁴4f Prinz Wilhelmſtr. 14, 3 Tr. 1 Taſchenuhr, 1 künſtliches Bein, Küchengeſchirr; fer⸗ ner: 1 großer oval. Spiegel in Goldrahmen, 1 großer Spiegel in ſchwarzem Rah⸗ men, 1 Salongarnitur, 1 Mur gule Muster. NMur beste OQualitdten“ Dem Bescſienſten Burgochaſt fu, Werti und Haltbarkeit“ Dem Sehengtenden Gewädhisn rur Gutæ und Billigkeit. Mädcheu, welch. gut kocht u. f. Hausarb. verſt., b. h. Lohn v. k. Fam. f. mitte Jan. geſ. Meld. m. Zgan. Rheinvillen⸗ ſtr. 13,.St. b. Müller. 67212 Sekretär, Gold⸗ u. Schmuck⸗ ſachen, 1 Kommode, 1 Eck⸗ bitfett(eichen), 2 große Tep⸗ piche ete. 92 NB. Die Gegenſtäude kön⸗] Weisse Kretonne und Mada. nen 9 5 55 von 90 75 angeſehen, Un au 5 2 7 05 freier Hand gekauft„ werden. eꝛb- un eeodscſie gans Theodor Michel, 4 Waiſenrat. besonders empfehlensmert. Maunbeimer Altertumsberein. Am 7, Dezember 1908, abends 3½ Uhr, wird Profeſſor Dr. Harald Hofmaun von hier im Hotel National einen Vor⸗ trag mit Vorführung von Lichtbildern halten über: A beulſch. Ausgrabungen in Numaulia(Rordſpanier) Die Mitglieder und Freunde des Vereins werden hierzu mit ihren Damen ergebenſt eingeladen. 83508 Der Vorſtaud. Thebſophiſche Volfsbihliohel. e MANN Zolistin: Neuyork(Gesang). ——.—————— HEIMI. Dienstag, den 8. Dezember 1908 ubends ½8 Uhr im Musensaale des Rosengarten IV. Musikalische Akademie des Grossh, Hoftheater-Orchesters. Dirigent: Herr Hofkapellmeister H. Hutzschbach. Frau Ernestine Schumann- Heink aus Mendelssohns N2,6 Mermann Guclis frliſien C. E. Hera Kunststrasse, am Faradeplats. Perſonal jcher Art für Herrſchaften, Hotel und Reſtaurant, für hier u. aus⸗ wärts ſucht und empfiehlt. Bureaurxr Eipper, 1 1. 15. 63276 Tele on 3247. Tüchtiges Hausmüdchen ſo⸗ fort geſucht. 32109 Friedrichsplatz 10, Laden. G irdl. Kindermädchen, mögl. Kindergärinerin geſ. ür ſogleich Hebelſtraße 3, 4 Stock. 67258 Fleißiges Dienſtmädchen ſoſort geſupt 67263 Mannheim. Vorſitzenden über Gäſte und Damen ſind willkommen. 83667 Antuſtramontans Vereingung Mitglieder⸗Verſammlung Dieustag, den 8. Dezember 1908, abends 8½ uhr im' hinteren Saale des Hotel National: Vortrag des „Galilei und das Jubiläum 1910“ Der Vorſtand. 8, 17, 1 Treppe len Suchen. 6n junger Mann, 20 Jahre alt, gelernter Zimmermann, ſuchl dauernde Stellung gleichviel wel⸗ cher Art. Off. an&. Weigelt, Ludwiashafen a. Rhein, Wiede⸗ Utatze 6. 1. Stock. 31979 3 Zimmermädchen, bürgerl. Köchinnen, Hausmädch. ſuchen Stelle auf 1. Dezbr. 6689⸗ Buraau Hartmann, 6, 2. 60 tllcht. Madchen ſucht Stell! als Beiköchin im Hotel. Weilnachlskoulenl! Empiehle mein auerkaunt echtes Skuttgarter Hutzelbrot Zaf. TeinefHonglobsuchen Spezlalltät: Spekulatins ſowie ſä kliches 66771 Welhnachtskonfekt zu haben bei Karl Bertele Teleph. 8862. D 6, 14. Epielwaren⸗ Ausverkauf 31912 1, 3, 3. Stock. gr Jedermann unent⸗ S 1 Aelt. Fränl. f. Vertrauens⸗ . 100. Geburtstag(geb. 1809 in Hamburg) Amm ung(voßten für. Kane n de 7 Mittwoch abends 1. G. Hündel( 1759), Concerto grosso für Streichorchest. zu Gunſten der Verunglückten auf der 1 5 25 K 89 Uhr. 2. W. A. Mozurt, Arie der Vitellia aus„Titus“ für R dbod⸗ 5 Geb Mädchen ſucht Stelle de Sonntag vormittag Alt-Solo mit Orchesterbegleitung. Zeche adbo Hamm. 9 8 als Stütze u. Pflegerin einen 10 Aheinhinf eſtr. 20, 2. S... F. Hendelssohn-artuoldy, ymphonie(-dur ital“ Transport 1355.90 Markf Im Jntereſſe raſcher Dame ev. z. Kindern hier u 10 Umuten Pause.—— Es gingen bei uns ein von: Bedi bitt IIa. Fr. Vogt, S 5, 4, v. 3203 4. Drei Lieder für Alt mit Dr. F..—.— Mark.] Bedienung bitte 2 a) Schubert-Liszt, Die junge Nonne. e e 1 5 1 b) Schubert-Mottl, Der Tod und das Mädchen. Entgegennahme von ee eee 8 vormillags 11898 Mietgesuche. c) Schubert-Berlioz, Erlkönig See zu kommen. 6r251 5. F. Mendelssohn-Bartholdy, Ouvertüre zu„Ein] gerne berei I tctemee m aut Sommernachtstraum. Die Expedition des General-Rueigers—— Penſien an Eintrittspreise: Logen No.—12 I. Reie Mark Bad. Neueſte Nachrichten. 5 Offert. unter Nr. 32100 an .50; II. Rehe Ak..—; III. Reihe. MkK.50; Ralden(Em- Stellen ſinden die Exped. ds. Bl. gore): I. Reihe No—80 Mk..50 No 81—100 Mk 6 50; 1I. Ihe Fruchtmarkt(Börſe) helle Reihe Mk..—.; III. Reihe Mk..50; Estrade Mk..50; ES.—5 Zimmer muit Zubehör, tradde Rundtei) Mk..50; Sperrsitz I. Abteilung Mk. 5—; Aobnung 2. oder 8. Stock zu II. Abteilung Mk. 450; III. Abkellung Mk..50; Mk..50; Stehkplätze auf dem Balkon(Empore) Mk. 1 50 2 Hartenverkauf im Konzertburenad der Hof. IV. Abteilung mieten gelucht. Off m. Preis unt. Nr. 88427 an die Erned. dſs. Bl. Eine hübſche Wohuung, Eiue ſebr aut eingeführte 7 erſte Sektſirma ſucht musikaljenandlung von K. Ferd. Meckel und abends an der Kasse des Rosengarten. 8855 7 Zimmer und Küche in der debrüder Buck 7 7 7 öſtl. Stadterweiterung, von 2. Herein für jüdiſche Geſchichtt und Literatur. Sſtnen begde ue L 08 ee d einen geeigneten Vertreter. Nr 32084 die Exped. d. Bl. möbel ungeheure Auswahl. extra blllige Preise. ſucht. Off. mit Preisangabe u Chiffre 67242 an die Exped. ds. Bl. Montag, den 7. Dezember 1908, abends 9 uhr im Feſt“ ſaal der Auguſt Lamey⸗Loge,(0 4, 12) Wortrarx Gemälderahmen Tüchtiger Schreibmaſchinen⸗ ſchreiber fur Anwaltsburean 2, 1 Tel. 2390 riedr. Rötter i Mü ü T 2, 78 geſucht. Offerten unter Nr. Mittagstiſch 7 + des Herrn e über 107 195 n die Ween ee 0 0 Blattes. eſucht. Nur mit Preisang. 2 2 Wir laden hierzu unſere verehrl. Mitglieder und deren Familien⸗ Ein tüchtiges Zimmermäd⸗ Off. an die Exped. unter 76 W augehdrigen ergebenſt ein. Gäſte ſind willkommen. 88660 chen geſuchl, 67208 No. 32085. 0267 II Der Vorſtand. Näh, im Verlag.——. ̃——.——— 5 8—— rBr——————....————ñ ſei, am Ziel zu ſein. Mit eimer letzten großen Anſtrengung krug er ſie in den kleinen Schloßhof hinein und ließ ſie dort auf einem grünen Raſenplatz vor einem Springbrunnenbaſſin behut⸗ ſam nieder. noch Mit Hilfe der anweſenden Leute trug Hardegg die immer Bewußtloſe dann ins Schloß. Hardeggs Kutſcher jagte dann bald darauf mit zwei Tele. grammen zur Poſt. Das eine war an einen berühmten Arzt in Salzburg und das andere an Seraphine gerichtet. Auf dem Rück⸗ wege hatte er Bill zu benachrichtigen und ſollte ihn ſofort mit⸗ bringen. Der Nachmittag und der Abend vergingen. Hardegg ſaß an Ilkas Lager und legte dann und wann ein kühles, naſſes Tuch auf ihre Kopfwunde. Sie ſtöhnte jetzt zuweilen. Immer wieder nannte er ihren Namen, aber ſie ſchlug die Augen nicht auf. Inzwiſchen war Bill eingetroffen. Stumm hatten ſich Har degg und Bill an Ilkas Lager die Hände gereicht. ſie herangekommen war. Seine Augen glühten in der ganzen Haltung ſeiner kraftvollen Geſtalt lag etwas wie zum Anſchlage Bereites! Ein Jägersmann vom Scheitel bis zur Sohle, der ſeiner Sache ſicher iſt, die koſtbarſte Beute ſeines Lebens zu er⸗ legen! Er hatte einen jauchzenden Laut ausgeſtoßen und wollte nach den Zügeln des Pferdes greifen, aber es kam nicht dazu. Ihre Hand hatte wohl gezuckt im tötlichen Schretden, ihn hier ſo jäh⸗ lings vor ſich zu ſehen, denn das Pferd machte einen Satz nach rückwärts und ſchnaubte heftig. Jetzt erſt, als es wieder ſtand, ſahen ſie einander an: Weshalb wurde ſie plötzlich totenblaß, wo ihr ſchönes, ſchma⸗ les Geſicht eben noch hell erglüht war? Las ſie in ſeinen ſo heiß auf ſie gerichteten Augen ſeine Siegerfreude, die ſie erzittern machte? .„So nicht!“ hörte er ſie deutlich ſagen, dann riß ſie das Pferd herum und jagte ſeitwärts den ſteinigen Gipfel empor. Maf Klelcher Höhe! Roman von Hans non Hekethuſen. (Nachdruck verboten.] 400 Fortſetzung). 8 Wie hatte Manaſſe geſagt? Am großen Waſſerfall habe er ſie geſehen? Hier war eine felſige Kluft, zu beiden Seiten von kurzem Unterholze umſtanden. Ein reißender Gebirgsbach kam in tollen Sprüngen über gelbes Geſtein herabgeſchoſſen und mündete weiter unten im ſogenannten„Schwarzen See“. Har⸗ degg ließ ſich nieder und wartete. Aber die Zeit berrann, und ſie kam nicht. Die Sonne ſtieg höher und immer höher, es war kaum anzunehmen, Ilka jetzt noch zu treffen, denn die Pürſch⸗ zeit war wohl ſchon vorüber. So erhob er ſich enttäuſcht und kletterte den Felſenabhang empor. Von dort mußte man über die Gipfel des Waldes hinweg einen Ausblick auf Ilkas Schloß Raigen haben. Oben angelangt, ſah er ſeine Annahme be⸗ ſtätigt. Da lag es, jenſeits des dunklen Sees; hell ſpiegelten ſich die Mauern in ſeinem ſchwarzen Gewäſſer. Er riß ſich von dieſem Anblicke los und ſchlenderte am ſtürzenden Bache weiter dahin. Nun wurde es ebener, und mächtiger Hochwald nahm ihn in ſeinen Schatten auf. Langſam ſchlug er die Richtung heim⸗ wärts ein. Nun ging es wider bergan. Der Wald wurde dichter. Ein leiſer Wind ſtrich durch die Kronen. War es nur das Geräuſch des Windes? Nein, jetzt vernahm er Hufſchlag, und zwar ganz in der Nähe. Er ſtellte ſich in die Deckung eines Baumes und lauſchte. Aufſchreien hätte er mögen, als er plötzlich Ilka langſam daherreiten ſah! Sie hatte die Zügel loſe in der Hand Welch eine Torheit bei dem unebenen Boden,“ dachte er bei ſich. Aber das Pferd ſchien ſeinen Weg zu kennen, es trat vorſichtig und behutſam, als ſei es ſich der koſtbaren Laſt bewußt, die es auf ſeinem Rücken trage. Ein ſo namenloſes Glücksbewußtſein überkam ihn, ihr hier in der freien Gotteswelt zu begegnen, daß er ſich am Stamme der alten Tanne halten mußte, um ihr nicht entgegenzuſtürmen Jetzt war ihm alles gleich, die Leidenſchaft ließ ſich nicht mehr in die Schranken von Klugheit und kühler Ueberlegung bannen. Ein toller Wagemut von Siegerfreude und alles überwindender Kraft rann durch ſein Blut. Mein Gott, wie liebte er dieſe Frau dort, mit Herz und Sinnen! Keine Macht der Welt durfte ihn jetzt noch davon zurückhalten, ihr das zu ſagen, auch ſie ſelbſt nicht. So trat er denn aus der Deckung des Baumes hervor, als Das Pferd ſtolperte, aber es gelang ihr, es wieder auf die Beine zu bekommen. Und weiter ging es, ſo gut es ſich hier auf dieſem ſteinigen Grunde fortkommen ließ. Dazu waren die Felsblöcke mit Moos überkleidet und teilweiſe glatt. Zu Fuß kam man hier viel beſſer vorwärts, zwiſchen dieſem felſigen Gewirr unter den großen Stämmen der Tannen. Aber ſie wollte fort! Doch auch Hardegg folgte. Er ſah es deutlich, wie ſie fort⸗ ſtrebte; ein raſender Zorn über dieſen gefahrvollen Ritt und ihre Flucht hatte ihn ergriffen. Außerdem wurde das Pferd unruhig und heftig, ſie ritt ja meiſt ſchwierige und junge Tiere! Wenn nur erſt dieſer entſetzliche Felsboden aufhören wollte, ſo konnte noch ein Unglück geſchehen! Jetzt hatte er ſie aus den Augen verloren. Aber nein, ſie tauchte dort hinter dem aufgetürmten Steinſchutt wieder auf— und jetzt— ja, was war denn das? Das Pferd ſprang plötzlich mit einem gewaltigen Satz vorwärts, dann ein kurzer Aufſchrei aus Ilkas Munde, ein dumpfes Aufſchlagen, und dann war alles ſtill.— Wie Hardegg zu jener Stelle herangeeilt war, wußte er ſpäter nicht mehr zu ſagen. Ilka war gegen einen bemooſten Steinblock geſchleudert worden. Aus den blonden Flechten quoll das Blut. Er warf die Büchſe von ſich und hob die Bewußtloſe auf. Langſam ging es nun bergab, von Stein zu Stein, von Stamm zu Stamm. Ihren Kopf hatte er notdürftig verbunden. Schwer fiel ihr Haupt gegen das ſeine, als er ſie dahintrug. Weiter, Schritt für Schritt! Schon tauchte dort Franzels Schloß aus den Baumkronen auf, nun noch zehn Minuten Weg, und dann konnte er ſie dort auf einem bequemen Lager bekten. Die ſeeliſche Erregung gab ihm Kraft, dieſe große körperliche Anſtrengung auszuhalten, aber nun merkte er doch, daß es Zeit „Es iſt und bleibt eben ein Unglückstag, dieſer 2. Oktober,“ ſagte Bill ernſt.„Sie litt es nicht, daß ich heute mitritt, ſie wolle allein ſein. Genau an dieſem ſelben Tage vor 6 Jahren haben ſie den Baron erſchlagen, dort am Waſſerfall.“ Hardegg ſchauerte zuſammen.„Ich denke, Wilddiebe haben ihn erſchoſſen?“ „Nein! Der Förſter Anders und ſein Sohn ſind's geweſen, um der Roſe willen. Das war ihre Tochter und Schweſter. Ich habe das Mädchen lieb gehabt, aber ſie hatte nur Augen für den Baron! Dann kam ſie ins Unglück.“ Bill holte ſchwer Atem. „Der Anders und ſein Sohn ſind geflohen, niemand ſah ſie wieder. Ich habe geſchwiegen bis— heute. Der Herr Graf wer⸗ den jetzt wiſſen, weshalb ich meiner Baronin folge wie ein treuer Hund. Was ſie und mich aneinanderkettet, löſcht keine Zeit wieder aus.“ Tief ergriffen ſah ihn Hardegg an.„Weiß ſie um das alles?“ fragte er und dämpfte ſeine Stimme. Bill nickte.„Sie hatte eine geſchwätzige Zofe, durch die kam's heraus.“ Schwere Atemzüge hoben Ilkas Bruſt, ſie begann ſich un⸗ ruhig hin und her zu werfen, aber das Bewußtſein blieb fort. Tief bekümmert ging Bill ſeinen Pflichten nach⸗ Hardegg ſaß am Fußende des Bettes und ſtützte den Kopf ſchwer in die Hand. Es war gut, daß Bill hier ſtill und kundig zu Werke ging. Ein unſagbares Schuldbewußtſein preßte ihm das Herz zuſammen— eine Reue, für die er ſelbſt keine Worte fand.— (Jortſetzung folgth, 7 Mannheim, 7. Dezember⸗ General⸗Anzeiger.(Mittagblatt) 7. Sete. 45 2 2 1 Pickel im deslcht Gelegenheitstauf! ee e Nur bis 10. Dezember: Gusthleng. 5 nkel Aucke 2 wer che Zucker's Pate Seife, D. R.., ärztlich empfohlen und tauſendfach be⸗ währt, Preis 50 Pfg.(kleine Packung, 15% ig) und Mk..50(große Packung, 35% ig, von ſtärkſter Wirkung). Wunderpare Erfolge zumal bei gleichzeitiger Anwendung von uckvoh⸗Creme, dem herrlichſten und einzigartigſten aller Hautersmes, Preis Mk. 2,.—, Probetube 75 Pfg., ſowie der nach dem gleichen Patent hergeſtellten, wunderbar mild wirkenden Zuckdoh⸗ Seife, Preis 50 Pfg.(Eleine Gebrauchs⸗ packung) und Mk. 1,50(große Ge⸗ ſchenkpackung), werden zahlreich berichtet. Jeder, der bisher dergeblich hoffte, mache einen Verſuch. Für die zarte Haut der Kinder verwendet die den⸗ lende Mutter Bitumvor⸗Kinder⸗ Seife. D. R P. Preis 50 Pfg, und Bitumoor⸗Kinder⸗Creme, Preis 20 Pfg., Doppeldoſe 70 Pfg., das Edelſte, Beſte und Reinſte für die Andliche Haut. Tater Berzeſt dneh. 8—5 8. er Berfand dur ucker 0 Beriin, Potsdamerſtr. 78. In Maunheim echt in Pelikan⸗ Apoth. Ludwig Schütthelm, Ho„Drogerie, Waldhorn ⸗Dro⸗ erie, D 8, 1. Fred Becker. Markt, h. v. Eichſtädt, N 4, 12, M. Oettinger Nchf., Marktſtr. G. Springmann, Drogerle, E 1, 4, Badenia⸗Drogerie, U 1, 9.[73584 e Marianne Sachs Damenschnelderin Lange Rötterstr. 14 (am Weinheimer Bahnhof). Anfertigung aller Arten RKostüme chick und elegant. 63297 mee Terpenkin! Selfe 187 Ueberaſl zu haben. packet 18 PE 83651 Serie Ill cd. 100 Stück zum Hussuchen Diese Serie ist extra schön u. hervorragend preiswoert für Weihnachts⸗Seschenke zusammengestellt. Derser⸗Teppiche J. Hochsfeffer. 2 Prima Stopfgänſe mit Leber, per Pfund von 30 Pfg. an, ſowie zerlegtes Gänſefleiſch, Gänſefett, roh und ausgelaſſen, ſowie prima Maſt geflügel, leden Tag friſch, enpfiehlt 65s A. Doinp, A 5, 19, Geflügelhandlung. Telep on 3729. Keellste direckte SBezugsquelle für erstklassige Pianos von unübertroffener 3 Tonschönheit 8 piano- u. Flügelfabrik Scharf& Hauk Mannheim, C 4, 4. Pianos fremder Fabrikate v. M. 450.— auf ab Lager Einen Fehler machen Sie weun Sie mein. Moſel⸗Cognac nicht verſuchen. Literflaſche 2 M. und 2,50 M. 66962 Med.⸗Drog. Th. v. Eichſtedt, Mannheien, N 4, 12. Kuanſiraße. = Grüne Rabattmarken. „ Diebeschet Sehlösser, 5 Türschlieger Sochie ins Pach schlagende Reparaturen, ebscſt enzen 668. Tealer⸗ und Geſell⸗ ſchafts⸗Jtiſuen übernimmt Johanna Gau L 2, G, part. es Gute NMusik im elgenen Heim bringt das echte 1 Mustr. Prachit eutalog gratis. L. Splegel& Sohn Pianken. Phonographen-Walzean Extra ·Ofterte Stück 40 Pfg. 60008 Nur Herren- Stärkwäſche nimmt die Griginal⸗Pariſer⸗ Neuwaſcherei von 66870 Maraninchi-Mangin: P. Schnepp, C 4, 2.— ſel. 2577 zum Waſchen und Bügeln an und ſtellt dieſelbe wie neu her. Abholung und Ablieſerung innerhalb 8 Tageu koſtenlos. Strümpfe u. Socken werden rasch u. billig nach Mass gefertigt und àngestrickt bei J. Kühner jr., H 1. 17. MHarktplatz. Telephon 3163. Herrenartikel, Kurz-, Weiss- und Wollwaren. 5606 Zusehneiden der Dameunbekleid er⸗ lernt jede Kleider macherin benimmt und ſicher nur in Zuſchneider⸗ und Meiſter⸗ fachſchule, welche in ihrei Leyrmethode und Lehrzeit wie die Szudrowiez'sche Mannheim, N 3, 15 eingeführt iſt 59461 Telephon Nr. 3552. Privat⸗Wohnung Nr. 3562. Damenſchueiberm Ch. Ahrens, FE 4, 18, 3 Tr., fertigt unter Garantie tadel⸗ loſen Sitzens ſehr billig: Bluſen von Mk..— an, Koſtüme„„.— an. Weiß⸗ u. Buntſtickerei 188 95 Abzugeben gegen Beloh⸗ nung in A 3, 6, 3. St. Entlaufen + Hund, weiß mit ſchwarzen Zum Baeken sind die neuesten verbesserten Teigrühr- u. Knetmaschinen das Entzücken jeder Hausfrau, denn sie rührt damit alle Teige für Backwerk, Puddings, Kuchen, Torten ete. in fünf Minuten ohne jede Mühe schöner als früher in einer Stunde, und erzielt Backresultate wie nie zuvor. Heute praktische Vorführung! 78580 Herm. Bazlen 183 5 0 2, 2 Paradepl. Verloren 1 Ein ſchwarzes Täſchchen in der Nähe des Theaters. — Entlaufen ein Dalmatiner Flecken. Abzugeb. geg. gute Beſohnung J5. 10. 32049 Gründl. Violin⸗Unterricht erteilt 32076 Kleiſtſtraße 4, 1. St. r. Ital. Unterricht Ueberſetzung.⸗Korreſpondenz. Paolo Grassi-Sekret. Ital Konsulat., D 2, 14. 025 10 Vermisechtes. Junuger Mann ſucht nach Bureauſchluß Nebenbeſchäftigung in Kon⸗ torarbeiten. Off. unt. 32114 a. d. Exp. anzſtundſchleifen in Seide und Bouon werden angefert. 66697 Rupli, C 4, 15, 1828991 I I unuunben Inun launcd jus qun dimig mcz! duitpfpmhun 341f FCCCCCCCc Gegen Sommerſproſſen u. Hautunreinigungskeiten empfehle die berühmten Spezialitäten von Carl L 68939 ¹ Lesleseus-Greme Deslescus- Selfe. Erfolg garantiert. Atteſte liegen auf in der Allein⸗ verkaufsſtelle von Heinr. Urbach Spezial Damenfriſter⸗Salon Planken, D 3, 8, 1 Treppe. Telephon 3868. CC uuter ſtreng ſei Duamen ſinden Diskretton an⸗ geneh en Auſenthalt bei allein⸗ ſtehender ebamme. 67095 P. Weber, 8 6, 9 COeldzeehl Gelddarlehen aug peinanhand n koulanten Bedingungen ſchnell u. ., 2. ül. 3. Stelle, 60—750%. Joſ. Wigand, E 1, 8, Hinterhaus, 3. Stock. Uhr. Bitte auf meine Firma zu achten.—— 5684 Darlehen vom Selbſtgeber. Geld beſorgt ſchnell u. diskret geg. Schuld⸗ ſchein oder Wechſel. Raten⸗ rückzahlg. 6% Z. u. übernehme auch Hypotheken⸗Aufträge J. A. Thelen 1, 8 IV. Stock E 1, 8. Sprechſtunden:—12 vorm. u—8 nachmittags. 65400 eld⸗Dariehn an Jeder ann ſoſort, Ratenrückzahlung. (Viele Daukſchbr.) J. Schmaltz, Köln, Schillingſtr. 42. 4870 Wer leiht einem jungen Manne 500 Mark geg. gute a. d. Exp. d. Bl. erbeten. 9 Antcauf. Suche in Maunheim oder Vorort ein beſſeres Privat⸗ oder Geſchäftshaus, bei ent⸗ ſprechender Anzahlung zu kaufen. Off. unt. Chiff. 67265 an die Exped. ds. Bl. i emm zu fauf. geſ. Off. Steph.⸗Prom. 21 p. 32105 Ausgekämmtes Haar kauft zu höchſten Preiſen Max Neumeiſter, O 7, 28. 67202 Gl die höchſten Preiſe 9 für Lumpen, All-Eiſen und ketall, Neutuch, Abfälle uſw Weißberg, 63355 F 5, 17/18, Telepbon 3972. Möbel. Kleider u. Stiefel kauft u. verk. Dambach, S 2, 11. 6251 eeeeee Kaufe gebr. Möbel Betten wie auch ganze Ein- richtungen 2z. d. höchst. Preis Darlehen gegen Abſchluß von Lebensver⸗ ſicherung vom Selbſtgeber(ohne vorherige Koſten). Offerten unter Nr. 60802 an die Exped. ds. Bl —5000 Mark ſucht tücht. Geſchäftsmann ſof. geg. dreifach. Sicherheit nur wird angenommen. 64⁴60 J. Nupli Wwe,, 0 4, 152T. Postkarte genügt. 60426 Sandbrand, 3, II. FCCCC(( cc Silber.Gebisse Hch., olda Goldſchmied, R 3, 5 Telephon 4009. 4618 Ausgeklagte Forderung an Herrn Georg Metz, Reſlau rateur und Automaten-⸗Vertrie hier, Traitteurſtraße 21, im Be⸗ verkaufen. 67119 Näheres Wilh. Bautleon, Automatengeſchäft, Fendenderm. 8flam. Gaslüſtre f. neu b. v. Selbſtgeb. z. leihen. Off. u. Nr. 32028 a, 5. Exp. d. Bl. kauft z. höchſt. Preiſen H Zu verkaufen trage von Mark 227,32 zu 3. verk. B 6, 2, St. 32027 diskret;übernetzme auch Hypotheken Sprechſtunde von—1 u.—6 Bürgſchaft. Ang. u. Nr.32001 Villa in der Stadterwei⸗ terung, Nähe des Ringes zu verkaufen durch 67002 Gebr. Simon, 0 7,7 Tel. 1252 u. 1572. Metzgerei⸗Nerkauf! (Seltene Gelegenheit für Anfänger.) Eine gute Land⸗Rind⸗ Kalb⸗ u. Schweinemetzgerei (Ortſchaft von 10 000 Ein⸗ wohner) in der Nähe Mann⸗ heims, mit moderner Ein⸗ richtung(Maſchinen u. Kühl⸗ raum) iſt nur krankheits⸗ halber um den reellen Wert zu verkaufen. Offert. unter Nr. 32099 an die Exped. ds. Bl. erbeten. Villa in der Nähe Schloſſes billig zu verkauſen durch Gebr. Simon, 0 7,7 Tel. 1252 u. 1572. Flöüte vorzügl. Inſtrument zu verk. Ludwigshafen, Siegfriedſtr. 1, 4. St., links. Geſucht gut erhaltener, nicht zu großer Wirtſchafts⸗ herd zu kaufen. Off. u. Nr. 32065 an die Exed. ds. Bl. Eine alte Geige, paſſend für Weichnachtsgeſch., preisw. zu verk. IL. 8, 3 part. 32046 Eine alte Geige zu ver⸗ kaufen. D 5, 15 Laden. 32045 Zweiſpännerʒ⸗Kummet⸗ geſchirre, gut erhalten, billig zu verkaufen. 672¹4 F. Kaulmann I. 12, 8. Telephon 3998. Zu Weihnachtsgeſchenken Telephon 3998. Cin⸗U. Zweiſpännei⸗Geſchirre Sattelzeuge, Decken, Peitſchen, Stallartikel, lieiert in betannter zuiler Ausfüsrung 66957 F. Kaulmann, Sattlerei, 1. 12, 8. L. 12, 8. Gelegenheit! Rent. Geſchäftshaus in beſt. Lage des Lindenhofs mit Laden, Toreinfahrt u. groß. Hof, in welch. jederzeit noch ein größeres Hintergebäude mit Stallung etce. errichtet werden kann, für Landes⸗ prod.⸗Großhandlg., od. Bier⸗ u. Mineralwaſſer⸗Geſch. ge⸗ eig., preisw. z. verk. Off. u. 67198 a. d. Exped. ds. Bl. Sellene Gelegenheit! Damaſtdezüge, weitze und rote Spachtel⸗Kiſſen und Röcke, ſowie prima Stickereihemdeu, Hoſen und Jacken, Normalhemden und Futterhoſen, Bettdecken u. prima Hohtſaum⸗Leinentücher, prima Tafeltücher, Servietteu, Taſchen⸗ tücher und Handtücher in großer Auswahl ſpottbillig zu verkaußen. 67165 7, 8, 1 Tr. 7 4 neu u. gebraucht Kaſſenſchränle, affetten, Reparaturen und Trausvporte ſchnell u billig. Telephon 4323. L. Schiffers, Alphornſtr. 13. 67066 Zu verkaufen, 1 faſt neues Herrenrad. Rheindammſtr. 20, pt. 65072 Kassenschränke neu und gebraucht Corell, 6, 20 67189 Ichreibmaſchinen⸗Arbeiten, Ver⸗ O vielfältigungen von Zeugniſſen Zirkularenuſw.zu billigem Preiſe. 51966 Mollſtraße 1, 3 Tr. J. Matratzen! Gelegenheitskauf! Roßhaar u. Kapokmatratzen nelle u. wenig gebrauchte, äußerſt billig zu verkauſen 81989 19. Ein eintüriger tannener Kleiderkaſten und 1 Feder⸗ bett zu verkaufen. 31928 Parkring 2 3. St. r. Neue Nähmaſchine, Divan billig zu verkaufen. 31948 Alphornſtr. 3, 2. Stock Einige neue kreuzſaitige Pianinos d 450, 475 und 500 Matk zu verkaufen. 67146 Scharf& Hauk „ Schönes Schlafzimmer, 2 Betten, Waſchtiſch und 2 Nachttiſche m. Marmor, ſof. zu verkaufen. 672²8 Off. u. F. N. R. Hptpoſtl. Einige ſchöne Spielſachen als Weihnachtsgeſchenk für Knaben paſſ., billig zu verk. 32071 18, 0, r 112 Schlafzi Gelegenheitskauf. Falchenen richtung, Divan, Vertikovs, Tru⸗ maux, 1 Piauino ſowie 2 mittel⸗ große Kaſſenſchränke zu verkau,. 67170 Sohn, G 2, 19. IIMöbelverkauf! Wegen Aufgabe. b20⸗ Kompl. Schlafzimmer, poliert mit Spiegelſchr. 2 tür. 285,00 M. Pol. Muſchelbettſtell. 35,00„ Pol. Roſettenbettſtell. 30,00„ ½ franzöf. Bettſtellen 10,00„ engl. Chiffonn., pol. 45,00„ Verlikow mit Spiegel 43,00„ Kameeltaſchendiwans 35 45,00„ Waſchko.m Marm. 40,00„ Nachttiſche m. Marmor 15,00„ Kompl. Kücheneinricht. hoch nod. Z. gut. Quelle, 8 2,4 Pianins faſt neu. vudwigs⸗ hafen, Luiſenſtr.6 29885 Nähmaſchine Singer) billig zu verkaufen. 31949 T 5, 1, 4. Stock[ks. Ein gebr. zweiſp. VBord⸗ wagen, gut erhalten, zu verkaufen. 67079 Hormuth, G 5, 17 b. Mehrere eichen 72 und nußbaum Buffets darunter ältere Modelle, außerſt billig zu verkauſen. 67114 1 Eßzimmer, ſchwer eichen beſtehend aus: Divan it Umban, 1 großzer Ausziehtiſch, 6 Lederſtühle, Büffet, Credenz. — 1 Schlafzimmer, ſchwer nußbh. beſtehend aus: 2 vollſtändigen Betten, eine Waſchkommode m. Marmox⸗ platte und Spiegel, 2 Nacht⸗ tiſchemit Marmorplatte und Aufſatz. 1 großer dreiteiliger Spiegelſchrank. 1 Salon in ſchwarz beſtehend aus: 1 Divan, 2 Fauteulls, 3 Pol⸗ ſterſtühle, 1 achteckiger Tiſch, 1 Silberſchrank, 1 Säule, 1 Blu⸗ mentiſch, eine Staffelet. * 2 Fit Herrenzimmet 1 Chaiſeſongue, 1 Bllcher⸗ ſchrank mit Trühe, 2 Rohrſtichle aus Eichenholz, 1 Schreibtiſch⸗ Seſſel. 6724 * + Jür Schlafzimmer 1. Chaiſelongue, 1 Leib⸗Pol⸗ ſterſeſſel. Ferner diverſe Kleiderſchranke, 1 Sekretär, Nußbaum⸗Ausziehtiſch, 1kleines Büfett aus Eichenholz. 1 Sofg mit Umbau(Eichenbolz, faſt neu), 1 hochfeine Balluſtrade, 1 faſt neues Klavier(Fabrikat Schillinng, Stuttgart), 2 Harmomums, 1 Zither, 1 Flöte, 1 Piccolo, diwerſe Kommoden, Küchen⸗ ſchränke, 2 Salongarnztuten, Badewanne mit Ojen, 1 Eßzim⸗ merlüuer(Suſpenſion), 1 Vene⸗ tianer Lüſſer, 1 Schlafzimmer⸗ Lüſter und diverſe andere Lüſter, 1 Partie Plumeaus mit Kopfliſſen diveiſes Porzellan, ein eiſernien Weinſchrank und anderes. Serff& Braselmann Lagerhaus K 2, 1I. Nü„Maſchinen erſtaunlich billig. 31937 3 14. Solide Pianos mit Etſenpanzer und Unter⸗ dämpfung von Mk. 420 an bei C. Hüther, B 4, 14. Bogenlampe ſehr bill. zu verkaufen. Näh. Färbere Röver, D 2, 15. 67230 Zu verkaufen eine ſchöne prakt. Zimmerſchaukel mit Geſtell u. Schutzvorrichtung D 4. 10, 3 Treppen. 32050 Ausverkauf! Grammophone Bilder(188 zu ſtaunend billigen Preiſen, im Zigarren⸗Laden Melzer, Schwetzingerſtraße 30. Dortſelbſt Regale für Manufaktur⸗ waren zu kaufen geſucht. Maunheimer Zwerg⸗Spiger 1J alt, ſchwarz, männl. ff. Schoß⸗ hund, eign. ſich auch als Deckhund zu verk. Lutherſtr. Ba, 2. St. 31924 Steſien finden Nebenverdienſt. Für Zuweiſung von Feuerverſicherungen zahle höchſte Proviſion. Geſt. Offert. unt. Nr. 55790 an die Expedition erbeten. Leißfungsfagige Weinhand⸗ lung ſucht bei beſſerer Privatkundſchaft gut ein⸗ geführte Vertreter gegen hohe Proviſion. Offerten unter Nr. 67218 an die Exvedition d. Bl. Regiſtratur⸗ gehilfe für Fabrikbüreau per ſofort oder 1. Jauuar geſucht. Be⸗ werber müſſen in der Regift⸗ ratur bewandert ſein. Offert. unter Nr. 67247 an die Expe⸗ dition ds. Blattes. Reiſender, welcher mit der Kundſchaft in der Pfalz bekannt iſt, geſucht. Offerten unter Au⸗ gabe der beſuchten Orte an Dampfſeifenfabrik Oskar Heyer, Saarbrücken. Größere Fahrik am Platze ſucht per 1. Januar 1009 kinen jungen Mann, verfezter Stenograph und Maſchinenſchteiber Offerten unter Nr. 87250 an 6, 31, Schönberger. dle Expebltlon d. Bl. S. Sefte. Teneral⸗Anzeiaer.(Mittag blatt.) * m Saabau. Abends 8 Uhr 50 Minuten: oalttbpbertrTrio Trampolin-Akt * e ee nvegee Br. Boſ⸗ U. Kultonal⸗Thealer Mannheim. Montag, den 7. Dez. 1908. Volksvorſtellung No. 4. Die Entführung aus dem Sergil Oper in 3 Abteilungen von Bretzner. Muſik von Mozart. Regiſſeur: Eugen Gebrath. Dirigent: Hermann Kutzſchbach. Perſonen: Hugo Voiſin. Wilhelm Fenten. Elſe Oſten. Marg. Beling⸗Schäfer. Hans Copony. Selim Baſſa„55 Osmin, Aufſeher über das Land⸗ haus des Baſſa Conſtanze, Geliebte des Belmonte Blondchen, Conſtanzen's Dienerin Belmonte 5 5 Pedrillo, Aufſeher über die Gär⸗ ten des Baſſa Alfred Sieder. Ein Offizier Fritz Weüller. Klaas, ein Schiffer 1 Carl Zöuer. Ein Stummer Mathias Voigt. Gefolge des Baſſa. Sklaven und Sklavinnen. Wachen. Kaſſeneröffnung 6½ uhr. Anfang 7 Uhr. Enden. 9 ½ Uhr. Nach dem 2. Axt ſindet eine größere Pauſe ſlatt. Volksvorſtellungs⸗Eintrittspreiſe. ————————— ———— S n G r hh. Hoft eater. Dienstag, den 3. Dez. 1908. Kei.e Vorstellumng. — Mittwoch, 9. Dez. 1908. 16. Vorſtellung im Abonn. A. Zar u. Zimmermann. Anfang 7 Uhr. Nelles Operetten-Theater Telephon 1624 Anfang s Unr Direktion J. Lassmann, J. Volksvorstellung zu bedentend ermässigten Preisen „Die Dollarprinzessin“ Billets zu ermässigten Preisen sind nur im Vorverkauf an der Theaterkasse erhältlich. Kassenstunden vormittags von 10—1 Uhr und nachmittags von—7. An der Abendkasse gelten die Vvolten Tagespreise. J. Gross Naehf. Inh.: Frz. J. Stetter am Markt Bei Einkauf von fertiger Wäsche für Damen u. Kinder au Geschenken mache ich ganz besonders auf- merksam auf mein neues sehr reichhaltig aus- gestattetes Lager in Taghemden Nachthemden Jacken Beinkleidern Frisiermänteln Unterröcken vom einfachsten bis zum feinsten Genre und lade zum Besuch meiner Lokalitäten höflichst ein. Saubere Arbeit! Sute Oualltäten! F 2, 6 83469 Klein⸗Kinderſchule, N 6. 7. Beim Herannahen des Weihnachtsfeſtes erlauben wir uns, auch dieſes Jahr wieder alle Gönner und Freunde unſerer Anſtalt um Gaben an Geld, Kleidungsſtücken u. 5 w. zu bitten, damit wir unſern Kleinen ein frohes Feſt bereiten können. Dankbare Wabe nbe im Schulgebäude N 6, 9 ſo⸗ wie durch die Mitglieder des Ausſchuſſes: rau Berta Röchling, Vorſitzende, Werderſtraße 52 Frl. A. ſtellvertr. Vorſitzende, C 7, 8 8 E. Eckhard, Viktoriaſtraße 26 rl. J. Fiſcher, Lameyſtaße 12 Frl. 35 O 4, +5 au Oberbauinſpektor Kupferſchmid, Parkring 39 rau A. Ladenburg, N 7, 17 5 f rau E. Löſch, 77 84 rl. A. Mohr, I. 11, 20 au A. Rümelin, L 11, 22 rau C. Wittmer, C 1, 16 Herr— 25 A 4, err Oberamtmann a. D. ard, Viktoriaſtraße 28 8 Otto Glöcklen, N 5, 12 „Derr Stadtpfarrex Simun, R 1, 18 Im Saalbau. Abends 9 Uhr: Hamnms RHauser 83514 deeeeeeeeeee eeeeeeeeeee Hauſe zu klingen, und der Klang ſoll mächtig nachzittern in ſunſeren Herzen für lange Zeit. vielen Herzen der lieben Mitchriſten, die uns am ſchönen 1 Himmel. lden Weihnachtstiſch decken. lein immer größer werdender Fehlbetrag, jetzt ſchon über 20 000 Mark, durch unſere Rechnungen. Daher können wir hilfsbereiter Menſchen zugeſoendet. Wir hoffen daher auch 8 und geſegnetes Weihnachtsfeſt! O. W. WAN Englisches Maga NER 2in. Herren-Wäsche as S besondere Aufmerksamkeſt schengke. leh empfehle besonders ür praktische Zuecke, 80%/ie Frack- und Gesellschafts Ausfünrung stets am Lager. loh empfehle diese Abteilung besonderer Berücks loh beehre mich höflchst anzuzelgen, dass ſoch der Anfertigung felner Pezialität HERREN-HEMDEN 5 nach ſulass in einster Ausfünrung, unter voller Garantle für tadellosen Sitz nach Mass für Weihnachtsgesohenke bestimmt, bitte frünzeltig zu beordern. Auch führe ſoh eine ausgesucht feine Auswahl fertiger HERREN-HEMDEN Remden in ganz anarter htigung. 82851 C. W. WANNER Breitestrasse MANNHEIM M,! Im Saalbau Abends 9 Uhr 30 MHinuten: Honeysuckle-Company. deulen-longleure in höchster Vollendung, Alldeutscher Verband Ortsgruppe Mannheim-Ludwigshafen. „Donnerstag, den 10. Dezember, abends 9 uhr im großen Saale der„Kaiſerhütte“(Seckenheimerſtr) Oeffentl. Vortrag sͤ« Raiſer, Kanzler, Reichstag und die auswärtige Politilf Redner: Graf Ernſt zu Reventlow, Berlin. Jederm nn berzlich willkommen.— Eimnnitt frei. Kaiſerl. türk. ſchwebende 28 Staatsſchuld betr. In Ergänzung der Bekanntmachung vom 5. Dezember wird mitgeteilt, daß alle im Großherzogtum Baden lebenden Inhaber der ſchwebenden Schuld (nicht der fundi rten Staatsanleihen) verpflichtet ſind, dieſe Schuldſcheine bei Vermeidung der Verjährung bis 10. Jaunar 1909 bei dem General⸗Konſul te N3, 3 zwiſchen 9 und 12 Ußr vorm. anzu⸗ melden. 88672 Das Keiſerl. Türk. Geueral⸗Koufulat. 2 ̃ dener und Diebe ssächere 2 [Kassenschränke in den gangbarsten Grössen am Lager. Orosse Auswahl in Kassetten Auafertigung von B nk- und Tresoranlagen Suücher- u. Dokumentenschränke. KReparaturen u. Transporte zu mässigen Preisen. bassenschrankfabrk L. Schiffers 15 Fabrik, Lager und Bureau: Alphornstr, 13. Telephon 4323. Haltest. d. Strassenb., Linie 3 5 Marfs 2, 4 Hof. Pelznhandlung Olr. Seffwenzlle. Erõsstes Lager fertiger Stuce 1* Liederkranz Heute Montag, abends ½9 uhr, Zeleph. 1369. Segrũndet I815. Spesial- Sosesdys Cetewaren. Weihnachtsbitte. Ehre ſei Gott in der Höhe! beginnt es ſchon in unſerem Er ſoll nachklingen in Chriſtfeſt beſuchen oder von uns hören. In unſerem lieben Godesheim rüſten wir auch wieder für das hohe Feſt, das uns in kälteſter Zeit ſo ſehr erwär⸗ men ſoll durch den höchſten Liebesbeweis unſeres Vaters im Für unſere große Anſtaltsfamilie, die über 150 Perſonen umfaßt, möchten wir auch in Reſem Jahre wieder Durch die Teuerungsverhältniſſe verurſacht, zieht ſich ſelbſt nichts ſchaffen und bedürfen dringend der Hülfe un⸗ ſerer lieben Mitmenſchen. Der liebe Bater im Himmel hat ſeit Jahren für unſere vielen, vielen Kinder guädig geſorgt und ihnen die Herzen diesmal auf die Hülfe der lieben Nächſten und bitten um Gaben für den Weihnachtstiſch unſerer armen Kinder. Allen lieben Mitchriſten, die unſerer freundlichſt geden⸗ ken, wünſchen wir in herzlicher Dankbarkeit ein bt 8361 Für den Vorſtand des Ev. Diaſpora⸗Waiſenhauſes „Godesheim“ H. Kühler, Hausvater. Godesberg a. Rhein, Advent 1908. Geschäfts Verlegung. Einem geehrten Publikum beehre ich mich er- gebenst anzuzeigen, dass ich mein seit 1878 am hie- sigen Platze gegründetes 88669 Installations-Geschäft von B 4, 9 nach der Augartenstrasse 53 verlegt hale von don billigsten FPreislagen bie zu den foinsten Fellarten. Probe für den abends punkt 9 Uhr, im Lokal 0 6, 2 88678 Proabe Um vollzähliges Erſcheinen erſucht Der Vorſtand. NMeuanfertigung u. Umarbeitungen II. Chor. in befanner eee 81779 I 88675 Der Vorſtand. Hängerhalle Städt. Handelsfortbildungsſchule Maunheim. Maunheim. Dienstag, 3. Dezem ber 1908, Die Ferien betr. Die diesjährigen Weihnachtsferien beginnen am 10. De zember 1903 und endigen am 6. Jauuar 1909. Mannheim, 4. Dezember 1908. Das Rektorat: Dr. Bernhard Weber. 32021 Zwaugs verſteigerung. Dienstag, 8. Dezember 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q4, 5 hier geg. bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art und Son⸗ ſtiges. 67280 Mannheim, 7. Dez. 1908. Scheuber, Gerichtsvollzieher. Dnterticht Gründlichen Zither⸗Auterricht erteilt Max Roſtock. 0 Gr. Wallſtadtſtr. 61, part. Zeldrerkelr. 10—12,000 Mk. auf aute 2. Hyp. per Jan. auszuleihen. Off. erb. unt. und halte mich in allen einschlägigen Arbeiten bestens empfohlen. NB. Gleichzeitig empfehle ich meine Brunnen⸗ bau- und Brunnen Verleihanstalt, sowie Wlitzableiter- Brunnen, horizontate Unter- minierungsarbeiten zum Durchziehen von Kabel-, Gas- und Wasserleitungsröhren und it eparatur⸗ Werkstätte für Lentralhelzung. O. Fliegelskamp, ingtallationsgeschäft, Brunnenbau- und Brunnen-Verleihanstalt. Telephon Nr. 3812. 1 Kaufe geir. Kleider Sago⸗, Rock⸗, Frac-Anzüge, Hoſen, Möbel, Bettſedern, Gold, Silber, Treſſen; beuötige ſämtliches für mein hieſiges Geſchäft, beſſert Kleider zum Verſandt nach Rußland. Zahle den höchſten Preis für fämtliche Angebote. Geſl. Beſtellung erbittet Brym, Zungbuſchſr.& 4, 13 gaden, Der unerrsichte sdddeutsche Humorlst. 2kaufen. Nr 3208“ a. d. Exp. d. Bl. 1 Verkauf. In Frankfurt a. M. Metzger! Wirtel köchelsdellner! Eckhaus mit Wirtſchaft, nis, Laden, in gr. Bautätigkeit. Mk. 79000.— ſoſort feil. Rente exiſtenz, Anz. M. 10 000. Off. Unt. Nr. 67274 an die Exved Feines Kredeuzſchrünkchen nußb. poliert billigſt zu ver⸗ 32126 Beethovenſtr. 6, 2. St. r. Eine faſt neue, eleg. Salon⸗ einrichtung, 1 Stehpult, Kinderſtüßhichen, 1 Sports⸗ wagen ſosort binig zu verkau. Zu extra). in der Ex ded. 6728 Straßenkreuz, m. Metzgereierlaub⸗ M. 4400.—, Goldgrube, dezens⸗ Naturheilverein Mannheim(E..) Dienstag, 8. Dezember, ½0 Uhr, findet in der„Centralhalle“, e 2, 16, folgender Vortrag latt: 1. Kochen ohne Feuer(Kochkiſte, verbeſſerter Reformkocher) 2. Samariter⸗Matratze. Eintritt frei! Eintritt frei! Ernst Levi M 4, 7 Plisss-Anstalt M 4, 7 2. Stock—— 2. Stock Spezialgeschäft für: 78421 Rockvolants, Rüschen, Pompadours Echarpes, Lampenschirme, Sofakissen, Puppenkleider. Wechiel 8 Formulare in ſeder belleben Stüch⸗ zall zu haben in der Dr. B. Baas de Bucfidruckerei S. m. b. f. Reparaturen an Winden Maschinenteilen ete. werden prompt und sachgemäss ausgeführt Gross& Co., Mannheim 82169 88674 Infolge Haushalt-Cacac aus reinstem, bestem Roheacao per Pfd nur M..60 Ot ocoladen— Geulich Gl, 8. Koch-Chocolade garant. rein per Pfd. 80 Pfg..—,.20 u..60 Lieferant erster Kreise 8 840 Grüne Rabattmarken — vwm Saalbau. gsgeeucde 3 möglichſt ſtenographie⸗ Komme auch außerhalb, kaufe auch Partiewartu, 81361 flig 07 1 egen Bezahlun Sf. uul. N. 3206 an be Erh ff. unt. Nr. 32087 an Abends 9 Uhr 45 Minuten: Um Salon des — Löwenbändigers. . Mannheimer Gencralan Stenographiſcher Reichstagsbericht zeigers Deutſcher Reichstag. 177. Sitzung, Sonnabend, den 5. Dezember. Am Tiſche des Bundesrats: Dr. Sydow, Twele, Dernburg, Krätke, v. Schön, v. Tirpitz, Dr. Sn v. Bethmaun⸗Holkweg, b. Loebell, Schulz, v. Einem. Präfident Graf Stolberg eröffnet die St 1 f a eröffnet die Sitzung um 11 Uhr Die erſte Leſung des Etats. Verbunden iſt damit die erſte Leſung des Beſoldungs⸗ geſetzes, ſowie des auf das oſtaſitatiſche Detachement bezüg⸗ lichen Nachtragsetats. Schatzſekretär Dr. Sydow macht in üblicher Weiſe zunächſt Ausführungen über den Abſchluß des letztabgeſchloſſenen Rechnungsjahres 1907. Das Hauptſächlichſte darüber iſt bereits bekannt gegeben. Das Defizit des Jahres beträgt 13 800 000 Mk.— 19 Millionen Mehreinnah⸗ men, 83 Millionen Mehrausgaben. Die Zölle haben 44 Millionen mehr eingebracht, weil der neue Tarif in dieſem Jahre zum erſten Male voll in Wirkſamkeit getreten iſt; im Jahre zuvor wirkte die erhebliche Voreinfuhr. Die Steigerung der Ein⸗ nahmen aus dem in Höhe von 17½ Millionen iſt eigentlich nicht ſehr erfreulich, denn ſie beruht in der Hauptſache in der Höhe des Bunkdiskonts und der Ueberſchreitung des ſteuer⸗ freien Notenkontingents. Das laufende Rechnungsjahr wird vorausſichtlich mit einem Mehrfehlbetrag von 1122 Millionen ab⸗ ſchließen; hauptſächlich weil die Einnahmen ganz außerordentlich hinter den Voranſchlägen zurückgeblieben ſind. An Minderein⸗ nahmen erwarten wir 184 Millionen; und zwar bei den Zöllen einen Ausfall von 87 Millionen, bei der Erbſchaftsſteuer von 12 Millionen, bei der Poſt und Telegraphie einen Minderüberſchuß von 18½% Millionen, und zwar diesmal nicht infolge Ausgabe⸗ ſteigerung, ſondern lediglich wegen Zurückbleibens der Einnahmen. Die Reichs⸗Giſenbahnverwaltung nimmt ein Zurückbleiben der Ueberſchüſſe um 9% Millionen hinter dem Voranſchlag an, aus⸗ ſchließlich beim Güterverkehr. Für den Witwen⸗ und iſenfonds ſtehen nur 20 Millionen zur Verfügung; das hängt mit der verminderten Einfuhr an Getreide und beſſeren Ernten zuſammen. Die Aufſtellung des neuen Stats war keine er⸗ freuliche Aufgabe, 25 war ſchwieriger als je zuvor. Die fin⸗ kende Konjunktur hat ja noch nicht aufgehört; auf Ueber⸗ ſchüſſe aus dem Verkehr iſt alſo nicht zu rechnen, und bei der Marine ergibt ſich aus dem Flottengeſetz eine erhebliche Ausgaben⸗ ſteigerung. Erleichtert freilich wurde die Aukſtellung des Etats dadurch, daß im allgemeinen auf allen Gebieten der Verwaltung mit größerer Sparſamkeit vorgegangen iſt. Die Po⸗ ſition der Finanzverwaltung wurde erletſe durch den Spar⸗ ſamkeitserlaß des Reichskanzlers vom Auguſt, der ia bei der Finanzdebatte beſprochen worden iſt. Er war veranlaßt worden durch ein Promemoria des Freiherrn v. Gamp, über das ich Mitteilungen dieſem, falls er es für angemeſſen hält, über⸗ laſſen muß. In dem Erlaß iß auf die Notwendigkeit von Ab⸗ ſtrichen hingewieſen, aber die Abſtriche bei den einzelnen Reſſorts können ſich nicht bloß in den Ausgaben erſchöpfen. Die Frage, heißt es in dem Erlaß, kann nicht anders gelöſt werden, als durch Moderniſierung unſerer ganzen ſtaatlichen Verwaltung. Beſonders wichtig ſcheint mir die Dezen⸗ kraliſierung und Vereinfachung des Behörden⸗ Apparats; der Aufwand an unfruchtbarer Arbeit muß ein⸗ geſchränkt werden; es ſollen auch nicht höhere und mittlere Beamte diejenigen Arbeiten verrichten, die von Beamten mit geringerer Vorbildung erledigt werden können. Wir müſſen ferner darauf hinwirken, die einzelnen Reſſorts und Behörden 1 75 als bisher zu einer ſparſamen und nach wirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkten geleiteten Verwaltung, namentlich bei Ausführung öffentlicher Arbeiten, bei Vergebung von Lieferun⸗ gen, die innerhalb ihres Machtbereichs liegen, zu verpflichten. Ich lege den größten Wert darauf, daß die Löſung dieſer wichtigen Aufgabe möglichſt bald in Angriff genommen wird. Sie wird durch eingehende Erwägungen in den einzelnen Reſſorts vorzu⸗ bereiten ſein So weit der Erlaß. Die Wirkung dieſer allge⸗ meinen Grundſätze kann natürlich nicht von einem Etat zum an⸗ deren voll in die Erſcheinung treten. Ich habe auch meinerſeits noch einen Appell an die Reſſorts des Reichs gerichtet und habe für die Aufſtellung des diesjährigen Etats gewiſſe Grundſätze auf⸗ geſtellt. So ſollen neue Etatstitel nicht in den Etat gebracht wer⸗ den, wenn nicht durch die Verſchiebung um ein Jahr ein Notſtand herbeigeführt wird. Sonſt ſollen in dieſem Jahre neue Objekte, neue Unternehmungen, die mit Ausgaben verbunden ſind, über⸗ haupt nicht auf den Etat gebracht werden. Das Geſamtergebnis iſt, daß der Etat von 1909 gegen den Voranſchlag von 1908 eine Verringerung von 80,8 Millionen aufweiſt. Es gibt aber eine Reihe von Poſten, die ſich vollſtändig der Einwirkung der Finanz⸗ verwaltung und des Reichstages entziehen, 8 B. die erhöhte Schuldentilgung, die Teuerungszulagen, das Defizit für 1907, Koſten, an denen kein Schatzſekretär und kein Reichstag etwas ändern kann. Die Mindereinnahmen drücken beſonders ſchwer auf den Etat; wir hahen allein bei den Zöllen mit 54% Millionen u rechnen und auf der anderen Seite kommt hinzu, daß die ae 1 5 das Flottengeſetz zu erheblichen Mehrausgaben ver⸗ anlaßt iſt. Wende ich mich nun den einzelnen Gtats zu, ſo weiſt die Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung tatſächlich eine Verbeſſerung von bis 6 Millionen auf und zwar vor allem dadurch, daß es bei der Veranſchlagung der Gehälter der etatsmäßigen Beamten früher üblich war, die Summe einzuſtellen, die nach dem Beſtande vom 1. Januar des Jahres ſich ergab. Da im Laufe des Jahres aber zahlreiche Aufrückungen erfolgen, ſo ſtellte ſich die Summe regel⸗ mäßig höher. Dieſer vorausſichtliche Mehrbedarf iſt in dieſem Etat ſchon mit berückſichtigt worden. 0 Der Etat der Reichseiſenbahnen weiſt eine Mindereinnahme von 4 Millionen auf, und zwar gerade mit Rückſicht auf die verminderte Eiſenproduktion. Bei den außerordentlichen Ausgaben iſt eine Summe von 7 Millionen hervorzuheben für die Betriebmittelver⸗ mehrung. Wir wollen ſie in Bereitſchaft haben, damit bei ſteigender Konjunktur die Wagenſtellung erleichtert wird. Das Ergebnis wird auch weſentlich beeinflußt durch die Koſten, die das Rieſen⸗ projekt des Bahnhofs zu Diedenhofen erfordert. Erfreulich iſt es, daß der Militäretat diesmal ge⸗ ringere Aufwendungen erfordert und ich danke dem Kriegsminiſter für das Entgegenkommen, daß er hier der Finanz⸗ verwaltung bewieſen hat. Allerdings ſind die dauernden Aus⸗ gaben um 5% Millionen Mark geſtiegen; dagegen ſind die ein⸗ maligen Ausgaben erheblich zurückgegangen, weil faſt gar keine neuen Raten eingeſtellt ſind. Ich möchte nur erwähnen, daß 3 Millionen Mark als erſte Rate für die Beſchaffung eines Uebungsplatzes für das 14. Armeekorps ausgeſetzt ſind. Immerhin haben wir etwas erreicht, was ſeit 10 Jahren noch nicht vorgekommen iſt, indem der Militäretat von einem Jahre zum anderen um 33 Millionen Mark zurückgeblieben iſt. Ein freundliches Geſicht zeigt der GStat des Kolonial⸗ amts, vorzüglich deshalb, weil die Zuſchüſſe zu den Schutz⸗ gebieten um 13 Millionen Mark zurückgegangen ſind. Für Süd⸗ weſtafrika iſt eine Verminderung der Beſatzung um 1500 Mann vorgeſehen. Samoa, die Karolinen und die Mariannen ſind ganz aus dem Zuſchuß heraus. Im Gtat des Reichsſchatz⸗ amts befindet ſich ein Poſten von 21 860 000 Mk. Er iſt durch die Prägung der neuen Silbermünzen, die zur Stärkung der Betriebsfonds des Reiches dienen ſollen, beſtimmt. Daß im Gtat die geſtundeten Matrikularbeiträge eingeſtellt ſind, iſt ein Anerkenntnis, daß die Bundesſtaaten formell zur Zahlung dieſer Summe verpflichtet ſind. Zuſammenfaſſend kann ich ſagen, daß der Etat eine neue Verſtärkung der Gründe iſt, die eine Reichsfinanzreform verlangen. Der zweite Gegenſtand unſerer Tagesordnung iſt die Be⸗ foldungsvorlage. Durch ſie wollen die Verbündeten Regie⸗ rungen die Forderungen der Beamten erfüllen, ſoweit ſie ſie als berechtigt anerkannt haben, und ſoweit ſie nach Lage der Finanzen des Reiches erfüllbar erſcheinen. Die gleichzeitig vorgenommene Neueinteilung der Ortsklaſſen für den Wohnungsgeld⸗ zuſchuß entſpricht der geſetzlichen Vorſchrift. Seit dem Ab⸗ ſchluß der letzten allgemeinen Gehaltserhöhung in den Jahren 1889 bis 1897 iſt eine allgemeine Neuregelung des Penſions⸗ weſens und eine Erhöhung einzelner Gehälter vorgenommen wor⸗ den. Eine allgemeine Erhöhung mußte wegen der ungünſtigen Finanzlage verſchoben werden. Jetzt, wo mit der Einbringung der Reichsfinanzreformvorlage die Hoffnung gegeben iſt, zu einer allgemeinen Ordnung der Reichsfinanzen zu gelangen, ſind die Verbündeten Regierungen auch in der Lage geweſen, den Wün⸗ ſchen der Beamten und den ſtark veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen Folge zu tragen. Die allgemeine Aufbeſſerung iſt allerdings eigentlich nur eine Auf⸗ beſſerung der mittleren und unteren Be⸗ amten. Eine allgemeine Aufbeſſerung der höheren Beamten würde für die Beſoldung der Offiziere und der preußiſchen Beamten weitgehende Folgen haben. Nur in ganz beſonderen Ausnahme⸗ fällen ſind daher höhere Beamte bedacht worden. Die Unter⸗ beamten erhalten im Durchſchnitt mindeſtens eine Zulage von 200 Mark. Davon entfallen 5275 Prozent auf die unteren Beamten, 38½ Prozent auf die mittleren Beamten und nur 4 Prozent auf die höheren Beamten. Zugleich wird die Zahl der Beſoldungsklaſſen auf 69 vermindert. Die Ordnung der Beamtengehälter entſpricht dem Vorgehen Preußens. Hiſtoriſch haben ſich die Gehaltsſätze im Reiche parallel denen Preußens entwickelt. Davon können wir nicht abgehen, weil die Beamten ſehr an das Vergleichen gewöhnt ſind und jede Abweichung Beſchwerden der ſich zurückgeſetzt fühlen⸗ den Beamten der anderen großen Staatsgemeinſchaft zur Folge haben würde. Auf dem aten e ſoll entſprechend der Aufbeſſerung der Unterbeamten eine Aufbeſſerung der Diätare und Hilfsarbeiter erfolgen. Das alles zu⸗ ſammen wird noch immer ohne den Wohnungsgeldzuſchuß eine Mehrausgabe von 71 Millionen im Jahre 1908, von 76 Millionen im Jahre 1913 erfordern. Um uns nicht allzu ſehr an das Geſetz zu binden, mit dem wir allerdings die Gehaltsreform als bgeſchloſſen betrachten, halten wir daran feſt, daß Gehalts⸗ abänderungen auch durch den Etat ſtattfinden können. Weiter halten wir daran feſt, daß das Geſetz noch keinen privatrechtlichen Anſpruch des einzelnen Beamten auf das neue Gehalt begründet. Alles, was die Verwaltung ſich bisher vorbehalten hat, muß ſie ſich auch für die Zukunft vorbehalten haben. Es liegt hier ob, den Etat anzuwenden. Ich komme nun zum Wohnungsgeldzuſchuß und zur Neueinteilung der Ortsklaſſen. Der Vorlage über den Wohnungsgeldzuſchuß hat das entſprechende Geſetz für die Of⸗ fiziere die Bahn frei gemacht. Der Reichstag hat dieſe Vorlage in vier Reſolutionen gefordert und in der letzten Reſolution aus⸗ drücklich gewünſcht, daß die Entſchädigung„den geſtiegenen ört⸗ lichen Wohnungspreiſen entſprechen“ ſolle. Danach haben wir lediglich den Mietspreis berückſichtigt, nicht die ganze Teuerung, die aus viel zu vielen wechſelnden Einzelpoſten beſteht. Wir haben an der Hand der von den Beamten wirklich bezahlten Mieten eine Teuerungsſkala feſtgeſetzt, die anzeigt, wieviel ein höherer, unterer und mittlerer Beamter für ein Zimmer zahlt. Für die Ortszuteilung haben wir dann den Durchſchnitt dieſer drei Zimmerpreiſe genommen, und das war wohl der beſte Weg, den man finden kann. Bei Feſtſetzung der Tarife iſt die Hauptfrage, ob man Verheiratete und Unverheiratete verſchie⸗ den behandeln ſoll. Aber von den Reichsbeamten ſind nur 8 bis 9 Prog. unberheiratet, und die ſoll man wie die unverheirateten Beamten behandeln, die mit Verwandten in einem Haushalt zu⸗ ſammenleben, wie die kinderloſen Witwer, und wie ſoll man die Kontrolle handhaben? Daß die Erhöhung des Wohnungsgeldzu⸗ ſchuſſes für die Verheirateten eine Aufmunterung zum Heiraten ſein könnte, bezweifle ich. Wer keine Neigung dazu hat, wird es deswegen doch nicht tun, die Riſikoprämie wird ihm zu niedrig ſein. (Große Heiterkeit.) Die Tarifſätze des Wohnungs⸗ geldzuſchuſſes ſind um 50 Proz. erhöht. Dabei iſt davon ausgegangen worden, daß nach wie vor der Wohnungsgeldzuſchuß nicht ein Erſatz der Miete, ſondern ein Zuſchuß zur Miete ſein ſoll. Im Durchſchnitt wird er nach der Erböhung wohl drei Viertel der Miete betragen. Die Erhöhung um 50 Proz. bedeutet übrigens nicht, daß jeder Mann nun 50 Proz. mehr bekommt. Bei der Neuein⸗ 5 teilung der Orte ſind 220 herabgeſetzt, 652 heraufgeſetzt worden, letzteres aber meiſt kleine Orte mit wenigen Beamten. Im Durch⸗ ſchnitt werden 32 Proz. mehr als bisher für den Wohnungsgeld⸗ zuſchuß aufgewendet werden müſſen. Insgeſamt werden die Auf⸗ wendungen für die Verbeſſerung der Gehälter und des Wohnungszuſchuſſes der Beamten einſchließlich der Zuwendungen an die Diätare im Jahre 1908 81 Mill. Mk. be⸗ tragen, bis 1918 auf 100 Mill. Mk. ſteigen, ungerechnet der mit 19½ Mill. beginnenden Mehrleiſtung für die Erhöhung der Löh⸗ nung der Unteroffiziere und Mannſchaften. Wenn man weiter er⸗ wähnt, daß das Reich ſeit 1897 für die Beſoldung ſeiner Beamten und Offiziere und deren Hinterbliebenen 58 Mill. Mehraufwen⸗ dungen gemacht hat, ſo gelangen wir zu einer Geſamtſumme bon 134 Mill. Mehraufwendungen ſchon für die Anfangserhöhung. Das Deutſche Reich läßt es alſo an Zürſorge für ſeine Angeſtellten nicht fehlen. Gleichwohl haben die Be⸗ amten ſich in leßhafter Weiſe um weitere Aufbeſſerungen bemüht, ja, es iſt ſogar das Wort gefallen: Lieber nichts, als das! Die Beamten haben ſich auf die Reden der einzelnen Par⸗ teien zu ihren Gunſten berufen, und es mag wohl ſcheinen, daß unter der Gunſt der Parteien und ihrer Konkurrenz unterein⸗ ander die Wünſche der Beamten übermäßig geſtiegen ſind. Jetzt müſſen ſich Schwierigkeiten daraus ergeben.(Zuſtimmung.) Bei der Reichsfinanzreform iſt in der Berechnung des Mehrbedarfs von 500 Mill. Mk. jährlich nur die Beſoldungsvorlage der Regierung mit ihren Sätzen in Anſchlag gebracht worden. Die Verbündeten Regierungen werden Erhöhungen dieſer Sätze nur inſoweit zu⸗ ſtimmen können, als ihnen Mittel zur Deckung der Mehrausgaben vom Reichstage bewilligt werden.(Zuſtimmung.) Der Hinweis auf die Möglichkeit der Erhöhung von Matrikularbeiträgen wird dabei für die Verbündeten Regierungen ein ſehr geringer Troſt ſein. Denn das heißt nur: ſeht Ihr zu, wo Ihr das Geld herſchafft! Wenn die Aufwendungen für die Gehälter und den Wohnungsgeldzuſchuß der Beamten noch weiter erhöht werden. wird ja ſchon ohne dies die Stellung der Einzelſtaaten, deren Be⸗ amten gleiche Forderungen wie im Reiche ſtellen, ſehr erſchwert. Die Frage iſt, ob wir den Beamten auf Koſten der Steuer⸗ zahler mehr bewilligen ſollen, welche Gruppe der Bevölkerung mehr Berückſichtigung verdient. Daß etwas für die Beamten geſchehen muß, darüber find wir ja alle einig. Aber es wird vielen bon Ihnen gehen wir mir, daß er aus den Kreiſen der nichtbeam⸗ teten Bevölkerung gerade in letzter Zeit viele Aufforderungen be⸗ kommen hat, Maß zu halten mit der Beamtenaufbeſſerung; denn gerade die jetzige Konfunktur zeige, wieviel beſſer es die Beamten hätten, die von den wirtſchaftlichen Verhältniſſen unabhängig ſeien. Im Intereſſe des Zuſtandekommens der Vorlage kann ſch Ihnen nur weiſe Zurückhaltung empfehlen.(Beifall.) Das Makerial, das wir Ihnen vorgelegt haben, iſt ſo umfang⸗ reich, daß wir nicht geglaubt haben, daß Sie alle Vorlagen bis Oſtern erledigen werden. Wir haben deshalb den Etat für 1909 ſo aufgeſtellt, als ob es keine Beſoldungs⸗ und Finanzreformvor⸗ lage gäbe, haben dieſe Vorlagen nicht mit dem Etat ver⸗ koppelt. Kommen wir auf dem Wege der Verſtändigung zu einer rechtzeitigen Verabſchiedung der Vorlagen, ſo wird es nachher leicht ſein, durch einen Nachtragsetat, der ja nur formellen Charak⸗ ter trüge, die Einarbeitung zu beſorgen. Ich kann meine Ausein⸗ anderſetzungen nur mit dem Wunſche ſchließen, daß es gelingen möge, zu Beſchlüſſen zu kommen, die einerſeits den berechtigten Intereſſen der Beamten, andererſeits den Intereſſen des Reiches und der übrigen Steuerzahler entſprechen.(Beifall.) Abg. Speck(Zentr.): Wir müſſen die Beratung des Etats leider in Abweſen⸗ heit des Reichskanzlers beginnen. Jedenfalls werden wir alle in Frage ſtehenden finanztechniſchen Fragen mit größter Gründlichkeit behandeln. Der Abſchluß des Etats hat bei uns eine gewiſſe Enttäuſchung hervorgerufen.(Sehr richtig! im Zentrg Wir hatten erwartet, daß auf die ſchönen Worte bon der Sparſamkeit endlich einmal Taten folgen würden.(Sehr richtig! im Zentr.) Statt deſſen bietet der Gtat ein recht ungünſtiges Bild. Er iſt künſtlich aufgebaut, die ver⸗ anſchlagten Einnahmen und Ausgaben entſprechen nicht der Wirklichkeit.(Sehr richtig! im Zentr.) Gewiß ſcheint der Militäretat eine gewiſſe Erſparnis aufzuweiſen, dafür koſtet aber die Maxrine wieder 1 Einzelne Pofttionen hat man künſtlich um den Etat nach außen hin günſtiger zu geſtalten. enn man wirklich ſparen will, dann hätte man das bei den Vergebungen tun ſollen. Man ſollte den Intereſſenten weiteren Spielraum geben. Bei der Lieferung von Maſchinen⸗ gewehren hält man noch immer an dem Prinzißp feſt, ſie nur an eine eingige Firma zu vergeben, obgleich leiſtungsfähige Kon⸗ kurrenz genug vorhanden iſt.(Hört! Hört! im Zentr.) Der Feſtungsbau und der Ausbau des Eiſenbahnnetzes im Intereſſe der Landesverteidigung ſollte beſchränkt werden. Wir ſollten mit dem Ausbau unſerer Flotte etwas langſamer vorgehen. (Sehr richtig! im Zentr.) Bedauerlicherweiſe iſt von deutſcher Seite kein Entgegenkommen gezeigt worden, als uns eine Ein⸗ ſchränkung der Rüſtungen, namentlich auf dem Ge⸗ biete des Flottenbaues, nahegelegt wurde.(Sehr richtig! im entr.) Nun ſollen eine ganze Reihe don Schiffen mit 19 000 Tonnen hintereinander vom Stapel gehen. Ich halte das für techniſch unklug und bezweifele auch, ob unſere Konſtrukteure und unſere Werften imſtande ſein werden, dieſe Aufgabe zu er⸗ füllen. Wir ſollten beim Bau von Schiffen viel vorſichtiger ſein und den Unfall des Linienſchiffes Naſſau“ uns zur Lehre nehmen. Die Engländer haben ihre„Dreadnought“ erſt gründ⸗ lich ausprobiert, ehe ſie nach dieſem Typ weitere Schiffe bauten. Wir werden gut fahren, wenn wir das gleiche Syſtem einſchlagen. Beim Bau der Unterſeeboote haben wir es ja ſchon mit Erfolg etan. Uns kann nur eine Flotte etwas nützen, die durchaus riegstüchtig und leiſtungsfähig iſt. Nach dem Gutachten der Sachverſtändigen iſt es aber zweifelhaft, ob der neue Typ die auf ihn geſetzten Hoffnungen erfüllen wird. Darum müſſen wir erſt die Erfahrungen abwarten. Das würde auch eine gute Rückwirkung auf das Ausland haben.(Sehr richtig! im Zentrum.) Man hält uns immer vor, daß wir provozieren, und daß wir die anderen Nationen zwingen, weiter zu rüſten. Dieſem unbegründeten Vorwurf können wir am beſten entgegen⸗ treten, wenn wir das Tempo des Flottenbaues verlangſamen. (Sehr richtig! im Zentrum.) Die Schiffe ſollten auch mehr auf Privatwerften gebaut werden beſonders Neubauten. In der Materialverwaltung ſcheint vieles im Argen zu liegen, ſonſt hätten nicht ſolche großen Unterſchleife vorkommen können, wie in der letzten Zeit. 5 Erfreulich iſt der Minderbedarf für die Kolonien und die Verminderung der Schutztruppe in Südweſtafrika, die uns eine beſondere Befriedigung gewährt.(Zuſtimmung im Zentrum.) Aber auch jetzt ſcheint die Zahl noch zu hoch.(Der Reichs⸗ kanzler Fürſt Bülow betritt den Saal.) Das oſtaſiatiſche Detachement ſcheint im Endeffekt eine Verſtärkung der Beſatzung von Kiautſchou werden zu ſollen. Warum ſtehen noch 700 Mann in Peking? Frankreich hat ſeine Truppen zurück⸗ gezogen, Rußland hat nur noch 30 Mann dort.(Hört! hört! im Zentrum.) Eine Zurückziehung der 700 Mann würde be⸗ ruhigend wirken, namentlich nach den Vorgängen der letzten Wochen. Bei Kriegsgefahr könnten ſie doch auf die Dauer keinen Wider⸗ ſtand leiſten. Der Redner beſpricht die Etats der einzel⸗ nen Betriebsverwaltungen. Der deutſchen Poſtver⸗ waltung fehle immer noch der richtige kaufmänniſche Geiſt. Bei der Vergebung der Schienenlieferungen werden zu Unrecht die Shndikate bevorzugt. Wieder werde ein Reichszuſchuß zur Be⸗ teiligung an der Weltausſtellung in Brüſſel gefordert. Unſere Induſtrie hat keine Freude an Weltausſtellungen. Die Reichsbank würde mit den Schatzanweifungen allzu ſehr belaſtet. Die Einnahmen aus Höllen ſcheinen richtig veranſchlagt zu ſein. Wie wird die Fahrkartenſteuer zwiſchen Reich und Eiſenbahnen abgerechnet? Die Tantiemenſteuer iſt zuzurückgegangen. Merk⸗ würdig, daß gerade die Steuern, welche die beſiczenden Klaſſen treffen ſollen, ſo geringe Erträge bringen. Wie ver⸗ trägt ſich das mit der Meinung des Abg. Schrader, daß die be⸗ ſitzenden Klaſſen ſo gern Steuern zahlen.(Sehr gut! im Zentr.) Der Geſamteindruck des Etats iſt der, daß von Sparſamkeit nicht ſehr viel die Rede iſt.(Beifall im Zentrum.) Die Rechnung von 1907 iſt ein Muſterbeiſpiel für die Ge⸗ nauigkeit unſerer Behörden. Iſt doch bei einem Titel des Aus⸗ wärtigen Amtes eine Minderausgabe von 1 Pfennig verzeichnet. (Große Heiterkeit.) Schade, daß man nicht auch beim Kolonial⸗ etat ſo ſparſam iſt.(Sehr richtig! im Zentr.) Die Caſa⸗ blanca⸗Affäre! Wir haben mit Befriedigung gehört, daß die ganze Caſablancaangelegenheit auf dem Wege des Schieds⸗ gerichts erledigt werden ſoll. Ich glaube, ich mache mich zum Sprachrohr der weiteſten Kreiſe, wenn ich den dringenden Wunſch ausſpreche, daß die ganze Caſablanca⸗Affäre auf dieſe Weiſe end⸗ lich in friedlicher und unſer Anſehen nicht ſchädigender Weiſe aus der Welt geſchaffen werden könnte.(Lebh. Beifall.) Gerade in dieſer Affäre hat unſere Diplomatie nicht gut abgeſchnitten. haben uns hier keine Lorbeeren geholt. Zentrum und bei den Soz.) Wir können auch mit Befriedigung konſtatieren, daß die deutſche Regierung endlich mit Entſchloſſen. heit an die Seite des Bundesgenoſſen Oeſterreich getreten iſt. Es hatte zunächſt den Anſchein, als ob wir den wackeren Sekun⸗ danten von Algeciras mit Undank lohnen wollten. Aus der Stimmung in Süddeutſchland heraus, kann ich nur ſagen, daß wie ein Albdruck die bange Sorge auf uns gelaſtet hat, wie die Regierung ſich zu Oeſterreich in der ſchwierigen Situation der letzten Monate ſtellen wird. Wir waren erleichtert, daß endlich das erlöſende Wort ausgeſprochen wurde.(Lebh. Zu⸗ ſtimmung.) Es wird die ſchwierige Aufgabe der Budgetkommiſſion gerade in dieſem Jahre ſein, bei dem vorliegenden Etat das Richtige zu treffen. Möge es ihr gelingen, das hohe Lie d Wir (Lebh. Sehr richtig! im der Sparſamkeit in geſetzliche, möglichſt brofaiſche Ziffern zu übertragen.(Beifall im Zentrum.) Abg. Baſſermann(Natl.): Im vorigen Jahre wurde beim Etat die geſamte märtige Lage beſprochen. Das iſt auch diesmal am Platz. Der Stat ſelbſt bietet ein unerfreuliches Ge⸗ ſamtbild; der Fehlbetrag weiſt auf die Notwendigkeit einer Durchgreifenden Finanzreform hin. Wir müſſen anerkennen, daß der Etat das Beſtreben nach Sparſamkeit zeigt; wäre das in früheren Jahren auch der Fall geweſen, ſo wäre unſere Finanz⸗ lage anders.(Sehr richtig!) Wir halten es für richtig, die Einnahmen aus Zöllen und Steuern vorſichtig zu kalkulieren, da⸗ mit nicht nachher eine Enttäuſchung kommt. Die Erhebungskoſten ſind bei einzelnen Steuern reichlich hoch, offenbar ein Ueber⸗ maß von bureaukratiſcher Beaufſichtigung, das bei einzelnen Intereſſentenkreiſen als unberechtigtes Mißtrauen empfunden wird. Auf die Beſoldungsvorlage gehe ich nicht ein, ebenſo nicht auf eine Reihe von Fragen der inneren Politik: Mittel⸗ ſtands⸗, Sozialpolitik, Juſtizreform, das haben wir Freunde Beck vorbehalten. Nur ein einsgeſetz. Bei der 75 Landesteilen große Mi ßgriffe unterlaufen.(S hr wahr aus⸗ Falier Ich! n, wenn wir ohne dieſe lärung in die Ferien gehen müßten. Unſere Befriedigung fpreche ich aus über das 10 Pf dehnung auch auf andere Staaten, namentlich die uns unmittel⸗ Die Erhöhung der Zahl können wir nur befürworten. tt meint, muß wünſchen, iegsakademie eine größere Hoßfer aus der 8 fentlich erfoigt ange Reihe bon tüchtigen Luft Wir find vollkommen damit einverſtanden, 5 1t 9755 Dienſtzeit für die berittenen Truppen auch weiterhin bei⸗ behalten wird. verwaltung anlangt, ſo iſt ja angeregt, ſolche bei der unifo eſe erung eintreten zu laſſen, Feſtu ugm nicht 2555 mit a alles Details, ebenſo wie die ſehr wichtige die Kommandozulagen, Reiſekoſten uſw. laſſen; 185 roße Erſparniſſe, wie ſie durch eine Reduktion der Truppenſtärke herbeigeführt werden könnten, wäre kein Augenblick ſo ungeeignet wie fahren auch für Deutſchland vorhanden iſt, daß wir froh ſein mũ ſeit Bismarck immer unſerer Armee die Stärke und Kraft wir heute zu unſerer Freude bei ihr feſtſtellen Wenn wir bedenken, wie ſehr hat, wie in den Grenzkorps⸗ pannten Geſchützen vor⸗ örterung in der fran⸗ zöſiſchen Kammer hinblickt, in der der anzöſiſche Kriegsminiſter 1¹ davon ſprach, daß alle Befürchtungen der franzöſiſchen Rammer bezüglich der Effektivkräfte des franzöſiſchen Heeres unbegründet ſeien, daß die franzöſiſche Kavallerie imſtande ſei, i Stunden nach der Mobilmachung an der Oſtgrenze zu er⸗ inen, ſo iſt es wohl angezeigt, daß wir uns über den 90 ee ee 4 ätte einen nſch an den Herrn Kriegsminiſter. Ueber N159 70 bei den Bezirkskommandos gegenüber Uteren Landwehrmännern ſind jüngſt wieder lebhafte Klagen durch die Oeffentlichkeit gegangen. Ich ſtehe mit dem Material dem Kriegsmimſter Verfügung. Mir erſcheint deshalb bei der Auswahl ſowohl Kommandeure als auch der Offiziere des Bezirkskommandos dringende Vorſicht empfohlen. Nicht jeder, der im aftiven Dienſte war, iſt geeignet, Reſerviſten und ältere Landwehrleute zu behandeln, und wir haben in Deutſch⸗ Teil eine recht ſchwierige Bevölkerung, die leicht zur iti eigt i * Borbe über den Marineetat. Die Steigerung der Ausgaben beträgt im ordentlichen Etat bei den fortdauernden Ausgaben 10 Millionen, bei den einmaligen 28 Millionen, wogu im außerordentli Etat 24 Millionen kommen. Die Ausgaben bleiben um 6 Millionen hinter geſetzes zurück. Bei der Beſpre e deutſche Flotte in Zuſamme egenüber England hbaben die jüngſten Ver 51 keit aller 84 keinen gelehnt werden.(Sehr wahr!) England nachlaufen, wäre das ſchlechteſte Rezept und würde nur Mißtrauen in die Rein⸗ heit unſerer Abſichten erzeugen. Das Mißtrauen Englands hat ſich ja in auffallende Weiſe gezeigt bei den jüngſten Erörterungen des engliſchen Oberhauſes. Dort hat Lord Roberts, der Ritter des Schwarzen Adlerordens,(Große Heiterkeit) die Möglichkeit einer deutſchen Invaſion nach England erörtert. Er hat es für möglich erklärt, 150 000 Soldaten unauffällig an der deutſchen Küſte zuſammenzuziehen, unauffällig auf deutſchen Schiffen unterzubringen und mit dieſer ſtreitbaren Mannſchaft eine Invaſion jenſeits des Kanals vorzunehmen.(Lachen.) Das ſind ja naturgemäße Phantaſien; am zweiten Tage würde eine derartige Truppenanſammlung ſelbſtverſtändlich in London be⸗ kannt ſein. Es iſt ausgerechnet worden, daß für die Unter⸗ bringung ſolcher Maſſen in Schiffen 180 große Dampfer notwendig ſein würden, über die wir nicht verfügen. Und dann: welchen Leichtſinn traut eigentlich dieſer engliſche Feldmarſchall unſeren verantwortlichen Oxr⸗ ganen zu, wenn er eine ſo gefährliche Fahrt über See für mög⸗ lich hält angeſichts der großen Stärke der engliſchen Flotte und der Möglichkeit, ſa Wahrſcheinlichkeit, daß der Truppentransport unter der Wirkung ihrer Kanonen ſehr bald auf dem Boden des Meeres liegen würde. Ein Vertreter der engliſchen Regierung hat darauf aufmerkſam gemacht, wie ernſt doch der Schritt ſei, den Lord Roberts tue. Dieſe Rekrimination hat einen Erfolg nicht gehabt; mit 74 gegen 32 Stimmen iſt die Reſolution des Lord Roberts im engliſchen Oberhauſe angenommen worden. Der engliſche Kriegsminiſter hat ja im weſentlichen ſich auf unſeren Standpunkt geſtellt und das Erforderliche ausgeführt. Wir haben darüber nicht zu rechten, was England im Intereſſe ſeiner Landes⸗ berteidigung für notwendig hält. Das lehnen wir ab, daß wir uns in engliſche interne Angelegenheiten miſchen.(Sehr richtig!) Will England die allgemeine Wehrpflicht ein⸗ führen, wir gratulieren ihm zu dieſem Unter⸗ nehmen. Uns liegt jede Kritik fern, ſchon aus dem Grunde, weil wir jede engliſche Einmiſchung in das Maß unſerer eigenen Rüſtung, in unſere Erwägungen, wie ſtark wir. ſelbſt ſein wollen, in Flotte und Landarmee, ablehnen würden.(Lebhafter Beifall.) In England werden jeßzt ſenſationelle Mit⸗ teilungen über die deutſchen Verhältniſſe ver⸗ breitet. Da hieß es plötzlich, daß bei den Liebesmählern der deutſchen Marineoffiziere immer auf den„großen Tag“, die Ab⸗ rechnung mit England, getrunken werde.(öHeiterkeit.) Weiter wurde behauptet, daß die deutſch Marineverwaltung ganz Eng⸗ land in Diſtrikte geteilt habe, und daß jeder Diſtrikt einem Offizier unterſtellt ſei, deſſen Aufgabe es ſei, die Terrainverhältniſſe, die Truppenbeſatzung uſw. feſtzuſtellen.(Erneute Heiterkeit.) Das ſind natürlich Fabeln und Phantaſien. Im engliſchen Parlament iſt ja jetzt auch über die Stärke der engliſchen Flotte und über ihr Verhältnis zur deutſchen geſprochen worden. In dieſe Dinge miſchen wir uns nicht hinein. Gs iſt Englands Sorge, wie ſtarkes ſeine Flotte und ſeine Armee ausbauen will. 5 Jedenfalls ſind aber die Verhältniſſe dort falſch dargeſtellt worden. Im Jahre 1911 wird England nicht 12 Schiffe bom letzten großen Typ haben, ſondern 14 oder 15, während Deutſch⸗ land nicht 18, ſondern 7 große Linienſchiffe und zwei große Kreuzer beſitzen wird. Dazu kommt noch, daß England 40 Linienſchiffe von 14 bis 16 000 To. hat, während Deutſchland nicht ein einziges Schiff über 13 000 To. beſitzt. Auch die Frage der Ab⸗ rüſtung iſt berührt worden, die Frage, ob es nützlich ſei, zu einer vertragsmäßigen Feſtlegung des gegentvdärtigen Stärkever⸗ hältniſſes zu kommen. Wir müſſen da widerraten. Ein ſolcher Vertrag kann nur der Ausgangspunkt einer großen Menge von Schwierigkeiten ſein, von Streitigkeiten über die Auslegung des Vertrages ufw. Wenn ein Staat wie Deutſchland, der noch in den Anfängen ſeines Flottenbaues ſteht, mit England einen ſolchen Ver⸗ trag abſchließen würde, ſo könnte das nicht anders aufgefaßt wer⸗ den, als eine Kapitulation vor England.(Lebhaftes Sehr richtigl) Ein völlig ausgewachſener Mann verbietet dem Knaben das weitere Wachſen, das wäre die Tatſache. Warum will man gerade mit Deutſchland den Vertrag ſchließen? Amerika wendet doch noch viel größere Summen für ſeine Flotte auf. Unſere Flotte dient nur friedlichen Zwecken, dem Schutze unſeres überſeeiſchen Handels, der Vermehrung unſeres Anſehens in der Welt, dem Schutze unſerer Häfen und Flußläufe vor Blockaden. Herr Speck hat ſich mit ſeiner Forderung der Verlangſamung des Flottenbaues auf den Standpunkt des Vigeadmirals Galſter geſtellt. Er hat auf den Unfall der„Naſſau“ hingewieſen. Eine Aufklärung iſt ja darin erfolgt, daß ein Konſtruktionsfehler nicht vorlag, ſondern daß es ſich um das Verſehen eines Arbeiters handelte. Vizeadmiral Galſter hat früher empfohlen, nicht auf den großen Thyyp ſo viel Wert zu legen, ſondern auf die kleinen. Ihm ſind die Gründe bereits auseinandergeſetzt worden, warum die großen Waffen den Vorzug verdienen und warum wir bei dem jetzigen Tempo unſeres Fottenbaues bleiben wollen. Wir hätten es ſeinerzeit lieber geſehen, wenn man bei dem Modus geblieben wäre, jährlich ein Linienſchiff und einen großen Kreuzer vom Stapel zu laſſen. Wir haben uns beſchieden und ſtehen nun auf dem Boden des jetzigen Flottenceſetzes. Jedenfalls dürfen wir keine Unſicherheit in unſere Flottenpläne hineinbringen, die wohl überlegt ſind.(Sehr richtig! rechts und bei den Natl.) Sicherlich wird der Staatsſekretär die Vorſicht, die er gegenüber den Unter⸗ ſeebooten geübt hat, auch bei dem großen Typ nicht vermiſſen laſſen. (Beifall.) Das iſt ſchließlich eine Vertrauensfrage, die wir heute nicht zu bejahen brauchen. Die iſt bejaht worden, als wir uns beim jüngſten Flottengeſetz auf den großen Typ einigten. Daran ſollten wir feſthalten, um ſo mehr, als jedes Schwan kendem Auslande gegenüber eine äußerſt ſchädliche Wirkung ausüden muß. Wenn im Auslande der Eindruck ſich verbreitet, daß man Deutſchland nur zu drohen braucht, um es von der Durchführung wohlüberlegter Pläne zurückzuhalten, wäre das das Schädlichſte, was wir uns nur denken können.(Lebh. Zu⸗ ſtimmung.) Ein anderer Vorſchlag des Admirals Galſter im „Tag“ verdient eher Berückſichtigung. Er fordert eine Verkürzung der Zeit zwiſchen dem Stapellauf und der definitiven Fertigſtellung und Verwendung der Schiffe. Schiffe, wie die„Naſſau“, möglichſt raſch fertig zu ſtellen, um zu ſehen, wie ſie funktionieren, kann gewiß vborteilhaft ſein, wenn unzweifelhaft auch dadurch eine erhebliche Vermehrung der Koſten eintritt. Im Zuſammenhang mit der Flottenpolitik will ich ein Wort agen über das jetzt bekannt Abkommen 8 wi⸗ ſchen Japan und Amerika, das ja einen Ausblick zuläßt auf die amerikaniſche Flottenpolitik. Von unſerem Austpärtigen Amt haben wir offiziös in der„Nordd. Allg. Ztg.“ die Mitteilung geleſen, daß es den Abſchluß dieſes 1 mit Freuden begrüße, weil der Grundſatz der offenen Tür auch den deut⸗ ſchen Intereſſen durchaus entſpreche und die Garantierung der Integrität Chinas Unruhen zu verhindern ge⸗ eignet ſei. Richt überall iſt dieſes Abkommen in gleicher Weiſe beurteilt worden, man hat auch darin wieder einen Schachzug Eng⸗ lands vermutet, um ſeine Flotte im Stillen Ozean freizubekom⸗ men und in der Nordſee zu konzentrieren. Ich gehe auf dieſe Er⸗ 2 nicht weiter ein und begnüge mich damit, daß die beiden erwähnten Geſichtspunkte auch den deutſchen Intereſſen nützlich ſein mögen, namentlich mit Rückſicht darauf, daß das Jangtſetal nicht in Zukunft ausſchließliches Handelsgebiet Englands werden kann. Aber das Eine muß ich fragen: wie wurde dieſer 5c eigent⸗ lich ermöglicht? Sie erinnern ſich ſehr wohl der bedrohlichen poli⸗ tiſchen Verhältniſſe zwiſchen Japan und Amerika, die noch im vorigen Jahre waren. Wie viele Propheten ſind damals aufge⸗ treten und haben einen ſolchen Krieg für unvermeidlich erklärt. Eine beſondere Gefahr ſah man in der Ausreiſe der a merika⸗ niſchen Pacificflotte, und doch ſehen wir heute, wie ſie ein Friedensinſtrument geworden iſt. Kein Zweifel, daß die große Anzahl mächtiger amerikaniſcher Schiffe der japani⸗ ſchen Nation imponiert hat und wie der Vertrag unzweifelhaft unter dem Eindruck des gewaltigen Machtaufgebots Amerikas auf 200 Millionen Achſenkilometer maritimem Gebiete Flottenpolitik dem Frieden dienen, und die Flotte ſehr wohl ein Friedensinſtrument ſein, wie wir uns die unſere denken, und nicht ein Mittel der Eroberung. Lebhafte Zu⸗ ſtimmung.) Der Kolonialetat bietet ein günſtiges Bild. Herr Dernburg hat ja geſtern in der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft die Zahlen noch etwas unterſtrichen; unter anderem, daß die Diamantfunde viel reicher ſind, als die Welt bisher geglaubt hat.(Dr. Arendt: Hört, hört! Heiterkeit.) Der Zuſchuß der Reichskaſſe zeigt eine fallende Tendenz, die eigenen Einnahmen der Schutzgebiete ſind durchweg geſtiegen, was auf wirtſchaftlichen Aufſtieg hinweiſt. Aber man ſoll bei all der Entwicklung der Schule nicht vergeſſen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Nament lich in Südweſt iſt die deutſche Schule eine Lebens⸗ frage für das Deutſchtum. Wir erkennen an, daß die Kolonial⸗ berwaltung beſtrebt iſt, die Truppe in Südwefſt zu bermindern; es iſt aber noch eine weitere Reduktion wünſchenswert. Herr Dern⸗ burg hat ja das Land bereiſt; in die Preſſe iſt unter anderen Mit⸗ teilungen auch die gekommen, daß ſich Südweſt in einer Art Kriſis befindet und der Augenblick der Erkenntnis gekommen iſt, daß die bisherige Wirtſchaftspolitik nicht die richtige war. Bei der zweiten Leſung des Elats wird das ja näher beſprochen werden. Im Zuſammenhang mit dem Tod des Leutnants Reuter in Kamerun iſt Aufklärung notwendig, was dieſe Unruhen dort bedeuten. Mit den Anforderungen für Verſtärkung des ſanitären Dienſtes ſind wir einverſtanden; es iſt aber ein Zweifel bei uns, ob ſie genügen, um den zum Teil internationalen Pfkichten in der Bekämpfung der Schlafkrank⸗ heit nachzukommen. Von den neu angeforderten Arbeiter⸗ und Diſtriktskommiſſaren erwartet man eine günſtige Entwicklung der Eingeborenenpolitik; es wird darauf zu achten ſein, daß dieſes Inſtitut nicht zu Reibungen zwiſchen den europäiſchen Anſiedlern und dem Goubernement führt, daß die Rechte der Eingeborenen geſchützt, ſie aber auch zur Erfüllung ihrer Arbeitsverpflichtungen angehalten werden. Die Eingeborenenpolitik i ſt eines der ſchwierigſten Probleme der Kolonial⸗ politik; es iſt die größte Sorgfalt notwendig bei der Auswahl der Perſonen und der Abgrenzung ihrer Befugniſſe. Das gilt für Oſtafrika, wo die europäiſche Bevölkerung nicht durchweg von vollem Vertrauen für das Gouvernement erfüllt ift.(Sehr richtig!) Erfreulich ſind die Verträge mit den fünf Häuptlingen im Obam⸗ boland, namentlich hinſichtlich der Anwerbung von Arbeitern; dabei iſt die geſchickte Vermittelung der rheiniſchen Miſſion an⸗ erkannt worden. Bei der Einrichtung der Reſidentur im Caprivi⸗ zipfel iſt das Hand in Hand gehen mit England hierbei erfreulich. Mit Befriedigung berzeichnen wir die Anforderungen für den planmäßigen Bahnbau es iſt das eine alte Forde⸗ rung unſerer Fraktion: Bahr bau zur wirtſchaftlichen Erſchließung. Die Aufhebung der Kommunalverbände im Oſtafrika ſoll doch ge⸗ wiſſe Bedenken haben inſofern, als die ſchwachen Anſätze einer Selbſtverwaltung und Degzentraliſation damit wieder aufgehoben werden. Der Staatsſekretär des Marineamts hat geſtern in der Kolonialgeſellſchaft eingehend über die Notwendigkeit geſprochen, für die Schule in Oſtaſten zu ſorgen; es iſt ſ dafür entſprechende Mittel aufzuwenden, nachdem die chineſiſche Re⸗ gierung auch Zuſicherungen gegeben hat, wegen Zuweiſung des entſprechenden Schülermaterials und Zulaſſung zur chineſiſchen Staatsprüfung. Mein Freund Paaſche hat wiederholt in den letzten Jahren die Verminderung der Verwaltungskoſten in Kiautſchou verlangt. Noch heute iſt eine Fülle o ſt⸗ ſpieliger Beamten und Offiziere in dieſem Etat enthalten. Im übrigen haben wir Kiautſchou nicht als Stütz⸗ punkt der großen Weltpolitik aufgefaßt, ſondern als Kultur⸗ zentrum in jenen Gebieten für deutſche Bildung und Kultur. (Zuſtimmung.) Es iſt viel von Sparſamkeit geſprochen und dabei etwas übertrieben von der maßloſen Verſchwendung auf allen Verwaltungsgebieten. Wenn man S parſamkeit üben will, ſo müßte ſie vor allem bei dem Feſtefeiern und Empfängen gelten. Dieſe müßten verſchwinden. Die Kommunalbverwaltungen können hier ſehr gut ſparen.(Lebhafte Zuſtimmung.) In dieſen ernſten Zeiten ſind ſolche Feſtefeiern abſolut nicht am Platze; ſie finden auch nicht die Billigung ernſt⸗ hafter Männer. Dieſes Jubeln auf den Straßen gibt von der Sachlage auch ein ganz falſches Bild(Sehr richtig), das gar nicht der wirklichen Meinung ent⸗ ſpricht, und durch die nackte Wirklichkeit, ſagen wir einmal bei den Wahlen, wieder verwiſcht wir d.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) In dem Gebiet der Eiſenbahnverwaltung begrüßen wir den Abſchluß der Güterwagengemein⸗ ſchaft. Da kann man wirklich ſagen: Was lange währt, wird gut; ſchon 1905 wurde der Antrag auf Herſtellung einer ſolchen Gemeinſchaft geſtellt, aber erſt 1908 iſt man zum Ziele ge⸗ kommen. Es werden durch dieſe Gemeinſchaft in Zukunft etwa 0 geſpart werden, abgeſehen von anderen Erſparniſſen. Wenn die Einzelſtaaten ſo ſehr über die Finanzlage und über die Höhe der 1 klagen, und wenn ſie verlangen, daß die geſtundeten Matrikularbeiträge auf das Reich übernommen werden, dann dürfen wir auch wohl erwarten, daß die Einzelſtaaten ſelber ſparen und ſolche auf der Hand liegenden Reformen, wie die auf dem Gebiete der Eiſen⸗ hahnverwaltung, nicht aus bureaukratiſchen und engherzigen Gründen ſo weit hinausſchieben, wie es hier geſchehen iſt. Ich Ble daß aus der Güterwagengemeinſchaft ſich einmal noch eine etriebsmittelgemeinſchaft und ſpäter auch eine Fin anzge⸗ meinſchaft der deutſchen Bahnen entwickeln möge. Hinſichtlich des Auswärtigen Amtes heute klar geworden, einen wie ſchweren Verluſt Ausſcheiden des Herrn von Holſtein erlitten Politik gehe ich gar nicht ein, ich meine nur, Lſeh in e un ſeiner Kenntnis der Dinge iſt ein 11 noch nicht gefunden worden. Wenn der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt auf Urlaub iſt, ſo vertritt ihn der Unter⸗ ſtaatsſekretär, der aber der Regel nach nicht aus der diplomati⸗ ſchen Karriere, ſondern aus der Konſulatskarriere hervorgeht. Er kann infolge deſſen über viele Dinge gar keine Kenntnis haben, und ſo können ſich 1185 Mißverhältniſſe ergeben, wenn er für die ganze Dauer des Urlaubes die Vertretung ausübt. Den kraſſen Mißſtänden könnte abgeholfen werden, wenn die Stellung eines Direktors der politiſchen Ab⸗ teilung eingeführt würde, er müßte der ruhende Pol in der Abteilung ſein.(Sehr richtig!) Gerade mit Rückſicht auf die vielen Reiſen der Beamten wäre dieſe Stellung zu empfehlen. Aber es iſt Sache der Regierung, neue Beamten u fordern. hat man auch in den letzten Tagen viel von dem Aus⸗ chuß für auswärtige Angelegenheiten ge⸗ Herr Spahn hat auf das Urteil Windthorſts hinge⸗ wieſen, der dieſen Ausſchuß gering einſchätzte. Man muß her Unterſchiede machen. Auch wir können eine regelmäßige Ein⸗ berufung des Ausſchuſſes wohl kaum für wünſchenswert halten. Er würde dann zu einer Kontrollinſtanz über das Auswärtige Amt und die Politik des Reiches werden. Das kann nicht immer wünſchenswert ſein, da dadurch die Initiative beeinflußt und lahmgelegt werden kann. Es kann aber Zeiten geben, die ſo ſchwierig ſind, daß wir es völlig verſtehen können, wenn der Reichskanzler dieſen Ausſchuß einberuft, und ſich des Einver⸗ ſtändniſſes der Miniſter der großen Bundesſtaaten verſichert. Das war kürzlich ſo in den Zeiten der ſchweren Kriſe, die jetzt hinter uns liegt. Es iſt ſicherlich zweckmäßig, wenn in den Tagen, da das Gewitter am Himmel der auswärtigen Politik ſo zuſammenbraut und die Wolken ſitch ſo zuſammenſchieben, ß man ſogar von Krieg 15 es kann nur zweckmäßig ſein, wenn 5 der Reichskanzler un eine Rückendeckung chafft. Wenn dieſer Ausſchuß allerdings heute wieder in Funktion tritt, dann müßte allerdings die Frage aufgeworfen werden, warum immer noch die Geſandtſchaften der undesſtaaten im Auslande aufrecht erhalten werden, die ja doch keine eigentliche Politik machen können, die der des Reiches zuwider⸗ iſt es vielen es mit hat. Auf ſeine hinſichtlich ſeiner zuſtande gekommen iſt. So kann auch die dem — läuft.(Sehr richtig) Wir leiden überhaupt in Deutſchland darunter, daß wir doppelte Koſten für die Ver⸗ waltungen aufbringen müſſen, einmal Koſten des Reiches und dann der Einzelſtaaten. 5 2 Noch ein Work bezüglich der auswärtigen Preſſe. Im Auslande herrſchen bielfach falſche Anſchauungen über die deutſche Politik und ihre Ziele. Vielfach werden mit Abſicht falſche Anſchauungen hervorgerufen durch eine deutſchfeindliche Preſ ſe, die ſich eine Deutſchenhetze angelegen ſein läßt. Aber andererſeits fehlt es doch vielfach an einer genügenden Orientierung der ausländiſchen Preſſe durch die deutſche Diplomatie und an der notwendigen gegenſeitigen Fühlung. Als ich ſchon im vorigen Jahre darauf hintvies, erklärte ein ausländiſches Blatt, das ſei dahin zu ver⸗ ſtehen, daß die deutſche Regierung Geld ausgeben ſolle, um die Preſſe gewiſſermaßen zu beſtechen. Davon kann keine Rede ſein. Es gibt tauſend andere Wege, wie man ihr Aufklärung verſchaffen kann über das, was in den großen internationaken Fragen, die auf der Tagesordnung ſtehen, die deutſche Regierung will und was nicht. Man hat mit Recht darauf hingewieſen, daß Amerika nicht in dem Maße eine deutſchfeindliche Preſſe hat wie die anderen Länder. Das iſt das Verdienſt des früheren Botſchafters Speck bon Sternburg, daß er freundſchaftliche Be⸗ ziehungen zur amerikaniſchen Preſſe geſchaffen hat.(Der Reichskanzler nickt mehrmals zuſtimmend.) Ueber den d iplomatiſchen Dienſt iſt von verſchiede⸗ nen Seiten, von vielen Zeitungen, auch von ſehr ernſten Leuten, beklagt worden, die ſich jahraus, jahrein mit auswärtiger Politik befaffen. Auch wenn wir anerkennen, daß man mit einem Teile 0 er Qualität unſerer Diplomatie nicht zufrieden ſein kann, iſt es doch ſehr ſchwierig, mit einem Schlage Wandel zu ſchaffen. Die Reformbedürftigkeit unſerer Diplomatie hat der Staatsſekretär des Auswärtigen ja anerkannt und ſelbſt die Zuführung friſchen Bfutes empfohlen. Ein paar Worte zur Marokkoaffäre. Wir haben in dieſen Tagen das franzöſiſche Gelbbuch geleſen, und ich will der Hoffnung Ausdruck geben, daß auch dem Reichstage wiederum eine Sammlung amtlicher Schriftſtücke zugehen wird.(Beifall.) Das franzöſiſche Gelbbuch umfaßt die Zeit vom 1. Oktober 1907 bis zum Jahre 1908, alſo die Periode, in der die Franzoſen große Verſtärkungen nach Marokko entſandten und den Zug ins Innere unternahmen. Die Periode iſt gekennzeichnet durch den Zuſammenbruch des Sultans Abdul Aſis und das Hochkommen Mulah Hafids, der ſchließlich zum Sultan ausgerufen wurde. In Frankreich iſt in der jüngſten Kammerdebatte der franzöſiſchen Politik reiches Lob gezollt worden, das ja auch berechtigt iſt, nach⸗ dem die Caſablanca⸗Affäre mit einem Sieg der ranzöſiſchen Regierung geendet hat.(Bewegung.) In Deutſchland iſt in das Lob der franzöfiſchen Politik viel Tadel gegen die deutſche Politik eingemiſcht worden. Man hat ge⸗ tadelt, daß Deutſchland in der Entſchädigungsfrage wegen der Unruhen in Caſablanca und in der Anerkennungsfrage des Sul⸗ tans Mulah Hafid der franzöſiſchen Politik Schwierigkeiten ge⸗ macht habe, und hat darauf hingewieſen, daß Deutſchland akllein ſolche Schwierigkeiten mache. Ich laſſe dahingeſtellt, ob richtig iſt, was in der fran⸗ zöfiſchen Marofkodebatte behauptet wurde, daß Frankxeich be⸗ müht war, ich in den Streit der beiden Sultane nicht einzu⸗ miſchen, ob nicht teilweiſe franzöſiſche Truppen auf der Seite Abdul Aſis gekämpft haben, welche Verhandlungen zwiſchen dem franzöſiſchen Geſchäftsträger und Abdul Aſis geſchwebt haben. Deutſche und ägyptiſche Zeitungen haben darüber mancherlei be⸗ richtet, aber die jüngſte Kammerdebatte hat jedenfalls gezeigt, daß Frankreich jede Einmiſchung in die inneren Verhaltniſſe Marokkos ablehnt. Eine energiſche Vertretung der deutſchen Intereſſen kann ich nur billigen, und soir wiſſen, daß ſie keinen aggreſſiven Charakter gehabt hat. Das hat ſogar ein Blatt anerkannt, das ſonſt mit der deutſchen Marokkopolitik gar nicht einverſtanden iſt. Der„Vorwärts“ hat Zeſagte, die deutſche Diplomatie ſei nicht aggreſſiv vor⸗ gegangen, ſie habe ſich nur Gott und den Menſchen Waeun une 55 ahrung unſerer Intereſſen verſtanden wird, kann ich das nicht tadeln.(Beifall.) e. 5 Zum Schluß ein Wort über die orientaliſchen Wir⸗ den, die auch in Deutſchland zu der ſchweren Befürchtung ge⸗ führt haben, daß der Weltfriede geſtört werden könnte. Wir haben es gebilligt, daß die deutſche Politik gerichtet war auf die Auf⸗ rechterhaltung der Integrität der Türkei. Auf der anderen Seite aber kann man wohl fagen, daß die deutſche Politik niemals dar⸗ auf gerichtet ſein konnte, ein abſolutes Regiment in der Türkei zu erhalten. Bei uns kann die Fiafabrun einer Kon⸗ ſtitution der Türkei nur von fedem freudig be⸗ Arüßt werden. Daß unſere Verhältniſſe ſich aber in der Türkei nicht verbeſſert haben, iſt ohne weiteres klar. Es iſt ge⸗ wiß übertriehen, wenn geſagt wird, daß alles, was Deutſchland und ſeine Pioniere in zehnjähriger Arbeit in der Türkei ge⸗ leiſtet hätten, nun mit einem Schlage vernichtet ſei. Es fragt ſich aber doch, ob die Sympathien für die Reformen in der Türkei von uns ebenſo frühzeitig wie von England und Frankreich zum Ausdruck gebracht worden ſind. In den kritiſchen Tagen weilte der deutſche fern von Konſtan⸗ tinopel in ſeiner deutſchen Heimat. Es mag ſein, daß er wie mancher andere von den türkiſchen Umwälzungen über⸗ raſcht worden iſt. Aber miir iſt das nicht recht begreiflich.(Sehr richtig.) Denn eine ſolche Umwälzung vollzieht ſich doch nicht ſo im geheimen. Es wird den Reichstag wohl die Beantwortung der Frage intereſſieren, weshalb nicht auch von deutſcher Seite die Richtlinien unſerer Politik an Ort und Stelle rechtzeitig bekanntgegeben ſind. Auch bezüglich der Unabhängigkeitserklärung von Bulgarien und der Annexion von Bosnien und der Her⸗ gzegowina war Deutſchland wohl nicht orien⸗ kiert. Es fragt ſich auch hier, wie das kam, denn eigentlich konnte ſelbſt jeder Reiſende in Bosnien und der Her⸗ egowina ſehen, welche Vorbereitungen in militäriſcher Beziehung dort getroffen wurden, und daß über die Abſichten der öſter⸗ reichiſchen Regierung kaum noch Zweifel beſtehen konnten. Die Annexion hat ja in der Türkei lebhafte Erregung hervorgerufen, ebenſo wie die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens; das iſt in⸗ ſofern nicht recht verſtändlich, als ja Bulgarien ſeit vielen Jahren tatſächlich unabbängig war und Bosnien nebſt der Herzegowina ebenſo tatſächlich als Provinzen von Oeſterreich galten. Man kann ſich allerdings fragen, ob nicht gerade angeſichts der Erregung für Oeſterreich eine andere Politik denkbar geweſen wäre, daß vielleicht vor der Annexion, eventuell unter Benutzung der guten Dienſte Deutſchlands eine friedliche Auseinanderſetzung mit der Türkei hätte ſtattfinden können. Es würden dadurch ziemlich ſchwere Tage vermieden worden ſein. Meine Freunde billigen das Feſthalten an der Dreibundpolitik. Der Dreibund iſt ein Friedens⸗ inſtrument erſten Ranges. Es gehört aber zur Aufrechterhaltung des Dreibundes, daß wir Schulter an Schulter mit Oeſterreich ſtehen, namentlich in einer Periode, in der es, wie zuletzt, den An⸗ ſchein hatte, als ob ein vollſtändiges internatio⸗ nales Keſſeltreiben gegen Oeſterreicherfolgen ſollte. Auch in den jüngſten Debatten der italieniſchen Kammer iſt offenbar die Notwendigkeit des Dreibundes aner⸗ kannt worden. Die erregten Erörterungen, die ja zum Teil eine recht ſcharfe Mißbilligung der italieniſchen Valkanpolitik enthiel⸗ ten, haben doch zu einem Vertrauensvotum für den Miniſterpräſi⸗ denten geführt und damit auch zu einer Anerkennung der Fortfetzung der Qreibundpolitik. Die letzte Zeit hat deutlich gezeigt, wie wertvoll für Oeſter⸗ reich die Aufrechterhaltung der deutſchen Freundſchaft iſt. Ange⸗ ſichts dieſer Tatſache müſſen die jüngſten Exzseſſe in Prag jeden Deutſchen, wie überhaupt jeden Kulturmen⸗ jchen mit tiefem Vedauern erfüllen.(Sehr richtigl). (Heiterkeit.) Wenn darunter die 1 Eine Reihe ruhiger, harmloſer Elemente iſt in dieſen wilden Streit einer erregten Nationalität hineingezogen worden, es haben ſchwere Mißhandlungen ſtattgefunden, und wir können es nur be⸗ dauern, daß es ſo lange währte, bis ein energiſches Eingreifen der Polizei ſtattfand, und man zu dem letzten Mittel griff, das Standrecht über Prag zu verkünden. Wenn wir aus voller Ueber⸗ zeugung eine öſterreich⸗freundliche Politik treiben und in ſchweren Tagen Oeſterreich unterſtützen, dann müſſen wir auch verlangen, daß ſeitens unſeres Bundesgenoſſen im ganzen öſterreichiſchen Kafſerſtaat unſeren Angehörigen der gebührende Schutz gewährt wird.(Lebh. Beifall.) Ich hoffe, daß das Aus⸗ wärtige Amt es in dieſer Richtung an der nötigen Energie nicht hat fehlen laſſen. Die internationale Lage iſt ſchwieriger gewor⸗ den von Jahr zu Jahr. Das beweiſen auch die Beſorgniſſe, die in dieſem Hauſe wiederholt wegen ihrer künftigen Entwicklung laut geworden ſind. Die internationale Lage erfordert ein nicht gewöhnliches Maß von Geſchicklichkeit unſerer Diplomatie. Ich will die Frage nicht bejahen, ob dieſes außergewöhnliche Maß bon Geſchicklichkeit bei uns vor⸗ handen iſt. Andererſeits aber iſt es falſch, die Wandlungen der internationalen Politik auf Fehler unſerer deutſchen Diplomatie zurückzuführen. Daß auch ſie Fehler macht, wird niemand beſtrei⸗ len. Es vollzieht ſich eine neue Gruppierung der Mächte, wir müſſen mit neuen Plänen und Aufgaben rech⸗ nen. England ſucht heute überall Bündniſſe und trägt damit das Syſtem der Unruhe in die Welt, unter dem wir leiden müſſen(Zuſtimmung), zumal, wenn wir unter der Empfindung ſtehen, daß dieſe Bündniſſe darauf ab⸗ zielen, Deutſchland zu iſolieren und wirtſchaftlich ſchwer zu ſchädigen. Wenn die Beziehungen Italiens zu Oeſter⸗ reich lockerer geworden ſind und gewiſſe Befürchtungen bezüglich des Boeſtandes des Dreibundes laut werden, ſo ſind auch hier wirt⸗ ſchaftliche Vorgänge an der neuen Gruppierung, die Italien zu anderen Staaten hinneigen läßt, ſchuld. Frankreich ſucht für ver⸗ lorene Probinzen Entſchädigung in einer ausreichenden Kolonial⸗ politik. Dazu kommt die Entwicklung in Amerika und Japan, wo neue junge Rieſen ihre Glieder recken. Selbſt in China und Perſien zeigen ſich die Geburtsweheneiner neuen Zeit, auch die Türkei geht zum konſtitutionellen Shſtem über. Eine ſolche Lage erfordert allererſte Kräfte für unſere Diplomatie. Sie erfordert auch eine Preſſe, die unbeſchadet der Kritik im einzelnen immer an dem Grundſatz feſthält: rigt or wrong, my country, deutſche Intereſſen immer voran!(Beifall.) Ueber die Sorgen des Alltags hinweg muß unſer deutſches Volk auch ſeine Aufmerkſamkeit auf die aus⸗ wärtige Lage richten und auf die ſich immer ſchwieriger geſtalten⸗ den Verhältniſſe unter den Mächten. Mit voller Einmütigkeit hat der Reichstag in der letzten ſchweren Zeit zuſammengehalten. Auch das deutſche Volk muß ſo einmütig zuſam⸗ menſtehen, damit es jeder Lage in vollem Um⸗ fange gewachſen iſt.(Lebhafter Beifall.) Ahg. Scheidemann(Soz.): Der ganze Etat iſt nur eine Parodie auf das hohe Lied der Sparſamkeit, das hier jetzt immer ge⸗ ſungen wird. Freilich iſt es keine luſtige Parodie. Unter den Ausgaben vermiſſe ich den Poſten von 200000 Mk., der zur Unter⸗ drückung des„Daily“⸗Interviews verwendet worden iſt. Auch die Einnahmen erſcheinen mir nicht vollſtändig angegeben. Herr Dernburg hat doch von Diamantfeldern in Deutſch⸗ Südweſtafrika herichtet, die ſo wertvoll ſein ſollen, wie man ſte ſich kaum denken kann.(Heiterkeit.) Herr Staatsſekretär, wo ſind denn Ihre Diamanten?(Große Heiterkeit.) Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn Sie ſo ſchnell wie möglich damit heraus⸗ rücken würden.(Erneute Heiterkeit.) Die kämen ja unſerem Etat hier ganz trefflich zuſtatten. Dann könnte der Staaks⸗ ſekretär auch ſeine Verſprechungen einlöſen, die er den Hanauer Diamantſteinſchleifereien gemacht hat. Kaum hakte nämlich Herr Dernburg die Diamanten gefunden' da beſtritt er 151 ſchon, daß ſie nirgends anders als in Hauau geſchliffen werden ollten. der afrikaniſchen Schätze. Alle Einrichtungen ſind ſchon getroffen. Geſchulte Arbeiter ſind bereit Genieren Sie ſich nicht, Herr Staatsſekretär, ſo ſchnell wie möglich die Sendung nach Hanau ab⸗ gehen zu laſſen.(Heiterkeit.) Wem ſollen wir dieſen Rieſenetat bewilligen? Der Re⸗ gierung des Fürſten Bülow? Haben Sie zu ihr irgend welches Vertrauen? Vor einigen Tagen brachte ein franzöſiſches Blatt ein Bild: Zwei Herren darauf und darunter die Unterſchrift: Wie können Sie verlangen, daß ich Ihnen Vertrauen ſchenke, wenn Sie mir nicht Vertrauen ſchenken! Der eine war Bülow, den anderen können Sie ſelbſt erraten. Einer Regierung, die uns derartige Blamagen eingebrockt hat, kann man einen ſolchen Etat nicht bewilligen. Die beſte Sparſamkeit iſt eine gute auswärtige Politik; unbegreiflich, wie Baſſermann ſeine Rede ausklingen laſſen konnte in eine Verherrlichung unſeres offiziellen Deutſch⸗ land. Wie kann das Ausland vor der deutſchen Diploma⸗ tie irgend welchen Reſpekt haben!, die bald an das geſchliffene Schwert appelliert, bald vom trockenen Pulver ſpricht! Muß ſich das Ausland nicht wie ein eiſerner Ring um uns legen? Was iſt aus dem berühmten chineſiſchen Kuchen geworden, aus dem Platz an der Sonne? Nichts iſt geblieben als das ſchöne Wort: Kotau. Der Kaiſer iſt geſtorben, ſeine Tante gauch(Sehr richtig! Große Heiterkeit)—— ja, aber Regent iſt der Prins, den man lächerlicherweiſe ſeinerzeit gezwungen hat, als Sühneprinz hierher zu kommen. Die ganze China⸗Politik war eine Kette von Lächerlichkeiten. Blamage auf der ganzen Linie. Und jetzt? ein engliſch⸗japaniſches Abkommen, ein amerikaniſch⸗ japaniſches Abkommen— Chinas Integrität! Aus der Freund⸗ ſchaft zu allen Sultanen der Welt iſt abſolut nichts für uns her⸗ ausgeſprungen. Im ſelben Moment, wa der Sultan gezwungen wird, eine Verfaſſung zu geben, trifft noch rechtzeitig der Schwarze Adler bei Ferik Paſcha ein, damit er ihn ſich raſch anſtecken und verduften kann;— dieſelbe Geſchichte wie bei Stöſſel und Abdul Aſis! Als die Verfaſſung verkündet wurde, haben die Schiffe aller Nationen geflaggt, türkiſche Freude war aber nicht deutſche Freude. Ich rief dem Reichskanzler neulich dazwiſchen: Schnorrer und Verſchwörer. Ja, mein lieber Herr Reichskanzler (große Heiterkeit, auch Fürſt Büloſo ſchüttelt ſich vor Lachen), dieſe Schnorrer und Verſchtwörer, die jetzt in der Türkei am Ruder ſind, haben in ihrem Aſhl die ganze Reaktion Deutſch⸗ lands kennen gelernt. Solange Abdul Hamid der Schlächter Armeniens war, der Höchſtkommandierende des größten Spitzelheeres der ganzen Welt, war er der beſte Freund bon den Herren hier in Berlin; jetzt, wo ein modernes Regiment dort iſt, iſt die Freundſchaft bei uns alle. Bis zum perſiſchen Golf ſoll nach der Meinung der Alldeutſchen die deutſche Einflußſphäxe reichen. Jawohl, in Bodenbach iſt ſie alle!(Heiterkeit!) Der Eingriff Oeſterreichs in die Türkei war eine offenkundige Zerreißung des Berliner Vertrages. Waren nicht Schritte der deut⸗ ſchen Regierung möglich, dies zu verhüten? Iſt es richtig, daß Kaiſer Wilhelm an den Kaiſer von Oeſterreich ſchrieb oder, wohl richtiger, telegraphierte, daß er ihm deutſche Truppen zu ſenden bereit ſei? Inzwiſchen vermittelte„unſer Erbfeind“ Frankreich zwiſchen Oeſterreich und der Türkei. Das ganze Ergebnis dieſer Orientpolitik iſt ein neues Schlafmittel. Trional und Veronal ſollen nicht abſolut ſicher wirken, ganz ſicher aber wirkt— Sar⸗ danapal!(Heiterkeit.) Der Schiedsſpruch von Caſablanca, überhaupt die Einſetzung dieſes Schiedsgerichts iſt zweifellos ein Triumph Frankreichs und eine neue Blamage für das deutſche guswärtige Amt.(Lachen rechts.) Wie konnte die deutſche Regierung von der franzöſiſchen eine Entſchuldigung berlangen, nachdem Ende September bereits der offizielle Bericht eingetroffen war. Es ſcheint ihn wieder niemand geleſen zu haben.(Heiterkeit.) Als he eine deutſche Organi⸗ franzöſiſche Zeitungen hehaupteten, es g ſation, die in der Fremdenlegion vra ſchen Anfimili⸗ rarismus treibe, da leugnete die Regierung. Als aber das Dementi erſchienen war, da meldete ſich in Köln ein Verein und Bisher wartet man dort vergeblich auf das Eintreffen leſen hat. wegen zur Ordnung. teilte ſtolz mit, daß er der Urheber dieſer Beſtrebungen gegen die Fremdenlezion ſei. Die franzöſiſche Regierung bakte alſo voll⸗ kommen recht. Hat der Konful in Caſablanca nichts davon ge⸗ wußt? Hat er nicht gewußt, daß er bloß das Werkzeug des Kölner Vereins war? Ein gewiſſer Sievers hatte geradezu eine Agentur zur Verleitung zur Fahnenflucht ein⸗ gerichtet. Er ſoll die Flüchtigen ſsgar mit Geld und Kleidern ausgerüſtet haben. Tas ſind Dinge ſo ernſter Natur, daß ſie aufgeklärt werden müſſen. Jedenfalls hat ſich das Auswärtige Amt eine ernſte Blamage geholt. Die„Tägliche Rundſchau“, ein Blatt⸗ deſſen nationale Geſinnung gewiß nſemand anzweifeln wird, ſchrieb über Eaſablanca, dieſe neue Blamage iſt nach allem Vorangegange⸗ nen doppelt und dreifach fatal. Freilich ſind wir gegen Ungeheurr⸗ lichkeiten der Führung unſerer äußeren Politik nachgerade ſo ab⸗ gebrüht, daß wir dieſe Fälle gar nicht mehr ſo ſcharf empfinden. Weiter heißt es:„Man ſteht den Taten unſeres Auswärtigen Amtes mit einer Art ſtumpfen Fatalismus gegenüber. Aufrütte⸗ lung und Notwehr iſt notwendig, Notwehr nicht gegen unſere Gegner, die Franzoſen und ihre Marokkopolitik, ſondern gegen die Unfähigkeit unſerer eigenen äußeren Politik. Wahrhaftig, die franzöſiſche Politik iſt uns weniger feindlich und gefährlich als unſere eigene.“— So denken nationale Kreiſe. Was iſt das Ergebnis der achtjährigen Tätigkeit des Kanzlers? Aus Oſtaſien heraus! Aus dem nahen Orient heraus! Aus Marokko heraus! Das iſt das Geſamtergebnis, alſo 0,0. Wie iſt denn unſer Verhältnis zu Frankreich? Das Ver⸗ hältnis der Völker iſt ein außerordenklich herzliches, das hat ſich erſt wieder gezeigt bei dem furchtbaren Unglück in Radbod. Tapfere franzöſiſche Soldaten waren es, die als erſte in unſere in Flammen ſtehende Geſandtſchaft in Peking eindrangen und unter Hintanſetzung ihrer Geſundbeit und des Lebens retteten, was zit retten war. Man ſollte einmal darſtellen, wie die franzöſiſchen und die deutſchen Arbeiter ſich zu Hilfe kommen. Das wäre ein ſchönes Bild zur Verföhnung.(Zu⸗ rufe bon den Soz.: Anſtelle der franzöſiſchen Fahne dort oben an der Wand!) Die Tower Hill⸗Affäre konnte in Amerika keinen guten Eindruck machen. Ebenſowenig in England der Brief an den Lord Tweedmouth und das Interview im„Dailn⸗Tele⸗ graph“. Darf man ſich da wundern, daß Lord Roberts ein ſtehen⸗ des Heer berlangt?(Widerſpruch bei den Natl.) Sind wir im Rüſten Waiſenknaben? Wie hat man früher gegen England ge⸗ hetzt! Erfreulicherweiſe ändern ja jetzt auch die nationalen Kreiſe ihre Anſicht. Ich erinnere an den Artikel des Legationsrat vom Rat, der ja Reichsparteiler iſt.(Widerſpruch bei der Reichs⸗ partei; Zurufe: Er iſt nationalliberal!) Das iſt gerade ſo am wie die Reichspartei, namentlich ſeitdem wir die Zeitungs⸗ koalition haben. Das iſt gehupft wie geſprungen. Mit jedem neuen deutſchen Schiff ſteigt der Einfluß Englands und nicht der Deutſchlands. Holland, das Stammland der Buxen, zieht es jetzt vor, in ein engeres Verhältnis zu England zu treten ſtatt zu Deutſchland, deſſen Kaiſer ſich allerdings gerühmt hat, den Kriegs⸗ blan ausgearbeitet zu haben zur Niederſchlagung der Buren⸗ Genau ſo iſt die Stimmung der Buren gegenüber Deutſchland. Als Merrhman im Burenparlament ausrief: Wollen wir vielleichk unter der Herrſchaft des deutſchen Kaiſers leben?, da erhoh ſich ſtürmiſche Eutrüſtung auf der ganzen von Buren beſetzten Galerſe. (Hört! hört!) Englands Verhältnis zu Rußland hat ſich erheblich gebeſſert. Giolitti hat in Italien ausgeſprochen, daß nach Ablauf des Dreibunds man zweifellos dort eine andere Verbindung mit Rußland und England ſuchen müſſe. Oeſterreich iſt der letzte der Mohikaner unſerer Bundesgenoſſen. (Lebh. Zuſtimmung der Sozialdemokraten.) Es fragt ſich, wie lange noch. Die Mehrzahl der Oeſterreicher beſteht aus Slawen. Wie behandelt man bei uns die flawiſchen Völker?(Sehr gut! hei den Polen.) Da treiben wir eine Politik, die ein Mann wie Graf Haeſeler bezeichnet hat als wider die Verfaſſung und das Gewiſſen gehend.(Lebh. Hört! hört! bei den Soz. und Polen.), Auch wir Sozialdemokraten bedauern außerordentlich die Vorgänge in Prag. Man muß aber auch den Urſachen nachgehen. Was ſagt die deutſche Diplomatie dazu, daß deutſche Studenten in brobokatoriſcher Weiſe nach Prag gegangen ſind. Würden wir uns 1 1 zwenn ähnliches vorkäme, Studenten aus Warſchau gefallen en? Hier tritt eine Unterbrechung ein. Am Tiſche des Bundes⸗ rats hat den Oberſtleutnant Golg, Chef der Zentralabteilung im Kriegsminiſterium, ein leichtes Unwohlſein befallen. Unter der ärztlichen Aſſiſtenz Dr. Mugdans wird er aus dem Saale in das Zimmer des Präſidenten gebracht, wohin ihn der Reichskanzler und der Kriegsminiſter ſoſvie einige Staatsſekretäre begleiten. Nach kurzer Zeit erhält der Präſident die Mitkeilung, daß es ſich nur um einen leichten Unfall handelt und er erſucht den Abge⸗ ordneten Scheidemann fortzufahren. Abg. Scheidemann(Soz.): Etlwas weniger Phantaſie, etwas weniger Barlett⸗ muſik üund etwas mehr Sinn für die praktiſche Wirklichkeit! (Scheidemann will wieder abbrechen. Präſident Graf Stolberg: Ich höre, daß es nur ein vorübergehender Unfall iſt, und daß bereits Beſſerung eingetreten iſt, fahren ſie alſo fort!) Die Aerg Bülow ſieht aus wie eine Wiederholung der Akra Manteuffel. Auch bei Varnhagen b. Enſe lieſt man:„Preußen iſt in Euvopa iſoliert und ebenſo der König in der Bevölkerung.“ Und an einer ſpäteren Stelle:„Selten war ein Fürſt ſo allgemein mißachtet, berlacht und verhöhnt, als Poſſenreißer angeſehen(der Präſident, der durch die Teilnahme an dem Ergehen des erkrankten Offiziers in Anſpruch genommen iſt, achtet nicht auf die Worte des Redners und wird von einem Schriftführer und dann auch vom Staats⸗ ſekretär von Bethmann⸗Hollweg aufmerkſam gemacht.) In der Blockära ſahen die Freiſinnigen mehr auf gute Be⸗ handlung als auf hohen Lohn; der Lohn iſt ſehr mäßig und die Behandlung unter jeder Kritik: Schücking, die Diſgißplinierung der freifſinnigen Lehrer in Kaſſel, der Zeuguiszwang gegen die „Frankfurter Zeitung“, der Skandal des Korbflechtens als Be⸗ ſchäftigung eines Redakteurs im Gefängnis, der Eulenburgſkan⸗ dal! Eulenburg, der reif fürs Zuchthaus iſt, läßt man im Auto⸗ mobil nach Liebenberg fahren; den unzweifelhaften Ehrenmann Liebknecht beurlaubt man nicht ins Abgeordnetenhaus, und der Reichsanwalt ſchreibt ſeinem Sekretär: Ich bitte, das dem Liebknecht mitzuteilen.(Hört! Hört!) Dieſe Gegenüberſtellung wird im Volke verſtanden werden. Preußiſche Polizeiſpitzel ſchickt man zu unſerem Parteitag nach Nürnberg, um dort einen kleinen Skandal anzurichten.(Große Heiterkeit.) Schergendienſte un⸗ ſerer Polizei für Rußland uſww. Dann die Sozjalpolitik:—— wo bleibt die ſo oft angekündigte Reform der Krankenverſicherung? Wird der Staatsſekretär wenigſtens die ſtenographiſchen Berichte üher die Verhandlungen im Reichsamt des Innern veröffent⸗ lichen? Haben die Herren vom Black denn wirklich noch Ver⸗ trauen zum Reichskanzler? Das Volk nicht! Er ſitzt gewiſſer⸗ als das kleinere Uebel hier.(Heiterkeit.) Man t ſich mit dem Ungkücks⸗Kanzler ab, weil man ſich Hor einem kommenden Katoſtrophen⸗Kanzler fürchtet.(Sehr rich⸗ tig] b. d. Soz.) Wir wünſchten, die Regierung machte die Probe aufz Exempel und löſte den Reichstag auf, um den Willen des Volkes zu orfahren. Wir gehen mit aller Zuverſicht in den neuer Wahlkampf.(Beifall der Soz.) Präſident CEraf Stolberg: Bei der im Hauſe herrſchenden Unruhe konnte ich nicht alle Ausführungen des Redners verſtehen. Ich erſehe jetzt aus dem Stenogramm, daß er einige Zitate aus Varnhagen von Enſe ver⸗ In einem wird König Friedrich Wilhelm IV. als Ich rufe den Abg. Scheidemann des⸗ (Beifall rechts.) vertagt ſich. ſſte Sitz Näch ing: Montag, 1 „Poſſenreißer“ bezeichnet. Das Haus 8 155 4 Uhr: Weiterheratung. Schluß gegen 5 Uhr. Pfg. pro Woche kostet unsere Mappe A 5. Klasse frei Haus, auch nach allen Vororten. Ueber Land u. Meer Meggendfr.Biätter Romanbibliothek Wie dsartenlaube Eliegende Blätter Das Buch für Alle Zonntags-Zeitung Die Hodenwelt Zur guten Stunde erliner ill. Zig. Welt und AHaus 672686 Woche Weltcourier Journal-Lesezirkel Flöncken& Lang! 0 4, 6. Tel. 1212. — Großze Möbel⸗Verlleigerung. Im Auftrag verſteigere ſch in meinem Lokal N 4, 4, heule den 7. Dez, nachm. 2 Uhr folgende Gegenſtände: Kleider⸗ u. Küchenſchränke, Sofa, Vertiko, Waſchtkommode u. Tiſche, Fahrräder, Gasheizofen u. vieles mehr. 32136 Böhles, Auklignalor. Uebernehme jederzeit Verſteigerung 4 Vermischtes Fottgans oder 2 Fettenten läglich friſch geſchlachtet, ſauber gerupft, lieſere je 10 Pfund Colli zu Mk..75 ranco und zollfrei. Iſidor Roſenbaum in Huſiatyn via Myslowitz O. S. 1670 Unterrieht. 5 Nachhilfe für Quintaner geſucht. Offert. erb. u. Nr. 67277 an die Exp. ds. Bl, Ndeldrerkehr. 10 P 6, 20 SrScHheint — Bran das Geſchäſtsjahr 1907ſ/s auf Mark Fünfunddreißig für die Aktie a M. 500.— 5 Stebenzig 5 jeſigeſetzt, welche vom 2. Jauuar bel den Bankhäuſern Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G. in d E. Ladenburg in Frankfurt a M ung der betreffenden Dibidendenſcheine Nr. Die Turnus gemäß ausgeſchiedenen Aufſichtsralsmitglieder Herr Eruſt Lämmert in Mannheim und Mannheim und Herr Herr Herrmann Rippert in Mannheim wurden wiedergewählt. Maunheim, den 5. Dezember 1908. Der Vorſtaud 85 . Die Ermor Heute der 30 zereigeſellſch (worm. Homaun) Mannheim. In heutiger General⸗Verſammlung wurde die Dividende für unstfſi aft Eichbaum 5„1000.— 1909 ab, an unſerer Kaſſe, ſowie gegen Einliefer⸗ 27 ausbezahlt wird. 8061 Hormannm jr. Thee Prae chter Niederlagen in den Pel.-Handlungen von L. Locher A. 2. B. Sund 1. 2 ·. Werkauff 1 Monat geſpieltes ** Pianino aus guter Fabrik b llig abzug. (auch gegen Raten oder Miete). Firma Demmer, Luiſenſtr. 6 Gtlegenheitskünfe. Nußb. pol. Vertikovs v. 42 M. an Kameitaſchen⸗Divan„55„„ Stühle von Nußbaum⸗Büfekt ſiatt 250 M. 200„ Ausziehtiſche ſtatt 45 M. 88„ komplette Küchen ſtatt 120 M. 90„ kompl: Schlaſzimmer ſtatt 500 M. 400„ und Anderes mehr. 67288 Keller, Q 3, 10/11. Ftellen inden Rohlenhandel en gros mit Dampfkranen⸗ Verladebetrieb ſucht einen tüchtigen energiſchen Tageraufſeher. Offerten mit Zengnisab⸗ ſchriften unter Nr. 32128 an die Expedition dieſ. Zeitung erbeten. Frfahrenen Buchhalter zum Bücherabſchluß u. Berater geſucht— Gefl. Offerten unter Nr. 32182 an die Exp. ds. Bl * n* Jüngerer Bureaugehilfe erfahren im Lohn⸗ und Kran⸗ kenweſen für Baubureau ſof. geſucht. Beſchäftigungsdauer ca. 3 Wochen. Tagegeld Mk. .—. Offerten mit Zeugnis⸗ abſchriften unt. H. B. 67269 an die Exp. ds. Bl. Tebensllellung für älteres Fräulein oder Frau mit 2000 Mk. geſucht. Ange⸗ nehme, ſelbſtändige Exiſtenz.— Off. u. Nr. 6728 1 d. d. Exp. d. Bl. Lehlalstellen 1, 23, 4. St. Vdh., 1 gute Schlaſſtelle ſofort zu v. 31974 Traitteurſtr. 43 4. Stock rechts, beſſere Schlaſ⸗ ſtelle mit 1 oder 2 Betten an ſoliden Herrn oder Fränlein ſof od. ſpäter zu vermieten. 66877 Zum Eintritt per 1 Jan. oder ſpäter wird eine per⸗ fekte Sienunrmbiti Mäſchinenſchreiberin geſucht. Offerten mit Angabe der Gehaltsauſprüche, ſowie des früheſten Eintrittstermines werden unter D. 662 P. N. an Rudolf Moſſe, Mannheim 8055 Fahrezoerdenſ 0000 Mk.. neht Die allein. Ausnützung einer geſ. geſch. Erfindung iſt noch für einige Bezirke zu vergeben. Herren jed. Standes, die über ein flüſſ. Kapital bis zu 500 Mk. verfügen, bietet ſich Gelegenbeit zu guter dauernder Exiſtenz. Offerten unter K. A. U. 1487 an Rudoltf Mosse, Frankfurt à. M. erbeten. ssse erbeten. Ladnerin geſucht und zwar eine alleinſtehende Frau, mit guten Zeugniſſen, zum baldigen Eintritt. Bevor⸗ zugt diejenige, welche kleine Cau⸗ nion leiſten kann und prima Ne⸗ ſerenzen beſitzt. Offerten unter Nr. 32131 an die Expedition. Gut empfohlene Fra vormittags einge Stunden geſ. 67285 B 6, 20, 2. Stock. Denn Ress. dd 2. 3. 4884 Schweizer 70 Stickereien. Tüchtiger, Dame welehe in bessern Privathäusern gut eingeführt, würde den Ver- kauf meiner gestickten Roben⸗- u. Wäsche-Stickereien übergeben Eüduard Sturzenegger St Gallen(Schweiz.) LVoſien Suchen Ein Junge(16 Jahre) a. ut. Famtlie ſucht als Aus⸗ äufer Stelle. 32124 Beilſtraße 8, 3. Stock links. Mädchen ſucht Stellung in Zimmer oder allein per ſofort. 321¹2⁵ Anna Klemm, Ladenburg, Marktplatz. 25 Mietgesuche 92 „Zum 1. Jan, f. ſol, genügſ. Aimm möbl. Separateing.⸗ Zimmer in gut. Lage, wenn mögl. mit Penſ. geſ. Off. unk. Nr. 32042 an die dition. Kinderloſe Eheleute ſuchen ſaubere, ſtille, möblierte Woh⸗ nung, beſtehend aus Wohn⸗ und Schlafzimmer event. kl. Küche oder Raum, der als ſolche dienen kann. Off.(ohne Preis⸗ angabe werd. nicht berückſicht.), unter Nr. 33134 an die Exp. Wirtschaften Eine gutgehende Wirtſchaft per 1. Jauuar zu vergeben. Näheres Käferthalerſtr. 5 bei Bernd 2. Stock. 66272 geschäftskundiger General⸗Auzeiger (HAiIlm dArt) dungdesHerzogs v. Guise VO M. Lavedam. Beilſtr. 15 part.,) Zimmer MN Ffl. zember. Digudonne, Théatre de ſa Darge1 ersten Pariser Künstlern Herr de Bargy von der Comédie-Francaise u Alb. Lambert,,„ 5 fianalssanoe I„ Robinne, Comedie Francaise. Mannheim den 7. De Ausserdem noch das vollständig neue Sensations-Programm ͤ ͤK K Die Narbe Bei den Lappländern. Pseudo-Bräutigam. Trompeter von Säkkingen. Picapoo Dame. ete. ete. eto. 2 2 U. à. N— Jor N3, 45 Ecladen mit großem Nebenraunt u. hell. Lageir eller ſof zu vm. Näh. 3. St. Aeller. 7 Lſchön. Weinkeller 6.25 ſof. zu vermiet. Näheres K 1, 5a, Kanz⸗ lei, 2. Stock. 67232 P 6, 20 Schöner Keller 122 qm groß für jeden Vetrieb geeignet zu vermieien. 66717 M. Marum. Tel. 51 u 13585. 8 6, 3 und trocken, zu ver⸗ mieten. 66516 Mittelſtr. 22 große helle Kellerräume(400 qm Soutrainkeller, hell zu vermteten. 66026 r ö in de Hrößeren Keller Nher⸗ hafengegend ſuchen 67129 Serrm Löb-Stern& Co. Wohnungen. LI. 6 ſchöue geräumige Wohnungen, der Neuzeit entſprechend ein⸗ gerichtet, 6 Zimmer, Küche, Bad, Maßtſardeund ſonſtigen Zubehör per ſoſort event. ſpäter billig zu vermieten Näheres 64357 Peter Löb, Baugeſchäft. U..6 2. Sibe z Simmer, Alkoven, Küche zu ver⸗ mieten. 32078 Augartenftr. 64 Geräumige 3 Zimmerwoh⸗ nung per J. Oktober zu ver⸗ mieten. 64464 Näh. II. Stock, Bureau. u. 1 Zimmer u. Küche per ſof. od. 1. Jan. z. verm. 32101 Neubg Brahmſtraße Nr. 12 (Mollſchuleh, ſchönes Zimmer⸗Wohnungen m. Manjardenzimmer und Zubehör zu veruneten. Näheres Berg& Betlinger, Augartenur. 64. 65757 Bellenflr 28 1 Zimmer und U Küche, part., per ſoſort an ruhige Leute zu vermiet. Näheres 1 6,17(Büro) 65960 f üir 2. St., Seitengau, Vellenſtr. 20 zweil Zimmer und Küche per 1. Dezember event, auch rüher zu veriieten. Mäheres Bellenſr. 30, 4. Stock, Seitenbau. 66424 Vellenſtaße JI, 3. Sioc 2 Zimmer und Küche, ſofort beziehbar, zu vum. 66451 Näh. Eichbaumbrauerei. Läden Zu vermieten per 1. Januar ev. ſpäter in ellenſtraße 64, vis--vis der kath. Kirche, 3. St., 8 ſchöne Zimmier, Küche, Bad und Zu: behör auf 1. März oder 1. April guter, verkehrsreicher Lage: zu v. 0 Nüch 2 Zilnt. U. füche Caden Vellenſtr. 70 2. lt. 4. Stck. zu mit Würde ſich verm. Näh. part. 31848 am beſten für Schweine⸗ ſchöne 2 und 3 metzgerei eignen, da Wurſt⸗ Vurgſtraße 10 Simmerwohn⸗ küche, Keller etc. alles vor⸗ handen, und ein ſolches Ge⸗ ſchäft lange Jahre mit beſtem Erfolg darin betrieben wurde. 67278 Adreſſe in der Expedition dieſes Blattes zu erfragen. HAkauf, für von Militär- Lahle da durch den enorm grossen Muünchener und hiesiger Spezlalltäten-Ge- schäfte selbige dringend benötige. Gefl. Offert. per Post od. Würts erbittet Selig, E Æ, 6(nur Eükle*an) Telephon 4178. Streng reelle und pünktliche Ausführung jelen Auitrages NE Herren-.Damen-Kleider à. Art Schuhzeug, Möbel eto. eto. die konkurrenzlos höchsten Preise 8 (für bessere getr. Kleider extra holle Spezialpreise) Herrschaften abgelegte u. Beamtenuniformen Bedarf melner 4 gr. 298 Teleton auch von aus- zug esicbert. + Ankauf. Raſſenreiner Hund, vor⸗ zugsweiſe Dackel, zu kaufen geſucht. Offerten u. Nr. 67278 an die. ds. Bl. ungen ſofort billig zu vermieken. Näheres bei Hofmann, Seckenheimerſtr. 86, 31876 2. Stock. Charlotteuſtr. 6, Ausſ. n. Juiſenpark, 3. u. 4. Stck., ſchöne 4 Zimmer mit Garde⸗ robe u. reichl. Zubehör per 1. April 1909 z. verm. 32095 Näheres part. links, an⸗ zuſ.—4 Uhr nachm. Neubau Dammſtraße Nr. 5, 4 Zimmer, Küche und Bad zu vermieten. 66813 dammſraße U see leeres Zimmer zu vermieien. 31227 ſiraß W part, 4 Zin⸗ Daummflraße 30 mer N behoͤr eveutuell für Bureaux ſuit Lagerraum, ſowie im 8. St vier Zimmer u. Zubehör zu v. 66325 Halbergſtraße 20 ſchöne geräuneige-Zimmer⸗ wohnung mit und ohne Bad zu vermeten. 62994 Näh Peter Löb, Naugeſchä't. Eichelsheimerſtraße 27, 2. St., 4 Zimmer⸗Wohng. ſof. zu verm. Näh. part. 66441 Eliſabethſtr. 5 elegaute 4 Zimmerwohnn m. reichl Zubh. p. l. April 0 Jverm. Näh. daſ. 2. St. I. oe Eliſabethſtr.7 3 Tr. elegante 5 Zimmer⸗Wohn. mit Bad, Speiſekam. u. Zubeh. per Jauuar eptl. auch früher zu verm. Näh. Kepplerſtr. 16 a. 66487 „Zubehör ſoſort oder ein Zimmer und Küche im Htu⸗ terhaus, ſofort beziehbar, zu vnn. Näh. Eichbaumbrauerei. 66993 5 7 2. Stock, ſchöne Gokardpluß 7 se⸗ Wohnung ſof, zu verm. 31896 Gondgtewlatz 3, 2 Stock 3 Zimmer mit Küche ſofort zu vermieten. 67082 Näheres Q 1, 14. Greuzweg 2 u. 4, Neckaraner Uebergang, Neuban, ſchöne Wohnungen, 2 Zimmer u. Küche, ſowie 3 Zimmer u. Küche, Balkon u, Manſarde per ſofort oder ſpäler zu vermieten. Näheres im Neubau nebenan oder P 1, 6, II. Büro. 64553 Goetheſtraße! parl., 6 Zimmer nebſt Zubehör his zum 1. April 1909 zu ver⸗ mieten, köunte auch als Bureau eingerichtet werden. 312383 Näb. Seckenheimerſtr. 15, pt. Hayduſtraße 4 Elegante fünf Zimmer⸗ wohnungen mit Bad, Speiſekammer, elektr. Licht, und reichlichem Zu⸗ behör ſofort oder ſpäter zu vermteten. 61843 Näheres im Parterre. CC Fanſraßds 2. St., 8 Zim. Hafenſtraße e und Küche zu vermieten. 31774 fonſtrape 8. Stock, 3 Zim⸗ Hafenſtraße 30 mer und Küche zu vermieten. Näheres parterre. 31962 Hafenſtt. 48 ein Zimmer u. Küche zu verm. Näheres 3. Stock. 31928 n meinen Neubauten Emil Heckelſtraße Nr. 4 u. 43 (Lindenhof) ſoſort oder ſpäter elegant ausgeſtattete 9 137 5 3,4.0 Zimmer⸗ohuungen Zubehör mieten. 8 Näh. in meinem Büro, 4 2, 5. parterre. Albert Heiler, Architekt. Telephon 2578. Jungbuſchſtraße 24 2. Stock, 5 Zimmer, Bade⸗ zimmer ſamt Zubehör ſofſort oder ſpäter zu vermieten. Näheres parterre. 31228 Kiferthalerſraße 63 undes Ziumerwoßuung zu v. 66892 Näheres U6, 3, parterre. Fiſernglerſt. 99 Neuban, fchöne 3⸗ n.-Zimmer⸗ wohnungen mit Bad und Man⸗ ſarden per ſof. od. ſpäter zu verm. 63204 Näh. Augartenſtr. 64. ——— Kepplerſtr. 40 Zimmer und Küche, 2. Stock zu verun. 81850 Krappmühlstr, 17, große helle 2 und 8 Zimmer⸗ Wohnungen ſof. z. verm. 31454 W. Groß, Colliniſtr. 10. Luiſenring 5, 3. Stock 5 ſehr geräumige Zimmer und liche per 1. Avril zu verm. 32115 Luiſenring 20a.o er ünd ſpäler zu 62082 Näb. vart. Luiſenring 40 5 Zimmer, Küche, Bad u. Man⸗ ſarde ſofort oder ſpäter zu verm. ver wieten. Näheres dafelbſl.———5 Luiſenriug 50 bart...Jg. Badezimmer uſw. per 1. April 1909 zu vermieten. 66899 Näberes im 8. Stock. ——ꝓæſa——ů Lameyſtr. elegante? Zimmer⸗Wohnung mit Zubehör per I. April 1900 zu vermieten. Näheres von 10—4 Uhr Lameyſtr. 14, 2 Tr. r. 66029 Lindenhofflraße 100. Schöne 2 u. 3 Zimmerwohn. zu vermieten. Näheres Lindenhofſtraße ds, eine Treppe rechts. 33762 — Heinrich Lunzſtraße 20, eleganie 4 Zimmei⸗Wohng. mit allem Zubehör per ſofort odei päter zu vermieten. 65943 Näh. part. daſe ban Teleph. 2842 Meerfeldstr. 5I, I. Schöne 3 Zimmerwohnung per 15. Dez. od. ſpät. zu verm. 1104 firdrichsfelderft. 5f 2, 5 5 2. St., gut ubbliert. N 4, 4 Zimnier auf 1. Dez. zut ver nieten 22 2 sbi Zimmer arterre, ein ſchön B 1. 8 Riöbsſertes immer an beſſeren Herrn zu verm. 66018 B 1 lein mobl. Wohn⸗ 4, 6 und Schlafztmmer ſ.(Wohn⸗ u. Sglaf⸗ zu verm. 31946 B 6,. möbl. Zimmer mit Wohn⸗ und Schlaf⸗ zimmer zu vermieten. 31983 9 5 21 Treppe hoch, hübſch 9 21—22 gut möbl. Wohn⸗ 2 Herren per 1. Jan. zu ver⸗ Zimm. b. 1. Jan. zu verm. 3 Treppen. Penſion zu om. 5 und Schlafz. mit gr. Schreib⸗ Wohn⸗ u. Schlafzimmer gut Zimmer mit ſepex. Eingang zu verm. über, 2 Tr., gut mbl. zin vermieten. 31712 N 4. 9 2 Tr. guüt möbltertes Zimmer zu v. 31100 4, 15 4. St. rechts, 55l. Zimmer zu verm. 31776 7— 7 gr. m. Zim. 1. St. *.47 1. Jan. zu. verm. Näh. Sattl. 2202 gut möbl. Zimamer N6, 6a 9 kl. möbl. Zim. ſof. z. n. 32011 m. Penſ. zu vm. 4 0 4. J fein möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer p. 1. Jan. z. v. 32010 31705 0 7, 24 Fichben. In feiner ruhig, Lage ſchön möbl. Zimmer, auf Wunſch Balkonzimmer per 1. Dezbr. zu vermieten. 67008 2, Za, 2 Jr, möblirtes Zimmer ſofort zu ver mieten. 3179 P 10 Hinterbau, 8 Stock 9 ſchön möbl. Zim für Herrn oder Fräulein, mit Penſ. Preis 45 ſofort zu vermieten. 1, 9 groß. ſchöͤn möb⸗ liertes Zimmer preiswert zu vermieten. 31389 e, pro Monat 31843 3 Treppen links Sedele ſof. zu vm. 66748 7, 24, 2 Tr ſchön 55 Zimmer billig zu v. 86945 2 Tr., ſchon mddl. R 4, 2 Siamter vermieten. 8 1. 3 mer zu veim., 31913 — 1 Tr., ein Zimmer zu verm. 31356 1* 2 III, ſchön möbf Zim! 8 3. 13 104 31893 zu vermieten. 67128 um. bis 1 Jauuac zu v. 31874 3. Stock rechts, fein gut Penſton zu verm. 32081 guter Penſion zu verm. 31671 31899 5 6 Mbl. 6, 18 68432 möbliertes Zimmer ſofort zu vermieten. u. Schlafzim. a. ein od. mieten. Pr. 50 Mk. 67271 67160 57,10 tiſch per 1. Jaunar zu v. 66788 möbl. m. 2 Betten ſof. zu v. 10r; 31788 D 2,2 8 Tr. IISs., gr. gut 2 gut möbl. Parterre⸗ B 95 1 zi 2 ein. mobl. Zim. B 5, 23 möbl. Zimmer mit B 6 6 3. Stock rechts, fein 9 e Treppe, ſein möbl. B 6, Dpe, Parterrezim. zu verm. nöbl. Parterrezimmer zu verm. 31947 0 Einfach möbliert. 64.45 gut möbl. Zim, mit N4, 15, 2 Tr., gut mnbl. Wohn⸗ 0 4, 20%1, 2 Trepp. rechts, 5 Tr., möbliertes .7, 10 Siam aum Kanfhaus gegen⸗ Zimmer ſof. oder bis 1. Dezbr. möbl. Zimmer, ep. Eing., zu vermieten. 67098 ſep., ſof. 3. verm. 21 85, 8. Tr. ſof. e. g. mubk. 20 Mk, zu vermieten. 32030 .3·2 Siz iu 2. 100 I 7 19 part., ſchön möbl. 2 Zimmer ſofort zu vermieten. 66980 Zim. inel. Kaffee 77 Schon möbt Zummer 8 6. 16 per ſof. preisw. zu vermeb. Hochſtädter. 1 Tr. I. legr 13 185 St. ſchön möbl. 8 5 Plauken), möbl. E 25 18 Hmder ſolort oder ſpäter zu verwieten. 82123 * 2 2 Tr., ein gus möbl. E 3, 5 Zimmer auf 1. Dez. zu vermieten. 66754 E5, 12 S E 7, 5 Eaden) möbl. Zicm zu verm. 31908 12 4 3. Stock bei Feiſt „Keleg. möbliertes ſep. F3, 4, gut möbliert. Zin. zu vermieten. 31647 F 5. 222 Tr, ſchön möbl' Wohu⸗ u. Schlafz' an 1 oder 2 Perſ., bill. zu verm. Näheres Konditorladen. 67100 Z. b.. 3. v, 32037 1 5 U patt., gut möbliert. Simmer mit oder ohne Penſion zu verm. 31879 + 9 18 4. Stock, ſchön möbl: 9 Zimmer mit oden ohne Klapierbenützung, billig ſofori zu vermieten. 32087 . T 6, 23 Ring), 4. St., ſchön möbliertes Zimmer an ſolide Dame zu vermieten. 31621 11.9 2 Tr,., einfach od. fein mböoltertes Zimmer 31870 F 6, 14115 2 Ti., kechts, Neubau, ſchöͤn möbl. Zimmer ſof. z. verm. 1844 ein gut mobl. Part.⸗ 1 5, 7 Zimmer ſof.. v. er I 7 17 4. St., Bdh., eimach 9 möbl. Zimmer ſo'. zu verm. niobl. 31800 0 im. part. u. H 7, 28 leeres Iim. z. v. 7 3 3 5. St., eint möbitertes 9 Zimmer, ſeparat. Ein⸗ gang, m. Penſion z. verm. 66225 B. St, mbbliertes 4J 4, 78 Simmer an ein Fräulein zu verm. 31835 12 4(Schneider] 1 großes „1 ſchön möbl. Zim. u. Vorzim. m. 2 Bett. z. v. 32023 8 möblirtes Zimmer ſo⸗ L 5 8 zu vermieten. 31890 LII 2 2 gut möbl. Zimmer, einzeln oder zuſammen zu vermiet. 67097 0 3 r feln L 12, 10 möbl. Zimmer ofort zu verm. 31795 1 Tr., Nahe Bahn⸗ L 13, 15 bof, ſchön möbl. Ztmmer an beſſ. ſoliden Herrn ver ſofort vreisw. zu v. 67094 M.. 2 3. St.(reiteſt.) gut möbliertes Zimmer zu vermieten. 670³²2 M 85 10 V4,5 83. Stock, gut modl. Zimmer, mit 1 oder 2 Betten, zu vermieten. 31824 17 22 2 Tr.., hübſch 1 möbl. Zimmer zu vermieten. 67189 IHHe ſof. zu verm. 2. St., Möbl Zim⸗ U 5, 28 mer zu vm. 66943 Angartenſtr II, 8. Stock, ein möbl. Zummer ſof, zu verm. zeet 8. Stock., ſchön möbl. Balkonz. m. Kaffes 22 M. zu vermieten. 31828 inie 8 Treppen, Colliuiſraße 10 fke, 11 gut möbliertes Zunmier illig zu vermieten. 31823 Ceginiſte. 22, pt. e. ſch. ld Zi, an 1 Hru. z. v. 31645 ammſtr. 3, 3. St., großes qut ubbl. Zim. ſofort z. v. 31820 U U 19 hübſches Ziurnzer Amf. ev. mit Wohnzint, und Penſion bei kinderl. Ehepaar auf 15. Okt. oder[pät. zu v. Bad u. Klapier vorh. Näh b. Seſer.“5en Dalezroſtraßte 8(Luiſenring) ſchön woöbllertes Zummer alit Schreibtiſch ſof. zu verm. 66954 Sueead 23, paft., möbl. Zimmer zu vermieten. 31504 ir 19 3. Stock, ein Emil Heckelſt. 12 freundl. möbl. Balkonzimmer an ſol. Herru oder Dame abzug. Näh daf 30939 Ba 4. St. rechis, obl. Zimmer an Herrn oder Fräulein zu verm. 51701 Lameyſtraße 9 5. St. ſchön möbl. Zimmer für 2 Damen zu perm. 32048 Kangſtr. 20 1 Tr.., gu möbl. Zim. ſof. zu v. Rupprechtſr. 7, öb. Zune ga. ſol. Hr. f. 1s M. z v. 31927 Miedſeldſtraße 14(Neckar⸗ vorſtadt), 3. Stock techts. ein fein möbliertes Zimmer in ruhiger Familie zu verm. 31981 Zimmer ſofort zu gut möbl. 7 A — 5 Tre, 1 mödl. Zim⸗ 3 — 1. — — l n Mannheim 7. Dezember. General⸗Anzeiger. (Mittagblatr.) Warenhaus Verkaufshäuser: 1 1. Teokarvorstadt, Aerhplabz esche Wir geben nachstehend einige Beispiele der enormen Auswahl und Billigkeit. für 1 Ueberhandtuch 19 8 1 Korbdecke 1 Bürstentasche I MHanscheſtenkasten 6 Pinon Taschentücher 6 Batist Taschentücher 1 Kinder-Muff, weiss Krimmer 1 Kinder-Häubchen 1 Einder-Filzhut 3 Tassen mit Untertassen 1 Hausapotheke 1 Handtuchhalter 1 Konsole 1 Japanisches Tablett 1 Eierservice 1 Wetterhaus 1 Rauchservice N 2 1 Gedeck mit 6 Servietten 12 Batist-Taschentücher m. bunt. Kante 6 Seidenbatist-Taschentücher mit eleganter bunter Kante 1 Weihnachts-Karton Taschentücher 1 Kinder-Hàubchen 1 Reibmaschine 1 Bürstenblech mit 5 Bürsten 1 Aermelbreit mit gr. Plätteisen 1 Haussegen zum aussuchen 1 gr. Tablett mit Einlage 1 Gewürz-Etagere mit 6 Tönnchen 2 Aufstellbilder mit Gussrahmen 1 Handreisetasche 1 Cacesdose Jeleg. weiss gestr. Damen-Shawl 1Paar eleg. Herren-Krimmerhandschuhe 7 1 Kostümrockx 1 Bettuch mit Hohlsaum 1 Schlafdecke, extra schwer 1 hochmodernes Ball-Tuch 1 hochmoderner Damenhut 1 Buttermaschine 1 Waschtisch 1 Bierservice, Krug mit Deckel, 6 Gläser 1 Ampel 1 grosse Tischlampe 1 Fleischmaschine, emailliert 1 Nudelbrett 1 Kinderstuhl 1 Gusstisch 1 Photographie-Album in Plüsch 1 eleg. weicher Herrenhut, mod. Fagon 3 Paar reinwoll. Herrensocken 5 1 Kaffeedecke mit Franzen 1 Tischläufer, vorgezeichnet 1 Milieux, vorgezeichnet 3 Stück bunte Herren-Taschentücher 1 Karton Kindertaschentücher 1 Kinder-Teller-Mütze 1 Damenhut 1 imitiert Hermelin-Krawatte 1eleganter Fächer 1 Elerschrank für 16 Eier 1 Leiderbürste und 1 Haarbürste 1 Bierkrug mit Deckel 1 Paar Damen-Pantoffeln m. Kordelschle 1 Flasche feinstes Blumenparfum in eleg. Karton 1 Sioux-Tasche mit Bügel und Kette 1 Armband, Ia. Alpacca mit Anhänger 4 1 Kaffeedecke, hübsches Huster 1 Ueberhandtuch, gestickt 2 elegante Nachttischdecken, vorgez. 1 eleganter Tüll-Läufer 6 Herren-Taschentücher mit Buchstaben 1schöner Damen-Pelz Ischönes Balltuch in Seide gewebt 1 Kinder-Garnitur, besteht aus Kragen und Muff 1 Weinservice, fein dekoriert 6 feine Weingläser mit Nickeltablett 1 Likörservice, fein dekoriert 1 Tischlampe, komplett 1 grosses Landschaftsbild 1 gute Herren-Strickweste 1 Paar Ia. Glace-Handschuhe Kindertuchstiefel, Gr. 21—26 * N 1 Tuch-Unterrock, elegant verarbelt't 1 Bluse Gaumwollflanel) 6 m Hauskleiderstoff, halthare Oualität 1 Bettbezug, farbig aus Kattun 1schöner eleganter Damenpelz Jelegante Kinder-Garnitur bestehend aus Stola und Muff 1 Bauerntisch 1 Blumentisch 1 Triumphstahl 1 Majolikatopf, und grosse Palme 1 elegantes Perkal-Oberhemd in den neuesten Dessins 1 steiter Herrenhut, mod. Form 1 welsses Oberhemd, Ia. Ausführung 1 Plügel-Tasche, echt Seehundleder 1 Koupon 4 m Tüllstoff, reich gestickt Sie erhalten für je N 1 Kaffeedecke mit Franze, waschecht 2½ m. BWòWII.-Flanell, schönes Muster 1 eleganter Feder-Fächer Ischönes Balltuch 1 Paneel, fein geschnitzt 1 Waschkorb 1 Ueberhandtuchhalter mit Konsole 1 Kinderstuhl, fein lackiert 1 Wäschetrockner mit 60 Klammern 1 feiner Nähkorb mit Deckel 1 Schreibzeug, imit. Kupfer 1 Graspflanze mit Kübel 1 Pikörservice mit Tablett 1 Rauchservice, imit. Kupfer 1 gute Damen-Strickweste 1 elegante bunte Herren-Garnitur (1 Paar Manschetten, 1 Vorhemd) 2 Sie erhalten für je 1 Bluse aus Baumwoll-Flanell 1 Tuch-Unterrock mit Tresse 6 m Hauskleiderstoff ½% Dtz. weisse Damast-Servietten %½ Dtz. Küchenhandtücher 1 weisses Bettuch, ca. 150%/10 m 1 Jaquard-Tischtuch 6 Taschentücher mit Monogramm Jeleganter farbiger Damenpelz 2 gr. Vasen mit Beschlag 2 moderne Wandbilder 1 Dichter- oder Komponistenbüste 1 Kaffee-Service für 6 Personen 1 Küchenuhr J eleg. Trikothemd mit buntem Einsatz 1 Heine-, Schiller-,Goethe-, Körner-Werk (anstatt Mk..—) 2 — Sie erhalten für je 1 weisse Wollbatist-Bluse 6 m Hauskleiderstoff im Karton 6 weisse Jaquard-Handtfücher 1 sehr elegantes Balltuch mit Spitze 1 Pelzstola, Nerz-Hurmel 1 Wandkaffeemülſle 1 Kaffeeservice für 6 Personen, mit Peblett 1 Hängelampe mit Gussgestell 1 grosse Hausapotheke 1 Besteckkasten mit 6 NMickelbestecke mit 6 Britannia-Esslöffel 1 eleg. Damen-Regenschirm m. bt. Kante Gloria 1 eleg. Buch„Der Russ.-Jap. Krieg“ anstatt.— 1 Paar Kinder-Knopf- od. Schnürstiefel Srosser Räumungs-Verkauf in Einheitspreis Serie 1 Mk. Bisheriger Preis bis 30.— Mk. rum aussuchen H. Hadsten Buchdruckerel 59 Todes-Anzeige. Verwandten, Freuuden und Bekannten machen wir hiermit die schmerz- liche Mitteilung, dass es Gott dem Allwächtigen gefallen hat, unsere iunigst⸗ geliebte Gattin, Mutter, Sehwiegerwutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau 83679 Margarete Holl geb. Günter nach langem schwerem Krankenlager, versehlen mit den El. Sterbsakramenten, im Alter von 64 Jahren, gestern abend 8 Uhr zu sich zu rufen. Mannheim(K 1, 15), den 7. Dezember 1908. 83679 Enmilie Friedrieh Holl. Die Beerdigung findet Mittwoch, nachm. 31½ Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Dzes sbett besonaderer SeiSe. Prinz⸗ Wilhelmſtr. 19 Herrſchaftlich ausgeſtattete 7 Zimmer⸗Wohnung mit Bad u. reichlichem Zu⸗ behör, mit Zentralheizung, Warmwaſſerverſorgung p. 1. April ev. 1. Jult für 2000 Mark ohne Heizung 3 67918 mieten. Näheres Bureau im Hof. 5 ollen inden 162 2 vermieten 5 Gl. Mapll.(Lanzgebiet) Tüchtige ſetbſtändige ſchöne 5 Fimmer, Bad, Speiſe⸗ Verkäuferin kammer Ne 1 u. 2 Treypen hoch welche auch in ſchrifklich. Arbeiten a Mk. 1350 bezip. Mk. 1300 dewanber iſt, 17 55 erſter hieſiger ebenſo! Part. 4 Zimmer, Bad Firma ſoſort oder ſpäter geſucht. zꝛc. a Mk. 1000 p. ſof. od. ſp. zu Offert. mit? euglisabſchriften verq. Näheres Tel. 1218. 31875 Angabe des Alters u. Gehalts⸗ Neetfelöſtraße 5— anſprüchen erb. unter Nr. 32129 an. 80 ds. Bl⸗ Küche her ſofort ode ſuäler z. v. 01 Mehr. 4 u. 3 Zimmei⸗Wohn. modern ausgeſtattet, per ſofort oder ſpäter zu vermieten. eubau, Heinrich Lanzſtr. 24 grotze geräumige, modern ein⸗ gerichtete 62161 7 + K 0 Zinmer⸗Wohnungen nit rei vniaeiem Zuvehbr⸗ per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näheres daſelbſ. Telephon 2007. Jn de Neubau 3 und 4 Zimmer⸗ Wohnung bis 1. Jaunnar zu verm. 31981 Nuitsſtraße 1 Treppe, ruhige, geſunde Lage, mit prachtv. Ausſicht auf Tuilenpark und Gebirgo, 4 clegante Zimmer Bad, reichl. Zubehör, CTen⸗ kralheifung, per 1. April auch tüh zu verm Event dazu: 1 Büreauzimmer parterre gelegen. Näh. von 10—4 Uhr 67055⁵ Rupprechtſtr. 18 part. r. Aheindammſttaße II S t 3 Zim. 18und Küche ſofort zu verm. Näberes 8. Stock, 31862 2 und 8 Zim. per 1. Oktober evtl. 1. Nopember 1908 zu v. Näh. daſeloſt vart. 64928 Pan 52 u. 54, Neubau, 2 Zimmer u. Küche zu vermieien. 331963 Näheres Werftſtraße 37, II. Aaf varterre, Roſengartenſtraße 34 5 eus⸗ Küche, Bad und jämtliches Zu⸗- vehör per 1. April zu verm. Mäberes 2. Stock. 31861 f r 90 ſchone 8 od. Rheindammftr. 20 1 Zim mier⸗ Wo nuna zu ver wieten. 66087 Rheindammſtraße 31, 4 Zimmer, Badezimmer und Küche ſofort zu vermieten. Näh. 1 Treppe hoch. 67185 Rheindammſtr. 36 3. Stock, ſchöne 4 immerwoh⸗ nung wegen Wegzugs auf 1. Jaunar 1900 mit Mietnachlaß zu veim. Jahrespreis 800 Mk. Zimmerherr bleibt eptl. wohnen 65935 Rheinhäuſerſtraße 50 Baltonwohnung, 3 Zimmer. Kü ge und Zubehör per ſofort zii verwieten 67030 und Zubehör wegzugshalber ſo⸗ ſort öder ſpäter zu vermieten. Näheres Lameyſtraße 32, barterre. 63815 5 Lauge Rötterſtr.68 ſind ſchöne 3 Zimmerwoh⸗ nungen bill. zu verm. 6 Lange Rötterſtr. 104 ſchöne 2⸗ und 3 Zimmerwoh⸗ nungen ſofort zu ver mieten. Näheres Lange Rötter⸗ ſtraße 106. Bureau. 66892 9 Rupprechtstr. 8 +4* 5 2 ſchöne Wohnungen: Bel⸗Etage: 4Zim., Küche m. Sp., Garderobez., Bad, Kmr. ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näheres Lameyſtraße 5, Bureau. 67¹² Lange Rötterſr. 108, ſchöne 3 Zimmer⸗Wohnung ſof. billig zu vermieten. 63581 Näheres parterre, Telef. 3615 Schinperſraße) 3, Stock techts, ſchöne 3 Zim⸗ mer⸗Wohnung mit Küche und reichlichem Zubehör per 110 zu vermietel 0 elektk. Licht, preiswert zu ver⸗ mieten. Näveres parterre daſelbſt od. Baubureau, Rheinvillen⸗ ſtraße 6 67079 Stephanſenpromenade 7 1 und ein kleines Zimmer, auch als Mädchen⸗ zimmer geeignel, Bad, Kuche und Zubehör wegzughhalber ſoſort oder ſpäter zu vermieten. Nähegez Tumeyftraße 32, park, oder Y 3, 7/8. 66817 Jeckenheimerſtraße 11, 3. St., 3 Zim., gr. Manſ., Bad, Beſ.⸗ u. Speiſek. per ſof. o. 1. Jan. zu v. Näheres 8 2, 2. Wirtſeb. 67155 Steyhanienpramenade 14 eleganter 2. Stock, Zimmer mit reichlichem Zu⸗ behör, eleltriſch Licht, wegzugs⸗ halber per 1. April 1909 zu ver⸗ mieten. Näheres Rheinvillen⸗ ſtraße 29, 4. Stock. 3191ʃ7 Mitte Seckenheimerſtraße .Zimmerwohnung auch für Büro geeignet, im Lten Stock um 1300 Mt., unt Magazin 1600 Mk. per 1. April ev früher zu vermteten. 32112 Näheres ag 7, 15, 2. Stock Zimmer⸗Wohnungen in verſchiedenen Stadt⸗ und Preislagen per ſofort oder Mi eeeeeeeeeeeee fagersgrundsraße 53.J Aheinpileufraße 0 u. Ptienes S‚ephanelpromengde Nt. 2 Ecke G Merzel⸗ N aceines Ol 1 ſlol Zeitungs-Iakulatur DOr Neund Kepplerſtraße 8 chöne geraum. Wohnungen, ieme ge d, deeer ee i ded e ſpäter. 66978 Bureau Fucke, Fernſp. 1881 14. Seitt Seneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 7. Dezember. Sureaux E 2 14 Montag, Dienstag, Mittwoch ſchöne helle s und 3 Zimmer Wohnung, als Büro für Rechts anwalt ſehr geeignet, zu vern Zu erjragen part. 65243 FI 1I1 die Parterre⸗Räume 1— bisher Sparkaſſe⸗ lokalitäten— werden nach Wunſch zu Läden umgebaut und find ſofort zu vermieten. Näheres K. E. 2. St 68558 F 5 27 parterre, Bureau 95 zu verm. 3166 Han ſa⸗Haus, D 1, 78 Bureau ce6os Räume, zirka 100 am groß. Bureau der Firma Marun Cohn& Co., per ſofort ober ſpäter ſehr preiswert zu ve. Näheres beim Haus meiſter. 5 * 4 5 parterre, Bureau zuf N vermieten. 6707115 I, Ta, leeres Zimmer, als Bureau geeignei, zu v. 31660 201 Heidelbergerſtraße. 1 Treppe, 2 Zimmer als Büro ſehr geeignet, ſofort zu vermieten. 62759 Näheres bei Leins im Laden c 6, 3. eeeeeeee, Büros ſofort od. ſpäte zu verm. Lift. Dampfheizung. Hausa-Haus.-G. Großer moderner Laden lin erſter Geſchäfts lage ſofort für Weihnachten eventl. bis 0 Oſtern billig zu vermieten. Näheres durch 67238 B. Taunenbaum, E. 12. Tel. 1770. Laden im Haufe des Cats Conti- nemtal, FE 8, 1, modern hei⸗ gerichtet, elektr. Licht, Dampf⸗ hetzung. per 1. Januar zu vern. Naheres Rheinauſtraße 32, Stidck. 3182 Geräumiger Laden mit 2 Schauſenſter u. 2 daranſtoß. hellen Zimmer ſofork oder ſpättr zu verm, eytl. können die beiben Räume einzeln als Bureau ab⸗ gegeben werden. 65630 Zu erfragen O 5, 2, 3. Stock —— Im Zentr. d. Stadt, deste Lage, Eeke geg. Plauken, sind 2 Schöne Däden mit 6 grossen Schaufenstern mit Bureaux, Magazin und Keller, ganz oder geteilt, zu vermieten. 61297 Näh. bei Kuhn, F 3, 1, II. zu bedeutend nerabgesetzten Preisen. Ca. 800 Stieg Unterröcke .75,.85,.85,.95 300 Stue Paletots 0a. 12.75, 11.90, 9 75, 2* 1. 28. 6 22„ Gutg. Bückerei — Ca, 50 Stck imit. Astrachanjacketts geet lahe erl Entreſol-Räune 8 Off. u. Nr. 34061. d. Exp. lu beſter Lage, geeignet für 15.—.75, dg. Blattes. 1 Tr. hoch,—4 Wehnungen. 04, 10 ſehr preiswert zu verm. 66329 Näheres Hedelſtraße 9. 3 Tr. Vöhs. 4. St. groß. 9.20 heisb. Zim. a. e. ſ. Perſ. ſof. 3z. v. Pr. 10 Mk. Näh. daſelbſt. 672¹¹ E S,. Neubau, gegenüber der Böhrſe, 3, und 4. St. ſchöne 5⸗Zim.⸗ Wohnungen m. Küche, Speiſe⸗ kammer, Badezimmer und Manſarde, per ſofort zu ver⸗ mietenn 64638 6 3 8 8 Zimmer u Küche 0 zu verm p. 1. Jan. 32118 Näheres Laden. 1 3 3 1 großes Zimmer U zu verm. p. 1. Jan. 82119 Näheres Laden. 1 1 3 Breiteſtraße 2. St. 0 Vorderh. 4 Zimmer, Küche, Badez mmer u. Zubh. per 1. Januar 1909 ev. früh. Näh Laden daſelbſt. 37164 L S, 6 ſchöne freie Lage, 2. Et klegaute 6 Zinner⸗Wehuung wezugshalber zu vermieten. Mäheres 3. Stock 31922 L10, 6, Laden mit Wohnung u. Kellerraum zu vermieten 67029 Näheres 4. Stock. 6 14 Zimmer und L 12. 12 Küche, parterre, zu Preiſe von Mk. 850.— per 1. April nächſten Jahres zu ver⸗ nteten. Anzuſehen zwiſchen 2 u. 5 Uhr. Näßberes 3. Stock. 66153 Bureau, Lager oder Arbeits⸗ zwecke, ev. geleilt, preiswert zuf vernnieten.— Elegante Laden⸗ Einrichtung billig zu verkaufen Näheres dei G. Fiſcher, E 2. 103, 5. Slock. 6691⁰ * beſter Lage(Planken), 2. Siock, helle große Bureau⸗ räumlichkeiten, ganz od. geteilt, abzugeben. Off. u. Nr. 66889 an die Exped. d. Bl. abzug b. Laden. 3. 18 part., Laden zu vermieten. Auskunft 2. Stock. 66200 E! 12 Marktſtr., im Zentr., ie Laden, mit oder ohne vier belle Parterreränme, beſ. für Lebensmittelbr(Metz⸗ gereien ꝛc) geeign. z. vm 66578 E 5 5 Neubau, gegenüber 0der Börſe, Laden mit 2 Zimmer, auch für Bureau geeignet, of. zu verm. 64637 EIO nee 1. F 5, 4 nächſt der VBörſe, Laden mit 2 Zim. u. Küche, auch für Bureau ge⸗ eignet, zu vermieten. 64689 Näheres E 5, 5. Laden L 12, 1 ein ſchöner Laden Laden-Lokal nebn Wohnung 2 Zimmer und Küche„Ecke Kepplerſtr. 38 und Rheinhäuſerſtr. 9 ſofort zu ver⸗ mieten. Näheres bei 66766 Karl Kuhn, Rheinhgauſerſtr. 9a 2. St in verschiedenen Farben, 00 Sflck Kostu Me in Tuch, Cheffron und Stoffen engl. Chdrakters 29.75, 18.75, 15.— Modellkosfüme. Parisep AModellhblusen an& g 500 Sln Spitzen- und Seidenblusen 7⁰⁰ 0a. 22 prozent Nabatt. Muagazine 2, artch ab) ein Magazin zu verm. 67244 Nitheres Laden. 7„ 14 Magazin od. Werkſtätte zu vm. Näheres 2. Stock. 66525 8 6, 7. Bietabfülraum zu verniſeten. 31884 + 2 4 großes Tabakmagazin, 9 auch für and. Zwecke ganz oder geteilt per März, eptl. früher zu vermieten. 66104 CCCCCCccccccccccccccc Große, hele, trockene Lagerräume inmitten der Stadi ſind per ſof. ſehr billig zu vermieten. Gefl. Auträge unter Nr. 67209 an die Exneditſon d. Bl. Meerfeloſtr. 37, K. Schuppen zu veruteten 31856 670880 Posten Ein: Posten bros88 posten Taffetblusen mit Spitzeneinsatz, elegant garnieerrtt... Grosss posten Samtblusen mit 2 Zimmer u. iö beis bi—5 0 7 8 8 f Aahede ,, Grosses Magazin mielen. Näh. part. lks. 30782 ee eeee 518 6. kl. Laden m. Woßn. Simerwohnung 66246 bblossg Posen Barchentblusen 00 ee 8 ned Aaben„Iſtock Mag.Tagerr., Igr. 0 5, 1 5.—,.75,.—,.40 Mk. Keller gansoßd. get, zu v. 65858 5 Nib. Augartenſtr. 38, 2. S. Werkstätte. 2 H 7 0 Werkſtalt ſoſort zu vermieten 31886 W. Groß, Collimſtr. 10. J 2. 4. Weriſtelle oder Lagerraum zu ver en. 37000 J 6, G. Werkſtätte mit Souterrain per ſdiort zu vermieten. 64820 Näh. Bureau, Noſengartenur 20 NZ.III v. Lager g. * 6 + P 6, 20 Schöner Laben 23 qm groß, mit anſtoßend. 16 qm großem Bureau oder Zimmer ſof. oder ſpäter zu vn. 66716 M. Marum. Tel. 51 u. 18855. 6, 37 Daden mit Wohnung, auch für Bureau geeignet, zu ver⸗ mieten. 66814 Bellenstr. 61 Laden mit Wohnung ſof. zu vernneten. Daſeloſt ſchöne ge⸗ räumtge Stallung für 4 Pferde ba. 800 See Kostumröcke .75,.50,.85, 495, Closse Posſen Abendmäntel 355 50 Prozent Prozent Rabatt. Sämtliche 0 etehen leche u. Balg de. 9 8 522082 33 oöt ig zu verm. 56900 5 5— 55 n ee U 8 6 9 U 6 0 U mit Rabalt 86.7 Werkſtättes. Magazin zu verm. A4, 5 Magazin od. We kſtatt m. Büro zu verm. Näh. T 1, 11, Laden. (66662) Werkſtatt in. Zemtbd., elektr. Anſchl., [Gas u. Waſſerl. z. ver. 32098 185 Nalbergſtr., ſchöner Laden mit auſchließendei geräumiger Wohnung nebſt Zubehör zu vm. Näheres 2. Stock. 66436 Friedrichspl. 3 Sthiöner aden mik? Zimmern Muesswent zu bermigken.— Die Preise sind netto, solange der Vorrat!l 10 brzant fabat Auf Sämiiiche Pelzwaren 2 Näh. Beilſtr. 9, 1 Trepze. Feeerdese de Vortauf von Spielwaren D 1, 1, Paradenlatz, Sowie in unsgrem fauptgeschäft„Wernitätte beunieten men ſofort f R un Bahnhofsnahe, ganz oder ge teilt. per 1. Novbr. zu vernſte 65715 Büro Fucke, Tel. 1313. Helle, iuftige Betriebsräume 3. Stock, zu vermiet. 125 qn. NMordlicht. Näheres Q 6. 10 (ecke) 2. Stock Vohs 64489 Gäke Mülel⸗ U. Cifenſraßze Laden worin ſeit Jahren Zigarren⸗ Geſchäft betiieben, mil anſſoß. 2⸗Zim.⸗Wohng. zu verm. 6682 När Elfenſtr. 24. 2 Si In neuem Stadtteil in zu⸗ ronker& 0o. 157 Y 75 Vismarcktk., E 12, Part.⸗Wohnung, Zimmer u. Zubehör per 1.„bril ebent. auch ſrüher zu vermielen. 66491 Näheres varferre. 13, 18 Schöne Wobhnung von s großen Zimmern, Badezim mer, Küche ꝛe. tim 3. Stock auf 1. April 1909 zu vermieten. Räh. 3. St. 141 L I4, 9 2 Tr., 8 Zimmer, reichl. Zu⸗ behör, auf 1. April zu ver⸗ mieten. 67090 Näh. Dr. Benſinger, L14, 9, 1 Treppe. 1. 1 4 Stock 8 Zimmer mit allem Zu⸗ behör zu verm. Näher Friedr. Stauch, Baugeſchäft LEudwigs⸗ 2„ (Kunſtſtraße) 2. Stock, kuuftsreicher Lage ſchöner Laden mit Wohnung für jedes Ge⸗ ſchäft geign. zu vermieten. Werkfätle ent. Alelier od Sager ito obne Bureaux⸗ räme, Hof u. Einfahrt MANNHEIM. Näberes D 4. 2 part. 67229 veru. 66840 U 5, 22. zu verm. Näh. vart. hafen, Nottſtr. 35. 67143 13 ½ 2. Slocd, 2 kleine M 25 15 Zimmier u. Kuche zu verm. 31789 31871 kleganle 6 Zimmer⸗Wohnung * 5 — 7 71 Bad und Zubehör, auch für Geſchäftszwecke vei 1. Abpril zu vernmn Naheres F. Imbach, Heidelberg, Webenſir. 16. 6 884 13 1 ſchöne 4 Zimmer⸗ Ho 83 Wohng. mit Zubeh. am für'k. 55.— zu veim. ſich 6705⁴ Näh. 6 8, 8 part. des 2 Treppen, fünf 15 0 3, 10 Sunmer mit Zub. 955 ſofor oder ſpäter zu vermieten. 5 Näheres varterre. 63892 Zü 5, I, 7 Zunmer, Ruüche und wa Zubehör per 1. Aprel zu vm. bre Näheres K Barth. 2. St. 31959 Bli er ſchöne Zim⸗ 8 5,— mer und Küche ——————— P4 13 5 Zimmer u. Küche „10 u. 2 Zimmer u. tag Küche d Htrhs. zu verm. del. (parterre). 32050⁰0 der 32043 1. Elage, 1 6, 20 allererſte Lage, ber ſchöne große Eckwohnung⸗ gen 7 geräunuige Zunſer. ſu jedes get Bureau, ſowſe Konfektions⸗, den Mode⸗ odex dergl. Geſchäfte 3ü5 orzüglich geeignet, zuv. 66718 55 M. Marum, Tel. 51 und 1355 Sa 5Stoc, ⸗ Ju 12 er, Kuüche, Man⸗ du⸗ ſalde und Zubehör per 1. Jauuar 8 zu veim. Nä!. 3 Stock 66902 — 8 3. Stock, 1 Zimmer dig 0 4 J und Küche an ruhige bli⸗ Leute billig zu verm. 31917 De Näberes bei Heppenhei ner. rat gegenüber Kirchen⸗ Un garten, 2. Stock 5 gra dümmer, Bad und ch Zubehör p. 1. April 55 5 zu vermieten. 31884 An. Näh. b. Sillib, 3. St.—5 1 8 6, 37, 4. Stock 2 4 Zimmer, Küche und Bad, Sti 720 Mark, zu verm. 66815 gan + 3(Reubau), 4. Soc, bet 5 93 Zin ei und Küche zotort beziebbar, zu p. gen Käheres 3 Stock. 67086 mit . den 2 ſchöne Wohnungen, 4 reſp. 3 8 Zimmer. küche n. Zubehör per u ſoſort zu vermieten.— Näheres Sck . 6, 2 Stog Aureau. ein (Ftl⸗diichsſchupl.) ler U 5 21 2. Stock, ſchöne 4 5 ummer Wobnung mit Bad, Nanſarde u. Zubehör per 1. April bon 4 Mannheim, 7. Dezember. 15. Seite. Nienstag und Ilittmooh Der lerſtauf jn Sejdenstoflen ſindet nur rormitiags bis/ Uht statt. 0 Hrosser bolſggenbeitotauf yn garantjert soliden gchuarzen Sejdenstoffen. btte Afhölner AMabkaraea in Mannheim, G 3, 17. Ich kaufe von Herrſchaften abgelegte Kleider. Sack-Anzüge, Gehrock⸗ u. Frack⸗Anzüge, Hoſen, Sommer⸗⸗ und Winter⸗Ueberzieher, Damenkleider, Schuhe, Wüſche ꝛc. FJerner kaufe ich Partiewaren aller Brauchen und große Poſten Schuhe, Um zahlreiche Offertien per Poſt bitte 8105¹ oder per Telephon 4310. Nass; 3, 17, —.— Buntes Feuflleton. —. Wahlbilder aus Konſtantinopel. Die Stadt am Goldenen Horn ſtand in dieſen Tagen im Zeichen des Wahlkampfes. Schon am Dage vor der Wahl beginnt die Woge wachſender Erregung ſich zu bilden. Die Stadt verändert ihr Ausſehen, die Ruhe des Alltags ſchwindet, auf den Straßen ſtehen Gruppen und aus allen Mienen ſpricht das Bewußtſein des großen Ereigniſſes, dem man entgegengeht. In einzelnen Stadtteilen bilden ſich Züge; die Urnen, die den Organiſatoren der Wahl anvertraut waren, ſollen in feierlicher Prozeſſion zu den Wahllokalen ge⸗ bracht werden. Auf große Wagen werden ſie geladen, bunte Blumen und Fahnen mit dem Halbmond ſchmücken das Symbol des Wahlrechts und Hunderte von Begeiſterten ziehen dem Ge⸗ fährt borauf oder folgen ihm nach. Die Regierung Unterſtützt das Volksempfinden, das aus der Wahl einen nationalen Feier⸗ tag macht; ſie ſelbſt hat zu den Umzügen kleine Muſikbanden delegiert, die mit bunten Klängen die Umfahrt geleiten, und ſelbſt der Gouperneur von Pera verſchmäht es nicht, in ſeinem Wagen an der Prozeſſion teilzunehmen. Jeder Zug hat ſeinen Chor, verſchleierte Mädchen, die kleine vot oder grüne Fähnchen ſchwin⸗ gen und mit ihren weichen warmen Stimmen gegen das Straßen⸗ getöſe ankämpfen, oder die Chorknaben der armeniſchen Gemein⸗ den. Sie alle ſingen die Konſtitutionshymne, und wenn zwei Züge aufeinandertreffen, ſo entbrennt ein Wettkampf zwiſchen Sängern und Muſik, und die Freude ſteigert ſich zu wildem Jubel. Es lebe das Vaterland, es lebe die Freiheit! brauſt es durch die Straßen. Photographen werden zu Volksbezwingern, die durch kurzen Zuruf eine ſchreiend daherziehende Maſſe bän⸗ digen. Meiſt ſind es Ausländer, die hier mit der Kamera Augen⸗ blicksbilder erhaſchen. Dort naht eine fingende Volksmenge. Der Photograph ſpringt auf einen Wagen, er zieht den Appa⸗ rat und mit heiſerer Stimme ruft er: Halt! Stehen bleiben! Und kaum hat die Menge verſtanden, daß es ſich um Photo⸗ graphieren handelt, ſo bleibt ſie ſtehen und die Vorderſten ſu⸗ gchen möglichſt heroiſche Poſen, um in einer der Würde des den. Die Wahllokale ſind inzwiſchen bereit gemacht. In den Kirchen und in den Moſcheen, unter gewölbten Kuppeln und zwiſchen langen Säulenreihen gibt der türkiſche Wähler ſeine Stimme ab. Der halbdunkle Raum gibt dem einfachen Vor⸗ gang eine faſt religiöſe Weihe. In Gruppen von zehn zu zehn betreten die türkiſchen und armeniſchen Wähler die Moſchee, gemeſſenen Schrittes, der Bedeutung des Augenblickes bewußt, mit ernſten Mienen und in ruhiger Ordnung. Ein jeder reicht dem Iman, dem Wahlvorſteher, ſeinen Hamidieh, das Doku⸗ ment, das zugleich Geburtsſchein, Nationalitätsausweis und Seumundszengnis iſt. Einen Augenblick prüft der Iman den Schein, er iſt in Ordnung, der Vorſteher verſieht es mit einem Zeichen, ein Beamter drückt ein Siegel bei und der Wäh⸗ „ entſprechenden Stellung der Nachwelt überliefert zu wer⸗ don 15 Jahren[hreiten kler wirft ſeinen Zettel in die Urne. Er ſelbſt wird dabei kaum Neochtet und manche Unregelmäßigkeiten kommen vor. Kuaben zur Wahl, obgleich das Geſetz nur die Stimmabgabe erlaubt. Anders General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Müäsche- dustaftin K. Grimm deschäftsführerin: Margarete Wühler früher 0 7, fl, jetzt 0 1, 12 II.(Tein Laden) Eigene Anfertigung von Damen-Wäsche, Herren-Wäsche Kinder-Wäsche Tisch- Bett- u. Leib-Wäsche Schürzen, Taschentücher Billigste Preise. geht es in den Quartieren zu, wo die Griechen wählen. Sie ſind die einzigen, die an der Verbrüderung der Nationalitäten nicht teilgenommen haben und lärmend ihre Sonderintereſſen verfolgen. Schon früh beginnt in den griechiſchen Stadtteilen Wut und Empörung aufzuflammen. Das mißmutige Murmeln wächſt zu zornigen Reden und dann zu wilden Schreien, die laut die Straßen hinuntergellen. Ihr nationaler Stolz läßt ſie es nicht ertragen, daß ſie in der Minderheit ſind. Konſtan⸗ tinopel, ſo meinen ſie, iſt eigentlich eine griechiſche Stadt, und es iſt eine Ungerechtigkeit, daß ſie, die Griechen, hier nicht allein ihre Abgeordneten ernennen. Schon mehrere Tage vor der Wahl begannen in den griechiſchen Gotteshäuſern lärmende Ver⸗ ſammlungen zu tagen. Man ahnte die Niederlage, die kommen würde. Die eigenen Hilfsſcharen ſchmolzen im Wahllokale be⸗ denklich zuſammen, denn es zeigte ſich, daß eine große Zahl der griechiſchen Wähler ſyſtematiſch Steuerhinterziehung getrieben hatte; das Wahlrecht aber iſt abhängig von der Entrichtung der Steuer. Umſonſt hat man verſucht, die Armenier von den Tür⸗ ken zu trennen. Nun ſchreitet man zu Demonſtrationen. In den griechiſchen Stadtpierteln werden die Läden geſchloſſen und auf den Straßen werden drohend Schmährufe laut. Immer wilder wird der Lärm. Das Patriarchat hat zur Ruhe ermahnt, aber die politiſche Leidenſchaft reißt die unteren Geiſtlichen zum Ungehorſam fort. Die Glocken der griechiſchen Kirchen ertönen und rufen die Griechen zuſammen, im Tempel, auf den Stufen und auf der Straße drängen ſich die Maſſen, ſie ſchreien und geſtikulieren und ſelbſt Redner oder Prieſter ſuchen vergebens zu Wort zu kommen. Dazwiſchen ſtehen einige Türken und be⸗ trachten kopfſchüttelnd und lachend dieſes wunderlich lärmfrohe Volk, deſſen Lungenkraft ſchier unverſiegbar zu ſein ſcheint. Die wildeſten Anklagen gegen die Wahlbehörden werden laut, man unterdrücke die Griechen, man erſchwere ihnen die Stimmab⸗ gabe, man betrüge ſie. Die Türken laſſen lächelnd alle Verwün⸗ ſchungen über ſich ergehen. Die griechiſchen Wählerliſten ſind ungenau, die Griechen operieren mit gefälſchten Hamidiehs, ſie machen falſche Altersangaben und arbeiten mit allen Kniffen. Am 3. Tage kommt es zu einer großen Kundgebung. Türken und Armenier haben in ihren Bezirken die Wahl ruhig zu Ende geführt. Aber früh am Morgen ertönen wieder die Sturm⸗ glocken der griechiſchen Kirchen: man will vor der Pforte demon⸗ ſtrieren. Wieder ſtrömen die lärmenden Haufen zuſammen. Alle ſind bewaffnet und alle einig, daß demonſtriert werden ſoll. Aber wer nimmt teil? Es ſind zuviel Soldaten da. Die Vorſichtigen ziehen ſich zurück, zwar ſchreiend, aber nicht geſon⸗ nen, die Gefahren eines Umzuags auf ſich zu nehmen. Als Reſt zieht ſchließlich eine Horde von 5000 zur Hohen Pforte. Der Korreſpondent des Corriere della ſera erzählt, wie der Groß⸗ vezier verſuchte, die johlende Menge zu beruhigen. alle wählen dürfen. Aber Lärm und Schreie ſind die Antwort. Kavallerie dränat ſchließlich die Demonſtranten auseinander. Die Soldaten ſind angewieſen, höflich und freundlich zu ver⸗ fahren, und als türkiſche Soldaten bringen ſie es auch guſtande, die wilde Schar nach und nach ohne Zwiſchenfall zur Ruhe zu b. Beöchüft 83671 Sie ſollen bringen. CEin kragiſcher Sebbſtmorb. Aus Newpork wirbd ung Wechfel⸗Formmlure 5 dant zn haben in 6 Dr. B. Baas Buchidruckerei 8. u. h. B 5 u vermietan L, 12. 3 Zimmer auch als Bureau geeignet, ſowie WVaeinkeller per ſofort billig zu vermieten. 83094 C. Wittmann, Rheinvillenſtraße 10. Strohmarkit Herrſchaftl. Wohnung, beſtehend aus 9 Fimmer, ſämtliche auf die Straße gehend, mit allem Zubehör per ſofort zu vermieten. 80359 berichtet: Lebhaftes Aufſehen erregt in der amerikaniſchen Geſellſchaft der Selbſtmord der bekannten Schauſpielerin Eleanor Cowper, die vor einigen Tagen in dem faſhionablen St. Regia⸗Hotel mit einer Kugel ſich ſchwer verwundete, tage⸗ lang im Hoſpital ſtandhaft jede Nahrung zurückwies und jetzt geſtorben iſt. Mrs. Cowper, die ſeit einigen Jahren Witwe war, hatte mit einem Freunde ihres verſtorbenen Gatten, dem Schauſpieler James Wallick, nahe Freundſchaft geſchloſſen, und beide waren überein gekommen, ihrem Leben ein Ende zu machen. Sie ſpielten gemeinſam im Melodrama und die ſentimentale romantiſche Sphäre, in die ihre Kunſt ſie führte, ſcheint auf beider Gemütszuftand nicht ohne Einfluß ge⸗ blieben zu ſein. Im Frühjahr führte Wallick ſeinen Selbſt⸗ mordplan aus. Sieben Monate lang hat Mrs. Cowper ge⸗ zaudert, bis ſie endlich ihrem Verſprechen treu dem verblichenen Freunde in den Tod nachfolgte. Mit einer kühlen Sachlich⸗ keit, die kalt und unerſchrocken dem Gedanken an das Sterben ins Auge blickt, hatte ſie alle Vorbereitungen zum Tode ge⸗ troffen, hatte mehrere Krematorien beſucht, um ſich über die Art und die Koſten der Leichenverbrennung zu orientieren und ihrem Anwalt in einem ſeltſamen Briefe ſo genaue und llare Anweiſungen hinterlaſſen, daß ſie ohne Verbitterung„in beſter Geſundheit und in guter Stimmung“ aus der Welt ſcheide und berechnet ihre Beerdigungskoſten mit allen De⸗ rails. Sogar die Trinkgelder für die Träger und die Krema⸗ toriums⸗Beamten ſind nicht vergeſſen und genau feſtgeſetzt. „Meinen Sarg habe ich mir ſchon beſtellt. Mein Körper ſoll verbrannt werden, ich wünſche keine Einbalſamigrung, es war mir ſchon immer peinlich, berührt zu werden. Ich glaube, es wäre beſſer, mich zur Verbrennung aus dem Sarg heraus⸗ zunehmen, da es doch keinen Zweck hat, einen Haufen ge⸗ ſchmolzener Eiſenſtücke mit meiner Aſche zu tränken. Wenn Sie meine Aſche zurückerhalten, ſo bitte ich, ſie direkt in die Erde zu begraben. Es braucht nicht tief zu ſein und wird wenig Arbeit machen. Aber dabei keine Andacht. Was ich in meinem Leben für die anderen getan habe, iſt wicht genug, als daß die Welt zu meiner Beerdigung kommen muß. und ich möchte nicht das Gejammer profeſſionelter Totenkläger Ich ſterbe nicht in einem kleinen Hotel, weil die großen ſolche An⸗ gelegenheiten geſchickter zu vertuſchen wiſſen und alle Aus⸗ künfte ablehnen. Sie werden alle Angelegenheiten geordnet Lorfinden. Beſchleunigen Sie die Beerdigung der Aſche; ich möchte nicht einen Winter lang in einer Zinnbüchſe auf eintem Wandbrett ſtehen.“ Mrs. Cowper irrte ſich, als ſie die Ver⸗ heimlichung ihres Selbſtmordes erhoffte; ihr Tod iſt jetzt das Tagesgeſpräch und ſchwarze Drucklettern künden aller Welt die Einzelheiten, die die Tote dem Publikum verborgen wiſſen wollte. illiges Angebot bessend ur 4 Seceeteee Waäaren ch. Ein Posten 2 ö Sweater fur Herren u. Knaben Damen-Hemden vo 10t aus gutem Shirting mit Festonbesatz, Vorder- ausgezeichnete Qualitäten in allen Ausführungen und schluss, 110 em lang Jetzt per Stuek Preislagen.50,.—,.30,.—,.50,.— bis pfg.[ Ein Fosten Damen-Hemden vo. 238 gute Qualität, Stickereieinsatz mit Fältchen, Achselschluss, 110 em lang jetzt per Stück Herren-Westen in allen Grössen 3* Ein Posten Damen-Hemden vo.. aus gutlem Shirting mit Feston, Besatz, Vorder- MK schluss, 110 em lang jetzt durchweg per Stück Ein Fosten Damen-Hemden. 10 aus gerauht Croise, gute Qual., Trimmingbesatz, reich sortierte Auswahl, nur gute Qualitäten .—,.50,.—,..—,.—,.— bis Damen-Westen ale Stricharten Massen-Auswahl, alle Grössen und Farben .50,.—,.50,.—,.— bis Vorderr chluss, 110 em lang jetzt per Stück Ein Fosten Damen-Hemden o. 286 Ak. aus gutem Shirting mit Stickerei-Passe, Achsel- schluss, 110 em lang durchweg jetzt per Stück Ball-Echarpes-Tücher Ein FPosten Fosten Damen-Hemden No 76. aus gutem Kretton m. reich. Stickereibes, u. Hohlsaumpasse grösste Auswahl in Seide, Halbseide u. Wolle, alle Farben 110 em lang, Achselschluss jetat per Stuch u. Webarten 10.—,.—,.—.—,.—,.— bis pfg. Ein Fosten Damen-dacken No, 28 95 Aus gutem gerauht Croisé mit Trimming- 91 besatz, volle Grösse jetat per Stück J. Damen- u. Herren-Cachenez — 5 Ein Fosten Damen-dacken vo 21 45 in Seide, Wolle u. Biber, Massen-Auswabl, enorm billige aus gerauht Croiss mit breitem Stickereivglant Prelse.—,.—,.—,.—,.—,.50,.— bis pfg. und guter Aus führung jetzt durchweg per Stück Mk. EA. Tonen weisse Damen-Anstandsröcke 4 85 Mk. aus gutem Pique mit reichem gebogten Volant. 7 Kurbelarbeit, 80 em lang jetzt per Stück— Augestaubte Wäscne iete Hälfte des Preises, Al. Trikot-Röcke der solideste Rock im Gebrauch. Schwerste Qualität in diversen Bordüren 55 75 3 22 Tisohtücher und Servietten, in Leinen und Schwäse Halbleinen nur guten Mustern in allen Grössen und jahrelang erprobten Oualitäten! Kanin-Colliers..28,.—,.—.,.—. bis.J 2 N O + M Kanin-Stoſas.k..—,.—,.—,.50 bis 4. 50 85 2 55 271 Seal-Kanin-Stola 30, 25.—, 20.—. 10.— bis.5 9 b U U 8 Echte Skunkes 100.—. 80.—, 50.—, 30.— bis 1.50 4—— Kinder-Garnituren weisz, schwarz, farb. bis.70 Seeessdee Beachten 1n 4 5 5 0 Tapisserien ue ARHUA Damen-Röcke ue, 0 bhaufenster ehrungen (e und gestickt 0 von lik. 24.—, 20.—, 18.—. 10.—,.—,.— bis 4 Mk. Baumwollene Jacquard-Decken. von.00 n 105 8 Fantasie 430,.— bis 125 Schlaf- und Zettdecke Wollene Jacquard-Decken von.50 an Jis Ch 1 Decken Tuch vnn 32.28. 28 bie 85 Pig. Stepp decken ee Plüsch ur. 30, 20 bis.50 Waffel-Pique-Decken„„„„„„ Föon.50 a. 5 mur gute Fabrikate Haus-Schürzen 13, 85, 88 bis 35 pfg.] EInon 50, 40 bis 15 plg. 7 1 — C H U 7 2— H Träger-Schürzen ux..50,.—,.—,.0 dis.30 Taschen-Tücher Halbleinen 60, 80 bis 30 pfg. Reform-Schürzen ux. 6,—,—,.— bis l. I5 Beinen 1.—, 80, 60 bis 45 piß. — 85 8 N Kinder-Schürzen uk..—,.—, 1— bs 38 Pig./ enorm billig! Kindertaschentücher 1 An den 4 Sonntagen vor Weihnachten sifd meine Lokalitäten bis 7 Uhr abends geöflnet! 1M. Schneider Breitestrasse