— e rker-arrl-eagnes eee 1 Abonnement: che Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez iner. Poſt⸗ anſſchlag M..45 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pfig. GBadiſ der Stadt mannheim und Umgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Oſrektion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 80 fcrate: 15 Alnabhängige Tageszeikung. mbnen Deudatbeten bel Oie Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedalion 377 Answärtige Inlerate 80 8 in Mannheim und Umgebung.(adsgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpeditton und Verlags ⸗ Die Reklame⸗Zelle. 1 Mart Schluß der Jnferaten⸗Aunahme ſc das Metagsblatt Morgens zu 9 Uhr, füt das Abendblatt Nuchmtttags 3 Uhe. buchhandlung. 19 Nr. 577. Donnerstag, 10. Dezember 1908.(Mittagblatt.) Die heutige Mittagsansgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. Das Befinden des Kaiſers. Berlin, 9. Dez Der Kaiſer war faſt zwei Wochen infolge einer Erkältung und Heiſerkeit leidend, hat in den erſten Tagen auch zu Bett gelegen und mußte ſich außerdem päter der Arbeit enthalten. Weitergehende Ge⸗ rüchte über das Befinden und die Stimmung des Kaiſers ſind laut„Frankf. Ztg“ unbegründet. Er nimmt ſeit einigen Tagen wieder Vorträge entgegen und hat den Neichskanzler empfangen, der über zwei Stunden bei ihm war. Die Lage auf dem Balkan. (London, 10. Dez.(Von unſerem Londoner Bureau). Die Lage auf dem Balkan wird von den heutigen Morgenblättern wiederum als gebeſſert angeſehen. Die Zeitungen geben der Meinung Ausdruck, daß Ocſterreich⸗Ungarn ſich bereit finden wird, der Türkei eine genügende pekuniäre Entſchädigung zu bie⸗ ten, ſodaß ſich die letztere Macht zufrieden erkläre. Der Kon⸗ ſtantinopeler Korreſpondent der„Daily News“ erfährt, daß mög⸗ licherweiſe ein Ausweg dahin gefunden werden dürfte, daß durch die Erbauung von Bahnlinien durch den Sandſchak⸗Nowibaſar Serbien einen Korreſpondenten heißt es, die Türkei habe ſelbſt unter dem Boy⸗ kott öſterreichiſch⸗ungariſcher Waren zu leiden, da die Hafen⸗ arbeiter ſich ſogar weigerten, eine Ladung von Pakronen, die aus Oeſterreich ſtammen und für die türkiſche Armee beſtimmt ſind, zu löſchen. Wenn der Großveſir zurücktreten ſollte, wird Helma Paſcha an ſeine Stelle kommen, der das Vertrauen des jungtürkiſchen Komitees genießt. Nur der Petersburger Kor⸗ reſpondent ſtellt die Lage inſofern als nach wie vor ungünſtig hin, als er meldet, daß in leitenden Kreiſen der ruſſiſchen Hauptſtadt die Lage als eine ſehr ernſte angeſehen wird, doch ſei man der Anſicht, daß, wenn Rußland den Wunſch Oeſter⸗ reich⸗Ungarns erfülle und die Annexion von Bosnien und der Herzegowina als ein fait accompli anſehen ſolle, ein ſolches Zugeſtändnis doch möglicherweiſe einen Krieg zwiſchen Serbien und Oeſterreich⸗Ungarn in drohende Nähe rücken würde. Kann man nun in Belgrad eine derartige Haltung Rußlands als einen Beweis dafür anſehen, daß es die ruſſiſche Regierung ein für alle Mal ablehne, zu Gunſten Serbiens zu intervenieren? Die Reichsduma. Petersburg, 9. Dez. Die Reichsduma vorhandelte in der heutigen Sitzung über die vom Handelsminiſter ein⸗ gebrachte Geſetzesvorlage betreffend die Schließung der Frei⸗ häfen der Amur⸗ und Transbafkalgebiete. Die Anhänger der Vorlage beantragten die möglichſt baldige Schließung, domit der friedlicher Eroberung durch die Ausländer ein Ende gemacht werde. Die Gegner wieſen dagegen darauf hin, daß eine ſolche Eroberung nicht zu befürchten ſei, auch nicht von Seiten Japans. Der Handelsminiſter Schipow führte aus, die Verbindung des fernen Oſtens mit dem Zentrum Rußlands durch Eiſenbahnen und die nach den Kriegszeiten eingetretene Ruhe machten die Aufhebung der Freihäfen zeit⸗ gemäß und durchaus notwendig für die Wiederbelebung des ruſſiſchen Handels und der ruſſiſchen Induſtrie. Schipow hob mit Befriedigung hervor, daß die Wünſche des Ausſchuſſes der Reichsduma mit denen des Börſenkomitees in Wladi⸗ woſtok beinahe in allen Punkten übereinſtiimmten. Bei jeder wichtigen ökonomiſchen Frage müßten die allgemein⸗ſtaatlichen Intereſſen in erſter Linie berückſichtigt werden; daher könne in dieſer Frage die Aufmerkſamkeit bürgen. welche die Duma dieſer Angelegenheit geſchenkt habe. Die Kriſe auf dem Balkan. * Konſtantinopel, 10. Dez. Die Eröffnung des kürkiſchen Parlamentes findet, da der 14. Dezember der Todestag des Vaters des Königs Eduard iſt, einige Tage ſpäter ſtatt. * Wien, 10. Dez. In den nächſten Tagen landen in der Boſche de Cattaro 10.000 Mann, womit der Auf⸗ marſch der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen in den beiden neuen Provinzen und in Süddal⸗ matien beendet und jede Möglichkeit einer Ueberraſchung zurch Bandeneinfälle unwabrſcheinlich wird. Die Arbeiten bei sweg nach dem ägäiſchen Meere finde und dasß die Türkei in anderer Weiſe durch die habsburgiſche Monarchie entſchädigt werde. In einer weiteren Nachricht des genannten der Tauernbahn Salzburg.—Trieſt ſind ſo beſchleunigt worden, daß vom 1. März ab die Züge verkehren können. 8 E** N Köln, 9. Dez. Bei der heutigen Erſatzwahl für den ver⸗ ſtorbenen liberalen Stadtperordneten Mann wurde der Kandidat der liberalen Partei, Rechtsanwalt Bernhard Falk mit 269 Stimmen gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgeſtellt. ¶Berlin, 10. Dez. Maximilian Harden, der geſtern einen politiſchen Vortrag hielt, wurde während des⸗ ſeiben von einer vorübergehenden halbſtündigen Ohnmacht ergriffen. London, 10. Dez.(Von unſerem Londoner Buxegu). Zu der geſtrigen Meldung, der zufolge das Deuiſche Ma⸗ rine⸗ Amt beabſichtigt hat, eine große Menge von Walli⸗ ſer Kohlen zu beſtellen, erfährt der Kardiffer Korreſpondent des„Standard“, daß die deutſche Kriegsmarine größere Mengen von dieſen Kohlen bisher nicht bezogen habe, wogegen ſowohl die ruſſiſche als auch die italieniſche Marine gute Abnehmer davon ſeien. Vor einem Monat kam der deutſche Auftrag auf eine Probelieferung von 20,000 Tonnen, und wie der jetzt in Ausſicht geſtellte größere Auftrag zeigt, iſt man in der deutſchen Kriegs⸗ marine mit der Walliſer Kohle ſehr zufrieden. * Peterburg, 10. Dez. Die Profeſſoren Dr. Borg⸗ mann, der Rektor der Petersburger Univerſität. Mezereitzky, und der Chemiker Dianin enkdeckten die Radioaktivität der Salzmineralwaſſer der Druskenaiki⸗Bäder im Gouverne⸗ gtent Grodno. * 1 Italien und der Dreibund. Gon unſerem römiſchen Korreſpondenten.) „Vierzehn Tage lang haben wir hier eine nie dageweſene Agitation gegen Oeſterreich und Deutſchland gehabt, Letzteres nannte man zwar nicht direkt aber das allgemeine Geſchrei richtete ſich nicht gegen die„Auſtriaci“, ſondern wohl⸗ bedachter Weiſe gegen die„Tedeſchi“, d. h. die deutſchen Elemente Oeſterreichs und Deutſchlands. Allerdings fauden die Straßendemonſtrationen nur vor den öſterreichiſchen Bot⸗ ſchaften und Konſulaten ſtatt, aber aus den vielen Zuſchriften an die Blätter ging hervor, daß man der ganzen„teutoni⸗ ſchen Raſſe“ grollte. Jung und alt, hoch und niedrig teilte dieſen Groll, Selbſt Straßenpaſſanten, die Deutſch ſprachen, wurden beläſtigt und bei Roveda wurde ein Engländer ver⸗ prügelt, den man für einen„Tedeseo“ gehalten hatte. Die Erregung war nicht nur groß unter den Studenten, die manchmal hier das Bedürfnis haben zu ſpektakeln, auch unter ben Gebildeten war die zornige Aufwallung gewaltig groß. Ein ehemaliger Miniſter, der einſt den Drebund miterneuert hatte, gerieth in meiner Gegenwart in eine derartige Auf⸗ regung, daß er ausrief: Und wenn es ſein muß, nehme ich goch ſelbſt das Gewehr in die Hand und mache den Krieg mit. Als er ſich wieder etwas beruhigt hatte, äußerte er: Sagen nuür, daß der Dreibund tot iſt. Ein Miniſter, der ihn unter ſolchen Umſtänden wieder erneuern wollte, würde aus der Kammer fortgejagt werden. So ſprach ein Mann, der wegen ſoiner Stellung und viel boachteten Arbeiten ſelbſt im Aus⸗ land einen guten Ruf genießt und in Italien ſelbſt als Freund Oeſterreichs und Deutſchlands gegolten hat. Kammer einſtimmig det antiöſterreichiſchen Rede des Ab⸗ geordueten Fortis zujubelte, war dieſe Demonſtration keine gemachte oder künſtliche ſondern eine ſpontan aus dem Herzen kommende. Wie iſt aber ein ſolcher Wutausbruch eines ganzen Volkes erklärlich? Welche Urſache hat ihn hervorgerufen? Für jeden vernünftigen Menſchen iſt dieſe Erregung ein Rätſel. Die niederen Maſſen wurden durch lügenhafte durch und durch wahrheitswidrige Darſtellungen der Wiener Studenten⸗ ſe lägereien aufgehetzt. Alle Blätter erzählten einmütig wie dic„rohen“ deutſchen Studenten, 2000 an der Zahl, die friedlichen 200 Italiener faſt zur Strecke gebracht haben, wie die deutſchen Aerzte in Wien die verwundeten Italiener aus Raſſenhaß abſichtlich falſch behandelt haben. In dieſer An⸗ gelegenheit iſt von der italieniſchen Preſſe ſyſtematiſch gelogen worden. Man geht alſo nicht ſehl, wenn man annimmt, daß von irgend einer intereſfierten Stelle nicht nur die diesbezüglichen Preßberichte lanciert worden ſind, ſondern, daß auch der ganze Vorfall in Wien mit Vorbedacht und abſichtlich geſchaffen worden iſt um die öffent⸗ liche Meinung Italiens zu erregen. In dieſer Auffaſſung kann man nur beſtärkt werden, wenn man weiß, daß der dreibundfeindliche Mailänder„Secoklo“ die Ereigniſſe in Wien mehrere Stunden bepor ſie geſchehen genau be⸗ ſchreiben konnte. Und die geſamte italieniſche Preſſe, die dieſen Sachverhalt kannte, hat ihn ihren Leſern verſchwiegen, weil ſich ſonſt die Hetze etwas abgekühlt hälte. Die Politiker und gebildeten Leute behaupten, daß ſie die Annexion Bosniens und der Herzegowina und die Art wie Oeſterreich bei dieſer Gelegenheit vor⸗ * IE und nahm ihn in folgender Als daher die Zweck allein ſein kann, die Errungenſchaften des 17. November bolksverderblichen Einfluß kaltgeſtellt ſehen. gegangen iſt, erregt hat. Das reden ſich aber die Feute nur ein, denn Oeſterreich hat ſowohl Italien als Deutſchland über ſeine Abſichten im Dunkel gelaſſen, aber wir in Deutſchland haben doch deswegen keinen ſolchen Larm geſchlagen. Der wahre Grund iſt folgender: In jedem Italiener iſt die Abneigung gegen Oeſterreich immer noch ſehr ſtark. Jeder Vorteil, den Oeſterreich erreicht, ſieht der Italiener ad ipſo facto als einen Nachteil für ſich an. Das Bündnis mit der Donaumonarchie iſt darum niemals eine herzliche Ehe ge⸗ weſen, ſondern lediglich eine Vernunftehe, die eingegangen worden iſt um einen Krieg zu vermeiden, die aber in Italien immer höchſt unpopulär geweſen iſt. Es iſt daher kein ſchweres Kunſtſtück, das italieniſche Volk gegen ein ſolches Bändnis einzunehmen und da Frankreich und beſonders Eugland und Rußland in dieſem Momenkt Intereſſe haben, Oeſterreich Schwierigkeiten zu bereiten, iſtues dieſen Mächten Dank den Mitteln, über die ſie ver⸗ fügen, gelungen eine öſterreich⸗ und deutſchfeindliche Stim⸗ mung im ganzen Lande zu ſchaffen. Dieſe geſchickt organiſierte Hetze hat Anfang Oktober begonnen und in wenigen Wochen zu den ſchönen Szeueß geführt, die wir in dieſen Tagen erlebt haben. Eine dreibundfeindlichere Stim⸗ mung hat niemals im Lande geherrſcht. 5 politisehe Uebersicht. Maunheim, 10. Dezember 1908. Das Weingeſetz. Die Weinkommiſſivn des Reichstags beriet geſtern Faffung an:„Im mäßigen Verkehre mit Wein dürfen geographiſche Bezeichn. nur zur Kennzeichnung der Herkunft verwendet werden. Vorſchriſten des§ 16 Abf. 2 des Geſetzes zum Schutze der W bezeichnungen vom 12. Mai 1894 und des§ 1 Abſ. 3 des ſetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wetthewerbes vom Mai 1896 finden auf die Benennung von Wein keine Anwe dung. Geſtattet bleibt jedoch in hergebrachter Weiſe, die Namen einzelner Gemarkungen und Weinbergslagen zu benutzen, um gleichartige und gleichwertige Erzeugniſſe anderer Gemarkungen des betreffenden Weinbaugebietes zu bezeichnen. Ein Verſchnikt aus Erzeugniſſen verſchiedener Herkunft darf nach dem für die Art und überwiegende Menge beſtimmenden Anteile benannt werden. Es iſt verboten in der Benennung des Verſchnitts den Namen eines Weinbergsbeſitzers anzugeben oder anzudeuten.“ In der Regierungsvorlage hieß es:„Eine Weinbergslage oder den Namen eines Weinbergsbeſitzers“ Die Angabe einer Wein bergslage kann erfolgen, wenn mindeſtens zwei Drittel des Ver⸗ ſchnitts aus der betreffenden Lage ſtammen. Dieſer Satz iſt der Vorlage hinzugefügt worden. Dieſer Verbot trifft nicht den Verſchnitt durch Vermiſchung bon Trauben oder Traubenmoſt mit Trauben oder Traubenmoſt gleichen Wertes derſelben o einer benachharten Gemarkung und den Erſatz des natürliche Schwundes des im Faſſe lagernden Weines durch ähnliche⸗ Wein. Heute wird die⸗ Kommiſſion die Buchkontrolle im 8 1 beraten. Gefährliche Machr⸗ Wiederholt iſt ſchon auf Machenſchaften hingewieſen „derer ſo beſcheiden ſie ſind, durch Aufſtachelung des kaiſerlichen Selb gefühls wieder zu zernichten. Natürlich nur, um g Leuten zu dienen, die durch die neue Aeta ihren ſelbſtſücht Es ſcheinen! ſtrebungen im Gange, um den Kaiſer von der Nützlichkeit des bisher geübten perſönlichen Regiments zu überzeugen, der Schein zu erwecken, als ſeien durch die Erklärung des„Rei anzeigers“ vom 17. November Macht und Rechte des Monarche beſchränkt worden. Alles, was dieſem Zweck dienen kann, wird eifrig herangezogen, und ben Machern berſchlägt es nicht, ſelbſt die von jeder Sachkenntnis unbeeinflußte Verſchrobenheit griechtſchen Blattes als Handwerkzeug auszunühen. atheniſche„Heſtia“ vergleicht nämlich unſeren Kaiſer dem all Atiſtides; dem„Gerechten“, den der Oſtrakismus verba weil der neidiſchen Bürgerſchaft zu viel Tugend ſtaatsgefähr ſchien. Da heißt es; „Jegrößer ſich das Ich Wilhelms II. zeigt, deſto mehr ſaugt es die Tätigkeit des Reichstages und den kleinlichen Parteigeiſt auf. Und je mehr die kaſſerliche Tätigleit das V trauen der Nation auf ſich konzentriert, deſto mehr erregt ſie di Eiferſucht des konſtitutionellen Prinzips. Die jenigen, welche in ſich den Drang fühlten, ihre Stimme zu heben für den großen Lenker des deutſchen Kaiſerreichs, der Macht, zur Kultur, zu materiellem und moraliſchem Fortſchr von unbergleichlicher Höhe geführt hat, würden alles, deutſche Geſchichte der letzten 20 Jahre zu erzählen hat, a können. Aber der alte Athener, der die Verbannung i ſtides beantragte, ſteht nicht allein da in der Welt Dieſfenſgen, welche es nicht ertragen können, beſtändig zu hören von un ermüdlichen Tätigkeit und von dem Vorwärtsdrängen einer ſänlichkeit hin zur Macht, zum Recht und zur Größe des Pater landes, ſind, wie es ſcheint, zahlreicher als die, welche das Lo 2. Seiie. general- Anzeiger.(Mittagblatt) Mannheim, 10. Dezeember eines Mannes nicht ertragen können, der zwar ſtändig in der Zurückgezogenheit bleibt, aber doch der„Gerechte“ heißt.“ Wir nehmen es dem Kollegen am Kephiſſus nicht übel, daß er von den deutſchen Novembervorgängen und ihren Ur⸗ ſachen ſo redet, wie ungefähr ein Samojede von Pindar oder Plato reden würde. Uebel müſſen wir es aber dem Kollegen an der Spree deuten, daß er dieſen Gallimathias als ernſthafte Stimme des Auslands verzeichnet, wohl nicht ohne die Hoffnung, ſie in die Hände des Kaiſers geſpielt zu ſehen. Jeder, der es ehrlich meint mit Kaiſer und Reich, muß an das Oberhaupt unſeres Bundesſtaates die dringendſte Bitte richten:„Mißtraue jedem, der Dir ſchmeichelt!“ Deſterreich⸗Ungarn und die Pforte. Ausführungen Konſtantinopeler Komiteeblätter, die eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Oeſter⸗ reich-Ungarn befürworten, werden in Wien als Zeichen da⸗ für aufgefaßt, daß die Jungtürken jedenfalls die Wiederauf⸗ nahme begünſtigen. Die ſeit zehn Tagen veränderte Hal⸗ tung des engliſchen Kabinetts lege gleichfalls dieſe Annahme nahe, während freilich der Vorſitzende des Balkan⸗ komitees Noel Buxton in Konſtantinopel ungehindert fortfahre, die Jungtürken weiter geger Oeſterreich ⸗Ungarn zu hetzen. Oeſterreich⸗Ungarn habe ſeinerſeits Ein Entgegenkommen da⸗ durch bewieſen, daß es den Botſchafter Pallavicini vorläufig in Konſtantinopel belaſſe. Es. könne aber an Verhandlungen nicht früher denken, bis der Boykott eine Abſchwächung erfahren habe. Neuerdings zeige wohl die Pforte ernſten Willen, gegen die Teil⸗ nahme amtlicher Organe am Boykott vorzugehen, aber eine Boy⸗ kottabſchwächung habe das bisher nicht herbeigeführt, und es ſei zu fürchten, daß, wenn Oeſterreich⸗Ungarn jetzt trotzdem die Ver⸗ handlungen wieder aufnehme, dies als Schwäche ausgelegt und der Boykott infolgedeſſen noch verſchärft werden könnte. In dieſem Zuſammenhang weiſt man darauf hin, daß es England in der Hand habe, den Boykott zum Stillſtand zu bringen, wie es ihn in die jetzige Bahn gelenkt habe, eine Tatſache, wofür man hier ziemlich deutliche Beweiſe zu haben glaubt. Ueberhaupt ſei es Englands Werk, daß Oeſterreich⸗Ungarn nicht ſchon längſt mit der Türlei im reinen ſei. Die Türkei habe ſich anfangs ſehr erfreut gezeigt, daß Oeſterrreich⸗Ungarn für den lediglich formellen Akt der Anglie⸗ derung die Räumung des Sandſchaks Nowibaſar nicht nur angeboten, ſondern auch ſofort ausgeführt habe, und ſei ge⸗ neigt geweſen, dieſe Räumung als voll ausreichende Entſchädi⸗ gung anzuerkennen. Erſt Englands Dazwiſchentreten habe den Amſchwung herbeigeführt. In wie rückſichtsloſer Weiſe England dieſe Beeinfluſſung betrieben habe, ſei noch in friſcher Erinne⸗ rung, denn es habe ſogar den entſcheidenden türkiſchen Miniſter⸗ rat durch ſeinen Botſchafter unterbrechen laſſen. Ein Vorgang, deſſen nachträgliche Ableugnung durch die engliſche Regierung bei allen Eingeweihten nicht die mindeſte Wirkung hervorgebracht habe. England habe dann den leitenden türkiſchen Politikern vorgeſchlagen, dem Boykott, der anfangs gegen die Anfänge einer alttürkiſchen Gegenrevolution gerichtet geweſen ſei, eine Spitze gegen Oeſterreich⸗Ungarn zu geben, in der zwiefachen Abſicht, den öſterreichiſchen Handel durch den engliſchen zu verdrängen und Oeſterreich⸗Ungarn der britiſchen Konferenzpolitil gefügig zu machen. Als auch dieſes Mittel in letzterer Hinſicht wenigſtens erfolglos geblieben ſei, habe es angeregt, die Türkei ſolle von Deſterreich Ungarn eine Geldentſchädigung fordern. Schließlich habe es ein Bündnis der Türkei mit den Balkan⸗ ſtaaten aufs Tapet gebracht. All dieſe Mittel ſind darauf berech⸗ net, einen Druck auf Oeſterreich⸗-Ungarn auszuüben, hätten je⸗ doch verſagt und nur das eine erreicht, daß die Verhandlungen Oeſterreich⸗Ungarns mit der Türkei ins Stocken geraten ſeien. Von ſeinem Standpunkt in der Konferenzfrage laſſe ſich Oeſter⸗ reich⸗Ungarn nicht abdrängen, um ſo weniger, da klar ſei, daß es England auf eine Demütigung Oeſterreich⸗Ungarns abgeſehen habe. Das werde auch die nunmehr fertiggeſtellte Antwort auf die ruſſiſche Note zeigen, deren Abſendung unmittelbar bevor⸗ ſtehe. Oeſterreich⸗-Ungarn werde die Konferenz nur beſchicken, wenn es davor geſichert ſei, daß es bei der Erörterung der An⸗ gliederung nicht die Rolle eines Angeklagten ſpielen werde. Landwirtſchaft und Elektrizitätsſtener. Es iſt bekannt, daß die Landwirtſchaft in dem Beſtreben, einerſeits eine recht intenſive Bewirtſchaftung des Bodens durchzuführen und andererſeits der allgemeinen Leutenot nach Möglichkeit abzuhelfen, während der letzten Jahrzehnte in ſtark ſteigendem Umfange Maſchinen in Gebrauch genommen hat. Als Triebkraft für dieſelben nimmt der elektriſche Strom immer mehr zu, nachdem es der Technik gelungen iſt, durch Ueberlandzentralen die elektriſche Energie auf einen großen Umkreis verteilen und ſo den entlegenſten Gütern ein billiges und allen Verwendungszwecken leicht anzupaſſendes Antriebs⸗ mittel liefern zu können. Während man augenblicklich erſt in der Anfangsetappe dieſer Entwicklung begriffen iſt, wird es niach ſachverſtändigem Urteil nur wenige Jahrzehnte dauern, bis die Elektrizität in den allgemeinen Dienſt der Landwirt⸗ ſchaft geſtellt iſt und dieſe einen jährlichen Verbrauch von (iwa 300 Millionen Kilowattſtunden elektriſchen Stromes aufzuweiſen hat. Vorausſetzung iſt natürlich, daß für den Bau und die Vergrößerung von Ueberlandzentralen wenig⸗ ſtens ſpäter eine Rentabilität in Ausſicht ſteht. Die geplante Elektrizitätsſteuer iſt aber als ein unüberwindliches Hemmnis anzuſehen, da ſie den oben erwähnten elektriſchen Kraftver⸗ brauch mit 1 200 000 Mark treffen würde. Unter Berück⸗ ſichtigung der Steuer auf Beleuchtungsmittel müßte die deutſche Landwirtſchaft in nicht allzuferner Zukunft ſogar mit einer jährlichen Belaſtung von etwa 1 800 000 M. rechnen. Man verſteht daher, wenn die landwirtſchaftlichen In⸗ lereſſenvertretungen ſich energiſch gegen die neue Steuer wehren und der Bayeriſche Landwirtſchaftsrat heiſpielsweiſe ſeine Stellungnahme mit folgenden Worten kennzeichnet:„Die Ausnützung der Elektrizität iſt in Bayern für einen rationellen und lohnenden Betrieb der Landwirt⸗ ſchaft und für die Entſtehung und Entwicklung neuer oder bereits beſtehender landwirtſchaftlicher Nebenbetriebe zur Lebensfrage geworden, weil notwendig, um den Konkurreitz⸗ kampf mit anderen Ländern beſtehen zu können.“— In ähn⸗ icher Weiſe hat die Landwirtſchaftskammer für die Provinz Schleswig⸗Holſtein ſich in einer Eingabe an den Reichskanzler ausgeſprochen:„Eine Beſteuerung der Elektrizität würde die große Mehrzahl derjenigen Landwirte der Provinz, die ſich der Elektrizität bedienen, empfindlich be⸗ laſten, da die Benutzung des elektriſchen Stroms auf dem Lande inanbetracht der notoriſch geringen Verzinſung des in der Landwirtſchaft angelegten Kapitals nicht zu Luxuszwecken geſchieht, ſondern im Intereſſe der durchaus notwendigen rationelleren Ausgeſtaltung des Betriebes. Die Steuer würde direkt hemmend wirken auf die weitere Ausdehnung des elektriſchen Betriehes in der Landwirtſchaft und die letztere dadurch eines Hilfsmittels berauben, das in ſeiner viel⸗ eitigen Anwendbarkeit je länger deſto mehr auch in der Land⸗ wirtſchaft unentbehrlich geworden iſt.“ Deutsches Reich. —(Der nächſte Zentrums⸗Parteitag.) Die „Generalverſammlung deutſcher Katholiken“ wurde auf den 29. Auguſt 1909 nach Breslau eingeladen. Für den auf 80—100 000 M. geſchätzten Garantiefonds zeichnete Kardinal Kopp einen bedeutenden Betrag. — ARongreß über die praktiſche Lehre m Handelsgewerbe.) Eine Erörterung über die praktiſche Tchre im Handelsgewerbe ſoll auf Anregung des Verbandes Deutſcher Handlungsgehülfen am 23. und 24. April kommen⸗ den Jahres in Leipzig ſtattfinden. Wie wir vernehmen, ſind neben Prinzipals⸗ und Handlungsgehülfenvereinen auch Ver⸗ lieter der kaufmänniſchen Fortbildungsſchulen, hervorragende Sozialpolitiker und die Behörden geladen; zahlreiche Zuſagen ſind bereits erfolgt. Als Unterfragen werden behandelt: das laufmänniſche Förtbildungs⸗ und das private Handelsſchul⸗ weſen, Abſchlußprüfungen, kaufmänniſches Zeugnis, kaäuf⸗ männiſche Lehrlingsheime für den Nachwuchs im Handels⸗ ſtande.a. m. 182 5 —(Die Einführung der Fürſorgeerziehung in Sachſen). Der Regierungsentwurf über die Fürſorge⸗ Erziehung iſt geſtern von der Exſten Kammer im weſentlichen mit den von der Zweiten Kammer vyrgeſchlagenen Abänderungen angenommen worden. Verwahrloſung im Sinne des Geſetzes foll nur bei ſittlicher Entartung vorliegen, bei körper⸗ licher Vernachläſſigung erſt dann, wenn die ſittliche Entwick⸗ lung dädurch gefährdet wird. Zur Tragung der wirtſchaft⸗ lichen Laſten, die das Geſetz mit ſich bringt, wird für jeden Re⸗ gierungsbezirk ein Fürſorgeverband gebildet. Beim Vollzuge des Geſetzes ſind auch Aerzte und Pädagogen zuzuziehen. Das Ge⸗ richtsverfahren gegen Jugendliche ift nach den Grundſätzen, wie ſie bei den Jugendgerichten eingeführt ſind, umzugeſtalten. Graf Höhenthal erklärte, die Regierung ſtimme den getroffenen Aen⸗ derungen zu. —(Die Reichsfinanzreform⸗Kommiſſion) des Reichstages beſchloß einſtimmig, die aus den Rech⸗ nungsjahren 1906 bis 1908 herrührenden geſtundeten Matri⸗ kularbeiträge in Höhe von 144 753000 Mark, die nach .6 des Finanzgeſetzes auf die Reichskaſſe übernommen werden ſollten, aus der Bedarfsrechnung des Schatzſekretärs auszu⸗ ſcheiden. Ferner wurde eine freiſinnige Reſolution angenommen, nach welcher die verbündeten Regierungen in Erwägung über die Veredelung der Matrikularbeiträge eintreten HFFFT 55 8—— 5 Badiſche Politik. 5 Obkircher und der FJall Rödel. 5 5 5 Mannheim, 10. Dezbr. Die Ausführungen Ob⸗ kirchers zum Fall Rödel werden in der Preſſe auch weiter⸗ hin lebhaft kommentiert u. mit ungeteilter Zuſtimmung nur vom Zentrum aufgenommen. Während die linksliberale Preſſe völlig in Front gegen Obkircher ſteht, iſt auch ein großer Teil der nationalliberalen Blätter mit Obkircher durchaus unzufrieden. Der Unmut über deſſen Rede in Lahr kommt häufig recht unver⸗ hohlen zum Ausdruck. Mehr noch hat aber die Haltung der„Bad. Lan deszieg.“ den Unwillen der nationalliberalen Preſſe er⸗ regt, und bis zur Stunde liegt kein einziges Blatt vor, welches ein Wort der Verteidigung für das„leitende“ Organ der natio⸗ nalliberalen Partei hat. Das„Heidelb. Tagebl.“ be⸗ ſchäftigt ſich in einem längeren Artikel mit Obkirchers Ausfüh⸗ rungen zum Fall Rödel, den es aus der Diskuſſion völlig ausge⸗ ſchieden wiſſen will. Gleich uns erklärt das Blatt, ſich wohl mit dem Teil der Obkircher'ſchen Rede einverſtanden erklären zu können, der ſich auf die Maßregelung Rödels bezieht, nicht aber mit dem Teil, in welchem von dem Erlaß des Oberſchul⸗ rats die Rede iſt. Das Blatt erinnert daran, „daß im jüngſten Landtag ein Abgeordneter, der Staatsbe⸗ amter iſt, der Regierung ein glattes Mißtrauensvotum vor die Füße legte; und ein anderer Abgeordneter, der gleichfalls Staatsbeamter iſt, vor Behandlung der Beamtengeſetzvorlagen draußen im Land lebhafte Kritik an der von der Regierung eingebrachten Vorlagen übte. Gewiß genießen Abgeordnete Immunität; aber trotz dieſer Immunität bleiben ſie eben, wenn ſie Beamte ſind, doch Beamte, deren Worte genau ſo ins Land und über des Landes Grenzen hinaus dringen, wie es mit der Kritik Rödels, der allerdings Immunität nicht ge⸗ noß, der Fall war. Und ob Immunität oder nicht: die Wir⸗ kung— und um dieſe gehts— iſt in dem einen Fall die gleiche wie im andern.“ Das Blatt iſt der Meinung, daß eine Disziplin im Obkircherſchen Sinne für die Beamten nicht akzeptabel ſei und meint dann weiter über die Wirkung der Obkircherſchen Rede: „Wenn die Angelegenheit Rödel bis zum vergangenen Samstag keine politiſche Angelegenheit war, ſo wurde ſie eine ſolche mit dem Tag, wo ſich Dr. Obkircher, der Chef der nationalliberalen Partei, damit befaßte. Wer vielleicht auch das bezweifeln ſollte, möge einmal abwarten: in der national⸗ liberalen Preſſe wird der Streit der Meinungen weiter⸗ wogen, juſt wie damals, als man über das Stichwahlabkom⸗ men von 1905 ſtritt; die e werden wenig erbaut ſein über die Obkircher'ſchen Auslaſſungen; und in der Lehrer⸗ ſchaft wird ſich eine Mißſtimmung gegen die Partei, deren Chef alſo ſprach, geltend machen. Wer von all' dem den Scha⸗ den und wer den Nutzen hat, braucht man es zu ſagen? Es wird ſich zeigen und zwar in einer Form, an der vermutlich der Anhänger der liberalen Sache keine Freude haben dürfte. In dieſer Annahme beklagen wir, daß Herr Dr. Obkircher die Sache Rödel überhaupt berührte; gewiß, er kann ja be⸗ ſprechen was er will und hat ja auch die Verantwortung ſeiner Worte zu tragen; aber an dieſer Wirkung haben eben auch andere mitzutragen, denen man es daher wohl auch ge⸗ ſtatten wird, ihre Anſicht zu äußern.“ Das„Badener Tageblatt“ meint zur Rede Obkirchers, daß dieſer ſich im Widerſpruch mit den Anſichten der überwiegen⸗ den Mehrheit der nationalliberalen Blätter des Landes und der Anhänger der nationalliberalen Partei befinde und fordert, daß die Parteileitung recht bald zu der Angelegenheit klar und deutlich Stellung nimmt. Gegenüber der„Bad. Landesztg.“ ſchreibt das Blatt: 5 „Widerſpruchspoller kann eine wichtige politiſche Ange⸗ legenheit von einem offiziellen Parteiorgan kaum' behandelt werden, wie es hier ſeitens der„Bad. Landesste“ geſchieht. Ein derartiges Hin⸗ und Hervendein zwiſchen„Ja“ und „Nein“, zwiſchen Zuſtimmung und Widerſpruch iſt ſchon des⸗ Ver⸗ Wail 22 wegen aukerorde ntich bedauerlich. 1 mann⸗Heidelberg, Miniſterialrat Schäfer ⸗Karlsruhe, wirrung in die eigene Partei bringt und die Kritil der Gegner geradezu herausfordert.“ Die„Bad. Nachrichten“ wenden ſich äußerſt ſcharf gegen die Lahrer Rede und meinen, daß dieſe der Sache des Geſamtliberalismus ſchweren Schaden zugefügt habe. Sie neh⸗ men ebenfalls Anſtoß an dem Auftreten der„Bad. Landesztg.“, der gegenüber ſie bemerken: „„Damit ſpricht das nationalliberale Parteiorgan aus, daß alle, die nicht den Obkircher'ſchen Standpunkt teilen, ſich ent⸗ weder von„politiſchen Nebenabſichten“, von„ehrgeizigen Son⸗ derwünſchen“ oder gar von„geſchäftlichen Hoffnungen“ leiten ließen. Die„Bad. Landesztg.“ kennzeichnet mit dieſer un⸗ qualifizierbaren Bemerkung am beſten ſelbſt das niedere politiſche Niveau, auf dem ſie augenblicklich ſelbſt ſteht.“ Auch die„Sing. Nachr.“ proteſtieren gegen den Ton der„Bad. Landesztg.“— Es wäre übrigens verlockend, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, indem wir die Aus⸗ laſſungen der ſozialdemokratiſchen Preſſe gegen das„führende“ nationalliberale Organ zitierten, allein wir geben dieſem gern ein Beiſpiel größeren Taktes und beſſeren Geſchmacks, * Der Vorſtand des„Badiſchen Lehrervereins“ veröffentlicht folgende Erklärung: „Badiſcher Lehrerverein. An ſämtliche Vereinsmitglieder! „Mit tiefem Bedauern hat der Vorſtand des„Badiſchen Lehrervereins“ von der Disziplinierung des Obmannsſtell⸗ bertreters M. Rödel Kenntnis genommen. Der Vorſtand kann in der unter Anklage geſtellten Rede, gehalten ge⸗ legentlich der Deutſchen Lehrerverſammlung in Dortmund, keine„Verletzung der Standespflichten“ erblicken, er muß vielmehr bekennen, daß darin die tatſächlichen Schulverhält⸗ niſſe Badens unter dem Geſichtswinkel des Themas, des „Lehrermangels nach ſeinen Urſachen und Wir⸗ kungen“ gezeichnet werden, und daß dabei die Ueberzeugung und die Empfindungen der badiſchen Lehrerſchaft bezüglich der Gehaltsfrage zum Ausdruck kommen. Im Namen des„Badiſchen Lehrervereins“ drückt der Vorſtand dem verdienten Vorkämpfer Röde! die volle Sympathie und das unerſchütterliche Ver⸗ trauen aus und hegt die ſichere Erwartung, daß Rödel nach wie vor ſeine hervorragende Kraft und Sachkenntnis den Beſtrebungen der Lehrerſchaft widmen werde. 4 Lichtental⸗Baden, den 5. Dez. 1908. Der Vorſtand des Badiſchen Lehrervereins: R. Baur⸗Lichtental, R. Konra d⸗Baden, A. Zähringer⸗ Waldulm, J. Eiermann⸗Achern, G. Herriegel⸗Heidel⸗ berg, K. Ruh⸗Radolfzell, K. Bähr⸗Epfenbach, J. Baur⸗ Säckingen, R. Feigenbutz⸗Lichtental, H. Fontaine⸗ Sachſenſlur, W. Grieſer⸗Kirchheim, F. A. Heckmann: Flehingen, P. Hettich⸗Freiburg, L. Klebes ⸗Pforzheim, J. Klug⸗Lörrach, A. Kraus⸗Oppenau, A. Schüßler⸗ Villingen, H. Stürer⸗Mannheim, Z. Volk⸗Neſſelwangen J. Zimmermann ⸗Dinglingen.“ Aus der Landtagswahl⸗Bewegung. oc, Karlsru he, 9. Dez.(Korreſpondenz.) Die Nach⸗ richt, daß Brauereibeſitzer Franz in Raſtatt bei den nächſten Landtagswahlen nicht mehr kandidieren wolle und an ſeiner Stelle Stadtrat Niederbühl aufgeſtellt werde, iſt der „Bad. Edsztg.“ zufolge unzutreffend.— Die ſozialdemokra⸗ tiſche Partei beſtimmte als Landtagskandidaten für den 89. Wahlbezirk den Gewerkſchaftsbeamten Auguſt Schwall in Karlsruhe. * Nus Stadt und Land. * Mannheim, 10. Dezember 1908. Deutſcher Luftflotteutag. Bei dem Mittagsmahl, das im Anſchluß an die Generalverſammlung des deutſchen Luftflottenvereins im Parkhotel ſtattfand, führte der Präſident, Herr Fabrikant Carl Lanz, nachdem er das Hoch auf Kaiſer und Großherzog ausgebracht hatte, noch folgendes aus: Meine hochberehrten Damen und Herren! Geſtatten Sie mir, daß ich nochmals das Wort ergreife, um Sie als Präſident des deutſchen Luftflottenvereins hier herzlich willkommen zu heißen. Das Alpha und Omega alles deſſen, was mir hier auszuſprechen ein herzliches Be⸗ dürfnis iſt, gipfelt in dem einen Worte Dank! Vor allem iſt es mir eine liebe Pflicht, dankbar der beiden Männer Erwähnung zu tun, deren Gedanke es war, einen Alldeutſch⸗ land umfaſſenden Verein ins Leben zu rufen, der ſich der Förderung einer großen nationalen Aufgabe widmen ſollte, der nicht hineingezogen werden ſoll in politiſchen Hader, ſondern der, über aller Politik ſtehend, die Begeiſterung für eine epochemachende Erfindung im deutſchen Volk erhalten will. Ein Kulturwerk, welches das Genie unſerer großen Männer uns geſchenkt, wollen wir ausbauen zur Ehre und zum Ruhm unſeres Vaterlandes. Aber auch allen anderen danke ich für die aufopfernde Tätigkeit, mit der Sie ſich in den Dienſt der großen Sache ſtellten, und vor allem Ihnen Dank, herzlichen Dank, die Sie ſelbſt aus der Ferne, ous Nord und Süd, aus Oſt und Weſt hierher geeilk ſind, um gemeinſchaftlich mit uns zu arbeiten und uns durch Ihre Gegenwart zu bezeugen, daß Sie ſich als echte deutſche Män⸗ ner mit uns eins fühlen. Und ſomit bitte ich Sie, meine hochgeehrten Damen und Herren, die Gläſer zu erheben und mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Die beiden Gründer des Vereins, Herr Hofopernſänger Tenten und Herr Ober⸗ inſpektor von Neuenſtein, ſowie unſere hochverehrten Gäſte, die von der Ferne hierher geeilt ſind, ſie leben hoch! Das Feſtbankett das geſtern abend im Nibelungenſaale des Roſengartens ſtatt⸗ fand, nahm einen glänzenden Verlauf. Schon der ausgezeich⸗ nete Beſuch der Veranſtaltung legte Zeugnis davon ab, daß das Intereſſe der Mannheimer Bevölkerung für Zeppelins geniale Erfindung im allgemeinen und für den aufblühenden deutſchen Luftflottenberein in ſtetem Wachſen begriffen iſt. Waren es doch rund 2000 Damen und Herren, die ſich ein⸗ gefunden hatten, um der erſten Tagung des deutſchen Luft⸗ flottenvereins einen impoſanten Abſchluß zu geben. An der Ehrentafel ſaßen außer den in dem Bericht über die General⸗ verſammlung genannten Perſönlichkeiten Exz. Dr. v. Jage⸗ 5 E — Mannheim, 10. Dezember. 5 Seneral⸗Anzeiger. Grtttagdrar.) Sette. Obkircher, Amtsgerichtsdirektor Gienß jendarmerfe⸗ kommandant Major Faller, Heschenſe d germeiſter Ritter, Bürgermeiſter v. Hollander Stad 5 räte Darmſtädter, Löwenhaupt und Dr⸗ Stern Geh. Kommerzienrat Haas, Geh. Kommerzienrat Reiß. Intendant Hofrat Dr. Baſſerman n⸗Karlsruhe Inten⸗ dant Dr. Hagemann, Stadtverordnetenvorſtand Fuld 0 und Direktor Zabel. Auch das Offizierkorps war ſtark ver⸗ treten. Nach mehreren denen ſich auch Fefand, betrat Muſikſtücken der Grenadierkapelle, unter der Graf Zeppelin⸗Marſch von Oberſtetter Herr Fabrikaut Carl Lanz, der Präſident des deutſchen Luftflottenvereins, das Podium, um mit folgenden Worken die Feſtverſammlung zu begrüßen: Meine hochverehrkten Damen und Herreu! te aer orts mut ſind es füt welge ich Iöde Aufmerklankei erbitte: Worte des Dankes an diejenigen, welche den Deutſchen Buftflottenverein in den wenigen Monaken ſeines Beſtehens be⸗ keits zu einer kraftbollen Kundgebung einheitlicher deutſcher Be⸗ eeee werden ließen, Worte des Dankes an die Künſtler und Künſtlerinnen und der Liedertafel Mannheim, welche durch ihre gütige Mitwirkung die Ausführung dieſer impoſanten heutigen Kundgebung ermöglicht haben; Worte freudiger Begrüßung den Hunderten, ja, ich darf wohl ſagen Tauſenden, welche, ſelbſt bon weit her kommend, ſich heute hier vereinigt haben, und damit einen Betweis dafür ablegen, daß auch ſie von der durch alle Schichten der Bebölkerung unferes Vaterlandes ohne Anſehung politiſcher oder religiöſer Nichtung hindurchgehenden begeiſterten Erkenntnis durchdrungen ſind, daß das Jahr 1908 in der Geſchichte aller Zeiten einen Markſtein bilden wird; einen Markſtein, der von uns Deut⸗ ſchen errichtet worden iſt. „Beredtere Zungen als die meine werden Ihnen die wiſſen⸗ ſchaftliche Tragweite der Ereigniſſe ſchildern, die ſich von unſern Augen vollzogen haben; berufeneren Männern bleibt es vorbehal⸗ den, vor Ihnen die Perſpektiven zu eröffnen, welche aus der Be⸗ zwingung der Luft, aus derEinordnung der Luft in die Reihe der Verkehrsträger ſich ergeben. Ich möchte mich daher nur au Ihre kdeale Fähigkeit wenden, die ja, Gott ſei Dank, bei uns Deutſchen nicht erloſchen, in der materiellenströmung der Gegenwart nicht Erſtickt iſt; an die ideale Fähigkeit, einer großen Tat ein großes Empfinden entgegenzubringen. Wenn in der Geſchichte aller Zeiten die Beiſpiele ſelten ſind, daß ein ganzes Volk wie ein Mann von einer Begeiſterung ohnegleichen erfaßt wird, wenn ſolche Beiſpiele ſich faſt immer nur gezeigt haben, wenn die Lebens⸗ bedingungen eines Volkes durch kriegeriſche Ereigniſſe oder durch ſonſtige Einwirkungen von Außen oder Innen her ſich bedroht zeig⸗ ken, ſo dürfen wir umſomehr ſtolz ſein, daß eine Geiſtestat es iſt, welche ſolch einmütige Begeiſterung bei uns auszulöſen vermochbe. Als am 4. Auguſt dieſes Jahres das Luftſchiff des Grafen Zeppelin vom Bodenſee bis nach Mainz flog, als das gewaltige Survren der Schrauben dieſes Luftſchiffes hinunter draung zu den Hunderttauſenden von Menſchen, welche beide Ufer unſeres herr⸗ lichen Rheinſtromes beſetzt hielten, als aus Städten und Dörfern der ungehure Jubel empordrang zu dem kühnen Bezwinger des Luftmeeres, da, ſo dürfen wir ſagen, ſchlug an der Welten⸗Uhr ein neue Stunde. Ein jeder dieſer Hunderttauſende war ſich in lener Stunde bewußt, ein wellhiſtoriſches Ereignis, einen großen Moment in der Pulturgeſchichte der ganzen Menſchheit miterleben zu dürfen, und in tiefſter Bewunderung für den Grafen Zeppelin für ſeine zähe Ausdauer und die Aufopferung langor Jahre im Pampfe um die Siegespalme empfand ein Jeder mit überwältigen⸗ der Dankbarkeit den Stolz: ein Deutſcher zu ſein. Nicht verglichen werden kann die Wirkung jener Fayhrt mit dem Eindruck, den der erſte Dampſwagen hervorbrachte, nicht ver⸗ auch mit dem Eindruck, als das erſte Dampfſchiff den Ozean, urchfurchte. Mit der Tat, deren Augenzeugen zu ſein uns ver⸗ —5 5 war, iſt ein neues Zeitalter angebrochen, iſt zur Erde und em Waſſer eine neue Verkehrsbaſis hinzugekommen, deren Er⸗ bberung bon den Zeiten graueſten Alterkums her als unmöglich perlt, und ein Deutſcher war es, der ſie eroberte. Als dann daf Unglück von Echterdingen eintrat, welches wie der Ausdruck des letzten Aufbäumens einer bisher ungebändiglen Naturgewat gegen den Menſchengeiſt erſchien, da drang mitſeinem Schlage das Be⸗ pwußtſein von der Größe der Zeppelin'ſchen Errungenſchaft in alle beutſchen Herzen ohne Ausnahme. Nicht zu erinnern brauche ich Sie an die beiſpielloſe Opfer⸗ pilligkeit, welche, in allen Gauen unſeres Vaterlandes gleichzeitig entſtehend, aus dem Säckel des Aermſten wie des Reichſten gleicher⸗ maßen die Spenden fließen ließ, beſtimmt: zu erhalten und aus⸗ zubauen, was, aus dem Geiſte eines Deutſchen hervorgegangen, ein elwiger Ruhmestitel des deutſchen Namens bleibt. Aber nicht dieſe Opferwilligkeit allein iſt es, um welche alle Nationen der Erde uns in jenem Augenblick beneideten, ſondern der Geiſt, aus welchem heraus ſie geboren wurde. Solange ein Volk fähig iſt, die Tat eines ſeiner Stammesgenoſſen in einer ſolch unvergleichlichem Art zu würdigen, ſolange ſteht es auf derjenigen Höhe, welche ihm einen Vorſprung vor anderen zu geben vermag. Ja, meine Damen und Herren, in jener Unglücksſtunde, als der Telegraph die Botſchaft von dem durch elementare Gewalt zeu⸗ ſtörten Lebenswerk Zeppelins in alle Welt trug, da zeigte das deutſche Volk, daß es noch nicht verlernt hat, in großen Augen⸗ blicken groß zu ſein. Getragen von einer nationalen Begeiſterung, die an die Ruhmestage der Wiedergeburt des einigen großen beutſchen Reiches erinnert, ſcharte ſich das deutſche Volk um ihn, den es als der Größten einen verehrte. Und des Volkes Wille par es, die reichen Spenden, die es aufbrachte, ihm zum Ausbau jeines Lebenswerkes zur Verfügung zu ſtellen, ihm, don das Ver⸗ krauen eines ganzen Volbes trug. In ſeinem großen Sohne ehrte Deutſchland ſich ſebbſt! Und nun, meine Damen und Herren, ziehen Sie ſelbſt die Schlüſſe welche ſich hieraus mit Naturnotwendigkeit ergeben. Soll das crhabene Beiſpiel welches das deutſche Volk der Welt gegeben hat, nur ein Beiſpiel bleiben? Oder wollen wir nicht vielmehr für unſer Vaterland daraus die ſegensreichen Folgen erblühen laſſen, welche ſich aus dem Zuſammenwirken aller Bevölkerungs⸗ kreiſe im Dienſte des großen und ins Praktiſche überſetzten Ge⸗ bankens der Eroberung der Luft ergeben? Das Urteil kann ich getroſt Ihnen ſelbſt überlaſſen und ich ſchließe mit den aus meinem kiefſten Herzen quellenden Worten: Derfenige, der an dieſem Werke, welches auszugeſtalten die Aufgabe des Deutſchen Luft⸗ ereins iſt, mitzuhelfen bereit iſt, der darf von ſich ſagen, er habe ſich um das Balerland verdient gemacht.(Lebhafter Bei⸗ DDeutſchland, Deutſchland über Alles!“ erklang es in mächtigen Akkorden begeiſtert durch den Saal, als Herr Carl Lanz ſeine vortreffliche Anſprache beendet hatte. Exzell. Nieber, der Direktor des Vereins überbrachte alsdann die Grüße des Grafen Zeppelin. Ale man. ſo führte er aus, im Herbſt die Vorbereitungen für den Luftflottentag traf, glaubte man, daß es nicht anders geſchehen könnte, als daß man den Helden, der in der Rede des Herrn Lanz ſo trefflich gefeiert wurde, nach Mannheim einlade, um ihm perfönlich zu huldigen. Seh. Regierungsrat v. Engelber g, Landgerichtsdirektor Dr. Beſprechung des Muſikdirektors Bieling vorbildlich geſungen. nach dieſen Vorträgen geſagk haben. Man ging deshalb nach Stuttgark. Graf Zeppelin verſprach auch zu kommen, wenn es möglich wäre. Arheitsüberlaſtung ulnd andere Sorgen hätten ihn aber ſo n Anſpruch genommen, daß er mit dem beſten Wollen nicht abkommen konnte. Er hat aber in Ausſicht geſtellt, ſein Erſcheinen in nächſter Zeit zu berwirklichen.(Bravo.) Einer der treuen Pbladine, Herr Piof, Hergeſell⸗Straßbürg, erklärte ſich bereit, den Grafen Scppelin zu vertreten. Leider habe auch Prof. Hergeſell wegen häuslicher Sorgen in letzter Stunde abſagen müſſen. Darum habe er die Grüße des allverehrten Ehrenpräfidenten des Deutſchen Luftflottenvereins zu übermittein. Er ſetze das Einverſtändnis Aller voraus, wenn er dieſe Grüße durch folgendes Telegramm erwidere: 85 „Die heute im Nihelungenſgale in Mannheim ver⸗ einigte tauſendköpfige Verſammlung dankt dem kühnen und ruhmreichen Eroberer der Lüfte und dem allverehrten Ehrenpräſidenten des Deutſchen Luftflottenvereins für die freundlichen Grüße und erwidert dieſelben in treuer deut⸗ ſcher Geſinnung.“ Das Telegramm fand jubelnde Zuſtimmung Herr Guſtav Möckel⸗Berlin hielt dann unter geſpannter Aufmerkſamkeit der Anweſenden einen intereſſanten Lichtbildervortrag über die moderne Luftſchiffahrt von ihren Anfängen bis Zeppe⸗ lin. Einleitend wies der Redner darauf hin, daß unſer Zeit⸗ alter infolge der flugtechniſchen Errungenſchaften im Zeichen des Verkehrs ſtehe und gedachte dann der großen Fahrt Zeppelins vom Bodenſee den Rhein herauf über Mannheim nach Mainz. Mannheim dürfte infolge ſeiner günſtigen Verkehrsverhältniſſe inbezug auf die Luftſchiffahrt einer ungeahnten Zukunft ent⸗ gegengehen. Alsdann verbreitete ſich Redner über die erſten Flug⸗ derſuche, wobei das geſprochene Wort durch die porkrefflichen Lichtbilder eine wertvolle Illuſtrierung erfuhr. Die erſten Bil⸗ der zeigten uns den Ballon des Franzoſen J. M. Montgolfier, des Eerfinders des Luftballons und ſeines erſten Aufſtieges bei Annonah im Jahre 1783. An dem Ballon wurden eine Reihe von Verbeſſerungen vorgenommen. So ſehen wir bereits wenige Monate ſpäter einen neuen Aufſtieg von Charles und Blan⸗ chard, beide Franzoſen, deren Ballon ſich ganz weſentlich von dem erſten unterſchied. Bereits im Jahre 1794 wurde der Ballon von den Franzoſen in einer Schlacht gegen die Oeſterreicher benützt und nicht ganz mit Unrecht ſchrieb man den günſtigen Ausgang des Kampfes nur dem Ballon zu. Die Franzoſen ſtrengten ſich in äronautiſcher Beziehung immer mehr an, um mit ihren Flug⸗ erfolgen auf der Höhe zu bleiben. So zeigten uns eine ganze Reihe von Bildern ganz bizarre Formen von franzöſiſchen Luft⸗ ballons und Flugmaſchinen. Tatfächlich hatten die Franzoſen auch bis zu Graf Zeppelin die unbeſtrittenſten Erfolge auf dem Gebiet der Luftſchiffahrt aufzuweiſen. Eine wertvolle Be⸗ reicherung erhielt die Flugtechnik durch die Erfindung der Benz⸗ und Daimler⸗Motoren.“ Weiter beſprach Redner die Flugverſuche Henry Fährmann ſowie des Berliner Flugtechnikers Otto Lilien⸗ thal. Die von den Oeſterreichern angeführte Behauptung, Schwartz ſei der Vorbote Zeppelins, ſei nicht ſtichhaltig. Nach Ballons bon Santos Dumont behandelte Red⸗ ner die Flugerfolge Parſevals, Groß' und Zeppelins und be⸗ merkte, daß in der Größe und Feſtigkeit des Zeppelinſchen Luft⸗ ſchiffes nicht zuletzt, der Erfolg dieſes Ballons liege. Die 12 Stundenfahrt in der Schweiz ſei ſchon ein glänzender⸗ Beweis für die Brauchbarkeit des Zeppelinſchen Luftſchiffes geweſen. Man hätte daher von der 24ſtündigen Dauerfahrt nach Mainz Abſtand nehmen können⸗ Eroberer der Lüfte, ein Deutſcher ſei.(Lebhafter Beifall]. Nach dieſem mehr akademiſchen Teil des Abends wurde in die Abwicklung des unterhaltenden Teils des Programms ein⸗ getreten. Man braucht wohl nur den Namen Kökert zu nennen, um zu konſtatieren, daß die Darbietungen durchweg muſterhaft waren und daß alles wie am Schnürchen ging. Nicht wenig zur Erhöhung der Stimmung trugen die witzigen Ein⸗ führungsworte bei, die Herr Kökert jeder Nummer voraus⸗ ſchickte und die ſtets große Heiterkeit hervorriefen. Eingeleitet wurde die Unterhaltung durch das bekannte Tongemälde„Die große Fahrt“, das M. Klaehre über die denkwürdige Fahrt des Grafen Zeppelin am 4. und 5. Auguſt komponiert hat und das in charakteriſtiſcher Weiſe die bedeutendſten Momente muſi⸗ kaliſch illuſtriert. Dann ſprach Frau Hofſchauſpieler Ullerich einen von unſerem beliebten Lokalpoeten, Herrn Jacob Strauß, verfaßten Prolog, der in vollendeter Form den genialen Erfinder und ſein Lebenswerk feierte. Das Poem, von der Künſtlerin mit Meiſterſchaft geſprochen, weckte ſtürmiſchen Beifall. Frau Fenten⸗Malmede, die Gemahlin des Herrn Hofopernſängers Fenten, ſang Lieder von Schumann, Moszkowski und Bittrich mit ſo prächtiger Tongebung und ſo virtuos in der Erſchöpfung des Stimmungsgehalts, daß man gern noch weiter gelauſcht hätte. Ausgezeichnet war auch die Begleitung durch Herrn Hofkapellmeiſter Kutz ſchbach. Nun beſtieg die Mannheimer Liedertafel das Podium zu dem Vorkrag des dankbaren Chores„Rheinſage“ von Faß⸗ baender. Der gewaltige Chor ſchickte dem Vortrotze ſeinen Sän⸗ gerſpruch voraus. Der Chor wurde unter der anfeuernden, alle Nuancen mit Virtuoſität herausholenden Leitung des Herrn Die Lieder⸗ tafel, die mit Beifall förmlich überſchüktet wurde, ſang ſpäter in der gleichen muſtergiltigen Weiſe noch„Korſarengeſang“ von L. Baumann und„Segenswunſch“ von Weinzierl. Das waren künſtleriſche Höhepunkte des Abends, ſo wird ſich jeder Ohne Pauſe folgte nun in reicher Abmechslung ein vortreff⸗ licher Vortrag auf den anderen. Einen beſonderen Genuß be⸗ reitete der Feſtverſammlung einer der Gründer des Deutſchen Luftflottenvereins, Herr Hofopernfänger Fenten. Der Stimm⸗ gewaltige ſang das bekannte Lied„Perkeo“ von Vincenz Lachner, bei welchem ſeine prachtvollen Stimmittel wieder wahre Triumphe feierten und das„Spielmannslied“ von Hoffmann, bei dem vornehmlich die Vortragskunſt des Sängers voll zur Geltung kam. Schade, daß wegen der vorgeſchrittenen Zei, keine Zugaben gegeben werden konnten. Man hätte dieſem Organ gern noch länger gelauſcht. Nach den von der Grenadierkapelle in⸗ tonierten wohlbekannten prickelnden Klängen des Ringelreihn⸗ Duetts aus der„Dollarprinzeſſin“ betrat Fräulein Tuſchkau, Gellert ließ es ſich auch nicht nehmen, das Trio berſönlich zu Zeppelin habe durch ſeine Jahrten den Beweis erbracht, daß die Beherrſchung und Eroberung der Luft möglich iſt und ſtolz dürfe man darauf ſein, daß Zeppelin, der angekündigt iſt, über„die politſſche Lage“ am 16, Dezen bvon Mk. 1000 auf Nr. 114 235 in die in letzter Zeit vom Gli echt, ſin i Bernhard Skavenhagen.— Den muſikaliſche wurde, batte zwei Mannbeimer zum Verfaſſer, Herrn Jacob bſben Strau ß, der den wigigen Tert geliefert hatte und Herrn Direk⸗ tor Hermann Gellert, von dem die Muſik ſtammt. Herr dirigieren. Ein voller Heiterkeitserfolg war das Ergebnis dieſer „Uraufführung“. Während man ſich ſchon langſam zum Auf⸗ bruch rüſtete, tauchte noch Herr Hofſchauſpieler Kökert in der Orgelniſche in der Maske eines Hauſierers auf. Was er alles erzählte, läßt ſich hier nicht gut wiedergeben. Man muß ſich ſo etwas anhören, um einen ungeſchmälertenenuß davon zu haben, Konſtatiert ſei nur, daß unſer Alex wieder ganz in ſeinem Ele⸗ ment war und daß die unzähligen witzigen Pointen ſeines Vor⸗ trages die beabſichtigte Wirkung nicht verfehlten. Unter den Klängen der Grenadierkapelle leerte ſich dann nach und nach der Saal. Erwähnt ſei noch, daß Herr Hofkapellmeiſter Erwin Huth bei den Geſangsvorträgen ſeinen Kollegen Kutzſchbach am Flügel ablöſte. Die Mitternachtsſtunde war längſt vorüber, als die Letzten hochbefriedigt den Roſengarten verließen. Der erſte Luftflottentag hatte einen würdigen Abſchluß gefunden. Aus der IX. Plenarſitzung der Handelskammer für den Kreis Mannheim. Mannheim, den 9. Dezember 1908 1. Stellungnahme zur Reichsfinanzreform Die Beſchlüſſe der Handelskammer zu den einzelnen Steuerbor⸗ lagen ſind bereits beſonders mitgeteilt. 2. Die Kammer nahm Bericht entgegen über die Kom⸗ miſſionsſitzungen des deutſchen Handelstag; betr. Steuern, Zölle, Außenhandel und betr. Wein und über die 1 8 Ausſchußſitzung des Handelsvertragsvereins. 3. Schiffahrtsabgaben. Aus dem Berichte über weitere im Zuſammenhang mit der Schiffahrtsabgabenfrage un⸗ ternommenen Schritte erſah die Kammer, daß die Ausſichten der Schiffahrtsabgabenfreunde ungünſtiger geworden ſind. 4. Auf Erſuchen des Verwaltungsausſchuſſes der neugegrün⸗ deten Süddeutſchen Geſellſchaft fuür ſtaats⸗ wifſenſchaftliche Fortbildung delegierte die Kam⸗ mer in den Verwaltungsausſchuß ihren Vizepräſidenten Herrn Emil Engelhard. 5. Als Mitglied der Kommiſſion für die ſtädtiſche Schifferſchule wählte die Kammer an Stelle des Herr Dr. Emminghaus Herrn Dr. Blauſtein.„ 6. Nachdem zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deulſch⸗ land die Herabſezung des Poſtpoxtos erreicht iſt. beſchloß die Kammer in Uebereinſtimmung mit ſämtlichen anderen badiſchen Handelskammern für baldige Herabſetzung des Weltpoſt⸗ portos im Verkehr beſonders mit Großbritanien, den Nieder⸗ landen und der Schweiz einzutreten. 5 8 * Verſetzt wurde Hilfsſchreiber Guſtav Lang beim Amtsge richt Mannuheim zum Amtsgericht Breiſach. * Stadtrat Alfred Duktenhöfer f. über den Lebensgang des geſtern verſtorbenen Stadkrats Dulten⸗ höfer haben wir noch nachzutragen, daß um den Heimgegangenen auch eine erwachſene ledige Tochter trauert. Die Firma Dutkte höfer u. Glaſer gründete der Verſtorbene mit ſeinem Schwager, dem Stadto.⸗Glaſer, im Jahre 1876. * Der beſte Schütze. Beint bad. Pionierbataillon Nr. 14 wurde folgender Bataillonsbefehl ausgegeben:„Im Namen Sr⸗ Majeſtät des Kaiſers iſt dem Vizefeldwebel Gramlich von der 2. Kompagnie des Bad. Pionierbataillons Nr. 14 als beſten Schützen beim Preisſchießen der Unteroffiziere ſämtlicher Pionierbataillone i. J. 1908 eine goldene Taſchenuhr als Ehren⸗ preis überwieſen worden.“ Mazimilian Harden ſwird in ſeinem Vorkrag, welcher Unſeren Mitteilungen Nibelungenſgal ſprechen. Karten ä Mk..—,.—,.— der Konzertkaſſe Heckel(10—1 und—6 ÜUhr) nicht reſervierk Karten und Stelwlätze auch bei Th. Sohler, C 1, 7.(Im Uebrigen ſiehe Inſeratenteil). * Straſſburger Krieger⸗Geldlotterie. Bei der am 7. 15 Dez. ſtattgefundenen Ziehung der Krieger⸗Geldlotterie fiel Hauptgewinn(Mk. 5000) auf Nr. 51 218 und ein Hauptg begünſtigte Kollekte von Moritz Herzberger, E 3, 17. * Eine Karambolage zwiſchen einem Mater wagen und der Feudenheimer Nebenbahn ereignete ſich heu früh, kurz nach 6 Uhr, auf der Strecke Friedhof Schießſtan Der Tiefbauunternehmer Friedr. Schaaf geriet beim ſogen Aubuckel mit ſeinem mit Schotterſteinen beladenen Wagen i die Schienen der Dampfſtraßenbahn. Während er den Wage aus dem Gleiſe herauszubringen ſich bemühte, kam der Zu herangebrauſt. Durch den Zuſammenſtoß wurde der Wage gänzlich demoliert. In die Blechverſchalung de Lokomotive wurden größere Löcher hineingeriſſen „ Zahlungseinſtellung. Ueber das Vermögen des Inhabers d Fiema Alfred Dresler, Alfred Dresler, Holg⸗ und Fourni großhandlung, K 1, 5b, wurde am 8. Dezember das Konku verfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwall Eugen Gerhard, hier. Konkursforderungen ſind bis zu Januar 1909 anzumelden. Prüfungstermin der angemelde Fopderungen Freitag, den 22. Januar 1909. Polizeibericht vom 7. Dezember Unfall. Ein Spenglermeiſter von hier glitt am Mts., abends 10 Uhr, als er mit einer brennenden Petroleum lampe über ſeinen Hof in Q 3 ging, an einer abſchüffiger Stelle aus und fiel zu Boden. Er kam dabei auf die bren nende Lampe zu liegen und fingen hierdurch ſeine Kl Feuer. Erheblich am Unterkörper verbrannt, mußte in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden. 75 Brand. In einem an der Neckarvorlandſtraße gele Eiſenlager brach geſtern abend 9 Uhr aus noch unaufgeklär! Urſache Feuer aus, welches von Nachbarn wieder gelöſe wurde. Der Schaden iſt unbedeutend. 935 Zuſammenſtoß. Beim Einbiegen in die Br zwiſchen B und C ſtieß geſtern nachmittag 4½ Uhr ein mobil mit einem Radfahrer zuſammen, wobei beide Fahrzeug beſchädigt wurden. Verletzt iſt niemand N (Schluß folgt.) Theater, Runſt und Wiſſenſchaft Theater⸗Notiz. Die Intendanz beilt mit: Die he Premiere des Luſtſpiels„Die Liebe wacht“ von G. Caſllavet und Robert de Flers beginnt um 7 Für die Darſtellung des„Deutſchen Weihnachtsſpie das am nächſten Samstag, den 12. Dezember, nachmittags 4 Uhr zum erſten Male im Hoftheater zu ermäßigten Prei zur Aufführung kommen ſoll, wird unter Amlehnung an mittelalterliche Myſterientheater eine dreiteilige Bühne verwen werden. Die Inſzenierung beruht unter Wahrung des naiv⸗ß tiven Grundcharakters des Krippenſpiels im übrigen au Grundſätzen moderner maleriſcher Theaterkunſt. D ſik „Nordiſchen Kunſt“⸗Natinee, die am mächſden Sor 4. Sei e. gzeneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt) Mannheim, 10. Dezember⸗ Grik Hafgren, Lehrer am Raffſchen Konſervatorium in Frank⸗ furt, beſtreiten. Die Anſprache hält wieder der Inten dan t. gum Vortrage. Theater⸗Notiz. Die Jutendanz teilt mit: Wegen Heiſerkeit des Herrn Sieder gelangt im Neuen Theater im Roſengarten ſtatt ten(roten) Karten ſolche gegen numerierte Karten bei Aufzahlung der Differenz nnen. Neues Operettentheater(Apollo). Die Direktion leilt mit: Entgegen der geſtrigen Notiz von der Verſchiebung der Erſtauf⸗ rung von Rudolf Raimanns„Die Tippmamſell“ ſind wir heute der Lage mitzuteilen, daß ſich die Repertoirverhältniſſe dergeſtalt geändert haben, daß die Premiere vön Tippmamſell mit Herrn Fritz Werner in der Hauptrolle des„Gaſton Chambly“ heute Donnerstag ſtattfindet. Die Nevität iſt reich an witzigen Pointen und muſikaliſch ebenfalls von großer Treffſicherheit, ſo daß ein voller Erfolg in Ausſicht geſtellt werden darf, umſomehr als Herr Fritz Werner den clou des Abends bilden wird. In den Hauptpartien ſind die erſten Kräfte des Enſembles beſchäftigt. Anfang 8 Uhr. Emil Vanderſtetten, Oberregiſſeur der Oper und maturg des Eſſener Stadttheaters, das frühere Mitglied rer Oper, wurde anſtelle des ans Hoftheater Karlsruhe ufenen Oberregiſſeurs Dumas⸗Nürnberg als Oberregiſſeur Nürnberger Oper verpflichtet. Generalintendant Graf Seebach in Dresden amtsmüde? Aus eidelberg wird uns geſchrieben: Wie erſt jetzt bekannt wird, weilte vor einiger Zeit ein Vertreter der Königl Hoftheaterintendanz in Dresden mit Bevollmächtigung des Generaldirektors Grafen Sce⸗ bach und des Königs in Heidelberg, um dem dortigen Rechts anwalt Dr. Schottler, dem langjährigen Muſikkritiker des Hei erger Tageblattes, den Poſten eines Königl. Intendanzrates em Recht der Nachfolge des Grafen Seebach unter glänzenden ingungen anzutragen. Dr. Schottler hat, wie wir hören, das envolle Anerbieten ausgeſchlagen. (weiß e) von 50 Pfg. umtauſchen timmen aus dem Publikum. as Großherzogliche Bezirksamt, bezw. die Polizeidixeltion ſt jederzeit berechtigt, gegen dauernde Unreinlichleit der Stra⸗ innen und der Gehwege einzuſchreiten. Die Stadtgemeinde wie auch die Hausbeſitzer, ſind im eigenen Intereſſe be⸗ die notwendige Reinlichkeit zu erhalten, um der Stadt ein Auſehen zu verleihen. Eine Ausnahme davon macht die reuß.⸗Heſſ. Ludwigsbahn. Denn wer die ſchöne Damm⸗ ße entlang geht, muß ſtgunen ob der großen Unreinlichkeit, lche in dem Bahnhofgelände herrſcht. Papierſchnitzel, welche DWochen beim Entladen umherflogen, liegen heute noch da⸗ ben; ruhig liegen. Aufgabe der Schutzmannſchaft wird es + H uſer, und ihrer zuſtändigen Behörde von Sieſen Zuſtänden fort wir aber, dagegen einzuſchreilen; denn es iſt traurig genug, daß die Bahn, welche für die Bewohner der Neckarſtadt auch nicht ben geringſten Nutzen bringt, durch ihren Güterbahnverkehr den mzen Stadtteil ſchädigt. II. fſeher von Neuenweg fuhr mit der Privatpoſt und halte hrend der Fahrt abgeſtellt. Auf bis jetzt noch un⸗ ärte Weiſe fiel dasſelbe vom Wagen herunter und entlud Y, wodurch ſowohl der Jagdaufſeher wie auch der Poſtillon ganz E. lich verletzt wurden. der Tauber, 9. Dez. Ter älkeſte akitive hrex an den Volksſchulen Badens iſt Herr Hauptlehrer Joſeph ö renberger in Schweinberg, Amts Buchen. Sch. in den nächſten Tagen ſein 80. Lebensjahr und kann auf 62jährige reich geſegnete Tätigkeit in der Schule zuxrückblicken. des ſeltenen Alters noch körperlich rüſtig und geiſtig friſch, Lehrerveteran ohne jede Beſchwerde noch größere Fuß⸗ erzog ebhielt der greiſe Lehrer bereits vor zehn kreuz des Zähringer Löwenordens und die ihn anläßlich ſeines ſechzigjährigen Dienſt⸗ iläums zu ihrem Ehrenbürger. Karlsruhe, 9. Dez. In verfloſſener Nacht, etwa um; hr, kam ein Geſchäftsreiſender aus der Oſtſtadt unver⸗ eiſende forderte den Studenten auf, gugenblicklich die Wohn⸗ zut berlaſſen. Der Studierende leiſtete aber keine Folge, ſon⸗ nahm einen Revolver, mit dem er den Ghemann bedrohte. Als er aber mit dieſer legen iſt. Glktingen, 9. Dez. Am letzten Samskag verunglückte er Firma Grün u. Bilfiniger beſchäftigter Italiener da⸗ ſß er in die Baggermaſchine geriet und ſchwer verletzt *Lörrach, 7. Dez. Der in Grenzach wegen Falſch⸗ erhaftete Agent Imhof hat ſich auch des Heirats⸗ dels ſchuldig gemacht. Seine Opfer ſollen ſehr ch ſein.— Dieſer Tage gelang es der Gendarmerie, in der der an den Bahnbauten unterhalb Leopoldshöhe beſchäf⸗ Arbeitern einen von der Staatsanwaltſchaft Berlin zweifachen Raubmords ſteckbrieflich verfolgten ner zu ermitteln und feſtzunehmen. Der Verhaf⸗ iſt der 30 Jahre alte Erdarbeiter Carlo Brandi von Caſte⸗ ch, wurde aber bald eingeholt und in das hieſige verſchafft, von wo ſeine Auslieferung nach Jerner gelangen einige Skizzen und Novellen nordiſcher Dichter Blicke ebenſo dorthin zu wenden, wie auf die Gehwege Mitteilung zu mathen. Die Großh. Staatsbehörde bitten Studierenden aus Zynotowka, der bei ihm wohnt, in ſeinem Zimmer. Der Verunglückte iſt nun an den Verletzungen geſtorben. Er unternahm beim Herannahen der Gendarmerie einen finden ſoll, wird Lillyh Hafgren⸗Waag und ihr Bruder Lile erſchien, probierte er es in St. Ludwig(Oberelſaß), doch ſchon beim erſtenmal nahm ihn dort die Gendarmerie am [Kragen. Längs der ſchweizeriſchen Grenze bis zur Poſt in St. Ludwig war ein alles umfaſſender Sicherheitskordon auf⸗ geſtellt. Kurz vor 12 Uhr entſtieg er in St. Ludwig dem Tram und ging ahnungslos zur Poſt, um dort Briefe aufzugeben. Man ließ den Schmuggler ruhig laufen und auch ſeine Ge⸗ ſchäfte auf der Poſt erledigen. Hier aber fielen ihm plötzlich die vielen Zollbeamten auf und in eiliger Flucht rannte er durch die Baslerſtraße, um das nach Baſel bereitſtehende Tram noch zu erreichen. Schon glaubte er ſich in Sicherheit. Der Kondukteur hatte abgeklingelt, als ein Gendarm per Fahrrad heran eilte, dem Tramwagen„Halt“ gebot und den Schmuggler berhaftete., Es iſt ein Saccharinfabrikant Heider aus Zürich, der den Schmuggel ſeiner Ware vor⸗ wiegend ſelbſt betrieb. Den Fabrikbetrieb hatte die Frau, wäh⸗ rend er den Schmuggelverkehr leitete. Jetzt ſitzt er in Unter⸗ ſuchungshaft in Konſtanz, die ihm jedenfalls nicht ſo ſüß er⸗ ſcheinen wird, als ſein Saccharin. V. Neuſtadt a. d.., 9. Dez. Nachdem Neuſtadt erſt vor einigen Jahren ein Vismarck⸗Denkmal bekommen hat, ſoll nun hier auch ein Krisger⸗Denkmal erxichtet werden. Die bereinig⸗ ten militäriſchen Vereine hieſiger Stadt wählten in einer geſtern Abend ſtatlgehabten Sitzung der Vorſtände einen Ausſchuß, welcher die Angelegenheit in die Hand nehmen ſoll. 5 1 7 Grünſtadt, 9. Dez. Der 10jährige Erdgräber Math. Althöhn von Eiſenberg verſetzte Montag abend der 18jährigen, bei Metzgermeiſter Wilh. Schlipp dahier bedienſteten Margarete Wild von Ramſen mit einem Meſſer auf der Aligaſſe einen Stich in den Rücken, der in der Nähe des Rückgrates eindrang. Der Meſſerheld konnte bis jetzt nicht dingfeſt gemacht werden. Wie geſagt wird, ſei es ein Racheakt wegen verſchmähter Liebe. Kaiſerslautern, 9. Dez. Als letzte Nacht zwei Schutzmannspatrouillen an der Syuagoge borbeikamen, ver⸗ nahmen ſie aus der Synagege Geräuſch, das Einbrecher vermuten 5. Beim Herauskriechen aus einem zum Heizraum führenden chte(Keller) ſchacht, durch den ſie auch nach Abheben der Eiſenplatle ſich Eingang verſchafft hatten, wurden ſie abgefaßt und feſtgenom⸗ men. Es ſind zwei noch jugendliche, aber bereits mehrfach vorbe⸗ ſtrafte Diebe namens Phil. Mülller, geboren 1889, und Joh. Gün⸗ lher, geboren 1888, beide Arbeiter von hier. Man glaubt, in ihnen die Verüber der letzten Einbrüche dingfeſt gemacht zu haben. Ein gräßliches Unglück ſtieß lt.„Pf. Pr.“ hier heute früh dem 88 Jahre alten, bereits etwas geiſtesgeſchwächten Privatmann Peter Diel zu. Da ſeine Ehefrau erblindet iſt, wollte er ſelbſt im Herd Feuer anzünden. Dabei muß er dem dicht neben dem Herde befindlichen Gashahn zu nahe gekommen ſein und dieſen unbemerkt geöffnet haben. Das Gas ſtrömte aus und es erfolgte, durch das im Herde entzündete Feuer herbeigeführt, eine Explo⸗ ſion. Hierbei fingen die Kleider des alten Mannes Feuer, ſodaß er bei lebendigem Leibe voeubrannte. Auf ſeine Schmerzens⸗ ſchreie waren Nachbarn berbeigeeilt und hatten die verſchloſſene Türe erbrochen; ſie fanden jedoch nur die brennende Leiche, der die Kleider bereits vom Leibe gebraunnt waren. *Bobenheim a. Rh., 9. Dez. In Roxheim kam der in den 40er Jahren ſtehende Fabrikarbeiter Kaſpar Grader durch einen Sturz in die Gunggrube ums Leben. Graäber, Vater Fraukfurt a. Mi 9. Deg. Nach einer Zuſammenſtell⸗ ung der bei den Brauereien von Frankfurt und Umgebung für die gegen das Vorjahr über 400000 Mk. weniger geſpart wor⸗ den. Dieſer Rückgang in der Spartätigkeit darf ſichevlich zu einem großen Teil auf den ſchlechteren Geſchäftsgang, auf die Teuerung in allen Lebensverhältniſſen und auf die zunehmende Arbeitsloſig⸗ leit zurückgeführt werden. Sportliche Rundſchau. Der Amateurathletenwelirekord im einarmigen Stemmen welcher bisher von Herrn Fiktam(Duſſeldorſ) mit 195 Pfd. gehalten wurde, iſt am 29. Nov. anläßlich des 24. Stiftungsfeſtes des Athletenklubs Mannheim I bon dem Mitgliede Bernhard Labriole ganz bedeutend vefbeſſert worden. Gelang es doch demſelben 215 Pfund(225 Pfund wurden zur Hochſtrecke gebracht, aber nicht mehr fixiert) zu ſtemmen. Pferdeſport. ..C. Sileſia, die nach Frankreich geſandte hervorragende deutſche Steeplerin, vermochte auch bei ihrem drikten Auftreten am Montag in den Rennen von Saint⸗Quen bei Paris keinen Erfolg zu erringen. In dem mit 10000 Franks dotierten Handikap⸗Steeplechaſe, dem Prix Winnipeg, unterlag die deutſche Stute gegen la Pért, Rolle und Minulus und endete im geſchlagenen Felde. Liuftſchiffahrt. ..C. Der Flugapparat des Magdeburger Ingenieurs Crade, der bereits ganz beachtenswerte Erfolge aufweiſen kann, wird von ſeinem Erfinder einigen Aenderungen unterzogen werden. Der 36 Ps ſtarke Motor bleibt unverändert, dagegen wird die Steuerung vereinfacht und die Tragflächen werden von 25 auf 28 Quadratmeter vergrößert, wodurch der Erbauer hofft, eine geringere Tourenzahl als bisher zu erreichen. Weitere Ver ſuche ſollen am Anfang nächſten Jahres fortgeführt werden. A4..C. Ein Aerodrom ſoll bei Berlin, zwiſchen Karlshorſt und Bißdorf⸗Süd von den Siewens⸗Schuckert⸗Werlen geſchaffen werden und zu Verſuchen mit Flugmaſchinen dienen. Genannte Werke bauen bereits auf dieſem Terrain eine drehbare Ballon⸗ halle von über 100 Meter Länge, deren Fundamente aus Eiſen⸗ beton beſtehen. Sie ſoll den von den Siemens⸗Schuckert⸗Werken konſtruierten Ballon unſtarrer Syſtems, deſſen Probeflüge bereits im Herbſt nächſten Jahres ſtattfinden ſollen, beherbergen Ausgedehnte Waldungen ſchützen das Probeterrain faſt vollſtän⸗ ‚ 10 Von Tag zu Tag. — Großfeuer. 9. Dez. 9. von 5 Kindern, litttan epileptiſchen Anfällen und ſtürzte jeden⸗ falls infolge eines ſolchen Anfalles kopfüber in die Grube, ſo] däß er nicht mehr um Hilfe rufen konnte und erſticken mußte. Welihnachtskaſſen eingegangenen Gelder ſind in dieſem Jahre⸗ entdeckt. Spezialmiſſion hierweilende Miniſter Barrios u. der Kaffeplan⸗ tagenbeſitzer Brummond befanden, ſchlug an der Weichbildgrenze der Stadt um. Barrios, der eine Gehirnerſchütterung, wahr⸗ ſcheinlich auch einen Schädelbruch und innere Verletzungen er⸗ litt, liegt in ſehr bedenklichem Zuſtande darnieder. Inſaſſen des Gefährtes ſind ſchwerverletzt; man hofft indeſſen, daß ſie wieder hergeſtellt werden. Eiſenbahn⸗Räuber. Breslau, 9. Dez. Geſtern abend drangen zwei Burſchen in ein Abteil zweiter Klaſſe des Perſonenzuges 420 Breslau⸗Liegnitz. Von den beiden Damen, die ſich im Innern des Abteils befanden, hatte eine die Geiſtes⸗ gegenwart, die Notleine zu ziehen. Die Burſchen riſſen die Hand⸗ taſchen an ſich und entkamen. Die ſofort aufgenommene Ver⸗ folgung verlief erfolglos. Der Ueberfall war zwiſchen Breslay und Kleinzochhorn unternommen worden. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Friedrichshafen, 10. Dez. Dem Grafen Zeppelin wurde durch eine Abordnung des Vereins deut⸗ ſcher Ingenieure die ihm in der letzten Hauptverſammlung verliehene Graſhof⸗Medaille neben einer künſtleriſch ausge⸗ führten Urkunde überreicht. Die Abordnung wurde zum Eſſen geladen und beſichtigte darauf den neuen Ballon. 75 Paris, 10. Dez. Die geſtrige Vorleſung des Pro⸗ feſſors Thalamas wurde abermals durch lärmende Kundge⸗ bungen geſtört, doch konnte der Profeſſor ſeinen Vortrag zu Ende führen: In der der Sorbonne benachbarten Straße kam es nach Schluß der Vorleſung zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen der Polizei und den Manifeſtanten, wobet mehrere Perſonen ſchwer verletzt wurden. 50 Verhaftungen wurden vorgenommen. * Paris, 10. Dez. Der„Matin“ meldet aus Perigeur (Tep. Dordogne), daß der dortige Abbé Chabot, um ſeinen Lebensunterhalt zu verdienen, kürzlich eine Wirt⸗ ſchaft errichtete, in der er ſeine Gäſte ſelbſt bedient. Paris, 10. Dez. Nach Verlaſſen der Sorbonne be⸗ gaben ſich 150 royaliſtiſche Studenten vor das Denkmal der Jungfrau von Orleans um daſelbſt zu demonſtrieren. Sie biefen:„Es lebe der König!“ Sie wurden ſchließlich zer⸗ ſtreut und mehrere Verhaftungen vorgenommen. Acht Polizei⸗ beamte wurden leicht verletzt. * Verdun, 10. Dez. Im 14. Artillerie⸗Regimenk iſt ein Mann in wenigen Stunden an Genickſtarre geſtor⸗ Vier andere Soldaten wurden unter verdächtigen Er⸗ Len. ſcheinungen ins Krankenhaus verbracht. Die Affäre Steinheil. * Paris, 10. Dez. Der Leiter des Steckbrief⸗Bureaus, Vertillon, hat erklärt, daß die Fingerabdrücke, die an Gegen⸗ ſſänden in der Villa Steinheil wahrgenommen wurden, von der Köchin Mariette Wolf herrühren. Infolge dieſer Feſt⸗ ſtellung hat der Unterſuchungsrichter Andree ſeinen gegen eine andere Perſon gerichteten Verdacht fallen gelaſſen. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) eBerlin, 10. Dez. Im hieſigen Verlag von Walter wmar dieſer Tage eine Broſchüre erſchienen unter dem Titel: „Der Fall Hammann“. rät Hammann, den Vorſteher des Preßdezernats im aus⸗ wärtigen Amt und behandelte die Ehegeſchichte, die in den letzten Tagen auch in der Preſſe lebhaft beſprochen wurde. Berlin, 10. Dez. An der hieſigen Univerſität wird ſich demnächſt Dr. med. u. phil. Oppenheimer für das gnational⸗ökonomiſche Fach habilitieren. Oppenheimer, der im 44. Lebensjahre ſteht, war urſprünglich Arzt. betätigte er ſich als Journaliſt und Publiziſt. Berlin, 10. Dez. Von einer neuen Blätter⸗ verſchmelzung wird gemeldet. Der Deutſche Verlag, welcher die„Berlinor Neueſten Nachrichten“,„Die Deutſche Staatsbürgerzeitung“ und„Das Reich“ herausgibt, wird ſich mit dem Verlag der„Deutſchen Zeitung vereinigen und als Verlagsauſtalt Friedrich Lange u. Co. fortgeführt werden. Der bisherige Chefredakteur der„Deutſchen Zeitung“, Fried⸗ rich Lange, ſoll die Chefredaktion ſämtlicher vier Blätter übernehmen. Berlin, 10. Dez. Hier waren geſtern beunruhigende Gerüchte über das Befinden des früheren Hofpredigers Stöcker verbreitet. Dem„Lokalanzeiger“ wird auf eine Anfrage in Gries bei Botzen, wo Stöcker ſich zur Zeit befinde, ſelgendes geantwortet: Beeinflußt durch die Beſſerung im Befinden ſeiner Frau, fühlt ſich Stöcker wieder kräftiger und wohler. Stöckers Frau leidet an ſchwerem Herzleiden, er ſelbſt an Aterienverkalkung. Berlin, 10, Dez. Als Redner für den Etat des Reichsamts des Innern hat die ſozialdemokratiſche Fraktion die Abgg. Hoch und Zubeil beſtellt. 5 Die Invaſion. Berlin, 10. Dez. Inn Deutſchen Verein für Motor⸗Luftſchiffahrt hielt geſtern Regierungsrat . D. Martin einen Vortrag über eine deutſche Landung in England. Martin hält die Möglichkeit der Landung durch die lenkbaren Luftſchiffe für gegeben, aber nicht durch Segler, wie ſie Zeppelin, Groß und Parſeval konſtruierten, ſondern durch Aeroplane. Deutſchland müſſe für 1 Milliarde Aero⸗ blane bauen. 50 000 Aeroplane dürften 100 000 Mann übers Meer nach England tragen. Große Unterſchleiſe in Rußland. JBerlin, 10. Dez. Aus Petersburg wird ge⸗ nieldet: In der Reichskontrolle wurden große Unterſchleife Es ſcheint, daß zur Vernichtung beſtimmte Bank⸗ noten teilweiſe wieder in Umlauf geſetzt worden ſind. Es wird vermutet, daß die Staatsverluſte viele Millionen betragen. * Der ſtolze Bebel. Bebel, 10. Dez. Wie der„Vorwarts“ erzählt, iſt Bebel vor kurzem von dem Vertreter einer Gramophon⸗Geſell⸗ ſchaft beſucht worden, welcher ihm 3000 M. für eine Rede anbot. Von jeder Platte, die in Deutſchland verkauft würde, ſollte Herr Bebel 5 Pfennig erhalten. Die Geſellſchaft glaubte Bebel in Ausſicht ſtellen zu können, ihm in Kürze 10 000 M. abliefern zu können. Bebel hat jedoch dieſes Anerbieten ob⸗ 4 2 rt der Popular itätshaſcherei nicht ſympathiſch„ Die übrigen Sie richtete ſich gegen den Geheim⸗ Nachher elehnt, weil, wie der„Vorwärts“ ſtolz mitteilt, ihm dieſe Ge ee 8 Manuheim, 10. Dezember. General⸗Auzeiger.(ꝰMittaablatt.) 5. Seite. Vom Verband der Metallinduſtriellen Badens, der Pfalz und angrenzender Induſtriebezirke E. V. wird uns geſchrieben: Wir hatten geſtern nachmittag bereits eine Broſchüre in Druck gegeben, die unſeren Standpunkt im Streik des Strebel⸗ werks erläutern, aufklärend wirken und damit dem Verſuch gewidmet ſein ſollte, in letzter Stunde vielleicht noch die für den Fall der Nichtwiederaufnahme der Arbeit beim Strebel⸗ werk beſchloſſene Ausſperrung zu vermeiden. Inzwiſchen iſt in No. 575 der„Neuen Badiſchen Landes⸗ zeitung“ unter dem Titel:„Ein Wort zum Frieden“ eine weitere Aeußerung derſelben über den ſchweren Konflikt in unſerem Metallgewerbe erſchienen. Wir bitten Sie dem⸗ gcgenüber den hier beiliegenden Wortlaut der Broſchüre zum Abdruck zu bringen, der ſeine volle Geltung noch behält. Wir ſenden Ihnen zugleich in einer weiteren Darlegung Be⸗ merkungen zu dieſem„Wort zum Frieden“, die das enthalten, was wir zu den Aeußerungen zu erinnern haben, ſoweit dies licht ſchon durch den Inhalt der Boſchüre geſchehen iſt. Letztere lautet: An die Arbeiter der Metallinduſtric. Bevor die von uns bei Nichtaufnahme der Arbeit im Strebelwerk für den 15. Dezember in Ausſicht geſtellte Kündi⸗ gung unſerer geſamten Arbeiterſchaft eintritt, wollen wir mit einem Appell an alle gerechtdenkenden und einſichtigen Arbeiter nochmals dahin zu wirken verſuchen, daß dieſe ſchwerwiegende Maßnahme abgewendet werden kann. Wir wollen dieſen Verſuch machen, obwohl wir wiſſen, daß eeine große Zahl der Arbeiter infolge der Agitation ihrer Ver⸗ trreter zu durchaus falſcher Meinung und Auffaſſung über die Sachlage beeinflußt worden iſt. Von jener Seite wurde der Arbeiterſchaft unabläſſig eingeſchärft, bei dem Lohnkampf im Strebelwerk handele es ſich um eine Machtprobe des Metall⸗ induſtriellen⸗Verbandes gegen die Arbeiterorganiſation. Schon gleich zu Beginn des Streikes behauptete die„Volksſtimme“: „Die Mannheimer Unternehmer vollziehen nun einmal ihren Beſchluß, die Arbeitslöhne in dieſem Jahre herabzudrücken und gehen ſyſtematiſch von Betrieb zu Betrieb vor.“ 7 Dieſe völlig haltloſe Behauptung, welche einzig den Zweck verfolgte, von Anfang an die ganze An⸗ gelegenheit auf ein falſches Geleiſe zu bringen, weiſen wir hiermit nachdrücklich und feierlich zurück. Nie iſt ein ſolcher Beſchluß gefaßt oder auch nur angeregt worden. Wiederum auch lediglich der Agitation wegen iſt eine der⸗ artige ſyſtematiſche Abſicht den Unternehmern von den Führern der Arbeiterbewegung angedichtet worden, indem letztere den Streik beim Strebelwerk mit dem früheren bei Brown, Boveri u. Co. in Zuſammenhang zu bringen ſuchen. Die beiden genannten Firmen ſind vielmehr ganz von ſich aus und für ſich vorgegangen. Sie haben aber ſelbſtver⸗ ſtändlich pflichtgemäß ihrem zuſtändigen Verbande die Unter⸗ lagen unterbreitet, dem die Prüfung derſelben obliegt. Bei beiden Firmen— unabhängig von einander— hat der Metall⸗ induſtriellen⸗Verband dann nach eingehender Prüfung der Ver⸗ hältniſſe den Standpunkt ſeiner Mitglieder anerkannt, weil er deſſen Notwendigkeit und völlige Berechtigung einſah. Wenn ſich für keineswegs außergewöhnliche ſondern land⸗ läufige Leiſtungen über alles Maß geſtiegene Akkordlöhne her⸗ ausgebildet haben, ſo iſt es ohne weiteres klar, daß ſie ſich in Zeiten ſchlechteſter Geſchäftslage für die betreffenden Werke doppelt fühlbar und ſchließlich deren Rückführung auf ein normales Maß notwendig machen müſſen. Es iſt aber nun einmal leider ſo, daß ſelbſt in ſolch offen⸗ Teil der Arbeiter die Einſicht verhindert und eine friedliche Löſung auf Grund vernünftiger Erwägung vereitelt wird. Aus dem Zuſammenhange, den der Deutſche Metallarbeiter⸗Verband ſich fälſchlicherweiſe konſtruiert, wird er jetzt in falſcher Taktik dazu getrieben, den Streik beim Strebelwerk als Syſtem der Unternehmer zu verdächtigen und daraus den noch verkehrteren Schluß zu ziehen, in dieſem Streik dürfe die Arbeiterſchaft nicht nachgeben, koſte es Opfer an Zeit und Geld, ſoviel es wolle. Damit erſt iſt der Streik beim Strebel⸗ werk zur Machtfrage geſtempelt worden, aber nicht durch die Untkernehmer, ſondern durch die Arbeiterorganiſation. Naoch niemals und nirgendwo hat es irgend wem geſchadet, zur richtigen Zeit in die Bahn des wirklich Vernünftigen und Zweckmäßigen einzulenken, auch der Arbeiterſchaft nicht, die hierzu beim Strebelwerk heute noch Gelegenheit hätte. Für die Unternehmer handelt es ſich im Falle des Strebel⸗ werks nicht um Macht und Sieg. Es handelt ſich hier einzig um den notwendigen Schutz einer bei Beibehaltung der bis⸗ herigen enormen Akkordlöhne in ihrer Exiſtenz im Innerſten bedrohten Firma. Nicht handelt es ſich um ehrgeizige Pläne eines Verbands⸗ geſchäftsführers, den die Organiſationsleitung nun für ihre Zzwecke mit Verleumdungen und Angriffen aller Art verfolgt, während dieſer Geſchäftsführer lediglich das ausführende Organ der ernſt und gewiſſenhaft erwogenen, wenn auch von der an⸗ deren Seite böswillig entſtellten Beſchlüſſe der Leitung des Metallinduſtriellen⸗Verbandes iſt. 8 Am allerwenigſten aber hat der Streik beim Strebelwerk etwas mit den Fragen des Arbeitsnachweiſes zu ſchaffen, ein Gebiet, auf welches nun die Gewerkſchaftsleitung die An⸗ gelegenheit hinüberzuzerren verſucht, weil ſie ſich außerſtande ſieht, auch nur das geringſte Stichhaltige gegen die über Lohn⸗ verhältniſſe beim Strebelwerk veröffentlichten exorbitanten Zah⸗ len vorzubringen. Der einzige Einwand, der von jener Seite verſucht wurde, fand ſich auf einem von ihr verbreiteten Flug⸗ blatt, in welchem die von uns gemachten Angaben über die beträchtlich gewachſenen Mehrverdienſte der Preſſerkolonne beim Strebelwerk nach dem Streik im Dezemb. 1907 angegriffen wer⸗ den. In dem Flugblatt heißt es:„Iſt man in dieſem Fall nicht hergegangen und hat man nicht während der Prüfungs⸗ zeit den Arbeitern ausnahmsweis ſchöne und glatte Arbeit ge⸗ geben, Hilfskräfte geſtellt, die ſonſt nicht geſtellt wurden, und dies alles nur, um zu beweiſen, daß krotz Abzugs noch ein gewiſſer Verdienſt ermöglicht wurde, und hat man nicht nach⸗ her dieſe Vergünſtigungen den Leuten wieder genommen, ſodaß die dann noch weniger verdienten?“ ſichtlich berechtigten Fällen wie in den obigen beiden von einem das Werk geworden. An dieſem Einwand iſt kein wahres Wortl Es wurden weder beſondere Hilfskräfte geſtellt, noch ſolche wieder weggenommen; der angegebene Ueberverdienſt zeigte ſich nicht nur in der achtwöchigen Prüfungszeit nach dem damaligen Streik, ſondern iſt eine für die ganze Zeit nachjenem Streik dauernde Durchſchnittszahl, wie ausdrücklich in un⸗ ſerer Veröffentlichung bemerkt. Die„Volksſtimme“ wundert ſich, daß in unſerer früheren Veröffentlichung nur die Akkorde von 451 Arbeitern erwähnt ſind, und fragt, was mit den übrigen ſei. Dabei ſteht aber in unſerem Artikel ganz genau, daß die ſämtlichen Tagelöhner und Handwerker, die den Reſt der Arbeiterſchaft ausmachen, in ihrem Lohn keine Reduktion erfahren, wie denn von letzterer überhaupt nur 408 Leute betroffen werden, da auch eine An zahl Akkorde unverkürzt blieb. Alle unſere Zahlen ſind das Ergebnis einer genauen Prü⸗ fung der einſchlägigen Unterlagen durch eine von unſerem Ver⸗ band beſtellte Unterſuchungskommiſſion, der das Strebelwerk rückhaltlos ſein geſamtes Material zur Verfügung ſtellte. Dieſe Kommiſſion hat dann auch nach ernſter eingehender Prüfung an Hand der Akten des Strebelwerks gefunden, daß bei dieſer Firma mehrere hundert Arbeiter einen Jahresver⸗ dienſt von M. 2000 bis M. 3250 hatten, wobei zu berückſich⸗ tigen iſt, daß die meiſten dieſer Akkordarbeiter ungelernteArbeiter ſind; ſie hat ferner gefunden, daß von 1905 bis 1908 infolge der fortwährend weſenklich verbeſſerten Einrichtungen des Wer⸗ kes die Akkordverdienſte in Gießerei und Werkſtätte zuſammen durchſchnittlich um 27 Prozent(bis 85 Prozent in einzelnen Fällen) geſtiegen ſind, togegen die für künftig feſtgelegten Akkorde eine durchſchnittliche Reduktion von 21 Prozent auf die Akkordſumme betragen. 18 Somit kann keine Rede davon ſein, daß die Reduzierungen ſich im allgemeinen von 30 auf 60 Prozent bewegen. Wenn einzelne Verminderungen dieſe Höhe erreichen, ſo iſt zu betonen, daß ja auch ſchon aus unſerer früheren Veröffent⸗ lichung hervorging, daß die Akkordverdienſte bisher nicht nur ſehr hoch, ſondern auch ſehr ungleich waren. Außerdem wurden bei der Neuordnung der Akkorde an vielen Stellen Arbeitsver⸗ einfachungen und Betriebsverbeſſerungen vorgenommen die, wenn man ſie nicht berückſichtigt, eben an einigen Stellen den Schein hoher Reduzierungen verurſachen. In der Tat ſind aber dieſe Verminderungen durch neue Einrichtungen weſentlich geringer. Dies allees läßt indeſſen die Gegenſeite wohlweislich außer Betracht. Das Alles wußten die Arbeiter des Strebelwerks oder ſie hätten es wenigſtens wiſſen können, wenn ſie ſich nicht hart⸗ näckig geweigert hätten, von dem wiederholten eindringlichen Anerbieten der Firma Gebrauch zu machen, ſich die neuen Akkorde erläutern zu laſſen. Die Fir ma und unſer Verband hat es hierin an Ermahnungen und Entgegenkommen, die zur Verſtändigung hätten führen können, nicht fehlen laſſen, und dennoch erhebt die Gewerkſchaftsleitung den Vorwurf, es ſei unſererſeits keine Gelegenheit zur Verſtän⸗ digung geboten worden. Angenommen wurde die Gelegenheit nicht; weder vor dem Streik, noch in den 8 Wochen, die er nun dauert, iſt von den Arbeitern auch nur Miene gemacht worden dieſe Gelegenheit zur Beſprechung der Akkorde zu benutzen. Das iit arſaff 305 Denn nun ſtellt ſich die Gewerkſchaft auf den Standpunkt, daß die Firma, die die letzte Hand gereicht hatte, indem ſie der Arbeiterſchaft durch die Hirſch⸗Dunckerſche Gewerkſchaft einen weiteren Zeitraum zur Beſprchung anbot, nun wieder die eyſte Hand reichen müſſe; iſt das nicht wiederum eine Machtfrage ſeitens der Organiſationsleitung, aufgerollt deswegen, weil dieſe ſich durch irrige Kombingtionen hat hinaustreiben laſſen weit über den Rahmen einer urſprüng⸗ lich einfachen Angelegenheit, zu der einzulenken ihr jetzt falſcher Stolz verbietet.„„ Man wende nichtein, daß wir erſt ſo ſpät mit dem Zahlenmaterial an die Oeffentlichkeit treten! Die Zäahlen mußten den Arbeitern der Firma bekannt ſein und nur um dieſe und ihre Arbeiter handelte es ſich zu⸗ nächſt. Kann man es einem Werk verdenken, daß es erſt im Falle dringlichſter Notwendigkeit und unter dem Zwang äußerſter Verhältniſſe zur Veröffentlichung ſeiner internſten Angelegen⸗ heiten ſchreitet, ſodaß ſie Jedem, auch der Konkurrenz offen vorliegen, zu einer Veröffentlichung alſo, die das Werk und damit auch ſeine Arbeiterſchaft ſchwer ſchädigen kann? Aber nun, wie die Dinge liegen, ſind wir auch bereit, nicht auf halbem Wege ſtehen zu bleihen. Alles, auch das Letzte, ſei rückhaltlos geſagt, was wir in dieſer ernſten Situation zu ſagen haben! 1 Für die Maßnahmen des- Strebelwerks iſt nicht nur die allgemein niederdrückende Konjunktur beſtimmend geweſen. Es ſpieſen hier vielmehr noch ganz andere Verhältniſſe mit. Die Fabrikation der Firma iſt aufgebaut auf einem einzigen Artikel, der bisher Patentſchutz genoß. Im Laufe der Jahre hat ſich, wie das auch auf anderen Gebieten geſchehen iſt, eine Reihe von Konkurrenzwerken aufgetan, die in eine ähnliche Produktion ein⸗ traten und durch große Preisunterbietungen in den Markt ein⸗ drangen, ſodaß das Strebelwerk, üm die Kundſchaft nicht zu verlieren, ſich der Konkurrenz anbequemen mußte. Die pon uns eingeſetzte Prüfungskommiſſion hat ſich von der Richtigkeit der Angaben des Strebelwerks überzeugt, daß die Preisſtellung der Konkurrenz bereits in dieſem Jahre, alſo ſogar noch vor dem mit Ende des Jahres eintretenden Erlöſchen des Strebel⸗ patentes, auf einem Niveau angelangt iſt, daß es für das Strebel⸗ werk bedeuten würde, fernerhin mit Verluſt zu arbeiten, wenn es trotzdem ſeinen Betrieb auf Baſis der bisherigen Löhne be⸗ ſtehen laſſen wollte. Denn die Konkurrenz iſt erwieſenermaßen zu ihrer niedrigen Preisſtellung vor allem durch ihre ganz be⸗ deutend geringere Löhne befähigt. Ueberdies iſt jetzt jede andere Fabrik mit dem Ablauf des Strebelpatentes in der Lage, und die eine oder andere ſchon in Vorbereitung begriffen, die Fa⸗ brikation des Strebelkeſſels aufzunehmen. Die Annahme der neuen Akkor de des Strebelwerks ſeitens ſeiner Arbei⸗ ter, wodurch ſich für dieſe Verdienſte ergeben, die immer noch über denjenigen liegen, welche in Mannheim für ähnliche Arbeiten bezahlt werden, iſt ſomitleine Exiſtenzfrage für 5 Nachdem wir dieſe Ueberzeugung gewonnen haben, iſt es unſeres Metall⸗Induſtriellen⸗ Verbandes Ehrenpflicht— und keine Macht⸗ fragel— zu perhindern, daß eine Fabrik wie das Strebelwerk wegen der mangelnden Einſicht ſeiner Arbeiter und der Agi⸗ tation der Arbeiterführer ſeinen Betrieb dauernd ſtillegen muß, weil die Arbeiterſchaft, der das Werk, ſolange es konnte, ab⸗ normal hohe Verdienſte zugeſtand, ſich nun nicht mit auten an⸗ mnußte, überaus zeitraubende Arbeit. vor, ſonſt hätte ſie denſelben nicht ſofort erklärt, daß die ne Akkorde erſt am 15. Oktober, alſo 14 Tage nach dem Ab der bisherigen in Kraft treten ſolle. elne angemeſſene Lohnreduktion als ſolche nicht willige gemeſſenen Verdienſten verbeſcheiden will. AUnſere Arbeiterſchaft prüfe daher in letzter Stunde, ob ſie ſich auf die Seite der Mäßigung und Vernunft ſtellen will; ſie mißachte nicht unſere eindringlichen und ſachlichen Darſtellungen; ſie verſuche mit allen Kräften ihre Kollegen vom Strebelwerk auf die Nodwendigkeit der Sachlage hinzuweiſen und ſie an den Weg zu führen, der der allein gangbare und vernunftgemäsße iſt. 5 Denn wir müſſen und werden unſer Mitglied, das Strebel ⸗ werk, in ſeinen gerechtfertigten, auf der Notwendigkeit beruhen⸗ den Maßnahmen ſchützen mit allen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln. Wir wollten nicht verfehlen, die Sachlage nochmals ſo aus. führlich darzulegen, damit die Arbeiterſchaft Gelegenheit habe, kichtige Beſchlüſſe zu faſſen, ehe es zu ſpät iſt. 1 Mannheim, den 10. Dezember 1908. Verband der Metallinduſtriellen Badens, der Pfalz und angrenzender Induſtriebezirke E. B. 85 *** Auszug aus unſerer Veröffentlichung vom 1. Dezember 1908. Es verdienten bei dieſer Firma ohne die Kolonnenführer im erſten Halbjahr 1908 von den ſtändig im Akkord beſchäftigten Arbeitern: 1 8 Mann unter 61 Pfg. in der Stunde, 132 Mann von 61 bis 70 Pfg. in der Stunde, 147 Mann von 71 bis 80 Pfg. in der Stünde, 96 Mann von 81 bis 90 Pfg. in der Stunde, 45 Mann von 91 bis 200 Pfg. in der Stunde, 8 Mann von 101 bis 110 Pfg. in der Stunde, 15 Mann von 111 bis 125 Pfg. in der Stunde. Wegen der allgemeinen Konjunktur und der ſpeziellen Ver⸗ hältniſſe auf ihrem Markte iſt die Firma außer Stande, dieſe ganz abnorm hohen Akkordverdienſte beſtehen zu laſſen, ſondern ſah ſich gezwungen, neue Alkorde feſtzuſetzen, die ſo berechnet ſind, daß bei regulärer Arbeit: die ungelernten Arbeiter der Werkſtatt einen Stundenver⸗ dienſt von 52½ bis 60 Pfse., die gelernten Arbeiter der Werkſtatt einen ſolchen von 58 bis 65 Pfg. die Arbeiter der Gießerei einen Stundenverdienſt von 65 bis 78 Pfg. erzielen können. Unverändert in ihrem Verdienſt ſollen blei⸗ ben: die Taglöhner, deren Durchſchnittsverdiennt 41 Pfg. pro Stunde beträgt und die im Stundenlohn arbeitenden Handwer⸗ ker, deren Durchſchnittsverdienſt ſich auf 51 Pfg. pro Stunde be⸗ läuft, der aber dadurch, daß dieſe Leute vielfach Gelegenheit ete an Akkordarbeiten teilzunehmen, ſich weſcentlich höher 5 8 12 Wenn demgegenüber von der Arbeiterſchaft behauptet wird, die neuen Akkordverdienſte würden in Wirklichkeit nicht erreicht werden, ſo muß betont werden, daß dieſelbe ſich hierüber ein zu⸗ treffendes Urteil gar nicht hat bilden können, weil ſie dem Werk keine Gelegenheit gab, die neuen Akkorde und die zugehörigen Arbeiten eingehend zu erläutern. Die Firma hatte für dieſe not⸗ wendigen Erläuterungen von zerka 1000 Akkorden einen Zeit⸗ raum von 14 Tagen angeſetzt, während welcher die alten Akkorde noch beſtehen bleiben ſollten. Die Arbeiter lehnten es ab, dieſe Zeit zur Verfügung zu ſtellen, ſondern verlangten, daß ihnen die neuen Akkorde innerhalb 1 bis 2 Tagen mitgeteilt würden. Dies geſchah, indem die Arbeiterſchaft ausdrücklich darauf hingewieſen wurde, daß innerhalb der obigen 14 Tage jeder Gelegen ſich die nötigen Aufklärungen dazu geben zu laſſe Tage verſtrichen indes, ohne daß die Arbeiter von d erbieten Gebrauch gemacht hätten. Um der Arbeiterſchaft abe nochmals die Möglichkeit zu einer eingehenden Beſprechung de neuen Akkorde zu geben, hat der Metallindsſtriellenberband nach einer ergebnisloſen Verhandlung mit dem Deutſchen Me arbeiterverband in einer darauffolgenden Zuſammenkunft der Hirſch⸗Duncker'ſchen Gewerkſchaft einen weiteren Zeitrau von 8 Tagen zur Klärung dieſer Akkorde eingeräumt mit Hinzufügen, daß, wenn trotz der gewiſſenhaft ausgeführten Be⸗ rechnung hie und da ein Irrtum ſich eingeſchlichen haben ſollte, dieſer behoben würde. 5— 8 Die Ardbeiterſchaft hat indeſſen dieſes erneute Anerbieten durch Eintritt in den Streik abgelehnt. Es iſt dies das gleiche Verhalten, welches die Arbeiter des Strebelwerkes im Dezember 1907 an den Tag legten. Der da⸗ malige Streik entſtand, weil die Keſſelpreſſer des Werkes bei einer Neuordnung ihrer Arbeit behaupteten, für ſich und ihre Kolonne nicht auf den ihnen angegebenen Verdienſt zu kommen. Die Folgezeit hat aber gelehrt, daß die Akkordüberſchüſſe für dieſe Kolonne, die im unmittelbaren Halbjahr vor dem Streik 1907 durchſchnittlich 78, 79 7, nach dem Streik dauernd 97, 98% betrugen. Aufgrund der uns vorliegenden vollſtändigen Lohnſtatiſtik der Metallinduſtrie unſeres Bezirks iſt der ſich aus den neue Akkorden des Strebelwerkes ergebende Verdienſt immer noch über dem Durchſchnitt der für analoge Arbeiten bezahl 5 ** Bemerkungen zu„Ein Wort zum Frieden“. 1. Die Feſtlegung der neuen Akkordſätze des Strebelwerks für faſt 1000 Akkorde war eine außergewöhnlich umfangreiche, und wegen der Gewiſſenhaftigkeit mit der ſie gemacht werden be Trotz Zuhilfena non Nachtarbeit iſt es der Firma nicht gelungen, dieſe Akkord⸗ Zufſtellung früher als bis zum 30. September annähernd fertig zu ſtellen. Aus dieſem einzigen Grunde konnte die Mit⸗ teilung an die Arbeiter nicht früher geſchehen. Die Firn hatte keinen Augenblick eine Ueberrumpelung der Arbeit Damit die Arbeit zunächſt in Ruhe Gelegenheit hätten, ſich die neuen Akkorde erläutern zu laſſen. 2. Das Strebelwerk hatte ſchon am erſten April die alten Arbeitsbedingungen nicht erneuern wollen. Da indeſſen die Arbeiter für dieſen Fall keinen Zweifel ließen, daß ſie bei Nichterneuerung nicht weiter zu arbeiten gewillt ſeien, die Firma andererſeits im Frühjahr ihre Geſchäftslage noch nicht überſehen konnte, ſo ließ ſie ſich auf das energiſche Drängen der Arbeiter dazu herbei, in eine Verlängerung bis 1. Oktober d. J. zu willigen. 3. Weder das Strebelwerk noch der Metallinduſtriellen⸗ verband wollte den Kampf; die Arbeiter aber wollten i Sowohl in den Verhandlungen des Strebelwerks mit ſe Arbeiterausſchuß, als auch in den Verhandlungen zwiſch Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 10. Dezember. wurde, daß die Löhne effektiv verkürzt werden müßten, wollten ſie davon keinesfalls etwas wiſſen. Unterſtützung der Streikenden Arbeit ſuchen, damit zugleich en Berufsarbeiterinnen die Arbeit wegnehmend. Tauſende von Arbeitsloſen froh wären, zu den guten Löhnen, die das Strebelwerk für künftig ſeinen Leuten angeboten hat, zu arbeiten. Iſt das nicht ein wirklich bedenkliches und erwerfliches Kampfmittel? Und dabei beruft ſich die„Volks⸗ ſtimme“ auf einen Ausſpruch des Deutſchen Kaiſers, daß demjenigen ſchwere Strafe gehöre, der Arbeitswillige an der Arbeit hindere. Die Gewerkſchaft iſt bei dieſem Lohnkampf ja überhaupt nichts weniger als wähleriſch in ihren Mitteln, denn es kommt ihr ja nicht einmal darauf an, Gott, Religion und Kaiſer als Eideshelfer anzurufen, mit denen ſie doch jonſt auf geſpanntem Fuße ſteht. erfolgt, als es ſeine Exiſtenzfrage erforderte, und nicht weiter⸗ gehend! Wenn die Preiſe für Rohmaterialien geſunken ſind, ſeine Konkurrenz geſunken. Was aber die letztere befähigt, das Strebelwerk künftig vom Markt völlig zu verdrängen, ſind die ganz bedeutend niedrigen Löhne der Konkurrenz, die zudem noch jetzt mit dem Ablauf des Strebelwerkpatents in der Lage iſt, dasſelbe Fabrikat zu liefern. 6. Es iſt nicht die Schuld des Strebelwerks, daß die Akkordverdienſte ſeiner Arbeiter ſo ſehr gewachſen ſind. Die Firma hatte ſowieſo die Jahre über eine Reihe durch die Arbeiter vom Zaun gebrochener Streiks gehabt. Sie wäre aber aus den Streiken überhaupt nicht herausgekommen, menn ſie von jeher überall da angemeſſene Akkord⸗ reduzierungen vorgenommen hätte, wo es den neuen Ein⸗ richtungen zufolge gerechtfertigt geweſen wäre. Die Arbeiter der Firma ſollten ſich freuen, daß ſie in den beſſeren Jahren die hohen Verdienſte genießen konnten, und ſollten einſichtig genug ſein, ſich nun mit noch immer hohen Verdienſten zu beſcheiden, wo die Exiſtenzmöglichkeit des Werkes höhere Söhne ſchlechterdings nicht mehr geſtattet. Fehlt die Einſicht und hätte die Firma nicht den berechtigten Schutz ihres Ver⸗ ſchloſſen werden, wodurch eine Arbeitsſtätte mit noch ſehr lgutem Verdienſt auf immer für die Arbeiter verſchwände. N 550 7 Dolkswirtschaft. Ermäßigung für Jutefabrikate. Hieuke traten für Jutefabikate folgende Ermäßigungen eig: chwere Heſſians von H. 260 an, Terpaulings und Sackings um 35-—10 Pf. per Quadratmeter, alle Garne um 1 M. p. 100 Kilo. Heichte Packleinen, Baggings und Hopfentuche ſind unverändert. 0 1*** Bodenheim u. Cie., Rohtabake, Mannheim. Die Firma keilt uns mit, daß Frau H. Bodeaheim aus obiger Firma ausgeſchieden und an deren Stelle der bisherige Prokuriſt Herr Theodor Bo⸗ denheim als Teilhaber in die Firma aufgenommen wurde. Brownu, Boveri u. Cie., Aktiengeſellſchaft, Maunheim. Die Geſellſchaft erſucht die„Irkf. Ztg.“ mitzuteilen, daß die ander⸗ weitige Angabe, ſie ſei Mitglied des ſogenannten„Geheimkar⸗ tells“ der Elektrizitätsgeſellſchaften für Submiſſionen geweſen, u: utreffend iſt. Weder früher noch jetzt habe ſie einem derar⸗ figen Kartell angehört, ihre Offerte auf die Umformeranlage im e ſei vollſtändig frei geweſen. 8 2 Perſonalien. Das ſtellvertretende Vorſtandsmitglied beim Bürgerbräu Pirmaſens vorm. Gebrüder Semmler riedrich Reinhard Steigelmann, wurde zum ordentlichen BVorſtandsmitglied beſtellt. Baperiſche Bierbranerei zum Karlsberg vorm. Chr. Weber die Verwaltungsanträge und ſetzte die Dividende auf 6½ Prozent feſt. 5 Vom Hamburger Zuckermarkt. Der geſtrige Zuckermarkt er⸗ Fbffnete in ruhiger Haltung. Im Verlauf lam ſtärkeres Angebot heraus. Realiſationen in neuer Ernte und Blancoabgaben, die Jiauſolvenz. Ueber das Vermögen der Genoſſenſchaft für Holzeinkauf und Holzbearbeitung G. m. b. H. in Schwandorf de das Konkursverfahren eröffnet. bude —— Von der Fraulfurter Börſe. Frankfurt a.., 9. Dez. Die Zulaſſung wurde be⸗ durch die Direktion der Diskontogeſellſchaft und 4 Millionen Aktien der Aktiengeſellſchaft Brown, Boverie u. CCo., Baden, Schweiz. 7 Ausländiſche Nachfrage nach den Aprozentigen deutſchen 1 5 Schatzauweiſungen. Hamburg, 9. Dez. Ia der letzten Zeit ſind aus dem Ausland größere Beträge Zproz deutſcher Reichsanleihe zum Verkauf gekommen und an deren Stelle ſind die 4proz. deutſchen Schatzanweiſungen gekauft worden. Beſonders aus Holland und Belgien liegen für letztere neuerdings Kaufofferten vor. Neues vom Dividendenmarkt. Berlin, 9. Dez. Die Schloßbrauerei Schöneberg ver⸗ Ztg. 8 Prozent li. V. 10 Prozent) Dividende unter des Vortrages auf 7081 M. * Berlin, 9. Dez. Bei der Schraubenfabrik.⸗G. in Düſſeldorf iſt der Umſatz im Geſchäftsjahr 1907⸗08 unweſentlich⸗ geſunken. Die Dividende beträgt lt. Irkf. Ztg. wiederum 8 Proz. Schraubenfabrir Riehm, Berlin. „Berlin, 9. Dez Generalverſammlung wur KRoönnen ſich darüber die Arbeiter beklagen, die durch ihre⸗ Streikpoſten und Bedrohungen Arbeitswillige fernhalten, wo 5. Die Lohnreduktion des Strebelwerks iſt in dem Maße ſo ſind ſie nicht für das Strebelwerk allein, ſondern auch für ſandes in dieſer Sache, ſo müßte eben das Werk dauernd ge⸗⸗ WG. in Homburg(Pfalz). Die Generalperſamlung genehmigte nur zu niedrigeren Preiſen aufgenommen wurden, drückten auf Aautragt für: 2500 000 Mark 4proz. Anleihe der Stadt Forbach ——— Telegraphiſche Börſenbcerichte. Maunheimer Marktbericht vom 10. Dez. Stroh p. Ztr. M. 2 20 Heu per Ztr. M..00, neues per Ztr. M..00, Kartoffeln per Ztr. Effekten. 050 Pfg⸗ n M. 455 neue Mk..00, Vohnen per Pfund 4 7977 9. 00 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 00⸗00 Pf 91 1 T Stce 50.30 Pig., Spiget der Ppunb 29.00 J% dieſen ber S, Kurs vom 8 9. 10-15 Pfg., Rotlohl p. Stück 10-25 Pfg. Weißkohl v Stück 15.00 Pf 4% Braſilianiſche Anleihe 1889 90 25 90.25 Weißkraut v. Zentner.5000.00., Kohlrabi 3 Knollen 18.00 Pig. 4% Spaniſche außere Anleihe(Exterieurs). 95 10 95.18 Kopffalat per Stück 15-0, Pfg., Endivienſalat ver Stück 6⸗10 156. 4% Türken unifiz.——41.25.18 Feldſalat p. Portion 10 Pfg., Sellerie v. Stück 10-00 Pfg. Zwiebeln Türken⸗Loſee 1172.70172.70 per Pfd. 12.00 Jfg., rote Rüben v. Pfund•0 Pfg., weiße Rüben ————[Stück 3 Pfg. gelbe Rüben per Pfund 6 Pf Earollen Büſchel Luxemburgiſche Prince Henribahn. I672.—62.—20 Pfg., Pflückerbſen per Pfund 00⸗00 Pf Waeerelt 25 Ste Warſchau⸗Wiener„„„„„66„ e12.25 Pfg. Gurken v. Stäck 03.0) Pfg, zum Einmachen p. 000 Stid New⸗Nork, 9. Dezbr.,0.00., Aepfel per Pfd. 6⸗15 Pfg., Birnen per Pfd. 15-20 Pfg Kurs 21 8 8 Kirſchen p. Pfund 00⸗00 Pfg., Heidelbeeren v. Pfd. 00⸗00 Pfg. Trauben „. Kurs vom 8. 9. p. Plund 00⸗00 Pig., Pfirſiſche per Pfund 00⸗00 Pfg., Aprikoſen Geld auf 24 Std. Texas pref. 71. 71¼ Piund 00 Pfg., Erdbeeren per Pfund 00.00 Pfg., Nüſſe ver Plun Durchſchnittsrat. 2½ 2½ Miſſourt Pacife 68. 66 /, 12.00 Pfg., Haſelnüſſe p. Pfund 40.45 Pfg. Cier 95 Stück 40.70 Gfl. do. letzte Darle. 2— 2½ NationalRailroao Butter p. Pid..20..40., Handtäſe 10 Stüch 40.50 Pfg, Breſent Wechſel London of Mexito pref. 52 ½ 51¾ per Pfd. 50-60 Pfg., Hecht per Efd..00⸗1.20., Harſch per Pfund 60 Tage 484.45 484.55 do. 2 nd. pfd..00 big., Weißfiſche v. Bfd. 40.90 Pfg. Laberdan v. Pfa. 00 Pfg Cable Transfer. 486.90 487.20 New Vork Zentral 117 ½ 117/ Stockfiſche per Pfund 25⸗00 Pfa Haſe 15 5 Stück 5 85 17 N blg 2 Wechſel Paris öks. 515 ½ Newqork Ontario Pid. 70.80 Pfg., Hahn(ig.) per Stück.00..50., Huhn(id per Wechſel Berlin 95 ½ 95 ½ and Weſtern 46% 46% Stꝗück.60-.80., Feldhuhn per Stück.00-.20 M. 8 nte G e Silber Bullion 48˙% 49—Norfolt u. Weſt. c. 83 ½ 85 ½.00⸗0.00 M. Tauben per Paar 1 20•⸗0.00 M 60 18 leb 115 175 S 8 1 40%.⸗St. Bonds 121/ 121—[Northern Pacifie 142 ¾ 143 ½.00-.00 M. Gans geſchlachtet v Pfund 80-85 Pfg, Acl 369 9 Aichſſon New. 4% 100% 100 ½ Color. South. pref. 72%, 74Zw.lſchgen per Pfund.00 Pfg. North.Pac.2% Bd. 73 ¼ 73 Pennſylvania 129 ¾ 180 /ͤ do. 4% Prior. Lien. 103 103]Reading comm. 140% 142— Mannheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börſe Sr s a D, keſt deef 88— 89— waren zangeboten,(La Plata Provenienzen drekmonatlich, ſonſtige Francisco ref. 4% 88½ 83 RNockIslandcomp 24— 24 Provenienzen gegen netto Kaſſah iit Mark, per Tonne, Eif. Rotterdam: Atchiſ. Topeka u. Amer. Loc. C. 55 ½ 56— 8 8./12. 10./12 Santa Fe comm. 98 /. 98 ½ St. Louis u. San Weizen rumän. 7677 kg ſchwimmend 167 165 95 do. do. pref. 101/ 102 ½ Francisco 2 p. 40— 40—„ 80 172 170½ Baltimore⸗Ohio c. 108 /% 109— Southern Pacific 119½ 120—„kach Müſter„ 165•170 169—1869 Canada Pactfic. 177— 177 ½% South. Railway c. 25% 25/„ Alka 9 Pud 30/35 ladend 169 167% Cheſapeake⸗Ohto 583%½ 56 ½] do. pref.„ 10 Pud 5 171 170 Chicago⸗Milw. 150 ½ 150 5½ Unionpacific com. 182 ½ 183 ½„ Azima 10 Pud 180—182 179.181 do. Northweſt. e. 178 ½ 17%æ do. pref. 92— 94— 0„ ien, 182—185181—184 Chicago Term.pfd.————[Wabasb. pref. 44 46„ La Plata Bahia Blanka 80 kg ſchwimmend 176 1 Denver u. Rio⸗ Amalgamated 88/ 84%½„„„ Üngaxſaat 80 9 175 173% Grande comm. 37 ½/ 37% Amerſcas Sugar. 132— 132—„„„ Roſaria Santa F 78 kg„ 176. 175⁵ do. do, 82%½ 82— American Tin.„„„ neue Ernte per Jan./Febr. 167½ 166 Erie comm. 35/ 34 ½ Can pref. 75 75%„ Redwinter U ſchwimmend 174 172 7½ do. 1 ſt. pref. 40%½% 50—Anaconda Copper 29/ 50 ½ Kaniſis 17⁵ 173% Great Northern 143 ½ 143 ½ General Electrie 158 ½ 158—Roggen ruſſiſcher“ Pud 10/15 ladend— 146 Illinois Zentra!l 147— 147½ Tenn. Coalu. Jron————„ nordd. 124/125 Pfd. prompt lieferbar 129—180 129.130 Louisviue Nachv. 128— 123 ½¼ U. St. Steel Corpce. 55 ſ, 56— Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. ſchwimmend 11⁴ 11⁴ Miſſouri Kancas do. do. pfdD. 112/ 113—„ 115⁵ 115 u. Texas comm. 38 ½ 27 Hafer ruſſiſcher 447„ 109 ½ 109 prraiſo, 0. 97 9 0%„ 47½%8„ 5 110˙½½ 10 Valparaiſo, 9. Dezbr. auf London 10%% de Piatd f 460 7 Ke. Jült,Febr. 108 10175 *K„** eis- zacb 1. Denber⸗ 106 105% 0 5„ 67 ge 19 ezember 124 23 ½ Produkten.„„%„ e 124%½ 155 New⸗Pork, 9. Dezbr.„ Amerfkaner mixed. Nov. Dezbr. 123 2 123 N Kurs vom 8. 9. Kurs vom 8. 9 Novoroſſick ſchwimmend. 124 h½ 124 95 Baumw.atl. Hafen 22.000 30.000 Schm.(Roh. u. Br.).85))J S f „ atl. Golfh. 74.000 39.000 Schmalz Wilcoy.85.85 Waſſerſtandsnachrichten im Monat Dezember. 8. im Innern 54.000 49.000] Talg prima Ciy 5/&%½ Pegelſtationen Datum: 77 „ Exp. u. Gr. B. 25.000 28.000 uskov, de.42.42 Rhein: 8 9 1 we „ Exp. u. Kont..000 61.000] Kaffee tio ro. 7lek. 6, 62, vom Rhein.... 10.J Bemerkungen im Baumwolle loko.25.25 do. Dezb..—.— Louſtang 2,76 2,7 ba do. Dezbr..97.10 do. 5.—.— Waldshut„45 1,45 un do. Januar.64.79 do. Februar.—.— Häningen?). 0,93 0,1 0,88 0,86 0,85 0,81 Abds. 6 Uuhr e do. ebruar.65.79 do. a.05 5% HHHHCTC 1,56.56.52 1,52 1,52 1,50] N. 6 Uhr do. März.65.82 do. Apri.10.10 Lauterburg 260.6.54 2,54 Abds. 6 Uhr ut do. Aprſl.65.82 do. Mai 5,10.15 Mazanu„J3,21 8,20 3,16 8,13 3,18 3,11] 2 Uuhr Ne do. Mai.70.88 do. Juni.10.15 Germersheim.35 2,36=P. 12 Uhrr. S⸗ do. Juni.65.83 do. Jul:.15.20 Maunheim 2,01 1,98 ,29.87 1,84 1,83 Morg. 7 Uhr Se do. Juli.65.83] do. Auguſt.15.20 Mainzß 0,01 0/02 0,06 0,12 0,12.-P. 12 Uhr do. Auguſt.56.74] do. Sept..15.20 DBingenmn 0,86 0,82 10 Uhr Baumw. i. New⸗ do. Okt..20.25 Kaulbbz. J,8 1,05 1,08 1,02 0,36 0,94] 2 Uhr Orl. loko 9%ͤ 8% do. Nopbr..20.25 Kobleunz.25 ,22 10 Uhr do. per Jan..62.74 Weiz. red. Wint.lk. 112 ½ 110 /%[fSIa I,00 6,96„091 9,88 0,88 2 Uhr do. per März.64.79 do. Dezbr. 113— 111½[Nubrort 0,02 0,%04 6 Uhr Petrol raf. Caſes 10.98 10.90 do. Mat 114% 18% vom Neckar:—5* do, ſtand. white. do. Juli—— 68 ½% Naunbeinm 2,07.02 1,97.92 1,93 1,3] V. 7 Uhrtr New Pork.75.75 Mais Dezbr. 69 ½% 65— Hellbrenn.41 0,31 0,40 0,39 0,30 0,27 V. Uhr 7 Petrol. ſtand. whtt. do. Mai 68 ˙8 69—) windſtill, bedeckt, +.“0, Mhuadelphia.70.70.05 4%%———HÄHͤöũ»V-———ʃ— New,Hurt 5705 4— 0 ieeeene der meteorologiſchen Station do. Savanah. 39— 39— do. London 2/ 2½ Wnhein. 8 Schmalz⸗W. ſteam.60.60] do. Antwerp. 15 175 83 2 88 8 f. 1 455 do. Rotterdam 5—— 23 8. 8 3828 Chicago, 9. Dezbr. Nachm, 5 Uhr. Hatum Zeit 8 25 8 2 8 8 28 5 3 8 2 Kurs vom 8. 9. Kurs vom 8..ĩ 5 8 S 28 8 Weizen Dezbr. 108 102%, Leinſaat Dez.** Dm 1 1 9 0 ale e e.07.15 Juli⸗ ez..19.17 55 Mais Fa 19 58 92 Dez. Morg. 7755,6 8,2 S4 1 ai 63% 62 ½ Po Noy. 14.40 14.40 5073 5 SSG Nobgen p))C0(— SSG4 Roggen loko 76— 786— Jan. 16.07 16.155.61 8 ˖ 5 55 78.% 79% Rippen 5—.———. fAbds.%752,6 8,2 ſtill 5 ez.——„ Jan..20.25 3007 5 Hafer Mai 5% 58., Maf 847.52 10, Dez. Morg. 7750,0 4,8 85 uli 47 47 elzſadt Niotb⸗.— ee.87.75 Höchſte Temperatur den 9. Dezember + 9,2“ »»Mannheimer Petroleum⸗Notierungen vom 10. Dezember. e eee ee e 2 Amerikaniſches Petroleum disponibel n Baſſins Mt 19.54 in*Mutmaßliches Wetter am 11. und 12. Deg. Für Freitag und Barrels per Waggon Mk. 23725. Oeſterreichiſches Petroleum in]Samstag iſt größtenteils trockenes, nachts froſtiges und lagsüber 85 Holz⸗Barrels Mk. 22.70 bei Waggonbezug in Eiſternen Mk. 18.90 ziemlich mildes Wetter zu erwarten. verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. Liverpool, 9. Dezember. Schluß. Verantwortlich: Weizen roter Winter ruhig 8. 9. Differenz Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: per 158 1 5 705,% für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: n 8ùJ„ /. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung. Rich. Schönfelder? Mais ruhig ür Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; Bunter Amerika per Januñr 5½5½ 8,4— 0 fen ie eee La Plata per Dezember 5/8˙½ 5/8½— für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. London,„The Baltie“ 9. Dezember(Tel.) Schluß. Drud und Verlag der Pr. H. Haas'ſchen Juchdruckerei, weigen ſcwinnend, willg bel klenen Geſchäß und für da Plata⸗ G. m. b..! Direktor: Eruſt Müller. weizen 3 d niedriger.———— Mais ſchwimmend: leblos, Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß die Berlinen Gerſte ſchwimmend: leblos. Schirm⸗Induſtrie, Max Lichtenſtein, D 3, 8, Planken, einen großen Hafer ſchwimmend: kleines Geſchäft Räumungs⸗Verkauf in Schirmen veranſtaltet und iſt dieſes eine 15. bünftige Gelegenheit für paſſende Weihnachtsgeſchenke. 88400 Eiſen und Metalle. Bestbewährte Noaahrung für: London, 9. Deibr.(Schluß.) Kupfer, feſt, per Kaſſa 62.11 3, gesunde 9 Sow-òͤe 3· Mon. 69.11.8, Zinn ſtetig, per Kaſſa 132.—, 8 Monate 138.178, 10 Schwaächliche, Blei ruhig, ſpanzſch 18..3, engliſch 1315. Zink, ruhig, Gewöhnliche in der Evcklung Marken 21..6. ſvezial Marken 21.17.8. magen- Zurückgehllebeng Glasgow, 9. Dezember. Roheiſen, flau, Middlesborough war⸗ darmkranke Kinder: rauts, per Kaſſa 48.4, per Monat 48.6/% 28 1 1 am, 9. Dez. Banca⸗Zinn, Tendenz: ſtetig, loko 80½, 5 754 70 5 8 22— 5 eee Hof-Möbelfabrik L. J. Peter 11428/50— Ausstellungsràume und Sureaux 1 MANNEEII O 7, 10 nheidelbergerstr. — Musterzimmer. Einzelmòbol, Tepplche, Bronzen 755 — 4 Hch. Seel, Auktionator. Mannheim, den 10.————— 1908. U Pelzwaren zu Weihnachts-Räumungs-Preisen darunter 90. Imit. Hermelin-Cravatte 90 Pfg. bisheriger Preis bis.60 I Pelz-Stola mit Kopf bisheriger Preis bis.45 Pglz-Stol a imit. Schneehase in Marder imit. Nerz bisheriger Preis bis.95 Pelz-Stola mit 4 Schweifen General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 7. Se re Weihnachtspreise Handarbeiten Warenhaus 1 Neckarstadt, NMarktplal⸗ — 6. m. b. H. e ppfzwaren oa, 140 em lang bisheriger Preis bis 2,80 IMk. Pelz-Stola init. 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Dezember, abends 9 Ahr hält der Demokratische Verein in den Sälen des Vallhauſes eine 9* 18 öffentliche Verſammlung ab, in welcher Herr Profeſſor Reinhold Helbing aus Karlsruhe einen Vortrag halten wird: „Der Volksmann Robert glum“ zugleich zur Erinnerung an deſſen Todestag, den 9. Nopember 1848.— Hterzu ſind auch die Mitglieder unſeres Vereins freundlichſt eingeladen. Der Vvorſtand. Mohnungs-Aussfaftungen in erstklassiger Qualität und bester Fabrikation in allen Preislagen ba, 70 stets lstertertige Zmmel-Einriehtungen. 1Ojährige Garantie Eigene Tapezlerwerksfätte: Eigene Schreinerel Diolina 8 Hahn 12, 9 inh. Paul Hahn 2,9 Werkstätte für Innendekoration. 81568 Wir bringen hiermit zur öffentlichen kKenntnis, dass unsere Rabatt⸗ marken mit der Aufschrift Ende Dezember dieses Jlahres Nverfallen 83076 Nach dleser Zeit werden nur noch Rabattmarken mit dem Vermerk „Gültig bis 1. 1. 1911“ eingelöst. Mannheim, 12. November 1908. 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Aber nun taſtete ſie nach ſeiner Hand und ſagte:„Seien Sie barmherzig und erklären Sie mir, was mit mir geſchehen iſt— und wie Sie— hier— ſein können!“ Wie eigen und fremd berührte ihn dieſes„Sie“, und doch es ein untrügliches Zeichen, daß die Kriſis überwunden war. Alles, alles will ich erklären, aber jetzt noch nicht,“ ſagte er mit zitternder Stimme.„Sie ſind ja noch zu krank, um das heute ſchon zu hören.“ „Ich bin krank?“ fragte ſie. „Ja, Sie waren ſehr krank!“ Er fand noch nicht den Mut, ſie an den Tag ihres Sturzes zu erinnern. „Dieſes Zimmer kenne ich nicht,“ ſagte ſie.„Wie ſoll i das alles begreifen?“ „Das werden Sie ſchon,“ meinte er warm.„Vorerſt ſollen Sie weiter nichts, als Ihren Pflegern vertrauen und Geduld haben. Sie werden ſich aber noch lange, ſehr lange geduldig fügen müſſen.“ 85 pfleat mich denn?“ fragte ſie matt. Wieder ſpürte er das Zufammenzucken ihres Körpers. „Ich, Bill und Seraphine, meine alte, treue Wirtſchafterin, und ſeit geſtern iſt auch der Franzel hier! Der Profeſſor kommt heute abend.“ „Der Profeſſor?“ wiederholte ſie. „Ja, Profeſſor Aichinger, der ſich um Sie in dieſen ren Wochen ſo aufopfernd bemüht hat.“ „Wochen?“ fragte ſie entſetzt. „Ja, ſechs Wochen!“ „Aber wie iſt es daß Sie hier ſind?? Sie waren ſehr, ſehr krank und Bewußtſein!“ ſchloß wäeder die Augen.„„„ 60 15 Sünsüge belagenneil kür welhnachts-Geschönke. LEOWEIL Uhrmacher und Juwelier Kaufhaus, Bogen 10,(Breitestr.) Total-Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe SOD. DiLlige Freise. 83290 „Jetzt werden Sie tüchtig eſſen und trinken. Dage gehungert.“ Sie ſah ihn wieder an, als faſſe ſie das alles nicht. Ihre Blicke folgten ihm, als er aufſtand, die Vorhänge aufzog und an der Tür leiſe ſagte: „Seraphine, die Baronin iſt wach und ſoll etwas eſſen, rufen Sie auch Bill.“ Als Bill ins Zimmer trat, lieſen ihm die hellen Freuden⸗ tränen über das Geſicht, ſo daß Ilka lächelnd ſagte: „Was habt Ihr nur alle? Ihr tut ja ſo, als wäre ich bei⸗ nahe geſtorben.“ „Wenn der Herr Graf nicht geweſen wäre, ſo wären Frau Baronin auch geſtorben,“ ſagte Bill und ſchluchzte laut auf vor innerer Erregung. Da flog ein ſchimmernder Blick zu dem, der Fenſter lehnte und in den Herbſtmorgen hinausſah. *** Diejenige, die jetzt am lauteſten von Glück und Freude ſprach, war Seraphine. Die Pflege der langſam geneſenden Baronin lag nun allein in ihren Händen. Hardegg ließ ſich indeſſen nicht ganz vom Krankenbett ver⸗ treiben. Hier im Zimmer dann und wann zu verweilen, hielt er für ſein gutes, heiß und ſchwer errungenes Recht. Ilka atmete ſtets auf, wenn er das Zimmer verließ, und doch folgten ihm ihre Gedanken. Franzels Anweſenheit hatte etwas Wohltuendes auf ſie. Seine ſtille Art, der weiche Ton ſeiner Stimme wirkte ſtets be⸗ ruhigend auf ſie ein. Er war glücklich, dies zu bemerken. Er kam ſich nun auch nicht mehr ganz ſo überflüſſig vor. Wenn Joſeph ritt und jagte, wie er auf ſeine und Ilkas Bitten nun wieder tat, konnte er hier ſtill am Lager ſitzen. Er hatte eine bequeme Korbchaiſelongue beſtellt. Auf dieſer ſollte Ilka in das Wohnzimmer getragen werden. Das war nun heute geſchehen. Sie hatten alle dabei ge⸗ holfen, es war ein ſtilles Fraudenfeſt. Draußen fiel der erſte Schnee in dichter Menge, und das Feuer praſſelte im Kamin. Die friſche Luft des andern Raumes tat Ilka wobhl. 5 Gegen Abend kam Manaſſe. Er ließ ſich bei Hardegg melden und wünſchte ihn zu ſprechen. Ilka verſicherte, der Sie haben fünf ſtumm am alte Mann würde ſie nicht ſtören, und ſo empfing ihn Hardegg im Nebenzimmer. „Na, was gibt'?“ fragte Hardecg, als ſie ſich beim Scheine einer Hängelampe gegenüberſtanden.„Sind Sie mal wieder Grand-Cafe Windsor: im Hotel Windsor, O 5, 9/(11 J ebenso Cafe Bristol b 2, 45 1 fägl. bis 3 Uhr morgens geöffnet.? 2 88387 Tucdlwvvag Htzel, Cafétier. 3 %%οοο%οοοο οο%ꝙο%οꝙο%οοοτοτοτ J. bagn ffir Perz- n. 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Welch eine Aufregung konnte ihr Erſcheinen für Ilka mit ſich bringen? Sie würde ſicherlich taktloſe Bemerkungen über deren Aufenthalt hier machen. Franzel ſelbſt wäre es ja auch klüger und richtiger erſchienen, wenn man zu Ilkas Geſellſchaft irgendeine weibliche Verwandte hätte auftreiben können Aber Hardegg hatte das ſo entſchieden abgelehnt, es für ein erbärmliches, feiges Zugeſtändnis gegen den unter den Menſchen üblichen Formenkram gehalten, daß er das Thema nicht wieder berührte Ilka hatte zwar ſelbſt den brennenden Wunſch geäußert, bald nach Raigen transportiert zu werden, doch wollte der Profeſſor davon abſolut nichts wiſſen Mit ſteigendem Verdruß hörte Franzel Manaſſes weiteren Erzählungen zu. Seine Schilderungen paßten zweifellos auf die Generalin und Poll. Jetzt fiel Franzel auch ein, daß ihm die Frau angedroht habe, ſie würde ihn beſuchen, um ſich von ſeiner wiedergewonnenen Geſundheit zu überzeugen. O, über dieſe Ver⸗ logenheit! Er wußte nun ſelbſt, daß dieſes ganze Manöver nicht ihm, ſondern Joſeph galt. Sie wollte ſich in deſſen Leben drängen, um jeden Preis, und wenn es ihr auch nur gelang, ſeinen Lebensweg zu ſtören. Hardegg bot Manaſſe ein Nachtquartier an. Manaſſe dankte erfreut und ließ ſich von dem herbeigerufenen Bill zu Seraphine führen. Als Manaſſe gegangen war, ſchloß Franzel die Tür zu dem Zimmer, wo Ilka lag und trat zu Hardegg. Joſef, was machen wir, wenn die Generalin hier auftaucht?“ „Man läßt ſie halt nicht auftauchen!“ „Aber ſie wird ſicher kommen, und bei dieſem Schneewetter kann man doch eine Dame nicht draußen ſtehen laſſen?“ „Man muß ihr eben bedeuten, daß man ſie nicht haben will.“ „Aber man weiß doch gar nicht, wo ſie ſich aufhält?“ „Das muß uns Manaſſe ausfindig machen. Dann wirſt Du ihr ſchreiben, daß ſie ſich unter keinen Umſtänden hier ſehen laſſen da Einer ſolchen Unhöflichkeit war Franzel nicht fähig. (Fortſetzung folgt!. Gültig bis l. 1. 1908 Mannheim, 10. Dezember. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 9. Seite. Onne Anzahlung gebraucht Mark 8 auf Wunsch Teilzahl- ungen von an, 100 00 Doſen Dr. Kuhns SEdelweiß⸗Creme 1,50, Seife 60 im Gebrauch. dDer einzig wirk⸗ lich empfehlens⸗ werte Hautereme. Erzielt auffallende Schönheit, Jugendfriſche. Entfern. aller Hautunreinheiten 1t. Sommerſproſſen. Nur; echt mit Namen dr. HMuehn, Franz Huhn, Kronen⸗Parfüm. Nürn⸗ berg. Hier in Apotheken, — —5— —— —— — — 2 2 2 — 85 5 Schablonen aller Art. 67058 Selbstanfertigung von Visiten⸗KVerlabungskarten in feinster Ausführung. N8 ee Dampf Hl. Eichtersheimer. EEEEECCC.cccc 1 etwas zu kaufen, zu verkau⸗ fen, zu mieten, zu vermieten, wer Perſonal, Vertreter, Beteiligung, Stellung ꝛe. ſucht und ſich zu dieſem Zwecke der Annonce bedienen will, wen⸗ del ſich mit Vorteil an unſere Annoncen⸗Expedition. 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Bethmann⸗Hollwe g. atſächlich ſind die Induſtrielle Die erſte Leſung des Etats. (Dritter Tag.) Staatsſekretär von Bethmann⸗Hollweg: Der Abg. Baſſermann hat in ſeiner Etatsrede das Ver⸗ einsgeſetz berührt und an mich die Aufforderung gerichtet, i ſt bald noch vor den Ferien über die Stellung die das Reichsamt des Innern zu der ung des Geſetzes einnimmt. Ich komme der Aufforderung hiermit nach und muß dabei natürlich u berzichten, Spezialfälle oder Spezialfragen zu behandeln, da die ſchwerwiegenden Beſch unterrichtet worden. leicht der Kommiſſions man durch ein Familie u welchen mangelhaften lüſſe der Kommi Der Redner ma beſchluß umga nmitglied ſich ſſion nicht zur rechten Zeit cht darauf aufmerkſam, wie ngen werden könne, indem Arbeit holen laſſe. Auch das Leiſtungen ſozialpolitiſcher Ueber⸗ Präfident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr Das deutſch⸗öſterreichiſche uebereinko lichen Rechtsſchutz wind in dritter Leſun Der Arbeiterinnenſchutz in dritter Leſung. Zunächſt findet eine allgemeine Beſprechung ſtatt. Abg. Irhr. v. Gamp(Rp.): haben den Wunſch geäußert, daß mmen über den gewerb⸗ g verabſchiedet. Abg. Haniſch(Wirtſch. Vg.) unterſtützt die Bedenken des Vorre ſichtspunkt der Intereſſen der Arbei bei auf die Verhältniſſe ſeine dners gerade auch vom Ge⸗ erſte Leſung des terinnen und be eingebrachten Int zieht ſich hier⸗ Die beteiligten Induſtrien Wahlkreiſes wo Etats kaum der Ort dafür ſein dürfte und die erpellationen auch Gelegenheit bieten werden, die Details zu beſprechen. Nur eine Annahme darf ich machen rück⸗ Angriffe, welche gegen mich wegen der Handhabung des ragraphen gegenüber den polniſchen Gewerkſchaften der Reichstag die Verabſchiedu n hinaus tereſſenten in die Lage dazu zu nehmen. ng dieſes Entwurfs bis über verſchieben möge, eingehend Stellung ſen berechtigten Wünſchen Fabrikation von künſtlich trieben wird und die dur kommen würde. Die Arbei artige Beſchränkung der en Blumen in 9 Annahme des terinnen wünf ervorragender Weiſe be⸗ 137a in große Gefahr en dort nicht eine der⸗ gerichtet ſind. Arbeitsbetätigung. Wir haben uns die Abg. Ledebour hat die Angriffe, die er gegen mich gerichtet hat, in einer Veröffentlichung im„Vorwärts“ unter Namensnennung zu begründen geſucht und mir dadurch Ver⸗ im Seniorenkonvent keine nden. Die Wünſche hätten um ſo ja noch gar nicht einmal f ngland oder Belgien wirklich ſchwere Arbeit, das Ausſch beſorgen die männlichen gar nicht verſtehen wenn lagen und Stanzen der Arbeiter und die weiblichen würden es man das Binden und Kleben ihnen eher Berückſichtigung 85 eſtſteht, ob die anlaſſung gegeben, vention von E meinerſeits das Material in der„Nordd. Allg. zuſammenzuſtellen. Hierdurch und durch die Erklärung, die Dr. Wiemer vorgeſtern abgegeben hat und deren prä⸗ ellung ich nur mit Dank anerkennen kann, ſind die Her⸗ ſt der Tatbeſtand feſtgeſtellt und gleichzeitig ſage ich, der Parteien, welche das Geſetz angenommen haben, ſich in einer Täuſchung über die Trag⸗ ratifiziert werden e verbieten wollte. en Grenze habe ſich künſtlicher Blumen Arbeiter vor di ſchützen, indem man ſie nicht a der geſetzlichen Beſtimmungen ſteckt. manche Mißſtimmung draußen im Lande Freunde für die ſoziale Fürſorge gewinnen In allernächſter Nähe jenſeits der b ſeit einiger Zeit auch die Fabrikat Es müßte Pflicht ſein, die eſer Konkurrenz lzu ſehr in die Zwangsjacke das vielleicht verhüten und mehr Das Recht auf Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: nlaß, daran zu zweifeln, Konvention beitreten werden. gen darauf aufmerkſam machen, daß der B dom Reichstag bereits ſchon beſchloſſen iſt. Ich habe keinen A Belgien und England der aber im übri Enktſchließungen befunden hat. (Hört, hört! links und Sehr richtig! vechts.) Ich meinerſeits habe inn der Reichstagsverhandlungen meine grundſätzliche Stellung zu der Sprachenfrage ſcharf gekennzeichnet, und— wenn 9. Ueberwindung großer Meinungsverſchiedenheiten ſt, eine Mehrheit für den jetzigen§ 12 zuſammen⸗ Arbeit darf man niemand nehme Abg. Dr. Streſemann(Natl.): Wer die ſächſiſchen Indr daß es heute heißt: S Hätten wir alle Abg. Henning(Konſ.): ſind vollkommen damit einverſtanden, ie Arbeiterinnen und die ſoll ihnen aber nicht ar nicht haben wollen. er Konvention ſich anſ daß der Schutz ert wird. Man ngen, die ſie en und England ere weitergehen⸗ es auch erſt na Jugendlichen erweit möglich geweſen i Wohltaten aufzwi Zweifellos werden Belgi ließen, ob ſie aber unf ltniſſe kennt, wird ſich recht achſen vor Abgeordneten doch niemand im Zweifel darüber geweſen, welche äußerſte Grenze in dieſer nationalen Frage die ver⸗ bündeten Regierungen feſtzuhalten entſchloſſen ſind.(Sehr rich⸗ as nun die allgemeine Stellung des Reichsamts Handhabung des Vereinsgeſetzes angeht, ſo habe bemerken: Es war von vornherein vorauszu⸗ Ausführung des Geſetzes mit einer erregten Auf⸗ folgt werden würde. Die Leidenſchaftlichkeit, mit er hier im Hauſe nicht nur über den Sprachenparagraphen, ſon⸗ jede einzelne Beſtimmung des Geſetzes debattiert worden onnte mit der Verabſchiedung des Geſetzes nicht ihr Ende er⸗ Als charachteriſtiſch möchte ich Ihnen mitteilen, daß ſchon ai, alſo zu einer Zeit, wo das Geſetz noch keine vierzehn Tage in Kraft war, bei mir eine Beſchwerde über das Verhalten einer unteren Verwaltungsbehörde einging, und zwar nicht in Sprachenangelegenheiten, ſondern es handelte ſich um eine Wahl⸗ Sachſen zuſammengerufen Kundgebung gegen dieſen aber, daß die Gew tigen werden. Praxis abwarten und u einer Aenderung des Par ich die Verhältniſſe dadurch den Beſtimmungen anne„ſe hätten wir Wir wirken an ſeder Er aber wenn die Intereſ gefährdet werden, ſicher eine einmütige sbeamten die Verhältniſſe berückſich⸗ die Erfahrungen in der hoffen, daß die Parteien ſich ſpäter agraphen entſchließen werden, wenn ungünſtig geſtalten. Abg. Dr. Wagner(konſ.): Erſchrecken Sie nicht, wenn ich Punkt ſpreche. Sie wiff kurz wie richtig. men werden, das iſt d och ſehr fraglich. g des Arbeit it erſchutzes gern mit, nternehmerkreiſe 1 des Innern zur ch unſere Wege. ich folgendes zu ſehen, daß die merkſamkeit ver dann trennen ſi Abg. Günther⸗Sachſen(Fr. Vp.): cherweiſe ſind die berechtigten Wün ſche der vogt⸗ birgiſchen ländiſchen Spitzeninduftrie nicht berück Abg. Dr. Streſemann(Natl.): ntereſſenten nicht Gelege Wir müſſen auch den men nicht hören wollten. ſſion ſehr verſch age iſt mit 40 viel zu gſtens 50 geſtatten. als vierter Sachſe en, daß ich immer ſehr ku Heiterkeit.) Heute kann ich mi ränken, daß ich und meine ſich allenthalben anſchließen. g, in jeder Richtung leicht tigkeiten und ſchika⸗ Wir bedauern, Warum hat man den ihre Wünſche vorzutragen meiden, als ob wir dieſe Stim iſt die Vorlage in der K Die Zahl der feſtgeſetzt worden, man ch auf die Er⸗ § 137a geäußerten Paragraph ſiſt kaut zu umgehen und wird eine Quelle von berſammlung. nöſen Angebereien und Unterſuchungen bil ging alſo eine Beſchwerde bei der Reichsregie⸗ rung ein, obwohl der im Geſetz vorgeſchriebene Inſtanzenweg noch gar nicht einmal betreten, geſchweige das Ergebnis einer Be⸗ ſchwerde abgewartet war, und obwohl wenige Tage darauf in die⸗ ſtanzenwege dieſe Beſchwerde, und zwar ganz auf Wunſch des Beſchwerdeführers, erledigt werden konnte und erledigt wor⸗ Die Reichsregierung iſt deshalb von Anfang an daß unſere Vorbeſprechu ngen wegen einer anderen Faſſung reſul⸗ tatlos verliefen. Abg. Stadthagen(Soz.): ungenügende Abſchlags ünſchen der Arbeiter die Großinduſtriellen; d Nach der Anſicht mancher National⸗ zu da, ausgebeutet zu werden. Arbeiter als eine Ware, wie Die Vorlage iſt nur eine ſie entſpricht den b Man hört vie den nicht gleich liberalen iſt der Arbeiter nu Stie betrachten die Arbeitskra Abg. Molkenbuhr(Soz.): geborener Sachſe(Heiterkeit), muß aber als die Vorredner. Die Arbeiterſchutz J zu viel auf Ich bin zwar kein ein anderes Lied ſingen iſt die Brücke, über Fabrik in die Heimarbeit ee beſtrebt geweſen, gerade dieſem Geſetze eine Ausführung zu ſichern, welche dem Sinnentſprach, in dem das Geſetz entworfen und erlaſſen worden iſt. Wir ſind uns hier im Plenum und in der Kommiſſion alle darüber einig geweſen, daß es gerade beim Vereinsgeſetz weniger auf den Wortlaut als auf die Art ankomme, in der es gehandhabt werden würde.(Sehr richtig!) Ich habe deshalb wiederholt ausgeſprochen, daß das Geſetz ni cht in einem kleinlichen und diktatoriſchen Sinne ausgeführt werden ſollte, und ich habe dieſe Erklärung nicht nur für meine Perſon, ſondern im Namen der Ge ſamt⸗ berbündeten Regierungen abgegeben. (Beifall bei den Liberalen. Hört, hört! im Zentrum und bei den Ich habe deshalb unmittelbar nach Verabſchiedung des Ge⸗ ſetzes in dieſem hohen Hauſe ein Rundſchreiben an die verbündeten Regierungen gerichtet, in dem ich die Geſamtheit derjenigen Er⸗ welche vom Bundesratstiſch aus abgegeben worden waren, mitgeteilt und auf die wichtigſten ſpeziell aufmerkſam ge⸗ wird gehen müſſen. Wir ver⸗ die Vorredner darüber empört ſind. daß man jetzt in das Heiligtum der Molkenbuhr verlieſt eine Eingabe der s dem Jahre 1890 um Erlaß einer Be⸗ § 187a entſpricht. einen Sack Kaffee. trag Streſemann iſt 55 Streſemann i (Lebhafter Wid eine ganz auß ſt ein Geiſte erſpruch der Natl.) Verſchlechterung. der Poſt ge⸗ ſtehen es nicht, daß empört darüber, eindringen will. kammer von Pla ſtimmung, die etwa Sozialdemokraten ſtellen die Billigkeit und Konkurrenzfähigk Der erwähnte Antra mann(Natl.) will bis ulaſſen, aber die Erlaubni ie Arbeitszeit für den Bet Betriebes ſo gere ſchnitte der B mäßige geſetzliche g Manz(Fr. Vp.)⸗Dr. zu 50 Ausnahmetage 3 ſoll nur dann erteilt wer rieb oder die betreffende daß die tägliche Dauer etriebstage Arbeitszeit nicht überſchre (Heiterkeit.) Die eſundheit der Arbeiter höher, als eit der Induſtrieware. Abg. Günther(Fr. Vp.): Es handelt ſich hier nicht um eine ſundheit und Sittlichkei önnte, ſondern 1 0 15 im Durch⸗ ahr i. Ausdehnung der Arbeits⸗ 5 t der Arbeiter gefährden nur um den Ausgleich dem praktiſchen Bedürf⸗ Die grauenhaften Zuſtände, die nach aſie in der Plauenſchen Spitzen⸗ und ſind gar nicht vorhanden. Davon kann er Augenſchein überzeugen. zeit, die die Ge und ſchädigen k. ſchiedenen Arbeitszeiten nach nis der Induſtrie. triellen haben f der Molkenbu ſelbſt habe von In⸗ eingeſchriebene en ſozialpoliti⸗ hrſchen Phant ſich jederzeit durch § 187a wird ar eute(Gelächter) ben vorzuleſen: ſtatte mir, einen Satz aus dieſem Rundſchrei⸗ „Zunächſt muß der bereits in der Begründung in den Vordergrund geſtellte Geſichtspunkt näher beleuchtet werden, ten Regierungen mit der Vorlage des Entwurfes gung aller dehnbaren Beſtimmun⸗ genſund aller nicht durchaus gebotenen Beſchränkungen des Ver⸗, ſammlungsrechts erſtrebt haben und willens ſind, allen Ver⸗ Zu den§§ 188a und 13 beſprochene Antra g Ma 50 Ausnahmetage Häufung der Arbeit,§ 189a ein in beſtimmten Gewerb Jahres eintritt. 93 liegt der in der Generaldiskuſſion nz⸗Streſemann, betreffend die § 188a betrifft außergewöhnliche vermehrtes Arbeitsbedürfnis, das ezweigen regelmäßig zu gewiſſen Zeiten des och auch etwas v Lage des Abg. Günther, begreife ich ja ieſer Beſcheidenheit. fſeine Wahlkrei es iſt ja ſchor ausgebrochen. Beſtimmung im en Stadthagen ch für ihn ſtimmen. Sie nicht noch mehr von daß die verbünde die Beſeiti merhin bedeutet die treſemann⸗Man erheblichen Fortf — das ſage ich ge hritt und deshalb will 10 He, rechts und links, ſuche neiner Abg. Günther(Fr. Vp.) befürwortet den Antrag Manz⸗Streſemann. kleinlichen Auslegung oder An⸗ Beſtimmungen entgegenzutre⸗ (Bravo! links.) In den weiteren Ausführungen wird hingewieſen au die notwendige Auslegung der Beſtimmungen über die Behandlung der Ausländer, Ueberſchrei⸗ tung der Amtsbefugniſſe, die Erforderniſſe der öffentlichen Be⸗ kanntmachung und die Beſonderheiten der gewerblichen Verſamm⸗ Die verbündeten Regierungen haben ſich dann nicht be⸗ gnügt, diejenigen Ausführungsverordnungen, welche nach dem Wortlaut des Geſetzes unbedingt notwendig waren, zu erlaſſen, ſondern haben darüber hinaus die Behörden inſtruiert über die Art und Weiſe, wie ſie das Geſetz anzuwenden hätten. Dieſe In⸗ ſtruktionen ſind zum großen Teile beröffentlicht worden und Gegenſtand der Beſprechung in der Preſſe geweſen. Mit mir werden die Herren aus dieſen Beſprechungen erſehen haben, daß man in Süddeutſchland durchaus zufrieden geweſen iſt.(Hört, tz ab, machen St kleine Weihn 5 beitern auch wirklich eine Abg. Hoch(Soz.) Gall): Verſchlechterung und höhnt das handelt ſich nicht um eine Ein in um eine Pet Zentrum wegen ſeines Umfalls. Abg. Erzberger(Zentr.) legt nochmals dar, worin die Verbeſſerung liegt. Nach einer längeren Re der Antrag Manz⸗Streſemar genommen. Sodann wird im§ 189a der Beſ der, obgleich vorher die gabe in Bezug auf die ition gegen die Tabak⸗ r Poſt bezeichnet, ſcheint Monate nicht beachtet bezialdiskuſſion. eine Höchſtarbeits ſieben ſtatt der acht S ordnung, ſonde als eden 5 e Vorgänge de des Abg. Stadthagen(Soz.) wird in ſowohl zu§ 138a wie§ 189a an⸗ nur die Sozialdemokraten. ß zweiter Leſung Verkürzung der Sonn⸗ die ein Hausweſen zu be⸗ dieſe in einer Folge⸗ er ganzen Woche trotz⸗ Es beginnt die S ialdemokraten auer für Arbeite⸗ tunden der Kommiſſions⸗ Sonnabend ein korrigiert rinnen von abendarbeit für Frauen, ſorgen haben, abgelehnt worden war, gört!! 2 beſtimmung über die Höchſtarbeitszeit in d hört! im Zentrum.) Jawohl, meine Herren!(Hört, hört!) Ich erinnere Sie daran, mit welcher Leidenſchaftlichkeft gerade von dieſen Gegenden aus die Vefürchtung ausgeſprochen wurde, daß das gute ſüddeutſche Recht nach dem Erlaß des Reichsvereins⸗ geſetzes verſchlechtert werden möge durch die verläſterte ſächſiſche und preußiſche Praxis. Für Süddeutſchland hat ſich dieſe Prophe⸗ zeiung alſo nicht bewahrheitet, und ich will nun über Sachſen und Preußen ſprechen. Für Sachſen hat das ſächſiſche Mini⸗ Inſtruktion unter dem 24. Maf erlaſſen. Das Mi⸗ niſterium des Innern betont darin, daß die mit dem Vollzug des Geſetzes betrauken Organe, dem liberalen Zuge des Geſetzes fol⸗ gend, es in der Praxis entſprechend anwenden und ſich von jeder Schikane oder Nadelſtichpolitik fernhalten Als oberſter Grundſatz müſſe feſtgehalten werden, daß nicht eine einzelne polizeiliche oder Verwaltungsmaßregel eine dem differentiell behandelt hat. alſo nicht, wie nach dem Beſchlu arbeitszeit von nur 56, ſondern, von 58 Stunden. Nach Artikel 5 Verbot der Beſchäftigung von A Materialien bei Bauten am 1 nicht, wie die entſprechende Verbo erſt am 1. April 1915. (Konſ.) angenommen, der auch für Baute gangsfriſt gibt. Abg. Gothein(Fr. Vg.): den nirgends das Gefühl der ſich in der Gewerbeordnung n arf dringend der endlichen Auch dieſe Arbeiterinnen haben ß öweiter Leſung, eine Höchſt⸗ wie die anderen Arbeiterinnen, der Kommiſſionsbeſchlüſſe ſoll das rbeiterinnen zum Transport von April 1912 in Kraft treten und tsbeſtimmung für Bergbetriebe, Antrag Henning n dieſe weitere Ueber⸗ Die Arbeiterir geradezu ber⸗ Abg. Molkenbuhr(Sog.): merika haben am war auch für Mä rbeiter ſteht heute lte, wie er angeme tritt ja erſt 1910 in junktuürkurve nach ob Es wird ei England und bir ein Stundentag, und Sonnabend ſogar den Sechs⸗ nner, und niemand wird be⸗ ch ruiniert ſind. als daß er nicht wiſſen chon die Kon⸗ rag der Sozialdemokraten wird ab⸗ chon viel zu hoch, 2 Die Beſtimmungen wer hin haben wir f auslöſen. Man kann zurecht finden. Sie bed eee gelehnt. erſammlungsrechtes herbeiführe, die nach der „Tendenz des Geſetzes und beſonders nach den Vorſchriften ſeines 1 gerade in Zukunft vermieden werden ſollten. Weiterhin werden die einzelnen Beſtimmungen erläutert und durchgegangen, und an ſehr vieken Stellen wird auf die Er⸗ klärungen, die hier vom Bundesratstiſche gegeben worden ſind, Nach einer längeren weiteren Rede in der allgemeinen Unruhe niemand an den heutigen Aenderungen au mung angenommen. Stadthagen(Sog.), die hört, wird die Vorlage mit der Geſamtabſtim⸗ beſtt den die 8 beſtimmungen ü „ wendef ſeh me von Arbeit nach . 1 ausdrücklich Bezug genommen, ſie werden zum Teil ſogar im Wortlaut mitgeteilt. Preußen hak am 13. Mai dieſes Jahres eine Inſtrultion erlaſſen, in der für jeden Para⸗ graphen des Geſetzes der frühere preußiſche Zuſtand dargeſtellt wird und die Veränderung, die dieſer Zuſtand durch das neue Geſetz erfahren hat. Es werden bei jeder einzelnen Beſtimmung die Beamten darauf hingewieſen, daß die Praxis, an die ſie ſichgewöhnt hatten, nicht mehr zubäſſſig ſoei, nicht mehr durchgeführt werden dürfe unter den Vorſchriften des neuen Geſetzes. Die Inſtruktion iſt ſehr umfangreich, da ja gerade für Preußen das Reichsgeſetz in großem Umfange neues Recht geſchaffen hat. Es heißt in dieſer Inſtruktion: das Reichs⸗ vereinsgeſetz bezweckt neben der Schaffung einheitlicher Beſtim⸗ mungen für das ganze Reichsgebiet vor allem die Befreiung der Reichsangehörigen bezüglich ihres Ver⸗ eins⸗ und Verſammlungsrechtes von allen un⸗ nötigen Beſchränkungen. In dieſem Sinne muß das Geſetz auch ausgeführt werden. Es ſollen deshalb auch, ſoweit das Geſetz für Beſchränkungen Raum läßt, ſolche doch niemals in kleinlicher unnötiger Weiſe erfolgen, und allch nur dann, weunn 9 es zum Schuzeineserheblichen Staatstntereſſes nötig iſt und geboten erſcheint. Auch auf Umwegen darf das Vereins⸗ und Verfſammlungsrecht durch Ddie Behör den nicht beeinträchtig twerden. Grade in diefer Beziehung ſind lebhafte Klagen über miß⸗ bränuchliche Anwendung erhoben worden, daß 3. B. Per⸗ ſonen wegen ihrer Zugehörigkeit zu Vereinen in ihrem Erwerbs⸗ leben geſchädigt worden ſind, daß Gaſtwirte irgendwelche Nachteile Davon hatten, weil ſie ihre Verſammlungsſäle beſtimmten Par⸗ teien zugänglich machten. Ich erwarte, erklärt der preußiſche Mi⸗ niſter des Innern, daß begründete Beſchwerden dieſer Art in Zukunft vermieden werden.“ Ich habe Sie vielleicht mit der Verlefung dieſer Sache ex⸗ müdet.(Lebhafte Zurufé: Nein, nein!) Wenn das nicht der Fall iſt, dann bin ich Ihnen dankbar. Ich hielt es für meine Pflicht, Ihnen dokumentariſch zu zeigen, wie die Reichsregierung und wie die Bundesregierungen von Anfang an beſtrebt geweſen ſind, grade dieſem Geſetz eine völlig einwandfreie Durchführung zu ſichern.(Beifall.) Ich komme nun zu der Zeit, nach Inkrafttreten des Geſetzes, ich komme zu ſeiner Handhabung. Es ſind Mißgriffe, es ſind Fehlgriffe vorgekommen.(Hörxt, hört! im Zentrum.) Wundern Sie ſich doch darüber nicht. Mir wäre es am liebſten geweſen, wenn kein einziger vorgekommen wäre. Glauben Sie denn aber, daß es für die unteren Polizeibeamten, um die es ſieh handelt, wirklich ſo leicht geweſen iſt, in den knappen zehn Tagen, die zwiſchen der Veröffentlichung des Ge⸗ ſetzes und ſeinem Inkrafttreten liegen, ſich ſo in die neue Rechts⸗ lage hineinzulernen, daß ſie vor jedem Fehlgriff ſicher waren? (Lebhaftes Sehr richtig!) Glauben Sie daß das dieſen Organen möglich war, wo es ſich doch für manche Staaten, namentlich für Preußen, um einen ganz neuen Rechtszuſt and han⸗ delte, wo gebrochen iſt mit den wichtigſten Grundſätzen des alten Vereinsrechts? Da ſollten die Herren doch nicht glauben, daß ein ſolches Geſetz gleich ganz tadelfrei wird. Aber Sie haben ja ſelbſt durch weitgehende Rechtsmit⸗ tel dafür geſorgt, daß ein jeder ſein Recht finden kann. Im Ubrigen 5 ich bemerken,— ich muß mich allerdings im Hinblick auf die eingebrachten Interpellationen vorſichtig ausdrücken— den Eindruck, daß die Beſchwerden doch ſtark übertrieben ſind. Eine Beſchwerde hat die Runde durch den ganzen deutſchen Blätterwald gemacht, und da iſt der Eindruck hervorgerufen, als ob es rteit) viel Beſchwerden waren, wie es Zeitungen waren.(Heiterkeit.) Beim Reichsamt des Innern ſind im ganzen 4 Beſchwerden eingegangen. Von der einen habe ich bereits geſprochen, die drei anderen hatten mit dieſer erſten das ein, daß in keinem Falle der im Geſetz vorgoſchriebene In⸗ beſchritten war(Hört, hört), ſondern daß man ſich ſo⸗ fort an das Reich um Hilfe gewandt hat. Ich habe deshalb dieſe drei Beſchwerden an die zuſtändigen Landesregierungen abge⸗ geben. Die Landesregierungen haben in zwei Fällen die Be⸗ ſchwerde als begründet erachtet und Remedur geſchaffen, im dritten Falle iſt Abweiſung erfolgt, weil die Beſchwerde nach dem klaren Wortlaut unbegründet war. In keinem ein⸗ igen Falle iſt bei mir eine Vorſtellung dahin erhoben wor⸗ daß eine Bundesregierung entweder ſelbſt eine geſetzwidrige Handhabung des Geſetzes vor⸗ genommen, oder auch nur geduldet hätte. Und wenn unter ihrer Aufſicht ſeitens ihrer Landesbehörden eine un⸗ geſetzliche Handhabung ſtattfände, ſo wäre das doch der typiſche Fall geweſen, in dem man die Hilfe des Reichs hätte anrufen ſollen. Ich wiederhole, keine einzige derartige Vorſtellung iſt bei mir ergangen. Ich habe mich aber damit nicht begnügt, die aktenmäßigen Beſchwerden zu erledigen, ſondern ich habe auch alle Erörterung der Preſſe verfolgt und bin allen Fra gen von allgemeinem Intereſſe nachgegangen. Ich habe mich mit den Bundesregierungen in Verbindung geſetzt in all dieſen Fällen und gefunden, daß die Bundesregie run⸗ gen, welche mich auf das 1 8 unterſtützten, ſchon überall ihrerſeits proprie motu die Preßnachrichten geſammelt. und dort, wo das Geſetz entgegen den Inſtruktionen ausgeübt wurde, Remedur geſchaffen haben, In keinem einzigen Falle iſt hier eine Differenz zwiſchen der Auffaſſung der Reichs⸗ regierung und der Auffaſſung der Bundesregierungen zutage ge⸗ treten. Laſſen Sie ſich aber von dieſer Art der Tätigkeit des Reichs, des Reichskanzlers keine falſche Vorſtellung machen. Ich kenne verſchiedene Preßorgane, welche eine ſtehende Rüͤbrik 1 Vereins⸗ und Verſammlungsbeſchwerden unter dem liberalen Verinsrecht eingerichtet haben, und dabei meine Perſon in mehr vder minder geſchmackvoller Weiſe apoſtrophieren: Herr Staats⸗ ſekretär, was ſagen Sie dazu? Wenn ich in einer Zeitung leſe, daß der Gendarm k. un⸗ berechtigt in eine Verſammlung gegangen iſt, daß eine Verſamm⸗ lung ohne geſetzliche Unterlage aufgelöſt worden iſt, daß die Verſammlung des und des Vereins wider das Geſetz als eine öffentliche angeſehen worden ſei, m.., ſoll ich mich da und gleich an die Bundesregierung ſchreiben: Ich leſe in der un der Zeitung, es geht bei dir ungeſetzlich zu, ob die Dar⸗ ſtellung der Zeitung richtig iſt, weiß ich nicht, aber ich fordere dich auf, forge ſofort für Ordnung und berichte! Wenn ich das täte, dann würden ſich die Bundesregierungen einen ſolchen Schriftwechſel auf das energiſchſte verbitten.(Sehr richtig! rechts.) Und mit vollem Recht! Das würde einen Ein⸗ riff in den verfaſſungsmäßigen Grundſatz edeuten, daß Reichsgeſetze von den Landesregierungen ausgeführt ſverden. Es würde das eine Bevormundung der Einze L ſtaaten ſein, welche mit dem föderativen Charakter des Reichs in keiner Weiſe mehr zu vereinbaren iſt. Nur wenn der Fall eintreten ſollte, von dem ich vorhin ſprach, daß eine Bundesregie⸗ rung ſelbſt ein Reichsgeſetz ausführt in einer Form, von der di: Reichsregierung glaubt, daß ſie ſich in Widerſpruch ſetzt mit dem Wortlaut oder Sinn des Geſetzes, nur dann würde der Reichskanzler ſich mit der Bundesregierung ins Venehmen zu ſetzen haben und 1 2 Abſchaffung dieſer Mißſtände ſorgen. Aber, ich wiederhole, in keinem einzigen Falle iſt dieſe Voraus⸗ ſetzung zutreffend. Dann wollen Sie noch Herensgeſeh feſlt Ueber die meiſten, 5 faſt über alle nach dem Vereinsgeſe ſtritti⸗ gen Fragen haben die ordentlichen Gerichte oder die Vexwaltungs⸗ gerichte zu entſcheiden. Der Reichstag ſelber hat bekanntlich die Zuſtändigkeit der Gerichte gegenüber dem Entwurf noch weſent⸗ lich erweitert. In allen dieſen Fällen hat aber weder die Lan⸗ desregierung noch der Reichskanzler das Recht, einzugreifen. In allen dieſen Fällen entſcheiden die Gerichte in voller Souberänität. Was die Bundesregierungen in dieſer Beziehung tun konnten, das haben ſie bei der Verhand⸗ lung dieſes Geſetzes in dieſem hohen Hauſe getan, indem hier von der Bundesratsbank— man hat ſich ja darüber aufgehalten, aber mit Unrecht— eine große Reihe von Erkläxungen abgegeben wor⸗ den ſind, über den Sinn, in dem nach Anſicht der verbündeten Regierungen die einzelnen Beſtimmungen auszulegen wären. Da⸗ mit ſind dieſe Anſichten der berbündeten Regierungen zu einer mindeſtens das gleiche Intereſſe wie Sie, daß das Geſ authentiſchen Kenntnis derjenigen Gerichte gekommen, welche nach dem Wortlaut des Geſetzes die zweifelhaften Fragen zu entſchei⸗ den haben. In dieſem Sinne wird unter anderem gegenwärtig vom preußiſchen Oberverwaltungsgericht, die Frage der Oeffentlichkeit der Verſammlungen entſchieden werden. Die Herren entſinnen ſich, daß gerade dieſe Frage ſehr eingehend behandelt worden iſt, daß ein Teil des hohen Hauſes wünſchte, die Begriffsbeſtimmung einer öffentlichen Verſamm⸗ lung unmitlelbar im Geſetz zu haben, daß ein anderer Teil, und ſchließlich iſt es die Mehrheit geweſen, jedoch von der Ausführung dieſes Verſuches Abſtand nahm, weil erkannt wurde, daß es unmöglich ſei, dieſe Definition geſetzgeberiſch zuſammenzufaſſen. In ähnlicher Weiſe wird auch ent⸗ ſchieden werden über die Frage der gewerkſchaftlichen Vereinsberſammkung, die ja auch ſtrittig geworden iſt. Ich darf mir aber erlauben, nach dieſer Richtung hin noch einen kurzen Paſſus aus der preußiſchen Inſtruktion vorzuleſen: „Die Frage, ob bei gewerkſchaftlichen und Streikverſammlungen die Beſtimmungen des§ 6 Abſ. 3 oder des§ 5 des Reichs⸗ vereinsgeſetzes Anwendung finden, wird ſich hiernach in den ein⸗ zelnen Fällen und nach beſonderen Umſtänden eftſcheiden laſſen. Es iſt dabei mit Vorſicht zu verfahren und jede unzu⸗ läſſige oder unnötige polizeiliche Eünmiſchung in die Kämpfe zwäiſchen Arbeéftgebern und Arbeitnehmern auf dem Gebiete des Vereins⸗ und Ver⸗ ſammlungsweſens zu unterlaſſen.“(Hört, hört! rechts.) Ich habe Ihnen nün ſo in möglichſter Kürze dargelegt, welche Stellung Reichsregierung und die Zentralbehörden der Bundes⸗ ſtaaten zu der Handhabung des Vexeinsgeſetzes e haben. Ich habe Ihnen dabei auseinandergeſetzt, daß ich alle mir entgegengebrächten Fälle verfolgt habe, däß ich darüber hinaus auch alles dasjenige, was in der Preſſe moniert wurde und zu grundſätzlichen Zweifeln Anlaß gab, verfolgt habe. Ich ent⸗ nehme nun aus den beiden eingebrachten Interpellationen, daß noch eine ganze Menge Material vorhanden ſein muß über Fehl⸗ griffe, über ungeſetzliche Handhabung des Vereinsrechts. Wenn heute dieſe Interpellationen auf der Tagesordnung ſtünden, in denen der Reichskanzler gefragt wird, ob es ihm belaunt ſei, daß das Vereinsgeſetz gegen ſeinen Wortlaut und gegen ſeinen Sinngehandhabt wird, und was er dagegen tun wolle, würde ich ihnen ſagen müſſen: Nein, m.., derartige Fälle ſind mir nicht bekannt.(Ge⸗ lächter bei den Soz.) Zu meinem Bedauern können nach der Geſchäftslage des Hauſes die Interpellationen nicht mehr vor Weihnachten verhandelt werden. Sie verfolgen doch aber mit den Inter⸗ pellationen ausſchließlich den Zweck, eine ungeſetzliche Handhabung des Vereinsgeſetzes möglichſt bald zu beſeitigen. Nicht wahr? Ich bitte Sie deshalb, mich über das Materäal Ihrer Interpellationen in Kenntnis zu ſetzen, in denen nach Ihrer Meinung in ungeſetz⸗ licher Weiſe verfahren worden iſt.(Lebhafter Beifall beim Block.) Tun Sie das nicht, ſo wird die Beſprechung der Interpellationen nach Weihnachten verlaufen, wie ſie heute verlaufen würde: ich könnte auch dann nur ſagen, daß Fälle, in denen ungeſetzlich vor⸗ gegangen worden iſt und dem Reichskanzler die Möglichkeit des Einſchreitens gegeben wäre, mir nicht bekannt ſind; dann würden die Interpellanten eine große Anzahl von Einzelfällen vorbringen, und ich könnte gar nicht in der Lage ſein, darauf zu antworten, weil ich mich nicht eingehend hätte informieren können. Damit würden wir alſo die ganze Zeit verlieren, die zwiſchen heute und der Interpellationsdebatte nach Weihnachten liegt(Lebhaftes viel⸗ faches Sehr gut! beim Block), während, wenn die Abgeord⸗ neten mir heute ihr Material zur Verfügung ſtellen, ich Ihnen die Verſicherung geben kann, daß ich jedem einzelnen Fall nachgehen und ihn aufs ſorgfältigſte prüfen werde, und dann wird nach Weihnachten die Beſprechung der Interpellationen wirklich frucht⸗ bar ſein. Dann kann ich Ihnen Auskunft geben, und wir können uns darüber unterhalten, wie das Geſetz tatſächlich gehandhabt wird und wie es gehandhabt werden müßte. Ich wiederhole meine Bitte; informieren Sie mich heute 55 1 5 EPef; wandfrei nach ſeinem Wortlaut gehandhabt wird.(Stürmiſcher, mehrfach wiederhokter Beffall beim Block. Reichskanzler Fürſt Bülow, der ſoeben den Sitzungsſaal betritt, beglückwünſcht den Redner.) Staatsſetretär im Reichspoſtamt Krätke: Mehrere Etatredner haben ſchwere Angriffe gegen die Reichspoſtverwaltung gerichtet. Der erſte Vor⸗ wurf ging dahin, wir wirtſchafteten zu teuer und lieferten nicht genügenden Ertrag. Aber ſwir haben den Perſonal⸗ fonds in den letzten Jahren gerade nach Ihren Wünſchen wachſen laſſen, weil der Wunſch vorlag, das Arbeitsmaß unſerer Beamten zu berringern, ihnen Erholungsurlaub zu gewähren und ſonſtige Entlaſtung eintreten zu laſſen. Die Herren, die jetzt an dem Be⸗ amtenbeſoldungsgeſetz arbeiten, haben wohl ſchon erfahren, daß es nicht leicht iſt, den Wünſchen ſo vieler Beamtengattungen und Menſchen gerecht zu werden.(Heiterkeit und Zuſtimmung.) Weiter hat der Abg. Frhr. v. Gamp geſagt, die Zentralpoſtbehörde arbeite anderthalb Millionen teurer als die preußiſche Eiſenbahn⸗ verwaltung. Das iſt aber nur bei öberflächlicher Betrachtung richtig. Bei der Poſtverwaltung ſind mehr als anderthalb Mil⸗ lionen Betriebsausgaben im Etat der Zentralverwaltung ein⸗ geſtellt, die im Eiſenbahnetat unter den Vetriebsausgaben ſtehen. Weiter hat der Abg. Frhr. v. Gamp bemängelt, daß unſere Organiſation nicht einfach genug ſei. noch einfacher geſtaltet werden kann, weiß ich wirklich nicht. Wir haben nur drei Inſtanzen, Zentralbehörde, Provinzialbehörde und Lokalbehörde, die Eiſenbahnverwaltung vier. Den dritten und ſchwerſten Vorwurf hat der Abg. Frhr, v. Gamp erhoben auf' Grund des Vergleichs unſerer Poſtverwaltung mit der engliſchen. Nun hat die engliſche Poſtverwal⸗ tung allerdings einen Ueberſchuß von 102 Millionen Mark. Sie büßt aber einen Teil bei der Telegraphie wieder ein, ſie hat au nicht für die Witwen und Waiſen zu ſorgen. Dann macht ſi auch die engliſche Verwaltung die Sache viel einfacher, um viele Geſchäfte kümmert ſie ſich überhaupt nicht, ſo um die Geld⸗ einziehungen, die Nachnahmeſendungen, auch den Telephondienſt im Orte hat ſie nur in ganz beſcheidenem Maße übernommen. Ich weiſe die gegen uns erhobenen Vorwürfe ſchon jetzt zurück, damit nicht erſt andere Redner verſuchen, der Poſtberwaltung etwas anzuhängen. Jedenfalls ſollte man der Statiſtik nicht ſo viel Wert beilegen. Schon Tallehrand hat geſagt: Drei Lügen giht es, die gemeine Lüge, die Notlüge und die ſtatiſtiſche Lüge.(Hei⸗ tere Zuſtimmung.)*V N Abg. Schrader(Fr. Vg.).: Für die Erklärung des Staatsfekretärs z um Reichsvereinsgeſetze ſind wir dankbar. Es iſt erfreulich, daß eine Inſtruktion, wie er ſie angedeutet hat, erlaſſen ſworden iſt. Aber die Inſtruktion iſt leider nicht öffentlich bekannt geworden, vielleicht haben nicht einmal alle Beamten da⸗ von Kenntnis bekommen. Es lväre beſſer geweſen, wenn man ſie auch dem Publikum zugänglich gemacht hätte, das doch dabei leb⸗ haft intereſſiert iſt. Es wäxe dann in der Lage geweſen, bei Miß⸗ griffen die Beamten zu belehren. Daß in Preußen nicht allesglatt gehen wür de, war ja vorauszuſehen. Nach der bisherigen Praxis konnte man davon alſo nicht über⸗ raſcht ſein.(Sehr wahr! links.) Die Beſchwerden, die wir über die verkehrte Handhabung des Geſetzes haben, werden wir dem Staatsſekretär rechtzeitig unterbreiten. Wir haben das lebhafteſte Intereſſe daran, daß den Mißſtänden endlich ein Ende gemacht wird. In den Ausführungen des Reichskanzlers über die aus⸗ wärtige Politik war der bedeutendſte Punkt der über unſer Verhältnis zu Oeſterreich. Fürſt Bülow hat ſich recht vorſichtig ausgedrückt, wie es die Pflicht des Leiters der Politik eines — Wie ſie habeniemals, weder Herrn Botha Wir begrüßen, daß er ausdrücklich feftgeſtellt hat, daß Oeſterreich unſer Verbündeter iſt und es auch bleiben wird. Die türkiſchen Verhältniſſe liegen noch nicht klar. Jedenfalls ſind wir erfreut, wenn endlich in der Türkei geordnete und freiheitliche Verhältniſſe ſich einſtellen wür⸗ den. Auch bei uns fehlt da ja noch biel.(Sehr richtigl links.) Es iſt Zeit, daß die ewigen Streitigkeiten auf dem Bal⸗ kan endlich einmal ein Ende nehmen. Freilich, das türkiſche Par⸗ lament, das aus den verſchiedenſten Nationalitäten zuſammengeſetzt iſt, wird ſchwere Arbeit haben. Zunächſt beſteht zwiſchen Oeſterreich und der Türkei eine ſehr ſcharfe Spannung, die zu einem ſcharfen Vohkott öſterreichiſcher Waren in der Türkei geführt hat, ein Boy⸗ kott, der nicht von der türkiſchen Regierung, ſondern von der türki⸗ ſchen Nation herbeigeführt worden iſt. Trotzdem iſt Ausſicht vor⸗ handen, daß zlwiſchen der Türkei und Oeſterreich⸗Ungarn eine⸗ Ver⸗ ſtändigung ſtattfindet. Deutſche Unternehmungen ſind der Türkei zugute gekommen, aber trotzdem iſt die Stimmung gegen uns nicht beſonders freundlich, und es gibt allerlei gute Leute von anderen Nationen, die da mitwirken, um für ſich Vorteile zu gewinnen. Zwiſchen Bulgarien und der Türkei beſtehen auch Differenzen, aber auch da iſt auf eine Verſtändigung zu hoffen, denn Bul⸗ garien iſt wohlorgauiſiert und wird ſeine Verantwortung ernſt nehmen. Nichts deſtoweniger iſt nicht ausgeſf chloſſen, daß ein Funke oödn dem Feuer, mit dem in ge⸗ wiſſen Teilen des Balkans fortwährend ge⸗ ſpieltwird, ins Pulverfaßfliegt. Dies zu verhüten, wird möglich ſein durch eine Verſtändigung zwi ſchen den Großmächten, die dieſen wilden Leuten die Hoffnung auf Unterſtützung ihrer Veſtrebungen nimmt. Den Deutſchen in Prag können wir als Privatperſonen unſere größte Sympathie ausſprechen. Wir werden es keinem ver⸗ denken, der ſeiner Sympathie in irgend einer Weiſe Ausdruck gibt. Als Staat können wir uns aber nicht einmiſchen. Die Ausſchreitungen werden aber nachlaſſen, denn die Tſchechen ſind zwar ſehr tapfere Leute, aber hängen laſſen ſte ſich doch nicht gern. (Heiterkeit.) Wir wollen hoffen, daß auch Italien weiter zu Oeſterreich hält, damit der Dreibund in der Lage iſt, den Frieden in Europa zu erhalten. In den Bal⸗ kan haben wir uns nur dann einzumiſchen, wenn deutſche Intereſſen auf dem Spiel ſtehen und wenn große Verſchiebungen in der Welt ſtattfinden. Der Abg. Baſſermann klagte, daß unſere Diplomatie nicht ganz auf der Höhe wäre. Die gegenwärtige Situation erheiſcht etwas anderes als nur Diplomatie. Mehr als diplomatiſche Kunſt ſpielen heute die Hauptrolle die Völker ſelbſt.(Reichskanzler Fürſt Bülow nickt.) Der Diplomat muß heute nicht nur Diplomat ſein, er muß vor allenr Staatsmann ſein.(Sehr richtig!) Der Diplomat muß nicht nur zu den Höfen und Regferungen Verbindung haben, ſondern auch das Voltsleben und die wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe kennen. Dazu iſt unſere Diplomatie wenig erzogen. Man ſollte ſich nicht ſcheuen, Beamte aus anderen Verwaltungszweigen, gleichbiel ob Bürgerliche, Adlige oder Grafen, in den höheren diplomatiſchen Dienſt zu übernehmen. Die Diplo⸗ matenkünſte können leicht durch irgend einen Geſandten der Bot⸗ ſchaft erſetzt werden, nicht erſetzt werden aber kann der weite Blick.(Sehr wahr!) An dem Gtat, dem erſten Etat nach der großen Aktion der Finanzreform, fallen vor allem die ſtark verminderten Einnahmen auf. Da zeigen ſich die verhängnis⸗ vollen Folgen der agrariſchen Wirtſchafts⸗ politik, die die Aufbeſſerung der Beamten notwendig und zu⸗ gleich wirkungslos macht. Eine größere Sparſamkeit wird ſich nur durch Schäffung verantwortlicher Reichsmini⸗ ſter herbeiführen laſſen. Ohne das werden wir die rieſenhaften großen Staates iſt. Etatsüberſchreitungen nie aus der Welt ſchaffen, die jetzt manchem die Frage nahe legen: wogu machen wir überhaupt eiuen Etgt?(Sehr wahr!) Zu dem Staats. ſekretär im Reichskolonialamte haben wir ja das Vertrauen, daß er nach Möglichkeit ſparen wird. So freuen wir uns vor daß er nichts für Swakopmund gefordert hat. Hoffentlich hängt aber nicht mit den Preſſemeldungen über eine angeblich Abtretung der Walfiſchbai zuſammen.(Staatsſekre Dernburg meldet ſich zunt Wort.) In Bezug hierauf ſollte de Staatsſekretär ſich nach den Verſen richten: Du haſt Diamanten und Perlen,(Heiterkeit) Haſt alles, was Menſchenbegehr, Du haſt die ſchönſten Augen, Mein Liebchen, was willſt du noch mehr?(Große Heiterkeit.) Den Parteien der Rechten, die über die Finanznot klagen, möchte ich dringend raten, mitzuhelfen, um die Rechte des Reichs⸗ tages zu erweitern und verantwortliche Reichsminiſter zu ſchaffen. Das iſt der beſte Weg zur Sparſamkeit im Reichshaushaltsetat. (Lebhafter Beifall links.) Staatsſekretär Dernburg: Es war eigentlich nicht meine Abſicht, in der erſten Leſung des Reichshaushaltsetats das Wort zu ergreifen. Aber die Be⸗ merkungen des Vorredners über die Walfiſchbai nötigen mich zu einer kurzen Erklärung. Der„Standard“ hat eine Reihe von Artikeln gebracht, worin die Behaußptung aufgeſtellt worden iſt, daß ich während meines Aufenthalts in Südafrika den Herren Botha und Merrynſan an⸗ geboten habe, uns die Walfiſchbai gzu pfgr kaufen und als Gegenleiſtung die Konzeſſion für eine Durchläufslinie von der Kapkolonie nach der Walfiſchbai angeboten. Es wird mir weiter der Vorwurf gemacht, daß ich die verantwortlichen königlich britanniſchen Behörden nicht porher infor⸗ miert hätte. Schließlich wird behauptet, daß ich meine Reiſe in Robertſon unterbrochen hätte, um dort Mitglieder des Bondskongreſſes zugunſten des Walfiſchbaiprojektes zu beeinfluſſen. Demgegenüber habe ich zu erklären: Ich noch Herrn Merriman Angebote auf Ueberlaſſung der Walfiſchbai weder kauf, noch pachtweiſe gemacht.(Hört, hört!) Ich hatte deshalb gar keine Veranlaſſung, mich mit irgend welchen britiſchenBehörden über dieſe Frage vorher ins Benehmen zu ſetzen. Im übrigen habe ich ſelbſtverſtändlich in Südafrika keinen Schritt getan, ohne vorher die königlich großbritanniſchen Behörden in volle Kenntnis zu ſetzen. Schließlich habe ich mich nie in Robertſon aufgehalten(Heiterkeit und Hört, hörtt), und deshalb mit Mit⸗ gliedern des Bondskongreſſes keinerlei Unterhaltung geführt. Dem⸗ nach beruhen die Mitteilungen des„Standard“ ihrem ganzen In⸗ halte nach auf dreiſter Erfindung(Hört, hört!) und ſind nur ge⸗ eignet, Mißtrauen und Zwietracht zwiſchen der deutſchen und eng⸗ liſchen Nation zu ſäen. Ich bin dieſe Erklärung nicht nur mir ſelbſt ſchuldig, deſſen Lohalität als Gaſt des britiſchen Gouver⸗ neurs man aufs ſchwerſte angegriffen hat, ſondern auch meinen engliſchen und kolonialen Freunden, die mich in der liebenswürdig⸗ ſten Weiſe auf meiner Reiſe in Südafrika unterſtützt und ſie zu einer nutzbringenden und fruchtbringenden gemacht haben.(Bei⸗ fall.) 5 98 Weiterberatung: Donnerstag 1 Uhr. Wohnhaus gut rent. mit Toreinfahrt, groß. Magaz., 3 u. 4 Zim⸗ merwohnungen, aute Lage Innenſtadt— preisw. u. günſt. Beding. zu verk. od. geg. einige Bauplätze zu vertauſchen. Aufr. erb. u. Nr. 32251 an die Exp. d. Bl. Waſchmange, Blumentiſch zu verklaufen. Zu erfrag. i. d. Exp. 67300 Etllene Gelegenheill (Mittaablatt.! Mannheim, 10. Dezember General⸗Anzeiger. Ftellen finden i Grösste und beste Stellenvermittjung für Mittel- und Süddeutschland, kostenfrel für Mitgl. u. Prinzipale ca. 500 oflene Stellen monatl. gemeldet über 65000 Stellen bis jetzt besetzt. 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Glauben Sie mir, zu der Errichtung und Erhaktung eines allgemeinen Kranfenhauſes das iſt ihr oft nicht leicht geworden, aber ſie hat niemals die Ent⸗ in Moskau beſtimmt hat. 5 ſcheidung eines Gerichts anmullieren wollen. Nach unſerer eng⸗— Der traurigſte Geburtstag des kleinen Banderbilt iſt ſetzt. liſchen Auffaſſung macht ſich der franzöſiſche Präſſdent nicht ge⸗ vorüber. Maſter Willſe Vanderbilt hat ſein ſiebentes Lebensjahr nügend von ſeinen perſönlichen Geffſhlen frei; er beſchäftigt ſich zu vollendet, aber ſeine größte Geburts tagsfreude, ſein alljährliches viel mit dem Individuum, das meiſt der Gnade nicht würdig iſt und Gekurtstagsgeſchenk iſt ausgeblieben: ſein Vater hat ihn in dieſem vernachläſſigt das Intereſſe der Allgemeinheit.“ Nach Anderſons Jahre zum erſten Male nicht den getvohmten Scheck über vier Mil⸗ Anſicht wird die Abſchaffung der Todesſtrafe eine ſtarke Zunahme lionen Mark geſchenkt. Der Vater hat ſich vor einigen Monaten der Verbrechen zur Folge haben. Der Korveſpondent bat dann noch ſcheiden laſſen und befand ſich an dem Ehrentage ſeines Sohnes auf den berühmten Kriminaliſten, ſeine Meinung über die„Apachen“ einer Automobilfahrt im Weſten; ſtatt des Geldes aber ſchickte er ihn mitzuteilen.„Ich halte das für eine Schande“, ſagbe Sireinen reizenden Automobilwagen. Aber Maſter Willie Vanderbilt Robert.„Dieſe Banditen diskreditieren Paris und ganz Frankreich, vermißt doch ſchmerzlich den ſchönen bunten Scheck, immer wieder Wir haben auch vor etwa zwanzig Fahren unſere„Garotters“ ge⸗ fragte er nach ihm, denn ſchon ſeit ſeinem fünften Jahre begann er habt. Mehrere Monate energiſcher Beſtrafung haben genügt, um ſich für die Schecks zu intereſſieren, und er macht Pläne, was er ihren Eifer abzukühlen. Das Mittel, das wir damals anwandten, alles dereinſt mit dem vielen Geld anfangen wird. iſt einfach aber ſehr wirkſam. Es hatte überraſchende Reſultate.— Verrechnet. Aus Paris wird berichtet: Der junge Charles Es iſt die körperliche Züchtigung, berbunden mit Zivangsarbeiten. Vourrain, der am Sonntag wegen Selbſtmordverſuch verhaftet Man füge jedes Mal, wenn ein Apache ſich eines Dolches oder eines wurde, iſt das Opfer einer böſen Schickſalslaune. Ettva vor einem Revolvers bedient hat, der Gefängnisſtrafe einige kräftige Peit⸗ Jahr hörte er zufällig, wie zwei Freunde über ihn und ſeine garte ſchenhtebes zu. Ich zögere nicht einen Augenblick, Ihnen zu erklären, Geſundheit ſprachen und ihm allenfalls noch ein Jahr zu leben daß die„neunſchwänzige Katze“ das einzige Mittel iſt, um Paris gaben. Das belauſchte Geſpräch machte tiefen Eindruck auf ihn; von den Apachen zu befreien. Ich gebe Ihnen mein Wort; Paris aber ſchließlich entſchied er ſich dafür, wenn er ſchon ſterben müſſe, wird dann in ſechs Monaten keine Apachen mehr haben.“ wenigſtens die letzten Lebensmomente voll auszunutzen. Er hob — Ruſſiſche Kuren. Aus Petersburg wird berichtet: Mit leb⸗ ſein ganzes Vermögen, einige 20 000 Frs. von 85 Bank aß, zog hafter Erregung verfolgen die Petersburger Zatznärzte die Tätig⸗ in ein vornehmes Hotel und lebte nach eigener Tusſage„wie ein keit eines Waſſilt Mazaroff, deſſen Wohnung Peinz“. Allein der prinsliche Lebenswandel ſchien 1295 12 8u am Fontanka⸗Kai vom Publikum faſt geſtürmt wird, weil ſich wie bekommen, er ſtarb nicht, ſondern lebbe und. en 180 1 25 ein Lauffeuer durch die Stadt die Kunde verbreitete von der wun⸗ eines Tages, daß er noch 1 Frs. 50 in der Taſche hatte. Dieſe Er⸗ derbaren Fähigkeit Mazaroffs, das Zahnweh zu„beſchwören“. Die kenntnis krieb ihn in die Seine eleganten Automohile veicher Ruſſinnen und die Equipagen be⸗ kannter Perſönlichkeiten aus der Petersburger Geſellſchaft halten Ii 81971 7. Günstige Gelegenheit! 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Die lleſchiedene Gattin heiratete wieder und ließ ſich wieder ſcheiden, zand auch John Cotton Smith folgte ihrem Beiſpiel: er heiratete zum zweiten Male, ließ ſich zum zweiten ſcheiden, heiratete zum dritten Male und liegt jetzt mit ſeiner dritten Frau in Schei⸗ dung. Nun ſtellt ſich heraus, daß die erſte Scheidungsurkunde unrechtmäßig ausgeſtellt wurde und wahrſcheinlich ungültig iſt. Die Verwirrung, die damit entſteht, iſt jetzt das Tagesgeſpräch der Juriſten: die einen erklären, daß alle nach der zweifelhaften Scheidungsurkunde abgeſchloſſenen drei Ehen ungültig ſind, die anderen vertreten die entgegengeſetzte Meinung. Die geſchie⸗ denen Frauen haben inzwiſchen wieder geheiratet, und damit werden auch ihre Männer in die Angelesenheit verwickelt, deren Löſung einſtweilen noch nicht abzuſehen iſt. Die Pointe dieſes Rattenkönigs von zweifelhaften Ehen iſt, daß John Eotton Smith ſich mit ſeiner erſten Gattin wieder ausgeſöhnt hat und nun nicht weiß, ob er ſie eigent ich wieder heiraten muß, oder ob ſie noch verheiratet ſind und was eigentlich geſchehen ſoll. Wird die Ungültigkeit der erſten Eheſcheidung gerichtlich feſtgeſtellt, ſo muß auch die gegen ihn ſchwebende Eheſcheidungsklage der dritten Gattin eingeſtellt werden; damit aber würde auch John Smiths Sohn aus zweiter Ehe ſeine Legitimität verlieren. Während die Juriſten in dicken Aktenbänden forſchen und ſechs oder ſieben Perſonen in Zweifel über ihren Zivilſtand geſtürzt werden, %„„„ jetzt bor dem Hauſe des Wunderdoktors, und die bornehmen In⸗ ſaſſen harren geduldig in der Geſellſchaft von Hunderten armer amüſiert ſich die Oeffentlichkeit über dies bunte Durcheinander] Leute aus dem Volke im Vorzimmer auf den Augenblick, da Maza⸗ bon Ehen, das nur in Amerika möglich erſcheint. roff alle von ihren Schmerzen erlöſen wird. Der ſonderbare Zahn⸗ f — Die Todesſtrafe im freien England. Da man in Frankreichf arzt iſt 53 Jahre alt und behauptet, von ſeinem Onkel das Miltel 7 wird jeder auch 0 die Frage über Aufrechterhaltung oder Abſchaffung der Todesſtrafe geerbt zu haben, den Zahnſchmerz zu beſeitigen. Er ſpricht ein Aieht bei un 5 ümmer eifriger diskutiert, hat ein Korreſpondent des Matin den kurzes Gebet und gibt jedem Schmerzbehafteten ein Blatk Papier, t 0 langfährigen früheren Polizeſpräfekten von London, Sir Roberk] das er gegen die Wange legen ſoll. Geld nimmt der ſeltſame Heil⸗ 15 85 Anderſon, einen der ausgezeichnetſten engliſchen Kriminaliſten um kundige nicht. Den anderen Zahnörzten kam dieſe Konkurrenz des Sehirm ſeine Anſicht befragt. Anderſon ſchrieb die Tatſache, daß die Morde Wunderdentiſten ſehr wenig erwünſcht, und ſie erhoben Vorſtell⸗ ieder hergestellt. in England weniger zahlreich ſind als in Frankreich, dem viel]ungen beint Polizeipräfekten General Dratſchewsky; der Polizei⸗ ſtrengeren Strafvollzug der engliſchen Rechtspflege zu.„Wenn wir präfekt hatte daraufhin eine längere Unterredung mit dem„Zahn⸗ Das 1 0 im Durchſchnitt jährlich nicht mehr als 15—.20 Mordtaten haben, ſchmerzbeſchwörer“, die ihn bewog, gegen Mazaroff nicht einzuſchrei⸗ ſo hängt das nur damit zufammen, daß in England die Todesſtrafe ten und ihm ſein unentgeltliches Wirken nicht zu ſtören. Während Neubeziehen mik der äußerſten Konſequenz durchgeführt wird. Sie werden mich Petersburg ſo ſeinen Wunderdoktor hat, beklagt Moskau den Tod eines Regenschirt nicht von dem Gedanken abbringen können, daß die ſicher drohende des Dr. Zabarin, eines der angeſehenſten Aerzte der Stadt, der weit i1 ne Todesſtrafe am häufigſten auf den Verbrecher Einfluß hat. Nach und breit durch ſeine oft ein wenig draſtiſchen Kuren berühmt war. mit gutem haltbarem meiner Anſicht wirkt die Abſchaffung dieſer Strafe unheilvoll auf Er war ein Original, deſſen Wiſſen man gern in Anſpruch nahm, farbechtem Schitm- 5 die moraliſche Kraft der Nation. Wir Engländer machen aus der und von dem die Klienten noch heute mit einer Art ſcheuer Ehrer⸗ ſ, stoft von Mk..25 Juſtis bdeine Frage des Gefühls. In Frankreich ſcheint ſich mir bietung oder mit einem lächelnden Achſelzucken ſprechen. Wenn er 58 0 dieſe Behandlung der Frage immer mehr vorzudrängen. Wir be⸗ einen Krankenbeſuch machte, ſo erſchien er mit großem Zeremoniell Mannheim Reichhiaſtige Auswahl ſchäftigen uns vor allem mit dem Intereſſe der Allgemeinheit; das in einem altmodiſchen, wunderlich verzierten Kleide, und er wurde in schwarzen und iduums kommt erſt nachher. Außerdem muß die Beſtraf ſehr zornig, wenn rigend wer ihn anſprach ohne gefragt zu ſein. 5, 6 tacbit Schfrs oſ ung ſo raſch wie möglich erfolgen. Es iſt völlig unnütz, einen Men⸗ Kleinliche Kompromiſſe waren ihm ein Greuel; wenn ein Patient Heidelbergerstr. 8. ſchon Monate und Monate im Gefängnis zu halten, bevor man ihn] des friſchen Luft bedurfte, ſo befahl er kurz: reißt dieſe Wand ein, und berurteilt wie das in Frankreich und beſonders in Amerika ge⸗und nicht ſelten veranlaßte er, daß bei ſtrengſter Winterkälte in 9 1, 4 Molz 2 Forbach ſchieht. Im Zeitraum bon einem Monat nach dem Tage der Ver⸗ manchem Krankenzimmer die Fenſter ausgehängt wurden Dabei 17 baftung wird bei uns ein Mörder vernommen, abgeurteilt und ge⸗ begog er reiche Hondrare, für eine Konfultation zahlte man 290 eeee Sohir mfabrik. 9 Serie lI Ein grosser Posten Soerie llI Ein grosser Posten Serie Ein grosser Posten Serie y Ein grosser Posten Mannheim 10. Dezember. Serie Serie VI Ein grosser Posten Serie VII Ein grosser Posten Ein grosser Posten Ein grosser Posten ein grosser Posten Kleiderstoffe Kleiderstoffe Kleiderstoffe Kleiderstoffe Kleiderstoffe Kleiderstoffe Kleiderstoffe AFaze (Mittagblatt.) Durch die ungünstige Geschäftslage der Kleiderstoff-Fabriken, hatten wir Gelegenheit, grosse Posten Kleiderstoffe, nur Neuheiten dieser Saison, enorm billig einzukaufen und stellen solche von Donnerstag, den 10. Dezember ab zu auffallend billigen Preisen zum Verkauf. 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Es ſind hierzu zu rechnen: Zimmerlin⸗ den, Dracenen, Plektogynen, ſowie auch viele unſerer immer⸗ grünen Kübelpflanzen, wie Evonynimus, Laurus Timus, Ole⸗ anedr uſw. Als Park- und Alleebaum gleich häufig angepflanzt findet man heute die gewöhnliche Roßkaſtanie(Aesculus Hip⸗ pocaſtanum), da dieſe Bäume bald Schutz und Schatten geben und auch nicht geringen Zierwert beſitzen. Mancherort können dieſelben aber auch läſtig werden, weil ſie nach der Blüte und während des Fruchkabfalles viel Unſauberkeit und ſomit Arbeit im Garten verurſachen. Empfehlenswert iſt daher die Anpflan⸗ zung der rotblühenden, gefüllten Art, welche nur ſelten oder gar nicht Früchte anſetzt, dabei aber im Herbſt das Laub länger hält, als die weißblühende Kaſtanie. Für kleinere und größere Gärten iſt der ſpriſche Eibiſch (Hibiscus ſyriacus) ein ſehr empfehlenswerter Zierſtrauch, der frei auf dem Raſen ſtehend, wie auch im Vordergrunde der Bus⸗ ketts von ſchöner Wirkung iſt. Schon die kleinen, geräumigen keilförmigen, dreilappigen Blätter verleihen dem Strauch einen angenehmen Schmuck, von dem ſich die malvenartigen Blüten äußerſt wirkungsvoll abheben. Der Strauch muß alljährlich im Frühjahr einem ſtarken Rückſchnitt unterzogen werden, was ein reichtum fördert. Wo der Strauch auf Raſenflächen angepflanzt wird, achte man auf Offenhalten der Baumſcheiben. Bei der Hyazinthentreiberei auf Gläſern wird häufig der Fehler begangen, daß zu warme Räume gewählt werden. Die„Gläſerkultur“ erfolgt am beſten in mäßig warmem Zimmer, da ſich andernfalls die Blüten zu ſchwach entwickeln und auch in der Farbe verlieren. Der geeignetſte Standort iſt, falls die Zimmerwärme nicht entſprechend niedrig gehalten werden kann, zwiſchen den Doppelfenſtern. Es, empfiehlt ſich dann bei großer Kälte, nachts die Fenſter(nach innen) zu öffnen, damit die dann geringere Zimmerwärme den Gläſern zu gute kommt. Zur Vertilgung der Naktſchnecken in unſeren Wintergärten und Gewächshäuſern werden die verſchiedenſten Mittel empfohlen als da ſind: Auslegen ausgehöhlter Kartoffel⸗ oder Rübenſtücke, Schalen mit VBier und dergl. mehr. Nicht im⸗ mer haben ſich dieſe Fallen als zuverläſſig und rentabel er⸗ wieſen, ſodaß als einzig ſichere Bekämpfung dieſer Pflanzen⸗ ſchädiger das Abſuchen(nachts) bei heller Laterne empfohlen werden kann. Das Anbringen der Baumpfähle wird nicht überall in ſachgemäßer Weiſe ausgeführt, ſodaß man häufig be⸗ obachtet, daß der Baum den Pfahl zu halten hat. Beim Pflanzen eines Baumes iſt der Pfahl noch vor dem völligen Zuwerfen des Baumloches zu ſetzen. Bei ſpäterem Einſtoßen werden die Wurzeln leicht beſchädigt. Im allgemeinen ſoll der Pfahl auf die gefährdetſte Stelle zu ſtehen kommen, an Straßen z. B. nach dem Straßendamm zu. Die Länge des Pfahles iſt ſo zu be⸗ meſſen, daß das Bodenende etwa einen Meter beträgt und das obere Pfahlende etwa unter der Krone des Baumes bleibt. Für Himbeerſträucher wähle man eine genügend kompakteres und üppigeres Wachstum erzeugt und den Blüten⸗ weite Pflanzenentfernung, damit ſich die Bodenbearbeitung be⸗ quem ausführen läßt und die Beeren infolge Einwirkung der Sonnenwärme genügend ausreifen können. Am beſten iſt ein Abſtand der Reihen von einander auf 1 Meter und der Pflanzen in der Reihe auf etwa 80 Zentimeter. Die Aeſte der freiſtehenden Pfirſichbäume neigen ſich häufig auseinander, was meiſtens ihr Einſchlitzen bis in den Stamm zur Folge hat. Solche Verwundungen ſind ge⸗ fährlich und ſchwer zu heilen. Beſonders dort, wo bei Neu⸗ pflanzungen von Pfirſichen in den erſten Jahren der Schnitt verſäumt wurde, erzielen wir ſolche übermäßig langen Aeſte, die ſich während des Fruchtbehanges— gleich Peitſchenſtielen— zur Erde neigen und der geſchilderten Gefahr ausgeſetzt ſind. Man muß daher rechtzeitig zur Hand ſein und durch Vorbeug⸗ ungsmaßregeln Abhilfe ſchaffen. Ein kräftiger Pfahl wird hart am Stamme angebracht und an dieſen die einzelnen Aeſte der Form entſprechend angebunden. Hierzu ſind Kokosſtricke das beſte und billigſte Bindematerial. Das Bleichen unfertiger Endivien läßt ſich auf nachfolgende Weiſe vornehmen: Man ſtelle ſie mit den Wurzeln nach oben auf einem Raſen oder ſonſt einer ſauberen, trockenen Unterlage wie z. B. Fichtenreiſig und decke ſie bei ſtärkerem Froſt ebenfalls mit Reiſig ab. Man erhält dann noch ſehr ſchön gelb leuchtenden Salat. Die Arbeit wird beſonders dann nötig, wenn Endivien infolge zu ſpäter Ausſaat oder wegen anhaltend feuchtem Wetter nicht zeitig genug gebunden werden konnten. Zu frühzeitigem Keimen(Austreiben) der Kartoffeln beugt man durch Zuführung reichlicher Lüftung vor. Beſonders bei den Frühkartoffeln iſt hierauf Rückſicht zu nehmen und auch zu dichte Lagerung zu vermeiden. Bs. 16. 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