Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich, Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Polt bez. inel. Poſt⸗ anſſchlag M..43 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg⸗ Iu ſers te: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmen. Druckarbetten 641 Die Colonel⸗Zeile. 28 Bfg Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaftoeoen 877 Auswärtige Inſerate 0„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sobntag) in Berlin und Narlsruha. Expeditton and Berlags⸗ Schluß der Zuſeraten⸗Aunahme ſütr das Mittagsblatt Morgens 1n 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr.„„„ Nr. 588. Mittwoch, 16. Dezember 1908.(Abendblatt.) Antwort an Herrn Klofatſch. +Das vertrauliche, hier bereits kurz erwähnte Rund⸗ ſchreiben des teſchechiſchen Abg. Klofatſch wegen des Bohkotts deutſcher Firmen wird jetzt in ſeinem Worlaute bekannt. Es iſt nützlich, die Geſinnungen und Abſichten dieſes Obmannes des Prager Straßenpöbels kennen zu lernen. und daher möge folgender Paſſus aus ſeinem Schreiben zu allgemeiner Kenntnis gebracht ſein: 1„Alle, welche tſchechiſch reden oder denken, müſſen auf die deutſche Frechheit(?2) mit dem wirtſchaft⸗ lichen Boykott alles Deutſchen antworten. Nicht einen Heller demjenigen, der in die Reihen unſerer Schmäher gehört! Wer nicht gutwillig ſo handeln will, muß einfach im Intereſſe des Ganzen dazu genötigt werden. Ihr kauft eure Maſchinen, Gerſte, Malz, Hopfen und Tee und andere für euer Gewerbe nötigen Artikel bei Deutſchen. Es hat aufgehört, eine Privatſache, zu ſein, von wem ihr dieſe Artikel kauft; ihr dürft ſie nirgend anderswo kaufen als bei Tſchechen. Wir wollen nur eins, was jeder ehrliche Tſcheche wollen muß, die wirtſchaftliche Emanzipation von den Deutſchen und die wirtſchaftliche und damit die poli⸗ tiſche und nationale Stärkung der tſchechiſchen Nation.“ Dieſes Rundſchreiben, das zunächſt nur den tſchechiſchen Brauereien zugegangen iſt, bedentet in ſeiner nächſten Folge naturgemäß den tſchechiſchen Boykott gegen alle deutſchen Waren. Es iſt mit einem Worte der wirtſchaftliche Boyhkott gegen die Deutſchen, der damit ver⸗ kündigt wird. Nachdem in Prag, dem Ausgangspunkte dieſer wüſten Deutſchenhetze, durch Verhängung des Standrechtes den zahlloſen Brutalitäten, die wochenlang von den Tſchechen gegen die dortige deutſche Minderheit begangen wurden, ein Die deutſche Ende gemacht worden war, werden dieſelben nunmehr auf das wirtſchaftliche Gebiet übertragen. So verlogen die Be⸗ gründung iſt, mit der man den Boykott zu rechtfertigen ſucht, ſo gemeingefährlich iſt der Terrorismus, mit dem hier von den Tſchechen vorgegangen wird, indem den Firmen, die trotz des Boykottes Waren aus Deutſchland beziehen, offen⸗ kundig mit Gewalttat gedroht wird. So tiefſtehend und rück⸗ ſtändig auch die Uebertragung politiſcher Zwiſtigkeiten auf das wirtſchaftliche Gebiet iſt, ſo ſchweren Schaden ein ſolches Vorgehen nicht nur den Bohkottierten, ſondern auch den Boykottierenden bringt, ſo konnte man nach dem Voran⸗ gegangenen dieſe Entwicklung der Dinge vorausſehen, die ſich denn auch bereits in dem Abbruch der Beziehungen zahl⸗ reicher böhmiſcher und mähriſcher Abnehmer gegenüber ihren bisherigen langjährigen deutſchen Lieferanten gezeigt hat. Inwieweit von Staats wegen zu dieſem unerhörten Vorgehen der Tſchechen Stellung genommen werden kann, iſt jetzt noch nicht abzuſehen. Jedenfalls kann vorerſt in dieſer Richtung, abgeſehen von der bereits erfolgten Beſchlagnahme und einem etwaigen Vorgehen gegen öffentliche Boykottaufforderung, gegen den ſtillen Boykott, ſolange er nicht zu Gewalttätig⸗ keiten gegenüber unbeugſamen Firmen führt, und wie er durch das Zirkular, wenn es jetzt auch konfisziert iſt, geweckt wurde, wohl nichts unternommen werden. Die tſchechiſchen Brauereien, vor allem die Pilſener, die hier in erſter Linie Feuilleton. Die elektriſche Hiurichtung. In der populär⸗wiſſenſchaftlichen„Umſchau“(Frank⸗ furt d..) ſchreibt Dr. Georg Buſchan: Zahlreich ſind die Vorrichtungen, die der menſchliche Geiſt erſonnen hat, um an Verbrechern die Todesſtrafe zu vollziehen. Es ſei nur an das Verbrennen als Fackel, das Erſchlagen mit Keulen, das Ent⸗ haupten mittels Schwertes, Beiles oder Guillotine, das Herab⸗ ſtürzen von Felſen, das Sieden in kochendem Oel, Waſſer, Schwefel uſw., das Flechten aufs Rad, das Schlagen ans Kreuz, das Pfählen, das Durchſchneiden des Körpers mittels Sägen, das Vorwerfen vor wilde Tiere, das Vergiften, Erſchießen, Steinigen, Erſticken und eine ganze Reihe anderer„genial“ ausgedachter Torturen mehr erninnert. Die Verfahren der früheren Zeit zeichnen ſich durch beſon⸗ dere Grauſamkeit aus, ging man dabei doch von dem Grundſatz aus, daß man an dem Verurteilten ſchwere Rache nehmen und durch recht qualvolle Todesarten auf die Zuſchauer abſchreckend einwirken müſſe. Die neuere Zeit hat nicht nur die Verbrechen, derentwegen Todesſtrafe verhängt wird, bedeutend eingeſchränkt, ſondern auch Methoden erſonnen, möglichſt ſchnell und ſchmerz⸗ los den Verbrecher ſeinem Schickſal zu überliefern. In den verſchiedenen Staaten des Vereinigten Nordamerika iſt als das beſte Verfahren die elektriſche Hinrichtung, die„Elektrokution“, wie man jetzt dort fagt, ſeit mehr als einem Jahrzehnt dort eingeführt worden. Zuerſt wurde ſie im Jahre 1888 im Staate New⸗York Geſetz: der erſte, der auf dieſe Weiſe hingerichtet wurde, war der Mörder William Kemmler: Die Elektrokution muß doch vor anderen Hinrichtungsmethoden den Vorzug haben, in Betracht kommen, geraten durch dieſe ganze Sache in einen ſchwierigen Handel. Auf der einen Seite droht ihnen die tſchechiſche Fauſt, auf der anderen Seite müſſen ſie mit Recht befürchten, daß dem tſchechiſchen Drucke von deutſcher Seite ein Gegendruck entgegengeſetzt wird. Wie die Dinge jetzt liegen, wird ſich dieſer naturgemäß in einer deutſchen Bohkottierung des Bieres der tſchechiſchen, vor allem der Pilſener Brauereien äußern, zu der ſich die geſamten deutſch⸗ ſprechenden Elemente in ſelbſtverſtändlicher Erwiderung auf die unerhörte tſchechiſche Herausforderung verſtehen werden. Die geſamte Preſſe deutſcher Sprache wird es als ihre Pflicht anſehen müſſen, ihre Leſer in vollem Umfange über die ſchmachvolle Behandlung aufzuklären, die das Deutſchtum fortgeſetzt von den Tſchechen erfährt, und ſie aufzufordern, den tſchechiſchen Boykott deutſcher Waren mit einem deuk⸗ ſchen Boykott tſchechiſcher Erzeugniſſe rück⸗ ſichtslos zu erwidern. An dem Nationalgefühl jedes einzelnen Deutſchen wird es dann liegen, ob auf dieſe Weiſe, der einzigen, mit der vorläufig der tſchechiſche Boykott deutſcher Waren bekämpft werden kann, dieſe ſchwere Ver⸗ géwaltigung jedes reellen wirtſchaftlichen Empfindens die ver⸗ diente Sühne finden wird. Der Schaden, den die Tſchechen dabei am eigenen Leibe empfinden werden, wird ſie dann wohl wenigſtens auf dieſem Gebiete bald zur Vernunft bringen. Polftische Aebersicht. Maunheim, 16. Dezember 1908. neber Herrn von Holſtein, deſſen Namen in letzter Zeit im Reichstage mehrfach mit An⸗ erkennung genannt wurde, ſchreibt uns unſer Berliner Mit⸗ arbeiter: Herr v. Holſtein 1— das dürfte nachgerade männig⸗ lich bekannt ſein— infolge von Reibungen und Friktionen mit ſeinen Kollegen aus dem Amt. Es war in der politiſchen Ab⸗ teilung eine empfindliche Rivalität entbrannt zwiſchen Herrn v. Holſtien und dem Geheimrat Hammann, der ja mehr iſt (wenigſtens zeitweilig mehr war) als nur der Vorſteher des Preſſedezernats und da der damals der ſtärkere war, mußte Holſtein gehen. Es haben um jene Zeit im Auswärtigen Amt ſehr beträchtliche Unter⸗ und Nebenſtrömungen beſtanden und deshalb wird man die Verſtcherung des Herrn Reichskanzlers, daß er dergleichen nie dulden würde, bei allem Reſpekt vor ſeiner Perſon und ſeinem Wort wohl nur als po tiſche Licenz auffaſſen dürfen. Im Frühjahr 1907 war Herr v. Holſtein bis zu einem gewiſſen Grade auch mit dem Kanzler zerfallen. Seitdem haben die Dinge in der Beziehung ſich ja gewandelt; alte Fäden ſind wieder geknüpft worden und als kürzlich Herr v. Holſtein ſchwer und bei ſeinem Alter nicht ungefährlich er⸗ krankt war, hat der Kanzler oft und lange an ſeinem Schmer⸗ zenslager geweilt. Auch ſonſt hat Herr v. Holſtein ja mit man⸗ chem, der ihm ehedem Feind war, Frieden gemacht. Er hat an Herrn Harden einen Brief geſchrieben, den dieſer— einſt ſein erbitterſter Gegner— unter Komplimenten veröffentlichte u. die Vermutung iſt erlaubt, daß er auf die Politik, die in der „Zukunft“ gemacht wird, nicht ganz ohne Einfluß geblieben iſt. denn ſonſt häkten ſich nicht auch andere Skaaken enkſchloffen, ſie einzuführen, ſo Ohio(1896), Maſſachuſetts(1898), New⸗ Jerſey(1907) und Virginia(1907). Im Staate New⸗York ſind ſeitdem allein über 100 Hinrichtungen auf elektriſchem Wege vorgenommen worden. Die Vorrichtung beſteht in einer ſtationären Dynamo⸗ maſchine, die einen Wechſelſtrom von 2000 Volt erzeugt, einem„Sterbeſtuhl“(death chair) mit einem Anſatz für das Hinlegen des Hauptes, Bandagen zum Feſtſchnallen und Elek⸗ troden. Vor jeder Hinrichtung überzeugt ſich der ausführende Ingenieur, daß das ganze richtig funktioniert. Der Verbrecher wird ſodann zum Stuhl geleitet, Kopf, Rumpf, Arme und Beine werden durch breite Binden befeſtigt, die eine gut durchfeuchtete Elektrode am Kopf, die andere an der Wade angebracht. Ein Raſieren des Kopfes, wie vielfach geglaubt wird, findet nicht ſtatt. In dem Augenblick, wo der die Exekution beobachtende Arzt bemerkt, daß die Lunge des Delinquenten die kleinſte Menge Luft enthält, wird auf ſein Zeichen der Strom ein⸗ geſchaltet. Dieſer Augenblick wird aus folgenden Gründen ab⸗ gepaßt. Beim Eintritt des Stromes in den menſchlichen Körper verfällt dieſer in einen Krampfzuſtand, an dem auch die Schließ⸗ muskeln der Stimmritze teilnehmen. Wenn ſich nach dem Nach⸗ laſſen des Stromes die Spannung wieder löſt, öffnet ſich auch die Stimmritze, und die in der Lunge befindliche Luft entweicht mit einem ſeufzerähnlichen Geräuſſch, ſodaß die Zu⸗ ſchauer den Eindruck gewinnen, als ob noch Leben im Körper ſei, zumal wenn etwa in der Luftröhre befindlicher Schleim auch noch in Bewegung gebracht wird. Im Augenblick, wo der Kontakt hergeſtellt iſt, verfällt der ganze Körper in einen Muskelkrampf, der aber durch das Feſt⸗ ſchnüren für das Auge gemildert wird. Bei Abſchwächung des Vielleicht iſt auch die Bülowtreue, die Herr Harden redend und ſchreibend jetzt präſtiert, in mancherlei Belang auf Rat und Zuſpruch des erfahrenen Ratpflegers zurückzuführen. Kurz, zur Untätigkeit und Einflußloſigkeit iſt auch der penſtonierte Herr v. Holſtein nicht verdammt. Ob dieſe ſozuſagen poſthume Tätigkeit unſerem gemeinen Weſen immer zum Segen gereicht, möchten und können wir nicht entſcheiden. 8 Von der Haupiſtelle Deutſcher Arbeitgeber⸗ verbände. Die geſtrige Verbandsverſammlung der Sauptſtelle Deutſcher Arbeitgeberverbände in Berlin wurde in Verhinde⸗ rung des Vorſitzenden v. Vopelius von dem ſtellvertretenden Vorfitzenden Landrat a. D. Rötger, dem Vorſitzenden des Direktoriums der Firma Friedrich Krupp, geleitet. Sie war aus allen Teilen des Reichs und aus allen Induſtrien zahl⸗ reich beſucht. Nach Erledigung einer Reihe geſchäftlicher Angelegenheiten— Wahlen, Rechnungslegung, Beitrags⸗ feſtlegung uſw.— erſtattete der Geſchäftsführer der Haupt⸗ ſtelle, Bueck, den Jahresbericht. Ausgehend von der augen⸗ blicklichen Wirtſchaftslage und dieſe eingehend darſtellend, ſchilderte der Berichterſtatter von großen Geſichtspunkten aus die bisherige Wirkſamkeit und die Erfolge der Arbeitgeber⸗ verbände und ihrer Zentralſtellen. An der Hand von Bei⸗ ſpielen hob er insbeſondere die erzieheriſche Wirkung der Arbeitgeberverbände hervor. Erzieheriſch wirken die Arbeitgeberverbände einmal auf ihre eigenen Mitglieder, wie ſelbſt von Gewerbeinſpektoren anerkannt worden iſt, ſodann aber auch auf die Arbeiterſchaft und die Gewerkſchaften ein. Die Gewerkſchaften, die früher ihren Kampfcharakter ſo ſehr betonten, ziehen ſich jetzt auf die ſogenannten friedlichen“ Bewegungen zurück, wie ſich aus der letzten Statiſtik der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften über die Bewegungen des Jahres 1907 ergibt; auf die Zeit der Maſſenangriffe und auf die Taktik der fortgeſetzten Beunruhigung iſt ein vor⸗ ſichtiges Abwägen der Ausſichten des Erfolges getreten. Die bisherige Entwicklung der Hauptſtelle bezeichnet der Bericht⸗ erſtatter als durchaus erfreulich. Es gehören ihr zurzeit 77 große Verbände an, bei deren Mitgliedern ziemlich eine Millionen Arbeiter beſchäftigt werden. Dieſe Arbeiterzahl ſtellt nicht die Höchſtzahl, ſondern nur die Durchſchnittszahl dar, und außerdem ſind Doppelzählungen von Arbeitern ſo gut wie ausgeſchloſſen. Erfreulich war vor allem auch die dauerpde Fühlungnahme der Zentrale mit ihren Verbänden und die Geſchloſſenheit ihrer Mitgliedſchaften. Die Hauptſtelle wird auch weiterhin auf die Geſchloſſenheit der in ihr vertretenen Verbände ihren Hauptwert legen. hältnis zu dem mit der Hauptſtelle im Kartell ſtehenden Verein deutſcher Arbeitgeberverbände hat im verfloſſenen Jahre nach mancherlei Richtung eine erfreu⸗ liche Förderung erfahren. Sodann erſtattete Dr. Hoff⸗ Düſſeldorf Bericht über die bei einer Anzahl von Werken be⸗ ſtehenden Arbeitervereine und Dr. Tänzler Berlin über die Koalition der Privatangeſtellten und geiſtigen Arbeiter. Beide Fragen haben im Laufe des Jahres die Oeffentlichkeit erheblich beſchäftigt. Die Hauptſtelle ſteht auf dem Boden der geſetzlichen Koalitionsfrei⸗ heit; ſie tritt deshalb der Koalition der Privatangeſtellten durchaus nicht entgegen, hält ſich aber für berechtigt und ver⸗ zahlreichen Beobachtungen ſtets den Eindruck betommen, daß der Tod dabei ſtets ſchmerzlos und ſofort eingetreten ſein müſſe. Bereits beim erſten Kontakt hören Zirkulation und Atmung vollſtändig auf. Das Bewußtſein ſchwindet in dem⸗ ſelben Augenblick, und die verlängerte Anwendung des Stromes in der angeführten Weiſe bürgt dafür, daß die vitalen Funk⸗ tionen derart beeinträchtigt werden, daß eine Wiederherſtellung unmöglich iſt. Die Pupillen erweitern ſich ſofort und bleiben auch nach dem Tode vergrößert. Buntes Feuflleton. — Das Mittelglied zwiſchen Affen und Meuſchen. Die von uns ſchon telegraphiſch wiedergegebene Mitteilung des Miſſions⸗ vorſtehers Perrier an die Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften hat ein ganz ungeheueres Aufſehen erregt. Nach ſeiner Er⸗ klärung ſtellt der Fund den älteſten Menſchentypus auf der Erde dar. Es war ein Schädel und das dazu gehörige Ge⸗ rippe, die vor einigen Monaten von zwei Geiſtli hen, die ſich mit Ausgrabungen beſchäftigten, in der Ortſchaft Chapelle aug Saint, im Departement Correze, gefunden worden waren. Neben dieſem Gerippe fand man auch Knochen von einem Nashorn. Prof. Perrier erklärte, das aufgefundene Gerippe ſtamme aus dem Ende der Tertiärzeit. Der Schädel zeige die vollſtändige Ver⸗ wandtſchaft mit demjenigen eines Affen, und außerdem laſſen die gebogenen Glieder Arme und Beine erkennen, daß das Weſen in ſeiner Haltung ein Mittelding zwiſchen Menſchen und Affen geweſen ſein müſſe und ſich auch vielfach in kriechender Haltung fortbewegte. Das Alter, Stromes läßt der Krampf nach: wenn er gänzlich unterbrochen iſt, fällt er vollſtändig in ſich zuſammen. Spißka hat bei ſeinen dieſes Menſchen, der Menſchenaffe bezeichnet wird, wird auf * Das Ver⸗ 0 Seit General⸗Anzeiger.(Aben blatt.) pflichtet, wenn die Koalitionsfreiheit zu bewußten Schädi⸗ gungen des Unternehmers mißbraucht wird, ſolche etwaigen Beſtrebungen energiſch zurückzuweiſen.(Es iſt nicht recht klar, worauf hier gezielt und was mit dieſen ſehr dehnbaren Worten beabſichtigt wird, doch nicht etwa eine Verallgemeine⸗ rung des Augsburger Beiſpiels?) Sie hält es ferner mit den Grundſätzen der Koalitionsfreiheit nicht für vereinbar, wenn den Koalitionsbeſtrebungen der Arbeiter, die nicht auf gewerkſchaftlicher Grundlage ſtehen, von den Gewerkſchaften und auch von bürgerlicher Seite Hinderniſſe in den Weg ge⸗ legt werden. Der Verbandsverſammlung war eine Sitzung des Vor⸗ ſtandes und des Ausſchuſſes der Hauptſtelle voran⸗ gegangen, die ſich mit innern Fragen zu beſchäftigen hatte. Intereſſant war noch die Mitteilung, daß die Gewerkſchaften in Deutſchlands Induſtrie, Handel und Verkehr 2074 611 männliche und 140 554 weibliche, zuſammen 2 215 165 Mit⸗ glieder zählen. Es betrug die Jahreseinnahme 46 651 878 Mark, die Jahresausgabe 41 285 423., der Kaſſenbeſtand 31 544 660 M. Die Ausgaben betrugen im einzelnen 9301238 M. für Unterſtützungen, 15 839 318 M. für Aſw., 6 355 966 M. für Verwaltung. Schürer des Unfriedens. Die„Kreuzztg.“ fährt fort, in der Kaiſerfrage ihr doppel⸗ deutiges Spiel zu ſpielen. In einem Rückblick auf die ver⸗ floſſene Parlamentstagung erklärt ſie u..: Der Reichstag hätte bei den Debatten über die Veröffentlichung im„Daily Telegraph“ enttäuſcht, und in all der Trübſal wäre nur das „mannhafte, von unwandelbarer Königstreue zeugende Auf⸗ treten des Abg. v. Oldenburg“ ein Lichtblick geweſen. Dann aber richtet ſie ihr ſinnendes Seherauge in die Zukunft und prophezeit: „Dieſe tieftraurigen Novembertage werden im deut⸗ ſchen Volke noch auf Jahre hinaus nicht vergeſſen werden, und die deutſche Volksvertretung wird dabei nicht gerade in einem rühmlichen Lichte erſcheinen. Jusbeſondere ſchon um deswillen nicht, weil dieſe, das ganze Volk bewegende Angelegenheit nicht nur erheblich übertrieben, ſondern auch dazu benutzt worden iſt, ſie parteipolitiſch auszubeuten und die Rechte des Parlaments auf Koſten der Kronrechte zu vermehren.“ Verwegener können die Dinge wohl nicht auf den Kopf geſtellt werden. Wenn verſucht worden iſt, die Angelegenheit parteipolitiſch auszubeuten, ſo iſt das nur zum Schluß jener zweitägigen Debatten geſchehen und zwar von Herren, die der„Kreuzztg.“ erheblich näher ſtehen als der Linken. Nicht ohne einen gewiſſen ſtillen Humor iſt auch die eigenartige Auffaſſung der„Kreuzztg.“, daß ſchon das Anſtreben größerer Rechte für das Parlament jemand zu disqualifizieren ver⸗ möchte. Für ſolchen Myſtizismus, räumen wir offen ein, fehlt uns jedes Verſtändnis. Kronrechte ſind ebenſo wenig wie Parlamentsrechte für die Ewigkeit gemacht; beide ſind in den Fluß der Entwicklung geſtellt und pflegen ſich zu wandeln, wenn ihre Zeit erfüllt iſt. Und wären weite Kreiſe des Volkes wirklich der Ueberzeugung, daß das bisherige Verhältnis der Kräfteverteilung zwiſchen Krone und Parla⸗ ment nicht mehr ausreichte, das Heil der Geſamtheit zu währleiſten, ſo wäre es ganz einfach ihre patriotiſche Pflicht, nach einer Aenderung dieſes Verhältniſſes zu ſtreben. Im übrigen iſt in jenen Novembertagen eine Erweiterung der Parlamentsrechte in Wahrheit nicht einmal angeſtrebt wor⸗ den. Was die Nation— und auch die Konſervativſten und am meiſten Royaliſtiſchen in ihr— damals wollten. kann die „Kreuzztg.“ in dem ihr politiſch doch wohl naheſtehenden „Reichsboten“ nachleſen. Sie wollte— ſo ſteht da geſchrieben — der ſchon lange in den Herzen lebenden ehrlichen Ueber⸗ zeugung Ausdruck geben, daß es ſo nicht weiter gehen könne. An derſelben Stelle wird die„Kreuz⸗Zeitung“ dann auch einiges Nachdenkliche über„Schmeichler“,„halsſtarrige Ver⸗ ſtockung“ und„unbußfertige Verhärtung“ finden. Zum Kampf der deutſchen Aerzteſchaft mit dem Verband Deutſcher Lebensverſicherungs⸗ Geſellſchaften. Aus den Kreiſen der deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaften erhalten wir eine Zuſchrift nrit der Bitte um Veröffentlichung und wiör entſprechen der Bitte nach den Grundſätzen der Villigkeit. Man ſchreibt uns: Die„Korreſpondenz des Verbandes der Aerzte Deutſchlands“ verbreitet eine auch in dieſer Zeitung veröffentlichte Mitteilung, ————bbbbbbbbbccHHK vorgeſchichtliche Schädel, der 1867 im Neandertale bei Düſſeldorf und auch älter als der Schädel, der bei Syp in Belgien ge⸗ funden worden iſt. Das naturgeſchichtliche Muſeum hat den äußerſt ſeltenen Fund für 1500 Francs erworben. Es wird hinzu⸗ gefügt, daß dieſes Weſen zu einer Zeit gelebt hat, als Frank⸗ reich noch tropiſches Klima beſaß und als noch haarige Mammuth⸗ tiere, Rhinozeroſſe und eigenartige Hirſche dort lebten.(Siehe auch das Feuilleton im geſtrigen Abendblatt:„Der homo primi⸗ tivus.“ D. Red.]. 8 i Die Madonna mit der Wickenblüte. Es iſt ſeit den Entdeckungen am Clarenaltar des Domes(ſiehe Feuilleton im Montag⸗Abendklatt. Die Redaktion! in Köln das Gerücht laut geworden, daß auch die weltberühmte Madonna mit der Wickenblüte im Wallraf⸗Richartz⸗Muſeum eine Fälſchung ſei. Direktor Pappelreuter teilt der„K. Ztg.“ darüber mit: „Die vorſtehende Annahme ſtimmt. Seit Jahren wurde von Verrn Fridt und mir in Unabhängigkeit voneinander ein mehr Ader weniger beſtimmter Verdacht gegen das Stück gehegt. Eine nach den Entdeckungen am Clarenalter vorgenommene genaue Unterſuchung hat bei uns beiden keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß das Werkchen nicht etwa bloß übermalt, ſondern ganz und gar mit techniſchen Mitteln des 19. Jahrhunderts hergeſtellt iſt. Es kann ſich nur noch un die genauere Zeit der Entſtehung im erſten Drittel des 19. Jahrhunderts, ſowie um die Frage nach der Perſönlichkeit des Malers handeln. Wahrſcheinlich ſtehen wir vor einer Myſtifikation, die ein Künſtler ausführte, der ganz und gar in dem Studium alter Stile aufgegangen war. Nähere Ans⸗ führungen bierüber wird Direktor Poppelreuter demnächſt in chnütgens Zeitſchrift für chriſtliche Kunſt geben.“ —.„Rooſevelt im Urwald“. Aus Newpork wird uns berich⸗ tet: Die letzte Sitzung des berühmten Gridiron⸗Klub in Waſbington iſt jetzt das Tagesgeſpräch der amerikaniſchen Ge⸗ . denn diesmal war der ſcheidende Pröſident Rooſevelt s Opfer der luſtigen Spattfreude dieſer ſeltfamen Vereinigung, Streiks, 7 499 148 M. für ſonſtige Zwecke, Agitation, Prozeſſe 170 000 Jahre geſchätzt. Der Fund erſcheint ſomit älter als der die das Publikum gegen die Geſellſchaft einzunehmen ſucht. Wich⸗ tig iſt darin das Zugeſtändnis, daß die neuen Honorarſätze, d. h. der Staffeltarif von der Mehrheit des Aerztetages nur als vor⸗ Läufige Grundlage eines kurzdauernden Uebergangsvertrags als er⸗ träglich bezeichnet wurden, daß alſo nach Ablauf dieſes Vertrages neue, höhere Forderungen geſtellt werden ſollten. Gerade weil die G. ſellſchaften ſich nicht nach kurzer Zeit einem neuen Kampfe ge⸗ genüber geſtellt ſehen wollten, und weil ſie mit den von ihnen be⸗ willigten Honoraren, die eine durchaus angemeſſene Vergütung der ärgtlichen Leiſtungen darſtellen, ſchon bis an die ihnen durch das Intereſſe des verſichernden Publikums gezogene Grenze gegangen waren, haben ſie es mit Recht abgelehnt, einen kurzfriſtigen Ver⸗ trag anzunehmen.— Daß ein Kampf ausgebrochen iſt, obwohl die Geſellſchaften nach Kündigung der alten Vereinbarungen freiwillig den Aerzten die erhöhten Honorare des Staffeltarifes zugebilligt hatten, und daß dieſer Kampf noch nicht zum Frieden geführt hat, iſt allerdings Schuld des Leipziger Verbandes. Sein Vorſitzender und ſein ſtellvertretender Vorſitzender haben auf dem Danziger Aergtetag nachdrücklich gegen die Langfriſtigkeit des Vertrags ge⸗ wirkt, obwohl die Vertrauensmänner der Aerzteſchaft die Lang⸗ friſtigkeit den Geſellſchaften einſtimmig zugeſtanden hatten. Der Vorſtand des Leipziger Verbandes hat dann nach der Kündigung ſofort die ſchwerſten Geſchütze aufgefahren. Den Geſellſchaften aber, die bisher nur mit dem Aerztevereinsbund in Beziehungen geſtan⸗ den hatten, konnte es nicht zugemutet werden, zum Zwecke einer Verſtändigung an den ihnen vom Aerztetag aufgedrängten Leipziger Verband heranzutreten. Als ſich freiwillig Vermitkler fanden, haben ſie ſich gern deren Vorſchläge angeſchloſſen. Der Leipziger Verband aber war es, der die Verhandlungen zum Scheitern brachte, indem er den im beiderſeitigen Intereſſe liegenden Vorſchlag eines Anparteiiſchen Vorſitzenden bei den Friedensverhandlungen ebenſo wie die ſelbſtwerſtändliche Forderung der Einſtellung der Feindſe⸗ ligkeiten für die Dauer dieſer Verhandlungen ablehnte, und ſich auf wiederholte Voyſtellung der Vermittler deren weitere Tätigleit ver⸗ bat. Direkt unzutreffend iſt es, es ſei dem Leipziger Verband zuge⸗ mutet worden, er möge ſich auf Gnade und Ungnade in die Hand des Gegners geben. Der Leipziger Verband weiß ganz genau, daß die Geſellſchaften gern zu einem Entgegenkommen bereit ſind, daß ſie aber weſentlich neue Zugeſtändniſſe zu machen außer Stande ſind. Dieſe den Geſellſchaften durch das Intereſſe des Publikums vorge⸗ ſchriebene Haltung wird ihnen dadurch erleichtert, daß ſie nachtei⸗ lige Folgen des Kampfes bisher nur in unerheblichem Umfange ge⸗ ſpürt haben. Deutsches Reich. —(Zur Wahlreform in Preußen.) Aller Vorausſicht nach wird der freiſinnige Wahlrechts⸗ antrag im Laufe des Monats Januar im preußiſchen Abgeordnetenhauſe zur Verhandlung gelangen. — Das Angebot häuslicher Dienſtboten) iſt unverändert größer als im vergangenen Jahre: Nicht allein, daß in manchem Haushalt infolge der ſchlechteren Ein⸗ kommensverhältniſſe mit weniger Dienſtperſonal gewirtſchaf⸗ tet wird als bisher, und ſchon dadurch Entlaſſungen ent⸗ ſtanden ſind, iſt auf der anderen Seite infolge des Arbeits⸗ mangels in der Induſtrie auch das Angebot ſtark gewachſen. Die weiblichen Dienſtboten, die bisher immer noch die private Stellenvermittlung bevorzugten, wenn ſie Stellen ſuchten, drängen ſich jetzt auch mehr zu den öffentlichen Arbeitsnach⸗ weiſen, um Stellungen zu erlangen. Im Oktober ging die Zahl der weiblichen Arbeitſuchenden, die ſich um häusliche Dienſte bemühten, nun nicht weniger als 21 pt. über die vorjährige Anzahl hinaus. Die Zahl der offenen Stellen hat aber bemerkenswerterweiſe gegenüber dem Vorjahr abgenom⸗ men. Auch bei männlichen Dienſtboten zeigt ſich die nämliche Erſcheinung. Für beide Gruppen zuſammen ergibt ſich im Oktober ein Andrang von 127,9 Arbeitſuchenden gegen 103,8 im vorigen Jahr. Der Andrang iſt demnach um 24,1 größer als im Vorjahr. Im Oktober 1906 hatte der Andrang an den öffentlichen Arbeitsnachweiſen nur 97,6 betragen; gegen damals ergibt ſich alſo eine Zunahme des Andranges um 30,3. Mit dem Herannahen des Winters und ſeiner Steige⸗ rung der in duſtriellen Arbeitsloſigkeit hat das Angebot von Dienſtboten beſonders ſcharf zugenom⸗ men; ſchon der Oktober hatte eine Zunahme gebracht. Im September war der Andrang erſt um 20,1 über den des Vorjahres hinausgegangen, im Auguſt um 20,7 und im Juli erſt um 14,2. Bei der gewerbsmäßigen Stellenvermittlung macht ſich, nach einzelnen Beobachtungen zu ſchließen, die gleiche Entwicklung bemerkbar wie bei den öffentlichen Arbeitsnachweiſen: die Nachfrage iſt entſchieden ſchwächer ge⸗ worden, während das Angebot zunimmt. und Rooſevelt ſelbſt war der wehrloſe Augenzeuge der grotesken Scherze, die ihm und ſeiner Zukunft galten. Der Gridironklub iſt ein Verein, dem hauptſächlich bekannte Waſhingtoner Jour⸗ naliſten angehören und der es ſich zum Sport gemacht hat, auf ſeinen Klubabenden ſeine Gäſte, die meiſt aus höheren Diplo⸗ maten, Miniſtern und bekannten Politikern ſich zuſammenſetzen, dadurch zu unterhalten, daß er ſie ſelbſt mit fröhlicher Unbe⸗ kümmertheit parodiert. Am Sonntag waren Rooſevelt, Taft und der Vizepräſident Fairbanks geladen, und auch ſie entgingen nicht dem Humor der Klubmitglieder. Kaum hatte Rooſevelt an der Tafel Platz genommen, ſo erloſchen im Saale die Lichter, tief⸗ ſchwarze Finſternis umhüllte die Verſammlung und dann erklang die Stimme des Vorſitzenden:„Wir ſind jetzt im dunkelſten Afrika.“ Es war das Signal zu einem Höllenlärm. Von allen Seiten ertönten grauenvolle Mißlaute, man hörte das dumpfe Brüllen des Löwen, das zornige Fauchen des Tigers, der bellende Schrei der Hyäne und dazwiſchen die dumpfen Trompetentöne des Elefanten. Der Klub hatte eine ganze Anzahl von fach⸗ kundigen Leuten engagiert, die ſich darauf verſtanden, Tierlaute naturaliſtiſch nachzuahmen, und ſie alle erfüllten gewiſſenhaft ihre Aufgabe. Plötzlich ſchwieg der Lirm. Am einen Ende des Saales glimmten einige Glühlampen auf, der Vorſitzende er⸗ klärte:„Plötzlicher Sonnenaufgang im ſüdlichen Senegambien“ und aus dem Halbdunkel löſten ſich die Formen eines Zeltes, das in ſcherzhafter Umkehrung des Titels der Zeitſchrift, in deren Verband Rooſevelt eintritt, das Wort„The Lookout“ zeigte. Ein tropiſcher Urwald umrahmte das Bild. Vor dem Zelte ſah man einen Mann mit Tropenhelm und Khakirock, daneben einen Zulu⸗ kaffer, der, den Speer in der Hand, Wache hielt, und daneben eine geheimnisvolle Perſönlichkeit, deren Bruſt in großen Lettern die Inſchrift„Rechnungsrepiſor“ ſchmückte. Aus dem Zelte er⸗ tönte das aufgeregte Klappern einer Schreibmaſchine und dann erklang eine Stimme, die täuſchend dem Organ Rooſevelts ähnelte:„Los, Sekretär, ſchreiben. An die Schmierer⸗Repue, Newpork. Viktoria janza, 1. April. Der Löwe iſt ein wildes grauſames Tier“. In dieſem Augenblick ſah man, was das Amt des„Rechnungsreviſors“ war: mit einem kleinen Glockenwerk Mannbeim, 16. Dezember? Württembergiſche Politik. Parteitage. Stuktgart, 16. Dez. Die Landesverſammlung der Deutſchen Partei wird am Sonntag. den 10. Januar in Stuttgart abgehalten werden.— Parzeitag der deutſchen Volkspartei findet am Dreikönigstag, 6. Januar, iyn Stuttaart ſtatt. Der Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Ein neues reform⸗katholiſches Organ. s. München, 15. Dez.(Von unf. Korreſpondenten.) Das von dem früheren Prediger von St. Ludwig in München, Dr. Klaſeur, gegründete reformkatholiſche Organ„XX. Jahr⸗ hundert“, ſtellt am 1. Januar ſein Erſcheinen ein. Der bis⸗ herige Chefredakteur Dr. Englert, der wegen ſeiner wiſſen⸗ ſchaftlichen Publikationen aus der Kirche ausgeſchloſſen wurde, beabſichtigt nun, eine neue Zeitſchrift herauszugeben, die als Organ der Moderniſten propagiert werden ſoll. Vom Bund vaterländiſcher Arbeitervereine⸗ Zur Abwehr. Seit einiger Zeit wird beharrlich verſucht, unſeren Verein als ſogenannte gelbe Organiſation hinzuſtellen. Das geſchieht einer⸗ ſeits zu dem Zweck, unſere Bewegung— um jeden Preis— zu ſchädigen, andererſeits iſt es eine Folge mangelhaften Eindringens in die Sache. Letzteres ergibt ſich deutlich aus der Art der Be⸗ weisführung, wenn von einer ſolchen überhaupt die Rede ſein kann. Ein Tei! unſerer nationalen Gegner hält es über⸗ haupt nicht für nötig, ſich mit unſerer Bewegung an ſich eingehender zu beſchäftigen. Aus der„Volksſtimme“ nachplappern iſt ja bequemer. Daß unſer Verein ein gelber Verein ſein müſſe, wurde in der Hauptſache„bewieſen“ dadurch, daß es eben behaup⸗ tet wurde. Die nötige Würze dazu bildeten Schlagworte und Phraſen. 85 Es iſt eine bedauerliche Tatſache, daß wir von„nationalen“ Gegnern mit„Gründen“ bekämpft werden, die unverändert der ſozialdemokratiſchen Preſſe entnommen ſind. Ausgerechnet von ſolchen nationalen Organiſationen, bezw. Organiſatiönchen, die ſich kaum des offenen und verſteckten ſozialdemokratiſchen Ein⸗ fluſſes in ihren eigenen Reihen erwehren können und die die Kampfesweiſe der roten Preſſe dazu noch an ſich ſelbſt erfahren. Wir haben nicht die Abſicht, uns in einen Kampf mit natio⸗ nalen Arbeiterorganiſationen irgend welcher Art einzulaſſen, im Gegenteil, wir möchten mit ihnen bereint ſchlagen. Wenn auch kraſſe Intereſſengegenſätze beſtehen, ſo ſollte ſich doch in vielen it von Fall zu Fall erzielen laſſen. wir davor warnen, in ſo hinterhäl⸗ Fragen eine Gemeinſamkeit Dringend aber möchten tiger Art gegen uns vorzugehen, geblich— neulich von Mitgliedern einer an chroniſchem Mitglie⸗ derſchwund leidenden Organiſation geſchehen iſt. Es könnte ſich ſonſt leicht ereignen, daß wir eine luſtige Jagd veranſtalteten. Db das in der„Brunftzeit“ oder nicht ſein würde, wäre uns egal. Der ſcharfen— nicht vergifteten— Pfeile haben wir genug im Köcher. Hinweiſen möchten wir noch darauf, daß der frühere 1. Vorſitzende ſowie mehrere Mitbegründer und eine Anzahl frü⸗ herer Mitglieder der bezeichneten Organiſation dieſer ſchweren Herzens den Ricken gekehrt haben, weil ſie ſich nicht von der Richtung maßoriſieren laſſen wollten, die nicht hineingehörte und überhand nahm. Die alten Streiter ſtehen jetzt in unſerer Phalanx. Wir müſſen alle nationalen Kreife bitten, unſerer Orgaui⸗ ſation ſich zunächſt abwartend gegenüberzuſtellen und nicht von vornherein den Stab jedenfalls keine Veranlaſſung, ſich ihrer Ueberzeugung zu ſchä⸗ men. Der Verein iſt nicht von Unternehmerngegrün⸗ det, ſondern von Ar beitern, die ſich ſämtlich, ohne durch ihre Arbeitgeber direkt oder indirekt beeiuflußt oder gar gezwungen zu ſein, dem Verein angeſchloſſen haben. So, wie die Sozialdemokratie unſeren Verein haben möchte, wird er ganz gewiß nicht. Der Verein will die Vaterlandsliebe prak⸗ tiſch betätigen und dem Arbeiterintereſſe dienen, allerdings nicht unter Führung der Sozialdemokratie. „Diktatur des Proletariats! Ihr Herren, wollt Ihr wiſſen, wie dieſe Diktatur ausſieht? Seht Euch die Pariſer Kommune war die Diktatur des Proletariats.“(Ir. Engels, Ob die Herrſchaft der heutigen, unbeſchreiblich irregeführten und einſeitigen Sozialdemokraten anders ausſehen Würde? wie dies— allerdings ver⸗ regiſtrierte er jedes Wort, das mit einem Dollar honorierk werden ſollte. Im Zelte brauſte der Fluß der Worte weiter und draußen erklangen die Regiſtrierglocken.„Der Löwe iſt ein wildes grauſames Tier“(ſieben Dollar! rief der Reviſor).„Er hat einen weichen Leib und einen harten Kopf.“(Sechzehn Dollar! ſchreit der Reviſor).„Er iſt der König der Tiere und ſeine Tochter iſt eine Prinzeſſin.“(28 Dollar!).„Der Löwe brüllt wie ferner Donner.“(34 Dollar!),„aber niemand geht es an, was er für eine Religion hat.“(45 Dollar!)]. Unter der lärmenden Heiterkeit der Gäſte ging das Diktat weiter. Dann ruft plötz⸗ lich die Stimme im Zelt:„Einen Augenblick, ich will ſchnell was erleben. Ein Schuß fällt aus dem Zelt. Und der bewegungsloſe Zulukaffer wird plötzlich lebendig, er wendet ſich um, ergreift ein kleines Fell, das ſofort ſorgfältig vor dem Expeditionsphoto⸗ graphen photographiert wird. Dann ertönt wieder die Stimme Rooſevelts, der ſofort für eine andere Zeitſchrift dieſes Jagd⸗ abenteuer berichtet. Im Zelte ſtockt plötzlich das Knattern der Schreibmaſchine: ſie hat die Ueberanſtrengung nicht ausgehalten. Eine neue Schreibmaſchine wird herbeigeſchleppt. Inzwiſchn regi⸗ ſtriert der Reviſor jedes Wort mit einem Dollar. Nach einer Weile iſt auch die zweite Schreibmaſchine zerbrochen und eine dritte tritt in Aktion. Endlich beginnt Rooſebelt einen Bericht an den„Loopkout“. Der Reviſor will weiter regiſtrieren, aber von innen ertönt die Stimme:„Halt, das geht Sie nichts an, da bin ich feſt engagiert.“ Der Text eines Berichtes erregte neue Heiterkeitsſtürme. Rooſevelt ſchreibt, er wolle ſich zwar nicht in Tafts Politik mengen, aber ihm wären einige Gedanken einge⸗ fallen, die Taft doch eigentlich befolgen könne. Und dann folgte eine Rede, in der alle Rooſeveltſchen Redewendungen wieder⸗ kehrten. Plötzlich zerſpringt mit lautem Knall die dritte Schreib⸗ maſchine.„Es ſind keine Maſchinen mehr da“, ſagt der Repiſor, und aus dem Zelte erklingt mißmutig Rooſevelts Stimme:„Dann fahre ich nach Hauſe.“ Rooſevelt beſaß genug Humor, in das Lachen der übrigen miteinzuſtimmen, aber als er tags darauf in den Blättern die Berichte Wort für Wort genau nachlas, mag er ſich vielleicht doch ein ganz klein wenig geärgert haben zu brechen. Unſere Mitglieder haben — S,. * nhetch, 18. Dezember. General-luzeiger.(Abendblath. 3. Seite. Der Ausdruck„Unternehmerſchrptruppe“ wurde bon einer Seite auf ans angewendet. Wir ſind begierig, eine ſachliche und klare Erläuterung dieſes Wortes zu hören. Der vaterländiſche Arbeiterverein ſteht vollkommen frei und unabhängig vom Unternehmertum da, auch in finanzieller Hinſicht. Dadurch, daß wir den Klaſſen⸗ kampf verwerfen, ergibt ſich von ſelbſt eine andere Stel⸗ den Arbeitgebern gegenüber— und umgekehrt— als die der Sozialdemokratie nebſt Trabanten. Jedenfalls ſind wir gern bereit, unſere Satzungen einer nationalen Zeitung auf Axefordern zum Abdruck zu überreichen. Auf die Anwürfe der„Volksſtimme“ brauchen wir wohl nicht deinzugehen, denn Leute, die grundſätzlich immer Recht haben, kann man nicht überzeugen Die Zurückführung der Behauptungen auf das richtige Maß wird ſich nach und nach von ſelbſt ergeben. Nun zu einer andern Richtung. Wie daraus, daß Arbeit⸗ geber erklärt haben, Mitglieder unſeres Vereins bei der drohenden Ausſperrung unterſtützen zu wollen, letzteren unſolida⸗ riſches Verhalten hergeleitet werden ſoll, dürfte wohl dem be⸗ treffenden Herrn ſelbſt nicht ganz klar ſein. Will er vielleicht zu Gunſten der dann in Bedrängnis geratenden Arbeiter auf ſein Gehalt verzichten? Oder ſollen die nationalen Arbeiter— mögen ſie uns angehören oder überhaupt nicht organiſiert ſein— ſich in einem epentuellen Machtkampf auf die Seite des Umſturzes ſtel⸗ zen? Hoffentlich gelingt es dann dem Herrn, die„freien“ Ge⸗ werkſchaften zu veranlaſſen, daß ſie ſatzungswidrig den Betreffen⸗ den Unterſtützungen zahlen. In einem Betrieb iſt laut„Volks. ſtimme“ bekannt gegeben, daß auch die freiorganiſierten Arbeiter Unterſtützungen aus der Fabrikkaſſe erhalten werden⸗ Uns kann das an ſich vollkommen gleichgiltig ſein, aber es iſt die Frage zu ſtellen, warum dieſen Leuten nicht auch Unſolidarität borgeworfen wird. Wenn wir Anhänger wären, die im Unternehmer grundſätzlich ihren perſönlichen Feind ſteht, ſo würden wir uns ſchämen, von dieſen Wohlbdaten an⸗ zunehmen. Ueberhaupt ſind wir der Meinung, daß die nationalenArbeiter dor lauter Arbeiterfreundlichkeit und vor lauter guten Ratſchlä⸗ gen gewiſſer nationaler roſafarbener Theoretiker garnicht mehr aus noch ein wiſſen. Leider läuft dieſe Arbeiterfreundlichkeit im Ernſtfalle immer in eine Empfehlung der ſozialde mo⸗ kratiſchen Gewerkſchaften aus. Die Theoretiker— Verzei⸗ Hung— nehmen überhand, darunter leidet unſer ganzes Wirt⸗ ſchaftsleben. Fjür heute beſchränken wir uns darauf, die Bezeichnung „Gelbe“ für uns entſchieden zurückzuweiſen. Ferner be⸗ tonen wir ausdrücklich, daß der„Bund baterlän⸗ diſcher Arbeitervereine“ mit dem„Gelben Ar⸗ beitsbund“ zu Berlin([Vorſitzender R. Lebius) ſowie mit den gelben Arbeitervereinen Augs⸗ burger Richtung weder in nerlich noch äußerlich in Zuſammenhang ſteht, auch mit deren Beſtreb⸗ ungen durchaus nicht identiſch iſt. Die bislang darauf von unſeren Gegnern geſtützten Behauptungen fallen alſo in ſich zuſammen. Deutſch⸗vaterländiſcher Arbeiterverein Maunheim Aus Stadt und Land. Mannheim, 16. Dezemiber 1908. Zur geſtrigen Bürgerausſchuß⸗Sitzung. Der Bürgerausſchuß krat geſtern nach den Reutvahlen erſtmals zu einer Sitzung zuſammen. Das Bild war gegen früher nichb weſenklich verändert, denn im großen ganzen ſitzen die ſeitherigen Perſönlichkeiten in den Kollegien; nur 16 neue Märtmer ſind ein⸗ getreten. Herr Oberbürgermeiſter Martin gedachte in ſeiner Er⸗ öffnungsanſprache der ausgeſchiedenen Herren, ihre Tätigkeit rüh⸗ mend hervorhebend. Sodann richtete er Worte des Willkommens an die weugewähſten Mitglieder, von denen er hofft, daß ſie ſich in ihrem Tun und Handeln ſtets nur von der Rückſicht auf das Wohl der Gemeinde leiten laſſen. Dieſe Worte wird feder mit ganzem Herzen unterſchreiben. Unſer Stadkoberhaupt gab ſodann ein kurzes Bild von den Aufgaben, mit denen ſich die ſtädtiſchen Kallegien in der nächſten Zeit zu befaſſen haben werden. Sie ſind ſehr umfangreicher Natur. Außer den baulichen Maßnahmen, die durch die ſtändige Vergrößerung der Stadt und die dadurch erfor⸗ derliche Schaffung neuer Straßen bedingt werden, harren der baldigen Löfung Fragen wie die Errichtung eines neuen Kranken⸗ Hauſes, die Erſtellung neuer Vorortbahnen, die Erbauung des Hallenſchwimmbades, die Herſtellung des neuen Zentralfriedhofes, die Ausgeſtalkung des Waldparks Neckarau und die Fortführung der Gingemeindungspolitik. Herr Oberbürgermeiſter Martin hat mit dieſen kurgen Andeutungen der in der nächſten Zeit zu löſenden ſtädtiſchen Aufgaben wohl nicht das ganze große Gebiet der Tätig⸗ keit der Stadtverwaltung erſchöpfen, ſondern nur zeigen wollen, wie ſehr dieſenigen im Irrtunt waren, welche da meinten, daß die Stadi Mannheimn in den letzten Jahren ſo viel geſchaffen habe, datz vorerſt Neues nicht zu unternehmen ſei. Im Gegenteil: uns erſcheinen die Fragen, welche die nächſte Zukunft aufrollen wird, fiür wrindeſtens ſo weittragend und bedeutungsvoll, wie die Auf⸗ gaben, welche die letzte Bergangenheit zu erfüllen hatte. Die Tagesordnung der geſtrigen Sitzung enthielt von den großen Fragen der Zukunft noch nichts. Sie ſetzte ſich, von wenigen Aubnahmen abgeſehen, aus minder erheblichen Gegenſtänden zu⸗ ſammen. Vier wichtiger als dasjenige, was ſich auf die Tagesord⸗ mung begog, war das, was im Rahmen der Diskuſſion üder Dinge gefagt twurde, die zu den zur Beratung ſtehenden Punkten nicht oder nur wenig in Verbindung ſtanden. Da iſt zunächſt die Frage der bon der Stadt zu zahlenden Entſchädigung für das in die neu eu errichtenden Straßen fallende Baugelände. Gewiß hatte Herr Oberbürgermeiſter Martin vecht, als er auf die Schwierigkeit dieſer Materde und auf die Konſequenzen hinwies, welche ein weit⸗ herzigeres Vorgehen bei der Einſchätzung des Wertes dieſes Straßengeländes nach ſich ziehen kann. Nur meinen wir, daß auch Hier der richtige Weg in der Mitte liegen dürfte. In der letzten Zeit find doch mehrfach für das Straßengelände Preiſe geboten worden, welche in gar zu ſcharfem Widerſpruch zu den Verkehrs⸗ werten ſtanden. Man ſollte die Bürger nicht immer auf den Prozeß⸗ weg drängen, ſondern nach Möglichteit fuchen, durch annehmbare einer Organiſation ebenſo die Vertreter der Preſſe. Der Geſchäftsführer des Metall⸗ niſſen aus dem Weg zu gehen. Wir glauben nicht, wie man dies nach den geſtrigen Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters annehmen konnte, daß ſich die Grundſtücksbeſitzer nie zufrieben geben, ſondern bei höheren Angeboten noch höhere Preiſe fordern würden. Die Erfahrungen, welche mit der ſeitherigen Praxis gemacht wurden, ſind keine günſtigen. Man möge es deshalb ein⸗ mal mit der geſtern von den Herren Stadtwerordneten Ulm und Bender empfohlenen Methode, den Grundſtücksbeſitzern von vorn⸗ herein einen ſich von den wirklichen Werten nicht allzu weit ent⸗ fernenden Preis zu bieten, verſuchen. Wir glauhen, daß die Stadt⸗ verwaltung dabei beſſer fährt, weniger Scherereien hat, viele Pro⸗ zeſſe meidet und die Zufriedenheit unter der Bürgerſchaft hebt. Bei au weitgehenden Anſprüchen wird natürlich nach wie vor die Enk⸗ ſcheidung auf dem Prozeßweg fallen müſſen. Ferner wurde das ſo überaus vichtige Gebiet der Aenderung des Submiſſionstweſens geſtreift. Herr Oberbürgermeiſter Mertin machte die Mitteilung, daß eine Kommiſſion eingeſetzt ſei zur Be⸗ dem Stadtrat unterbreiteten Vorſchläge wegen Abänderung des öffentlichen Verdingungswefens. Leider hare es Herr Oberbücger⸗ weit bis jetzt die Arbeit dieſer Kommiſſion gediehen iſt. Wir b⸗⸗ fürchten, daß, trotzdem die Eingabe vor nahegu 3½ Jahren beim Stadtrat eingelaufen iſt, bis fetzt die Sache noch kein allzu großes Stück vorwärts gekommen ſein dürfte. Hoffentlich gibt die geſtrige Bürgerausſchußſitzung Veranlaſſung, daß die Kommiſſion nunmehr etwas energiſcher wie ſeither arbeitet. Auch dürfte ſich nach unſerer Meinung empfehlen, dieſe Kommiſſion durch Mitglieder des Stadt⸗ verordnetenkollegiums ſowie hervorragende Vertreter des Hand⸗ werkerſtandes zu verſtärken. Wir wollen den aus dem Handwerker⸗ ſtand hervorgegangenen Mitgliedern des Stadkrats nicht zu nahe treten, glauben jedoch, daß dieſelben, da ſie ſich von dem Er⸗ werbsleben zurückgezogen haben, teilweiſe nicht mehr in ſo ſtarker Fühlung mit ihm ſtehen, daß ſie ſeine Erforderniſſe in vollem Umfange kennen und zu würdigen bermögen. Deshalb dürfte eine Ergänzung der Kommiſſion durch mitten noch im Berufsleben ſtehende Perſönlichkeiten, die tagtäglich die Schreckniſſe des Sub⸗ miſſionsweſens verſpüren, gut ſein. Eine ſolche Maßnahme könnte zu einer raſchen Jörderung und glücklichen Löſung der ganzen An⸗ gelegenheit weſentlich beitragen. zu einer äußerſt dringlichen Frage. Als vor 6 bis 7 Jahren im Bürgepausſchuß gelegentlich einer Etatsberatung die Notwendigkeit der Errichtung eines neuen allgemeinen Krankenhauſes erſtmals angeſchnitten wurde, da glaubte man, daß noch mindeſtens ein Jahrzehnt vorübergehen könne, ehe dieſe Sache aktuell werden würde. Ja es gab ſogar Kreiſe, die da meinten, daß man mit noch einem längeren Zeitraum rechnen könne. Heute ſind wir ſoweit, daß man nur lebhaft bedauern muß, daß der Neubau nicht ſchon damals ſofort in Angriff genommen worden iſt. Jedes Jahr, um mert die jetzigen unhaltbaren Verhältniſſe. Es war deshalb hoch⸗ erfceud, aas den Tertenungen des Herul, bertirgernleſter, dde Martin entnehmen zu können, daß die Stadtverwalkung dieſer Sache ihre größte Aufmerkſamkeit widmet und daß ſie ſich der Dringlichkeit derſelben voll bewußt iſt. Allerdings dürfte die neu⸗ aufgeworfene Platzfvage die Angelegenheit noch etwas hinaus⸗ ſchieben, aber die Gründe, die für die Wahl eines anderen Platzes ſprechen, ſind ſo ſchwerwiegender Natur, daß man ſich ihnen nicht verſchließen darf. Die Lage des ſeither vorgeſehenen Platzes im Käferthalerwald mag für die Kranken eine ideale ſein; aber ſeine weite Entfernung von der Stadt hat doch ſehr viele bedenkliche Momente, die in der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung in überzeugen⸗ der Weiſe erörtert wurden. Hoffentlich wird recht bald eine glück⸗ liche Löſung gefunden. Eine ſehr raſche Erledigung erfuhr der ſtadträtliche Antrag für Pachbewilligung von M. 575 000 für den Umbau des Kauf⸗ hauſes. Man hatte hier längere Debatten erwartet, in welchen auch die auf dem Hochbauamt herrſchenden Verhältniſſe in nähere Beleuchtung gerückt worden wären. Durch Verweifung der ganzen Sache an eine Kommiſſion zur Vorprüfung iſt dieſe dringend not⸗ wendige Ausſprache hinausgeſchoben worden. Aber ſie wird und muß kommen. Dabei wollen wir die Verdienſte, die ſich das Hoch⸗ bauamt und der Leiter desſelben durch den zweckmäßigen und vor⸗ züglichen Umbau des Kaufhauſes erworben haben, nicht berkennen, und auch der Bürgerausſchuß dürfte da, wo Grund zur Anerkennung iſt ſolche gerne ſpenden. Das Kaufhaus iſt durch ſeine Umwand⸗ lung zu einem der herrlichſten Bauwerke Mannheims geworden, das unſerer Stadt zur Zierde und zum Ruhme gereicht. Es bildet jetzt gewiſſermaßen den Mittel⸗ und Glanzpunkt der Stadt, um den ſich ein großer Teil des Verkehrs konzentriert. Dies wird noch mehr der Fall ſein, wenn der Umbau böllig fertiggeſtellt iſt und der Verkehr ungehindert um und durch das Kaufhaus fluten kann. Wir würden es als einen Akt der Pietätloſigkeit erachten, wollten wir es bei dieſer Gelegenheit underlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß eir großes Verdienſt an der Schaffung des jetzigen Zuſtandes dem verſtorbenen Herrn Stadtrat Dreesbach gebührt, deſſen Initialibe es ſeinerzeit gelang, das bis dahin der Domäne gehörige Kaufhaus in den Beſitz der Stadt zu bringen und es ſeiner heutigen Veſtim⸗ mung als Rathaus zuzuführen. Dreesbach wurde damals wegen dieſes weittragenden und koſtſpieligen Projektes viel angefeindet. Heute wird es in Mannheim wohl nur Wenige geben, welche nicht davon überzeugt ſind, daß die ſeinerzeitige Erwerbung des Kauf⸗ hauſes und der Umdau desſelben eine glückliche Tat geweſen iſt. Die Differenzen in der Metallinduſtrie. Die entſcheidende Sitzung der Arbeiterſchaft des Strebelwerks, in welcher zu den Einigungsbedingungen Stellung genommen wurde, fand heute vormittag im Saale des„Koloſſeums“ am Meßplatz ſtatt. Den Saal und die Galerie füllten etwa 500 Per⸗ ſonen. Auf der Bühne hatte die Kommiſſion Platz genommen, die mit den Arbeitgebern in den letzten Tagen berhandelt hat, arbeiterverbandes, Herr Schneider, eröffnete kurz vor 1 ratung der von der Handwerkskammer ſchon vor vielen Monaten meiſter Martin unterlaſſen, nähere Darlegungen zu machen, wie Der Krankenhaus⸗Neubau entwickelt ſich immer mehr das ſich die Durchführung des Projektes hinausſchiebt, verſchlim⸗ mittag von 310 Uhr in der ſchärfſten Art und Weiſe ſich ea luder zu treiben, das wagen unſere Induſtriellen doch nich wiſſen Umſtänden noch ſchwieriger geweſen, als bei Abſätzen. Die Direktion habe erklärt: Ganz gew überhaupt die ganze Verſammlung, einen würdigen Verlauf neh⸗ men möge, denn es gereiche den Anweſenden nicht zur Ehre, wenn in irgend einer Form die Verſammlung in einen Tumult ausarte. Ein jeder müſſe ſich überlegen, was auf dem Spiele ſtehe und dürfe das Anſehen, das die Arbeiterſchaft ſich in dieſem wichtigen Kampfe erobert habe, an dieſem bedeutungsvollen Wendepunkt nicht in das Gegenteil verkehren. Bezirksleiter Vorhölzer⸗Stuttgart, der alsdann gas Wort nimmt, referiert eingehend über die feſi⸗ geſetzten Einigungsbedingungen. Mit Recht, ſo führte der Red. ner aus, habe Kollege Schneider geſagt, daß man vor einem fol⸗ genſchweren Entſchluß ſtehe. Er möchte der Verſammlung drin⸗ gend ans Herz legen, ſich frei zu machen von jeder Stimmung, frei zu machen von der Beeinfluſſung, die von den verſchieden⸗ ſten Seiten für und gegen die Sache verſucht habe. Es habe keinen Wert, wenn man ſich in einer ſolchen ernſten Situation von Stimmungen leiten laſſe. Es habe auch keinen Wert, wenn man ſich darüber empöre, was er als Berichterſtatter etwa ſage. Man dürfe nicht verkennen, daß das, was er zu berichten habe, nicht dem entſpreche, was er wünſche, ſondern dem, was er offen und ehrlich ſagen müſſe. Er würde ein ſchlechter Vertreter der Arbeiter ſein, wenn er in einem ſolchen Moment nicht der nack⸗ ten-reinen Wahrheit die Ehre geben und nicht das ſagen würde, wovon er im Ernſte mit ſeinen Kommiſſionskollegen üvderzeugt ſei. Von den verſchiedenſten Seiten ſei geſagt worden, das Unter⸗ nehmertum müſſe einmal ſehen, daß die Mannheimer Arbeiter⸗ ſchaft aufſtehe; es ſolle und müſſe zur Ausſperrung kommen; es könne kommen, wie es wolle. Er begreife dieſe Stimmungen ohne weiteres. Er würde es auch bedauern, wenn eine ſolche Stim⸗ mung in der Arbeiterſchaft nicht vorhanden wäre. Er habe in ſo ungeſchminkter Form, wie er gewohnt ſei zu reden, in Gegen⸗ wart des Herrn Oberbürgermeiſters Martin und des Herrn Derregierungsrats Dr. Bittmann geſpochen. Die ganze Behand⸗ lung der Arbeiterſchaft durch die Meiſter und durch die Unter⸗ organe der Direktion habe eine derartige Empörung in der Me⸗ tallinduſtrie des ganzen Induſtriebezirkes hervorgerufen, daß dit Aufregung voll begreiflich ſei.(Sehr richtig.) Aber trotz alledem dürfe man ſich bei den Sachen, die jetzt zu entſcheiden ſeien, nicht von derartigen Stimmungen beeinfluſſen laſſen. Man müſſe viel⸗ ruhig und objektiv an die Würdigung der Sache heran⸗ gehen. Es ſei verſchiedentlich ohne gewichtige Ueberlegung geſagt worden, das Reſultat, wie es jetzt vorliege, hätte man ſchon viel früher haben können. Er erkläre demgegenüber, daß dies nicht wahr ſein könne. Hätte man eine derartige Grund⸗ lage gehabt, dann wiſſe er ganz beſtimmt, daß man ſchon vor dem 1. Oktober den Weg zur Verſtändigung gefunden hätte. Es ſei bei den Verhandlungen auf dem Rat⸗ hauſe ſein Erſtes geweſen, den Vorſchlag zu machen, ſämtliche Akkorde nach Beſeitigung der Abzüge um beſtimmte Prozentſätze zu reduzieren. Aber er erkläre rund heraus, daß man ſehr bald ſelbſt eingeſehen habe, daß gieſes Verlangen praktiſch nicht zu einem für die Arbeiter günſtigen Reſultat führen werde und zwar aus folgenden Gründen: Die Direktion erklärte, daß ſie bei einer ganzen Reihe von Arbeitern die Akkorde ändern müſſe. Es ſel ſelbſtverſtändlich, deß man einen Vergleich bei den vor⸗ geſchlagenen Sätzen nicht ziehen könne, weil die neue Arbeits⸗ methode nicht bekannt ſei. Man könne es dem Unternehmer auch nicht verwehren, daß er dieſen oder jenen Artikel auf dieſe oder jene Art und Weiſe herſtellen wolle. Die Arbeiter abziehe, es unter Umſtänden für den Arbeiter bede günſtiger ſei, als wenn man bei einem anderen Alkord 20 0 25% abziehe. Nun hat der Direktor im September bei den handlungen erklärt, alle Sätze ſeien ſo angeſetzt, daß die Leut ſie berdienen könnten, wenn ſie wollten.(Unruhe.] Reg Euch doch nicht auf. Das ſind Dinge, die Ihr jetzt gerad Wochen lang wißt. Das war der ſpringende Punkt, daß die Direktion e die Sätze ſeien ſo, daß die Leute ſie verdienen könnken galt es in erſter Linie anzuſetzen. Man habe erklärt, man woll die Erklärung, daß die Leute die Sätze auch wirklich verdienten Davon hätten aber die Herren abſolut nichts wiſſen wollen, we in dem Augenblick, in dem die Garantie gegeben wurde, daß bei ordnungsmäßiger Arbeit in 9½ Stunden die Arbeiter die feſtgeſeßten Verdienſte erreichen müſſen, der bisherige Stand damit beide Teile ſich nichts vergeben. Man habe infolgedeſſ⸗ den erſten Abſatz der Einigungsbedingungen in der vorliegende Form beſchloſſen.„„ Der Redner ſprach dann die weiteren Paragraphen Einigungsbedingungen durch, wobei er wiederholt betonte, auch bei dieſen Punkten die Induſtriellen ihren ſtarr a den Standpunkt verlaſſen hätten. Die Induſtriellen hät t den Rückzug angetreten, nachdem man den ganzen Samstag na ſeitig ausgeſprochen habe. Am Sonntag habe man mit Schärfe wieder eingeſetzt und erklärt, auf der vorgeſchla Baſis könne man keinen Frieden ſchließen. Wenn man nich felſenfeſte Garantie erhalte, daß die zugeſichertenVerdienf dann gefragt worden ſei: Wer garantiert uns dafür, daß even nicht doch noch verſucht wird, die Sache anders auszulegen, erklärte Herr Oberbürgermeiſter Martin:„Ich erkle Ihnen, daß Sie den Arbeitern ſagen ke daß ich die volle Garantie dafür übe daß dies gehalten wird.(öHeiterkeit und Kollegen, lacht nicht. Das iſt doch ſchon etwas. Gla denn, der Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim ka irgend einer Art und Weiſe zulaſſen, daß die Abmachungen gehalten werden? Er wird ſich rückhältlos auf Seite der beiter ſtellen. Man kann mit den Arbeitern Schindluder ben. Das gebe ich zu. Aber mit einem Oberbürgermeiſter Schin Wenn dem Oberbürgermeiſter die Arbeiterſchaft des Strebe werks den Nachweis erbringt, daß die Direktion des St werkes und der Induſtriellenverband das nicht halten, was f in ſeiner Gegenwart auf Ehrenwort verſprochen haben, de kann er rückhaltslos verlangen, daß die Abmachunge halten werden. Mit ſeiner ganzen Macht ſtellt er ſich Seite der Arbeiter. Unterſchätzen Sie das unter ſtänden.(Unruhe) Das iſt mehr wert wie alles Die Einigung über den dritten Paragraphen ſe Ubr die Verſammlung mit dem Wunſche, daß die Diskuſſion, 1 niemand maßregeln, aber wir ändern, wie Si w 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 16. Dezember. über wir uns nicht dreinreden laſſen, in beſtimmten Fällen die Produktionsmethoden und dadurch werden einzelne Arbeiter überflüſſig. Die Ueberflüſſigen können wir dann einfach nicht mehr gebrauchen, weil wir für ſie keine Beſchäftigung haben. (Unruhe.) Das iſt eine ſehr plauſible Erklärung, mit der in der Oeffentlichkeit ſehr gut zu hauſieren iſt. Aber wir kennen dieſen Zauber. Wir wiſſen, daß ausgerechnet troz aller Erklärungen wahrſcheinlich zufälligerweiſe gerade immer diejenigen überflüffig geworden ſind, die das ſteifſte Rückgrat gehabt haben.(Sehr vichtig.) Wir haben deshalb offen heraus geſagt, Sie können uns erklären, was Sie wollen, die Erfahrung hat uns bewieſen, daß es anders iſt. Es müſſen alle Leute wieder hinein, ſonſt ſcheitert an dieſer Frage die ganze Einigung. Die Herren zogen ſich zurück und kamen wieder mit der Mitteilung, es ginge un⸗ möglich. Herr Oberbürgermeiſter Martin und Herr Oberregie⸗ rungsrat Bittmann haben den' Herren mit allen Mitteln ins Gewiſſen geredet. Es war umſonſt. Es wurde dann der Vorſchlag gemacht, die Direktoren ſollten wenigſtens einen beſtimmten Zeitpunkt ſagen, bis zu welchem ſie keinen fremden Arbeiter ein⸗ ſtellen dürften. Endlich ſchlugen ſie den 1. April vor.(Heiter⸗ keit). Schließlich hat man den Februar halbiert. Das war das äußerſte, was in dieſer Sache zu erzielen war. Nachdem wir das hatten, ſagten wir: Gut, dann verlangen wir aber etwas anderes. Wir wollen die Garantie, daß unſere verheirateten Kollegen in erſter Linie eingeſtellt werden. Die formelle Beendi⸗ gung des Kampfes tritt erſt am 15. Februar ein. Infolgedeſſen bekommt jeder Kollege, der nicht ſofort wieder eingeſtellt wird, ſeine Unterſtützung wie bisher. Zum Schluß trat Redner nochmlas mit allem Nachdruck füt die Annahme der Bedingungen ein und wies auf die ſchweren Folgen hin, die aus dem Beharren im Streik entſtehen müſſen. Glaube man denn, daß die Induſtriellen Gnage für Recht er⸗ gehen ließen, wenn die Arbeiterſchaft eine Niederlage erleide. Ich werde Sie, ſo ſchließt Redner, in keiner Weiſe zu beeinfluſſen ſuchen. Ich ſage Ihnen nur, was wir für wahr und richtig hal⸗ ten, Die Entſcheidung habt Ihr und die Verantwortung.(Große Unruhe und allſeitiges Sehr richtig.] Was ich ſage, iſt diktiert bon dem ehrlichen Wollen, die Verhältniſſe klarzulegen. Denkt an gie Kollegen, an die Familie, an die Verantwortung und dann entſcheidet, aber ſo, daß Ihr vor aller Oeffentlichkeit die Probe beſtehen könnt. Soweit ich die Situation überblicken kann und ſoweit meine perſönliche Anſicht dabei in Frage kommt, kann ich ruhig ſagen: Hätte die Direktion früher einen ſolchen Stand⸗ punkt eingenommen, ſo wäre mancher Schaden der Mannbeimer Arbeiterſchaft und der Bevölkerung erſpart geblieben. Und nun urkeilen Sie und dann werden wir ſehen, wie wir uns zu der ganzen Sache zu ſtellen haben. Der Referent et unter großer Unruhe. Aber keine Hand regt ſich zum Beifall. Nach kurzer Pauſe wurde in die Diskuſſivn eingetreten, zu deren Beginn es ſich ſchon zeigte, daß der über⸗ wiegende Teil der Auweſenden ſich gegen die Einigungsverhand⸗ lungen ablehnend verhielt. Am Tiſch der Lommiſſion wurden mehrere Anträge abgegeben, die u. a. eine reguläre Arbeitszeit für die Gießerei forderten. Herr Schneider beantwortete eine entſprechende Anfrage dahin, daß in der geſtrigen Vertrauens⸗ mänerſitzung kein Beſchluß gefaßt worden ſei. Alle Redner ſpra⸗ chen ſich dahin aus, daß man ſich mit den erzielken Zugeſtänd⸗ niſſen nicht zufrieden eben könne und daß man es auf die Aus⸗ ſperrung ankommen laſſe, wenn man keine weiteren Zugeſtänd⸗ niſſe erlange. Kein Redner ſtand auf, der ſich auch nur prinzi⸗ Ausführungen des Referenten wurden einzig und allein unter⸗ ſtützt durch den Vertreter der Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkſchaf⸗ ten, Herrn Balzer, der auf die ſchwerwiegenden Konſegnenzen des ablehnenden Verhaltens der Arbeiter hinwies. Seine Ans⸗ führungen erregten ſo ſtarken Widerſpruch, daß er ſich nur ſchwer verſtändlich machen konte Um 342 Uhr beginnt Bezirksleiter Vorhölzer das Schlußwort mit dem Hinweiſe, daß alle Beſchwerden, die in der Diskuſſion vorgebracht worden ſeien, der Direktion des Strebel⸗ werkes vorgehalten worden ſeien. Redner wendet ſich gegen die Behauptung, daß bei den Verhandlungen erklärt worden ſel, daß ein allgemein er Abzug komme. Es ſtehe feſt, daß die Ar⸗ beiterſchaft des Strebelwerkes bis in alle Ewigkeit ſtreiken müſſe, penn man erreichen wolle, daß es in allen anderen Betrieben keine Differenzen mehr gebe. Die Arbeitsmethode im Strebel⸗ werk werde eine andere und da müſſe man ſich darnach richten. Mit etwas mehr Selbſtzucht und Zuſammenhalt wären die ge⸗ rügten Mißſtände ſchon längſt beſeitigt. Es ſei nicht zutreffend, daß in Norddeutſchland die Arbeitsnachweiſe der Induſtrie be⸗ ſeitigt werden konnten. Er könne nicht verraten, welchen Plan man befßüglich des Arbeftsnachweiſes habe. Aber das könnd er ſagen, daß mam ſich ſchem mit Maßnahmen gegen dieſe Inſtitution eingehend beſchäftigt aund herausgefunden habe, daß auch ſie eine Achillesferſe habe, die verwundbar ſei. Wann der Pfeil gegen die verwundbare Stelle abgeſchoſſen werde, werde er natürlich nicht verraten. Man müſſe verlangen, daß man objektiv prüft, was die Kommiſſion ſage und daß man ihr glaube. Man ſollte verſuchen, eine Ver⸗ ſtändigung herbeizuführen, denn einmal müſſe doch ein Tag von Damaskus kommen. Die logiſche Konſequenz der heutigen Verſammlung ſei, mehr zu bekommen. Er ſchlage des⸗ Hhalb vor, daß ſich die Kommiſſion nochmals mit der Direktion in Verbindung ſetze und daß man morgen früh halb 10 Uhr wie⸗ der zuſammenkomme, um zu ſehen, ob man etwas erreicht habe oder noch auf dem gleichen Standpunkt ſtehe. Geſchäftsführer Schneider geißelte noch mit ſcharfen Worten das Vorgehen der Anarchoſozialiſten, die den Saal mit einem Flugblatt überſchwemmt hatten, in dem die Ar⸗ beiter zur Ablehnung der Einigungsbedingungen aufgefor⸗ dert werden. Zu ſehr erregten Szenen kam es, als der Führer der Lokaliſten, Stelzer, das Wort nehmen wollte. Herr Schneider erklärte, er könne Stelzer das Wort nicht geben. Die Leute, die das Flugblatt herausgegeben hätten, wollten in ihrer gewiſſenloſen Art nur die andern ins Unglück bringen. Er exinnere an die letzten Schwurgerichts⸗ und Strafkammer⸗ urteile. Wer habe damals die Krawalle inſzeniert? Ge⸗ noſſe Stelzer.(Zuruf: Du Schuft! Die Volksſtimme wars.) 0 ſolchen Menſchen gebe er das Wort nicht.(Große Un⸗ ruhe.) Begirksleiter Vorhölzer: Es gibt Dinge, über die kein Irganiſterter Arbeiter hinweggeht. Wenn Ihr nicht auf meinen Puf als Führer der Gewerkſchaften hört, dann fordere ich zuch als 20jähriges Mitglied der ſozialdemokvatiſchen Partei auf, Euch zu erinnern, was der Nürnberger Parteitag beſchloſſen hat. Es gibt eine Grenze zwiſchen dieſen Leuten und der deutſchen Arbeiterbetvegung. Sie haben ſich außerhalb der Freien Gewerk⸗ ſchaſten geſtelt. Sie mögen uns mit Dreck bewerfen. Sie können uns nicht beſchmutzen. Aber beraten können wir mit dieſen Leuten nicht. Ich würde dann gehen und ſagen: Dann laßt Euch von 1 n helfen und nicht von uns, die wir jahrzehntelang für Atzefterſchaft eingetreten ſind. 85 18 piell mit den Einigungsbedingungen einverſtanden erklärte Die Stelzer, der im Hintergrunde im Mittelgange ſteht, verſucht trotzdem der Vorſitzende unaufhörlich die Glocke ſchwingt, ſich Gehör zu verſchaffen, muß aber infolge der großen Unruhe davon Vorſtandstiſch den Saal. Redakteur Remmele hat vorher noch DOel in die brandenden Wogen gegoſſen mit der dringenden Mah⸗ nung. keinen Lokaliſten zum Wort kommen zu laſſen. Um ½3 Uhr wird ſchließlich einſtimmig der An⸗ krag Vorhölzer angenommen und dann die Ver⸗ ſammlung geſchloſſen. Von Tag zu Cag. — Schweres Eiſenbahnunglück. Innsbruck, 16. Dez. Bei Pferſch nächſt Goſſenſaß entſtand infolge Kuppelbruchs 0 Laſtzuges ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Der rückwärtige il fuhr mit großer Wucht auf den vorderen auf, warf einige Waggons aus dem Geleiſe und zertrümmerte ſie. Die Kondukteure Schweiger und Neumeher ſind kot, 2 ſind ſchwer verletzt. — Ueberfall auf eine Perſonenpoſt. Bit⸗ burg(Regierungsbezirk Trier), 16. Dez. Die von hier nach Echternachbrück fahrende Perſonenpoſt wurde vorgeſtern abend nach Einbruch der Dunkelheit von 2 Strolchen überfallen. Die Räuber kletterten auf den Bock und verſuchten den Poſtillon, der den Schlüſſel zum Wertgelaß bei ſich führte, zu erwürgen. Der Po⸗ ſtillon, ein kräftiger Mann von 25 Jahren, verſetzte einem der Räuber einen Fußtritt und warf den anderen vom Bock herunter. Dann trieb er die Pferde an und entkam ſo mit der Poſt und den Paſſagieren. Die Räuber ſind bekannt, aber noch nicht dingfeſt gemacht. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Ein gehobener Mozartſchatz. Als der kleine Mozart im Jahre 1764 nach den glanzvollen Konzerten in England durch die Krank⸗ heit ſeines Vaters gezwungen war, des Muſizierens auf einige Zeit zu entſagen, benutzte er die Gelegenheit, um tüchtig drauflos zu kom⸗ ponieren. Er legte ſich ein kleines Notenbuch an und beſchrieb es mit allerlei Kompoſitionen. Dieſes Notenbuch des damals 8jährigen Mogarts, von deſſen Vorhandenſein lange Zeit nichts bekannt war, iſt erhalten geblieben, es gehörte zum Beſtande der Autographen⸗ ſammlung Ernſt von Mendelsſohn Bartholdys, die dieſer vor einiger Zeit dem deutſchen Kaiſer zum Geſchenk machte, und der Muſikver⸗ lag Breitkopf u. Härtel in Leipzig beröffentlichte dasſelbe ſoeben zum erſten Male vollſtändig im Druck Das Büchlein ent⸗ hält eine Reihe von kleinen abgeſchloſſenen Sätzen, die, mit voran⸗ gehenden Werken Mozarts verglichen, durch den muſikaliſchen Ge⸗ halt, die Gedankenfülle und den Idoenreichtum, den Mozart gerade in dieſem kleinen Rahmen entfalbet, geradezu überraſchen; keines der kleinen Stücke läßt einen Knaben als Komponiſten erwarten. Neben Menuetten, Adagios, Preſtos enthält das Buch auch die erſte Fuge, die wir von Mozarts Hand beſitzen. Die Veröffentlichung wird ſicherlich in der muftkaliſchen Welt bald allgemein bon ſich re⸗ den machen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Darmſtadt, 16. Dez. Die Zweite Kammer trat heute vormittag 12 Uhr zur Wahl des Präſidiums zuſammen. Zum erſten Präſidenten wurde Geheimrat Haas wiedergewählt; zum erſten Vizipräſidenten wurde der Abgeordnete Korell(Bauernbund) und zum zweiten Vize⸗ präſidenten der Abgeordnete Dr. Schmidt(Zentrum) gewählt. an den Großherzog anläßlich der Geburt des zweiten Sohnes zu beraten. Die Eröffnung des 34. Landtages findet morgen vormittag durch den Großherzog ſtatt. *Gießen, 16. Dez. Der Profeſſor der Geſchichte Dr. Rachfahl hat einen Ruf an die Univerſität Kiel ange⸗ nommen. * Gießen, 16. Nov. Der zweite internationale Kon⸗ greß für gerichtsärztliche Pſychologie und Pfychiatrie wird vom 13. bis zum 18. April 1909 in Gießen ſtattfinden. U. a. werden die Profeſſoren Sommer⸗Gießen und Aſchaffenburg⸗ Köln ſprechen. * Breslau, 16. Dez. Der Monatsbericht der Bres⸗ lauer Metall⸗Großhändler meldet einen Preis⸗ abſchlag für Kupferblech um 10—12 Mark.(F..) * Meſeritz, 16. Dez.(Amtlich.) Bei der Reichstags⸗ erſatzwahl im 3. Poſener Wahlkreis Meſeritz⸗Bomſt wur⸗ den am 12. Dez. 21 691 Stimmen abgegeben. Von dieſen erhielten Oberverwaltungsgerichtsrat Graf Weſtarp(Dtſch.⸗ Konſ.) 11 467, der Propſt Roenſpieß(Ztr.) 10 209. 6 Stim⸗ men ſind zerſplittert. * Wien, 16. Dez. Die Damenkonfektionsfirma Ig. Gerſtel iſt nach der„Korreſp. f. Text.⸗Induſtrie“ inſol⸗ vent. Deutſchland iſt beteiligt.(F..) * Paris, 16. Dez. Nach weiteren Meldungen wurden bei dem Zuſammenſtoß eines Güterzuges mit einem Perſonen⸗ zuge zwiſchen Limoges und Brive 10 Perſonen getötet und 15 verletzt. Der Zuſammenſtoß erfolgte im Tunnel. * Reſiczabanuya, 16. Dez. In der Kohlengrube bei Doman ereignete ſich eine Exploſion ſchlagender Wet⸗ * Belgrad, 16. Dez. Der Spezialgeſandte Nowa⸗ kowitſch iſt aus Konſtantinopel zurückgekehrt Penſionierung des Prälaten D. Oehler. * Karlsruhe, 16. Dez. Prälat D. Oehler iſt wegen ſeiner leidenden Geſundheit unter Verleihung des Sterns zum Kommandeurkreuz vom Zähringer Löwen⸗Orden auf den 1. Februar penſioniert worden, Oehler iſt liberal. Er gehörte in ſeiner Eigenſchaft der 1. badiſchen Ständekammer an. Verſchiedenen Meldungen zufolge ſoll zum Nachfolger Oehlers Militäroberpfarrer Schlömann, ein geborener Schweizer, in Ausſicht genommen ſein. Schlö⸗ mann gehört im Gegenſatz zu Oehler der poſitiven Rich⸗ tung an, er iſt auch politiſch durchaus konſervatip. Die Weinſtener. * Darmſtadt, 16. Dez. Sämtkiche rheinheffiſchen Landtagsabgeordnete und diejenigen der Bergſtraße haben an die Zweite Kammer eine Eingabe gegen die Reichs⸗ Steuer Verwahrung einzulegen. Die Forderungen der mittleren Poſtbeamten. *Dresden, 16. Dez. Eine Verſammlung von 600 mittl. Poſtbeamten erhob lebhaften Proteſt gegen die Be⸗ ſoldungsvorlage und beſchloß, den Reichstag zu bitten, an ſeiner Reſolutfjon von 1907 feſtzohalten. Die Kamarilla. * Berlig, 16. Dez. In Berliner maßgebenden Kreiſen ſteht man laut„Mägdeb. Ztg.“ mit peinlicher Ueberraſchung abſtehen und verläßt mit einer drohenden Gebärde gegen den Die Zweite Kammer beſchloß ſodann eine Glückwunſchadreſſe ter; bisher wurden 13 Tote geborgen. Kamarilla, die ſich zwiſchen Kaiſer und Kanzler ſchieben ſoll, gegenüber. Sehr lebhaft wird dabei die Teilnahme konſer⸗ vativer Blätter und Kreiſe bedauert, durch die die neue Verſtimmung einen ebenſo unerwarteten als unverdienten Rückhalt findet. Auf das beſtimmteſte wird die Grund⸗ loſigkeit all dieſer irreführenden Ausſtreuungen ver⸗ ſichert und betont, daß in der jetzigen Lage in den Beziehungen zwiſchen Kaiſer und Kanzler kein einziger Anhaltspunkt da⸗ für gegeben iſt. Der Kaiſer iſt erſt geſtern wieder, wie auch der Hofbericht meldet, mit dem Fürſten Bülow zuſammen⸗ getroffen. Die Sicherung des verfaſſungsmäßigen Budgets in Oeſterreich. Wien, 15. Dez. Das Abgeordnetenhaus hat bekannt⸗ lich heute in namentlicher Abſtimmung die Dringlichkeit der erſten Leſung des Budgetproviſoriums mit 362 gegen 55 Stim⸗ men, alſo mit weit mehr als der erforderlichen Zweidrittelmehr⸗ heit, angenommen. Die Mehrheit beſtand aus den Chriſtlich⸗ ſozialen, den Deutſchfreiheitlichen, den Polen, den Tſchechiſch⸗ Klerikalen, aus Teilen der Südſlaven und Italiener, aus allen Sosialdemokraten; die Minderheit aus den Jungtſchechen, den Tſchechiſch⸗Agrariern und den Tſchechiſch⸗Radikalen ſowie den Schönererianern. Entfernt hatten ſich einige Jungtſchechen, da⸗ runter die geweſenen Miniſter Pacak und Fiedler, ſowie die Deutſch⸗Radikalen, die Ruthenen und der Reſt der Südſlaven und Italiener. Für oder gegen die unmittelbar anſchließende zweite Leſung ſtimmten dieſelben Gruppen. Beſonders bemerkenswert iſt das Eintreten der Sozialdemokraten. Sie ſtimmten für die Dringlichkeit, um das Parlament, das andern⸗ falls gefährdet geweſen wäre, arbeitsfähig zu erhalten, werden aber das Budgetproviſorium ſelbſt ablehnen, getreu der budgetfeindlichen Parteidoktrin. Das iſt ſo ſchreibt die„Köln. Zeitg,“ natürlich ein Gaukelſpiel, da die Dringlichkeitsabſtimmungen über das Budgetproviſorium ent⸗ ſchieden haben. Ueber die Haltung der Tſchechen ſchreibt ſehr ſcharf die„Neue Freie Preſſe“: Der ganze Koalitionsplunder iſt veraltetes Zeug, das Ehr⸗ geizlinge benützen wollen, um noch einige Miniſterpenſioniſten zu den vielen, die wir ſchon haben, hinzuzufügen. Die Geſchichte des jetzigen Budgets hat die Unmöglichkeit der Koalition wieder bewieſen. Warmn ſtimmen die Czechen nach Aufhebung des Standrechtes gegen das Budget? Weil ſie neue Forderungen ſtellen, neue Eroberungen machen wollen und neue Vorſtöße gegen die Deutſchen in Prag vorbereiten. Die Hetze wird nicht aufhören und das panſlaviſche Gift in der czechiſchen Politif, das auch den Skandal in dem Moskauer Theater hervorgerufen hat, wird fortgären. In einer der ſchwerſten Kriſen der Mon⸗ archie mitten unter den Kriegsmöglichkeiten, in einem Momente, da da ſelbſt im deutſchen Reichstage von einem Keſſel⸗ treiben gegen Oeſterreich geſprochen wird, verweigern die Czechen das Budget. Dieſe Politik iſt ein Maßſtab für ihre nationalen Anſprüche und ein Merkmal ihrer nationalen Ziele. Es wäre ein Verbrechen an den Deutſchen, wenn ihre Vertreter nach der heutigen Abſtimmung der Czechen die Wähler noch einmal auf die politiſche Schlachtbank der Koalition locken würden. Die Ur⸗ ſachen der czechiſchen Budgetverweigerung verraten, was die Deut⸗ ſchen für einige Portefeuilles zu bezahlen hätten und was ihnen die nächſte Koalition koſten würde. Wenn die Czechen ſeit dem Miniſterium Koerber zum erſtenmal wieder gegen das Budget ſtimmen und in dieſe Politik nach ſo vielen Opfern zurückfallen, welche alle Regierungen für ſie gebracht haben, ſo iſt das ein Be⸗ weis, daß die Koalitſon die größte Verirrung und Täuſchung geweſen iſt. Der nationale Boykott in Böhmen. * Wien, 16. Dez. Der Miniſterpräſident wies in einem Mähren und Böhmen neuerdings ſich ſtark bemerkbar machende nationale Bonkottbewegung als entſchieden ungeſetz⸗ lich hin. Weiter heißt es in dem Schreiben, daß die Bohkott⸗ agitation dem leichtfertigen Vorgehen radikaler Hetzer ent⸗ ſpringe. Die Juſtizbehörden möchten auf Grund des Straf⸗ und Preßgeſetzes gegen Jedermann, unbekümmert um ſeine Stellung, vorgehen, der verſucht, zum nationalen Boykott aufzufordern. Zur Eröffunung des türkiſchen Parlaments. * Budapeſt, 16. Dez. Im Abgeordnetenhauſe wurde ein Antrag einſtimmig angenommen, durch welchen der Präſt⸗ dent beauftragt wird, der Türkei anläplich der epochemachen⸗ den hiſtoriſchen Umgeſtaltung des türkiſchen Reiches die Grüße und aufrichtigen Glückwünſche des Hauſes auzuſprechen. Die Menterei in der Fremdenlegion. * Paris, 16. Dez. Der„Matin“ und der„Figaro“ erheben ſehr ſcharfen Einſpruch gegen den von einem Berliner, Blatt geäußerten Gedanken, die Einrichtung der Fremdenlegion der nächſten Haager Konferenz zur Erörterung zu unterbreiten. Judet ſchreibt im„Eclafr“: Dieſe ſehr bedauerliche Meuterei habe nichts mit der franzöſiſchen Armee zu tun. Der Streik der Fremdenlegionäre, die trotz der Anweſenheit eines Oberſten und eines Generals einen Zug anhielten, zeigt, wieweit ihre Treue geht. Rüſten wir ſo viele Fremdenregimenter aus, als wir vernünftigerweiſe können, hüten wir uns aber vor jedem Uebermaß. Die„Lanterne, ſchreibt: Wir ſehen den Tag kommen, wo uns die Fremdenlegion ebenſoviel Unannehmlich⸗ keiten bereiten wird, wie ſie uns bisher Dienſte geleiſtet hat. Der Zwiſchenfall von Bu Reſchid nach dem von Caſablanca mahnt uns zur Vorſicht. Wir empfehlen die Verabſchiedung der Fremdenlegion. Könnte man die dadurch entſtandene Lücke nicht mit algeriſchen Eingeborenen ausfüllen? Die Kriſe auf dem Balkau. * Konſantinopel, 16. Dez. Trotz der morgigen Parlamentseröffnung ſind bis zur Stunde die Mitglieder des Senats noch nicht ernannt, ebenſo ſind Einladungen an das diplomatiſche Korps und die Preſſe bisher nicht ergangen. * Konſtantinopel, 16. Dez.(W. Korr.⸗Bur.) Im Miniſterrat machte der Großvezier Mitteilung über Ver⸗ handlungen mit Oeſterreich⸗Ungarn. Er er⸗ klärte, daß Botſchafter Graf Pallapicini im Hinblick auf die Sonntag von der Pforte gemachten Mitteilungen Inſtruktionen erwarte. Bezüglich der Boykottbewegung wurde im Miniſter⸗ rat beſchloſſen, daß wenn öſterreichiſche Kaufleute mit ihren eigenen Leichterſchiffen ihre Waren bis zum Zollamt bringen, die Zollamtslaſtträger die Ladung ausladen müßten, daß man aber private Quailaſtträger hierzu nicht zwingen könnte. Drei Mitglieder der Kommiſſion Achmed Riza, Major Enver Talat referierten nach Schluß des Miniſterrats mit dem Großvezier und dem Miniſter des Aeußern über die Organiſatton des Par⸗ der künſtlich genährten Erregung über eine angebliche neue * laments, den Boykott und andere Angelegenheiten. Schreiben an den Leiter des Juſtizminiſteriums auf die in — E — FA. SSSSere — —— 1 7 7 J Geſchöftszahr iſt das Uateruehm berſchen M. 120,000 Anleiheronto, M. 93,700 Reſerven 2 Mannheim, 16. Dezember. General⸗Anzeiger.(Abendblatt. 5. Seite. Jolaswirts chaft. Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik Lndwigshafen a. Rh. 2u unſerer Notis im geſtrigen Abendblatt über den durch Urteil des Reichsgerichts vom 12. ds. Mts. in letzter Jidan enkſchiedenen Prozeß der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. gegen die Chemiſche Fabrik von Heyden.⸗G. in Radebeul bei Dresden wird uns ergänzend ſolgendes mitgeteilt: Der Chemiſchen Fabrik von Heyden wurde nur die Aus⸗ übung eines Verfahrens geſtattet, welches ſie 1902 verſucht, aber alsbald wieder verlaſſen hatte, um nach dem der Ba⸗ diſchen Anilin⸗ und Sodafabrik durch das deutſche Reichspatent 179 933 geſchützten, die Herſtellung von künſtlichem Indigo betreffenden Verfahren zu arbeiten. Wegen Verletzung dieſes Patentes wurde die Chemiſche Fabrik von Heyden ſowohl vom Landgericht und Oberlandesgericht Dresden als auch nun vom Reichsgericht verurteilt und ihr unter Androhung einer Strafe don 500 Mark für jeden Fall der Zuwiderhandlung nunmehr definitiv unterſagt, Indigio nach dem Verfahren des gen. Patents, auf das ſie Vorbenützungsrecht zu haben behauptete, herzuſtellen, in Verkehr zu bringen oder feil zu halten. Be⸗ kanntlich hat die verurteilte Fabrik im Jahre 1905 Indigo, den ſie unter Benutzung des vorerwähnten Verfahrens der Vadiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik hergeſtellt hatte, auf den Markt gebracht, bis ſte infolge des Ende Dezember 1906 er⸗ gangenen erſtinſtanzlichen Urteils zur Einſtellung ihrer Fabri⸗ kation gezwungen wurde. Die Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik wird nun ihre, aus dieſen Patentverletzungen ſich ab⸗ zeitenden nicht unbeträchtlichen Schadenerſatzanſprüche gegen ihre im Prozeß unterlegene Gegnerin geltend machen. ** A* Maſchinenfabrik Wery A. G. Zweibrücken(Rheinpfalz). Das abgelaufene 4. Geſchäftsjahr brachte nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht wieder eine Steigerung des Verkaufs. Der Bruttogewinn beträgt Mk. 444,539, Unkoſten erforderten M. 223,077, Abſchreibungen M. 55,010, zuſ. M. 278,077, ſodaß ſich ein Reingewinn von M. 166,452 exgiebt, der ſich ein⸗ ſchließlich des Vortrages von M. 37,521 aus dem Vorjahre auf M. 203,973 erhöht. Aus dieſer Summe ſollen M. 10,199 dem ge⸗ ſetzlichen Reſervefond, dem Spezialreſervefond M. 20,000 und dem Delcrederekonto M. 10,000 überwieſen und eine Divi⸗ dende von 9 Proz. M. 99,000 ausgeſchüttet werden. Für Tantiemen an Auffichtsmt und Vorſtand ſind M. 13,162 und für Gratifikationen und Ueberweiſung an die Arbeiterunter⸗ ſtützungskaſſe M. 4000 vorgeſehen. Auf neue Rechnung werden M. 47,614 vorgetragen. In der Bilanz ſtehen bei M. 1,1 Million Aktienkapital, leinſchließlich M. 40,000 Spezialreſerven) und M. 20,000 Delcrederekonto. Die Immobolzen umt M. 533,127, Maſchinen und Einrichtungen mit M. 155,455, Elektriſche Licht⸗ und e mit M. 11,067 zw Buch. Vorräte find mit M. 519,701 bewertet, Werkzeuge mit M. 14,058, Pferde, und Fuhrwefen mit M. 2415. An Kaſſa ſind M. 971 vorhanden; das Wechſelkonto figuriert mit M. 29,130. De⸗ Bitoren ſtehen mit M. 787,647 aus während Creditoren M. 464,376 gu fordern hartten. Die Ausfichten für kommendes Jaßhr ſind ſo wird im Be⸗ richt ausgefſührt, nicht ungünſtig, freilich ſpielen die Ernteausſich⸗ ten und die Witterungsverhältniſſe im Sommer mit eine Haupt⸗ rolle. Der Wettbewerb in Erntemaſchinen anerikaniſchen, engliſchen und deutſchen Urſprungs wird allerdings immer ſtärker; die Firma werde jedoch bemüht bleiben, durch praktiſchen Ausbau der Fabrik zund vpationelle Arbeitsmethoden den gewonnenen Vorſprung zuw behaupten. ** HHannoverſche Waggonfabrik,.⸗G., Rickliugen bei Haunover. Nach dem uns vorliegenden Geſchäftsbericht für das Jahr 1908 wurde im abgelaufenen Jahre ein Brutto⸗Ueberſchuß von M. 761 375.34 erzielt. Nach Deckung der Unkoſten, Zinſen und Abſchreibungen verbleibt inkl. Vortrag von 1907 ein Ge⸗ winn von M. 452 242.94, deſſen Verwendung wie folgt vor⸗ geſchlagen wird: 5 Prozent geſetzlichen Reſervefond M. 16 334.59, Tantieme an Vorſtand und Beamte M. 38 794.65, 10 Prozent Dividende M. 120 000, Tantieme an den Aufſichtsrat M. 47885, Vortrag auf neue Rechnung M. 259 228.70. In der Bilanz ſtehen bei M. 1200 000 Aktienkapital und M. 987000 Obligationen das Grundſtück zu M. 353 838, Ge⸗ Hänulichkeiten zu M. 819003, Maſchinen zu M. 278 449, Werk⸗ zeug und Geräte zu M. 159 996 und Inventar zu M. 41 246 zu Buch. Warenbeſtände werden mit M. 1 170 116 bewertet. An Kaſſa ſind M. 9941 vorhanden. Die Debitoren, welche haupt⸗ ſächlich aus Forderungen an Staatsbehörden beſtehen, erreichen den Betrag von M. 412 248.76. Die Kreditoren betragen Mk. 558 248.99[M. 719 222.70 im Vorjahre). Der hierunter fallende Bankkredit iſt nur noch mit M. 267 269.18 in Anſpruch genommen. Bei den übrigen Kreditoren bilden noch nicht fällige Poſten mit M. 254 181.97 den Hauptteil. 5 Im Bericht wird ausgeführt: Unſere Werkſtätten waren voll beſchäftgt; wir erreichten einſchließlich der Leiſtungen unſerer Nebenbetriebe in der Abteilung Holzbearbeitung einen Umfatz von M. 3 606 347.79(gegenüber M. 2846 959.92 für die gleiche Zeit des Vorjahres und M. 4 014 425.36 für das ganze vorige Geſchäftsjahr 1907). Beinahe ſämtliche deutſche Staatsbahn⸗ verwaltungen, ſowie die größten Privatbahngeſellſchaften haben uns mit Lieferungen betraut; wir erledigten dieſelben zur voll⸗ ſtändigen Zufriedenheit der Beſteller und erhielten daher größere Nachbeſtellungen. Infolge unſerer pünktlichen Ablieſerungen hatten wir in keinem Falle Konventionalſtrafe zu zahlen. Auch der innere Ausbau unſeres Werkes hat weſentliche Fortſchritte gemacht, alle Neuaufwendungen ſind von dem Beſtreben ge⸗ leitet, uns immer mehr zu vervollkommnen. Die vorliegenden und in Ausſicht ſtehenden Beſtellungen gewähren unſeren Werk⸗ ſtätten eine ausreichende Beſchäftigung auch für das laufende Ge⸗ ſchäftsſahr. Unter dieſen Umſtänden glauben wir, normale Be⸗ triebsverhältniſſe vorausgeſetzt, für das Jahr 1908/9 ebenfalls ein befriedigendes Ergebnis in Ausſicht ſtellen zu können. Am heutigen Geldmarkt war der Privatdiskontſatz 3g Proz., für tögliches Geld wurde 2½ Prozent bewilligt. Anleihe der Stadt Raſtatt. Der Stadt Raſtatt iſt die Ge⸗ nehmigung zur Ausgabe von Mark 2 Mill. Aproz. Stadtanleihe exteilt worden. Die.⸗G. für Eiſenbahn⸗ und Militärbedarf in Weimar ſchließt nach Abſchreibungen von M. 33 166 li. V. M. 33(007] mit einem Reingewinn von M. 92 531(M. 97 561), woraus wieder 8 Prozent Dividende gezahlt werden ſollen. Für das laufende en mit Aufträgen befriedigend Deutſches Kolonialkontor, G. m. b.., Hamburg. Hamburger und Berliner Bankierkreiſe errichteten geſtern die Firma Deut⸗ ſches Kolonialkontor, G. m. b zur Förderung deutſcher Kolonial⸗Unternehmungen und Handelsbeziehungen. Die Automobil⸗Fuhrweſen Kandelhardt.⸗G. in Berlin ſchließt mit einem Bruttogewinn von M. 226 582(i. V. Mark 47 984 Verluſt). Nach Abſchreibungen von Mark 90 683(Mark 42 909) wird eine Dividende von 4 Prozent verteilt bei M. 400 000 Grundkapital. Der Berliner Stadtſynode iſt genehmigt worden, daß der Zinsfuß für M. 5 Mill. der Anleihe von 1907 von 3½ Prozent auf 4 Prozent erhöht wird. Die Schwierigkeiten des Kaufhauſes für Deutſche Lehrer und Beamte ſind durch einen Akord auf Baſis von 65 Proz. aus der Welt geſchafft worden. Sämtliche Gläubiger der Geſellſchaft haben ſich mit dieſem Vergleich einverſtanden erklärt. Die Geſchäfte der Geſellſchaft, die ſich ſeit dem 17. November d. J. in Liquidation be⸗ findet, werden vorläufig unverändert weitergeführt. Die Gründe für die nunmehr behobenen Schwierigkeiten ſind die folgenden: Der in Konkurs geratene Hilfsverein deutſcher Lehrer Akt.⸗Geſ., der Hauptintereſſent des Kaufhauſes— er beſaß zuletzt ſämliche 600,000 M. Aktien— hatte der Geſellſchaft vor einiger Zeit für rückſtändige Einzahlung auf die Aktien 42,000 M Wechſel gegeben. Dieſe Wechſel mußte das Kaufhaus für Deutſche Lehrer und Beamte einlöſen. Ferner iſt der Hilfsverein deutſcher Lehrer Akt.⸗Geſ. noch mit 13,000 M. Einzahlungen auf Aktien im Verzuge. Wie wir be⸗ reits berichtet haben, iſt das Kaufhaus für deutſche Lehrer und Be⸗ antte im Jahre 1906 unter Beteiligung des Hilfsvereins deutſcher Leihrer Akt.⸗Geſ. errichtet worden. Von dem urſprünglich 300,000 Mark betragenden Aktienkapital übernahm der Hilfsverein 298,000 Mark Aktien zu 105 Proz. Das Kaufhaus für deutſche Lehrer und Beamte übernahm dagegen für 180,000 M. Waren, 25,060 M. In⸗ ventar und 88,000 M. Außenſtände. Für dieſe übernahm der Hilfsverein als Inferent die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft. Später ertvwarb der Hilfsverein dieſe 88,000 M. Forderungen durch Bor⸗ zahlung zurücck. Für das erſte Geſchäftsjahr(1906) verteilte das Kaufhaus 6 Prog. Dividende. Im Februar 1907 wurde das Aktien⸗ zap' tal um 300,000 M. auf 600,000 M. erhöht. Die neuen Aktien wusden an die bisherigen Ationäre zu 105 Proz. begeben, ander⸗ weitig wurden ſie zu 110 Proz. placiert. Für 1907 wurden eben⸗ falks 6 Proz. Dividende ausgeſchüttet. In der letzten Generalber⸗ ſammlung bezeichnete die Verwaltung die Ausſichten für das lau⸗ fendeGeſchäftsjahr als günſtig(), ſie betonte, daß die unrentablen Beteiligungen des Unternehmens abgeſtoßen ſeien. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Die Süddeutſche Immobilien⸗Geſellſchaft in Mainz verteilt lt. „Frkf. Ztg.“ wegen der in dieſem Jahre herrſchenden Stille nur 3 Prozent Dividende(i. V. 4 Prozent). Die Groſte Leipziger Straßenbahn verteilt lt.„Frrf. Zig.“ auf das erhöhte Aktienkapital wiederum 9 Prozent Dividende(i. V. 9 Prozent). Das Salinen und Solbad Salzungen verteilt in dieſem Jahre lt.„Frif. Ztg. 7 Prozent Dividende(i. V. 6 Prozent). * Offenbach, 16. Dez. Das Gummwerk K. Stöckicht iſt in eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung mit einem Grundkapital von 300 000 Mark umgewandelt worden. Alleiniger Geſchäftsführer iſt Herr Karl Stöckicht in Frankfurt a. M. ** München, 16. Dez. Bei dem Konkurs der Bank⸗ firma Späth u. Co. ſind die Depots nicht in Ordnung. Späth hat ſich deshalb ſelbſt der hieſigen Staatsanwaltſchaft geſtellt. Ein ihm anvertrautes Depot iſt von ihm an einen hieſigen Großbankier verpfändet worden. Eine Hilfsaktion, die bezweckt, keine Leute vor Schaden zu bewahren, iſt der„Frkf. Ztg.“ zufolge eingeleitet. * Breslau, 16. Dez. Im Konkurs der Kommer z⸗ und Landbank⸗Genoſſenſchaft ſand eine Gläu⸗ biger⸗Verſammlung ſtatt. Die Paſſipen betrugen 200 000 M. Es ſind faſt keine Aktiven vorhanden. Der Direktor Leopold Bernſtein wird ſteckbrieflich verfolgt.(F..) * Hannover, 16. Dez. Nunmehr ſtellte auch die Hildes⸗ heimer Bankfirma Malßhe imke u. Stucke die Za h⸗ lungen ein. Es wird lt.„Frkf. Ztg.“ eine außergerichtliche Liquidation angeſtrebt. Die erſte Gläubigerverſammlung findet am 22. Dezember ſtatt. Zuckerfabrik Stuttgart⸗Cannſtatt. *Stutt gart, 16. Dez. Die Geſellſchaft erzielte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1907/08 einen Bruttogewinn von M. 370 612. Der Antrag, eine Dividende von 7 Prozent(i. V. 0) zu verteilen und den Reſt von M. 53 256 vorzutragen, wurde lt.„Frkf. Zig“ von der Generalverſammlung einſtimmig angenommen. * Berliner Effektenborſe. Berlin, 18. Dezember.(Schlußkurſe.) 4% Reichsanl. 102.40 102.40] Ruſſenbank 131.70 131 10 38% Neichsanl. 94.50 94.50 Schaaffh. Bankv. 133.— 132.80 4% Reichsanleihe 85.40 85.40 ſtaatsbahn 143 90 143.70 4% Gonſols 102.40 102.46 Lombarden 18.30 18.— 3% N„ 94 50 94.50 Baltimore u. Ohio 110.50 109.90 8 6% 8 85.20 8520 Canada Pacifte 176 90 176 20 40% Bad. v. 1901 10110 101 10 Hamburg Packet 108 50 109 0 %%„„ 1908 102.— 102.10 Nordd. Lloyd 88.10 8350 3%„ eonv.—.———Bochumer 218 90 218 20 3%„ 1902/07 93.89 9 75 Deutſch⸗Luxembg. 151 80 152.30 53% Bayern 93.90 93.80 Dortmunder 59 60—.— 3½ 0% Heſſen—.— 92 80 Gelſenkirchner 188 50 188.30 30% Heſſen 82.75 82.75 Harpener 193 10 193 20 3½% Sachſen 82.90 8490 Laurahütte 198 40 192 40 %½ Japaner 1905 92 40 92 50 Phönix 173— 172.50 4% Italiener———[Weſteregeln 179 20 177 50 4% Ruſſ. Anl. 1902 82 50 83.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 218.50 218— 4% Bagdadbahn 83 80 84.10 Anilin Treptow 37— 376.— Oener. Kreditaktien 195 6) 195 20 Brown Bovert 172.— 172— Berl. Handels⸗Gel. 168 90 168.)] Chem, Albert 430 20 429 Darmſtädten Bank—.— 128.20 D. Steinzeugwerte 223— 223.50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 130.50 132 20 Elberf. Jarben 409 70 410— Deutſche Bank 239 50 239.5 Celluloſe Koſtheim 2836.— 235 70 Dise.⸗Kommandit 179 10 179— Rüttgerswerken 159— 159.— Dresdner Bank 147 40 147 40 Tonwaren Wiesloch 92— 92.— Reichsbank 149 50 146.— Wf. Draht. Langend. 187 70 187 70 Rhein. Kreditban. 133 90 1390 Zellſtoff Waldhof 335 50 336 80 Privatdiskont 3¼% W. Berlin, 16 Dezember.(Telegr.) Nachbörſe. Kredil⸗Aktien 195 0 195—Staatsbahn 143 90 143.60 Diskonto Komm. 179.10 179.—[Lombarden 18.40 18 10 Pariſer Börſe. Paris, 16. Dezember. Anfangskurſe. 3 e% Renie 97.22.6 Debeers 290— 275 Spanſer 96.70 96 60 Eaſt. and 109.— 109.— Türk. Looſe 172 50 173 70 Goldfield 118.— 118— Baugue Oitomane 705.— 708.— Randmines 180.— 185.— Nio 1868 1845 flußt. Londonet Eſßettendorſe. London, 16. Dezember.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe 2% Conſols 84— 83¼] Moddersfontein 110 11— 3 Reichsanleihe 84— 84¼ Premier 8˙8⁵%/8 4 Argentinier 85½ 85%½ Randmines i 4 Italiener 103½ 103½ Atchiſon comp. 100˙% 100%½% 4 Japaner 86— 86 Canadian 181˙ 180½ 3 Mexikaner 33— 33 Cheſepeake 109½ 1077% 4 Spanier 95½% 95½ Chtkago Milwaukee 154½ 152½ Ottomanbank 18ʃ¼½ 18½ Denvers com. 38— 37⁰ Amalgamated 84% 83— Erie 35— 35½ Anacondas 10— 10—Grand Trunk III pref. 51 507½ Nio Tinto T, 7 ord. 21½ 202 Central Mining 16— 16ʃ˙%½Louisville 126— 125ʃ˙½½ Chartered 16½ 16½ Miſſouri Kanſas 40— 40˙% De Beers 10% 10% Ontario 47˙⁰ 47— Eaftrand 4˙% 4½ Southern Pacifie 122½ 121˙/ Geduld 25/. 2/½ Union com. 187¾ 186% Goldfields 4˙% 4% Steels eom. 55% 55 Jagersfontein 3˙% 3½ Tend.; ſtill. Mannheimer Eſſeitenboͤrſe vom 16. Dezember.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte freundliche Haltung. Kaufluſt be⸗ ſtand für Pfälz. Hypothekenbank⸗Aktien zu 190.60 Prozent, Süd⸗ deutſche Bank⸗Aktien zu 110.50 Prozent, Mannheimer Lagerhaus⸗ Aktien zu 85 Prozent, Francona, Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗ Aktien zu 690 M. pro Stück, Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien zu 425 M. pro Stück und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien zu 385.50 Prozent(337.). Von Burauerei⸗Aktien wurden Eichbaum zu 110.40 Prozent unmgeſetzt. A ktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 135.— 184.Br. Werger, Worms 78.——.— Gewrbk. Speyerbo/½n————Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68.— Pfälz. 5—.— 100.75 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 154——.— Pfälz. Hyp⸗Ban— 19060 Transport Pf. Sp⸗ u. Edb. Landau—.— 142.—u. Berſicherung. Rhein. Kreditbank 138 50 133.25 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91.— Rhein. Hyp.⸗Bank—— 195— Südd. Bank 1050 5 e Siſenbahnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 228.— itverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn—.— 141 25 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 690— 7„ Nordbahn—.— 136.—Bad. Aſſecurranz—— 1380 Heilbr. Straßenbahn—.——. Continental. Verſich.—.— 405.— Mannh. Verſicherung—.— 425.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 425.— 2„„ neu 349 80—.—Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.——. Chem. Hab. Golvenbg..— 190 Induſtrie. Berem em Fabrtten 810— 307.— f. G. f. Seilinduſtrie 138——.— Verein B. Oelfabriken 130.— Dingler'ſche ſchfbr. 119——. ee eee 6 Emaillw. Mafkammer.— Brauereien. Ettlinger Spinnerei 97,. Bad. Brauere Hüttenh. Spinneret Binger Aktienbierbr. Rarlsr. Maſchinenbau 193. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 110.40Koſth. Cell. u. Papierf. 235— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 361—. —— — 83.— 85.— Brauerei Sinner Eichbaum⸗Brauerei—— Elefbr. Rühl, Worms 85.-—— Mannh. Gum. u. Asb. 148.50—.— Ganters Br. Freibg. 103.—.— Maſchinenf. Badenie—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 190.—Oberrh. Elektrizität 22.50— Homb. Meſſerſchmit 50.——.— Pf.Nähm uFahrradf.—— 181. Ludwigsh. Brauere!i—— 215 5— 144— Manuß. Attlenbr. 2183—Südd. Dr 12ͤ Pfalzbr. Geiſel, Mohr—— Kabelperke—— 12 . 270—Verein Freib. Ziegelw. 135.——. —.— Frantfurter Effektenbörſe. (Privsitelegramm des General⸗Anzeigers) * Frankfurt, 16. Dez.(Fondsbörſe.) Die ausge⸗ ſprochene Geſchäftsloſigkeit, welche ſchon ſeit einigen Tagen an⸗ hält, macht weitere Fortſchritte. Im Verkehr der heutigen Börſe begegneten amerikaniſche Werte ſchwacher Tendenz. Infolge der unſicheren Tendenz des Newyorker Marktes und der weiteren Baiſſiers⸗Angriffe auf einzelne Werte an dieſer Börſe hat ſich wieder große Geſchäftsunluſt eingeſtellt, Baltimore eröffnete mäßig niedriger; von den übrigen Bahnen ſind Lombarden im Anſchluß an die Wiener Börſe trotz ziemlich lebhaftem Geſchäfts⸗ verkehr ſchwach, Staatsbahn mäßig ſchwächer. Der hieſige Privatdiskont zog heute um ½ auf 3½, Proz. an. Das Geldangebot war auch heute reichlich, infolge die Verſteifung des Diskontoſatzes geringen Eindruck machte. Die friedlicheren Balkannachrichten, die Verhandlungen zwiſchen Oeſterreich und der Türkei, ſowie die Annahme des Budgetproviſoriums im öſterreichiſchen Abgeordnetenhaus vermochten keinen Eindruck zu machen. Verſtimmung rief die ungariſche Debatte über die Bankfrage hervor. Lebhafte Geſchäftsluſt beſtand für Türken⸗ loſe, welche 142.80 eröffnete und bis 144 geſteigert wurden. Der Fondsmarkt dagegen lag ruhig, ausländiſche Fonds zeigten gute Haltung bei geringen Kursveränderungen. Heimiſche Staatsfonds wurden in großen Beträgen gehandelt, mußten aber im Kurſe teilweiſe nachgeben. Schiffahrtsaktien behaup⸗ teten den Kursſtand. Am Bankenmarkt lagen ö5ſterreichiſche Kreditaktien im Einklang mit Wien ſchwächer, leitende Werte auf dieſem Gebiete waren ebenfalls niedriger. Die Stimmung auf dem Induſtriemarkt war gut behauptet, wenn auch die Kürſe der leitenden Montanpapiere ſich nicht ganz behaupten konnten, chemiſche und elektriſche Werte wenig verändert. Elek⸗ triſche Werke Bergmann ſind durch die Brandkataſtrophe beein⸗ Photographengeſellſchaft realiſierend. Im weiteren Verlauf war teilweiſe Befeſtigung bei mäßigen Umſätzen. An der Nachbörſe hielt die Luſtloſtgkeit an, die Kurſe konnten ſich im allgemeinen gut behaupten. Türkenloſe ſchloſſen 143.60 bz. Bezugsrecht für Ludwigshafener Walzmühle 4,20 bz. Es notierten Kreditaktien 195.60, 50, Diskonto 179.10, 179, Dresdner Bank 147.50, Staatsbahn 143.60, Lombarden 18.10, Baltimore 110.10, 109.80. Telegramme ber Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbant⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 13 16. 15% Amſterdam lurz 169 45169.420Paxis zur 81 8 331.316 Belgien„ 81. 81.132Schweitz. Plätze„ S! 288 81266 Italien„ 51.125 81.125 Wien 85.216 85.216 London„ 20.442 20,447 Napoleonsd'or 16.28 16.27 5 lang—— Privatdiskonto 3% 3½6 6. Selte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 16. Dezember⸗ Staatspapiere. 15 Is. 40% beutſch. Neichsanl. 102.35 102.40 „ l 3 5 5 85.35 85.25 4% pr. konf. St.⸗Anl. 102.25102 40 31„ 94.45 94 60 7 85 15.25 4 badiſche St.⸗A.1 901 1013 101.4 4„1908 102.20 102 30 3% bad. St.⸗Oͤabg)fl—.— 8½„„.. 94.20 94 40 3%„„1900 94— 94— 3%„„ 1904 94.80 93.80 8„„ 1907 93 80 98 80 Abayr..⸗B.A. b. 1915 102 40 102.4 118 102 78 0270 3% do. u. Allg.Anl..60 93.65 3 do...⸗Obl. 84.10 84.10 3 Heſſen von 1903 101.50 101 45 4 Heſſen 8265 82.80 3 Sachſen 84 85 84 90 4 Mh. Stadt⸗A. 197— „ 1908 100.,60 3%„„ 1905 91.60 91˙65 A. Deutſche. 15 1 B. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 100.— 105.— 4½ Chineſen 1898 97.70 97%75 Mexitanet auß. 88/90 6790., 5 3 Mexikaner innere 63.60 53.60 Taumalipas—— Bulgaren 98.40 98.50 3¼ ttalien. Rente—— %½% Oeſt. Silberrente 97.95 97 80 4½%„ Papierrent.—— 978 Oeſterr. Goldrente 9785 97.85 oVortug. Serie I 57.95 58— 3 4 III 8 4½ neue Ruſſen 1905 97 35 97.25 4 Ruſſen von 1880 83.50 83.50 4 ſpan. ausl. Rente 95 20 95.20 4 Türken von 190 85— 85.— „ uunif⸗ 9380 9 10 4 Ungar. Goldrente 92 50 92 60 4„ Kronenrente 91.68 91.80 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchelss0 154.30 154.30 Türkiſche 142.60 148.60 Aktien inbuſtrieller Unternehmunzen. Bad. Zuckerfabrit 136— 135.20 Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.00 92 50 GEichbaum Mannheim 108— 110.40 My. Aktien⸗Brauerei 158.— 183 Parkakt. Zweibrückenn.—-— Weltz z. Sonne, Speyer 68. 68.— Cementwerk Heidelbg. 141.20 144 20 Cementfabr. Karlſtadi 135.90 136 Badiſche Anilinfabrik 361.— 360 85 20. neue 319.80 349 50 Ch. Fabrik Griesheim 288.50 240,0 Farbwerke Höch! Ver. chem. Fabrit Mh. 307. 307.— Chem. Werke Albert 430.50 428.20 Südd. Draheind. Mh. 101.— 11. Akkumul.⸗Fab. Hagen 200 50 20.50 Aec. Böſe, Berlin 65.50 66 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 21%50 218.50 Südd. Kabelw. Nhm. 121.— 121— Lahmeyer 117.—116.4 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 17 50 116.60 Siemens& Halske 203.80 204.— 400.— 868— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 195.— 191.— Lederwerk. St. Ingbert 57— 57.— Spfcharz Lederwerke 25.90 125 90 Ludwigsh. Walzmühle 158.— 157— Adlerfahrradw. Kleyer 281.10 250 50 Maſchinenfbr. Hilpert 63. 66.— Maſchinenfb. Badenia 193— 194.— Dürrkopp 273— 273.— Maſchinenf. Gritznei 212 50 212.50 Maſch.⸗Armatf.Klein 117.— 117.— Pf, Nähm. u. Fahrradf Gebr. Kayſer—— Nöhrenkeſſelfabrik, vorm. Dürr& Co. 52— 52.50 Schnellpreſſenf. Frkth. 187.50 187.80 Ver.deutſcher Oelfabr. 28.50 29— Schuhfſabr. Herz, Frkf. 121.50 21.50 Seilinduſtrie Wolff 133.— 138. 'wollſp. Lampertsm. 60— 60.— Kamingarn Kaiſersl. 15.50 159 5 Zellſtoffabr. Waldhof 536.60 838.— —.— * Bergwerks.Aktien. Bochumer Bergbau 218.50 218.60 Buderus 112.1012. Concordia Bergb.⸗G.—.——.— Deutſch. Luxemburg 152 50 152 75 Friedrichshütte Bergb. 135— 135.— Belſenkirchner 189.— 188.5 Aktien deutſcher und auslan Dudwigsh.⸗Bexbacher 227.60 327.65 Pfülziſche Maxbahn 141.50 141.50 Harpener Bergbau 193 20 193.— Kaliw. Weſterregeln 179.75 179.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 91.70 91.— Bhöntx 178 20 172.80 Vr. Königs⸗ u. Laurah. 194.— 194 25 Gewerkſch. Roßleben 8600 8600 diſcher Transport⸗Auſtalten. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 144— 143.60 Oeſt. Südbahn Lomb. 18.90 18.10 Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 134. 134.20 Oeſterr.⸗Ung. Bank 124 80 124 50 Berg u. Metallb. 113.—11850 Oeſt. Länderbenk 1085.50 106.50 Verl. Handels⸗Ge, 169.—16f10„ Kredit⸗Anſtall 195.80 195.60 Comerſ. u. Disk.⸗B. 06 70 106.70 Pfälziſche Bank 100.5 00.75 Darmſtäbter Banl 128 50 128.60 Pfäls. H9p.⸗Bant 190 80 190.6 Deutſche Bank 239 40 239 5,½% Preuß. Hypotheknb. 115 90 118.— Deutſchaſtat. Bant 129.75 130.50 Deutſche Reichsbk. 45 60 145.60 D. Effekten⸗Ban? 100 60 06Rhein. Kreditbant 133.75 138 30 Disconto⸗Comm. 1798) 79 0 Rhein. Hyp.⸗B. M. 194 194 Dresdener Bant 14790 147 30 Schaaffb. Bankver. 38 50 32 65 Frankf Hop.⸗Ban 200 200 3 Südd. Bank Mhm. 15.— 1150 Irkſ. Hyp.⸗Creditv. 158.80 156 80] Wiener Bankver. 128 20 1890 Nationalbank 120 50 120 20 Zank Ottomane 140. 140.— Frankfurt a.., 16. Dezember. Kreditaktien 198.30, Disconto⸗ Commandi 173.90, Darm lädter 198.25, Dresdner Bant 147.50, Han delsgeſellſchaft 168.75, Deulſche Vant 23,—, Staatsbahn 143.50, Lombarden 18. Bochumer 218.50, Gelſenkirchen 187.80, Laurahütte 193.2, Ungarn 92.5. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kredttaktien 195.30, Disconto⸗Commandit 179.10, Staatsbahn 143.60, Lombarden 18.20. *** Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 14. Dezember 1908. Die lauen Lüfte, weſche zu Beginn dieſes Berichtsabſchnitts eingeſetzt und ihre Herrſchaft faſt durchweg behauptet haben, ſind nur unterbrochen worden von einzelnen Niederſchlägen mit etwas kühlerer Temperatur. In der Hauptſache dürfte es dieſen Verhält⸗ niſſen zuzuſchreiben ſein, wenn die Entwicklung der jungen Vegeta⸗ tion wieder mit mehr Zuverſicht beurteilt wird. Weiter iſt aus derſelben Urſache eine anſcheinend momentane Beſſerung des Waſ⸗ ſerſtandes bewirkt worden, welche aber eine kaum mexkliche Ver⸗ änderung der Schiffsfrachtſätze gebracht hat. Ueber die, ſich in Schnttt befindende, argentiniſche Weizen⸗ ernte ſind beunruhigende Nachrichten in dieſer Woche nicht ein⸗ getroffen, wogegen der nordamerikaniſche, amtliche Saatenſtands⸗ bericht erhebliche niedrigere Zahlen wie in den Vorfahren ausbve iſt und auch der Bericht des deutſchen Landwirtſchaftsrats über den Stand der Saaten in Deutſchland ſich nicht günſtig äußert. Anderer⸗ ſeits ſoll Auſtralien einer beſſeren Ernte entgegenſehen können und auch die Meldungen von den oſteuropäiſchen Produktionsländern lauten fortgeſetzt befriedigend. Dieſe Faktoren haben von der wenig bemerkten Erhöhung der ſichtbaren Vorräte der Vereinigten Staa⸗ ten abgeſehen, mehrfache Schwankungen hervorgerufen und unter etwas ermäßigten Preiſen mit einer ruhigeren Stimmung, ſowohl an den Weltmarktsplätzen, wie auch an den maßgebenden norddeut⸗ ſchen Produktenbörſen geſchloſſen. Auf den würktembergiſchen und baheriſchen Schvannen, welche immer noch weſentlich billiger, als der Weltmarkt notieren, fanden die kleineren Zufuhren raſchen und glatten Abſatz. Die Umfätze an heutiger ſchwach beſuchter Börſe warem nicht belangveich. 5 Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stutkgart, ſe nach Qualitt u. Lieferzeit: Weizen württemberg, neu M. 21.50—92 25, fränkiſcher 00.00—00.00, bayeriſcher neu M. 22.——92.50, Rumänter M. 23.75 bis 21.25, Ulka M. 2425—24.75, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00 00.00, La Plata M. 24 75—28.—, Redwinter M. 23.50—23.75, Kalifornter 1 bis 00.00, bayeriſche M. 20.——21.50, Tauder M. 19.50—20. 4 ungariſche M. 00.50—24.00, kaliforn. prima M. 00.00—50.00, Dafer: Oberländer M. 00½00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00] württembg. M. 15.25—17.25, ruſſtſcher M. 00.00—00.08. Mais Wixed Mi. 00.00—00.00, La Plata geſund 17.75—18.25, Yellom M.—0000 Donau 18.—18.50. Kohlreps 00 00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 AR. 3250—93 50, Nr. M. 31.50—82.50, Nr. 2 M. 30.50—31.), Nr. 3. 29.50—80.50 Nr. 4 M. 26.50—27.50. Suppengries M. 00.00—00.00, Sack Kleis .50 M. bis 10.00(ohne Sack). Berautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſi und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung. Rich. Schönfelder⸗ für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Drus und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Juchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäüller. Wir haben's doch herrlich weit gebracht, daß man die Heilkraſt berühmter Quellen in der Weſten taſche mitnehmen und nach Bedarf verwenden kann. Fays Sodener Mineral⸗Paſtillen ſind nämlich in ihren wirtſamen Beſtandteilen ein reines Quellenprodukt und ſo erklärt ſich's auch ohne weiteres, daß ſie bei allen Affektionen des Halſes, der Lungen bei ernſten und ſelbſt ganz ver⸗ alteten Katarrhen ſo ausge eichnete Dienſte tun. Fays ächte Sodener gehören wie Brot in jeden Haushalt. Die Schachtel koſtet 85 Pſennig und iſt in allen Apothen, Drogerien und Mineralwaſſerhandlungen zu haben. hüte ſich aber vor Nachahmungen. Man 7066 do. Nordbahn 136.30 106 80[Gotthardbahn M. 00.00 00.00. Kernen: neu Wt. 21.50—22.25, Unterländer M. Sildd. Ekſenb.⸗G. 113.— 113—.Ital. Mittelmeerbahn———-.00.00—00.00. Dinkel neu 13.75—14.25. Roggen: wüerttemd. neu Hamburger Packet 108.70 09 20 do. Meridionalbahn 133 15 133.15 M. 17 25 18.—, nordd. W. 00.00 00.00 ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Norddeutſcher Lloyd 88.25 88.30[Baltimore und Obio 1 0 70 110.10 Gerſte: württmbergiſche M. 18.75—19.50, Pfälzer(nom.) M. 00,00 ee⸗ 5 8 ist einzig und altbewährt Ist einzig und altbewährt, die ſtets gleichmäßige Qualität, die unvergleichliche Feinheit des damit erzielten Wohlgeſchmacks und ihre Ausgiebigkeit zeichnen Maggi's Würze vor allen N 7 daſſe NaGüe W5 in Macts 5 8 Produkten, die zum gleichen Zweck angeprieſen werden, hervorragend aus. 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FHREOGRAMIH: 1) Scherzo op. 31-moll 8 0„Chopin. 2) Le Fileuse op. 157 8 0 8 Raff. 3) Stacecato caprice 0 8 0 Vogrich 4) KSondo capt iecioso 5—„Mendelsschn. 5) Aus dem Laurin-Ballet op. 58 Moszkowsky. a. anz der Rosenelfen, b. Marsen der Zwerlke, o. Wals de Concert. HEintrittskarten für Iateressenten gratis an der Konzert-⸗ kasse eckel(—1 u.—6 Uhr). 83954 Kunstgewerbe-Verein„Pfalzgau“. (Verein für angewandte Kunst und künstlerische Kultur.) Donnerſtag, 17. Dezember, abends ½9 Uhr, im Saale des Hotel„National“ Vortrag des Herrn Dr. Richard Benz aus Freiburg: „Das deutsche Volksmärchen“ Karten für Nichtmitglieder ſind in den Kunſt⸗ und Huch⸗ handlungen von Brockhoff& Schwalbe, A. Donecker, Louis Franz und Julius Hermann zu haben. 83958 Einrahmen von Bildern, in geschmackvollster Ausführung vom eintachsten bis zum feinsten Genre.— Reich sortiertes Leistenlager.— Eingerahmte u. uneingerahmte Bilder. — Reiche Auswahl in Photographie-Ständern und Fumilienrahmen. 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Geeignete Be⸗ werberinnen im Alter von etwa 24 bis 35 Jahren mit guter Schulbildung u. deut⸗ licher Handſchrift wollen ihre ſelbſt geſchriebenen Geſuche unter Angabe des Lebens⸗ laufes und der Gehaltsan⸗ ſprüche innerhalb 10 Tagen anher einreichen. Auskunft über die Dienſtpflichten der Berufsarmenpflegerin wird im diesſeitigen Bureau— Kaufhaus 3. Stock, Zimmer Nr. 107, vormittags zwiſchen 11 und 12 Uhr— erteilt. Mannheim, 9. Dez. 1908. Armen⸗Kommiſſion: v. Hollander. 32040 Köbele. Bekanntmachnng. Bei der Abteilung Stra⸗ ßenbau des Tiefbauamtes iſt alsbald die Stelle eines Angenieurs neu zu beſetzen. Bewerber mit mehrjähri⸗ ger, erfolgreicher praktiſcher Tätigkeit im ſtädt. Straßen⸗ bau, welche umfaſſende Er⸗ fahrung in den damit zu⸗ ſammenhängenden Berwal⸗ tungsgeſchäften nachweiſen können, erhalten den Vor⸗ zug. Geſuche wollen unter Au⸗ gabe der Gehaltsanſprüche und Beifügung eines Le⸗ beunslauſes ſamt Zeugnisab⸗ ſchriften bis zum 2. Jannuar 1909 bei unterzeichnetem Amte eingereicht werden. 9. Dez. 1908. Tief bauamt: Eiſenlohr. IIil Ma Vergehung von Kloſettanlagen. Nr. 17395 J. Die Lieferung und Montage der Maſſen⸗ kloſettanlagen für das K ö⸗ Schulhaus ſoll öffentlich ver⸗ geben werden. 32042 Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Lit. I. 2, 9 zur Einſicht auf und können Angebotsformulare u. Maf⸗ ſenverzeichniſſe gegen Erſtat⸗ tung der Vervielfältigungs⸗ koſten von dort bezogen werden. Zeichnungen werden nach auswärts nicht ver⸗ ſandt. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen dem Tief⸗ bauamt bis zum Montag, 4. Jaunar 1909, vormittags 11 Uhr, einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelauf. An⸗ gebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, 9. Dez. 1908. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Iwaungs-Verſteigerung. Donnerstag, 17. Dez. 19038, nachmittags 12 ½/ Uhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus gegen bare Zablung im Vollſtrecküngswege öffent⸗ lich verſteigern: 67541 Möbel verſch. Art. Mannheim, 16. Dez. 1908. Klee, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Perſteigerung Donunerstag, 17. Dez. 1908. nachmittags 2 Uhr werde ich imPfandlokal Q 4, 5 hier gegen Barzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 32533 1 größeres Quantum Zigarren verſchiedene Sor⸗ ten, Zigaretten, Tabak, Tabakspfeifen, Möbel ver⸗ ſchiedener Art und an⸗ ſchließend am Pfandort eine vollſtändige Ladenein⸗ richtung. Manunßeim, 16. Dez. 1908. Diſchinger, Gerichtsvollz. 32035 Mannheim ſollen nach Maßgabe der Verordnung Großy. Miniſterium der Finanzen vom 3. Januar 1907 die nach⸗ genannten Abeiten vergeben werden 88728 Bodenbeläge mit Stampfasphaltplatten ca. 1200 am Eichenparkettboden in Asphalt„ 180„ Linsleumböden„ 1800„ Gipſeſtrich 1„ 1300 1* Schreinerarbeiten zwei Loſe zuſammen 1 800„ Maler⸗ und Tüncherarbeiten vier Loſe zuſ.„40000„ Arbeitsauszüge werden gegen Erſtattung der Selbſt⸗ koſten bis einſchließlich 22. Dezember ds. Is. auf unſerem Bauburcau— Herzogenriedſtraße— an Wochentagen von —1 Uhr abgegeben, woſelbſt auch die Bedingungen und Zeichnungen eingeſehen werden können. Die Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, verſchloſſen und portofrei bis „Mittwoch, den 23. Dezember 1908, vormittags 10 Uhr“ einzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet um die genannte Zeit im Beiſein etwa erſchienener Bewerber ſtatt. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, den 2. Dezember 1908. Bauleitung für den Neubau eines Landesgefänguiſſes in Maunheim: Weniger, Großh. Bezirksbauinſpektor. Bekanntmachung. Vom 1. Januar kd. Is. an werden anſtelle der bis⸗ herigen Monatsabonnementskarten Netz⸗ und Strecken⸗ karten⸗Wertzeichen zum gleichen Preiſe in Form von Wertmarken, auf welchen Monat und Jahr der Giltigkeit ſowie der Preis aufgedruckt iſt, zur Einführung gelangen. Erſtmals werden aleichzeitig auf den Namen des In⸗ habers ausgeſtellte Umſchläge ausgegeben, in welche die Art des Abonnements und die näheren Beſtimmungen aufgedruckt ſind. Die Umſchläge ſind in 12 Monatsfelder eingeteilt und für das Kalenderjahr gültig. In dieſe Umſchläge ſind die Wertmarken durch die Abonnenten jeweils in das betreffende Monatsfeld einzu⸗ kleben. 32033 Unẽnter allen Umſtänden muß daran feſtgehalten werden, daß die Karten bei jeder Fahrt unaufgefordert offen vor⸗ gezeigt werden. Duplikate für verlorene Marken werden nicht utehr auch keine Entſchädigung in dieſem Fall ge⸗ währt. Wertmarken und Umſchläge ſind an den üblichen Aus⸗ gabeſtellen Straßenbahnkaſſe Mannheim(Depotgebäude), Stadtkaſſe Ludwigshafen, Geſchäftsſtelle Mundenheim, Geſchäftsſtelle Frieſenheim ſchon vom 25. des Vormonates ab während der üblichen G. PIVI Photogr. Manufaktur C 1, 1 Tel. 3377 Baste Bezugsquelle Ppotogr. Apparate von den einfachsten bis 2u den teuersten Modellen sowie aller in der Brancie vor- kommenden Artikel Sehr willk. Gesqhienke für den Weinnachts-Tisqch! 25 06. 2 Treppen. Elegant möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer, ſep. Eingang, mit ſchöner freier Ausficht bis 1. Jan. o. ſpäter 5 ver⸗ n meinen Neubauten Emii Heckelſtraße Nr. 4 u. 4 (Lindenhof) ſofort oder ſpäter elegan ausgeſtattete 3,4 l.) Zimmer⸗Wohnungen mieten, ev. auch nur 1 15 reichlic em Zubehör zu ver⸗ 3252 mieten. 64756 6 öbl. Nähe in meinem Büro, A 2,. 17.24 S1 5 parterre. Albert Heiler, Architekt. Telepbon 2376. Max Joſeffraße 24 67531 Tann 10, 4 Tr., hübſch mbl⸗ Zimmer an Herr over Daiſie 34539 zu ber mieten. 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