8 —5 der Eiſenbahnverwaltung. Abonnemend(Badiſche Volkszeitung.) 0 Pfemnig monatlich. Badiſche Neueſte Nachric Einzel⸗Nummer d Pig, In ſerate: der Stadt Mannheim und Amgebung. Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) ten Telegramm⸗Adreſſe: „Beneral⸗Anzeiger Maunheim Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureann(An⸗ nahmen. Druckardetten 341 Oie Colonel-⸗Zeile. 28 Wfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Tiglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktton 377 Anzwärtige Iuſerate 0 in Mannheim und Umgebung. e in Berlin und Narlsruhe. Berlags⸗ 155 Ote Reklame⸗Zelle. Mark Schluß der Juſeraten⸗Annahme ſin das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, ſür das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 85 Nr. 600. Mittwoch, 23. Dezember 1908. 9—3(Abendblatt.) Neviſionismus und Nadikalismus. Der„Vorwärts“ hält die Zeit gekommen, den badiſchen Budgetbewilligern wieder einmal eine Strafpredigt zu halten und ſie vor dem Verſinken im Sumpfe des Klaſſenſtaates zu warnen. Das Zentralorgan der radikalen Hälfte ſtellt feſt, die ſozialdemokratiſchen Blätter Badens führten gegen die Dandesregierung lebhafteſte Beſchwerde, daß die ſozial⸗ demokratiſche Partei ungerechtfertigter Weiſe zur Seite ge⸗ ſchoben werde. Im Waſſerwirtſchaftsrat iſt die Arbeiterſchaft nicht vertreten, der ſozialdemokratiſchen Partei erwies die Re⸗ gierung nicht die Berückſichtigung, die den Herren vom Zen⸗ trum und vom liberalen Block zuteil wurde. Das ſei ſkanda⸗ 458, aber der Fall gebe denen recht, die ſagten, mit einem platoniſchen Mißtrauensvotum könne man der badiſchen Re⸗ gierung nicht imponieren, man müſſe den Etat verwei⸗ ger n, das ſei ein Proteſt, der haue und ſteche. Dann weiſt der„Vorwärts“ auf die Klagen der badiſchen ſozialdemo⸗ kratiſchen Blätter über die Lehrerknebelung durch den Ober⸗ ſchulrat hin, endlich auf die Beſchwerden aus den Kreiſen der unteren Beamten, daß der neue Gehaltstarif ſchwere Ent⸗ rüſtung hervorgerufen habe, namentlich bei den Angeſtellten Aus all dieſen Uebelſtänden und Schlechtigkeiten der Großherzogl. badiſchen Regierung zieht das Zentralorgan der radikalen Hälfte die radikale Kon⸗ ſequenz und legt den widerſpenſtigen und unverſtändigen badiſchen Reviſioniſten nochmals nahe, ihren Reviſionismus zu revidieren. In dieſer beſcheidenen und faſt bürgerlich zu nennenden höflichen Form: 5 So geht das Jahr nicht zu Neige, ohne in ſteigendem Maße durch die letzte Phaſe der politiſchen Entwicklung darauf hinzuweiſen, wie verkehrt die Auffaſſung unſerer badiſchen Genoſſen war, die ihnen eine entgegenkommendere Taktik gegenüber der Regierung angebracht erſcheinen ließ. Was werden nun die badiſchen Genoſſen tun und was werden die badiſchen reviſioniſtiſchen Blätter entgegnen? Ver⸗ mtutlich werden ſie es machen wie ſeither nach Nürnberg und die Verſuche des„Vorwärts“, ſie wieder unter das Joch des Parteivorſtandes zu zwingen, höflich, kalt und gemütlich zurückweiſen. Eine Art praktiſcher und unmißverſtändlicher Antwortung auf die Berliner Lockungen und ſanftmütigen Drohungen geben die badiſchen Genoſſen gegenwärtig dadurch, Daß ſie bei Aufſtellung der Landtagskandidaten ſich mit Er⸗ folg bemühen, die Radikalen aus dem Landtage zu ver⸗ drängen. In Mannheim fiel Lehmann und Gaſtwirt Anton Geis wird auf den Schild erhoben, in Pforzheim hat man aus denſelben Gründen von der Wiederaufſtellung des„Vor⸗ wärts“lehnsmannes Eichhorn abgeſehen und den Geſchäfts⸗ führer Stockinger aufgeſtellt. Nun bleibt noch als letzte Säule des Radikalismus Herr Adolf Geck, ehemaliger zweiter Vizepräfident der zweiten badiſchen Kammer. Von Mannheim aus wird ein nichts weniger als brüderlicher Kampf ſchon feit längerem gegen ihn geführt, wobei der Ton ſo nobel iſt, wie er ſonſt mit Recht und Fug nur gegen„Bürgerliche“ angewandt wird. Der Karlsruher„Volksfreund“ unterſtützt die Attake, er ſchreibt am 21.: 5„Wir lehnen es ab, auf dieſe Stänkerei, desgleichen auf die wieder in der„Leipziger Volksztg,“ gegen das Lör⸗ racher Parteiblatt und den Genoſſen Röſch gerichtete, zu ant⸗ worten. Dieſen Mundradikalismus nimmt ja im ganzen Feuilleton. eeeee Wiener Theater. Wien, Milte Dezember 1908. Jn dieſen letzten Wochen, die bald von Jubiläumsſtimmung, Falb von Kriegsgefahr erfüllt waren, iſt das Intereſſe an den Theaterereigniſſen einigermaßen zurückgedräugt worden. Das ſthöatre pars in der Hofoper war eine ziemliche Enttäuſchung nach den großen Erwartungen, mit denen man dieſem kaiſerlichen ein, für eine derartige Gelegenheit die paſſenden Dichter und S entgegengeſehen hatte. Es mag ja gewiß nicht leicht Fallen iſt. Dichtungen zu finden, aber deshalb mußte ntan doch nicht gleich auf eine ſolche temperamentloſe und langweilige Dilettantenarbeit verfallen, wie dieſes Feſtſpiel Des Kaiſers Traum“ von CThriſtiane Gräfin Thun Salm. Es ſchildert mit einem zroßen Aufwanbd von umſtändlichen Verſen wie Rudolf von absburg ſeinen älteren Sohn zum Regenten von Oeſterreich ein⸗ bt. Das Ganze iſt eigentlich nur der Anlaß zu fünf lebenden Bildern, die der Kaiſer im Zukunftstraume ſieht. Sie waren mit wunderbarem künſtleriſchen Geſchmack geſtellt u. die erſten Künſt⸗ ler des Burgtheaters Kainz, Deyrient, Treßler wirkten darin als Stiatiſten mit. Noch unbedeutender war das nationale Tanzſpiel „Aus der Heimat“. Auch hier wirkten wieder Soliſten der Hof⸗ pper im Chore mit, auch die Ausſtattung war glänzend, aber trotz des Aufwandes von dreimal hunderttauſend Kronen muß man Land niemand ernſt. Ueberdies hoffen wir, daß der nächſte badiſche Parteitag dieſem parteiſchädigenden, demagogiſchen Treiben wenigſtens in ſoweit einen Riegel vorſchiebt,, daß die badiſche Partei dadurch nicht mehr benachteiligt wird.“ So werden die Tage Adolf Gecks auch wohl gezählt ſein, die Reviſioniſten kennen aus ihrem Zuſammenarbeiten mit den Radikalen die Technik des Herausbeförderns und teilen mit ihnen wie das Endziel, ſo jene eigentümlich terroriſtiſche Auffaſſung von der Meinungsfreiheit, die nach einigen So⸗ ziologen ein Weſensmerkmal aller extremen Demokratien ſein ſoll. Und willſt Du nicht mein Bruder ſein, So kommſt Du nicht in den Landtag hinein. Das iſt die reviſioniſtiſche Variante der radikalen Schä⸗ deleinſchlagerei. Es ſcheint nach allem alſo, als wollten die badiſchen Re⸗ viſioniſten ſich durch die doch immerhin etwas peinlichen Vor⸗ gänge letzter Zeit nicht beirren laſſen, die taktiſche Linie innezuhalten, die ſie in Nurnberg ſiegreich verteidigten. Erſt recht alſo auch nicht durch den„Vorwärts“. Auch daß das Mannheimer Sozialiſtenblatt die ſozialdemokratiſchen Bud⸗ getbewilliger in Oeſterreich in Schutz nahm gegen die haar⸗ ſträubenden Sophiſtereien und die verdrehte Logik der Radi⸗ kalen, die abſolut keinen Widerſpruch zum Nürnberger Par⸗ teitagsbeſchluß entdecken wollten, liegt in derſelben Richtung. Taktiſch bleibt die Sozialdemokratie auch ferner die Partei der zwei Hälften und wird es vielleicht noch immer mehr, ohne daß man heute ſchon ſagen kann, welche organiſatoriſche Ver⸗ änderungen infolge dieſer taktiſchen Divergenz in der Sozial⸗ demokratie vor ſich gehen werden. Für die praktiſche Politik bedeutet die ſiegreiche und konſequente Durchführung der reviſioniſtiſchen Taktik, die wir gegenwärtig in Baden beobachten, wie wir oft darlegten, nur das eine, daß die libe⸗ ralen Parteien in ſteigendem Maße Anlaß haben, während der Agitation zu den Landtagswahlen die Augen nach der äußerſten Linken offen zu halten. Die aus der reviſioniſtiſchen Taktik ſich ergebende Streichung der Lehmann etce. auf der Kandidatenliſte ſoll genau wie die vorauszuſehende Abweiſung der neueſten Werbungen des„Vorwärts“ nur die Anziehungs⸗ kraft der Sozialdemokratie auf beſtimmte bürgerlich⸗liberale Kreiſe verſtärken, nicht etwa eine grundſätzliche Mauſerung vorbereiten, und wird ſie verſtärken, wenn der Liberalismus nicht aufpaßt. Der tiefſte Grund des Unwillens des„Vorwärts“ gegen die ſüddeutſchen Genoſſen iſt vielleicht nur in ihrer Reſpekt⸗ loſigkeit vor der Berliner Oligarchie zu ſuchen, die ſelbſt⸗ herrlich die ſozialdemokratiſche Partei zu dirigieren ſucht. Die ſozialdemokratiſche Partei, die, wie erſt unlängſt in den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“ nachgewieſen, ſo un⸗ demokratiſch wie nur möglich, eben rein oligarchiſch organi⸗ ſtert iſt. G. Nationalliberale Partei und Beamtenſchaft. Die„Nal. Lib. Koreſp.“ ſchreibt genau in dem Sinne wie wir(vergl. Mannh. Gen.⸗Anz. No. 592): Wir haben vor einiger Zeit im Anſchluß an das un⸗ qualifizierbare Auftreten des Herrn Roeren auf einer Ber⸗ liner Poſtbeamtenverſammlung ein paar Bemerkungen all⸗ Das Burgtheater hat Ernſt Hardi's zweifach preigekrön⸗ tes Drama„Tantris der Narr“ in einer überaus gelunge⸗ nen und ſtilvollen Weiſe herausgebracht, die deutlich die Abſicht verriet, alle erotiſchen und pathologiſchen Kraßheilen zu mildern, namentlich die Szenen im Lepra⸗Siechenhaus, die in dem diſtin⸗ guierten Burgtheaterrahmen noch immer fatal genug wirkten. Den tärkſten Eindruck übten die erſten zwei Akte durch ihren faſt muſikaliſchen Suimmungsgehalt, durch die Pracht und den lyri⸗ ſchen Wohllaut der Verſe. Die übrigen drei Akte, die immer niehr ins Unklare und Verworrene zerfließen, haben das Publi⸗ kum ziemlich kühl gelaſſen, obwohl gerade hier Joſef Kainz mit einigen geſprochenen Bravourarien triumphierte, aus denen ja ſeine ganze Rolle zuſammengeſetzt iſt. Eine mehr intereſſante als erfolgreiche Nopität war für das Deutſche Vollstheater Hermann Bahrs Luſtſpiel„Der Krampus“. Man hat es ſchon vor einigen Jahren in Berlin unter dem Titel„Der Herr Hofrat! gegeben. Aber der wieneriſche Titel iſt für wieneriſche Begriffe ungleich vielſagender. Unter einem„Hrampus“ verſteht man nämlich einen kleinen Teufel, den man den Kindern am Nilolatage ſchenkt. bhöchſt greulich und grimmig aus mit ſeiner langen Zunge, der Lette und der Rute, der richtige Kinderſchreck— aber im Innern iſt er mit ällerlei guten und ſüßen Sachen gefüllt. Ein ſolcher Krampus iſt für ſeine Familie und ſeine Umgebung auch der Hof⸗ rat Negrelli, ein alter, lediger Sonderling, den alle fürchten. Von ihm hängt das Glück eines Liebespaares ab und bei dieſer Ge⸗ legenheit zeigt es ſich, daß auch der Herr Hofrat noch ſo etwas wie in dem das Wertherfieber eine gemütlichere und hausbackenere Faſſon annahm, wird hier ſehr ergötzlich vorgeführt. Namentlich ſagen, daß die Huldigung der Hoftheatler recht dürftig ausge⸗ e Bon außen ſieht er ein Herz hat, von dem er gar nichts wußte. Das Wien von 1775, Uim dem ſehr liebenswürdigen erſten Akt gibt es einige reizende gemeiner Natur gemacht über die heiße Leidenſchaftlichkeit, mit der die Beſoldungsfragen hier und da in Beamten⸗ kreiſen traktiert wurden und bei der Gelegenheit gemeint: man ſollte, ſo berechtigt die Klagen über den Notſtand ſeien und ſo dringend wirkſamer Abhilfe bedürftig, immerhin nicht überſehen, daß leider auch die Steuerkraft de Volkes nicht unerſchöpflich ſei. Dieſe Bemerkungen find vielfach miß⸗ verſtanden worden und unſere guten Freunde in der Zen⸗ trumspreſſe haben ſogar von einem angeblichen„national⸗ liberalen Scharfmachertum“ gefabelt, das ſich gegen die mitt⸗ leren Poſtbeamten kehre und dem der Abgeordnete Beck „in ſeiner Beamtenfreundlichkeit offenbar zu weit gegan⸗ gen ſei.“ Vemgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß unſere damaligen Ausführungen ſich überhaupt nicht auf eine beſtimmte Be⸗ amtenkategorie bezogen. Man wolle ſich freundlichſt erin⸗ nern, daß zu gleicher Zeit und in erheblich weiterem Umfange auch in Preußen Beſoldungsfragen zur Diskuſſion ſtanden; daß auch dort neben viel Berechtigtem und Verſtändlichem ſich manche Wünſche hervorwagten, denen mit Rückſicht auf das Ganze keine Erfüllung werden konnte. Dieſe Beobach⸗ tungen und die lärmende Ueberheblichkeit gewiſſer Preß⸗ organe, die ſich geräuſchvoll als die einzigen und allein echten Sachwalter der Beamten zu inſinuieren pflegen, haben uns damals jene kritiſchen Randgloſſen in die Feder gezwungen. Es waren Mahnungen zum Frieden, zur Verſtändigung: nichts weiter. Daraufhin von einem nationalliberalen Scharf⸗ machertum zu reden, das den Beamten Unfreundlich geſinnt ſei, iſt(wenn es nicht mehr iſt) vollendete Torheit. Gben erſt hat die nationalliberale Fraktion bei den Kommifſſions⸗ beratungen des preußiſchen Abgeordnetenhauſes bewieſen, daß ſie gewillt iſt, den Wünſchen der Beamtenſchaft, ſoweit es irgend möglich iſt, entgegen zu kommen. Sie wird den gleichen Beweis der Beamtenfreundlichkeit nach Neujahr auch im Reichstage erbringen. Insbeſondere die Poſtbeamten werden, wie wir zu wiſſen glauben, nicht zu lagen brauchen. De Abg. Beck hat es im Einverſtändnis mit allen ſeinen politiſchen Freunden in ſeiner Rede am vorletzten Tage der Etatsbera⸗ tung ja bereits angedeutet: im einzelnen würde über die Vor⸗ lage hinauszugehen ſein Das iſt den Beamten vor Jahr und Tag zugeſagt worden und dieſe Verſprechungen wird man auch halten. Die nationalliberale Partei wieh nicht zurück⸗ ſtehen, wenn es die Mitarbeit an dem ſozialen Vorwärks⸗ kommen der Beamtenſchaft gilt. Politische Uebersſeht. Maunheim, 23. Dezember 1908. Schiffahrtsabgaben. Ueber die geplanten Schiffahrtsabgben, die von den preußiſchen Agrariern als Bedingung fur ihre Zuſtimmung zum Kanalgeſetz gefordert wurden, ſchreibt die„D. Tgsztg.“: kiſche Interpretation des Artikels 64 der Reichsverfaſſung wird in diefen Tagen an den Bundesrat gelangen. Der Entlpurf iſt bekaunnt⸗ lich beſtimmt, die Zweifel an der Auslegung des genannten Artfkels der Reichsverfaſſung zu beſeitigen. Mauche meinten, daß jede Er⸗ hebung von Schiffahrtsabgaben auf regulierten Strömen der Reichs⸗ verfaſſung widerſpräche. Wir ſind immer der gegenteiligen Meinung geweſen, haben uns aber damit abgefunden, daß eine authentiſche ανν Altwiener Figuren, ein paar feine altöſterreichiſche Worte u. Mo⸗. mente, aber für drei Luſtſpielakte reicht das doch nicht aus. Die bereits unmittelbar nach ihrer Uraufführung erörterten Einakten„Die verflixten Frauenzimmer“ von Max Vurckhard haben ſo viel Aergernis erregt, daß alles ſie geſehen haben will, um ſich mitentrüſten zu können. Den erſten Mißerfolg verdankt das Deutſche Volkstheater einem Stück, das ſeit einem halben Jahr in den meiſten reichsdeutſchen Theatern viel Heiter⸗ keit erweckt, nämlich der dreiaktigen amerikaniſchen Burlesle „Wolkenkratzer“ von Karl Rößler und Ludwig Heller. In Wien hat man viel weniger Sinn für dieſe energiſche und ge⸗ räuſchvolle Luſtigkeit, deren Grundſatz zu lauten ſcheint: du ſollſt und mußt lachen. Man lachte trotzdem nicht allzuviel, u. der Bei⸗ fall war eigentlich eine Mitleidsbezeugung für die ganze Reihe von allererſten Künſtlern, die unbegreiflicher Weiſe für dieſe Nichtig⸗ keit aufgeboten wurden. Einen der beiden Autoren, Herrn Röß⸗ lennen gelernt, nämlich als Dichter des bibliſchen Trauerſpiels „Der reiche Jüngling“, das hier freilich nicht oft, aber mit ſtarkem künſtleriſchem Erfolg im Theater in der Joſefſtadt ge⸗ geben worden iſt. Hier debütierte auch der Wiener Autor Pauf Wertheimer, der ſich als Lyriker, Eſſayiſt und Kritiker einen guten Namen gemacht hat, ſehr glücklich und erfolgreich als Dra⸗ matiker. Seine überaus bühnenwirkſame einaktige Komödie „Wenn Zwei dasfelbe tun“ iſt aus der Stube des Unter⸗ ſuchungsrichters geholt und zwar eines leichtſinnigen, gewiſſen⸗ loſen Strebers, der zu ſeiner eigenen Rettung einen großen Fall“ braucht. Deshalb erpreßt er einem wegen Expreſſung un⸗ ſchuldig Angeklagten ein Geſtändnis. Dem einen winkt als Lohn ein Jahr Kerker, dem anderen die Beförderung wenn Zwei das⸗ ſelbe tun. Das Ganze iſt mit etwas zu viel Pathos, Tränen und „Der in Ausſicht geſtellte Entwurf über die ſogenannte authen⸗ ler, hatte man erſt kurze Zeit vorher von einer ganz andern Selte 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendtt.) Mannheim, 23. Dezemder. Interpretation in Form eines Geſetzentwurfes vorgenommen werde. Preußen hat mit den anderen deutſchen Bundesſtaaten Vor⸗ verhandlungen geführt, und dieſe ſollen ſicherem Vernehmen nach das Ergebnis gezeitigt haben, daß nur Sachſen und Baden gegen den Entwurf ſtimmen werden.“ Das„Berliner Tageblatt“ bemerkt dazu:„Die preußiſche Regierung hat ſich redliche Mühe gegeben, dem agrariſchen Diktat gemäß bei den übrigen Bundesſtaaten auf die Zu⸗ ſtimmung zur Einführung neuer Schiffahrtsabgaben hinzu⸗ wirken. Daß es ihr trotzdem bei einigen Staaten nicht ge⸗ lungen zu ſein ſcheint, beweiſt ſchon, wiekulturfeindli ch die ganze Maßregel iſt, und wie tief ſie in die wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe einſchneidet. Wir dürfen aber wohl darauf hinweiſen, daß bei einer Verfaſſungsänderung auch der Reichstag mitzuſprechen hat. Er erweiſt ſich hoffent⸗ lich den agrariſchen Anſprüchen gegenüber als weniger nach⸗ giebig.“ Die Struktur der Nationalliberalen Partei. In der„Nationalztg.“ veröffentlicht der Reichstagsabg. Dr. Heinze einen ſehr intereſſanten Artikel über die Struk⸗ tur der nationalliberalen Partei. Er weiſt varauf hin, wie ſie räumlich ſich über das ganze Reich erſtreckt und wie ihr zu⸗ gleich aus allen Bevölkerungsſchichten Mitglieder zuwüchſen. Dadurch würden die Nationalliberalen unfähig zur Ver⸗ tretung einſeitiger Berufsintereſſen; um ſo mehr gewönnen ſie ſo die Kraft, ausgleichend zu wirken und in kritiſchen Mo⸗ menten die Auseinanderſtrebenden zu ſammeln. Die Frak⸗ tionen in Reichstag und Einzellandtagen ſpiegelten indes dieſe Struktur noch nicht erſchöpfend wider: man ſtoße in ähnen zwar auf den induſtriellen, den agrariſchen, den aka⸗ demiſch gebildeten Teil der Partei. Die mittleren und klei⸗ neren Gewerbetreibenden, die mittleren und unteren Beamten, die Privatbeamten und Arbeiter harrten noch der parlamen⸗ tariſchen Vertretung innerhalb der Partei. Man wird unſeres Erachtens dieſen Einwänden die Be⸗ rechtigung nicht verſagen können. Wie wir denn auch über⸗ zeugt ſind, daß man bei künftigen Wahlen ſich bemüht zeigen wird, den ja auch ſonſt vielfach geäußerten Wünſchen nach populären Kandidaturen zu begegnen. Die natio⸗ nalliberalen Fraktionen müſſen ſich nun einmal verjüngen. Auch nach der Seite ihrer geſellſchaftlichen und wirtſchaftlichen Scrufktur. Generalſtreik in Ungarn. Um die Einführung des Pluralwahlrechts zu verhindern und das gleiche Stimmrecht zu erzwingen, wollen die Führer der ungariſchen So aldemokratie demnächſt einen General- oder Maſſenſtreik veranſtalten. Schon mit der Androhung eines ſolchen Streiks hofft man das Bürgertum zu beunruhigen und die Regierung zu erſchrecken. Indeſſen hat ſich bereits gezeigt, daß dieſe Hoffnung nicht in Erfüllung gehen wird. In allen politiſchen Kreiſen Ungarns iſt man überzeugt, daß der General⸗ oder Maſſenſtreik entweder überhaupt nicht begonnen werden, andernfalls aber nur von ganz kurzer Dauer ſein wird und unter allen Umſtänden erfolglos bleiben muß. Faſt allerwärts hat das Kampfmittel eines General⸗ oder Maſſenſtreiks, ſoweit es aus politiſchen Gründen und zu politiſchen Zwecken angewendet wurde, ſich untauglich erwieſen und wird auch verſagen, wenn es zur Erkämpfung des gleichen und geheimen Wahlrechts herangezogen werden ſollte. Kommt es wirklich zu einem General⸗ oder Maſſen⸗ ſtreik, ſo würden darunter in Ungarn die ſtreikenden Arbeiter ſelbſt am meiſten leiden und ſchon nach kurzer Zeit genötigt ſein, die Arbeit wieder aufzunehmen, weil es an den erforderlichen Mitteln fehlt, um den Generalſtreik auch nur eine Woche lang durchzuführen. Ueberdies iſt das Wahlrecht des Grafen Andraſſy leineswegs nachteilig für die Arbeiter, da nicht weniger als 300 000 Arbeiter Anrecht auf eine zweite Stimme erhalten. Frei⸗ lich ſind es die älteren, anſäſſigen, ſchon ſeit Jahren in denſelben Anlagen beſchäftigten Arbeiter, die verſtändigen, ſozuſagen kon⸗ ſexvativen Elemente, die Anrecht auf eine zweite Stimme beſitzen, aber gerade darin erblicken die ſozialrevolutionären Führer einen Nachteil, und von ihrem Intereſſenſtandpunkt aus mit Grund. Indeſſen wird man über ſie und ihre Ambitionen hinwegkommen. Hurrapatriotiſches Weihrachtsſpielzeug für kleine Genoſſen. Wiederum vernimmt man in der Weihnachtszeit in der ſozial⸗ demokratiſchen Preſſe eine bewegliche Jeremiade über das zu⸗ kunftsſtaatsgefährliche Spielzeug für Kinder. Einige Jahre lang war es davon ſtill geblieben, aber die letzte Reichstagswahl hat es der Sozialdemokratie wieder einmal zum Bewußtſein gebracht, wo die eigentliche Urſache all ihrer Miß⸗ erfolge zu ſuchen iſt, und ſo bringt ein Teil der roten Blätter einen Artikel„Der Säbel in den Händen der Kin⸗ der“. In dieſem Artikel wird ausgeführt, daß das durch Schenken Drn e ſind die humoriſtiſchen Momente, die verſchiedenen Scherze und Kniffe, wie ſie ſich aus dem Juriſten⸗ und Hriminalmilien ergeben And hier zeigt Wertheimer eine bemerkenswerte Thegterkundigkeit, einen ſicheren Bühneninſtinkt für das, was im Theater luſtig, tendentißs; volkstümlich und leicht faßlich wirkt. Es gab infolge⸗ deſſen auch demonſtrativen Beifall bei offener Szene, ſtarken Bei⸗ fall am Schluſſe und Hervorrufe des Autors. Derſelbe Abend Hrachte die deutſche Uraufführung des Luſtſpiels„Der W egzur Ehe“(La bonne intentionſ von Francis de Croiſſet. Eine ganz charmante und liebenswürdige Unverſchämtheit, die auf einem winzigen Stückchen Handlung aufgebaut iſt. Ein junger Mann hat bei einer vielbegehrten Theaterdame abſolut kein Glück, ja ſie ſchätzt ihn ſogar ſo gering ein, daß ſie ihn verheiraten will. Als er ihr aber allerlei galante Abenteuer vorlügt, namentlich ſolche mit Kolleginnen und Rivalinnen, iſt ſie ſofort Feuer und Flamme für ihn und unendlich verliebt— wenigſtens einen Nachmittag lang. Als es ſich aber herausſtellt, daß er die Abenteuer gar nicht erlebt hat, gibt ſie ihm ernüchtert und melancholiſch den Weg zur Ebe wieder frei. Dieſe zwei Akte enthalten ein paar entzückende Figuren, viel Geiſt und Grazie, einen funkelnden Dialog und dadurch verlieren die ungenierteſten Szenen alles Be⸗ denkliche und Peinliche. Die Wiener Operette wird momenkan auf nicht weniger als fünf Bühnen gepflegt. Im Raimundtheater bewährt ſich Ziehrers„Liebeswalzer“ als richtige Vorſtadtoperette. Im Theater an der Wien ſcheint ſich„Der tap fere Soldat“ von Oskar Straus durch ſeine feinen künſtleriſchen Qualitäten all⸗ mählich die Sympathien des Publikums zu erobern und im Johann Strauß-⸗Theater bewährt ſich Buboder Mädel“ von Gronichſtädten als Schlager. Im Luſtſpieltheater hat die Förſter⸗ Iriſtel über dreihundert Mal ihre Schuldigkeit getan und ſie ürfte auch noch„den alten Steiger“ überleben, unter welchent zenig geſchmackvollen Titel man Henry Lapedans Komödie 5 ieur marcheur“ ohne weſentlichen Erfolg gab. Dagegen hat das romanhaften Intrigen ausgeſtattet. Viel echter und erfreulicher“ aus Walzerträumen aufgeſcheuchte Karltheater heuer mi von Säbel, Helm, Bleiſoldaten, Kanonen Aſw. angeregte „Kriegsſpiel“ im Hauen und Niederſtechen, ja Tot⸗ ſchla gen und Schießen unbedingt zur Verrohung der Jugend, zur Untergrabung jedes Mitgefühls und zur Tier⸗ und Menſchenquälerei, ja zur Freude an der Menſchenvernichtung führen muß.() Kein denkender Menſch, vor allem aber kein denkender klaſſenbewußter Arbeiter, dürfe derartiges„Soldaten⸗ ſpielzeug“ auf dem Weihnachtstiſch oder in den Händen ſeiner Kinder dulden. Er habe die Pflicht, die militariſtiſchen Ideen im Keime zu erſticken. Beſonders den Frauen und Mültern wird die Befolgung dieſer Ratſchläge angeraten, um, wie es am Schluſſe ſehr ſchön heißt,„ſozuſagen dem Säugling mit der Mutter⸗ milch die antimilitariſtiſchen Ideen einzu⸗ geben“, wobei das Blatt nur überſieht, daß Säuglinge„ſozu⸗ ſagen“ weder Säbel noch Kanonen zu Weihnachten geſchenkt er⸗ halten und weder die„erſchröckliche“ Bedeutung dieſer männer⸗ mordenden Spmbole noch militariſtiſche Ideen, ſondern lediglich Muttermilch in ſich aufzunehmen pflegen. Im übrigen aber iſt ſehr zu bedauern, daß das Blatt das Schaukelpferd ganz vergeſſen hat. Auch dieſes iſt aus der Kinderſtube der Genoſſen zu ver⸗ bannen, denn es erinnert an das ſchäumende Schlachtroß. Modernen, zielbewußten Kindern ſchenke man„Die Frau“ von Bebel,„Das Kapital“ von Karl Marx,„Geſammelte Reichstags⸗ und Verſammlungsreden“ von Ledebour und Stadthagen und zur Zerſtreuung keine„Mörderhelme“, ſondern kleine rote Ballog⸗ mügen. Anglokolontale Entrüſtung über Englands auswärtige Politik. Aus Calcutta, 19. November, ſchreibt man uns: Die engliſche auswärtige Politik erregt wenig Freude in den engliſchen Kolonien. Wie die Engländer in Marokko von Bitter⸗ keit erfüllt ſind über die durch Englands Hilfe herbeigeführte Wen⸗ dung der Dinge in Marokko, ſo ſind die anglokolonialen Elemente in Indien erbittert über die anglo⸗ruſſiſche Entente, die Perſien den Ruſſen auszuliefern droht. Die Exbitterung iſt umſo größer, als es immer wahrſcheinlicher wird, daß die Ruſſen in nächſter Zeit mit ausdrücklicher Zu⸗ ſtimmung der engliſchen Regierung die perſiſche Grenz⸗ propinz Aſerbeidſchan in Beſitz nehmen. So iſt es zu erklären, daß die ſonſt durchaus loyale, Times of India“ einen Artikel veröffentlicht, deſſen nahezu revolutionäre Sprache dartut, wie weit die Erbitterung der Engländer Indiens gegen die Regierung des Mutterlandes gediehen iſt. Der Artikel erklärt es zunächſt für außer Zweifel ſtehend, daß die ruſſiſche Bank in Teheran dem Schah die Geld⸗ mittel zur Durchführung ſeiner antikonſtitutionellen Politik ge⸗ liefert habe. Die Beläſtigungen und Schikanen, denen der liberale Abgevrdnete Taghifade ruſſiſcherſeits bei ſeiner Flucht nach England ausgeſetzt geweſen ſein ſoll, werden als weiterer Be⸗ weis für die Doppelzügigkeit Rußlands angeführt, welches laut erkläre, mit England gemeinſchaftlich auf die Wieder⸗ herſtellung der Verfaſſung hinzuarbeiten, insgeheim aber alles tue, um die Erreichung dieſes Zieles zu verhindern. Es ſei kaum zu bezweifeln, daß es Rußland gelingen werde durch Unterſtützung des Schahs die Unruhen im Lande zu ſchüren und ſomit einen Vorwand zur Beſetzung Aſerbeidſchans und weiteren Aus⸗ dehnung und Befeſtigung ſeiner Macht zu finden, es ſei denn, daß ſich die engliſche Regierung endlich entſchließe, den Warnungen ſachkundiger Perſönlichkeiten Gehör zu ſchenken. In den durch das ruſſiſch-engliſche Abkommen bereits ſo ſchwer geſchädig⸗ ten engliſchen und beſonders indiſchen Handels⸗ kreiſen werde jeder weitere Schritt Rußlands mit ſchwerer Beſorgnis betrachtet, durch den dieſes— und zwar mit Hilfe der liberalen Regierung in England— Perſien mehr und mehr ab⸗ ſorbiere. Schon habe Englands Anſehen im perſiſchen Volke, das in England den Retter vom Despotismus zu ſehen geglaubt habe, ſtark gelitten durch die unerklärliche Verblendung, mit der das engliſche Kabinett ſich von Rußland irreführen laſſe. Bald werde man in Perſien der Macht der Tatachen gegenüber jede Hoff⸗ nung auf eine wirkſame Betätigung der engliſchen Sympathien aufgeben müſſen. Der„die Haltung Rußlands“ überſchriebene Artikel iſt eine Wiederholung der ſeit lauger Zeit die Spalten der indiſchen Preſſe füllenden Klagen über das rufſiſch⸗engliſche Abkommen, das ohne jede Gegenleiſtung ruſſiſcherſeits wich⸗ tige britiſche Handelsintereſſen in Provinzen, die dem engliſchen und indiſchen Handel bereits faſt völlig erobert waren, preis⸗ gegeben habe. Der Artikel gipfelt in einem heftigen Ausfall gegen das liberale Kabinett, das in einem Zeitpunkte, wo ein energiſcher Miniſter des Aeußern die Rechte Englands in Perſien und ſein Anſehen bei den Perſern gewahrt haben würde, zum Unglück beider Länder ſein völlige Unfähigkeit bewieſen habe! Die Erregung der Engländer in Indien hat aber noch einen tieferen Grund, den der Artikel wohlweislich verſchweigt. Es hat den mohammedaniſchen Teil der Bebpölkerung ſchon gewurmt, als das mohammedaniſche Marokko den gegeben wurde, die Preisgebung Perſiens an drießt ſie natürlich noch viel mehr, weil Perſien ihnen viel näher liegt. Obwohl die Perſier Schiiten ſind, gelten ſie den moham⸗ medaniſchen Indiern doch immer noch als Glaubensgenoſſen. Da nun die Hindubevölkerung ſchon aufſäſſig genug iſt, iſt es den Engländern in Indien doppelt fatal, wenn auch die Loyalität der indiſchen Mohammedaner ins Wanken geraten ſollte. Sie, die Angloindier hätten ja ſchließlich die Folgen der poli⸗ tiſchen Taktik der Regierung des Mutterlandes auszubaden. Aus Stadt und TLana. Mannheim, 23. Dezember 1908. Die Diff⸗renzen in der Metallinduſtrie. Der Streik im Strebelwerk als beendigt erklärt. Das iſt das Reſultat der heute vormittag im„Koloſſeum“ ſtattgefundenen nochmaligen Verſammlung der Strei⸗ kenden des Strebelwerkes. Die Verſammlung nahm gleich zu Be⸗ ginn einen ſtürmiſchen Charakter an, als Geſchäftsführer Schnei⸗ der dalauf hinwies, daß es das Beſte wäre, den Streik gleich für beendet zu erklären, da doch wieder eine größere Anzahl der Streikenden dem Rufe der Organiſationsleitung keine Folge ge⸗ leiſtet hätten. Ein wahrer Sturm der Entrüſtung erhob ſich, als Geſchäftsführer Schneider dieſe Feſtſtellung gemacht hatte. Ein ſo ohrenbetäubender Lärm, in den ſich Pfui⸗, Schluß⸗ und Raus⸗ rufe miſchten, erhob ſich, daß ſich Herr Schneider nicht mehr ver⸗ ſtändlich machen konnte und eine Beruhigungspauſe von 3 Minu⸗ ten anberaumen mußte. Dann konnte ſich Herr Schneider ſchon beſſer venehmbar machen. Sein Appell an die Vernunft blieb auch nicht ohne Wirkung, ſo daß der nachfolgende Redner, Bezirksleiter Vorhölzer⸗Stuttgart unter verhältnismäßiger Ruhe angehört wurde. Herr Vorhölzer ſprach genau wieder ſy eindringlich und überzengend als in den letzten beiden Verſammlungen. Mit beſon⸗ derem Nachdruck verwies er auf die durch die bevorſtehende Aus⸗ ſperrung geſchaffene Situation, auf die Ausſichten der Streiken⸗ den und auf den Umſtand, daß in Biſchofswerda bei Dresden einse Firma, die etwa 500 Arbeiter beſchäftige, Tag und Nacht Strebel⸗ keſſel fabriziere. Auch ſein warmherziger Appell an die Familien⸗ väter wäre auf jeden Einſichtigen nicht ohne Wirkung geblieben, Man konnte der Meinung ſein, daß Herr Vorhölzer diesmal völlig die Situation beherrſche und daß ſich ein merkbarer Umſchwung in der Geſinnung der Verſammlung vollzogen haben müſſe. Das Abſtimmungsergebnis belehrte diejenigen, die ſich dieſer optimiſti⸗ die Ruſſen ver⸗ kuſſion wurde nicht mehr gewünſcht. Man konnte⸗ deshalb ſofort zur Abſtimmung ſchreiten, die folgendes Reſuftat zeitigte: Gegen die Wiederaufnahme ſtimmten 467, dafür 43. Fünf Zettel waren weiß. Das Ergebnis wurde mit allſeitigem Bravo aufgenommen. Aber das„dicke Ende“ kam nach wie ſich Vorhölzer mit Recht ausdrückte. Nun ergriff Herr Maſfatſch⸗ Stuttgart, das Mitglied des Zentral⸗Vorſtandes des Metallarbeiterverbandes, das Wort und gab nach einem kurzen Rückblick auf die Streikbewegung die Erklärung ab, daß der Zentralvorſtand in ſeiner geſtrigen Sitzung angeſichts der jetzigen Sachlage beſchloſſen habe, den Streik als beendigt zu erklären. Ein furchtbarer Tumult folgte dieſen Worten, Alles drängte unter ſtürmiſchen Pfuirufen gegen die Bühne, ſo daß man befürchten mußte, die Menge würde die ſchmale Holz⸗ treppe hinaufſtürmen und gegen die Organiſationsleiter tätlich vorgehen. Herrn Maſſatſch war es nicht mehr möglich, ſich Gehör zn verſchaffen. Sobald er verſuchte, weiter zu ſprechen, ſchwoll der Tumult von neuem an und ſo blieb ihm ſchließlich nichts weiter übrig, als die Erklärung abzugeben, daß er den Beſchluß des Zentralvorſtandes ſchriftlich begründen werde. Nur langſam leerte ſich der Saal. Die Organiſationsleiter blieben wohlweislich auf der Bühne und warteten, bis ſich die erſte Er⸗ regung etwas gelegt hatte. Vor dem Koloſſeum aber bildeten ſich erregte Gruppen, die unter Schimpfen und Geſtikulieren ihrem Aerger über den unerwarteten Abſchluß der Lohnbewegung Luß machten. * ** t ſeinen Operettennopitäten wenig Glück. Das Textbuch der Operette „Der Glücksnarr“ von Landesberg und Willner iſt ein ziem⸗ lich ungeſchickter und reizloſer Verſuch, Ferdinand Raimund für Operettenzwecke auszunützen. Er hat ja manches Schwache ge⸗ ſchrieben, und ſo könnte ſchließlich auch die Fabel dieſer Zauber⸗ poſſe von ihm ſein. Sie iſt von den Librettiſten zu einer Zauber⸗ poſſe alten Stils verarbeitet worden, in der man nur den äußer⸗ lichen Mitteln und Gebärden Raimunds begegnet, aber keineswegs ſeiner naiben Poeſie und ſeinem urwüchſigen Humor. ſcamentlich den erſten zwei Akten fehlt es völlig an Witz. Im dritten Akt iſt, wie es ſcheint, in letzter Stunde eine Satire auf den König und Kronprinzen von Serbien eingeflickt worden, die durch ihre Derbheit und vor allem durch ihre Aktualität ſehr ſtark wirkte. Die Muſik Heinrich Bertés enthält nicht einmal ſolche Schlager. Sie fließt lau und temperamentlos dahin, iſt weder fein noch wirkſam, geht bei einem Ohr hinein, beim andern hinaus, ohne auf dieſem Wege irgendwelche beſonderen Eindrücke hervorzu⸗ rufen. In aller Kürze ſei noch die letzte Nopität des Bürgertheaters angenagelt. Sie heißt„Lory Pollinger“ und iſt ein dre⸗ oktiger Schwank von Franz von Schönthan und Rudolf Deſterreicher. Dem bewährten Schönthan hätte man etwas derart Witzloſes und Geſchmackloſes wirklich nicht zugetraut. Von ihm ſtammt vermutlich der alte Trick, die Bühne auf die Bühne zu bringen, und auch das Berliner Milieu, in das dann Rudolf Oeſterreicher ſeine Wiener Figur ſtellte. Dieſe Lory Pollinger iſt ein ſelbſtloſes, gemütvolles, ehrliches und reſolutes Mädchen, die allen hilft, ſogar den Theaterkolleginnen und trotzdem wird ſie zum Schluß glücklich. Natürlich wird ſie von Frau Hanſi Nieſe geſpielt, die trotz dieſes eigens für ihre Zwecke geſchriebenen Schwankes einen großen perſönlichen Erfolg erzielte,— ſie iſt eben ein Liebling des Publikums. Buntes Feuilleton. — Wilbur Wright hatte am Sonntag einen famoſen Tag. Er legte eine Strecke von hundert Kilometern ohne Auf⸗ enthalt zurück und ereichte eine Höhe von über hundert M etern. Er hatte ſich einſchreiben laſſen, um die Coupe Miche⸗ lin für 1909 zu halten, d. h. im zu Ende gehenden Jahr die größte Entfernung und Zeitdauer im Aeroplan zu erreichen. Vor den Kommiſſaren des Aeroklubs ſtieg er auf dem Manöverfeld von Le Mans um 10 Uhr 10 Min. mit ſeinem„weißen Vogel“ auf, trotzdem ein kalter, heftiger Wind von 9,50 Meter in der Sekunde oder nahezu 33 Kilometer in der Stunde wehte. Man fürchtete, daß er bei dieſer ſcharfen Meeresbriſe außerſtande ſein würde, ſeinen eigenen Rekord von 1 Stunde 31 Minuten zu ſchlagen. Aber ungegchtet aller Windſtöße fuhr Wright in einer Höhe von 25 bis 30 Metern Kurde um das abgemeſſene Dreieck. Er umkkeiſte es 45 Mal, twas in der grablinigen Entfernung der Fahnenſtangen gegen 99 Kilometer ausmachte, die Kurven eingerechnet aber ein⸗ Weglänge von mindeſtens 120 Kilometer bedentake. Mit größter Ruhe ſenkte ſich das Fahrzeug dicht bei der Auffahrtſtelle nieder, und das Publikum, das trotz der Kälte ausgeharrt hatte, bereitete dem Amerikaner eine ſtürmiſche Ovation.(Er hakte genau 1 Stunde 53 Min. 59 Sek. in der Luft zugebracht und hätte noch viel länger bleiben können, wenn ſich nicht der Hahn ſeines Oel⸗ epparates von ſelbſt geſchloſſen und die Gefahr beſtanden hätte, der Motor würde heißlaufen. Dieſer ärgerliche Unfall veron⸗ laßte Wright, ſich folgenden Tags nochmals einzuſchreiben, aber der fallende Regen zwang ihn nach vier Runden zum Niedergehen. Am Nachmittag gelang ihm noch ein zweiter Rekord. Er holte ſich den 1000 Franks⸗Preis für den erſten Aeroplan, der eine Höhe von hundert Metern erreichen würde. Wenn ſchon der Wind Ludwig Hirſchfeld, Wien. „Vogelmenſch“ das mit der gleichen Heftigkeit wehte, wie am Morgen, wagte der Experiment, über einen kleinen Luftballon. Franzoſen preis⸗ ſchen Auffaſſung hingegeben hatten, aber eines andern. Eine Dis«⸗ er N re S—— ee Mamthekm, 28. Dezember. General- Anzeiger.(Avendbla.g referat. ſcnmlung eröffnet iſt, erſchallen Schlußrufe. Ihr es ſo macht!l⸗ Geſchäftsfüß 2 11— ſchäftsführer caeine größere Anzahl dem Rufe FJolge wendig, eine Abſtimmung vorzunehmen, Schneider: ſondern ben ſich erſchallt auch der Ruf: Raus.] ſchwingt aufänglich vergeblich die Gehör verſchaffen und fährt fort: aammlung angeſetzt. Wenn um 10 Uhr die ſammen ſein können, dann tuts mir leid. Organiſationsleitung das zu tun. 7 ſich dann nicht fügen——— Wenn Sie keine Ruhe alle im Bruch.) Nach — bHeinigen Minuten Pauſe ergreift Geſchäftsführer 13 der wieder das Wort zu Pigenden 9 5 Kollegen! Nun kann ſchließlich die Verſammlung wieder eröffnet „ werden. Ich nehme an, Sie benehmen ſich als vernünftige Men⸗ * ſſchen. Es ſind Faktoren anweſend, die dieſes Stimmungsbild nach r4außen tragen, was Ihnen ſehr unangenehm ſein könnte.(Sehr d Aichtig.) Das überlegen Sie. Es hat keinen Zweck, wenn Sie ſich von einzelnen Radaubrüdern, und Rohlingen belügen laſſen. Für die große Körperſchaft, wie ſie hier verſammelt iſt, meine ich, iſt, Leuten zu machen überlegen Sie ſi wir Veranlaſſung genommen, Ob der heutigen Verſammlung mehr Folge geleiſtet vorgezogen zu haben Es ſchädigt das die Arbeiterſchaft genau ebenſo. — Bezirksleiter Vorhölzer, der nunmehr das τ rden uns d werde ich ſagen. W nicht nur, ſondern der g denen Augen in eine Situation hineinrennen, ohne Rückſicht die abſolut ni ht organiſiert ſind, ſchon ſeit Wochen faſt Tag und Nacht Strebeneſſel gemacht werden. iſt nicht zum Lachen. Das iſt eine verflucht ernſte Sache. Es DDrrr——————————————————̃̃̃—--— ar, um äußerſt ſanft zu landen. Seine Bewunderer veran⸗ ſtalteten für den Abend ein Bankett. — Das Hornberger Schießen. Fährt man mit der kühn⸗ Bunkte uns linker Hand das Städtchen Hornberg mit ſeiner male⸗ Nach dieſen einleitenden Mitteilungen das Verſammlungs⸗ Die Verſammlung iſt etwas ſtärker, als die beiden Ver⸗ ſammlungen in der Vorwoche beſucht. Die Organiſationsleiter uud dfe Preſſe haben wieder an Tiſchen auf der Bühne des Koloſ⸗ ſeumſaales Platz genommen. Als Geſchäftsführer Schneider kurz, nach 10 Uhr mit der Glocke das Zeichen gibt, daß die Ver⸗ Bezirksleiter Vorhö lzer: Es wird bald Schluß ſein, wenn der O iſations! 196 er Organiſationsleitung nicht geleiſtet hat, haben wir wohl nicht 155 155 w. eine einfach den Streik für beendet zu erklären.(Großer l in ſtürmiſche Pfui⸗ und Schlußrufe miſchen. Verſchiedentlich Geſchäftsführer Schneider Glocke, kann ſich aber dann Auf halb 10 Uhr iſt die Ver⸗ Leute noch nicht bei⸗ 1(Ünruhe.) Wenn die es für notwendig erachtet, eine erneute Ab⸗ ſtimmung vorzunehmen[(Zuruf: Bauernfängereil), ſo haben Sie n.(Wir ſind nicht in Rußland. Gelächter.) Ich frage, ch. wollen Sie Ruhe halten oder nicht. Wenn Sie leine Ruhe halten wollen— laut Statut können wir das verlangen— wenn Sie (Zuruf: Der fliegt! Großer Tumult. Ich frage noch einmal, ob Sie Ruhe Narahre 1515 oder ich bewahren können, dann werden wir die Entſcheidung laut Statut dem Vorſtande überlaſſen. Merken Sie ſich wohl, was hier auf dem Spiele ſteht.(Zuruf: Dann ſeid Ihr Ich gebe drei Minuten Zeit zur Ueberlegung. ſollte die Vernunft Platz greifen. Und wenn das nicht möglich dann ſind wir eben gezwungen, das zu machen, was man mit hat, die nicht mehr wiſſen, was ſie tun. Das 1 ch wohl. Uns kann die Vernunft nicht verlaſſen und wird uns nicht verlaſſen. Wir ſind uns bewußt, was wir zu munn und zu laſſen haben. Sie wiſſen, daß bei der letzten Abſtim⸗ mung ein großer Teil mit Abweſenheit geglänzt hat. Um nun ein Bild von der Geſamtheit der Streikenden zu bekommen, haben dieſe Verſammlung anzuſetzen. 0 haben, können wir allerdings jetzt nicht beurteilen. Es hat den Anſchein, daß heute ebenfalls nicht mehr hierher gekommen ſind, als vorige Woche. Ein Teil, der früher gefehlt hat, iſt heute anweſend, wäh⸗ kend ein Teil derjenigen, die das letztemal anweſend waren, es ſcheint, nicht zu erſcheinen.(Sehr richtig.) Wort ergreift, führt folgendes aus:(. n Ihr bringt mich nicht aus meiner Ruhe. Das ſage ich rund he. us. Ich Werde jedesmal ſplange warten, bis Sie wieder ruhig ſind. dann verſtändigen, denn was ich ſagen muß, enn Sie zu brüllen anfangen, ſage ichs Ihnen treten ſeſamten Oeffentlichkeit ſchriftlich. Die letzte Verſar mlung hat kein überſichtliches Bild gegeben über die Abſtimmung der Arbeiter zur Sache ſelbſt. Ein großer Teil der Leute iſt in einem geradezu unverzeihlichen Irrtum befangen, wenn ſie glauben, durch Redereien und neue Verſuche, da und dort anzubohren, dieſes und jenes noch ändern zu können, die nicht glauben, daß das, was wir ſagen, das letzte, das Abſolute iſt und daß jedes weitere Wort vollkommen vergebens war. Es iſt in den Verſammlungen und in den Vertrauensmännerſitzungen ſum Ausdruck gekommen: Wenn wir ſicher ſein könnten, daß das, was uns zugeſichert worden iſt, ehrlich gehalten wird, dann wür⸗ den wir eher noch zu bewegen ſein, das zu akzeptieren. Dieſe Sicherheit iſt nach meiner Meinung jetzt unter allen Umſtänden gegeben. Daran zu zweifeln würde einfach heißen mit verbun⸗ darauf, was kommt. Das hätten diejenigen, die die Arbeiterſchaft ſuggerieren, am allerwenigſten perſönlich zu büßen, dafür aber diejenigen armen Teufel, die ſich durch radikale Schlagworte eine andere Welt vorzaubern laſſen. Es iſt in den letzten Tagen damit hauſieren gegangen worden, daß andere Werke die Arbeiten doch nicht ſo wie das Strebelwerk machen könnten. Wir wiſſen heute ſchon, daß vier Fabriken dieſe Keſſel in Deutſchland machen zu einem Preiſe, der dem Selbſtkoſtenpreis des Strebelwerkes ent⸗ ſpricht. Das hat uns bis jetzt noch nicht geniert. Aber wir haben geſtern die Mitteilung bekommen von der Verwaltungsſtelle Dres⸗ den, daß in der Nähe von Dresden eine Fabrik Strebelkeſſel macht. Und heute vormittag haben wir von Dresden die Nachricht bekommen, daß in Biſchofswerda in einer Fabrik mit 400 Mann, (Unruhe und Lachen.) Das ſteht jedem frei, ſich zu erkundigen. Für Euch dürfte es eine Mah⸗ 88 85 kräftigen der genau auf hundert Meter aufgelaſſen worden war, hinwegzu⸗ kommen. Zuerſt umfuhr er in einer Höhe von nur fünf Metern das Feld, dann erhob er ſich plötzlich wie mit einem Ruck auf 95 Meter, beſchrieb einen Kreis, ſtieg abermals und fuhr etwa zehn Meter über dem Ballon, klein dem Auge, dahin. Wright in dieſer tattlichen Höhe zu ſehen, ſoll außerordentlich eindrucksvoll geweſen ſein, zumal der Himmel von der ſinkenden Sonne wie vergoldet war. Ebenſo raſch, wie er die 110 Meter erreicht hatte, ſenkte er ſich zu Boden nieder und verringerte die Schnelligkeit des Ab⸗ tiegs erſt, als er ganz nahe an den Auffahrtsplatz herangekommen gebauten und landſchaftlich außergewöhnlich ſchönen Schwarzwald⸗ zahn vom Bodenſee Offenburg zu, ſo grüßt als einer der ſchönſten Baden. Von den Franzoſen „%%% nung ſein oder ein Hinweis darauf, daß Ihr doch mit ruhigeren Augen in die Welt blickt. Auf der anderen Seite ſteht das eine feſt, was ich Euch mit aller Deutlichkeit ſagen will: Der Vorſtand mußte nach der letzten Abſtimmung eine zweite Abſtimmung anordnen, weil keine 235 Majorität für die Ablehnung der Einigungs⸗ bedingungen vorhanden war. Die letzte Abſtimmung hätte an ſich ſchon hingereicht, den Streik aufzu⸗ heben.(Unruhe.) Wir haben rund 600 Streikende. 397 ſind nicht —⁴ von 600. Wer rechnen kann, wird genau ſo ſagen. Ferner kommt in Frage, daß die endgültige Entſcheidung über Streiks in den Händen des Zentralvorſtandes liegt. Und ſpeziell iſt das ſeine Sache bei einer derartig großen Be⸗ deutung, die die Bewegung jetzt hier angenommen hat. Der Kampf beſchränkt ſich jetzt nicht mehr auf das Strebelwerk allein, ſondern auf das ganze Induſtriegebiet. Dieſer Kampf geht in erſter Linie die Geſamtorganiſation an. Die geſamte Organiſation als ſolche hat das Recht und muß in einer zentraliſtiſch geleiteten Organi⸗ ſation das Recht der endgiltigen Entſcheidung über die Weiterfüh⸗ rung und Beendigung des Kampfes haben. Was erreicht wurde, iſt mehr, als was die eigenen Vertrauensleute in den Vertrauens“ männerſitzungen zu hoffen gewagt haben.(Unruhe.) Wenn Sie daran zweifeln, ſo bin ich bereit, die Protokolle der Vertrauens⸗ männerſitzungen vorzuleſen. Es wird viellkicht auch dann das Gerücht zerſtreut, daß wir vor dem Streik nicht geſagt hätten, was wir uns jetzt nach dem Streik zu ſagen getrauen. Die Stimmung bürfte auch hier nach der Verleſung der Protokolle eine weſentlich andere ſein. Nun bin ich genau wie der Vorſtand kein Freund von einer Gewaltpolitik, weil ich weiß, daß ſie bis zu einem gewiſſen Grade ein ſchlechtes Licht auf Euch ſelbſt wirft. Was die Organiſation im eigenen Intereſſe tun muß, kann ſie auch überall verantworten. Aber, Kollegen, an Eure geſunde Vernunft will ich appellieren, nur eine kurze Zeit lang— ſolange wird ſie wohl vorhalten— und will Euch ſagen, daß es Zeit iſt für Euch, zu überlegen und von dem bisherigen Stand⸗ punkt wegzugehen. Wenn nicht mehr zu holen iſt, als was zu holen war, dann hat alles Diskutieren keinen Zweck. Dann muß man ſich als vernünftiger organiſierter Arbeiter damit abfinden. (Unruhe.) Sie wirken auch nach außen, auf Ihre eigene Poſition bedeutend beſſer ein, wenn Sie ſelbſt als vernünftige Männer die Entſcheidung treffen. Was in dieſem Falle einzig und allein getan werden kann, das iſt die Zuſtimmung zu dem, was wir ſagen. Alles- andere kann und wird Sie nur ſchädigen. Wenn ſo felſenfeſte Wahrheiten vorhanden ſind, muß man nicht blindlings mit dem Kopfe gegen die Wand rennen, ſondern ruhig und überlegend ſein. Ein großer Teil von Euch— und das iſt mir etwas rätſelhaftes— ſind Familienväter mit Weib und Kind. Ich weiß nicht, wie weit das Verantwortlichkeitsgefühl bei den einzelnen geht. Auf der einen Seite iſt die Gewähr vor⸗ handen, daß das Zugeſicherte gehalten wird, auf der anderen Seite iſt eine eklatante Niederlage ſicher. Wenn man weiter er⸗ wägt, daß nicht nur Sie ſelbſt, ſondern Tauſende mit hinein⸗ geriſſen werden, dann muß man das eigene Verantwortlichkeits⸗ gefühl mitſprechen laſſen. Da darf man nicht dem, was man wünſcht, Gehör ſchenken. Das hat in einer ſo ernſten Situation gar keinen Zweck. Um Sie mit aller Deutlichkeit vor einem un⸗ geſchickten Schritt zurückzuhalten, deshalb wollen wir eine noch⸗ malige Abſtimmung vornehmen. 4555 Das Intereſſe der Organiſation hat in dem Moment eine „Scheidegrenze, wo eine Schädigung der Intereſſen durch mein und ich wäre der Erſte, der mit Recht zur Verantwor⸗ tung zu ziehen wäre— benn ich nicht klipp und klar ſagen wüfkde: So iſt es und ſo ſteht es. Wenn die Verhältniſſe ſtärker ſind, wie wir, haben wir keine Urſache, uns gegenſeitig in den Haaren herumzufahren, ſondern wir hören vernünftig zu und ſagen: Wir ſehen es ein, weil wir vermieden haben möch⸗ ten, daß von dem ſtatutenmäßigen Rechte unſerer Organiſation Gebrauch gemacht wird. Ein richtiger Kampf zeigt ſich auch in einem geordneten Rückzug und nicht in einem Auseinanderlaufen. Wenn die Ziele, die Sie erreichen wollten, nicht ganz erreicht werden konnten, aber weſentlich erreicht worden ſind, dann ſollen Sie aber auch ſo vernünftig ſein und geſchloſſen Jal ſagen. Das Unternehmertum muß von der erſten bis zur letzten Minute ſehen, daß wir unter uns einig ſind, daß wir die Verhältniſſe abzuwägen und nach ihnen unſer Verhalten einzurichten wiſſen. Damit verſchaffk man ſich Aner⸗ kennung und Reſpekt. Ich erſuche Sie alle inſtändig: Folgen Sie dem, was ich geſagt habe. Sie tun ſich damit ſelbſt einen Gefallen und in erſter Linie der geſamten Arbeiterſchaft.[Unruhe.) 5 Geſchäftsführer Schneider: Wünſcht die Verſammlung in eine Diskuſſion einzutreten?(Zurufe: Nein!] Dann werden wir ſofort die Abſtimmung vornehmen. Kollegen! Sie ſtehen vor dem Wendepunkt. Sie wiſſen, was auf dem Sypiele ſteht, daß eventuell das, was Sie heute haben, wieder zum Teufel gehen kann. Die Abſtimmung nahm etwa eine Stunde in Anſpruch. Kurz vor 3412 Uhr gab Geſchäftsführer Schneider das einleitend mitgeteilte Reſul⸗ tat unter lautloſer Stille bekannt. Mit Nein lalſo gegen die Wiederaufnahme der Arbeit) hatten 467, mit Ja lfür die Wie⸗ deraufnahmeſ hatten 43 geſtimmt. 5 Zettel waren“ weiß. Das Bravorufen aufgenommen. Be⸗ ————u—————. ſeſſen. Die Zimmeriſche Chronik läßt die Freiherren von Horn⸗ berg ſogar von den Römern herkommen. Sehr bekannt iſt Horn⸗ berg durch das beſonders in Südweſtdeutſchland umlaufende Sprichwort: Die Sache verlief wie das Hornberger Schießen. Der Urſprung dieſes etwas ſarkaſtiſchen Ausſpruchs iſt noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt. Sehr alt iſt er nicht, denn ſonſt hätte ihn die Zimmeriſche Chronik, die an ſolchen lokalen Erzählungen nirgendwo vorbeigeht, zweifellos erwähnt. Vor das 15.4 Jahr⸗ hundert geht der Ausdruck jedenfalls nicht zurück, nicht einmal im 16. Jahrhundert war er bekannt. Ueber ſeine Entſtehung gibt es verſchiedene Lesarten, die in etwa an Taten von Schilda und an⸗ dern berühmten Oxrten erinnern. So ſollen die Hornberger ein⸗ mal ein großes Schießen veranſtaltet, aber das Pulver dazu ver⸗ geſſen haben. Auch wird erzählt, daß die Hornberger im Jahre 1667 ein vierſtündiges Scheibenſchießen ſeierten, wobei aber nicht ein einziger die Scheibe traf. Um aber doch einen Schützenkönig zu haben, ſtellte man die Löcher in der Luft feſt und wählte den als König, igeſchoſſen h Es Reſt bäßhe anzunehmen, daß dieſe letztere Erzählung eine An⸗ ſpielung auf das gute Weinjahr 1677 und— auf den Humor der Hornberger enthält; denn höchſt wahrſcheinlich haben ſie den Scherz ſelbſt erfunden. Mit dem Jahre 1810 kam Hornberg an n wiſſen die Hornberger inſofern auch zu erzählen, als dieſe 1703 in ihrem Zerſtörungseifer die Burg zu überzeugen. Es iſt mir infolge der großen Unruhe nicht mög⸗ intreten könnte. Und dieſe Schädigung würde ein⸗ ſweitgehendſter Lohalität ihre Ordnung finden werden. Sehr vi geber in Frage ſtellen würden. Das Ende des Streils und die Be kigung der Ausſperrungsgefahr wird in weiten Kreiſen mit Aber dieſe Streikgeſchichte wirft, in den Vordergrund. Erſten der am nächſten bei der Scheibe vorbeigeſchoſſen hatte.⸗ —— zirksleiter Vorhölzer ruft in den Sonl hinunter: Das dicke Ende“ komtm nach. Zentralvorſtandsmitglied Maſſatſch⸗Stuttgart erhält das Schlußwort. Werte Kollegen! Es iſt eine äußerſt un⸗ angenehme Situation, in der wir uns heute befinden. Wenn Sie einen kurzen Rückblick über die Bewegung werfen, werden Sie finden, daß ſeitens der Organiſationen alles getan wurde, um ſo diel wie möglich für Sie herauszuholen. Es iſt wiederholt be⸗ tont worden, daß beim Eintritt in den Streik nicht die Arbeiter⸗ ſchaft und vor allen Dingen die Leiter, Vertrauensleute und Kom⸗ miſſionsmitglieder nicht der Ueberzeugung geweſen ſind, daß durch einen Streik der geſamten Reduktionen rückgängig gemacht wer⸗ den. Wenn Sie der Wahrheit die Ehre geben, müſſen Sie zu⸗ geben, daß man mit einer vollſtändigen Zurücknahme der Lohn⸗ reduktionen unter den gegebenen Umſtänden in Anbetrachl der allgemeinen ſchlechten Konjunktur nicht rechnen kann, daß man 115 die Abzüge nicht hinnehmen darf und den Streik erkliren muß. Der Zentralvorſtand hatte damals dem zugeſtimmt. Man hat ſich aber mit dem Gedanken von Anfang an getragen, daß, wenn nach einem mehrwöchentlichen Streik die Reduktionen nicht vor⸗ genommen werden können, erneute Verhandlungen verſucht wer⸗ den müſſen, um irgendwelche Zugeſtändniſſe herauszuholen. Dieſe Zugeſtändniſſe ſind herausgeholt worden. Trotzdem und trotz des feſten Verſprechens, daß die Zugeſtändniſſe gehalten werden, haben Sie beſchloſſen, weiter zu ſtreiken. Der Vorſtand des Metallarbeiterverbandes, für den allein ich vorläufig hier ſpreche, hat ſich wiederholt mit der Sache beſchäftigt und iſt über alles informiert. Der Vorſtand hat Ihnen wiederholt Spielraum ge⸗ laſſen, Ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen. Er war der Ueberzeugung, daß die Vernunft obſiegen und ſo die Ausſperrung verhindert werde. Wir haben uns getäuſcht. Der Vorſtand hat nicht nur mit den Kollegen vom Strebelwerke, ſondern mit den Metallarbeitern des ganzen Induſtriebezirkes zu rechnen. Er hat ſogar zu rechnen mit der Geſamtarbeiter⸗ ſchaft Deutſchlands und iſt verantwortlich für eventl. Nacke ſchläge. Der Vorſtand hat das Recht und die Pflicht, über Weiterführung eines Streiks ebenſo wie über denEintritt in einer Streik zu entſcheiden.[(Große Unruhe). Kollegen, hören Sie mich an. Es iſt die Meinung des Vorſtandes des Deutſchen Metallarbeiterverbandes und dieſe Mitteilung muß ich Ihnen machen, dami! Sie wiſſen, woran Sie ſind. Der Vorſtand iſt ſich darüber einig, daß eine Weiterführung des Streiks angeſichts des angedrohten Ausſperrung eine große Schädigung der geſa ten Metallarbeiterſchaft Deutſchlands mit ſich bringen würde. Der Vorſtand hat deshalb in einer geſtern abgehaltenen Sitz⸗ ung beſchloſſen, ganz unabhängig von der heutigen Abſtimmung den Streik im Strebelwerk für beendigt zu erklären.(Großer Tumult.) Wir haben alles verſucht, Sie durch Vernunftsgründe lich, Ihnen die Gründe auseinanderzuſetzen. Es bleibt mir in⸗ folgedeſſen nichts anderes übrig, als dies durch Zirkular oder Flugblatt zu tun. Unter großer Erregung leert ſich der Saal, nachdem Ge⸗ ſchäftsführer Schneider die Verſammlung für geſchloſſen er⸗ klärt hat. eee ee, „„** Das iſt das Ende des Streiks im Strebelwerk und damit eiſt auch die drohende Ausſperrung in der Metallinduſtrie von Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen und Umgebung gegenſtandslos geworden. Zurücknahme der Kündigungen dürfte nur efne Frage der WMiderſetzen ſich die ſtreikenden Arbeiter der Enklſcheidung des ſtandes des Deutſchen Metallarbeiterverbandes, ſo müſſen Folgen allein auf ſich nehmen. Sie verlieren jeden Anſpruch irgend welche Unterſtützung aus der Kaſſe dieſes Verband vend der Dauer eines etwaigen weiteren Streiks; ebenſo gehen der moraliſchen Stütze, die ſie ſonſt an ihremVerbande gefunden ten, verloren. Man darf deshalb erwarten, daß die weitaus g. Mehrheit der ſtreikenden Arbeiter des Strebelwerks ſich an i Arbeitzſtelle wieder einfinden und die Beſchäftigung aufnehn wird, ſoweit die Wiedereinſtellung durch das Strebelwerk folg kann. Die humane, vornehme Geſinnungsart, welche die Leitung des Strebelwerks von jeher ausgezeichnet hat und die von ih bei der ganzen Behandlung der Streikangelegenheit bekundet wu bildet Bürgſchaft dafür, daß alle unnötigen Härten und Schärfen gegenüber den Arbeitern bermieden und die neuen Verhältniſſe m wird allerdings auch davon abhängen, wie die ſtreikenden nach der Wiederaufnahme der Beſchäftigung ſich gegenübe Arbeitgebern benehmen. Wir würden es ſehr bedauern, wenn ſich in Erinnerung an den für ſie ungünſtig verlaufenen Str die bamit zuſammenhängenden, für ſie nicht erfreulichen Be niſſe zu einer gereizten oder auch nur unwilligen Stimmung reißen und dadurch die baldige Schaffung friedlicher Zuſtände freundlichen Einvernehmens zwiſchen Arbeiterſchaft und Arb Vefriedigung aufgenommen und Gefühle der Erleichterung n löſen. Lag doch die ganze Angelegenheit wie ein ſtarker Druck der Bevölkerung unſerer Stadt und ihrem Erwerbsleben, das großen Schädigungen bedroht wurde. Auch im Intereſſe ſt 0 Arbeiter wie der Arbeitgeber muß die Beendigung des Streik grüßt werden. Eine Fortdauer der Arbeitseinſtellung und da anſchließend der Beginn der Ausſperrung hätte die ſchlin Folgen nicht nur in wirtſchaftlicher, ſondern auch in ſoziale⸗ politiſcher Beziehung haben können. Eine Summe von Haß, Verbi rung und Feindſchaft wäre aufgeſpeichert worden, deren B ſei biele Jahre bedurft hätte. Der Verlauf und namentlich die Art der Beendigung des Stre ſind geeignet, eine nachteilige Wirkung auf die Arbefker⸗Orga lönten auszulben und ihre Grundfeſten zu erſchüttern. 8 5 Zwei merkwürdige Erſcheinungen treten, wenn man einen B * Selte. GenerasAnzelger.(Abendblatt.) —e 28, Degenbe Organiſationsgedankens. Die Vorkommniſſe bei dieſer Streikbewe⸗ gung haben das Vertrauen in die Getverkſchaftsbewegung als einen unbedingt zuverläſſigen Machtfaktor in unſerem Wirtſchaftsleben auf das tiefſte erſchüttert. Bei zukünftigen Lohn⸗ und Arbeitsdif⸗ ferenzen ſowie bei Tarifapſchlußbewegungen wird man ſtels die Frage aufwerfen müſſen, ob die Führer der Arbeiter auch die Bürg⸗ ſchaft dafür haben, daß die hinter ihnen ſtehende Arbeitermaſſe ihnen auch folgt und nicht im letzten entſcheidenden Moment die ganzen Früchte der Verhandlungen durch ihr ablehnendes Verhalten über den Haufen wirft. Und was ſagen die ſogialdemokratiſche Por⸗ tet und ihre Preſſe zu dieſer, ſtark an Abfolutismus grenzenden Verneinung des Mehrheilsprinzips, welche heute durch die leiten⸗ den Perſönlichkeiten des Deutſchen Metallarbeiter⸗Verbandes er folot iſt? Man geht allerdings wohl nicht fehl in der Annahme, daß der Vorſtand des Metallarbeiter⸗Verbandes ſich bei ſeinem Beſchluß in den Grenzen der ihm eingeräumten Befugniſſe bewegt und er ſich auf einen Paragraphen der Statuten des Metallarbeiter⸗Verbandes, die uns unbekannt ſind, zu ſtützen vermag. Man wird ja hierüber in den nächſten Tagen näheres erfahren. Noch eine ſehr bedauerliche Begleiterſcheinung hat die Streik⸗ geſchichte gezeigt: Die offene Aufforderung eines Teils der ſozial⸗ demokratiſchen Preſſe an die Arbeiter zur Begehung einer unred⸗ nichen Handlung. Denn eine Aufreizung zur Unehrlichkeit, ja zum Betrug, iſt es, wenn man den Arbeitern den Rat gibt, die Zugehörig⸗ keit zu ihrer Organiſation zu leugnen, um ſich auf dieſe hinterliſtige Weiſe die den Nichtorganiſierten zugebilligte Unterſtützung der Ar⸗ Veitgeber zu ſichern. Welch tiefe Entrüſtung würde die ſogialdemokra⸗ 10 0 tiſche Preſſe äußern, wenn Derartiges in einer bürgerlichen Zeitung geſchehen wäre. Wir nehmen an, daß die ſtreikenden Arbeiter die Konſequenzen der Entſcheidung des Vorſtandes des Metallarbeiter⸗Verbandes ziehen und an ihre Arbeitsſtätte zurückkehren werden. Die Möglich⸗ keit, daß die ſtreikenden Arbeiter auch jetzt noch die Wiederaufnahme der Beſchäftigung vertweigern, wollen wir für heute ganz außer Betracht laſſen, da ſie uns zu unwahrſcheinlich dünkt. Die Atbeiter müßten ſonſt von allen guten Geiſtern verlaſſen ſein. Zugeteilt wurde Regierungsbaumeiſter Julius Noe bei der Maſchineninſpektion Karlsruhe der Generaldirektion der Staats⸗ eiſenbahnen und der Inſpektionsbeamte bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen, Maſchineninſpektor Friedrich Joos, in gleicher Eigenſchaft der Verwaltung der Hauptwertſtätte in Karlsruhe. *Verliehen wurde den Stationskontrolleuren Bernhard Köberlin und Georg Meythalker, ſowie dem Betriebsſekretär Adolf Hermann bei der Generaldirektion der Staatseiſen⸗ hahnen die Amtsbegeichnung Reviſor, den Betriebsſekretären Rich. Goeber und Reinhard Ganninger in Pforzheim die Amts⸗ bezeichnung Stationskontrolleur und dem Poſtaſſiſtenten K. Adam in Villingen der Titel Poſtſekretär. * Hebertragen wurde dem Geometer Karl Geiſt bei dem Be⸗ zirksgeometer für Freiburg⸗Land unter Verleihung der Amtsbezeich⸗ nung Vermeſſungsaſſiſtent die etatmäßige Amtsſtelle eines Ver⸗ meſſungsbeamten. Ernannt wurde Gerichtsaſſeſſor Dr. Wilhelm Rothfritz aus Oberdingen zum Notar im Anitsgerichtsbezirk Mosbach, unter Zuteflung des Notariats Aglaſterhauſen. Verfetzt wurde der etatmäßige Aktuar Wilhelm Mann⸗ hardt beim Bezirksamt Müllheim zum Bezirksamt Lahr. Zur Anſtellung als Gerichtsſchreiber ſind auf Grund der im November und Dezember 1908 adgehaltenen Prüfung folgende Aktuare für befähigt erklärt worden: Ernſt Albrecht aus Konſtanz, Heinrich Altmann aus Ladenburg, Ludwig Belzner aus Wimpfen, Adrian Bender aus Bruchſal, Philipp Berner aus Neckarbiſchofs⸗ heim, Ernſt Dankſin aus Villingen, Karl Diehm aus Waibſtadt, Egon Edinger aus Freiburg, Karl Eggensberger aus Karlsruhe, K. Gſſel aus Mannheim, Guſtav Faubel aus Weinheim, Wilhelm Frei aus Ladenburg, Karl Geppert aus Büchig, Karl Ginter aus Mannheim, Auguſt Herrmann aus GEggenſtein, Karl Heß aus Hei⸗ delberg, Joſeph Klotz aus Neibsheim, Karl Kopp aus Pforzheim, Auguſt Körber aus Sinsheim, Karl Künzle aus Eppingen, Friedrich Link aus Wertheim, Auguſt Litſch aus Freiburg, Friedrich Lochert aus Freiburg, Wilhelm Mayer aus Bretten, Johannes Müller aus Staufenberg, Karl Rapp aus Villingen, Karl Schäfer aus Mos⸗ bach, Osk. Schätzle aus Offenburg, Wilhelm Schill aus Lahr, Heinr. Schöner aus Adersbach, Wilhelm Schänhals aus Bruchſal, Emil Sieß aus Ettlingen, Auguſt Spieß aus Schwetzingen, Friedrich Streib aus Leimen, Auguſt Vorgeitz aus Ladenburg, Wilh. Wagner aus Gernsbach, Ferdinand Weil aus Karlsruhe, Bertin Winter⸗ hellter aus Gütenbach. 85 Ein Urteil von prinzipieller Bedeutung hat kürzlich das Ge⸗ werbegericht gefällt. Der bei der Firma Schlinck u. Coo., Palminfabrik, beſchäftigte Packer Mann hat einen als Lademeiſter fungierenden Kontoriſten mit ſchweren Tätlichteiten bedroht und wurde deshalb ſofort entlaſſen. Der Entlaſſene rief das Gewerbe⸗ gericht an und dieſes verurkeilte die Firma zur Zahlung des Lohnes für 14 Tage mit 40.85 Mark und der Koſten. Die Begrün⸗ Dung des am 26. September gefällten Urteils iſt von ſo prinzipieller Bedeutung, daß wir ſie nachſtehend wörtlich mitteilen: Kläger, der als Packer bei der Beklagten arbeitete, iſt, nachdem ihm am 14. ds. Mts, auf 26. gekündigt worden war, am darauffolgenden Tage, morgens ½9 Uhr, vorzeitig entlaſſen worden. Als Grund der Ent⸗ laffung wird vom beklagten Vertreter angegeben, daß Kläger den Lademeiſter(Kontoriſten) Hermann Meher mit Tätlichkeiten be⸗ droht habe, unter Berufung auf den§ 123 Ziffer 5.⸗O. Kläger gibt das zu, erkennt aber nicht an, daß Meher als ſein Vor⸗ geſetzter, als der Vertreter des Arbeitgebers ihm gegenüber zu getten habe.§ 123 Ziffer 5.⸗O. komme daher nicht in Betracht. Das Gericht ſchließt ſich nach der Vernehmung des Meyer als Zeu⸗ gen diefer Auffaſſung des Klägers an. Meyer ſelbft hat ſeine An⸗ ſicht dahin kundgegeben, daß er nur dann und ſolange als Vorgeſetzter des Klägers zu gelten hatte, als derſelbe beim Ver⸗ laden— wobei Meher ſtets die Aufſicht hatte— mitwirkte. Das war g. Zt. des inkriminierten Verhaltens⸗des Klägers nicht der Fall. Die Entlaſſung iſt ſomit geſetzlich nicht genügend be⸗ gründet. Die(dem Betrage nach nicht beanſtandete) Lohnklage bis zum 26. September inkl. beſteht zu Recht.— Ein Arbeitgeber iſt demnach nicht in der Lage, einen Arbeiter, der einen ſeiner Be⸗ amten mit Tätlichkeiten bedroht, zu entlaſſen und ſo gegen die wei⸗ teren Tätlichkeiten des Arbeiters zu ſchützen. Daß dies zu unhalt⸗ berren Zuſtänden in einer Fabrik führen muß, liegt wohl auf der — DDer Bund Deuntſcher Architekten, Ortsgruppe Mannheim, hat für ſeine vom 15. April bis 15. Mai in der hieſigen Kunſthalle ſtattfindende Baukunſtausſtellung einen internen Plakatwetchewerb veranſtaltet, der ſehr gut verlaufen iſt. Den 1. Preis Motto: 18 erhielt Architekt Ernſt Plattner in Firma Huge u. Plattner, den 2. Preis Mutto: Schtvars⸗Gold Architekt Franz Taper Striebel, den 3. Preis Motto: Viterbo die Architekten Eſch u. Waldſchütz. In engerer Wahl ſtanden noch Plaastentaunfe von Architekt E. Döring, Franz Steiner und Kinderweihnachtsfeier der Frelreligisſen Gemeinde. Die ſüße, ſelige Weihnachtszeit vereinte am vergangenen Samstag nachmittag die ſchulpflichtigen Kinder der Freireligiöſen Gemeinde — über 600 an Zahl— nebſt einer Anzahl Eltern und Freunde im großen Saal des Friedrichspark zu der von dem Frauen⸗ verein der Freireligiöſen Gemeinde beranſtalteten Weihnachtsfeier. Unter den Klängen eines Hornquartetts flammten die beiden mächtigen Tannen, die die Bühne flankierten, in ſtrahlendem Lichterglanz auf. Weihnachtsgedichte, von den Kin⸗ dern ſelbſt mit Verſtändnis und Geſchick vorgetragen, wechſelten mit Kinderchören, die Herr Hauptlehrer Hunek vortrefflich einſtu⸗ diert hatte, und allgemeinen Geſängen wirkungsvoll ab. Echte, rechte Weihnachtsſtimmung kam über die Kleinen und auch über die Großen. Als gar von der Bühne herab die wohlbekannten Geſtzellen Schneewittchens und der ſieben Zwerge, von großen und kleinen Lünſtlern prächtig dargeſtellt, zu den Kindern redeten, kannte der Juſe“ kaum noch Grenzen. In heller Begeiſterung brachten die Kinder denen, die ihnen ſo ſchöne Stunden beſchert, den wohlver⸗ dienten Dank dar. Für manch Leckermäulchen mag jedoch der Höhepunkt der Freude erſt erreicht worden ſein, als die Vereinsvor⸗ ſitzende, Frau Richard Lenel, mit den übrigen Vorſtandsdamen gleich einer gütigen Fee unter die Kinderſchar aus den großen geheimnisvollen Weihnachtskörben etwas fürs Schnäbelchen vor⸗ teilte. Glänzenden Auges und mit geröteten Wangen trennten ſich die Kinder endlich von der freundlichen Stätte, jedes einzelne ſicher⸗ lich Herrn Prediger Schneiders Mahnung eingedenk, für das Dargebotene Eltern und Lehrern im neuen Jähre recht dänkbar ſich zu exzeigen. Die Mitglieder und Freunde dor Freireligiöſen⸗Ge⸗ meinde, die dazu beitrugen, den Kindern ſolche Weihnachtsfoier Zu bereiten, werden über ihren Verlauf hochbefriedigt ſein. Auch für die Damen und Herren, die in tatkräftiger Arbeit ſich um das Ge⸗ lingen der Feier verdfent machten, iſt der Jubel der Kinder der ſchönſte Lohn. 15 fN —— Aus dem Großherzogtum. *Karlsruhe, 22. Dez. Einen 47 Jahre alten ledigen Kellner von hier, der ſeit letzten Samstag abend nicht mehr ge⸗ ſehen wurde, ſand man heute früh in ſeinem Zimmer auf einem Stuhl am Taſche ſitzend als Leiche. Sehr wahrſcheinlich-wurde Mann in dieſer Lage von cinem Herzſchlag ereilt. Ein Verbrechen Dritter iſt ausgeſchloſſen. f* *Karlsruhe, 22. Dez. Vor dem Hauſe Kaiſerſtraße 118 brach der 21 Jahre alte Kunſtgewerbeſchüler Fritz Mannhart aus Heidelberg, der mit einem Freunde vom Mittageſſen kam, infolge eines Herzſchlages tot zuſammen. Der junge Mann, der auf dem Wege zur Schule war, klagte ſchon vurmittags über Schmerzen auf der Bruſt. Er hatte auch die Abſicht geäußert, noch im Laufe des Nachmittags ſich von einem Arzt unterſuchen zu laſſen. Bevor er aber dieſe Abſicht ausführen konnte, wurde der geſund und blühend ausſehende junge Mann vom Tode ereilt. *Offenburg, 19. Dez. Die Vorſtände der hier beſtehen⸗ den Organiſationen der vereinigten liberalen Par⸗ teien haben, laut„Ort..“, folgende Eingabe an den Stadt⸗ rat gerichtet:„Die Grund⸗ und Hausbeſitzer, ſowie die Gewerbe⸗ treibenden hieſiger Stadt beklagen ſich über die Laſten, die ihnen durch das neue Vermögensſteuergeſeß in ſeiner Anwen⸗ dung auf die Gemeindeſteuern auferlegt werden, beſchweren ſich namentlich darüber, daß der Schuldenabzug bei der Ge⸗ meindeſteuer nicht geſtattet iſt. Dieſe Beſchwerden ſcheinen nicht unbegründet zu ſein und daher Berückſichtigung zu verdienen. Um gaber die Erörkerung dieſer Frage von dem Boden rein negieren⸗ der Kritik auf den Boden von Tatſachen zu ſtellen, erſuchen die unterzeichneten Vorſtände der in hieſiger Stadt beſtehenden Or⸗ ganiſationen der vereinigten liberalen Parteien den Stadtrat, alsbald das einſchlägige Material zu ſammeln und zu veröffenr⸗ lichen, damit ein Urteil darüber ermöglicht wird, welche Wit⸗ kungen der ganze oder teilweiſe Schuldenabzug vorausſichtlich haben wird.“„„ ——— 1 Theater, Kunſt und Wiffenſchaft. Inm Nenen Operetten⸗Theater geht Donfterstag, Nachmittag halb 4 Uhr, zu halben Preiſen das Kindermärchen„Rübezahl und Goldhärchen“ in Szene; des Chriſtabends wegen fällt die Abendvorſtellung aus. Freitag Nachmittag wird auf pielfachen Wunſch wieder„Die Dollarprinzeſſin“ aufgeführt. Abends geht„Ein Walzertraum“ in Szeue, worin Herr Fritz Werner in einer ſeiner Glanzrollen als„Niki“ wieder vor das Publikum treten wird. Samstag Abend ſingt Herr Werner den„Hans“ in Dollarprinzeſſin und Sonntag Abend den Guſton Chambly in„Tippmamſell“ in welcher er bei der Premisxe ejnen durchſchlagenden Erfolg hatte. Beinahe ſämtliche Geſangs⸗ nummern ſeiner Partie mußten 2 und 3 mal wiederholt werden. Samstag Nachmittag wird„Tippmamſell“ mit Herrn Robert Nittlnals Gaſton Chambly gegeben und Sonntag Nachmittag gelangt„Ein Walzertraum“ mit Herrn Richard Bürger als i“ zur Aufführung. 2 5 Bonn 1909. Der Verein Beethovenhaus in Bonn beſchloß in ſe'ner geſtrisen Generalverſammlung, im Mai 1909 ein mehrtägiges Kammermuſikfeſt zu veranſtalten und be⸗ willigte für die vorbereitenden Arbeiten 5000 M. * Von Tag zu TJag. — Diebſtahl in einer Königsgrußt. Rös⸗ kilde, 23. Dez. In der vergangenen Nacht wurde in der Königsgruft in der Dömkirche hier ein Einbruchsdiebſtahl verübt. Es wurden mehrere goldene und ſilberne Kränze, darunter der vom Präſidenten Fällieres geſpendete ſilberne Kranz, geſtohlen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Unfall eines Poſtwagens. Gmünd, 23. Dez. Der zwiſchen hier und Donzdorf verkehrende Poſt⸗ wagen iſt geſtern abend in der Dunkelheit infolge Auffahrens auf einen großen Stein in der Nähe von Donzdorf umgeſtürzt. Der 36 Jahre alte Poſtillion Seng wurde vom Bock geſchleu⸗ dert und getötet. Die beiden Inſaſſen und die Pferde blieben unverſehrt. — Zwei Kinder verbrannt. Tarnowitz, 23. Dez. Infolge Spielens von Kindern an offenem Feuer brannte in Abweſenheit der Eltern die in Ludwigsthal bei Georgenberg belegene Beſitzung des Bauers; Piantkowski nieder. Beide Kinder, im Alter von ½ und 2½ Jahren, ſind umgekommen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Ludwigshaſen a. Rh., 23. Dez. Gebeimer Hof⸗ rat von Lavabe, der Direktor der Pfalzbahnen. wurde lautt „Frankf. Ztg.“ inanbetracht ſeiner Verdienſte um die Leitung dieſes Inſtituts zum erblichen Milglied des Reichs⸗ rats der Krone Bayerns ernannt. Am 1. Januar Der Gemeinderat hat heut tadt Stuttgart zu dem deutſch⸗eng erſtändigungs⸗Komitee beſchloſſen. tuttgart, 23. Dez. Bei Heutigsheim im Ober⸗ amt Ludwigsburg wurde eine große ſteinzeitliche Niederlaſſung aufgefunden; bis jetzt ſind 26 Wohn⸗ ſtätten zu erkennen. 5 öln, 23. Dez. Der„Kölniſchen Zeitung“ wird aus Cardiff gemeldet: Die deutſche Reichsmarine kaufte rund 30000 Tonnen Cardiff⸗Kohlen. Wien, 23. Dez. Geſtern ſtarb der langjährige Redakteur der„Neuen Freien Preſſe“, der Publiziſt und Dramaturg Fritz Schütz im 63. Lebensjahre. Newyork, 23. Dez. nimmt immer einen tektiv⸗Polizei wurde Zeitung“ geflohen. Hottentotten⸗Ueberfälle in Deutſch⸗Südweſtafrika. Berlin, 23. Dez. Aus Deutſch⸗Südweſtafrika wird amtlich gemeldet: Am 19. Dezember überraſchten 32 über⸗ getretene Hottentotten eine Jagdgeſellſchaft, welche aus dem Farmer Struller und 3 Buren beſtand. Der Bure Olivier wurde erſchoſſen. 5 Gewehre, viel Munition und 3 Pferde wurden von den Hottentotten erbeutet. Der Feind wich nach Norden aus. Am gleichen Tage wurde die Farm Fett⸗ kluft 40 Km. weſtlich von Dabignab von 20— 30 mit Ge⸗ wehren(Modell 98) bewaffneten und berittenen Hottentotten überfallen. Die Führung hatte wahrſcheinlich Abraham Rolv, ein Unter⸗Kapitän. Außerdem beſtand die Bande hauptſächlich aus Marengoleuten, die auf dem Transport vom Warmbad zum Eiſenbahnbau bei Grondachill entlaufen ſind. Die Farmer Schmiedecken, Kube und Bolies ſind gefallen. Erbentet wurden von den Hottentotten verſchiedene Jagd⸗ hüchſen, 2 Piſtolen, 5 Pferde und einiges Kleinvieh und nach der Grenze abgetrieben. Ferner wurden am 18. Gebirgsbatterie bei Heidamm berge durch Hottentotten ang lings, früher Infanterie⸗ Zimmermann früher Pi eeeeeee e den Beitritt der S liſchen V 2 Der Pittsburger Skandal größeren Umfang an. Der Chef der De⸗ abgeſetzt. Sechs Bürger ſind laut„Frkf. Dezember eine Pferdewache der 6. am Oſtabhange der großen Karras⸗ egriffen, wobei der Sergeant Foh⸗ Regiment 67(Halsſchuß) und der Reiter 8 ˖ onierbataillon 3(Bruſt⸗ und Nackenſchuß) fielen. 7 Pferde, 9 Maultiere und 3 Ochſen wurden geraubt. Am 19. Dezember wurde eine leere Karre derſelben Batterie bei der Fettkluft bon Hottentotten überfallen, wobei der Reiter Babe, früher Fußartillerie⸗Regiment Nr. 11 fiel. Waffen und Wagen nebſt Beſpannung würden geraubt. Am 20. Dezember früh wurde ein auf einen Viehpoſten bei der von Fonteiye⸗ kluft bei Ukamas der 6. Gebirgsbatterie von 15 bis 18 Hottentotten ausgeführter Ueberfall von der Beſatzung ver⸗ luſtlos zurückgewieſen. 3 Hottentotten wurden ſchwer ver⸗ wundet. Ob die genannten Ueberfälle von ein und derſelben Bande herrühren, iſt bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt. Der Kommandeur des Bezirks Ketmannshop, Major Baerecke, nahm mit den in der Nähe poſtierten Teilen der Schutztruppe ſofort die Verfolgung der Räuberbande auf, das Ergebnis iſt noch nicht bekannt. Zum Ganterſchen Buchſchwindel. 5 * Münche u, 28. Dez. Ueber den Schreiber der„Doppelten Moral“ wird den„M. N..“ noch mitgeteilt: Ein Berliner Schriftſteller, der ſich auf ein Inſerat Ganters gemeldet hatte.⸗ ſchre.ot über ſeine Begegnung mit Ganter:„In einem luxuriös eingerichteten Salon einer vornehmen Wohnung am Kurfürſten⸗ dumm ſchilderte Ganter mir mit leuchtenden Farben alle Vor⸗ teile, die mir als dem Verfaſſer des Werkes aus dem Erſcheinen des Romans erwachſen müßten. Mit einem Schlage werden Sie ein berühmter Mann ſein, deſſen Name in aller Munde iſt. Jür Ihre Mühe deponiere ich 60000 M. bei einer Bank. Meine Bedingungen ſind: Sie wohnen und nehmen die Mahlzeiten in meiner Wohnung während eines halben Jahres ein, damit das Geheimnis gewahrt bleibt. Der Stoff des Romans iſt gerichtlich beglaubigten Akten zu entnehmen. Das Honorar iſt ſo hoch, weil möglicherweiſe die Staatsanwaltſchaft gegen Sie einſchreiten wird, und da iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß Sie für Ihre un⸗ eigennützige Schrift ein halbes Jahr ins Gefängnis wandern.“ Der Schriftſteller lehnte daraufhin ab. Ganter hat dann be⸗ kanntlich in der Perſon des Schriftſtellers Georg Fleck in Berlin einen Helfer gefunden. Fleck ſoll, wie verlautet, Berlin verlaſſen haben. Der Mehlzollkonflikt mit der Schweiz. *St. Gallen, 23. Dez. Die oſtſchweizeriſchen Müller bereinigten ſich zu einem Initiativ⸗Komitee, um, nachdem die diplomatiſchen Schritte in Berlin exfolglos waren, durch Selbſt⸗ hilfe der deutſchen Mehleinfuhr entgegen zu wirken. Die ſchwei⸗ zeriſchen Müller werden zu einer allgemeinen Verſammlung ein⸗ geladen. Die Kriſe auf dem Balkag. Wien, 23. Dez. Gegenüber anderslautenden Mel⸗ dungen teilt das Wiener Korr.⸗Bureau mit, daß ſich die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung auf eine Erörterung türki⸗ ſcher Anſprüche auf Geldentſchädigung bisher über⸗ haupt nicht eingelaſſen habe. Wien, 23. Dez. Auf dem Südweſtbahnhofe wurden 8 Automobile, die für den Perſonen⸗ und Frachtverkehr nach Montenegro beſtimmt ſind, von dem Kriegs⸗Miniſterium be⸗ ſchlagnahmt, jedoch auf Veranlaſſung des Miniſters des Aeußern wieder freigegeben. *Konſtantinopel, 23. Dez. Die Zeitung„Ikdam“ meldet: Der Miniſterrat wird heute die Forderungen der Türken feſtſtellen. Dasſelbe Blatt erklärt, die Abreiſe des Botſchafters am Wiener Hofe, Reſchid Paſcha, von ſeinem Poſten ſei eine Folge der Eröffnung der Unterhandlungen. Konſtantinopel, 23. Dez. Die Pforte ernannte den Handelsminiſter Nuradungian zum Delegierten für die Verhandlungen mit Oeſterreich⸗Ungarn. Die Niederlanden und Venezuela. * Haag, 23. Dez. In dem Gelbbuch heißt es weiter; Die Regierung erklärt, ihre Maßnahmen ſeien nicht gegen das venezolaniſche Volk, ſondern nur gegen die Regierung Caſtros gerichtet, der für den gegenwärtigen Stand der Dinge verantwortlich ſei. Die Regierung gibt ſich der Hoff⸗ nung hin, daß die Ereigniſſe in den letzten Tagen in Caracas die Anſicht beſtätigen werden; daß ſie nicht vergebens auf die Mitarbeit des venezolaniſchen Volkes gezählt habe. Die Regierung zollt dem Verhalten und dem feinen Takt des deutſchen Geſandten Freiherr von Seckendorff, der von ſeiner Regierung beauftragt worden ſei, die zeitweilige Vertretung 1909 fritt von Lavale in den Ruheſtand. der Intereſſen der Holländer zu übernehmen, volle Hoch⸗ Kung. 2 r/ e 4 5 EC—T . 3 nneee 4 Nre der Deutſche Fußballklub Prag einen internationalen Ruf. — mn u A. — Entſcheidun 5 25 chen die Ballonherſtellung, die in denſelben gewählt worden iſt. dings nicht. aunheim, 28. Dezember. Esceneral-ernzeiger.(Sberdbla) 5. Seite. Sportliche Nundſchau. Naſenſpiele. Der Deutſche Fußballklub Prag in Mannheim. Ein ſporb⸗ liches Ereignis erſten Ranges wird den Inteveſſenten des Fußball⸗ ſportes auf dem Union⸗Spielplatz am Luiſenpark am 1. Weihnachts⸗ jertag geboten werden. Der Deutſche Fußballklub Prag ſpielt gegen die repräſentative Fußballmannſchaft der hie⸗ ſigen Union“, Verein für Bewegungsſpiele E. V. Weit über de Grengen Deutſchlands und Oeſterreichs hinaus bekannt, geniaßt Neben ſeinem Rivalen, dem Prager Tſchechenklub„Slavia“, verfügt er woahl über die beſte Fußballmannſchaft des Kontinents, was wohl ſeine andauernden Siege über die erſten kontinentalen Fußb al⸗ mannſchaften zur Genüge beweiſen. Senſationell ſind die beiden betzten Siege der Prager Mannſchaft gegen den deutſchen Bundes⸗ meiſter, die Berliner„Victoria“, zu bezeichnen. In überlegener Weiſe konnte der Prager Deutſche Fußballklub die zurzeit in beſter Berfaſſung befindliche Berliner„Victoria“ auf ihrem eigenen Platze mit:2 und in Prag mit:0 abfertigen. An Sympathie für die⸗ Deutſche Prager Mannſchaft wird es, ſchon mit Rückſicht auf die der⸗ zeitigen Tſchechen⸗Unruhen, nicht fehlen. Der Beginn des Spieles, deſſen Beſuch nur wärmſtens empfohlen werden kann, iſt auf 2½ Abr feſtgeſetzt. Winterſport. *Reliefkarte des Harzes. Im Verlage von H. C. Huch⸗ DTCuedlinburg beginnt ſoeben zu erſcheinen eine in der Kartographi⸗ hen Anſtalt von Louis Koch in Halberſtadt ſehr ſauber und vor⸗ Hhaehnt hergeſtellte Reliefkarte vom Harz im Maßſtabe von 150 000. Vorgeſehen ſind 6 Bläkter, von denen die Sektionen I ellerfeld, II Brocken, III Thale vorliegen. Die Farte iſt nach einem Originalrelief von C. Hillecke hergeſtellt und gibt ein äußerſt plaſtiſches Bild des Harzes, wie es bisher noch von keinem Gebrge exiſtiert. Beſonders aktuell iſt ſie aber dadurch, daß alle Angaben für den jetzt ſo beliebten und in Aufnahme kommenden Winter⸗ ſport, 3. B. alle Rodel⸗, Hörnerſchlitten⸗ und Bobfleigh⸗Bahnen, alle vom Harzblub und dem Oberharzer Skiklub nebelſicher bezeich⸗ Rneten Wege, alle für Schlittenfahrten beſonders geeigneten Fahr⸗ wege auf Grund des Materials des Routen⸗Kartenausſchuſſes des Harzklubs in rotem Ueberdruck in die Karte eingetragen ſind. Kein Stiläufer wird ohne die Karte, aus der auf den erſten Blick alle Gefälle der Skiwege erſichtlich, fahren können, und da belanntlich im Januar 1909 die Verbandswettläufe des allgemeinen deutſchen Skiverbandes zu Braunlage im Harz abgehalten werden, ſo iſt ſie auch für weitere Kreiſe wertwoll und brauchbar. Der Preis für ſedes Blatt in Größe von 55 56 em beträgt 1 Mark. 5 *Skikurs. Der Hauptverein des Skiklub Schwarzwald ver⸗ anſtaltet in Verbindung mit der Ortsgruppe Schonach in Scho⸗ nach bei Triberg vom 27.—31. Dezember c. einen Skikurs. Intereſſenten erhalten nähere Auskunft durch den Ortsgruppen⸗ vorſtand, an den auch die Anmeldungen zur Teilnahme zu richten ſind. Der Kursbeitrag beträgt M. 3. Luftſchiffahrt. AsC. Eine Wettfahrt lenkbarer Luftſchiffe, die erſte Konkur⸗ renz dieſer Art, ſoll im Juni kommenden Jahres in Frankreich ver⸗ anſtaltet werden. Der franzöſiſche Aeroklub beabſichtigt außer dieſer Wettfahrt eine aviatiſche Woche in großem Stile zu veranſtalten, die in den Tagen vom 25. bis 31. Auguſt abgehalten werden ſoll. Im Rahmen der großen Veranſtaltung ſoll der Große Preis des Aexoklub und der Gordon⸗Bennett⸗Pokal für Flugmaſchinen zur in Fronkfurt a. m. n der heutigen Stadtyer⸗ rache, die in München ung im Jahre 5 Pro „er ſtehe dem auf!“ Apparate der Motor luftſchiffahrt und die Aexvplane in ſeparaten Abteilungen zur Ausſtellung gelangen. Zeppelin ſchen Unternehmens, es ſollen ferner möglichſt Farman und Wright für die Ausſtellung verpflichtet werden. Briefhaſten. (Alle Anfragen, jedoch nur don Abonnenten unſeres Blattes, muſſen ſchriftlich eingereicht werden; ſchriftliche, mündliche dbder telephoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit)) Abonnent E. M. Schweiz, Bundesſtaat von 25 Republiken in 2 Kantonen Langjühriger Abonennt H. L. In der preußiſchen Armee gibt es keine aktiven Offiziere jüdiſcher Konfeſſion; zu Reſerveoffizieren können Juden befördert werden. Die baheriſche Armoe kennt auch fübiſce Offtzere⸗ Logis. Gegen die Ausführung Ihrer Abſicht lie en Bedenſen Jn 9 micht vor, ſolange die Räume nicht zur Verübung der Unzucht her⸗ gegeben werden. Hierfür liegen keine genügenden Anhalts⸗ punkte vor. Abonnent., Waldhof. Der Ehrenpräſident hat im Vorſtand regelmäßig nur dann Stimmrecht, wenn er entweder kraft der Veveinsſatzung ohne weiteres zum Vorſtand gehört oder beſonders Sein Stimmrecht kann alſo nur auf Satzung oder Wähl beruhen. Zwei Wettende der Seckenheimerſtraße. Ihr Partner bat echt. Die Banknoten der Badiſchen Bank ſind keine geſetzlicken Zahlungsmittel und ſind die Kaſſen der Steuer⸗, Poſt⸗ oder Bahn⸗ behördem nicht verpflichtet, die Noten anzunehmen. Aber jede Reichs⸗ bankſtelle wechſelt die Banknoten der Badiſchen Bank in Reichs⸗ Abonuent G. Sch. Wenn auch das Schild unbehelligt ſchon ſeit 2 Jahren an derſelben Stelle ſteht, ſo kann Ihr Nachpar doch ſeine Entfernung verlangen. Er darf natürlich nicht ſchikanöſerweiſe egen Sie vorgehen; ſeinem Verlangen brauchen Sie auch dann nicht nachzukommen, wenn er kein Intereſſe an der Entfernung hat. Dies iſt nach Lage des Falles im Prozeß zu prüfen. Abonnent H. C. Anſpruch auf Altersrente hat die Frau aller⸗ Es wird nichts anderes übrig bleiben, als die öffent⸗ iche Armenpflege in Anſpruch zu nehnen. Abonnentin K. K. 100. Ihre frühere Dienſtherrſchaft iſt hnen ohne allen Zweifel zum bollen Schadenserſatz verpflichtet. Abonnent M. W. in J. Unter Pflichttei! verſteht man die Hälfte des Wertes des geſetzlichen Erbteils. Bei drei Erbberech⸗ Agten beträgt in Ihrem Falle der Pflichtteil an 46000 M..— Was d. Zeitungen anbelangt, ſo werden wir dafür Sorge tragen, daß dieſelben in gutem Zuſtande bei Ihnen eintreffen. Man hofft auch auf eine Beteiligung des (M. 16 630) aus. 6. S. Rechtlich ſind Sie zur Hülfeleiſtag nicht wi Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, den 22. Dezember 1908. Die abgelaufene Berichtswoche ſtand am Kohlenkuxen⸗ markte unter dem Zeichen der bevorſtehenden Feiertage. Da die Meldungen aus der Kohleninduſtrie fortgeſetzt ſchwach lauten, ſo lagen Kaufaufträge nur in ganz geringem Umfange vor, die durch das beſtehende Angebot leicht zu befriedigen waren. So wird porausſichtlich der Ausbeutetermin zum Vierteljahresſchluß ohne jegliche Belebung vorübergehen. Indeß teilt man in weiteren Kreiſen die Auffaſſung des Jahresberichtes der Düſſeldorfer Börſe wonach es kaum möglich ſein wird, den Kursſtand der Steinkohln⸗ kuze im kommenden Jahre aufrecht zu erhalten nicht. Wenngleich nicht verkannt werden ſoll, daß die geldlichen Ergebniſſe im kom⸗ menden Jahre wenigſtens in der erſten Hälfte einen Rückgang aufweiſen werden, ſo iſt damit noch nicht geſagt, daß die Kurs⸗ entwickelung ebenfalls eine nach unten neigende ſein wird. Dieſe wird ſich vielmehr nach der Entwickelung der induſtriellen Lage richten, und ſofern dieſe zu Beginn des nächſten Jahres eine etwa beſſere ſein wird, ſo dürfte die Preiskuxe der Kohlenkuxe ſich dieſer Beſſerung nicht entziehen. Von ſchweren Werten blieben Conſtantin der Große, Dorſtfeld und Mont Cenis zu leichter⸗ mäßigten Preiſen gefragt. Etwas niedriger waren Lothringen bei M. 28 500.— und Graf Schwerin bei M. 8900.— auf die heute bekannt gewordene Ermäßigung der Vierteljahresausbeute auf M. 400.— bezw. M. 100.—. Gefragt waren dagegen Langenbrahm, die ihren Preis von M. 13 400.— wieder auf M. 13 600.— bei guter Nachfrage zu erhöhen vermochten. Von mittlexen und leich⸗ ten Papieren ſtellten ſich Johann Deimelsberg etwa M. 150.— niedriger, nachdem die Käufe der Vorwoche aufgehört hatten. Trier waren auf vereinzelte Deckungen und Meinungskäufe leicht erholt und ſchließen bei M. 4700.—. Ueber die am vergangenen Sonnabend ſtattgehabte Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft ſind bisher keinerlei Mitteilungen in die Oeffentlichkeit gedrungen. In Hermann 173 ſetzten ſich die Poſitionslöſungen fort, und ewt zwiſchen M. 2725.— und M. 2750.— traten wieder Käufer auf. Sonſt ſind Oeſpel bei M. 1900.— bis M. 1925.—, Kaiſer Friedrich bei M. 2900.— und Tremonia bei M. 3325.— als leicht abge⸗ ſchwächt zu erwähnen. 5 Am Braunkohlenmarkte konnten Schallmauer ſich vor ihrem anfänglichen Rückgange von M. 75.— bei vereinzelter Nachfrage erholen. Lucherberg gaben dagegen um M. 50.— nach, während der Verkehr in den übrigen Werten vollkommen ruhte. Der Kalimarkt blieb bei zwar feſter Grundtendenz pöllig ohne Anregung. Der günſtige Eindruck, den der Fortſchritt in den Syndikatsverhandlungen hinterließ, wurde ausgelöſcht durch die bekannt gewordenen außerſyndikatlichen Verkäufe der Kali⸗ werke Hattorf. Dieſer Umſtand verhinderte eine Belebung der Geſchäftstätigkeit, die ſonſt in Anbetracht des in den letzten Wochen ſehr lebhaft gewordenen Abſatzes mit einiger Sicherheit exwartet werden durfte. Von ſchweren Werten erfolgten einige Umſätze in Alexändershall, Carlsfund, Burbach und Wilhelmshall, doch bröckelten die Preiſe, nachdem das Kaufbedürfnis erledigt war, auf der⸗ganzen Linie ab. Der Preisſtand der jüngeren Unternehmun⸗ gen erlitt ebenfalls geringe Einbußen, und auch Siegfried., die ſich bei M. 2850.— zunächſt ſehr widerſtandsfähig zeigten ſchloſſen ſich nach der Gewerkenverſammlung der. rücklänfigen Bewegung an. Sehr feſt lagen allein Hugo, die ihren Kurs 10 Mitteil⸗ geſtrigen E lung bis. 30 ef Gewerkenverſamml den übrigen Werten dieſes Marktes Tuht auch das Intereſſe für fündige Bohrunternehmungen hat etwas nachgelaſſen. Immerhin waren die Umſätze in Großherzogin Sophie zwiſchen M. 60.— und M. 90.— ſehr betröchtlich. Der Erzkuxenmarkt verharrt in ſeiner bekannten Ruhe. Am heutigen Geldm arkt war der Privat⸗ diskontſatz auf große ausländiſche Käufe 3 pEt., tägliches Geld ca. 2½ pCt., Ultimogeld—4% pPfl. Der Handelskammer ſind vertrauliche Winke für den Handel mit der Dominikaniſchen Republik, ſowie eine Liſte bedeutender Import⸗ und Exporthäuſer in Bangkok zugegan⸗ gen und können von Intereſſenten auf dem Bureau der Handels⸗ kammer eingeſehen werden. 5 Baperiſche Staatsbahnen. Bei einer Ausgabe von 4,66 Mill. (i. V. 40 Mill.) Fahrausweiſen und 2,09 Mill. Tonnen(2,18 Mill. Tonnen) Gütern wurden im November an Jahrgeldern M. 3374177(N. 3477372) und an Frachten M. 11 545 418(Nart 11 965 459) vereinnahmt. Ein ſchließlich M. 520 405 aus Reife⸗ gepäck⸗ und Viehperkehr ergibt ſich eine Geſamteinnahme von M. 15,44 Mill.(M. 15,64 Mill.). Da inzwiſchen das Bahnnetz um 110 Km. auf 6638 Km. erweitert wurude, entfallen auf den Kilometer M. 2326([M. 2396). Seit Jahresbeginn ſummiereei ſich jezt die Einnahmen auf M. 181,80 Mill.(M. 180,57 Mill.), was einem Plus von M. 1513 Mill. entſpricht. 5 ̃ Motorenfabrik Darmſtadt.⸗G., Darmſtadt. Die im Jahre 1906 errichtete Geſellſchaft weiſt für 1907/08 bei M. 14 325 li. V. M. 29 768) Abſchreibungen einen Reingewinn von M. 10 452 Die Dividende ſinkt von 4 auf 2 Prozent. In der Bilanz figurieren bei M. 0,60 Mill.(M. 0,40 Mill.) Aktienkapital Hypotheken und Darlebenſchulden mit M. 113000 (i. V. M. 88 000 Hypothekenſchulden), Akzepte mit M. 9754(Mark 22 200) und Kreditoren mit M. 65877(M. 43147 neben Mark 64170 Bankſchulden). Der Delkrederefonds enthält M. 30537 (M. 11563). Unter den Aktiven erſcheinen Fabrikate und Ma⸗ terialien mit M. 184 249, Debitoren mit M. 256 250(M. 220 345), Kaſſa und Wechſel mit M. 54 706(neben M. 43 827 Bankguthaben M. 20 4155. 5 5 Baukkommandite Gebr. Klopfer in Lign., München. Wie die Münchener Ztg.“ erfährt, erhielten die kleinen Gläubiger der „ Banlklommandite Gebr. Klopfer in Liqu., deren Guthaben bis zu M. 1009 umfaßt, nach dem Beſchluß des Gläubigerausſchuſſes auf eine Forderung bis zu M. 300 ihren vollen Betrag, bei Anſprüchen bon M. 300 bis 500 80 Prozent, bei ſolchen von M. 500 bis 1000 60 Prozent ihrer Forderungenn. ücken.⸗G. vorm. C. Still zu teingewinn von 36Uer⸗ bidende kommt auch diesmal nicht zur B Belgien Badiſche Bank Berl. Handels⸗Ge. Darnmiſtäoter Bant D. Effekten⸗Ban, 8966 Frankf. H9d. Ban Nazionalbank teilung, da im neuen Jahre größere bauliche Inveſtionen vorge⸗ nommen werden ſolle. Gläubiger⸗Schutzverband der Textilbranche mit dem Sitz in Berlin. In der vorgeſtrigen konſtituierenden Sitzung der Dele⸗ gierten der vierzehn Verbände, die ſich behufs Gründung eines Gläubiger⸗Schutzverbandes der Textilbranche mit dem Sitz zu Berlin vereinigt haben, wurde, wie„Fabrikant und Groſſiſt“ („Der Manufakturiſt“)mitteilt, der Entwurf der Satzungen durch⸗ beraten und genehmigt. Die Satzungen werden nunmehr dem Druck übergeben und den einzelnen Verbänden zugeſtellt. Im Laufe des Januars ſoll ſodann eine allgemeinen Verſammlung ſtattfinden, in der die erſte Mitgliederliſte des Verbandes feſt⸗ geſtellt werden ſoll. 5 Der weſtfäliſche Bergfiskus ſoll nach der„Nat.⸗Ztg“ mit den Siegerländer Werken Verträge über die Lieferung von Koks zu Vorugspreiſen abſchließen wollen. Das Blatt faßt dieſe angebliche Abſicht als ein poſitives Ergebnis der Konferenzen auf, die in dieſer Woche in Düſſeldorf zwiſchen Vertretern der Regie⸗ rung einerſeits und andererſeits zwiſchen Vertretern des Stahl verbandes, der gemiſchten ſowie der reinen Werke abgehalten wor den ſind. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6 Seite.) —* Srantfurter Efſettenbötſe. rivettelegremm des General⸗Auzeigers.) 2 Fraukfurt, 23. Dez. F wieder in feſter Grundſtimmung, Belebter wurden Bochumer und Laurahütte gehandelt. nahme der Bismarckhülte in die Oberſchleſiſche Stahlwerksgeſellſcha hinterließ einen guten Eindruck. In Bankaktien wurde wenig um⸗ geſetzt, Deutſche Bank belebter, während übrige leitende Werte wenit Beränderung erfuhren. Die Kursbewegung bei den Induſtriewert war gering, die Tendenz gut behauptet. Fonds laſſen im allgemei ziemlich feſte Tendenz erkennen. Bevorzugt waren Portugieſen und Türken. Türkenloſe zogen bei mäßigen Umſätzen kräftig an. Der weitere Verlauf zeigte infolge der Geſchäftsſtille nur geringe Kurs⸗ veränderungen. Die Stimmung blieb aber im allgemeinen feſt. Der hieſige Privatdiskont exmäßigte ſich um 1 Sechzehntel Prozent. Geld wax leicht erhältlich. An der Nachbörſe blieb der Verkehr weit ruhig. Es notierten Kreditaktien 195,60, Diskonto 179,75, Lombard 18,80, Baltimore 100, Staatsbahn 143,75, Dresdner Bank 147,30. Aktien der Concordia Bergwerksgeſellſchaft wurden auf ungünſti Dividendengerüchte 6 Prozent niedriger abgegegeben. Telegramme der Continental-Telegrabhen- Compagule. Saluß-urle Beichsbant⸗Distont 4 Progent. JJJJJJVVVFFCCT 2, 2% Amſterdam kurz 16947169.47 Paxis kur 81 45 81 466 81.225 81. 81 315 81375 Italien Wie 85 Stastshapiere. 2. 28 22 40%, deutſch. Reichs anl. 102.40 102.25 B. Ausländiſche. „ 91 45 94.40%5 Arg. t. Gold⸗A.1887 100.— 5 5 85.30 85.404½ Chineſen 1898 97.95 4% pr. fonſ. St.Anl. 102 40 102 45 Derikaner duß. 88/0 97 94.45 94.403 Mexikaner innere 5„ 85 05 85.300 Taumalipas 4 badiſche St..1901 101 05 101.250 Bulgaren 4„ 1908 102.10 102 103¼ ſtalien. Rente 3% bad. St.⸗Olabgofl ii Oeſt. Silberrente 5%„. 94.30 94 304¼ö„Papierren. 8%„„ 1900 94——.—.Oeſterr. Goldrente 8%„ 1904 93880 93.60ſe Vortug. Serie „ 0, 5 III 4bayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102 50 102 5 1918 1027502.%4 Ruſſen von 1880 8** aW —— 3 5 4 15 4½ neue Ruſſen 95 4 37% do. u. Allg.Anl..65 93.74 pan. ausl. Reuie 84.70 84.684 Türten von 190 101.55 10160[4„ unif. 4 Heſſen 32 90 82.74 Ung r. Goldrente 3 Sachſen 8485 84854„ Kronenrente 4 Mh. Siadt⸗A. 19o77ꝛ %½„ 8 do..⸗Obl. 8 Heſſen von 190 1408 100.80 150.40 Verzinsliche Loſe. „1995 91.80 91 8 ſs Oeſterreichiſche 80 kürkiſchyß/ Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabri! 135 05 35 10 Kunſlfeidenſabt. Frkf. 197. Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.30 93.— Lederwerk. St. Ingbert 657 Eſchbaum Mannheim 111— 111. Spicharz Lederwerke My. Aktien⸗Brauerei 3. 163— Ludwigsh. Walzmühle Parkakt. Zweibrücken.—— Ablerfahrradw. Klever Weltzz. Sonne, Speyern 68 68.— Maſchinen ilpert Cementwert Heidelby. 42.90 4 50. Maſchinenfb. Badenia 194 Cementfabr. Karlitadl 135.—85— Badiſche Auilinfabrit 360— 360— 30. neue 348.50 349— Ch. Fabrik Griesheim 242.— 242, Farbwerke Höch! 899— 400 25 Ver. chem. Fabrit MY. 300, 303,50 Rö Chem. Werte Albert 429 80 430.— Südd. Drahtind. Per. 109.— 10.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 203— 2.— Acc, Boſe, Berlin 65— 65. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 218.30 218,70 Seilinduſtrie Wolf Südd. Kabelw. bin. 121.20 120 10'wollſp. Lampertsm⸗ Lahmeyer[186. 0 116.9 Kammgarn Kaiſers! Elektr.⸗Geſ. Schuckert 1 695 116.60 Zellſtoffabr. Waldhol e! Siemens& Halste 204.10 204 50 5 Bank- und Berſicherungs⸗Aktien. 185 35 Oelert Ung. Bant 119. 118½%5 Deſt. Lauderb nunt 168 60 69„ ͤ Kredit⸗Anſtalt Piälz che Bank Schnellpreſſenf. rkt Vet deutſcher⸗Oelfab Berg u. Meiallb. Comerſ. u. Dist.⸗B.%8—.50 128101.90 4 02413 135 50 16. 60 40 00.. Disconto⸗Comm. 79%5 Dresdenetr Ban! 471314. Deutſche Bank Deutſ baſial. Ban. rkf. N 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. Dezember. 1 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Zergbau 218.60 29 20 Harpener Bergbau 192 20 192 50 Buderus 109 50 111— Kaliw. Weſterregeln 180.— 180— Concorvia Bergb.⸗G. 26 20 290— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 91 75 62.— Deutſch. Luxemburg 154 10 1540 Mhönix 174 30 174.80 Friedrichshütte Bergb. 134.30 184.30 Br.Königs⸗ u. Laurah. 194 20 194 0 Geljſenkirahner 188 20 188.3[Gewerkſch. S600 8600 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Roßleben Ludwigsh.⸗Bexbacher 228. 228,10Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 143.60 143.75 Pfälziſche Maxbahn 141.50 141690 Oeſt. Südbahn Lomb. 18 60 18.80 do. Nordbahn 136 40 16 0[Gotthardbahn—— Südd. Eiſenb.⸗G. 113.— 118— Ital. Mittelmeerbahn——— Hamburger Packet 109 80 1105, do. Meridionalbahn 138.50 138.50 Nordpeutſcher Lloyd 88 70 89. Baltimore und Opio 108.— 109.— Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Dup.⸗Pfdb. 60.50 80 4e Pr. Pfdb. unr. 15 49.40 0 40 4% F. ft. B. Pfvbr.0) 9 50.50 40, 17 100— 100.25 40. 8 155 100.— 100— ½ 14 94.50 94.80 1 9 Byp. Pfdb. 90.40 49 3 1 4„ 12 9210 92 25 3115% 92.50 92 50 e Pr. 9 Idbr.„Bk. 620%0.. Bod.r. 910 9110 Kleinb. b 04 93.50 93.50 4. Bd Pfo. vgo 9880 880 3 Pr. Pföbr.⸗Bk.e 646% 5 G9p.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ N unt. 00 88 3 80 Sbl, unklinvb. 12 82 75(2 75 4%„Pfpbr..0„ Pr. Ufdbrf.⸗B. 90— 99.— Hyp⸗Pfd. unt. 1917.— 28.— 4e%„ Pfdbr..0g e elib. H. B. Pf b. 0% 8 69— Unk. 12 99.60.60 40% 1907 99— 13— 5ſ%„ Pfdbr..56%% 89 c. 94 91.80 92.— 4% 1917 100 60 19155 32 Pfd. 98/08 91.80 92.—91 verſchied. 91 50 91.50 4%„ Com.⸗Obl. 925 5 5 4 81.50 51.50 v. I,unk 10 100 70 100 70 8½ Fth. H.„B. C. O 98.80 38 3„ Com.Obl. 4% R. W. B. C. B. 10:——. v. 87/1 9270 270 4% Wf. B. Pr.⸗Obl, 100 60 100 80 59% 5 0„Obl. 4% Pf. dac. 9340—.— 96/06 92 70 92.70% t beſttt.a. C. B.—— 71.15 4% Pr. Pfdbeunt. 0 99.10 99,25— %%%„„12 99.25 99.25[Maunh. Verſ⸗G.⸗A 410.— 410. 4% 14 99.25 99.40 Fraukfurt a.., 22. Dezember. Kreditaktien 198.50, Disconto⸗ Commandi 179.60, Darmſtädter 128.10, Dresdner Bank 147.25, Han⸗ delsgeſellſchaft 168.80, Deulſche Bank 241., Staatsbahn 145. 75, Lombarden 18.65, Bochumer 218.75, Gelſenkirchen 188.—, Laurahütt 194.—, Ungarn 92.70. Tendenz: beh. Nachbörſe. Kreditaktien 195.0, Disconto⸗Commandit 179.75, Staatsbahn 148.75, Lombarden 18.80. Berliner Effektenbörſe. Brivattelegramm des General⸗Anzeigers * Berlin, 23. Dez. Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete auch heute in ruhiger Haltung; doch war iufolge von Rückkäufen, aus Anlaß der nevopſtehenden Fetertage mehr Feſtigkeit zu konſtatieren. Die geſtri 85 ungünſtigen Berichte des Kohlenſyndikchs blieben einflußlos, da geſtrige Schluß der Newyorker Börſe in der Geſamthaltung als auch in den Werten des Metallmarktes, ſehr feſt lag. Die Feſtigkeit in Bergwerktaktien wurde auch auf vorliegende Meldungen über die Steigerung der engliſchen Kohlenpreiſe zurückgeführt wegen der für Juli 1909 feſtgeſetzten Einführung des 8 Stundentages auf alſen eng⸗ liſchen Gruben. Bankenwerte lagen anfangs nicht einheitlich, er⸗ holten ſich aber ſpäter auf den geſtrigen Schlußſtand. Eiſenbahnaktien waren auch heute leblos. Von Jonds lagen heimiſche Werte ſtetig; Ruſſen und Türkenloſe gebeſſert. Schiffahrtsaktien auf Mücß üufe an⸗ ziehend, desgleichen Elektrizitätsaktien. n zweiter Börſenſtunde trat auf ſüämtlicen Märkten vollf ändige Geſchüftsſtille ein. Ultimogeld 4 fünf Achtel, Tägl. Geld 2 Prozent Und etwas darüber. In dritter Bͤrſenſtunde bei geringen Umſätzen auf unbefrie⸗ digendes Paris eher etwas ſchwächer Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes vorwiegend ſchwächer. Berlin, 28. Dezember.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 102.50 102.50 Rufſenbank 18338ĩ 44 5 Neichsanl. 94.50 94.60 Schaaffh. Bankyv. 132.50 132.40 6% Reichsanleihe.40 85.40 Staatsbahn——— %½ Gonſols 102.50 102.50 Lombarden 18.70 18.80 8%% 94.50 84.50 Baltimore u Ohio 108.10 109.— 30 85.20 85,25 Canada Poeifte 175.50 176.60 40% Bad. b. 1901 101.80 102— Hamburg Packet 110.— 120 30 4⁰%„„ 1908—.— 102.20 Nordbd. Lloyd 88.70 88.80 3„ eenv.—.———]Bochumer 219 10 219.4 376„ 1902/07 93.75— Deutſch⸗Lurembg. 158 70 158.70 %% Bayern 93.60 93.60 Dortmnuuder—.— 59.70 39 ſ0 Heſſen—.— 93.— Gelſenkirchner 188 20 188.70 39%% Heſſen 82.70—.— Harpener 192.50 192 60 80% Sachſen 84.70 85.— Laurahütte 194.50 194.60 595 Japaner 1905 92 20 9240 Phönix 174 40 174.70 135 Italiener———.—] Weſteregeln 179.20 179.70 40½% Ruſſ. Anl. 1902 83.70 83.70 Allg. Elektr.⸗Geſ. 218.40 218— 15 Bagdadbahn 8470 84.90 Anilin Trepiow 377.70 378.— Deſler. Kreditaktien 195.70 195.70 Brown Bovert 171.40 172 80 Berl. Handels⸗Geſ. 168.50 108.70] Chem. Albert 430.— 423.50 Darmftädter Bank 128. 12780] D. Steinzeugwerke 222— 222.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 185.50 186.— Elberf. Farben 410 20 410— Deutſche Bant 241.— 242.1 Eelluloſe Koſtheim 234— 232— Dise.⸗Kommandit 179.60 179.60 Rüttgerswerken 159.50 150.60 Dresdner Bank 147.40 14740 Tonwaren Wiesloch 92— 92.— Reichsbank 146 40 146.— Wf. Drah Langend. 191 40 191 70 133.90 133.90 J Zellſtoff Waldhof 336.— 337— AMuhein. Kreditban! Privatdiskont 3½% W. Berlin, 28 Dezember.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 195 80 195.60 Staatsbahn 143.50 148.50 Diskonto Komm. 179.60 179.70Lombarden 18.70 18 80 Pariſer Boͤrſe. Paris, 28. Dezember. Anfangskurſe. 3 e% Rente 96.80 96.8 Debeers 276.— 286.— Spanier 96.90 97.10 Eaſteand 119.— 111.— Türk. Looſe 17— 177.70 Goldfield 117.— 119— Banque Ottomane 710.— 710.— Randmines 186.— 188.— Rio Tinto 1812 1841 Tondoner Effektendörſe. London, 28. Dezember.(Telegr.) Anfangsturſe der Effektenbörſe 2516— Conſols 88˙/% 838/J Moddersfontein 11— 18, % — 85— Randmi 8 7 52 4 Italiener 103% 104— Atchiſon comp. 98% 99 i% 4 Japaner 86— 86—Canadian 179ſ⅝ 190½ 3 Mexikaner 36.— 33[Cheſepeake 107% 110— 4 Spanier 95½% 95½ Chikago Milwaukee 149½ 151— Ottomanbank 18¼ 18/ 5 85 com. 861.0 372 Amalgamated 800¼ 81˙⁸ 38%8 34/ 25 5 9% 9¼ 0 TrunkIII pref. 75 51˙ 22%8 178„ bb. 21— 15˙/ 16— Lolisville 1270 124— 165% 163/ Miſſouri Kanſas 39% 438˙/ 10% 11½ Ontario 45— 46 ½2 4% 4˙% Sonthern Pacifio 118ſ½ 12%½ 2% 2½ Union com 181%8 1847 Steels eom. 53% 54%/ Tend.; feſt. Elefbr. Rühl, Worms 85. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 23. Dezember.(Telegramm.)(Produktenbörſe) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 325 23.2— 28 Weizen per Dezor 205.50 207— Mais per Dezbr.—— „ Mai 207.5) 209 25„ Ma 145—144 50 a—.——.— Roggen per Irder—— 167.—Rübbl—.——.— Mai 174 50 175.50 Dezb. 6„80 62.90 „ Juült—— 2.„WMai 59.40 53.60 Hafer per Dezbr. 161.— Spiritus 7oer locoo——— „ Ma 102 75 164 Weizenmehl 28— 238.— 5—.— Roggenmehl 22 50 22.50 Ltverpool, 23. Dezmber(Anfangskurſe.) 29. 23. Weizen per Dez. 155 s ruhig 76% ruhig ürz 7/5ʃ% Mais ver Jan. 10 ruhig 5/2˙% kuhig La Plataper Dez.%10 510% **** Mannheimer Eſſektenbörſe rom 23 Dezember.(Offizieller Bericht.) Die Börſe nahm einen ſtillen Verlauf. Söher ſtellten ſich: Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien 387 G. 388 B. und Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien 193.70 G. Erhältlich blieben: Bad. Brauerei⸗Aktien zu 82 pCt. und Brauerei⸗Eichbaum⸗Aktien zu pet Aktlen. Banken. Brief Geld Brlef Geld Badiſche Bant 185— 164—i Werher, Worms 78.— 58.— Gewrbk. Sveyerdo—— ormf. Br v. Oertge—.— 88. Pfälz. Bank—.— 100,75 Uf. Preßh.en. Sptfabr.—.— 154 Pfälz. Hyp.⸗Bant— 19025] Transbport f. Sp⸗ u. Cdb Landau 142— 170—u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank 148 50 183 25 B..⸗G Rhſch S 5——2 ys B..⸗G. Rhſch. Seeir. 91.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 198.70 Mannh. Dampfſchl. 60 Südd. Bant in-en Lagerhaus.—.— 85.— Giſenbahnen, Franeona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwig bahn—.— 228.— Mitverſ..⸗G. vm. „—. 141.26 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 0 7— 1386.—Bad. Aſſecurran—.— 0 Heilbr. Straßenbahn—.—— Verſich—.— 8 Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—— 425— Sberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 425.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 588. Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 188—- Dinsler'ſche ſchfbr. 119.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 361 „ neu 349. 8s0 Cbem. Fab. 6 Goldenbg. 190 Vereine chem. Fabriken 397— 306.— Verein D. Oelfabriken 130.——. Weſt..⸗W. Stamm 183.— 6 9 Emaillirfbr. Kirrweil.— 8 —Voerzug 105.50—.— Emaillw.Matkammer—.— 90.— Brauereien, Eltlinger Spinnerej 97.—— Bad Brauere! 82.——.—Güttenh. Spinnereil 95.—f Binger Aktienbierbkr.—.——.—Farlsr. Maſchinenbau 193.— Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu Eichbaum⸗Brauerei 111——— KLoſth. Cell. u. Papierf. 286— 235⁵— —Mannh. Gum. u. Asb. 148.— 147.— Ganters Br. Freibg. 108..—.— Maſchinenf. Badenig—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 190.———Oberrh. Elektrizität 22.50—. 1— Meſſerſchmitt 50.——.— e e——. 181. udwigsh. Brauere-i— 215— nd r— 144. Mannh. Aktienhr.—— 1383—[Sudd böb buſt 100 100.—— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.Süpbd. Kabelwerke—.— 122.— Brauerei Sinner—.— N70— Ziegelw. 135.— Br. Schroͤdl, Heidibg, 191.—— „Schwartz, Speyer 118.— 116. Wecme Neuſtadt—— „Nitter, Schweßz.———ellſtoffabr. Waldbof 338— 337.— „S. Welz, Speyer 72.—. Waghäuſel 185 25- „.Storch., Speyer 65.— 63.— Zuckerraff. Nanng.—— * Telegraphiſche B Von der Reichsbank. * Berlin, 23. Dez. In der heutigen Zentralausſchuß⸗ Sitzung hob Präſident Havelſtein den befriedigenden Status hervor und bemerkte, daß die Bank befeſtigt in das neue Jahr eintrete. Die fremden Deviſenkurſe ſeien günſtig. Eine Aenderung des Diskonts ſtehe nicht in Frage. Es wurden die Zahlen des Status bis 21. Dezember vorgelegt, welche eine ſteuerfreie Notenreſerve von M. 120 000 ergeben. Das Reich habe die Bank weniger in Anſpruch genommen. Die Privatgelder hätten laut„Frankf. Ztg.“ weiter zugenom⸗ men. Die Stadtanleihen von Gera, Duisburg, Mülhauſen i. Elſ. wurden für Beleihungsfähig erklärt. Neues vom Dividendenmarkt. Frankfurt, 23. Dez. Unter dem bekannten Vorbehalt berichtet die Frkf. Ztg.“ folgende Dividendenſchätzungen: bei den Chemiſ chen Werken vorm. H. u. E. Albert⸗Amöneburg⸗ Biebrich, die im Vorjahr ihre Dividende von 22½ Prozent auf 32 Prozent erhöhten, geht heute die Schätzung wieder auf 32 Prozent.— Die konſolidierten Alkaliwerke Weſteregeln haben in dem zu Ende gehenden Geſchäf ſtsjahr erheblich weniger als in den früheren Jahren infolge des geringen Abſatzes der Kaliprodukte und des Konkurrenzkampfes der Brohm⸗ und Aetz⸗ kaliwerken verdient. Es iſt deshalb ſchwer, eine Schätzung der diesjährigen Dividende vorzunehmen. Eine Schätzung von 12 Prozent dürfte wohl das richtige kreffen.— Der Abſaß des Farbwerkes Mülheim vorm. A. Leonhard in Mülheim hat unter der allgemeinen Depreſſion gelitten. Eine ziffermäßige Schätzung ſei noch möglich.— Das Hetten heimer Kupferwerk vorm. A. Heſſe u. Söhne, Frankfurt a. M. wird vorausſichtlich liber eine Dividende von 6 Prozent ver⸗ teilen.— Bei der Frankfurter Hof.⸗G. Frankfurt geht die Schätzung der Dividende auf 5 gegen 7 Prozent. Von der Bagdadbahn⸗Anleihe. * Köln, 28. Dez. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Konſtan⸗ tinopel gemeldet: Die erſte Tilgung der Schuldverſchreibungen der Bagdadbahn⸗Anleihe im Betrage von 108 Millionen Francs mußte laut Finanz⸗Vertrag mit der Regierung am 2. November ſtattfinden. Da die Stücke bisher nicht ausgegeben ſind, ver⸗ weigerte das Finanz⸗Miniſterium die Vornahme der Zeichnung. Gemäß Vereinbarung des kürzlich hier geweſenen Dr. Helffrich mit der Regierung ſoll die Zeichnung nachträglich ſtattfinden. Lothringiſche Portland⸗Zementwerke. Straßburg, 23. Dez. Die Lothringiſchen Portland⸗ Zementwerke Metz⸗Straßburg, die in dem zu Ende gehenden Jahre durchſchnittlich gut abſchnitten, werden laut Frkf. Ztg. wahrſcheinlich nicht unter 9 Prozent verteilen. Zur Getreide⸗Analpſe. Hamburg, 23. Dez. Bis zur Neuregelung des deutſch⸗ 110 erige zwiſchen den Dele⸗ —— gierten, welche die Plätze Roſtow a. Don, Ode ſſ Nilolafew, Cher⸗ ſon, Mariupol und Theodoſta verkreten den vereinigten Ge⸗ händlern der Hamburger Börſe vereinvart worden: Bei vgerſte und Hafer wird 60 Prozent 515 tvoller Lſatz, zu 40 Prozent als Schmuß gerech Für hurger Abi⸗ trage abgeſch Ne dachenalſſe in Ham⸗ burg, wobei beide Par eteien anweſenk 1 en, m gebend und das ganze verhan delte Material von verſ denen Proben, ſoweit ſie noch nicht analyſiert oder manipuliert ſind, dient zur Nach⸗ analhſe. In den Fällen, wo ſämtliche Proben geöffnet worden ſind, werden die ordnungsgemäß vom E hiedsrichter oder ſonſt amtlich verſtegelten Muſtern der 9 zu Grunde gelegt. Die ruſſiſchen Delegierten empfehlen, daß in Zukunft das Zeichen einer ſunrren Mittelprobe für die Analyſe im botaniſchen Mu⸗ ſeum, ſoweit ſie ſich auf automatiſchem Wege machen läßt, auf dieſem Wege vorgenommen wird. Es werden zukünftig Proben zweimal zu je 100 Gramm genommen. Zahlungseinſtellungen. * Wien, 23. Dez. Naßh der„N. Fr. Pr.“ ſtellte der Kauf⸗ mann Ludwig Burger in Zell a. S. ſeine Zahlungen ein. Die Paſſiven betragen 400 000 Kronen. Burger bietet ſeinen Gläu⸗ bigern 20 Prozent ſofort und 20 Prozent nach 6 Monaten. * Breslau 23. Dez. Die Engroßfirma Peritz u. Co., Schürzen⸗ und Hemden⸗Konfektion, befindet ſich in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten. Die Paſſiven betragen M. 360 000. Die heutige Gläubigerverſammlung befürwortete einen außergerichtlichen Vergleich. ***** Drahtnachrichten des Norddeutſchen Lloyd, Bremen⸗ Dea 21. Dezember: Dampfer„Gießen“ von Vigo; Dampfer „Prinz Heinrich“ in Antwerpen; Dampfer„Derfflinger“ in Shanghai; Dampfer„Rhein“ Scilly paſſiert; Dampfer„Main“ Dover paſſiert; Dampfer„Schleswig“ in Genua. Den 22. Dezember: Dampfer„Helgoland“ in Bremerhaven; Dampfer„Norck“ in Colombo; Dampfer„Prinzeß Irene“ in Neapel; Dampfer„Skutari“ in Queſſant; Dampfer„Sachſen“ in Meſſina. Mitgeteilt durch General⸗Vertreter Hermann Malle⸗ brein, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8. 5** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 163 7 23. Dezember 1908. Proviſtionsfreil! Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer Kaufe⸗ unter Vorbehalt: 55 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuftadt a.. H. 112— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen. 290—. 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Ludwigshafen— 97 Maſchinenfabrik 2 5 Schnabel& Henning 328 320 Neckarſulmer Fahrrad 145— Pfälziſche Mühlenwerk ſchlchant Schifferſt adt 12²— Nheinau, Terrain⸗Geſ— 10⁰0 zfr Rheiniſche adonsbil echaft.⸗G., Mannheim— 97 Rheiniſche Metallwarenfabrit, Genußſcheine M. 160— Aheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 11⁴— Rheinmühlepwerte, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Rombacher Portland⸗Cementwerke—— Stahlwert Mannheim 106 8 Süddeutſche Jule⸗Induſtrie, Mannheim— 92— Süddeutſche Kabel, Genußſcheine— M. 75 Unionwerle,.⸗G, Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 120— Unionbrauerei Narlsruhe 65— Vita ere eſcer ne oeegal, Mannheim— M. 870 Waggonfabrik Raſtatt— 85⁵ 75 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 78zür Immobiliengeſellſchaft d r Zuckerfabrit Frankenthal erbGeb!— ———— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Frißz Goldenvaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtwann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil! Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Drus und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..: Direktor: Müler. „Rähmaſchinen — für Familiengebrauch und gewerbliche Zwecke auch Vorzüglich zum sticken f f gSeeignet. Alleinverkauf bei Martin Beeker, A à, A, vis--vis vom Theater, Telefon 1298, Wigene Reparaturwerkstatt Aso schön, meine flerren— Sis wollen Beweise? Sollen Sie haben. Die Sodener Heilquellen ſind ſeit vielen Hundert Jahren gegen alle Krankteiten der Luft⸗ wege, des Kehlkopfes und der Lungen berühmt. Fays ächte Sodener Mineral⸗Paſtillen aber enthalten alle die wirkſamen Beſtandteile dieſer Quellen in konzentrierter Form. ür jeden denkenden Nenſchen ergibt ſich daraus, daß die Patillen wirklich in akuten und chroniſchen Fällen brillante Dienſte tun müſſen. Nicht wahr? 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Es beginnt leiſe zu regnen und deshalb verlaſſe ich meinen Leidensgefährten und begebe mich mit möglichſt ſicheren Schritten nach unten ins Schlafgemach. Die Betten ſind unterdeſſen be⸗ ſeitigt worden und an den Wänden iſt nur noch eine Reihe von Bänken. Die Szenen an Deck ſind noch äſthetiſch gegen den Anblick, der ſich hier den ſchaudernden Blicken bot. Nächſt der Tür lag auf dem Boden in einer grünlich⸗gelben Flüſſigkeits⸗ lache ein 14jähriges Mädchen platt ausgeſtreckt auf dem Rücken und ſchnappt mühſam nach Luft. Faſt alle Bänke waren mit Perſonen belegt, die ſich in einer ähnlichen Kondition befanden. Ich entledigte mich meines Rockes, hob das Mädchen auf eine Bank, ſtreckte mich ſelbſt auf eine andere und war wenige Minuten ſpäter ſanft entſchlummert. Als ich wieder erwachte, war es halb 2 Uhr. Das Schiff rollte jetzt ſo ſtark, daß ich mich im Liegen feſthalten mußte, und hörte, wie eine Dame mit ver⸗ ſagender Stimme rief, man ſolle ihren Mann herbeiholen, daß ſie ihn noch einmal ſehen könnte. Da ich mich vollſtändig wohl fühlte, turnte ich mit an Deck hinauf. Kaum war ich einige Minuten oben, als mir von neuem übel würde und ich ſchleunigſt nach unter flüchtend, eben noch zu einem Waſſereimer gelangte. Durch dieſe Lehre gewitzigt, lag ich wenige Sekunden ſpäter wieder auf meiner Bank und erwachte erſt um halb 3 Uhr wieder, als wir bereits am ÜUfer von Bornholn in ruhigerem Waſſer entlang dampften. Ueberall ſchon wurde das Schiff geſäubert und die bleichen Geſtalten aufgeſcheucht. Um 3 Uhr fuhren wir, ſtatt um 1 Uhr, wie vorgeſehen war, in den Hafen von Ronne, der Hauptſtadt von Bornholm, ein. Wir ſahen uns hier nicht viel um, ſondern gingen ſdem Menſchenſtrom nach, gelangten in „Dams Hotellet“ und aßen hier mit großem Appetit zu Mittag. Die Sehenswürdigkeiten von Ronne ſind das Muſeum und die Derracottafabriken. Wir verzichteten auf beides, ſondern ſahen uns im Regen die hübſchen, meiſt nur erdgeſchöſſigen Häuschen an, kauftew uns auf der Poſt zwei Poſtkutſchenbillette nach Allinge für den nächſten Tag, was trotz unſerer mangelhaften däniſchen Sprachkenntniſſe, die ſich nicht viel weiter als auf Zahlen erſtreckten, ganz gut gelang und ging dann bald zu Bett. Am nächſten Morgen klopfte man uns zeitig aus den Federn ſes waren vorzügliche Federn), damit wir die Pyſtkutſche nicht verſäumten, die um halb 7 Uhr abgehen ſollte. Als ſich um 947 immer noch kein Wagen zeigte, brachten wir endlich aus einem ſtockdäniſchen Poſtler heraus, daß der Poſtdampfer von Kopen⸗ hagen noch nicht da ſei und auf dieſem natürlich gewartet werden müßte. Auf dem Weg zum Hafen begegneten uns ſchon zahl⸗ reiche Kirchgänger— es war ja Pfingſtſonntag. Um halb 8 Uhr endlich langte der ſtattliche Dampfer an. Die Mehrzahl der Paſſagiere beſtand aus Militärurlaubern, denen als geborenen Inſulanern die kurze Fahrt nichts anhaben konnte; unter den übrigen aber war manches bleiche Geſicht zu bemerken. Der Dampfer hatte eine ſtürmiſche Ueberfahrt hinter ſich. Um 8 Uhr ſaßen wir endlich zu 3 auf dem Bock eines Extrapoſt⸗Landauers, fuhren noch einmal durch Ronne, dann weiter auf guter Straße, an blühenden Obſtbäumen und Fliederſträuchern vorbei, immer angeſichts der Küſte und der vom kalten Morgenwind leicht be⸗ Süddeutsche Bank in MANNHEIM (iliale in Worrms A. RH.) Telegramm-Adresse: Süddeutsche. Telephon No. 250, 541 u, 1964. Zesorgung aller baukmüässigen deschäfte Besondere Abteilung für den 5 An- und Verkauf von sämtliehen Werten ohne Börsennotiz. Annahme von 8040315 Baar-Depositen zu naher zu vereinbarenden Zinssätzen. 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Von Hasle, einem kleinen Städtchen, ab führte unfere Straße tiefer hinein, an Einzelhäfen und bebauten Feldern vorbei und kurz vor Allinge ſahen wir auf einer An⸗ höhe rechts und links das Meer, indem wir die Breite der nun ſchmäler werdenden Inſel überblickten. In weiter Ferne, im Oſten, hoben ſich undeutlich die Baumgipfel des kleinen Eilands Ehriſtianſoe vom allmählich heller werdenden Himmel ab. Gegen 1 Uhr fuhren wir bei Sonnenſchein in Allinge ein. Ein klelner, aber hübſcher Hafen für Fiſcherbvote war das erſte, was uns ins Auge fiel; daneben toſte die Brandung zu Füßen der kleinen Häuſer gegen die niedern Klippen. Nach einem reichlichen Mit⸗ tagsmahl machten wir uns auf den Weg nach Hellingsdommen. Kaum hat man die letzten Häuſer verlaſſen, ſo geht man unmittel⸗ bar neben der Brandung, nicht viel höher als dieſe, dahin. Der Weg über die Klippen ähnelt, was die Vegetation betrifft, voll⸗ kommen einem Bergpfad in den Berchtesgadener Alpen, nur daß es hier Urgeſtein iſt und nicht Kalk wie dort. Nach einer höchſt reizvollen Wanderung, die an zahlreichen, einzeln liegen⸗ den Fiſcherhäuschen vorüberführte, kamen wir gegen 4 Uhr zu den Klippen von Hellingdommen. Es ſind dies ſteil und hoch ins Meer hinausragende, wild zerklüftete Felsgruppen, die alle ohne beſondere Schwierigkeit zu erklettern ſind, und eine prächtige Fernſicht gewähren. Etwas mehr zu ſchaffen machte uns der Eingang zum„Tarre Oven“, einer ganz unintereſſanten Spalte im Fels, die ſich endlich zu einer Höhle erweiterte. Für die Zugänglichkeit iſt weiter nichts geſchehen, als daß die ſchwierigſte Stelle vor dem Eingang ein ſchmales und durch die Brandung ſtets feucht erhaltenes Brett überbrückt, das noch dazu ſteil nach aufwärts führt. Die nachfolgende Kletterei iſt durch einige Eiſenſtifte erleichtert. Wir hatten auf dem Hin⸗ und Rückweg zirka 20 Zuſchauer, die ſich beſonders darüber entſetzten, daß wir den Regenſchirm nicht einen Augenblick aus der Hand ließen. Nach uns verſuchte ein Däne ſein Heil; er geriet aber in eine ſehr hilfloſe Lage und mußte vermittelſt zwei langer Riemen gerettet werden. Gegen Sonnenuntergang waren wir wieder in Allinge, von wo wir mit Sack und Pack nach Londvig mar⸗ ſchierten, deſſen ſandige Bucht es zum Seebad beſonders geeignet macht. Da noch keine Saiſon war, konnten wir uns das ſchönſte Zimmer nach dem Meere zu ausſuchen. Nach dem Abendeſſen lockte uns das Licht des Leuchtturmes auf dem Hammerberge. Nach kurzer Wanderung ſtanden wir am Fuße des Turmes auf der nördlichſten Spitze der Inſel. Tief unten brandete das Meer in leichten ſteten Wellen gegen die Klippen, und über die Nähe und die unendliche Ferne goß der zunehmende Mond ſeinen ſilbernen Glanz. Es war eine Stim⸗ mung von unvergeßlicher Schönheit. Beim Erwachen am Pfingſtmontag bot ſich ein ähnliches Bild. Jetzt überflutete die Sonne mit ſtrahlender Helle das weite Meer, ſo daß es der geblendete Blick kaum ertragen konnte. Raſch war unſer Bündel geſchnürt und wir wanderten mit unſerem Päck⸗ chen der Weſtküſte zu, wobei wir den Hammerhafen, wo uns abends die„Bornholm“ wieder aufnehmen ſollte, rechts liegen ließen. Unter der Schloßruine Hammerhus erreichten wir den Strand, verſteckten hier unter Reiſig und Laub Schirme und Gepäck und zogen nun auf ſchmalem Wege am Bergeshang dahin. Hilfsverein d. Deutſchen Juden Abteilung Mannheim. Das edle Handwerk der Diebe ſcheinf unfer den 7 000 Be⸗ wohnern Bornholms nicht bekannt zu ſein; denn es war uns überall aufgefallen, daß kein Garten von einem Zaun umgeben war, alles ſteht offen und iſt jedermann zugänglich. Welch ein idealer Boden für einen oberbayeriſchen Villenbeſitzer, der an unangenehme, Ueberraſchungen gewöhnt iſt! Wir würdigten das herrlich gelegene Hotel Finnedalen vor⸗ erſt keines Blickes, ſondern ſtiegen nach einſtündiger Wanderung zum Fiſcherdorf Vang hinab; in deſſen niedlichem Hafen fanden und mieteten wir ein kleines Segelboot und fuhren bei ſchwacher Briſe kühn in die Oſtſee hinaus. Nach mühſamem Aufkreuzen gegen den Weſtwind erblickten wir, am Strande entlang ſteuernd, endlich Johns Kapel, eine lelegant vorſpringende Felskanzel. Damit ließen wir es uns genügen, kehrten in nunmehr raſcher Fahrt in den Hafen zurück und ſaßen eine halbe Stunde ſpäter vor einer gebratenen Steinbutte im Hotel Finnedalen. Auf dem Rückweg zum Schloß Hammerhus ſtatteten wir wieder einem tarre Oven(trockener Ofen) einen Beſuch ab und beſahen uns die Felsgruppen der Löwenköpfe. Im Schatten und Windſchutz des alten Beobachtungsturmes der Burg verbrachten wir den Abend und genoſſen einen wunderſchönen Sonnenuntergang. Im Weſten zog langſam eine Wolkenwand herauf, die uns in Gedanken an die morgige Seefahrt nicht recht willkommen war. Und wirklich regnete es, wie unſere kleine Bornholm am Dienstag früh den Hammerhafen verließ und den Kurs gegen Swinemünde nahm. Infolgedeſſen krochen wir ſchleunigſt wieder auf unſere Schlafſtellen und konnten noch bis 11 Uhr feſt ſchlafen. Die See ging glücklicherweiſe trotz des unfreundlichen Wetters gar nicht hoch und ſo ſah man wohl etliche bleiche Geſichter, aber die Mehrzahl blieb diesmal verſchont. Die vorzüglichen, lebfriſchen Steinbutten, die zu Mittag ge⸗ braten wurden, hatte die Köchin tags vorher eigenhändig om Bord aus geangelt. Bei angenehm wärmendem Sonnenſchein legten wir um 2 Uhr zur Zollreviſion in Swinemünde an. Während wir auf Bornholm überhaupt keinen Zollbeamten ge⸗ ſehen hatten, ſtürzten ſich hier 5 Grünröcke auf das Schiff, alle Paſſagiere mußten an Land und nun wurde das hinterſte Eckchen, die Rettungsboote, der Schwimmweſtenſchrank, durchſtöbert, nicht zuletzt auch der ganze Kohlenbunker umgeſchaufelt. Nach einer Stunde erſt konnten wir das Schiff wieder betreten. Wie wir von zwei Stettiner Herren erfuhren, wird nicht jeder Dampfer ſo eingehend gewürdigt; das Intereſſe für die„Bornholm“ rühre vielmehr davon her, daß in früheren Jahren einmal ein großes Geklirr entſtand, als einer der Zollbeamten zufällig mit einer Schürſtange in einen Kohlenhaufen ſtieß, in dem eine Menge Bornholmiſchen Schnapſes, Akkaravitt genannt, verborgen lag⸗ Wir hatten Swinemünde noch nicht aus den Augen verloren, da trat der Steward mit wohlwollender Miene auf uns zu, um uns mitzuteilen, daß er für ſeinen Privatgebrauch einige Flaſchen Akkaravitt geſchwärzt habe, von denen er uns aus purer Freund⸗ ſchaft und Nächſtenliebe gern etwas ablaſſen würde. Wir brach⸗ ten heraus, daß er die Flaſchen in einem Netz ins Waſſer ver⸗ ſenkt und jenes an einem Nagel befeſtigt hatte, der unter dem Waſſerſpiegel in die Bordwand geſchlagen war. Als Antialkoho⸗ liker mußten wir leider auf den ſo ſinnreich geretteten Schnaps verzichten. Die Fahrt über das Haff war diesmal außerordentlich unter⸗ haltend; Dampfer von der kleinſten Barkaſſe bis zum überſeeiſchen Frachtkoloß begegneten und überholten uns. Mit ſchmutzigen, rot und grauen Segeln kehrte die Fiſcherflotille von der See zurück und auch zahlreiche Ruderboote belebten die weite Fläche. Um halb 7 Uhr ſtiegen wir in Stettin an Land, um 7 Uhr ſaßen wir im Eilzug und um 9 Uhr umtoſte uns am Stettiner Bahnhof die Brandung des Berliner Lebens.„„ Bekanntmachung. Aufgebol von Pfandſcheinen. zeichardt- Jabrikate — Kakaos ſowohl wie Scho⸗ koladen— werden nach paten⸗ tierten Verfahren und auf pa⸗ tierten Maſchinen, ſowie unter dem Schutze wertvollſter Ge⸗ Anfruf! Das Zentralbureau für jüdiſche Auswanderungsangelegen⸗ heiten Abteilung Hamburg, teilt uns mit, cher eine große Anzahl über Hamburg auswandernder ruſſiſcher und rumä⸗ niſcher Emigranten in der denkhar ſchlechteſten Beklei⸗ dung daſelbſt eintreffen und wäre es dringend geboten die bedauernswerten Emigranten mit anftändigen Kleidern zu verſehen, wenn man die Leute nicht der Gefahr ausſetzen will, daß ſolche am Aab infolge des ſchlechten Ausſehens an der Landung gehindert werden. Die Vorräte an Wäſche, Kleidungsſtücken und Stiefeln gehen bei dem Hilfs⸗Komité in Hamburg zur Neige. Wir bitten daher um gütige Zuweiſung von gut erhaltenen Bekleidungsgegenſtänden jeder Art an Herrn 82700 MHarens Wohlgemuth, hier, G 5, 6. Es wuürde der Antrag geſiellt ſolgende Plandſcheine des Städt, Leihamts Mannßeim SLit. A Nr. 77619, vom 5 November 1909, Lit. C Nr. 80479, vom 24, Jult 1908, welche angeblich abhanden ge⸗ lommen ſind, nach§ 28 der Leih⸗ azütsſatzungen ungültig zu er⸗ klären. Die Inbaber dieſer Pfand⸗ ſcheine werden hiermit aufgeſor⸗ dert, ihre Anſprüche unter Vor⸗ lage der Pfaudſcheine innerhalb vier Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekannt⸗ an gerechnet beim Städt. Leiha mit, Lit. O 6 Nr. 1, geltend zu inachen, widrigenfalls die Kraftloserklärung oben ge⸗ heimverfahren hergeſtellt. Sie ſind deshalb unvergleichlich an Güte und für die Konkurrenz 8 Mannheim, im Oktober 1908. Hilfskomité der Deutſchen Juden, Abt. Mannheim. naunter Pfandſcheine erfolgen wird. 32078 unnachahmlich. Deshalb kauft Städt, Leihamt. der Kenner in ganz Deutſch⸗ land nur die Marke, Reichardt“ in unſeren Original⸗Fabrik⸗ Packungen. Verkauf zu 3 1 5 Preiſen direkt an Private in 7 Püir Empfehle ff. gefüllt. Sandkranz. die Feiertage meine bekanate Qualität 78869 Iwaugs verſteigerung. Donnerstag, 24. 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