— 25 2 — 8 8 Abonilttente(Badiſche Volkszeitung.) 20 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pſg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſi⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. — E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebnug. 22 (Mannheimer Volksblatt.) Telehrteemd⸗Aeſe „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. In ſerate: nahme v. Druckarbeiten 841 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktion 977 Auswärtige Inſerate. 30„ 2 2 2 Expedition und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile...1 Mark Eigene Nedaktions⸗Bureaus In Berlin und Karlsruhe. buchhandlung 1 218 Nend— Nr. 13. Mittwoch, 9. Januar 1907. (2. Mittagblatt.) Baſſermann über die politiſche Lage. In ſeinem Wahlkreiſe Rothenburg⸗Hoyers⸗ wmerda hielt geſtern Herr Baſſermann ſeine erſte Wahlrede in Horka in einer von über 500 Perſonen beſuchten Ver⸗ ſammlung im Gaſthof zum Deutſchen Haus. Wir laſſen die Rede im Wortlaut folgen: Meine geehrten Herren! Mein erſtes Wort an Sie muß ein Wort des Dankes ſein an die Vertrauensmänner der konſer⸗ vativen, freiſinnigen und nationalliberalen Parteien, die meine Kandidatur in dieſem Wahlkreiſe aufgeſtellt haben. Ich weiß dieſe Ehre voll zu würdigen, und ich werde, wenn am Wahltage die Würfel für mich fallen ſollten, mich bemühen, meinen Dank durch die Tat abzuſtatten dadurch, daß ich als Ihr Abgeordneter meine Pflicht erfüllen werde. Es iſt mir ſchwer geworden, dieſe Kandidatur anzunehmen. Habe ich doch in den14 Jahren, in denen ich im parlamentariſchen Leben ſtehe, hinreichend Opfer meiner Geſundheit gebracht, ſtehe ich doch hier vor Ihnen als ein Fremder, Ihnen vielleicht dem Namen nach bekannt, als Meuſch aber ein Fremder, und muß ich doch erſt im Laufe dieſer Wahlbewegung mich bemühen, Ihr Ver⸗ trauen zu erwerben. Es iſt mir ſchwer geworden, die Kandidatur anzunehmen, nachdem ein ſo vortrefflicher Mann und Abge⸗ ordneter das Mandat dieſes Wahlkreiſes ſo lange innegehabt hat wie Graf Arnim, mit dem ich ſeit dem Jahre 1893 im Reichstage gemeinſam tätig war, der lange Jahre ſeines Lebens in den Dienſt des Vaterlandes, ſeines Kaiſers und Königs geſtellt hat, und der mit ſeiner reichen Begabung, mit ſeiner ſtarken Energie und Willenskraft ſo viel Gutes für unſer Vaterland und für dieſen Wahlkreis tun konnte. Wenn ich mich dennoch entſchloſſen habe, die Kandidatur an⸗ zunehmen, ſo geſchah das aus drei Gründen: Einmal habe ich die Ueberzeugung, daß ich in dieſer für unſer Vaterland ſo ſchweren Zeit, in der uns dieſer Wahlkampf von dem Zentrum und der Sozialdemokratie aufgedrungen iſt, als jüngerer Mann— und der bin ich trotz meiner vielen im Dienſte der parlamentariſchen Geſchäfte weiß gewordenen Haare— nicht fahnenflüchtig werden darf, zumal ich in meiner Partei an führender Stelle ſtehe, zum zweiten deshalb, weil mir das Bertrauen aller bürgerlichen Parteien dieſes Wahlkreiſes die Handidatur angeboten hat und drittens, weil ich weiß, und es als einen wichtigen Faktor aner⸗ zennen muß, daß der bisherige Inhaber des Mandats, Herr Graf Arnim, in der Lage iſt, über meine politiſche Tätigkeit in den hinter uns liegenden 14 Jahren ein Urteil auszuſprechen. Meine Herren, wir ſind mit einem Schlage, plötzlich, uner⸗ wartet vor eine Reichstagsauflöſung geſtellt worden. So ſchnell ſiel die Entſcheidung, daß noch an dem kritiſchen Tage, dem 13. Dezember, im Reichstage ſelbſt viele noch nicht an die Auf⸗ löſung glauben mochten, und es erſt in den letzten Stunden vor der Auflöſung zur Gewißheit wurde, daß, wenn Sozialdemokratie und Zentrum auf ihrem bisherigen Standpuntt verbleiben wür⸗ den, die Auflöſung erfolgen werde. Laſſen Sie mich einen kurzen Rückblick werfen auf die Zeit ſeit 1893, die im großen und ganzen die Signatur trägt, daß in ihr Zentrum in Deutſchland Trumpf geworden iſt. Das Jahr 1893 hat uns bekanntlich eine Neichstagsauflöſung gebracht. Es handelte ſich damals um eine Militärvorlage, verbunden mit der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit; Reichskanzler war Graf Caprivi. Die Reichstagsauflöſung brachte damals eine Majoxrität, welche die Militärvorlage bewilligte, aber die Bewilligung erfolgte nur dadurch, daß damals die Polen mit uns ſtimmten. Die Sozialdemokratie hatte in jener Wahl bdereits eine Stimmenzahl von 1 800 000 auf ſich vereinigt. Das Zentrum hat auch in dem neuen Reichstag des Jahres 1893 die Militärvorlage abgelehnt, allein das war die letzte ſcharfe Stellungnahme in ſolchen natio⸗ nalen Fragen. Dann kam die Zeit, in der der verſtorbene Abge⸗ ordnete Lieber Führer des Zentrums wurde, die Zeit, in der das Zentrum langſam zu einer Art von Regierungspartei ſich hindurchmauſerte. In dieſe Periode fällt ein großer Konflikt im Reichstag ſelbſt: die Ablehnung der Bismarckehrung und als Folge zum erſtenmal ein ultramontanes Präſidium: anſtelle des Fonſervativen Herrn von Levetzow trat der ultramontane Freiherr b. Buol⸗Beerenberg. Das Zentrum hat unter Liebers Einfluß eingelenkt; es hat der Regierung damals den Reſt der Caprivi⸗ ſchen Handelsverträge gebracht. Die Zeit von 1893 bis 1898 war ausgefüllt mit der Verabſchiedung des Bürgerlichen Geſetzbuches, eine große nationale Aufgabe, die wir zuſammen mit dem Zentrum erledigen konnten, und endlich mit dem erſten großen Flottengeſetz. Bekanntlich hat Se. Majeſtät der Kaiſer rechtzeitig erkannt wie Not uns Deutſchen eine Flotte tut zum Schutze unſeres Handels, zum Schutze deutſcher Reichsangehörigen in überſeeiſchen Landen, und es iſt das Verdienſt des Kaiſers und demnächſt des Staatsſekretärs des Reichs⸗Marineamtes, Herrn von Tirpitz, daß die ganzen Flottenbeſtrebungen, die zum Teil wirr und kraus durcheinander liefen, der ganze Widerſtand im Reichstag der ſich im Kampf um einzelne Schiffe erſchöpfte, nun⸗ mehr ausgeſchaltet wurde und wir zu einer organiſatoriſchen Aus⸗ geſtaltung unſerer deutſchen Flotte gelangten.— Es kam dann die zweite Periode, in der ich dem Reichstage angehörte, 1898—1903. Auch ſie war im großen und ganzen eine friedliche Periode in der wir den Einfluß des Zentrums infolge der Bewilligungen, die mit ſeiner Hilfe erfolgten, wachſen ſahen, zum großen Teile ſehr zum Unbehagen breiter Schichten unſeres Volkes(Rufe: Sehr richtig!) In dieſer zweiten Periode wurde im Jahre 1900 das zweite Flottengeſetz, eine Verdoppelung der Linienſchiffe, unter Zuſtimmung des Zentrums, verabſchiedet. Auch hier gab es eine dorübergehende Verſtimmung: die Militärvorlage im Jahre 1888 mit ihrem Abſtrich von 7000 Mann. Vorübergehende Auflöſungs⸗ gerüchte, die Regierung gab nach, und die Militärvorlage wurde mit dieſem Abſtrich dann bewilligt. In dieſe Zeit fällt viel ge⸗ meinſame Arbeit der Konſervativen und liberalen Parteien mit dem Zentrum, vor allem auf ſozialpolitiſchem Gebiet. Ich er⸗ innere an die großen Reſormen auf dem Gebiet des Verſiche⸗ rungsweſens und auf anderen Gebieten, auf denen ſich die bürger⸗ lichen Parteien im großen und ganzen einigen konnten, jeweils gegen die Sozialdemokratie, die immer wieder weitergehende, meiſt unerfüllbare Forderungen ſtellte. Endlich wurde in dieſer Periode der Zolltarif unter den bekannten heftigen Kämpfen verabſchiedet. — In jener Zeit erhielten kleine Geſchenke die Freundſchaft des Zentrums zur Regierung; ich verweiſe auf die Aufhebung des 8 2 des Jeſuitengeſetzes durch den nunmehr im Reichskanzleramt be⸗ findlichen Fürſten Bülow, eine Konzeſſion, die bekanntlich in ebangeliſchen Kreiſen unſeres Volkes ſehr ſtarke Verſtimmungen hervorgerufen hat.(Rufe: Sehr richtig!) Kurz und gut eine Periode, in der man ſich vertrug, in der man verſuchte— und zwar Konſervative, Liberale und Zentrum gemeinſam, immer natürlich unter Vorbehalt ihrer oft verſchiedenartigen, wirtſchaft⸗ lichen Anſchauungen— den Staatswagen weiterzuſchieben, im Intereſſe unſeres Vaterlandes, poſitive Arbeit zu leiſten. Im Zentrum war in der Führung ein Wandel eingetreten. Der Ab⸗ geordnete Lieber, ein Mann, den ich für einen Patridten gehalten habe, und der in den letzten Jahren ſeines Lebens zweifellos be⸗ müht war, das Zentrum in patriotiſchere Bahnen zu führen, ſtarb, und an ſeine Stelle trat der jetzige nominelle Führer des Zen⸗ trums, Herr Spahn. Die Voragusſetzung dieſes Zuſtandes, daß die bürgerlichen Parteien mit dem Zentrum zuſammen eine Reihe geſetzlicher Arbeiten erledigten, war naturgemäß die, daß das Zentrum in nationalen Fragen nicht verſagte. Daß das heute geſchehen iſt, iſt der Ausgangspunkt der jetzigen Kriſis. Und nun fragen wir uns gewiß: wie kommt dieſer Wandel, wie iſt das Verhalten des Zentrums, da es uns dieſe Kriſis gebracht hat, zu erklären? Die letzten Wahlen im Jahre 1903 brachten ein ungeahntes Anſchwellen der ſozialdemokratiſchen Stimmen auf über drei Millionen. In dieſer nunmehr durch die Auflöſung abgeſchloſſene Legislatur⸗ periode ſind auf Grund des neuen Zolltarifes Handelsverträge abgeſchloſſen worden, aufgebaut u. a. auf das Syſtem der land⸗ wirtſchaftlichen Minimalzölle. Es fällt in dieſe Periode die Verabſchiedung der Reichsfinanzreform mit ihren- großen Tänzen und Meinungsverſchiedenheiten. Und doch meine Herren, können wir heute, da wir uns mitten drin in der inneren Kriſis be⸗ finden, froh ſein, daß wenigſtens, wenn auch auf Mitteln und Wegen, die vielfach nicht gefallen haben, vielfach umſtritten waren, dem Reiche große Mittel zur Verfügung geſtellt ſind. In dieſe Periode fällt endlich die mit der Reichsfinanzreform zuſammenhängende dritte Flottenvorlage. Finanzreform und Flottenvorlage waren nur zu erledigen, wenn die Diäten für den Reichstag gegeben wurden. Ohne dieſe hätte das Zentrum die Bewilligung nicht ausgeſprochen, das iſt offen geſagt worden. In dieſer Peridoe nun vollzieht ſich im Zentrum ſelbſt ein Wandel in der Führung. Wir ſehen einen Mann an die Spitze kommen, von dem Sie in den jüngſten Wochen ja unendlich viel geleſen haben, den Abgeordneten Erzberger, einen jungen, fleißigen Mann, begabt mit einem großen Gedächtnis, der ſich in den Vordergrund ſchiebt, bald Kolonialſpezialiſt wird, dem von allen Seiten aus den Kolonien Material zugetragen wird, und der nun ohne Wahl Wahres und Falſches, Wichtiges und Unwich⸗ tiges miſchend, Beſchwerden, die gerechtfertigt waren, und Klatſch und Tratſch vor den Reichstag bringt und ſchließlich eine Be⸗ wegung in unſerer ganzen Kolonialpolitik herbeiführt, die den ganzen Sommer hindurch gedauert hat. Die Art und Weiſe, wie das geſchehen iſt, hat vielfach unſer Mißfallen erregt. Nicht etwa, daß wir die Beſprechung wirklicher Mißſtände oder Skan⸗ dale in der Kolonialverwaltung unſererſeits nicht wünſchen. Im Gegenteil: die Heilung wird ja kommen dadurch, daß man die Schäden offen aufdeckt und Remedur ſucht. Aber die Art und Weiſe, wie das tropfenweiſe vom Abgeordneten Erzberger ge⸗ ſchah, war geeignet, unſer ganzes Renommse nach außen zu er⸗ ſchüttern und im Innern die ſchwerſten Bedenken hervorzurufen. In unerträglicher Breite ſind dann dieſe Beſchwerden im Reichs⸗ tage vorgetragen worden. Wir ſehen in dieſem Stadium den Einfluß des Abgeordneten Spahn nach und nach ſchwinden; an ſeiner Stelle tritt Abgeordneter Erzberger in den Vordergrund. Dazu kommt ein anderes Moment, das ja mit die letzten Ab⸗ ſtimmungen beeinflußt hat, das iſt die bereits erwähnte Ein⸗ führung der Diäten. Infolge der Diäten ſind mit einem Schlage in jeder Sitzung rund 30 Zentrumsmitglieder aus Bayern an⸗ weſend, die früher meiſt gefehlt haben und die nunmehr, von keinerlei Jiebe für Preußen erfüllt, in all dieſen Fragen ein ablehnendes Votum abgeben und die Oppoſition, die naturgemäß ihre Stütze vor allem in der Sozialdemokratie findet, verſtärken. Dieſe Wandlung zeigte ſich im vergangenen Sommer, der mit einer grellen Diſſonanz ſchloß. Es handelte ſich damals einmal um die Ablehnung der Einrichtung eines Reichskoloniaſamtes, das heißt eines eigenen Staatsſekretärs für die Kolonien, eine ge⸗ rechtfertigte Forderung nach unſerer Meinung, da der Umfang der Geſchäfte im Kolonialamt ſo groß geworden war, daß die Lostrennung vom Auswärtigen Amt ſich empfahl. Zum zweiten wurden verweigert die Mittel zum Bahnbau nach Keetmanns⸗ hoop, eine jedenfalls nicht gerechtfertigte Ablehnung, da durch dieſen Bahnbau ja unendlich viel Geld geſpart werden konnte und die Hinausſchiebung des Baues eine Verſchwendung von Milli⸗ onen bedeutet, und es wurde endlich verweigert die ſogenannte Farmer⸗Entſchädigung. Mit dieſer grellen Diſſonanz und gleich⸗ zeitig mit dem körperlichen Zuſammenbruch des Reichskanzlers in jener bekannten Sitzung, in der die Marokko⸗Konferenz be⸗ ſprochen wurde, endigte die Sommerſeſſion. Ich habe kurz bereits die Zuſtände in unſeren Kolonien ge⸗ ſtreift. Wir ſind weit davon entfernt, zu behaupten, daß in unſerer Kolonialverwaltung alles in den letzten Jahren in Ord⸗ nung war. Im Gegenteil; auch wir wiſſen, daß viele Fehler gemacht, daß mit dem ſogenannten Aſſeſſorismus, d. h. mit dem Herausſenden unerfahrener Beamter, vielfach Verſtöße gemacht worden ſind in der Behandlung der Einwohner. Wir wiſſen ge⸗ nau, daß die Direktorſtelle in der Kolonialverwaltung vielfach vielleicht mit ganz ungeeigneten Leuten beſetzt war. Das gilt beſonders von dem verfloſſenen Kolonialdirektor Stnebel. Auch Prinz Hohenlohe hatte wohl nicht die Energie, um die vielfachen Mißſtände in ſeiner Verwaltung beſeitigen zu können. Aber das ſind alles Dinge, die hinter uns liegen. Als Hohenlohe Ko⸗ lonialdirektor wurde, iſt er vom Zentrum mit Mißtrauen em⸗ pfangen worden; war er doch Proteſtant und vor allem in den Augen des Zentrums belaſtet, daß er als Regent von Koburg⸗ Gotha gegen die Aufhebung des Paragraph 2 des Jeſuitenge⸗ ſetzes geſtimmt hatte. Das liegt, wie geſagt, alles hinter uns. Ein neuer Mann, von dem Sie ja alle gehört haben, ſteht dem Kolonjalamte vor, Herr Dernburg, überraſchend berufen, ein Mann aus der Bankbranche, dem der Ruf vorausging, daß er mit Energie Ordnung in ſeinem Reſſort ſchaffen würde. Die Grundſätze, die Herr Dernburg ausſprach, haben uns alle im Reichstag mit Vertrauen für dieſen Mann erfüllt; er hat uns geſagt, er werde Ordnung ſchaffen, und was die Beamten anbe⸗ langt, ſo würde er die Schuldigen ſtrafen und die Unſchuldigen ſchützen. Es hat ſich alsbald auck erausgeſtellt, daß Herr Dern⸗ burg weiter die Energie hatte, jede Nebenregierung in ſeinem Reffort zu beſeitigen, und das iſt der eigentliche Ausgangspunkt des Konfliktes geweſen. Das Zentrum hätte alles erreicht, was es wollte, es hatte nach energiſcher Handhabung der Kolonialge⸗ ſchäfte gerufen, und der energiſche Mann war da. Er hat ſofort eine Reihe von Beamten kalt geſtellt, die ſeiner Auffaſſung nach nicht auf den richtigen Poſten ſtanden. Das hatte das Zentrum verlangt, aber nun kam der wunde Punkt, und das iſt der ſogenannte Fall Roeren geweſen, der die Kriſis zum Ausbruch kommen ließ. Es hat ſich bei det Kolonigl⸗ debatte herausgeſt lt, daß eine Nebenregierung des Zentrums etabliert worden war. Die Verhandlungen über den Kolonial⸗ nachtragsetat, der alle Koſten für das laufende Jahr fü unſere Truppen in Südweſtafrika verlangte, waren ſehr umfangreich. Das Zentrum ſtellte drei Redner, zuerſt Herrn Schädler, dann Erzberger in ſanfterer Art und endlich Herrn Roeren, der die ganze Beſchwerde von Togo aufrührte. Dieſe Red⸗ Roerens rief eine ſehr ſcharfe Erwiberung des Herrn Dernburg hervor, in der mit einem Schlage klar geſtellt wurde, daß durch die Miſſion in Togo eine vollſtändige Nebenregierung dort einge⸗ richtet war, und daß durch Vermittlung des Abgeordneten Roeren und des Prinzen Arenberg tatſächlich die Miſſion in Togo zu regieren verſuchte. Nun ſind wir uns darüber klar: wir können Kolonialpolitik nicht treiben ohne Mithilfe der Miſſionen. Halten dieſe ſich fern von der Einmiſchung in die Regierungsgeſchäfte und begnügen ſich mit ihrer Aufgabe, Kultur, Religion und Sitte unter die Eingeborenen zu tragen, dann wird jeder Vaterlands⸗ freund das Wirken ſolcher Miſſionen mit Freuden begrüßen. (Bravol) Aber eine Herrſchaft der Miſſionen auf politiſchem Gebiet muß abgelehnt werden. Das iſt durch den neuen Herrn Kolonialdirektor auch tatſächlich geſchehen. Es kam zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß mit dem Zentrum, da es eine große Niederlage erlitten hatte. Ich kann das nicht beſſer charakteri⸗ ſieren, als daß ich eine kurze Notiz aus dem„Vorwärts“ vor⸗ leſe. Der„Vorwärts“ ſchrieb damals: „Die beiſpielloſe Doppelblamage, die das Zentrum in der Kolonialdebatte erlitten hat, wird durch die Urteile der Preſſe in bengaliſche Beleuchtung gerückt. War die Blamage, die Herr Dernburg dem Zentrum durch Aufdecken ſeines ſchmählichen Schacherns und Bracherns um die Vertuſchung der Kolonialfkan⸗ dale bereitet hatte, ſchon ungeheuerlich, ſo hat das Zentrum durch die feige Preisgabe des Herrn Roeren und ſein hundede⸗ mütiges Kuſchen vor der Fauſt ſeines Bändigers die Blamage ins Unermeßliche geſteigert.“ Das iſt die hübſche Ausdrucksweiſe, die der„Vorwärts“ im großen und ganzen imm'er an ſich hat. Das war die Sachlage. Ueber der Ablehnung welcher Jorde⸗ rung iſt nun der Reichstag aufgelöſt worden? Wie Ihnen allen bekannt, ſind in Südweſt⸗Afrika ſeit Jahr und Tag ſchtvere Auf⸗ ſtände in unſerer Kolonie im Gange. Wir hatten zuerſt große Kriege mit den Herero und demnächſt mit den Hottentotten, deren letzte Ausläufe im Süden des Schutzgebietes nunmehr wohl hoffentlich bald zur Erledigung kommen werden. Jeder Vaterlandsfreund war davon überzeugt, daß dieſes Stück Erde das getränkt mit dem Blute vieler tapferer Söhne, unter allen Umſtänden gehalten wer⸗ den muß(Rufe: Sehr richtigl), daß die maßloſen Strapazen, die unendlichen Entbehrungen von Hunger und Durſt in bieſen doch zum Teil ganz unwirtlichen Gegenden, daß die Tapferkeit unſerer Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften belohnt werden muß dadurch, daß wir dieſen Helden volle Anerkenung zollen und ſte in die Lage ſetzen, ſich gegen dieſe wilden Horden zu verteidigen. (Lebhaftes ſehr richtig! Bravol) Das hat viel Geld gekoſtet im Laufe der Jahre, gewiß, das bat jeder von uns mit Bedauern feſtſtellen müſſen, ohne es für ſeine Perſon ändern zu können. Nun gilt es, den Kampf in Ehren zu Ende zu führen die letzten Schläge gegen die Hottentottenſtämme zu führen— es hat ja in den füngſten Tagen noch der Stamm der Bondelzwarts die Waffen 5 jjJJJCTTTVCGGT0T0T0T0TGCT0TCT0TCV0TꝙT„TDv½TkkTéé . Seee ScneralAnzeiger:(Müttagbl eereee eftreckt. U dieſe Frage: wieviel Truppen brauchen wir zu der e aur um die Macht der ſozialdemokratiſchen Partei, um die Ge- landes die Polengsfahr ibr Haupt erhedt, ſo ſtark, wie ed Zeendigung des Kampfes, und wer ſoll das feſtſtellen, handelt es] winnung der politiſchen Macht, um den Staat in ſozialdemokrati⸗] noch niemals der Fall war.(Rufe: Sehr richtigl) Ju ſich. Soll das die Budgetkommiſſion entſcheiden, in der Herr ſchem Sinne umzugeſtalten. So mußte der hiſtoriſche Moment einer Zeit, wo die großpolniſchen Beſtrebungen auf Er⸗ Frzberger mit der Sozialdemokratie zuſammen ſeine Operationen] kommen, in dem die konſervativen und liberaten Parteien zu⸗richtung eines polniſchen Nationalſtaates auf Koſten zornimmt, oder iſt es eine Frage, die der Kommandogewalt des] ſammengeſchart ſtehen mußten im Kampfe gegen die Parteien, die]deutſcher Gebiete aufs intenſivſte geſördert werden Kaiſers unterliegt, die entſchieden werden muß, ſoweit die Zahl der Truppen in Frage kommt durch den deutſchen Generalſtab. Ich glaube, daß dieſe Frage für jeden Verſtändigdenkenden leicht zu beantworten iſt.(Rufe: Sehr richtig.) Im Kriege müſſen Sach verſtändige entſcheiden. Wieviel Truppen gebraucht werden, das kann nicht ausgerechnet werden in einer Parxlamentskommiſſion, das iſt unmöglich, das iſt auch ein Eingriff in die allerhöchſte Kommandogewalt. So ſtand die Frage, und doch ließ das Zentrum ſich nicht da⸗ von abbringen, daß die Budgetkommiſſion die Zahl der Truppen feſtſtellen müſſe, und es hat dieſe Zahl bis zum 1. April 1907 auf 2500 Mann bemeſſen, während der Generalſtab eine viel höhere Ziffer als notwendig erachtete. Das iſt geſchehen unter dem Ein⸗ fluß des Herrn Erzberger, und an dieſem Standpunkk hat das Zentrum dann im Plenum demnächſt feſtgehalten. Natürlich die Sozialdemokratie, wie immer bereit, gegen nationale Forderungen aufzutreten, hat in dieſem Folle dem Zentrum treue Bundes⸗ genoſſenſchaft geleiſtet. Der Reichskanzler hat in ernſten Worten in jener letzten Sitzung auf die herannahende Kriſis hin⸗ gewieſen. In ſeiner jüngſten Veröffentlichung hat er uns geſagt, wie er die Kriſis beveits im Sommer kommen ſah, als die Ab⸗ lehnung des Kolonialamtes, der Kolonialbahn und der Farmer⸗ entſchädigung erfolgte. Das hat ihm bewieſen, daß von dem Moment an, wo Herr Erzberger im Zentrum in den Vordergrund trat, ein anderer Wind wehte. Und nun kam dieſer Eingriff in die Kommandogewalt. Das ſchlug dem Faß den Boden aus, und wenn wir nun die Argumente uns anſehen, die von Seiten der Zentrums für ſeinen eigenen Standpunkt ins Feld geführt werden, ſo haben wir da eine Aeußerung des Herrn Spahn, die doch in jeber Verſammlung unter die Lupe genommen werden ſollte. Er hat geſagt: Wir wollen die Verantwortung mit übernehmen; werden zu viel Truppen nach Hauſe geſchickt und flackert infolge⸗ deſſen der Aufſtand wieder auf— ei, dann ſchicken wir erneut wieder Truppen nach Südweſt und ſchlagen den Aufſtand nieder. Welch ein törichter, welch ein kindlicher Standpunkt.(Zuſtim⸗ mung.) Hunderte von Millionen kann das koſten, aber das iſt ſchließlich noch das kleinere Uebel. Wenn der Aufſtand wieder aufflackert, und wir haben nicht genügend Mannſchaften drüben, ſo iſt die Folge, daß die zum Teil wieder aufgerichteten Farmen aufs neue zerſtört und unſere Truppen zum Teile über den Haufen gerannt werden, ſodaß in ungeahntem Maße vielleicht wieder deutſches Blut vergoſſen wird. Das iſt ein Standpunkt, der für die Regierung abſolut unannehmbar war, und ſo kam es zur Auflöſung. Mit dem Hochgefühl, das eine erlöſende Tat erzeugt, ſchieden wir aus dem deutſchen Parlamente. Schon einmal in dieſen Tagen war ein Jubelruf durch das deutſche Volk gegangen, als Herr Dernburg den Abgeordneten Roeren zur Strecke brachte, und die zweite erlöſende Tat war die Reichstagsauflöſung, der Appell an das deutſche Volk, Wandel zu ſchaffen in ſeiner Ver⸗ tretung, das Uebergewicht der Sozialdemokratie und des Zen⸗ trums in den Neuwahlen zu beſeitigen. Das iſt der große Mo⸗ ment, unter dem wir heute in dieſem Wahlkampfe ſtehen. Es iſt eine ſchwere Sache um eine Reichstagsauflöſung. Jede ſolche Auflöſung bedeutet eine gewiſſe Erſchütterung in unſerem ganzen innerpolitiſchen Leben, ſie erweckt in höchſtem Grade die Auf⸗ merkſamkeit des Auslandes, und es muß bei ihr vor allem ge⸗ pirüft werden: wie ſind die Ausſichten des kommenden Wahl⸗ kampfes, welches Reſultat werden die Wahlen bringen? Wir wiſſen, daß der Bundesrat einmütig die Auflöſung beſchloſſen hat, und in ihm ſitzen auch die bayeriſchen Vertreter, die doch auf die große Zentrumsmehrheit im bayeriſchen Landtag Rückſicht nehmen müſſen. Wenn auch dieſe bayeriſchen Vertreter für die Auflöfung geſtimmt haben, ſo zeigt das, wie ſchwer die Hand des Zentrums und der Sozialdemokratie auf der Regierung ge⸗ legen hat.(Rufe: Sehr richtig!l) Unter dieſen Umſtänden war es unbedingt notwendig, nunmehr, wie es unſere Verfaſſung zu⸗ läßt, den Appell an das Volk ergehen zu laſſen, das Volk zu fragen:„Willſt du deine Vertretung in dieſer Zuſammenſetzung weiter haben, oder biſt du bereit, durch die Wahl eine Aenderung eintteten zu laſſen?“ Das iſt die Frage, die bei jeder Wahl an uns geſtellt wird. In Aeußerungen, welche die Abgeordneten Spahn und Erz⸗ berger in der jüngſten Zeit in Verſammlungen in Bonn und Berlin getan haben, wird es ſo dargeſtellt, als wenn das Zen⸗ trum mit den Sozialdemokraten zuſammen die Schützer des Bud⸗ getrechts des deutſchen Reichstages geweſen ſeien, und als wenn wir anderen alle von den Konſervativen durch all' die liberalen Schattierungen bindurch bis zu den ſüddeutſchen Demokraten das Budgetrecht des Reichstages verraten hätten. Iſt es denn wirklich glaublich? Haben nicht beiſpielsweiſe die Vertreter der freiſinnigen Volkspartei, die ſtets ſo ängſtlich bemüht ge⸗ weſen ſind, das Budgetrecht des Reichstages zu wahren, bei der lezten Flottenvorlage, obwohl ſie an ſich bereit waren, die Zölle zu bewilligen, doch ſchließlich die Vorlage ablehnen zu müſſen ge⸗ glaubt, weil ſie die Bindung auf ein paar Jahre etatrechtlich für unzuläſſig hielten? Ihre Ablehnung baſierte alſo doch nur auf der peinlich genauen Wahrung des Etatrechtes! Glauben Sie wirklich, daß alle dieſe Parteien bis zu den radikalſten Frei⸗ ſinnigen am Budgetrecht des Reichstages zu Verrätern geworden ſein ſollten und daß nur Herr Erzberger, nur das Zentrum und die Sozialdemokratie als Schützer dieſes Rechtes übrig geblieben wären?(öHeiterkeit, Bravol] Das ſagt ein Vertreter der kleri⸗ kalen Partei, die ſich mit jeder Regierungsform bekanntlich ab⸗ findet[Sehr gut!], mit der Monarchie wie mit der Republik; für die nicht die Frage der Regierungsform, nicht die Frage der Verfaſſung, der Volksrechte ausſchlaggebend iſt, ſondern aus⸗ ſchließlich die Frage der Macht der klerikalen Partei, der Macht ſchließlich der katholiſchen Kirche.(Lebhafte Zuſtimmung). Das ſind noch die großen hiſtoriſchen Geſichtsvunkte, die nunmehr mit einem Schlage wieder vor unſer eiſtiges Auge ge⸗ ückt werden. Weiter ſagt Herr Erzberger: Es empfiehlt ſich mit Rückſicht auf die Gefährdung des Budgetrechtes des Reichs⸗ tages, dem Liberalismus in jeder Form möglichſt viel Mandate Abzunehmen.(Hört! Hörtl) Das iſt die verſteckte Aufſorderung, ſoztaldemokratiſch zu wählen.(Rufe: Sehr richtig!l] Das iſt des Pudels Kern: Hinter dem Budgetrecht des Reichstages verſchanzt man ſich, um den eigenen Wählern ſagen zu können, nun habt Ihr freie Wahl, mit Hurra überall für den Sozialdemokraten einzutreten. Das iſt ein großer Unterſchied zwiſchen den Pax⸗ teien, die prinzipiell auf nationalem Boden ſtehen und die in jedem Moment bereit ſind, über die Partei das Vaterland, das große Ganze zu ſetzen(Lebhaftes Bravol), und zwiſchen der Partei, die utra montes blickt, die nichts im Auge hat, als Macht für ſich ſelbſt zu erringen, Machtgelüſte, die nichts zu tun haben mit unſeren vaterländiſchen Entwickelungen. Das iſt der Unter⸗ ſchied zwiſchen uns, die wir hier in dieſem Saale vereinigt ſind, und der Sozialdemokratie, die ſich ausſchließlich auf den Boden der Klaſſenbewegung ſtellt und auch nur die Machtfrage im Auge hat. Auf allen Parteitagen ſehen wir dasſelbe Bild: nicht um 1 nationale Geſichtspunkte nicht guf ihre Fahne geſchrieben haben, ſondern in erſter Reihe andere Ziele verfolgen. Herr Spahn hat es dann in Bonn ſo hingeſtellt, als wenn Zentrum von Seiten der Regierung tödlich beleidigt ſei. Das gt der Mann, der doch genau ſo weiß wie wir, daß gerade der Abgeordnete Roeren es war, der die ſchwerſten B 8 Beleidigungen gegen den Kolonialdirektor Dernburg ausgeſtoßen hat, indem er ihm vorwarf, er habe den Börſenjobberton in den Reichstag ein⸗ geführt, der dem Kolonialdirektor Unwahrheiten und Unter⸗ ſtellungen vorwarf, der erklärte, Herr Dernburg ſei nach ſeiner ganzen Vergangenheit nicht fähig, ihn bloßzuſtellen, und ſchließlich von e niedrigen, mehr als robuſten Gewiſſen des Herrn Dernburg ſprach. Wer iſt da der Beleidiger? Iſt das Zentrum beleidigt worden, oder hat es nicht durch den Mund eines ſeiner hervorragendſten Mitglieder, des Abgeordneten Roeren, die gröbſten, im Reichstage unerhörteſten Beleidigungen gegen einen Vertreter der verbündeten Regierungen gusgeſtoßen?(Lebhaftes: Sehr richtig!) Und Herr Roeren iſt nicht etwa ein sbeliebiges Mitglied der Zentrumspartei. Als in den harten Kämpfen um den Zolltarif Präſident Graf Balleſtrem vor dem körperlichen Zu⸗ ſammenbruch ſtand, da wurde uns Herr Roeren als derjenige genannt, der event. für das Präſidium in Betracht käme, und wenn ich recht unterrichtet bin, hat erſt in den jüngſten Tagen ein hervorragender Führer des Zentrums geſagt, daß ſeine Partei, nachdem Graf Balleſtrem nicht mehr kandidieren wolle, Herrn Roeren als Präſidenten in Vorſchlag bringen wird.(Große Heiterkeit.) 5 Wie die Dinge nun in Zukunft weiter laufen werden, das erſehen wir aus einer Rede, die Herr Spahn am 30. Dezember in Bonn gehalten hat. Er ſagte:„Das laſſen wir uns nicht ge⸗ fallen, wir werden der Regierung zeigen, daß wir nicht bloß bellen, ſondern auch beißen können, Zentrum iſt Trumpf, und Zentrum ſoll Trumpf bleiben!“ Dieſer Kriegsruf des Zentrums ſollte uns andere alle, die wir auf nationalem Boden ſtehen, darauf aufmerk⸗ ſam machen, daß uns ein ſchwerer Kampf bevorſteht. Vielleicht nur die erſte Phaſe in einer Reihe von Kämpfen! Dieſer Kriegs⸗ ruf iſt die Parole, er bedeutet: ſoll ausſchlaggebend bleiben ordneten zählt. In allen Fragen ſoll ihre Meinulg ſo in die Wagſchale fallen, daß die Wagſchale nur dann ſinkt, wenn das Zentrumsvotum in ihr liegt. Dieſe Stellung kann das Zentrum natürlich nur einnehmen, wenn es Schulter au Schulter mit der Sozialdemokratie, die heute 80 Mandate zählt, und unterſtützt von Polen und Welfen und anderen Mitläufern, in die Arena tritt. Alſo Krieg gegen die Regierung, Krieg gegen die Parteien, die am 13. Dezember in dieſer großen nationalen Frage zuſammen⸗ ſtanden, das iſt das, was uns bevorſteht. Eine Zertrümmerung des Liberalismus, das iſt ausgeſprochen, und eine Schädigung der konſervativen Parteien— das iſt das Ziel dieſer ganzen Be⸗ wegung. Und in welchem Augenblick macht das Zentrum dieſen Vor⸗ ſtoß? In einer großen nationglen Frage, wo es ſich um unſere braven Truppen in Südweſtafrika handelt, in einer Zeit, in der die auswärtige Lage unſeres Vaterlandes eine kritiſche iſt. Da⸗ rüber ſind wir heute wohl alle einig: die Zeit des großen Bismarck in der Deutſchland in erſter Reihe ſtand unter den europäiſchen Völkern u. ſein Einfluß in allen internationalen Fragen in erſter Reihe ins Gewicht fiel, iſt dahin.(Zuruf: leider!) Der Dreibund, den Bismarck ſchuf, iſt in ſeinem Beſtand erſchüttert, der ſoge⸗ naunte Rückverſicherungsvertrag mit Rußland beſteht nicht mehr, England und Frankreich ſtnd eng einander gerückt, König Eduard, ein gewandter Staatsmann und Diplomat, hält ſeine Hand ſchützend über Frankreich und über das Miniſterium Clemen⸗ ceau, alles mit der Tendenz, Deutſchland zu ſchädigen. ſehen weiter die große Gefahr kommen, daß Rußland in den Zweibund von Frankreich und England hineingezogen wird, Rußland, das infolge ſeiner inneren Kriſis geldbedürftig und an⸗ gewieſen iſt auf die engliſchen Kapitaliſten, wir ſehen England bereit, ſeinen Einfluß auf Rußland zu erſtrecken. Das iſt die politiſche Situation. Was ſie uns bringen wird in den nächſten Jahren— wer von uns kann es wiſſen. Gott möge verhüten, daß uns ein Krieg beſchieden wird, wie er ja in den jüngſten Zeiten einmal vor der ſtand. Aber dunkle Wolken ſtehen am politiſchen Horizont, und keine Zeit war ungeeigneter als gerade die heutige, um eine innere Kriſis in Deutſchland herpor⸗ zurufen, wie es das Zentrum getan hak.(Lebhaftes Sehr richtig! und Brapol!). Und dieſen Vorſtoß wagt das Zentrum in einer Zeit, in der die Sozialdemokratie drohend an den Pforten der bürgerlichen Geſellſchaft ſteht. Wer von uns kann wiſſen, ob nicht die neuen Wahlen ein weiteres Steigen der ſozialdemokratiſchen Stimmen bringen wird. ch jüngſt auf dem ſozialdemokratiſchen Partei⸗ tage in meiner Vaterſtadt Mannheim hat ſich gezeigt, daß das Machtbedürfnis der Sozialdemokratie ſo groß iſt, daß ſie die inneren Schwierigkeiten begräbt und mit den Gewerkſchaften einig marſchiert. Das bedeutet eine Erhöhung der Gefahr der ſozial⸗ demokratiſchen Partei. Heute blüht ihr Weizen: Herr Bebel Arm in Arm mit der Zentrumspartei, ſo wird's kommen bei den Stichwahlen. Täuſchen wir uns nicht! Da müſſen ja der Sozial⸗ demokratie von beiden Seiten die Mandate hingeworſen werden, pon Seiten des Zentrums Mandate, die bisher in anderen Händen waren, und auf der anderen Seite wird die Verſtimmung gegen das Zentrum ſo groß werden, daß viele 2 Wir Tue Eure Wähler zu Hauſe bleiben, und ſo die Gefahr entſteht, daß auch auf dieſe Weiſe ſozialdemo⸗ kratiſche Kandidaturen wenigſtens indirekt gefördert werden. Was aus der ſozialdemokratiſ Bewegung einmal werden wird, können wir gar nicht wiſſen, aber das eine wiſſen wir, daß die Sozialdemokratie vaterlandsfeindlich iſt, daß ſie international en einig iſt, und daß ſie zu direkten Drohungen übergeht. In Mannheim hat man offen mit dem Generalſtreik gedroht, und wenn man auch dieſe Drohungen beſchränkt auf einzelne Vor⸗ kommniſſe, wenn man ſagt, der Generalſtreik wird nur dann kommen, wenn man den Arbeitern das Wahlrecht nimmt— meine Herren, davon iſt ja gar nicht die Rede. Ich faſſe das ganz anders auf. Durch dieſes fortwährende Reden vom Generalſtreik ge⸗ wöhnt man die Arbeiterhirne langſam an dieſen Gedanken. Zu⸗ erſt wird mit dem Gedanken geſpielt, dann wird er zum ſtehenden Repertoireſtück der ſozialdemokratiſchen Verſammlungsreden, und dann wird es ſchließlich auch in anderen Fragen heißen: nun tun wir nicht länger mit. Hat doch Herr Bebel in Hamburg es deutlich ausgeſprochen, nehmt den Arbeitern das Wahlrecht, um ſie zu Heloten zu machen, dann baben ſie auch kein Intereſſe mehr an der Erhaltung dieſes Vaterlandes, dann kann man von ihnen nicht mehr verlangen, daß ſie ihre Pflichten gegen das Paterland erfüllen, dann führt Eure Kriege gefälligſt ſelbſt. Das iſt ein Spiel mit gefährlichen Gedanken über das Wahlrecht hin⸗ aus; da wird man auch bei anderen Gelegenheiten ſchließlich ſagen; entweder Ihr tut, was wir wollen, oder wir gehen zum Generalſtreik über. Und dieſe Haltung nimmt zum dritten das Zentrum ein, in im Reichstag die Partei, die hundert Mitglieder ünter 400 Abge⸗ von der polniſchen Geiſtlichkeit, von den Sokolvereinen und an⸗ deren, wie nie zuvor. Sehen wir doch in das Polentum, das den Streik in die Schulen trögt, ſehen wir doch, wie die Kinder auf gereizt werden, auch ſolche, die vollſtändig deutſch ſprechen, im Religionsunt die Antworten in deutſcher Sprache zu ver⸗ weigern. In einer ſolchen Zeit beſchwört die ultramontane Partei, unterſtützt von der Sozialdemokratie, die innere Kriſis herauf. Dieſe Situation wollte ich Ihnen ſchildern. Und nun noch eins! Ich kann Ihnen heute kein politiſches Programm entwickeln. Wer ſo lange, wie ich, im politiſchen Leben ſteht, und in den letzten Jahren an führender Stelle, der repräſentiert ja durch ſeine Mitwirkung bei all den Geſetzen, bei denen er berufen war, mitzuarbeiten, ein politiſches Programm. Ich möchte aber doch ein paar Fragen hervorheben. Von der Gefährdung des Budgetrechts habe ich bereits geſprochen. Weiter hat Herr Erzberger in einer Verſammlung ausgeführt, bei den Wahlen ſtehe das Reichstagswahlrecht auf dem Spiel. Das iſt nicht wahr, meine Herren! Es denkt niemand daran, das Reichs⸗ tagswahlrecht zu beſeitigen. Wo von einzelnen Perſonen Aeuße⸗ rungen gefallen ſind, die nach dieſer Richtung gedeutet werden konnten, hat ſich niemals die Partei hinter ſie geſtellt. Ich er⸗ kläre für meine Perſon und für meine Partei, daß wir feſthalten an dem allgemeinen gleichen, direkten und geheimen Wahlrecht, und daß die Behauptung, die Herr Erzberger in jener Verſamm⸗ lung aufgeſtellt hat, falſch iſt. Weiter ſagt Herr Erzberger auf dem Geblete des Arbeiter⸗ ſchutzes ſei nichts geleiſtet worden. Was iſt das für eine törichte Behauptung! Wenn man die letzlen Jahre durchgeht, muß man ſich ſagen: welche Fülle von Sozialpolitik hat ſich über das deutſche Reich ergoſſen, zum Teil viel mehr, als manchem Stande recht iſt, zum Teil mit viel größeren Opfern, als mancher Stand eigent⸗ lich recht zu ertragen vermag.(Sehr richtig!) Und doch war die Kraft dieſer ſozialpolitiſchen Ideen ſo ſtark, daß wir die ganze Sozialpolitik im großen und ganzen in voller Einmütigkeit der Konſervativen, Liberalen und des Zentrums gegen die Sozial⸗ demokratie gemacht haben, die ja in all dieſen Dingen ſich auf einen ablehnenden Standpunkt geſtellt hat, weil es ihr zu wenig war⸗ Dieſe Geſetzgebung kann nicht aufgehalten werden. Wo Menſchei in Fabrikgegenden ſich zu Hunderttauſenden zuſammendrängen, dah werden immer Mißſtände entſteh die einer Eindämmung be⸗ dürfen, und da werden immer neue Geſetze notwendig werden, (Zuruf: Viel zu vielel) Wir müſſen verlangen, daß Hand an⸗ gelegt wird an eine Reſorm der Verſicherungsgeſetze, wie ſie Graf Poſadowskl angekündigt hat mit dem Ziele, dieſe Geſetze zu ver⸗ einfachen und vor allem billiger zu machen, den großen Aufwand zu beſeitigen für die Verwaltung und vor allem auch in der Un⸗ fallverſicherung, wo die ländlichen Kreiſe am meiſten Laſten zu tragen haben. Hier muß Wandel geſchaffen werden. Aber daß prinzipiell eine Aenderung in der Sozialpolitik eintritt, davon kann keine Rede ſein. Weiter ſpricht Herr Erzberger auch von neuen Steuern. Das wird ja immer geſagt, wenn Wahlen kommen. Man ſpricht von einer Bier⸗ und Tabakſtener. Da kann ich erklären: die Tabak⸗ ſteuer iſt ſeit einer Reihe von Jahren im Reichstag aus den ver⸗ ſchiedenſten Bedenken heraus, auf die ich hier nicht eingehen will, nicht durchzuſetzen geweſen; eine Bierſtener haben wir ſoeben ge⸗ macht, und ich glaube, daß im Reichstag kein Menſch daran denkt, heute neue Steuern zu bewilligen, nachdem wir mit ſchweren Mühen unter großen Kämpfen und zum Teil unter ſehr ſtark ahz fälliger Kritik unſerer eigenen Wähler die Reichsfinanzreform geß; niücht haben. Deren Reſultate werden wir zunächſt abwarten, und es kann Jahre dauern, bis wir die notwendigen Erfahrungen ge⸗ ſammelt haben, was die neu beſchloſſenen Geſetze einbringen werden. Man ſagt ja, es wird nie mehr gelogen, als dei der Jagd und bei Wahlen(Heiterkeit), das trifft auch auf das Steuerge⸗ ſpenſt zu. 1 In das Gebiet der Sozialpolitik fällt ja die Fürſorge für deſt deutſchen Mittelſtand in Land und Stadt, in der Landwirtſchaft 5 und im Gewerbe. Wir haben in dieſer Richtung in den hinter uns liegenden Jahren zweifellos eine recht verſtändige Politik ge⸗ macht, ausgehend von dem Grundſatze, daß es ein nationales Un⸗ glück wäre, wenn unſer deutſcher Mittelſtand vergehen oder au nur erheblich geſchädigt würde. KAus dieſen Erwägungen heraus haben wir durch den Zolltarif verſucht, unſere deutſche Landwirt⸗ ſchaft rentabel und lebenskräftig zu erhalten, und dieſer Verſuch iſt auch von Erfolg gekrönt worden. Die Handelskammerberichte beweiſen, daß durch dieſe Geſetzgebung der innere Markt geſtärkt worden iſt, daß unſere Landwirtſchaft infolge ihrer gehobenen Kaufkraft ein beſſerer Abnehmer geworden iſt für unſere deutſchen Fabriken. Und wenn die Arbeiterlöhne in wachſender Steige⸗ rung ſich befinden, ſo iſt das auch aus dieſem Zuſammenhang zi erklären. Auf die Exportinduſtrie allein können wir nicht rechnen, wir müſſen vor allem auf eine Kräftigung des inneren Marktes, d. h. für eine aufnahmefähige Landwirtſchaft ſorgen.(Rufe: Sehr richtig!) Auch die Kräftigung des ſtädtiſchen Mittelſtandes wer⸗ den wir vor wie nach den Wahlen im Auge behalten. Die große Geſetzgebung im Intereſſe des Handwerkes iſt zum Teil erledigt, In Ausſicht ſteht die Sicherung der Vauforderungen, der kleine Befähigungsnachweis für das Handwerk überhaupt. Ferner wer⸗ den wir eintreten für großzügige Reformen auf dem Gebiete des Juſtizlebens, nicht nur die Einführung der Berufung in Straf⸗ ſachen, ſondern auch vor allem auf dem Gebiete des Ziralprozeſſes ein ſchnelleres und billigeres Verfahren, das dem Manne, der klagen muß, in raſcher und billiger Weiſe zu ſeinem Rechte ver⸗ hilft. Vorbereitungsarbeiten ſind auf unſer Drängen im Reichs⸗ tage auf dieſem Gebiete gemacht worden, und wir werden auch im kommenden Reichstag immer wieder darauf zurückkommen. Dann noch eins: wir gehen zuſammen mit der Regierung in einer Forderung, über die wir aufgelöſt worden ſind. bedeutet aber nicht etwa einen Verziht auf eine eigene ſelbſtändige Meinung. Es ſind ſchwere kritiſche Zeiten in der auswärtigen und inneren Politik hereingebrochen, da wird jeder ſeinen Blſck helle auf ſein Vaterland und ſein Volk richten müſſen. Er witd ſich das eigene Urteil bewahren und wird für ſeine Perſon pflicht⸗ 0 gemäß mithelfen müſſen, damit das Wohl der Allgemeinheit ge⸗ fördert wird. In keiner Zeit iſt es ſo notwendig wie heule, daß ein guter ſicherer Kurs in unſerem Vaterlande geſteuert wird un⸗ geſtört durch irgend welche Nebeneinflüſſe. Das ſind die Geſichts⸗ punkte, die wir im Auge zu behalten haben. Run noch einen kurzen Ausblick auf das, was kommen mag nach dieſen Wahlen. Die Dauer der Kriſis iſt unbeſtimmt. Unter⸗ wirft ſich das Zentrum nach den Neuwahlen, gewährt es die not⸗ wendigen Kredite für die Boeendigung des füdweſtafrikaniſchen Aufſtandes? Nach den Aeußerungen, die ich zitiert habe, iſt das unwahrſcheinlich. Erfolgt die Niederwerfung des Jentrums nicht, dann ſtehen wir vor möglichen weiteren Auflöſungen, und die ſind verbunden mit einer ſchweren Erſchütterung des politiſchen Lebens. Das muß offen ausgeſprochen und offen ins Auge gefaßt werden mit Rückficht darauf, daß es not tut, bei dieſen Wahlen überall in Stadt und Land, die Wähler aufzutütteln, die Lauen an die Wahlurne zu drängen: jedem klar zu machen, daß es heute böchſte Bürgerpflicht iſt, ſein Votum abzugeben gegen die Politit,( nm die Intereſſen des Staates, Deutſchlands, handelt es ſich, nein, einer Zeit, in der drohend im Oſten unſeres Vater⸗ die im verfloſſenen Reichstag vom Zentrum und Sozialdemokrate 3 Mannhein, 9. Janunr. enecatenngeiger, Mingba? gemacht worden ift. Bei der letzten Wahl find 5 440 000 Simmen für Zentrum und Sozioldemokratie zuſammen abgegeben worden. Für die anderen Parteien 3 700 000 Stimmen. Drei Millionen Wähler ſind zu Hauſe geblieben.(Rufe: Hört! hört!) Sie alle nicht kommen, es befinden ſich darunter Kranke, Verzogene, Verreiſte, und ſo weiter. Aber ein großer Prozentſatz dieſer drei Millionen Wähler ſind träge. Elemente, die ſich ſagen, Gott, auf meine Stimme wird es ja nicht ankommen, und im großen und ganzen bleiben die Dinge doch wie ſie ſind. Nein: ſo liegt die Frage heute nicht mehr; heute ſind die Verhältniſſe ſo, daß jeder Bürger in Stadt und Lant verden muß. Die Sozial⸗ Aufger demokratie hat Siegeshoffnungen, ſie ſpricht davon, die Zahl ihrer Mandate von 79 auf 92 bis 100 zu vermehren. Das muß eine dringende Mahnung ſein, daß wir überall in vollem Maß unſere Pflicht tun. Es iſt ja eine gewiſſe Konzentration der bürgerlichen Parteien im Lande eingetreten, wie auch hier in dieſem Wahl⸗ kreiſe. Nicht überall! Vielfach ſind noch ſo ſcharfe Gegenſätze aus früheren Wahlen vorhanden, daß es ſchwer iſt für die Parteien, diesmal Schulter an Schulter zu fechten. Aber ſchon bei den Wahlen im Jahre 1903 haben wir es zum Bedauern der Sozial⸗ demokratie erlebt, daß freiſinnige Wähler konſervative Kandida⸗ turen und umgekehrt konſervative Wähler freiſinnige Kandidaturen unterſtützt haben. In einer Zuſammenſtellung der ſozialdemokra⸗ tiſchen„Neuen Zeit“ iſt feſtgeſtellt, daß die Freiſinnigen bei den Stichwahlen den Ausſchlag geben zu Gunſten der Konſervativen 11 20 Kreiſen, zu Gunſten der Nationalliberalen in 12 Kreiſen. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß die erhebende Erſcheinung an jenem 13. Dezember, wo die bürgerlichen Parteien Schulter an die Ehre tapferen Krieger in Südweſtafrika und für eine glückliche Beeudigung dieſes lange dauernden Aufſtandes, auch zur Datſache werden möge in den bevorſtehenden Wahlkämpfen. Und, meine Herren, wenn auf dieſe eine Auflöſung weitere Auf⸗ löſungen folgen, täuſchen Sie ſich nicht, dann werden die Zeiten ſo ſchwierig werden, daß wir mit einer gewiſſen Naturnoswendig⸗ im (Leb⸗ aneinandergepreßt werden uns aufgedrungen iſt. keit, mit elementarer Gewalt, Kampfe gegen rot und ſchwarz, der hafte Zuſtimmung.) Ich habe verſucht, einen 11 zu 1 815 und einen kur; 3bli Und ich habe 1, aus denen Sie n eigenen politiſchen Anſchaun igen 2751 mögen. Ich habe in den 20 Jahren meiner politiſchen und in 14 Jahren meiner nentariſchen T t immer im Kampfe geſtar aden gegen die Sozi aldemokratie, die ich in allen Phaſen ihrer En wicklung mich ben e in ihrem Weſen du erken ne Wi ſchaftliche und politiſche Fragen ſind zu Duß raum von 14 Jahren im Reichstage verhande wir naturgemäß infolge verſchiedener wirtſch denen 0 und ſozial⸗ politiſcher Anſchauungen auseinandergegangen ſind, und vielfach icher auch auseinanderhehen konnten. Denn, meine Herren, durch eine ſolche Uneinigkeit wird nur ein Schaden angerichtet, der ſehr leicht in kommenden Jahren beſeitigt werden Aber viel ſchwerer iſt das, wenn es ſich um die großen nationalen Fragen handelt, Fragen, die Bedentung haben für die nationale Exiſtenz unſeres Volkes und für die Hoffnung auf eine gute glänzende Zukunft, die nur dann gewährleiſtet iſt, wenn die nationalen Elemente in un⸗ Schu ilter zuſammenſtanden für die Ehre unſeres Vaterlandes, für ſerem Vaterlande die Oberhand haben. Das mögen Sie mir glauben: in dem Weendlſ in 9 1 das Ausland 575 Ueberzeng⸗ ung gewonnen hat, daß wir im Innern ſo zerriſſen ſind, daß wir widerſtandsunfähig geworden ſind, daß wir uns ſelbſt im Innern zerfleiſchen, und daß die nationalen Parteien am Boden liegen, dann! wird uns auch ein Krieg nicht mehr ferne ſein. Die Regierung hat uns zum Kampfe aufgerufen. An jenent 13. Dezennber hat den vom Zentrum hingeworfenen Febdehandſchuth Fürſt Bü low, der Bundesrat, Seine Majeſtät der Kaiſer, aufge⸗ nommen, ſie haben an das Volk appelliert, und am 25. Januar ſoll die Entſcheidung fall deutſche Volk, und ſchwarz 0b 10 ünftig die au tag werden f 10 ien die Meichsdeg, Das 8 r, langan 11 Gegner nicht zum nachdem noch der frühere Abgeordnete Graf Arnim ſeine bis⸗ herigen Wähler aufgefordert hat, das ihm geſchenkte Vertrauen dadurch aufs neue zu beweiſen, daß ſie für den gemeinſamen Kandidaten der bürgerlichen Parteien, Herrn Baſſermann, eintreten mögen und nachdem ein Vertreter der freiſinnigen Volkspartei die kurze Erklärung abgegeben hatte, daß ſeine Parteifreunde für Herrn Baſſermann ſtimmen würden, wurde die Verſammlung mit einem be aufgenommenen Hoch auf den Abgeordneten Baſſermant Zeſchloſſen In der Diskuſſion melden ſich 7 Ugterfieht. Französisch. 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Perſonen: Förſter Ahrens 8 5 5 Trude, ſeine Tochter 8 Frau Gerloff, ihre Tante 8 Franz Voigt, Forſtgehilfe, Trude's Bräuttigam Franz Ludwig, Hans Meincke Alexander Kökert. Reſe, Magd bei Ahrens Eliſe De Lank. 7C00C0ã ² JJJJJa0((0000 Kaſſeneröffng. ½? uUhr. Anfang? Uhr. Ende geg. 9½¼ Uhr. Nach dem 2. Aue findet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Eintrittspreiſe. Reues! Thegter im Roſengarten. Mittwech, den 9. Januar 1907. Das ſüße Mädel. in 3 Akten von Alexander 19 95 Leo Stein. Muſtt von Heiurich Reinhardt. Dirigent: Theodor Gaulé.— Regiſſeur: Emil Hecht. —— Perſonen: alduin Graf Liebenburg. 8 i, deſſen Nichte„Margafethe Ziehl. Hanns Liebenburg, deſſn weft Alfred Sieder. Lola Winter Marg Beling⸗Schäfer. florian Lieblich, Maſer Hugo Voifin. ritzt 5 Elſe Tuſchkau. Proſper Plewnuy, Sekretär des Grafen 5 5 8„ Guſtav Kallenberger. Max ad Hanns' Freunde, Maler Jg Schdl Meizzi Modell Esla Wieshau. Fanny) We Paula Schulze. Alapper, Diener des Graſen Hanns. Hans Godeck. Paul Tietſch. Toni Wittels. Hanna v. Rothenberg. Ba Emil Hecht. Maler, Modelle, Feſtgäſte, Diener uſw Kaſſeneröffnung 7½ Uhr. Anfang 8 Uhr. Ende 10ò Uhr. Nach dem 2. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Neues Theater⸗Eintrittspreiſe. Zm G* 0 f 0. 9oft geater. Donnerstag, den 10. Januar 1907. Bei aufgehobenem Abonnement.(Vorrecht.) Erſtes Gaſtſpiel von Madame Charles Cahier. Samſon und Dalila. Anfang 7 Uhr. Reute Mittwoch, und folgende Tage: ==die Hochzeitsnacht. Schwank in 8 Akten von Henry Kéroul. ine nette Ueberraschung. Die Hochzeltsnacht. Am andern Horgen, Rosengarten Mannheim Nibelungensaal. Donnerstag, I0. Januar 1907, abends 8¼ Uhr Nonzert des Kaim-Orchesters Leitüng: Kapellmeister Emil Keiser. I. Richard Wagner 2) klus. Dritter Abend. PROGRAMNM + 1. Vorspiel zu den Meistersingern von Nürnberg. 2. Präume, Lied(Tristan-Studie). 3. Vorspiel und Isoldens Liebestod aus Tristan und Isolde. II. 4. Parsifal: a) Vorspiel b) Verwandlungsmusik e) Oharfreitags-Zauber d) Klingsors Zaubergarten und die Blumenmädchen. 5. Kaisermarsch. — Das Konzert ündet bei Wirtschaftsbetrieb statt. Kasseneröffnung abends 8 Uhr,. Eintrittspreise: Tageskarte 50 Pfg., Dutzendkarten] 5 Mark. Kürtenverkauf in den durch Plakate kennflich ge- machten Vorverkaufsstellen, im Verkehrsbureau(Kaufhaus), beim Portier im Rosengarten und an der Abendkasse. Kusser den Eintrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 1056 b. 8. zu Lösen. nSSSSSS1 Geschäfts- Eröffnung. Dem verehrl. Publkum erlaube ich mir mitzuteilen. H dass jcel 68979 dass jch das 5897 ötel Roya 5 e Ui hier, Käuflich erworben und zum Selbstbetriebübernommen Hil nabe. EsEkommen zum Ausschank das Weitberühmte Tucher-Bräu Non Nürnberg), sowie helles aus der Brauerei Aübner in Mosbach und zweine Weine f von erstklassigen Firmen. Bitte das verehrl. Publikum, das meinem Neien Herrn Hch. 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