75 el, eels 1 Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 3 Pfg. — Ju ſerate: Die Colonel⸗Zeile Auswärtige Inſerate. 30„ E 6, 2. Die Reklame⸗Zeile.1 Mark der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Almgebung. 2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. —— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureat(An⸗ E 6, 2. Nr. 16. 2 Die Reichstags Wahlbewegung. Die Poſtbeamten wählen rot! So weiß ein Ueberkluger und angeblich beſonders Unter⸗ kichteter im 2. Blatt der hieſigen„Volksſtimme“ vom 29. Dez. b. J. zu berichten, d. h. beſſer geſagt, ſich wohl einzubilden. Dieſe Nachricht, ſo ſchreibt uns ein Angehöriger des Verbandes Deutſcher Poſt⸗ und Telegraphen-⸗Aſſiſtenten, welch letzterem die angeblich durch ſein Organ„Die deutſche Poſtzeitung!“ er⸗ gangene Aufforderung„rot“ zu wählen, unterſchoben wird, möchte wohl zutreffend ſein, wenn die deutſchen Poſtbeamten in politiſcher Boziehung das tun wollten, wonach die Herren „Roten“ von jeher zu liebäugeln belieben. Auch der Herr der „Volksſtimme“ wiegt ſich in dieſer Hoffnung oder gibt ſich dem Wahne hin, für ſeine Reihen Propaganda machen zu können. Dieſem Herren möchte indeſſen geraten ſein, ſich mit den Be⸗ ſtrebungen einer Beanitenſchar, wie der Angehörigen des „Poſtverbandes“ beſſer vertraut zu machen.„Treu Kaiſer und Reich!“ Das iſt ein Teil der Deviſe des Poſtverbandes unent⸗ wegt, und davon wird ſich auch dann das Herz eines treuen deutſchen Poſt⸗ oder Telegraphen⸗Aſſiſtenten nicht abbringen laſſen, wenn der Poſtetat 1907 ihm das nicht in Ausſicht ſtollt, was bei der Teuerung der Lebensmittel lange ſchon er⸗ forderlich war, die lang erſehnte Aufheſſexung. Aber noch iſt der Poſtotat nicht verabſchiedet, noch iſt Hoffnung und Zeit, daß die Wünſche der mittleren und unteren Poſtbeamten Be⸗ rückſichtigung finden können. Dieſe Wünſche ſind aber allen anderen Parteien des Reichstages ebenſogut bekannt, wie die Abſicht und die Liebäugelei der„Linken“.„Nur einmal in mehreren Jahren, in der Verſchwiegenheit der Wahlzelle, dürfen ſie(die Poſtbeamten wie jeder andere Wahlberechtigte ja auch) von der verfaſſungsmäßigen Freiheit jedes Staats⸗ bürgers, ſeine Meinung frei auszuſprechen, Gebrauch machen.“ Mit ſolcher faden Neuigkeit belehrt die„Volksſtimme“ trium⸗ phierend ihre werten Genoſſon! Ganz recht! Der deutſche Poftbeamte-ift, Gott ſei Dank, ein Staatspürger, der foch weiß, was er als Deutſcher ſeinem Staate und Vaterlande ſchuldig iſt, nicht allein ſeine ganze Kraft, ſondern auch ſeine Ehre und dieſe weiß er auch bei den Wahlen zu wahren, getreu ſeinee Deviſe: Treu Kaiſer und Reich! Im Anſchluß an dieſe Zuſchrift geben wir aus einem bemerkenswerten Artikel des„Reich“ wieder, der die Stellung der Beamten zu den Reächstags⸗ ach en erörtert. Es heißt dort unter anderem: Wir ſchämen uns nicht, einen jeden Beamten, der ſozialdemokratiſch ſtimmt, einen Feigling zu nennen. Jeder Beamte hat es abs ſeine Dienſtpflicht anerkannt, mit ganzer Kraft dem Staate 311 dienen. Der Sozialdemokrat konnt nur das Beſtreben, den Staat zu untergraben. Entweder das eind oder das andere. Wer überzeugter Sozialdemokrat iſt, muß den Mut der Folge⸗ richtigkeit haben und aus dein Staatsdienſte treten; bekämpft er doch den ganzen gegenwärtigen Stagt. Wie lann er ihm redlich dienen! Wer aber ein pflichtgetreuer Beamter iſt, kann nicht einen ſozialdemokratiſchen Stimmzettel abgeben. Auf beiden Seiten hinken, iſt feige. Vom Stagte zeitlebens das Geld annehmen und ſein Staatsbürgerrecht gegen dieſen ſelben Staat zu wenden, iſt eine unerträgliche Halbheit⸗ einige Stellen Ent⸗ weder— oder! Und auch eine große Torheit, den Aſt abzuſägen, auf dem man ſitzt. Die Sicherheit der Lebensſtellung, der Penſion, des Witwen⸗ geldes iſt abhängig von der ungeſtörten Fortdauer unſeres Staatsweſens. Käme die Sozialdemokratie ans Ruder, ſo wäre es gewiß nicht ihre Sorge, den Beamtenſtand zu heben. Eine ſozialdemokratiſche Herrſchaft führte in wenigen Jahren zum Staatsbankerott, wie die große franzöſiſche Revolution im Staatsbankerott endigte. Und dann wehe dem alten Mann, der von ſeiner Penſion lebt! In ihrem eigenſten Intereſſe, aber auch im rechten Pflichtbewußtſein muß die Beamtenſchaft voranſtehen, wenn es eine nationale Aufgabe gilt. Der natio⸗ nale Sinn eines Volkes bewährt ſich darin, daß es bereit iſt, die Opfer zu bringen, die für die gemeinſame Sache nötig ſind. Wo ſoll ſolch nationaler Sinn eine ſicherere Pflegoſtätte finden, wie unter der Beamtenſchaft! Er wird freudig eintreten für das, was des Vaterlandes Stärke erfordert. Er wird vor allem dem Staate nicht die Mittel vor dem Feinde verweigern Und unſere Soldaten in Süd⸗Weſt ſtehen vor dem — wollen. Feinde. Für jeden Beamten, der ſeine Pflicht kennt, aſdt es amm 25. Januar nur die eine Möglichkeit: für denjenigen Kan⸗ didaten zu ſtimmen, der die Waffenehre des deutſchen Volkes in Süd⸗Weſt verteidigen will. Aus dem 10. Reichstagswahlkrois. Unſer Karlsruher Burcau ſchreibt uns: Die hieſige Zentrumspartol hat gleichfalls einen Aufruf an ſeine Wähler erlaſſen mit einer Ueberſchrift A la: Der— Froſch in der Laterne oder Was narrt mich da?„Ein Wort an die Wähler oder um was h handelt“, wird der Aufruf überſchrieben, der ein Meiſterſtück in Verdrehungen und plat⸗ teſten Lügen darſtellt. Von Anfang bis zum Ende iſt der Auf⸗ ruf ein Stück der tollſten konfeſſionellen Ver h etz⸗ un g, wie ſie ärger nicht getrieben werden kann. Mit einer geradezu bewundernswürdigen Dreiſtigkeit konſtatiert der Aufruf gleich im Anfang, daß die Reichsregierung erklärt habo, die Reichstagsauflöſung ſolle nicht antkirchhichen und anti⸗ religiöſen Zwecken dienen, um dann die Frage, was die Reichs⸗ regierung mit ſeinem Appell an das deutſche Volk gewollt habe, wie folgt zu beantworten:„Es ſoll bekunden: Ob das ihm vom Block zugedachte Joch der Kirchen féinde ge⸗ duldet werden ſoll, ob eine Partei bei uns ausſchlaggebend werden ſoll, welche die Entſcheidung über alle nationalen, poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Angelegenheiten, über des deutſchen Reiches Wehr⸗ und Finanzkraft, über die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten, über die Erhaltung und Ausgeſtaltung unſerer Kolonien von kirchenfeindlichen Ge ſüchtis⸗ punkten und Zugeſtändniſſen abhängig macht.“ In dieſen Zeilen dokumentiert ſich die ganze Ver⸗ logenheit und Unanſtändigkeit der Kampfesweiſe Unſerer Gegner vom Zentrum. Zum erſten verfälſcht es die Abſichten der Reichsregierung, welche dieſe bei der Reichstagsauflöſung hatte, zum anderen aber macht es den liberalen Parteien Vor⸗ würfe von ſolcher Ungeheuerlichkeit, daß es in der Tat ſchwer fällt, mehr den traurigen Mut oder die Skrupelloſigkeit des Zentrums zu bewundern. Es iſt gerade ein R titel der natl. Partei, alle Entſcheidungen über natio⸗ nale Fragen lediglich unter Zeſichtswinkel der Notwendig⸗ Die Kämpfe in den Karrasbergen. Eine bedeutſame Publikation wird in den nächſten Preſſe derlaſſen: der Bexicht des G roßen Generalſtabes über den Dottentottenkrieg aus den im Verlage von Mittler und Sohn in Berlin erſcheinenden Vierteljahrsheften für Sruppenführung und Heereskunde. Wir ſind in der Lage, heute ſchon aus dem Kapitel„Die Kämpfe am Auob und in den Karras⸗ bergen“ unſeren Leſern die intereſſanteſten Epiſoden mitteilen zu können. Aus den amtlichen Telegrammen, die die Nachrichten über den Verlauf der Kämpfe in Südweſtafrika bekanntgeben, läßt ſich auch nicht annähernd erkennen, mit welchen Schwierigkeiten die Niederwerfung des Aufſtandes durchgeführt werven mußte. Jetzt, wo der Große Generalſtab auf Grund der Gefechtsberichte und der Ausſagen der inzwiſchen gefangenen Großleute der Hotten⸗ totten ein objektives und umfaſſendes Bild der Ereigniſſe löefert, zun man erſt ermeſſen, was unſere Truppen in dem dreijährigen Tagen die n mit einem zähen und grauſamen Gegner geleiſtet haben. Die Schilderung der Kämpf in den Karrasbergen umfaßt die Inzentriſchen Operationen gegen Hendrik Witboi und Stürmann, die Führer der Hottentotten und der Orlogleute im Namalande. Am 1. Januax 1905 hatte die Abteilung des MajorsMeiſter als eine der zur Einkreifung des Feindes ausge⸗ andten Kolönnen den Vormarſch über Witkrams nach Groß⸗Na⸗ bas angetreten. An den Waſſerſtellen bei Groß⸗Nabas wurde der Feind dermutet. Um 5 Uhr abends bezog die Kolonne in einer bon Natur aus ſtarken Stellung ein Lager, Am nächſten Morgen wurde der Weitermarſch angetreten. Vor dem Abmarſch konnten glütklicherweiſe Waſſerwagen, Waſſerſäcke und Feldflaſchen mit iſchem Waſſer wenigſtens teilweiſe gefüllt werden. Gegen 6 Uhr morgens erhielt die Spitze von mehreren Klippen heftiges Feuer auf nahe Entfernung. Es wurden die drej Kompagnien 9 der Abteilung entwickelt, der Jeind räumte daranfhin die Stellung, ber nachdem die A teilung kaum 300 Meter zurückgelegt hatte, iſt nicht nur eine Feigheit, ſondern nahmev. Druckarbeiten 341 25 Pfg. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Redaktioon 85 5 2 0 3 Expeditton und Verlags⸗ Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. dachenz 213 Dounerstag, 10. Januar 1907.(Abendblatt.) keit beurteilt zu haben, ohne auch nur ein einziges Mal den Vorteil der Partei im Auge zu haben. Und nun kommt das Zentrum, dasſelbe, welches die nötigen Summen zur Nieder⸗ werfung des Auſſtandes in Südweſtafrika verweigerte, weil ihm die Reichsregierung in ſeinen konfeſſionellen Forderungen nicht zu Willen war, und erhebt gegen uns den Vorwurf, daß wir die Zuſtimmung zu nationalen Forderungen von kirchen⸗ feindlichen Geſichtspunkten abhängig machen. Das heißt dio Dinge einfach auf den Kopf ſtellen! Und dann wieder die ab⸗ gedroſchenen Kulturka mypfphraſen:„Der Religions⸗ krieg im Dauerzuſtand! Sehet nach Frankreich und lernt von Frankreich! Der Block empfängt letzten Endes ſeine Loſung aus der Freimaurerloge.—— Auslieferung unſeres deutſchen Vaterlandes an die Freimaurerherrſchaft... Unumſchränkte Herrſchaft der Logenbrüder und ihrer Schützlinge über den Staat(ſiehe Dernburgl)...“ Mit ſolchem Geſchwätz ſucht man die Zentrumsſchäflein gruſeln zu machen. Man muß wirk⸗ lich im Zentrum große Borniertheit bei den Wählern voxaus⸗ ſetzen, wenn man von ihnen verlangt, ſolchen Tratſch ernſt zu nehmen. Iſt es bei unſeren Zuſtänden in Deusſchland nicht einfach zum Lachen, wenn der Aufruf mit den Worten ſchließt: „Wähler: Wie lange wollen wir noch den emt manmnendeet Terrorismus des antire ligiöſen Fanatis⸗ ntuls erdulden, wie dieſen der Antiultramontanismus Mit ſeinen Blockſcharen zielbewußt ſchürt und organtſiert? Wäh⸗ ler! So lange der Block und die antiultramontgne Vereinf⸗ gung Trumpf ſind und dieſe den römi ſchentcdblller haben, gibt es keine Ruhe im deutſchen Haus! Darum: Nieder mit dem Block! Nieder mit den fanatiſterten antinltramon⸗ tanen Horten. Friede wird bloß durch den Kampf mit dieſer Richtung! Auf zur Tat!“ Der Liberalismus' wird auf dieſe Kampfesart des Zentrums, dieſer Partei für:„Wahrheit, Frei⸗ heit und Recht“(21) am Tage der Wahl den Denkzektel hof⸗ fentlich in recht deutlicher Weiſo übermitteln! ö ** 51* 11 Die anti⸗ultramontane Verei min ger⸗ läßt folgende Erklärung:„„„„ Den Anti⸗Ultramontanen wird immer wieder nachgeſagt, ſie bekämpften die römiſch⸗katholiſche Kirche als Glaubens⸗ genoſſenſchaftt und verletzten dadurch diereligiöſen Empfindungen der römiſch⸗katholiſchen Gläubigen. Man kann die Grundſätze der Anti⸗Ultramontanen nicht mehr verkennen und entſtellen, als es hierdurch geſchieht. Die antteultra⸗ montanen Vereinigungen ſind ins Leben getreten, um die ber⸗ hängnisvollen Verquickungen von Religion und Politik, wie ſie der Ultramontanis m u übt, zu bekämpfen. Man kann den religiöſen und politiſchen Katholizismus nicht ſchärfer unterſcheiden und auseinander⸗ halten, als die Anti⸗Ultramontanen es tun. Sie ſind abſolutkonfeſſionsfrei und bekämpfengau ſchließlich den polſitiſchen Katholizis mus oder Ultramontanismus, der die Oberherrſchaft des römiſchen Papſttums über den weltlichen Staat und damit die Unter⸗ drückung jeder politiſchen Selbſtändigkeit und Freiheit anſtrebt. Man wird den anti⸗ultramontanen Vereinigungen keine Aktion nachweiſen können, welche dieſe Linie nicht ſtrengſtens ein⸗ gehalten hätte. Wer das Gegenteil behauptet, ſoll es erſt erweiſen. eN 55— ſchlug ihr auf—300 Meter heftiges Schnellfeuer entgegen. Der Gegner hatte ſeine Stellung nur verlaſſen, um in einer ver⸗ ſchanzten, feſtungsartigen andern umſo zäheren Widerſtand zu leiſten. Er hielt einen klippenreichen, in der Front faſt ſturmfreien Höhenzug beſetzt, der ſich von dem höheren Dünengelände nach dem Flußtal allmählich herabſenkte, Hier ſtand Stürmann mit einem Teil ſeiner„Gottesſtreiter“ und den Orlogleuten, während Hendrik mit dem größten Teile der Orlogleute in die Dünen gegangen war, um die linke Flanke der Deutſchen anzugreifen. Die Waſſerſtelle befand ſich hinter der Front der Abteilung Stürmanns. Im Ganzen zählte der Feind etwa 1000 Gewehre mit reichlicher Muni⸗ tion, war den Deutſchen demnach um das Fünffache überlegen. Es war klar, daß es hier einen ernſten Widerſtand zu brechen galt. Das feindliche Feuer war vom Anfang an ſo heftig, daß an ein weiterxes Vorgehen nicht gedacht werden konnte. Die Kompagnien richteten ſich, wo ſie gerade lagen, hinter felſigem Geröll ein und erwiderten das Feuer. Die feindliche Linie hatte mittlerweile eine Ausdehnung von—5 Kilometer, und das kleine Häuflein des Major Meiſter ſchien von der Ueberzahl erdrückt werden zu müſ⸗ ſen. Die Verluſte nahmen mehr und mehr zu. Beſonders hatte die Artillerie zu leiden. Gleich zu Beginn des Geſechtes war der Batterieführer Leutnant Oberbeck gefallen, kurz darauf der Ab⸗ teilungskommandeur Major v. Nauendorff tötlich verwundet wor⸗ den. Iſaak und Lukas Hans, die ſpäter vernommenen Großleute der Hottentotten, erzählten, daß ſie mit ihren Ferngläſern die — deutſchen Offiziere in der Feuerlinie erkennen und wahrnehmen konnten, daß ſie nicht ſchoſſen, ſondern Ferngläſer benutzten. Die Stellen, an denen Offiziere lagen, wurden den Schützen der Hottentotten dann bezeichnet und deren Feuer dorthin gelenkt. Obwohl die Sonne heiß herniederbrannte, hatte die Gefechts⸗ tätigkeit der Truppe ſicher noch nicht gelitten, da es möglich war, tagsüber ſie zum Teil mit friſchem Waſſer zu verſehen. Allein im Laufe des Nachmittags begannen ſich die Waſſerſäcke und erſehnten Trunk mit den Trunk Waſſer gereicht,— dann wars zu Ende, und nuß ſtellte der ſchrecklichſte Feind afrikaniſcher Kriegsführung, der Durſt, die Widerſtandskraft der braven Truppen auf eine furchtbare Probe. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde etwas Brot in die Schützen⸗ linie gereicht, aber keiner pdermochte es zu ſchlucken, die Zunge klebte allen am Gaumen. Vor allem litten die Verwundelen unter dem Waſſermangel. Major von Nauendorff lebte mit ſeinem Unterleibſchuß noch über 24 Stunden. Er bot, bon Durſt und Schmerz gequält, 1000, dann 10000 Mark für einen Schluck Waſ⸗ ſer. Als ihm der ſelbſt verwundele Sergeant Wehinger den letzten Schluck Rotwein aus ſeiner Jeldflaſche anbot, da wies er den heiß⸗ zorten ab:„Trinken Sie das ſelbſt, lieber Kamerad, Sie müſſen wohl noch zu Ihrem Geſchütz zurück, mit mir iſt's doch bald aus!“ Die Truppen verbrachten die Nacht, das Gewehr im Arm, in der Schützenlinie, jeder zweite Mann durfte ſchlafen; aker vor brennendem Durſt vermochten nur wenige den erſehnten Schlum⸗ mer zu finden. Am nächſten Morgen entbrannte das Geſicht von neuem. Im Laufe des Vormittags geſtaltete ſich die Lage immer ernſter. Die Verluſte ſteigerten ſich, der Zuſtand der in der prallen Sonne in nahezu dreißigſtündigem ununterbrochenem Kampfe liegenden halbverdurſteten Schützen wurden immer bedenklicher. Mehrere Leute hatten bereits begonnen, das aufgefangene Blut getöteter Pferde zu trinken. Eine Anzahl Hitzſchläge war einge⸗ treten, einzelne Leute wurden vor Durſt wahnfinnig. Hier und dort ſtürzten ſie, delirierend im Gebete ausſtoßend vor; um die Waſſerſtelle allein zu ſtürmen. Sie büßten den Verſuch mik dem Leben. Und höhnend hielt der Feind ſeine eigenen wohlgefüllten Waſſerſäcke empor und rief laut zu den Halbverdurſteten hinüber: „Deutſchmann ſehr durſtig,— gutes Waſſer hier!“ 7 Um Mittag erſchien dem Major Meiſter die Lage ſehr ernſt. Kampffähige Leute aus der Schützenlinie zu nehmen, um nach Waſſer zu ſuchen, war bei der Ueberlegenheit des Feindes nicht Wagen zu leeren. Gegen 5 Üht nachmittags wurde der letzte möglich, jedes Gewehr war dringend nötig. Durch Verſprechen Senernhetnzeiger.(Abendblatt) —— Mannheim, 11. Januar. Noncolet, dachte die Expedition der„Feipz. Volks⸗ zeitung“ und nahm am Montag den liberalen Wahl⸗ aufrufals Annonce auf. Am nächſten Tage kommt nun die Redaktion des Blattes mit einer lahmen Entſchuldi⸗ gung, da ſich viele zielbewußte Genoſſen über dieſes unbedenk⸗ liche Geſchäftsgebaren beſchwert haben. Was für faule Ausreden das Sozialiſtenblatt ſeinen Leſern vorzuſetzen wagt, mag man daraus erſehen, daß es ſchreibt:„Wir hätten wahrſcheinlich dieſer Geſellſchaft(den Nationalliberolen. D. Red.) einen Dienſterwieſen, wennwir das In⸗ ſerat nicht aufgenommen hätten⸗ Die. Leutchen hätten dann am Ende gar geſagt, daß wir uns vor ihnen fürch⸗ ten. Es wäre alſo ungefähr das Dümmſte geweſen, was wir hätten machen können, wenn wir die Aufnahme des Aufrufs verweigert hätten.“— Ach nein! Die„Leipz. Volksztg.“ hat das Inſerat aus keinen anderen Gründen aufgenommen, als weil es ihr Geldbrachte. Der ſo hart geſcholtene Mam⸗ mon ſpielt eben bei den Sozialdemokraten eine noch größere Rolle als bei anderen Papteien. e* Vom Walde, 8. Jan. Dieſer Tage erfolgte auch in Neuſtadt die Gründung eines liberalen Volksper⸗ eins. Eine große Anzahl Männer zeichneten ſich zum Beitritt ein. Solche Gründungen ſollen auch in Hinterzarten, Löf⸗ fingen und Eiſenach vorgenommen werden. Kafſel, 8. Jan. Der Präſident der Eiſen⸗ bahndirektion Kaſſel hat eine Verfügung er⸗ laſſen, worin er darauf hinweiſt, daß es das Recht und die Pflicht der in der Staatseiſenbahnverwaltung beſchäftigten Be⸗ amten und Arbeiter ſei, bei der Reichstagswahl das jedem Staatsbürger verfaſſungsmäßig zuſtehende Wahl⸗ recht auch tatſüchlich auszuüben. Allen Beamten und Arbeitern, auch den im Lokomotiv⸗ und Zugdienſte beſchäftig⸗ ten, ſoll deshalb die zur Ausübung des Wahlrechts erſorder⸗ liche Zeit freigegeben werden ohne Schmälerung des Lohnes. politische Uebersicht. »Mannheim, 10. Janugr 1907. Kirchliches Willtürregiment. Der Kampf ums Recht, den die Vertretung der evangeli⸗ ſchen Kirchengemeinde Remſcheid in ihrem allbekannten 2Jall Römer“ gegen das rheiniſche Konſiſtorium und den preußte ſchen Oberkirchenrat führt, iſt durch eine an den Oberkircheurat in Berlin gerichtete Eingabe in ein neues Stadium getreten. Die Eingabe iſt eine von begreiflicher Entrüſtung diktierte flammende Anklageſchrift gegen das Vorgehen der kirchlichen Behörden, denen darin„ein unerhörter Akt behördlicher Will⸗ kür“ und ein„gewaltſamer Bruch in der Kirchenordnung ver⸗ briefter Rechte“ vorgeworfen werden. Wir müſſen uus damit begnügen, nachſtehend den Schluß der vom 14. Dezember 1906 datierſen Eingabe wiederzugeben: 5 „Nicht mit Recht und Gevechtigkeit, nicht auf Grund der poſi⸗ tiven Vorſchriften ſind wir behandelt worden, ſondern Willkür, Mqacht und Gewalt haben wir zu fühken bekommen. Wir verlangen nur unſer Recht, aber dieſes in u oflem Um⸗ fange, ſo wie es uns von der Kirchenordnung geſpährleiſtet ſpfro, und Schutz gegen jede Verletzung, bikton daher durch gegenpärtige Eingabe den bochwürdigen Oberkirchenrat; mur auf die ihm vorliegende Beſchwerde und auf nichts an⸗ deres zu entſcheiden, und erſuchen ihn demgemäß ehr⸗ erbietigſt, ſeinen Grlaß vom 19. Oktober d. J. demen ſprechend zu reformieren und uns für unſer durch königliches Konſiſtortum verletzies Recht polle Gonugtuung zu verſchaffen. Sollten wir wider Erſparten abermals mit dieſer gerechten Bitte abgewieſen werden, und ſollte der Oberkircheurgt dadurch zu erkennen geben, daß er nicht gewillt iſt, derartige rechtswidrige Eingriffe des Konſiſtoriums gebührend zu reltifizieren, ſo werden wir einerſeits bis aufs äußerſte um unſer Recht kämpfen, uns andererſeits aber nicht in der Lage ſehen, ferner⸗ hin irgendwelche Wahlhandlungen vorzunehmen, bis die Unantaſt⸗ barkeit unſerer Rechte auf dieſem Gebiek geſichert iſt. Denn die jetzige Wahlhandlung iſt in unzuläſſiger Weiſe unterbrochen worden: wir haften ſie nach wie vor als zu Necht beſtehend aufrecht und ſind nicht geſonnen, uns von neuem willkürlichen Rechtswidrigleiten des königlichen Konſiſtoriums auszuſetzen. Die Befugnis der Auf⸗ ſichtsbehörde, die Beteiligten auf notwendige Folgen geplanter Eut⸗ ſchließungen warnend hinzuweiſen, ſoll diesſeits keineswegs in Zipeifel gezogen werden, ſolange dieſe Befugnis in den geſetz⸗ * mäßigen Grenzen ausgelibt wird. Wenn aber, wie im vorliegen⸗ den Fall, dieſe Warnungen ſich als Drohungen mit unrecht⸗ mäßigen Handlungen darſtellen und kurg vor der beab⸗ ſichtigten neuen Wahlhandlung ausgeſprochen werden, ſo hat ein ſolches Verfahren mit rechtmäßigen Auſſichtsbefugniſſen der Be⸗ hörde nichts mehr zu tun. Welche Bewandtnis es im übrigen be⸗ ſonders auch mit letzterer Drohung hat, erſtieht man daraus, daß das königliche Konſiſtorium ſich bis jetzt in tiefes Schweigen hüllt und von einer Beſetzung der Stelle durch das Kirchenregiment nichts zu hören iſt. Es dürfte auch ſehwerlich eine rechtliche Grundlage für ein ſolches Beſetzungsrecht zu finden ſein und das königliche Konſiſtorium die Erlenntnis erlangt haben, daß das Beſetzungsrecht nach ſwie vor der Gemeinde Remſcheld zuſteht. Denn wir haben ordnungsgemäß die Wahl vorgenommen und werden jeden Augen⸗ blick auch welterhin unſbre Rechte pflicht⸗ und ordnungsgemäß aus⸗ üben, ſohald man die dieſer pflicht⸗ und ordnungsgemäßen Aus⸗ übung enkgegenſtehenden Hinderniſſe aus dem Wege räumt.“ Das Presbyterium weiſt dann in dieſer Eingabe, die an Deutlichkejt der Sprache nichts zu wünſchen übrig läßt, den Oberkirchenrat noch darauf hin, daß es die Verantwortung fülr alle Schäden, die der Gemeinde aus der ganzen Angelegenheit ſchon erwachſen ſind und noch erwachſen werden, auf die kirch⸗ lichen Behörden abwälzen müſſe, welche einzig und allein durch ihr Verhalten dieſe Schäden veranlaßt haben. Deutsches Reich. * BRerlin, 9. Jan.(Teuerungszulagen). Bei Bemeſſung der Höhe der Teuerungszulagen und Gehalts⸗ erhöhungen in Preußen iſt Rückſicht darauf genommen, daß auch eine Reihe entſprechender Maßnahmen im Reiche ergriffen werden ſollen. Verſchiedene Einzelſtaaten ſind bereits je nach Lage ihrer Finanzverhältniſſe vorausgegangen, andere werden demnächſt folgen. Badiſche Politik. *Baden, 9. Jan. In warmen Worten wendet ſich der engere Vorſtand des badiſchen Lehrervere ins, Herr Obmann Baur⸗Lichtental, mit einer Neujahrsbotſchaff an die Mitglieder des Vereins, der bezüglich ſeiner Geſchloſſen⸗ heit andern Vereinen als Vorbild dienen könnte. Verwahrung wird eingelegt gegen Verunglimpfung Beleid 1⸗ gung und Verdächtigung, wie ſie von einer geswiſſen Preſſe(Zentrumsblättern!) und„ngmentlich von zwei Geiſt⸗ lichen, Herrn Geiſtl. Rat Wacker und Herrn Stadtpfarrer Knebel, geübt wurden.“ Der Vorſtand weiſt dieſe un⸗ erhürten Herxabwürdigungen der Volksſchullehrer vor einem weniger unterrichteten Teile des hadiſchen Volkes mit aller Schärfe als unbegründet zurück und bedauert vor allem tief, daß durch ſolche haltloſe und ſchwere Anklagen der erziehliche Einfluß der Lehrer geſchmälert, die Verufsfrendigkeit als Relfgionslehrer, als Organiſt und Chor⸗ dirigenten gemäindert und das Verhälinis zwiſchen Geiſt⸗ lichen und Lehrern, Kirche und Schule beeinträchtigt wird⸗ „Es muß ührigens um die ſachlichen Gründe einer Gegner⸗ ſchaft ſchlecht beſtellt ſein, wenn ſie zu ſolch unſubſtantiierten Beleldigungen und perſönlichen Angrifſen ihre Zufkucht nehmen muß.“ Tiefes Bedauern wird auch über die ungerech⸗ ten Vorſtöße des Herrn Geiſtl. Rats Wacker gegen den Dixrektor des Oberſchulrats, Herrn Stagtsrat Dr. Arns⸗ perger zum Ausdruck gebracht. Die Lehrer wünſchen dieſen verdienten Mann noch recht lange an der Spitze des hadiſchen Schulweſeus. Die Neufahrsbotſchaft ſagt u. a. zum Schluſſe, daß die Lehrerſchaft ihre nationale Pflicht wohl er⸗ kenne, daß in feſtgeſchloſſener Einigkeit und Kraft dem ge⸗ ſteckten Ziele zugeſteuert werde. ANus Stadt und Land. Maunheim, 10. Januar 1907. * Militäriſches. Wir brachten dieſer Tage die Mitteilung, daß der Bezirksofftzier, der ſ. 3. bei derHerbſtkontrollverſammlung Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Frank beleidigte, ſich in irren⸗ ärztlicher Behandlung befindet, ſodaß es mehr als fraglich er⸗ ſcheint, ob der Fall zur ſtrafgerichtlichen Aburteilung gelangt. Die„Volksſt.“ übernahm unſere Nachricht, nahm aber gleich⸗ zeitig Veranlaſſung, die von uns gemeldeten Tatſachen in der tendenziöſeſten Welſe parteipolitiſch auszuſchlachten. Das Blatt reſcher Geſchenke gelang es ihm ſchließlich nach vieler Mühe, einige eingeborene Ochſentreiber zu bewegen, im Flußtal weiter rück⸗ wärts nach Waſſer zu ſuchen. Nachdem ein Vorſtoß des Gegners auf ein Geſchütz zurückgewieſen worden war, ließ der Kampf auf bpefden Seiten an Hefligkeit nach, und das Fener wurde nur matt unterhalten. Es trat ein Zuſtand faſt bewußtloſer Erſchöpfung ein und die Widerſtandskraft der mit dem Mute der Verzweiflung Ringenden ſchien gehrochen. Da endlich, in der höchſten Not, nahte die Rettung. Es war den auf die Waſſerſuche geſandten Einge⸗ borenen geglückt, eiwas rückwäris im Auohtale eine Waſſerſtelle ausfindig zu machen. Sofart wurde ein Waſſerwaggen unter Führ⸗ ung eines Unteraffiziers entſandt. Sobald die erſten Waſſerſäcke in die Schützenlinie gelangten, kehrte den ermatteten Kriegzern neues Leben, Mut und Kraft zurück. Allein noch ernſtere Proben ſollten von der Widerſtandsſähig⸗ keit der Braven gefordert werden. Gegen abend erhielt Major Meiſter die Meldung, daß zahlreiche Hottentatten im Rücken det Kolonne das Flußtal gekreuzt hätten. Es war klar, der Gegner nützte ſeine Ueberlegenheit aus, um auch noch gegen den Rücken der kleinen deutſchen Schar vorzugehen. Die Lage wurde äußerſt kritiſch. Dazu begannen die Quglen des Durſtes von neuem, denn das wenjge Waſſer war bald gusgetrunken und triſches kungte bei der im Rücken drohenden Geſahr gicht geholt werden. Das Heran⸗ nahen des Oberſten Deimling mit ſeiner Kolonne wurde ſehn⸗ güchtig erwartet und— ſchon ſonfte ſich die Dämmerung hernieder da vernahm man plöblich Kangnendonner,— Deimling nahte Alle atmeten erleichtert auf. Das Jeuer wurde trotz der beran⸗ wnabenden Dunzelbeit lebhaſter und verſtummte erſt gegen Mitter⸗ wath t. Als der Tag dämmerle, hakten die Deutſchen zu ihrer grüßten Meßerraſchung bemerkt, daß die Beſetzung der Dünen in der Uinten Flanſe berſchwunden war. In der Front hiekt der Gegner nach Amit ſtarken Kräften feſt. Er hatte ohne Zweifel in der Nacht die Drlogleute in den Rücken der Deutſchen entſandt. Deren Lage wurde veczweiftungsvoll. In dem Fübrer reiſte nun der Eniſchluß einer rettenden Tat, die Sieg oder Untergang bringen mußie. Die Waſſerßdelle Nabas ſollte geffürmt werden. Major Meiſter beſabl Len Hauptmann Richard und mehrere endere Offiziere zu ſich, um Einzelne waren indes ſchon ſo erſchöpft, daß ſie kaum dem Befehl nachkommen konnten. Oberleutnant Grüner mußte von zwei Mann getragen werden, von denen der eine delirierte, Leurnant Kbewitz, welcher den Sturm mit den friſcheſten Leuten vom Flußtal aus unternehmen ſollte, ftel in eine ſchwere Ohnmacht und mußte zu⸗ nächſt zwei Stunden in ärztliche Behandlung gegeben werden. Leutnant Zwicke mußte von pier Mann gehalten werden, da er laut dilirſerend guf den Major eindrang und ihn erſchießen wollte! Gegen 11 Uhr vormittags wurden die Seitengewehre aufge⸗ pflanzt und nunmehr erhob ſich die ſtark gelichtete Linſe zum letzten Sturmlauf— allen voran der tapfere Hgußtmann Richard. Ein mörderiſches Feuer ſchlug den Stürmenden entgegen. Der Feind ſchien ſeine Stellung behaupten und den Kampf Mann gegen Mann gufnehmen zu wollen. Als er aber die von wilder Entſchloſſenheit und Todesverachtung erfüllte Schar, deren zum Stoß gefällte Bajoneite in der Sonne blitzten, immer näher auf ſich zukommen ſah, brach plötzlich ſeine Widerſteindskraft zuſammen: in wilder Flucht und laut ſchreiend verſieß er ſeine Stellungen. Die Waſſerſtelſe Graß⸗Nabas. war genommen. Es war ein Kampf ausgefochten worden, wie er ſchwerer und aufreſbender, aber auch ruhmvaller woßl ſelten je zuvor gekämpft worden iſt. Jener Sturmlauf mit den balbverburſteten, durch ein Heſtündiges cefecht erſchöpften Truspen iſt eine Tat, die ihresgleichen in der Kylegsgeſchichte ſucht. Tagesnemiqheſten. ruſſiſchen Generals Duchgkoff, die Gattin und Linder verließ, um mik den Kapitzn Eſſipoff nach Ameritg zu fliehen, hat gar einiger Zeit in der Oeffentlichkeit großes Auſſehen eregt. Akkerkei ſenſationelle Nachrichten machten die Runde, es wurde geſchildert, wie der verlaſſene Gatte racheglühend das flücheige Pärchen per⸗ folgte und ſie zon Stadt zu Stadt van einem Erdteil zum andern hetzle, ohne ſie zu erreichen. Nachdem die Flüchtlinge von Amerikg ſwieder nach England geeilt waren, gingen ſie dann nach Neuſee⸗ ihnen Anordnungen für die Ausführung des Sturmes zu geben.? Weſtauſtralien. land und landeten endlich in Hobarf. Von dort reiſten ſie nach Von Sidney vertrieb ſie die Flucht von Spionen; heim im Allg — Die Flucht vor dem Ehemaun. Die Flucht der Frau des erhebt u. g, den ſchwer beleidigenden Vorwurf, daß es gelte, den „adeligen Herrn einer gerichtlichen Verſolgung zu entziehen“, weshalb er plötzlich nicht mehr normal ſei. Demgegenüber muß ſeſtgeſtellt werden, daß es ſich bei dem Leiden des betr. Offiziers um einen derartig ſchweren Fall handelt, daß unſere Bemerkung, die ſtrafgerichtliche Aburteilung des als fraglich, vollauf berechtigt iſt. Uebrigens wird die Militär⸗ behörde jedenfalls in der ihr geei zu dem Artikel der„Volksſt.“ nehmen. *Bankdirektor a. D. J Speyer. Der Badiſchen Bank, Herr Jak peher, iſt Altexr von 75 Jahren a che ge ſt y blichene, ein wegen ſei bedeutenden in weiten Kreiſen ho 1870 in die Direktior der Verſtorbene dem verantwortungspollen und ſeine hervorragenden Fähigteiten in üb erf Weiſe nicht nur dem Banki! n auch dem Platz gmeinen 31 dmen gewußt. hat der Verhlichene in mehreren fachwiſſenſchaft Hinterlaſſen, die die Frucht i 0 2 dien bildeten. Seinem nicht in die Oeffentlichkeit zu treten. wenig davon erfahren, wie gern 1 dete. Speher, dem ein i Familienleben ſchieden war, hinterläßt au ſeiner Witwe Sohn und Toch Die Bürgerſchaft wird dem gusgezeichneten Manne ein ehrend Andenken bewahren. * Zur Bekämpfung der Serien⸗ und Prämienlosgeſchäfte haben die zuſtändigen preußiſchen Miniſter gufs neue in einem Erlaß aufgefordert. Sie betonen, daß die bisherigen Bemüh⸗ ungen eine Einſchränkung der Serien⸗ und Prämienlosgeſchöfte nicht zur Folge gehabt haben, vielmehr würde ber ſtrafbare Handel mit Anteilen an Loſen, insbeſondere Prämien⸗ und Se⸗ rienloſen in der Form von angeblichen Spielgeſellſchaften von zahlreichen ausländſſchen Firmen nach wie vor weiter befrieben. Nach der„Köln. Ztg.“ fährt der Miniſterialerlaß dann fort: In neuerer Zeit haben auch deutſche Unternehmer ſich dem er⸗ wähnten Geſchäftszweig zugewandt und bei der Veranſtaltung von Spjielgeſellſchaften ebenſo wie einzelne ausländiſche Firmen auch die pveußiſche Klaſſenlotterie mit in den Bereich ihrer Tätigkeit gezogen. Es iſt bereits angeordnet worden, dahiſt zu wirken, daß die Aufnahme von Anzeigen und Proſpekten der Unternehmer der Spielgeſellſchaften und ihrer Mittelsperſonen in die Kreisblöfter abgelehnt wird. Es erſcheint aber auch ge⸗ baten, die ſonſtigen Zeitungen und Zeitſchriften darüber aufzu⸗ klären, daß ſowohl der Handel mit Losgnteilen in der fingierten Form des Geſellſchaftsſpiels als auch deſſen Unterſtützung ſeitens der Zeitungen durch Aufnahme von Anzeigen und Proſpekten ſtrafhar iſt, und ihnen mit Rückſicht hierauf und im Intereſſe des Publikums die Zurückweiſung ſolcher Bekanntmachungen zu em⸗ pfehlen. Sollten die fraglichen Reklamen quch weiterhin von Zei⸗ tungen veröffentlicht werden, ſo ſind, wie die Verbreiter der Proſpekte ſelbſt, ſo auch die für den Inhalt der Blätter vergnk⸗ wortlichen Perſonen zur gerichtlichen Anzeige zu brin⸗ gen. Hand in Hand mit dieſen Maßnahmen muß gber elne fortgeſetzte Aufklärung des Publikums gehen, damit die Unternehmer durch den Mangel an Beteiligung ſchließ⸗ lich zur Einſtellung ihrer nicht mehr lohnenden Täkigkeit ge⸗ zmungen werden. Zu dieſem Zwecke halten es die Miniſter für erforderlich, daß von Zeit zu Zeit durch geeignete Preßnotizen auf das gemeinſchädliche Treiben der Lokteriegeſellſchaften ſowohl der inländiſchen wie der ausländiſchen, unter beſonderer Hervor⸗ hebung der Strafberkeit derartiger Unternehmungen hingewiefen und vor der Anknüpfung von Geſchäftsverbindungen eindringlich gewarnt wird. * Krauke Schulkinder. In neneſter Zeit iſt durch Schul⸗ ärzte und Pädagogen bei der ſchulpflichtigen Jugend eine auf⸗ ſallend zahlreiche Erkrankung an„adenoiden Wucherungen“ feſt⸗ geſtellt worden. Wie verbreitet das auf Sprechvermögen, At⸗ mung uſw. ſtörend wirkende Uebel iſt, mag daraus zu erkennen ſein, daß unter 2238 auf Wucherungen im Naſenrachenraum un⸗ terſuchten Schulkindern 78 Prozent der Knaben und 10,6 Proz. der Mädchen gefunden wurden, bei denen der Naſenluftweg ver⸗ legt war. Faſt drei Viertel der Knaben waren hierdurch ſchwer⸗ hörig geworden. 5 * Unentgeltliche Beerdigung iſt ſeit dem 1. Januar d. Is. im Kanton St. Gallen eingeführt. Das nunmehr in Kraft getretene Geſetz beſtimmt, daß die Koſten für Leichenſchau, amtliche Vekannimachung, Sarglieferung, Einfargung und Beſtattung auf dem Frviedhof von der politiſchen Wohnſitzgemeinde des Verſtor⸗ benen zu tragen ſind. Der Staat leiſtet den Gemeinden an die Koſten jeder Veſtattung einen Beitrag von 15 Franken, wofür im Belei — 10 gers erſcheine mehr et erſcheinend en Weiſe Stellung akob b S en nachmittäg im en. Der Ve Kennt im merkantilen n Werken bener Stu⸗ n entſprach es, e Allgemeinheit be⸗ 858 in Melbourne eingetroffen. Ihre Geldmittel waren aufgezehrt und die äußerſte Not war ihr Los. Eſſipoff machte ſich bereits mit dem Gedanken vertraut, ſeinem Leben gewaltſam ein Ende zu mgchen; die Frau ſah ſich vor die Notwendigkeit geſtellt, auf eine Anſtellung als Dienſtmädchen zu hoffen. Schließlich fielen ſie der Armen⸗ pflege anheim. Die Armenbehörden telegraphierten ſofort den Anverwandten; die Mutter der Entflohenen hat ihr nun tele⸗ graphiſch eine Summe angewieſen, die ſie vor der Not des Augen⸗ blicks ſchützt. General Huchakoff, intervtewt. Aber der General zeigte ſich keineswegs als der rachedürſtende Wüterich, als den man ihn hip⸗ geſtellt hatte. Er erzählte, daß er nach ſeiner Newyorker Reiſe 0 nicht mehr um die Entflohene bekümmert habe; ſeine Fahrt nach Newyork ſei nur unternommen worden, reden wollte, von Eſſipoff gbzulaſſen. legenheit gusſchließlich in den Händen der Frau Juchaloffs Mutter. Während der letzten ſechs Jahre befand ſich Frau Oucha⸗ koff in Behandlung des bekanten Nerpenarztes Dr. Roſen. An ihrer Flucht, ſo ſagt der General, baftet abſolut nichts Romgn⸗ tiſches; ſie iſt die Tragädie einer geiſteskranfen Frau. Sein eln⸗ ziges Empfinden ſei das Gefühl des Mitleſds füör ſeine kragſe Frau; noch hente würde er ſie, um der Kinder willen, freudig will⸗ kommen heißen, wenn ſie zurückkehre.. VBermiſchtes. — Humordes Auslandes. Dorg:„Derr Cuffer ſagt mir, meine Schönheit ſei ganz klaſſiſch.“— Laurg:„Das ſtimmt, Lieb. Weißt Du, wenn elwas als klaſſiſch bezeichnet wird, dann muß es ſchon ziemlich antik ſein.“ — Die Taube gls Lebensretter. Eine mertvolle Tauhe, die dem Taubenzüchter Mr. W. Marris in Dave verloren gegangen war, wurde auf merkwürdige Weiſe wieder⸗ gefunden. Mr. Morris bemerkte, daß eine ſeiner Tauben tägll wiederholt auf einen Kamin flag und Jutter in den Kamin fallen ließ. Da ſich dies drei Tage lang wiederhalte, wurde der Kamin zur Feſteſlung der Urſache unterſucht und die vermiüte Taube auf gefunden, die tratz Rauch und Ruß am Leben geblicben war. 1* — a— 5 * — Inzwiſchen hat man den verlaſſenen Gatten, den weil er ſeine Gaitin über⸗ Seitdem liege die Ange⸗ CCTC( ˙ 22;üͤã õĩVD»,ẽd—2ʃ2—ů b— R di zbei ſtehen als Reſervewagen bereik. Die Wagen ſind in der 1 begleitet nur ein Mann, der Führer, während auch beim kleinſten Klei * draphen⸗Vereine Stolze Schrey für Nordbaden Mannheim, 10. Jannar 8. Seite“ kant. Budget für 19 eingeſetzt iſ zu ſorgen habe Aoc te vor ſich zu Pfälzerwald⸗Verein. Jahreswende drängen und ube bannen, kritt nunmehr bei den Wäldlern wieder das Verlangen nach einer fri⸗ ſchen, fröhlichen Bergfahrt in den Vordergrund des Intereſſes Als Ziel der erſten diesjährigen nderung hat ſich der Pf zermaldverein die gebirgige Umgebung Neuſtadts aus⸗ erſehen. Von der Perle der Pfalz wenden wir uns dem Weinbiet zu, das wir auf guten, markierten Wegen erreichen. Wir ver⸗ laſſen den Gipfel auf dem Wege nach Oſten und ſteigen herab zum Hohfels und der wenig unterhalb liegenden Wolfsburg. Dann geht es hinunter über den Speyerbach ins Schöntal zur bekannten Königsmühle, wo Frühſtücksraſt vorgeſehen iſt. Durch das Hirſchtal ſteigen wir ſpäter auf und gelangen an der Hohe⸗ loogquelle und am Hange der Hohelopg vorbei zum Hahnenſchritt, von wo der Aufſtieg zur Kalmit auf der Weſtſeite erfolgt. Auf der Oſtſeite des Berges herab gelangen wir wieder zum Hahnen⸗ ſchritt und dann rechts abbigend auf den neuen Weg, der vom Pfälzerwaldverein gebaut wurde und in allmählichem Fall mit herrlichen Ausblicken hinunter zur Maxburg führt. Nach einem kurzen Aufenthalte auf der hiſtoriſchen Stätte ſteuern wir dem Endpunkt der Wanderung, Hambach, zu, wo ſich die Wanderſchar zum fröhlichen Mahle zuſammenfindet. Die Rückreiſe erfolgt ab Neuſtadt. Vorzügliche Wege, angenehme Steigungen und eine guke Verpflegung ſind die Merkmale dieſes Winterausfluges. Friſch auf! t 80 000 Franken Gemeinderäte dirfür Weiſe und untber 07 2 8 N, daß die B , die ſich um die Wa — — Der„Deutſche Reiterverein Maunheim“(Verein ehemaliger Angehöriger berittener Waffen) hielt am Samstag in den Sälen der Kaiſerhütte ſeine erſte Weihnachtsfeier ab. Eingeleitet wurde die Veranſtaltung durch einige Muſikſtücke der Kapelle Hammel. Nachdem der zweite Vorſitzende eine kurze, dem Feſte entſprechende Anſprache gehalten hatte, trug Fräulein Dora Lu⸗ däſcher das Melodrama„Das Glöckchen von Innisfähr“ mit Gefühl vor. Der übrige Teil des Abends wurde ausgefüllt mit Theaterſtücken, humoriſtiſchen Geſangsvorträgen, akrobatiſchen Aufführungen der Gebr. Ludäſcher und Baritonſoli des Herrn Winkler. Jeder Mitwirkende gab ſein beſtes, ſo daß die An⸗ weſenden auch nicht mit ihrem Applaus kargten. Viel zu dem Gelingen der Veranſtaltung trug Herr Muſiklehrer P. Le mz bei, der in anerkennenswerter Weiſe die Klavierbegleitung übernom⸗ men hatte. Nach den Aufführungen wurde das Tanzbein ge⸗ ſchwungen. ö* Der hieſige Damenfriſeur⸗, Perrückenmacher⸗ und Friſeur⸗ gehilfenverein wird am Sonntag, den 13. Jauuar in den Sälen des Kaſinos ein Preis⸗ und Schaufriſieren abhalten. Dieſer Preisbewerb dürfte äußerſt intereſſant werden, da ſich von Frankfurt, Wiesbaden, Heidelberg und Stuttgart Kollegen dazu angemeldet haben. Von der Stadt Mannheim, ſowie von der hie⸗ ſigen Handwerkskammer, wurde zu dieſer fachgewerblichen Ver⸗ anſtaltung in dankenswerter Weiſe je ein Ehrenpreis geſtiftet. Außerdem haben verſchiedene Groſſiſten der einſchlägigen Bran⸗ ſchen den Verein durch wertvolle Geſchenke unterſtützt, welche als weitere Preiſe verwendet werden. Die fachliche Leitung hat Herr P. Vollmer in uneigennütziger Weiſe ohne jegliche Entſchädi⸗ gung übernommen. Friſiert wird in zwei Kategorien(hiſtoriſch oder modern]. Bei der erſten Kategorie iſt die Beteiligung fthe alle Gehilfen offen, während die zweite Kategorie nur für An⸗ fänger der diesjährigen Fachſchule beſtimmt iſt, um den jungen Kollegen ein Anſporn zu ſein. Hoffentlich tragen alle Berufs⸗ angehörigen dazu bei, daß das Feſt der Friſeure einen dem Jubi⸗ läumsjahr entſprechenden Erfolg hat.(Näheres ſiehe Annoncen.) * Im Kaiſerpanorama B 1, 7a, wird dieſe Woche eine Serie don„Japa“ geboten, die einen lehrreichen Ueberblick über das Leben und Treiben der Javpaneſen ſowie über die landſchaftlichen Schönheiten dieſer ertragreichen Inſel im indiſchen Ozean bietet. Ueber allem ruht der Zauber des Drients und ſympathiſch be⸗ rühren die vor uns im Bilde erſtehenden Bewohner von Java. Es ſind durchweg künſtleriſch vollwertige Aufnahmen in dieſem intereſſanten Zyklus, der neben landſchaftlich Schönem, abwechs⸗ 110 1 lungsreich reizende Szenen, wie Volksfeſte, Schaubühne, inder⸗ gruppen, Straßenverkehr uſw. enthält. Wir werden auch in eine Kaffeeplantage geführt und bewundern auch die herrlichſten ſüd⸗ ländiſchen Früchte. Hauptſächlich ſind es die Plätze Bondowoſy, Priga und Griſſee, bon denen dieſer Zyklus, der noch bis Sams⸗ tag Abend zu beſichtigen iſt, Anſichten enthält. * Akkumulatorenwagenbetrieb im Vorortsberkehr. Am 1. Februar wird ein Vorortsverkehr mit Akkumulato⸗ renwagen bon Mainz nach Rüſſelsheim, Oppen⸗ heim und Ingelheim eingerichtek. Damit tut die Eiſen⸗ bahndirektion Mainz einen wichtigen Schritt auf dieſem Gebiete, denn in keinem anderen Direktionsbezirk der preußiſch⸗heſſiſchen Staatsbahnen ſind bisher Akkumulatorenwagen in Betrieb, wäh⸗ rend ſolche ſchon ſeit Jahren zwiſchen Worms und Ludwigshafen laufen. In der Direktion Saarbrücken wird die gleiche Einrich⸗ tung geplant, wenn ſie ſich in Mainz bewährt. In Mainz werden zunächſt fünf Wagen angeſchafft, drei ſind ſtändig in Betrieb und Eiſenbahnwerkſtätte Tempelhof aus Stadtbahnwagen umgebaut, ſie bieten Platz für'ſwa 50 Perſonen und enkhalten nur Abteile dritter Klaſſe. Gepäckbeförderung iſt ausgeſchloſſen, die Fahrpreiſe ſind die gleichen, wie für die Züge. Die Geſchwindigkeit iſt die der Perſonenzüge, etwa 40 bis 45 Kilometer in der Stunde. Der Fahrplan der Wagen iſt ſo eingerichtet, daß ſie zwiſchen den Per⸗ ſonenzügen verkehren. Ihr Betrieb ſtellt ſich für die Eiſenbahn⸗ derwaltung weſentlich billiger, als der der Züge. Der Wagen Eiſenbahnzug mindeſtens vier Mann Perſonal nötig ſind. Eingebrochen wurde verfloſſene Nacht in die Mannheimer derfabrik Heymann u. Co. G 7, 17. Entwondet wurden Kleidungsſtücke im Werte von über 1000 M. Aus dem Grossherzogtum. 8Weinheim, 8. Jan. Der Verband der Steu o⸗ Führung ihrer Lehrer in die für ſie beſtimmten Lokale ein. Nach di . Sch e 0 — eEth raft⸗Mannheim, Erneſt weikart(14 Jahre alt) ⸗H zenburger⸗Ludwigshafen, e rslautern, ger⸗Ludwigshafen, Paul 14 Haas⸗Heidelberg mit 295 Silben und mit 290 Silben. Karlsruhe, 8. Jan. In der Stadt Karlsruhe mit ihren mehr als 100 000 Einwohnern werden täglich 58 669 Liter Milch Jrbraucht. Davon werden 5060 Liter in der Stadt und ihrer Vororten ſelbſt ereugt, 20473 Liter per Achſe und 33 136 Liter per Bahn eingebracht. Der tägliche Milchkonſum auf den Kopf der Bevölkerung beträgt 0,527 Liter.— Das hieſige Reform⸗ Nealgymnaſium beſteht ſchon mehr als ein Jahrzehnt ſeben dem ſtaatlichen Gymnaſtum und der ſtädtiſchen Oberreal⸗ ſchule und ſowohl die Eltern als die Prüfungskommiſſäre ſind mit dieſer Schulgattung ſehr zufrieden. Die Abiturienten haben in den alten Sprachen durchweg gut abgeſchnitten, worauf man am nteiſten geſpannt war. Da wegen des großen Zudranges drei Parallelklaſſen nötig wurden, ſoll die Anſtalt geteilt werden. Ein Noubau für eine zweite Reformſchule, der nahezu 1 Million koſtet, wurde dieſen Sommer in der Gartenſtraße begonnen.— Unter dem Verdacht des Kindsmordes wurde eine 24 Jahre alte Kellnerin aus Wiſte verhaftet. Die Feſtgenommene will ihr Kind vor 4 Wochen in ein Hemd eingewickelt, in einem braun en Packpapier verpackt und umſchnürt, in den ſtädtiſchen Rheinhafen geworfen haben. Das Paket mit der Kindesleiche wurde bis jetzt noch nicht aufgefunden.— In letzter Zeit wurden jeweils nachts in den Ortſchaften Eggenſtein, Hagsfeld, Rintheim, Rüp⸗ purr, Teuſch⸗ und Welſchneureut zum Trocknen aufgehängtes Weißzeug geſtohlen. Als Täter wurden geſtern der 29 Jahre alte Taglöhner Friedrich Frei aus Kuielingen und ſeine Ehefrau, die ſeit etwa drei Monaten in der Oſtſtadt wohnten, ermittelt und feſtgenommen. Frei hat bis jetzt 14 Wäſchedieb⸗ ſtähle zugeſtanden. Di: geſtohlenen Sachen wurden teils verſetzt, teils verkauft. * Wolfach, 9. Jan. Montag nachmittag landete lt.„B. Pr.“ ein Luftballon an der Zelluloſefabrik bei Kirnbach. Dem Korbe entſtiegen drei Inſaſſen: der Führer Hauptmann v. Abereron, Füſſ.⸗Regt. Nr. 39, und die Herren Albert Jung und Hurgo Jacobi, ſämtlich aus Düſſeldorf. Der Ballon war um 9 Uhr bormittags in Düſſeldorf auſgeſtiegen. Bis 12.50 Uhr hat er ſich in und über Wolkenſchichten befunden. Gegen 3 Uhr nachmittags wurde ein mächtiges Bergland und ein Fluß geſehen. Es wurde angenommen, daß man ſich auf der linken Rheinſeite in der Pfalz oder dem ördlichen Elſaß befände. Durch Ausgabe eines halben Sackes Ballaſt ſtieg der Ballon von 400 Meter auf 3100 Meter und hielt ſich hier oben in einer Gleichgewichtszone. Es begann jetzt kalt zu werden, da die Sonne hinter den Wolken ganz ver⸗ ſchwand. Die hereinbrechende Dunkelheit zwarg die Luftſchiffer, an die Landung zu denken. Die durchſchnittliche Geſchwindigkeit betrug 45 Kilometer in der Stunde, zeitweiſe muß ſie faſt das Doppelte betragen haben. Gegen.35 Uhr ſahen die Luftſchiffer ein mächtiges Gebirge, was für Vogeſen oder Schwarzwald ge⸗ halten wurde. Der Ballon überflog einen Ort(Wolfach) und ſenkte ſich langſam in einem Flußtal zur Erde. Die ſehr glatte Landung war bei Kirnach, 2 Kilometer ſüdlich von Wolfach. Die Luftſchifſer begaben ſich nach Wolfach. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Am Montag ſtürzte in Lützelſachſen an dem Neubau des Herrn Peter Brenner aus Weinheim der bei Zimmermeiſter Klaus Jäger in Weinheim beſchäftigte Zimmermann Friedrich Mayer aus Ham⸗ burg beim Aufziehen von Brettern vom Baugerüſt und blieb bewußtlos liegen. Er wurde nach Weinheim in das Krankenhaus berbracht.— Unweit des Nieferner Bahnhofs ereignete ſich am Dienstag ein Unglück. Als nachmittags der Güterzug von Pforzheim kam, war der Bahnwärter Reinhardt unterhalb des Bahnhofs auf der Strecke mit Anziehen von Schrauben an den Schienen beſchäftigt. Er hörte den Zug nicht herankommen und wurde von demſelben überfahren, ſo daß er ſofort dot war. Reinhardt war ſchon 72 Jahre alt.— Das Belchenhaus auf 1 1* ebrand⸗Mannheim; 210 Silben: K. Roth Fr. Gille⸗Mannheim; 220 Silben: Fr. Kauf⸗ Ph. Zutavern⸗Heidelbe 200 Silben: Helene E. Hiller⸗Mannheim, Aug. Bur⸗ Schulz 14 Jahre alt)⸗ 0 Silben: Jak. Waldbott⸗Ludwigs⸗ hafen; 100 S 1 Lanzett⸗Ludwigshafen, Fritz Frank⸗ Mannheim; 80 Silben: Kätha Liebig⸗Weinheim, Emil Deutmann⸗ Mannheim. Im Wettleſen erhielten Preiſe: Annapildebrand⸗ihr Ende erreicht und wurden die Preiſe wie folgt zuerkannt: Cy⸗ Mannheim mit 520 Silben, Aug. Burkei⸗Kaiſerslautern mit 348 ganiewiecz erhiekt als 1. Preis 3000 Kronen. Friſtenski und Pyt⸗ Silben, Jak. Sprenger⸗Ludwigshafen mit 305 Silben, Helene Ph. Zutavern⸗Heidelberg 8 erſolgten Säbelſchlägeref unter Soldalen durch einen Säbelhieb Über den Schädel ſe ſo daß er in das Lazaret verbracht werden mußte. „Wiesbaden, g. Jan. Hier ſtarb nach 17jährigem Krankenlager im Alter von 36 Jahren ein Architekt, deſſen Kör⸗ per, namentlich die Muskulatur, an einer langſamen, aber be⸗ ſtändig zunehmenden Verſteinerung litt, ſo daß er zuletzt mumifiziert erſchien, völlig unbeweglich war, nur die Augenbe⸗ wegung deutete auf Leben. Der Bedauernswerte konnte zuletzt nur noch künſtlich mit flüſſigen Speiſen ernährt werden. Sport. Die Wiener Ringkampf⸗Konkurrenz int Zirkus daten wurde einer hr ſchwer verletzt, Beketow hat laſinski teilten den 2. und 3. Preis von zuſammen 4500 Kronen. Beaucairois 4. Preis(1000 Kronen). Ein Troſtpreis wurde wie folgt verteilt: Mourzouk 1.(800 Kronen), Hitzler 2.(500 Kronen), Strenge 3.(200 Kronen). 1 500 000 Mark Staatspreiſe ſind auch diesmal wieder als „extraordinäre Verſtärkung des Di e es Dispoſitionsfonds zu Prämien bei Pferderennen“ in den preußiſchen Staatshaus worden. .Sp. Fußball. Eine der beſten engliſchen B Mannſchaften, die erſte Mannſchaft der„Newceaſtle Unttede, wird im Laufe dieſer Saiſon nach Deutſchland kommen. Die Eng⸗ länder werden in Frankfurt, Mann heim, Karlsruhe, Heidelberg und Pforzheim Wettſpiele gegen deutſche Mannſchaften ausfechten. „Deer Tod des Jockeys H. Lewis, der als Nachfolger von H. Ahlin für den Stall des Frhrn. Ed. v. Oppenheim und R. Han engagiert wurde, wird von Wiener Tagesblättern gemeldet. N. dieſen Mitteilungen iſt Lewis am 24. Dezember in Los Angel in Kalifornien durch einen Sturz in einer Steeple⸗Chaſe t8dl verunglückt. Lewis ritt nach ſeiner Ankunft in Kalifornien zuerſt in Flachrennen, verſuchte ſich dann aber nach dem Beiſpiele OCon nors auch in Hindernfsrennen, und zwar mit beſtem Erfolge. Für das Meeting am heiligen Abend in Los Angelos hatte Lewis den Ritt auf Mr. E. J. Baldwins Potrero Chico übernommen. Lewis fühlte ſich bei ſeiner Ankunft auf der Rennbahn unwohl und bat deshalb an der Wage um die Erlaubnis, den Ritt in letzter Stunde abgeben zu dürfen. Er erhielt dieſe Erlaubnis nicht und mußte in den Sattel ſteigen. Nach dem Start war er ſofort an der Spitze, aber noch vor der erſten Hürde ſchwankte er im Sattel, fiel vom Pferde und über ihn hinweg ſtürmte das ganze Feld. Lewis wurde mit ſchrecklichen Verletzungen vom Platze getragen und mi eine Stunde ſpäter tot.**VV Gerichtszeſtung. Mannheim, 9. Jan.((Strafkammer 12015 Landgerichtsdirektor Obkircher. Vertreter der Großt. Sten behörde: Amtsanwalt 9 50 eĩ Bei einem Wendungsmanöver, das der Kapitän Joſef W ner bom Boot„Germania“ kürzlich an der Mündung des f hafens ausführte, riß das Seil, an dem ein Anhängeſchiff geſchlep wurde und es gab eine Kolliſion mit einem anderen Schiffe durch namhafter Schaden entſtand. Wagner erhielt einen S befehl von 40., erhob aber Einſpruch und wurde vom Schö gericht lreigeſprochen. Auf die Berufung des Staatsanwaltes wurde dieſes Urteil heute lediglich beſtätigt. Das Manöver an fi hätte nicht zur Kolliſion geführt. Der Unfall wurde nur dur das Reißen des Seiles verſchuldet. Für dieſes Reißen des Taues trifft den Angeklagten keine Verantwortung, weil ihm nach den be⸗ ſtehenden Vorſchriften die Verpflichtung, das Tan zu prüfen, nicht obgelegen habe und es auch praktiſch unmöglich ſei, das Tau auf u unterſuchen. Vert.: Rechtsan haltsplan eingeſtellt er⸗ erufsſpiel ſeine innere Beſchaffenheit z Lindeck. Der Kaufmannslehrling Ernſt Hinderer aus Heidelberg der hier bei dem Kaufmann Georg Springemann in ſtand, wurde eines Tages auf die Zentralſtelle des Allgemeine battſpar⸗Vereins geſchickt, um ein Kouvert Sparmarken fü zu holen. Der Neffe des Verwalters der Zentrale, des manus Wendelin Ebert, gab ihm aus Verſehen zwei uv Das eine behielt dann der Lehrling für ſich und leugnete den ſitz, als dem Verbleib nachgeſorſcht wurde. Eine Durchfuch führte zu keinem Ergebnis, aber da Hinderer ſchon wiederhol Unredlichkeiten hatte zu ſchulden kommen laſſen, ſo wurde das Schöffengericht geſtellt. Dieſes erkannte trotz ſchwerer Vet dachtsgründe auf Freiſprechung. Nachträglich wurden die Mar bei dem jungen Manne gefunden, weshalb der Staatsanwalt Be⸗ rufung einlegte. Der Angeklagte beſtritt auch heute noch den Die ſtahl. Den Beſitz der Marken ſuchte er durch die kühne Behauß zu erklären, er habe ſeine Erſparniſſe in Marken angelegt, um der Berſuchung, das Geld auszugeben, beſſer widerſtehen zu könner Im Laufe der Verhandlung geſtand er aber einerſeits zu, be 72 J dem badiſchen Belchen wurde am 5. Januar für die Dauer der Wintermonate geſchloſſen.— Dienstag morgen wurde der 72jährige Philipp Hagen von Deggenhauſen erfroren aufgefunden.— Wie ſehr alljährlich immer mehr von dem bil⸗ ligeren Brot und Mehl in den benachbarten Schweizerorten Emmishofen und Kreuzlingen von den Bewohnern von Kon⸗ ſtanz Gebrauch gemacht wird, zeigt ſich heuer wieder daran, daß bereits 300 Brotkarten auf dem Rathaus mehr gelöſt wurden, als am gleichen Tage des Vorjahres; im ganzen jetzt ſchon über 3000 Stück. Der Inhaber einer ſolchen Karke darf täglich bis zu 6 Pfund Brot oder Mehl zollfrei über die Grenze holen und ſpart dabei 10—12 Pfg. pro Tag. Eine ſolche Karte koſtet den Löſer den Betrag von 30 Pfg. Pfalz, heſſen und Umgebung. Kleinkarlbach, 9. Jan. Die Veruntreuungen bei der hieſigen Spar⸗ und Darlehenskaſſe betragen lt. „Pf. Pr.“ über 19000., was als ein ſehr beträchtlicher Verluſt zu erachten iſt, da der Verein nur etwa 50 Mitglieder, meiſt klei⸗ nere Leute, zählt. Nach Lage der Verhältniſſe ſind die Mitglieder nicht geneigt, das Manko zu decken, da der frühere Rechner, der Buchhalter Karl Wendel bereits 5 Jahre aus dem Amte iſt. * Birkenau, 9. Jan. Am Montag fand in Gegenwart des Baurats Zimmermann ſowie des Kreisſchulinſpektors Judith die Uebergabe unſeres neuen Schulhauſes an die Gemeinde ſtatt. Nach Uebergabe des Schlüſſels an Herrn Bürgermeiſter Brehm und Oeffnung der Pforte zogen die 6 Schulklaſſen unter kurzer Beſichtigung der verſchiedenen Räume begaben ſich die Herren mit dem Orts⸗ und Schulvorſtande in das Lehrerkonfe⸗ renzzimmer, wo zunächſt Baurat Zimmermann einen kurzen Re⸗ chenſchaftsbericht über den Neubau erſtattete. Nach verſchiedenen Anſprachen begab man ſich in das Lokal des Herrn Joh. Bern⸗ hard., wo ſich die eigentlich? Feſtfeier abwickelte. 8 Mainz, 9. Jan. Seit Monaten werden hier zahlreiche Sittlichkeitsverbrechen an Kindern verübt, ohne daß es gelingen wollte, den Uebsltäter zu ermitteln. Geſtern wurde er nun endlich in flagranti vor nalſchutzmann D einem früheren Markendiebſtahl die Mark Studien und iſt hier ſeit 26 Jahren Univerſitätsleh Zeit wirkte er auch als Leiter der ſtädtiſchen Station en einer Entde daß er ſie zwiſchen ein beleg Das Urteil lautete auf 14 Tage Gefä Als kürzlich über das Vermögen des Weinwirts Franz B der Konkurs eröffnet wurde, erregte dies unter ſeinen Bekannte⸗ geradezu Senſation. Der Mann hatte ein ausgezeichnetes Ge⸗ ſchäft, hatte an früheren Hausverkäufen viel Geld berdient niemand wußte davon, daß er verſchwenderiſch gelebt habe. nun ſollte er in anderthalb Jahren eine Schuldenlaſt 150 000 angehäuft haben. In einer Gläubigerverſammlung kam es ſtürmiſchen Auftritten und noch auf der Treppe des Geri bäudes machte Hofbäcker Friedrich Auch ſeiner Empörung indem er Bemerkungen fallen ließ, wie:„Der hat geſtohlen un betrogen, er hat jetzt noch mehr Geld wie vorher“ und derg Konkursverwalter Kaufmann Bühler, der dieſe Aeußerungen dadurch entzogen zu haben, Brot praktizierte. überſchritten. Aus ſeinen Aeußerungen gehe die Abſicht der leidigung hervor. Die geringſte zuläſſige Strafe wurde gemeſſen erachtet, weil der Beklagte ſich in einer gewiſſen rechtigten Erregung über den Konkurs beſand, ven er ſelbſt leichtfertig hielt und den auch andere in gleicher Weiſe beurtei Der Privatkläger war durch Rechtsanwalt Dr. Franztz, der klagte durch Rechtsanwalt Dr. Seelig vertreten. Theater, Runſt un coiſenscgaf Hochſchulnachrichten. Dr. med. und phil. Paul J. iſt in Leipzig geſtorben. Er war am 24. Januar 1853 geboren. Er war als Arzt und als mediziniſcher Sch gleich bekannt und geſchätzt.— Der Berliner Dermatologe Dr. Guſtav Behrend feiert heute, den 10. ds. Mts. ſei Geburtstag. Er ſtammt aus Neuſtettin, machte krankheiten. 1897 erhielt er vor allem d den Profeſſortitel Lehrburß ee 72 Selte 11 3 133 ruerat⸗Amzelger,(abebfa e Fafultät und der Familie des großen Gelehrten. Die Büſte wurde von dem inzwiſchen verſtorbenen Profeſſor F. Hartzer geſchaffen, der du Bois noch perſönlich gekannt hat. Für die erſte graphiſche Ausſtellung des Deutſchen Künſtler⸗ bundes im deutſchen Buchgewerbemuſeum zu Leipzig ſtellt der Vor⸗ ſtand der Villa Romana in Florenz einen Atelier⸗ und Geldpreis bis zur Höhe von 2000 M. innerhalb der Zeit vom 15. April 1907 bis gum 15. April 1908 zur Verfügung. Der Preis kann auch in gwei Teilen vergeben werden. Die Verlefhung erfolgt durch das Preisgericht der Ausſtellung. Die bisherige Theaterabteilung beim Polizeipräſidium Berlin ſoll zu einer ſelbſtändigen Abteilung au ltet wer⸗ den. Infolge deſſen dürfte der Regierungsrat, welcher die Abteflung leitete, zum Oberregierungsrat befördert wer⸗ den. Regierungsrat Glaſenapp hat ſich durch ſeine umſichtige Ref⸗ litera⸗ di und verſtändnisvolle Führung der ſchwierigen Geſchäfte ſorts mehr als ſeine Vorgänger das Vertrauen der riſchen Kreiſe gewonnen und nach Kröften dazu beigetragen. daß die leidigen Zenſur⸗Konflikte, die früher ſo oft böſes Blut gemacht haben, ſeit geraumer Zeit zu den Seltenheiten gehbren. Anna Haverland, die unvergeſſene einſtig gine des Dres⸗ dener königlichen Schauſpielhauſes, wird zur Nreude ihrer vielen Verehrer nach langer ſchwerer Krankheit nun langſam ihrer Kunſt gltrückgegeben. Wenn ſie denen, die vr einigen Tagen in ihrem Heime auf dem Weißen Hirſch um ſie verſammelt waren, auch nur ſchlichte Gebichte und Märchen vorlas, ſo merkte doch jeder deuklich, Haß ſie ſchon beinahe wieder im Vollbeſitz ihrer Kräfte iſt. Fräulein Haverland las zuerſt Gedichte von Goethe und Heine. Auf die ern⸗ ſten Dichtungen ließ die Künſtlerin heitere Märchen folgen, Dech⸗ kungen von Leander, Baumbach und Anderſen. Der Genuß, den ſie mit ihren Darbietungen ihren Freunden bereitete, war ein voller und großer.. Der Wiener Männergeſaugverein wird ſeine Sängerfahrt nach Amorika am 20. April von Genna aus mit dem Dampfer „Ozeana“ antreten“ Ihm ſind von ſo vjelen Städten Nordamerikas Einladungen zugegangen, daß es unmöglich fein wird, allen Folge zzu leiſten; ſoweit bisher feſtſtehr, werben Newyork, Baltimore, Philadelphia, Waſhington und Voſton beſucht werden. An der Amerikafahrt, die etwa fünf Wochen dauern dürfte, werden vor⸗ Kusfichtlich auch einige Damen teilnehmen. Eein Michelangelo⸗Muſeum in Florenz. Der neue italieniſche Weneraldirektor der ſchönen Künſte, Ricci, will in der Floren⸗ tiner Akademie— die heute eine Sammlung Gipsabgüſſe von Werken Michelangelos enthält— ein Muſeum echter Werke des Unſterblichen Meiſters errichten. Neben dem bereits dort befind⸗ lichen herrlichen„David“ ſollen nach Riceis Abſicht möglichſt alle in italieniſchem Staatsbeſitz befindlichen Werke Michelange⸗ los in Florenz zur Aufſtellung kommen, ſo die erſt vor kurzer Zeit aufgefundene Stromallegorie, ſowie die vom König über⸗ laſſenen vier Sklaven aus Villa Boboli(Pendants zu den Skla⸗ dven im Loure). Das neue Michelangelo⸗Muſeum wird alſo— rechnet man noch zwei Werke aus dem Muſeo Nazionale hinzu — mit acht Originalſchöpfungen des Meiſters eröffnet werden. Drahtloſe Telegraphie in Italien. Im italieniſchen Poſt⸗ und Telegraphenminiſterium ſind ſoeben die Pläne eines intereſſanten Projektes fertig geſtellt worden. Ganz Italien wird mit einem Netz drahtloſer Telegraphie überzogen, zunächſt ſollen Mailand, Turin, Genua, Bologna, Neapel, Palermo und Cagliari mit ein⸗ ander verbunden werden. Nach Ausführung des Planes wird es möglich ſein, telegraphiſche Mitteilungen auf drahtloſem Wige zu viel niedrigeren Taxen zu pefördern, wie bisher. Eine belgiſche Polarexpedition. Die belgiſche Regierung hat, wie aus Brüſſel berichtet wird, zur Anſchaffung einer Bibliothek, bie alle auf die Erforſchung der Polargebiete bezüglichen wiſſen⸗ ſchaftlichen Werke umfaſſen ſoll, ihre Hilfe verſprochen. Die Vor⸗ arbeiten für dieſes groß angelegte Unternehmen ſind bereits zum großen Teil vollendet. Aber die Freunde der Polarforſchung, die ſich in Belgien von jeher ſo rege gezeigt haben, planen noch wich⸗ tigere und größere Dinge. Es wird jetzt in Belgien eine große neue Polarexpedition vorbereitet und die Sammlung von Geld⸗ mitteln, die dieſem Zwecke dienen ſollen, iſt bereits begonnen worden und findet in weiten Kreiſen tätige Unterſtützung. Huysman als Offizier der Ehrenlegion. Unter jüngſten Dekorierten der franzöſiſchen Ehrenlegion befindet ſich auch der Dichter Jorris⸗Karl Huysmans, der bekanntlich ſeit langem ein eifriger Vor⸗ kämpfer der katholiſchen Kirche iſt. Es muß daher aufs höchſte überraſchen, daß die Regierung gerade dieſem Manne, der alle antiklerikalen Anſchauungen auf das Heftigſte bekämpft hat, eine Auszeichnung hat zu Teil werden laſſen und Huysmans ſelbſt iſt, wie der„Gaulois“ ſchreibt, über dieſe unwillkommene Ehrung am meiſten erſtaunt. Huysmans, der gegeywärtig ſehr leidend iſt, wird wahrſcheinlich die Ernennung ablehnen, denn wenngleich er Kur in ſeiner Eigenſchaft als Dichter und wegen ſeines künſt⸗ leriſchen Wirkens von dem Miniſterium des öffentlichen Unter⸗ richts und der ſchönen Künſte die Auszeichnung erhalten hat, kann er doch den Menſchen nicht von dem Künſtler trennen und wird von der Regierung, deren Vorgehen er verdammt, ſich nicht be⸗ lohnen laſſen. Alte Shakeſpeare⸗Ausgaben. In London wurden für eine Quartoausgabe des„Sommernachtstraum“ vom Jahre 1000 5000 Mark bezahlt. Eine Quartaausgabe des„Kaufmann von Vene⸗ dig“ vom ſelben Jahre erzielte 7600., während eine Juartoaus⸗ gabe„König Lears“ vom Jahre 1608 die Rieſenſumme von Mark 38 180 brachte. Giacomo Puceini krifft in dieſen Tagen in Newyork ein, wo er kontraktlich dem am 16. Januar beginnenden Zyklus ſeiner Opern im Metropolitan Opern Houſe beizuwohnen hat. Nachdem Conried zu Gunſten Hammerſteins jedoch das Aufführungsrecht der„Bohme“ nicht zuerkannt wurde, beſchränkt ſich dieſer Zyklus auf„Manon Lescaut“,„Tosca“ und„Madame Butterfly“. In den beiden letztgenannten Werken treten Geraldine Farrar und Caruſo auf. An weiteren Novitäten bringt die Metropolitan Oper dann die Straußſche„Salome“ und die„Afrikanerin“ mit Frl. Fremſtad in neuer Einſtudierung. 0 1 den Der Wahlkampf. In Bayern. Faiſerslaukern, 11. Jan. Der Zentralausſchuß der Freiſinnigen Volkspartei für die Pfalz tagte geſtern in Neuſtadt a. d. H. und nahm einen Aufruf an die Parteimitglieder an, worin dieſe aufgeſordert werden, für den bisherigen Abgeordneten Schneider⸗Odernheim(natl.) gßu ſtimmen. Der Aufruf iſt lt.„Frkf. Ztg.“ von Rechtsanwalt Semibt.Kaiſerslautein unterzeichnet. . In Preußen. e e *Solingen, 9. Jan. Die Vereinigung aller Liberalen des Wahlkreiſes Solingen im gegenwärtigen Wahlkampfe hat dieſen mit einer Schwungkraft verſehen, wie wohl ſeit Jahr⸗ gzehnten nicht. Die Liberalen haben in Dr. Brunhuber einen HKandidaten gefunden, der auch das Intereſſe der ganzen Arbeiter⸗ ſchaft des Wahlkreiſes in Anſpruch nimmt. In jeder liberalen Verſammlung finden ſich zahlreiche Arbeiter ein, die mit ihrer Zuſtimmung zu den Ausführungen Dr. Brunhubers nicht zurück⸗ Halten. Dieſe bier eigentlich neue Erſcheinung mag auch viel⸗ leicht die ſoztaldemokratiſche Partei veranlaſſen, ihren Handidaten Scheidemann und andere Agitatoren in die liberalen Verſamm⸗ lungen zu ſchicken, wo ſie in den übrigens meiſt durchaus ſach⸗ lich geführten Beſprechungen gegen Brunhuber für ſich zu retten verſuchen, was zu retten iſt. Anderſeits erſcheint Dr. Brunhuber in ſozialdemokratiſchen Verſammlungen und erläutert auch hier ſein Programm mitten unter den Gegnern. Der ſozialdemo⸗ kratiſche Kandidat und bisherige Abgeordnete Scheidemann hatte Dr. Brunhuber den Vorwurf zu großer Jugendlichkeit gemacht. Darauf erspiderte der letztere, daß ein ſolcher Vorwurf von ſo⸗ zialdemokratiſcher Seite ihn um ſo mehr überraſchen müſſe, als doch gerade die Sozialdemokratie durch ihre Forderung auf Her⸗ abſetzung des Alters der Wahlberechtigten bei der Jugend ein polles politiſches Verſtändnis vorausſetze. Im allgemeinen läßt der Verlauf der Wahlbewegung die Hoffnung zu, daß der in un⸗ ſexem Kreiſe von Tag zu Tag wieder mehr aufflammende liberale Gedanke die Kraft beſitzen wird, den liberalen Kandidaten wenig⸗ ſtens zunächſt in die Stichwahl zu bringen. Das Zentrum be⸗ obachtete bis jetzt eine auffallende Zurückhaltung. Es hat den Arbeiterſekretär Röhling aus Düſſeldorf als Kandidaten auf⸗ geſtellt, aber größere Wahlperſammmlungen bis jetzt noch nicht ab⸗ gehalten. 4)VVVUV»!é! In Oldenburg. * Oldenburg, 10. Jan. Nationale und Bündler ſtellten geſtern als Kandidaten Freiherrn von Hammerſtein aus Abentheuer im Fürſtentim Birkenfeld auf und zwar laut „Frkf. Ztg.“ gegen den Wunſch der Berliner Zentralleitung. *** * Berlin, 10. Jan. Der Ton in der ſozialdemo⸗ kratiſchen Preſſe gibt der„Hilfe“ Anlaß zu folgenden Worten: 75 700 Wer in dieſen Tagen den„Vorwärts“ lieſt, bekommt wenig Eindruck davon, daß er das führende Blatt der größten demo⸗ kratiſchen Partei Deutſchlands in den Händen hat. Alles iſt auf den Ton der kleinſten Schadenſreude geſtimmt. Die Freiſinnigen werden behandelt, als ſelen ſie Betrüger. Keine Nummer ſindet ſich, in der nicht die Linksliberalen elend beſchimpft werden. Wir unſerſeits machen uns wenig aus dieſer dummen Manier, denn wir wiſſen, daß es ſich dabei vielfach um einfgche perſönlich: Ungebildetheit der jetzigen Vorwärtsredaktion handelt, aber die Folgen ſolcher täglichen Ungezogenheiten ſind doch ſehr bedauer⸗ lich, denn gerade durch dieſe an ſich wertloſen Alltagsſchimpfereien wird der freiſinnige Bürger ſchließlich unliberal gemacht. Er müßte ein Held im Dulden ſein, wenn er dieſe Pöbelhaftigkeit nicht gründlich ſatt bekäme. Der„Vorwärts“ dient durch nichts ſo ſehr der Reaktion, als durch den Mangel an gewöhnlicher politiſcher Anſtändigkeit. c. Bingen, 10. Jan. In Sachen der Reichstagswahl hatte das Zentrum geſtern abend eine Verſaßmlung der Vertrauens⸗ männer des Wahlkreiſes Bingen⸗Alzey. Die Verſammlung faßte den Beſchluß, eine Handidatur Keller⸗Steinbockenheim abzu⸗ lehnen. Keller⸗Steinbockenheim ſei nationalliberal ge⸗ ſinnt und dürfte daher vom Zentrum nicht unterſtützt werden. Der zuerſt vom Bund der Landwirte vorgeſchlagene Kandidat Michel Wolf⸗Stadecken ſoll jedoch mit allen Kräften unterſtützt werden, da Wolf entgegen umlaufenden Gerüchten bis heute noch nicht abgelehnt hat. Wolf gehört bekannktlich dem Bauernbund an und iſt Antiſemit. Einen eigenen Kandidaten wird die Zentrumspartei laut Beſchluß der Verſammlung nicht aufſtellen. Die Beſchlüſſe werden durch Herrn Juſtizrat Schmitt⸗ Mainz den Herren Keller und Wolf mitgeteilt. Der Beſuch der Verſammlung aus allen Teilen des Wahlkreiſes war ſtark, 6 5 5 Lelzie Hachrichten und Telegramme. * Häßloch, 9. Jan In der Zigarrenfabrik von Jak. Wittmann iſt ein Streik ausgebrochen. Sämtliche Zigarren⸗ und Wickelmacher, ſowie die Arbeiterinnen legten die Arbeit nieder, weil ſie erfahren hatten, daß ſie für einen Fabrikanten in Cannſtatt, deſſen Arbeiter ſich im Streik befinden, Zigarren anzu⸗ fertigen hätten, alſo Streikarbeit verrichten ſollten. Die Ver⸗ mittlungsverhandlungen ſeitens des Gaulefters des Tabalarbelter⸗ verbandes ſind geſcheitert. * Darmſtadt, 10. Jan. Der Großherzog hat der„Darm⸗ ſtädter Zeitung“ zufolge den außerordentlichen Profeſſor an der Uniperſität Leipzig, Dr. Immiſch, zum ordentlichen Profeſſor an der phlloſophiſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen ernannt. * Stuttgart, 10. Jan. Geſtern nachmittag wurde am Kriegsberg eine Lehrerin von einem Unbekannten in unzüchtiger Abſicht angehalten und ſogleich durch drei Meſſerſtiche in die Bruſt und den Unterleib lebensgefährlich verleßk. * Tübingen, 10. Jan. Der akademiſche Senat hat den Profeſſor Rümmelin zum Vertreter der Univerſität in die Erſte Kammer gewählt. * Straßburg, 10. Jan. Am Montag, den 14. Januuar, finden in den Morgenſtunden internationale wiſſen⸗ ſchaftliche Ballonaufſtiege ſtatt. Es ſteigen Drachen, bemannte und unbemannte Ballons in den meiſten Hauptſtädten Europas auf. Der Finder eines jeden unbemannten Ballons er⸗ hält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Inſtruktion gemäß den Ballon und die Inſtrumente ſorgfältig birgt und an die angegebene Adreſſe ſofort telegraphiſch Nachricht ſendet. * Paſſau, 10. Jan. Wie die„Donau⸗Zeikung“ meldet, iſt der bisherige Reichstagsabgeordnete und bayeriſche Landtags⸗ abgeordnete Joſeph Aigner(Zentrum) geſtern geſtorben. * Obetrhauſen, 10. Jan. Die Stadtverordneten be⸗ ſchloſſen lt.„Frkf. Zig. die Aufnahme einer Anleihe von 1 Mill. Mark zu Grundſtücksankäufen. *St. Gallen, 10. Jan. Wegen der Güterſtauung auf den italieniſchen Linien ſiſtierte lt.„Irkf. Ztg.“ die Bundesbahn die Annahme von Wagenladungen in gewöhnlicher Fracht bis Turin. * Paris, 10. Jan. Der unter dem Vorſitz des Präſidenten det Republik abgehaltene Miniſterrat hat den Juſtizminiſter beauftragt, in der Kammer einen Geſetzentwurf einzubringen, wodurch die Artikel 414 und 415 des Strafgeſetzbuches abgeſchafft werden ſollen. Der Artikel 414 bedroht mit Gefängnis bis zu 3 Jahren und mit Geldſtrafe bis zu 3000 Fres. jeden, der durch Gewalt, burch Tätlichkeiten, Drohung oder Vorſpiegelung zur gemeinſamen Einſtellung der Arbeit, zwecks Erlangung einer Er⸗ höhung oder Herabſetzung der Löhne auffordert, oder im all⸗ gemeinen die freie Verrichtung von Arbeiten verbietet. Der Artikel 415 verfügt die polizeilſche Aufſicht für den Fall, daß die Einſtellung der Arbeit auf eine planmäßige Vereinbarung herbei⸗ geführt worden war. Mit der Unterdrückung dieſer beiden Artikel iſt das vollſtändige Strafrecht der Gewerkſchaften herge · ſteltt.(örtf, Ztg.) *Konſtantinopel, 10. Jan. Heute wird lt.„Frkf. Zig.“ der Handelsvertrag zwiſchen Bulgarlen und der Türkei, über den zwei Jahre lang berhandelt worden iſt, unterzeichnet. 222 Pittsburg, 10. Jan. Infolge einer Exploſſon platzte in den Stahlwerken von John Laughlin ein Schmelzofen. Von 35 an dem Ofen arbeitenden Perſonen wurden 3 getötet und 7 ſchwer verletzt. Von dem Verbleib der anderen Leute iſt nichtz bekannt. Man befürchtet, daß ſie von den ausfließenden Maſſen des geſchmolzenen Metalls verbrannt worden ſind. 8 Evangeliſche Laudesſynode in Württemberg. *Stuttgart, 10. Jan. Heute vormittag wurde 2Hangeliſche Landesſynode im Auftrage des Königs durch den Kultusminiſter v. Fleiſchhauer eröffnet. Der Miniſter hiiß die Mitglieder der Synode im Namen des Königs herzlich willkommen und teilte dann in ſeiner Eröffnungsanſprache mit, daß der Sy⸗ node eine Reihe von Vorſagen zugehen werden, die ſich auf die Gottesdienſtordnung beziehen. So vor allem ein Geſeßentwurf, der die Herſtellung einer neuen, durchgeſehenen Ausgabe des Kirchenbuches vorſieht. Die Synode werde fernerhin zu der Frage der Erneuerung des Geſangbuches und des Choralbuches, ſowie zu der einer reicheren Nusgeſtaltung der Gottesdienſte Stellung zunehmen haben. Der Miniſter ſchloß mit dem Wunſche, daß die Verhandlungen von echtem, evangeliſchem Geiſte des Friedens und der Eintracht geleitet ſein mögen. 5 Vom Trierer Biſchof. * Trier, 10. Jan. Biſchof Korum läßt laut„Frkf. Ztg.“ erklären, daß er wegen der Schulfrage durch niemand mit dem Geheimrat Waezold verhandeln läßt. Der Tod der Königin von Hannover. * Hannober, 10. Jan. In der heutigen Sihung der ſtädtiſchen Kollegien widmete Stadtdirektor Tram der berſtorbe⸗ nen Königin einen ehrenden Nachruf und erbat die Ermächtigung, ein Beileidstelegramm und einen Kranz namens der Stadt nach Gmunden ſenden zu dürfen. Die Kollegien ſtimmten dem Antrage zu, worauf die Sitzung zum Zeichen der Trauer aufge⸗ hoben wurde. Auch die Provinzialbehörden beieiligen ſich an den Beileidskundgebungen. In die an verſchiedenen Stellen der Stadt aufliegenden Kondolenzliſten zeichnen ſich laut„Irkf. Ztg.“ zahlreiche Einwohner ein. * Stuttgart, 10. Jan. Aus Anlaß des Ablebens der Königin von Hannover iſt Hoftrauer von heute an auf bier Wochen anberaumt. * Gmunden, 10. Jan. Zwei Stunden vor dem Ableben der Königin von Hannover traf aus Biarritz die einzige Tochter, Prinzeſſin Friedericke ein. Außerdem waren im Sterbehauſe an⸗ weſend das Herzogspaar von Cumberland, Prinz Max von Baden und lt.„Irkf. Ztg.“ die Herzöge von Mecklenburg⸗Schwerin. Serbien und Bulgarien. 8 Belgrad, 10. Jan. Die Nachricht auswärtiger Blätter, daß das Gebäude der ſerbiſchen Geſandtſchaft in Sofia mitSteinen heworfen und die ſerbiſche Fahne von einem Gebäude herabge⸗ riſſen und verbrannt wurde, iſt, wie von zuſtändiger Seite berichtet wuürde, eine tendenziöſe Erfindung gewiſſer Kreiſe. 1 Erderſchütterungen. * Chriſtiania, 10. Jan. Aus den Städten zu beiden Seiten des Chriſtianger Fjords laufen Meldungen ein, daß heute Nacht.30 Uhr zweimal heftige Erderſchütterungen bemerkt wurden. In Frederiksſtad beobachtete man eine ſchwache Erderſchütterung um 12.15 nachts, eine ſtarke um.30. Ehriſtia nia, 10. Jan. Heute Nacht wurden um halb 2 Uhr ziemlich ſtarke Erderſchütterungen verſpürt, begleitet von donnerähnlichem Geräuſch. Göteborg, 10. Jan. Auf der Strecke Kornshoe⸗ Melleruo wurden heute nacht 1 Uhr 30 Min. zwei ſtarde Erde erſchütterungen bemerkt. Auch in Strömſtad wurde zu der⸗ ſelben Zeit eine ſtarke Erdbewegung verſpürt. Jekatarinburg, 10. Jan. Heute morgen wurden zweimal ſchwache Erdſchwankungen verſpürt. 7N Rußland und Japan. e * London, 10. Jan. Die„Times“ melden aus Tokio: Vdn gut unterrichteter Seite wird erklärt, daß die Verhand⸗ lungen über den ruſſiſch⸗japaniſchen Handelsvertrag in Peters⸗ burg ſachlich zum Abſchluß gebracht worden ſind und demgemäß die Erörterung der Frage über die Anlage der Eiſenbahnſtation Chanchun ſehr bald in Angriff genommen würde. Die japaniſchen Sachverſtändigen, die vor kurzem die Oertlichkeit beſichtigt haben, würden ſich in allernächſter Zeit nach Rußland begeben. Zur ruſſiſchen Revolutiyn. — 5 Lodz, 10. Jan. Heute vormittag wurde in der Andre⸗ jewſtraße der Gendarmeriechef, Oberſt Patko, erſchoſſen, Das Militär gab darauf eine Salve ab, durch die einige Leute verwundet wurden. abgeſperrt. * Petersburg, 10. Jan. Wie die Zeitung„Strama“ von maßgebender Seite erfährk, ſaßte die Unterſuchungskommiſſion in der Beſtechungsangelegenheit Gurko⸗Jydwall den Beſchluß, gegen den Miniſtergehilfen Gurko, den Direktor der Semſtwoſektion Litzinow und Gouverneur von Niſchnij⸗Nowgorod, Varon Frederiks durch den Senat einen Strafprozeß wegen Kompetenzüberſchreſtung und Fahrläſſigkeit anhängig zu machen⸗ *4 die fünfte Berliner Drahtbericht. kVon unſerm Verliner Bureau.) JBerkin, 10. Jan. Der bekannte engliſche Journaliſt Stead wird ſich mit ſeiner Gattin demnächſt während der Wahlzeit in Berlin einfinden. JBerlin, 10. Jan. Aus Teheran wird gemeldet, der 8. Sohn des Schahs habe in Luriſtan 10000 Mann ge⸗ ſammelt, in der Abſicht, ſich des Thrones zu be⸗ mächtigen. Das Unternehmen iſt jedoch ausſichtslos. Berlin, 10. Jan. Der Kanalbeirat witd in wenigen Wochen in Wirkſamkeit treten. Die Grundzüge für die Verord⸗ nungen haben inzwiſchen den verſchiedenen Körperſchaften zur Begutachtung vorgelegen, bedürfen aber noch der Durchberatung durch die Miniſterien. JBerlin, 10. Jan. Aus Tanger wird gemeldet, baß die Poſt zwiſchen Tanger und dem Innern, namentlich mit Jez, böllig desorganiſiert iſt. JBerlin, 10. Jan. Die neuen politiſchen Morbe in Petersburg haben in Hofkreiſen ein Gefühl der Unſicher⸗ heit und Hilfloſigkeit aufkommen laſſen. Die ganze Ver⸗ wirrung kam zutage in einem Miniſterrat, der geſtern in Zarskoje⸗Sſelo abgehalten wurde. Während die einen die Einführung der Diktatur empfahlen, traten andere für die Aufhebung der Repreſſalien und eine verſöhnliche Polttfk ein. Stolypin ſprach ſich gegen die Verſchiebung des Zuſammen⸗ tritts der Duma aus. Ferner führte er berechtigte Klage über das völlige Verſagen der politiſchen Geheimpolizei. Ein be⸗ ſtimmter Beſchluß wurde nicht gefaßt. Die Hauptſtraße, die Pretriowska, wurde „ und chts ſſen ifte dem ute 4 ee 199 5 auuheim, 10. J0 nar; täkigkeit zu wirken. quantum lam 1. Juli 1905) Tons 93 000, belaufen hatte! 1 —— 6. Seſte⸗ —— Volkswirtschaft. Aenbah. Dr. Br. Wie bei allen Unternehmungen der Montan⸗In⸗ duſtrie weiſt auch das Gewinn⸗ und Verluſtkonto dieſes Werkes gegenüber dem Vorfahr ſtark erhöhte Ziffern auf. Der Bruttogewinn weiſt die abſolut wie relativ ganz enorme Steigerung von M. 2227 761 rund 30 Prozent auf, von Mark 7888 267 auf M. 10 111028. Dabei iſt zu berückſichtigen daß, wie der Bericht ſchon erwähnt, die Anlagen in Maizisres noch nicht weſentlich zum Gewinn beitragen konnten, obwohl doch die zum Erwerb der Moſelhüttenaktien ausgegebenen Rombacher Aklien voll an der Dividende Teil nehmen. Inm Vergleich mit den Vorjahren ergibt ſich, daß der Brutto⸗ gewinn rund doppelt ſo hoch iſt als in 1900⸗01 und 1901=02, wo derſelbe M. 5,5 reſp. M. 4,87 Millionen betrug. Er hat ſich alſo in einem Zeitraum von 4 Jahren um mehr als verdoppeltl Aus Miete, Pacht uſw. wurden M. 203 959 erzielt, ſodaß ſich der geſamte Bruttogewinn auf M. 10 434 570 linkl. M. 119 582 Vortrag) ſtellt gegen M. 8 197 376 linkl. 135 374 Vortrag) in 1904⸗05. Der enormen Steigerung des Bruttogewinns ſtehen anderer⸗ ſeits bedeutende Ausgabeſteigerungen gegenüber. So erhöhten ſich „Verwaltungskoſten“ um beinahe M. 300 000(M. 289 299), Zinſen und Proviſionn um M. 316 830, Unfallverſicherung um Mark 88 878, an Gratifikationen werden M. 31 768 ausgeworfen gegen in 1904⸗05. Lediglich auf dem„Gebäudeunterhaltungskonto“ wurde eine Erſparnis von M. 2965 erzielt. Es ſteht demgemäß einer Steigerung der Einnahmen von Mark 2227761 25 225 252 986 ein Ausgabenplus von M.(289 299 4 316 830 58 878 4. 31 768 M. 696 775— 2965 693 810 gegenüber. Obwohl nun auch die Abſchreibungen um M. 502 393(Mark 2504 990 gegen M. 2002 597) und die Dotierung der Spezial⸗ reſerve um M. 54 163(M. 247473 gegen M. 193 310) höher ge. griffen werden, was alſo wieder eine Mehrausgabe von Mark 556 556 ausmacht, ſo ergibt ſich doch noch ein Plus des Netko⸗ gewinnes von rund einer Million gegenüber dem Vorjahr: M. 4801993 gegen M. 3 672903. Hieraus werden 14 Prozent Dividende verteilt gegen 10 Prozent im Vorfahr, der verhältnis⸗ mäßig kleine Betrag von M. 151 536 zu Tantiemen verwandt und M. 136 270 auf 1906⸗07 vorgetragen. Dem Arbeiterunterſtützungs⸗ ünd Hochofenerneuerungsfond werden M. 116 267 zugewieſen. Die Tantiemen ſind mit M. 151 536- rund 3 Prozent des Nettogewinnes von M. 4 701 993 lexkl. Vortrag) wirklich ſo außerordentlich niedrig, daß man verſfucht wird, anzunehmen, es ſei ein Teil derſelben ſchon unter„Verwaltungskoſten“ ver⸗ rechnet. Noch beſſer aber als aus dieſen Zahlen geht die glänzende Lage unſerer Montaninduſtrie aus den Worten hervor, mit denen der Aufſichtsratsvorſitzende, Bergaſſeſſor a.., Kommerzienrat Oswald, die Generalverſammlung vom 14. Dezember eröffnete. Derſelbe führte u. a. folgendes aus: Der gegenwärtig hohe Geldſtand habe ſich inſofern bemerkbar gemacht, als dadurch be⸗ ſonders in den Großſtädten Bauten nicht mehr auf Spekulation, ſondern nur für zahlungsfähige Intereſſenten ausgeführt würden. Selbft wenn aus dieſem Grunde der Bedarf etwas nachlaſſen ſollte, ſo würde dieſes Manquo mit Leichtigkeit durch eine er⸗ höhte Ausfuhr ausgeglichen. Der Abſatz ſei überhaupt nicht nur für jetzt, ſondern für geraume Zeit geſichert. Der Bedarf in Halbzeug ſei andauernd außerordentlich ſtark, und die Werk: können den Anforderungen vielfach nicht nachkommen. Die Nach⸗ frage nach Trägern bleibe einſtweilen andauernd ſehr ſtark, die Trägerwerke ſeien alle voll beſetzt und werden kaum in die Lage kommen, einen für den Frühjahrsbedarf genügenden Vorrat auf Lager zu wälzen. In Stabeiſen ſei der Verkehr lebhaft geblieben. Der größere Teil der Werke ſei bis Ende des zweiten Jahresviertels zu lohnenden Preiſen ausverkauft. Der Auslandsmarkt liege eben⸗ falls andauernd feſt. Rohſtahl bleibe knapp, trotz erhöhter Pro⸗ duktion. Der Verbrauch von Walzwaren aller Art nehme ſort⸗ während zu und überſteige die außetordentlich große Produktion. Bei guten Preiſen herrſche regs Kaufluſt. Eine Abſchwächung des Exportes dürfte auf keinen Fall zu erwarten ſein. Die jetzige Konjunktur werde vielfach auf die Wirkung der großen Verbände zurückgeführt; auch dieſe könnten aber ſelbſt⸗ redend nicht in der Lage ſein, eine rückgängige Konjunktur auf⸗ zuhalten, wenn die Verhältniſſe auf dem Weltmarkte eine ſolche herbeiführen ſollten. Erfreulicherweiſe böte ſich aber zur Zeit in dieſer Hinſicht auch nicht der geringſte Anlaß zu Beſorgniſſen. Was die amerikaniſche Eiſeninduſtrie anbetreffe, ſo werde auch dort die Geſchäftslage außerordentlich günſtig beurteilt. Wenn der Redner auch nicht ſo optimiſtiſch ſein wolle, wie man drüben die Situation auffaſſe, wo man eine Feſtigkeit der Ten⸗ denz auf 1½ Jahre vorausſehe, ſo könne man doch ſoviel ruhig ſagen, daß für das laufende Geſchäftsjahr von einem Rückgang nicht die Rede ſein könne. Die Anforderungen an die amerikaniſchen Stahlwerke ſeien ſo groß, daß dieſelben in ihrer bisherigen Ausdehnung auch nicht entfernt dem Bedaärf entſprechen könnken. Sowohl Hochöſen wie eeee würden ſtark vermehrt. Bahn⸗ und Brückenbauten, ſowie Nenuanſchaffungen von kollendem Material würden die Mehrproduktion ohne wei⸗ teres äufbrauchen. Speziell die Stahlherſtellung werde beſonders durch den Um⸗ ſtand begünſtigt, daß infolge des in Amerika ſich immer ſtärker geltend machenden Holzmangels die Bahnverwaltungen genötigt ſind, die hölzernen Schwellen durch eiſerne zu erſetzen. Auch die nunmehrige Durchführung des Panama⸗Kanal⸗ Projekts dürfte die amerikaniſche Eiſeninduſtrie intenſiv in An⸗ ſpruch nehmen. Dazu komme der Neubau von San Franzisko, der Fir die nächſten Jahre einen nicht vorherſehbaren, plöhlichen Bedärf an Eiſenerzengniſſen aller Art hervorrufen werde. Der Bedarf in Amerika ſei ſo ſtark, daß Deutſchland ſehr viel dorthin abſetzen könne, wenn die heimiſche Induſtrie nicht ebenfalls ſehr ſtark in Anſpruch genommen wäre. Trötz des geſteigerten Be⸗ darfs krieben jedoch auch die amerkaniſchen Werke eine ſehr vorſichtige Preispolitik, indem ſie die Preiſe nicht nennenswert zu erhöhen beabſichtigten, um ja nicht einſchränfend auf die Bun⸗ Was Nombach ſelbſt anbelangt, ſo beträgt der Auftrags⸗ beſtand Tons 227 000, während er im Oktober, zur Zeit der Ab⸗ faſſung des Geſchäftsberichtes, ſich auf 200 000 Tons und am J. Juli gar nur auf 172 000 Tons geſtellt hatte! Im Vergleich mit dem Vorjahr ſei bemerkt, daß ſich damals das Auftrags⸗ auf wenig mehr als die Hälfte, Soweit die Ansführungen des Herrn Oswald, der gerade von einer Reiſe aus Amerika zurückgetehrt, jedenfalls gus eigener Anſchauung und Erfahrung die jetzigen amerikaniſchen Verhält niſſe zu beurteilen vermag. Die Generalverſammlung der„Rombacher Hüttenwerke“ iſt als nunmehr durch die Zuwahl des Herrn Kommerzienrats Robert Müſer, Generaldirektors der Harpener Bergbauaktiengeſellſchaft in Dortmund, in den Auf⸗ ſichtsrat von Rombach auch äußerlich die ſchon längere Zeit um⸗ laufenden Gerüchte über eine größere Annäherung zwiſchen Harpen⸗Rombach, wozu als Dritter im Bunde die„Rhein. Stahlwerke“ in Meiderich bekanntlich treten ſollen, ihre Beſtäti⸗ gung gefunden haben. Als Vertteter der Berliner Handelsgeſellſchaft wurde Herr Karl Fürſtenberg, und als Vertreter des Schaaffhauſen'ſchen Bankvereins Herr Reg.⸗Rat a. D. S. Samuel, Berlin, neu ge⸗ wählt. Eine neue außerordentliche Generalperſammlung iſt auf den 14. Januar 1907 nach Rombach, Lothr., einberufen, welche einen der letzten Generalverſammlung richtig ſtel⸗ len ſoll. noch dadurch intereſſant, n. Maunheimer Produktenbörſe. In den letzten Tagen wurden größere Abſchlüſſe in Laplata⸗Weigen 80 Kgr. per Fanuar⸗Februar und Februar⸗März zu M. 131.50—132 eif Rotterdam getätigt. Sonſtige Umſätze waren nicht von Belang. Die Stimmung für alle übrige Getreidearten iſt feſt; doch verhalten ſich die Käufer infolge der höheren Offerten reſerviert. Die FJorderungen haben nach dem hieſigen offiziellen Kursblatte eine nennenswerte Aende⸗ rung nicht erfahren.— Vom Auslande werden angeboten die Tonne, per Kaſſe, cif Rotterdam: Weizen Ulka 9 Pud 20.28 Januar M. 129, 9 Pud 30⸗85 prompt M. 134, do. 10 Pud 5³10 Azima prompt M. 145—150f Rumänier 78⸗79 Kg. 2 Prozent blau⸗ ſrei per Dezember M. 132, Laplata⸗Bahia⸗Barletia ſemence ruſſe 30 Kg. per Januar M. 133.50, do. per Februar⸗März M. 182.50, Roſario Santa Fe Februar⸗März M. 134, Redwinter 2 per Januar⸗Abladung M. 130.50, Kanſas 2 per Dezember M. 188; Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 prompt M. 113.50, do. 9 Pud 15.20 per Dez. M. 114.50, do. 9 Pud 20⸗25 prompt M. 117, rumän. fiaggen 71⸗72 Kg. per Dezember M. 113.50; Gerſte ruſſ.:60 Kilogr. prompt M. 110, Donaugerſte per Januar M. 112.50; Hafer ruſſ. 47⸗48 Kg. prompt M. 122, do. 46⸗47 Kg. per Januar M. 120 und Donau⸗Rmän. per Dezember⸗Januar je nach Qualität zu M. 117—122; Mais Laplata gelb rye terms per Januar in Säcken M. 97.50, weißer Laplata⸗Mais per Januar M. 97, Mixed⸗ Mais per Dezember⸗Januar M. 94.50 und Donau⸗Mais ner Juni⸗ Juli rye terms zu M. 89 und tale quale M. 97.50, Odeſſa⸗Mals per Dezember⸗Januar iſt zu M. 91.50 angeboten. Die Nebenbahn Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg⸗Mannheim hat im November eine Wenigereinnahme von 302 M. gehabt. Hopfenbericht. Die letzten Märkte brachten außerordentlich große Umſätze nrit großen Preisſteigerungen, die Zufuhren blieben ſehr weſentlich hinter den Abzügen zurück. Der Export war im be⸗ fonderen tätig. Rheiniſch⸗Weſtfüliſche Bodenkreditbank, Köln. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht beziffert ſich der Reingewinn insgeſamt auf 1730 509 Mark(1905: 1537 314.), reſp. unter Berückſichtigung des Vor⸗ trages 1 939 458 M.(1905: 2058 078.). Die Sprozentige Jahresdividende(im Vorjahr 7% Proz.) erfordert einen Betrag von 1 120000 M. Die Tantiemen belaufen ſich auf 315 000 Me. Dem Reſervefonds, dem in 1905 500 000 M. zufloſſen, wird dies⸗ mal nichts überwieſen. Auf neue Rechnung werden vorgetragen 467 620 M.(208 948.). Die Agioreſerve enthält jetzt 369 900 Mark(414000.), das Agiovortragskonto 374 000 M.(209 000 Mark, die Vorträge auf Zinſen⸗ und Proviſionskonto 716 000 M. (482 000.).* Rheiniſche Jalzziegel⸗Konvention, Küln. Unter dieſer Firma wurde ein„Verkaufskontor Vereinigter Rheiniſcher Falzziegel⸗ werke“ als Geſellſchaft m. b. H. und mit dem Sitze in Köln ge⸗ grünbet. Die Beteiligungsziffern beim Rheiniſch⸗Weſtfüliſchen Kohlen⸗ ſyndikat für das neue Geſchäftsjahr vom 1. April 1907 bis 31. März 1008 haben bei einer Verringerung der Zähl der vereinigten Bergwerke von 84 im Vorjahr auf 79 eine Zunahme erfahren und ztwar für Kohlen von 76 275 884 auf 76 425 834 To., für Koks von 12 058 200 auf 18 086 998 To. und für Briketts von 2 829 560 auf 2 889 910 To. Fuſion im Vergbau. In der Sitzung der dereinigten Auf⸗ ſichtsräte der Gelſenkirchener Bergwerks⸗Aktten⸗ geſelkſchaft, des Aachener Hüttenaktienvereins und des Schalker Gruben⸗ und Hüttenvereins wurde beſchloſſen, den demnächſt einzuberufenden Generalverſammlungen die Verſchmelzung der drei Unternehmungen im Wege einer Fuſion vorzuſchlagen. Die Deutſch⸗Franzöfiſche Kognak⸗Brennerei und Weinſprit⸗ Naffinerie vorm. Gebr. Macholi,.⸗G, in Müuchen, erzielte in 1905/06 nach M. 25 851(i. V. M. 26 Abſchreihungen ein⸗ ſchließlich M. 7114(M. 7269) Vortrag einen Reingewinn von M. 62 069(M. 54 241), woraus eine Dipidende von 4 Prozent (8½% Proz.) auf M. 1250 000 Aktienkaßpftal verteilt wird. Standard⸗Muſter. Der Vorſtand des Vereins Berliner Ge⸗ treide⸗ und Produktenhändler in Berlin teilt mit, daß die Stan⸗ dard⸗Muſter für den Deutſeh⸗Niederländiſchen Gekreidekontrakt der Oktober 1906⸗Abladungen von dem Schwarzen Meer, dem Aſow und der Donau am 9. Januar 1907 feſtgeſtellt ſind. Ein Rekordjahr für die überſeeiſche Auswanderung iſt das abgelaufene Jahr 1906. Nach den jetzt vorliegenden Zahlen hat die Ausppanderung über die beiden großen dentſchen Häfen Hamhurg und Bremen eine Höhe erreicht, wie in keinem Jahre vorher. Eine Zufammenſtellung der Ziffern ergibt das folgende Bild⸗ 255 Hamburg Bremen zuſammen 1906 178 485 208 843 381 826 1905 143 375 186 856 330 231 1904. 132 712 183 681 266 393 1908 144 560 175 320 319 880 1902 193 555 143 829 266 884 Aus dieſer Zuſammenſtellung iſt zunächſt ein Anwachſen der Aus⸗ wanderung um 51 600 Perſonen gegen das Jahr 1905 zu ent⸗ nehmen, an der Hamburg den größten Anteil hatte, nämlich 30 100, während Bremen, das im abgelaufenen Jahre 28 000 Perſonen mehr als Hamburg ins Ausland gehen ſah, gegen das Vorjahr nur eine Zunahme von 21 500 Perſonen zu verzeichnen hat. Der größte Deil der Auswanderer dekrutierte ſich natürlich wieder aus dem Auslande, beſonders aus Oeſtetreich⸗Ungarn und Rußland, und wählte als Ziel der Auswanderung die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Aber auch die Auswanderung Deutſcher zeigt eine recht erhebliehe Zunahme, die nicht mit Unrecht auf die Verteuerung der Lebensbedingungen zurückgeführt werden dürfte, Die Auswanderung Deutſcher zeſgt die folgende Entwickelung: Hamburg Bremen zuſammen 1906 20 057 16 653 36 710 1905⁵ 16 422 14 845 31267 1904 17 680 14.829 32 00 1903 20 238 16 639 36 877 1902 17 654 13 960 81614 Induſtrie⸗Obligation. Bad. Antl.nt. Sodafbr. 46a—- Obligationsrechts Zahlungseinſtelung. Im Konkurs der Getreidefirma Waller Freres in Paris und Bukareſt, die vor längerer Zeit mit mehreren Millionen Paſſiven fallierte, iſt ein Ausgleich zuſtande gekommen. Die Gläubiger erhalten innerhalb drei Wochen 30 Proz. in Bar **** Telegraphiſche Handelsberichte. B. Frankfurt, 10. Jan. Die Sperre für die Aktien der Berg⸗ und Metallbank, Frankfurt wurde heute auf⸗ gehoben. B. Frankfurt a.., 10. Jan. Die beiden Gruppen, die das gleiche Höchſtangebot auf die neue 4prozent. Darmſtädter Stadtanleihe abgegeben, haben ſich geeinigt und übernehmen ſie gemeinſam zu 100.71 Proz. Eisleben, 10. Jan. Der Aufſichtsrat des Gisleber Bankvereins hat in der geſtern abgehaltenen Verſammlung erneut die Fuſion mit der Magdeburger Privatbank beſchloſſen und beruft zu dieſem Zwecke eine außerordentliche Generalver⸗ ſammlung ein, welche wahrſcheinlich am 2. Februar abgehalten werden wird. * Hamburg, 10. Jan. Es verlautet, die Hamburg⸗ Südamerikaniſche Dampfſchiffahrts ⸗Geſell⸗ ſchaft kaufe die nach Newyork und Braſilien beſchäftigten Dampfer der Union⸗Linie an und werde dieſen Dienſt übernehmen. * Berlin, 10. Jan. Die Fuſion von Gelſenkirchen mit Schalker Gruben und Rote Erde ſoll ſich, ſprechend den früheren Darlegungen, in der Form vollziehen, daß Schalker und Rote Erde in Gelſenkirchen aufgehen, deren Kohlen⸗ gruben alſo reine Zechen bleiben. Die erforderlichen Aktien für⸗ Eintauſch der wenigen reſtlichen Aktien von Schalker und Rote Erde ſtehen noch aus der letzten Kapitalserhöhung zur Verfügung. Die Verwaltungsratsſitzung ergab, daß die Dividende von Gelſenkirchen in 1906 nur mit 11 Prozent, ſtatt der börſenfeitig zuletzt taxierten 12 Prozent zu erwarten iſt(im Vorjahr ebenfalls 11 Prozent), im weſentlichen weil das Aachener Ergebnis durch Streik beinträchtigt wurde und weil aus dem Gewinn des abgelaufenen Jahres die Speſen und Stempel der Fufion mit 3½ Millionen gedeckt werden ſollen. Die Fuſion ſpare jährlich etwa 700 000 M. Gelſenkirchen hat auf Schalker und Rote Erde noch ein erhebliches Bauprogramm zu erfüllen, zu deſſen Bedürfnis die laufenden Einnahmen nicht ausreichen dürften. Es iſt daher anzunehmen, daß bis zum Ein⸗ tritt günſtigerer Geldverhältniſſe an die Emiſſion des ofſenen gegangen wird. Die geſtrige Aufſichtsrats⸗ ſitzung faßte aber nach dieſer Richtung keine Beſchlüſſe. 5 Berlin, 10. Jan. Die anderweitige Angabe, wonach der Eſchweiler Bergwerksverein auch die Eſchweiler⸗Köln⸗Eiſenwalg⸗ werke und das kleine„Phönir⸗Walzwerk“ in Eſchweiler⸗Aue auf⸗ nohme, beſtätigt ſich nicht. Die Fufton bleibt nach der„Frankf, Ztg.“ auf die Wurmrevſer⸗Geſellſchaft beſchränkt. Wien, 10. Jan. Der Jahresabſchluß der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Bank für 1906 ergibt ein Reinerträgnis von 21 189 070 Kronen(i. V. 13 260609 Kronen). Die Aktionäre erhalten als Dividende 90.40 Kronen(i. V. 70.20 Kr.) pro Akti⸗ 26.457 Proz.(t. V..014 Proz.). Mansheimer Effektenboͤrſe vom 10. Januar,[Offfzelſer Re icht.) Heute wurden gehandelt: Badiſche Brauerei⸗Aktien zu 112.59 Prozent, Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien zu 83.50 pEt., Bad. Rück⸗ und Mitverſ⸗Aktien zu 990 M. pro Stück und Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu den Kurſen von 144 pet. und 14g.50 pCt. Ferner blieben gefragt: Oberrhein. Verſ.⸗Aktien zu 500 M. pro Stück und Dingler'ſche Maſchinenfabrik⸗Aktien zu 133.50 pPCt. Dagegen waren erhältlich: Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 187 pekt., Portland Zementwerke, Heidelberg zu 172.50 pict. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien z 836 PEt. Obliaglſonen 1½ Boßd, 9.(d. f. Rhſchiff. . Serronsvort WMfandbriede. 101.25 B 4% Nh. Hyp.⸗B. unk. 1902 10 3 b„„„ alte M. 94.50%%%% Maß. nfin⸗M. Sopdgf. 103.— 3½„„„ unf. 1904 95.7 1% Ny, Pleimein, Hetpſpa. 101.80 3½%„„ Fommunal 93.75 e% Rifra. Mraubgus, Bonn 105 Städte⸗ Anlehen. 1% Herrenmiſhle Menz 10 3½ Freibhurg ſ. B. 95. 6½% Mann“. Dampf⸗ 3½% Heldelbg. v. J. 1903 96. ſehſevpſchſtfgorts⸗Heſ. 30% Karisruße v. K. 1896 87.— Mannß. Lagerbaus⸗ 3½% Labr v. K. 1902 95.— 6. eſellſchaft 10 4½%/% Ludwigshafen 100.50 K4% Oberrß. Ffektriktäts⸗ 5 47—emerke, Karfsenge—8 4õ75„ v. 1906 101.%% fäl, Göamoſte r. 370 5 95.—-] Tonmerk.⸗A. Fiſen, 102.75 B 4% Mannh. Oblig. 1901 100 0 K½% Nuſſ..⸗G. gellſtofff. 1885 gſ 406 Maldlof bei Pernau in 3155 5 7 1888 gs goe'ond 100.70 bz EN„ 1895 95,40 ½) Speyrer Braußans 15 „„ 188 95. 40 c%.⸗A. in Speyer 97.50 3˙0 1905 95.40%½ Speyrer Ziegelwerke 101.4 B 3˙05 5 82½% Pirmatend mit. 1905 3u,% Wiesloch v. F. 95.— N. 98.25 KN 4½% SIfivd. Drahttnpuſtr. 107,78 4½%% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Voſſen, Worms 101.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.80 4½% Aft. KReſ. f. Seilindu⸗ ſtrie ruckz. 106% 108.— G 5 7 Afktie n. Banuden. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 186. Br. z. Storch. Speyer—— 190.— embf. Speyer 50% E— 127 6, ½ erger, Morms—— 10 Baln Ben—. 102.8,/ Vormf Br. u. Oertge 86.——— Pfälz. Hyp.⸗Bank 191. Preßh u. Sptfabr.—.— 189.50 Pf. S ben. Kdo, Land.—.— 186 Trousvort 25 AUbein. Krebhlanek—.— 142 u. Verſicherung. 5 Je Fud Bank—.—% Kn Nuc g 0 Söbd. Ban—. 1167 Mannh. Dampfſchl. 64.— Giſenbaunen.„ agerhaus— Pfälz. Ludwioasbahn—— 228. Bas, Niſck⸗ U. Mtverſ.—.— 89 „ Maxrbahn— 15-, Aſſecurran: Nordbabn—.+ 137 Foninental. Verl. 445.— Hefſbr. Straßenbabn—.— 80 annb. Nersicherrng— Chem. Indultrie, herr. Nerſich.⸗Geſ.—.— 5 .⸗G.chem. Andunt.——.Fürtt. Transv.⸗Verf.—.— 675.— 2 In duſirie. (Fhem. Fab Goldenba. 187* 5 Seilinduſtrie Verein chem. Nabriken 320— Pinalereſche ichfer derein T. Oelfabtifen 182 50—— naiffirkbr. Kirrwell.— Wſt..⸗W. Staum 225 70 5 —— — 22 emaiflw. Maftammer — 5 —— 5 5 Vorzug—. 105.50 Fttlenger Spinnerei Brauereien. difttenh s pinn⸗rei Bad. Brauere + 1125%rarlst. Mashinenbau Binger Aktienbierbr.— ahmför Hard u. Neu Durl. Hof um Hagen—.— 268 feoſtß. Cell u. Paperf.—— 285 Eichbalt n⸗Braueref—. 145—[Nannb. Gum u. Asb. 144 lefbr. Nühl, Worms—.— 99 aſchinenf. Badena— Ganters Br., Freibg.—.103. Oberrb. Eletertzftät Fleinlein, Heidelberg—.— 152. 65 n an ed 137— Homb⸗ Meſſerſchmitt—. 8% fPortl.⸗Zement Sdiog. 172.50 Ludwigsh. Brauere-i—.— 247 Sſidd. Draht⸗Ind. Manttb. Attenzr.—.— 141 500Sfidd. Kabelwerke Pfalzbr. Geiſel, Mohr—— Verein Freſb. Ziegelw. Braueret Sinner—.— 24⁵ S Br. Schtoedl, Hdſbg.—— 210. „Schwarz, Spener 198. 16 5[liſt „ Nitter, chwez. 32. f. „S. Weltz, Spever 97.——3 dker ent⸗ 6, Seite, — Mannuheim, 10. Janugr. Kursblatt der Mannheimer produktenbörſe vom 190. Januar. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Veizen bierländ. 19.— Rheingauer—. „ norddeutſcher „ ruſſ. Azima *. Ulka 15 50 Theodoſia „ Taganrog Saxonska „ rumäniſcher „ am, Winter „ Manitoba „ Walla Walla „ Nanſas „Auſtralier 19.90—20.40 19.50—19 90 .65—19.90 19.75—— ———— 19.80—.— ———— La Plata 19.80—20 40 gernen 19.——19 25 Roggen, pfälzer 17.—.— „ mifſiſcher 17.25—17.50 „ vumäniſcher „UNorddeutſcher „ amerik. Gerſte, hierl. „ Pfälzer „ Ungariſche Ruſſ. Futtergerſfte Haſer, bad. Hafer, nordd. Haſer ruſſiſcher 17.6018.59 „amerik. weißer-—-—— Maisamer.Mixed „ Donau „ La Plata Kohlrepß, d. ueuer Wicken Kleeſamendeutſch. 1 108—415 . 15 FEI 100—105 „Luzerne 105—112 „NProvene. 120—125 „ Eſparſette 29.— 33— geinbl mit Naß.— 46.50 „ bei Waggon 46.— Rüböl in Faß 75.———.— „ bei Waggon 7450—. Backrüböl 78. Am. Petroleum Faß ſr. mit 20% Tara—.——. Am. Petrol. Wagg.—.——21.60 Am. Petrol. in Ciſt. p. 100kouetloverzollt.——17 185 Spieitus, Ia. verſt. 100%% 1 0 706 0 roh 7Cex unverſt. 85%92% „(er 8/892% — * 40.5 52.— 36 50 Weizenmehl 209.25 Roggenmeb! Mr. 0) 25.75 Getreide unverändert. *Oeſterreichiſches Petroleum natiert bis Barrel zu Mk. 21.10 verzollt, ab Lager Mannheim, .890, unverzollt, a in Ziſternen zu Mt. auf Weiteres: in per 100 kg neito, Lager Mannheim. Frankfurter Effektenbörſe (Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) F ran 1 f ur t. 10. Jan. ttgefundene Auffi ſie) 21 beſchäftigte, will cine den Vorſchlag un terbreiter 5 aktienverein und ſchmelzen. Dieſe Meld ſamehr an der Genehmigung nicht zu sweifeln iſt. Sinne beurteilt, welchen man er⸗ richt wurde nicht in dem Wartete. Bei Gene Kapitalserh Rote Erde zieml öffnete 91 und nahezu Abendbörf alinakte züt, beeinfluſſen Une welches ließ. Bochumer Deutſch⸗Luxemburger k Bahnenmarkt lag Jibvidendeſchätzung miſche Bahnen ſtill. vühig, Telk, für einzelne leitende Werte günſtiger geſtimmt, Haltung ruhig und gut behauptet, deutſche Anleihen beſſer. anfänglicher ſchibächerer ſchröächer. Fonds behauptet, Japaner feſt, duſtriemarkt 19 Ungleichmäßig⸗ Silberſcheideanſtalt vorgenommen bei 93 PCt. in Gold⸗ und Stbigerung, Anilin und Kunſtſeide wiederum ſchwächer. Verteilung über die Höhe der Gelſenkirchener die Annahme einer Dividende der einander, während eine D war die Haltung ruhig. Käufe. Es nit der Durchführung einer einzuberufenden Generalverſammlung ſich Schalker Gruben⸗ und Hüttenverein ung machte keinen guten Eindruck, hmigung dieſer nötig, umſomehr, da Schalker Gruben und r Unterſtützung bedarf. J bCt. niediger als an der geſtr Immerhin wandte ſich das Hauptintereſſe dem ſich weiter und Harpener ſehr konnten ihre S öſterreichiſche Lombarden wenig beachtet, amerika⸗ Am Bankaktienmarkte war die Haltung ividende von 11 hält man an 12 pCt. weiter ſeſt. Veranlaſſung zur Erhöhung in Gelſenkirchener. Lombarde notierten Kreditaktien 217,10, Fondsbörſe. Die geſtern ng der Gelſenkirchener Berg; Fuſion mit dem Aachener Hütten⸗ zu ver⸗ um⸗ Dieſe Nach⸗ Fuſion iſt eine erneute Gelſenkirchen er⸗ igen von dieſer Meldung ſeſt, auch teigerung fortſetzen. Der Staatsbahn auf skonto nach Schiffahrtsaktien Ruſſen ziemlich Der In⸗ Lebhaftere Umſätze wurden feſt. Ueber vorjährigen gehen die Meinungen aus⸗ PEt. geſchätzt wird. Lebhaftere Auffaſſung gab Nachbörslich auf Berliner 187,40, u ſteigend Diskonto 187,70, 187,60, Lombarden 35,10, 35,90. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 7 Prozent. Wechſel. 9 10 3 9 10 Amſierdam kurz 169.12 169.15 Baris kurz 81 266 81.283 Belgten„ 80.866 80.866 Schweiz. Plätze„ 8110 81.075 Italien„ 81.25 81.25 Wien 84 90 84955 London 20.465 20.470 Napoleousd'or 16.27 16.25 95 5 B Privat⸗Diskont 5/1 7* 5 Staafspapiere. A. Deutſche. 0.10 ,ſch. Reichsanl 98.05 98.15 Tamaulipas 99 60 99.70 87.05 87.10 Hulgaren 98.40 98.45 pr onſeSt.„Anl 88 15 98.30 14 Griechen 1890—.— 5050 87.15 87.29 italien. Rente—̃ͤ—.— 3 bad. St.⸗A. 102.40 102.50 f 12½ Oeſt. Silberr. 100.25 100.20 84 bad. St. Obl ü.— 97.— 4½„ Paplerr.——. 51/ 5 M. 97.— 97.— Oeſterr. Goldr. 93.95 99.95 810,„00, 97.— 97.—3 Portg. Serie 955 69.50 4 bayer. e. 109.— 101.80 dko. 111 70.39 70.80 5 u. Allg.⸗A. 97.95 97.95 4½%½ neueRuſſen 1905 9170 91.70 1 86 40 83.201 Ruſſen von 1880 78.70 78.40 4 Heſſen 102.85 102.90(ſpan. ausl. Rente 95.70 95.70 17 Heſſen 85.— 84.90 1 Türken v. 1903 88.70 88.80 38 Sachſen 86 50 86.50 Türken unif. 9430 94.— 31½% Mh. Stadt⸗A.03 95.— 95 10 4 Ungar. Goldrente 9345 2650 de Geld. e 1„ Kronenrente 96.30 96 30 BAg..Gold⸗A. 1887 102.— 102.— 410 Ehtneſen 1898 97.30 97.50] Verzinsl. Loſe. 4 Egypter uniſtzirte 103.90 104.— 3 Oeſt. Loſe v. 1860 158.60 158.80 (Mexikaner Auß. 100.— 100.— Türkiſche Loſe 147.25 148.40 inn 67.— 66.80 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 186.70 186.70 Qeſterr.⸗Ung. Bank 128— 128.— Berg u. Metallb. Derl. Handels⸗eſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bant Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bant VD. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bent Neaſh Hyp.⸗Bank rkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbant 142.70 143..— 174 90 175,40 122 85 122 25 141.20 1414 243— 243— 174— 174.— 108 89 109— 16710 187.40 159 30 159 70 205— 204 80 154 40 154 50 183 20 135 10 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank kfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypolheab. Deutſche Reichsbk. Mhein. Kreditbank Rhein. Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südd, Bant Mym. Wiener Bankver. Bant Ottomane 11669116 69 217.10 217.10 102.60 162 80 191.70 192 20 115.90 116.15 155 25 156 80 142.— 142.— 192— 192.20 158.10 159 25 118 70116.7 142 70142 90 136.— 135 da General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 112.50 113. Südd. Immob. 108.— ECichbaum Mannb. 146.— Mib. Akt.„Brar nere: 146.50 Parkakt 166.50 Weltz z. Speyer 94.50 Cementw. Heidelb. 173. Cementf. Karlſtadt 138..— Vad. Anilinfabrik 464.— 4 Ch. Fbr. Griesheim 252.50 2 Höchſter Farbwerk 437.50 4 Pereinchem. Fabrik 320.— Chem. Werte Albert 417.50 Aceumul.⸗F. Hagen 217.— 2 Aeg. Böſe, Berlin 77.— Allg. Elk⸗Geſellſch. 215.— Südd. Kabelwerke 139.80 Labmeyer 143 50 144Drabtinduſtrie Elitr. Geſ. Schuckert 126.80 25.50 Schuhfab. Herz Frkf. Bergwerks⸗Aktien. 247 50 250.20 131 90.130.75 — 335.— 208 25 28.— 182— 181.50 224.— 221.80 — Allg..⸗G. Siemens 170.50 179 5 108.— 3 96,— 395 146. 140.60 107.—— Ber. Kunſtſeide Lederw. St. Ingbert Spicharz Walzmühle Lubw⸗ Jahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein laſchinenf, Baden, Dürrkopp Maſchinf. Gritzner Pfälg. Nähmaſch. Schnellprſ. krkthl. 187.7 Delfabrik⸗Aktien 132. Setlinduſtrie Wolff Lampertsmühl Zellſtoff Waldhof Kamma. Kaiſersl. 70 187. 70 80 132.90 70 145.50 .— 92.— 50 834. 214.10 139.80 .— 146.— 12⁵ 50 125.50 Bochumer Buderus Honeordia Deutſch. Luxembg. Herpener Otbernig Weſterr. Allali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt. Friedrichsg. Bergb. Ver. Königs⸗Laura Gelſentirchner Roßleben Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 230.40 230.30] Oeſterr. Süd⸗Lomb. 35.30 Pfälz. Marbahn 145.50 145 25 Oeſterr. Nordweſtb. 115 80 1 do. Nordbahn 138.75 188 50„ Lit B. 116.50 1 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 125.70 125.80 Gotthardbahn—.— Hamburger Packet 156.50 156.—Ital. Mittelmeerb. Nordd, Lloyd 131.50 180.99„Meridionalbahn 152 20 17 Deſt.⸗Ung. Staatsb 148.60 148.90 1 Baltim. Obio 122.50 122. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 219.— 223.40 128.25 246. 126.50 246.50 ö 10 500 15 500 ee 100.20 100 20 120 Pr. Pföb. unt. 14 11 100.80 4e% F. K. V. Pfdbr.os———.—3⸗0„„15 101.— 101.— 40%„„1910 100.40 100.40 3„„„ 14 99.— 99.— b0% f. Hupb. Pfob. 100 80 100.80 ½„„„ 03 93 60 93.80 31ʃ½ 96 90 96..31½„„ 12 93.60 95.60 31/, 56% Pr. Vod. Ir. 94— 94.—37,5 Pr.. Idbr.⸗Bk. 40% Ctr. Bd. Pfd.vgo 100.— 100.— Kleind. b 04 96.— 96.— 4% ½% Pr. Rfdbr.⸗Bk.⸗ unk. 0 100 20 100 20 Hyp.⸗Pfd.Kom. 4%„ Pfdbr..0! Obl, unkündb. 12 97 50 97.50 100 40 100.4% 4% eh. H. B. J80 985 1 T. U. 3— 10.2 unk. 12 10l.40 101.20 4%„„„ 101 11 25 101.25 e % z Pfd. 903 94.— 94— 3% 1904 9450 94.80 4%„ Com- bl. ½„„ 1914 95.75 95.75 .L,unt 10 102 60 102 60 37½ fth. Hs. G. 95. 5 95.75 6%½„ Com.⸗Qul. 4% N. 28. B. C..10 103 20 100 20 35. 0 95.30 95 3ſc%, Bf. B. Pr.⸗Obl. 100 00 100 70 . 117½% Pf. 96 10 96 30 v. 96/06 95.70 95.70 l tt acd. 90 47% Pr. Pfdb. unk. 09 100.10 100 1o0[ʃ— 12 100.40 10% 401 Mannb. Verſ.⸗G.⸗A. 515— 515.— 50*—* Frankfurt a.., 10 Jauuar. Kreditaklien 217.—, Staats bahn 148 80 Lombarden 35.10. Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96.30, Gotthardbahnn Disconto⸗Fommandit 186. 90, Laura —.—. Gelſenkirchen 220.30, Darmſtädter 141.20 Handelsgeſellſchaſt 175.50, Dresdener Bant 159.25 Deutſche Bank 243.30, Bochumer 249.— Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 7 505 Staatsbahn 148.90, Lombarden 35.90, Disconto⸗Commondit 187.7 Berliner Eſſettenbörſe [Pribattlelegramm des General- Anzeigers.) Berlin, 10. Jan. Fondsbörſe. Die Börſe wurde durch den Kursrückgang in 55 Um 3% PCt. vorübergehend ungünſtig beeinflußt. Bergwerks⸗ aktien abgeſchwächt. Hüttenwerte feſt. um 2 PCt. höher. Banken anfangs Reichsanleihe 0,10 pEt. ſchwächer. Japaner ca. ½ pCt. beſſer. 1909er Ruſſen behauptet. Sonſtige Fonds ſtill. Bahnen ſtill. Meridionalbahn und Mittelmeerbahn auf Heimatland über PEt. höher. Amoritaner in Uebereinſtimmung mit New⸗ Be e unregelmäßig. Zproz. Vork beſſer. Von Schiffahrts⸗Aktien Paketfahrt gebeſſert: Llohd ſchwankend. Später Montanmarkt ſeſt. Gelſen⸗ kirchener um 3½ PCt. erholt. Tägliches Geld 53—6 pCt. In den übrigen Märkten Tendenz ſtill bei umberändertem Kurs⸗ ſtand. In dritter Börſenſtunde weiter ſeſt. Bankdiskont un⸗ t. Ruſſen ſchwächer auf ſpekulative Verkäuſe. Loni⸗ barden höher auf das Gerlicht aus des den Verſtaatlichung ungariſchen Netzes der Südbahn. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſehr feſt, beſonders Eiſen⸗ werte. Berlin, 10. Jauuar.(Splußkurſe.) Nuſſennoten 215— 215 3 08 Namharden 35 30 55 80 Nuſſ. Anl. 1902 81.60 79.80 Fapada Pacifie 19480 196.40 3½% Neſchsanl. 98.20 98.10] Hamburo. Packet 156.10 155.90 3e% Reichsanleihe 87.10 87.— Nordd. Lloyd 131— 130˙6 1% Bad. St.⸗Ans. 102.75 102.50 Dynamit Fruſm 174.50 17475 3½% B. St. Obl. 1900 97.— 97.—Vicht⸗ u. Kraftanl. 1287 128 60 3½ e% Bavern 98.— 98—Rochumer 248 40 251.70 3½% 0% Heſſen 96.50 9675 Fonſolidatſon— 53 3% Heſſen 84.75 84.90[ Dortmunder 88 290 89 2 30% Sachſen 86.70 86.70 Gelſenkirchner 223 40 21.40 4% Pfhr. Rh. W. B. 109.— 100—Sarvpener 279.79 220.80 % Chinefen 101.90 102—] Sibernia 4⁰ Italtener 102. 90 Hörder Bergwerre— 4½ Japaner(neu) 84 Lauraßütte 246 60 247 10 18d0er Lole Ahönir 226 50 228 40 4% Baatad⸗Anl. 87. 90 87.80Nibeck⸗Montan 210.— 208 50 Kreditaktien 213 90 217.20 murm Nevier 152— 152— Berk.ärk. Ban! 159 29 160— Anilin Treptow 375.— 875— Berl. Handels⸗Geſ. 175.10 175,20 Braunk.⸗Brit. 21050 211 60 Darmſtädter Bank 111. 141 D. Steinzeugwerle 247.89 245— Deutſch⸗Aſiat. Bank 174.— 174.10 Düſſeſdorſer Wag. 304.70 305— Deutſche Bant 11055 243.60 248 60 Elberf. Farben(alt) 570— 569— (ig.)——.—[Veſtereg. Alkaliw. 222 80 2283 Disc-Nomnfandit 187.10 187.20] Rollkämmerei⸗Att. 157.70 158.— Dresdner Bank 158 99 159/70% Chemiſche Charton. 219— 219— Rhein. Kreditbank 142 70 142.—[ Tonwaren Wiesloch 154— 154.— Schaaffb. Bankvo. 158.90 159.—[ Zeilſtoff Waldhof 234 10 332 50 Lübeck⸗Büchener———— Celluloſe Koſtheim 280.— 279— Stmatsbahn 148.60 148.80 Rüttgerswerken 145.790 144.20 Privat⸗Discont 5¼ 90 Pariſer VBörſe. Paris, 10. Jannar. Anfangs kurſe. % Nente 95.57. 95 65 Türk. Looſe Italtener—— Banque Ottomane Spanier 94.70 94 80 Rio Linto Türken unif. 95.20 95.12 — 181.— Wien von der bevorſtehen⸗ Londoner Effektenbörſe. London, 10. Reſchsanleihe o Cgineſen % Chineſen 9% Conſols Jan (Telegr.) Vortugieſen Sponier Türlen 4% Axgentinler 3% Mexilaner Anfangskurie der Effektenbörſe. zutbern Pacific 96— 96ʃ ago Milwaulet 155% 186-= 826— 86 19.*— 104 Naſhv. 148.— 14800 ſünten zaciſie Unit. St. Steel com. * preſ. 5iel babn Lend.: beß. 2 be 4 13 8 4% Javonet Tend.: beh. Bold ttomanban! Nand nines Nio Linto Faſtrand Braſtlianer Tend.: beh. 2 f Berliner Produktenbörſe. Berliu, 10. Jan.(Telegramm.)(Produktenbörſe⸗ Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 9 10. 9. 10. Weizen per Mai 183.— 183—-[Mais vper Mai 124.50 124 75 „Juſi 18450 Jult 122.—— „Sept.———„ Sept.—.——.— Roggen per Mai 169 2 5 16850 Rüböl per Jan. 67˙50 67 50 „Juli 170.— 169.50 5 Man 6280 63 40 „ Sept.——„ Oktbr. 56— 58 40 Hafer per Mai 169.— 169.— Spiritus 70er loco—-— 3 170... 170.—] Weizenmehl 24.75 24.75 „Sept.—.——IRoggenmehl 22.80 22.80 Budapeſt, 10. Januar.(Telegramm.) Getreidemarkt. 9. 19. per 50 kg. per 80 kg Weizen per April 746 7 47 ſtetig 745 7 46 luſtlos Okt. 72 8 7 Roggen ber April 671 672 ſte ig 672 6 75 feſt ——ꝛ— Hafer per Aprü. 744 745 ſtetig 743 744 ſtetig *— kt.——— Mais per SBt.——— ſtetig——— kuhig „„ Mal 513 514 518 514 „Juli—— 525 5 28 Kohlraps p. Aug. 1290 13 00 ſtetig 1290 13 00 inhig Wetter: Nebel. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. 10.——.— 1907. 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Im Mongt Februar 1907 beginnen wir daun mit dem geregelten gemeinſamen moſfatlichen Einzug aller Abgaben durch deuſelben Erheder und zwar werden von dieſem Zeitpunkt ab die Forderungsbeträge für Lieferung von Gas und elektr. Strom ſewells für den Vormonat, d. h. für die letzte Gasmeſſer⸗ bezw. Stromzühlerableſungs⸗ periode(immer ea. 30 Tage), die Waſſergelder, ſowie die Kanal⸗ und Müllabfutegevühren jeweils für den gleichen Monat, in dem die Erhebung erfolgt, zur Anforderung lommen. 30000⁰8 Mit dieſer allgemein eingeführten monatlichen Erhebung hat der Stadtrat weiter in teilweiſer Abänderung der ſtatutariſchen Beſtimnzungen angeordnet, daß für Mieter die Friſt zur Zahlung von Waſſergeld und Müllabfuhrgebühren, nunmehr 2 Wochen, nom Tage der erſtmaligen Auforderung au ieeee vetragen ſoll. Erfolgt nach Verlauf dieſer 2 Wochen vom Mieter keine Zahlung, ſo hat der Liegenſchaftsbeſitzer auf einmalige Auffordefung un⸗ geſäumt aufzutommen Maunheim, den 5. Jauugr 1907. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gaß⸗ u. Glektrizitätswerke. Pichler. Thomasbrau(adlel) Heute Donnerstag abends von—11 Uhr: 66097 Orosses Militär-Konzert de ieſigen Grenadi elle. Emil uhl. Billiger NMaskenatlas solange Vorrat! bauss Tuite geſdsnfeſeher Maskenatlas E Weiche, sehmiegsame, feine Ware Pft (alle Farben)n per Meter 8 pfb- an. 5 N 8 Beizende, geblumte Pariser Dessins in Mousseline, Organdy, Spitzenstoffe zu Empixe-Costümes Kolossal billig in ssten von Ir katstoffe zur Maskerade. Billige reingeidene Stoffe in herrlichen Farben, 60 em breit, 1,50 M. Tuch-Beste in allen Farben. Plüsch-Reste, billige feine Reste zu Fantasjemasken. 15 Gxatis⸗Entwürfe für originelle Pieismasken, Gratis-Verleihung von Maskenbildern. ERNST KRAMP Einzig in seiner Art. Keine Narben! See06 Frau Louise Maier, 1, 20, 3. Stock, )pꝑezialistin für Haarentfernung entfernt geslehtshaare, Warzen, Leberflecken vollständig mittels Elektrolyse unter Garantie des Niewieder⸗ kommens. Nlektr. 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In der Haußptſynagoge. Freitag, den 11. Jgnugr, abends d Ubr. Salngtag, den 12. Jaunar, nigrgens 8½ Uer. Nach iiſags% Uin Fugend ſottes Fienſt iuut Schniterſſärung, Abends 5 Uhr 85 Min. An den Wechenſagen: Morgens 7½ Un, Kends ½ Nyr⸗ Zwangsverſteigerung. Ni, 22 In Wege der Zwangs⸗ dollteckung ſoll das in maun⸗ heim beiegene, im Grundbuche von Maunzeim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ venierken guf deie Nanten des Wirts Adam Ernſt in Mann⸗ hei»Neckargneingelgggene, nach, ehend beſchrſebene Glundſtuck IEim Freitag, den 15. März 1907, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeamete Rotariat im Rat auſe zu Neckarau ver⸗ de geri werden. Der Verſſeigerun sperwerk in am 28. Nov. 1806 in das Grund⸗ buch eingetragen worden, des Grundbuchamts ſowie der Ubrigen das undſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſeigerungs⸗ vezmerks aus dem Grundbuch licht erſichtlich waren, ſpäteſtens zn Perfleigerungstermine vor der Auſſorderüng zur Abgabe von Geboten anzunſelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glauß⸗ haft zu machen. widrigenfälls ſie bei der Feilſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläudigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Aueſceigen weiche ein der Verſteigerung enigegenſtebendes Mecht haben, werden anigefordert, vor dei Exteilung des Juichlags die Aufhebung oper einüweilige Einſtellung des Ver ahrens hek⸗ beizuführen, widrigenfalls für daß Recht der Veiſteigexungs⸗ erlos gu die Stelle des ber⸗ leigerten Gegenſſandes kritt. Beſchreibung desß gzu verſteigernden Grundſtüches; Grundbuch von Mannbeim, Band zoe, Heft ö, Beſtands⸗ ver eichnis I. Lagerbun⸗Nunmer 10588, Flächeninhalt 3 5 93 am Hofraite, a 0 àm Hausgarten, zuſ, 4 28 qm im Orxtsetter an ber Friedrich lkraße 107, Auf der Hofrafte ſteht: Ein einiteckges Wohndaus mit Galfoukeller und angehgmer ein⸗ Uöcklger Scheuer mik, Stal, geſchätzt zu Mk. 4009. Manunherm, 4. Jannae Taof Großtz. Notariat u als Vollſtreckungsgericht. Der allg Sellvertieter: Woerner. 62088 JDPerkaul] Die Einſicht der Muteilungen Imwangg⸗Verſteigerung. N In Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das iiß aun⸗ heien beſegene, iin Geundunche bon Maunheim zur Zeit der En⸗ iragung des Wirſteigerungsvere merkes auf den Namen der Mauxer einer GErnſt Merkle Eheleute in Manubeim einge⸗ trugene, nachnehend beſchriebene Grundſtück am Montag, 18. März 1907, vormittags 9½ Uhr dulch dazu lerseichneie Npfgrigt in deſſen Dienſtraumen in heann⸗ heim B 4, 3, verſeigent werden. Der Verſteigerungsver nerk iſt g 10. Novem er 1906 in das Grundbuch eingenggen worden. Die Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grunß⸗ ſtück betreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſte zur Zeit der Eintragung des Vexſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht exſichtlich Waven, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ ſorderung zur Abgabe von Geboten andumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, wibdrigenfalls ſie bei der Ffeſt⸗ ſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt unb bei der Verteilung des BVerſteige⸗ rungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſeßt Werden, Diejenigen, welche ein der Vepſteigexung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werben auf⸗ geſorbert, vor der Getsllung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ fühven, wldrigenfalls ſür das Recht der Berſtelgerungserlös an die Stelle des verſtefgerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſlückes, Grundbuch von Maunheim, Baud 303, Het 5, Beſtands⸗ verzei huis J. Lagerbuch⸗Nr. 5036 Fy, Flächen⸗ Juhalt 4ar ſs am Hofsaſſe an der Mheinhäuſernraße Nr, k1. Hierau! ſtelt; g. ein vierſtockſges Woſnpaus nit Seſten au rachis und links, Gaupen und mit-Eisenberon⸗ leller, b. ein sweiſtöckiger Querbau als Backerei nüt Wahlſzitemer, geſchätzt zu M. 89%.—. Hierzu Zusehörſtücke uin Werte voſt M.—. Mannbeſm, 4. Januar lob7. Groffh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht. Der all!. tellvertieler; Woener. 69987 2 Pillenbauplütze von je 7os qm in ſchönſter Lage von Neckargmd. nabe dei Bahn⸗ hof u. Wald illig zu berkaufen. Ofſert. unt. No. 44607 a d Erped. ds. Bia tes. 44667 ein Siene ſchrank, 1 Chiffon er, 1 Vert ſow, i Divan un mebrere Tiumphſtühle, alles neu, billig abzuge en. 44848 K 3, 21, var Berſchlichbartr Nußbaum⸗ Aktenſchrank mit 50 Negalen abzugeben. Zu erfragen 389 Raichle,., 1. 8. Et. Faſt neue Bettlade billig zu Burkaug⸗hiſfeſtelle. Beim unterzeichneten Amt iſt ſofort eine Bureaugehtlfen⸗ ſtelle zu beſetzen. Bewerber, welche in Steno⸗ graphie u. Maſchineuſchreiben ducha Sbewandertſein müſſen 5wollen ihre Anerbieten unter Vollage von leglaubigt. Zeug⸗ nisabſchriften ſowie Angabe der bisherigen Beſchäftigung bis läng ens 20. Janngr ds. Js, einkeichen. Mannheim, 5. Jan. 1907. Städt. Tiefbauamt. Eiſenlohr. derk. Aheindggumſtr. 48, 4 St. 0 Feine 25 Harzef Kanarien St. Selfert ulit erſten und S aln 8 Halln Nk. 0 7215 26 zu verkauſen 490 A1. 39, J Tahn. gelt (Vuſen ſam Tachtiter Poviſorertiſenber zür kechneſche artſtel ſofort ge⸗ ſucht. Oſter, umer No. 44707 an die Eruediien dis. Blattes, Den Sucnen unger Mann(gedient. gedaleet ſucht Seellu g als Here ter, Nertebſbeger oder Jahrer ſof od. ſpäter. Off. B. Ni. 459 g. d. Exp. d. Bl. Fraulein, 20., aus guter 720 ünſcht Stellung als 10 der Hausfrau. 1 e eeeeeeee an mmer 0 7, 28 Im, Läden F2, Ba nächſt des Markies, ein großer Lnden per ſo ort oder ſpatet meiswert u vermieten. 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Jauuar 1907. 117. Jahrgang. Bekauntmachung. W Rotlauf betr. No. 37461. In der Ge⸗ meinde Kirchheim iſt die Motlaufkrantheit unter den Scheinen wieder exloſchen. tamheim, 7. Januar 1907. Sr. Bezirksamt III. Dr. B. Pfaff. 9640 Bekanntmachung. Die Nachweiſungen über die Regie⸗ hauarbeiten betr. Nr. 2 52J. An die Orts⸗ polizeihehörden des Land⸗ bezirks: Wir bringen den Orts⸗ Poltzeibehörden hiermit in Frinnetung, daß die bei ihnen für die Monate Oktover, No⸗ emder, Dezember 19906 ein⸗ gekommenen Nachweiſungen Aber die während dieſer Zeit kur Seloſbetriebe ausge⸗ führten Bauarbeiten(Regie⸗ battarbeiten, ausgenommen die Regie⸗Tieſbaualbeiten der Gemeinden) mit der ausdrück⸗ lichen Beurkundung hierher Volzulegen ſind, daß weitere Baüarbeiten der gedachten Ait dortſeits nicht bekannt würden. 9689 Mannheim, 4. Januar 1907. Gr. Bezirtsamt, Abt. II. Fppelshermer. ** Schlußtermin. Nr. 111. In dem Konkurs- netſahren über das Vermbgen ves Hoꝛelier Karl Bär iſt Ter⸗ muin zur Abnahene der Schluß⸗ rechunng des Veiwalters, zur GErgebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeſchnes der bei der Vefteilung zu berläckſich⸗ Ugenden Forderungen ſowie zur Weſchlußſaſſung der Glaubiger ge die Erſtatiung der Auslagen und die Gewährung einer Vei⸗ Altung au die Metglieder des Wlänbigergusſchupes beſtimun Afif: Donnerstag, 31. Jan. 1907, vpvormittags 9 Uhr vor bem Aſtszelicht hierſelbſt . Steck, Zininer Nr. 111. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts II. 5 Stal. 9642 Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Baud,.⸗Z. 46, Firma „Syndikatfreie Kohlen⸗ bereinigung, Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde heuſe eingetragen: Joſef Poppo, Kaufmann in Betlin, iſt als weiterer Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt. 964 Mannheim, 8. Jan. 1907. Ge. Amisgericht J. Mfantnahung. Aufftllung der Straßen in der 6. Sandgewann utd im Langen Rötter⸗ gebiet betr. Nr. 128 J. Wir haben die Veobachtung gemacht,daß das zur Auffüllung der Straßen in der 6. Sand⸗ gewann und im Gebiet Lange Rötter beigefahrene Sand⸗ materigl zum Teil von drttter Seite abgefahten wird. Wir machen daxrauf auf⸗ nerkſau, daß das Abfahren dieſes Materials iſt, und daß wir Anſerer Keuntnis gelangenden Pall ſolches Materialentwen⸗ dung als Diebſtahl zur An⸗ zeige bringen werden. 30046 Mannheim, 4. Januar 1907 Bürgermeiſteramt: Martin. 25 0— Vergebung bon Cloſetanlagen. Mk. ess. Die Anszügrung der Maſſeuckoſet⸗Anlagen— 14 Geuppen mit zwarmen 85 Sitzin— für den Neubant der Shinvoldiſchule au der Garten⸗ ſeloäraße ſoll öffentlich vergeben werdenn „Die Zeichunngen und Beding⸗ Kügen liegen auf dem Tiefbaut Amt, Lilra J. 2, 9 zur Einſicht auf und wekden Angebotgſor⸗ mulare und Maſſenverzeichniſſe zum Preiſe von 100 Mark' dort abgegeben. Aigepote ſind koerſtegelt und Mit entſprechellder Kufſchrift ver⸗ ſehen, dem Teſbiaent bis sen Montag. 28. Januar 1907, bporfmittags 11 uhr einzulieſern, woſeldn die Eröff⸗ Mulitg der eingelguſenen Angebote fücegenwart dexeiwaerſchlenenen Wezer ſtatifinden wird. Nach Eronnung dee Verding⸗ Ungsverhandlung eingehende Aſtaetote werden nicht mehr au⸗ genammen. 90600/44 Zuſeh lagskrin: 6 Wochen. unſtatthaft⸗ jeden zu Beſetzung: Verteiluug der Gerichtsſchrtibtreigeſchüfte beim Amtsgericht Mannheim. Wirkſam vom 1. Jannar 1907 an. Hinſichtlich der Zahl und des Geſchäftskreiſes der einzelnen Abteilungen genebhſnigt durch Juſtizminiſteriglerlaß vom 27. Dezember 1906 Nr. A 38565 . Verwallungsgrrichtsſchrriberti Abteilung 1(2. Obergeſchoß, Zimmer 144). Geſchäftskreis: 8) Unterſtützung des Amtsgerichtsvorſtandes in Juſtizverwaltungsſachen und insbeſon⸗ dere in der Braufſichtiguug der Gerichis⸗ vollzieher: b) Generalregiſtratur c) Handkaſſe d) Bibliothek e) Inventar Beſetzung: Gerichtsſchreiber: O. Boppel. Abteilung II(Erdgeſchoß, Zimmer 44). Geſchäftskreis: a) Buchung und Vertellung der für das Gericht beſtimmten Einläufe: b) Führung des Portobuchs und des Ver⸗ zeichniſſes der zahlungsunfäh gen Schuldner e) Auskunft Über die Gerichtsvollzieherdiſtrikte und Verteilung der bei der Abteilung ein⸗ laufenden Aufträge unter die Gerichts⸗ vollzieher Gerichtsſchreiber: Danquard. II. Verfahrensgerichtsſchreiberti Vorbemerkung. Zum Geſchäſtskreis jeder Abteflung ver Verfahrensgerichts⸗ ſchreiberei gehört neben dem eigentlichen Gerichtsſchreibereldienſt die Führung des Geſchäftstagebuchs, die Beſorgung des Koſten⸗ anſatzes, die Führung der laufenden Reg ſtratur, ſowie die Unterzeichnung der Ausfertigungen. Jede Gerichtsſchreiberei in Strafſachen beſorgt weiter auch die Ueberwachung der Expeditionen ihrer Abteilung. Abteilung 1(2. Obergeſchoß, Zimmer 146). Geſchäftskreis: a) Gerichtsſchreibereigeſchäſte der Richter⸗ ableilung 1(Cipilſachen der Stadt Mann⸗ heim Lit. A, B, O und J) innerhalb des Rings und des Schloſſes Einwendungen gegen das Vollſtreckungs⸗ verfahren der Gerichtsvollzieher Gerichtsſchreiber: Motſch, Hilfsgerichts⸗ ſchreiber. Abteilung II(I. Obergeſchoß, Zimmer 122). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreſb ⸗Geſchäfte.Richterabteilung II (Clollſachen der Stadt Mannheim Lit. R, ſe, u. Einnerhalb des Rings ſow. des Lindenhofs) Beſetzung: Gerichtsſchreiber; Stalf, Amtsgerichtsſekretär. Abteilung III(I. Obergeſchoß, Zimmer 121) Geſchäftskreis: Gerichtsſchreib.⸗Geſchäfte.Richterabteilung III (Civilſachen der Stadt Mannheim Lit. J, N, B bis mit U innerhalb des Rings) Beſetzung: Gerichtsſchreiber: Fleck. Abteilung IV(2. Obergeſchoß, Zimmer 133). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreib⸗Geſchäfte.Richterabteilung Iy (Civilſachen der Stadt Schwetzingerſtadt und üſtliche Stadterweiterung außerhelb des Ninges) Beſetzung: Gerichtsſchreiber:Schwab, Amtsgerichtsſekrekär. Abteilung(2. Obergeſchoß, Zimmer 137). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreib.⸗Geſchäfte d. Richterabteilung v⸗ (Cwilſachen der Stadk weſtlich des Ringes von der Rheinbrücke bis zur Friedrichsbrücke, der Vororte Käfertsal und Waldhof, ſowie Mpeinſchiffahrtsſachen und Eivilſachen gegen Perſonen, welche im rechtsrheinſſchen Bayern, in Württemberg, Heſſen, Elſaß⸗Lothringen, ſowie außerhalb des deutſchen Reiches wohnen) Gerichtsſchreiber: Beſſerec. Abteilung VI(2. Obergeſchoß, Zimmer 134). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreib⸗Geſchäfte d. Richterabte lunge' (Civilſachen des Vororts Neckarau, ſowie der Orte Feudenheim. Sandhofen, Rheinau und Wallſtadt und Cioilſachen gegen Perſonen, Beſetzung: Beſetzung: Beſetzung: welche in Preußen, Sachſen und den Nord⸗ deutſchen Bundesſtagten wohnen) Beſetzung: Gerichtsſchreiber: Buſelmeler. Abteilung VII(Schloß 1. Obergeſchoß, Zimmer 39). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreibereigeſchäfted.Richterabteilg.VII (freiwillige Gerichtsbarkeit der Aleſtadt, Linden⸗ hof, Schwetzingerſtadt, öſtl. Stadterweiterung) Gecichtsſchreiber: Freimüller. Abteilung VIII(Schloß.Sbergeſchoß, Zimmer 33). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreibereigeſchäfte d. Richterabtlg. VIII (freiwillige Gerichtsbarkeit der Vororte Käfer⸗ thal, Waldhof, Neckarau und ſämtlicher Land⸗ orte, ſowie Eivilſachen der Orte Seckenheim, Ladenburg, Ilvesheim, Neckarhauſen und Schriesheim) Beſetzung: Gerichtsſchreiber: Brehnt. Abteilung IX(Erdgeſchoß, Zimmer 45). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreibereigeſchäfted Richterabtl. IX a)(Straſſachen der Stadt Mannheim weſt⸗ lich der Breitenſtraße einſchließlich Schloß, ausgenommen das Hafengebiet, von der Rheinbrücke weſtlich des Parkrings und der Hafenſtraße, ferner Lindenhof niit Haupt⸗ bahnhof mit Ausnahme der Pol-zej⸗ und Fmaniſtralſachen, ſowie Rheinſchiffahrts⸗ ſachen) Führung dis Zuſtellungsgebührenverzeich⸗ Niſſes für ſämtliche Abteilungen der Straf⸗ gerichtsſchreibereien Beſetzung: Gerichtsſchreiber: Grabenſtein. Abteilung X(Erdgeſchoß, Zimmer 45). Geſchäſtskreis: Grichtsſchreibereigeſchäſte d. Richterabtlg. a) Strafſachen der Stadt Mannheim öſtlich b) jachen. Beſetzung: teilung XIII Beſetzung: 0 0 ſekretär. teilung XIV. Beſetzung: 2 Geſchäftskreis: Regiſterweſen. Bejetzung: Beſetzung: Beſetzung: Beſetzung: Beſetzung: Strafregiſter. Beſetzung: zugänglich. Beſetzung: Geſchäftskreis: Amtsbezirks Beſetzung: Gerichtsſchreiber: b) Requiſitionen in Strafſachen aus Baden, Elſatz Lothtingen und Bayern einſchließlich der Rheinpfalz Gerichtsſchreiber: Walleſer, Aktuar. Abteilung XI(Erdgeſchoß, Zimmer 46). Gerichtsſchreibereigeſchäfte d. Richterabtl.XI a) Straffachen des Hafengebiets der Stadt Mannheim von der Rh inbrllcke weſtlich des Parkrings und der Hafenſtraße, der Vororte Käferthal, Wald of, ſowie der Orte Sandhofen, Feudenheim und Rheinau b) Polizei⸗ und Finanzſtrafſachen des ganzen Kunz. Abteilung XII(Erdgeſchoß, Zimmer 46). Gerichtsſchreibereigeſchäfte abtefſlung XII Geſchäftskreis: a) Strafſachen der Neckarſtadt, der Land⸗ orte Ilvesheim, Neckarhauſen, Ladenburg, Schriesheim, Seckenheim, Wallſtadt mit Ausnahme der Polizei⸗ und Finanzſtraf⸗ der Richter⸗ b) Requiſitionen in Strafſachen ſoweit nicht Abteilung X zwiſchen Neckarſtadt und Waldhof(Ab⸗ teilung O bildet die Bahnlinie der preuß.⸗ heſſiſchen Bahn). Gerichtsſchreiber: Ehrmann, Aktuar. Abteilung XIII(Erdgeſchoß, Zimmer 40). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreiberei⸗Geſchäfte zugeteilt. Die Grenzlinie der Richterab⸗ (Civilſachen der Stadt Lit..—0 und Civil⸗ ſachen gegen Perſonen außerhalb des Gerichts⸗ bezirkes im Großherzogtum Baden und in der bayer. Pralz). Gerichtsſchreiber: Gutmann, Amtsgerichts⸗ Abteilung XIV. eI. Obergeſchoß, Zimmer 1053). Geſchäftskreis: Gerichtsſchreibereigeſchäfte der Richterab⸗ Cipilſachen in der Neckarſtadt, freiwillige Ge⸗ richtsbarkeit der Neckarſtad:). Gerichtsſchreiber: Gießer. Abteilung XV.(Erdgeſchoß, Zimmer 47). 1. Gerichtsſchreibereigeſchäfte der Richterab⸗ Requiſitionen in Civilſachen. Straſſachen der Schwetzingerſtadt und von Neckarau mit Ausnahme der Polizei⸗ und der Zeugengebüßren in Schöffengerichtsſachen. Gerichtsſchreiber: Fertig. Geſchäftskreis: teilung XV. a) b) Finanzſtrafſachen. , Anweiſung Beſetzung: lil. Gerichtsſchreiberei für Negiſterweſen. 2. Obergeſchoß, Zimmer 145). Gelichtsſchreiber: Riſſel, Amtsgerichtsſekretär. IV. Eipedihur. Abteilung I.(1. Obergeſchoß, Zimmer 107). Geſchäftskreis: Sämtliche Civilſachen. Expeditor: Stroh, Gerichtsſchreiber. Abteilung II.(1. Obergeſchoß, Zimmer 103). Geſchäftstreis: Freiwillige Gerichtsbarkeit. Expeditor: Maier, Gerichtsſchreiber. V. Regiſtrakur. Abteilung 1(Erdgeſchoß, Zimmer 36). Geſchäftskreis: Stehende Regiſtratur für Cipilſachen. Regiſtrator: Starck, Hilfsregiſtrator, Abteilung II(Erdgeſchoß, Zimmer 35). Geſchäſtskreis: a) Stehende Regiſtratur für Rechtspolizeiſachen einſchließlich der Verwahrung der Teſta⸗ mente, Eheverträge und Standesregiſter. b) Standesregiſterauszüge. Regiſtrator: Frank, Altuar. Abteilung II(Erdgeſchoß, Zimmer 36). Geſchäftskreis: Stehende Regiſtratur für Straſſachen mit Regiſtrator: Beutel. Amtstage der Gerichtsſchreiberei: Montags und Donnerstags von—12 Uhr; anßerdem iſt die Gerichtsſchreiberei täglich von—5 Uhr nachmittags Selaunkmachung. Nr. 374. Dle auf Dlenstag, 22. Januar 1907 vormitt. 9½ Uhr in das Nathaus ßen denheim beſtimmte Verſteigerung des Grundſtügs L. J. gek. 1⸗67 der Georg Martin Wühler Ehefr. findet nicht ſtatt. Maunbeim, 8. Jannar 1907. Großh. Notariat IX als Vollſtreckungsgericht. Breuntg. 60094 Zwangs⸗Verſleigerung. No. 23. Im Wege der Zwangs⸗ vollureckuſig ſoll das in Maun⸗ heiim belegene, im Grundbuche von Mannham zur Zet der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Peter Oehlſchläger, Fabrikar⸗ beiter in Maunherm⸗Neckarau, eingetragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am 67082 Montag, den 11. März 1907, vormittags 9½ Uuhr, durſh das unterzeichnete Notariat iim Rathauſe zu Neclarau ver⸗ ſleigert werden. 69082 Der Verſteigerungsvermerk iſt auu 28. Nopender 1906 in das Grundruch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grund⸗ ſtück betreffenden Nachwei⸗ fungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Ge⸗ bots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſtetgerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachge⸗ ſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ fülhren, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſtei⸗ gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Baud 288, Heſt 8, Veſlandsver⸗ zeichuis J. Lagerbuch⸗Nr. 10178, Flächen⸗ intalt 2 ar 13 qm Hopratte und Hausgarten, Kathallnenſir. Mi. 21. „KAuf der Ho.raite ſtehl: Ein unlerkelleties zweiſtöck'ges vorderes Wohnans mit Gau⸗ pen kund dreifföcktg. Abortanban, ein zweiſtöckiger Oekono mieſeſten⸗ hau reches und ein einſtoͤckiger Waſchküchenvorbaft. Schätzung 21,000 M. Manuheim, 7. Jauuar 1907, Großh. Notariat III. als Bollſtreckungsgericht: Der allgem. Stellvertreter: Woerner. Zwaugs⸗Verſteigerung. Freitag, 11, Jaunar 1907, vormittags 10 Uhr, weide ich in Käſerthal vor dem Rathaus gegen bart Zohlung unm Vollſtrecküngswege öſſentlich verſteigern: 44716 1 Pferd u. 1 Conſolſpiegel. Mannbeim, 10, Jaunar 1907 Götz, Gerichtspollzieber. 2n. SRserfo Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 27. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Maunheiln belegene, im Grund⸗ unche von Maunheim zux Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ Ungsvermerkes auf den Namen des Heinrich Schellig, Sattler in Mannheiim, jetzt Wirt, einge⸗ lragene, nachſtehend beſchriebene Gründſtück aun Freitag, den 3. März 1907, vprmittags 9½ Uhr, durch das unterzeichneie Notariat in deſſen Dienſnräumen in Maunn⸗ un B 4, 3 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt 19. Nobember 1906 in das Beſchreibung bdes zu verſteigernden Grunbſtückes: Grundbuch von Manuheim, Band 201, Heit 21, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lagerbuch⸗Nr. 3e96, Flächen⸗ inbalt 1 ar 79 qm Hofracle, Literg L 6, 7. Aut der Hofreite ſſeht: Ein unterfellectes, vierßtöckiges Wohn⸗ unnd Wiitſchaftsgebände als Eck⸗ Jalls niit Balkons, Gauven und Gallertenberbau; ein einſtöckger Aboriporbau: ein vieiſtöcktger Flügelbau mit Gaupen Und Hofunterkellerung. Hierauf haftet die Schildge⸗ rechtigkeit„Zum weißen Bären“ als Realrecht. Schätzung Mk. 100 600.— Hierzu Zubehörnücke im Ge⸗ ſamtwert von ca. Mk. 1600. Maunbteim, 5. Januar 1907. Großh. Notariat III. als Vollſtreckungsgericht: Dek allg, Siellveitieter: Woerner. fisecf. öter H5,-4 u. 22 Altrenomiertes, grösstes u, billigstes Hbet- und Betteg-Geschaft 4700 5 Derloren Goldene Uhr mit Kette abhanden gekommen. Monogramm.S. A zugeben L. Schifftan, L 2, 7, II. es Tufernieht Zwangsverſteigerung. Freitag, 11. Januar 1907. nachmittags 2 Uhr werde ich in Nannheim 4, 5 un Pfandlokale gegen bare Zablung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Piano(neu), 1 Nähmaſchine, Möbel aller Art und ſonſt verſchtedenes. Ferner hieran anſchließend auf den Lagerplätzeng, weiche im Pfandlokale bekannt ge⸗ geben werden. Bauhütten, Spriesholz, 1 vollſtändiges Baugeruſt, 1 Aufzugmaſch. mit Drahtſeil und Rolle, Dielen und ſonſt verſchiedenes. Sommer, 44704 Gerichtsvolzieher. — Zwangs⸗Nerſteigerung. Freitag, 11. Januar 1907, nachmittags 2 Uhr, werde i in Pfaudlokat hier, , gegen vaare Zahlung kur Vollſtreckungswege öfſentlich verſteigern: Gerünbelz, 1 Nähmaſchine, Fahrrgd, 1 Eisſchrauk, ſowe Mobel verſch. Urt. Maunbeien, 10. Jannar 1907 Arntbruſter, Gercchtsvollzee 44 n˙8 Zwangs⸗Yerſteigerung. Freitag, 11. Jau. 1907, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim, im Pfandlokale Q 4 5 gegen bare Zahlung im Volſtzecungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Vertikow, 1 Wanduhr Mannheim, 10. Jan. 1907. Herzog, Gerichtsvollzieher Eichelsheimerſtr. 12. 470g Iwangsverſteigerung. Freitag, 11. Januar 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4. 5 hier ev. am Pfand⸗ orte gegen Barzahlnug im Vollſtreckungswege öffentlich verſtei nern: 44712 öbel aller Art, 1 Divan, 1 Palte Seigen⸗ un Damen⸗ kleiderſtoffe. Schreibmateria⸗ lien, 1 Papierſchneidmaſchine, 1 Schriftgeſtell m. Schriften. 1 Regal mit Bleiſtegen und Anderes. Manndeim. 10. Jauuar 1907. Mioſter, Gerichtsnollzießer, B 5, 6. Maünpelm. 7. Jaunar 1907 der Bieitenſtraße g. öſtliche Stadterweile⸗ Städtiſches Tiefbauamt: rung mit Ausnahme der Poltzei⸗ u. Finanz⸗ Elſenlohr. ſtrafſachen, Eigentümer: Katholiſches Bür gerhoſpital.— Verantwortlicher Redatteur: Franz Kircher.— Drück und Vertrieb: Pr. P. Nermisehtes Herrenkleider werden elegant angefertigt, auch wenn der Stoff gelieiert werd. Neparaturen und Aufbügeln dilligſt. 44709 G. Schweickert, Schneider nerſter, R 4, 19/0. Theaterplatz (Parkett⸗Sperrſitz), per ſofort abzugeben. Zu erfrägen 507 Rupprechtſtr. 11, 2 St. Iks. Tücht. Buchhalter empflehlt ſich. Aufſtellen u. Prüfen von Bilanzen, Beitr. v. Büchern ꝛe. Offerten unter Nr. 429 an die Expedition dieſes Blattes. rrne. Naszen Schöne Maste(Kubanerin) billig zu verk. 0 3, 8, 4. St. Sehr ſchöne billig zu verleihen! A8en 2 3 Tr. 14702 Klabier⸗ H. Geſang⸗Anterricht wird unter Garautie höchſten Erfolges, die Stunden à Mk. 1,50 erteilt; außer dem Hauſe 2 Mark. 445˙7 Gefl. Anmeldungen an S. Eichenbaum A 2,, 2 Tr. 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