(Badiſche Bultzzeitung) Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummetr 8 Pig. Inſerate E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile. 8 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Jeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uuhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. 2 (Mannheimer Volksblatt) „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioen 36377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung E 6, 2. 2¹8 Nr. 68. Samstag, 9. Februar 1907. Die heutige Abendausgabe umfaßt im gauzen 20 Seiten. PPPFFFFF 7 Das künftige Reichstagspräſidium. Ber lin, 8. Februar. Wir haben gottlob wieder einmal eine„Frage“, Bald Rach den Hauptwahlen fings ſchon an; jetzt aber iſt kein Hal⸗ ten mehr: ein jeglicher, der mit Tinte und Feder und dem (wenn auch nicht gerade chemiſch) verwandten Stoff des Kleiſters zu hantieren weiß, glaubt ſein Sprüchlein ſagen zu müſſen zu der Forderung, pardon der Frage des Tages: wer wird im neuen Reichstag der erſte Präſident? Denn darauf Huft im Grunde dieſer Streit um des Kaiſers Bart hinaus. Früher komplizierte ſich— zum mindeſtens theoretiſch— die Frage ein wenig dadurch, daß die Sozialdemokraten die zweit⸗ ſtärkſte Fraktion waren; jetzt ſind ſie an die vierte Stelle ge⸗ rückt und es iſt ſomit ſchlechthin ſelbſtverſtändlich, daß Rechte, Linke und Zentrum ſich in die Sitze des Präſidiums zu teilen haben. Aber wer wird der erſte und nach der Geſchäftsordnung der einzige und eigentliche Präſident und wer zieht in das ſchöne Obergeſchoß des Hauſes Sommerſtraße 4, das Graf im Dezember grollend und wehmütig mit der unter Lallen Umſtänden falſchen Prophezeiung verließ: der nächſte + Freimieter würde Paul Singer heißen? Thet is the question. Das Zentrum, das ja nach wie vor und jetzt erſt recht die ſtärkſte Partei im Reichstage iſt, antwortet: natürlich einer der Anſrigen. Und es iſt in der glücklichen Lage im ſelben Moment auch einen Anwärter präſentieren zu können, der die nötigen Qualitäten mitbringt. Denn ein Präſident muß ſchließlich mehr können als ſtark und dumm ſein nach Jordan v. Kröcher⸗ ſchen Rezepten. Er muß nach etwas ausſehen; muß über einige Schlagfertigkeit und Geiſtesgegenwart verfügen und es iſt wünſchenswert, daß er eine prominente Perſönlichkeit iſt: Ge⸗ burtsadel oder— ſcheu ſchleicht die Feder über das weiße Blatt— Geiſtesariſtokratie. Wo weſentliche Stücke dieſer Minimalforderungen fehlen, begibt ſich leicht ein Malheur. Wer entſinnt ſich nicht noch des wider Willen ſcherzhaften Vizepräſidenten aus dem Geſchlechte derer v. Frege? Der ligentlich niemals wußte, was los war; in kritiſchen Momenten Hilfe flehend nach den Herren vom Bureau und dem ver⸗ ſtorbenen Direktor Knack blickte und wenn er zwei Sätze ſagen ſollte, in ihnen ſicher dreimal entgleiſte. Der kreidebleich wurde, als einmal von der ſeinem Sitz gegenüberliegenden Tribüne ein Halbverrückter ein Bündel Druckſchriften in den Saal flattern ließ und der dann hinterher doch, was wir alle mitangeſehen hatten, in einem ſächſiſchen Blättchen mit der drolligen Wendung forſch dementierte: Einer derer v. Frege fürcht ſich nicht. Wobei nur in Parentheſe noch bemerkt ſei, daß der gute Waldemar v. Frege ein ſpät geadelter Kauf⸗ mannsſproß und der erſte ſeiner Ahnen war. Alſo man hat ſchon manchen am Präſidium ſitzen ſehen, auf den der Rund⸗ geſang von dem bekannten Greis zutraf und auch Graf ÜUdo aus dem Hauſe der Stolberg⸗Wernigerode hat auf dem Platz, den einſt Simſon und ſpäter Forckenbeck zierten, keine gerade durchweg teuer Faden geſponnen würde und Zentrum weder Kandidaten, der ſich trefflich eignen würde: den Freiherrn von halten, daß derſelbe Bülow einſt mit großem nationalen Hertling, der ein Gelehrter iſt und ein Diplomat zugleich, ein Vayer und ein Darmheſſe und bei der Berliner Regierung, für die er oft vertrauliche Sendung auszuführen hatte, wohl⸗ gelitten. Nun gibt es aber Leute, die meinen: das dürfte nimmer geſchehen. Schon bei der Beſtallung des Präſidiums müſſe es deutlich zum Ausdruck kommen, daß der neue Reichs⸗ tag ganz etwas anderes ſei, als der alte; daß zudem jetzt ein Trumpf mehr ſei noch Regierungspartei. Es ſind zumeiſt Konſervative, die ſo ſprechen; hier und da auch wohl liberale Idealiſten. Bei den Konſervativen aber verdichten ſich dieſe Etwägungen ſofort zu der ungemein kategoriſchen Forderung: ſelbſtverſtändlich gebühre dieſe höchſte Bürgerkrone einem der Ihren. Wir neigen nicht dazu dieſen Disput zu überſchätzen. Zunächſt ſchwebt er, ſo lange das neue Haus ſich noch nicht konſtituiert hat und man keinen Ueberblick hat über Geſtalten und Geſichter, einigermaßen in der Luft. Unter den Herren, die zugleich ein preußiſches Mandat haben, mag das Problem in den letzten Tagen wohl mehrfach erörtert worden ſein und ſicher iſt dabei auch die Eventualität erwogen worden, das Zentrum— ntänches ſpräche ja dafür— einmal aus der Prä⸗ ſidialkombinatton ganz auszuſchließen. Die unerläßliche Vor⸗ bedingung zu ſolchem Ende wäre freilich, daß die neue Mehr⸗ heit— oder drücken wirs deutlicher aus, da es jetzt doch ver⸗ ſchiedene Mehrheiten gibt— die Minderheit vom 13. Dezem⸗ ber feſt und treu zuſammenhielte. Unter dieſem Geſichtswinkel kann die weitere Entwicklung der Präſidialfrage ſogar recht intereſſant werden; man wird bei der Gelegenheit gleich ſehen können, wieviel in Wahrheit die neue Mehrheit wert iſt und ſohin die Gemüter der Rechten tendieren. Das kann unter Uinſtänden recht aufklärend wirken auf diejenigen liberalen Elemente, die eine Neigung verſpüren, die Konſervativen auch über den Wahlkampf hinaus als brüderliche Liebe zu be⸗ trachten. Politische Uebersjeht. Mannheim, 9. Jebruar 1907. Bülow bleib hart? Es ſcheint, als ſolle das Tafeltuch zwiſchen Regierung und Zentrum endgültig zerſchnitten ſein und nach dem Willen Bülows die ebenſo erhoffte wie gefürchtete konſervativ⸗ klerikale Regierungsmehrheit ein Phantaſieprodukt über⸗ eifriger Journaliſten bleiben, die nun einmal meinen, es ge⸗ höre mit zum Beruf, daß man das Gras wachſen hören könne. Es ſcheint, aber—. Das neueſte Heft der„Jugend“ ernennt den Fürſten Bülow zum Fürſten von Wahlwitz und verleiht ihm unter den Inſignien auch einen Fuchspelz mit aufgenähten Köpfen. Nun der Witz iſt nicht übel und trifft auch pfycho⸗ logiſch nicht ganz daneben. Die nicht gerade in politiſchen Ueberzeugungen und Idealen arg ſtark gefeſtigte Schlauheit des Kanzlers kann vielleicht auch einmal wieder anders können, Unſer Geſchlecht lebt raſch und vergißt ſchnell, wir ſollten uns aber auch in dieſer Periode oder Epiſode einer gewiſſen Feind⸗ 2. Abendblatt.) Pathos das Zentrum als eine national zuverläſſige Partei ge⸗ prieſen hat, daß er mit einem horrenden Aufwand gut geſpiel⸗ tet ſittlicher Entrüſtung in dem mächtigen antiklerikalen Sturm gegen die Zerbröckelung des nur einheitlich wirkſamert Jeſuitengeſetzes ausrief: wozu der Lärm. Man kann alſo dem politiſchen Aeſtheten nicht ſo ganz über den Weg trauen und wird mit Vorbehalt aufnehmen, was er uns über ſeine gegen⸗ märtigen politiſchen Anſchauungen mitzuteilen hat; es nach Möglichkeit feſtzuhalten ſuchen, um dem gewandten Mann das Eutſchlüpfen aus den nationalen Foſſeln nicht allzu leicht zu machen. Zentrumshoffnungen nennt ſich eine Ber⸗ liner Korreſpondenz der Bülow⸗offiziöſen korreſpondenz“. Sie zeigt, daß vorläufig noch der Regierungs⸗ wind aus derſelben Richtung bläſt und ein Wetterumſchlag nicht zu erwarten iſt. Daher ſeien dieſe Ausführungen dem Gedächtnis der Mit⸗ und nächſten Nachwelt aufbewahrt, um gegehenenfalls politiſch wirkſam gemacht werden zu können. Es heißt dort: Die„Frankfurter Zeitung“ macht mit Recht darauf aufmerk⸗ ſam, daß nach alten Grundſätzen das Zentrum als die der Zahl nach ſtärkſte Partei auch im neuen Reichstag Anſpruch darauf habe den Präſidenten zu ſtellen, und daß es nicht richtig ſein würde, es durch Bekämpfung dieſes Anſpruchs in bringen. Wir glauben, daß man an vielen Stellen dieſe rühige Auffaſſung teilt, ohne daß daraus für das künftige Ver⸗ hältnis zwiſchen Regierung und Zentru m irgend ein im nationalen Sinne peſſimiſtiſcher Schluß gezogen werden kann. Der„Vorwärts“ meint, mit oder ohne Präſidentenſitz werde das Zentrum auf jeden Fall im Roeichstag die erſte Geige ſpielen. Nach dem Ergebnis der Wahlen iſt dies aber nicht mehr in das Belieben des Zen⸗ trums und ſeines ſozialdemokratiſchen Anhängſels geſtell!. Die Grundbedingungen für die Unabhängig⸗ keit der Reichspolitik dom Zentrum ſind erfüllt⸗ Von der Regierung, aber auch von den Parteien erwartet die Nation den Beweis, daß in boſttiver parlamentariſcher Arbeit ihre Auf⸗ gaben gefördert werden können auch ohne das Zentrum. Ein Verſagen des Reichstages für dieſe berechtigte Erwartung wäre ein nationaler Rückſchritt. ſie unbedingt mit einem Mäißerfolg rechnet. Die ausgeklü⸗ „Südd. Reichs⸗ eine Märtyrerſtellung zu Die Zentrumspreſſe verhehlt nicht, daß gelten Bosheiten dieſer Blätter gegen eine zentrumsloſe Mehrheit ſind ebenſoviele Mahnungen, die Reihen feſter könnte das Zentrum wieder in die ausſchlaggebende Stellung ein⸗ rücken. Wirken aber Regierung und Parteien um⸗ ſichtig zuſammen als Werkzeuge des nationalen Willens, der am 25. Januar wie bei den Stichwahlen ſo eindrucksvoll ge⸗ ſprochen hat, dann mag„die ſtärkſte Partei“ vduhig in ihrer ſſelbſbgewählten Iſolierung bleiben neben der Sozialdemokratie. 5 Das ſind Worte von wohltuender Schroffheit, die aber erſt durch Taten gleichen Kalibers ihren Qualitätswert erhal⸗ Die Regierung des ten können, was wir noch nicht wiſſen. Fürſten Bülow wäre ſchauderhaft blamiert, wenn ſie nach ſolchen Kraftworten doch wieder das Zentrum irgendwo fik ihre Mehrheiten einſchieben wollte. In der höchſt komplizier⸗ ten, mit allen Diplomatenkünſten ſpielenden Politik Bülows bemerken wir, wie Gerechtigkeit bekennen muß, doch in manchen Fragen eine gewiſſe hartnäckigeKonſequenz, die ſich mit einer Art Eigenſinn einbohrt, wir haben's in der Polenfrage erlebt, — eeeeeee glänzende Figur gemacht. Das Zentrum aber hätte einen Lligleit der Reichsregierung gegen das Zentrum dor Augen e eeeeeeee e,eeeeeeeee Ein genialer Erfinder. Zum 60. Geburtstage(10. Febr.) von Thomas Alva Ediſon von Albert Frick. Ich hätte dieſe Zeilen auch überſchreiben können:„Vom Zeitungsjungen zur Wellberühmtheit und Milliardär“ oder auch: Ein amerikaniſcher Lebenslauf“, oder auch:„Die Perſonifikation Unſeres modernen Zeitgeiſtes““ Alles das paßt auf Thomas Alva Ediſon, der am 10. Februar 2847 zu Milan in der Landſchaft Erie im Staate Ohio geboren iſt. Sein Vater war einſt ein wohlhabender Mann geweſen, der aber all ſein Geld verloren hatte, und ſo unterrichtete die Mutter den Knaben ſelbſt, in deſſen achten Lebensjahre die Eltern nach der Stadt Port Huron überſtedelten. Aber als das Elend der Familie immer größer wurde, da gab die Mutter eines Tages dem Knaben ein Körbchen mit Früchten Aund anderen Erfriſchungen in die Hand und ſchickte ihn nach der Bahnſtation, damit er dort ſeinen Lebensunterhalt durch Verkauf 3 jener Dinge an die Reiſenden ſelbſt verdiene. Der Knahe war da⸗ wals 12 Jahre, und ſein offener Blick für das Praktiſche ließ ſhn bdald erkennen, daß er mit Zeitungen noch ein beſſeres Geſchäft machen könne als mit Lebensmitteln. Sein nicht zu ſtillender Leſe⸗ krieb mochte das übrige dazu tun, ihm dieſen Tauſch wünſchens⸗ wert erſcheinen zu laſſen. Dann blieb es nicht beim Zeitungshandel. Ein alter Eiſen⸗ bahnwaggon, der unbenutzt daſtond, ward dem allen gefälligen Knaben vom Bahnperſonal eingeräumt, und da richtete er ſich eine eine Druckerei ein, in der er freilich eine recht primitive Zeitung druckte, und ſo ward der vierzehnjährige Knabe Herausgeber einer Zeitung, des„Grand Trunk Herald“, deren Redakteur, Setzer, Drucker und Verkäufer er in eigener Perſon war, und die don Dielen ſchon wegen dieſer originellen Eigenart und Herkunft des lattes gekauft wurde. 4 „Das machte ihn unternehmend, und er begründete mit einem gleichaltrigen Burſchen gemeinſam eine andere Zeitung, welches Unternehmen aber nicht gleich günſtig ablief: er ließ ſich, um den Inhalt pikant zu machen, in allerlei Stadtklatſch ein, ein davon Betroffener verprügelte die„Unternehmer“, und das Blatt mußte eingehen. So wurde Ediſon wieder Zeitungshändler. Nebenbei hatte Ediſon frühzeitig, durch Lektüre angeregt, aller⸗ lei Verſuche mit Elektrizität und Telegraphie angeſtellt, ohne bei ſeinem vollkommenen Mangel an regelrechten Kenntniſſen dabei weit zu kommen. Da war ihm ein Zufall günſtig. Es war im Sommer 1862, als er mit ſeinem Zeitungspack auf der Station Mount Clemens wartete, um mit dem Zuge, der eben rangiert wurde, nach Port Huron zurückzufahren. Da bemerkte er zu ſeinem Eutſetzen, wie der kleine, zweieinhalbjährige Sohn des Bahnvor⸗ ſtehers Mackenzie in höchſter Gefahr ſich befand, vom rangierenden Zuge erfaßt zu werden. Mit knapper Not und unter eigener Lebensgefahr rettete er den Kleinen und erwarb ſich ſo in Mackenzie einen Gönner. Dieſer beſaß zwar ſelbſt keine Schätze, die er dem Retter ſeines Kindes als Lohn für ſeine Tat geben konnte, er be⸗ ſaß nur eins: die Kenntnis der Kunſt des Telegraphierens, und dieſen Schatz überantwortete er dem glücklichen Ediſon. All ſeine freie Zeit ſaß dieſer bei ihm und lernte telegraphieren. So konnte er bald eine Stellung als Telephoniſt annehmen, die ihm Mackenzie in Stratford in Kanada verſchaffte. Damit begannen Ediſons Wanderjahre, die nicht minder ſchwer und wechſelreich für ihn waren als ſeine Jugendzeit. Er war in den verſchiedenſten Gegenden der Vereinigten Staaten als Telegraphiſt tätig, und ſein Dienſt war kein leichter. Dabei war er von einem unſtillbaren Drange ſich fortzubilden er⸗ füllt. So ſehr anerkennenswert und ſchließlich von Vorteil dies auch für ihn wär, ſo brachte es ihn doch andererſeits in die größten Ungelegenheiten, denn über ſeinen geliebten Experimenten vergaß er oftmals alles andere und auch ſeine dringendſten Pflichten, und einmal hätte er durch ſeine Nachläſſigkeit— er hatte auf der ihn anpertrauten Bahnſtation einen Zug zu melden vergeſſen— bei⸗ nahe das größte Unheil angerichtet. meldete ſich bei dieſen der eben nicht ſehr Fork Wahne, Indianapolis, Eineinnati und Memphis, danzt wieder Louisville, New⸗Orleans und andere Orte mehr waren die Stationen ſeines Wanderlebens. Erſt im Jahre 1868 konnte er in Boſton feſten Juß faſſen und hier gelang es ihm, ſich eine höhere Stellung im Telegraphenweſen zu erwerben. Hier machte er auch ſeine erſten Erfindungen, die ſich zunächſt nur auf ſein Ge⸗ biet beſchränkten, die Telegraphie. Problem, mit dem er ſich zumeiſt beſchäftigte, die Mehrfach⸗Tele⸗ graphie. und Newyork mit gutem Erfolge erprobte. In der Hauptſache war dis Es gelang ihm auch, einen Duplex⸗Telegraphen herzu⸗ ſtellen, den er dann im Jahre 1870 auf der Linie zwiſchen Rocheſten Freilich iſt dieſer Apparat von ihm und anderen ſpäter ſehr vervollkommnet worden gu ſchließen. Nicht aus eigener ſpraft, nur durch Fehler ſeiner Gegner Er wandte ſich darauf nach Newyork, wohin Ediſon ohne Mittel und ohne Hoffnung ankam. Hier aber wandte ſich ſein Glücksſtern zur Höhe. Ziemlich zerlumpt ſtand er eines Tages vor den Läden der Lawſchen Gold Reporting⸗Compagnie, vor denen ein großer Menſchenauflauf ſich befand. Die telegraphiſchen Apparate der Firma, welche die Kurſe der Börſe meldeten und automatiſch in den Schaufenſtern ankündigten, verſagten, das Publikum, das an eine beabſichtigte Täuſchung glaubte, war aufs höchſte erregt, die Inhaber des Geſchäfts aber in höchſter Verzweiflung. Da aus⸗ Urzer ſehende Ediſon und machte ſich anheiſchig, die Störung in Friſt zu beſeitigen Mehr der Not gehorchend als dem freien Triebe, ließ man ihn an die Apparate heran, und ſiehe da, Ediſon hatte wirklich den Fehler richtig erkannt und beſeitigte ihn ſehr bald. Der Erfolg für ihn war der, daß er ſofort mit glänzendem Gehalt zum Aufſeher der ſämtlichen Apparate der Geſellſchaft ge⸗ macht wuürde, Nun war ſein Glück gemacht. Er beſand ſich in geſicherter Stellung, die ihm Zeit ließ, ſich ſeinem Erfindergenie mit Muße hinzugeben. die ihm für die Summe von 40000 Dollar abgekauft wurde, ſo daß er nunmehr ſeine Stellung aufgab und ſich ganz dem Erfinder⸗ beruf widmete. Von dieſer Zeit ab, ſeit über dreißig Jahren, hat ſich Ediſon nur dem Erfinden gewidmet Er erfand eine Verbeſſerung des Drucktelegraphen, 2. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 9. Februer. erlebten's in dem boshaft eigenſinnigen Klingenkreuzen Bſl⸗ lows mit dem Bebelſchen Sozlalismus. Exleben's nun hoffent⸗ lich in dem anhebenden Kampf gegen das Zentrum, hinter dem dann der Kampf gegen den-Ultramontanismus und Klerikalis⸗ mus folgen kann, daß auch hier bei unſerem kaiſerlichen Herrn und ſeinem Kanzler die Hartnäckigkeit des Kampfgedankens ſich feſtſetzt. Oder ſoll das Wortgeplänkel, das der allmächtigen Zentrumspreſſe ſogar ausgeklügelte Bosheiten vorwirft, auch nur ausgeklügelte Bosheit ſein, die das Zentrum mit gegen⸗ teiligen Methoden wieder einfangen will? Freilich, ſollen wir hoffen dürfen, daß die Iſolierung des Zentrums in Dauer bleibt, dann müſſen neben der Regierung auch die nationalen Parteien ihre Schuldigkeit tun, in nationalem Zuſammenhalt poſitive Arbeit leiſten im Par⸗ lament und eine umſichtige Taktik befolgen, wie das Zentrum es ſo meiſterhaft verſtand. Darin hat der Berliner Offizioſus in Karlsruhe vollkommen Recht. Daß das aber nicht kommen werde, darauf ſetzt das Zentrum ſeine Hoffnungen. Des zum Beweis folgende„ausgeklügelte Bosheit“ der„Köln. Volks⸗ Ztg.“ Sie ſchreibt am Schluß einer post fkestum-Betrachtung: Darin liegt die Schwere der Entſcheidung für den Kanzler. Er kann den einen Teil der„Sieger“ nicht befriedigen, ohne den anderen Teil zu kränken und zu ſchädigen. Die Methode, zugle ich den Konſervativen und den Freiſinnigen ein politiſchez Vergnügen zu machen, iſt noch nicht gefunden. Aber nicht nur die Konſer⸗ bativen und Freiſinnigen, ſondern auch die Nattonalliberalen tun ſo, als ſeien ſie die eigentlichen Sieger im Wahlkampfe geweſen, und ſchicken ſich an, dem Kanzler dafür ihre Rechſfung zu ſchreiben. Es wird ihm nicht leicht ſein, ſich aus dieſem Tahuwabohu heraus⸗ zufinden. Wir haben aus dem Tohuwabohu als ein ſehr draſtiſches und gleichzeitig betrübendes Beiſpiel den Vorſchlag der„Frei⸗ finnigen Zeitung“, eine ultramontan⸗freiſinnig⸗ſozialdemokra⸗ tiſche Mehrheit zur Abwehr gegen unberechtigte Regierungs⸗ forderungen zu bilden, hervorgehoben. Sieht man ſich ſolche krauſen Gedankengänge an, ſo erſcheinen ja die Spekulationen der Zentrumspartei auf baldigen, notwendigen Zerfall der neuen Reichstagsmehrheit, die in Einigkeit und Umſicht im Bunde mit der Regierung die reaktionären und unnationalen Parteien des Zentrums und der Sozialdemo⸗ kratie in dauernder Iſolierung halten könnte, ſo un⸗ berechtigt nicht. Wir wollen um ſo mehr die Aufmerkſamkeit auf die„ausgeklügelten Bosheiten“ des Zentrums richten, als es auf die politiſche Kurzſichtigkeit der die nationale Mehrheit bildenden Parteien ſehr durchſichtige Hoffnungen ſetzt und ſie henutzt, um ſich als Retter aus den Nöten etwa kommenden Berfalles zu empfehlen. So ſchreibt die„Germania“: Daß man Politik nicht nach Gefühlen und Stimmung treiben ſoll, wird die Zentrumsfraktion ſich als gute Schülerin des Reichs⸗ kanzlers ohne Zweifel auch weiter gegenwärtig halten. Sie wird ühr ferneres Verhalten nicht einfach von den Gefühlen der Ver⸗ bitterung und Rache beſtimmen laſſen— den Gegnern wäre das gewiß das Willkommenſte—, ſondern ſie wird den Parteiegoismus ſo weit treiben, nüchtern und ſachlich alles zu prüfen und ihr Handeln allein von ihrem„Parteiintereſſe“ diktieren laſſen, über⸗ geugt, daß die Grundſätze und Beſtrebungen des Zentrums dem wahren Wohl des Landes allein dienlich ſind. Es kann wohl ſein, daß dieſer„Parteiegoismus“ verſchiedenen„nationalen“ Parteien noch recht unbegurem wird. Wenn das nicht ein Verſuch iſt, ſich der Regierung zu empfehlen unter Hinweis auf die Unzulänglichkeit der neuen Mehrheit, ſoll will ich Hans heißen. Bülow iſt der Staats⸗ mann des Gedankens der gefügigen Mehrheiten, er nimmt ſie, woher er ſie bekommt, wenn er die Geſchäfte nur weiter er⸗ ledigen kann. Er darf nicht ſo bald von der nationglen Mehr⸗ heit enttäuſcht werden. Er iſt ein Mann, dem bald und oft und plötzlich die Reue über politiſche Wortſünden kommen kann und der ſchnell das glückliche Zitat findet, das aus der„Forde⸗ rung des Tages“ eine Forderung anderer Zukunft und real⸗ politiſcher Selbſtverſtändlichkeit macht. Wird Bülow hark bleiben? Noch hat er die Abſicht. Daß er vom Zentrum doch umgarnt werde, das er jetzt mit großer Heftigkeit beſchießen läßt, es wird eine der vornehmſten Aufgaben der neuen Mehr⸗ heit ſein, das zu verhüten. Sie muß einig bleiben, wenn es auch ſchwer fällt, ſie muß wiſſen, daß Bülow frei iſt von Be⸗ geiſterungen und Zielen, er iſt ein politiſcher Geſchäftsmann, der eine günſtige Jahresbilanz als ſeinen idealen Lebenszweck betrachtet. Das Zentrum wird ſuchen den Konkurrenzkampf mit den nationalen Wettbewerbern bei dem großen Auftrag⸗ geber Staat aufzunehmen, im Bewußtſein, daß eine Desorgani⸗ ſation im Betriebe der Mehrheit des 5. Februar es ſelbſt be⸗ fähigen könnte, ſchneller und zuverläſſiger— ſelbſtverſtändlich gegen entſprechenden Nutzen zu liefern. Es wird eine der vor⸗ nehmſten Aufgaben des Liberalismus in der nächſten Zukunft ſein, einmal das unzweifelhafte Vorhandenſein eines anti⸗ Er kaufte ſich einen Wohnſitz in Menlo Park, ungefähr 88 Kilometer von Newyork entfernt, an der Bahn nach Philadelphia gelegen, wo er Werkſtätten im größeſten Stile mit Laboratorien und Fachbibliotheken einrichtete und wo er ſich mit einem ganzen Stabe von Mitarbeitern auf das Erfinden legte, indem er ſich ſelbſt beſtimmte Aufgaben ſtellte, die er in unabläſſiger Weiſe zu löſen berſuchte. Obwohl er durch ſeine Erfindungen von vornherein große Summen verdiente, lebte er perſönlich doch ziemlich einfach, bezahlte zwar ſeine Mitaxbeiter, von denen er das ganze Einſetzen ihrer Kraft verlangte, ſehr glänzend, und ſteckte alles Kapital, das er nur erübrigen konnte, in die Verbeſſerung und Vergrößerung ſeine Werkſtätten und Laboratorien. In Menlo⸗Park blieb Ediſon bis zum Jahre 1886. Dann wurde ihm ſein Beſitztum zu klein, und er ſiedelte ſich zu Orange am Fuße des Ovangeberges in New.Verſey an, wo ſein Beſitztum eine Rieſenausdehnung hat und einer eigenen großen Fabrikſtadt gleicht mit vielen Tauſenden Arbeitern. In Menlo⸗Park und hier in Orange ſind alle die großen Er⸗ findungen entſtanden, mit denen Ediſon die Welt überraſchte und beherrſchte. Sie ſind aber keineswegs zufällig entſtanden durch augenblickliche glückliche Einfälle, ſonvern gleichſam einz aus der anderen als planmäßige Erweiterung und Verbeſſerung der ftüheren, als Ergebnis planvoller Arbeiten und Verſuche, die oft 5— ja jahrelang dauerten, ehe ſie zum gewünſchten Ziele führten. Nachdem Ediſon das Telephon vervollkommnet hatte, ſodaß es in ſeiner praktiſchen Verwendbarkeit ſich die Welt eroberte, er⸗ ſtand der Phonograph, gleichſam als eine Schlußfolgerung aus jenem. Es war vielleicht diejenige Erfindung, welche Ediſon am meiſten materiellen Gewinn abwarf; durch ihn, und auch durch andere vielfach verbeſſert, iſt der Phonograph wohl ebenfalls durch die ganze Welt gedrungen, ohne aber eine gleich große praktiſche Bedeutung vorläufig zu erreichen. Möglich, daß er dieſe noch ge⸗ winnt, denn bereits heute iſt aus der urſprünglichen Spielerei ein Werk geworden, das nicht nur als Diktiermaſchine, ſondern auch zentrümlichen Willens in der Regierung nicht erkalten zu laſſen, anderſeits die Mehrheit des 5. Februar zuſammen⸗ zuhalten gegen die Konkurrenzmanöver des Zentrums. G. Einem neuen Sedan entgegen. SRK. Ein ehemaliger franzöſiſcher Stabsoffizier, Schwieger⸗ ſohn des bekannten Generals Boulanger, Major Driand, hat dieſer Tage unter obigem Titel eine kleine Schrift der Oeffentlichkeit übergeben, die mit vollem Recht ſchon jetzt weit über die Kreiſe Frankreichs hinaus Auſſehen gemacht hat und noch weiter lebhafte Beachtung und verſchiedenartige Kritik finden wird. Trotz der inleer Nehr ſcharfen Worte, deren ſich der Verfaſſer bedient und der höchſt ungünſtigen Schlußfolgerungen, insbeſondere hinſichtlich des inneren Wertes des franzöſiſchen Heeres, zu denen Major Driand gelangt, erſcheint ſein Buch nicht als Pamphlet oder be⸗ ſtimmt, ſein Vaterland vor der Welt bloßzuſtellen und die eigene Armee in den Augen des deutſchen Soldaten herabzuſetzen. Der Autor iſt vielmehr von glühendem Patriotismus beſeelt, durch und durch Soldat, ſieht er in den politiſchen Strömungen, die fort⸗ geſetzt an dem Gefüge der franzöſiſchen Armee rütteln, in der anti⸗ militäriſchen Propaganda, die bereits Zutritt zu den Kaſernen gefunden bat, eine Gefahr für das Heer, vor der nicht laut und eindringlich genug gewarnt werden könne.„Die militärfeindlichen Lehren haben ſich,“ ſo ſchreibt Driand,„in erſchreckendem Maße nicht nur unter dem Volke, ſondern auch in den ſogenannten aufge⸗ klärten Schichten der Geſellſchaft verbreitet, und in einem einzigen Jahre iſt die Wirkung dieſes Giftes in dem Organismus der Armee eine enorme geweſen. Generale, die nicht genannt zu werden wünſchen, haben mir erklärt:„Was ſollen wir machen? Die Anarchie kommt von oben.“ Truppenkommandeure ſagten mir, indem ſie traurig den Kopf ſchüttelten: Die Reſerviſten haben uns dieſes Jahr die Regimenter bergiftet. Wenn das ſo weiter geht, werden die Manöver im nächſten Jahre unmöglich ſein. Frontoffizieve endlich klagten mir: Die militäriſchen Zuſtände werben unerträglich. Das Spionageſyſtem fährt fort, uns zu untergraben, niemand wagt mehr, die Stimme zu erheben, Miß⸗ trauen herrſcht übevall. Auf unſere Leute haben wir keinen Ein⸗ fluß mehr, und wenn wir heute Zeuge einer Inſubordination ſind, ſo tun wir, als ob wir nicht ſehen; denn wenn wir ſie be⸗ ſtrafen, ſchädigen wir uns ſelber und werden von oben nicht ver⸗ treten. Es iſt alſo Tatſache, daß unſere Armee geradezu auf die Auflöfung und Anarchie losſteuert.“ Für alle dieſe traurigen Zuſtände in der Armee macht Major Driand vor allen Dingen den ehemaligen Kriegsminiſter André verantwortlich. Sein Werk ſei es, daß die Armee nahezu an den Rand des Abgrundes gelangt ſei. Vollſtändig in den Händen der franzöſiſchen Freimaurerloge, habe er durch die unſeligen Angebereien und falſchen Führungs⸗ liſten über die Offiziere das Heer in unrichtige Bahnen gebracht und es anſtatt einem geſunden Demokratismus, einem ränkeſüch⸗ tigen Klerikalismus entgegengeführt. Aber auch bön dem gegen⸗ wärtigen Miniſterium mit Herrn Clemenoeau an der Spitze ver⸗ ſpricht ſich Herr Driand keine geſunde Entwicklung der Armee, ſchen; Das Feuer bedeutet alles. Es bandelt ſich alſo barum, die Hauptſtellung des Gegners herauszufinden und ſie durch über⸗ legenes Feuer zu erſchüttern. Dann fällt ſie von ſelbſt, ohne daß man die koſtſpieligen Anſtrengungen des letzten Anlaufs auf ſich zu nehmen braucht.“ Hohes Lob und Anerkennung hat der Verfaſſer für die obere Führung und für den deutſchen Generalſtab, die muſtergültig in den Manövertagen geweſen ſeien. Desgleichen verdiene Mannes⸗ zucht und vor allen Dingen die treffliche Haltung der Reſer⸗ viſten uneingeſchränkte Bewunderung. Ganz beſonders eingehend beſchäftigt ſich Major Driand mit der Perſon des Kaiſers, der auf ihn augenſcheinlich einen großen Eindruck gemacht hat und zu dem er in rückhaltloſer Bewunderung emporſieht.„Nichts Schrofſes, nichts Zurechtweiſendes, in ſeiner Haltang, keine Spur von Künſtelei bei dem Kaiſer, den man uns ſo oft ohne Grund als einen Mann hingeſtellt hat, der die Poſe liebt. Auch keine Spur von Befangenheit bei den Leuten, mit denen er ſpricht.“ In der Hauptſache ſind Driands Worte als ein Mahnwort an ſein engeres Vaterland und an die Armee aufzufaſſen. Dabei malt er vieles in den ſchwärzeſten Farben, um eindringlicher zu wirken. Im franzöſiſchen Heer ſieht es keineswegs ſo trübe aus, wie der Verfaſſer meint, und nichts würde falſcher ſein, als wenn wir uns täuſchen ließen und den hohen militäriſchen Wert der Armee unſerer weſtlichen Nachbarn unterſchätzen wollten. Die Separation in der Académie frangaiſe. F. Die altehrwürdige Académie frangaiſe iſt bekanntlich neben dem Ordensrat der Pariſer Anwaltſchaft, der übrigens ſeine Statuten ſoeben in demokratiſchem Sinne ein wenig um⸗ geändert hat, um dadurch ſeine zahlreichen Feinde in den Reihen der Mehrheitsparteien milder zu ſtimmen, eine der Hochburgen der klerikal⸗konſervativen Oppoſition in Frank⸗ reich. Nur ſelten kommt dies aber in den offiziellen Akademiker⸗ reden, über deren Würde und Erhabenheit eine ſtrenge Zenſur waltet, zum Ausdruck. Um ſo mehr verdienen einige Stellen der Rede, die der Graf'Hauſſonville Donnerstag bei dem feierlichen Empfang des Kardinals Mathieu in der Akademie gehalten hat, Beachtung. Graf'Hauſſonville, der im ver- gangenen Jahr mit Denys Cochin, Ferdinand Brunetiere und anderen bekannten Katholiken die„Adreſſe der 21“ mit der Bitte um Verſöhnlichkeit und Annahme des Separations⸗ geſetzes an die franzöſiſchen Biſchöfe gerichtet hat, erklärt in dieſer Rede, er bedauere das Ende des Konkordates, das ſchließlich eine Kette für die römiſch⸗katholiſche Kirche geweſen ſei, durchaus nicht. Der Fehler der franzöſiſchen Regierung ſei geweſen, daß ſie dieſen Vertrag brutal gebrochen habe, ſtatt ihn zu kündigen; ſie habe die Tatſache, daß der Papſt ſein Recht nicht durch die materielle Gewalt vertreten konnte, miß⸗ braucht, um„den Repräſentanten der größten moraliſchen Macht, die auf Erden exiſtiert“, mit„verblendeter Verachtung“ r— + . ˙;;!mn¶‚ ²̃ ü!—— an —— —— führlichen hier nicht dargeſtellt werden, da ſeine Erfindungen an andere anknüpfen, die dann erſt geſchildert werden müßten. Auch zut Verbeſſerung der Dynamomaſchinen hat Ediſon Bedeutendes beigetragen, die als zur Erzeugung der elekteiſchen Kraft not⸗ wendig, ſein Gebiet berührßen. Sopſel aber kann wohl geſagt wer⸗ den, daß wir ohne Ediſons Verbeſſerungen eine ſo allgemeine Ein⸗ ſührung der elektriſchen Beleuchtung ſicherlich nicht gehabt hälten. Eine andere bedeutſame Erfindung fällt eigentlich aus dem Rahmen ſeines ſonſtigen Erfindungsgebietes heraus: Das Kineto⸗ ſkop. Mutoſkop und der Kinematograph. Indeſſen iſt der Ideen⸗ zufammenhang leicht gefunden, wenn man erwägt, daß 8 den Erfinder, der von jeher mit Photographie ſich viel beſchäftigte, reizen mußte, etwas zu finden, was für das Auge dasſelbe leiſtet, wie der Phonograph für das Ohr, und es iſt in der Vereinigung von Kinematograph u. Grammophon ja in der Tat in dem Bioſkop gelungen, eine ungemein unterhaltſame Erfindung herzuftellen, der freilich auch wohl vorläufig eine tiefere Bedeutung mangelt. überhaupt kein Heil für Frankreich. Herr Clemenceau treibe zu behandeln. Man habe trotz der Erfahrungen Napoleons J. engliſche Politit und ſehe in einem engen Anſchluß an Groß⸗ abermals verſucht, die katholiſche Kirche nach neuen Grund⸗ N* britannjen bei zunehmender Entfremdung von Deutſchland die ſätzen, ohne Befragung der Kurie, zu reorganiſtieren. Heute Zukunft Frankreichs in roſigſtem Licht. Aber das Gegenteil werde ſejen die verantwortlichen Vertreter dieſer Irrtumspolitik!n eintreten, denn die franzöſiſche Armee babe in einem etwaigen offenbar zu dem Bewußtſein gekommen, daß der Verſuch miß. Kampfe gegen die deutſchen Truppen die denkbar ſchlechteſten Aus⸗ lungen ſei Die erwarteten Scheidun 811 innerhalb 5 Kirche ſichten, hauptſächlich weil es ihr an Disziplin fehle.„Ich weiß ſ; Sgopr: SN 9 e ſahr wohl, es klingt bangl zu ſagen, eine Armer ohne Disgiplin ſei ſeien ausgeblieben, das Schisma, von dem einige geträumt eine verlorene Armee. Und doch muß ich dieſe Banalität wieder⸗ haben, ſei totgeboren worden. Das habe die Aheter jenes holen, weil die Disziplin in dem fvanzöſiſchen Heere ausſtirbt, eeen außer Faſſung gebracht, ſie zaudern und ſuchen einen ohne daß die höheren Stellen ſich darüber beunruhigen, weil die] Ausweg“. Die Kirche brauche ſich wegen der Zukunft nicht Armee zu Grunde geht, ohne daß die Nation ſich darüber auf⸗ zu beunruhigen, ſie habe ſchon anderen Feinden getrotzt dank regt“. Gegenüber dieſen abſprechenden Urteilen des franzöſiſchenihrer beiden Hauptmachtmittel, der Zeit und der göttlichen Ver⸗ Kritikers über die eigene Armee, die einem neuen Sedan ent⸗ ſbrechungen. Vielleicht— ſo fuhr der Graf'Hauſſonville gegengehe in einem Kriege gegen Deutſchland, fällt es auf, daß] fort— könnten die Leute von ſeinem Menſchenalter, deren er die deutſchen Truppen durchaus nicht übermäßig lobt, im]Jugend durch den Krieg zerbrochen worden ſei und die ſchnell Gegenteil an ihren Leiſtungen ſehr viel auszuſetzen findet. Es der Neige des Lebens zuſtreben, die Tage des neuen Glanzes iſt das ein etwas unerklärlicher Widerſpruch in der kleinen der katholiſchen Kirche in Frankreich nicht mehr erleben, aber Schrift, man möchte 5 1 50 die Morgenröte dieſer kommenden Zeit hoffe er Hoch 3u Sieger in der neuen anſchlacht aufgegeben wird. ajor 5 f 1 f 15 11 Driand hat den vorjährigen Kaiſermanövern beigewohnt und hier 18 Zuperſicht hege er als ae ſeine Studien über die Armee geſammelt, 25 ſie dann in ſeiner jüngſten Veröffentlichung zu verwerten. Er kommt da⸗ bei zu dem Ergebnis, daß die franzöſiſche Infanterie ſich im Ge⸗ VBadiſche Wolitik. lände geſchickter und findiger verhalte, als die deutſche, daß ſie 5, Manabeim, 9. Febr. Der geſtrige Diskuſſſons⸗ auch beim Angriff gewandter ſei und daß der franzöſiſche Sub⸗ abend des Jungliberalen Vereins, der im hinteren alternoffizier ihm beſſer gefalle als der deutſche. Auch an der Parterrelokal des Reſtaurants„zum Karl Theodor“ ſtattfand, deutſchen Artillerie hat Driand mancherlei auszuſetzen und findet, 075 ben ausgezeichnetem Beſuch einen ungemein anregenden Ver⸗ 8 krlärunas, und Sicherheztad auf. Männer aller liberalen Parteirichtungen füllten das geräu⸗ daß bei der Kavallerie der Aufklärungs⸗ und Sicherbeitsdienſt mige Lokal bis den kette 5 f. D 8 wiederholt derſagt habe. Sehr intereſſant iſt dabei der——1 Vorſttzende 10 1„„ Er⸗ leich, den Driand zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Taktik z e eeee, gleich, 87 5 öffnungsanſprache, die Verſammlung ſolle den Beweis erbringeg, anſtellt. Den offenkundigen Unterſchied faßt er wie folgt zu⸗ daß man nicht gewillt ſei, nach der Wahl ſich ruhi l 12177 1711. g aufs Ohr zu ſammen:„In Frankreich iſt der augenblicklich gültige Grundſatz: legen und beguem abzutvarten, bis wieder fünf Lahre ins Land Das Feuer iſt nur ein Mittel, die Vorwärtsbewegung iſt der gezogen ſeien.(Beifall.) Man habe im letzten Wahlkampf elne Endzweck. Und hiervon ausgehend, behaupten wir, daß der Sieg Niederlage erlitten troz des zugkräftigſten Kandidaten und trotz nux durch einen energiſchen Sturmanlauf am Schluß des Ge⸗ der denkbar beſten Wahlparole. Er kenne kein anderes Mittel, um fechtes erlauft werden kann... Dem entgegen ſagen die Deut-⸗ die Scharte wieder auszuwetzen, als arbeiten und nicht verzweifeln. als Aufbewahrungsmittel für das geſprochene Wort und den Ton Ediſon aber hat ſich heute noch keineswegs erſchöpft; er dann immerhin von nutzbringender Bedeutung iſt. Dann entſtand das die Welt vielleicht noch in ungeahnter Weiſe überraſchen mit Geſangstelephon, das wortloſe Töne reproduziert, und ebenfalls Früchten ſeines Genies die noch ſpäteren Geſchlechtern Nutzen als 2—5 e 8 bringen. Akrophon. 8 erſtere dient dazu, wellen, die aus großen** a1 Entfernungen kommen und ſchon zu viel Energie verloren haben, 5 5 noch für unſer Ohr wahrnehmbar zu machen. Das Asrophon Aus der Faſchings⸗Nun mer der„Münchener 1 Schall ſelbſt 8 6055 Neueſten Nachrichten“, erbeſſerungen des Telegraphen erfunden und gelangte bis zum Quadruplexapparat, der ein gleichzeitiges Teregraphieren von eeeee vier Depeſchen auf entgegengeſetzten Richtungen ermöglichte. lc 12 4 daß lic wag ane 1 11 ngezog unmöglich macht, ekanntlich der Franz berſ ecbenced e ber en Fag. Edmond Potier in Paris erfunden. ö Durch die raffinierte Kon⸗ ihn ſeine Beſchäftigung mit der Elektrigität dazu führen, die andern] ſienktian leines Hintertelles gibt er, wie die Bläuer melden den Gebiete der Ausnützung elektriſcher Kraft zu deackern, und hier Geſchoß ſein Gleichgewicht und macht im Lauf die Züge überflüſſeg 05 die alten Geſchützläufe liegen ſomit bald in den letzten Zügen. Das waten ſeine Erfindungen nicht minder bedeutend. Was er der Welt 51 5 0 N neue Geſchütz erzielt eine ſo durchſchlagende Wirkung, wie in durch ſeine Glühlampen genützt und durch ſeine anderen Verbeſſe⸗ ſter Zeil höchſtens die„Salome“ Richard St 8 rungen auf dem Gebiete der elektriſchen Beleuchtung, kann im Aus- geueſter Zeit höchſtens die Salome von Richard Strauß. Der* Montblane wurde an der Baſis glatt durchſchoſſen und dann be⸗ ſchädigte das Geſchoß noch den Epiegel des Genferſees. Potier beabſichtigt nunmehr für das Infanteriegewehr einen nicht bloß ungezogenen, ſondern ſogar einen ungebohrten Lauf einzuführen, was die Herſtellung der Gewehre bedeutend verbilligt. Bei ſeiner ungehenren Triebkraft bahnt ſich Potiers Geſchoß ſeinen Weg durch den Lauf und der iſt dann genau ſo, wie ihn das Geſchoß braucht!— In Berlin ſoll man über dieſe Erfindungen geradezu aus den Wolken fallen, welche bisher die Sonne des Friedens verhüllt haben. Das Frühſtück des Kronprinzen von Rußland. Die Zeitungen machten ſich in einer wahrhaft läppiſchen Weiſe da rüber luſtig, daß der Kronprinz von Rußland auf ſeiner letzten empfindſamen Reiſe von Memel nach Danzig in der öſterreichiſchen Bahnhofsreſtauration des pommerſchen Städtchenz Weſentlich füt eine Taſſe Kaffee und ein Kipfe 160 Kronen bezahlen mußte. Wir ſind nan in der Lage nachzuweiſen, daß der Betrag geradezu ſche ‚ * * baſſe ſich nicht vermeiden, daß plötzlich bel der Stichwabl eine 1 Rieſenſchildkröten, für die Suppe Grizzlybären, um Bärentatzen 7 ee Bbenrnn —. gtcral⸗Aüftiger. Adendblä ————— . Seltk.. bereinigten vier liberalen Parteſen beſäßen ein ganz anſehn⸗ es Korps von Leuten, die fähig ſeien, auch außerhalb der Wahl⸗ 665 draußen auf dem Lande zu propagieren. Und das wolle man in Zukunft tun. Es ſei ein erfreuliches Zeichen, daß er trotz der Hbinter uns liegenden Wahlzeit und trotz des Karnevals eine ſo ſtattliche Verſammlung begrüßen dürfe. Er glaube aus dieſer Fatſace herausleſen zu dürfen, daß es der Wunſch Aller ſei, Energiſch zu arbeiten und ſich in den Dienſt der liberalen Ideen zzu ſtellen. Mit Freuden konſtatiere er auch, daß Anhänger aller ſßier liberalen Parteien vertreten ſeien.(Lebhafter VBeifall.) Herr J. Staatsanwalt Zunghanns, welcher alsdann zu ſeinem ein⸗ keitenden Referat über„Die Reichstagswahlen 1907— Rückblick und Ausblick“ das Wort ergriff, bemerkte ein⸗ leitend, daß er nur in aphoriſtiſcher Weiſe einige wichtige Punkte hervorheben wolle. Die Vorgänge zwiſchen Haupt⸗ und Stichwahl hätten ihm vom ganzen Wahlkampf am wenigſten gefallen. Es artei, die man die ganze Zeit bekämpfte, umworben werde. Aber 3 hätte mit mehr Würde geſchehen dürfen. Unſchön ſei es auch eweſen, wie gerade in den Tagen zwiſchen Haupt⸗ und Stichwahl om ſchwarz⸗roten Kartell gelogen wurde. Er bedaure, daß ſich die Sozialdemokraten als würdige Verbündete ihrer Bundesbrüder für Wahrheit, Freiheit und Recht erwieſen hätten. Zu der Beſprech⸗ ung der jetzigen Zuſammenſetzung des Reichstags übergehend, be⸗ merkte Redner, wenn die Regierung jetzt wieder mit dem Zentrum liebäugle, ſo könne ſie ſich dem Vorwurf nicht mehr entziehen, daß dies aus reaktionären Neigungen geſchehe. Das ſei eine erfreuliche Klärung der Situatjon. Erfreulich ſei ferner die ſtarke Zurück⸗ drängung der Sozialdemokratie, weil dadurch eine zuverläſſige nationale Mehrheit erreicht wurde und weil der tolle Uebermut, in dem ſich die Sogialdemokratie ſeit ihrem Siege von 1903 gefallen habe, dadurch in ſeine Schranken zurückgewieſen worden ſet. Hoffentlich werde die Sozialdemokratie aus dieſer Niederlage etwas kernen. Es ſei weiter erreicht, daß ſich das Bürgertum wieder auf ſich ſelbſt beſonnen habe. Hoffentlich ſei die dumpfe Reſignatiog, die uns ſpeziell hier ſehr geſchadet habe, für immer von ihm ge⸗ wichen. Unerfreulich fei! tum, daß das Zentrum verſtärkt in den Reichstag zurückkehre. Zentrum war der Hauptfeind zim letzten Wahlkampf und wver 3 auch in Zukunft bleiben in nationaler und ſozialer Beziehung. Die Sozialdemokratie bekämpfe die nationalen Forderungen aus Prinzip. Wenn dieſes Prinziv auch falſch ſei, ſo könne man ihm doch eine gewiſſe Achtung nicht verſagen. Anders dagegen ſei es mit dem Zentrum, das an und für ſich alle von ihm für notwendig gehaltenen Forderungen be⸗ willige, aber nur, wenn ihm Konzeſſionen auf kulturellem Gebiete gemacht würden. Er halte es für das größte Unglück für Deutſch⸗ land, daß eine Partei exiſtiere, die alle Dinge nicht unter dem fachlichen, ſondern unter dem rein konfeſſionellen Skandpunkt an⸗ ſehe. Für einen liberalen Mann ſei deshalb der oberſte Grund⸗ ſatz, das Zentrum zu ſchwächen und zu vernichten. Die verſtärkte Rückkehr des Zentrums in den Reichstag habe aber die weitere ſchwere Folge, daß dadurch für alle reaktionären Pläne eine Majo⸗ bität geſichert ſei. Es müſſe deshalb alles aufgewendet werden, damit dieſer Majorität alle etwaigen Pläne unterbunden würden und daß es bis zum nächſten Reichstag anders wird. Dazu ſei Zuſammenwirken der liberalen Parteien notwendig. Der gedner beſchäftigte ſich dann eingehender mit den Fehlern, die in der letzten Wahlbewegung gemacht worden ſind und gab eine Anzahl ſehr beherzigenswerter Winke, die dazu dienen können, bei den hächſten Reſchstagswahlen die Scharte auszuwetzen. Die Zeit zu ner vollſtändigen Vereinigung aller liberalen Parteien hält der Redner noch nicht für gekommen. Er würde dieſe Vereinigung im begenwärtigen Augenblick nicht einmal für ein Glück halten, wetl Roch zu große Gegenſätze beſtünden und weil eine große liberale Partei eine Einigung auf einer mittleren Linie zur Vorausſetzung habe. Die liberalen Parteien aber ſollten ſich wenigſtens immer daran erinnern, daß man durch den liberalen Gedanken geeint werde und daß man, wenn das deutſche Bürgertum im Reich wieder etwas bedeuten ſolle, die Zwiſtigkeiten mindeſtens bei Wahlen zu⸗ hauſe laſſen müſſe. Das Zuſammengehen der liberalen Parteien bei den Wahlen war teilweiſe noch neu und deshalb ſeien auch manche Fehler unterlaufen. Man habe manchmal vergeſſen, welcher Paxtei der Kandidat angehörte und den eigenen Parteiſtandpunkt zu ſehr geldend gemacht. In Vaden ſei auch in den Wahlkreiſen, in denen man gegen die Sozialdemokratie zu kämpfen hatte, der nationale 4 Geſichtspunkt zu wenig betont worden. Auch die Füglung mit der Preſſe habe zu wünſchen übrig gelaſſen. Wer kein Redetalent be⸗ ſitze, ſollte für die Partei durch pekuniäre Zuwendungen und durch Mitarbeit in der Preſſe tätig ſein. Das hochintereſſante Referat, ddas mit großem Freimut die im letzten Wahlampf gemachten Fehler beleuchtete, wurde mit großem Beifall aufgenommen. Die Diskuſſion geſtaltete ſich nicht minder intereſſant. Es ſprachen die Zahnarzt Müller, Hauptlehrer Knodel, Poſtſekretär Kuchenbeißer, der Referent, ein Freiſinniger namens Apfe, Oberamtsrichter Dr. Koch, Stadtrat Stockheim, Stoll! und der Vorſitzende. Sämtliche Redner ſtimmten in ihren Aus⸗ führungen darin überein, daß auch nach der Wahlzeit mit den Wäh⸗ 157 in Stadt und Land Fühlung behalten werden muß. In dieſer Beziehung wurde eine ganze Anzahl ſehr beherzigenswerker⸗ An⸗ fregungen gegeben. Mit großer Genugtuung wurde die Mitteilung des Herrn Prof. Drös aufgenommen, daß der Vorſtand des Jungliberalen Vereins übereingekommen ſei, an die Vorſtände ſämtlicher hieſiger liberalen Vereine den Antrag zu ſtellen, ein permanentes Agitationskomitee zu wählen. hofreſtaurateurs bedenkt. Zunöchſt kaufte er ſich, um Se. Hoheit würdig bedienen zu können, den päpſtlichen Grafentitel, einen ſerbiſchen Orden, ſeidene Unterbeinkleider und zwölf Paar Lack⸗ ſtiefel, um auf jeden Fall die Faſſon zur Verfügung zu häben, deren Anblick Sr. kaiſ. Hoheit das größte Vergnügen gewährt. Dann ließ er ſich von ſeiner ſchon ältlichen Frau ſcheiden, zahlte ſie heraus und heiratete eine junge hübſche Perſon, der er ein paar rieſige Brillantboutons anſchaffte, damit ſie im Büffet würdig repräſentieren könne. Er exwarb ein Automobil, um für das Früh⸗ ſtück eventuell Sachen herbeiholen zu können, die nicht vorrätig waren. Er ließ den Warteſaal umbauen und von Brund Paul einrichten. Er engagierte einige ſtellenloſe Hofmarſchälle als Kellner. Er lernte ruſſiſch und franzöſiſch, barfuß tanzen und Violinſpielen, um für Unterhaltung des hole Gaſtes ſorgen zu können. Er kaufte Silbergeſchirr für 24 Perſonen und ließ es gegen Entfernung durch vornehme Herrſchaften verſichern. Er ſchaffte für das Büfett an: einen ganzen Stör, einen Elch, etliche u haben, Scharen von Hummern, Milliarden von Auſtern, 8 iftsladungen von Capiar, Lachs, Gänsleber, Trüffeln u. ſ. w. 2 w. Schließlich engagierte er noch ein Hausorcheſter, ließ das Haus von Sherlock Holmes perſönlich überwachen, um gegen 4 Attentate ſicher zu ſein, ließ von Herrn v. Poſſart einen Will⸗ kommensgruß dichten und ſprechen— und dann kam der ruſſiſche Kronprinz und nahm eine Taſſe Kaffee und ein Kipfel! Da ſind 160 Kronen nicht zu viel— der Mann muß denn doch auch für ſeine Mühe etwas haben! „ Catania, 9. Febr.(Privattelegr.] Der Aetna ſpeit wiederl Unborſichtige Touriſten hatten oben auf dem Kraterrand gefrühſtückt und dann ihr Einwickelpapier in den Krater hinuntergeworfen. Es war eine ultramontane Zeitung aus der Wahlkampfperiode, Darauf fing der unglück⸗ lächerlich gering iſt, wenn man die Speſen des betreffenden Boahn⸗ „ Mannheim, 9. Febr.(Zur politiſchen Be⸗ tätigung der evangeliſchen Geiſtlichen) brachten wir vor einigen Tagen einen Exrlaß des evaug. Ober⸗ Kirchenrats in Karlsruhe, den wir aus der„Kölniſchen Zeitung“ übernahmen. Jedermann, der ihn las, mußte meinen, es handle ſich um eine eben nach den Reichstagswahlen exlaſſene offizielle Kundgebung des evangeliſchen Oberkirchenrats, die im gegenwärtigen Moment nur als eine Rektifizie⸗ rung der agitatoriſchen Tätigkeit einzelner Geiſelichen während der letzten Reichstagswahlen, insbeſondere des bieſigen Stadt⸗ pfarrers Klein hbätte verſtanden und empfunden werden können, und gewiß auch verſtanden und empfunden worden ſſt. Nach uns zugegangener, ficherer Information kann da⸗ von abſolut keine Rede ſein. Mit dem oberkirchenrät⸗ lichen„Erlaß“ hat es folgende Bewandtnis. In der edangeliſchen Landeskirche beſteht die Einrichtung der ſogenannten Pfarr⸗ ſynoden, die alljährlich unter Aufſicht und unter Leitung der Dekane ſtattfinden. Zu denſelben müſſen von den einzelnen Pfarrern wiſſenſchaftliche Arbeiten eingeliefert werden. Die Themata hierzu werden von den Pfarrern im Benehmen mit dem Dekan der betr. Diözeſe vorgeſchlagen, dann bearbeitet, vom Dekan rezenſiert, auf den Pfarrſynoden beſprochen und diskutiert. Vom Oberkirchenrat, an den ſämtlichen Akten der Pfarrſynoden mit den wiſſenſchaftlichen Arbeiten eingeſandt werden, erfolgt dann im Anfang des nächſten Jahres ein Generalbeſcheid. Nun hatte ein Geiſtlicher das Thema aufgeſtellt und behandelt:„Die Stellung des Geiſtlichen zum politiſchen Leben.“ Hierauf ging der Oberkirchenrat in ſeinem Generalbeſcheid ein, um ſo mehr, als ihm, wie zu Beginn des betr. Paſſus ausdrück⸗ lich hervorgehoben wird, die letzten Landtag swahlen, Hei denen, wie es ſcheint, mehrere Geiſtliche die durch das geiſtliche Amt gezogenen Grenzen nicht ganz inne hielten, Anlaß boten, wieder einmal prinzipiell ſich zu der hochwichtigen Frage der politiſchen Tätigkeit des Geiſtlichen zu äußern. Der von uns aus der„Köln. Ztg.“ übernommene Erlaß des Oberkirchenrats iſt nichts anderes als ein Stück aus dem in dem„Geſetz⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt für die vereinigte evangeliſch⸗proteſtantiſche Kirche des Großherzogtums Baden“ abgedruckten und nur für die ebangekiſchen Pfarrämter beſtimmten General⸗ beſcheid der obe rſten Kirchenbehörde zu den letzt⸗ jährigen Pfarrſynoden, unmittelbar veranlaßt durch die wiſſenſchaftliche Behandlung des Themas„Die Stellung des Geiſtlichen zum politiſchen Leben“ und hat mit den gegen⸗ wärtigen Reichstagswahlen nicht das Aller⸗ mindeſte zu tun. Wir hielten uns verpflichtet, dieſen Tatbeſtand ſachlich auf⸗ zuklären, damit nicht das Mißverſtändnis aufkommen kann, als hätte der Oberkirchenrat infolge agitatoriſcher Tätigkeit einzelner Geiſtlichen bei der letzten Reichstags wahl, insbeſondere des Pfarrers Klein ſich veranlaßt geſehen, eigens einen hochbedeutſamen warnenden offiziellen Erlaß gegen die politiſche Tätigkeit der Geiſtlichen herauszugeben. Der angebliche„Erlaß“ hat weder, zeitlich noch ſachlich mit der letzten Reichstags⸗ wahl etwas zu tun. Wäre das der Fall, und hätte die oberſte Kirchenbehörde das Geringſte an der politiſchen Tätigkeit des Pfarrers Klein auszuſetzen gehabt, ſo hätte ſie ſich nach allen bis⸗ herigen Gepflogenheiten an denſelben direkt gewendet und ihn perſönlich rektifizjert. Es iſt aber abſolut garnichts erfolgt, was ſehr begreiflich, ja ſelbſtverſtändlich iſt, tätigung des Pfarrers Klein eine völlig sin⸗ wandfrele, tadelloſe, die Rechte des freien Staatsbürgers mit den Pflichten und Schranken des geiſtlichen Amtes in vorbildlicher Weiſe zim Einklang haltende war—. 115 Durch dieſe Aufklärung erledigt ſich der heutige Artikel der „Volksſtimme“„Die Geiſtlichkeit im Wahlkampf“ mit all' ſeinen falſchen Schlußfolgerungen. ——— Aus Stadt und Land. Maunheim, 9. Februar 1907. IdreRNATIoNALEC Kutisr-unpο GRosse GSRTENBau J AussTreriude 8 Die Arbeiten an der Hunſthalle ſind numehr ſoweit fort⸗ geſchritten, daß die Faſſaden und die große Kuppel ferkig geſtellt ſind. Eben werden die Figurengruppen am Haupteingang und die Löwen der Freitreppe vom Bildhauer ausgehauen. Im Innern wird fleißig an der Fertigſtellung der Räume gearbeitet. Die Kuppelhalle(Veſtibule) mit den Treppenaufgängen verſpricht eine Raumwirkung von Bedeutung und Eigenart zu geben. Die monumentale Ruhe und die für das Gebäude charak⸗ teriſtiſche vornehme Einfachheit im äußeren Aufbau wird auch im Innern beibehalten und nach den Plänen und unter perſön⸗ licher Leitung von Profeſſor Billing durchgeführt. Die Eingangshalle wird teils mit deutſchen, teils mit grie⸗ chiſchen Marmor verkleidet. Die Höhenentwicklung dieſer Halle dom Fußboden bis unter die innere Kuppeldecke beträgt 17 Meter. Aa die Halle ſchließt ſich ein großer Oberlichtſaal an, der einen künſtleriſchen Moſailfußboden und reiche Deckenverzierungen erhält. Für die eigenartige Ausbildung der Innenräume ſind ver⸗ ſchiedene hervorragende Künſtler gewonnen, die hier Gelegenheit haben, ihre Ideen von indivfdueller Raumgeſtaltung frei durch⸗ zuführen. So wird u. g. Architekt Sattler⸗München einen Raum für die Münchener Bildhauergruppe künſtleriſch ausgeſtalten. Profeſſor Peter Behrens, Profeſſor Olbrich und Maler Adalbert Niemeyer werden Räume nach eigenen Entwürfen ausbilden. bar bche Berg zu ſpeien an And has ſich bis jebt noch nicht wieder Architekt Nudolf Tilleſſen hier wird mit Karlsruher Malern Enen Naum berſtllen. N da die politiſche Be⸗ Der Münchener Bildhauer Beermann wird ſeine Arbeiten in einem beſonderen Raum vorführen, ebenſo der Münchener Bildhauer Profeſſor Hermann Hahn. Die Wiener Schule wird in einem Raum von den vereinigten Wiener Werkſtätten ver⸗ treten ſein und hervorragende Erzeugniſſe auf künſtleriſchem Gebiet ausſtellen. Ein fleineres Kabinet wird von Profeſſor Billing zur Aufnahme von Werken Franz von Stucks eingerichtet werden. Bei den Arbeiten ſind verſchiedene auswärtige und Mannheimer Firmen beteiligt. * Verſetzt wurde Buchhalter Philipp Eberwein bein Hauptſteueramt Heidelberg zum Hauptſteueramt Pforzheim. * Vom Militär. Von den Regimentern des 14. Armesg⸗ korps ſtellen folgende am 1. April 1907 Einjährig⸗Frei⸗ willäige ein: Das in Mülhauſen ſtehende 4. bad. Inf.⸗Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112, das 2. Batatillon des 2. bad. Grena⸗ dier⸗Regts. Nr. 110 in Heidelberg und das 5. bad. Inf.⸗Regt. Nr. 113 in Freiburg. Außer bei dieſen Truppenteilen finden im Bereiche des 14. Armeekorps Einſtellungen von Einjährig⸗ Freiwilligen am 1. April 1907 nicht ſtatt, bei allen anderen Truppenteilen werden ſolche nur am 1. Oktober eingeſtellt. * Der 16. Verbandstag des badiſchen Bäckerverbandes findet vom.—7. Auguſt in Karlsruhe ſtatt. * Beſeitigung der Mißſtände bei Auflieferung der Stückgüter im Zentralgüterbahnhof. Man ſchreibt uns: Nach langwferigen Verhandlungen mit der Handelskammer für den Kreis Mann⸗ heim einerſeits und der Großh. Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen in Karlsruhe andererſeits iſt es gelungen, die Mißſtände bei Auflieferung der Stückgüter im Zenkralgüäter⸗ bahnhof weſentlich zu beheben. Daß dieſe Verkehrsanlage dem jetzigen Geſchäftsumfange nicht mehr entſpricht, iſt wohl jedem einleuchtend, jedoch iſt es um ſo ſchwieriger, im gegebenen Raß⸗ men durchgreifende Verbeſſerungen zu ſchaffen. Wenn dies trotz⸗ dem der Fall iſt, ſo iſt dies nur der umſichtigen Tätigkeit deg Herrn Güterinſpektors Schwarz zu verdanken. Es ſind die drei erſten Hallen als Verſandhallen vorgeſehen. In jeder Halle ſtehen 30 Güterwagen zur Aufnahme der Stückgüter bereit. Der betr. Fuhrmann zeigt ſeine Frachtbriefe auf einem Bureau vor⸗ Die Frachtbriefe werden mit der Nummer des betreffenden Wagens verſehen. Infolgedeſſen iſt es den mit dieſem Dienſt weniger vertrauten Fuhrleuten leicht möglich, ſich zurechtzufinden. Der Fuhrmann fährt mit ſeiner Fuhre an jeder der drei Hallen vor, liefert ſeine Güter auf die Wage, von wo die Waren von dem Eiſenbahnperſonal in die betr. Güterwagen verbracht wer⸗ den. Durch dieſes Verfahren iſt es möglich, bei ausreichender Bedienung der Wagen die Abladezeit gegen früher erheblich zu verkürzen. Nach Entladen der Fuhre an der Halle 3 kann der Fuhrmann ſofort an den beiden Empfangshallen mit Aufladen beginnen. Auch hier iſt eine zweckmäßige Einrichtung dadurch geſchaffen, daß die beiden Längsſeiten dieſer Hallen in numme⸗ rierte Plätze eingeteilt ſind, welche dem Fuhrmann ein leichtes Auffinden ſeiner Güter ermöglichen, da ſeine Frachtbriefe die Nummer des Platzes tragen, an welchem ſeine Güter zu finden ſind. Wenn auch dieſe Neueinteilung noch nicht ganz funktio⸗ niert, ſo iſt doch von der bewährten Tüchtigkeit des Herrn Gitterinſpektors zu erwarten, daß ſich ergebende Mängel baldigſt behoben werden. Vor allem wäre eine ſtärkere Beſetzung der Wagen erwünſcht, ſobald dies der Verkehr erfordert, ſowie auch eine event. Verſtärkung des Abgabeperſonals in den Empfangs⸗ hallen. Weiter wäre zu wünſchen, daß die Rampen zwiſchen und vor den Hallen überdacht werden, damit die ihre Güter ver⸗ ladenden Fuhrleute nicht den Unbilden der Witterung ausgeſetzt ſind. Ganz beſonders aber wäre erwünſcht, daß die verehrlichen Handelsfirmen ihre Stückgüter möglichſt vormittags, jedoch nicht ſpäter als Nachmittags 4 Uhr, verladebereit halten. Die Geſellſchaft der Aerzte in Mannheim teilt uns mit: Dem Beiſpiele zahlreicher anderer Städte folgend, hat ſich die Geſellſchaft veranlaßt geſehen, angeſichts der veränderten Ver⸗ hältniſſe über eine Regelung und Erhöhung der Honorare in der Privatpraxis Beſchluß zu faſſen(ſiehe das Inſerat in dieſer Num⸗ mer). Gegenüber den früheren Verhältniſſen iſt durch die Entwick⸗ lung Mannheims zur Großſtadt, durch die geſteigerten Aufwen⸗ dungen, welche bei gleicher Lebenshaltung notwendig geworden ſind, eine ſolche Regelung geboten geweſen. Es konnte ſich dabei ſelbſtverſtändlich nicht um eine ſchablonenhafte einheitliche Tax⸗ feſtſetzung handeln, ſondern im weſentlichen um die Feſtlegung leitender Geſichtspunkte, welche nicht nur die materielle Lage des Klienten— unter voller Beachtung ſozialer Rückſichten ſondern auch etwaige beſondere an den Arzt geſtellte Anſprüche in Rechnung ziehen. Es ſei in dieſer Hinſicht nur auf einige Punkte hingewieſen. Es ſoll in Betracht gezogen werden, od die Einfügung eines Beſuches in die tägliche Beſuchsreihe dem Arzte — unter Berückſichtigung der Schwere der Fälle und der räum⸗ lichen Entfernungen— überlaſſen bleibt, oder ob der Beſuch zu einer beſtimmten Zeit bezw. ſofort verlangt wird. Die täg⸗ liche Erfahrung lehrt, daß nur ein verſchwindender Bruchteik dieſer Extrabeſuche in dem Zuſtande des Erkrankten eine wirk⸗ liche Begründung findet. In den meiſten Fällen ſind es unwich⸗ tige Nebenumſtände— oft nur Bequemlichkeit der Angehörigen — welche dieſe zu den beſonderen Anſprüchen veranlaſſen. Mant vergißt dabei, daß der Arzt durch eine Erſchwerung ſeiner Dis poſitionen bei manchem Beſuche zu einer ihm ſelbſt unliebſamen Eile gedrängt wird, da auch Andere zur„beſtimmten Zeit“ auf ihn warten, daß alſo ein ſolches Verlangen am allerwenigſten im Intereſſe des Kranken ſelbſt liegt. tienten ſelbſt geſchädigt, da es dann dem Arzte nur unter 11 nachteilung anderer Kranker oder überhaupt nicht mehr möglich iſt, den Beſuch rechkzeitig auszuführen. Man perlange alſo wenſt möglich, nicht einen Beſuch außer der Reihe und melde die Beſtellung vor 9 Uhr bormittags oder, wenn die Not⸗ wendigkeit des Beſuches ſich erſt im weiteren Laufe des Tages zeigt, baldmöglichſt beim Arzte an, auch wenn der Beſuch nicht dringend iſt. Die Erfüllung aller dieſer Wünſche liegt in erſter Linie im Intereſſe einer geordneten Verſorgung der Hranken. Dagegen entſpringt das Erſuchen, Beſtellungen und, Beratungen an Son n⸗ und Feiertagen, beſonders Beſucht Sonntags nachmittags— ſelbſtoerſtändlich von plötlichen Er⸗ krankungen abgeſehen— nach Möglichkeit zu umgehen, dem be⸗ greiflichen Bedürfnis des Arztes nach einer Anſpannung, die ihm mindeſtens ebenſo nötig iſt, als jedem anderen Berufsſtande. Die genannten Geſichtspunkte ſollen— wie es bisher ſchon viel⸗ fach üblich war und im weſentlichen den geſetzlichen Beſtimmunget der deutſchen Gebührenordnung entſpricht— bei der Aufſtellung der Liquidation in Berückſichtigung gezogen werden. Es ſolſen daher— wie aus Vorſtehendem hervorgeht ſofort oder für eine beſtimmte Zeit, ſowie für Sonn⸗ und Feiertage vexlangte, nicht unbedingt notwendige Beſuche und Beratungen, ferner Be⸗ ſuche, welche infolge verſpäteter Anmeldung uſw. mit einem größeren Zeitaufwand verbunden ſind, beſonders berechnet wer. den. Hinſichtlich der Rechnungsſtellung hat die Geſellſchaft der Aerzte— im Intereſſe ihrer Mitglieder wie des Plublikums — beſchloſſen, daß dieſelbe in der Regel in in kürzeren als 1äbrlichen Zeitabſchnitten erfolgen ſoll. 1 Auch durch eine verſpäte te Anmeldung werden nur allzuhäufig die Pa⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mamheim, 9. Feörnar. „Die Erhöhung der Theatereintrittspreiſe. Die„Volksſt.“ iſt heute in der Lage, eine Tabelle zu veröffentlichen, aus der die Art der Erhöhung der Eintrittspreiſe ins Hoftheater genau er⸗ ſichtlich iſt, Die Erhöhungen ſind teilweiſe ganz beträchtlich. Galerie und Galerieloge werden numeriert. Es iſt ſehr bedauer⸗ lich, daß die hi bürgerliche Preſſe in dieſer wichtigen Fraze lediglich mit der lakonſſchen Notig, daß der Stadtrat die Erhöhung der Theatereintrittspreiſe genehmigt habe, abgeſpeiſt worden iſt. Wäre es nicht am richtigſten geweſen, wenn man glelch ſämt⸗ lichen hieſigen Zeitungen die Tabelle zugeſtellt hätte? Die Leſer der bürgerlichen Zeitungen haben doch zum mindeſten das gleiche Intereſſe wie die Abonnenten des ſozialdemokratiſchen Blattes daran, ſo bald wie möglich zu erfahren, was ſie künftig bezahlen müſſen, wenn ſie Zutritt zum Muſentempel haben wollen. * Die Sammlungen des Altertumsvereins(Großh. Hof⸗ antiquarium und Stadtgeſchichtliches Muſeum bleiben am mor⸗ gigen Sonntag nachmittag wegen des Karnevalzuges ge⸗ ſchloſſen. Mannheimer Singverein. Der Beginn des morgigen Damen⸗ abends iſt auf 6 Uhr nachmittags feſtgeſetzt. * Das Koloſſal⸗Kundgemälde Der Sturm auf Champignn“, iſt ſeit heute im pPanorama am Frlebrichsring ausgeſtellt. Das Ge⸗ mälde bildet in ſeiner plaſtiſchen Schönhell eine der erſten Seßens⸗ würdigkeiten Mannheims. In naturgetreuer Abbildung ſehen wir hler die furchtbaren Straßen⸗ und Barxrikadenkümpfe, die unſere braven Krieger, vor allem aber die Württlemberger, am 2. Dezember 1870 in dem franzöſiſchen, vor Poris gelegenen Dorſe Ghampignuy, zu beſtlehen batten. Beim Betreten des Podlums ſteht der Beſchauer auf einem Haus mitten in Champigny. Alle Häuſer ringsum ſind zum Teil eingeſtürzt oder von den deutſchen Kartütſchen Übel zu⸗ gerichtet. Aus manchen Gebäuden ſchlagen die Flammen zum Dache heraus. Das anſtürmende 2. württembergiſche Jägerbataillon. das den Befehl zur degnahme des Dorfes erhalten hatte, hatte unter dem mör deriſchen Jeuer der Franzyſen, die aus den Häuſern heraus ſchoſſen, ſchwer zu leiden. Aber die Württemberger bringen trotz der kapferen Gegenwehr der Franzoſen ſiegreich vorwärts. In geradezu hewundernswürdiger Meiſterſchaft ſind die einzelnen Phaſen dieſes Kampfes wlebergegeben. Hier ſehen wir die Apotheke des Ortes, ein großes dreiſtüöckiges Gebäude mit Balkon. Obwohl die Flammen zum Giebel hinausſchlagen, ſeuern bie Franzoſen noch immer Schuß auf Schuß auf die in den Straßen kümpfenden Württemberger. Von dem Dache einer Villa aus leitete Hauptmann Schickhard das Gefecht. Ein neben ihm ſtehender Jäzer wird ſchwer getroffen und ruft im Hinſinken:„Herr Hauptmann, jetzt kann i nimmer, i hab' 3 Kugeln im Leib.“ Im Vordergrunde ſind einige geſtürmte Barikaden. Im Hofe der„weigen Villa“ wird eine ganze Schar Franzoſen beim Kaffeekochen überraſcht und gefangen genommen. Auf den Anhöhen vnn Champigny kämpft das württembergiſche 7. Infanterie⸗Regiment. Eius der vorderen in Trümmer liegenden Häuſer iſt die Mairie von Champigny. Auch die Kirche iſt ſchwer demollert; von manchen Ge⸗ bäuden ſſud überhaupt nur noch die Grundmauern zu ſehen, audere haben kein Dach. Nur ganz wenige Häuſer ſind noch ganz und von Franzoſen überfüllt. Im Hintergrund liegt in duftiger Ferne das Häuſermeer von Paris ausgebreitet, daraus erhebt ſich der Invaliden⸗ dom, der Triumphbogen, die Notre⸗Damekirche, das Pantheon, das alte Königsſchloß in Vincennes; der Mont Valerien und Mont⸗ martre überragen die Stadt. Das prachtvolle Gemälde macht auf den Beſchauer einen überwältigenden Eindruck und unwillkürlich ſchweifen die Gedanken zurück an die großen Taten unſerer Krieger von 1870%71. Der landſchaſtliche und architektoniſche Teil des Ge⸗ mälbes iſt nach den Skizzen an dem Platz ſelbſt entworſen und von Herrn Kunſtmaler H. Nißle gemalt. Der figürliche Teil ſtammt von Herrn L. Putz und F. Neumann aus München. Die üuſt⸗ ler haben damit ein Werk geſchaffen, das ihnen zum größten Ruhme gereichen wird. Ver Beſuch des Panoramas kann, insbeſondere un⸗ ſerer herauwachſenben Jugend, nicht warm genug empfohlen werden. * Kaiſerpanorama, B 1, 73. Auf die von morgen Sonntag ab ausgeſtellle Serte„Bergtour im Berner Oberland“ ſei bier nochmals aufmerkſam gemacht. „Der Rückgang des rheiniſchen Karnevals. Man ſchreibt der⸗„Frlf. Ztg.“ vom Rhein: Kann man wirklich von einem Rückgang des Karnevals am Rhein ſprechen? Auf die Gefahr 15 nicht den Beifall der„Faſtnachtsgecken“ zu fin⸗ den, behaupten wir:„Ja“, und nach jahrelanger Beobachtung der Dinge glauben wir, uns hierin nicht zu täuſchen. Gerade dieſes Jahr liefert den beſten Beweis dafür. Nur mit Mühe und Not hat man ſich zu einigen karnevaliſtiſchen Leiſtungen aufgeſchwungen. In Köln, der berufsmäßigen,„olthergebrach⸗ ten“ Karnevalsſtadt, hat es noch bis vor einigen Tagen gekracht, in Düſſeldorf iſt man für den Roſenmontag glücklich bei einem— Blumenkorſo angelangt, den man zu jeder anderen Jahreszeit ebenſogut oder beſſer veranſtalten kann, in andern Städten iſt auch nicht„viel los“ mit dem ganzen„vaterländiſchen Feſte“, wie man es ſo gern nennt. Die„Sitzungen“ kamen ſtellen⸗ weiſe nur mühſam zuſtande, und auf keinen Fall kann man von einer allgemeinen Beteiligung reden. Es fragt ſich nun, worauf bieſe Erſcheinung zurückzuführen iſt. Ohne Zweifel zunächſt auf die teueren Zeiten. Gewiß gibt es eine Anzahl Leute, die auch jetzt noch überall dabeiſein müſſen, aber ſie hat ſich doch beträchtlich vermindert, und viele denken mehr an den Ernſt des Lebens als früher. Dann hat ſich allmählich das Gefühl Bahn ehrochen, daß es nicht nötig iſt, ein Feſt, das drei Tage dauern fol, Wochen lang vorher zu beginnen und vorzufeiern. So etwas geſchah bisher auch nur beim Karneval. Auch auf anderen Gebieten zeigt ſich die Neigung, den Faſtnachtsrummel in andere Bahnen zu lenken. Als erſtes Anzeichen dafür iſt es anzuſehen, daß beabſichtigt iſt, vom nächſten Jahre an mit Rückſicht auf die mannigfachen Ausſchreitungen ein allgemeines Verbot des Tragens von Geſichtsmaßsken auf Straßen und Plätzen zu erlaſſen. Es wird wohl auch eine Zeit kommen, da die Feier des Karnevals auf die drei Tage von Faſtnachts⸗ ſonntag bis Aſchermittwoch beſchränkt ſein wird. Wer dann friſch und frei dem Grundſatze huldigt„Dulce est desipere in loco“, wird keinen Vorwurf verdienen, da man an den alten Sitten und Volksgebräuchen feſthalten ſoll, freilich mit Maß und Ziel. „„Feuerio“. Die letzte karnevaliſtiſche Sitzung in der Jubiläumsſajſon verſammelte die Angehörigen der Groß⸗ Karneval⸗Geſelſſchaft„Feuerio“ am Mittwoch abend 8 Uhr 11 im Reſtaurant Weinberg“, deſſen Beſitzer, Herr Georg Hum⸗ mel, ein langjähriges Mitglied unſerer Haberecknarren, als eine der immer ſeltener werdenden Typen Alt⸗Mannheimer Bürger⸗ tums, ſich auch in weiteren Kreiſen allgemeiner Achtung und Po⸗ pularität erfreut. Der in vollem Ornat thronende hohe Elferrat ließ noch einmal in raſcher Aufeinanderfolge die alt⸗ bewährten Feuerio⸗Humoriſten mit ihren Originalerzeugniſſen Rebue paſſieren. Wenn wir die Namen: Diehm, Brennet, utz, Schäfer, Weinreich jr., Frank, Schenkel, Bornhofen jr., Meier und Schuler nennen, ſo iſt für den Eingeweihten ohne weiteres klar, welche Art Stimmung ber Sitzung ihren Stempel aufdrückte. Ein ausglebiger Ordensregen belohnte außer den Dichtern, Koupletiſten, Deklamatoren und Mimikern noch alle die, deren Verdienſte um den„Feuerio“ im Drang des knapp bemeſſenen heurigen Faſchings noch nicht ge⸗ hührende Würdigung fanden. Der ungekündigte Hof⸗ ſchauſpieler und Feuerio⸗Konferenzier Alex gab durch einige beſtere Improviſationen den nötigen Senf zum Animo. Möge ſeine in launſger Rede mit Beziehung auf den Maskenzug am Sonntag ausgeſprochene Hoffnung, daß das ſpalierbildende Pub⸗ likum, ähnlich wie in anderen rheiniſchen Städten, die einzelnen Zugsruppen mit jubelnden Zurufen empfangen und begleiten müöge, voll in Erfüllung gehen. Ebenſo ſchließen wir uns dem Wunſche des Herrn Kökert, daß der Wettergott ſeinem Kollegen 1 7 Jokus keinen Strſch durch die Rechnung am Sonntag machen möge, an. Vle 8. Abteilung des Militärvereins Mannheim hielt am verfſoſſenen Sonntag im ſchön dekorierten Saale des„Rhein⸗ parks“ guf dem Lindenhof einen Famililenahend, verbunden mit muſikaliſchen und humoriſtiſchen Vorträgen ab. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Auch die Kameraden der 9. Abteilung hatten ſich zahlreich eingefunden. Der Vergnüg⸗ ungsausſchuß hatte es verſtanden, tüchtige Humoriſten zu enga⸗ gieren. So ſeien die Herren Gebr. Morin vor allem zu er⸗ wähnen, die die Lachmuskeln der Anweſenden ſtändig in Bewe⸗ gung zu halten wußten. Auch Kamerad Mautel feſſelte die Zuhörer durch ſeine gediegenen Vorträge außerordentlich, wäh⸗ rend Kamerad Kopp hauptſächlich bei den Damen mit ſeinen ſehr gelungenen Vorträgen reüſſierte. Das Auftreten des Beſitzers einer Taucherbude mit ſeinem gut eingeſchulten Taucher erregte große Heiterkeit. Auch das von Kameraden der 9. Ab⸗ teilung geſtellte Quartett erzielte mit ſeinen Vorträgen groß in Applaus. Einige vortreffliche humoriſtiſche Reden trugen eben⸗ falls ſehr zum Amüſement der Erſchlenenen bei. * Die Ortsgruppe Mannheim 202 des Dentſchen Eiſenbahn⸗ Beamtenvereins zu Hannover feierte am 2. ds. Mts. im Saale des hieſigen Koloſſeums den Geburtstag des Kaiſers. Die Mitglieder des Vereins, wie die eingeladenen Gäſte waren zu dieſer Feſtfeier ſehr zahlreich erſchienen. Herr Stationsvorſtand Menzgel als 1. Vorſitzender eröffnete die Feier mit einem recht herzlichen Willkommgruße, worauf ein ſehr reichhaltiges Programm Unter Mitwirkung des Damen⸗Zithervereins ſowie des Lang'ſchen Zithervereins glatt zur Abwickelung gelangte. Herr Dirigent Lang hatte es im Verein mit ſeinen Damen und Herren auch dieſesmal wieder ganz beſonders verſtanden, die Aufmerkſamkeit ſämtlicher Feſttellnehmer mit ſeinen zu Gehör gebrachten Vor⸗ trägen, welche exakt und ſehr ſtimmungsvoll gehalten waren, zu feſſeln, wofür der wiederholte und nicht endenwollende Belfall das beſte Zeugnis gab. Aber auch die übrigen Nummern des Pro⸗ gramms, die Feſtrede mit Kaiſer⸗Toaſt uſw. fanden reichen Beifall. Ein Tanzvergnügen ſchloß die in all ihren Teilen wohlgelungene Kafſergeburtstagsfeier, Den Damen und Herxen der Zithervereine und ihrem Dirigenten, Herrn Lang, ſei für die Verſchönerung des Feſtes auch an dieſer Stelle nochmals der Dank fämtlicher Vereinsmitglieder. * Deutſchnativnaler Hanblungsgehilfen ⸗Verbanb, Ortsgruppe Mannheim. Pie am Mittwoch abgehaltene Sitzung der hieſigen Orts⸗ gruppe bieſes größten kaufmäuntſchen Berbandes ſtand, ſo ſchreibt man Uns, unter dem friſchen Eindruck des Sieges, welchen der Verbands⸗ vorſteher Wilh. Schack im Wahlkreis Eiſenach⸗Dormbgch über ſeinen ſozialdemokratiſchen Gegner davongetragen hat. Wer die Beſtrebungen des Verbandes und die bisherige fruchtbringende Tätſgkeit Schacks im Neichstag einer unbefangenen Würdigung unterzieht, wird die Freube der Deutſchnatl. Geßilſen über die Wiederwahl ſhres Verbandsvor⸗ ſtehers verſtehen. Die in Anbetracht der Umſtände natürſich ſehr zahlreich beſuchte Verſammlung verlief in antegendſter Weiſe. Nach Auhbörung des fleißig ausgearbeiteten Vortrages eines Mitaliedes Uber„Schiffahrtskanäle und Eiſenbahnen“ ſolgte eine Beſprechung der Stichwahlen, in welchen die Vertreter ber chriſtlich⸗natlonalen Ver⸗ bände bekanntlich ſehr gut abgeſchnitten haben. Große Heiterkeit weckte ein im Laufe des Abends verleſener Schmähartikel in der Dienstagsnummer der hieſigen„Volksſtimme“ gegen ben Verband und bden hieſtgen Gauletter Richter, wofür dem ſoztalbemokratiſchen Blatt eine äußerſt treſſende, unter dem Beiſal der Anweſenden zur Ver⸗ leſung gebrachte Abfuhr von ſeiten eines Mitgliedes bereits geworden iſt. ie gehobene Stimmung der Verſammelten fand in dem am Schluſſe des Abends ſtehend geſungenen„Deutſchland, Deutſchland Über Alles“ einen begeiſternden Autzklang. * Aus Ludwigshafen. Allzugroßes Mitleid hatte der 5 Jahre alte Sohn Wilhelm des Maurers Jakob Wolf, wohnhaft Lujft⸗ poldſtraße 5, mit ſeinen Haſen. Bei der Kälte hielt der kleine Tierfreund es geſtern Mittag für geraten, ſeinen Haſen warm zu machen! Er zündete das Stroh in der gemeinſchaftlichen Wohnung von Ziegen und Haſen an und bald ſtand der ganze Stall lichterloh in Flammen. Hausbewohner und einige Feuer⸗ wehrleute mit einer Spritze verhinderten glücklicherweiſe ein weiteres Umſichtgreifen des Feuers. Die Bewohner des Stalles wurden gerettet. — Aus dem Grossherzogtum. J. Heidelberg, 9. Febr. Der hieſige Zweigverein des Badiſchen Frauenbereins konnte Mitte Januar auf ſeine 25jährige Tätigleit zurückblicken. Zur Feier dieſes 25jährigen Beſtehens der Abteilung verſammelten ſich kürzlich die Mitglieder zu einer Feſtſizung im Stadtrqtsſaale des Nat⸗ hauſes. An der Spitze des Hauptvorſtandes erſchien als ſeine Präſidentin die Prinzeſſin von Sachſen⸗Weimar, außerdem waren anweſend der Amtsvorſtand, Herr Geh. Reg.⸗Rat Dr. Becker und an Stelle des leider verhinderten Herrn Oberbürgermeiſters Herr Bürgermeiſter Dr. Walz. Nach Eröffwung der Sitzung durch die ſtellvertretende Vorſitzende berichtete der Beirat des Hauptvor⸗ ſtandes, Se. Exz. Gerneralleutnant v. Winning über die Geſchichte der Abteilung, aus der hervorging, daß im Laufe der 25 Jahre ungefähr 3200 Kinder beaufſichtigt worden ſind, die meiſten bis zu ihrem 14. Lebensjahre. Iſt doch die 6. Abteilung des hieſigen Babiſchen Frauenvereins eine der erſten Vereinigungen in Deutſchland, die ſich dieſe Art der Tätigkeit zum Ziel ſetzte, und ſte iſt ſeitdem namentlich für andere badiſche Städte vorbildlich geworden. Sie arbeitete nicht nur der ſogen.„Engelmacherei“ entgegen, ſondern ſorgt auch durch Ueberwachung für eine mög⸗ lichſt geordnete Erziehung der Kinder. Außerdem ſorgt die Ab⸗ teilung auf Wunſch des Gr. Bezirksamts für beſondere Für⸗ ſorgerinnen, welche die aus der Zwangserziehung entlaſſenen Mädchen unter Aufſicht nehmen. Geh. Regierungsrat Becker be⸗ tonte in warmer Weiſe, wie erfolgreich ſich die Hilfe der Frauen auf dem eben geſchilderten Gebiete ſozialer Arbeit bewährt habe. Durch den Hauptvorſtand in Karlsruhe wurde der gnädige Dank und die wärmſten Glückwünſche der Großherzogin zum Ausdruck gebracht, ſowie die Glückwünſche des Karlsruher Hauptvorſtandes ſelbſt. An dieſe Feier ſchloß ſich dann die gewöhnliche geſchäfts⸗ mäßige Sitzung. XNeulußheim, 8. Febr. Donnerstag Nacht wurde bei Kaufmann und Ziegeleibeſitzer Georg Hoffreinn ein⸗ gebrochen und die Kaſſe mit ungefähr 25 Mark und drei Kognak mitgenommen. Der Dieb iſt noch nicht er⸗ mittelt. Karlsruhe, 8. Febr. Die Handwerkskammer Narlsruhe-Baden hielt heute ihre 19. Sitzung ab, der erſt ⸗ mals der Vorſitzende des Landesgewerbeamts, Geheimer Regie rungsrat Cron anwohnte, da die Handwer“kammern neuer⸗ dings dem Landesgewerbeamt unterſtellt ſind. Die Kammer er⸗ mächtigte ihren Vorſtand, mit der Bildung eines Sachver⸗ ſtändigeninſtituts vorzugehen; daßſelbe ſoll dazu berufen ſein, Streitigkeiten der Gewerbetreibenden unter ſich oder mit dem Publikum außergerichtlich zu ſchlichten. Seitens des Be⸗ richterſtatters wurde betont, daß bereits andere Kammern in Norddeutſchland erfolgveich auf dieſem Gebiete vorgegangen ſeien.— Für das Erholungsheim für Handwerker, das vom Landesverband der Gewerbevereine und Handwerker⸗ vereinigungen in Sulzburg errichtet worden iſt, wurde ein jähr⸗ licher Beitrag von 250 Mark bewilligt, der auch von den übrigen 721 Kammern gut geheißen worden iſt. Der Sekretär berichtete ſan dann über die neuen Beſtimmungen des öffentlichen V erding⸗ ungsweſens und konnte dabei mit Genugtuung feſtſtellen daß bei Ausarbeitung derſelben den vorgetragenen Wünſchen der Handwerkskammern im Allgemeinen weitgehend Rechnung getragen worden ſei. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigsbhafen, 8. Febr. Nach einer dem Stahtrate heute gewordenen Mitteilung iſt ſeine Beſchwerde gezen di⸗ Steuerberteilung der Pfölziſchen Elſenbahnen von der Oberbe. rufungskommiſſſon in Steuerſachen verworfen worden. Bisher d. h. während der Dauer der Zinsgarantſie des Staates bezahlte die Pfälziſche Eiſenbahn ihre geſamte Gewerbeſteuer und die dar⸗ auf entfallenden Umlagen an die Einnehmerei Ludwigshafen, was ſich aber ſeit 1. Januar 1905 geändert hat. Gegen die Verteilung an ſich hat der Stadtrat keine Einwendung erhoben, wohl aber gegen die der Stadt zugewieſene verhältnismäßig geringe Summe.— Nach dem erſtatteten Jahresbericht des Vorſitzenden des Gewerbegerichts waren im Jahre 1906 anhängig 545 Sachen gegen 427 im Jahre 1905. Durch Vergleich wurden erledigt 297 Sachen, durch Urteil 134, auf andere Weiſe 184 Sachen. Nur in einem Falle wurde Berufung eingeſegt. Die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, welche unter den hier beſchäftigten 26 000 Arbeitern etwa 7800, ſonach 80 Prozent, beſchäftigt, war an den 545 Klogen nur mit 11 Sachen, ſonach mit 2 Prozent, beteiligt. Als Einig⸗ ungsamt trat das Gewerbegericht in 8 Fällen in Tätigkeit. Biernheim, 8. Febr. Heute Abend ertönte ſeit langer Zeit wieder einmal die Brandglocke. Es war in dem Anweſen des Schmieds und Landwirts Valentin Stumpf I1 in der Wein⸗ heimerſtraße ein Brand ausgebrochen. Das Feuer wurde aber rechtzeitig entdeckt und es gelang mit Hilfe der herbeigeel ten Nachbarn und einiger Feuerwehrleute das Feuer, ehe es größeren Schaden angerichtet hatte, zu erſticken.— Der Neubau der hie⸗ ſigen Gasanſtalt geht mit Rieſenſchritten ſeiner Beendigung entgegen. Es darf nach dem Ausſagen maßgebender Perſonen als beſtimmt angenommen werden, daß wir bis Oſtern Gaslicht belommen. Darmſtadt, 8. Febr. Die Nachricht von der Verhaftung des Mörders Gölz aus Mörlenbach hat ſich nach den bei der Staatsanwaltſchaft hier eingezogenen Erkundigungen bisher nicht beſtätigt.— In der geſtrigen Stadtverordnetenſitzung wurden für die verunglückten Bergleute in Reden bezw. deren Hinterbliebene der Betrag von dreitauſend Mark bewilligt.— Für die Herſtellung des Schloſſes Lichtenſtein, das von dem Reichsverband der deutſchen Genoſſenſchaften als Er⸗ holungsheim gemietet wurde, hat der Finanzausſchuß der Zweiten Kammer geſtern 62 000 M. genehmigt, Sport. .Sp. Die Weſtdentſche Tourenpreisfahrt gelangt in dieſem Jahre in der Zeit vom 24.—27. Juli zur Entſcheidung und wird von Köln über Wiesbaden, Kaſſel, Braunſchweig, Hannover, Hamm, Elberfeld nach Düſſeldorf führen. Die Strecke iſt rund 1200 Klmtr. lang. Ein Blumenkorſo in Düſſeldorf am 28. Juli beſchließt die Veranſtaltung. Stimmen aus dem Publikum. Nochmals die neueſte Banorbnung. In einer der letzten Ny. Ihrer geſchätzten Zeitung fühlt ſich ein Sachkundiger, der enicht im Dienſte der Spekulation ſtehen will, veranlaßt, an unſerer neueſten Bauordnung eine ſcharfe aber oöffenbar an ſich wohlberechtigte Kritik auszuüben. Der Einſender eines früher zur Abwehr der erhobenen Angriffe erſchienenen Ar⸗ tikels, welcher wahrſcheinlich an der Geburt unſeres„Jubiläums⸗ kindes“(Abänderung der alten Bauordnung! beteiligt iſt, hat ihm die Feder in die Hand gedrückt, und da hat er ſicher die öffentliche Meinung auf ſeiner Seite wenn er wünſcht, daß dieſem ungeſunden⸗ Wechſelbalg baldigſt wieder der Garaus gemacht wird. Iſt es denn nicht etwas ganz Ungereimtes, wenn jetzt, nachdem ca, 6 unſerer alten Hütten bereits umgebaut und durch vierſtöckige freundliche Wohnhäuſer erſetzt wurden, einer kommt und uns ver⸗ wehrt, angeblich vom Standpunkt des allgemeinen Wohles aus, welterzumachen und uns zwingen will, in den alten Stadtteilen nur dreiſtöckig zu bauen. Der Einſender unſeres jüngſten Artikels hat jedenfalls den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er annimmt, daß die hieſigen Bürger einen ſolchen ungeheuerlichen Eingriff in ihr Eigentum ſich nicht gefallen laſſen können, und alle Hebel in Bewegung ſetzen, daß es hier bei den alten Beſtimmungen bleibt. Im Gegenteil, in der erſten Bauzone muß 1 Meter an der Ge⸗ bärdehöhe zu den alten Beſtimmungen zugegeben werden, damit anſehnliche Stockhöhen erzielt werden können. Nur durch dieſe Maßregel iſt ein lang erſehnter Wunſch der Burgerſchaft erfüllt — großer Mißſtand beſeitigt, zugleich für Luft und Licht geſorgt. Abgeſehen davon, daß unſer vielbeneidetes, regelmäßig und ſehr gut angelegtes Straßennetz von Natur dazu geſtimmt iſt, über⸗ reichlich Luft und Licht ſelbſt bei höheren Bauten zuzuführen, iſt es doch vor allen Dingen äußerſt wichtig, daß die Feuerſtellen reſp, Kamine der 1 neu zu erbauenden Wohngebäude ſich in gleiche Höhe den beſtehenden Gebäuden anſchließen; denn nur dadurch erhalten wir eine geordnete zugkräftige Feuerung und wird der Rauch von den Wohnräumen ferngehalten. Licht und Luft, ebenſo die gute Feuerung kann nur bei gleich⸗ mäßiger wie bereits begonnener vierſtöckiger Bebauung gewonnen werden, und wenn dann der koſtſpielige moderne Neubau mit ſcinen Waſſerkloſetts, Kanalanſchlüſſen, ſeiner praktiſchen Einteil⸗ ung ete. in geſundheitlicher Beziehung nicht genägt, iſt überhaupt nicht mehr zu helfen.— Nach unſerer Anſicht zeugt es von gar keinem ſozialpolitiſchen Verſtändnis überhaupt, wenn verſucht wird, durch übertriebene Vorſchriften die Vormundſchaft der Polizeibehörde noch zu er⸗ weitern. Vom praktiſchen Standpunkt des bürgerlichen Lebens 55 ſich etwa folgende Leitſätze über das Bauen üherhaupt auf⸗ tellen: 1. Es iſt Pflicht der ſtaatlichen Aufſichtsbehörde ſowie der Gemeindekollegien, das Bauen überhaupt in jeder Weiſe zu er⸗ leichtern. Es ſoll jeder, der baut und ſein Kapital feſtlegen will, quaſi als ein Wohltäter des Gemeinweſens angeſehen werden, denn je mehr Wohnungen erſtellt werden, je ruhiger und ſtetiger laſſen ſich normale Mietpreiſe erhalten. 2. Ferner wäre es weit vernünftiger, ſtatt drückende Vor⸗ ſchriften, welche das Bauen verleiden müſſen, die Beſchaffung billigen Baukapitals, beſonders für Errichtung kleinerer Wohn⸗ ungen und größerer Fürſorge der ſtaatlichen Behörde zu erſtreben. Bis jetzt hängt hier die Bauluſt von den Launen des Geldmarktes und des Pridatkapitals ab welche zum Teil den kleinen Wohn⸗ ungen feindſelig gegenüber ſtehen. 8. Sollten bei Aenderung der beſtehenden Bauporſchrift nicht allein die berufenen Techniker, ſondern auch die Intereſſenten, Stadtperordnete ete. gehört werden 8 Prüfet alles und behaltet das Beſte! ag — Mannheim, 9. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 8. Seite⸗ Theater, Runſt und Töfffenſchaft Vom Theater. Hofopernſänger Kromer iſt, wie wir hören, ſeitens der Copentgarden⸗Oper in London eingeladen worden, da⸗ die Partien des Wolfram(Tannhäuſer), Telramund(Lohen⸗ Papageno(Zauberflöte) zu ſingen. Der Künſtler iſt, ſeitens der Intendanz achttägiger Urlaub erteilt Laufe des heutigen Tages zur Abſolvierung des Gaſt. ſpiels nach London abgereiſt. Die Oper des Coventgarden ſteht bekanntlich zur Zeit unter der Leitung des Tenors van Dyk und Kapellmeiſter Leopold Reichwein, von nächſten Herbſt ab der unſerige, iſt daſelbſt gegenwärtig als geſchätzter Dirigent tätig. cE. Mannheimer Kunſtverein.(Ausſtellung badiſcher Fürſtenbildniſſe). Eine Ausſtellung heimatlichen Charakters großen Stiles befindet ſich gegenwärtig im Mannheimer Kunſtyerein. Es gelang dem Verein, die bedeutende Kollektion badiſcher Fürſten⸗ bildniſſe, die im vergaugenen Jubiläumsjahre in Karlsruhe mit leb.⸗ hafter Freude und größtem Intereſſe aufgenommen wurde, auch unſerer Stadt darbieten zu können. Der Gedanke, dieſe ſchöne Aus⸗ ſtellung in Karlsruhe ins Leben zu rufen, ging von dem Landesfürſten ſelbſt aus. Großherzog Friebrich wollte damit ſeinem edlen Fürſten⸗ dank für die vielen künſtleriſchen Genüſſe die ihm das Jubiläumsfahr brachte, auch auf dem Gebiete der Kunſt ſelbſt Ausdruck verleihen. Nach den Intentionen des Großherzoas wurden alle im Beſitze des Großberzoglichen Hauſes befindlichen Bilbniſſe badiſcher Fürſten und Angehöriger des dadiſchen Fürſtenhauſes zu einer großen, viel⸗ umfaſſenden Darbietung vereinigt. Die Sammlung. von Dr. Költtz ſehr hiſtoriſch überſichtlich und künſtleriſch geſchmackvoll arrangiert, ſetzt mit dem Bildniſſe des Markgrafen Ludwig Wilhelm, des bekannten Siegers von Salankamen, des gefeierten„Türkenlouſs“, in glanzvoller Weiſe ein. Zwei die ritterliche Erſcheinung des Helden vorzüglich zur Geltung bringende Gemälde ſtehen der Kollektion poran, die uns auch der kürzlich erfolgten zweihundertſten Wieder⸗ kehr des Todestages(7. Januar) des Helden gedenken laſſen. An dieſe Gemälde ſchließen ſich Bildniſſe ſeiner Gemahlin, der Mark⸗ gräfin Sibylla, der kunſtſinnigen Erbauerin und Bewohnerin des reiz⸗ vollen Schlößchens Favorite bei Raſtatt. Von der proteſtantiſchen Baden⸗Durlacher Linie heben wir zuerſt Porträts des Begründers von Karlsruhe, des Markgrafen Karl III, Wilhelm, ſeines Sohnes. des Erbprinzen Friedrich[des Vaters Kark Friedrichs) und deſſen Gemahlin Anna Charlotte Amalie von Naſſau⸗Oranlen(der Mutter Karl Friedrichs) hervor. Dann folgen eine große Anzahl von Bild⸗ niſſen, die Karl Friedrich in den verſchſedenen Herrſcherphaſen als Markgraſen, Kurfürſten und Großherzog darſtellen. Unter dieſen befindet ſich auch ein berühmtes Porträt. gemalt von Kißting, das durch den Kupferſtich des Maunhbeimer Kupferſtechers Anton Karcher ſehr populär wurde.(Ein weiteres Porträt Karl Friedrichs von dem⸗ ſelben Künſtler iſt in hieſigem Privatbeſitz.) Unter den älteren Por⸗ krälmalern des badiſchen Fürſtenhauſes ragt beſonders Johann Grund hervor, ferner ſehen wir von einem Ma zuheimer Koſ. Weber gute Bildniſſe des Großherzogs Lepvold und deſſen Gemahlin, der Großberzogin Sophie. Auch von Jolſ. Stieler, dem Schöpfer des bekannten, auf Wunſch des Könias Ludwig J. von Bayern gemalten Goethe⸗Bildnſſſes, ſind eine Reihe badiſcher Fürſtenbilder gemalt worden, ſo auch ein ſchönes Porträt der Königin Friederlke non Schweden. Die Porträts der Konſtanzer Malerin Marie Elleurieder werden heute wieder neu geſchäst. Es iſt doch viel Seele und liebens⸗ würdige Schönbeſt in den Werken dieſer Künſtlerin, von denen hier das große Bild der Großherzogin Sophie mit ihren Sößnen Prinzen Ludwig, Friedrich lunſeres Großhberzvas), Wilhelm und ihre Töch⸗ tern, den Prinzeſſinnen Alexandrine und Marie beſonders angefſihrt ſei. Neben dieſem ſind auch die Bildniſſe der Reichsgräftn Hochberg, ber Stammutter des ſetzt regjerenden Hauſeß zu nennen. Der ſo früßh verſtorbene Erbyrinz Karl Fudwig ſſt aleſchtalls in guten Bildern dargeſtellt. Seine Gemahlin, Markaräfin Amalie, hat der Karlsrußer Galeriedtrektor Becker in der damals herrſchenden klaſſtziſtſſchen Weiſe als Sonnenprieſterin om Opferaltar gemalt. Becker war Schüler von ö Raphael Mengs und wußte vfel Geſchmack in Farbe und Zeichnung zu entfalten Pascal Geérard's bedeutendes Gemälde der Groß⸗ heryzogſn Stephanſe wird hier in Mannbeim viel Intereſſe finden. Zu hernorragenden älteren Werken der Sammlung geßhören ferner das lebensgroße Porträt des Kalſers Alexander 1. von Rußlond, gemalt von dem engliſchen Meiſter George Dawe, die Porträts der Kalferin Eliſabeth Alexjemna(Prinzeſſin Luiſe von Baden) von Ernſt Boſſe und K. F. v. Boeda. Den Uebergana von der älteren zu neueren Kunſt zeigen die zahlreichen Porträts unſeres Großherzogs Es iſt ing nachdem i wurde, im dieſe Bildniſſe vor Augen führen. F. X. Winterhalter, C. F. Leſſing, Otto Propheter ſtellen den Fürſten in den verſchiedenen Zeſten ſeiner ſegensreichen Regierung dar. (von Albert Gräfle gemaft 18580 ſteſlt unſere Großberzogin in den erſten Jahren ihrer Ehe dar. Ein Paſtellbilonis Ferdinand Kellers und zwei Porträts Otto mene Darſtellungen unſerer Landesfürſtin. Von der Könſgin Wifwe Karola von Sachſen, Enkelin der Großhberzogin Stephante, hat Otto Mayer ein außerordentlich fein ausgeführtes Paſteſlbildnis gemalt. Franz von Lenbochs Porträt det Kalſer Wilhelm., und ein Bildnis Kaiſer Friedrichs III., des Bruders unſerer Großherzogin, ver⸗ folgen die Verbindung unſeres Fürſtenßauſes mit dem beutſchen Kaſſerhauſe. Mit Bildniſſen des Erbgroßherzvas und der Erbaroß⸗ herzogin von Baden, des Kronprinzen von Schweden zund ſeiner Gemahlin, Prinzeſſin von Baden und des Prinzen Maximilian von Baden ſchließt die Sammlung mit verbeißungsvoller Weifung auf die Inkunft unſeres Fürſtenßauſes ab, Möge auf dieſe für das Ver⸗ ſtändnis unſerer Landesgeſchichte ſo wichtige Sammlung beſonders auch in Schulkreiſen lebhaft eufmerkſam gemacht werden. Huchſchulnachrichten. Der a. o. Profeſſor der Zahnheilkunde, erſter Lehrer am zahnärztlichen Inſtitute der Univerſität München und Leiter der Abteilung für konſerbierende Zahnheil⸗ kunde daſelbſt, Dr. phil. et med. h.., Zahnarzt Otto Walkhoff, hat einen Ruf als Direktor des zahnärztlichen Univerſitätsinſtituts in Leipzig erhalten.— Dr. Willſam Dane, Profeſſor der Phyſik an der Univerſität von Colorado in Boulder, hat, der Chemiker⸗Zeitung zufolge, ſein Amt niedergelegt, um eine An⸗ ſtellung in dem Curie⸗Radiumlaboratorium zu Paris anzu⸗ nehmen. Sven Hedin, der ſeine Forſchungsreiſe durch Tibet beendet, hat, ſandte das folgende Telegramm über Kalkukta:„Dies iſt die wunderbarſte Reiſe, die ich in zweiundzwanzig Jahen in Aſien gemacht habe. Achtundvierzig Meilen unbekannten Landes ſind er⸗ forſcht worden. Wir hatten eine ausgezeichnete Reiſe guer durch das dunkelſte Tihet. Wir verloren den ganzen Wagentrain, aber keinen einzigen Mann. Alle Karten und Aufzeichnungen wurden gerettet. Wir trafen die erſten Tibetaner nach vierundachtzig Tagen der Einſamkeit. Fünf Monate lang herrſchte ein ark⸗ tiſcher Winter, und die Temperatur beträgt jetzt 51 Grad Fahrenheit unter Null(— 35 Grad Celſius). Jeden Tag bläft ein ſtarker Sturmt. Ich und Goldfelder entdeckt. ſehr reich. Es wurde eine telte Hachrichten und Celegramme. „Harlsruhe, 9. Febr. Im Schwarzwald iſt wieder heftige Kälte eingetreten. In Furtwangen zeigte geſtern das Thermometer 18 Grad N „Karlsruhe, 9. Febr. Die hieſige Strafkammer verhandelte heute gegen die beiden Geſchäftsführer der vor einiger Zeit in Konkurs geratenen Karlsruher Schiffahrts⸗ Geſellſchaft m. b. H. Franz Eduard Däringer aus Mann⸗ heim und Philipp Kippen han aus Karlsruhe wegen Ver⸗ gehens gegen§ 82 des Geſetzes, die Geſellſchaften mit be⸗ ſchränkter Haftung betr. Das Urteil 1 gegen Diiringer auf 6 0 0, gegen Kippenhan auf 40 Mek. Geldſtrafe. Edenkoben, 9. Jebr. Der hieſige Weinkommiſſär Simon Loeb, ſowie der Weinhündler Iſidor Michel aus Edesheim wurden wegen Weinfälſchung verhaftet. Landau, 8. Febr. Zahlreiche Vernebmungen fanden 19 30 heuti eiten vor Die geographiſchen Ergebniſſe ſind Karle in 184 Blättern angefertigt. eſigen Unterſuchungsrſchter ſtatt. Kontrolleur hieſigen Weinkellerei Heinrich Kahn Söhne a gemacht haben. Die Folge davt Weingeſetzt ein Stſick Lebensgeſchichte des heiß verehrten Loandesfürſten, das uns Ein heute ſehr wertvolles Porträt, Propheters ſind weitere, hier hochwillkom⸗ habe viele neue Seen, Flüſſe, Bergketten im ſen Täges in Weinfälſchungsangelegen⸗ 0 Waren durch öſterreichiſche zu erſetzen. Leider hätten aber damals 5 bie Inhaber bleſer Kellerel, zwel Braber, die mit dem ſchon einmal in Konflikt geraten ſind. verhaftet wurden. Dieſer Verhaftung ſchlaß ſich eine weitere an, indem noch der Inhaber einer Weinkellereiartſkelhandlung Kern mit Namen, hinter Schloß und Riegel geſetzt wurde. Vorläufig lätzt ſich ttber die Aufſehen erregende Geſchichte nichts weiter berichten. 80 Zwelbriicken, 9. Febr. In der Dingler'ſchen Maſchfinenfabrik geriet der Schmied Köhl unter einen herabſauſen⸗ war, baß den, 25 Zentner ſchweren Dampfhammer und wurde ſofortge⸗ tötet. *„ Stuttgart, 9. Febr. Der Miniſter des Innern hat einen Erlaß ausgegeben, welcher die Herſtellung und Ver⸗ änderung von Warenhäuſern der baupolizetlichen Zu⸗ ſtändigkeit des Miniſterſums unterſtellt.— Die z w eite Kammer hat mit 81 von 87 Stimmen Dr. v. Kiene(Ztr.) zum erſten Vizepräſidenten und Kraut(Konſ.) mit 74 Stimmen zum zweiten Vizepräſidenten gewählt. Frcknkfurt, 9. Febr. Heute vormittag wurde durch den Mahlkommiſſär, Polizeipräſident Scheerenberg, das amtliche Wahlreſultat der Reichstagswah! ermittelt. Ab⸗ gegeben wurden 64988 Stimmen, davon erhielt Oeſer 38 659, Dr. Quarck 90 787. Ungiltig waren lt.„Frkf. Ztg.“ 546 Stimmen. *Kln a. Rh., 9. Febr. Heute morgen gegen 5 Uhr wurde im Bollwerk eine Spielhölle aufgehoben. 15 Perſonen wurden beim Spiel angetroffen, vier von ihnen wurden interniert, weil ſie im Verdachte ſtehen das Spiel gewerbsmäßig betrieben zu haben. Die anderen Beteiligten wurden protokolliert. * Kreuznach, 9. Febr. Die Putzwollfabrik Stadtmühle Gebr. Wagner iſt vollſtändig niedergebrannt. * Eſſen, 9. Febr. In Ober⸗Thalheim nahm heute morgen die Poligei den Ziegeleiarbeiter W. Müller feſt, der den Raub⸗ mord on dem Wirt Stratmann in Weſtfalen verübt hat.(Frkf..) * Berlin, 9 Febr.(Budgetkommiſſion des Abgeordnetenhauſes.) Bei der Beratung des Extra⸗ ordinariums des Bauetats erklärte bei dem Artikel Nach⸗ regulierung der größeren Ströme der Regierungskommiſſar, daß er die vorgeſehene Regulierung fortgeſetzt in Angriff ge⸗ nommen und daß man den geſetzten Zielen ſich ſehr genähert habe. Bezüglich der Weichſel könne die Erreichung des Zteles noch nicht in Ausſicht genommen werden, weil der Sandzufuhr von Rußland die Verhältniſſe der Weichſel zu ſehr beeinträch⸗ tige. Auf eine Anfrage erklärt der Regierungskommiſſär, es ſeien 12 Schleppzugsſchleuſen in der kanaliſierten Oder in Ausſicht genommen, deren jede einen Koſtenaufwand von ca. 930—950 Mark erfordert. Zu dem Titel Begradigung der Ems zwiſchen Rapenburg und Leer verlangt ein Kom⸗ ſeitens der Miniſter dahin ausgeübt werde, daß die Teich⸗ verbände zur Uebernahme und zur Unterbaltung der Teiche veranlaßt würden, welche infolge der Begradigung der Ems notwendig geworden ſejen. Gegen die Ausübung eines der⸗ hoben. *Gotha, 9. Febr. Auf dem Domänenamt Sundhauſen wurden heute früh laut„Frkf. Ztg.“ 7 Mädchen anſcheinend durch Kohlenorydgas vergiftet aufgefunden. Zwei Mädchen konnten nicht mehr zum Leben gebracht werden. * Jeipzig, 9. Febr. Die erſte klaſſiſche Aus⸗ ſtellung der deutſchen Künſtler wurde heute Vormittag 11 Uhr im Buchgewerbe⸗Muſeum eröffnet. *»Wartenſcheid, 9. Febr. Der Kaſſengehilfe Brank verübte vergangene Nacht in dem Uhrengeſchäft von Notten⸗ baum einen Einbruchsdiebſtahl. Als der Beſitzer er⸗ wachte, verletzte ihn Brank lebensgefährlich. * Lorient, 9. Febr, Das Torpedoboot 339 Richtigkeit der zuerſt verbreiteten Nachrichten. Als erſter drang der verwundete Bootsmann Le Vay in den Heſz⸗ raum ein; ihm folgte der Bootsmann Zrochard. Belde legten Beweiſe großer Entſchloſſenheit ab und Le Vay ver⸗ hinderte wahrſcheinlich größeres Un flück dadurch, daß er die Hähne ſchloß und die Ventile öffnete.—5 gemeldet wird, iſt am 8. Februar das Uebereinkommen betr. den Bau der Kanton⸗Kaulung⸗Bahn durch einen Erlaß rati⸗ fiziert worden. Dieſes Uebereinkommen vom 10. November iſt als Ergebnis der Verhandlungen zwiſchen den Vertretern des Wai⸗wu⸗pue einerſeits und der Britiſh and Chineſe Compamy andrerſeits unterzeichnet worden. In dieſem Vertrage über⸗ nimmt China die Verpflichtung, den Bau der Bahn mit eng⸗ liſchem Kapital und engliſchen Ingenieuren auszuführen. Die Bedingungen hierfür ſind im allgemeinen die gleichen, wie für die Nordbahn. Man erwartet, daß die Bahn in drei Jahren fertig iſt und beabſichtigt, eventnell mit einem Schienenſtrang die Hankau⸗Kantonlinie zu verbinden. Der Zentrumsdieb im Prüſidialgebäude des Deutſchen Flotten⸗ vereins. Berlin, 8. Febr. Der„Baheriſche Kurier“ veröffent⸗ lichte am 4. Februar d. J.— am Tage vor den letzten Stich⸗ ſidial⸗Geſchäftsſtelle des Deutſchen Flotten⸗Vereins, Verlin, Wil⸗ helmſtraße 130, unter Verſchluß aufbewahrt wurden. Es ſind der den, läßt ſich vorkäufig nicht feſtſtellen. Von deſt meiſten im „Bayriſchen Kuxier“ veröffentlichten Briefen befinden ſich jedoch die Konzepte e, ſo daß in dieſen Fällen nur Abſchriften genom⸗ men worde ind. Was die bis jetzt ermittelten näheren Um⸗ ſtände der Entwendung betrifft, ſo deuten dieſelben auf ſchweren Diebſtahl. Jedenfalls iſt hierbei ſyſtematiſche Arbeit geleiſtet worden, welche genaue und längere Vorbereitungen erheiſchte. Allein ſchon die Abſchrift der im„Bayriſchen Kurter“ veröffentlichten Schriftſtücke— und er ſchreibt, daß er noch„Berge“ ſolcher beſitze— erforderte ſehr viel Zeit. Es iſt denn auch feſt⸗ geſtellt worden, daß von Mitte bis Ende Januar in mehreren Nächten Diebe in den verſchloſſenen Räumen der Präſidial⸗ Geſchäftsſtelle tätig geweſen ſind. Die Angelegenheit iſt der Kgl Staatsanwaltſchaft zur weiteren Veranlaſſung übergeben worden. Ein Briefwechſel mit dem Herrn Reichskanzler, wie in verſchiedenen Blättern irrtümlich angegeben, hat von hier aus, auch in privater Form, nicht ſtattgefunden. 5 Der polniſche Schulſtreik. „Wien 9. Febr. Eln vertranlicher Bericht des oſterreichiſch⸗ ungariſchen General⸗Konſulats in Warſchau, der bereits zahlreichen Intereſſenten zugängig geworden iſt, macht darauf aufmerkſam, daß ſich inſolge des Schulſtreiks in Polen der öſterreichiſch⸗ungariſchen aus Ruſſiſch⸗Polen zu verdrängen, zumal die ruſſiſche Induſtrie durch die inneren politiſchen Wirren ſehr geſchwächt ſei. Schon nach dem Vorgang in Wreſchen habe man in Polen verſucht, die deutſchen nkomme die öſterreſchiſchen Exvedlteure es an dem nötig eln laſſen.(Irif. Zta. miſſionsmitglied, daß auf die Lokal⸗Provinzbehörde ein Druck artigen Zwanges wurde aus der Kommiſſion Einſpruch er⸗ iſt geſtern Nachmittag 4 Uhr wieder nach hier zurückgebracht worden. Die an Bord desſelben befindlichen Seeleute erzählen zahlreiche Einzelheiten über die Kataſtrophe und beſtätigen die Güter. Bisher ſind einige 20 Verträge abgeſchloſſen wo⸗ * London 9. Febr. Wie der„Times“ aus Schanghoi hat der unſchuldig im Zuchthaus geſeſſen wahlen— Schriftſtücke und Briefe, die in den Räumen der Prä⸗ Mehrzahl nach Privatbriefe, welche ſämtlich den Vermerk„Ver⸗ traulich“ trugen. In welchem Umfange Originale entwendet wur⸗ netenhauſe kam es heute zu einem ſcharfe miniſteriums, der angeblich die Landfluchtder berg, der im weiteren Verlaufe der Beſprechung der Induſtrie eine günſtige Gelegenheit biete, die reichsdeutſchen Firmen Chinas Floitenpläne. 5 „ Lonbön, 9. Febr. Nach einer Meldung ber„Tribune“ auß Shanghal geht man in China mil der Abſicht um, vier Geſchwader mit entſprechenden Flottenſtationen zu ſchaffen, für die nachſtehende Punkte in Ausſicht genommen ſind: Die erſte im Gelben Meer auf der Inſel Chadchan in der Miatatgruppe; die zweite im Golf von Petſchilt auf Nane ang in der gleichnamigen Bucht an der Schuntingküſte in d 7 Uhe von Weihawetl; die dritte im Churanarchlpel auf der In Hſiangchan; die dritte im Sldchineſiſchen Meere in Pakhof. Kriegsamt beſchloß, ſofort eine Marineakademie in Tientſin, ſow Marineſchulen in Nanking, Wuchang, Canton und Toochow ei richten, in denen Offtziere für die neu zu gründende chineſiſche Kr marſne unter der Leſtung engliſcher und ſapanſſcher Junſtrukt ausgebildet werden ſollen. Die Schulen ſollen in ſeben Beßlehn den Anforderungen der Neuzeit entſprechen. Gegen das Oberhaus. * London, 9. Febr. Sir Lawſon Walton erklärte in ein Unterredung inbezug äuf die Donnerstag Abend in Leeds geh tene Rede, es ſei durchaus verfaſſungsmäßig, wenn die R gierungen an die Krone appelliere, um dem Oberhauſe Zügel a zulegen. Nach der Beratung mit der Krone müſſe die Regiern das Volk anrufen. Aber ſchon die Ausſicht, daß die Krone e Pairsſchub vornehme oder die Befugniſſe des Oberhauſes ſchränke, könne vielleicht genügen, die gewünſchte Reform herb zuführen. Walton hatte bezüglich des Oberhauſes in Leeds klärt, daß die Regierung ſich nicht durch Drohungen abſchrecken laſſen und Geſetzesvorlagen einbringen würde, welche die Bey kerung von ihr erwarte. Die Zurückweiſung ſolcher Vorlag durch das Oberhaus geſchehe auf ſeine Gefahr. Die iriſche Frage. *Belfaſt, 9. Febr. Der Präſident des Handelsamts L George hielt geſtern Abend bei einer öffentlichen Kundgebn der Liberalen eine Anſprache, in der er erklärte, er ſei ein übe zeugter Anhänger der Selbſtverwaltung. Wenn er aber für Irlands Selhbſtverwaltung eintrete in allen An legenheiten die Fralnd allein angingen, ſo müſſe doch die Ode hoheit des Reichsparlaments aufrecht erhalten werden. Man tönne ſich darauf perlaſſen, daß die gegenwärtige Regierung kei Vorlage einbringen werde, die dieſer Oberboheit des Reichs laments auch nur im geringſten Maße Abbruch tun würde. bezeichnete den Gedanken als lächerlich, daß jemand an Trennung denken oder eine ſolche fordern könne, die den J tereſſen Irlands, der Irländer und der Menſchheit nur ſchädl ſein würde. Die Kundgebung verlief ohne Ruheſtörungen, wohl Belfaſt der Mittelpunkt des iriſchen Unionismus iſt. Weg der Befürchtung von Ruheſtörungen waren Truppen in Ber ſchaft gehalten. Lloyd George iſt der erſte liberale Miniſter, ſeit 30 Jahren in Belfaſt geſprochen hat. Zur rufſiſchen Revolution. „Lodz, 9. Febr. Ein Militärfeldwebel wurde hier der Straßenbahn erſchoſſen. In einer Konditorei und a offener Straße wurden vier Perſonen durch Revolverſcht ſchwer verwundet. 15 *Petersburg, 9. Febr. Nach Depeſchen, welche Fadettenblatt„Kjetſch“ aus 19 Gouvernements zugegar ſind, haben dort die Wahlmännerwahlen für die Opp ein günſtiges Reſultat ergeben. Von den 2600 gew' Wahlmännern gehören 1402 der Oppoſition und 820 Parteien der Rechten an, während 368 neutral ſind. Bei d Wahlmännerwahlen in den Städten Livlands wurden Konſtitutionelle, 7 Kadetten, 6 Radikale und der Nationalit nach 1 Ruſſe und 14 Eſthen oder Letten gewählt. „ Libau, 9. Febr.(Petersb. Telegr.⸗Agentur.) Mehre kürländiſche Großgrundbeſitzer verpflichteten ſüdruſſiſche deutf Koloniſtenfamilien durch Verträge zur Ueberſiedelung f er Berliner Drahtbericht. 5 (Von unſerem Berliner Bureau.) [Wien, 9, Febr. Der Witwe Hebbels, Frau( Hebbel, überbrachte der deutſche Botſchafter Graf aus Anlaß ihres heutigen 90. Geburtstags die Glückwü des deutſchen Kaiſers nebſt einer Blumenſp Berlin, 9. Febr. Im Bureau des Verband Vauhilfsarbeiter haben Einbrecher den Gel erbrochen und 5600 Mark entwendet. IJBerlin, 9. Febr. Auf das Schreiben des Direk Zentralverbandes deufſcher Induſtrieller nach Beendi Wahlkampfes, gab Fürſt Bülow eine Antwort, worin er bindlichſten Dank für die Glückwünſche zum Ergebnis d tagswahlen ausſpricht und betont, auch fernerhin auf gleichende Wirkung einer gewiſſenhaften und beſonnenen politik zu vertrauen. ſe[München, 9. Febr. Das bayriſche Juſtigm Wiereraufnahmeverfahren von den Geſchworenes frei ehemaligen Stiftsoberin Eliſe Heusler eine En von 4450 M. Kapital u. eine lebenslängliche monatgliche Ren 114 Mark ab 1. Januar 1907 zugeſprochen. Der„Bremserlaß“ im preußiſchen Abgeorbnetenhaus. JBerlin, 9. Febr. Impreußiſchen Ab ſammenſtoß zwiſchen dem Kultusminiſter Dr. und den Nationalliberalen. Es handelte ſich um die In pellation wegen des ſogen. Bremserlaſſes des Kul nach den Städten verhindern ſollte. Die Interpellatio von dem nakionalliberalen Abgeordneten Kammerge Schütter begründet.„„„ Miniſter Studt ſchlug gleich in ſeiner Erwiderung gemein hochmütigen Ton an und hatte die Kühnheit, 8 liberalen als die eigentlichen Urheber des Bremser beßeichnen. Dagegen verwahrte ſich der Abgeordnete klärte, die Beweisführung des Miniſters bedeute eine Verletzung des politiſchen Charakters der liberalen Partei. 955 Das ſei das Unerhörteſte, was bisher in die lebt worden ſei. Dem Kultusminiſter ſprang miniſter v. Rheinbaben, Miniſterialdirektor Sch ſlor Gelegenheit nicht . Selle. Senteral⸗Anzelger⸗(Abendblakt.) Munnheim, 9. Februar⸗ Jolkswirtschalt. Getreide. [(Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) In der abgelaufenen Woche war die Tendenz im Getreide⸗ geſchäft eine ſehr feſte und waren ſomit die Forderungen des Aus⸗ landes höher. Wir notieren: Laplata⸗Bahia⸗blanca M. 20.50 bis 20.75, Weizen M. 19.75—20.75, ruſſ. Roggen M. 17.75 bis 18, ruſſ. Hafer M. 18.25—19.50, Donau⸗ und Laplatamais je M. 14 26 per 100 Kilo brutto mit Sack, ſonſt alles per 100 Kilo bahnfrei vergollt Mannheim. 8*** Mannheimer Effektenbörſe vom 8. Febrnar.(Offizieller Bericht) Die Aktien der Bad. Rück⸗ und Mitwverſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaft wurden heute zu 430 Mark pro Stück gehandelt, ebenſo ein kleiner Poſten Bad. Brauerei⸗Aktien zu 113 pCt. Als höher ſind noch zu bezeichnen: Mannh. Verſicherungs⸗Aktien 515., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien 136 bez. und Portland Zementwerke Heidelberg 168,70 G. Mannh. Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien waren zu 163 Ct. anm Markte. Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport Pfandbrlefe. Nh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— b: 101.— B „„„ alte M. 94.50 64½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 103.— G „„ unf. 1904 94.50 bz 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.59 G 2„ Kommjunal 95.75 b5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.— G Städte⸗Lnlehen. 4% Hertenmühle Genz 99.50 G 37% Freiburg f. B. 95.— G4½% Mann). Dampf⸗ 55 0% Heideſbg. v. J. 1903 95.—G ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 101.—G 9 Karlsruhe v. 5 1896 87.— C4½% Mannh. Lagerhaus⸗ %0 Laht v. J. 1902 95.— G. Geſenſchaft 01.75 G 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 100.50 0 5 werke, Karlsruhe 25 20 Ludwigshafen 1 1906 101.—G4½% Pfälz. Chamotte u. 20 95.— G Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.75 B 310 Mannh. Oblig. 1901 100.25 G4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 5„ 1885 95— Aaaldhof bei Pernau in „ 1888 95.— BJ Lipland 100.70 Pz 1„ 1895 95.— B4½%%% Kpeyrer Brauhaus 10„ 1898 95.— 5].⸗G. in Speyer 97.50 G „ 1905 95.— B4½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 B 317 d% Pirmaſens unk. 1905 95.— 4½% Südd. Frabtinduſtr. 101.75 0 4½%% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 100.—G 4½%½ Zellſtoffabrik Waldpof 104.30 B 3½% Wiesloch v. J. 1905 98.25 G eee Obligation. %½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 0% 103.—G Aktien. Bankeu. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 135 Br. z. Storch. Speyer—.— 100.— Gewbk, Speyer 50% E— 127 60½½ Werger, Worm8s—.— 100— Pfälz, Benk— 10ʃ.5% Rormſ. Br. v. Oertge—.— 88— Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.78 191˙5,0Pf. Preßb. u. Sptfabr. 148.— 146.— Pf. Sp.u. Kpb. Land.—.— 138—- Transpor Rhein. Kreditbank 142.— 141 fu. Berſicherneng. Nbein. HurBank—.— 192 50 f Nhſch. S—— 5 A ⸗G g Seetr. 92.—— Süldd. Bank e 117. Mannh. Damuyfſchl. 63.——.— SGiſenbahnen. Lagerbaus—.— 85 50 Pfälz. Ludwiasbahn-— 228.— Badd. Rück⸗u. Mitperſ.—.— 480— 72 Ndbat 105„Aſſecurranz 1455—.— Nordbahn 137.— Fontinenfal. Verfſ. 445.——. Heſlbr. Straßenbahn 82.——.— 0 195— 515— Chem. Induſtrie. Iberr. Verſich.⸗Heſ. 509.— er .⸗G. f. e r..——Württ. Transv.⸗Verſ. 695,— 670.— Bad. Anil.n. Sodafbr.—.— 468.— Induſtrie. Chem. Fab. Goldenbg. 55— 187..⸗G. f. Sellinduſtrie 154 Verein chem. Fabriken 320.——.— Dinaleriſche Mſchfbr.—. 137.— Verein D. Oelfabriken 132 50—— t.⸗W. Stanm 220.——(Emajllirfbr. Kirrweil.—.— Fmaillw. Maikammer—— „Vorzug— 105,5cſcttlinger Spinnerei 110.—— Brauereien. Hüttenh. Spinnerei—.— 95.— Bad. Brauerei +118.— Karlsr.Maſchinenbau—.— 220. Hinger Aktienblerbr.——— Nähmfbr. Haidu. Neu—.— 283.— Dutl. Hof vm. Hagen—.— 265. Koſth. Cell. u. Papferf. 280——.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 146—[Mannb. Gum u. Asb. 163.——— Elefbr. Mühl, Worms—.— 100 Maf ſchinenf. Badeniag—.— 206.— Ganters Br., Freibg.—. 108.— Oberrh. Eleklrizität—.— 31.50 Kleinlein, Heidelberg— 192. Uf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 136. banth. Meſſerſchmitt—.— 80— Portl.⸗Zement Holbg.—.— 168.70 Fudwigsh. Brauere!—.— 248 Südd. Draht⸗Ind.—.— 146.50 annh. Akttenbr.—— 141 50 Südd. Kabelwerke 1838. 50 187 50 falzbr. Geiſel, Mohr— Ziegelw.—.— 184.— 5 Sinner—.— 245 Spey Br. Schroedl, Holbg.—.— 210. Wfrzmile le Neuſtadt „Schwarz, Speyer 128.— Zellſtofffabr. Waldhof 3832.— 881 50 „ Slgte Schwetz. 92.— e Waghäuſel—.— 110.75 S. Weltz, Speyer 97.— uckertaff, Mann-.. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Distrat 6 Wechſel, 8. 9. 9 Aenen kurz 169.25 169.22 Raris kurz 15 266 81.233 elglen„ 81.— 80.98 Schwelz. Plätze„ 81 125 81.115 Italien„ 81.20 81.175 Bien 85.025 85 025 Vondon 20.485 20.509 Napoleousd'or 16.28 16.28 lang—.— 20.485 Privat⸗Diskont 45716 Skaatspapiere. A. Deutſche 5 8. 9 8. 9 82½ Pſch. Meichsanl 98 10 97.95 Tamaulipaß 100.25 100.10 86.70 86.80 Bulgaren 99.50 99 45 97.95 97 95 86.80 86.70 Pöpr konſ. St.Anl 1575 ** 17½0 Griechen 1890 50,70 5 ſtalien. Rente —— 5 St. 87160 5 102.204½% Oeſt. Silberr. 100.15 Jiſ bad. St.⸗ bl. fl 98.40 06.40 4 apierr.—.— 19052 * 575 80 10 96.60 Daterz Golde 9920 6810 4 bater. 6N. 102 50 10.00f ericß wee 70.40 700 ſ. do. u. Allg.⸗A. 97.35 97.4 4neueſtuſſen 1905 9195 91.10 8 5 15 86.— 85.80 4 Auſſen von 1880 28.90 78.50 Heſſen 10270 102.20 ſpan. ausl. Rente 95.20 95.20 ʒ̃̃ achſen 4 Türken unif. 5 Stadt⸗A.05 95.20 95.20 4 Ungar. Goldrente 93.15 86.10 Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 95.80 95.75 Gold⸗A. 1887 102.— 102.— Enineſen 1898 98.— 97.95 2 0 uniſtzirte—.— Nexit aner äuß. 100.59 100.50 „ inn. 66.85 66.85. Verzinsl. Loſe. Oeſt. Loſe v. 1860 157.80 157.30 Ahralſche Loſe 1⁴⁵.— —.— Braſilianer Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabrik 110 80 110.60 Südd. Immob. 107.— 107.— Gichbaum Mannh. 147.50 148. Mh. Akt.⸗Brauere! 140.50 140.50 Parkakt.„Zweibr. 106.50 106.50 Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Verein chem. Fabrik TChem. Werke Albert Accumul.⸗. Hagen Acc. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Südd. Kabelwerke Nahmeyer Elktr. Ge. Schuckert 248. 75 248. 30 42 20 428— 319.50 319.50 406.— 406— ———— 212.30 211.— 138.— 138.— 148— 142 10 118.70 19.20 Unternehmungen. Allg..⸗G. Siemens Ver. Kunſtſeide Lederw. St. Ingbert Spicharz Walzmüßle Ludw. Fahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein MNaſchinenf. Baden. Dürrkopp Maſchinf. Gritzner Pfälz. Nähmaſch. Schnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Seilinduſtrie Wolff Lampertsmühl Zellſtoff Waldbof Kamma. Kaiſersl. Drahtinduſtrie Schuhfab. Her; Frff. 178.— 178.50 400.50 400.— 86.— 86— 135.—134— 182.— 182.— 340. 340— 128.— 138.— 203.30 203 30 874.90 874 90 219.40 219 30 135.— 186.10 188.95 183 75 1338.— 134 154.20 158 50 94.50 94.50 381.— 831.— 181 50 187 40 146.50 146.50 125.50 125.50 Aktien beutſcher und ausländiſcher Transport-Anſtalten. Ludwh.⸗Berbacher Pfälz. Maxbahn do. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Hamburger Packet J: MNordd. Lloyd 132.60 182.10 229.40 229.40 147.30 145 30 137.70 187 70 125.— 124.10 58 39 152. 0 Oeſterr. Süd⸗Lomb. Oeſterr. Nordweſtb. „ At 5. Hotthardhahn Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Deſt.⸗Ung. Staatsb 146.60 146.50 Pfandbriefe, Prior 40% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.20 100.20 40%.K. B. Pfobr.os—.— 4000„ 1910 100.40 10040 1% Pf. HypB. Pfoß. 100 70 100.7 31½0% 96 50 96.5 31½e% Pr. Bod.⸗Fr. 94—.— 4% Etr. Bd. Pfd. vgo 100. 10 100.0 4%„ 99 unk. 09 100.10 100.10 4%„ Pfdbr..0! unk. 10 100.30 100.3“ 4%„ Pfdbr..0g unk. 12 100 70 100 70 3½„ Pfdbr..86 89 it. 94 94.— 94 6½ 7 Pfd. 96/06 94.— 94— 40% 9 Com.⸗ bl. v.„1,unk 10 101 80 101 80 6%„ Com.⸗Obl. v. 1891 95 30 95 8 3%„ Com.⸗Obl. v. 98/06 9580 95.30 155 Pr. Pföb. unk. 09 100.10 100 f0 12 100.20 1½0 20 10 0„ Baltim. Ohio itäts⸗Obligationen. 4% Pr. Pföb. unk. 74 350 1* 15 „ 12 345 Pr. fdbr.⸗Bl.,⸗ 5 Kleinb. b 04 3 7 2 Pr Pfößr.⸗Bk.⸗ Oyp.⸗Pföd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 40½ h. H. B. Pfb. 09 % 0 100 1919 10õů 0ũ E 1917 a„ 1 1914 8 Sth. H...O C. B. 10 f. W. Pr.⸗Obl %% Pf. B. Pr.O. %. AI. ſttl d. G. B. Mannh. Vers. G.„A. Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. 184.60 135.— 137.50 137.50 176 6172 60 123.50 123 5 139.25 188 20 243 80 246— 172 90 1728 109 70 109 70 186.50 185.30 159 50 158 70 203 80 208 70 160— 160— 137.20 186.50 Bidiſche Banl Gerg u. Metallb. JZerl. andels⸗Geſ. Comerf. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Baink Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bant Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf. Hyv.⸗Creditv. Nationalbankt Frankfurt a.., 9 Februar. bahn 146.40, Lombarden 31.70. Eg 96.10 Gotthardbahn—.—, Dis Gelſenkirchen 215.50, 3 172.75 Northern—.— Nachbörſe. 32.—, Disconto⸗Commondit 185.50 Tendenz: ſchwach. 75, Dresdener Bant 158.70 Deutſche Bank 248.70 Kreditaktien 215.80, Bank 1. Länderbank Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. ppothenb. Deutſche Reichsbk. thein. Kreditbank Rhein. Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bant Mhm. Wiener Bankver. Bant Ittomane Kreditaktien 21 ypter conto⸗Commandit 1 Staatsbahn 146.5 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 9. 88 U 887% Februar.(Schlußkurſe.) 100.— 82.10 31.80 171180 11180 113 50 113.50 155. 75⁵ 117.50 155.— 117.— 109.40 101.— 98 75 93.75 95.80 100.40 101.— 98 7 98 7.7 5 95. 60 96.— 96— 97.20 100.— 100.— 101.25 101.75 94 50 94.50 935.75 95 75 10010 100 70 86 20 69.75 97 20 100.— 1 7 101.75 94.50 34 50 95.75 9J5.75 100 10 100 70 93.05 69.75 512.— 512.— 126 10 126.10 118.30 118 80 216.60 217570 101.70 01 60 191.50 191 80 119.70 119.30 15225 154 25 141.— 141.— 192 50 192 50 159.—158 50 117.— 117.— 145 20145.— 158.— 137.— 5 10, Staats⸗ —.— 4% ung. Goldrente 85.60, Laura Darmſtädter 138.50 Handelsgeſellſchant Bochumer 24 Lombarden Nuſſennoten 215 65 217 40 Lombarden 32.10 3190 Nuſſ. Anl. 1902 80.860 30,20 Fanada Pacifie 184 10 18 60 31½%% Reichsanl. 98.— 98.— Famburg. Packe, 153.10 152.70 30% Reichsanleihe 8690 86.75 Nordd. Llond 13240 131.90 4% Bad. Sl.⸗Anl. 101.90 101·90 Dynamit Fruſt 179.49 179 50 31½ B. S. Ohl. 1900 96,50 9650 Licht⸗ u. raftanl. 128.50 128 10 3½% Bayern— 97.40 Vochumer 244.— 241 10 7% Heſſen„ Tonſolidation 30% Heſſen 84.10 84.— 8660 85 70 30% Sachſen 86 60 86.70 37 2162 215.20 4% Pfhr. Rö. W. B. 100 20 100— Harpener 219 50 218.80 3% Chineſen 102.— 102—Sibernia—— 4e% Italiener. 1038 80 Sörder Bergwerle— 4½ Javaner(neu) 98 90 93.75 bauraßütie 4 10 241.69 1860er Loſe 157 20 157 10 Bözrir 218 20 217 10 4% Baarad⸗Anl. 88 30 88 25 Atbeck⸗Montan 199 70 199 70 Kreditaktten 216 50 315.80 murm Reyier 149 80 149. Berk.⸗Märk. Ban! 160.70 160.40 Anilin Treptow 673.— 37.0 Berl. Handels⸗Geſ. 173.40 17230 Braunk.⸗Brit. 203.— 200.— Darmſtädter Bant 139.— 138 40 D. Steinzeugwerle 252.— 251.5 Deutſch⸗Aſtat. Bank 172.70 172.60 Düſſeldorfer Wag. 301 70 301 40 Deutſche Bant 75—.— 248— Eberf, Farben galt) 567 20 567.50 ———.— beſtereg. Alkaliw. 218 50 218 50 Dder⸗Kosmnmk⸗ 186.40 185 60 Rollkämmeret⸗Akt. 184 90 154 50 Dresdner Bank 159.— 158.80 Ehemiſche Charlot. 216 10 2ʃ5 20 Rhein. Kreditbank 140.40 140.50 Tonwaren Weiesloch 152— 152— Schaaffb. Bankv. 158.60 158.50 Zellſtoff Waldhof 8331 70 331.—. Lübeck⸗Züchener———. Celluloſe Koſtheim 277.— 277— Staatsbahn 146.70 146.50 Nüttgerswerken 144.— 143.20 Privat⸗Discont 4½% W. Berlin, 9 Februar.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 21610 216— Staatsbahn 146 60 1446.50 Diskonto Komm. 185.90 185.70 Lombarden 51.50 32.— Londoner Effektenbörſe. London, 9. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeltend en. 3 0% Reichsanleihe 85¾ 85¼[Suthern Pacifte 97½% 365% 5% Chineſen 103% 1035/ Chicago Milwautee 1533/ 152 4%% Chineſen 997%/ 100] Fenver Pr 83— 83— 28/% 9% Conſols 870 877/16 Atchiſon Pr. 193— 107½ 4% Italtener 100/ 100%¾ ouisv. u. Naſhv. 139˙% 138% 4% Griechen 51% 51 ½ inion Paetfte 179% 178% 3 eſ% Portugieſen 70— 697/ Init. St. Steel com. 47— 465½ Spanter 93˙%/% 93˙J5„vpref. 110— 110— 5 Türten 96— 95% erteban 35— 36½ 4% Argentinfer 88— 87/] Tend.: träge. 3% Mexitaner 34½ 34Debeers n 4% Japaner 880% 881% Shartered„ Tend.: ſchwach. Voldfields 4% 4½% Ottomanban! 17¼ 171½ kandmines 7 7 Rio Tinto 92½ 99˙ Faftrand 4. 4% .25, Paris, 9. Februar. Anfangskurſe. 3% Mente 95.50 95.30] Cürk. Looſe—.——.— Italienet———[Banque Ottomane 692.— 690.— Spanter 94,70 94.50 Rio Tinto 2641 2387 Türken unif. 96.65 96 35 Liverpool, 9. Februar.(Anfangskurſe.) 8. 9. Welzen per 17 5.077%½ feſt.07 /, ruhig 10„ Mat.065¼.06ʃ⁰⁶ Mals per März.03% ſtetig.03%/% ruhig 3„ Mai.05½.04/ ** Telegraphiſche Handelsberichte. „Baumwollſpinnerei und Weberei bei Eßlingen a. N. Aufſichtsrat beſchloß lt.„Frkf. Zig.“ die Verteilung einer Divi⸗ dende von 11½¼ pEt.(wie i..] vorzuſchlagen. B. Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der nom. M. 1 725 000 gleichberechtigten Aktien der Aktiengeſellſchaft für Verzinkerei und Eiſenkonſtruktion vorm. Jacob Hilgers, Rhein⸗ brohl zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde ge⸗ nehmigt. Hördter Bergverks⸗ und Hüttenverein. Die urſprünglich bis 1. März feſtgelegte Friſt für den Umtauſch der Aktien der Geſellſchaft in ſolche der Phönixaktien⸗Geſellſchaft für Bergbau⸗ und Hüttenbetrieb iſt bis 15. Mai einſchließlich verlängert worden. Die Hamburg⸗Südamerikaniſche Dampfſchiff ahrts⸗Geſellſchaft erklärt für 1906 wieder 10 Prozent D Das Bezugsrecht auf die neuen Aktien notiert mit 37½ Prozent. Rheiniſche Bank in Effen. nach der„Frkf. Ztg.“ für 1906 eine Dividende von 6 pCt.(i⸗ 4 PCt.) in Vorſchlag bringen. Barmer Ereditbank, Barmen. 9955 lt.„Irkf. Zig.“ die Verteilung einer Dividende von 4 PEt, 6 PCt.) in Vorſchlag. *.⸗Gladbach, 9. Febr. Dulkener Gewerbebank ſchlägt mit dem früheren Auf⸗ ſichtsratsmitglied Jahnſen aus Burgwaldmühl einen Schadens⸗ in Höhe von 45000 M. vor. Elberfeld, 9. Febr. Der Aufſichtsrat des ELb 15 felder„55 500 für 1906 wieder 6 pCt. Divi⸗ dende vorzuſchlagen. *Breslau, der„Frkf. Ztg.“ im erbauen. Berlin, 9. Febr. Die Bilanzſitzung des Norddeutſchen Lloyd findet am 18. ds. Mts. ftatt. * Berlin, 9. Febr. Der Aufſichtsrat der Großen BVerliner Straßenbahn beſchloß, der am 2. März ein⸗ zuberufenden Generalverſammlung die Verteilung einer Sproz. Dividende(gegen 794 pCt. i..] vorzuſchlagen. Berlin, 9. Febr. Der Aufſichtsrat der Aktiengeſellſchaft Thiederhall beſchloß, der Generalverſammlung die Ver⸗ teilung einer 7proz. Dividende vorzuſchlagen. Berlin, 9. Febr. Das Bankhaus Speyer und die Deutſche Bank haben ihren Beſtand bon Rock Island⸗Bonds aus⸗ verkauft, V. Der Lonkursverwalter der 9. Febr. Die Laurahütke kommenden Frühijahre eine Weichenfabrik des Aufſichtsrats *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: 5 56 und 1637. 9. Februar 1907 2 Wir ſind als Selbſtkontrahenten ker⸗ aufer käufer umter Vorbehalt: 00 0¹ .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H.— 112 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen M. 310 M 300 Badiſche Ziegelwerke,.⸗G, Brühl 48— Benz& Co., Rhein. Gasmotoren, Mannheim 239 õ Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 258zfi 2a zr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 5 Hürgerbräu, Ludwigshafen 280 Ohemſſche Fabrik Heubruch e Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit.&— 280 Lit. B 80 ff:— Fahr Gebr., Att.⸗Geſ. Pirmaſens— 169 Filterfabrik En inger, Worms 2666——1 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mammheim 97 95 Frankenthaler Keſſelſchmiede— 95 Fitchs Waggonfabrik, Heidelberg— 178 Geſellſchaft für Linde“ Eismaſchinen 197 195 Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg— 109²⁰ Linoleumfabrit, Maximiliansau— 126 Lothringer Baligeſellſchaft, Metz 100— Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 110— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 325⁵ 320 Mosbacher Aktienbrauerei vorm Hübner 1— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 27 Rheinau Terrain⸗Geſellſchaft— 1153fr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim— 165 Nei ziſche Metallwarenfabrit, Genußſcheſne— M 255 Rheiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim 118% 117zfr Rheinmühlenwerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 121 Rombacher Portland⸗Cementwerke 137— Stahlwerk Mannheim— 118 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 106— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—.130 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 13⁵5 Unionbrauerei Karlsruhe 65 Zita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim— M 310 Waggonfabrik Raſtatt— 115⁵ Waldhof Bahngeſellſchaft— 75 zfr 55 Immobiliengeſellſchaft 75 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe dee Zuckerfabrik Frankenthal 380— Verantwortlich: Für Polititk: Dr. Fritz Goldenbaum. für Kunſt, Fenilleton und Vermiſchtes; Fritz Kayſer. Lolales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b. 8 Direktor: Ernſt Müller. für für Der Der Aufſichtsrat wird Der Aufſichtsrat wird nach . onnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverltündigungsblatt. Inſersts; Die Kolonel⸗Zeile 28 fg. Auswärtige Inſerste, 80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark —— Expedition Nr. 218. Nr. 28. Samstag, den 9. Februar 1907. 117. Fahrgang Belauntmachung. Die Bürgermeiſterwahl in Ilvesheim betr. Nr. 17189 J. Gemeinderat Georg Bühler wurde am 16. Januar 1807 zum meiſter der Gemeinde Ilves⸗ heim gewählt und heute als ſolcher verpflichtet. 9855 Mannheim, 5. Febr. 1907. Gr. Bezirksamt I: Lang. HBefauntma hung. Die Aufnahme von Hranken in das Lan⸗ desbad zu Baden betr. Nr. 168861. Unter Hin⸗ weis auf die Satzungen über die Aufnahme in das Landes⸗ bab zu Baden bringen wir zur öfſentlichen Kennknis, daß die Eröffnung des Lan⸗ desbades im laufenden Jahre auf 1. März feſtgeſetzt iſt Wir machen darauf auf⸗ merkſam daß in dem Auf⸗ nahmegeſuch auch das Alter (Jahr und Tag der Geburt) des Anzumeldenden auge⸗ geben und ber dem Geſuch betzulegende Fragebogen mit Datum und Unterſchrift des behandelnden Arztes verſehen ſein ſoll. 8o6 Durch Verordnung vom 18. 1. 1905 wurden die ſür die Verpflegung von Kranken im Landesbab zu entrichten⸗ den Vergütungen bis weiteres wie folgt ſeſtgeſetzt: 1. für Perſonen, welche von babiſchen Armenverbänden oder Stiftungen zum Zwecke des Kurgebrauchs unterſtützt werden, für Hof⸗ und Staatsbeamte, Beamte der mit Korvorattons⸗ rechten ausgeſtatteten Kirchen, babiſcher Kreiſe, Gemeinden und Stiftungen, für weiche die betreffende Verwaltung die Verpflegungskoſten be⸗ ſtréttet, ferner für Perſonen, welche auf Kaſten von We⸗ meindekrankenverſicherungen, Krankenkaſſen Berufsgenoſ⸗ ſenſchaſten und Ver anſtalten zu ver und entweder Staatsangehörigke oder im Großherzogtum ihren Wohnſitz haben, A, bei Penſttzung ſamer Säle auf 2 M. 50 Pf., b. bei Benützung von Ein⸗ zelzimmern auf täglich 9 M. 50 Pf. 2. Für ſonſtige minder be⸗ gemein⸗ täglich mittelte Perſönen, weſche ſelbſt die Verpflegungskoſten bezahlen, à3. bei Benützung gemein⸗ ſamer Säle auf täglich 5. bei Benützung von Ein⸗ zelzimmern auf(äglich A M. Mannheim, 5. Febr. 1907. Gr. Bezirksamt Abt. III. Dr. V. Pfaff. Oeffentliche Zuſtellung kiner Alage. Nr. 1188. Der Nikolaus Otto Henkelmann, minder⸗ jähriger Sohn der Köchin Thereſe Henkelmann, ver⸗ treten durch ſeinen Vormund Nikolaus Henkelmann, Oeko⸗ nom zu Handtal— Prozeß⸗ bevollmächtigter: Rechtsen⸗ walt Viktor Mann in Lud⸗ wigshafen— klagt gegen den Schloſſer Friedrich Roland, deſſen Aufenthaht unbekannt iſt. früher zu Mannheim, Große Merzelſtraße Nr. 33 wohnhaft, auf Grund der Behauptung, daß der Be⸗ klagte als Bater des am 14. Auguſt 1906 zu Lubwigshbafen a. Rh., geborenen Kläger im Sinne der§§ 1708 bis 1717..B. gelte, mit dem Antrage: 9850 1. feſtzuſtellen, daß der Be⸗ klagte der Vater des kläg Kinbes iſt, 2. den Beklagten zu verur⸗ tellen, an das klägeriſche Kind zu Händen des e⸗ welligen Vormundes eine monatliche füir 8 Monate vorauszahlbare Unterſal⸗ nom Tane der Geburt bis ur Vollendung des 16 Lebensſahres zu bezahlen. Der Fläger lodet den Be⸗ klagten zur mündblichen Ver⸗ handlung des Pechtsſtreits vor dos Großherznaliche Amtsgericht zu Mannheim auf: Donnerstaa 4. Npril 1907, vormftiaos 9 Uhr, Zum Zwecke der öſfentlichen Zuſtellung wird bieſer Aus⸗ zug der Klage bekannt ge⸗ macht Mannbeim 6. Frebr. 1907. Der Werichtsſchreiber Großh. Auttsgericht, Abt. IV. Sch wa b. Bürger⸗ Au;f kungsrente von 25 Mark; HBeklaunkmachung. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betr. Nr. 181191. Auf Grund des § 41a. 105b der Gew.⸗Ordg. wird angeordnet, daß am Faſtnachtſonntag, den 10. d. ., mit Rückſicht auf den zu erwartenden ſtarken Frem⸗ denverkehr in hieſiger Stadt die offenen Verkaufsſtellen der Fleiſcher und Wurſtler auch in der Zeit von 1 bis 7 lihr nachmittags geöffnet ſein dürfen. 9857 Mannheim, 7. Febr. 1907. Gr. Bezirksamt Abt. IV: Frahr. v. Rotberg. Ladung. Karl Joſef Breher, geboren anes Mal1828 zu Mannhei n, Nonlenargeſter, zuletzt wobnhaſt in Mannhei„;. Zt. un ekannt wo, wied beſzuldigt, daß ewas enrlaubter Reſerpeſt ohne Er⸗ au nis ausgewendert iſi. Uebertretung gegen 8360 3 ff 6 N⸗Slr.⸗G.⸗ Derſelbe wird auf Anordnung des Gioßh. Auatsgerichts A t. XII— hierſeldiſ au: Donnerstag, 198. April 1907 vormittags 9 Uhr vor das Gr Schöfſengericht hier ur Hauptgerhandlung geladen. Be uneniſchuldigtem Aus lei⸗ wird derſelbe am Grund der 9 472, Sti.⸗P. Oid. dem Konigl. Bezuirks⸗ mando Maunhein aus e⸗ ellten Erklärung vom 31. Ja⸗ Uitar 1807 veturteilt werden. Mannheim, 2. Feyruar 1907 Der Gerichtsſchreiber Or. Amtsgerichts XII: Eyrmann. 9846 teinbrüche. Die Evangel. Pflege Schönau in Heidelberg hat von ihren bet heſſ. Neckar⸗ hauſen unmittelbar am Bahn⸗ hof gelegenen Steinbrüchen 3 Loſe alsbald zu veepachten. Die Bedingungen können auf dem Geſchäftszimmer der Ver⸗ waltung eingeſehen werden. 1 1 8 Zwangs⸗Berſteigerung. No 1218. Im We ede an Volieckung joll leim belegene, 1 von Maunheim zur Eintragung des Ve; vermerkes auf den Nanen es Andreas Friedrich Wilhelm Kühner, Baute an ker in aaun⸗ hezin eing tragene, nachſtehend beſchrrelene Grundſück am Samstag, 28. März 1907, vurmittags 9½ Uhr, dur das unſerzeichnete Nolariat in deſſen Dienurün en in Mann⸗ bhei„B 4, verfeigert werden. Der Verſteigerungsvermerk ia. hed ſe de goß een das Grund un eingeiragen wo dey. Die Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grund⸗ ſtlick betreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schatzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Ge⸗ bots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachge⸗ fetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Necht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteſgerungserlhs an die Stelle des verſtei⸗ gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: 6968. Grundbuch von Maunhei Ba d 459, Heſt 20, Beſtandsbe⸗ zrichns 1 Lagerbuch Nr. 55789, Flächen inbalt 3 ar 81 qm Ho raiie Waldparkſtraße Nr. 14 u. Rhe illennrane Nir 19. Hierauf ſtehl: ein unſerkellerſes ernockges Wohn und Wert ſchatsgebände 1, 2. und 3. Teil als Eckhaus mit Baltons und Giebel ufbau, Schätzung M 92.000.—. Hierzu Zubehörſtücke t von M. 2152.58. Mannheim, 1 Februar 1907 Sroßh. Notariat HI. als Volſtreckungsgericht: Di!afle:. reckungswege Bier-Probe dienen, da wir nur o che Firmen Merle Sekauntmachung. Sountes sruhe im Handelsgewerbe betr. Nr. 18855 1 Auf Grund des 8 Ala, lesb G. O. wird ange⸗ oldnet, dan al Faſtgachtſonn⸗ tag. den 10 d M. in hieſiger Stadt die offenen Verfaufsſtelle, der Händler init Karneyaljachen bis 7 Uhr abends geöffnet ſein dürſen. 95⁵ Maunheien, 9. Febr. 1907. Gr. Bezirksamt, Abt. IV: Freih. v. Rotberg. wangsverſteigerung. Montag, 11. 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Nuswärtige inſerate 30 Die Reklamezeile 100 Lelegramm⸗fidreſſe: „Idurnal Hlannheim-⸗ Hachdruck der Originalartikel des»lannheimer General⸗Hnzeigerseé wird nur mit Senehmigung des Dertages erlaubt — Samstag, 9. Febtuar 1907 Etwas über Recheumaſchiuen. Mit Rückſicht auf die vielfache Verwendung von Rechen⸗ im Dienſtbereiche der größeren Poſtanſtalten dürften einige Mitteilungen über die Entwicklungsgeſchichte und den Ge⸗ brauch dieſer Maſchinen von Intereſſe ſein. Die Entſtehung des Gedankens, Rechenmaſchinen zu kon⸗ ſtruieren, reicht wohl in jene Zeit zurück, in welcher Rechen⸗ methoden erfunden wurden, deren Ausführung ſchon einigen Auf⸗ wand an geiſtiger Anſtrengung und Zeit erforderte. Die erſte Rechenmaſchine, mittels welcher die Ausführung von Zahlenrechnungen auf mechaniſchem Wege durch zwangsweiſe Be⸗ wegung von Rädern und Hebeln bewerkſtelligt wurde iſt im Jahre Sie konnte bloß zum Addieren und Subtrahieren verwendet werden; dasſelbe gilt für die Maſchinen von Sir Samuel Morland(1673), Perault(1700), Lepine(1725), Pereire(1750), Dr. Roth(1841) ie Leihnitz hat im Jahre 1671 unabhängig von! für alle vier Spezies eingerichtete Rechenmaf größeren Verbreitung hat erfundene, Arithmometer g ſelbe wird ſeit dem Jahre Glashütte in Sachſen gebaut. Eine neuere derartiger Konſtruktioanen iſt die Arithmometer von W. Odhner in St. Petersburg. Im Jahre 1878 in Deutſch⸗ land patentiert, kommt dieſe Maſchine unter dem Namen„Bruns⸗ viga“ in den Handel. Die weitgehendſte Anwendung in der Praxis haben jedoch nicht jene Maſchinen gefunden, welche die Ausführung ver⸗ welche in Abſicht auf eine einzige Rechnungsart konſtruiert ſind und zu ihrer Bedienung möglichſt wenig Handgriffe erfordern. Eine olche Maſchine iſt die von dem Amerikaner Zurrough erfundene ſelbſt⸗ ſchreibende Additionsmaſchine. Mit Rückſicht auf die große Ver⸗ breitung, welche die Maſchine gefunden hat, wollen wir uns ein⸗ gehender mit deren Entſtehung, Konſtruktion und Gebrauch be⸗ ſchäftigen. Auch Burrough war kein zünftiger Techniker oder Mechaniker, ſondern ein Bankbuchhalter. Er war durch die zahlreichen Sum⸗ mierungen, die er in ſeinem Berufe der Hauptſache nach zu be⸗ ſorgen hatte, ſo krank geworden, daß er ſeinen Dienſt aufgeben mußte. So kam er auf die Idee, eine Maſchine zu konſtruieren, mittels welcher durch einfache manuelle Tätigkeit dieſe nerven⸗ anſtrengende und durch ihre Monsotonie auch geiſttötende Arbeit verrichtet werden könnte. Nach ſiebenjähriger entbehrungsvoller Arbeit gelang es ihm, von aapitalskräftigen Unternehmern materiell unterſtützt, das erſte Motell ſeiner Additionsmaſchine her⸗ zuſtellen, welches den an ſie zu ſtellenden Anforderungen in jeder Beziehung vollkommen entſprach. Die Hauptbeſtandteile der Maſchine ſind das Griffbrett, der in einen Kaſten eingeſchloſſene Additions⸗ und Typendruckmechanis⸗ mus und der Schlitten, welcher ux Aufnahme der Papierrollen bezw. der Druckſorten dient, auf velchen die Additionen vollzogen werden ſollen. 8 Wenn nur eine Ziffer falſch getaſtet wurde, ſo bedient man ſich zu ihrer Richtigſtellung der oberhalb der Zahlentaſten der be⸗ treffenden Kolonne befindlichen coten Korrekturtaſte. Ein Druck auf dieſe und die in dieſe Reihe falſch gedrückte Taſte wird ausge⸗ löſt und die Richtigſtellung kann ſogleich wieder erfolgen. Der Additions⸗ und Typendruckmechanismus bwird außer den Taſten noch durch die an der rechten Seite der Maſchine ange⸗ brachte Kurbel betätigt. Nach jeder getaſteten Zahl(nicht Ziffer) wird die Kurbel mittels ihres Handgriffes angezogen, welche bei dieſer Mauipul Bogen von zirka 120 Grad beſchreibt. Hiedurch wird d addierende Zahl erſt gedruckt und zugleich dem Abditionsmecl mus einverleibt! Der Druck erfolgt in deutlichen Zahlentypen zum anderen können Die Händhabung der Maſchine iſt ſo leicht und eipſach, daß ſie von jedermann in wenigen Minuten erlernt werden kann. Die ſchwierigſten und längſten Additionen könne ergeotbneten Hilfskräfen raſch m ehlbarer Sicher 15 Man braucht nur ſten derjeni welche geſchrieben und drücken der Taſten und kürbel wird der Poſten autor Wie aus dieſer Beſchre ichine keinerlei geiſtige, Tätigks wohl nur von einem Schnelligkeit der Betätig hängt ö heit des Arbeitenden ah. Erfahrungsgema die z 95: Jahlenarzte zwüchen 1000 bis 3000 Poften in der Stande und n big variiert werden. — 31 5 Alf 3 Gewglndk⸗ d die Zwiſchenräume von einem Poſten werden. lich bar es wieder die Spekulatiun an d Termi lguten Spani hängt mehr von der Geſchwindigkeit im Ableſen der zu addierenden Zahlen als von der manuellen Bedienung der ſchine ab. Die Burroughſche Additionsmaſchine wird in mehreren dellen gebaut und beſteht der Unterſchied in der Anzahl der S (9, bezw. 13ſtellig) und in der Konſtruktion des Schlictens, nichk nur zur Aufnahme von ſchmalen Papierrollen, ſo von Druckſorten verſchiedener Breite gebaut wird. Während der Additionsmechanismus der bishet durch die Bewegung der vorerwähnten Kurbel betätigt wurde, Mo⸗ vn auch gen Modello ſt nun in jüngſter Zeit eine Maſchine gebaut worden, bei welcher das Pnziehen der Kulbet durch einen Elektromotor bewerkſtelligt wird. Die Miſchine kann fur den Betrieb mit Gleichſtrom, Wechſelſtrom oder auch Drehſtrom eingerichtet werden. Durch dieſe Beſſerung iſt die Bedienung der Additionsmaſchine gauz beſonders erleichtert, da gerade der Kurbelzug diejenige Verrichtung war, welche bei ubahnämtern, ößeren Po im bei den grö orden, über Verlauf von ca. 15 Jahren daß zoſtdienſte wu Additions⸗ Deutſchland ar ine zuerſt! in Gegenwärtig ſind bei der öſterreichiſchen Poſt 129 Maſchinen, bei der 5 gen 37 Maſchinen, bei der bayeriſchen Poſt 36 Maſchinen, bei der württembergiſchen Poſt 33 Maſchinen, bei der däniſchen Poſt 4. Maſchinen, bei der ruſſiſchen Poſt 3 Maſchinen, bei der ſchwediſchen Poſt 2 Maſchinen, bei der holländiſchen Poſt 2 Maſchinen, bei der norwegiſchen Poſt 1 Maſchine, bei der finnländiſchen Poſt Ma⸗ ſchine in Verwendung. Zwei der Additionsmaſchinen beim Geldbeſtellamte in Wien ſind je mit einer Remington⸗Schreibmaſchine kombiniert. Dadurch, daß die Zifferntaſten der Schreibmaſchine mit den korreſpondieren⸗ den Taſten der Burroughſchen Additionsmaſchine gekuppelt ſind, können mit dieſem Maſchinenaggregat Verzeichniſſe mit Textein⸗ tragungen und Ziffernkolonnen verfaßt werden, von denen letztere analog wie bei der Rechenmaſchine durch den Druck auf eine Taſte ſummiert und die Summen niedergeſchrieben werden. Dieſe Vor⸗ richtung, welche die Verbindung zwiſchen Rechen⸗ und Schreib⸗ maſchine herſtellt, heißt Addograph. Die kombinierte Rechen⸗ und Schreibmaſchine wird beim Geldbeſtellamte in Wien ausſchließlich zur Anfertigung von Poſtſparkaſſa⸗Konſignationen benützt. Es muß deshalb eine Erfindung mit Freuden begrüßt werden, welche uns die ſchnelle und abſolut richtige Ausführung von langen Rechnungsoperationen ermöglicht und uns der angeſtrengten Auf⸗ merkſamkeit bei dieſen Arbeiten vollkommen enthebt, ————— vom Waren⸗ und produktenmarkt. (Von unſerem Korreſpondenten.) In der nunmehr abgelaufenen Berichtswoche nahmen unſere Getreidemärkte einen durchaus feſten Verlauf. Namenklich waren es die von den nordamerikaniſchen Börſen gekabelten Preis⸗ ſteigerungen, ſowie die, von der ruſſiſchen Regierung weiter ge⸗ machten Roggenankäufe für die Notſtandsdiſtrikte, die auch an unſeren deutſchen Märkten eine merkliche Hauſſe im Gefolge hatten. Die Forderungen eif Rotterdam oder Antwerpen ſind gegen die Vorwoche durchweg um ca.—2½ Mark pro Tonne höher und es wurden ſpeziell in den letzten Tagen zu dieſen erhöhten Preiſen Abſchlüſſe getätigt, weil unſere Importeure, in Anbetracht der in der letzten Zeit eingetretenen ſtarken Schneefälle, eine Behinde⸗ rung der Schiffahrt befürchten, ſobald Tauwetter eintritt. Die Nachfrage ſeitens der hlen iſt infolge des zufrieden⸗ s befriedigend; ſodaß auch im Weizengeſchäf! 8 zuſtande kamen. 8 ſehr feſt und nament⸗ ſtellenden Mehlabr nahmhafte Abſchl Die Haltung am Weltmarkte war und die b polis bilde ſteige run lung ohgze dſtreet in auf.0 Nan Von bor den und 6 8 ſte Haltung und war lebhaft Känfer für geiz ß han d: be⸗ kunbele in Anbetracht der bereits igs erwähnten Käufe ſeitens der Regierung, namentlich für Roggen, eine ſehr feſte Stim⸗ fuhren ſtimulierend. zeinigten Staaten betragen krgum des Vorjahres muüng. Rumänien —— 8—— ˖ N 1— 21 5 5* 8 5 eet daen dee treidearken eine weitere erhebliche Preisſteigerung zu verzeichnen⸗ Weizen begegnet beſſever Kaufluſt, wodurch auch die Dagesum⸗ ſätze einen größeren Umfang annehmen. Das Angebot von Argentinien iſt infolge der weiter geſtiegenen Frachten teuerer geworden. Indes ſind die Abladungen in dieſer Woche bedeutend, ſodaß wohl ein kleiner Preisrückgang am Weltmarkte zu etwarten ſein dürfte. Zum Export gelangten in dieſer Woche an Weizen von den Laplata⸗Stgalen für nach Großbritannien 161000 QOrs. gegen 15 700 QArs. in der Vorwoche(i. V. 20 500 bezw. 2140] und nach dem Kontinent 179000 QOrs. gegen 143 000 Qrs. in der Vorwoche(i. V. 55 000 bezw. 80000 Qrs.). Der Preis in Buenes⸗Aires ſtellt ſich bordfrei Bahia Blaufg auf Dollar.35 gegen Dollar.30 in der Vorwoche. Die Weizenbe⸗ ſtände in den Laplata⸗Staaten beziffern ſich auf 90000 gegen 70000 Qrs. in der Pgrallelwoche des orjahres. Die amerikaniſchen — Notierungen ſind: 0 New⸗ork 3zun..½. Diff. Chicago 3tin..2, Dif Mai 85½% 861% 1½ 78e%% 80 Juli 84% 3857½¼1½ 78% Mais verkehrte in lebhafter Haltung. Die Preisſteiger⸗ ungen in Amerika, ſowie die Beſorgniſſe wegen der argentiniſchen Ernte wirkten auf die Maisforderungen der anderen Länder dels⸗ und ſtimulierend, ſo daß unſere Importeure wieder allgemein höhere Preiſe aulegen mußten und auch die Nachfrage im Keferungs⸗ handel Preisforiſchritte veranſaßte“ Die Verſchiffungen den Laplataſtaaten betrugen in der letzten Woche nach Groß⸗ britannien 29 000 gegen 8000 Qrs. in der Vorwoche(i. V. 55 000 bon bezib. 110000 Qrxs.) und nach dem Kontinent 32 000 gegen 5000 in der Vorwoche(i. V. 18 000 bezw. 21000 Qrs.). ſtiegen. Die Vorräte in den Vereinigten Staaten haben ſich in der letzten Woche nach Bradſtreet von 13447 000 auf 14.133000 Qrs. vermehrt; indes blieb dieſe Zunahme ohne Ginfluß, weil die Zufuhren qualitativ nicht befriedigen. D New⸗Nork 31½..2. Diff. Chicago 31.½, 7½. Dift Mai 53¼ 54%/8 468¼ 47+ + Juli 53% 54 2 46% BPÜͤ, An den Ka ffeemär kten war eine zuverſichtlichere Hal⸗ tung erkennbar. Das Braſilangebot iſt knapp und es mußtet infolgedeſſen für die eintreffenden Kaufverträge höhere Preiſe bewilligt werden. Auch der Umſtand, daß Leerverkäufer mitunter zu Deckungen ſchritten, wirkte im Verein mit den kleinen Zu⸗ Ueber die mit der Bundesregierung über eine bon ihr zu verbürgende neue Anleihe von 5 Mill. Lſtr. an die Kaffeeſtaaten verlautete inzwiſchen nichts neues. aber der Regierung tatſächlich gelingen, eine derartige Anleihe nochmals zuſtande zu bringen, ſo wäre damit die Valoriſation vollſtändig geſichert, weil ja mit dieſem Gelde nicht nur goch mehrere Millionen Sack aus dieſer Ernte, ſondern auch noch große Mengen aus der nächſten Ernte aufgekauft werden könn⸗ ten. Woche auf 42000 Sack gegen vorwöchige 50 000Sack und die in Santos auf 171 000 Sack gegen 203 000 Sack in der Vorwoche⸗ Die Vorräte in Rio de Janeiro ſchätzt man dieſe Woche auf 599 000 gegen vorwöchige 623 000 und die in Santos auf 2884 000 gegen 2921 000 in der Vorwoche. Die Vorräte in den Ver⸗ einſchließlich der ſchwimmenden La⸗ dungen 3 983 000(i. B. Monat Januar betrugen: Von Rio nach Europa 30000 Sack, nach den Vexreinigten Staaten 144000 Sack und nach Ländern 18 0000 Sack; von Viktoria nach den Vereinigten Stag⸗ ten. 52000 Saäck; von Santos nach Europa 460 000 Sack und nach den Vereinigten Staaten 210000 Sack. Newyork notiert⸗ Rio No. 7loko Feb. Mär; Avril Mai Juni Juli 31. Jaſt. 7.40.50.55.60 5½0 565.75 J Jehnrk;;;.65.70.75.80 585 Difff% ͤ d Zucker nahm einen ruhigen Verlauf und die Preiſe waren leinen lebhaften Schwankungen unterworfen. Die Kaufluſt Englands hat nachgelaſſen. Auch die Kubazufuhren im Umfang von 61000 Tonne blieben ohne Eindruck, weil die Abnahme des Hamburger Lagerbeſtandes überxaſchte. Vereinigten Staaten ſind in den letzten acht Tagen von 143 000 um 90000 auf 122000 Tonnen geſtiegen. Der beſtand in Hamburg betrug insgeſamt 746800 Sack, gegen die Vorwoche 173000 Sack Abnahme und gegen den gleichen Zeit⸗ 395000 Sack weniger. Der Wochenumſaß an der Magdeburger Börſe beläuft ſich in den letzten acht Tagen Die Zufuhren in Rio de Janeiro belaufen ſich in der letzten anderen Geſamtlager⸗ 85 Die Preiſe bordfrei Buenos Aires ſind bon Dollar 4,60 auf Dollar 45 ge⸗ je Notierungen an Sollie e 3 946 000) Sack. Die Verſchiffungen im Die Vorräte in den auf 199000 Zentner gegen 176000 Zentner in der Vorwoche Magdeburg notiert: Febr. März April Mai Aug. Okt.⸗Dez 1½ Febr. 1785 17.65 1780 18.— 18.30 795 . Hebk 17.60 1770 1780 18.— 18.30 18.— 0——5 +5 ——— 1 Rechtspflege. rd, Hauseigentümer gegen Handwerksmeiſter. Ein Haus⸗ eigentümer hatte auf ſeinem Anweſen eine Schloſſerei mit Ma⸗ ſchinenbetrieb eingerichtet. Dieſe Räumlichkeiten ietete er an einen Schloſſermeiſter, welcher dort einen ſo geräuſchvollen Be⸗ trieb einrichtete, daß die Nachbarn ſich dadurch beläſtigt fühlten. Einer von dieſen klagte infolgedeſſen gegen den Hauseigen⸗ tümer auf Beſeitigung der Beeinträchtigungen, unter denen er der Nachbar— zu leiden habe, mobei er die ſtörende Geräuſche beſonders bezeichnete, weſche eine das Maß der„unweſentlichen Beeinträchtigung“ überſch: tde Beläſtigung darſtellten.— Seine Anſprüche ſtützte er auf 88 906, 1004 des Birgerl. Geſetzbuches, kwonach derjenige, pelcher in der Benützung ſeines Eigentumes weſentlich beſchränkt wird, auf Beſeitigung der Störungen klagen kann.— In der erſten Inſtanz wurde der Beklagte auch dem Antrage des Klägers gemäß verurteilt und ihm überdies eine Geldſtrafe von 300 Mark für jeden Fall der Zuwiderhandlung angedroht.— Gegen dieſes Erkenntnis legte der Verurteilte Be⸗ rufung ein, in der er einmal beſtritt, daß überhaupt gegen ihn ein derartiges Verlangen im Klagewege geltend gemacht werden könne, da doch nicht er, ſondern ſein Mieter der Ruheſtörer ſei und zweitens beſchwerte er ſich über die Androhung der Geld⸗ ſtrafe für den Fall der Zuwiderhandlung, die er für ungeſetzlich erklärte.— In dieſer letzteren Beziehung hat ihm das fandesgericht Karlsruhe guch beigepflichtet. Nach§ 890 der prozeßordnung kann jemand unter Androhung einer Geldſtrafe nur verurteilt werden, eine Handlung zu unterlaſſen oder die Vornahme einer Handlung zu dulden, nicht aber— wie im borliegenden Falle— in einer beſtimmten Richtung kätig zu werden, nämlich dafür zu ſorgen, daß die fraglichen Ein⸗ wirkungen unterbleiben. Im übrigen aber mußte das verurtei⸗ lende Erkenntnis der Vorinſtanz beſtehen bleiben. Der Haus⸗ eigentümer kann ſich nicht darauf berufen, daß der ſtörende Be⸗ trieb nicht von ihm ausgeht, und daß er dem Handwerksmeiſter die Werkſtatt uſw. nur zum ordnungsmäßigen Ge⸗ brauch überlaſſen habe. Denn gerade weil er dies getan hat, hat er nicht bloß das Recht, ſondern auch die Pflicht, den WMieter anzuhalten, den— gemäß dem mit ihm vereinbarten Bertrage— beſtimmungsgemäßen Gebrauch von der Miets zche zu machen Kam der Vermieter dieſer Pflicht nicht nach, ſo konnte er im Wege der Klage dazu angehalten werden. der * Allgemeines. Huüngersuvt in Ruſiland. In einer R Propinzen herrſcht ſeit Monaten Hungersnot. Zu dieſen gehören nor allem Saratow, Samara, Simbirsk, daſan, Riaſan, Niſchni⸗ Nowgorod, Wiatka und Orenburg. Aus einer Fllle erſchütternder Nachrichten ſeien hier aus ruſſiſchen Blättern einige zur Kenn⸗ zeichnung der Lage herausgegriffen. Imſtusuecker Bezirk[Gouver⸗ nement Saratow] iſt die Dorſbevölkerung, beſonders dort, wo piele Kornriegen niederbrannten, darauf angewieſen, nur einen über den andern Tag zu ſpeiſen. Die Kornpreiſe gehen raſch in die Höhe. Die Bevpölkerung eilt fluchtartig fort, um anderswo, in Baku, Sysran, in Sibirien nach Erwerbsgelegenheit zu ſuchen. 1 Im Saratowſchen Kreiſe ſind drei Biertel aller Bauern außer Stande, Saatkörn für das Frühlahr zu erübrigen, ebenſo im Ehwalynsker Kreiſe. Im Balaſchowſchen Bezirk mußten zahlreiche Bewohner ſchon Mitte Dezember öhr letztes Vieh verkaufen. Die BDiehfutterpreiſe erreichen eine ſchreckliche Höhe. Auch in den Städten macht ſich der Notſtand empfindlich fühlbar, ſo daß in manchen Orten tauſende von Bewohnern hungern, und ganze Jamilien dem Hungertode nahe ſind. Im Swiasker Kreiſe Wouvernement Kaſan) nährt ſich die Bebölkerung meiſt nur von dem bekannten Hungerbrot“, das zu drei Vierteln aus Melde und Eicheln beſteht. Nach Ermittelung der allgemeinen Londſchafts⸗ Irganiſation beträgt die Zahl der Hungernden im Goupernement Kaſan 90 000. Eine Begleiterſcheinung 0 Typhuserkrankungen. Die ruſſiſchen Zeitungen bringen ergreiſende „Schilderungen der Not der Bepölkerung, und dabei befindet man ſich eyſt mitten im ruſſiſchen Winter. Januar, Februar und März können das Elend nur noch weiter ſteigern. Das hindext freilich den ruſſiſchen Offizioſus nicht, die finanzielle Lage des Reiches roſenrot zu malen. f. hat ſogar bom Der ruſſiſche Finanzminiſter Zaren ein Handſchreiben erhalten, worin ihm für die„Regelung der Finanzen des Reiches“ und namentlich den jungſten Budgetent⸗ Wurf gedankt und der Freude darüber Ausdruck gegeben wird, daß die ruſſiſchen Werte im Auslande ſich erholen, die Sparlaſſen im Innern wieder regelmäßig die Erſparniſſe der Bepölkerung an ſich ziehen. Zur Einfuhr von Verſchnittwein. Bei den Handelsver⸗ kragsverhandlungen mit Spanien wurde bekanntlich von ſpanj⸗ ſcher Seite eine Herabſetzung des deutſchen Verſchnittweinzolls guf den früheren Vertragsſotz von 10 M. für 100 Kg. verlangt. Dieſer Saß war Italien durch den Handelsvertrag von 1891 zu⸗ geſtanden und bis Ende Februar 1906 in Geltung. Die ſpani⸗ ſchen Verſchnittweine, die einen hohen Zoll nicht tragen können, nahmen auf Grund der Meiſtbegünſtigung an der Ermäßigung keil. Durch den neuen deutſch⸗italienſſchen Handelsvertrag iſt nun der deuiſche Eingangszoll auf Verſchnittwein ſeit 1. März 1906 auf 15 M. für 100 Kg. erhöht worden. Die Reichsregierung hielt im Intereſſe des heimiſchen Weinbaues dieſe Erhöhung für notwendig, ebenſo die Erhöhung des Zolles auf Keltertrauben und Weinmaiſche von 4 M. auf 10., und ſie hat daher auch Spanſen gegenüber an der Erhöhung feſtgehalten. Seit dem Inkrafttreten dieſer Zollerhöhungen, nämlich in dem Zeitraum März bis Dezember 1906, geſtaltete ſich nun die Einfuhr von Verſchnittwein, ſowie von Keltertrauben und Weinmaiſche im Vergleich zu demſelben Abſchnitt des Vorjahres wie folgt: 1905 100 Verſchnittwein 119876 ds 97 204 de Davon aus Spanien 80 373„ 24 384„ Davon aus Frankreich 10 569„ 7085„ Keltertrauben und Weinmaiſche 306.175„ 289 806„ Davon aus Spanien 1 8 f 12 Davon aus Frankreich 81684„ 179 176„ Hiernach gat die Einfuhr aus Spanien ganz bedeutend abgenom⸗ Men und zwar, wie es ſcheint, lediglich infolge der Zollerhöhunz 18 2 5 Handelsberichte. Börſenwochen⸗Bericht. (Originolbericht Hes„Mannheimer General⸗Auzeigers“.) B. Frankfſurt a.., 8. Febr, Wohl ſelten iſt die Unluſt des Geſchäftes ſo ſtark zu Tage getreten, alt im Lauſe dieſer Woche. Es ſehlte zwar nicht an Anregungen, doch liezen Privatpublikum, ſowie auch Spekulation an der Beteiligung des SGeſchuſtsbetriebes ſehr zu wünſchen übrig. War ſchon der Beginn der neuen Börſenwoche beeinflußt durch die erhebliche Ermattung der Newyorker Börſe ſo konnten auch die vorübergehenden Beſſerungen, welche ſich am amerikaniſchen Markte geltend machten, zu lebhaſterem —5 nicht Veranlaſſung geben, Die Erwartung, welche man im Anfange des Jahres auf die Geſchäftstätigkeit ſtellte hat wiederum Rille Tage gebracht. Selbſt der günſtige Ausfall der Neichstagsmahlen, 1 Deutſchland laſtet, zu einem außerorbentlich günſtigen Ergebnis ge⸗ führt bat, bra 16 keine Belebung auf den Markt. Das Eingreiſen des ſſteichskanzlers Bülomd und Dernburg's Bemühungen waren nicht gebracht. Mit großer Befriedigung ſaß die Börſe das Reſultat ber Reichstags⸗Stichwahl in Frankfurt a. M. Trotz aller günftigen Reſul⸗ tate ſcheint ſich die Börſe dennoch nicht erfreut zu zeigen. Betrachtet man unſere auswärtigen Länder, wie England und Amerika, welche mit ſo ſchwierigen und unſicheren Verhältniſſen zu kämpfen haben ſo kann man mit Befriebigung auf das diesmalige Reſultat zurückblicken, da ſich eine Mehrheit gebildet dat, welche der Regierung freie Hand „das zu erfüllen, was ihr Wunſch vom alten Reichstage war. Tros allebem befitrchtet die Börſe, daß für die Börſen⸗Novelle auch der neue Reichgtag nicht geſchaffen iſt und desbalb ſand das Reſultat nicht die ſnpathiſche Aufnahme, welche man erwartete. Die innere dage der dentſchen Börſen iſt geſund und der Verlauf der Ultimo⸗Neaulterung, mie bereits im letzten Bexicht erwäßnt, iſt als durchous günſtig zu be⸗ geichnen. Auf dem internatlonalen Geldmarkte machte ſich allerdings in London ein vorſichtigeres Disponſeren bemerkbar. Obwohl in der ab⸗ gelaufenen Woche die Bank von Eugland namhaften Goldzufluß zu ver⸗ zeichnen hat, war die Stimmung am dortigen Platze wenig belebt. Auch die Bank von Fraukreich zeigt eine weſentliche Beſſerung und läßt der Ueberblick des letzten Ausweiſes eine Erleichterung erblicken. Der Verkaufsandrang, welcher an der Newyorker Börſe vorherrſchte wurde teilweiſe auf Geldbedürfniſſe zurückgeführt. doch fehlte es nicht an der kapitalskräftigen Spekulation, die helfend eingriff, Etwas ver⸗ ſtinmend wirkte auf dem Eiſenbahnaktienmarkt die Streikbewegung der Ponnſylvania⸗Bahn. Da von Seite dieſes Markles die Meldung ein⸗ traf, daß die Arbeiter⸗Unruhen beſeitigt ſeien, fanden quch dieſe Aktien gute Aufnahme. Die Nachfrage des Publikums für dieſe Werte läßt in letzter Zeit viel zu wünſchen übrig. Trotz der günſtigen Geſamtlage, weſcher der rheiniſch⸗weſtfäliſche Eiſenmarkt meldet, lag der Montanmarkt verhältni ßig ſehr ruhig. Teilweſſe war es eine gewiſſe Beunruhigung, welche Anlaß gab, daß U heute ein beſtimmtes Reſuftat über das Schickſal bes ahlwerk⸗ verbandes noch nſcht eingetroſſen iſt. E Beeinträchtigung auf dieſem ebiete macht ſich wiederholt in der ung uden Wagenſtellung ſchädlich bemerkbar, auch die ungünſtigen 2 ältuiſſe, unter denen die Schiffahrt infolge der anhaltenden Kälte zu leiden hat, hindert die volle Arbeitsentwichlung. Es leidet der Verſandt, trotz der andauernd leb⸗ haften Nachfrage. Obwohl der Bericht, welcher eine ſortgeſetzt ſtarke meſentliche Veränderung erblicken. Preiſe, welche auf dieſem Gebiete heute bezahlt werden, können trotz des flotten Begehrs nicht vollſtändig zur Geltung kommen. Allerdings verſtimmend wirkte die Lage der amerikaniſchen Eiſeninduſtrie. Daßs ſtarke Aufblühen dieſer Induſtrie am dortigen Platze ſcheint nach den letzten Berichten nicht mehr auf der Höhe zu ſtehen. Die ſtarke Preisſteigerung fand in den letzten 8 Monaten ſtatt. Die Produktion von Eiſon übertraf die aller Vorfjahre, ja ſie war größer, als die von England und Deutſchland zuſammen, während noch vor 10 Jahren der enagliſche Markt an der Spitze marſchlerte. Die vorübergehende Beſſerung, welche für Montan⸗ werte ausſchlaggebend war, war die Berggeſetz⸗Novelle. Allerdings war es nur eine ganz kurz vorübergehende, umſomehr die Reſorm des preußiſchen Bergrechtes einer längeren Arbeit bedarf, um ſelbes zur Durchführung zu bringen. Wenn ſich die Spekulation beute mit der Frage beſchäftigt wann die Novelle Geſetz wird; wie wird ſich dann die Weitetentwicklung ber getroffenen Induſtrie des Kohlen⸗ und Kali⸗ bergbaues geſtalten? An ein Monoyol denkt die Regterung auf keinen Fall. Was den Bahnenmarkf betrifft, ſo lag das Spekulationspapier des hieſigen Marktes, öſterreichſſche Südbahn(Lombarden) ſchwankend und zur ſchwachen Haltung neigend. Die günſtige Verkehrsentwick⸗ lung dieſer Bahn machte der Spekulation große Sorge. Die Wieder⸗ aufnahme einer Dividendenzahlung dürfte noch lauge auf ſich warten laſſen. Die Regiezung wird für dieſe Bahn erhebliche Aufſwendungen machen müſſen, um die Leiſtungsfähigkeit zu erhöhen und aus dieſem Grunde iſt die Hauptſorge der Geſellſchaft, die Frage der Inveſtition. Die Regierung hat mit der Südbahn vereinbart, das Inveſtition⸗Pro⸗ gramm, welches ſich auf jährlich 10 Millionen Kronen erſtreckt. auf 5 Jahre zu übernehmen. Wie aber in den kommenden Jahren der Finanzbedarf gedeckt werden ſoll, läßt ſich hente noch nicht beſtimmen. Lebhaſteres Geſchäſt machte ſich für italjeniſche Meridionglbahn bemerk⸗ bar, welche den Kürsſtand ziemlich erhöhen kounten. Weitere Trans⸗ portaktien ließen wenig Veränderung erkennen. Schiffahrts⸗Aktien rößtenteils gut behauptet. Auf dem Bankenmarkte zeigte die Speku⸗ 45 55 große Zurückhaltung in Erwartung der bevorſtehenden Jahres⸗ abſchlüſſe der großen Banken und Induſtriegeſeliſchaften. Obwohl der Jahresbericht über die wirtſchaftliche Eutwickelung und Ausſichten des kaufenden Jahres als günſtig dargeſtellt werden und beſonders darauf hingewieſen wird, daß die Handelsverträge keinen Einfluß gehabt haben, zeigte ſich dennoch wenig Belebung auf dieſem Gebiete. Die Verhältniſſe unſeres Wirtſchaftßlebens kommen am deutlichſten zur Geltung dadurch, daß die Statiſtik den Beweis liefert, daß zu Beſorg⸗ niſſen für unſere Geſchäftslage kein Anlaß vorliegt. Wenn vorüber⸗ gehend eine Reduktion erfolgt, ſo liegt dieſes größtenteils an der an⸗ ſtrengenden Anſpannung der wirtſchaftlichen Kräfte. Der Induſtrie⸗ markt ließ wenig Veränderungen erkennen. Elektriſche Werte konnter truß der günſtigen Geſchäftslage keine beſondere Kursveränderungen auſweiſen. Es zeigte ſich auf dieſem Gebiete eher Realiſationsluſt. Staatspapiere größtentells behauptet, ebenſo Türken, Spanier, Japaner infolge der ſenſationellen Berichte über eine Kriegsgefahr mit den Ver⸗ einigten Staaten gedrückt ſedoch auf das Dementi von Seiten Amerikas gut erholf. Prioritöten und Pfandbrieſe wenig verändert. In Loſen machte ſich vorübergehend lebhaſtere Nachfrage bemerkbar. Die vorüber⸗ gehenbe pylitiſche Verſtimmung, welche mit Kriegsbefürchtung Anlaß zur matten Haltung gaben, wurde ſchließlich gegenſtandslos. Anlaß gaben vorübergehend die Geldverhältniſſe, die immer noch nicht im Einklaug mit der Geſchäftstätigteit ſtehen. Schließlich verſtimmte die Börſe die ſchwoche Haltung des Pariſer Marktes. Franzöſiſche Rente, welche eine weſentlich gute Erholung zeigte, machte einer ſchwachen Haltung Platz. Deß erzielte Gewinn an der dortigen Börſe mußte trotz der geſchickt ausgebenteten Platzpoſttion einer ſchwachen Haltung weichen. Die Beurteilung des neuen Einkommenſteuerentwurſes wird in üngünſtigſter Weiſe kritiſtert. Die Befürchtung des franzöſiſchen Marktes liegt in der Hauptſache darin, daß das fransöſſſche Kopital ins Ausland wandern werde. Auch Montanwerte ließen am Schluſſe der Börſenwoche matte Haltung erkennen, beſonders gedrückt lagen Bochumer und Laurahütte. Der Verlauf der Woche zeigte bei der Untätigkeit der Spekulation, ſowie der abwartenben Halfung des Publikumgs eine überraſchende Geſchaſtsſtille. Der Privat⸗Diskont notlerte 49ſ%16 Prozent. Hamburger Zuckermarkt. (DOriginalbericht des„Mannßeimer General⸗Anzeigers“.) Die Beſſerung am Zuckermarkt beträgt ſeit vorigem Mittwoch pro Saldo 10 Pfg., obgleich die Situation des Marktes während der letzten acht Tage eine erhebliche Beſſerung hätte gerechtfertigt erſcheinen laſſen. Das ſtarke Angebot, in der Hauptſache für Pariſer Rechnung, hörte ſo gut wie ganz auf, aber auf der andern Seite fehlte es an genügender Kanfluſt, und die Umſätze blieben ſo unbedeutend, wie ſonſt nur in den allerſtillſten Zeiten. Ver⸗ gangenen Freitag wurden die Vorräte von Erſtprodukt in erſter Hand auf 9 127 000 Ztr. geſchätzt. In dieſer Jahl ſind die auf Andienungs⸗Kontrakt verkauften Zuckermengen, die man auf 1¼½ Millionen Zentner ſchätzt, nicht inbegriffen. Dieſe Schätzung be⸗ einflußte anfangs den Markt nach oben, doch war die Wirkung nur vorübergehend. In den ſechs eubaniſchen Haupthäfen wurden 61 000 Tons gegen 42 000 reſp. 59 000 Tons in den beiden Vor⸗ jahren zugeführt. Man hatte im Markte allgemein eine höhere Zahl erwartet, dabei ſcheint man jedoch ganz außer Acht zu laſſen, daß ein erheblich höheres Quantum als ea. 60 000 Tons in einer Woche überhaupt nicht zur Expedition gelangen kann, denn eben⸗ ſo wie bei uns und in andern europäiſchen Ländern iſt auch auf Cuba bei den einzelnen Bahnlinien mit dem verfügbaren Waggon⸗ material zu rechnen. Wir betrachten 61000 Tons als ein ſehr reſpektables Maximum. Das Angebot eubaniſchen Zuckers ſcheint vorläufig auf den engliſchen Markt nicht zu drücken, und es bleibt abzuwarten, ob ein Druck in nächſter Zeit überhaupt eintritt, denn allmählich werden die cubaniſchen Pflanzer und Fabriken ihven dringenſten Geldbedarf gedeckt haben und zur Einſicht gelangen, daß ein Niederhalten der Preiſe für Cuba⸗Zucker, die gegenwärtig gang bedeutend unter europäiſcher Rübenzuckerparität liegen. durchaus überflüſſig iſt, denn Euxopa iſt vorläufig nicht in der K ber Parlelzerſplineenug, welche lor pölitiſchen Seben in umſonft und die Reſultate haben der Regierung den gewünſchten Erſolg ſpiegelt ſich deutlich im Aktienmarkte ab. Lage, dem eubauſchen Zucker in den Bereinigten Staten Keog⸗ kurrenz zu machen Das Damburger Lager hat in ben berfloſſenen acht Tagen um 178 000 Sack nahme im Vorjahre. Unſere Anſicht über den Markt iſt gänzlich unverändert. Wir bleiben der Meinung, daß die heutigen Preiſe billig ſind und die geringe Gefahr epentl. weiterer Abbröckelungen von Köufen in ruhigen Märkten nicht abhalten ſollte. Febr. März Mai Auguf Oltbr. Dezhr, 6. Februar: 17.45 17.70 17 90 18.20 17.05 30, Januar:- 17.30 17.50 17.88 18.15 17 Hamburger Kaffeemarkt (Driginglbericht bes„Maunheimer General⸗Anzeigers“ Die Stetigkeit, in der der Markt währand poriger Woche ver⸗ kehrte, hat auch in den letzten acht Tagen angehalien und Preiſe haben ſich nach und nach ca. 1 Pfg. aufbeſſern können. Der Haupt⸗ grund hierſür war beſſere Konſumnachfrage und die Unmöglichkeit, von Braſilien zu importieren. S f hatten in⸗ 8 ͤ Januar ſolgs de ſo zieml 0 um bei der Unklarheit der Situation gegen weitere Verluſte ge⸗ ſchützt zu ſein. Da nun, wie geſagt, der Konſum recht gute Kauf⸗ luſt zeigte, andererſeits von Braſtlien nicht beziehen dogr, mußte n die Abgänge don den hieſigen Lägern Termin zurück⸗ gekauft werden. Befeſtigten dieſe Käufe bereits, ſo ſtimulierten auch neue Valoriſations⸗Gexüchte. Es verlautete, daß die braſili⸗ aniſche Jederalregierung für die vom Staate Sao Panulo neu auf⸗ zunehmende Anleihe von Iſtr 5000 000 garantieren wollte, und daß durch dieſe Garantie die Anleihe in London perfekt geworden ſei. Ferner depeſchierten die Herren Naumann, Gepp u. Co. Santos, daß Theodor Wille u. Co. fortführen, täglich große Poften ſuperior Kaffee zu 41 ſh. zu kaufen. Die erſte Nachricht von den Eſtr. 5000 000 iſt zwar bisher nicht beſtätigt worden, man ſprach im Gegenteil davon, daß ſie von einer Seite poſitiv dementiert In den Käufen in Santos und Rio durch Theodor 9 worden wäre. Wille u. Co. wollte man aber den Beweis ſehen, daß das Syndikat veſp. die Sao Paulo Regierung noch über reichliche Geldmittel verfüge und daß deshalb auch für die nächſte Zeit an Importe vielleicht nicht zu denken ſei. Wir ſagen abſichtlich„vielleicht“ denn auf der anderen Seite beſteht auch die Furcht, daß das ganze Hauſſegebände eines ſchönen Tages zuſammenkrachen kann. Weng auch die Zufuhren in den letzten Wochen kleiner geworden ſind (angeblich auf Betreiben der Regierung), ſo iſt die bisherige Ernte⸗ bewegung jedenfalls größer geweſen, als ſie das Syndikat geahnt hat, und die Herren werden noch ſehr viel kaufen müſſen, wenn ſie verhindern wollen, daß angeſichts des koloſſalen Weltvorrats di⸗ Terminmärkte nicht immer wieder nach unten tendieren. Nach Analogie des Rekordfahres 1900—01 glauben viele Leute, daß die laufende Braſil⸗Ernte 20000 000 Sack ergeben kann! Iſt das Syndikat imſtande, gegen einen derartig reichen Ernteſegen er⸗ folgreich anzukämpfen oder nicht, zumal bei beſſeren Ausſichten für die kommende Ernte? Hiernach wird ſich der Marktlauf ſchließlich richten. Wir perſönlich ſehen für das Syndikat keine goldene Zu⸗ kunft, denn wenn es auch weiterkauft, ſo ſchafft es doch damit nicht einen Sack Kaffee aus der Welt, ſondern bewirkt nur, daß der Handel noch mißtrauiſcher wird, als er es bereits iſt, und daß der Konſum ſeine ſtändigen Vorräte weiter einſchränkt. Der ſichtbare Weltvorrat betrug laut Duuring am 31. Januge 14935000 Sack und iſt ſomit größer als je! Feb. März Mai Juli Sevtbr. Desbr. 1. Februar: 32.— 3 50 88.— 3250 30, Fanuar: 31.— 31.25 81.75 32.45 32.50 99.7 Marktbericht, Wochenbericht von Jonas Hoffmann Neuß, 8. Febr. Für Weizen, Roggen, Oaſer Gerſte und Mais wurden in dieſer Woche wiederum höhere Preiſe bezahlt. Die Nachfrage überwiegt das Angebot. Wei⸗ zenmehl und Weizenkleie rege begehrt und teurer, Ta⸗ gespreiſe: Weizen bis M. 184, Roggen dis M. 164, Hafer bis M. 172 die 1000 Kilo. Weizenmehl N. 000 ohne Sack bis Mark 23,75 die 100 Kilo. Weizenkleie mit Sack bis M. 5,40 die 50 Kilo.— Für Rapsſaaten auf naher Abladung zeigte ich in den letzten Tagen lebhafte Frage, ſo daß Preiſe hierſür wie⸗ derum weſentlich anziehen konnten. Hierdurch wurden auch die weiteren Sichten beeinflußt. Leinſaggten konnten bei ſtillem Geſchäft ihren Prejsſtand gut behaupten. Leinbl bleibt knapp und wird bei ſtarker Nachfrage beſſer bezahlt. Erdnüſſe und Erdnußöl ſteigend. Oelkuchen ſtill. Rüböl ohne Beſtände und anziehend. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Jaß bis M. 36,50 ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis M. 43,50 die 100 Kilo, Fracht⸗Parität Geldern. Baumwolle Hemelryk& Co, Baumwollnäkler in Liverpool.) Der Markt verfolgt ſeinen ruhigen Läuf, ohne irgendwelche neue Faktoren an den Tag zu bringen. Die Zufuhren bleiben an⸗ dauernd ſehr groß und ſtellen alle übrigen Hauſſe⸗Momenie in den Schatten. Es können ſich daher hohe Preiſe nicht recht gut (Wochenbericht von Hornbh, befeſtigen, trotzdem die Knappheit an guten Graden mehr und mehr zunimmt. Die ſtatiſtiſchen Ziſſern verdienen Intereſſe. Die ſicht⸗ bare Verſorgung iſt jetzt um eg. 842 000 B. größer als in dem Rekorderntejahr 1905 und auch die ſichtbare Verſorgung der Welt mit amerikaniſcher Baumwolle übertrifſt die des Jahres 1905 um 66, 798000 Ballen. Trotzdem ſind Preiſe um ca. 194 d. höher. Der engliſchen Spinnerei geht es forigeſetzt ausgezeichnet. Dies Aktien von Oldham Spinnereien, die ſeit Jahren nicht viel einbrachten, ſind lebhaft gefragt und erzielen hohe Preiſe. Auch in Amertka und auf dem Kontinente iſt die Lage der Spinnerei eine ſehr zufriedenſtellende. Ruſſiſcher Getreidemarktberichl (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Odeſſa, 22./4. Febr. Seit unſerem letzten Bericht hatte ſich bis zum Samstag der vergangenen Woche die Haltung des Marktes für Weizen beruhigt und es fanden nur ſehr geringe Umſätze ſtatt, da die Verkäufer beſſere Preiſe erwarten. Die Grüchte von der Wahrſcheinlichkeit von demnächſtigen Ankäufen der Regierung in Weizen traten immer beſtimmter auf und da bon Roggen nur noch ſehr wenig da iſt, ſo wird der Regierung auch wohl ſchwerlich etwas anders übrig bleiben als jetzt Weizen anzukaufen, denn die Not in den Hunger leidenden Provinzen wird immer ſchreiender. Heute am Montag verlief der Markt wieder in ſehr feſter Haltung für Weizen und unſere Platzpreiſe ſind ſo hoch, daß an Export überhaupt nicht mehr zu denken iſt. Weizen mit Roggenbeſatz im Gewicht von 9 Pud, 20 Pfd. wurde hier mit 90 Kop. ab Magazin bezahlt, das iſt M. 135, eif oder 5 Mark mehr als was draußen zu dedingen iſt. Gewöhnliches Ulkaweizen.5/10 Pud 87 Kop. ab Magazin bezahlt und fer gans gewöhnlſchen.20 Pud Dnieper Weizen iſt 84 Kop. machbar, Roggen iſt ſchon teurer wie Weizen. Heute wurde Roggen .10/15 mit 85 Kop. gehandelt. Gerſte bleibt ſeſt, bei weiterer Nachfrage von England und dem Kontinent. Preiſe drehen ſich um 21 sh. nach England und M. 114 netio Kaſſe nach dem Kon⸗ tinent 75-76 Kop. bordo, es iſt aber leider keine Ware da, abgenommen gegen 71000 Sack Aß. arkte verſichert, —4 — 1 Sh. niedriger, d. h. von 22/ auf 2½/ und hat ſich wieder zirka 66 Kop. bordo, Odeſſa und rdam nichts ſein werden, nig neue Ankünfte 85 0 5 t auch kaum zu er⸗ warten iſt. Nach allen vorliegenden 1251 · 91 Berichten hat ber Jroſt— bis 88 Grad in Poltatog— den Winterſaaten doch nicht gs⸗ ſchadet, da Gottlob faſt überall genügend Schneedecke liegt. Von einigen Stellen meldet man lange Riſſe des Erdbodens, doch fällt jetzt weiter Schnee und abſehbare Gefahr iſt nicht vor⸗ handen. Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. 8 Mühleufabrikate. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) E. Mannheim, 8. Febr. Auf dem Mehlmarkt macht ſich die ganze Woche eine feſte Tendenz geltend und waren die Preiſe fortwährend ſteigend Weizenmehl wurde trotzdem ziemlich gehandelt, da man allgemein einen Rückgang der Preiſe nicht an⸗ nimmt; nur hier und da finden ſich Händler, die ſich noch nicht an die höheren Preiſe gewöhnen wollen. Roggenmehl wurde viel gekauft und ebenfalls zu beſſeren Preiſen. Futterartikel blieben ſehr angenehm. Auch hierin war den Mühlen Gelegenheit gegeben, etwas mehr zu erzielen, was bei den gedrückten Preiſen wohl zu begrüßen war. Die heutigen Notierungen ſind: Weizen⸗ mehl No. 0 M. 27, Weizenmehl No. 1 M. 25.50, desgl. No. 3 283.50, desgl. No. 4 M. 21.50, Roggenmehl Baſis No. 0/1 M. 24.50, Weizenfuttermehl M. 18, Gerſtenfuttermehl M. 12.75, Roggen⸗ futtermehl M. 14, feine Weizenkleie M. 10.50, grobe Weizenkleie M. 10.90, Roggenkleie M. 11. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack ab Mühle, zu den Konditionen der„Vereinigung Süddeutſcher Handelsmühlen“. Terpentinöbl. Spiritus. Thee. Vanille. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Auzeigers“.) Terpentinöl: Der Markt iſt fortgeſetzt feſt; ſehr wahr⸗ ſcheinlich bleibt dieſer Artikel auf der jetzigen Höhe. Oel franzö⸗ ſiſched Provenienz wertet faſt gleichhoch. Spiritus ohne Veränderung. Tieſe: Der Konſum iſt erfreulicherweiſe ſteigend; infolge der bedeutenden Zollermäßigung bürgert ſich dieſer Artikel bei den hreiteren Maſſen immer mehr ein. Vanille: Die Situation hat ſich nicht geändert. Die Preiſe ind, wie ſchon längſt geſagt, weiter geſtiegen, weil die Zufuhren noch geringer ausgefallen ſind, als erwartet. Dies hat den Markt noch mehr gefeſtigt, ſovohl für Bourbon⸗Vanille, als auch der anderen Probenienzen,. Vom Hopfenmarkt. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) In dieſer Berichtswoche hat ſich die Marktlage etwas abge⸗ ſchwächt, ohne daß hierfür beſtimmte Urſachen in Betracht gezogen werden könnten. Beſonders vernachläſſigt waren gelbe Sorten, ſogenannte Exportware, wohingegen der Kundſchaftshandel ſeinen Einkauf in ruhiger Weiſe fortſetzte. Die Preiſe ſind zu Gunſten der Käufer, geringe Sorten haben—10 M. eingebüßt. Holz. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Am Holzmarkte tritt überall die hoffnungsfreudige Stimmung hervor, und fand bei dem guten Bedarf eine günſtige Situation. Allerdings mangelt es noch an Waren für ſofortige Lieferung, aber deſto mehr, machte ſich die Steigung zu Abſchlüſſen auf ſpäter bemerkbar. Allerdings wird behauptet, daß die gegenwärtige Lage des Geldmarktes nicht beſonders ermutigend auf die Bautätigkeit einwirken wird. Ja ganz von der Hand dürfte dies wohl nicht zu weiſen ſein, aber dabei iſt nicht zu verkennen, daß gerade die Induſtrie bedeutende Vergrößerungen vornimmt, und iſt dafür großer Holgverbrauch zu erwarten. Die Stabilität iſt nicht allein durch einen günſtigen Abnehmer erhöht, ſondern die Urſachen ſind darin zu ſuchen, daß die Einkaufspreiſe für Rohholz in eine ſtei⸗ gende Richtung eingetreten ſind. Die letzten Auktionen in den ſüd⸗ deutſchen Waldungen bewieſen deutlich, daß die Preiſe ohne wei⸗ teres in die Höhe getrieben wurden. Da wir nun einmal die hohen Preiſe haben, muß mit denſelben gerechnet werden, weshalb auch die Werte der Schnittwarenerzeugniſſe erhöht werden müſſen und es ſind nun auch in der Tat höhere Preiſe an den Markt ge⸗ langt. Die Groſſiſten ließen aber nichts unverſucht, die Werte zu Unterbieten, doch konnten Abſchlüſſe zu dieſen Sätzen nicht zu ſtande gebracht werden. Die Produzenten bielten aber alle an ihren Forderungen feſt, zumal ſie nur wenig Vorräte haben. Die Rachfrage nach geſchnittenen Fichten⸗ und Tannenkanthölzern fängt an ſich zu heben, zunächſt handelt es ſich meiſtens nur um Anfragen, denen die Aufträge, zwar noch vereinzelt, folgen. Bau⸗ kantige Hölzer werden heute zu M. 47 per Feſtmeter frei Rhein⸗ hafen angehoten. Leber. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Feinere Oberleder: Die Marktlage hat eine Aende⸗ rung nicht erfahren. Die Umſätze hielten ſich auf der Hhöe der der borigen Woche. Chevreaux ſind gut gefragt. Box⸗Calf ver⸗ kehren ruhiger. Die Preiſe ſind feſt. Wochenmarktbericht über den Viehverkehr bom.—7. Februar. Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Der Rindermarkt war gut befahren. Der Auftrieb an Großvieh betrug 844 Stück. Der Handel war mittelmäßig. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen 78—85., Bullen 70—78., Rinder 68—84., Kühe 54—68 M. Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 4. Jebr. 158 Stück, am 7. Februar 320 Stück zum Verkaufe. Geſchäftsverkehr lebhaft. 50 Kilo Schlachtgewicht koſteten 90—100 M. 5 Der Schweinemarkt war mit 2777 Stück beſucht. Handel mittelmäßig. Preiſe M. 57—65 pro 50 Kg. Schlachtgewicht. Dier Pferdemarkt war mit 88 Stück Arbeitspferden und 65 Stück Schlachtpferden beſchickt. Der Handel war mittelmäßig. Preiſe für Arbeitspferde M. 300—1200, für Schlachtpferde Mark 70—240. Der Ferkelmarkt war mit 565 Stück beſucht. Pro Stück wurden M.—15 bezahlt. 5 Wein. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) * Aus Süddeutſchland, 8. Febr.(Wein.“) In letzter Woche hielt der Winter und zwar mit großer Wucht nochmals ſeinen Einzug. Am 1. ds. Mts. trat überall Schneefall ein, bei heftigem Schneegeſtöber zeigte das Thermometer in der Ebene 12 Grad und bald darauf beinahe 18 Grad unter Null, und zwar bei ſteigendem Barometer. Schon bei der inteuſiven Kälte vor Neujahr hatten die Reben der Niederungen und der Ebene durch Erfrieren der Fruch⸗ tungen erheblichen Schaden gelitten und nun ſind aller Vorausſicht nach nioch weitere Schädigungen zu befürchten. Ein ſehr großer Unter⸗ ſchied beſteht in der Wiberſtandsfahigkeit der verſchiedenen Rebſorten gegen die Winterkälte, in dem die beſſeren, weicheren Sorten ſtärker als die gewöhnlichen Sorten Reben durch die Kälte gelitten haben. Handel flau. Der Artikel ſchwankt im Preiſe, war ſchon in England Mit denn Schneiben ber Reben, vas vör Eintritl der ſtärren alte eifrigſt betrieben wurde, iſt man ſchon ziemlich weit voran. Das Holz iſt bei gut gepflegten und rationell behandelten Reben krüftig und geſund; dagegen in Weiubergen, die im Vorjahre mangelhaft beſpritzt wurden, nur ſpärlich norhauden. Es können in ſolchen Weinbergen nur Zapfen ſchni werden. Mit der Rebdüngung wird vielerorts eiwas zurückgehalten teils aus Nerger, keils aber auch wegen Mangel au Geld, da dorten eben der Ausfall des letzten Herbſtes ganz unbedeutend war. An anderen Orten wird dagegen Untſomehr gadüngt, da Dung reichlich vorhanden und verhältnis⸗ mäßig billig zu haben iſt. Die letztlahrigen Weine ſind bis auf geringe Ausnahmen nunmehr von der Hefe aßgelaſſen und probieren ſich im allgemeinen viel beſſer, als man erwartet hatte. Der 1908er iſt, ſoweit er von geſunden Reben ſtammt, ein Qualitätswein, der über mittlere Jahre hinausgeht und dem ger und 1904er teilweiſe gleichkommt. Infolge der recht guten Entwickelung der 19086er Gewächſe hat die Nachfrage nach ſolchen auch in letzter Zeit bedeutend ſich gehoben und die Preiſe haben eine nach obenhin zielende Richtung eingeſchlagen. Auch 1905er Weine, die in recht anſehnlichen Quantitäten in Winzer⸗ kellern noch anzutreffen ſind, ſtanden recht gut in Frage. Das Wein⸗ geſchäft, das ſchon ſeit einiger Zeit in ſteigendem Animo ſtehl, be⸗ wegte ſich in letzter Woche in äußerſt lebhaften Bahnen. 1905er ſowie 1908er Weine wurden in ielen Orten und verſchiedenen Gegenden vom Handel akquiriert. Die bevorſtehenden Frühjahrs⸗ weinverſteigerungen deren Zahl eine recht bedeutende darſtellt, bringen eine große Menge 1905er Weine auf den Markt, die bei dem Ausfall des 1808er Herbſtes ein gutes Reſultat vorausſehen laſſen. Die Vor⸗ arbeiten zu den Auktionen ſind ſchon ſeit einiger Zeit beendet. Ju der Rheinpfalz wurden in jüngſten Tagen im Zeller⸗ und Alſenztal 1905er und 1906er zu Nennungen von M. 450—575 bezw. M. 430—510, Rotweine von M. 370—400, in den Reborten Dirmſtein, Laumersheim, Aſſelheim, Sauſenheim, Bockenheim, Grünſtadt, Karl⸗ bach, Weiſenheim Bittersheim und Kirchheim 1906er von M. 400—450 bezw. M. 360—370, 1905er von M. 425—460 bezw. M. 380—400, in Dackenheim, Freinsheim, Leiſtadt, Herrheim, Ellerſtadt, Gönnheim, Friedelsheim, Kallſtadt Ungſtein und Dürkheim 1905er von M. 485—850 bezw. M. 400—435, 1906er von M. 450—700 bezw. M. 380—400, in Neuſtadt, Haardt, Mußbach und Gimmeldingen 1905er von M. 500 bis 800 bezw. M. 400—425, 1906er von M. 490—650 bezw. M. 375 bis 390, in Bergzabern, Rechtenbach, Pletsweiler, Gleiszellen Schweigen und Klingenmünſter 1906er pon M. 390—410, Rotweine von M. 450 bis 480, in Landau, Ilbesheim, Eſchbach, Knöriugen, Flemmlingen. Sibeldingen, Wollmesheim, Frankweiler und Birkweiler 1906er von M. 390—425, in Edenkoben, Edesheim, St. Martin. Alſterweiler, Maikammer, Dietesfeld, Hainfeld, Rhodt, Weyher, Gleisweiler, Burr⸗ weiler und Hambach 1905er von M. 420—500, 1906er von M. 400 bis 475 und in Ruppertsberg. Forſt und Deidesheim 1908er von M. 980—1300, 1905er von M. 1400—2500, 1904er von M. 2400—4000 und Rotweine von M. 450—500 die 1000 Liter gehandelt. In Baden wechſelten in jüngſter Zeit in der Taubergegend 19086er zu M. 35—42, Rotweine zu M. 40—50, im Neckartal zu Mark 38—45 bezw. M. 48—50, in der Ortenau und Bühlergegend Offen⸗ burger, Diersburger, Bühler. Affentaler, Eiſentaler, Durbacher und Oberkircher 1906er zu M. 45—80. Rotgewächſe zu M. 70—100, am Kaiſerſtuhl 1906er Eichſtätter, Königsſchaffhauſer, Bahlinger, Riegeler, Endinger, Sasbacher, Leiſelheimer, Breiſacher, Achkarrer, Oberrot⸗ weilerer, Bickenſohler und Ihringer zu M. 38—60. Rotweine zu M. 45—65, im Breisgau Mahlberger, Ringsheimer, Köndringer, Lahrer, Schmieheimer, Munzinger, Denzlinger, Heuweilerer und Buchholzer zu M. 34—65, in der Markgräflergegend 1906er Mauchener. Auggener, Schliengener, Gallenweilerer, Vögisheimer, Pfaffenweilerer, Weilerer, Staufener, Müllheimer, Sulzburger und Laufener zu M. 39—65 und in der Bodenſeegegend Degernauer, Rialſinger, Hagenauer Weilerer, Horner, Ueberlinger, Espaſinger, Immenſtaader und Meersburger 1906er Weiß⸗ und Rotgewächſe zu M. 30—45 bezw. 35—55 die 100 Liter ihre Eigner. In Rheinheſſen wurden in Bingen, Nackenheim, Boden⸗ heim, Schwabsburg, Oppenheim und Nierſtein 1905er zu M. 800—1550, 1906er zu M. 750—1300, in Oſthofen, Weſthofen, Bechtheim, Mettenheim Alsheim und Guntersblum 10086er zu M. 500—600, 1905er zu M. 525 bis 650, in Alzey, Weinheim, St. Johann, Nieder⸗Saulheim, Stadecken, Wallertheim, Udenheim, Sprendliugen, Jugenheim und Wöllſtein 1908er zu M. 470—525. 1905er zu M. 500—560, im Ingelheimer Grunde 1908er zu M. 500—600, in Heßloch 1901er zu M. 490—500, in Zrrnheim 1905er zu M. 620—630, in Monzernheim 19086er zu M. 455—470, in Waldülversheim 19053er zu M. 3530—550, 1906er zu M. 530—535. in Eſſenheim 1905er Rotwein zu M. 580—550 und in Sörgenloch 1908er zu M. 500—550 die 1200 Liter unter Siegel gelegt. Im Elſaß gingen in der Weißenburger Gegend und im Weiler⸗ tal 1900er zu M. 17—17.50, Rotweine zu M. 20—21, im Schlettſtadter Bezirk, in Barr und Umgegend in Oberehnheim und in Molsheim, Waſſelnheim, Marlenheim und Wolxheim 1908er zu M. 18—21, in Win⸗ zeuheim, Rufach, Kolmar und Umgegend zu M. 18.50—21.50, in Habs⸗ heim und Rixheim 1906er zu M. 18—19, in Kayſersberg, Beblenheim, Zellenberg. Rappoltsweiler und Umgegend zu M. 10—22 und in Thann, Türkheim, Reichenweier und Gebweiler 1906er Edelweine zu M. 26—90 die 50 Liter in andere Hände über. Das Auziehen der Getreidepreiſe hat ien der letzten Zeit aun geſamten Weltmarkt Fortſchritte gemacht. Die Haupturſache hier⸗ für bleibt fortgeſetzt die Lage Rußlands, deſſen Mißernte beſonders in den Gouvernements der mittleven und unteren Wolga, aber auch in weiten anderen Bezirken ſich von Monat zu Monat fühlbarer macht und ſchon ſeit längerer Zeit eine ausgiebige Hilfe der ruſſi⸗ ſchen Regierung erfordert. Dieſe hat bisher in der Hauptſache Roggen im Inlande, und als er dort knapper wurde, auch in den Häfen des Schwarzen Meeres kaufen laſſen, dadurch aber die Preiſe derart geſteigert, daß die ruſſiſchen Exporteure ihre früheren nach dem. Auslande gemachten Kontrakte zu ſehr großem Teil bereits nach dem Auslande verkaufte Ware zurückerwarben. Mit der wach⸗ ſenden Knappheit des Roggens in Rußland wandte ſich die Kauf⸗ luſt der Semſtwos auch anderen Getreidearten zu; neuerdings ſoll ſich die Nachfrage auch auf Weizen, der in manchen ruſſiſchen Diſtritten gegenwärtig billiger als Roggen iſt, erſtrecken. Damit hängt die Möglichkeit zuſammen, daß der ruſſiſche Weizenexport ins Stocken kommt, und damit erklärt ſich der ſeit kurzem ver⸗ ſtärkte Einfluß der ruſſiſchen Verhältniſſe auf den Weltmarkt. Am ſtärkſten iſt natürlich der Einfluß der ruſſiſchen Verhältniſſe auf Deutſchland; denn die Oſtſeehäfen Rußlands laufen andauernd an unſerer Küſte anſehnliche Mengen Roggen. Sie haben auch neuerdings für Hafer und Weizen Bedarf und treten in Kauf⸗ konkurrenz mit unſeren anderen Abſatzgebieten, die wir nicht nur in gewohntem Maßſtabe, ſondern um ſo mehr alimentieren müſſen, als ſie neuerdings von Rußland nicht nur nichts erhalten, ſondern ebenſo wie Deutſchland an dieſes ihre früheren Abſchlüſſe zurück⸗ verkauften. Die hohen Preiſe und die Knappheit der Ware ſind an ſich ein genügendes Exporthemmnis, und ſolange die Behörden in Rußland kaufen, ſolange würde auf eine Nachgiebigkeit der Preiſe ſelbſt bei einer Grenzſperre kaum zu rechnen ſein. Vereinigte Aunweiler Thal und Brüſtleiſche Brauerei.⸗G., Annweiler(Pfalz). Das Unternehmen ſchließt in 1905/06 wieder mit dem beträchtlichen Verluſt von M. 52 951, nachdem erſt im Vorjahr zur Deckung des damaligen Verluſtes bon M. 13 805 die Sanierungsreſerve mit M. 11 648 aufgelöſt werden mußte. Zu Abſchreibungen wurden diesmal M. 50 838 gegen M. 21352 ver⸗ wendet. Eine Dividende brachte das mit M. 350 000 Aktien⸗ kapital ausgeſtattete Unternehmen ſeit ſeiner 1896 erfolgten Gründung nicht zur Verteilung. e. Der Hafenverkehr der Stadt Bingen hat im Jahre 1906 eine Steigerung um über 15 Prozent oder 31 292 Tonnen er⸗ fahren. Die Anfuhr zu Berg betrug 84 420 Tonnen gegen 21 692 Tonnen im Jahre 1905, die Anfuhr zu Tal ſtellte ſich auf 82 120 Tonnen gegen 46 980 Tonnen im Jahre 1905. Die Abfuhr zu Berg betrug 1906 1778 Tonnen, 1906 1549 Tonnen, zu Tal 1906 64.332 Tonnen gegen 81137 Tonnen im Jahre 1905. Die Anfuhr und Abfuhr zuſammen ſtellte ſich im Jähre 1906 auf 282 650 Tonnen gegen 201358 Tonnen im Jahre 1905. Rheiniſche Bank, Eſſen. Dex Aufſichtsrat ſchlägt die Ver⸗ teilung von 6½% Proz.(i. V. 6 Proz.) Dividende vor. Weſeler Bank. Die Dividende ſoird mit 8½ Prozent(i. V. 5 Prozent) borgeſchlagen. ‚ ergibt De Bergbau⸗Gefellſchaft„Neu-Gſſen“, Alten⸗Gſſen. Tas Be⸗ Besugsrecht auf die jungen M. 1 500 000 Aktien, deren Ausgabe ö loſſen wurde, kann —— er Generalverſammlung vom Dezember beſch 28. Februar a. e wenn man bedenkt, daß die jungen Aktien à 140 Proz. zur Ausgabe gelangen. Das gegenwärtige Kapital beſteht aus M. 3 000 090, eingeteilt in M. 1,8 Mill. Namen⸗Stammaktien à3 M. 1500, Marz⸗ 750 000 Inhaber⸗Aktien a M. 1000, M. 750 000 Prioritätsſtamm⸗ Aktien 3 M. 1500. Die neuen 1000 Stück à M. 1500 werden den Aktionaren 250 Stück(⸗ M. 375 000) den Inhab en der in Namensaktien umzuwandelnden über M. 1000, insgeſamt M. 750.000, angeboten werden ſollen 1 125 000(750 Stück) werden den Inhabern der Namens⸗Stammattien und der Priorität tammattien(insgeſamt M. 2,25 eill.) derart zum Bezug angeboten, daß auf je 2 alte Atien dieſer Kategorien 1 neue à 140 Prozent, dividendenberechtigt für 1907 zur Hälfte, entfällt. Auf die Inhaber⸗Aktien a M. 1000 wird eine Zuzahlung von M. 300 pro Aktie, ſoſvie ein Aufgeld dont 40 Prozent dieſer Zuzahlung, M. 200, insgeſamt alſo eine Nach⸗ zahlung von M. 700 bro Aktie geleiſtet, wodurch dann dieſe Ju⸗ haber⸗⸗Aktien zu Namens⸗Aktien werden, laukend über M. 15005 nominal, fodaß nach Durchführung der ganzen, ziemlich verwickel⸗ ein Transaktion das Aktienkapital einheitlich aus 3000 Stück Namens⸗Aktien à M. 1500 M. 4 500 000 beſteht. Für 1907 partizipieren die bisherigen Inhaberaktien mit ihrem bisherigen Neunwert von M. 1000; erſt von 1908 ab erhalten ſie die vollo, Dibrdende auf den Nominalbetrag von M. 1500. Dürener Bank in Düren. Der Reingeſpinn für 1906 beträgt 734575 M.(i. V. 616 705.). Die Dividende wird mit 6½% Prozent(wie i..) vorgeſchlagen. Braunſchweig⸗Hannpperſche Hypothekenbank. Der Aufſichtsrat ſchlägt wieder 7½% Prozent(wie i..) Dividende vor. Der Jahresgewinn betrug 1058 216 M.(1014 533.); außerdem drachten verſchiedene Einnahmen 137 682 M. Di Disagiorücklage erhält wieder 100 000 M.(iwie i..). Der neue Gewinnvortrag erhöht ſich auf 183 750 M.(143 478.). Deutſche Spiegelglus⸗Aktiengeſellſchaft, Hannover. Der Auf⸗ ſichtsrat ſchlägt bei 139 267 M.(i. V. 134 327.) Vortrag guf neue Rechnung 20 Prozent(17 Proz.) Dividende vor. Die Dividende der Allgenteinen Petroleum⸗Induſtrie⸗A.⸗G. in Berlin, der die Diskonto⸗Geſellſchaft naheſteht, wird für 1906 auf 5 Prozent(i. V. 5 Proz. p. r..) geſchätzt, angeboten, daß Inhaheraktien 1 nnr.* Die anderen M. Kaufmaunusgericht Manuheim. Sitzung vom 1. Jebruar 1907. Vorſitzender: Herr Rechtsrat. Dr. Erdel; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: Die Herren Heinrich Freiberg und Elias Blum; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: die Herren Karl Berlinghof und Gottlob Eberhard; Gerichts⸗ ſchreiber: Verwaltungsaſſiſtent Klank. 1. Der Stadtreiſende und Einkaſſierer D. R. klagt gegen dem Kaufmann W.., Inhaber eine Manufakturwarengeſchäfts hier, auf Zahlung von 288 M. Davon ſind 24 M. rückſtändiges Gehalt für die zweite Januarwoche, der Reſt Entſchädigungsforderung wegen unberechtigter Entlaſſung. Nach längerer, zum Teil ſehr erregter Verhandlung erklärt Kläger, daß er ſich mit den 24 M. rückſtändigen Gehaltes zufrieden gebe. Der Beklagte, welcher auch gegen dieſen Teil der Klage Einwendungen erhoben hatte, ins⸗ befondere Gegenforderungen aus Warenmanko aufrechnen wollte, akzeptierte dieſen Vorſchlag. Kläger erhält hiernach im Vergleichs⸗ wege die 24 M. unter Verzicht auf die Mehrforderung, anderer⸗ ſeits verzichtet der Beklagte auf ſeine Gegenforderung; es gelten ſomit alle gegenſeitigen Anſprüche als ausgeglichen. 2. Die Ladnerin F. J. iſt von der Firma Chr.., Kurz⸗ und Weißwarengeſchäft hier, am 14. Januar entlaſſen worden, nach⸗ dem ſte am 1. Januar bei der Firma eingetreten war. Die Ent⸗ laſſung wird in der Hauptſache damit begründet, daß Klägerin ſich für den Poſten der Verkäuferin nicht geeignet habe; außerdem ſeien einige Zuſicherungen, die ſie bei den Engagementsverhand⸗ lungen gemacht habe, von ihr nicht erfüllt worden. Das Gehalt bis zum Entlaſſungstage einſchließlich wird der Klägerin nicht be⸗ ſtritten; die weitergehende— auf Gehaltszahlung bis zum 1. März gerichtete Klage— dagegen abgelehnt. Da Klägerin inzwiſchen auf 1. Februar anderweit Stellung gefunden hat, kommt ein Ver⸗ gleich zuſtande, dahingehend, daß das Gehalt für die ſtrittige Zeit (15. bis 31. Jauuarf halbiert wird, Klägerin alſo insgeſamt, 52.50 M. erhält und die Mehrforderung ſallen läßt. 3. Der Buchhalter O. K. klagt gegen die Firma A. Pf. u. Co. G. m. b.., auf Grund einer Schuldanerkennungsurkunde vom 15. Juli 1905(reſp. einer neuerlichen notariellen Schuldaner⸗ kennungsurkunde hom 15. Januar ds. Is.) auf Zahlung von 315 Mark rückſtändigen Salairs. Die Forderung iſt an ſich nicht be⸗ ſtritten, Beklagte will aber 146., die ſ. Zt. lim Jahre 1905) aß Kläger bezahlt worden ſind, auf dieſe Salairforderung verrechne alſo an Salair nur noch 169.ä ſchuldig ſein), während der Kläger dieſe 146 M. auf ein der Beklagtew gegebenes Darlehen in Höhe von 1000 M. in Anrechnung bringt. Da bei der Zahlung der 146 M. weder von der einen noch von der andern Seite eine Be⸗ ſtimmung darüber getroffen wurde, auf welcher der beiden Forde⸗ rungen des Klägers das Gelb verrechnet werden ſolle, da alſo füg die Anrechnung der§ 366 des.G. B. maßgebend iſt, nach dieſen aber die Verrechnung auf die älteſte Forderung— die Darlehens⸗ forderung— zu erfolgen hat, lautet das Urteil im Sinne der Klage. * Polologlow-Oigaretten 68681 zind in Geschmack und Qualität unerreicht. wWas Stuck 3 bis 10 Pfennige. Ueberall käuflieh!— Fabrik„Epirus“, Dresden. Werkstütten fülr Hof-Möbelfabrik 1+ Mohnungs- Einrichtungen. Sonderausstellung L. J. Peler, mustergüiltiger Wohnräume. Mannheim, C 8, 3. Holz-Architskturen aller Art. .Maunhei N gegen Ungeziefer ⸗ Vertilgung v. Ungeziefer J. Art billigſt u. Garan Eberh. Meyer, konzeſſ. Kammerfä Mannee k, d0. achdragk verboten, Inhalt. Arnsterdamer 32 100 Fl.-L. b. 1874. 9 Argentinische 431 Gold-Anleihe. Augsburger 7 Fl.-Lose von 1884. Badischée Baumwoll- Spinnsrei und Weberei, Aktien-Ges. in Neurod, 4% Partial-Obl. 5) Braunsshweigische Prämien- Anleihe(20 Tale 5) Central- La Preußbischen 7) Dux- Bodenb⸗ 8) Erste Deutsche mie-Gesell- schaft Iin Emmendingen(Baden), Schuldverschreibungen. dldie ſandbr. ener Icha Be n 187 1) KronprinzRudolf-Bahn 4gStaats· Schuldverschreibungen v. 1898. 12) Lütticher 24 100 Fr.-Lose v. 1905 10) Magdeburg Wittenbergesche Eisenbahn-Aktien. 14) Mannheimer Stadt-Obligationen. 15) Ostender 21 100 Fr.-Lose v. 1898. 16) Oesterreichischs 53 600 Fl.-Lose 10 4% Aul. von 1893. den-Kred.-Aktlen- Hypothekenbrieſes und heken-Pfandbriefe. che Plandbri Hypot-Antoeilzert 20) Rumänie 47 smortisierbare Rente von 1894(Berichtigung). 2) Russische erste innere 6 Pram.- Anleihe v. 1864(100 Rubel-Lose). 22) Russische 4 Staatsbahn-Obl. Rry 10 Preug Bank 2) Lerbische 25 Präm.-Anl. v. 1881. 20) Serbische 10 Pr.-Lose(Tabak Lose) von 1888. 25) Serbische Stasts-Boden-Kredit Anstalt(Uprava fondova), 52 Gold-Anleihe 28) Wieslocher 354 Stadt-Schuld- Verschreibungen von 1886. ) Amsterdamer 3% 100 Fl.-Lose von 1874. 75. Vexlosung am 16. Jauuar 1907. Zahlbar am 1. Juli 1907. Zorien: 302 2183 38678 17231. Prümien: Zorie 302 Nr. 2(1000) 4 5(200) 10(200), 2163 5(200) 9(200), 3678 1 2(500) 3 9(200) 10(200), 17281 3 5 200)(10,000) 8 9(200). Die Nummern, welchen kein Betrag in() beigsfügt ist, sind mit 150 El., Alls übrigen in obigen Serien ent- Haltenen Nru. mit 100 Fl. gezogen. Hargentndscne aclen an. Ausgegeben auf Grund des Nesetzes vom 3. November 1887. Vorlosung im Derember 1906. Zahlbar am I. März 1907. Serie B. à 300 8 420 456 611 703 720 749 819 1190 294 385 39ö, Serie C. à 1000 5 200 212 445 484 622. Serie D. à 3000 42 114 200 310 406. 22 Augsburger 7 Fl.-.. v. 1864. „Zerisnzishüng am 1. Februar 1907. Prämienziehung am 1. März 1907. Serie 30 69 187 605 640 932 1172 1208 1284 1264 1340 1462 1484 1778 1900 1963 1974 1999 2090 2106. ) Badische Baumwoll- Spinnerel.Weberel, Akt.-Bes. in Neurod, 4½½% Partial-Obl. J. Verlosung am 10. Januar 1907. Zahlbar am 1. Juli 1907. 800 ½ 142 154 265 320 343 307 416 434 459. 3 1000% 388 117 262 338 346 383 894 424 538. 5) Braunschweigische Prämien-Anl.(20 Taſer-Lose). 487.Serlenziehung aml. Februar1907. Prämienziehung am 2. April 1907. Serie 360 378 483 742 1374 2889 3686 3340 4110 4461 4564 4885 4993 3116 8184˙6167 6008 3928 8089 6306 6844 7293 7488 2587 7694 3548 9629. 6) Central-Landschaft Für die Preußischen Staaten, 4% Pfandbriefe. Kündigung vom 11. Januar 1907. Zahlbar am Zinstermio Juli 1907. Hinzulfefern v. 1. Juli bis I. Ang. 1907. 1000 329852. 7) Dux-Bodenbacher Eisenbahn, Prioritäts-Obl. Verlosung am 2. Januar 1907. Zallbar am 1. Juli 1907. Jüber-Prloritäts-Anleſhe, Emisslon von 1891. 300 Fl. 138 726 1241 286 706 814 815 2089 219 3220.801 495 521 687 728 785 760 835 867 4554 602 5 332 438 593 752 805 897 8524 7 2 7401 408 875 8818 878 593 618 6118 118 179 791 10105 125 130 2238 292 424 485 598 670 11199 570 580 649 775 12011 264 571 752 797 0 871 873 890 917 13256 826 882 14026 226 664 947 995 18768 809 848 850 987 18287 414 501 17422 788 18044 487 529 685 19058 059 060 261 335 20047 148 176 807 428 692 21136 311 876 897 23506 788 23215 801 415 300 554 578 788 800 986 84047 189 550 494 777 26094 606 850 666 779 915 984 386316 828 508 27254 400 498 440 462 880 28079 083 163 492 790 91 804 883 29085 212 268 255 310 280 801 912 925 30075 307 849 31080 308 367 694 32207 663 816 985 83000 147 204 248 298 454 514 578 889 961 J4048 219 426 490 35007 794 926 36048 418 485 618 528 644 657 37018 399 752 785 88190 420 691 978 39085 461 24e 458 480 681 786 807 862 621 805 42056 244 245 261 274 281 436 719 749 43499 574 44116 822 594 640 45006 140 158 292 509 926 927 46118 239 445 564 864 47008 734 988 48085 135 655 690 772 49151 28 86 855 805 527 617 718. Gold-Frloritzts-Anleſhe, Emission von 1891. 800 634 848 7389 778 945⁵ 1181 218 393 422 629 967 2075 244 302 581 561 615 668 946 3086 134 218 357 4002 104 792 887 934 8762 6164 177 265 3838 396 545 574 707 848 977 7695 746 8148 758 988 9274 327 405 509 746 736 962 968 10092 227 311 330 526 909 937 11419 447 595 835 853 900 12103 498 764 13037. 35 Prioritäüts-Obligationen, Emission von 1893. Serie 20 271 696 766 977 1251 1361 1418 1495 1561 1596. 6) Erste Heutsche famie- Gesellschaft in Emmendingen (Baden), 4½% Schuldverschr. J. Verlosung am 16. Januar 1907. Tahlbar mit 3 Aufschlag am I. April 1907. 10 31 43 126 144 239 275 291 387 396 397 417 435 452 478 581 650 656 660 724 783 827 834 906 999 3 800 ½ ſtaſtenische Geselischaft vom Roten Kreuze, 25 Lire-Lose von 1885. 84, Verlosung am 1. Februar 1907. Zahlbar mit 203 Abzug am 9. Februar 1907. Amortlsatlonsziehung: Serte 207 871 1407 1694 1882 1978 2600 3181 3438 4280 5104 5827 6437 7188 7227 7421 8318 8378 8619 8976 9330 11371 11676 11812 11861 11980 Nr. 1 —50 à 35 Lire. Prümienziehung: Sorie 904 Nr. 38(50). 2881 25(50), 4087 5(16900). 4680 50(2000), 6159 38(50), 6381 39(500), 7306 3(50), 7625 41(50), 9028 48(50), 9153 47(50), 9359 29(1000), 9828 34(50), 11091 20(50), 11970 13 (50 Lire). 10) Köln-Mindener Eisenhahn, 3½% Prämien-Anteilscheine 00 Taler-Lose) von 1870. 78.Prämienziebg. am l. Fabruar 1907. Zahlbar am 2. April 1907. Am I. Dezember 1906 gezogene Zerien: 65 68 303 323 393 396 403 442 332 330 637 714 760 803 841 987 1058 1093 1097 1147 1169 1301 1334 13908 1402 1659 1688 1687 1712 1718 1768 1783 1813 1827 1847 1880 1936 1974 2043 2099 2142 2188 2198 2218 3382 2439 2482 8482 2309 2620 2577 2631 2647 2675 2704 2713 2756 2920 2928 2067 3029 3180 3270 3284 3424 3485 8802 3578 3610 3622 3625 3678 3691 3768 3803 3836 3832 3876 3895 3914 3973. Prämien: 22072 37999 42027(500) 62573 54642 57318 78097 84314(500) 85559 (2000) 91347 98664(3000) 98665 (40 900) 109385(1000) 132317(500) 146888 148806 168964(4000) 158965 (1000) 178611 183869. Die Nummern, welchen kein Betrag in() belgefügt Ist, sind mit 200 Taler, alle übrigen in obigen Serien ent- ualtenen Nrn. mit 110 Taler gesogen. ) Kronprinz ftudolf-Bahn, 4% Staats-Schuldverschr. von 1893. 14. Verlosung am 2. Januar 1907. Zahlbar am 1. Juli 1907. Seris 02 982 1117 1181 121 1285 1645 1911 1916 1992 2067 2284 2242 2408 2529 2621 2948 3269 3302 3440 3443 3807 4159 zu je einer Schuld- verschrelbung à 10,000 Kr. Zerie 4435 4798 4795 5080 5348 5780 6054 6087 6245 6860 6938 7276 7626 7850 7514 7719 7871 8093 8138 8422 8519 8998 9120 9397 au je 6 Schuldverschr. 5 2000 Kr. Zerie 9466 9723 10186 10264 10410 10610 10626 10768 10986 11061 11346 11457 11500 azu je 25 Schuldser- schreibungen à 300 Kr. 2) Lütticher 200 100 Fr.-Lose von 905. 10, Verlosung am 15. Jannar 1907. Zahlbar am 1. Juni 1907. Sorlen: 117 184 4190 3789 6439 7799 13873. Prümien: Serie 117 Nr. 18 14(160) 71 70 18 20, 184 7(250) 19 24, 4196(150 13 19(200) 28, 8785 8 10(200) 16(480) 19, 6459 4 20(250) 28 9000 7799 16 20, 18878 4 13 18( 0 28(80,000). Die Nummern, welchen kein Be- trag in() beigefügt ist, sind mit 125 Fr., alle übrigen in obigen Serien enthaltenen Nrn. mit 110 F. gezogen. 13) Magdeburg- Wiltenbergesche Elsenh-Akt., jetat Magdeburg-Halberstädter 39% Rentenpapiere. Verlosung am 2. Januar 1907. Zahlbar am 1. Jull 1907. 2049—051 058—056 058 058 061—— 086 088 8025—034 037—041 049 11292 208 295 296 298—309 14184 —149 17541 542 544—657 18584— 599 20923—930 932 984—937 940 942 à 200 Taler. 14) Mannheimer Stadt-Opl. Verlosung am 17. Januar 1907. 332% Aulehen von 1885. Zahlbar am I. Oktober 1907. Lät. A. à 2000 62 184 186 236 40070 134 637 690 702 907 41476 579 Stadt der — Verloſungs⸗Liſte des Lit. B. 8 1000 13 114 180 288 261 263 300 324 328 442 505 537. Lit. O. 4 800% 66 88 92 128 281 806 870 886 434 457. Lit. D. 2 300% 15 85 167 226 288 244. Lit. B. 3 100 78. 8% Anlehen von 1888. Zahlbar am J. Juli 1907. Lit. A. à 2000& 131 179 220 241 251 369 880 408 428 898 721 725 776 778 779 796 892 804 950 1058 076 083 112 131 184.180 196 199 276. Lät. B. à 1000% 44 59 156 204 283 348 402 409 422 427 433 564 582 590 611 646 768 849 876 899 905 884 997 1005 083 091 101 112 321 308 432 459 547 569 616 618 620 654 696 704 2097 132 193 216 269 856 671. Lit. C. à 500% 29 35 46 114 325 856 417 427 436 462 481 589 572 648 659 670 680 787 807 818 846 925 1011 039 187 479 284 425 488 496 695. Lit. D. àa 200% 6 56 104 186 195 293 318 850 352 426 468 505 549 575 661 753 876 900 939. Lit. E. à 100 21 109 151 202 221 280 834 869 427 588 606 620 861 755 787 878 882 896 908 963. Bech Anlehen von 1895. Tahlbar am 1. August 1907. Lit. A, à 5000% 143 165 176 210 250 286. Lit. B. à 2000 ½ 2 116 186 189 227 310 429 464 485 661 664 688 700 851. Lit. C. à 1000 28 86 501 568 572 577 642 807 911 9156 948 1002 007 009 056 084 255 278 298 402 513 664 696 698 711 904. Lit. P. à 100 141 218 279 391. 3 Anlehen von 1897. Zahlbar am 1. Mai 1907. Lit. A. à 6000% 60 119 199 217 260 278 360. Lit. B. à 2000 19 188 246 252 255 377 415 460 491. Lit. C. à 1000 ½ 82 115 124 140 165 214 216 346 361 427 433 804 7085 717 743 886 946 952 991 998 1053 114 205 228 240 359 495 514 5186. Lit. D. 3 800% 41 69 181 198 343 881 427. Lit. B. à 100 256 ½ 17 79 184. %½% Anlehen von 1898. Zahlbar am 1. Novemder 1907. Lit. A. à 6000% 88 87 115 152 237 297 434. Lit. B. à 2000 82 49 132 160 190 288 600 604 709 804 834 869 920 947. Lit. C. à 1000 ½ 658 264 306 346 391 481 505 590 617 703 858 877 883. Lit. D. à 300% 67 74 241 282 304 349 523 532 607 725 732 770. Lit. E. à 100% 108 279 307 405 424 494. 4% Anlehen von 1901. Zahlber am 1. August 1907, Lit. A. à 5000 ½ 118 207 318 491. Lit. B. à 2000%½% 113 262 459 557 797 1103 279 314 407 408 409 688 725 765 840 2170 216. Lit. C. 6 1900% 110 818 828 865 971 997 1071 088 104 196 512 835 853 916 914 930 937 988 2238. Lit. D. à 600 32 274 356 541 542, 620 765 1358 429 430 605 673. Lit. E. à 100% 246 550 551 552 804 894 937 1052. 15) Ostender 20 400 Fr.-Lose von 1898. 28. Verlosung am 15. Januar 1907. Lahlbar am 2. November 1907. Serlen: 676 1238 1317 1428 2158 3130 3433 50328 8466 5786 6542 9278. Prümien: Serie 678 Nr. 6 11 14, 1317 17 18, 24258 19, 3130 11 13, 8433 1, 8028 1 15(1000), 8486 12 14(500) 16 17(250) 21 22 24, 5766 2(60,000), 6942 3 6 8, 9478 2 16(280) 17. Die Nummern, welchenkein Betrag in() beigefügt ist, sind mut 125 Fr., alls übrigen in obigen Serlen ent- haltenen Nrn. mit 100 Er. gesggen. 16) Oesterreichische 5% 500 Fl.-Lose von 1860. 94. Serienziehung am 1. Fehruatr907. Prümienziehung am 1. Mai 1907. Serie 368 888 716 817 830 939 1022 1096 1218 1226 1372 1860 1485 1462 1842 1889 1628 1710 2156 2180 2332 2462 2481 2809 2821 2682 2729 2766 2836 2838 2893 2978 2987 2994 3009 3099 3387 8408 3501 3642 3689 3628 3688 3898 3699 3749 3774 3891 3927 3962 3976 4048 40614181 4205 4210 4246 4288 4277 4294 4323 4437 4807 4882 4898 4607 4629 4669 4701 4708 4726 4891 5066 5078 6106 8119 51608153 6558 3645 5724 3778 5808 5883 5908 8999 6053 6301 6446 6519 6630 8885 88320 6694 6718 6809 6928 6932 6986 8987 6980 7048 7218 7280 7326 7384 7878 7468 7531 7890 7760 7798 7947 7949 7983 7981 8061 8070 8094 8197 8451 8481 8498 8888 8878 8897 8648 8651 8744 8789 8848 8957 8970 5084 9099 9107 9296 9347 9376 9432 9519 9658 9676 9681 9697 9699 9707 9844 9902 9973 10086 10093 10342 103 15 10684 10797 10836 10854 11066 11111 11433 11468 11489 11872 11682 11890 11646 1173111818 11934 11988 119683 12001 12029 12116 12148 12344 12388 12481 12673 12688 12720 12868 12901 13168 13211 13361 13378 13488 13837 18663 18688 1372013787 14087 14102 14109 14461 14470 14548 14608 14618 14702 14721 14740 14747 149090 14996 18088 18176 18888 18387 18482 18539 15857 15866 15611 16613 18880 15748 15778 18786 18878 18890 18932 16070 16078 16076 16164 16213 16348 16848 16897 16666 16883 16834 16982 17069 17147 17178 17199 17287 17371 17372 17462 17487 17583 17678 17778 17776 248 285 398 422 448 491. 17791 17830 17866 17880 17907 eneral⸗Anzeiger Mannheim und Umgebung. 1907. 18123 1814118163 18272 18288 18395 18504 18583 18592 18619 18621 18663 18688 18747 18764 18824 18842 18951 1896119017 19046 19066 19284 19280 19303 19337 19489 19643 19357 19688 19724 19763 19778 19828 19917. 7) Ottomanlsche 4% Anlelhe von 1893. Emprunt Priorité 42 Tombad 1893.) 28. Verlosung am 1/14. Januar 1907. Zahlbar am 1/14. Februar 1907. 16—100 1776—800 951—975 2176 200 876—900 4026—050 20926.—950 23481—505 28306—330 30581805 31406—430 36081—105 381—405 37331—355 42431—455 44381—405. 8) Preubsche Boden-Kredit- Aktien-Bank, Hypothekenbriefe und Hypotheken-Pfandbriefe. Verlosung am 20. Dezember 1906, Zahlbar am 1. Juli 1907. S½ypothekenbriefe III.Serie, Tückzahlbar à 100f. Lit. A. à 3000 577. Lit. B. à 1500 ½ 608. Lit. C. 3 600 ½ 5156. Lit. D. à 300 3468. Lit. E. d 180 K 242. Lit. F. à 75„1 760 781. Lit. G. à 100 K 4 104 214. 4% Hypothekenbriefe IV. Serie, rückzahlbar à 115. Lit. A. à 3000* 1651 175 177 278 288 366 380 579. Lit. B. 8 1300% 162 161 187 190 207 318 519 527 562 569 670 584 72 673 106 788 789 829 897 959. Lit. C. àa 600% 185 266 302 382 422 691 643 695 706 738 741 780 930 954 1039 083 148 185 195 254 338 422 454 484 568 593 637 939 971 977. Lit. D. à 800 ½ 128 134 278 360 432 449 462 476 505 522 562 569 630 699 800 861 898 944 969 1014 037 055 140 151 220 288 295 377 406 649 807 893 934 934 2044 161 212 274 275 345 391 461 497 588 595 659 710 713 735 739 764 810 862 927 3049 099 189 306 340 355 388 871 888 397 417 500 518 521 665 705 719 730 735 766 802 820 923 039 4032 041. Lit. E. àa 100 ½ 334d 361 448 517 640 675 677 749 830 889 959 1083 120 152 164 225 260 269 275 299 401 482 620 645 692 693 713 757 795 868 912 2058 117 119 225 304 306 335 363 400. 30% Hypothekenbriefe V. Serie, rüickzahlbar à 100f. Lit. B. à 1300 145. Lit. C. à 600 ½ 1. bit. D. à 800 ½ 246. Lit. E. à 100* 751. %½ Hypothekenbriefe VI. Serie, rüekzahlbar à 1003. Lit. E. à 500 ½ 83. Lit. F. à 100/ 65. Lit. G. à 300 35. ZHypothekenbriefeVII.Serle, Tückzahlbar à 100g. A. 8000 311. A 2000 1005. 5 1000% 1719. 500 ½ 2506. Lit. R. à 200 685 Act;6l. Lit. F. à 100% 21179. 3½ Hypothekenbriefe IX.Serle, rilckzahlbar à 100. Lit. A. à 5000% 459 488 517 929. IAt. B. à 3000% 130 2452 3486 805. Lit. O. à 2090, 765 1575 2465 501 674 800 993 3946 5014. Iät. D. a 1000 1508 2065 4438 605 658 8906 7682 8580 9326 10612 11541 12183 14221. Lit. B. d 500% 1701 2646 8259 995 8138 470 10280 12960 14063 966. Lit. F. U 300% 907 2707 774 777 9381 38449 11028 028 141 12684 588 586 594 13255 18499 20614 630 767 21079 081. Lit. G. à 100% 8636 1231114288 6189 16283 772 783 827 17917 19041. 4½%8 Hypothekenbriefe X. Serie, Tückzahlbar à 1108. EIt. E. à 300 16 17 0 31 58 82 88 84 120 181 268 275 888 208 388 340 388 425 442 456 488 551 649 650 662 708 722 731 856 949 1015 917 028 026 137 173 207 289 247 282 288 338 343 407 412 516 586 551 881 627 647 689 708 727 774 796 886 645 879 2034 100 201 227 268 320 399 400 402 402 605 637 676 772 802 803 899 877 883 3087 045 055 088 091 108 122 268 346 412 481 448 878 4013 079 086 144 157 159 212 214 216 248 286 380 509 557 623 677 681 715 718 768 794 6162 155 284 875 379 401 403 409 410 449 452 453 498. Lit. F. à 100% 3 33. 39 64 70 114 149 150 168 164 209 285 244 855 257 258 304 307 317 627 329 380 3783 376 377 400 410 412 426 409 465 462 479 511521 586 640 584 686 644 887 701 710 724 738 748 767 833 887 838 889 808 861 888 900 907 912 955 890 1016 017 046 069 080 128 179 201 214 220 221 250 289 884 371 413 440 468 486 484 487 494 505 561 597 639 641 700 732 779 782 801 813 831 836 853 858 870 879 892 919 927 954 2016 082 089 107 164 166 200 218 283 346 874 380 3838 415 426 446 458 478 647 700 701 705 787. %% Hypothekenbriefe XV. Serie, rekzahlbar à 100. Lit. A. à 5000 176 899 1512 692. IAt. B. à 3000. 546 946 1770 2061. Lit. C. à 2000 ½ 48 376 563 990 1287 664 778 2683 919. Lit. D. à 1000& 992 1490 709 967 2595 698 3081 184 767 4968 8607 882 6247. Lit. K. àa 800 K 1 267 1290 2117 560 728 798 3349 840 885. Lit. F. à 300* 70 1229 2294 555 8087 246 550 686 4302 371 505 519 526 766 941 5006 008 047 372 761. Lit. G. à 100 ½ 150 526 719 842 1117 252 564 3193 200 561. 44 Hypotheken-Pfandbriefe XVII. Serle, rüeksahlbar à100 Lit. A. à 5000% Abt. 1 Nr.—25. Lit. B. à 3000 Abt. 1 Nr. 180. Lit. C. à 2000 ½ Abt. 1 Nr.—40. Lit. P. à3 1000% Abt, 1 Nr,—120. Lit. Lit. Lik. Lit. trag in() beigefügt ist, sind mit IIt. F. 4 300% Abt. 1 Nr.-105 Lit. G. à 100% Abt. 1 Nr.—60. 19) Preußlsche Pfandbrief- Bank(früher Preubische Hypoth.-Verslcher.-Akt.-Bes.), Hypothsken-Antellzertiflkate. Kündigung vom 25. Januar 1907 per 26. April 1907. VI. Emission zu 3g3. 2 100% 271—720 4107—636. à 300% 721—770 1953—2152 3557—4106. XII. Umission zu 3332.Ä à 800 ½ 8996—9314. XV. Emission zu 44. 300 +½ 3875—4074. 800 2966—33185. à 1000 3316—3460. 3 5000 K* 3678—3694. 20) Humänfsche 4% amordl. sierhare Rente von 1894. (Anleihe von 120 Millionen Fr.) (Beriehtigung) In der Verlosung vom I. Oktober 1906 muß es statt Nr. 23474 richtig 23477 500 Fr. heißen. 20) Bussische erste innere 5% Prämlen-Anleihe v. 1864 (100 Rubel-Lose). 84. Lerlosung am 2/15. Januar 1907. Zahlbar am 1/14. April 1907. Amortisatiousziehung: Serie 200 2866 238 239 264 306 811390 646 678 746 780 801847 857 924 976 1241 1321 1354 1422 1448 1463 1481 1532 1887 1965 2128 2175 2195 2212 2301 2430 2438 2446 2459 2503 2551 2934 3079 3089 3276 3311 8373 3405 3418 3438 3482 3485 3807 3857 3911 3938 4804 4519 5109 5153 6410 8437 8543 5730 5813 5863 6920 5030 6183 6240 8242 6289 6383 6439 6449 6466 6695 6788 6798 6839 6870 6941 7083 7248 7364 7686 8118 8231 8273 8279 8478 8885 8697 8782 87886 8782 8808 8817 8962 9008 9015 9117 9119 9164 9629 9867 9873 9905 9916 9949 10133 10882 10900 10881 11070 11230 11480 11740 11881 11882 11926 18073 12107 12108 12310 12437 12801 12656 12743 12959 13028 13660 13678 18708 13894 13001 13916 13978 14031.14243 14828 144086 14858 14711 18087 15042 18207 15886 18443 15622 15643 15690 15707 16713 18743 15767 15805 15821 15984 16957 16138 16155 16247 16430 16716 16718 16721 16775 16835 16849 17263 17326 17736 17766 17852 1798418131 18308 183411837618411 18413 18419 18423 186641871618727 18836 18860 19264 194381 19897 19715 19848 19926 à 138 Rubel per Billet. Prämienziehung: Die Nummern, welchen kein Be- 500 Rubel gezogen. Serie 132 Nr. 4, 202 82, 801 27(1000), 326 18, 888 9, 467 18, 637 40, 734 36, 769 26, 799 87 (250000, 902 23(8000), 088 30, 1024 8, 1047 38,1110 32,1118 0, 1131 19, 1258 12, 1306 11, 1861 6, 1382 7, 1476 3b, 1680 6(1000), 1816 49, 1844 20, 1989 23, 2066 6, 21419, 2148 49, 2240 5, 2382 32, 2584 27,265137,2853 16, 2687 15 2675 4, 2858 8, 3084 50, 3161 12, 3168 44, 3418 32(10000, 3428 92, 3529 42,3668 15,3722 43,4087 34, 4067 8, 4128 14, 4108 8, 4104 8 4203 50, 4338 L, 4886 12, 4398 6, 4431 5, 4446 24, 4465 2, 4488 50, 4496 35, 4881 16,4886 38, 4666 50, 4764 43, 4782 10,4824 24, 4888 14, 1647 1(1000), 4890 22(40000), 4918 9, 4920 44, 4999 21, 8029 3, 5085 17, 186 85, 8103 9, 6228 86 5277 17, 5462 15(1000), 5886 17 (1000 5731 27(8000), 5888 14. 8926 42, 5982 36, 5962 18,5977 18 6108 18. 6105 36,6188 32,6195 13, 8217 5, 6886 20, 6348 6, 6868 88. 6383 18,6802 88,6411 18.6615 12, 8688 21, 6661 27, 6783 88,8778 l7, 6919 6, 7051 65,7116 87,7180 38, 7188 457 7810 37, 7888 82,7393 13, 7414 1½ 2440 6, 7670 19(10 000, 7707 10, 7790 1, 7811 1(1000, 8073 32(1000), 8182 47, 8243 8t (1000), 8245 0(10,0000, 8308 20, 8311 30(5000 8456 36, 8472 11, 8685 28, 872417, 8861 32,8869 84, 8927 17, 8088 20(1000), 8082 35, 9216 4, 9386 9, 9385 7 5408 38. 9431 42, 944 129, 9888 7. 9621 28, 9686 50, 9828 20, 9885 II 21, 9940 88,598 1 40, 9960 21,10008 18 10129 40 10149 43, 10289 17, 10263 24, 10311 80, 10828 9, 10848 4,10883 40(8000), 10870 18. 10424 17(5000), 105 19 50, 105 79 41, 10680 11(1000) 81, 10708 33, 10786 26, 10934 34, 11001 7, 11187 7, 11186 18, 11109 88, 11177 l6, 11182 N, 11238 10. 11272 28, 11384 38, 11801 14, 11587 10.11688 44. 11788 86(1000). 11809 40, 11874 2, 11983 40, 11946(8000), 11888 40, 11998 48, 12086 J5, 12129 60, 12132 19. 12244 86, 12247 22 25, 12283 10, 12302 4/, 12348 24, 12868 9, 12416 48, 12440 45, 12461 9 12472 41, 12592 32, 12639 5, 12688 18, 12718 29(5000), 128 16 8, 12885 6, 12974 47(1000), 13076 34, 13116 48, 13224 19, 18241 7 13284 21(0000,13380 32.13813 18, 13388 84, 1361 40, 13869 19. 13791 18,13818 18(5000, 1408 7 38 14081 83(1000), 14100 82, 14161 30(5000), 14168 11(1000 48, 14172 28, 14266 5, 14326 20. 14418 3, 14811 10, 14 700 22(5000), 14700 50, 14726 40, 14809 27, 14080 32, 15032 8 8000, 18074 4, 15188 1(4000), 18188 4, 18296 885 18486 41(000, 18489 3, 15708 Lit. B. 2 300 Abt. 1 Nr.—95. 16101 2801000,18187 12,16816 20 18343 48, 16347 9, 163486 16 16584 48, 16688(8, 16788 44 18789 26, 1882 i8, 16848 16895(1000, 16803 43, 16980 16 18983 86, 17038 48, 17232 30 17348 14, 17417 81, 17187 4 17878 44, 17589 10, 17024 4 (5000, 17694 40, 17735 85. 17784 26, 17872 7, 17918 35 179889 47, 18028 25, 18064 18073 88, 18209 2, 18223 45 18415 9, 18445 44, 18149 32 10,000), 18576 39, 18600 32 18668 21, 18743 14(6000, 18837 37. 18878 47, 18907 3, 18997 18 19020 49, 19040 3, 19078 19. 19005 18, 19148 4, 18820 15 80) 19880 8, 198388 20 5938 86, 19903 10. 22) ftussische 4% Staatsbahn- Obllgationen. (Groze Gesellschaft der Russischen Eisenbahnen.) Verlosung am 19. Dezember 1906/1. Januar 1907. Zahlbar am 1/14. Oktober 1907. I. Emisston(1858). 500 Rubel Metall. 781—800 2034—040 061—073 3489—495 497 —500 521—529 4225—242 246 247 7039 040 042 044—060 081—098 100 101 835—864 14326—345 19002—014 016—022 28646—655 658—686 26800 621—8639 883—888 890—903 27712— 731 28533—540 32556—575 33723 —740 761 762 34825—844 36872 89137658—677 39791—800 808—817 40025—040 081—084 45217—236 839—858 46079 080 101—118 47578 443 63727—746 65119—124 126—139 857 869—877 66728—747 68403—420. II. Emission(1881). à 125 Raubel Metall. 70581—840 75991—76000 88611—620 681—890 88421—430 431—440 851—860 971— 980 90261—270 91461—460 92251 —260 261—270 94041—050 95181— 190 97201—210 611—620 181511— 520 122271—280 1238001—010 181 —160 241 242. 23) Serhische 2% Prämlen- Anleihe von 1881. 107, Verlosung am 2/15. Januar 1907. Zahlbar am 2/16. Februar 1907. Serlen: 1107 1286 1370 1378 1716 1723 2247 2487 2876 2771 8777 3910 2950 3089 3187 8476 3590 36827 3751 4044 4458 4463 4628 4679 4946 8010 8029 5217 5465 8666 5592 3605 6868. Prümien: Serie 590 Nr. 11(1000), 608 17 (2750%, 1107 19(500), 2678(80,000), 4463 10(8000) I1(4500) 29(1000), 5019 21(500), 3247 49(275), 8885 47(500). Alle äbrigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn.sind mit 100 Fr.gegegen. 24) Serbische 10 Fr.-Lose (Tabak-Lose) von 1888. 55. Verlosung am 2/15. Januar 1907. Zahlbar a. 30. Januar/12. Februar1907. Amortlisationsziehung: Serie 1207 1869 1887 2782 3140 8090 6689 55886 72217811 7988 8889 9143 9510 9088, jedes Los à 18 Fr. Prümienstehung: Die Nrn., welchen kein Betrag in() beigeſügt ist.sind mit 50 Fr.gezogen. Serie 18 Nr. 68(500), 297 80, 1020 82, 140 02(5000, 1707 61, 2488 41(100), 2884 7(1000, 2608 44, 8717 52, 4787 15, 4974 68(1000, 4998 7(100), 6071 50(1000, 8202 20, 5610 88(100), 8678 44, 8814 81 (100,000), 8829 4(loch, 6485 81 (100,6684 69, 70f8 64(100,608 20, 7886 66(1000, 7964 48. 8648 91, 8997 62, 9228 12. 8233 77. 25) Serbische Staats-Boden- Kredit-Anstalt(Uprava fondova), 5% Gold- Anleihe. 42. Vorlosung am 2/16. Jauuar 1907. Zahlbar am 1/14. Juli 1907. 88 154 gas 354 360 531 846 574 586 923 947 1025 209 421 452 562 740 805 966 2199 210 423 760 812.836 988 3171 288 293 412 505 589 558 898 4125 371 887 494 504 610 803 819 5289 295 321 354 359 403 515 578 630 743 971 8151 289 284 340 407 485 488 691 787 742 777 899 900 931 989 7038 103 178 209 226 241 304 416 433 477 490 585 576 619 628 710 716 719 774 782 842 951 959 968 966 970 979 8117 200 40 468 672 798 802 835 904 9033 100 116 226 256 334 487 511 639 780 738 788 809 817 884 958 998 1002 627 084 106 179 287 257 349 446 4 496 612 616 652 880 835 949 11194 255 330 356 369 449 472 505 520 653 714 880 849 895 927 957 12026 068 143 177 241 264 299 408 711775 18086 047 050 222 268 317 617 688 695 948 14025 128 166 211 236 266 419 420 480 461 621 802 720 740 797 907 968 18017 067 116 229 480 516 619 847 859 867 10 121 427 484 457 471 496 505 788 858 871 17176 282 402 617 627 698 891 909 919 18058 068 208 226 288 290 452 644 690 942 19017 168 431 434 454 551 628 857 20108 170 227 284 267 424 547 597 715 760 805 820 842 848 960 994 21242 261 276 292 340 469 482 632 537 571 706 727 76 22015 054 129 815 819 828 468 484 640 727 900 23084 104 151 168 286 308 813 475 478 509 557 621 716 926 963 — 26) Wiestocher 3½% Stadt⸗ Schuldverschr. von 1886. Pferdebahn- u. Posthausschuld. Vexlosung am 29. Dezember 1906. Zahlbar am I. April 1802, Lät. B. 14. 988 SSes888 5 8 828 2 8 88 8 10062 3, dccb 18898 45, 16053 28, 1602 4, 16008 10, Lit, G. 1 48. —580 601—617 32769—788 33124— 87 403 508 390 608 1018 1032 . 12 er le e 45 85—9. 1N a fe. Aeſdcl Dunkel von Ferbe. 25 e e Besites den Webigsechgegk des Flaſssbes. tantliehe entrolie der Fabrikatien bieter Eins sssrs Gsrantis fur die Gnte ud Senden Sie uns eine Staniglkapse! anserss Fleischextraktes und Wir Senden hnen ein Koochbueh Sa dusgswähllen Rerspten, verfabst van Frau Ulus Horgenstern gratis und irance. 285 5 Eugros-Kisderlaes: f m e d tnt zann eim Armaur& Sn, ki m 24 112 2—8 9 05 2 Falhaer Feikrwerſchaungsbaut f 5 Hausbesttrern Im Jahre 1821 erößfnet. nol Nach dem Rechnungsabſchluß der Bank für das Johr 1906 en eeee— beträgt der zur 1 8 kommende Ueberſchuß: 75 Prozeut der eingezahlten Prämien. De Mitglieder empfangen ihren Ueberſchuß⸗Anteil beim nächſten Aoblauf der Verſicherung oder des Verſicherungsjahres durch Anrechnung auf die neue Prämien, in den im§ 11 der Satzung bezeichneten Ausnahmefallen aber bar durch die unterzeichnelen Agenturen: Maunheim, Hauptagentur, Rabas& Stoll, R 1. 1 Feruſprecher Nr. 183 uud dir Unteragenten: L. Nödlingshöſer, Werderſtr. 51 Ludwig Schöffel, 6 7 Kr. 8 in Maunheim Frauz Graichen, 7 6 Nr. 12 U Johaun Hamper, Adlerſtraße 25 in Neckarau Cart Arnold, Dammſtraz ze 1 in Seckenheim. Gewerbe⸗ 5 Akademis Friedber ist ein Polytechnisches Institut Für Maschinen-Ingen gure, Elektro-Ingenieure, Bau-Ingenſeure und Al chitekten. Aufnahme-Bedingung: 17 Jahre alt, gute allgemeine Vor- bildung(B. u ähr. Militärdienst oder ähnliche Vorbildung);: ühten Speciglfach— Studien- dauer 6 7 Zen Speziglkurse sind ausserdem ein- gerichtet für Autonobilbau, Dampfturbinen, Eisenbetonbgu, landwirtschaftliche Maschinen, sowie über Ma⸗ schinen für Berg- und Hüttenwesen. Elektroteehnisenes Laborgtor um, Maschinen- Laboratorium, Röntgen-⸗gabinet.— Mit der Anstalt ist noch verbunden ein Technikum für Maschinenban- und Rlektrotechnik und gelten hierfür als Aufnahme-Bedingungt Gute Flementar- bildung.u. zweijährige Praxis. Studierdauer 4 8emester. Ein VJebertritt zur ualemie ist nach FVerroll- stündigung der allgemeinen Vorbildung möglich, worüber im Naeutrag zum Prögramm Näheres gesagt ist. Das smmersemester beginnt am 18. April. — Prosp. Kostenlos durch das Sekretarist 5349 6022 ande a. Main. Atebung 20,, 21., 22., 28. Tebruar in Berltn Wohlfahrts-Lose 4.30 4 Liste 30 Pf.) der Doeuteenen Sehutsgebtete. 0 Har 78 500 50600., 25000. 14500015009 100200⸗20990 .5000 15000 200⸗ 0020000 10.⸗200020000600 50⸗30000 20 1000 20000 3000⸗30⸗909090 40500 200009000⸗10⸗90000 Lose d. und versendet der denerst-Debit: Lud. Müller& Co. München, Kaufingerstr 80. Aukbern. EKalserstr. 38. Berlin., Mannheim: Moritz getzberitt, 3 3. 25 aA Mk..9˙00 empfiehlt 6979 1 4 10. 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Jorragr kelender Sanntag, dan U. fabruar 1907, abends 8 Uhr Eln Theater-Vorstellung krester-verstelung Thester-Vorstellung Theater-Vorstellung 1. 1* usater-FVorstellungThester-Vorstellung Thester-Vorstellung Thester-Vorstellung Iimmelhoß Kreuzelschreiber Saalb 4% s Uhr: s Uur; 8 Uur: s Unr: s Uur: 8 one: 8 vbꝛns: 4Unr.e Uur: Au Faristé-Vorstellung Variété-Vorstellung Varlété-Vorstellung] Variété-Vorstellung Variété-Vorstellung Varieté- Vorstellung Variéts-Vorstellung Neists-Torsteng ſr 5 77+ 7 ̃ Pür: Die WId. 81% Uhr: 8/ Uhr: Kolosseum Katz v. Hollergrund 58 58—. Uli Die Der— 5 Theater'wissenswurm Luueatograpk. enge von Tüegter ur Vorm. 4 Uhr nachm. Ibis 11 Uhr abends. Vorstellungen von Forstellungen von Vorstellungen von Vorstellungen von „ 4 Uhr nachm. bis 11 Uhr abends. bis 11 Uhr abends! bis 11 EUhr abends bis 11 Uhr abends. Vorstellungen y on Vorstellungen von Vorstellungen von 4 Uhr. nachm. 4 Uhr nachm. 11 Uhr vorm. 4 Uhr nachm. 4 Un ö bis 11 Uhr abends. bis 11 Uhr abends. bis 11 Uhr abends. nachm. Mannheim. Sonntag, den 10. Februar 1907. 36. Vorstellung im Abonnement D. Martha oder: der Markt zu Nichmond. 9 1 in 4 Abteilungen, teilweiſe nach dem Plaue von St. Georges von Frledrſch. Muſtk von Friedrich v. Flotow. Regiſſeur: Eugen Gebrath.— Dirigent: Ca illo Hildebrand. Kaſſeneröſſug. 6 uhr. Anf. ½7 uhr. Ende nach 9 uhr. Nach der 2. Abteilung ſindet eine größere Pauſe ſtatt. Erhöhte Eintrittspreiſe. Montag, den 11. Februar 1907. Vormittags ½11 Uhr. Bei aufgehobenem Abonnement.(Vorrecht.) Sneeuittehen und die ſieben Zwerge. Eine Komödie für Kinder in 5 Bildern, nach dem Märchen bearbeitet von L. A Görner. Mliſik von Hetſch. Neu einſtudiert von Karl Neumann⸗Hoditz, Dirigent: Karl Erwin Huth. Erſtes Bild. Der Zauberſpiegel.— Das Hoffeſt. Zweites Bild. Bei den Zwergen.— Der Traum. Drittes Bild. Die Bäuerin.— Die Johannisnacht im Walde Biertes Bild. Was ſich der Hoferzählt.— Die Obſthändlerin. Fünftes Bild. Sneewittchen's Erlöſung.— Ihre Brautfahrt. —::¹ͥZ⁴fAAA ͥ F ͤͤ ͤ ͤ-ꝰ Kaſſeneröffnung 10 Uhr. Anf 10½ Uhr. Ende geg. 1 Utr. Nach dem 3. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Eintrittspreiſe. Neues Theater im Roſengarten. Sountag, den 10. Februar 1907. Zum erſten Male: Olympiſche Spiele. Detektipſchwank in 3 Akten von Curt Kraatz und Max Neal. In Scene geſetzt von Emil Hecht. Kaſſeneröſſng. 7 uhr. Anfang 7½ Uhr. Ende 95¼ Nach dem 2. Akt ſindet eine größere Pauſe ſtatt. Neues Theater⸗Eintrittspreiſe. Am Gro h. Boftheater. Bientag 11. Februae 190 7. 34. Borſt. im Abonnem. C. Robert und gertram. Aufang 7 ithr. Nalrana an Ffiaarieterine Neu ausgestellt! Belagerung von Paris. Sturm auf Champigny. 68980 — lüglhen seönnet!- Uhr. Gr. 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Orchester-Variationen über„Freut Euch des Lebeus“„Daleroze 8. E' Boettge- Konzert in dbr Mannemer Jabilkums-Ausstellung, Melodram', Roman- tisch-grotesk-historisches Ekentid im Ausstellungsstil! 0 Bieberseppl 4. Allgemeiner Singsang No. I. — 11 Minuten Pause 5. Triplophon-Vorträge(Autnahmen der deutschen Grammo⸗ phon-Gesellschaft Berlin und begleitet von der Kapelle. Cenbal-Theatet Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Porstellungen Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen 6. Hemrich der Sanfte ale Virmos a 5 Kinemstograph) von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr Fon. 3 in Uhr pon—11 Uhr baune, Gieskanne und Trichter Schreiner H 1, 14. täglich. täglich. täglich. täglich. täglich. tüglich. tüglich. täglich. 5 Singsang Nr. 2 ——— 5 8. Einziges Gastspiel der ersten oberbay riscb. Stadlgeschfohtl. Geslnet: 11 2 Geöfknet; 85 10 91 Singspiel-Oesellschaft„D' Defregger mit Museum 11—1 und—4 Uhr 11—1 und—4 Uhr—Iund—4 Uhr mren Fational-Instrumenten von Dem 7 ö 0 Sehwarzwald— 11 Minuten Pause Kaiser- 5 panbdrama Berner Oberland Berner Oberland Berner Oberland Berner Oberland Berner Oberland Berner Oberland Berner Oberland und e sport 9.„Kirmess“, ländliche Szene Pofelits 18——— 0. Die lustigen Musikanten von Altrip Lehmitz. 54 Erstürmung der Erstürmung der Erstürmung der Erstürmung der Erstürmung der Erstürmung der Erstürmung der Erstürmubg der 11. Allgemeiner Sings ng Nr. 8 norama Spicherer Höhen Spicherer Höhen Spieherer Höhen. Spicherer Höhen. Spieherer Höhen, Spieherer Höhen. Spicherer Höhen. Spicherer Höhen 12 Uff'r Heemfa vt mit'm Seckemer Schmuhl- Schbar-Bähn'!(Hintermezzo aus Artilleria- W Aie 0 Boettge. Hekelne Muskenbell 5 85 5 18— Kasseneröffnung abends—8 Unr. Vorträge ete. u Apolle Saal. Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. U 1 1 Eintrittspreise: Tageskarte 50 Pfg., Dutzendkarten 5 Mk. Kartenferkaut in den durch Plakate kenntlich ge- machten Vorverkaufsstellen, im Verkehrsbureau(Kaufhaus), beim Poxtier im Rosengarten und an der Abendkasse. Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person Über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg. zu lösen. 30000/188 Kopfbedeckungen und Programme sind zusammen für 10 Pfg. am Stal-Einging zu haben. fiosengarten Mannheim Faſtnucht⸗Dienstag en 42. Febr. 190, abends halb 9 Ahr. Großer ſtädtiſcher Masken Ball Alle Säle geöffnet. Zwei Ballorcheſter. Die Kapelle des 2. Bad. Grenadier⸗Reg. Kaiſer Wilhelm 1 No. 110, Leitung: Max Vollmer, und die Kapelle Petermann, Leitung: Ludwig Becker. Maslien⸗PVrämiierung Geld-Preise für die ſchönſten und originellſten Masten(Damen, Herren, Gruppen) im Geſamtbetrag von 1500 Mart. Preiſe der Eintrittskarten: Im Vorverkanf Mk..—, an der Abendkaſſe Mk..—. Einlaßkarke 10 Pfu, Garderove 20 Pfg. Eintritt nur im Masken⸗Noſtüm(auch Domino) oder im Ball⸗Anzug(Herren: Frack) mit Maskenabzeichen geſtaltet Maskenabzeichen(Kopfbedeckungen) ſind in der Wandelhalle käuflich zu haben. Kleine und große Roſenlauben werden an Inhaber von Eintrittskarten abgegeben zu 25 und 40 Mk. Vorausbeſtellungen(Vormerkungen) auf ſolche Lauben ſind ſchriftlichmittels Beſtellkarte an den Hausverwalter im Roſſeugarten zu richten. Beſtell arten ſind ebendg erbältlich. Die Vormeregebühr beträgt für kleine Sauben 5 Mk., für große 10 Mr. Vorverkauf in den durch Plakate kenntlich gewachten Vorverkaufsſtellen, im Verkehrsbureau(Kaufhaus), ſowie beim Portier im Rojengarten. Rauchen nur im Tagesreſtaurant u. Bierkeller Werfen mit Papierſchlangen, Confetti und ſonſtigen Gegenſänden, ſowſe das Mitbringen von lebenden Tieren jeder Art verboten. Herren⸗ und Damenmaskengarderobe nebſt Friſier⸗ räumen, Blumenverkauf und Photograph im Hauſe. Kontrolle: Die Eimtrittskarten ſind aufzubewahren und dem Aufſichtsperſonal auf Verlangen vorzuzei en. Von 1⸗ Uhr Nachts ab werden an Ballbeſucher, die den Roſengarten vorübergehend verlaſſen wollen, Kontre⸗ narken gegen Bezablung von Mk..— ausgegeben. Wieder⸗ eintritt iſt nur zuläſ ſig, wenn gleichzeitig mit der Kontre⸗ arke auch die Einirſttsarte vorgeieſat wird. 000% ee English Lessons Auns. Cecile Cleasby Engländerin(gepr Lehrsrin) 1% 2. III. 41682 DSlSDHOAA 3808. Scebemn enschäemen! Neues Faschings-Liederbuch 1907 enthaltend 16 der neuesten und originellsten Paschingslieder. 69144 I Expl. 10 Pfu., 30 Exnl. 4., 100 ETPI. 7 M. Buchdruckerel Schmalz& Laschenger 0 4, 17 Telephon 2824 0 4, 12 Rosengarten Mannheim —..—————————— * Sraunſheim den 8. Februar 1807. uee estaurnt„Nitoria.% 5 — — 1 0 6, 7. 0 8, 7. + feuts Sonntag, gen 10, Fsbruar, sbends 8 15% ig. 4 Arosses Elite-Konzert des bellsbten Grenadler-Guartetts. Weateit trel! 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Februar. 6 Uhr Früh⸗ meſſe. 7 Uhr heil. Meſſe. d Uor Militärgotlesdienſt mit Faſten⸗ hirtenbrief. 10 Uhr Faſtenhirtenbrief und Amt. 11 Uhr eil, Meſſe mit Faſtenhirtenbref.—3 Uhr erſte ſakramentale ——4 Uhr zweite ſakramemale Betſtunde mit egen. Montag, 11. und Dienstag, 12. Februar. 10 Uln Amt mit Segen.—3 Uhr erſte und—4 Uhr zweite ſakram, Betſtunde mit Segen. 1 Untere kath, Pfarrei, Sonntag, 10 Febr. 6 Uhr Früh eſſe, 7 Unt 91, eſſe. d Uer Singmeſſe mit erz⸗ biſchöffl. Hirtenbrief. 0 Uer Amt mit erzb ſchöfflichem 11 Uhr heil. Meſſe mit erzbiſchöff. Hirten⸗ ief. Von nachmittags Uhr bis abends 6 Uhr iſt Bei⸗ ſtund vor dem Allerheiligſten. Am Schluſſe der letz en Beiſtunde um s Uhr iſt Verſammlung der Frauen ongregation. Am Montag und Dienstag jewerls von 2 bis 6 Uhr iſt Andacht vor ausgeſetzt. Allerheiligſten. Kathol, Bürgerhoſp tal, Sonntag, den 10. Jebruar. 739 Uhr Singmeſſe mit Hirtenſchreiben. 10 Uhr Gottesvienſt für die Schüler der Mittel chulen. Der Nachmittagsgottesdienſt fällt heute aus. Herz⸗Jeſu⸗eirche. Sonntag, den 10. Februar. Beicht⸗ gelegenheſt von morgens 6 Uhr an. 7 Uh Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe und Verleſong des erzbiſchöfl. Fa uenhirten⸗ briefes. 10 Uhr Verleſung des erzbiſchöfl. Faſtenhirtenbriefes un? Amt. 11 Uhr hl. Meſſe und Verleſung des erzbiſchöfl. Faſtenhirtenbriefes. ½3 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Wohlgelegen. Sonntag, 10. Februar. 9 Uhr hl. Meſſe und Verleſung des erzbiſchöfl. Faſtenhirtenbriefes, Hl. Geiſt⸗Kerche. Sonntag, 10. Februar. 6 Uhr Frühmeſſe. Beicht. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe erzbiſchöfl. Hirtenbrief 1I. ½10 Uhr erzbiſchöfl. Hirtenbrief und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe und Hirtenbrief 1. Nachm. 2 bis 3 Uhnr Betſtunde. Liebfrauenkirche. Sonntag, 10. Februar. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit. 7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Sing⸗ meſſe und Verleſen des Faſtenhirtenbriefes. ½10 Uhr Amt und Perleſen des Fa enhirtenbriefes. 11 Uhr hl. Meſſe und Verleſen des Faſtenhirtenbriefes.—3.r Betſtunde vor ausgeſetztem Allerheiligſten. S. Znefsturatie, Sindeuhof. Sonntag, 10. Febr. ½7 Ubhr Frühmeſſe. 8 Uhr hl.„ ſſe mit Veileſung des %2 Uhr Chriſtenlehre. 2 Uhr Herz⸗ ſeſu⸗Andacht. (Alt) Katholiſche Gemeinde. (Schloßtirche.) Sonntag, den 10. Februat 1907, orgens 10 Uhr: Deutſcher Amt mit Predigt, Herr Stadtpalrer Cyrinian.— 1½ Uhr: Ehriſtenlehre. Danksagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnaßme bei der aeen unſeres unvergeßlichen Gatten und Vaters, Herrn Mathias Haftian, Zupfihrer, ſagen wir insbeſondere den hieſigen und auswirtigen ſowie für die Blumenſpenven unſeren innigſten nk, Die trauernden Hinterbliebenen: Annga Baſtian und Kinder. Mannheim, den 9. Februar 1907. 1888 Sassensfeig oeler Kb eeeee Mannheim 58 N 15— Euche für weinen Sohn ver 1. März d. J. Penſion in beſſerer jüs. Fa nie. Offerten mit Preibangabe und Auigabe von Refeienz erbitte unter Nr. F. 202. an die Erped. Haaſenſtein & Bogler.G. 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Als der Oberſt die verworrene Kunde von all den ſchnurrigen Ereigniſſen, die ſich in der Heinen Welt Huttenbergs abgeſpielt haben ſollten, empfing, ſchnallte er kopfſchüttelnd den Säbel um und ging geradeswegs zum Bürgermeiſter, zu dem er in einem beinah freundſchaft⸗ lichen Verhältnis ſtand. In reſpektvoller Entfernung folgte ihm, was in ſeiner Nähe gerade mobil war, und das war ein ganz erkleckliches Trüpplein aller Altersſtufen, ſo daß vor dem Rathauſe nunmehr ein richtiger Auflauf entſtand, und die Polizeidiener Not hatten, den Wagenverkehr auf dem ſonſt ſo ſtillen, friedlichen Platze zu ermöglichen. Es war aber auch ein geradezu weltgeſchichtlicher Moment für die Huttenberger, und die mit poetiſchem Schwung begabten unter ihnen ließen in ihren Reden die„eiſernen Schickſalswürfel klirren“, oder gaben vor, die„Atemziige Klio's“ zu hören, was um ſo tie⸗ feren Eindruck hervorrief, je weniger von ihren andächtigen Zuhörern jemals etwas von dieſem Blauſtrumpf der Welt⸗ hiſtorie gehört hatten III. Der Anſtifter dieſes alle Gemüter ſo erregenden Unheils, ſaß währenddeſſen in ſeinem Privatkontor, rauchte die beſte Importe, die er im Vorrat hatte und malte ſich dabei ſchmun⸗ zelnd aus, wie man„drinnen“ in Huttenberg jetzt überall die Köpfe zuſammenſteckte und auf den„Kerl“ ſchimpfte, der ſich wieder einmal klüger gezeigt habe, als der ganze hochwohlweiſe Rat der lieben Stadt Huttenberg zuſammen genommen. Aus den ſich häufenden telephoniſchen Anfragen von Kaufleuten und Gaſtwirten hatte er erfahren, wie ſchnell die Geſchichte ſeines Schloßerwerbs Verbreitung gefunden hatte. Zuletzt hatte er die Klingel abſtellen müſſen, um den ſtereotypen Aus⸗ kunftsbitten zu entgehen. Nun wartete er ſchon eine ziemliche Weile darauf, zu Tiſch gerufen zu werden, wo er ſeinem Leib⸗ gericht, den Thüringer„Hütes“ heute alle Ehre antun wollte. Endlich klopfte es an die Türe. Aber ſtatt Hilderoſes lächeln⸗ dem Antlitz zeigte ſich Emiliens breites gelbes Kalmücken⸗ geſicht in der Türſpalte, und ihre breite Stimme begann eine diemliche Litanei, um den geſtrengen Hausherrn hinüber⸗ zubitten. „Ich komme!“ ſchrie er ſie an, als ſie kaum die Hälfte ihres Wortgefüges über die Lippen gebracht hatte, und zwiſchen den Zähnen murmelte er ihr noch eine„dämliche Sabbertrine!“ nach. Er konnte dieſe Art, die Wörter„wie Leim lang zu ziehen“, nicht ausſtehen, und Karline wußte das ſo gut wie Hilderoſe. Letztere ſtand am Büfett des Speiſezimmers, mit dem Kücken gegen die Tür, und ſuchte anſcheinend nach einem ver⸗ geſſenen Tafelgerät. Erſt als er an ſeinem gewohnten Platze ſaß, wandte ſie ihm endlich das Geſicht zu. Aber das heitere Lächeln, das ſonſt wie glitzernder Sonnenſchein darüber huſchte, und die ſchönen Züge ſo köſtlich belebte, wollte ſich heute nicht einſtellen. Ernſt wie eine verärgerte Gonvernante ſah ſie ihn an, und ihren Tiſcharuß ſprach ſie mit einer Gemeſſenheit. als habe ſie als ſolche ſoeben ihre Kündigung erhalten. Mit einem ſtummen Kopfſchütteln, das ſein mangelndel Begriffsvermögen dieſer Haltung eines Menſchen gegenüber nusdrücken ſollte, der doch in ſpäteſtens einer Viertelſtunde die leckerſten Klöße der Welt auf den Teller bekam, begann er ſeine Suppe zu löffeln. 5 „Sag' mal, Hilderoſe, biſt Du krank?“ brach er endlich das Schweigen, als er ſeinen Teller geleert hatte. Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu „Nein Onkel!“ entgegnete ſie dann ruhig. „Na, das möcht' ich mir auch ausgebeten haben! Wir nämlich aus, heute nachmittag. Ich habe Schloß Hutten⸗ g gekauft und will mir den Park ein bißchen anſehn!“ „Ich kann unmöglich mitfahren, Onkel!“ „Ja, weshalb denn nicht?“ 1 50 0. krank bin!“ „Was iſt das für Unſinn! Erſt biſt Du nicht krank, und benn biſt Du doch krank: was ſoll 55 das vorftellens⸗ „Du haſt mich doch ſelbſt für krank ausgeben laſſen“, er⸗ Hörte ſie, mitleidslos wie ein junger Staatsanwalt, der ſein Dpfer in der Falle hat. Onkel Heinrich wurde denn auch ob Reſer unvermuteten Klarlegung ſeiner heimlichen Anord⸗ oder weiter verpachten wollen.“ nungen von heute vormittag für eine Weile ſprachlos. Endlſch ſagte er, ſich zur Gleichgültigkeit zwingend:„Deswegen brauchſt Du durchaus nicht zu Hauſe zu bleiben!“ „Ich möchte aber Herrn Leutnant Mühlſtedt nicht unnötig beleidigen“, entgegnete ſie feſt. „Dieſer Herr Leutnant ſoll mir geſtohlen bleiben!“ rief er, ſeine Ruhe verlierend.„Der geht uns gar nichts an!“ „Er war aber geſtern ſo artig und aufmerkſam mir gegen⸗ über, daß ich ihn heute nicht ſo taktlos verletzen darf.“ »„Nun das haſt Du mir ja ausgezeichnet gegeben!“ höhnte er.„Aber glaub' nur nicht, daß Du mir auf meine alten Tage noch Kunſtſtücke beibringen kannſt, wie einem Tanzbären! Ich weiß, was ich tue und laſſe..“ 5 Onkel“, ſagte ſie einlenkend,„wer redet denn von „Ach was! den Zauber kenn' ich ſchon: ins Geſicht wirſt Du mirs nicht ſagen, daß Du mich nach Deiner Lauſanner Verzimperung für einen alten Pappſtoffel hältſt“, grollte er, und da Karoline juſt mit dem Fiſch in der Tür erſchien und er ganz notwendig noch eine Ableitung des in ihm kochenden Aergers brauchte, ging er dieſer ſogleich mit der polternden Frage unter die Augen, wie ſie ſich habe unterſtehen können, gegen ſein ausdrückliches Verbot zu handeln und ſeiner Nichte einzublaſen, wer heute vormittag zu ihr gewollt habe. „Na, das iſt denn aber doch... fing da Karoline an und ſetzte die Fiſchſchüſſel mit einem ausreichend hörbaren Nachdruck auf den Serviertiſch. Hilderoſe unterbrach ſie jedoch durch eine beſchwichtigende Handbewegung. ich habe den Herrn Leutnant ſelber kommen ſehen“, kon⸗ ſtatierte ſie.„Und da er Roſen in der Hand kug „Bringen Ste die Roſen rein, Karline!“ rief Hagemann berdrießlich, und als ſie hinaus war, ſagte er zu Hilderoſe, offenbar nun ganz und gar erboſt:„Ich will Dir Dein Eigen⸗ tum nicht länger ſtreitig machen!“ Hatte er nun dieſes„Eigentum“ wirklich ſo ſpöttiſch be⸗ tont, oder war es Hilderoſe in ihrer Erregung nur ſo er⸗ ſchienen, genug, ſie erwiderte, mit den aufſteigenden Tränen kämpfend trotzig: „Du haſt nicht nötig, mich daran zu erinnern, daß ich ein armes Mädchen bin. Ich hätte es auch ſo nicht vergeſſen, wie⸗ viel Dank ich Dir ſchulde!“ 2 „Schockſchwerebrett, wer hat denn davon etwas geſagt?“ ſchrie er und ſchob den kaum zerlegten Fiſch berſeite. Aber nun kam Karoline und ſtellte die Roſen des Leutnants auf en Tiſch, ihm gerade vor die Naſe, und er mußte ſchweigen. Das Mahl verlief von da ab völlig lautlos. Bei den Trap⸗ piſten konnte es nicht ſtiller zugehen. Dabei fanden natürlich die Thüringer„Hütes“ nicht die ihnen gebührende Würdigung, obwohl ſie nicht im geringſten klitſchig waren. Der alte Herr ſtocherte mit ſeiner Gabel darin herum, als ſei ſeine gute Laune mit hineingebacken, und er müſſe ſie um Jeden Preis wiederfinden; und Hilderoſe legte ſchon nach den erſten Biſſen ihr Beſteck wieder auf das Meſſerbänkchen, weil ihr eine heiße Webmut die Kehle zuſchnürte. In dieſe ſtimmungsvolle Situation hinein klang plötzlich das Klarinettenorgan der holden Emilie:„Der Herr Bürger⸗ meiſter möchten den Herrn Hagemann ſprechen, wenn der Herr Hegemann Zeit hätten. Wenn der Herr Hagemann aber keine Zeit hätten, dann kämen der Herr Bür „Kreuzmillionenhimmeldonnerwetter, halten Sie Ihr Kleiſtermaul, gräßliches Frauenzimmer!“ ſchnaubte der Alte ſie an und ſprang von ſeinem Stuhle auf.„Führen Sie den Herrn in mein Privatkontor]“ Als Karoline mit dem Nachtiſch kam, fand ſie das Speiſe⸗ zimmer leer. Onkel wie Nichte, ſogar die Roſen des Herrn Leutnants, hatten ſich auf Franzöſiſch empfohlen. Nur die Schiiſſel mit dem Thüringer Nationalgericht behauptete ſieg⸗ reich das Feld. Im Privotkontor hatte nach einer kurzen, höflichen Be⸗ grüßung der Bürgermeiſter das Wort genommen. „Ohne Umſchweife, verehrter Herr Hagemann“, ſagte er, den Ton abſichtlich etwas wärmer wählend, als ihm eigentlich ums Herz war,„ich bin gekommen, um die Bedingungen zu er⸗ fahren, unter denen Sie uns Schloß Cutter — bverkaufen, 1 5 5 berein: ſtrahl a belter ur Als ſich Madame Saulnisres am andern Morgen um zehn Uhr das Frühſtück bringen ließ, überreichte ihr der Kellner gleich⸗ zeitig auf ſilbernem Tablett einen Brief. Sie riß ihn haſtig auf und las Geehrte Frau! Alle Achtung vor Ihnen und Ihrem ſchönen Fräulein Tochter! Sie verſtehen es beide ausgezeichnet, die Gefühle in verſtändiger Weiſe zu lenken und werden mit dieſer außerordentlicher Begabuͤng ſicher noch das Glück Ihrer Tochter begründen. Ich gebe Ihnen meinen Segen dazu und habe mir erlaubt, in Erinnerung an ſchöne Stunden und als kleines Angebinde für die gewiß baldige Heirat Ihrer Tochter einen Scheck über hunderttauſend Francs beizu⸗ fügen. Mein Neffe John hat ſich auf meinen Rat entſchloſſen, ſeine Stellung bei der Northern Pacific Railway aufzugeben und mit einem Anfangsgehalt von zwanzigtauſend Dollars in den Zuckertruſt einzutreten. Er läßt ſich Ihnen beiden beſtens em⸗ pfehlen, ebenſo wie Ihr reſpektvoll ergebener Samuel P. Milman. Madame Saulniéres zerknitterte wütend den Brief, eilte an das Fenſter und zog den Vorhang zurück. Dort dehnte ſich dis tiefblaue Meer, und auf ſeiner in der Sonne glitzernden glatten Fläche unterſchied ihr ſcharfes Auge ganz in der Ferne die racch und raſcher entſchwindende„California“ Milmans. Es ward ihr dunkel vor den Augen, ſie ſchwankte und ſank mit berzerrter Miene auf einen Seſſel nieder. Dann aber bückte ſie ſich raſch, um aus dem zerknüllten Papier den wertvollen Scheck und ſorgfältig geglättet in ihrer Schatulle zu ver⸗ chließen. Der erste Freſer. Von Roda Roda. Nachdruck verboten. Eines Tages, als Daiſy, meine Tochter, bei ihrer franzöſiſchen Leherin war, erſcholl die Flurglocke, und der Briefträger brachte mir die Poſt. Nicht eben viel: fünf Geſchäftsbriefe, drei Zeitungen, die unvermeidlichen Druckſachen— und endlich auch etwas Intreſ⸗ ſantes: einen Brief meines Freundes. Und dieſer letzte— roſafarbene? Der iſt für Daiſy.— Jedenfalls von Mizzi Scherr oder Fräulein Kerndl.— Ich legte ihn gleichgültig beiſeite.— Zwei Sekunden darauf griff ich wieder nach ihm und beſah den Poſtſtempe:: Ah, ein Olisbrie) Die Schrift. ſchreiben ſo ihre Freundinnen?— Nein!— Und roſafarben.— Dann der Gedanke, ſtat einer grünen eine rote Marke zu verwenden, um den Anſchein zu erwecken, als komme der Brief von auswärts.. Und ſolche Briete bekommt ſie alle Tage. Erſt geſtern.. und vorgeſtern au). Von Klara Meixner, wie ſie ſagt; einem bildhübſchen Mädchen übrigenn. Aber die Schrift... Koſte es was es wolle— ich öffne den Brief. Und da las ich voller Schauder: Königin mein's Herzens! „Ich habe Dir ſo viel zu agen, holder Engel, daß ich Dich bitte, an der Ecke der Floragaſſe 74 erſcheinen, wenn Dich nicht gewiſſe Argusaugen unentrinnbar feſthalten. O Geljebte, wie zit⸗ teve ich dem Augenblick entgegen! O Geliebte, könnte ich Vich mit mneinen ſtarken Armen mein Leben lang feſthalten! Dich mit die zen meinen Eiſenarmen gegen eine Welt ſchützen..“ Der junge Herr hatte offenbar im Turnen ein Eins. „Ich hoffe beſtimmt, in Deine ſchwarzen Sterne blicken z können— oder haſt Du etwa Zeichenſtunde? Jedenfalls warte ich bis vier Uhr. Hoffentlich erwiſcht Dein Vater den Brief nicht, das wäre ſehr unangenehm für Dich, lichtumfloſſene Huldgeſtalt. Sei tauſendmal gegrüßt von Deinem bis zum Grabe treuen Ottokar Hartwig.“ „P. S. Laſſe Dich durch kein Hindernis abhalten, Krone aller Frauen. Unſere Liebe muß es beſiegen, und zu den Sternen kommt man nicht auf einmal— man wäre denn ein Unſterblicher. O..“ Die Schlußwendung verblüffte mich ſehr.„Einer von uns iſt entſchieden unklar im Kopf— er oder ich,“ dachte ich mir. Und meine Eitelkeit riet auf den andern. 5 Nun begriff ich Daiſys Erröten, als ich am Morgen geſagt Hatte:„Du kannſt nicht immer bei Papa bleiben.“ 5 Mädel und hat ſchon ihre Liebſchaft. Ehe ich noch recht einig mit mir war, Der Fratz! Sollte man es glauben? Ein vierzehnjähriges ner Wimper z Sie lachte. 5„„„ „Nun, das kannſt Du doch weit ungenkerter veklangen, „Ich habe heute einen Brief betommen... Der Brief urſprünglich nicht für mich beſtimmt geweſen.“ 7 Sie erblaßte und rutſchte unruhig auf ihrem Seſſel bin u 5 „Meine Tochter, ich hätte nie von Dir gedacht, daß Du mit ſolch einem dummen Jungen. „Papa, Papa,“ rief ſie und ſchluchzte auf,„ich liebe ihn furcht—bar!“ 11 8 „Wer wird ſo kindiſch ſein, Mädel? Wie kannſt Du vor Papa Heimlichkeiten haben und ihm ſolchen Verdruß bereiten??“Te AUnd nun ſprach ich ihr ſo ins Gewiſſen, daß ſie ſich ganz klein und zerknirſcht fühlte. Ich ſtellte ihr vor, wie lächerlich und kindiſch ihre Streiche ſeien. Sie ſah ihr Unrecht ein und verſprach, ihr „Gefühl“ zu bekämpfen. „Für diesmal will ich Dir vezzeihen und den Unſinn vergeſſ fährſt Du zu Tante Eliſe, und von dort. wir wo ſehen.“ 5 „Bitte von dort zu Dir, Papa,“ bat ſie. Nach einer Weile, ganz leiſe und zögernd, ſprach ſie weiter: „Wenn ich mirs nun ſchon aus dem Kopf ſchlagen ſoll, dann, geh Du ſtatt meiner in die Floragaſſe und ſag ihm in meinem Namen, daß ich ihm huhuhn entſage blutende Herzens.“ 1 „Kind, rede nicht ſo ſchrecklich, Du deklamierſt ja eine förmlich Ritterballade.“„ Daiſy ſchaute mich vorwurfsvoll an.„ „Papa, mit mir brauchſt Du keinen Spaß zu machen⸗ „Da ſei Gott vor, Daiſyl“ 8„„„ „Und, Papa, Dein Wort darauf, daß Du Ottokar ganz ernſt⸗ haft behandeln wirſt— ganz ernſthaft und ohne Spott.“ Mein Herz, eine ſo ernſte Sache 55 „Du biſt wirklich ſchlecht, Papa!“ rief ſie empört. Gedemütigt gab ich mein Manneswort darauf, daß ich Ottokar mit ganzem Ernſt aufklären wolle und ſchickte meine unglückliche Tochter auf ihr Zimmer. ö Endlich ſchlug es dreiviertel vier Uhr. Daiſy ſchwebte herein und brachte ein Päckchen. „Hier Papa, ſind ſeine Briefe.. bitte ihn auch um me Und es iſt Zeit.“ 5 Dann verſchwand ſie weinend. Ich nahm das Päckchen, es war mit einem Pfund Siegellg verklebt. Offenbar hielt ſie keine großen Stücke auf meine D kretion— ſehr mit Recht nach dem Ereignis von deute morgen Nun, es wäre ja ganz intereſſant, zu erfahren, was Ottok Hartwig der„Krone aller Frauen“ geſchrieben— ich glaube, daß er ſie im letzten Briefe ſo genannt hat. Es wäre vielleicht ſog ſehr unterhaltend— wenn nur nicht gerade meine Tochter die er wähnte Kopfbedeckung wäre. 5**.* 8 „Ich trat auf die Gaſſe. Ein eiſiger Nord pfiff mir durch den Pelz in den Rücken. 8 5 An der Ecke der Floragaſſe ſah ich ihn ſtehen. So hatte ich mir ihn gerade vorgeſtellt. Ein ſchlanker, ſchöner Junge. Gegen den Geſchmack der beiden Beteiligten ließ ſich nichts einwenden. Er kannte mich offenbar, mußte mich wenigſtens oft genug an Daiſys Seite geſehen haben. Ich zündete mir eine Zigarre an und ging und kam wieder, blieb ſtehen und verſchwand— um m an ſeiner Angſt, daß ich das Stelldichein ſtören würde, zu weiden Endlich zog ich den Hut und fragte:„Habe ich das Vergnü mit Herrn Ottokar Hartwig?“ Er erblaßte. Scharf, der Junge verdients, fuhr ich fort:„Ich komme in A Tochter Daiſy.“ „D—— 3 8 5 „Laſſen Sie mich ausreden, Herr Hartwig.— Doch es iſt kalt, treten wir hier gegenüber in die Konditorei.“„„ Er folgte mir willenlos. Ich ließ den Kaffee in eine Ecke bringen und ſah mit Vergnügen, wie er an dem Backwerk würgre. „Ich hoffe, wir verſtändigen uns leicht.— Sie haben ein ſehr Intereſſe für meine Tochter gezeigt. 55 95 „Gewiß, gewiß. Ich weiß, was Sie ſagen wollen, aber Si⸗ 9 mir doch zugeben, daß Ihre junge Liebe ſehr ausſi 8. los iſt.“„„„ „Dh.„ ſprach er,„wenn nur die Liebe feſt und 7J7%%%%%%%%%%%ſ Jawohl, ende — — l upunehsd a5b5d bnl 420u gsgodnsmumogng ubüneg *G 0 usdief“ zbin af ua de eeeg nenc 210 eeee weeee eeeebe e eiheeeee ee wee eeeeh e ee e ee beehee iee ee ee eeee e weee we eee eeeeeeeeee CCCCCCCC eneeeeee eeeeeeee eeee eeee en bungndegz Seeeeeee ee eme eceg e eeneen deeeenbhnepe en eeedeeenceene eeceee eeegz 20 obuch 1e g0 1„ actaad n08 Ape p 63 „E unpaeunueee een“ 1 Cusiogzg pnapgg) 1 40 eicd neg anenegozg isnaleun (Abiol Bunffehnaog) een we d eeeee worotc ssfoaene e eee dee enee ee e ee ute een eeee dun ͤ pane Alanzoacz ureh unz qusqiz ee euneg gnoc dhe ehun dacge ee eu gun guahn sochog use die edguemed ue enoge eig ud eeee len e e gun cgigeuec Seguebuvjog zlog ⸗Uld douleg ne sogusgegtaee biudat uſe sgandt ge leg uefjozf 8 nie Bungdgſpc aeg uoggech udzuupgegun wou uict Aueleid uog qundz uie pn uv 0 Bun unu gun usgeſuv gunzb 106 aog wogef d de een uuv uec Inozsjedz abau go uef ae beeene leet eneenc gnm h eute ne inen uszuvgeg ucc e ane elec augo ubi aune ans usbez ne sploz eig inv guvch dig mu vl eſpnvig 4 uegeb ne gomee ufe aneeee ee eg gun uebof ne neu gun og une cen b utgr Jen ss aoge eiſig zoct 80 JSnvuig fjezu uezzo usbopluss udg ebupag gun uoegoc usbunf uteg ur ua not ene da ge gat gun— uv ei eeurrg un eeeeee ee noch uſe Aen erſ gun Pos nesung un zebuphznvacß aeshdang use of moz va gogg de aeeeee eee ween ee eche be eee en Jg̃0n ge zah on gun zonog ubren zand dqunß utacht un onsaz zhl zulee Zenabee aeuue un ceugeeen eueeene iete er wee en e en eece e ece lee icht e aegungz ule se avat acgis lend udegec wonct un Saeguv Tca se de en enen ehe ig danppe Sg de aog Suendee uegee beee eun ee en ben nee e dee nch zemef gezun useuugz uolſpvaunv ail ang inten oi e eeeee dch usef ul olwgß 81o uengvs uher unu zog an uteae eine e ie eg moölbaof s18 IBun zepsogusqeg use aog zaupenoß gun zaepoaeh Jepieqaveoß utehb dog ſeendne ae nd n ecönzz ue unu zwan sve gun uegeſqeß avar dgogh zbuvagoß on ushphrate(pn ad0 eeeee ee eeen eee e e eenen eeenvung Nagefat a 40 gonf o aun zcnu ss gung 49 logo uebol bunuggl ee ee en e ee en Aat ag un biaincplun euvb denn 10 ee eheee eccee leeee cht e euncueegeu uee wee eeene wee eeee pen 501 g1un; Uteagt deqn ze0%% neve Bnesgonog svog gun auch: on oien daapbfesegvz ute ene eee ennneegun dog gun mohnheg Auol siq; uvß oipvag gon nog goaeeiic iuch Sig efeqttaß gun obun a e ee eent eeeen e eieedeee ace gun gajſpc gurf aν anz oic a orpnag ueqog ne usſpoacdleß 0liS onuſe euc Inv urgt ui aopaez aog ahvat onou ginv gun uee ebenne ee dee eeet eeeeen eene bicpnlur aure d e eeee e e ht en ae egteg buis gun nueenz uenog ueune un eieeg ben iez ee ee uw aozenc e be eelt e ee de eß Leeinvbgehbinv buguun euvd curscpagvar 10 e eeeui une ne enee ee e ehubogap Uteg en eee ee e et eeeee ecet eeeeg eeee g A e wee ee eee ebat uolpf Jueroaag Uoszlahe me jgoat sva anog olaeen gun uepcrgebqo i aefulh napnae an uiceg aoß Sene“ Sebica ue angd a0 inog e ee aeeee ee eeeg ne ne eeſi a un uaßof ne Sechnezech Sopijeundag gvate Uiaguvut eeee ee deee eeee eeeeeg ute anog acd ne Selosgie aatutig aneg ite pif dguda gun szagn Want⸗ Sun eogocß% znd Invuig neinſe zvoc eid ieg en eee aeg ge eeeez eie ur giq uch% uuubn obvc prae ee eeteeee ee eeeen bee eee 0 Aaee le eee eeeee enenehen ie eedne o „I aele ne ee eeen eee zee wee eeeeee een e ce bpn ee due „luubueboc uoc Zegeid jum zule pon nee vae e eeee ee lebneg Beisenlo oppg % a0 ehe eee ben ee eie en beh eee er Lueeneeh eeeeheen n eee pru l gun usunegoßz ongu uueg eenee een ee ee aeteeic ee bang ubeee en e aeeune e oljv sun iſ uudcz“ „viag Iqv aeng ueundcß usuls piu ei ogeß uogng qun jacgz uen een wedceg bou uelnvgasg%% Jgoſe 450 Baeoguapinch goſe p get Anm uslvj us2542 pun loqn ſea gape astgebuieg ee be eee e lanjvc mcag 487tel Aegz a0 bun öeg nee e ee eepc“ eeubebpiue atvz Bupz ag ae nee eh bee e uvſeg 145 210 20⁰ „„s„ uedueen ueuseg zezun uepoa eis“ reileutaebangz a0 cueuhvun bvn! 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Dieſer Ort war nämlich ein Warenhaus geringerer Güte, ein Namſchbazar, ſchmutzig, dumpf und übelriechend.. Aber man kaufte billig hier, und wer ſich darauf verſtand, wählte und wühlte ſich Sachen heraus, die bei einem Spezjialfſten das Dreifache Loſteten. „Auch Einkäufe machen?“ Jaſſie ich endlich die Profeſſorin empor, ihr Geldtäſchchen auf dem ſtarken Embonpoint bettend. „Meine Grete ſchickt mich exera hierher! Sie will den ihrer Wünſche ausgerechnet hier geſehen haben, denn tros meines Verbotes läuft die haushälteriſche Kleine immer bierher und holt ſich ihre Nähutenſilien... Jetzt ſrre ich ſchon eine Weile umher und ſuche die Abteilung für Wiriſchafts⸗ und Küchengerätel Wiſ⸗ ſen Sie hier Beſcheid, liebe Frou Oberrechnungsrätin?“ Dieſe Anzüglichkeit kräntte die andere Dame ſichtlich. Noch einmal trat die fahle Roſenfarbe in ihr berhärmtes Geſicht. Sie zog ein ſchmales Paketchen durch ihre nicht gerade nagelneu be⸗ bandſchuhten Finger und fagte fanßt⸗z urückweiſend mit einer ſchüchtermen Schattierung von Gereizthelt „Nein, Frau Profeſſor! J be aguch nur ganz ausnahms⸗ weiſe ein bißchen Band getenfl iühr Lore. Die geſellſhaftlichen Verpflichtungen jagen ja diefs Jahr förmlich! Ihr Gretel komint doch auch aufs Koſtümſeſt vom Beamtenverein?“ „Ich glaube nicht! Sie hat die Maskeraden ſchon ſatt. Ihre Vopg hat ſich wohl ſchan eiwas Unvpergleſchliches ausgedacht? Eine junge Dichterin hat ja ihr Genſe dozu! Die Oberrechnungsrätin lächelte jetzi geſchmeichelt.„Sie ſoll auch als„Genie“ erſcheinen, das Komllee hot extra darum erſucht. Sie hat auch ſchon ein wunderpolles Gekicht zum Vortrag gemacht. Sehen Sie, wie gefällt Ihnen das Bond, Frau Profeſſor, Voll mütterlichen Stolzes öffnete ſde ihr Päckchen und zeigte ein leichtes Seidenband von türkisblauer Jarbe. Das joll an die goldene Leier gebunden werden. 90 Pfennitz das Meter!“ „Dafür hätten Sies aber 1180 bei Ropſch am Markt bekom⸗ men!“ meinte die Frau Profſeſſorin und prüfte die Qualität mit reibenden Fingern.„Solche Sachen kaufe ich immer bei Kopſch, da vertut man ſich vicht!— Aber wenn 15 bloß wüßte, wo der Wirtſchaftsſtand iſtz Ach, Fräulein, wo iſt denn der Wirk⸗ ee nd?“ e Verkäuferin der Schuhwar⸗ hob ihren hochfriſierten Kopft mrit dem in hohem Stehkragen eingepreßten Hals, und dieſen Hoheiten auhſprechend ſiel der Geſichtsausdruck aus, mit dem ſie die Zumutung zurückwies, Aufſchluß Aber ein uhr ſe ernſtehen 55 und untergeordnetes Reſſoet zu geben. Voll fürſtlicher Verachtung blickte 55 auf die älteren Frauen und jogie naferümpfend: „Hier oben nich!“ „Schneegans!“ murmelte die Profeſſorin und wandte ſich zur Treppe. o 1 0 25 Nür. weil Löra 10255 ſeidene Bli Elauft hatte. Die Gireke flickte ſich ja ihre Sachen aus zelpß ufammen, gewiß mit Mamſchmabe tal! Sie ſah auch daugch aus, 2 ſreche Göre! Der„Clou“ des Worenbauses, der Neger, der die verkauften Waren zu den Ausgabeſtelen trug, wies endlich die Profeſſorin zurecht, an den Lebensmittelſtand mit den Apfel⸗ ſinenkiſten und Bohnenſäcken vorbe) rechts von„Spielſachen und Luxucartikel Auge und Herz einer Hausfran mußien ſich hier weiten unter de n Baldachin von Hängelampen, Vogelkäfigen und Ampeln, roſa, grün und kapas per Stück drei Marf mit bronzierten Ketten. Koch⸗ töpf uden auf den Regalen, auch Porzellan, gepreßtes Glas, dick beſtaubt und Handtuchhaller Haushaltungstreppen und ſonſtige ebenſo nützliche als ſchön bnkende Gebrauchsgeräte. Oberrechnungsrätin guckte ſich berlangend um. Sie kön manches brauchen. Die dicke Profeſſorin aber trat zu einem Mädchen, das gerade einer Ar ebeiterin die gefüllte Petro⸗ leumkanne reichte, indem ſie höſhich ragte:„Noch etwas, meine Dame?“ D e ſagte:„Nee dpchr e Dam Die Profeſſorin aber forderte: mit Schauel haben,— jJapaniſch!!? Kopfſchüttelnd verabſchiedete ſich die Oberrechnungs⸗ rätin. Was wollte 1 roſeſſorm mi einer hulchen Eiuner ſo eleganten? Mon eiß ja viel als möglich a Ordnung im Hausweſau. ober dit Haümelbürſte— eine bürſte 2 niche— gehörte gerade nicht zu den unentbehrlichſten Dingeu. Ein einfacher kleiner Beſen tat es auch in der Familie Die Oberrechnungsrätin blieb mitten auf dem Markt ſtehen. Zornig erſtaunt betrachtete ſie den ſchuldlofen Brunnen, von Breltterverdachung wehmütig tropfende Eiszapfen herab⸗ hingen. Ha] Eine feingegliederte Gedankenkette entwickelte ſich in der grauen Subſtanz des Kleingehirns der Oberrechnungsrätin—, und mit der Energie einer Heldin machte ſie kehrt und eilte ſchnell hinſchlüpfenden Fußes durch die Pfützen des Marktplatzes und ſich durch das Getriebe einer verkehrsreichen Straße. Ein Meßgerladen war ihr Ziel, Wer beſchreibt aber ihr Erſchrecken, als gerade aus der Tür, an deren Pfoſten ein halbiertes Kalb ſein Hochrelief bewundern ließ, die Profeſſorin heraustrat, mit jenem behaglichen Schmunzeln auf dem Geſcht, das ſchon im Vorgenuß eines Bratens ſchwelgt. „Ah, wir treffen uns ja heute überall!“ nickte die Profeſſorin vohlwollend, forglich ihre Pakete ſchleppend.„Gruß an's Genfe! Auf Wiederſehen!“ Leiſe auf ihren Gummiſchuhen ſchritt die Oberrechnungsrätin indeſſen über die naſſen Steinfließen an den Marmortiſch des Ladens und verlangte ein Pfund 1981 85 eletten. Während die ge⸗ waltig dicke Metzgerin das Rippenſtück zerhackte, ergab ſich ein Geſpräch wie von ſelbſt. „Sie waren ja ne Ewigkeit nicht bei uns, Frau Ober⸗ rechnungsrat! Ihre werte Kundſchaſt iſt uns doch nicht untreu geworden?“ „Das nicht, meine liebe Frau Dreitritt! Aber meine Tochter hat immer ſo pikante Launen. F ſch, Geflügel, Süßes— Gott, ſo Künſtlerinnen, nicht wahr? Da wirkt in der Tat die Nahrung auf die Phantaſie!“ „Ei ja wohl!“ nickte die Dicke und zerhieb treffſicher die Mann träumt immer vom Krieg, knochen.„Denken Sie, mei 11 er ſelbſt ſchlacht hat! dann hlſo was ähnliches wie Ihrer Tochter 1997 Phantaſie!— So, ein Pfündchen Kote⸗ Si en! N. och was gefällig, Frau letter! Sehen Sie, wenig K Oberrechnungsrätin 170 „Etwas Schmalz bitte!. Die Frau Proſeſſor kauft wohl alles bei Ihnen 8 Dreitritt?“ „Ei ja!“ nickte d e Metzgerin und warf mit 12 8 Holzſpa das Schmalz auf das Pergante ipaner„Eben hat ſie mir mein ſchönſtes Roſtböff weggeſchnappt! Eine tüchtige Frau iſt das, was wahr is muß wahr bleiben! Geld haben ſie wenig, der Herr Profeſſor, du meine Güte, mer braucht nur den klenen Herren anzuſehen! Viel hat er nich in ſeim großen Koppel Aber die Profeſſorin macht noch was aus dem Haushalt! Soll einem nich fanne wenn die Grete bald einen kriegt! Ein Roftböff war onſt; nich für Profeſſors da!“ Die Oberrechnungsrätin zahlte und ging heim. Die Tochter ſaß an ihrem Schreibtiſch und„dichtete“. Beſorgt blickte die Mukter auf das hübſche, begabte Mädchen Ihre Beobachtung bezüglich der Profeſſorin behielt ſie aber in ihrem mütterlichen Buſen und führte ſie heimlich fort, II. Und dann kam eines Tages der„Schlag“. Briefträger brachte eine gedruckte Verlobungsanzeige. Der Profeſſor und ſeine Frau beehrten ſich „Du lieber Gott!“ rief Lora in aufrichtigem Bewundern,„den dummen Einfaltspi uſel ba die Grete genommen!“ „Er hat ein gutes Einkommen!“ betonte die Mutter und ſeufzte vielſagend. Bei einem Ka mit der Profeſſor Sie, meine liebe Frau O Oberre hſeungseflin die Krümelbürſte hal bei uns den Amor gemacht! Sollte man das glauben? Iſt das nicht reizend? Meine Grete iſt ja ſo haushälteriſch, ſo regſam, und ſie kann nicht ſehen, wenn beim Nachtiſch noch Brotkrümel auf dem Tiſchtuch liegen! Als ſie nun flugs das Tiſchtuch abkehrte, ehe ſie den Apfelkuchen reinholte, den ſie ſelbſt gebacken hatte, da abbürſten wollte. Na, das andere können Sie ſich denken! So zwei junge Menſchenkinder Reizend, was 7! über ihre Handarbeit. Ein Würm fraß an ihr. Sie konnte ſich ſchon denken, daß die Bürſte ganz bon ſelbſt an der Sue Ittt! Die Grete war ſo ſeine, die half In der Familie? Hal Sollten Profeffors Gäſte haben fiel die Bürſte ihr aus der Hand, gerade, als ſie bei Herrn Rieſel Die Oberrechn: mge ätin lächelte bitterſüß und beugte ſich ach! Ihre Lora dagegen, die kieß ich eber gufhängen, als ſo etzeas tun! Die hatte andere Ideal 50 ein böberes Wertmaß für die eigent Perſönlichkeit! Der Wurm aber erſtarb nicht. Er peinigte die Oberrechnungs⸗ rätin ſehr. Er forderte etwas von ihr. Lora ging inzwiſchen als Genie auf den Beamtenball und fand viel Bewunderung. Das blaue Band machte ſich brächtig an der goldenen Leier. Beſonders ein junger Unterbau⸗s Ingenieur zeigte großes Intereſſe für Leier und Band; und dann ſtellten die wachſamen Mutteraugen feſt, daß es Lorg mehrmals zum Tanze engagierte. Und da l bärt te die Rechnungsrät tin auf den Wurm. Ihr Plan war gefaßt. Holdſelig lächelnd 309 ſte den Ingenjeur in ein Geſpräch. Die waren ſo langweilig für einen allein⸗ ſtehenden auggegllen— verſteht ſich! Man fühlt fi ich einſam nakürlich! Den Sonntag 0 man In der Familie gerd— freilich!.. Entzückt nahm der Ingenſenr die Einladung zu einem einfachen Mittagsbrot„ganz wie alle Tage an. Und nun war der Wurm beſchwichtigt Während der nächſten Tage entwickelle die Rechnungsrätin nun eine fieberhafte Tätigkeit. „Frau Dreitritt,— ein Roſtbeef!“ fagie ſie, ſtolz an den Marmortiſch tretend.„Iſt es auch ſchön abgehangen? „Und öb! Ich hatte s für Profeffors reſervierk, aber da 18 jetzt Fettlebe 31 1 Ende! Die futtern ſich jetzt als eingeladenes Brautpagar 91195 den ſämtlichen Bekanntenkreis!— Noch was gefällig, Frau Sberrechnungsrätin?“ „Ein halbes Pfund Speck! Vielleicht können Sie mwlr alles zuſchicken, Frau Dreitritt. Aber bezahlen will ſch gleich jetzt! Ich habe noch nchen, Frau Obervechnungsrat! Der Burſche bringt fell ſchlüpfte Loras Mutter davon. Mit hochgerbteten eilte ſie ins Warenhaus und eint Krümelbürſte— von 15 Mittel 195 Wege finden, 0 1 5 zn 11855 Sym⸗ e baue Brücken übers Meer.— Ueberhaupt! Sie dächte an ſo etwas nicht! Ihre Kunſt ſtehe ihr höher, und die Abhängigkeit Manne ſei ein überwundener Standpunkt. „Die ſchöne Krümelbürſte empörte Lora vollends. „So ein ſpießbürgerliches Inſtrument!“ rief ſle aus.„Die aufel aus lackterter Pappe, da vergeht einem J0 alle Poeſie! 990 kannſt Du ſo etwas kaufen, Mama! Das iſt ja gegen jeden ildeten Ge ſeſchmack!“ Die Oberrechnungsrätin ſchwieg weislich. Sonniag früh kam aber Lara ganz von ſelbſt in Bewegung. Sit ordnete künſtleriſch das Speiſezimmer und deckte eigenhändig den Tiſch zit dem Läufer Creppapier, der echt Meißner Vaſe und dem Gewürzeinſatz. e goldene Leier hing ſymboliſch über dem Schreibtiſch im Wohn⸗ 1 Und der Hatlaclenene hatte ſo viel*NV ſein längſteg und reinſtes tü- tü-tü-tü- tin zü rollen, als der Gaſt eintrat. Es machte ſich ſehr familiär. Dazu der Bratenduft, die Rotweinflaſchk am Ofen u Aepfelkorb auf dem Buffet. Sehr ſamiliär. Der Gaſt rieb ſich die roten Winterhände und lobte den Harzer Sänger. Lora trat ein., mit ihren Lockenſchetteln und der roten Seidenbluſe von Ropſch. Der Gaſt küßte der Sapho die Hand. Vor innerer Bewegung brachte er kein Wort heraus. — Er hakte ſchon ſo lange— lange gewünſcht, dem ſchönen Mäd⸗ chen näher zu kreten, aber die Gelegenheit dazu war nie günſtig.— Dann lam Mama, und die Aufwärterin brachte, verwirrt von dem Glanz des Tages, die Schüſſeln. Bis dahin ging alles gut. Es ſchmeckte herrlich. Der Gaſt hatte glänzende Augen. Die Oberrechnungsrätin aber verfolgte ihren Plan. Als die Aufwärterin die Teller abnahm, erpob ſich die Haus⸗ frau, ſtellte den Aepfelkorb auf den Tiſch und wandte ſich zur Tür.— „Lora,“ ſagte ſie dabei,„bürfte eiwas die Krümel fort! Ich hole erſt noch Pfefferkuchen!“ 58 Lora, tief errötend, mußte folgen. Sie griſſ nach dem auf dem Buffet liegenden„ſpießbürgerlichen Inſtrument“ Aber wer beſchreibt ihr Entſetzen und Ergötzen Der 825 nahhm ihr das Werkzeug ab und ſagte: Nein, dieſe ſchönen Hände ſind nicht für dergleichen Arbeiten geſchaffen! Laſſen Sie Pferde, Wigeg e und glänzende Toiletten, beies Mich machen! Ach, wer überhaupt für Sde⸗ arbeiten dürfke⸗ Schwävmeriſch drückte er die japaniſche Bürſte an ſein hock⸗ klopfendes Henß; 5 Daun kam die Oberrechnungsrätin wieder und man aß be⸗ ccheiben Pfefferkuchen und Aepfel. Als aber kurz darauf die Oberrechnungsrätin Veranlaſſung halte, ſich geruckt zu„beehren“, da ſagte die Profeſſorin:„Du mein Himmel, hat ſich Lora doch einen erleiert?““ 5 Und Grete antwortete:„Er iſt 55 Ebenſo überge ⸗ ſchnappt wie das Die falsche Rechnung. Skizze von Max Hoffman n. Nachdruck verboten 55 8258 Madame Saulniéres, geborene de la Valenche, hatte ſich mit ihrer Tochter an die Riviera begeben, um, wie ſie ſich aus⸗ drückte,„endlich die Zukunft ihres Kindes ſicher zu ſtellen Denn Claire war faſt einundzwanzig Jahre alt, eine voll erblüßte blonde Schönheit, mit dem ganzen Liebreiz des Frühlings in ihrer ingendlichen Erſcheinung. Die Mutter, die ſeit vielen Jahren ge⸗ trennt von ihrem Gatten gelebt hatte, war jetzt Witwe, und ihre Rente von fünftauſend Franes reichte bei ihrer Lebensführung nicht im mindeſten aus, ſo daß das kleine Kapital bedenklich raſch kleiner und kleiner wurde. Nach Verlauf von vier Wochen war es Dank der Geſchicklich⸗ neeeeeeeeee., keit der Mutter ünd der Reize Claires gelungen, in Monke Carlo einen jungen Amerikaner einzufangen, und wiederum nach einer Woche war das junge Mädchen mit ihm verlobt. Miſter John Bath war Ingenjeur an der Northern Pacific mit ſechs⸗ tauſend Dollars Gehalt und Ausſicht auf ſpäteres Avancement, Gleich nach der Verlobung traf der Onkel des jungen Ameri⸗ kaners, Miſter Milman, auf ſeiner eignen Pacht im Hafen von Carlo ein und wurde den Damen vorgeſtellt. Er lud ſie auf ſein luxuribs eingerichtetes Schiff ein, ſie wurden glän⸗ zend bewirtet, und man verabredete für die nächſten Tage ge⸗ meinſchaftliche Ausflüge. 125 Madame Saulnieres war bezaubert von der ganzen Ex⸗ ſcheinung des Miſter Milman, und als ſie am Abend mit ihrer Tochter allein in ihrem Hotelzimmer war, betrachtete ſie ſich fortwährend im Spiegel und ſagte ſchließlich: „Nein, es geht doch nicht. Ich bin zwar eine wohlkon⸗ ſervierte Pierzigerin, aber es geht doch nicht.“ Was meinſt Du, Mama?“ fragte Claixe. Die Mutter antwortete ihrerſeits ebenfalls mit einer Frage: Scee did liebſt Du John wirklich aufrichtig von ganzem Herzen?“ „Du lieber Himmel, wie Du das fragſt, Mama! John iſt ein dike friſcher Junge, er iſt nett zu mir, hat eine gune Inkunft.“— „Ach 91 lieber Gotk!“ lachte die Mutter⸗„Die Zutunft eines kleinen Beamten!“ „Aber erlaube, Mama „Nun ja, was iſt denn das, soee— meinetwegen auch zehntauſend Dollar im Jahr? Du mußt bedenlen, daß ich auch da bin! Und bei meinen Anſprüchen werden wir nicht weit da⸗ mit reichen. Wenn ich dagegen an den märchenhaften„„ des Onkels denke“ 5 8 lächelte.„Nun Sama, baun heirate doch Du den Onkel!“ „Siehſt Du, das iſt es ja 85 was ich meinte, als ich in den Spiegel ſah. Aber es geht nicht. Der Mann iſt zwar gewiß ſeine fünfzig Jahre alt,; aber er iſt einer von dieſen un⸗ verwüſtlichen, kraftſtrotzenden Selfmademans mit vortrefflichem Appetit, geſundem Herzen und ſtarken Nerven. Für den bdin ich viel zu alt! Wohl aber habe ich geſehen, wie er Dich Immerzu anſah und mit den Augen förmlich verſchlang... Für Dſch wäre es ſicher eine gute Partie.“ „Aber Mama, ich bin doch verlobt!“ „Was tut das? Kannſt Du Dich nicht jetzt noch verlieben, daß Du die raſche Verlobung als einen Irrtum erkennſt? Mach E8 Dir doch einmal klar: ich habe mich bereits erkundigt, Miſer Milman hat an Kapital und als Direktor des Zucker⸗Truſts min⸗ deſtens fünfzig Millionen Dollars, Ihr würdet alſo ſpäter mofat⸗ lich rund eine Million Franes zu verzehren haben. Davon ann man swohl anders leben als von ſechstauſend Dollars 3 ährlich, nicht wahr? Und Du liebſt doch wohl zahlreiche Diener